Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 02 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Ce Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. uue Mannheimet Seii Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Sugepre 10 91 18 Auze ennig, 79 mm bre amilien⸗ und Kle. eeiſe. Allgemein gültig iſt dk Bei Zwangsvergleichen oder Konkun gewährt. Keine Gewähr für Anzeige n, an beſonderen Plätzen und für fern Ate Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. 8 Montag, 28. September 1030 147. Fahrgang- Nr. 447 Rußlands Angriff auf das engliſche Pfund Auch Holland wertet ab Goldausfuhr verboten-Die Regierung wird am Montag eine Erklärung abgeben Wellſtörenfried Bolſchewismus Senſationelle Mitteilungen des amerikaniſchen Finanzminiſters — Waſhington, 26. September. Finanzminiſter Morgenthan teilte in einer Sonderpreſſekonferenz mit, daß die Sowietruſ⸗ ſiſche Staatsbank nach dem Abſchluß des Ab⸗ wertungsabkommens äwiſchen den Vereinigten Staa⸗ ten, England und Frankreich 1 Million Pfund Sterling auf den Markt warf, um die Wäh⸗ rungsſtabiliſierung zu verhindern. Der Erfolg dieſes Vorgehens ſei der geſtrige Pfunbſturz von 502 auf 491 im Verhältnis zum Dollar geweſen. Morgenthan erklärte weiter, daß er den Sta⸗ biliſierungsfonds der Vereinigten Staaten dazu benutzt habe, um die von Sowjetrußland auf den Markt geworfenen Goldpfunde aufzu⸗ kaufen und ſo ein weiteres Abgleiten des Pfun⸗ des zu verhindern. Der Finanzminiſter ſtellte feſt, daß das ſowijet⸗ ruſſiſche Vorgehen der einzige Fall ſei, wo eine Regierung, eine Bank oder eine Einzelperſon verſucht habe, auf künſtlichem Wege den ausländi⸗ ſchen Geldmarkt in den Vereinigten Staaten zu be⸗ einfluſſen. Er hoffe, daß dies nicht wieder vorkomme und daß kein Land mehr den Verſuch machen werde, unangemeſſene Valutavorteile zu erlangen, um hier⸗ durch die Beſtrebungen nach ſtabilen Wirtſchaftsver⸗ hältniſſen zu behindern. Seit Beginn der Währungsverhandlungen in den erſten Septembertagen ſtünde er, ſo führte Mor⸗ geuthan weiter aus, Tag und Nacht mit dem im Hydepark weilenden Präſidenten Rooſevelt in Ver⸗ bindung. Am Sonntag werde er dort eine längere Konferenz mit dem Präſidenten haben.— Es wird augenommen, daß Rooſevelt durch die Währungs⸗ frage veranlaßt worden iſt, in der letzten Zeit immer nur wenige Tage von Waſhington fernzu⸗ bleiben. In einer zweiten, unmittelbar nach der erſten Beſprechung einberufenen Preſſekonferenz ſtellte Finanzminiſter Morgenthau noch feſt, daß er den Stabiliſier ungsfon ds bis zum Aeußerſten beuntzen werde, um Frank, Dol⸗ lar und Pfund zu ſtabiliſieren. Staatsſekretär Hull ſprach die Ueberzengung aus, daß die angeſtrebte Stabiliſierung die grundlegende Erholung der ame⸗ rikaniſchen Wirtſchaft fördern werde. — Den Haag, 27. September. Die niederländiſche Regierung veröffentlichte am Sonntag kurz nach Mitternacht folgende amtliche Mitteilung: „Nachdem die Regierung nach den angekün⸗ digten Währungsmaßnahmen in Frankreich die Abſicht bekanntgegeben hatte, ihre eigene Wäh⸗ rungspolitik unverändert fortzuſetzen, hat der ſeitdem gefaßte Beſchluß der ſchweizeriſchen Re⸗ gierung die niederländiſche Regierung gezwun⸗ gen, ihre Haltung ernent zu überprüfen. Nachdem nunmehr die Niederlande das ein⸗ zige Land der Welt geworden ſind, das ſeine Gold⸗ parität unverändert gelaſſen hat und dadurch in ſtärkſtem Maße den Druck auf die Wechſelkurſe und auf ſeinen Goldvorrat zu fühlen haben wird, kann die Möglichkeit, die heutige Wäh⸗ rungspolitik aufrechtzuerhalten, nicht länger als noch vorhanden an⸗ geſehen werden. Um zu verhüten, daß man ſchließlich gezwun⸗ gen werden würde, den Goldſtandard preiszu⸗ geben, und nach einer nicht zu verantwortenden Schwächung des Goldvorrats der Niederländi⸗ 1000 Em Reichsautobahn in 900 Arbeitstagen Feierliche Eröffnung der 91 km langen Teilſtrecke der Reichsautobahn Breslau-Berlin in Anweſenheit des Führers (Funkmeldung der NM3.) — Berlin, 27. September. tag um 11 Uhr begann ſüdlich von Bres⸗ — der Feſtakt, durch den die 91 Kilo⸗ meter lange Teilſtrecke der Reichsautobahn Breslan— Berlin dem öfſentlichen Verkehr übergeben wurde. Dieſe Feier ſchloß gleichzeitig die Eröffnung des 1000. Kilometers der ür die Teilſtvecke von Breslau bis Kreibau 6001 ——— und bie rund 12 Kilometer lange Strecke swiſchen Gleiwitz und Beuthen waren etwa 27“ Bau⸗ jahre erforderlich. Die beiden Teilſtrecken gehören zur Hauptlinie, die von Beuthen an Hindenburg, Gleiwitz, Oppeln, Brieg, Breslau, Liegnitz vorbei durch die Kreiſe Bunzlau, Sprottau, Sovau, Kottbus geht, um an den großen Ring von Berlin anzu⸗ ſchließen. Später erhält dieſe Hauptlinie noch eine Abzweigung bei Bunzlau in Richtung GörlitzDres⸗ den, um den Verkehr nach den mittel⸗ und weſtdeut⸗ ſchen Märkten zu erleichtern. Obwohl es unbekannt geblieben war, daß der Führer ſelbſt kommen würde, herrſchte am Sonntag⸗ morgen in Breslau Hochbetrieb; Kolonnen von SA, Se, H§ und der Techniſchen Nothilfe marſchierten nach dem Spalierſtellen. Bereits um 8 Uhr war die Spalierbildung vom Flughafen bis zur Reichsauto⸗ bahn vollzogen. Währenddeſſen ergoß ſich ein un⸗ unterbrochener Strom von Autobuſſen, Perſonen⸗ wagen und Motorrädern hinaus zur Reichsautobahn. Aus ganz Schleſien waven Tauſende von Volksgenoſſen mit Sonderzügen nach Breslau gekommen,, um hier Zeugen des großen Tages zu werden. Einige hundert Meter hinter der proviſoriſchen Abzweigſtelle vom Autobahnnetz iſt eine Tribüne er⸗ richtet, auf der ſich zur Feier geladene Perſönlich⸗ keiten einfinden. Auf dem Felde jenſeits der Gegen⸗ fahrbahn haben die 1500 Arbeiter Aufſtellung genommen, die an dem Bauabſchnitt Breslau-—Krei⸗ duu mitgearbeitet haben. Auf dem Mittelſtreifen der Autobahn iſt eine lange Tribüne errichtet, von der aus der Führer ſprechen wird. Nachdem der Führer die Tribüne beſtiegen hat, leitet Gauleiter Wagner die Feier ein. Er unter⸗ ſtpeicht die Bedeutung der Reichsautobahnen für Schleſien und nennt ſie ein Zeichen der inneren Volkwerdung und zugleich des Ausreifens des durch die Jahrhunderte werdenden Staates zu einem ein⸗ heitlichen Deutſchen Reich. In dieſem Staate drücke ſich die innere völkiſche Geſchloſſenheit der erwachenden völkiſchen Nation aus. Sie offenbarten zugleich die Schaffenskraft und den Willen, auch die fernere Zukunft hinein das Schick⸗ ſal zu geſtalten und zu meiſtern. Die Autoſtraßen würden europäiſche Bedeutung gewinnen und für den Frieden werben. Dann ſprach der Direktor der Reichsautobahnen, Dr. Rudolphi, um einen Rechenſchaftsbericht über die bisherige Arbeit zu geben. Ueber oͤie bereits fertiggeſtellten 1000 Km. hinaus ſeien mehr als 1500 Km. Autobahnen im Bau. Die Bauarbeiten ſeien geleiſtet worden mit 7800 Mann. Während der Hauptbaumonate ſeien im Durchſchnitt 120 000 Arbeiter der deutſchen Bauindu⸗ ſtrie beſchäftigt geweſen, ungerechnet der zahlloſen mittelbar Beſchäftigten in Steinbrüchen, Gruben uſw. Vom Beginn der Arbeit bis heute ſeien faſt 60 Mil⸗ lionen Tagewerke geleiſtet worden. Auf den Bauſtellen ſeien an Geräten eingeſetzt geweſen 160 Betonieraggregate, 670 Betonmaſchinen u. 420 Bagger. Ferner ſeien vorhanden 3000 Km. Baugleiſe, 23 000 Lokomotiven und 53 000 Rollwagen. Mit dieſem Ein⸗ ſatz ſeien verarbeitet worden 280000 Tonnen Eiſen und Stahl und 6,5 Millionen Kubikmeter Boden ſeien bewegt worden. Dann trat ein an der Bauſtelle Breslau—Kreidau beſchäftigt geweſener Arbeiter vor das Mikrophon und machte ſich zum Sprecher der Gefühle und Ge⸗ danken ſeiner Arbeitskameraden. Als er d en Füh⸗ rer als den alleinigen und eigentlichen 15 95 8 e eutſchlands bezeichnete, wurde untnis von allen Anwe it Beifall bekräftigt. Anweſenden mit ſtarkem Hierauf nahm Dr. Todt das Wort. Generalinſpektor Dr. Todt führte u. a. aus: „Es ſind genau drei Jahre ſeit Sie, mein Führer in Frankfurt a. M. beim erſten 1 großen Werk Ihrer Straßen den Befehl gegeben ha⸗ ben:„Das Werk nehme ſeinen Anfang! Und ehe wieder Jahre vergangen, ſoll ein Rieſenwerk zeugen von unſevem Willen, unſerem Fleiß, unſerer Fähig⸗ keit und unſerer Entſchlußkraft.“ Ein erſtes Teil⸗ 90 10 Beſehls iſt mit dem heutigen Tage er⸗ reicht. In weniger als 900 Arbeitstagen wurden 1000 Kilometer der Straßen des Führers fertiggeſtellt. Der deutſche Arbeiter auf den Bauſtellen und in den Lieferwerken, der deutſche Beamte und Angeſtellte im Unternehmen„Reichsautobahnen“, die deutſche Bauinduſtrie, die Baumaſchinen⸗ und Bauſtoffindu⸗ ſtrie, alle haben ſich— Ihrem Willen gehorchend, dem Volksganzen dienend— zu einer Gemeinſchafts⸗ arbeit zuſammengefunden, deren Ergebnis dieſe tau⸗ ſend Kilometer Straßen ſind. Wir haben nicht nur Millionen von Kubikmeter Boden bewegt, Beton hergeſtellt, Mauerwerk auf⸗ gerichtet; größer als oͤie materielle Leiſtung iſt die kulturelle und politiſche Bedeu⸗ tung dieſes Rieſenwerkes. Jeder Kilometer Baufortſchritte brachte beſſeres handwerkliches Kön⸗ nen, höhere Baukultur, vollkommenere Technik, wurde zur Stufe in der weiteren Entwicklung. Aber nicht nur das Werk ſelbſt entwickelte ſich während der Arbeit, auch der deutſche Arbeiter iſt mit dieſem großen 8 Werk gewachſen. Es ſtehen heute an den Straßen Adolf Hitlers rund 130000 Mann auf den Bauſtellen und rund 120 000 Mann in den Steinbrüchen, Lieferwerken und Neben⸗ betrieben. Die 700 erſten Arbeiter, die damals mit dem Führer in Frankfurt angetreten ſind, waren ſorgenvolle Arbeitsloſe, die jahre⸗ lang ihre vergeblichen Gänge zum Arbeitsamt ge⸗ macht hatten, um im erbärmlichen Stempelvorgang Almoſen zu holen. Ihre Frauen und Kinder lebten in ungenügender Ernährung; ein von Jahr zu Jahr ſchwärzeres Schickſal entwickelte ſich vor ihnen, und mancher hat in dieſen Jahren zuvor Arbeitskraft und Arbeitsfreude, Geſundheit und Lebensmut ver⸗ loren. Gewaltig iſt der Eindruck der fer⸗ tigen Straßen, bewundert wird die Kühnheit der Brückenbauten, die Vollendung der Technik und die Harmonie mit der Landſchaft. Aber all dieſe äußeren Erſcheinungen treten weit zurück hinter der Achtung vor dem unermüdlich zähen Fleiß des deutſchen Arbeiters, der mit einer un⸗ endlichen Kleinarbeit Schippe um Schippe aum großen Werk geſchaufelt, Rollwagen um Rollwagen gefüllt und Stein auf Stein ge⸗ ſetzt hat und durch die Arbeit ſeiner treuen deutſchen Hand aus Boden und Stein ein Werk ſchuf, das ewig zeu⸗ gen wird von der gewaltigen Leiſtungsfähigkeit eines geeinten, fleißigen Volkes unter großer Führung. Dem perſönlichen Eingreifen des Führers ver⸗ dankt der deutſche Arbeiter ſeine muſtergültigen Lager. Eine Reihe von Zulagen, die die frühere Zeit nicht kannte, ergänzen den Lohn im Intereſſe der Familienverſorgung und des Familienlebens. Die Reichsautobahner haben in ihren Lagern ihr eigenes Reichsautobahn⸗Theater zur Unterhaltung am Feierabend. Aus dem kummervollen, unter⸗ ernährten Arbeitsloſen der früheren Zeit iſt eine ſtolze, kraftvolle, leiſtungsfähige und arbeitsfreudige Arbeiterſchaft gewor⸗ den, die ſich mit Stolz„Reichsautobahner“ nennt. Der Kreis derer, die den Segen dieſer Arbeit ge⸗ nießen, geht aber weit über die direkt beim Bau be⸗ ſchäftigten Werkleute hinaus: Die zuſammengebrochene deutſche Bauinduſtrie bekam wieder Boden unter die Füße. Die Steinin duſtrie, die in den ärmſten Ge⸗ genden Deutſchlands zu Hauſe iſt, iſt wieder voll be⸗ ſchäftigt. Die Zementin duſtrie liefert mehr als ein Drittel ihrer Geſamtproöuktion der früheren Jahre heute jährlich für die Reichsautobahn. Die Baumaſchineninduſtrie hat bei intenſiver Beſchäftigung die modernſten und leiſtungsfähigſten Straßenbangeräte geſchaffen und erobert ſich damit in ganz großem Umfange Abſatz im Ausland. Dabei brachte dieſe ungeheure Arbeitsbelebung durch den Bau der Straßen des Führers keinen vermehrten Rohſtoffbedarf aus dem Aus⸗ lande, da die Durchführung des großen Baupro⸗ gramms ausſchließlich auf heimiſchen Bau⸗ und Roh⸗ ſtoffen aufgebaut iſt. Die ſtärkſte Anregung durch den Bau der Stra⸗ ßen des Führers hat aber wohl die Automobil⸗ (Fortſetzung ſiehe Seite 2) ſchen Bank, hat die Regierung in voller Ueberein⸗ ſtimmung mit der Anſicht der Niederländiſchen Bank beſchloſſen, vom 27. September ab die Aus⸗ fuhr von Gold zu verbieten, falls dieſe Ausfuhr nicht gedeckt iſt durch ein authentiſches Zertiſi⸗ kat der Niederländiſchen Bank. Des weiteren wird die Effektenbörſe am Montag. dem 28. und Dienstag, dem 20. September, geſchloſſen ſein. Nähere Mitteilungen über die Abſichten der Re⸗ gierung werden am Montag, dem 28. September, veröfentlicht werden.“ Angleichung der Lira? Keine einſchneidenden Währungsmaßnahmen Italiens — Rom, 26. September. Zu der Abwertung des franzöſiſchen Franken iſt am Samstagabend von zuſtändiger italieniſcher Seite nochmals erklärt worden, daß einſchneidende Maßnahmen Italiens nicht bevorſtehen, wenngleich Erwägungen über die Möglichkeit einer gewiſſen Angleichung der Lira im Gange ſeien. Die Abwertung des franzöſiſchen Franken wird in den italieniſchen Bankkreiſen und in den zu⸗ ſtändigen Miniſterien ſehr ruhig aufgenommen. Polen hält den Zlomkurs aufrecht — Warſchan, 27. September. Zur Abwertung des franzöſiſchen Franken be⸗ merkt die halbamtliche Nachrichtenagentur„Iskra“, daß die polniſchen Finanzkreiſe durch die beſchloſſene Angleichung des Frankenkurſes an die angelſächſiſche Valuta nicht überraſcht worden ſeien. Das Ab⸗ kommen Frankreichs mit England und dͤen Vereinig⸗ ten Staaten werde zur Klärung und Säuberung der Geloͤverhältniſſe in der Welt beitragen. Auf die polniſchen Valutaverhältniſſe könne die Frankſenkung keinen Einfluß haben, da Polen ſeit dem Frühjahr eine ſtaatliche Kontrolle über den Deviſenhandel und Goldhandel ausübe und dadurch den Abfluß von Gold aus der Bank von Polen zu Spekulationszwecken verhindert habe. Die finanzielle Lage Polens ſei in der letzten Zeit durch das Anwachſen des Goldvorrates in der Bank von Polen und durch die Beruhigung des privaten Geld⸗ und Kreditmarktes infolge des Gleichgewichts des Staatshaushalts gefeſtigt worden. Polen ſei da⸗ her in der Lage, weiterhin ſeine bisherige ſtabiliſierte Valutapolitik durchzufüh⸗ ren, die polniſche Regierung ſtehe weiterhin mit aller Entſchiedenheit auf dem Standpunkt, den bis⸗ herigen Zloty⸗Kurs aufrechtzuerhalten. Beſtürzung in der Schweiz — Baſel, 26. September. Die Mitteilung des Bundesvates, daß„der Schweizer Franken den führenden Weltvaluten an⸗ genähert werde“, wurde in Baſel am Samstagabend durch Extrablätter bekanntgegeben, in denen es heißt, daß der Beſchluß der Regierung nur mit Beſtürzung entgegengenommen werden könne. Dieſer Feſtſtellung fügen die„Baſler Nachrich⸗ ten“ die Bemerkung hinzu, daß die kritiſche Lage, in die der franöbſiſche Franken durch die unmögliche Wirtſchaftspolitik der Volksfront⸗ Regierung hineingeraten ſei, in der Schweiz bekannt war. Dies wäre jedoch kein Grund geweſen, an der Feſtigkeit der Schweizer Währung zu zwei⸗ feln. Die Schweizeriſche Nationalbank ſei Goldabzü⸗ gen gegenüber gerüſtet geweſen. Nachdem jetzt der folgenſchwere Entſchluß gefallen ſei, ſei es mehr als je notwendig, daß in Bern mit feſter Hand regiert werde. Ohne dieſe feſte Hand könne ſich der Beſchluß in ganz verhängnisvoller Weiſe auswirken. —..—..—.—..—ĩr———— HEUTE SONOERSEILAdE Mannheim ⸗ Heidelberg ⸗ Bruchsal die neue badische Reichsautobahnstrecke ——— ——— ———————————— ———————— 2. Seite/ Nummer 447 (Fortſetzung von Seite.) induſtrie erfahren. Die Anregungen, die dieſe neuen Straßen dem Kraftfahrer bringen, zeigen ſich am Verkehr auf dieſen Straßen. Die ſtärkſt befah⸗ renen Landſtraßen in Deutſchland trugen bisher einen Tagesverkehr von—9000 Fahrzeugen. Wir haben das Doppelte an der Autobahn erwartet, ein —6facher Verkehr hat ſich ergeben. Auf der Reichs⸗ autobahn München— Landesgrenze wurde vor vier Wochen in 24 Stunden ein Verkehr von 14000 Fahr⸗ zeugen in einer Richtung gezählt. Davon paſſierten zwiſchen 6 und 8 Uhr abends 3152 Kraftfahrzeuge die Zählſtelle, d. h. alle zwei Sekunden ein Fahrzeug. Und wenn heute einige Menſchen mit ſorgenvol⸗ lem Ausdruck unken, ja, die Autobahn, aber wo blei⸗ ben das Benzin und der Gummi, den wir nicht be⸗ ſitzen, ſo können wir nur ſagen: Nach dem Willen des Führers wurden in 900 Arbeitstagen 1000 Km. Reichsautobahnen gebaut, obwohl viele nicht daran glaubten, nach dem Willen des Führers wird für eine weitere große Zahl von Volksgenoſſen der Volks⸗ wagen entſtehen und nach dem Willen des Führers wird der deutſche Kraftfahrer auch das Benzin und den Gummi haben, den er braucht. Der Kleinmut der ewig Aengſtlichen kann unſeren Glauben nicht ſtören, daß wir die vom Führer geſteckten Ziele alle und in höchſter Vollendung erreichen. Mein Führer! Zu gleicher Zeit, in der hier bei Breslau die Arbeiter dieſer Bauſtelle und die Ab⸗ ordnungen der Arbeitskameraden aus dem Reich an⸗ getreten ſind, ſtehen draußen in allen Gauen die Arbeiter auf ihren Bauſtellen, haben zum heutigen Tag 430 Kilometer Teilſtrecken verkehrsbereit gemacht, und warten auf das Wort ihres oberſten Bauherrn. Mit dem Dank an alle Arbeitskamera⸗ den und Mitarbeiter in den Betrieben, im Unter⸗ nehmen„Reichsautobahnen“, in den beteiligten In⸗ duſtriezweigen und Behörden melde ich die Fertig⸗ ſtellung der erſten tauſend Kilometer Ihrer Straßen. Es ſind mit dem heutigen Tag befahrbar: Auf der Strecke München— Berlin 121 Kilo⸗ meter, die ganze Strecke Berlin— Stettin mit 117 Kilometer, zwiſchen Berlin— Hannover 170 Kilo⸗ meter, zwiſchen Bremen— Hamburg 71 Kilometer, im Rheinland 33 Kilometer, die zuſammenhängende Strecke Nauheim— Frankfurt— Mannheim— Hei⸗ delberg— Bruchſal mit 156 Kilometer, in Württem⸗ berg 21 Kilometer, von München bis zur Alpen⸗ ſtraße 100 Kilometer, in Sachſen 73 Kilometer, in Oſtpreußen 35 Kilometer, in Schleſien 103 Kilometer. Der deutſche Bauarbeiter und ſeine Kameraden danken Ihnen für die erhaltene Arbeit an einem großen Werk von ewigem Beſtand. Mein Führer! Ich bitte Sie, an der Spitze der Arbeiter dieſer Bauſtelle und der Arbeiterabordnun⸗ gen aus dem ganzen Reich den tauſendͤſten Kilometer als Erſter zu befahren.“ Während der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen ſprach, verſuchte ein Jungvolk⸗ junge den Platz vor der Rednertribüne zu über⸗ queren, wurde aber von einem SS⸗Mann aufgefan⸗ gen und brach darob in Tränen aus. Der Führer ließ einen SS⸗Mann zu dem Jungen hinſchicken, um ihn zu tröſten und ihm mitzuteilen, daß er bei Schluß der Feierlichkeit zu ihm kommen möge. Unter der Anteilnahme aller Anweſenden wird er dann ſpäter von dem⸗Führer auf der Tribüne empfangen und mit einen gelinden Backenſtreich geehrt. AsAls Dr. Todt geendet hatte und der Jührer vor das Mikrophon tritt, brauſen ihm ſtürmiſche Heilrufe entgegen. Mehrmals werden ſeine Ausfüh⸗ rungen von Beifallskundgebungen unterbrochen. Seine Schilderung, welchen Widerſtänden vor der Machtübernahme der Plan eines Baues von Reichs⸗ autoſtraßen begegnet ſei, löſt größte Heiterkeit aus und beweiſt erneut, welch große Geſinnungs⸗ wandlung im deutſchen Volk vor ſich gegan⸗ gen iſt. Brauſende Begeiſterung löſt die Ankündi⸗ gung des Führers aus, daß in fünf Jahren die erſten 5000 Kilometer Reichsautobahn fix und fertig ſein werden ſowie die weitere Ankündigung, daß in 18 Monaten das Land vor jedem Zwang zur Benzineinfuhr frei werde. Nach den Schlußausführungen des Führers ſetzt ſtürmiſcher Beifall ein. Generalinſpektor Dr. Todt beſchließt den Feſtakt mit einem„Sieg Heill“ auf den Führer, in das die rieſige Menſchenmenge begeiſtert einfällt. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied bilden den Abſchluß des eigentlichen Feſtaktes, worauf der Führer ſich zu den Abordnungen der 15 oberſten Bauleitungen begibt. Nur mit größter Mühe kann die Abſperrung die Volksgenoſſen zurückhalten. Im⸗ mer ſind der Führer und ſeine Begleitung mitten im größten Gedränge. Der Führer drückt immer und immer wieder die ſich ihm entgegenſtreckenden Hände der Arbeiter. Für jeden hat er ein freundliches Wort, er erkundigt ſich nach ihrem Befinden, wo herſtammen und läßt ſich mit ihnen in Geſpräche ein, die nur dadurch ab⸗ gekürzt werden, daß ſich die nächſtſolgenden Arbeiter nicht verbergen können, ebenfalls vom Führer ange⸗ ſprochen zu werden. Zwiſchen den Arbeitern haben ſich Jungen und Mädel durchgedrängt und ſtehen nun mit einem Male vor dem Führer. Er erblickt ſie, zieht ſie an ſich heran und fragt ſie, wo ſie herkommen, wie ſie heißen und wie ſie es fertiggebracht haben, ſich durch⸗ zuſchlängeln. Liebevoll ſtreichelt er ihre Wange. Als der Führer ſeinen Wagen beſteigt, brauſen erneut toſende Heilrufe auf. Unter dem Jubel der Zehntauſenden ſetzt ſich die Wagenkolonne in Bewe⸗ gung und um 12.46 Uhr zerreißt der Wagen des Führers das Band, womit der 1000. Kilometer der Reichsautobahn dem Verkehr freigegeben iſt. Als ſich die mit Grün geſchmückten Laſtkvaftwagen mit den Arbeiterabordnungen nähern, nahm der Führer in ſeinem Wagen Auſſtellung und dann fuhren faſt eine halbe Stunde lang die Wagen an ihm vorbei, beſetzt mit freudig erregten Arbeitern, die ihm leuchtenden Auges ihre Huldigungen dar⸗ brachten. In zuerſt langſamer Fahrt wurde damit erſtenmal die Reichsautobahn befahren. zum An der Spitze der Führer mit ſeiner Begleitung, hin⸗ ter ihm die Ehrengäſte, die Vertreter der Partei, der Wehrmacht, der Behörden uſw., denen die Laſtkraft⸗ wagen mit den beim Bau der Reichsautobahn be⸗ Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. September 1936 ——— In Paris: Kein Vertrauen zur Abwertung „Einer der ſchlimmſten Zuſammenbrüche der parlamentariſchen Geſchichte“ — Paris, 26. September. Die Miniſter haben die Währungsreformvorlage und die ſie begleitenden Geſetze ſo weit ausgearbei⸗ tet, daß der Finanzminiſter ſie Montagvormitta vor den Vertretern der Mehrheitsparteien un Sonntagnachmittag vor dem Finanzausſchuß der Kammer erläutern kann. BVon den in Ausſicht genommenen Maßnahmen werden beſonders hervorgehoben: Gründung eines Stabiliſierungsfonds von 10 Milliarden Franken, Beſchlagnahme des in Privatbeſitz befindlichen Goldes, Gewinnſteuer auf ausländiſche Deviſen, Hilfe für Kleinrentner, Ruhegehaltsempfänger und Kriegsteilnehmer, Angleichung der Gehälter an die Lebenshaltungskoſten oder, richtiger ge⸗ ſagt, Schaffung einer gleitenden Gehalts⸗ und Lohnſkala. Nicht alle Maßnahmen werden mit der Währungs⸗ reformvorlage verabſchiedet. Ein Teil ſoll in den Staatshaushaltsplan eingebaut werden. Vorge⸗ ſehen ſind ferner Verordnungen über eine Reihe von Zollmaßnahmen. Die Beratung des Finanzaus⸗ ſchuſſes der Kammer wird ſich vorausſichtlich bis in die ſpäten Abendſtunden des Sonntag hinziehen. Die Frankabwertung bildet in Paris ganz all⸗ gemein das Tagesgeſpräch. Das in der Bevölkerung verbreitete Gerücht, daß die Banken längere Zeit geſchloſſen werden würden, wird vom Finanzmini⸗ ſterium als unrichtig bezeichnet. Hingegen trifft es zu, daß Beamte der Deviſenabteilung des Finanzmini⸗ ſteriums in den Großbanken bereits Nachfor⸗ ſchungen nach Deviſenguthaben anſtellen. Das allgemeine Urteil, ſoweit man von einem ſolchen überhaupt ſprechen kann, läßt ſich auf ſolgende Formel bringen. Der Erfolg der Abwertung iſt noch in keiner Weiſe ſichergeſtellt. Selbſt ausgeſpro⸗ chene Anhänger der Abwertung weiſen darauf hin, daß dieſe Maßnahme, um wirkſam zu ſein, eigent⸗ lich viel früher hätte durchgeführt werden müſſen. Der frühere Miniſterpräſident Flan din, ein Fachmann in finanz⸗ und währungstechniſchen Fra⸗ gen, verurteilt die Abwertung und ſagt ihren ſicheren Mißerfolg voraus. Auch die Pariſer Abenopreſſe die allerdings innerpolitiſch der Volksfrontregierung nicht gewogen iſt, bringt ihre Beſorgnis zum Ausdruck. Dem„Temps“ will es nicht einleuchten, daß das ſogenannte internationale Währungsabkom⸗ men die Stabiliſierung des Franken verbürge. Die Regierungen von Waſhington und Lon don hätten lediglich verſprochen, ſoweit wie möglich die ſogenannte Angleichung des Franken nicht zu ſtören. Ein⸗ſolches Berſprechen ſei gewiß beachtlich, aber eine formelle Zuſage liege nicht vor. *Om Gegenteil, beide Regierungen verſicherten, daß ſie auf währungspolitiſchem Gebiete gezwungen ſeien ‚ihren inneren Bedürfniſſen Rechnung zu tragen. Mit anderen Worten, daß ſie ihre Währungs⸗ unabhängigkeit zu behalten gedächten. Wenn man alſo von„Angleichung“ ſpreche, ſo verge⸗ waltige man den Sinn des grundſätzlichen Ab⸗ koommens. Man habe es mit einer Abwertung zu tun ohne Rückkehr zu einem internationalen Syſtem feſter Währungen. Die engliſche Preſſe weiſe bereits darauf hin, daß die internationale Stabiliſierung noch ſehr unſicher ſei. Der„Temps“ fragt außerdem, was die Betonung des gemeinſamen Willens, den Frieden zu wahren, mit der währungstechniſchen Frage zu tun habe. Im übrigen nennt er die Ab⸗ wertung eine äußerſt ungerechte und ſchmerzvolle Maßnahme. Sie könne, für ſie genommen, nicht als eine paſſende Reform gelten, ganz gleich. mit welch verſchwommenem internationalem Material man ſie zu verbürgen verſuche. Die„Liberté“ läuft Sturmgegen die Volks⸗ front, die die Abwertung einer energiſchen Her⸗ ſtellung der Ordnung vorziehe. Frankreich laſſe ſich jetzt nach ſeiner Politik auch ſeine Wirtſchaft vom Ausland ins Schlepptau nehmen. Die Abwertung des Franken ſei gegen alle Verſprechungen der Re⸗ gierung und in aller Sille vorbereitet worden zum Schaden der großen Maſſe der Sparer, der Ruhe⸗ gehaltsempfänger und der ehemaligen Frontkämpfer. Das Parlament werde am Montag einen der ſchlimmſten Zuſammenbrüche der parla⸗ mentariſchen Geſchichte abzuurteilen haben. Das„Journal des Debats“ ſchreibt, die Regie⸗ rung habe das Gegenteil von dem getan, was not⸗ wendig war. Sie ſuche ſich ſo aus der Klemme zu ziehen, in die ſie ſich und damit die Franzoſen ge⸗ zogen habe. Sechs Monate Volksfrontregierung hätten das Ergebnis ihrer Arbeit zur Erhaltung der Währung vernichtet. Das Parlament ſtehe vor einer äußerſt ernſten Frage. In der Kammer ſeien viele Gruppen, beſonders die Radi⸗ kalſozialiſten, Gegner der Abwertung. Der Senat habe ſich immer faſt geſchloſſen gegen eine ſchwan⸗ kende Währung ausgeſprochen. Das Miniſterium Blum verlange jetzt von ihm, eine nicht leichte Ver⸗ antwortung mitzuübernehmen. Hervorgehoben zu werden verdiene die politiſche Seite der Frage. Das Ergebnis der Abwertung hänge ab von den poli⸗ tiſchen und ſozialen Bedingungen, unter denen ſie durchgeführt werde. Dementſprechend könnten die Folgen oͤes Regierungsbeſchluſſes Frankreich noch viele recht ſchwierige Tage bringen. Anſturm auf Sachwerte! Die erſte Folge der Franken⸗Abwertung ei w—Paris, 26.September. Am Samstagnachmittag ſetzte in Paris ein An⸗ ſtürm auf Sachwerte ein Alle Geſchäſte waren über⸗ füllt; ſtellenweiſe konnten die Verkäufer dem An⸗ drang der Kunden kaum ſtandhalten. Die Waren⸗ —* Gerede um die Abrüſtung Die Ausſprache in der Völkerbundsverſammlung— Rede des franzöſiſchen Außenminiſters — Genf, 26. September. In der allgemeinen Ausſprache in der Völker⸗ bundsverſammlung ſprach am Samstagvormittag als erſter Reoͤner der franzöſiſche Außenminiſter Delbos. Er knüpfte an die Rede Edens an, aus der ſich ergebe, daß der Glaube an den Völkerbund keine ausgeſprochene franzöſiſche Auffaſſung ſei. Der Gegenſatz der Weltanſchauungen drohe Europa in zwei feindliche Lager zu ſpalten. Den Ausweg aus dieſer Lage bilde der Völkerbund, wo alle Empfin⸗ dungen, Ueberlieferungen, alle kulturellen Formen vertreten ſeien. Das Eintreten der franzöſiſchen Re⸗ gierung für die Nichteinmiſchung ſei von allen Län⸗ dern, an die ſich Frankreich gewandt habe, ohne Un⸗ terſchied der Regierungsform, gebilligt worden. Zu den übrigen Problemen Europas und der Welt über⸗ gehend, erklärte Delbos,„der Locarnovertrag ſei am 7. Mätz von Deutſchland verleugnet worden“. Die am 7. März begonnene Kriſe ſei noch nicht be⸗ endet. Vielleicht ſei oͤurch ihre lange Dauer die Lö⸗ ſung ſchwieriger geworden. Die franzöſiſche Regie⸗ rung ſei nach wie vor zu Abmachungen bereit, die die Sicherheit aller intereſſierten Staaten gewährleiſten und damit zum europäiſchen Frieden beitragen. Zu ſeiner Freude werde die Notwendigkeit der regiona⸗ len Ententen immer allgemeiner anerkannt. Delbos betonte ſodann, daß Frankreich neben einer politiſchen Entſpannung gleichzeitig eine FFPPPPCPPPPPPooP ſchäftigten Arbeitern und die anderen Fahrzeuge folgten. Um 13.30 Uhr iſt Koſtenblut erreicht, wo der Führer die Vorbeifahrt der ihm folgenden Wa⸗ gen abnahm. Zu Tauſenden hatte ſich die Bevölke⸗ rung eingefunden, die den Führer jubelnd begrüßte. Dann ſetzte ſich die lange Wagenreihe wieder in Bewegung, um nun im beſchleunigten Tempo die zweite Hälfte der 91 Km. langen Strecke zu befah⸗ ren. Inzwiſchen hatten ſich von der Anſchlußſtelle in Liegnitz aus in Richtung Breslau motoriſierte For⸗ mationen der Wehrmacht in Bewegung geſetzt, die etwa 5 Km. vor Koſtenblut auſ der entgegengeſetzten Seite der Autobahn am Fühter vorbeifuhren. In ſchneller Fahrt wurde nun die Anſchlußſtelle Liegnitz erreicht, wo wieder zu Tauſenden die an der Strecke Aufſtellung genommen te. Der Führer fuhr dann mit ſeiner Begleitung noch den letzten Teil der Strecke ab, um dann von Kaiſers⸗ waldau aus die Rückfahrt anzutreten. wirtſchaftliche Entſpannung wünſche. Er halte beides für untrennbar. Die Sicherung des Friedens der Völker und die Vermehrung ihres Wohlſtandes ſeien zwei ſich ergänzende Seiten der gleichen Aufgabe. In dieſer Ueberzeugung habe Frankreich mit England und den Vereinigten Staa⸗ ten Beſprechungen aufgenommen, deren Abſchluß ſo⸗ eben bekannt geworden ſei. Die politiſche und die wirtſchaftliche Entſpannung würde, wie der Wirtſchaftsausſchuß des Völkerbun⸗ des mit Recht feſtſtelle, ſtark erleichtert werden, wenn die Welt nicht unter der Laſt der Rüſtungen zu ſeuf⸗ zen hätte. Vor noch nicht drei Monaten habe der franzöſiſche Miniſterpräſident an dieſer Stelle ſeinen Wunſch nach einem Abkommen ausgeſprochen. Dieſer Wunſch ſolle nicht platoniſch bleiben. Die franzöſiſche Re⸗ gierung habe erſt kürzlich betont, daß ſie jeder inter⸗ nationalen auf Gegenſeitigkeit und Billigkeit be⸗ ruhenden Regelung der Rüſtungsfrage beitreten würde. In Anknüpfung an die Genfer Arbeiten für ein Abkommen über Waffenherſtellung und ⸗handel habe ſie die innere Geſetzgebung geändert, die jetzt die Kontrolle oder die Verſtaatlichung der Kriegs⸗ induſtrie vorſehe. Ermutigt durch die Ueberein⸗ ſtimmung ihres Vorgehens mit der Stellungnahme verſchiedener Regierungen gegenüber dem Völker⸗ bundsſekretariat beantrage ſie jetzt, das Büro der Abrüſt ungskonferenz aufs neue mit der Frage zu befaſſen. Nach der Meinung der franzöſiſchen Regierung laſſe ſich ein Arbeits⸗ plan in drei Worten zuſammenfaſſen, die drei auf⸗ einander folgende Epochen bezeichnen: Kontrolle, Begrenzung, Herabſetzung. Die Offenlegung der Militärausgaben, die un⸗ verſchleierte Bilanz der Angriffs⸗ und Ver⸗ teidigungswaffen jedes Staates und die in jedem Augenblick erreichte Entwicklung ſeien unerläßliche Anhaltspunkte. Dann könne man eine verhältnis⸗ mäßige, gleichzeitige und progreſſive Herabſetzung der Rüſtungen ins Auge faſſen. Nach Delbos ſprach der norwegiſche Außen⸗ miniſter Dr. Koth, der den Sorgen der kleinen Länder angeſichts des Wettrüſtens Ausdruck gab. Norwegen wünſche, daß der Völkerbund die Be⸗ mühungen um eine Abrüſtung wieder aufnehme. Die Verſöhnung der Gegenſätze könne nicht ohne die Mitwirkung der Länder herbeigeführt werden, die heute außerhalb des Völkerbundes ſtänden. Nach einer Rede des Vertreters von Panama wurde die Sitzung auf Montag vertagt. häuſer gaben bekannt, daß ſie trotz der Abwertung keine Preiserhöhung vornehmen würden. Auf den großen Boulevards ſah man eine Lange Reihe von Kraftdroſchken dicht beſetzt von lachenden und ſingenden jungen Leuten. Die Inſaſſen ſchwenk⸗ ten gelbe Fahnen und rieſen den zahlreichen Zu⸗ ſchauern zu: Freut euch mit uns! Umarmt euch! Man bat uns betrogen!“ Es handelte ſich offenſichtlich um eine Kundgebung rechtsgerichteter Kreiſe gegen die Abwertungsmaßnahmen der Regierung. Die Poli⸗ zei hatte keine Veranlaſſung, einzugreifen. Das vom Miniſterrat ausgearbeitete Abwer⸗ tungsgeſetz wird von der⸗Regierung dem Parlament am Montagfrüh zur Beratung und Beſchlußfaſſung vorgelegt werden. Um eine ſchnelle Durchberatung zu ermöglichen, werden am Sonntagnachmittag die Kommiſſionen des Senates und der Kammer zur Prüſung der Vorlage und zur Anhörung des Fi⸗ nanzminiſters und des Miniſterpräſidenten zuſam⸗ mentreten. Leon Blum ſcheint endoͤgültig auf ſeine geplante Reiſe nach Genf verzichtet zu haben, um die Abwertungsvorlage perſönlich vor dem Parlament vertreten zu können. Erxklärung Blums zur Frankenabwertung — Paris, 26. September. Miniſterpräſident Blum gab am Samstag den Vertretern der Preſſe eine Erklärung ab. Die gleichzeitige Veröffentlichung in London, Wa⸗ ſhington und Paris des gleichen Schriftſtückes ſei ein beachtliches Ereignis. Zum erſtenmal in der Geſchichte der drei Großmächte hätten dieſe der öffentlichen Weltmeinung durch ein öffentliches Schriftſtück von ihrem Willen Kenntnis gegeben, gemeinſam ſich für die Wiederherſtellung nor⸗ maler Wirtſchaftsbeziehungen in der Welt einzu⸗ ſetzen, um zur wirtſchaftlichen Befriedung beizutra⸗ gen, die die Vorausſetzung für die politiſche Be⸗ friedung ſei Dieſen Sinn hätten die Verfaſſer der Erklärung ihr ſelbſt gegeben. Blum verwies in dieſem Zuſammenhang auf die Erklärungen Morgenthaus an die amerikaniſche Preſſe, auf die ausländiſchen Preſſeſtimmen und ins⸗ beſondere auf den Eindruck, den die Veröffentlichung der gemeinſamen Erklärung in Genf gemacht habe. Er glaube, ſo wiederholte Blum, daß das ein beachtenswertes politiſches Ereignis dar⸗ ſtelle. Das Vorgehen der drei Großmächte werde von dieſen nicht als ausſchließlich betrachtet, denn ſie hofften, daß alle Völker ſich ihm an⸗ ſchließen würden. Es treffe nicht zu, daß die Währungsangleichung Frankreich von England und Amerika aufgezwun⸗ gen worden ſei. Die erſten Beſprechungen zwiſchen den oͤrei Mächten lägen ſehr weit zurück und die erſte Fühlungnahme habe im Juni gefunden. Von Anfang bis Ende ſeien die Ver⸗ handlungen in freundſchaftlichſtem Geiſte geführt worden. Er ſei überzeugt, daß durch die Währungs⸗ angleichung die Herſtellungskoſten verringert werden könnten, und daß durch die Kapitalflüſſigkeit eine Senkung des Zinsſatzes möglich ſein werde. Er ſehe keinen Grund dafür, daß die Währungsmaßnahme der Regierung das Anziehen der Einzelpreiſe zur Folge haben müßte. Trotz allem berechtigten Opti⸗ mismus in dieſer Richtung bezeichnete der Miniſter⸗ präſident gewiſſe vorbeugende Schutzmaßnah⸗ men zugunſten des Verbrauchers als zweckmäßig. Iſt das der Anfang vom Enöe? Hohe Beamte der Madrider Regierung ſuchen in der argentiniſchen Botſchaft Schutz — Buenos Aires, 26. September. Das Außenminiſterium gab bekannt, daß hohe Beamte der Madrider Regierung, deren Namen nicht genannt werden, die argentiniſche Bot⸗ ſchaft um Aſyl gebeten haben. Der ſtellver⸗ tretende Außenminiſter Dr. Caſtillo erklärte auf Be⸗ ſragen:„Es hat den Anſchein, als ob die ſpaniſche Regierung die Kontrolle über die Lage verliert.“ Die um Schutz bittenden Madrider Beamten ſollen auf ihren Wunſch auf dem argentiniſchen Kreuzer„5 de Mayo“, ber in Alicaute liegt, gebracht werden. Der Kampf um Toledo — St. Jean de Luz, 27. September. Durch ein geſchicktes ſtrategiſches Manöver iſt es, wie der nationaliſtiſche ſpaniſche Rundfunk meldet, dem Oberſt Yague gelungen, nördlich von Toledo vorzudringen. Dieſe kühne Umgehung hat den roten Milizen vor Toledo den Rückweg nach Madrid abgeſchnitten. Es ſteht ihnen nur noch der Rückzug nach Oſten offen. Die endgül⸗ tige Befreiung Toledos und der heldenmütigen Ka⸗ detten, die ſeit 68 Tagen im Alkazar eingeſchloſſen ſind, kann ſomit in kürzeſter Friſt erwartet werden. Die Bombardierung Bilbaos iſt am Samstag den ganzen Tag über fortgeſetzt worden. Die meiſten Gebäude ſtehen in Flammen. In der Provinz Avila haben die Truppen des Generals Mola la Canada genommen, dem eine beſondere Bedeutung zukommt, weil es der höchſtgelegene Punkt des ganzen Kampfabſchnittes iſt. Der größte Teil der erbeuteten Waffen war franzöſiſcher und tſchechiſcher Herkunft. In einer Bekanntmachung der Stadtverwaltung von Madrid wird der Bevölkerung verboten, künf⸗ tig mehr als 60 v. H. des normalen Waſſerverbrauchs zu verbrauchen. Es fehle zwar nicht an Waſſer, wohl aber habe man zahlreiche Mißbräuche feſtſtellen können. Wie der Sonderberichterſtatter des„Seculo“ aus Torrijos meldet, verſuchten die Marxiſten Ma⸗ queda zurückzuerobern. Nach einſtündigem Kampf konnten ihre Angriffe zurückgeſchlagen werden. Hauptſchriftlelter und verantwortlich Politik: Dr. Alois Binbaner Verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i..: Dr. Alois Winbaur ⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bode— Lokaler Teil: Dr. Frig Hammes ⸗Sport; Willy Müller-Südweſtdeutſche Umſchau Gericht und Bilderbienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und Batlt Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Frih Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftlettung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friebenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1936. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20800 Ubendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20400 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Veiträge leine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückvorto 2 v. Seite/ Nummer ar Mannheim, 28. September. Tendenz: Herbſtlich Ein völlig verregneter Sonntag . Noch kühler, noch unfreundlicher als das Wochen⸗ end, ſo begann der Sonntag, ſo zeigte er ſich tags⸗ über. Strichregen ſandte er reichlich herab, der ſich am Nachmittag zum allgemeinen Landregen verdich⸗ tete. Die wettervorausgeſagten„gelegentlichen Auf⸗ heiterungen“ beſchränkten ſich bis zum Mittag auf allzugelegentliches Höherziehen und ſparſames Lich⸗ terwerden der Wolkenwände, ohne doch der Sonne freie Bahn zu machen. Auch ſolange es wenigſtens von oben trocken blieb, war der Auſenthalt im Freien keinesfalls angenehm. Feuchtkalter Nordweſtwind wehte durch die Straßen, Fröſteln hervorrufend. Dieſer Kaltlufteinbruch kam zu ſchnell. Man muß ſich erſt daran gewöhnen. Verſteht ſich, daß man bei ſolchem Wetter nicht gern hinausging. Selbſt wettergewohnte Sport⸗ Ler überlegten es ſich zweimal, ob ſie es wagen ſoll⸗ ten. Dabei war geſtern eine ganze Menge„fällig“, ———————————— Jedermann kauft das Ernte⸗Dankfeſt⸗ Abzeichen! im Hockey, vor allem im Fußball und dazu die Vereinsregatten unſerer Ruder⸗ und Kanuvereine. Aber ſo verlockend ihre Treffen waren, viele, die ſonſt dabei nicht fehlten, blieben daheim oder 3 beſchränkten ſich darauf, ihr ſportliches Intereſſe (Edurch den Beſuch des Olympia⸗Lichtbildervortrages im Gloria⸗Palaſt zu bekunden. Immerhin: ſo ein Schlechtwetterſonntag hat auch ſein Gutes. Man konnte die Zeitung gründ⸗ licher leſen, als ſonſt und auch„Haſe“, der von nichts weiß, hat ſie vielleicht geſtern in die Hand ge⸗ nommen. Man konnte ſich den häuslichen Dingen * mit etwas mehr Muße widmen und den Kindern. BWeer in den kommenden Tagen umziehen wird, dem 1 erleichterte das Wetter ſeine nun ausgedehntere „Generalmuſterung“— und Nachprüfung des Um⸗ zugsplanes. Daß es denen, die„nichts“ vorhatten, nicht langweilig wurde, dafür ſorgte ſchon der Rundfunk, in dem es geſtern allerlei Nettes und überdies die Eröffnung der Reichsautobahn⸗ ſtrecke Breslau-—Liegnitz zu hören gab. Allerdings: ſo gern man in ſeinen vier Wänden blieb— ungeheizt waren ſie geſtern ſchon nicht mehr der angenehmſte Aufenthalt. Im eigenen AIntereſſe wird mancher„Herr des Hauſes“ em ie ſeiner„beſſeren Hälfte“ nach Kohlen und Holz gefolgt ſein und ein tüchtiges Feuer gemacht haben, E95 allerdings über den widerſpenſtigen, dienſt⸗ entwö nten Ofen, der qualmend oder doch ſanft riechend gegen das Ungewohnte aufbegehrt haben mag. Je nun: das ſind ſo Begleiterſcheinungen der erſten Herbſt⸗Heiztage und noch geht es nicht überall ſo einfach, wie bei der Straß en bahn, die geſtern zum erſten Male mit einer Reihe geheizter Wagen verkehrte. Erſt in den Mannheimer in — 3 man ſchmückt verzichtet n nge und auch auf den„Ständer⸗ ling“ am Weinbrunnen, der am Sonntag zum letzten Male am Marktplatz floß und ſeinen erſten Ruhetag hatte. Man begnügte ſich mit kurzer Schau⸗ fenſterpromenade, um dann, vertrieben von 9 0 aufhörlich⸗elegiſch herabfließenden. Regen 8 5 ſpieltheatern, Gaſtſtätten und Kaffees zu 00 18 den, die ſich über mangelnden Beſuch wahrlich nich beklagen konnten. Nachmittagsſtunden wagten ſich die größeren Scharen in den unwirt⸗ Schirmbewaffnet, mäntel⸗ gezwungenermaßen auf Schwacher Nah', lebhaſter Fernverkehr Bahlreiche Köc⸗Sonderzüge paſſierten Mannhein eſichts bes ſchlechten Wetters war es kein Wunber, baß der at uno kehr ſich in mäßigen Grenzen bielt. Wer ha auch ſchon Luſt, draußen im Feuchten dern— ſo ſchön die Herbſtwälder jetzt ſein mögen. Demzufolge war auch der Stadtbeſuch recht ſchwach. Der Fernverkehr wird von ſolchen Witte⸗ rungseinflüſſen kaum beeinflußt und war an Tagen recht lebhaft. Erhielt er am Samstag 8 Gepräge durch die zahlreichen Arbeitsdienſt⸗ männer, die nun zur Entlaſſung gekommen ſind und heimſuhren, ſo waren es am Sonntag die zahlxeichen K. d. F⸗Sonderzüge, die dem Fern⸗ verkehr ihren Stempel aufdrückten. So paſſierten am Sonntag folgende Ked..⸗Züge unſeren Bahn⸗ hof: Koblenz-Prien mit 1000 Perſonen, München Bullay mit 1100 Perſonen, Bergzabern-Halle mit 850 Perſonen und Dresden—Oeſtrich⸗Winkel. Ferner fuhren 1200 M annheimer Samstag früh von hier nach Stuttgart zum Beſuch des dorti⸗ gen Volksfeſtes. Aus den zugleich vorgeſehenen Wanderungen bürfte es wohl nichts geworden ſein; alber wir wpünſchen, daß die Zwölfhundert in Stutt⸗ gart dennoch auf ihre Koſten gekommen ſind. Zwei Sonderzüge brachten Mannheimer Eiſenbahner zu einer Großkundgebung nach Of fenburg. Ein Beweis dafür, daß der Nord⸗Süd⸗Verkehr auch in der Nachſaiſon immer noch recht lebhaft iſt, iſt darin zu erblicken, daß der Schnellzug Berlin—Haméurg Baſel ab Mannheim doppelt gefahren werden mußte. Polizeibericht vom 27. Seytember Foünf Verkehrsunſälle am Samstag. Im Laufe 3 ſich infolge Nichtbeachtens der Verkehrsvorſchriften 5 Verkehrsunfälle, wobei 3 Perſonen verletzt wurden. Der entſtandene Sachſchaden iſt unbedeutend. Wegen groben W gelangten 6 Perſonen zur eige. 0 auch in Zukunft leiſten. Am Sonntag vormittag bei Kilometer 1083: Die Straße iſt frei!— Mannheim-—Heidelberg—Bruchſal— Reichsſtatthalter Wagner ſpricht eierliche Eröffnung der Reichsautobahn trecke 155 bei Karlsdorf— Der Wagen des Reichsſtatthalters durchfährt am feſtlich geſchmückten Ende des neuen Ein grauer Himmel hängt am Sonntagmorgen über dem weiten grünen Land der badiſchen Rhein⸗ ebene, als wir diesmal noch über die alte Straße Schwetzingen— Waghäuſel— Graben Kurs nach Bruchſal nehmen. Es iſt erſt.30 Uhr und doch herrſcht auf der Straße bereits ein lebhafter Autoverkehr. Ungewöhnlich lebhaft angeſichts einer ſtändig dunbler werdenden Wolkenwand, die von Weſten her über den Rhein heranſegelt, und die alles andere denn einen trockenen Sonntag⸗ vormittag verheißt. Die meiſten Fahrzeuge, die in ſüdlicher Richtung mit Vollgas dahinſauſen, tragen roſa und gelbe Karten an ihren Windſchutzſcheiben, Erkennungszeichen alſo für uns, die wir auch ein ſol⸗ ches„Enblem“ am Wagen befeſtigt haben, daß hier eine große Kraftfaͤhrergemeinde ſich zum Treffpunkt Kilometerſtein 108 begeben will. In den Dörfern ſtehen bereits die Menſchen und ſehen intereſſiert den Wagen nach, die an ihnen vor⸗ beiflitzen. In Graben biegen wir ab und fahren auf der neu ausgebauten ſchönen Waldſtrecke im Bogen hinüber nach Karlsdorf, wo bereits Men⸗ ſchengewimmel und Fahnen das große Ereignis der Weihe und Eröffnung der neuen Strecke der Reichs⸗ autobahn, die ein weiterer Teil unſeres ſchönen badiſchen Landes erſchließt, ankündigen. Außf den beiden Rampen, die zum Damm der Autobahn hinauffführen, ſtauen ſich bereits die erſten Kolonnen der Fahrzeuge. Viele mächtige rote Poſtomnibuſſe fahren heran und bauen ſich am Ende des Betonſtreifens auf, hinter dem noch Sandmaſſen ſich auftürmen und Bauhütten und Maſchinen ſtehen. Hier alſo iſt das vorläufige Ende der neuen Straße, die ſich an die Bahn Frank⸗ furtMannheim—Heidelberg anſchließt, erreicht. Hakenkreuzfahnen wehen im friſchen Wind von hohen Maſten, und aus Lautſprechermund fliegen dröhnende Marſchrhythmen zu uns hinüber. Auf der ebenſo verlaſſenen alten Straße dort unten, die durch das flache, von Obſtbäumen, Aeckern und grü⸗ nen Feldern erfüllte Land hinüber zur herrlichen Barockſtadt Bruchſal führt, deſſen Türme, Kuppeln und Dächer ſich vor dem Hügelland des Kraichgaues anmutig abzeichnen, marſchieren Kolonnen heran, über denen Fahnen und Wimpel leuchten. Das frohe Schmettern der Trompeten, das dumpfe Dröhnen der Pauken und Trommeln ſchwillt an, kommt näher und näher und bald iſt aus dem Häuflein der Verſammelten eine große ſtattliche Menge geworden. Autobahnarbeiter, die an dieſem gewaltigen Werk in unermüdlicher, zäher Arbeit mitgewirkt haben, Ingenieure, Architekten und Beamte der Autobahn⸗ geſellſchaft, die ſind bier bereits verſammelt, und immer neue Kolonnen kommen hinzu: SS, SA, Polittſche Leiter, Reichsarbeitsdienſt, Luftſchutz, HS Meue Mauuheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Streckenteils als erſter das trennende Band und Jungvolk. Auch die grünen Uniforpmen von Förſtern und Gendarmen tauchen auf. Alles iſt feſt⸗ lich geſtimmt, alle Geſichter freudig bewegt, uns kann das verdrießliche Wetter nicht ſtören. Die Schlange der Fahrzeuge iſt mittlerweile zu einem gewaltigen Heerwurm angewach⸗ ſen. In langer, funkelnder Reihe ſtehen die mäch⸗ tigen Omnibuskoloſſe, die die Bauarbeiter von nah und fern herangebracht haben, und auch die Zahl der übrigen Automobile hat ſich vervielfacht. Unter den Anweſenden, die dem feierlichen Akt der Eröffnung der Bahnſtrecke beiwohnen wollen, bemerken wir zahlreiche ſührende Perſönlichkeiten der Partei, Vertreter der Behörden, der Wehrmacht, wir ſehen aus Mannheim Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeyer und Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger, weiter Oberbürgermeiſter Dr. Nein⸗ haus⸗Heidelberg und das Karlsruher Stadtober⸗ haupt. Mit klingendem Spiel warſchiert jetzt ſchneidig ein Muſikzug des Reichsarbeitsdienſtes heran und nimmt ſeitlich vom Rednerpult, das mit Tannen⸗ grün würdig geſchmückt iſt und links und rechts von den ſtraffen Geſtalten von SS⸗Männern flankiert wird, Aufſtellung. Der Badenweiler Marſch erklingt, es iſt 10.45 Uhr, Reichsſtatthalter Wagner trifft ſoeben ein und wird vom Vertreter der Oberſten Bauleitung Frankfurt begrüßt. Dieſer, Reichsbahn⸗ oberrat Kirſch, ſpricht an Stelle von Baudirektor Pückel, der an dieſem Tage bei der Einweihungsfeier der Autobahnſtrecke bei Breslau weilt, die Begrü⸗ ßungsworte. Im Namen Generalinſpektors Dr. Todts und der Reichsautobahngeſellſchaft heißt er alle Erſchienenen herzlich willkommen und gibt ſei⸗ ner Freude Ausdruck, das Werk ſo glücklich und ſtolz gelöſt zu ſehen. Ein unerhörtes Tempo habe das Wachstum der Straße beſchleunigt. Der Traditions⸗ ſtrecke Frankfurt⸗Main— Mannheim— Heidelberg ſei heute ein neues, 33 Kilometer langes Teilſtück angefügt worden. Vom Taunus bis zum Schwarzwald ſei da⸗ mit die Straße bis auf ein kleines Teilſtück fertig. Zwei 0 reine Bauzeit ſind abgeſchloſſen. Reichs⸗ * bahnoberrat Kirſch gibt dann noch einen Rückblick auf die einzelnen Phaſen der Entſtehung, nennt die vielen Arbeiten, die zur Vollendung des Werkes nötig geweſen ſind, erwähnt auch die Ver⸗ dienſte der Landſchaftsbildgeſtalter und Architekten und ſchließt mit dem Wunſch, daß ein jeder mit offe⸗ nem Auge und offenem Herzen über die neue Strecke fahren möge, die mehr als nüchterne Zahlen, ein Erlebnis ſein werde. Geſinnung, guter Geiſt und zukunftsfrohe Begeiſterung ſpiegele ſich hier im Bild der neuen Straße wider. (Reichsſtatthalter die Fertigſtellung der neuen Strecke von Kilometer 75 bis Kilometer 108 und bittet die⸗ ERRRR——————————————————————————.—......—..——..—.——.—————— Fubiläum in Käfertal 30 Fahxe Obſt⸗ und Gartenbauberein Feierſtunde und Gartenbau-Ausſtellung Anläßlich ſeines 50jährigen Beſtehens hatte der Obſt⸗ und Gartenbauverein Käfertal ſeine Mitglieder und Freunde am Sonntagvormit⸗ tag in das Gaſthaus„Zum Pflug“ zu einer ſchlichten Feier geladen. Auch viele Vertreter befreundeter Vereine hatten es ſich nicht nehmen laſſen, zur Jubiläums⸗ ſeier zu erſcheinen. Für den Jubilar begrüßte Ver⸗ einsführer Heitzmann die Gäſte und gedachte der Toten des Vereins, zu deren Ehren ſich die An⸗ weſenden von den Plätzen erhoben. Voll Stolz dürften die Käſertaler auf die Arbeit ihres Vereinf zurückblicken. Sie bedeute einen Beitrag, unſere Er⸗ nährung auf eigenem Boden ſicherzuſtellen. Nach dem Dank an alle, die am Zuſtandekommen der Ausſtellung mitgewirkt haben, nahm Gartendirektor Bußjäger das Wort, der die Glückwünſché des Oberbürger⸗ meiſters überbrachte. Rückblickend ſeien 50 Jahre wohl eine kurze Zeit; aber von den damaligen An⸗ fängen des Gartenbaus bis zu ſeiner heutigen Größe ſei es doch ein langer, arbeitsreicher Weg geweſen, für deſſen Zurücklegung jedem Verein der Dank der Volksgemeinſchaft gebühre. Aber ſo vieles ſchon er⸗ reicht ſei, unſer Ziel iſt weitergeſteckt und heißt: Frei⸗ machen von der Auslandsabhängigkeit. Das iſt nur zu erreichen, wenn ſich jeder Volksgenoſſe ſeiner Pflicht gegenüber dem Boden und Garten noch mehr bewußt werde. Hieran und an der Bindung des deutſchen Menſchen an ſeine Scholle mitzuarbeiten, bleibt auch in Zukunft Aufgabe der Gartenbauver⸗ eine, die dabei der Unterſtützung von Stadt und Gar⸗ tenverwaltung ſicher ſein dürfen. In Vertretung des Landkreiſes wies Herr Schmidt darauf hin, daß es im Rahmen ber Erzeu⸗ gungsſchlacht eine beſondere Bedeutung habe, Mit⸗ glied eines Gartenbauvereins zu ſein. Insbeſondere komme es darauf an, die Schädlingsbekämpfung im Garten und Feld weiter voranzutreiben. Die Glück⸗ wünſche der Gartenbauvereine Mannheims über⸗ brachte Bezirksgruppenführer Wahl. Er wies auf die Anfänge der badiſchen Obſtbaubewe⸗ gung hin, die in den 70er Jahren entſtand und der ſich in den 8ber Jahren auch die Regierung angenom⸗ men habe. In dieſem Zeitraum entſtanden auch die erſten Mannheimer Vereine, an deren Spitze Männer ſtanden, die aus dem Volke kamen. gung ſich heute im Lande guten Rufes erfreue. Gar⸗ tenbau bedeute Arbeit und freudig wollen wir ſie 4 166 85* Der Aufbauarbeit dieſer und des Jubilarvereins ſei es zu danken, wenn die Mannheimer Gartenbaubewe⸗ Nachdem Vereinsführer Heitzmann für die Glückwünſche gedankt und einige Mitglieder des Vereins mit trefflichen muſikaliſchen Darbietungen die Feſtverſammlung erfreut hatten, wurde nach dem„Sieg Heil“ und dem Geſang der National⸗ hymnen 8 die Ausſtellung eröffnet. Man muß ſchon ſagen: der Jubilarverein kann mit ihr Ehre einlegen. Mit denkbar großer Sorgfalt vereinigte ſie in ſich alles, was für den Obſt. und Gartenbau von Bedeutung iſt. Schon die aus⸗ gezeichnete Schmückung des Ausſtellungsſaales mit friſchem Grün und Herbſtblumen in verſchwenderi⸗ ſcher Fülle war eine Sehenswürdigkeit für ſich. Aus dieſem grünen Rahmen leuchten— auf langen Tiſchen ſauber und überſichtlich aufgebaut— die Er⸗ zeugniſſe der Käfertaler Gartenbauer hervor. Beſonders reich beſchickt die Gemüſetiſche, auf denen alles vertreten iſt, was es um dieſe Jah⸗ reszeit noch in den Gärten gibt— und das alles in vorzüglichen Exemplaren. Rieſen ⸗Weiß⸗, Braun⸗ und Rotkrautköpfe, Kürbiſſe von unwahrſcheinlicher Größe und Bohnen beachtlicher Länge künden neben vielem anderen davon, daß hier, vor Mannheims 93 vorbildliche gärtneriſche Arbeit geleiſtet wo en iſt.—* Aber nicht minder beachtlich die Obſt ſtände mit Aepfeln, Birnen, Pfirſichen und Tomaten zahl⸗ reicher Sorten und Größe, mit wahren Prachtexem⸗ plaren darunter. Dazu Weintrauben und, man ſtaune, friſche Himbeeren und Walderdbeeren aus den Gärten Käfertals. Aber nicht nur: die Erzeug⸗ niſſe werden gezeigt, ſondern auch die Hilfsmit⸗ tel, deren ſich der Gartenbauer bei ſeiner Tätig⸗ keit bedienen kann: Gartengeräte aller Art. eine kleine Baumſchule, Dünger⸗ und Samenſorten, auf⸗ klärende gärtneriſche Tabellen und Schaubilder ſowie vor allem die Mittel der Schädlingsbwekämp⸗ fung. So wurde die Ausſtellung nicht nur zu einem trefflichen Ueberblick über die Arbeit des Jubilar⸗ vereins, ſondern zugleich zur lehrreichen Schau an⸗ gewandter, neuzeitlicher Gartenbautechnik. Die Ausſtellung blieb bis zu den Abendſtunden eröffnet und währenddeſſen hatte man Gelegenheit, ſich in der Tombola ſo manchen der hübſchen Körbe und Obſtarrangements zu gewinnen. A Nachmittag erfolgte eine. 8 Beſichtigung der Käfertaler Rebanlagen, die ſich in immer kräftigerem Ausbau befinden. Ein gemütliches Beiſammenſein vereinigte am Abend Mitglieder und Freunde des Gartenbauvereins zu frohen Stunden der Beſinnlichkeit und der Aus⸗ ſprache über ihre weitere Arbeit. 85 *3 N 8 7 Er meldet dann dem deſſen Genialität Deutſchland ſo Vieles, Großes ** ſen und die Ehrengäſte, die neue Straße zu befahren. In ſchlichten, herzlichen Worten bringt ein Ver⸗ treter der Arbeiterſchaft den Stolz und die Freude ſeiner Kameraden zum Ausdruck. Dann nimmt, ſtürmiſch von den Verſammelten begrüßt, Reichsſtatthalter Robert Wagner das Wort zu ſeiner Eröffnungsanſprache, in der er u. a. folgendes ausführt: 8 „Während wir hier verſammelt ſind, um eine große Arbeit, ein gewaltiges Werk zu feiern und uns die Kraft zu neuen Leiſtungen zu holen, tobt an einer anderen Ecke Europas der Bruderkampf, Arbeiter gegen Arbeiter. Das Ergebnis eines ſol⸗ chen Bruderzwiſtes kann nur ſein, daß beide um das Ergebnis ihrer Arbeit und ihres Lebenskampfes, im das Friedensglück ihres Volkes, betrogen werden. Wir deutſchen ſchaffenden Menſchen haben andere Ziele. Der Führer hat uns von einer Fortſetzung der früheren inneren Kämpſe befreit. Wie glück⸗ lich iſt das deutſche Volk heute, im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat! Wenn wir heute das Glück haben, einen Teil dieſer Reichsautobahn dem Ver⸗ Schen Vater baufte seine N ü te bei ZEUMER wegen ihrer Güte Das große Hluſhaus in der Breſten strebe, M 1, 5 kehr zu übergeben, wollen wir unſere Herzen in Dankbarkeit zu unſerem Führer erheben und ihm verſichern, daß wir in aller Zukunft treu zu ſeiner Fahne ſtehen wollen.“ Der Reichsſtatthalter wendet ſich dann den Ver⸗ kehrsproblemen zu, die ſeit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus mit außerordentlicher Tatkraft angegriffen wurden. Die demokratiſchen Regierungen von einſt hätten ihre Löſung niemals vollbringen können. Gewiß ſei zeitweilig 3 mit Schwierigkeiten zu rechnen; das werde aber ſo bleiben, ſo lange es Völker gibt. Es liege ae der Führung, dieſe Schwierigkeiten zu überwinden. Wir ſind überzeugt, daß gerade Adolf Hitler dazu befähigt iſt, allen Schwier Hkeiten zu trotzen und ſie zu überwinden. Wir werden vor keiner Schwierigkeit kapitulieren oder jemals gar verſagen. Genau wie die Ar⸗ beiter auf dieſer Autobahnſtrecke gearbeitet haben, ſo wollen wir an unſerem Reich und an unſerem nationalſozialiſtiſchen Staat ar⸗ beiten, um dem Wohle des Volkes zu dienen. In dieſem Sinne wollen wir dieſes große Werk 9 feiern und den Willen mitnehmen zu neuer die uns zu einer Gemeinſchaft für den Führer u das Dritte Reich zuſammenſchließen ſoll.* Wieder ſpielt der Muſikzug des Reichsarbei dienſtes— dann Stille: Und aus dem Lautſprecher neben uns erklingt die Stimme Dr. Todts, der dem Führer an der Breslauer Eröffnungsſtrecke Bericht me ie aeiie e ee ter Aufmerkſamkeit hören nun die Hunderte hier an der Straße bei Bruchſal die Worte des Führers, die einen tiefen Eindruck machen und alle mit einem heißen Dankgefühl für dieſen Mann erfüllten, danken hat. Nach Beendigung der Uebertragung b ſchließen die Nationalhymnen und ein vom Reichs⸗ E) NVXX * N „Armer Mann bittet um alte Hoſe ſo batte es angefangen. Haſe's Herz iſt milde, drum wendet er ſich um zum Kleiderſchrank. Auf leiſen Sohlen ſchleicht der„Bettler“ hinterher, ritſch ratſch, ein Knoten ſtock ſauſt Haſe über'n Kopf. Dann„türmt“ der Räuber ſchwerbeladen 3 „Haben Sie denn nie geleſen, daß man fremde Leute nicht in die Wohnung läßt?“ fragte der Kriminalbeamte, nund daß man alte Kleider der RSBV. gibt, die alles 5 gerecht verteilt?“— Nein, das iſt ihm neu. Er heißt ja Haſe und weiß von nichts 7 Die warnt beizeiten: Sieh dich vor ſonſt hau'n dich Gauner über's Ohr! —* ————————————.— ———— —— ———————————— 4. Seite/ Nummer 447 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. September 1936 ſtatthalter ausgebrachtes Sieg Heill auf den Führer, das begeiſterten Wiederhall findet, die Feierſtunde an der badiſchen Bahnſtrecke. Der Wagen des Reichsſtatthalters zerreißt nun das weiße Band. und ſetzt ſich dann an die Spitze des rieſigen, endlos ſcheinenden Wagenzuges, der jetzt über die neue Straße fährt. Gleich hinter dem erſten Automobil fahren die Omnibuſſe der Reichsautobahner über das blinkende Betonband. Dann folgen die Fahr⸗ zeuge mit den übrigen Ehrengäſten. An einem Spalier von jubelnden Menſchen führt unſer Weg vorbei und auch unterwegs an jeder wuchtigen Betonbrücke, die ſich über dieſe von präch⸗ tigen Bäumen umſäumte Straße ſpannt, ſtehen be⸗ geiſterte Menſchen, ſtehen Fahnenträger im Braun⸗ hemd, grüßen freudigen Geſichts, Polizeiboamte und Förſter, Männer und Frauen, jung und alt, ſie jubeln der Wagenkette zu, die an ihnen vorüber⸗ brauſt, ſie bleiben frohbewegt auf ihrem Poſten, mag der Regen auch noch ſo bösartig herniederpraſſeln Walldorf wird ſichtbar. Bald tauchen in der Ferne hohe Fahnenmaſten auf. Wappenſchilder und Tan⸗ nengrün an einer mächtigen Brücke: Heidelberg iſt erreicht. Ueber die ſanft geſchwungene Rampe bei Wieb⸗ lingen geht es jetzt hinab und dann hat uns die valte“ Autobahn Mannheim— Heidelberg wieder Eine Fahrt, die trotz der Launen des Wettergottes ein ſchönes Erlebnis war, iſt zu Ende. ewf. Ausklang in Heiselberg Kameradſchaftliche Stunden beſchloſſen den Tag der Eröffnung ru. Heidelberg, 27. Sept.(Eig. Drahtber.) Zahlreiche Omnibuſſe der Reichspoſt und Kraftwa⸗ gen brachten am Sonntagnachmittag die am Bauab⸗ ſchnitt Heidelberg—Bruchſal beſchäftigten Volks⸗ genoſſen ſowie die zur Eröffnung der neuen Strecke geladenen Gäſte nach Heidelberg, wo ſie nach 72 Uhr in der Stadthalle eintrafen. Das Ge⸗ bäude hatte feſtlichen Schmuck angelegt. Fahnen, Blumen des Herbſtes und Grün im Innern wie auch am Aufgang, wo die Arbeitsgeräte der Bauarbeiter aufgeſtellt waren. Ein kräftiges Mittageſſen, wozu auch ein ſüffiger Patenwein aus Eisſtetten gehörte, erfriſchte die 1100 Volksgenoſſen nach ihrer Fahrt. Im Verlaufe des frohen kameraoͤſchaftlichen Zuſammen⸗ ſeins begrüßte der Bauleiter des neueröffneten Bau⸗ abſchnittes, Regierungsbaumeiſter Naumann⸗Hei⸗ delberg alle Arbeitskameraden und ſagte allen Par⸗ teidienſtſtellen und Behörden Dank für ihre Mit⸗ arbeit. Der Gauwalter der DAß gab der Freude, an dieſem Ehrentage unter den Arbeitskameraden vom Autobahnban zu ſein, Ausdruck. Er hob die Ka⸗ meradſchaft, die alle am Bau Beteiligten beſeelte, hervor und wies auf die Bedeutung des Geleiſteten im Rahmen des großen Aufbauwerkes hin. Flotte Märſche der PO⸗Kapelle Heidelberg, trugen zu dem ſchöne Verlauf des Zuſammenſeins bei, das dem feſt⸗ lichen Akt der Einweihung der neuen Reichsauto⸗ bahnſtrecke Bauabſchnitt Heidelberg—Bruchſal, er⸗ hebenden Ausklang im ſchönen Heidelberg gab. Eine Woche feuchtfröhliches Leben in den Rhein⸗Neckarhallen: Das Mannheimer Weinfeſt ſteht bevor! Der Aniverſalkünſtler Sylbeſter Schäffer iſt verpflichtet- Sechs Weinſorten werden ausgeſchenkt Nach kaum einwöchiger Pauſe wird die Paten⸗ weinwoche durch das Weinfeſt abgelöſt. Zum dritten Male werden die Rhein⸗Neckar⸗Hallen eine Woche lang von feuchtfröhlichem Leben erfüllt ſein. Ueber die Ausſchmückung der großen Halle ſei vorläufig folgendes verraten: Im Gegen⸗ ſatz zu den Vorjahren wird betont, daß es ſich um ein badiſches Weinfeſt handelt. In dieſem Sinne iſt das Weinfeſt eine Fortſetzung der Patenwein⸗ woche. Das große Mittelfeld gegenüber der Bühne wird von einer Kaiſerſtuhllandſchaft, mit Biſchoffin⸗ gen im Mittelpunkt, eingenommen. Lauben an bei⸗ den Längsſeiten ſind ſo weit zurückgerückt, daß ſie den Blick nach der Bühne freigeben. Um den Raum intimer zu geſtalten, iſt wieder eine Zwiſchendecke vorgeſehen, die aber nicht aus bunten Bändern, ſon⸗ dern durch tief herabhängende Weintrauben gebildet wird. Der Ratskeller unter der hinteren Ga⸗ lerie iſt in ein gemütliches Zimmer verwan⸗ delt, dem eine Sektbar vorgelagert iſt, die von dem Vorplatz wegverlegt wurde, um das Zu⸗ und Abfluten der Beſuchermaſſen nicht zu behindern. Aus den gleichen Sicherheitsgründen wird in der Halle zu beiden Seiten ein ͤrei Meter breiter Gang gelaſſen. Die Tanöflächen ſind an beiden Enden des Saales belaſſen worden. Die Zahl der Ausſchankſtellen iſt auf ſechs vermehrt wor⸗ den, um zwei weitere Wirte beſchäftigen zu können und der Bedienung ein ſchnelleres Servieren zu er⸗ möglichen. Was wird ausgeſchenkt? Dieſe wichtige Frage iſt dahin zu beantworten, daß jeden Abend zwei badiſche und zwei Pfälzer Weine zu haben ſind. Die billigſte ba⸗ diſche Sorte zu 35 Pfennig das Viertel kommt aus Biſchoffingen⸗Oberrottweil, der Pfälzer in der glei⸗ chen Preislage iſt St. Martiner Schloßberg, alſo ein Gewächs der Oberhaardt. Je 40 und 50 Pſg. koſten je zwei weitere badiſche und pfälziſche Weine. Man wird unter dieſen vier abwechſeln, ſo daß, wie be⸗ merkt, jeden Abend zwei badiſche und zwei pfälziſche Weine ausgeſchenkt werden. In die Preiſe iſt die Steuer, aber nicht das Bedienungsgeld einbegriffen. Jede Sorte wird in einem andern Glas kredenzt, das auf den Weinkarten abgebildet iſt, ſo daß der Gaſt nachprüfen kann, ob er den beſtellten Wein erhalten hat. Die Einteilung der Weinſeſtwoche Die Weinfeſtwoche beginnt am Samskag, dem 3. Oktober, und endigt am Sonntag, dem 11. Oktober. Der erſte Sonntagabend(4. Oktober) wird den Charakter eines Manöverballes tragen. Für den Montag iſt ein ermäßigter Eintrittspreis vor⸗ geſehen, um dem Abend einen beſonders volks⸗ tümlichen Anſtrich zu geben. Der Dienstag wird die im Deutſchen Reichskriegerbund(Kyff⸗ häuſerbund) vereinigten alten Soldaten mit den Jägern und Schützen verſammeln. Der Mittwoch erhält dadurch eine beſonders originelle Note, daß die Aufforderung zum Tanz nur den Damen zu⸗ kommt. Wenn einer der Herren der Schöpfung ſich dagegen verſündigt, wird er mit einer Strafe belegt, die noch nicht feſtgeſetzt iſt. Der Donnerstag iſt den Sängern, der Freitag den Landsmann⸗ ſchaften vorbehalten. Am Sonntag, dem 11. Ok⸗ tober, will man nachmittags vornehmlich den Fremden Gelegenheit geben, das Weinfeſt zu er⸗ mäßigtem Preis zu beſuchen. Was wird zur Unterhaltung geboten? Es hat ſich im Vorjahre gezeigt, daß bei der all⸗ gemeinen Fröhlichkeit das Ohr zu kurz konnmt. Man wird deshalb diesmal dem Auge mehr bieten. Mittel⸗ und Höhepunkt der Darbietungen iſt der Univerſalkünſtler Silveſter Schäffer, der mit ſeiner reizenden Partnerin Lilli Krüger am Freitag von Breslau, wo er im dortigen Groß⸗ varieté auftritt, hier eintrifft. Es bedarf wohl nur dieſer Mitteilung, um alle Freunde hochwertiger Varietékunſt davon zu überzeugen, daß der Ver⸗ kehrsverein, der Träger des Weinfeſtes, einen überaus glücklichen Griff getan hat, weil Silveſter Schäffer mit ſeiner Partnerin ein ganzes Varieté⸗ programm beſtreitet. Als Anſager wurde ein hell ſtrahlender Stern am Kabaretthimmel, der Berliner Wilhelm Kunze, verpflichtet. Ein weiterer Ber⸗ liner, der bekannte Rundfunkbariton Paul Schroe⸗ der⸗Bratz, wird durch Weinlieder ſehr ſtim⸗ mungsfördernd wirken. Dazu geſellen ſich verſchie⸗ dene einheimiſche Kunſtkräfte, über die wir Näheres noch mitteilen werden. Soviel iſt ſicher, daß für Un⸗ terhaltung in ſo reichem Maße geſorgt iſt, daß den verwöhnteſten Anſprüchen Rechnung getragen wird. Und ſo darf man auch dem diesjährigen Weinfeſt mit größter Spannung entgegenſehen. Sch. Staöt und Land, Hand in Hand! Erntedanktag 1936 am 4. Oktober. Ganz Mannheim feiert auch in dieſem Jahr wieder das Erntedankfeſt im Schloßhof. Zuvor wird mit den Spendewagen der Bauernſchaft ein großer Feſtzug veranſtaltet. Der Feſtzug nimmt am Sonntagvormittag um.30 Uhr am Adolf⸗Hitler⸗ Ufer Aufſtellung; abmarſchiert wird dann um 10.15 Uhr durch die Breite Straße zum Schloß. Hier be⸗ ginnt die Feier um 11 Uhr. Das Programm der Feier im Schloßhof lautet wie folgt: 1. Fanfaren. Dichtung, Einzelſprecher, Lied der Jungbauern. SFeſtmuſik. Rede. . Dichtung, Einzelſprecher. „Vorſpiel, Blockflöte, Tänze des BM auf zwei Podien. S8. Lied der Bauern:„Wir ſind die Männer vom Bauernſtand. 9. Tanz des BDM. 10. Fanfaren. 11. Rede des Hoheitsträgers. 12. Sieg Heil. 13. Die nationalen Lieder. Wir bitten die geſamte Bevölkerung, an dieſer g go do Feier teilzunehmen, und ihre Verbundenheit mit dem Reichsnährſtande unſeres Volkes zu bekunden. um Störungen während des Feſtzuges zu vermeiden, wollen ſich die Teilnehmer der Feier ſchon um 10.30 Uhr im Schloßhof einfinden. Nachmittags finden größere Feiern auf dem Land und zwar in Großſachſen, Neckarhauſen und Reilingen ſtatt. Die Volksgenoſſen und Volksgenoſ⸗ ſinnen werden gebeten, möglichſt zahlreich an dieſen Feiern teilzunehmen, und ſo den Dank abzuſtatten an die Bauern für ihre Gaben, und für die Sicher⸗ ſtellung unſerer Ernährung. Von der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ werden bei genügender Beteiligung ermäßigte Fahrkarten zu dieſen Veran⸗ ſtaltungen ausgegeben. Nach der Abwicklung eines großen Programms auf den Feſtplätzen mit vorausgegangenen Feſtzügen iſt überall am Abend Erntetanz. ak Geſchloſſene Schalter. Wie die Städtiſche Spar⸗ kaſſe mitteilt, ſind ihre Schalter am Montag, dem 28. September, nachmittags ab 15.30 Uhr wegen des Gemeinſchaftsempfangs der Führerrede geſchloſſen. h. Ludwigshafen, 27. September. Oberpoſtrat Dr. Koelſch, der bisher dem Hauptpoſtamt Ludwigs⸗ hafen a. Rh vorſtand, gibt zum bevorſtehenden Vier⸗ teljahrswechſel ſeine bisherige Tätigkeit ab, um ſei⸗ nen neuen Poſten als Perſonalreferent der Reichspoſtdirektion Speyer anzutreten. Der Abſchiedsabend geſtern im Bürgerbräu war zu einem gehaltvollen Kameradſchaftsabend der Gefolg⸗ ſchaft ausgeſtaltet worden. Urgroßmutter und Schwester, Frau geb. Nieien im eben vollendeten 77. Lebensjahre. Mannheim(Luisenring 30). Karlsruhe 8 Enkel und 2 Urenkel Siati besonderer Anzeige l Nach einem Leben voll hingebender Liebe und treuer Fürsorge entschlief heute unsere gute Mutter, Großmutter, Maria Ludwig den 27. September 1936 Augusi Ludwig und Frau Clara geb. Krebs Greie Siehberger geb. Ludwig Die Einäscherung findet Mittwoch, den 30. September 1936, 11 Uhr. im hiesigen Krematorium statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir absehen zu wollen. Todes-Anzeige Am 26. September entschlief plötzlich und unerwartet mein lieber, guter Mann, unser treusorgender, guter Vater, Sohn, Bruder und Onkel Frĩe drida Ceorg Miiller im 49. Lebensjahre. Mannheim, den 28. September 1936 Jean-Becker-Straße 5 Frau Hilda Miüiller und ge lelckr. dasenn, und Staubsaugerſ Siektr. Seleuch-“ tungskörper usw. 3——— E 5 wasterappar.“ Sas- nt 55 & Ruh usw. adewannen-Wasch- usche- Meuanlagen- Reparaturen- Um Zugsarhelten Sn Barberſ Wasser, Licht u. Radio) G. m. b. H. N Z. 10 5 Die Beerdigung findet Dienstag, den 29. September, 2 Uhr statt. Tel. 205 53 bdenRatenkaufabk. d. Städt. Werk. angesch 687 heute nacht entschlafen ist. denken wird bei uns unvergessen bleiben. Mannheim, den 27. September 1936. der Firma Tief erschüttert machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß die Seniorin unserer Firma, Frau Maria Ludvwig WVe. Mit regem Interesse und vorbildlicher Treue hat sie allezeit die Entwicklung unseres Unternehmens verfolgt. Ihr An⸗ Betriebslührer und Gelolgsdalt F.& A. 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Kein Auspulvern inisterteln Lehmann Staatlloh gepruft Hafenstrase 4 Iel. 23568 NERZ Kunststrasse N4 Die neue Reichsautobahnstrecke Mannheim-Heidelberg-Bruchsal on Mannheims beiden Bronzeadlern, die über einem bunten Blumenteppich nach Nord und Süd ins Land ſchauen, führt ſeit heute das weiße Band der Reichsautobahn rund 45 Kilometer lang bis dicht vor die Tore des altberühmten fürſtbiſchöflichen Schloſſes. 33 Kilometer Weges ins Badiſche hinein ſind mit der Strecke Mannheim-Heidelberg⸗ Bruchſal neu erſchloſſen. 33 Kilometer, die im Rahmen des heute zu Breslau feſtlich begangenen erſten Tauſends vollendeter Kraftfahrſtraßen in den verſchiedenſten Gegenden des Reiches noch inſo⸗ fern eine beſondere Bedeutung haben, als ſie zu⸗ ſammen mit dem gleichfalls heute in Betrieb genom⸗ menen Teilſtück Frankfurt a..⸗Bad Nau⸗ heim unſere rheiniſch⸗mainiſche Reichsautobahn zu einer Länge von 165 Kilometer ausweiten und damit das Werk der Oberſten Bauleitung in Frankfurt als größte, in einem Zuge befahrbare Strecke wiederum an die Spitze alles bisher Geſchaffenen ſtellen. Bei Kilometer 75 der Strecke Frankfurt Mannheim—Heidelberg— dort, wo den Autofahrer ſeit oͤem Frühjahr 1936 bis vor kurzem noch Bauzäune und Warnſchilder und Männer mit roten Fahnen zu vorſichtiger Mäßigung ſeines Tem⸗ pos anhielten, darf er nun ungehindert in die ſanft geſchwungene Auffahrtsrampe einrollen, um auf der weſtlichen Bahn in Richtung Bruchſal weiter⸗ suſtreben. Doch der aufmerkſame Beſchauer wird hier zunächſt noch einen Augenblick bei dem gewaltigen Bauwerk 5t verweilen, das mit einer Spannweite von 60 Metern die ſüdliche Fahrbahn der Strecke Mannheim-—Heidelberg überbrückt und auf ſeinem Rücken die öſtliche Bahn der Strecke Mannheim— Heidelberg-—Bruchſal trägt, auf der man aus den Gefilden des Kraichgaues alſo entweder nach Mannheim oder nach Frankfurt weiterfah⸗ ven kann. Wir ſind von den großartigen techniſchen Leiſtungen modernen Straßenbaues im Mannheimer Reichsautobahndreieck gewiß allerhand gewöhnt. Trotzdem ſtellt dieſes Bauwerk 51, das bei einer Höhe von 8,50 Metern durch ſehr ſtarke Abſchrägung eine beträchtliche Kurve und zugleich den kaum min⸗ der beträchtlichen Anſtieg des Geländes zu überwin⸗ den hatte, ein beſonderes Meiſterſtück der Technik dar. 500 Tonnen Eiſenkonſtruktion ſind allein für dieſes Bauwerk verwendet worden, und auch der Geſtehungspreis von rund 400 000 Mk. iſt nur ein weiterer Beweis dafür, welche ſchwierige Aufgabe die Bauleitung Heidelberg, der ja die Aus⸗ führung der ganzen Strecke bis zur großen Unter⸗ führung der Reichsbahn Bruchſal-Germersheim und des neuen Saalbachkanales bei Bauwerk 228 unter⸗ ſtand, mit ſolcher Muſterleiſtung deutſcher Ingenieur⸗ kunſt bewältigte. Zur Linken das in bläulichem Dunſt ſchwimmende Gebirge, zur Rechten die von herbſtlicher Ernteſtim⸗ mung erfüllte Ebene mit ihren Feldern und Gärten — ſo zieht das weiße Band der Autobahn ſüdwärts. Bauwerk 58 führt über die Reichsbahnſtrecke Heidel⸗ berg-—Friedrichsfeld, die netten weißen Häuschen von Eppelheim bleiben zu beiden Seiten hinter uns am Wege, bei Bauwerk 77 liegen die Bahngleiſe des HeidelbergSchwetzinger Schienenſtranges über der Autoſtraße, und gleich darauf iſt auch ſchon bei Kilo⸗ meter 81,3 der hübſche Schmuckplatz erreicht, deſſen Flanken mit vorſchriftsmäßiger Rundung den Zubrin⸗ Oben: 0 Das Bauwerk 51, ein Meisterwerk deutscher Ingenieurkunst, führt die Fahrbahn von Bruch- sal nach Mannheim/ Frankfurt mit 60 Meter Spannweite über die Fahrbahn von Mann⸗ heim nach Heidelberg. Links: Der Mann, der dein Auto schuf. Letzter Handgriff am fertigen Motor. Rechts: Blick in den Ehrenhof und auf den Kirchen⸗ klügel des Bruchsaler Schlosses. ger Heidelberg⸗Süd in die Hauptſtrecke hineinleiten. Wer näm⸗ lich von Heidelberg her nach Bruch⸗ ſal fahren will, kann dazu nicht einfach die übliche Reichsautobahn⸗ einfahrt der Mannheim⸗Frankfurter Strecke in Fortſetzung der Berg⸗ heimer Straße benützen, ſondern wendet ſich in Heidelberg ebenſo wie die Elektriſche nach Schwetzingen zu⸗ nächſt am Schlachthof vorbei nach links, über die Dreibogenbrücke dem Gelände des künftigen Heidelberger Hauptbahnhofes zu, von wo ihn die von der Staotgemeinde Heidel⸗ berg vortrefflich ausgebaute Neue Speyerer Landſtraße etwa drei Kilometer weit zur Reichsauto⸗ bahn führt. Zwei Kilometer weiter ſchon iſt am ſogenannten Brand buckel das landſchaftlich überaus reizvolle Gebiet der Schwetzinger Haarot erreicht. Je ein, auch für Großkraftwagen geeigneter Park⸗ und Raſtplatz zu beiden Seiten der Straße lädt zum Verweilen ein, und mit beſonderem Intereſſe betrachtet man von der etwas höher auf der be⸗ grünten Böſchung angebrachten Bank aus die Ge⸗ gend, deren Charakter ſich gerade hier unter dem Einfluß des Straßenbaues beſonders einſchneidend verändert hat. Der Geologe weiß, daß die Wal⸗ dungen der Schwetzinger Haardt nach Norden rings von einer diluvialen Flugdüne begrenzt ſind, deren Sandmaſſen jetzt durchſchnitten werden mußten. Da aber die große Planung der Autobahnen neben den rein ſtraßenbaulichen Er⸗ forderniſſen vor allem auch immer das Wohl der Land⸗ wirtſchaft im Auge hat, ſo konnten gerade hier am Rande des Dünengürtels nach Abholzung einiger nie⸗ derer Waldbeſtände durch eine rieſige Bodenent⸗ nahme von 1 Mil⸗ lion ebm Umfang röd. 16 Hektar guten Acker⸗ landes gewonnen werden. Sie kommen auf dem Wege über die ſtaatliche Domänenverwaltung als⸗ bald wieder zur Vertei⸗ lung an ſolche Grundbe⸗ ſitzer, die durch den Bau der Reichsautobahn eine Einbuße an Land er⸗ litten, während der ſan⸗ dige Abhub an andern Stellen zur Errichtung Oestliche Fahrbahn, Richtung von Bruchsal nach Mannheim—FrankfurtHeidelberg bei der Silber⸗ pappel am Haardtgraben. von Dämmen und zur Trockenlegung des Moor⸗ und Schlickergrundes im Bereich der Kraichbach⸗ regulierung des Rother Bruchs Verwendung fand. Welch vielverzweigte Intereſſen überhaupt bei ſolchem Straßenbau bedacht ſein wollen, das bringt die neue Strecke mit ihrer abwechſlungsreichen Land⸗ ſchaft vielleicht mehr noch als die Reichsautobahn zwiſchen Mannheim, Frankfurt und Heidelberg zum Bewußtſein. Da war zunächſt der Geſichtspunkt ſchonſamſter Behandlung jeglichen Ackerlandes— alſo vorzugsweiſe Führung durch Waldgelände, das denn auch zu 60 v. H. ausgenützt werden konnte. Dann wurde bei Walldorf eine zweite Boden⸗ entnahmeſtelle aufgetan, wo durch eine Erdbewegung von etwa 300 000 Kubikmetern weitere 6 Hektar Ackerland gewonnen werden konnten, und endlich mußte zwiſchen Röth und St. Leon, wo heute noch die Kraichgaugenoſſenſchaft das vom Arbeits⸗ dienſt trockengelegte Land durch ſtufenweiſe Bewirt⸗ ſchaftung auf normalen bäuerlichen Anbau vorberei⸗ tet, 100 Meter Moorgrund ausgehoben und in einer Mächtigkeit von—5 Metern mit Sand aufgefüllt werden, wozu eine dritte Erdbewegung von rund 700 000 Kubikmeter aus dem Dünengürtel bei Kronau nötig war. Regierungsbaumeiſter Naumann, der verant⸗ wortliche Leiter des geſamten Bauabſchnittes, ver⸗ ſichert uns allerdings während allrs en Befahrung der Strecke, daß dies alles keine beſon⸗ deren Schwierigkeiten darſtelle, ſondern ſozuſg zum täglichen Brot des Reichsautobahnbaues ge⸗ höre... Um ſo nachdrücklicher verweiſt er dafür ſtets von neuem auf die hohen landſchaftlichen Reize, die ſich vom weſtlichen Raſtplatz bei Walldo 1f über die beiden Parkplätze rechts und links der Bahn am Mönchberg bei St. Leon bis zu dem wirklich wundervoll gelegenen Raſtplatz in der L u ß⸗ Haardt bei Kronau⸗Langenbrücken immer mehr ſteigern und gewiß bei ſo manchem Fahrer die Ueberzeugung wecken werden, daß ſelbſt die Strecke längs der Bergſtraße an Schönheit hier noch über⸗ boten iſt. Nicht zuletzt trägt die ungemein geſchickte Ein⸗ fügung des Straßenzuges ſelbſt und die mit wenigen Mannheimer Asphalt- u. Betonbau-Gesellschaft m. b. H. Speziäl-Unternehmung für Kunststraßenbau Herstellung der Gubdsphéſt-Bäanbette Einschl. Beton- Unterlage für Bauos 17 Fennheim, Bellenstrebe 2(Alte Oelfabrib) IC. KaRI HUHBMER EisenKonstruktionen, Kesseläschweigungen,Reparaturen, Montage, SpezialiSchweinungen aller Art ELEKTRO-SHWEISSEREIl Fernsprecher Nummer 281 40 Karl Lenz Zirnrnerrneister Heidelberg Ladenburger Sir. 58 Fernspr. 2150 2¹⁴2 — ———— —— — ———————————— 9 1 03 9 ——— 3CCCCC. Keue Maunheimer Zeitung/ Morten⸗Ausgabe Nummer 447 Gamuene oe, c ueeeie SEEE — 7 -e— E eee 85 wo, -unee, e 45 70 8 1 X Ausnahmen einheitliche Geſtaltung der Ueberfüh⸗ rungen das Ihre dazu bei. Die in ihrer Gliederung ſehr leicht und elegant wirkenden Vierfelder⸗ brücken mit dem durchſichtigen Eiſengeländer ſtel⸗ len gegenüber den früher häufig verwendeten maſ⸗ ſigen Betonbauten mit ihren ſchweren Steinbrüſtun⸗ gen entſchieden einen großen Fortſchritt dar. Dazu kommt, daß ganz leichte Biegungen der Straße das Lanöſchaftsbild ungemein abwechſlungsreich machen, weil immer neue Waldkuliſſen oder kleine Boden⸗ erhöhungen den Blick am Horizont auffangen und man nirgendwo jene ſchnurgerade Langweile emp⸗ findet, die als Schrecknis des Fahvers in leere Luft hineinführt. So beträgt die größte Länge ohne Kurve oder Steigung nur vier Kilometer, die natürlich beim Tempo der Reichsautobahn als Strecke gar nicht ins Gewicht fallen, während andererſeits auch die gärtneriſche Ausgeſtaltung der Straßenränder und des Grünſtreifens durch den Heidelberger Gar⸗ tengeſtalter Kayſer das Ziel vollkommener Ein⸗ bettung in die Lanbſchaft und ſolgerichtiger Entwick⸗ Lung aus der Landſchaft ſehr überzeugend unter⸗ ſtveicht. Bei Kilometer 107 iſt mit dem bereits von der Bauleitung Karlsruhe errichteten Unter⸗ führungsbauwerk 226 im Bereich der Pfing⸗ Saalbach⸗Regulierung ſchon Bruchſaler Gemarkung erreicht, und wieder 1000 Meter weiter münden rechts und links der beiden Fahrbahnen als Zubringer Bruchſal die Anſchlüſſe der alten Reichsſtraße Bruchſal⸗Graben⸗Neu⸗ dorf in die neue Reichsautobahnſtrecke. Einen Steinwurf weit reicht die Betondecke noch über Schranken und Wegſchilder hinaus. Dann türmen ſich Sandmaſſen auf— ſtehen Bauhütten im Grũ⸗ nen und kündigt ein Park verſchiednartigſter Ma⸗ ſchinen von der Dampframme bis zur Kipplore an, daß von hier aus in Jahresfriſt die Reichsauto⸗ bahn nach Karlsruhe und Pforzheim wei⸗ terführen wird: ein Zeugnis deutſchen Fleißes, deutſcher Stetigkeit und deutſchen Aufbauwillens. M. S. Die wirtschaftliche Bedeutung der Straße Mannheim-Bruchsal Wenn die von der Fahrbahn Mannheim—Heidel⸗ berg nach Süden abzweigende Reichsautobahnſtrecke, die heute dem Verkehr übergeben wurde, vielſach mit der Bezeichnung„Heidelberg-Bruchſal“ ver⸗ ſehen iſt, ſo mag dies inſofern berechtigt ſein, als dieſe neue Bahn mit ihren beiden Linien auf Hei⸗ delberger Gemarkung einmündet. Es mag damit auch ſein Bewenden haben, wenn wir im Südweſten Deutſchlands eine ſolche Bezeichnung wählen; denn man kann doch vorausſetzen, daß in unſerem engen Bezirk volle Klarheit über die geographiſche Lage dieſer Städte beſteht. Aber man ſoll ſich doch nicht darüber täuſchen, daß im Norden und Oſten unſe⸗ res Vaterlandes eine ſolche Kenntnis nicht in dem gleichen Umfang vorhanden iſt. Darum halten wir es für dringend erforderlich, auch außerhalb der Preſſe in der Bezeichnung dieſes Verkehrsweges, wo immer es angeht, Mannheim hervorzuheben; ganz gewiß nicht im landſchaftlichen Wettſtreit mit unſerer ſchönen Schweſterſtadt, ſondern vor allem aus nüchternen wirtſchaftlichen Ueberlegun⸗ gen heraus. Der Privatfahrer, der zur Erholung und zum Vergnügen im Kraftwagen reiſt, iſt in ſeinen Ent⸗ ſchließungen verhältnismäßig frei, bis er an Ort und Stelle anlangt; er wird meiſt, wenn er ſich auf der Strecke BruchſalMannheim befindet, noch nach Belieben entſcheiden können, ob er das nahe Hei⸗ delberg aufſuchen will; für ihn ſind alſo nicht im gleichen Maße Ortskenntniſſe vor Antritt der Reiſe erforderlich wie für den gewerblichen Verkehr. Für den Laſtkraftwagen pflegt die Straße ohnehin vorher beſtimmt zu ſein, an die ſich der Fahrer zu halten hat; und gerade für dieſen Verkehr wird es von allergrößter Bedeutung ſein, daß ſich mit den Begriffen Reichsautobahn und Bruchſal, oder binnen kurzem Stuttgart und Karlsruhe der Begriff Mannheim verbindet. Die gußerordentliche Verkehrsbedeutung un⸗ ſerer Stadt mit ihren Verkehrsanlagen des Hafens und der Bahnhöfe bietet den in Breslau oder Stettin oder ſonſtwo aufgeſtellten Reiſe⸗ und Fracht⸗ berechnungen eine Fülle von Möglichkeiten, die ſonſt außer Betracht blieben. Für die Rhein⸗Neckarſtadt ſelbſt iſt die neu er⸗ öffnete Reichsautobahnſtrecke Mannheim⸗Heidelberg Bruchſal, ſoweit es ſich um den Laſtenverkehr han⸗ delt, noch von erheblich größerer Bedeutung als etwa die Strecke Mannheim—Frankfurt. Alle Hafen⸗ ſtädte an größeren Strömen verfügen nämlich über ein Ein zugsgebiet, das ſtromaufwärts von ihnen liegt, und ſo ſind auch die Orte ſüdlich von Mannheim wirtſchaftlich viel enger mit unſerer Stadt verbunden als die ſtromabwärts gelegenen, die in höherem Maße zum Frankfurter Wirtſchaftsbezirk gehören. Es bedarf keiner beſonderen Betonung, daß die neue Straße dieſe beſtehenden Bindungen nur enger knüpfen wird. Von dem außerordentlich ſtarken Fernkraftverkehr, der in Mannheim einmün⸗ det, kam bisher ſchon der überwiegende Teil aus den ſüböſtlich gelegenen Gebieten der Richtung Stutt⸗ gart— München, dem nunmehr die neue Straße größere Sicherheit und Schnelligkeit gewährleiſtet. Für die Mannheimer Wirtſchaft iſt dieſer Verkehr be⸗ ſonders dann von größter Wichtigkeit, wenn hier ein Umſchlag ſtattfinden kann, alſo wenn die ſpezi⸗ fiſchen Mannheimer Verkehrseinrich⸗ tungen und— Vorteile ausgenutzt werden. Das iſt in den letzten Jahren in ſteigendem Maße der Fall geweſen; hier hat ſich ſtärker als an anderen Plätzen Deutſchlands die Möglichkeit einer Zuſammen⸗ arbeit von Kraftwagen und Eilſchiff ergeben. Die Befürchtung, daß künftig der Kraftwagen auf den Reichsautobahnen die Ware bis zum Beſtim⸗ mungsort bringen wird,— daß alſo der Umſchlag auf das Eilgüterſchiff fortſällt,— triſſt gewiß für manche, beſonders hochwertigen Waren zu, ſie wird ſich aber zum mindeſten vorläufig nicht verallgemei⸗ nern laſſen. Es hat ſich nämlich als wirtſchaftlich er⸗ wieſen, für das am frühen Morgen abgehende Eilſchiff, das zu benützen ja weſentlich billiger iſt, als Kraft⸗ wagen oder Eiſenbahn, die davor liegende Nacht zur Anfuhr mittels Fernkraftwagen zu verwenden, ſo daß Güter, die am Abend am Fabrikationsort ver⸗ ſandt werden, das Eilſchiff noch erreichen. Erfährt nun durch die Reichsautobähn der Verkehr eine Be⸗ ſchleunigung, ſo iſt es klar, daß jetzt auch entfern⸗ ter liegende Herſtellungsſtätten von dieſer keit Gebrauch machen können, dies um ſo itehr, als Württemberg und das bayeriſche Schwaben nicht un“ mittelbar an die Waſſerſtraßen des Weſtens änge⸗ ſchloſſen ſind. Die mit dem Umladen notwendiger⸗ weiſe verbundenen Zeitverluſte werden um ſo ge⸗ ringer ſein, je mehr dabei die ſeit einiger Zeit ver⸗ wanbten ſtandardiſierten Behälter zur An⸗ wendung kommen. Für die Strecke Mannheim—Karlsruhe, die ja gleichfalls in abſehbarer Zeit von Bruchſal aus weiter auf der Reichsautobahn verlaufen wird, ſind die Verkehrsbedingungen etwas anders gela⸗ gert; hier wird es nicht ſo ſehr darauf ankommen, Anſchluß an die Waſſerſtraße zu erhalten, da ja der Hafen Karlsruhe— wenn auch nicht in dem Maße 4 J.& A. Ludwig G. m. b. H. Bauunternehmung Mannheim Ausführung des Bauwerkes 162 eee MAR T IN E Mannheim— Büro: Friedrichsring 46— Telefon 28287— Betrieb: Langerötterstrabe 46—43 Apparstebau— Elektrische und autogenische Schweiberel— Kunst- und BIEr Ausführung von Brückengelladers und sonstigen Eisenkonstruktionsarbeiten an Bauwerken — eeeeeee——— e Probe auf's Exempel: Sehen Sie morgens die Post twerksam durch und prüten Sie, welche Drucksache ie nachhaltig beeindruckt. Zweifellos jene, die in Druck ufmachung und Papierauswahl bess er ist. Fordern Sie n uns Arbeitsproben und Preise, wir schaflen Ihnen Druckerei Dr. Haas Mannheim, R 1. 46 Fernsprocher 24931 H.& J. Ludwig mbl. RREEEEE Chaßenlau· Tlagllau MANNH EIM, Pettenkoferstraße 2 BAUUNTERNEHMUNG wirksame Werbedrucke. Verlangen Sie Vertreterbesuch! HNocH- TiEF-, EISENBETON- UNO BRUCKENBAU Weinheim a. d. B. Fernsprecher Nummer 2525 2²⁰⁰ E. H. Puttenhöfe E lucvisshaten a. Rn. Srückenaufgang —— Isolierungen für Hoch,, Tiet. 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Die Schätze der badiſchen Wirtſchaft werden dadurch allen Ba⸗ denern, auch den entfernter wohnenden, leichter zu⸗ gänglich ſein. Badiſche Tabake, badiſche Weine und ſicherlich auch badiſches Holz in geeigneten Abmeſ⸗ ſungen werden auf dieſer Straße befördert werden. Ein Ueberblick über die Induſtrien Mannheims und Karlsruhes lehrt ja gerade, wie glücklich ſich dieſe beiden Wirtſchaftsbezirke ergänzen können, wenn man ſie, wie es durch die Reichsautobahn geſchieht, Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe einander ein bißchen näher rückt, und ebenſo wer⸗ den auch die Wirtſchaftszweige Oberbadens ſtärker zu einem wirtſchaftlichen Zuſammenarbeiten mit den beiden Großſtädten Badens kommen, wenn erſt ein⸗ mal die Bahn noch weitergeführt iſt. Es mag verwunderlich erſcheinen, daß wir von der Reichsautobahn ein Enger⸗Aneinander⸗ ſtücken der badiſchen Wirtſchaft erwarten, während nan doch ſonſt gerade darauf hinweiſt, daß dieſe Straßen den Weg in die Ferne weiſen. Aber un⸗ ſeres Erachtens ſchließen ſich dieſe beiden Meinungen nicht aus; es gibt doch im ganzen deutſchen Vater⸗ land kein politiſches Gebilde, das ſo weit aus⸗ einandergezogen iſt wie Baden, und der Weg in die Ferne, das iſt für uns auch gerade ein Weg in die badiſche Ferne, die uns bisher nur allzuweit lag. Jedes Mittel, das etwa die Entfernung Mann⸗ heim—Konſtanz verkürzt, ſtärkt dieſe wirt⸗ ſchaftliche Grenzland⸗Einheit, wie es ſie politiſch erleichtert, nicht im Dienſte irgend einer wirtſchaftlichen oder ſonſtwie gearteten Abſonderung von anderen Gebieten, ſondern zum Wohle des gan⸗ zen deutſchen Vaterlandes, das ſtarke Grenzländer braucht. Paul Riedel. im Zeichen des Schnellverkehrs Der kleine Wagen und die Autobahn Die fortſchreitende Entwicklung im deutſchen Straßenbau— beſonders die Erſtehung der Reichs⸗ autobahnen— ſchafft zwangsläufig die Notwendig⸗ keit, bei der Konſtruktion von Kraftfahrzeugen neue Wege zu beſchreiten, um den beſonderen Anſorderun⸗ gen, die der Schnellverkehr an das Kraftfahrzeug ſtellt, gerecht zu werden. Wir haben nicht die Ab⸗ ſicht, uns in vielen kleinen Einzelheiten techniſcher Natur zu ergehen und das geſtellte Thema wiſſen⸗ ſchaftlich zu behandeln— das bleibt den Fachzeit⸗ ſchriften überlaſſen—, ſondern wir wollen nur einen kurzen allgemeinen Ueberblick geben, welche Punkte beim Bau von Kraftfahrzeugen in bezug auf den Schnellverkehr beſonders zu berückſichtigen ſind, und wir wollen kurz die Verſuche anführen, die in die⸗ ſer Richtung unternommen worden ſind. Mit dem Bau hervorragender Schnellverkehrs⸗ ſtraßen iſt eine Vorbedingung für die Verwirklichung des Wunſches, auch entſernt gelegene Orte in kur⸗ zer Zeit mit dem Kraftfahrzeug erreichen zu können (wie überhaupt des Wunſches nach hoher Geſchwin⸗ digkeit, den man wohl als allgemein bezeichnen kann), erfüllt worden. Aber was nützen die ſchönſten Autoſtraßen, wenn es nicht möglich iſt, die hervorragende Beſchaffenheit der Straßenoberfläche voll auszunutzen, weil etwa der Kraftwagen nicht ſchnell genug oder der Mo⸗ tor einer Dauerbeanſpruchung nicht ge⸗ wachſen iſt? Nütarlich gibt es auch heute ſchon eine Reihe von Kraftfahrzeugen, mit denen man eine dauernde hohe Geſchwindigkeit einhalten kann; aber es ſind das meiſtens mittelſtarke oder ſchwere Wagen, während der kleine Wagen es heute im all⸗ Kmeinen noch nicht verträgt, dauernd mit hoher Geſchwindigkeit gefahren zu werden, ohne daß er es übelnimmt, wenn ex nicht ganz ſachgemäß behandelt wirk. 8 ir ober merſker gegebene Kraftfahrzeug für die Bevölkerungs⸗ kreiſe mit mittlerem Einkommen. Es wäre ungerecht, wollte man von dieſen Wagen⸗ beſitzern verlangen, daß ſie auf hohe Geſchwindig⸗ keiten Verzicht leiſten ſollen, denn gerade ſie ſind es, für welche die Kraftfahrzeughaltung mit beſonderen Opfern verbunden iſt, und ſie ſind es, die vielleicht mehr als ihre reicher begüterten Mitmenſchen an ihrem Kraftfahrzeug hängen. Wir ſind deshalb der Anſicht, daß gerade der Konſtrukteur des kleinen Wagens ſein Hauptaugenmerk darauf richten muß, ſeine Schöpfungen den Anforderungen des Schnell⸗ verkehrs anzupaſſen. Und es iſt auch ohne weiteres er kleine Wagen iſt aber in erſter Linie das möglich, den kleinen Wagen für hohe Dauer⸗ beanſpruchung zu bauen, wie es die Verſuchsfahrten eines deutſchen 1⸗Liter⸗Wagens vor etwa 17½ Jahren auf der Avus in Berlin bewieſen haben; denn man kann getroſt einen 1⸗Liter⸗Wagen von ſerien⸗ mäßiger Konſtruktion, der in 7 Tagen und 6 Nächten in ununterbrochener Fahrt 16 000 Km. au⸗ rücklegen konnte, als autobahnteif bezeichnen Es liegt aber nicht nur am Motor, was ein Fahr⸗ zeug leiſtet; es liegt nicht zuletzt auch an der äuße⸗ ren Formgebung des Wagens, denn es hat ſich gezeigt, daß die Verwendung der reinen Strom⸗ linienform neben der Leiſtungserhöhung des Motors in erſter Linie die Erzielung hoher Geſchwindigkeiten auch beim kleinen Wagen ermöglicht. Das haben auch weitere Langſtreckenverſuchsfahrten auf der Avus in Berlin und auf der Reichsautobahn bei Frankfurt a. M. bewieſen, denn es wurden mit einem 1,5 Liter⸗ und 1,7⸗Liter⸗Wagen nicht nur ſehr hohe Dauergeſchwindigkeiten über Strecken von Tau⸗ ſenden von Kilometern erreicht, ſondern es konnten ſogar zahlreiche internationale Klaſſenbeſtleiſtungen erzielt werden. Die Internationalen Automobil⸗Ausſtel⸗ lungen der letzten Jahre zeigten eine fortſchrei⸗ tende Entwicklung in dieſer Hinſicht, denn die Fahr⸗ zeuge wieſen mit der Zeit eine immer mehr der Stromlinie angepaßte Form auf, und wenn ſich die reine Stromlienienform im ſerienmäßigen Kraft⸗ wagenbau bisher auch nur vereinzelt durchzuſetzen vermochte, ſo liegt oͤas an fabrikatoriſchen Schwierig⸗ keiten, die bald überwunden ſein dürften, und an einer gewiſſen konſervativen Einſtellung des Publi⸗ kums, das ſich erſt allmählich an dieſe neue, ihm un⸗ gewohnte Form gewöhnen kann. Wir ſehen alſo, daß beſonders für die ſchnellen kleinen Wagen mit hoher Dauerleiſtung als gege⸗ benes Fahrzeug auf den Reichsautobahnen die Stromlinienform manche Vorteile bringen kann. Selbſtverſtändlich iſt es, daß auch die anderen tech⸗ niſchen Einzelheiten, wie z. B. Getriebe, Brem⸗ ſen, Reifen uſw., dann den beſonderen Anforde⸗ rungen entſprechend ausgeſtaltet werden müſſen. Nur ſo kann mit der Zeit jener Volkswagen der Zukunft geſchaffen werden, der als Gegenleiſtung unſerer deutſchen Kraftwageninduſtrie das große Ge⸗ ſchenk des Reichsautobahnnetzes, mit dem der Füh⸗ rer ſein Volk bedacht hat, jeden Kraftfahrer voll aus⸗ nützen läßt, ohne daß Wirtſchaftlichkeit und Fahr⸗ ſicherheit auf Koſten der Geſchwindigkeit vernach⸗ läſſigt werden. Arbeitsleistungen beim Bau der Strecke Mannheim-Heidelberg-Sruchsal 33 Kilometer Reichsautobahn in Zahlen Fahnen wehen heute an allen Zufahrtswegen der neuen Reichsautobahnſtrecke, und als erſte Benützer ſind unter Anführung unſeres Reichsſtatthalters die Arbeitskameraden zweijährigen Werkens durch das Zielband gefahren. Doch bei aller Freude über das Erreichte darf ͤie Arbeitsleiſt ung als ſo Uche nicht überſehen werden, die erſt im Vergleich mit anderen Ziffern unſeres Vorſtellungsbereiches er⸗ kennen läßt, welche gigantiſche Aufgabe hier in zwei Wintern und zwei Sommern mit einer Belegſchaft zwiſchen 1200 Mann während der kalten, und 2000 Mann während der warmen Jahreszeit gemeiſtert wurde. Am Anfang der Bauleiſtungen ſtanden Rodung Mutterbodenabtrag 800 000 Geviertmeter 1 200 000 Geviertmeter, Mitte: Der bisher einzige Spezial- Reichsautobahn-Personen. kraftwagen von mittlerer Stärke bei seiner Rekord- kahrt im April 1936 auf der Autobahn Frankfurt Mannheim. Unten: Der 1,5 1 Adler-Trumpf⸗ Stromlinienversuchswagen, mit dem auf der Avus in Berlin zahlreiche Rekorde kür die Reichsautobahn auf⸗ gestellt wurden. was ungefähr der Fläche des Freiſtaates Danzig enk⸗ pricht. Erd⸗ und Felsbewegung hat mit 2000 000 Kubikmetern das Gewicht der Torniſter beim Gepäckmarſch einer Kolonne, die in Siebe⸗ nerreihen mit einem Reihenabſtand von einem Meter und mit einer Torniſterfüllung von 25 Pfund je Mann rings um den Aequator aufgeſtellt wäre. 1 Bauwerksbeto 40 000 Kubikmeter Fahrbahndecken 104 000 Kubikmeter zuſammen 144000 Kubikmeter entſprechen einer Ringmauer mit dem Durchmeſſer von 5 Kilome⸗ tern, der Wandſtärke von 1 Meter und der Höhe von 10 Metern. Kies und Sand 220 000 Tonnen Steine 30 000 Tonnen zuſammen 250 000 Tonnen würden einen Berg er⸗ geben, für deſſen Abtragung jeder Einwohner von Baden und Württemberg einen Zent⸗ ner zur Autobahn ſchaffen müßte. Stahl 2000 Tonnen Eiſen 2500 Tonnen zuſammen 4500 Tonnen machen ein Viertel des Erd umfanges aus, wenn ſie in einem Rund⸗ eiſenſtab von 8 Millimeter Durchmeſſer ausgezogen würden. Endlich ſind noch 40000 Tonnen Zement zum Bau verwendet worden, was gleichbedeutend damit iſt, als ob jeder Einwohner von Mannheim und Karlsruhe höchſtperſönlich zwei Sack voll auf ſeinem Buckel zur Bauſtelle ge⸗ tragen hätte. 8 Sollen wir da nicht ſtolz auf unſere Arbeitsmän⸗ ner und ihre ſtarken Fäuſte ſein? -Generalvertretung UO0 MANNHEINM Personenwagen von RM 145.- an ab Werk Lastkraftwagen von RM 1890.- an ab Werk Werk-Foto Sämtliche Modelle ab Lager Mannhelm sofort lieterber Vor Keu IEres Kret Wägens Prüfen Sie Büssin IIL 6 Aurepa Lastwagen-Reparatuwerk für alle Fabrikate Autoreparatur- u. Handelsges. m. b. 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Im Netz der Autobahnen erſcheint das Geſamtbild Deutſchlands als eine lebendige Einheit. Bon den großen Städten der Tiefebenen, den Indu⸗ ſtrie⸗ und Hafenplätzen, aus dem ſtarken Rhythmus der Reichshauptſtadt führen die Schlagadern des Verkehrs über die Welle der Mittelgebirge hinweg bis zur Urnatur der Alpenwelt. Städte, Ströme, Fabriken und Dörfer, Wälder, Aecker, das Meer, Menſchen, Arbeit, Jöͤylle und Kampf, das klingt zu⸗ ſammen gleich einer gewaltigen Symphonie, deren Leitmotiv das Lied des Motors und ſeiner Kraft bildet. Wenn man das große Straßenbaupro⸗ gramm unſeres Führers und Reichskanzlers Abolf Hitler in ſeiner ganzen Tragweite verſtehen will, muß man etwas weiter zurückſchauen. Er ſelbſt hat Tag und Nacht auf den deutſchen Landſtraßen Hun⸗ derttauſende von Kilometern im Auto zurückgelegt, wenn er in ſeinem Ringen um Deutſchlands Frei⸗ heit und Ehre bald da, bald dort auftauchte, überall ſeine Getreuen ſammelte und unermüblich wirkte. Wie kein anderer hatte er auch Gelegenheit, prak⸗ tiſche Erfahrungen über Auto und Straße zu ſam⸗ meln, und aus der Praxis heraus reiften bei ihm ſchon vor Jahren die großen Pläne, die wir heute in der Ausführung eines wahrhaft gewaltigen Stra⸗ ßenbauprogramms und Motoriſierungsplanes be⸗ griffen ſehen. Schon elf Tage nach der Machtüber⸗ nahme kündigte er bei Eröffnung der Automobilaus⸗ ſtellung in Berlin 1933 eine Reform der Kraft⸗ fahrzeugſteuer als erſte Maßnahme zur För⸗ derung des Verkehrs an. Der zweite und noch weit⸗ tragendere Schritt war der Erlaß des Autobahn⸗ geſetzes vom 7. Juni 1933, das der Reichskanz⸗ ler bereits am 1. Mai angekündigt hatte. Dieſes grundlegende Geſetz enthielt die Gründung einer Geſellſchaft„Reichsautobahnen“, beſtimmt zum Bau und Betrieb eines leiſtungsfähigen Netzes von Kraftfahrbahnen. Die weitere Entwicklung ging nun in einem Tempo vorwärts, wie man es in Deutſch⸗ land noch niemals gekannt hat. Der Bau unſerer Reichsautobahnen iſt in ſeiner ganzen Bedeutung nur zu verſtehen, wenn man den Straßenbau im neuen Deutſchland als ein Teilſtück in einem großen Geſamtpro⸗ gramm ſieht, welches Motoriſierung, Straßenbau Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Ein Wille ward Wirklichkeit und Treibſtoffverſorgung als eine Einheit umfaßt. Die Motoriſierung wurde eingeleitet durch die Aen⸗ derung der Kraftfahrzeugſteuer, wonach fabrik⸗ neue Perſonenwagen ſteuerfrei wurden, Der Erfolg dieſer Maßnahme war ein ungeheurer. Die Zulaſſung von Automobilen ſtieg wie folgt: 1062... 46 000 Wagen 10638,. 93 000 Wagen 1934. 130 000 Wagen 1085.. 185 000 Wagen. Der Beſtand an Kraftfahrzeugen aller Art hat in Deutſchland heute die Ziffer von 2 Millionen weit überſchritten. Deutſchland holt ſeinen Rückſtand autobahnen wird durch die Tatſache gekenn⸗ zeichnet, daß von 50 000 Gemeinden in Deutſchland nur 18 000 einen Nahanſchluß beſitzen, daß alſo trotz der Dichte unſeres Eiſenbahnnetzes hier für die Flächenwirkung von Straße und Auto noch die größ⸗ ten Möglichkeiten offenſtehen. Schon in der Entwurfsbearbeitung wird bei den Reichsautobahnen der größte Wert auf die vollendete Einfügung der Autobahnen in die deut⸗ ſche Landſchaft gelegt. Wir dürfen mit berech⸗ tigtem Stolg betonen, daß dieſes Ziel weitgebend er⸗ reicht worden iſt und immer mehr erreicht werden wirb. Die Straßen Adolf Hitlers drücken der deut⸗ ſchen Landſchaft einen neuen Weſenszug auf. Ihre offene, ſtraffe Linie zwingt den Blick in ihre Rich⸗ tung. Die neuen Straßen unterſtreichen die wieder⸗ gewonnene Einheit des Reiches, ſie folgen aber auch wieder uralten Verkehrswegen und Strömungen. Treibstoff nicht vergessen! Von Norden nach Süden führen die Wege, auf denen ſeit Jahrhunderten Güter und Menſchenkräfte ſich bewegten. Die landſchaftlichen Gegenſätze reichen ſich die Hand. Die ſüddeutſche Atmoſphäre und das Preu⸗ ßentum berühren ſich, und auch in der Oſtweſtrich⸗ tung ſind es uralte, überlieferungsgebundene Linien, denen die Autobahn folgt. Heute muß die Autobahn auch Pionier des Siedlungsgedankens ſein und im Oſtraum den Beſitzſtand durch volkliche Siedlung wahren helfen. „Im Auto durch Deutſchland“ wirb künftig noch mehr als bisher eine Loſung ſein und alle Kraftfah⸗ rer werden dieſer Lockung folgen. Denn die Straße iſt es, die magiſch den Automobiltouriſten anzieht, und 0 Deutſchlands Autobahnen gehören zu den ſchönſten und beſten Straßen der Welt! 2 Der begrüßenswerte Blickfang eines findigen Mannh eimer Tankstellenbesitzert, Die alte„Chaussee“ und die neue Reichsautobahn Ein intereſſanter Verkehrsvergleich mit Siebenmeilenſchritten ein! Außer verkehrs⸗ freundlichen Verwaltungs⸗ und Steuermaßnahmen iſt es vor allen Dingen das gewaltige Straßenbau⸗ programm und ſeine Verwirklichung, welches der Motoriſierung ſtändig weiteren Auftrieb verleiht. Im deutſchen Automobilſport hat ſich die ſtarke Initiative, die hinter allem ſteht, in einer Kette internationaler Erfolge ausgewirkt, wie ſie der deut⸗ ſche Rennſport noch niemals zu verzeichnen hatte. Das große Werk iſt nur zu vergleichen mit dem vor einem Jahrhundert begonnenen Ausbau des Eiſenbahnnetzes. Bei der rieſigen Arbeits⸗ loſigkeit, welche in Deutſchland vor der Machtüber⸗ nahme herrſchte, ſteht der Geſichtspunkt der Ar⸗ beitsbeſchaffung zunüchſt im Vordergrund. Der Autobahnbau, als Arbeitsbeſchaffungsmaßnahme betrachtet, hat im Vergleich zu zahlreichen Notſtands⸗ arbeiten früherer Regierungen auch den weſentlichen Vorzug, daß er als eine langanhaltende Maßnahme ſich über viele Jahre erſtreckt. Die große ver⸗ kehrspolitiſche Bedeutung der Reichs⸗ Leimen, Nußloch, Wiesloch, Ubſtadt⸗ Weyer und wie die freundlichen Dörfer auf dem Wege zwiſchen Heidelberg und Bruchſal— im weiteren Verfolg der Straße wohl auch von Mannheim her alle heißen: ſie ſind hübſch anzu⸗ ſehen, aber meiſt herzlich ſchlecht zu durchfahren. Man denke nur an die ſteilen Kurven, das teilweiſe recht holprige Pflaſter, die tückiſchen Ecken, die mit Warntafeln ausgeſtatteten„Rillen“! Es war nicht immer eine reine Freude, und Motor wie Berei⸗ fung haben manchen harten Strauß zu beſtehen ge⸗ habt. Sehen wir uns demgegenüber die Verbeſſe⸗ rungen durch die Reichsautobahnſtrecke an, die ganz abgeſehen von einer bei vernünftigem Fahren nicht unbeträchtlichen Gefahrenminderung, größerer Schonung des Wagens und Betriebsſtoff⸗ erſparnis ſchon rein zeitlich einen ſehr großen Vor⸗ teil darſtellen: Die Ueberführung des Engelswiesen-Richtweges in der Luſhardt, eine den typischen Vierfelderbrücken. Fahrtdauer Heidelberg Bhf.— Bruch⸗ ſal Bhf. auf Reichsſtraße ⸗ 47 Min., wobei 7,7 Km. Ortsdurchſahrt mit 30 Km. Geſchwindigkeit und 25,8 Km. freie Strecke mit 50 Km. Geſchwindigkeit ge⸗ rechnet werden. Fahrtdauer Heidelberg Bhf.—Bruch⸗ ſal Bhf. auf der Reichsautobahn ⸗ 33 Min,, wobei 2,5 Km. Ortsdurchfahrt zu oder von den Anſchluß⸗ ſtellen mit 60 Km. Geſchwindigkeit und 27,4 Km. freie Fahrt auf der Reichsautobahn mit 80 Km. Geſchwin⸗ digkeit gerechnet werden. Zeitmehraufwand auf der Reichsſtraße 85 14 Min. 43 v. H. Photos: Dr. Paul Wolff(), Reichert⸗Ubſtadt(), Reg.⸗ Baumſtr. Naumann(), Dr. Dietz), Göller(), M. Schubert(, 1 Werkszeichnung Bauleituna Heidelberg. 5555 UU. T6, 3/2 L Schmoll 11 275 Meue BMMPreisel 200 cem, 8 bS, tührer- 700 0 scheinfrei.. jetzt Fxilz Harimann Seckenheimer Str. 68a Tol. 403 16 Anerkannter Opel- Dienst Unverbindliche Probefahrten 84³⁵ 300ccm, 11P8, Touren- 905* maschine. 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FLACEs Schwetzinger straße 38 Fordhändler Fernsprechen 438 65 2 60 9 Morgen-Ausgabe Montag, 1936 ———— 147.— Nr. 447 Swei Lünderſpiele: zwei deutſche Siege Deutſchland beſiegt in Prag die Tſchechoſlowalei:1(O: und in Kreſeld muß Luxemburg mit:7 6 die deuiſche Keberlegenheit anerkennen— Siffling erzielt in Prag mit ſchser Leiſtung den Siegestreffer Der Fußball⸗Länderkampf in Prag Deutſchland ſiegt nach guter Leiſtung:1(:1) Am Sonntag ſtanden regendrohende Wolken über der Moldau. Aber nach dem ausgiebigen Regen am Samstag blieb es erfreulicherweiſe trocken. Die deutſche Mannſchaſt war am Vortag am Mittag mit ihrem Betreuer Prof. Dr. Otto Nerz faſt unbemerkt angekommen. Am Abend wurde auf Einladung des gaſtgebenden Verbandes ein Varieté beſucht. Am Sonntag begann ſchon zu früher Stunde der An⸗ marſch der Maffen nach dem Maſaryk⸗Stadion, dem Schau⸗ platz des großen Spiels. Von dem auf dem Hügel des Lau⸗ renkius⸗Berges gelegenen Stadion fällt der Blick auf die alte Stadt. Den in mehreren Sonderzügens eingetrofſenen deutſchen Schlachtenbummlern bot ſich ein wundervoller Runoôblick auf die altehrwürdigen Kunſtbauten, den Hraö⸗ ſchin, der gotiſchen Burg mit dem alten St.⸗Veiths⸗Turm, auf die unzähligen alten Kirchen, Bauten und Brücken und das neue techniſche Wunder des prächtigen„Alten⸗ turms“ und die Funktürme. Eine 1 040 geyflegte Gras⸗ narbe ſchmückt den Platz, auf dem die 206900 6 Stein⸗ 1 tribüne an der Weſtſeite mit Sitzplätzen für 6000 Zuſchauer Ränge ſofort ins Auge fällt. Frühzeitig beginnen ſich die zu füllen. Ein Vorſpiel zwiſchen zwei Jugendmannſchaften aus Fact und Preßburg, das mit dem:0⸗Sieg der jungen auptſtädter enbet, verkürzt den Wartenden die Zeit. Kurz vor Spielanfang marſchiert eine aus 125 Mann beſtehende ſtarke Muſikkapelle der Prager Militärſchule ein. Unter Führung von Reinhold Münzenberg ſpringen die deutſchen Spieler ins Feld. Nach ibnen kommen die Tſche⸗ chen mit dem berühmten Notionaltormann Planicka an der Spitze. Jedesmal klingt ſtarker Beifall auf. Der ſchwe⸗ diſche Schiedsrichter Olſon ruſt Münzenberg und Planicka zur Wahl. Die Mannſchaften formieren ſich in der zuletzt bekanntgegebenen Aufſtellung. Deutſchland: Jakob Münzenber Munkert Rodzinſki Goldbrunner Miug Elbern Gelleſch Lenz Kobierfki eiedl Sobotka Ce cdinek Rulc 95 iedly——— c0— 02 Cyrocky Burger Planicka Tſchechoſlowakei: Mit dem Anſtoß der Deutſchen entwickelt ſich ein tech⸗ niſch guter Kampf, der allerdings in der ganzen erſten Hälfte die Leiſtungshöhe des vorjährigen Treffens in Dresden nicht erreichte. In beiden Mannſchaften erwieſen ſich von Beginn an die Verteibigungen als ſehr ſtark und ſicher. Unſere Außenläufer hatten vorerſt vollauf zu tun, Der erſte Punkt für Neckarau Gau XIII Südweſt oruſſia Neunkirchen— Eintracht Fraukfurt 422 Soir— 8 rmaſens:1 S8 Frankfurt— Union Niederrad 920 ders Sffenbach— FB Saarbrücken 524 Wormatia Worms— So Wiesbaden ausgef. um die ſchnellen iſchechiſchen Flügelſtürmer zu halten. Goldbrunner legte den gefährlichen Angriffsführer Sobotka nahezu lahm. Wenig zur Geltung kam in dieſer Zeit der deutſche Sturm. Gelleſch verſuchte weit zurückſtehend auf⸗ zubauen, dach es bleibt meiſtens bei ſeinem löblichen Be⸗ mühen. Siffling und Elbern zeigen recht gute Zuſammen⸗ arbeit. Auffallend ſchwach war dagegen Lenz, der blonde weſtfäliſche Tank kommt in den erſten 46 Minuten faſt gar nicht zur Geltung. Darunter litt ſelbſtverſtändlich der arg vernachläſſigte Kobierſki. Alle 5 deutſchen Stürmer deigen allgemein wenig Energie und haben hinter allen thren Zügen nicht genug Druck. Faſt ähnlich war die Lei⸗ ſtung der Tſchechen bis zur Halbzeit zu beurteilen, denn auch auf der gegneriſchen Seite kam der Angriff ungeachtet des Führungstores nicht auf volle Fahrt. Bei dem von Beginn an ſehr ſchnellen Spiel haben die Deutſchen gleich Helegenheil die Tücke des naſſen und glatten Bodens kennenzulernen. Die Gegner ſind ſtand⸗ ſicherer, während die Unſrigen wiederholt im Gras liegen. Bereits nach 5 Minuten muß Jakob durch eine Hrächtige Parade ſein Können unter Beweis ſtellen. Der Regens⸗ burger Rieſe nimmt Rulc den Ball vom Fuß. Die Tſchechen erzwingen den erſten Eckbal, w Gold⸗ brunner die ͤͤrohende Gefahr durch Ausſchlagen der Leder⸗ kugel beſeitigt. Ein feiner Vorſtoß Siffling— Elbern ſcheitert an dem aufmerkſamen Planicka. Beim zweiten Eckball rettet Münzenberg auf der Toxlinie. Das Ab⸗ ſpiel der Tſchechen iſt ſchneller, doch bleibt der Kampf offen. Nach einem weiten Abſchlag von Münzenberg nimmt Elbern den Ball auf flankt zur Mitte, doch Ko⸗ bierſki ſteht abſeits und der Angriff iſt unterbunden. Dann muß Jakob wieder in Aktion treten. 8 ſchon wieder kommt der rechte Flügel der Tſchechen durch. Ne⸗ —.— gibt zu Cech, dieſer ſchießt an dem herausgelaufenen akob vorbei noch im Fallen hoch und unhaltbar in die Ecke. Begeiſterung über den erſten tſchechiſchen Torerfolg ſetzt ein. Abgeſchlagen wird dagegen die dritte Ecke; ein Abſeitstor der Tſchechen wird von dem auten Schiedsrichter nicht anerkannt und dann ſchließt die erſte Hälfte. 1 Die erſten 10 Minuten nach der Pauſe gehören den Tſchechen, die mit ihrem Flachpaß das Feld beherrſchen. Die deutſche Abwehr iſt aber voll auf dem Poſten und klärt mit befreiend weiten Schlägen unter dem Beiſall der 45 000 Zu⸗ ſchauer immer wieder. Erſt nach 10 Minuten kann ſich der deutſche Sturm durchſetzen und gleich iſt dieſer Angriff auch von Erfolg gekrönt. Burger und Planicke ſtarten nach einem hohen, aber vor das echiſche Tor ge⸗ Ei Ball. Wes ner Were, nimmt den Gau XV Württemberg §V Zuffenhauſen— Union Böckingen 228 SSV Ulm— S6 Stuttgart:2 Spfr Stuttgart— Spfr Eßlingen 311 ViB Stuttgart— Spg Bad Cannſtatt:2 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Bunkte d Pirmaſens. 3 2 1— 7²2 5²¹ Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Wormatia Worms. 2 945.0 Union Böckingen 8 2 1— 42 5t1 Kickers Offenbach 2 2— 0 75 12 Stuttgarter Kickers 2 8——.0 4C0 FS Frankfurt. 3 40 2 683 Ulm 2 2—— 11.2.0 SB Wiesbaden. Se Lilenbauſen 8 1 1 1 5˙6 38 Eintracht Frankfurt 9 1— 24 4 78 2 FPPP SiEtutiuttaort) 1 4 1 3 2833 Boruſſia Neunkirche s 1— 2.40.5 S— 42 20 Spfr,Saarbrücken— 1 3 814 008 8 2 14 8Saarbrücken.. 3— Spfreunde Eßlingen 3—— 3 75 Gau XIV Baden 6 R ee urg— e Se Pernenie Bibgen 19 8— Spdg Fürth 022 Bin Mannheim— Spög Sanbhofen ausgeſ. Rürnberg— BfB Jugolſtadt⸗Ringſee 211 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Bunkte merene. Sylele gew. unentſch. verl. Tore Punkte S Walbee 0 F 1 2—— 23 40 .FC Pforzheim.. 2 2—— 4˙⁰ B rnberg 2 5— 53•0 FFSFFFGFPFEEEFEE ers„ 2—- 1 Müünchen F GermaniaBrötzingen 4 2— 2 638•4 Schw 435— i 14 FFPPPPPTCPCCC0 FB Raſtatt FF 244* ugsburg RS 2. Keeuher 8. 4 1— 8 di.6 8 München 12⁰ Vis Mühlburg.2— 1 1 336 12 SSS Bſe Neckarau. 4— 1 8.10:7 AS ürnberg 2—— 2.7 0¹⁴ eeeeeeeee, Neckarau rettet einen Punkt BfB Mühlburg— Bſe Neckarau:2(:9) Das Mühlburger Treffen zwiſchen dem VſB Mühlburg und dem Bſs Neckarau brachte durchaus verdient eine Punkteteilung. Waren die Mannheimer Vorſtädter in der erſten Halbzeit etwas beſſer, ſo hatten die Einheimiſchen nach der Pauſe mehr vom Spiel. Im übrigen gab es bei⸗ derſeits keine überragenden Leiſtungen, was bei dem ſtän⸗ digen Regen und den ſchlechten Bodenverhältniſſen auch weiter nicht verwunderlich war. Die Spieler hatten einen ſehr ſchweren Stand und das Toreſchießen war diesmal nicht leicht. Ueberragender Spieler auf dem Platz war der Neckarauer Stürmer Roth, der auch beide Tore für ſeine Mannſchaft ſchoß. Alle vier Treffer fielen innerhalb von ſieben Minnten zwiſchen der A. und W. Minute der erſten Halbzeit. Schwörer eröffnete den Torreigen für Mühlburg, aber ſo⸗ fort glich Roth für die Gäſte aus. Ein von Raſtetter ver⸗ wandelter Elfmeter brachte Mühlburg erneut in Front, aber auch oͤiesmal dauerte die Freude der Ginheimiſchen nicht lange, denn Roth verwertete poſtwendend eine gute Vor⸗ lage Lauers zum erneuten Ausgleich.— 1000 Beſucher. Schiebsrichter Bräutigam⸗Freiburg. Verdienter Sieg! IV Raſtatt— Germonia Brötzingen 13(021) Zu einem völlig verdienten Sieg kamen die Brötzinger Germanen auf dem Raſtatter Platz, der durch einen ſtar⸗ ken Regen in einen faſt unbeſpielbaren worden war. Die Gäſte fanden ſich auf Boden viel beſſer zurecht als die Einheimiſchen und dank ihres genauen Zuſammenſpiels hatten ſie ſtets eine klare Feldüberlegenheit. Sehr gut konnte der Gäſteſturm ge⸗ ſallen, während in der Hintermannſchaft der alte Kämpe Joſt einen ſehr guten Tag hatte und faſt unüberwindlich 1 0 655 der Sturm gar nicht ge⸗ allen und in der Verteidigung war de Strauß oft nicht im Bilde. i Acht Minuten vor der Pauſe damen die i durch einen von Strauß verwirkten und von 49 wandelten Elfmeter zum Führungstreffer. Gleich nach Wiederbeginn erhöhte Dettling auf 220, dann holten die Einheimiſchen durch einen von Simianer verwandelten Handelfmeter den einzigen Gegentreffer heraus. Die Aus⸗ ſichten und Hoffnungen auf den Ausgleich ſchwanden, als Mittelläufer Simianer 25 Minuten vor Schluß wegen einer Verletzung ausſcheiden mußte. Dettling ſchoß noch ein drittes Lor und damit war Brbtzingens Sieg geſichert. 800 Zuſchauer; Schiedsrichter Klöß⸗Freiburg. Enoͤlich ein Sieg von Karlsruhe Freiburger 86— Karlsruher 078(:t) Einmal mußte ja auch beim Ke die Pechſträne zu Ende ſein, aber daß die Karlsruher in Freiburg 5 einem ſo ein⸗ deutigen Sieg kommen würden, war nicht zu erwarten. Ball mit dem Kopf und ſtößt ihn zwiſchen den beiden Tſche⸗ 1 chen ins leere Tor. 55. Minute:1. Die deutſchen Schlach⸗ tenbummler jubeln der Mannſchaft zu. Das Spiel wird dann von der deutſchen Elf übernommen, ſo daß für 10 Mi⸗ nuten alle Deutſchen ſtürmen. Selbſt Münzenberg und Munkert überſchreiten die Mittellinie. Elbern iſt immer wieder die treibende Kraft im deutſchen Sturm und der große Lichtblick in der deutſchen Fünſerreihe, Er iſt überall und zerreißt die tſchechiſche Abwehr. Die Tſchechen werden jetzt immer härter. Lenz und Kobierſki ſind angeſchlagen, ſtehen das Spiel aber durch. In der 65. Minute ſind die Tſchechen wieder da. In der 70. Minute erzwingen ſie die 6. Ecke, nachdem es vorher ſtark nach dem zweiten Tor roch. Aber Jakob rettet. In der 75. Minute flankt Kobierſki, Burger verpaßt den Ball und Siffling iſt zur Stelle, reagiert blitzſchnell „— die beſte Leiſtung des ganzen Spiels— und leitet den Ball aus 2 Meter Entfernung an dem ver⸗ dutzten Planicka vorbei ins Tor.:1 für Deutſchland. Der ſchwediſche Schiedsrichter Olſon erregt verſchie⸗ dentlich das Mißfallen der 40 000 tſchechiſchen Zuſchauer. Der Kampf iſt offen, die Tſchechen drängen zum Ausgleich, können aber nicht an der ausgezeichneten Deckung der Deutſchen vorbeikommen. Alles, was ſie erreichen, iſt eine 7. Ecke, die aber gleichfalls nichts einbringt. Das Spiel iſt nach wie vor ſehr ſchnell, iſt aber für Deutſchland ge⸗ wonnen. Die tſchechiſchen Zuſchauer verlaſſen ſchon ihre Plätze und gleich darauf ertönt der Schlußpfiff. Deutſch⸗ land hat 2 gewonnen. Münzenberg erhält für ſeine groß⸗ einer:7(:3) Niederlage artige Leiſtung vom tſchechiſchen Verband einen großen Lorbeerkranz umgehängt. Ein paar Worte Kritil Die deutſche Elf verdient für ihren Sieg ein Ge⸗ ſamtlob. Nach den Leiſtungen geſehen, war das Spiel nach der Pauſe überhaupt nicht wiederzuerkennen. Kaum war der Ausgleichstreffer gefollen, als auch die deutſche Elf„da“ war. Hervorragend in der deutſchen Mannſchaft waren Jakob und Münzenberg ſowie der kleine Rechtsaußen Elbern. Die geſamte Läuferreihe wurde ihrer Aufgabe voll⸗ auf gerecht. Rodzinſki, Goldbrunner und Kitzinger waren gleich gut im Aufbau und in der Abwehr. Etwas ſchwächer waren Kobierſki, Lenz und Gelleſch, die zwar techniſch ge⸗ nügten, gegen das ausgefeilte Spiel der tſchechiſchen Be⸗ rufsſpieler aber nicht aufkamen. In der Tſchechen⸗Elf war der Torwaxt Plonicka gut, wenn er auch das zweite Tor ohne jede Gegenwehr paſſieren ließ. Burger und Ctyroky waren hart und ſchlag⸗ ſicher, machten aber doch nicht den unüberwindlichen Ein⸗ oͤruck. Boucek als Mittelläufer war in ſeinem Spiel über⸗ aus wirkungsvoll, auch der rechte Läufer Bouska wußte zu ſtungen. In der Stürmerreihe war Eech der beſte Mann, immer zur Stelle und äußerſt ſchußkräftig. Sobotka wirkte zu verſpielt, wurde zudem von Goldͤbrunner derart gedeckt, daß der N Mittelſtürmer nicht zur Geltung kam. Von den Außen war Faſzinek in der erſten Hälfte ſehr gut. Er ſpielte hart und draufgängeriſch. Der linke Flüsel ſiel bei den Tſchechen ziemlich ab. Der erwartete Cieg Deutſchland— Euxemberg:2(:2)— 18000 Zuſchauer in Kreſelo Pörigen dreifacher Torſchütze Schon wenige Wochen nach dem deutſch⸗luxemburgiſchen Fußball⸗Länderkampf innerhalb des olympiſchen Turniers, in dem die Luxemburger bekanntlich mit:0 unterlagen, trat die deutſche Nationalmannſchaft am Sonntag in der Krefelder Grotenburg⸗Kampfbahn zum viertenmal gegen unſere weſtlichen Nachbarn an. Wie alle vorhergegangenen Treffen endete auch dieſes mit einem einwandfreien deut⸗ ſchen:2⸗[:)⸗Sieg. * Regneriſches Wetter verhinderte es nicht, daß die Gro⸗ tenburg⸗Kampfbahn in Kreſeld mit 18 000, Zuſchauern faſt bis guf den 4235 latz beſetzt war, Vom Fachamt Fußball 505 Kue 160 kaſer, Erbach, 10 W ereher den 45 un 1 nter Führung des holländiſchen Unparteiiſchen van Mor⸗ Aber das:0 geht vollkommen in Oroͤnung, denn die Gäſte kämpften auf dem moraſtigen Freiburger Platz mit einer ungeheuren Hingabe und ſahen endlich einmal ihre Be⸗ mühungen auch belohnt. Die§V⸗Abwehr hielt den ziem⸗ lich harmloſen Freiburger Sturm glatt in Schach, und im Sturm— ſo gut zuſammengeſpielt, daß Erfolge einfach nicht aus leiben konnten. Zwei Drittel der Spielzeit ge⸗ hörten den Gäſten, erſt zum Schluß kam Freiburg mehr auf, konnte dann aber eine Wendung nicht mehr herbeiführen. Selbſt ein Elfmeter konnte nicht verwertet werden. In der erſten Halbzeit war ſchon eine klare Ueberlegen⸗ heit der Gäſte unverkennbar. Der Junior Weißbrodt, der beim K§ am linken Flügel ſtürmte, erzielte ſchon nach ſieben Minuten das erſte Tor, und dabei blieb es auch bis zur Pauſe. Eine Viertelſtunde nach Wiederbeginn jagte Damminger dem§C⸗Hüter Müller das naſſe Leder durch die Arme— alſo:0. Als der§V⸗Rechtsaußen Ahl dann noch ein drittes Mal ins Schwarze traf, war die Partie endgültig entſchieden. Kurz vor Schluß ſchoß Lehmann (§C) dem Karlsruher Hüter Stadler einen Elſmeterball in die Arme, und ſo blieb es bei dem„zu Null“. 1200 Zu⸗ ſchauer. Schiedsrichter: Unverferth(Pforzheim). VfR— Sanoͤhofen ausgefallen Wegen Unbeſpielbarkeit des Platzes wurde durch den Schiedsrichter Schlemmer⸗Karlsruhe bereits eine lbe Stunde vor Beginn das Spiel abgeſagt. Auf der Tribünenſeite ſtand das Spielſeld ganz unter Waſſer. Der an ſich ſchon tiefltegende Platz wird bei ſeiner Boden⸗ beſchaffenheit noch manchen Spielausfall bringen, was die Termine natürlich auch in Mitleidenſchaft zieht. Wir ſind in Mannheim mit Programmſchwierigkeiten reich geſegnet, es wird ſchließlich ſo kommen, daß ſich die heimiſchen Spiele ſpäter ſtark häufen. Noch ein deutſcher Sieg in Wien Der vorletzte Tag des internationalen Wiener Reit⸗ turniers gab den deutſchen Offizieren nach ihrem großen Erfolg im„Preis der Nationen“ noch einmal Gelegenheit zu einem Siege. Im Stafettenſpringen— es ſtarteten je⸗ weils zwei Reiter— legten Rittm. Brandt auf Nike und Oblt. Brinkmann auf Sambo zwei fehlerloſe Ritte in zuſammen 126 Sekunden vor. Dieſe Zeit wurde von keinem anderen Paar der 92 geſtarteten erreicht. Im Gegenteil, alle übrigen Bewerber wurden mit Springfeh⸗ lern belegt. Die Oeſterreicher Lt. Egger und Lt. Trenk⸗ witz auf Mimir und Damitia kamen den beiden Deutſchen mit 181,4 Sekunden noch am nächſten vor dem italieniſchen Paar Kpt. Ponforti⸗Kpt. Georgi auf Saba und Sabaudia. Rittm, Brandt auf Baron 4 und Rittm. Momm auf Land⸗ rat belegten mit 136,2 Sekunden noch den fünften Platz. Zum zweitenmal bei einem internationalen Reitturnier wurde in Wien ein Kamerabſchaftsſpringen entſchieden, zu dem jede Nation Pferde abſtellen mußte. Deutſchland ſtellte vier Pferde zur Verfügung, von denen aber nur Lanbdrat unter dͤem holländiſchen Oblt. Greter fehlerlos über den Kurs ging. Oblt. Brinkmann auf Pilot(Oeſterreich), Rittm. Momm auf Ernica(Holland) und Rittm. K. Haſſe auf Tſchakal(Türkei) warteten mit der gleichen Leiſtung auf. In der Entſcheidung ſiegte ſchließlich der ungariſche Rittm. Platthy auf dem rumäniſchen Pferd Rayon de Soleil vor Oblt. Greter auf Landrat. Oblt. Brinkmann belegte den fünften Platz, während Rittm. Haſſe und Rittm. Momm auf den 8. und 9, Rang kamen. Die große Dreſ⸗ ſur gewann der Oeſterreicher Major Podhafſki gegen ſeinen ſel betraten die Mannſchaften den Platz und nahmen wie ſolgt Aufſtellung: Deutſchland: Füriſſen Sievert Buſch Tibulſki Rohde Zielinſki Malecki Billen Pörtgen Kuzorra Günther * Kemy Mengel Kremer Mart Bauler Touba Kieffer Schmitt Victor Rouſter Hoſcheid Luxemburg: Während Deutſchland alſo in vorgeſehener Beſetun antrat, nur die Verteidiger und Außenläufer kauſchten kihre Platze, ließ Luxemburg anſtelle von Roſa rechten fer mitwirken und deſſen Poſten auf der Seite durch Touba ausfüllen. In der erſten Viertel⸗ ſtunde batte es den Anſchein, als würde das Spiel füür die Deutſchen ein kleiner Spaziergang. Unauſhörlich rollten die deutſchen Angriffe gegen das Luxemburger Tor, aber hier erwies ſich Hoſcheid als ein großer Könner ſeines Fachs. Die deutſche Elf war nach Gefallen überlegen, trotzdem brauchte ſie acht Minuten um durch Kugorva den erſten Trefſer zu erzielen. Dieſer Treffer gab den ungekünſtelt ſpielenden Luxemburgern Auftrieb, ihr Spiel bekam mehr Forſche, und in der 11. Minute hieß es:1. Einen groben Schnitzer Buſchs, der Füriſſen den Ball wegnahm und ihn nicht wegſchlug. nutzte Bauler zu einer hohen Flanbe aus, die Mengel zum Ausgleich benützte. Jüriſſen hätte bei einiger Aufmerkſamkeit dieſen Tre'e verhindern müſſen. Die Deutſche Elf geriet voll⸗ kommen aus dem Tritt, zlötzlich machten ſich grobe Män⸗ gel, vor allem in der Hintermannſchaft, bemerkbar. Rohde iſt hinkenden Fußes nicht mehr ganz auf dem Poſten und Buſch wirkt überaus ſchwach. Der Kontakt zwiſchen einzelnen deutſchen Mannſchaftsteilen iſt ganz geſchwunden. Kurz hintereinander fielen dann zwei Tore, In der 22. Minute flankte Günther zu Malecki, der Deutſch⸗ land mit:1 in Führuna brachte. Zwei Minuten ſpäter ſtellte aber Kemp den Ausgleich wieder her Die deutſche Abwehr war weit aufgerückt. Sievert verpaßte den Ball der Luxemburger Linksaußen erreichte ihn vor dem nachſetzenden Rohde, überſpielte dieſen und ſchoß flach ein. Während der deutſche Sturm mit hervorragen⸗ den engegen aufwartete, wirkte die Hinter⸗ mamnſchaft weiter beängſtigend. Vorne waren Billen und Maleckt ebenfalls nicht ganz auf dem Poſten, aber die linke Sturmſeite im Verein mit Pörtgen ſchwörte immer wieder ͤdrohende Gefahren vor dem Tor der Luxemburger herauf. Kurz hintereinander wurden Mitte der Halb⸗ zeit die Luxemburger Außenläufer Schmitt und. Touba verletzt, ſo daß ſchließlich nur noch neun Spieler Luxem⸗ burgs auf dem FFelde waren. Kurz vor dem Wechſel, in der 44. Minute, brachte Pörtgen nach wunderbarem Durchſpiel auf der rechten Seite Deutſchland 92 in Frcmt.⸗ Nach der Pauſe kam Luxembura mit zehn Leuten wie⸗ der. Nach Einigung mit der deutſchen Mannſchaftsfüh⸗ runa wirkte Roſa als Erſatzmann mit, Schmitt und Touba waren alſo nicht dabei. Der deutſche Sturm lag ſofort wieder im Angriff. In der 9. Minute hieß es nach großem Hin und Her:2. Einen Schuß Maleckis hielt Hoſcheid hinter der Linie, van Morſel gab aber kein Tor, Pört⸗ Len bolte ſich entſchloſſan den Ball und verwandelte. Schon eine Minute ſpäter flankte Günther zur Mitte, Malecki gab mit dem Kopf zu Pörtgen der den fünf⸗ ten deutſchen Treffer erzielte. Ein zwei Minuten ſpäter erzieltes weiteres deutſches Tor gab der Schiedsrichter we⸗ gen Abſeitsſtellung nicht. Luxemburg vervollſtändigte ſich jetzt auf elf Mann. Touba kam wieder. Während Hie Gäſte immer mehr abfielen erzielten Günther und Kuzorrg in der 25. und 93. Minute zwei weitere Tore, die Deutſchlands überlegenen 72⸗Sieg ſicherſtellten. Die Kritik Die Luxemburger Elf zeigte ein ſolides Spiel ohne große Klaſſe. Der beſte Spieler war Hochſcheid im Tor, der mitunter phantaſtiſche Bälle hielt. Sonſt gefiel noch die linke Sturmſeite, die die meiſten Angriffe vortrug. Die 8—9— eifrig bei der Sache, hatten aber keinen efreienden ag. Die Läuferreihe ſpielte ausſchließli auf Abwehr. iee Die deutſche Mannſchaft kam nach dem erſten Gegen⸗ treffer der Luxemburger überraſchend ins„Schwimmen“. Erſt in der zweiten Hälfte beſſere ſich das deutſche Spiel. Die vorher überaus ſchwachen Spieler verbeſſerten ihre Leiſtungen von Minute zu Minute. In der Verteidigung war Buſch bis zum Schluß ſchwach. Sievert verriet eben⸗ falls kein allau großes Können. Jüriſſen geſiel im großen und ganzen, hätte aber das erſte Tor halten müſſen. In der Läuferreihe litt Rohde unter einer Verletzung, erſt in der zweiten Hälfte kam er beſſer ins Spiel. Auch die Außenläufer Tibulſki und Zielinſki wurden erſt nach der Pauſe ihren Aufgaben gerecht. Im Angriff war Kuzorra der Mann, der alle Angriſſe aufbaute, das ganze Spiel leitete und auch ſelbſt ſchoß. Neben ihm geſiel Pörtgen beſſer als Billen, der neben Malecki der ſchwächſte der Angriffsreihe war. Günther auf Linksaußen war ſchnell einzigen Gegner Oberſtlt. Dolleſchall. und entſchloſſen. ſeiner Aufgabe zur vollen Zufriedenheit. gefallen, ͤagegen zeigte Kvapil ausgeſprochen ſchwache Lei⸗ Schiedsrichter van Morſel entledigte ſich ———— —— ———————————— ———————————————— —————— ——————— —————————— 9 1 —— — — enten in die Gloria⸗Lichtſpiele 8 hatte. 10. Seite/ Nummer 447 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. September.6 Die Syiele in anderen Gauen Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Frankfurt:2(:1) Das Ergebnis dieſes Spieles beſteht vollkommen zu Recht. Hatten die Frankfurter vor 3000 Zuſchauern in der erſten Hälfte etwas mehr vom Spiel, ſo warteten die Neun⸗ kirchner nach der Pauſe mit ganz großartigen Leiſtungen auf. In den letzten zehn Minuten gaben die Frankfurter den Kympf entmutigt auf, ſo daß die Einheimiſchen ſich auf eine kleine Belagerung vor dem Tore der Gäſte einrichbeten. Scheel(Pirmaſens) leitete gut. Sportfr. Saarbrücken— FͤK Pirmaſens:1(:0) Vor 2500 Zuſchauern lieferten ſich beide Mannſchaften einen harten aber nicht unfairen Kampf. Die Saarbrücker beſtritten dieſes Punkteſpiel mit einem neuen Torwächter aus der Hanoballelf des TV Neuweiler und hatten mit ihm guten Erfolg. Die Einheimiſchen konnten das Spiel in der erſten Hälfte klar zu ihren Gunſten geſtalten. Nach der Pauſe aber beherrſchten die Pirmaſenſer das Feld, obavohl Hergert ſich bei einem Zuſammenprall mit dem rechten Verteidiger der Einheimiſchen einen Unterarmbruch zuzog und ausſcheiden mußte FS Frankfurt— Union Niederrad 90(:0) Man hatte in dieſem Kampf den Niederrädern keine ſchlechten Ausſichten eingeräumt, da ſie mit ſtärkſter Mann⸗ ſchaft antreten konnten, während der FSWauf Heldmann verzichtet. Aber es kam anders. Die Bornheimer zeigten vor allem ein außerordentlich wirkſames Stürmerſpiel gegen das die Hintermannſchaft der Niederräder einfach machtlos war. Blickhan im Tor iſt kein Vorwurf zu machen. Die Läuferreihe der Union dagegen war eine ein⸗ zige Kataſtrophe. Kickers Offenbach— J Saarbrücken:4(:2) Selten hat man auf dem Bieberer Berg einen ſo packen⸗ den, ja dramatiſchen Kampf erlebt. 5000 Menſchen fieberten von Anfang bis Ende; noch eine Viertelſtunde vor Schluß ſahen die Gäſte wie die ſicheren Sieger aus.:2 lagen die Saarbrücker noch in Front. Dann aber beſannen ſich die Offenbacher plötzlich, und unter dem Jubel der Zuſchauer lichen ſie nicht nur aus, ſondern holten ſogar noch den nappen Sieg. Müller(Griesheim) leitete gut. Verregnet! Das Treffen zwiſchen Wormatia Worms und dem SV Wiesbaden ſiel den ſchlechten Witterungsverhält⸗ niſſen zum Opfer und wurde verlegt. B Zuffenhauſen— Union Böckingen 223(:1) Zu einem recht glücklichen Sieg kam die Böckinger Union beim Punktekampf in Zuffenhauſen, wurde doch der Siegestreffer erſt in der allerletzten Minute unter Mithilfe eines einheimiſchen Verteidigers erzielt. Beide Mannſchaften waren ſich ziemlich gleichwertig und eine Punkteteilung hätte eher dem Spielverlauf entſprochen. Die Gäſte zeigten ſich im Zuſammenſpiel etwas überlegen, dagegen kämpfte Zuffenhauſen mit größerem Einſatz.— 1000 Zuſchauer; Schiedsrichter Dörrbecker⸗Stuttgart. Klubkamyf BfauR Feudenheim beſiegt Fortuna Edingen 11:7 Am Samstag weilte die Ringerſtaffel der Fortuna Edin⸗ gen ſowie die Jugendſtaffel des RuSt. Club Eiche Sand⸗ 00 als Gaſt bei dem Verein für Turn⸗ und Raſenkraft⸗ ſport den Kämpfen ziemlich bemerkbar. Feudenheim mußte alles au bieten, um über die zweitklaſſigen Edinger einen Sieg davonzuttagen. Die Entſcheidung fiel erſt bei dem letzten Kampf. Die Jugendlichen von Sandhofen und Feudenheim zeig⸗ ten techniſch ſchöne Kämpfe, das Endreſultat 11:7 entſprach dem Kampfverlauf. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Gött⸗ Edingen— Baier⸗Feuden⸗ heim. Baier greift ſofort energiſch an; er will gleich die Entſcheidung erreichen. Schon in der 2. Minute macht er einen Hüftſchwung, der dann auch das Ende bringt. Federgewicht: Wohlfahrt⸗Edingen— Uhrig⸗Feu⸗ denheim. Nach vorſichtigem Standkampf geht Uhrig durch einen Untergriff in Führung. Wohlfahrt zeigt im Boden⸗ kampf die beſſere Leiſtung; er ſiegt nach Punkten. Leichtgewicht: Jäger ⸗Edingen— Hecker⸗Feuden⸗ heim. Der Kampf zeigt auf beiden Seiten überaus ſtür⸗ miſche Angriffe, die jedoch bis zur Halbzeit nichts einbrin⸗ gen. Mit Armſchlüſſel und Hüftſchwung holt ſich Jäger Wertungen, die ihm den Punktſieg ſichern. Weltergewicht: Thoma⸗Edingen— Brunner⸗Feu⸗ denheim. Der Feudenheimer iſt hoch überlegen, ſtößt aber auf harten Widerſtand. Erſt nach 9 Minuten kommt er durch Aufreißer zu einem entſcheidenden Sieg. Mittelgewicht: Klein⸗Edingen— Benzinger⸗feu⸗ denheim. Der Feudenheimer drängt Klein ſofort in die Verteidigung; er ringt ziemlich kraftvoll; Klein zieht ſich durch einen Griff Benzingers am Mattenrand eine Ver⸗ letzung zu und gibt den Kampf auf. Halbſchwergewicht: Ziemer⸗Edingen— H. Hecker⸗ Feudenheim. Der Edinger zeigt ſich ſchon zu Beginn des Kampfes überlegen, holt ſich auch mehrere Wertungen. Nach drei Minuten wirft er den Feudenheimer mit einem Aus⸗ heber auf die Schultern. Schwergewicht: Hartman n⸗Edingen— Bohrmann⸗ Feudenheim. Nach einem gleichwertigen Standkampf kann Bohrmann ſeinen Gegner mit Armdurchzug zweimal über⸗ raſchen. Sieger nach Punkten Bohrmann⸗Feudenheim. Rolf Wernicke ſpricht über die Olympiſchen Spiele Die Weltſpiele in Wort und Bild Wochen ſind vergangen ſeit die olympiſche Glocke zum letzten Male in Berlin ertönte und damit die gewal⸗ tigſten ſportlichen Weltkämpfe abſchloß, die je die Welt ſah. Aber Jahre können vergehen, ohne daß der erhebende Eirdruck, den die Weltſpiele bei allen Teilnehmern und Schlachtenbummlern. Zuſchauern und Aktiven hinterließen, verblaſſen wird. Noch heute ſteht klar und deutlich or allen die die Olympiſchen Spiele erleben durften. der Eindruck den die Kämpfe der Beſten der Welt interließen und diefenigen welche zu ſe bleiben mußten hatten durch die Rundſunkübertragungen einen Erſatz der auch ſie noch lange an jene unvergeßlichen Tage gurückdenken laſſen wird. Rolf Wernicke war einer von denjenigen Männern, welche während der Olympiſchen Spiele den Hörern im ganzen Reiche einen lebendigen Eindruck von der Wiucht der Ereigmiſſe vermittelte. Als Sportreferent des Deutſchlandſenders und einer der Rundfunkſprecher der Olympiſchen Spiele hatte er Gelegenheit, die Weltbämpfe aus nächſter Nähe mitzuerleben, ſo daß er von dem Kreis 1(Unterbaden) des Reichsbundes für Leibes⸗ übungen zu einem Vortrag über den„Olymviſchen Kampf der Beiten der Welt“ verpflichtet worden war, welcher am Sonntagvormittag zahlreiche Sportanhänger und Intereſ⸗ Das Thea⸗ er war vollkommen ausverkauft, n Zeichen für das große Intereſſe das dem Vortvage entgegengebracht wurde. Rolf Wernicke verſtand es in ausgezeichneter Weiſe, ſei⸗ nen Zuhörern ein lebendiges Bild des großen Geſchehens zu vermitteln. Nachdem Bezirksführer Crezeli die Er⸗ ſchienenen und den Redner begrüßt hatte, führte der Sprecher ſeine Hörer ſofort in iene buntbewegten Tage. udenheim. Das lange Pauſieren machte ſich bei „Sechskampf vorgeſchrieben, der 1. SSV Ulm— SC Stuttgort:2(:1) Zu dieſem Vormittagsſpiel hatten ſich rund 2000 Zu⸗ ſchauer eingefunden, die während der erſten Hälfte von beiden Mannſchaften ein ſchönes Spiel zu ſehen bekamen. Nach dem Wechſel ließ das Spiel an Schnelligkeit ſtark nach, vor allem hatten die Stuttgarter ihre Kräfte voll⸗ kommen verbraucht. Trotz des hohen Ergebniſſes waren die beiden Hintermannſchaften die beſten Mannſchafts⸗ teile. Schiedsrichter Brenner(Geislingen) leitete zur vollſten Zufriedenheit. Sportfr. Stuttgart— Sportfr. Eßlingen:1(:0) Nur 1000 Zuſchauer wohnten dieſem Punktekampf bei, was einmal auf die troſtloſen Witterungsverhältniſſe, dann aber auch auf die große Flugveranſtaltung im Rahmen des Volksfeſtes zurückzuführen war. Die Eßlinger ſpielten mit vier Erſatzleuten und ſtanden damit ſchon von vornherein vor einer kaum lösbaren Aufgabe. Die Sportfreunde Stuttgart waren im Feld ſtändig leicht überlegen, ſpielten gut zuſammen und ſiegten ſchließlich auch durchaus verdient. Schiedsrichter Jauch⸗Stuttgart. ViB Stuttgart— SVg Cannſtatt:2(:2) Der VfB Stuttgart konnte ſeinen erſten diesjährigen Punktekampf zwar zu einem Sieg geſtalten, aber über⸗ ragend war ſeine Leiſtung, die er gegen den Lokalgegner bot, keineswegs. Beiderſeits wurde viel zu hart geſpielt und ſtändig ſtanden einige Spieler auf der„Verluſtliſte“. Die Cannſtatter hatten beſonderes Pech, denn ſie verloren ſchon vor der Pauſe ihren Torhüter durch Verletzung und nach dem Seitenwechſel wurde auch noch ihr Mittelläufer Richt vom Platz geſtellt. Als auch noch der Erſatztorhüter verletzt abtreten mußte, hatten ſie nur noch acht Spieler auf dem Feld, Schlechtes Wetter und ſchlechte Platzver⸗ hältniſſe trugen noch ein übriges dazu bei, daß die 3000 Zuſchauer keine rechte Freude an dieſem Punktekampf hatten. Schiedsrichter war Keck(Eßlingen). 1860 München— Spxg Fürth:2(:1) Die Fürther behaupteten die Tabellenführung durch einen klaren:0⸗Sieg in München gegen 1860, obwohl Sturmführer Becher erſetzt werden mußte und zwei Spieler vorzeitig durch Verletzung teilweiſe außer Gefecht geſetzt wurden. Die Münchner hatten anfangs mehr vom Spiel, ſcheiterten aber an der ausgezeichneten Abwehr der Gäſte. 5000 Zuſchauer; Schiedsrichter Grabler⸗Regensburg. 1. F6 Nürnberg— VſB Ingolſtadt:1(:0) Auch das zweite diesjährige Verbandsſpiel ſah den Club noch nicht in der richtigen Form. Der Meiſter lieferte ein recht ſchwaches Spiel; man muß bei der Kritik allerdings berückſichtigen, daß die Nürnberger mit Erſatz für Munkert, Schmitt und Eiberger antraten. Der Neuling gefiel ſehr gut. Die Mannſchaft ſpielte flott und legte einen mäch⸗ tigen Kampfeifer an den Tag.— Schiedsrichter: Fauſt⸗ München. der Ringer Sein Vortrag bildete keine klare, nach einem Schema auf⸗ gebaute Erzählung, er war vielmehr ein durch über 100 ausgezeichnete Bilder geſchmückter buntgewürfelter Rück⸗ blick der ohne viel Statiſtik und Zahlen die Olympiſchen Spiele ſo ſchildern ließ. wie ſie Rolf Wernicke erlebte. Und der Berliner verſtand es, ſeine Zuhörer zu feſſeln. Er führte ſie noch einmal durch die zablloſen Veranſtal⸗ tungen und Wettkämpfe der Weltſpiele 1936, durch das Reichsſportfeld und die übrigen olympiſchen Kampfſtätten, in din Fechtſaal, zu den Ringern, zur olympiſchen Re⸗ gattaſtrecke nach Grünau nach Kiel zu den Olympiſchen Segelwettkämpfen und überall erlebten die Zuhörer noch einmal den gewaltigen Kamof der Beſten der Welt. Beſonders intereſſant für die Mannheimer war das Erſcheinen der Mannheimer Olymwia⸗Ruderer auf der Leinwand. Giſela Mauermayer u. Tilly Fleiſcher, vielen Mannheimern bekannt, wurden gezeigt, Borchmeyer, deſſen unermüdlicher Kampfgeiſt ihn über ſich hinaus⸗ wachſen ließ, Owens, der Neger mit den 4 Goldmedail⸗ len Klen Morris, der Weltrekordmann und Olym⸗ piaſieger im Zehnkampf und viele, viele andere und ſtets vermittelte Rolf Wernicke in ſeiner leichtverſtänd⸗ lichen, humorvollen Weiſe dazu ein Bild von den Kämpfen, die viele miterlebt und noch mehr mitgehört hatten. Jußball im Reich Gan Brandenburg: Berliner SV 1892— Bewag:0; Viktoria 89— Blauweiß:2; Minerva 93— Tennis⸗ Boruſſia:0; Union Oberſchöneweide— Hertha⸗BSC 111; Nowawes 03— Wacker 04:0. Gau Sachſen: Guts Muts Dresden— Tura Leipzig :3; BC Hartha— Dresdner SC 521; Fortuna Leipzig— SC Zlanitz:3; Wacker Leipzig— Riſaer SV 314. Gau Mitte: 1. SV Jena— SVg Erfurt:0; Deſſau 05 — Cricket⸗Viktoria Magdeburg:0; Fcé Lauſcha— Sport⸗ —— Halle:8; Viktoria 96 Magdeburg— Thüringen eida 0ꝛ3. Gan Nordmark: Holſtein Kiel— Eimsbüttel Hamburg :1; FC Altona 93— Hamburger SV:2; Viktoria Ham⸗ —:0; Sperber Hamburg— FC St. auli:7. Gan Niederſachſen: Algermiſſen 1911— Werder Bremen :0; Göttingen 05— Arminia Hannower:1; Raſenſport Harburg— Boruſſia Harburg 12. Gau Niederrhein: Fortung Düſſeldorf— Duisburger FV 08:0; VfL Benrath— Schwarzweiß Eſſen:0 SSB Elberfeld— Turu Düſſeldorf 21. Gan Mittelrhein: Köln⸗Sülz 07— VfR Köln:1; Mül⸗ heimer SV— Kölner SC 99 11; SBg Andernach— Köl⸗ ner EfR:1; Rhenania Würſelen— Tus Neuendorf:1. Nordheſſen: Boruſſia Fulda— Kurheſſen Marburg Zimmermann folgte mit 11. Feldberg-Rennen Bernd Roſemeyer Vergmeiſter— Auto-Anion auch bei den Kräfträdern erſolgreich Regen, Schnee und Nebel am Felöberg Alle Vorbedingungen für das 11. Feldbergrennen auf der„Kanonenſtraße“ am Feldberg im Taunus ſchienen ge⸗ geben zu ſein, als am Sonntag aber der„Wettergott“ den deutſchen Kraftſportlern einen dicken Strich durch die Rech⸗ nung machte. Ein feiner Regen, hin und wieder etwas Schnee und auf dem letzten Teil der Strecke ein dichter Nebel, der die Sicht bis höchſtens 10 Meter freigab, waren wohl ausſchlaggebend dafür, daß in ſämtlichen Klaſſen die beſtehenden Rekorde nicht erreicht wurden. Da aber ſowohl ſür die Krafträder als auch die Rennwagen die Meiſterſchaft entſchieden wurde, hatten ſich dennoch zahlreiche Zuſchauer eingefunden, die alle Teile der 12 Kilometer langen Renn⸗ ſtrecke umſäumten. 5 Bei den Krafträder vollbrachte Heiner Fleiſchmann auf ſeiner NSu eine großartige Leiſtung. In⸗ der Wo⸗cem Klaſſe ſicherte er ſich mit dem überlegenen Siege mit 100,2 Km.⸗Std. nicht nur die Meiſterſchaft dieſer Kategorie, ſondern konnte darüber hinaus als Sieger der Halbliter⸗ klaſſe mit 101,2 Km.⸗Std. auch noch die beſte Zeit des Tages für Krafträder vor den beiden DaW⸗Fahrern Bodmer und H. P. Müller herausholen. Die Meiſter⸗ ſchaft war hier aber dem Bielefelder Müller nicht mehr zu nehmen. Bei den„kleinen“ 250⸗cem⸗Maſchinen ſtand der Sieg Ewald Kluges auf der DKW natürlich nie in Frage, der ſich damit den Meiſtertitel ſicherte. Die beiden Seitenwagenläuie ſtanden ganz im Zeichen der beiden Schweizer NSU⸗Fahrer Hans und Cilly Stärkle. Das„ſchnelle“ Ehepaar verhalf den NSu⸗Werken in der 600er⸗Klaſſe mit 93,3 Km.⸗Std. und in der 1000er⸗Klaſſe mit 90,5 Km.⸗Std. zu zwei ſchönen Erfolgen, ſo daß die Neckarfulmer Werke an dieſem Tage vier Sieger ſtellten. Eine feine Leiſtung vollbrachte bei den Sportwagen der Münchner Kohlrauſch in der 1100⸗cem⸗Klaſſe mit ſeinem ſchnellen MM, den er in 95,5 Km.⸗Std. über die Strecke jagte. Er war damit noch ſchneller als der Sieger der 2⸗Liter⸗Klaſſe, der Atlonaer Berg, der mit Rudolf Carac⸗ ciolas altem Alfa Romeo 95,2 Km.⸗Std. erreichte. Der Münchner Schweder wurde mit einem Adler⸗Wagen kurz vor dem Ziel aus der Kurve getragen, fuhr durch das Gelände, erreichte wieder die Strecke und wurde noch— Sieger in ſeiner Klaſſe. An der gleichen Kurve ſcheiterte auch Ernſt von Delius. Er fuhr mit ſeinem Auto⸗Union in den Graben. Der Wagen wurde dabei leicht beſchädigt und konnte die Fahrt nicht wieder fortſetzen. Auf dem erſten Teil der Strecke ſoll Delius ſogar nicht ſchneller gefahren ſein als Bernd Roſemeyer, der mit 112,7 Stoͤkm. zwar die beſte Zeit des Tages erzielte, aber dennoch unter dem alten Rekord von Stuck mit 112,9 Stoͤkm. blieb. In der deutſchen Motorſport⸗Meiſterſchaft konnten die Auto⸗Union⸗Werke die größten Erfolge feiern. Sie ſtellten bei den Krafträdern drei Meiſter. Außerdem wurde Bernd Roſemeyer deutſcher Straßen⸗ und deutſcher Berg⸗ meiſter von 1936. Die Ergebniſſe: Krafträder: bis 250 cem: 1. E. Kluge(DKW):36,6 94,6 Stoͤkm.: 2. Kohſink⸗Bietigheim(Imperia⸗Rudge):480 Min.; 3. Wünſche⸗Langebrück(DW]:57½¼4 Min,; 4. W. Winkler⸗Chemnitz(DaW):24,2 Min.; 5. Hierl⸗Düſſel⸗ dorf(DaW):37,2 Min.— 20 geſt. 14 am Ziel.— bis 350 cem: 1. H. Fleiſchmann⸗Nürnbera:09.4 Min. 100,2 Stöͤkm.; 2. In der Elſt⸗M.⸗Gladbach(Norton):39,0 Min.; 3. T. Port⸗Saarbrücken(Rudge):49,4 Min.: 4 Hamelehle⸗Sindelſingen(Norton):58,6 Min.; 5. Wolff⸗ Mettlach(Velocette):11.0 Min. 20 geſt., 17 am Ziel.— bis 500 cem: 1. H. Fleiſchmann⸗Nürnberg(NSu).070 Min.— 101,2 Stokm.; 2. K. Bodmer⸗Ebingen(DaW) :12,2 Min.; 3. H. Müller⸗Bielefeld(DaW):38,8 Min., 4. Schindel⸗Weigelsdorf(NSu):40,8 Min.; 5. Meier⸗ Mannheim(Norton):46,0 Min. 14 geſt., 14 am Ziel.— Mit Seitenwagen: bis 600 cem: 1. H. Stärkle⸗Baſel(NSlit) 7742,8 Minuten- 95,3 Stoͤkm.; 2. Schumann⸗Nürnberg (NSu):50,4; 3. Bock⸗Mannheim(Norton):54,2 Min.; 4. Fülling⸗Wuppertal(NSu):14.2 Min.; 5. Häusler⸗ Kottbus(NSIU):48 8 Min. 6 geſt., 5 am Ziel.— bis 1000 cem: 1. H. Stärkle⸗Baſel(NSu):57,4 Min. ⸗ 90,5 Stokm.; 2. Braun⸗Karlsruhe(Dac):04,4 Min. 3. Schumann⸗Nürnbera(NSu):14,4 Min.; 4. Goſſe⸗Köln (Tornax⸗Columbus):29,2 Min.: 5. Stoll⸗Breinia(Horex) :33,0 Min. 10 geſt., 8 am Ziel. 8 Sportwagen: bis 1100 cem: 1. Brendel(Frankfur 9Sll-Fiat.97,4 Min.:37,4 Min.(83,5 Km.⸗Std.); 2. Müller(Hattersheim) BMW 8148,4 Min.; 3. Vorſter (Rheydt) MG:57,4 Min.; 10 geſt., 7 am Ziel.—(Mit Kompreſſor): 1. Kohlrauſch(München) MG.52,2 Min. (95,5 Km.⸗Std.); 2. Verheyen(Düſſeldorf) Auſtin:41,6 Min.; 3 geſt., 2 am Ziel.— Bis 1500 cem: 1. Glückler (Frankfurt) Hanomag:21,8 Min.(86,1 Km.⸗Std.); 2. Schweder(München) Adler:29,0 Min.; B. Röſe(Düſſel⸗ dorf) BMW.43,2 Min.; 10 geſt., 10 am Ziel.— Bis 2000 cem: 1. Schweder(München) Adler 751/4 Minuten (91,6 Km.⸗Stö.); 2. Richter(Langwied) BMW 7551½ Min.; 3 V. Walter und Croneck(Kapatſchütz) BMW.17,4 4geſt., 4 am Ziel.—(Mit Kompreſſor): 1. Berg(Altona Alfa Romeo:34,0 Min.(95,2 Km.⸗Std., 2. Röttger(Ha⸗ gen) Wanderer:05,8 Min.; 3 geſt., 3 am Ziel.— Ueber 2000 cem: 1. Petzold(Hannover) Ford 800.0 Minuten (909 Km.⸗Stö.); 2. Eberle(Frankfurt) Lancia:83,0; 3 geſt., 2 am Ziel. Rennwagen: bis 1100 cem: 1. Bäumer(Bünde) Auſtin :10,6 Min.(100,3 Km.⸗Std.); 2. Kohlrauſch(München) MG:18,8 Min.; 3. Brudes(Breslau) M,:47,0 Min.; 5 geſt., 4 am Ziel.— Bis 3000 cem: 1. Brudes(Breslau) Bugatti:02,6 Min.(100,2 Km.⸗Std.); 2. Wimmer(Kap⸗ pelrodeck) Bugatti:29,6 Min.; 3. Tröltſch(Bugatti):32,2 Min.; 4 geſt., 4 am Ziel.— Ueber 3000 cem: 1. Bernd Roſemeyer(Auto⸗Union):2,4 Min.(112,7 Km.⸗Std.); 2 geſt., 1 am Ziel. Deutſche Meiſter im Motorſport Nach dem am Sonntag durchgeführten 11. Feldberg⸗ —— ſtehen nunmehr die 8 Meiſter des Motor⸗ orts für dieſes Jahr wie folgt feſt: 0 Kraſträber⸗ Bis 250 cem: Ewald Kluge(Chemnitz) Auto⸗Union⸗DKW.— Bis 350 cem: Heinrich Fl eiſch⸗ mann(Nürnberg) NSu.— Bis 500 cem: H. P. Mül⸗ ler(Bielefeld) Auto⸗Union⸗DKW. Seitenwagen: Bis 1000 cem: Hans Kahrmann (Fulda) Auto⸗Union⸗DKW. Kraftwagen: Straßenmeiſter: Bernd Roſemeyer(Ber⸗ lin) Auto⸗Union).— Bergmeiſter: Bernd Roſemeyer (Berlin) Auto⸗Union. Handball⸗Berbandspitle Rot und Waldhof ſiegen SV Waldhof— TVEttlingen 723(:0) TV Rot— TSpV Oſtersheim:3(:1) TSp Nußloch— VfR:1, abgebrochen Der heütige Sport hätte in det Gauliga durch die Po⸗ kalſpiele nur drei Verbandsſpiele gebracht. Das ſchlechte Wetter machte dann aber doch wieder einen Strich durch die Rechnung. Der ſtarke Regen brachte in Nußloch einen Spielabbruch, ſo daß die Raſenſpieler unverrichteter Dinge wieder abziehen mußten. Die Roter hatten bei ihrem al⸗ ten Rivalen aus der Bezirksklaſſe zunächſt den erwarteten Widerſtand vorgefunden, waren aber nach der Pauſe nicht mehr zu heben und landeten den von uns erwarteten kla⸗ ren Sieg. Waldhof empfing im erſten Heimſpiel die Ett⸗ linger Turner und geſtaltete dieſes Spiel zu einem ſchö⸗ nen Erfolg, der allerdings nicht ſo eindrucksvoll ausfiel, wie man geglaubt hatte, SV Waldhof— T Ettlingen 7ꝛ8 Unſer Gaumeiſter trat gegen die Ettlinger Turner mit Erſatz für Weigold und Herzog an. Während ſich Tripp⸗ macher mit Erfolg ſeiner Aufgabe entledigte, war der aus der Jugend gekommene Theobald noch nicht ganz ſo weit und muß noch an ſich arbeiten. Allerdings war heute überhaupt der Sturm des Meiſters gar nicht in guter Schußlaune, denn ſonſt hätte das Torergebnis doch weſent⸗ lich höher lauten müſſen. Die Verteidigung Waldhofs war auf der Höhe und löſte ihre Aufgabe zur vollen Zufrie⸗ denheit. Ettlingen überraſchte nach der angenehmen Seite. Wenn man bedenkt, daß drei Mann erſetzt werden muß⸗ ten, dann gewinnt dieſes Reſultat erſt richtig an Wert. 6·0 waren die Gäſte aus dem Albtal ſchon im Hintertreffen und ſchafften doch noch drei Tore, dies iſt das ſprechendſte Zeugnis für den Kampfgeiſt dieſer Mannſchaft, die gegen das letzte Jahr doch ſtärker daſteht. Das Spiel ſtand unter der Leitung des Karlsruher Lorenz, der zufriedenſtellend leitete. Mit dem Abſchluß einer guten Kombination begann Heiſeck den Torreigen. einem erfolgreichen Alleingang und anſchließend mit einem Kombinationserfolg. Lang brachte das Halbzeitergebnis:0 zuſtande. Nach der Pauſe verſucht ſich Spengler mit Erfolg in Weitſchüſſen. Da flitzt aus etwa 20 Meter Entfernung dem Torwart der Gäſte, der ſonſt nicht ſchlecht war, ein Ball ins Tor, der zu halten war, während die nächſte Bombe desſelben Spielers aus der gleichen Entfernung unhaltbar war. Faſt glaubte Eroßes Ausſcheidungsturnen in Baden Die Spitzenkönner im Geräteturnen werden ermittelt— Vorbereitung für den Gau-Gerätekampf Nordbaden—Südbaden in Lahr An zwei Orten wurde am Samstag und Sonntag das Ausſcheidungsturnen für den im Oktober ſtattfindenden Gauvergleichskampf Nordbaden— Südbaden durchgeführt. Während die ſüdbadiſchen Anwärter in Neuſtadt, der Hei⸗ mat des Olympiakämpfers Beckert, unter der Leitung von Kopp⸗Villingen ihre Leiſtungsprobe zu beſtehen hatten, wurden die Turner Nordbadens in Mannheim zur Auswahl zuſammengerufen. In Mannheim waren 14 An⸗ wärter in der Turnhalle des TV 1846 aum Kampfe an⸗ getreten, von denen die 8 Beſten den Gerätekampf in Lahr beſtreiten ſollen. Es waren meiſt Namen auf der Liſte, die ſchon ſeither durch ihre Leiſtungen über den engeren Bezirk hinaus bekannt ſind. Daneben hatten auch iunge Kräfte es fertig gebracht. ſich in die Ausfallklaſſe vorzubereiten. Die Aufſtellung zeigte folgende Namen: Leo Iſele, Tam 1878 Heidelberg: Franz Eſchwei T 1862 Weinheim; Julius Gäng, TV 1849 Mannheim, Emil Anna, Aug. Cuntz, Willi Fend, Karl Six und Peter afner, alle TB 1846 Mannheim, Richard Fiſcher, Tb enau; K. Mohr und Kurt Cerdini, Tgm 1878 Heidel⸗ berg: Max Walter, Karl Euerich und Kurt Müller, TV 1862 Weinheim: Auguſt Haſel, Tb. Gaggenau. ie Kämpfe beginnen. Als Auswahlkampf hatte die techniſche Leitung einen unter der Auſſicht von Gaumännerturnwart Ottſtadt durchgeführt wurde. Als Kampfrichter fungierten Ratzel⸗Karlsruhe, Laier⸗ Baden⸗Baden, Endres und Wübler⸗Mannheim. Am Reck, Barren, Seitpferd, Langpferd, Ringen wurde je eine Kürübung getuvat, ebenſo eine Freiübung. Der Kamwf war in allen Teilen ſpannend und ſtand beſonders durch die Leiſtungen der bewährten Kämpfer auf hoher Stufe. Wieder gelang es dem vorjährigen Gaumeiſter Jſele⸗ Heidelberg mit 107,85 Punkten den erſten Platz zu er⸗ ——ꝗ— Im einzelnen zeigt die Siegerliſte folgende Er⸗ gebniſſe: Freiübung Reck Barren Seitpferd Langpf. Ringe Gelamt Iſele 18,25 17,4 17,5 8 18,5 18,2 07,85 Eſchwei 16,5 18 19,25 16,8 16,25 16,8 103,6 Gäng 18 16,6 19,5 17,9 14 17 103,0 Stix 14 16, 18 18,5 17 277 101,66 Mohr 15 6 9 16,25 16,7 91,95 Müller 16,75 19,5 15,5 14,3 4 17,8 91,35 Cuntz 16,75 14,8 17,5 12,5 12 17,6 91,15 Haſel 15,5 15,8 16 14,1 15,5 13,5 90, Anna 19 17 18 16,7 18,5— 89,2 Fiſcher 17,25 17,8 16 13,5 8 15,8 88,85 Cerdini 14 13 17 13,5 11 19,8 8², Walter— 15 17,75 18,9— 17,7 69,35 Euerich 16 10,5 15,5 4 15,5 6 67, Fend 11— 12 12 16 14 65,0 Hafner, TV 1846 Mannheim, der ſicherlich unter den erſten Plätzen geweſen wäre, konnte am Wettkampf nicht teilnehmen. Der Nachmittag diente für einen erweiterten Kreis der Turner zur Ausbildung in der Grundſchule des Gerätturnens. den iſt. temberg trugen in Haßloch einen man nun an ein ſang⸗ und klangloſes Untergehen der Ett⸗ linger. Dieſe laſſen aber nicht nach und kommen durch Ochs und Becker zu drei Toren, die dem Reſultat ein ganz anderes Geſicht geben. Zimmermann ſtellt mit einem ſiebten Tor den Sieg und das Endreſultat mit:3 endgültig her, Ettlingen hat ſich gut aus der Affäre gezogen. TV Rot— T. Sp. Oftersheim 73(:1) Das zweite Verbandsſpiel der Gauklaſſe brachte das⸗ ſelbe Ergebnis wie das auf dem Waldhof. Lediglich war der Spielverlauf der umgekehrte. Man war auf dieſes Zuſam⸗ mentreffen in der Gauklaſſe eigentlich geſpannt, brachte es doch die zwei Neulinge zuſammen. Die Roter haben aber die Pauſe beſſer überſtanden, als die vereinigten Ofters⸗ heimer, die wieder nicht in beſter Beſetzung zur Stelle ſein konnten. Unter der ſicheren Pfeifenführung von Sodner⸗Möc⸗ 08 gab es vor der Pauſe ein durchaus gleichwertiges Spiel, das Rot knapp mit einem Tor Unterſchied für ſich entſcheiden konnte. Nach dem Wechſel aber war es bei den Gäſten mit den Kräften aus. Rot kam mehr und mehr auf und lan⸗ dete einen in dieſer Höhe zwar zu hoch ausgefallenen, aber ſonſt vollauf verdienten Sieg mit 7ꝛ8 Treffern. Das Spiel war fair und wurde anſtändig durchgeführt. Hanoball-Pokalſpiele TV Weinheim— TVSeckenheim:4(:2) Die Seckenheimer gaben ſich in Weinheim doch nicht ſo ohne weiteres geſchlagen und ſetzten den Platzherren einen unerwaxrtet harten Widerſtand entgegen. Beim Wechſel ſtand die Partie unentſchieden:2 und es war ſchwer, der einen oder anderen Mannſchaft größere Siegeschancen ein⸗ zuräumen, bis zu guterletzt doch das größere Stehvermögen der Bergſträßler den Ausſchlag gab. Weinheim hat ſich da⸗ mit weiter in der Pokalkonkurrenz gehalten, während Seckenheim mit dieſer ehrenvollen Niederlage ausgeſchie⸗ 26 Ketſch— Sp. V. St. Leon h5(671) In Ketſch gab es um den weiteren Verbleib in der Po⸗ kalkonkurrenz einen ungemein harten Kampf. Die Gäſte aus St. Leon ſetzten dem Gauligiſten erbitterten Widerſtand entgegen. Wohl hatten ſie vor der Pauſe gar kein Glück und mußte dieſe unverdient hoch mit:1 an Ketſch gehen laſſen. Dafür wurde es dann in der zweiten Hälfte beſſer. Hier aber verloren die Gäſte viel von ihrer Sympathie beim Publikum. Sie konnten einfach mit den Entſcheidun⸗ gen des Unparteiiſchen nicht einig gehen. Die Folge war der Platzverweis, den erſt einer und dann ein zweiter St. Leoner antreten mußte. Als dann noch ein dritter frei⸗ willig folgte, war es vorbei mit dem guten Eindruck der Gäſte. Verlieren muß man auch können und auch Unrecht, wenn es ſo war, tragen können. Hanoball der Bezirksklaſſe Staffel 1: TV Hohenſachſen— Tade St. Leon 518, 46 Mannheim— Handſchuhsheim:5; TV Hockenheim gegen MTG 8ꝛ2(:); TV Friedrichsfeld— T Viern⸗ heim 11:5(:). Staffel 2: T Leutershauſen— TuSp Schönau 80, Tbd Wieblingen— SpVa 98 Schwetzingen:11; TuSp Kronau— Poſt Mannheim 628. Gauvergleichskampf Südweſt— Württemberg :7 63:2) Die Gaumannſchaften von— und Würt⸗ auvergleichs⸗ kampf aus, den der Mannheimer Unparteiiſche Schuhmacher leitete. Bei wenig guter Witterung blieben die Südweſtler knapper, aber verdienter Sieger. Beide Mannſchaften waren in ſtärkſter Auf⸗ ſtellung angetreten. Dieſes Ergebnis bedeutet für die Schwaben unbedingt einen Erfolg, unterſtreicht es doch den Aufſtieg des Handͤballs in Württemberg. Das Vorſpiel beſtritten zwei Städtemannſchaften von Ludwigshafen und Haßloch, das Ludwigshafen ſicher mit:5 Toren gewann. 0 Montag, 28. September 1936 11. Seite/ Nummer 447 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Um dit deutſche Vereinsmeiſterſchaft Regen verurſacht Spiclausfälle Alemannia Ilvesheim— Vf endenheim 6: Germania Friedrichsfeld———— 72 Fortuna Edingen— Olympia Neulußheim:5 Rhonix Mannheim— Amicitia Vieruheim ausgef. 98 Mannheim— Kurpfalz Neckarau ausgef. Fortuna Heddesheim— S Käfertal—— Bereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Alemann. Ilvesheim 4 2— 17 8¹0 Phönix Mannheim 3— 8⁰2 6²0 Germ. Friedrichsfeld 3 8— 1 13.6.2 TB Viernheinm 3— 1.5 42 SC Käfertall 3 2— 4 6˙5 4˙2 Hockenheimm 4 2— 2 124ʃ2 4234 OlympiaNeulußheim 3 1 1 1 8²7 3˙8 Heddesheine 3 1 1 1 5˙⁰ 3·8 08. Mannheim 3 1— 2-9 2˙4 Kurpfalz Neckarau. 3 1— 2 5²¹⁰ 2⁴ VfTuR Feudenheim 5 1— 4:15 2˙8 Giien—* 5.19 0²¹0 Flvesheim ſiegt ſehr hoch Ilvesheim— Feuoenheim:1(:0) Wer am Sonntaa mit einem hohen Siege der Ilves⸗ heimer Mannſchaft, die ſich im Verlauf der bisherigen Verbandsſpiele ſo erfolgreich geſchlagen hatte. rechnete, ſah ſich in ſeinen Erwartungen nicht enttäuſcht. Der un⸗ aufhörlich niederrieſelnde Regen beeinträchtigte zwar die Spielweiſe der beiden Mannſchaften etwas, da aber der Ilvesheimer Platz viel Regen vertragen kann, kam es trotzdem zu einem Spiele, das dem Platzbeſitzer einen überlegenen:1⸗Sieg brachte. Der Sieg der Ilvesheimer Elf ſtand eigentlich nie in Frage. Zu kämpfen hatte die Mannſchaft nur in den erſten 20 Minuten, dann war Feudenheim bereits ziemlich geſchlagen und von dieſem Augenblick an beherrſchte der Tabellenſührer klar das Feld. Feudenheim lieſerte eine überaus ſchwache Partie. Es wird jetzt verſtändlich, daß in den letzten Wochen eine Niederlage der anderen folate, denn mit wenigen Aus⸗ nahmen waren die Spieler ihren Gegnern klar unter⸗ legen. Mit entſcheidend für die hohe Niederlage war die ſchlechte Leiſtung des Torwarts. Selbſt wenn man berück⸗ ſichtigt, daß der Ball naß und ſchwer war, ſo wären doch 3 Tore zu verhindern geweſen. Ilvesheim zeigte in der erſten Halbzeit eine ſehr aute Leiſtung, liez aber nach Seitenwechſel, als der Sieg bereits ſicherſtand, nach. Der Sturm vergab ietzt die unmöglichſten Chancen und haätte bei nur etwas mehr Genanigkeit und Entſchloſſenheit ein zweiſtelliges Reſultat herausholen können. Allerdings war das Spiel hier bereits entſchieden und damit feblte der letzte Einſatz. „In den erſten Minuten haben beide Mannſchaften be⸗ reits Gelegenheit Tore zu erzielen, aber nur Ilvesheim nützt die Chancen bis zur 10. Minute zu zwei Toren aus. Bis zur Mitte der Halbzeit folgt der J. Treffer und kurz vor der Pauſe wird der Vorſprung auf 470 ausgedehnt. Eine ſchöne Vorkage läßt den Feudenheimer Mittelſtürmer auf.1 aufholen, dabei bleibt es aber auch, wenn auch mitunter das Glück der Ilvesbeimer Hintermonnſchaft zur Seite ſtehen muß, um weitere Tore der Gäſte zu verhin⸗ Lern. Zwei kraſſe Fehler des Feudenheimer Torwarts ver⸗ helfen dagegen Ilvesheim zu dem 5. und 6. Tor. Mehr brachte allerdings die 2. Hälfte nicht ein, da mitunter die Stürmer, allein vor—— 8 63 8 dirigieren konnten. mmerhin piel, da Ilvesheim weiterhin als ernſteſter Bewerber für die Mei⸗ ſterſchaft anzuſprechen iſt. Eine vernichtende Niederlage Friedrichsfeld— Hockenheim:2 Einen weiteren ſchönen Sieg erkämpften ſich am Sonn⸗ tag die Friedrichsfelder, die Hockenheim zu Gaſte hatten. war wehrten ſich die Gäſte tapfer, aber ſie mußten ſich ließlich hoch ſchlagen laſſen. Schon bald nach Beginn hüieſh.ſichHie.Blau⸗Weißen überraſchend die Führung; der alblinke dex Gäſte nützt einen Deckungsfehler geſchickt — We eet ein e dies keine Ruhe, er macht ſich allein auf die Reiſe und gle 0 fefolr“ aus. Als Heil durchkommt, wird er unfair geſtoppt. Der verhängte Elfmeter wird von Rockſitz verwandelt. Mit 271 geht es in die Pauſe. Hockenheim bietet auch weiterhin den Angriſſen des Gegners heldenhaften Widerſtand, aber das Verhängnis kann nicht aufgehalten werden. Dem Gäſte⸗ hüter entgleitet bei der Abwehr am Boden das naſſe Leder, Graf iſt zur Stelle, der leicht einſchießt. Ein Bomben⸗ ſtrafſtoß von Ehret wird vom Hockenheimer Torwart ſicher abgewehrt. Als Jäger ſchön durchkommt, nimmt ihm der Verteidiger den Ball vom Fuß und gibt zurück, der Ball um Zenkimeter neben die Latte ins Aus. Aus einem Ge⸗ dͤränge vor dem Gäſtetor gibt Heil zu Rockſitz zurück, der hebt den Ball hoch über den Torwart ins Netz. Eine Chance für Hockenheim wird nicht ausgewertet, obwohl nach einem Eckball das Tor leer iſt, wird haushoch darüber geſchoſſen. Ein Elfmeter, der durch Handſpiel Baumgärtners ver⸗ urſacht wird, bringt den Gäſten durch ihren Mittelläufer das zweite Tor, Jetzt erlahmt die Kraft 463 erdge, die ſich zu ſtark ausgegeben haben. Der 5 4 Verteidiger behindert ſeinen Torwart bei der— 5 Heil mit Rachſchuß das fünfte Tor erzielen kaun. Limitſchnre, om⸗ bination von Graf zu Heil beſchließt dieſer wei⸗ teren Treffer. Ein Alleingang von Graf e e 3 ſchönen Aktion und überlegtem Schuß den eigen des Kampfes. Die Friedrichsfelder haben dieſes 0 guten Geſamtleiſtung gewonnen, wenn auch 9 beſſeres Torverhältnis verdient gehabt hätte., der Erſatztorwart Fuchs und Ehret bildete* ſta werk gegen den Gäſteſturm. Sehr gut ſch 9 955 ſamte Läuferreihe, während im Angriff Gra ragende Mann war. Neben ihm iſt Rockſitz zu 0 de Heil kam erſt gegen Schluß richtig in Schwung. n Etfer Gäſten konnte man als Plus nur den erſtaunliche Wenm aller Spieler feſtſtellen, ſpieleriſch waren ſie ihrem 5 221 immer unterlegen. Gut hielt ſich der Torhüter, dem naſſen Wetter einen ſchweren Stand hatte. Gefa 0 kounte noch der rechte Verteidiger ſowie im Angriff 0 beiden Außenſtürmer; der Innenſturm war nie gefähr 95 Der überragende Mann der Gäſte ſtand auf dem Mit 0 läukerpoſten, den er ganz ausgezeichnet ausfüllte. A Schiedsrichter leitete Meiſel⸗Heidelberg gut. Edingen verliert zu Hauſe Fortuna Edingen— Olympia Neulußheim:5 Trotz Regen und trotz einem Moraſtboden kam—5 Spiel zum Austrag und brachte überraſchenderweiſe abwechflungsreichen und auch fairen Sport. Neulußhei kam zu einem verdienten Sieg, mußte aber bis W Schluß hart um dieſen Erfolg kämpfen, denn Edingen wa Spiel dank ihrer eifrig und gewillt, unbedingt zum Punktgewinn zu kom⸗ men. Wenn es aber nicht dazu reichte ſo laa dies 50 dem Mangel an taktiſchem und techniſchem Können un nicht zuletzt an dem ſehr ſchwachen Schlußtrio. Die Läu⸗ ferxeihe hielt ſich recht gut bis auf den rechten Läufer,— unbedingt ausgewechſelt werden muß. Im Sturm wa das Innentrio nicht ſchlecht, aber die Ruhe und techniſche Reiſe fehlt noch. Ein ſtarker Ausfall war der Linksaußen, während dem Rechtsaußen mehr Selbſthertrauen zu wünſchen wäre. Neulußheim hatte ſeine Hauptſtärke in dem Schluß⸗ trio. Die Läuſerreihe war recht aut im Aufbau und vom Sturm kann man ſagen, daß man techniſch recht aut ſpielte, aber im Schuß nicht ganz ſicher war. Bis zur 20. Minute führte Neulußbeim mit:0. Un⸗ beugſam war aber der Wille der Edinger, und als durch den Halblinken auf 211 verbeſſert wurde, bam man zu guten Ehancen, von denen aber erſt kurz vor der Pauſe eine zum verdienten Ausgleich verwandelt wurde. Nach dem Wechſel ging Neulußheim wieder durch den Mittelſtürmer in Front. Unbeugſam kämpfte aber Edingen und mit Glück. Nach 20 Minuten hieß es 98. Ein Fonlelfmeter brachte Neulußheim die erneute Füh⸗ rung. Ball wurde gehalten. Edingen hatte dann die gleiche Chance, aber der 5 Als dann kurz vor Schluß durch 523 geſchraubt wurde. war Edi den Rechtsaußen der Neulußheimer gar der Torſtand auf ngens neuerliche Niederlage trotz allem Eifer und kämpfen beſiegelt. Phönix Mannheim— Amicitia Viernheim (Ausgefallen) Es war intereſſant und amüſant zugleich, an dieſem regenverhangenen letzten Septemberſonntag die regelrechte Jagd der Fußballanhänger von einem zum anderen Sport⸗ platz zu beobachten und es war am Ende nur bedauerlich, daß ihre redliche Mühe keinen Lohn fand, keinen Lohn fin⸗ den konnte, weil der Wettergott juſt zu der Stunde, als auf dem VfR⸗Platz und auf dem Gelände des Phönix Mannheim die Spiele beginnen ſollten, wiederum unerbitt⸗ liche Regenſchauer niederpraſſeln ließ, die eine reguläre Durchführung dieſer beiden— jedes in ſeiner Art wich⸗ tigen— Treffen nicht zuließ. Der Spielleiter aus Heidel⸗ berg erklärte auch dieſen Platz für unbeſpielbar und er hat wohl dabei auch in erſter Linie an die Geſundheit der Spieler gedacht. Die regenreichen Sonntage ſcheinen übrigens wie im letzten Jahre wieder chroniſch werden zu wollen, denn be⸗ reits vor Wochenfriſt hatte man verſchiedentlich unter der Tücke des Wetters ſchlechte Plätze und man mußte ſich eigentlich da ſchon wundern, daß verhältnismäßig nur wenig Spielausfälle bekannt wurden. Angeſichts dieſes neuen, aber gründlich ins Waſſer ge⸗ fallenen Mannheimer Fußballſonntags begreift man erſt, wie notwendig es doch war, den Beginn des neuen Spiel⸗ jahres ſo frühzeitig als möglich zu ſetzen. Nur ſo kann— hauptſächlich in der umfangreichen Bezirksklaſſe— das Ge⸗ ſpenſt der Terminnot ferngehalten werden. Unterbaden⸗Oſt Kickers Walldürn— Spg Eberbach 223 Die übrigen für Sonntag angeſetzten Spiele in der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Oſt fielen dem Regen zum Opfer. Babiſche Jußball-Termine Die Vertreter der badiſchen Fußball⸗Gauligavereine weilten am Freitagabend in Karlsruhe und legten gemein⸗ ſam mit dem Gauſportwart die reſtlichen Vorrundenſpiele feſt. Die neue Liſte mußte aber ſchon am Samstagmorgen umgeſtoßen werden, als die Verlegung der Tſchammer⸗ Pokalſpiele, an denen ja noch der SB Waloͤhof beteiligt iſt, bekannt wurde. So erfuhr z. B. der große Mannheimer Lokalkampf VfR— Waldhof eine Vorverlegun auſ den 4. Oktober und acht Tage ſpäter treſſen ſich Nek⸗ karau— Waldhof und Pforzheim— BfR. Für die nächſten Spieitage ſind folgende Begegnungen vorgeſehen: 4. Oktober: VfR Mannheim— S Wolohof, 1. FC Pforzheim— Germania Brötzingen; 7B 04 Raſtatt— Freiburger§. 11. Oktober: Vieè Neckarau— S Walohof, 1. SC Pforzheim— VfR Mannheim, Karlsruher FB— 898 Mühlburg. EW 46 am Start— Schwacher Beginn bei den Männern— Die Frauen beſſer Der geglückte Verſuch der Poſtler, in Baden in der Leichtathletik die Spitze zu erreichen, hat die Athleten des TV nochmals zuſammengebracht. Nun wollen ſie wieder nach vorne kommen. Um dieſes Ziel zu erreichen, hatte man die Uebungen nicht auf zwei aufeinander folgende Tage gelegt, ſondern zwei Sonntage gewählt. Der erſte Tag brachte aber nicht den erwarteten Erfolg. Das Wetter war kalt und regneriſch, dazu waren nicht alle Athleten am Start. So wurden am erſten Tag mit 4808 Punkten etwa 300 Punkte weniger erreicht, als ſie die Poſt⸗ ler in der vergangenen Woche zuſammenbrachten. Man hatte ſo den Eindruck, als ob nicht alles klappen würde und der Weggang Nehbs eine Lücke in der Aktivität zurück⸗ gelaſſen habe. Die vier Läufe brachten insgeſamt etwa 2800 Punkte. Im 200⸗Meter⸗Lauf war Keller mit 2,7 weitaus Beſter. In dieſem Lauf wurden 795 Punkte erreicht. Ueber 400 Meter Hürden war das Feld mit Herwerth an der Spitze, der in 62,8 ſiegte, zuſammen mit Nenninger und Glaſſer auf 608,56 Punkte gekommen. Der lange Lauf war eine ſichere Sache Kretzlers, der in 16:25,6 vor Model und Fichte das Rennen beendete, das insgeſamt 675 Punkte brachte. Im 800⸗Meter⸗ Lauf ſiegte Guldner in:05,7, alſo weit unter ſeiner Beſt⸗ zeit, vor H. Schmidt und Hch. Schmidt. Die Punktausbeute betrug 726,5. Ausgeſprochen ſchwach war der Hochſprung. Mit 1,61 Meter war der Beſte, Krebs, ſchon am Ende ſeines Kön⸗ nens. Zwei Mann folgten ihm mit einer Leiſtung von 1,54 Meter. Das Punktekonto konnte um 627,5 Zähler ver⸗ mehrt werden. Etwas beſſer war der Dreiſprung, den Herwerth mit 12,56 Meter für ſich entſchied und zuſammen mit Weber(11,92) und Tempel(11,53) 628,93 Punkte er⸗ reichte. Für die Speerwerfer war der Boden natürlich nicht ge⸗ eignet; da zudem noch Hoffmann nicht am Start war, war die Punktausbeute mit 308,8 ſehr gering. Schmidt war mit 46,40 Beſter in der Konkurrenz. Auch die Kugelſtoßer waren nicht in allerbeſter Form. 438,1 Punkte wurden errungen, wobei Schwebler mit 12,20 die Ergebnisliſte anführt vor Haury und Tempel. Im Geſamten erreichten die Turner an dieſem erſten Tag 4808,80 Punkte, was das Gelingen des Verſuches, an die Poſt heranzukommen, nur dann in den Bereich der Möglichkeit rückt, wenn am Sonntag alle da ſind und auf ihre Leiſtung kommen. Die a4ber Frauen kamen auf 236 Punkte Für die Mädels war es wirklich kein Vergnügen, an dieſem unfreundlichen Sonntagvormittag an die Uebungen für die DVM heranzugehen. Aber kein Regenſchauer und keine Kälte hielt dieſe ab. Mit vermehrtem Eifer ging man ans Werk und erreichte das geſteckte Ziel. Waren es auch nur wenige Punkte, ſo war es doch ein Erfolg, beſon⸗ ders unter Berückſichtigung des wenig freundlichen Wet⸗ ters. Erreicht wurden insgeſamt 236 Punkte gegen 2345 beim letzten Verſuch. 5 Im 100⸗Meter⸗Lauf war Wendel mit 13,2 Beſte, oͤesgleichen war ſie in 14,1 Schnellſte im 80⸗Meter⸗Hürden⸗ lauf und war auch weſentlich an der guten Staffelzeit mit 54 Sek. beteiligt. Den Hochſprung gewann Hübner mit 1,36 Meter. Schwächer war diesmal das Diskuswerfen, wo oͤie Geſchwiſter Bäurle die 30⸗Meter⸗Marke nicht über⸗ trafen. Wider Erwarten war Ott mit 29,23 Meter an erſter Stelle. Dafür lagen dann die Bäurles im Speerwerfen mit 28,80 und 24,35 Meter vor ihren Gegnerinnen. TV 46 führte mit dieſem Ergebnis klar in Mannheim vor der MTG. 40 Fahre Bin Mannheim Ein Abend der„Alten“— Ehrungen verdienter Mitglieder Das geſellſchaftliche Programm, das der VfR anläßlich ſeines 40. Wiegenfeſtes aufſtellte, hätte wohl keinen nachhalti⸗ geren Eindruck haben können, als durch dieſen„Abend der Alten“, der am Somstag im Stammhaus Eichbaum abgehalten wurde. Wieder einmal ſaßen ſie zuſammen die alten Mannheimer Sportler, die Männer aus der Urzeit des Mannheimer Raſenſportes, die Alten und Treueſten des ViR, deſſen Jubiläum ſie feiern wollen. Hatte vor acht Tagen die Jugend das Wort, ſo ſollte dieſer Abend voll und ganz den alten wackeren Kämpen gelten, von denen viele noch heute ſportlich tätig ſind und die heute noch mit ſtolzer Freude für ihren BfR kämpfen. Wie ſehr ſich der ViR auf ſeine Alten verlaſſen kann, oͤas bewies dieſer Abend eindeutig. Der Scal reichte nicht aus, um alle die aufzunehmen, die dem Rufe des BVfR gefolgt waren. Vereinskührer Direktor Bühn, ſelbſt Hocken-Klubkämpfe M ſchlägt Hockey⸗Club Speyer:0(:0) Auch om Sonntagpormittag ſpielte der Regen den Hockeyſpielern einen ſchlechten Streich. Wie bereits vor 8 Tagen hatten die angeſetzten Spiele unter der ſchlechten Witterung ſehr zu leiden, wenn auch zu bemerken iſt, daß die Plätze ſich in verhältnismäßig gutem Zuſtand befanden. 5 auf der trat der Hockey⸗ ¹ E e 1 en* Feeee, S e. Zuf uß der beiden Speyerer Hockey⸗Abteilungen des T und Blau⸗Weiß, ſpielſtarke Mannſchaften be⸗ Pen hatten ereits vor kurzer Zeit gegen den TV 46 annheim bewieſen, daß ſie als gefährliche Gegner ein⸗ zuſchätzen ſind. Diesmal allerdings gingen die Erwartun⸗ gen, die mon in die Gäſte geſetzt hatte, nicht in Erfüllung, denn die Mec beherrſchte das Spiel ziemlich klar und ließ den Gäſten nur wenige Chancen. Mit 410 ſiegte die 1. Mannſchaft der MTG und lieſerte dabei ein Spiel, das trotz der nicht einwandfreien Bodenverhältniſſe ge⸗ fallen konnte. Läuferreihe und Hintermannſchaft ließen den Speyerer Angriff nur ſelten zur Entfaltung kom⸗ men, während die Fünferreihe der Mannheimer, in der Günthner und Boos wieder die treibenden Kräfte woren, die ſich auch in den erzielten Toren teilten, durch raum⸗ gretfende Angriffe immer wieder durchkamen. Bei den Gäſten enttäuſchte vor allem der Sturm, der ſich nur ſelten zuſammenſand. Die Deckungsreihen waren durch den Ausfall des Sturmes erheblich überlaſtet, ſchlugen ſich aber tapfer, ohne jedoch verhindern zu können, daß die M in jeder der beiden Halbzeiten zu zwei Toren kamen, ſo daß die Mannheimer einen klaren:0⸗Sieg ver⸗ W. men ſchönen Sieg errangen auch die Frauen der die ihr erſtes Spiel ſeit der Sommerpauſe liefer⸗ — Mannheimer Frauen, die durchweg das beſſere Begn zeigten, an Schnelligkeit und Stockſicherheit den EEE voraus waren, ſiegten nach überlegenem Pei entſpreclenem Ttotrpelben erfolgreich be⸗ 4—— 1 E 8 Siege beſtimmt nicht aubölelben ning werden weltere, TV 46 Mannheim TV Kaiſerslautern:0 Einen zweiten Mannheimer Si eg gab es für die Mann⸗ heimer Hockeyſpieler auf dem Platz des Turnvereins 1846, wo die Turnerelf aus Kaiſerslautern zu Gaſte war. Ob⸗ wohl die Einheimiſchen keine überragenden Leiſtungen zeig⸗ ten, konnten ſie ſich einen hohen Sieg ſichern, denn die Gäſte konnten ſich nie richtig finden. Von Beginn an haben die Mannheimer das Spiel in der Hand und ſchon nach wenigen Minuten holt Seidel mit ſchönem Schlenzball die Führung, nachdem ſernzuvorſden Ball verfehlt hat. Auch das zweite D. n lange au warten. Keller iſt es, der n feien e ie Gat, Ebter Kaee ner geſtalten, kommen aber durch das engmaſchige Spiel ihres Angriffs zu keinem Erfolg, denn die 46er Verteidi⸗ gung iſt auf dem Poſten. Kurz vor der Pauſe kann Rauſch auf eine Vorlage von Höhl 2 mit etwas Glück auf 310 er⸗ höhen. Nach Wiederbeginn iſt dͤie Ueberlegenheit der Mann⸗ heimer deutlicher geworden; die Gäſte haben alle Hände voll zu tun, um alles abwehren zu können. Eine ſchöne Einzel⸗ leiſtung von Keller bringt den vierten Treffer. Dann ver⸗ geben Mintrop und Seidel einige totſichere Sachen. Auf der Gegenſeite kommt der Halbrechte durch, aber auch hier geht die Kugel knapp neben das Tor. Ein Prachtſchuß von Keller bringt den 5. Treffer, der von Höhl 2 eingeleitet wurde. Nach langem Drängen vor dem Gäſtetor kommt Horn frei an den Ball und ſchießt ſcharf aufs Tor; der Gäſtehüter iſt unſicher und kickt darüber, ſo daß das ſechſte Tor zuſtandekommt. Wieder iſt es Horn, der eine Vorlage von rechts ſchön aufnimmt und hoch zum ſiebten und letz⸗ ten Erfolg einſchießt. Damit iſt das von zwei Schiedsrich⸗ Eb der beiden beteiligten Vereine geleitete Kampf zu nde. Zum erſtenmal in dieſer Saiſon ſahen wir den Turn⸗ verein 1846 in einem Spiel auf ſeinem Gelände mit einer ſehr veränderten Mannſchaft, die durch den Ausfall mehrerer Spieler notwendig wurde. Üeber die Gäſte iſt wenig zu ſagen. Ihr Sturm fand ſich nie zurecht und daran liegt auch die Höhe der Niederlage, denn die ſichere Mittelreihe wurde zu ſehr überlaſtet, ſo daß auch die Verteidigung noch in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Die beſten Spieler waren im Sturm der Halbrechte, der Mittelläufer und der linke Verteidiger, während der Torhüter manchen Erfolg hätte verhindern können. Mannheimer Poſt⸗Voxer ſiegen in Rüſſelsheim Stetter, Volz und Roth geſchlagen— Balier, Mühluw, Wurth und Sloteki die Sieger Die Boxſraffel des P o ſt⸗Sportverein ſolgte am Samstag einer Einladung nach eIsheim, wo ſie gegen eine aus Mainz und Wiesbaden verſtärkte Mannſchaft des kämpfer⸗Vereins zuſammentraf. 35 Mannheimer hinter⸗ ließen den beſten Eindruck, was ſie an Schule und Kampf⸗ geiſt, Ausdauer und Fairnis erkennen ließen, war beach⸗ tenswert. Leider wurden die Leiſtungen der Gäſte nicht immer belohnt. So wurden Bolz und Roth durch den Punktrichter ſtark benachteiligt. Sehr überraſchend kam die Niederlage von Stetter, der gegen den Gaurepräſen⸗ tanten Bitz⸗Mainz nach einer unerhört harten Schlacht nach Punkten unterlag. Baiker und Zloteki ſind auf dem be⸗ ſten Wege, ihre alte Form wieder zurückzuerhalten. Nach den üblichen Begrüßungsworten dankte der Füh⸗ rer der Gäſteſtaffel, Vereinsvertreter und Kreisfachamts⸗ leiter der Boxer, Freund⸗Mannheimz er überreichte dem gaſtgebenden Verein einen ſehr ſchmucken Vereins⸗ wimpel. Im Ring amtierte der Gauſportwart Feldhus⸗ Frankfurt ohne Tadel, mährend die Entſcheidungen des Punktrichters nicht immer den ungeteilten Beifall fanden. Nach einem Einladungskampf Stocke nhofen⸗Wies⸗ baden gegen A. Sprengard⸗Rüſſelsheim, den der Wiesbadener nach Punkten gewann, betraten die Bantam⸗ gewichtler Roth⸗Mannheim und W. Sprengard⸗ Rüſſelsheim den Ring. Roth hatte ein gutes Unentſchie⸗ den verdient, jedoch lautete das Urteil: Sieger Sprengard. Im Federgewichtskampf hatte Baiker⸗Mannheim gegen Adam⸗Rüſſelsheim in der erſten Runde alle Hände voll zu tun. Erſt ab der zweiten Runde arbeitete Bai⸗ ker mit ſeiner Linken, die er im Angriff wie aus der Ver⸗ teibigung blitzſchnell an den Mann brachte, produktiver. dortigen Fauſt⸗ Baiker ſiegte klar nach Punkten. Mühlum⸗Mannheim traſ. im Leichtgewicht auf den ehemaligen DASV⸗Meiſter Kern⸗Rüſſelsheim. Müh⸗ lum gewann die erſte Runde leicht, in der Mittelrunde ſtand nur ein Mann im Ring, der Mannheimer traf wie er wollte, wurde aber dann in der Schlußrunde etwas leichtſinniger und nützte ſeine Chancen nicht mehr aus. Eine an Kampfſtärke ungleiche Paarung wurde im Weltergewicht vorgeſtellt. Der Altmeiſter Hundt⸗ Rüſ⸗ ſelsheim gab nach der zweiten Runde den für ihn aus⸗ ſichtsloſen Kampf auf. Wurth⸗ Mannheim präſentierte ſich in beſter Verfaſſung, er ließ ſeinen Gegner überhaupt nicht zu Wort kommen und ſiegte durch techn. k. o. in der zweiten Runde. Zloteki⸗Mannheim boxte im Mittelgewicht gegen Thomazeck⸗Wiesbaden, gegen den er vor 3 Wochen nur zu einem Unentſchieden kam, in weit beſſerer Verfaſ⸗ ſung, aber auch der Wiesbabener hatte ſich für dieſes Tref⸗ ſen mehr vorgenommen. Der Poſtboxer erzielte in jeder Runde ein klares Plus und ſiegte verdient nach Punkten. Ein kraſſes Fehlurteil wurde im Halbſchwergewicht ge⸗ fällt. Bolz⸗Mannheim war hier der Benachteiligte. Der Mannheimer hatte gegen Eckert⸗Mainz jede Runde, wenn auch ſehr knapp für ſich. So konnte nur Bolz als Sieger herauskommen, das Urteil lautete aber umgekehrt. Eine harte Schlacht lieferten ſich die Fliegengewichtler. Bitz⸗Mainz kam mit 2 Pfund Uebergewicht, während Stetter⸗Mannheim ſein Gewicht brachte. Stetter konnte ſich gegen den Naturburſchen, der nur Schlagen und nochmals Schlagen kennt, ſchlecht einſtellen. Die erſte Runde ſicherte ſich der Mannheimer, während die Mittel⸗ runde hoch an den Mainzer fiel. Bitz nahm die Treffer von Stetter ohne Wirkung zu zeigen, während er ohne jegliche Technik immer nach vorn ging und ſchlug, was das Zeug hielt. Bei Stetter ſtellte ſich ſehr nachteilig ſeine alte Naſenverletzung wieder ein. Die Schlußrunde ſieht den Mannheimer wieder beſſer in Front, er konnte aber, was er in der Vorrunde abgab nicht ganz auſholen. Punktſieger wurde Bitz. Die Poſtſtaffel ſteigt am 10. Oktober in Mainz in den Ring, dort hat Stetter die beſte Gelegenheit, das Urteil umzukehren. einer der alten Garde, konnte in ſeiner herzlich gehaltenen Begrüßungsanſprache die Anweſenheit der heutigen Mann⸗ heimer Sportführung feſtſtellen und ſein beſonderer Gruß galt u. a. dem Ortsgruppenführer des Vie Stalf, dem Bezirkstührer Altfelix, dem Kreisſachwart Heck und dem Kreisjugendwart Eppel. Direktor Bühn ſprach dann zu den Männern, die einſt den ViR erbauten. Er ſchilderte die Zeiten, wo der Fußball noch in den Kinder⸗ ſchuhen ſtak, er zeigte die Tage, wo der Mannheimer Fuß⸗ ballſport mehr und mehr Geſtalt gewann, auf, um ſchließ⸗ lich von der Erbauung des heutigen BfR zu ſprechen. Es gab eine Zeit, wo man eine M7 96, eine Union, eine Viktoria, eine Germanig hatte, und in all dieſen Clubs waren nicht nur brauchbare Spieler, tapfere Jungens, ſondern auch Menſchen mit wahrhaftem Idealismus, die den Fußball kennen und lieben gelernt hatten. Sie waren dem Lederball verſchworen, aber die Verzettelung der Ein⸗ zelkräfte drohte das damalige Gebäude einzuſtürzen. Eine rioſſung aller Kräfte war daher unumgänglich und bald entſtand ein großes Ganzes, der VüR Mannheim. Er ſtand immer, und er ſteht auch heute noch auf einem geſunden Fundament und mit die Träger des herrlichen Baues ſind zu allen Sertel dieſen Alten geweſen. Sie dürfen nicht nur das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen, dem Fußball und dem Mannheimer Fußball im beſonderen einen Weg geebnet zu haben, ſie haben mit ihrer aktiven und poſſiven Unterſtützung und Förderung der Sportidee zugleich eine Staatspflicht erfüllt. Dieſe Alten ſind über Siege und Niederlagen geſchritten, ſie haben dem Berein in guten und ſchlechten Tagen die Treue gehalten, und wohl der ſchönſte Lohn, den man ihnen dafür geben könate, war der, daß man ſie für einen Abend zuſammenholte, um ihnen⸗ Gelegenheit zu geben, in einem e ſich der ſchönen alten Zeiten des Bfc zu erinkerft glich in der Tat einer lebenden Vereinschronik, als man dieſe Alten auſmarſchieren ſah und ihren Sporterlebniſſen und alten Erinnerungen lauſchen konnte. Dieſe Pioniere zu ehren war für den BſR eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit. Zu den bereits bei früherem Anlaß für Bjährige Vereinszugehörigkeit mit der goldenen Vereins⸗ nadel ausgezeichneten Mitglieder, kommen weitere 50 Trä⸗ ger dieſes goldenen Ehrenzeichens. Unter ihnen die Mei⸗ ſterelf von 1925 und Seppl Herberger, der bekanntlich in dieſen Tagen zum Reichstrainer befördert wurde. Für 15jährige Mitgliebſchaft konnte an nicht weniger als 125 Mitglieder das ſilberne Vereinsabzeichen veriehen wer⸗ den. So ſtößt nun zu den Alten des Bſgt bereits Lie erſte Nachwuchsgeneration der„jüngeren“ Alten, die ihrer Sache ebenſo treu bleiben wird, wie die Alten ſelbſt. Neben der faſt vollzählig aktiven Mann⸗ ſchaft der Alten Herren, entfiel u. a“ ein ſtattliches Anteil der Ehrungen auf die Schwitzgebelmannſchaft, an die nicht weniger als ſieben Ehrenzeichen vergeben wurden. Der Akt Ler ehrenden BfRͤler, naturgemäß einen breiten Rahmen ein, dennoch ſtand genügend Zeit zur Verfügung, um an⸗ ſchließend ein gemütliches Beiſammenſein 31 feiern. Wie kaum anders zu erwarten, hatte ſich Jie„Lieder⸗ halie“ mit ihrem Quartett und ihren Soliſten zur Ver⸗ fügung geſtellt und ſorgte neben der von Maier geführ⸗ ten Hauskapelle für angenehmſte Unterhaltung. Dazwi⸗ ſchen plauderte kein anderer als Fritz Weinreich vom Sport, vom Patenwein und von Sonſtigem in köſtlicher 15 5 treffliche Anſagerin des Abends war Bertk rether. Die Abwicklung des Programms war muſtergültig. Schlag auf Schlag reihte ſich eine Nummer an die andere und als man in Gemeinſchaft das alte Fußball⸗Lied„Im Herbſt wenns Wetter kühl“ anſtimmte, da war die Stim⸗ mung in vollſter Fahrt. Lange blieb man beiſammen und als man ſich trennte, da ſchied man in dem Bewußtſein, einen überaus herrlichen Abend der VfR⸗Alten ertebt zu haben, der ganz im Fahrwaſſer der einſtigen und unver⸗ geßlichen Fußballkommerſe ſegelte. Britiſcher Fußball In der engliſchen Liga⸗Meiſterſchaft beanſpruchte am Samstag die Lundoner Begegnung zwiſchen Pokalmeiſter Arſenal und der Elf von Derbn County, die am Mittwoch dͤurch einen:1⸗Sieng über die Wolverhampton Wanderers die Tabellenführung übernommen hatte das Hauptintereſſe. Die Gäſte ſchlugen ſich ganz ausgezeichnet und holten ſich in einem 22⸗Spiel einen wertvollen Punkt. Der Punktgewinn genügte, um die Spitze zu be⸗ haupten, da Stoke City und Portsmonuth auswärts auch nur unentſchieden ſpielen konnten. Relativ am günſtiaſten ſteht aber der C Everton, der zu Hauſe gegen Hud⸗ dersfield:1 gewann und erſt vier Verluſtpunkte aufweiſt. Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Arſenal— Derby Co 22; Bir⸗ mingham— Grimsby Town 223; Bolton ae Sunderland 111 Brentford.—Wolverhampton Wanderers:2; Everton— Hudderfield Town 211; Leeds United.—-Liverpool :0; Mancheſter City— Chelſea 0ꝛ0; Miodlesbrongh Charlton Athletic 111: Preſton Northend— Mancheſter United 31; Sheffteld Wednesday— Portsmouth:0; Weſtbromwich Albion— Stoke Cimn.2.— 2. Liga: Barnslev— Tottenbam 120, Bradford— Blackpool 241; Burnley— Swanſea 010; Coventry— Cheſterfield 211. Doncaſter— Aſton Villo:0; Fulham— Bradford City 01: Neweaſtle United— Blackburn Rovers:0; Nor⸗ —0——— Nottingham:1; mp⸗on— Sheffield United:0; 8 gegen Leiceſter City 41. Schottland: Aberdeen— Motherwell 220: Albio. vers— Partick Thiſtle:4; Elyde— Hibernians 1595 8 milton— Third Lanark 91; Hearts— Eeltic 0·1; Kil⸗ marnock— Arbroath:0; Queen of South— St. Mirren 12. Queens Park Dundee:?: Glasgow Rangers— Dun⸗ fermline 513; St. Fohnſtone— Falkirk 10. Ehrungen nahm, bei der Fülle der zu ———— ——————————————————— ———— eee e —— lee. ———— ——— ———' ———— — —— ————— — — Ne Vuleulallunawrile dei N. exolsches Mαα um Joleclo Das Geheimnis des verzauberten Turmes— Der„Tag der Grube“ im Alcazar Von Kurt Zembell Hehr ſchaut aus den Trümmern des Alkazar in Toledo das Heldenlied der nationalen Hingabe in die Ewigkeit menſchlichen Gedenkens und reiht ſich in ſeiner erſchütternden Opferfreude den Geſängen an, die aus der blutigſten Kampfzeit der Halbinſel Zeugnis von ſpaniſchem Ritterſinn ablegen. Aus blühender Ebene ragt— dreiſeitig vom Schluchten⸗ tale des Tajo umſchloſſen— die Felſenſtadt Toledo hervor. Nirgends liegt ſeit über einem Jahrtauſend Blut und Blühen näher beiſammen wie hier, wo der Segen des Friedens und der Fluch des Krieges die Stadt auf dem ſiebenſpitzigen Granitrücken allzuoft in buntwildem Wechſel berührte. Das Geheimnis des verzauberten Turmes Es iſt das Jahr 710. Der Weſtgotenkönig Rode⸗ rich reitet vor ſeiner Reſidenz Tore. Steilan ſteigt der kurze Weg über dem Tajobette. Nun hält der Fürſt vor ſeiner Palaſtruine. Seine Ahnen mieden ſie. Geheimniſſe raunen um den letzten ragenden Turm. Er gilt für verzaubert; Fluch ſoll den tref⸗ ſen, der ſein Tor öffnet.„Zerſprengt die Pforte!“ herrſcht Roderich dͤie Seinen an. Keiner der Mannen rührt ſich.„Feiglinge!“ Roderich ſpringt vom Roſſe; ſeine Streitaxt zerſchmettert das roſtige Schloß. Lachend eilt er, von Fackelträgern gefolgt, abwärts. Im leeren Saale ragt ein Götterbild; Chronos, die allgewaltige Zeit, ſtellt es dar. Ein Rieſenarm ſchwingt einen Streitkolben— hin, her, hin, her. Praſſelnd ſchlägt er alle Minute aufs hallende Ge⸗ ſtein. Hier wird die Zeit der Menſchheit gemeſſen — ſo erzählt die Sage. Roderich wagt ſich vor, der Kolben ſteht ſtill. Höhniſch blickt Chronos auf den Menſchenkönig. Dieſer aber erblickt einen Kaſten im Sockel, entreißt ihm erwartungsvoll— als einziges — ein Seidentuch. Darauf ſind Bilder ſeltſam ge⸗ kleideter und gewappneter, dunkelhäutiger Menſchen zu ſehen. Eine Umſchrift trägt der Nand in lakeini⸗ ſcher Sprache:„Ein Jahr, nachdem ein Sterblicher dies las, wird ſolch Volk Hiſpanien unterjochen!“ Roderich erblaßt, wendet ſich, ſteigt zum Licht. Der Kolbenſchlag der Zeit nimmt ſeinen minutentöten⸗ den Schwung wieder auf; er raſſelt zu Boden; die Pforte ſchmettert zu. Aufatmend trinkt der König die Erdenluft; die Tür zum Zauberturm läßt er haushoch beoͤecken, damit kein Menſch den Zugang fände.— Ein Jahr ſpäter— 711— fällt er, fällt die Gotenkrone beim Anſturm der Mauren in der Schlacht bei Kerxes de la Frontera. Tarik er⸗ obert Toledo. NGssenn Gleich nach dͤem zerſtampfenden Kriege grünt die KMur am Toledo weiter. Die Araber ſtaunen über die Pracht. 70 Jahre hält ſich das kernige Korn des Getreides, ohne an Gehalt zu verlieren. Zu den ein⸗ heimiſchen Nutzarten und Obſtbäumen bringen die Moslems morgenländiſche Kulturpflanzen, berieſeln ſie mit genial erdachten Paternoſterwerken. Der Safran auf den toledaniſchen Gefilden überſtrahlt die Plantagen des Orients. Schöne arabiſche Frauen färben mit dem Gelb der violetten Blume ihre Ge⸗ wänder, vergolden ſich mit ihm die Haarſpitzen, die Augenlider, die Fingernägel. Handtellergroß gedei⸗ hen die Granatblüten; und die Granatäpfel duften zum Berauſchen. Bis heute blieb dieſe morgenlän⸗ diſche Baumblume dortzulande ein Zeichen glühen⸗ der, gebender Liebe. Nie wuchs ſie ſchöner als im Göttergarten der toledaniſchen Vega unter den ore⸗ taniſchen Bergen. Im Rahmen der Babiſchen Gaukulturwoche: Der„Tag der Grube“ im Altazar Aber ein hartes Volk ſind die Toledaner. 100 Jahre ſchon ſind die„Mohren“ Herren im Lande. Immer noch will Toledo, das nun Tulaitula heißt, nicht klein beigeben. Stets flammt die Fackel der Freiheit auf. Eben hat der Emir Al Hakam ben Hisham Cordova gezüchtigt, hat 72 Vornehme ge⸗ kreuzigt! Nun will er Toledo, des Landes Trutz⸗ burg, bezwingen. Trotz und Mauern bricht die Liſt. Der Emir gibt Amrus, einem zum Iſlam überge⸗ tretenen Renegaten, die Statthalterſchaft. Mit heimlichen Haßreden gegen die Araber ſchmeichelt ſich der Schurke bei den Bürgern ein, ſo daß ſie ihm ge⸗ ſtatten, ein feſtes Schloß in der Tajoſtadt zu erbauen — dort oben, wo die Trümmer des römiſchen Ka⸗ ſtells liegen. Amrus nennt die Feſtung„Alkazar“, das iſt„Burg“. Zur Eröffnung läßt er Einladungen an die Eoͤlen ergehen, doch mit verſchiedener Zeit⸗ angabe. So nahen die Gäſte— ſtatt in Scha⸗ ren— in kleinen Gruppen.„Salem aleikum— Friede mit euch!“ Der Oberhofmeiſter neigt ſich, öffnet die Tür; ſie fällt wieder zu. Da packen Henkerfäuſte zu, legen den Gäſten den Kopf vor die Füße, werfen ihn in die gähnende Grube:„Friede mit euch!“ Es knarrt die Tür, neue Gäſte nahen. Ueber 700 Toledaner verbluten hier beim„Waket al Huſra!, beim„Feſt der Grube“. Es iſt das Jahr 807. Nach dem Morden muß die Stimme der Freiheit einſtweilen verſtummen. Und wunderbar! Es be⸗ ginnt eine erhöhte Blüte der Wirtſchaft. In den Ba⸗ ſaren ſchimmern neben den Früchten und Blumen des Landes köſtliche Seidengewebe und Wollſchals, denn die Moslems laſſen die prächtigſte Gewerbe⸗ kunſt aufleben. In Fülle liefern die Schafherden der Vega und die Maulbeerbäume der Gärten die Fäden zu den Geſpinſten. Aber der Manufakturen Königin iſt die Schmiedekunſt. Eingelegte Waffen ſchmiegſamſten Stahles— ſilbern und gol⸗ den damaſziert— funkeln unter der ſpaniſchen Sonne nicht anders als in den Magazinen zu Da⸗ maskus. Heute noch iſt Toledo Spaniens Waffen⸗ ſchmied, doch ſind der Käufer viele und— der Diebe noch mehr. Dolche und Schwerter dienen dem Ritter wie dͤem Strauchräuber. Aber auch die Klinge des Eſpada, des Toreador, iſt toledaniſche Schmiede⸗ arbeit; und aus den Blumengärten unweit des Al⸗ kazar ſtammt manche rote Nelke, die der Torero an⸗ ſteckt, bevor er in die Arena tritt. Nach dem Siege aber reicht er die Blüte, die im Kampfe an ſeiner Bruſt funkelte, der Dame ſeines Herzens. Blut und Blüte ſind wie aus Feuer. Der Fungſernzoll im„Hundert⸗Mägolein-Wald“ Lange Jahre, von 783—825, mußte den Sarazenen Sündenzoll bezahlt werden, weil der Mauren⸗Ba⸗ ſtard Maurogatus dͤurch die Araber zum Teilkönige erhoben war. Wenige Meilen von Toledo lag ein Schloß im Wald; dahin wurden alljährlich Geiſeln zufammengetrieben— 50 Edelfräulein und 50 Bür⸗ gertöchter. Von dort wurden ſie in die Harems der nordafrikaniſchen Großen verſchickt. Im Jahre 1578 aber—“ Jahrtauſend ſpäter— erbaute man im „Hundert⸗Mägolein⸗Walde“ ein Kloſter„Zu den 100 Jungfrauen“, den armen Opfern zum Gedenken. Hundert Mädchen wurden dort aufgezogen— zur Hälfte adlig und bürgerlich. Wenn ſie ſpäter hei⸗ rateten, erhielten ſie mehrere tauſend Peſeten als Brautſchatz. Mannheim im Bild Eine Ausſtellung von Bildern alter und neuer Mannheimer Maler im Schloßmuſeum Anläßlich der Badiſchen Gaukulturwoche wurde im Schloßmuſeum eine Ausſtellung der NS⸗Kultur⸗ gemeinde eröffnet, die den Titel„Mannheimer Kunſt in Vergangenheit und Gegenwart“ trägt. Das iſt mindeſtens für die Gegenwart ſo zu verſtehen, daß man ſich die Aufgabe geſtellt hat, möglichſt viel ſchöne Bilder aus Mannheim und ſeiner Umgebung zu⸗ ſammen zu bekommen. Die erſte Woche hat die Parole nicht recht bei den Malern gezogen, aber ſchließlich kam doch eine ganze Menge herein. Das Thema wurde vor 4 Jahren von der damaligen „Porza“ auch einmal geſtellt, ſogar mit Rätſelraten und Wettbewerb des Publikums. Aber man kann mit ruhig ſagen, daß wir inzwiſchen ein gutes Stück weiter gekommen ſind. Es iſt tüchtig geſiebt worden, viele haben was dazu gelernt, der Kreis iſt größer, und nicht zuletzt mag wohl die neue Liebe zur Heimat, ihre richtiggehende Wiederentdeckung, eine Rolle geſpielt haben. Der Hauptausſtellung geht eine hiſtoriſche Einlei⸗ tung voraus, und mancher Kenner mag ſich freuen an der hier nachgewieſenen Tradition. Holländiſch⸗ italieniſche Ideallandſchaft als Ausgangspuakt. Zwei noch nicht ausgeſtellte Bilder von Ferdinand Kobell „Der Morgen“ und„Der Abend“(Sammlung Heis⸗ ler) überſtrahlen hier das Ganze. Radierungen und Spezialzeichnungen von Franz Kobell und Aquarelle von Wilhelm ergänzen und führen die hiſtoriſche Linie weiter, Karl Kunz iſt natülich auch vertreten. Unter den Bildniſſen ein Zieſenis, und in der Plaſtik Vitrine voll Frankenthaler Porzellan von F. C. inck. Dann ſchließt ſich nicht ohne weitere Vermittlung Mannheimer Gegenwart an, gegenwarts⸗ betont vor allem auch darin, daß der Ankauf ſolcher Bilder erwünſcht iſt. Wozu man im übrigen auch dem Schloßmuſeum ſelber raten könnte, daß ſchließ⸗ lich für Lokalpatriotismus und dergleichen beſonders zuſtändig iſt, und hier durchaus, mindeſtens empfeh⸗ lend, hervortreten könnte. Es werden ja Jahr für Jahr ſehr viel Lichtbilder angefertigt und zu den Akten gelegt. Gemälde haben auch dokumentariſchen Wert und brauchen nicht zu den Akten gelegt zu werden, oder doch nur ſehr wenige von dieſen, die hier ausgeſtellt ſind. Da hängt nun groß, farbig, effektvoll ein Pal⸗ menhausbild von Baerwind, ein Motiv, das ihm offenbar liegt und ſich gut macht. Da iſt Will Sohl ſehr zu loben mit ſeinem Hafenbild und der An⸗ kerſchmiede, beides vorzügliche Bilder. Scheffels hat die neuen Planken vom Turm aus gemalt, außerdem den Hafen. Er befindet ſich in einer Wandlung, hängt nicht mehr ſo ſehr am Detail, ver⸗ ſucht eine große Waſſerfläche wirken zu laſſen und hält auch in dem Plankenbild die Straße einheitlich zuſammen,— wenn ihm auch der Waſſerturm, wie ſo manchem, eine zu harte Nuß wurde. Stohner hat Ballhaus, Friedrichspark und die Planken mit der Ausſicht auf die Galerie Buck gemalt, ein munter kleinſtädtiſches Mannheim, das er da geſehen hat, ohne die Breite und Großräumigkeit der Heidelber⸗ ger Straße. Von Frau Stohner⸗Printz zeigt Jeſui⸗ tenkirche und Sternwarte in ſtimmungsvoller Groß⸗ artigkeit. Unter den andern bemerkt man farbige Beſchei⸗ dung und kompoſitoriſch⸗techniſche Weiterentwicklung bei Baer, der u. a. die Jeſuitenkirche im Schnee ge⸗ malt hat. Haſſemer hat ein recht tüchtiges Bild vom Rennen und auch Berthold Haag iſt ſehr gut vertreten.— Unter den Zeichnern iſt wieder Lutz an erſter Stelle zu nennen. Mit Recht iſt ihm ſehr viel Platz eingeräumt worden. Man wundert ſich immer wieder, aus welchen verbotenen Ecken und trockenen Themen er noch Schönheit mit dünnſten Strichen herausholt. Dochow hat große Flächen faſt maleriſch geſtaltet, Eögar John wird immer geſchickter. Bei den Aquarellen wieder ſehr ſchöne Sohls, fixe und wohlgelungene Hubers(Secken⸗ heimer Schloß) und beachtenswerte Straubs und Brücks. In der Plaſtik iſt Gelb durch eine Por⸗ trätbüſte von Bahling und eine Bronze ſeines eige⸗ . Das königliche Brautpaar beim Manöver Die holländiſche Kronprinzeſſin Juliane wohnte mit ihrem Verlobten dem Manöver in Brabant Rechts Kronprinzeſſin Juliane im (Preſſephoto,.) bei. Links Prinz Bernhard, der ſich in das Panzer auto beugt. Geſpräch mit Generalleutnant Roell. Japaniſche Bahnhoſsſchilder in Shan Hai Kwan In Shan Hai Kwan wird, wie an zahlreichen, weiteren Bahnhöfen der Pei⸗Ping⸗Bahn, neben der chineſiſchen Bezeichnung auch die japaniſche angebracht. (Weltbild,.) Die„Sieger“ Der abeſſiniſche Delegationsführer in Genf, Dr. Martin, verläßt zuſammen mit dem juriſti⸗ ſchen Beirat Dr. Taezas nach der für ſie glücklich getroffenen Entſcheidung das Völkerbundspalais. Das Intrigenſpiel Litwinows, dem dieſes Reſultat bekanntlich zu verdanken iſt, hat in politiſchen Kreiſen ſchwere Mißſtimmung geſchaffen. (Preſſephoto,.) ———— n Damals wie heute grünen und blühen um To⸗ ledo die Oliven und Orangen, Pomeranzen und Ma⸗ ronen. Schwerer Blutſchatten laſtet auf der Tajoſtadt. Hier war der Herd des Aufſtandes der Communeros gegen Karl V. Anno 1520—21. Er zerſchellte; die Tür unterm Zauberturm blieb verſchloſſen. Sollte ſich heute in den Kämpfen um den Alkazar jene Keller⸗ höhle wieder geöffnet haben? nen markigen Kopfes vertreten. Eine neue Künſt⸗ lerin iſt Gertrud Beinins, die den Kopf von Dr. Heck xecht gut getroffen hat. So un ganzen, auch mit den Nichegenannten, eine Schau, die ebenſo thematiſch intereſſant wie künſt⸗ leriſch ſehenswert iſt, nicht zuletzt auch darum, weil man alſo auch was mitnehmen kann. Dr. Hr. Grabbe⸗Woche in Detmold Gedächtnisſeier am Grabe des Dichterg Die unter der Schirmherrſchaft von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels ſtehende Grabbe⸗Woche in Detmold wurde Samstagvormittaa mit einer feier⸗ lichen Ehrung des Dichters an ſeiner letz⸗ ten Ruheſtätte auf dem Friedhof an der Wein⸗ bergſtraße würdig eingeleitet. Zahlreiche Vertreter der Partei und des Staates ſowie der Gliederungen der Bewegung hatten ſich dazu eingefunden. Um das Grab Grabbes und ſeiner Mutter waren SA und HJ aufmarſchiert. Hinter dem Grabſtein nah⸗ men drei Sturmfahnen der SA Aufſtellung. Kurs vor 11 Uhr traf der Veranſtalter der Grabbe⸗Woche, Reichsſtatthalter und Gauleiter Dr. Meyer, mit ſei⸗ ner Begleitung ein. Das Muſikkorps des Flieger⸗ horſtes Detmold ſpielte zu Beginn der Feierſtunde Muſik aus Wagners„Rienzi“. Dann nahm der der Stadt Det⸗ mold, Keller, das Wort. Er würdigte den großen Sohn der lippiſchen Landeshauptſtadt als Kämpfer ſeines Volkes, in dem er oft allein ſtand. Grabbe ſei ein Gipfelmenſch geweſen. Gipfelmenſchen ſtän⸗ den allein.— Hierauf wurde eine große Anzahl von Kränzen am Grabe niedergelegt. Im Auftrage des Präſidenten der Reichsſchrift⸗ tumskammer, Staatsrats Hanns Johſt, ſprach dann der Vizepräſident der Schrifttumskammer, Miniſte⸗ rialrat Wißmann⸗Berlin. Er würdigte das Ringen des Dichters, der ſeiner Zeit voraus künftige Entwicklungen geſehen und in ſeinen Werken in großartigen Viſionen geſtaltet habe. Die deutſche Gegenwart wiſſe um ſeine Leiſtungen und ſeinen Wert. Dies Wiſſen dürfe man nie wieder erlöſchen laſſen. Mit der Hymne Beethovens„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ klang die Feierſtunde aus. Anſchließend wurde im Muſikſaal des Lippiſchen Landestheaters die Grabbe⸗Gedenkausſtel⸗ Kulturpreis des Gauleiters in Baden Der Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner hat anläßlich der erſten Kulturwoche der NSDaAP, Gau Baden, den „Kulturpreis des Gauleiters in Baden“ geſtiftet. Dieſe hö ſte Auszeichnung unſeres Gaues für kulturelle Leiſtungen kann an Architekten, Bilöhauer, Maler, Schriftſteller, Dichter und Kom⸗ poniſten des Gaues Baden verliehen werden. Es werden aber nur ſolche Werke ausgezeichnet, die aus dem Geiſte der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung entſtanden ſind. Der Landeskulturwalter als Vertreter der Reichskulturkammer im Gau Baden und der Gaukulturſtellenleiter als Vertreter der Partei, unterbreiten dem Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Vorſchläge zur Verteilung des Preiſes. Der Gauleiter und Reichsſtatthalter beſtimmt hierauf den Preisträger und verleiht jeweils im Rahmen der 9 0 der NSDaAp des Gaues Baden den reis. Der Name des Preisträgers im Jahre 1936— der damit der erſte Preisträger iſt— wird bei der Eröffnung der Gaukulturſchau am Dienstag, dem 29. September, bekanntgegeben. lung in Gegenwart des Reichsſtatthalters und Gau⸗ leiters Dr. Meyer und zahlreicher Ehrengäſte mit einer Anſprache des Direktors der lippiſchen Lan⸗ desbibliothek, Dr. Weigand, eröffnet. Dr. Alfred Bergmann, der Begründer der reichhaltigen Ausſtel⸗ lung, ſprach hierauf über die Entſtehung und den Aufbau dieſer Sammlung. 4% Nationaltheater. Heute Montag, 20 Uhr,„Die verkaufte Braut“, Volksoper von Smetana. Leitung: Generalmuſikdirektor Elmen⸗ orff. manns Oper„Schwanenweiß', die am Freitag, dem 2. Oktober, im Nationaltheater erſtaufgeführt wird, ſind beſchäftigt: Die Damen Gremmler, Hilger, Juchem, Krüger, Landerich, Erika Müller, Irene Ziegler, und die Herren Koblitz, Bartling, Schäfer⸗ Schucharoͤt und Trieloff. Regie: Heinrich Köhler⸗Helffrich. In Weis⸗ — 7 55 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe — 13. Seite Nummer 447 Montag, 28. September 1936 Bereinsregatta des Mannheimer RE Die Klubregatta des Mannheimer Ruderklub vollzo ſich trotz der ſehr ſchlechten regneriſchen en guter Ordnung und raſcher Folge. Infolge der aus⸗ gedehnten Rennfolge, die 13 Rennen umfaßte, fanden geſtern Nachmittag und heute Vormittag ſchon Vorrennen ſtatt. Das regneriſche Wetter hatte die Unentwegten nicht am Beſuch abgehalten, die in der Halle des Bootshauſes Schutz fanden. Die Organiſation wor in guten Händen and klappte gut, da die einzelnen Amtsführer in guter Zuſammenarbeit der Sachlage gewachſen waren. Außer den Clubrennen war ein Gaſt⸗Vierer eingelegt on dem ſich RV Baden, Mannheimer Ro und die beiden Ludwigshaſener Vereine beteiligten. Da die beiden Olym⸗ piaſieger ſich im Vierer und Strauß im Einer beteiligten, ann bie Veranſtaltung bedeutendes Intereſſe. Im iner ſiegte Strauß, der im Rennboot ſtartete gegen Hans Effelberger, der im 9 ruderte nach hartem Kampfe ſehr knapp mit einem Meter. Effelberger, der kein Neu⸗ ling im Einer iſt, bot eine ausgezeichnete Leiſtung, er unterlag der größeren Kraft und dem leichteren Boote ſeines Gegner, der im Einer erſtmals herauskam. erſten Abteilung des Senior⸗Vierers ſiegte das von Bell am Schlaa und außerdem mit Eichhorn bemannte Boot knapp gegen die von Zahn 1 geführte Mannſchaft. In der zweiten Abteilung das Boot mit Strauß gegen das Boot mit Erb 2 am Schlagriemen mit 2 Längen. Ganz aus⸗ gezeichnet waren die Schüler⸗ und Jugendmannſchaften, von dem mit Ende der Ruderzeit ausſcheidenden Troiner Reiſinger ausgebildet. Ein prächtiges bis ins Ziel ge⸗ ſchloſſenes Rennen zeigten die vier Jungmann⸗Achter, welche zum Teil mit einigen älteren Ruderern ergänzt, ein — Bild friſcher Kampfkraft und guter Form zeigten. Gaſt⸗Vierer konnte in gut geſchloſſenem Rennen die N Rheinau gegen Heilbronner Schwaben und den in guter Form rudernden rankenthaber 908 gewinnen. Im Senior⸗Achter kamen wieder vier Boote an den Start, Die Ergebniſſe: Anfänger⸗Vierer: 1. Bodt Pöſchel; 2. Boot Klau mit halber Länge. Vierer⸗Herausfordernugs⸗Preis: 1. Boot Strauß; 2. Boot Haog mit einer Länge. Im Vorrennen ſind die Mannſchaſten Zahn und Bitzer ausgeſchieden. Alt⸗ Herren⸗Vierer: 1. Mannſchaft Gulden mit 1% Längen gegen Bosot Lindenhof. Club⸗Meiſterſchaft, Einer: 1. Hugo Strauß; 2. Hans Effelberger; 5. H. Lippmann; 4. H. Bauer, auf⸗ gegeben. Nach ſchärſſtem Endkampf mit einem Meter ge⸗ wonnen. Erſter Schüler⸗ und Jugend⸗Vierer: 1. Mann⸗ ſchaft Jungblut; 2. Mannſchaft Oeſterle; 3. Mannſchaft Strehmer. Schön Gaſt⸗Vierer: 1. Rheinau; 9. Schwaben Seinn 8 RV Frankenthal. Nach Kampi gewonnen. Jungmann⸗Vierer: 1. Mannſchaft Knell; 2. Monnſchaft Bittroll, 3. Mannſchaft Karle. Mit einer Länge. Senior⸗Vierer: 1. Mannſchaft Bell, 2. Mannſchaft Zahn 1; 3. Mannſchaft Matori; 4, Mannſchaft Korta. Nach ſchärf⸗ ſtem Kampf mit eine Ater gewonnen. Schüler⸗ und Jugend⸗Aufänger⸗Bierer: 1. Mannſchaft Bögeholz; 2. Monnſchaft Balduf. Sicher gewonnen. Senior⸗ Vierer, 2. Abteilung: 1, Mannſchaft Strauß; 2. Mannſchaft Erb 2, 8. Mannſcha't Bitzer. Mit halber Länge. Jung⸗ maun⸗Achter: 1. Mannſchaft Heſterle, 2. Mannſchoft Knell; 3. Mannſchaft Mannſchaft Fungbluth. Nach Kampf gewonnen. Gaſt⸗Vierer(Gigbootſ: 1. Ludwigshofe⸗ ner R. 2. Mannheimer Rcö g. Mannheimer RV Baden; 4. RG Lucwigshafen. Nach ſchönem Rennen ſicher gewon⸗ nen., Senior⸗Achter: 1. Mannſchaft Strauß; 2. Mannſchaft Matori; Mannſchaften Zahn und Bitzer aufgegeben. Nach Kampf in ſchönem Rennen mit einer Länge gewonnen. Dreimal Otie Schmiot Waldfried⸗Tag in Hoppegarten * 7 4¹ 4 4 Der„Waldſried⸗Tag“ in Howmgarten— ſämtliche Ren⸗ nen trugen Namen aus dem erfolgreichen Frankſurter Geſtüt— geſtaltete ſich zu einem großen Taa für den früheren Meiſterreiter Otto Schmidt, der dreimal als Sieger zur Waage zurückkehron konnte, allerdings nicht in der früher von ihm von Sieg zu Sieg geführten blau⸗ weißen Jacke. Waren es nicht die ſetzigen Vertreter Wald⸗ frieds, die an die große Tradition anknüpften, ſo doch der Seine Siegesſerie be⸗ einſbige Stallhockey Otto Schmidt. dem Fervor⸗Rennen, gann im Hälptrennen des Tages, L mit Gol wo„Stto m ldtaler in alter M. t vori⸗ Sre ee e ſchl die beiden nächſten Rennen gewann er mit 190 d Varus Feurige un Die Ergebniſſe: 1. Lentulus⸗Rennen. 2900, 1350 Meter, 1. Wörb⸗ zig(§. Höllein), 2. Abendſtimmung;§. Zentaur. Ferner: Narrhalla, Glücksſtern, Chimophila. Tot.: 20, 10, 10.10 W. 60:10. 0 25 Orkabe⸗Rennen. 2200 1200 Meter. 1. Greco (E. Grabſch): 2. Indio, 3. Gallinella; 4. Vaterlamdsliebe. Ferner: Eitel, Poliſander, Oswalda, Form, Turm⸗ nogt, Dicmzirz, Madras. Tot.: 165. 34, B, 70. 2710. .⸗W. 100819. 4 3. Heuns⸗Meunen 200(,90 Meter 1 Pelopon⸗ nes J. Vinzenzſ; 2. Heidekind, 3. Willeburg. Ferner: Paul Fiminis. Erſſphh 16 0 Goldrubin. 6, N, 18.0. 4. Fervor⸗Reunen. 4509, 1400 Meter. 1. Gold⸗ O. Schmidt); 2. Wiener, Walzer, 3. Heimfahrt. —— Gratianus, Rien0 0 Reichsfürſt, Tot.: 74, 12, 12, 18:10. EW In der Norddeutſche Goritſchnig ſchlug nämlich den 5. Waldfried⸗Rennen. 9800% 1200 Meter. 1. Feu⸗ rige(D. Schmidt); 2. Iniga Iſolani; 3. Blaſius. Fer⸗ ner: Panheros, Landmädel. Nucca. Tot.: 30 13, 16:10. .⸗W. 80:10. 6. Farneſina⸗Rennen. 2300, 1600 Meter. 1. Varus (O. Schmidt); 2. Moorhexe; 4. Mondfee. Ferner: Loni., Kanzliſt, Liguſter, Mark Aurel. Tot.: 60, 21. 40, 30:10. .⸗W. 592:10. 7. Amorino⸗Rennen. 3800 /, 2000 Meter. 1. Chimo⸗ Pheie(J. Raſtenberger); 2. Lapſus; 3. Auſonius: 4. eichklang. Ferner: Waffenſchmied. Geradeaus, Buxus, Item, Amavanto, Martini. Wilderer. Tot.: 82, 28, 25, 32:10. Weitere Hockeyſpiele TG 78 Heidelberg— TB Germania Mannheim :0(:0) Die Mannheimer Germanen mußten mit mehrfacher Er⸗ ſatzeinſtellung eine ziemlich eindeutige Niederlage gegen eine ſtarke Heidelberger Vertretung hinnehmen, obwohl ſie ein recht gefälliges Spiel vorführten und ein Torverhältnis mit höchſtens zwei Toren Unterſchied verdient hätten. Der Mannheimer Torhüter hatte aber auch einen ſchwarzen Tag, denn er konnte nur wenig Bälle unſchädlich machen. Aller⸗ dings kombinierte der Heidelberger Sturm ausgezeichnet und gab der Germaniahintermannſchaft viel Arbeit. Voth (), Heuſer, Vogel und Volker ſchoſſen die Tore. Der Innenſturm der Gäſte ſpielte zu engmaſchig, ſo daß die Heidelberger Verteidigung leichte Arbeit in der Zerſtörung hatte. Der Geſamteindruck des Spiels ließ erkennen, daß beide Mannſchaften von ihrer früheren Sielſtärke ein⸗ gebüßt haben. Die beiden Unparteiiſchen von TG 78 und HCßH leiteten einwanofrei. 2. Mannſchaften:0 für Heidelberg. NSDAP-Nfiiſeilungen Aus vortetamtlichen Bekauntmachungen eninommen Politiſche Leiter Lindenhof. Montag, 20.30 Uhr, Sitzung ſämtlicher Zel⸗ len⸗ und Blockleiter im Ortsgruppenheim. Dienſtanzug. Die Gefolgſchaftsführer der Gefolgſchaften 11 bis 18, 20, 23, 24, 25 bis 38 und 40, ſowie aller Sonderformationen melden umgehend ihre Preſſewarte an die Preſſeſtelle des Bannes 171. NS⸗Franenſchaft Propagandaleiterinnen. Montag, 28.., 10 Uhr, kommen die Propagandaleiterinnen nach L 14, 4, zwecks Abholung von Plakaten. Neuoſtheim. 28.., 20 Uhr, Heimabend im ev. Gemeinde⸗ haus. BDM Fendenheim. Montag, 20.15 Uhr, Führerinnenbeſpre⸗ chung in der Wohnung Speck. Oſtſtadt und Neuoſtheim. 29.., 19.45 Uhr, tritt die ganze Gruppe an der Heiliggeiſtkirche in Klut zum Dich⸗ terabend an. Die Heimabende fallen dieſe Woche aus, Sport nicht. Schaſt Hilde Frei hat Montag Heimabend. Karten zur Erntedankſeier am 2. 10. Die Gruppenfüh⸗ rerinnen und Untergaureferentinnen holen ſofort ihre Karten für den Dichterabend am 29. 9. und Erntedankſeier am 2. 10, bei der Verwaltung ab. Preis 30 Pfennig. DAx Friedrichspark. Gemeinſchaftsempfang der Führerrede am Montag, 16.15 Uhr, Ballhaus, unterer Saal, für alle Handels⸗ und Handwerksbetriebe, die keine Runoſunk⸗ anlage beſitzen. Ermäßigte Dauerkarten für die Kunſthallel Diejenigen Mitglieder der NS⸗Kulturgemeinde, die an den Vorträgen in der Kunſthalle teilnehmen wollen, erhal⸗ Badiſche Gaukulturwoche! Zweite Veranſtaltung am Montag: Vortrag im Ritterſaal „Barocke Stabigründungen in Baden“ JG⸗Sportverein Frankfurt— Vigt Mannheim 311 Dieſes Spiel wurde bereits in der erſten Viertelſtunde entſchieden, da die Einheimiſchen vom Anpfiff an ſofort glänzend in Fahrt kamen und durch mehrere ſchnelle Flügelangriffe die Raſenſpieler in die Defenſive drängten. Dabei wurden zwei Chancen von den gleich zu Beginn ungemein ſtockſicheren JG⸗Stürmern ausgenützt, ſo daß das Spiel bereits nach 15 Minuten:0 ſtand. Erſt jetzt konnten ſich die Gäſte etwas freiſpielen und glichen auch allmählich das Feloͤſpiel aus, ohne aber ihre Angriffe mit Torerfolgen abſchließen zu können. Auf der anderen Seite blieben aber die Flügelangriffe des gut eingeſpiel⸗ ten Frankfurter Sturmes immer gefährlich, und es iſt lediglich der ſicheren und ſchnellen Abwehr Böttner⸗ Kutterer zu danken, das weitere Erfolge ausblieben. Die zweite Halbzeit brachte eine klare Wendung inſo⸗ fern, als der VfR faſt dauernd im Angriff war. Trotz des infolge unaufhörlichen Regens immer glatter und weicher werdenden Raſens hatte ſich die Gäſteläuferreihe, deren beſter Mann wieder Dr. Kulzinger in der Mitte war, ſehr gut eingeſpielt und bediente ihren Sturm reich⸗ lich. Schließlich gelang es Heiler auch, das Ehrentor zu erzielen, bei dem es trotz harten Drängens der Gäſte bleiben ſollte, da in vielen Fällen durch Unentſchloſſenheit und allzu langes Zögern Chane 55 3 e er imiſchen auf Line klare Fehlentſcheidung d ri i 8 Sie Meiſterſchaften der Tennislehrer Eine kleine Ueberraſchung gob es am Samstag auf der Berliner Rot⸗Weiß⸗Anlage bei der Fortſetzung der End⸗ lämpfe um die Meiſterſchaften der RRR can⸗ zoſen Ramillon mit 816,:4,:8,:2. Im dritten Satz hatte der Deutſche bereits bei 514 einen Siegboll, doch konnte ihn Ramillon abwehren und ſogar noch Satzgewinn erzwingen. Im vierten Satz verwertete Goritſchnig nach :2 einen zweiten Siegball zum Gewinn des Satzes. Vor⸗ her hatte Nüßlein mit 611,:3,:4 leicht Rott geſchlagen. Von den beiden Vorſchlußrundenſpielen im Doppel konnte nur eine Begegnung durchgeführt werden. Die Gehr. Fa⸗ condi ſchlugen i:3,:2,:9,:0. Najuch⸗ Nüßlein und Ramillon⸗Meſſerſchmidt ſpielten einen Satz (:), dann zwang die Dunkelheit zum Abbruch. ten auf Grund ihres Mitgliebsnachweiſes Dauerkarten ſür ſämtliche Vorträge zu dem ermäßigten Preis von 1 4, 4 ſtatt des regelrechten Preiſes von 2 ,. Sport für jedermann Mittwoch, 30. September Schwimmen für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städti⸗ ſches Hallenbad, Halle 2. Frohe Morgenſtunde(Frauen und Männer):.15 bis .15 Uhr und 9 bis 11 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 19.30 bis 21.30 Uhr jeweils Tulla⸗Oberrealſchule, Tullaſtraße. Neckarau, Kirchgartenſchule(Eingang Luiſenſtraße) und 20 bis 21.30 Uhr Turnhalle U2⸗Schule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen): 18.30 bis 20 Uhr und 20 bis 21.90 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Kätertal Kinderturnen: 14 bis 15 Uhr im Waldhof⸗Gartenſtadt. 16 bis 17 Uhr eudenheimſchule. 15 bis 16 Uhr und 16 bis 17 Uhr Gymnaſtikſaal, Goethe⸗ ſtraße 8. Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer): 77.30 bis Städtiſches Hallenoad 19.30 Uhr Stadion, Hauptſpielſeld. Schwimmen; 21.90 bis 23 Uhr (Halken 1 und 2. Männer undKrauenn Kraft ͤͤurch Freude Uuß 47 vom.—6. Oktober 1936, München. Die obige Urlauberfahrt iſt ausverkauft. Neuanmeldungen werden nicht mehr entgegengenommen. Die Fahr⸗ und Teilnehmerkarten für dieſe Urlauber⸗ fahrt müſſen auf den zuſtändigen Geſchäftsſtellen, Orts⸗ gruppen und bei den Koͤcß⸗Betriebswarten ſofort ab⸗ geholt werden. Abfahrt am Freitag, dem 2 Oktober,.20 Uhr, mit dem fahrplanmäßigen Zuge nach Karlsruhe. Fahrt aum Erntedankfeſt nach Großſachſen u. Neckarhauſen Die diesjährigen Erntedankfeſte werden in Großſachſen und Neckarhauſen zur Durchſühruna gelangen. Um mög⸗ lichſt vielen Volksgenoſſen der Stadtbevölkerung Ge⸗ legenheit zu geben, ihre Verbundenheit mit der Land⸗ bevölkerung zum Ausdruck zu bringen. wird ein Sonder⸗ zua nach Großſachſen bzw. Neckarhauſen geführt. Koſten für Hin⸗ und Rückſahrt betragen.“—.70. Hinfahrt erfolgt am 4. 10. nachmittags gegen 14 Uhr ab Hbf. Mannheim. Rückfahrt ab 22 Uhr ab Bahnhof Groß⸗ ſachſen⸗Heddesheim. Karten müſſen bis ſpäteſtens 2. 10. bei den Geſchäſtsſtellen abgeholt werden. Da der Zug nur bei genügender Teilnahme geführt werden kann, bit⸗ ten wir um ſofortige Feſtlegung und Beſtellung bei den Köͤc⸗Geſchäftsſtellen in P 4. 4/5, Zimmer 1, Lortzing⸗ ſtraße 35, Neckarau: Luiſenſtr. 46. KdF⸗Sonderzug nach dem Bückeberg am 3. bis bis 5. Oktober 1936 „Zum Erntedankfeſt nach dem Bückeberg führen wir einen Sönderzug. Abfahrt am 3. Oktober ab Karlsruhe nach Tündern. Teilnahme am Staatsakt. Nachmittags Weiter⸗ ſahrt nach Hannover. Dort Abendeſſen, Uebernachtung mit Frühſtück. Am folgenden Tage Beſichtigung in Hannover A. a. der Kavallerieſchule, der tierärztlichen Hochſchule, der Continentalwerke uſw. Mittag⸗ und Abendeſſen in Hanno⸗ ver. Beſuch des großen Badiſchen Abends in der Stadt⸗ halle. Am 6. Oktober Weiterfahrt nach Hildesheim. Be⸗ ſichtigung der Stadt. Gegen Mittag Rückfahrt nach Karls⸗ ruhe. Geſamtkoſten etwa 20/ einſchließlich Bahnfahrt, voller Verpflegung, Uebernachtungen mit Frühſtück. An⸗ meldungen ſind auf den vorgeſchriebenen Formularen bei den Köß⸗Geſchäftsſtellen in P 4, 4½, Zimmer 11, Lortzing⸗ ſtraße 85, bei den Ortsgruppen und Koͤ⸗Betriebwarten ab⸗ zugeben. Was hören olr? Dienstag, 29. September Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert..30: Morgenkonzert.— 10.00: Olympiſches Dorf— Olympiſcher Friede. Nachklang. 10.30: Franzöſiſch.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Werks⸗ konzert.— 13.15: Mittagskonzert(Schallplatten).— 14.00: Allerlei von zwei bis drei. 15.15: Von Blumen und Tieren.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.45: Zwiſchen⸗ programm.— 18.00: Unterhaltungskonzert.— 19.00: Mu⸗ ſikaliſcher Feierabend(Schallpl.).— 19.40: Froh zu ſein, bedarf es wenig.— 20.10: Heimatbilder. Sinfoniekonzert. —..10: Chriſtian Dietrich Grabbe, ein deutſches Dichter⸗ ſchickſal.— 22.20: Nachrichten.— 22.20: Politiſche Zeitungs⸗ ſchau.— 22.40: Konzert. 28.40: Unterhaltungs⸗ und⸗ Volksmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandiender .10: Fröhliche Schallplatten.— 10.00: Deutſches Volks⸗ tum.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Hous⸗ frauenfunk.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Jugendfunk.— 15.45: Kleine Klaviermuſik.— 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: Lieder der Völker: Finniſche Volkslieder.— 18.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 18.40: Zwiſchenprogramm. 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.55: Die Ahnentafel. — 20.10: Tanzmuſik.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: (Aufnahme aus Bay⸗ reuth). Montag, 28. September Nationaltheater:„Die verkaufte Braut“, Oper von F. Smetana, Miete B, 20 Uhr. Hafenrundfahrten: 7 bis 20 Uhr ſtündlich auf Rhein und Neckar. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/Pſalz. Kleinkunſtbühne Libelle: 9291 Kabarett— Barieté. Tanz: Palaſthotel. Libelle. Kaffee Odeon: Konzert(Verlänge⸗ rung). Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöfſ⸗ net 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. 8 Sonderſchau: Olympia. Theatermuſeum. E 7, 20. Gebffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Gebfinet von 8 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. Städtiiche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 14 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Lichtſpiele Univerſum:„Männer vor der Ehe“. Schauburg:„Ave Maria“. Alhambra und IX Oehrle rollte den kleinen 9 Muſikzimmer. Das Hausfrauliche Teewagen lautlos ins paßte ſehr gut zu 0 in hatte einmal geſagt, es ihr. Hanns⸗Adam Deterlein hatt, Spädagogik boch ſei trotz ihrer vortrefflichen Geſangspa eine verfehlte Angelegenheit, daß ſie und Jugendfreund nicht auf ſein holſteint gefolgt zwiſchen den Buchenwäldern an der Oſtſe 1 wäre. Eine blondere, ſtattlichere Gutefran pen Oehrle hätte es in ganz Holſtein nicht gege⸗ 110 Jetzt ſaß Hanns⸗Adam am Flügel und hezſe ge⸗ reits eine gute Stunde mit Jella gearbeitet, di rötete Wangen und leuchtende Augen hatte. Oehrle blieb am Teetiſch ſtehen, hielt 4 80605 Ordnen von Zucker, Sahne und Keks, lauſch 35 be ſtaunte. War ich taub?' fragte ſie ſich, warum ha 8 ich dieſes wunderbare metalliſche Schwingen in 85 las Stimme früher nie gehört?“ Die Stimmtechnt kerin in ihr verlor heute ihre allzeit wache 75 luſt nach Fehlern in der Atemführung oder 8 geglichenheit der Regiſter. Oehrle ſchwelgte kritik⸗ los im Klanglichen. Hanns⸗Adam ſprang auf.„Haben Sie's gebört, Oehrle? Jella hat uns in den letzten Monaten war⸗ ten laſſen. Wiſſen's, wie ein Apfelbaum im kalten April bei ſpäten Nachtfröſten, ſo hat ſie geſtanden ohne Blätter, fröſtelnd, zögernd. Und plötzlich über Nacht, ja, über Nacht iſt eine Blütenfülle da, daß man ſchreien könnte vor Entzücken.“ Er packte Jellas Hände, ſchüttelte ſie. Er war be⸗ ſchwingt, ſeine kleine Geſtalt flog förmlich Man ſetzte ſich an den Teetiſch. „So habe ich Sie ſeit Jahren nicht geſehen, Hanns⸗ Adam“, ſagte Oehrle,„ganz aus dem Häuschen! „Ich mich ſelber auch nicht! Daß ich mich wieder mal ſo aus der Tiefe an einem erblühenden Kön⸗ nnen freue, das danke ich Jella. Wenn man das nicht mehr kann, wenn die ewige Kritik an allem herum⸗ nörgelt, dann iſt man ſelber ſchöpferiſch und geſtal⸗ tend erledigt. Der Künſtler muß immer wieder ein⸗ mal zum begeiſterten Kinde werden.“ Es trat ein Schatten in ſein Geſicht.„Das hatte ich verlernt, gründlich. Das Leben hatte das Kind⸗ liche getötet in mir...“ Jellas zarte Hände reichten ihm die Teetaſſe. „Wenn ich Ihnen mit meinem Singen ein wenig zur eigenen Schöpferkraft zurückhelfen könnte, wel⸗ ches Glück wäre das.“ „Du wäreſt beſtimmt eine himmliſche Elſa oder Eliſabeth“, meinte Oehrle,„wenn du einen hohen Sopran hätteſt. Dem lieben Gott iſt ein Verſehen unterlaufen, als er dir einen Mezsoſopran in die Wiege legte.“ „Dafür hat Cardi alles richtig beiſammen“, ſagte Jella heiter,„hohen Koloraturſopran, die paſſende Erſcheinung für dieſes Fach und das beſchwingte Temperament.“ Hanns⸗Adam ſprang mit einem Satz vom Stuhl hoch, warf das Sahnekännchen um und lief zum Flügel. Während Oehrle den Sahnenſee mit dem Löffel von der zierlichen Stickereidecke ſchöpfte, er⸗ geben ſeufzend, aber voll nachſichtigen Verſtändniſ⸗ ſes, taſtete Hanns⸗Adam nach den Harmonien, die in ihm erwachen wollten. „Wir müſſen leiſe weiterreden“, raunte Oehrle, „ich kenne ihn, er hat uns jetzt vergeſſen und ſoll nicht durch plötzlich entſtehende Stille geweckt wer⸗ den. Gott ſei Dank, es iſt wieder da, dieſes ruckhafte in ſein eigenſtes Gebiet, in die Kompoſi⸗ on. Sie redeten leiſe von allen Lorinern, von den glänzenden Gaben und der ſchandbaren Faulheit der Brandaga, von Evas und Ruperts unverbrauch⸗ ter Kraft, die kein Ermatten kannte und kein Ver⸗ ſagen der Nerven. Vom Flügel brachen wimmernde Diſſonanzen, Sturm und Jammer, phyſiſche Qual und verzwei⸗ ſelter Kampf. Jella und Oehrle lauſchten. Dann be⸗ gann Oehrle wieder:„Sergei iſt zur Zeit dͤeg Pro⸗ feſſors Sorgenkind. Er hat künſtleriſch mehr im kleinen Zeh als Eva in ihrer ganzen impoſanten Brünhildfigur, aber er bringt nichts vor ſich“ Hanns⸗Adam rief herüber:„So hört doch! Ich hab's, ſo muß ſich die Wirrnis löſen.“ Und er ſpielte eine ganz ſchlichte, volkstümliche Melodie, die kind⸗ haft ſtill über der wehen Harmoniſierung erblühte. Jella blickte auf ihre gefalteten Hände hinab, ſie war wie in einer belichteten Wolke. Hanns⸗Adam endete, ſah zu den Frauen hin, er⸗ wartungsvoll. „Das ſitztl“ jubelte Oehrle,„nichts Geſuchtes, An⸗ gequältes, einfach, als ſei die kleine Melodie eben vom Himmel zu uns heruntergefallen.“ Jella hob die ſchweren Wimpern. Vor dem ſanf⸗ ten Leuchten ihres Blicks ſenkte Hanns⸗Adam den ſeinen.„Taugt's was“?“ fragte er ſaſt ängſtlich. Sie ging zum Flügel, ſtand vor dem Sitzenden, legte beide Hände auf ſeine Schultern, ſprach lang⸗ ſam, verſonnen:„In der Nähe unſerer Burg iſt eine Halde voller Steine. Auch doxt ſoll einmal eine Burg geſtanden haben, ſchaurige Sagen erzählen von einem Ritter, der gräßliche Gelage hielt, bis der Teufel ihm und ſeinen Kumpanen den Hals um⸗ drehte und die Burg vom Eroͤboden wegfegte. Wirre Steinbrocken liegen als einzige Ueberreſte in der Teufelsmulde, wie man die Stelle nennt. Im Früh⸗ ling und Sommer blüht dort keine Blume, es ſin⸗ gen keine Vögel. Aber im Herbſt ſchimmert es ſil⸗ bern zwiſchen den Steinen, das ſind Silberdiſteln. Ich bin alle Jahre im Oktober hingegangen und habe mir einen Strauß geſchnitten, und meine Hände bluteten, weil die Blätter ſo meſſerſcharf ſind.“ Oehrle tat, als putze ſie am Sahnenfleck. Wenn die beiden eins werden könnten', ging es durch ihren Sinn, welches menſchliche Glück und welcher künſt⸗ leriſche Reichtum wäre es für meinen guten Hanns⸗ Adͤam!' Der Kapellmeiſter ſtützte ſeinen Kopf gegen Jel⸗ las Arme. Er ſpürte ihre Hände auf ſeinen Schul⸗ tern wie einen Segen. „Frühling und Sommer nur harte, ſcharſe Blät⸗ ter zwiſchen den Steinen“, ſagte er undeutlich,„und dann im ſpäten Herbſt ſilberne Blüten, die tief in den Winter leuchten. Wie geſchieht ſolches Wunder?“ Jella ſprach, ohne die Hände von ſeinen ſchma⸗ len Schultern zu nehmen:„Das Wunder bleibt immer Geheimnis. Das Wunder der Kunſt gleicht den Diſtelblüten, es wächſt aus der Schärfe des Schmerzes.“ * Klappl machte das Deckelchen am Briefkaſten. Der Brief an Onkel Thaſſilo lag unten im Kaſten bei vielen andern, Jellas Bruſt hob ſich in einem be⸗ freiten Atemzug. Ohne Rückſprache mit Lucardis hatte ſie entſchieden, hatte den Verkauf der Burg ab⸗ gelehnt und wußte, daß ſie auf materielle Hilfe von Onkel Thaſſilo nicht mehr zu rechnen hatte. Sie ging ſchnell durch das abendliche Treiben. Unter Mänteln lachte der Faſching hervor. Ein dik⸗ ker Pierrot überſchüttete Jella mit Konfetti. Es ſchneite. Die bunten Papierſchnitzel und weißen Flocken leuchteten vereint vom dunklen Plüſchkra⸗ gen des Mantels, den Lucardis einen ehrwürdigen Mantelgreis nannte, denn er ſtammte noch aus dem letzten Penſionswinter. Cardi hatte kürzlich von Frau Profeſſor einen todͤſchicken abgelegten Mantel bekommen. Orgelklang tönte aus einer Kirche. Jella ſchlüpſte dͤurch eine Seitentür hinein. Die Kirche war faſt leer. Nur von der Orgel leuchtete Helle. Im Däm⸗ mern blutete das ewige Licht, und vor der Chriſt⸗ krippe zur Linken brannten einige Kerzen. Hierher trat Jella, ſtand lange vor Hütte und Hirten, vor Joſef und Maria, vor Königen und Englein und blickte unverwandt auf das winzige Wachspüppchen im Kripplein. Wie hatte Baby geſagt?„Jetzt iſt alles noch viel größer und reicher, weil wir nun zu dritt ſind.“ Baby ſtand in der Gnade des großen Wunders... Jella ſummte Hanns⸗Adams ergrei⸗ fende neue Melodie. Auch er hatte das Wort Wun⸗ der gebraucht, als er vom ſpäten Blühen der Sil⸗ berdiſtel geſprochen. Es überſchauerte Jella. Ein Be⸗ greifen dämmerte in ihr: aus zweifachen Wurzeln wächſt das Wunder. Baby kennt die Steinhalde der Einſamkeit nicht, ihr iſt Erfüllung beſchieden. Jella kniete nieder.„Und mein Weg?“ fragte es dunkel in ihr. Mir iſt die Welt verwandelt, Rüdi⸗ ger Frieſe hat mich geweckt. Heilige Mutter der Schmerzen, ſegne mir den Weg der Liebe. Jella hatte ſoeben ihr Zimmer betreten, als das Telephon im Hausflur läutete. Thienemanns wa⸗ ren zu ihrer verheirateten Tochter gegangen, auch die anderen Mieter waren nicht zu Hauſe. Wer ſaß ſchon am Sonntagabend allein in ſeinem Zimmerl Jella ging an den Apparat. Odd Sturigs weichliche Stimme: ob ſie nicht Luſt habe, mitzukommen, er habe gehört, Lucardis ſei mit Daiſenbacher ſort ins Gebirge. Theres und ein Freund von Theres, die Ellmann vom Film, Sergei und er wollten auf eine Redoute gehen. Ohne Zögern ſagte Jella, es ſei ſehr lieb, daß Ooͤd an ſie gedacht habe, aber ſie käme nicht, ſie müſſe morgen zeitig zum Profeſſor nach Paſing. Kaum hatte ſie abgehängt, da gab die Flurglocke an. Jella öffnete. Ein ſüßer Schreck ſtürzte über ſie: Rüdiger Frieſe ſtand vor ihr. (Fortſetzung ſolgt) — —————————— ————— ———————— ———————————— 1 S8S..——————— 4 14. Seite/ Nummer 447 Montag, 28. September.3 Heulte lettel Tag! AE. IIII 16%0 Uebertragung der Führer-Rede vor der Deutschen Arbeitstront. Beginn der Vorstellungen: 2⁵⁵⁰ 8⁰⁰ 8¹⁰ Jugendliche nicht zugelassen! AHAMBAA SohAbsbge Eine gepflegte Gdststͤtte WIrd durch tegelmöbig er- Schelnende Empfehlungsen- zelgen in der Neuen tlannheimet Zeitung Göste gewinnen. ScRau Krimtzalassistent NMarru Uinkſer Er ist ein tüchtiger, fixer ſunge, der mit Mut una Umsidit seinem Beruf nachgent. Zur Zeit beſindei ar sich auf einer Reise nach Buenos-Aires, wo et aui einem intes- nationalen Polizeiboxer- Turnier die deut- schen Farben vertreten Soll. Er boxt, er Schwimmt, er klettert, er rast in seinem duto und dem Flugzeug, er bevwingt die schauer- lichsten Abgtünde, er steigt in den bsodein- den Hexenkessel. er zersprengi die Fessein und entreißt dem Wüterich das mörderische Messer er nimmt es mit einer ganzen Bande aur, flieſit nie und zultert nimmer. Er ist der Heid, uie er sein soll. Aber damit verraten wir fast schion zuviel von dem neuen span- nenden und abenteuerlichen Tobis-Rota- Film unseres NMarri Siel 90 NMinuten Aufenthalt Ab morgen BURG 88 555 sowie mehrere für Rordbaden u. die Pfals W Prehtionsvertras, ſesie angaben erbeten an Eos und Excels len Bez ir kEsleiler Warbeorgane gesucht. Geboten Bezuge und Provision. Ausführliche Angebote mn. Er 10r deutsche Volks- und Lebensvers. K. d, Fll.-Direktion Frankfurt a.., Adolt Hitler-Anlage 2 Plospelt- Vorteilel ſofort geſucht. Ludwigshafen, Hartmannſtr. 21, II links. 8700 Iages- mädcren von 8 bis 15 Uhr zum 1. Ottober geſucht.*8693 Boenig, B 6. 28. Häddex. 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