————— 9³ Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer3 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Konkurſen wird ke Anzeigen in beſtimm für fernmündlich erteill 24. N. **** Anzeigenpreiſe 1* ennig, mm breite Textmillt ailien⸗ und Kleinanzeigel** Algemein gültig iſt die Anzeigen! J Evergleichen oder Keine Gewähr für „onderen Plätzen und Serichtsſtand Mannheim. wöchentlich.50 RM. im Monat Ausgab e 2 7 Ausgaben 30 Pfg. Trägerlohn Samstag, 26. September 1936 147. Jahrg.— Nr. 444/445 Frankreich wertet den Franken ab! Er unterwirſt ſich Eine Oreier⸗Entente der Wührung Währungsvereinbarungen zwiſchen Paris, London und Waſhington (Funkmeldung der NM3.) T Paris, 26. September. Der Miniſterrat hat den Wortlaut einer Er⸗ klärung gebilligt, deren Inhalt nach freundſchaft⸗ lichen Beſprechungen zwiſchen der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, der Regie ⸗ rung von Großbritannien und der franzöſiſchen Regierung feſtgelegt worden iſt. Dieſe Erklärung iſt gleichzeitig von jeder der drei Regierungen am 26. September, 2 Uhr früh, veröffentlicht wor⸗ den. Sie beſagt u..: 1. Die franzöſiſche Regierung hat ſich mit der Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten von Amerika und der Regierung Großbritanniens ins Einvernehmen geſetzt, um mit ihnen zuſammen den gemeinſamen Willen zu bekunden, den Frieden zu wahren, die Schaffung von Bedingungen zu begünſtigen, die am beſten zur Wiederherſtellung der Oroͤnung in den internationalen Wiriſchaftsbeziehungen beitragen können, und eine Politik zu betreiben, die auf die Entwicklung des Wohlſtandes in der Welt und auf die Beſſerung des Lebensſtandards der Völker ab⸗ zielt. 2. Eines der ſtändigen Ziele dieſer Politik iſt, dasgrößtmögliche Gleichgewicht auf dem internationalen Währungsmarkt zu erhalten und alles zu tun, um zu vermeiden, daß dieſes Gleichgewicht auf Grund einer amerikaniſchen oder engliſchen Währungshandlung geſtört werde. 3. Aus der Erwägung heraus, daß die wün⸗ ſchenswerte Feſtigkeit der Hauptwährungen eine feſte und ſichere Grundlage nicht erhalten kann ohne vorherige Wiederherſtellung eines dauer⸗ haften Gleichgewichts zwiſchen den verſchiedenen Wirtſchaften, hat die franzöſiſche Regierung zu dieſem Zweck beſchloſſen, ihrem Parlament die „Anpaſſung“(adjuſtement) ihrer Währung vor⸗ zuſchlagen. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika und die Regierung Eng⸗ lands haben dieſen Beſchluß günſtig aufgenom⸗ men in der Hoffnung, baß damit feſtere Grund⸗ lagen für die Stabilität der internationalen Wirtſchaftsbeziehungen geſchaffen werden. 4. Die franzöſiſche Regierung iſt überdies, wie die Regierungen der Vereinigten Staaten und Eng⸗ lands, davon überzeugt, daß der Erfolg der oben umriſſenen Politik mit der Entwicklung des internationalen Handels verbunden iſt. In Sonderheit hält ſie es für höchſt wichtig, daß unverzüglich etwas unternommen werde, um nach und nach mit dem Ziel der völligen Beſeitigung das gegenwärtige Kontingentierungs⸗ und Währungskontrollſyſtem zu mildern. 5. Wie die Regterungen der Vereinigten Staa⸗ ten und Großbritanniens, ſo wünſcht und fordert auch die franzöſiſche Regierung die Mit⸗ arbeit der übrigen Nationen zur Ver⸗ wirklichung einer mit vorliegender Erklärung gekennzeichneten Politik. Sie rechnet damit, daß kein Land den Verſuch machen wird, einen unvernünftigen Währungsvorteil zu erlangen und dadurch die Bemühungen zu durch⸗ kreuzen, die die Regierungen der Vereinigten Staa⸗ ten, Englands und Frankreichs zur Wiederherſtellung 8 Wirtſchaftsbeziehungen fortzuſetzen ge⸗ enken. Der frühere abeſſiniſche Geſandte in Paris, Wolde Mariam, hat dem italieniſchen Botſchafter Cerrutti in Paris ſchriftlich ſeine Unterwerfung unter das ita⸗ lieniſche Imperium erklärt. Hier grüßt er nach der Unterzeichnung den Botſchafter mit dem faſchiſtiſchen Gruß. Da Wolde Mariam früher abeſſiniſcher Völker⸗ bundsvertreter war, iſt dieſer Akt im Hinblick auf die Genfer Ereigniſſe nicht ohne Bedeutung. (Preſſephoto,.) Die anderen Länder zum Beitritt aufgejordert Eine Erklärung Vintent Auriols- Englands Pfundpolitik- Holland bleibt beim Goloſtandard (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 26. September. Am frühen Morgen des Samstag empfing Fi⸗ nanzminiſter Vincent Auriol in Anweſenheit des Wirtſchaftsminiſters Spinaſſe Vertreter der Preſſe. Sämtliche Nationen der Welt ſeien, ſo erklärte er, zum Beitritt aufgefordert.*. Das neue Abkommen beſtätige die Gedankengänge, die die franzöſiſche Regierung bereits im Parlament dargelegt habe: Keine einſeitige Abwertung, die nur eine Form des Währungskrieges ſei, keine Anglei⸗ chung ohne Sicherheit, denn dies ſei lediglich eine andere Form der einſeitigen Abwertung. Die abge⸗ ſchloſſene Entente ſtelle den Beginn eines Wäh⸗ rungsfriedens dar, der die Bedingung ſei für den Frieden der Wirtſchaft und den Frieden der Menſch⸗ heit. Er, Vincent Auriol, ſei überzeugt, daß bald andere Mächte ſich dem Abkommen anſchließen wür⸗ den. Auf nationalem Gebiete würden ſich die neuen Maßnahmen in einer Belebung der franzöſiſchen Wirtſchaft auswirken. Um ſoziale Ungerechtigkeiten zu vermeiden und den ſozialen Frieden zu feſtigen, werde die Re⸗ gierung dem Parlament die Beſchlagnahme des Goldes zum jetzigen Kurs, Maß⸗ nahmen zugunſten der Kleinrentner, der ehe⸗ maligen Frontkämpfer und der kleinen Ruhe⸗ gehaltsempfänger ſowie die Anpaſſung der Ge⸗ hälter an die Lebenshaltungskoſten vorſchlagen. Sie werde mit allen Mitteln eine ungerechtfertigte Breistreiberei verhindern unter Anwendung zoll⸗ politiſcher Maßnahmen. Der Finanzminiſter ſprach im übrigen von einer großzügigen finanziellen Unterſtützung der Provin⸗ zen, Gemeinden und Körperſchaften. Er erwartet, daß dieſer Aufruf an den Wirtſchaftsfrieden eine tieſe Rückwirkung in der Welt haben werde und daß das Parlament und die öffentliche Meinung unter Hintanſtellung innerpolitiſcher Streitigkeiten an der wirtſchaftlichen Wiedergeburt tätig mitarbeiteten. 100 Franken- 1 Pfund — Paris, 26. September. In gewöhnlich gutunterrichteten Finanzkreiſen erklärt man, daß bei einem allgemeinen Abkommen zwiſchen den an der Währungsſtabiliſierung intereſ⸗ ſierten Ländern die Parität des Franken gegen⸗ über dem Pfund Sterling ſich auf etwa 100 Franken ſtellen werde. Zweifellos wird die Ausſprache über dieſe Pläne in beiden Kammern eine leidenſchaftliche politiſche Auseinanderſetzung zur Folge haben. Man weiſt aber bereits darauf hin, daß die Kommuniſtiſche Partei, die bisher jeder Abwertung feindſelig gegenüberſtand, unter den gegenwärtigen Umſtänden bereit ſein werde, mit der Mehrheit zu gehen, die der Volksfrontregierung ſtets ihr Ver⸗ trauen gewahrt habe. Die Geſetzentwürfe ſollen bis Dienstag mittag verabſchiedet ſein, damit zu dieſem Zeitpunkt die Wertpapierbörſe wieder geöffnet werden kann. Wenn es gelingt, dieſe Vorlage ſo rechtzeitig unter Dach und Fach zu bringen, würde das Parlament bis zum 27. Oktober wieder in die Ferien gehen. Keine Abwertung in Holland — Den Haag, 25. September. Die holländiſche Regierung hat beſchloſſen, den Stand des Gulden aufrechtzuerhalten. In Zuſam⸗ menhang damit iſt eine Erklärung folgenden In⸗ halts veröffentlicht worden:„In Verbindung mit der ſich erneut auf dem Gebiet der internationalen Wäh⸗ rungen zeigenden Bewegung teilt die niederländiſche Regierung mit, daß ihre bisherige Währungspolitik unverändert fortgeſetzt wird.“ Aufhebung des Verſammlungsverbots in Danzig. Der Danziger Polizeipräſident hat angeoroͤnet, daß mit dem Ablauf des 26. September das am 20. Juni d. J. erlaſſene Verbot aller politiſchen Verſammlun⸗ gen und Umzüge wieder aufgehoben wird. Was ſagt Paris dazu? Halbe Fuſtimmung und kritiſche Anmerkungen— Wer ſoll die Koſten tragen? (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 26. September. Die Abwertung des franzöſiſchen Franken, mit der die Volksfrontregierung innen⸗ und außenpolitiſch einen großen Schlag zu führen gedenkt, hat in der Oeffentlichkeit bereits einen heftigen Kampf der Meinungen ausgelöſt. Ein Blick in die Blätter der verſchiedenen Richtungen genügt, um zu erkennen, wie hoch die Wogen der Leidenſchaft am Montag in der Kammer gehéen werden. Nur drei Blätter, die Volksfrontorgane„Populaire“ und Peuple“ ſowie das„Petit Journal“, ſuchen die Vorteile, die Finanz⸗ miniſter Vincent Auriol von ſeinem Plan erwartet, in den leuchtendſten Farben hervorzuheben. Die ge⸗ ſamte übrige Preſſe verhält ſich heute abwartend. Die kommuniſtiſche„Humanité“ erklärt, daß die Koſten der Währungsoperation ausſchließlich von den beſitzenden Klaſſen getragen werden müßten. Dies ſcheint der Preis zu ſein, um den die Kommuniſten mit der Regierung gehen werden. Ueber die Haltung der Radikalſozialiſten heißt es, Kriegsminiſter Daladier habe auf die Frage Gold⸗ ausfuhrverbot und Abwertung erklärt: „Als Miniſter bin ich mit der Regierung ſolida⸗ riſch, aber als Vorſitzender der Radikalſoziali⸗ ſtiſchen Partei und ihr Sprecher lehne ich die Abwertung ab.“ Die radikalſozialiſtiſche„Ere nouvelle“ ſtellt mii Verwunderung feſt, daß die Volksfrontregierung noch zu einem Zeitpunkt, als ſie bereits Verhand⸗ lungen über die Abwertung aufgenommen habe, in der Oeffentlichkeit immer wieder die Unantaſtbar⸗ keit des Franken beteuert habe. Ein anderes radi⸗ kalſozialiſtiſches Blatt, die„Republique“, bezeichnet den Mittelſtand als alleiniges Opfer der Abwertung. Man habe nichts für ihn getan, und die neue Wäh⸗ rungsmaßnahme werde ihn nur vernichten. Das Wirtſchaftsblatt„Journée induſtrielle“, warnt vor allzu optimiſtiſcher Beuxteilung. Die ge⸗ planten Währungsmaßnahmen verlangten Ordnung, Diſziplin und Autorität. geeignet halte, neuen Hoffnungen auf dem Gebiete des Staatshaushaltes, der Wirtſchaft oder der ſo⸗ zialen Geſetzgebung Raum zu geben, täuſche ſich gründlich. Wer ſie für leicht und für Sie Abwertung Mannheim, 26. September. Die franzöſiſche Regierung hat beſchloſſen, den Franken abzuwerten oder wie man ſchamvoll ver⸗ klauſuliert zu ſagen pflegt:„anzugleichen“. Sie hat eine Währungsunion mit England und den Ver⸗ einigten Staaten abgeſchloſſen, deren Sinn es iſt, den Franken an die Dollar⸗ und die Pfundwäh⸗ rung anzupaſſen, d. h. ihn von ſeinem bisherigen Standard auf den bekanntlich devalvierten Stand der engliſchen und amerikaniſchen Währung herab⸗ zuſetzen. Praktiſch geſprochen bedeutet das, daß bis⸗ her für ein engliſches Pfund ungefähr 76 Franken bezahlt werden mußten, während nach der geſtern getroffenen Regelung künftighin 100 Franken be⸗ zahlt werden müſſen. Es handelt ſich alſo um eine Entwertung des Franken um an⸗ nähernd 25. H. 8 Währungspolitiſch bedeutet das, daß Frankreich, das währungstechniſch wichtigſte Kon⸗ tinentalland, ſich dem„Pfundblock“ angeſchloſſen hat, der ſchon bisher neben England die ſkandina⸗ viſchen Staaten und Finnland umfaßte. Welche Gründe Frankreich zu dieſem Schritt veranlaßt haben, iſt dann nicht leicht feſtzuſtellen wenn man lediglich die ſachlichen Gegebenheiten ſieht. Es wäre finanztechniſch Frankreich zweifellos leicht möglich geweſen, den Franken auf ſeinem bis⸗ herigen Stand zu halten, ein Abwertungszwang aus Gold⸗ oder Deviſenmangel lag beſtimmt nicht vor⸗ Frankreich iſt auch heute noch das golöreichſte Land der Welt, deſſen Notenumlauf bis zu dem ganz außergewöhnlichen Satz von ungefähr 80 v. 9 gedeckt iſt. Daß die Finanzorganiſation bisher ni ganz einwandfrei funktionierte und der Spekulation einen auch für die ſtaatliche Finanzwährungspolitik gefährlich weiten Spielraum ließ, iſt gewiß richtig, aber auch hier hatte das vor ganz kurzer Zeit vek⸗ abſchiedete neue Staatsbankgeſetz, das der Regiss rung einen entſcheidenden Einfluß auf die Finanz⸗ politik der franzöſiſchen Staatsbank einräumte korrigierend gewirkt. Frankreich hätte alſo den Franken halten kön⸗ nen, wenn es ihn hätte halten wollen. Warum wollte es ihn aber nicht hal⸗ ten? Es mögen zwei Gründe maßgebend geweſen ſein: der eine ein wirtſchaftlicher, der an⸗ dere ein politiſcher. Ein wirtſchaftlicher: die Hoffnung nämlich, mit Hilfe einer Währungsent⸗ wertung der franzöſiſchen Wirtſchaft, vor allem der franzöſiſchen Exportwirtſchaft, neuen Auftrieb geben zu können— die alte Theſe, die bei allen Währungs⸗ experimenten eine hervorragende Rolle ſpielt. Die franzöſiſche Induſtrie iſt durch die ſozialpolitiſchen Reformen der Blum⸗Regierung ſo belaſtet worden, daß ſie einen Ausgleich nach der Währungsſeite hin ſicherlich gut gebrauchen hann! Die politiſche Erwägung iſt es wohl ge⸗ weſen, mit Hilfe der Finanzunion mit England auch die politiſche Union mit England feſter zu knüpfen. England hat nun gewiß zunächſt an der Abwertung des Franken keinen Vorteil, im Gegenteil: die franzöſiſche Konkurrenzkraft wird unter Umſtänden, nämlich dann, wenn Frankreich das Experiment glückt, das in ganz unwahrſchein⸗ lichem Maße England geglückt iſt: nämlich Inland⸗ preiſe und Löhne trotz der Währungsentwertung auf den bisherigen Stand zu halten, gegenüber der eng⸗ liſchen Wirtſchaft nur geſtärkt. Aber England als handeltreibendes Land hat ein anderes, viel größe⸗ res grundſätzliches Intereſſe, nämlich das: in den Währungswirrwarr Europas, der das größte Hemmnis der internationalen Handelsent⸗ wicklung iſt, einmal eine grunöſätzliche Ordnung hineinzubringen, und es hat natürlich ein beſonderes Intereſſe, daß dieſe Ord⸗ nung auf der Baſis erfolgt, diees für ſeine eigene Währung geſchaffen hat. Unter dieſem Geſichtspunkt entſpricht die franzöſiſche Wäh⸗ rungsherabſetzung ſicherlich ſeinen offenen Intereſ⸗ ſen und ſeinen geheimen Wünſchen. Wie ſehr dieſer Gedanke, eine Plattform für eine allgemeine Währungsreform zu ſchaffen, die ganze Währungsunion beherrſcht, geht ja auch aus der Be⸗ gründung hervor, die alle drei Staaten ihrer Ver⸗ einbarung unterlegt haben. Die ganze Währungs entente der Drei erſcheint hier nur als ein Mittel zu dem größeren Zweck einer allgemeinen Währungs⸗ vereinbarung. Welches werden die Folgen der Fran⸗ ken⸗Abwertung ſein? Was die innenpo⸗ ——— ——— —— ——— —— die allgemeine Politik 2, Seite(Nummer 445 Neue waungercr Heitung Niittag⸗Nusgabe Samstag, 26. Septemver 1930 litiſchen Folgen anlangt, ſo iſt es nicht die vor⸗ nehmſte deutſche Aufgabe, ſich mit ihnen auseinan⸗ derzuſetzen. Frankreich wird jedenfalls unter viel ſchwierigeren Umſtänden verſuchen müſſen, das zu tun, was England unter viel glücklicheren Umſtänden erſolgreich getan hat: Die Preis⸗ und Lohnpolitik vor Erſchütterungen durch die neue Währungspolitik zu bewahren. Daß das nicht leicht ſein wird, liegt bei dem Mangel an Diſziplin, der die Franzoſen auch in wirtſchaftlichen Dingen auszeichnet, bei dem außerordentlichen Einfluß, den die Lohnpolitik auf ausübt, und bei der Ab⸗ hängigkeit der Regierung vom Maſſenwollen auf der Hand. Wichtiger aber iſt, ob die Welle, die von Frank⸗ reich jetzt ausgeht, auch andere Länder er⸗ faſſen wird. Für Deutſchland wird das Wort der zuſtändigen Inſtanzen Geltung haben, daß eine neue Inflation— und Inflationen pfle⸗ gen ja immer mit einer Abwertung in Gang zu kommen— nicht in Frage kommt. Die Ver⸗ hältniſſe in Deutſchland ſind ja ganz anders gelagert als in Frankreich und England. Deutſchland iſt ein Land mit ſtarker Auslandsverſchuldung und ſtarkem Rohſtoffbedarf. Eine Abwertung aber würde die Auslanösver⸗ ſchuldung nur vermehren und den Rohſtoffbezug nur erſchweren. Die deutſche Haltung wird alſo ſicherlich die gleiche bleiben, womit natürlich nicht geſagt ſein ſoll, daß Deutſchland an dem Plan einer allgemeinen Währungsregelung kein Intereſſe habe: nur wird eine ſolche Währungsvereinbarung auf einer Baſis erfolgen müſſen, die den wirklichen deutſchen Inter⸗ eſſen auch entſpricht. Sehr wichtig iſt für die künftige Haltung der deutſchen Währungspolitik, daß Holland bereits erklärt hat, daß es dem franzöſiſchen Beiſpiel nicht folgen, ſondern an dem Goldſtandard feſthalten wird. Damit hat die deutſche Währungspolitik eine ſtarke Stütze erhalten. Auf alle Fälle aber, das gilt auch für Deutſchland, wie es für jedes andere Land gilt: die inter⸗ nationale Währungsdiskuſſion, die mit der Abwertung des engliſchen Pfundes geruht hat, iſt wieder in Gang gekommen. Und wo und wie ſie enden wird, das weiß man noch nicht. Dr. A. W. Stellungnahme Englands (Funkmeldung der NM3.) + London, 26. September. Zu der amtlichen Verlautbarung über die Ab⸗ wertung des franzöſiſchen Franken wurde am Sams⸗ tagmorgen von amtlicher engliſcher Seite erklärt, daß die britiſche Regierung ke ine Verantwor⸗ tung für'die tatſächlichen Währungsmaßnahmen habe, die die franzöſiſche Regierung vorgeſchlagen habe. Die engliſche Regierung ſei lediglich um ihre Stellungnahme im Falle einer Umwertung des Franken befragt worden. Die Beſprechungen ſeien, wie ſich aus der Natur der Sache ergebe, auf die drei Länder(England, Frankreich und Vereinigte Staaten von Amerika) beſchränkt geweſen, die ge⸗ genwärtig die Hauptpunkte der internationalen Finanztransaktionen ſeten. Eine Erweiterung der Beſprechungen hätte ſich nicht mit der Notwendigkeit einer Geheimhaltung vertragen, die für den Erfolg der franzöſtſchen Währungsmaßnahmen erforderlich geweſen ſei. Die gemeinſame Erklärung bringe keinerlei Aen⸗ derung in der britiſchen Währungspolitik mit ſich. Der Sterling werde eine freie Wäh⸗ rung bleiben, die nicht mit den Goldwährungen oder irgenbeiner anderen Währung verbunden ſein werde. Die amtliche Verlautbarung wolle klar machen, daß die engliſche Regierung nicht beabſichtige, als Gegenmaßnahme gegen die franzöſiſchen Währungsmaßnahmen das eügliſche Pfund vor⸗ fätzlich zu entwerten, da dies völlig im Wiber⸗ ſpruch zur britiſchen Währungspolitik ſtehen würde. Rationaliötiſche Durchbruthsberſuche bei Toledo Die Milizen geben die Hoffmung auf, den Alkazar zu ſtürmen und verſtärken die Talaverafront (Von dem Sonderberichterſtatter der United Preß) — Bei den Regierungsſtreitkräften weſtlich Toledo, 25. September. Die gegen Toledo vordringenden nationali⸗ ſtiſchen Kolonnen ſind trotz verzweiſelten Wider⸗ ſtands der Regierungstruppen und trotz der Oeffnung des Alberche⸗Standamms bis dier⸗ zehn Kilometer an die Stabt heran⸗ gerückt und verſuchen jetzt unter Einſatz aller verfügbaren Kräfte, den äußeren Verteidigungs⸗ ring Toledos zu durchbrechen. Sie verwenden dabei in hohem Maße ihre Luft⸗ waffe, die ſich hier wieder einmal als die Waffen⸗ gattung erweiſt, in der die Nationaliſten ihren Geg⸗ nern am ſtärkſten überlegen ſind. Immer von neuem raſen die nationaliſtiſchen Bombenflug⸗ zeuge und Kampfmaſchinen über die Regierungs⸗ ſtellungen hinweg, werfen ihre Bombenlaſten ab, be⸗ ſtreichen die Milizen mit vernichtendem Maſchinen⸗ gewehrfeuer und haben oft wenig Mühe, die an Zahl und Maſchinenkräfte ſchwächeren Luftſtreitkräfte der Regierung zu vertreiben. Als die beſten Truppen der Regierungsfront er⸗ wieſen ſich die ſeinerzeit aus Valencia nach Weſtſpa⸗ nien entſandten ſogenannten„Geiſterkolon⸗ men“, die nach Beginn der nationaliſtiſchen Offen⸗ ſive an der Talaverafront zurückgerufen wurden und nunmehr einen etwa zwei Kilometer breiten Ab⸗ ſchnitt der Regierungsſtellungen am Guadarrama be⸗ ſetzt halten. Die Führer der Regierungsſtreitkräfte in Toledo ſelbſt ſcheinen den Plan, die nationaliſtiſchen Vertei⸗ diger des Alkazar durch artilleriſtiſch vorbereitete Infanterteangriſſe aus ihren Stellungen zu vertrei⸗ ben und endgültig zu beſiegen, aufgegeben zu haben. Vorbereitungen in dteſer Richtung ſind nicht mehr unternommen worden, die Feuergefechte ſind abgeflaut, und das Artillertebombardement iſt völlig eingeſtellt worden. Offenbar hat man die Ausſichtsloſigkeit des Fron⸗ — gegen einen Gegner eingeſehen, der in einem ſeiner(an der Norbdſeite des Ruinenſeldes) 15 bis 20 ter über den Verſchan⸗ zungen der. Regierungsmilizen liegt und dieſe auch Boße Mantber,Euncheldunveſchlact in oͤet übrigen Teilen der Stellung um wenigſtens fünf Meter überragt. Neben dieſem Bedenken ſpricht aber wahrſcheinlich bei dem Entſchluß, die Angriffe einzuſtellen, auch der Umſtand mit, daß an der Front weſtlich von Toledo oͤringend kampferfah⸗ rene Truppen benötigt werden. Die Zahl der Alkazar⸗Belagerer iſt bedeutend verrin⸗ gert worden, und man hat vor allem ältere Ange⸗ hörige der Miliz und der Sturmgardiſten weggezo⸗ gen, an die Front geworfen und vorwiegend unge⸗ diente Jugendliche in Toledo zurückgelaſſen. Man ſpricht davon, daß noch einmal der Verſuch unter⸗ nommen werden ſoll, die Verteidiger des Alkazar durch eine neue große Dynamitſprengung zu vernichten oder durch Brandgranaten auszuräu⸗ chern, aber auch hierfür werden vorläufig noch keine Vorbereitungen getroffen. Toledo wurde geſtern von fünf dreimotorigen nationaliſtiſchen Bombenflugzeugen angegriffen und mit Dutzenden von Bomben belegt. Bilbao wird bombardiert Panik in der Stabt— Die Anarchiſten erſchießen 90 Geiſeln —St. Jean de Luz, 26. September. Nachbem die Aufforderung der Nationaliſten an die Bevölkerung der Stadt Bilbaso, ſich zu er⸗ geben, am Freitagfrüh um 1 Uhr abgelaufen war, hat vormittags um 9 Uhr ein ſehr heftiger Bombenangriff auf die Stadt begonnen. In der Zeit von 9 bis 11 Uhr überflogen acht Flug⸗ zeuge, und zwar fünf dreimotorige Bombenflug⸗ zeuge und drei Jagdflugzeuge, die Stadt und warſen 100 bis 150 Bomben ab. Der Nordbahnhof ſteht in Flammen, zahl⸗ reiche Wohnhäuſer ſind zerſtört, das Regierungs⸗ gebäude und das Provinziallandtagsgebäude ſind von den Bomben getroffen worden. Die Opfer des Bombardements ſollen außerordentlich zahlreich ſein. Man ſpricht von 100 Toten und 300 Ver⸗ wundeten. Die Bevölkerung befindet ſich in höchſter Erregung. Von linksgerichteten Kreiſen der Bevölkerung iſt die Forderung geſtellt worden, daß 4000 Geiſeln, die ſich in Bilbao in den Händen der Roten befinden, ſofort hingerichtet würden.()) Sofort nach dem Bombardement ſind von jedem der drei Geiſelſchiſſe je 10 und aus den ſechs Ge⸗ fängniſſen weitere je 10 Geiſeln als„Vergel⸗ tungsmaßnahmen“(1) erſchoſſen worden. Der Abſchluß der Herbſtmanöver—„Das Ganze halt!“ — Bad Nauhelm, 25. Sept.(Vom Sonderbericht⸗ erſtatter des DNB.) Die großen Herbſtübungen der deutſchen Wehr⸗ macht, bei denen erſtmalig ſeit 22 Jahren mehrere Armeéekorps und alle Wafſen einſchließlich zahlrei⸗ cher motoriſierter Kampfverbände und der Luftſtreit⸗ kräfte in engſtem Zuſammenwirken beteiligt waren, ſind am Freitag mit einer gewaltigen Ent⸗ ſcheidungsſchlacht beendet worden. Um 10 Uhr vormittags griff das 9.(blaue) Armeekorps auf der ganzen Front die ſtark aus⸗ gebaute„rote“ Hauptkampflinie an. Dieſer frontale Angriff führte auf dem linken Flügel, wo die Ge⸗ ländebeſchaffenheit den Einſatz ſtarker Panzerkampf⸗ wageneinheiten begünſtigte, zu einem Tiefeneinbruch in die gegneriſche Front. An dieſer Stelle, den Höhen weſtlich Illmhauſen, beobachtete auch der Oberſte Befehlshaber und Führer das prächtige Schlußbild der großen Herbſtübungen. In der Nacht zum Freitag hatte die blaue Armee die roten Gefechtsvorpoſten auf die Hauptkampf⸗ linie zurückgedrängt und unmittbar vor dieſer Linie angriffsbereit Stellungen bezogen. Das V. lrote) Armeekorps verſuchte durch verſtärkten Ar⸗ tillerie⸗Einſatz und unter Verwendung von Gas die blaue Angriffbereitſtellung zu zerſtören. Der An⸗ Städtiſche Hilfe für die Erzeugungsſchlacht: „Kampf dem Verderb!“ geber 1,5 Milliarden Berluſt an Nahrungsmitteln durch unſachgemäße Behandlung — Berlin, 25. September. Ungeheure Werte gehen jährlich der deutſchen Volkswirtſchaft verloren. Durch falſche Lagerung und unwirtſchaftliche Behandlung ergibt ſich für die deutſche Volkswirtſchaft allein an Nahrungs⸗ und Genußmitteln, Futtermitteln uſw. ein jährlicher BVerluſt von ſchätzungsweiſe 1% Mil⸗ liarden Mark. Bei einem Geſamtwert der ver⸗ kauften Nahrungsmittel uſw. von)4 Milliarden Mark iſt das ein erſchreckend hoher Hundertſatz. Etwa 750 Millionen Mark gehen auf dem Weg vom Erzeuger zum Verbraucher verloren; davon eutfallen 185 Millionen Mark auf Kar⸗ tofſeln, 215 Millionen Mark auf Gemüſe und Obſt, 195 Millionen Mark auf Getreide, 110 Mil⸗ lionen Mark auf Schlachtvieh und 81 Millionen Mark auf Milch, Milcherzeugniſſe und Eier. Der Verluſt in den Haushaltungen und Küchen wird ebenſalls auf etwa 750 Millionen Mark geſchätzt. Um das deutſche Volk nun darüber aufzuklären, daß die Erzeugungsſchlacht, zu der der deutſche Bauer im Herbſt 1934 aufgerufen worden iſt. nur dann durchgeführt werden kann, wenn auch der Vertetler, der Nahrungsmittelverarbeiter und die deutſche Hausfrau im Kampf gegen Verſchleuderung und BVerderb von Nahrungsmitteln mithilft, haben die zuſtändigen Stellen und viele Organiſationen zu einem intenſiven Werbefeldzug unter dem Wahl⸗ ſpruch„Kampf dem Verderb“ aufgerufen, der am Freitag mit einer großen Kundgebung im Lanoͤwehr⸗ Kaſino am Zoo einſetzte. Staatsſekretär Backe begrüßte in Vertretung des erkrankten Reichsernährungsminiſters Darre 5 die Erſchienenen und gab einleitend einen Ueber⸗ blick über die Aktion. Es komme barauf an, das ganze Volk für dieſen Werbefeldzug einzuſetzen. Während der Kampf gegen die Verknappung in der Hauptſache eine Aufgabe des Staats und der da⸗ für eingeſetzten Organiſationen ſei, ſei der Kampf gegen die Vergeudung und den Verderb Sache der ganzen Bevölkerung. Man ſei ſich darüber klar, die vorerwähnten 1 Milltarden Mark nicht auf einen Schlag einſparen zu können. Aber es müſſe jedes Jahr von neuem eingeſetzt werden, um zu einem immer höheren Hundertſatz der Einſparung zu kommen. Die Reichsſrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink richtete einen Appell an die Hausfrauen zu dieſem Kampf. Gerade der Hausfrau komme im Kampf gegen den Verderb eine tragende Rolle zu. Die Schulung der Frau für dieſe Pflicht werde fort⸗ geſetzt. Sie gehe dahin, den Küchenzettel au die Ernte des Jahres anzu⸗ gleichen, die Aufbewahrung der Lebensmittel und eine gewiſſe Vorratswirtſchaft zu lehren und durch ſachgemäße Zubereitung der Nahrungsmittel die entſprechende Ausnützung der Nährſtoffe 7 erreichen. Hier liege es beſonders an der Stadtfrau, richtig zu wirtſchaften. Allein die Erſparung einer einzigen ſonſt verderbenden Scheibe Brot in der Woche in dem 171⸗Millionen⸗Haushalt des Reiches ergebe eine unvorſtellbar große Menge an Brot und Brotgetreide. Ein Vertreter des Reichsausſchuſſes für volks⸗ wirtſchaftliche Aufklärung gab für die an der Er⸗ nährungswirtſchaft beteiligten Induſtrie⸗ und ſonſti⸗ gen Wirtſchaftsgruppen, beſonders das Hanbwerk, die Erklärung ab, daß ſie ſich in die Kampffront gegen den Verderb einfügen würden. greifer hatte den Schwerpunkt, der am Donnerstag auf dem linken Flügel lag, auf ſeinen rechten Flü⸗ gel zur 9. Diviſion verlegt, da hier oͤas einigermaßen freie, wenn auch hügelige Gelände den Einſatz der in der Nacht bereitgeſtellten Panzerwageneinheiten ge⸗ ſtattete. Hinter dem Schwerpunkt hatte es zu glei⸗ cher Zeit ſeine Korpsartillerie konzentriert. Die 6. Diviſion, öſtlich von Birſtein, und die 19. Divi⸗ ſion in ͤͤer Mitte der Front, fanden weitaus weniger günſtiges Gelände vor. Kurz vor 10 Uhr brüllen die Schlünde der blauen Batterien los, die die Artillerieſtellungen der Geg⸗ ner unter ein heftiges Feuer nehmen. Dabei wer⸗ den die Beobachtungsſtellen der roten Artillerie ein⸗ genebelt, um ſie an der Sicht zu verhindern. Wenig ſpäter hämmern auch die leichten und ſchweren Ma⸗ ſchinengewehre los, und die erſten Schützenwellen bes Angreifers gehen, ſoweit ſie Deckung haben, in großen Sprüngen vor. Die rote Artillerie verlegt ſofort ihr Feuer vor. Aus dem Nebel, der langſam über die rote Hauptkampflinie zieht, ſteigen Leucht⸗ kugeln empor, die der Artillerie die vorderſte Linie der eigenen Truppen zeigen ſollen. Im Schutze des Nebels und gedeckt durch Buſchwerk und dünne Wald⸗ ſtreifen rücken plötzlich Panzerkampfwagen in meh⸗ reren Wellen vor, die überraſchend ſchnell der geg⸗ neriſchen Stellung zuſtreben, und— gedeckt dͤurch das günſtige Gelände und Nebel— bald die Hauptkampf⸗ linie erreichen. Während ein Teil der Panzerkampfwageneinhei⸗ ten in die gegneriſche Artillerieſiellung vordringt, rol⸗ len andere die rote Hauptkampflinie auf. Auch die Schützenwellen ſind bis dicht an die ſeindlichen Stel⸗ lungen herangekommen; nur in einem oſtwärts liegenden Waloͤgelände behauptet ſich der Gegner hartnäckig. Die Panzerkampfwagen, die in die Hauptkampflinie eingeſchwenkt ſind, werden hier von einem mörderiſchen Abwehrfeuer der Panzerwagen⸗ abwehrgeſchütze empfangen, die Rot hier eingefetzt hat, weil es auf dem engen bewaldeten Gelände of⸗ fenbar mit einem Einſatz on Panzerkraftwagen ge⸗ rechnet hatte. Etwa nach einer Stunde iſt der Angriff auf dieſen Frontabſchnitt ſoweit vorgetragen, daß die leichten und ſchweren Inſanterie⸗Waffen und die Artillerie⸗ Beobachtungen vorgezogen werden können; gleichzei⸗ tig müſſen natürlich auch alle Nachrichtenverbindun⸗ gen vorverlegt werden, was ſich mit bewunderungs⸗ würdiger Schnelligkeit vollzieht. Ein ohrenbe⸗ täuben der Schlachtenlärm erfüllt das lieb⸗ liche Tal; ununterbrochen rollen die Salven der leichten und ſchweren Artillerie, ein dröhnendes Echo weckend, dazwiſchen klingt das ſcharfe tack⸗tack der Maſchinengewehre, das Krachen der Infanterie⸗ Geſchütze und das Knattern des Gewehrfeuers. Nach erbittertem, mehr als einſtündigen Kampf ſind die roten Verteidiger des Waloͤſtückes gezwungen, die Stellung dem Angreifer zu überlaſſen. Nun greifen auch die Kampfgeſchwader des 9. Armeekorps ein, die in Tiefangriffen die zäh verteidigten Schützen⸗ löcher der roten Partei zu ſäubern ſuchen. Jagdflie⸗ gerſtaffeln und Flakartillerie greifen in den Kampf ſein. Die Entſcheidungsſchlacht, die auf dieſem Front⸗ abſchnitt den Angreifern unverkennbare Vorteile gebracht hat, iſt in vollem Gange, als zugleich mit den Kirchenglocken, die die Mittagsſtunde ankündi⸗ gen, das Signal „Das Ganze halt!“ geblaſen wird. Raſch ebbt der Schlachtenlärm ab; nur die Kampf⸗ geſchwader in der Luft kreiſen noch über der Stel⸗ lung; die Truppen ſind aufgeſtanden und haben den Stahlhelm mit der Feldmütze vertauſcht. Anerkennung der Es heißt, daß die baskiſchen Separatiſten, die bis⸗ her das Uebergewicht hatten, dieſes verloren und daß die Anarchiſten die volle Macht an ſich geriſſen hätten. Kriegsrat der nationaliſtiſchen Heerführer —+ St. Jean de Luz, 25. Sept. In Salamanca hat eine Beſprechung der ſechs nationaliſtiſchen Generäle Franco, Mola, Queipo 'Llano, Cabanellas, Saliquet und Gil Juſt ſtatt⸗ gefunden, bei dey wichtige Entſchlüſſe betreffs des bevorſtehenden Angriffes auf Madrid gefaßt wor⸗ den ſind. Zu der von den Roten vorgenommenen Oeff⸗ nung der Schleuſen des Staudammes des Alberche⸗Fluſſes meldete Radio Valladolid an Don⸗ nerstagabend, daß dieſe Maßnahme nicht den ge⸗ wünſchten Erfolg gezeitigt habe. Die nationaliſti⸗ ſchen Truppen ſeien bei ihren militäriſchen Opera⸗ tionen durch die Ueberflutung nicht weſentlich be⸗ einträchkigt worden. Weiterer Linksruck in Katalonien — Barcelona, 25. Sept.(U..) In einer Preſſebeſprechung deutete Miniſterpräſi⸗ dent Caſanova an, daß das katalaniſche Kabinett demnächſt aufgelöſt werden würde, um eine Reorga⸗ niſation der Regierung zu ermöglichen. Wie ver⸗ lautet, ſollen in die neue Regierung drei Mitglieder der ſyndikaliſtiſchen CNT, des Nationalen Gewerkſchaftsbundes, aufgenommen werden. Dies würde einen weiteren Linksruck in Katalo⸗ nien bedeuten Burgos⸗Regierung? Der Genfer Sonderberichterſtatter des„Matin“ will wiſſen, daß am Donnerstag ſpät abends eine Be⸗ ſprechung der in Genf verſammelten Vertreter der ſüdamerikaniſchen Staaten ſtattgefunden habe. Sechs dieſer Vertreter hätten ſich für die Anerkennung der Regierung in Burgos ausgeſprochen. Die Frage der Anerkennung der Burgos⸗Regierung, die augenblick⸗ lich auch in den ſüdamerikaniſchen Hauptſtädten be⸗ handelt werde, würde jedoch nicht in Genf zur Er⸗ örterung geſtellt werden. Italieniſcher Proteſt — Paris, 25. September. Die vor zwei Tagen von dem ſpaniſchen revolu⸗ tionären Komitee in Puigcerda(Pyrenäen verhaf⸗ tete franzöſiſche Journaliſtin iſt auf Vorſtellungen der franzöſiſchen Behörden hin wieder freigelaſſen worden. Die gleichzeitig in Puigeerda verhafteten gwei italieniſchen Staatsangehörigen ſind dagegen nach Barcelona gebracht worden. Inzwiſchen hat aber der italieniſche Konſul in Pont⸗Vendres Schritte zur Befreiung der beiden Verhafteten unternommen und die katalaniſchen Behörden aufgefordert, die Betreffenden ſofort in das italieniſche Generalkon⸗ ſulat in Barcelona bringen zu laſſen, und swar noch vor Donnerstag mitternacht. Lebensmittelmangel in Maorio — Madrid, 25. September.(U..) Die Lebensmittelverſorgung Mabdrids bereitet den Regierungsbehörden immer größere Schwierig⸗ keiten. Die Preiſe für viele Lebensmittel, ſo für Fletſch, friſches Gemüſe, Milch, Salz, ſteigen ſtändig, ſo daß ſich nur noch die wohlhabenden Bewohner den Luxus leiſten können, dieſe Dinge zu kaufen. Die ärmeren Bevölkerungsſchichten müſſen ſich mit min⸗ derwertigem Fiſch, Brot und Kartoffeln zufrieden geben. Während der Weizenvorrat in Madrid noch für mehrere Wochen ausreicht, ſind die Kartof⸗ feln bereits außerordentlich knapp ge⸗ worden. Der Grund hierfür iſt darin zu ſuchen, daß die Kartoffeln zu früh geerntet wurden. Seit die nationaliſtiſchen Streitkräfte die Gebiete zwiſchen der Hauptſtadt und der atlantiſchen Küſte beſetzt ha⸗ ben, iſt Madrid von der Zufuhr friſcher Fiſche, die ein Hauptnahrungsmittel für die hauptſtädtiſche Be⸗ völkerung darſtellten, abgeſchnitten. Jetzt gelangen nur kleine Sendungen des bei weitem nicht ſo guten Mittelmeerfiſches aus Valencia und Alicante nach der Hauptſtadt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Thealer, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i.! Dr. Alois Winbauer- Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes„Sport: Willy Nüller-Südweſtdeutſche Umſchau Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannheimer geitung Dr. P Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friebenau. Sentaſtraße 2 Süet⸗ 8 Ausgabe A u. N B: 20800 ttagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: Abendauflage der Ausgabe A u. Alusgabe B: 20400 Zur Beit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beittäge keine Gewähr„Rückſendung nur bei Rückporto + Paris, 25. Septembere Samstag, 26. September 1936 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 145 Die Stadiseiie Mannheim, 26. September. Das Motorrad und jeine Liebhaber Eines ſchönen Tages im Herbſt des Jahres 1935 trat auch an mich die Notwendigkeit heran, die ſprich⸗ wörtliche Reportereile durch eine paſſende Motori⸗ ſierung herauszuſtreichen. Freunde, Berufskamera⸗ den, Verwandtſchaft, kurz alle, die mir wohlwollten, waren dagegen; wieſen auf den nahenden Winter, die tückiſchen Straßenbahnſchienen, die böſen Rad⸗ fahrer, die Reparaturen, das Rheuma und die Kran⸗ kenhauskoſten hin. Aber ein Reporter ſoll ſich ſein Anrecht auf Schnelligkeit nicht nehmen laſſen, und ſo wurde alſo ein ganz kleines Kleinkraftrad ange⸗ zahlt und vor die Haustür geſtellt; wenn man ſelber bloß Federgewicht iſt, braucht man auch nur ein Leichtgewicht von Rad, 61 Kilo. Da kamen aber die Buben gelaufen, eine Schar, eine Horde, ein Ameiſenhaufen, und als es ſich erſt herumſprach, daß ich noch fahren lernen mußte, da war die Straße bald voll. Mein Freund und Lehrer nahm die Sache angeſichts des geringen Gewichts nicht weiter ernſt.„Hock dich hie“, ſagte er und hatte den Motor ſchon angetreten.„So, rechts gibt's e biſſel Gas und links werd langſam ei'gekuppelt, bangſaam, mit Gefühl. Verſtanne, alla ab!“ Auf dem Gefühl ſaß er noch lange herum, aber mehr war eigentlich nicht aus ihm herauszubringen, ein reiner Praktiker. Endlich nach dem 7. bis 8. Verſuch klappte das Kuppe⸗ lungs⸗Gefühl, und die Jugend lief mit, rief mir zu, wie man auskuppelt, um den zweiten Gang rein⸗ zubringen, wie man langſam fährt und den Motor abſtellt,— alles im Laufen. Und als ich um die Ecke bog:„Sie, Sie müſſe' die Hand nausſtrecke, ſunſcht ſchennt'.“ Mit Er war der Wachtmeiſter gemeint. Es ging alles ſehr ſchön, bis mir ein Pferdefuhrwerk entgegenkam; die Kleinen ſchrien: „Uff die Brems' trete!“ Aber es zeigte ſich, daß mein wackerer Fahrer mir gar nicht geſagt hatte, wo die Brems' iſt. die Straße und bremſte wie mit dem Rodelſchlitten, es ſah ſehr verboten aus, und ein Abſatz ging flöten. Damit war das Weſentliche erlernt, die paar Zu⸗ rufe der kleinen zehnjährigen Knirpſe hatten mir mehr beigebracht als die erſtklaſſige Weisheit meines Praktiker⸗Freundes, der alle Räder und Wagen mit Gefühl fahren kann, und nachdem ich dann auf der Breiten Straße eine dicke Backe, ein zerſchundenes Knie in Ludwigshafen und eine verſtauchte Hand in Oggersheim erworben, und auch in Heidelberg etliche gebührenpflichtige Verwarnungen dazu geſammelt hatte, konnte ich für ausgelernt gelten, und die Ver⸗ wandtſchaft klagte nur noch über die Oelflecken an den Hoſen. 7 Da beſuchte ich geſtern meinen Lehrer in der Schwetzingerſtadt; es ſollte nur 10 Minuten dauern. Nach 5 Minuten kommt plötzlich einer rauf und ruft: „Ihne haww ſe's Rad gekratzt, der Schutzmann is hunne!“ Unten im Flur ſteht ein junger Mann und ein, Wachtmeiſter mit dem Notizbuch und macht ihm klar, daß er glatt wegen Diebſtahls angezeigt werden könne, das Benzin, das Gummi, und wann ihr was kaputt gemacht hätt'...?—„Ha no“, hat jener ge⸗ meint,„mir hawwe doch bloß e biſſel ſpaziere fahre wolle, mir mache doch keen Diebſtahl. Mein Kame⸗ rad, der hot geſagt, er kennt Ihne gut, do bin ich als mittem losg'ſahre.“ Und der Kamerad, befragt, woher die gute Bekanntſchaft rühre:„Ha, ich war doch aa dobei, wie Sie vorm Johr fahre'lernt hawwe.“ Das war ja eine prima gute Erklärung. Er hatte auch dabeigeſtanden und ſich einen Aſt gelacht, wenn das Gefühl nicht recht zünden wollte, und ge⸗ fragt: Aha, des ſoll wohl e' Motorrad vorſtelle, kann mr des aach als Staubſauger benutze? Wir ließen die beiden ziehen und gaben dem Fahrer zwei Mark Verwarnung und einige Ratſchläge„for umme“. Damit war dieſe Bekanntſchaft wieder erneuert, und es wird gut ſein, nicht zu ſpäter Stunde in der Schwetzingerſtadt ſpazieren zu gehen oder ein Rad ſtehen zu laſſen, ſicher würde uns beiden die Luft ausgehen. Aber wie der Schutzmann die beiden ſofort, kaum daß ſie um die Ecke waren, ſchon ſchnappen konnte? Alle Achtung! Dr. Hr. Ich ſetzte alſo beide Beine auf ſauſender Fahrt geht es Seckenheim zu. Schon hält uns ein Poliziſt an:„Abblenden! Verdunke⸗ Werkſchar und NS-Kulturwoche Die NS-Gemeinſchaft„Kraſt durch Freude“ betont die Intereſſengemeinſchaft mit der NS⸗Kulturgemeinde oͤurch Mitwirkung der Werkſcharen Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ erachtet es als eine Ehrenpflicht, ſich auch in Mannheim in die Darbietungen der Reichs⸗Kulturwoche einzufügen, da ſie die Vorausſetzungen zur Arbeit der NS⸗Kulturgemeinde ſchafft. Steht doch im Vordergrund der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ der Erziehungsgedanke, das Beſtreben, die Volksgenoſſen aufnahmefähig für die Darbietungen der NS⸗Kulturgemeinde(Konzerte, Theater uſw.) zu machen. Das Hauptaugenmerk der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ richtet ſich gegenwärtig auf die Formung der Werkſchar und die Ausgeſtaltung der Freizeit durch Betriebskonzerte und Kameradſchaftsabende. Bis 9. November wird auch in Mannheim eine größere Zahl von Werkſcharen aufge⸗ ſtellt ſein. In Kurſen, die Ende Oktober beginnen, werden die für die Werkſcharen ausgeſuchten Volksgenoſſen im Liederſingen, in Laienſpiel und Gemeinſchaftstanz ausgebildet. Man hat nicht den paarweiſen Volks⸗ tanz im Auge, ſondern den Gemeinſchaftstanz nach dem Vorbild des Laban⸗Chors. In der NS⸗Kulturwoche wird die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft öͤurch Freude“ zwei Betriebskon⸗ zerte veranſtalten. Am kommenden Montag ſpielt die 110er⸗Kapelle im Betrieb von Schütte⸗Lanz auf der Rheinau nach dem Gemeinſchaftsempfang der Führerrede und am Donnerstag, dem 1. Oktober das Philharmoniſche Orcheſter im Betriebe der Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗AG. Die Muſikvorträge ſind ſo gewählt, daß ſie dem Charakter der Freizeitgeſtal⸗ tung Rechnung tragen: nicht zu ſchwer, unterhaltend. Auch bei dem Feſtakt am Freitag, dem 2. Oktober, im Nibelungenſaal werden die Werkſcharen für den Abſchnitt„Arbeiter“ den Chor ſtellen. Außerdem iſt ein Werkſcharmann als Einzelſprecher vorgeſehen. Am Erntedankfeſt(Sonntag, dem 4. Oktober) werden die Werkſcharen nachmittags in Großſachſen, Neckar⸗ hauſen und Reilingen durch Lied und Spiel die Ver⸗ bundenheit von Stadt und Land betonen. In der Patenweinwoche iſt die Mitwirkung der NeS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mit dem of⸗ fenen Liederſingen und den Standkonzerten dankbar anerkannt worden. Und ſo wird man es allerſeits freudig begrüßen, öaß ſie auch in der Reichs⸗Kultur⸗ woche zur Bereicherung der Darbietungen beiträgt, und dabei vor allem den Werkſchargedanken heraus⸗ ſtellt. Sch. ieeeee. Das Licht erloſch Verdunkelung der Landorte Nächtliche Fahrt dͤurch das Aebungsgebiet Die Innenſtaoͤt und einige der ihr zunächſt ge⸗ legenen Vororte haben bereits ihre großen Ver⸗ dunkelungsübungen hinter ſich gebracht. Geſtern abend waren die reſtlichen Vororte und benachbarten Landgemeinden an der Reihe: die Ortſchaften Sand⸗ hofen, Feudenheim, Seckenheim, Friedrichsfeld und Wallſtadt, ſowie die Gemeinden Ladenburg, Edingen, Ilvesheim und Neckarhauſen. Ein gewaltiges Raum⸗ gebiet alſo, das die Reviergruppen des RB zu be⸗ treuen und vorzubereiten hatten. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: ſie haben vorbildliche Arbeit geleiſtet. Die Uebung hat reibungslos geklappt. Das iſt um ſo höher zu bewerten, als gevade in dieſen ländlichen Gemeinden die Meinung nahe lag: bei uns kommt es nicht ſo genau darauf an. Aber das ſtimmt natürlich nicht, können doch auch kleinere, ſchlecht abge⸗ blendete Ortſchaften gute Wegweiſer für Flieger ſein. So hatten die Luftſchutzwarte mancherlei zu belehren und wie ſehr ſie ſich insbeſon⸗ dere geſtern für die Idee des Luftſchutzes eingeſetzt haben, davon konnten wir uns bei einer Fahrt durch das Verdunkelungsgebiet überzeugen. Kurz nach 20 Uhr ſtarten wir. In Schon lungsgebiet!“ Wir wiſſen Beſcheid, noch iſt es nicht ganz ſo weit. Als wir uns Friedrichsfeld nähern, ſchlägt es 20.30 Uhr. Mit einem Schlage er⸗ liſcht vor uns das Licht. Schnell ſind unſere Ab⸗ blendekappen hervorgeholt und aufgeſetzt. In ge⸗ mäßigtem Tempo fahren wir zu unſerer Beobach⸗ tungsſtelle. Aus luftiger Höhe haben wir einen weiten Blick über den Ort. Dunkel und ſchwarz beginnen ſich die Umriſſe der Gebäude vom milchig⸗hellen Mond⸗ himmel abzuheben. Friedliche, ländliche Stille rings⸗ um. Kaum ein Laut dringt aus den angrenzenden Fabriken, in denen bei guter Abblendung gearbeitet wird. Nur ein einziges Fenſter ſtrahlt ſein Licht in die Dunkelheit hinaus.„Der feiert morgen Hochzeit!“, entſchuldigte unſer Friedrichsfelder Füh⸗ rer ſeinen Ortsgenoſſen. Die Abblendung darf er darüber nicht vergeſſen, das wird ihm der Hauswart inzwiſchen ſchon geſagt haben. Zurück geht es, vorbei an der Seckenheimer Waldſpitz, aus deren Siedlungen vereinzelte Lichter dringen. Ein diſziplinloſer Radfahrer ſteht mit vollem Licht auf der Straße. Hoffentlich hat er ein's auf's Dach bekommen! Von ſeinen übrigen angeordnet. Radfahrer⸗Kollegen, denen wir auſ unſerer Fahrt begegneten, können wir nur Gutes ſagen. Sie fuhren alle abgeblendet. Einige hatten gleich das ganze Licht ausgeſchaltet. Aber das iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich auch fehlerhaft. Bei einem Unfall haben ſie ſich ſelbſt die Folgen zugzuſchreiben. Seckenheim Vom Waſſerturm geſehen ergibt ſich ein vorzüg⸗ lich abgeblendetes Ortsbild. Hier iſt der RB. be⸗ ſonders rührig. Ueberall hat er ſeine Beobachtungs⸗ poſten aufgeſtellt. Einer hält unſeren Wagen etwas Abereifrig an. Ihm iſt unſere vorſchriftsmäßige Ab⸗ blendung noch„zu hell“. Aber„Abblendung“ heißt ja nicht völliges„Lichtausſchalten“. Die Verkehrs⸗ möglichkeit muß— auch in einem Ernſtfalle— gewahrt bleiben. Trotz der Aufforderung, von den Straßen fortzubleiben, hatten ſich einige Gruppen Niegieriger vor den Hoftüren eingefunden. Ihr unzuläſſiges Handeln dürfte ihnen inzwiſchen von den Luftſchutzwarten klar gemacht worden ſein⸗ Männern des ReB. und der Freiwilligen Feuer⸗ wehr begegnen wir auf dem Wege über Ilvesheim nach Feudenheim. In langſamer Fahrt wird das einwandfrei abgedunkelte Feudenheim durch⸗ fahren. Wallſtadt taucht auf und mit ihm eine Reihe Lichter, auch aus Vorderfenſtern. Hier iſt noch ein Stück Erziehungsarbeit zu leiſten. Erleichtert atmet der Fahrer auf, als wir das Verdunkelungsgebiet verlaſſen, um über Käfertal, Waldhof zur letzten Station nach Sandhofen zu eilen. Weit reicht unſer Blick vom Lutherhaus über die Ortſchaft. Auch hier ein günſtiger Geſamt⸗ eindruck. Zu unſeren Füßen befindet ſich eine Gaſt⸗ wirtſchaft. Sie iſt voller Leute; aber kein Lärm dringt heraus, kein Lichtſtrahl iſt ſichtbar. Allmählich gewöhnt ſich das Auge an die Dunkelheit. Geiſter⸗ haft ſchauen die giebeligen Dächer der Höfe aus. Schwarz ſtarren die Fenſter. Nur aus wenigen zum Hofe gelegenen ſchimmert Licht. Man hat hier nur an die Abblendung der Vorderfenſter gedacht. Die rückwärtigen bedürſen aber der gleichen Sorg⸗ falt. Hell heben ſich vom Horizont die Fabrikanlagen Waldhofs und Oppaus ab. Sie laſſen mit aller Deutlichkeit den Unterſchied zwiſchen verdunkelten und nichtverdunkelten Stadtteilen erkennen und be⸗ lehren ſo am eindringlichſten über den Wert der Luftſchutzübungen. Unſere Fahrt iſt beendet. Von einigen Mängeln und vereinzelten Diſgziplinloſigkeiten abgeſehen, zeigte ſie, daß ſich auch die ländlichen Vororte ihrer Pflicht bewußt ſind. Die Einſicht in die Notwendigkeit der Luftſchutzübungen iſt ſeit den erſten Verdunkelungen weiterhin gewachſen. Wenn im Ernſtfalle— von dem wir alle wünſchen, daß er nie kommen möge— überall ſo abgeblendet wird wie geſtern, können wir zufrieden ſein. Möglich war dieſes Ergebnis aber nur durch die fortgeſetzte Arbeit des ReB und ſeiner Amtsträger. Möge die Bevölkerung ihre Arbeit weiterhin er⸗ leichtern, indem ſie die letzten„Entgleiſungen“ beſei⸗ tigen hilft. Denn die bisher abgehaltenen Teil⸗ verdunkelungen, unter welche die geſtrige den Schluß⸗ ſtrich ſetzte, waren nur Vorübungen. Ihnen wird in Kürze die Geſamtverdunkelung des Luftſchutz⸗ raumes Mannheim⸗Ludwigshafen folgen. i —1— Gemeinſchaftsemofang der Führerreee Auf Anordnung des Reichsleiters der Dentſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Robert Ley, findet im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichspropagandaleiter Pg. Dr. Goebbels am kommenden Montag, 28. Septem⸗ ber, 16.30 Uhr, eine Uebertragung der Rede des Führers auf dem 4. Kongreß der DAc beim diesjährigen Reichsparteitag mit einem Vorwort von Dr. Ley über alle deutſchen Sender ſtätt. Aus dieſem Aulaß wurde Gemeinſchaftsempfang Wir bitten daher ſämtliche Handelsbetriebe Mannheims, über die Daner des Empfanges ihre Betriebe zu ſchließen, damit den Gefolgſchaften Ge⸗ legenheit gegeben iſt, die Rede zu hören. Die Deutſche Arbeitsfront Kreisbetriebsgemeinſchaft Handel, Maunheim. Wirtſchaftsgruppe Groß⸗ Wirtſchaftsgruppe Ausfuhrhandel„Einzelhandel“ Bez.⸗Gr. Baden Ortsgr. Mannheim. Beſuch am Grabe der SA⸗Kameraden Hunderte von Beſuchern pilgern jeden Sonntag zu den Gräbern der 19 Mannheimer SA⸗Männer, die an der Beſenfelder Steige ihr junges Leben ließen. In zwei Reihen liegen die Gräber jetzt da, durch einen ganz niedrigen Rand von Steinen ab⸗ gegrenzt von den Kirchhofwegen, wunderbar und vorbildlich gepflegt jedes Grab und mit Blumen reich geſchmückt: Gladiolen, Dahlien, Chryſanthemen, Georginen. Da ſteht ein großer Blumenkorb— „Zum 22 Geburtstag“—, und drüben ein Kranz aus Tannengrün mit Zapfen:„Letzter Gruß aus dem Schwarzwald“. Ueber allem aber ſummen und flat⸗ tern in ſonnigen Stunden Falter und bunte Schmet⸗ terlinge, bleibt auch wohl eine Libelle eine Sekunde ſitzen, verkriechen ſich Hummel und Weſpe tief in die Kelche der Gladiolen. Hinter den Gräbern mit ihren Blumen und Namen auf ſchwarzen Tafeln aber hängen, wohl über 100 an der Zahl, die Schleifen der Kränze, die Betriebe, Behörden, Kameraden und Familie ſtif⸗ teten,— wohl ſchon verwaſchen und zerknittert, aber doch Erinnerung und Mahnung, daß die Gemein⸗ ſchaft mit ihnen lebendig iſt und darauf bedächt ſein wird, die Grabſtätte in ehrender Erinnerung zu halten und im rechten Augenblick auch auszubauen. ** Ihren 60. Geburtstag feiert am Sonntag Frau Berta Schiffer, Käfertaler Str. 126. Am gleichen Tag begeht Frau Eliſabeth Heuberger, z. Z. im Laurentianum, ihr 75. Wiegenfeſt. Wir wünſchen der treuen Leſerin noch weiter einen angenehmen Le⸗ bensabend. *e Ein Feſtkonzert aus Anlaß ſeines 40jährigen Beſtehens veranſtaltet am Sonntag, dem 27. Septem⸗ ber, nachmittags im„Badiſchen Hof“ der„Män⸗ ner⸗Geſangverein 1896““1 Mannheim⸗ Rhein au. u* Inveſtitur auf dem Waldhof. Die Pfarrgemeinde auf dem Waldhof, St. Franziskus, begeht am Sonn⸗ tag erſtmals eine feierliche Inveſtitur in ihrer 1907 erbauten Pfarrkirche. Pfarrkurat Franz Dörfer aus Oftersheim wird durch Prälat Bauer als Stadt⸗ pfarrer ſeiner neuen Gemeinde in dem feierlichen Hauptgottesdienſt um.30 Uhr eingeführt. Der Kirchenchor wird dieſe Feier mit feſtlichen Geſängen umrahmen. 8 La- wer ihn besitzt, wer ihn ährt, der weiß, was er an ihm BHat: OPEL-Synchron-Federung, alle Unebenhei⸗- ten der Strahe werden aufgefangen, die Fahrt selbst auf schlechtesten Straen wird zu einem sanften Dahingleiten. 6 Zugfreie Frischluftfenster der 4für. Lim. und des 4fenstr. Cabr. Frischluft ohne Zugwind. 5 Starker 6 Zyl. Motor, leiser Lauf, einsetzbe- reite Kraftreserve, überlegene Leistung. OPEL-Schnellstart-Fallstrom-Vergaser mit Beschleuniger-Pumpe— wirtschaftlichste Rus- nutzung des Betriebsstoffs bei allen Geschwin⸗ digkeiten— überraschende Beschleunigung. Formschöne Karosserie, gediegene Ausstat- tung, reichlicher Raum, bequeme Sesselsitze, grobzügig bemessener Kofferraum. X Die Probefahrt ist sein stärkstes Argument. Auto G. m..., Mannheim, 0 7, 5* Fernsprecher 267 26/27 Autohaus Schmoll 6. m. b.., Wannheim, T 6, 31/32 Fernsprecher 215 557 56 Friiz Harlmann, Mannheim, Seckenheimer Strage 68 a Fernsprecher 40316 ———— ———— — 8ͤͤͤ—————————————————— Nur eine kleine Schlägerei Um die K⸗Schule herum wächſt ein kräftiger Schlag Buben, ohne Angſt vor Lehrer und Polizei, beweglich die Zunge, beweglich das Bein, und die kleinen Fäuſte ſtets fertig zu ſicherem Stoß und flinkem Griff. Aber einen kleinen Schönheitsfehler bemerkte man immer an ihren Auseinanderſetzun⸗ gen: man ließ die beiden Kampfhähne ihre Sache nicht allein auspauken, ſondern miſchte ſich hinein, und ſchlug ſich beileibe nicht auf die Seite der Schwä⸗ cheren, außerdem trat man ſich mit Schuhen, die meiſt genagelt waren, und da muß man als Erwachſener ja zuſpringen Aber jetzt ſcheinen beſſere Sitten eingezogen zu ſein. Neulich ſagte einer zum andern, der ſchwadro⸗ nierend in einer Horde lief:„Du, Hoiner, horch emol, ich muß dir mol was verzähle!“ Flüſterte ihm was ins Ohr, und ſchon war es geſchehen.„Alla, hebt'r mol mei' Sache“, ſprachs und gab das Rän⸗ zel ab und ging auf den etwas Längeren los. Der wußte gleich, was die Glocke geſchlagen hatte,— alt⸗ gepflegte Feindſchaft offenbar,— entledigte ſich ſeines Ranzens und ſchon ging ein Wirbelwind von Ge⸗ raden und Schwingern los, daß man glauben ſollte, hier müßte Blut fließen. Aber die Wackeren meinten es noch durchaus in Grenzen der Anſtändigkeit, der Längere nutzte ſeine Reichweite nicht; denn offenbar wollten beide Parteien, einem ungeſchriebenem Geſetz, folgend, Naſe, Mund und andere leicht blutende Weichteile ſchonen. Außerdem tut man ſich auch an den Fäuſten ſo leicht veh, wenn man ſich ungeſchickt auf Kopf oder Stirn ſchlägt. Die Umſtehenden nah⸗ men alles geruhſam wahr, kein hinterhältiger Ueber⸗ fall, kaum, daß hier einmal ein Ratſchlag kam; die ideale Nichteinmiſchungspolitikl Nun kam allerdings der Augenblick heran, da der Längere für ſeine Zurückhaltung büßen müßte. Er hatte manche klare Chance dahingehen laſſen, den andern auf die Kinnſpitze zu treffen, offenbar nahm er die ganze Geſchichte nicht ſo ernſt und wehrte ſich bloß ſeiner Haut. Bumms, da traf ihn der Schlag dahin, wo die Natur eine empfindliche Lücke gelaſſen hat, bei ſo kleinen Knirpſen ſicher nur ein Fleck in der Größe eines Reichsmarkſtückes, zwiſchen den Rippen. Er klappte zuſammen wie ein Taſchenmeſ⸗ ſer und japſte erbärmlich nach Luft. Schon war man bei ihm, zog ihm die Arme zurück, langſam atmete er wieder, wiſchte ſich übers Geſicht und ſprach die klaſſtſchen Filzbach⸗Worte:„Bleedſinniger Kaffer, Hewwel, alder, dich krich ich aa noch emol!“ Der andere fragte in ſachlicher Tonart dagegen, ob er ihn„heit nach der dritte Stund verrote hädd? Wege der Rechnerei mitteme Kubikinhalt. wo ich abge⸗ ſchriewwe hab?“ Jener verneinte energiſch, die Umſtehenden be⸗ ſtätigten oder zuckten die Achſeln, und heidt fegte auf einmal der Angeber über den Platz heimwärts. Das war wohl ein klarer Beweis ſchlechten Gewiſ⸗ ſens. Der Sieger von vorhin hinterher, in einem Hausgang hinein, aus dem klägliches Geheul heraus⸗ tönte. Bald kam der Kleine heulend wieder heraus, die eine Lippe leicht geſchwollen, der hatte ſichtlich Lanf die Goſch“ gekriegt.„Morge krichſt' ſe nochemol, b Hütd, dit geweehnlicherl“ war das lezte Wort, — 3 So war es in allem eine vorbildliche Schlägerei, mit Ehre des Unterliegenden, Spaß für die Um⸗ ſtehenden und gerechter Strafe für den Uebeltäter. Aber das beſte daran iſt, daß zweie ſich in aller Ruhe nerhauen können, ohne daß es zu üblen Geſchichten kommt, um nachher, wie dieſe beiden. einträchtig nach Hauſe zu gehen. Da hat die Boxtradition ge⸗ wirkt; das war vor—3 Jahren noch nicht möglich. Das wollen wir loben, und Gutes von dieſer Jugend erhoffen, ſelbſt wenn ſie etwas heißblütig iſt. Dr. Hr. 1 Von Anfug, Anborſichtigkeit und Verkehrsſündern Polizeibericht vom 25. September Weil er kein Richtungszeichen gegeben hat, ſtieß geſtern in der Relaisſtraße ein Radfahrer mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei er zu Boden geſchleudert wurde und Rippenquetſchungen erlitt. Der leichtſinnige Radfahrer hat außer dem erlittenen Schaden auch noch Beſtrafung zu erwarten. Beim Ueberqueren der Straße geriet geſtern nach⸗ mittag eine ältere Frau in der Breiten Straße in die Fahrbahn eines Radfahrers, wobei ſie zu Bo⸗ den geworſen wurde und den linken Oberſchenkel brach. Die Schulofrage bedarf noch weiterer Klärung. Betrunken am Steuer. Vorläufig feſtgenommen wurde ein Kraftwagenführer von hier, der in ver⸗ gangener Nacht, obwohl er unter erheblicher Alkohol⸗ einwirkung ſtand, durch verſchiedene Straßen der Innenſtadt fuhr. Dem leichtſinnigen Fahrer wurde der Führerſchein abgenommen. Aus glei⸗ chem Grunde wurde geſtern abend in Seckenheim Her Führer eines Kleinkraftrades, der ſo betrunken war, daß er ſein Fahrzeug nicht mehr beſteigen konnte und zu Boden ſtürzte, feſtgenommen. Mutwillige Alarmierung der Feuerlöſchpolizei: Geſtern nachmittag um 16.10 Uhr wurde von bis jetzt noch unbekanntem Täter der auf dem Geh⸗ weg vor dem Hauſe Bahnhofsplatz 1 ſtehende Feuer⸗ melder mutwilligerweiſe eingeſchlagen und die Feuer⸗ löſchpolizei alarmiert. Wer irgendwelche Wahrneh⸗ mungen gemacht hat, die zur Ermittlung dͤes Täters führen können, wolle ſich bei der Polizei melden, da⸗ Die Winterarbeit unſerer D7-Arbeitsſchule Leiſtungsjörderung durch Berufsſchulung Der neue Arbeitsplan iſt erſchienen— Weiterſchulung ſtark ausgebaut Höchſte berufliche Einſatz⸗ und Leiſtungsfähigkeit jedes deutſchen Arbeitsmenſchen iſt die Vorausſetzung für eine geſunde Vorwärtsentwicklung der deutſchen Wirtſchaft und für die Durchführung des zweiten Vier jahresplans. Nach der im weſentlichen erfolgten Löſung des Arbeitsloſenpro⸗ blems beginnt ſich nun jedoch ein immer ſtärkerer Mangel an gut ausgebildeten Facharbeitern und An⸗ geſtellten bemerkbar zu machen. Ein großer Teil unſerer Volksgenoſſen ſtand jahrelang außerhalb des Arbeitsprozeſſes. Er hatte keine Gelegenheit, ſein berufliches Wiſſen und Kön⸗ nen in Einklang zu bringen mit der Entwicklung unſeres Wirtſchaftslebens, ſo daß heute erhebliche Lücken in der beruflichen Ausbildung vorhanden ſind. Das trifft vor allem bei den Arbeitskame⸗ raden zu, die durch die Arbeitsloſigkeit keine ordent⸗ liche Berufslehre erhalten konnten, ſei es, daß ſie überhaupt keine Arbeit fanden, oder daß ſie die Notwendigkeit einer umfaſſenden Grundausbildung nicht erkannten. Aber auch die Werker der Stirn und Fauſt, die in den Betrieben ſtanden, haben dort häu⸗ fig nur eine einſeitige Berufsausbildung er⸗ halten oder ſich mit ihr begnügt. Auf die Dauer hat jedoch nur der Ausſicht, vorwärts zu kommen, der den ſtändig ſteigenden Anforderungen in ſeinem Be⸗ ruf gerecht zu werden vermag. In Erkenntnis dieſer Mängel bemüht ſich die DA in fortgeſetzter Arbeit, jeden deutſchen Volks⸗ genoſſen durch entſprechende Schulungsmaß⸗ nahmen in ſeiner beruflichen Leiſtungsfähigkeit zu fördern. Syſtematiſch hat ſich die Mannheimer Arbeitsſchule der DAc im Laufe der letzten Jahre dieſer Aufgabe gewidmet und ihre Lehrpläne in immer ſtärkerem Maße ausgebaut. Zwei Hauptgeſichtspunkte leiteten ſte vornehmlich bei ihrer Arbeit. Einmal gilt ihr Beſtreben, die oben aufgezeigten Mängel in der Berufsausbildung zu beſeitigen. In den Kurſen wurde deshalb jedem Werker die Möglichkeit geboten, einen Ueberblick über den geſamten Bereich des eigenen Berufes zu erhalten und ſein berufliches Wiſſen zu vertiefen, um ihn ſo über den eng begrenzten Ar⸗ beitsplatz hinaus einſatzfähig zu machen. Das Schwergewicht innerhalb der Arbeitsſchule liegt aber nicht darin— ſo unerläßlich die Beſei⸗ tigung der früheren beruflichen Vernachläſſigung iſt. durch eine fördernde Erwachſenenſchulung die letzten Kräfte im Menſchen freizumachen für den Leiſtungsaufbau unſeres Volkes. Dieſe Art der Schulung iſt geeignet, die ſozialiſtiſche Ordnung unſerer Wirtſchaft vorzubereiten und durch⸗ zuführen. Der neue Arbeitsplan der ſoeben erſchienen iſt, gibt dieſen beiden Haupt⸗ punkten in der Tätigkeit unſerer Arbeitsſchule brei⸗ teſten Raum. Er gliedert ſich in fünf Lehrgruppen. Die erſte umfaßt allgemeine Lehrgänge, die allen Volksgenoſſen Wiſſenswertes bieten. Die zweite umfaßt die Handwerkerberufe, deren Schulung beſonders ſtark ausgebaut worden iſt. Vor allem gilt das von den Speziallehrgängen für den Werker in der Induſtrie, ſowie den Arbeitsgemeinſchaften für Ingenieure, Techniker und Werkmeiſter. Die dritte Gruppe umfaßt wirtſchaftliche und rechtliche Vortragsreihen und Arbeits⸗ gemeinſchaften. Neben den volkswirtſchaftlichen Lehrgängen iſt hier beſonders Bedacht genommen worden auf die Behandlung betriebswirt⸗ ſchaftlicher Fragen. Zum erſten Male wird in ihrem Rahmen an die Schulung der Betriebsführer und ihrer engſten Mitarbeiter herangegangen. In der vierten Gruppe erſcheinen Sprach⸗ und Schriftkurſe, während die fünfte den Büro⸗ und Behördenangeſtellten gewidmet iſ⸗. Nur in knappſter Weiſe können wir hier auf den Inhalt des 64 Seiten ſtarken Winterarbeitsplanes unſerer Arbeitsſchule eingehen. Seine Beſchaffung iſt jedermann zu empfehlen und in eigenem Inter⸗ eſſe notwendig Die Fülle der in ihm vorgeſehenen Vortragsreihen und Arbeitsgeminſchaften bietet die beſten Möglichkeiten, an der eigenen beruflichen Er⸗ tüchtigung zu arbeiten. Er iſt zugleich der beſte Beweis dafür, daß es unſere Arbeitsſchule verſtan⸗ den hat, auch im kommenden Winter ihr Aufbauwerk fortzuſetzen. Möge die Mahnung, die der neue Arbeitsplan zu⸗ gleich bedeutet, auf fruchtbaren Boden fallen und noch mehr als bisher dafür ſorgen, daß die Not⸗ wendigkeit der beruflichen Fortbil⸗ dung allenthalben erkannt wird. Ein beſonderer Appell ergeht an die Betriebsführer, ihren Gefolgſchaftsmitgliedern den Beſuch der Arbeitsſchule zu ermöglichen. Alle aber, die es angeht, mögen be⸗ denken: die Berufserziehung iſt heute nicht mehr eine Das Ziel, deſſen Verwirklichung immer näher Privatſache des einzelnen, ſondern ſteht im rückt, iſt,[Dienſte der Volksgemeinſchaft!— ——————— Sonntag, 27. September, 11 Uhr, im Schloßmuſeum: „Mannheimet Kunſt in Vergangenheit und Gegenwart“. Eintritt freil Montag, 28. September, 20.15 Uhr, im Ritterſaal des Schloſſes: Vortrag Dr. Jakob:„Barocke Stadtgründungen in Baden— Karlsruhe und Mannheim“.(éLichtbildervortrag.) Eintritt 30 Pfennig. Dienstag, 29. September, 20.15 Uhr, im Ritterſaal des Schloſſes: Es lieſt der badiſche Dichter Otto Gmelin. Eintritt 60 Pfennig. Mittwoch, 30. September, 20.15 Uhr, im Ritterſaal des Schloſſes: Kammermuſikabend. Es ſpielt Bodiſche Gaukulturwoche Hoaereeneemnee das Kergl⸗Quartett:„Kammermuſik am Hofe des Kurfürſten Karl Theodor“. Eintrit 1,50 Mark. Freitag, 2. Oktober, 20 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens: Feierſtunde:„Deutſcher Erntedank des Volkes“. Es wirken mit: Sämtliche Formationen der Bewegung, mehrere Einzelſprecher, die Kapelle der Wehr⸗ macht und eine Bläſergruppe der..⸗Kapelle. Zuſammen 400 Mitwirkende. Eintritt 1 Mark. Karten für dieſe Veranſtaltungen ſind erhältlich bei der NS⸗Kulturgemeinde, Rathausbogen 37, in der e Buchhandlung, Muſikhaus Heckel und eifer. mit der Frevler ͤͤer gerechten Strafe zugeführt wer⸗ den kann. 60 Verkehrsſünder wurden geſtern gebührenpflich⸗ tig verwarnt und 19 Kraftfahrzeuge wegen verſchie⸗ dener techniſcher Mängel beanſtandet. „Fuchheiſa, juchhei, die Ernt iſt vorbei“ Die Ernte iſt für den Bauern die Krönung ſeiner Arbeit. In dieſer Sendung hören wir vom heiligen Ernſt, mit dem die Senſe den erſten Schnitt in das in Wind und Wetter gereifte Korn führt, wir erle⸗ ben den wortkargen Bauer in ſeinem harten Tage⸗ werk. Aber nach getaner Arbeit wird die Ernte auch feſtlich gefeiert. Jubel herrſcht um den Ernte⸗ wagen, das ganze Dorf dankt in Lied und Tanz, in Jubel und Frohſinn für den reichen Ernteſegen. Nun mag der Winter in Kälte und Härte kommen. Scheunen und Speicher ſind gefüllt, und der Bauer bereitet ſich vor zu neuer Arbeit im Kreislauf des Jahres. Das alles erlebt ihr heute in der Sen⸗ dung des BoM von 19.15 bis 19.45 Uhr. Die Lei⸗ tung hat Jrene Herr⸗Karlsruhe. Ausführende iſt die Singſchar des BdM⸗Untergau Mannheim. Unter dem Namen„Drum grüß ich Dich mein Badnerland, bringt der Reichsſender Stuttgart am 26. September in der Zeit von 18.30 bis 19 Uhr alte und neue Soldatenlieder, die von Soldaten geſungen werden. Militär⸗Gottesdienſt. Am Sonntag, dem 27. September, findet im Standort Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen ein feierlicher Militärgottesdienſt ſtatt. II., Inf⸗Regt. 110 und das III., Inf.⸗Regt. 36 nehmen davan teil. Der Beginn iſt für Katholiken.30 Uhr in der Jeſuitenkirche, für Proteſtanten.30 Uhr in der Trinitatiskirche. Was iſt Buna? In einer mitteldeutſchen Schule wurden die Schüler bei der Chemie⸗Prüfung nach „Buna“ gefragt. Da im Unterricht dieſes Wort noch nie gefallen war, herrſchte nach der Frage tiefſtes Schweigen; nur einer meldete ſich! Er wußte, daß „Bunal, dieſe neue große Erfindung deutſchen Ge⸗ lehrtengeiſtes, künſtliches Kautſchuk iſt, ja, er konnte in längerer Ausführung auf die volkswirtſchaftliche Bedeutung eingehen. Auf die Frage des Lehrers, wo⸗ her er all das hätte, antwortete er ſtolz:„Aus der Zeitung meiner Eltern!“ Selbſtverſtändlich er⸗ hielt oͤer Schüler außer dem verdienten Lob eine be⸗ ſonders gute Note.“ æa- Heddesheim, 25. Sept. burtstag durfte Frau Bordne zurückblicken. Die Jubilarin iſt noch geſund und munter. za⸗ Hohenſachſen, 24. Sept. Frau Wilhelm Zink, Witwe, ſeierte bei beſter Geſundheit ihren 74. Ge⸗ burtstag. Sie lebt bei ihrem Sohne, dem Wirt„Zum goldenen Ochſen“, dem ſie noch manche Arbeit betreut. — Frau Nikolaus Schwöbel feierte bei beſter Ge⸗ ſundheit ihren 79. Geburtstag. Das, Auf ihren 72. Ge⸗ Beſtimmungen über Hausſchlachtungen Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deut⸗ ſchen Viehwirtſchaft hat über die Hausſchlachtungen folgende Beſtimmungen erlaſſen: Hausſchlachtungen von Schweinen becürfen der Genehmigung, die von dem für den Verkäufer zuſtändigen Viehwirtſchaftsverband erteilt wird. Dieſer kann das Genehmigungsrecht auf die Kreis⸗ bauernſchaften übertragen. Eine Genehmigung iſt nicht erforderlich, wenn einmal derjenige, der die Hausſchlachtung vornehmen will, das zur Hausſchlach⸗ tung vorgeſehene Schwein mindeſtens 3 Monate ſelbſt gehalten und gefüttert hat, wenn zum anderen die Hausſchlachtung auf Grund eines Deputats doͤer eines Altenteilvertrages erfolgt. Die Genehmigung ſoll erteilt werden, wenn der An⸗ tragſteller nachweiſt, daß er im Winter 1935/36 im gleichen Umfange Hausſchlachtungen vorgenommen hat. Die Genehmigung wird nicht vor dem 15. No⸗ vember erteilt. Der Verkauf von Schlachtſchweinen zum Zwecke der Hausſchlachtungen iſt nur geſtattet, wenn der Käufer die Genehmigung zur Hausſchlach⸗ tung vorlegt. Unberührt bleiben die von den Vieh⸗ wirtſchaftsverbänden erlaſſenen Verbote dͤes Abſatzes von Fleiſch aus landwirtſchaftlichen Hausſchlachtun⸗ gen(Verbot des Auspfundens). Verſtöße gegen dieſe Anordnungen können mit Ordnungsſtrafen bis zu 10 000 Mk. beſtraft werden. Dieſe Anordnung tritt ſofort in Kraft, die Anoroͤnung Nr. 26 vom 5. No⸗ vember 1935 iſt außer Kraft geſetzt. Die Poſt ſtellt Telegraphenbau⸗ lehrlinge ein Die Deutſche Reichspoſt ſtellt zum 1. April 1937 wieder Telegraphenbaulehrlinge im Alter von min⸗ deſtens 14 und höchſtens 17 Jahren ein, um ſie zu Telegraphenbauhandwerkern auszubilden. Die Be⸗ werber müſſen der Hitlerjugend angehören. Sie ſollen gerichtlich nicht beſtvaft ſein und müſſen bei der Einſtellung eine abgeſchloſſene Volksſchulbildung beſitzen. Bewerber, die am Landjahr teilnehmen oder aus Gebieten mit neunjähriger Volksſchulpflicht ZEUNMER Seit 1886 in der 8 E 1 2 E Breiten Strabe 55 N 1, 6 ſtammen, dürfen das Höchſtalter bei der Einſtellung um ein Jahr überſchreiten. Geſuche um Einſtellung als Telegraphenbaulehrling ſind bis ſpäteſtens 30. September an die für den Wohnſitz des Be⸗ werbers zuſtändige Reichspoſtdirektion zu richten. Den Geſuchen ſind beizufügen: Geburtsurkunde oder Geburtsſchein, ein vom Bewerber verfaßter und mit der Hand in deutſcher Schrift geſchriebener Le⸗ benslauf, zwei Lichtbilder aus neueſter Zeit(Vor⸗ der⸗ und Seitenanſicht), das letzte Schulzeugnis, lückenloſe amtliche oder ſonſt glaubhafte Führungs⸗ und Beſchäftigungszeugniſſe für die Zeit ſeit Ver⸗ laſſen der Schule ſowie der Abſtammungsnachweis. Alles Weitere wird den Bewerbern von der Reichs⸗ Poſtdtrektion mitgeteilt werden. Fett wirbt die 11S. Kulturgemeinde? Die nationaliſtiſche Bewegung konnte im Ver⸗ lauf des Kampfes um die Erringung der Macht das weite Gobiet des kultuvellen Lebens nur wenig berückſichtigen. Es war nicht ſo leicht erfaßbar wie das rein politiſche Gebiet oder etwa die Bezirke des Rechtes und der Wirtſchaft, da es ja nicht neben den anderen Lebensgebieten lag, ſon⸗ dern gewiſſermaßen alle Bezirke des Lebens der Na⸗ tion durchzieht und ihre Kräfte und Bedeutung nach ihrem Sinn und ihrer Aufgabe deutet und künſtle⸗ riſch auf irgendeine Art geſtaltet. Für den National⸗ ſozialismus war es von Anfang an eine Grund⸗ erkenntnis, daß Kultur und Weltanſchau⸗ ung unzertrennliche Begriffe feien. Denn erſt in der Weltanſchauung finden alle kul⸗ turellen Leiſtungen und Beſtrebungen ihren Inhalt und erſt von dieſem weltanſchaulichen Inhalt laſſen ſie wieder ihve Form und ihre Geſtalt prägen. Höher als die Befriedigung ſeiner primitiven Le⸗ bensbedürfniſſe ſteht einem Volk der Wunſch, ſeine ſeeliſchen und geiſtigen Kräfte reich und fruchtbar entfalten zu können und für ſie gute und geſunde Ausdrucksmöglichkeiten zu finden. Und Kultur iſt nichts anderes als der Raum, in dem einem Volk dieſe Möglichkeiten gegeben werden. Schon im Kampf um die Macht ſtand der politi⸗ ſchen Bewegung und ihren Organiſationen eine ent⸗ ſchloſſene Gemeinſchaft zur Seite, die alles für die Einheit von Kultur und nationalſozialiſtiſcher Welt⸗ anſchauung einſetzte: Der Kampfbund für deutſche Kultur. Es gab damals keine andere Organiſation, die mit ſolcher Entſchiedenheit für die Reinigung des deutſchen kulturellen Lebens von allen zerſetzenden und bolſchewiſtiſchen Elementen kämpfte. Dienationalſozialiſtiſche Kultur⸗ gemeinde führt als eine gleiche, nur größere Ge⸗ meinſchaft das Werk des Kampfbundes fort, ſo ſelbſt kämpfend und einſtehend für den Willen, die natio⸗ nalſozialiſtiſche Weltanſchauung auf allen Gebieten des deutſchen kulturellen Lebens maßgebend und grundlegend werden zu laſſen. Die nationalſozialiſti⸗ ſche Kulturgemeinde iſt die ſich an alle wendende und für alle arbeitende Kulturorganiſation der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung. Darum, deutſcher Volksgenoſſe, werde Mitglied der NS⸗Kulturgemeindel ven Schlafzimmer 88derle Wohnzimmer 800 Se Herrenzimmer zu billigsten Preisen gegründet 1880 Niöbel— Küchen- und Einzel- Möbel Eriedrich Krämer gur E1. Keiserring 42 Esch-Oefen Gas- und Kohlenherde F. H. Es ch Feinspt. 4004/42 el88 .. und denlet unv/ilcürlich beim Einkauf von 14 nen-Umrandungen lAufern Qualitäts-Ware Bett-Vorlagen Linoleum reppichen stragula Bettwäsche bivandecken Tapeten Bettdamaste A. 5. Sckasecb 7200 Seil Schabg C1½16 i ene C1,16 99* Seite/ Nummer 445 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 26. September 1936 Einem Heiratsſchwindler wird das Handwerk gelegt Vom Mannheimer Schöffengericht ins Gefängnis geſchickt Das Geſchäft des Heiratsſchwindels blüht noch immer, und faſt ausſchließlich ſind Hausangeſtellte die Betrogenen. Der 43 Jahre alte verwitwete Adolf Friedrich Frieß aus Durchlag, wohnhaft hierſelbſt, unterhielt ſeit 1930 ein Verhältnis, das im Früh⸗ jahr d. J. zu einer Ehe führen ſollte. Dem Mädchen entlockte er eine Summe von insgeſamt 1200 Mk., die zum Ausbau einer Exiſtenz dienen ſollten. Er war erwerbslos, vertrank aber den größten Teil des Geldes. Eine zweite Braut, die er von Juli 1931 bis Ende 1933, alſo zu derſelben Zeit, hatte, opferte ihm über 1000 Mk.; ſie gab ihm ſogar noch das neu an⸗ gelegte Sparkaſſenbuch und bekam es nicht wieder. Dann ging der Gauner noch zu einer Bekannten des Mädchens und erſchwindelte von dieſer 20 Mk. mit der Angabe, ſeine Anna habe ihn geſchickt. Niedriger verfuhr er noch mit dem erſtgenannten Mädchen: er verſetzte die ſchon angeſchafften Ausſteuer⸗ ſachen und verkaufte den Pfandſchein Einer Logis⸗ frau ſtahl er Kleidungsſtücke im Werte von 130 Mt. Das Mannheimer Schöffengericht ſprach eine Strafe von einem Jahr und vier Monaten Ge⸗ fängnis gegen den Angeklagten wegen Betrugs, Unterſchlagung und Diebſtahls aus. un Am Weinbrunnen auf dem Marktplatz ſingt heute abend 18 Uhr die Werkſchar Daimler⸗Benz zum Abſchluß der Patenweinwoche. u* Einen Neuanſtrich erhalten zur Zeit die elek⸗ triſchen Lichtmaſten, die nun ſtändig immer früher in Tätigkeit treten müſſen, um das abendliche Dun⸗ kel zu erhellen. Dieſer Neuanſtrich wird in grauer Farbe an den am Ring, in der Breiten Sraße und in den Planken aufgeſtellten Maſten vorgenommen. Mannheim wird ſchöner... ſo hat man auch das Verwaltungsgebäude des Theaters und das Stadt⸗ ſchulamt in B 2 mit einem neuen freundlichen An⸗ ſtrich verſehen. u Leiſtungswettbewerb für Polſtermöbel. Das Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit teilt mit: Kürzlich konnten Gütebedingungen für Mö⸗ bel aus Holz und Innenausbau geſchaffen und da⸗ mit der Leiſtungswettbewerb auf eine geſunde Grunolage geſtellt werden. Nunmehr iſt dieſes Ge⸗ biet dadurch erweitert und abgerundet worden, daß auch Lieferbedingungen für Polſterwaren ver⸗ einbart worden ſind. Wiederum ſind die zuſtändi⸗ gen Stellen der Induſtrie, des Handwerks, des Ein⸗ zelhandels, des deutſchen Frauenwerks, das Reichs⸗ und Preußiſche Wirtſchaftsminiſterium ſowie die Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettbe⸗ werbs an der Vereinbarung beteiligt. Der Zweck dieſer Gütebeſtimmungen iſt, daß in Zukunft ſowohl Verkäufer als auch Käufer zur Leiſtungsförderung erzogen werden. Die Gütebeſtimmungen ſichern deshalb bei den von ihnen erfaßten Möbel⸗ und Matratzenarten ſowohl einwandfreie Werkſtoſfe als auch fachmänniſche Verarbeitung. Induſtrie und Handwerk benutzen die Gütebedingungen, um Güte⸗ zeichen zu ſchaffen, die klar erkennen laſſen, daß Behen aee bezeichnete Ware den vereinbartem Bedingungen entſpricht. Goltesdient-Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 27. September 1936, Tag der Diakonie Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt und Militärgottes⸗ dienſt, Pfarrer Horch; 10 Weihe der neuen Glocken und Konfirmanden⸗Eröffnungsgottesdienſt, Weihe Dekan Joeſt, Predigt Pfarrer Kiefer(Kirchen⸗ u. Poſaunenchor); 11.13 Kindergottesdienſt, Vikar Jaeger.— Die Chriſtenlehr⸗ pflichtigen aller drei Pfarreien nehmen an der Glocken⸗ weihe um 10 Uhr teil. Jungbuſchpfarrei: Die Chriſtenlehrpflichtigen nehmen an der Glockenweihe um 10 Uhr in der Trinitatiskirche teil. Konkordienkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Horch; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Bauer; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfr. Horch und Pfarrer Dr. Schütz; 12 Chriſten⸗ lehre für Mädchen, Pfarrer Horch und Pfarrer Dr. Schütz; 6 Abendgottesdienſt, Vikar Jaeger(hl. Abendmahl). Chriſtuskirche: 8 Frühgottesdienſt, Vikar Hauck: 10 Haupt⸗ gottesdienſt, Vikar Hauck; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Hauck; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Mayer und Pfarrer Dr. Weber. Neuoſtheim: 10.00 Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Staubitz; 11 Chriſtenlehre, Pfarrvikar Staubitz; 11.30 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrvikar Staubitz. Friedenskirche:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bach: 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Ruyp; 10.45 Chriſtenlehre, Pfr. Bach und Pfarrer Zahn. Johanniskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Schoener; 10 auptgottesdienſt, Pfarrer Emlein(hl. Abendmahl); 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schoener; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben u. Mädchen, Dekan Joeſt; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Emlein; 11.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Emlein. Lutherkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Jundt; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Höfer; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Jundt, Pfarrer Frantzmann und Pfarrer Walter. Gemeindehaus Eggenſtr. 6: 9 Gottesdienſt, Pfr. Frantzmann. Melauchthonkirche: 9 Chriſtenlehre, Pfarrer Hahn; 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Heſſig; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Stürmer. Gemeindehaus Zellerſtraße 34:.90 Gottesdienſt, Vikar Stürmer; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig. Städtiſches Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. Feudenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Vogel; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Vogel; 11.00 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Kammerer. Friedrichsſeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal: 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal; nachm..00 Ehriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. Käfertal: 9 Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Adelmann; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schäfer, 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrer Schäfer; abends 8 hl. Abendmahl mit Vor⸗ bereitung, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: 9 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schäfer; 10.15 Kindergottesdienſt, Vikar Ziegler. Neckarau:.30 Chriſtenlehre, Pfr. Gänger und Pfr. Kühn; .30 Hauptgottesdienſt, Vikar Schmitt; 10.30 Kindergottes⸗ dienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Gänger; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Kühn. emeindehaus Speyerer Str. 28:.30 Hauptgottesdienſt, WPfarrofkar Müller; 10.30 Chriſtenlehre, Pfarrvik. Müller; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrvikar einan: 9 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Lau: 10 Haupt⸗ ˖ Vath; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Vath; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Vath; 8 Abendgottesdienſt zum Beginn des Konfirmanden⸗ unterrichts, Pfarrer Vath. Pfingſtberg: 9 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath: 10 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Lau. d:.90 Hauptgottesdien arrer rtholomä: Sanſchli Ehriſtenlehre, Pfarrer Bartholomä; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Glitſcher; nachm. 5 Gottesdienſt im Scharhof, Pfarrer Bartholomä; 8 Abendgottesdienſt, Vikar Glitſcher. 50 Fahre Obſt- und Gartenbauverein Käfertal Aus Anlaß ſeines 50jährigen Beſtehens veran⸗ ſtaltet der Obſt⸗ und Gartenbauverein Mannheim⸗ Käfertal am 277. September eine Feſtfeier im „Pfng“ und eine Ausſtellung von Gartenfrüchten. Wir werden geberten, den folgenden Aufſatz heute zu veröffentlichen. Der letzte Käfertaler Bürgermeiſter Johann Schmitt und der Hauptlehrer Joſef Kraft haben mit 23 Gartenfreunden vor nunmehr 50 Jahren den Obſt⸗ und Gartenbauverein gegründet. Er wollte in der damals rein ländlichen Gemeinde dem Obſt⸗ und Gartenbau einen Mittelpunkt ſchaffen, den Obſt⸗ und Gemüſebau fördern und ſo bei den zurückgehenden Getreidepreiſen eine beſſere Bodenrente erzielen. Die Vereinsleitung lag bis zum Jahre 1893 in den Händen des Bürgermeiſters Schmitt, ihm folgte bis 1923 Poſtinſpektor Georg Schnepf, dieſem Erwin Bodenhöfer bis zu ſeinem Tode im Jubiläumsjahre. Langſam wuchs die Mitgliederzahl bis 1920 auf 155, um ſeitdem auf 80 zu ſinken. Dieſe Kurve entſpricht der mählichen Umſchichtung der ländlichen in eine mehr ſtädtiſche Juduſtriebevölkerung in Käfertal. Die geſtellte Aufgabe hat der Verein erreicht. Mit Ausdauer und Erfolg wurde der Frühgemüſe⸗ anbau gehegt und gepflegt. Dabei ſtanden die Käfertaler Spargel an erſter Stelle. Einſt halte nur der Löwenwirt Arnold einen Spargelacker, heute iſt jedes dazu ge⸗ eignete Grundſtück damit bebaut. Ihre Anpflan⸗ zung, Pflege, Düngung und Verwendung haben in jährlich wiederkehrenden Belehrungen, Beſichtigun⸗ gen und zur Schauſtellung hohe Verbreitung er⸗ fahren. Aeußerlich ſichtbare Anerkennung ſand der Verein für ſeine wirtſchaftliche Tätigkeit bei der großen In⸗ ternationalen Kunſt⸗ und Gartenbauausſtellung in Mannheim im Jahre 1907 durch Zuerkennung einer goldenen, einer ſilbernen und einer bron⸗ zenen Medaille und von zwei ehrenden Di⸗ plomen. Auf der großen landwirtſchaftlichen Aus⸗ ſtellung in Straßburg 1913 erhielt der Verein einen 1. Preis, desgleichen in Stuttgart 1925 und auch in Mannheim wieder einen 1. Preis nebſt einem Ehren⸗ preis für die vorzüglichen Spargel. Zur Feier ſeines 20jährigen Beſtehens 1906 ver⸗ anſtaltete der Verein in der Turnhalle der Käfer⸗ tal⸗Schule eine örtliche Ausſtellung, ebenfalls 1912 am gleichen Orte. Die beſten Gartenfrüchte wurden ausgeſtellt. Sie erhielten von Sachverſtändigen und der Fachpreſſe höchſte Anerkennung. Auch zu ſeinem 50jährigen Jubiläum werden die Mitglieder wieder eine örtliche Schau ihrer Gartenerzeugniſſe mit be⸗ ſonderer Berückſichtigung der Schädlingsbekämpfung am 27. September im Gashaus„Zum Pflug“ ver⸗ anſtalten. Auf dem Gebiet des Obſtbaues hatte der Verein keinen durchſchlagenden Erfolg. Wohl wur⸗ den umzäunte Ackergrundſtücke mit guten Obſtſorten, beſonders Frühpfirſichen, angelegt, die jetzt im vollen Ertrage ſtehen. Doch im offenen Felde haben der Ta⸗ bakbau und die Unſicherheit dͤer nahen Großſtadt den Obſtbau behindert. In den vielen Siedlergärten um Alt⸗Käfertal aber feiert der Obſtbau ſeine Wieder⸗ geburt, allerdings nicht gewerbsmäßig, ſondern alle haben ſich auf die Selbſtverſorgung eingeſtellt. Größer war der Erſolg auf dem Gebiete des Rebbaues. Tauſende von Rebſtöcken wurden in den letzten zehn Jahren in den Hausgärten angelegt, die reichen Behang zum Friſchgenuß und zu einem gutem Haustrunke haben. Beſichtigungen von Rebgärten ſind während der Jubiläumsfeier vorgeſehen. Durch die Auflockerung des ſtädtiſchen Wohnge⸗ bietes wird die Nutzungsfläche für den Ackerbau immer kleiner, um ſo größer aber wird der Gartenbau, den zumeiſt ungeſchulte Städter be⸗ Vereinfachte Tarifberechnungen Mit dem 1. Oktober tritt an Stelle der bisheri⸗ gen Tarife der früheren Ländereiſenbahnen nun auch im Güterverkehr der Reichsbahn ein neuer Entfernungszeiger und damit eine einheitliche Re⸗ gelung des Gütertarifs in Kraft. Die großen Bahn⸗ höfe und Umſchlagsorte im Netze der deutſchen Bah⸗ nen werden als Knotenbahnhöfe die Linien der Eiſenbahn überſichtlich aufgliedern. Dieſen Reichseinheitstarif hat die Deutſche Reichs⸗ bahn bereits drucken laſſen. Er umfaßt nahezu hundert Teilausgaben. Im ganzen Reichsgebiet wurden, und zwar mit Berlin, der Reichshauptſtadt, angefangen, alle größeren Bahnhöfe mit ihren Güter⸗ umſchlagsſtationen als Knotenbahnhöfe bezeichnet. 2592 Knotenbahnhöfe wurden im ganzen Reichseiſenbahnnetz beſtimmt. Mannheim hat als Knotenbahnhoft die Nummer 2418 erhalten, während auch die übrigen Güterſtationen um Mannheim für ſich ebenfalls wieder beſondere Nummern erhielten und als Knotenbahnhöfe bezeichnet ſind. Das ganze Reichseiſenbahnnetz findet man in dem neuen Ein⸗ heits⸗Gütertarif ſchön überſichtlich gegliedert. Er iſt für die geſamte deutſche Wirtſchaft auch von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung. Der Zweck des neuen Einheitstariſes war der, im deutſchen Eiſenbahnverkehr eine gründ⸗ liche Oroͤnung des Tarifweſens herbeizuführen. Der Einheitstarif wird nun zum 1. Oktober nicht weniger als 31 verſchie dene Ländertarife er⸗ ſetzen. Dieſe Tarife entſtanden in der Zeit, als in Deutſchland noch eine Reihe Ländereiſenbahnen als ſelbſtändige Unternehmen vor der durchgeführten Verreichlichung beſtanden. Recht umſtändlich war bisweilen die Tariferrech⸗ nung. Es war dies eine Aufgabe, mit der ausſchließ⸗ lich nur Beamte der Reichsbahn zuwegekamen. So beſtand neben einem Oſtdeutſch⸗Bayeriſchen Tarif, beiſpielsweiſe auch ein Sächſiſch⸗Bayeriſcher Tarif, ein Mitteldeutſch⸗Bayeriſcher und ein Oſt⸗Mittel⸗ deutſch⸗Sächſiſcher Tarif uſw. Dazu waren auch noch verſchiedenerlei Privatbahntarife zu beachten. Alle dieſe vielen Sondertarife werden nunmehr mit nicht weniger als 73 Tarifnachträgen hinfällig. Wiſſens⸗ wert iſt, daß in dem neuen Reichs⸗Einheitstarif ins⸗ geſamt 144 Millionen Verkehrsſtrecken erſichtlich ginnen. Ihnen mit Rat und Tat beizuſtehen, iſt eine lohnende Zukunftsaufgabe des Jubelvereins. Möge der Verein auch unter der Leitung des neuernannten Vereinsführers Leopold Heitzmann in Zukunft ſeine Aufgaben zum Wohle der Geſamt⸗ heit weiter erfüllen. ** Die Fachgruppe Feudenheim für Schutz⸗ und Dienſtgebrauchshundweſen hält am Sonntag, dem 27. September, auf dem Uebungsplatz Wingertsbuckel Feudenheim eine Zucht⸗ und Schutzhunde⸗Prüfung ab. Da eine gute Meldezahl vorliegt und ein Wan⸗ derpokal ausgetragen wird, dürfte der Kampf ſehr ſpannend werden. Vormittags ab 8 Uhr wer⸗ den Naſenarbeit und Meldegang gezeigt. Nachmit⸗ tags Gehorſam und Mannarbeit. „Knotenbahnhof 2418“— Mannheim Höbf. Anſer Bahnhoſ ab 1. Oktober Knotenbahnhof- Einheitlicher neuer Gütertarif der Reichsbahn ſind. Bei dieſen 144 Millionen Verkehrsſtrecken han⸗ delt es ſich um Gütertransportverbindungs⸗ wege. Als wichtig muß hervorgehoben werden, daß ſich die Deutſche Reichsbahn bei der Errechnung aller Entfernungsſtrecken durchweg darum bemüht hat, die Knoten⸗ und Anſchlußſtrecken alle ausnahmslos auf dem kürzeſten Entfernungsweg aufzuſtellen. Der neue Tarif machte es auch möglich, alle fracht⸗ verteuernden Zuſchläge für beſonders ſchwie⸗ rige und teure Strecken aufzuheben. Nur in ganz wenigen Fällen treten künftig unbedeutende ſchluß über die 00 S 0 e, Splgen Nodeneuheſten- Kurzwaren Strümpfe- Posementen Eaꝛl Nau, N 2, 9 Bedeutung der Kuotenbahnhöfe. Bei dieſen handelt es ſich um alle wichtigſten Bahnſtationen, die an allen Hauptverkehrswegen der Reichsbahn liegen. Die Knotenbahnhöfe wurden, an der Reichshauptſtadt Berlin mit Nr. 1 angefangen, über das ganze Reichsgebiet laufend numeriert und bilden ſomit die Grundlage für die Er⸗ rechnung der neuen Tarife. Ausſchlag⸗ gebend iſt hierbei, daß alle übrigen Anſchlußſtationen auf den Linien der Knotenbahnhöfe mit ihret kür⸗ zeren immer leicht an die Knoten⸗ hauptſtrecken mit errechnet werden können. Von den Knotenbahnhofsſtationen aus vermittelt der Ein⸗ heitstarif für direkte Abfertigung jede Entfernungs⸗ ſtrecke auf den erſten Blick. Kurz zuſammengefaßt kann geſagt werden, daß die Deutſche Reichsbahn mit dieſem Einheitstarif die Frachtenberechnung jeder am Güterverkehr betei⸗ ligten Perſon weſentlich erleichtert. Es iſt alſo eine außerordentlich bequeme Rechenſchablone an die Hand gegeben, deren praktiſche Anwendung noch eigens durch eine Gebrauchsanweiſung erläutert wird. Krs. 810¹ Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Baumann; 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Baumann; nachm. 1 Chriſten⸗ lehre für Mädchen, Vikar Baumann. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre beider Pfarreien, Pfr. Clormann und Pfr. Lemme;.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Zug; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Zug. Waldſchule Gartenſtadt:.30 Frühgottesdienſt, walter Bodemer. Wallſtadt:.00 Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 Haupt⸗ gottesdienſt, Pfarrer Münzel; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag 8 Abendgottesdienſt, Pfr. Speck. Konkordienkirche: Donnerstag 8 Abendgottesdienſt, Vikar Bauer. riedenskirche: Montag bis Samstag.20 Morgenandacht. 83 Donnerstag abend 8 Uhr Bibelſtunde, Vikar von Feilitzſch. .15 Morgenandacht, Vikar Vogel. Matthäuskirche Neckarau: Mittwoch.15 Schülergottesdienſt, Vikar Schmitt. Pfarrver⸗ Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evang. Verein für Innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag nachm. 3 u. Donnerstag abend .15 Verſammlung.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag abend 8 Uhr Verſammlung und Donnerstag abend 8 Verſammlung. Freitag abend 8 Bibelſtunde für junge Männer.— Schwetzinger Straße 90(Stadtmiſſionar Wild): Sonntag 3 und Dienstag.15 Verſammlung. Neckaran, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonn⸗ tag 8 u. Dienstag.15 Verſamml.— Rheinan, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 und Mittwoch.15 Verſammlung.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Freitag abend .15 Verſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonn⸗ tag abend 8 und Freitag abend.15 Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag abend 8 Verſamm⸗ lung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 3 u. Mittwoch abend 8 Verſammlung.— Waldhof: Freitag abend 8 Uhr Verſammlg.— Feudenheim, Untere Kinderſchule: Sonn⸗ tag abend 8 und Dienstag abend 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag nachm. 2 Uhr Sonntagsſchule; 4 Jugendbund für Mädchen; abends.00 Evangeliſationsvortrag. Dienstag abend 8 Uhr Männerſtunde. Mittwoch abend 8 Gebets⸗ ſtunde. Donnerstag nachm. 4 Uhr Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗Süd, Dürkheimer Straße 32: Montag abend 8 Evangeliſationsvortrag.— Almenhof, Schillerſchule: Mon⸗ tag abend.00 Evangeliſationsvortrag.— Scharhof⸗Sand⸗ hofen: Dienstag abend.00 Evangeliſationsvortrag.— Pfingſtberg, Oſterſtraße 30: Donnerstag abend 8 Evan⸗ geliſationsvortrag.— Neckarau, Kirchgartenſchule: Frei⸗ tag abend 8 Evangeliſationsvortrag. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag: Gautagung des EC. Rhein⸗Main⸗Verbandes; nachm. 5 muſikaliſche Feierſtunde; abends 8 Evangeli⸗ ſationsvortrag, Redner: Paſtor Haun u. a.— Dienstag abend 8 Uhr Gebetsſtunde. Mittwoch nachmittag 5 Uhr Mädchenſtunde: abends 8 Jugendbund für jg. Mädchen; 8 Männerſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde: abends 7 Freundeskreis für junge Mädchen; 8 Blaukreuz⸗ ſtunde. Freitag nachm. 5 Jung⸗Freundeskreis f. Knaben. Almenhof, Mönchwörthſtr. 218 b. Reißner: Montag abd. 8 Verſammlung.— An den Kaſernen 12 bei Schepper: Mitt⸗ woch abend 8 Verſammlung.— Pfingſtberg, Strahlenburg⸗ ſtraße 13: Donnerstag abend.15 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34: Sonntag abend 8 Wortverkündigung. Montag abend 8 Frauenbibelſtunde. Dienstag abend.15 Bibel⸗ ſtunde Fahrlachſtraße 13 bei Dörr. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Samstag abend.15 Männerbibelſtunde. Jugendbund für EC.: Sonntag nachm. 4 und Donnerstag abend 8.— Neckarſtadt: Uhlandſtraße 41, part.: Mittwoch nachm. 3 Frauenbibelſtunde. Donnerstag abend 8 Bibel⸗ ſtunde.— Feudenheim, Schwanenſtr. 30 Hinterh.: Sonn⸗ dag abend 8 Wortverkündigung. Mittwoch abd. 8 Frauen⸗ bibelſtunde.— Waldhof, Trommlerweg 33 bei Gülting: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde.— Wallſtadt, Atzelbuckel⸗ ſtraße 4: Sonntag und Dienstag abend 8 Bibelſtunde. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29): Montag abend.00 Uhr Miſſions⸗Lichtbildervortrag: 50 Jahre Miſſionsarbeit in Neuguinea, Miſſionar Wagner von Neuendettelsaus. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗Gemeinde, Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..45 Predigt; 11 Sonntogsſchule; abends .30 Predigt. Montag abend 8 Jugendſtunde. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12: Sonntag vorm..30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Verſammlung. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde. Freitag abd. 8 Uhr Jugendverſammlung. Evangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, U 3. 23. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Maurer, Schwenningen; 10.45 Sonntagsſchule; nachm. 4 Predigt, Prediger Maurer, Schwenningen. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Donners⸗ tag nachm. 4 Frauenmiſſionsſtunde; abends 8 Jünglings⸗ ſtunde. Freitag abend 8 Religionsunterricht. Adventgemeinde Mannheim, J 1. 14. Dienstag abend.00 Bibelſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Blaukrenzgruppe Mannheim 1. Meerfeldſtraße 44, Hth. II: Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde— Mittwoch abend 8 Blaukreuzſtunde. Donnerstag 3 Frauenſtunde. Die Heilsarmee, O 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; 11 Kinderverſammlung; nachm..00 Frei⸗ —— 55 auf dem Marktplatz(G); abends.30 Uhr ubiläumsfeier(50 Jahre Heilsarmee in Deutſchland). Mittwoch abend 8 Aufführung:„Die Arbeiter im Wein⸗ berg“. Freitag abend 8 Beſ. Verſammlung, geleitet von Oberſt Rothſtein aus Berlin. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntag vorm. 10 Sonntagsſchule; abends 7 Abendmahls⸗ verſammlung. Dienstag abend.30.F. V. 1. 3. 5. Diens⸗ tag Genealogie. Mittwoch nachm. 5 Primarklaſſe f. Kinder. Freitag abend.90 Frauenverein:.30 Chorſtunde. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerötter⸗ u. Moſelſtraße. Sonntag vorm..30 u. nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abd. 8 Gottesdienſt.— Mhm.⸗Sandhofen. Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 u. nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannh.⸗Neckaran, Gießenſtr. 1: Sonntag vorm..90 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Uhr Gottesdienſt.— Mannh.⸗Friedrichsfeld, Neudorfſtr. 68: Sonntag nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ dienſt.— Seckenheim, Kloppenheimerſtraße 37: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11. Bewegung zur religiöſen Ernenerung. Sonntag vorm. 10.00 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vorm. 9 Uhr Menſchenweihehandlung; abends.15 Michaelspredigt, Blattmann. Katholiſche Gemeinde Sonntag, 27. September 1936(17. Sonntag nach Pfingſten Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): Von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.90 Singmeſſe mit Predigt; .30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Veſper. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht zur Hl. Familie. Heiliggeiſtkirche: 5 hl. Meſſe; 6 hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.15 Schülergottesdienſt mit Anſprache; 10 Amt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Pre⸗ Liebfrauen⸗Pfarrei: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachmitt. 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Veſper. Katholiſches Bürgerſpital:.30 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 95 11.15 hl. Meſſe mit Goldener ochzeit. St. Joſephskirche Lindenhof: 6 Beichtgelegenheit, hl. Meſſe: 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; 9 Kindergottesdienſt; 10 Predigt und Amt; 11 Chriſtenlehre für die Jünglinge; mit Predigt; abends 7 Andacht zu Ehren es hl. Joſeph. St. Peter, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt, anſchl. Ehriſtenlehre für Jünglinge; abends.30 Andacht in allgemein. Nöten Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ elegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.50 redigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht. St. Bonifatiuskirche: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.05 Kindergottes⸗ dienſt; 10 Hochamt mit Predigt; 11.30 Singmeſſe mid Pre⸗ digt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge; 4 kirchen⸗ muſikaliſche Andacht mit Predigt und Segen. St. Jakobus, Neckarau: 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe: 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Jünglinge;.80 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; abends .30 Uhr Veſper. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichtgelegenheit; 7 Früh⸗ meſſe; punkt.30 feierliche Inveſtitur des hochw. neuen Staötpfarrers Franz Dörfer durch hochw. Herrn Prälaten Bauer mit Feſtpredigt und Feſtgottesdienſt; 11.30 Sing⸗ meſſe; nachm. 2 feierliche Veſper mit Segen; abends.30 Andacht mit Segen. Kapelle der Spiegelfabrik:.15 Singmeſſe; 11.30 Singmeſſe. St. Eliſabeth, Gartenſtadt:.00 Singmeſſe; 11.30 Schüler⸗ gottesdienſt. St. Laurentins. Käfertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte;.15 hl. Meſſe; 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Chriſtenlehre für die Jünglinge; 2 Segensandacht; nachm. 1 Wallfahrt der Frauen u. Mütter nach Oggersheim. St. Peter u. Paul, Mannheim⸗Fendenheim:.30 hl. Beichtez .30 Frühmeſſe;.30 Singmeſſe;.30 Miſſa recitata mib Choral; 11 Schülergottesdienſt; 11.45 Chriſtenlehre für die Jünglinge; nachm. 2 Andacht zum Hl. Geiſt. St. Bartholomäuskirche, Sandhofen:.90 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt, hernach Chriſtenlehre für die männl. Jugend; 11 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe; abends 730 Uhr Segensandacht. St. Antonins, Rheinau: 6 hl. Beichte: 7 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt;.30 Chriſtenlehre; 10.10 Amt mit Predigt; nachm. 2 Andacht zur Hl. Familie mit Segen. St. Aegidius, Seckenheim: 7 Frühmeſſe:.90 Kindergottes⸗ dienſt;.40 Hauptgottesdienſt, anſchließ. Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen;.00 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Bonifatiuskirche, Mannheim⸗Friedrichsfeld:.30 Beicht⸗ ehre“ maci.30 Frühmeſſe:.90 Predigt, Amt, Chriſten⸗ ehre; nachm..30 Andacht zur Heiligen Familie. .90 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt; nach⸗ mittags.30 Andacht;.30 Sonntagabendandacht. St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe;.30—.30 Beichte;.30 Singmeſſe mit Predigt:.30 Chriſtenlehre: 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Andacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vorm..30 hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde Körperſchaft öffentlichen Rechts. Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. Karl Weiß über„Der Dichter Guſtav Frenſſen und ſein Abſchied vom digt, nach derſelben Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm. .30 Andacht zur Hl. Familie. Chriſtentum“ im Kaſinoſaal, R 1, am Marktplatz. Erhöhungen des Tarifes ein. Wichtig iſt der Auf⸗ —— St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg:—.30 Beichte; ———— SSS————————— — — —————— — 9 ————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe „Seite/ Nummer 445 22 2 E — 2 m1 Aufbauarbeit mit dem Spaten Eine erlebnisreiche Fahrt durch die Arbeitsdienſt-Lager im Schwarzwald Karlsruhe, 26. September In ganz Deutſchland ſcheiden in dieſen Tagen über 200 000 Arbeitsmänner aus dem Reichsarbeits⸗ dienſt, der„Hochſchule der nationalſozialiſtiſchen Er⸗ ziehung“, aus. Ein halbes Jahr hindurch ſtanden dieſe jungen Deutſchen freudigen und aufrichtigen Herzens im Dienſte der Nation, und ein halbes Jahr lang ſtanden ſie unter dem blinkenden Spaten, den ſie in freudigem Einſatz Tag für Tag in allen Gauen des Reiches führten, um für Deutſchland Neuland du gewinnen oder Land zu verbeſſern. 80 Kilometer Holzabfuhrwege werden im nördlichen Schwarzwald gebaut Auch in unſerem Grenzgau Baden hat der Reichs⸗ arbeitsdienſt im letzten Arbeitshalbjahr in allen Vandesteilen große volkswirtſchaftliche Werte geſchaf⸗ ſen. Nicht nur bei den großen Landeskulturarbeiten in der Rheinebene— wir erwähnen in dieſem Zu⸗ ſammenhang nur die Pfinz⸗Saalbach⸗ und die Acher⸗ Rench⸗Korrektion— ſind die Männer des Spatens eingeſetzt, auch im Schwarzwald wird Neuland ge⸗ ſchaffen. Unſer erſter Beſuch gilt den Arbeitsmännern der Abteilung 5/271 des„Johann⸗Peter⸗Hebel⸗Lagers“ in Bad Rippoldsau im nördlichen Schwarz⸗ wald. Die Arbeitskameraden— meiſt Badener— arbeiten hier im herrlichen Schwarzwald, inmitten überaus waloreicher Gegend. Die Bewohner dieſer Umgebung ſind auf den unermeßlichen Reichtum die⸗ ſer herrlichen Tannenwälder angewieſen. Zur wirtſchaftspolitiſchen Erſchließung dieſes Waldgebietes läßt nun die badiſche Staatsforſtver⸗ waltung durch den Reichsarbeitsdienſt ein großes Wegebauprojekt dͤurchführen, wobei insgeſamt 80 Km. Holzabfuhrwege erſtellt werden ſollen. Damit iſt für den Arbeitsdienſt auf eine Zeit von 15 bis 20 Jahren Arbeit vorhanden. Kulturarbeit im Villinger„Moos“ Die Gegend zwiſchen dem Südoſthange des Schwarz⸗ waldes, dem Hegau und der ſchwäbiſchen Alb, heißt„Baar“. Auf der Waſſerſcheide der großen Flußläufe der Donau und des Neckars liegt zwiſchen Bad Dürrheim, Schwenningen und Villingen das ſogenannte„Moos“. Bisher völlig unbrauchbar, läßt nun die Stadtverwaltung Villingen den auf ihrer Gemarkung liegenden Teil beim Zollhaus in einer Fläche von 75 Hektar durch eine Abteilung des Reichsarbeitsdienſtes, die in der feſten Unterkunft „Graf Bertold von Zähringen“ inmitten der alten Herzogsſtadt liegt, verbeſſern. Ein großer Teil dieſes einſt ſumpfigen Oedlan⸗ des iſt bereits entwäſſert, und ſchon zweimal konnten hier die Bauern Weizen, Hafer, Kartoffeln ernten. Das Endziel, das ſich die Stadt Villingen geſteckt hat, iſt die völlige Aufteilung des durch die Männer des Spatens fruchtbar gemachten Geländes und die Schaffung einer größeren Bauernſiedlung. In tauſend Meter Höhe! Nachdem wir gemeinſam mit den Arbeitskame⸗ raden im Villinger Lager das reichliche und ſchmack⸗ hafte Mittageſſen eingenommen hatten, ſetzten wir unſere Fahrt nach Donaueſchingen fort. Bei der An⸗ kunft im„Fürſt⸗von⸗Fürſtenberg⸗Lager“ ſind die Arbeitsmänner gerade auf dem großen Hof zur Klei⸗ der⸗ und Wäſcheabgabe angetreten. Die 150 Arbeits⸗ männer aus Württemberg und Baden waren im letzten halben Jahr damit beſchäftigt, das neue, etwa 15 000 Menſchen faſſende Stadion der Stadtver⸗ waltung zu erſtellen und Kulturarbeiten im ſoge⸗ nannten Donauried oyrzunehmen. Die Fahrt führt u. a. dann weiter durch die Land⸗ ſchaft der Baar und den anſchließenden Schwarzwald nach dem zu Ehren des bekannten Schwarzwald⸗ malers benannten„Hans⸗Thoma⸗Lager“ in Amrigſchwand. 1000 Meter über dem Meeresſpiegel gelegen, iſt dasſelbe nicht nur Badens höchſtgelege⸗ nes, ſondern das zweithöchſtgelegene Arbeitsdienſt⸗ lager im Reich. Am Abend erleben wir mit den Kameraden aus Württemberg und Oberbaden einen herrlichen Kameradſchaftsabend, und am Morgen be⸗ ſuchen wir nach dem Frühſport die verſchiedenen Bauſtellen im ausgedehnten Hochwald des Forſtam⸗ tes Tiengen. 34 Kilometer Waldſtraße ſollen hier zur Erſchließung des überaus holzreichen Gebietes gebaut werden, vier Kilometer ſind zur Zeit im Bau. Bei den Bauarbeiten handelt es ſich darum, die bis⸗ her überaus ſchwierige und gefährliche Holzhauerei und Holzausbringung einfacher und ſicherer und ſo⸗ mit auch die Holzverwertung günſtiger geſtalten zu können. Zugleich wird aber auch durch den Bau dieſer Wege eine ganze Reihe abgelegener Gemein⸗ den durch neuzeitlich angelegte Wege mit guten Tal⸗ ſtraßen in Verbindung gebracht. Einſatz im Kataſtrophengebiet Von Amrigſchwand geht die Fahrt nach dem in einem vom Wieſental abſpringenden Seitental male⸗ riſch gelegenen kleinen typiſchen Schwarzwalddorf. Wies, wo wir das zu Ehren des im Februar 1923 von Marxiſten im Wieſental erſchoſſenen Pg. Win⸗ ter benannte„Winter⸗Steinen⸗Lager“ be⸗ ſuchen. Auch hier ſind Trupps von Arbeitsmännern mit dem Bau von Wald⸗ und Holzabſuhrwegen be⸗ ſchäftigt. Hier liegt aber auch das große Waldgebiet, das im April dieſes Jahres von gewaltigen Schnee⸗ ſtürmen heimgeſucht wurde, wobei mehrere tauſend Feſtmeter Holz durch die Maſſen des Schnees er⸗ drückt wurden. Es ſind zumeiſt bäuerliche Privat⸗ waldungen der Gemeinden Wies, Tegernau und deren Umgebung. In dieſem Kataſtrophengebiet iſt der Reichsarbeitsdienſt eingeſetzt, und die Arbeits⸗ männer ſind damit beſchäftigt, Schneedruckhölzer zu entrinden und abzuäſten. Das„Paul⸗Billet⸗Lager“ in Lahr Zu Ehren des Pfingſten 1930 bei einem SͤA⸗ Aufmarſch in Karlsruhe von Kommuniſten erſchlage⸗ nen SA⸗Kameraden Paul Billet aus Lahr trägt die⸗ ſes Lager auch den Namen dieſes nationalſozialiſti⸗ ſchen Freiheitskämpfers. Eine Gedenktafel mit Lor⸗ berrbäumen umgeben erinnert an ſeinen Opfertod. Wir ſind am Ende unſerer Fahrt, die uns deut⸗ lich gezeigt hat, wie vielfältige Arbeit der Reichs⸗ arbeitsdienſt gerade in unſerem Grenzgau Baden vorfindet, und wie er dazu berufen iſt, in friedlicher Arbeit an der Reichsgrenze mitzuarbeiten am Auf⸗ bauwerk des Führers durch Gewinnung von Neu⸗ land im Schwarzwald und in Oberbaden Die Neueinteilung der inneren Verwaltung Eine dritte Verordnung zu dem Geſetz * Karlsruhe, 26. Sept. Mit dem zum 1. Oktober 1936 erfolgenden Aufhebung der Bezirksämter Adels⸗ heim, Weinheim, Bretten, Oberkirch, Waldkirch, Staufen, Engen, Meßkirch und Pſullendorf treten auch die für dieſe Amtsbezirke gebildeten Bezirks⸗ räte außer Tätigkeit. Um jedoch den Bewoh⸗ nern der aufgehobenen Amtsbezirke oder der ſonſt durch die Neueinteilung der inneren Verwaltung berührten Gemeinden im Bezirksrat des künftig zu⸗ ſtehenden Bezirksamtes eine angemeſſene Vertre⸗ tung zu gewährleiſten, werden nach einer Anord⸗ nung des Miniſters des Innern die Bezirksräte aller Amtsbezirke, die auf Grund des Geſetzes über die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 30. Juni 1936 eine Einſtellung erfahren, aufgelöſt und unter tunlichſter Berückſichtigung des etwa eingetre⸗ tenen Gebietszuwachſes von den Landeskommiſſären im Einvernehmen mit den Kreisleitern der NSDAP alsbalb neu gebildet. Außerdem wird den Polizei⸗ präſidien und Polizeidirektionen, die nicht mehr Teile der Bezirksämter, ſondern ſelbſtändige Be⸗ hörden ſind, ein beſonderer Bezirksrat beigegeben. Lebhaſte Bautätigkeit in Weinheim D Weinheim, 25. Sept. An der Wachenberg⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Straße hevrſcht zur Zeit wieder eine rege Bautätigkeit. Es werden dort ſechs Neubauten errichtet, die zum Teil in nächſter Zeit bereits be⸗ zogen werden können. Die rechte Seie der Wachen⸗ bergſtraße iſt ſchon nahezu von der Wirtſchaft „Schloßberg“ bis zur Treppe gegenüber der Wolfs⸗ gaſſe ganz bebaut. Hemsbach, 25. Sept. Die Vorleſe der Frühtrauben hat auf hieſiger Gemarkung in dieſen Tagen eingeſetzt. Das Herbſten der Spättrau⸗ ben iſt bei Strafe verboten. ⸗a- Hohenſachſen, 24. Sept. Die fröhlichen Kirch⸗ weihtage in unſerer Gemeinde ſind verklungen. Wie jedes Jahr ſo auch dieſesmal waren viele aus⸗ wärtige Gäſte zugegen. Der Kerweplatz zeigte ein reges Leben und Treiben. Für das Wohl der Gäſte wurde überall reichlich geſorgt. Kurzum, es war wieder eine Bauernkerwe nach alter Väter Sitte. * Sinsheim, 24. Sept. Poſtſchaffner Jakob Wa i⸗ bel, der ſeit 17 Jahren am hieſigen Poſtamt beſchäf⸗ tigt iſt, wurde in Anerkennung ſeiner Verdienſte zum Poſtaſſiſtenten befördert. * Donaueſchingen, 24. Sept. Bekanntlich wurde am 18. Juli und 10. Auguſt ein großer Teil des Ge⸗ bietes dͤer Kreisbauernſchaft Donaueſchingen von einem furchtbaren Hagelunwetter heimgeſucht. Die Mehrzahl der Geſchädigten iſt nicht ver⸗ ſichert. In Anbetracht dieſer außergewöhnlichen Naturkataſtrophe hat das Miniſterium des Innern eine Straßen⸗ und Hausſammlung geneh⸗ migt, und zwar am 26. und 27. September 1936. Der Ertrag der Sammlung wird nur hilfsbedürftigen und hilfswürdigen Hagelgeſchädigten zugutekommen. iieeeee. Mord in Kandel Die geſchiedene Ehefrau mit dem Revolver erſchoſſen * Kandel, 25. Sept. Am Freitagnachmittag er⸗ del feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis ſchoß der 48 Jahre alte Ludwig Dörr aus Hagen⸗ bach im Hofe des Gaſthauſes„Bayriſcher Hof“ in Kandel ſeine um einige Jahre jüngere, von ihm ge⸗ ſchiedene Ehefrau. Zu der furchtbaren Tat wer⸗ den folgende Einzelheiten gemeldet: Die Ehefrau Dörr, die ſchuldlos geſchieden war, weilte mit ihrem 15jährigen Sohn in Kandel, wo beim Amtsgericht am Vormittag Termin zur Lei⸗ ſtung des Offenbarungseides wegen Unterhaltungs⸗ forderungen gegen den Ehemann ſtattfand. Danach begab ſich die Frau in das Gaſthaus„Bayriſcher Hof“. Ludwig Dörr hatte dies in Erfahrung gebracht und lauerte ſeiner geſchiedenen Frau auf. Als dieſe von der Wirtſchaft in den Hof ging, kam Dörr plötzlich auf ſie zu und gab aus nächſter Nähe aus einem Walzen⸗ revolver zwei Schüſſe auf ſie ab. Die Frau wurde dabei in die Schlagader getroffen und verblutete ſich in wenigen Minuten. Der Mörder ergriff mit einem Fahrrab die Flucht. Zivilperſonen nahmen im Kraftwagen und Motor⸗ rädern ſofort die Verfolgung auf, holten Dörr ein und brachten ihn zunächſt in das Arbeitsdienſtlager Kandel. Dort wurde er von der Gendarmerie Kan⸗ eingeliefert. Am Nachmittag weilte die Mordkom⸗ miſſion am Tatort. An Reichsgeldern vergriffen Zuchthausſtrafe für ſchwere Amtsunterſchlagung * Freiburg i. Br., 26. Sept. Einen ſchweren Ver⸗ trauensbruch ließ ſich der aus Pforzheim ſtammende 46 Jahre alte Ludwig Waibel zuſchulden kommen, der wegen ſchwerer Amtsunterſchlagung am Don⸗ nerstag vor der Großen Strafkammer Frei⸗ burg ſtand. Der Angeklagte kam bald nach dem Krieg zum Freiburger Verſorgungsamt und ſpäter zu der neuangegliederten Orthopädiſchen Verſor⸗ gungsſtelle, wo er ein verantwortliches Amt beklei⸗ dete. Im Laufe von 11 Jahren, von 1925 bis An⸗ fang 1936, konnten ihm über 1600 Einzelfälle der Un⸗ terſchlagung mit einer Geſamtſumme von rund 15 700 Mark nachgewieſen werden. Die Große Strafkam⸗ mer verurteilte Waibel zu einem Jahr und acht Monaten Zuchthaus. In der Be⸗ gründung wurde ausgeführt, daß der, der ſich an Staatsgeldern und am Volksvermögen vergreift, nicht auf mildernde Umſtände rechnen könne. Im Beamtentum müßte ſtrengſte Sauberkeit herrſchen und der Beamte habe den übrigen Volksgenoſſen in jeder Beziehung ein gutes Vorbild zu ſein. Aus dem Schwetzinger Gerichtsſaal Ein„Scherz“— zwei Wochen Gefängnis Das iſt immerhin ein eigentümlicher Scherz, wenn man einem anderen während eines Volksfeſtes in Ketſch einen Motorradanzug weg⸗ nimmt und dieſen ͤͤann unter dem Führerſitz eines Kraftwagens verſteckt. Eugen Brenzin⸗ ger aus St. Leon wollte dies geſtern dem Richter glaubhaft machen. Aber das Gericht hatte für der⸗ lei Scherze kein Verſtändnis, dies um ſo weniger, als der Angeklagte bei der ſeinerzeitigen Suche nach dem verſchwundenen Motorradanzung bis zum letz⸗ ten Augenblick der Polizei erklärte, daß er nichts von der Sache wiſſe. Dann, als er als Täter ſeſt⸗ geſtellt war, ſollte das Ganze plötzlich ein Scherz ſein. Während der Verbüßung der ihm zudiktierten zweiwöchigen Gefängnisſtrafe wird er hoffentlich ein⸗ ſehen lernen, daß ſolche Scherze eben keine Scherze ſind. * Ein erfolgreicher Einſpruch Eine für Fuhrleute bedeutſame Eutſcheidung Anfang Juni ereignete ſich an der Straßenkreu⸗ zung der Schwetzinger⸗ und Enderleſtraße in Ketſch dadurch ein Unglück, daß das Pferd des Land⸗ wirts Albert Keilbach aus Ketſch ſcheute, ein in dieſem Augenblick anfahrender Motorradfahrer noch ſchnell nach der Gehwegſeite ausweichen wollte, aber dabei auf den Straßenrand auffuhr und ſchließ⸗ lich gegen ein Haustor rannte. Der Fahrer erlitt bei dieſem Unfall erhebliche Kopfverletzungen. Nun⸗ mehr war der genannte Lanoͤwirt durch Strafbefehl zu fünfzig Mark Gelbſtrafe verurteilt worden, wo⸗ bei die Anklagebehörde den Standpunkt vertrat, daß Keilbach die nötige Vorſicht außer acht gelaſſen habe, um zu verhüten, daß das Pferd ſcheue. Die Einſpruchsverhandlung führte nunmehr zu einem Freiſpruch und wir zitieren dieſen Fall hier vor allem deshalb, weil er gerade für den Fuhrwerksverkehr auf dem Lande eine maßgebliche Bedeutung erfährt. und ſcheute, dieſer Stelle paſſiert iſt. Die Beweisführung hat nämlich ergeben, daß Keilbach auf dem Fuhrwerk ſaß, als er die Straßen⸗ kreuzung überquerte. Er kam von einer Seiten⸗ ſtraße, der Rheinſtraße, hereingefahren. Anklage⸗ vertreter und Nebenkläger ſtellen ſich nun auf den Standpunkt, daß Keilbach das Pferd hätte an dem Zügel führen müſſen. Das Gericht aber ſagt, daß man es nicht verlangen könne, daß der Fuhrwerks⸗ beſitzer neben dem Tier herlaufe, wenn er, wie im vorliegenden Falle die Ueberzeugung haben konnte, daß das Tier ſonſt ruhig und fromm ſei. Tatſächlich iſt nämlich das Tier erſt dann ſo unruhig geworden als der Kraftradfahrer ganz dicht an ihm vorbeifahren wollte. Und ſchließlich ging das Pferd dann hoch, als der Beifahrer des Kraftrades nach dem Zügel greifen wollte. Es beſteht kein Zweifel darüber, daß der Fall Keilbach erleöigt iſt, zumal es hier auch noch um zivilrechtliche Anſprüche geht. Wichtig iſt hier vor allem, daß eine klare Entſcheidung getroffen wird, ob der Fuhrwerksbeſitzer in jedem Falle an einer Straßenkreuzung neben dem Tier herlaufen muß oder nicht. Wir denken gerade in dieſem Falle an unſere Schwetzinger Gefahrenecke Mannheimer und Heidelberger Straße. Hier beiſpielsweiſe wäre es unbedingt zu begrüßen, daß der Fuhrwerksbeſitzer neben dem Tier läuft. Dem iſt aber nach unſeren ganzen Beobachtungen nicht ſo und es iſt gewiß nicht das Verdienſt der Fahrer, daß noch nicht mehr an ——— Bunter Abend der NSc„Kraft durch Freude“. Die NSG.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ver⸗ anſtaltet am kommenden Donnerstag, 1. Oktober, einen bunten Abend. Zu deſſen Beſtreitung wurde die Kleinkunſtbühne„Palette“ gewonnen. Karten zum Preiſe von 60 Pfennig ſind im Sporthaus Rey beim Friſeur Ebert, Mannheimer Straße, zu aben. Dichterabend der NS.⸗Kulturgemeinde. Wie der Ortsverband Schwetzingen der NS.⸗Kulturgemeinde bekannt gibt, wird die Winterarbeit mit einem Dich⸗ terabend am 11. Oktober, abends 549 Uhr, im„Haus der Treue“ begonnen. Die bekannte Dichterin Frau Annemarie Koeppen wird eigene Dichtungen und Erzählungen vorleſen. Die NS.⸗Frauenſchaft wird bei dieſem Abend mitwirken. Die NS.⸗Frauenſchaft gibt bekannt: Das Deutſche Frauenwerk veranſtaltet vom 23. November bis 5. Dezember 1936 einen Mütterſchulungskurſus. Wir bitten unſere Frauen und Mädchen, ſich recht zahl⸗ reich an dieſem lehrreichen Kurſus zu beteiligen. An⸗ meldungen bis Ende September an Frau Druſchel, Schwetzingen, Uhlandſtraße 4. Der Preis für den Kurſus beträgt zwei Mark, Negenumhang für die HJ. Die Preſſeſtelke des Stammes Schwetzingen gibt bekannt: Für die HJ und das Da wird ein Regenumhang eingeführt. Der Umhang beſteht aus Stoff, der auf oͤer Innenſeite gummiert iſt. Er iſt in einer der HJ⸗ Mantelfarbe entſprechenden Farbe gehalten. Der Umhang kann bei Regen bzw. ſchlechtem Wetter zum kleinen und großen Dienſt getragen werden. Erken⸗ nungs⸗ oder Rangabzeichen werden nicht daran an⸗ gebracht. Er kann auf Fahrt mitgeführt werden und paßt zuſammengerollt in den Brotbeutel oder das Kochgeſchirr. Das Tragen zu Zivilzwecken iſt geſtat⸗ tet. Der Umhang hat auf der Rückſeite eine ſoge⸗ nannte Torniſterkammer, d.., er kann beim Tra⸗ gen durch das Aufknöpfen einiger auf der Rückſeite befindlicher und mit einem Stoffſtreifen verdeckter Knöpfe ſo vergrößert werden, daß er bequem über den aufgeſchnallten Torniſter gehängt werden kann und dann auch den Torniſter vor Regen ſchützt. Er verliert beim Tragen über dem Torniſter durch dieſe Torniſterkammer nicht ſeinen ordentlichen Sitz. Die Beſchaffung des Umhangs kann in den von der Reichszeugmeiſterei zugelaſſenen Verkaufsſtellen, ſo⸗ wie bei dͤer Reichszeugmeiſterei ſelbſt erfolgen. Veranſtaltungen in Schwetzingen Capitol:„Ave Maria“ mit Gigli. Neues Theater:„Er oder ich“ mit Harry Piel. In beiden Lichtſpielhäuſern finden am Sonntagnachmit⸗ tag Kindervorſtellungen ſtatt. Blick auf Ketſch Ketſch, 24. Sept. Man ſieht jetzt allenthalben die Ueberreſte der Tabakernte, die ſogenann⸗ ten Tabakſtrünke, auf den Feldern herumliegen. Dieſer Mißſtand veranlaßt die Tabakbaufachſchaft darauf hinzuweiſen, daß nach 8 9 der Tabakbauord⸗ nung vorhandene Tabakſtrünke längſtens innerhalb 14 Tage nach dem Abblatten zur Benützung für Sie Herſtellung von Tabakerzeugniſſen untauglich ge⸗ macht werdͤen müſſen, ſofern die Einerntung der Strünke oder von Nachtabak durch das Zollamt ge⸗ nehmigt worden iſt. In dieſem Zuſammenhang wird weiterhin darauf aufmerkſam gemacht, daß das Nach⸗ ernten von Geizen, Strünken und Tabak in dieſem Jahre grundſätzlich verboten iſt und nur noch in den Gemeinden zugelaſſen werden darf, in denen bereits in den Jahren 1927, 1928 und 1929 die Er⸗ zielung von Nachtabak angemeldet war. Falls bis zum 15. Oktober die Stengel nicht entfernt ſein ſoll⸗ ten und für die betreffenden Grundſtücke keine Nach⸗ ernte genehmigt worden iſt, muß gegen die betreffen⸗ den Pflanzer Anzeige erſtattet werden. Samstag, 26. September Nationaltheater:„Lauf ins Glück“, Operette von F. Raymond, 20 Uhr. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paxadeplatz: 14 Uhr 88 Neckartal. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett; 20.15 Uhr Kaba⸗ rett— Varieté. Friedrichspark: 20 Uhr Wein und Tanz, anläßlich des Tages des deutſchen Weines. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Li⸗ belle, Flugplatzkaſino. Kolpinghaus: 20.30 Uhr Konzert der Mannheimer Orcheſtergemein⸗ ſchaft. Anſchließend Tanz. Kaffee Konzert(Verlänge⸗ rung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 sis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum, E 7, 20. Gebffnet von 10—13 und von —— 10 40n 2 ernwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Gemälde, Aaucnelle und Zeichnungen von Pro', W. Schnarrenberger, Berlin. Ploſtiken, Aquarelle und Zeichnungen des Biloͤhauers Carl Moritz Schreiner, Düſſeldorf. Lichtſpiele Univerſum:„Männer vor der Ehe“.— Alhambra unb Schauburg:„Ave Maria“.— Palaſt und Gloria:„Schatten der Vergangenheit“.— Capitol:„Im Sonnenſchein“. Was hören wir? Sonntag, 27. Seytember Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert.—.25: Bauernfunk.—.45: Appell der HJ.—.00: Evang. Morgenfeier.— 10.00: Feierſtunde der SA.— 150.30: Trio von Mozart.— 11.00: Unterhal⸗ tungskonzert. Dazwiſchen: Funkberichte vom Motorradren⸗ nen„Rund um den Feldberg“.— 14.00: Kinderſtunde.— 14.45: Aus Laden und Werkſtatt.— 15.00: Bekannte Stücke ausländiſcher Tonſetzer.— 15.30: Das deutſche Lied.— 16.00: Muſik zur Unterhaltung.— 18.30: Schallplatten.— 19.00: Turnen und Sport: Länder⸗Fußballwettkampf Tſchechoſlowakei— Deutſchland. 2. Halbzeit.— 20.00: Zwei Stunden Volksmuſik.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Schall⸗ platten.— 23.00: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 18.00: Alemanniſche Welt.'r Neu(Der neue Weinh), Hörſgene um den badiſchen Wein von Jodokus Vydt. Spielleitung: Friedrich Hölzlin. Deutſchlandſender .00: Bauernfunk.—.00: Sonntagmorgen— ohne Sor⸗ gen.—. 10.00: Morgenfeier.— 10.40: Orgelphantaſien.— 11.00: Gedichte zur Ernte.— 11.30: Kammerchor.— 13.00: Unterhaltungskonzert.— 14.00: Kinderfunkſpiele.— 14.90: R. Schumann: Abegg⸗Variationen.— 14.45: Ratſchläge zur Sippenſorſchung.— 15.00: Vom Hopfenſchmaus— zum Hofbräuhaus.— 15.40: Heiter und bunt(Schallol.).— 16.55: Länder⸗Fußballkampf: Tſchechoflowakei— Deutſch⸗ land, zweite Halbzeit.— 17.30: Deutſche Gebichte.— 18.10: Schöne Melodien.— 20.00: Buntes Unter⸗ haltungskonzert.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 28.00: Tanzmuſik.. * Das Internattonale Wiener Reitturnier erreichte am Freitag mit dem großen Mannſchaftsſpringen um den Preis der Nationen ſeinen ſportlichen Höhepunkt. Trotz des ſchlechten Wetters— beim erſten Umlauf ging ein heftiger Regen nieder— hatten ſich wieder zahlreiche Zuſchauer ein⸗ gefunden. Auf der Ehrentribüne ſah man auch den Bun⸗ deskanzler Schuſchnigg, unter den zahlreichen diplomatt⸗ ſchen Vertretern den deutſchen Botſchafter von Papen. Im Preis der Nationen ſiegte Deutſchland mit 24 Fehlern vor Rumänien mit 3094, Italien mit 41/, Türkei mit 42, Oeſterreich mit 48 und Ungarn mit 591 Feh⸗ lern überlegen. Außerdem ſtellte die deutſche Mannſchaft in Rittm. Momm auf Baccarat den beſten Einzelreiter des ſtarken Feldes. Nach den internationalen Beſtimmungen wies der 000 Meter lange Kurs 12 Hinderniſſe mit 10 zu bewertenden Sprüngen auf, von denen der öreifach kombinterte Sprung, ein Gatterzaun, die meiſten Schwierigkeiten bereitete. Schon aus der Tatſache allein, daß es nur fünf fehlerloſe Ritte, darunter zwei deutſche, gab, ließ ſich erkennen, daß der Kurs erhebliche Anforderungen an Reiter und Pferde ſtellte. Als erſter kam der Türke Erokay auf Aken fehlerlos über die Bahn, aber ſchnell machten ihm die beiden Erſtplacierten 3 aus dem Olympiſchen Jagdſpringen dies nach: Tora unter 3 Rittm. Brandt und Delfis unter dem rumäniſchen Oberlt. Rank. Nach dem erſten Umlauf führte Deutſchland in der Deutſcher Doppelſieg in Wien Deutſchland gewinnt den 26. Preis der Nationen Mannſchaftswertung mit acht Fehlern— Alchimiſt und Baccarat hatten je vier Fehler angekreidet bekommen— vor der Türkei(), Oeſterreich(16), Italien 855) und Ru⸗ mänien(20). Der sweite Umlauf brachte eine vollkommen veränderte Situation. Die Türkei wurde durch einen Sturz von Aken, der ſchwer lahm wurde, weit zurückgeworfen. Baccarat ging fehlerlos, während Tora einige Unſicher⸗ heiten zeigte und ebenſo wie Alchimiſt acht Fehler machte. In der Geſamtwertung ſtand aber der deutſche Sieg durch die feine Leiſtung von Baccarat ſchon ſo gut wie ſicher. Die Rumänen rückten vom fünften bis auf den zweiten Platz vor, obwohl Delfis, wohl zum erſten Male in ſeiner Lauf⸗ bahn, einen Sprung verweigerte und außerdem noch vier Springfehler machte. Der Kampf um die beſte Einzel⸗ leiſtung war bis zum Schluß noch offen, aber ſchließlich behauptete ſich doch Baccarat an der Spitze, da alle übrigen ausſichtsreichen Pferde noch ſchlechter abſchnitten als im erſten Umlauf. Großer Jubel empfing die Reiter, als die oͤrei erſtplacierten Mannſchaften vor der Tribüne Aufſtel⸗ lung nahmen und Botſchafter von Papen der ſiegreichen deutſchen Mannſchaft ſeinen Glückwunſch ausſprach. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen die Sieger⸗ ehrung und Oberſtltn. Frhr. von Waldenfels, der erfolg⸗ reiche Leiter des Springſtalles der Kavallerieſchule Hanno⸗ ver, konnte den 26. Preis der Nationen in Empfang neh⸗ men, den die deutſchen Reiter auf allen großen Turnieren des Reiches und des Auslandes nun ſchon erkämpft haben. Aus dem Turngau Baden Der letzte Sonntag des Monats September bringt in den S des Gaufachamtes Turnen eine Reihe wi tiger Veranſtaltungen. Im Vordergrund ſteht die Durch⸗ führung der volkstünrlichen Vereinsmannſchafts⸗Mehr⸗ kämpfe, die an verſchiedenen Orten des Gaues zum Aus⸗ trag kommen und ſicherlich einem ſtarken Intereſſe be⸗ 9 gegnen werden. Je nach der Größe der Vereine ſind vier * Klaſſen vorgeſehen, die einen Drei⸗, Vier⸗ und Sechskampf, im 100⸗Meter⸗Lauf, Hochſprung, Kugelſtoßen, Weitſprung, Steinſtoßen und in einer 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ und 10⸗mal⸗ 100⸗Meter⸗Staffel beſtreiten. ie beſten Kunſtturner der Südweſtmark werden am Sonntag in Neuſtadt, der Heimat des Olym⸗ piakämpfers Beckert, und in Mannheim zu einem * Auswahllehrgang zufammengezogen, um die Mannſchaften zu ermitteln, die den Gau bei dem Kunſtturnkampfe Noro⸗ baden— Südbaden, der vorausſichtlich in der Stadthalle Lahr im Monat Oktober ſtattfinden wird, vertreten wer⸗ den. Im Hinblick auf den hohen Stand des Gerätturnens in Baden wird es keine leichte Sache ſein, um ſich unter die 16 Anwärzer zu brenzen. dem ſchon am vergangenen Sonntag gedeſes Badiſcher Neckar und Hegau zu ihrem 3 jährlichen Treffen kommen ſind, ſind nunmehr in den Kreiſen Karlsruhe u d Ortenau ebenfalls dieſe FTreffen, die ſich in den letzten Jahren einer ſtets wachſen⸗ den Beteiligung erfreuen, angeſetzt. Linkenheim und Appenweier ſind die beiden Orte, die den auiten Recken eine gaſtliche Aufnahme gewähren werden. Dieſe Ver⸗ die Alters⸗ 23 —8 tungen nicht nur im Geiſte der Pflege der 4 Kamcrubſthaft ſondern man iſt in den legten Jahren oagu⸗ übengegangen, in die Programme Wettkämpfe aufcun men, an denen ſich die Altersturner in ganz erfreulicher Anzähl beteiligen. Neben dieſen Veranſtaltungen wird auch die Diet⸗ und Lehrarbeit zu ihrem Rechte kommen. Die Reichs⸗ bundvereine tagen in Weinheim unter Dietwart Er les (Heidelberg). Der Kraichkreis ruft die Leiter und Lei⸗ terinnen der Turnerinnenabteilungen in Bruchſal zuſam⸗ men, um ihnen die Richtlinien und Unterlagen für die Winterarbeit mitzugeben, denn 60T5 beginnt allerorts wieder rege die Hallenarbeit, nachdem das Sommerpro⸗ gramm unſerer Turnvereine baub ſeinem Ende zuneigt. Interne Regatta des MRS Aum 27. September, nachmittags 3 Uhr, findet auf dem Soorene 0 der Geubenheimer Brücke, die allzährliche Interne Regatka des Mann eimer Kanu⸗ ſport Oſt ſtatt. Schon immer konnte der Mannheimer Kanuſport mit Stolz auf ſeine verfloſſenen Re zurückblicken. Führt doch der Miks) ſeit Jahren— ein⸗ ziger Kanuverein Gäſte⸗Rennen auf ſeiner R 4 a 83 Kuch dieſes Jahr iſt es dem MͤO gelungen, ur Gäſte⸗Rennen, Einer⸗Kajak offen, um den—7— 8 der Aktiven des MͤO, Zweier⸗Kajak offen, um den 55 derpreis des MͤKO. Zehner⸗Jugend⸗Kanadier, Wo Wanderpreis des Mic, eine erfreuliche Zabl von Meldun⸗ gen zu erhalten. Um Einer⸗Kajak ſtartet Jacob Stum 2„ HGaumeiſter 1906, Pacdelgeſellſcoft. Weißgerber kon 45 0 Mannhelmer Kanugeſellſchaft 1022 und ſein Vereins, nore Plitt, der Gaumeiſter im Zweier⸗Kajak, ſowie Wandrey vom Waſſerſport⸗Verein Sandhofen, und der vielverſpre⸗ chende Wind von dem Mannheimer Kanu⸗Klub 3 für das intereſſanteſte Rennen der Saiſon ſorgen. Der Zweier⸗Kajak dürfte wohl der Höbepunkt der Ver⸗ anſtaltung ſein. Hier iſt die Beſetzung ſo aut, daß man vom ſchönſten Rennen des Tages ſprechen kann, denn ſie iſt beſſer als auf der Goumeiſterſchaft. Es ſtarten der Gau⸗ meiſter Plitt⸗Lorenz von der Mäͤc, der Gaumeiſter im Einer⸗Kajak J. Stumpf und ſein Kamerad Ochs von der Pasdelgeſellſchaft, der Gaumeiſter im Einer⸗Kanadier, Alt⸗ meiſter Sohns, und ſein Stallgefährte, die letztes Jahr das Rennen gewinnen konnten, und der ungeſchla⸗ gene Deutſche Jugendmeiſter Noller— Hauck von der MRG. ner⸗Kanadier für Jugend die 93 zahlreich ausgeſallen, gehen doch nicht weniger als 4 Zehner⸗Boote über die Bahn. Es ſtarten: MärE, M, MppG, MͤdO. Hier dürfte der letztjährige Sieger MͤC zu einem neuen Siege kommen. Neben dieſem Gäſte⸗Rennen ſtehen im Programm die Vereinsmeiſterſchaft im Einer, Zweier und Gemiſchten Zweier für Aktive an erſter Stelle. Auch die Jugend kommt zu ihrem Recht und beſtreitet 3 Rennen. Abends.90 Uhr findet im Bootshaus an der Feuden⸗ heimer Fähre Siegerehrung mit Preisverteilung ſtatt. Eſchammer-Pokalſpiele erneut 5 verlegt 8 9 ußball gibt folgendes bekannt: 3 Auſeänbe und Rüchſichten auf die betei⸗ ligten Vereine haben eine erneute Veränderung der Ter⸗ mine für die Schlußrunden um den Tſchammer⸗Pokal not⸗ wendig gemacht. Die 4. Schlußrunde wird anſtatt am 4. Oktober nunmehr am 25. Oktober ausgetragen und die 5. Schlußrunde am 8. November. Der Termin für das Schlußſplel wird vom 8. November auf einen ſpäteren Zeitpunkt verlegt, der noch bekanntgegeben wird. In:46 Minuten auf den Feloͤberg Roſemeyer fährt neuen Feldberg⸗Rekord leich am erſten Trainingstage zum 11. Feloͤbergrennen 0—— Belnd Roſemeyer auf ſeinem Auto⸗ Union⸗Wagen mit einer großartigen Leiſtung auf. Am Freitag war das Wetter gut und ſo konnte Roſemeyer auf der 12 Km. langen, verbeſſerten Rennſtrecke alle ſeine Fahr⸗ kunſt ſpielen laſſen. In 5·40,0 Minuten war er„oben“ und batte damit ein Stundenmittel von 124,5 Km. erzielt. * ſtrie und beſonders die zahlreſchen, in den 1 * Stucks Vorjahrsrekord von 112,91 Km.⸗Stö. war damit um ein gewaltiges Stück verbeſſert worden. Ernſt von Delius, der ſich ſchon in den großen Rennen recht vielverſprechend eingeführt hatte, ſetzte auch am Freitag wieder alles in Er⸗ ſtaunen, denn er blieb gleichfalls unter der Sechs⸗Minuten⸗ Grenze. Mit:57,2 Minuten kam er auf 120,94 Km.⸗Std. Bei den Sportwagen war der Münchner Kohlrauſch auf Mo mit:46,2= 92,7 Km.⸗Std. der ſchnellſte, Der Adler⸗Fahrer Schweder war mit 92,3 Km.⸗Std. nur wenig langſamer. In der Rennwagenklaſſe bis 1100 cem ſchaffte W. Bäumer(Bünde) auf Auſtin 100,2 Km.⸗Stö. und bei den Rennwagen von 1500 bis 3000 cem brauchte der Breslauer Brudes auf Bugatti nur:01,2= 102,5 Km. Std. Beim Training der Motorräder ereignete ſich leider ein Unfall, der glücklicherweiſe aber noch glimpflich ablief. In der Betonkurve, etwa 100 Meter vor dem Ziel, kam der Fuldaer Kahrmann mit ſeinem DaW⸗Geſpann zu Fall und ſtürzte auf den an der Strecke gelegenen Raſen. Mit nicht beſonders ſchweren Verletzungen wurde er in das Frankfurter Krankenhaus eingeliefert. Bei den erzielten Zeiten iſt noch zu berückſichtigen, daß der letzte Teil der Strecke noch naß und glatt war und die Fahrer hier zu großer Vorſicht zwang. Müller(Da) ſchnellſter Fahrer Die ärztliche Unterſuchung des geſtürzten DW⸗Ge⸗ ſpann⸗Fahrers Kahrmann(Fulda) ergab, daß der Meiſter⸗ ſchaftsfavorit der ſchweren Seitenwagenklaſſe einen Becken⸗ bruch davongetragen hatte. 2 Der Freitagnachmittag gehörte den Krafträdern mit und ohne Seitenwagen, die ebenfalls ihren erſten Trai⸗ ningstag recht ausgiebig benützten, um ſich auf den verbeſ⸗ ſerten Kurs einzufahren. Die Verbeſſerungen an der Strecke brachten auch hier erheblich höhere Geſchwindig⸗ keiten, zumal den Fahrern außerdem auch noch beſſeres Maſchinenmaterial zur Verſügung ſtand als im Vorjahre. Kein Wunder alſo, daß in ſämtlichen Klaſſen die beſtehen⸗ den Rekorde, zum Teil ſogar recht erheblich, unterboten wurden. In der bleinſten Klaſſe, bis 250 cem, erreichte Ewald Kluge auf ſeiner DRW:55,1 Minuten(1404,1 Stoͤkm.). Die bisherige Beſtleiſtung ſeines Markengefähr⸗ ten Geiß ſtand auf 100,6 Stöͤkm. In der Pber⸗Klaſſe kam Fleiſchmann an dieſe Zeit nicht heran, aber mit der NSu konnte er mit:56,3(103,7 Stoͤkm.) ſeinen alten Rekord von 102,56 Stoͤkm. doch noch verbeſſern. Der abſo⸗ lut ſchnellſte Fahrer aber war der Bielefelder H. P. Müller, der mit ſeiner Halbliter⸗DͤW in:25,2 Min. über die 12 Km. bam und einen Durchſchnitt von 112,1 Stoͤkm. erreichte. Steinbachs Vorjahrsrekord, auf der NSU erzielt, ſtand auf 104,85 Stoͤkm. Auch in den beiden Sei⸗ tenwagenklaſſen waren die Spitzenfahrer ſchneller als im Vorjahre. In der 600er⸗Klaſſe kam der Karlsruher Braun auf Dau in:90,4 auf 95,8 Stoͤkm. Der inzwiſchen ver⸗ ſtorbene Toni Babl hatte hier mit ſeiner Douglas den Rekord auf 93,70 Stökm. geſtellt. In der ſchwerſten Klaſſe war der Baſler Stärkle auf NSu mit:29,2 und 96,1 Stökm. der ſchnellſte Fahrer. Den alten Rekord hielt Braun auf Horex mit 94,28 Stoͤkm. Wirft man einen Blick auf die hinter uns liegende inter⸗ nationale Tennisſaiſon, ſo kann man— ſoweit ſolche Feſt⸗ ſtellungen überhaupt ſtichhaltig ſind— mit einem gewiſſen Recht behaupten, daß die vier Eckpfeiler des großen internationalen Tennisgebäudes heute von England, Amerika, Deutſchland und Auſtralien gebil⸗ det werden, wobei die Reihenfolge der aufgezählten Na⸗ tionen durchaus nicht etwa eine Rangfolge darſtellen ſoll. Ohne Zweifel war England auch in dieſem Jahr die erfolgreichſte Tennisnation, wobei allerdings zu bemerken iſt, daß ſich die Spitzenſtellung des Inſelreiches nur auf einen einzigen Spieler, eben Perry, ſtützt. Widerſteht die⸗ ſer junge Athlet den Lockungen der Manager, die ihn ins Berufsſpielerlager ziehen wollen, darf angenommen wer⸗ den, daß Perry ſich auch im nächſten Jahr uncd vielleicht auch noch ein weiteres Jahr in dieſer Stellung hält. Mit ihm und einigen anderen Spielern, wir denken beiſpiels⸗ weiſe nur an Vines, der inzwiſchen ins Berufsſpielerlager abgewandert iſt, ſetzte ſich endgültig das„Athletentennis“ durch, jenes ungeheuer kraftvolle und ſchnelle Spiel, dem beiſpielsweiſe ein Spielertyp, wie ihn der Auſtralier Crawford darſtellt, nicht gewachſen iſt. Crawfords tech⸗ niſche Feinheiten gehen immer wieder im Trommelfener dieſer Gewaltſchläge unter, dieſer zweifellos befähigtſte Spieler der Welt kann die Mittel, die ihm zur Verfügung ſtehen, gegenüber den„Athleten“ nicht oder nur unvollkom⸗ men zur Anwendung bringen. England bzw. Perry kann auf eine Reihe glanzvoller Erfolge der abgelaufenen Sai⸗ ſon zurückblicken, wie überhaupt die Tennislaufbahn die⸗ ſes Engländers nur mit der eines Tilden vergleichbar iſt. Im Davispokal wurde er in dieſem Jahr nicht geſchlagen, die Wimbledon⸗Meiſterſchaft errang er zum dritten Male, fünfmal war er Meiſter von Bournemouth und krönte ſeine diesjährige Laufbahn durch einen Sieg in Foreſt Hills. Immerhin muß beachtet werden, daß außer Bunny Auſtin England zur Zeit keinen einzigen Spieler hat, der auch nur annähernd die Klaſſe Perrys darſtellt, ſo daß hier eines Tages die Frage des Nachwuchſes akut werden wird, wie ſie Tilden vor einigen Jahren bereits für Amerika voraus⸗ geſagt hat. Aber Amerika muß mit anderen Maßen gemeſſen werden. Gewiß war die Niederlage gegen Auſtralien mit :2 in der Amerikazone des Davispokals ein Warnungs⸗ ſignal. Aber Amerika iſt unerſchöpflich im Hervorbringen neuer ſportlicher Talente und hinter Budge, der neben Perry und unſerem deutſchen Spitzenſpieler von Cramm ohne Zweifel zu den Beſten der Welt gehört, ſtehen— heute noch unbekannt— junge, ehrgeizige Spieler, die eines Ta⸗ ges„da“ ſind. Dann iſt da noch Bryan Grant, von dem Hans Nüßlein im letzten Jahr ſagte, er ſei das ſtärkſte ame⸗ rikaniſche Talent, was in dieſem Jahr der tſchechiſche Trat⸗ ner der Amerikaner, der in Tennisdingen immerhin nich! ganz unwiſſende Karel Kozeluh, beſtätigte. Grant iſt aller⸗ dings klein und ſchmächtig, alſo gegenüber den„Athleten“ vom Schlage eines Perry oder Cramm gewiß körperlich ſtets ein wenig im Nachteil. Aber wenn Spieler wie Shields und Alliſſon in der Verſenkung verſchwinden, tauchen ſchon neue vielverſprechende Talente auf; wir wei⸗ ſen beiſpielsweiſe nur auf den jungen Kalifornier Riggs hin, trog geſagt zu werden. Cramm und Henkel haben 9 männigfachen Mißgeſchicks in der Liſte der Beſten beh tet. Beide werden auch im nächſten Jahr ohne Zweifel unſere beſten Waffen darſtellen; es heißt für uns nur, nach geeignetem Nachwuchs Ausſchau zu halten und ihn ſyſte⸗ matiſch zu fördern. Auſtraliens ſtärkſte Stütze iſt immer noch Crawford, dieſer Spieler, deſſen mühelos dargebrachten techniſchen Feinheiten zuzuſehen, immer wieder ein Genuß iſt. Aber vor Crawford, der in dieſer Saiſon bereits deutliche Zei⸗ chen der Uebermüdung gegeben hat, der den ungeheuren Anforderungen des internationalen Spielbetriebs weder phyſiſch noch pſychiſch gewachſen iſt, muß Adrian Quiſt ge⸗ ſetzt werden und auch Vivian MeGrath hat ſich gut nach vorn geſpielt, ſo daß Auſtralien auch dann, wenn einmal Crawford nicht mehr mitmachen ſollte, ſich einen Platz in den Reihen der großen Tennisnationen ſichern Hürfte. Und die übrigen? Das bemerkenswerteſte Ereignis war wohl das über⸗ raſchende Vordringen der Jugoſlawen. Puncee und Pallada brachten das— allerdings erwartete— Kunſt⸗ ſtück fertig, Frankreich aus dem Davispokal⸗Wettbewerb auszuſchalten. Bis zur wirklichen Weltklaſſe iſt es aber bei den Jugoflawen noch ein weiter Weg und man darf auch nicht vergeſſen, daß der jugoſlawiſche Erfolg in erſter Linie darauf zurückzuführen iſt, daß Frankreichs Tennis in Ermangelung eines ſchon weit gediehenen Nachwuchſes nach dem Abgang der vier Musketiere einen erheblichen Rückſchlag erlitten hat. Das Beiſpiel Frank⸗ reichs zeigt überhaupt, wie ſchwer es iſt, eine einmal ver⸗ Lehren für Fahrer und Induſtrie Ein Rückblick auf die Motorrad-Sechstageſahrt Die ſchwerſte eucopäiſchen Motorradſports, die die Internotionate Motorrad⸗Sechstagefahrt unbeſtreit⸗ bar darſtellt, 1 vorüber. Die ſechs Tage ſtellten für Ma⸗ ſchine und Fahrer eine Beanſpruchung bis an die Grenze des Möglichen dar, und auf der über 2500 Km. langen Fohrtſtrecke wurde jede Schraube, jeder Griff und jedes Einzelteil einer Beanſpruchung unterzogen, wie ſie auf dem Prüfſtand nicht härter ſein kann. Es würde im Rahmen eines allgemeinen Ueberblicks zu weit führen, die 264 Mo⸗ torräder auf einzelne konſtruktionstechniſche Feinheiten zu unterſuchen. Es waren Zwei⸗ und Viertakter, ſeiten⸗ und obengeſtenerte Motoren, Maſchinen mit Ketten⸗ und Kar⸗ danantrieb vertreten, und es iſt auch bei Vergleichen mit den totſächlichen Zahlen unmöglich, dieſem S vor jenem den Vorzug zu geben und zu ſagen: Das iſt beſſer! Wir ſind heute noch nicht ſo weit, daß alles vollkommen iſt. Eine geländegängige Maſchine wird gegenüber einer, die nur auf Schnelligkeit gezüchtet iſt, immer Nachteile aufweiſen. 4 Der Sinn der Sechstagefahrt aber iſt doch, aus den Erfahrungen, die dabei gewonnen werden, einen Typ herauszukonſtruieren, der als normales Gebrauchsfahrzeug den Anſprüchen aller genügt. Es über⸗ raſcht vielleicht, daß von den 204 geſtarteten Maſchinen 170 big zum Ende durchhielten. Ron es war wirklich alles oͤrin! Steile R meh Hohl⸗ und Holz⸗ abfuhrwege, Geröll und wieder glatte Bohn, wo aufgedreht werden mußte. Rund 30 v. H. ſtanden die Prüfung aus irgendwelchen Gründen nicht durch, ein geringer Hundert⸗ ſatz, der beweiſt, daß Fahrer und Maſchinen beſſer gewor⸗ dͤen ſind. Noch hier und do beſtehende Härten früherer Jahre wurden diesmal durch die ſogenannte gleitende Wertung vermieden, die immer bei allen Sonderprüfungen einen Spielraum ließ, do vom Mittel der erzielten Leiſtungen der Soll⸗Durchſchnitt errechnet wurde. Es konnte alſo nicht mehr vorkommen, daß einer„auf Teufel komm' raus“ ſeine Maſchine an dieſem Berg hinauffagte, nur damit die ande⸗ ren mit Stroſpunkten belaſtet wurden, weil ſie in der glei⸗ chen Klaſſe einen geringeren Durchſchnitt erzielten. Zum anderen haben die unermüdlich 10 Indu⸗ in Deutſchland durchgeführten Geländefahrten 4 85 9 8 ten Jahren en Fo K04 N Material in die Hand gegeben, das wirklich ſchon bis aufs Letzte ausprobiert war. Wir werden vielleicht in einigen Jahren ſo weit ſein, daß es Moterial gibt, das auch dieſen Beanſpruchungen reſtlos ſtandhält. Mit allem kann gerech⸗ net werden, nie aber mit den äußeren Bebingungen, die ſich nie gleichen, ober oft entſcheiden. Während der beiden erſten Fahrtage im Schwarzwald regnete es, die Waldwege unter den dichten Tannen woren aufgeweicht und monchmal grundlos. Dann in den bayeriſchen Alpen Geröllſtraßen, auf denen manche Feder bei dem verlangten hohen Durch⸗ ſchnitt die Belaſtungsprobe nicht durchhielt. Die dichte Auf⸗ einanderſolge der Zeitkontrollen machte es bei Pannen oft unmöglich, den Zeitverluſt durch erhöhtes Tempo gutzu⸗ machen. Licht und Schatten woren gleichmäßig verteilt, es war jedem die gleiche Auf⸗ gabe geſtellt. ſem Jahre wieder die Beteiligung des Auslandes, wobei die— mit zahlreichen Einzelmeldungen als Privat⸗ fahrer den Vogel abſchoſſen. Von ſeiten der Fabrilen waren nicht weniger als 28 Mannſchaften genannt, für die als beſonders ſchwer hervortrat, doß jede Mannſchaft aus der Wertung ſchied, wenn einer ihrer Fahrer Strafpunkte er⸗ halten hatte. Es wurden alſo nur ſtrafpunktfreie Mann⸗ ſchaften für die„Große Goldmedaille der§JCM“ gewertet, die viermal vergeben werden konnte. Aus dem Kampf der Nationalmannſchaften um die Internationale Trophäe ging nur die engliſche Vertretung ſtraftpunktfrei hervor, wäh⸗ rend der Wettbewerb um die Internationale Silbervaſe zwiſchen den zum Schluß noch vier ſtrafpunktſreien Natio⸗ nolmannſchaften durch die größere Geſchwindigkeit beim Runoͤſtreckenrennen in Füſſen ebenfalls zu Gunſten der Vertreter des Union Jack entſchieden wurde. Für Deutſch⸗ land konnte in dieſem Jahre einzig der„Preis des Führers des deutſchen Kraftfahrſports“ durch die Wehrmacht⸗Vertre⸗ tung errungen werden. Trotzdem entfällt noch der größte Teil der zur Verteilung gelangten 165 MeSillen auf Deutſchland. Unſere Fahrer und unſere Induſtrie können mit den bei dieſer ſchweren Prüſung errungenen Erſolgen vollauf zufrieden ſein. Die aufgedeckten Mängel und Schwächen, mögen ein Anſporn zu neuer Arbeit ſein. Der weiße Sport- international betrachtet oͤraußen an den Schießſtänden antreten. Ueber unſere deutſchen Spieler braucht nicht viel aup⸗ 4. Kongreß der DAð Beſonders ſtark und erfreulich war in die⸗ lorene Spitzenſtellung im Tennis zurückzugewinnen. Schließ⸗ lich hat Frankreich in Borotra und Bouſſus immer noch Weltklaſſenſpieler, aber Bernard und Deſtremau kommen über einen gewiſſen Standard, der heute für die ganz gro⸗ ßen Kämpfe nicht mehr ausreicht, nicht hinaus. Auch in Italien iſt ein Stefani eine vereinzelte Erſcheinung und die Klaſſe der anderen bekannteren europäiſchen Spie⸗ ler folgt hinter den großen Könnern erſt mit weitem Ab⸗ ſtand. 7 Ein paar Worte über die Frauen Wenn man die Amerikanerin Helen Jacobs auch an die Spitze der diesjährigen Weltrangliſte geſetzt hat, ſo ſteht Frau Sperling⸗Krahwinkel doch beſtimmt neben ihr. Ein ſchöner Erfolg für uns iſt der ſteile Aufwärtsweg von Marie⸗Luiſe Horn. Einige neue Talente haben ſich angemeldet, wie beiſpielsweiſe die Amerikanerin Marble, die Helen Jacobs im Endſpiel der amerikaniſchen Meiſter⸗ ſchaft ſchlagen konnte, und die Chilenin Lizana. Anſonſten ſind es die alten bekannten Namen, wie Stammers und Ronnd, die Franzöſin Mathien, die Polin Zedrzejowſka und die Amerikanerin Fabyan. Hanoballverbandsſpiele 9293* Waldhof trägt am Sonntag ſein erſtes Heimſpiel aus Mit der Terminſeſtlegung iſt es zur Zeit wirklich ſchlimm. Kaum iſt ein Spiel angeſetzt, muß es wieder ab⸗ geſetzt oder verlegt werden. Dies iſt der Werbung für den Handball nicht förderlich. Wir müſſen wieder ſo weit kommen, wie es ehedem war. An den einmal feſtgelegten Terminen darf nicht mehr gerüttelt werden. In der Gauliga wird am Sonntag Waldhof nicht nach Ettlingen fahren, ſondern die Albtäler werden Waldhof ſpielt am Sonntag zu Hauſe. 8 Die Bezirksklaſſſe meldet in der Staffel 2 die Ab⸗ ſetzung des wichtigſten Spieles des Tages. SpV St. 5 gegen Poſt wurde abgeſetzt, dafür nenangeſetzt T SpV Kronau— Poſt⸗SB; Poſt muß alſo am Sonntag doch reiſen, aber nicht nach St. Leon, ſondern nach Kronau, wo die Trauben genau ſo hoch hängen wie in St. Leon. Hofſen wir, daß die Poſt in beſter Beſetzung antritt und mit Er⸗ fola dieſes ſchwere Spiel beſtreitet. * NSDAP-Miſſeilungen Aus vartetamtiichen Bekenntmachungen eninommen Politiſche Leiter 7 Rheinau. Am Sonntag, 27. September, findet auf dem 5 Sportplatz der NSDAP,.90 Uhr, Gymnaſtikſtunde für alle Politiſchen Leiter ſtatt. Turnhoſe und ⸗ſchuhe ſind mit⸗ zubringen. Deutſches Eck. Am 27. September,.45 Uhr, Antreten der Pol. Leiter vor der Geſchäftsſtelle zum Formaldienſt. Dienſtbluſe. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 27. September, 8 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter ſowie Pol.⸗Leiter⸗Anwärter vor der Geſchäftsſtelle. Dienſtanzug.(Dienſtbluſe). Feudenheim. Am Sonntag, 27. September, 11 Uhr, im alten Schützenhaus Sitzung ſämtlicher Pvlitiſchen Leiter, Block⸗ und Zellenleiter nach der neuen Einteilung. 8 Lindenhof. Montag, 20.30 Uhr, Sitzung ſämtlicher Zel⸗ len⸗ und Blockleiter im Ortsgruppenheim. Dienſtan 5 un BDM Rar nih Kurzſchulung in Schwetzingen. Die Führerinnen der Gruppen 3, 4, 11—14, die nicht mit dem Rad fahren, treffen ſich am 26. September, 18.25 Uhr, Hauptbahnhof Mannheim und löſen Sonntagsfahrkarten nach Schwetzingen. 53 Sozialſtelle. Alle Sozialreferentinnen der Gruppen 1 bis 25 haben Samstag, 17 Uhr, zur Beſprechung auf den HJ⸗Bann(M 4a) zu kommen. Feudenheim. Montag, 20.15 Uhr, Führerinnenbeſpre⸗ chung in der Wohnung Speck. 8 Kreiswaltung DAð Für Montag, 28. September, 16.90—17.90 Uhr, organiſie⸗ ren alle Betriebsfunkwalter in den Betrieben einen Ge⸗ meinſchaftsempfang der Wiederholung der Führerrede vom auf dem Reichsparteitag. Wo der Betriebsſunkwalter auf Schwierigkeiten ſtößt, ſofort Mel⸗ dung. Kreispropagandawaltung. vom 27. September bis 5. Oktober 1936* im Nationaltheater Sonntag, 27. September: Miete C 3 und 1. Sondermiete C 2, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 591—597,„Tosca“, Oper von G. Puceint, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 20 Uhr, Ende gegen.30 Uhr. 8 Montag, 28. September: Miete Bu9 und 1. Sondermiet B 2, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Ab⸗ teilung 602—607,„Die verkaufte Braut“, Oper vor Friedrich Smetana, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 29. September: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ miete B 1,„Fauſt“, 1. Teil, von Goethe, Aufang 13. Uhr, Ende 17 Uhr. Abends: Für die NS⸗Kultur gemeinde Mannheim, Abteilung 259, 271, 321—395, 971, 981—380, Gruppe D, Nr.—400, Gruppe E, Nr. 301—900, „Die Boheme“, Oper von G. auceint, Ankang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr.* Mittwoch, 30. September: Miete M 3 und 1. Sondexmiete M 2,„Wie es euch gefällt“, Luſtſpiel von W. Shakeſpeare, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. 8 Donnerstag, 1. Oktober: Für die Nes⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 22—235, 999—341. 356, 9, Gruppe D, Nr.—400, Gruppe E, Nr. 601—700,„Fauſt“, 1. Teil, von Goethe, Anfang 19 Uhr, Ende 22.90 Uhr. Freitag, 2. Oktober: Miete F 3 und 1. Sondermiete 2, Feſtvorſtellung im Rahmen der badiſchen Gaukulturwoche, zum erſten Male„Schwanenweiß“, Oper von Julius Weismonn, Anfang 20 Uhr, Ende etwo 22.30 Uhr. Samstag, 3. Oktober: Miete E3 und 1. Sondermiete E 2, Wie es euch gefällt:, S von W. Shakeſpeare, An⸗ ang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. 0 Sonntag, 4. Oktober: Miete G 2 und 2. Sondermiete G 1, „Triſtan und Iſolde“, von Richard Wagner, Anfan 5 ülhr, Ende gegen 22.90 Uhr. Eintanſch von Guiſchelnen aufgehoben. Montag, 3. Oktober: Miete A 9 und 1. Sondermiete A 83 „Die Boheme“, Oper von G. Puceini, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr.—3 Im Neuen Theater im Roſengartn tag, 27. Sept Sonntag, 27. September:„Der blaue Heinrſch“, Schwank von Otto Schwartz und Georg Lengboch, Muftk' von Vik⸗ tor Corzillus, freier Verkauf, Eintrittspreiſe 0,50 bis 3, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.15 Uhr. 3 28. September: G i Montag, Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 101—104, 119, 124—129, 968 159, 201—203, 553—557, Gruppe D Nr.—400, Gruppe G freiwillig, Nr.—700, Ludwig⸗Thoma⸗Abend,„Lottchens Geburtstag“.„Die kleinen Verwandten“,„Erſter Klaſſe“, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 4. Oktober:„Der blaue Heinrich“, Schwank von Otto Schwartz und Georg Lenghach, Muſik von Viktor Corzillus, freier Verkauf, Eintrittspreiſe 0,50 bis 3 /¼ Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.15 Uhr. In Ludwigshafen— Ufa⸗Palaſt— im Pfalzban Samstag, 3. Oktober: Für die Gefolgſchaft der Knoll⸗Ach — afen 5 0 6— maus“, Operette von Johann Strauß, Anfang 16.90 Ende gegen 19.90 Uhr. 5 2 * Von Edith Zübert An dieſem Tag war Leopold ſo ziemlich alles ſchief gegangen. Früh am Morgen, als der junge Mann ſich heftig umdüſtert durch oͤen dͤunklen Kor⸗ ridor zum Bad bewegen wollte, ſorgte des Schick⸗ ſals Tücke dafür, daß er der Länge nach über den Aufwiſcheimer ſeiner Wirtin fiel, der ſeine trübe Flut gehäſſig über Leopold ergoß. Bald darauf er⸗ wies es ſich, daß Frau Wenzel in der ganzen Woh⸗ nung nicht zu finden war. Der Himmel mochte wiſ⸗ ſen, wer oder was ſie wieder einmal von ihren Pflich⸗ ten abberufen hatte. Wenigſtens kam Leopold um ſein Frühſtück, und da er zu lange auf die Rückkehr ſeiner Wirtin gewartet hatte, beſah er— atemlos an der Halteſtelle angelangt— ſeine Straßenbahn nur noch von hinten. Zehn Minuten Wartezeit dem⸗ nach! Und das im häßlich ſtrömenden Regen. Während Leopold verdroſſen auf und ab ſchritt, fiel ihm ein, daß morgen wieder mal Sonntag war, ein Feiertag, mit dem er durchaus nichts anzufan⸗ gen wußte. Er war zwar noch ein junger, jedoch ein ausgeſprochen ſchüchterner Mann. Und bisher hatte in ſeinem Leben keine energiſche Frau die Initia⸗ tive ergriffen, um etwas Frohſinn in Leopolds graues Junggeſellendaſein zu bringen. Aus dieſem Grunde hatte er ſich mit der Zeit zu einer Art Frauenfeind aus Verzweiflung herangebildet. Endlich näherte ſich die nächſte Straßenbahn. Gleichzeitig aber jagte, wild Handtaſche und ein Stul⸗ lenpaketchen ſchlenkernd, ein junges Mädchen über den Damm, erreichte das Trittbrett vor Leopold und quetſchte ſich atemlos auf den beinahe letzten Platz. Wütend mußte der junge Mann es mitanſehen, daß während der Fahrt der fremde naſſe Schirm heftig auf ſeine Schuhe tropfte. Unbekümmert ließ ſich deſ⸗ ſen Beſitzerin vom Rhythmus der Bahn hin und her wiegen und ſiel bei jedem Ruck unſanft gegen Leopold. Das wurde ihm zu bunt.„Nehmen Sie gefälligſt Ihren Schirm an ſich!“ knurrte er. Helle Augen muſterten ihn überraſcht.„Einen Ton haben Sie am Leibe!“ ſagte das Mädchen vorwurfsvoll. Das erboſte Leopold erſt recht.„Rückſichtslos das——“ ſchimpfte er.„Erſt mit aller Gewalt vordrängen und oͤgnn breitmachen!“ Verächtlich muſterte er das zier⸗ liche Geſchöpf.„Echt weiblich iſt das. Mal wieder typiſch!“ Die Umſtehenden ergriffen jetzt Partei für die Kleine. Sie ſelber beſchränkte ſich darauf, Leopold von unten her ſpöttiſch und ſehr verwirrend anzu⸗ lächeln. Und da die Bahn ihre Fahrt verlangſamte, ſtieg ſie auf die unterſte Trittbrettſtufe, um aus⸗ zuſteigen. In dem Augenblick, als die Bahn hielt, hob-das Mädchen das Geſicht, muſterte Leopold mit fünkelnden Augen und bemerkte ganz ruhig:„Sie verkalkter! Affe!“ S Das war ſchlimmer als das kalte Spülwaſſer heute früh. Es war einfach vernichtend. Feuerrot bis an die Ohren ſtand Leopold im allgemeinen Ge⸗ lächter und wünſchte ſich heftig eine Zeitung, hinter deren ſchützenden Blättern er ſich hätte verbergen können. Eine ganze Woche lang hoffte er vergeblich, das kecke Mädchen wieder an der Halteſtelle zu treffen. Es war nicht mehr zu leugnen: Leopold dachte von früh bis ſpät an den peinlichen Zwiſchenfall von jenem Samstagmorgen. Von Hauſe aus gut er⸗ zogen, bedrückte es ihn hinterher gewaltig, ſich ſo grob gegen ein weibliches Weſen benommen zu haben. Immer, wenn er an die wenia ſchmeichel⸗ hafte Bezeichnung dachte, die ihm das kriegeriſche Mäcdchen ſchonungslos an den Kopf geworfen hatte, wurden ſeine Ohren wieder rot in Scham und Aer⸗ Berliner Brief Der Patenwein von Berlin— Berliner Weinberge — Unſere Weinpaten— Wandlungen in der Tier⸗ gartenſtraße— Gäſte aus Rußland— Renaiſſance des Balletts Berlin, Ende September. Ein launiges Räuſchlein zieht durch die Berliner Abende. Der Patenwein ſendet uns zarte Düfte in die Naſe. Die Herzen werden wärmer, die leiſen Ermüdungszuſtände, die nach der gewaltigen An⸗ ſpannung der olympiſchen Spiele in Berlin bemerk⸗ bar waren, beginnen ſich aufzuhellen. Die richtigen alten Berliner erinnern ſich, daß Berlin einſt nicht nur weintrinkend, ſondern auch weinbauend war. Siebzig Weinberge gabſes in Berlin, einen ſogar in Moabit. Er gehörte im 16. Jahr⸗ hundert dem Generalſuperintendenten Agricola, der offenbar Gottes Wort und Gottes Traube ſinnig zu verbinden wußte. Später kam dieſer Weinberg an den Kurfürſten zurück. Friedrich III. über⸗ gab 1698 den Weinberg einem Hugenotten namens Menardie, unter dem dann der Berg ein beliebter Verſammlungspunkt der franzöſiſchen Kolonie von Berlin wurde. Die Franzoſen waren es, die auch auf den benachbarten Weinbauſtätten den Weinbau betrieben. Die Kenntniſſe dazu hatten ſie aus ihrer Heimat mitgebracht, wie das Bier auch von Bayern in Berlin heimiſch gemacht wurde. Der Große Kur⸗ fürſt hatte gehofft, die Hugenotten würdͤen in der Gegend von Moabit auch den Seidenbau zur Blüte bringen können. Das gelang leider nicht. Daher ſollen ſie das ihnen überlaſſene Gebiet als verfluch⸗ tes Land„terre maudite“ bezeichnet haben, woraus der Name Moabit entſtanden ſei Wenn die damaligen Berliner die Moabiter Weinwirtſchaften beſuchen wollten, mußten ſie zu Schiff die Spree hinabfahren, da dͤer Landweg durch Moraſt führte. Heute geht das bequemer. Hübſch iſt, daß ſich in Moabit eine alte Weintradition erhalten hat. Man trinkt heute noch dort in lauſchigen Stu⸗ ben ſeinen Moſel oder ſeinen Rheinwein und die Moabiter haben gerade die Woche des Patenweins auf eine ſinnige Weiſe mit viel Verſtand gefeiert. Sie haben viel Verſtand aufgewandt, um ihn her⸗ nach mit viel Verſtand wieder zu verſaufen. So ger. Es ging gar nicht mehr anders. Er mußte das Mädchen wiedertreffen, um ſich irgendwie zu entſchuldigen. Gleichzeitig aber ſollte die kleine Un⸗ bekannte den Makel von ſeiner Seele tilgen, den „verkalkte Affe“ dort zweifellos hinterlaſſen atte. Kurze Zeit ſpäter wandelte Leopold gedankenvoll zur Anzeigenannahme des Stadtanzeigers. Frau Wenzel hatte den Text abgefaßt.„Blonde Dame“, lautete er,„die am Samstag, 17., morgens um 749 mit der 16 in die Stadt fuhr und Zuſammenſtoß mit unhöflichem jungen Mann hatte, wird um Namen und Aoͤreſſe gebeten.“ Samstag und Sonntag dehnten ſich endlos. Und am Montagmorgen war keine Antwort in der Fi⸗ liale der Zeitung eingetroffen. Leopold tat das Herz weh, als er die Ladentür hinter ſich zuzog. In dieſem Augenblick ſauſte ziemlich heftig eine junge Dame gegen ihn, die eilig, mit geſenktem Kopf, auf das Geſchäft zugeſteuert kam. Der Brief, den ſie in der Hand trug, blatſchte auf das ſeuchte Pflaſter. war die Anſchrift zu entziffern: L. K. „Das iſt an mich!“ ſagte Leopold ſehr leiſe, bückte ſich und hob, faſt feierlich, den Umſchlag vom Boden. Und ob er es nun wünſchte oder nicht: ſchon wieder färbten ſich ſeine Ohren vor Schüchternheit und Er⸗ regung feuerrot. „Ich bin es nämlich—“, ſtotterte er. Hilflos ließ er die rechte Hand rudern. Es ſah ganz ſo aus, als ob er ſeiner Gegnerin von neulich„Guten Tag“ wün⸗ ſchen wollte. Sie überſah dieſe Hand gefliſſentlich. Ihre hellen Augen blitzten.„Gut, daß ich Sie hier gleich treffe“, bemerkte ſie. Ihre Stimme klang gar nicht ſanft. Auch kein bißchen verträglich, wie Leopold be⸗ kümmert feſtſtellte. „Beinahe dachte ich mir das ſchon—— Jetzt ſetzte ſie die hübſchen ſchmalen Füße in Schritten davon. Leopold war es der Leute wegen zwar peinlich, aber es ließ ſich nicht anders machen, er ſauſte hinter der energiſchen jungen Dame her. Zuerſt ſah man ihn— eifrig redend— mit ihr Schritt haltend. Ihr Geſicht war böſe, das ſeine beſchwörend. Kurz vor der Halteſtelle— jener bewußten, an der ſich unlängſt dieſer unerfreuliche Zuſammenſtoß er⸗ eignet hatte!— lächelte ſie bereits zart. Und ſpäter, während der gemeinſamen Fahrt, konnte der Schaff⸗ ner zwei nette junge Menſchen beobachten, die nicht aufhören wollten, ſich anzuſchauen und miteinander zu reden. Für den Abend hatte Leopold dann zum erſtenmal eine Verabredung. Sie war ſehr lockend, ſehr blond und hatte wunderbare Augen— grün im Zorn und blau im Lachen. Einſame Sonntage gab es nicht mehr. Und der Stadtanzeiger gewann einen neuen Abonnenten. Eine Art Dankbarkeit, dachte Leopold, als er mor⸗ gens ſeine erſte Zeitung aus dem Briefſchlitz holte. Was er als erſtes aufſchlug und ſtolz betrachtete, war ſeine zweite Anzeige:„Als Verlobte empfeh⸗ 4 Wer das wüßte Der berühmte Chirurg von Nußbaum wurde in München von einem bayeriſchen Brauereibeſitzer konſultiert, der an der Gicht litt.„Na, lieber Krott“, ſagte Nußbaum,„wo fehlt's denn?“„Herr Ge⸗ heimrat, in den Beinen hab ich'.“„So, ſo, in den Beinen haben Sie's! Na, ſchaun's, wenn Sie's oben im Knie haben, nacha is die Gicht; wenn Sie's aber unten in den Zehen haben, nacha is das Zipperle.“ „Herr Geheimrat, ich hab's in den Knien.“„So, —— Präſident Zaimis' letzte Fahrt Der Trauerzug, der die ſterblichen Ueberreſte des Präſidenten der griechiſchen Republik, Zaimis, zur Beiſetzung geleitet, in oͤen Straßen Athens. (Preſſephoto, Mi) Der Menſch verändert das Geſicht der Natur Eine einzigartige Aufnahme von dem größten Stau⸗ und Kraftwerk der Erde, 2 Stauwerk in Kalifornien. So ungeheuer ſind die Ausmaße der Anlage, daß die Kraftwagen, auf der Sperrmauer und den Zufahrtsſtraßen wie winzige Inſekten erſcheinen. dem Boulder⸗ (Weltbild,.) ————————eeeeeee dann zeigen's mal her! Richtig, das is die Gicht.“ in einem Jahr Millionär.“„Nun, und ſonſt?“„So „Nun, was hilft denn dagegen, Herr Geheimrat?“ „Ja, ſchauen's, lieber Krott, da denken's jetzt mal darüber nach, und wenn Sie a richtiges Mittel wiſ⸗ ſen, nacha ſagen's mir's— dann ſin ma alle zwoa trinken's halt möglichſt weni und halten's das Bein warm und geſtreckt.“„Danke ſchön, Herr Geheim⸗ rat, was bin ich ſchuldig?“„Das koſt nix, lieber Krott, aber das nutzt auch nix.“ veranſtaltete in Moabit die Landsmannſchaft der Mühlberger einen Hanſemann⸗Weinabend zu Ehren ihres Landsmannes, des berühmten Schwarzwald⸗ malers Wilhelm Hanſemann(1850—1913). Die Schi⸗ läufer Moabits kamen in einem Badener Weinlokal zuſammen, um bei Wein, Nüſſen und echtem Kirſch mit ihren Schwarzwälder Schibameraden frohe Stun⸗ den zu verleben. In einem anderen Lokal kam der Freiheitsliederdichter Alberth Methfeſſel und ſein Befreier vom grauen Star, der berühmte Augenarzt von Graefe, zum Wort. Die Klempnerinnung hatte einen eigenen Wein⸗ abend veranſtaltet, anderswo fand ein Wein⸗Schach⸗ Turnier ſtatt und die richtige Einleitung für die Berliner Weinwoche waren die feierlichen Empfänge der Abordnungen aus den ſechs Patenorten der Reichshauptſtadt. Sie kamen aus Oppenheim und Winkel am Rhein, aus Duchroth und Hambach in der Pfalz und aus Mehring und Zeltingen an der Moſel. Die Oppenheimer ſchickten 26 Küfer und 6 Küfertöchter, die Hambacher eine Tanzgruppe von 20 Winzern und Winzerinnen mit ihrer Rhein⸗ königin Lilly Seitz, die Zeltinger eine Singſpiel⸗ gruppe von 25 Winzern und Winzerinnen und ſchließlich die Mehringer eine Gruppe von 25 Win⸗ zern und eine gleichſtarke Muſikkapelle. Im Rat⸗ haus mußte, eine ſchwierige Aufgabe, der Staats⸗ kommiſſar von jeder Abordnung einen Ehrentrunk entgegennehmen. Sein Geſicht wurde immer fröh⸗ licher. Und wo wir nun abends um die Ecke biegen, unſern Schöpplein zu begegnen, immer ſtoßen wir auf fröhliche Winzer und Winzerinnen in ihrer heimiſchen Tracht, feiern Verbrüderung, kommen am andern Morgen zu ſpät ins Büro— der Paten⸗ wein entſchuldigt alles. Es iſt alſo eine gemütliche Woche. In Geldſachen hört die Gemütlichkeit auf, hat einmal jemand ge⸗ ſagt. An dieſes Wort muß man denken, weil gerade in der Tiergartenſtraße die Villa abgeriſſen wor⸗ den iſt, die ſich der Mann gebaut hat, der dieſes Wort geſprochen hat. Es war Adolf von Hanſe⸗ mann, der Gründer der Discontageſellſchaft. Seine ſchöne Doppel⸗Villa in der Tiergartenſtraße macht dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes für die Berliner Zweigbüros der Friedrich Krupp AG. Platz. Das Schönſte an dem Grundſtück iſt der alte Park, der 15000 Quadratmeter umſaßt. Es ſind eigentlich zwei Villen, die durch einen langen Win⸗ tergarten miteinander verbunden werden. Sie hießen deshalb im Volksmund die ſiameſiſchen Zwillinge. Als Adolf Hanſemann im Jahre 1857 ſich dieſes vor⸗ nehme Haus errichten ließ, beſichtigte es ſogar Kö⸗ nig Wilhelm, was ſowohl eine Anerkennung der architektoniſchen Sehenswürdigkeit des Hauſes war als auch eine Ehrung der Familie Hanſemann. Der Vater des Bauherrn David Hanſemann war ein hannoverſcher Pfarrersſohn, der im Jahre 1848 preu⸗ ßiſcher Finanzminiſter war und dann als Gründer der Discontogeſellſchaft ein großer Wirtſchaftsführer war. Die ſchöne Tiergartenſtraße wird immer weniger Wohnſtraße, Büros und Kansleien breiten ſich hier aus. Auch Hans Albers, der gleich am Anfang der Straße wohnt, will umziehen. * Intereſſante Gäſte tanzen im buchſtäblichen Sinne an: es iſt das Colonel de Baſils Ruſſiſches Ballett, das vom 1. bis 15. Oktober in der Scala gaſtieren wird. Es verkörpert die große Tanzkunſt, die ehedem am Hofe des Zaren und ſeines Theaters gepflegt wurde. Der Colonel de Baſil hat die be⸗ gabteſten Tänzer und Tänzerinnen der Gegenwart aus allen Ländern der Erde zuſammengeholt und hat ſie zu einer ſo hohen künſtleriſchen Einheit ver⸗ ſchmolzen, daß ſein Ballett in London ein halbes Jahr lang Abend für Abend vor ausverkauften Häuſern ſpielen konnte. Die Kunſt ſeiner Schar überbrückt drei Epochen: die Kunſt des Vorgeſtern, für die Peter Tſchaikowſky unſterbliche Muſiken ſchuf, dann die moderne ruſſiſche Ballettſchule, die ſich in Fokin und Anna Pawlowa ihre Gipfelpunkte ſetzte und dann die heutige Tanzkunſt, die ſich in Maſſini verkörpert, wobet intereſſant iſt, daß dieſer kühnſte und jüngſte moderne Ballettſchöpfer auf die Muſiken der alten Meiſter Strauß und Roſſini zu⸗ rückgreift. Die Berliner Scala mißt dieſer Ballettſchau eine ſolche Bedeutung bei, daß ſie für zwei Wochen die dort ſonſt an dieſer Stätte heimiſchen Clowns, Jongleure, Akrobaten verbannt hat und mit einem gewaltigen, vergrößerten Orcheſter nur dieſe Tanz⸗ andachten pflegen will. Vielleicht iſt die Zeit gerade richtig gewählt. Von den olympiſchen Spielen her ſind wir ſolche Feſte des Auges noch gewöhnt. Sie 0* werden uns erneut erfreuen und laben. In Berlin iſt das Intereſſe für den künſtleriſchen Tanz immer außerordentlich. Die internationalen Tanzfeſtſpiele während der Olympiade waren ſtändig ausverkauft. Vielleicht haben die Tänzer des Colonels de Baſil und ihre Manager das gleiche Glück und werden es erleben, das zur Zeit noch etwas müde Theaterinter⸗ eſſe endgültig für die neue Saiſon zu erwecken. Der Berliner Bär. Nationaltheater. Heute und morgen werden drei erfolgreiche Vorſtellungen der letzten Spielzeit wieder in den Spielplan aufgenommen, und zwar heute Samstag die Olympia⸗Operette„Lauf ins Glück“ in der Inſzenierung von Hans Becker und unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Klauß. Er⸗ mäßigte Preiſe! Beginn: 20 Uhr.— Morgen Sonn⸗ tag erſcheint im Nationaltheater„Tosca“ von Puc⸗ eini unter der muſikaliſchen Leitung von Cremer und der Regie von Köhler⸗Helffrich. Neu ſind für Mannheim: Die Herren Koblitz als Cavaradoſſi, Pe⸗ ter Schäfer als Angelotti, Scherer als Meßner und Könker als Seiarrone. Die Titelpartie ſingt wie⸗ der Marlene Müller⸗Hampe, den Scarpia Wilhelm Trieloff. Beginn: 20 Uhr.— Im Neuen Theater: „Der blaue Heinrich“, Schwank von Schwartz und Lengbach mit der Muſik von Corzelius. Es ſpie⸗ len die Damen Paula Stauffert, Lucie Rena, Her⸗ mine Ziegler, Lene Blankenfeld und die Herren Klaus, W. Krauſe, Heini Handſchumacher, Joſef Hans Becker und A. S. Fühler. Beginn: 0 K. E* Photographiſche Literatur. Die zweite, wie üblich bild⸗ lich ausgezeichnete September⸗Nummer der Halbmonats⸗ ſchrift für Freunde der Photographie, Photofreundi, beſchäftigt ſich in einem Leitortikel„Entwicklung des Nega⸗ tivmaterials“ von Paur John und geht darin auf die ver⸗ ſchiedenen Arten der Entwicklung näher ein. Walter Grüne⸗ berg gibt uns in einem Aufſatz„Gruppenaufnahmen auf Wanderungen und Ausflügen“ den Rat, bei Wanderungen nicht die üblichen ſteifen Gruppenaufnahmen, ſondern auch hier Varigtionen zu ſchaffen. Sehr nette Ratſchläge für den Sonntagsſpaziergang gibt Herbert Starke in„Er, ſie und der Selbſtauslöſer“. Dr. Paul Hatſchek plaudert über Photographie— Elektronenoptik fremd oder verwandt?“. Die Vilderkritik von Dr. Warſtat prüft die Amateur⸗ ſchnappſchüſſe einmol auf ihre Bildmäßigkeit.— Auch die in Wien erſcheinende Zeitſchrift„Der Lichtbildner“ enthält neben ſchönen photographiſchen Bildern eine Reihe wertvoller Winke für den Amateur. Vom Behandeln der Negative, der Heimatphotographie u. o. wird darin ſach⸗ und fachgemäß geſprochen. S — * —* 4 9 8 konnten nur Bilder von ihrer Begleitung bringen. * 80 3 9 9 3 3* * 2 zona befand. Aber auch dort wurde er von Muſik * blitzen nicht entgehen. Beamten ein größeres Holzſtück herauswickelte. Der 8 nige Freude. Wie gütig waren ſeine feſten Männer⸗ an Rüdigers Arm legte. ſchinder. Von den blutloſen Aeſtheten, die ſich vor 990 — Seite/ Nummer 445 — Eine Geſchichte, die wie ein Märchen klingt, macht augenblicklich die Runde durch die amerikani⸗ ſche Preſſe. Da exiſtierte bis vor kurzem in der klei⸗ nen Stadt Dalhart in Texas ein Herr, im Zivil⸗ beruf Bankbeamter, welcher angeblich einen Radio⸗ empfänger in ſeinem Gehirn hatte. Eines Tages nämlich hörte er mitten auf der Straße Muſik, und von dieſem Augenblick an konnte er ſein wo er wollte, immer verfolgten ihn Muſik, Geſang und Vorträge, ohne daß irgend jemand in ſeiner Umge⸗ bung etwas von dieſen Dingen hörte. Man begann zu glauben, daß er einen Gehirnknacks erlitten hatte, weil er fortwährend fragte, ob man denn das nicht höre, was er angeblich vernahm. Allerdings, nach 12 Uhr nachts ſtoppten dieſe Geräuſche plötzlich. Er be⸗ gab ſich zu einem Ohrenſpezialiſten, dieſer konnte aber nur beſtätigen, daß ſich die Ohren des Bank⸗ beamten Ducamp in beſter Verfaſſung befanden. Nun ging Ducamp zu einem Nervenarzt, der ihn in ein Sanatorium ſchickte, das ſich im Staate Ari⸗ und Vorträgen verfolgt, die niemand außer ihm hören konnte. Der Chefarzt, der ſich ſehr für den Fall intereſſierte, bat ihn nun, ihm, wenn er etwas hörte, das vorzuſingen oder zu pfeifen oder die Worte des Vortrags wiederzugeben. Eines Tages entdeckte der Arzt, daß der Bankbeamte Tag für Tag das Programm des Kurzwellenſenders von Monterray vernahm. Da man aber den Kurzwel⸗ lenſender nicht außer Betrieb ſetzen konnte, und es keine Möglichkeit gab, dem Manne zu helfen, ſo mußte man zuſehen, wie der„intereſſante Fall“ von —— zu 2———3 8 und man konnte es nicht verhindern, ucamp nach ungefähr ze Monaten ſtarb. Nach dem Tode* dem Gehirn ein Gewächs, deſſen Faſern anſcheinend die kurze Welle der Radioſtation aufgeſangen hatten. * — Sechzig Photographen und hundert Reporter hatten ſich am Donnerstag in aller Frühe auf dem Zollboot in Neuyork aufgemacht, um dem Dampfer „Conte di Sivoia“ entgegenzufahren und die Exköni⸗ gin Victoria von Spanien, die zum Beſuche ihres kranken Sohnes herbeieilte, zu photographieren und auszufragen. Eine große Enttäuſchung harrte ihrer; denn als ſie an Bord des Ozeandampfers kamen, wurde ihnen mitgeteilt, daß die Königin, die unter dem Namen einer Herzogin von Toledo reiſte, gerade eine halbe Stunde vorher das Schiff auf einem ſchnellen Motorboot verlaſſen hatte, das ſie dͤirekt in die Staödt führte. So hatte ſie ſich dem großen An⸗ ſturm rechtzeitig entzogen. Die Brieftauben, die die Photographen des„New York Journal“ mitge⸗ bracht hatten, damit ſie die belichteten Filme auf ſchnellſtem Wege zu dem Blatte brächten und ſo alle anderen Zeitungen um eine Naſenlänge ſchlügen, Die amerikaniſchen Behörden hatten dem Wunſche der Königin Rechnung tragen wollen, die darum ge⸗ beten hatte, daß man wegen des traurigen Anlaſſes der Reiſe jeden Empfang vermeiden möchte, und hat⸗ ten ihr gehölſen, den erſten Anſturm der Photogra⸗ phen und de⸗ har aber nicht zu verhindern, daß eine Stunde ſpäter das „Presbyterian Hoſpital“, in dem der kranke Graf von Cavadonga liegt, buchſtäblich von den Photogra⸗ phen und Kinvoperateuren umzingelt und belagert wurde, und und diesmal konnten die Königin und ihre Tochter Prinzeſſin Torolonia den Magneſium⸗ Der Graf von Cavadonga, dem eben eine 11. Blutübertragung gemacht worden war und der eine ruhige Nacht verbracht hatte, fühlte ſich dann plötzlich ſchlechter, ſo daß ſein Zuſtand im⸗ mer noch als ernſt gilt. — Auf der Reichsbank in Magdeburg erſchien dieſer Tage ein Mann, der ein kleines Paket bei ſich trug und daraus zum Erſtaunen des dienſttuenden porter zu vermeiden. Es war aber Mann hatte in ſeiner Wohnung den Fußboden friſch geſtrichen und lackiert. Dabei war ihm ein Mißge⸗ ſchick paſſiert. Ein Luftzug hatte einen Zwanzig⸗ markſchein vom Schreibtiſch herunter auf den Fuß⸗ boden geweht, ſo daß der Geldſchein ſofort auf dem Lack feſtklebte. Der Schein war ohne erhebliche Be⸗ ſchädigung nicht herauszulöſen. Es blieb dem Be⸗ ſitzer nichts anderes übrig— denn 20 Mark ſind doch bein Pappenſtiel!— als das Stück Diele heraus⸗ zuheben, ſich damit zur Reichsbank zu begeben. und hier um Erſtattung des Geldes zu bitten. Der Be⸗ amte erklärte ihm, daß das ganze Stück Fußboden nach Berlin geſchickt werden müßte. Damit war der Beſitzer des Zwanzigmarkſcheins natürlich einver⸗ ſtanden, forderte aber ͤͤringend, daß er ſeine Diele wiederbekomme, damit er den Fußboden wieder ausflicken könne. Vorläufig wird er ſich aber wohl mit dem Loch in ſeiner Diele abfinden müſſen. * * — Der königliche Tellerwäſcher. Die Schweſter König Eduards VIII., Prinzeſſin Mary von England, iſt bekanntlich mit dem Lord Harewood verheiratet. Aus dieſer Ehe ſtammt ein jetzt elfjähriger Sohn, der den Titel eines Lord Lascelles führt. Lord Las⸗ celles iſt nun vor kurzem als Schüler in die welt⸗ berühmte Schule von Eton eingetreten. In Eton beſteht der Jahrhunderte alte Brauch, daß Neu⸗ ankömmlinge die perſönliche Bedienung eines Stu⸗ denten höheren Jahrganges übernehmen müſſen. Auch mit Lord Lascelles wird man in dieſer Be⸗ ziehung keine Ausnahme machen. Er wird alſo in ſeiner Freizeit ſeinem älteren Kommilitonen, dem er zugeteilt wird, den Tee zubereiten, die Brötchen röſten, das Bett machen und das Eßgeſchirr abſpü⸗ len müſſen. Und wehe, wenn im Winter einmal der Ofen nicht richtig brennt! Verſtöße gegen Ordnung und Gehorſam werden in Eton beſonders ſchwer geahndet. * — Ein nicht alltägliches Vorkommnig ereignete ſich in der Aichacher Gegend. Ein Aichacher Per⸗ ſonenauto befand ſich auf der Fahrt nach Pöttmes; der Fahrer hatte ein ziemlich lanſames Tempo einge⸗ ſchlagen. Plötzlich kam ein wildgewordener Stier, der von einem Hund gehetzt wurde, auf das Auto zu⸗ gerannt und griff es wütend an. Unter den länger andauernden wütenden Angriffen des Stieres wurde das Auto ſtark beſchädigt. Dem überraſchten Fahrer blieb nichts anderes übrig, als im Innern des Wa⸗ gens den Ausgang des unerwarteten Ueberfalles ab⸗ zuwarten, der glücklicherweiſe für ihn ohne nachtei⸗ lige Folgen abging. An eine Weiterfahrt war nicht mehr zu denken. Der demolierte Wagen mußte ab⸗ geſchleppt werden. * — In einem ſübfranzöſiſchen Dörſchen iſt der Herr Gemeindevorſteher nicht nur Friſeur, ſondern obendrein auch Sparkaſſenrendant und Fleiſchbe⸗ ſchauer. Dieſer vielbeſchäftigte Mann hatte kürzlich eine Trauung vorzunehmen. Wie gewöhnlich wurde nach beendetem ſtandesamtlichem Akt unter das Trauzeugnis hübſch ſäuberlich der amtliche Stempel gedrückt. Der friſchgebackene Ehemann faltete das Schriftſtück zuſammen, und ab ging es per Droſchke zu der anderthalb Stunden entſernt liegenden Nach⸗ bargemeinde, wo die kirchliche Trauung ſtattfinden ſollte. Die feierliche Zeremonie begann. Der Herr „Paſtor hielt eine tief empfundene Anſprache über e Frer Seiden des Eheſtandes. Soweit war er Geiſtliche aber nach be⸗ alles in Ordnung. Als endeter Anſprache die eigentliche Trauzeremonie be⸗ ginnen wollte und ſich die ſtandesamtliche Urkunde genauer beſah, hätte er ſeiner Verwunderung am liebſten lauten Ausdruck gegeben. Das ging freilich nicht, denn oͤie Stätte der Handlung gebot, ſelbſt in ſo ſonderbaren Situationen ernſt zu bleiben. Auf der ſtandesamtlichen Urkunde befand ſich nämlich der Stempel des Fleiſchbeſchauers! Da blieb ſelbſt⸗ verſtändlich nichts anderes übrig, als die feierliche Handlung jählings abzubrechen, den Herrn Bräu⸗ tigam unauffällig beiſeite zu nehmen und ihn auf das reichlich unangenehme Verſehen aufmerkſam zu machen. Dem ſtanden natürlich die Haare zu Berge; wenige Minuten ſpäter aber ſaß er auf einem ge⸗ borgten Fahrrad und ſauſte, was die Pedale her⸗ Neue Mannbeimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Engliſches Verkehrsflugzeug vermißt London, 25 September. Das Imperial Airways⸗Verkehrsflugzeug„Boa⸗ dicea“, das den Flughafen Croydon bei London am Freitag um 12.44 Uhr in Richtung Paris verlaſſen hatte, wird vermißt. Die letzte Nachricht von dem Flugzeug lautete, daß es die engliſche Küſte verlaſſe. Dieſe Nachricht wurde um 13.08 Uhr aufgefangen. Gegen 16 Uhr wurde aus Le Bourget gemeldet, daß das Flugzeug nicht eingetroffen ſei. Das Flugzeug, das neun Paſſagiere befördern kann, iſt ohne Fluggäſte abgeflogen. Gegen 18 Uhr wurden gaben, zum Standesamt der Nachbargemeinde. Trotz der beachtlichen ſportlichen Leiſtung vergingen aber dennoch geſchlagene zwei Stunden, bis der Bräuti⸗ gam mit der richtigen Urkunde wiederkam. Erſt dann konnte die kirchliche Trauung zu Ende geführt werden. * — Seit Jahr und Tag verkünden es unzählige Tonfilme, Schlager und Lieder, daß Wien eine ſüße Stadt iſt. Schon wegen ſeiner reizenden Mädels. Wien hält jedoch, wie neuerdings feſtgeſtellt worden iſt, auch noch in anderer Beziehung den Rekord als ſüßeſte Stadt der Welt. In Wien kommt nämlich ſchon auf 758 Einwohner ein Konſitürengeſchäft. Und dieſe Süßigkeitengeſchäfte ſollen alle gut gehen, auch wenn ſonſt, in Kriſenzeiten, das wirtſchaftliche Le⸗ ben in Wien darniederliegt. Berlin folgt erſt in wei⸗ tem Abſtand hinter Wien. In der deutſchen Reichs⸗ hauptſtadt kommt erſt auf rund doppelt ſo viel Ein⸗ wohner ein Geſchäft, in dem man alle die Süßig⸗ keiten, die das Herz erfreuen, kaufen kann. Trotz⸗ dem ſteht Berlin im Vergleich zu London noch gut da. Die Londoner ſcheinen ſich das Leben nur in ſehr geringem Maße zu verſüßen. Dort kommt erſt auf 8564 Münder ein ſüßer Laden. So hat eben jede Staoͤt ihre Traditionen. — Der Corno'Aquilo in Italien, der durch das Eſchtal von Monte Baldo getrennt iſt und eine Höhe von 1500 Meter hat, birgt einen Naturſchacht von 123 Meter Tiefe in ſich, der vor zwei Jahren er⸗ forſcht wurde und in kleinen Höhlen enoͤete. Hier entdeckte man weitere Schächte, die immer tiefer gin⸗ gen, und die kürzlich durch Höhlenforſcher aus Ve⸗ rona unterſucht wurden. Es iſt nach anſtrengenoͤſter Arbeit von 26 Stunden gelungen, die tiefſte Stelle dieſes weitverzweigten Syſtems von Schächten zu finden. Hier liegt ein kleiner See, der ſich 637 Me⸗ ter unter der Oberfläche befindet, und den man nur mit Strickleitern erreichen kann. Das iſt der tiefſte natürliche Abgrund der Erde, den man bisher feſt⸗ ſtellen konnte. * — Ein nicht alltäglicher„Berufsunfall“ ſtieß in dieſen Tagen in Sedalia(USA) einem Einbrecher zu. Er hatte eine Einbruchsgelegenheit ausbaldowert und machte ſich nun nachts an die Arbeit. Anſchei⸗ nend ließ er aber nicht genug Vorſicht walten, denn als er in der beſten Arbeit war, berührte er den Kontakt einer Alarmvorrichtung. Auf das Schrillen der Glocke kam mit verblüffender Geſchwindigkeit der Inhaber der Wohnung zum Vorſchein. Das war aber ein Zahnarzt. Der Einbrecher, geiſtesgegenwär⸗ tig, hielt ſich das Geſicht und klagte über furchtbare Zahnſchmerzen. Indeſſen er war an den Unrechten gekommen. Der Arzt, ein außerordentlich kräftiger Mann, nötigte den Einbrecher nachdrücklichſt auf den Operationsſtuhl Dann zog er ihm, unbekümmert um alles Wehgeſchrei ſechs vollkommen geſunde Zähne, ohne irgendein Betäubungsmittel anzuwenden. nr* Zu einem unerhörten Zwiſchenfall, der mehrere Maſchinen ausgeſandt, um nach dem ver⸗ lorengegangenen Flugzeug zu ſuchen. Reuer Allantik-Erkundungsflug — Berlin, 26. September. In Fortſetzung der Nordatlantik⸗Erkundungsflüge der Deutſchen Lufthanſa flog am Freitag das„Do 198 Flugboot„Zephir“ mit der Beſatzung Flugkapitn Blankenburg, Flugkapitän Graf Schack, Flugzeug⸗ funker Oehlberg und Flugmaſchiniſt Eger in ſechc Stunden 22 Minuten von Neuyork nach den Ber⸗ muda⸗Inſeln. 9 Dann ließ er ihn laufen. Schließlich war der Ein⸗ brecher auch genug beſtxaft. Der Arzt aber durfte mit einiger Sicherheit annehmen, daß der Burſche nicht wieder kommen würde, weder am Tage noch des Nachts. * * — Die folgende Geſchichte hat ſich kürzlich in Be⸗ lem, einer kleinen braſilianiſchen Stadt, zugetragen. Ort der Handlung war zunächſt das Standesamt. Zwei Paare harrten da der Trauung, das heißt eigentlich ſaßen da nur eineinhalb Paare, denn bei dem einen ſehlte der Bräutigam. Das blieb auch ſo. Man wartete, das erſte Paar wurde getraut und zog glückſtrahlend ab, der Bräutigam der zweitn Braut erſchien immer noch nicht. Man wartete und wartete, die Gäſte wurden unruhig, die Braut konnte endlich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ihrem zukünftigen Manne mußte etwas zugeſtoßen ſein. Schließlich ſtreikten die Gäſte ſie wollten nicht län⸗ ger warten, es ſchien auch wirklich ausſichtslos. Die Braut ſchwamm nun ſchon in Tränen— und kurz entſchloſſen, teils, um ſich für die vergebliche Warte⸗ zeit zu rächen, teils zum Troſt für die Braut, begab man ſich zur Polizei, um nach dem Verſchwundenen Nachforſchungen anſtellen zu laſſen. Es dauerte auch nicht lange, ſo hatte die Polizei herausgefunden, was Manoel Gomes Ribeiro, den Bräutigam, am Kommen gehindert hatte. Er war entführt worden! Aber nicht etwa von Banditen, die ein Löſungs⸗ geld erpreſſen wollten, ſondern— von ſeinem eigenen Vater! Und der Grund dieſer ſeltſamen Tat? Der Vater mochte das Mädchen, das ſein Sohn zu ehe⸗ lichen vorhatte, nicht, mochte auch die Familie nicht. Aber da gegen Liebe ſchwerlich mit Vernunft und Bitten etwas auszurichten iſt, wählte er den Weg der Gewalt. Er entführte den Sohn, um ihn an der Trauung zu hindern. Ob er freilich mit ſeinem Schritt auch auf die Dauer Erfolg haben wird, iſt zweifelhaft. * zu einer Panik geführt hätte, iſt es—— Feſtvorſtellung von„La Traviata“ im Städtiſchen, Theater von Rio de Janeiro gekommen. Das Or⸗ cheſter hatte gerade mit der Ouvertüre begonnen, als ſich plötzlich in einer der Logen ein elegant ge⸗ kleideter Beſucher erhob und alsbald aus einem Re⸗ volver mehrere Schüſſe auf den zweiten Violiniſten Giovanni Sacinelli abfeuerte, die dieſen tödlich tra⸗ fen. Nachoͤem ſich die erſte Beſtürzung gelegt hatte, eilte das Theaterperſonal in die Loge und verhaftete den Attentäter, der übrigens keinen Widerſtand leiſtete. Bei dem Mörder handelt es ſich, wie ſich alsbald herausſtellte, um dan ehemaligen Staats⸗ ſekretär für Finanzen Jvan Peſſoa. Wie der Täter bei dem Verhör angab, hat er den Mord aus Eifer⸗ ſucht begangen. Der Erſchoſſene ſoll angeblich un⸗ erlaubte Beziehungen zu der Gattin des Täters unterhalten haben. 8 13 Jella ſaß neben ihr, ſie hielt Babys Hand, und beide ſchwiegen eine Weile. Die roſa Tulpen leuch⸗ teten in der weißen Schneehelle, und Jellas Geſicht empfing einen frohen Widerſchein von den Früh⸗ lingsblüten. Am Nachmittag dieſes Tages erlebte Jella Wen⸗ gen das Wunder der inneren Wandlung durch eine jähe Liebesleidenſchaft. Jedes Geringſte wurde be⸗ deutſam, blieb unvergeßlich. Das Füttern der Rehe, Hirſche, Antilopen und Wiloͤpferochen bereitete in⸗ hände beim Streicheln der zutraulichen, weichen Na⸗ ſen, beim Kraulen der klugen Köpfe. Die gemein⸗ ſame Tierliebe ſchuf ſchnell ein Band. Im Elefan⸗ tenhaus zeigte ſich Rüdiger Frieſes Anziehungskraft für Tiere aufs neue. Der Wärter ſtaunte, als ein afrikaniſcher Elefant, der viel ſcheuer war als ſeine Kameraden, ſofort aus Rüdigers vorgeſtreckter Hand Johannisbrot nahm, ſeinen Rüſſel ſogar zutraulich Jella ſagte:„Es ſchmerzt mich, wenn ein Menſch, den ich ſchätze, Tiere nicht leiden mag. Ich fürchte, Mangel an Tierliebe iſt irgendwie ein Mangel an innerer Güte.“ 4 7 Rüdiger nickte:„Die ärgſten Lumpen, die mir auf meinen Wegen begegnet ſind, waren immer Tier⸗ Tieren fürchten oder ekeln, rede ich überhaupt nicht.“ Jella dachte an Odd Sturig, der trotz geringer Eigenleiſtung geſchliffen geiſtreiche Kunſtkritik übte, der äſthetiſche Geſchmacksverirrungen ſchwerer rügte als grobe Verbrechen und der vor der Berührung mit einem Hunde zurückſchauderte. Jella fühlte ſich dem großen Mann an ihrer Seite verwandter als allen Lorinern. Aus dem Elefantenhaus in den Schnee hinaus⸗ ſtellung. Deutſcher, nur Deutſcher.“ „Ich glaube, daß es ſehr wenige Künſtler gibt in unſerer Zeit“, ſagte er ausweichend.„Kürzlich ſchleppte mich ein Bekannter in eine Gemäldeaus⸗ Ich bin fürchterlich ungebildet in ſolchen Dingen, aber verulken laſſe ich mich trotzdem nicht. Wie ein Haus, ein Baum und ein Tier ausſieht, das weiß ich ſo gut wie jeder Bauer. Wenn nun die ſogenannten Maler daherkommen und mir bewei⸗ ſen wollen, daß ich bisher nicht zu ſehen verſtand und daß ſie mir das richtige Sehen beibringen wollen, dann bedanke ich mich für dieſe Hilfe und ſage: Macht euren Miſt für euresgleichen und laßt uns normalen Leute aus damit! Die Natur verſtehe ich zu ſehen. Das genügt mir. Schauen Sie, das da iſt für meine Augen ſchön.“ Er deutete in die tiefe Röte der ſchnell ſinkenden Sonne. Es war ein Winternachmittag von funkeln⸗ der Herrlichkeit. Jella ſah Schnee und Himmel, Baum und Tier und Sonne mit erhöhter Genuß⸗ fähigkeit. Alles weitete ſich in ihr aus derzeitiger Beſchränkung im allzu ausſchließlichen ſtimmtechni⸗ ſchen Studium zu menſchlicher Einfachheit. „Brauchen Sie gar keine Kunſteindrücke?“ fragte ſie ſchüchtern. 8933 „Nicht viel mehr als ein Bauer“, geſtand er ehr⸗ lich.„Ein paarmal da hat mich ein Kunſtwerk ge⸗ packt. Zum Beiſpiel das Straßburger Münſter. Das war im Kriege und ich war reichlich erledigt, zwei Wochen in böſeſtem Trommelfeuer gelegen. Man ſollte nicht davon reden. Und die Bilder vom Alten Fritz, die Menzel gemalt hat, die ſagen mir viel, aber das liegt wohl kaum auf dem Kunſtgebiet, ſon⸗ dern das ſtammt von meiner Bewunderung für den größten Kerl der letzten Jahrhunderte.“ „Sind Sie Preuße?“ „Mein Vater war Preuße, ja! Ich ſelber bin „Ich meinte, ob Preußen Ihre Heimat iſt?“ „Heimat?“ Der ſchmerzliche Ton traf Jellas Herz. „Ich habe meine Jugend in Abeſſinien verlebt. Mein Vater war in jungen Jahren dorthin gekommen. Offizier geweſen, ein Ehrenhandel mit einem Lum⸗ pen wegen einer Frau hatte ihn aus der Bahn ge⸗ worfen. Die Frau ging mit ihm in die Fremde, es war meine Mutter. Verrottete, innerlich hohl ge⸗ tretend, ſragte ſie:„Sind Ihnen äſthetiſch veranlagte Menſchen— alſo Künſtler zum Beiſpiel— unange⸗ „„F wordene Ehrbegriffe voller Vorurteile und Klaſſen⸗ dünkel haben die beiden aus Europa getrieben. Es 7 ſtehen, lockte das Tierchen war vieles bereits morſch in Deutſchland vor dem Kriege, dem man jetzt alle Schuld zuſchanzen will.“ Er ſchwieg eine Weile und ſuhr dann ſort:„Wer Kindheit und erſte Jugend in einem Lande wie Abeſ⸗ ſinien verbracht hat, äußerlich in ſehr breiten Ver⸗ hältniſſen— wir hatten einen großen Beſitz, von dem heute nichts mehr übrig iſt— wer dort gelebt hat ohne europäiſche Ziviliſation zwiſchen fremden Raſſen mit der Natur und mit Tieren— ah, unſere Pferde— der wird nie mehr eine echte Heimat ha⸗ ben wie der Glückliche in georonete deutſche Ver⸗ hältniſſe Hineingeborene, der den Zwieſpalt nicht kennt.“. Jellas Augen hingen unverwandt an ſeinen Lip⸗ pen, ſie brachte ihm das fraulich ſchöne ſtille Zuhö⸗ ren entgegen. Er aber brach kurz ab.„Jetzt gehen wir ins Raubtierhaus!“ Und in jähem Uebergang der Stimmung lächelte er zu ihr hinab. Es war wieder dieſes dunkle, verhaltene Lächeln, das in Jella eine glückliche Erregung ſchuf. „Ein Löwe hat uns beide zuſammengeführt, ro⸗ mantiſche Angelegenheit! Alſo beſuchen wir die Löwen!“ Vor dem Leopardenkäfig er ſich, das Ver⸗ bot außer acht laſſend, über die Abſperrung vor und ſtreckte die Hand ans Gitter. Da kam ein jüngerer Leopard ans Gitter wie eine Hauskatze und bohrte den geſenkten Kopf zärtlich gegen die fremde Men⸗ ſchenhand. Das Publikum ſammelte ſich ſtaunend um Rüdiger und Jella. Er aber faßte zwiſchen die Stäbe und kraute das herrlich gefleckte Fell. Ein Wärter kam und wollte Rübiger zurechtweiſen. Er ſagte in ſeiner zwingend ſicheren Art:„Laſſen Sie nur, ich weiß, daß es verboten iſt. Ich habe wohl für dieſe Tiere ein Hexenkraut an mir. In meiner Jugend beſaß ich zwei Leoparden, die meine beſten Freunde waren. Einer ſchlief nachts am Fußende in meinem Bett.“ Er gab Jella einen Wink und ſie verließen das Raubtierhaus. Er lachte.„Ich bekam es mit der Angſt, die Leute könnten in mir den Helden wit⸗ tern, von dem heute in der Zeitung Wunderdinge erzählt wurden, wie er die erbleichende Jungfrau rettete und den Löwen bändigte.“ Sie ſchritten durch roſa brennende Schneeflächen voller Goldfunken. Ein ſchwarzes Gebirgseichkätz⸗ ternacht. Säulen und edlen Giebel, ſtiegen empor in den blan⸗ Laut, und es lief an ihm hoch. Ein warmes Ent⸗ zücken durchrieſelte Jella: Es war ein ſchöner An⸗ blick, wie der große, ſportlich kraftvolle Mann dass putzige Spielzeuggeſchöpf mit beiden Händen um⸗ ſchloß, an die Lippen emporhob und anlachte. Die Sonne ſchwand als Glutſcheibe im blauen Abend, als Jella und Rüdiger über die Iſarbrücke chriiten 8 „Leben Sie ganz allein?“ fragte er. „Nein, mit meiner Schweſter.“ Bei dieſer erſtmaligen Erwähnung Cardis kam eine grundloſe Furcht über Jella. Sie hatte an die⸗ ſem Nachmittag keine Minute an Cardi gedacht, das erſchien ihr ſaſt treulos. Das Erlebnis des geſtri⸗ gen Abends, nein, vielmehr die Perſönlichkeit Rü⸗ diger Frieſes, hatte ſich zwiſchen ſie und Lucardis geſchoben. Sie mochte jetzt nicht von der Schweſter reden, darum tat ſie eine Gegenfrage:„Sind Ihre Eltern oder ſonſtigen Angehörigen auch hier in München?“ 934 Er antwortete nicht ſofort, und dann ſehr knapp ohne jede mitleidheiſchende Rührloſigkeit:„Ich habe keinen einzigen Menſchen auf der Welt, der mir menſchlich nahe ſteht.“ Die glühenden Röten des Weſthimmels zerſchmol⸗ zen zu opalenen Miſchtönen. Blaukalt ſank die Win⸗ Sie gingen zu Fuß zur Stadt zurück, redeten 98 und waren doch glücklich, noch beiſammen zu ein. 8 4 Beim Abſchied bat er um ein baldiges Wieder⸗ ſehen und ſie vereinbarten bereits für den nächſten Tag die Zeit und den Trefſpunkt. An den Propyläen trennten ſie ſich. Jella ging über den Königsplatz, ſtand plötzlich ſtill und ſchaute um ſich. Nie war ihr dies bekannte Stück Großſtadt ſo ſchön erſchienen, ſchön in einer erhabenen, großen Art. Ihre Blicke ſtiegen über die Stufen der Muſeumsgebäude, über die ſtrengen kalten Nachthimmel voll ſilberner, unerreichbar fer⸗ ner Welten, die ſich dem Auge nur als winzige Pünktchen offenbaren. Das froſtige Flimmern die⸗ ſer Welten löſte in Jella Tonfolgen aus, die ſie mit ſeligen Schauern durchpulſten. Nie war ſie ſich der chen kam über den Weg gehuſcht. Rüdiger blieb mit einem ſchnalzenden und Erleben. Gewalt alſo bewußt geweſen, die Leben heißt, Leben 9 ** 7* Faortſetzung jolgt * 8 — ————— —— — S—————— —— ————— —— * 1 9 Abſchrei 0 den ſind. Die Anlage⸗Abſchreibungen ————— HaNxDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Samstag, 26. September 1936 Hoesch rüsiei ſür die Zukunſi Umsaßtß von 174 aui 196 Vill. Rm gesiegen/ Beiriebs- Uberschuſ um 12,5 ½, Löhne um 9% erhöhi/ 12 Millnm. Anlagenzugang, Flussigere Bilanz Die Verwaltung der Hoeſch⸗Köln Neueſſen AG für Berg⸗ bau und Hüttenbetrieb in Dortmund beſchäftigt ſich in dem jetzt vorliegenden Bericht für das am 30. Juni 1936 ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr mit den Gründen, die für die vor⸗ ſichtige Dividendenbemeſſung maßgebend waren. Das Un⸗ ternehmen beantragt bekanntlich eine Ausſchüttung von 3 v. H. gegenüber 3 v. H. i.., während die Klöckner⸗ Werke einen Sprung von 3 auf 47½ v. H. vorgenommen haben. Zunächſt wird betont, daß der Umſatz von 196,125 Mill.(174,096 Mill./ i..) noch immer erheblich unter bem des Jahres 1929/30 lag; damals wurde ein Rekordſtand von 222,443 Mill./ verzeichnet. Die Bedeutung dieſer Zahlen wird erſt ganz klar, wenn man zum Vergleich die Rohſtahlerzeugung der Geſellſchaft heranzieht, die im Be⸗ richtsjahr 1,127 Mill. To. betrug gegen 0,955 Mill. To. im Jahre 1929/30. Die Kohlenförderung ſtellte ſich auf 5,296 Mill. To. gegen 5,882 Mill. To. im Jahre 1929/30. Der Rückgang des wertmäßigen Umſatzes erklärt ſich, wie die Verwaltung ausführt, einmal aus der Entwicklung der Umlage des Ruhrkohlenſyndikats, die auf 3,72/ je To. ſtieg gegen 2,87„ im Jahre 1929/0 und ferner aus dem ſeit ͤieſer Zeit erheblichen Sinken der Inlands⸗ und Aus⸗ landspreiſe für Stahl⸗ und Walzwerkserzeugniſſe. Trotz des mengenmäßig hohen Abſatzes bleibt daher das jetzige Ergebnis hinter dem in früheren Jahren bei entſprechender Erzeugung erzielten Reingewinn zurück. Schließlich er⸗ fordert die ſchnell fortſchreitende techniſche Entwicklung er⸗ hebliche Aufwendungen für die Vervollkommnung der An⸗ lagen, ganz abgeſehen davon, daß infolge der ſtärkeren Ausnutzung der Erneuerungsbedarf zugenommen hat. Aus allem ergibt ſich, wie die Verwaltung anſcheinend mit einem Seitenblick auf die Klöckner⸗Werke bemerkt, daß man wei⸗ terhin auf die innere Stärkung des Unternehmens bedach“ ſein müſſe. Aus den Angaben über die einzelnen Betriebszweige geht hervor, daß der Verſand an Stahl⸗ und Walzwerks⸗ erzeugniſſen gegenüber dem Jahre 1934/5 eine Zunahme um 15 v. H. erfuhr, wobei aber die Durchſchnittserlöſe wei⸗ ter zurückgegangen ſind. Die Kohlenförderung nahm um 380 000 To. oder 7,7 v. H.(i. V. 12 v..) zu. Die Koks⸗ erzeugung lag um 163 000 To., ö. h. um 11,5(i. V. 10) v. H. höher. Die Haldenbeſtände am Kohlen und Koks konnten gleichzeitig erheblich vermindert werden. Die Erzeugung hat ſich beim Roheiſen und beim Rehſtahl gleichmäßig um 16 v. H. erhüht. Im Vorjahr betrug die Erhöhung bei Stahl 33 v. H. und bei Roheiſen 41 v.., ö. h. die Kurve des Proöuktionsanſtieges iſt flacher geworden. Die Ausdehnung des Geſchäftsumfanges findet in der Ertragsrechnung ihren Niederſchlag durch eine Steigerung des Betriebsüberſchuſſes auf 102,701(91,482) Mill. /; dͤas bedeutet eine Erhöhung um 12,3 v. H. gegen 22 v. H. i. V. Löhne und Gehälter ſtiegen relativ wenig, nämlich um rö. 9 v. H. auf 59,841(54,913) Mill. /. Die Zahl der Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder wuchs im Berichtsjahr von 24 545 auf 25.887 Mann. Soziale Abgaben liegen mit 7,430(7,190) Mill. nicht erheblich über dem Vorjahre. Hierzu kommen jedoch Wohlfahrtsausgaben von 2,053(0,955) Mill./ und Ruhegehälter von 0,882(0,715) Mill. 4. Steuern erforder⸗ ten 10,972(10,715) Mill./ und Zinſen 1,520(1,971) Mill. Mark. Der Poſten ſonſtiger Aufwendungen erhöhte ſich auf 4,166(3,350) Mill. /. Beteiligungserträge mit 1,014 (0,896) und außerordentliche Erträge von 1,690(0,821) Mill. Mark ſind zuſammen etwas höher als Zinſen und ſonſtige ſchreibungen, die mit 1,047(1,438) Mill.„ bemeſſen wor⸗ wurden mit 16,600 19%% Will./ weſentlich höher feſtgeſetzt. Der Rein⸗ gewinn beträgt 3,669 Mill.„ gegen 1,083 Mill./ im Vor⸗ jahr; er ſteigt öͤurch den Vortrag auf 4,014(3,402) Mill. 4. die 3proz. Dividende auf 101,8 Mill./ Stammaktien er⸗ ſordert 3,563 Mill. 4, ſo daß 0,451(0,345) Mill./ zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben. In dieſem Zuſam⸗ menhang iſt daran zu erinnern, daß im Vorjahr die 3proz. Dividende 3,054 Mill./ beanſpruchte, ſo daß damals der Gewinnvortrag aus dem vorhergehenden Jahre mit heran⸗ gezogen werden mußte. Die Bilanz hat ſich erheblich gebeſſert, da die—— riſtigen Verbindlichke'ten nur noch 37,898(46, ill. — Insbeſondere konnten Bankſchulden auf 21,716(32,052) Mill.„ abgebaut werden. Die Steigerung der Poſition„Sonſtige Schulden“ iſt auf die Verbuchung von Steuerverpflichtungen aus den Veranlagungen für 5 voraufgegangene Geſchäftsjahr zurückzuführen. Der 595 1 denſenkung ſteht eine relativ geringe Verminderung der Barmittel gegenüber. Andererſeits ſind die e gegen Konzerngeſellſchaften erheblich zurückgegangen, wei die Tochterunternehmungen angeſichts der zunehmenden Beſchäftigung Kredite zurückzahlen konnten; außerdem kommt hier die Ligaidation einer Wohnungs⸗ und einer Grundſtücksgeſellſchaft zum Ausdruck. Innerhalb der—5 ſition„Vorräte“ hat ſich eine Verſchiebung ergeben, 959 zwar ſanken Rohſtoffe auf 7,282(9,045) Mill., währen fertige Erzeugniſſe mit 4,205(3,986) Mill. zu ſtehen. Eine ſtarke Bewegung ergab ſich wieder auf dem Anlagekonto, das 12,027(11,420) Mill. Zugänge verzeich⸗ net, wovon 8,259 Mill./ auf Maſchinen entfallen. Die Ab⸗ ſchreibungen ſind, wie ſchon erwähnt, insgeſamt mit— Mill. bemeſſen worden, Gavon 13,7 Mill. auf Maſchi⸗ nen, die jetzt mit 46,2 Mill.„ zi Buche ſtehen. Die Ver⸗ minderung des Beteiligungskontos erklärt ſich in der Hauptſache durch einen Abgang von 1,366 Mill. I4 außer⸗ dem wurden 0,284 Mill./ abgeſchrieben. Der Abgang be⸗ ruht hauptſächlich auf der Abgabe der Beteiligung an* Montan⸗Union in Baſel. Höſch hat dafür 172300 Mill. eigene Aktien erhalten, die im Laufe des Geſchäftsjahres für einen Preis von 1,174 Mill./ veräußert wurden. Die Erhöß ang des Kontos„Wertpapiere“ ſteht mit Anleihezeich⸗ nungen im Zuſammenhang. Mit der—— Beſchäftigung hat auch Rie liche Arbeitszeit eine Zunahene erſahren. Die 1 Feierſchichten im Bergban nerminderte ſich im Berich— r auf 1,18 gegenüber 1,41 i. V. und 2,35 in 1993⸗94. In den Hüttenmerken konnte die Arbeitszeit im Durchſchnitt auf 4 Stunden gegenüber 47,1 Stunden i V. und 44,4 Stun, den in 1933⸗94 trotz der erhöhten Gefoigſchaft geſteigert werden. Das durchſchnittliche Monatseinkommen je Ar⸗ beiter ſtieg in den Bergwerksbetrieben um 4 v. H. gegen⸗ über dem Vorjahr und in den Hüttenwerken um mehr als 6 v. H. chäftsjahr iſt die Beſchäſtigung weiter gut. ——— unter der Vorausſetzung, daß der gegenwärtige Beſchäftigungsſtand erhalten bleibt, ein zufriebsenſtellendes Ergebnis erwartet.(GV am 15. Okt.) „ Wieder kleiner Ueberſchuß bei Kammerer, Pforzheim. Das Geſchäftsjahr 1995/36 brachte der Fr. Kammerer AG., Pforzheim eine neue Belebung des Geſchäfts, ſo daß der Umſatz abermals geſteigert werden konnte. Neben der Doubléfabrikation wurden von der Geſellſchaft neue Artikel herausgebracht, die günſtige Aufnahme fanden. Bei erhöh⸗ ——— von 0,61(0,56) Mill.„ ſtellt ſich nach Ab⸗ ſchreibungen von 0,08(0,1) Mill.„ der Reingewinn auf 3884(3042) und ſoll einſchließlich Vortrag in einer Ge⸗ ſamthöhe von 7826/ vorgetragen werden. Auch in den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres war die Geſell⸗ ſchaft gut beſchäftigt, ſo daß ſich die Zahl der Gefolgſchafts⸗ mitglieder weiter erhöhte. In der Bilanz per 31. März 1936 erſcheinen die geſamten Verbindlichkeiten mit 0,54 (9,60) Mill. /, darunter die Warenſchulden mit 0,1(0,15), die Darlehen mit 0,17(0,16) und die Bankſchulden mit wie⸗ der 0,1 Mill. J. Unter den Aktiven ſtellen ſich die geſamten Vorräte auf 0,25(0,23), die Warenforderungen auf 0,22 (0,24), ſchließlich Kaſſe uſw. auf 0,02(0,02) Mill.. der Neuen Mannbeimer Zeitung Sehr sſiller Geireidegroßmarkf * Mannheim, 24. September. Die europäiſchen und nordamerikaniſchen Weizen⸗Märkte hatten in dieſer Woche eine ſehr feſte Stimmung aufzuweiſen. In den Vereinig⸗ ten Staaten iſt das Angebot infolge der geringen Ernte klein geworden, während die Mehlnachfrage und damit zu⸗ ſammenhängend natürlich auch die Nachfrage nach Weizen bei der Mühleninduſtrie recht lebhaft war. Winnipeg lag feſt, da außer der USA und den europäiſchen Einfuhrlän⸗ dern, die wiederum lebhaft kauften, auch die Japaner ſtarke Kaufluſt bekunden. Insbeſondere war daher Manitoba, Pacific, geſucht. Von den europäiſchen Märkten zeichnete ſich diesmal Liverpool durch beſondere Feſtigkeit aus; auch dies wirkte auf die nordamerikaniſchen Märkte zurück, ſo daß dort in dieſer Woche die Höchſtnotierungen des Erntejahres erreicht wurden. Verſchiedentlich auftretende Wetterbeſſe⸗ rungen, ſo im Südweſten der Vereinigten Staaten, ver⸗ mochten die Stimmung dagegen nicht nachhaltig zu be⸗ einfluſſen. Auch in Argentinien iſt nunmehr der erſehnte Regen gefallen; in Nordamerika behauptete man zwar, es habe ſich dabei nur um belangloſe Niederſchläge gehandelt, und ließ ſich dadurch nicht beeindrucken. In Argentinien riefen ſie jedoch im Gegenſatz zu den Weltbörſen einen Preisrückſchlag hervor. In Uebereinſtimmung mit dieſer Markthaltung erhöhten ſich auch die Cif⸗Forderungen für kanadiſchen Weizen um durchſchnittlich 0,30 hfl. Man verlangte für Manitoba T, hard, Atlantie, Abladung September /Oktober 6,77/ hfl. und Abladung November 6,80 hfl., für Manitoba I, Atlan⸗ tic, gleiche Termine, 6,72 hfl. und 6,75 hfl., für Mani⸗ toba II 6,65 hfl. und 6,6775 hfl. und für Manitoba III 6,527/ hfl. und 6,55 hfl., ſämtlich eif Antwerpen. Mani⸗ toba II, Atlantic, koſtete loko Antwerpen 6,72/ hfl. und ſeeſchwimmend 6,70 hfl. und Manitoba LII, Atlantic, loko Antwerpen 6,55 hfl. und ſeeſchwimmend 6,527 hfl., ſämtlich transbordé Antwerpen. Manitoba I, hard, Pacifie, ſtellte ſich für Abladung September/Oktober auf 6,72 hfl., Mani⸗ toba I, Pacific 6,70 hfl., Manitoba II, Pacific 6,6294 hfl. und Manitoba III, Pacific, 6,52/ hfl., ſämtlich eif Antwer⸗ pen. Die zuletzt genannte Sorte ſtellte ſich ſeeſchwimmend auf 6,527 hfl., bordfrei Antwerpen. Für Amber Durum J, Canada Weſtern, forderte man, Oktober⸗Abladung 7,179/ hfl. und November⸗Abladung 7,20 hfl.; für die gleichen Termine koſtete Amber Durum II, Canada Weſtern, 6,85 hfl. und 6,8755 hfl. Vom Laplata war Baril⸗Weizen, 79 Kg., Oktober⸗ Abladung, für 127 belg. Franken am Markt. Donauweizen war erhätllich; außerdem lagen Angebote in Donau⸗Weizen, 80 Kg., zu 120 belg. Franken, in Theiß⸗Weizen, 80 Kg., mit 2 v. H. Beſatz, Oktober⸗Lieferung, zu 120,50 belg. Franken und in Theiß⸗Weizen, 80/81 Kg., mit 2 v. H. Beſatz, zu 121,25 belg. Franken vor. Am Markt für Inlaudsweizen war das Angebot wei⸗ terhin äußerſt knapp bei reger Kaufluſt auf ſeiten der Müh⸗ len. Zur September⸗Abladung kamen lediglich kleine Par⸗ tien aus der Nachbarſchaft heran, ferner Kleinigkeiten aus der Pfalz und etwas mehr aus Heſſen. Für die Ausfuhren aus der Pfalz iſt die Genehmigung des dortigen Getreide⸗ Wirtſchafts⸗Verbandes erteilt worden. Anfangs der Woche wurde auch etwas kurheſſiſcher Weizen für Oktober und November gehandelt. In allen Fällen wurde die Handels⸗ ſpanne von 6/ als unerläßlich angeſehen. Aus Nord⸗ und Mitteldeutſchland lagen keine Angebote vor. Vereinzelt ſoll für Oktober⸗ und November⸗Lieferung etwas nord⸗ deutſcher Weizen angeboten worden ſein, doch habe man dabei die Rücklieferung von ungefähr 20 bis 25. H. Kleie gefordert. Solche Angebote müſſen natürlich von vorn⸗ herein unberückſichtigt bleiben, da die Mühlen heute noch nicht wiſſen können, ob und in welchem Umſang für dieſe Monate die anfallende Kleie von dem Getreide⸗Wirtſchafts⸗ Verband beanſprucht wird.— Die Anlieferungen aus alten Abſchlüſſen ſind in dieſer Woche etwas lebhafter geworden, ſo daß die Mühlen fortlaufend erzeugen konnten. Aus ver⸗ ſchiedenen Gegenden erwartet man noch für Ende des Mo⸗ nats und Anfang des nächſten Weizenangebote, da die Bauern in manchen Bezirken noch nicht 30 v. H. ihres Ab⸗ lieferungsſolls erfüllt haben und dies bekanntlich bis zum 15. Oktober getan haben müſſen. Solche Angebote erwartet man hier vor allem noch aus Südbaden und Württemberg, während in Noroͤbaden u. in der Taubergegend die Bauern zum größten Teil den ihnen durch das Ablieferungskontin⸗ gent auferlegten Pflichten bereits nachgekommen ſind. *. Auch bei Roggen waren nur wenig Angebote zu hören, insbeſondere war für nahe Termine faſt nichts am Markt. Eine Ausnahme machen lediglich kleine Anlieferungen aus der Umgebung, die unmitelgze an die Mühlen gehen; für kleinſte Anfuhren wurden Lchiedentlich auch nur die Mühlenfeſtpreiſe mit 4%/ Hanoͤelsſpanne bezahlt. Doch waren Forderungen mit 6/ Ausgleich, vielfach auch unter der Bedingung„Kaſſa gegen Dokumente“, die Regel. Pom⸗ mern/ Märker war für November mit 6„ Spanne, Kaſſa Ankunft, erhältlich, Mecklenburger zu den gleichen Bedin⸗ gungen für Oktober/ November/ Dezember, dͤoch handelte es ſich bei allen dieſen Angeboten nur um kleine Mengen. Enoe der Woche war auch von dieſen Angeboten kaum noch etwas zu hören, zumal die Reichsſtelle für Getreide als Käufer dafür aufgetreten ſein ſoll. 25. Am Markt für Braugerſte iſt es gleichfalls recht ſtill ge⸗ worden, da man in den allernächſten Tagen mit der Be⸗ kanntgabe der neuen Höchſtpreiſe rechnet. Die ſtürmiſche Preisentwicklung iſt damit zum Stillſtand gekommen; ver⸗ einzelt haben jedoch Brauereien und Mälzereien noch etwas gekauft, wobei ſich die Preiſe, je nach Güte, etwa zwiſchen 24 und 26„/, ab Station, bewegten. Zu dieſen Bedingun⸗ gen wurden beſchränkte Mengen kurheſſiſcher Gerſte ab⸗ geſetzt. Für pfälziſche Qualitätsgerſten verlangte man zu⸗ letzt etwa 25,50—26,00 /, während Taubergerſte zu 24,75 bis 25,00 erhältlich war, Das Angebot in allen dieſen Herkünften war jedoch nicht groß, ſo daß auch noroͤdeutſche Braugerſten Beachtung fanden. Anfangs der Woche konnte man ſchleſiſche und Sachſen/ Saale⸗Gerſten für 26,25 /, cif Oberrhein, kaufen; märkiſche ſtellte ſich auf der gleichen Frachtgrundlage auf etwa 25,00. In den letzten Tagen hat dieſes Angebot jedoch faſt ganz aufgehört. 1* In Uebereinſtimmung mit dieſer feſten Haltung erhöhten ſich auch die Forderungen für Induſtriegerſte; für oſt⸗ preußiſche Herkünfte verlangte man zur Oktober⸗Lieferung 20,70 A, eif Mannheim, Kaſſa Ankunft; zuletzt ſollen für Induſtriegerſte, 67/68 Kg., bis zu 21,00/ verlangt worden ſein. Zu Umſätzen kam es jedoch nicht, da man von einer Marktregelung für Braugerſte auch Rückwirkungen für die Induſtriegerſte erwartet. Futtergerſte war nicht am Markt, wie auch alle anderen Futtergetreidearten fehlten. 4 Für Weizenmehl beſtand weiter lebhafte Nachfrage, die nicht immer voll befriedigt werden konnte.— Bei Roggen⸗ mehl hat die Nachfrage nachgelaſſen, ohne daß ſich auf der Angebotsſeite weſentliche Aenderungen ergeben hätten. Die pfälziſchen Mühlen ſind etwas ſtärker an den Markt ge⸗ kommen. Bei Futtermitteln war die Nachfrage nach Weizenfutter⸗ zmehl und insbeſondere nach Gerſtenfuttermehhl ſehr leb⸗ haft. Auch Kleie wurde gut gefragt. Verſchiedentlich war deutſche Leinſaat, für Futterzwecke freigegeben, erhältlich. Für Rapskuchenſchrot wurde die amtliche Notierung mit 13,70 aufgenommen. Paul Riedel. Waren und Märkie Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 6,65; Nov., Jan. je 6,20; März 6,17.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 82; Nov. 78; Jan. 79,25; März 81,25. ELiverpooler Baumwollkurſe vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stond. Middl.(Schluß) Sept.(36) 653; Okt. 648; Nov. 643, Dez., Jan. je 642; Febr. 641; März 640; April 638; Mai 636; Juni 699; Juli 680; Auguſt 614; Sept. 606; Okt. 599; Jan.(38) 593; März 592; Mai 590; Juli 588; Tendenz gut behauptet. Geld- und Devisenmarkt Paris, 23. Kpiewber Gchlub amilich). 00 76.82 J Spanien Kopenhagen] 344.¾ J Wien 244 kahert 1,10, fü 119.55 folen 10.2½ Baln Lcü. kelglen 256,62 l Schweiꝛ 494,65 Stockhkolm[ 397,— Warscheu— 0 London, 28. Soplember(Schluß amtlich) Jework 503.24[K 22,40 f Hockan 25,7 SchmbI)½287 Monfresl 503.—— 19,39¼ Rumänien 680,— Vokoham 1/½07 Imsferdam 747,/ Osl0 19.90—J Konstantin. 627.— Auwrafen 125,.— baris 76,48— Lissabon 110.37 Athen 531.— Heriko 18.40 Srüsse“ 29.24½ Helsingtors 226,94 Mien 25,52 Honterides 25,— alſen 64.37— Prag 121.75 Wanthan 25.75 LPalparaiio 150.0 Berlin 12.52— Budapett 27,—. Buenos Aires] 15,— Buenog Schwel: 15.47— Peigral. 119 75 J fio d Jan. 412.— auf Lon don 17.90 Spanen 51,00— LSoti 405.— Honglong 1 1/87 Südalrik 100,2 Meialle Hamburger Meiallnoflerungen vom 25. Sepiember 58 U — EG Je 19.19— ES80...ne rW:: 44080 0„—** 1 N. p. 5 FF G41.5—„. 42584 2/79 tn(btae . Cirtapr.(All. p. gr.)).. 5,50/ 5,25 „4646424„6„„„ . etallyr,(xM. f. gr... 6,500 5 25)05 270⁰.5 8 Locs Ablau .. 26/,5770,5. Antimon Regulus Glnes.(K tu.)45,5048,50 51.— 267,5267.50... Juecksiiber(E per flesche) 15,—15,— Dezemb. 152.25182.50 27,5257,5I... J Wolframerz chines.(in Sb.)... 30.— Leinöl⸗Notierungen vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat per Sept. 11,75;, Leinſaat Klk. per Sept.⸗ Okt. 18¾6; Leinſaatöl loko 26,0; Okt., Okt.⸗Dez. je 25,0; Baumwollöl ägypt. 28,6; Baumwoll⸗St. per Sept. W,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 75/6. Neuyork: Terp, 41525. Savannah: Terp. 36,25. Die ersie Einschreibung auf 1936er Tabake O Schwebingen, 25. Sept. Im Hotel„Zum Falken“ fand heute die erſte Einſchreibung auf Inlandstabake der 106er Ernte ſtatt. um Ausgebot kamen die Grumpen des nordbadiſchen und des württembergiſchen Tabak⸗An⸗ bau⸗Gebietes. Die Einſchreibung ging von Anfang an flott vonſtatten; es gab keinerlei Zurückziehungen und keine Stockungen im Aufkauf. Insgeſamt wurden knapp 14000 Zentner loſe und eingefädelte Grumpen abgeſetzt. An der Aufnahme beteiligten ſich Induſtrie und Verteilerſchaft in gleicher Weiſe. Die Preiſe für die loſen Grumpen ſchwank⸗ ten zwiſchen 25 und 48 /, die für die gebündelten zwiſchen 40 und 71% je nach Güte und Verwendungszweck. Die Preiſe dürften im Durchſchnitt höher als von den Pflan⸗ gern erwartet geiegen ſein. „Die nächſte Einſchreibung auf Grumpen der 1936er Ernte findet am nächſten Freitag in Speyer ſtatt; auf dieſer Ver⸗ kaufsſitzung kommen die loſen und gebündelten Grumpen des ganzen pfälziſchen Tabakanbaugebietes zur Ein⸗ ſchreibung. Konſingenfierung der Kälberschlachſungen Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft oroͤnet folgendes an: Alle gewerblich Käl⸗ ber ſchlachtenden und Kalbfleiſch umſetzenden Betriebe haben ihre Kälberſchlachtungen und Kalbfleiſchzukäufe auf 80 v. H. ihrer Schlachtungen und Fleiſchzukäufe in der Zeit vom 1. Juli 1935 bis 277. Juni 1936 einzuſchränken. Die Feſtſtellung der Kontingentsgrundzahlen hat nach Vier⸗ teljahren getrennt zu erforgen, und zwar auf Grund der Schlachtungen und Fleiſchzukäufe für das Vierteljahr Juli⸗September 1935, Okt.⸗Dezember 1935, Januar⸗März 1936 und April⸗Juni 1936. Die Kontingentierung erfolgt nach Stückzahl. Die Kontingente ſind monatlich feſtzuſetzen Jungrinder im Gewicht von über 125 Kg. gelten nicht als Kälber im Sinne dieſer Anordnung unterliegen daher in 5 Falle den Kontingentierungsbeſtimmungen für inder. Die Durchführung der Kontingentierung wird den Viehwirtſchaftsverbänden übertragen. Dieſe bedienen ſich dabei, ſoweit es ſich um Mitglieösbetriebe des Reichs⸗ innungsverbandes des Fleiſcherhandwerks handelt, der Mithilfe der Fleiſcherinnungen und, ſoweit es ſich um Mitgliedsbetriebe der Fachgruppe Fleiſchwareninduſtrie handelt, der Mithilfe der Fachgruppe. Die gewerbliche Schlachtung von Kälbern durch Betriebe, die nicht zur Be⸗ darfsdeckung einem Viehgroß⸗ oder Mittelmarkt zugewieſen ſind, iſt an den Beſitz eines Schlachtſcheines gebunden. Fleiſchzukäufe von Kalbfleiſch dürfen nur im Rahmen des für den Betrieb ausgeſtellten Fleiſchkontingentierungs⸗ ſcheines vorgenommen werden. Schlachtſcheine und Fleiſchkontingentſcheine werden von den mit der Durchführung der Kontingentierung beauftrag⸗ ten Stellen unter Beachtung der beſtehenden Kontingen⸗ tierungsvorſchriften ausgeſtellt. Verſtöße gegen dieſe Anordnung können mit Ordnungs⸗ ſtrafen bis zu 10 000%/ im Einzelfall beſtraft werden. Zur Ausübung der Strafbefugnis ſind die Vorſitzenden der Viehwirtſchaftsverbände zu Beauftragten der Hauptver⸗ einigung der deutſchen Viehwirtſchaft beſtellt. Dieſe Anordnung tritt am 1. Oktober 1936 in Kraft. * Eiſenbahn⸗Reutenbank Frankfurt a. M. Die HWge⸗ nehmigte den Abſchluß 1935⸗26 mit wieder 4 v. H. Divi⸗ dende. Neu in den Aſt wurde Auguſt Lenz von der Firmg Gebr. Marx München, gewählt, der 20 v. H. des AK vertrat. * Schweizeriſche Nationalbank.— Weitere Zunahme des Golbbeſtandes. Nach dem Ausweis vom 28. September iſt der Goldbeſtand in der oͤritten Septemberwoche abermals geſtiegen, und zwar um 4,468 Mill. ſfr.(9,2 Mill. in der Vorwoche) auf 1532,665(1528,197) Mill. ffr. Die Gold⸗ beſtände im Auslande haben ſich dabei weiter vermindert zu Gunſten der Inlandsbeſtände. An Golodeviſen iſt ein Zugang von 0,448 Mill.(r. auf 3,502(2,154] Mill. Ir. zu verzeichnen. Der Notenrückfluß in Höhe von 2,478 Mill. ſſr. hält ſich etwa auf der Höhe des 3. September 1995. Der Umlauf ſelbſt von 1267,301 Mill ffr.(1269,774 Mill. ffr.) liegt jedoch immer noch um 20 Mill. ſfr. höher. Die täglich fälligen Giroanthaben, die eine Erhöhung von 5,086 Mill. ffr. auf 509,788 Mill. ſfr.(504,702 Mill.) er⸗ fuhren, überſteigen den Vorjahrsbeſtand um 175 Mill. ſfr. Notenumlauf und täglich fällige Verbindlichkeiten waren am 23. September zu 86,45 v. H.(86,23) durch Gold und Golòdeviſen gedeckt. „ Zugnnſten der Schweizer Wehranleihe. Die Schwei⸗ zeriſche Kreöitanſtalt erklärt ſich bereit, die bis Ende März 1997 fällig werdenden Kaſſaobligationen der Bank vorzei⸗ tig zum Nennwert plus laufenden Zinſen ſchon jetzt zurück⸗ zugahlen, wenn der Gegenwert zur Zeichnung der neuen Wehranleihe verwendet wird. * Snia Viscoſa baut eine neue Kunſtwollefabrik. Die Geſellſchaft errichtet zuſammen mit anderen Intereſſenten in Triſigallo(Ferraro) eine neue Fabrik für die Erzeu⸗ gung von Kunſtwolle auf Kaſeinbaſis. Die Fabrik ſoll täg⸗ lich 100 Hektoliter Milch verarbeiten. MHittag-Ausgabe Nr. 445 Die Indusirie im Augusi Die Verbrauchsgũierindustrie setzi die Belebung ſori einen schwächeren Die Tätigkeit namentlich der verarbeitenden Induſtrie pflegt nach der ſommerlichen Atempauſe zur Vorbereitung des Herbſt⸗ und Wintergeſchäfts wieder anzuſteigen. Die Induſtrie hat im Auguſt weiter neue Arbeitskräfte ein⸗ 8 und ihr Arbeitsvolumen beträchtlich erhöht. Nach der nduſtrieberichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsamts iſt die Zahl der beſchäftigten Arbeiter von 71,2 v. H. der Ar⸗ beiterplatzkapazität im Juli auf 71,5 v. H. geſtiegen. Die Zahl der geleiſteten Arbeiterſtunden hat von 65,8 v. H. der Ar⸗ beiterſtundenkapazität im Juli auf 66,5 v. H. zugenommen. Dadurch hat ſich die Arbeitszeit im Auguſt wieder von 7,45 auf 7,51 Stunden gehoben. Die Belebung der induſtriellen Tätigkeit wird im Auguſt überwiegend von den Verbrauchsgüterinduſtrien getragen. Hier werden nach vorübergehendem Rückgang in den Som⸗ mermonaten die Vorbereitungen für das Herbſt⸗ und Win⸗ tergeſchäft getroffen. In der Textilinduſtrie haben die Auftriebskräfte wieder deutlich an Kraft gewonnen. Die Induſtriezweige, die Hausrat und Wohnbedarf her⸗ ſtellen, konnten ihre Tätigkeit im ganzen weiter ausdeh⸗ nen, zum Teil ſtärker als im Vormonat. Schließlich hat das Arbeitsvolumen in den meiſten Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittelinduſtrien weiter zugenommen, be⸗ ſonders ſtark in der Fiſchinduſtrie. Die Oelmühlen und Brauereien, die Zigaretten⸗ und Rauchtabakinduſtrien haben dagegen die Tätigkeit eingeſchränkt. In den Produktionsgüterinduſtrien iſt der Auftrieb im —— ſchwächer als in den Verbrauchsgüterinduſtrien ge⸗ weſen. Im Gegenſatz zu den Vorfahren hat ſich die Zahl der Arbeiter in der Bauinduſtrie im Auguſt leicht vermindert, jedoch nur um knapp 2 v. H. der Höchſtbeſchäftigung. Dies iſt zum Teil darauf zurückzuführen, daß mit Rückſicht auf den Facharbeitermangel und die ſtarke Beanſpruchung der Bauſtoffinduſtrien in den letzten Wochen keine weiteren Aufträge mehr aus den vorliegenden öffentlichen Bauvor⸗ haben vergeben worden ſind. Mit Ausnahme der Pflaſter⸗ ſtein⸗ und Schotterinduſtrie und der Ziegeleien haben ſich die„Bauſtoffinduſtrien dagegen noch weiter belebt. Das Gleiche gilt von der Bauzubehör⸗ und Parkettinduſtrie. In 5 hat ſich der jahreszeitliche Rü“ eng fort⸗ eſe Im Fahrzeugbau hat das Arbeitsvolumen ebenfalls in allein Teiſen ſaiſonmäßig abgenommen. Der Rückgang war jedoch nicht ſo ſtark, wie im Auguſt vorigen Jahres. Be⸗ ſonders in der Kraftwageninduſtrie, im Karoſſerie⸗ und Wagenbau und im Bau von Feldbahnen iſt die Tätigkeit nur wenig eingeſchränkt worden. In den Produktionsgüterinduſtrien ohne ausgeprägte Saiſonbewegung war die Belebung demgegenüber ſtärker als im Juli. Insbeſondere in den Inveſtitionsgüterindu⸗ ſtrien hält der Auftrieb ununterbrochen an, ſo in der Groß⸗ eiſeninduſtrie, im Maſchinen⸗ und Dampfkeſſelbau, im Wag⸗ gon,, und Schiffbau, in der Herſtellung von elektriſchen Maſchinen und Starkſtromapparaten und in der Kabelindu⸗ ſtrie. Daneben hat das Arbeitsvolumen in der Feinmecha⸗ nik und in Teilen der Eiſen⸗ und Stahlwareninduſtrie wei⸗ ter zugenommen. Zahl der beſchäf⸗ Zahl der ge⸗ Durchſchnittl. tigten Arbeiter leiſteten N⸗ tägl. Arbeits⸗ ino/ derArbeits⸗ beitsſtunden zeit der Ar⸗ platzkapazität ino/derArb.⸗ beiter in ſtndkapazität Stunden Juli Aug. uli Au uli Aug. Geſamte S 7¹52 715 95 606 545 7 Produktionsgüterinduſtrie. 7741 77.2 24.2 748.70 7,70 Verhrauchsgüterinduſtrie.. 63.8 643 35, 56,7.14 7˙25 — Sen. 2 8 85,5 86.9.84.85 aſchinenbaorn 8— —— 5 83———— Fahrzeugbaerr 9 90* „Tertiienbuſtrie 29 99.5 6009 952 85⁰ N. E. Melallwareninduſtrie 778 780 700 70%0 Holzverarbeitende Indnſtrie 54 55 50.2 750 754 Nahrungsmittel-Induſtrie. 66.9 67,9 59,2 514 73⁵.49 Genußmittel⸗Induſtrie.. 78,2 78.2 1 7..34 Rhein-Mainische Abendbörse Ruhig Die Abendbörſe lag außerordentlich ſtill. Die Kuliſſe zeigte ſtärkere Zurückhaltung, während vom Publikum keine Aufträge vorlagen. Soweit man Kurſe hörte, waren ſie gegen den Berliner Schluß nur geringfügig verändert. Einige Abgaben erfolgten jedoch in Kunſtſeide Aku, die auf 5,75(80) nachließen. Vereinigte Stahlwerke mit 106 (105,75) lagen voll behauptet. Am Rentenmarkt gingen Un⸗ garn Gold bei kleinen Umſätzen auf 11,50(11,60), im freien auf 11,45 zurück. Deutſche Renten lagen geſchäfts⸗ os. Auch im Verlaufe herrſchte völlige Geſchäftsſtille, nur in Ungarn Gold war etwas Geſchäft bei weiter weichendem Kurs auf 1176 nach 11,50, ferner gaben 4proz. Unifiz. Ru⸗ mänen auf 6,95(7,05), öproz. dto. auf 8(8,10) nach, während Mexikaner behauptet blieben. Von Aktien waren Aku auf 79 nach 78,75 erholt, auch J Farben 76 v. H. höher mit 158%, ſonſt blieben die Kurſe gegen den Berliner Schluß behauptet. Von Auslandswerten notierten Aproz. Steg —— 58(23) und zu dieſem Kurs beſtand noch einiges ngebot. Nachbörſe: Aku 79; Ungarn Gold 11,40—11,50. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe fand gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten und Schle öhne blieben unverändert. 0 88 Aussichl Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 26. September. Der geſtern über der Noroͤſee gelegene Teilwirbel iſt raſch zur Oſtſee vorgeſtoßen. Er brachte an ſeiner Rückſeite einen Einbruch kühlerer Meeresluft, die in der ver⸗ gangenen Nacht erhebliche Witterungsverſchlechte⸗ rung unter teilweiſe gewittrigen Niederſchlägen brachte. Zunächſt kann mit einer Beruhigung gerech⸗ net werden, doch bleibt der Witterungscharakter auch dabei noch leicht unbeſtändig. Vorausſage für Sonntag, 27. September Veränderlich mit zeitweiſer Aufheiterung, aber auch noch einzelnen Niederſchlägen, im ganzen kühler, aufänglich nördliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 255. September + 22,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 26. September 16,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 16,7 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗ Pegel 22. 23 24. 25. 25 Necar-Begel 23. 24. 28. 25. Rheinfelden.60.2,542.67.01 Mannheim Breiſach..61(.69,1.57.622.22—.44 3,38 3,32 3,24 Kehl 22.822.782 302Sagſtfeld.——— Maxau..81 ,8.38.40.40[Heilbronn.——— Mannheim.5.40.39.38.20]Plochingen——— aub 21522 2,302. Diedesheim———[— Köln 24192,227 227 2 V Heutnckertionig Bei Abnahme von 2 0 RM.— Honig-Reinmuth Inh. Reinrich Reinmuth Mannheim, E 4, 1 (Sörse) Ruf 245 87 u. Sammelstelle der Reſchsfachgrupp S858 pro 1½ Kilogramm Anerkannte Abfüli-J „ Imker, Berlin 8. 94 ———————————87 53.K ote Ab Samstag, den 26. September 1936, s pielt täglich die bekannte Attraktionskapelle Beri Waldemar in. Halle und Bar zu 38 Tanz und Unterhaltung Sonntags: ranztee Einspaltige Kleinenzelgen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche ſemmAPtg. Für ein in Weinheim an der Bergstrate ſchön ge lle legenes Restauran werden tüchtige, ſaubere, kautionsf. Wirtsleuie die in der Lage ſind, eine aute Küche zu führen, geſucht.— Die Be⸗ dingungen ſind günſtig. Angebote unter H 8 193 an die Geſchäftsſt. 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Von Deutſchland über Spanien, Griechenland bis Mandſchukuo fehlt auch nicht das mindeſte. Sein Vorgeſetzter ſtaunt:„Das iſt ja fabelhaft.“ Er zückt ſein Notizbuch und merkt den Gefreiten Müller zur Beförderung vor. Dann fragt er ihn:„Woher wiſſen Sie denn das alles?“ Müller zögert keinen Augenblick mit ſeiner Antwort:„Aus der Zeitung!“ Es zeigt ſich eben wieder mal: Wer Zeitung lieſt, kommt beſſer vorwärts! Schön möbl. Zi. fr. Ausſ., a. ber. Hru. z. 1. 10. zu vm. Burkhardt, Dammſtraße 19. B96⁴ Möbl. Zimmer am ſol. berufst. Herrn zu verm. Str. 32, Weiß. 7003 Fral. möll. 2. i. ruh. Hs. zu v. D 7, 14, 3 Treyp. B967 Nähe Meßpla Mittelſtraße 19, 1 Treppe rechts: äbl. Zimmer m. el. L. zu vm. —85⁵³ „Gemütlich Hlöbl. Zimmer zu verm.*8519 Schwarzwaldſtr.1 2 Eeub.-Links. Miöbl. Zunmer zu verm. 8547 Möbl. Zimmer 15/ monatl., m. el. Licht. z, 1. Okt. zu vm. Mollſtr. 8 bei Haas. 8566 Frdl. möbl. Zi. 2. 1. 10., evtl. m. Penſ., zu verm. H 3. 8. 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