Rele MannhelnerSeilung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreite: Frer Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt 150 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Ce Hauptſtr. 63. W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. l. d. folgend. Monat erfolgen. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. 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Paul Reynauds nebelhafte Ab⸗ wertungspläne ſeien zur Genüge bekannt. Sie könnten für Frankreich nur ein Unglück bedeuten. Verglichen mit der 10prozentigen Gehaltskürzung durch die Lavalſchen Notverordnungen würden die Lohnkürzungen, die eine Folge der Frankenentwer⸗ tung ſein würden, unerträglich ſein. Die Streiks und Fabrikbeſetzungen, die roten Umzüge und Wutaus⸗ brüche über die niedrigen Löhne ſeien in einem der⸗ axtigen Falle gar nicht abzuſehen Reynaud werde aber neben Chautemps mit Nachdruck als kommen⸗ der Finanzminiſter genannt. Das Schickſal des Alkazar hat ſich erfüllt: Die Liller Textilbetriebe geräumt — Paris, 18. September. Nach Unterzeichnung des Abkommens der nord⸗ franzöſiſchen Textilinduſtrie wurden Freitag nach⸗ mittag in Lille ſämtliche Betriebe von den Arbei⸗ tern geräumt. Auch die Arbeiter der Textilinduſtrie in den Vo⸗ geſen räumten die Betriebe, um den Verhandlun⸗ gen des Juſtizminiſters, der ſich zur Schlichtung des Streites am Montag nach Epinal begibt, keine Schwierigkeiten zu machen. In den Vogeſen wird noch weitergeſtreikt — Paris, 18. September. Wie aus Epinal gemeldet wird, befinden ſich ins⸗ geſamt 28 700 Textilarbeiter des Vogeſengebietes im Streik, wodurch faſt die geſamte Textilinduſtrie der dortigen Gegend in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt. Zum Schlichter wurde der Juſtizminiſter Ru⸗ card eingeſetzt. Die Unternehmer ſind grundſätzlich mit der Forderung der Textilarbeiter nach Lohn⸗ erhöhung einverſtanden, wollen jedoch erſt eine Einigung mit den Arbeitern unterzeichnen, wenn die Fabriken geräumt ſind. Jubel um Bas Braulpaar Prinzeſſin Juliana und ihr Verlobter Prinz Bernhard beſuchten dieſer Tage im Haog ein Kino. Es ſoll dies das erſtemal ſein, daß die Prinzeſſin ein Kino beſuchte. Der Alkazar von den Roten in die Luft geſoreugt Das berühmte Schloß ein Trümmerhaufen- Aber zwiſchen den Trümmern wehren ſich die Verteidiger noch heldenhaft — Toledo, 19. Sept.(u..) Alkazar, die langbekämpfte Bergfeſte von Toledo, iſt von den Volksfrontlern in die Luft geſprengt worden. Die Zugänge zu den Sprengkammern waren 63 Meter tief in den Felſen gegraben worden. Schon in der Nacht war die Zivilbevölkerung von Toledo durch Plakate und Lautſprecher aufgefordert worden, die Stadtteile in der Nähe des Alkazar zu räumen. Die Sprengung war von einer rieſigen Rauchwolke begleitet, aus der Trümmerſtücke, Steine, Einrichtungsgegenſtände und ganze Balken auf die erſchreckte Stadt herabſtürzten. Alte Häuſer, die Jahrhunderte on ſich vorüber⸗ ziehen ſahen, liegen in Trümmern. In ganz Toledo iſt nicht ein einziges Fenſter heil geblieben. Alle Straßen ſind überſät mit Glasſplittern, Putz⸗ und Ziegelſtücken. In der näheren Umgebung des Feſtungsgebäudes wurden durch die Exploſion, deren gewaltiger Don⸗ ner viele Meilen im Umkreis zu hören war, Tür⸗ jchlöſſer aufgeſprengt und ganze Türen aus den An⸗ geln gehoben. Ein Laſtkraftwagen wurde von dem Luftdruck erſaßt und 100 Meter weit in das zweite Stockwerk eines Hauſes hineingeſchleudert, in die Hausmauer ein gähnendes Loch reißend. Vom Alkazar ſelbſt ſteht nur noch ein Teil des Südweſtturms. Die drei nach dem heftigen Ar⸗ tillerie⸗ und Luftbombardement noch ſtehenge⸗ bliebenen Faſſaden dagegen ſind wie Kartenhäu⸗ ſer zuſammengeſtürzt. Als der Donner der Ex⸗ ploſion verhallt und die gewaltige Staubwolke ſich verzogen hatte, ſah man von dem ſo machtvoll wirkenden Rieſengebäude nur noch Haufen von Stein⸗ und Ziegeltrümmern, ein Trümmerfeld von gewaltiger Größe. Nicht nur die Milizen und Sturmgardiſten, die hinter Sandſackbarrikaden den Erfolg der Sprengung abwarteten, ſondern auch die Einwohnerſchaft Tole⸗ dos, die ihre Häuſer ausnahmslos geräumt und La⸗ ger außerhalb der Stadt bezogen hatte, war Zeuge dieſes Schauſpiels, und es gab wohl niemanden unter dieſen Augenzeugen, der nicht davon überzeugt war, daß unter den Trümmern des Alkazar kein Leben mehr ſich rege. Um ſo erſtaunter waren die Milizen und Sturmgardiſten, als ihnen bei dem Sturm auf dieſes Ruinenfeld, den ſie ſofort nach der Sprengung mit geſälltem Bajonett unternahmen, raſendes Maſchinengewehrfeuer ent⸗ gegenbrandete. Die Sturmgarde, die als mittlere Kolonne vorging, erlitt bei dem mühſamen Weg über die Ruinen be⸗ trächtliche Verluſte und mußte ſchon bald in eine weniger dem feindlichen Feuer ausgeſetzte Poſition zurückgenommen werden. Den flankierenden Mili⸗ zen dagegen gelang es, bis an die Kaſematteuluken heranzukommen und von da aus nur wenigen Me⸗ tern Entfernung auf die Beſatzung zu ſchießen. Ihr 7 77 wurde aber von den Verteidigern lebhaft er⸗ widert. Verzweiflungskampf auf dͤen Zrümmern + Paris, 19. September. Ueber den Endkampf um den Alkazar meldet der Sonderberichterſtatter von Havas aus Toledo: Gleich nach der entſetzlichen Exploſion ſollen Anar⸗ chiſten und Marxiſten einen Wettlauf angetreten haben, um als erſte ihre roten bäw. ſchwarzen Fah⸗ nen auf den Trümmern des Alkazars zu hiſſen. Die Nationaliſten hätten ſich aber in den geborſtenen Mauern noch weiter verteidigt und ſtundenlang habe ein erbitterter Kampf um jeden Stein getobt. Schließlich ſei den Marxiſten der Befehl zum Rück⸗ zug erteilt worden. Dann habe die rote Artillerie erneut einen Hagel von Geſchoſſen auf den Trüm⸗ merhauſen des Alkazar und die umliegenden Häuſer gerichtet. Durch unterirdiſche Gänge ſei es einem Teil der Nationaliſten gelungen, in dieſe Häuſer ein⸗ zudringen, obwohl ſie bereits in Brand geſtanden hätten. Gegen 17 Uhr ſeien die roten Angreifer wieder zum Sturm angetreten. Bei Einbruch der Dunkel⸗ heit habe man den Eindruck gehabt, daß es den Roten gelungen ſei, ihre Poſition beträchtlich zu verbeſſern. Jeder der Nationaliſten habe auf dem ihm angewieſenen Platz gekämpft, bis er getötet worden ſei. Für Samstag früh ſei ein erneuter Angriff auf die Ruinen des Alkazars geplant. Der kommuniſtiſche Landwirtſchaftsminiſter Uribe, der ſozialiſtiſche Abgeordnete Zanzajo und der Zivil⸗ gouverneur der Provinz Toledo hätten der Spren⸗ gung des Alkazars am Freitag früh beigewohnt. Man nimmt an, daß die Verluſte der Nationaliſten ſehr groß ſind. Queipo de Llano über die Kriegslage (Funkmeldung der NM.) + Liſſabon, 19. September. In ſeiner Abendanſprache im Sender Sevilla er⸗ klärte General Queipo de Lano am Freitag, daß der Alcazar in Toledo entgegen anderslautenden Meldungen noch nicht völlig zerſtört ſei. Sollte die⸗ ſer Fall aber eintreten, ſo würden ſich die Nationa⸗ liſten auf den Ruinen verteidigen. Auf die Kriegslage an den übrigen Fronten ein⸗ gehend, berichtete der General, daß die Marxiſten bei Malaga wichtige Stellungen aufgeben mußten, die von den Nationaliſten beſetzt wurden. Die aus Galicien vorſtoßenden Truppen ſtänden unter Füh⸗ Eine Ueberſichtskarte der weiteren Umgebung der ſpaniſchen Hauptſtadt, in der ſich jetzt entſcheibende Kämpfe abſpielen. (Graphiſche Werkſtätten,.) rung des Oberſten Aranda 27 Kilometer weſtlich von Oviedo. In der Gegend von Talavera hätten die Nationaliſten ihre Stellungen weiter feſtigen können. Sie hätten dort ferner zwei Laſtwagen erobert und die Begleitmannſchaft niedergemacht. Weiter berichtet General Queipo de Llano über ſchwere Kämpfe an der portugieſiſchen Grenze in der Nähe von Badajoz mit roten Gru⸗ benarbeitern von Rio Tinto, die anſcheinend verſucht haben, aus dem bereits vor einiger Zeit von den Nationaliſten beſetzten Rio⸗Tinto⸗Gebiet nach Portu⸗ gal durchzubrechen. Die roten Arbeiter wurden in die Flucht geſchlagen und ließen 80 Tote ſowie 30 Verletzte zurück. 8 5 Schließlich forderte der General das diploma⸗ tiſche Korps auf, in die von den Nationaliſten beſetzte Stadt San Sebaſtian zurückzukehren. ——— Der griechiſche Kommuniſtenführer verhaftet. Der Vorſitzende der Kommuniſtiſchen Partei in Griechen⸗ land, Zachariades, iſt verhaftet worden. (Preſſephoto,.) Beſuch und Gegenbeſuch (Von unſerem Warſchauer Berichterſtatter) Warſchau, 5. September. Die Reiſe des Generalinſpekteurs der polniſchen Armee Rydz⸗Smigly nach Paris und die ihr vorausgegangene Reiſe des Genevals Gamelin nach Warſchau haben nicht nur in den unmittelbar betei⸗ ligten Ländern, ſondern in der öffentlichen Meinung ganz Europas großes Aufſehen hervorgerufen. Da über die Ergebniſſe des Beſuches in Polen wie auch des Gegenbeſuches in Frankreich nur wenig kontrete Angaben veröffentlicht wurden, iſt es verſtändlich, daß die verſchiedenſten Kombinationen aufgeſtellt worden ſind, wobei man die in Warſchau und Paris geführten Geſpräche teils als reine Fachbeſprechungen zwiſchen den Generalſtäben zweier verbündeter Armeen, teils als militäriſche und politiſche Ver⸗ handlungen von umwälzender Bedeutung für die europäiſche Politik darzuſtellen bemüht war Um aus der Fülle der Gerüchte und Kombinationen ein halbwegs zuverläſſiges Bild von der Bedeutung der polniſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen zu gewinnen, iſt es vor allem erforderlich, ſich noch einmal den Ablauf der Ereigniſſe vor Augen zu führen und die wenigen bekannt gewordenen Tatſachen richtig einzuſchätzen. Es kann als feſtſtehend angenommen werden, daß der Anſtoß zur Reiſe des Generals Gamelin nach Warſchau von franzöſiſcher Seite ausge⸗ gangen iſt, daß aber auf der anderen Seite die polniſche Initiative bei der Feſtſetzung des unge⸗ wöhnlich feierlichen Rahmens des Warſchauer Auf⸗ enthalts des Generals Gamelin und bei der Aus⸗ wahl des Zeitpunktes des Gegenbeſuches des Ge⸗ nerals Ryds⸗Smigly in Paris eine hervorragende Rolle geſpielt hat. Im Verlaufe ſeines Warſchauer Aufenthaltes wurde dem General Gamelin u. a. Ge⸗ legenheit geboten, ſich einen umfaſſenden Ueberblick über den Stand der techniſchen Ausrüſtung der pol⸗ niſchen Armee zu verſchaffen. Während die dem pol⸗ niſchen Außenminiſterium naheſtehenden polniſchen Zeitungen den in Warſchau geführten Geſprächen ausſchließlich den Charakter üblicher Fachbeſprechun⸗ gen zwiſchen den Stäben zweier verbündeter Ar⸗ meen zubilligten, behaupteten andere Blätter, daß dieſe Auffaſſung übertrieben formell ſei, und daß die Beziehungen zwiſchen den beiden Armeen nicht von den Geſamtbeziehungen zwiſchen Polen und Frank⸗ reich, einſchließlich der politiſchen und der wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen, künſtlich getrennt werden könn⸗ ten. In den Rahmen der Durchführung des pol⸗ niſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes gehöre zweiſellos auch die Anpaſſung dieſes Bünoniſſes an die in den letzten Jahren vollzogene Ver⸗ änderung der politiſchen Situation Europas, alſo z. B. auch die Anpaſſung des pol⸗ niſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes an den franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Hilfeleiſt ungspakt. Alle Stimmen waren ſich jedͤoch darüber einig, daß in Warſchau konkrete Ergebniſſe noch nicht erreicht worden ſeien und daß dieſe konkreten Ergebniſſe, wenn überhaupt, erſt von den Beſprechungen in Bei Zwangsvergleichen oder —— — ——— ———————————————— ———————————————————— 2. Seite“ Nummer 483 Lene Munuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 19. September 1936 Paris erwartet werden könnten. In den erſten Tagen des Pariſer Aufenthaltes hielt die dem polniſchen Außenminiſterium nahe⸗ ſtehende Preſſe noch daran feſt, daß lediglich rein mili⸗ täriſche Angelegenheiten zur Debatte ſtünden. Bald jedoch wurde allgemein zugegeben, daß neben den rein militäriſchen auch wehrwirtſchaftliche, allgemein wirtſchaftliche und politiſche Geſpräche ge⸗ führt wurden. Dies wurde teilweiſe beſtätigt durch die offiziellen Mitteilungen über die erfolgte Para⸗ phierung einer polniſch⸗franzöſiſchen Vereinbarung über finanzielle und techniſche Zuſammenarbeit zur Belebung des polniſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes. Die in Frage kommende Summe der franzöſiſchen An⸗ leihe, die teils in Rüſtungsmaterialien, teils in bar gegeben werden ſoll, wird nach neueſten Meldungen mit zwei Milliarden franzöſiſcher Franken angegeben. Ob dieſe Summe richtig iſt, ſpielt keine entſcheidende Rolle. Wichtig erſcheint vor allem die Tatſache, daß hier ein ſehr reales Ergebnis des Pariſer Gegenbeſuches erzielt werden konnte, dem zweifellos nicht nur eine militäriſche, ſondern auch eine poli⸗ tiſche Bedeutung zukommt. Darüber hinaus ſoll auch die Bergebung einer weiteren Tranche der franzöſiſchen Eiſenbahnanleihe an Polen in Ausſicht geſtellt worden ſein. Da Anleihen dieſer Art für gewöhnlich keine ſehr gewinnbringenden Geſchäfte ſind, da im Gegenteil Frankreich in der Vor⸗ und Nachkriegszeit bei Rü⸗ ſtungsanleihen an ſeine Bundesgenoſſen ſchon ſehr viel Geld verloren hat, liegt die Frage nahe, welche polniſche Gegenleiſtung Frankreich gewährt oder zugeſichert worden iſt. Die Richtung der franzöſi⸗ ſchen Wünſche in bezug auf dieſe Gegenleiſtung iſt durch das Beſtreben gekennzeichnet, Polen er⸗ kReut feſt in das Syſtem der franzöſiſchen Außenpolitik und Sicherheitspolitik einzubauen. Auf der anderen Seite ſcheint aber Warſchau nicht geneigt zu ſein, ſich erneut der politiſchen Vormundſchaft von Paris zu unterſtellen. Die pol⸗ niſche Regierungspreſſe betont einhellig, daß das Verhältnis zwiſchen Polen und Frankreich nach wie vor das Verhältnis zweier gleichberechtigter Staaten mit ſelbſtändigen außenpolitiſchen Zie⸗ len ſei, daß in der außenpolitiſchen Linie Polens keinerlei Aenderung eintreten werde und daß insbe⸗ ſondere die Beziehungen zu den Nachbarſtaaten Deutſchland und Sowjetunion keiner Revi⸗ ſion unterworfen werden ſollen. Auch beabſichtige Polen nicht, ſich etwa in eine Neuauflage des Oſtpaktſyſtems eingliedern zu laſſen. Die plötzliche franzöſiſche Bereitſchaft, das polniſch⸗ franzöſiſche Militärbündnis durch Bereitſtellung von Barmitteln für den Ausbau der volniſchen Rüſtungs⸗ induſtrie und durch Lieferung von Kriegsmaterial für die Moderniſierung der polniſchen Armee zu be⸗ leben und wertvoller zu machen, wird von der Regie⸗ rungspreſſe damit begründet, daß es dem perſönlichen Einfluß des Generalinſpekteurs Rydz⸗Smigly ge⸗ lungen ſei, das in Frankreich zeitweiſe vorhandene und völlig unbegründete Mißtrauen hinſichtlich der Zuverläſſigkeit des polniſchen Partners reſtlos zu zerſtreuen. Polen habe niemals daran gedacht, das Militärbündnis mit Frankreich aufzugeben und ſtehe heute treuer denn je zu dieſem Bündnis, das als ſicherſte Grundlage des euro⸗ päiſchen Friedens angeſehen werden müſſe. Frank⸗ reich habe ſich davon überzeugt, daß die Stärkung undModerniſierung der polniſchen Armee auch ſeinem eigenen Intereſſe diene 2 Straßenkümpfe in Cantander Die anarchiſtiſche Schreckensherrſchaft — Bilbao, 19. September.(U..) Während Bilbao den Anſturm der nationalen Truppen erwartet, macht der moraliſche Zuſammen⸗ bruch der roten Verteidiger in dem noch in ihrem Beſitz befindlichen Küſtenſtreifen Bilbao—Gijon für die Zivilbevölkerung äußerſt bedrohliche Fortſchritte. Jetzt herrſcht bereits auch in Santander Anarchie, täglich treffen Hunderte von Flüchtlingen aus dem übervölkerten, von Hungersnot und Seuchen heimge⸗ ſuchten Bilbao hier ein und werden hier von den Anarchiſten, die die Stadt„kontrollieren“, genau ſo wenig freundlich empfangen, wie nach ihrer Flucht aus San Sebaſtian inBilbao. Schwer bewaffnete Anar⸗ chiſtentrupps patrouillieren Tag und Nacht durch die Straßen und haben ein Schreckensregiment errichtet, vor dem faſt keine Zivilperſon mehr ſicher iſt. Die Polizeigewalt liegt völlig in ihren Händen, nachdem ſie dem Zivilgouverneur alle Macht entriſſen haben. Nach Berichten, die aus Santander hinausge⸗ langen, iſt es in den Straßen der Stadt ſchon wieder⸗ holt zu Straßenkämpfen zwiſchen den gemäßig⸗ teren Basken und den Anarchiſten gekommen. Die Anarchiſten ſollen viele ihrer Widerſacher ent⸗ weder kurzer Hand niedergeknallt oder verhaftet haben. Die Verhafteten ſollen als Geiſeln auf einem alten Dampfer im Hafen von Santander geſchafft worden ſein. Unter dem Dampfer, der 800 Geiſeln tragen ſoll, ſoll eine Mine gelegt ſein, die, ſobald die Nationaliſten vor Santander liegen, zur Exploſion gebracht werden ſoll. Auch in Malaga bekämpfen ſich die Roten — London, 18. September. Wie Reuter aus Gibraltar meldet, iſt es in Malaga zwiſchen den einzelnen Truppen der Roten zu außerordentlich ſchweren und verluſtrei⸗ chen Straßenkämpfen gekommen. Einer ſpä⸗ teren Meldung zufolge hat der Zivilgouverneur der Stadt die Regierung in Madrid dringend um Ent⸗ ſendung von Verſtärkungen erſucht, weil etwa 600 Mann der Miliz alle Anſtalten träfen, ſich den Trup⸗ pen der Nationaliſten zu ergeben. Bewaffnete Fiſchdampfer der Marxiſten näherten ſich am Freitagvormittag unter dem Schutz dichten Nebels der ſpaniſchen Küſte nordöſtlich von Gibral⸗ tar und ſchoſſen aus großer Nähe etwa 20 Salven ab, die die Mauern des Krankenhauſes in La Linea trafen. Das Hauptziel des Angriffes, der infolge des Nebels nur ſchlecht abgewehrt werden konnte, war der Küſtenort La Atunara, der von der Bevöl⸗ kerung teilweiſe geräumt wurde. Meuterei in der Regierungsſlotte? (Funkmeldung der NM3.) „ London, 19. September. Nach britiſchen Meldungen aus Gibraltar ſoll in der Regierungsflotte eine Meuterei ausgehro⸗ Schatten über dem Mittelmeer: Was plant England in Paläſtina? Wirklich bloß Vorkehrungen gegen die Araber? Oder denkt man auch an Italien? — London, 19. Sept.(u..) In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen hat das Pa⸗ läſtinaproblem großes Intereſſe ausgelöſt. Vor allen Dingen fragt man ſich, ob England tatſächlich 23 Bataillone brauche, um die Unruhen zu unterdrücken. Sind hier viel⸗ leuht noch andere militär⸗politiſche Gründe im Spiel? Viele politiſche Beobachter ſind der Anſicht, daß England keine allzugroßen Befürchtungen wegen einer Ausöehnung der arabiſchen Unruhen habe, ſondern daß es vielmehr unter dem Vorwand der Unterdrückung der paläſtinenſiſchen Aufſtandsbewe⸗ gung in aller Stille eine ſtarke militäriſche Baſis im öſtlichen Mittelmeerraum errichten wolle. Vielfach iſt die Auffaſſung vertreten, daß Eng⸗ land enttäuſcht darüber ſei, daß das engliſch⸗italie⸗ niſche Verhältnis ſich ſeit Aufhebung der Sanktionen ſo wenig gebeſſert habe. England werde daher we⸗ nigſtens Vorſichtsmaßnahmen ergreifen, um geſichert zu ſein, falls ſich aus den gegenwärtigen ſchlechten Beziehungen zwiſchen Großbritannien und Italien ein Dauerzuſtand entwickeln ſollte. Die ſehr ungünſtige Kritik, die Sir Samuel Hoares Mittelmeerreiſe in Italien gefunden hat, wird in Kreiſen politiſcher Beobachter ſehr beachtet. Da⸗ bei galt Hoare, als er als Erſter Lord öͤer Admira⸗ lität wieder in das Kabinett eintrat, allgemein als Sprecher derer, die eine Beſſerung des engliſch⸗ita⸗ lieniſchen Verhältniſſes für wünſchenswert hielten. Eine von Hoares erſten Amtshandlungen war die Reduzierung der britiſchen Flotte im Mittelmeer. Wenn Sir Samuel es jetzt für notwendig gehalten habe, die britiſchen Verteidigungsanlagen perſönlich zu inſpizieren, und wenn, wie man allgemein ver⸗ mutet, das Ergebnis ſeiner Reiſe eine Verſtärkung der britiſchen Mittelmeerpoſitionen ſein wird, ſo ſei das vielſagend genug! Inzwiſchen häufen ſich die Anzeichen, daß auch die Inſel Cyprus in eine Flotten⸗ und Flugzeugbaſis erſten Ranges ausgebaut werden ſoll. Politiſche Kreiſe ſind davon überzeugt, daß ein feſter Stütz⸗ punkt auf Cyprus, zuſammen mit ſtarken Einheiten in Paläſtina, ſowie freundſchaftlichen Beziehungen zu Aegypten und der Türkei, eine ausgezeichnete Stütze für die britiſchen Intereſſen im öſtlichen Mittelmeer⸗ raum bedeuten würden. Kabinettsrat über Paläſtina Gunkmeldung der NM3Z.) + London, 19. September. 315 Wie verlautet, wurden in der geſtrigen Kabi⸗ nettsſitzung auch die Pläne und Vorbereitungen für die Verkündung des Kriegsrechts in Paläſting ab⸗ geſchloſſen „Daily Telegraph“ meldet, das Kriegsrecht werde nicht ſofort verhängt werden, jedoch ſeien alle Vor⸗ bereitungen getroffen, und die Verkündung werde in der nahen Zukunft vorgenommen werden, falls ticht eine merkbare Veränderung in der Stellungnahme der Araber eintrete. Auf arabiſcher Seite hätten ſich mäßigende Einflüſſe geltend gemacht, und die britiſche Regierung wünſche keine Gelegenheit zu verſäumen, um dieſen Einflüſſen Gehör zu ſchenken. Ob gutes Zureden hilſt? — Feruſalem, 18 September.(U..) Im Anſchluß an das Verbot des Arabiſchen Nationalkongreſſes durch die Mandats⸗Regierung riefen die Diſtrik'kommiſſare auf Veranlaſſung der vorgeſetzten Behörden die Araber⸗Scheichs und Dorf⸗ Oberſten zuſammen und forderten ſie auf, die Be⸗ endigung des Streiks ſofort in die Wege zu leiten. Die Diſtriktskommiſſare wieſen die Araber darauf hin, daß ſie bei der gegenwär⸗ tigen Kampfmethode und dem Streik in Verbindung mit bewaffnetem Widerſtand große Verluſte erlitten hätten und noch weitere Verluſte erleiden müßten. Auf Grund der zunehmenden Gewalt⸗ und Terror⸗ Akte habe ſich die Regierung zum Verbot des Ara⸗ biſchen National⸗Kongreſſes veranlaßt geſehen. Die Antwort der Araber lautete in allen Orten gleich, nämlich:„Alle Entſcheidungen im Hinblick auf den Streik bleiben dem Arabiſchen Hohen Ausſchuß vor⸗ behalten.“ Dieſer Ausſchuß wird am kommenden Samstag zu einer Beratung zuſammentreten. England findet keine Rekruten Schlechtes Ergebnis der Rekrutierungsfeldzuges + London, 18. September. Wie der militäriſche Berichterſtatter der„Times“ meldet, hat der am 1. September eingeleitete Rekru⸗ tierungsfelözug für die neue Infanterie⸗Abteilung der Ergänzungsreſerve ein außerordentlich ſchlechtes Ergebnis gezeitigt. Der Kriegs⸗ miniſter hatte erklärt, daß die neue Truppe eine An⸗ fangsſtärke von 17000 Mann haben ſollte. Dem⸗ gegenüber konnten bis Ende der letzten Woche ins⸗ geſamt nur 286 Mann eingeſtellt werden, dͤavon 166 im Alter von 17 Jahren und 120 im Alter von 18 bis 25 Jahren. In London haben ſich 41 junge Leute gemeldet, in ganz Schottland nur 388. Milch die feierliche Uebergabe der neuen, vom Füh⸗ Die Basken verſuchen ſich zu wehren chen ſein, die bereitg großes Blutvergießen gefor⸗ dert habe. Demgegenüber beſagen andere Berichte, wie„Daily Telegraph“ aus Gibraltar meldet, die marxiſtiſchen Matroſen hätten die Abſicht, bis zum Ende zu kämpfen und lieber ihre Geſchütze gegen Malaga zu richten und die Stadt zu zerſtören, als ſich zu ergeben. Nach einer Mitteilung des nationaliſtiſchen Haupt⸗ quartiers in Algeciras ſoll das Regierungsſchlacht⸗ ſchiff„Jaime.“ am Freitagnachmittag von Ma⸗ laga nach Melilla ausgelaufen ſein, um ſich dort den Streitkräften General Francos zu ergeben. Andere Regierungskriegsſchiffe würden vorausſichtlich die⸗ ſem Beiſpiel folgen. Kämpfe an der Bahn Burgos— San Sebaſtian — Hendaye, 19. September. Nach einer Meldung des Rundfunkſenders Bur⸗ gos iſt es am Donnerstag zu einem lebhaften Ge⸗ fecht in der Provinz Guipuzcoa an der Bahnſtrecke Burgos-Ban Sebaſtian gekommen. Im Laufe des Kampfes mußten ſich die marxiſtiſchen Streitkräfte zurückziehen, konnten aber vorher noch einen Eiſen⸗ bahn viadukt ſprengen. Die nationalen Trup⸗ pen beſetzten Ormaiztegui, das die letzte Stellung der Roten an dieſer Bahnlinie war. Die Arbeiten zum Wiederaufbau des Viaduktes wurden ſofort auf⸗ genommen, damit der für nationale Truppen äußerſt wichtige Bahnverkehr zwiſchen Burgos, dͤem Haupt⸗ ſitz der nationalen Regierung, und San Sebaſtian möglichſt bald begonnen werden kann. Die Diplomaten bleiben in St. Jean⸗de⸗Luz — St. Jean⸗de⸗Luz, 18 September. Freitag nachmittag fand in St. Jean⸗de⸗Luz eine Sitzung des diplomatiſchen Korps ſtatt, in der die Forderung der Madrider Regierung, die diploma⸗ tiſchen Vertreter möchten nach Madrid zurückkehren, da ſie nur auf ſpaniſchem Gebiet weilende Diploma⸗ ten anerkennen könne, abgelehnt wurde. In Anweſenheit von 13 Miſſionschefs, darun⸗ ter 6 Botſchaftern, wurde einſtimmig erklärt, daß die Verhältniſſe, die ſeinerzeit die Ueberſied⸗ lung der diplomatiſchen Vertretungen von ſpa⸗ niſchem Gebiet nach St. Jean⸗de⸗Luz veranlaß⸗ ten, ſich nicht geändert hätten. Das diplomatiſche Korps beſchloß außerdem, auf die Forderung der Madrider Regierung nicht zu antworten, da ſie jeder rechtlichen Grundlage ent⸗ behre. An der Sitzung nahmen teil die diplomatiſchen Vertreter von Argentinien, England, den Vereinigten Staaten, Italien, Frankreich, Belgien, Norwegen, Tſchechoſlowakei, Schweden, Japan, Holland, Vene⸗ zuela und Finnland. „Reiſepläne“ des Exkönigs? — Mailand, 19. Sept.(U..) In hieſigen politiſchen Kreiſen hält man es für möglich, daß der Exkönig Alfons von Spanien, der hier aus Dellach in Kärnten eingetroffen iſt, plant, nach Spanien zurückzukehren, wenn die Nationa⸗ liſten ſiegreich ſein ſollten. Die Tatſache, daß der Exkönig geſtern im Büro des Königlich Italieniſchen Automobilklubs mehrere Wegekarten Nordſpaniens kaufte, hält man für ein Anzeichen für dieſe Pläne. In einem Geſpräch mit Klubmitgliedern erklärte der Exkönig, daß er die Karten für die Zuſammenſtellung eines Reiſeplanes benötige. Er fügte dieſer Bemerkung allerdings eiligſt hinzu, daß er ſich bis⸗ her über den Zeitpunkt ſeiner Reiſe noch nicht ent⸗ ſchloſſen habe. Druck auf Portugal in Genf? — Geuf, 19. September. Der ſpaniſche Außenminiſter Alvarez del Vayo iſt, unterſtützt von dem Botſchafter in London Azcarate, bemüht, die in Genf verſammelten Außen⸗ miniſter für einen Druck auf Portugal zu gewinnen. Er hatte zu dieſem Zweck insbeſondere eine Unter⸗ redung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter, bei dem er ſich darüber beklagte, daß Portugal bisher die Beteiligung an dem Nichteinmiſchungsausſchuß ab⸗ gelehnt habe. Der franzöſiſche Außenminiſter ſoll die Auffaſſung ſeines ſpaniſchen Kollegen vollkom⸗ men gebilligt und ihm ſeine Unterſtützung zugeſagt haben. Es wird davon geſprochen, daß zunächſt die Vertreter Englands und Frankreichs in Genf einen Schritt bei dem portugieſiſchen Außenminiſter unter⸗ nehmen wollen Parade des IX. Korys vor dem Führer Der Führer übergibt den Truppenteilen dir neuen Fahnen — Groſſenenglis bei Fritzlar, 18. September. Kurheſſen erlebte am Freitag wieder einen großen Tag. Als Abſchluß der Herbſtübungen des IX. Armeekorps ſand bei Groſſenenglis, ſüdlich von Fritzlar, in Anweſenheit des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht, des Reichskriegsmini⸗ ſters Generalfeldmarſchall von Blomberg und des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberſt Frei⸗ herr von Fritſch, ſowie des Generals der Flieger rer verliehenen Truppenfahnen an die Truppenteile des IX. Armeekorps ſtatt. Anſchließend nahm der Führer die Parade über die Truppen des IX. Armee⸗ korps ab. Das große Paradefeld war von Zehntauſenden von Zuſchauern dicht umſäumt. Auf der Ehren⸗ tribüne ſah man u. a. den Gauleiter des Gaues Kur⸗ heſſen, Staatsrat Weinrich, den Oberpräſidenten Prinz Philipp von Heſſen, zahlreiche Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, ſowie des Staates und der Behörden. Der Führer übergab die Fahnen mit einer An⸗ ſprache an die Truppen, in der er an die alte deutſche Armee als die ſtolzeſte aller Zeiten erinnerte und den Soldaten der neuen Armee die Worte zurief:„Ihr werdet zu dieſen Fahnen ſtehen in guten und ſchlechten Tagen! Ihr werdet ſie nie verlaſſen und ſie in Euren Fäuſten tragen vor der wieder groß gewordenen Nation! Sie blickt auf Euch in höchſtem Stolz und mit blindem Ver⸗ trauen. Erweiſt Euch dieſes Vertrauens würdig und ſtellt Euer ganzes Denken und Handeln immer unter den Begriff: Deutſchland, unſer deutſches Volk und unſer Deutſches Reich!“ Die Fahnenübergabe In Begleitung des Reichskriegsminiſters, des Oberbefehlshabers des Heeres, des Oberbefehlsha⸗ bers des Truppenkommandos und des Kommandie⸗ renden Generals begab ſich der Führer darauf an den rechten Flügel der Fahnenaufſtellung und über⸗ gab jedem einzelnen Bataillonskommandeur mit Handſchlag ſeine Fahne. Der Badenweiler Marſch und eine Ehrenſalve begleiteten die Fahnenübergabe. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, dankte darauf in einer An⸗ ſprache dem Führer für die neuen Fahnen. Die Ar⸗ mee ſei ſtolz und glücklich, ſo führte er u. a. aus, ſie aus den Händen des Mannes empfangen zu haben, der Deutſchland vor dem Verderben errettete, der ganz Deutſchland mit nationalſozialiſtiſchem und ſol⸗ datiſchem Geiſt erfüllte. Wenn die Armee heute die⸗ ſen Fahnen und Standarten Treue gelobe bis zum letzten Atemzuge, dann ſchwöre ſie auch Treue dem Mann, der die Feſſeln von Verſailles zerbrochen habe. „Die Armee gelobt Ihnen, mein Führer Treue heute und immerdar, im Leben und im Sterben.“ Die Anſprache klang in einem„Sieg Heill“ auf den Führer aus. Die Muſik fiel mit dem Deutſchland⸗ und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied ein, in das die Zehntau⸗ ſende ſpontan einſtimmten. Der Vorbeimarſch: Unmittelbar nach der Fahnenübergabe begann der Vorbeimarſch unter den Klängen des„Friedericus Rex“. Die Parade wurde angeführt von dem Kom⸗ mandierenden General des 9. AK. mit ſeinem Stab, dem Muſikkorps des Infanterieregiments 15 und den neuen Truppenfahnen des Korps. Es folgte die In⸗ fanterie der 9. und 19. Diviſion. Regiment auf Re⸗ giment marſchierte an ſeinem Oberſten Befehlshaber vorbei. Auf die Zuſchauer, unter denen ſich beſonders viel Jugend befand, machte das militäriſche Schau ſpiel einen tiefen Eindruck. Den Schluß der Infan⸗ terie bildeten Pioniere und Radfahrer. Im Trab kamen das Reiterregiment 13, die Artillerie und die Nachrichtentruppen vorbei. Es folgten die motori⸗ ſierten Truppen, an ihrer Spitze ein Kraftradſchützen⸗ Bataillon und Panzertruppen, während eine Flie⸗ gerſtaffel über das Paradefeld brauſte. Nach dem Vorbeimarſch, der über zwei Stunden dauerte, fuhr der Führer zuſammen mit dem Reichs⸗ kriegsminiſter Generalfelömarſchall von Blomberg und Generaloberſt Freiherr von Fritſch im Auto das Feld in langſamer Fahrt unter dem nicht enden⸗ wollenden Jubel und Heilrufen der Menge ab. Als der Wagen das Feld verließ, liefen die Maſſen quer⸗ feldein, um noch einmal den Führer zu ſehen. Sühne für das Bauunglück Die Strafanträge des Staatsauwaltes — Berlin, 18. September. Im Berliner Bauunglücksprozeß vor der 11. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts ſtellte die Staatsanwaltſchaft nach ſiebenſtündigem Plädoyer die Strafanträge. Sie lauten wegen ſahr⸗ läſſiger Tötung unter Außerachtlaſſung einer Be⸗ rufspflicht gegen den 35jährigen Reichsbahnrat Wilhelm Weyher und den Direktor der Ber⸗ liniſchen Baugeſellſchaft, den 54jährigen Diplom⸗ Ingenieur Hugo Hoffmann, auf je fünf Jahre Gefängnis, gegen den 42jährigen Bau⸗ leiter der Berliniſchen Baugeſellſchaft Diplom⸗ ingenieur Fritz Noth auf drei Jahre Ge⸗ fängnis, gegen den 42jährigen Reichsbahn bau⸗ rat Wilhelm Schmitt auf ein Jahr ſechs Monate Gefängnis und den 50jährigen Strecken⸗ dezernenten, Reichsbahnoberrat Kurt Kell⸗ berg auf ein Jahr Gefängnis. Ferner wurde be⸗ antragt, den Angeklagten die Koſten des Verfah⸗ rens aufzuerlegen und die erlittene Unterſuchungs⸗ haft in vollem Umfang auzurechnen. Die Haft⸗ befehle bleiben beſtehen. Beileid Deutſchlands zum Tode Bureſchs. Der deutſche Geſchäftsträger in Wien hat am Freitag der Bundesregierung das Beileid über das Ableben des Gouverneurs der Poſtſparkaſſe, Bundeskanzler a. D. Karl Bureſch, ausgeſprochen und an den Trauerfeier⸗ lichkeiten in Wien teilgenommen. Das Befinden Titulescus. Das Befinden Titu⸗ lescus iſt unverändert. Er leidet an großer Schwäche, da er nur wenig Nahrung aufnimmt. Außer den beiden Spezialärzten, die ihn bisher be⸗ handelten, ſoll noch ein dritter Arzt hinzugezogen werden. Der Negus wendet ſich an den Haager Gerichts⸗ hof. Die Londoner Anwaltsfirma Arram, Fair⸗ field u. Co, hat am Donnerstag an den Ständigen Internationalen Gerichtshof im Haag ein Tele⸗ gramm geſandt, in dem im Auftrage„des Kaiſers von Abeſſinien und ſeiner Regierung“ die Einbe⸗ rufung einer außerordentlichen Sitzung„zur An⸗ hörung der abeſſiniſchen Beſchwerden gegen Italien“ beantragt wird. DSS——————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i..: Dr. Alois Winbau er- Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes„Sport: i. V. C. W. Fennel ⸗Südweſtdeutſche Umſchau Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fenn el— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Frih Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin-griedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1936 Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20800 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20400 Zur geit Preisliſte Nr.7 gültig uverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto — 4. Samstag, 19. September 1936 Mne Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ansgcne 3. Seite/ Nummer*r Mannheim, 19. September. Einführung des Reichsvolksſchulleſebuche Nach den Anordnungen des Reichserziehungsmi⸗ niſters müſſen vom Schuljahresbeginn 1937 an alle Schüler des 2. Schuljahres im Beſitz des neuen Volksſchulleſebuches ſein. Auch mit der Einführung des Leſebuches für das 3. und 4. Schul⸗ jahr iſt zum Schuljahresbeginn 1937 zu rechnen, ſo daß dann einſchließlich des Leſebuches für das 5. und 6. Schuljahr drei Bände des neuen Leſebuches zur Verfügung ſtehen. Dieſe Maßnahme war notwendig angeſichts der hervorragenden Bedeutung des Leſebuches für die Erziehungsarbeit der Volksſchulen und der Notwen⸗ digkeit, an dieſeen wichtigen Punkt die nationalſozia⸗ liſtiſche Weltanſchauung geſchloſſen in die deutſche Ju⸗ gend zu tragen. An Stelle von über hundert Leſe⸗ buchwerken mit über dreihundert verſchiedenen Bän⸗ den iſt ein einziges Reichsvolksſchulleſebuch getreten. Wie Oberregierungsrat Dr. Galandi vom Reichserziehungsminiſterium im„Deutſchen Schul⸗ verwaltungsarchir“ ausführt, ſtimmt der Inhalt des Leſebuches zum überwiegenden Teil im ganzen Reichsgebiet überein. Nur ein kleiner Teil wird mit heimatlichen Stoffen den Eigenarten der deut⸗ ſchen Stämme Rechnung tragen, zu welchem Zweck 22 Gebiete— ſogenannte Leſebuchlandſchaften— ab⸗ gegrenzt worden ſind. Veroͤunklungsübung in Sandhofen Nachdem nun ſchon in Mannheim ſelbſt und in einigen Vororten große Verdunkelungsübungen ſtattgefunden haben, iſt jetzt der Vorort Sand⸗ hofen an der Reihe, der am Freitag, dem 25. Sep⸗ tember ſeine große Verdunkelungsübung durchführt. Mit inbegriffen in das Uebungsgebiet iſt u a. auch der Scharhof, Kirſchgartshauſen, Sandtorf, Blu⸗ menau, Gärtnerſiedlung, Schönauſiedlung und die Frieſenheimer Inſel. Ein gewaltiges Raumgebiet, das unter der Betreuung der hieſigen Revier⸗ gruppe IV im Reichsluftſchutzbund der Bezirksgruppe Mannheim ſteht, die vom Polizeipräſidenten beauf⸗ tragt wurde, dieſe Uebung vorzubereiten und durch⸗ tzuführen. An die Bevölkerung des Vorortes ergeht die öringlichſte Mahnung, bei der Verdunkelungsübung die größte Diſziplin zu wahren, alle Vor⸗ ſchriften und Anordnungen genaueſtens zu beachten und insbeſondere dafür zu ſorgen, daß jeder über⸗ flüſſige Verkehr auf der Straße vermieden wird. Luftſchutz⸗Blockwarte und die faſt 1000 Hauswarte haben in unermüdlicher freiwilliger Tätigkeit das ihre getan, um die große Uebung reibungslos zu ge⸗ ſtalten. Sanöhofen iſt einmütig ſehr bemüht, daß ſeine Uebung den vorausegangenen nicht nachſteht und ebenſo gut verläuft. Sendet Aufnahmen vom Reichsparteitag ein! Die Organiſationsleitung des Reichsparteitags 1936 bittet alle Partei⸗ und Volksgenoſſen, die am diesjährigen Reichsparteitag teilgenommen und photographiſche Aufnahmen hergeſtellt haben, je einen Abzug mit der Namensangabe des Urhebers, des Dargeſtellten und der evtl. Archivnummer an die Organiſationsleitung, Nürnberg, Generalfeldmar⸗ ſchall v. Hindenburg⸗Platz 1, für Archivzwecke einzu⸗ ſenden. Sämtliche Vervielfältigungs⸗ und Veröffent⸗ lichungsrechte an den Bildern bleiben den Urhebern gewahrt. * Einen Sonderzug nach Eiſennach führt der Pfälzerwald⸗Verein zum 45. Deutſchen Wandertag am 27. September durch. Es kann ſich jedermann be⸗ teiligen. Karten und Auskunft beim Pfälzerwald⸗ Verein in Ludwigshafen und beim Odenwaldklub in Mannheim. Die Clrafanträge im Rottweiler Prozeß * Rottweil, 18. Sept.(Eig. Drahtb.) Der Freitagnachmittag war im Prozeß wegen des Beſenfelder Unglücks vollſtändig mit den Plädoyers des Staatsanwalts, der ſehr eingehend zu dem Er⸗ gebnis der Beweisaufnahme und zu der Schuld der Angeklagten Stellung nahm, und der Verteidiger ausgefüllt. Die Urteilsver kündung findet am Samstagvormittag 11 Uhr ſtatt. Am Schluß ſeiner mehr als einſtündigen Ausfüh⸗ rungen beantragte der Staatsanwalt folgende Stra⸗ fen: für Wilhelm Scherer drei Jahre Gefäng⸗ nis, für Heinz Slangen ein Jahr Gefängnis und für Hugo Scherer drei Monate Gefängnis. Die Anklage gegen Hermann Backfiſch wurde fallen gelaſſen. Im einzelnen führte der Staatsanwalt zur Be⸗ gründung ſeiner Strafanträge unter anderem folgen⸗ des aus: Die Statiſtik ͤer Unglücksfälle mit Todes⸗ folge biete ein recht trübes Bild. Wenn ſolche Un⸗ fälle ſich nicht vermeiden ließen und auf höhere Ge⸗ walt zurückzuführen ſeien, müſſe man ſich mit ihnen abfinden; dann ſeien ſie eben Schickſal. Wenn aber eine menſchliche Schuld Lachzuweiſen ſei, dann müß⸗ ten ſich die Schuldio⸗ Iir Strafrichter verant⸗ worten. Und wenn ein ganzer Laſtzug in die Tiefe ſtürze, dann müſſe auch menſchliche Schuld vorliegen. In dem zur Verhandlung ſtehenden Fall ſeien die Folgen beſonders ſchwerwiegend geweſen; ſie gingen noch über Eiſenbahnkataſtrophen. Der Staatsanwalt erinnerte an den ungeheuren Schmerz, den die Hiobsbotſchaft in Mannheim ausgelöſt habe, ſtatt der erhofften Erholung und Ausſpannung hätten 27 Menſchen den Tod gefunden. Zu bedenken ſei ins⸗ beſondere, welchen ſchweren Verluſt die SA⸗Stan⸗ darte 171 Mannheim erlitten habe und wie viel Wehrkraft dem deutſchen Volke durch den Tod ſo vieler junger und kräftiger Menſchen verloren ge⸗ gangen ſei. Heute müſſe geſagt werden, daß der Unfall zu vermeiden war. Nicht vergeſſen dürfe man die Schmerzen der vielen Verletzten, die zum Teil jetzt noch nicht voll arbeitsfähig ſeien. An⸗ geſichts dieſer Tatſache ſei, wenn ſchon von Schuld werde, eine empfindliche Strafe ange⸗ bracht. Heute vormittag: die Arteilsſprechung Für die Bemeſſung der Strafe ſei ſo führte der Staatsanwalt weiter aus, im weſentlichen die Beantwortung der Frage maßgebend, welcher Umſtand zu dem Unglück geſührt habe und wer an ihm ſchuld ſei. Und hier müſſe in Betracht gezogen werden, wie die Bremſen beſchaffen, wie es mit der polizeilichen Ge⸗ nehmigung zu der Fahrt ſtand und inwieweit das Unglück durch unvorſichtiges Fahren verurſacht wor⸗ den ſei. Die Anklage ſei davon ausgegangen, daß die Bremſen von Anfang an nichtfunktioniert hätten; in dieſem Punkt habe aber den Angeklagten eine Schuld nicht nachgewieſen werden können, ſo daß die Anklage nicht aufrecht erhalten werden konnte. Dann äußerte ſich der Staatsanwalt zu der Schuld der einzelnen Angeklagten. Hugo Scherer als Unternehmer und Eigner des Laſtwagens ſei, wenn er ſein Fahrzeug auch nur ge⸗ fälligkeitshalber zur Verfügung geſtellt habe, doch verpflichtet geweſen, ſich die polizeiliche Genehmi⸗ gung zu verſchaffen. Sie ſtehe in urſächlichem Zu⸗ ſammenhang mit dem Unglück, wobei erſchwerend ins Gewicht falle, daß dieſe Genehmigung unter Be⸗ rückſichtigung der vielen dem Wagen anhaftenden Mängel und der nach den Vorſchriften nicht genügend langen Fahrpraxis des Angeklagten Wilhelm Sche⸗ rer zweifellos nicht erteilt worden wäre. Hugo Scherer hätte ſich mit der bloßen Verſicherung nicht begnügen dürfen, daß die SA die Genehmigung ver⸗ ſchaffe; er hätte ſich über die tatſächliche Erteilung der Genehmigung Gewißheit verſchaffen müſſen. Darüber hinaus wäre aber auch der Fahrer, der Angeklagte Wilhelm Scherer, verpflichtet ge⸗ weſen, ſich um die Genehmigung zu kümmern. Ein anderer Teil ſeiner Schuld liege in ſeinem Ver⸗ halten während der Fahrt. Die ſchwerſte Schuld erblickt der Staatsanwalt darin, daß er ſeine Ge⸗ ſchwindigkeit nicht herabgemindert habe und deshalb nicht fähig geweſen ſei, auf einen niederen Gang um⸗ zuſchalten. Wenn die Bremſen des Anhängerwagens von Anfang an mangelhaft geweſen wären, dann müßte die Schuld des Angeklagten Wilhelm Scherer noch größer erachtet werden; dann wäre ſelbſt die geſetzliche Höchſtſtrafe noch zu nieder. Wilhelm Wann ſind Grundbuchberichtiaungen gebührenfrei? Nur tatſächliche Berichtigungen, vor dem 1. Oktober, ſind gebührenfrei In der Verordnung zur Aenderung des Verfah⸗ rens in Grundbuchſachen wird in Art. 5 angeoronet: Soweit das Grundbuch hinſichtlich der Ein⸗ tragung des Eigentümers unrichtig iſt, wird, wenn der Antrag auf Berichtigung von dem Eigentümer bis zum 1. Oktober 1936 geſtellt iſt, eine Gebühr für die Eintragung des Eigen⸗ tümers nicht erhoben.“ Dieſe Beſtimmung wird vielfach mißverſtanden, weil man nicht genau zwiſchen betroffenen und nicht⸗ betroffenen Grundͤbucheintragungen unterſcheidet. So glaubt man z. B. vielfach, Eintragungen ſeien ge⸗ bührenfrei, die auf eine auf einem Rechtsgeſchäfte beruhende Rechtsänderung abzielen. Hier liegt aber keine Berichtigung vor, vielmehr wird durch die Ein⸗ tragung ſelbſt der bezweckte Rechtszuſtand erſt neu geſchaffen. Die Eintragung des Erwerbers eines Grundſtücks auf Grund einer notariellen oder ge⸗ richtlichen Auflaſſungsverhandlung Hürfte beſonders häufig ſein. Weil das Grundbuch nicht unrichtig ge⸗ weſen iſt, kann auch keine Rede von einer Berich⸗ tigung in ſolchen Fällen ſein, weshalb ſolche Grund⸗ bucheintragungen von der obengenannten Befreiung auch nicht erfaßt werden können. Der Veräußerer ſtand rechtsmäßig vor der Umſchreibung als Eigen⸗ tümer verzeichnet. Durch die Eintragung ſelbſt ging das Eigentum über und nach der Eintragung ſtand odͤer Erwerber zu Recht als Eigentümer eingetragen. Gebührenfrei ſind ausſchließlich ſolche Eintra⸗ eeeeeee igli- Ave Maria /,——5— Es gibt in dieſem wirkungsvoll gemachten Film, der um die herrliche Stimme eines großen Sängers herumgeſchrieben wurde, eine bezaubernde Szene: wenn Benjamino Gigli ein kleines weinendes Kind zum Schweigen bringt, indem er es auf den Armen wiegt und ihm mit halber Stimme vorſingt: Ein Männlein ſteht im Walde... Da iſt ſoviel natürliche Anmut und Wärme und Güte in dieſem Sänger, daß man dieſe beiläufige Szene in dem gro⸗ sen Geſchehen nicht miſſen möchte. Sie eröffnet uns auch das Verſtändnis für den Sänger Tino Doſſi, den Gigli in dieſem Film darſtellt: einen in der Welt rauſchender Erfolge einſamen und kindlich einfachen, guten Menſchen, deſſen Gemüt von der Trauer um die früh verſtorbene, über alles geliebte Gattin Maria ein wenig verdüſtert iſt. Dieſen Hang zur Melancholie und ſeine argloſe Gutmütigkeit machen die Chanſonette Claudette aus einem Pariſer frag⸗ würdigen Nachtlokal und ihr erpreſſeriſcher Gelieb⸗ ter Michel zum Ausgangspunkt ſchändlicher Pläne. Claudette ſpricht ihm eine ſentimentale Komödie vor, legt ſich den Namen Maria bei und umgarnt den Harmloſen ſo, daß er zuletzt glaubt, ſeine betrauerte Maria in ihr noch einmal gefunden zu haben. Im Augenblick der Verlobung erſcheint Michel und ver⸗ ſucht eine Erpreſſung, zu der Maria ſich nicht mehr hergeben will, weil die Anſtändigkeit des großen Sängers ſie beſiegt und gewandelt hat. Als ſie dann den Sänger in der großen Szene dͤer„Traviata“ hört, wo er Violetta Geld vor die Füße ſchmeißt— gerade hat im Zwiſchenakt Michel Marias Geheim⸗ nis ihm enthüllt—, fühlt ſie, daß dieſer Abſchied ihr gilt. Sie ſtürzt aus dem Theater und gerät unter einen Kraftwagen. Doſſi vergißt alles Leid, das ſie ihm angetan, nachdem man in ſeiner Villa einen im Trubel vorher überſehenen Brief von ihrer Hand ge⸗ funden hat, in dem ſie noch vor der Verlobung ihm ihren Betrug geſtanden. Und als er im Kranken⸗ haus für die Leichtkranken ſingt, läßt ſich Maria in den Saal bringen, und während er das Liebeslied an Maria ſingt, das er nur der Verſtorbenen und einmal auch ihr geſungen hatte, ſchreitet ſie auf ihm zu... faſt eine Heilige. Ein wenig romanhaft und romantiſch gewiß, dieſe Handlung, in der Gigli eine ziemlich paſſive Rolle ſpielt. Aber er ſpielt ſie mit geſchmackvoller Zurück⸗ haltung und in den entſcheidenden Höhepunkten mit Temperament, ſo daß er doch den glaubhaften Um⸗ riß eines ſcheuen und reinen und gütigen Menſchen gibt. Unvergleichlich ſchön alles, was er ſingt: eine Arie des Rudolf aus dͤer Boheme, das Ave Maria in der Kirche, die Stretta aus dem Rigo⸗ letto, das Maria⸗Lied, den Alfred Germont Käthe von Nagy iſt die Claudette: frech, ſeelenlos, berechnend, kokottenhaft zuerſt, wandelt ſie ſich zu einer ehrlich empfindenden und wahrhaft liebenden Frau. Sie ſieht wunderſchön aus und weiß die Rolle mit ſoviel Menſchlichkeit zu füllen, daß man Un⸗ glaubhaftigkeiten und Sentimentalitäten vergißt. Paul Henckels gibt dem Korrepetitor leicht komi⸗ ſche Züge, Harald Paulſen trifft den Typ des zu⸗ hälterhaften Erpreſſers, ohne ihn zu übertreiben, und Erna Berger ergänzt mit gut geſungenen Ko⸗ loraturen die Traviataſzenen. Die Muſik von Alois Melichar hört ſich angenehm an. Die Spielleitung von Johannes Riemann hält die dem Stoff an⸗ gemeſſene Mitte zwiſchen Theaterſtück und Filmoper; ſie läßt keine toten Stellen aufkommen und iſt faſt raffiniert in ihrer Geſchicklichkeit, all das zu bringen, was Wirkung tun muß, ohne es allzu dick zu un⸗ terſtreichen. Die Bilder ſind gut. Im ganzen ein nicht alltäglicher, feſſelnder Film. Im Beiprogramm folgten einem ſchönen Film aus den Berchtesgadener Bergen Ausſchnitte aus dem Parteitag 1936, die uns das eindrucksvolle Ge⸗ ſchehen mit großer Eindringlichkeit nahebringen. ⸗s. gungen, durch die eine tatſächliche Berichtigung deg Grundbuchs erfolgt. Die beantragte Eintragung muß alſo eine Richtig⸗ ſtellung einer bisher unrichtigen Angabe des Eigen⸗ tümers im Grundbuche darſtellen. Welche Fälle ſind dies nun? Nur ſolche, in denen das Eigentum an einem Grunoͤſtück unab⸗ hängig von irgendwelchen Grunoͤbucheintragungen an einen neuen Eigentümer übergeht. In dieſen Fällen weiſt das Grundbuch noch eine Perſon als Eigentümer aus, die auf Grund einer inzwiſchen eingetragenen Rechtsänderung gar nicht mehr Eigen⸗ tümer iſt. Das Grundbuch iſt alſo inſofern unrich⸗ tig und der wirkliche Eigentümer kann nun ſeine Eintragung im Wege der Berichtigung des Grund⸗ buchs verlangen. Man könnte annehmen, daß der⸗ artige Fälle ſehr ſelten ſind. Tatſächlich ſind ſie häufig genug. Beſonders oft begegnet man Fällen, in oͤenen jemand oͤurch Erbe Grundſtückseigentümer wurde und ſeine Eintragung ins Grunoͤbuch an Stelle des verſtorbenen Eigentümers unterlaſſen hat. Grundbuchbeamte wiſſen davon zu berichten, daß auch ſolche Fälle nicht zu den Seltenheiten gehören, in denen noch der Großvater() als Eigentümer im Grundbuch ſteht, während inzwiſchen längſt ſeine Enkel oder Urenkel Eigentümer geworden ſind. Be⸗ ſonders auf dem Lande findet man dieſe unterlaſſe⸗ nen Eintragungen recht oft. Solange ſich hinſichtlich des Grundſtücks keine Weiterungen einſtellten, beließ man die Sache eben beim alten. Doch kann dieſe Nachläſſigkeit unter Umſtänden recht unange⸗ neh m werden. Der Staat hat ein Intereſſe an der Schaffung klarer und richtiger grundbuchlicher Verhältniſſe. Vielfach hat man die erwähnten Eintragungen unter⸗ laſſen, um die Koſten zu ſparen. Die bisher nicht eingetragenen Eigentümer werden durch die Gebüh⸗ venfreiheit ermuntert, die Eintragung bis zum 1. Oktober vornehmen zu laſſen. Die dadurch erſparten oder erlaſſenen Gerichts⸗ gebühren ſind recht erheblich; denn ſie betragen bei einem Grunoſtückswert von 10 000/= 32 K, bei 16 000„= 48 /, bei 20 000% = 56„/ und bei 40 000/ 100/ nach der Koſten⸗ oroͤnung vom 255. November 1935. Bedingung für den Fortfall der Koſten iſt, daß der Berichtigungs⸗ antrag vor dem 1. Oktober geſtellt wird. Alle Fälle des Erbgangs werden von der Ver⸗ ordnung erfaßt, ſo daß es alſo keine Rolle ſpielt, ob geſetzliche Erbfolge, Erbeinſetzung durch Teſtament oder Erbvertrag vorliegt. Selbſt der rechtswirkſame Erwerber eines Nachlaſſes oder des Anteils eines Miterben kann gebührenfreie Eintragung verlangen. Iſt der Vorerbe noch als Eigentümer eingetragen, ſo erfolgt beim Eintritt des Nacherbfalles gebühren⸗ freie Eintragung. Auch güterrechtliche Verhältniſſe werden durch die Verordnung berückſichtigt. Hat ein Ehegatte ein Grundſtück und vereinbart mit dem anderen Ehegatten durch gerichtlichen oder no⸗ tariellen Vertrag allgemeine Gütergemeinſchaft, ſo wird bekanntlich das Grundſtück mit Abſchluß des Ehevertrages gemeinſchaftliches Eigentum beider Ehegatten, ohne daß es einer Eintragung des Rechts der Ehefrau bedurfte. Nur im Wege der Berichti⸗ gung kann die Ehefrau Eintragung ihres Eigen⸗ tumsrechts verlangen. Auch bei den Geſellſchaften des Handels⸗ rechts ſind Fälle möglich, bei denen ſich eine Rechts⸗ änderung in bezug auf Grunoſtücke unabhängig vom Grunoͤbuch vollzieht und die Eintragung des wahren Eigentümers im Wege der gebührenfreien Grund⸗ buchberichtigung erfolgen kann. W. H. D. „Wagens bei ihm abgeholt worden. Scherer müſſe deshalb ganz erheblich beſtraft werden, denn nur dann, wenn man gegen leichtſinniges Fahren energiſch vorgehe, könne man ab⸗ ſchreckend wirken und erreichen, daß die Zahl der Verkehrsunfälle beträchtlich zurückgeht. Auch Heinz Slangen ſei keinesfalls frei von Schuld; er habe nicht nur die Fahrt vorbereitet, ſon⸗ dern er hätte als Sturmführer auch die moraliſche und rechtliche Verpflichtung gehabt, ſich um die Sicher⸗ heit ſeiner Kameraden zu kümmern. Deshalb ſei er mitverantwortlich. Auch hätte er die Mitnahme der BDM⸗Mäochen nicht geſtatten dürfen. Im Vergleich zu Wilhelm Scherer ſei Slangens Schuld zwar ge⸗ ringer; aber auch bei ihm müſſe die Strafe abſchrek⸗ bend wirken. Die Playdoyers der Verteidiger: Hierauf ſprachen die Verteidiger. Zunächſt Rechts⸗ anwalt Lederle für die Brüder Scherer. Er verwahrte ſich im Namen ſeines Mandanten Wil⸗ helm Scherer insbeſondere dagegen, daß der Staats⸗ anwalt in dieſem Fall ſogar die Höchſtſtrafe in Er⸗ wägung gezogen habe. Der dem Angeklagten Hugo Scherer gehörige Wagen ſei einwandfrei geweſen; die Einholung der polizeilichen Genehmigung ſei ihm zugeſagt geweſen und die für die Genehmigung erforderliche Beſchreibung des zur Fahrt benützten Hugo Scherer habe alles getan, was man ihm zumuten konnte. Man dürfe doch einen Mann nicht zur Verantwor⸗ tung ziehen, nur weil er aus uneigennützigen Grün⸗ den ſeinen Wagen der Bewegung zur Verfügung ge⸗ ſtellt habe. Rechtsanwalt Lederle beantragte aus den angeführten Gründen die Freiſprechung Hugo Scherers. Zur Entlaſtung Wilhelm Scherers berief ſich der Verteidiger auf die Zeugniſſe, die den Angeklagten als einen umſichtigen und ſicheren Fahrer ſchildern. Bezüglich der Geſchwindigkeit kurz vor dem Unglück könne man höchſtens ſubjektiv ſagen, daß das Her⸗ abgehen auf den zweiten Gang beſſer geweſen wäre; objektiv könne die Benutzung des dritten Gangs aber kein Vorwurf ſein. Rechtsanwalt Dr. Jaumann, der den Ange⸗ klagten Backfiſch verteidigt, verſuchte, obwohl die Anklagebehörde bereits die Anklage hatte fallen laſ⸗ ſen, den Nachweis zu erbringen, daß ſeinem Man⸗ danten nicht nur keine Schuld habe nachgewieſen wer⸗ den können, ſondern daß dieſer auch alles getan habe, was man von ihm habe verlangen können. Er be⸗ daher Freiſprechung aus ſubjektiven Grün⸗ en. Rechtsanwalt Dr. Geißinger nahm den An⸗ geklagten Slangen zunächſt gegen den Vorwurf in Schutz, als ob dieſer die Genehmigung börge⸗ täuſcht habe Der Unfall ſei gerade dem Angeklagten Slangen neben den Angehörigen der meiſten zu Herzen gegangen, und er habe auch für ſeine Kameraden immer vorbildlich geſorgt, ſo da⸗ durch, daß er in einer beſonderen Inſtruktionsſtunde über das Verhalten auf der Fahrt geſprochen und auf der Standarte wegen der zweckmäßigen An⸗ bringung der Bänke verhandelt habe. Wenn geſagt werde, Slangen habe nicht genügend auf den Fahrer eingewirkt, ſo müſſe dem entgegengehalten werden, daß ſich die Fahrer ſtets energiſch dagegen ver⸗ wahrten, wenn ihnen von Nichtfahrern Vorſchriften gemacht würden. Ein ſolches Verhalten würde auch keines wegs die Verkehrsſicherheit begünſtigen. Dr. Geißinger ſtellte zum Abſchluß ſeines Plädoyers den Antrag, Slangen von dem Vorwurf freizuſprechen, den Tod von 27 Menſchen verſchuldet zu haben. Darauf erhielten die Angeklagten das letzte Wort. Sie beantragten ihre Freiſprechung; Slangen ver⸗ wies zu ſeiner Rechtfertigung insbeſondere darauf, daß ihm ſelbſt von ſeinen Kameraden bis heute noch kein Vorwurf gemacht worden ſei. Wie wird ein Wertbrief vorſchriſts⸗ mäßig verſchloſſen? Es kommt noch häufig vor, daß an den Poſt⸗ ſchaltern die Annahme von Wertbriefen verlangt wird, deren Verſchluß nicht den Beförderungsvor⸗ ſchriften entſpricht und die daher zurückgewieſen wer⸗ den müſſen. Ein Wertbrief muß immer gut ver⸗ ſchloſſen ſein d, h. er ſoll ſoviel Aboͤrücke desſelben Siegels in gutem Siegellack erhalten, daß dem In⸗ halt des Brieſes nicht beizukommen iſt. Bei Wert⸗ briefen müſſen die Siegelabdrücke ſämtliche Klappen des Unſchlags treffen, es ſind alſo mindeſtens 2 Siegelabdrücke notwendig. Siegel⸗ verſchlüſſe ohne jedes Gepräge oder mit Aboͤrücken eines Geldſtücks und dergl. reichen nicht aus, da ſie von jedermann angebracht werden können und daher den Inhalt des Briefes in keiner Weiſe ſichern. Das Siegel muß entweder das Gepräge eines Wappens, eines Namens oder einer ſonſtigen perſönlichen oder eigentümlichen Bezeichnung tragen. Anträge zum W9H ſtellen! Die Winterhilfe wird uur auf Antrag gewährt, und zwar iſt antragsberechtigt, wer weniger als den einundeinhalbfachen Fürſorgerichtſatz als Einkommen hat. Anträge zum WoW 1936/37 werden ab 17. September bis einſchließlich 3. Oktober bei allen Ortsgruppengeſchäftsſtellen der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt von Montag bis einſchließlich Donnerstag einer Woche in der Zeit von 9 bis 12 Uhr entgegengenommen. Der Kreisbeauftragte des WoW 1936/37. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern in Feu⸗ denheim Oberpoſtſchaffner Martin Helfert und Frau Anna geb. Köhler, Eintrachtſtraße. ————— ——— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ein neuer Schmuckolatz wird angelegt Geſtern hat eine Anzahl Arbeiter damit begon⸗ nen, auf der großen Raſenfläche am Neckar, die ſich vor dem Straßenbahndepot ausbreitet, den Spaten anzuſetzen, um hier etwas zu geſtalten, das der Ver⸗ ſchönerung unſeres Stadtbildes dienen ſoll. Der Blick auf die von zwei niederen Eckbauten flankierte Mauer des Depothofes iſt bisher für das Auge nicht gerade angenehm geweſen, da diie Mauer zu nüchtern wirkte. Es war zwar bei ihrer Errichtung vor⸗ geſehen, ſie von Kletterpflanzen überwachſen zu laſ⸗ ſen, doch konnten ſie nicht zur Entwicklung kommen. Die Mauer ſoll nun dadurch verdeckt werden, daß ein Streiſen des Raſenplatzes, der mit der Mauer parallel verläuft, mit ſchnell wachſenden Bäumen und Sträuchern bepflanzt wird. Dann wird ein brei⸗ ter Weg angelegt, der vom Friedrichsring nach der Gutenbergſtraße führt. Hier werden Sitzbänke aufgeſtellt mit der Blickrichtung nach der Friedrichs⸗ brücke. Einige Blumenbeete werden den Raſen zie⸗ ren. An dem unteren verjüngten Ende des Platzes wird ein Spielplatz für die Kinder mit einem Sandbecken errichtet werden. Polizeibericht vom 18. Seytember Radfahrerin angefahren: Durch Unvorſichtigkeit des Fahrers wurde geſtern auf der Unteren Ried⸗ ſtraße eine Radfahrerin von einem Laſtkraftwagen angefahren und verletzt. Die Verletzte mußte nach einem Krankenhaus gebracht werden. Zwei Fahrraddiebe feſtgenommen: Geſtern konn⸗ ten hier zwei Fahrraddiebe ermittelt und feſtgenom⸗ men werden. Beide wurden in das Bezirksgefäng⸗ nis eingeliefert. Wegen Nachtruheſtörung wurden 10 Perſonen zur Anzeige gebracht. Geſtern wieder 137 Verkehrsſünder: Wegen Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften wurden bei geſtern vorgenommenen Verkehrsprüfungen 137 Kraft⸗ und Radfahrer gebührenpflichtig verwarnt und 19 Kraftfahrzeuge wegen verſchiedener techni⸗ ſcher Mängel beanſtandet. Oberypfarrer Gerich 4 Geſtern abend wurde Gefängnisoberpfarrer Alfred Gerich von ſeinem ſchweren Leiden kurz nach — ſeines 50. Lebensjahres durch den Tod erlöſt. Gefängnisoberpfarrer Alfred Gerich war am 28. Auguſt 1886 in Chikago geboren, wo ſein Vater, ein gebürtiger Mannheimer, anſäſſig war. Nach dem Tode ſeiner Mutter kam er zu Verwandten nach Mannheim, wo er das Gymnaſium beſuchte. In Freiburg und St. Peter widͤmete ſich der Abſolvent den theologiſchen Studien. Nach der Prieſterweihe erhielt Gerich eine Vikarſtelle in Lahr. Im Herbſt 1911 wurde er als Hausgeiſtlicher des neuen St. Vin⸗ zentiuskrankenhauſes nach Karlsruhe verſetzt. Im Sommer 1912 begann er kunſtwiſſenſchaftliche Stu⸗ dien, bis der Krieg ſie unterbrach. Eine wiſſenſchaft⸗ liche Unterſuchung der Deckengemälde in der Mann⸗ heimer Jeſuitenkirche ging aus dieſen Studien her⸗ vor. Vom Januar 1916 bis Dezember 1918 wirkte er als Felddiviſionspfarrer der 3. Reſervediviſion an deß Pe und Weſtfront. Näch dem Kriege wurde Gerich Garniſonspfätrer in Konſtanz. Im Herbſt 1922 wurde er Pfarrver⸗ weſes in Bretten, 1924 Pfarrverweſer in Mühlingen, Amt Stockach, 1925 Pfarrverweſer in Frickingen, wo er 1929 als Pfarrer inveſtiert wurde. Schon in Konſtanz hatte Gerich die heikle und nicht immer dankbare Seelſorge bei den Gefangenen nebenamtlich ausgeübt. Seit 1. April 1930 wirkte er als Ober⸗ pfarrer der Gefangenenanſtalten in Mannheim. Anmeldepflicht für Konzerte aller Art bei dem ſtädtiſchen Muſikbeauftragten Zur Förderung und Ueberwachung des Muſik⸗ lebens iſt, wie in anderen Städten auch in Mann⸗ heim, ein beſonderer Muſikbeauftragter beſtellt worden. Generalmuſikdirektor Karl Elmen⸗ dorff hat dieſes Amt übernommen. Aus dieſem Anlaß ſei darauf hingewieſen, daß zur Durchführung der Aufgaben des Muſikbeauf⸗ tragten ſür die Konzertgeber die Pflicht beſteht, ſämtliche Konzertveranſtaltungen bei dem ſtädtiſchen Muſikbeauftragten an zumelden. Anmeldepflichtig ſind: 25 1. Sämtliche Veranſtaltungen ernſter Muſik. 2. Unterhaltungskonzerte aller Art. In der Anmeldung, die in dreifacher Ferti⸗ gung einzureichen iſt, iſt der Konzertveranſtalter, Ort und Zeit und das vollſtändige Programm der Veranſtaltung mit den Namen der ausführenden Künſtler anzugeben. Der Muſikbeauftragte kann das Konzert beanſtanden und unter Umſtänden auch zu ſchärferen Maßnahmen greifen. Es liegt daher im Intereſſe jedes Konzertveranſtalters, die An⸗ meldung möglichſt frühzeitig vorzuneh⸗ men. Nach Prüfung der Anmeldung und des Pro⸗ gramms wird ein Beſcheid erteilt, ob gegen die Ver⸗ anſtaltung keine Einwände zu erheben ſind. Mit der Anmeldung bei dem ſtädtiſchen Muſikbe⸗ auftragten entfällt nach einer beſonderen Ver⸗ einbarung mit der Kreisleitung der NSDAP die Anmeldepflicht gegenüber der Kreis⸗ leitung. Die Anmeldepflicht gegenüber ſtaatlichen und ſonſtigen Behörden wird hiervon nicht berührt. Die Anmeldungen ſind zu richten an den Städ⸗ tiſchen Muſikbeauftragten der Stadt Mannheim. Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff, Na⸗ tionaltheater. Zuchthausſtraſe für Raſſenſchande * Karlsruhe, 18. Sept. Unter Ausſchluß der Oef⸗ fentlichkeit verhandelte die Karlsruher Strafbammer gegen den 60jährigen vorbeſtraften jüdiſchen Händ⸗ ler Joſef Guggenheim aus Singen, der wegen Raſ⸗ ſenſchande auf dͤer Anklagebank ſaß. Er unterhielt lange Zeit ein Verhältnis mit einer geſchiedenen Frau deutſchen Blutes. Das Urteil lautete auf ein Jahr Zuchthaus und oͤrei Jahre Ehrverluſt. Die Sachverſtändigen haben das Wort Ihre Ausſagen zum Anglück auf der Beſenfelder Steige im Rottweiler Prozeß (Eigener Drahtbericht der„NM3“.) Rottweil, 18. September. Am Vormittag des zweiten Verhandlungs⸗ tages im Beſenfelder Prozeß vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Rottweil wurden die zwei vorgeſehenen Sachverſtän⸗ digen gehört. Zu ihnen kam noch ein dritter Sachverſtändiger, der im letzten Augenblick vom Landgericht in Anbetracht der außerordentlichen Wichtigkeit der techniſchen Seite noch geladen worden war. Dieſer dritte Sachverſtändige, Oberingenieur Mi⸗ chelfelder vom Reviſionsverein in Stuttgart machte dann auch aufſehenerregende Ausführungen über die ungenügende Wirkungsweiſe der von einer badiſchen Firma konſtruierten und nur in Baden und in der Pfalz üblichen Auflaufbremſe. Das In⸗ tereſſe an der Verhandlung iſt auch am zweiten Tag wieder ſehr groß. Wie am erſten Tag waren wie⸗ der die Vertreter der Standarte 171, der Gebiets⸗ führung der Hitlerjugend, des BDM eund der Partei anweſend. Der erſte Sachverſtändige, Fritz Hepting aus Freudenſtadt, Inhaber einer Autoreparatur⸗Werk⸗ ſtätte, der im Auftrag der Staatsanwaltſchaft in der Frühe des 27. Juli den verunglückten Mannheimer Wagenzug unterſucht hatte, gab eine Schilderung des Befundes: Eingedrückter Kühler, abgeriſſene Vorderachſen, geriſſene Bremsſchläuche, leicht angezogene Hand⸗ bremſe und dritter Gangſchalter im Vorderwagen, abgeriſſenes Vordergeſtell des Anhängers, geriſſene Bremsſchläuche, leerer Oelbehälter. Beſonders aus⸗ führlich waren die Darlegungen dieſes Sachverſtän⸗ digen über den umſtrittenen Umſtand der Bremſen des Anhängewagens. Wichtig war die Feſtſtellung, daß die Bremsölleitungen bis auf undichte Stellen vollkommen in Ordͤnung waren. Allerdings war der Bremsbelag des Anhängers, wie eine dicke Staub⸗ kruſte auf den Bremstrommeln bewies, zum minde⸗ ſten beim Hinunterfahren der Beſenfelder Steige nicht in Anſpruch genommen worden. Das laſſe den einwandfreien Schluß zu, daß die Bremſen des Anhängers nuht funktionier⸗ ten und zwar, weil nicht genügend Oel in der Leitung war. Immerhin ſei damit noch keineswegs der Beweis erbracht, daß auch bei Autritt der Fahrt die Oelfüllung uht ge⸗ nügend war. Bei einer genauen Unterſuchung der Bremſen in den Mercedes⸗Benzwerken in Gaggenau und Unter⸗ türkheim wurde beſtätigt, daß die Bremſen des Vorderwagens in Ordnung waren. Die Bremstrommel war ſogar infolge übermäßiger Be⸗ anſpruchung blau angelaufen. Als ſich geſtern abend im Plankenkaufhaus die Flügeltüren ſchloſſen, da wußten alle, die hinter den Ladentiſchen ſtanden oder ſonſtwie im Betrieb ein⸗ geſchaltet waren, was ſie geleiſtet hatten. Das war nicht etwa nur die Abfertigung des Neugierigen⸗ ſtroms, der ſich nach der Eröffnung in das„unbe⸗ kannte Gebiet“ ergoß. Seit mehr als vierzehn Ta⸗ gen iſt die faſt 200 Köpfe ſtarke Gefolgſchaft nicht zur Ruhe gekommen und über 100 Hilfskräfte mußten eingeſtellt werden, um die Umzugsarbeiten zu be⸗ wältigen, denn ſchließlich iſt ja der Umzua eines der⸗ artigen Großbetriebes keine ſo einfache Sache. Von dem Umfang dieſer Arbeit kann man ſich einen Begriff machen, wenn wir mitteilen, daß be⸗ reits ſeit Ende Auguſt Stück für Stück alles Entbehr⸗ lichen in das neue Heim hinübergeſchafft wurde, wo ſchon ſeit Wochen die Expedition wirkte. Als am Samstagabend der letzte Geſchäftstaa verfloſſen, da begann das„große Ausräumen“. Die Wagen rollten bis in die ſpäte Nacht. Allein 90 Möbelwagen und rund 180 Fuhren wurden insgeſamt benötigt, bis alles„drüben“ war. Daß bei dieſem Transport nur eine einzige Fenſterſcheibe entzweiging, ſtellt der Leiſtungsfähigkeit der Mannheimer Fachfirmen alles Lob aus. Und daß die wenigen Tage bis zur Eröffnung des neuen Heims genügten, den Aufbau blitzſauber zu bewältigen, ſpricht neben der guten Organiſation vor allem für die Tüchtigkeit des Per⸗ ſonals, das ſich reſtlos für ſeinen Betrieb einſetzte. Gerade in ſolchen Tatſachen kommen nationalſozia⸗ liſtiſches Leiſtungsprinzipy und kameradſchaft⸗ liches Zuſammenwirken einer Be⸗ triebsgemeinſchaft am beſten zum Ausdruck, und dies iſt der Grund, warum wir unſeren Bericht mit dieſer Einleitung verſehen haben. Geſtern abend aber war die Schlacht geſchlagen und nach getaner Arbeit lud die Defaka in Anerken⸗ nung des Geleiſteten ihre geſamte Gefolgſchaft, Stadtverwaltung, Hochbauamt und Bauleitung zu einem„mundfeſten“ Abendeſſen und fröhlichen Kameradſchaftsabend in die„Liedertafel“ ein. In ſeinem Verlaufe zeigte es ſich, daß ſich die„Defakaner“ auch in der Organi⸗ ſation eines Gefolgſchaftsfeſtes vortrefflich ausken⸗ nen. Der„Umzugsgulaſch“ mit den Zentralmakka⸗ roni, Eröffnungskartoffeln und der„Plankengurke“ ſorgten für eine ſolide Grundlage. Kurz und kernig ſind die Anſprachen. Betriebsführer Lautenſchlager begrüßt und freut ſich ſehr über den Bau, den umſichtige Bau⸗ —— Ein ſchöner Kameradſchaftsabend der Defaka Vorſitzender:„Man kann alſo nicht wider⸗ legen, daß bei der Abfahrt die Bremſen funktioniert haben?“ Der Sachverſtändige antwortet:„Nein“. Vorſitzender:„Iſt das Fahrperſonal in der Lage, die Bremſen nachzuſehen?“ Sachverſtändiger:„Normalerweiſe wird die Prüfung der Bremſen den Werkſtätten zu über⸗ laſſen ſein. Ich möchte das der Bedienung des Wa⸗ gens nicht zumuten“. Dann brachte nach verſchiedenen Zwiſchenfragen der Verteidiger der Vorſitzende die Sprache auf die Fahrweiſe in Gefällen und ſtellte an den Sachver⸗ ſtändigen Hepting die Frage, ob der Angeklagte Wilhelm Scherer bei oroͤnungsmäßigen Brem⸗ ſen im oͤritten Gang hätte bergab fahren dürfen. Der Sachverſtändige antwortet:„Jawohl, wenn er angeſichts der Belaſtung der beiden Wagen in der Beſenfelder Steige mit einer Geſchwindigkeit von etwa 20 Km. eingefahren wäre. Richtiger wäre aller⸗ dings geweſen, den zweiten Gang zu benutzen“. Aus der Antwort auf eine Frage des Verteioigers von Wilhelm Scherer ging hervor, daß der Führer des Unglückswagens beim Um⸗ ſchalten vom vierten auf den dritten Gang etwa eine Geſchwindigkeit von 30 bis 40 Kilo⸗ meter hatte. Der Sachverſtändige betont aber, daß auch bei der ſchaoͤhaften Bremſe des Anhängers die Bremswir⸗ kung des Motors bei der Benutzung des 2. Ganges genügt haben würde, wenn mit verminderter Ge⸗ ſchwindigkeit gefahren worden wäre. Auf eine Zwiſchenfrage des Vorſitzenden erklärt dͤer Angeklagte Wilhelm Scherer, er habe auf der Unglücksfahrt zum erſten Male einen Anhänger mit Oelauflaufbremſe gefahren. Der zweite Sachverſtändige, Ingenieur Stein⸗ hart aus Rottweil, ſchloß ſich im weſentlichen den Ausführungen des Sachverſtändigen Hepting über den Zuſtand der Fahrzeugbremſen an. Darüber hin⸗ aus ſagte er, wenn es angeſichts der großen Geſchwindig⸗ keit dem Fahrer nicht gelungen wäre, wenig⸗ ſtens noch den dritten Gang einzuſchalten, dann wäre wegen der Freilauffahrt das Un⸗ glück noch ſchrecklicher ausgefallen. Nach den erſten Warnungszeichen hätte die Ge⸗ ſchwindigkeit nicht mehr als 90 Kilometer betragen dürfen. Der Sachverſtändige gibt aber auf Befragen zu, daß ſelbſt bei einer Geſchwindigkeit von 65 Kilo⸗ meter der Unfall hätte vermieden werden können, wenn ein entgegenkommender Motorradfahrer nicht ein Ausweichen notwendig gemacht hätte. Allerdings wäre der Unfall bei der feſtgeſtellten Geſchwindigkeit von 80 oder 90 Kilometer nicht mehr zu vermeiden geweſen. planung und Leitung zu einem Gebilde aus einem Guß machten. Dank dafür der Stadtverwaltung, ihren Aemtern und allen, die daran mitarbeiteten; Dank den Gefolgſchaftsmitgliedern für ihren Einſatz. Wenn wir aber hier, wie überall in Deutſchland, nun wieder ſolche Bauvorhaben durchführen können, ſo nur durch den Aufbau des Führers, dem brauſen⸗ des„Sieg Heil!“ und die Nationalhymnen begeiſterte Treue geloben. Im Namen der Stadtverwaltung ſpricht Oberbandirektor Zizler. Ein Werk iſt vollendet, das man als ſtädtebauliche Großtat bezeichnen kann und das in dieſer Bedeu⸗ tung ſeit dem 18. Jahrhundert in Mannheim nicht wieder erſtellt wurde. Erſt im nationalſozialiſtiſchen Staat war es möglich, dies Projekt, das 30 Jahre ſchwebte, dank des ſtädtebaulichen Verſtändniſſes unſeres Oberbürgermeiſters durchzuführen. Aber auch die Bauherren haben durch die Zurückſtellung von Sonderwünſchen das Verſtändnis aufgebracht, das notwendig war, um etwas Geſchloſſenes, Ein⸗ heitliches aus den Plankenbauten zu machen. Kame⸗ radͤſchaftlich war die Zuſammenarbeit. insbeſondere mit dem„Verbindungsoffizier“ Architekt Geber. Nun viel Glück im neuen Heim zum Wohle der Stadt. Dann hat der Frohſinn ungehemmte, freie Bahn. Kapelle Weiſſang ſchürt muſikaliſch, der Defaka⸗ Geſangverein geſanglich mit Radetzkymarſch, Pfälzerlied und„Kronenwirt“ das Feuer der Be⸗ geiſterung und als Dritter im Bunde tritt Guſtav Rothe⸗Carey auf, der, deutſcher Vorpoſten im Ausland, als Oberſchauſpielregiſſeun am Stadt⸗ theater Luzern wirkt und den Mannheimern nicht unbekannt iſt. Der„macht“ gar mächtig in„deftigen“ Scherzgedichten und in„Lautenſchlagern“. Und wenn er zu Beginn von goldigen, herzigen, blonden, brau⸗ nen und gefärbten jungen Damen hoffte. ihre Lip⸗ pen zu einem Lächeln„ſchürzen“ zu können— wobei „Schürzen kein jüdiſcher Feiertg ſei“—, ſo iſt ihm das jedenfalls reſtlos, und auch bei den Männern, gelungen. So ſchlugen denn bald mit kräftigem Mitſingen und ⸗Schunkeln die berühmten„Stimmungswellen“ immer höher. Wacker wurde getanzt und der„Fach⸗ ſimpler“ am Tiſch der„Bauprominenzen“ heraus⸗ geholt aus Geſprächen über weitere Verbeſſerungen im Stadtbild. Pünktlich um 2 Uhr aber wurde Schluß gemacht mit dem vorbildlichen Kameradſchaftsfeſt, das allen Volksgenoſſen, die ſo arbeitsreiche Tage hinter ſich hatten, neue Kraft zu weiterem Wirken im neuen Heim gab. i —.— Beſonders intereſſant varen die Ausführungen des dritten Sachverſtändigen, des Oberingenieurs Michelfelder aus Stuttgart, zur Frage der An⸗ hängerbremſen. Schon ſeit langer Zeit habe man die Beobachtung machen müſſen, daß die Anhänger⸗ bremſen außerordentlich ſhlecht ſeien. Zu dem Un⸗ fall ſelbſt ſtellte der Sachverſtändige feſt, daß es einem Fahrer, der das Auflaufbremsſyſtem nicht kenne, nahezu unmöglich ſei, ſich im Ruhezuſtand von der Wirkſamkeit der Bremſen und der genügenden Oel⸗ füllung zu überzeugen. Die ſchlechte Beſchaffenheit der Auflaufbremſen ſei wohl miturſächlich, aber nicht in ſo ſtarkem Maße, wie man anzunehmen geneigt ſei, da die Auflaufbremſen von Natur aus ſchlecht ſeien. Bei Beginn der Steige hätte der Fahrer ſo⸗ fort mindeſtens auf den zweiten Gang um⸗ ſchalten müſſen. Auch bei gutem Zuſtand der Bremſen hätte ſich in dieſem Fall und nach Lage der Dinge der Unfall nicht vermeiden laſſen. Damit wurde die Vormittagsverhand⸗ lung geſchloſſen. Heute nachmittag finden die Plaidoyers des Staatsanwalts und der vier Ver⸗ teidiger ſtatt. 25 Fahre Süddeutſcher Dreſſur⸗Verein Schutz⸗ und Polizeihunde zeigen ihr Können Aus Anlaß des Bjährigen Beſtehens des Süo⸗ deutſchen Dreſſur⸗Vereins(ietzt Fachgruppe für das Schutz⸗ und Dienſtgebrauchshundeweſen Mannheim⸗ Stadt) findet auf dͤͤem Uebungsplatz hinter dem Schloß(früherer MTG⸗Platz) am kommenden Sonn⸗ tag, dem 20. September, eine öffentliche Schutz⸗ Sie staunen ⸗ wie schôn- wie billig · wie kleidsem Zeumer-Hüte Breite Strase M 1. 6—— und Polizeihundeprüfung ſtatt. Prüfungs⸗ leiter iſt Heinrich Bothner, während als Richter die Hernen Genzwürker und Lehmann amtieren. Die Spurcnarbeiten werden bereits morgens 7 Uhr auf dem Gelände der Frieſenheimer Inſel erledigt, alle anderen Arbeiten werden am Nachmittag auf dem Uebungsplatz ausgeführt. Bei Meldeſchluß lag eine anſehnliche Zahl von Prüflingen vor, darunter ſehr bekannte Zucht⸗ und Arbeitshunde, dazu werden ſich die heranwachſenden Jugend⸗Hunde geſellen. Erziehungsfragen im Mütterkurſus Die Mütterſchule beginnt am Montag, dem 21. September, abends 8 Uhr, mit einem Kurſus über Er Te ungsfragen in den Rätmen Fe We⸗ terſchule L 9,—8. Es werden folgende Fragen be⸗ handelt: 1. Die Mutter als Erzieherin, ihre Ber⸗ antwortung für Familie und Volk. 2, Das Kind und ſeine Umwelt. Vorbild der Eltern, Pflege der Familie, Heimgeſtaltung, Feſtgeſtaltung in der Fa⸗ milie. 3. Erziehungsmittel, gutes Beiſpiel, Mah⸗ nung, Warnung, Gebote und Verbote in der Er⸗ ziehung, Gewöhnung und Gewohnheit, die Strafe als Erziehungsmittel. 4. Geiſtige, ſeeliſche Entwick⸗ lung des Kindes. Erziehungsaufgaben beim Klein⸗ kind, Schulkind und Jugendlichen. 5. Die Bedeutung der Phantaſie beim Kleinkind, Schulkind und Ju⸗ gendͤlichen. 6, Kinderfragen und ihre Beantwortung. 7. Spiel und Beſchäftigung des Kindes in den ver⸗ ſchiedenen Altersſtufen. Gutes Spielzeug, geeignetes Beſchäftigungsmaterial, gute Bilderbücher und Ju⸗ gendbücher. 8. Erziehungsfehler und Erziehungs⸗ ſchwierigkeiten in den verſchiedenen Altersſtufen. 9. Kinderfehler und Kinderunarten im Beſonderen. (Eigenſinn, Lüge, Trägheit uſw.) Der Kurſus endei mit einer Abſchlußfeier. Es finden neben den Beſprechungen praktiſche Anleitungen in Kinderbeſchäftigung und Ba⸗ ſteln, Märchen⸗, Spiel⸗ und Singſtunden ſtatt. Der Kurſus findet Montag, Mittwoch und Freitag von abends—410 Uhr ſtatt. Im ganzen ſind es 10 Abende. Auskunft und Anmeldung in der Mütterſchule L 9,—8 III. a Das Feſt der goldenen Hochzeit feiern am Sonntag, dem 20. Septeuber, in körperlicher und gei⸗ ſtiger Friſche Lademeiſter i. R. Chriſtoph Fröhlich und Frau Karoline, geb. Breckle, Bürgermeiſter⸗ Fuchs⸗Straße 5. Wir wünſchen dem Jubelpaar, das ſchon ſeit 25 Jahren zum treuen Leſerſtamm der NMz3 gehört, einen recht ſchönen Lebensabend. an Wegen Hauptreinigung geſchloſſen ſind die Räume der Paß⸗ und Meldeſtelle beim Poli⸗ zeipräſidium wie folgt: Dienstag, den 22. September, Zimmer 2, nachmittags; Mittwoch, den 23. Septem⸗ ber, Zimmer 20, den ganzen Tag; Donnerstag, den 24. September, Zimmer 19 und 18, nachmittags. Helft den Flüchtlingen aus Spanien Die Folgen der marxiſtiſchen Herrſchaft in Spanien haben Tauſende von deutſchen Volks⸗ genoſſen gezwungen, Spanien zu verlaſſen. Die große Zahl der Flüchtlinge macht raſche Hilſe für die Notleidenden notwendig. Zeichnet Euch ein in die Sammelliſte, die in der Hauptgeſchäftsſtelle der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ aufliegt! Helft Euren deutſchen Volksgenoſſen! PAIM6öITUE-HASIERCRENME in Kormaltuben BM..50 Sclene beule Lle elgigegei ü In großen Juben NR..0 2 N * So lebt der Mikado Einsteclle um Mαεeα αt ν Jokio Neuyork, 18. September. Der amerikaniſche Arzt Dr. Wheley Groves iſt wahrſcheinlich der einzige Nichtjapaner, der einen Einblick in das Alltagsleben des Kaiſers Hirohito gewinnen konnte. Aus einem Bericht, den er über das Leben des Mikado in einer amerikaniſchen Zei⸗ tung erſcheinen ließ, erfährt man jetzt zum erſten⸗ mal Einzelheiten aus dem Kaiſerpalaſt in Tokio und über die ſtrenge Arbeitseinteilung, der ſich der Mikado unterwirft. Nur zu den ganz hohen religiöſen und nationalen Feſten zeigt ſich der Mikado, Kaiſer Hirohito, ſeinem Volke. Ernſt und feierlich übt er die ihm obliegen⸗ den religiöſen Funktionen aus. Er ſpricht die genau feſtgelegten Weiheformeln und Gebete und zieht ſich dann wieder zurück. Niemand hat in der Oeffent⸗ lichkeit je ein perſönliches Wort gehört. Nie hat der Kaiſer eine Rede gehalten. Nie wird die Oeffent⸗ lichkeit erfahren, was er denkt und welches ſeine Anſchauungen ſind. Und doch iſt dieſer Abkomme der älteſten Dynaſtie der Welt ein unumſchränkter Herrſcher. Sein Wille iſt oberſtes, unanfechtbares Geſetz, wenn auch ſeine Miniſter volle Handelungs⸗ freiheit haben und auch die alleinige Verantwortung tragen. Von dem Volk wird der Mikado wie ein gött⸗ liches Weſen verehrt. Die Staatsreligion der Japaner iſt der Shintoismus, die Verehrung geiſterhafter Götterweſen, der„Kami“, denen die Welt ihren Urſprung verdankt und deren höchſtes die Sonnengöttin iſt. Die Sonnengöttin gilt aber auch als die Ahnfrau des Kaiſerhauſes. Beſonders ver⸗ diente Männer und vor allem der Kaiſer ſelbſt wer⸗ den zu den Kami gezählt. Von allen Monarchen der Welt iſt Kaiſer Hirohito am wenigſten bekannt. Er lebt in ſeinem Palaſt wie ein Einſiedler, nur ſeine Miniſter und ſeine vertrauteſten Berater werden in ſeine Gemächer vor⸗ gilaſſen. Doch auch ſie würden eher Harakiri ver⸗ üben, als auch nur ein Wort der Indiskretion über den Kaiſer zu ſprechen. Während jedͤer andere Mon⸗ arch im Brennpunkt des öffentlichen Intereſſes ſteht, lebt Kaiſer Hirohito im Schutze des geheiligten Hofzeremoniells, das ihn zu einem Einſiedler macht, ilm aber gerade dadurch Ruhe und Sammlung für die Staatsgeſchäfte verſchafft. Wenn er einmal eine Autofahrt in oͤie Umgebung unternimmt, dann trägt die Polizei Sorge, daß ſich kein Menſch in den Stra⸗ ßen aufhält, die der Kaiſer mit dem Wagen paſſiert. Dies geſchieht weniger aus der Furcht vor einem Attentat als in Rückſicht auf das dem Kaiſer vor⸗ geſchriebene zurückgezogene Leben. Der Kaiſer hat das Recht, alles zu wiſſen Allmorgendlich um ſechs Uhr erhebt ſich Kaiſer Hi⸗ Tohito, um ſich ohne jede Hilfe von Dienern ſorgfäl⸗ tig anzukleiden. Um ſieben Uhr trifft er die Kaiſerin im Speiſeſaal zum gemeinſamen erſten Frühſtück. Danach werden die elfjährige Prinzeſſin Teru und die ſiebenjährige Prinzeſſin Taka in zeremonieller Form begrüßt und zum Beſuch der öffentlichen Schule entlaſſen. Ferner wird der zweijährige Kron⸗ prinz Akihito feierlich empfangen. Die nächſten zwei Stunden benutzt der Kaiſer, um die Weltpreſſe zu ſtudieren. Er lieſt jede Zeitung ſelbſt und läßt ſich weder Zuſammenſtellungen noch Ausſchnitte von Zeitungsartikeln vorlegen. Iſt die Lektüre beendet, dann wird das zweite Frühſtück ein⸗ genommen und es folgt ein Spaziergang oder ein Ritt durch den Park. Erfriſcht geht es dann an die wichtigſte Tagesarbeit. Viele Stunden lang ununter⸗ brochen werden Akten durchgeſehen und erledigt, werden Audienzen gewährt und Vorträge entgegen⸗ genommen. Hierbei iſt einer der Hauptgrundſätze, daß dem Kaiſer nichts verſchwiegen und alles in un⸗ gefärbter Sachlichkeit unterbreitet wird. Er hat als der unumſchränkte Herrſcher das Recht, alles zu er⸗ fahren und alles zu wiſſen. Erſt wenn der Abend hereinbricht, wird im Kreiſe der engſten Familienangehörigen die Abendmahlzeit eingenommen. Der Kaiſer ſieht dann noch einmal die Abendzeitungen durch, hört ſich wiſſenſchaftliche Rundfunkvorträge an und widmet ſich ſeinen Lieb⸗ lingsbeſchäftigungen, dem Studium anthropologiſcher Fragen und geologiſchen Unterſuchungen. Pünkt⸗ lich um elf Uhr des Abends erlöſchen die Lichter im Kaiſerpalaſt. Das Tagewerk des gekrönten Einſied⸗ lers iſt beendet. Die vorletzte Maulſchelle Der Sohn des Leuchturmwärters Hein hatte Ge⸗ burtstag. Siebzehn Jahre wurde der Junge alt!l! Mutter hatte einen Kuchen gebacken, Samstag war dazu, und Hein ſpendierte extra ein Stück Geld, daß ſich der Junge im Hafen etwas Beſonderes leiſten konnte. Siebzehn Jahre! Dunnerlittchen, ſinnierte Hein, wie die Zeit vergeht! Er dachte zurück an ſeine eigene Jugend, und mit einem Male ſchmunzelte er: „Jung, kömm man herl“ Erwartungsvoll ging der Sprößling hin, auch Mutter unterbrach ihre Herdarbeit und— bums! hatte der arme Kerl eine mächtige Maulſchelle weg! „Wißt ihr, wat det war?“ lachte Hein,„det war der Ritterſchlag! Junge, wie ick ſo alt war wie du, hab ick ook eene von Vattern bekommenl Et war die letzte— und es is ook deine letzte geweſen!“ Der Junge fuhr an Land. Später als ſonſt kam er wieder. Hein ſtand ſchon da, ſtreckte ihm die Hand hin: das erſte, was ihm der Junge geben mußte, war der Priem, das zweite die Zeitung. Das war immer ſo geweſen— jeden Samstag vollzog ſich die gleiche, beinahe feierliche Handlung. Heute jedoch mußte Hein ſeine Hand wieder leer in die Taſche ſchie⸗ ben, oͤͤas Geburtstagskind hatte zu ſtark gefeiert und — einfach vergeſſen! Hein brauchte eine Weile, um das zu faſſen, dann ſah er dem Sünder in die Augen:„Junge. die Sache mit dem Priem is ſchlimm, und der Ritterſchlag war vielleicht'n bisken übereilt; aber— ein Mann, ein Wort! Er bleibt beſtehen! Aber...“ und hier nahm Hein ſeine mächtige Pranke aus der Taſche,„wenn de nochmal die Zeitung vergißt, denn is det hier“, und gleichzeitig hieb er ihm eine mächtige herunter, „noch immer deine vorletzte Maulſchelle geweſenl“ Frau Krauſe hat zwei möblierte Herren und eine Zeitung. Jeder will zum Kaffee für ſich die Zeitung. Die ganze, wohlgemerkt. Da ſie beinahe gleichzeitig um acht aufſtehen, entſpinnt ſich alle Tage ein Kampf. Wegen der Zeitung. Schließlich beſchwert ſich jeder bei Frau Krauſe. Wegen der Zeitung. Frau Krauſe trifft eine, wie ſie glaubt, ſalomo⸗ niſche Entſcheidung:„Wer zuerſt aufſteht, bekommt zuerſt die Zeitung!“ Am nächſten Morgen ſtehen beide um ſieben Uhr auf. Wie die Zeitung kommt, ſchießen ſie aus ihren Zimmern— und die Keilerei iſt ſchon wieder da. Frau Krauſe, um des lieben Friedens willen, abonniert zwei Zeitungen.„in wahret Jlick“, ſeufzt ſie dabei,„det ick nich oͤrei Zimma zu vamieten hab'!“ „Fred?“ fragte eindringlich die weißblonde Kitty ihren Verlobten,„liebſt du mich auch wirklich? Wärſt du beiſpielsweiſe bereit, aber auch augenblicklich be⸗ reit, Hals über Kopf mit mir fortzugehen, irgend⸗ wohin— und alles hier zurückzulaſſen?“ Freds Blick ſchweifte ſuchend im Zimmer umher: (Atlantic,.) (Scherl Bilderdienſt, Me Die Todesfahrt der„Pourquoi pas“ Das Expeditionsſchiff des berühmten franzöſiſchen Polarforſchers Dr. Charcot(rechts)„Pour⸗ quvi pas“ iſt während eines ſchweren Unwetters an der isländiſchen Weſtküſte untergegangen. Der 69jährige Forſcher und 30 Mann der Beſatzung ſind ertrunken. In der goldenen Staatskaroſſe zur Parlaments⸗ eröffnung In der goldenen Staatskaroſſe fahren die Königin der Niederlande und Prinzeſſin Juliana zum Ritterſaal im Haag, in dem die Eröffnung der Parlamentstagung ſtattfand. (Preſſephoto,.) Errrrrreeeeerreeereeeernreee „'n Augenblick, Liebling, ſofort— wo hab' ich bloß meine Zeitung?“ —— Scherzfrage: Wie ſoll man Zeitung leſen? Vor, nach oder während dem Eſſen? Morgens oder abends? 5 35 Tiſche ſitzend, auf dem Sofa liegend, oder im e 1019 puoseiſ:aauuz Braſilianiſcher Soldatentag Einmal im Jahre findet in Braſilien der Caxiastag ſtatt, der den Soldaten der braſilianiſchen Armee gewidmet iſt. An dieſem Tage werden die Beförde⸗ rungen und die Verteilung der Orden vorgenommen. Der Tag geht als Erinnerung auf den Herzog von Caxias zurück, der Braſiliens erſter und letzter Herzog war. Unſer Bild zeigt ein Standbild des Herzogs von Caxias während der Feierlichkeiten in Rio de Janeiro. (Preſſephoto,.) DESRSB————————————————————————c————————— ,,,,, ð1vvꝛꝛv,xvé ĩðͤ ĩðͤ— Berliner Brief Singende Preſſeleute— Wandernde Kuliſſen— Des Heeres neue Lehrſchmiede— Kongreß der Manege— Artiſten reiſen über die Meere — Berlin, im September. Zuerſt gilt es, Kollegen einen Gruß zu erweiſen. Herren von der engliſchen Preſſe erſchie⸗ den in Berlin, um uns etwas.. vorzuſingen, In Berlin gibt es einen Verein fußballſpielender Preſſe⸗ leute, aber ſingende Journaliſten haben wir nicht. Wir haben keine Zeit, zwiſchen Abend⸗ und Morgen⸗ blatt Chöre zu üben. Unſere engliſchen Kollegen haben ofſenbar viel Zeit, denn ihr Geſangverein, der Fleet Street Choir, den wir jetzt in Berlin hörten, ſingt ausgezeichnet. Es iſt eine Madrigal⸗ vereinigung von hoher Kultur, ſie ſingt mit Vorliebe ältere Lieder aus dem 19. Jahrhundert in kirchlich klarem Satz. Es iſt eine helle, durchſichtige Muſik— ich habe die engliſchen Kollegen im Verdacht, daß ihr ſingender Verein aus lauter Handelsredakteuren be⸗ ſteht. Von dem Stimmaterial der Gäſte ſagt ein Ber⸗ äner Kritiker, daß es merkwürdig zum Tremolieren neige. Das dürften die Stimmen der politiſchen Schriftleiter aus London geweſen ſein. Feuilleto⸗ niſten ſcheint es nicht unter den ſingenden engliſchen Schriftleitern zu geben. Die würden beſtimmt auf das anmutigſte dazwiſchenzwitſchern und nicht ſo pu⸗ ritaniſch ſtrenge Choräle üben. Immerhin haben wir uns doch ein falſches Bild von der engliſchen Preſſe gemacht, wenn wir glaubten, ihre Vertreter hätten nur die Shagpfeife ſtatt wohlgeſetzter Lieder im Munde. 4 Oefter als ſonſt ſieht man jetzt ſchmale, aber bei⸗ nahe haushohe Wagen dͤurch das nördliche Berlin fahren. Das ſind die Kuliſſenwagen der Staatsoper. Fährt ſie die Dekorationen von „Troubadour“ und„Meiſterſinger“ durch Berlin ſpa⸗ zieren? Nein, aber bekanntlich iſt am 30. Juli der Kuliſſchraum der Staatsoper ein Raub der Flam⸗ men geworden. Nicht nur die bereits vorbereiteten Dekorctionen zu den Inſzenierungen der neuen Brunhilde nicht heimatlos würden. Und nun iſt Hufkunde und Hufheilung, er wird auch in der Ge⸗ führung. Er ſoll hier zugleich die Grundlagen ſeiner Saiſon, ſondern auch die Ausſtattung älterer. bereits im Spielplan ſtehender Werke ging dabei verloren. Nun mußte alles bis zu Saiſonbeginn neu hergeſtellt werden. Bei dem Rieſenformat der Berliner Staats⸗ opernbühne kann man ihre Dekorationen auch nicht in den üblichen Räumen herſtellen. Man mußte be⸗ ſonders große Schuppen und Hallen mieten— an den verſchiedenſten Stellen Berlins wurde teils der Wald aus dem„Freiſchütz“ oder das Bett der Mar⸗ ſchallin aus dem„Roſenkavalier“ gemalt. Und die großen Kuliſſenwagen der Staatsoper fahren durch den Norden von Berlin, um die einzelnen Teile zu⸗ ſammenzuholen und an den Ort ihrer endgültigen Beſtimmung Unter den Linden zu bringen. 80 Tiſch⸗ ler waren zu gleicher Zeit am Werk, damit Aida und alles wieder in Ordnung. Unſere aus Bayreuth heimkehrenden Opernhelden finden ihren Spielplan in beſter Ordnung, die Organiſation hinter den Ku⸗ liſſen hat ſo gut geklappt wie die Regie vorn an der Rampe. Der Branoͤſchaden vom 30. Juli iſt reſt⸗ los ausgeglichen. * Umzug in der Karlſtraße: des Heeres Lehr⸗ ſchmiede zieht um. Seit ſiebzig Jahren hatte ſie ihren Platz in der Karlſtraße. Aber er iſt zu eng geworden. Jetzt geht die Lehrſchmiede nach dem Wedding, wo ihr neues Heim am 1. Oktober in der Pankſtraße eröffnet wird. Es iſt mit allen Errungen⸗ ſchaften der Neuzeit ausgeſtattet. Der große Hör⸗ ſaal hat eigene Filmvorführungs⸗Möglichkeiten. 28 Amboſſe harren vor W Herofeuern ihrer neuen Herven. Tieſſtrahler beleuchten von oben die kranken Pferdehufe, wenn das Tageslicht nicht aus⸗ reicht. Beſonders wertvoll iſt die Klinik ausge⸗ ſtattet, die auch den zivilen Pferden zur Verfügung ſteht. Man rechnet noch mit dem Pferd, auch in der Zeit der allgemeinen Motoriſierung, das lehrt die koſtbare Einrichtung der neuen Heereslehrſchmiede. Vor allen Dingen: Der junge Soldat, der hier unter⸗ richtet wird, erfährt nicht nur ſeine Ausbildung in rätekunde ausgebildet, im Rechnen und in der Buch⸗ Ausbildung über den Heeresdienſt hinaus für das Zivilleben empfangen. * Bei dͤer Neugeſtaltung des Berliner Stadtbildes will auch die Reichspoſt nicht fehlen. In der Mök⸗ kernſtraße geht das größte und modernſte Poſtamt Berlins ſeiner Vollendung entgegen. Es iſt ein gewaltiger Bau, dem nichts mehr von der beinahe ängſtlichen Zurückhaltung älterer Poſtbau⸗ ten im ſchlichten Klinkerſtile anhaftet. Das große Poſtamt in der Möckernſtraße, das alle Poſt auf⸗ fangen wird, die aus Mitteldeutſchland und dem deutſchen Süden nach Berlin kommt, hat Frontlän⸗ gen von 70 und 100 Metern. Das Ganze iſt ein Stahlgerüſtbau, der mit Werkſteinplatten aus Tra⸗ vertin bekleidet iſt. Neun Perſonen⸗ und Laſtauf⸗ züge und zwei Paternoſterfahrſtühle beſorgen im Innern den Verkehr im Hauſe, in dem es beſondere Entſtaubungstiſche für neu ankommende Briefſen⸗ dungen gibt. Den Duft ferner Länder und ſtaubiger Bahnwaggons, den die Briefe mitbringen, vertreibt eine eigene Entlüftungsanlage. Die modernſten Hilfsmittel ſtehen für die Sortierung, Stempelung und den Abtransport der hier paſſierenden Briefe zur Verfügung, und die Folge wird ſein, daß wir den Brief von Onkel Wilhelm aus Köln und den Schin⸗ ken von Tante Amalie aus dem Schwarzwald künf⸗ tig viel ſchneller und früher erhalten als ehedem. Es wird eine immer größere Luſt ſein, Kunde der Reichspoſt zu ſein. * Vorige Woche hatten wir einen Kongreß reiſen⸗ der Direktoren in Berlin: die deutſchen Zir⸗ kusdirektoren tagten bei uns. Da ſah man den Erben Sarraſani, man ſah den jungen Direk⸗ tor Hagenbeck, man ſah die elegante Paula Buſch, die ſo ausgezeichnet die Feder zu führen weiß, daß ſie in ihren Mußeſtunden eine erfolgreiche Roman⸗ ſchriftſtellerin geworden iſt, Der Berliner Kongreß der Zirkusdirektoren hatte den Zweck, ihnen das Leben zu erleichtern durch Beſeitigung der wilden Konkurrenz, die ſie ſich früher machten. Man ent⸗ ſinnt ſich noch der Schlachten, die ſie ſich lieferten, wenn die Tournee des einen Zirkus mit der eines Konkurrenzunternehmens zuſammenfiel. Sie über⸗ boten ſich in der Größe der Reklame, ſie unterboten ihve Eintrittspreiſe, ſie ſteigerten ihre Leiſtungen oft in einem Maße, daß ihre Speſen uneinbringlich werden mußten. Das iſt nun vorbei, ſeitdem die Reichsfachſchaft es unternommen hat, die Direktoren des geharkten Sandes an einer Tafel zu vereinen und durch gemeinſame Beratungen Jahr für Jahr ihre Reiſewege feſtzulegen. So wird vermieden, daß zu gleicher Zeit Kon⸗ kurrenten den gleichen Ort berühren, Ordnung und gegenſeitige Rückſichtnahme iſt in das Zirkusgewerbe eingekehrt, das es gewiß gegenüber der großen Kon⸗ kurrenz des Films nicht leicht hat. Berlin hat früher zwei ſtändige Zirkuſſe gehabt. Aus dem einen iſt das Theater des Volkes geworden, der andere harrt des Abbruchs. Wenn nun ein reiſender Zirkus nach Berlin kommt, wird er wie eine abſonderliche fremde Erſcheinung voller Staunen begrüßt. Während der Olympiade wollten zwei Zirkuſſe zu gleicher Zeit in Berlin ernten: Sarraſani und Hagenbeck. Da griff die Fachſchaft Artiſtik mit ſicherer, oroͤnender Hand ein und ſorgte, daß der eine von beiden ſeine Zelte wieder abbrach und zurück ins Reich ging. In Berlin verblieb Hagenbeck, der ſich zu einer Amerikatournee rüſtet. Immer noch iſt draußen der deutſche Zirkus ein großer Propagandiſt für deutſche Leiſtung und Organiſation. Und trotz aller Schwierigkeiten treibt es unſere Artiſten immer von neuem hinaus in die weite Welt. Sarraſani iſt von Südamerika zurückgekommen, Hagenbeck geht über den Ozean, das alte Wanderblut oͤer fahrenden Leute verleugnet ſich nicht und greift über die Weltmeere hinaus. Der Berliner Bär. „Nun, Paula, du wollteſt dich doch ſcheiden laſſen, weil dein Mann abends immer ſeine Zeitung lieſt? Eigentlich ſchade, ſo eine junge Ehe...“ „Unſinn“, lachte Paula,„ich denke nicht mehr daran!“ „Wirklich? Hat er ſich alſo das Zeitungleſen ab⸗ gewöhnt?“ „Ach wo— mir hat er's angewöhnt!“ ——k ——— ——————————————— ————— —— —————— 6. Seite Nummer 433 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Veumioclites — In der Strafanſtalt von Marburg, in Slowe⸗ nien, hat ſich ein furchtbares Eiferſuchtsoͤrama ab⸗ geſpielt. Einer der Inſaſſen dieſer Anſtalt war der Bauer Stefan Cis, der fünf Jahre abzuſitzen hatte, weil er einen Liebhaber ſeiner Frau im Affekt um⸗ gebracht hatte. Auch jetzt plagte Stefan Cis in ſei⸗ ner Zelle die Eiferſucht. Tag und Nacht hatte er nur den einen Gedanken: was würde wohl ſeine Frau in der Zeit tun, in der er im Gefängnis ſaß. Vor einigen Tagen bekam Stefan Cis nun einen ande⸗ ren Strafgefangenen in die Zelle gelegt. Es han⸗ delte ſich um einen gewiſſen Anton Uranjink, der von Beruf Kellner war und wegen Unterſchlagung ver⸗ urteilt worden war. Die beiden Zellengenoſſen ſchloſ⸗ ſen um ſo raſcher Freundſchaft, als ſich recht bald her⸗ ausſtellte, daß ſie beide aus oͤerſelben Gegend ſtamm⸗ ten. Vorſichtigerweiſe verſchwieg aber Cis vorläufig ſeinen Namen doch noch. Der andere mußte erzäh⸗ len. Den ganzen Tratſch und Klatſch, den er aus der Heimat kannte. Schließlich kam der Uranjink auch auf ſich zu ſprechen. Er rühmte ſich vor allem ſeiner Beziehungen zu einer hübſchen, liebebedürftigen Frau. Er nannte ſogar ihren Namen. Es war die Bäuerin Cis. Durch dieſen Zufall erfuhr alſo Ste⸗ fan Cis, daß ſeine Frau ihm weiter die Treue brach, während er ihretwegen hier im Gefängnis ſaß. Bei dieſem Gedanken packte oͤen Bauern wiederum die Wut, er ſtürzte ſich auf den nichtsahnenden Uran⸗ jink, dieſen neuen Liebhaber ſeiner Frau, und ſchlug und würgte dieſen ſo lange, bis er keinen Laut mehr von ſich gab, denn er war tot. Der unglückliche Bauer Eis aber wird nun zum zweitenmal vor Gericht er⸗ ſcheinen müſſen, um ſich wegen Mordes aus Eifer⸗ ſucht zu verantworten. 1* — Wenn man in die kleine engliſche Ortſchaft Peacehaven in der Grafſchaft Suſſex kommt, wird man nicht wenig erſtaunt ſein, dͤort einen Wegwei⸗ ſer anzutreffen, der die Richtung zum Südpol weiſt. Man kann darauf ſolgendes leſen:„Nach dem Süd⸗ pol 8447 Meilen“. Auf der anderen Seite weiſt ein Schild nach dem„Nordpol 2853 Meilen“. Von den beiden anderen Armen dieſes eigenartigen Weg⸗ weiſers zeigt der eine nach„Colombo auf Ceylon 4695 Meilen“, der andere nach der auſtraliſchen Bun⸗ deshauptſtadt„Camberra 9173 Meilen“. Selbſtver⸗ ſtändlich wird ſich jeder fragen, warum man gerade in dieſer kleinen engliſchen Ortſchaft einen derarti⸗ gen Wegweiſer aufgeſtellt hat. Die Erklärung für dieſe Einrichtung iſt aber nicht ſchwer. Peacehaven liegt nämlich genau auf dem 1. Längengrad von Greenwich, und darauf ſcheint die Gemeinde beſon⸗ ders ſtolz zu ſein. Da es im übrigen in dem Ort nichts Bemerkenswertes zu ſehen gibt, hat man ſchon vor längerer Zeit den Entſchluß gefaßt, dieſen Weg⸗ weiſer aufzuſtellen, um den Fremdenverkehr zu — Vor einem Gericht in Belgrad erſchien ein 100jähriger Mann mit ſeiner Frau, die ſogar noch ein Jahr älter als er iſt. Die beiden betagten Leut⸗ chen verlangten von dem Richter, er ſolle ihre Ehe ſcheiden.„Wir ſind nun zwar ſchon über 75 Jahre verheiratet“, ſo meinte der Gevatter,„aber in letz⸗ ter Zeit bin ich mit meiner Frau ganz und gar nicht mehr zufrieden. Sie hat ihren eigenen Kopf und macht mir nur noch Aerger. Wenn ich beiſpielsweiſe meinen täglichen Spaziergang mache, ohne den ich mich einfach nicht wohlfühle, dann bleibt ſie zu Hauſe hocken und läßt mich allein gehen. Daran ſind natür⸗ lich nur wieder die verd.... Kriminalſchmöker ſchuld. Sie müſſen nämlich wiſſen, Herr Richter“, ſo fuhr der Alte mit ſeiner Klage fort,„meine Frau iſt ſeit einiger Zeit in ſolche Bücher rein vernarrt. Selbſt in der Nacht träumt ſie davon und weckt mich dann mit irgendeiner geträumten Moroͤtat auf. Ich verſuche ja alles, um ihr die Bücher wegzunehmen — eine ganze Reihe habe ich ſchon in den Kamin ge⸗ worfen— aber ſie hat immer wieder neue. Wo ſie dieſe Kriminalromane immer wieder hernimmt, iſt mir ſchleierhaft.“ Die Mume hörte ſich die Anklage⸗ rede ihres Manneg ſtill und ruhig an. Erſt als ſie der Richter aufforderte, ſich ihrerſeits zu äußern, nahm auch ſie das Wort. Im großen und ganzen hat ſie alles zugegeben.„Na ja“, ſo erklärte das rüſtige Mütterchen,„ſchließlich hat ja jeder von uns ſeine große Leidenſchaft, Herr Richter. Deshalb braucht man doch nicht immer gleich Streit anzufangen, wie das mein Alter tut. Der iſt in letzter Zeit über⸗ haupt ganz unausſtehlich geworden. Jedenfalls, wenn ich erſt auspacken wollte, dann würde Ihnen, Herr Richter, Hören und Sehen vergehen.“ Da ein von dem Richter angeregter Verſuch zur Verſöhnung zwiſchen den beiden betagten Eheleuten nicht zu dem gewünſchten Erfolg führte, wurde die Scheidung der Ehe der beiden 100jährigen wegen„unverträglichen Charakters“ ausgeſprochen. 2* — Ein ſeltſames Schickſal widerfuhr dem eng⸗ liſchen Kaufmann Edwin Kibble, der augenblicklich mit ſeinen Angehörigen ſeine Ferien an der eng⸗ liſchen Südküſte verlebt. Seine Frau fand vor eini⸗ gen Tagen ſeine Kleider am Strande, konnte aber von ihm ſelbſt keine Spur entdecken. Man nahm an, er ſei ertrunken. Dies ſchien zur Gewißheit zu wer⸗ den, als tags darauf eine männliche Leiche am Strande angeſchwemmt wurde, in der jedermann den vermißten Kaufmann zu erkennen glaubte. An dem Tage aber, als die Beerdigung ſtattfand, erſchien plötzlich Eoͤwin Kibble vollkommen erſchöpft in ſei⸗ ner Penſionswohnung. Es ſtellte ſich heraus, daß er das Gedächtnis vermutlich beim Schwimmen in dem eiskalten Waſſer verloren hat. Er iſt noch nicht ver⸗ nehmungsfähig und kann deshalb auch nicht angeben, wo er ſich bis zu ſeiner Rückkehr aufhielt. Der Er⸗ trunkene aber, der unter ſeinem Namen beſtattet wurde, muß nun wieder exhumiert werden, damit man ſeine Identität feſtſtellen kann. *. — Ein amerikaniſcher Statiſtiker hat ſeſtgeſtellt, daß die„reichſte Straße der Welt“ die Park Avenue in Neuyork iſt, ſie wird nämlich von nicht weniger als 4000 Millionärsfamilien bewohnt. Obgleich dieſe Straße erſt vor verhältnismäßig kurzer Zeit errich⸗ tet wurde, iſt ſie heute ſchon prunkvoller und luxu⸗ riöſer als die berühmte Fifth Avenue, die früher als Neuyorks vornehmſte Straße galt. Wenn einer, der in der Park Avenue wohnt, ein Jahreseinkommen von hunderttauſend Dollar hat, iſt er ein armer Teufel. Man ſchätzt, daß die jährlichen Ausgaben der 16 000 Männer und Frauen, die in der Park Avenue wohnen, 70 Millionen Dollar ausmachen. . — In Brownsville, im Staate Texas, beſteht ſchon ſeit längerer Zeit eine richtige Hochſchule für Papageien. Die jungen Vögel müſſen, bevor ſie end⸗ gültig in dieſe Papageien⸗Univerſität aufgenommen werden, eine Art Examen ablegen. Das heißt, ſie kommen zuerſt in den ſogenannten„Kindergarten“, wo ihnen ihre Unarten abgewöhnt werden. Die be⸗ ſonders talentierten Papageien werden alsdann in die höheren Klaſſen verſetzt, wo ſie allgemeinen Sprechunterricht erhalten. In zuſätzlichen Spezial⸗ kurſen werden ihnen außerdem alle die Redewen⸗ dungen eingepaukt, die ihre zukünftigen Beſitzer gerne hören wollen. Die Nachfrage nach Papageien von der Papageien⸗Univerſität von Brownsville iſt von Jahr zu Jahr geſtiegen. Dieſe„akademiſch ge⸗ bildeten“ Papageien werden fedͤoch nicht nur nach den Vereinigten Staaten, ſondern auch ins Ausland verkauft. Beſonders nach Südamerika. Deshalb iſt auch die Nachfrage nach Papageien mit„perfekten ſpaniſchen Sprachkenntniſſen“ ſehr groß. * — Ein ſportlich ganz luſtiges Abentener hatte unlängſt ein Herr zu beſtehen, der das Geſchäfts⸗ haus der Svenſka Banken in Stockholm beſuchte. Am Eingang dieſes wohl größten Gebäudes der ſchwediſchen Hauptſtadt befindet ſich eine rieſige Drehtür. Sie wird automatiſch betrieben. Auf den leiſeſten Anſtoß hin wird ein Elektromotor ausgelöſt, der die Türe eine halbe Drehung vornehmen läßt. Als nun der wohlbeleibte Herr ſich gegen die Tür⸗ wand lehnte, gab es aus unbekannten Gründen eine Panne. Die Drehtür ſetzte ſich mit erheblicher Ge⸗ ſchwindigkeit in Bewegung. Und da der dicke Herr In den Bergen tot aufgefunden — München, 18. September. Wie die Deutſche Bergwacht mitteilt iſt der ſeit dem 17. September als vermißt gemeldete 30fährige Bankbeamte Friedrich Rückert, zuletzt in Lands⸗ berg am Lech wohnhaft, am Freitag von einer Such⸗ expedition der Rettungsſtelle Garmiſch in einer Gletſcherſpalte am Höllentalferner tot aufgefunden worden. Der Bergſturz am Loen-See— 47 Oyfer noch vermißt — Oslo, 19. September. Unter großer Anteilnahme des norwegiſchen Volkes, in Gegenwart des Kronprinzen, wurden die⸗ ſer Tage 27 von den 74 Opfern, die das Bergſturz⸗ unglück am Sonntag am Loen⸗See im Norofjord ge⸗ fordert hatte, beerdigt. 47 Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Als Urſachen des Bergſturzes haben die Geo⸗ logen den lang anhaltenden Regen dieſes Sommers feſtgeſtellt, der das Gefüge des Bergmaſ⸗ ſivs aufgelockert hatte. Da an derſelben Stelle vor 81 Jahren ein gleiches Unglück ſich ereignete, ſoll eine Neubeſiedlung hier nicht mehr vorgenommen werden. Die norwegiſche Preſſe wirft den zuſtändigen Behörden vor, daß ſie den Warnungen der Geologen keine Beachtung geſchenkt und nicht rechtzeitig für eine Umſiedlung der gefährdeten Höfe geſorgt hat. Die Gefahr eines weiteren Bergſturzes iſt übrigens nach Anſicht der Geologen noch nicht überwunden und ſechs oder ſieben in der Gefahrenzone liegende Höfe ſollen geräumt werden. Tropenſturm über Nord-Südkarolina — Neuyork, 18. September. Am Freitag kam über Nord⸗Südkarolina und die Virginien⸗Küſten ein Tropenſturm auf, der bei einer Windſtärke bis zu 90 Stundenmeilen von verheerender Wirkung war. Viele der kleinen Strandorte wurden aller Verbindungen miteinander beraubt. Zwei Schiffe ſandten dauernd SOS⸗Rufe in den Aether. Das Leuchtſchiff„Sheſapeake“ mußte ebenfalls Hilferuſe ſenden, als ſeine Ankerketten riſ⸗ ſen. Die Inſel Ocracoke(Nordkarolina) wurde von einer neun Fuß hohen Sturzwelle überſpült. Glück⸗ licherweiſe konnten ſich jedoch die 400 Inſelbewohner rechtzeitig in Sicherheit bringen. Den bisherigen Meldungen nach iſt der Sachſchaden ſehr erheblich. Der Tropenſturm bewegt ſich mit ſteigender Wind⸗ ſtärke nordwärts. Schiffskataſtrophe auf dem * 11 25 Tote — London, 18. September. Eine furchtbare Schiffskataſtrophe ereignete ſich, einer Meldung aus Kairo zufolge, am Freitagmittag auf dem Nil. Bei einem Zuſammenſtoß eineg mit 200 Fahrgäſten beſetzten Vergnügungsdampfers mit einem Frachtdampfer kamen 45 Menſchen ums Leben. Bei den Teilnehmern an der Ausflugsfahrt habelt es ſich um Eiſenbahnangeſtellte und ihre Familien⸗ angehörigen. PPPPFPPTP———PPhTPPPTTGTGTGPPPGPPP—GTGTöTGTGTGTGbTGT'—GTGTGTG—bTb————bTPkbTPTP———PkbTͤTT—PTͤPPTͤTb—————————————————ÄÄÄ—Ä1Ä1Ä2Ä12Z1Z12717T1T7TTT—————————— bei dem eingeſchlagenen Tempo nicht nach der Seite ausbrechen konnte, blieb ihm nichts anderes übrig, als den Dauerlauf der Tür mitzumachen und ge⸗ treulich um den Türpfoſten zu rotieren. Es vergin⸗ gen fünf Minuten, ehe die Tür angehalten werden konnte. Ihr unſchuldiges Opfer war inzwiſchen nicht nur ſchwindlig geworden. Es hatte auch eine ſpür⸗ bare Verminderung ſeines Lebensgewichts erfahren. — Aus Flechtigen bei Magdeburg wird eine nicht alltägliche Tiergeſchichte berichtet. Die Hauskatze des Tiſchlermeiſters Albrecht bekam eines Tages Zu⸗ wachs, doch gingen die Katzenkinder bereits nach einigen Tagen ein. Zur gleichen Zeit brütete eine Glucke ſieben Entenküken aus, die ihre erſte Hei⸗ matſtätte in der Küche auf der Grude fanden. Nach kurzer Zeit waren die Entlein ſpurlog verſchwun⸗ den. Zunächſt nahm man an, daß die Küken der Katze zum Opfer gefallen waren. Die Hausfrau war aber ſprachlos, als ſie kurz darauf auf dem Hausboden die Katzenmutter und die ſieben Entlein wohlbehal⸗ ten vorfand. Die Katze hatte die Küken in ihr Lager getragen und betreute ſie dort. Man ließ vernünf⸗ tigerweiſe die Kätze bei ihren Stiefkindern, die ſich an dem warmen Pelz ihrer neuen Mutter ſehr wohl fühlten. Nach mehreren Tagen ſpazierten ſie ſchon auf dem Hof umher, und auch hier wachte die Katzen⸗ mutter gewiſſenhaft über die Kinder ihrer Wahl. * — Es gibt Menſchen, die von einem ſeltſamen Ehrgeiz geplagt werden und ſich öurch die merkwür⸗ digſten ausgeführten Arbeiten ein Geltungsbewußt⸗ ſein verſchaffen möchten. Bekannt ſind die ehrgeizi⸗ gen Schreiber, die ein Evangelium aus der Bibel in kleinen und kleinſten Buchſtaben auf eine Poſt⸗ karte abſchreiben oder dergleichen Scherze. Und es finden ſich auch ſtets Sammler, die für dieſe Spie⸗ lereien Geldſummen übrig haben. In Jugoſlawien hat ein Mann einen neuen Schreibrekord aufgeſtellt. Es gelang ihm, 215 617 Worte auf einen Bogen wei⸗ ßen Papiers von gewöhnlichem Umfang zu brin⸗ gen. Die Schrift ſoll ohne Vergrößerungsglas zu entziffern ſein. Der Serbe übte ſich zuerſt auf einer Poſtkarte, es gelang ihm, 3000 Worte unterzubrin⸗ gen. Für Karte und Bogen hofft der Schreiber ſo viel Geld zu löſen, daß er nach Amerika reiſen kann. Er verſpricht ſich in dem Lande der ſeltſamen Re⸗ kordſucht ungeahnte Erfolge⸗ 5 — Auf Grund der bisherigen Funde hat die Wiſ⸗ ſenſchaft angenommen, daß es während der Eis⸗ zeit keinen Ackerban gegeben haben kann. Die vur kurzem von Oberſt Mühlhofer in der Merkenſteä⸗ ner Höhle bei Vöslau in Niederöſterreich gemah⸗ ten Funde, zur Zeit ausgeſtellt im Wiener Natur⸗ hiſtoriſchen Muſeum, ſprechen deutlich gegen dieſe Auffaſſung der Eiszeitkultur und beweiſen, daß es damals ſchon ein ſeßhaftes, Ackerbau treibendes Bauerntum gegeben haben muß. Das Wichtigſte dieſer ſenſationellen Entdeckungen beſteht wohl darin, daß in dem Mageninhalt der aufgefundenen Waldhühner verkohlte Getreidekörner nachgewieſen werden konnten, aus denen ſich ſchließem läßty duß die Vögel der Eiszeitepoche den Lager⸗ und Aſchen⸗ plätzen der damaligen Menſchen regelmäßige„Freß⸗ beſuche“ abgeſtattet haben. Die botaniſche Ueberprü⸗ fung ergab eine Zwergweizenart, wie ſie in dem rauhen Klima dieſes Lanoͤſtriches gedeihen konnte, und ſonſt nur aus den neolithiſchen Pfahlbauten des Salzkammerguts und der Schweiz bekannt iſt. Aehn⸗ liche Getreidearten werden auch noch heute in den Hochgebirgstälern gepflanzt. Aus dieſen Funden ergeben ſich für die Wiſſenſchaft einige oͤringende Fragen. Sind die in der Merkenſteiner Höhle ge⸗ fundenen Getreideſorten vielleicht Vorfahren unſe⸗ rer hochalpinen Sorten? Handelt es ſich bei den öſterreichiſchen Bauern um Einzelfälle der Seßhaf⸗ tigkeit und des Ackerbaues, oder haben auch andere * des europäiſchen Kontinentes ſo gelebt? Hildegard Ohrler kam den Schweſtern entgegen. „Alſo das iſt die kleine Lucardis, die eine große Künſtlerin werden will.“ Lucardis beugte ſich hinab, und ehe Oehrle es hindern konnte, hatte ſie ihr die Hand geküßt mit blühend warmen Lippen. Ihre ungezwungene Herz⸗ lichkeit entzückte Oehrle. Sie ſelber war langſamen Blutes, aber empfänglich für Aeußerungen eines beſchwingten Temperamentes. Ihr Herz ſchlug dem anmutigen Geſchöpf ſofort entgegen. Jella ſtand da⸗ neben in beſcheidener Zurückhaltung. Sie lebte ſtets neidlos im Schatten der glänzenderen Schweſter. „Was ſingen Sie denn am liebſten, kleine Lucar⸗ dis?“ fragte Oehrle,„Heiteres oder Ernſtes?“ „Alles, was mir ſtimmlich liegt, ich weiß oft kaum, was im Text ſteht, nur ſchöne Töne müſſen es ſein, es gibt nichts Himmliſcheres, als zu ſpü⸗ ren, wie es gelingt. Bis in den Schädel ganz hoch hinauf fühle ich die Töne. Ich denke, fliegen muß ebenſo ſchön ſein.“ Lucardis plauderte ſtrahlend unbefangen, ſie hatte den Eintritt des Profeſſors nicht bemerkt. „Ein kleiner Singvogel“, klang ſeine Stimme jetzt hinter ihr,„ſingen und fliegen und nichts weiter!“ Lucardis ſah zu ihm auf in einer leichten lieb⸗ lichen Verwirrung. Helle, tief gelagerte Augen ſahen aus einem vergeiſtigten Geſicht auf ſie hinab. Der Proſeſſor war ſehr groß und wirkte durch ſeine Ma⸗ gerkeit noch größer. Er reichte Jella die Hand.„Sie ſind die ältere Schweſter, die nicht ſingt?“ „Doch“, fiel Lucardis ein,„wir ſingen Duette, und Jella paßt ſich ſehr gut an.“ Jella wehrte mit zarter Beſcheidenheit ab. „Na, jetzt wollen wir mal ſehen, was die Kleine kann, Oehrle.“ Der Profeſſor ging im Raum auf und ab, die Hände auf dem Rücken verſchränkt. Oehrle ſetzte ſich an den Flügel, winkte Lucardis heran und gab ihr Töne an. Lucardis hatte gehofft, ein paar Paradeſtückchen ſingen zu dürfen. Sie war ent⸗ täuſcht, ließ aber nun ihre leichte Naturſtimme un⸗ befangen in den kerzenhellen Raum ſtrömen. Jella ſtand allein unter der funkelnden Lichter⸗ krone, folgte der Geſtalt des Profeſſors mit ängſt⸗ lichen Blicken, vermochte ſeinem unbewegten Geſicht nichts zu entnehmen, weder Wohlgefallen noch Ab⸗ lehnung. Ihr ſchienen die Minuten endlos,— was würde er ſagen? An ſeinem Urteil hing Cardis Zu⸗ kunft. Er war unbeſtechlich, unfehlbar, ſo empfand ihn Jella, er war das Tor zu ungeahnten Weiten. Nie war in Jella ein Wunſch ſo heiß geworden, wie in dieſen ſchickſalbeſtimmenden Minuten der Wunſch: wenn ich ſelber von ihm in jenes fremde Reich ge⸗ führt werden könnte. „Genug!“ Des Profeſſors Stimme verriet ſo we⸗ nig wie ſein Geſicht.„Jetzt ſingt mal alle beide ohne Begleitung ein Volkslied.“ Jella ſtellte ſich neben Lucardis. Sie ſpürte mit ſeiner Einfühlung, daß Lucardis unruhig war.„Was willſt du ſingen?“ flüſterte ſie. Lucardis atmete er⸗ regt.„Ganz gleich! Was du meinſt!“ Der Profeſſor und Oehrle ſprachen leiſe mitein⸗ ander, und nun klang es zweiſtimmig durch die gol⸗ dene Helle:„Ich hab die Nacht geträumet wohl einen ſchweren Traum, es wuchs in meinem Garten ein Rosmarienbaum.“ Der Profeſſor blieb ſtehen, ſenkte den Kopf und blickte regungslos auf das funkelnde Parkett zu ſei⸗ nen Füßen. Oehrle verſtand ihn nicht, wie ſchon ſo oft, den Unbegreiflichen, den ſie fünfundzwanzig lange Jahre bewundernd liebte, der ſie nicht losließ und an den ſie doch nie herankam, an deſſen Gerech⸗ tigkeit und Urteilsſicherheit ſie bisweilen gezweifelt, um dann ſeine Ueberlegenheit aufs neue zu erken⸗ nen und demütiger als zuvor ſich ihm zu unterwer⸗ fen. Sie war hingeriſſen von dem Timbre in Lu⸗ cardis Stimme, des Profeſſors Zurückhaltung ſchmerzte ſie. Die Mäochenſtimmen verſtummten. Zitternde Wellen von Klang und Licht floſſen oͤurch den Raum. Draußen dunkelte der Abend des Allerſeelentages. Langſam hob der Profeſſor den Blick, heftete ihn auf Jella, ging zum Flügel, gab ſtehend einen gebroche⸗ nen Dreiklang.„Sing die Tönel“ Lange ſetzte er Worte taſtend langſam. die Prüfung fort, zog plötzlich aus ſeiner Rocktaſche ein kleines Buch in japaniſchem Seideneinband, klappte es auf, reichte es Jella und befahl:„Lies! Ich will hören, ob du leſen bannſt.“ Jella ließ ſekundenlang ihre Augen über die ſpar⸗ ſam verteilten Sätze gleiten, dann ſprach ſie die Ihre Stimme hatte ein Schwingen wie Saiten unter der Berührung hu⸗ ſchender Flügel von kleinen Inſekten. Die Worte aber waren dieſe:„Alle ſind wir Schmetterlingspuppen, die die Unendlichkeit ein⸗ ſchließen. Die Welt wird wieder ſchön ſein, wenn die Selbſtſucht einmal ausgeſtorben iſt. Jedes edͤle Opfer bringt dieſe Stunde näher.“ Jella hielt inne, blickte empor in die flimmernde Lichterkrone. Es war, als ſei ſie ſich der Gegenwart des Profeſſors nicht bewußt, ſondern rätſelte an den Worten des japaniſchen Dichters, die zu weiten noch unbegangenen Straßen wieſen. Der Profeſſor nahm das ſeidenweiche Büchlein aus ihrer Hand, ſchob es zurück in ſeine Taſche und ließ ſeine Rechte auf Jellas Schulter ſinken.„Du biſt eine Fortſetzung“, ſprach er mit ſtiller Stimme, „eine Fortſetzung über den Tod hinweg, du haſt ein Erbe zu verwalten, ich will dir dabei helfen. Komm vorläufig öͤreimal in der Woche zu mir.“ Jella faßte den Sinn dͤer Worte nicht. Lucardis hatte die Lippen und. Augen ſtaunend geöffnet, nun brach die Frage unaufhaltſam hervor:„Und ich?“ Der Profeſſor lächelte.„Dich, gebe ich in Oehrles Schule. Wenn dͤu ſchöne Kunſtſtückchen gelernt haſt, woran ich nicht zweifle, wollen wir weiter ſehen.“ Jella begann ängſtlich:„Ich habe eine Stellung übernommen, ich werde keine freie Zeit haben..“ Der Profeſſox unterbrach ſie ärgerlich:„Du mußt es möglich machen. Materielle Bedenken gibt es nicht, ich werde für eventuelle Verluſte aufkommen. Geht jetzt und wartet im Flur, Oehrle bleibt noch ein paar Minuten bei mir.“ Im Flur umarmte Lucardis die Schweſter.„Ich müßte dich jetzt beneiden, aber ich tue es gewiß nicht. Es iſt alles wie im Märchenbuch. Wie er dich ange⸗ ſchaut hat, als du die merkwürdigen Worte geleſen haſt, beinahe wie ein Hypnotiſeur. Gott ſei Dank, daß ich nicht leſen mußte, ich hätte mich blamiert. Haſt du die merkwürdigen Sätze verſtanden? Ich kein Wort! Eigentlich bin ich heilsfroh, daß ich bei Oehrle lernen werde. Oehrle klingt goldig, und ſie iſt einfach ſüß. Der Proſeſſor iſt mir unheimlich. Rede doch einen Ton!“ Jella bemühte ſich zu lächeln, es blieb nur ein Verſuch.„Bitte, laß mich einen Augenblick, Cardil“ In ihr rauſchte es wie von fernen Stimmen: Du biſt eine Fortſetzung über den Tod hinweg. So raunte die eine Stimme und lud eine heilige Ber⸗ antwortung auf Jellas ſchmale Schultern. Wie Har⸗ fen aus ungekannten Zukunftslanden geiſterte eine andere Stimme: Wir ſind Schmetterlingspuppen, die die Unendlichkeit einſchließen. Die Welt wird wie ⸗ der ſchön ſein, wenn die Selbſtſucht ausgeſtorben iſt. Jedes edͤle Opfer bringt dieſe Stunde näher. Lucardis küßte Jellas kalte Stirn.„Ich freue mich ſo ſehr, daß auch du ſingen ſollſt“, ſagte ſie zärtlich. Drinnen im Muſikſaal fragte Oehrle:„Darf ich erfahren, was Sie an Jella Wengens Stimme fin⸗ den? Ich habe es nicht heraushören können.“ Der Profeſſor ſah über ſie hinweg in jener über⸗ perſönlichen Art, die ihres Lebens Qual geweſen war vor langen Jahren.„Wirſt du nie verlernen, ſo kindlich zu fragen?“ antwortete er.„Dieſe Fort⸗ ſetzung der toten Gabriele Luebers iſt auserwählt, das hört man nicht mit einem feinen Gefühl ſür Tonbildung, das ſieht man nicht mit dem Blick für äußere Hübſchheit, das fühlt man mit dem Sinn für das Außerordentliche. Von der kleinen Lucardis werden Tauſende begeiſtert ſein, falls ſie den Ernſt zur Arbeit aufbringen wird. Glänzende Anlagen, unſtreitig! Berufen—— Hildegard, wie viele, nichts weiter, aber die andere...“ Seine Stimme verlor ſich,„die andere iſt auserwählt.“ V 8 An einem Januarabend des Jahres 1927 zog ein lärmendes Trüppchen durch die Türkenſtraße in München und kehrte in einem Lokal ein, wo die erſten Faſchingswellen durch Girlanden von her⸗ zen, Luftballons, Pierrothüten und Bierſeideln zu den Klängen einer pfeiſenden und näſelnden Jazz⸗ band kräuſelten. Der Anführer des Trüppchens war — 58 ſcharfen Oſtwind frihlich eine ngerkehle dargeboten hatte ohne Kragen oder Halstuch. (Fortſetzung folgt.) Seite Nummer 433 5 Der Sport am Wochenende Meiſterſchaftsſpiele im Fußball und Handball— Deutſche Vereinsmeiſterſchaft in Stuttgart— Meden⸗ Schlußrunde in Breslan— Mannheimer Herbſt⸗Ruderregatta— Dentſche Raſenkraftſportmeiſter⸗ ſchaften in Backnang— Degen⸗Mannſchaftskampf in Baden⸗Baden Ohne eine Vielzahl von ſportlichen Ereigniſſen vergeht nun kein Wochenende mehr. Noch hat der Herbſt nicht ſeinen Einzug gehalten, ſo daß immer noch viele Frei⸗ luftveranſtaltungen möglich ſind. Die ichtathletik⸗ Wettkampfzeit erhält ihre Krönung mit der deutſchen Vereinsmeiſterſchaft in Stuttgart, einige Gaukämpfe und außerhalb der Reichsgrenzen auch Länderkämpfe zählen mit zu den letzten Wettbewerben des Leichtathletikjahres. Der Gaumannſchaftskampf der Tennisſpieler, die Meden⸗ Spiele, wird mit den Schlußrunden in Breslau abgeſchloſ⸗ ſen. Die Raſenkraftſportmeiſterſchaften werden in Back⸗ nang entſchieden, internationalen Charakter hat der . Degen⸗Mannſchaftskampf in Baden⸗Baden. Den größten Raum aller rtlichen Kämpfe aber nimmt der Fußball ein. Hier„rollt“ die Meiſterſchaft, ſo daß ſelbſt die beiden Wiederholungsſpiele um den Tſchammer⸗Pokal etwas in den Hintergrund treten, obwohl gerade in dieſen beiden Spielen wieder einmal„alles drin“ iſt. Ob der VfB Stuttgart in Glaobeck gegen Schalke 04 noch einmal ein günſtiges Ergebnis herausholen kann, iſt nicht zu erwar⸗ ten, aber auch nicht von der Hand zu weiſen. Ben⸗ rath müßte die Berliner Hertha ausſchalten. Im übrigen geht es, wie geſagt, mit Volldampf in die Meiſterſchafts⸗ runde. In den vier ſüddeutſchen Gauen iſt nachſtehender Spielplan zu erledigen: Südweſt: FV Saarbrücken— Wormatia Worms, Kik⸗ kers Offenbach— S Wiesbaden, Fͤ os Pirmaſens— S Frankfurt, Eintracht Frankfurt— Sportfreunde Saarbrücken, Union Niederrad— Boruſſia Neunkirchen. Baden: FB 04 Raſtatt— 9. FC, Germania Brötzingen— SV Waldhof, Vſgt annheim— Vſh Mühlburg, Biſ Neckarau— Spg Sanoͤhofen. 4 Württemberg: SV Göppingen— FVäZuffenhauſen, Sportfreunde Eßlingen— ScC Stuttgart. Bayern: ASV Rürnberg— 1. FCE Nürnberg, 1860 München— Bayern München, BC Augsburg— Wacker München, VſB Ringſee— SpBg Fürth. 3 Eine Reiſe nach Polen unternimmt Guts Muts Dres⸗ den und ſpielt im ſchönen Kattowitzer Wilhermstal im 8 Rahmen des dritten Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 5 Korm die Elf des 1. FC Kattowitz— In Oglo beſtreiten rwegen und Dänemark das vorletzte Länderſpiel um den nordiſchen Fußball⸗Pokal. Dänemark hat noch Aus⸗ ſichten zu den führenden Schweden aufzurücken. Ein volles Meiſterſchaftsprogramm wird nun auch nach den ſchon recht zahlreichen Vorgefechten im 3 Handball abgewickelt. Die vier ſüddeutſchen Gaue verteilen die 68 Punkte in dieſen Spielen: 2 Sübweſt: VfR Schwanheim— SV 98 Darmſtadt, MS 4 Darmſtadt— FS Frankfurt, DS Herrnsheim— Ingo⸗ bertia St. Ingbert, Germania Pfungſtadt— DBHaßloch. 9 Baden: S Waldhof— T 62 Weinheim, T Secken⸗ heim— SC Freiburg, TSV Nußloch— D Rot, TSV 95 Oftersheim— Tgoͤ Ketſch, TV Ettlingen— VfR Mannheim. Württemberg: TV Altenſtadt— Stuttgarter Kickers, Taſſ Stutgart— Tid Göppingen, TS Süſſen— Tgo Schwenningen, VfB Friedrichshafen— T Cannſtatt, MS Zuffenhauſen— Eßlinger De. ayern: Poſt⸗SV München— Be Augsburg, 1860 4 München— Polizei⸗S Sunbſche 1. FC Nürnberg— D Miibertshofen.— Freundſchaftsſpiele werden im Hocken ausgetragen, wo wieder einige recht vielverſprechende Pagrungen zuſammengeſtellt wurden. Im eneBi Rugby ſinda auch in Süddeutſchland einige Meiſterſchaftskämpfe m Gau Südweſt ſpielen: SC Frankfurt 1880— Frankfurter TV 1860, Stadt⸗SB Frankfurt— TB Offenbach, BSC 99 Offenbach— Eintracht Frankfurt und im Gau Baden trifft der SC Neuenheim auf RG Hei⸗ delberg. Der „weiße Sport“ wartet am Samstag und Sonntag mit den Schlußrunden der Medenſpiele auf, die auf der Anlage des TC Gelb⸗ Weiß 03 Breslau ausgetragen werden. Am Sanstag ſpie⸗ len Brandenburg gegen Rheinland und Nordmanrk gegen Sachſen. Die Sieger kämpfen am Sonntag um den erſten, die Verlierer um ben dritten Platz.— In Belgrad tragen Polen und Jugoſtawien einen Länderkampf aus, der am Montag beendet wird.— Die Pariſer Tennismeiſterſchaf⸗ ten nehmen am Samstag ihren Anfang.— Die ſchöne Kdolf⸗Hitler⸗Kampfbahn in Stuttgart wird am Samstag und Sonntag Schauplatz des Endkampfes um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft in der Leichtathletik ſein. Die Stuttgarter Kickers als Titelverteidiger, ASV Köln, München 1860 und der Berliner SC treten zum Endbampf an. Wer am Wochenende in Stuttgart ſiegt, iſt deutſcher Vereinsmeiſter, unabhängia von dem erzielten Punkteergebnis. Die Spitzenklaſſe der deutſchen Leicht⸗ athletik iſt am Start, ſo daß man ſicherlich überaus ſpan⸗ nende und harte Kämpfe erleben wird. Den gleichen End⸗ kampf der Frauen beſtreiten in Berlin im Mommſen⸗ — 8—— SC 0 ympiſche erlin,— haunheim verſuchen der Dec Saarbrücken, Poſt⸗SV Mannheim und M lich beſorgt wurde. Mannheim ihre Ergebniſſe in der deutſchen Vereinsmei⸗ ſterſchaft in einem Drei⸗Krubkampf zu verbeſſern.— Einen Gaukampf haben die beiden Nachbargaue Heſſen und Süs⸗ weſt vereinbart, und zwar werden die Wettkämpfe in Hanau durchgeführt. Mannſchaften aufgeboten wopden.— Für die franzöſiſche Wettkampfzeit iſt der Länderkampf gegen das ſtarke Finn⸗ land der Höhepunkt. Im Stadion Colombes treten beide Länder in ſtärkſter Beſetzung an. Lediglich in einigen Wettbewerben fehlen bekannte Finnen, die aber hervor⸗ ragend erſetzt ſind. An einem finniſchen Endſiege dürfte baum zu zzweifeln ſein. Die Warſchauer Sportwoche wird mit einem Dreiländer⸗ kampf zwiſchen Polen, Ungarn und Italien abgeſchloſſen.— An einem 25⸗Km.⸗Laufen, das„Helſingfors⸗Marathon“, in der finniſchen Hauptſtadt nimmt auch der Argentinier J. C. Zabala teil. Der Schwede Enochſſon und die ſtarken Fin⸗ nen ſind ſeine Gegner.— Im Fechten iſt vor allem der Degen⸗Mannſchaftskampf in Baden⸗Baden zwiſchen Südweſt⸗Baden⸗Württemberg— Norcweſtſchweiz zu erwähnen. Die drei deutſchen Gaue haben ihre ſtärkſten Vertretungen aufgeboten, ſo daß die Eidgenoſſen ſchon mit ausgezeichneten Leiſtungen aufwarten müſſen, wenn ſie ſiegen wollen.— Zehn Säbel⸗Mannſchaften treffen ſich am Wochenende in München. München, Hamburg, Nürnberg und Hannover ſtellen Stadtmannſchaft, außerdem beteiligen ſich SS⸗Mannſchaften aus Berlin und München.— Der Radͤſport wird ſich allmählich auf die Winterſaiſon vorbereiten müſ⸗ ſen. Die Amateurſtraßenfahrer haben Startgelegenheiten beim Großen Straßenpreis von Halle, bei Rund um Nürn⸗ berg und beim Straßenpreis des Gaues Sücdweſt, Recht zahlreich ſind die Bahnveranſtaltungen. Metze, Lohmann, Krewer und Möller ſind für Frankfurt verpflichtet. Von Der Kamyf Deutſchland-England geht weiter! Internationale Sechstagefahrt Während der halbſtündigen in St. Bla⸗ ſien wurden die Teilnehmer an der Internationalen Mo⸗ torrad⸗Sechstagefahrt vom NSKKuauf das beſte verpflegt, dann ging es in nördlicher Richtung zurück nach Freuden⸗ ſtadt. Die beiden Sonderprüfungen waren bereits über⸗ ſtanden und damit der ſchwerſte Teil der zweiten Tages⸗ ſtrecke. Bei herrlichſtem Sonnenſchein ging die Fahrt über zum größten Teil trockene Straßen und Wege, ſo daß all⸗ gemein die zweite Strecke überſtanden wurde als die erſte. Es gab nicht ſo viel Ausfälle und Strafpunkte, ob⸗ wohl es die beiden Bergprüfungen„in 2 5 hatten. Der Kampf um die„Internationale Trophäe“ wickeit ſich weiter zwiſchen Deubſchland und England ab, deren Nationalmannſchaften wieder blieben. Ausgeſchieden ſind am Freitag insgeſamt 195 Fahrer, darunter auch der Nürnberger Arnolb auf Triumph, der ſich am Vortag bei einem Sturz eine ſchmerzhafte Schul⸗ terprellung zugezogen hatte und nicht mehr ſtartete. Es fielen ferner Untevoffizier Betz(Wünsdorf) auf Zündapp, vier engliſche Fahrer, ein ſpanzöſiſcher und ein italieniſcher Fahrer aus. Die deutſche BMW⸗Mannſchaft bewältigte alle Schwie⸗ rigkeiten in meiſterhaftem Stil. Die neue Hinterrad⸗⸗ federung bewährte ſich erneut; ſie fängt ſehr viel Boden⸗ ſtöße ab und ſchont dadurch Fahrer und, Materiol. Die Maſchinen ſind ſo ſchnell, daß ſie auf den Staatsſtraßen nicht immer ausgefahren werden konnten. Ewald Kluge von Ler DaW⸗Sillbervaſen⸗Mannſchaft hatte ſeine Reifen auf zwei Atmoſphären Druck auf⸗ gepumpt, um ein Durchſchlagen im Gelände zu vermeiden, aber das war für die Teerſtraßen entſchieden zu viel und die Maſchine fing an zu„kanten“. Walfried Winkler hatte inſofern Pech, als ihm auf gerader Strecke der Gegenhebel der Vorderraöbremſe locker wurde, ſo daß das Rad blok⸗ kierte. Bei der Behebung des Schadens verlor er ſoviel Zeit, ͤaß er bei der nächſten Kontrollſtelle einen Straſ⸗ punkt erhielt. Auf den letzten 80 Km. bis Freudenſtadt hatten die Fahrer Gelegenheit, aufzudrehen, was auch red⸗ Faſt alle Fahrer hatten vor den ein⸗ zelnen Zeitkontrollen die Möglichkeit, kleinere Repara⸗ turen vorzunehmen. Fleiſchmann unterzog ſeinen ver⸗ Lreckten Motor einer gründlichen Reinigung und kurt vor dem Ziel mußte er noch einen Reiſenſchaden beheben. In ——9—9 trugen ſich noch 207 Fahrer in die Kontroll⸗ ſten ein. Die Mannſchaftswertung nach dem zweiten Tag Am ſpäten Freitagabend wurden in Freudenſtadt auch noch die amtlichen Ergebniſſe der Mannſchafts⸗Wertungen mach Erledigung der zweiten Teilſtrecke bekanntgegeben. Von insgeſamt d8 geſtarteten Mannſchaften ſind nur noch 26 ohne Strafpunkte. 1. Internationale Trophäe(5 Nationalmannſchaften ge⸗ ſſtartet): Deutſchland und England ohne Strafpunkte; Frank⸗ rreich 117, Italien 200 und Tſchechoſlowakei 209 Strafpunkte. issen Sie schon? SeirI. September kostet deroPEI. P4 StattRM1650nurnoch E1450. v. Trotzdem ister unverändert in der Güte des Materiuls, in der Ver- arbeitung und der Ausstattung. Höchster Gegenwert, auch 1937.- 80 erfüllt der OPEL PA Hunderttausenden jetat und in kommender Zeit den Wunsch nach einem eigenen hochwertigen Automobil für den Beruf und zur Erholung. Von beiden Seiten ſind recht ſtarke und Bohne Strafpunkte; Deutſchland A(DKW) 11, Schweiz ui, Deutſchland B(NSu) 13, Ungarn A 20, Tſchechoſlowa⸗ ham Méc Engla mioch 109 ohne Strafpunkte. 13 Fahrer ſchieden am Freitag den deutſchen Bahnen veranſtalten noch Frieſenheim, Biele⸗ feld und Erfurt. In Paris wird der Große Preis der Na⸗ tionen entſchieden. Das Londoner Sechstagerennen wird am Sonntag geſtartet. Merkens⸗Hürtgen und Kilian⸗Vopel vertreten gegen Fahrer aus elf Nationen die deutſchen Far⸗ ben.— In Görlitz ſieht der Große Raòballpreis von Oſt⸗ deutſchland einige der beſten deutſchen Radballmannſchaften im Kampf.— Die Intrnationale Sechstagefahrt, die be⸗ reits am Donnerstag beginnt und wieder in Deutſchland ausgetragen wird, iſt die einzige größere und wichtige Ver⸗ anſtaltung im Motorſport Deulſchlands Vertretung liegt in guten Händen. Ruderſport ſei die Mannheimer Herbſtregatta herausgehoben, bei der in der Hauptſache die ſtarken Vereine der Doppelſtadt Mannheim⸗Ludwigshäfen, bei der aber auch Vereine aus Worms, Offenbach, Heidelberg, Stuttgart, Karlsruhe uſw. am Start ſein werden.— An der Holland⸗Becher⸗Regatta in Amſterdam nimmt auch ein ſtarkes deutſches Aufgebot teil.— Einige hervorſtechende Ereigniſſe vermerkt auch der — Vom Pferdeſport Deutſche Reiter nehmen an dem internationalen Turnier Kleine Sport⸗Nachrichten Einen Kunſtturn⸗Mannſchaftskampf führt der TV Mannheim von 1846 am 10. Oktober anläßlich des 50 jährigen Beſtehens ſeiner Vorturnerſchaft gegen 1860 München und den TSB Eßlingen durch. Das Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiel zwiſchen Korlsruher FJV und 1. FC Pforzheim, das am Sonntag in Karlsruhe tatifinden ſollte, wurde mit Rückſicht auf eine reit⸗ portliche Veranſtaltung abgeſetzt. Die Südweſt⸗Handballelf zum Gauſpiel gegen Würt⸗ temberg am 2. September in Landau wurde wie foigt aufgeſtellt: Keimig(Darmſtaödt); Brohm(Schwanheim)— Hauſer(Wiesbaden); Avemarie— Daſcher— Stahl(alle Darmſtadt); Worms— Krüger(beide Herrnsheim)— Freund— Schmidt(beide Darmſtadt)— Feuchter(Pirma⸗ ſens); Erſatz: Schalke(Oppenheim). Schleſiens Tennismeiſterſchaften konnten jetzt in Bres⸗ lau mit dem Gemiſchten Doppel endlich abgeſchloſſen wer⸗ den. Der Titel fiel an Frau Dittmann⸗Koſchel. Ein Tennis⸗Dreiländerkampf zwiſchen Oeſterreich, Ita⸗ lien und Ungarn wird vom 6. bis 8. Oktober in Meran im Anſchluß an das große Herbſtturnier durchgeführt. Der 2. Internationale Silbervaſe(18 Mannſchaften geſtar⸗ tet): England A und B, Holland A, Ivland, Oeſterreich A Kei A 26, Italien B 128, Holland B 201, Italien A 202, Bel⸗ gien 204 und Frankreich 303 Strafpunkte. 9. Fabrik⸗Mannſchaften(28 Mannſchaften geſtartet): Auſtro⸗Daimler, Auto⸗Union(DaW) A und B, BMW, NSu A, Matchleß, Rudge, Triumph ohne Strafpunkte; am zweiten Tag ausgeſchieden: Ardie, Ariel, CM⸗Italien, Triumph B, Velocett A. 4. Club⸗Mannſchaften(37 Mannſchaften geſtartet): NS⸗ KK, DDacC Ortsgruppe München, Wünsdorf Mannſchaft II und Mannſchaft V, Carlſhalton MCcC England, Birming⸗ nd, Sunbeam MCcé Mannſchaft IV, Rudge⸗Club Scotland, Knock MC Irland, Steiermärkiſcher AC Oeſterreich ohne Strafpunkte. 4 2 8* Noch 109 ohne Strafpunkte In der Einzelwertung ſind von den 219 am zweiten Tag in Freudenſtabt Geſtarteten— zwei waren nicht am Start erſchienen— nach Erledigung der zweiten Teilſtrecke nur aus und 12 wurden neu mit Strafpunkten belaſtet. Von den 246 Fahrern, die am Donnerstag die Fahrt antraten, ſind alſo bisher insgeſamt 38 ausgeſchieden und 97 erhiel⸗ ten Strafpunkte. Die Wertungsgruppe 1(Solomaſchinen won 175—0 cem) verzeichnet 28 Fahrer mit Strafpunkten, die Wertungsgruppe 2(30—1000 cem) 57 und die Wertungs⸗ gruppe 3(Seitenwagenmaſchinen und Dreiräder) 12 Fahrer mit Strafpunkten. 40 Fahre VfR Feier der VfR⸗Jugend Am Samstag, 19. September 1996, abends.30 Uhr, veranſtaltet die VfR⸗Jugend in den Germania⸗Sälen, S 6, 40, im Rahmen des Jubiläums⸗Programms eine Feierder ugend, zu der die Eltern der Jugend⸗ lichen ſowie alle Freunbe und Gönner des Jugenoſports herglichſt eingeladen ſind.* as des Abends wird ausſchließlich von oͤen Jugendlichen des Vict beſtritten, die damit beweiſen wollen, daß ſie nicht nur auf ſportlichem Gebiet, ſondern auch in geiſtiger Hinſicht etwas zu leiſten imſtande ſind. Merkens und Hürtgen, die beiden Kölner Berufs⸗ fahrer, gewannen in Hilverſum ein 40⸗Km.⸗Mannſchafts⸗ rennen überlegen. Im Fliegerkampf mußte ſich Merkens in der Geſamtwertung hinter dem Hollönder van Egmond mit dem zweiten Platz begnügen. in Wien teil. In Hoppegarten wird das deutſche St. Leger entſchieden und in Trakehnen ruft das 18. v. d. Goltz⸗Quer⸗ feldeinrennen die Langſtreckler an den Start. Galopp⸗ rennen verzeichnen ferner Dresden, Krefeld und Gotha.— Die Meiſterſchaften im Raſenkraftſport werden in Backnang auf dem Hagenbachplatz entſchieden. Die beſten Rundgewichtsriegen, Mannſchaften im Tau⸗ ziehen und Aktersringer ſind vertreten.— Klubkämpfe ver⸗ zeichnet der 14 Boxſport 3 Münchens Staffel tritt in Reutlingen an, der B6 Ulm hak Germania Stuttgart zu Gaſt und Saar 05 Saarbrücken er⸗ wartet BC Mainz am Samstag.— Nachzutragen unter Punkt Verſchiedenes iſt ͤas Amerikaner⸗Schwimmfeſt in Amſterdam. Vfe Hei⸗ denheim und Delphin Stuttgart beſtreiten einen Schwimm⸗ klubkampf.— Eine deutſche Turnriege nimmt am 3. Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Kattowitz teil. nationalen Ringerturnier in Malmö wurde Nürnberger Brendel eingeladen.— Der 6. Reichswet bewerb für Flugmodelle findet auf dem Flugplatz Bork berge bei Dülmen in Weſtfalen ſtatt. 575 letzte Dreiländerkampf im Frühjahr in Wien wurde von den Italienern gewonnen. 8 Mit 12:0(:0) gab Indien, der Olympiaſieger im Hor⸗ key, in Genf gegen eine Monnſchaft der Weſtſchweig eine überaus eindrucksvolle Abſchiedsvorſtellung. Nach dieſem Kampf, der bei Scheinwerferbeleuchtung ſtattſand, treten di Inder die Heimfahrt an. Ein internationales Rollhockey⸗Turnier will der deu Meiſter, Stuttgarter Schl. u. RSC, im Oktober oder vember in der Stuttgarter Stadthalle ausrichten.* Max Baer feierte in Desmoine(USA) einen neuen .⸗o.⸗Sieg üner„Bärkatze“ Wright, der in der 5. Runde zu Boden ging. 5 0 Internationale Radrennen in Ulm werden am N. September durchgeführt. Neben den beſten deutſchen Bahnfahrern werden auch einige ſtarke Ausländer ver⸗ pflichtet. Die Rennen finden im Ulmer Stadion ſtatt. Auf der Bahn in Dudenhofen⸗Speyer werden am 27. September wieder Amateur⸗Racrennen veranſtaltet. Die Beſetzung wird wieder ganz ausgezeichnet ſein. „Rund um den Neroberg“, ein Straßen⸗Radrennen über 104 Km., wird am kommenden Sonntag, 20. 20 5 vom RC Wiesbaden ausgerichtet. Die beſten Fahrer aus dem Gau Südweſt werden in drei Klaſſen am Sta⸗ erſcheinen. 0 Die deutſche Auto⸗Induſtrie wird ſich auch in die 5 Jahre wieder an der internationalen Pariſer Anionnlk⸗ Ausſtellung beteiligen, die vom 1. bis 11. Oktober ſtatt⸗ findet. Nach den bisherigen Anmeldungen werden Aoler, Söhnrababrke Sebrich50ſem Maybach, rupp, Vogel, Zahnradfabrik Friedrichshafen und Zümbapo in Paris ausſtellen Meiſter Kurt Hornſiſcher wird am 10. und 11. Oktober in Reval ringen und dort auf den zweiſachen Olympia⸗ ſieger Pahuſalu(Eſtland) treffen. Am 10. und 20. 3 wird Jakob Brendel in Malmö auf die Matte gehen. Guſtav Eder(Köln) wird ſeinen nächſten Kampf Amerika am 21. September— nach deutſcher Zeit in de Nacht zum Dienstag— gegen den Amerikaner Janagzo beſtreiten. Austragungsort iſt Neuyork. 85 Die Spiele der Vezirksklaſſe Neckar-Oſt In der Bezirksklaſſe Neckar⸗Oſt iſt guch diesmal wieber mit intereſſanten Begegnungen zu rechnen. In Eberbach ſpielt FC 05 Heidelberg. 9—— ⁴ 93 5 am iie 0⁵ Heisttolrg eine ſchwache Leiſtu⸗ en Limba eigte, iſt ein von Ebevbach wahrſchoinlkch.—— In Eppelheim tritt Weinheim an. Eppelheim hat mit gutem Erfolg in Walldürn lt und Weinheim hat einen beſſeren Start als im 2 genen Jahr. Der Kampf iſt daher vollkommen cffen. Nach Sandhauſen kommt Schwetzingen. Obwohl Sandhauſen am vergangenen Sonntag Weinheim eine ſchwere Niederlage einſtecken mußte, kann man nicht ſagen, daß die Mannſchaft in ſchlechter Ver⸗ faſſuna wäre. Schwetzingen hat wohl noch immer unge auf dem Sandhoden geſpielt und muß daher ſehr vorſichtig ſein, um die Punkte mitnehmen zu können In Limbach muß Walldürn ſpielen. Der Neuling Limbach hat bis jetzt noch keinen Punlkt Seine Ergebniſſe ſind immer knapp, und es kWante einem Heimſpiel doch einmal erfolgreich ſein. Walldürn hat deshalb einen ſchweren Gegner zu erwarten.— St. Ilgen empfängt Union Heidelberg. Zweimäl nacheinander hat St. Ilgen ein Platzſpien Die Mannſchaft zeigte am Sonntag aute Leiſtungen 1 0 ble Unio Kirchheim. Wenn der Eifer dieſer Mannſchaft wird mancher Verein dort Punkte laſſen. Auch für iſt es deshalb ſehr ſchwer, dort zu gewinnen. In Wiesloch ſpielt Kirchheim. Beide Vereine waren im vergangenen Jahr* n dieſem Jahre ſind die Anfänge ſehr mäßig. Kirchheim ——— gezeigt. Es iſt daher le m„ eine Punkteilung auf dem Wies⸗ locher Gelände zuſtandekommt. avorite 0PEL P4 Vorteile: e 4 Zyl. 4 Takt Motor. Stark, sparsam, ge- schmeidig- der meistgebaute Motor der Welt. 6 Stahlkarosserie + Hartholzgerippe(Vier bequeme, reichlich bemessene Sitze). Schnellstart-Fallstrom Vergaser. 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Näyert man ſich über den Lußhof der Brücken⸗ neubauſtelle am Rhein, ſo ſtellt man feſt, daß die Ar⸗ beiten am Speyerer Brückenneubau wieder mit Hoch⸗ oruck vom badiſchen Ufer her betrieben werden. Seit acht Tagen iſt die Großmontage der Brük⸗ kenhauptkonſtruktion über den Strom un Gange. Von der badiſchen langen Flutbrücke aus ſehen jetzt ſchon einige Diagonale der Hauptbrücke ervor. Die Montagearbeiten nehmen einen ver⸗ Hältnismäßig raſchen Fortgang. Man ſieht an der Bauſtelle, daß ſeit der Fertigſtellung der badiſchen Flutbrücke am letzten Jahresende zwiſchenzeitlich umfangreiche weitere Vorbereitungen getroffen wur⸗ den. Von der badiſchen Uferſeite aus wird jetzt ſtän⸗ dig das Eiſenmaterial in Eiſenbahnwaggons ange⸗ fahren, auf die Flutbrücke übernommen und mit Hilfe eines großen fahrbaren Krans an den Ver⸗ wendungsort gebracht. Stück um Stück geht die Mon⸗ tage vor ſich. Alle Vorbereitungen für den Haupt⸗ brückenbau haben noch nicht zu Ende geführt wer⸗ den können. Deshalb wurde die Schiffsbrücke zwei Nächte lang geſperrt. An der Brückenbauſtelle kommen nämlich zwei Not⸗ ſtützpfeiler zur Aufrichtung, von denen der erſte ſeinen Standort etwa 50 Meter vor dem eigentlichen Strompfeiler badiſcherſeits und der andere etwa 30 Meter vom pfälziſchen Uferwiderlager entfernt, er⸗ hält. Zwiſchen Strompfeiler und linkem Ufer bleibt nun eine Schiffspaſſage von 85 Meter Oeffnung frei. Der Schiffsverkehr wird ſo mehr zum linken Uſer Bedrängt, was naturgemäß auch eine Verbreiterung der Brückenöffnung gegen das badiſche Ufer zu be⸗ dingt. An der alten, wahrſcheinlich bald ausgedien⸗ ten Schiffsbrücke, wird deshalb auf die Dauer des Brückenbaues noch ein viertes Joch ausgefahren. Für die häufige Ausfahrt der Brückenjoche hatte man bisher nur Benzinmotore zu Hilfe. Für die künftige Ausfahrt wird jetzt erſt noch eine Betriebsverbeſſerung an der Schiffsbrücke vorgenommen. Dieſe bezieht ſich auf die Anwendung neuzeitlicher Elektromotore, durch deren Ver⸗ wendung die Betriebsweiſe viel einfacher wird. Das eigens erforderliche Motorjochponton ſtellt die Speyerer Schiffswerft Braun derzeit erſt her. Noch etwa 14 Tage wird es dauern, bis die ücenöffnung in ihrer neuen Breite möglich iſt. weit die ganzen Konſtruktionsarbeiten über dem programmäßig bewältigt werden kön⸗ nen, iſt dämit zu rechnen, daß auch die Haupttragkonſtruktion bis zum Frühjahr 1937 fertiggeſtellt ſein wird. Mittlerweile nehmen aber innerhalb und außerhalb der Stadt Speyer neue Arbeiten an wei⸗ teren verkehrswichtigen Zuſatzprojekten zum Brük⸗ kenbau rüſtigen Fortgang. In der Speyerer Innen⸗ ſtabt führt man eine weſentliche Verbeſſerung der Zufahrtsſtraße am Dom herbei. Die von der Hauptſtraße etwas abſchüſſig am Hiſtoriſchen Muſeum vorbeiziehende Brückenzufahrtsſtraße wird mit einem Neupflaſter(Kleinpflaſter) zur Zeit gründ⸗ lich überholt. Am Dompfarramt wurde die Rechts⸗ kurve abgeflacht und auch der Straßenkörper in der Kurve nach außen erhöht, um die Verkehrsſicherheit in dieſer Kurve zu erhöhen. Hand in Hand mit die⸗ ſem Straßenumbau wird gleichzeitig auch der ganze Domplatz neu hergerichtet und gleichfalls mit dem Kleinpflaſter verſehen. Die pfälziſchen Brückenzufahrtsſtraßen nähern ſich ihrer Vollendung. Sie haben in der Nähe des Domes eine weſentliche Veränderung verurſacht. Zur badiſchen Flutbrücke wurde inzwiſchen auch der Bahngleisanſchluß her⸗ geſtellt. Auch pfälziſcherſeits ſteht nun eine größere Arbeit an der Fertigſtellung der Gleisanlage über die Zufahrtsrampe bevor. Die pfälziſche Zufahrts⸗ rampe hat die Herbeiſchaffung einer umfangreichen Erdmaſſe bedingt. Schon im vorigen Frühjahre war vom Berghauſer Altrhein keine Aufſchüttungsmaſſe mehr zu gewinnen. Die Reichsbahn mußte für die Beſchaffung weiteren Erdmaterials auch an der Berghauſener Landſtraße, beim Uebergang zur Schwegenheimer Landſtraße, mit neuem Aushub be⸗ ginnen. Man benützte die Gelegenheit, um an dieſer Stelle eine Beſeitigung des ſchienengleichen Bahn⸗ Uberganges herbeizuführen. Etwa 45000 Kubikmeter Erdmaſſe wurden noch von dieſer Aushubſtelle zum Brückendammbau benbtigt. Dieſe Aushubſtelle wird nun gleichzeitig als eine verkehrsſichere Straßenunterführung ausgebaut. Dieſe Unterführung verbindet ſodann die Berghauſer mit der Schwegenheimer Landſtraße unterirdiſch des Bahnkörpers der Linie Speyer Germersheim. Gegenwärtig wird noch der Durch⸗ bruch unter dem Gleiskörper bewerkſtelligt. Die neu anfallende Erdmaſſe von etwa 5000 Kubikmeter wird nun zur Auffüllung des Lochackers bei der „Pionierkaſerne“ verwendet. Während der Unter⸗ minierung des Bahnkörpers wurde nun das öſtliche Gleis geſperrt. Ueber eine neu eingebaute Weiche wickelt ſich nun der Bahnverkehr ſolange einſpurig ab. Größere Gleisbauarbeiten bei Speyer müſſen aber noch in direktem Zuſammenhange mit der neuen Brückenzufahrt bewältigt werden. Vom Speyerer Bahnhof aus wird nämlich die neue Brückenzäfahrt von Oſten ganz in weſt⸗ ſüdliche Richtung verlegt. Dies ermöglicht künftig dann auch eine völlig freie Durchfahrt über den Rhein, während bisher alle nach Lußhof bzw. Schwetzingen— Heidelberg verkehrenden Speyerer Züge über die ſchmalſpurige Bahnlinie, ein ſoge⸗ nanntes Sack⸗ bezw. Abzweiggleis, geführt werden mußten. Die innere Bahnhofsanlage wird künftig nun im Zugverkehr fühlbar entlaſtet, da das Gleis 1 bisweilen immer als Standort für Heidelberger Zugparks geſperrt blieb. Die badiſche Brückenzufahrt geſtaltete ſich dagegen viel einſacher. Der dem Rhein zuſtrebende Gleiskörper wurde le⸗ diglich verlegt, und über einen verlängerten, jedoch weſentlich erhöhten Zufahrtsdamm, der ſich über die breiten Uferniederungen reckenden Flutbrücke, zugeleitet. Künftig wird ſich ſodann aber ein voll⸗ ſpuriger und weſentlich raſcherer Zugsverkehr über die neue Brücke abwickeln. Allerdings reicht auch in Zukunft für die beſtehenden Verkehrsanforderun⸗ gen noch ein eingleiſiger Bahnverkehr aus. Der Hauptvorzug der neuen feſten Rheinbrücke beſteht beſönders in der reibungsloſen und weit mehr geſicherten Abwicklung des Fahrverkehrs. Segensreich wirkt ſich die Brücke natürlicherweiſe auch für die Rheinſchiffahrt aus. Die Schiffsbrücke hat dann ihre Dienſte getan und wird für alle Zu⸗ kunft den Schiffahrtsweg nicht mehr zeitlich ver⸗ ſperren. Olympiakämpfer Heini Peter wird geehrt ru. Heudelberg, 19. Sept. Oberbürgermeiſter Dr. .einhaus hatte nach der Rückkehr aus dem Ur⸗ lanibüdem Heidelberger Olympiakämpfer Heini Peter im Namen der Stadt die herzlichſten Glück⸗ wünſche zu dem großen Erfolg der deutſchen Hockey⸗ Nationalmannſchaft bei den Olympiſchen Spielen übermittelt. Am Donnerstag wurde nun Heini Pe⸗ uncl um G ter ͤͤurch den Herrn Oberbürgermeiſter perſönlich empfangen, der ihm als Ausdruck der Anerkennung das Werk„Heidelberger Maler der Romantik“ über⸗ reichte. Das Geſchenk der Stadt trägt folgende Wid⸗ mung:„Dem Olympiakämpfer und Gewinner der Silbermedaille in der deutſchen Hockey⸗ Nationalmannſchaft Heini Peter als Anerkennung von der Stadt Heidelberg gewidmet.“ Gießerei in Wieſental eingeäſchert Funkenflug die Urſache? * Zell(Wieſental), 19. Sept. Ein Großfeuer, das in der Nacht auf Freitag gegen 12 Uhr in der Gießerei Jakob Bernauer ausgebrochen war, legte die Fabrik zum größten Tei in Schutt und Aſche Der Brand nahm ſeinen Ausgang von der mitten im Gebäudekomplex gelegenen Ofenanlage. Er fand in den Kohlenvorräten— es waren kurz vorher 300 Zentner Koks angefahren worden— reiche Nahrung und verbreitete ſich dann auf das Dach des Gießereigebändes, das völlig ausbrannte. Die Zeller Motorenſprize hatte alle Mühe, das an⸗ grenzende Wohngebände, das ſtark bedroht war, zu retten. Das Haus hat aber großen Waſſerſchaden erlitten. Gegen 3 Uhr morgens war der Brand nie⸗ dergekämpft. Die Höhe des Schadens läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen, auch über die Ur⸗ ſache kann noch nichts Genaues geſagt werden. Es wird vermutet, daß das Feuer durch Funkenflug aus dem Ofen entſtanden iſt. Ergänzend wird noch gemeldet, daß in der Haupt⸗ ſache das zu ebener Erde gelegene Gießereigebände, ein neuartiger Bau, von dem Feuer betroffen wurde. Es brannte innen vollkommen aus, ſo daß nur noch die Umfaſſungsmauern ſtehen. Auch ein in Eiſen⸗ konſtruktion gehaltener Anbau, der erſt vor einiger Zeit erſtellt worden war, iſt ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen worden. Das Unternehmen beſchäftigt 30 bis 35 Arbeiter und hat langfriſtige Aufträge. Der Betrieb erleidet durch den Brand eine längere Un⸗ terbrechung. Schweres Verkehrsunglück in ödar-Oberſtein Ein Todesopfer, zwei Verletzte * Idar⸗Oberſtein, 19. Sept. Der Laſtwagen einer Kohlenhandlung im Stadtteil Idar fuhr in raſcher Fahrt die obere Layenſtraße hinauf. Plötzlich verlor aus unbekaunten Gründen der Wagenführer die Gewalt über den Wagen und fuhr von der Straße ab in eine Wieſe, in der eine 13jährige Schü⸗ lerin unter einem Baum nach Birnen ſuchte. Das Kind wurde überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Ein Beifahrer wollte im letzten Moment abſpringen, wurde aber dabei ſo ſchwer verletzt, daß er in hoffnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Ein weite⸗ rer Mitfahrer, der hinten im Wagen ſaß, ſprang ab und verletzte ſich dabei ebenfalls erheblich. Die Un⸗ terſuchung hat ergeben, daß der Wagen vollkommen in Ordnung war. Der Fahrer, ein junger Mann aus dem Stadtteil Oberſtein, wurde in Haft ge⸗ nommen. Verſchärſte Kontrolle gegen Verkehrsſünder * Schwetzingen, 19. September. In dieſen Tagen kann man hier eine verſchärfte Kontrolle gegen Verkehrsſünder beobachten. Polizei und Gendarmerie ſtellen unnachſichtlich jeden feſt, deſſen Fahrzeug nicht in Ordnung iſt oder der ver⸗ kehrswidrig fährt. Da nützt es auch nichts, wie es beiſpielsweiſe geſtern einer machte, daß er ſeine Fahr⸗ radklingel nach unten drehte, weil das obere Gehäuſe fehlte. Das wachſame Auge des Gendarmeriebeam⸗ ten hatte dieſen Trick gleich entdeckt und vereinnahmte dafür eine Mark Verwarnungsgebühr. Das nächſte⸗ mal wird es ſchon teurer. Recht ſol 40jqähriges Dienſtjubiläum. In dieſen Tagen konnte Hauptlehrer Nikolaus, der ſeit 18 Jahren an der hieſigen Grund⸗ und Hauptſchule wirkt, auf ein 40fähriges Dienſtjubiläum zurück⸗ blichen. Aus dieſem Anlaß wurde ihm im Rahmen einer ſchlichten Feier durch Rektor Breunig im Auf⸗ trag der vorgeſetzten Dienſtbehörde, des Miniſte⸗ riums ſowie des Kreisſchulamtes der Dank für die treugeleiſteten Dienſte ausgeſprochen. Ein Bild des Schwetzinger Schloßgartens mit Widmung galt als äußeres Zeichen dieſer Anerkennung. Herr Nikolaus iſt übngens ein treuer SA⸗Mann und hat ſich auch dankenswerte Verdienſto⸗ im Muſik⸗ und Geſangs⸗ weſen unſerer Stadt erworben. Von der NS⸗Kulturgemeinde. Der Ortsverband Schwetzingen der NS⸗Kulturgemeinde teilt mit:„Der Ortsverband Mannbeim veranſtaltet heute Freitag, abends 8 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens einen Werbeabend, durchgeführt vom National⸗ theater Mannheim. Zu dieſem Werbeabend können auch Nichtmitglieder Eintrittskarten in Form eines Programms, das gleichzeitig als Eintrittskarte gilt, in der Geſchäftsſtetle, Bezirksſparkaſſe, Eingang Adolf⸗Hitler⸗Anlage, in der Zeit von 17 bis 18 Uhr abholen. Der Preis auf allen Plätzen iſt 50 Pfennige. Wir erſuchen, dieſe günſtige Gelegenheit zu benützen und Karten rechtzeitig abholen zu wollen. Von der Kath. Kirchengemeinde. Das hieſige Pfarramt macht darauf aufmerkſam, daß der Kath. Frauenbund Mannheim am Mittwoch, 14. Oktober, eine Wallfahrt zur Frauenfriedenskirche nach Frank⸗ furt am Main veranſtaltet. Am kommenden Sonn⸗ tag, abends 8 Uhr, findet in der„Roſe“ eine Ver⸗ ſammlung des Kath. Arbeitervereins und der Mit⸗ glieder der Caritas⸗Kollektiv⸗Verſicherung ſtatt. Am nächſten Montag, abends.15 Uhr, wird im Joſefs⸗ haus ein liturgiſcher Vortrag gehalten. Am kommen⸗ den Mittwoch, 23. d.., treffen ſich die weiblichen Hausangeſtellten um.30 Uhr abends im Schweſtern⸗ haus. Am Donnerstag, 24. d.., Zuſammenkunft der Kolpingfamilie abends.30 Uhr in der„Roſe“. Veranſtaltungen in Schwetzingen Heute Samstag Capitol:„Allotria“. Neues Theater:„Nur ein Komödiant“. Morgen Sonntag Capitol:„Allotria“. Neues Theater:„Nur ein Komödiant“. Vormittags Gedenkfeier am Hebelgrab, nachmittags Hebel⸗ feier im Hotel Hirſch. Veranſtaltungen in Schwetzingen: Capitol:„Allo⸗ tria“. Neues Theater:„Ein ſeltſamer Gaſt“. Gottesdienſtordnung für Sonntag, 20. September Evangeliſche Kirchengemeinde, Schwet⸗ zingen: 8 Uhr Frühgottesdienſt;.30 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt(Dekan Walther); 10.45 Uhr Kindergot⸗ tesdienſt; 18 Uhr Chriſtenlehre für die Burſchen. Katholiſche Kirchengemeinde, Schwet⸗ zingen: 6 Uhr hl. Meſſe, Kommunion und Beichte; .30 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion für Maria⸗Jungfrauenkongregation, Kath. Jugendbund und weibliche Hausangeſtellte; 8 Uhr Deutſche Sing⸗ meſſe;.30 Uhr Hochamt mit Predigt; 11 Uhr Schü⸗ lergottesdienſt mit Preöigt; 11.45 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Uhr Verſammlung des 3. Ordens in der Kirche;.30 Uhr abends Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Die Kollekte iſt für arme Theologen beſtimmt. NSDAP-Miſſeilungen Aus barteiamtlichen Behanntmachungen enmommen Anordnungen der Kreisleitung Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“, Oktober⸗Aufloge, iſt eingetroffen und zur Abholung bereit. Auguſt⸗September⸗Abrechnung iſt fällig, ebenſo November⸗Beſtellung. Termine einhal⸗ ten, Mahnporto ſparen. 823 Politiſche Leiter Deutſches Eck. 19. September, 14.30 Uhr, Schießen der Politiſchen Leiter auf dem Diana⸗Schießplatz. NS⸗Frauenſchaft Schwetzingerſtadt 21. September, 20.15 Uhr, Chorprobe und wichtige Beſprechung bei Fügen. Sandhofen. 22. September, 20.15 Uhr, Heimabend im Frauenſchaftsheim. Humboldt. Zellenfrauen, 21. September, 19 Uhr, Ab⸗ rechnung der Beiträge im Heim. Humboldt. Ortsgruppenfrauenſchaftsleiterinnen, am 22. September, Beſprechung in L 14, 4 um 15 Uhr. HJ Luftſportunterbann. Gefolgſchaft 2 tritt am Sonntag, 20. September, 9 Uhr, in Uniform am Zeughausplatz an (ohne Räder). Mitzubringen ſind: Brotbeutel mit Ta⸗ gesverpflegung, Liederbücher, Bleiſtift und Papier und evtl. Muſikinſtrumente. Rückkunft gegen 15 Uhr. Stelle WS(Muſikgruppe), 22. September nächſter Dienſt in der Hochſchule für Muſik. Uniſorm. BDM Betr. Kurzſchulung am 19./20. Sept. Die Führerinnen der Gruppen 6 bis 10 haben in Ladenburg Schulung. An⸗ reiſe bis 19 üühr Jugendherberge. Mitzubringen ſind Verpflegung für Samstag abend und Sonntag morgen, Liederbücher, Inſtrumente, Schreibzeug und 50 Pfennig. Die Führerinnen der Gruppen 21 bis 25 haben in der Jugendherberge Schulung. Für ſie gilt das⸗ elbe. Kurzſchulung, Ring 2. Die Teilnehmerinnen treffen ſich am 19.., 18.10 Uhr, am Hauptbahnhof. Unfalldienſt. 21.., 20 9 2, 4, Kurſe 1 und 2. Feudenheim. Die angeſetzte Führerinnenbeſprechung wurde auf 19. 9. verlegt. S Zeit dieſelben. D Sandhofen. 20.., vorm. 8 Uhr, Antreten ſämtlicher DaAF⸗Walter und ⸗Warte im Hof der Geſchäftsſtelle, Aus⸗ gaſſe 8. Uniform, Zivil N— Stützpunkt Oſtſtabt. Unſere Autofahrt in das Jagſt⸗ tah findet nicht am 20., ſondern erſt am 27. September ſtatt. Es ſind noch einige Plätze frei, ſo daß noch einige Mit⸗ glieder, auch ſolche von anderen Stützyunkten, teilnehmen Meldungen werden bis ſpäteſtens 22. 9. in der Geſchäftsſtelle, Augartenſtraße 44, dienstags und freitags von 20 bis 22 Uhr entgegengenommen. können. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 48.Sept 1936 19 Che Fra Si 019 ochluft 0 9 + Wetterbericht des Reuhswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 19. September: Feuchte Luftmaſſen, die ſeit vorgeſtern ſich in Weſt⸗ und Süd⸗ deutſchland durch ſtarke Nebelbildung, gelegentlich auch durch Regen, bemerkbar machten, haben jetzt auch die mitteldeutſchen Gebiete bis zur Elbe hin erfaßt. Gleichzeitig hat ſich das ſkandinaviſche Hoch⸗ druckgebiet unter Verflachung nach Oſteu ropa ver⸗ lagert, ſo daß eine Umgeſtaltung der Großwetter⸗ lage in Gang gekommen iſt. Eine durchgreifende Witterungsänderung iſt für unſer Gebiet jedoch erſt in der ächſten Woche zu erwarten. Ueber das Wo⸗ chenende hin wird ſich, abgeſehen von Nebelbildung, noch verhältnismäßig freundliches Wetter halten können. Vorausſage für Sonntag, 20 Seytember Vielſach dunſtig oder neblig, ſonſt häufig auf⸗ heiternd und im allgemeinen trocken, mit⸗ tags zuemlich warm und ſchwül, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 18. September + 16,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 19. September 14,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 14,9 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 7 Uhr 16,5 Grad Waſſer⸗ und + 15 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen Rhein⸗Pegel] 15. 16. 17.18 19. im Monat September Ledak-Bedel 16. 7. 18 10. Rheinfelden.802.67 2,69.63 2,5 4 Beeiſach..7.781.751.63.5/[Mannheim.353.50f.3,393,35 Kehl..88.95.85 2,87.80[Sagſtfeld——-— Maxau. 40.55.5 844.9Heilbroun——— Mannheim 8..9.5 34.59 Plochingen.——— Aub 2,7217 2422.200Diedesbein.— Köln.002.8812,112,29ʃ2, — DEUUISCHE NMOBEl. HANDEUSMARKE Wir zeigen in unserer Sondet-Abteilung Werkes Die iueeilen——..-Mbel tätten für Wohnungskunst&. m. b. M. vorm. Möbelfabrik Gebr. Reis, Mannheim, 1, 4(Sreite Strage) iſt das beſte u. billigſte Werbemittel ———— ——— 8 O 280 NeKK 4 9 U — S F 60 ſſ 1 Gartenbau⸗- Ausſtellun in den Nhein-RNerkar-Ballen 5 Lob des Apfels von Otto Nebelthau Aus dem Buche„Mein Obſtgarten“, das unlängſt in der Inſel⸗Bücherei im Inſel⸗Verlag Leipzig erſchien. Laß dich einmal, lieber Gartenfreund, eine Ewig⸗ keit zurück in den Kaukaſus verſetzen, wo es heute noch ganze Wälder von wilden Apfelbäumen gibt, wo aber vor Tauſenden von Jahren der größte Teil des Landes und des Gebirges damit bedeckt war. Als damals die dichter werdende Bevölkerung in dieſe Wälder zog, um ſie zu roden und neue Weide⸗ plätze und neues Ackerland zu ſchaffen, da mag wohl einem der Siedler ein Wunder begegnet ſein. Als der in grauer Zeit den Wald durchſtreifte, um eine paſſende Stelle für eine Niederlaſſung zu fin⸗ den, ſah er einen Baum, der größere, kräftigere ge⸗ färbte Früchte trug als die anderen Bäume. Von Neugierde gelockt und um ſeinen Durſt zu ſtillen, biß er eine dieſer Früchte an, und ſie war nicht bitter und holzig wie all die andern, die zu Tauſen⸗ den und aber Tauſenden in dem Wald hingen, ſon⸗ dern ſüß und ſchmackhaft. Seine Frau war mit ihm, und ſie nahmen den Baum mit den ſüßen Früchten als ein glückhaftes Zeichen, daß ſie ſich hier nieder⸗ laſſen ſollten. Sie machten ſich daran, dieſe Stelle des Waldes zu roden, aber an den Baum, der die guten Früchte trug, legten ſie nicht die Axt. Er blieb erhalten. Nah bei ihm richteten der Mann und die Frau ihre Hütte auf. Das Land um den Baum herum wurde von den Wurzeln der gefällten Bäume be⸗ freit: er wurde der Mittelpunkt eines Gartens, in dem ſie Bohnen zogen, Erbſen, Flaſchenkürbiſſe. Alljährlich brachte der Baum ſeine mundenden Früchte. Das Paar, das ihn gefunden hatte, ver⸗ zehrtes⸗ſienſamt den Gehäuſen und Kernen und hatte wohl einen Platz, wohin es ſich zur Verrichtung ſei⸗ ner Notdurft zurückzog; gewiß war dieſer Platz nicht weit von oͤer Hütte entfernt. Da wuchſen nun als⸗ bald junge Apfelbäume in großer Zahl auf und wur⸗ den kräftiger als die andern Sämlinge, die dieſe Siedler ſonſt in den Wäldern antrafen. Die Kerne der jungen Bäume in der Nähe der Hütte hatten den Weg durch den menſchlichen Darm zurücklegen müſ⸗ ſen, ihre Keimkraft war dadurch erhöht worden; außerdem beſtand ihre Wiege aus Dung, ſo daß ſie gleich reichlich Nahrung vorfanden. Das urzeitliche kaukaſiſche Siedͤlerpaar ließ dieſe Bäume wachſen, um von ihnen ebenfalls ſüße und ſchmackhafte Früchte zu ernten. Aber bald ſtaunten ſie und wurden enttäuſcht: es ſetzten, faſt ohne Aus⸗ nahme, wieder dieſelben bitteren und holzigen Früchte an, die in Maſſen in den Wäldern hingen und die beſtenfalls als Viehfutter dienen könnten. Aber der Mann gab die Hoffnung nicht auf. Wie ſchwellend, wie triebkräftig iſt der Apfel⸗ baum! Wie ſaftig iſt die Rinde ſeiner Zweigel So verſuchte der Mann oder ſein Sohn oder En⸗ kel einen Trieb des Wunderbaumes einem andern Baum in der Nähe der Hütte um die Frühjahrs⸗ zeit anzuheften. Das Werk gelang, das Reis, das von dem eoͤlen Zweig abgeſchnitten war, wuchs an. Als der Sied⸗ ler oder ſein Abkömmling im zweiten Herbſt die erſte, noch einzige Frucht dieſes Zweiges koſtete, war ſie ebenſo ſüß und ſchmackhaft wie die, die in einem großen Glücksfall vor Jahren unter all den andern bittern und holzigen gefunden wurde. Von da ab wiſſen wir nun, daß es kein Halten mehr für die Vermehrung der edͤlen Frucht und die durch Menſchenhand bewerkſtelligte Erſchaffung zahl⸗ reicher Sorten gegeben hat. Es war nun nicht einer, der den Apfel züchtete, ſondern die ganze Bevölke⸗ rung, die in die Wälder zog, tat es. So entſtand bald eine ausgedehnte Kultur, die vom Kaukaſus aus, von Transkaukaſien und Armenien ihren Sieges⸗ zug über die ganzen Mittelmeerländer antrat und auch über die Oſtſee nach Skandinavien gelangte, denn viele Geſchichten vom Apſel aus jenen Län⸗ dern und alten Zeiten ſind uns überliefert. Schon ſind die Früchte zur Hälfte ihrer Größe angeſchwollen, die Zweige neigen ſich immer mehr, die Rinde der Aeſte ſpannt ſich. Bald wird all die Mühe belohnt werden. Wir müſſen uns um die Baumſtützen kümmern, die langen, oben ſich gabeln⸗ den Stangen, um den Segen zu ſichern. Ich glaube, daß du ſie nötig haſt, denn deine Bäume werden'noch nicht ſo weit und ſo bis zur Meiſterſchaft erzogen ſein, alſo jeder Zweig ſo ſtark und nur mit kleinem Fruchtholz bekleidet, daß er alle Laſt ohne Hilfe tra⸗ gen kann. Noch gebrauchſt du die Stützen, noch ſind deine Bäume keine Idealgeſtalten geworden, noch ſehen ſie nicht, faſt möchte ich ſagen, wie Rennpferde aus, ſondern ſind noch brave Durchſchnittsgäule. Immer näher kommt der Tag der Ernte. In meiner Jugend hieß es:„Jungs, krabbelt in die Bäume hinauf und ſchüttelt!“ Dann turnten wir oben in dem Geäſt herum und ſchüttelten, daß die Früchte brauſend zu Boden praſſelten. So wurde damals Obſt geerntet. Heute nimmt der erfahrene Gartenfreund ſein gepolſtertes Pflückkörbchen, lehnt die Leiter an die Aeſte und bricht vorſichtig Frucht für Frucht von den Zweigen und legt ſie in das Körbchen. Er weiß, wann die richtige Zeit zum Pflücken iſt: wenn der Stiel ſich leicht löſt, beim An⸗ rühren die Frucht faſt von ſelbſt in der Hand bleibt. Unter dem Baum macht er ſich gleich ans Ausleſen, gibt die größten und ſchönſten Früchte in eine be⸗ ſondere Kiſte, die etwas kleineren und mit kleinen Fehlern behafteten in eine zweite und die unanſehn⸗ lichen in eine dritte Kiſte. Was aber wurmſtichig oder ſonſt irgendwie ſchadhaft iſt, das wirft er in einen Sack, um Moſt zu bereiten, oder zu raſchem Verbrauch in der Küche, Es darf nicht mit den ge⸗ ſunden Früchten und beſtimmt nicht mit dem Tafek⸗ obſt vermiſcht werden. Die Anſteckungsgefahr iſt zu groß, und wer auf Verkauf ſolcher Früchte bedacht iſt, der würde das gerade eben ſich neu feſtigende Anſehen des deutſchen Obſtbaues ſchädigen. Es iſt eine Kiſte geſchaffen worden, deren Brerk⸗ ter nicht aneinander liegen, ſondern jeweils einen Spalt frei laſſen. Sie faßt etwa dreißig Pfund. Es bedarf keiner Horden mehr, um ier Hauſe darauf die Früchte auszubreiten. In dieſen Kiſten, in denen vier bis fünf Schichten übereinander liegen, halten ſich die Winterſorten der Aepfel und Birnen vorzüg⸗ lich und ohne viel Umſtände zu machen. Der deutſche Gartenbau in der Erzeugungsſcklacht Anläßlich der erſten Reichsgartenbautagung, die im vergangenen Monat in Dresden ſtattfand, teilte der Verwaltungsamtsführer beim Reichsbauern⸗ führer, Frhr. von Kanne, mit, daß jetzt, nachdem das notwendigſte Nahrungsmittel des deutſchen Vol⸗ kes, das Brot, aus eigener Scholle in genügender Menge zur Verfügung ſtehe, es gelte, den deut⸗ ſchen Gartenbau als den Erzeuger ebenfalls notwendiger Nahrungsmittel ſtärker für die Erzeu⸗ gungsſchlacht einzuſpannen. Den Auftakt hierzu bilde die erſte Reichsgartenbautagung. In den letzten Jah⸗ ven ſeien ſchon Maßnahmen getroffen worden, um auf dem durch ſeine Vielfältigkeit beſonders ſchwie⸗ rigen Markt Oroͤnung zu ſchaffen und eine richtige Verteilung zu erreichen. Zur Durchführung der Maßnahmen ſei die Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft geſchaffen. Früher habe ſichauf dieſem Gebiet die Spekulation auf Kaſten der Erzeuger und Verbraucher breit gemacht. Künftig müßten wir, als eine Grunoͤvorausſetzung für den geordneten Markt, auch im Gartenbau zu ge⸗ ſunden Betriebsverhältniſſen kommen. Der Gartenbau ſoll ebenſo wie der landwirtſchaft⸗ liche Betrieb auf möglichſt breiter und geſunder Grundlage mit vielen Betriebszweigen aufgebaut ſein. Wo der Gemüſebau im Zuſammenhang mit Lan d wirtſchaft betrieben werde, gelte es, dieſe verſchiedenartigen Zweige der Bodennutzung aufein⸗ ander abzuſtimmen, um auch hier eine größtmögliche Sicherung zu finden. Dieſe Maßnahmen ſeien heute, nachdem die Verſorgung der wichtigſten Nahrungs⸗ mittel geſichert ſei, beſonders notwendig. Allein beim gelte die künftige Arbeit ſchaftlichen Ausgeſtaltung der Gartenbaubetriebe. Gemüſe betrage der Geſamtverbrauch etwa 600 Mill. Mk. im Jahr. Da wir die Bedeutung der Vitamine und lebens⸗ wichtigen Salze erkannt haben, würden künftig Obſt und Gemüſe in der Ernährung unſeres Volkes eine größere Bedeutung erhalten. Unſer beſonderes Augenmerk werde auf die Einfuhr von Ge⸗ müſe zu richten ſein, für die im erſten Halbjahr 1935 noch 135,4 Mill. Mk. ausgegeben wurden und 139,7 Mill. Mk. in der gleichen Zeit 1936. Wenn es auch nicht das Ziel ſei, jegliche Einfuhr zu unter⸗ binden, wegen des Tauſchverkehrs mit anderen Län⸗ dern, ſei es doch Aufgabe, die Verſorgung des deutſchen Volkes mit den notwendigſten Erzeugniſſen des Gartenbaues zu ſi⸗ chern. Dieſes Ziel verlange vielſeitige Betriebe, die nicht den Charakter von Konjunkturunterneh⸗ mungen haben. Nach der Regelung des Abfatzes ſtärker der betriebswirt⸗ * Gladiolen, praktiſch geſehen Eine für ganz Deutſchland wichtige Herſtellungs⸗ methode des Vitamins C iſt jetzt gefunden worden. Das Vitamin C, das ſo wichtig iſt, daß ſein Fehlen in der Nahrung Anlaß zu vielen Krankheiten gibt, konnte bisher nur aus der Paprikafrucht hergeſtellt werden. Dieſe Methode ſtammt von dem ungariſchen Forſcher Szent⸗Györgyi. Deutſchland mußte bisher die teure Paprikafrucht einführen, um das Vita⸗ min Cherſtellen zu können. Jetzt iſt es gelungen, das Vitamin aus Gladiolen, und zwar aus deren Blättern herzuſtellen. Seöffnet ab 10 Uhr vormittags Hartenban Aussteſſung 8 DER KLEINGRRTNER MANNHEIMs in den RHME!-NECKAR-H ucem 19. Ais 21. — ALLEN Eintrittspreis 30 Pfennig La Südd. 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Außerdem haben die Nachrichten über die europäiſchen Ernten, die, im gan⸗ zen genommen, nicht gerade günſtig lauten, zu einer ver⸗ ſtärkten Ausfuhrnachfrage in Kanada geführt, die um ſo eher preisſteigernd wirken mußte, als dͤie kanadiſchen Aus⸗ ſichten ſelbſt nicht mehr ſo gut beurteilt werden dürfen wie noch vor kurzem. Die Beſtände in den Vereinigten Staa⸗ ten ſind ſchon erheblich zuſammengeſchmolzen und bei der anhaltenden Nachfrage der amerikaniſchen Mühleninduſtrie mußte man bereits auf kanadiſchen Weizen zurückgreifen; vor allem erfolgten hier Käufe für Rechnung der oſtameri⸗ kaniſchen Mühlen. Dem ſtand zwar auch ein leicht ver⸗ ſtärktes Angebot gegenüber, doch konnte ſich dieſe Tatſache nicht im Preiſe auswirken. Erſt als gegen Ende der Woche in Argentinien ausgiebige Regenfälle niedergingen, gaben die Forderungen für Oktober und ſpätere Termine leicht nach, während ſich der Markt für prompte Lieferung weiter feſt hielt. Im Vergleich zur Vorwoche iſt gleichwohl eine erhebliche Steigerung feſtzuſtellen. In gleicher Weiſe erhöhten ſich auch die Forderungen eif Antwerpen um durchſchnittlich 25 bis 30 hfl.⸗Cents. Zur Abladung September und Oktober verlangte man für Ma⸗ nitoba I, hard, Atlantic, 6,47 hfl. und 6,50 hfl., für Mani⸗ toba I, Atlantic, 6,42 und 6,45 hfl, für Manitoba II, Atlantic, 6,374 hfl. und 6,40 hfl., für Manitoba III, Atlan⸗ tic, 6,22/ hfl. und 6,35 hfl. Loko Antwerpen koſtete Mani⸗ toba II, Atlantic, 6,40 hfl. und Manitoba III, Atlantie, 6,2276 hfl., beides transbordé Antwerpen; die gleichen For⸗ derungen wurden für dieſe Sorten ſeeſchwimmend geſtellt. Manitoba III, Pacific, war loko Antwerpen für 6,22/ hfl., transbordé Antwerpen, erhältlich. Auf Abladung war Ma⸗ nitoba, Pacific, nicht angeboten. Amber Durum I, Canada Weſtern, ſtellte ſich für September⸗Abladung auf 6,90 hfl. und für Oktober⸗Abladung auf 6,92/ hfl., Amber Du⸗ rum II, Canada Weſtern, für September auf 6,57 hfl. Vom Laplata war Baril⸗Weizen, 79 Kg., Abladung Okto⸗ ber, für 167 Sh. angeboten. Sämtliche Forderungen ver⸗ ſtehen ſich, ſoweit nichts anderes vermerkt, cif Antwerpen. Am Markt für Inlandsweizen war das Angebot auch in dieſer Woche klein. Soweit die Erzeuger Weizen an⸗ liefern, wird er zur Erfüllung beſtehender Lieferungsver⸗ träge benötigt, und in letzter Zeit ſind ſolche Andienungen auch etwas ſtärker in Gang gekommen. Dabei wird feſt⸗ geſtellt, daß die Weizen hinſichtlich des Klebergehaltes und der Kleberbeſchaffenheit recht zufriedenſtellend ſind. Das Hektolitergewicht der noroͤdeutſchen Anlieferungen beträgt vielfach 76 bis 78 Kg., iſt alſo höher, als man urſprünglich erwartete. Allerdings betonen andere Mühlen auch, daß die ihnen gelieferten Weizen mit ihrem Naturalgewicht den Durchſchnitt nicht erreichen. Das Angebot beſchränkte ſich zum großen Teil auf kleinere Partien; jedenfalls hat die Herabſetzung des Naturalgewichtes, die zweifellos der tat⸗ ſächlichen Entwicklung Rechnung trägt, noch nicht zu der exwarteten Steigerung des Angebotes geführt. tember⸗Lieferung wurden einige Partien kurheſſiſcher Wei⸗ zen mit 6/ Spanne gehandelt; in den letzten Tagen gin⸗ gen auch verſchiedentlich württembergiſche Partien und ge⸗ legentlich auch badiſche und pfälziſche Herkünfte um. Außerdem wurde noch etwas mitteldeutſcher Weizen ſür Steptember/ Oktober gehandelt. Im ganzen genommen konnte aber durch dieſes Angebot der Bedarf nicht gedeckt werden. Die Mühlen ſind an ſich bereit, 6/ Handels⸗ ſpanne zu bewilligen, und vereinzelt haben die Getreide⸗ Wirtſchafts⸗Verbände auch höhere Spannen genehmigt. So⸗ weit jedoch noch andere erſchwerende Bedingungen geſtellt werden, haben ſie keine Ausſichten auf Erfüllung. So wur⸗ den einige Partien oſtpreußiſcher Weizen für Lieferung Oktober/ November mit 6/ Spanne angeboten, dabei aber zur Bedingung gemacht, daß Abzüge aus etwaigen Unter⸗ durchſchnittsgewichten nicht erfolgen ſollen; auch ſtellt man die Bedingungen des..V. 2 oder verlangte Cif⸗Bedin⸗ gungen 2; die Forderung„Kaſſa gegen Dokumente“ wurde beſonders häufig geſtellt. Vereinzelt bedang man ſich auch die Rücklieferung von 20 v. H. der anfallenden Kleie aus, eine Bedingung, dͤie kaum zu erfüllen iſt, da natürlich auch der laufende Kleie⸗Bedarf von den Mühlen gedeckt werden muß und zudem noch gewiſſe Mengen durch den Getreide⸗ Wirtſchafts⸗Verband beanſprucht werden. Es iſt anzuneh⸗ men, daß Ende dieſes Monats ſich das Weizenangebot weſentlich ſteigern wird, da die Landwirte verpflichtet ſind, 90 v. H. ihre Verkaufskontingentes bis zum 15. Oktober dem Markt zur Verfügung zu ſtellen, und da anderſeits aus etichen Gebieten bis jetzt kaum nennenswerte Verkäufe vorgenommen worden ſind. 4* Die in Baden und in der Pfallz anfallenden Roggen⸗ Mengen, die bisher noch keinen größeren Umfang angenom⸗ men haben, werden zum weitaus größten Teil von den Landmühlen der Nachbarſchaft aufgenommen, ohne über⸗ haupt den Großmarkt zu berühren. Sonſt waren vorwie⸗ gend oſtpreußiſche, daneben auch etwas wecklenburgiſche Herkünfte zur Lieferung September/ Oktober mit 6 4 Spanne erhältlich. Umfangreicher war das Angebot von oſtpreußiſchem Roggen zur Lieferung Oktober bis Dezem⸗ ber; man verlangte auch für dieſen 6/ Handelsſpanne, ſtellte daneben aber auch noch andere Bedingungen, wie z. B. Berechnung des Naturalgewichtes bei Empfang; die Mühlen gingen Harauf jedoch nicht ein, weil ſie annehmen, daß dies dem§ 28 der Getreidemarktordnung zuwiderläuft. 21. Am Markt für Brangerſte hielten die ungeſunden Zu⸗ ſtände weiter an. Für pfälziſche Braugerſte wurden zuletzt bis zu 26/ gefordert und bis zu 25,75/ bezahlt. Für rheinheſſiſche verlangte man 25,00 bis 25,25 /, franko be⸗ nachborter Empfangsſtation, für württembergiſche wurden in Württemberg von dortigen Brauereien 26/ franko be⸗ zahlt; badiſche Taubergerſte und Rheingau⸗Gerſte koſtete etwa 24,50 bis 24,75 /, ab Station; fränkiſche Braugerſten waren nicht am Markt, dͤie nominellen Forderungen für ſie betragen ungefähr 24,50„. Die amtlichen Notierungen für Braugerſte am Mannheimer Großmarkt wurden im Wo⸗ chenverlauf zweimal heraufgeſetzt und betragen jetzt 22,00 bis 24,00/(vorher 21,50—23,50/ und 2050—22,50 /. Einzelne Brauereien verhalten ſich angeſichts dieſer Ent⸗ wicklung abwartend, da ſie von einer Marktregelung eine Preisherabſetzung erwarten. Auch der Großhandel iſt viel⸗ ſach nicht geneigt, die hohen Forderungen zu bewilligen kiſchen und Oderbruch⸗Gerſten verhältnismäßig günſtiger eif Oberrhein ſtellen. Für noroͤdeutſche Induſtriegerſte, 67/68 Kg., meiſt oſtpreußiſcher Herkunft, verlangte man 20,50 bis 20,80 4; zuletzt wurde etwas zur Oktober⸗Lie⸗ ferung für 20,30 /, eif Niederrhein, und 20,40 /, eif Oberrhein, Kaſſa Ankunft, nach den Bedingungen des DNWVis verkauft.— Hafer war nicht am Markt. * Am Markt für Weizenmehl war kurz vor dem 15. Sep⸗ tember eine Pauſe in der Nachfrage feſtzuſtellen, da mit dem 15. September die Feſtpreiſe um 1 ermäßigt wur⸗ den. Für Lieferung unmittelbar nach dieſem Termin war die Nachfrage natürlich um ſo reger. Zur Zeit iſt dey Be⸗ darf für ſofortige Lieferung ſo gut, daß teilweiſe die Dis⸗ poſitionen liegen bleiben, doch iſt der Markt weſentlich ruhiger als etwa vor ͤrei Wochen.— Bei Roggenmehl iſt inſofern eingetreten, als ſich die norddeutſchen Mühlen vielfach bereitwilliger zu Ver⸗ käufen nach Süddentſchland zeigen und auch die pfälziſchen Für Sep⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung Außenhandel und Rohsiofipoliſik Bernhard Köhler auf der Außenhandels⸗Schulungswoche O Heidelberg, 18. September. Der erſte Arbeitstag der Außenhandels⸗Schulungswoche in der Stiftsmühle wurde hheute mit einem grundlegenden Vortrag des bekannten Lei⸗ ters der Wirtſchaſtskommiſſion der NSDAP, Pg. Bern⸗ hard Köhler, über„Die Wirtſchaftspolitik des Führers“ er⸗ öffnet. Der Redner ging von der Tatſache aus, daß wir ein Volk ohne genügenden Raum ſind. In der Vergangenheit und in der Gegenwart ſcheiden ſich die Geiſter darin, wie wir dieſer Raumloſigkeit abhelfen können. Das Deutſche Reich der Vorkriegszeit gab die Loſung von der fried⸗ lichen Expanſion aus. Man war der Anſicht, daß eine wirtſchaftliche Durchdringung eines fremden Landes möglich ſei, ohne daß man auch ſich eine entſprechende poli⸗ tiſche Macht ſicherte. Aber notwendigerweiſe müſſen ſich die Völker, in deren Land eine ihnen fremde Wirtſchaftspolitik geführt wird, dagegen wehren. Wir haben es ja ſelbſt in der Nachkriegszeit erlebt, als die Weltwirtſchaft dieſen Grunoͤſatz der friedlichen Expanſion gegen uns anwandte, als der deutſche Boden dazu dienen ſollte, der Ausnutzung der anderen ausgeſetzt zu ſein. Mit Stolz wies man ſogar noch auf die ſteigenden Ausfuhrzahlen hin, und bedachte nicht, daß in gleichem Maß wie die Ausfuhr auch die deutſche Verſchuldung und die deutſche Arbeitsloſigkeit ſtieg. Deutſchland mußte beſtimmte Waren vom Ausland haben, aber das Ausland war nicht in gleichem Maße auf deutſche Erzeugniſſe angewieſen; und wie Mangel mit Notwendig⸗ keit auf der anderen Seite den Wucher hervorruft, ſo war Deutſchland auf eine Ausfuhr um jeden Preis angewieſen. Man nannte das weltwirtſchaftliche Verflechtung und glaubte an die unabänderliche Notwendigkeit dieſer Bin⸗ dung, die in Wahrheit unbedingte Abhängigkeit vom internationalen Kapitalismus war. Der Nationalſozialismus ſetzt an die Stelle der Welt⸗ wirtſchaft die Volkswirtſchaft. Er muß daher die Abhän⸗ gigkeit vom Weltmarkt beſeitigen, die darin begründet lag, daß wir eine ganze Reihe von Waren haben mußten. Der Vierjahresplan des Führers, der die deutſche Rohſtoffwirt⸗ ſchaft aus eigenen Kräften ſtärken will, iſt nicht aus einer grundſätzlichen Ablehnung des Außenhandels heraus ent⸗ ſtanden; er will nur den unerträglichen Zuſtand beſeitigen, daß wir exportieren müſſen, um den Bedarf der deutſchen Wirtſchaft zu decken. Er will uns frei und gleichberechtigt machen, damit wir auf dieſer Grundlage mit anderen Staa⸗ ten in Handelsvertragsverhandlungen eintreten können; und dieſe Handelsverträge werden dann in der Hauptſache wirtſchaftliche Nichtangriffspakte ſein. Wir werden nicht mehr gezwungen ſein, beiſpielsweiſe Kohle auszuführen, da wir in dieſer Ware der Konkurrenz faſt der ganzen Welt begegnen, und die Preiſe ſchließlich von der Lohnhöhe des letzten Kulis beſtimmt wird, ſondern wir werden aus Kohle Chemikalien und Arzneien herſtellen, für die wir keine Konkurrenz auf oͤem Weltmarkt haben, und für die der Preis durch den Lohn des deutſchen Qualitätsarbeiters beſtimmt wird. Wir wollen nicht mehr unſere Ware, und das heißt unſere Arbeitskraft, zu Schleuderpreiſen ver⸗ kaufen, nur um auszuführen, ſondern wir wollen für ſie den gerechten Preis erhalten. Die Aufgabe des Ausführers wird es ſein, dafür die Märkte zu finden, und er wird ſie finden oder er wird aufhören, Ausführer zu ſein. Der Außenhandel ſoll dazu dienen, die Heutſche Wirtſchaft reicher zu machen, ihr vermehrte Arbeitsgelegenheit zu geben. Durch das Vierjahresprogramm des Führers ſind wir wie⸗ der ein Stück freier geworden, ohne damit einem unſerer Geſchäftsfreunde zu ſchaden. Pg. Bernhard Köhler brachte in ſeinem frei gehaltenen Vortrag, den wir hier nur in Grundlinien wiedergeben konnten, eine überreiche Fülle von Beiſpielen, Erläuterun⸗ gen und Vergleichen, die die Aufmerkſamkeit ſeiner Hörer zwei und eine halbe Stunde lang voll in Anſpruch nahmen. Der ſtarke Beifall der zahlreichen Hörer bekundete den Dank für dieſe ausgezeichnete Einleitung der Schulungs⸗ woche. * Am Nachmittag ſprach der Geſchäftsführer der Handels⸗ kammer Mannheim, Dr. Ulm, über Die Ausfuhrbedeutung der ſübweſtdeutſchen Wirtſchaft. Er ſchilderte die geogra⸗ phiſche Lage und die Bodenbeſchaffenheit Badens und Württembergs, die Weſenheiten des fränkiſch⸗pfälziſchen und des alemanniſch⸗ſchwäbiſchen Menſchenſchlages, die Dichte der Bevölkerung, die in beiden Ländern den Reichs⸗ durchſchnitt übertrifft und gab einen Ueberblick über die bedeutendͤſten Gewerbezweige beider Länder. Südweſt⸗ deutſchland hat eine ſtarke Ausfuhrwirtſchaft betrieben, um ſo mehr, als es vom Binnenmarkt etwas abſeits liegt. Es ſei hier nur an die Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie und an die Induſtrien der Uhren und der Muſikinſtrumente er⸗ innert, aber auch an die zahlreichen Maſchinenfabriken, die chemiſchen Unternehmungen und viele andere. Die Ueber⸗ ſicht, die Dr. Ulm gab, zeigte ein mannigfaltiges Bild des badiſchen und württembergiſchen Qualitätsſchaffens. Mühlen ſtärker an den Markt bommen. Die Nachfrage iſt unverändert lebhaft. Am Futtermittelmarkt beſtand ſehr lebhafte Nachfrage nach Futtergetreide aller Art, doch fehlte das Angebot voll⸗ ſtändig. Einige Miſchfutterfabriken haben ihren Betrieb ſchon einſchränken oder ſogar ſtillegen müſſen. Kleie und Futtermehl wurden nur wenig gehandelt, da es an Angebot fehlt. Mit Wirkung vom 15. September wurden die Preiſe um 30 Pfg. heraufgeſetzt, ohne daß dies auf die Marktlage eingewirkt hätte. In Schnitzeln dürfte der erſte Bedarf ge⸗ deckt ſein. Oelkuchen ſind noch nicht zugeteilt. Biertreder und Malzkeime waren begehrt. Verſchiedentlich wurden norodeutſche Kartoffelflocken gehandelt. Bei Heu war das Angebot ſehr groß und die Preiſe rückgängig. Die amt⸗ liche Notierung für Luzernekleehen wurde auf 5,00—5,25 (bisher 5,25—5,50 //) herabgeſetzt. Auch Stroh war reichlich zu haben, jedoch kaum gefragt. Paul Riedel. Richipreise fjür die Weinernie 1936 Baden Bo. Mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft hat ſoeben der Vorſitzende der Hauptvereinigung der Deutſchen Garten⸗ und Weinbau⸗ wirtſchaft für die deutſche Weinernte 1986 Weinrichtpreiſe feſtgeſetzt, die für den Bereich des Garten⸗ und Weinbau⸗ wirtſchaftsverbandes Baden betragen:(Die folgenden Richtpreiſe gelten für geringſtes Leſegut der Ebbling⸗ und Räuſchlingtrauben oder Moſt oder Wein, die aus dieſen Trauben gewonnen wurden): Preisgebiet 1: Trauben je Zentner 9 /, Moſt oder Wein vor dem 1. Abſtich 260 /, Wein nach dem 1. Abſtich 275 /, Wein nach dem 2. Abſtich 286/ je 1000 Liter. Das Preisgebiet 1 umfaßt: in der Seegegend ſämtliche Wein⸗ baugemeinden des Höhri⸗Gebietes; in der Breisgauer Gegend die Weinbaugemeinden Hecklingen, Hugsweier, Köndringen, Malterèingen, Münchweier, Mundingen, Nimburg, Norödweil, Oberweier, Schmieheim, ſowie ſämt⸗ liche Weinbaugemeinden des ſog. Heckenlandes. Preisgebiet 2: Trauben je Zentner 9,50 /; Moſt oder Wein vor dem 1. Abſtich 270 /, Wein nach dem 1. Abſtich 285 /, Wein nach dem 2. Abſtich 296/ je 1000 Liter. Das Preisgebiet 2 umfaßt: In der Markgräfler Gegend die Weinbaugemeinden Binzen, Egringen, Fiſchingen, Haa⸗ gen, Herten, Hertingen, Holzen, Riedlingen, Rümmingen, Stetten, Tannenkirch, Tumringen, Wollbach, Wyhlen, Bug⸗ gingen, Felöberg, Feuerbach, Niedereggenen, Obereggenen, Seefelden, Biengen, Heitersheim, Schlatt, Eſchbach, Tun⸗ ſel, Kandern, Gallenweiler; in der Kaiſerſtühler Gegend die Weinbaugemeinden Amoltern, Riegel, Endingen, Böt⸗ zingen, Oberſchaffhauſen, Schelingen, Bahlingen, Eich⸗ ſtetten, Gottenheim, ſowie ſämtliche Weinbaugemeinden vom Tuniberg; in der Breisgauer Gegend die Weinbau⸗ gemeinden Ettenheim, Frieſenheim, Herbolzheim, Ken⸗ zingen, Kippenheim, Oberſchopfheim, Ringsheim; in der Ortenauer Gegend die Weinbaugemeinden Diersburg, Niederſchopfheim, Hofweier, Zunsweier; in der Seegegend die Weinbaugemeinden Ueberlingen, Hagnau, Immenſtaad, Bermatingen, Markdorf, Inſel Reichenau. Preisgebiet 3: Trauben je Zentner 10 /, Moſt oder Wein vor dem 1. Abſtich 285 /, Wein nach dem 1. Ab⸗ ſtich 302 J/, Wein nach dem 2. Abſtich 314/ je 1000 Liter. Das Preisgebiet 3 umfaßt: in der Markgräfler Gegend die Weinbaugemeinden Welmlingen, St. Georgen, Scherzingen, Blanſingen, Efringen, Eimeldingen, Grunern, Grenzach, Haltingen, Huttingen, Iſtein, Kirchen, Kleinkems, Lörrach, Oettlingen, Tüllingen. Weil, Bawla Bellingen Rhein⸗ weiler, Schliengen, Vögisheim, Vollſchweil, Dattingen, Hügelheim, Lipburg, Mauchen, Neuenburg, Niederweiler, Norſingen, Wettelbrunn, Steinen ſtadt, Freiburg, Ober⸗ weiler, Staufen; in der Kaiſerſtühler Gegend die Wein⸗ baugemeinden Burkheim, Jechtingen, Kiechlinsbergen, Kö⸗ nigſchafthauſen, Leiſelheim, Oberbergen, Sasbach, Waſen⸗ weiler; in der Seegegend die Weinbaugemeinde Meers⸗ burg. Preisgebiet 4: Trauben je Zentner 11,60 /, Moſt oder Wein vor dem 1. Abſtich 325 /, Wein nach dem l. Abſtich 345 /, Wein nach dem 2. Abſtich 358/ je 1000 Liter. Das Preisgebiet 4 umfaßt in der Kaiſerſtühler Gegend die Weinbaugemeinden Achkarren, Bickenſohl, Ihringen, Oberrotweil, Breiſach, Biſchoffingen; in der Ortenauer Gegend die Weinhaugemeinden Zell⸗Weiersbach. Ramers⸗ weier, Oösbach, Nußbach, Neſſelried, Gengenbach, Feſſen⸗ bach, Ortenberg, Käſersberg, Ohlsbach. Preisgebiet 5: Trauben je Zentner 12 /, Moſt oder Wein von dem 1. Abſtich 340 /, Wein nach dem 1. Abſtich 860 /, Wein nach dem 2. Abſtich 375/ je 1000 Liter. Das Preisgebiet 5 umfaßt in der Markgrätler Gegend die Weinbaugemeinden Ebringen, Schallſtadt, Wolfenweier, Auggen, Britzingen, Lauffen, Müllheim Sulzhurg. Zun⸗ Ballrechten, Ehrenſtetten, Kirchhofen, Pfaffenwei⸗ er. Die Trauben, der Moſt oder die Maiſche ſind— nach der Anordnung des Vorſitzenden der Hauptvereinigung der Deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft— auf Grund der in den einzelnen Gebieten beſtehenden Handelsgepflo⸗ genheiten zu bezahlen Erfolgt die Zahlung nicht zu dem bisher handelsüblich keſtgeſetzten Termin, werden die üb⸗ lichen Zinſen für die ſpätere Zahlung berechnet Ausdrück⸗ lich ſei nochmals dorauf hingewieſen, daß vorſtehende Rich⸗ preiſe für das geringſte Leſegut gelten. Pialz Verſammlungen der Weinverteiler in Bad Dürkheim und Landau Unter dem Vorſitz von Landesfachſchaftsleiter Kettin⸗ ger⸗Wachenheim fanden in Bad Dürkheim und in Landau im Auftrag des Garten⸗ und Weinbau⸗Wirtſchaftsverbandes Verſammlungen der pfälziſchen Weinverteiler und der Winzer⸗Genoſſenſchaften ſtatt. Punkt I betraf eine kurze Berichterſtattung und Ausſprache über die im ganzen Reich beginnende Patenwein⸗Werbewoche. Faſt ohne Ausnahme hat die diesjährige Patenwein⸗Aktion, in dieſem Jahr be⸗ ſonders ſorgfältig und großzügig aufgezogen, überall gute Erfolge gebracht. Mit ganz geringen Ausnahmen entſpra⸗ chen die gelieferten Weine vollauf bezüglich ihrer Qualität und den angelegten Preiſen den Anforderungen; es bleibt tzu hoffen, daß die auf dieſe Weiſe angebahnten Verbin⸗ dungen auch weiterhin für den Abſatz der pfälziſchen Weine fördernd wirken mögen. Als Hauptpunkt und natürlich mit ganz beſonderem In⸗ tereſſe erwartet, ſtand die Richtpreisfeſtſetzung für die dies⸗ jährigen Moſte und neuen Weine. Der Vorſitzende des Garten⸗ und Weinbau⸗Wirtſchaftsverbandes, Handrich, gab den Verkammelten dieſelben bekannt. Die Pfalz iſt für Weißweine in vier Preisgebiete eingeteilt, für Rot⸗ weine beſtehen zwei Preisgebiete. Die Richtpreiſe ſind folgende: A. Weißweine. Preisgebiet I: Dieſes umfaßt ſämtliche Weinbaugemeinden ſüdlich Neuſtadt an der Weinſtraße mit Ausnahme der im Preisgebiet II und II1 angegebenen Orte. Moſt 7,80/ je Logel S 40 Liter Maiſche, Moſt oder Wein vor dem erſten Abſtich 270/ für die 1000 Liter, Wein nach dem erſten Abſtich 285/ für die 1000 Liter, Wein nach dem zweiten Abſtich 295.— Preisgebiet II: Dieſes um⸗ faßt die Ortſchaften Hambach, Maikammer, Alſterweiler, Diedesfeld, St. Martin, Edenkoben, Weyher, Burrweiler, Grünſtadt, Oberſülzen, Aſſelheim, Albsheim, Mühlheim, Heidesheim, Colgenſtein, Obrigheim, Klein⸗Bockenheim, Groß⸗Bockenheim, Kindenheim, Rüſſingen, Einſelthum, Albisheim, Gerolsheim, Weiſenheim a. Sand, Lambsheim, Rödersheim, Aſſenheim, Harxheim⸗Zell, Laumersheim, Sauſenheim, Kirchheim⸗Eck, Großkarlbach und ſämtliche Weinbauorte der Nordpfalz mit Ausnahme der unter III genannten Gemeinden.— Moſt 8,20 je Logel, Moſt und Wein vor dem erſten Abſtich 285/ je 1000 Liter, Wein nach dem erſten Abſtich 302/ je 1000 Liter, Wein nach dem zweiten Abſtich 314/ je 1000 Liter.— Preisgebiet III: Dieſes umfaßt die Ortſchaften Dirmſtein, Klein⸗Karlbach, Bobenheim am Berg, Weiſenheim am Berg, Gönnheim, Ellerſtadt, Erpolzheim, Ebernburg, Altenbamberg, Duch⸗ roth⸗Oberhauſen und Odernheim.— Moſt 9,50/ je Logel, Moſt oder Wein vor dem erſten Abſtich 325/ für 1000 Liter, Wein nach dem erſten Abſtich 945 /, für 1000 Liter, Wein nach dem zweiten Abſtich 358/ für 1000 Liter.— Preis⸗ gebiet IV: Dieſes umfaßt die Gemeinden Herxheim/ Berg, Freinsheim, Leiſtadt, Kallſtadt, Ungſtein, Bad Dürkheim, Friedelsheim, Wachenheim, Forſt, Niederkirchen, Mecken⸗ heim, Deidesheim, Ruppertsberg, Königsbach, Gimmeldin⸗ gen, Mußbach, Haardt und Neuſtadt. Für dieſes Gebiet gibt es infolge der beſonders hohen Qualitätsunterſchiede nur einen Richtpreis, und zwar als niedrigſten Preis 11,50/ für die Logel. B. Rotweine. Preisgebiet I: Dieſes umfaßt alle Ge⸗ biete, die nicht bei Preisgebiet I1 genannt ſind.— Moſt 6,50/ für die Logel, Moſt oder Wein vor dem erſten Ab⸗ ſtich 225/ die 1000 Liter, Wein nach dem erſten Abſtich 298/ die 1000 Liter, Wein nach dem zweiten Abſtich 248 /4 die 1000 Liter.— Preisgebiet II: Dieſes umfaßt die Ge⸗ meinden Leiſtadt, Kallſtadt, Herxheim am Berg, Bad Dürk⸗ heim, Friedelsheim, Wachenheim, Forſt, Niederkirchen, Meckenheim, Deidesheim, Ruppertsberg, Königsbach, Gim⸗ meldingen, Mußbach, Haaröt und Neuſtaoͤt.— Moſt 7,50%/ für die Logel, Moſt oder Wein vör dem erſten Abſtich 240%/ die 1000 Liter, Wein nach dem erſten Abſtich 254% die 1000 Liter, Wein nach dem zweiten Abſtich 263/ die 1000 Liter. Dieſe Moſt⸗ und Weinrichtpreiſe ſind vom Reichsmini⸗ ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft, Berlin, feſt⸗ geſetzt. Sie bedeuten jeweils die niedrigſten Erzeugerpreiſe für das geringſte Leſegut. Sie dürfen keinesfalls unter⸗ boten werden. Für die Fitz⸗Reben gilt das Preisgebiet I für Weiß⸗ weine bis zum erſten Abſtich, nach dieſem der Preis wie der für Weißweine der entſprechenden Preisgebiete Bei Feſtſetzung der diesjährigen Richt⸗Mindeſtpreiſe wurde darauf geſehen, daß ſolche in der Süopfalz keinesfalls höher als in Baden und in der Noroͤpfalz keinesfalls höher als in Heſſen liegen. Bezüglich der Zahlung von Moſt an den Erzeuger ſollen die bisher handelsüblichen Gepflogenheiten beibehalten werden, alſo Kaſſa an Martini ⸗ 11. November. Bei ſpä⸗ HANDELS- oο WIRTSCHAFTS-ZEITUNGG Mittag-Ausgabe Nr. 433 Rhein-Mainische Abendbörse Ruhio Frankfurt, 18. September Mangels Aufträge lag die Abendbörſe an den Aktien⸗ märkten ſehr ruhig. Von Montanwerten wurden Klöck⸗ ner etwas gefragt, während in Verein. Stahlwerke kleine Abgaben vorgenommen wurden. Weiter feſt blieben Kunſt⸗ ſeide Aku mit 73 25(73). Auf den übrigen Marktgebieten herrſchte Geſchäftsſtille, ͤͤie Kurſe lagen behauptet. Deutſche Reuten waren ſtill und unverändert. Im Freiverkehr hatten Oeſterr.⸗Ungar. Pfandbrieſe zu 4,95 einigen Umſatz. Im Verlaufe hatten Verein. Stahlwerke bei 106(10676) ſehr große Umſätze zu verzeichnen. Klöcknerwerke, bei denen die Börſe mit 4(3) v. H. rechnet, ſtiegen auf 113,25 (112,75), ſonſt lagen Montanwerte ſtill und unverändert. Größeres Geſchäft wieſen noch Schiffahrtsaktien auf Ha⸗ pag 15,75(15,50), Noròd. Lloyd 16(unv.). Gebr. Jung⸗ hans waren mit 102(102,50) angeboten. Im übrigen erfuhren die Kurſe gegen den Berliner Schluß nur geringe Veränderungen. Die Grundtendenz war freundlich. Am Rentenmarkt blieben deutſche Werte ſtill. Von Aus⸗ landsrenten erhöhten ſich aproz. Steg von 1888 auf 20 (19,75). 4/proz Gold⸗Rumänen hatten zu 11,55(11,50) lebhafteres Geſchäft. Von Schweizer Bahnanleihen ſtiegen aproz. auf 246(243) und 372 v. H. auf 233(281). Im Freiverkehr lagen Vorkriegspapiere ſehr ruhig und un⸗ verändert. Nachbörſe: Verein. Stahl 106; Mannesmann 105,75 bis 106; Klöckner 113(113,75); Hapag 15,75 Geld; Norod. Lloyd 16 Geld. teren Zahlungen hat Zinsberechnung zu erſolgen. Die Bezahlung der treuhänderiſch eingelagerten neuen Weine hat nach entſprechenden Verträgen zu erfolgen, die die Ge⸗ nehmigung des Garten⸗ und Weinbau⸗Wirtſchaftsverbandes haben müſſen. Die diesjährige Regelung der Wein⸗Richt⸗ und Mindeſt⸗ preiſe wurde von den Verſammlungen mit Genugtuung aufgenommen. Sie werden ſowohl für Erzeuger, als auch für Kommiſſionär und Handel tragbar ſein. Es wurde noch bekanntgegeben, daß dieſe Preiſe ſich mit 4 v. H. Pro⸗ viſion für eingetragene Weinkommiſſionäre verſtehen. In der ſich anſchließenden Ausſprache wurde von Pg Handrich über verſchiedene Anfragen Klarheit geſchaffen. Der nächſte Punkt der Tagesordnung betraf eine Aus⸗ ſprache über die Feſtſetzung des Portugieſerherbſt⸗Beginnes in dieſem Jahr. Allgemein war man der Anſicht, daß die Portugieſerleſe infolge ſtellenweiſe eingetretener Fäulnis nicht nicht mehr lange hinausgeſchoben werden darf. Mit dem Beginn der Ernte wird ab Mitte nächſter Woche zu rechnen ſein. Auch die von den Bürgermeiſterämtern oder Ortsbauernführern feſtgeſetzten Termine ſind vom Gar⸗ ten⸗ und Weinbau⸗Wirtſchaftsverband genehmigungs⸗ pflichtig. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war etwas reger als an den Vortagen. Insbeſondere konnte für talwärts ziemlich Kahnraum abgegeben werden. Für bergwärts war die Nachfrage geringer. Die Frachten ſowie die CbntEMug SEPTEfHBER Samstag, 19. September Nationaltheater:„Wie es euch ge⸗ fällt“, Luſtſpiel von W. Shake⸗ ſpeare, Miete C, 19.30 Uthr. Roſengarten: 20 Uhr Willi⸗Reichert⸗ Abend im Muſenſaal.— 20 Uhr Großer Patenweinabend in Ni⸗ belungenſaal, Wandelhalle, Ver⸗ ſammlungsſaal und Bierkeller, NSG Kraft durch Freude. Caſinoſaal, R 1: Landesverein Ba⸗ diſche Heimat, Ortsgruppe Mann⸗ heim. Vortragsabend 20.15 Uhr „Wie Hebbels alemanniſche Ge⸗ dichte entſtanden ſind“ von Prof. Dr. W. Altwegg, Baſel. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Ausſtellung E 9 der hieſigen Kleingärtner. 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Neckortal. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kaborett⸗Programm. Tauz: Palaſthotel, Kabarett Libelle, Flugplatzkaſino. Waldparkreſtaurant: 20 bis 24 Uhr Tanz. Kaffee⸗Odeon: Konzert(Verlängerung). 5. 932 Lichtſpiele Univerſum:„Schlußakkord“.— Alhambra und Schauburg: „Ave Moria“.— Palaſt und Hloria:„Allotria“.— Seala: „Der Abenteurer von Paris“.— Capitol:„Inkognito“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 ots 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum, BE 7, 20. Geöffnet von 10—16 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöifnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Prof. W. Schnarrenberger, Berlin. Plaſtiken, Aquarelle und Zeichnungen des Bilödhauers Carl Moritz Schreiner, Düſſeldorf. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: 11 bis 13 Uhr Ausleihe; 9 bis 13 Uhr Leſeſäle. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Lefehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Was hören wir? Sonntag, 20. Seytember Reichsſender Stutigart .00: Hafenkonzert.—.25: Bauer, hör zu!—.00: Katholiſche Morgenfeier.— 10.00: Reichsſendung: Frucht wird Saat.— 11.00: Kleine Stücke für Violoncello und Klavier.— 11.30: Volkslied— ſchönſtes Lied.— 12.00: Muſik am Mittag.— 13.15: Fortſetzung der Muſik am Mittag.— 14.00: Kinderſtunde.— 15.00: Chorgeſang.— 15.30: Jetzt iſt Kirchweihzeit.— 16.00: Muſik zur Unter⸗ haltung.— 18.00: Wir packen aus.— 19.00: Deutſches Volk auf deutſcher Erde.— 20.10: Wie es euch geiällt.— 22.15: 18. Internationale Sechstagefahrt.— 22.30: Aus⸗ landsdeutſche Volkslieder.— 23.00: Zu Tanz und Unter⸗ haltung.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Der Bauer ſpricht— der Bauer hört.—.00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 11.00: Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel.— 12.00: Standmuſik vom Adolf⸗Hitler⸗ Platz.— 13.10: Muſik zum Mittag.— 14.00: Kinderfunk⸗ ſpiel.— 14.30: Italieniſche Klänge— 15.00: 10 Minuten Schach.— 15.10: Das Werk der Winzer hört man loben. — 16.00: Muſik am Nachmittag(Schallplatten).— 17.30: Das Volk der 100 Millionen.— 18.00: Schöne Melodien. — 19.00: Zum Tag der deutſchen Zither.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.15: Zu Tanz und Unterhaltung ſpielt Flja Livſchakoff. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heiligenberg— * vehe Neue Mannheimer Zeitung 10 5 Einspaltige Kielnanzeigen bis zu Siner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm4pig. LIx J Ilnoore Hucna für Dauerſtellung geſuch Verlangt werden mehrjähr. Part buchhalteriſche Erfahrungen u. alle Vorbedingungen für Anſtellung im öffentlichen Dienſt. Gehalt 4 180.— bis 220.—. gewandte Stonotypistin geſucht. Bewerbungen mit Zeugn. u. 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September 1936: „Derop“ Deutſche Vertriebs⸗Ge⸗ ſellſchaft für ruſſiſche Oel⸗Produkte Attiengeſellſchaft“ Zweigniederlaſ⸗ ſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma „Derop“ Deutſche Vertriebs⸗Geſell⸗ ſchaft für ruſſiſche Oel⸗Produkte Aktiengeſellſchaft in Bochum. Der am 22. Dezember 1927 feſtgeſtellte Geſellſchaftsvertrag iſt durch Be⸗ ſ. ſchluß der Generalverſammlungen vom 15. März, 22. März 1928, 1. Juli 1929, 24. Februar 1930, 5. Ok⸗ tober 1032 geändert und durch Be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom 8. Februar 19395 neu feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens der Aktiengeſellſchaft iſt ausſchließlich Das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Reichs- Postreklame G. m. b.., Bezirksdirektion Karlsruhe, und der Druckerei Dr. Haas, Mannheim, herausgegebene Pons prechhuch für Mannheim mit ABC-Handgriff-Register ist nech zu habenl Das Verzeichnis ist nach den amtlichen Unterlagen der Reichs- post, auf den neuesten Stand berichtigt, zusammengestellt worden. Die praktische Handhabung durch das ABe- Handgriff-Begister beim Aufsuchen der gewünschten Fernsprech- Nummer bedeutet für jeden Fernsprechteilnehmer einen angenehmen Vorteil. Zu beziehen für nur 50 Pfg. das Stück durch die DRU(cKEREI DR HAAS Telefon 24951 R 1,—6 R 1,—6 men, aber ausſchließlich für Rech⸗ im Dienſt ihrer Aktionäre, die ſich zu einem Konſortium zuſammen⸗ geſchloſſen haben, ruſſiſche Mineral⸗ ölerzeugniſſe ſowie Mineralbler⸗ zeugniſſe und gleichartige Waren anderer Herkunft zu vertreiben. Zur Erreichung des Geſellſchafts⸗ zweckes kann die Geſellſchaft ſolche Erzeugniſſe auch ſelbſt gewinnen, Anlagen, die hierzu dienen, er⸗ werben oder betreiben, Transport⸗ lanlagen. Schiffe, Keſſelwagen uſw. llerwerben oder pachten und alle ſonſtigen Geſchäfte, die mit dem Handel derartiger Erzeugniſſe in unmittelbarem oder mittelbarem Zuſammenhang ſtehen, vornehmen. Die Geſellſchaft handelt bei ihrer geſamten Tätigkeit im eigenen Na⸗ nung der Mitglieder des Konſor⸗ tiums, darf alſo für eigene Rech⸗ nuna keine Geſchäfte machen. Sie kann deshalb keine Gewinne er⸗ zielen. Das Grundkapital beträgt 10 000 000.“— zehn Millionen Reichsmark—. Carl J. H. Brandt, Kaufmann, Bochum, Eckhardt von Klaß, Kaufmann, Berlin, Oskar Picot, Kaufmann, Bochum, Otto Kurrer, Direktor, Bochum, ſind Die Geſell⸗ ſchaft wird durch zwei gemeinſchaft⸗ lich handelnde Vorſtandsmitglieder oder durch ein Vorſtandsmitgliedſe gemeinſchaftlich mit einem Proku⸗ riſten vertreten. Dr. Alfons Holz⸗ bauer und Alfred Pfretzſchner, beide in Mannheim, iſt Prokura unter Beſchränkung auf den Betrieb der Zweigniederlaſſung Mannheim der⸗ lart exteilt, daß jeder befugt iſt, die Geſellſchaft in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitglied zu ver⸗ treten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt eingeteilt in 10000 auf den In⸗ haber lautende Aktien zu je 1000, Reichsmark. Die Beſtellung und die Abberufung der Vorſtandsmitglie⸗ der erfolgen durch den Aufſichtsrat, der auch die Zahl der Vorſtands⸗ mitglieder zu beſtimmen hat. Die Einberufung der Generalverſamm⸗ lung und die von der Geſellſchaft ausgehenden Bekanntmachungen er⸗ſu lfolgen durch einmalige Veröffent⸗ lichung im Deutſchen Reichsanzei⸗ ger. Karl⸗Ludwig⸗ Straße 28 Franz 5 Schokolade⸗& Kon⸗ fitürenfabrik, Mannheim. Arthur Haaf, Mitglied der Erbengemein⸗ ſchaft und Teſtamentsvollſtrecker, iſt am 16. Mai 1934 geſtorben; deſſen Witwe Marig geb. Vogt in Mann⸗ heim iſt als ſeine alleinige Erbin zunächſt in die Erbengemeinſchaft eingetreten. Seit 17. Auguſt 1935 zwiſchen Frau Roſa Kurz geb. Haaf in Mannheim, Frau Irma Klein geb, Haaf in Hamburg, Frau Kath, Pfaff geb. Haaf in Herbolzheim, Anna Haaf, ledig in Mannheim, Hermann Haaf und Franz Haaf, beide Kaufleute in Mannheim, In⸗ haberin des Geſchäfts. Vertretungs⸗ berechtigt waren nur die perſönlich haftenden Geſellſchafter Franz und Hermann Haaf. Mit Wirkung vom 1. Auguſt 1936 ſind die perſönlich haftenden Geſellſchafter Roſa Kurz geb. Haaf, Irma Klein geb. Haaf, Katharina Pfaff geb. Haaf und Anna Haaf aus der Geſellſchaft ausgeſchieden. Die perſönlich haf⸗ tenden Geſellſchafter Franz Haaf und Hermann Haaf, beide Kauf⸗ leute in Mannheim, führen das Geſchäft als einzige Geſellſchafter in offener Handelsgeſellſchaft unter der bisherigen Firma weiter. Tobias Löffler, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firma, jedoch unter Ausſchluß der im ſeitherigen Ge⸗ ſchäftsbetrieb begründeten Forde⸗ rungen und Verbindlichkeiten, ging können wir jetzt mit einer Auswahl schöner Herbst- und Winteranzöge cufwarten, die, was kormen- und Musterschönheit, niedrigen Preis onbetrifft, totsäch⸗ lich qus dem Rahmen des Ublichen Qudlität und Srer ochftris fällt. 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Gemäߧ 4 des Badiſchen Ent⸗ eignungsgeſetzes wird angeordnet, daß die Beſitzer(Eigentümer, Erb⸗ bauberechtigte, Nießbraucher, Päch⸗ ter oder Mieter) verpflichtet ſind, Handlungen, welche zur Vorberei⸗ tung des Unternehmens erforder⸗ lich ſind, auf ihrem Grund und Boden geſchehen zu laſſen. Es iſt ihnen jedoch der hierdurch etwa entſtehende, in Ermangelung güt⸗ licher Veréinbarung im Rechtsweg feſtzuſtellende Schaden zu vergüten. dengarlen-üenn WILLEVREICHERT MEuEs pposRAMIII- MuE SoliSTEM fforgen Harten v. RNI-80 bis.80 in den be- u. 28. Sept. Ranntenvorverkaufsst. u. d. gauaen Nachumitteg a. d. Rosengartenkasse Zum Betreten von Gebäuden U. eingefriedigten Hof⸗ u. Garten⸗ räumen bedarf der Unternehmer, in⸗ ſoweit dazu der Beſitzer ſeine Ein⸗ willigung nicht ausdrücklich erteilt, in jedem einzelnen Fall einer be⸗ ſonderen Erlaubnis der Ortspoli⸗ zeibehörde, welche die Beſitzer zu benachrichtigen u. zur Offenſtellung der Räume zu veranlaſſen hat. Eine Zerſtörung von baulichen Anlagen oder ein Fällen von Bäu⸗ men iſt ohne Zuſtimmung des Eigentümers nicht geſtattet. 8 Mannheim, 16. September 1936. iſt die offene Handelsgeſellſchaft Der Oberbürgermeiſter. Fahrräder Adler— Wanderer— Naumann— Presto, sowie Spezialräder Kln der-2- und 3 Nähmeschinen Elektrische u. Karbid-Beleuchtungen. Alle Ersatz- telle zu billigsten Preisen! Bequeme Zahlungsweſse dosef Schieber, a 2,15 —Räder ——— —————— ———— ————— ———— Samstag, 19. Septemder 1085 Der berühmte italianiscke Tenor, 1 Wouenne U I u 4 Aaa M der sich mit einem Schlage diée Herzen WIII Forst's größter kustspielerfole des Filmpubliłums erobern konnte, nun in dem 2. Gross- Film des Syndikats: Penatè Müller Senni Nuο Heinæ HNühmann] Ein tolles Lustspiel, interess. unckf-t, 10 a5 fo/, löofſbrucr 5 E Heute Samstas 2. Wiederholung Paula Wessely Adolf Wohlbrück u. 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