* — 6 2 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu d6 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeloſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Te Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim iſt die Anzeigen ⸗ Konkurſen wird ke. Anzeigen in beſtimm für fernmündlich ertein Anzeigenpreiſe ſennig, 79 mm breite Textmill ailien⸗ und Kleinanzeigen Agemein gültig „Svergleichen oder Keine Gewähr für onderen Plätzen und —Herichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgabe 2 7 Ausgaben 7 30 Pfg. Trägerlohn Freitag, 25. September 1936 17. Jahrg.— Nr. 442/443 Condergeſandter geht nach Rom Ftalien ſoll zum Verbleiben im Völkerbund überredet werden (Funkmeldung der NM3.) I London, 25. September. Der römiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ will erfahren haben, die franzöſiſche Re⸗ gierung habe beſchloſſen, ſoſort einen Sonderver⸗ treter nach Rom zu entſenden, um Muſſolini zum Verbleiben im Völkerbund zu überreden. Dieſer Schritt folge einem dramatiſchen Zwiſchen⸗ fall, in den der franzöſiſche Botſchafter in Rom, Graf de Chambrun, verwickelt ſei. Noch bevor der ganze Bericht über die Völkerbundsentſcheidung in Rom am Mittwoch eingetroffen ſei, habe Chambrun eine dringende Botſchaft der franzöſiſchen Abord⸗ nung in Genf erhalten. Er ſei angewieſen worden, dem Duee ſofort die Stellungnahme der franzöſiſchen Regierung darzulegen und ihm die Verſicherung zu übermitteln, Frankreich werde alles in ſeinen Kräften Stehende tun, um die Angelegenheit befrie⸗ digend zu regeln. Chambrun ſei jedoch krank ge⸗ weſen und habe nach Genf telegraphiert, ſein Arzt habe ihm verboten, das Bett zu verlaſſen. Hierauf habe die franzöſiſche Regierung beſchloſ⸗ ſen, ihn zu erſetzen und einen führenden Po⸗ litiker nach Rom zu entſenden. Dieſer Vertreter, deſſen Name nicht bekannt gegeben werde, werde vorausſichtlich die Fühlung mit dem italieni⸗ ſchen Außenminiſterium aufrecht erhalten, bis ein neuer franzöſiſcher Botſchafter in Rom eingetroffen ſein werde. In franzöſiſchen Kreiſen hoffe man, daß der Sondervertreter Blums das Verbleiben Ita⸗ liens im Völkerbund zuſtandebringen werde. Der franzöſiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ berichtet, daß geſtern zwiſchen Muſſolini und dem diplomatiſchen Vertreter Englands in Rom eine Unteredung ſtattgefunden hätte. Der Duce habe hierbei ein ſunnachgiebiges und zurückhal⸗ tendes Weſen“ an den Tag gelegt. In halbamt⸗ lichen Kreiſen in Rom werde betont, daß Muſſolini der Anſicht ſei, nicht Italien, ſondern die franzöſi⸗ ſche und die britiſche Regierung hätten einen Schlag in Genf erlitten. Dieſe beiden Mächte hätten dem Duce beſtimmte Verſicherungen abgegeben, die ſie jedoch nicht hätten erfüllen können. Das beweiſe, daß Frankreich und England nicht wüßten, wie ſie den Völkerbund führen ſollten. Allgemein glaube man, daß Italien den Völker⸗ bund nicht verlaſſen, aber die Zuſammenarbeit gegenwärtig in jeder Form ablehnen werde. Das könne bedeuten, daß die italieniſchen Beamten 50 dem Völkerbundsſekretariat zurückgezogen wür⸗ en. Rom hüllt ſich in Schweigen (Drahtbericht unſeres römiſchen Korreſpondenten) — Rom, 25. September. Die Deviſe, die von Rom offiziell zu dem Genfer Beſchluß ausgegeben wird, heißt A b⸗ warten. Amtlich wurde geſtern abend mit⸗ geteilt, daß„die offiziellen Stellen die Lage in aller Ruhe prüfen“, daß„die amtlichen Kreiſe hermetiſch verſchloſſen“ ſeien und daß eine offizielle Aeußerung zu der neuen Lage nicht zu erwarten ſei. Dieſer Zurückhaltung der Regie⸗ rungsſtellen ſchließt ſich die Preſſe an. In eigenen Kommentaren nehmen nur das halb⸗ amtliche„Giornale'Jtalia“ und die Turiner „Stampa“ zu dem Genfer Beſchluß Stellung. Das „Giornale'Italia“ erklärt, die freiwillige Unter⸗ werfung unter die italieniſche Souveränität, die der frühere abeſſiniſche Geſandte in Paris in feierlicher Form in der dortigen italieniſchen Botſchaft vollzogen hat, ſei der beſte Beweis für die wahre Lage Abeſ⸗ ſiniens, das kein ſelbſtändiger Staat mehr ſei, ſon⸗ dern ſich vollkommen unter italieniſcher Herrſchaft befinde. Die„Stampa“ ſchreibt, daß Italien unter ſehr viel ſchwierigeren Umſtänden die Genfer Beſe/lüſſe niemals„dramatiſiert“ hätte und daher angeſichts der jüngſten Entſcheidung des Völkerbundes„indifferent“ bleibe. Angeſichts dieſer Zurückhaltung iſt für Kombina⸗ tionen über die künftige italieniſche Stellung zum Völkerbund viel Gelegenheit. Es muß aber grund⸗ ſätzlich feſtgeſtellt werden, daß der Völkerbund in ſeiner heutigen Geſtalt Italien überhaupt nicht als eine eruſt zu nehmende politiſche Einrichtung erſcheint. Vielmehr hat Rom ſtets betont, daß es eine gründliche Reform des Genfer Inſtituts als eine wichtige Unteraufgabe künftigen Neuordnung Europas anſehe. bei der Die Beziehungen der Großmächte zueinander und die mit der beabſichtigten Weſtpaktkonferenz zuſammenhängenden Fragen ſind Rom wichtiger als der Völkerbund. In dieſen Beziehungen hat ſich aber nach hieſiger Auffaſſung durch den Gen⸗ —5 Entſcheid von geſtern zunächſt nichts ge⸗ ändert, denn England und Frankreich haben ſich nicht für die Zulaſſung der abeſſiniſchen Delegation eingeſetzt, ſondern die kleinen Staaten haben dieſe Entſchei⸗ dung durchgeſetzt. Gegen ſie herrſcht in Rom daher heftige Entrüſtung, die zum Beiſpiel in einem Ar⸗ tikel des„Giornale'Italia“ über die Verſchlechte⸗ rung der italieniſch⸗holländiſchen Beziehungen zum Ausdruck kommt. Liſſabon gibt nach — Genf, 25. September.(U..) Der portugieſiſche Anßenminiſter Montero hat dem vereinigten franzöſiſch⸗engliſchen Druck nun⸗ mehr nachgegeben und ſich bereit erklärt, einen portugieſiſchen Vertreter in den in London tagen⸗ den Nichteinmiſchungs⸗Ausſchuß zu entſenden,— die Zuſtimmung ſeiner Regierung vorausgeſetzt. Frankreich ſucht den Duce umzuſtimmen Der Alkazar in Trümmern Der Alkazar von Toledo liegt zum großen Teil in Trümmern, aus denen den Roten immer noch das Maſchinengewehrſeuer der letzten überlebenden Nationaliſten entgegenſchlägt. (Weltbild,.) Verzweifelte Kampftaktik der roten Milizen: Die Schleuſen des Staudamms bei Toledo geöfjnet Die Vorhut der nationaliſtiſchen Befreier ein Opfer der Fluten?— Der Alkazar immer noch in den Händen der Kabetten — Madrid, 25. September.(U..) Um den Vormarſch der Naguekolonnen auf Madrid zum Stehen zu bringen, hat die Volks⸗ frontregierung jetzt zu einem verzweifelten Mit⸗ tel gegriffen. Der Staudamm am Albercheſluß iſt auf Anordnung des Kabinetts Caballero ge⸗ öffnet worden; etwa 60 Millionen Liter Waſſer ergießen ſich wie ein gewaltiger Katarakt über das ganze Alberchetal nach Talavera zu. Die Waſſermaſſen haben das Operationsgebiet der nationaliſtiſchen Streitkräfte, die in Richtung auf Madrid oder Toledo marſchieren, überflutet. Ve⸗ ſonders vernichtend, ſo berichtet Madrid, ſeien die Waſſer bei Talavera, Santa Olalla, Quis⸗ mondo und Maqueda geweſen. Die raſenden Fluten hätten die Sturmtrupps der Naguekolon⸗ nen, beſtehend aus Fremdenlegionären und Manuren, ihre Ausrüſtungsgegenſtände und Mu⸗ nition fortgeſchwemmt. Der Plan zur Oeffnung der Schteuſen am Al⸗ berche iſt bereits vorgeſtern in einem Kabinettsrat beſchloſſen worden, wurde aber noch geheimgehalten, da Ingenieure erſt unterſuchen ſollten, ob er erfolg⸗ reich durchzuführen ſei. Nachdem die Ingenieure bei Tiemblo in der Provinz Avila die Frage geprüft und günſtig darüber nach Madrid berichtet hatten, wurde die Durchführung befohlen. Vorher bezogen die Regierungstruppen, die auf dieſem Abſchnitt operieren, günſtige, hochgelegene Stellungen. Eine Kolonne ſtieß dann aus dem Navalperal⸗ Abſchnitt nach Süden vor gegen eine Naguekolonne; zwei weitere wurden den Mauren und Fremden⸗ legionären Yagues in die Flanke geworfen, die eine gegen Santa Cruz de Retamo, die andere gegen Tor⸗ riios vorſtoßend. Dann wurden die Schleuſentore geöffnet. Die Vorhutabteilung Yagues ſoll von den Waſſermaſſen vernichtet worden ſein. Kurz danach hätten die Regierungsſtreitkräfte die nationaliſtiſchen Truppen in Torrijos angegrif⸗ fen, ͤenen der Rückzug ͤͤurch die Waſſermaſſen abge⸗ ſchnitten worden ſei. Die Nationaliſten ſollen ſich aber trotz ihrer ungünſtigen Poſition mit größter Erbitterung verteidigen. Sie ſollen ſogar zu Gegen⸗ angriffen übergegangen ſein. Die Lage im Alkazar unverändert — Madrid, 25. September(U..) Die Lage um den Alkazar von Toledo hat ſich noch immer nicht weſentlich verändert. Der größte Teil der Burg befindet ſich nach wie vor in den Händen der Infanteriekadetten, während ein Teil des Oſtflügels, die Gärten, das Gebäude des Mili⸗ tärgouverneurs, die Küchen und die Speiſeſäle von Regierungstruppen beſetzt ſind. Wie jetzt feſtgeſtellt werden konnte, haben die Nationaliſten, die im Alkazar eingeſchloſſen ſind, eine eigene Zeitung herausgegeben. Ein Exemplar dieſer Zeitung iſt den Volksfront⸗Abteilungen in die Hände gefallen. Das Exemplar, das vom 20. Auguſt datiert iſt, beſteht nur aus einem einzigen Blatt; auf der einen Seite ſind die Rundfunknachrichten des Madrider Senders abgedruckt, während auf der an⸗ deren Seite die Nachrichten portugieſiſcher und ita⸗ lieniſcher Sender neben denen des Senders Sevilla zu leſen ſind. Flucht eines katalaniſchen Miniſters? — Paris, 25. September. Die Agentur Fournier meldet aus Perpignan, daß das Mitglied der katalaniſchen Regierung in Barcelona, Eſpana, im Kraftwagen in Frankreich eingetroffen iſt. Eſpana iſt Innenminiſter der Gene⸗ ralidad in Barcelona. Sein umfangreiches Gepäck ſcheine anzudeuten, daß ſein Aufenthalt in Frank⸗ reich von längerer Dauer ſein werde. In gewiſſen Kreiſen glaube man, daß Eſpana, der auf geſpanntem Fuß mit den Anarchiſten lebte, weil er gegen deren Untaten wiederholt Stellung genommen hatte, die Flucht der möglichen Rache jeiner politiſchen Gegner vorgezogen habe. Nationale Erfolge vor Oviedo — Burgos, 25. September.(U..) Nach Berichten, die von den verſchiedenen Fron⸗ ten hier eingegangenen ſind, haben die nationaliſti⸗ ſchen Streitkräfte heute vor Oviedo, auf dem Guda⸗ lajara⸗Abſchnitt und in Andaluſien beträchtliche Fort⸗ ſchritte machen können. In einem überraſchenden Vorſtoß ſollen nationaliſtiſche Truppenverbände den Ring der roten Belagerer um Oviedo durchbrochen und die ſtrategiſch wichtige Höhe Ibu an der Santander⸗Straße beſetzt haben. Die aſturiſchen Bergarbeiterkolonnen ſollen große Ver⸗ luſte erlitten haben. Marokko- die Kraftreſerve Francos Syſtematiſche Rekrutierung von Arabern für die nationale Armee— Grenz⸗ ſperre gegen Franzöſiſch⸗Marokko — Caſablanca, 24. September.(U..) In Erwiderung des franzöſiſchen Schrittes, öurch dͤen wegen Hinrichtung eines franzöſiſchen Staatsan⸗ gehörigen der Handel zwiſchen Franzöſiſch⸗ und Spaniſch⸗Marokko eingeſtellt wurde, hat nunmehr der ſpaniſche General Orgaz, der die Truppen von Spaniſch Marokko befehligt, die Grenzen völlig ge⸗ ſperrt. Damit wird auch der franzöſiſche Omnibus⸗, Poſt⸗ und übrige Verkehr nach Tanger unterbrochen. Im ganzen Gebiet von Spaniſch⸗Marokko hat General Fran co, wie ſich der Korreſpondent der United Preß auf einer Reiſe durch die Kolonie überzeugen konnte, völlige Kontrolle über das geſamte afrikaniſche Gebiet, vor allem durch die ſtrenge militäriſche Diſziplin, unter der das Land ſteht. Die ſyſtemotiſche Rekrutierung von Arabern für ſeine Armee dauert an. Im allgemeinen verlaufen die Rekrutierungen völlig ruhig. Nur in der Gegend von Beni⸗Uriaguel kam es zu Unruhen, die jedoch leicht unterdͤrückt wer⸗ den konnten. Die Rekrutierung von Rif⸗Leuten geht vor allem in Xauen, Melilla und Ceuta vor ſich und regelmäßig gehen neue Kontingente nach Spanien ab. Als Vorſichtsmaßnahme wird die Ausbidung der Rekruten nicht in der Nähe ihres Heimatgebietes durchgeführt, um die Verbindung mit ihren Angehörigen und ihrem Stamm zu vermeiden. Männer aus dem Ghomara⸗Gebiet werden für die Ausbildungszeit an die Mittelmeerküſte geſchickt, während die Djeballa⸗Leute im Rif ausgebildet wer⸗ den. Die Grenze von Spaniſch⸗Marokko wird beſon⸗ ders ſcharf bewacht. Eine große Anzahl von Aus⸗ ländern, die nach Spaniſch⸗Marokko einreiſen woll⸗ ten, ſind bereits an der Grenze abgewieſen worden und durften das Land nicht betreten. Aehnliche Maß⸗ nahmen zur Aufrechterhaltung der Oroͤnung an der Grenze ſind auch von den franzöſiſchne Behörden ergriffen wopden. Oeffentliche Demonſtrationen ſind verboten und in vielen Ortſchaften ſind Plakate angebracht, in denen darauf hingewieſen wird, daß es verboten iſt, irgendwelche Nachrichten zu verbrei⸗ ten, die nicht in der Preſſe erſchienen ſind. Ins⸗ beſondere über Truppenbewegungen, Munitions⸗ und Vorratstransporte muß ſtrengſtes Stillſchwei⸗ gen bewahrt werden. W. —————— — —————— — 2. Seite/ Nummer 443 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 25. Septemver 192. Paris kommt aus den Sorgen nicht heraus! Die neuen Rüſtungspläne Daladiers Die hauptſächlichſte Sorge gilt der Luftabwehr!— Intereſſante Enthüllungen über die Schweizer Landesverteidigung (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 25. September. Die Aufregung über die weitere Zulaſſung Abeſ⸗ ſiniens zum Völkerbund iſt in Paris jetzt einer phi⸗ loſophiſchen Ruhe gewichen. Man ſucht aus dem Ergebnis das beſte herauszuholen. kerbund nicht ein Trabant Frankreichs ſei, daß viel⸗ mehr ſogar die kleinen Staaten, wenn es ſich um ihre Intereſſen handele, die großen Staaten zu einer Aufgabe ihrer Vormachtſtellung zwingen könnten. Man hofft aber, dieſen Zwiſchenfall wieder in Ver⸗ geſſenheit bringen zu können. Dieſe Aufgabe ſoll ſchon der außenpolitiſchen Rede zufallen, die der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter Delbos heute in Genf halten wird. Delbos hat geſtern verſchiedentlich mit Léon Blum und dem Quai'Orſay telephoniert, und zwi⸗ ſchen den franzöſiſchen Miniſtern ſoll ſchon eine Ver⸗ ſtändigung über den Text der Rede vorliegen. Wie man hört, wird Delbos den franzöſiſchen Ab⸗ rüſtungsplan erläutern und über die Reform des Völkerbundes ſprechen. In Paris wird außer dem für heute ſchon ange⸗ kündigten Miniſterrat auch noch ein vorangehender Kabinettsrat zuſammentreten. Dabei ſollen alle ſchwebenden Fragen, auch die außenpolitiſchen, be⸗ ſprochen werden. Ein großer Teil der Beratungen wird der Erneuerung und dem Ausbau der Lan⸗ desverteidigung, richtig geſagt, alſo den Rüſtun⸗ gen, gewidmet ſein. Der Miniſter für die Landesverteidigung Dala⸗ dier ſoll ſeine weitreichenden Pläne vorlegen, die ſich hauptſächlich auf die Luftfahrt und die Flug⸗ und Gasabwehr bezbehen ſollen. Der Luftfahrtminiſter Cot befindet ſich, wie man hört, gerade deshalb nunmehr auf einer ausgedehn⸗ ten Reiſe durch die Gebiete der franzöſiſchen Oſt⸗ grenze, um dort die Flugabwehr eingehend zu ſtu⸗ dieren. Die franzöſiſchen Flugplätze wurden von ihm ſchon in den letzten Wochen inſpiziert. In dieſem Zuſammenhang wird in Paris auch ſehr ſtark die Tatſache erörtert, daß ſelbſt die Schweiz ſich veranlaßt geſehen habe, eine Son⸗ deranleihe für Rüſtungszwecke aufzulegen und daß ſich der Bundesrat ein Ermächtigungsgeſetz für außerordentliche wirtſchaſtliche Maßnahmen habe geben laſſen, was man hier als die Einführung einer freiwilligen Wirtſchaftsdiktatur angeſichts einer ge⸗ fahrdrohenden Zukunft anſpricht. Es dürfte kein Zufall ſein, daß der„Paris Soir“ gerade geſtern abend einen großaufgemachten Aufſatz über die Lan⸗ desverteidigung der Schweiz bringt, die mit ganz neuartigen Methoden arbeitet. Der Berichterſtatter behauptet, daß die Jungfrau zum eigentlichen „Nervenzentrum“ der ſchweizeriſchen Landesverteidi⸗ gunnae migebaut worden ſei. eeeeeex it der Zahnradbahn ſeien nicht nur zahlreiche Langrohrgeſchütze zum Jungfraujoch heraufgeſchafft worden, die dank ihrer Stellung in einem Umkreis von 50 Kilometer alle wichtigen Gebirgspäſſe unter ihrem Feuer halten könnten, ſondern es ſei dort auch eine rieſige Zentrale für die Luftverteidigung So betont. man, auch dieſesmal habe ſich gezeigt, daß der Völ⸗ eingerichtet worden. Von der Jungfrau aus könne in einem Umkreis von 200 Kilometer jedes Flug⸗ zeug in längſtens 55 Sekunden feſtgeſtellt und iden⸗ tifiziert werden. Gleichzeitig erfolge dann die Alar⸗ mierung der Flugzeugabwehr und der Befehl zur * Einnebelung der mutmaßlichen Angriffs⸗ ziele. Endlich ſei es auch gelungen, ſo behauptet der Berichterſtatter, auf der Höhe der Jungfrau ge⸗ wiſſe Strahlen aus der Stratoſphäre einzufan⸗ gen, die ſtark genng ſeien, um die Motoren von Flugzeugen und Automobilen zum Stehen zu bringen. Die erſten praktiſchen Verſuche in einem kleinen Um⸗ kreis ſeien gut gelungen. Man arbeite nun daran, den Wirkungskreis zu erweitern. ——— Der Pariſer Hafen ſtillgelegt Die Lebensmittelverſorgung der Hauptſtadt gefährdet [Funkmeldung der NM3Z.) + Paris, 25. September. Der am Mittwoch auf Veranlaſſung des marxiſti⸗ ſchen Gewerkſchaftsverbandes proklamierte Streik der Flußſchiffe, durch den die geſamte Schiff⸗ fahrt im Hafen von Paris, des größten Binnenhafens Frankreichs, mit jährlichem Umſchlag von 12 Millionen Tonnen, ſtillgelegt iſt, droht die Lebensmittelverſorgung von Paris zu gefährden. Da nämlich die meiſten Pariſer Bäckereien auf Oel⸗ feuerung eingerichtet ſind, würde bei längerem An⸗ halten des Streiks und dem damit verbundenen Ausſetzen der Heizölzufuhr das Backen erſchwert werden. Die Flußſchiffer erklären, daß ſchon ſeit mehr als 14 Tagen zwiſchen ihren Gewerkſchaftsor⸗ ganiſationen und Vertretern der großen Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaften wegen einer Heraufſetzung der Löhne verhandelt worden ſei. Dieſe Verhandlungen ſeien plötzlich von den Arbeitgebern abgebrochen wor⸗ den. Der Streik ſei daher, ſo wird von den Arbeit⸗ nehmern erblärt, eine Folge der Unnachgiebigkeit der Unternehmer. Die Leiter der Schiffahrtsgeſellſchaften dagegen erklären, daß ſie ſchon im Juni bei der erſten Streik⸗ welle die Löhne heraufgeſetzt hätten. Seitens des Miniſteriums für öffentliche Arbeiten ſei damals die Zuſicherung gegeben worden, daß als Gegenleiſtung die wirtſchaftliche Lage der Reedereien gebeſſert wer⸗ den würde. Da die zugeſagten Steuerermäßigungen und die Erlaubnis zur Erhöhung der Frachten nicht erfolgt ſeien, könnten weitere Opfer nicht mehr ge⸗ bracht werden. Neue Gefechte in Paläſtina 84 Araber blieben tot auf dem Platze — Jeruſalem, 25. September. Bei Jenin kam es zu einem Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen Truppen und einer größeren Freiſchar, in den Flugzeuge eingriffen und bei dem die Araber große Verluſte hatten. Ein Flugzeug wurde durch die Araber abgeſchoſſen. Der Pilot konnte jedoch gerettet werden. Bei Nablus wurden ſchottiſche Füſiliere von ara⸗ biſchen Aufſtändiſchen überfallen. Nach einem län⸗ geren Gefecht, in dem die engliſchen Truppen durch 6 Kampfflugzeuge unterſtützt wurden, konnten die Araber in die Flucht geſchlagen werden. 44 Araber blieben tot auf dem Platz. In einem weiteren Kampf an den Safed⸗Hügeln in Galiläa wurden 40 Araber getötet. Großkampftag im Manöver Die blaue Partei orãngt die rote unter heſtigen Kaͤmpfen auf die Hauptſtellung zurück — Bab Nauheim, 24. Sept.(Vom Sonderbericht⸗ erſtatter des DNB.) Bis Mittwochabend kam das 9.(blaue) Ar⸗ meekorps durch maskierte Vorſtöße unter Einſatz aller zur Verfügung ſtehenden Waffengattungen in der Mitte ſeiner Front und auch auf dem linken Flügel ſo gut vorwärts, daß der Gegner trotz tapfe⸗ ren Widerſtandes zurückgedrängt wurde. So mußte er nach der Geſamtlage den durch den Panzerwagen⸗ angriff auf dem rechten Flügel der blauen Partei er⸗ reichten Geländegewinn wieder aufgeben. Die von ihm zäh verteidigten Höhen wurden unter ſchwer⸗ ſtes Axtillexiefener genommen und einige Gegen⸗ vorſtöße durch das hervorragende Zuſammenarbeiten der blauen Regimenter und der Artillerie abgewie⸗ ſen. Dem Druck der durch die herangebrachten rück⸗ wärtigen Kräfte nun auch zahlenmäßig überlegenen Volksgemeinſchaft und Verbrechertum: Der Straſvollzug im neuen Staat Grundſätze und Methoden des Straſvollzugs— Der vpolitiſche Verbrecher als„Ariyp des Verbrechers — Dresden, 24. September. Ueber die Ziele und Aufgaben des Deutſchen Reichsverbandes für Gerichtshilfe, Gefangenen⸗ und Entlaſſenenfürſorge, beſteht in der Oeſſentlichkeit vielfach noch Unklarheit. Seine Hauptaufgabe be⸗ ſteht darin, die einmal Geſtrauchelten nach ihrer Ent⸗ laſſung aus der Strafanſtalt wieder in die Volks⸗ gemeinſchaft zurückzuführen, damit ſie ihren guten Willen unter Beweis ſtellen können. Auf der zur Zeit in Dresden ſtattfindenden Jah⸗ reshauptverſammlung des Verbandes begrüßte Hauptamtsleiter Hilgenfeldt zunächſt die Ver⸗ treter von Staat, Partei und Behörden und ging auf die Arbeit des Reichsverbandes ein. Die politiſche Not und Zerſplitterung in den Jahren vor der Machtübernahme habe es mit ſich gebracht, daß deut⸗ ſche Männer und Frauen das Opfer falſcher Theo⸗ rien wurden und zum gegenſeitigen Haß und politi⸗ ſchen Verbrechen verführt wurden. Die ſogenannten Führer dieſer Gruppen hätten ihre Straſe erhalten und blieben auch weiter⸗ hin von der Volksgemeinſchaft ausgeſchloſſen. Ganz anders aber ſtehe man den Opfern dieſer ge⸗ wiſſenloſen Klaſſenverhetzung gegenüber. Auch ſie hätten ihre verdiente Strafe erhalten. Nachdem ſie dieſe verbüßt hätten, müſſe ihnen nun aber der Weg in die Volksgemeinſchaft offenſtehen. Dieſe Aufgabe müſſe Allgemeingut ſämtlicher Volksgenoſſen wer⸗ den. Der Reichsverband müſſe ſich deshalb vor allem an jene Menſchen wenden, in deren Hände das Schickſal anderer gelegt ſei, nämlich an die Betriebs⸗ führer. Die bisher geübte Praxis, politiſche Gefangene und Strafentlaſſene nicht einzuſtellen, wider⸗ ſpreche den nationalſoz liſtiſchen Anſchauungen und ſchädige auch das Volk. Die Grüße der Reichsregierung und insbeſondere des Reichsjuſtizminiſters überbrachte Staatsſekretär Dr. Freisler, um ſodann auf einige grundſätz⸗ liche Fragen der Strafrechtspflege einzugehen. Er wies zunächſt darauf hin, daß der Syſtemſtaat in⸗ folge des Fehlens aller ſittlichen Begriffe den Be⸗ griff der ſittlichen Schuld gar nicht habe kennen kön⸗ nen, ſo daß er eigentlich gar nicht das Recht auf Strafen gehabt habe. Man habe damals das deutſche Strafrecht tatſächlich in größtem Um⸗ fange außer Kraft geſetzt und den Strafvollzug zu Die Strafvollzugsbeamten einer Farce gemacht. ſeien ſchließlich zu einer Art Diener der Rechts⸗ bvecher, anſtatt zu Dienern des Rechts herabge⸗ würdigt worden. So hätten es die Gefangenen viel⸗ fach beſſer gehabt als die ſieben Millionen Arbeits⸗ loſen des Syſtemſtaates. Heute habe das deutſche Volk wieder zu ſich ſelbſt zurückgefunden und be⸗ kenne ſich zu einer allgemein gültigen ſittlichen Grundhaltung. Es habe damit die Berechtigung, diejenigen, die gegen dieſe Grundͤhaltung verſtoßen, zu ſtrafen. Der oberſte Grundſatz des Strafvollzugs müſſe der der gerechten Strenge ſein, denn nur dann ſei die Strafe geeignet. Sühne für eine Schuld zu ſein. Außerordentlich wichtig ſei, daß der Gefangene arbeite. Die Möglichkeiten da⸗ zu ſeien bei aller Wahrung der Intereſſen der freien Wirtſchaft heute, wo die Erwerbsloſigkeit faſt über⸗ wunden ſei, durchaus gegeben. Der Beſſerungs⸗ zweck könne aber ohne Arbeit nicht erreicht werden. Wenn man einen Gefangenen Monate und Jahre hindurch ohne Arbeit laſſe, ſo ſchwäche man ihn für ſeinen künftigen Kampf mit dem Leben. Schon während des Strafvollzugs müßten die Be⸗ ziehungen angeknüpft werden, um ihm die ſpätere Rückkehr in die Gemeinſchaft aller Schaffenden zu ermöglichen und ihm den Uebergang zu erleichtern. Staatsſekretär Dr. Freisler kam ſodann auf den Typ des politiſchen Gefangenen zu ſprechen. Dieſer könne für ſich keine Sonder⸗ behandlung erwarten, denn er wiſſe, daß er ſchwerſtes Unrecht tue, wenn er gegen die Gemein⸗ ſchaft des deutſchen Volkes handle. Der Hoch⸗ und Landesverräter ſei ſogar wegen der in ſeiner Hand⸗ lung liegenden Treuloſigkeit dͤͤurch Verrat gewiſſer⸗ maßen als Urtyp des Verbrechers anzuſprechen. Der Straſvollzug habe dafür Sorge zu tragen, daß der politiſche Verbrecher auf die an⸗ deren Gefangenen nicht zerſetzend einwirken könne. Auf jeden Fall aber ſei eine unvoreingenommene Prüfung notwendig, denn auch nicht jeder politiſche Verbrecher ſei unabwendͤbar für die Volksgemein⸗ ſchaft verloren. Man müſſe ihm daher den Blick öffnen für das, was in Deutſchland um ihn geſchehe. Für die Unverbeſſerlichen, d. h. die Entarteten, ſei Sicherungsverwahrung am Platze. Auch bei guter Führung könne man ihnen nicht die volle Freiheit wiedergeben, ſon⸗ dern müſſe eine neue Form finden. blauen Partei wich das 5. Armeekorps im Laufe der Nacht zunächſt in der Mitte ſeiner Front aus. Von den hier kämpfenden Regimentern der 15. Diviſion blieben nur ein bis zwei Kompanien am Feinde, um das Loslöſen der Hauptkräfte zu ſichern. Auf dem rechten Flügel waren bereits am Abend Teile der 10. Diviſion herausgezogen worden, während die Hauptkräfte ſich gegen 3 Uhr früh in eine vorberei⸗ tete Stellung zurückzogen, Lie in einer Linie ſüblich des Vogelsberges nach Südoſten auf Schlüchtern an der Straße Hanau- Julda au verlief. Siviler Luftſchutz eingeſetzt: Auch die Luftſtreitkräfte beider Parteien entfal⸗ teten in der Nacht lebhafte Tätigkeit. Während es Blau gelang, einen Flughafen des Gegners zu zer⸗ ſtören, griſſen die Kampfflieger der roten Partei die Aufmarſchſtraßen, die vermuteten Sammelpunkte der rückwärtigen blauen Kräfte in kleineren Verbän⸗ den an. Dabei trat in den Ortſchaften und Städten, die ſämtlich verounkelt waren, erſtmalig auch der zi⸗ vile Luftſchutz in Tätigkeit. Bis zum Abend hatten die in vorderſter Linie kämpfenden Teile der 10. und 15. Diviſion des 5. Armeekorps erbitterte Gegenwehr geleiſtet. Das erleichterte ihnen zuſammen mit dem unüber⸗ ſichtlichen Waldgelände ihre Ausweichbewegungen ungemein, zumal die Nachtruppen durch heftiges Feuer den Gegner über die wirkliche Beſetzung ihrer Linie zu täuſchen verſtanden. Immer wieder machten die zurückgehenden Truppenteile Front, um den nachſolgenden Feind zum Nachziehen ſeiner ſchwe⸗ ren Infanteriewaffen und ſeiner Artillerie und da⸗ durch zur Verzögerung ſeines Vorgehens zu zwin⸗ gen. Geſchickt angelegte Sperren und die Zerſtö⸗ rung der Straßen und Brücken taten ein übriges, um die Abſetzung vom Feinde zu erleichtern. Das ſchöne und klare Wetter des vierten Kampf⸗ tages brachte ſchon in aller Frühe eine außer⸗ ordentlich rege Tätigkeit der Aufklä⸗ rungs⸗, Jagd⸗ und Kampfflieger. Blau griff mit den Regimentern der 19. und 6. Diviſion in der Frühe des Donnerstag energiſch an, aber die Pioniere der roten 15. Diviſion hatten gründliche Arbeit geleiſtet, die Brücken geſprengt und die Wald⸗ wege mit Sperren geradezu beſät, die alle unter ſtar⸗ kem Feuer leichter und ſchwerer Infanteriewaffen lagen. Das zwang den Angreifer auch ſeinerſeits, die ſchweren Waffen und die Artillerie vorzuziehen. Je mehr wir uns der Widerſtandslinie der roten Partei nähern, um ſo heftiger wird das Feuer, das die blauen Angreifer empfängt, und oft genug be⸗ darf es des Einſatzes der Artillerie, um die gut ver⸗ ſteckten Widerſtandsneſter auszuheben. Auf dem Wege in die rückwärtigen roten Stellun⸗ gen paſſieren wir ein kriegsmäßig eingerichtetes Feldlazarett, das allerdings nur ſchwach belegt iſt. Die von den Schiedsrichtern außer Gefecht geſetzten Krieger, dͤurch die gelben Helmſtreifen kenntlich ge⸗ macht, werden geſammelt und nach einer gewiſſen Zeit wieder ihren Truppenteilen zugeführt. Die rote Hauptkampflinie iſt außer⸗ ordentlich günſtig gewählt. Unmittelbar vor dieſer Stellung ſind die Straßen aufgeriſſen und mit raf⸗ finiert angelegten Sperren durchſetzt. Eine Brücke iſt mit ſpaniſchen Reitern und mächtigen Baumſtäm⸗ men, die ſich meterhoch auftürmen, verbarrikadiert und außerdem unterminiert. 8 In der Vorſtellung ſind Stacheldrahtfelder gezo⸗ gen, Kampfwagenfallen gebaut und MG.Neſter an⸗ gelegt. Hinter der Vorſtellung zieht ſich ein dichtbe⸗ ſtandenes Waldgelände hin, das eine vorzügliche Deckung für die ſchweren Inſanteriewaffen und die Artillerieſtellungen bietet, die ſo ausgewählt ſind, daß ſie das geſamte Vorgelände beherrſchen. Die geſamte befeſtigte Linie iſt innerhalb weniger Stun⸗ den buchſtäblich aus der Erde gewachſen, und es unterliegt keinem Zweifel, daß der Angreifer hier vop einer außerordentlich ſchweren Aufgabe ſteht. 1000 km Autobahnen! Am Sonntag werden neue 400 Kilometer dem Verkehr übergeben — Berlin, 24. September. Am kommenden Sonntag werden in verſchiedenen Gebieten des Reiches neue Autobahnſtrecken dem Verkehr übergeben, und zwar in einer Geſamtlänge von nicht weniger als 400 Km. Mit Inbetriebnahme dieſer Teilſtrecken hat das Autobahnnetz eine Länge von 1000 Km. erreicht. Es werden am Sonntag mit beſonderen Feierlich⸗ keiten eröffnet: Die 92 Km. lange Teilſtrecke Breslau—Liegnitz— Kreibau der Strecke Breslau-—Berlin; als nördlicher Abſchnitt der Autobahn Berlin— Stettin die Strecke Joachimsthal—Colbitzow(75 Km.); ein Teilſtück zwiſchen Benthen(OS) und Gleiwitz von 15 Km Länge; die 15 Km. lange Strecke Dresden—Wilsdruff und die 30 Km. lange Strecke bei Chemnitz von Ober⸗ lichtenau bis Hohenſtein—Ernſtthal der Autobahn Dresden Weimar; der Abſchnitt Frankfuri/ Main-Bad Nauheim in einer Länge von 40 Km.; die 35 Km.⸗Strecke Heidelberg—Bruchſal; in Thüringen das 70 Km. lange Stück Schleiz— Lanzendorf der Linie Berlin-München; von der Autobahn Stuttgart—-Ulm ein 25 Km. langes Teilſtück Stuttgart—Unter⸗ boihingen; ein kleiner Abſchnitt von 10 Km. Länge in Fort⸗ führung der Strecke Köln—Düſſeldorf bis vor Duis⸗ burg und einige weitere kleine Verbindungs⸗ oder Zu⸗ führungsſtrecken. Kriegsrecht über Schanghai —Schanghai, 25. September. U..) Unmittelbar nachdem die japaniſchen Landungs⸗ truppen in Stärke von 1500 Mann die Stadtteile Hongkju und Tſchapei beſetzt hatten, haben die chine⸗ ſiſchen Behörden das Kriegsrecht über die ganze Chineſenſtadt verhängt. Die Lage in Schanghai nimmt ſtündlich an Spannung zu. Die ganze demilitariſierte Zone iſt kriegsmäßig beſetzt; die Zugänge zur Internatio⸗ nalen Konzeſſion wurden von japaniſchen Militär⸗ poſten mit Maſchinengewehren, Panzerwagen und Geſchützen geſichert. Angeſichts dieſer ernſten Ent⸗ wicklung, die das Verhältnis zwiſchen Japanern und Chineſen genommen hat, ſind jetzt auch die Mitglie⸗ der des Freiwilligen Ausländer⸗Schutzkorps aufge⸗ rufen, ſich für den Notfall bereitzuhalten. Dies zeigt mit beſonderer Deutlichkeit, mit welcher Sorge die in der Internationalen Niederlaſſung anſäſſigen Ausländer den kommenden Ereigniſſen entgegen⸗ ſehen. Der Staoͤtteil Hongkju wird ſtändig von jepa⸗ niſchen Patrouillen nach Verdächtigen durchſucht. Immer wieder kann man beobachten, wie Chineſen angehalten und verhört werden. Die Perſonen, die beſonders verdächtig erſcheinen, müſſen ſich Leibesviſitation unterziehen laſſen. tungen einer Wiederholung der Ereigniſſe von 1932, wo die Ermordung japaniſcher Prieſter zu blutigen Kämpfen in Tſchapei führte, nehmen ſtändig zu. Fapaniſche Kaiſermanöver — Tokio, 25. Sept.(U..) Kaiſer Hirohito iſt heute nach Hokkaido, der Nord⸗ inſel Japans, abgereiſt, um den dort ſtattfindenden großen japaniſchen Herbſtmanövern des Heeres bei⸗ zuwohnen. Der Kaiſer reiſt mit großem Gefolge und unter außerordentlich ſtarkem poli⸗ zeilichem Schutz. Aus Tokio und anderen japa⸗ niſchen Großſtädten ſind 8000 körperlich beſonders kräftige und in der Eskortierung kaiſerlicher Prozeſ⸗ ſionen geübte Poliziſten nach Hokkaido beordert wor⸗ den, um dem Kaiſer als Schutzgarde zu dienen und alle Unbefugten aus dem Manövergebiet fernzu⸗ halten. Ueber Anlageplan und Verlauf der Manöver waltet tiefſtes Geheimnis; doch iſt anzunehmen, daß die diesjährigen Heeresübungen außerordent⸗ lich großen Umfang haben werden. Da⸗ für ſpricht ſchon oͤie Wahl Hokkaidos zum Manöver⸗ ſchauplatz, da ſich dieſe Inſel mit ihrer verhältnis⸗ mäßig geringen Beſiedlung beſonders gut für die Durchführung umfangreicher Truppenbewegungen eignet. Die Inſelbevölkerung verdankt den Heeres⸗ manövern den erſten Kaiſerbeſuch ſeit 56 Jahren. Politik in Kürze Das ſoziale Ehrengericht für Schleſien verurteilte einen Landwirt, der einen Landhelfer geohrfeigt und ſogar mit der Peitſche geſchlagen hatte. zu 60 Mark Ordnungsſtrafe. Der ſchleſiſche Treuhänder der Ar⸗ beit hat aus dieſem Anlaß eine Bekanntmachung er⸗ laſſen, in der er mitteilt, daß er in Zukunft bei ähn⸗ lichen Fällen unnachſichtlich vorgehen werde. 4* Im zweiten Vierteljahr 1936 ſind im Deutſchen Reich insgeſamt 43 450 Eheſtandsdarlehen an neu⸗ perheiratete Ehepaare ausgezahlt worden. Die Zahl liegt um etwa 10 v. H. höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres und um nahezu 20 v. H. über der Zahl der Eheſtanosdarbehen im erſten Vierteljahr 1936. Erlaſſe von Darlehensbeträgen wurden für mehr als 47 000 neugeborene Kinder gewährt. Auch hier liegt gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Steigerung von rund 20 v. H. vor. Insgeſamt ſind bisher im Deutſchen Reich 602 149 Eheſtands⸗ darlehen ausgezahlt worden. Die Geſamtzahl der für lebend geborene Kinder gewährten Erlaſſe von Darlehensbeträgen belief ſich bis Ende d. J. auf 3 hat alſo die Grenze von 400 000 nahezu er⸗ reicht. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.: Dr. Alois Winbaur- Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes ⸗Sport: Willy Nüller—Südweſtdeutſche Umſchau Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ 8 und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Rerleger: Neue Mannheimer geitung r. Fritz Bode K Co. Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan. Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1936. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20800 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20400 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto einer Die Befürch⸗ 4 G * 5 555 * 3. Seite /Nummer 43 Die Siadiseiie Mannheim, 25. September. Swei Tage Fremdenbeſuch Wenn reger Fremdenverkehr ein Zeichen dafür iſt, daß eine Stadt bekannt und geſchätzt iſt, dann können wir mit Recht auf Mannheim ſtolz ſein. Wir kön⸗ nen uns heuer über mangelnden Zuſpruch von aus⸗ wärts wirklich nicht beklagen. Nach den Geſell⸗ 9 ſchaften der Vortage, über die wir regelmäßig be⸗ richtet haben, kamen am Dienstagabend 20 badiſche Mädel zu uns. Wie die 30 badiſchen Jungen des Vortages handelt es ſich auch bei ihnen um Siegerinnen im Reichsberufswettkampf, und zwar der Reichsbetriebsgemeinſchaft Textil und Bekleidung, denen als Belohnung für ihre wackere Arbeit vom x Gau Baden der DAF eine wirtſchaftskundliche Stu⸗ Dienfahrt beſchert wurde. In Mannheim hatten ſie aaam Mittwoch unter der Führung des Verkehrs⸗ vereins Gelegenheit, das Planetarium zu beſichtigen, und am Abend wurde ihnen zu verbilligten Preiſen die Teilnahme an der Veranſtaltung mit Willy Rei⸗ chert ermöglicht. Geſtern nachmittag beſichtigten ſie Badiſche Gaukulturwoche vom 26. September bis 3. Oktober Auftakt am 26. September: Abendfeier der HJaufder Tül⸗ linger Höhe. das Schloßmuſeum, wobei die Olympia⸗Ausſtellung ihr beſonderes Intereſſe fand. Im Anſchluß daran 9 ging es zu allen Sehenswürdigkeiten der Innenſtadt. Noch bevor ſie zur Weiterfahrt ſtarteten, überrei zten iie dem Verkehrsverein eine überaus herzliche Dank⸗ 8 adreſſe für ſeine fürſorgliche Betreuung. Einer Einladung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Koh⸗ lenſyndikats folgend, kamen ſodann am Mittwoch⸗ abend +* 60 Nürnberger 3* Betriebsinhaber und Großhändler des dortigen 3 Kohlenhandels zu uns, die in verſchiedenen Hotels 4 untergebracht wurden. Geſtern früh nahmen ſie an einer vom Braunkohlenſyndikat veranlaßten Hafen⸗ rundfahrt teil und beſichtigten dann deſſen Werkan⸗ lagen. Danach übernahm der Verkehrsverein ihre Führung. Außer unſeren Induſtriegebieten wurden ihnen während einer Stadtrundfahrt alle Sehens⸗ würdigkeiten Mannheims gezeigt. Beſondere Be⸗ wunderung erweckte bei ihnen der Friedrichsplatz mit ſeinen zu ihren Ehren in Betrieb geſetzten Waſſer⸗ ſpielen. Da ſie Mannheim bisher zumeiſt nur als 9 Induſtrieſtadt kannten, dürfte ſich ihre neue Kenntnis 7 des ſchönen Mannheim in ihrer Heimat werbend für uns auswirken. Die Buierſchieder kommen! Stellt Freiquartiere zur Verfügung Allen Teilnehmern an dem Ausflug im Juli iſt noch in Erinnerung, wie gaſtfreundlich ſie von der Patengemeinde Quierſchied im Saavland aufgenommen worden ſind. Die Mannheimer Be⸗ völkevung hat nun Gelegenheit, ſich dafür erkennt⸗ lich zu zeigen. Am 17. und 18. Oktober ſtatten 1000 bis 1100 Quierſchieder der Patenſtadt einen Gegen⸗ beſuch ab. Die Gäſte aus dem Bergmannsdorf tref⸗ fen am Samstag, dem 17. Oktober, ſo rechtzeitig in Mannheim ein, daß ſie die Hundeausſtellung be⸗ ſuchen können. Am Abend vereinigen ſich die Quier⸗ ſchieder mit den Mannheimern, die ſie bereits in ihrem Ort ſchätzen gelernt haben, im Nibelungenſaal. Man darf heute ſchon annehmen, daß er bis auf den letzten Platz beſetzt ſein wird, da über den Kreis der Mannheimer, die nach Quierſchied fuhren, hinaus jedermann herzlich willkommen iſt. Im Rahmen eines„Bunten Abends“ werden in der Haupt⸗ ſache heimiſche Kunſtkräfte unterhalten. 2 Die Mannheimer Einwohnerſchaft wird gebeten, ihre Verbundenheit mit den ſaarländiſchen Gäſten nicht nur durch den Beſuch dieſer Abendveranſtal⸗ tung, ſondern auch durch Bereitſtellung von Frei⸗ quartieren zu bekunden. Es handelt ſich um Aufnahme für die Nacht zum Sonntag, dem 18. Ok⸗ tober mit Frühſtück. Wer nicht in der Lage iſt, ein boder zwei Perſonen aufzunehmen, kann ſich an dieſer gaſtfreundlichen Maßnahme dadurch beteiligen, daß er ſich ein Hotelquartier ſichert und die quit⸗ tierte Rechnung an den Verkehrsverein ein⸗ ſendet, der auch die Anmeldung der Bürger⸗ quartiere entgegennimmt. Am Sonntag, dem 18. Oktober werden die Quierſchieder die Mannhei⸗ mer Sehenswürdigkeiten beſichtigen. Wir freuen uns, daß die Saarländer in ſo großer Zahl ihre Pa⸗ tenſtadt beſuchen. Sie dürfen verſichert ſein, daß die Mannßeimer alles aufbieten werden, ihnen den Auf⸗ ſchule der DAð Mannheim, C 1, 10, wird richten könnt N In ber Anterſtabt: ene Maunbeimer Zeitung“ Wittag⸗Ausgabs Räumung geſundheitsſchädlicher Wohnungen Entſcheidungen Wie auf ſo vielen Gebieten, ſo hat ſich auch auf dem des Wohnungsweſens die Gegenwart mit den Sünden der Vergangenheit auseinanderzuſetzen. Eine dieſer Sünden beſtand darin, daß man jedermann bauen ließ, wie er wollte. Zwar: öffentliche Stadt⸗ planung hat es auch ehedem ſchon gegeben. Die Ent⸗ wicklung Mannheims iſt ein Beweis daſür. Aber ſie konnte ſich— teilweiſe ſelbſt von den Intereſſenten beherrſcht— gegen die private Baupolitik nicht ſo durchſetzen, wie es erwünſcht geweſen wäre. Auch Bauordnungen, geſundheits⸗ und baupolizeiliche Vorſchriften waren ſchon ſeit langem vorhanden. In ihrer Auslegung war man jedoch oft recht„groß⸗ zügig“. Hinzu kam die jahrzehntelange Woh⸗ nungsnot, zu deren Behebung man das weitere Bewohnen und den Neuaufbau unzulänglicher Woh⸗ nungen geſtattete. So nimmt es kein Wunder, daß— wie in allen Großſtädten— ebenfalls in Mannheim Wohnungen entſtanden, die in kraſſem Gegenſatz zu unſeren heu⸗ tigen Anſchauungen vom Bauen und Wohnen ſtehen. Es liegt auf der Hand, daß ſie beſonders in den älteſten und jenen Teilen der Innen⸗ und Un⸗ terſtadt anzutreffen ſind, die in der Blütezeit der Mietskaſernen entſtanden. Dieſe Feſtſtellung bedeu⸗ tet— das ſei ausdrücklich betont— keinen Vor⸗ wurf gegen die derzeitigen Hausbeſitzer. Sie richtet ſich vielmehr gegen die Baupolitik der Vorkriegszeit, in der man dicht an dicht baute, ſo daß beſonders kleineren, älteren Häuſern, die früher in wohnlicher Hinſicht völlig einwanofrei geweſen ſein mögen, durch ſpäter errichtete hohe Mietshäuſer die Lichtzu⸗ fuhr beſchnitten wurde. In ſolchen Wohnungen aber zu leben, kann auf bie Dauer ſelbſt den ärmſten Volksgenoſſen nicht mehr zugemutet werden. Vornehmlich wird durch die Altſtadtſanierung und den Bau geſunder Wohnungen und Siedlungen verſucht, die Erbſchaft der Vergangenheit zu liquidieren. Daneben aber greift man mit den baupolizeilichen Vor⸗ ſchriften ſchärfer durch. Bei aller Berückſichtigung berechtigter Intereſſen der Hauseigentümer kann der nationalſozialiſtiſche Staat nicht anders, als an dem Grundſatz feſthalten: geſundheitsſchädliche Wohnungen ſind kein Aufenthalt für deutſche Volksgenoſſen! Wo er auf ſie trifft, erfolgt daher die Auflage ihrer baulichen Umgeſtaltung oder Räumung. Gegen eine derartige Auflage hatte der Eigen⸗ tümer eines Hauſes in der Unterſtadt im Quadrat J 3a(„Schiefe Gaß'“) Beſchwerde beim Be⸗ des Bezirksrats Hofe zu gelegene Zimmer infolge eines Galerievor⸗ baues im erſten Stock und des kleinen, nur 3,60 Meter breiten Hofes völlig ungenügend Licht erhält. Zugleich aber waren auch im Dachgeſchoß Einbiegungen der Tragbalken und einer Seitenwand feſtgeſtellt worden. Aus geſundheits⸗ und ſicherheitspolizeilichen Gründen wurde darum die Räumung der betreffenden Wohnungen angeordnet. Die Beſchwerde wurde vom Bezirksrat als un⸗ begründet zurückgewieſen. Um den Mietern und dem Hausbeſitzer aber entgegenzukommen, wurde der ur⸗ ſprünglich zum 1. Oktober verfügte Räumungstermin bis zum 1. Juli 1937 verlängert. Außer dieſem Fall, den wir wegen ſeiner grund⸗ ſätzlichen Allgemeinbedeutung vorangeſtellt haben, wurde vom Bezirksrat wiederum eine Anzahl von Konzeſſionsgeſuchen erledigt. Für folgende Wirtſchaften wurde die Er⸗ laubnis erteilt: Im Hauſe Qu 4, 23;„Zum Lohrer Brauſtübl“, Bismarckplatz 19; K 4, 11;„Zum Rhein⸗ tal“, Oppauer Straße 40,„Zur Weinprobe“, F 5, 14; „Zum ſchönen Schwobeland“, H 4, 8;„Zum goldenen Pflug“, Schwetzingen, Kronenſtraße 2. Ferner wurde den Geſuchen zum Betrieb einer Arbeiterkantine auf dem Baugelände im Käfertaler Wald und zum Klein⸗ handel mit Branntwein in dem Hauſe Sandhofer Straße 4·6 und im Däniſchen Tiſch 25 ſtattgegeben. Teilweiſe wurden bauliche Veränderungen zur Auflage gemacht. Seit dem Erlaß der neuen Handwerkergeſetz⸗ gebung mehren ſich beim Bezirksrat auch die Ge⸗ juche um die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen, die in zwei Fällen erteilt wurde, und um die Erteilung der Ausnahmebewilligung auf Grund der dritten Handwerkerverordnung. Dieſe wurde geſtern in faſt allen Fällen auf Grund der fachlichen Vorbildung der Geſuchſteller bewilligt, wo⸗ bei den meiſten aufgegeben wurde, die Meiſterprü⸗ fung baldigſt abzulegen. Geruch von der Knochenmühle Ausführlicher mußte ſich der Bezirksrat mit dem Geſuch der Knochenmühle Brühl⸗Rohrhof zur tigen. Die Anlieger hatten ſich ſchon wiederholt über Geruchsbeläſtigungen beſchwert und befürchte⸗ ten, durch die Neuanlage in noch„übleren Geruch“ zu kommen. Da der Beſitzer nachweiſen konnte, daß die Neuanlage luftdicht arbeite und eine ſchnellere Verwertung des Knochenmaterials geſtatte, wurde zirksrat erhoben. Von der Geſundheitspolizei war bemängelt worden, daß das im Eroͤgeſchoß nach dem ihm die Genehmigung unter Auflagen er⸗ teilt, welche eine Verſchlechterung des bisherigen Zuſtandes unterbinden. H — Betriebswirtſchaftliche Arbeitswoche vom 27. Septemb Als Auftakt für die Winterarbeit der Arbeits⸗ vom 27. September bis 3. Oktober in Memnheim Pine 5 triebswirtſchaftliche Arbeitswoche für Betriebsführer und verantwortliche Angeſtellte aus Induſtrie und Handel durchgeführt. Erfreulicher⸗ weiſe haben ſich für dieſe Arbeitswoche eine ganze Anzahl Teilnehmer aus Baden, Württem⸗ berg und der Pfalz gemeldet. Die Zuſammen⸗ ſetzung der Hörer gibt die Gewähr, daß die zur Aus⸗ ſprache kommenden Probleme auf wirklich fruchtbaren Boden fallen. Nachſtehend geben wir das Arbeitsprogramm be⸗ annt: Montag, den 28. September 1936 10 Uhr: Betriebswirtſchaft als Ausdruck völkiſcher Arbeit: Profeſſor Dr. Thoms, Heidelberg. 14.30 Uhr: Von der Buchhaltung zur Bilanz: Wirt⸗ ſchaftsprüfer Dr. Rappmann, Mannheim. 16.30 Uhr: Die Rechnungslegung im Betrieb: Dipl.⸗ Kaufmann Beiſel, Mannheim. Dienstag, 29. September 1936 8 Uhr: Der Betrieb als Leiſtungsgemeinſchaft: Dr. Ammelounx, Dozent an der Univerſität Hei⸗ delberg. 10.30 Uhr: Die Bilanz(Bilanzrecht, Bewertung, Bilanzkritik): Wirtſchaftsprüfer Dr. Rapp⸗ mann, Mannheim. 15 Uhr: Finanz⸗ und Steuerpolitik als Teilgeſtal⸗ tung werdender Volkswirtſchaft: Dr. Rath, Dozent an der Univerſität Göttingen. 17.30 Uhr: Buchführung und Bilanz im Hinblick auf die Beſteuerung: Wirtſchaſtsprüfer Dr. Rapp⸗ mann, Mannheim. er bis 3. Oktober Mittwoch, 30. September 1936 s Uhr: Selbſtkoſtenrechnung im Dienſte einer nativ⸗ nalſozialiſtiſchen Preispolitik: Profeſſor Dr. Rößle, Königsberg. 10.30 Uhr: Die induſtrielle Selbſtkoſtenrechnung: Dipl.⸗Kaufmann Beiſel, Mannheim. 15 Uhr: Der deutſche Zahlungsverkehr: Handelsſchul⸗ Aſſeſſor Dörſam, Mannheim. 17 Uhr: Der internationale Zahlungsverkehr: Dr. Schuhmacher, Mannheim. Donnerstag, 1. Oktober 1933 8 Uhr: Die Betriebsabrechnung als Leiſtungsrech⸗ nung: Profeſſor Dr. Thoms, Heidelberg. 10.30 Uhr: Raumforſchung und Wirtſchaftsplanung: Profeſſor Dr. Schuſter, Heidelberg. 14 Uhr: Beſichtigung der Firma Hch. Lanz.⸗G., Mannheim. Freitag, 2. Oktober 1936 8 Uhr: Die kaufmänniſche Kontrolle und ihre Aus⸗ „wertung: Dipl.⸗Kaufmann Schmitt, Mannheim. 10.30 Uhr: Praktiſche Fragen aus dem Konkurs⸗ und Vergleichsrecht: Wirtſchaftsprüfer Dr. Kirſch⸗ ner, Ludwigshafen. 15 Uhr: Das neue Scheck⸗ und Wechſelgeſetz: Han⸗ delsſchul⸗Aſſeſſor Dörſam, Mannheim. 17 Uhr: Nationalſozialiſtiſches Recht in der Wirt⸗ ſchaft: Arbeitsgerichtsdirektor Dr. Spiegel, Mannheim. Samstag, 3. Oktober 1936 8 Uhr: Leiſtungsentgelt und Wirtſchaftsentfaltung: 14 Wendt, Dozent an der Univerſität Heidel⸗ erg. 5 enthalt ſo angenehm als möglich zu geſtalten. Es würde uns aber nicht minder freuen, wenn wir be⸗ „daß recht viele in Bürgerquartieren Unterkunft gefunden haben. Sch. u Das Feſt der goldenen Hochzeit feierten in Feudenheim in geiſtiger und körperlicher Friſche Schon ein Achtellos kann 100 noch eine ſtattliche Summe, die ſeine Wünſche erfüllen kann. Schon ſind die Vorbereitungen für die kommende Lotterie im Gange. Am 20. Oktober 1986 beginnt die Ziehung zur 1. Klaſſe. Da ein Achtellos nur.— Reichsmark je Klaſſe Der Präſident der Preußiſ Sparkaſſendirektor i. R. Heinrich Schmelcher und Frau Margaretha geb. Brunner. Früher Bürger⸗ meiſter in Eppingen, übernahm er im Jahre 1896 die Leitung der Sparkaſſe in Mannheim und führte ſie bis zu ſeiner Zurruheſetzung im Jahre 1926. Unter ſeiner Leitung nahm die Sparkaſſe einen außerordentlichen Aufſchwung. Das letzte Mal Nr. 20 0⁴⁵ das nãchſte Mal vielleicht Sie! Vor wenigen Tagen hat die Lostrommel im Ziehungsſaal der Staatslotterie wieder einmal das große Los entſchieden — eine Nummer, eine Hoffnung wurde zum Willionenbe⸗ trag! Mag das Los auch von mehreren Glücklichen in Leilab⸗ ſchnitten geſpielt worden ſein— jeder Beteiligte 0 ält immer 000.— Reichsmark gewinnen. e Errichtung einer Knochen⸗Extraktionsanlage beſchäf⸗ 10 Uhr: Der Treuhänder in der Wirtſchaft: Dr. Ammelounx, Dozent an der Univerſität Hei⸗ delberg.— 11.30 Uhr: Arbeitsführung und Berufserziehung im Dienſte einer Leiſtungsſteigerung: Kreisberufs walter E. Fr. Welſch, Mannheim. 8 Der Sonderzug zum Wandertreſſen nach Eiſenach fällt aus Nachdem bis zu Anfang dieſer Woche nahezu 300 Karten bereits bezahlt waren, ſtockte mit einem Male ſeit der ohne Schuld des Pfälzerwaldvereins ſehr ſpät erfolgten Bekanntgabe der Fahrzeiten der Ver⸗ kauf. Die zuerſt gemeldeten Abfahrtszeiten konnten nicht eingehalten, der Zug ſelbſt mußte beſonderer Umſtände wegen von der Bahn auf eine große Um⸗ wegſtrecke über Meiningen gelegt werden. Dadurch wurden aus 5 nun 7 Fahrſtunden, was auf Koſten des Aufenthaltes in Eiſenach gegangen wäre. So war es ganz ſelbſtverſtändlich geworden, daß das für die Fahrt vorhandene große Intereſſe vieler Volks⸗ genoſſen nachließ. Es beſtand wenig Ausſicht mehr auf Erreichung der Mindeſtzahl von 800 Teilneh⸗ mern. Da die freudigen Beſteller Rückſicht verdienen, muß nunmehr der Zug abgeſagt werden. 9 Bis ſpäteſtens Dienstag, 19 Uhr, ſind die ge⸗ löſten Fahr⸗, Platz⸗ und Teilnehmerkar⸗ ten vollzählig gegen den eingezahlten Fahrpreis dort auszutauſchen, wo ſiegelöſt Mit der Poſt eingegangene Geldſendungen gehe 3 durch die Poſt wieder zurück. Es iſt bedauerlich, daß damit der Weſten Deutſchlands auf dem großen Wandertreffen nicht die gewünſchte Vertretung hat. 4 Ein gutes Lſcht—.⁰⁰ für die gemütliche Eckel Göschonkhaus an den planken P 2. 12 Nitzsche& Reimer B 3. 12 un Ein Standkonzert am Weinbrunnen veran⸗ ſtaltet heute abend 18 Uhr Koͤc. Ausführende iſt die Werkkapelle BBC unter Leitung von Kapellmeiſter Lauterbach. 85 * Die hübſche Ausſtellung„Deutſche jenſeits der Grenzen“ in der Friedrichſchule, die ſich eines regen Beſuches erfreut, iſt auch in der kommenden Woche noch zu ſehen. Aus völkiſchen Gründen ſollte ſie jeder Mannheimer geſehen haben: ſie iſt lehrreich und anregend in hohem Maße und die fleißigen Schüler verdienen es wirklich, daß man ihre Ar⸗ beiten beſichtigt. k Neue Freimarkenheftchen. Die Deutſche Reichs⸗ poſt hat eine Neuauflage des Freimarkenheftchens beſchloſſen. Dieſe Heftchen gelangen in dieſen Tagen an den Poſtſchaltern zum Verkauf. Die neuen Heft chen in rotem Umſchlag werden 29 Poſtwertzeicher zu den Einzelwerten von 1, 3, 5, 6, S und 12 Rpf. im Geſamtbetrag von 2 RM. enthalten. Die Deutſche Reichspoſt erfüllt damit einen Wunſch weiter Kreiſe, denen die kleinen handlichen Markenheftchen imme ein unentbehrlicher Begleiter geweſen ſind. — —— 7— ——— 50 2. 55————— 4 — 5— S—— K „Wasſagen Sie zu Spanien?“ fragte man Haſe'in am Stammtiſch.„Spanien? Spanien? Sie meinen wohl wegen der Stierkämpfe?“ antwortet unſer Held verdattert. Na, da gab's ein Hallo, als ſich herausſtellte, daß 3 Haſe wieder mal von nichts wußte! Man zog ihn ſo auf, daß er rot wurde wie ein Briefkaſten und ſich ſchleunigſt empfahl 33 Tia— hätte er Zeitung geleſen! Da weiß man, was paſſiert, und fühlt ſich nicht blamiert! koſtet, kann ſich jeder, auch der, der nur einen geringen Betrag einſetzen will, beteiligen. nd wieder werden auf 800000 Loſe 343000 Gewinne mit insgeſamt 67591680.— Reichsmark ausgeſpielt. Faſt jedes zweite Los gewinnt 8 alſo, und alle Gewinne ſind einkommenſteuerfrei. cſhSüddeutſchen Staatslotterie 5 1 1 —— 5 ——— —— ten. Nach verſchiedenen Ausſcheidungskämpfen wa⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Verbraucherhöchſtpreiſe für Speiſekartoffeln für die Monate September bis Jahresſchluß Der Kartoffelwirtſchaftsverband Baden ordnet mit Zuſtimmung der Preisüberwachungsſtelle an: In Mannheim, Heidelberg, Pforzheim, Karls⸗ ruhe und Freiburg koſten 50 Kg. weiße, rote und blaue Sorten bei Zufuhr an den Verbraucher.20 Mark. Fünf Kilogramm koſten 38 Pf., 0 Kg. 4 Pf. Bei gelben Sorten ſtellen ſich die entſprechenden Preiſe auf.50., 41 und 4,5 Pf. In den mitt⸗ leren Städten koſten weiße, rote und blaue Sorten jeweils.10., 37 und 4 Pf., die gelben Sorten .40., 40 und 4,5 Pf. In den Gemeinden, in denen die Verbraucher vom Erzeuger beliefert werden, koſten 50 Kg. weiße, rote und blaue Sorten 2,60., gelbe Sorten.90 M. Am die Kleinkaliber⸗Landesmeiſterſchaſt Zweiter Sieger ehem. 110er Mannheim Während dieſes Sommers wurde die Landesmei⸗ ſterſchaft unter den Kleinkaliber⸗Schützenmannſchaf⸗ ten des Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“, Lan⸗ desverband„Kurpfalz“, ausgetragen. Aus 43 Kreiſen ſtellten ſich nicht weniger als 2600 Schützenmannſchaf⸗ ren nun die Kreisſieger in Ludwigshafen zum Ent⸗ ſcheidungskampf um die Landesmeiſterſchaft angetreten. Dieſer Endkampf wurde von dem Lan⸗ desſchießwart Pohl ſelbſt geleitet. Das Ergebnis läßt wieder vortreffliche Einzelleiſtungen der Kyff⸗ häuſerſchützen erkennen. Wie im vergangenen Jahre wurde auch heuer wieder die Kriegerkameradſchaft „Barbaroſſa“⸗Haiſerslautern mit 576 Ringen Landes⸗ meiſter. Die Mannheimer 100er⸗ͤKame⸗ radſchaft ſchlug ſich faſt ebenbürtig, indem ſie —5 nur 10 Ringen Unterſchied an die zweite Stelle am. Der Odenwaloklub wandert im Käfertaler Wald Einer vor mehreren Monaten gegebenen An⸗ regung folgend hatte Wanderwart Fritz Schäfer zu einer Zwiſchen⸗Wanderung durch den Käfertaler Wald aufgerufen. Ein trüber Morgen zog herauf, und als es Zeit wurde, aufzubrechen, hatte Petrus ſeine Himmels⸗ ſchleuſen weit geöffnet. Trotzdem fanden ſich, ge⸗ trieben von echter Wanderliebe, rund 50 Unent⸗ wegte an dem vereinbarten Treffpunkt in Walo⸗ hof ein. Bei vorübergehender Trockenheit erfolgte gegen halb 11 Uhr der Abmarſch über die Wald⸗ pforte und die pappelloſe Pappelallee. Aber ſchon an der Ahornallee ſetzte erneut der Regen ein, der nun ſteter Begleiter war, ſo daß die für ſpäter vorge⸗ ſehene Waldraſt leider ausfallen mußte. Auf präch⸗ tigen Wegen und Pfaden ging es pauſenlos nach dem Dreimärkerſtein und von dort im weiten Bogen zur Blumenau, die gegen 13 Uhr erreicht wurde. Hier wurde eine wohlverdiente, mehrſtündige Raſt gemacht. Die gute Küche und der Patenwein brachten die durch die andauernde Näſſe geſtörten Seelen ſchnell wieder ins Gleichgewicht. Bald kam auch die übliche fröhliche Stimmung, die durch ein Schrammel⸗Duett weiter gehoben wurde. Wander⸗ wart Fritz Schäfer begrüßte in ſeiner launigen Art die Teilnehmer, unter denen das zarte Geſchlecht reichlich vertreten war, und gab Auſſchluß über die geplanten Wegebezeichnungen des durchwanderten Gebietes. Der Vorſitzende dankte ihm mit herzlichen rung“, Die„Alltagskoſt“ des deutſchen Volkes Deutſchlands Brotverſorgung iſt geſichert— Wieviel Brot eſſen andere Völker? Milliardenumſatz des Bäckergewerbes Auf dem Nürnberger Parteitag hat der Füh⸗ rer und Kanzler das Wort der„Alltagskoſt des deutſchen Volkes“ geprägt, die ſtets vorhanden ſein werde. Zu dieſer„Alltagskoſt“ gehört in erſter Linie das Brot. Vornehmſte Aufgabe der Land⸗ wirtſchaft iſt es gerade in Deutſchland ſtets geweſen, den Getreidebedarf der Bevölkerung aus eigener Scholle ſicherzuſtellen. Wie ſehr das auch bei der diesjährigen Ernte trotz der hier und dort allzu feuchten Witterung der Fall iſt, ging aus den dieſer Tage veröffentlichten Zahlen über die vorausſicht⸗ liche deutſche Getreideernte hervor. Nicht minder wichtig als der Anteil des Bauern an der Beſchaffung der Alltagskoſt, des Brotes, iſt auch die Aufgabe des deutſchen Bäckers. Das geht u. a. aus der Anfang November in Leip⸗ zig ſtattfindenden internationalen Tagung des Brot⸗ bäckereigewerbes hervor, auf der wichtigſte Themen der Volksernährung zur Debatte ſtehen werden, ſo u. a.„das Programm der deutſchen Broternäh⸗ ein Referat von Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler über„Preiſe und Wirtſchaſt“ und manches andere. Wie weſentlich die Rolle des deutſchen Bäckerhandwerks im Rahmen der Volkswirtſchaft iſt, kann man aus Mitteilungen entnehmen, die die Reichszentrale Deutſcher Bäckereigenoſſenſchaften jetzt gemacht hat: Für die rd. 107 000 Bäckerei⸗ betriebe im Deutſchen Reich beträgt der Roßſtoff⸗ bedarf jährlich 1,3 bis 1,4 Mrd. Mk. Den Mehl⸗ verbrauch der Bäckereien kann man mit 45 Mill. Dz. annehmen, ſo daß ſich der Umſatzwert des Mehls bei einem Durchſchnittsſatz von 27 Mk. insgeſamt auf über 1,21 Mrö. Mk. beziffert. Da der Anteil der Rohſtoffe bei den Erzeugniſſen einer Bäckerei 50 bis 60 v. H. ausmacht, andererſeits der Geſamtumſatz der Bäckereien 1933 rd. 2 Mrd. Mk. betrug, kann infolge der ſeitdem eingetretenen Umſatzerhöhungen mit einem Geſamtumſatz aller deutſchen Bäckereien von 2,2 Mrö. Mk. gerechnet werden. 2,2 Mrdö. Mark für den wichtigſten Teil der All⸗ tagskoſt des deutſchen Volkes! Das erſcheint viel und iſt doch in Wahrheit trotzdem eigentlich recht wenig. Denn der deutſche Brotverbrauch war früher zwei⸗ fellos größer als er es heute iſt. Das baliforniſche Ernährungsbüro hat kürzlich Un⸗ terſuchungen angeſtellt, um die Veränderungen im Brotverbrauch für zweimal fünf Jahresſpannen bei verſchiedenen Völkern zu ermitteln. Es ſtützte ſich dabei auf ſtatiſtiſche Angaben, die aus den beteiligten Ländern ſelbſt vorlagen. Danach hat der jährliche deutſche Brotverbrauch in den Jahren 1909 bis 1914 durchſchnittlich 73 Kg. betragen, in den Jah⸗ ren 1929 bis 1934 dagegen nur noch 63 Kg. Das iſt eine Abnahme je Kopf der Bevölkerung von 10 Kg. Stellt man den normalen Brotverbrauch eines Er⸗ wachſenen an jedem Tage mit 4 Pfund in Rechnung, ſo würden 10 Kg. Brot 80 Tage reichen. Mit an⸗ deren Worten: Im Jahrfünft 1929—34 hat der durch⸗ Worten und feierte ihn als den unermüdlichen För⸗ derer des Wandergedankens durch ein dreifaches „Friſchauf!“ ſchnittliche Deutſche, ſtatiſtiſch geſehen, den Brotkon⸗ ſum an nicht weniger als 80 Tagen völlig ausge⸗ laſſen. In den übrigen großen europäiſchen Ländern iſt der Brotverbrauch je Kopf der Bevölkerung auch heute noch weſentlich größer als in Deutſchland. An der Spitze aller Staaten ſteht dabei Frankreich mit einem Brotverbrauch von 190 Kilogramm je Ein⸗ wohner im Jahrfünft 1929—34. Es folgen Italien (trotz der Mais⸗ und Reisſpeiſen!) mit 171 Kilo⸗ gramm, Spanien mit 145 Kilogramm, Belgien mit 143 Kilogramm, England mit 135 Kilogramm, die Schweiz mit 133 Kilogramm, Holland mit 104 Kilo⸗ gramm, Schweden mit 73 Kilogramm. Einen eben⸗ ſo großen Brotverbrauch wie Deutſchland, oder einen noch geringeren, weiſen nur Norwegen(63 Kg.), Portugal(60 Kg.) und Finnland(43 Kg.) auf. Aller⸗ dings iſt der Brotverbrauch je Kopf der Bevölkerung auch im außerdeutſchen Europa überwiegend zurück⸗ gegangen. Einbußen weiſen z. B. Frankreich, Eng⸗ land, die Schweiz, Holland auf, während im Ver⸗ gleich der beiden Jahrfünfte Italien eine Steigerung von 162 auf 171 Kg., Schweden eine Erhöhung von 57 auf 73 Kg. meldet. Beide Länder, insbeſondere aber das ſkandinaviſche Brudervolk, führen den kla⸗ ren Beweis, daß der Brotvevbrauch geſteigert wer⸗ den kann. Das dürfte alſo bei einer entſprechenden Qualitätsbeſſerung der Brotſorten, für die ſich die Bäcker und ihre Organiſationen gegenwärtig ſtark ins Zeug legen, ſowie bei einer noch zu verbeſſernden Werbung für Brot auch in Deutſchland zutreffen. Zwar iſt auch für Europa von den verſchiedenen Getreidearten der Weizen die wichtigſte Brotfrucht. Dieſe Feſtſtellung trifft aber für Deutſchland nicht zu, das vielmehr an ſeinem Roggen feſthält und gerade beim Brotverzehr Wert auf den kernigen Roggengeſchmack legt. So ſtellt ſich der Jahresver⸗ brauch an Weizen je Einwohner in Frankreich auf 198,8 Kilogramm, in Italien auf 188,7 Kilogramm, in England auf 153,8 Kilogramm, in der Schweiz auf 133,7 Kilogramm, in Holland auf 123,9 Kilogramm, in Oeſterreich auf 103,3 Kilogramm, in Schweden auf 92,6 Kilogramm, in Deutſchland dagegen auf nur 80,6 Kilogramm. Bei der ſoeben veröffentlichten 3. Getreidevor⸗ ſchätzung der diesjährigen beutſchen Ernte hat der Roggen recht günſtig abgeſchnitten. Da nun die deutſche Geſchmacksrichtung beim Brotverzehr den Roggen bevorzugt, darf man die Alltagskoſt, auch von der Brotſeite her geſehen, auf jeden Fall als völlig geſichert betrachten. Dabei kann man den Begriff„Brot“ ſogar ſo weit ziehen, wie es im Belieben jedes einzelnen Volksgenoſſen ſteht. Man kann alſo bedenkenlos Brötchen und Semmel mit einbeziehen, ebenſo Kuchen, und an Tortenſtücken, Weihnachtsſtollen und anderem feſtlichen Zubehör wird es auf keinen Fall fehlen. Die„Alltagskoſt“ wird alſo auch das Süße nicht vermiſſen laſſen. Inzwiſchen hatte Frau Sonne die Oberhand ge⸗ wonnen. So wurde der gegen 16 Uhr angetretene Rückweg über den Karlſtern zu einem beſonderen Genuß. Die ſchon im Verblühen befindliche Heide ſchuf im Verein mit den auf Baumſtämmen liegen⸗ den Sonnentupfen Reize eigener Art. Viel zu ſchnell war das Häuſermeer wieder erreicht!—e. Pilzberatung und Pilzwanderungen 4 Die Pilzberatung auf dem Hauptwochen⸗ markt findet jetzt wieder Dienstag, Donnerstag und Samstag, von g bis 10 Uhr, vor dem„Alten Rathaus“ ſtatt. Dort kann jedermann ſeine ſelbſtgeſuchten Pilze auf ihre Brauchbarkeit unentgeltlich unter⸗ ſuchen laſſen Am kommenden Sonntag, dem 2. September, fin⸗ det eine Pilzwanderung in den Wald von Käfertal ſtatt. Treffpunkt vormittags 9 Uhr am Karlſtern nördlich von Käfertal. Körbchen und Meſſer mitbringen. Fahrräder können eingeſtellt werden. Neuerwerbungen der Städtiſchen Bücher- und Leſehalle Allen: Antonio Advarſo. Berg: Jvar Halling. Eberle: Gold am Pazifik. Finckenſtein: Fünfkirchen. Joenhus: Wölfe. Helke: Fehde um Brandenburg. Hemmer: Die Morgengabe. La Roche: Das uner⸗ wartete Erbe. Nordhoff und Hall: Schiff ohne Ha⸗ fen. Ritter: Drei auf der Flucht, Streuvels: Knecht Jan. Sugimoto: Heirat in Nippon. Timmermans: Bauernpſalm. Wiechert: Die Flucht. Wulfertange: Schrappenpüſter. Vongden und David⸗Neel: Mipam Haslund⸗Chriſtenſen: Menſchen und Götter in der Mongolei. Leſehalle: Schönheit der Arbeit. Film und Bild in Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung. Baedeker: Oeſterreich. Des Führers Kampf um den Weltfrieden. Diewerge: Guſtloff. Beyer: Die Eben⸗ hürtigkeit der Frau. Außerdem ſind zahlreiche Bücher aus den Gebie⸗ ten des neuen Deutſchlands angeſchafft worden, darunter alle weſentlichen Werke über„Unſere Wehrmacht!“. Ein beratendes Bücherverzeichnis über„Raſ⸗ ſenkunde“ iſt erſchienen. Dieſer Führer durch das raſſenkundliche Schrifttum gibt nicht nur wichtige Literatur zu Schulungszwecken an, ſondern dient auch jedem Leſer, der ſich mit der Raſſenkunde und der Raſſenpflege beſchäftigen will. Der Katalog wird koſtenlos in der Bücherei verteilt. Religionsangabe auf dem Standesamt Nach dem Perſonenſtandsgeſetz haben die Stan⸗ desbeamten zu ſtatiſtiſchen Zwecken bei der Beur⸗ kundung von Geburten, Eheſchließungen und Sterbe⸗ fällen die Religion der Eltern, der Eheſchließenden und des Verſtorbenen zu erfragen, um den öffentlich⸗ rechtlichen Religionsgeſellſchaften hierüber Auskunft erteilen zu können. Nach einem Erlaß des Reichs⸗ innenminiſters iſt, ſoweit ein Beteiligter einer öffentlich⸗rechtlichen Religionsgeſellſchaft nicht ange⸗ hört, die Eintragung„ohne Religion“ in das ſtati⸗ ſtiſche Zählmaterial nur auf Verlangen vorzuneh⸗ men. Statt der Angabe„Diſſident“ iſt auf Wunſch die beſondere Weltanſchauungsgemeinſchaft zu nen⸗ nen, z. B.„Deutſche Glaubensbewegung“,„Deutſch⸗ gläubige Gemeinſchaft“,„Nordiſche Glaubensge⸗ meinſchaft“,„Chriſtlich⸗Deutſch⸗Nordiſche Religion“ uſw., dagegen ſind die Sammelbezeichnungen „deutſchgläubig“ oder„deutſchgottgläubig“ nicht zu verwenoen. — a leeres— 9 1— 0 4 2 3 ftene Stellen Vermietungen innee ſTVermiscfles a 00— Obstpressen Hochherrſchaftliche Bozeſähr„ne Manſ. llaus- Obstmühlen re Uol. Sauh. Madchen W 0 zu verm 8458 verwaltungen Kra uthobel Person ſ9. ſchon hier in Immer- 0 ung N21 Treyppe Steuer⸗ u. Wirt⸗ ſar aornge Stellang war i mit Dlele, Loggia, Vorplag, Balk, Achalengerat Dosen-Verschlugapparate 2 Manſ., 2 Keller, Warmwaſſer und but Möhl. Aun. Elnmashgläser Dexirksleiter au älter., chriſtl. Warmw-⸗Heigung, Lift ſowis allen neu herger. evtl, Anfragen an Küchenwaagen Ehev. in kl ruh. neuzeitl. Zubehör, Anguſta⸗Anl. 34 m. 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Seite /Nummer 443 Zum vierten Male gegen Luxemburg Kein„Nebenkriegsſchauplatz“ Der deutſche Fußbollſport trägt am kommenden Sonn⸗ tag— nicht zam erſten Male— einen Zweifrontenkampf aus, wobei das Spiel gegen die Tſchechoflowakei in Prag natürlich das größere Intereſſe beanſprucht. Aber es wäre werfehlt, das Spiel in Krefeld auf die leichten Schultern zu nehmen, denn trotz des:0 für Deutſchland im olympiſchen Fußballturnier darf unſer weſtlicher Nachbar nicht unter⸗ ſchätzt werden. Daß das bei den verantwortlichen Männern auch nicht der Fall iſt, geht aus der zwar etwas bunten, aber doch ſehr ſpielſtarken deutſchen Mannſchaft hervor, die fol⸗ gendes Ausſehen hat: Füriſſen (Rot⸗Weiß Oberhauſen) Id Sievert 0 (SV Saarbrücken)(Hannover 96) 1 Rohde Zielinfki Tibulſti (Union Hamborn)(Tod Eimsbüttel)(Schalke 94) Malecki Billen Pörtgen Kuzorra Günther (Sann. 96)(Bfs Osnabrück)(beide Schalke)(Duisb. SB) Es iſt das vierte Spiel, das wir gegen das Großherzog⸗ ium austragen. Zum erſten Male ſpielte eine deutſche Mannſchaft am 11. 3. 1934 in Luxemburg und gewann mit :1. Dieſem hohen Siege folgte am 18. 8. 35 ein zweites Spiel im Luxemburger Stadion, das— allerdings von einer ausgeſprochenen deutſchen Nachwuchsmannſchaft— nur mit:0 gewonnen wurde und im olympiſchen Fußball⸗ turnier diſtanzierten wir unſeren Gegner klar mit 90. Trotz dieſes erſt vor einigen Wochen errungenen überragen⸗ den Erfolges haben wir Grund, die Luxemburger ernſt zu nehmen, denn auch unſer Gegner macht alle Anſtrengungen, dieſe:0⸗Niederlage von Berlin vergeſſen zu machen. Daß Luxemburg ſich zu einem großen Spiel aufraffen kann, Der kommende Hanoballſonntag Voller Betrieb in der Gauklaſſe Wie wir ſchon berichteten, verlieſen die Spiele des ver⸗ gangenen Sonntags, abgeſehen von der Höhe der Reſultate, normal. Nachzutragen iſt nur noch das Ergebnis aus Nuß⸗ loch. Der TW Rot konnte auch auf dem gefährlichen Platz der Nußlocher beſtehen. Nach einer unentſchiedenen Halb⸗ zeit:5 drehte der Neuling wie vor 14 Tagen auf dem VfR⸗ Platz mächtig auf und gewann mit 11:6 Toren. In der Tabelle führt nun Ketſch vor VſR und TV Rot, während Waldhof und Weinheim noch gar nicht in die Kämpfe ein⸗ gegriffen haben. Der kommende Sonntag ſieht nun Badens Gaumann⸗ ſchaften faſt vollzählig am Start. Um den Handballpokal kämpfen: TV Weinheim— T Seckenheim TG Ketſch— Sp St. Leon Nach dem bisherigen Verlauf der Spiele darf man beide Male mit Siegen der Platzvereine rechnen. Allerdings auf der Hut müſſen die Platzherren ſein, denn einmal wird Seckenheim ſich endlich auf ſeinen Ruf beſinnen und dann iſt auch der Sp St. Leon eine Mannſchaft, die zu kämpfen verſteht. Aber dennoch: Ketſch und Weinheim ſollten auch dieſe Runde überſtehen können. Die Verbandsſpiele werden gleichfalls fortgeſetzt. Dies iſt unbedingt zu begrüßen, denn Gauſpiele und ſonſtige unvorhergeſehene Fälle laſſen oft ſo viele Termine un⸗ genützt verſtreichen, daß man beſonders jetzt in der günſti⸗ gen Fahreszeit jeden freien Tag nützen muß. Drei Paa⸗ rungen wurden für kommenden Sonntag getroffen: TV Rot— TSpV Oftersheim T Ettlingen— SpV Waldhof TSp Nußloch— VfR Mannheir. Näch zwei auswärtigen Spielen empfangen die Roter“ erſtmals zu Hauſe Gäſte im Punktekampf. Da dies zudem noch der alte Rivale aus den Aufſtiegsſpielen iſt, wird in Rot am Sonntag Großkampftag ſein. Das gute Abſchneiden der einheimiſchen Mannſchaft wird das übrige dazu tun. Rot ſollte mit Oftersheim fertig werden können. Waldhof greift erſtmals in die Verbandsſpiele ein und muß nach Ettlingen. Wir zweifeln nicht daran, daß beide Punkte mit nach Mannheim wandern, ſelbſt wenn der Meiſter nicht in beſter Auſſtellung antreten ſollte. Die Roſenſpieler müſ⸗ ſen nach Nußloch. Die Mannheimer haben in Ettlingen jo gefallen, daß man ſie auch in Nußloch als Sieger er⸗ warten darf. Die Spiele der Bezirksklaſſe Staffel 1 In dieſer Stoffel überraſchte am letzten Spieltag die Niederlage der 46er in St. Leon bei der dortigen Turn⸗ gemeinde. Wenn auch dieſer Punktverluſt bitter iſt, ſo iſt domit jo noch nicht alles verloren und kann wieder gut⸗ gemocht werden. Der letzte Septemberſonntag bringt ein volles Programm. Die Terminliſte lautet: TV Hohenſachſen— TG St. Leon 3 TB 46 Mannheim— T Handſchuhsheim TV Hockenheim— MTG TB Friedrichsfeld— TV Viernheim Die St. Leoner, die zunächſt die Tabelle anführen, müſ⸗ en ſich in Hohenſachſen, ſofern der dortige Turnverein eine komplette Mannſchaft zur Stelle hat, ſtrecken, wenn ſie keine Ueberraſchung erleben wollen. Wir halten jedoch an dieſem Spieltag zu dem Gaſt. 1846 Monnheim wird zu Hauſe gegen Handſchuhsheim einen ſicheren Sieg ſeiern, Völlig offen iſt das Spiel in Hockenheim, da noch unbekonnt iſt, in welcher Formation die M7 antritt. Die Fried⸗ richsfelder erwarten ihre Turnbrüder aus Viernheim. Auch hier muß man zunächſt abwarten, wie die Mannſchaften ſtehen. Friedrichsfeld hat in Ziegelhauſen einen Mann⸗ ſchaftszuſammenbruch erlebt, der wohl nicht ohne Folgen geblieben iſt. Viernheim könnte unter den obwaltenden Umſtänden zu beiden Punkten kommen. Staffel 2 Dieſe Staſſel ſieht für den kommenden Sonntag einige intereſſante Paarungen vor. Es ſpielen: TV'Leutershauſen— TSp Schönau Sp St. Leon— Poſtſportverein Mannheim TV Wieblingen— SpVSchwetzingen Reichsbahn⸗TSpV— Jahn Weinheim Sieſe Begegnungen werden ſchon frühzeitig mit dem Zu⸗ ſammentreffen von Poſt und SpV St. Leon eine gewiſſe Klärung bringen. Wer aus dieſem Kampf als Sieger her⸗ vorgeht, iſt ſchwer zu ſagen, darf ſich aber begründete Hoff⸗ nung auf einen der vorderen Plätze in der Tabelle machen. Der St. Leoner Sportverein, Poſt Mannheim und TSp Kronau darf man als ſchärfſte Rivalen in dieſer Gruppe betrachten. Leutershauſen empfängt zu Hauſe Schönau und dürfte ſich beide Punkte ſichern. In Wieblingen gaſtiert der Spy Sehwetzingen. Trotz der Niederlage des Vorſonn⸗ Zwei Monate Trainingspauſe— aber Schaukämpfe zeigte es noch im November vorigen Jahres, wo eine B⸗ Mannſchaft von Frankreich nur ein:2 herausholen konnte und ſchließlich iſt auch die:5⸗Niederlage gegen Irland im Mai d. J.— gemeſſen an dieſem überragenden Gegner— durchaus als Erfolg anzuſehen. Luxemburg wird ebenfalls alles daranſetzen, die ſtärkſte Mannſchaft, über die es z. Z. verfügt, aufzuſtellen, um die Niederlage im olympiſchen Fußballturnier wettzumachen. Die große Zahl der vom Luxemburgiſchen Fußballverband namhaft gemachten Spie⸗ ler, die in Trainingsſpielen erprobt wurden, weiſt ſchon darauf hin, daß man ſich im Großherzogtum allerlei vor⸗ genommen hat. Es iſt alſo durchaus nicht übertrieben, wenn man be⸗ hauptet, daß der Kampf in Krefeld nicht von vornherein gewonnen iſt. Wir haben dieſe Begegnungen auch ſtets als Feuerprobe für junge Nachwuchsſpieler angeſehen. An dieſem Gegner ſollen Nationalſpieler für größere Aufgaben vorbereitet werden, und es iſt daher dͤurchaus richtig, wenn man ihnen in Rohde und Tibulſki, in Pörtgen und Kuzorra und in Sold, der diesmal auf den Verteidigerpoſten zurück⸗ gezogen werden mußte, einige bewährte Stützen mitgibt, die das Mannſchaftsgefüge von vornherein ſichern. Betrach⸗ tet man unſere Mannſchaft näher, ſo haben die Verant⸗ wortlichen bei ihrer Aufſtellung ohne Zweifel eine recht glückliche Hand gehabt, denn Schlußdreieck, Läuferreihe und der Sturm weiſen Spieler von Format auf, die dafür ſor⸗ gen werden, daß dem Gegner das Leben ſauer gemacht und jede Chance ausgenutzt wird. Vor allem von der Läufer⸗ reihe und dem Sturm verſprechen wir uns ſehr viel, ſo daß wir dem Spiel in Krefeld mit Zuverſicht entgegenblicken können. tages gegen Reichsbahn, geben wir den Spargelſtädtern die beſſeren Chancen. Reichsbahn endlich empfängt Jahn Wein⸗ heim. Weinheim iſt nicht mehr der Gegner des Vorjahres. Die Reichsbahnleute ſollten zu ihrem zweiten Sieg kommen können. Kronau iſt ſpielfrei. Treffen der Hockeyjugend am Sonntag auf den VfR⸗Plätzen am Flughafen Die Spielzeit 36/37 bringt den Hockeyjugendabteilungen eine intereſſante Neuerung, die, falls ihre praktiſche Aus⸗ wirkung den berechtigten Hoffnungen entſpricht, weſentlich zur Förderung des Jugendhockey und damit des Hockey⸗ ſportes überhaupt beitragen Hürfte. In jedem Monat werden an einem Sonntag die Kna⸗ benmannſchaften der Hockeyvereine von Mannheim, Hei⸗ delberg, Ludwigshafen, Speyer, Frankenthal, Kaiſerslau⸗ tern und Dürkheim auf dem Platze eines teilnehmenden Vereines zu einem Turniere zuſammentreffen. Dieſen Veranſtaltungen kommt eine große Bedeutung ſowohl für die innere Entwicklung und Regelung des Jugendhockeys als auch für die Werbung nach außen hin zu. Auf der einen Seite erhalten die Spiele unſerer jüng⸗ ſten Aktiven, die im allgemeinen Spielbetrieb oft zu wenig berückſichtigt werden, den paſſenden und gebührenden Rahmen, deſſen Wirkung auf Spieler und Zuſchauer gleich fördernd ſein dürfte. Bei der einheitlichen Leitung der Turniere ſind weiterhin die Ueberſchreitungen der Alters⸗ grenze leicht zu vermeiden. Die ſich monatlich wieder⸗ holende örtliche Zuſammenfaſſung mehrerer Mannſchaften wird ein näheres gegenſeitiges Kennenlernen ſowie eine Vertiefung der flüchtigen Beziehungen mit ſich bringen, die in jeder Hinſicht zu erwünſchen iſt. Auf der anderen Seite bilden dieſe Veranſtaltungen, zu denen alle Jugendliche freien Eintritt haben, eine vor⸗ zügliche und eindringliche Werbung für den Hockeyſport, dem zur Wahrung und Verbeſſerung ſeiner auf der Olym⸗ piade bewieſenen ausgezeichneten Stellung immer wieder neue Kräfte zugeführt werden müſſen. 8 8 So wird am kommenden Sonntag auf den BſR⸗Plätzen am Flughafen um.15 Uhr das erſte Hockeytreſſen, bei dem 8 Vereine beteiligt ſind, ſtattfinden. Den Spielen geht eine Flaggenhiſſung ſowie eine kurze Anſprache voraus. Der Mannſchaftsgedanke im Schulturnen In den Leibesübungen ſpielt der Begriff der Mann⸗ ſchaft eine hervorragende Rolle, denn im Sport kann ſich die Mannſchaft in beſter Weiſe bewähren. Erziehung des Charakters, Diſziplin, Gefühl für Einordnung müſſen zu⸗ ſammenklingen, um die Grundlage für den Mannſchafts⸗ gedanken zu ſchaffen. Das muß vorausgeſchickt werden, um auch den Mannſchaftsgedanken im Schulturnunterricht, der ohne Frage die weitere Ausrichtung der Leibeserzie⸗ hung im Rahmen der Schule beſtimmt, richtig aufzuzeigen. Gerade in der Schule kann der Mannſchaftsgedanke eine große Förderung erfahren. Vielfältig ſind die Formen, die dem Lehrer an die Hand gegeben ſind, um mit ſeinen Jun⸗ gen dieſes hohe Ziel Wirklichkeit werden zu laſſen. Dazu kommt die weitgehende Möglichkeit, im Rahmen der Spiele, des Schwimmunterrichtes, der Wanderungen und vielleicht auch des Schullandheimaufenthaltes die Theorie des Mann⸗ ſchaftsgedankens in die Praxis umzuſetzen. An die Stelle der rein perſönlichen Leiſtung tritt die Mannſchaftsleiſtung, wobei jedoch nicht außer Acht gelaſſen werden darf, daß, je höher der Leiſtungsſtand des einzelnen Mitgliedes der Mannſchaft iſt, deſto größer auch die Summe der Geſamt⸗ leiſtung der Mannſchaft ſein muß. Eine nur aus ſchlechten Kräften beſtehende Mannſchaft wird naturgemäß auch nie⸗ mals eine gute Geſamtleiſtung bieten können. Es iſt ja zumeiſt ſo, daß— und hier ſei der Sport allgemein an⸗ geführt— die Mannſchaft vorerſt noch nicht die volle Aus⸗ wirkung gefunden hat, wie wir ſie eigentlich haben wollen. Oft iſt nur das äußere Wort Mannſchaft das Bindeglied zwiſchen den einzelnen, es fehlt das innerliche Verbunden⸗ ſein aller, es fehlt das gemeinſame Wollen. Demgegenüber wird eine Mannſchaft, die ihrem ganzen Weſen nach zu einem feſten Beſtandteil zuſammengeſchweißt iſt, immer eine größere Schlagkraft beſitzen, da ſie ja von einem ganz anderen Einſatzwillen beherrſcht wird. Der einzelne muß völlig in der Gemein⸗ ſchaft aufgehen, ö, h. alſo zugleich, daß auch die Wett⸗ kämpfe ſtets Mannſchaftscharakter tragen müſſen. Einzel⸗ wettbewerbe dürfen nur dann angeſetzt werden, wenn ſie notwendig ſind, um eine Ausleſe bei der Zuſammenſtellung von beſonders kampfkräftigen Mannſchaften darzuſtellen. Man kann vielleicht ſagen, daß der Mannſchaftsbegriff im Schulturnunterricht noch nicht mit der bewußten Einſtellung gepflegt werden kann. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß die Jugend von Kindheit an im Mann⸗ ſchaftsgeiſt erzogen werden muß, um ſpäter in die große Gemeinſchaft, das Volk, hineinwachſen zu können. Nicht die äußeren Merkmale machen die Mannſchaft, ſon⸗ dern allein der raſſe⸗ und charaktermäßig bedingte Aufbau. Verſchieden kann die Form der Mannſchaftswettkämpfe ſein, verſchieden die Feſtſtellung der Mannſchaftsleiſtung. Wie kann die Forderung des Mannſchaftsgedankens im Schultunterricht nun in die Praxis umgeſetzt werden? Die Klaſſengemeinſchaft als die kleinſte Zelle der Schule ſollte mehr denn je Gelegenheit haben, mit anderen Klaſſengemeinſchaften in Wettbewerb zu treten. Hier wird der Gedanke der Kameradſchaft, der Einſatz des einen für den anderen und damit für die Ge⸗ ſamt⸗Mannſchaft am beſten gefördert. Gibt es dann be⸗ ſondere Auswahlprüfungen, ſo kann die Klaſſengemein⸗ ſchaft dͤurch eine kleinere und dafür leiſtungsſtärkere Gruppe Athleten zu einem neuen Verſuch eingeladen. vertreten werden. Immer aber muß ſich hier der einzelne in die Ganzheit einfügen, um durch ſeine eigene Bereit⸗ ſchaft immer wieder zu beweiſen, daß ihm das Ganze wich⸗ tiger iſt als ſeine Einzelleiſtung. Man wird auf der an⸗ deren Seite ſagen, daß dem Lehrer die Beurteilung des eingelnen Schülers dadurch erheblich ſchwerer wird. Dazu iſt feſtzuſtellen, daß eine Beurteilung ſehr wohl möglich iſt, da ja hier gerade jeder Junge beweiſen kann, ob er wirk⸗ lich zur Gemeinſchaft gehört und mit ihr lebt und kämpft. Jede Sportart kann im Mannſchafts⸗Wettbewerb durch⸗ geführt werden, ganz gleich, welche Vorbedingungen ge⸗ geben ſind; es läßt ſich immer eine Bewertung der Kampf⸗ gruppen ermöglichen. Die Schule hat hier eine große Auf⸗ gabe, aber zugleich auch die Möglichkeit, die ihr anvertraute Jugend bereits zu dem zu erziehen, was ſpäter von ihr als ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung erwartet wird: ſich ſelbſt jederzeit voll eingeſetzt zu haben für den anderen, für den leiſtungsſchwächeren Teil, für die Gemeinſchaft. Am die deutſche Vereinsmeiſterſchaft TV 46 läßt nicht locker Nachdem es den Poſtlern trotz des miſerablen Wetters am vergangenen Wochenende gelungen iſt, den TV von 1846 in der deutſchen Vereinsmeiſterſchaft von der Spitze zu verdrängen, läßt dieſer nicht locker und hat ſeine i Die Tur⸗ ner wollen ihre Verſuche an zwei Sonntagen(27. Sept. und 4. Okt.), jeweils vormittags unternehmen. Letzter Termin für die DBM iſt bekanntlich der 11. Oktober. Man darf geſpannt ſein, ob den Turnern dieſes Vor⸗ haben gelingt. Neben gutem Können gehört eben doch eime gehörige Doſis Glück dazu. An einem Tag müſſen etwa 40 Athleten auf ihre beſte Leiſtungen kommen. Dies iſt nicht ſo einfach. Der Turnverein hat aber ein gutes Material und beſitzt auch in der Jugen einige talentierte Kräfte, die hier wertvolle Punkte erreichen können. Es wird alſo nochmals die Frage aufgeworfen: Werden 11 000 Punkte in Baden erreicht? Die Hauptſache iſt für die Turner aber, zunächſt in Baden wieder die Spitze zu er⸗ Die beiden Sonntage werden darüber Aufſchluß geben. Vereinsmeiſterſchaften der Radſport⸗Abteilung des §C Phönix 02 In Lieſem Jahr war die Radſport⸗Abteilung des Moc Phönix 02 ganz beſonders erfolgreich. Die Bezirks⸗ und Gau⸗Meiſterſchaft der Straße im Einerfahren konnte Berner nach harten Kämpfen für ſeinen Club gewin⸗ nen. Die Bezirks⸗Meiſterſchaft der Bahn über 1 Km. konnte Berner und die über 10 Kmn. Rößler erringen. Bei der Austragung der Vierer⸗Bezirksmeiſterſchaft hat der Sieger gegen die Wettfahrt⸗Beſtimmungen verſtoßen, ſo daß auch dieſer Sieg dem Mc Phönix vom DR Berlin zu⸗ geſprochen wurde. Der§c fährt am kommenden Sonntag ſeine Vereins⸗ Meiſterſchaften auf der Straße und der Bahn aus. Die Bahnmeiſterſchaften über 1 Km. und 10 Km. für Senioren und Jugend werden in der Pauſe und nach dem Fußball⸗ ſpiel gegen Viernheim ausgefahren, während die Straßen⸗ meiſterſchaft morgens um 9 Uhr gefahren wird, ſo daß gegen 10.30 Uhr die Fahrer auf der Radrennbahn ein⸗ treffen werden. Frankreich will die körperliche Erziehung fördern Die große franzöſiſche Sportzeitung„'Auto“ veröffent⸗ lichte vor kurzem ein Interview mit dem Unterſtaatsſekre⸗ tär für die körperliche Ertüchtigung Dezarnaulds, der einen umfangreichen Geſetzentwurf ausgearbeitet hat mit dem Ziel, die körperliche Ertüchtigung der franzöſiſchen Ju⸗ gend zu fördern. Dieſer Geſetzentwurf will die franzöſiſche Jugend im Alter von 14 bis 18 Fahren methodiſch für die Leibeserziehung erſaſſen, wobet man ſich an engliſche Vor⸗ bilder anlehnt. Für die Füngſten iſt eine körperliche Grundſchule vorgeſehen, für die älteren Jahrgänge eine umfangreichere Ausbildung, während die 18jährigen nach Grundſätzen geſchult werden ſollen, die auf die Vorberei⸗ tung für die Militärdienſtzeit hinzielen. In Frankreich macht man ſich ſchon ſeit langem Gedan⸗ ken darüber, daß der franzöſiſche Sport nicht Schritt gehal⸗ ten hat mit der Entwicklung in anderen Ländern. Beſon⸗ ders augenfällig wurde dieſe Tatſache nach den Olympiſchen Spielen in Berlin und es hat in Frankreich wahrlich nicht an kritiſchen Stimmen gefehlt, die das Verſagen der fran⸗ Kleine Sport⸗Nachrichten München und Berlin beabſichtigen, den nächſten Fuß⸗ ball⸗Städtekampf am 1. Oktober in München anläßlich des Kreisparteitages auszutragen. In der engliſchen Liga ſiegte am Mittwoch Derby County mit:1 über Wolverhampton Wanderers und übernahm damit die Tabellenführung. Arſenal London und die Glasgow Rangers, die Fußball⸗ Pokalmeiſter von England und Schottland, ſtanden ſich in einem Freundſchaftskampf gegenüber, den Arſenal mit 211 Toren gewann. Das„Feſt der Sportpreſſe“ findet in dieſem Jahre am 14. November in der Berliner„Deutſchlandhalle“ ſtatt. Die Veranſtaltung wird im Zeichen der fünf Ringe ſtehen. Zahlreiche Olympiakämpfer haben bereits ihre Mitwirkung zugeſagt. Weitere Polen⸗Starts deutſcher Raöfahrer ſind für An⸗ fang Oktober vorgeſehen. Die deutſchen Olympiaſieger Ihbe⸗Lorenz, ferner die Olympiakämpfer Karſch, Klöckner, Arndt und Hoffmann werden am 4. Oktober in Lodz und am 7. Oktober in Warſchau gegen die beſten polniſchen Bahnfahrer antreten. Deutſche Tennisſpieler werden ſich am Tennisturnter in Lodz beteiligen, das am Wochenende durchgeführt wird. Die deutſchen vertreten Guſtav Jänecke, Dettmer und Frl. Käppel. Ein merkwürdiger Weltmeiſter Seit einigen Wochen verſchanzt ſich der amerikeniſche Schwergewichts⸗Weltmeiſter James Jimmy Braddock hinter einer Handverletzung, die es ihm unmöglich macht, ſeinen Titel gegen den einzig anerkannten Herausforderer Max Schmeling zu verteidigen. Glaubte man ſchon damals nicht recht an die durchſichtigen Gründe, ſo wird es jetzt immer offen ichtlicher, daß der Amerikaner vor Max Schmeling— ſ kneift! Die Neuyorker Boxkommiſſion beſchäftigte ſich dieſer Tage wieder mit Braödock, der von ſeinem behandelnden Arzt ein Atteſt einreichte, in dem es heißt, daß der Welt⸗ meiſter noch mindeſtens zwei Monate in Behandlung blei⸗ ben müſſe, bevor er mit dem Training beginnen könne. Die Tatſache wurde zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig aber beſaß Braddock die Unverfrorenheit, um die Erlaubnis zu kleineren Kämpfen nachzuſuchen. Der Vertreter der Box⸗ kommiſſion fond ſcheinbar nichts dabei, daß der Weltmeiſter auf der einen Seite zwei Monate lang mit dem Training ausſetzen muß, dabei aber Kämpfe austragen will, denn er erklärte, daß die Kommiſſion an ſich nichts gegen ſolche Vier⸗ und Sechs⸗Rundenkämpfe habe, Braodock in dieſem Falle aber 5000 Dollar Garantie für dͤen Schmeling⸗Kampf hinterlegen müſſe. Allem Anſchein noch iſt ſich die NBC jetzt guch darüber klar, daß Braddocks Handverletzung nur ein Manöver iſt und will den Amerikaner mit der Garantie⸗ ſumme zum Titelkampf zwingen. Richtiger wäre es aller⸗ dings geweſen, Braddock während der Zeit ſeiner angeb⸗ lichen Kampfunfähigkeit auch Kampfverbot zu erteilen. Viel⸗ leicht aber iſt das amerikaniſche Publikum ſo anſpruchslos und begnügt ſich mit den Schauſtellungen eines Weltmei⸗ ſters, auch wenn er nur eine Hand gebrauchen kann und völlig untrainiert im Ring erſcheint. Die ſportlich denkende Welt hat über einen ſolchen Welt⸗ meiſter ihr Urteil ſchnell gefällt. Vielleicht kommt man mit der Zeit auch in Amerika einmal zu der Erkenntnis, wie ſehr ſolche unſauberen Machenſchaften gerade dieſen ſo ſchö⸗ nen Sport ſchädigen. Der große Olympia⸗Vortrag! Wie ſchon mitgeteilt, findet der offizielle Lichtbilder⸗ Vortrag über die 11. Olympiſchen Spiele mit dem Sport⸗ referenten des Deutſchlandſenders Rolf Wernicke nur einmalig in unſerer Stadt am Sonntag, 27. September, vor⸗ mittags 11.30 Uhr, im Gloria⸗Palaſt ſtatt. Die Kartennach⸗ frage hat ſehr ſtapk eingeſetzt, ſo daß es ſich empfiehlt, ſich rechtzeitig Karten in den bekannten Vorverkaufsſtellen zu beſchaffen. Die einzigartigen Lichtbilder werden jedem Be⸗ ſucher einen unvergeßlichen Eindruck vermitteln. zöſiſchen Olympiamannſchaft auf der ganzen Linie gebüh⸗ rend feſtſtellten. Wenn jetzt alſo die körperliche Erziehung in der Schule auf eine neue und weitaus umſaſſendere Grundlage geſtellt werden ſoll, wenn neue Sportplätze und Turnhallen gebaut werden ſollen, dann iſt das nicht zuletzt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß Frankreich einmal im internationalen Sport wie⸗ der den Anſchluß finden will, zum anderen dürfte aber den Anſtoß dafür gegeben haben, daß gerade in der letzten Zeit— wir denken nur an die Reichsparteitage der letzten Jahre— von franzöſiſchen Kritikern immer wieder darauf hingewieſen iſt, wie geſund und ſtark die deutſche Jugend iſt, welchen Vorſprung Frankreichs Nachbar im Oſten gerade in bezug auf die Jugenderziehung hat. Was die vormilitäriſche Jugenderziehung der 18jährigen Jugendlichen in Frankreich angeht, ſo iſt dieſe Ausbil⸗ dungsart in Frankreich bereits im März 1882 durch ein Geſetz eingeführt worden, das die Schießausbildung in den Knaben⸗Volksſchulen beſtimmte. Nach dem Weltkriege baute man dieſen Teil der körperlichen Erziehung der franzöſiſchen Jugend noch weiter aus und heute bilbet ſie einen wichtigen Faktor der Erziehungsarbeit der franzöſi⸗ ſchen Schulen. ſtaatsſekretariat ſür die Körperſchulung leitet dieſe vormi⸗ litäriſche Ausbildung und unterſcheidet die„Preparation militaire élémentaire“, alſo die niedere Vorbereitung und die„Preparation militaire ſupérieure“, die höhere mili⸗ täriſche Vorbereitung. Die Teilnahme an dieſen Ausbil⸗ dungskurſen war bisher freiwillig. Immerhin war die Beteiligung ſo ſtark, daß etwa ein Fünftel der jeweiligen Jahrgänge erfaßt wurde. Der neue umfaſſende Plan des franzöſiſchen Unter⸗ ſtaatsſekretärs Dezarnaulds bezweckt, dieſen Teil der kör⸗ perlichen Ertüchtigung noch weiter auszubauen, wie über⸗ haupt auch die jüngeren Jahrgänge methodiſch zu erfaſſen. Sold ſpielt nicht in Kreſeld Die deutſche Fußballmannſchaft zum Länderſpiel gegen Luxemburg am Sonntag in Krefeld hat eine Aenderung erfahren müſſen. die Reiſe nach Warſchau verzichten mußte, iſt auch diesmal beruflich unabkömmlich. An ſeiner Stelle wird nun Buſch von Duisburg 99, ein bewährter Nationalſpieler, der in den letzten Spielen aber keine Berüchſichtigung mehr fand, rechter Verteidiger ſpielen. Da nun Sold nicht nach Krefeld fährt, dürfte der Aus⸗ tragung des Meiſterſchaftsſpiels zwiſchen Kickers Offenbach und F Saarbrücken, das für Sonntag noch Offenbach an⸗ geſetzt iſt, nichts im Wege ſtehen. Auch in der tſchechiſchen Mannſchaft für das Prager Länderſpiel gegen Deutſchland wurde ein Spielertauſch vorgenommen. An Stelle von Luol(Viktoria Zizkov) wird nun Kvapil vom Sck Proßnitz linker Läufer ſpielen. ſpielt erſtmalig in der Nationalmann⸗ Ein Boxkampf Stuttgart— Baſel findet am 2. Oktober in Eßlingen ſtatt. Die Stuttgarter Mannſchaft ſteht wie folgt: Schepperle, Schmidt, Bandel, Dreher, Leitner, Wolf⸗ angel, Leiſer, Raff. Pierre Charles(Belgien) und der Rumäne M. Spakow, der eben erſt erklärte, er wolle ſich vom aktiven Boxſport zurückziehen, wurden von der JBu als Anwärter auf den Europameiſtertitel im Schwergewichtsboxen anerkannt. Der Kampf muß innerhalb von 3 Monaten ſtattfinden. Aus dedischem Benzol, 0 deutschem Spirifus und hochy/ igem Benzin Das im November 1928 gegründete Unter⸗ Der Saarbrücker Sold, der ſchon auf 555——————— ——— —— 4. Seite/ Nummer 443 Freitag, 25. September 1936 — 8— 4— —— ———* ——— 1 Brief aus Frankfurt Die neue Spielzeit in den Städtiſchen Bühnen— Eine Reichsbaumſchau im Grüneburgpark— Sauberkeit über alles! (Eigener Bericht der NM3) R. M. Frankfurt, 25. September. Zum Beginn der neuen Spielzeit in den Frank⸗ furter Städtiſchen Bühnen, dem Opernhaus, dem Schauſpielhaus und dem im vergangenen Jahre neu angegliederten Kleinen Haus, dem früheren Neuen Theater, gab der Frankfurter Generalintendant. Hans Meißner einen kurzen Ueberblick, was ge⸗ plant iſt. Vor allem ſoll die künſtleriſche Leiſtung der Städtiſchen Bühnen noch weiter geſteigert wer⸗ den, was um ſo mehr möglich iſt, als der Intendant jetzt alle alten Verpflichtungen, die aus früheren Verträgen beſtanden, abgewickelt hat. Zum erſten Male kann die Spielzeit aus eigenem Wunſch und Willen geſtaltet werden. Erfreulich iſt die Tatſache, daß die Römerbergfeſtſpiele, trotz des ſchlechten Wet⸗ ters, das viele Aufführungen behinderte oder unmög⸗ lich machte, die gleichen Einnahmen gebracht haben wie im Vorjahre, ja es ergab ſich ſogar eine leichte Einnahmeſteigerung. Weſentlich für den Erfolg der künſtleriſchen Arbeit der Frankfurter Städtiſchen Bühnen wird aber auch die Aktivierung der Zu⸗ ſchauer ſein, um ſo mehr, als in Frankfurt die beſten Stücke bei weitem nicht die Aufführungszifſern er⸗ reichen, wie ſie in anderen Städten üblich ſind. Durch ein Abkommen mit der Arbeitsgemeinſchaft der NS⸗ Kulturgemeinde und der NS⸗Gemeinde„Kraft durch Freude“ hofft man eine große Zahl von Volksgenoſ⸗ ſen zu erfaſſen und ſie dem Theater als ſtändige Be⸗ ſucher zuzuſühren. Zu dieſem Zweck werden allmo⸗ natlich Einführungsabende veranſtaltet. Im Schauſpielhaus und im Kleinen Haus ſollen im Laufe der Spielzeit je 16 Erſt⸗ oder Uraufführungen ſtattfinden, weniger als im Vorjahre, um die künſtleriſche Ar⸗ beit vertiefen zu können. Prominente Gäſte, Franz Völker im Opernhaus, Werner Krauß und Käthe Dorſch im Schauſpielhaus, werden dem Spielplan beſondere Glanzlichter verleihen. Frankfurt iſt aber auch auf der Suche nach einem neuen muſikaliſchen Leiter für das Opernhaus⸗Orcheſter und das Mu⸗ ſeum, den man aber nur verpflichten will, wenn man einen wirklich bedeutenden Muſiker finden kann. ſonſt will man ſich lieber mit Gaſtſpielverträgen, die in dieſem Winter mit Profeſſor Clemens Krauß und dem Mannheimer Generalmuſikdirektor Elmen⸗ Horff nbgeſchloſſen wurden, behelfen. Die Stadt Frankfurt hat bekanntlich im vergan⸗ genen Jähre den Grüneburgpark erworben, eine der ſchönſten europäiſchen Parkanlagen mit einem außer⸗ ordentlich wertvollen Baumbeſtand. Ein Teil dieſes Parks ſoll nun zur Neugeſtaltung des Botaniſchen Gartens Verwendung finden, der größte Teil aber wird 8 mit erheblichen Mitteln zu einer Reichs⸗ baumſchau umgeſtaltet, die in enger Verbindung mit dem Frankfurter Pal⸗ mengarten ſteht. Der Beſucher wird dort künftig die wichtigſten Bäume der deutſchen und ausländiſchen Vegetation in ihrem Lebenskreis bewundern können, eine naturwiſſenſchaftliche Schau, die einzigartig in Deutſchland iſt. Frankfurt will mit dieſer Umgeſtal⸗ tung des Grüneburgparks an ſeine berühmte gärt⸗ neriſche Tradition anknüpfen. Aus dieſem Grunde verbietet es ſich auch, den Grüneburgpark, der bisher für die Bürgerſchaft nur an einem Nachmittag frei zugänglich iſt, zu einem Volkspark umzugeſtalten, was oft gewünſcht wird. Die Unterhaltung des Parks und ſein Neuaufbau werden ſo erhebliche Summen verſchlingen, daß es unmöglich erſcheint, ihn ohne Entgelt beſichtigen zu laſſen. Es beſteht aber auch keine Notwendigkeit dazu, denn heute ſchon iſt Frankfurt eine Stadt im Grünen, hat man doch feſtgeſtellt, daß man in der Mainſtadt mindeſtens alle 5 Minuten auf eine ausgedehnte Grünfläche trifft, die der Bevölkerung zur Erholung und zum Aus⸗ ſpannen dient. Welche Mühe die Sauberhaltung einer Großſtadt wie Frankfurt verurſacht, geht aus den Zahlen her⸗ vor, die die Stadtreinigung in ſorgſamen ſtatiſtiſchen Aufzeichnungen feſtgeſtellt hat. So müſſen in Frankfurt täglich 5 174000 Quadrat⸗ meter Fahrbahnen und 3 411000 Quadratmeter Fuß⸗, Reit⸗ und Rabfahrwege, alſo eine Geſamt⸗ reinigungsfläche von 8 585 000 Quadratmeter ſanbergehalten werden. 35 400 Frankfurter Häuſer ſind an die Müllabfuhr angeſchloſſen. 358 000 Kbm. Müll kommt in den Tonnen zuſammen, 298 500 Kbm. werden in Wagen⸗ ladungen abgeholt, außerdem fallen noch 37 700 Kbm. gewerblicher Müll in einem Jahre in Frankfurt an. 57 300 Mülltonnen hat man aufgeſtellt und 58 000 Tonnen werden jährlich gewaſchen. 758 730 Km. legen die Frankfurter Müllwagen in einem Jahre zurück, um ihren Kehricht zu den Schuttabladeplätzen, in der Hauptſache zu dem entſtehenden Scherbelberg im Staötwald, der ſpäter ein ſchöner Ausſichtspunkt werden ſoll, abzufahren. Die Stadtreinigung ver⸗ urſacht beinahe 59 Millionen Koſten, 33 Beamte und Angeſtellte, ſowie 952 Arbeiter ſind Tag für Tag in dieſem Großbetrieb der Sauberkeit tätig. Schlagkraft und unbedingte Zuberläſſigkeit iſt oberſtes Geſetz für jede großſtädtiſche Feuerwehr. Bei einem Probealarm der Frankfurter Feuerwehr, die jetzt den Stahlhelm trägt, wurde nun feſtgeſtellt, daß der erſte Löſchzug 40 Sekunden nach dem Erklin⸗ gen der Alarmglocke fix und fertig mit allen Hilfs⸗ geräten die Wache verließ. Die Frankfurter Feuerwehr iſt mit den modern⸗ ſten Feuerlöſch⸗ und Hilfsgeräten ausgeſtattet, ſie beſitzt jetzt ſchon 2 über 30 Meter hohe Ganz⸗ ſtahlleitern, die gleichzeitig mit Waſſerpumpen verſehen ſind, die in einer Minute 1500 Liter Waſſer 80 Meter hoch emporſchleudern. Es gibt alſo in Frankfurt, außer dem Domturm, kein Gebäude, das nicht abgelöſcht werden könnte. Eine dritte Leiter, übrigens deutſche Qualitätsarbeit, iſt beſtellt. Das Schlauchmaterial,„das die Frank⸗ furter Feuerwehr beſitzt, hat eine Länge von rund 34 Kilömeter. Selbſtverſtändlich verfügen die 4 Frankfurter Feuerwachen, die nach modernen hygie⸗ niſchen Geſichtspunkten eingerichtet ſind, auch über die nötigen Werkſtätten und Hilfsmittel, um alle vor⸗ kommenden Reparaturen raſch und ſicher bewerk⸗ ſtelligen zu können. Verkehrsunſall fordert ein Todesopfer h. Nußloch, 25. Sept. Geſtern mittag gegen 2 Uhr ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Nußloch und Wiesloch ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Mo⸗ torrad mit einer Soziausfahrexin wollte einen Laſt⸗ wagen mit Anhänger überholen. Das Motorrad ſtreiſte dabei den Laſtwagen und die Soziusfahrerin kam durch Sturz vom Rad unter die Räder des Anhängers. Sie wurde auf der Stelle ge⸗ tötet. Es handelt ſich bei der Getöteten um ein 22⸗ jähriges Mädchen aus Bonn. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. Motorrad raſt gegen Laſtzug Zwei Tobesopfer * Heilbronn, 24. Sept. Beim Gut Lindenau ſtie⸗ ßen zwei Motorradfahrer aus Göggingen in der Dunkelheit mit voller Wucht auf einen Heilbronner Laſtzug, deſſen Beleuchtung durch Nebel beeinträch⸗ tigt war. Die beiden Leute, der ledige Eiſendreher Johann Reiß und der ledige Maſchinenſchloſſer Ludwig Obermeier, erlitten ſo ſchwere Kopfver⸗ letzungen, dͤaß der Tod ſofort eintrat. Zum Feſttag bei den Voſchwerken Auch engliſche Automobil⸗Ingenienre ehrten Robert Boſch (Eigener Bericht der NM3.) —.— Stuttgart, 25. September. Der 75. Geburtstag von Robert Boſch und das 50jährige Beſtehen des Unternehmens waren bekanntlich ein großer Feſttag und für die 22 000köpfige Belegſchaft bezahlter Feiertag. Blu⸗ men in großer Fülle trafen, wie nachträglich noch zu berichten wäre, ſchon am Morgen des feſtlichen Tages im Verwaltungsgebäude in der Militärſtraße ein und auch ſchon viele Gratulanten. Unter den erſten waren die Mitglieder der Geſchäftsleitung und die ausländiſchen Vertreter der Boſchwerke, die aus die⸗ ſem Anlaß in Stuttgart weilten. Auch eine Abord⸗ nung der Kriegsbeſchädigten⸗Vereinigung von Frank⸗ reich war zugegen, die im vorigen Jahre eine Ver⸗ tretung zu einem Beſuch nach Stuttgart geſchickt und eine Anzahl Boſch⸗Arbeiter zu einem Erholungs⸗ aufenthalt nach Frankreich eingeladen hatte. Die Boſch⸗Lehrlinge überreichten ihrem Chef das:2,5 nachgebildete Modell des erſten Boſchzünders aus dem Jahre 1887, was Robert Boſch viel Freude ge⸗ macht haben ſoll. Die Vereinigung engliſcher Automobil⸗Ingenieure ließ durch Dr. Watſon⸗Bir⸗ mingham die Ehrenmitglie oͤſchaft überbrin⸗ gen. Der Feſtakt, über den wir ausführlich berich⸗ tet haben, fand in der Stuttgarter Stadthalle ſtatt. Der fünſmillionſte Boſch⸗Magnetzünder Zum Jubiläum der Boſchwerke war im Stutt⸗ garter Zünderwerk der fünfmillionſte Magnetzün⸗ der fertiggeſtellt worden und im Feuerbacher Werk am Vorabend die 207 000. Boſch⸗Einſpritzpumpe für Dieſel⸗Motoren. Reiche Spenden an die Belegſchaft Am Vortage vor dem Jubiläum erhielt jedes Gefolgſchaftsmitglied eine Jubiläumsgabe, deren Höhe ſich in der Hauptſache nach der Zahl der Dienſt⸗ jahre im Boſchhauſe bemißt. Grundſätzlich bekam jedes Gefolgſchaftsmitglied einmal 30 Mark, Fami⸗ lienväter erhielten noch eine Zulage von 10 Mark für die Ehefrau und 5 Mark für jedes Kind. Für jedes Dienſtjahr im Hauſe Boſch wurde ein weiterer Betrag zugezählt und zwar für die erſten fünf Jahre je 3 Mark, für die zweiten fünf Jahre je 4 Mark, für die dͤritten fünf Jahre je 5 Mark für die vierten fünf Jahre je 6 Mark uſw. Ein verheiratetes Ge⸗ folgſchaftsmitglied mit 20 Jahren Dienſtzeit und zwei Kindern erhielt 140 Mark. Luncl um ¶cluuetʒingen Ein Tiefbrunnen wird gebaut Schwetzingen, 25. September. Die Stadtverwaltung gibt bekannt, daß beabſich⸗ tigt iſt, auf dem Grundſtück der Stadtgemeinde Schwetzingen Lgb. Nr. 4350/3 einen Tiefbrunnen zu erſtellen, der der Verſorgung der noch zu bauenden Randſiedlung weſtlich der Rheintalbahn, auf der Strecke Schwetzingen—Rheinau, mit Trink⸗ und Brauchwaſſer dienen ſoll. Etwaige Einwendungen hiergegen müſſen bis ſpäteſtens 6. Oktober 1936 bei dem Bezirksamt Mann⸗ heim oder beim Bürgermeiſteramt Schwetzingen vor⸗ gebracht werden, andernfalls alle nicht auf privat⸗ rechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Es wird insbeſondere darauf hin⸗ gewieſen, daß die vor Inkrafttreten des Geſetzes vom 8. April 1913 kraft beſonderer privatrechtlicher Titel an den öffentlichen Gewäſſern oder natürlichen, nicht öffentlichen Gewäſſern begründeten Rechte nun⸗ mehr als dem öfſentlichen Recht angehörige Nut⸗ zungsrechte zu betrachten ſind. Daher gelten auf ſolche Rechte ſich ſtützende Einwendungen, falls ſie innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht vorgebracht werden, ebenſalls als ausgeſchloſſen. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſpruchsfriſt bei dem Bezirksamt Mannheim und im Rathaus Schwetzingen, Zimmer 12, zur Ein⸗ ſicht auf. Verlegung der Mütterberatungsſtunden. Die Mütterberatungsſtunden in Schwetzingen müſſen verlegt werden von montags auf dienstags. Sie werden zur gleichen Zeit wie bisher abgehalten, nämlich jeweils ab 4 Uhr in der ſtädtiſchen Kinder⸗ ſchule. Die nächſten Mütterberatungsſtunden wer⸗ den am 29. September ab 4 Uhr abgehalten. Von der Katholiſchen Pfarrgemeinde. Am kom⸗ menden Sonntag, abends 8 Uhr, findet im Joſefs⸗ haus anläßlich des Frauentages ein Vortrag mit Lichtbildern ſtatt, zu dem alle Frauen, beſonders des Müttervereins und des Frauenbundes, herzlich ein⸗ geladen ſind. Am nächſten Mittwoch, abends 8 Uhr, iſt Verſammlung der Marianiſchen Jungfrauenkon⸗ gregation in der Kirche. Die nächſte Zuſammenkunft der Kolpingfamilie iſt am Donnerstag, 1. Oktober, abends 9 Uhr, im Gaſthaus„Zur Roſe“. Zur letzten Ruhe. Geſtern nachmittag wurde auf dem hieſigen Friedhof in aller Stille, dem Wunſche des Verſtorbenen entſprechend, Herr Jakob Hepp, Marſtallſtraße 14, beerdigt. Herr Hepp hatte ein Alter von 75 Jahren erreicht. 70. Geburtstag. Frau Margarethe Mühling, geb. Wilding, Bismarckſtraße 18, konnte geſtern ihren 70. Geburtstag feiern. Nachträglich unſern herzlichen Glückwunſch! Siegesſeier des Turnvereins 1864. Nachdem der hieſige Turnverein 1864 am vergangenen Wochen⸗ ende ſeine Vereinsmeiſterſchaften ausgetragen hat, folgt nun am kommenden Samstagabend in der Turnhalle als Abſchluß die Siegesfeier zu Ehren der preisgekrönten Turner und Turnerinnen. Damit verbunden iſt eine Rekruten⸗Abſchiedsfeier. Gottesdienſtordnung am Sonntag, 27. September Evangeliſche Kirchengemeinde Schwetzingen:(Tag der Diakonie): 8 Uhr Frühgottesdienſt, 710 Haupt⸗ gottesdienſt(Vikar Schilling); 411 Uhr Kindergot⸗ tesdienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Katholiſche Kirchengemeinde Schwetzingen: 6 Uhr hl. Kommunion und Beichte; 57 Uhr gemeinſame hl. eingehalten werden. Kommunion der Frauen anläßlich des Frauentages, zugleich Monatskommunion für den Mütterverein und Frauenbund; 8 Uhr Deutſche Singmeſſe mit Predigt; 710 Hochamt mit Predigt, 11 Uhr Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt; 712 Chriſtenlehre für Jünglinge; 8 Uhr abends Andacht zur hl. Familie. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Ave Maria“ mit Gigli. Neues Theater:„Er oder ich“ mit Harry Piel. Ein ſeſtlicher Tag in Neulußheim Das 60jährige Beſtehen der Militärkameradſchaft Neulußheim, 24. Sept. Die hieſige Militär⸗ kameradſchaft konnte am Wochenende ihr 60⸗ jährigges Beſtehen begehen. Der geſamte Kreis nahm hieran Anteil. Am Samstagabend fand ein Fackelzug ſtatt mit einer anſchließenden feier⸗ lichen Ehrung der gefallenen Kamera⸗ den. Bei dem Kameraoͤſchaftsabend, der im„Bä⸗ ren“ abgehalten wurde, nahm Kreisführer Maier, Schwetzingen, die Ehrung langjähriger verdienter Kameraden vor. Es erhielten das ſilberne Kyff⸗ häuſerabzeichen: Georg Amann, Friedrich Hag⸗ mann 3, Johann Kuppinger und Karl Stecher. Elf Kameraden wurden für 25jährige Mit⸗ gliedſchaft mit der ſilbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Darbietungen des Vereinigten Män⸗ nergeſangvereins und der Feuerwehrkapelle ver⸗ ſchönten den Abend. Zu ernſter Beratung und Kreistagung fanden ſich am Sonntagvormittag die Kamerabſchaͤftsführer im„Bären“ ein. Ortsgrup⸗ penleiter Schmidt und Bürgermeiſter Langlotz be⸗ kundeten durch ihre Anweſenheit ihr Intereſſe an dieſer Tagung. Am Nachmittag bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug durch die Ortsſtraßen zum Feſt⸗ platz an der Hockenheimer Straße, woſelbſt die feier⸗ liche Uebergabe der neuen Kyffhäuſerfahne an den Jubelverein erfolgte. Die Feſtrede hielt Kamerad Volk von Oftersheim; Kameradſchaftsführer J. Kup⸗ pinger und Bürgermeiſter Langlotz hielten kurze Begrüßungsanſprachen. Ketſch, 25. Sept. Am kommenden Montag findet in unſerer Gemeinde eine Verdunkelungs⸗ übung ſtatt. Aufang und Ende wird durch die Sturmglocke bekanntgegeben, gleichzeitig erlöſchen die Straßenlichter. Im übrigen wird auf die Vorſchrif⸗ ten verwieſen, die wir ſchon anläßlich der Verdunke⸗ lungsübung in Schwetzingen veröffentlicht haben. Oftersheim, 25. Sept. Herr Heinrich Auer III, Viktoriaſtraße 6, konnte dieſer Tage auf ein 40⸗ jähriges Dienſtjubiläum bei der Reichs⸗ bahn zurückblicken. Wir gratulieren herzlich. Hockenheim, 25. Sept. Nachdoͤem Schwetzingen als gutes Beiſpiel für eine Verdunkelungs⸗ übung vorangegangen war, wollten wir Hocken⸗ heimer natürlich bei der geſtern hier ſtattgefundenen Uebung auch nicht zurückſtehen. Und wir glauben ſagen zu dürfen, daß die Uebung vorgeſtern abend, die ſich auch auf die benachbarten Gemeinden Rei⸗ lingen, Alt⸗ und Neulußheim erſtreckte, beſtmöglich geklappt hat. Reilingen, 25. Sept. Die hieſige Geſchäftsſtelle der NSV gibt folgende Geſchäftsſtunden be⸗ Montag und Donnerstag, jeweils von—5 kannt: Uhr. Zur ſelben Zeit werden auch die Geſchäftsſtun⸗ den der Abteilung„Mutter und Kind“ in der Schul⸗ ſtraße abgehalten. Dieſe Zeiten müſſen pünktlich Ein grundſätzlicher Arbeitsprozeß in Mainz * Mainz, 25. September. Vor dem Arbeitsgericht in Mainz kamen am Mittwoch zwölf zu einem gemeinſamen Verſah⸗ ren verbundene Klagen von Gefolgſchaftsmitgliedern der Opelwerke in Rüſſelsheim zur Verhand⸗ ung und Entſcheidung. Die Kläger wurden im Juni 1936 friſtlos entlaſſen und beantragten die gerichtliche Unwirkſamkeitserklärung dieſer Maß⸗ nahme der Betriebsführung in vorſorglicher Ver⸗ bindung mit einer Kündigungswiderrufs⸗ und Ent⸗ ſchädigungsklage. Eine gütliche Einigung der Streitteile war mit Rückſicht auf die beſondere Na⸗ tur des Prozeßgegenſtandes ausgeſchloſſen. Auf Grund der eingehenden Beweiserhebungen und Parteivorſchläge kam das Gericht zu dem Er⸗ gebnis, daß die friſtloſe Entlaſſung berechtigt war. Die Klage der ehemaligen Gefolgſchaftsmitglieder wurde dementſprechend abgewieſen. Die Verhandlung hat in arbeitsrechtlicher Be⸗ ziehung im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ triebsauffaſſung grundſätzliche Bedeutung. Es iſt im Zeichen der jetzigen Arbeitsregelung und nach dem Geſetz zur Oroͤnung der nationalen Arbeit nicht mehr angängig, daß Gefolgſchaftsmitglieder unter Hintanſetzung ihrer Verantwortung der Volksge⸗ ſamtheit und dem Betriebe gegenüber die Arbeits⸗ plätze verlaſſen und unbeſugt vom laufenden Band der Arbeit weglaufen. Die bei dem hier maßgeb⸗ lichen Vorgang zutagegetretene Auffaſſung der Kläger iſt weder mit dem Sinn der Betriebsgemein⸗ ſchaft noch mit dem Gedanken der Volksgemeinſchaft im nationalſozialiſtiſchen Staat zu vereinbaren, ſtellt vielmehr ein Verhalten dar, das in den Jahren vor der Machtübernahme ein typiſches Kennzeichen mar⸗ xiſtiſchen Klaſſenkampfes und kommuniſtiſcher Volks⸗ verhetzung geweſen iſt. Solche Zuſtände einer ver⸗ gangenen Zeit, die die völkiſchen und wirtſchaftlichen Kräfte einer Nation zerſetzen und ſchließlich ver⸗ nichten müſſen, ſind im neuen Deutſchland endgültig überwunden worden. Jedem Arbeiter ſtehen im Staate Adolf Hitlers durch die Vertrauensmänner, die Arbeitsfront und den Treuhänder der Arbeit genügend Möglichkeiten offen, um Mängel der Be⸗ triebsführung anzuzeigen und alle Fragen des Ar⸗ beitsverhältniſſes befriedigend zu regeln. Wenn Wäsche, denn von Wäiche-Speck Mennheim- petedeblatz: C1. Den Verletzungen erlegen * Schriesheim, 24. Sept. Die kürzlich von einem Wagen geſtürzte Ehefrau des Landwirts Jakob Weidner iſt inzwiſchen ihren ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. UWeinheim, 25. Sept. Ein Weinheimer Perſonenwagen, der ſich auf dem Wege zur Lungenheilſtätte Sandbach befand, ſtürzte auf der kurvenreichen Straße von Breusbach nach Höchſt nach Durchbrechung des Holzgeländers in eine acht Meter tieſe Kalkgrube. Die Juſaſſen er⸗ litten nur geringfügige Verletzungen. 390 Olympiaſieger Konrad Frey zum Oberſcharfüh im NSKKernannt * Bad Kreuznach, 25. Sept. Der mehrſache Olympiaſieger Konrad Frey wurde von Brigadefüh⸗ rer Eiden in Anerkennung ſeiner überragenden Lei⸗ ſtungen in Berlin, zum Oberſcharführer im NSKK ernannt. Er wird in Zukunft im Kreuznacher NSKK die Leibeübungen leiten. „Kraft durch Freude“ uß 47/36 vom 2. bis 6. Oktober 1936, München In Verbindung mit dieſer Urlauberfahrt führen wir gleichzeitig eine Ferienwanderung in die Gebiete von Garmiſch-Partenkirchen— Rießer See—Höllentalklamm, —Eibſee uſw. durch. Die Koſten für Abendeſſen, Ueber⸗ nachtungen mit Frühſtück, Bahnſahrt bis Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen und zurück belaufen ſich auf etwa 22.50 l. Anmeldungen ſind auf den vorgeſchriebenen Formularen bei den Köc⸗Geſchäftsſtellen in P 4. 4/5, 3. Stock, Zimm. 11, Lortzingſtraße 35, bei den Ortsgruppen in Neckarau, Luiſen⸗ ſtraße 46, und Weinheim, Bergſtraße 28, und bei den Koͤß⸗ Betriebswarten abzugeben. Achtung! Franz⸗Liſzt⸗Feier Wir weiſen auf den Klavierabend der einheimiſchen Pianiſten Karl Rinn mit Helmuth Schlemmer am Donnerstag, dem 8. Oktober, in der Harmonie, 20.15 Uhr, hin. Karten zu.75 und.50/ ſind auf den Koͤc⸗Geſchäfts⸗ ſtellen, P 4. 4/, Lortzingſtraße 35 und Neckarau, Luiſen⸗ ſtraße 46, zu haben. Aussichi Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankreich a.., vom 25. September: Durch den bei England zur Entwicklung gekommenen Wirbel werden feuchtwarme Luftmaſſen aus dem Mittelmeer über Frankreich nach Deutſchland verfrachtet. Sie brachten auch uns bereits geſtern Bewölkungszu⸗ nahme und ſpäterhin auch Regen. Der engliſche Tief⸗ oͤruckwirbel behält ſeinen Einfluß auf unſer Wetter, das zwar unbeſtän dig, aber nicht durchweg un⸗ freundlich ſein wird. Vorausſage für Samstag, 26. Septembe⸗ Vielfach dunſtig, ſonſt überwiegend bewölkt und zeit⸗ weiſe auch Regen, etwas ſchwül, meiſt ſüdliche Winde Höchſttemperatur in Mannheim am 24. September 20,6 Temperatur in der Nacht zum 25. September 14,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 14,9 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 5,1 Milli⸗ meter= 51 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September NeB- Begelſ 21.2 2 2. 25.[TRedar-Pegelſ 22 T2 23 24.25. Rheinfelden.512,67.60 2,542.6 Breiſach..53.61.69.5 1,52Mannheim 3,203.44 3,38.92 ehl.702.752.822.78 2/5Sagſtfeld.——— Maxau..30.31 4,38.38 4,40[Peilbronnn——(— Mannheim.29,3.75.40.39.3[Plochinge.—-— .28 22.34..* Köln 2152,19 22242)227 69199 rer G* Die Flucht aus cdder Hölle Von Fred J. Antony Rilble (Schluß) Immer wieder höre ich Schritte in den Gängen, manchmal in der Ferne Schüſſe und Geſchrei; mehr als einmal ſpringe ich zu meinem Verſteck, wenn das Geräuſch ſich nähert. Wieder einmal hallen Schritte durch den Gang, ſie werden lauter, kommen näher, ja, es beſteht kein Zweifel, ſie kommen auf das Verließ zu. Und wieder preſſe ich mich in die üble Jauche unter der Bank, verhalte den Atem. Die Türe öffnet ſich, ein Mann tritt einen Schritt vor in den Raum, ſcheint mich zu ſuchen. In dieſem Au⸗ genblick fällt mein Blick auf die Jacke, die ich auf die Bank beim Fenſter geworfen habe. Auch der Eingetretene ſcheint ſie ſoeben zu bemerken, er tritt vor, ich ſehe ſeine ſtaubigen Schuhe. Seltſam ruhig beobachte ich ihn, wie er den Raum durchquert. Es iſt ein Milizſoldat, einer dieſer Henker Spaniens. Er nimmt die Jacke in die Hand,— im nächſten Au⸗ genblick wird er ſich umdͤrehen, um das Kleidungs⸗ dem Licht zu nähern,— und dann bin ich ent⸗ eckt. Nur den Bruchteil einer Sekunde dauert dieſe Ueberlegung. In einem Aufbäumen wilden Selbſt⸗ erhaltungstriebs ſtürze ich vor, bekomme den Mann noch von rückwärts zu faſſen, meine Hände umgrei⸗ fen ſeinen Hals und noch in der Bewegung des Auf⸗ ſprungs reiße ich ihn nach vorwärts, ſchmettere ſei⸗ nen Kopf gegen die Wand. Der Mut der Verzweif⸗ lung macht zwei eiſerne Klammern aus meinen Fin⸗ gern, immer feſter drücke ich zu;— die Hände des Ueberraſchten verſuchen jetzt meinen Griff zu löſen. Noch einmal gelingt es mir, ſeinen Kopf an die Wand zu ſchlagen, zuckend ſpringt Blut aus einer Stirnwunde, da fühle ich mein Opfer in ſich zuſam⸗ menſacken, und mit Poltern entgleitet es meinen Händen. Automatiſch, als handle es ſich um langgewohnte Tätigkeit, nehme ich die Piſtole an mich, überzeuge mich, daß ſie geladen iſt, gebe dem am Boden Lie⸗ genden mit dem Kolben noch einen kräftigen Schlag auf den Schädel, entſichere die Wafſe und gehe. Nicht einmal die Türe ſchließe ich hinter mir. Am Rande des Ganges ſehe ich eine Treppe und erkenne in der ſpärlichen Beleuchtung ein unvorhergeſehenes Hin⸗ dernis, eine Auſwaſchfrau, die mit hochgeſchürzten Röcken ganz in ihre Arbeit vertieft ſcheint. Es wider⸗ ſtrebt mir, mit der Waffe in der Hand auf ſie loszu⸗ gehen, aber jede Sekunde des Zögerns iſt geſährlich. Ich bemühe mich, möglichſt unbefangen auszuſehen, pfeife eine Melodie, die die„Internationale“ ſein ſoll, und gehe die Treppe hinab. Die Frau hat glück⸗ licherweiſe nur Intereſſe für ihre Arbeit und ſtreift mich kaum mit einem Blick. Nun bin ich im Erd⸗ geſchoß des mir unbekannten Baues;— Schritte, die ich li pon mir ſich nähern höre, vexanlaſſen mich, Vie Keinen nach der anderen Seite zu lenken. Ein leiſer Windzug macht mich fröſteln, kam er doch gerade von der naſſen Seite meiner ſpärlichen Klei⸗ dung. Aber er weiſt mir den Weg, hier iſt ein offe⸗ nes Fenſter, das auf eine ſchmale Straße hinausgeht, — und dies Fenſter iſt unvergittert. Vorſichtig mich vorbeugend ſehe ich ein paar Män⸗ ner die Straße herabkommen; ich laſſe ſie vorbei⸗ gehen, ſchwinge mich über die Brüſtung und gehe nach der entgegengeſetzten Richtung. Aber jetzt ſetzt die Reaktion meiner Nerven auf das Erlebnis der letzten Minuten ein. Meine Knie zittern ſo, daß ich mich feſthalten muß, vor meinen Augen tanzt und flimmert es, eine unwiderſtehliche Luſt überkommt mich, gleichzeitig zu lachen und zu weinen. Dabei habe ich das Gefühl, als wandle ich vom Schwergewicht befreit über Wolken. Von die⸗ ſem Zuſtand zweifelhaften Wohlgefühls übermannt, lehne ich meine Wange an das Mauerwerk, das jetzt langſam die aufgeſchluckte Glut des Tages von ſich gibt. Ein vorüberkommender Radfahrer ſchreckt mich aus meiner Lethargie hoch. Doch die größten Hin⸗ derniſſe ſind jetzt hinter mir. Ich komme in bekannte Straßen, vermeide die hellerleuchteten Hauptſtraßen und wende mich dem Fluß zu. Dort gibt es meh⸗ rere ruhige Plätzchen, wo ich zunächſt das kotige ſtinkende Hemd und die Hoſe auswaſchen kann, und wo mich dieſe Nacht niemand ſtören wird. Nackt und zähneklappernd vollführe ich wohl ſechs Stunden lang Indianertänze um meine Kleidungs⸗ ſtücke, bis ein heller Schein im Oſten den nahenden Tag ankündet. Halb erfroren trotz der linden Som⸗ mernacht ſchlüpfe ich wieder in meine noch feuchten Kleider, von denen aber wenigſtens der entſetzliche Geruch der Nacht geſchwunden iſt, und wende mich flußaufwärts. Wohl hundert Kilometer weit kenne ich das liebliche Tal des Segre, bis dahin, wo er als kleines Flüßchen aus den Pyrenäen heraustritt. So iſt es mir ein leichtes, günſtige Pfade für meine Wanderung in die Freiheit zu finden. Tagsüber ſchlaſe ich in Maisfeldern und Wein⸗ gärten, und die Sternenpracht des ſüdlichen Himmels ſieht mich nachts rüſtig vorwärtsſchreiten, der Frei⸗ heit, der Wiedervereinigung mit meiner Familie ent⸗ gegen. An Nahrung mangelt es mir nicht, bietet doch die Natur in überreichem Maße alles was ich brauche. Faſt eine Woche lang wandere ich ſo nordwärts, bis himmelanſtrebende Berge die Nähe der Grenze verkünden. Zurückſchauend ſehe ich noch einmal zu meinen Füßen die von Gott geſegnete fruchtbare Erde Kataloniens. Sanfte Hügel, weite Täler, über⸗ quellend von Fruchtbarkeit, weiſen den Blick hinaus in die goldͤgetönte erntereiche Ebene. Die warmen koſenden Strahlen der untergehenden Sonne weben über dies Bild einen betörenden Farbſchleier vom leuchtenden Hellgrün über glühendes Rot zum weich verklingenden Violett des nahenden Abends. Mein Auge kann ſich nicht ſatttrinken an der milden Schön⸗ heit des Landes, aber mit einem Fröſteln wende ich mich ab, denn vorausſchauend ſehe ich Blut, Brand und Schändung hernieoͤerkommen über dieſes Klein⸗ od der Schöpfung. Möge ein gütiges Geſchick es noch in letzter Minute davor bewahren! Der Lorbeerkranz Conrad Dreher, der berühmte bayeriſche Komi⸗ ker, gaſtierte einſt in Bad Kiſſingen. Zu derſelben Zeit weilte Bismarck dort zur Kur. Eines Abends beſuchte auch Bismarck die Vor⸗ ſtellung. Er ſaß in einer Loge nahe an der Bühne. Die Stimmung des Publikums, das der erfahrene Dreher mit ſeinem glänzenden Humor mitriß, war ausgezeichnet. Beifall auf offener Szene.— Auch Bismarck klatſcht Beifall, todernſt, denn er verſtand anſcheinend den bajuvariſchen Dialekt des Komikers nicht ganz. Als man nach dem zweiten Akt Dreher einen rieſigen Lorbeerkranz überreichte, kannte der Beifall keine Grenzen, zumal Dreher in ſeiner Verehrung für den greiſen Kanzler an die Rampe trat und ehrfurchtsvoll den Lorbeerkranz dem Kanzler überreichte. Bismarck nahm den Kranz entgegen, als er jedoch die Aufſchrift der Kranzſchleife las, mußte er auch endlich recht herzlich lachen. Da ſtand nämlich, fein in Gold gepreßt: „Dem größten Komiker Deutſchlands“. Nachbarliche Fürſorge Bei Schmidts klingelt es an der Haustür. Das Mäbdchen führt einen fremden Herrn ins Wohnzim⸗ mer. Er ſtellt ſich als Klavierſtimmer vor. haben Sie aber nicht beſtellt“, ſagt die Hausfrau er⸗ ſtaunt.„Nein, aber Ihre Nachbarn.“ „Wir Im Mittelpunkt der Bewunderung: Immer größer wird in England das Intereſſe an all den Dingen, 4 Jahres zuſammen hängen. In der Weſtminſterabter zu London wird Eduarös VIII. im Mai nächſten Der Krönungsſeſſel König Eduards die mit der Krönung König der alte Krönungsſeſſel bewundert, in dem König Eduard VIII. während der Krönungszeremonien ſitzen wird. Wie breche ich mir den Hals? Das Rezept iſt ſehr einfach. Man macht es wie dieſe Amerikaner, die von einem in ſchneller Fahrt beiindlichen Motorrad auf ein Segelflugzeug über⸗ gehen, das ſich noch im Schlepp beſindet. Mit Sport hat das natürlich nichts mehr zu tun, es iſt ein reines Spiel mit dem Tode. (Preſſephoto,.) iee Das größte Wunder Auf dem Jahrmarkt ſagt der Beſucher empört zu dem Schaubudenbeſitzer:„Das iſt doch kein Zwerg, den Sie hier vorführen. Er iſt ja 1 Meter und 50 Zenti⸗ meter groß.“„Das iſt eben das Wunderbare an ihm. Er iſt der größte Zwerg auf der ganzen Welt.“ Der aus der Zeit Eduards C. ſtammende Seſſel ruht auf dem ſagenhaften ſchottiſchen Schickſalsſtein. (Weltbild, Mi) Der Miſſiſſippi wird ausgebaggert Der Miſſiſſippi wird von Zeit zu Zeit einer gründ⸗ lichen Reinigung ſeiner Fahrrinne unterzogen. Der Sand wird mit Hilfe von Spülbaggern durch eine lange Röhre gepumpt und an den Ufern aufgeſpült. (Preſſephoto,.) Er———————————————————————————————— ⏑ ⏑ ‚C———.—.—........—.—.—————-—— e Die letzte Kriegsbrieftaube /⸗, Von Karl Burkert In Nürnberg lebt ſie. Ich habe ſie mit meinen eigenen Augen geſehen. Alt kommt ſie einem vor, uralt. Etwas Zeitloſes liegt über ihrem ſchiefer⸗ grauen Gefieder. Allem, was jetzt iſt, ſcheint ſie weit entrückt. Sie ſpürt noch die Sonne, die ihr die him⸗ beerroten Füße wärmt und ſie vernimmt noch das Menſchenwort, das Sauſen des Windes in den Zweigen; aber ſie tut nicht, wie wenn ſie das Le⸗ ben noch etwas anginge. Still entſunken ſitzt ſie auf der Stange in ihrem freundlichen Häuschen, rückt jetzt und dann ein wenig den Kopf, ſträubt manch⸗ mal ein paar Federn und läßt die Stunden an ſich vorüberrinnen. Sie gehört der Vergangenheit an wie der alte Garten, der mit ſeinen Bäumen und Sträuchern und ſeiner etwas kühlen Verhaltenheit um ſie her⸗ um lebt. Es iſt einer jener Barockgärten, wie man ſie in Nürnberg nur noch in St. Johannis findet. Ein Hauch von der vornehmen Daſeinsfreude, die ihn geſchaffen, liegt noch über ihn ausgebreitet. Und ſie hat ihre Geſchichte wie dieſer. Freilich weiß dieſe Geſchichte nichts von den Zitronen und Pomeranzen und ſeltenen Blumen, wie ſie dereinſt in dieſem Gar⸗ ten gehegt wurden, und nichts weiß ſie von dem ſchäferlichen Behagen, der tändelnden Galanterie und den Gefühlsſchwelgereien, darin ſich, die Men⸗ ſchen jener leichten, ſchwebenden Zeit gefielen, Ihre Geſchichte iſt umtobt vom Brüllen der Schlachten, umflammt vom Wahnſinn der Vernichtung, und wie ein Wunder muß es anmuten, daß ſich das bißchen ſcheue Vogelleben aus all dem Graus und Nieder⸗ bruch bis in unſere Tage hindurchgerettet 1 Man weiß nicht viel von ihrem Kriegsleben. Keine Ehrentafel zeugt von ihr, und es iſt nicht be⸗ kannt geworden, welche Dienſte ſie dem Vaterland geleiſtet. Man weiß nur dies: einmal war ſie ganz vorne im Trichterfeld. Im Sommer Siebzehn, als es hart auf hart ging. Es waren ſchwere Tage. Tage, in denen mit allen Kalibern um Sieg oder Niederlage gewürfelt wurde. Jeder Draht zer⸗ ſtört, keine Möglichkeit, eine Nachricht, einen Ruf nach hinten zu ſchicken. Ein paar Brieftauben vielleicht die letze Hoffnung. In einem kleinen Taubenkorb birgt man ſie in einem lehmigen Loch. Verbiſſen liegt man daneben, Tote und Sterbende um ſich. Jeder, der noch atmet, mit dem Gedanken:„Hier kommt keiner mehr geſund heraus!“ Beſonders als man merkt, daß die Franzoſen anfangen, Gas zu ſchießen. Die regenzerweichten Masken halten ja nicht mehr dicht. Ein verdreckter Jäger mit einem Armſchuß, grau im Geſicht und ganz verſtört in der Seele, hat her⸗ mach die letzte von den Tauben mit ins Lazarett ge⸗ bracht. Er ſagte, die Taube ſei das einzige lebende Geſchöpf geweſen, das er da vorne noch geſehen. Und darum habe er ſie jetzt mitgenommen. Dabei ſpürte ev ſchon das Gift, das er vor ein paar Stun⸗ den geſchluckt hatte, in ſeinem Blute, und am andern Morgen war es mit ihm voybei. Auch die Taube mußte etwas davon abgekriegt haben. Ganz ver⸗ drückt ſaß ſie in ihrem Korbe. Nicht einen Schnabel voll Waſſer wollte ſie zu ſich nehmen, jede Krume, jedes Korn ließ ſie unberührt liegen. Sie mußte das Augenlicht verloren haben, denn wenn ſie ſich doch einmal mit ein paar müden Schritten aus ihrer Ruhe verregte, tappte ſie einher wie in lauter Nacht. Den Soldaten aber bedeutet die Taube ſoviel wie ein Vermächtnis. Sie hegen ſie, wie man nur etwas auf der Welt hegen kann. Aus dünnem, blankem Kiſtenholz zimmern ſie ihr einen kleinen ſauberen Schlag. Er bekommt ſeinen Platz in Mannshöhe an der Wand, links neben der Türe zu Stube 3. Es fehlt auch nicht die übliche Tafel, wie ſie über dem Bett jedes Lazarettinſaſſen zu ſehen iſt. Name: Flieger Hanſi, Armeeabteilung: II.— Krankheit: Gasvergiftung.— Koſt: Weizen und Waſſer.— Religion: Heide. Und das iſt nicht nur ſo ein Soldatenſcherz, es wird wirklich ganz ernſt genommen. Hanſi gilt ſo⸗ viel wie jeder andere. Der leitende Lazarettarzt verſäumt bei ſeinen täglichen Beſuchen nie, ein paar ö liebe Worte an Hanſi zu richten. Und fortan iſt Hanſi der beliebteſte Kamerad im Lazarett. Jeder kennt ihn, jeder wirbt um ſeine Freundſchaft. In Hunderten von Brieſen ſchwingt ſich ſein Name durch das weite, bedrohte Vaterland. Wer wieder an die Front muß, nimmt von ihm Ab⸗ ſchied, wie man Abſchied von einem Menſchen nimmt, und wer mit einer Wunde einrückt, hört, ſobald er hören kann, von ihm wie von einem ſchönen, lichten Troſt. Hanſi hat ſich mit der Zeit anſcheinend wieder völlig erholt. Das Augenlicht iſt wieder da und bis⸗ weilen zeigt er ſich faſt munter. Geradezu aufge⸗ väumt wird er, wenn die Soldaten hin und wieder, nur ſo mit halber Stimme, ein paar von ihren Lie⸗ dern ſingen, oder noch mehr, wenn die kleine Kapelle, die ſie immer wieder zuſammenbekommen, ihre Gei⸗ gen ſtreicht. Geigenmuſik geht ihm über alles. Fort und fort nickt er mit dem Köpfchen, ganz dick pluſtert er ſich auf, mit zierlichen Schritten, wie Menuett⸗ ſchritten, trippelt er auf und nieder, und ſein gan⸗ zes Gehabe trägt das glückliche Gefühl zur Schau, das ihn jetzt offenbar bewegt. Und Hanſi ſitzt der Schweſter vom Roten Kreuz auf der Schulter und darf dabei ſein, wenn ſie das Abendbrot ausgibt. Er geht mit ihr durch den Gar⸗ ten und manchmal macht er ſogar einen kurzen Flug, ſonnt ſich eine halbe Stunde auf einem Dach oder einem Mauerſims, kehrt aber immer wiedͤr zurück, bevor es dunkel wird. Man kann ſich auf ihn ver⸗ laſſen, ſeine Treue iſt erprobt. Er wäre vielleicht ſchon wieder kriegsverwendungsfähig, wenn man es genau nehmen wollte. Aber wer denkt ſchon an die⸗ ſen Vogel? Und dann— eines Tages bricht ja ſo jäh das Ende herein und aus iſt es mit allem und Schluß. Auch das Lazarett muß ſeine Pforten ſchlie⸗ ßen. Hanſi hat nun eigentlich kein Heim mehr. Wie ſo viele mit ihm, ſteht er da in einer zertrümmerten Welt, weiß nicht, was aus ihm werden ſoll. Weil keine Seele mehr vorhanden, die nach ihm fragt, will ſich die Schweſter ſeiner annehmen. Mit ihr geht er auf die Wanderſchaft, und mit ihr kommt er in ein großmächtiges Krankenhaus. Aber da herr⸗ ſchen zivile Verhältniſſe und für eine Kriegstaube iſt da einmal und für immer kein Platz. Hanſi ſcheint gut zu begreifen, daß er nur ſo ein blinder Paſſa⸗ gier iſt und hält ſich ſo ſtill wie möglich. Die Schwe⸗ ſter hat ihn in ihr Zimmer geſchmuggelt, und da muß er den Tag über ganz für ſich bleiben, darf beileibe nicht ruckern, wie er mitunter ſo gerne möchte, und erſt am Abend, wenn ſeine Beſchützerin ihrer Pflichten ledig iſt, gibt es ein kleines Ge⸗ ſpräch. Ewig konnte das ja nicht dauern. Es war wie alles im Leben nur ein Uebergang. Eines Tages im ſpäten Herbſt ſaß die Schweſter mit der Brief⸗ taube in einem kalten, verlotterten Eiſenbahnzug, der vom Rheinſtrom her gen Oſten rollte, und das war für Hanſi der Weg in die Freiheit. Es waren allerdings keine guten Zeiten. Es war viel Klein⸗ mut und Verwirrung im Land und noch Schlimme⸗ res. Hanſi konnte davon nichts wiſſen. Er lebte jenſeits von allen dieſen häßlichen und traurigen Dingen. Und er wollte ſich auch in nichts verſtricken laſſen. Keiner Täubin, mochte ſie noch ſo verliebt um ihn herumſcharwenzeln, ging er je zu Gefallen. Ein Hageſtolz blieb er, zufrieden mit dem kleinen, aber ſicheren Glück, das er nach ſo vielen Umwegen und Fährlichkeiten noch gefunden. Und ſo wurde Hanſi alt. vielleicht noch eines darüber. Wer kann es ſagen, welche Spanne es in einem Vogelleben bedeutet? Mich will bedünken, ins Menſchliche übertragen müßte es eine ſehr hohe Ziffer darſtellen. Und außerdem ſehe ich in Hanſi einen Kameraden aus großer, unvergeßlicher Zeit. Kaum vorſtellbar iſt die Zahl derer, die wir da draußen haben liegen gelaſſen, und wieder viele ſind ſeither noch nachgeholt worden. Aber immer noch ſind es Millionen, die das gewaltige Erleben der Front in ihrem Geden⸗ ken tragen. Anders ſteht es mit Hanſi, Hanſt iſt der letzte ſeines Geſchlechtes. Mit ihm geht etwas da⸗ hin, was niemals wiederkehrt. Ein Faden zerreißt, der uns an die Vergangenheit bindet, ein Funke erliſcht in der Nacht. Ja, das iſt's. Und nun weiß man, was ich in Hanſi ſehe. Und nun begreift man vielleicht auch dieſe Zeilen. Zwanzig Jahre und 9 00 00 —— —— ſeinen Verhältniſſen erfahren. Freitag, 25. September 1980 — Neue Mirnnheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Venmlacłte⸗ — Vor zwei Monaten nahm der 15jährige Sohn des Eiſenbahnbeamten Reiter aus Linz eines Tages ſein Fahrrad und erklärte den Eltern, er wolle einen Radausflug unternehmen. Von dieſem Ausflug iſt der Junge nicht mehr zurückgekehrt, obgleich ſeine Eltern alle Hebel in Bewegung geſetzt haben, um wenigſtens eine Spur von dem Vermißten ausfindig zu machen. In der vergangenen Woche bewegte ſich nun ein Trauerzug durch eine kleine, in der Nähe von Linz gelegene Ortſchaft, in der der Bahnbeamte Reiter zufällig an dieſem Tage dienſtlich zu tun hatte. Als guter Katholik ſchloß er ſich alsbald dem Trauerzug an. Auf ſeine Frage, wer da eigentlich zu Grabe getragen werde, erhielt der Mann die Auskunft, es handle ſich um einen jungen Burſchen, den man ein paar Tage vorher im Obſtgarten eines Bauernanweſens erhängt aufgefunden habe. Sofort hatte der Beamte böſe Ahnungen. Er ſetzte ſich mit dem Pfarrer, der dem Trauerzug vorausging, in Verbindung und fragte an, ob er die Leiche nicht ſehen dürfe. Die Bitte wurde ihm gewährt. In der Tat hat oͤann der unglückliche Mann in der Leiche des jugendlichen Selbſtmörders ſeinen Sohn, der ſeit Wochen abgängig war, wiedererkennen müſſen. Was den jungen Burſchen in den Tod getrieben hat, iſt unbekannt. Allerdings ſoll der Junge immer ſchon zu Schwermut geneigt haben. Vermutlich hat er alſo in einem Anfall von geiſtiger Umnachtung ſei⸗ nem Leben ein Ende geſetzt. — Im Reiche der Mitte iſt vor Jahren eine Sittenſchutzbewegung ins Leben gerufen worden, die es in dͤer verhältnismäßig kurzen Spanne Zeit, die ihr zur Verfügung ſtand, fertiggebracht hat, das ge⸗ ſamte öffentliche Leben des Landes umzugeſtalten. Dieſe Sittenſchutzbewegung hat einen ſtreng purita⸗ niſchen Charakter, was deutlich aus der Art der Verbote hervorgeht, die die Bewegung in Zuſam⸗ menarbeit mit den Behörden erwirkt hat. So haben die Behörden in Peking erſt kürzlich eine Verfügung erlaſſen, derzufolge in Zukunft das gemeinſame Ba⸗ den von Frauen und Männern in den Seebädern bei ſtrenger Strafe verboten iſt. In Sutſchau, der Haupt⸗ ſtadͤt der Provinz Kanſu, iſt jetzt ſogar das Ziga⸗ rettenrauchen verboten worden, und zwar nicht nur für Jugendliche, ſondern auch für die Erwachſenen. Wer Zigaretten verkauft oder heimlich feilbietet, ris⸗ kiert eine mehrjährige Gefängnisſtrafe. In der Pro⸗ winz Hunan iſt zwar das Rauchen vorläufig nicht werboten, aber dͤafür ſind andere Dinge unter ſtrenge Strafe geſtellt. So iſt z. B. den Frauen in Tſchangſa, der Hauptſtadt der Provinz, der Gebrauch von Pu⸗ der und ſonſtigen Schönheitsmitteln unterſagt, des⸗ gleichen das Tragen kurzer und ausgeſchnittener Kleider. In erſter Linie gilt in der Provinz Hunan der Kampf dieſer chineſiſchen Puritaner jedoch den ondulierten Friſuren der Frauen. Frauen mit wel⸗ ligem Haar können dͤen Beſtimmungen zufolge von den Poliziſten auf der Stelle verhaftet werden. Zur Strafe werden dann den Sünderinnen einfach die Köpfe ratzekahl geſchoren. Die Bewegung zum Schutz der Sitten in China führt ihre energiſche Kampagne untex dem bezeichnenden Motto„Neues Leben“. Sie macht ihm übrigen auch vor den einflußreichſten ge⸗ ſellſchaftlichen Kreiſen in den Großſtädͤten Chinas micht Halt. * — Mr. Duke Nork iſt der Prügelknabe Holly⸗ woods, der Mann, der in jedem Jahr ein paar hun⸗ dertmal k. o. geſchlagen wird. Er iſt ein Double, der immer für die Schauſpieler mit den großen Namen in die Breſche zu ſpringen hat, wenn ein Boxkampf ſtattfindet, eine Rauferei im Wirtshaus oder in einer Hafenſchenke, oder wenn der Böſewicht des Films aus dem Fenſter geworfen oder auf ſonſtige den Inſtruktionen des Drehbuchs gemäße Art mißhan⸗ delt wird. Mr. York muß ſich meiſtens nach einer ſolchen Filmſzene, in welcher er den Star vertritt, weil dieſer ſich den unangenehmen Schlägen nicht ausſetzen will, von dem Atelierarzt behandeln laſſen, damit er bald wieder ſeine unangenehme Rolle als Prügelknabe ſpielen kann. Dabei hat er nicht einmal das erhebende Bewußtſein, dem Publikum, das ihn ſo oſt auf der Leinwand ſieht, irgend etwas zu bedeu⸗ ten. Niemand kennt ihn, immer heimſt der Star, den er vertritt, den Beifall ein. Er wird niemals Ruhm dafür einheimſen, daß er beinahe in jedem Gangſter⸗ und Unterweltsfilm ein verdroſchen wird. — Das Geflügelzuchtinſtitut des Landwirtſchaft⸗ lichen Miniſteriums der Vereinigten Staaten beſchäf⸗ tigt ſich ſeit einiger Zeit mit der Heranzucht des ſo⸗ genannten idealen Truthahns. Dieſe Truthähne wer⸗ den auch„Truthähne in Stromlinienform“ genannt. Damit hat es ſolgende Bewandtnis: Das Braten und Zubereiten der Truthähne, die in Amerika als Deli⸗ kateſſe ſehr geſchätzt ſind, hat angeblich den amerika⸗ niſchen Hausfrauen bislang viel Sorge bereitet, weil die Vögel zu groß und im Gewicht zu ſchwer waren. Die modernen elektriſchen Oefen ſeien viel zu klein, ſo wird behauptet, um die Truthähne im ganzen zu braten. Um dieſem Mißſtand abzuhelfen, ſoll eben in Zukunft ein kleinerer Truthahn von ſchlanker Form gezüchten werden. Man hofft, dieſes Ergebnis durch Kreuzung der einheimiſchen Raſſe mit 11 ver⸗ ſchiedenen ausländiſchen Arten zu erreichen. Das Maximalgewicht wird in Zukunft 5 Kilo betragen. Da der Stromlinien⸗Truthahn außerdem kleiner werden ſoll, dürften die amerikaniſchen Hausfrauen zukünftig wenigſtens dieſer Sorge behoben ſein. * — Bei der jungen, in Athen lebenden Zahnärztin Pantazopulos erſchien dieſer Tage ein Mann zur Behandlung, bei dem die Aerztin 55 Zähne feſtſtellen konnte. Es handelt ſich bei dieſem mediziniſchen Phänomen um einen jungen Mann von 24 Jahren, der bis vor kurzem bei der Athener Polizei Dienſt tat. Er hat ſich jetzt zum erſtenmal in zahnärztliche Behandlung gegeben. Der Inhaber dieſes Welt⸗ rekordgebiſſes ſoll ſich im übrigen beſter Geſundheit erfreuen. Nur eines bereitet ihm Schwierigkeiten: die Ausſprache. Er nuſchelt, ſo daß man einige Mühe hat, wenn man ihn verſtehen will. Trotzdem hat er ſich nicht bereit erklärt, ſich die überflüſſigen Zähne ziehen zu laſſen.„Man kann nie wiſſen, ob ich dieſe zweite Zahngarnitur eines Tages nicht einmal gut gebrauchen kann“, ſo meinte er. 2* — Der Vater des berüchtigten amerikaniſchen Gangſters John Dillinger hat in Chikago ein eigen⸗ artiges Muſeum eröffnet. Der alte Dillinger, der früher einmal in Indianapolis Farmer geweſen iſt, geriet in finanzielle Schwierigketten und wandte ſich an die Freunde der Familie und bat dieſe um Un⸗ terſtützung. Man kam ſchließlich auf den Gedanken, eine John⸗Dillinger⸗Ausſtellung in Chikago zu er⸗ öffnen, von deren Einnahmen der Alte dann leben ſollte. Schon am erſten Tage hatte dieſe merkwür⸗ dige Ausſtellung einen gewaltigen Zulauf, denn alles war neugierig darauf, was es dort wohl zu ſehen geben werde. In der Hauptſache waren es Photo⸗ graphien, Waffen und Kleider, die zur Ausſtellung gelangten. Der Vater Dillingers nahm perſönlich an der Kaſſe Platz und gab den Beſuchern des Mu⸗ ſeums auf Befragen auch bereitwilligſt Auskunft. Nun iſt aber der Bürgermeiſter von Chikago gegen dieſe unwürdigen Zuſtände eingeſchritten und hat ſich an den Polizeipräſidenten mit der Forderung gewandt, das Muſeum ſofort ſchließen zu laſſen. * — In dem kleinen Bauerndorf Andornay, in der Nähe von Belfort, iſt die Polizei auf eine unerwar⸗ tete Entdeckung geſtoßen. In einem Bauerngehöft war ein kleiner Zwiſt ausgebrochen. Als die Polizei eingriff, ſtellte ſie zu ihrer Ueberraſchung feſt, daß der Hauptſchreier dabei der ſeit 22 Jahren vermißte Sohn des Hauſes war. Der Schuldige war am 7. Auguſt 1914 deſertiert und hatte ſeitdem 22 Jahre lang verborgen auf dem Speicher ſeines Elternhau⸗ ſes gelebt. Durch das lange freiwillige Gefängnis war er aber überaus reizbar geworden und hatte ſich jetzt mit ſeinem Vater geprügelt. Seine Verhaftung geſtaltete ſich ſehr ſchwierig, oͤa der verſchwunden Geglaubte ſeit 22 Jahren keine Schuhe mehr getragen hatte und beinahe das Gehen verlernt hatte. Er wurde ſofort ins Militärgeſängnis nach Belfort ab⸗ geführt und wegen Fahnenflucht unter Anklage ge⸗ ſtellt. Hätte er noch dͤrei Jahre länger in ſeinem Verſteck ausgehalten, dann wäre ſein Verbrechen ver⸗ jährt geweſen. Vor der großen Schlußpantomime brachen ſie auf. Sternenfunkelnd und ſehr kalt ſtand die Nacht über dem Zirkuszelt mit ſeinen glitzernden Licht⸗ reklamen. Sie fuhren mit der Straßenbahn zur Stadt zurück. Vor dem Hauptbahnhof verabſchiedete er ſich. Es kam über Jella in ſorgender Beſürchtung: würde ſie ihn nun niemals wiederſehen? Haſtig nannte ſie ihm ihre Telephonnummer. „Bitte rufen Sie doch einmal an, damit ich weiß, wie Ihnen unſer Löwenabenteuer bekommen iſt.“ Das war eine ganz neue Jella, die einem Fremden ſolche Brücke zur Fortſetzung der ſeltſam angeknüpften Beziehung bot. Er winkte von der Plattform zurück.„Alſo 46 78, gut, ich werde mich melden.“ Der Wagen hielt, Frieſe ſprang ab, verſchwand, ohne zurückzublicken zwiſchen den Menſchen. Jella hatte eine ernüchternde Leere in ſich. Oehrle gähnte ein wenig.„Ein Teufelskerll Was er nur ſein mag? Redſelig war er nicht, man hat herzlich wenig von Immerhin war es ein hochintereſſanter Abend mit Abenteuer und ſelt⸗ ſamer Bekanntſchaft. Und jetzt werden wir ſchlafen wie Murmeltiere, ich bin ganz erledigt.“ Nein, Jella ſchlief nicht wie ein Murmeltier in dieſer Nacht. Fetzen von Traumbildern flogen durch ihren unruhigen Schlummer: Pankratius winkte vom Bergfried: Komm nach Hauſe, Jella! Lucardis tanzte zwiſchen Löwen in einem goldenen Schup⸗ penpanzer und ſang dazu ein ſpaniſches Lied, ſüß und heiß. Hanns⸗Adam ſtand ſchattenhaft klein in einer dunklen Ecke. Dann war ein Waſſer da, ein ſchwarzgrünes Waſſer, es ward tiefer, immer tie⸗ fer, es ward eiſig kalt, es ſtieg ihr bis ans Herz. Zitternd ſchrak ſie auf, lag lange wach, hörte die Uhr in der Thienemann'ſchen Küche ſchlagen, fiel wieder in dämmernden Halbſchlaf und ſah einen Mann in einer kurzen Pelzjoppe auf ſich zuſchrei⸗ ten, ſah ſein Geſicht über ſich, braun von afrikani⸗ ſcher Sonne, hart gezeichnet von mancherlei Erleb⸗ niſſen, ſah ein Bitten und Suchen auf dem Grunde der dunklen Augen, in den kaum merklich lächeln⸗ den, halbwegs ſpottenden Mundwinkeln. Nun neigte er ſich über Jella, eine Melodie ſchwamm durch den Traum.„Und der Küſſe Duft mich wie nie berückte, die ich nachts vom Strauch deiner Lippen pflückte..“ Sapphiſche Ode. VIII. Frau Thienemann nahm Fellas Löwenabenteuer mit gebührender Erregung entgegen. Das Fräu⸗ lein, das den Blumenladen in der Türkenſtraße hatte, kam aus ihrem Zimmer gelaufen, und der ar⸗ beitsloſe Elektrotechniker ſand ſich auch noch ein. Alle umſtanden Jella in der Küche, wo ſie ihren Kaffee auf dem Gaskocher warm machte. Jeder hatte eine Frage: wie nah der Löwe ſchon geweſen ſei, und was Jella empfunden habe uſw. Herr Thienemann kam nach Hauſe, hielt eine Zeitung in der Hand und rief:„Habt ihr's ſchon ge⸗ hört? Im Zirkus iſt geſtern ein Löwe ausgebro⸗ chen...“ Weiter kam er nicht anit der Neuigkeit, alle ſchrien oͤurcheinander:„Das wiſſen wir ſchon! Das junge Mädchen, auf das der Löwe losging, iſt doch Fräulein von Wengen...“ Frau Thienemann ſetzte ein Ei zum Kochen auf und blinzelte Jella herzlich zu.„Heute müſſen Sie mal ein wenig verwöhnt werden, Sie ſehen ganz grün aus. Keine Widerrede! Sie eſſen gehorſam mein Ei auf!“ Es ſchellte. Herr Thienemann brachte die Poſt. Ein Brief für Jella. Während des Frühſtücks las ſie das Schreiben von Onkel Thaſſilo. Er hatte einen Käufer für die Burg, einen penſionierten, ſchrulligen Profeſſor, der ſich in der Einſamkeit ſeinen Alter⸗ tumsforſchungen hingeben wollte.„Ich rate drin⸗ gend“, ſchrieb Onkel Thaſſilo,„den wertloſen Stein⸗ haufen abzugeben. Einen ſolchen Toren, der das Gerümpel bar bezahlt, finden wir nicht zum zwei⸗ tenmal. Ich hoſſe dringend, daß ihr beide nun bald mit dem Studium fertig ſein und ſelbſt verdienen werdet. Ich dränge gewiß nicht um Rückgabe der Summen, die ich euch jährlich zuwenden konnte, immerhin werde ich euch nicht dauernd helfen kön⸗ 8 Die Ozeanflüge der Lufthanſa — Frankfurt a.., 24. September. Mit dem Luftſchiff„Hindenburg“, das am Don⸗ nerstagmittag von ſeiner achten Nordamerikafahrt zurückgekehrt iſt, traf auch der Direktor der Deut⸗ ſchen Lufthanſa, Freiherr von Gablenz, wieder in Deutſchland ein. Bekanntlich hat Freiherr von Gablenz kürzlich den erſten erfolgreichen Poſtprobe⸗ flug mit dem Flugboot Do 18 über den Atlantik durchgeführt. Er erklärte bei ſeiner Ankunft in Frankfurt a.., daß von 12 bis zum nächſten Som⸗ mer erlaubten Flügen in dieſem Jahr vier Probe⸗ flüge erledigt worden ſeien. Die beſte bisher er⸗ zielte Geſchwindigkeit habe 22 Stunden und 20 Mi⸗ nuten von Land zu Land betragen. Das Ziel ſei, dieſe Flüge in 16 Stunden auszuführen. Neben den beiden bis jetzt benutzten Flugbooten würden zwei neue Maſchinen erbaut werden, die ſpeziell für die Ueberquerung des Nordatlantiks beſtimmt ſeien. Dieſe beiden Maſchinen würden mit vier Rohölmotoren ausgerüſtet. Freiherr von Gablenz ſieht die Mög⸗ lichkeit, Paſſagierflüge über den Nordatlantik zu unternehmen, zunächſt nicht für gegeben. Mit den neuen Flugbooten werde es allerdings möglich ſein, den einen oder anderen Paſſagier mitzunehmen. Auf abſehbare Zeit werde jedoch die Durchführung des Paſſagierdienſtes über den Ozean den Zeppelin⸗ Luftſchiffen vorbehalten bleiben müſſen, die den Paſ⸗ ſagieren weit größere Bequemlichkeiten böten als ſie je auf einem Flugzeug geboten werden könnten. Die Beweisaufnahme im Bauunglücksprozeß abgeſchloſſen — Berlin, 24. September. Im Berliner Bauunglücksprozeß wurde am Don⸗ nerstag in die Beweisaufnahme eingetreten. Das Gericht ging mit den Zeugen die Fragen durch, die von der Verteidigung Hoffmanns und Noths erneut unter Beweis geſtellt wurden. Zunächſt wurde die Frage der Verſchwertungen behandelt. Ein anderes Beweisthema ging dahin, daß die Tiefbauabteilung der Berliniſchen Baugeſellſchaft nicht erſt durch den Angeklagten Hoffmann eingerichtet worden iſt, ſon⸗ bern ſchon ſeit langem beſtand. Der Zeuge Kemps erklärte hierzu, daß die Tiefbauabteilung bereits im Jahre 1929 beſtand, als er zur Firma kam. Von 1981 bis 1993 ſei die Konjunktur im Tiefbau ſchlecht geweſen; nach dem Umbruch aber habe auch die Tief⸗ bauabteilung wieder lohnende Beſchäftigung ge⸗ funden. Die übrigen neuen Beweisthemen betrafen ver⸗ ſchiedene techniſche Fragen. Die Beweisaufnahme wurde dann abgeſchloſſen. Anſchließend erklärte der Staatsanwalt, daß ſich auch nach der neuen Beweisaufnahme nichts an ſeinemfrüheren Standpunktder Schuld⸗ frage ändere. Die Verhandlung wurde darauf auf Freitagvor⸗ mittag vertagt. Die Verteidiger ſollen dann das Wort zu ihren Schlußvorträgen erhalten. Wilderer-Drama in den Bergen (Funckmeldung der NM3.) + Wien, 24. September. Im Gams⸗Revier der Perſchitzalp im Malta⸗Ge⸗ birge in Kärnten ereignete ſich am Mittwoch ein blutiges Wildereroͤrama. Zwei Jäger ſahen ſich bei einer Streife plötzlich drei Wilderern gegenüber. Sofort ſetzte ein ſchweres Feuergefecht ein, das da⸗ mit endete, daß einer der Wilderer tot zuſammen⸗ brach. Die beiden anderen wurden von den Jägern nach ſchwerem Kampf überwältigt. Die Opfer des Eiſenbahnunglücks bei Lourdes (Funkmeldung der NM3) + Paris, 24. September. Die Zahl der Toten des Eiſenbahnunglücks bei Lourdes hat ſich auf 15 erhöht. Donnerstag mittag wurden 8 Reiſende als ſehr ſchwer und 15 als weni⸗ ger ſchwer verletzt gemeldet. 35 Perſonen kamen mit leichten Quetſchungen davon. Der Lokomotivpführer des Perſonenzuges, der auf den Schnellzug auffuhr, und eine Fernſprechbeamtin des Bahnhofs Lourdes wurden in Haft genommen. Beide ſollen durch Nachläſſigkeit die Hauptſchuld an dem Zuſammen⸗ ſtoß tragen. — Nachdem vor zwei Jahren in den unbenutzt ge⸗ bliebenen Eiſenbahntunnels in Ahrweilere mit be⸗ hördlicher Unterſtützung die größte Edelpilzzucht Europas angelegt worden iſt, hat man nun auch im Saargebiet überaus erfolgreiche Verſuche angeſtellt. In dem Orte Büren⸗Itzbach zwiſchen Merzig und Saarlautern hat man früher aus Gruben Gips ge⸗ fördert. Da die Förderung nicht rentabel war, liegen die Stollen ſeit Jahren leer. Hier ſind nun gewal⸗ tige Zuchtbeete angelegt worden, in denen die Brut vorzüglich gediehen iſt. Heute kann man bereits die erſten Aufzuchten ernten, die unterirdiſche bepflanzte Fläche beträgt 20 Morgen und heute kommen dort ſchon täglich 15 Zentner Champignons zum Verſand, ſo daß in abſehbarer Zeit Ahr und Saar den geſam⸗ ten deutſchen Bebarf an Edelpilzen werden befrie⸗ digen können. * — In einem Sanatorium in der Nähe von Sera⸗ jewo ſaßen die Gäſte an einem ſchönen Herbſtmorgen im Garten beim Frühſtück und ließen es ſich in an⸗ genehmer Unterhaltung wohl ergehen. Der Garten grenzte an einen Wald, und aus dieſem trat plötzlich eine große Bärin, begleitet von ihren vier Spröß⸗ lingen, öſfnete die Gartenpforte, ließ ihre Kinder eintreten und näherte ſich, ohne ſich um die Auf⸗ regung und das entſetzliche Geſchrei der Patienten und der Krankenſchweſtern zu kümmern, den Tiſchen, die natürlich ſofort verlaſſen daſtanden Das war den Tieren nicht unangenehm, und ſie gaben durch vergnügtes Brummen ihrer Freude darüber Aus⸗ druck, daß es ihnen gelungen war, ein Frühſtück zu ſich zu nehmen, wie es ihnen nicht alle Tage geboten wurde. Man rief ſchleunigſt die Polizei herbei, aber dieſe konnte auch nicht viel an der Situation ändern, denn die Bären ſtehen wegen ihrer Seltenheit unter dem Schutze des Geſetzes und dürfen nicht getötet werden. Sind hierum übrigens auch gutartig, da ihnen niemand nachſtellt. Nachdem ſich die Bären⸗ mutter mit ihren Jungen eine Weile behaglich aus⸗ geruht hatte, verließen ſie alle die gaſtliche Stätte und begaben ſich in den Wald zurück. Von hier aus wurden ſie dann durch eine Patronille zurück in die Berge getrieben. ut gelaunt! — ROTH-BOCHNFR.M..H. BEREHN-TEMPELHOE“ SCHMOZNMKRE nen, da die Beamtengehälter ja ſtändig gekürzt wer⸗ den und ich es meiner Frau nicht zumuten kann, euretwegen noch ſtärkere Einſchränkungen zu er⸗ dulden.“ Jella ſaß lange in ſtarrer Nachdenklichkeit. Es war ihr eine Qual, immerſort annehmen zu müſ⸗ ſen, von Onkel Thaſſilo, von einer Wengenſchen Stif⸗ tung, vom Profeſſor, von Oehrle, die ihr ſchon mehr⸗ fach beigeſtanden, wenn Jella bei aller Sparſamkeit für Extraausgaben keinen Pfennig gehabt hatte. Im letzten Jahr war es ein wenig leichter ge⸗ worden, denn Lucardis wurde öfters aufgefordert, in Veranſtaltungen zu ſingen, und verdiente auf dieſe Weiſe. Jellas ernſte Kunſtrichtung paßte ſchlecht auf derartige Wohltätigkeitsſeſte und elegante Da⸗ mentees. Sie fand vorläufig keine Möglichkeit, äußeren Nutzen zu ziehen aus ihrem erarbeiteten Können. Nun rückte Onkel Thaſſilos Brief die materiel⸗ len Fragen quälend in den Vordergrund. Zielſicher ſtand in Jella die leidenſchaftlichſte Abwehr gegen den Verkauf der Burg. Sie war bereit zu jedem klei⸗ nen täglichen Verzicht, bereit zu jeder Einſchränkung für ihre Perſon. Nur zu dieſem einen war ſie nicht bereit: Das Stück Erde, das ihr und Lucardis ge⸗ hörte, dͤen wertloſen Steinhaufen, wie Onkel Thaſ⸗ ſilo verächtlich ſchrieb, die Tannen und das Wieſen⸗ gelände, den Garten in aller Verwilderung und das Erbbegräbnis, das konnte ſie nicht hergeben. „Fräulein Jella, Sie werden am Telephon ge⸗ wünſcht.“ Jella ſtand im dunklen Flur, nahm den Hörer ans Ohr.„Hier Jella, biſt du es, Oehrle?“ „Hier Rüdiger Frieſe! Guten Morgen! Gut ge⸗ ſchlafen?“ „Nicht allzu gut, Herr Frieſe! Guten Morgen!“ „Alſo doch nicht einwandfrei ſtählerne Nerven!“ Es klang, als lache er ein wenig, aber das Lachen war herzlich und ohne Spott.„Daß ich heut ſchon anruſen würde, haben Sie wohl nicht erwartet. Ich bin immer für ganze Sachen. Wenn man erſt ein paar Tage drüber vergehen läßt, dann verläuft die angeknüpfte Beziehung im Sande. Und das wollen wir doch alle beide nicht.“ Der dͤunkle Flur wurde Jella zur ſonnigſten Landſchaft.„Ich freue mich über Ihren Anruf, Herr Frieſe.“ „Das iſt eine hübſche, ehrliche Antwort. Sie ſind ſchon ein ganzer Kerl, Fräulein von Wengen. Wol⸗ len Sie heute mit mir nach Hellabrunn fahren? Das Wetter iſt unbändig ſchön.“ „Sehr gern! Aber bitte erſt nach ein Uhr. Sie ſind wohl auch vormittags gebunden?“ „Ich bin an gar nichts gebunden. Stellenlos! Alſo um ein Uhr dreißig. Treffpunkt am Hauptbahn⸗ hof in der Bayernſtraße. Auf Wiederſehen!“ Jella ging in ihrer Stube auf und ab und ſang Töne, nur Töne. Ju na ſu na... in jedem Ton aber ſchwang und ſchwirrte es. Die eintretende Baby Sporleder unterbrach die Uebung. „Entſchuldige, Jella, ich habe dreimal geklopft, du warſt ſo im Eifer, daß du es nicht hörteſt. Deine Stimme iſt heute prachtvoll, ich habe dich fünf Mi⸗ nuten lang belauſcht. Ein Duft in den tiefen Lagen, zauberhaft! Und das ausgerechnet heute nach dem Abenteuer im Zirkus. Frau Thienemann hat es mir ſofort erzählt, als ſie mir die Tür öffnete. Grauſig! Und nun bekommſt oͤu die Blumen, die ich eigent⸗ lich für Lucardis beſtimmt hatte. Da!“ Jella ſah die lichtroſa Tulpen an mit ſanfter Zärt⸗ lichkeit. Baby ſpürte, wie ſehr die kleine Gabe die Unverwöhnte erfreute. Während Jella den Blüten Waſſer gab, ſaß Baby im Erker, und ſie ſprach liebe Worte. „Es erſchien mir früher immer als das Gege⸗ bene, daß wir alle Lucardis bewunderten und ver⸗ wöhnten, aber jetzt oͤenke ich über viele Fragen tie⸗ fer nach. Ich glaube, Jella, du brauchſt ſehr viel Liebe und Sonne. Bitte halte mich nicht für unzart und zudringlich, wenn ich ſo zu dir rede und wenn ich dir ſage...“, Baby wurde befangen,„daß ich keiner von uns Lorinerinnen ſo ſehr ein rechtes Liebesglück wünſche wie dir.“ Jellas zurückhaltende Kühle zerſchmolz vor der echten Wärme in Babys Worten.„Biſt du ſehr glück⸗ lich in deiner Ehe, Baby?“ fragte ſie leiſe. „Ja, Jella! Ich hätte es nie für möglich gehal⸗ ten, daß ich mit meinen achtundzwanzig Jahren ſo völlig in einem andern Menſchen aufgehen könnte. Und jetzt iſt alles noch viel größer und reicher. Du verſtehſt wohl.. jetzt, weil wir nun zu dritt ſind. Es iſt, als finge ich erſt jetzt an, ganz bewußt und vertieft zu leben.“ (Fortſetzung ſolgt) 2 * — 1 Ilu. Freitag, 25. September 1936 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 147. Jahrgang/ Nr. 443 texliotlickes CCellengelibige Seltenes Erlebnis von Wald und Wein Seit der Machtergreifung Adolf Hitlers mar⸗ ſchiert auch das Siebengebirge wieder in der Reihe der deutſchen Gaue, in denen fleißige Winzer Trauben ziehen und ihre Weinernte mit fröhlichen Feſten feiern. Der Weinertrag des Siebengebir⸗ ges iſt von 20 000 Liter im Jahre 1920 auf nahezu 350 000 Liter im letzten Jahre geſtiegen. Es bietet alſo, was der Beſucher vielleicht nicht vermutet, keineswegs nur das Erlebnis der herbſtlich bun⸗ ten Wälder, ſondern in gleichem Maße auch das des Weins. Fragt man einen Ausländer, welche Eigentümlich⸗ keiten der ſchönen deutſchen Landſchaft ihn auf ſeinen Reiſen durch deutſche Gaue am tiefſten berührt haben, ſo antwortet er in den meiſten Fällen: die deutſchen Waldgebirge! Und nennt damit in der Tat etwas, was Deutſchland anderen Ländern der Erde voraus hat. Alpengipfel und Meeresſtrand, Blütenparadieſe und die Herrlichkeit flutender und ruhender Gewäſſer haben auch andere Länder. Unſere grünen, duftenden Waldreiche, die in unendlicher Vielſalt von Farben und Formen Deutſchland durchziehen, gehören uns ganz allein, und es ſcheint, als ſei in dieſen Wäldern mit ihrem langſamen Werden, ihrer Kraft und Macht das deutſche Weſen ſelber tief verwurzelt. Nirgends iſt ſchöneres Wandern als in unſeren rauſchenden Forſten, und niemals iſt es ſchöner als im Herbſt. Es gibt Wälder, deren ſeierlicher Ernſt mur vom lichten klingenden Frühling aufgehellt wer⸗ den kann. Es gibt andere, von Sonnenheiterkeit überglänzt, die erſt im bunten Farbenſpiel des Herb⸗ ſtes ihren höchſten Reiz entfalten. Zu dieſen gehört das Siebengebirge, jedem Rheinreiſenden bekannt, wenn auch meiſt nur als ausdrucksvolle Silhouette vom Dampfer aus, nicht als Wandererlebnis. Herbſtliche Fahrten in unſere deutſchen Reben⸗ gaue ſind mit Recht mehr und mehr beliebt geworden. SANo Nichts Köſtlicheres, als die Heimatlandſchaft in der Fülle des Traubenſegens zu ſehen, am Glück dieſer Erntezeit teilzunehmen, fröhlich zu ſein mit den Fröhlichen im Weinland! Auch das Siebengebirge taucht ſeinen Fuß in üppige Fruchtgärten und Re⸗ bengelände, eine der anmutigſten Landſchaften von beſonderer Milde des Klimas. Zwei Städtchen ſäu⸗ men hier den breitflutenden Strom. Königs⸗ winter— ewig„Brennpunkt des Verkehrs“, quir⸗ lendes Leben in altertümlichen Straßen, Gaſtſtätten ſo zahlreich wie die Ausſichtsbänke auf der breiten Uferpromenade, zwei Bergbahnen zum Drachen⸗ fels und Petersberg für eilige Touriſten— ein Allerweltsſtädtle von internationalem Rang und Ruf.— Anders wirkt der Gegenpart: Honnef⸗ Schöndorf. Vornehme Villenſtraßen und die ſchönſte Rheinpromenade durch ſchattige Haine rie⸗ ſiger Weidenbäume verbinden dieſe beiden„Rhein⸗ perlen“. Von hier ſteigt man am beſten zu den herr⸗ lich bewaldeten Kuppen der„Sieben Berge“ auf, deren oͤuftblaues Halbrund ſo maleriſch über dem wechſelvollen Vorland, den Gärten, Rebzeilen, ſpie⸗ gelnder Strombreite ſteht. Den Drachenfels„erobert“ man ein geruhſam⸗ ſten am frühen Morgen eines Wochentages, am ſchönſten auf dem entzückenden Schöndorfer Wald⸗ Kurhaus Sand (826). bet Baden-Baden. Neues Sandsee-Strandbad. Penston ab Mk..—. Prosp. weg und möglichſt über den Kuckuckſtein— eine win⸗ zige Ausſichtskanzel mitten im Waloͤmeer am Rhein. Droben genießt man den herrlichen Tiefblick auf ſchimmernden Strom und ſchimmerndes Land, das in Herbſtfarben prangt. Beſonders das üppige Parkgelände von Godesberg drüben wirkt wie eine Farbpalette, dann Mehlem, Rolandseck, die Inſeln Nonnenwerth und Grafenwerth. Rheinab begrenzt das„Große heilige Köln“ den Blick. Wer den Dra⸗ chenfels bei klarem Herbſtwetter genoſſen hat, wird des Petersberges(mit ähnlichen Ausblicken) haupt⸗ ſächlich als einer idealen Erholungsſtätte gedenken. Weiter wendet ſich der Wanderer durch ben rheini⸗ ſchen Herbſt dem Innern des Siebengebirges zu, im⸗ mer auf herrlichen Höhenwegen, durch Buchenhallen und dunkle Tannenſchläge. ßen mögen. Die alten Burgen ſind aus dem Gebirge verſchwunden. Von der Ruine der Löwenburg auf dem gleichnamigen Gipfel blieb eine Steinpyramide, die nichts mehr verrät von dieſer erzbiſchöflichen Feſte des 13. Jahrhunderts.— Wir genießen den letzten prächtigen Blick auf Oelberg und Drachenfels, die im Abendſchein leuchten, und ſteigen die breiten 1 Terraſſen zum Rheine hinab. Blick vom Rheinufer auf das Siebengebirge Photo: C. Fernſtädt(RDV⸗M) Mittelpunkt und höchſte Erhebung iſt der Große Oelberg(460 Meter), von Hochwald dicht um⸗ ſchloſſen, eine ſtimmungsvolle Stätte deutſcher Berg⸗ welt. Weit über die Waldmaſſen und Kuppen des Gebirges ſchweift hier der Blick bis zum Siegerland und Bergiſchen Land, zu Eifel und Hunsrück hin⸗ über. Der Oelberg gilt als ſchönſter„Sonnenauf⸗ gangsberg“. Unterhalb ſeines Gipfels, mitten im weiten Waldrevier, liegen die einzigartigen Erho⸗ lungsſtätten Margarethenhof und ⸗kreuz, Sophien⸗ hof, Thomashof, Waldraſt, Schönblick, alle in Gärten, zum Teil mit Terraſſen und Liegewieſen, die ein köſtliches Nachſommeridyll im tiefſten Waldesfrieden bieten. Die Welt„da draußen“ erreicht man gleich⸗ wohl ſehr bequem mit der Kraftpoſt nach Honnef und Königswinter. Von dieſem Gebirgsknoten⸗ punkt ſtrahlen bekannte und heimliche Pfade in alle Richtungen, ſo zu dem verſteckten„Einkehrhäuschen“ in dem mit wundervollem Wald beſtandenen Natur⸗ ſchutzgebiet des Siebengebirges, oder in das uralte Legendenreich von Heiſterbach, deſſen berühmte Ziſterzienſer⸗Abtei ſchon im 13. Jahrhundert Kunſt und Wiſſenſchaft pflegte. Eine einzige Säulenreihe des Chores bewahrt noch die Erinnerung an die 1337 erbaute Abteikirche, ein Denkſtein für den gelehrten Mönch Cäſarius. Und aus dunkler Sagenferne klingt die ſeltſame Kunde vom„Mönch von Heiſter⸗ bach“, der für dreihundert Jahre im Wald ver⸗ ſchwand Und dann ſtreift man weiter bergauf, bergab, zu all den anderen Bergen, der Wolkenburg, dem Lohr⸗ berg, dem Nonnenſtromberg und wie ſie ſonſt noch hei⸗ Herbſtliches Freiburg Nun tropft leuchtendes Sonnengold über Dächer und Giebel, über Türme und Erker der alten Schwarzwaldhauptſtadt in der Siebentälerbucht. Um⸗ ſtrahlt von frohem Licht zeichnet ſich das Filigran der herrlichen Münſterpyramide an das Blau des Him⸗ mels. Wenige Tage noch, dann rauchen draußen auf den Aeckern die Kartoffelfeuer. In den vielen Gär⸗ ten und Anlagen der Stadt glüht der Scheidegruß des verſinkenden Sommers. Bald brennt der herbſtliche Wald in einer jubelnden Farbenſinfonie und die Hänge rings um die Münſterſtadt ſehen dann aus, als hätten ſich Sommer und Frühling zuſammen⸗ getan. Durchſichtig wie Glas wölbt ſich die weite Azur⸗ glocke des Firmaments von Horizont zu Horizont. Wie ſchwimmende Segelſchiffe ziehen weiße Wölkchen den Weg ihrer Sehnſucht. Weit öffnet ſich der Blick, das gewaltige Panorama der Schwarzwaldberge er⸗ ſchließt ſich. In weitem Rund ſtehen die Gipfel, und weit drunten im Süden grüßen vom Licht der Abend⸗ ſonne umgoldet die ewigen Firne der Alpen, wäh⸗ rend drüben im Weſten feierlich ernſt die Silhouette des Wasgenwaldes gen Himmel ſteilt. Einſam ſtei⸗ gen weißgelbe Rauchwölkchen aus einſamen Bauern⸗ höfen, die da und dort, umgeben von leuchtenden Matten, am Hange kleben, Herb ſteigt der Erdgeruch der friſch gepflügten Aecker in die Naſe und aus den Wäldern atmet der Odem rieſiger Tannen. Nun iſt es Zeit zum Wandern. Entlang an licht⸗ überfluteten Lichtungen, über einſame Waldpfade, auf denen Sonnenkringel tanzen, neben ſchwätzenden Bergbächen, die von munterer Talfahrt erzählen. Heimſelig iſt das Raſten, wenn der trunkene Blick hinausgleitet von Berg zu Berg, von Tal zu Tal, von Wald zu Wald und von Matte zu Matte, über denen das Geläute weidender Herden liegt. Von irgenoͤwoher klingt eine Tiefbandsglocke in die Berg⸗ einſamkeit. Sonnentrunkene Falter gaukeln über Lichtungen und blitzend ſpiegelt ſich einen Herzſchlag lang ein Sonnenſtrahl in dem ſilbernen Kleid einer vorbeihuſchenden Libelle. Vom Wald herüber pocht das Schaffen des Buntſpechts, und öroben um den Stamm der Buche turnt ein rotbraunes Eichhörnchen. In der Stadt des Waldes, des Weines und der Gotik aber rüſtet man bereits zur fröhlichen Wein⸗ ernte. Hell klopft der Schlegel des Küfers gegen das leere Faß. Wenige Wochen noch, dann fließt der ſüße Moſt aus der Kelter, und in den Weinſtuben, die Freiburgs Namen mitbegründen halfen, ſitzen „Eingeborene“ und Fremde in harmoniſcher Ein⸗ tracht beiſammen und wägen den Gehalt des 36ers prüfend auf der Zunge. Tauſende pilgern jährlich zur Stadt des Weines, des Waldes und der Gotik, um ſich am Geſun d⸗ quell der berühmten Traubenkuren neue Kraft zu holen für den Werktag des Lebens. Im Kammerſpielhaus und im Stadtthea⸗ ter abex zeigt eine daſeinsbejahende gepflegte Kunſt dem erlebnisfrohen Menſchen, was deutſche Kultur zu ſchaffen vermag. Freiburg im Herbſt, Glück bringendes Erlebnis froher Wandertage, hohes Zeugnis deutſchen Flei⸗ ßes und deutſcher Geſchichte, ſtolzbewußter Träger deutſcher Art und deutſcher Kultur an der Südweſt⸗ grenze unſeres Vaterlandes; was Altmeiſter Thoma u. a. einſt ſchrieb, wird zur beglückenden Offenba⸗ rung:„Die Stadt Freiburg wird in alle Zukunft eine Perle unter den deutſchen Städten ſein. Sie liegt an einem gar ſchönen Erdenfleck, nahe beim Himmelreich“. Wandervorſchlag Schöne Herbſtwanderung vom mittleren in den ſüdlichen Odenwald Kreidach, Kreibacher Höhe, Siedelsbrunn, Stiefel⸗ höhe, Leonhardskopf, Heiligkreuzſteinach, Wolfsgrube, Schönau Wanderkarte Nr. 16a Kreidͤach oder Schönau 2,20 Mark. Hauptbahnhof ab.50, Weinheim umſteigen, Kreidͤach an .31 Uhr. Bis Kreidacher Höhe, Richtung öſtlich, bis Schönau füolich. Von der Bahnſtation mit der Nebenlinie 88, weiß⸗ blaues Dreieck und 44, gelbem ſenkrechten auf weißem wagrechten Strich, rechts auf der Straße aufwärts. Bald links und rechts geſchwenkt zur Kreidacher Höhe(426 Meter). Links bei Anlage ſchöner Blick auf Waldmichel⸗ bach. Auf breiter Straße mit der Hauptlinie 3, blauer Strich, die übrigens den Weg bis Heiligkreuzſteinach an⸗ gibt(mäßige Steigung) nach Siedelsbrunn(430 Meter), 35 Minuten. Schöner Rückblick auf die Tromm, mit Jrene⸗Turm, den Schimmelberg mit Rudy⸗Wünzer⸗ Turm, etwas links auf den hochgelegenen Weiler Juhöhe. Durch den Ort. Rechts an der Förſterei vorbei, in düſteren Tannenwald. Später zwei kleine Anlagen rechts, rechts auch noch ein Stück Feld. Im Centwald bequem aufwärts. (Höhenwanderung). Rechts um den 579 Meter hohen Hardberg herum. Nach etwa 35 Minuten kommt von rechts bei einem Fichtenwald die Hauptlinie 18, weißes Quadrat und kreuzt den Weg. Zur nahen Stiefel⸗ höche(587 Meter) noch 5 Minuten. An deren weſtlichen Hang entlang, mit abwechſlungsreichen Ausblicken ins Eiterbachtal mit Lichtenklinger Hof, dabei eine Kloſter⸗ ruine, auf die markante Erhebung des Kottenbergs und des Kautzenkopfs. Zum Leonhardskopf(633 Meter) etwas abwärts, Stunde. Auf etwas holperigem Weg weiter bergab. Rechts ſchöner Blick ins Steinachtal, auf der Höhe mit roten Zie⸗ geldächern Hilſenheim, weiter vor der Weiler Bärsbach, ſo⸗ wie der Eichelberg, mit Mannheimer Hütte, daran an⸗ ſchließend der Wildeleutſtein, endlich ſchöner Blick auf das an der Mündung des Eiterbachs in die Steinach gelegene Heiligkreuzſteinach. Rechts an einem Steinbruch vorüber, aus dem Wald. Im Feld auf Fußweg etwas ſteiler bergab, gwiſchen beiden Friedhöfen oͤurch und rechts über eine Brücke nach Heiligkreuzſtein ach(232 Meter), 50 Minuten. Mit der Hauptlinie 1, roter Strich in gleicher Richtung durch das Dorf. Die Kirche und die Steinach rechts. Bei den letzten Häuſern links über Wieſen, das Steinachtal und das wilde Flüßchen. Im Buchenwald links kurz ſteil bergan und rechts geſchwenkt. Mit rotem Strich bis der erſte Weg links aufwärts abgeht. Von die⸗ ſem Weg und der Richtung nicht abgehen. Da er viele Wege quert, Grunoͤbedinguna niemals einen Weg benützen, der abwärts führt. Nach Ueberſchreiten von zwei Wegen, zieht nach etwa 5 Minuten ein Weg links ab, der im Tan⸗ nenwald ſehr ſteil aufwärts geht. Dieſen nicht benützen, ſondern in der Verlängerung langſam aufwärts weiter wandern. Bei der nächſten Weggabelung links eine neue Forſthütte. Zuletzt im großen Bogen rechts, zur Wolfs⸗ grube(Knotenpunkt mit Wegweiſerſtein, 439 Meter), 1½ Stunde. Ohne Markierung rechts(Wegweiſer) in ſchönem Buchenwald gemächlich abwärts. Der Weg kreuzt wieder verſchiedene Wege, daher von der Richtung und dem Weg nicht abweichen. Nach 10 Minuten links ein Ge⸗ denkſtein, der Bäckermädelſtein. Daſelbſt wurde ein Mäd⸗ chen ermordet, das das Brot von Schönau nach Heoͤdesbach und Langental trug, da früher in beiden Orten kein Bäcker anſäſſig war. Nach dem Gedenkſtein, in etwa gleicher Zeit, zum Mönchbrunnen. Von da bald rechts ſchöner Blick ins Steinachtal und nach Altneudorf. Ans dem Wold hinab nach Schönau(182 Meter), 50 Minuten von der und Wolfsgrube.(Vanderzeit etwa 5“ Stunden). Daſelbſt ab 17.26, 19.38, Neckarſteinach umſteigen, Mannheim on 18.21, 20.31. F. Sch. Amazonasfahrt der„Monte Roſa“ Zum erſten Male führt die Erholungs⸗ und Studienreiſe eines deutſchen Schifſes in das noröbraſilianiſche Urwald⸗ gebiet des Amazonas, dem geheimnisvollen Ziel vieler Forſcher. Nie geſehene, unvergleichliche Schönheit wird ſich den Augen der Reiſenden im grünen Zwielicht des farben⸗ rauſchenden Waldesdickichts auftun. Auf den Fluten des größten Stromgebietes der Erde werden ſie den Urwald, den Reichtum einer überquellenden Natur kennenlernen. Am Rande der grünen Wilonis liegt Parà, Kulturſtadt und Negerdorf zugleich, deſſen Boulevords im Zentrum beginnen und im Urwald enden. Die Fruchtbarkeit des Bodens füllt die großen Markthallen: Orchideen in un⸗ geahnter Größe und Farbenpracht, Kautſchuk, Kokos⸗ und Paränüſſe, Jaguarfelle, Krokodilhäute, lebende Affen und bunte Vögel, indianiſche Pfeifen und Tabak, der das Herz des Rauchers trunken macht. In den Reſtaurants gibt es für den europäiſchen Gaumen wundervolle, unbekannte Genüſſe: köſtliches Mango⸗Eis, feines Filet von Rieſen⸗ ſchildkröten, weiße Ananas, Milchſaft von Palmnüſſen und große Melonen. Im weiteren Verlauf dieſer achtwöchigen Reiſe werden Pernambuco, Santos, Rio de Janeiro und Bahia ange⸗ laufen. Um den Reiſenden ein möglichſt vollſtändiges Bild von den Verkehrszentren dieſes zukunftsreichen Landes zu geben, iſt der Aufenthalt in Rio de Janeiro auf 5 Tage und in Santos auf 3 Tage feſtgeſetzt. Während auf der Ausreiſe, die am 20. Oktober von Ham⸗ burg erfolgt, Ponta Delgada und die Azoren angelaufen werden, erhält die Rückreiſe durch den Beſuch von La Palma und Caſablanca eine reizvolle Abwechſlung. Am 16. Dezember wird das Schiff wieder in Hamburg eintreffen. Micht isder Kanat I Lokat! Nicht jeder weiß, wie vorteilhaft man bei Ihnen Speisen und Getränke haben kann. 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Schon in der bis⸗ herigen Behandlung der Hauszinsſteuer durch die Geſetzgebung war zu erkennen, daß hier noch nicht ein einheitlicher Weg vorgezeichnet iſt, wie man den vorgeſehenen Abbau der Steuer ohne Schädigung der allgemeinen Intereſſen einerſeits und ohne Benach⸗ teiligung der Belange des Grundbeſitzes andererſeits durchführen kann. Die Hauszinsſteuer, die durch die Steuernotver⸗ ordnung vom 14. Februar 1924 als„Geldentwer⸗ tungsausgleich bei bebauten Grundſtücken“ ein⸗ geführt wurde, gehört von Anfang ihrer Geltung an zu den umſtrittenſten Steuerbelaſtungen des Grundbeſitzes. Die großen Einnahmen, die dem Reiche und den Gemeinden daraus zufloſſen, galten noch nicht als ausreichende Begründung für dieſe als beſonders drückend empfundene Steuerart. Der Ab⸗ bau der Hauszinsſteuer, der durch die 4. Notverord⸗ nung von 1991 in Stufen innerhalb von einem Jahr⸗ zehnt vorgeſehen war, trug der Abneigung des Grundbeſitzes und weiter Wirtſchaftskreiſe gegen dieſe Steuer Rechnung. Dennoch iſt der Abbau der Steuer ſchon an dem Termin des 1. April 1935, der die zweite Stufe dieſes Abbaues bringen ſollte, nicht ganz programmgemäß verlaufen. Es wurde zwar eine Senkung des Steuer⸗Solls, wie vorgeſehen, um 25 v. H. in der Wirkung erreicht, jedoch nur ſo, daß der Hausbeſitz an und für ſich verpflichtet wurde, die volle Steuer wie bisher weiter zu entrichten. Er erhielt aber als Entſchädigung für den auf den 1. April 1935 vorgeſehenen, tatſächlich aber nicht er⸗ ſolgten Abbau der Steuer, eine Vergütung in Form der ſogenannten Hauszinsſteuer⸗Anleihe, nämlich aus Reichsbeſitz ſtammende Schuldverſchrei⸗ bungen des Umſchuldungsverbandes deutſcher Ge⸗ meinden. Dieſe Vergütung wurde in Höhe des ur⸗ ſprünglich vorgeſehenen Senkungsbetrages den Haus⸗ beſitzern(mit wenigen Ausnahmen) zugeteilt. Wurde alſo ſchon im Sommer 1935 der Grund⸗ ſatz des allmählichen Abbaues der Hauszinsſteuer hiermit durchbrochen, ſo iſt es verſtändlich, wenn in den beteiligten Kreiſen die Frage aufgeworfen wird, was am 1. April 1937, dem Stichtag der nächſten Hauszinsſteuerſenkung, erfolgen wird, und ob es bei der in Ausſicht geſtellten weiteren Minderung der Steuer um 25 v. H. ihres Sollbetrages bleibt. Die bisherige Form der Rückvergütung durch Ge⸗ währung von Stücken der Gemeinde⸗Umſchuldungs⸗ anleihe iſt ausdrücklich auf das laufende Rechnungs⸗ jahr begrenzt worden. Sie endet mithin am 31. März 1937. Was danach mit der Haussinsſteuer geſchieht, bleibt zur Zeit eine offene Frage, insbeſondere des⸗ halb, weil die Ausführung des Abbauprogramms durch die Sondermaßnahme des Jahres 1935 bereits unterbrochen worden iſt. Irgendwelche feſten Pläne oder Abſichten bezüglich der Geſtaltung der Haus⸗ zinsſteuer nach Ablauf des Rechnungsjahres 1936/37 ſcheinen zur Zeit noch nicht vorzuliegen. Immerhin beſchäftigen ſich die zuſtändigen Stellen bereits vor⸗ bereitend mit der Frage.— Nach Aeußerungen, die von verſchiedenen Seiten vorliegen, zu ſchließen, iſt vielleicht damit zu rechnen, daß zuſammen mit der Hauszinsſteuer die Grundſteuerreform überhaupt einheitlich gelöſt werden ſoll. Auf den 1. April 1937 war ja bisher der Beginn der Geltung der neuen Grundſteuer feſtgeſetzt. An dieſem Tage ſollten die Landesgrundſteuern ver⸗ ſchwinden und einer einheitlichen Reichsgrundſteuer Platz machen, die auf den Einheitswerten für 1935 aufgebaut iſt. Inzwiſchen haben die Organiſationen des Grundbeſitzes, vor allem der Zentralverband Deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine, die zu⸗ ſtändigen Stellen darauf hingewieſen, daß die Um⸗ ſtellung der Grundſteuer auf die Einheitswerte zu Laſtenverſchiebungen führen würde, die möglicher⸗ weiſe ſtarke Ungleichmäßigkeiten und damit Unbil⸗ ligkeiten für den Haus⸗ und Grundbeſitz zur Folge haben könnten. Insbeſondere wird befürchtet, daß die Grundſteuerreform zu neuen Belaſtungen des Grundbeſitzes führen könnte. Unter den Steuerlaſten des Hausbeſitzes nimmt die Hauszinsſteuer bis auf weiteres, ſelbſt nach dem Abbauprogramm, noch einen ſo dominierenden Teil ein, daß alle Erwägungen, die ſich mit einer gerech⸗ teren Geſtaltung der Steuerbelaſtung des Haus⸗ und Grundbeſitzes befaſſen, die Reſorm der Haussins⸗ ſteuer mit einſchließen müſſen. In einem jüngſt er⸗ ſchienenen Werke von Miniſterialdirektor Dr. Hog: „Die ſteuerlichen und ſozialen Leiſtungspflichten des Hausbeſitzes in Preußen“ wird ausdrücklich bemerkt, daß die Klärung des Programms der künftigen der Neuen Mannheimer Zeitung Berliner amiliche Noſierungen Wintergerste Hafer rrät. 2zeil. fr. Berl. 184/190 Berl. 4/99 märk.Stat. 175/1810 Erzeugpr. H 4 Weiren märk. Berlin 76/7 20. Futierwz. Bl. 80— Roggen märk. 16⁵ Kzeil. fr Berl. Weizenmehl 8 27.50 Braugerste märk. Stat... Erzeugerpr. 9/27.50 neu,frei Berl. 219 225 10 27,90 märk. Stat. 210/216 Ind'gerst fr. B.. Roggenmehl11 22,25 gute, frei Berl 218/2ʃ8 märk. Stat.... Erzeugerpr. 12/22.35 märk. Stat. 204/209 Futterg. 59/62— 131225 Viktoria⸗Erbſen 36,50/41.—[Seradelll—— Kleine Erbſen„/35.— Leinkuchen ab Hambgſ16, 38 incl.4, Futter⸗Erbſen.24, /5.— Erdnußkuchen ab Hbgſ45,88„ 5 Peluſchken 25,/7,—[Erdnußkuchenmehl 1/,88 Ackerbohnen.. 20. ½2.— Trockenſchnitzel..9, Wicken deutſch Soyabohnſchrot aßbg15,58„.60 FJutter. 17,0/0,.— ab Stetiin.15.98„ẽ 5, Lupinen blan Kartoffelflocken Stolpſ 17.90i.Leihſäck gelbdb 3 ab Berlin.19.10 Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 6,55; Nov. 6,0775, Jan. 6,05; März 6,02/6.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 82; Nov. 77,75; Jan. 78,25, März 79,50. D Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Srand. Middl.(Schluß) Sept.(36) 648; Okt. 643; Nov. 638; Dez., Jan.(37) je 637; Febr., März 635; April 633; Mai 631; Juni 628, Juli 625; Auguſt 610; Sept. 603; Okt. 596; Jan.(38) 590; März 589; Mai 587; Juli 586; Tendenz ſtetig. Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. 24 Sept. 10 Uhr 30 23. Sept. 2 Uhr 15 Termine Prief Geld] bez. Brief Gelb] bez. Sept..40.15 90 S SR Nov.330.10. Deg..29[3,15 5 Januar 385 300 S Februar 3,40 3,25 O0 März..45[.35 350 3,40 April. 3,50 3,40—*—*. 8 3,45— Mai. 355 325 300 350„„ uni 360 3,50 8 388 3335* iEE0 600 325 385 4* Auguſt„.80] 3655.80 370 Hamburger Kaflee-Termin-Noſierungen Amtliche Notierung für 54 Kg. netto in Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos Gontrakt 1) 24. September 10 Uhr 24. Sepiember 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahlt September. 40 38— 40 88— Dezember 40 88— 40 88— März 40 88— 4⁰ 38— Mai40 88— 40 38— Juli 40 3³— 4⁰ 8³— * Pfälziſche Obſtgroßmärkte. Ludwigshafen: Wirſing 1,8 bis 2; Weißkraut—1,3; Rotkraut 1,5—2; Karotten 1,3—2; Tomaten—6,75; Zwetſchgen 7,5—9; Trauben 13—16; Blu⸗ menkohl—10 Pfg.— Freinsheim: Tomaten—6,75, 5, 3; Trauben blaue 10—13, weiße 13; Zwetſchgen 7, F Tafel⸗ äpfel—15; Fall⸗ und Kochäpfel 5; Tafelbirnen—17; Koch⸗ birnen—3,5; Nüſſe 18—22 Pfg.— Schifferſtadt: Tomaten 5,5—6; Blumenohl 12—15,—10,—6; Weißkraut 11—1,2; Rotkohl 15—1,8; Wirſing 1,5—2; Kopfſalat—5; Endivien⸗ ſalat—4; Karotten 1,25—1,5 Pfg. 2 Leinöl⸗Notierungen vom 24. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept. 11,75; Leinſaat Klk. per Sept.⸗ Okt. 13⅜1⸗W6; Leinſaatöl loto 26,0; Okt. 25,07 Okt.⸗Dez. 25,14 Baumwoll⸗Oel ägypt. 28,65 Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 71/16. Neuyork: Terp. 42,0. Savannah: Terp. 37,0. d Die badiſchen Landesgrundpreiſe für Holz ab 1. Oktober Einem Rundſchreiben der Forſtabteilung des badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums an die ſtaatlichen Foxſtämter iſt u. a. zu enmehmen: Die Einführung der neuen Holzmeßanweiſung hat— be⸗ dingt durch die Aenderungen bei der Klaſſenbezeichnung durch die zum Teil anders geartete Sortenbildung und durch die Einführung neuer Sortimente— eine Aenderung und Grundſteuerreform zunächſt einmal die Beantwor⸗ tung dͤer Frage vorausſetzt, was aus der Hauszins⸗ ſteuer werden ſoll. Dieſe Klärung wird deswegen für nötig gehalten, weil ſowohl die künftige Geſtal⸗ tung der Staats⸗ und Gemeindefinanzen, als auch das Intereſſe der Kalkulationsmöglichkeit des Haus⸗ beſitzes dies erfordert; ſchließlich ſei auch die Be⸗ ruhigung und Bereinigung des Grundſtücks⸗ und Realkreditmarktes von der Löſung der Hauszins⸗ ſteuerfrage abhängig. Aber, ſo fügt der Verfaſſer hinzu, dieſe Frage iſt noch völlig ungeklärt. Mit einer derartigen Feſtſtel⸗ lung bleibt auch das Schickſal der Hauszinsſteuer im nächſten Jahre zur Zeit noch offen. Die Logik der Verhältniſſe ſcheint aber dazu zu führen, daß die Hauszinsſteuerreform in die Geſamtreform der Grundſteuer mit einbezogen werden wird. * Werbung als Hilfsmittel aktiver Konjunkturpolitik. Gelegentlich einer Tagung des Ausſchuſſes für induſtrielle Wirtſchaftswerbung der Reichsgruppe Induſtrie unterſtrich der Vorſitzende Dr. Georg von Schnitzler die Bedeu⸗ tung der Werbung im Rahmen der Wirtſchaftspolitik. Schon früher habe der Ausſchuß ſeinen Einfluß dahin geltend ge⸗ macht, daß Werbung auf ſyſtematiſchen Unterlagen der Be⸗ triebs⸗ und Branchenſtatiſtik und einer ſorgfältigen Markt⸗ beobachtung aufgebaut werde. Werbung ſei aber nicht nur ein Hilfsmittel des einzelnen Betriebes, ſondern in ihrer Geſamtwirkung ein volkswirtſchaftliches Inſtrument. Die⸗ ſes volkswirtſchaftliche Inſtrument gelte es in den Dienſt aktiver Konjunkturpolitik zu ſtellen. Anſchließend wies das Mitglied des Inſtituts für Konjunkturforſchung, Dipl.⸗ Kaufmann Nieſchlag, in einem eingehenden Bericht über das Thema„Werbung als Hilfsmittel aktiver Kon⸗ junkturpolitik“ die Zuſammenhänge zwiſchen Werbetätig⸗ keit und Konjunkturbelebung nach. Auf Grund der in den letzten Jahren geſammelten Erfahrungen zeigte er die Ge⸗ ſtaltung der Werbetätigkeit wirtſchaftlicher Unternehmun⸗ gen in Kriſen⸗ und Depreſſionszeiten. Hierbei ergab ſich, daß die Werbetätigkeit ſich als ein wichtiges Hilfsmittel für die Ueberwindung der Kriſe erwieſen hat. Allerdings iſt Waren und Märkie ———PPP—PPPPPPPPPPPPPPP—PPP—PP—PPPPPPPPPPPPPPPP—+PPPPPPPPPPPPP777+PP7P+PPPPPPPRNPRRRRRRRRRR—————— Ergänzung der Landesgrundpreiſe mit ſich gebracht. Die Aemter erhalten daher die folgende neue Landesgrundpreis⸗ liſte: 1. Nadelſtammholz(Grundpreis je fm): Fichte und Tanne (Langholz): Klaſſe 1: 22 /, 2: 25, 3: 28 4, 4: 30 4, 5: 39 /, 6: 35 /; Abſchnitte, Klaſſe 1a: 20 /, 1b: 22, 2a: 25 /, 20: 28 /, Za: 30 /, 3b: 33 /, 4: 35 /, 5: 36, 6: 37.— Forle und Lärche(Langholz und Abſchnitte): Klaſſe 1a: 17 /, 1b: 20 /, 24a: 24 /, 2b: 20 /, Za: 35, 3b: 41 /, 4: 46 /, 5: 51 ,, 6: 55 l. 2. Laubſtammholz(Grundpreis je fm): Rotbuche Kl. 1: 18 4, 2: 23 /, 3: 20, 4: 36, 5: 43, 6 und höher: 50 /; alle nachfolgenden in gleicher Klaſſeneinteilung: Eiche: 25, 40, 52, 65, 80, 100 /.— Eſche: 30, 50, 75, 100, 115, 130 /.— Erle: 20, 40, 50, 60, 65 4.— Ahorn, Ulme: 20, 36, 45, 55, 60, 65.— Hainbuche: 30, 40, 55, 60, 65.— Pappel, Weide: 20, 30, 40, 45, 50, 55 /.— Birke, Akazie: 25, 35, 45, 50, 55 l. 3. Nadelſtangen(Grundpreis je 100 Stück): Reisſtangen, unentrindet: Klaſſe 1a: 5 /, 1b: 7 /, 1c: 10&I,, 2: 20 /, 3: 30 /; entrindet: Klaſſe 1a: 6 /, 1b: 8 /, 1c: 11, 2: 22 /, 3: 33.— Derbſtangen, unentrindet: Klaſſe 1a: 40 /, 1b: 50 /, Za: 60 /, 20: 90 /, Za: 90 /, 3b: 150 l/, ge: 220 /, 3ö: 300 /; entrindet: Klaſſe 1a: 45 /, 1b: 55 /, 2a: 65 /, 2b: 100 /, ga: 100 /, 3b: 165 /, Zc: 240 /, 3d: 330 /.— Gerüſtſtangen, unentrindet: Klaſſe 1a: 370 4 entrindet: Klaſſe 1a: 400 /. 4. Schwellenholz(Grundpreis je fm): Eiche Kl. A 30, l, B 25 /, C 20„.— Buche Kl. A 23 /, B 20 /, C 17.— Forle Kl. A 24 /, B 21 /, C 18. 5. Papierholz(Grundpreis je Ster): mit Rinde Klaſſe& 15 84 12 /, O 9 /; ohne Rinde Klaſſe A 17 J/, B 14, 0 11 4. Geld- und Devisenmarki Paris, 2. Lytember Gälub emflich). 1 76.93 Spanlen. I Kopenhagen] 344./ J Wien 3 laint 1849, Ieln 3 E 10.% n, 610,/ belgien 255,42 l Schwei: 494.65 Stochdln 1 398, Wandau 5 London. 24. Leplember Cchluß emtlich) 60 505.52 J Kopenba 22.40 Hoskau 25,7 Schenha)237 — 50⁵.75 Sukein 19,39¼½ Rumänien 680.— Vokohama 1/½207 Imsierdam 748.— Oslo 19.90—J Konstantin. 627,— Ausrallen 125,— parls 75.52— lissbon 110,37 Ahen 531.— Heriko 18.40 Prüssel 29.95½ Heisingiors 226,94 Nien 25,62 Montevideo 25,— ſtalſen 64.43— Prag 121.75[ Warschau 25,75 L Valpsraso 120.0 Berlin 12.60¼% J Buispest 27,—, Duenos Airas 15,— Busnos Schweir E Belgrad. 119 75 ſiie de Jun. 412.— auf Lon don 47,90 Speanien 51,00— LSotia 405.— Hongkong 1/287 LSdalrika 10⁰,12 Meialle Hamburger Meiallnoflerungen vom 24. Sepiember HKupfer Banoa- u. Stratts-Linn brief f Celd Prief 1 Celd Iberahliſ Brief 1, Geld Ibezahl Januur 58,2552.50.. 268,0258,00. Hüttenrchrin.. 19,19,75 februer 58,7555,—. 268,0268,00. kalnsilber(f. p. Ko).. 41.403840 März 90——„Feingold(Ak. p. r.. 284 2,79 Alt-blatin(Abfallez April 3 Cirtapr. 2 8935525 Techh. reines Plefin Detallyr,(AM. p. gr... 1 6,60 — loco Abler Anfümon Regulus chlnes.(S 10.)45,5043,.50 Juscksilber(S per flesche) 15.—15.— Wolframer: dülnas.(in Sh.)... 80.— —„„„„ a1—*• 9 22*27444„„444„ 46„„ 6„„ 4 Iuni———444444442 * 44** 60„„„„„„„„„ee „0 i S04s1 2 EöbsU705 büluber S1.3081. E70 770“ 45¹.5051,75 270.5270.51 bezemb. 152,505l,751. 270,5270,5 * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung KP 200 wurden vom 25. September an die Kurspreiſe für Kupfer und Rotguß um.25 /, für Bronze um.50 und für Zinn um 3/ je 100 Kg. ermäßigt. veröffentlicht am veröffentlicht am RM* 8 9. RM 9—0 in Kraft a in Kraft a 1e 00 25 5. f.0. ie 00 B 48. Atüm⸗ n. leg. 14—148 14—138 Bronzeleg. 79/—82¼ 808 do. Legier. 68—70 68—70 Neuſilberleg. 53+—5/% 54/—57 Blei nicht leg. 23—24 23—24 Nickel n. leg. 250—2/0 250—270 Hartblei..25/20½25/½—20½] Zink fein 22—23 22—28 Kupfer n. leg. 55/—)½ 56—58 do roh 18—19 18—19 Meſſingleg..400—42./40/½—42/ Zinn n. leg. 235—255238—258 Rotguß leg..55/57½55½ 5/½1 Banka⸗Zinn 257—267[200—270 es notwendig, die bisher unvollkommenen zahlenmäßigen Unterlagen auf dieſem Gebiete zu verbeſſern. Eine Ver⸗ feinerung der Werbeſtatiſtik nach Branchen iſt nach Auf⸗ faſſung des Vortragenden ein dringendes Erfordernis, um den richtigen Zeitpunkt für den Einſatz der Werbung er⸗ kennen zu können. Ferner iſt es wünſchenswert, daß ein⸗ zelne Unternehmungen ihre Erfahrungen über den Einſatz der Werbung in den verſchiedenen Konjunkturperioden der wiſſenſchaftlichen Forſchung zur Verfügung ſtellen. Badische Maschineniabrik und Eisengießerei AG. Durlach Mehrheiiswechsel-Rückkauisangeboi Die Mehrheit des 3,22 Mill./ betragenden Aktienkapi⸗ tals der Badiſchen Maſchinenfabrik u. Eiſengießerei vorm. E. Sebold und Seebold u. Neff in Durlach(Maſchinen für Gießereien, Zündholz⸗ und Lederfabriken) iſt, wie wir hören, ſoeben an eine norddeutſche Aktiengeſellſchaft über⸗ gegangen, die ſchon bisher in Lieferbeziehungen mit dem Durlacher Unternehmen in Verbindung ſtand. Der Ueber⸗ nahmepreis dürfte mindeſtens nicht unter dem jetzigen Börſenkurs von 124 v. H. liegen, denn für die wenigen freien Aktionäre liegt durch ein Karlsruher Bankhaus ein Angebot zum Ankauf der noch im freien Verkehr befind⸗ lichen Aktien zum Kurſe von 124 v. H. vor. Das im Ein⸗ vernehmen mit der Verwaltung gemachte Angebot erlöſche mit der bevorſtehenden GV. Es habe nicht den Zweck, die Aktien den Kleinaktionären unter ihrem inneren Wert ab⸗ zunehmen. Für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1935/36 wurde bereits der Dividendenausfall angekündigt, weil in dieſem Jahr nicht die Mtitel aus Rückſtellungen, woraus i. V. wieder 4 v. H. verteilt wurden, zur Verfügung ſtünden. Die vor⸗ ausſichtlich im Oktober ſtaltfindende GV dürfte eine Klärung über die neuen Mehrheitsverhältniſſe bringen. Erhöhung des Diskonisahes der Bank von Frankreich 5(8) v. H. In einer halbamtlichen Erklärung wird die Herauf⸗ ſetzung des Diskontſatzes der Bank won Frankreich von 3 Mittag-Ausgabe Nr. 443 Rhein-Nainische Abendbörse Still Frankfurt, A. September. An der Abenoͤbörſe erfolgten weiterhin einige Glatt⸗ ſtellungen der Kuliſſe, ſo daß die meiſten Kurſe an den Aktienmärkten noch leicht unter die Berliner Schlußkurſe nachließen. JG Farben 157,75(1586). Größere Abgaben wurden in Kunſtſeide Aku vorgenommen, die ſich auf 79,75 61,25) ermäßigten. Am Auslandsrentenmarit war das Geſchäft nach wie vor lebhaft, das ſtark erhöhte Mittags⸗ kursniveau wurde allgemein, insbeſondere von der Mit⸗ läuferſchaft, zu Gewinnmitnahmen benutzt. Ungarn Gold zunächſt noch 11,85(11,80), ſpäter im freien Verkehr auf 11,60 Brief gedrückt. Bei anhaltend lebhaften Umſätzen unterlagen im Ver⸗ lauf am Auslandsrentenmarkt Ungarn ſtärkeren Schwan⸗ kungen. Ungarn Gold gingen bis auf 11,4, im freien Ver⸗ kehr ſogar bis 11,8 zurück, ſpäter trat auf Käufe von Bank⸗ ſeite eine Erholung ein auf 11,5. Lebhaft waren ferner Ungarn Kronen⸗Rente, die amtlich mit 2,5(2,9) notiert wurden, im freien Markt zwiſchen 2,4 bis 25 ſchwenkten. Von Rumänen 4protz. 6,8(7,05) bei ebenfalls großer Um⸗ ſätzen. Etwas ſchwächer lagen ſerner öprotz. Silber⸗Nexi⸗ kaner mit 6,3(698). Von deutſchen Rentenwerten wurden Wiederaufbauzuſchläge mit 70,75 geſucht. Die Aktienmärkte blieben auch im Verlaufe ſehr ſtill, Aku bei lebhafteren Umſätzen bis auf 79½ ermäßigt. Im übrigen betrugen die Rückgänge gegen den Berliner Schluß etwa bis 7 v. H. Eiwas feſter lagen Zunghans nit 100,2(99,75). : Aku Ungarn Gold 1,4—115. Nachbörſe * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe von 24. September. Der Geſchäftsverkehr auf der Börſe it augenblicklich wieder recht lebhaft. Penſionen, Gaſthäuſer Hotels, Landgüter, Geſchäftshäuſer, auch größere Objekte uſw. werden umgeſetzt, wobei neben ſehr outem Verkaufs⸗ anoebot auch wieder lebhafte Nachfrage feſtgeſtellt wird. zöſiſche Währung bemerkbar mache. Die Heraufſetzung des Diskontſatzes werde die Terminoperationen ſchwieriger ge⸗ ſtalten und damit die Manöver der internationalen Speku⸗ lation gegen den Franken unterbinden. Von dem am heutigen Freitag zuſammentretenden Mi⸗ niſterrat erwartet man näheren Aufſchluß auch über die weitere Geſtaltung der franzöſiſchen Finanzpolitik, da ſich ſeit Tagen eine ſtarke Nervoſität auf dem Finanzmarkt be⸗ merkbar macht, und wieder das Gerücht von einer Abwer⸗ tung des Franken umläuft. . Entſprechend der Erhöhung des Diskontſatzes von 8 v. H. auf 5 v. H. iſt der Zinsſatz für Lombardvorſchüſſe von 4 auf 6 v. H. erhöht worden und der Zinsſatz für 30⸗Tage⸗Kredite von 3 auf 5 v. H. Die letzte Diskontveränderung wurde am 9. September dͤurch eine Ermäßigung des Diskontſatzes von 4 auf 3 v. H. vorgenommen, nachdem der Diskontſatz am 23. Juni 1936 von 6 auf 5 v. H. und zwei Tage ſpäter von 5 auf 4 v. H. ermäßigt wurde. 840 Millionen Franken Goldabfluß Nach dem Wochenausweis der Bank von Frankreich er⸗ gibt ſich ein Gold⸗ und Silberabfluß von insgeſamt 840 Mil⸗ lionen Franken. Die Nervoſität der Börſe, die die Regie⸗ rung in kürzeſter Zeit zu durchgreifenden Maßnahmen nicht nur auf finanztechniſchem, ſondern vielleicht auch auf wäh⸗ rungspolitiſchem Gebiet veranlaſſen wird, wixd damit hin⸗ reichend deutlich. 6 Freitag, 25. Sepiember Nationaltheater:„Die Boheme“, Oper von G. Puccini, Miete E, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplat: 14 Uhr Weinſtraße /Pfolz. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Palaſthotel, Libelle. Kaffee Odeon: Konzert(Verlänge⸗ rung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöff⸗ net 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum, E 7, 20. Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Prof. W. Schnarrenberger, Berlin. Plaſtiken, Aquarelle und Zeichnungen des Bildhauers Carl Moritz Schreiner, Düſſeldorf. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öfſnet von 17 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Geöffnet von 10 bis 13 und von 16 bis 19 Ubr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Lichtſpiele Univerſum:„Männer vor der Ehe“. Alhambra unb Schauburg:„Ave Maria“.— Palaſt und Gloria:„Schatten auf 5 v. H. als die klaſſiſche Antwort der Notenbank auf den Druck bezeichnet, der ſich gegenwärtig gegen die fran⸗ der Vergangenheit“.— Capitol:„Im Sonnenſchein:.— Scala:„Die unmögliche Frau“. 24. 23. 24. 28. 24. 24 23 24. 2... 2⁴ 25 23. 24. 4% Darmſtabt 26 92.120 9225 0 5 4½% R adiſche Maſch. 124.0 124.]Srgßrraft. Mhm. 4. Riederrh. Seder., 95— 8 Frankfurt 4% Brkant 2e.50.0 Fangee onvGlroverö erpg w- 00.—68.6oPeRt l).- G400 Hn e. Pfbe. S2. S8 Bri E Bifinnee 25700 1: Keswe-eit] 500 ESHde. Wrcuerel 5le WleVerteehrs Aktſen Deuische— 85% 9550 9580 958 e- 9 1 69.4 98.50 88.50 Sanet fl. 5 0 80 ferepte., Po U7. SarBe4 11600 1160.P Seiee, 180 cö Sc ana 22.5092,—55 6 9. Gpfbr.„ J. P..85, Pav..—„ un. Sinsktshe Wärte 4½ Helbelbern 25 9l 50 Ql0 1 9 05153547 9475 975 4% auftr bupbi- g- uuns.e. K.. 1010 10n.Salia Seratr, 80 805 Hanante Pofpr 2460 1460, Perr-u, urherdr. 1 8 14 80 kransportMom. Otsch. Staatsanlelhen 4½ K4 640 94.— 97.754.%0. Golds0, A1 94, R 14“ 6½/% Württ. Hyp.⸗ rauer. Kleinlein 95.95,, Hanfwerke— 85.—85,.— Efälz. Müblen. 140,0 440, Sank⸗ en Di.Reichsb. Vorz 1235 123,5 1936 23. 24. 4½ Mainz 26 K. 94.50 94.50—— 5/ do. Sig. Pf. Gpfbr. 1, 2 98,5 98.50 er Oel. 112.0 J12.0ſ Harpener 1325132.00 Pi. Preäb.⸗Sorit 154.00 154.0Padiſche Bank. 7/gf P7pJ eidelb Straßenb 3——— 4% M4 99————9 3 9337 8330 ribe 100.6ſ 100.54½0. Erbtv. 1 K41 98.12, 98,50 4— 175 8 0 Barimann 4 Br.] 95,50] 95.50— U32400———— 955 98 Südd. Eiſenbabn 65,— .⸗ o. 2. chuld 83 0. 0 nelektra 2 2„ +197.—⁰ —— 8* 76026146 8³0 99— 8 82*9 ·˖ 55 94. 5 94.[Schuldverschreibung. EE 9 8 Helen-Raf. Gas 0 05 0———— 1 8195˙5909750—— f 1bo. Pfbr.⸗Bk.“ 9, 97. 5 Hilpert 2 e— 0 45 590Bad. Aſſekuranz⸗ eeee e e e 1ib 0ſe 5 b 8h Prs., K ffie f. een S. mersda e. z 7½ Tbüringen /98.50 98.0 Pfandbriefe u. Schuld- 4½ Raffe 850% de. Kor. E.2 S. 25/ NurSn 2.. f Som Se 509 700 eaerer menr ve ecee Wüürtt Kransvori. 27-B 95.50 96.50 4½ Kaſſelgdkr.20 98.— 5 5 Neckar Stuttg.25... t. Gowzu Siter 277.5 272.5— CatzwrHeibronn 235.0 235.0 Rhein. Hyp.⸗Bauiſ 135,5185.9 rbn 7 8 verschreibüngen KPEb 28S K.r. 10u0/ 1007/8.Le. bt2 20 L0i ohe Sterueng 60 Kerr. Cerenn 800 2800 o Seruee 4 ki80 W0e een5 10804080 MRpoh d4 k 1109.9 100.0 recltenstalten der LAnder 9 97.—.500 ein, pr.S. 9 9, in unten umwandelbar Diireerts..——Lolb u. Scüle. 12200 pnah-S150 118.5 145 8 18 070 494P120 8 17 4% Po. 26, K J0/.50 8/eig renm, Durlacher Sor..85.— Sorderven Semni..Seind,(Woff Amtlich nicht notierte Werte 1: 14/ We—.— S deee e—06— 25 Umtauschobligationen S 1688 1120 1124. Ao. 2 85.— 05 1 10 M..4 101.0 101,0 abne Zinsberechnung Elinger Mach.250 105—35 109)/Sckr. Siüerdſ 2,04 2 *„ 3 9 v.— 99.7 o. I—d.„* 0 at— 5 Sinn 11 5 A ee eee ene 0 100% Pengeenafien rs 64/ r fezr, Ge) P50 eoge mg 8 f ter f8c0, Sare, se Car-wart—— Anleihen d. Kom.-Verb. 4,, bfbrl.. E 8 industrie-Alctier 1 Farben 129 1/) bte. Walzmüble, 60,9 1505 P 4 1100 1100ſ65%, o SS Oberheſl, Ur.-Unt.12).5)5 Unſ. Gem./ E 12.. 02.— Jig. Geid VI, Ipe, Sebruder 4,½5 47.—(Feinſmech.(Jeiteri] 92,75. Hlainkraſtwerr, 94,⸗ 93,50Perein. dt.Oelfab.“ 115,5 115,5 4½% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 19271952— R 12ʃ 95,—95.— Goidhyp.-Pfandbriefe Lit..0 u. 1o..J 100.80 100.7 Alg. Kunſt. Unie 79.50 62.12/feldmüblePapierſ 184.5 184.2, Mainzer Akt.⸗Or. 7175 7125[U So. Gianzſtoff 155,0 4½/—„ 1928/1955 94.— do. f 16 850 80/ pinekenbentken 8h. SP A. G. GG. 35, 34,)5 Fror“urter Poff 80.— 60.— Maſchinenbau. 114/ 11520 do. Strohſtofff 10.0.04½ 7 19301055 604.— .ter 9, 92elel deseeeo fl, e P ö Cs urere: P89 m ele, 1 6fer. Jcrs).. doie S cefne.. er ShlreetrGbe und: S/ — ürtt. Wohn⸗ 1do. R 35,36, oris. 3 aeffner ahlwerke n0 ion) 855 SScedner 20 9 0 Kfet P..E)0 650,KSeb. 1.fil 07s c slö vr. Lia Bitör- 10l.0 97.—LAfcheff, Buntvas. 12204220 Leigner- Kaulei.)51 Rotaren Parnit..., LGelchom, Sell 4- C. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgade Vertrauensrat tagt allein Wer kann an den Sitzungen teilnehmen? Dr. Kimmich, der Treuhänder der Arbeit für Südweſtdeutſchland, äußert ſich über die Zulaſſung von Nichtmitgliedern des Vertrauensrates zu deſſen Sitzungen: „Der Führer des Betriebes und die berufenen Vertrauensmänner bilden den Vertrauensrat. Sie ſtellen damit einen in ſich geſchloſſenen Kreis dar, der grundſätzlich bei allen Beratungen und Sitzungen nicht durch außenſtehende Perſonen er⸗ weitert werden ſoll. So iſt zum Beiſpiel nicht an⸗ gängig, daß zur Protokollführung eine Stenotypiſtin herangezogen wird. Die Protokollführung iſt zwar durchaus erwünſcht, ja erforderlich, es genügt aber vollauf, wenn der Betriebsführer auf Grund kurzer Notizen nachträglich ein in Stichworten ge⸗ haltenes Pvotokoll aufſetzt; dies iſt dann jedoch von den Vertrauensleuten mit zu unterſchreiben. Eben⸗ ſowenig iſt es angebracht, daß der Betriebsführer mit einem Stabe leitender Angeſtellter oder ſonſtiger Perſonen zu den Sitzungen des Vertrauensrates er⸗ ſcheint. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß er ſich über alle auf der Tagesordnung ſtehenden Fragen vorher ſelbſt genügend unterrichtet. Das ſoll jedoch nicht die Möglichkeit ausſchließen, im Einzel⸗ fall während der Sitzung des Vertrauensrates den einen oder anderen Betriebsangehörigen zur Aus⸗ kunfterteilung oder zuk Aufklärung des Vertrauens⸗ rates beizuziehen. Es iſt immer zu bedenken, daß jedes Dazwiſchen⸗ treten einer nicht dazugehörigen Perſon die Unbe⸗ fangenheit beeinträchtigen und ſo die Angehörigen des Vertrauensrates in einer freimütigen und offe⸗ nen Ausſprache hindern könnte. Beſonders häufig wird die Stellung der Erſatzmänner verkannt. Sie gehören dem Vertrauensrat nicht an, ſie treten nach dem Willen des Geſetzes lediglich an die Stelle von ausſcheidenden oder zeitweiſe ver⸗ hinderten Vertrauensmännern. Nach den obigen Ausführungen nehmen ſie daher bei voller Beſetzung des Vertrauensrates auch nicht an deſſen Sitzun⸗ gen teil. Eine Stellung beſonderer Art nimmt der Stell⸗ vertreter des Betriebsführers ein. Han⸗ delt es ſich bei ſeiner Beſtellung nur um eine vor⸗ ſorgliche Maßnahme, die für den etwa einmal mög⸗ lichen Fall der Verhinderung des Betriebsfühvers getroffen iſt, gilt für ihn oas bereits Geſagte. Er gehört nicht zum Vertrauensrat und iſt deshalb auch zu ſeinen Sitzungen in der Regel nicht heranzu⸗ ziehen. Wird aber die Vertretung des Betriebs⸗ führers verhältnismäßig häufig erforderlich, ſo kann eine Beiziehung auch in den Fällen, in denen der Betriebsführer ſelbſt die Sitzungen des Vertrauens⸗ rates leitet, zweckmäßig ſein.“ Die Sorge um die Entlaßſchüler 9590 Ingendliche wollen Oſtern in die Lehre treten Noch ſteht Weihnachten nicht einmal vor der Türe, da rüſtet die Berufsberatung des Arbeits⸗ amtes ſchon zur Unterbringung der zu Oſtern aus der Schule kommenden Schüler und Schülerin⸗ nen. 3550 Jugendliche ſind es, 1708 Jungen und 1822 Mädel, die Oſtern 1937 in Mannheim ins praktiſche Leben hinaustreten wollen. Von dieſen 1708 Knaben wollen 30 v. H. ins Kaufmannsfach ein⸗ treten, 50 v. H. ins Metallgewerbe und die reſtlichen 20 v. H. haben ſich für das Kleingewerbe und Hand⸗ werk entſchieden. Im Baugewerbe liegen faſt keine Anmeldungen vor. 36 Jungen wollen den Bäcker⸗ beruf ergreifen. Von den Mädchen wollen die weitaus meiſten Verkäuferinnen und Schneiderinnen werden. Ob allerdings ſo viele Verkäuferinnen und Schneiderin⸗ nen gebraucht werden können, iſt zumindeſt ſehr zweifelhaft. Immerhin wird das Arbeitsamt alles tun, um möglichſt viele der Entlaßſchüler nach ihren Neigungen unterzubringen. l⸗ Erweiterte Berufsſchulpflicht? Ein Appell des Handwerks an die Meiſter Im Hinblick auf die Beſtrebungen, das Alter für die Berufsſchulpflicht, die nach den geltenden Be⸗ ſtimmungen mit dem 19. Lebensjahr endet, herauf⸗ zuſetzen, hat der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks Maßnahmen getroffen, um dieſer Notwendigkeit ſchon jetzt in der Praxis Rechnung zu tragen. Eine ſolche Notwendigkeit ergibt ſich beſon⸗ ders in den Fällen, in denen die Lehre in einem ſpäteren Alter begonnen wirc, alſo auch beim Ueber⸗ gang von höheren Schülern zum Handwerk, oͤa dann unter Umſtänden kein oder nur ein kurzer Berufs⸗ ſchulbeſuch erforderlich wäre. Heute mehr denn je, ſo betont der Reichsſtand, ſtellen Theorie und Pra⸗ xis in der Lehrlingsunterweiſung ein einheitliches Gebilde dar, ſo daß es ſich empfiehlt, in allen ſolchen Fällen die Berufsſchulpflicht auf die Dauer der Lehrzeit auszudehnen. Da noch einige Zeit bis zur Verwirklichung des Reichs⸗ berufsſchulgeſetzes vergehen kann, wird den Lehr⸗ meiſtern der Rat erteilt, wenn ſie ſolche Lehrlinge beſchäftigen, ihrerſeits dafür zu ſorgen, daß es zu einem Beſuch der Berufsſchule bis zur Beendigung der Lehrzeit, mindeſtens aber bis zur Bollen⸗ dung des 21. Lebensjahres, kommt. Eine ſolche Pflicht ergebe ſich für den Lehrmeiſter ſchon aus ſeiner Verantwortung für die Ausbildung des Lehrlings nicht nur in praktiſcher, ſondern auch in theoretiſcher Hinſicht. ** Erneuerung des Zeughausplatzes. An Regen⸗ tagen zeigte ſich der Zeughausplatz in letzter Zeit in keinem gerade erfreulichen Zuſtand. Zahlreiche Waſſerpfützen traten immer wieder auf. Zwar hat 1 solide gearbeitet, kauft man sehr vorteilhatt bei Langen,&r Halgcles Aeea, Gâ 7, 29 in 6 Doppelsſocwerken finden Sie eine große Auswehl verschiedenertigster Hodelle u. Holzerten.— Dle Beslchtigung ist unverbindlich man vor nicht allzulanger Zeit Ausbeſſerungen vor⸗ genommen. Dieſe Arbeiten waren jedoch nur ein Notbehelf. Jetzt wird der ganze Zeughausplatz völ⸗ lig und gründlicher überholt und erhält eine neue Teer⸗Grußwalzdecke un Für beſondere Verdienſte um die Pflege des deutſchen Männergeſanges iſt Chormeiſter Bilz von hier anläßlich des Gründungsfeſtes der badiſchen Bäckerſängervereinigung in Weinheim eine beſondere Ehrung zuteil geworden. Chormeiſter Bilz wurde in Würdigung ſeiner muſtergültigen Arbeit bei der letzten Reichsbäckertagung in Mannheim jetzt mit einer kunſtvollen Plakette ausgezeichnet. ** Drei Verkehrsunfälle durch falſches Ueber⸗ holen und falſches Einbiegen ereigneten ſich geſtern hier, wobei zwei Perſonen verletzt und drei Fahr⸗ zeuge beſchädigt wurden. 3 Der Kurszettel der Hausfrau Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für 4 Kilo in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—4,5; Salatkartoffeln 12; Wirſing—10; Weißkraut—8; Rot⸗ kraut—12; Blumenkohl Stück—30; Karotten, Bſchl. 5 bis 7; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben—10; Spinat 10 bis 20; Mangold—8; iebeln—8; Grüne Bohnen 10 bis 25; Grüne Erbſen 16—2, Kopfſalat, Stück—10; En⸗ divienſalat, Stück—10; Oberkohlraben, Stück—8; To⸗ maten—10; Radieschen, Bſchl.—8; Rettich, Stück—15 Meerrettich, Stück 20—40; Schl.⸗Gurken(groß) Stück 10 bis 30; Einmachgurken 100 Stück 100—150; Suppengrünes, Bſchl.—5; Peterſilie, Bſchl.—5; Schnittlauch, Bſchl. 3 bis 5; Pfifferlinge 40—50; Steinpilze 70—80; Maronen⸗ pilze—40; Grünreizker 90; Aepfel 18—887 Birnen 13 bis 35; Pfirſiche 20—407 Zwetſchgen 10—14; Zitronen, Stück —10; Bananen, Stück—10; Markenbutter 100; Lansbut⸗ ter 140—142; Weißer Käſe 25—80; Eier, Stück 10—14; Aale 120; Hechte 120; Barben 80, Karpfen 100; Schleien 120 Bachſiſche 40j Kabeljan—60; Schellfiſche 60; Golöbarſch 40; Seelachs 50; Seehecht 80—90; Hahn, geſchlachtet, Stück 150—300; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—400; Tauben, e⸗ ſchlachtet, Stück Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1200; Gänſe, geſchlachtet 140—150; Rinofleiſch 877 Kalb⸗ fleiſch 140—180; Schweinefleiſch 87 meiner Freundinnen über meine guten Erfahrun ealuocltela, lonieren, uergõſtena, dab Sie ſhre Freude daran haben CARTHARIUS PHOTO- UNDE KHNOHAUsS p 0, 21· Plenken-Neubeu- Tel. 275 20 Schreibscrau“ AcKE gehr. 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Ver⸗ geſſen war mit einem Male der Hunger nach Unsere leistunę àuf diesem Gebiete ist becannt. Die Rleseneusweéhl in Gordinen Dekorẽtionsstoffen, NMobelstoffen Decłen, Teppichen, linoleum und Kleinmöbein Schõnstes und Bestes für jeden Zweck · für jeden Geschmack. Die beste Empfehluns ist die Anetkennung! Ale unsere Kuncen oben unsere AMbeſt, unsefe geschmecłkvolle Ausführung und Preiswürcigkeit. Auch jeder noch s0 kleine Auftreg wird bestens eflecigt. Dle passende Se e e 1r—5 Unsete fkac hleute beraten Sle kostenlos! einer Zigarette, vergeſſen waren die müden dem Publikum immer wieder ſagen, 9 58 welche Vorteile es hat, wenn es 56 5050 Auge ſtand das Bud der ben Jbnen aa in d Heimat. Er las von dem neuen Reich in 975 1 5 Es 7 0 Groge Auswahl Deutſchland, er las von den Maßnahmen icht immer„viel Geld“ zu 1 9 preiswert gegen die Arbeitsloſigkeit. Da machte er ſich gutdurchdachte Werbemaßnahmen und gut noch am ſelben Abend auf den Weg. zu ergreifen.— Wünſchen Sie un⸗ Nach vielen mühſeli ſeren Rat, ſo ſtehen wir gern zu Hermann 765 nach D 8 80 3 5 93.—.—..——— Regelin eutſchland und fand Arbeit. 9 ERUUES OC NEERNSEEHEMEN* N M 2. 0 7, 25 Die Zeitung hatte ihm den Weg gewieſen! (Hunststraße) 18. ————— ——————————— ————— Jagd nach dem Manuſkript. Die Freitag, 25. September 1930 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Kin Morum olun Silur- bluqhuiz in Jollnoood Lin, Juuil ſiſuie Joinenoiliſl buruſlul Abui ſuĩun, iubeuubn ſin luie dun, Ruüliſſun Vou Nugyl Ponſiuene ——99 Popfinger, der bekannte deutſche Weltreiſende, iſt, von Hollywood kommend, wieder in Deutſchland eingetroffen. Die NM3 brachte ſchon öfter Popfingers intereſſante Reiſeberichte. Nachſtehend ſchildert der junge Abenteurer nun unſeren Leſern ſeine Erlebniſſe in der amerikani⸗ ſchen„Filmmärchenſtadt“. Die Schriftleitung. Unzählige Abenteuerluſtige aus aller Herren Ländern haben ſchon die Reiſe nach Los Angeles an⸗ getreten, in der Hoffnung, im nahen Hollywood ihr Glück zu machen, reich und berühmt zu werden und unter einem ewig blauen Himmel zwiſchen ſchlanken Palmen zu leben. Vielleicht, daß einer von hundert dieſer mit vollen Segeln nach Hollywood kommenden Glücksritter eine beſcheidene Exiſtenz fand und einer von fünfhundert noch ein wenig mehr erreichte. Sicher iſt auf jeden Fall, daß nur einer unter zehntauſend das errang, was ihn den Weg nach dem goldenen Weſten antreten ließ. Los Angeles iſt echt amerikaniſch in kurzer Zeit zu einer Millionenſtadt herangewachſen. Wo ſich heute Paläſte, gepflegte Raſenanlagen und die Tennis⸗ und Golfplätze der Filmgrößen ausdehnen, war noch vor wenigen Jahrzehnten Wildnis. Die Stadt hat ihren Auſſchwung dem milden Klima und in erſter Linie dem ewig heiteren Himmel zu ver⸗ danken. Die Filmgeſellſchaften können hier faſt das ganze Jahr hindurch im Freien filmen. Es regnet nur ſehr ſelten und Schnee und Eis ſind in der Stadt ſaſt völlig unbekannt. In den Bergen dagegen, die nur einen Katzenſprung entfernt ſind, kann man den ganzen Winter hindurch rodeln und ſchifahren. Auch die kaliforniſche Sandwüſte— win kennen ſie aus den Afrikafilmen— iſt mit dem Auto in wenigen Stunden zu erreichen. Selbſt der anſpruchs⸗ vollſte Regiſſeur hat alſo alles in greifbarer Nähe: Sonne und Meer, Berge, Schnee und Wüſte. Filmen— aber was? Die Hauptarbeit aller Filmgeſellſchaften iſt die „Para⸗ mount“ hat ausgerechnet, daß ſie, um für die 60 Filme Jahresproduktion die nötigen Manuſkripte zu bekommen, 622 000 verſchiedene Erzeugniſſe der Li⸗ teratur ſtudieren muß, die aus allen Ecken und Enden der Welt von den geriebenſten Spürhunden zuſammengeſchleppt werden. Monate, bevor ein Theaterſtück zu einem Erfolg oder ein Roman zum Schlager wird, erwägen die Ateliers bereits die Möglichkeit einer Verfilmung. Wochen, ehe Artikel in den Zeitſchriften erſcheinen, hat man ſie in Holly⸗ woob bereits„dͤurchgekaut“. Manche Autoren erfreuen ſich beſonderer Beliebt⸗ heit. Die Filmfirmen reißen ſich um ihre Entwürfe. Damon Runzon, Sportberichterſtatter einer Neu⸗ horker Zeitung, hat in letzter Zeit einige hervor⸗ ragende Film⸗Manuſkripte geſchaffen. Jetzt ſind die Filmleute hinter ihm her und wollen mehr und mehr! Die Fox⸗Geſellſchaft ſoll ihm 25000 Dol⸗ lar nur für das Vorrecht gezahlt haben, ſeine drei nächſten Geſchichten zuerſt ſehen zu öürfen. Ulu ſoinlui Qenlo/ Oeuebo Die„Köttliche Greta“ Die„göttliche Greta“ als„Camille“ in der Lerßl- Aubg von Alex. Dumas dem füngeren, Kameliendame“. Den Armand Duval stellt Robert Tay lor dar. (Weltbild,.) Mit dem Ankauf von Filmrechten ſind die Ateliers ſeit der Erfindung des Sprechfilms ſehr vorſichtig geworden. Die heutigen Verträge ent⸗ halten bereits regelmäßig die Klauſel, daß die Fern⸗ ſehrechte gleichfalls dem Atelier zufallen. Die Film⸗ leute haben ſich nämlich ſchon einmal die Finger ver⸗ brannt: Sie hatten nicht daran gedacht, daß die Film⸗ ſtreifen eines Tages anfangen würden zu reden. Auf ausgedehnten Speichern findet man Möbel und Koſtüme aller Stilarten. Lange Reihen von „antiken“ Kriegswagen bilden mit Bergen von Waf⸗ fen und Pferdegeſchirren ſeltſame Stilleben. Um alle dieſe Herrlichkeiten zu bewachen, hat je⸗ des Studio ſeine eigene Polizei, die Tag und Nacht die Gelände durchſtreift. Wer in das Innere eines Filmſtudios will, muß einen Paß beſitzen, der von der Geſellſchaft ausgeſtellt iſt, und der noch ge⸗ So nüchtern sieht die Hauptstraſſe der Filmstadt Hollywood aus So haben ſie die Biloͤrechte auf gewiſſe Filmgeſchich⸗ ten, die ſchon lange in ihren Fächern herumliegen; aber ſie haben keine Rechte auf den Dialog. Und wenn ſie den jetzt haben wollen, müſſen ſie nochmals in den Geloͤbeutel greifen. Blick in die Studlos In den großen Hallen der amerikaniſchen Film⸗ ſtudios ſieht es nicht viel anders aus als in Neu⸗ babelsberg und Geiſelgaſteig. Die großen Filmgeſellſchaften beſitzen ausge⸗ dehnte Ländereien, auf denen die Außen⸗ aufnahmen gemacht werden. Man findet dort ganze Straßenzüge aus Städten und Dörfern aller Herren Ländern, Sogar ein kleiner See iſt meiſt da, vor dem ein Hafenviertel aus wetterfeſter Pappe aufgebaut iſt. Auf dem Filmgelände von„Fox“ und „Metro⸗Goldwyn⸗Mayer“ ſind ſogar große Oze an⸗ dampfer aufgeſtellt. (Archiv NM3) nauer geprüft wird als der Paß bei der Einreiſe in „Gods own country“. Die andere Seite Wo viel Licht iſt, iſt auch viel Schatten. Das beſtätigt ein Gang durch das Armenviertel von Los Angeles. Tauſende leben hier zuſammen⸗ gepfercht, ſchlafen in Hausgängen und Torbögen und haben kaum etwas zu beißen. Keine Arbeit, keine Unterſtützung! Wer einmal hier ſteckt, der kommt kaum mehr heraus, der ſinkt immer tiefer und tiefer. Einige Straßen vom Hauptgeſchäftsviertel der Stadt entfernt iſt die Main Street. Hier gibt es viele Kinos, in denen man ſchon für fünf Cents(12 Pfennige) und zehn Cents eine„Show“ beſuchen kann. In dieſen Kinos werden meiſt drei bis vier verſchiedene Tonfilme geſpielt; man muß alſo min⸗ deſtens drei bis vier Stunden bleiben, bis man das ganze Programm geſehen hat. Hier geben ſich alle 20 u Silm, bieinl Ai S oα Daß die in jahrelanger Wiederaufbauarbeit er⸗ ſtarkte Münchener Filmproduktion als Faktov ſo⸗ wohl der deutſchen Filmwirtſchaft wie der deutſchen Filmkunſt nicht gut überſehen werden kann. beweiſt das ſoeben erſcheinende Produktionsprogramm der Bavaria/Bayeriſchen für die neue Spielzeit 1936—37. Es umfaßt insgeſamt 20 große Spielfilme. Der Mannigfaltigkeit und Verſchiedenartigkeit der dafür eingeſetzten Kräfte verdankt das neue Pro⸗ gramm der Bavaria eine große Lebendigkeit arnd reizvolle Vielartigkeit auch im Künſtleriſchen. Man wird in ihm kaum eine der herkömmlichen Filmgat⸗ tungen vermiſſen und ſindet dazu ſogar Vorſt öße in filmiſches Neuland, ſo etwa in dem Unter⸗ nehmen, die geiſtige und ſtoffliche Eigenart von Neſtroys unſterblicher Zauberpoſſe„Lumpaci Vaga⸗ bumdus“ mit den Mitteln des Tonfilms wiederzu⸗ geben. An der Spitze des Programms ſtehen im übrigen zwei Großfilme mit Benjamino Gigli, dem italieniſchen Tenor, den die Bavaria erſtmals für eine rein deutſche Produktion zu verpflichten vermochte. Dem erſten von ihnen:„Du biſt mein Glück', der bereits in Arbeit iſt, wird im Herbſt„Ruf der großen Welt“ folgen. Mit Iſa Miranda, der Partnerin Giglis in „Du biſt mein Glück“, als Hauptdarſtellerin wird die Bavaria außerdem noch einen weiteren großen Spielfilm herausbringen, bei dem ſich die ungewöhn⸗ liche oͤͤramatiſche Begabung der binnen wenigen Jahren zu Weltruf gelangten„italieniſchen Marlene Dietrich“ nun auch im Rahmen deutſcher Filmkunſt bewähren ſoll. Ebenſo hat die Bavaria die vor allem durch„Was Frauen träumen“ bekanntgewordene eigenartig begabte Nora Gregor für einen Film verpflichtet. Zwei weibliche Stars, die ſchon in den letzten Jahren der Bayaria viele durchſchlagende Er⸗ folge erſpielt haben: Lucie Engliſch und Anny Ondra werden wieder in Luſtſpielen der Bavaria eingeſetzt. Beſonderes Intereſſe verdient weiter die Feſtſtel⸗ lung, daß die männliche Hauptrolle in zweien der neuen Bavaria⸗Filme dem im letzten Jahre unbe⸗ ſtritten in die Spitzengruppe des deutſchen Films aufgerückten Albrecht Schönhals anvertraut wor⸗ den iſt. Schönhals ſpielt in„Hannerl und ihre Lieb⸗ haber“, der zeitlich in die Gegenwart verlegten fil⸗ miſchen Nachgeſtaltung des berühmten Romans von Rudolf Hans Bartſch, die Rolle des Generaldirek⸗ tors eines Flugzeugwerkes. Seine Gegenſpielerin⸗ nen ſind Olly von Flint als Hannerl und Olga Tſchechowa. Außerdem aber werden wir Schönhals in einem abenteuerlichen Film aus der Artiſtenwelt „Die gläſerne Kugel“ als einen aus der Bahn ge⸗ worfenen jungen Diplomaten kennenlernen. Der Muſikfilm iſt durch Gigli vertreten. Mit be⸗ ſonderer Freude wird man es begrüßen, daß die Ba⸗ varia die unſterbliche„Fledermaus“ auf die Leinwand bannt.„Grigri“ wird ſchon dadurch be⸗ ſonders gewinnen, daß Paul Lincke, der Komponiſt dieſer berühmten Operette, ſeine Muſik auch im Film ſelbſt dirigieren wird. Wiener Muſik endlich klingt im„Fiakerlied“ an; hier ſteht im Mittelpunkt die hiſtoriſche Figur der Fiakermilli, einer berühmten Wiener Volksſängerin. Dieſe Rolle wird von Guſti Huber geſpielt, neben der Paul Hörbiger als Fiaker ſteht. Einer der reizvollſten Filme der Bavaria/ Bayeri⸗ ſchen verſpricht„Mädchenpenſionat“(Regie Geza von Bolvary) zu werden. Eine kleine Prin⸗ zeſſin ſpielt hier niemand anders als Angela Sal⸗ loker. Endlich bietet uns die Bavaria in dieſem Jahr auch wieder einmal einen großen Kriminalfilm. Er geſtaltet einen der klaſſiſchen Kriminalromane der Weltliteratur„Der Hund von Baskerville“ von Conan Doyle. 147. Jahrgang/ Nr. 443 Lin Sil 6* fl*¹ + 9 Willy Birgel spielt hier den Chef einer im aus- ländischen Dienst stehenden Agentengruppe Willy Birgel und Irene v. Meyendorft spielen neben Lida Baarova, Grete Weiser, Sepp Rist, Hans Zesch-Ballot und vielen anderen in dem großen Film„Verräter“, den die Ufa mit Unter⸗ stützung amtlicher Stellen jetzt unter der Spielleitung Karl Ritters hergestellt hat, und der kein Spionage- fiim im üblichen Sinne ist. Man kann ihn eher als einen Spionage-Abwehrfilm bezeichnen, der die Reize einer spannenden, aufregenden und erschreckenden Spielhandlung mit einer eindringlichen, aufmerk⸗ sam machenden Idee in harmonischer Weise ver“ bindet. Denn durch diesen Film soll das Publikum auf die mannigfachen Gefahren achten lernen, die einem Land drohen, das zum Wiederaufbau seiner Wehrmacht alle Kräfte zusammennehmen muh, um aufzuholen, was versäumt worden ist. möglichen Raſſen und Volkstypen ein Stelldichein. Wenn ein„Bum“(Vagabund) oder ein armer Ar⸗ beitsloſer noch fünf Cents aufbringen kann, dann ſucht er ein Kino auf und ſchaut ſich dort ſo lange die Filme an, bis er vor Müdigkeit einſchläft. Dieſe Fünf⸗Cents⸗Kinos haben deshalb alle einen „Aufwecker“, der mit einer langen Stange be⸗ waffnet ſtändig auf der Jagd nach Schlafenden iſt, die er durch einen kräftigen Stoß aufweckt. Denn viele„Bums“ gehen nur ins Kino, um wieder ein⸗ mal gehörig ausſchlafen zu können „Die Julika“, der neue Paula⸗Weſſely⸗ Film. Der neue Paula⸗Weſſely⸗Film des Syndikats, in dem Geza von Bolvary Regie führt, hat nunmehr den Titel„Die Julika“ erhalten. Die weiteren Hauptrollen ſpielen neben Paula Weſſeln Attila Hörbiger, Gina Falkenberg und Fred Hen⸗ nings. Zur Zeit werden die letzten Außenaufnah⸗ men für dieſen Film in Ungarn, bei Budapeſt und Stuhlweißenburg, gedreht. Boinunie nin nn Silmnul Die neueste Partnerin Paul Hartmanns ist Manja Behrens, eine Entdeckung der Tobis- Europa. Sie spielt die weibliche Hauptrolle im Kriminalflim„Stärker als Paragraphen“. (Mater: Tobis⸗Europa) * Freitag, 25. September 1936 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe In Seite/ Nummer 443 NSDAp-Büffeungen Aus barteiamuichen Bel Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppen des Stadt⸗ und Landgebietes des Kreiſes Mannheim Die Ortsgruppen haben heute in der Zeit von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 19 Uhr die Erntedankfeſtobzeichen ab⸗ zuholen. Für die ſofortige Abholung der Abzeichen iſt der Propagandaleiter der Ortsgruppe verantwortlich. Die Kreispropagandaleitung. An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Maunheim Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Mitglie⸗ derſt an d smeldung für September bis ſpäteſtens 25. September im Beſitz der Kreisleitung ſein muß. Wir er⸗ ſuchen um ſtrikte Einhaltung dieſes Termins. Kreiskaſſenleiter. Politiſche Leiter Neuoſtheim. Freitag, 25. September, Se⸗ 20.30 Uhr, Neuoſt⸗ heimſchule, Zuſammenkunft ſämtlicher Politiſchen Leiter und Anwärter. Friedrichsfeld. Wegen der Luftſchutzüb fällt tag, 25.., die Geſchälksſtunde untg übung ſä NS⸗Frauenſchaft . Sing⸗, Turn⸗ und Baſtelkurſe. Freitag, 25. September, im Städt. Fröbelſeminar von 17 bis 19 Uhr Abrechnung der tmachungen entuo am Frei⸗ Beiträge. Der geſamte Kaſſenbeſtand iſt mitzubringen. für die Ortsgruppen Deutſches Eck, Abuſe Lindenhof, Oſtſtadt, Strohmarkt am 20.15 Uhr, im Geſellſchaftshaus, F 3. Der Freitagheimabend der Gruppe bis wir wieder ein Heim haben. Achtung! Chorprobe Humboldt, Jungbuſch, Freitag, 25.., Abt. Jugendgruppe. Neckarſtadt⸗Oſt fällt aus, 99 Für alle Gefolgſchaften. Sämtliche Gefolgſchaften be⸗ ſtimmen ſofort die Preſſe⸗ und Vertriebswarte(oder deren Stellvertreter, ſoweit ernannt auch Bildwarte und Zeich⸗ ner, Schaukaſtenbearbeiter), die an der Sitzung der PR⸗ Stelle teilnehmen, Freitag, 25. September, Schlageterhaus, 19 Uhr, Saal 5. PR⸗Stelle. Sämtliche Preſſewarte, Vertriebs⸗ und Bild⸗ warte, Zeichner, Schaukaſtenbearbeiter, kommen am Frei⸗ tag, 25. September, 19 Uhr, zu einer wichtigen Sitzung der Sitzung der PR Stelle ins Schlageterhaus(großer Saal). Erſcheinen Pflicht, da Unterlagen für Lichtſpiel⸗ und Ver⸗ anſtaltungskarten ausgegeben werden. Die Sozialfachbearbeiter der Gefolgſchaften haben zu oͤem am Samstag, 26. September, 17 Uhr, im Schlageter⸗ haus ſtattfindenden Appell die ausgefüllten Berufsbera⸗ tungskarten mitzubringen, desgleichen Berichte über Frei⸗ ſtellenwerbung. Die Gefolgſchaftsführer ſind für das Er⸗ ſcheinen verantwortlich. Stelle KS. Achtung, Teilnehmer am Gebietsſporttreſſen in Konſtanz! Die Teilnehmer am Gebietsſportfeſt in Konſtanz am 26. und 27. September treten am Samstag⸗ morgen um.45 Uhr im Hofe des Schlageterhauſes an. Abfahrt in zwei großen Omnibuſſen pünktlich 6 Uhr. Mit⸗ zubringen ſind: Brotbeutelverpflegung bis Konſtanz, HJ⸗ Sportzeug, Schlafſack und Decke. Dienſtanzug: Großer Sommerdienſtanzug. Gefolgſchaft 1/171. Am Sonntag, 27 September, findet die Abnahme für das Leiſtungsabzeichen in Geländeſport ſtatt. Die Teilnehmer haben ſich um.80 Uhr an der End⸗ ſtation der Straßenbahn in Rheinau einzufinden. Som⸗ meruniform. Mitzubringen iſt: Tagesverpflegung und— ſoweit vorhanden— Karten und Kompaſſe. Feldſcher vom Unterbann 1/171. Sämtliche Feloͤſchere vom Unterbann 1/171 ſtehen am Freitag, 25. September, 19.45 Uhr, getreten. am U⸗Schulplatz BDM Ring IV. Die Teilnehmerinnen an der Kurzſchulun in Ladenburg am 26. und 27. Sept.(Gruppen 1, 2, 16—19 treffen ſich 18.10 Uhr am Hauptbahnhof. Berichtigung. Betr. Kurzſchulung. In Schwetzingen am 26.—27. Sept. haben die Gruppen 3 und 4 ſowie 11—14 Schulung— nicht, wie angegeben, die Gruppen 1 und 2. Seckenheim Freitag, 25. Sept., treten alle Mädel um 19.45 Uhr vor dem Heim an. JM Deutſches Eck. Samstag iſt erſt um 8 Uhr Dienſt. Alles tritt in Kluft an. Feudenheim. Samstag tritt die ganze Gruppe erſt um .45 Uhr am Schulhaus in Kluft mit Turnzeug an. Käfertal. Die ganze Gruppe tritt um.90 Uhr in Käuft am„Adler“ an. Das gemeinſame Liederſingen fällt aus. DAx An die Betriebszellenobleute! Auf den Ortsgruppen ſind ſofort die Arbeitspläne der Arbeitsſchule abzuholen. Die Pläne müſſen bis 30. 9. abgerechnet ſein. Arbeitsſchule der DAß. Der Arbeitsplan für das Win⸗ terhalbjahr 1936/37 iſt erſchienen und kann bei den Betriebs⸗ waltern der DAßß, den Ortsgruppen der DAc und in C 1, 10 gegen 10 Pfg. abgefordert werden. Kreisfachſchaft techn. Aſſiſtentinnen. Samstag, 26.., 15.90, Uhr, Treffen am Bismarckplatz Heidelberg. Edingen. Sonntag, 27..,.30 Uhr, haben ſämtliche Amtswalter der Däß zum Formaldienſt an der Geſchäfts⸗ ſtelle Neckarhäuſer Straße 7 anzutreten. Käfertal. Am Freitag, 25. September, haben ſämtliche Block⸗ und Zellenwalter um 10 Uhr auf der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen. Neueinteilung der Block⸗ und Zellenwalter. Humboldt. Sonntag, 27.., 8 Uhr, Antreten ſämtlicher DAF⸗Walter und ⸗Warte der Betriebe ſowie der Straßen⸗ zellen auf dem Marktplatz Neckarſtadt. Freitag, 25.., in tadelloſer Uniform an⸗ 20.15 Uhr, Sitzung ſämtlicher Betriebszellenobleute, Be⸗ triebswalter, Straßenzellenwalter im Reſtaurant„Zum Alphorn“, Alphornſtr. 17. 8 8 Feudenheim. Die Geſchäftsſtunden finden Freitag, 25.., wegen der Verdunkelungsübung von 19 bis 20 Uhr ſtatt. Was hören wir? Samstag, 26. September Reichsſender Stuttgart .30: Morgenkonzert.—.30: Froher Klang zur Arbeits⸗ pauſe.— 10.00: Wir fahren mit dem Zeppelin.— 11.30: Bauernfunk.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: Um Haydn und Mozart.— 16.00: Froher Funk für alt und jung.— 18.00: Tonbericht der Woche. 18.30: Soldaten ſingen Soldatenlieder.— 19.00: Thema und Variationen.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Kaskoden. Bunter Abend.— 21.30: Tanzmuſik(Schallpl.).— 22.00: Nachrichten.— 22.30: ... und morgen iſt Sonntag.— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 12.00: Buntes Wochenende. Es ſpielen: Mitglieder des Nationaltheaterorcheſters Mannheim unter K. Klauß, die Kapelle des JR 110 unter Obermuſikmeiſter Krauß. Soli⸗ ſten: Wilhelm Trieloff(Bariton), Max Fühler(Flöte), Rolf Schickle und Guſtav Semmelbeck(Klavier). Deutſchlandſender .10: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Volk und Staak. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.30: Kampf dem Verderb.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mit⸗ tag.— 14.00: Allerlei.— 15.10: Jugendfunk.— 15.30: Wirt⸗ ſchaftswochenſchau.— 15.45: Eigen Heim— eigen Lond.— 16.00: Schallplatten.— 18.00: Volkslieder— Volkstänze.— 19.00: Unterhaltungskonzert.— 19.45: Geſpräche aus unſe⸗ rer Zeit.— 20.10: Zwei bunte Stunden.— 22.90: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Einspattige Klelnanzelgen bie zu einer Höhe von 100 mi je mm SPig. Stellengesuche je mm4pig. Faſt neuer Basherd 1 vollſt. gut erh. Maumssdnen g auf Teilzahlung Raten von bei Hypotheken in unbegrenster Nöhe von den besten deutschen Geldgeberstellen beschafft laufend u. schnell schon zu 4½ 0% Zins und 97½¼ 9% Aus⸗ zahlung das Fachgeschäft Gebrüder Mack o. H. 6. Bankgeschäft f Hypotheken⸗ u. Grundbesitz, Mannheim, Friecrichsplatz 3 Fernspr. 421 74 Auskunft in allen Grundbuchsachen kostenlos, 80 Inolbenn für Alt⸗ u. 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Jetzt hält er eine Schachtel voll verkohlten Papiers in der Hand und schon will er sie wütend wieder in den Ofen wer⸗ fen, da fällt ihm ein Artikel aus der Zeitung ein:„Beschädigte oder verkohlte Geldscheine können der Reichsbank eingesandt werden, die mit Hilfe komplizierter Apparate die Echtheit der Scheine feststellt und den Gegenwert ersetzt“ Nach langem Uberlegen tat das Max und bekam 920 Mark zurück. Bei zwei Zwanzigmark-Scheinen ließ sich nichts mehr feststellen. Wieder einmal sieht man hier: Wer Zeitung lieſt, weiß ſich zu helfen! Leiges bab- MEssier Krnoid ichmidt jetzt 91 D 6, 26 1 Tr. ———— Anfans:.00,.10,.20 Sonntags 2 Uhr Jugendlliche nicht zugelassen! NEIU1P 5 8 TelEte 72 Heute bis Montag-.15,.20, 8. 30 SKiEPBURAI Friedi Czepa-Theo Lingen · Luli v. 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