3 G 6 Mit Anbeginn des ſpaniſchen Krieges habe die Ge⸗ könnte. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimet SZei 2 3 2 Mauoh eimer enerab Anz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Y. long Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim⸗ Für Familien⸗ und Keine Gewähr für Mittag⸗Ausgabe N Dienstag, 6. Juli 1937 148. Fahrgang— Nr. 303 Verſtürkte Kompromiphoffnungen inder Spanienkriſe Feder ſcheut das Riſiko! Bereits heute engliſche Vermittlungspläne vor dem Nichteinmiſchungsausſchuß? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 6. Juli. Der wichtigſte diplomatiſche Vorgang des Tages in der ſpaniſchen Frage it die Unterredung, die der aus Paris zurückkehrende franzöſiſche Botſchafter geſtern mit Eden hatte. Es fehlt nicht an Andeutun⸗ gen, daß die Intranſigenz Frankreichs, die an dem unverzüglichen„Nein“ des engliſchen Vertreters in der Freitagſitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes eine ſo ſtarke Stütze fand, jetzt in London et was unbequem empfunden wird. Bemühungen um ein Kompromiß ſind jedenfalls im Gange. Ob ſie ſo raſche Fortſchritte machen, daß ſchon heute das Hauptkomitee des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes einberufen werden kann, wie der „Daily Telegraph“ annimmt, ſteht dahin. Die vermit⸗ telnden Ideen, die von der Preſſe erörtert werden, bewegen ſich auf der Linie eines früheren Vorſchla⸗ ges, der die Nachprüfung der Schiffsladungen mit Hilfe von Beobachtern in den ſpaniſchen Häfen an⸗ ſtatt mit Kriegsſchiffen auf hoher See durchführen wollte. Der Plan wurde damals fallen gelaſſen, weil man die Zuſtimmung der Bürgerkriegsparteien für unwahrſcheinlich hielt. Als Gegenleiſtung den⸗ ken ſich einzelne Blätter die Zuerkennung der Durch⸗ ſuchungsbefugnis an die Kriegführenden innerhalb ihrer Hoheitsgewäſſer, alſo eine beſchränkte Bewilli⸗ gung von Kriegsrechten. Da aber dieſes letztere Recht auch bisher von niemanden den ſpaniſchen Parteien ſtreitig gemacht worden iſt, iſt auf den erſten Blick ſchwer zu ſehen, wieſo es einen Beitrag zur Löſung liefern könnte. Die Freiwilligenfrage wird von der eng⸗ liſchen Preſſe zur Zeit weniger entſchieden betrieben als von franzöſiſcher Seite. Der grundſätzliche Standpunkt Englands, daß die Gewährung der Kriegsrechte nicht ohne irgend eine Kontrolle der Schiffahrt zugelaſſen werden könnte, dürfte vom Kabinett beſtätigt werden. Auch in Paris wird man ſich des Riſikos bewußt diub Paris, 5. Juli. In einem Leitartikel richtet der„Temps“ einen Appell an die Vernunft. Die Woche, ſo meint das Blatt, die beginne, werde für den Frieden entſchei⸗ dend ſein. Es beſtehe die Möglichkeit, daß, falls die mit gro⸗ ßen Mühen um den ſpaniſchen Bürgerkrieg ge⸗ legten Barrieren ins Wanken kommen ſollten, der Brand ganz Europa in Flammen ſetzen könne. fahr beſtanden, daß er auf internationales Gebiet übergreife und das aus zwei Gründen: 1. weil ſich in dieſem Krieg zwei Ideologien gegenüber ſtänden, die dieſelben ſeien, auf denen ſich die Gegenſätze in ganz Europa aufbauten, 2. weil Spanien im Mittel⸗ meer eine außerordentlich wichtige geographiſche Lage einnehme und, ſalls eine oder mehrere auslän⸗ diſche Mächte in Spanien einen überwiegenden Ein⸗ fluß gewinnen ſollten, das Gleichgewicht dieſes Mee⸗ res und damit auch Europas ins Wanken geraten Die Diplomatie habe nun die Aufgabe, eine Formel der Nichteinmiſchung und der Kontrolle zu finden, die ſich den Gegebenheiten und der Entwick⸗ lung des ſpaniſchen Konflikts anpaſſe. Weder Frank⸗ reich noch England würden ſich weigern, eine der⸗ artige Formel zu prüfen. Sie ſeien aber entſchloſ⸗ ſen, ihre perſönlichen Intereſſen und die des Frie⸗ dens energiſch zu verteidigen. Fernand de Brinon glaubt in der„Information“ die Lage bereits optimiſtiſcher betrachten zu können. In dieſer Woche werde die Entſcheidung über die Kontrolle und die Nichteinmiſchungspolitik im ſpaniſchen Bürgerkrieg in London fallen. Es ſei aber faſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dieſer Schiedsſpruch zugunſten einer Aufrechterhal⸗ tung der Nichteinmiſchungspolitik getroffen werde. Denn wie die Gegenſätze und Leidenſchaften in Europa auch lägen, eines ſei feſtzuſtellen, daß alle Regierungen den gemeinſamen Wunſch hätten, Er⸗ ſchütterungen zu vermeiden und den Frieden zu wahren. Eden und die Bolſchewiſten dnb. London, 6. Juli. Im Unterhaus kam am Montag die Sprache auch auf Sowjetrußland. Auf eine Anfrage erklärte Eden, ſoweit er unterrichtet ſei, weigerten ſich insgeſamt 25 Mitgliedsſtaaten des Völkerbundes, die Sowjetunion anzuerkennen. Als der konſervative Abgeoroͤnete Ramſay dann fragte, ob der Grund für dieſe Weigerung in der Erkenntnis dieſer Länder liege, daß Sowjetrußland umſtürzleriſche Propaganda betreibe, antwortete Eden,„er könne nur Antworten für die britiſche Regierung erteilen.“ Ramſay fragte daraufhin, ob Eoͤen in Ambetracht der Sowjetpropaganda in England nicht etwas un⸗ ternehmen wolle, um die Sowjetregierung auf deren Unzuläſſigkeit aufmerkſam zu machen. Eden meinte, wenn der Frageſteller ſeiner Sache ſicher ſei, könne er ihm den Fall unterbreiten, und er werde ſich dann oͤamit befaſſen. Der kanadiſche Miniſterpräſident in Paris. Mi⸗ niſterpräſident Chautemps gab am Freitagabend zu Ehren des kanadiſchen Miniſterpräſidenten Mackenzie King ein Frühſtück, an dem u. a. der ſtellvertretende Miniſterpräſident Blum, der Finanzminiſter Bonnet, der Außenminiſter und höhere Beamte des Außen⸗ miniſteriums ſowie der kanadiſche Geſandte teil⸗ nahmen. Feſt der Arbeit in Abeſſinien In Abeſſinien wurde in großem Rahmen das Feſt der Arbeit gefeierk. 2000 eingeborene Reiter zeigten ihr Können. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Rom und Verlin bleiben feſt „Es iſt an Frankreich und England, einen Beitrag für Europa zu liefern“ dnb. Rom, 5. Juli. Der in London und Paris herrſchenden Unſchlüſ⸗ ſigkeit ſtellt die römiſche Abendpreſſe die ruhige Ent⸗ ſchloſſenheit der deutſchen und italieniſchen Haltung in der Nichteinmiſchungsfrage entgegen. Italden und Deutſchland, ſo führt der Direktor des„Giornale'Italia“ hierzu aus, werden auf ihren verantwortungsbewußten Poſitionen ver⸗ harren. Es ſei jetzt an England und Frankreich, den Beweis großer nationaler Selbſtloſigkeit und eines ebenſo großen Intereſſes für Europa zu erbringen. Frank⸗ reichs Haltung werde durch angeblich bedrohte ſtra⸗ tegiſche und politiſche Poſitionen im Mittelmeer und an der Pyrenäengrenze beſtimmt. In Wirklichkeit ſoll hiermit die Abſicht verhüllt. werden, in Spanien und im weſtlichen Mittelmeer eine bevorzugte Stel⸗ lung zu ſchaffen. Was England angehe, wäre eine Verſtändi⸗ gung leicht, falls London, wie Eden erkläre, nur die Unantaſtbarkeit Spaniens und die Begrenzung des ſpaniſchen Brandherdes als Ziel verfolge. Man müſſe allerdings hierbei ſeſtſtellen, von welchem Spanien Herr Eden geſprochen habe. England habe ſich, wie das halbamtliche Blatt ſchlußfolgert, noch nicht entſchloſſen, ob es für ſeine Intereſſen vorteilhafter ſei, die Regierung Franco anzuerkennen, odͤer ob es weiterhin die baskiſche „Regierung“ unterſtützen ſoll in der hartnäckigen Hoffnung, daß deren Rettung auch Englands Inter⸗ eſſen an den Eiſenerzminen retten könne. Das ſei der Zwieſpalt, in dem ſich England befinde. Auch der Außenpolitiker des„Lavoro Faſeiſta“ polemiſiert gegen die„lächerlichen Manöver“ der fran⸗ zöſiſchen und der engliſchen Preſſe und gegen die da⸗ mit beabſichtigten Einſchüchterungsverſuche. Man miſſe ſich aber jetzt in London und in Paris klar dar⸗ über werden, daß jeder engliſch⸗franzöſiſche Einſchüch⸗ terungsverſuch gegenüber Berlin und Rom bei ent⸗ ſprechenden groben Entgleiſungen der franzöſiſchen und der engliſchen Preſſe Deutſchland und Italien vollſtändig ruhig laſſe. Die Haltung beider Länder ſek vollkommen klar. Vorlüufig„ruht“ die Kontrolle Die ſpaniſchen Küſten für Waffen- und Munitionslieferungen offen! dib. London, 5. Juli. Im Unterhaus gab Außenminiſter Eden am Mon⸗ tag in der Fragezeit auf eine Reihe von Anfragen eine längere Erklärung ab, in der er die letzten Er⸗ eigniſſe im Nichteinmiſchungsausſchuß ſchilderte. Eden drückte dabei die Hoffnung aus, daß die Freiwilligen⸗ frage ebenfalls baldigſt weitergefördert werde. Der Führer der Labour⸗Oppoſition Attlee fragte darauf Eden, wann der Nichteinmiſchungsausſchuß wieder zuſammentreten werde. Er ſtelle dieſe Frage in Anbetracht der Gefahr, die durch die Lage an der franzöſiſchen Grenze entſtanden ſei, die unter Kon⸗ trolle ſtehe, während die portugieſiſche Grenze offen ſei und weiter in Anbetracht der Tatſache, daß keine Kontrolle an der ſpaniſchen Mittelmeerküſte ſtatt⸗ finde. Eden erklärte, er könne weder den Zeitpunkt der Vollſitzung bekanntgeben, noch könnten verſchie⸗ dene Dinge erwogen werden, bevor ein Zeitpunkt feſt⸗ gelegt werden könne. Das Unterhaus ſoll aber nicht den Eindruck haben, daß die Lage an der ſpaniſchen Grenze unbefriedigend ſei, obgleich er zugebe, daß die Lage ſchwer ſei. Der Oppoſitionsliberale Sinelair fragte darauf⸗ hin, ob die Lage jetzt ſo ſei, daß die Zone an der ſpaniſchen Oſtküſte, die früher von den deutſchen und italieniſchen Schiffen überwacht wurde, noch nicht auf⸗ gefüllt ſei und daß an den übrigen Küſten Spaniens die volle Ueberwachung durchgeführt werde. Eden antwortete: Ja, die Lage iſt ſo. Lloyd George fragte dann, ob nicht jetzt die ganze Ueberwachung an der portugieſiſchen Grenze eingeſtellt ſei und ob nicht, bis man zu einer Ver⸗ einbarung gekommen ſei, dieſe Grenze dem Waffen⸗ handel offen ſtehe.— Eden antwortete, ja, es ſei wahr, daß keine Ueberwachung an dieſer Grenze ſtatt⸗ finde. Es ſei aber auch wahr, daß der Erlaß, unter dem die Kontrollbeamten gehalten würden, noch in Kraft ſei. Aus dieſem Grunde möchte er nicht, daß das Haus annehme, die Grenze ſtehe jetzt dem Waffen⸗ handel offen. Er glaube nicht, daß es fair ſein würde, eine ſolche Behauptung aufzuſtellen. Der konſervative Abgeordnete Cazalat fragte oͤar⸗ auf, ob denn jetzt die Küſte der ſpaniſchen„Regie⸗ rung“(Valencia) für alle Schiffe offen ſei.— Eden antwortete, ja, das ſei tatſächlich der Fall. Allerdings hätten ſich die Schiffe gewiſſen Regeln des Schemas zu unterwerfen, die noch in Kraft ſeien. Wahlen in Vern Die ſchweizeriſchen Sozialdemokraten ziehen den kürzeren dinb Bern, 5. Juli. „Nach einem außerordentlich heftigen Wahlkampf fand am Sonntag in Bern die Wahl des neuen Stadtpräſidenten ſtatt, der das Präſidium des Ber⸗ ner Gemeinderates inne hat. Die Sozialdemokra⸗ ten, die außerordentlich ſchweres Geſchütz aufgeſah⸗ ven hatten, um ihren Kandidaten, Nationalrat Grimm, durchzubringen, unterlagen mit 10 797 Stimmen gegen den Kandidaten der vereinigten bürgerlichen Parteien, Dr. E. Baertſchi, der 13 176 auf ſich vereinigte. Bei der gleichzeitig notwendig gewordenen Er⸗ ſatzwahl in den Gemeinderat ſiegten ebenfalls die bürgerlichen Parteien, indem ihr Kandidat, Architekt Hubacher, 13.316 Stimmen errang gegenüber 10617 Stimmen für den ſozialdemokratiſchen Kandidaten Ftalien und der Orient (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) — Rom, 4. Juli. Die Politik, die Italien im vorderen Orient treibt, ſchien zumal ſeit der Eroberung Abeſſiniens durch weitgehende Rückſichtnahme auf den Islam be⸗ ſtimmt zu ſein. Man betonte in Rom, daß Italien ſchon in Rückſicht auf ſeine zahlreichen mohammeda⸗ niſchen Untertanen zur Achtung des Islam gezwun⸗ gen ſei. Vizekönig Graziani gab den durch das einſt herrſchende, koptiſche Chriſtentum unterdrückten Mo⸗ hamedanern Aethiopiens volle Religionsfreiheit, und in Lybien krönte Muſſolinis diesjährige Reiſe (Ueberreichung des Iſlamſchwertes) das Werk des Ge⸗ neralgouverneurs Balbo. Muſſolini wuchs immer mehr in die Rolle eines Schutzherru des Iſlams hinein. Es iſt bekannt, daß dieſe iſlamfreundliche Politik auch außenpolitiſche Gründe hat. Italien legt, be⸗ ſonders ſeit dem abeſſiniſchen Krieg, Wert auf ein gutes Verhältnis zu Aegypten und hat ſich lange um die Anbahnung engerer Beziehung zum ſaudiſchen Arabien und zum Yemen bemüht. Bemühungen, denen allerdings gerade die Feſtſetzung Italiens am Roten Meer hinderlich iſt. Denn die arabiſchen Staaten ſehen im italieniſchen Imperialismus min⸗ deſtens ebenſo große Gefahren wie im britiſchen. Darüber hinaus aber betrachten die Italiener die ganze vorder⸗ und mittelaſiatiſche Gruppe mohammedaniſcher Länder als eine in der Gärung und Umformung begriffenen Welt— Afghaniſtan, Perſien, die Türkei, Syrien, Arabien und ſchließlich auch Aegypten— in der es gilt, den italieniſchen Einfluß feſtzuſetzen und zu ſichern. Kennzeichnend hieß es kürzlich in der Raſſegna Italiana:„Keine Beſchränkung auf den Handell Vor allem die ande⸗ ren Formen der geiſtigen und der wirtſchaftlichen Ausbeutung anwenden! Die Arbeit der Ingenieure und Gelehrten, der Verkehrs⸗ und Finanzorganiſa⸗ tion! Der mittlere Orient hat noch kein einheitliches und endgültig geformtes Geſicht. Alles iſt noch in der Entwicklung und verlangt die Anweſenheit in den Zentren dieſer Umbildung.“ Aus dieſen Gründen beobachtet Italien mit geſpannter Aufmerkſamkeit die panislamitiſche und die panarabiſche Bewegung⸗ Italien fördert ſie nicht, ſondern lehnt ſie im Grunde genommen ab, aber es rechnet mit ihr, ſtellt ſich auf ſie ein und macht es Engländern und Franzoſen zum Vorwurf, daß ſie glauben, mit Landzerteilun⸗ gen und brutaler Gewalt weiterzukommen. Unter dieſem Geſichtspunkt muß auch die ita⸗ lieniſche Einſtellung zur britiſchen Paläſtina⸗Politik und zur franzöſiſchen Syrien⸗Politik betrachtet werden. Wie mit ſo vielen internationalen Regelungen, die nach dem Weltkrieg getroffen wurden, iſt Italien mit der Mandatszuteilung an England und Frankreich nicht zufrieden. Hatte ihm doch der Londoner Geheim⸗ vertrag von 1915 Hoffnungen auf Landerwerb in Kleinaſien eröffnet. Aber Rom kann in dieſem Falle nicht als Vor⸗ macht des Islams auftreten, ſondern es ſpielt hier einen anderen Trumpf aus dem Kartenbündel der politiſchen Ideologien aus. Italien erklärt ſich als eine katholiſche Großmacht, der das Schick⸗ ſal der heiligen Stätten und des Libanon nicht gleich⸗ gültig ſein kann. Hiſtoriſche Erinnerungen an das 96 16 —* ——— 2. Seite/ Nummer 303 Neue Mannhelmer Zeitung/ Mitiag⸗Ausgabe Dienstag, 6. Juli 1937 lateiniſch⸗katholiſche Paläſtina des Mittelalters und ſeine engen Beziehungen zur Seerepublik Venedig ſpielen da eine gewiſſe Rolle. Die Vorſchläge, die die Paläſtinakommiſſion jetzt für eine neue Teilung des heiligen Landes gemacht hat, durch die die briti⸗ ſche Mandatsverwaltung die Gärung unter den Arabern und die ſtändigen Mehrforderungen der Zioniſten beſchwichtigen zu können glaubt, werden in Italien mit äußerſtem Mißtrauen verſolgt. Wenn die britiſche Regierung die Mandatskommiſſion des Völkerbundes mit dem neuen Teilungsplan befaſſen ſollte,(üdiſcher Staat innerhalb des Empire, ara⸗ biſcher Staat unter dem Emir von Transjordanien und neues britiſches Mandat über die heiligen Stät⸗ ten), ſo darf man gewiß ſein, daß Italien die neue Verteilung nicht ohne weiteres hinnehmen, ſondern ſeine Anſprüche und moraliſchen Rechte geltend machen wird. Dasſelbe gilt für Syrien. Das franzöſiſche Mandat über Syrien iſt den Italienern ganz beſon⸗ ders unangenehm. Aber noch unangenehmer wäre ihnen die Verwirklichung der Abſichten, die Frank⸗ reich jetzt mit Syrien hegt. Frankreich will bekannt⸗ lich Syrien aus einem Mandatsgebiet zu einem ſelbſtändigen Staat machen. Hinter dieſen ſcheinbar höchſt menſchenfreundlichen Beſtrebungen verſteckt ſich aber eine ſehr realpolitiſche Zielſetzung: der neue, ſelbſtändige Staat ſoll nämlich, nachdem er vom Völkerbund unabhängig geworden iſt, d. h. praktiſch, nachdem keine Mandatskommiſſion mehr in ſeine Angelegenheiten hineinreden kann, eine Allianz mit Frankreich abſchließen, die Paris ſelbſtverſtändlich einen alles beherrſchenden Einfluß im Lande ein⸗ räumen würde. Das franzöſiſch⸗ſyriſche Verhältnis würde ähnlich ausſehen wie die Beziehungen Groß⸗ britanniens zu ſeinem„Verbündeten“, dem Jrak, d. h. Protektorat, wie Gaſparo Ambroſini kürzlich klar feſtgeſtellt hat. Auch hier wieder ſpielt Italien ſeine Katholizität aus, und der„Corriere Padano“, das Organ des Marſchalls Balbo, erklärte, Italien ſtünde an erſter Stelle der am Schickſal dieſer für die Chriſtenheit wichtigen Länder intereſſierten Mächte. Auch über das künftige Schickſal Syriens(Syrien iſt Mandat A) iſt die Mandatskommiſſion des Völ⸗ kerbunds zu befragen. Es wird aus dieſen Gründen erſichtlich, warum das faſchiſtiſche Italien trotz grundſätzlicher Ablehnung des Völkerbunds und trotz der Sanktionen ſich nicht völlig aus Genf zu⸗ rückgezogen hat. Und man darf geſpannt ſein, wie die wendige Diplomatie Italiens ihre verſchiedenen ideologiſchen und juriſtiſchen Beweisſtücke zur An⸗ näherung an ihr machtpolitiſches Ziel ausſpielen wird. Dieſes Ziel aber heißt: Erreichung des Ein⸗ fluſſes in der orientaliſchen Welt, der Italien bei der großen Verteilung der Beſitzungen von 1919 werſagt worden iſt, und auf den der neurömiſche Imperialismus Anſpruch erhebt. Franzöſiſch-nationalſpaniſcher Zwiſchenfall: Nalionaler Kreuzer bringt franzöſiſchen Damyfer auf Wirkſame Blockade Santanders durch die nationale Flotte-Immer noch„Freiwillige“ nach Rotſpanien + Paris, 6. Juli.(u..) Die franzöſiſche Spanienbotſchaft in St. Jean de Luz beſtätigt, daß das franzöſiſche Handelsſchiff„Tregaſtel“ von dem nationaliſtiſchen Kreuzer„Almirante Cer⸗ vera“ innnerhalb der ſpaniſchen Territorialge⸗ wäſſer angehalten und nach Bilbao unter Eskorte geleitet worden iſt. Der Kreuzer ſei formal zu ſeiner Handlungsweiſe berechtigt geweſen, da ſich beide Schiſfe innerhalb der ſpaniſchen Hoheitszone beſunden hätten. Der fran⸗ zöſiſche Konſul in San Sebaſtian wurde von dem Zwiſchenfall unterrichtet und verſucht, mit ſeinem Kollegen in Bilbao in Verbindung zu kommen. Das franzöſiſche Außenminiſterium, das den Vor⸗ fall beſtätigt, hat den Konſul in San Sebaſtian ange⸗ wieſen, in engem Kontakt mit dem Quai d/ Orſay zu bleiben. Zwei franzöſiſche Aviſos, „Chaſſeur I1“ und„Vauquois“ haben ſich zur Erkun⸗ dung an Ort und Stelle begeben. „Die„Tregaſtel“ war mit Nahrungsmitteln, die der Hilfsausſchuß für die baskiſche Bevölkerung geſtiftet hatte, am Samstagmittag aus dem Seehaſen Le Ver⸗ don von Bordeaux nach Santander ausgelanfen. Die britiſchen Handelsſchiffe werden gewarnt dnb. London, 5. Juli. Auf Grund der Tätigkeit nationaliſtiſcher Kriegs⸗ ſchiff wor Santander hat die britiſche Adͤmiralität neuerlich britiſche Kauffahrteiſchiſſe darauf aufmerk⸗ ſam gemachte, daß die britiſche Regierung alle nach Spanien fahrenden Kauffahrteiſchiffe auf hoher See, d. h. bis zur Erreichung der Dreimeilenzone, durch ihre Kriegsſchiffe ſchützen läßt. Die Mitteilung kommt alſo einer Aufforderung an die britiſchen Kauffahrtei⸗ ſchiffe gleich, ſich nicht ohne Schutz eines britiſchen Kriegsſchiffs in die Nähe von Santander zu begeben. Die Veſchlagnahme der Thorpeholl“ anb. Amſterdam, 5. Juli. Der in Bliſſingen beſchlagnahmte ſpaniſche Bol⸗ ſchewiſtendampfer„Thorpeholl“ hatte, wie die Be⸗ Der Anſchlag auf Salazar-Moskaus Werk Hofjt Moskau immer noch auf eine iberiſche Sowjetreyublik? + Parig, 6. Juli. „Figarollund„Action Francaiſe“ werfen die Frage auf, wer die Hintermänner des Anſchlags gegen den Portugieſiſchen Miniſterpräſidenten Salacer geweſen ſind. Die Blätter vermuten, daß es ſich um gewiſſe portugieſiſche Revolutionäre handelt, die mit den Bolſchewiſten in Spanien in Verbindung ſtehen. So erkundigt ſich insbeſondere die„Action Fran⸗ caiſe“ was mit den ſechs Millionen Frranken ge⸗ ſchehen ſei, die der„Botſchafter“ der Valencia⸗Bolſche⸗ wiſten in Paris Araquiſtain im April dem portu⸗ gieſiſchen Oberſten Poppe und zwei anderen führen⸗ den portugieſiſchen Revolutionären zur Verfügung geſtellt habe. Portugal kennt den Feind! — Liſſabon, 5. Juli. Das verbrecheriſche Bombenattentat gegen Por⸗ tugals Miniſterpräſidenten findet in der Oeffentlich⸗ Noch auf Rettung zu hoffen? keit ſchärfſte Verurteilung. Das Regierungsorgan „Diaris Manha“, drückt die allgemeine Erkenntnis aus, daß es ſich um ein Werk Moskaus han⸗ delt und bemerkt, oͤaß die Bolſchewiſten den Traum von einer iberiſchen Sowjetrepublik noch nicht auf⸗ gegeben hätten.„Seculo“ ſchreibt:„Nicht nur unſer Miniſterpräſident iſt geſtern einem großen Unglück entronnen, ſondern das ganze Land Heute ſind es genau fünf Jahre, daß Salazar auch das Amt des Miniſterpräſidenten übertragen erhielt. Moskau ver⸗ ſuchte, die Aufwärtsentwicklung unter dieſer Füh⸗ rung zu unterbinden. Aber ſelbſt wenn der teufliſche Plan gelungen wäre— das Werk ſteht und wird nicht mehr vergehen.“ Aus dem ganzen Land treſſen in der Staatskanzlei Glückwunſchtelegramme ein. Staatspräſident Car⸗ mona beſuchte Salazar, um ihm die Glückwünſche des Landes zur Errettung zu überbringen. Im gan⸗ sen Land finden Kundgebungen gegen das bolſche⸗ wiſtiſche Verbrechertum ſtatt. Funkſprüche von Miß Carhart „Noch am Leben, aber beeilt euch“-Die Meinung Linoberghs — San Franzisko, 6. Juli.(U..) Kaliforniſche Küſtenwachſtationen haben eine Funkbotſchaft des bei der Howland⸗Inſel lie⸗ genden amerikaniſchen Kutters„Itasca“ aufgefan⸗ gen, der beſagt, mit Hilfe des an Land gebrachten tragbaren Empfangsapparats der„Itasca“ ſei heute früh.16 Uhr oſtamerikaniſcher Zeit ein Funkſoruch mit den Funkzeichen des Earhartſchen Flugzeuges „KHACOG“ aufgenommen worden. Von einem hieſigen Radio⸗Amateur namens Howard Coons iſt ebenfalls ein anſcheinend von der verſchollenen Weltfliegerin Amelia Earhart ſtam⸗ mender Funkſpruch aufgefangen worden. Er lautet: „Noch am Leben, aber beeilt euch. Sagt aneinem Mann, daß hier allright.“ Gleich⸗ zeitig verzeichnete ein anderer Radio⸗Amateur na⸗ mens Erneſt Henderſon folgenden Funkſpruch, der ebenfalls von Amelia Earhart zu ſtammen ſcheint: „50— 128— voll Waſſer, können nicht mehr lange aushalten“. Weitere Funkmeldungen will der amerikaniſche Radio⸗Ingenieur Carl Pierſon aufgefangen haben. Wie Pierſon erklärte, hörte er eine Anzahl von Morſe⸗Strichzeichen, die die Fliegerin in Beantwor⸗ tung eines funktelegraphiſch übermittelten Erſuchens des amerikaniſchen Küſtenwachkutters„Itasca“ aus⸗ ſandte. Der Kutter habe die Maſchine Earharts kurz vor zwei Uhr nachmittags MEz aufgefordert, vier lange Strichzeichen auszuſenden. Unmittelbar dar⸗ auf hörte er auf einer etwas niedrigeren Frequenz drei lange Strichzeichen von dem Earhartſchen Flug⸗ zeug. Der Kutter erſuchte die Fliegerin kurz dar⸗ auf erneut, mehrere lange Strichzeichen auszuſenden, die auch prompt gehört werden konnten. Die von der Earhartſchen Maſchine ausgehenden Funkzeichen wurden auf dem Hintergrunde eines Geräuſches ge⸗ hört, das darauf ſchließen ließ, daß die Batterien des Flugzeuges aufgebracht waren, und daß der Strom⸗ erzeuger lief, um den für das Ausſenden der Strich⸗ zeichen erforderlichen Sendeſtrom zu liefern. Eine Erklärung Linoͤberghs (Drahtbericht unſ, Pariſer Vertreters) — Paris, 6. Juli. Das Schickſal ͤer amerikaniſchen Fliegerin Ame⸗ lia Earhart beſchäftigt die franzöſiſche Oefſentlich⸗ keit lebhaft. Die franzöſiſchen Zeitungen haben den Zufall, daß ſich augenblicklich Lindbergh auf franzö⸗ ſiſchem Boden befindet, benutzt, um den Sieger über den Atlantiſchen Ozean zu befragen. Linoͤbergh ſuchte, wie immer, den zudringlichen Reportern aus⸗ zuweichen, aber ſchließlich erklärte er doch, er habe die innere Zuverſicht, daß die amerikaniſche Fliegerin noch am Leben ſei. Er könne ſich micht vorſtel⸗ len, daß ihr etwas zugeſtoßen ſein könnte.„Sie iſt eine zu famoſe kleine Frau.“ Lindbergh hat das Wochenende auf der bretoni⸗ ſchen Inſel St. Gildas vor St. Malo verbracht. Freitag abend kam er ſpät auf dem Flugplatz an, fuhr zum Hafen hinunter, mietete ſich dort ein klei⸗ nes Kautſchukboot und ruderte allein mit ſeinem Gepäck in die Nacht hinein auf das hohe Meer zu der drei Meilen entfernten Inſel. Er war dort Gaſt des bekannten amerikaniſchen Phyſiologen Carrel, mit dem er bereits in den Vereinigten Staaten bei der Erfindung des ſogenannten„künſtlichen Herzens“ zuſammenarbeitete. Attentat auf den Präſibenten der arabiſchen Han⸗ delskammer. Auf den Präſidenten der arabiſchen Handelskammer in Jaffa, Fachri Nachaſchibi, einem Neffen des paläſtin⸗arabiſchen Parteiführers Nacha⸗ ſchibi, wurde am Dienstagabend in Jaffa ein Re⸗ volveranſchlag verübt. Fachri Nachaſchibi wurde leicht verletzt. Der Täter iſt unerkannt entkommen. ſtandsaufnahme der holländiſchen Behörden ergab, geraubte Werte in Form von Edelmetallen, Juwelen, Wertpapieren und Bargeld von über einer Million Gulden an Bord. Die Mann⸗ ſchaft war ſchwer bewaffnet. Eine große Anzahl von Patronen und Munition wurde von den holländiſchen Beamten in Beſchlag genommen. Die Beſchlagnahme der„Thorpeholl“ erfolgte auf Veranlaſſung eng⸗ liſcher und franzöſiſcher Geldgeber, die Intereſſen bei den durch die Bolſchewiſten beraubten Banken in Bilbao beſitzen. Heſtige Kampflätigkeit auf allen Fronten dnb. Salamanca, 6. Juli. Im nationalen Heeresbericht vom Montag heißt es: Front von Biscayat Unſere Truppen haben den Vormarſch an der Grenze zwiſchen den Provin⸗ zen Biscaya und Santander fortgeſetzt und den 800 Meter hohen Berg Caſtrole, wo der Feind verſuchte, Widerſtand zu leiſten, eingenommen. Front von Leon: Vationale Truppenabtei⸗ lungen von Leon und Aſturien haben gemeinſam durch eine Umgehungsbewegung den Somiedopaß umzingelt. Ein feinöliches Bataillon wurde völlig aufgerieben. Die Stellungen, die der Gegner bei Somiedo beſetzt hielt, befinden ſich nun⸗ mehr in unſerem Beſitz. Abſchnitt Mitte: Ein gegneriſcher Angriff auf der Landſtraße bei der Caſa del Campo wurde unter großen Verluſten für den Feind zurückgeſchlagen. Ein heftiger Angriff bei Cueſta de la Reina, der von 14 ſowjetruſſiſchen Tanks eingeleitet wurde, konnte gleichfalls aufgehalten werden. Ein Tank fiel in unſere Hände, einer wurde vernichtet. Ein zweiter Angriff begleitet von 16 ſowjetruſſiſchen Tanks auf die gleichen Stellungen wurde ebenfalls zurückgeſchla⸗ gen. 60 Holländer für Rot⸗Spanien angeworben — Amſterdam, 5. Juli. Wie die Zeitung„Bredaſche Courant“ meldet, ſetzt die bolſchewiſtiſche Internationale Rote Hilfe ihre Werbungen für die ſowjetſpaniſchen Streitkräfte in Holland immer noch fort. Das Blatt weiß zu be⸗ richten, daß am 1. Juni d. J 60 junge Holländer in Gruppen von drei und vier Mann nach Paris ge⸗ bracht wurden, von wo ſie über Avignon und Beziers nach einem kleinen franzöſiſchen Hafen gebracht wur⸗ den. Mit einem unter griechiſcher Flagge fahrenden Dampfer wurden die Angeworbenen dann nach Sow⸗ jetſpanien gebracht. Er wollte ein gutes Leben führen Ein vielfacher Mörder vor Gericht Auf Abwege geraten und zum Maſſenmörder geworden dib. Prenzlan, 5. Juli. Am Montag begann vor dem Schwurgericht in Prenzlau der Prozeß gegen den 27jährigen vierfachen Mörder Willi Roloff. Das Intereſſe der Berölkerung, die erlöſt auf⸗ atmete, als der Mörder am 1. Nopember v. J. feſt⸗ genommen wurde, iſt für dieſen letzten Akt dͤes furcht⸗ baren Kriminaldramas vor dem Schwurgericht in Prenzlau außerordentlich lebhaft. Der Mörder ſtammt aus einer hochachtbaren Familie. Sein Vater iſt ein redlicher Mann, und auch die beiden Brüder des Mörders ſind ſtrebſame und ehrliche Menſchen. Schon als Dreizehnjähriger hat Willi Roloff einen Einbruchsdiebſtahl begangen, und als Sechzehnjähriger wurde er bereits wegen Diebſtahls vom Jugendgericht zu Gefängnis ver⸗ Urteilt. Sein Vater hat es ſtets von neuem mit dem Strolch verſucht. Aber immer wieder wurde der un⸗ geratene Sohn ſtraffällig. Diebſtähle, Unterſchlagun⸗ gen und Betrügereien brachten ihm erneut Gefäng⸗ nisſtrafen ein. Im Jahre 1931 verübte er dann den mit zur Anklage ſtehenden Mord an einer bis⸗ her unbekannt gebliebenen Frau in Remlin. 1033 wurde Roloff wegen Einbruchs zu einem Jahr dͤrei Monaten Zuchthaus verurteilt. Im Sommer 1935 trat der Angeklagte eine neue Stellung auf einem Gut bei Brieſen an, die er bis zum Juli 1936 inne hatte. In dieſer Zeit verübte er die zur Anklage ſtehenden Raubmorde an dem Landwirt Lüdke und dem Wirtſchafter Kochan. Im Juli wurde er zum Militärdienſt eingezogen, doch wurde er bald fahnenflüchtig. Seit dieſer Zeit führte der Verbrecher ein Vaga⸗ bundenleben. Er hat bis zu ſeiner am 1. November 1936 erfolgten Feſtnahme in dieſer Zeit etwa 25 Straftaten begangen. er den Mord an dem Händler Worreſchk. Seine Feſtnahme erfolgte in Eberswalde, nachdem bereits vorher umfangreiche Fahndungsmaßnahmen getroffen worden waren. Bei ſeiner Vernehmung zeigt ſich Roloff außer⸗ ordentlich verſtockt. Er antwortet auf die Fragen entweder gar nicht oder nur mit einem leiſen Ja oder Nein, wenn er es nicht gar vorzieht, nur den Kopf zu ſchütteln oder bejahend zu nicken. Vorſitzender:„Erzählen Sie uns, was Sie in Merkendorf erlebt haben. In der dortigen Gaſt⸗ wirtſchaft haben Sie doch den Händler Worreſchk kennengelernt.“ Der Angeklagte nickt mit dem Kopf. Vorſitzender:„Haben Sie ſchon damals den Plan gefaßt, ihn umzubringen oder zu berauben?“ Angeklagter(nach langem Zögern mit leiſer Stimme):„Vielleicht, nicht gleich.“ Vorſitzender:„Wann haben Sie ſich das vorge⸗ nommen? Sie haben ihn doch erſchoſſen, das geben Angeklagter:„Ja.“ Sodann geht der Vorſitzende auf den Mord⸗ fall Lüdke ein. Roloff hatte im Juni 1936 eine Anzeige aufgegeben, in der ein angeblicher Orts⸗ bauernführer Müller für das Gut ſeiner Schwägerin einen Wirtſchafter ſuchte. Darauf meldeten ſich ver⸗ ſchiedene Perſonen, unter ihnen Luedke. Der Ange⸗ klagte gibt auch in dieſem Fall durch Kopfnicken zu, daß er den Luedke erſchoſſen und be⸗ raubt hat. Bei der Erörterung des Mordfalles Kochan wiederholt ſich das Gleiche. Mit Kochan war Ro⸗ loff im Dezember 1935 in Verbindung gekommen, nachdem Kochan ein Stellengeſuch aufgegeben hatte. Sodann kommt der Vorſitzende auf den Frauen⸗ mord in Remlin im Fahre 1031 zu ſprechen und fragt den Angeklagten, warum er dieſe Frau, deren Identität bisher noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, ermordet hat. Roloff gibt auch hier nur wieder durch Kopfnicken zu, die Frau umgebracht zu haben, weil ſie ihm nicht zu Willen ſein wollte. Das Gericht tritt ſodann in die Beweisauf⸗ nahme ein. Als erſter Zeuge wird Kriminalkom⸗ miſſar Meyer aus Berlin vernommen, der erklärt, daß Roloff ein ſehr gewandter Menſch ſei, der es im Gegenſatz zu ſeinem Auftreten vor Gericht durch⸗ aus verſtand überzeugend und gut zu reden. Er ſei ein in allen Sätteln gerechter Menſch. Sie doch zu?“ Am 24. Oktober 1936 beging Geldgier ſei das Motiv für ſeine Untat ge⸗ weſen. Er wollte, wie er bei ſeiner Ver⸗ nehmung ſagte, gut leben, ohne zu arbeiten. Sein Ziel war, ehnmal ſelbſtändig zu werden. Darum ſei er wie er vor der Polizei angab, auf die Idee gekommen, ſich durch Raubmorde Geld⸗ mittel zu beſchaffen. Der Vorſitzende erſuchte dann Roloff wiederum, ſich darüber zu äußern, wann er den Plan geſaßt habe, den Hänöler Worreſchk zu ermorden. Zögernd erklärte Roloff, daß er vielleicht gleich dieſe Abſicht hatte, als er Worreſchk in der Gaſtwirtſchaft in Merkendorf kennenlernte. Der Plan habe aber, wie er ſich ausdrückte, zu dieſem Zeitpunkt noch keine feſte Form gehabt. Er habe ſich nur„auf legalem Wege“ um jeden Preis in den Beſitz von Geldmit⸗ teln, ſetzen wollen, die er bei dem Händler vermutete. Vorſitzender:„Auf legalem Weg“, darunter verſtehen Sie alſo Raub?“ 9 752 Der Angeklagte nickt mit dem Kopf. Als oer Abend herangekommen war, führte der Mörder an einer einſamen Stelle der Landſtvaße Alt— Ranft— Adlig— Reetz ſeine furchtbare Tat aus. Kaltblütig ſchichtete er mehrere Kiſten aus dem Wagen Worreſchks um den Toten auf, damit, wie er zugibt, ein Vorübergehender nicht ſogleich die Leiche entoͤecken könnte. Bei ſeinem Werk packte ihn aber doch die Furcht und er beraubte ſein Opfer haſtig um die Uhr und das Kleingeld. Die Brief⸗ taſche, in der ſich 140 Mark und der von Roloff ſelbſt geſchriebene Zettel befanden, der ſpäter mit dazu bei⸗ trug, daß man dem Mörder auf die Spur kam, war ihm entgangen. Der Vorſitzende ging dann auf den Mordfall an dem 33jährigen Albert Lüdke aus Kötz⸗ lin ein. Roloff iſt am 4. Juni 1936 mit Lüdke nach Brie⸗ ſen geſahren. Von dort gingen die beiden zu Fuß zu dem angeblichen Hof der Schwägerin. In der Nähe des Guts Angelenhof ſchoß Roloff ſeinen Begleiter hinterrücks in den Kopf; Lüdke war ſofort tot. Roloff zog die Leiche vom Weg fort, nahm Uhr, Ring und Geldbörſe mit etwa 15 Mark Inhalt an ſich, brachte das Fahrrad des Lüdke mit dͤeſſen beiden Koffern nach einer Feldſcheune, holte ſich einen Spa⸗ ten und ſchaufelte die Leiche an dem zum See ab⸗ fallenden Abhang ein. — Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg fährt privat nach Italien. Dr. Schuſchnigg iſt am Samstag nach Italien abgereiſt, um, wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, ſeinen vor einiger Zeit ſchwer er⸗ krankten kleinen Sohn zur Nachkur in einen italie⸗ niſchen Kurort zu bringen. EPP TPTPTPTPTPTPTPTPTPTT——— 300 000 Tonnen Oel in Flammen — Paris, 6. Juli. Bei Pecqu in der weiteren Umgebung von Paris brach am Montagabend in einer Oelraffinerie ein Großſener aus, deſſen Ausmaß bisher nicht abzu⸗ ſehen iſt. Von der verheerenden Wirkung der Feuersbrunſt kann man ſich einen Begriff machen, wenn man die Tatſache erfährt, daß 300 000 Tonnen Oel eine Beute der Flammen wurden. Durch die gewaltige Hitzentwicklung geriet auch ein in der Nähe der brennenden Oelfabrik befindlicheg Gaswerk in Gefahr. Die aus allen umliegenden Ortſchaf⸗ ten und auch aus Paris herbeigerufenen Feuerweh⸗ ren ſtanden dem Element faſt machtlos gegenüber. Der augerichtete Schaden iſt bisher un⸗ abſehbar. ——————— Æ.—————— Hauptſchriſtleiter und verantwortlich far Politil: Dr. Alois Winbauer Berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung i..: Dr. Alois Winbauer ⸗Handelsteil: i. V. Willi Mükler-Lokaler Teil: 1. B. C W Fennel-Sport: Willy Rüller-Sübweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt i. B. R. Schönfelder„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen 4, B. Georg Kling, ſämtlich in Mannheim. erausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitun Heraubgeb z, Felz Bode 4 Co., Maunbeim. K.—0 9 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. 2 Juni 1837: abe A u. B 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig gür unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rücporto Dienstag, 6. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 303 ———— * Mannheim, 6. Juli. Am 11. Juli im Stadion: BDM-Sporttag in Mannheim Der BM⸗Obergau Baden/21 führt am 11. Juli im Stadion in Mannheim ſeinen dies⸗ jährigen Sporttag durch. Dieſer Tag ſoll Zeugnis von der im letzten Jahr geleiſteten Arbeit ablegen. Dieſe Arbeit richtet ſich vorzugsweiſe auf die Erzie⸗ lung eines guten Durchſchnitts. Denn der BDM be⸗ trachtet den Sport in erſter Linie als ein Mittel zur Steigerung von Geſundheit und Lebensfreude. Neben Körperſchule, Laufſchule, luſtigen Staffeln der Jungmädel und Jungmädel⸗Bodenturnen werden ſich die Mädel im Mannſchaftskampf meſſen. Die Führerin des Obergaues, Gauführerin Hilde Kraft, wird bei der den Sporttag einleitenden Feier zu den Mädeln ſprechen. Anſere Flak iſt wieder daheim Mehrere Wochen war unſer Flak⸗Regiment zu einer Uebung auswärts. Am Sonntagabend konnte man erſtmals wieder zahlreichen Soldaten des Re⸗ giments auf den Volksfeſten begegnen. Müde waren ſie ja noch, wie ſie erklärten; aber man ſah es den ſonngebräunten Männern kaum an, daß ſie eine lange Fahrt von der Oſtſee herunter hinter ſich hatten. Im frühen Morgengrauen des Sonntags traf der erſte Sonderzug mit den Geräten und Geſchützen auf dem Bahnhof Waldhof ein. Wenig ſpäter folg⸗ ten weitere Sonderzüge auf anderen Mannheimer Bahnhöfen, und es gab allenthalben einen lebhaften Entladebetrieb. Zurückgebliebene Kameraden hatten die Unterkünſte in der Flak⸗Kaſerne ſchön aus⸗ geſchmückt, ſo daß ſich die Heimkehrer gleich wieder wie zu Hauſe fühlten. Nun fehlen nur noch die Pioniere, dann haben wir unſere Garniſon wieder vollſtändig beiſammen. Koͤz-Sonderzug zum Tag der Deutſchen Kunſt Zum Tag der deutſchen Kunſt in Mün⸗ chen, auf deſſen überragende Bedeutung die Preſſe in eingehenden Schilderungen hinweiſt, führt die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ einen Sonder⸗ zug vom 17. bis 18. Juli durch. Beachten Sie bitte die Bekanntmachungen der NSG„Kraft durch Freude“ in dieſer Ausgabe. Ehrenvolle Berufung. Der Leiter der Bezirks⸗ untergrüppe Mannheim der Fachgruppe Handels⸗ vertreter und Handelsmakler, Herr Carl Herr⸗ mann, iſt, wie uns mitgeteilt wird, durch den Lei⸗ ter der Reichswirtſchaftskammer, Berlin, auf Grund des§ 8 der Ehrengerichtsoroͤnung der gewerblichen Wirtſchaft auf die Dauer von 3 Jahren zum Bei⸗ ſitzer des Ehrengerichts der Wirtſchafts⸗ kammer für Baden berufen worden. Ein ſchönes Dokument der Gläubigkeit Der neue Reichsſchulungsbrief für den Monat Juli Der neue Reichs⸗Schulungsbri ef für Juli iſt, ſchon wenn man ihn durchblättert, nach den Bil⸗ dern und den ins Auge fallenden Namen ein wahres Dokument der Gläubigekeit ja des Glau⸗ Ruflage 2 Milulonen Preis 15 fſ. auvnttolge 6/37: Der beiſt des 19. Jahrhunderts Julifolge 7/37: Nnti-Liberaliſten des 19. Jahrhunderts Beꝛzug nur durch die Ortsgruppen der Partei Amt für Schulungsbriefe Hauptſchulungsamt der NSORP. Zentralverlag der NSORP., franz Eher Nlachf., Berlin fiernusgcher Herkeictsotgan f l10 fiier dernodüu. bens deutſcher großer Menſchen. Er ſetzt voraus, daß man bereitwillig und aufgeſchloſſen die früheren Schulungsbriefe aufgenommen hat, er ſteht auf hoher Stufe und niemand, auch der Gebildetſte, wird ihn ohne tiefe Rührung aus der Hand legen. Ins Auge fällt vor allem ein ſehr ſchönes, ſelte⸗ nes Bildnis Immanuel Kants(ganzſeitig), von deſſen Perſon, Werk und Bedeutung Werner Klaus ein treffendes Bild gibt, beſonders auch in der Reli⸗ gionsfrage. Dr. Karl Richard Ganzer ſetzt ſeine Arbeit im Junibrief(„Der Geiſt des 19. Jahrhun⸗ derts“) fort mit einer packenden, oft erſchütternden Darſtellung von„Führertum des 19. Jahrhunderts“ mit ſeiner Tragik in der„inneren Unraſt und Un⸗ ausgeglichenheit des Zeitalters; die Schickſale Kleiſts. Hölderlins, Beethovens, Hebbels und Grillparzers, Kämpfergeſtalten wie Arndt, Fichte, Wetling, Fried⸗ rich Liſt werden lebendig, die Bedeutung Bismarcks, deſſen Leben„ein einziger Kampf gegen die Zeitge⸗ ſinnungen“ war, wird tief klar. Hieran knüpft der Vorſpruch des Briefes, Adolf Hitlers Beleuchtung von Reichsgründung und Niederbruch. Aus dem„10. Jahrhundert“ von H. St. Chamberlain folgt ein ſchlagend urteilſicheres Kapitel, das die Jahrhunderte beleuchtet und dem„aberweiſen“ 18. Jahrhundert (Goethes Wort) das 19. Jahrhundert als das des Anhäufens von Material, des Durchgangsſtadiums weder Fiſch noch Fleiſch folgen läßt. Literariſch feſ⸗ ſelnd iſt eine Ueberſicht„Völkiſche Dichterkräfte im 19. Jahrhundert“, in der endlich einmal rückſichtslos auf⸗ geräumt wird mit den herkömmlichen Begriffen und Epochbezeichnungen, den„Schatullen“ von Klaſſik, Romantik uſw., in welche die ſchöpferiſchen Geiſter gepackt zu werden pflegen. Aus dem ganzen Schulungsbrief erſteht der Wert und das Eigengepräge der Perſönlichkeit des ſchöp⸗ feriſchen deutſchen Führermenſchen aller Stände, und erſteht ſo klar und ſchlicht, daß jeder Volksge⸗ noſſe dies begreifen und ſich einprägen kann. Ein Ganzbild mit Bismarcks Zügen, 3 Ganzſeiten mit Bildern aus Technik und Kriegsweſen ſind anſchau⸗ liche Zugaben. Sehr wertvoll iſt auch Theodor Lüd⸗ deckes Aufſatz über die„Totale Auffaſſung der Wirtſchaftskriſe“, ein Blick auf die Vorbedingungen und das Weſen des Vierjahresplans, ſowie eine Kritik des Zölibatweſens, geopolitiſche Schau und Buchbeſprechungsanteil. Jeder Deutſche bilde ſich am Reichs⸗ ſchulungsbrief. Gauſchulungsamt der NSDAß. Odenwaldpreunde jubren zur Sos Ein Sonntagsausflug des Odenwaloklubs zu den Schönheiten Baden-Badens Ein herrlicher Sommertag war der Wande⸗ rung des Odenwaldklubs am letzten Sonn⸗ tag nach Baden⸗Baden beſchieden. Azurblauer Him⸗ mel lag über den fruchtbaren Gefilden der Rhein⸗ ehene, durch die der Sonderzug mit faſt 600 Wan⸗ derern, darunter 120 Heidelbergern, fuhr, um ſie in dem Schwarzwaldſtädtchen Gernsbach abzuſctzen. Nach einem Gang durch die alte Schifferſtadt mit ihrer ſteilen Hauptſtraße wanderte man zunächſt zu dem ſtilvollen neuen Ehrenmal. Schön war der Randweg, der durch ſchattenſpendenden Tannenwald zum Schloß Eberſtein führte, das heute eine badiſche landwirtſchaftliche Verſuchsanſtalt iſt. Schön und gemütlich war auch der Aufſtieg uuf breiten Waldwegen, fern von der mit Kraftfahrzeu⸗ gen geſpickten Hauptverkehrsſtraße Gernsbach-Ba⸗ Heerſchau der Wanderer im Eifelſtäotchen Mayen Auch aus Mannheim nehmen begeiſterte Wanderer an dem großen Treffen teil Für die Tage vom 15. bis 20. Juli 1937 hat der Deutſche Wanderführer Miniſterpräſident a. D. Dr. Werner, Breslau, die Vertreter und Mitglieder der ihm im Reichsverband der deutſchen Gebirgs⸗ und Wanderpereine unterſtell⸗ ten großen Wanderverbände zum 46. deutſchen Wan⸗ dertag zuſammengerufen. Tagungsort iſt das al⸗ tertümliche Städtchen Mayen in der Eifel mit ſei⸗ ner vielfachen Stein⸗ und ſonſtigen Induſtrie, mit ſeiner maleriſchen Umgebung und ſeinen gaſt⸗ freien rheiniſchen Menſchen. Der Ober⸗ präſident der Rheinprovinz Staatsrat Terboven hat die Schirmherrſchaft der Tagung übernommen; Stadt, Eifelverein und Bürgerſchaft rüſten ſich, die zu erwartenden Gäſte aus ganzz Deutſchland würdig au empfangen. Aus allen 56 deutſchen Gebirgs⸗ und Wandervereinen werden ſich Vertreter zu ernſter Beratung und froher Gemeinſchaft, in Mayen du⸗ ſammenfinden. Aus Mark und Heide, von Rhein und Elbe, aus Weſtfalen, Thüringen und Heſſen, vom Ersgebirge und den Sudeten, vom Sauerland und der Schwäbiſchen Alb, aus dem Saargebiet, aus Pfalz, Odenwald, Speſſart, Rhön und Weſterwald, vom Taunus, Hunsrück und Vogelsberg, aus dem Schwarzwald und der Frankenalb, aus der bayeri⸗ ſchen Oſtmark und vom Steigerwald, aus der ſäch⸗ ſiſchen Schweiz, dem Vogtland, der Lauſitz und dem Hapz, vom Oſt⸗ und Noroſeeſtrand, von der Mark bis zum Alpenvorland und wo auch immer ſie her⸗ kommen mögen: In Mayen reichen ſich die Vertreter der Bruder⸗ vereine die Hand und ſcharen ſich zuſammen zu einmütigem Bekenntnis zu Führer und Reich, zu Heimat und Vaterland. Die Gebirgs⸗ und Wandervereine, die durch ihren Reichsverband in den Deutſchen Reichsbund für Lei⸗ besübungen eingegliedert ſind, haben ſich ſeit über 50 Jahren dͤie hohe Aufgabe geſtellt, die deutſchen Mittelgebirge ͤͤurch Anlage und Erhaltung farbiger Wegbezeichnungen, Herausgabe von Karten und Führern, Erbauung und Inſtandhaltung von Aus⸗ ſichtstürmen, Unterkunftshäuſern, Schutzhütten, Raſt⸗ plätzen u. oͤgl. dem Wanderer zu erſchließen und vor allem die Maſſen unſeres Volkes in beſinnlicher Wanderung hinauszuführen zu dem Urquell der Kraft, in die herrliche Gottesnatur, damit ſie dort neue Stärke und neuen Mut ſinden für den auf⸗ reibenden Kampf des Alltags. Darüber hinaus er⸗ füllen ſie die hohe nationale Aufgabe, durch Erwan⸗ dern der Heimat ihre Mitglieder immer wieder zu Heimat⸗ und Vaterlandsliebe zu erziehen, eine ſelbſt⸗ loſe Arbeit, die gerade im Dritten Reiche immer wieder erkannt und gewüroigt wurde. Die Tagung ſelbſt beginnt nach einer Rheinfahrt von Bingen bis Audernach am 15. Juli mit geſchäftlichen Sitzungen, die den 16. und 17. Juli ganz ausfüllen. In Sonderſitzungen tagen am 16. Juli die Schriftleiter der 40 Verbands⸗ zeitſchriſten, die Wander⸗ und Wegemeiſter, die Sach⸗ bearbeiter für Natur⸗ und Heimatſchutz und die Dietwarte, ferner am 17. Juli der Führerrat des Reichsverbandes, die Vertreter der Pveſſe und die der einzelnen Verbände.— Die Aufführung eines Märchenſpiels in dem bekannten Mayener Märchenhort am 16. und ein Begrüßungs⸗ und Hei⸗ matabend am 17. Juli geben Gelegenheit, Eifeler Volkstum kennenzulernen. Dem gleichen Zweck dient auch eine große Ausſtellung„Die Eifel in Kunſt, Induſtrie und Handwerk“. Am Sonntagvor⸗ mittag findet die öffentliche Hauptverſammlung ſtatt, am Nachmittag ein großer Feſtzug der in Sonderzügen herangeführten Wanderer der Weſt⸗ mark mit Kundgebung auf dem Marktplatz der Feſt⸗ ſtadt. Ein Volksfeſt mit Feuerwerk(Vulkanaus⸗ bruch auf dem Bellerberg) ſchließt den Haupttag wirbungsvoll ab.— Neben den Sitzungen laufen eine Anzahl von Ausflügen in Großkraftwagen, die den Gäſten die nähere Umgebung Mayens(Schloß Bürresheim) und das Eifelland zeigen, ſo am 16. Juli eine Tagesfahrt zu den Talſperren des Grenz⸗ kreiſes Schleiden Nordeifel) oder zur Moſel (Kochem) und am 19. Juli zum Nürburgring, den Maaren und durchs Ahrtal nach Remagen. Ab Dienstag finden Wanderungen in die Eifel und eine Beſichtigung Kölns ſtatt. Schon jetzt ſteht eine ſtarke Beteiligung, nament⸗ lich der benachbarten Wanderverbände und des Eifel⸗ vereins, ſeſt, und es ſteht zu erwarten, daß auch die Tage von Mayen erneut Zeugnis ablegen werden für die Stärke und Sieghaftigkeit der deutſchen Wanderbewegung. Auch vom Odenwaldklub, dem größten Wanderverband des Rhein⸗Main⸗Gebie⸗ tes, deſſen Führung zur Zeit durch Perſonalunion mit der des Reichsverbandes der Deutſchen Ge⸗ birgs⸗ und Wandervereine verbunden iſt, wird eine ſtattliche Wandergruppe am Wandertag zu Mayen teilnehmen. Von Mannheim allein fahren 50 Wanderkameraden im Großkraftwagen zu dieſer Heerſchau deutſchen Wandertums. Zahlreiche andere Klubgenoſſen wer⸗ den ebenfalls nach Mayen kommen. Für manchen dürfte die Tatſache entſcheidend ſein, daß im Umkreis von 150 Kilometer um Mayen Sonntagsrückfahrkar⸗ ten ausgegeben werden mit Geltungsdauer vom 16. Juli, o0 Uhr, bis 10. Juli, 24 Uhr, wobei zu be⸗ achten iſt, daß Mainz als Ausgangspunkt noch in der 150⸗Kilometer⸗Zone liegt. den⸗Baden, zum Müllenbild, dem Sattel zwi⸗ ſchen Murg⸗ und Oostal. Sonne auf die Wanderer, von denen manche im Schatten mächtiger hohen Tannen„tankten“, während die anderen immer höher ſtrebten bis zum Binſen⸗ waſen 617 Meter). Auf abwärtsführenden Fußpfaden wurden dann die Battertfelſen erreicht. Turmähnliche Por⸗ phyrſteine, zum Teil von 50 Meter Höhe, ein Uebungsſeld für künftige Klettermeiſter. Es war für viele Wanderer ein niegeſehenes Schauſpiel, mehrere ſolcher Klettermaxen an langem Seil ſich mühſam aber ſehr geſchickt, auf die Spitze der Fels⸗ türme emporwinden zu ſehen. Am Ausgang der Felſenlandſchaft ſteht das alte Schloß Baden, ſelbſt wieder ein Uebungsfeld für Treppenſteiger, aber weniger gefahrvoll als die Seilkletterei... Wer aber die letzte Stufe der Turmzinne erreicht hatte, der wurde oͤurch den weiten Rundblick überreich be⸗ lohnt; denn eine ſolch ſchöne Ueberſicht über die tief unten liegende weltberühmte Bäderſtadt iſt wohl ſonſt nirgends zu erhalten. Von ſchützenden Höhen, die alle mit herrlichen Wäldern bedeckt ſind, umge⸗ ben, liegt Baden⸗Baden im Tal. Ein Flimmern und Gleißen liegt über den von goldenem Sonnenſchein überfluteten Landhäuſern und Hotelpaläſten, die aus dem ſchmalen Tal der Oos zu den dunklen Hängen emporſteigen. Die Oos ſelber glänzt um die Wette mit dem nicht allzufernen Rhein, während in dunkel⸗ blauer Ferne die Kette der Vogeſen die weite Ebene abſchließt. Man ſuchte dann noch unten in der Stadt in der Lichtentaler Allee oder in den Gönner⸗Anlagen ein ſchattiges Plätzchen zu erhaſchen; dann aber war man müde des Wanderns und Schauens. Durſt und Hun⸗ ger wollten geſtillt ſein und im Schatten von Bier⸗ gärten hielt man die letzte Raſt, dankbar gedenkend der guten Führung der Herren Freudenberger, Maulbetſch,, H. Schick und Wolff und des Hauptleiters der Fernfahrt, Fritz Schäfers, der mit ſeinen 77 Jahren in bewundernswerter Rüſtig⸗ keit die große Wanderung mitgemacht hatte. Das durch den Wetterdienſt angekündigte Gewitter brachte keine Störung, als man 20 Uhr mit dem Sonder⸗ zug wieder der Heimat zufuhr. —— uun Die neuen Wurſtpreiſe am 10. Juli in Kraft, Die zweite Verordͤnung über Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ preiſe vom 2. Juli 1937, durch die die Verbraucher⸗ höchſtpreiſe für Wurſt auf zwei Mark je 500 Gramm feſtgeſetzt wurden, ſoweit die Preiſe nicht ſchon niedriger ſind, tritt am 10. Juli in Kraft. Der Han⸗ del muß bis dahin Gelegenheit haben, die Wurſt, die er entſprechend teurer eingekauft hat, noch zu den alten Preiſen zu verkaufen. un Abſchied von Hermann Ackermann. Die Be⸗ triebsangehörigen von Ackermanns Weinſtube„Zum goldenen Pfauen“ auf den Planken gaben ihrem Betriebsführer Reſtaurateur Hermann Acker⸗ mann am Montagnachmittag die letzte Ehre, und mit ihr SA⸗Kameraden, Angehörige des Kyfſhäuſer⸗ bundes uſw. Eine große Trauerverſammlung füllte die Halle des Hauptfriedhofs während der Trauer⸗ feier. Der Stadtpfarrer erinnerte in ſeinem Nach⸗ ruf daran, daß der Verblichene den ganzen Welt⸗ krieg mitmachte und dann zunächſt dem Stahlhelm und ſpäter der SA angehörte. Vor 12 Jahren übernahm er die Weinſtube„Zum goldenen Pfaupen“. Mit noch nicht ganz 43 Jahren ſchon verſchied er unerwartet in Heidelberg. Am Grabe legten der Oberſturmführer von SA 4/171, die Wirtſchafts⸗ gruppe Gaſt⸗ und Beherbergungs⸗Gewerbe und die Gefolgſchaft Kränze unter ehrenden Worten nieder. Ebenſo die Liederhalle Mannheim und die Mann⸗ heimer Schützengeſellſchaft 1744. Auch Verband und Ortsgruppe der 185er ehrten ihren Frontkameraden und ſenkten ihm zu Ehren die Fahnen, während oͤrei Ehrenſalven abgefeuert wurden. Glühend ſchien die hohe Es werden gemuſtert: Anfangs⸗ 91 buchſtaben der 83 Seee Familiennamen Mittwoch, 7. Juli 1937— Sehn—82 Freitag, 9. Juli 1937 3 T, U, V,—Wei Samstag. 10. Juli 1937 Wek—2 Jahrgang 1914(Zurückgeſtellte) Dienstag, 13. Juli 1937„ A Mittwoch, 14. Fuli 1937„ Jahrgang 1915(Zurückgeſtellte) Freitag, 16. Juli 1937—L Jahrgang 1916(Zurückgeſtellte) Samstag, 17. Juli 1937-Kle Jahrgang 1916(Zurückgeſtellte) Montag, 19. Juli 1937 Kli— Die Muſterung findet im Ballhaus ſtatt. Sie beginnt pünktlich.30 Uhr. Zuſpätkommen oder Nicht⸗ erſcheinen wird beſtraſt. Bade⸗ oder Turnhoſe iſt mitzubringen. FEFEEPERRSRS—————————— un Der Männergeſangverein„Frohſinn“ Mann⸗ heim⸗Käfertal veranſtaltete am letzten Sonntag mit „Kraft oͤurch Freude“ für die Frauen der Mitglieder eine Fahrt nach Bad Kreuznach, an der ſich 135 Frauen beteiligten. Ueber den Rhein, durch die fruchtbare Ebene des Pfälzer Landes und ſchließlich bei Neu⸗ ſtadt hinein in die Bergwelt der Haardt, durch tiefe Wälder, vorbei an zahlreichen auf ſteilen Höhen ge⸗ legenen Burgen ging die Fahrt. Am frühen Vormit⸗ tag traf man in Kreuznach ein. Nach einem Rund⸗ gang fand man ſich zum gemeinſamen Mahl in Gbernburg bei Münſter am Stein ein. In drei S zühne putzen iſt viel, zühne pſiegen alles. Nicht dereuf kommt es ôn, mit welcher Kraft Sie die Zöhne putzen, sondem detẽuf, qaß such der äußerste Winkel Rer Zahnteihen ertaßt wird.— Nives- Zehnpssté dringt überell hin und wirkt auch dor, wo diè mecherische Reinigung 245 nicht hinreicht. Dos ist denn Zohnpfſegel Gruppen verbrachte man den Nachmittag. Die Ju⸗ gend blieb in Ebernburg, um zu tanzen, die Wanderer beſtiegen den Rheingrafenſtein bei Münſter am Stein, während das geſetztere Alter den Kurgarten in Münſter aufſuchte. Vor der Rückfahrt verſammelte man ſich noch einmal, um gemeinſam bei einem Glaſe Wein, bei Geſang und Unterhaltung den Tag noch voll auszukoſten. Als der Reiſeführer Bing namens des Vorſtandes des„Frohſinn“ bekannt gab, daß dieſe Frauenreiſen mit Koͤc eine ſtändige Ein⸗ richtung des Vereins werden ſollen, fand er allge⸗ meine Zuſtimmung. Die Sänger begrüßten am Orts⸗ eingang ihre Frauen mit einem Lied und gemeinſam beſchloß man den Tag im Vereinslokal. Filmrunoſchau Anſer Kamerun Kulturfilmvorſtellung im„Univerſum“ Im Hinblick auf die Kolonialausſtellung hätte der Kultur⸗Tonfilm„Unſer Kamerun“ einen beſſeren Beſuch verdient. Denn was in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen nur an Hand von Geräten, Bildern, Karten und ähnlichem gezeigt werden kann, erhielt in dieſem Kolonialfilm Leben, Bewegung und un⸗ mittelbare Anſchaulichkeit. Fehlt ihm, der größtenteils auf der Lieberenz⸗ Expedition gedreht wurde, auch der ſyſtematiſche Auſ⸗ bau eines Kulturfilmes, ſo enthält er andererſeits alles, was man über die ehemalige deutſche Kolonie wiſſen ſollte, Ein ſtolzes Bild vom Fleiß und der Tatkraft deutſcher Farmer zeichnet der erſte Teil des Films, der uns in die deutſchen Pflanzungen führt. 1924 wurden ſie auf der in London abgehaltenen Verſteigerung wieder zurückgekauft. Unter deutſcher Bewirtſchaftung ſind die rieſigen Bananen⸗ und Kakao⸗Pflanzungen, die Großbetriebe für Gummi⸗, Palmöl⸗ und Holzgewinnung zu muſtergültigen An⸗ lagen umgebaut worden, die vom Können unſerer Landsleute zeugen. Leben und Sitten der Eingeborenen ſind für die Leinwand feſtgehalten worden, Karawanenmärſche durch Urwälder, über Berge und Krater bis zu den Stämmen im Landinnern, die heute noch unter der Herrſchaft einflußreicher ſtehen. Kaleidoſkopartig ziehen die Bilder vorbei, Erinnerungen weckend an ein fruchtbares Land, das einſt deutſcher Beſitz war und heute durch die Arbeit deutſcher Pflanzer, wenn auch nicht juriſtiſch, ſo doch wirtſchaftlich teilweiſe wieder geworden iſt:„Unſer Kamerun“. Dr. Kurt Hirche Alhambra: Der Hochzeitstraum Der Traum fängt an der ruſſiſch⸗polniſchen Grenze von Anno 19 an, und das Milieu im Wirts⸗ haus mit polniſchen Offizieren iſt gut getroffen. Da gibt es ein wenig verſteckte Liebelei, bis die Mama Ida Wüſt einen Fürſten heiratet und nachdem Süden abzieht. Dieſes tut ſie, um die Tochter Inge Liſt zu ſchonen. Der Fürſt iſt keiner, aber doch ſein Kam⸗ merdiener; der Fürſt ſelber aber iſt Chauffeur und die Liebe wird ſehr heftig. Heftiger noch als die mahnenden Worte der beſorgten Mutter, die mit einem Prinzen von Illyrien und von Theo Lin⸗ gen hauſieren geht, der natürlich ſchlecht anzubrin⸗ gen iſt. Eine wunderbare Studie iſt aber Salfner als Kammerdiener und Fürſt. Der Liebhaber, der zum Schluß die Liſt zur Ueberraſchung aller, nur nicht des Publikums, in die Arme ſchließt, iſt Ferdi⸗ nand Marian. Ida Wüſt hat eine gute Szene, wie ſie randalierenden Gäſten mit dem Beſen zu Leibe geht. Das zugrunde liegende Stück iſt von Axel Nielſen und heißt„Kontuſchowka“ und ſoll ſehr luſtig ſein. Ein großes Plus am Film iſt die Muſik von Peter Kreuder, der einen temperamentvollen ruſſiſchen Foxtrott und einen ſchmelzreichen Tango geſchrieben hat, von„den goldenen Sieben“ vortrefſ⸗ lich geſpielt. Im Beiprogramm die Tiere der Großſtadt von den Möwen bis zu den Katzen.— Die Tonwoche beſonders reichhaltig: Der Führer ſpricht bei der Einweihung der RAB Dresden⸗Meerane. Weiter: Rennen in Le Mans, Mittelgebirgsrennen in Bay⸗ ern mit tollen Humpelwegen. Uebungen der eng⸗ liſchen Luftwaffe zur Krönungsfeier mit Bomben⸗ abwürfen auf einen künſtlichen Hafen, die toll genug ausſehen, und ſchließlich„Abendfrieden“ auf dem —— Derby, wie er an„Graf Iſolani“ vorbei⸗ 6 N Erich Hunger. Eingeborenenhäuptlinge —— — — ————————— —— — ————— — — — —— ———— ——— —— — — ———— — Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. Jult 1887 75 Fahre treu dem deutſchen Lied 9 9 L e Um 2 2 2 22 2. 2 Sängerjubiläum in FIlvesheim Geſangverein, Germania' Slvesheim wurde mit den Ehrenbriefen des Deutſchen Sängerbundes und des Staatsminiſteriums ausgezeichnet = Ilvesheim, 5. Juli. An der Feier des 75jährigen Beſtehens des Geſangvereins„Gevrmania“ Iloesheim mahm die ganze Gemeinde teil. Das Volksfeſt am Sonntag hatte einen Beſuch aufzuweiſen, der faſt an den des Inſelfeſtes heranreichte. Das Feſtbankett am Samstagabend erhielt ſeinen beſonderen Inhalt durch Uebergabe der Vereinsfahne und eine Reihe won Ehrungen. Nach kurzer Begrüßung durch Vereins⸗ führer Philipp Maurer hielt Feſtleiter Jakob Bögele eine Anſprache, Rückblick auf die Geſchichte des Vereins gab und der Toten ehrend gedachte. Dem Verein gehören zur Zeit 22 Ehrenmitglieder an, die 50, 60 und mehr Jahre Mitglied ſind. Mit einem Vorſpruch übergab ſodann Fräulein A. Keilbach die erneuerte Ver⸗ einsfahne, worauf Kreisſängerführer Hügel eine Reihe von Ehrungen vornahm. Die goldene Ehren⸗ nadel des Badiſchen Sängerbundes für 45jährigen Dienſt am deutſchen Männergeſang erhielten Jakob Keil und Jakob Herre. Den Ehrenbrief für 40 Jahre konnten Bernhard Weibel und Franz Ja⸗ koby in Empfang nehmen. Die ſilberne Nadel für 25jährige Treue zum Lied wurde an folgende Sän⸗ ger ausgehändigt: Heinrich Berthold, Richard Crön⸗ lein, Jakob Götz, Paul Grabinger, Johann Link, Jakob Vögele und Chormeiſter Karl Köhr, der 25 Jahre Sänger und Dirigent iſt. Der Verein ſelbſt konnte ebenfalls zahlreiche Mitglieder für langjäh⸗ rige Mitglieoͤſchaft auszeichnen. Für 40jährige Mit⸗ gliedſchaft wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt Philipp Keilbach 1, Philipp Keilbach 2, Karl Breihof, Angelus Ries und Eduard Hilde⸗ brand. Für 25jährige Mitgliedſchaft wurden ge⸗ ehrt Franz Weber, Mathias Vobis, Gottfried Moll, Georg Sommer und Ludwig Jakoby. Zum Ehren⸗ mitglied und Ehrendirigenten wurde Oberlehrer a D. Striegel ernannt. Die Ehrenplakette des Vereins erhielten Vereinsführer Maurer, Feſtkaſſier Jakob Götz und Feſtleiter Jakob Vögele. Nachdem dieſer ausgiebige Segen herniedergegangen war, durfte auch der Verein ſeinerſeits mancherlei Ange⸗ binde zum Jubiläum entgegennehmen, ſo den Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes, einen eben⸗ ſolchen vom Badiſchen Staatsminiſterium und eine Plakette det Gemeinde Ilvesheim. Die einheimiſchen Vereine brachten ebenfalls ihre Glückwünſche dar. Der Feſtukt wurde von muſikaliſchen Darbetun⸗ gen der Stadtkapelle Ladenburg umrahmt. Der Män⸗ nerchor des Jubiläumsvereins ſang„Gottes iſt der Orient“ von Liſzt,„O Schutzgeiſt alles Schönen“ von Mozart und„Deutſchland, heil'ger Name“ von Ket⸗ terer. Ein Ehrenſingen der Nachbarvereine„Aure⸗ lia“ Ilvesheim,„Liedertafel“ Seckenheim,„Sänger⸗ bund“ Seckenheim und Männergeſangverein Secken⸗ heim beſchloß den Abend. Am Sonntagmittag wurden die auswärtigen Vereine empfangen. Man ſah vor allem Feuden⸗ heimer, Seckenheimer, Friedrichsfelder, Wallſtadter und Ladenburger Sängerkameraden. Um 14 Uhr marſchierte der Feſtzug zum Feſtplatz. In der großen Halle begrüßte der Vereinsführer die Gäſte, darunter auch Landrat BVeſenbeckh aus Mannheim. Eine Anſprache von Bezirksführer Hermann Bauer(Seckenheim) lei⸗ tete zum Freundſchaftsſingen über, das den Reſt des Nachmittags in Anſpruch nahm. Dann traf man ſich wieder bei einem bunten Abend, der durch die Mitwirkung mehrerer Künſtler und dadurch, daß in den Pauſen die Kapelle zum Tanz aufſpielte, wirklich abwechſlungsreich war. Elſe Zettler, die „Pälzer Krott“, hatte ſchon nach den erſten Worten die nach Tauſenden zählenden Zuhörer für ſich ge⸗ wonnen. Zwei Tänzerinnen und die„Drei luſtigen Ilvesheimer“ vervollſtändigten die Vortragsfolge mit Anita Berger als Anſagerin. Am Montagabend beſchloß ein großes Volksfeſt das 75jährige Ju⸗ biläum des Geſangvereins„Germania“, der auf eine wohlgelungene Veranſtaltung zurückblicken kann. Schwere Anweller über dem Breisgau Zwei Todesopfer * Freiburg, 5. Juli. Am Sonntagabend eutluden ſich über dem Breis⸗ gau mehrere ſchwere Gewitter, die im obe⸗ ren Riebtal eine Unwetterkataſtrophe nach ſich zogen. Ein über dem Schauinsland niedergehen⸗ der Wolkenbruch von großen Ausmaßen zerſtörte die Strecke HochgrundSteinwieſen-Notſchre i. Wie der„Alemanne“ berichtet, war die Gewalt der Waſſermaſſen ſo ſtark, daß die Strecke Ober⸗ ried—Notſchrei für jeden Verkehr ge⸗ ſperrt bleiben muß. In der Nähe der Hoch⸗ grundgegend iſt die Landſtraße völlig serſtört. Die Waſſermaſſen haben metertieſe Gräben in das Erd⸗ reich geriſſen. Die Holzvorräte eines Sägewerks wurden fortgeſchwemmt und große Bäume völlig entwurzelt. Da durch das Holz und die Geröllmaſſen eine Brücke verſtopft wurde, ſuchten ſich die Waſſer⸗ maſſen einen anderen Weg in das Tal und öerſtör⸗ ten dabei die Straße. Zur Zeit des Unwetters befanden ſich zwei Per⸗ ſonenkraftwagen— ſie ſtammten aus Mannheim zeltet. Sie wurden plötzlich von der Flut raſcht. Bis Montag mittag war eine weibliche in der er einen kurzen Weiſe überraſcht worden. und Köln— auf der Fahrt vom oberen Riedtal nach Freiburg. Die Inſaſſen, die ſich bis zum Hals im Waſſer befanden, konnten in höchſter Not noch ge⸗ rettet werden. Die mit unheimlicher Gewalt herein⸗ brechenden Waſſermaſſen haben leider zwei To⸗ diesopfer gefordert. Wenige hundert Meter ober⸗ halb von Oberried hatten zwei Kraftradfahrer ge⸗ über⸗ Leichſe gefunden worden. Die Suche nach dem ver⸗ unglückten Kraftradfahrer dauert noch an. Das Kraft⸗ rad der Verunglückten wurde am Montagvormittag gefunden. Nach dem Kennzeichen des Rades zu ſchließen, ſtammen die Verunglückten aus Bochum. Die Perſonalien konnten noch nicht ſeſtgeſtellt wer⸗ den, da irgendwelche Papiere noch nicht gefunden wurden. Der Blitz ſchlug in die Scheune eines Landwirts und zündete. Das Gebäude iſt mit den Erntevor⸗ räten und Inventar ein Raub der Flammen gewor⸗ den. Weitere Unwetterſchäden im badiſchen Oberland * Schopfheim, 6. Juli. Das ſchwere Unwetter, das am Sonntagabend den Breisgau heimſuchte, hat in Afterſteg und Muggenbrunn ſchweren Schaden ver⸗ urſacht. In Muggenbrunn ſind drei Brücken zer⸗ ſtört worden. Ein Anweſen, durch welches das Waſ⸗ ſer geradezu hindurchſchoß, iſt beſonders ſchwer mit genommen. Einſturz im Kallſteinbruch 1 Toter, 1 Verletzter * Saarbrücken, 5. Juli. Am Samstag lö⸗ ſten ſich im Röchlingſchen Kalkſteinbruch in Auers⸗ macher von der Decke der Grube plötzlich etwa zwei Kubikmeter Geſtein und verſchütteten die Arbeiter Heinrich Quirin aus Auersmacher und Michael Bedersdörſer aus Berus. Quirin wurde ge⸗ tötet, während Bedersdörſer einen Beinbruch und innere Verletzungen erlitt. ö * Wiesbaden, 5. Juli. Als drittes Todesopfer der Exploſion in der Oelfabrik Fauth iſt der Ar⸗ beiter Heinxich Göhler ſeinen Brandverletzungen im Kranker Serkegen Slick auf Ludwigshefen Die Staöt am Wochenende Ein Sommernachtstraum im Hindenburgpark-Blumenfeſt der Gartenſtadt h. Ludwigshafen, 5. Juli. Das erſte Juli⸗Wochenende beſcherte gleich zwei Großveranſtaltungen, das Sommernachtsfeſt im Hin⸗ denburgpark und das Blumenfeſt unſerer Garten⸗ ſtadt. Die Beſucherzahl wird auf je 7000 geſchätzt. Dieſer rege Beſuch geht auf Konto Prachtwetter und Feſtfolge. Die unternehmungsluſtige und ideen⸗ reiche Verwaltung des Hindenburgparks ſtellte mit glücklichem Griff Koſtproben der Operette eines jungen Ludwigshafener Tonſchöpfers in den Mit⸗ telpunkt. Dieſer„Fiſcher“ ſchafft unter dem Künſt⸗ lernamen„Lutz Helger“, und iſt zur Zeit Kapell⸗ meiſter am Stadttheater Münſter in Weſtfalen. Seine„Primaballe'rina“ nennt ſich„ein Spiel um eines Königs Tänzerin von Liebe und Solda⸗ ten“. Textlich formte den Stoff Conny Heine⸗ mann, ſeines Zeichens Oberſpielleiter am ſelben Theater. Dort kam die Operette auch zu glücklicher Uraufführung, mit ſo ſtarkem Erfolg, daß verſchie⸗ dene Staatstheater und ſonſtige große Bühnen wegen der Aufführungsrechte verhandeln ſollen. Nach dem ſtarken Intereſſe, das allein ſchon Bruchſtücke aus dem Werk hier fanden, wäre es zu begrüßen, wenn auch das Mannheimer Nationaltheater entſprechend verfährt. Den Querſchnitt durch die„Primaballe⸗ rina“ am Samstagabend in der Konzertmuſchel un⸗ ſeres berauſchend ſchönen Hindenburgparks vermit⸗ telte das Saarpfalz⸗Orcheſter mit dem Tonſchöpfer an der Spitze ſowie die Träger der beiden Haupt⸗ rollen bei der Uraufführung: Käthe Dietrich, die inzwiſchen an das Nationaltheater Mannheim verpflichtet wurde, und öer Tenor Joachim Liman, Münſter i. W. Mit zündenden Marſchliedern be⸗ gann und ſchloß der Ausſchnitt aus der Operette. Eine Ouvertüre hat ſie nicht, dafür aber ein hüb⸗ ſches, geſälliges Vorſpiel zum zweiten Akt. Die So⸗ liſten führten ſich erfolgreich ein mit einem ein⸗ ſchmeichelnden Duett, enthaltend eine gegenſeitige eidesſtattliche Liebeserklärung(„Du, nur du“). Die Sopran⸗ und Tenor⸗Soli wurden höchſt beifällig auf⸗ genommen, ſo dͤaß als Zugabe erklang:„Heut' iſt ein Glückstag für mich, heut' haſt du dein Herz mir geſchenkt“. Das letzte Duett mußte ſeines zünden⸗ den Schluſſes wegen wiederholt werden. Die Ope⸗ rette iſt muſikaliſch offenbar recht ſchick und wirkſam aufgebaut, ſpritzig, gefällig, leicht und unterhaltend, zeitgemäß auch im Sinn ſtarker Bevorzugung deut⸗ ſcher Tänze. Der Tonſchöpfer arbeitet, wie er uns verriet, ſchon wieder an einer neuen Operette, die in modernem Rahmen ſpielen wird. 3 Tauſende von bunten Windlichtern, Fackeln und Lampions, angezündet von allerhand Spukgeſtalten, tauchten Beete, Lauben, Alleen und Waſſerkünſte in vielfarbigen Märchenzauber. Pompos der Leucht⸗ ſpringbrunnen mit dem großen Blümenparterre ünd SGroßer Erfolg des Sommernachtsfeſtes Das diesjährige Sommernachtsfeſt im herrlichen Garten Karl Theodors, veranſtaltet vom Ver⸗ kehrsverein Schwetzingen, war ganz gro⸗ ßen Formates. Die vielen Fremden, die am Sams⸗ tag gekommen waren, ſind auf die angenehmſte Schon der Schloßplatz zeigte durch die vielen Reihen der parkenden Kraft⸗ wagen einen Rekoroͤbeſuch an. Der Park ſelbſt war in eine feenhafte, zaubervolle Beleuchtung von roten Lampions gehüllt. Wirkungsvoll leuchteten die roten und blauen Lämpchen, die die Wege und die Baſſins umſäumten. Auch das Schloß zeigte auf der Innen⸗ ſeite eine prächtige Beleuchtung, wie ſie der prunk⸗ liebende Kurfürſt Karl Theodor nicht beſſer hätte machen laſſen. Die Muſikkapelle ſpielte im Garten⸗ parterre und ein Stimmungsorcheſter in den Laub⸗ gängen bis zum Beginn der Sondervorſührung im Moſcheehoſ. Der„Abend bei Suleika“, der orientaliſche Tänze, Artiſtik, Zauberkunſt und Ge⸗ ſang von Mitgliedern des Mannheimer National⸗ theaters ſowie des einheimiſchen Sängers Oehl, unter Anſage von Herrn Offenbach brachte, ver⸗ ſetzte die Tauſende, die das große Rund des Mo⸗ ſcheehofes und der Wandelgänge umſäumten, in eine märchenhafte Welt zurück. An die Sondervorführung ſchloß ſich auf der Bühne im Moſcheehof ſowie in den Zirkelſälen Tanz an, der bis in die frühen Mor⸗ genſtunden dauerte. * Bei dem Formaldienſt der politiſchen Leiter auf dem Schloßplatz hielt Ortsgruppenleiter Stein eine Anſprache, in der er auf die Bedeutung der Raſſeerkenntnis abhob und der bolſchewiſtiſchen Un⸗ kultur den nationalſozialiſtiſchen Aufbauwillen gegen⸗ überſtellte. Ernannt wurde auf 1. Juli Steuerpraktikant Schramm zum Steuerinſpektor. Zuſammenſtoß. Am Freitagnachmittag erlitten ein Kraftraöfahrer und ſein Beifahrer bei einem Zuſammenſtoß mit einem Perſonenkraftwagen Ver⸗ letzungen, die die Behandlung im Krankenhaus er⸗ — Die Fahrzeuge wurden erheblich be⸗ 9 digt. 4 Einweihung der Leichenhalle 1Plankſtadt, 5. Juli. Zu einer ſchlichten Feier⸗ ſtunde verſammelten ſich am Sonntagvormittag die Formationen und Gliederungen der Partei, die Deuerlöſchpolizei, die Freiwillige Sanitätskolonne, die Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft, die Geſang⸗ vereine ſowie ein Großteil der Bevölkerung auf dem Friedhof, um der Uebergabe der neuen Lei⸗ chenhalle beizuwohnen. Die Formationen und Vereine marſchierten geſchloſſen unter Führung von Sturmführer Zimmer zum Friedͤhof, wo vor der Leichenhalle das Kriegerdenkmal von 1870/71 und der Gedenkſtein von 1914/18 im Ehrenhof einen neuen Platz gefunden haben. Auf der großen Freitreppe hatten die Ehrengäſte, die Vertreter von Staat, Ge⸗ meinde und Partei ſowie die Fahnenabordnungen Aufſtellung genommen. Die Feier eröffnete der Ge⸗ ſamtchor der hieſigen Geſangvereine unter Leitung von Chormeiſter Herbert Doll mit dem Chor„Das Forſchen nach Gott“ von Kreutzer. Erhebend erklang aus dem Innern der Leichenhalle ein Muſikvortrag, geſpielt von dem Streichorcheſter. Bürgermeiſter Va⸗ lentin Treiber begrüßte die Anweſenden, insbe⸗ ſondere Landrat Veſenbeckh aus Mannheim, die beiden Ortsgeiſtlichen, die Bürgermeiſter der Nach⸗ bargemeinden und die Kameraden aus der Kampf⸗ zeit. Er dankte namens der Gemeinde dem Planferti⸗ ger und Bauleiter, Architekten Johner, den Hand⸗ werksmeiſtern, Geſellen und Lehrlingen und all denen, die an der Erſtellung des Baues mitgeholſen haben. Der Chor„Heil Vaterland“ von Hch. Spitz, ein Muſikvortrag und der„Sieg⸗Heill“⸗Gruß an den Führer, dem ſich die beiden Nationallieder an⸗ ſchloſſen, beſchloſſen den Weiheakt. * Oftersheim, 5. Juli. Herr Franz Nock, So⸗ phienſtraße, konnte ſein Bjähriges Dienſtjubiläum als kaufmänniſcher Angeſtellter bei der Firma Hch. Lanz.⸗G., Mannheim, begehen. Dem Jubilar die beſten Glückwünſchel— Frau Anna Staudt, geb. Geſchwill, Heidelberger Straße, konnte ihren 72. und Frau Anna Kehber, geb. Birkenmeier, Hildaſtr., ihren 65. Geburtstag feiern. * Hockenheim, 6. Juli. Am 1. Juli beging Ver⸗ waltungsratſchreiber Gg. Wiedemann ſein 25⸗ jähriges Ratſchreiberjubiläum. Herzliche Glüchwünſche! L. Altlußheim, 5. Juli. Der Kaninchenzuchtverein veranſtaltete im„Stern“ eine gutbeſuchte Jung⸗ tierſchau, zu der über 100 Tiere aufgeboten waren. Preiskegeln und Gabenverloſung erhöhten die Anziehungskraft der lehrreichen Schau, die mit 900 Dier⸗ und Zuchtmaterial aufwarten onnte. L. Neulußheim, 5. Juli. Dieſer Tage hat vor der Handwerkskammer Mannheim Hch. Brenner die Meiſterprüfung im Schuhmacherhandwerk mit Erfolg beſtanden. 15 den Lampionketten über Terraſſen und Seitenwegen, von heimlicherem Zauber die Sondergärten wie etwa das prächtige Roſarium. Ueber jeden idylliſchen Liebeslaube leuchtete zart ein japaniſches Lämpchen. Dahinter, auf dem Schwanenteich, zog ein großer „Kutter“ ſeine Bahn, in hohem Bogen überſpannt von Fahnen und roten Laternchen, die ſich magiſch im ſtillen Waſſer widerſpiegelten. Aus der Schwanen⸗ Gaſtſtätte drang Schifferklaviermuſik heraus über den See. Auf dem Waſſer erklang die Iſola bella neben dem Lied von der Reeperbahn; dazu ſchun⸗ kelte die Schiffsbeſatzung, bis es faſt wirklich eine „Kataſtrophe“ gegeben hätte. Das tanzluſtige Volk fand, ſoweit der enge Rahmen reichte, Unterſchlupf im Sternkaffee. Tanz unter nächtlichem Himmels⸗ zelt war hier die Loſung. Märchenhaft ſchön ver⸗ lief ſo Ludwigshafens— leider nur einmaliges Sommernachtsfeſt. Das 14. Blumenfeſt der Gartenſtadt Ludwigshafen begann wie üblich mit dem Umzug durch die Straßen der Heimſtätten⸗ und Adolf⸗Hitler⸗Sied⸗ lung ſchon am Spätnachmittag des Samstags. Vor⸗ aus zog diesmal der SA⸗Muſikzug unter Leitung von Muſikzugführer Rillig. Nach Ankunft auf dem Feſtplatz, d. i. der Platz des Sportvereins Hoch⸗ feld, wurde der Feſtbaum feierlich aufgeſtellt. Ringsum locken heuer ſämtliche Anhängſel der gro⸗ ßen pfälziſchen Volksfeſte: Reitſchulen und Luft⸗ ſchaukeln, Schießhallen und Fiſchbuden, Glückshäfen für Blumenſtöcke u. a. nützliche Sachen, Konditoreien und„Eistankſtellen“. Von den Ballon⸗Verkaufs⸗ ſtellen ſtarteten unentwegt ganze Ballonbündel, be⸗ laſtet mit Poſtkarten, zu luſtiger Himmelfahrt Rich⸗ tung Mannem⸗Odenwald. In der mehr als 5000 Perſonen faſſenden Feſthalle, die die Wurſtmarkt⸗ ſtadt Dürkheim verlieh, unterhielten Muſikzug und heimiſcher Männergeſangverein„Eintracht“ unter Albert Umlaufs Leitung aufs beſte. Wilhelm Zickgraf, der„Rheinſchanze“⸗Präſident, ſorgte mit Lautſprecher für Stimmung, Betrieb und glatte Ab⸗ wicklung dͤer bunten Vortragsfolge. Der Leiter der Arbeitsgemeinſchaft, Streb, konnte unter Ver⸗ anſtaltern und Gäſten auch Bürgermeiſter Mathias und Vertreter der Kreisleitung der NSDApP be⸗ grüßen. Um die künſtleriſche Ausgeſtaltung des Abends machten ſich Annelieſe Waelde von der Tanzgruppe des Nationaltheaters und Hildegard Hick verdient mit Tanzdarbietungen(„Roſen aus dem Süden“ und„Schelmenaugen“). Heini Hand⸗ ſchumacher vom Nationaltheater betätigte ſich als Humoriſt delikateren Formats, Erſt zwiſchen 2 und 3 Uhr, als ſchon die Morgendämmerung leiſe anbrach und einen herr⸗ lichen Sommerſonntag verkündete, traten größere Gruppen zögernd den Heimmarſch an. Um 6 Uhr ſchloß die Nachtſchicht der Feſtlettung ihre Arbeit ab mit ͤem Weckruf in der Garten⸗ ſtadt, Ado! ⸗Hetler⸗Stedlung und Mundenzem Soät⸗ vormittags eröffnete man feierlichſt oͤde Blu men⸗ ſchau, die räumlich leider beengt war, auf Koſten des Bierzeltes. Dollhopf, der Leiter des Klein⸗ gartenbauvereins, begrüßte die Gäſte im Reich der Blumen. Als Preisrichter betätigten ſich Garten⸗ bauinſpektor Ittel, Regierungsrat Stutzmann und Stadtgruppenvorſitzender Klais, dieſe beiden aus Speyer. Den Ehrenpreis außer Wettbewerb ervang Groß, Fürſtenſtraße; den 1. Ehrenpreis Hülz, Schlehengang 81, 2. Burger, Damaſchke⸗ ſtraße 51, 3. Frankmann, Erlenweg 15, 4. Durein, Schreberſtraße 30, 5. Wemmert, Schlehengang 2c, 6. Heuſer, Dürkheimer Straße 64, 7. Rabe, Weiß⸗ dornhag, 8. Baumann, Herxheimer Straße 22, 9. Fiſcher, Schreberſtraße 35, 10. Bayerle, Schreber⸗ ſtraße 108, 11. Sonnick, Schreberſtraße 41, 12. Doll⸗ hopf, Herxheimer Straße 44. Troſtpreiſe erzielten Bayer, Löckel, Geib und Winkler. 230 Ausſteller zeigten Feigenbäume mit Früchten, Palmen, Kak⸗ teen und Zimmerlinden, Kirſchen, Erdbeeren, Him⸗ beeren, Stachelbeeren und leckere Pfirſiche, Frucht⸗ ſäfte und Eingemachtes, Rhabarber, Rettich, Kohl, Möhren, Erbſen und ſogar ſchon Gurken. Stets herrſchte Maſſenbetrieb, mit Ausnahme des über⸗ heißen Sonntagnachmittags. Die Kinder hatten ihre Wettbewerbe zu beſtehen im Heidelbeerkucheneſſen, im Klettern, Laufen und Trinken— aus Säug⸗ lingsflaſchen! Am Montag folgte Preisklettern, Bockſtechen uſw. für Erwachſene und der Hammeltanz im Rahmen von Konzert und Tanzvergnügen. Kommenden Samstag und Sonntag gehts weiter Dr. Ley ſpricht Reichsorganiſationsleiter Dr. Dey beſichtigt am Donnerstag, dem 8. Juli, zwei Betriebe in Ludwigs⸗ hafen. Im Anſchluß daran ſpricht er um 17.00 Uhr in dem Feierabendhaus der JG Farbeninduſtrie vor der Belegſchaft der beiden Betriebe und vor den Betriebsführern und Obmännern des Gaues. 60. Geburtstag und gleichzeitig 30jähriges Ehe⸗ jubiläum feierte der ſtädtiſche Oberinſpektor Theodor Körner, Schlachthoſſtraße 35. Herzlichen Glück⸗ wunſchl Ludwigshafener Veranſtaltungen indenburgpark: 16 bis 18 Uhr und 20.15 bis 22.30 u Saarpfalz⸗Orcheſters. 22 Stern⸗Kaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz, ſe Kleinkunſtbühne. affeehaas Vaterland: Konzert und Tanz. Koln⸗Düſſeldorſer Rheindampſſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Sl-Männer kommt alle am 10. und 11. Juli zum Sporliag der Brigade 153 0 (Unterbaden) nach Heidelberg während Fritz Bitzer, Büttenredner der Karnevalsmonde, die 4——5 mit der ihr genehmeren derberen Koſt be⸗ dachte. 3 — Zur Bewahrung von Zeitdokumenten Me Lange Lelien Film uncl Von Konrad Schaub Reichsminiſter Dr. Goebbels hat ſoeben eine Kommiſſion zur Bewahrung von Zeitdokumenten gegründet. Bekanntlich erfordert jedoch heute noch die Erhaltung von Zeitdokumenten die Ueberwin⸗ dung erheblicher techniſcher Schwierigkeiten. Im Nachſtehenden ſollen nun dieſe Schwierigkeiten und die Möglichkeiten zu ihrer Behebung aufgezeigt werden. Oeder hat wohl ſchon einmal etwas über die Er⸗ haltungsmethoden alter Pergamente und Bücher ge⸗ leſen. Kaum bekannt ſind bis heute dagegen die Mög⸗ lichkeiten, die modernſten Dokumente der Zeit, näm⸗ lich Zeitung und Film, ſo gut und verwendungsfähig eu erhalten, daß ſie auch kommenden Geſchlechtern moch dienen können. Allerdings macht gerade die Konſervierung von Zeitungen und Filmen den heu⸗ tigen Wiſſenſchaftlern noch große Schwierigkeiten, und es iſt— ſofern man nicht noch beſſere Mittel der Konſervierung erfindet— ſogar mit ziemlicher Be⸗ ſtimmtheit zu berechnen, in wieviel Jahren eine Zei⸗ tung ſo zerfallen ſein wird, daß ſie nicht mehr lesbar iſt und wielange ein Film gelagert werden kann, um noch immer kopierfähig oder gumindeſt vorführungs⸗ fähig zu bleiben. Da es bis zum Erlaß von Dr. Goebbels noch keine Zentralſtelle für die Sammlung von Zeitdoku⸗ menten gab, gehen unſere Erfahrungen auf die vie⸗ len privaten und amtlichen Einzel⸗Sammlungen zu⸗ rück. Wir wiſſen, daß nicht nur das deutſche Reichs⸗ filmarchiv in Berlin⸗Dahlem über 25 Millionen Filmmeter geſammelt hat, ſondern daß auch jede große Filmfirma ihre Filme, die Ufa z. B. 16 Mil⸗ lionen Meter als Negativfilm mit einer oder zwei Kopien in ihrem Filmarchiv aufbewahrt. Dieſe Ar⸗ chive ſollen kein totes Muſeum ſein, ſondern ſie ſind aus dem Leben für das Leben geſchaffen. Wie erhal⸗ ten nun unſere Filmarchive ihr koſtbares Material, das zum Teil ja nie erſetzbar iſt, weil es welt⸗ geſchichtlich einmalige Zeitdokumente enthält? Es hat ſich gezeigt, daß ſelbſt Filme aus den Uranfängen des Filmſchaffens— nämlich aus dem Jahre 1893— noch heute ſpielbar ſind. Die Jahre des Liegens haben die Filme bis heute noch nicht vernichtet. In der Zukunft geht man bei der Archi⸗ vierung des koſtbaren Filmmaterials allerdings genau ausprobierte Wege, die die Lebensdauer eines Filmes über 50 Jahre erhalten ſollen. Die Aufbewahrung der Filmſtreifen muß in Räumen geſchehen, die ſtets unter gleichmäßiger Tempera⸗ tur ſtehen und die gegen jede Temperaturſchwan⸗ kung geſichert ſind. Als durchaus genügend und ſogar ſehr praktiſch hat ſich eine Temperatur von 1044 Grad erwieſen. Die Räume werden im Sommer alle zwei und im Winter etwa alle vier Tage durchlüftet, wobei beſonders die ſtändige Er⸗ haltung der üblichen Raümtemperatur beachtet werden muß. Die Filme werden heute in den all⸗ gemein bekannten Vulkanfiberſchachteln aufgehoben. Dieſe Schachteln haben den Vorzug, daß ſie jeder⸗ zeit Luft an das Material herankommen laſſen und daher ein frühzeitiges Brechen verhindern. Da die empfindliche Schicht ſchon durch eine Berührung mit der menſchlichen Haut leidet, dürfen die Filme nur mit Wollhandſchuhen und Filztüchern angefaßt wer⸗ den. Die Filme im Archiv werden mit Kampfer behandelt, damit ſie die notwendige Geſchmeidigkeit zur Vorführung behalten und beſonders eine jahr⸗ gehntelange Lagerung ohne Schaden überſtehen kön⸗ Eeitung? nen. Die Praxis hat gezeigt, daß bis heute Kampfer das beſte Filmkonſervierungsmittel iſt und vor allem hat es den Vorzug, ſehr billig zu ſein. Jede Filmpackung erhält eine etwa 0,10 Meter lange Kampferſtange, ſo daß im Jahr die Unkoſten nur 50%/ für 100 Filme betragen. Aber auch Licht— Tages⸗ wie elektriſches Licht— ſind durchaus ſchäd⸗ lich für die aufzubewahrenden Filmſtreifen, des⸗ halb hilft man ſich hierbei mit rotem oder zumin⸗ deſt ſehr ſchwachem gelben Licht in den Archiv⸗ räumen. Vor allem müſſen unſere Filmdokumente vor zzwei Krebsſchäden bewahrt werden, nämlich dem Mürbewerden und dem Brechen. Bei einer Filmrolle, die lange leben ſoll, muß der An⸗ fang immer innen liegen und die Schichtſeite muß nach außen gekehrt ſein. Geklebte Filmſtreifen dür⸗ ſen keinerlei ſchädliche Säuren in den Klebeſtellen enthalten uſw. Das alles hindert aber leider nicht, daß die Erhaltung eines Filmſtreifens heute kaum länger als etwa 70 Jahre möglich ſein wird. Aus dieſem Grunde hat ſchon jetzt das Reichsfilmarchir alle Maßnahmen getroffen, um von allen Filmen, die ſpäter einmal ihren 50. Geburtstag feiern wer⸗ den, eine Kopie anzufertigen, damit das Material dauernd erhalten bleibt. Immerhin hofft man aller⸗ dings, in 10—20 Jahren auch neue Wege der Film⸗ erhaltung durch die Wiſſenſchaft gefunden zu haben. Und wie langelebtnun eine Zeitung? Die Lebensdauer einer Zeitung hängt im weſent⸗ lichen von der Art des Papiers ab. Seit der Ver⸗ wendung des Holzſchliffpapiers um 1860 berechnet man die Lebensdauer der Zeitung— ähnlich wie die des Films— auf etwa 50 bis 80 Jahre. Zeitungen allerͤings, die auf holzfreiem Papier— alſo vor 1860— gedruckt worden ſind, haben eine viel längere Lebensdauer. Haben wir doch z. B. noch gut erhal⸗ tene Exemplare der erſten überhaupt erſchienenen Zeitung aus dem Jahre 1609 in unſeren Archiven. Die Erhaltung der wertvollen Zeitungen verlangt eine beſtimmte Lagerung, gleichmäßige, trockene Luft⸗ temperatur und Schutz vor jedem Sonnenlicht, wäh⸗ rend elektriſches Licht keine ſchädliche Wirkung hat. Welche Sorgfalt die Erhaltung von Zeitungen er⸗ ſordert, beweiſt folgende Feſtſtellung eines Wiſſen⸗ ſchaftlers.„Eine Zeitung zu magazinieren, die im Leſeſaal ausgelegen hat oder nur eine knappe Stunde auf der Fenſterbank oder ſogar einige Minuten in der Sonne lag, iſt zwecklos.“ Gerade die Erhaltung von wertvollen Zeitungen iſt außerordentlich ſchwie⸗ rig und im Gegenſatz zum Film ſehr teuer, ja im großen faſt unerſchwinglich. Ein Film erlaubt immer wieder die Herſtellung von Kopien, die Zeitung nicht. In Amerika gehen wiſſenſchaftliche Inſtitute aller⸗ dings zum Teil dazu über, wertvolle Zeitungsnum⸗ mern oder Jahrgänge mittels eines Photokopierver⸗ fahrens Seite für Seite photographieren zu laſſen. Allerdings iſt dies Verfahren unerhört teuer, hat aber den Vorzug, daß man wie beim Film ſpäter das Negativ weiterkopieren kann. Andere Verfahren haben verſucht, dem Zeitungs⸗ papier vor allem die Feuchtigkeit zu entziehen, da⸗ mit die Haltbarkeit verlängert wird. doch befaſſen ſich dieſe Verfahren nicht mit der zweiten Geſahr für die Zeitung, nämlich der Flüchtigkeit der Druck⸗ farbe. Ein gutes Zeitungserhaltungsmittel iſt der durchſichtige japaniſche Seidenüberzug. Aber all die Ein Gedenkblatt zum Göttinger Universitätsjubiläum: Göttingiſche Erinnerungen, Bon Peter Bamm Niemals hat es an deutſchen Univerſitäten eine merkwürdigere Zeit gegeben als die Semeſter vom Ende des Krieges bis zum Ende der Inflation. Vier Jahre lang hatten die Gelehrten vor leeren Bänken doziert. Was ſich da noch in den Hörſälen herum⸗ trieb, waren Erſatzreſerviſten und Dienſtuntaugliche geweſen, die kaum eine Entſchuldigung dafür hatten, daß ſie noch vorhanden waren. Erſt ganz vereinzelt ſchickte der Krieg ſeine erſten Sendboten in dieſes Reich des Friedens, die Kriegsbeſchädigten, die aus den Lazaretten entlaſſen waren und an der Front nicht mehr verwendungsfähig waren. Mit einem Male aber brachen ſie regimenterweiſe in die Hörſäle und Laboratorien ein, dieſe jungen Männer, die aus den Schlachten kamen, in einer Offenſive, die von allen, die ſie geführt haben, viel⸗ leicht die erſtaunlichſte iſt. Was für Gedanken mögen es wohl geweſen ſein, die die Herzen der Gelehrten bewegten, als ſie auf einmal dieſes Heldengewimmel zu ihren Füßen ſahen. Da ſaßen die, die Reiche geſtürzt und Reiche verloren hatten, und lauſchten, was es mit dem Satz vom ausgeſchloſſenen Dritten auf ſich habe. Da ſaßen die, die Geſchichte gemacht hatten, die Thermopylae, Cannae und Leuthen geſchlagen hatten, die Wahrheit der Geſchichte zu erfahren aus dem Munde eines alten Mannes, der niemals in ſeinem Leben ein Gewehr getragen hatte. Aber dieſe rauhen Soldaten, die kein Kommando, keine Diſziplin, keine Feld⸗ dienſtordnung mehr in Schranken hielt, ſie ſaßen mucksmäuschenſtill und kritzelten mit Eifer in ihre Hefte, was alte Weisheit ihnen zu ſagen hatte. Das Merkmal dieſer Jahre iſt die ſchrankenloſe Hochachtung, die damals Dozenten und Studenten voreinander hatten. Gewiß waren wir arrogant, nachdem wir im Alter von Jünglingen die Taten von Männern hinter uns gebracht hatten. Und wir waren vielleicht um ſo arroganter, als der endliche Erfolg uns nicht beſchieden geweſen war. Denn wer hätte das Recht gehabt, uns Vorwürſe zu machen. Aber die Lehrer, zu deren Füßen wir ſaßen, das waren jedenfalls nicht diejenigen, denen gegenüber es der Arroganz bedurft hätte. Denn in der allge⸗ meinen, heute vergeſſenen Verachtung, die uns da⸗ mals entgegengebracht wurde, uns, dieſen Dumm⸗ köpfen, die ſich für irgendwelche utopiſchen Ideen die Knochen hatten zerſchlagen laſſen, haben unſere Hochſchullehrer die rühmlichſte aller Ausnahmen ge⸗ macht. Auf den Univerſitäten hat es niemals jenen Ton gegeben, der die alten Soldaten mit ſo viel Verbitterung und Verachtung erfüllte, daß manche von ihnen viele Jahre lang kaum noch ſagen moch⸗ ten, daß ſie dabeigeweſen wären. Wir waren hungrig, hungrig wie die jungen Lö⸗ wen, nach dem Brot der Weisheit und dem Wein des Wiſſens. Für uns waren dieſe ehrwürdigen Män⸗ ner, die ihr Leben zwiſchen Büchern und Reagenz⸗ gläſern verbracht hatten, eine Art von Zauberern, die den Schlüſſel beſaßen zu jenem Reich des euro⸗ päiſchen Geiſtes, das wir uns erobern wollten, nach⸗ dem wir Europa mit den Waffen nicht hatten evobern können. Und was wir bei dieſer Offenſive in unſeren Beſitz gebracht haben, das haben wir wahr⸗ haftig nicht wieder verloren. Der Chroniſt hat dieſe erſten Semeſter nach dem Krieg in Göttingen ver⸗ bracht, auf der Alma Mater Georgia Auguſta, die fe dieſen Tagen ihr zweihundertjähriges Beſtehen feiert. Die Weender Straße ſah damals aus wie ein Heerlager. Denn da wir aus unſeren Konfirma⸗ tionsanzügen meiſtens herausgewachſen waren, und da es neue Anzüge damals nicht zu kaufen gab, war unſer Anzug„Uniform mit Filzhut“. Freilich gab es da auch ſchicke Jungens, die ſich den Rock ſchwarz färben und den Uniformkragen in zivile Aufſchläge umarbeiten ließen. Sie galten allgemein als Dan⸗ dys und waren ebenſo verachtet wie beneidet. Zwiſchen dieſen Marodeuren ſah man die ernſten Geſtalten der Gelehrten gemeſſen einherſchreiten. Es gab damals in Göttingen ſieben Nobelpreisträger. Ihrer zwei ſtanden immer vor Cron& Lanz, der weltberühmten Konditorei Göttingens, in deren Kaffeebaſſen mehr mathematiſche Probleme herum⸗ gerührt worden ſind als irgendwo ſonſt in der Welt. Ein Chemiker und ein Mathematiker waren es und ſie konnten ſich, ſeit Jahren ſchon, niemals über BILDER VofI TAGE So lernt man die Verkehrsregeln am beſten! Die Jugend von Rotterdam erhält unter der Aufſicht von Polizeibeamten Spielunterricht in moder⸗ ner Verkehrsregelung. entlangkutſchieren kann, während ein kleiner Spielkamerad„Schupo“ ſpielt. Rollerfahrer wirklich die ſchwierigſten Verkehrsan ordnungen„ſpielend“. Der General und ſeine Kadetten In London fand die alljährliche Kadettenbeſichtigung der Newport⸗Market⸗Militär⸗Muſikſchule durch Gene⸗ ral Sir Walter Kirke ſtatt. Mit der Beſichtigung war eine Preisverteilung für beſonders gute Jahres⸗ leiſtungen verbunden.(Weltbild, Zander⸗M.) Es macht natürlich einen Heidenſpaß, wenn man mit ſeinem Ziegenbockwagen Da lernen auch die (Preſſephoto, Zander⸗M.) Die Weltfliegerin Earhart verſchollen Amelia Earhart, Amerikas tüchtigſte und beliebteſte Fliegerin, iſt auf der vorletzten Etappe ihres„Rund⸗ um⸗die⸗Welt⸗Fluges längs des Aequators“ in der Waſſerwüſte des Südpazifik verſchollen. (Erich Zander, Archiv,.) PPPPPPPPTPTPTPTPTGTGTGTGTTbT'''TTbTbTòTTPkPk''T7TT'''''—————————— Verfahren können bis heute nicht wirtſchaftlich trag⸗ bar ſein und auch die Zeitung nicht auf Jahrhun⸗ derte hinaus erhalten. Das Problem, unſere wert⸗ ein Problem einig werden. So griff, um die Argu⸗ mentation eindringlicher zu geſtalten, der eine immer nach des anderen Mantelknopf, und oft haben ſie ſich erſt getrennt, wenn jeder des anderen Knopf in der Hand hatte, als ein triumphales Argumentum ad personam, zum Gram der reſpek⸗ tiven Gattinnen, die nachmittags die Knöpfe wieder auszutauſchen pflegten. Bei Cron& Lanz bediente der Oberkellner Brül⸗ ler. Er ſtellte den Ausgleich dar zwiſchen den groß⸗ artigen Berühmtheiten von heute und den unbekann⸗ ten Berühmtheiten von morgen. Denn wenn er es verſtand, dem Lehrſtuhl für organiſche Chemie mit Grazie ſeinen Apfelkuchen zu ſervieren, ſo verſtand er es mit ebenſo viel Grazie, dem stud. med. XE. X. Kredit eu geben. Freilich, eine Taſſe Kaſfee bei Cron& Lanz ge⸗ hörte ſchon zu den Ausſchweifungen des Daſeins. Denn die Bedeutung des geiſtigen Lebens der Uni⸗ verſitas gewann ungemein dadurch, daß wir alle ſo ungemein arm waren. Und man muß es geradezu als einen ſcharmanten Zug unſerer damaligen Pro⸗ feſſoven bezeichnen, daß ſie tatſächlich nahezu ebenſo arm waren wie wir. Wir aßen damals beinahe alle in der Volksküche in der Jüdenſtraße. Das Botaniſche Inſtitut inter⸗ eſſierte ſich damals ebenſoſehr für den Unterſchied zwiſchen Graupen und Reis wie für die Mendelſche Theorie. Und die dicke und wackere Köchin in der Volksküche hat damals mehr für die Gelehrſamkeit in deutſchen Landen getan als das ganze Kultus⸗ miniſterium. Unvergeßlich wird dem jungen Studenten von damals der Augenblick bleiben, da er das erſtemal die Univerſitätsbibliothek betrat, die berühmte alte Göttinger Univerſitätsbibliothek, in der das Wiſſen won Jahrhunderten geſammelt iſt. Dieſe breite feier⸗ liche Treppe iſt Gauß hinaufgeſtiegen, Dirichlet, Klein, Szigmondy, Wallach und wie die großen Män⸗ ner alle heißen. Ach, war man hier nicht an der Quelle alles Wiſſens? Konnte man hier vielleicht die Schleier heben, die dem jungen verworrenen Ge⸗ hirn die Welt ſo undurchſichtig erſcheinen ließen? Hier wandelten ſie alle den mühſamen und beſchwer⸗ lichen Pfad, nach jenem geheimnisvollen Ziel, das man die wiſſenſchaftliche Wahrheit nennt. Kaum einer warf einen Blick auf das neben der Bibliothek ſtehende, gleichfalls recht prächtige Gebäude einer deutſchen Großbank, das gewiſſermaßen alle die an⸗ vollen Zeitungsbeſtände der Ewigkeit zu erhalten, wird nun eine der Hauptaufgaben der von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels gebildeten Kommiſſion ſein. deren Güter darſtellte, die dieſe weite bunte Welt dem Menſchen zu bieten hat. In dieſem erſten Semeſter feierte der Ordinarius der Anatomie, Geheimrat Merkel, ſeinen achtzigſten Geburtstag. Die Studenten hatten ſeinen Katheder geſchmückt, und als er morgens den Lehrſaal der Anatomie betrat, wurde er mit einem ungeheuren Beifall begrüßt, der nach der alten akademiſchen Sitte aus einem gewaltigen Getrampel beſtand. Wir hatten eigentlich gar nichts anderes vor, als dem alten Herrn, der ganze Geſchlechter von jungen Medizinern in die Lehre vom menſchlichen Körper, dieſe Grund⸗ lage ihrer ganzen Wiſſenſchaft, eingeführt hatte, eine ordentliche Geburtstagsfreude zu machen. Aber unverſehens wurde mehr daraus. Da ſtand dieſer Mann im bibliſchen Alter und wahr⸗ haftig, mit ſeiner tiefen Gelehrſamkeit und ſeinem ehrwürdigen weißen Bart war er eine glänzende Ver⸗ körperung der Würde des Greiſenalters. Und dieſer Mann, der vielleicht geglaubt hatte, daß eine ſo un⸗ geſtüme Jugend wie dieſe für ſo viel weiſe Ferne nichts mehr übrig haben möchte, ſah nun, wie dieſe Jugend auf ihre naive und fröhliche Art ihm ihre Verehrung zum Ausdruck brachte. Denn in der Tat, wir liebten dieſe alten Herren auf unſere Weiſe, und unſere Verehrung war echt. Er winkte uns Schweigen, und mit ein wenig zitternder Stimme fing er ſeine Rede an:„Meine Herren! Sie alle, die Sie meine Söhne, ja meine Enkel ſein könnten.“ Und von der Schwelle des Jenſeits, der er nur allzunahe ſtand, ermahnte er uns, das koſtbare Gut zu bewahren, das er von den Vorfahren empfangen und uns weiterzureichen von der Vorſehung berufen ſei. Und dann bedankte er ſich bei uns, daß wir ihm gute Schüler geweſen ſeien und die Freude ſeiner letzten Tage auf dieſem Katheder, von dem aus er mehr als ein halbes Jahrhundert die Jugend ge⸗ lehrt habe. Dieſe ſchlichte Feier, die wohl niemand von denen, die dabei waren, jemals vergeſſen wird, war der echte Ausdruck jener Ehrfurcht und Liebe, die damals die Lehrer der Hochſchule mit ihren Schülern verband. Daß wir eine alten Kriegern nicht angemeſſene Rührung in einem neuen ungeheuren und welt⸗ erſchütternden Getrampel begruben, das wird jeder⸗ mann verſtändlich finden. Das Gedächtnis aller die⸗ ſer würbigen Männer, die uns die Mühen unſeres Weges durch ihre Weisheit ſo freundlich erleichtert haben, bewahren wir in unſerem Herzen. 1 ——— —— raure, — *— N. * 9 70 7 * —— 6. Seite/ Nummer 303 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. Juli 1937 Veumioclitas — Die Geſchichte der Zoologie kennt bisher keinen Fall, in dem es gelungen iſt, einen See⸗Leoparden, dieſen ebenſo ſeltenen wie ſcheuen Bewohner der Antarktis, lebend nach gemäßigteren Zonen zu bvin⸗ gen. So war es alſo ein beſonderes Glück, als der Tierfänger Fritz Eßler der Hagenbechſchen Tier⸗ handlung vor mehreren Wochen ein Exemplar da⸗ von in ſeine Netze belam. Urſprünglich galt ſein Jagödrang den Pinguinen. Da bemerkte er eines Dages plötzlich an einer Stranoͤſtrecke Südgeorgiens einen See⸗Leoparden. Während ſie dem ſchlauen und behenden Geſellen nachpirſchten, bedrängte plötz⸗ lich ein unförmiger See⸗Elefant das Boot der deut⸗ ſchen Tierfänger ſo ſehr, daß beinahe der Erſolg in Frage geſtellt worden wäre. Schließlich aber mußte ſich der See⸗Leopard geſchlagen bekennen. Wenn er ſich auch noch ſo ſehr ſträubte und und mit ſeinen Floſſen und den rieſigen Zähnen gegen das Netz an⸗ ging, in dem er zappelte, es half ihm nichts mehr, er war gefangen. Jetzt noch zeugt eine Narbe am Hals des See⸗Leoparden davon, mit welcher Gewalt er den Maſchen des Fangnetzes zu entkommen ver⸗ ſuchte. Wohl ſelten iſt ein Tier mit ſo großer Sorg⸗ falt von ſeiner Heimat nach Europa und Deutſchland exportiert worden, wie dieſer See⸗Leopard. Jede Stunde, tags und nachts, ſtand ein Wärter in der Nähe des ungewöhnlichen Gefangenen und verſuchte in des Wortes wahrſter Bedeutung ihm alle Wünſche von den kleinen, in Fett gepolſterten Aeuglein ab⸗ zuſehen. Das Transportgefäß war ſo gebaut wor⸗ den, daß ſich der See⸗Leopard bei ſeinen ungeſtümen Schwimmbewegungen unter keinen Umſtänden ver⸗ letzen konnte und ſtets wurden ihm die beſten Lek⸗ kerbiſſen als Nahrung zugeworfen. Dieſe pflegliche Behütung hat es dem jüngſten Stellinger Gaſt an⸗ ſcheinend erleichtert, ſich in ſein Schickſal zu fügen und ſich in Hamburg wohl zu fühlen. Scheint die Sonne, dann ſetzt er ſein braunſchimmerndes Fell gern deren wärmenden Strahlen aus, fühlt er ſich aber durch irgend etwas gereizt, gibt er Laute von ſich, die wie das Heulen einer Fabrikſirene klingen. Wenn es, wie es durchaus den Anſchein hat, gelin⸗ gen ſollte, den antarktiſchen Gaſt am Leben zu er⸗ halten, dann würde das für die zoologiſche Wiſſen⸗ ſchaft eine ungeheuere Bereicherung bedeuten. * — In Amerila verliebt man ſich gerne in Photos. Das haben die großen Firmen längſt erkannt, darum machen ſie beſonders gerne mit hübſchen Girls Re⸗ klame, ganz einerlei, ob ſie Schokolade, Zigaretten oder Kopfwehtabletten anpreiſen. Auch der Neu⸗ Myrna Loy ſpielt in dem Film„Seine Sekretärin“, der dieſer Tage in Mannheim anläuft. vorker Chauffeur Jakob Black hat ſich in ein Bild verliebt. Aber mit dieſer Photographie hatte es eine ganz beſondere Bewandtnis. Sie war im Tertteil einer großen Neuyoker Zeitung erſchienen und ſtellte, mit der echt amerikaniſchen Unterſchrift ver⸗ ſehen,„Maria Nagy aus Budapeſt, die Weltmeiſterin in Selbſtmordverſuchen“, ein ſchwarzhaariges junges Mädchen dar, das zum 25. Mal erfolglos verſucht hatte, ſich das Leben zu nehmen. Inwieweit die Ge⸗ ſchichte, die das Neuyorker Blatt hinſichtlich der Maria Nagy ſeinen Leſern auftiſchte, richtig iſt, können wir nicht beurteilen. Auf alle Fälle war im Begleittext die Tragödie einer jungen Dame erzählt, der das Leben ſo viele Enttäuſchungen bereitet hatte, daß ſie die Luſt daran verlor und auf alle nur mög⸗ lichen Arten ins Jenſeits zu gelangen ſuchte, was ſeltſamerweiſe ſtets in letzter Sekunde verhindert werden konnte. Da erſchien nun alſo der Chauffeur Jakob Black in der Schriftleitung des Blattes und erklärte, die junge Dame gefalle ihm vorzüglich und er ſei bereit, ſie zu heiraten, um ſie auf dieſe Weiſe von ihrem Selbſtmordwahn zu heilen. Das gab der Zeitung Gelegenheit, den wackexen Kraftwagenlenker ebenfalls abzubilden und darauf hinzuweiſen, daß dieſer Mann bereit ſei, das„lebensmüde Dornrös⸗ chen“ von Budapeſt zu erlöſen. Allerdings habe er leider kein Geld, um Fräulein Maria Nagy aus Budapeſt nach USA zu holen, aber wenn er welches hätte, dann täte er es. Es gab genügend Leute un⸗ ter den Leſern des Blattes, denen dieſe ſeltſame Ge⸗ ſchichte ſo viel Vergnügen machte, daß ſie ſich zu einer Sammlung zuſammentaten. Sie finanzierten ſozuſagen gemeinſchaftlich mit der Schriftleitung des Blattes die Hochzeitsreiſe des Chauffeurs Jakob Black, von der die Braut bis dahin noch nicht die geringſte Ahnung hatte, denn ſie zählte begreiflicher⸗ weiſe nicht zu den Beziehern des Neuyorker Blattes. Bald war eine nicht unbeträchtliche Summe zuſam⸗ mengebracht, die Jack in die Lage verſetzte, nach Bu⸗ dapeſt zu fahren, um die photographierte„Weltmei⸗ ſterin in Selbſtmordverſuchen“ zu holen. Selbſtver⸗ ſtändlich verſprach er, über ſeine Erlebniſſe zu be⸗ richten, und dampfte hochbeglückt ab, um Maria Nagy zu beſuchen. Nun aber geſchah etwas, das die Senſationshungrigen, die ſich an der Spende betei⸗ ligt hatten, in höchſte Empörung verſetzte. Jakob Black ließ nicht das geringſte mehr von ſich hören. Seine angekündigten Berichte blieben aus, vergeblich harrte man des weiteren Verlaufes der romantiſchen Liebesgeſchichte. Maria Nagy hat bis heute noch nichts von ihrem„Bräutigam“ erfahren— voraus⸗ geſetzt, daß ſie nicht wirklich einem neuerlichen Selbſt⸗ morbverſuch erlegen iſt. Wir ſind, wie geſagt, über die junge Dame nicht näher unterrichtet, denn Jakob Black kam gar nicht bis nach Budapeſt. Er landete und ſtrandete vielmehr in Paris, wo es ihm in den Nachtlokalen auf dem Montmartre ſo gut gefiel, daß er hier ſein ganzes Geld durchbrachte und ſich am Ende entſchloß, auf die„Selbſtmordweltmeiſterin“ ganz zu verzichten und ohne Braut wieder nach Neu⸗ hork zurückzukehren. Und nun wird die ganze Ange⸗ legenheit zu einem juriſtiſchen Problem, mit dem ſich das Gericht beſchäftigt hat. Als es nämlich ruchbar wurde, daß Jakob unverrichteter Dinge wieder nach USA zurückgekehrt iſt, ohne überhaupt in Budapeſt geweſen zu ſein, da zeigten ihn die enttäuſchten Spender der Hochzeitsreiſe wegen Betruges an. Mr. Black aber wehrt ſich energiſch gegen dieſen Vorwurf mit der Verſicherung, daß es das Recht jedes Man⸗ nes ſei, hinſichtlich ſeiner Herzensangelegenheiten an⸗ deren Sinnes zu werden. * — In Mexiko ſind nicht weniger als 16 000 Men⸗ ſchen für eine Induſtrie beſchäftigt, die ſozuſagen eine Spezialität des Landes iſt. Sie beſchäftigen ſich nämlich mit der Jagd und dem Verſand von— Flie⸗ gen. Alljährlich bezieht Europa viele Tonnen Flie⸗ gen aus den tropiſchen Gebieten, die als hochwerti⸗ ges Futter für Vögel und Zierfiſche gehandelt wer⸗ den. Es handelt ſich um eine ganz beſondere Sorte von ſettreichen Fliegen, die aus Mittel⸗ und Süd⸗ amerika kommen und deren Hauptlieferant Mexiko iſt. England allein verbraucht jährlich 50 Tonnen mexikaniſcher Fettfliegen. In dieſen Wochen rücken zahlreiche Fangkolonnen an die Flußufer, Seen und Sümpfe Mexikos, wo die begehrten Inſekten in Segelflug von der Rhön nach Hamburg dub. Berlin, 4. Juli. Die bekannte deutſche Segelfliegerin Hanna Reitſch, die Verſuchspilotin des Deutſchen For⸗ ſchungsinſtituts ſür Segelflug in Darmſtadt iſt, und kürzlich auf Grund ihrer Verdienſte zum Flugkapi⸗ tän ernannt wurde, ſtellte gleich am erſten Tage des Internationalen Rhön⸗Segelflugwettbewerbs einen neuen Weltrekord für Frauen im Streckenſlug auf, Hanna Reitſch flog mit ihrem„Reiher“. einer Neukonſtruktion des Darmſtädter Hans Jacobs, von der Waſſerkuppe bis nach Hamburg⸗Fuhlsbütter und legte damit eine Strecke von 350 Kilometer Luftlinie zurück. Die gleiche Strecke flog auch der erſolgreiche deutſche Segelflieger Heini Dittmar. Paul Bauer nach dem Lager am Nanga Parbat unterwegs dnb München, 5. Juli. Die Deutſche Himalaja⸗Stiſtung teilt mit: Paul Bauer, Fritz Bechthold und Dr. Karl von Kraus ſind am Montag im Flugzeug der britiſchen Luftwaffe in Gilgit eingetroſſen, von wo aus ſie noch om ſelben Abend nach dem 3 bis 4 Tagemärſche Hauptlager am Nanga Parbat aufbrechen wollen. Schwere Anwetter im Ahrtal dnb Koblenz, 5. Juli. Am Sonntagabend gingen im Ahrtal und in der Hocheifel ſchwere Gewitter nieder. Durch den wol⸗ kenbruchartigen Regen wurden die Straßen ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, ſo daß der Kraft⸗ wagenverkehr zeitweiſe völlig unter⸗ bunden war. Im Ahrtal wurden beſonders Altenahr, Hönningen und die Ortſchaften bis Abenau vom Unwetter heimgeſucht. Bei Hönningen ſtürz⸗ ten in wenigen Minnten meterhohe Flut⸗ wellen von den Gebirgshängen hernieder ins Tal. In kurzer Zeit ſtand ein Teil des Ortes meterhoch unter Waſſer. Das Großvieh konnte zum großen Teil geborgen werden, dagegen ging das Klein⸗ vieh reſtlos zugrunde. Am Montagmorgen bot Hönningen ein Bild völliger Verwüſtung. Hunderte von Morgen Getreide ſind reſtlos ver⸗ nichtet. Die Kartoffeläcker ſind verſchlammt und die Wieſen mit meterhohen Geröllmaſſen bedeckt. Eine bereits vorgenommene vorläufige Schätzung bezif⸗ fert den Geſamtſchaden allein innerhalb der Ge⸗ meinde Hönningen auf eine halbe Million Mark. Schweres Anwetter in Frankreich dub. Paris, 5. Juli. Ein in den Abendſtunden des Sonntags in der Gegend von Chambeéry niedergegangenes Unwetter hat großen Schaden verurſacht. Zwei Dörſer wurden zum größten Teil durch Feuersbrünſte infolge Blitz⸗ ſchlags eingeäſchert. Zwei junge Leute kamen in den Flammen ums Leben. 371 Tobesopfer bei USA-Anabhängigkeitsfeiern dub, Neuyork, 6. Juli. Das durch die Unabhängigkeitsfeiern verlängerte Wochenende brachte in den ganzen Vereinigten Staa⸗ rieſigen Mengen in feinmaſchigen Netzen gefangen werden. Die Fliegen werden dann getötet und in der Sonne getrocknet. Dann packt man die ſeltſame Ware in Säcke zu je 50 Kilo, in denen ſie auf dem Seewege nach Europa gebracht werden. ten wieder zahlreiche Verkehrs⸗ und ſonſtige Unfälle. Die Zahl von 371 Todesopfern, von denen 229 auf das Konto von Autounfällen kommen, ſtellt ſogar für amerikaniſche Verhältniſſe einen Rekord dar. Eine große Zahl von Unfällen ereignete ſich auch wieder beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern, jedoch iſt bisher kein Todesopfer durch Feuerwerksunglück ge⸗ meldet. Die meiſten Städte hatten im übrigen den Verkauf von Feuerwerkskörpern verboten. Sechs Bergleute bei einem Zugunfall verletzt dub. Goslar, 5. Juli. Auf der Grubenbahn Rammelsberg ſetzte am Sonntag auf noch ungeklärte Weiſe ein Wagen aus und riß die vor und nach ihm fahrenden Wagen mit. Zwei Wagen ſtürzten die Böſchung hinunter, wobei ſechs Bergleute verletzt wurden. Bei keinem der Verletzten beſteht Lebensgefahr. Die bergpolizeiliche Unterſuchung hat ſofort eingeſetzt. Die Eltern beim Verſuch, ihre Tochter zu retten, ertrunken dnb. Ohlau, 5. Juli. Am Sonntagnachmittag ereignete ſich an der Oder bei Jeltſch ein furchtbares Unglück, das drei Menſchenleben forderte. Ein Angler aus Breslau wollte ſeine Tochter, die bei dem Verſuch, eine ins Waſſer gefallene Angel herauszuholen, den Grund unter den Füßen verlor, retten. Dabei erlitt der Vater jedoch einen Herzſchlag und ging unter. Die Mutter, die ins Waſſer ſprang, obwohl ſie, wie ihr Mann, des Schwimmens unkundig war, und ein elfjähriger Neffe fanden bei den Rettungsverſuchen gleichfalls den Tod. Das Mädchen ſelbſt wurde von einem Schwimmer gerettet. Schüler beim Baden ertrunken dub. Danzig, 5. Juli. Am Sonntagnachmittag gerieten bei Gütland im Kreis Danziger Niederung zwei Schüler beim Ba⸗ den in der Weichſel an eine abſchüſſige Stelle und ertranken. Zwei ältere Fräuleins, die Tanten der beiden Jungen, und eine andere Frau, die mit zum Baden gegangen waren, verſuchten ſofort, die Jungen zu retten. Die beiden Tanten ertran⸗ ken jedoch bei dem Rettungsverſuch, während es der Frau gelang, ſich zu retten. Die Leiche eines Schülers wurde ſofort gefunden, und einige Stunden ſpäter gelang es auch einem Fiſcher, ſieben Kilometer ſtromabwärts die Leiche des einen Fräuleins zu bergen. Verbrecherjagd mit Hinderniſſen dub. Paxis, 5. Juli. Am Montag gab es eine aufregende Jagd auf drei Aanggeſuchte Autodiebe in dem Pariſer Vorort Neuilly, wo einige Polizeibeamte das berüchtigte Kleeblatt bei einem Einbruchsverſuch an der Seine überraſchten. Die Diebe verſuchten Reißaus zu nehmen. Zwei ergriffen die Flucht zu Lande, wurden aber bald von den Hütern der Ordͤnung gefaßt. Der dritte ſprang in die Seine und ſuchte das andere Ufer zu ge⸗ winnen. Einer der Beamten ſprang ſofort in voller Uniform nach, wurde aber im Waſſer vom Krampf befallen und verſank in den Fluten. Hierauf er⸗ griff ein zweiter Beamter die Verfolgung des ſchwimmenden Ausreißers, während ein dritter ſeinem ertrinkenden Kameraden zu Hilfe eilte und dieſen noch lebend ans Ufer bringen konnte. Der Verbrecher wurde im weiteren Verlauf der Jagd ſchließlich doch noch gefaßt und mit ſeinen bei⸗ den Komplicen ins Polizeigefängnis eingeliefert. Zu neuen llfern —————————————————————— R OMANVON LOVIS H. LoRENZ e—— 33 Sie hatte für einige Zeit Leben ins Haus gebracht, das heißt, ſie hatte Farmersfrau, Schloßherrin, Ban⸗ ditenliebchen und noch einige andere Rollen mit Albert geſpielt, und hatte ſich dann bei Nacht und Nebel von ihrer Sehnſucht nach dem Stadtleben hin⸗ reißen laſſen, wobei ſie einen Reiteſel, Alberts gol⸗ Uhr und ſämtliches Eingemachte hatte mitgehen heißen. „Von einigen dummen Angewohnheiten abgeſehen, eine reizende Perſon!“ ſagte Albert.„Sie tut mir ſchrecklich leid. Ich habe ihr alles durchgehen laſſen, jetzt iſt ſie mutig geworden, und der nächſte, bei dem ſie es verſucht, wird ſie hoppgehen laſſen. Ich hatte ſie eingeladen, weil ſie glaubte, ohne mich nicht leben zu können— jedenfalls während der nächſten vier Wochen nicht!“ Ich lachte, daß mir faſt die Tränen kamen, und das gefiel ihm wiederum ſo, daß er immer neue Einzelheiten auftiſchte und Betrachtungen von über⸗ wältigender Komik daran knüpfte. „Es iſt merkwürdig“, unterbrach er plötzlich die Ausgelaſſenheit,„daß ich immer von neuem Erfolg habe und niemals auf die Dauer. Ich will nicht be⸗ haupten, daß ich einem lang andauernden Liebes⸗ idyll gewachſen wäre. Aber die Damen pflegen das eher heraus zu haben als ich. Sie gehen dann, mehr oder minder überſtürzt. Erkläre mir das, teurer Seelſorger!“ Ich wurde ernſt und verſank in Nachdenken, doch verzichtete ich lieber darauf, mich auf Erklärungs⸗ verſuche einzulaſſen. Wir verbrachten die nächſten Tage zumeiſt auf der Jagd. Als es ſchließlich Zeit für mich wurde, an die Heimreiſe zu denken, erklärte Albert auf das beſtimmteſte, daß er es fürs erſte wieder einmal ſatt habe und mich deshalb nach Sydney begleiten werde⸗ Mir war es mehr als recht. Der Zauber der Kameradſchaft, die unbeſchwerte Laune unſerer Un⸗ terhaltungen würde noch andauern— es kam noch die Lagerromantik unterwegs, die Ueberraſchung Joans, der erſte Bummel durch Sydͤney; und ich konnte hoffen, Albert noch manchen Abend in ſeiner Stadtwohnung anzutreffen, wenn mich nach männ⸗ licher Geſellſchaft gelüſten ſollte. Alles geſchah, wie ich es mir ausgemalt hatte. Die Reiſe über die Berge verlor unter Schwatzen und harmoniſchem Schwei⸗ gen ihre Beſchwerlichkeit. Joan empfing uns mit freundlichem Spott auf die geiſtreichen Gefühle und empfindſamen Gedanken der Männer füreinander. Und unſere Fahrt durch die Rocks, auf der ich Albert erſt lange nach Mitternacht verließ, als er anfing, die Glutblicke des Mädels hinter dem Schanktiſch zu erwidern, war darum ſo beglückend, weil ich hin⸗ ter mir liegende Nöte ganz aus dem Gedächtnis ver⸗ lor und mich mit heiterer Gelaſſenheit jeder Zu⸗ kunft gewachſen fühlte. Ich war ein bißchen betrun⸗ ken, ſelbſtverſtändlich. Lange Zeit habe ich nicht wie⸗ der mit der gleichen Unbekümmertheit zum Glas greifen können! Es ſtellte ſich bald heraus, daß Albert es gar nicht eilig hatte, auf ſeine Farm zurückzukehren. Er ſagte mir, als ich bei Gelegenheit fragte, daß er es wie ich machen und ſich darauf beſchränken wolle, hin und wieder nach dem Rechten zu ſehen. Er habe zwar noch keine ſo vernünftige Beſchäftigung wie ich, aber das werde ſich ſchon finden und eile kei⸗ neswegs. Er kam häuſig in mein Haus, und wenn mich die Geſchäfte im Kontor feſthielten, leiſtete er Joan Geſellſchaft. Aus kleinen Anzeichen war zu ſchließen, daß Joan ihn ins Vertrauen gezogen und mit ihm über ihren Aufſatz geſprochen hatte. Doch erfuhr ich nicht, was Albert dazu geſagt und ob er Partei ergriffen hatte. Ich glaubte am eheſten, daß er ſich auf ſeine ſchar⸗ mante Art zuzuhören beſchränkt hatte. Wir blieben meiſt unter uns dreien, Joan, Albert und ich, und wenn wir einander nicht aus den Bü⸗ chern vorlaſen, die ich reichlich kommen ließ, ſo dis⸗ kutierten wir über Gott und die Welt. Es war bei⸗ leibe keine Boudoirplauderei; es ging, wenn wir einmal ein Thema gefaßt hatten, auf Hieb und Stich. Beſonders Joan liebte es, eine Sache bis ins Extrem zu verſolgen, und wo Albert es vorzog, das Geſpräch mit einem witzigen Schnörkel zu enden, und wo ich ſcheu wurde vor den Gründen des Für und des Wider, gab ſie nicht eher Ruhe, bis der eingebildete Widerſacher nur noch die Wahl hatte, ein Dumm⸗ kopf oder ein Böswilliger zu ſein. „Du ſcheinſt uns an Männlichkeit übertrumpfen zu wollen, Joan“, ſagte ich einmal;„einen Denk⸗ fehler, mir zuliebe begangen, würde ich mehr ver⸗ ehren als ein ganzes, kaltblütig durchgeführtes Ge⸗ dankenſyſtem!“ „Albert nahm das für eine witzige Randbemerkung und lachte über meinen Ausſpruch, und das war klug von ihm. Joan wurde ernſt und verbarg da⸗ hinter vielleicht einen Anflug von Aerger; ſie hielt den Blick auf den Schoß geſenkt und ſchwieg. Es dauerte übrigens nicht lange, und wir waren in einer neuen Auseinanderſetzung begrifſen, ſei es über die Verwaltung der Kolonie, über die Ver⸗ wendung von grüner Farbe auf Gemälden, über die Freiheit der jungen Mädchen oder die Einigkeits⸗ beſtrebungen der Deutſchen. Eine gewiſſe Mißhelligkeit hatte es eigentlich nur gegeben, als der Kreis einmal erweitert worden war und unter andern Gäſten auch mein Onkel und Fanny anweſend waren. Es konnte mir dabei nicht verborgen bleiben, daß mein Onkel von einer ihn und andere quälenden Unruhe gepackt wurde, und daß Albert, wahrſcheinlich in dem Bewußtſein, daß er die Urſache war, ſeine Unbefangenheit und da⸗ mit alle geſellſchaftlichen Talente verlor und den nächſtbeſten Vorwand wahrnahm, um ſich zu emp⸗ fehlen. Welcher Zündſtoff hier herumlag, in der be⸗ oͤrohlichen Nähe ſtiebender Funken, ſollte ich bald erfahren. Das Zimmer, in dem ich meine Bibliothek auf⸗ bewahrte und mich am liebſten aufhielt, wenn ich allein war, lag im oberſten Stockwerk und beſaß ein Fenſterpaar, das den Blick freigab über Dächer und Höfe hinweg bis an den Stadtrand, wo im Dunſt die weite Ebene zu ahnen war. Es war der gleiche Raum, in dem ich jetzt dieſen Bericht ſchreibe und mich zuweilen erhebe, um die altvertrauten Sachen zu betrachten und zu berühren: den Schrank aus Mahagoniholz, gegen den ich einmal die ſchmerz⸗ heiße Stirn gepreßt habe; das Buch, das ich an einem gewiſſen Tage achtlos durch die herabgebrann⸗ ten Kerzen verſengen ließ; den Seſſel, in dem ich einmal ſteif wie ein Brett gelehnt habe, weil ich fürchten mußte, bei der geringſten Bewegung zu Boden zu ſtürzen und mich in Tränenſchauern zu wälzen. Das Zimmer iſt mir auch heute noch lieb, mehr vielleicht als damals. Da ich der Wirklichkeit — — zu begegnen wußte, brauche ich auch die Erinnerun⸗ gen nicht zu meiden. Ich ſaß in der Abendſtunde am Schreibtiſch, mit der Oroͤnung von Papieren beſchäftigt, als ein Knar⸗ ren der Tür mich auffahren ließ und ich, mit zuſam⸗ mengekniffenen Augen über den Lampenſchirm ſpä⸗ hend, meinen Onkel erkannte. „Entſchuldige, wenn ich dich erſchreckt habe!“ ſagte er mit merkwürdig tonloſer Stimme, durchmaß das Zimmer, ohne mich weiter zu begrüßen, und ſetzte ſich in den Seſſel, der ein wenig außerhalb des Licht⸗ ſcheins gerückt ſtand.„Ich wollte heute abend gern ein wenig bei dir ſein, Henry.“ „Du ſtörſt mich gar nicht, Onkel“, ſagte ich;„ſoll ich etwas zu trinken kommen laſſen?“ Statt einer Antwort machte er nur eine fahrige ablehnende Geſte und ſtarrte vor ſich auf den Bo⸗ den. Ich ſchwieg abwartend und lauſchte beunruhigt auf das ſcharrende und klopfende Geräuſch ſeiner Fußſpitzen, die er mechaniſch hin und her bewegte. Es war eine beklemmende Stimmung, und ehe mein Onkel mit einem Wort den Grund ſeines befremoͤ⸗ lichen Beſuches berührt hatte, wußte ich plötzlich, was die Glocke geſchlagen hatte. Unvermittelt ſtand mir die Szene vor Augen, wie Herr Schmidt auf die Farm gekommen war, um mir den Umzug in die Stadt anzuraten, und wie er zuletzt, in die Enge getrieben durch meine Fragen, ſeine Beſorgniſſe um meinen Onkel geſtanden hatte. Wie lange war das her, wie gut hatte ich die Aengſte vergeſſen gehabt! Doch nun war der Augenblick gekommen, wo ich das Vertrauen, das Herr Schmidt in mich ſetzte, rechtfertigen mußte, wo ich ſo ſtark und überlegen ſein mußte, wie andere meinten mich einſchätzen zu ſollen. Noch ſuchte ich fieberhaft nach einem Aus⸗ weg, nach einem unverbindlichen Geſpräch, mit dem ſich dieſe Stunde um ihren eigentlichen Sinn betrü⸗ gen ließe, und ſtreifte dabei meinen Onkel mit un⸗ ruhigem Blick, als ich plötzlich ſah, daß Tränen ſei⸗ nen Augen entquollen und ungehemmt über ſein Ge⸗ ſicht rollten. „Um Gottes willen!“ rief ich aus,„was iſt ge⸗ ſchehen, Onkel?“ Auf dieſe Worte hin ergriff er meine Hand, hielt ſie umklammert wie ein Kind in namenloſer Angſt und ſchluchzte faſſungslos. (Fortſetzung kolat) —— — * Dienstag, 6. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 303 Deutſcher Autotriumph in Amerika Bernd Roſenmeyer auf Auto-Anion ſiegt vor 100000 Zuſchauern auf der Roo evelt⸗ Bahn vor Seaman auf Mertedes⸗Benz Neuyork war von jeher ſchon der Mittelpunkt der vielen amerikaniſchen Senſationen, ganz gleich welcher Art, und dazu gehören auch die auf ſportlichem Gebiet, jedenfalls werden ſie von geſchäftstüchtigen Veranſtaltern dazu ge⸗ macht. So war es auch kein Wunder, daß das erſt im Jahre 4936 wiedererſtandene Vanderbilt⸗Automobilrennen auf der neu erbauten und inzwiſchen verbeſſerten Rennſtrecke auf dem Rooeſevelt⸗Field zum erſten Male unter Beteiligung der deutſchen Rennwagen tagelang die Stadt der Wolken⸗ kratzer in Atem hielt. Schon am Samstag waren Tauſende nach der nur 20 Autominuten vom Herzen Neuyorks ent⸗ fernten Autorennbahn gepilgert und umſäumten die Renn⸗ ſtrecke, als ein Gewitter mit Rückſicht auf die nicht mit entſprechenden Reifen verſehenen amerikaniſchen Fahrer Anlaß zu einer Verlegung von 48 Stunden gab. Noch zwei Tage länger konnte ſo die Werbetrommel gerührt werden und noch ſtärker wurde daraufhin die Nachfrage nach Ein⸗ trittskarten. Bei trockenem und ſchwülem Wetter wurden die Vor⸗ bereitungen zum Start des mit 70 000 Dollar ausgeſtatteten Rennens getroffen. Auf der großen Tribüne hatten die Ehrengäſte Platz genommen; unter ihnen ſah man den deut⸗ ſchen Botſchafter Dieckhoff, den italieniſchen Botſchafter Suvich, den Gouverneur von Neuyork, Hoffmann, den Pokalſtifter Georges Vanderbilt, deſſen Mutter in Ab⸗ weſenheit des verhinderten Präſidenten Rooſevelt den Startſchuß abgab. Die Motoren heulten auf und die 30 Wagen ſtoben, mit Rudolf Caracciola an der Spitze, davon. Der Kampf der Rennungetüme über die 91 Runden mit ihren 637 Kurven über insgeſamt 483 Km. hatte begonnen. Caracciolas Mercedes raſte in brauſender Fahrt durch die erſten Kurven, dicht gefolgt von Europameiſter Bernd Roſemeyer auf Auto⸗Union. Aus der zehnten Runde kam Caracciola ſchon nicht mehr als Spitzen⸗ reiter zurück und in der 17. Runde wurde ſein Ausſcheiden wegen Vergaſerſtörung bekanntgegeben. Der Vorjahrsſieger Tazio Nuvolari auf Alfa Romeo machte ſich in unerhörter Fahrt an öie Verfolgung des von der zehnten Runde an führenden Bernd Roſemeyer. Zu dieſem Zeitpunkt über⸗ holte der deutſche Fahrer bereits die Letzten des Feldes, was bei der geringen Größe der Bahn ſchon ein kleines Meiſterſtück war. Die Bedrängung Roſemeyers durch den Italiener war aber auch nicht von allzu langer Dauer. Schon in der 16. Runde hatte Nuvolari die Weiterfahrt auf⸗ geſteckt. Nunmehr beſtand die Spitzengruppe aus Roſemeyer, den Engländer Richard Seaman auf Mercedes⸗Benz und dem Amerikaner Rex Mays auf Alfa Romeo. Wenig ſpä⸗ ter folgten erſt von Delius auf Auto⸗Union und der Ita⸗ liener Farina auf Alfa Romeo. Die Spitze überrundet das ganze Feld Näch 23 Runden hatten Roſemeyer, Seaman und Mays Balle äbre, Mitbewerber überrundet und auf halbem Wege, nach der 46. Runde, war das Terzett ſchon zweimal an den noch im Rennen befindlichen Fahrzeugen vorbeigegangen. Fſtr dieſe oͤrei Fahrer war das Rennen faſt nur noch ein einziges Ueberholen von Wagen, die über die ganze.364 Kilometer lange Rennſtrecke verteilt waren. Roſemeyer war in der 38. Runde an die Boxe gefahren, tankte und wechſelte die Reifen, ſo daß Seaman an die Spitze gelangte. Der Engländer mußte aber ſieben Runden ſpäter aus dem geichen Grunde halten und lag, als er wieder ins Rennen ging, 28 Sekunden hinter dem deutſchen Europameiſter, dem faſt zwei Minuten ſpäter Mays ſolgte. Zwei Runden zu⸗ wück lag Ernſt von Delius an vierter Stelle. Das übrige Feld führte Farina an, der kurz darauf von Nuvolari am Steuer abgelöſt wurde. Deutſcher Doppelerfolg Roſemeyer vor Seaman und Mays Im weiteren Verlauf entſpann ſich ein Zweikampf zwi⸗ ſchen Roſemeyer und Seaman. Der Engländer machte ſich an die Verfolgung ſeines einzigen noch zu ſchlagenden Gegners. 131 Km.⸗Std. wurden für ſeine nächſten Runden geſtoppt und bald hatte er ſeinen Rückſtand bis auf 19 Sekunden verringert, während Mays ebenfalls überrundet wurde. Der deutſche Europameiſter hatte aber ſchon bald darauf die Gefahr erkannt; er drehte wieder etwas mehr auf und mit 132,6 Km.⸗Stö. war er immer um einige Zehn⸗ telſekunden beſſer. Hinter den beiden Spitzenreitern hielt Mays mit ſeinem Alfa Romeo jedoch auch beſtändig die 80⸗ Meilen⸗Grenze. Roſemeyer vergrößerte auf den letzten 150 Km. ſeinen Vorſprung weiter, aber dennoch gelang es ihm nicht, Seaman eine Runde abzunehmen. Die Wagen fuhren ohne jeden Reifenwechſel oder Tankaufenthalt die letzten Runden zu Ende. Jubel um„Bernd“ Mit 51 Sekunden Zeitunterſchied fuhr„Bernd“ unter dem Jubel der Maſſen als veröienter Sieger vor Seaman durchs Ziel, deſſen großer Kampfgeiſt bei den Amerikonern ebenſo große Bewunderung erregte wie die Fahrkunſt des Siegers. Glückſtrahlend nahm Bernd Roſemeyer am Erſatz⸗ teillager die vielen Glückwünſche entgegen und wurde ſtür⸗ miſch gefeiert. Der blonde Deutſche hatte ſich im Nu die Herzen der Amerikaner erobert und für dieſen Abend war er der überall gefeierte Held des Tages. Delius wurde noch Vierter Der Amerikaner Rex Mays auf ſeinem erſt im Vor⸗ jahr erworbenen Alfa Romeo behauptete den dritten Platz. Aber ſchon auf dem nächſten Rang folgte wieder ein Deut⸗ ſcher, und zwar der ſtets zuverläſſige Eruſt von Delius auf Auto⸗Union, der die anfangs wilde Jagd um die Spitze nicht mitmachte, ſich ober ſtets ſo hielt, daß er oͤen Ameri⸗ ner nicht aus den Augen verlor und bereit war, für ſeinen Markengefährten Roſemeyer vielleicht im geeigneten Augen⸗ blick einzuſpringen, falls ein Mißgeſchick den Führenden ereilt hätte. Die Ergebniſſe: Vanderbiltpokal⸗Rennen(483 Km.): 1. Bernd Roſe⸗ meyer(Deutſchland) auf Auto⸗Union 3138 Stunden= 132,865 Km.⸗Std.; 2. Richard Seaman(England) auf Mercedes⸗Benz:38:51 Stunden ⸗ 132,350 Km.⸗Std.; 3. Rex Mays(USA) auf Alfa Romeo:44:38 Stunden 128,971 Km.⸗Std.; 4. Ernſt von Delius(Deutſchland) auf Auto⸗Union:48:00 Stunden= 126,959 Km.⸗Std. 5. Farina(Italien) auf Alfo Romeo:51:29 Stunden 125,125 Km.⸗Std.; 6. Thorne(USA) auf Alfa Romeo:59:56 Stunden ⸗ 120,792 Km.⸗Std.; 7. Snowberger(USA) auf Burd Tiſton Ring:03:47 Stunden= 118,849 Km.⸗Std.; (USA) auf Maſerati:04:03 Stunden ⸗ 1158,688 .⸗Std. Korpsführer Hühnleins Glück⸗ wunſch an Bernd Roſemeyer und die Auto-Anion Anläßlich des großen Sieges Bernd Roſemeyers in Amerikas ſchwerſtem Autorennen um den Vanderbilt⸗ Pokal hat Korpsführer Hühnlein der Auto⸗Union folgen⸗ des Glückwunſchtelegramm übermitteln laſſen: „An die Betriebsfühvung der Auto⸗Union, Chemnitz. Die Erringung des Vanderbilt⸗Pokals auf dem ſchwe⸗ ren Kurs der Rooſeveltfield⸗Bahn bei Neuyork iſt eine Leiſtung, auf die der deutſche Kraftfahrſport mit Stolz blickt. Ich freue mich, daß die deutſchen Rennwagen be⸗ reits bei ihrem erſten Einſatz auf nordamerikaniſchem Boden in ſo eindrucksvoller Weiſe zu Kündern deutſcher Ingenieurkunſt und deutſcher Werkmannsarbeit wurden. Dem Sieger Bernd Roſemeyer und damit der Betriebs⸗ fühvung und Geſolgſchaft der Auto⸗Union meine aufrich⸗ tigen Glückwünſche. Der Führer des deutſchen Kraftfahr⸗ ſports, gez. Hühnlein, Korpsführer.“ Internationale Rhön Schlechte Startmöglichkeiten am Montag Eine nicht ganz unerwünſchte„Knofe“ führte bis in die Mittagsſtunden des zweiten Tages beim internationalen Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb zu einer vorübergehenden Zwangspauſe. Dadurch konnten die erſt in der Nacht und in den Morgenſtunden von ihren großen Uebungsflügen am Vortage zurückkehrenden Segelflugpiloten und ihrer Helfer, die teilweiſe Reiſen von 18 Stunden bis zu 1000 Kilometer mit ihren Schleppwagen zurücklegen mußten, in Ruhe ihre Maſchinen wieder ſtartfertig machen. Die Ausbeute des erſten Wettbewerbstages zeigte, daß das internationale Niveau des Segelflugſports unterſchieds⸗ los ſich beträchtlich gehoben hat. Unter den teilweiſe größ⸗ ten meteorvlogiſchen Schwierigkeiten erzielten Leiſtungen waren nahezu alle beteiligten Nationen vertreten und die Leiſtungen des polniſchen Segelfliegers Ing. Mynarſki be⸗ deuten neuen polniſchen Rekord im Streckenflug, wie auch die Oeſterreicherin Emmy von Roretz mit ihrem Strecken⸗ flug von 194 Km. bis in die Nähe von Hameln an der Weſer eine neue nationale Beſtleiſtung aufſtellte. Erſt gegen 13 Uhr riß am Montag die Wolkendecke auf, die das Bergplateau der Waſſerkuppe bis dahin eingehüllt hatte, und um 13.45 Uhr wurde der Betrieb wieder auf⸗ genommen. Die ſpäte Startmöglichkeit ließ aber größere Streckenflüge ziemlich ausſichtslos erſcheinen, zumal auch die Auſwindverhältniſſe ſehr unbeſtändig und ſchwankend waren. Insgeſamt wurden nur 10 Starts durchgeführt, in deren Verlauf der Mannheimer Ludwig Hofmann einen Flug von 35 Km. bis in die Nähe von Bad Kiſſingen durch⸗ führte. Schön gewinnt „Goldenes Radvon Frankſurta..“ Bei großer Hitze wurden am Sonntag auf der Radrenn⸗ bahn des Frankfurter Sportfeldes Dauer⸗ und Amateur⸗ Fliegerrennen durchgeführt, denen über 4000 Zuſchauer bei⸗ wohnten. Das Hauptereignis bildete das Steherrennen über ein Stunde um das„Goldene Rad von Frankfurt am Main“, das ſich der Wiesbadener Schön nicht nehmen Ließ. Schön ging ſchon nach dem 10. Kilometer an die Spitze und ſiegte unangefochten. Der kranke Metze, der unter ſeinen Sturzverletzungen leidende Hille und Stach kamen für den Ausgang nie in Frage. Schön hatte vorher ſchon ein 20⸗Km.⸗Dauerrennen vor Hille, Metze und Lohmann gewonnen. Den Endlauf eines Amateur⸗Fliegerrennens über 800 Meter holte ſich Walther(LZudwigshafen) vor den Frankfurtern Müller, Fries und Lorz, während das 20⸗Km.⸗ Mannſchaftsrennen an die Frankfurter Linnemann/ Hof⸗ mann fiel. Die Ergebniſſe: 20⸗Km.⸗Dauerrennen: 1. Schön 17:09 Min.; 2. Hille 290 Meter, 3. Metze 360 Meter, 4. Lohmann 380 Meter, 5. Ifland 395 Meter, 6. Stach 640 Meter. Goldenes Rad von Frankfurt a.., Rennen über eine Stunde: 1. Schön 63,538 Km.; 2. Lohmann 340 Meter, 3. Ifland 2450 Meter, 6. Stach. 4. Metze 2835 Meter, Chirons Wiederkehr Großer Autopreis von Frankreich Frankreichs bekannteſter Automobil⸗Rennfahrer Lowis Chiron feierte am Sonntag im Großen Preis von Frank⸗ reich für Sportwagen ſeine erfolgreiche Wiederkehr zum Motorſport, nachdem er in dieſem Jahre bisher unfrei⸗ willig pauſiert hatte. Auf einem der neuen Talbot⸗Wagen gewann er das über 500 Km. führende Rennen in:46:01,6 Stunden mit einem Mittel von 132,729 Stokm. gegen ſeine beiden Markengefährten Comotti und Divo, von denen der Ftaliener nach prächtigem Kampf um nur ſechs Sekunden geſchlagen wurde. Delage und Bugatti hatten ihve Wagen zurückgezogen und auch der mit Heinemann (Geilenkirchen) gemeldete BMW war nicht am Start, ſo daß das Rennen lediglich ein Zweikampf Talbot— Dela⸗ haye wurde. Die Talbot⸗Fahrer erſchienen ſofort in Front, geführt von Sommer, der über die Hälfte der Strecke führte, dann aber an der Boxe halten mußte und erheb⸗ lich Boden verlor. Seine Stallgefährten Chiron und Co⸗ motti lagen dann allein in Front und machten das wenig ſpannende Rennen unter ſich aus. Auf der Bahn hatten ſich in Linas⸗Montlhéry zahlreiche Zuſchauer eingefunden. Die Ergebniſſe: 1. Ehiron(Talbot):46:06,/1(132,729 Stoͤkm.); 2. Co⸗ motti(Talbot):46212,5; g. Divo(Talbot):49:48,9; 4. Carriere(Delahaye) eine Runde zurück; 5. Sommer(Tal⸗ bot) zwei Runden zurück; 6. Chaboud(Delahaye) ſieben Runden zurück. Kölblin ſchlägt Merlo Nach der Erringung der Euxropameiſterſchaft ſtellte ſich umſer Schwergewichtsmeiſter Arno Kölblin(Plauen) erſtmalia am Sonntag in ſeiner Heimatſtadt bei einer Freiluft⸗Veranſtaltung vor. Hatten ſich die Veranſtalter auch eine größere Anziehungskraft des Meiſters verſpro⸗ chen, ſo war der Beſuch von 6000 Zuſchauern immerhin doch recht gut. Kölblin war gegen den früheren italieni⸗ ſchen Europameiſter Previſo Merlo der jederzeit über⸗ legene Boxer, der ſicher uach Punkten gewann. Von den zehn Runden hatte der Italiener nur die achte für ſich und in der neunten Runde war er ſogar ſehr ſtark er⸗ ſchüttert. Kölblin hätte vielleicht einen entſcheidenden Sieg errungen, wenn er hier energiſch nachgeſetzt hätte. Im Rahmenprogramm traf der Berliner Halbſchwer⸗ ewichtler Leonhard Morohn mit dem erſt 19iährigen talienter Gerolamo Giuſto, einem techniſch ganz her⸗ vorragenden Boxer, zuſammen. Der Italiener ſiegte knapp nach Punkten. Im Bantamgewicht war Liſt⸗ Zwickau in der vierten Runde durch k. o. über Brinke⸗ Breslau erfolgreich und ein noch ſchnelleres Ende fand die zweite Begeanuna zwiſchen Fran z⸗Berlin und Wielſch⸗Breslau, die der Reichshauptſtädter in der erſten Runde durch Niederſchlag gewann. Im Leicht⸗ gewicht machten Exmeiſter Richard Stegeman n⸗Ber⸗ lin und der Mannheimer Rudi Schmidt Unentſchieden. 5. Hille, Fungens meiſtern Harz-Gelände Erſtaunliche Leiſtungen der Motor-HZ bei der Harzfahrt des Nachwuchſes Ehrliche Hochachtung bekam man am Sonntag beim Reichstreffen der Motor⸗HJ in Goslar vor den Leiſtungen unſeres in den Motorſportſcharen der HJ zuſammengefaß⸗ ten Kraftfahrer⸗Nachwuchſes. Wieder hatte es bei dieſem Reichstreffen wie alle Jahre eine Harzfahrt der HJ gegeben, die über ein Gelände, das von der Motorbrigade Niederſachſen des NSKK keines⸗ wegs leicht ausgewählt war, führte. Ueber 150 Kilometer, mit Geröll beſät, mit Steigungen und Steilabfahrten, Sumpflöchern und Querfeldeinſtrecken bedacht, ging die Fahrt, und man muß ſchon ſagen, daß die Jungens, deren Alter zwiſchen 16 und 18 Jahren lag, dieſe Schwierigkeiten wie die„Alten“ meiſterten. Aus allen Gauen waren die jungen Fahrer, die in die „ Harzfahrt gingen, nach Goslar, der tauſendjährigen Kaiſer⸗ ſtadt im Harz gekommen. Da waren Jungens aus Pom⸗ mern und welche vom Rhein, von der Waſſerkante, aus Württemberg und Schleſien— ſie wollten jeder ihr Gebiet möglichſt erfolgreich vertreten und nach Möglichkeit den Wanderpreis des Korpsführers für die beſte Mannſchafts⸗ leiſtung, der von dem Gebiet Franken verteidigt wurde, mit nach Hauſe nehmen. Kein Wunder, daß jeder ſein Beſtes gab. Wie alte Geländefüchſe ritten die Nachwuchsfahrer dͤurchs Gelände, montierten bei der techniſchen Prüfung, bei der es galt, handwerkliches Können dadurch zu beweiſen, daß man in beſtimmter Friſt eine Reparatur ausführte, wie die Wieſel, hatten, auch bei ſchwierigen Stellen, ihre Schenkel feſt am Tank und liefen, wenn es bei ganz ſchweren Stei⸗ gungen die kleinen Maſchinen nicht mehr ſchafften, neben⸗ her. So wurde jedes Hindernis bewältigt. Beſondere Aufgaben aber gab es bei Melde⸗ und Berg⸗ prüfungen und je einer Orientierungs⸗ und Querfeldein⸗ fahrt zu beſtehen. Eine Meldung war wortgetreu münd⸗ lich dem nächſten Poſten zu überbringen, eine Bergprüfung in einem vorgeſchriebenen Mindeſtdurchſchnitt zu bewäl⸗ tigen, bei der Orientierungsfahrt mußte man Findigkeit beweiſen und Karten leſen können und bei der Querfeld⸗ einfahrt die Maſchine zu meiſtern verſtehen. Eine ganze Menge alſo, was man da von den jungen Fahrern verlangte— und was ſie auch leiſteten. Erſtaun⸗ lich der Fortſchritt, den man im Hinblick auf Fahrtechnik und Geländebeherrſchung gegenüber dem vergangenen Jahr feſtſtellen konnte. Ganz erſtaunlich, was aber auch wieder die kleinen und kleinſten Maſchinen im Gelände leiſteten. Das Kraftrad bis 125 cem iſt nicht nur eine geradezu ideale Maſchine für die Jugend— und iſt ſo ja auch ſchon zum Kraftrad der HJ geworden—, ſondern fällt immer mehr als für das Gelände durch ſeine Leichtigkeit und Wendig⸗ keit beſonders geſchaffene Fahrzeug auf. Geht es gar nicht weiter, wird das kleine Ding geſchoben, oder man tritt die Pedale. Kein Wunder alſo, daß auch die Wehrmacht ſich für das Meldeweſen immer ſtärker für dieſe Liliputaner intereſſiert. In der Harzfahrt der HJ waren zumeiſt DKW⸗, NSu⸗, Fichtel und Sachs⸗ ſowie Viktoria⸗Maſchinen vertreten. Unter vielen von der Induſtrie den Motor⸗HJ⸗Einheiten zur Verfügung geſtellten Fahrzeugen ſah man manches Privatkraftrad, das mit viel Liebe und Mühe fürs Gelände zurechtgemacht worden war und die Liebe des Be⸗ ſitzers zu ſeinem Fahrzeug und zum Kraftfahrſport verriet. Man brauchte aber nur die Geſichter dͤer Jungens, ihre blitzenden Augen und roten Backen zu ſehen, um zu wiſſen, welche Freude ihnen dieſe Harzfahrt machte, die in ihrer Ankage mit verlangten Mindeſtzeiten und Sonder⸗ prüfungen ja ſehr den Geländewettbewerben der„Alten“ ähnelte. Was kann es aber auch ſchöneres für junge Burſchen geben als ſolch eine Fahrt, auf der ſie ſchon auf der An⸗ fahrt ſo vieles Neues ſehen und erleben, denn die An⸗ marſchwegen waren ja zum Teil beachtlich lang— und auf der ſie dann durch die herrlichen Wäbder, die Berge und Täler des Harzes in ſportlichem Wettbewerb geführt werden. Der Berichterſtatter dachte mit etwas Neid:„Wenn wir das als Jungens auch ſo gehabt hätten, Donnerwetter!“ Goslar, die tauſendjährige Harzſtadt aber iſt ein ideales Hauptquartier für ein ſolches Reichstreffen. Die alten Mauern atmen Geſchichte, und man zieht unwillkürlich Parallelen zwiſchen drei Epochen— der Kaiſerzeit, die jene gewaltigen Mauern der Kaiſerpfalz um 1000 ſchuf, der Zeit des großen Bürgertums, in der die reichen Häuſer, das prachtvolle Rathaus und die trutzigen Stadtmauern ent⸗ ſtanden— und unſerer Zeit, in der der Motor ſeinen ſchön⸗ ſten Zweck erfüllt und ſich in den Dienſt der Jugend ſtellt! Wir dachten beſonders daran, als die über 300 Jungens vor dͤer Kaiſerpfalz angetreten waren und Korpsführer Hühnlein die Siegerehrung vornahm. In Goslar hatte aber auch der Korpsführer geſagt, daß er lieber hundert Termine von ſeinem Kalender ſtreichen würde, als dieſe Harzfahrt der Jugend auszulaſſen, die ſchönſtes Sinnbild für die kameradſchaftliche Verbundenheit zwiſchen dem Nachwuchs in den Reihen der Motor⸗H und den Männern des Korps ſei. K. G. von Stackelberg. Die Siegerehrung: Den Wanderpreis des Korpsführers und den Ehrenpreis des Reichsjugendführers erhielt das Gebiet Franken mit den Schweinfurter Hitlerjungen E. Fries,.Schel⸗ leir und K. Wetterich als Mannſchaft mit den höchſten Gutpunktzahlen. Beſte Einzelfahrer: Wertungsgruppe 1(Motorfahrräder bis 100 cem): 1. Horſt Luther(Kaſſel); Wertungsgruppe 2 (Kleinſtkrafträder bis 195 cem): 1. Heinz⸗Georg Grimmer (Wernigerode); Wertungsgruppe 3 bis 250 cem): Hermann Huſel(Augsburg).— Mannſchaften: Gruppe 1: 1. Gebiet Franken(Fries, Scheller, Wetterich), Gruppe 2: 1. Gebiet Thütringen Schnellſchläger, Hardt, Gölner), Gruppe 3: Ge⸗ biet Franken, Gruppe 4: Bayeriſche Oſtmark.— Sport⸗ wettkampf: Mehrkampf, Einzerwertung: 1. K. Bergmann (Gebiet Württemberg), 2. R. Riedel(Gebiet Berlin), 3. H. Warnhens(Gebiet Noroſee), 4. E. Schröder(Gebiet Kur⸗ mark), 5. G. Hubrich(Gebiet Schleſien), 6. W. Grätz(Ge⸗ biet Berlin).— Mannſchaftswertung: 1. Gebiet Berlin 5942,5 Punkte, 2. Gebiet Württemberg 5275., 3. Gebiet Poroͤſee 5194., 4. Gebiet Weſtmark 5052,5., 5. Gebiet Sachſen 4985., 6. Gebiet Kurheſſen 4692,5 P. Ein Großereignis im Mannheimer Raoſport Bis Ende Juli ſind es wohl noch einige Wochen, aber heute ſchon rüſtet mon intenſiv und mit allen Kräften für ein rodſportliches Großereignis. Bekanntlich feiert der Radfahrer⸗Verein 1897 Mannheim⸗ Waldhof in dieſer Saiſon ſein 4J0j1ähriges Jubiläum. Durch eine beſonders vielſeitige Veranſtaltung ſoll dieſes ſeltene Feſt würdig und der Tradition des Wald hoſvereins ent⸗ ſprechend begangen werden. Man kann heute ſchon tatſäch⸗ lich ſagen, daß der Jubilar alles daran ſetzt, dem Mann⸗ heimer Radſport— wie überhaupt dem füdweſtdeutſchen — etwas Beſonderes, etwas Einmaliges zu ieten. Ueber 5 Tage erſtreckt ſich ͤie Jubiläumsveranſtaltung. In der Zeit vom 24. bis 26. Juli findet als Eröffnung auf einem für dieſen Zweck beſonders hergerichteten Platz auf dem Waldhof die offizielle Jubelfeier ſtatt, die wohl am Sonntog(85. Juli) ihren Höhepunkt erreicht. An dieſem Tage ſteigt om Vormittig das Straßenrennen um den„Jubiläumspreis der Jugend“, während der Nachmittag durch eine Auffahrt unter Teilnahme der befreundeten Vereine aus Mannheim und Umgebung ein⸗ geleitet wird. Den ſportlichen Höhepunkt aber erreicht das Jubiläum am 31. 7. und 1. Auguſt. An dieſen beiden Tagen iſt die Mannheimer Radrennbahn Schauplatz der herrlichſten Kämpfe, denen man weit über Mannheims Grenzen mit beſonderem Intereſſe entgegenſehen wird. 28 An dieſen beiden Tagen werden nicht nur die beſten W Deutſchlands ſich auf der Minnheimer Phö⸗ nixbahn ein Stelldichein geben. Die Veranſtaltung erhält vielmehr ihr beſonderes Gepräge dadurch, daß das Meeting internationalen Charakter trägt! Fahrer ous der Schweiz, Frankreich und Holland werden hier am Start erſcheinen und unſeren deutſchen Fahrern das Leben recht ſchwer machen. Do außerdem an der Zuſammenſtellung des Programms mit allergrößter Sorgfalt gearbeitet wird, kann man die⸗ ſes internationale Radſportereignis als die größte raoͤſport⸗ liche Beranſtaltung ſeit Beſtehen der Mannheimer Rab⸗ rennbahn bezeichnen. Betrachtet man z. B. die einzelnen Wettbewerbe, ſo kann ruhig von einem inoffiziellen Län⸗ derkampf geſprochen werden. eutſche 2 2 2 Funioren⸗Tennismeiſterſchaſten Auf den Plätzen des Weimarer Tennis⸗Glubs wurden am Sonntag die Deutſchen Junioren⸗Meiſterſchaften ent⸗ ſchleden. Den Titel im Junioren⸗Einzel gewann Kuſche (Breslau) nach heftigem Kampf in drei Sätzen mit:6, 977, 7ꝛ5 gegen Bauer(Nürnberg). Erheblich leichter ſiegbe bei den Juniorinnen Frl. Roſenow(Berlin) mit Gal, 674 über Roſenthal(Potsdam). Das Paar Roſenow⸗ Roſenthal holte ſich auch den Titel im Doppelſpiel der Juniorinnen mit:3,:3 gegen Frl. Thiemen(Han⸗ nover)⸗Frl. Schmeil(Braunſchweig). Das Doppelſpiel der Junioren erkämpften ſich Barnſcheidt(Eſſen) und Gies(Mülheim) mit:5,:2 über Bauer(Nürnberg) und Zangenberg(Hannover). Leichtathletik-Kongreß in Köln In Köln tagte am Sonntag der Verwaltungsrat des Internationalen Leichtathletikverbandes(JAAc) unter ſeinem Präſidenten Eoͤſtroem(Schweden). An dieſer Sitzung nahmen der Ehrenſekretär der JAAß Bo Eke⸗ lund(Schweden), Avory Brun dage(uS90, Marcheſe Ridolfi(Italien), Dr. Karl Ritter von Halt und weiter als techniſcher Berater des Internationalen Olym⸗ piſchen Komitees Klingeberg ſowie Tolini(Ita⸗ lien) teil. Die Mitglieder des Verwaltungsrates, die am Samstzg in Köln eintrafen, hatten ein umfangreiches Programm zu erledigen. Den ganzen Sonntag über mußte beraten werden. Lediglich eine Pauſe für 52 0 Empfang dͤer Stadt Köln am Sonntzg im Rathauſe den Gäſten Gelegenheit zu einer kurzen Entſpannung. Zunöchſt wurde Ceylon als Mitglied in die JA8 aufgenommen. Die Lönder Jamaika, Venezuela und Iran hoben ebenfalls um die Mitgliedſchaft nachgeſucht. Wenn dieſe Staaten die vom Internationalen Leichtathletikver⸗ band geforderten Unterlagen einreichen und Lieſe in Ord⸗ nung befunden wurden, beſtehen keine Bedenken gegen die proviſoriſche Mitgliesſchaft. Es iſt angeregt worden, in das olympiſche Programm noch ein 10000⸗Meter⸗Gehen einzureihen. Der Verwal⸗ tungsrat hat beſchloſſen, daß eine Rundfrage an die Mit⸗ glieder gerichtet wird. Wenn zehn Länder ihre Zuſage geben, am 10 000⸗Meter⸗Gehen in Tokio 1940 teilzuneh⸗ men, dann wird die IAAc verſuchen, beim JOc die Ein⸗ ſetzung dieſes Wettbewerbes auf das olympiſche Programm von Tokio durchzuſetzen. Schon ſeit längerer Zeit ſind Beſtrebungen im Gange, in das olympiſche Wettkampf⸗ programm der Frauen 200 Meter⸗Laufen, Weitſprung und Kugelſtoßen einzuſetzen. Hieräber wird das Inter⸗ nationale Olympiſche Komitee beim Kongreß in Kiiro be⸗ ſchließen. Da die Organiſation der ſogenannten Arbeiter⸗Olym⸗ piade in Antwerpen weder mit dem der IAAß angeſchloſſe⸗ nen belgiſchen Verband Verbindung aufgenommen hat, noch oͤie Genehmigung des JOc für die Verwendung des Wortes Olympinde eingeholt wurde, beſtätigte der Ver⸗ waltungsrat die Entſcheidung, ſeinen Mitgliedern unter Androhung des Ausſchluſſes an dieſer Veranſtaltung teil⸗ zunehmen. Ebenſo einſtimmig beſchloß der Verwaltungsxat, allen IAAF⸗Mitgliedern zu verbieten, an den in dieſem Jahr vom franzöſiſchen Geher⸗Verbind ausgeſchriebenen h⸗ Wettbewerben teilzunehmen, da dieſer Verband nicht Mit⸗ glied der JAAß iſt. In Köln iſt beſchloſſen worden, daß für die Dur führung der leichtathletiſchen Wettbewerbe bei den 12. Olympiſchen Spielen in Tokio im Prinzip internationale Kampfgerichte eingeſetzt werden ſollen unter Hinzuzie⸗ hung erfahrener engliſchſprechender japaniſcher Kimpf⸗ richter. Als offizielle Sprache bei den Wettkämpfen iſt Engliſch beſtimmt worden. Im Verlauf der Sitzung wurde eine Reihe techniſcher Regeländerungen beſprochen, die aber alle vor der Ent⸗ ſcheicung auf dem nächſtjöhrigen Kongreß dem Regel⸗ und Rekordausſchuß zur Stellungnahme überwieſen wurden. Einer dieſer Punkte befaßte ſich mit der Anerkennung von neuen Weltrekorden. In Zukunſt ſoll die alte Welt⸗ beſtleiſtung nur geſtrichen werden, wenn ſie um eine noch näher feſtzuſetzende Einheit überſchritten wird. Andern⸗ falls werden beide Leiſtunzen in der Weltbeſtliſte ge⸗ führt. Um zeitlich die Beſchlüſſe des Kongreſſes der SAl 0 insbeſondere die Programmwünſche, der en Sitzung des J08C vorlegen zu können, wurde beſchloſſen, den Kongreß im Jahre 1938 auf Einlodung des engliſchen Verbandes hin bereits am 10. und 11. März in London abzuhalten. Um die Zuſammenarbeit mit dem japaniſchen Organi⸗ ſationskomitee in Köln aufzunehmen, wurde zwiſchen dem Ehrenſekretär der AF, Bo Ekelund, und dem techni⸗ ſchen Berater des JOc beim japaniſchen Organiſations⸗ komitees eine Reihe von Einzelſragen über die Vorberei⸗ tung und Durchführung der leichtathletiſchen Wettbewerbe 1040 in Tokio keſprochen. Die Kölner Tagung des Verwaltungsrates bekam eine beſondere Bedeutung dadurch, daß in wenigen Drgen, am 17. Juli, die JNAc auf ihr 251ähriges Beſtehen zurückblicken kann, Seit der Gründung wöhrend der Olympiſchen Spiele 1912 in Stockholm iſt Siegfried Ed⸗ ſtroem(Schweden) Präſident des größten internationalen Sportverbandes, der nach dieſem Vierteljahrhundert mit größter Zufriedenheit auf die Entwicklung der Leichtathle⸗ tik in der ginzen Welt zurückblicken kann. Mit der Preisverteilung bei den mittelrheiniſchen Leichtathletikmeiſterſchaften, die Präſident Edſtroem am Sonntagabend im Kölner Stadion vornahm, fand die Sitzung ihren Abſchluß. 1 HaNDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Dienstag, 6. Juli 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Vom Blockwalzwerk zur Walölseiſe Der Führer der Düſſeldorfer Reichsausſtellung nennt nicht weniger als 94 Hallen! Faſt 100 Hallen, das heißt, daß ſich die vielen Eindrücke vielleicht ein wenig verwiſchen, wenn man abends nach einem Ausſtellungstag als Beſucher auf der weit ausladenden Terraſſe des Hauptreſtaurants ſitzt, um angeſichts der gewaltigen Leuchtfontäne ein Weil⸗ chen zu verſchnaufen. Zumindeſt bei jenem Beſorcher, der ſich Hals über Kopf in das Ausſtellungsgelände ſtürzte und ohne Plan und Einteilung die Hallen durchhaſtet. Doch ſelbſt bei dieſem bleiben einige Bilder haften, auch wenn es noch ſo verworren in ſeinem Kopf ausſehen ſollte. Das ſind die Hallen in der Leiſtungsſchau der deutſchen Indu⸗ ſtrie und Wirtſchaft, die ein weltbekanntes Firmenzeichen als Erkennungsſchild führen, Hallen, die ſchon wegen ihrer imponierenden architektoniſchen Geſtaltung aus dem Ge⸗ ſamtbild der Ausſtellung herausragen. Es iſt verſtändlich, daß Induſtrie⸗Firmen von Weltruf, wie Mannesmannröhren⸗Werke, Rheinmetall⸗Borſig, De⸗ mag oder Henkel, ihre eigenen Ausſtellungshallen haben. Namhafte Architekten haben ſie entworfen, hoch, weiträumig und im Geſamtbild der modernen Ausſtellungsarchitektur entſprechend geſtaltet, ſo daß ſie auch nicht der oberfläch⸗ lichſte Ausſtellungsbeſucher überblicken kann. So iſt die Halle der Mannesmannröhren⸗Werke, ein Entwurf des Profeſſors Emil Fahrenkamp, großartig am Rheinufer hingeſetzt, ſtrahlend weiß ſich über dem Fluß auftürmend. Sie vermittelt einen geſchloſſenen Ueberblick über die geſamte Erzeugung des gewaltigen Unternehmens vom Rohſtoff bis zum Verwendungsgebiet des fertigen Fabrikats. Im Mittelpunkt der Halle ringelt ſich eine acht Meter hohe Schlange aus nahtloſem Mannesmann⸗Stahl⸗ rohr empor, die die hochentwickelte Beherrſchung des Stahls vor Augen führt. In ihrem Aufbau geht die Schau aus von einer Darſtellung der Mannesmann⸗Kohle und des Mannesmann⸗Kokſes mit den daraus gewonnenen Neben⸗ produkten Ammoniak, Benzol, Toluol, Teer, Gas und Schwefel, ſowie der Mannesmann⸗Erze, Roheiſen und Schlacke, deren Verwendung eine Sonderabteilung der „Straßenbau⸗Stoffe GmbH., Duisburg“, zeigt. Beſonders ſinnfällig wird der hohe Stand der Mannesmann⸗Stahl⸗ rohre vor Augen geführt, Rohrverbindungen, Rohrſchlan⸗ gen und Rohrbogen aus Sonderſtahl, Bohr⸗ und Geſtänge⸗ rohre uſw. Die Anſchauungsſtücke werden jeweils durch eine Folge von Bildern unterbrochen, die die praktiſche Verwendung demonſtrieren und überhaupt die Schau be⸗ leben. Auch die weltumſpannende Verkaufsorganiſation des Konzerns findet in eindrucksvollen Wanobildern ihren Ausdruck. Einen ebenſo beſtechenden Ueberblick über ihre Leiſtun⸗ gen und Erzeugniſſe gibt die Rheinmetall⸗Borſig AG. Alle drei Werke(Düſſeldorf, Berlin⸗Tegeb und Sömmerda/ Thü⸗ ringen) ſind mit ihren Produkten vertreten. Das größte Intereſſe finden hierbei die Erzeugniſſe des Düſſeldorfer Werkes, und zwar die Armeegeräte verſchiedenen Kalibers und verſchiedener Konſtruktion für Heer, Marine und Luftwaffe. Aber auch die Erzeugniſſe hochwertiger Edel⸗ ſtahle, Spezialguſſe, Qualitätsſchmiedeſtücke und Schweiß⸗ dͤrähte für Schweißarbeiten werden nicht nur vom Fach⸗ mann beachtet, ſondern auch vom Laien, ſo wie es der Sinn der Ausſtellung iſt, mit Intereſſe bewundert. Werk Berlin⸗Tegel iſt— um wenigſtens einiges in Stich⸗ worten aufzuführen— vertreten mit Großkompreſſoren, Kühlanlagen, vollſtändigen Dampfkraftanlagen, Getriebe⸗ turbinen, Keſſelanlagen, Preßluftlokomotiven, Oelraffinerie⸗ ——7 uſw. Die oͤritte Abteilung, die des Werkes Söm⸗ m rda/ Thüringen, ſtellt dagegen neuzeitliche feinmechaniſche Exzeugniſſe aus, ſo Schreibmaſchinen, Rechenmaſchinen, dier⸗ und Säldiermaſchinen, Buchungsmaſchinen, Kar⸗ dangelenke und Kardanwellen. Auch die Demag⸗Aktiengeſellſchaft, Duisburg, iſt auf der Ausſtellung mit einer eigenen Halle vertreten. Um die Bedeutung dieſes Induſtrieunternehmens auch dem eilig an der Halle Vorüberhaſtenden klar zu machen, wurde in einem Vorbau eine naturgetreue Nachbildung eines Block⸗ walzwerkes errichtet. Das Gewicht des Walzgerüſtes be⸗ trägt 385 000 Kg., eine Zahl, die auch dem unbefangenen Leſer vielleicht eine vage Vorſtellung von dem mächtigen Werk geben kann, das hier aufgebaut wurde. In der Halle ſelbſt ſind verſchiedene hochintereſſante Modelle von teil⸗ weiſe erſtaunlichem Ausmaß aufgebaut. So ſieht man ein Bergwerk mit ſeinen Ueber⸗ und Untertagebauten, eine vollſtändige Hochofenanlage, ein Siemens⸗Martin⸗Stahl⸗ werk, ein Thomas⸗Stahlwerk, eine Induſtrie⸗Hafenanlage, einen Rieſenturm⸗Drehkran von 250 000 Kg. Tragkraft, Verladebrücken und Drehkranen und Kipperkatzen, die neue Rheinbrücke bei Duisburg und eine ⸗der beiden Klapp brücken von Antwerpen. Eine große Anzahl Bilder aus allen Arbeitsgebieten ergänzen dieſe Schau techniſcher Höchſtleiſtungen. Beſonders vorteilhaft nimmt ſich ͤͤer Henkel⸗Pavillon ſim Geſamtkomplex der Ausſtellung aus, ein architektoniſch fein gegliederter Bau des langjährigen Hausarchitekten der Firma, Walter Furthmann. Beſtimmend hierfür iſt auch ſeine günſtige Lage im Schnittpunkt der beiden Hanpt⸗ achſen des Geländes. Doch auch die Erzeugniſſe dieſes Un⸗ ternehmens, denen man im täglichen Leben ſozuſagen ſtünd⸗ lich begegnet, machen ihn zu einem der meiſt beſuchten Hal⸗ len der Ausſtellung. Durchſchreitet man den Vorraum, ſo fällt der Blick zunächſt auf einen mächtigen Perſil⸗Schaum⸗ berg, deſſen brodelnde Maſſe, von innen angeſtrahlt, dau⸗ ernd in wechſelndem Licht erſcheint. Der Raum ſelbſt iſt ein gewaltiger Kuppelbau, in deſſen Mitte eine rieſige Silberkugel rotiert, ein Henkel⸗Globus, wie man ſagen könnte, der die ausländiſchen Niederlaſſungen der Firma auf der ganzen Welt aufführt und damit die weltumſpan⸗ nende Verbreitung der Henkel⸗Erzeugniſſe veranſchaulicht. Die weitere Ausgeſtaltung odes Raumes macht den Beſucher mit den verſchiedenen Erzeugniſſen des Unternehmens be⸗ kannt. So ſieht man Demonſtrations⸗, Waſch⸗ und Spül⸗ niſchen für Perſil, Henko, Imi und Ata, wobei auch hier wieder große Schaubilder(Profeſſor von Wecus) den Be⸗ ſucher über intereſſante Einzelheiten aufklären. Beſonderes Intereſſe finden begreiflicherweiſe die Seifenproben ans Walöl, gewonnen aus der Walfang⸗Expedition der Firma Henkel, wodurch die Firma ebenſo wie durch die Gewin⸗ mung von Seife aus Kohle nicht unbedentend zur Löſung der Rohſtoff⸗Frage beiträgt. In einem angeſchloſſenen Kino⸗ raum gelangen ſchließlich Kurztonfilme zur Aufführung, die noch einmal mit den Henkel⸗Erzeugniſſen und ihren Verwendungsmöglichkeiten bekannt machen. Es iſt unmöglich, alle Firmen und ihre Leiſtungen auf⸗ guführen, ſo wie ſie ſich in den verſchiedenen Hallen und nach Gruppen zuſammengefaßt präſentieren. Wir wollten uns damit begnügen, einige bedeutende Firmen heraus⸗ zugreifen, die mit eigenen Hallen zur Geſamtgeſtaltung der Düſſeldorfer Reichsausſtellung beitrugen und Erzeugniſſe der deutſchen Wirtſchaft beſonders nachdrücklich zur Schau ſtellen. Gleichzeitig wollten wir mit dieſen Firmen aber auch einige Beiſpiele geben, in welch ausgedehntem Maße das induſtrielle Schaffen des heutigen Deutſchlands auf der Ausſtellung vertreten iſt und mit welchem Vertrauen das deutſche Volk der Zukunft entgegenſehen kann. hf. Die Auswirkungen des Geseizes ũber Abwerſungsgewinne bei den Indusirieanleihen Trotz der erheblichen Neuemiſſionen von Induſtrieanlei⸗ hen, die ſich im Jahre 1936 auf 110 Mill. beliefen, iſt der Geſamtaufwand von Induſtrieanleihen und verwandten Schuloͤverſchreibungen auch im Fahre 1936 ebenſo wie in den Vorjahren zurückgegangen, Der Umlauf betrug, wie Das des Werkshofes aufgeſtellt war. Weiiere Bilanzbereinigung und Konzern- enischachielung bei Conii-Gas Die Deutſche Continental⸗Gas⸗Geſellſchaft, Deſſau, die bekanntlich eine von 4 v. H. im Vorjahr auf 5 v. H. er⸗ höhte Dividende ausſchüttet, legt nunmehr ihren Abſchluß zum 31. März 1937 vor. Um es vorweg zu nehmen: Die Bilanz für 1935/(36 bietet gegenüber den Vermögensaufſtel⸗ lungen früherer Jahre ein beſſeres Bild, wenn auch die Liquidität nicht unerheblich zurückgegangen iſt. Dafür iſt aber die Bonität insbeſondere des Poſtens Konzernfor⸗ derungen im Gegenſatz zu früher 100prozentig, da dieſe For⸗ derungen jederzeit flüſſig zu machen ſind, während anderer⸗ ſeits die Verwaltung es ſich beſonders hat angelegen ſein laſſen, die Währungsverbindlichkeiten abzutragen. In ſeinem Bericht weiſt der Vorſtand darauf hin, daß der Stromabſatz in den eigenen Betrieben einſchließlich der Beteiligungen rund 823 Mill. kWh betrug; das bedeutet eine mengenmäßige Abſatzſteigerung gegenüber der gleichen Vorjahrszeit von 13,8 v.., gegenüber der vergleichbaren Zeit des Jahres 1934/35 von 27,5 v. H. In der Gasverſor⸗ gung wurden in den eigenen Betrieben und Beteiligungen rund 335 Mill. ebm Gas abgegeben; hier beträgt die Ab⸗ ſatzſteigerung gegenüber der gleichen Vorjahrszeit 7,4 v. H. und gegenüber der entſprechenden Zeit des Jahres 1934/35 12,7 v. H. Bei Hieſen Zahlen iſt zu berückſichtigen, daß die rheiniſchen Beteiligungen, die Niederrheiniſchen Braun⸗ kohlenwerke AG. und die Niederrheiniſche Licht⸗ und Kraft⸗ werke AG. in Rheydt mit dem 1. Juli 1936 veräußert wor⸗ den ſind. Der Abſatz dieſer Beteiligungen an Strom und Gas iſt daher in der Angabe der abſoluten Ziffern mit Wirkung vom 1. Juli 1936 ab nicht mehr enthalten; bei den Vergleichsrechnungen ſind die Abſatzziffern dieſer Beteiligun⸗ gen ebenfalls für die Monate Juli bis März ausgeſchieden worden. Dieſe Abſatzſteigerung iſt zu einem weſentlichen Teil auf die planmäßige Entwicklung der wirtſchaftlichen Kräfte im mitteldeutſchen Gebiet zurückzuführen. Im Zuge dieſer Entwicklung wurde die Geſellſchaft einſchl. der Betei⸗ ligungsgeſellſchaften vor bedeutſame Aufgaben geſtellt, um dem geſtiegenen Bedarf zu genügen und die Verſorgung mit Strom und Gas in der erforderlichen Weiſe ſicher zu ſtellen. Die im Zuſammenhang hiermit bereits durch⸗ geführten Maßnahmen und die geplanten Bauten erforder⸗ ten Aufwendungen, die eine andere finanzielle Ausrüſtung der Geſellſchaft notwendig machten und ſchließlich zur Auf⸗ legung einer Anleihe von 25 Mill. /, über die bereits be⸗ richtet worden iſt, führten. Das finanzielle Ergebnis bleibt hinter der mengenmäßigen Abſatzſteigerung ſowohl bei der Strom⸗ als auch bei der Gasverſorgung infolge der den ſtärkeren Verbrauch preislich begünſtigenden Tarife, infolge der Notwendigkeit, den Beſonderheiten im Großabnehmer⸗ abſatz Rechnung zu tragen, ſowie wegen der Steigerung einiger Unkoſtenfaktoren naturgemäß zurück. Die organi⸗ ſatoriſchen Maßnahmen ſind planmäßig weitergeführt wor⸗ den. Die Verwaltung ſtellt mit Genugtuung feſt, daß die Umſtellung auf den verſchiedenſten Gebieten ſich in erheb⸗ lichem Maße ausgewirkt hat. Die Verringerung in der Zahl öder Konzerngeſellſchaften und die dadurch bedingte größere Ueberſichtlichkeit und Klarheit im Aufbau des Kon⸗ zerns hat ſich ſehr bewährt. Seit dem Jahre 1935 ſind ins⸗ geſamt 30 Geſellſchaften innerhalb des Konzerns, teils auf Grund des Umwandlungsgeſetzes ͤͤurch Uebernahme auf die Hauptgeſellſchaft oder Tochtergeſellſchaften, teils durch Li⸗ quidation aufgelöſt worden. Eine weſentliche Klärung iſt auch dadurch erreicht wor⸗ den, daß die zur Zeit des vorliegenden Berichts bis zum 31. März 1936 noch offenen Steuerfragen im abgelaufenen Jahr für die berichtende Geſellſchaft ſelbſt und ͤeren Mehr⸗ heitsbeteiligungen abſchließend geregelt worden ſind. Der Bericht geht weiter auf das Energiewirtſchaftsgeſetz ein und ſtellt hierbei u. a. feſt, daß die mehrfach geäußerten Befürch⸗ tungen einer Zurückdrängung der privaten Initiative und der eigenen Verantwortung der Unternehmer ſich nach den Beobachtungen von Conti⸗Gas keineswegs bewahrheitet haben. Hierbei wird weiter darauf hingewieſen, daß jede monopoliſtiſche Beſtrebung zum ausſchließlichen Nutzen einer Energieart als ſchädlich anzuſehen iſt, zumal wenn ſie mit Mitteln verfolgt wird, die dem kaufmänniſchen An⸗ ſtand zuwiderlaufen. Die Verwaltung hält es z. B. als gegen den kaufmänniſchen Anſtand verſtoßend und volks⸗ wirtſchaftlich ſchädlich, wenn ein Unternehmen einem Ab⸗ nehmer Sondervorteile unter der Bedingung verſpricht, daß der Bezug der anderen Energieart(Gas oder Elektrizität) ausgeſchloſſen bleibt. Durch Unterbindung von Wettbewerbs⸗ maßnahmen ſolcher Art werdͤen Mittel frei, die zur Ver⸗ beſſerung von Tarifen Verwendung finden können. das Statiſtiſche Reichsamt im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ darlegt, Ende 1936 nur noch 2,6 Milliarden Mark, ohne die im eigenen Beſitz der Schuldner befindlichen Anleiheſtücke ſogar nur 2,3 Milliarden /. Ende 1930 war der Umlauf mit 4,6 Milliarden/ noch doppelt ſo hoch. In⸗ folge der Abwertung des holländiſchen Guldens, des Schwei⸗ zer Franken und des franzöſiſchen Franken im Laufe des Jahres 1936 hat ſich der Umlauf von Induſtrieanleihen nur um 87 Mill. 4 vermindert. In den angeführten Zahlen ſind jedoch die Folgen des Geſetzes über die Abwertungsgewinne noch nicht berückſich⸗ tigt, nach dem die Belaſtung der Induſtrie durch Auslands⸗ anleihen höher iſt als die Verſchuldung der deutſchen In⸗ duſtriewirtſchaft an das Ausland. Der Unterſchied zwiſchen den früheren Goldwerten beläuft ſich für die Auslanos⸗ anleihen der Induſtrie auf 526 Mill. /. Auch die laufende Belaſtung der Induſtrie iſt höher als der Betrag, der den Anleiheſchuldnern als Zinſen zu zahlen iſt. Die eigentliche Zinsbelaſtung der Induſtrie beträgt nach dem Stande der Anleiheverſchuldung Ende 1936: 124 Mill. J. Dazu treten als Unterſchied zwiſchen altem und neuem Goldͤwert bei den Auslandsanleihen 33 Mill./ hinzu, die— von Aus⸗ nahmen abgeſehen— jährlich auf Grund des Geſetzes über die Abwertungsgewinne abzuliefern ſind. Eine gewiſſe Zinsentlaſtung hat die Induſtrie demgegenüber freilich durch die im Jahre 1936 erfolgten Konverſionen erhalten; der oͤurchſchnittliche Zinsfuß für Inlandsanleihen hat ſich dadurch von 5,4 v. H. auf 5,1 v. H. vermindert. —— * Die Auto⸗Union feiert die Fertigſtellung des 25 000. Horch⸗Achtzylinderwagens. Zu einer eindrucksvollen Feier geſtaltete ſich der Betriebsappell, der am Samstag die Ge⸗ folgſchaft des Werks Horch der Auto⸗Union anläßlich der Fertigſtellung des 25 000. Achtzylinderwagens zuſammen⸗ führte. An 6000 Arbeitskameraden umſtanden den blumen⸗ geſchmückten Wagen, der als Symbol der Feier inmitten Namens des Vorſtandes ſprach Betriehsführer Direktor Dr. Bruhn der die Feier als einen Markſtein in der wechſelvollen Geſchichte des Werkes Horch bezeichnete. Er erinnerte daran, daß das Werk Horch gleich der geſamten ſächſiſchen Automobilindu⸗ ſtrie in den ſchickſolsſchweren Tagen des Auguſt 1991 vor dem völligen Zuſammenbruch und der Auflöſung geſtanden habe. Dr. Bruhn konnte mit Recht darauf hinweiſen, daß er ſelbſt in jenen Tagen den Weg aus der Kriſe durch die Schaffung der Auto⸗lUnion gewieſen habe, die Hank den Bemühungen des jetzigen Gauleiters Martin Mutſch⸗ mann von Erfolg gekrönt geweſen ſei. Nichtsdeſtoweniger ſei der Aufſtieg der neugegründeten Firma zur heutigen Größe erſt durch die tatkräftige Förderung des Führers und Reichskanzlers möglich geworden. * Die Wirtſchaftslage in Frankreich.— Auf telegraphi⸗ ſche Anweiſung Preisüberwachungsausſchüſſe gebildet. Unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Chautemps tagte im Montagnachmittag erneut der Preisüberwachungs⸗ mwaren, um der Spekultion vorzubeugen. Die Ertragsrechnung, mit der des vollen Geſchäftsjahres 1935 verglichen, zeigt folgendes Bild: Betriebsertrag 17,74 (15,96), Beteiligungserträge 3,59(3,37), ſonſtige Kapital⸗ erträge 0,89(1,84), außerordentliche Erträge 4,12(4,41) und Entnahme aus der Verſicherungsrücklage 2,17(—) Mill. I. Der letztere Betrag iſt dadurch frei geworden, daß die Ge⸗ ſellſchaft von der Eigenverſicherung zur Fremoͤverſicherung übergegangen iſt. Behalten hat ſie lediglich noch die Kasko⸗ und Glasverſicherung. Auf der anderen Seite iſt dieſer Betrag zuzüglich weiterer 0,6 Mill. mit insgeſamt 2,77 Mill./ der Rückſtellung für Ruhegeld, Hinterbliebenen⸗ verſorgung und andere ſoziale Zwecke überwieſen worden. Daneben ſind unter Aufwendungen Löhne und Gehälter mit 5,50(4,93), ſoziale Abgaben mit 0,33(0,63), Zinſen mit 1,94(1,95), Beſitzſteuern mit 2,73(5,28), andere Steuern mit 1,15(1,11) und alle übrigen Aufwendungen mit 5,58(7,18) Mill.& eingeſetzt, ſo daß nach Vornahme von 3,94(2,46) Mill. Anlage⸗ und 0,50(16,32) Mill. anderen Abſchrei⸗ bungen einſchließlich 102 902(265 518)/ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 4169 746(3 227 163) 4/ verbleibt. Die Bilanz, mit derjenigen zum 31. März 1036 ver⸗ glichen(bekanntlich wurde vom 1. 1. 1096 bis 31. 3. 1986 ein Zwiſchengeſchäftsjahr eingelegt), weiſt aus lalles in Mill): Aktienkapital ſowie geſetzliche und ſonſtige Rück⸗ lagen mit 75,00 und 17,76 unverändert, Verſicherungsrück⸗ Lage mit 0,20(2,36), jeweils erſtmalig Rückſtellungen für Ruhegeld uſw. mit 5,43, für Wähvungsunterſchiede mit 1,29 und andere Rückſtellungen mit 2,29(i. V. Rückſtellun⸗ gen 5,64), Wertberichtigungen mit 38,92(33,41) aund die geſamten Verbindlichkeiten mit 33,81(47,14). Hierunter ſind u. a. Konzernverbindlichkeiten mit 12,99(18,44), Bank⸗ verbindlichkeiten mit 15,0(17,99) und ſonſtige Verbindlich⸗ keiten mit 1,94(1,78) eingeſetzt. Die in den Vorjahren unter Anleihen der Geſellſchaft ausgewieſenen Verpflich⸗ tungen von 85,10 Mill./ ſind bis auf einen Betrag von 2,25 Mill. ffrs. abgetragen. Die Reſtſchuld iſt jetzt unter„Währungsverbindlichkeiten“, die insgeſamt 2,70 Mill. betragen, ausgewieſen. Auf der anderen Seite hat ſich das geſamte Umlaufsvermögen auf 28,09(683,08) ermäßigt. Hierunter fällt insbeſondere der Rückgang des Kontos Wertpapiere auf 6,20(15,34) auf. Die Wertpapiere ſind im weſentlichen durch den Verkauf von Reichsſchulb⸗ buchforderungen zurückgegangen. Der Erlös wurde zur Abſchreibung von Währungsverbindlichkeiten und Bank⸗ verpflichtungen verwendet. Die geſamben Forderungen ſind mit 14,42(14,86) wenig verändert. Vorräte betragen 2,902(2,21), Kaſſe 0,26(0,16) und Bankguthaben.20(0,40). Die Beteiligungen ermäßigten ſich auf 80,07(84,15). Die Veränderung iſt insbeſondere auf die Veräußerung der rheiniſchen Beteiligungen zurückzuführen. Das Anlage⸗ vermögen hat ſich bei 5,90(0,35) Zu⸗ und 1,56(0,06) Ab⸗ gängen auf 70,27(66,10) erhöht. Die Bürgſchaften und Giroverbindlichkeibden ſind im Berichtsjahr um rd. A,72 zurückgegangen. Die Bilanz der Geſellſchaft zeigt alſo, ͤaß die Ver⸗ waltung mit Erfolg bemüht geweſen iſt, die Währungs⸗ verbindlichkehten abzutragen. Dieſe Tatſſiche wird noch unterſtrichen, wenn man berüchſichtigt, daß, wie die Verwaltung in einer Preſſebeſprechung mitteilte, der geſamte Deſſauer Gas⸗Konzern ſeine Währungsverpflich⸗ tungen von vd. 20 Mill. vom Dezember 1085 auf jetzt 8,6 Mill. vermindern konnte. Die Dividende von 5 v. H. kann aus den ordentlichen Einnahmen des Geſchäfts ausgeſchüttet werden. Außerdem enthält die Bilanz noch gewiſſe ſtille Reſerven, ſo u. a..6 Mill bei den Wert⸗ papieren. Dieſe Feſtſtellung trifft auch für die in dieſem Jahre vorgenommenen Anlageabſchreibungen zu. In Zu⸗ kunft hat das Unternehmen wichtige Aufgaben auf dem Gebiet der Elektrizitäts⸗ und Gaswirtſchaft im mitteldeut⸗ ſchen Wirtſchaftsraum zu erfüllen. Sie hat im Zuſammen⸗ hang damit die bereits erwähnte Anleihe von B Mill./ aufgenommen. Eine Verſtörkung der Kohlenbaſis auf der Zeche Weſtfalen ſpielt in dieſen Aufgabenkreis hinein. Der auf dieſer Zeche niedergebrachte Schacht wird nicht nur der Wetterführung dienen, ſondern als Förderſchacht ausgebaut werden. Das Rheiniſch⸗Weſtſäliſche Kohlen⸗ Syndikat hat ſich im Hinblick hierauf bereits zu einer Er⸗ höhung der Quote von Weſtfalen um 500 000 To. verſtan⸗ den. Im übrigen hat die Geſellſchift eine Fülle von In⸗ veſtitionen, die im einzelnen keine großen, ins Auge fallenden Objekte darſtellen, vorzunehmen. Hinſichtlich der Verbundwirtſchaft ſteht die Verwaltung auf dem Stand⸗ punkt, daß ſie für Gas genau ſo nützlich ſei. wie ſie ſich dem Gebiet der Elektrizität als notwendig erwieſen habe. ausſchuß. Der Innenminiſter wurde beauftragt, Anwei⸗ ſungen an die Pröfekten zur Bildung gleichgearteter Aus⸗ ſchüſſe in den einzelnen Departements zu erteilen. Die Anorönung iſt am Montagabend den Präfekten telegrr⸗ phiſch zugegangen. Vom Dienstag ab ſollen die Handels⸗ börſen wieder geöffnet werden, die vor einer Woche zu⸗ ſammen mit den Wertpapierbörſen geſchloſſen worden 5 Bekanntlich iſt R am letzten Freitag wieder geöffnet worden. Badischer Holz- und Brefiermarki O Mannheim, 5. Juli. In der Zeit vom 17. bis 29. Juni wurden aus badiſchen Waldungen insgeſamt 18 100 fim Tannen⸗ und Fichtenſtammholz verkauft(gegen 20 571 im in den vorhergegangenen zwei Wochen). Der Anteil der Staatswaldungen hieran betrug 6025(3243) fm oder 33,3 (15,8) v. H. Der Erlös ſenkte ſich auf durchſchnittlich 66,0 (67,0) v. H. der Landesgrundpreiſe. Bemerkenswert iſt der ſtarke Rückgana ͤer Verkäufe im Bodenſeegebiet, während der nördliche Schwarzwald eine faſt gleich große Vermeh⸗ rung ſeiner Umſätze nachweiſt. Im einzelnen wurden im Bodenſeegebiet nur 652(10 600) fm verkauft. Der Staat war hieran wie in der Vergleichszeit nicht beteiligt. Der durchſchnittliche Erlös betrug 66,0(69,3) v. H.— Im nörd⸗ lichen Schwarzwald kamen 11 991(8979) fm zum Verkauf, davon 2840(277) fm oder 29,7(7,0) v. H. aus Staatswal⸗ dungen; der Durchſchnittspreis betrug 68,5(68,2) v. H. Die Verkäufe im ſüdlichen Schwarzwald haben ſich mit 4653 (4695) fm ungefähr ſtabil gehalten. Der Staat verkaufte 2958(2463) fm oder 63,6(50,3) v. H. Der Erlös ging auf 60,6(62,0) v. H. zurück.— Im Markgräfler Land ver⸗ kaufte man 564(933) ſm für durchſchnittlich 58,8(59,8) v. H. bei 227(387) fm oder 40,2(41,5) v. H. Staatsverkäufen, und im oberen Rheintal 240(0) fm für 65 v.., ohne doß der Staat beteiligt war. Die übrigen Bezirke meldeten keine Verkäufe. Die Umſätze am Forlen⸗Stammholzmarkt betrugen 1112 (1490) fm, von denen 258(430) fm oder 23,2(29,5) v. H. aus Staatsbeſitz ſtammten. Die Preiſe lagen je nach Güte zwiſchen 70 und 106 v. H.(70—198) bei einem Durchſchnitt von 81,2(94,1) v. H. der Landesgrundpreiſe. Der Rückgang iſt vor allem darauf zurückzuführen, daß in der Vergleichs⸗ zeit größere Wertholzverkäufe ausgeführt wurden. Am Laubſtammholzmarkt beſchränkte ſich der Umſatz auf 158(311) ſm Buchen, die mit durchſchnittlich 70(68) v. H. und auf 89(189) fm Eichen, die mit 139(75) v. H. bezahlt wurden. Bei den Eichen handelt es ſich ausſchließlich um ausgeſprochenes Wertholz. Die Papierholz⸗Verkäufe betrugen 7248(6049) Ster, von denen der Staat 5241(1747) Ster ↄdͤer P,9(27.2) v. H. zum Verkauf ſtellte. Die Preiſe lagen zwiſchen 54 und 70 (59—67) v. H. der Landesgrundpreiſe bei einem Durchſchnitt von 64,7(62,8) v. H. Am Brettermarkt hat ſich die Nachfrage eher noch ver⸗ ſtärkt, während die Anlieferungen von Rundholz bei den Sängewerken gering ſind. Infolgedeſſen werden auch gerin⸗ gere Qualitäten ſchlank aufgenommen. Mittag-Ausgabe Nr. 303 Rhein-Mainische Abendbörse Sſill1 Die Abenoͤbörſe entbehrte jeglicher Anregung und er⸗ öffnete auf allen Gebieten des Aktien⸗ und Rentenmarktes mit ſehr ruhigem Geſchäft, da ſich auch der berufsmäßige Handel Zurückhaltung auferlegte. Die Grunoͤtendenz blieb jedoch freundlich und die zunächſt genannten Kurſe bröckelten gegen den Berliner Schluß nur unbedeutend ab. Man nannte u. a. Verein. Stahl 120, JG Farben 165/—, Harpener 181, Schuckert 172, Buderus 128,5 von Renten: Kommunal⸗Umſchuldung 94,30, Reichsbahn—VA 12756. Auch im Verlaufe blieb das Geſchäft unbedeutend. Die meiſten Notierungen waren nominell und ligen eine Kleinigkeit unter Berlin. Harperner wurden zum höch⸗ ſten Kurs weiter gefragt, während die anderen Montan⸗ werte 4— v. H. abbbröckelten. Das Rentengeſchäft war bis Börſenſchluß ſehr ruhig. Kommunal⸗Umſchuldung gingen in kleinen Poſten zu unv. 94.30 um, Farben⸗Bonds wurden mit 132/6 gefragt. Mannheimer Geireidegroßmarki O Mannheim, 5. Juli Nennenswerte Geſchäftstätig⸗ keit entwickelte ſich am Mannheimer Getreidegroßmarkt nicht. Die Mühlen haben noch keine neuen Zuteilungen erhalten. In Wintergerſte wurden kleinere Mengen aus der erſten Hand an Genoſſenſchaften verkauft. Weizen⸗ mehl verzeichnete eher noch ſtärkere Nachfvage. Futter⸗ mittel abwartend.— Die Aufmerkſamkeit des recht gut beſuchten Marktes galt vor allem der neuen Marktord⸗ nung, die allgemein begrüßt wurde. Welzen /5½7 Gerste Weizenkleie 140 10,60 Wi14] 20,80[Braugerſte 90* mit Sack 15/ 10.65 W15 20,90 Induſtriegerſttc 101 10,70 WI6] 21.— Futtergerſte 171 10,75 WI7] 2,10 59/60 G 71 25,70 19 10.80 WI9] 21.40.—.7. G 8 16.— 20.— W20.60.90 15,20—— 144 10.10 Ausgleich-—.40 G11 16,50[mit Sack 181 10.45 Roggen 71/½3 Ausgleich-—40 191 10.50 Haier 51 17.10[Gerſtfutterm7 15,40 33 48/49 944/ 17.50 45..—15..) 80 18,70 RlOS 517 17.90 9 18.90 Rl9g9, Ausgleich⸗-—.40.20 Ausgleich E—,40 1 Induſtriehafer.. I Wzfuttermehl 13,50 Raps ab Station.... 32,.— Trockenſchnitzel, Fbrpr.,.18 Mais. mit Sack 23 Rohmelaſſe.2 2 0 32 Sackrier 233 alzkeimne uckerſchnitztll Ausglei—.80 Ausgleich +—.35 Sonstige Futter el Erdnußkuchen, prompt Soyaſchrot, prompt. Rapskuchen inl. Rapskuchen ausl. Rapskuchenſchrot. Palmtuchn 9 9 „80 Rauhfutter „50[Wieſenheu loſes. 4,5—5,— Luzernkleehen.. 5,75—6 Preßſtroh, Rogg., Weizen 3,50— 3,80 afer, Gerſte... 3,—— 3,0 „90 Futterſtroh, Weizen Hafer, Gerſte... 3,80—4,10 Seſamkuchen„[Spelzſtreu, ab Station d. Leinkuchen Erzeug. o. Gerbermühle 2,70—3,. Mannheimer Mehlnofierungen Wei l, Preisgebiet Baden 14 Type812 90, zenmehl, Preisgebiet Ba ype 410 Kokoskuchen SESSSEgh 8³ 3 3440 19 30.45 2⁰ 30.45 Pfalz⸗Saar 19 30,45 2⁰ 3⁰0,45 RoggenmehlTypel150Baden 14 22,70 Maismehl Baden 144 22,70 15 22.80 15 2280 18 23,55 18 28,35 Pfalz⸗Saar 16.50 Pfalz⸗Saar 23 0 5* eeeeee 2 8 2³ Maismehl nach Bedingungen der Rich. usmnt Zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anorönungen der WV Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Aufſchlag 1,50 4 je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,55;—— 8,57%; Nov. 8,60; Jan. 8,0275.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 102,50; Sept. 107,50; Nov. 107,50; Jan. 107,25. Hamburger Kaffee-Termin · Noſierungen Amtliche Notierung für Kg. netto in—— unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 5. Juli 10 Uhr 5. Juli 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt] Brief Geld bezahlt S 45 47 45— September 47 4⁵— 47 45— Dezember 47 45— 47 45— März. 47 45 8 47 2 Mai. I77 5—* 5— Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl tand, 25, frei Eeeſchiftat Pemburg. für 80 kg Anſcht. Gack.* 5 7.— 10 Uhr 30 Termine.7, Tzubrs Brief Geld bez. Brief Gelbſ bez. Juli..654,455.55.0- Auguſt 4,55.55„ 4504„½3 Sept.65 455 40 50 Okt...55 4,55 455 455 Nov. 470 460 470 489— Dez.4704,60— 7040 Januar 480 4,700 480470 44 Februar.455 4/.85 475 März. 4,04.80 885465 April. 4,85.85„„%.52 Mai. 5.90* 5,05.90 9 Juni. 5,05 l.95 510[5,— 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Juli.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(97) 650; Auguſt 661; Sept. 662; Okt; Nov., Dez., Jan. (88) ie 661; Febr. 652; März, April 663; Mai 664; Juni, Juli je 668; Okt. 657; Dez., Jan.(39) je 653; März 654; Mai 655, Tendenz ſtetig. Leinöl⸗Notierungen vom 5. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſcat Pl. per Juli 13,0; Leinſoat Klk. per Juli⸗ Auguſt 14½: Bombay per Juli⸗Auguſt 15,50; Leinſaatöl loko 30,9; Juſi 29,795; Sept.⸗Dez. 29.%; Baumwoll⸗Oel ägypt. per Juli 75/. Geld- und Devisenmarki Paris, 3. Ali Kchius zmilich). Lendon 128.43 f psnien Kopenhagen] 572 50 f wien Leuyor- 25,960 5 lie 135.60 Hoiiant 428—1 8 Bae).— 502.37] Saoln 662.50 Mnng, 848.— London. 5. Juli Kchluh amilich)— peuyord 494.77 fV 22.40— Mosxkau 9 46 2 E 408 2) Shein J8,, kuneue, 6f.— Püc, 207 Amsierdam 0510 19.90/ Konstanfin. 618,— Autralien 125.— paris 178 41 lisssbon 110.42 fthen 546,50 feriko 18.— krües 29.38/ Reisingfars 22,18 fien 251 Hioniercer 28.12 flelien 0 Prag 141,50 Wanchan 25.06 Laiparaisc. 128.0 kerlin 12.33— Badepest 25,— Buenos Ares] 16,— Gurnos echwei: 21.58¼ PBeigr“ 2158.— ſſia de 435. on 6016,15 Susien 00— LSts 400.— oncton- 17281 H Süäskib: 100,12 Meialle Hamburger Meialluoſierungen vom 3. Juli Kupſer Banca- u. Slrits-Zif brief J Celd ſbezahll bef 1 E irüD.. Httenrohmm RP. Fälnsilber(in.. 1u). 44.0 220 T2 felngold(SM. p. r..83/.79 44 4„. Alt-Platin(abfsile E M Z252 BBOISS0.. nenn Auhn 080..— Leplamb. 8 785 9.6 89.0.6 tote AbIe ſe 7*. 858,0(5880.anüimon Hegulus chünes.(S fc.)60,—58,.— ——„088.00 OuscesiIber(E per flasche) 16,25/16.25 Derenb, 201... B36.01888,0l. Wallramerz dines.(in Sh.). 68.— Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft an der heutigen Börſe blieb gegenüber den Vortagen unverändert. Die Frachten und Schlepp⸗ löhne blieben auf dem alten Stand. Dienstag, 6. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 9. Seite /Nummer 303 NSDAp-xifeilungen Aus parteiamtlichen Bel trr Ortsgruppen der NSDAP Nenoſtheim. Die Mitgliedsbeiträge für den laufenden Monat ſowie die Beiträge ſür die Hilfskaſſe für den kom⸗ menden Monat müſſen bis 10. des Monats bezahlt ſein. Kaſſenſtunden ſind montags, dienstags, donnerstags und freitags, jeweils von 18 bis 20 Uhr, in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe, Feuerbachſtr. 10. Beiträge, die bis zum 40. des Monats nicht eingegangen ſind, werden gegen Ent⸗ richtung einer Unkoſtengebührt einkaſſiert. Feudenheim⸗Weſt und ⸗Oſt. 6.., 21 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Pol. Leiter im„Alten Schützenhaus“. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Sämtliche Veranſtaltungen fallen bis 15. 8. aus. Sämtliche Helferinnen beim Volksfeſt kommen am 6.., 20 Uhr, in die Geſchäftsſtelle der NS DApP, Lang⸗ ſtraße 30. Frauenſchaftsmitglieder. Vom 1. 7. bis 15. 8. finden in den Ortsgruppen keine Veranſtaltungen ſtatt. Reſerentinnen der Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft. 7.., 15 Uhr, ſehr wichtige Beſprechung ſämtlicher Referentinnen in L 9, 7. Erſcheinen iſt unbedingt Pflicht. Bei Verhin⸗ derung Vertretung ſchicken. Fendenheim. 7.., 20 Uhr, wichtige Beſprechung ſämt⸗ licher Zellenwalterinnen im Heim. Jugendgruppe Lindenhof. 6.., 20 Uhr, Heimabend im Heim, Eichelsheimerſtraße. Der Heimabend am Donners⸗ tag fällt aus. E Betr. Schaukäſten. Sömtliche Schaukäſten im Bereich des Bannes 171 ſind ab ſofort mit Fahrt und Lager ein⸗ zuſtellen. Außerdem iſt in jedem Schaukaſten ein Ver⸗ Karen der für uns in Frage kommencen Lager guszu⸗ ängen. Vreſſeſtelle. Am Dienstag haben ſämtliche Mitglieder 8—— in Uniform um 19.30 Uhr zu erſcheinen. Uniformap⸗ 5 BDM Spielſchar 6.., 20.30 Uhr, Dienſt auf dem Untergau. Juli⸗ und Auguſt⸗Beitrag mitbringen. uſikſchar. 6.., 21 Uhr, Dienſt auf dem Untergau. Juli⸗ und Auguſt⸗Beitrag mitbringen. Mädelgruppe 5/171 Oſtſtadt. 6.., 19.15 Uhr, Probe auf dem Stadion für Seilchenübungen. Seilchen nicht ver⸗ geſſen. Körperſchule. Probe guf dem Stadion 6. 7. Beginn .4⁵ 4 Sportwartinnen. 6.., 17 Uhr, Grenzballüben im Stadion. Prperſchule Sämtliche Mädel, die bei der Körper⸗ ſchule am Sportfeſt mitmachen, treten am 6.., 19.40 Uhr, im Stadion(Hruptfeld) an.(Umkleiden nicht im Raum.) Staffel. Alle Mädel für die Staffel kommen am 7.., 19.30 Uhr, ins Stadion zur Untergauſportwartin. 4/171 Rheintor. Alle Mädel für die Seilchengymnaſtik kommen am 6.., 19.45 Uhr, ins Stadion(Seilchen mit⸗ bringen). Sportwartinnen. Alle Sportwartinnen kommen am 7. ., 20.90 Uhr, ins Stadion zur Untergauſportwartin. 2/171 Strohmarkt. Alle Mädel zur Körperſchule kom⸗ men am 6.., 19.45 Uhr, ins Stadion.— Singchor⸗Probe um 21 Uhr in N 2, 4. 3 3JM Grenzball. 6.., 18 Uhr, Stadion(Hauptfeld) Ueben. IM⸗Führerinnen. 6.., 19.45 Uhr, Ueben der Körper⸗ ſchule für Sportfeſt im Stadion, mit BDM. IM⸗Bodenturnen und Spiele. 7.., 16 Uhr, Shrdion (Hauptfeld). Grenzball. 6.., 15 Uhr, Ueben im Stadion. Körperſchule. Alle 8 Jungmädel treten am 6.., 19.45 Uhr, im Stadion(Hauptfeld) an. Bodenturnen und Spiele 7.., 15.30 Uhr, im Stadion (Hauptfeld). M⸗Ring 7. 7. 7, 15.30 Uhr, Antreten für ule Mädel, diebeim Bodenturnen mitmachen, im Stadion(Hauptfeld). Mannſchaftskampf. 7.., 16 Uhr, auf dem Planeta⸗ riumsplitz. Sportwartinnen. Alle ortwartinnen kommen am 7. ., 20.30 Uhr, zur Untergauſportwartin ins Stadion. Arbeitsſchule DAx Betr. Lehrgang in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. In den nächſten Tagen beginnt obiger Lehrgang, der je⸗ weils dienstags und freitags um 16 Uhr beginnt. An⸗ meldungen ſind umgehend in O 1, 10, Zimmer 8, abzugeben. Betr. Kurzſchrift für Fortgeſchrittene, Stufe 2, von 60 bis 80 Silben. Zu dem jeweils dienstags und freitags um 20.30 Uhr, beginnenden Lehrgang für Fortgeſchrittene 60—80 Silben) werden in C 1, 10, Zimmer 8, noch An⸗ meldungen entgegengenommen. Frauenabteilung Bismarckplatz. Sprechſtunden jeden Mondag von 18.30 bis 19.30 Uhr in der Thoräckerſtraße 10. Friedrichspark. Sprechſtunden jeden Montig von 19 bis 20 Uhr in D 6, 11. Platz des 30. Jaunar. Sprechſtunden von 10 bis 20.30 Uhr in der Amerikanerſtraße 1. Neuoſtheim. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ chen der DAc jeden Dienstag von 18—49 Uhr in der Böcklinſtraße 10. Plankenhof. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ chen der DAß jeden Dienstag von 19.90 bis 20.30 Uhr in P 7, 7a. Almenhof. Sprechſtunden für Frauen und Mäochen der DAß jeden Mittwoch von 18—20(ühr in der Streuber⸗ ſtraße 40, 2. Stock. Hausgehilfen Bismarckplatz. Sprechſtunden jeden Montag und Don⸗ merstag von 18.30 bis 20 Uhr in der Thoräckerſtraße 10. Friedrichspark. Sprechſtunden jeden Montag von 10 bis 20 Uhr in D 5, 1. Humboldt. Sprechſtunden jeden Montag von 10 bis 20 Uuhr in der Langſtraße g9a. Jungbuſch. Sprechſtunden jeden Moniag von 20 bis 21 Uhr in J 1, 14. 80 Platz des 30. Jannar. Sprechſtunden jeden Montag won 19 bis 20.30 Uhr in der Amerikanerſtraße 1. Seckenheim. Sprechſtunden jeden Montag von 17.30 bis 19.90 Uhr in der Freiburger Straße 2. Käfertal. Sprechſtunden jeden Dienstag von 10 bis 20 Uhr in der Mannheimer Straße 2. Neuoſtheim. Sprechſtunden jeden Dienstag und Frei⸗ tag von 48—40 Uhr in der Böcklinſtraße 10. Waſſerturm. Sprechſtunden jeden Dienstag von 17 bis 18 Uhr in der Beethovenſtraße 15. Plankenhof. Sprechſtunden jeden Dienstag von 19.30 bis 20.30 Uhr in P 7, 7a. Kraſt dͤurch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Die Fahrt nach Koblenz mit Dampferfahrt Kobleng— Bingen am kommenden Sonntag iſt ausverkauft. Eine wei⸗ tere Rheinfahrt am 8. Auguſt findet wie folgt ſtatt: Son⸗ derzug bis Mainz, Dampferfahrt Mainz— St. Goars⸗ hauſen und zurück. Preis ca. 4 l. In den Schwarzwald. Sonderzug am Sonntag, 18. Juli, nach Wildbad mit herrlichen Wanderungen und gemüt⸗ lichem Beiſammenſein am Nochmittag. Die Teilnehmer⸗ karte koſtet 2,90 /. Karten ſind erhältlich bei allen Ver⸗ kaufsſtellen. Abfahrt ab Mannheim etwa 6,10 Uhr(An⸗ ſchluß Weinheim wird abgewartet). Rückkunft Mannheim an etwo 23.20 Uhr(Anſchlüſſe werden erreicht). Auch nach dieſer Fahrt herrſcht große Nachfrage, und es empfiehlt ſich daher, die Karten raſcheſtens zu beſchaffen. Nach Norwegen. Der Gau Saarpfalz führt vom 9. bis 15. Juli eine Norwegenfahrt durch. Zu dieſer Fahrt er⸗ hielten wir einige Karten. Da alle Hochſeefahrten im Juli und Auguſt ausverkauft ſind, iſt dies die einzige Möglich⸗ keit, ſich an einer ſolchen Fahrt zu beteiligen. Anmeldun⸗ bei den Geſchäftsſtellen. Die Koſten betragen Zum Tag der deutſchen Kunſt in München führt die NSG„Kraft durch Freude“ einen Sonderzug vom 17. bis 18. Juli. Abfohrt am 17. Juli, 1 Uhr(in der Nacht von Freitag auf Samstag) ab Karlsruhe. Rückfohrt ab Mün⸗ chen am Sonntag, 18. Juli, gegen 29 Uhr. Die Koſten be⸗ tragen 11,90 für Fahrt, eine Uebernachtung mit Früh⸗ ſtück, Eintrittspreis auf den Königl. Platz zum Feſtzug „2000 Jahre deutſche Kunſt“ und Beſuch des Künſtlerſeſtes im Ausſtellungspark„Künſtlertraum“. Dazu kommen noch die Koſten für die Zureiſe nach Karlsruhe(75 v. H. Er⸗ mäßigung). Ueber den Wert und die Größe dieſer Aus⸗ ſtellung in München geben die Tageszeitungen in Bildern und Artikeln reichlichen Aufſchluß. Jedenfalls bietet dieſe Veranſtaltung ein Erlebnis von größter Bedeutung. Volksgenoſſe! Deine Urlaubsreiſe mit KdF! Urlaubs⸗ reiſen finden noch in großer Auswahl nach den ſchönſten deutſchen Gebieten ſtott. Frühzeitige Anmeldung ſichert die Teilnahme. Außer den ausgeſprochenen Urlaubsreiſen wird noch auf folgende Fahrten beſonders hingewieſen: Nach Düſſeldorf vom 8. bis 12. Juli zur Ausſtellung „Schaffendes Volk“. Fahrpreis 11/ leinſchl. Uebernach⸗ tung mit Frühſtück 23,80). Nach Hamburg mit Hafen⸗ und Stadtrundfahrt vom 19. bis 20. Juli. Fahrpreis 17/(mit Uebernachtung und Frühſtück 35,50). Nach München, vom 16. bis 30. Juli,.—/(mit Ueber⸗ nachtung und Frühſtück 23.—). Nach Berlin zur Rundfunkausſtellung vom 30. Juli bis 7. Auguſt. Fahrpreis 17/(mit Uebernachtung und Früh⸗ ſtück 35,50). Norwegenfahrten. Außer zu der heute bekanntgegebenen Fahrt können Anmeldungen nur noch für die September⸗ fahrt vom 7. bis 14. September angenommen werden. Ge⸗ ſamtkoſten 62,50 l. Fahrt nach Traunſtein und Umgebung vom 17. bis 24. Juli. Für dieſe Fahrt ſtehen noch einige Karten zur Ver⸗ fügung zum Preiſe von 34.20. Anmeldungen nur bei Ge⸗ 1, Haus der deutſchen Arbeit, P 4,—5, Zim⸗ mer 11. Nach Oberbayern vom 10. bis 24. Juli. 44,00„. Anmeldungen ſofort. Abteilung Kaſſe. Folgende Urlaubsfahrten ſind in dem nachſtehend genau bezeichneten Zeitabſchnitt bei unſeren Zahlſtellen zu bezahlen. Der letzte Termin iſt un⸗ bedingt einzuhalten, andernfalls werden die Anmeldungen geſtrichen. Uß 56a Ham⸗ burg, Koſten 93,50 /, vom 1. 7. bis 6..; Sc 56 Norwegen, Koſten 62,50, vom 1. 7. bis 6..; Uc 22 Oſtſee, Koſten 64/50 /, vom 6. 7. bis 10..; Uc Dẽa Berlin, Koſten nur Bahn 17/(Uebernachten mit Frühſtück 46,80), vom 6. 7. bis 10..; U§ 23 Thüringen, Koſten 48 /, vom 6. 7. bis 10..; UF 24 Saar⸗Obermoſel, Koſten 22 /, vom 6. 7. bis 10..; U§ 25 Oberbayern, Koſten 34,20 /, vom 6. 7. bis 10..; U 65 Allgäu, Koſten 34,20 /, vom 6. 7. bis 10..; U§ 26 München, Koſten 23 /, vom 10. 7. bis 20..; UF 27 Fichtelgebivge, Koſten 31,90 /, vom 10. 7. bis 20..; Uc 28 Bodenſee, Koſten 21,50 /, vom 10. 7. bis 20. 7. 1937. 5 Geſamtkoſten ——— KSLSIAL- Dienstag, 6. Juli Nationaltheater:„Pygmalion“, Komödie von B. Shaw, Miete C, 20 Uhr. Roſengarten: Operette von C. Millöcker, 2 2 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Weinſtraße. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Morgen 8 Uhr Speyer Flugplatz: 10 bis 19 Uhr Rundflüge über Mannheim. 20.90 Uhr Geſamtgaſtſpiel der Kleinkunſtöühne Libelle: Berliner„Schaubude“. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Waldparkreſtaurant. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöifnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt.“ Handzeichnungen von J. A. Biſſinger. Muſeum für Naturkunde im Schloß: Geöffnet von 11 bis 13 und 14 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Das Raubwild unſerer deutſchen Heimat. Theatermuſeum, B 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Gehffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein. L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr, Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffne: von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der ske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 10 Ubr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, l. 2, 9: Geöfinet von 10 bis 13 und non 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 10 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Annemarie“.— Alhambra:„Ein Hochzeits⸗ troum“.— Palaſt und Gloria:„Seine Sekretärin“.— Capitol:„Die Tochter 92— Scala:„Gleis⸗ reieck“. Alle Anskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 943 21. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 6. Juli. Das über dem Feſtland zum Aufbau gekommene Mittelhoch beginnt ſich ſtark zu verflachen. Daher wird die neuerliche ſtarke Wärmezunahme in Verbindung mit Zufuhr feuchtwarmer Meeresluft zunächſt das Auftreten ge⸗ wittriger Störungen begünſtigen. Eine nach⸗ haltige und durchgreifende Verſchlechterung iſt jedoch nicht zu erwarten. Vorausſage für Mittwoch, 7. Juli Wolkig bis heiter, ſowie warm und recht ſchwül, Neigung zu gewittrigen Störungen, veränder⸗ liche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 5. Juli 240 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 6. Juli + 17,6 Grad; heute früh 78 Uhr + 20,1 Grad.— In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr —— Grad Waſſer⸗ und 421 Grad Luftwärme ge⸗ meſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗ Wegel].].] 4. 5. 6.[Rbein⸗Pegel 3. 4..6. Rheinſelden 9,468.358.273,243.22 Faub 31931731/285 * 300 270 8 23 32 Köln.292294/292,2.80 Ulasag:.88549.2,-Peae Mannhein 4,64 3,68 4,50.30 4,22 Mannheim 4,51/4,30 425 4 U ſchraurter friedigung haben. ſellſchaft ſeit 3. Juti 1937 mit Hans K1. 4 Breite Straze Rüolk pfeikker ſtachlacversteigerung Aus dem Nachlaß der 7 Magd. Kirſchenmann Witwe geb. Niedermeier u. A. verſteigere ich öffentlich gegen bar Donnerstag, 8. Juli 1937, Bilanz per 31. Dezember 1936 Aktiva I. Anlagevermögen: 3 1. Grundſtücke ohne Berückſicht. von Baulichkeiten a) Geſchäfts⸗, Wohn⸗ und ſonſtige Günd cke x 181281.44 Abgang in 1936. e 131 211.44 — Abſchreibunung 131 210.44 b) Fabrikgrundſtücke — Abſchreibung 2. Gebäude: a) Geſchäfts⸗ und Wohngebäude b) Fabrikgebäude Zugang in 19900. . 2603 000.— 103 000.— 1900 906.— —82.266.—1 783 500)51 Abgang in 19300 23²7 958 5¹ — Abſchreibunnnn 7²⁰958.51 3. Kurzlebige Maſchinen und maſchi⸗ vorm. ab 410 Uhr und nachm. ab 2 Uhr im Lokal U 5, 18 verſchied. gute Betten mit Roßhaarmatratzen u. Federbett, weiße und pol. Schränke, Spiegel⸗ ſchrank, Nachttiſche, Ausziehtiſch, ovale u. lange Tiſche, Stühle, Polſterſeſſel, Rohrbank u. Rohr⸗ ſeſſel, Büfett, Kredenz, Lederſtühle, rot. Plüſch⸗ ſofa u. 2 Seſſel, Chaiſelongne mit Decke, Näh⸗ tiſch, eine Mandoline, Nadio⸗Volksempfänger, Regulator, Kommode, Vertiko, Bücherſchrank, Sofa, Blumenkrippe, Nähmaſchine, elektr. 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P F 53 an die Juli 1994 über die Umwandlung Geſch.—0⁵⁵ von Kapitalgeſellſchalten in derſſſooneſanz Poſſerſes Weiſe uuigewandert worden, baß iyr geſamtes Bermogen unter Aus⸗ Schlat⸗ ſchluß der LViquldation ubertragen wurobe auf die zwiſchen den Geſeln⸗ ſchaftern neuerrichtete Kommandit⸗ 200 em, modern geſellſchaft unter derFirma Kohlen⸗ krisſerkommede, Born, Kommanditgeſellſchaft mitſvornehme Farbe Sitz in weannheim. Als nicht ein⸗ sehr preiswert getragen wird veroffentlicht: Gläu⸗ een, 8881 bigern der Geſellſchaft, welche ſich ugeden. ———— Monaten ſeit dieſer Möbelhaus etanntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, aun, Klekanal ſoweit ſie nicht ein Recht auf Be⸗ 1 12 18 Kohlen⸗Born, KommaubitgeſelF ſchaft, Mannheim. Kommanditge⸗ Gebr. Küche 20. zu verkauf, Brück, Tatter⸗ umſtändehalber 205 Diplom 1 Mann⸗ heim, als perſönlich haftendem Ge⸗ ſellſchafter und einem Kommandi⸗ 29. tiſten. SS J. 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Beteiligungen einſchließl. der zur Be⸗ teiligung beſtimmten Wertpapiere 5 005.— Zugang in 666.. 1000.— 6 005.— Abgang in 190838..— — Abſchreibung III. Umlaufvermögen: Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe. Halbfertige Erzeugniſſe . Fertige Erzeugniſſe, Waren . Unterwegs befindliche Waren Wertpapierer 93 S . Anzahlungen an Lieferanten . Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Seiſtungg 9. Forderungen an abhängige Geſellſchaften und . 3824 481.10 . 3872 573.62 . 3 863 702.28 —471 205.— S 90 r- Konzerngeſellſchaften 4 10. Wechſel SPPGPPPP J7JCJ0000PTT0TTTPTTT0TT0T0TdTPT0TPT0T''TTT. 12. Kaſſenbeſtand einſchließl. Guthaben bei Noten⸗ banken und Poſtſcheckauthaben 19. Andere Bankguthabern IV. Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen HEINR ER ANZanensr, ESAEIISeRAFIT 1600 600. .— .— 1* 12031962.— 83 849. 452 578.— 170 557. 3266 016.17 22 285 45 1460 738 47 58 472 87 106 191.46 1075 013.70 129 883.2 Passiva I. Grundkapitall II. Geſetzlicher Reſervefonds. III. Reſerveſonds II 3 IV. ckſtellungen V. Wertberichtignngen VI. Deleredererücklage 83 —— * * —* S8 E 8 282 1. Teilſchuldverſchreibungen e SiSl (darch Grundſchuld geſichert . Guthaben der Heinrich⸗und⸗Julia⸗ 83 Lanz⸗Stiftunug 2 064 126.80 abzüglich in feſtverzinslichen Wertpapieren angelegt 601 276.40 . Anzahlungen von Kunden „Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen 2 914 198.50 . Verbindlichkeiten für unterwegs befindliche Waren— 1285. 6. Sonſtige Verbindlichkeiten 7. Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen Ge⸗ ſellſchaften und Konzerngeſellſchaften 8. Verbindlichkeiten gegenüber Banken VIII. Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen Gewinn: Vortrag aus 19353. 252405.31 Gewinn aus 19360 707 061.88 — —* 2² 957— RM. 7000 000— 700 000.— 700 000.— 4770 702.98 1255 520.— 800 000.— 45 1545% aJen 83 1372 85040 570 402 844 3 385 403.50 906 120 47 ieee Mannheim, den 11. Juni 1037. Heinrich Lanz Aktiengeſellſchaft Der Vorſtand. Prüfung auf Grund der Büche wie —— bericht den geſetzlichen ſchriften. Mannheim, im Juni 1937. Golddiskontbank, Berlin, zuzuführen. Gewinnanteilſchein Nr. 5 mit abzüglich 10) Kapitalertragſteuer. Mannheim, den 29. Juni 1937. N dem abſchließenden Ergebnis unſerer pflichtgemäßen 10 9 25* 225 Schriften der Geſellſchaft ſo⸗ der vom Vorſtand erteilten Aufklärungen und Nachweiſe ent⸗ ſprechen die der Jahresabſchluß und der Geſchäfts⸗ or Rheiniſche Treuhand⸗Geſellſchaft Arkiengeſellſchaſt Michalowsky, ppa. Blum, Wirtſchaftsprüfer. Wirtſchaftsprüfer. dentlichen Generalverſammlung vom 29. Juni 1937 beſchloſſen,— das Grundkapital eine Dividende von 877 zu verteilen und 290 Dividende dem Anleiheſtock bei der Deutſchen Die Auszahlung der Dividende auf die Aktien erlolg . R..— Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaſt Filiale M : Deut ank un conto⸗Geſe e Mann⸗ — Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Berlin. Heinrich Lanz Aktiengeſellſchaft e E Gewinn- und Verlust-Rechnung per 31. Dezember 1936 Soll RM. Shne uund Sehstn 15 789 588 51 8— 1 44 eſetzliche 4 e 1151383. Freiwilliggnne 144423320 Abſchreibungen auf Anlagen 2653 Andere Abſchreibunge 34 603.2 Rückſtellungen für Wertberichtigungen 61318.— Zinſen, ſoweit ſie die Ertragszinſen überſteigen: SSbnrrn 390 503.94 Diskontſpeſen 25202.92 415 706.8 Beſitzſteuern S3 2 831 803.19 Anbede Stenerngnn— 90.0929.4⁰ 3201 842.5 Aut dbrng aum Reſesveſonds 400 000.— lle übrigen Aufwendungen mit Ausnahme der Auf⸗ wendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe.. 3277 193. Gewinn: Vortrag aus 1935.. 252405.81 Gewinn aus 1936. 707 061.88 959 467.1 29 388 443.4 Haben RM. —.—— 8 5 252 405.31 eſamtertrag na zug der Aufwendungen für Roh⸗ Hilfs⸗ und Betriebsſtoffm 28901 435. Erträge aus Beteiligungen und Wertpapieren 4 893.5 Lizenzen und Mieteinnahmen 66 345 Außerordentliche Erträge 163 364.271 29 888 443 4 RM. 72.— 5072 —————— ——— — ——— 10. Seite/ Nummer 303 ⸗Ausgabe Dienstag, 6. Juli 1937 — P 7, 23 Telefon Nr. 25902 500 455 .55.55 Letzte Tagel Ida Wüst- Theo Lingen Eln Hochzeitstraum Det pockende Ufa-Film: Gleisdreleck Sustav Fröhlich, Reli Finkenzeller Telefon Nt. 260 40 .00.25.50 ASEHEUTE! Wir zeigen einen grundſätzlich neuen weg! besunder essen- Billiger wictschaften gesunde Kindter. Nne ertelustrage 36 eeeeee Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag Nur im die Hausfrau ihn wünscht. Pittwoch letater Tagl Or. Arnoid Fancks 2880 großer japanischer Film Die Tochler Ler Samurel ArHamsRa[ SCALA“——————— „ National⸗Theaitor Manme Aus ſührung Dienstag, 6 15 19700 und Vorstellung Nr. 372 Miete CNr. 28 1 Leistung II. Sondermiete CNr. 14 wie Pygmalion Komäödie in fünf Akten von Bernard Shaw Anf. 20 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Die Erunblate für 2 Reues Theater Rosengarten zufriedene Männer.TEEHAU fröhliche Hausfrauen Kanenn 2 Gasparone mit dem bahnbrechenden Fortſchritt. wie der neue Weg mit Recht von begeiſterten Hausfrauen genannt wird. 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Iull 1937 Uhr—4 desellschaſtaan- 1 2 Eri ier suen 75 dalgen wür Jönen prokiiſch bölr 65 Ein entzückendes lustspiel in deutscher Sprache Se0 6 8 der menes 2— 55 82 W werden gver- die innige Geschichte zweier junger Nenschen, die 0 2 K i1 E 5 S V On OF E 2 2— 80 nauft u. verſiehen 83 Sich liebten und sich in den heiteren Sonneniogen 3 2 3 Hieiter und beschwingt · doch voll menschlicher Hintergründe · Medizinal Verband ſhret Jugend alſes Schenkten! 8— —4.2 Zur Küche Sie werden über das Gezeigte u. Gehörte ſtaunen. Leckere Koſtproben gelangen zur Vertetlung. Belnchen Sie bitte die erſten Veranſtaltungen, mit Ihrem Gatten der Zukunft. „Deutsche Allge Ciark Gable, diesmal bezaubernd von elner neuen Selte als lebens- froher, verliebter jung. Ehemann, von elner fast grazilen Springlebendigkeit meine Zeltung“ Da. die letzten meiſſens berfällt Bud. 607 Lesukra-— 3 8 Leit 1 Küchenkultur Eintritt frei!. kiseher Interessentes Vorprogremm/ qugendliche nicht zugelessen! 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