6 7 8 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimec Seituuig Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pi. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe N 6 Dienstag, 6. Juli 1937 148. Jahrgang— Nr. 304 —— Miß Earhart lebt- aber in höchſter Seenot Gelingt die Reitung noch? Raketenzeichen von Miß Earhart?— Auch FJapan beieiligt ſich an der Suche (Funkmeldung der NM3.) E Honolulu, 6. Juli. Nach Mitteilung der Marinefunkſtation hat das Küſtenwachſchiff„Itasca“ auf der Suche nach der ſeit drei Tagen vermißten Fliegerin Amelia ECarhart mit ihrem Begleiter etwa 280 Meilen nördlich zur Howland⸗Inſel Raketenſignale geſichtet. Es wird angenommen, daß die Signale von der Verſchollenen ausgingen. Das Wachſchiff hat Kurs auf den mut⸗ maßlichen Aufenthaltsort der Signaliſierenden ge⸗ nommen. Das japaniſche Flugzeugmutterſchiff„Kamoi“ iſt sur Suche der vermißten Fliegerin ausgelaufen. Ihr letzter Funkſpruch — Honolulu, 6. Juli.(U..) Der amerikaniſche Küſtenwachkutter hat folgen⸗ den verſtümmelten Funkſpruch von der Earhartſchen Maſchine aufgefangen:„281 nördlich Howland, Ruf⸗ zeichen KHAOQ, nördlich von..., Können uns nicht viel länger über Waſſer halten, wir ſchalten ab.... In Marinekreiſen legt man dieſe anſchei⸗ nend ſtark verſtümmelte Funkmeldung dahin aus, daß die Maſchine der Fliegerin auf dem hohen Meere niedergehen mußte und daß die Maſchine von den Fliegern bald aufgegeben werden muß. — Die neuen Verſuchsflüge über den Atlantik dnb. London, 6. Juli. Das amerikaniſche Flugboot„Clipper“ traf am Dienstagvormittag um 10.50 Uhr im iriſchen Atlan⸗ tik⸗Flughaſen Foynes ein. Das Flugboot, das von Rückenwind begünſtigt war, benötigte für die Ueber⸗ querung des Nordatlantik von Neufundland nach Nordirland 12 Stunden und 40 Minuten. Der iriſche Miniſterpräſident de Va⸗ lera und der Induſtrieminiſter Lemans ſowie Ver⸗ treter des britiſchen Luftminiſteriums begrüßten die Flieger. Gleichzeitig wird berichtet, daß das engliſche Flug⸗ boot„Caledonia“, das am Montagabend in oſt⸗weſt⸗ licher Richtung zur Ueberfliegung des Nordatlantik von Irland geſtartet war, am Dienstagmorgen in Botwood(Neufundland) 11.06 Uhr gelandet iſt. Die „Caledonia“ benötigte 15 Stunden und neun Mi⸗ nuten. Es handelt ſich dabei bekanntlich um gemeinſame engliſch⸗amerikaniſche Verſuchsflüge. Sie ſollen der Vorbereitung eines Transatlantik⸗Flugverkehrs die⸗ nen, wie er ſchon im vergangenen Jahre durch acht erſolgreiche Flüge der Lufthanſa erprobt wurde. Auch in dieſem Jahre wird die Lufthanſa weitere Flüge über den Nordatlantik durchführen. Das angeſteuerte Kompromiß in der Spanienkriſe: Hie Freiwilligen⸗ ⸗hie Kontrolljrage Surückziehung der Freiwilligen gegen Gewährung des Vlockaderechts? diub. Paris, 6. Juli. Der„Petit Pariſien“ ſpricht, wie mehrere andere Blätter, von einer ruhigeren Beurteilung der poli⸗ tiſchen Lage und einem Rückgang der Spanien⸗ krſſe. Die engliſche Regierung werde unter gewiſſen Bedingungen bereit ſein, der Franco⸗Regierung und den Valencia⸗Bolſchewiſten das Recht krieg⸗ führender Parteien zuzugeſtehen. Franzöſiſcher⸗ ſeits werde die Anerkennung der beiden ſpani⸗ ſchen Parteien als kriegführende Mächte eben⸗ falls denkbar ſein, wenn durch Zurückziehung der Freiwilligen jede ausländiſche Einmiſchung in Spanien abgeſtellt würde. Ein Verſprechen in dieſer Hinſicht könnte allerdings allein keines⸗ falls genügen. Die vollſtändige Zurückziehung ſämtlicher ausländiſcher Freiwilliger müſſe be⸗ ſchloſſen, durchgeführt und ſich bereits ausgewirkt haben, bevor die Zuerkennung der Rechte als kriegführende Parteien vorgenommen werden könne. Die Zurückziehung der Freiwilligen ſelbſt ſei im Rahmen einer noch ſtrengeren Ueber⸗ wachung auszuführen. Nach Anſicht des Außenpolitikers des„Echo de Paris“ ſucht der Vorſitzende oͤes Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes, Lord Plymouth, Zeit zu gewinnen, um ſpäter Verhandlungen für eine Vergleichs⸗ löſung aufnehmen zu können. Laut„Echo de Paris“ würde die Zuerkennung einer— allerdings be⸗ ſchränkten— kriegsrechtlichen Stellung ohne Blok⸗ kaderecht auf hoher See für beide ſpaniſche Parteien in Frage kommen, wenn es ſich herausſtellte, daß General Franco für die Zurückziehung der ausländi⸗ ſchen Freiwilligen ſei. Von dem grundſätzlichen Be⸗ ſchluß der Zurückziehung bis zu deſſen Durchfüh⸗ rung ſei es aber ein weiter Weg. Schon bei der grundſätzlichen Annahme würde die Nichteinmi⸗ 55 von der Seeſeite her wegfallen önnen. Engliſche Kompromißpläne dnh London, 6. Juli. Die diplomatiſchen Korreſpondenten der Londoner Morgenzeitungen ſind bezüglich der augenblicklichen Kriſe in der Nichteinmiſchungspolitik wieder etwas optimiſtiſcher. Sie betonen ausnahmslos, daß mam jetzt an einer Löſung der Kriſe arbeite. Dabei ſcheint die Frage der Zurückziehung der Freiwilligen eine große Rolle zu ſpielen. Die Korreſpondenten halten es für möglich, daß engliſcher⸗ und franzöſiſcherſeits im Falle der Zurückziehung der Freiwilligen Zu⸗ geſtändniſſe gemacht werden könnten. So meint der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“, daß eine Anregung dahin gehe, Deutſchland und Italien in der Frage der Zuerken⸗ Kreuzer„Reyulje“ geht nach Paläptina Der engliſche Schlachtkrenzer„Repulſe“ hat Malta verlaſſen, um nach Paläſtina zu fahren. Die Beſatzung des Schiffes, die ſich zum Teil auf Landurlaub befand, wurde überraſchend zurückgeruſen. Der Schlachtkreuzer wurde nach Paläſtina beordert, weil man dort' den Ausbruch ſchwerer Unruhen befürchtet. vorſchlägt. nung der Rechte von kriegführenden Mächten an die Bürgerkriegsparteien entgegenzukommen, wenn ein wirklicher Fortſchritt in der Frage der Zurück⸗ ziehung der Freiwilligen gemacht werden könnte. Die diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Expreß“ und der„Daily Mail“ meinen, daß die Lö⸗ ſung vielleicht dadurch gefunden werden könnte, daß England und Frankreich auf die Seekontrolle ver⸗ zichteten, dafür aber internationale Beobachter in ſämtliche ſpaniſchen Häfen geſandt würden. Der franzöſiſch-ſpaniſche Zwiſchenfall: „Kein Anlaß zu einem Proteſt“ Auch Paris gibt zu, daß die„Tregaſtel“ ordonungsgemäß aufgebracht wurde + Paris, 6. Juli.(u..) Zu der Anhaltung und Durchſuchung des unter franzöſiſcher Flagge fahrenden Frachtdampfers„Tre⸗ gaſtel“, der von dem nationaliſtiſchen Kreuzer„Almi⸗ rante Cervera“ inzwiſchen nach Bilbao eingebracht worden ſein ſoll, hat das Quai'Orſay eine Erklä⸗ rung abgegeben. Darin heißt es, daß eine amtliche Unterſuchung einwandfrei er⸗ geben habe, daß die Aufbringung der„Tregaſtel“ innerhalb der ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer erfolgt ſei. Frankreich habe daher keine offizielle Hand⸗ habe, um gegen die Aufbringung zu proteſtieren. Die Regierung werde ſich jedoch mit den nationali⸗ ſtiſchen Behörden in Bilbao in Verbindung ſetzen, um die Freilaſſung des Schiffes zu erreichen. Man befürchtet jedoch, daß dieſe Verhandlungen nicht ganz glatt verlaufen werden, da die Angelegen⸗ heit durch ſolgenden Umſtand kompliziert wird: An Bord der„Tregaſtel“ befindet ſich eine Ladung von Nahrungsmitteln, die die franzöſiſchen Kommuniſten den Kommuniſten von Santander geſchenkt haben. Selbſt in franzöſiſchen Kreiſen hält man es aber für nicht ganz ſicher ob, ſich an Bord nicht auch weniger harmloſe Dinge als Nahrungsmittel befinden. Die„Tregaſtel“ gehört einer erſt kürzlich ins Handelsregiſter eingetragenen Reederei, die den Namen„Compagnie France Navigation“ führt. Sie ſoll von franzöſiſchen Kommuniſten einzig zu dem Zweck ins Leben gerufen worden ſein, um Blockade⸗ brecher, meiſt ehemals ſpaniſche Schiffe, unter fran⸗ zöſiſcher Flagge fahren zu laſſen. Sobald die Schiffe von der Reederei übernommen ſind, werden ſie um⸗ getauft und erhalten franzöſiſche oder bretoniſche Namen. Die beiden franzöſiſchen Kriegsſchiffe, die ausge⸗ ſchickt worden waren, um der„Tregaſtel“ beizu⸗ ſtehen, ſind inzwiſchen unverrichteter Dinge nach St. Jean de Luz zurückgekehrt und berichten, daß ſie die „Tregaſtel“ nicht mehr geſichtet hätten. Offenbar ſei ſie bereits in einen nationaliſtiſchen Hafen eingebracht worden. Das Quai d Orſay hat erklärt, daß ein neutraler Beobachter am 3. Juli in Bordeaux ſich an Bord der „Tregaſtel“ begeben habe. Die Aeberläufer werden immer mehr — Bei den Truppen General Davolas an der Santander⸗Front, 5. Juli(U..) Die Deſertionen aus den Reihen der baskiſchen Streitkräfte haben jetzt ſolchen Umfang angenom⸗ men, daß in der roten Front große Lücken entſtan⸗ den ſind. Mit größter Haſt wurden darum am Sonn⸗ tag 12000 Mann aſturiſche Milizen von den weſt⸗ lichen Abſchnitten des nordſpaniſchen Kriegsſchauplat⸗ zes nach der Santander⸗Front geworfen. Sie ſind in 16 Bataillone zu je—800 Mann eingeteilt und ſol⸗ len mit neuen Gewehren und reichlich Munition ausgerüſtet ſein. Der Grund dafür ſind die Neuaufteilungspläne, die die britiſche Paläſtina⸗Kommiſſion (Erich Zander, Archiv,.) Salazar Portugals Miniſterpräſident Salazar, auf den ein Bombenanſchlag verübt wurde, der mißlang. Scherl⸗Archiv, Zander⸗M.) Oeſterreich begnadigt Sozialdemokraten dnb Wien, 5. Juli. Der Bundespräſident hat die Führer der Pölte⸗ ner„Revolutionären Sozialiſten“ begnadigt. In einem aufſehenerregenden Prozeß wurden im November 1935 fünf ehemalige ſozialdemokratiſche Parteifunktionäre, darunter der Landesobmann der ſozialdemokratiſchen Partei in Kärnten zu ſchweren Kerkerſtrafen verurteilt, weil ſie unter dem Namen „Revolutionäre Sozialiſten“ neue marxiſtiſche Orga⸗ niſationen aufzuziehen verſucht hatten. Der neue amerikaniſche Geſandte in Wien. Zum Nachfolger des in das Staatsſekretariat nach Wa⸗ ſhington berufenen Geſandten Meſſerſmith iſt der bisherige Geſandte der Vereinigten Staaten in Hol⸗ land, Grenville T. Emmet, beſtimmt worden, für den bei der öſterreichiſchen Regierung das Agrement machgeſucht worden iſt. Emmet war ſeit dem Jahre 1934 Vertreter Amerikas in Holland. Das neueſte Wahlergebnis aus Irland. Nach den letzten Veröffentlichungen von Wahlergebniſſen hat de Valera 62 Sitze errungen, während die geſamte Oppoſition 61 Sitze auf ſich vereinigen konnte, davon Cosgrave insgeſamt 41 Sitze. hingewieſen zu haben— er tat es ſo überſchwenglich, — rückrufen, daß die Verwendung der Hörner und Kla⸗ 2. Seite/ Nummer 304 Neue Mannheimer 3 ————————————————————— eitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 6. Juli 1937 Der Mord aus„Irrtum“ Die weitere Vernehmung im Mordprozeß Roloff dnb. Prenzlau, 6. Juli. Bei der Erörterung der Untaten des Roloff kam es im Verlauf der weiteren Verhandlungen vielſach zu dramatiſchen Zwiſchenfällen. Grauen⸗ haft ſind die Einzelheiten, die bei der Erörterung des Mordfalles Kochan zur Sprache kommen. Bei der Art der Begehung der Mordtat Lüdke lag es nahe, daß Roloff noch andere Mordtaten in ähnlicher Weiſe begangen hatte. Er gab dann auch auf eindringlichen Borhalt zu, den Wirtſchafter Kochan am 4. Dezember 1935 bei Angelenhof getötet zu haben. Er hatte auf eine Zeitungsanzeige des Kochan, der eine Stellun, ſuchte, dieſen nach Frankfurt an der Oder gelockt und ſich ihm gegenüber als„Ortsbauernführer Schröder“ ausgegeben, bei dem Kochan die Stellung erhalten ſollte. Auf dem Wege nach Brieſen erſchlug er dann den Ahnungsloſen mit einem Hammer. An Bargeld fielen ihm etwa zwölf Mark in die Hände. Die Leiche Kochans wurde an der von Roloff ſelbſt angegebenen Stelle gefunden und identifiziert. Bewegung ging durch den Zuhörerraum als Roloff mit leiſer Stimme wörtlich erklärte:„Der Mord an Kochan war ein Irrtum. Ich muß die Anzeigen verwechſelt haben.“ Dann wurde der Frauenmord aus dem Jahre 1931 in Remlin erörtert. Auch hier gab Roloff die Tat zu. Er will die bisher unbekannt gebliebene Frau erſchlagen haben, weil ſie ihm nicht zu willen war. Filmkongreß gegen Hetzfilme Sie ſollen aus der Filmproduktion aller Länder ausgeſchaltet werden dnb. Paris, 6. Juli. In ſeiner Eigenſchaft als Präſident der Inter⸗ nationalen Filmkammer empfing Staatsminiſter a D. Profeſſor Lehn ich am Montagnachmittag 60 Preſſevertreter, die zum Kongreß der Internatio⸗ nalen Filmkammer und zu dem gleichzeitig tagenden Fipredci⸗Kongreß ſich eingefunden hatten. Neben den deutſchen und franzöſiſchen Journaliſten waren Preſſevertreter aus Italien, Belgien, Holland, Luxemburg, Oeſterreich und Amerika anweſend. Profeſſor Dr. Lehnich wies auf die verſchiedenen gemeinſamen Veranſtaltungen hin, die den Inter⸗ nationalen Filmkongreß und den Finpredei zur Arbeit an den Aufgaben des Films vereinen und be⸗ tonte, daß gerade darin wieder die enge Kame⸗ radſchaft zwiſchen Film und Preſſe zu ſehen ſei, die in Paris eine günſtige Atmoſphäre ge⸗ funden habe. Dieſer Geiſt verantwortungsvoller Zu⸗ ſammenarbeit habe ſich auch in den Kommiſſions⸗ ſitzungen bekundet. Es ſei bezeichnend, daß der Auf⸗ takt zu den Arbeitsſitzungen Einſtimmigkeit in allen Beſchlüſſen zeitigte. Verſchiedentlich ſei die Meinung aufgetaucht, daß die Internationale Filmkammer eine ausſchließlich europäiſche Filmorganiſation ſei. Nicht wäre falſcher als das.„Wir richten unſeren Appell zur gemeinſamen Erörterung und Löſung der Probleme des Films an alle, die noch außen ſtehen, Die Zigeuner wählen ihren König: „Es lebe Fanuſch IIl.!“ Mit allem Pomp, wie es ſich gehört ⸗ 30000 Warſchauer und das diploma⸗ tiſche Korys als Zeugen dieſer ſeliſamen Krönungsfeier — Warſchau, 6. Juli.(U..) Vor 30000 im Warſchauer Militärſtadion ver⸗ ſammelten Zuſchauern vollzogen am Sonntagabend die 30„Senatoren“ der Zigeuner aus allen Ländern die Wahl ihres neuen Königs Januſch 1I. Ja⸗ nuſch erhielt von den insgeſamt vier Mitgliedern der „königlichen“ Familie Kwiek, den ausſchließlichen Thronanwärtern, den einmütigen Zuſpruch der Zi⸗ geunerſenatoren, die inmitten des abendlichen Sta⸗ dions unter blendendem Scheinwerferlicht ihre feier⸗ liche Wahlſitzung abhielten. Selbſt das Warſchauer diplomatiſche Corps war vollzählig erſchie⸗ nen, um der Wahl und der anſchließenden Krönung beizuwohnen. Die Zeremonie der nach großen Mu⸗ ſtern aufgezogenen„Inthroniſation“ vollzog der Biſchof der Warſchauer griechiſch⸗orthodoxen Kirche, Theodorowitſch. Dieſer ſetzte Januſch die vergoldete Silberkrone auf das geſalbte Haupt, legte ihm den purpurnen Krönungsmantel um die Schultern und händigte ihm die Throninſignien aus, die ebenſo wie der Mantel und die Krone mit der bourboni⸗ ſchen Lilie geſchmückt ſind. Der neue Zigeuner⸗ könig gelobte mit einem Eid, dem polniſchen Staat die Treue zu halten. Nachdem der Biſchof eine Pre⸗ digt gehalten hatte, wandte ſich Januſch in der Zi⸗ geunerſprache mit einer erſten„Thronrede“ an die 2000 erſchienenen Untertanen. Die 30 Senatoren antworteten mit einer Huldigung, worauf ſich der gehrönte Zigeunerkönig unter dem Beifall der Drei⸗ ßigtauſend in feierlichem Zug rund um das Stadion bewegte. Zu Ehren des Königs gingen 21 Böller⸗ ſchüſſe los. 200 Zigeuner begannen dann mit feuri⸗ gen Liedern ein großes Schaukonzert. Von dem Czardas angefeuert, begann der König zu tanzen. Ein prächtiges Feuerwerk beendete um Mitternacht die Krönungsfeierlichkeiten Januſch III., des„Zi⸗ geunerkönigs der Welt.“ Der„erhabene Thron“ iſt vor drei Monaten frei geworden, als der vorige König Mathias Kwiek in den Straßen Brawls, eines polniſchen Dorfes töd⸗ lichen Dolchſtichen zum Opfer fiel. Urſprünglich hatten ſich fünf Thronbewerber auf den Weg zur„Krönungsſtadt“ Warſchau begeben. Aber unglücklicherweiſe traf einen der hoffnungsvol⸗ len Kandidaten das traurige Los des Königs Mathias. Als ſich dieſer, der ſtämmige Michael Kwiek, aufmachte, um ſich von dem polniſchen Dorf Wolbrom nach Warſchau zu begeben, begleitet von ſeinem Gefolge, wurde er von gegneriſchen Partei⸗ gängern überfallen und ebenfalls erſtochen. Die Zigeuner hatten dem Warſchauer Diplomati⸗ ſchen Korps großartig aufgemachte Einladungskarten, in franzöſiſcher Sprache, geziert mit Krone, Wappen und bourboniſcher Lilie überſandt, denen Freikarten für das Armee⸗Stadion beigelegt waren. Im übri⸗ gen waren die 30 000 Eintrittskarten völlig ausver⸗ kauft. Schon am Samstag wurden die Eintritts⸗ karten im wilden Handel gewaltig überzahlt. und es ſoll nicht im geringſten eine Front gegen den amerikaniſchen Film aufgerichtet werden.“ Gelegentlich der Sitzung des Exekutiv⸗Ausſchuſſes der Internationalen Filmkammer wurde u. a. be⸗ ſchloſſen, den nächſten Internationalen Filmkongreß im April 1939 in Rom ſtattfinden zu laſſen. Sehr wichtig erſcheint noch der einſtimmig gefaßte Beſchluß des Exekutivkomitees der Internationalen Filmkammer, der ſich gegen die ſogenannten Hetzfilme wendet. Alle Mitgliedorganſſationen der Juternationalen Filmkammer aufgefordert worden, gegen die Vorführunß derartiger Filme in ihren Ländern bei den zuſtändigen Stellen Einſpruch zu erheben. Die Entſchließung beſagt, daß es des ganzen Verantwortungsbewußtſeins der Männer der Internationalen Filmkammer be⸗ darf, um den Einfluß dieſer Filme auszuſchalten. Mit der Entſchließung des Vollzugsausſchuſſes wird ſich die Internationale Filmkammer auch noch in ihrer Schlußſitzung am Donnerstag zu befaſſen haben. Ausländer im Arbeitsdienſt Ueber 2000 Ausländer beſuchten bereits 1937 den RAD dnb. Berlin, 6. Juli. Im erſten Halbjahr 1937 haben nicht weniger als 2200 Ausländer Gelegenheit genommen, den Reichs⸗ arbeitsdienſt, ſeine Lager und Bauſtellen, kennenzu⸗ lernen. In allen Gegenden des Reiches und ſaſt allen Gauen des Reichsarbeitsdienſtes haben Auslän⸗ der den Reicharbeitsdienſt beſucht. Beſonders ſtark waren in dieſem Halbjahr Eng⸗ land, Frankreich, Schweden, Dänemark, Japan, Süd⸗ afrika, Polen, Finnland, Italien, Oeſterreich, China, die Vereinigten Staaten von Amerika, Argentinien, Belgien, Bulgarien, Jugoſlawien, Norwegen, die Schweiz und Holland vertreten. Unter den Beſuchern befanden ſich auch 442 Aus⸗ länder, die Gelegenheit genommen haben, den Ar⸗ beitsdienſt für die weibliche Jugend zu beſichtigen. „Kind“ nicht gleich„Kind“ Die zweite Etappe nationalſozialiſtiſcher Bevölkerungspolitik duh. Berlin, 5. Juli. Der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes Dr. Groß, erklärt in einem Rückblick auf vier Jahre Ar⸗ beit für die Gedanken der neuen Familien⸗ und Be⸗ Der Wirtſchaftsunfriede ſoll Ban derlands Müöſion geitheitert? andauern? Keine Ausſicht auf Einberufung einer Weltwirtſchaftskonferenz? dnb. London, 6. Juli. Der Beſuch des belgiſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland beim Miniſterpräſidenten Chamberlain galt nach Anſicht dͤer diplomatiſchen Korreſpondenten der Londoner Morgenzeitungen in erſter Linie dem Zweck, die engliſche Regierung über die bisherigen Ermittlungen zu unterrichten, die van Zeeland über die Möglichkeit eines Abbaues der internationalen Handelshemmniſſe angeſtellt hat. Dabei geben jedoch eine Reihe von Blättern, ſo die„Times“ und der „Daily Herald“ der Wahrſcheinlichkeit Raum, daß auch die augenblicklichen europäiſchen Schwierigkei⸗ ten erörtert worden ſeien. Nach dem diplomatiſchen Korreſpondenten der „Morning Poſt“ ſind die Ergebniſſe van Zeelands bis heute nicht ſehr ermutigend. Rooſevelt habe offen⸗ ſichtlich den Gedanken einer Wirtſchaftskonferenz abgewieſen. Da aber der Hauptzweck von van Zeelands Miſſion in Amerika geweſen ſei, ſeſt⸗ zuſtellen, ob irgendeine Möglichkeit zur Einberu⸗ fung einer ſolchen Konferenz vorliege, könne man ſeine Miſſion vielleicht damit als geſcheitert anſehen. In dieſem Falle würde jede Regierung, nach dem Bevicht des belgiſchen Premierminiſters, für ſich zu entſcheiden haben, welche Schritte auf dem Wege zwei⸗ oder mehrſeitiger Abkommen getan werden könnten, um die Handelsſchranken herabzuſetzen. In einer redaktionellen Stellungnahme unter⸗ ſtreicht der„Daily Herald“, daß die Aufgabe, die man van Zeeland geſtellt habe, als beendet angeſehen werden könne. Jetzt blicke die Welt auf Englanoͤ, daß es die weitere Führung übernehme. 1 völkerungspolitik in„Ziel und Weg“, daß der erſte Gegner aller Bevölkerungs⸗ und Familienpolitik heute weitgehend aus dem Felde geſchlagen ſei, der Typus des ewigen Junggeſellen. Aber auch die jetzt beginnende zweite Etappe werde Schwie⸗ rigkeiten und Auseinanderſetzungen genug bringen. Der Nationalſozialismus könne keine Zweifel dar⸗ über laſſen, daß ſeine Bevölkerungspolitik niemals auf der Grundlage demokratiſcher Gleichmacherei, ſondern ſelbſtverſtändlich auf der Baſis raſſiſcher und erbbiologiſcher Wertung aufgebaut werden müſſe. Er könne ſich genau ſo wenig mit der Frage „Kind gleich Kind“ abfinden, wie er das mit der jüdiſch⸗marxiſtiſchen Theſe„Menſch gleich Menſch“ getan habe. Wenn Volk und Staat dereinſt größte finanzielle Mittel für den Aufbau kommen⸗ der Generationen zur Verfügung ſtellen würden, dann ſei eine Verteilung und Steuerung dieſer Mit⸗ tel in dem Sinne nötig, daß ſie nicht zur Züchtung untauglichen und nicht zur ſkrupelloſen Vermehrung unterdurchſchnittlichen, ſondern ganz bewußt zur Förderung gerade des beſten und tauglichſten Lebens in unſerem Volke eingeſetzt werden. ——— Luſtſperrgebiet über München für die Zeit vom 16. bis 18. Juli. Der Luftraum über der Stadt München und der weiteren Umgebung, gekennzeichnet durch die Verbindungslinie Friedberg bei Augsburg — Weilheim— Bad Tölz— Waſſerburg— Moos⸗ burg— Freiſing— Allershauſen—Pfaffenhofen, wird für die Dauer des Tages der Deutſchen Kunſt in München vom 16. Juli ab 6 Uhr bis 18. Juli, 24 Uhr, als Luftſperrgebiet für alle Luftfahrzeuge erkläri. „Triumph des Willens“⸗Aufführung in Paris. Am Samstagnachmittag fand im Kino des Deutſchen Hauſes auf der Pariſer Weltausſtellung die erſte Aufführung des Films„Triumph des Willens“ ſtatt. Leni Riefenſtahl war bei der Aufführung ihres Filmes zugegen. Der amerikaniſche Pavillon in Paris eingeweiht. Der amerikaniſche Pavillon auf der Pariſer Welt⸗ ausſtellung wurde am Sonntag eingeweiht. Die Feier ſtand ganz im Zeichen des amerikaniſchen Un⸗ abhängigkeitstages. Die öffentlichen Gebäude in Paris waren in den Farben Frankreichs und der Vereinigten Staaten beflaggt. Wieder ſchwere Anwetter über Franken dnb. Nürnberg, 6. Juli. Am Montagvormittag wurde der weſtliche Teil von Franken von ſchweren Gewittern heimgeſucht. Das Unwetter war von Wolkenbrüchen und Hagel⸗ ſchlägen begleitet. In Vach bei Fürth ſchlug der Blitz ein, wodurch der Dachſtuhl einer Scheune ver⸗ Unwetters auch die Stadt Zirndorf zu leiden. Beſonders heftig entlud ſich das Unwetter wieder über dem Frankenwald. Die Orte Fiſchbach, Unter⸗ rodach und Zeyern wurden mit Hagelkörnern wurden niedergewälzt, Kartoffelſelder aufgeſchwemmt, ſammengeſchlagen. Blitzſchläge zündeten in Grünlinden und in Fiſchbach. Zwei mit großen Mengen von Heu und Stroh, Haus⸗ rat und landwirtſchaftlichen Maſchinen gefüllte Scheunen brannten nieder. Auch über Kulmbach eut⸗ lud ſich das Unwetter. Die Keller vieler Häuſer wurden unter Waſſer geſetzt. dnb. Schaughai, 6. Juli. Aus Chungking(Provinz Szechuan) kommen Alarmmeldungen über eine drohende Hochwaſſer⸗ kataſtrophe. Der Nangtſe iſt im Laufe der letzten drei Tage um 20 Meter angeſtiegen. Nachrichten über rieſige Ueberſchwemmungen treffen auch aus der Provinz Kiangſi ein. Der Kan⸗ und der Fu⸗Fluß ſind bereits über die Ufer getreten. Im Norbweſten der Provinz ſtehen ſchon 1500 Quadratkilometer Land unter Waſſer. Von dieſem Ueberſchwemmungs⸗ wohner betroffen. Eine Stamitz-Jeier des Müllerſchen Kammerorcheſters Angeſichts der überragenden Bedeutung, die Jo⸗ hann Stamitz, der Begründer der„Mannheimer Schule“, eingenommen hat, erſcheint die Frage am Platze, warum ſich von ſeinen Kompoſitionen ſo wenig in die Gegenwart herübergerettet hat. Selbſt Riemann, der das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen kann, auf die Bedeutung des Symphonikers Haß bald darauf ein Rückſchlag erfolgte und es um Stamitz ein wenig ſtille ward, hat aus der Fülle ſeiner Hinterlaſſenſchaft, die ſogar in Paris und Brüſſel namhaft zu machen war, nur einen geringen Bruchteil in Neuausgaben zugänglich gemacht. Je mehr wir von der Muſik von Stamitz hören— und im geſtrigen Konzertabend des Müllerſchen Kammerorcheſters in Feudenheim war ausreichend Gelegenheit geboten— um ſo mehr kommt uns zu Bewußtſein, daß er auf ſeine Zeitgenoſſen und Nach⸗ folger vor allemanregend gewirkt hat. Was in ſeiner Kompoſitionsweiſe neu erſchien, gewiſſe Seuf⸗ zermanieren, und was die Hörer in ſeiner Direktion entzückte, das ausgedehnte crescendo, iſt ſo gierig aufgegriffen worden, ja ſo ſehr Gemeingut gewor⸗ den, daß es uns kaum mehr zum Bewußtſein kommt. Um die Bedeutung von Stamitz zu würdigen, müſſen wir uns die Wiedergabe der Muſik vor ſeiner Zeit vorſtellen, die großenteils auf die Affekt⸗Dynamik angewieſen war. Seine Muſik enthält bereits alle jene Elemente, auf denen Haydn und Mozart ſo erfolgreich weiter⸗ bauten. Ja Riemann ging ſoweit, ſogar bei Beet⸗ hoven gewiſſe Einflüſſe der Mannheimer Schule feſt⸗ ſtellen zu wollen. Man muß ſich ins Gedächtnis zu⸗ rinetten für die Zeitgenoſſen etwas ganz Neues war. Wie die Muſiker damals aufgehorcht haben mochten, als mitten im Streicherklang die Farben der Holz⸗ bläſer aufzuckten, das konnte man bei der Sinkonia a 8 ſeines Sohnes Karl ermeſſen. Neben dem(für damalige Begriffe) veich beſetzten Orcheſter der Sin⸗ fonie ſchrieb der ältere Stamitz auch Orcheſter⸗Trios mit etwas leichterer Stimmführung. Die geſunde Muſik, die in den vielfältigen For⸗ men vorliegt und aus der im geſtrigen Abend eine anregende Auswahl geboten wurde, brachte Muſik⸗ direktor Richard Müller mit ſeinem Kammer⸗ orcheſter in liebevoller Weiſe zum Erklingen. Für die erſichtlich liebevoll vorbereiteten Darbietungen erntete Müller mit Recht warmen Beifall. In den Geſangseinlagen— Lieder von Mozart, Beethoyen und Schubert— bewährte Charlotte Dörfler erneut ihre muſikaliſche Sicherheit und gute ſtimmliche Schulung. c. Vorführung der neuen deutſchen Tanzkunſt in Paris Im Rahmen eines Gala⸗Tanzabends im Grand Palais in Paris führte die Tanz⸗ gruppe Günther⸗München das neue deutſche Kunſt⸗ tanzen vor einer feſtlichen internationalen Geſellſchaft von vielen tauſend Zuſchauern vor. Im erſten Tanz trat Maja Lex mit vier Tänzerinnen in einem Trommeltanz auf, dann zeigte ſie ſich mit ſechs Tän⸗ zerinnen in der Verkörperung eines„nächtlichen Gedankenzuges“ mit monoton⸗zauberiſch⸗melo⸗ diſcher Begleitung, und zum Schluß führte die Gruppe ein„Lied an den Tanz“ auf. Die Tänzerinnen ſpiel⸗ ten die begleitenden Muſikinſtrumente ſelber. Die künſtleriſche Leiſtung der Deutſchen, die in Tanz und Muſik gemeinſamen Entwurf bot, fand größten Bei⸗ fall. Die Einfachheit der Form und die leichtfaß⸗ liche Melodik kamen vielleicht dadurch beſonders zur Wirkung, daß die Tänze umrahmt wacen von den Darbietungen des Balletts der Pariſer Oper, des Balletts von Monte Carlo und von 48 amerikaniſchen Rocketts⸗Girls. e Nationaltheater. Heute Dienstag„Pygma⸗ lion“ von Bernard Shaw. Inſzenierung: Ebbs. Beginn: 20 Uhr.— Morgen Mittwoch„Triſtan und Iſoldel, unter der muſikaliſchen Leitung von Elmendorff und in der Inſzenierung von Brandenburg. Die Iſolde ſingt Paula Buchner. Es iſt das letzte Auftreten der Künſtlerin vor ihrem Weggang an die Staatsoper Stuttgart.— In Axel Jvers' Luſtſpiel„Spiel an Bord“, das am Donnerstag, dem 8. Juli, in der Inſzenierung von Becker zur Erſtaufführung kommt, ſind beſchäftigt: Die Damen Decarli, Sharland und Stieler und die Herren Birkemeyer, Bleckmann, Handſchumacher, Friedrich Hölzlin, Krauſe, Langheinz, Marx und Renkert. Paul Ernſt:„Der ſchmale Weg zum Glück.“ Roman. Mit einem Nachwort von Paul Ernſt. In Leinen gebunden 6,80„. In der Ausſtat⸗ tung der Geſamtausgabe 8,50 /. Verlag Albert Langen/ Georg Müller, München. Es iſt erſtaunlich, welche unverminderte Lebens⸗ kraft und Lebensnähe dieſer erſte Roman des gro⸗ ßen deutſchen Dichters auch heute, ein Menſchenalter nach ſeinem Erſcheinen noch hat. Die Urſache im Geiſtigen deckt Paul Ernſt ſelbſt in ſeinem Nachwort auf, wo er ſagt:„Der Plan zu meinem Bau war aus meinem Geſamterleben gekommen: ich erlebte den Zuſammenbruch der bürgerlichen Welt und die Sehn⸗ ſucht, zu einer neuen Lebensform der Menſchheit zu gelangen, in welcher ich ſelber eine ſolche Stelle fand, daß ich mein Leben vor Gott rechtfertigen konnte.“ Es ſchlägt ſich eine Brücke aus dieſer Welt zu der Welt des deutſchen Umbruchs ſeit 1993. Die Urſachen im Künſtleriſchen liegen in der Natürlichkeit der Ge⸗ ſtaltung, der Klarheit des Aufbaues und der. Um⸗ viſſe der Perſonen, der ſcharfen Gegenſätzlichkeit zwi⸗ ſchen Natur und Großſtadt, in der Kraft und Zart⸗ heit des ſprachlichen Ausdrucks und in der Blut⸗ wärme aus eigenem Erlebnis, der dieſen pracht⸗ vollen und echt deutſchen Entwicklungsroman ſpeiſt. Aehnlich, wie es P. Ernſt um 1890 tat, ſucht der aus der Tiefe ſeiner Wälder in die Großſtadt verſchlagene Förſterſohn Hans ſeine zerwühlte Zeit zu verſtehen und die Aufgaben, die ihm geſtellt ſcheinen, zu löſen. Literatur, Politik, Handarbeit ziehen ihn an, und vor allem der Menſch, der in dieſen Bezirken werkt. Vieles erſcheint ihm morſch und brüchig, er erkennt die Notwendigkeit einer Zeitenwende, die ſich da und dort ankündigt— aber er erkennt auch: ſie kann nicht aus der Großſtadt kommen und von ihren wurzelloſen, haſtenden, zielloſen Menſchen. Sie kommt aus dem Blutſtrom jener, die der Heimat, dem Acker, dem Volkstum verhaftet ſind. So kehrt er in die Wälder des Harzes zurück, um ſelbſt als Förſter einer Aufgabe zu dienen, die einſt für ein kommendes Geſchlecht Früchte trägt. Eine tiefe Symbolik liegt darin, daß ſich dieſer Hans aus ein⸗ facher geſunder Familie mit dem letzten Sproß eines alten Adelsgeſchlechtes verbindet, um Stammvater eines neuen Geſchlechtes zu werden. Der Band ſchließt die 19bändige Geſamtausgabe von P. Ernſts bedeutſamem dichteriſchen und erkenntnistheoreti⸗ ſchen Lebenswerk, das ein ewiger Beſitz der Deut⸗ ſchen iſt. Dr. Fritz Hammes. (% Auswärtige Erfolge von Mannheimer Künſtlern. Iſolde Waſſermann und Dr. Alfred Waſſermonn hatten kürzlich großen Erfolg in einem Konzert im Kurſaal zu Bid Dürkheim, erſtere als Pianiſtin mit dem Vortrag von Werken von Chopin und Schubert, letzterer als Diri⸗ gent des Kammerchors der J Foärbeninduſtrie mit der Aufführung der beiden Zyklen„Norddeutſche Londſchafts⸗ bilder“ von Erwin Zillinger und„Lob der Arbeit“ von Walter Rein. Kurz vorher erzielte Dr. Waſſermann mit dem JG⸗ Werksorcheſter auf dem Reichs⸗Volksmuſikfeſt in Karls⸗ ruhe beim Wertungsſpiel die beſte Klaſſifikation mit der „Feſtlichen Muſik für Orcheſter“ von Ottmar Gerſter und einen außerordentlichen Erfolg beim offiziellen Begrü⸗ ßungskonzert mit der Prometheus⸗Suvertüre von Beet⸗ hoven. Die„Illuſtrirte Zeitung Leipzig“ hat ihre letzte Aus⸗ gabe dem Haus der Deutſchen Kunſt gewidmet. Seine kulturelle Bedeutung würdigt Schriftſteller A. Heil⸗ meyer in längeren, reichbebilderten Ausführungen, ſein bauliches Werden ſchildert Architekt Willy Heß, der Leiter des Baues„Haus der Deutſchen Kunſt“ in München, eben⸗ falls an Hand umfangreichen, erleſenen Bildmaterials. Dem Architekten des Führers, Profeſſor Paul Ludwig Trooſt, dem Schöpfer des Hauſes der Deutſchen Kunſt, der deſſen BVollendung leider nicht mehr erlebte, gilt ein wei⸗ terer Beitrag, in dem Dr. Hans Kiener ein lebendiges Bild des großen Künſtlers erſtehen läßt. Beſondere Er⸗ wähnung verdient die farbige Kunſtbeilase des Heftes. Sie gibt die Entwürfe Prof. G. Buchners für die Ayſchmückung Münchens während der Einweihungsſeierlichkeiten wieder, nichtet wurde. Stark hatte unter den Folgen des in Taubeneigröße überſchüttet. Kornfelder und in den Gärten wurde das Gemüſe und Obſt zus Die Straßen glichen reißenden Bächen. Zwei Wieder Hochwaſſerkataſtrophe in China unglück werden mehr als eine Million Be⸗ W — Dienstag, 6. Juli 1937 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 304 Die Stadiseiie * Mannheim, 6. Juli. Rheiniſche Abenteuer Ohne Poeſie und tieſere Bedeutung Gelegentlich kann man am Stvrandbad einen Mann ſehen, deſſen Hand blutet ganz prächtig pur⸗ purrot, in Streifen herunterlaufend auf der Innen⸗ fläche. Hat er nichts zum Verbinden da, und landet er bei der Polizei, dann weiß er gar nicht, wie er über⸗ haupt dazu kam; er ſtammelt was zurecht, beim Tau⸗ chen und ſo, plötzlich hätt' ewe die Hand geblut'. Der Mann iſt natürlich auf einem Kahn geweſen, hat ſich als Anfänger mal an einem Seil heben wol⸗ len, und bedachte nicht, daß das, wenn es nicht ganz neu iſt, tauſend kleine zackige Stahldrähtchen ſeitlich herauskommen, die einem die Finger ſchon allerhand aufreißen können. Man kann ſich aber auch als gelernter Mann und Kahnſchwimmer genug zuziehen, wenn man nur etwas Pech hat. Der Schiffsrand, an dem man ſich hochſchwingt, iſt nicht immer ſo eben, wie man's wünſchen möchte, rutſchen muß man auf jeden Fall, wenn man aus der ſtarken Strömung heraus will, ſchon iſt die Haut an allen Fingern durch. Auch die Füße kriegen mal was mit; ein Freund von mir wollte mal ganz großzügig ven einer Planke auf dem Kahn abſpringen, die war aber geſpalten, er blieb drin hängen, und drehte ſich den großen Zeh und ein paar kleinere derart in den Gelenken her⸗ um, daß der Fuß blau anlief, und er wochenlang hinken mußte. Und derjenige, der mal mit der Hoſe an einem Seil hängen blieb, daß er minutenlang unter Waſſer geoͤreht wurde,— der hat für immer genug vom Kahnbeſteigen. Verbände kann man jetzt überhaupt genug im Stranoͤbad und im Her⸗ weck ſehen, ſie haben ihre Urſache in ſolchen rheini⸗ ſchen Abenteuern, die ohne Poeſie und tiefere Bedeutung ſind, ſondern nur auf der Unruhe und Teufelei beruhen, die man leicht bekommt, wenn — zu lange in der Sonne brät und nichts zu tun at. Die warnenden Erklärungen des Rheinbauamts von voriger Woche haben da moch wemig genutzt. Nach wir vor gehts über den Rhein und auf die Kähne, es paſſiert immer was. Man muß doch was unternehmen, damit es auch was zu erzählen gibt, man will auch der Da⸗ menwelt, ſoweit ſie nicht gleich ſelber mitmacht, ein wenig imponieren. Und es paſſiert genug und wird mit ſportlicher Gelaſſenheit kommentiert. Der hat Koksbrocken, groß wie'n Kinderkopf, von einem wü⸗ tenden Schiffer nachgeſchmiſſen bekommen, jener kriegte die Schifferſpezialmiſchung von Teer, Men⸗ nig und Petroleum über Kopf und Schultern und mußte oͤrei Tage lang wie ein Polyneſier auf dem Kriegsfuß herumlaufen. Eine ganz große Geſell⸗ ſchaft verfehlte den Kahn und landete weit im Ha⸗ ſen, von wo aus ſie ſich mit Liſt und Tücke in einem Wagen wieder hinaufverfrachten ließen. Zwei gantz große„Rheinhelden“ wurden von der Polizei beobachtet, merkten, was los war, gingen auf die Pfeiler der Rheinbrücke und verübten allerhand Allotria, bis ein Kahn vorbeikam. Mit dem zogen ſie ins Ludwigshafener Strandbad, miſchten ſich unter die Menge, legten ſich als harmloſe Bräunlinge in den Sand, und die Beamten, die ihnen nachgeradelt waren, hatten das Nachſehen. Wenn die Polizei mit dem ſchnellen Boot kommt, erreicht ſie höchſtens, daß die Böſewichter ſich ins Waſſer werfen, zu erwiſchen wären ſie erſt, wenn man Spezialboote mit Netz⸗ fangvorrichtungen baute Im großen ganzen iſt es ein gefährlicher Unfug; denn wenn auch die Geübten mit einigen Flecken und Schrammen immer wieder gut nach Hauſe kommen, ſo ziehen ſie doch immer wieder An⸗ fänger mit ſich, und die werden dann halbtot mit käsweißem Geſicht an Land geſchleppt— wenn ſie nicht gar als vermißt zu melden ſind. Aber mit an⸗ gedrohten Strafen iſt da wenig zu machen. Man muß dem Abenteuerdrang der Jugend mehr Mög⸗ lichkeiten zur Betätigung geben. Wenn man ſo lange herumliegen muß wie im Strandbad und vielſach auch in den Rheinbädern, dann kommt man von ſel⸗ ber auf ͤumme Gedanken. Und darum ſollte man es überlegen, wie man am Rhein Raum für mehr Spiel und''mnaſtik ſchafft, ganz beſonders aber auch die projektierte Erweiterung am nörd⸗ lichen Teil des Strandbades ins Auge der Verwirk⸗ lichung faßt; denn die vielen Menſchen hat man wohl herausgebracht, aber damit allein iſt es nicht getan; man muß ſie auch in Bewegung halten, ſoll ihnen oͤas Baden gut bekommen. BE H Halt! Verkehrskontrolle! 25 v. H. der im Verkehr befindlichen Fahrzeuge eut⸗ ſprechen nicht den Vorſchriften! Bei den geſtern nachmittag durchgeführten Ver⸗ kehrskontrollen wurden 840 Kraftfahrzeuge und 700 Fahrräder auf Verkehrsſicherheit, Beleuchtung und Ausrüſtung kontrolliert. Hierbei kamen ſieben Per⸗ ſonen zur Anzeige, 121 Fahrzeughalter wurden ge⸗ bührenpflichtig ver warnt und 215 Fahrzeuge wie⸗ ſen verſchiedene techniſche Mängel auf. Dieſe kurze Statiſtik zeigt, daß nahezu 25 v. H. der im Verkehr befindlichen Fahrzeuge immer noch nicht den polizei⸗ lichen Vorſchriften entſprechen. Kraftfahrzeug⸗ und Fahrradbeſitzer ſollten dieſe Feſtſtellung nun endgültig zum Anlaß nehmen, ihre Fahrzeuge den techniſchen Vorſchriften entſprechend Inſtandſetzen zu laſſen. Kein Tag ohne Verkehrsunfälle. Auf der Sand⸗ hofer Straße bei der Zellſtoff⸗Fabrik fuhr eine Zug⸗ maſchine beim Ueberholen einen Radfahrer an. Der Radfahrer kam zu Fall und trug Prollungen an der linken Bruſtſeite und Schulter davon. Bei fünf weiteren Verkehrsunfällen wurden drei Perſonen durch Hautabſchürfungen verletzt, ein Per⸗ ſonenkraftwagen und zwei Fahrräder wurden be⸗ ſchädigt. — ae* Ernennung zum Gewerbeſchuldirektor. Stu⸗ dienrat Dipl.⸗Ingenieur Heinrich Rogge wurde zum Direktor der Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule ernannt. r* E 8 5 322 7 +2 2* Enmnaſtik erhült auch die Kleinſten gejund Eltern ſchickt Eure Kinder in die Kö⸗Sportſtunde! Auf die körperliche Entwicklung eurer Kinder müßt ihr ein ganz beſonderes Augenmerk richten! Nicht früh genug kann daher mit zweckdienlichen Leibes⸗ übungen begonnen werden, um geradegewachſene, geſunde Kinder heranzuziehen. Das Sportamt der NSG„Kraft oͤurch Freude“ unterſtützt euch in jeder Hinſicht, um dieſe Aufgabe zu erfüllen. Nur 10 Pfennig koſtet oͤie wöchentliche Stunde. Die Turn⸗ ſtunden werden nur von beſtausgebildeten Lehrkräf⸗ ten geleitet. Eure Kinder ſind dort gut aufgehoben. Die körperliche Geſunderhaltung der Kleinen iſt wohl einen Groſchen wert, für den ihr ihnen gleich⸗ zeitig eine Stunde Frohſinn, Lachen und Sich⸗Aus⸗ toben und noch mehr ſchenkt. Vorbengen heißt die Loſung! Koſt enlos ſteht euch für die Kleinen unſere ſportärztliche Beratungsſtelle zur Ver⸗ fügung. Zögert daher nicht! Laßt die Kleinen in die Turnhalle gehen. Kommt ſelbſt mit! Ueberzeugt 5 der frohen und luſtigen Stimmung eurer dinder. Wenn ihr euch einmal entſchloſſen habt, die Klei⸗ nen in den Gymnaſtikkurſus zu ſchicken, ſo haltet dieſe auch nach Möglichkeit zum regelmäßigen Be⸗ ſuch an. Teilnahmeberechtigt iſt jedͤes deutſche Kind, das im Beſitze einer Jahresſportkarte 1937/38 iſt(ein⸗ malige Gebühr von 30 Pfennig). Mit dieſer Jahres⸗ ſportkarte ſind die Kleinen gleichzeitig gegen Unfall verſichert. Darum, Eltern, ſchickt eure Kinder zur„Koͤc“⸗ Sportſtunde, die zu nachſtehend angeführten Zeiten ſtattfinden: Montags, 17—18 Uhr, Dieſterwegſchule Meerfeld⸗ ſtraße; dienstags, 16—17 Uhr, Stadion, Gymnaſtik⸗ ſaal; dienstags, 18—19 Uhr, Waldͤhofſchule, Waloͤhof; mittwochs, 15—16 Uhr, Gymnaſtikſaal, Goetheſtr. 8 mittwochs, 16—17 Uhr, Gymnaſtikſaal, Goetheſtr. 8; mittwochs, 17—18 Uhr, Schillerſchule, Neckarauer Uebergang; mittwochs, 17—18 Uhr, Albrecht⸗Dürer⸗ Schule, Käfertal; mittwochs, 18—19 Uhr, Albrecht⸗ Dürer⸗Schule, Käfertal; donnerstags, 17.30—18.30 Uhr, Humboldtſchule. —————ů 2000 Angler im Mannheimer Bezirk Wo iſt denn der Wurm.. Die Geheimniſſe der Sportangler— Die künſtliche Fliege iſt Trumpf— Auch die Fiſche ſpüren die Hitze! Der Mannheimer hat ja ausreichend Gelegenheit, Angler bei ihrer geruhſamen Betätigung zu beob⸗ achten. Er nimmt meiſt in heiterem Sinne von ihm Notiz, erinnert ſich an uralte Anglerwitze und denkt ſich ſo allerlei. Beſtenfalls, wenn er höflich iſt, zieht der ganz für ſich Vergleiche zwiſchen der Länge der Wartezeit, der Zeitdauer, bis einer aus Mitleid an⸗ beißt und dem ſchließlichen Gewinn. Er ſtellt die Laienfrage: lohnt ſich denn das? Damit kommen wir zwar dem Angler menſchlich näher, aber nicht ſportlich. Der Topfangler wird uns eine ausweichende Antwort geben, er läßt ſich am wenigſten ablenken, aber der Sportangler wird uns lächelnd von der Seite anſehen: ob der Ama⸗ teurſportler etwa nach Lohn fragt und ob wir nicht wüßten, daß man auch Angeln als Sport be⸗ treiben kann. Er ſelbſt zum Beiſpiel eſſe gar keine Fiſche, er ſchenke ſie her. Wozu alſo? Aus reinen ſportlichen Gelüſten, ohne Hintergedanken. Läßt man ſich die Geräte eines Sportanglers erklären, ſo wird er uns ſtundenlang davon erzählen, mit der gleichen Liebe und Inbrunſt wie es ein Golfſpieler tut. Die Ausrüſtung iſt ſo vielgeſtaltig, das Werfen der Angel, das Ausſüchen des richtigen Köders, die Beobachtung des Fiſches ſtellen Anforderungen, die ins Gebiet des Sport⸗ lichen gehören. Es ſind Hilfsmittel, um den Sieg der menſchlichen Intelligenz über den Inſtinkt des Fiſches zu erreichen. Auf Turnieren der Sport⸗ angler kann man ſie bei ihrem Sport beobachten. Die erſte Frage des Laien iſt immer die gleiche: wo iſt denn der Wurm? Fiſch und Wurmköder gehören in der Vorſtellungs⸗ welt des Laien untrennbar zuſammen. In der ſportlichen Praxis iſt die Trennung längſt voll⸗ zogen. Kein weidgerechter Sportangler benützt den Wurm, er angelt nur mit der künſtlichen Fliege. Das iſt ein Univerſalköder, da gehen alle dran. Mit ihr, befeſtigt an der Gerte, die er über 60 Meter hinauswirft, geht man den Fiſchen an ihren ſchlanken Leib. Vor allem beim Forellenfang. Man trifft jetzt viele Mannheimer draußen im Odenwald, in den Seitentälern an den kalten, ſchnellfließenden Bächen mit der Angelgerte. Da gehen ſie auf Forellenjagd und hier feiert die Wurftechnik ihre Siege über die flinke, ſchlaue Fo⸗ relle. Hier findet der Angler auch ſeine große Er⸗ holung als Naturfreund, dieſe genußreiche Beigabe für jeden Angler. Er muß den Bach auf und ab laufen, er muß das Waſſer, die Ufer, überhän⸗ gendes Geſträuch genau beobachten, die Farbe der Fliege nach der Beleuchtung abſtimmen, er nimmt die Umgebung auf wie durch ein Vergrößerungsglas. Stundenlang genießt er ſo die Natur im kleinen, und das gelegentliche Anbeißen der Forelle iſt nur eine unweſentliche Unterbrechung ſeiner Betrachtun⸗ gen, ſtört ſeine Naturphiloſophie höchſtens. Auf den Fiſch kommt es ihm gar nicht ſo ſehr an, der iſt Nebenſache geworden. Es bleibt natürlich der ſport⸗ liche Sieg, aber nicht die Beute entſcheidet, ſondern die Schwie⸗ rigkeit des Fangens. Sonſt fängt man jetzt im Rhein und Neckar den Karpfen, einen ſehr wohlſchmeckenden Fiſch, den man immer wieder einſetzt, eine Maßnahme, für die der Badiſche Fiſchereiverein zuſtändig iſt. Schleie ſind weniger verbreitet, Aale kommen erſt in einiger Zeit in größeren Mengen. In der prallen Sonne fängt ſich's ſchlecht, der hohe Barometerdruck macht die Fiſche weni⸗ ger gefräßig, ſie werden faul, wie wir. Im Mann⸗ heimer Bezirk haben rund 2000 Angler Ausweis⸗ karten. Die Rhein⸗ und Neckarjagdgründe ſind nichi mehr ſo ergiebig wie in früheren, ruhigeren Zeiten. Der Schiffsverkehr durch die Motorboote beunruhigt die Fiſche, und mancher Rheinarm iſt verſandet. Aber immer noch findet der Sportangler ein Be⸗ tätigungsfeld für ſeine Leidenſchaft, die uralt iſt: Ueberliſtung des Fiſches durch den überlegenen menſchlichen Geiſt. 8 Die Ehe⸗Zuſtändigkeit beim Reichsarbeitsdienſt Nach den Beſtimmungen des Reichsarbeitsdienſt⸗ geſetzes dürfen die Standesbeamten, wenn einer der Verlobten Angehöriger des Reichsarbeitsdienſtes iſt, nur dann das Aufgebot erlaſſen, wenn die zur Ehe⸗ ſchließung erforderliche Genehmigung der zuſtändi⸗ + artig. gen Dienſtſtelle des Reichsarbeitsdienſtes nachgewie⸗ ſen iſt. Für die Erteilung der Heiratsgenehmiung ſind nach einem neuen Erlaß des Reichsarbeits⸗ führers zuſtändig: a) Die Arbeitsgauführer für die planmäßigen Führer vom Truppführer bis zum Unterfeloͤmeiſter bei den ihnen unterſtellten Dienſt⸗ ſtellen und bei den Dienſtſtellen des Erſatz⸗ und Meldeweſens, die ihnen verwaltungsmäßig und perſonell zugeteilt ſind; b) der Leiter der Schulen des RAD für die planmäßigen Führer vom Trupp⸗ führer bis Unterfeldmeiſter bei den Schulen des RAD; c) der Reichsarbeitsführer für alle übrigen Angehörigen des RAD einſchließlich der Angehörigen des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend. 5 Groſchen für eine gute Sache Wer erinnert ſich nicht an die Bilder, als unzäh⸗ lige Arbeitsloſe der großen Städte tagaus, tagein in den Anlagen ſaßen und ihr Spielchen unterein⸗ ander machten. Es waren Spiele, die nicht immer polizeilich durchaus einwandfreier Art waren. Mit der Aufnahme des Kampfes gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit verſchwand dieſe Erſcheinung ſchlag⸗ beitsamt, Unterſtützung holend und Arbeit ſuchend, ſtehen mußten, ſind heute in ihren Beruf zurückge⸗ führt. Von ihrem verdienten Gelde ziehen ſie heute für eine beſſere Sache die Groſchen aus der Taſche und kaufen beim braunen Glücksmann, der für ſie in Zeiten der Not geholfen hat, Arbeit zu ſchaffen, einen Losbrief. Und ſie denken dabei nicht nur an den Gewinn, ſondern ſie wollen auch dem Kameraden, der weniger beglückt als ſie noch heute einen feſten Arbeitsplatz entbehrt, zu ſtändiger Ar⸗ beit verhelfen. Die Zehntguſende, die damals vor dem Ar⸗ Luftſchutzhauswarte werden veryflichtet Am Donnerstagabend im Nibelungenſaal Am Donnerstagabend, 20.15 Uhr, erfolgt im Ni⸗ belungenſaal des Roſengartens die Verpflichtung von mehreren tauſend Hauswarten des Reichsluft⸗ ſchutzbundes. Von dieſer in Mannheim erſtmals durchgeführten Verpflichtung werden betroffen die Hauswarte der Innenſtadt: ReB⸗Reviergruppen 1, Za, 2b, 3a, 3b, 5, 6, 7 und 9. Die Verpflichtung ſelbſt wird im Rahmen eines Feſtaktes durch den Polizeipräſidenten vorgenommen. Die Hauswarte werden nochmals darauf hinge⸗ wieſen, daß ſie ſich eine halbe Stunde vor Beginn der Veranſtaltung einzufinden und die Kontrollecke des Verpflichtungsſcheins abzugeben haben. Eine ſtädtiſche Einlaßgebühr wird für ſie nicht erhoben. Fackelzug nach Schluß der Feier Nach Schluß der Feier— die kurz nach 21 Uhr be⸗ endet ſein wird— findet ein Fackelzug der dienſtbekleideten ReB⸗Amtsträger ſtatt, der ab Ro⸗ ſengarten durch die Planken, Kunſtſtraße, Freßgaſſe, Breite Straße und durch die Quadrate zum Luft⸗ ſchutzhaus in der Hildaſtraße führt. a* Vorträge während der Kolonialausſtellung. Während der Kolonialausſtellung wird der Kreis⸗ verband Mannheim des Reichskolonialbundes im Vortragsſaal der Kunſthalle(Eingang von der Moltkeſtraße aus) eine Reihe von Kolonialvorträgen mit Lichtbildern veranſtalten. Der Eintritt dazu iſt für jedermann frei. Der erſte Vortrag findet ain Mittwoch, den 7. d.., durch Profeſſor Dr. W. Tuckermann ſtait mit dem Thema:„Die Bedeu⸗ lung überſeeiſchen Kolonialbeſitzes für Wirtſchaft und Siedelung“. Weitere Vorträge folgen am 14., 21, 28. Juli und 4. Auguſt, jeweils 20.30 Uhr in dem⸗ jelben Saal über dͤie afr⸗kauiſchen Kolonien, Deutſch⸗ Oſtafrika, Deueſch⸗Südweſt⸗Afrika, Kamerun und Togo. a Jutereſſante Vorführung durch Mannheimer Pioniere in Worms. Aus Anlaß des Landesver⸗ bandstags der ehemaligen Heſſen⸗naſſauiſchen Pio⸗ Strümpfe Strumpf.Hornung. O. 6* niere zeigte am Sonntag eine Kompanie des Mann⸗ heimer Pionierbataillons eine Reihe von Uebungen auf dem Rheinſtrom. Mehrere tauſend Zuſchauer erlebten damit zum erſtenmal einen Eindruck von dem techniſch hohen Stand und der tadelloſen Aus⸗ bildung unſerer Pioniertruppe. an Briefkäſten für Luftpoſt wechſeln die Farbe. Die beſonderen Luftpoſtbriefkäſten erſcheinen in neuem Gewande. So wie die älteren Brüder, die alltäglichen Poſtbriefkäſten, übrigens auch heute noch vielfach in den monſtröſen Gußformen verfloſſener Jahrzehnte vertreten, ihr Preußiſch Blau mußten, ſo wechſeln jetzt die Luftpoſtbriefkäſten die Farbe. Sie werden blau, aber nicht den ſatten Ton, den ehemals die allgemeinen Briefkäſten hai⸗ ten, ſondern ein lichtes, ſonniges Blau, ein Himmel⸗ blau, bei dem man Freude haben kann. Die neue Farbe ſieht entſchieden gut aus, jedenfalls beſſer als das frühere etwas ausdrucksloſe Gelb. Dee Venkeliusnο Straßenbahn und Kraſtwagen— Wer hat Vorfahrtsrecht? Straßenbahn und Radfahrer ſind dem Kraftwagen⸗ führer im allgemeinen ein Dorn im Auge. Den Rad⸗ führer kann er ſogar noch eher leiden. Er iſt zwar ſehr unberechenbar, aber die liebe Straßenbahn regt ihn eben auf mit ihrer ewigen Halterei und all den Extrawürſten, die man ihr notgedrungen einmal bra⸗ ten muß... Ganz unverſöhnlich gegen dieſen„läſti⸗ gen“ Verkehrsteilnehmer werden aber die Kraft⸗ fahrer, denen es ſo geht, wie unſerem Heinß. Eines ſchönen, trockenen Tages bog er in durchſchnittlichem Tempo, aus der ruhigen Straße zwiſchen A 3 und A 4 kommend, in die Bismarckſtraße ein und fuhr in Richtung Friedrichspark weiter. Ohne Zwiſchen⸗ fall, alles ging vollkommen glatt und von irgend⸗ einem Vergehen gegen die Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung(RStBo) war ihm natürlich nichts in den Sinn gekommen. Welche entgeiſterten Züge mag ſein Geſicht ange⸗ nommen haben, als er eines anderen ſchönen Tages eine Strafverfügung in Händen hielt, die nicht mehr und nicht weniger behauptete, als daß er einen Straßenbahnwagen, der vom Schloß her die gleiche Richtung kam, in die er eingebogen war, be⸗ hindert und nicht das Vorfahrtsrecht eingeräumt habe— weshalb er 15 Mark zahlen ſolle. So einfach ließ das unſer Heinz nicht auf ſich ſitzen. Er wußte von nichts und wollte es nun ge⸗ nau wiſſen, was er da in ſeiner Unſchuld verbrochen hatte. Alſo ging er zum Kadi und legte Einſpruch gegen dieſen Strafbefehl„aus heiterem Himmel“ ein. Nun ſtellte ſich heraus, daß die Straßenbahn, die er überhaupt nicht geſehen haben will, ſich bereits an der Laterne vor der Ecke A 3 zu A 4 befand, als der Straßenbahnführer plötzlich einen Wagen einbiegen ſah, der in der Kurve mit den linken Rädern die Schienen überſchnitt. Dem Straßenbahnführer blieb nichts anderes übrig, als im wahrſten Sinne des Wortes alle Hebel in Bewegung zu ſetzen und Sand zu ſtreuen, um nicht mit dem Kraftwagen unliebſame Bekanni⸗ ſchaft zu machen. Tatſächlich gelang es ihm auch, den Straßenbahnwagen knapp einen Meter vor dem Wagen zum Halten zu bringen. Davon hatte unſer Heinz aber, wie geſagt, nichts gemerkt. Da ſich die Straßenbahnführer aber mit allem Nachdruck für die Unantaſtbarkeit der RStV einſetzen und ſo eine praktiſche Verkehrserziehung ausüben, ſchrieb ſich der alſo in Not Gebrachte die Nummer des Kraft⸗ wagens auf und brachte ihn zur Anzeige. Zunächſt galt es die Frage: war die Straßenbahn vorfahrts⸗ berechtigt wder nicht? Die RStxo geſteht der Straßenbahn kein prin⸗ zipielles Vorfahrtsrecht zu.„Kraftfahrzeuge und Schienenfahrzeuge ſind untereinander gleichberech⸗ tigt“, heißt es da, aber es wird ausdrücklich auf den anderen Paragraphen hingewieſen, wonach ſich„jeder Verkehrsteilnehmer ſo zu verhalten hat, daß er keinen anderen ſchädigt oder mehr, als nach den in das 889 leuchtende und freundlichere Rot übergehen laſſen Umſtänden unvermeidbar, behindert oder beläſtigt.“ Vorfahrtsrecht hatte alſo unzweifelhaft unſer von rechts kommender Heinz. Aber gegen den hier an⸗ geführten Nachſatz hat er ſich ebenſo unzweifelhaft vergangen. Trotz aller Gleichberechtigung mußte er auf die beſonderen Verhältunſe der Straßenbahn Rück⸗ ſicht nehmen. Die Straßenbahn kann nicht ausweichen, ſie iſt an ihre Schienen gebunden. 0 kannt wird, iſt die im Verkehr ungeheuer wichtige Tatſache, daß die Straßenbahn einen ungleich größe⸗ ren Bremsweg hat, als ein Kraftwagen mit durch⸗ ſchnittlicher Vierradbremſe. Bei trockenem Wetter, bei einer durchſchnittlichen Höchſtgeſchwindigkeit der Straßenbahn in der Stadt von 30 Kilometer, iſt das Bremsverhältnis gegenüber einem Kraftwagen mit der gleichen Geſchwindigkeit, wobei die Straßenbahn noch auf den Sandſtreuer angewieſen iſt,:4 bis 5, d. h. die Straßenbahn hat einen 4 bis 5 mal ſo gro⸗ ßen Bremsweg. Alſo benötigt die Straßenbahn, einen üblichen Bremsweg von acht Meter eines Kraftwagens zugrunde gelegt, 32 bis 40 Meter, bis ſie zum Stehen kommt. Das kommt daher, daß die Reibung von Stahl auf Stahl(Rad und Schiene) eine viel geringere iſt, als zwiſchen Gummi und rauher Fahrbahndecke. Außerdem hat die Straßen⸗ bahn ein Leergewicht von ungefähr 10 bis 12 Tonnen, während der Kraftwagen nur ein ſolches von 1000 bis 1200 Kilo hat. So beſteht alſo für die Straßenbahn auch heute noch ein ungeſchriebenes Vorfahrtsrecht. Anders iſt es natürlich, wenn beide Fahrzeuge halten und es ſich darum dreht, wer zuerſt anfahren darf. In dieſem Falle hat der etwa von rechts kommende Kraftwagen unbedingt das Vorſahrtsrecht.—a Was aber weit öfter ver⸗ — — Eü 5 4. Seite/ Nummer 304 Aus Baden Dienſtanttitt des neuen Generalſtaatsanwaltes * Karlsruhe, 4. Juli. Zur Begrüßung des nach Karlsruhe verſetzten Generalſtaatsanwaltes Ernſt Lautz fanden ſich am Freitag die Beamten und Angeſtellten der Präſidial⸗ abteilung des Oberlandesgerichts und der General⸗ ſtaatsanwaltſchaft ſowie die Oberſtaatsanwälte und Direktoren der Strafanſtalten zu einer ſchlichten Feier in dem geſchmückten Sitzungsſaal der Präſi⸗ dialabteilung ein. Oberlandesgerichtspräſident Reinle hieß den neuen Generalſtaatsanwalt herzlich willkommen. Er ſagte dabei u..:„Sie, Herr Genevalſtaatsanwalt, kommen aus dem Norden zu uns. Sie ſind der erſte Preuße, der in führender Stellung in den Bereich der badiſchen Juſtiz gelangt und damit die berühmte „Mainlinie' überſchreitet. Ich möchte darin einen Akt ſymboliſcher Beoͤeutung erblicken. Die Schaf⸗ fung und Sicherung der Reichseinheit durch unſeren Führer hat ja uns Badener beſonders beſchenkt. Deshalb ſind wir auch einſichtig für all öas, was dieſe Schaffung der Reichseinheit mit ſich bringt, notwendig mit ſich bringen muß, und dazu gehört auch, daß wir bei aller Wahrung unſerer geſchichtlich gewordenen und damit begründeten Stammeseigen⸗ heiten auch mit den Brüdern aus den anderen Län⸗ dern uns vertraut zu machen haben, damit wir in ihnen immer und überall zuerſt den Deutſchen ſehen und als den Unſeren empfinden. Oberſtaatsanwalt Dr. Grüninger, der lang⸗ jährige nächſte Mitarbeiter des nunmehrigen Ober⸗ reichsanwalts Brettle, ſprach gleichfalls herzliche Be⸗ grüßungsworte, wobei er ausführte, er freue ſich, namens des Oberreichsanwalts den Beamten und Angeſtellten der badiſchen Staatsanwaltſchaften und Strafanſtalten die volle Anerkennung und den herz⸗ lichen Dank für ihre vorbildliche, auch vom Reichs⸗ fuſtigminiſter wiederholt gerühmte Mitarbeit zu übermitteln, der es zu einem großen Teil zuzu⸗ ſchreiben ſei, daß die gute badiſche Tradition auch in ſchweren Jahren erhalten blieb und von einer Juſtizkriſe in Baden nie die Rede ſein konnte. Generalſtaatsanwalt Lautz dankte für die ihm zuteil gewordene Begrüßung und erklärte, daß er . 9ꝗ— ſein Amt in vertrauensvollem Einvernehmen mit dem Oberlandesgericht, mit den übrigen Juſtiz⸗ dehörden, der Anwaltſchaft und den Vertretern der NSDap zu führen gedenke. Sofortiger Tod durch Bienenſtich * Pfullendorf, 6. Juli. In Ruheſtetten bei Pfullendorf wurde die 32jährige Frau eines Leh⸗ rers von einer Biene in die rechte Schläfengegend geſtochen. Sie eilte ſofort zu einem Fernſprecher, um einen Arzt zu ruſen. Hier ſank ſie zu Boden und ſtarb in wenigen Minuten. ◻EU Weinheim, 6. Juli. Heute feiert Kutſcherei⸗ beſitzer Georg Bernharödt bei beſter Geſundheit ſeinen 70. Geburtstag. Der Jubilar, der ſich der größten Wertſchätzung erfreut, kam vor 46 Jah⸗ ren nach Weinheim, wo er ſich vor der Jahrhundert⸗ wende ſelbſtändig machte. 1923 hat er das Leichen⸗ fuhrweſen der Stadt Weinheim übernommen.— Ihre ſilberne Hochzeit ſeiern heute die Ehe⸗ leute Kurt Michael und Frau Maxia geb. Gott⸗ walts. * Raſtatt, 6. Juli. Am Sonntagnachmittag iſt im Städtiſchen Schwimmbad der verheiratete Juſtiz⸗ beamte Jourdan ertrunken. Er ſoll erhitzt ins Waſſer gegangen ſein und iſt vermutlich einem Herzſchlag erlegen. * Villingen, 6. Juli. Ein mit vier Perſonen be⸗ ſetzter Lieferkraftwagen geriet zwiſchen Tennenbronn und Schramberg in einer Kurve ins Schleudern, wo⸗ bei ſich die Türe des Führerſitzes öſfnete und eine etwa 40 Jahre alte Frau, die der Türe am näch⸗ ſten ſaß, hinausſtürzte. Die Verunglückte mußte mit geſpaltener Schädeldecke in das Krankenhaus einge⸗ liefert werden. * Lörrach, 6. Juli. In Haagen ſtürzte der neun⸗ jährige Sohn der Familie des Schmiedemeiſters All⸗ geier mit ſeinem Fahrrad aus bisher nicht be⸗ kannter Urſache bei der Abfahrt in der Eiſenbahn⸗ ſtraße in den Gewerbekanal. Der Junge wurde mit⸗ fortgeſchwemmt. Zwei Männer hatten den Unfall be⸗ obachtet. Als ſie den Jungen erreichten, war er be⸗ reits tot. Die Familie hat erſt vor kurzem ein Kind durch den Tod verloren. Südwe ——— 2 2 10 — 0 29 N C eutſche U Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe —— 9— 3—— SPRSRSll Die Roſe in Kunſt und Brauch 52. Fahresverſammlung des Vereins deutſcher Roſenfreunde * Zweibrücken, 4. Juli. Die alte Herzogsſtadt ſtand am Samstag und Sonntag ganz im Zeichen der Roſe. Neben vielen tauſend Beſuchern, insbeſondere aus dem Gau Saar⸗ pfalz, waren Hunderte von Roſenzüchtern aus dem Reich erſchienen, um an dem im Rahmen der 52. Jahresverſammlung des Vereins deut⸗ ſcher Roſenfreunde veranſtalteten Reichs⸗ roſenkongreß dem dritten, der in Zweibrücken abgehalten wird, teilzunehmen. Den Anfang der zahlreichen Einzeltagungen bil⸗ dete die Eröffnung der Roſenſchau in der Turnhalle der Ludwig⸗Schule. Die Eröff⸗ nungsſitzung unter Teilnahme der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ſtand unter dem Vorſitz des Ge⸗ ſchäftsführers des Vereins deutſcher Roſenfreunde, Eckert, Würzburg. Nach Begrüßungsworten des Oberbürgermeiſters Dr. Collofong, der in kurzer Rede der Genugtuung darüber Ausdruck gab, daß die Stadt Zweibrücken zum dritten Male mit der Beher⸗ bergung der Reichsroſenſchau betraut wurde, ſprach der Präſident der Deutſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft, Prof. Dr. Ebert, Berlin, der in kurzen Worten der Stadt und der VdR.⸗Ortsgruppe Zweibrücken zu der großartigen Leiſtung, die ſie anläßlich der Ta⸗ gung vollbrachten, Glückwünſche übermittelte. Oberingenieur Weber, Zweibrücken, gab Auf⸗ ſchluß über die Entſtehung des Zweibrücker Roſen⸗ gartens. Geſchäftsführer Eckert wies darauf hin, daß die Arbeit des Vereins im Dienſte der Volks⸗ gemeinſchaft ſtehe. Die Ofſenbarung des Zweibrücker Roſengar⸗ tens, den man mit vollem Recht an die Spitze der deutſchen Roſengärten ſtellen könne, möge jedem eingeben, daß Zweibrücken hier etwas über den allgemeinen Rahmen Hinausgehendes geſchaffen habe. Die Verſammlungsteilnehmer beſichtigten dann die Ausſtellung in der Fruchthalle, die unter dem Wahlſpruch„Die Roſe in Kunſt und Brauch“ ſteht. Die Ausſtellung iſt von künſtleriſcher Hand im Verein mit einer Abteilung des Gewerbe⸗ muſeums des Hiſtoriſchen Muſeums in Speyer, des Theodox Zink⸗Muſeums in Kaiſerslautern, des Hei⸗ matmuſeums der Stadt Zweibrücken und der Lan⸗ desbibliothek Speyer geſchaffen worden. Auch die Reichskammer der bildenden Künſte(Maler und Kunſthandwerfer) ſowie der Reichsſchrifttumskammer dazu heérangezogen worden. Eine beſondere Schau bildet die Abteilung„Das Kind und die Roſe“. Die Ausſtellung wurde von Oberbürgermeiſter Dr. Collofong mit kurzen erklärenden Worten der Oeffentlichkeit übergeben. Nachmittags begann im Deutſchen Haus die Bei⸗ rats⸗ und Ortsgruppenleiterſitzung des Vereins der Deutſchen Roſenfreunde, wiederum unter Vorſitz Eckerts. Es ſprach zunächſt Camillo Schneider⸗ Berlin, der Schriſtleiter der„Roſenzeitung“, über die künftige Ausgeſtaltung der Monatsſchrift. Einen feſſelnden Vortrag hielt der Leiter des Deutſchen Roſenforſchungsinſtituts Sangerhauſen, Dr. Rat⸗ lef, über das Inſtitut und ſeine Tätigkeit. Als nächſter Tagungsort wurde Sangerhauſen be⸗ ſtimmt. Die Roſarien Sangerhauſen und Ueterſen (Holſtein) wurden als Verſuchsgärten proklamiert. Mehrere andere Roſengärten, darunter derjenige Zweibrückens, ſind als Zuchtgärten beſtimmt worden. Der Abend vereinte alle Teilnehmer beim Feſt⸗ bankett, auf dem wiederum Zweibrückens Ober⸗ bürgermeiſter das Wort ergriff und über die Be⸗ deutung der Roſe im Leben des deutſchen Volkes ſprach. Der zweite Kongreßtag, der wiederum eine außer⸗ ordentlich große Beſucherzahl nach Zweibrücken brachte, wurde vormittags mit der Hauptver⸗ ſammlung eingeleitet. Nach dem Austauſch von Anſprachen des Oberbürgermeiſters, des Vorſitzenden und des Geſchäftsführers wurden die Beſchlüſſe der Beiratsſitzung genehmigt und zehn Mitgliedern, die über 30 Jahre dem Verein angehören, die goldene Ehrennadel überreicht. Unter ihnen befindet ſich ein Züchter aus Kopenhagen. Ein Züchter aus Nord⸗ deutſchland erhielt für eine Neuzüchtung einen wert⸗ vollen Ehrenpreis. Eckert⸗Würzburg wurde dann auf drei Jahre als Präſident wiedergewählt. Eine lebhaft begrüßte Darbietung war ſchließlich der Licht⸗ bildervortrag von Univerſitäts⸗Dozent Dr. Arnold Scheibe vom Inſtitut ſür Pflanzenbau und Pflan⸗ zenzüchtung in Gießen, der das Ergebnis der deut⸗ ſchen Hindukuſch⸗Expedition 1935 in Wort und Bild vorführte. Mit mehreren Einzelveranſtaltungen und einem großen Feuerwerk am Abend wurde der Reichsroſen⸗ kongreß abgeſchloſſen. 23 ſind Dienſt am deutſchen Lied 80 Fahre„Liederkranz“ Schriesheim Stiftungsfeſt mit Fahnenweihe — Schriesheim, 4. Juli. Am Samstag feierte der Geſangverein,Lie⸗ derkranz“ Schriesheim ſein achtzigfäh⸗ riges Beſtehen mit einem Feſtabend im Saal„Zur Roſe“.„Muſik und Lied im Dienſt des Volkes!“ So lautete das Geleitwort für die Vor⸗ tragsfolge. Vaterlands⸗ und Soldatenlieder, Lieder der Heimat, der Liebe und der Lebensfreude gaben einen bezeichnenden Ausſchnitt aus der vielſeitigen Arbeit unſerer Sänger. Unter Muſikdirektor L. Treibers Leitung kamen die Chöre tadellos zu Gehör. Die Bereitſchaftskapelle der Politiſchen Lei⸗ ter umrahmte Lied und Wort mit paſſenden Dar⸗ bietungen und vereinigte ſich wohl auch mit den Sängern zur machtvollen Wiedergabe beſonders feierlichen Geſangs, ſo beim„Gebet für das Reich“ von H. Köbele und bei Mozarts„O Schutzgeiſt alles Schönen“. Der Bezirksführer des Bezirks Weinheim im Mannheimer Sängerkreis, Fr. Filſinger (Ladenburg), würdigte die achtzigjährige Tätigkeit des Vereins im Dienſte des deutſchen Liedes und überreichte bei dieſer Gelegenheit dem Sangesbru⸗ der Philipp Bauer für 25jährige Mitgliedſchaft die ſilberne Ehrennadel des Badiſchen Sängerbundes. Chorleiter Treiber erhielt vom Verein, deſſen Chor er nun ſeit 15 Jahren leitet, ein ſchönes An⸗ gebinde. Ueber die Geſchichte des„Liederkranzes“ ſprach Hauptlehrer Erwin Lotz. Die Urſprünge des„Lie⸗ Auf zur Rheinſahrt! Die Hauptreiſezeit hat begonnen Am 27. Juni iſt bei der Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchißfahrt der Sommerfahr⸗ plan in Kraft getreten. In der Preisgeſtaltung wird Rückſicht auf jede wirtſchaftliche Lage genom⸗ men. Der Fahrpreistarif ſolgt, unter Beibehaltung der bisherigen Kilometerſätze, dem Grundſatz des Staffeltarifs in der einfachen Fahrt und der Rück⸗ ſahrtermäßigung von 50 v. H. bei Rückfahrſcheinen. Kinder werden bis zum 6.(bisher.) Jahr frei und bis zum 14.(bisher 10.) Jahr zum halben Fahrpreis befördert. Von je tzwei Kindern in Begleitung von ewei Erwachſenen iſt eins frei. Soldaten, Arbeits⸗ dienſtleute und Schwerkriegsbeſchädigte erhalten all⸗ gemein 50 v. H. Ermäßigung. Wie bei der Reichs⸗ bahn ſetzen die Ermäßigungen für Gruppen, Vereine, Reiſegeſellſchaft jetzt ſchon bei acht Perſonen ein, während Jugendgruppen, Schüler uſw. ſchon bei ſechs Perſonen weſentliche Vergünſtigungen genießen. Die Benutzungswöglichkeit der Köln⸗Düſſeldorfer Rhein⸗ dampfer mit Reichsbahn⸗Urlaubskarten iſt bekannt. Neu iſt die weſentliche Verbeſſerung, daß man die den Inhabern zuſtehenden Fahrtunter⸗ brechungen auch auf die Rheinfahrt legen kann. Wie bisher, tritt die„Köln⸗Düſſeldorfer“ auch als Ver⸗ anſtalter von preiswerten mehrtägigen Rheinreiſen (Pauſchalreiſen) auf. Ein beſonderer Typ dieſer Pauſchalreiſen iſt die„unabhängige Einzelreiſe“. Auf Grund eines Abkommens mit der Deutſchen Luft⸗ hanſa gibt es die Reiſe„Hin durch die Luft, zurück auf dem Rhein“ oder umgekehrt durch Rundreiſe⸗ fahhrſcheine Frankfurt am Main—Köln zu günſtigem Preis. Wer will bei derartigen Vergünſtigungen noch zögern, eine Rheinfahrt mit ihren herrrlichen Natur⸗ genüſſen und unvergleichlichen landſchaftlichen Schön⸗ heiten in ſeine Urlaubspläne aufzunehmen? derkranzes“, der 1857 aus dem Zuſammenſchluß zweier Vereine entſtand, gehen weit über dieſes Jahr zurück, denn aus dem Jahre 1842 iſt noch ein Protokoll des damaligen„Singvereins“ erhalten, mit welchem Namen heute noch die älteren Leute den „Liederkranz“ bezeichnen. Bei Sängerfeſten und Wettſingen hat der„Liederkranz“ immer ehrenvoll abgeſchnitten; ſein Name hat einen guten Klang und auf ſeine Erfolge kann er ſtolz ſein. Die Feier des 80jährigen Beſtehens gab zugleich den Anlaß zur Weihe einer neuen Fahn'e, die den Trägern von drei Ehrenjungfrauen überreicht wurde. Fah⸗ nenſchleifen und andere Ehrengeſchenke wurden überreicht, ſo von den befreundeten Geſangvereinen „Eintracht“ Schriesheim,„Liederkranz“ Heidelberg⸗ Handſchuhsheim und Geſangverein der Nähmaſchinen⸗ bauer Durlach. Gerade mit dieſem letztgenannten Verein verbindet die Schriesheimer Sänger eine gute Freundſchaft, die bei jedem geeigneten Anlaß erneuert wird. Einige Stunden froher Unterhaltung ſchloſſen ſich der Jubiläumsſeier an. Am Sonntag beteiligten ſich die Sänger, die auf die Abhaltung eines eigenen Volksfeſtes verzichtet hatten, am NS⸗Volksfeſt der Ortsgruppe Schries⸗ heim. 90 Jahre„Liederkranz“ Handſchuhsheim L Handſchuhsheim, 5. Juli. Der MGV„Lie derkranz“ Handſchuhs⸗ heim feierte unter Anteilnahme der ganzen Bevöl⸗ kerung ſein 90jähriges Beſtehen. Vereins⸗ führer Hermann Fiſcher konnte beim Feſtban⸗ kett am Samstag u. a. begrüßen: Ortsgruppen⸗ leiter Thurecht, Sängerkreisführer Kaufmann(Hei⸗ delberg), Bezirksführer Herion und die Vertreter der verſchiedenen örtlichen Vereine. Sängerkreis⸗ führer Kaufmann, der die Verdienſte des Jubel⸗ vereins würdigte, zeichnete dͤie Sänger Jakob Bech⸗ tel und Fritz Rummer für 40⸗ und 35jährige Mitgliedſchaft aus. Die Glückwünſche der Stadt über⸗ mittelte Dr. Großmann. In der Feſtanſprache gab Rektor Fritz Frey eine Schilderung der Ent⸗ wicklung des deutſchen Männergeſanges und flocht darin geſchickt die Geſchäfte des Jubelvereins ein. Der Chor zeigte unter Muſikdirektor Ludwig Trei⸗ ber, was in ihm ſteckt, und auch der Orcheſterver⸗ ein unter Leitung von Kapellmeiſter Schulze ver⸗ ſäumte nicht, den Abend auszugeſtalten. Bei der Totenehrung am Sonntagmorgen legte der Vereinsführer unter ehrenden Worten Kränze nieder. Nachmittags fand— nach dem Feſt⸗ é6ug ein großes Konsertſingen ſtatt, an dem ſich der Sängerkreis Neuenheim, die Liederhalle Hei⸗ delberg, Eintracht Handſchuhsheim, der Männerchor des Tu. 86 Handſchuhsheim, der Sängerkranz der Bäckerinnung, die Thalia Handſchuhsheim, der Lie⸗ derkranz Schönau, der Männergeſangverein Kirch⸗ heim und der Liederkranz Friedrichsfeld beteiligten. . L Dienstag, 6. Juli 1937 Wettrennen in den Too * Oberſchefflenz, 5. Juli. Wie gefährlich die Raſerei mit dem Fahrrad ſein kann, bewies das Wettrennen, das drei Burſchen unternahmen und bei dem der 11jährige Sohn Kurt des Landwirts Emil Schwalbe ſein Leben einbüßte. An der Straßen⸗ kreuzung beim Gaſthaus„Zum Hirſch“ fuhr der Ge⸗ nannte auf einen Kraftwagen, der in Richtung Adels⸗ heim fuhr. Der Auſprall war derart, daß es ihn einige Meter zurückwarf, wo er tot liegen blieb. Von einer Augenzeugin wurde den Bur⸗ ſchen noch zugerufen, langſam zu fahren. Den Len⸗ ker des Kraftwagens triſſt keine Schuld. Aus dem nordbadiſchen Schuldienſt Zu Hauptlehrern wurden ernannt: Lehrer Bernhard Bender aus Mannheim in Neudorf, Lehrer Otto Kipphan aus Mannheim in Rocken⸗ au bei Eberbach, Lehrer Osbar Weinzapf aus Kir⸗ chardt in Edingen, Lehrer Hans Wiederkehr aus Ziegelhauſen bei Heidelberg in St. Ilgen und Leh⸗ perin Eliſabeth Laible aus Ludwigshafen in Hoffen⸗ heim bei Sinsheim. Die Verſetzung des Hauptlehrers Oskar Bau⸗ hardt aus Mannheim von Eigeltingen, Amt Stockach, nach Weinheim wurde zurückgenommen. In gleicher Eigenſchaft wurden verſetzt: Haupt⸗ lehrer Dr. Walter Kamm aus Man nheim von Hüffenhardt, Amt Mosbach, nach Gaggenau und Hauptlehrer Friedrich Winterhalter aus Konſtanz von Höpfingen, Amt Buchen, nach Oberweier, Amt Karlsruhe. Sonnenbrand? Dialon-Dpuder hilft! Streudose RM—.72 BSeutel zum Nachfülten RM—.49 Zur Neubeſetzung wurden ausgeſchrieben: Evan⸗ geliſche Hauptlehrerſtellen in Mückenloch, Amt Hei⸗ delberg, Bobſtadt, Amt Tauberbiſchofsheim, Ruchſen, Amt Buchen, und Schillingſtadt, Amt Buchen. Katholiſche Hauptlehrerſtellen in Rot, Amt Wies⸗ loch, Götzingen, Amt Buchen, und Schlierſtadt, Amt Buchen. * Lahr, 4. Juli. Als am Samstagabend der 29 Jahre alte Hilfsſchloſſer Guſtav Müller in Ding⸗ lingen von ſeiner am Bahndamm liegenden Wieſe heimkehren wollte, lief er zu nahe an dem nach Lahr⸗ Dinglingen liegenden Bahngleis. Um dieſe Zeit paſſierte der Perſonenzug 989 aus Richtung Ding⸗ lingen die Stelle. Müller wurde erfaßt und ſo heftig zu Boden geſchleudert, daß er auf der Stelle tot war. ⸗a⸗ Weinheim, 5. Juli. In ganz Weinheim wurde durch Sä, SS uſw. die Altpapier⸗ ſammlung durchgeführt. Die Bevölkerung hat bei dieſer Aktion tatkräftig mitgeholfen. Vor den Häuſern war das Papier aufgeſtapelt. Die Alt⸗ materialien wurden auf dem Marktplatz, dem gro⸗ ßen Sammelplatz, abgeliefert. Etwa 700 Zentner Altpapier konnten auf dieſe Weiſe gewonnen wer⸗ den.— Im Alter von 71 Jahren iſt Philipp Zink⸗ gräf nach längerem Leiden geſtorben. Der be⸗ liebte Verſtorbene, der einem alten Weinheimer Ge⸗ ſchlecht entſtammte, war verſchiedene Jahrzehnte bei der Firma Freudenberg als Angeſtellter tätig. Auch gehörte er dem Evangeliſchen Kirchengemeinderat an. au. Oggersheim, 6. Juli. Eine hieſige 37jährige Frau, die im Banne von Studernheim Feldarbeiten verrichtete erlitt bei der Arbeit plötzlich einen Herz⸗ ſchlag, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. * Mühlhauſen a. d. Enz, 5. Juli Beim Linden⸗ blütenpflücken iſt ein 27jähriger Mann, der kurz vor der Verheirilung ſtand vom Baume geſtürzt und innerlich ſo ſchwer verletzt worden, daß am an⸗ deren Morgen der Tod eintrat. Die bedauerns⸗ werte Braut hat nun ſchon den zweiten Bräutigam durch Unfall verloren. bic al LucduigRιε „Die Räuber“ Sonder⸗Vorſtellung der Gaufreilichtſpiele Hardenburg für DRe Mannheim Die Ortsgruppe Mannheim des Reichs⸗ Lluftſchutzbundes führte in kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit mit der NS⸗Kultur⸗Gemeinde und NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Ludwigs⸗ hafen eine Sonder⸗Vorſtellung des Lan⸗ destheaters Saarpfalz im Rahmen der Frei⸗ lichtſpiele Hardenburg oͤurch. Sonderwagen der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn ausgerüſtet mit rieſigen Transparenten des DRe zur Werbung für den guten Gedanken des zivilen Luftſchutzes, brachten die Mannheimer und Ludwigshafener Gäſte ſchon früh am Sonntagmorgen in das ſchöne Bad Dürkheim. Vor 1550 Gäſten be⸗ gann kurz nach 10 Uhr die Wiedergabe der„Räuber“ in der Inſzenierung, die im vorigen Jahr den guten Ruf der Gaufreilichtſpiele Hardenburg begründen halfen. Vom Pfingſtſonntag, 31. Mai, an bis zum 5. Juli 1936, iſt damals jeden Samstag und Sonntag Schillers revolutionäres Jugendwerk über dieſe Na⸗ turbühne gelaufen und hat ſeine ungebrochene Lebenskraft bewieſen. In 18 gutbeſuchten, zum Teil ausverkauften Vorſtellungen. Stürmiſcher Beifall dankte für das Erlebnis der drei gehaltreichen Stunden. Vorausgegangen war am Samstag frühnachmit⸗ tags eine Sondervorſtellung der„Räuber“ für die Gefolgſchaft der Baumwollſpinnerei Lampertsmühle bei Otterbach. 1000 Gäſte waren in dieſem Fall Zeuge der Familientragödie im Haus des unglück⸗ lichen Grafen von Moor. Die einzige Abendvorſtel⸗ lung der„Räuber“ mit Schloßbrand und ähnlichem ſzeniſchen Zauber folgt am Samstag, 17. Juli. Die wichtigſte E der gegenwärtigen Spiel⸗ zeit betrifft„Die enſteinerin“ von Ernſt von Wil⸗ denbruch am kommenden Samstagabend. 2 Dienstag, 6. Juli 1937 5. Seite/ Nummer 304 — 6 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Aeberlegener Sieg der Mannheimer Ringer 2500 Zuſchauer ſahen wie die Karlsruher Städtemannſchafi:17 geſchlagen wurde Bei dem Volksfeſt der Ortsgruppen Neckarſtadt⸗Oſt und Wohlgelegen hatte der Sport das Wort. Man muß es den beiden Ortsgruppen hoch anrechnen, daß ſie den Sport in allererſter Linie zu Wort kommen ließen und, um auf dieſem Gebiete wirklich Erſtklaſſiges zu bieten, weder Koſten noch Mühe ſcheuten. Hier bewies der Ortsgruppen⸗ leiter Schmitt wieder einmal mehr, daß er für den Sport und hauptſächlich für den männlichen Kampfſport Ringen und Boxen ganz großes Intereſſe hat. Der Kul⸗ turſtellenleiter Beck hat mit Unterſtützung von„Kraft durch Freude“ für die 3 Veranſtaltungstage ein Sportpro⸗ gramm zuſammengeſtellt, das bei dem Maſſenbeſuch über⸗ aus großen Anklang fand. So bekam man am Samstag⸗ abend vier techniſch ganz hervorragende Boxkämpfe zu ſehen, die von über 3000 Zuſchauern mit großer Begeiſte⸗ rung aufgenommen wurden. Der Sonntagnochmittag war für den„Kd“⸗Sport auserſehen. Unter Führung der Gymnaſtiklehrerin Frl. Hoffmann wurde Frauengym⸗ naſtik und Laufſchule gezeigt. Die kunſtgerechten Vorfüh⸗ rungen im Rollſchuhlauf fanden ebenſo ſtarken Beifall. Große Aufmerkſamkeit fanden die Vorführungen und Kämpfe in Jiu⸗Jitſu unter der Leitung des Jiu⸗Jitſu⸗ Lehrers Keßler. Kunſtradfahren kam auch zu Wort. Das Radrennen der Jugendlichen zeitigte ſchöne Ergebniſſe. Die ſportlichen Wettkämpfe erreichten am Montagabend mit dem Städteringkampf Mannheim— Karlsruhe ihren Höhepunkt. Bevor beide Mannſchaften aufmarſchierten, zeigte die Rundoͤgewichtsriege der Berufsfeuerwehr unter der Leitung des Reichsſportwartes Schneider ihr Kön⸗ nen. Beide Ringermannſchaften wurden mit großem Bei⸗ fall begrüßt. Gaufachwart Theo Schopf ſtellte beide Mannſchaften vor, den Zuſchauern gab er über den Ring⸗ kampfſport einige aufklärende Worte. Das große Podium war von dichten Menſchenmaſſen umlagert, es waren wohl über 2500 Zuſchauer, die die Kämpfe auf der Matte nicht nur mit großer Begeiſterung, ſondern auch mit großer Aufmerkſamkeit verfolgten. In allen Klaſſen gab es wirk⸗ lich farbenprächtige Kämpfe zu ſehen, die für den Ring⸗ kampfſport beſtimmt neue Anhänger geworben haben. Der Sieg der Mannheimer kam nicht überraſchend, jedoch wurde er mit einer ſo großen Ueberlegenheit nicht erwartet. Die Kämpfe wurden durchweg fair geführt, der Kampf⸗ richter Drees⸗Mannheim hatte dabei keine allzuſchwere Funktion. Wie Maunheim gewann: Im Bantamgewicht war Allraum⸗Mannheim ſeinem Gegner Fung⸗Karlsruhe klar überlegen. Mit dem Kampf⸗ beginn übernohm der Mannheimer ſofort den Angriff. In der erſten Minute zeigte Jung eine glänzende Abwehr. Allraum verſchärft das Tempo und ſucht mit aller Gewalt eine vorzeitige Entſcheidung herbeizuführen, was ihm auch nach 3,46 Minuten durch Kopfzug aus dem Stand mit Ein⸗ drücken der Brücke gelang. Mannheim führt:0. Jenne⸗Karlsruhe erzielt den Ausgleich. Der neue Gaumeiſter im Bantamgewicht Glaſer⸗Mannheim, war ſeinem Gegner an Gewicht und Körperkraft unterlegen, dann war auch der Mannheimer, der am Vortage 6 harte Kämpfe beſtritten hatte, etwas abgekämpft. Das Treffen ſelbſt brachte eine Reihe ſehr ſchöner Kampfbilder. In der zweiten Bodenrunde wurde Glaſer bei einem Aufreißer überſprungen und nach 11,54 Minuten durch Eindrücken entſcheidend beſiegt. Der Gaumeiſter Brunner⸗Mannheim hatte in Kai⸗ ſer⸗Karlsruhe im Leichtgewicht einen körperlich ſehr ſtar⸗ ken Gegner. Der Gaſt ſchlug in der erſten Halbzeit ſämt⸗ liche Angriffe ab, ſo daß Bodenrunden ausgeloſt werden mußten. Die überlegene Technik von Brunner ſetzte ſich aber auch im Bodenkampf ſofort durch. Wiederholt ſah man den Karlsruher durch Aufreißer in Gefahr kommen. Schließlich gab es dann für den Gaſt, der in der 8. Minute mit Aufreißer und doppelte Armfeſſelung in die Brücke gedreht wurde, keine Rettung mehr. Mannheim führt:3. Der Kampf im Weltergewicht ging mit Meurer⸗ Mannheim und Schuck⸗Karlsruhe über die volle Diſtanz. In der erſten Hälfte ſah es aus, als würde der Mannhei⸗ mer eine Niederlage einſtecken müſſen. Der Karlsruher fiel dͤann immer mehr ab. Meurer ſammelte ſich, durch Ham⸗ merlock und Aufreißer, einen klaren Punktvorſprung und ſo zu einem verdienten Punktſieg. Meurer vergrößerte auf 8ꝛ3. Der große Ueberraſchungsſieg von Keſtler⸗Mannheim im Mittelgewicht In dieſer Klaſſe gab es in der erſten Halbzeit erbittertes Standringen. Der Karlsruher Müller, der über Bären⸗ kräfte verfügt, 12g leicht im Vorteil. In der erſten Boden⸗ runde vollbrachte der alte Kämpe Keſtler eine prächtige Lei⸗ ſtung. Sein Gegner verſuchte ihn durch Ueberſtürzer ent⸗ ſcheidend zu beſiegen, Keſtler konterte aber mit doppelter Armfeſſelung und Ueberſpringen ganz hervorragend, der Karlsruher kam dabei unter großem Beifall der Zuſchauer auf beide Schultern. Damit ſtand der Sieg für Mann⸗ heim feſt, denn Karlsruhe kam nun mit 11•3 zu ſtork ins Hintertreffen. Mannheims größte Stütze war Exeuropameiſter Rupp, denn dieſer hatte im Halbſchwergewicht den kampfſtärkſten Mann der Gäſte, Maier⸗Wieſental, zum Gegner. Maier konnte trotz ſeiner großen Erfahrung und Körperkraſt dem Mannheimer nie gefährlich werden. Rupp begab ſich ein⸗ mal in eine ſehr geſährliche Lage, dann ſiegte er aber nach 3,12 Minuten durch langen Armſchlüſſel und Eindrücken der Brücke entſcheidend. Rupp vergrößerte den Vorſprung auf 14:3. Rudolph⸗Mannheim ſtellte im Schwergewicht das Endergebnis auf 1723. Der Mannheimer legte ein unheimliches Tempo vor, dem der über 200 Pfund ſchwere Karlsruher Nagel nach 3,25 Minuten zum Opfer fiel Rudolph kämpfte mit einem unbeugſomen Siegeswillen, was ihm auch durch Armſchlüſſel einen vielumjubelten Schulterſieg brachte. „Walu“ diesmal international! liegerlager Waſſerkuppe, 5. Juli. Auf dem heiligen Berg der Segelflieger kämpfen in dieſen Wochen die Mannſchaften aus England, Oeſterreich, Polen, der Schweiz und Tſchechoſlowakei, ſowie aus Deutſchl ind— das Eintreffen zweier jugoſbawiſcher und einer italieniſchen Maſchine wird noch erwartet— im Geiſte derer, die einſt auf der Waſſerkuppe den Segelflug ſchufen, im friedlichen und ritterlich ausgeſochtenen Wett⸗ ſtreit um die Palme des Sieges, um den vom Führer und Reichskanzlers geſtifteten Ehrenpreis. Die Du rch⸗ führung des„1. Internationalen Segelflug⸗Wettbewerbes“ — abgeſehen von der Teilnahme der Polen an der„13. Rhön“ im Jahre 1932 waren ſtets nur ausländiſche Beo⸗ bachter hier oben anweſend— wurde nunmehr möglich nachdem auch in mehreren fremden Ländern eine größere Anzahl erfahrener Leiſtungsſegelflieger und erprobter hochwertiger Segelflugzeuge vorhanden ſind. Ueber den rein ſportlichen Wert hingus gewinnt gerade dieſer Wett⸗ bewerb, der erſte ſeiner Art, ſomit an beſonderer Bedeu⸗ tung als ein kräftevergleichender Gradmeſſer in einem Kampfe in gemeinſamer Kameraoſchaft um die Eroberung der Luft. Im Laufe der Jahre hatte die Waſſerkuppe ſchon manche feierliche Eröffnung eines der traditionellen„Rhön⸗ Segelflug⸗Wettbewerbes“ erlebt. Der geſtrige Sonntag, an dem der zum erſten Male vom„Aero⸗Club von Deutſchland“ veranſtaltete„Internationale Segelflug⸗ Wettbewerb“ ſeinen Anſang nahm, iſt ein beſonders denk⸗ würdiger Tag in den Annalen der„Rhön“. Zu dieſer Veranſtaltung hatten ſich neben Deutſchland, dem Ur⸗ ſprungslande des motorloſen Fluges, die beſten Segel⸗ flieger von weiteren 5 Nationen eingefunden, die Welt⸗ und Ozeanflieger Wolfgang von Gronau in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des„Ae.C. v..“ auf dem mit Flaggen geſchmückten Platz vor dem„Groenhoff⸗Hauſe“ herzlich begrüßte und ihnen die beſten Wünſche Adolf Hitlers entbot. In ſeiner Eröffnungsanſprache wies er auf die Bedeutung dieſes edlen Wettſtreits hin, er unterſtrich ſerner die Tatſoche, daß das nationalſozialiſti⸗ ſche Deutſchland auch im Sport den größten Wert auf eine ſtändige internationale Zuſammenorbeit lege. Indem er dieſer Veranſtaltung einen glücklichen Verlzuf wünſchte und Erfolge erhoffte, die würdig neben die dort oben immer wieder vollbrachten Leiſtungen geſtellt werden können, erklärte er den Wettbewerb für eröffnet. Gleich der erſte Wettbewerbsſonntag, an dem ideales Flugwetter herrſchte, brachte eine Menge ſchauluſtiger Beſucher nuf allen möglichen Verkehrsmitteln hinauf zum wiederum ſchöner gewordenen Fliegerlager, um diesmal Zeuge der erſten Flüge der aus⸗ und inländiſchen Flieger⸗ kameroden zu werden. Sie kamen dabei auch auf ihre Koſten. Der hinter uns liegende 1. Wettbewerbstag ſtand mit ſeinen 27 Starts dank guter Thermik im Zeichen der Streckenflüge. Außer den zahlreichen Flügen im Bereich der 50⸗Km.⸗Zone konnte eine Reihe von Fliegern bereits Peachtliche Leiſtungen erzielen. So landete, Fröulein Flugkapitän Hannn Reitſch ihren„Reiher“ und ihr Flugkamerad Heini Dittmar ſeinen„Condor 2, auf dem Flughaſen Hamburg(Entfernung 351 Km.), zu ihnen geſellte ſich noch der Pole Mynarſki auf„PWe 101“. Lud⸗ wig Hoffmann auf„Moazogotl“ wählte als Landeort Kallähne in der Altmark(275 Km. Die beiden Polen Zabſky und Baranowſky ſegelten dagegen Bielefeld, bzw. Braunſchweig an(etwa 213 Km.) Der Schweizer Sand⸗ meier gelangte bis in die Gegend von Peine(205 Km), die zweite weibliche Teilnehmerin, die Heſterreicherin Emmi von Roretz, die ebenfalls mit dem ſilbernen Lei⸗ ſtungs⸗Abzeichen geſchmückt iſt, brachte ihren„Rhönſperber“ ſicher bei Hameln zur Erde(185 Km.) Der deutſche Se⸗ gelflugmeiſter Kurt Schmidt, der auf ſeiner„Atalante“ den erſten Wettbewerhsſlug nusſührte, kam 120 Km. weit, bis Sondershauſen, Wolfgong Späte etwa 100 Km. weit, bis Erfurt. Man konnte mit der„„Ausbeute“ dieſes Tages recht zufrieden ſein und war weiter nicht böſe, als am Morgen des geſtrigen Montags die Sonne„wieder einmal“ durch die berüchtigte„Knofe“ vertrieben worden war. So denutz⸗ ten denn die 32 Piloten mit ihren treuen Helfern dieſe kleine Ruhepauſe dazu, die 26 Segelfluazeuge nachzuſehen. Mitt igs klarte es dann auf und ſchnell ging es an den Start, hinauf zum Noröhang an der Abtsrodger Kuppe. Gewertet wurde die größte Startüberhöhung, mindeſtens 1000 Meter über Start, bei der heutigen Wetterlage, der jeblenden Wärme und dem ſchwachen Winde, keine leichte Aufgebe. Ein anderer Teil der geſtarteten Wettbewerbs⸗ teilnehmer gaben deshalb ſeine Startmeldungen für die während der Dauer des ganzen Wettbewerbes ofſenen Zielflüge mit Rückkehr zur Startſtelle ob. Für dieſe Wer⸗ tungsgruppe werden alle Flüge, welche die Flugſtrecke Waſſerkuppe-Kreuzberg—Dammersfeld—Waſſerkuppe zu⸗ rücklegen(Entfernung etwa 45 Km.), als 100 Km. Flug⸗ ſtrecke gewertet. Die Wendemarken müſſen in Sicht der Sportzeugen umrundet werden. dem Stort am Sonntag meldete der Präſident des„Kero⸗Clubs von Deutſchland“ dem Führer und dem Reichsluftfahrtminiſter telegraphiſch den Beginn des „1. Internationalen Segelflug⸗Wettbewerbes“. Bei der Wettbewerbsleitung gingen inzwiſchen auch zahlreiche Tele⸗ gramme ausländiſcher Nationen, die diesmal nicht an Hie⸗ ſer Verinſtaltung teilnehmen können, mit beſten Wünſchen für deren Verlauf ein. Hauptmann a. D. Schreiber. Nehring-Gedächtnispreis für Höhenflug Der vom Reichsſtatthalter in Heſſen zur Förderung des Segelfluges geſtiftete„Nehring⸗Gedächtnispreis“ in Form einer künſtleriſchen Bronze wird vom Korpsführer des NSccK als Wanderpreis ausgeſchrieben. Er fällt dem Be⸗ werber des NScc zu, der während der Dauer der Aus⸗ ſchreibung jeweils vom 1. April bis zum 31. März des ſolgenden Fahres die höchſte anerkonnte Höhe üher dem Start mit einem motorloſen Flugzeug erreicht hat. Jeweils am 17. April, dem Todestag von Jobannes Nehring, wird der Preis vergeben, der, zweimal hintereinander oder dreimal außer der Reihe gewonnen, in den endgültigen Beſitz des betreffenden Segelfliegers übergeht. Nach dem ſiegreichen Länderkampf gegen Frankreich ſteht unſeren Schwimmern und Waſſerballſpielern nun am kom⸗ menden Wochenende in Berlin eine ungleich ſchwere Auf⸗ gabe bevor: der große Kampf gegen Ungarn! Der Länder⸗ kampf, der insgeſamt acht Schwimmwettbewerbe für Män⸗ ner und ein Waſſerballſpiel umfaßt, wird an zwei Tagen— Samstag und Sonntag— im Olympia⸗Stadion abgewickelt, alſo an der Stätte, an der der ungariſche Schwimmſport im vergangenen Jahre bei den Olympiſchen Spielen ſo große Triumphe feierte. Ungarn iſt Waſſerball⸗Olympiaſieger und Ferene Cſik iſt der Olympiaſieger über 100 Meter Freiſtil. Die deutſche Mannſchaft, die am Montag vom Fachamt Schwimmen namhaft gemacht wurde, trifft im Olympia⸗ Stadion einen Gegner an, der gewillt iſt, die Siege bei den beiden letzten Begegnungen 1934 in Magdeburg und 1935 in Budapeſt zu wiederholen. Andererſeits haben aber unſere Vertreter das Zeug dazu, endlich auch wieder einmal den Sieg an ihre Fahne zu heften, ſo wie es im Auguſt 1933 in Budapeſt der Fall war. Der erſte Tag bringt das Kunſtſpringen, das 100⸗Meter⸗ Rückenſchwimmen, das 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen, die 4 mal 200⸗Meter⸗Staffel und das Waſſerballſpiel. Das Waſſerball⸗ ſpiel liegt aber nicht am Schluß, ſondern wird gleich nach dem Einmarſch der Mannſchaften ausgetragen, da die Un⸗ garn den Wunſch hatten, bei Tageslicht zu ſpielen. Dieſer Waſſerballkampf wird eine große Sache werden, kommen doch die Ungarn mit einer Ausnahme in Orginial Olympia⸗ beſetzung. Erſetzt iſt lediglich der ausgezeichnete Verbinder Halaſſy durch den jüngeren Hazai. Wir nehmen an, daß die deutſche Mannſchaft, die am letzten Sonntag in Darm⸗ ſtadt im Kampf gegen Frankreich noch nicht allen Anfor⸗ dͤerungen gerecht wurde, im Olympiaſtadion wieder eine große Leiſtung zeigt und— wie beim Olympia, wo Ungarn ja bekanntlich nur auf Grund des beſſeren Geſamt⸗Torver⸗ hältniſſes Olympiaſieger wurde!— ſich als gleichwertiger Gegner erweiſt. Wird dͤer Länderkampf alſo gleich mit einem„Schlager“ eröffnet, ſo dürften doch die reſtlichen Wettbewerbe nicht weniger Intereſſe beanſpruchen. Die 100 Meter Rücken müßte unſer Heinz Schlauch gegen Lengyel gewinnen und über 200 Meter Bruſt iſt Erwin Sietas gegen Fabian in Front zu erwarten. Einen deutſchen Sieg ſollte es auch im Kunſtſpringen durch Erhard Weiß geben (Ungarns Vertreter ſteht noch nicht feſtl), dagegen iſt der Ausgang der abſchließenden 4 mal 200⸗Meter⸗Staffel völlig offen. Mit Arendt, Fiſcher, Heibel und Plath ſind wir ja gut gerüſtet, aber Ungarn iſt mit Zolyomy, Grof, Lengyel und Eſik nicht minder ſtark. Der zweite Tag bringt zunächſt den Zweikampf Fi⸗ ſcher— Eſik über 100 Meter Freiſtil, dem ſich die 400 Meter Freiſtil mit Plath und Grof(oder Lengyel) anſchließen werden. Hier gelten die Ungarn als Favori⸗ ten, aber das Turmſpringen, bei dem wieder Weiß die deutſchen Farben vertritt, wird beſtimmt mit einem deut⸗ ſchen Erfolg ausgehen. Abgeſchloſſen wird der Länderkompf mit oͤcn 1500 Meter Freiſtil, bei denen ſich Heinz Arendt mit Lengyel(oder Grof) auseinonderzuſetzen hat. „Ein deutſcher Geſamtſieg liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, aber die deutſchen Schwimmer werden ſchon in beſter Form ſein und über ſich hinauswachſen müſſen, wenn der Erfolg zur Tatſache werden ſoll. Wettbewerbe und Mannſchaften Samstag Waſſerball: Deutſchland: Klingenburg; Baier— Gunſt; Strauß; Allerheiligen— Schneider— Schulze; Erſatz: Kienzle. Ungarn: Brody; Hommonai— Sarkany; Hazai; Boſzi— Nemeth— Brandy. Kunſtſpringen: Weiß— 2 „100 Meter Rücken: Schlauch— Lengyel. 200 Meter Bruſt: Sietas— Fabian. A⸗mal⸗200⸗Meter⸗Staffel: Arendt— Fiſcher— Heibel Plath gegen Zolyomy— Lengyel— Grof— Cſik. Sonntag 100 Meter Freiſtil: Fiſcher— Eſik. 400 Meter Freiſtil: Plath— Grof. Turmſpringen: Weiß— 2 1500 Meter Freiſtil: WEe— Lengyel. Die Wettbewerbe des Länderkampfes werden an beidea 1 Tagen durch internationale Frauenkämpfe mit den beſten Kleine Sport⸗Nachrichten 4 weitere Siege der Fugend⸗ ruderer des Mannheimer RE Aus Anlaß des Kreisſportfeſtes des DR Kreis Neu⸗ ſtadt fand am vergangenen Sonntag in Speyer eine Kurz⸗ ſtreckenregatta ſtati. Dieſe Gelegenheit benützte die Jugend⸗ abteilung des Mannheimer Ruder⸗Club von 1875, um noch⸗ mals ganz eindeutig unter Beweis zu ſtellen, daß die vier Siege auf der Mannheimer Jugend⸗Regatta vor acht Tagen keine Zufallstreffer waren. Rein rudertechniſch boten alle ſtartenden Mannſchaften auf der Kurzen Strecke von 60⁰0 Meter ſehr gute Leiſtungen. In den Jugendrennen gab es am Ende immer recht packende Endkämpfe zwiſchen dem Ludwigshafener Ruder⸗Verein, der in Mannheim eben⸗ falls ſiegreich geblieben war, der Rudergeſellſchaft Speyer und dem Mannheimer Ruder⸗Club. Dank der beſſeren Zu⸗ ſammenarbeit und ihrem unübertrefflichen Kampfgeiſt konnten die Mannſchaften des Mannheimer Ruder⸗Club allein abermals vier Rennen bei fünf Starts für ſich ent⸗ ſcheiden, ſo daß die Jugendabteilung des Mannheimer Ruder⸗Clubs bei zehn Starts ein Ergebnis von acht Siegen aufzuweiſen hat. Vor allem im Sagrpfalz⸗Gaufeſt⸗Achter für Ruderer, die 1937 auf offener Regatta nicht ſtarten, fuhr der 1. Jugendachter des Mannheimer Ruder⸗Clubs gegen erprobte Senioren von Ludwigshafen und Speyer eir hervorragendes Rennen, das einen nur für den Zielrichter feſtſtellbaren Sieg der Speyerer Mannſchaft brachte. Mit Abſtand folgten die Jugendruderer es ubs. Die Ergebniſſe: Aufänger⸗Vierer für Jugendliche: 1. Mannheimer Ruderckub v. 1875(Embacher, Weber, Hinze 1, Faſig; St.: Wachsmuthſ; 2. Ludwigshafener Ruder⸗Verein. 2% Längen; 3. Rudergeſellſchaft Speyer + 1 Länge. Erſter Jugend⸗Vierer: 1. Mannheimer Ruder⸗ Club v. 1875(Geiſt, Haag 2, Kaiſer, Steimer; St.: Wachs⸗ muth); 2. Ludwigshafener Ruder⸗Verein 1/¼ Längen; J. Rudergeſellſchaft Speyer +, Länge. Erſter Jugend⸗Vierer: 1. Mannheimer Ruder⸗ Club v. 1875(Simonis, von Safft, Hornig 1, Jungbluth; St.: Wachsmuth); 2. Ludwigshafener Ruder⸗Verein 1 Luft⸗ kaſten; 9. Rudergeſellſchaft Speyer + 1 Länge. Erſter Jugend⸗Achter: l. Mannheimer Ruder⸗ Club v. 1875(Frank, Faſig, Schlegel, Embacher, Hinze 1, Zahnleiter, Ries 1, Bögeholz 3; St.: Wachsmuth); 2. Ruder⸗ geſellſchaft Speyer 1 Meter; 3. Ludwigshafener Ruder⸗ Verein 1 Länge. Saarpfalz⸗Achter: 1. Rudergeſellſchaft Speyer; 2. Mann⸗ heimer Ruder⸗Club v. 1875(Geiſt, Haag 2, Kaiſer, v. Safft, Hornig 1, Junbluth, Simonis, Steimer; St.: Wachsmuth) + 6 Sek.; 3. Ludwigshafener Ruder⸗Verein. Länge. Stuttgarter Tennis⸗Turnier Das Stuttgarter Tennisturnier wurde am Sonntag frühzeitig zu Ende geführt. Die Schlußkämpfe waren eine ausſchließliche Angelegenheit von Rot⸗Weiß Berlin. Sieger um die Meiſterſchaft von Württemberg im Einzel der Männer wurde Dettmer, der in der Schlußrunde Barthowiak:3, 426,:4,:2 ſchlug. Im Frauen⸗Eingel um die Meiſterſchaft von Württemberg ſiegte Frl. Enger (Berlin), die Frl. Sander(Berlin) 226,:2, 6ꝛ3 abfertigte. Im Gemiſchten Doppel errangen den Titel Enger⸗ Dettmer mit 610,:4 über Heitmann⸗Pohlhauſen(Düſ⸗ ſeldorf). Das ſchönſte Spiel des Tages war aber das Schlußſpiel im Männerdoppel, das von Dettmer⸗ Bartkowiak über Zander⸗Henkel 4 mit:4,:4 ge⸗ wonnen wurde. — Fritz Scheller(Schweinfurt) beteiligte ſich am Sonn⸗ tag am„Großen Straßenpreis von Helſingör“ über 160 Kin. Im Enoſpurt ſchlug der deutſche Straßenmeiſter nach :07:28 Stunden die Dänen Möller, Vriis, G. Nielſen und E. Jenſen. Ragnhild Hveger, Dönemarks Weltrekoröſchwimmerin, kam bei einem internationalen Schwimmfeſt in Helſingör vor 4000 Zuſchauern erneut zu einem Siege über die Hol⸗ länderin Rie Maſtenbroek. Die Dänin ſchlug ihre Geg⸗ nerin über 200⸗Meter⸗Freiſtil in der famoſen Zeit von :29.4. Die Holländerin benötigte:34,3 Minuten. Ungarns Schwimmer führen im Schwimm⸗Länderkampf gegen die Tſchechoſlowakei, der augenblicklich in Bad Pyſtian ausgetragen wird, nach dem erſten Tage mit 11:4 Punkten. 11:2(:1) ſiegte die ungariſche Waſſerballſieben über die Tſchechoſlowaken. Italiens Altmeiſter Palmieri traf im Endſpiel des Turniers in Salice mit dem jungen Romanoni zuſammen. Palmieri, der in dieſem Jahr noch crie die Ueberlegenheit eines Landsmannes anerkennen mußte, wurde über⸗ raſchend:6,:3,:0,:0 geſchlagen. Zum Wightman⸗Pokal⸗Wettbewerb der Tennisfrauen von Amerika und England hat der engliſche Verband ſol⸗ gende Mannſchaft genannt. Dearmin, Hardwick, Ingram, James, Lumb und Stammers. England verzichtet alſo nuf Dorothy Round, Seriven und Horke. Fünf deutſche Straßenfahrer haben für die Vieretappen⸗ fahrt Piris⸗Loulouſe, die vom 11. bis 14. Juli durchge⸗ führt wird, gemeldet. Es handelt ſich um die vier Ber⸗ liner Kutſchbach, Sieronfki, Buſe und Hoffmann ſowie um den Hannoveraner Heide. Das Schwimm⸗Ereignis des Fahres: Deutſchland-Angarn in Verlin Deutſchen, Däninnen und Ungarinnen umrahmt. Außer⸗ dem ſind noch reichsoffene Jugendwettkämpſe und am Sonntag ein Waſſerballſpiel zwiſchen Berlin und Budapeſt vorgeſehen. Frankfurter Kanu-Regatta 14 mal Mannheimer Vereine als Sieger Bei der Frankfurter Kanu⸗Regatta gab es im einzelnen folgende Ergebniſſe: Zweier⸗Kajak, Ingend: 1. KC Mannheim(Wind. Tränkler):29(600 Mtr.). Einer⸗Kajak, Innioren(6600 Meter): 1. Frankfurter KB 1913(Iſrael):36. Zweier⸗ Kanadier(Anf.⸗Jun., 1000 Mtr.): 1. WSV Mannheim⸗ Sandhofen(Zellner, Lutz):09,4. Zweier⸗Kajak, Au⸗ fänger(1000 Mtr.): 1. Paddelgeſ. Mannheim(Rei⸗ chenwellner, Rink:18,4. Zweier⸗Kanadier, Jugend(690 Meter): 1. Paddelgeſ. Mannheim(Friedemann, Nolff):56,3. Einer⸗Kajak, Senioren: 1. Kaſſeler Kann⸗ klub(Grotegut):22,17 2. Kanugeſellſchaft Mannheim 1922 (Plitt):26,7; 3. Paddelgeſ., Mannheim(Stumpf) 5201,9. Zweier⸗Kanadier, Senioren(1000 Meter): 1. Frankfurter Kanuverein 1913(Gebr. Steinbrenner):52,1: 2. Paddel⸗ geſ. Mannheim(Kraus, Stumpf):57,8. Vierer⸗ Kajak, Senioren: 1. Poſtſportverein Frankfurt(Zaremba, Kiſſel, Schroth, Becker):3,½4; 2. Mannheimer Kanugeſ. 1920 :38,4. Einer⸗Kajak, Jngend(600 Mtr.): 1. Poſtſportverein Frankfurt(Kurz):43. Einer⸗Kanadier, Anf.(1000 Meter): 1. KE Mannheim(Buckbräu):44,2. Einer⸗Kanadier, Innioren: 1. Paddelgeſ. Mannheim(Barnitzke) :39. Einer⸗Kajak, Frauen(Anf.⸗Jun., 600 Meter): 1. Paddelgeſ. Mannheim(Groh):57,2. Zweier⸗Kajak, Junioren(1000 Meter): 1. Paddelgeſ. annheim (Klinger⸗Ochs):12,1. Einer⸗Kanadier, Senioren(1000 Meter): 1. Kganuclub Mannheim(Sons) 5322 2. Paddelgeſ. Maunheim(Barnitzke) 535. Mannſchafts⸗Kana⸗ dier, Jugend(600 Meter): 1. Ké Hanau:88,4. Einer⸗ Kajak, Aufänger(1000 Meter): 1. Paddelgeſ. Mann⸗ heim(Wirth):85,1. Zweier⸗Kajak, Senioren(1000 Me⸗ ter): 1. K Mannheim 1922(Flitt⸗Lorenz) 3ꝛ54. Einer⸗Kajak, Frauen(Sen., 600 Meter): 1. K Mann⸗ heim(Sbermaier):51,3. Zehner⸗Kanadier, Senioren: 1. WSV Mannheim⸗Sandhofen:04/1; 2. Poli⸗ zei Frankfurt.10,2; 3. Kanufreunde Wiesbaden⸗Biebrich :10,4. Ingend⸗Langſtreckenfahrt(3000 Meter) Einer⸗Falt⸗ boot: 1. Mannheimer K(Noller) 15:16; Zweier⸗ Faltboot: 1. KG Hanau(Gimpel⸗Fröb) 14:50 Min. Frankfurter Frauen-Regatta Auf dem unteren Teil der Frankfurter Regattaſtrecke wurde am Sonntag zum zweiten Male eine Frauenregatta durchgeführt, die durch die Teilnahme des Cerole Ferminin „Les Libellulus“ Straßburg internationale Beſetzung er⸗ fahren hatte. Die Rennen führten für Vierer über 1000 und für Achter über 1200 Meter und waren durch 37 Boote aus 13 Vereinen ausgezeichnet heſetzt. In allen Kreiſen brachte man der Regatta großes Intereſſe entgegen, und auch der Beſuch war vecht gut. Alle Boote waren mit Ruderinnen beſetzt, die eine gründliche Ausbildung er⸗ fahren hatten. Ausgeſprochene Rennen und Stilſchnell⸗ rudern, bei denen der Frankfurter Frauenruderverein „Freiweg“ am meiſten zu Erfolgen kam, intereſſierten in erſter Linie: Die Ergebniſſe: 2. Jungmannvierer: 1. RV Freiheit Mühlheim :48 Min.; 2. RC Aſchaffenburg:53; 3. Frankfurter Re. Griesheim. Jungmann⸗Gig⸗Doppelvierer: 1. Univer⸗ ſität Frankfurt, 106.,:51,8 Min.; 2. RC Naſ⸗ ſovia Höchſt, 95.,:52; 3. Kaſſeler Frauen⸗RV, 93., :53 Min. Senior⸗Doppelvierer⸗Rennbote: 1. Frauen⸗ RV Freiweg Franckfurt 3385; 2. R Worms .838,8; 3. Univerſität Frankfurt:51 Min. Jungmann⸗ Gig⸗Vierer: 1. RC Aſchaffenburg 33.51,5 Min.; 2. Frankfurter RC:51,6; 3.„Les Libellulus“ 4200,6. Senior⸗Gig⸗Doppelvierer: 1. Frauen⸗RV Freiweg Frankfurt:45, 08.; 2. Kaſſeler Frauen⸗RB:56,0, 86 P. Junior⸗Gig⸗Doppelvierer: 1. Frauen RV Frei⸗ weg Frankfurt, 3243,4, 108.; 2. R Worms, :47,5, 106.; 3. RC Naſſovia Höchſt,:59, 93 P. Senior⸗ Gig⸗Achter: 1. Frauen⸗RV Freiweg 48,6 Min. Weſtfalens LA-Meiſterſchaften Die weſtfäliſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften nahmen am Samstag in Dortmund⸗Hörde ihren Anfang Die Lei⸗ ſtungen am erſten Tage wrren recht anſprechend. Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Schinkel Schalke 96) 22.8 Sek.; 400 Meter Hürden: 1. Ebert(PSV Hörde) 58,2 Sek. 8o) Meter: 1. Schulte(Tus Hörde).59,1 Min. 10 000 Meter: 1. Voll⸗ mer(Gütersloh) 34:30,2 Min. 4 mal 1500 Meter: 1. SpVg Hamm 17:08,4 Min. Hochſprung: 1. Stechemeſſer (Preußen Münſter).80 Meter; Weitſprung: 1. Völmkel (Höſch Dortmund).00 Meter; Kugelſtoßen: 1. Werxing (Gronau) 14.04 Meter; Hammerwerfen: 1. Lutz 1,(Bis Dortmund) 51.28 Meter. Die Leichtathletikmeiſterſchaften des Gaues Weſtfalen litten am Sonntag unter einem Gewitterregen, der zu einer Unterbrechung führte. Die Leiſtungen waren auch diesmal wieder gut. Die Ergebniſſe: Männer: 100 Meter: 1. Buthe⸗Pieper Schalke) 11 Sek.; 400 Meter: 1. Goldhauſen(Hörde) 51,4 Sek.; 1500 Meter: 1. Fiſcher(Hamm):08,5 Min.; 5000 Meter: 1. Kelm (Hamm) 15:46,9 Min.; 110 Meter Hürden: 1. Ehrlich(Bo⸗ chum) 16,1 Sek.; 4 mal 100 Meter: 1. Schalke 96 44/1 Sek.; 4 mal 400 Meter: 1. OS Hörde:31,2 Min.; Stabhoch⸗ ſprung: 1. Dwidga(Bochum) 3,74 Meter; Dreiſprung: 1. de Lambox(Hamm) 13,88 Meter; Zehnkampf: 1. Steche⸗ meſſer(Münſter) 5984.; Diskus: 1. Buſchey Bochum) 43,57 Meter; Speer: 1. Buſchey 54,14 Meter; Frauen: 80 Meter Hürden: 1. Reinhardt Bochum) 13,4 Sekunden; 100 Meter: 1. Schulz(Münſter) 43,1 Sek.; Hochſprung: 1. Strache(Siegen) 1,46 Meter; Kugelſtoßen: 4. Kirchhoff (Detmold) 12,75 Meter; Diskus: 1. Volkhauſen(Dort⸗ mund) 40,49 Meter; Speer: 1. Volkhauſen. Der zweite Tag vom Mittelrhein Auch in Köln hatten die LA⸗Meiſterſchaften des Gaues Mittelrhein am zweiten Tag unter einem ſchweren Ge⸗ witter zu leiden, was ſich auf die Leiſtungen auswirkte. Die Ergebniſſe: 1400 Meter: Bilefeld(ASV) 50,1. 8oo Meter: Bül⸗ (Köln):01,4 Min. 110 Meter Hürden: Kumpmann(AS) 15,4 Sek. 400 Meter Hürden: Nottbrock(AS) 56,7 Sek. 4 mal 100 Meter: ASV Köln 43,8 Sek. 4 mal 400 Meter: ASV.20 Min. Hochſprung: Weinkötz(ASV) 191 Me⸗ ter. Diskus: Debus(GS) 42,50 Meter. Speer: Weiland (ASB) 54,53 Meter. Frauen: 100 Meter: Winkels(Köln) 12,0 Sek. Hochſprung: Schlöſſer(SSB) 1,45 Meter. Weit⸗ ſprung: Schlarp(Poſt⸗S) 5,06 Meter. Kugel und Diskus: Herrmann(KV) 11,86 bzw. 33,71 Meter. Speer: Paſtor (Kölner BC) 40,81 Meter. 8 HANDELS- WIRTSCHAFTS.-ZETTUNG Dienstag, 6. Juli 1937 Mannheimer Milchzenirale AG, Mannheim Die Monnheimer Milchzentrale Ach, Mannheim, ver⸗ zeichnet für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1036 einen Warenertrag von 1 870 764(1 957 040) /, dazu treten noch 19 924(5906)/ Zinseinnahmen und 3311(183 761) ao. Erträge. Andererſeits erforderten Löhne und Gehälter 513205(474 646) /, ſoziale Abgaben 33 664(31 620) l, Stuern 402 212(159 896) /, alle übrigen Aufwendungen 931 793(1 140 112) /. Anlageabſchreibungen(328 050), wurden nicht vorgenommen. Es verbleibt einſchl. 9356 19122)/ Gewinnvortrag ein Geſamtgewinn von 22 481 (21 506)—4 die GW beſchloß, hieraus wie im Vorjahr 4 v. H. Dividende auf ſämtliche Aktien und eine Super⸗ dividende von 1 v. H. auf die Aktien⸗Gattung A auszu⸗ ſchütten und den Reſt auf neue Rechnung vorzutragen. Aus der Bilanz(alles in Mill.): AK. unv. 0,29, Re⸗ ſerven und Rückſtellungen 0,416(0,421), Verbinolichkeiten 0,476(0,398), darunter auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen 0,468(0,389) Mill. /. Im Anlagevermögen iſt mit—0⁵ Mill. keine Veränderung eingetreten, dagegen erhöhte ſich das Umlaufsvermögen auf 1,117(1,072) Mill. Dark. Darunter belaufen ſich: Bankguthaben auf 0,83(0,86), Forderungen auf Grund von Lieferungen und Leiſtungen auf 0,13(0,14), Vorräte auf 0,08(0,02), Poſtſcheckguthaben —. 9(0,015), Beteiligungen haben ſich auf 6800(6 400)% erhöht. In der GV. wurden Direktor Weller(Ludwigshafen am Rhein) und Bürgermeiſter Bender(Wiesloch) neu in den AR. gewählt. L. WeilkReinhardi AcG, Mannheim O Mannheim, 6. Juli. Dieſe der Gruppe Hugo Stinnes naheſtehende Eiſenhandelsfirma weiſt für 1936 einen Wa⸗ renrohgewinn von 659 677(543 732)/ aus, der ſich um 9879(6 982)/ Beteiligungserträge, um 14295(5 412)%/ ſonſtige Erträge und 10 964(17 153)/ außerordentliche Be⸗ träge vermehrt. Löhne und Gehälter erſorderten 249 224 (236 462) //, ſoziale Abgaben 15811(13 110) 4, Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen 49 635(24 233) /, andere Abſchreibun⸗ gen 10983(42 166), Zinſen 77472(71 004), Beſitzſteuern 45 988(13 858) und alle übrigen Aufwendungen 155 712 (146 758) /, ſo daß ſich ein Gewinn von 89 989(25 688)% ergibt, um den ſich der Verluſtvortrag auf 266 511(356 5015) Mark vermindert. Dem Bericht zufolge hat die gute Beſchäftigung der eiſenverarbeitenden Induſtrie und die rege Bautätigkeit im Berichtsjahr die Umſätze ſowohl im Lager⸗ als auch im Streckengeſchäft gegenüber 1935 geſteigert. In Habbfabrika⸗ ten aus unedlen Metallen ſind ebenfalls höhere Umſätze erzielt worden. In der Bilanz ſtehen Grundſtücke mit 350 000(unv.)., ebäude mit 451.500(unv.)., Inventar mit 194 405(167 430), Beteiligungen mit 90 000(unv.), Waren mit 303 187 (476 255), Warenforderungen mit 1213810(972 798), For⸗ drungn an abhängige Geſellſchaften mit 35 939(34917), an⸗ dere Forderungen mit 26124(26 103), Kaſſe mit 42 519 621309) und Bankguthaben mit 49 180(42951) gegen AK 800000(unv.), geſetzliche Reſerven 0(6000), 193 173 (150 288), Warenverbindlichkeiten 395 366(376 530), Wechſel⸗ verbindlichkeiten 380 000(480 000) und langfriſtige Dar⸗ lehen 1109 238(1 146 756). Bürgſchaften betragen 120 000 (70 000) /, und zwar größtenteils zugunſten des Stahl⸗ werksverbandes zur Deckung der Materialbezüge. Die heutige Hauptverſammlung, in der ein AK von 440 000 vertreten war, genehmigte Bilanz und Bericht ein⸗ ſtimmig, beſchloß die Auflöſung des geſetzlichen Reſerve⸗ fonds und wählte Hugo Stinnes, der turnusgemäß aus dem AR ausſchied, wieder. * Warenhausbau AG. Mannheim. Die Geſellſchaſt wurde durch Beſchluß der GV vom 18. 6. 1937 aufgelöſt. n Fendel⸗Konzern. Den zum 16. Juli 1937 einberufenen Generalverſammlungen der zum Fendel⸗Konzern gehören⸗ den Geſellſchaften, nämlich der Badiſchen AG für Rhein⸗ ſchiffahrt und Seetransport in Mannheim, der Mann⸗ heimer Lagerhausgeſellſchaft in Mannheim und der Rhein⸗ ſchiffahrts⸗Ach vorm Fendel in Mannheim, wird die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von 6 v. H. wie im Vorjahr vorgeſchlagen. 25 Jahre Aluminium-Walzwerke Singen Die Aluminium⸗Walzwerke Singen feierten am Sams⸗ tag und Sonntag ihr 25jähriges Beſtehen. Das Werk, das als erſtes Unternehmen in Deutſchland Aluminiumfolie im Warmwalzverfahren herſtellt, iſt aus beſcheidenen Anfängen eu ſeiner heutigen Bedeutung emporgewachſen. 1934 wurde das Breisgau⸗Walzwerk, das ſeit 1926 zum Intereſſenkreis von Singen gehört, von Teningen nach Singen verlegt und mit dem dortigen Werk auch räumlich vereinigt. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt ausſchlaggebender Anteilseigner der Vereinig⸗ ten Aluminium⸗Gießereien Singen⸗Teningen, Werk Villin⸗ gen. Die Villinger Werke beſchäftigen heute annähernd 1500 Arbeiter und Angeſtellte. Sie erzeugen etwa ein Drit⸗ tel der Aluminiumfolien Deutſchlands und ſtehen hinſicht⸗ lich der Ausfuhr als älteſtes und größtes Aluminium⸗Walz⸗ werk Europas innerhalb der deutſchen Aluminiuminduſtrie an hervorragender Stelle. Neben Folie ſtellen die Werke Halbzeug aller Art in Aluminium und Aluminiumlegie⸗ rungen in bedeutendem Umfange her. Die Fabrikanlage bedeckt nahezu 8 Hektar. Zu dem Feſtakt am Samstag hatten ſich zahlreiche Gäſte und die Werksangehörigen eingefunden. Außer den Ver⸗ tretern der Wehrmacht, der Reichs⸗ und Landesbehörden, der Partei und ihrer Gliederungen ſowie der Arbeitsfront, waren auch Miniſterpäſident Köhler und Reichstreuhänder Dr. Kimmich erſchienen. Betriebsführer Dr. Paulßen gab im Verlauf ſeiner Begrüßungsanſprache bekannt, daß die Geſellſchaft Jubi⸗ läumsſpenden in Höhe von 4 v. H. des Geſellſchaftskapitals bewilligt habe. Hiervon wurden 50 000/ unmittelbar an Arbeiter und Angeſtellte ausbezahlt, 50 000/ der Penſions⸗ kaſſe überwieſen und 20000/ dem Bürgermeiſter von Sin⸗ gen als Grunoͤſtock für einen Rathausneubau zur Ver⸗ fügung geſtellt. Nach einem wiſſenſchaftlichen Vortrag von Betriebsführer Dipl.⸗Ing. Kurz überbrachte der Reichs⸗ treuhänder dem Werk ſeine Glückwünſche. Miniſterpräſident Köhler, der den Ausbau des Werkes oft entſcheidend beeinflußt hat, ſtellte in ſeiner Rede die ungeahnt ſtarke Bedeutung des Aluminiums und die da⸗ durch hervorgerufene Entwicklung des Singener Werkes in Parallebe zum Vierjahresplan. Wie die Gründer des Un⸗ ternehmens unentwegt an ihrem Plan feſthielten und ihr Vertrauen ſchließlich durch den Erfolg belohnt ſahen, wie die Notzeit des Krieges das deutſche Volk erfinderiſch ge⸗ macht habe, ſo ſtünden heute dem Aluminium, dem deut⸗ ſchen Werkſtoff, im Rahmen des Vierjahresplanes noch größte Entwicklungsmöglichkeiten offen. Der Miniſterprä⸗ ſident bekannte ſich eindeutig zu dem Gedͤanken einer deutſch⸗ ſchweizeriſchen wirtſchaftéichen Zuſammenarbeit. Die Län⸗ der am Hochrhein hätten von jeher eine Wirtſchaftseinheit gebildet, denn der Strom ſei keine Grenze, ſondern eine Brücke. Wie er jetzt von beiden Uferſtaaten als Energie⸗ quelle benützt werde, ſo werde er auch einmal die gemein⸗ ſame Schiffahrtsſtraße bilden. Es ſei nicht beabſichtigt, mit dem Vierjahresplan Deutſchland aus der Weltwirtſchaft herauszunehmen, Weltpolitik ſei ohne Weltwirtſchaft un⸗ möglich, und ſo wolle das deutſche Volk mit allen Nationen wirtſchaftlich zuſammenarbeiten, die guten Willens ſeien. Der Vierjahresplan ſei politiſch bedingt, er ſolle dem deut⸗ ſchen Volk ſeine Unabhängigkeit ſichern, wenn es einmal einem fremden Staate einfallen ſollte, uns die Rohſtoffe abzuſchneiden, um damit das Reich auf die Knie zu zwin⸗ gen. Dieſer Kampf um die deutſche Rohſtoffreiheit ſei für die Regierung geradezu politiſche Pflicht. Miniſterpräſident Köhler dankte der Direktion des Wer⸗ kes für ihr jederzeit gezeigtes bereitwilliges Eingehen auf der Neuen Mannheimer Zeitung Allgemein fireundliche Haliung Anhalien der Anlagekäuie— Akiien weiier ſesi Rhein⸗Mainiſche Börſe: Ruhig, aber freundlich. * Frankfurt, 6. Juli. Da nur wenig Kundſchaftsaufträge vorlagen, war das Geſchäft auch an der heutigen Börſe bei durchaus freund, licher Grundſtimmung wieder nur ſehr ruhig. Am Aktien⸗ markt war die Kursentwicklung ungleichmäßig, die durch⸗ ſchnittlichen Veränderungen lagen bei 4— v. H. nach beiden Richtungen. Vielfach führte die Geſchäftsſtille zu leichten Rückgängen. Am Montanmarkt betrugen die Schwankungen 4— v. H. Chemiſche Papiere dagen gut behauptet. JG Farben nach dem erſten Kurs mäßig er⸗ höht auf 16594 nach 165(165). Von Elektroaktien notier⸗ ten nach Pauſe Akkumulatoren mit 23354(232), Felten gaben“ v. H. nach auf 138, Geffürel v. H. auf 150½, RWeé und Siemens zogen je 4 an auf 133/ und 27/1. Maſchinenaktien lagen wenig verändert, Motorenwerte bis v. H. abweichend.— Der Rentenmarkt lag wohl ruhig, das Anlageintereſſe hielt aber unvermindert an, beſonders für Pfandbriefe. Von variablen Werten Kommunal⸗Um⸗ ſchuldung mit 94½(94,30) nicht ganz behauptet, etwas feſter Zinsvergütungsſcheine mit 95, Reichsaltbeſitzanleihe unver⸗ ändert 12674. Der Verlauf der Börſe brachte Sonderbewegungen am Elektromarkt, an dem bei nicht ſehr großen Umſätzen in⸗ folge der Marktleere die Kurſe ſtärker anſtiegen Schuckert 176 nach 174(172), Siemens 219/“ nach 217//, Felten 139½ nach 13894, Geſfürel 151½—152 nach 150. Weiter geſucht wurden außerdem Bemberg mit 142/ nach 1417%, Reichs⸗ bank 211 nach unv. 210, Auch an den übrigen Marktgebie⸗ ten ergaben ſich kleine Erhöhungen, ſo daß die Tendenz allgemein feſter war. Etwas rückläufig waren jedoch Feinm. Jetter mit 107 nach 10794.— Am Rentenmarkt zogen Zins⸗ vergütungsſcheine weiter um v. H. an auf 957/4, ferner waren einige 5proz. Induſtrie⸗Obligationen geſucht und etwas feſter. Golöpfandbriefe ſtark geſucht und teilweiſe infolge Materialmangels geſtrichen. Liquidationspfand⸗ briefe der Gemeinſchaftsgruppe 0,20 v. H. höher, dagegen Pfälz. Liqui. 10174(10,30). Von Kommunal⸗Obligationen Meininger 98(98), Stadtanleihen unterlagen Schwankun⸗ gen bis&“ v. H. Dekoſama Altbeſitz nach Pauſe 134/4 (133¼4). Im Freiverkehr lagen UF A⸗Film mit 75(727), Adler⸗ werke Kleyer unv. 115, Wayß und Freytag v. H. höher mit 150½, VDM 1 v. H. niedriger geſucht mit 169. Berliner Börſe: Aktien nach freundlichem Beginn feſter. Renten freundlich. * Berlin, 6. Juli. Wenn auch die Börſe heute zunächſt in zwar freund⸗ licher, aber in nicht ganz einheitlicher Haltung eröffnete, ſo konnte ſich nach den erſten Kurſen ein ausgeſprochen freund⸗ licher Grundton durchſetzen. Hierfür war einmal die rein techniſche Vorausſetzung eines weiteren leichten Geldmark⸗ tes, ferner anhaltende Anlagekäufe des Publikums, nicht zuletzt aber auch eine optimiſtiſchere Beurteilung der poli⸗ tiſchen Lage maßgebend, geſtützt auf die Einigung in der Nichteinmiſchungsfrage. Man hofft zuverſichtlich auf eine baldige Löſung der ſtrittigen Frage. Am Montanmarkt blieb es nach dem geſtrigen Anſtieg verhältnismäßig ſtill. Harpener ſetzten ihre Befeſtigung nicht mehr weiter fort. Bei den übrigen Papieren des Marktes waren kleine Ein⸗ bußen zu beobachten. Deutſche Evdöl konnten eine anfäng⸗ liche Einbuße von v. H. ſpäter in einen Gewinn von 5 v. H. verwandeln. In der chemiſchen Gruppe hatten Farben regere Umſätze aufzuweiſen. Bei anhaltender Nach⸗ frage wurde er zunächſt unverändert mit 16596 notiert, er⸗ höhte ſich dann aber um 75 v. H. Schuckert zogen um 1 v. H. an, während Akkumulatoren und Lichtkraft je 1 v. H. hergaben. Am Maſchinenbaumarkt ſetzten Deutſche Waffen ihren Anſtieg weiter um 2 v. H. fort. Sonſt ſind noch Eiſenbahnverkehr, die erſtmals ausſchließlich Dividende ge⸗ handelt wurden, mit plus 2 v. H. zu erwähnen. Am un⸗ notierten Markt erlitten Feldmühle und Deutſche Linoreum eine Einbuße von je 14 und Berger Tiefbau eine ſolche von 1 v. H.— Für Renten zeigte ſich weiter anhaltendes Kaufintereſſe. Im variablen Verkehr waren Reichsſchuldbuchforderun⸗ gen bis v. H. beſſer, Zinsvergütungsſcheine um 5 Pig. höher. Bei den Induſtrieobligationen gewannen öproz. Mittelſtahl 4 v. H. Reichsaltbeſitz eröffnete unverändert ſeine Anregungen. Die Regierung ſei ſtolz auf die blühende oberbadiſche Aluminiumsinduſtrie und werde ihr wie bis⸗ her, ſo auch in Zukunft, Schutz und Schirm zur Erfüllung der ihr geſtellten Aufgaben zuteil werden laſſen. Leiſtung und Erfolg werde aber immer nur aus innerer Stärke ge⸗ boren. Deshalb gelte es, den wahren Geiſt der Volksver⸗ bundenheit, wie ſie uns Adolf Hitler gelehrt und vor⸗ gelebt habe, hochzuhalten. Begeiſtert ſtimmte die Verſamm⸗ Lung ein in das dreifache Sieg Heil! auf den Führer, mit dem die Rede des Miniſterpräſidenten ausklang. Am Abend vereinigten ſich Gäſte und Gefolgſchaft zu einem Kameradſchaftsabend, in deſſen Verlauf neben vielen anderen Gratulanten der Präſident der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, Tſcheulin, die Glückwünſche der badi⸗ ſchen Wirtſchaft zum Ausdruck brachte und dabei auch die Verdienſte der Zweigſtelle Konſtanz der Kammer um den deutſch⸗ſchweizeriſchen Grenzverkehr würdigte. Am Sonntag fand auf dem Hohentwiel eine Sondervor⸗ ſtellung des„Schinderhannes“ für die Jubiläumsteilneh⸗ mer ſtatt. * J. Engelsmann AG Ludwigshfen a. Rh. In dem am 31. Dezember abgelgufenen Geſchäftsjahr wurde nach unv..01 Mill./ Abſchreibungen ein Reingewinn von 5496(9693) /, erzielt, der ſich um den Gewinnvortrag in Höhe von 1403/ auf 6899/ erhöht. In der Bilanz wer⸗ den Warenforderungen mit.16(.15) Mill.„ und Waren⸗ vorräte mit unv. 0,06 Mill. /, Fagegen bei einem unv Ac von 0,10 Mill./ Verbindlichkeiten mit.10(.09) Mill. Mark nusgewieſen. Als Zuwahl des durch Tod ausge⸗ ſchiedenen Aufſichtsratsmitgliedes Otto Weng⸗Mannheim, iſt die Wahl des Bonkdirektors a. D. Viktor Syptroth⸗ Ludwigshafen Rh., zum Mitglied des AR erſolgt. * Ritter AG, Durlach(Baden). Die Geſellſchaft konnte in 1936 ihre Fabrikationserträge auf 2872 157(1716 178)“ erhöhen. Nach Abzug aller Unkoſten, von denen Löhne und Gehälter 1 402 035(1083 247)/ und Steuern 296 168/ (138 107 /) ausmachen, ſowie nach 295 773(216 024)/ Ab⸗ ſchreibungen ergibt ſich für 1936 ein Reingewinn von 475 348 (81 391) /, deſſen Verwendung aus der Reichsanzeiger⸗ Veröffentlichung nicht hervorgeht. Aus der Bilanz(alles in Mill.): Aktienkapital unv. 3,925, Reſerven 0,36(0,38), Rückſtellungen 0,25(0,16), Verbindlichkeiten 0,75(0,52), darunter 0,22(0,20) gegenüber Konzerngeſellſchaften, 0,20(un⸗ verändert) nicht erhobene Dividende, 0,20(0,05) ſonſtige Verbindlichkeiten.— Andererſeits: Anlagevermögen 1,92 (1,38), Umlaufsvermögen 1,57(3,77), darunter 1,13(1,21) Vorräte, 0,59(0,79) Wertpapiere, 1,91(1,16) Forderungen, Wechſel 0,82(.26), Kaſſe⸗, Reichsbank⸗ und Poſtſcheck⸗Gut⸗ haben 0,04(0,11), andere Bankguthaben 0,06(0,24) Mill. J. Unter den Forderungen befinden ſich 1,14(0,81) Mill./ auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen,.74 (0,32) Mill./ an Konzerngeſellſchaften. * Steingutwerke AG, Breslau. Die HW erledigte die Regularien und beſchloß die Zuwahl des Dir. Naſebandt (Dresdner Bank, Filiale Breslau) in den AR. Der An⸗ trag auf Kapitalherabſetzung(von 1,26 auf 0,84 Mill. /) wurde von der Tagesordnung abgeſetzt. Die Geſellſchaft hofft, den Verluſtvortrag aus den laufenden Erträgniſſen zu tilgen. 8 mit 126,30, die Umſchuldungsanleihe 5 Pfg. niedriger mit 94,25. Im Verlauf ergibt ſich in den Aktienmärkten eine freundliche Grundtendenz, teilweiſe erfuhren die Umſötze eine Belebung. Maſchinenbauwerte lagen angeregt; ſo konnten Ehrenſtein gegen den Anfang insgeſamt 174, und Muag 4 v. H. gewinnen. Von chemiſchen Papieren wur⸗ den Höſchwerke nach dem geſtrigen Rückſchbig weiter ge⸗ fragt und im Verlauf 2/4 v. H. über Anfangskurs bezahlt. Von Elektrowerten gewannen Siemens gegen erſte Notiz 1½ v. H. Am Kaſſarentenmarkt trat heute bereits viel⸗ ſach Materialknappheit ein, ſo z. B. bei Kommuunalobli⸗ gationen. Um bis v. H. feſter notierten Schleswig⸗ Holſteiner Landwirtſch. Goldpfandbrieſe. Verhältnismäßig ſchwach lagen Dekoſamg Neubeſitz, die 2,5 v. H. zurück⸗ gingen. Länder⸗ und Reichsanleihen waren kursmäßig nur wenig verändert. Von Induſtrieobligationen zogen neue Harpener um v. H. und 5 v. H. Höſch um 70 Pfg. on, während Farbenbonds 74 v. H. einbüßten. Am Einheitsmarkt wurden Handelsgeſellſchaft heute er⸗ neut 76 Commerzbank 6, und Vereinsbank Hamburg 70 .v H. höher bezahlt. Deutſchlond⸗Aſiatiſche Bank gewannen 10 /. Weiter befeſtigt notierten auch Hypotheken, ins⸗ beſondere Hamburger Hypotheken und Rheiniſche Hypothe⸗ ken(je plus). Von Induſtriepapieren zogen Rheiniſch⸗ weſtfäliſche Kalk um 374, Ammendorfer Papier um 3 v. H. an. Angeboten waren dagegen Magdebuxger Mühlen ſowie Gebhardt u. Co. mit minus 274 bzw. 2/ v. H. Von Kolo⸗ nialwerten wurden Doag v. H. höher bewertet. Steuergutſcheine blieben geſtrichen. Reichsſchulöͤbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er und 1940er je 100,12 G; 1942er 99,62 G; 1943er 99,37 G; 1944er 99,25 G 100 B; 1945er 99,12 G; 1946er bis 1948er je 99,12 G 99,87 B. Ausgabe 2: 1938er 100,12 G; 1939er 100,25 G; 1944er 99,25 G 100 B. 0 Wiederaufbauanleihe 1944/45er und 1946/48er je 78,87 G. 4proz. Umſchuld.⸗Verband 93,87—94,62. Bis zum Schluß der Börſe war am Aktienmarkt Kauf⸗ neigung feſtzuſtellen, ſo daß die letzten Kurſe in vielen Fällen zugleich die höchſten waren. Deſſauer Gas ſtiegen gegen den Anfang um insgeſamt, AEch um 4, Farben um 76 v. H. Letztere notierten am Börſenſchluß 166,25 und waren zu dieſem Kurſe geſucht. Auch nachbörslich hörte man vielfach für Schlußnotierungen Geld. Geld- und Devisenmarkt „Berlin, 6. Juli. Am Geldmarlt blieb es heute verhölt⸗ nismäßig ruhig. Blanko⸗Tagesgeld verbilligte ſich auf 2,5—2,75 v. H. In Privatdiskonten ſoll bereits Material⸗ mangel fühlbar werden. Aus dieſem Grunde erklärt ſich wohl auch die große Nachfrage für Solamechkel, die heute erſtmalig über den Verfall hinaus gekauft wurden. Da⸗ neben beſteht Intereſſe für Reichswechſel und unverzins⸗ liche Reichsſchatzanweiſungen. Der Privatdiskont blieb unverändert 276. Im internationalen Deviſenverkehr tra⸗ ten nennenswerte Veränderungen nicht ein. Oiskontsatz: fleichsbank 4, Combard 5, Privat 3 v. fl. 1 Dis⸗ 5. Juli 6. Juli kont Geld J Brien Geld re Aegypten 1ägypt. PféBd. 12.635 12.665 12.640 12.670 Argentinien 1P.⸗Peſonß.755.7259.755/.759 Belgien.. 100 Belga] 2.000 42.080 41.980 42.060 Braſilien„ 1 Milreis.1650.,167.165/ 0,167 Bulgarien. 100 Levaſ 6 3040 3053 30◻.053 Canada 1kan. Dollar.492.496.492.496 Dänem ark 100 Kronen4 55.0755,19 55.09 55.21 Danzig. 100 Gulden2 47.10 47.20 47.10 47,20 England.. 1Pfund2 12.325 12.360 12.340 12.370 Eſtland. 100 eſtu. Kr.[ 4/[67.93. 68.0 67.93 68.07 Finnland 100finnl. M. 4.455 8,465.40.470 Frankreich. 100 Fres.] 4.609.62.615].635 Griechenland 100 Dr. 6.3532887 2353..357 Holland. 100 Gulden2 137.44 137.42 137.05 137.8 Iran(Teheranh mpablevi[ 1582 0 15.32 15,30 Island. 100 iel. Kr. 5½[55.15 55.27 55,17 55,29 Italien... 100Lire] 8¼[13,0913,11 13.09 13.11 Japan.... 1 en.29 0,717.719.716( 0,718 ugoſlavient00 Dinar2.694 5,706.694 5,706 ettland.. 100 Latts 6 48.90 49.—.90 49. Litauen.. 100 Litas] 5¼½ 41.94 42.02 41.94 4202 Norwegen 100 Kronen4 62.— 62.12 6202 62.14 Oeſterreich 100 Schill. 337 48.9549.00 90 49 05 Polen... 100 Zloty5 47.10 47.20 40. 4/.20 Portugal 100 Escudo] 4¼ 11.2011.22 11.205 11.225 Rumänien.. 100 Lei 47 3 23 3— Schweden.. 100 Kr.] 2½ 63.6068.)2 63.6269,74 Schweiz 100 Franken] 155 50.9357.05 57.01.57.13 Spanien. 100Peſeten 5 16.9817,02 16.9817.02 Tſchechoſlowakeil00K..6710.689.671/.689 Türkei. Itürk.Pfd. 533.9/80.982.9780.882 Ungarn. 100Pengö 8* 357*7 Uruguay. 1Goldpeſo.499].461.459/.461 Ver. Staaten 1 Lollanl 14.496.500.495].499 5 Frankfurt, 6. Juli. Tagesgeld ſehr leicht bei 274(275) v. H. * Fritz Häuſer AG., Backnang. Im Jahresbericht 1986 der Fritz Häuſer AG., Backnang berichtet der Vorſtand, daß der Geſchäftsgang im Berichtsjahr im Inlandsgeſchäft gekennzeichnet war durch andauernde gute Nachfrage ſür alle Lederſorten. im Auslandsgeſchäft Lurch geſteigerte Nachfrige für Spezial⸗Oberleder. Dieſem erhöhten Aus⸗ landsabſatz verdankt das Unternehmen zuſötzliche Beſchäf⸗ tigung für die Belegſchaft. Die in der letztjährigen Bilanz nusgewieſenen Vorräte an fertigem Leder ſind durch den geſteigerten Umſatz zum großen Teil abgegangen. Auf dieſen Vorratsabbau iſt ein weſentlicher Teil des diesjäh⸗ rigen Gewinns zurückzuführen. Neben dem Gewinnvor⸗ trag aus 1035 mit 132 798.86/ weiſt die Bilanz für 1936 einen Jahresgewinn von 427 234.48/ aus, ſo daß insge⸗ ſamt 560 033.34% zur Verfügung der Generalverſamm⸗ lung ſtehen. Zur Bilanz wird im einzelnen bemerkt: Die Anlagewerte weiſen einen Geſamtzugang von 343 212.06 Mark auf. Der größte Teil davon entfällt auf einen be⸗ gonnenen Waſſerwerkſtatt⸗Neubau. Die Abſchreibungen auf dieſe Anlagewerte belaufen ſich auf 692 942.96 /; hier⸗ von entfallen 82992/ auf kurzlebige Gegenſtände Der Fritz⸗Häuſer⸗Stiftung wurden im Berichtsjahr mläßlich des 75jährigen Beſtehens der Firma Fritz Häuſer 250 000 1 zugewieſen, ſo daß ſich ihr Beſtand einſchließlich der zuge⸗ ſchriebenen Zinſen auf 700 587.55/ erhöhte. Neben wei⸗ terem Ausbou der Sozialeinrichtungen konnten der Ge⸗ folgſchaftf verſchiedene Sorderzuwendungen gemacht wer⸗ den.— Im laufenden Fahr iſt eine Aenderung des Ge⸗ ſchöftsganges nicht eingetreten, ſo daß eine gleichbleibende Beſchäftigung erhofft werden darf. * J. H. Bruns Zigarrenfabriken AG, Eiſenach.— Wie⸗ dereinführung der Vollarbeit. Bei der Feier des hundert⸗ jährigen Beſtehens der J. H. Bruns Zigarxenfabriken AG, Eiſenach, teilte der Betriebsführer Dr Geck mit, daß es durch Umſtellungen im Betrieb und im Verkauf gelungen ſei, die durch die Tabak⸗Kontingentierung entſtandenen Schwierigkeiten ſoweit zu überwinden, daß vom 5. Juli ab an Stelle der 40ſtündigen Arbeitszeit wieder volle 48 Stunden gearbeitet werden konn. Dieſe Maßnahme er⸗ ſtreckt ſich auf ſämtliche Betriebe der Geſellſchaft einſchließ⸗ lich der vor kurzem angegliederten Zigaxrenfabriken Gebr. Mayer Ac in Mannheim. Die Jahresproduktion des Geſamtunternehmens beläuft ſich noch Mitteilung der Ver⸗ waltung nunmehr auf über 170 Millionen Stück im Jahr bei einer Gefolgſchoft von annähernd 3500 Köpfen. Weitere Zunahme des Zuckerver- brauchs im Rechnungsjahr 1936-37 Die ſtärkere Verwendung von Zucker in oͤer Ernäh⸗ rung des deutſchen Volkes wurde durch Maßnahmen der Verbrauchslenkung erfolgreich gefördert. Im Rechnungs⸗ jahr 1936/37 wurden nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts in„Wirtſchaft und Statiſtik“ im deutſchen Zollgebiet 15,3 Mill. Dz. Verbrauchszucker verſteuert gegen 14,6 Mill. Dz. im Vorjahr, das ſind 4,8 v. H. mehr. Nach vorläufiger Feſtſtellung beziffert ſich 1936/37 der Konſum je Kopf der Bevölkerung auf 22,7 Kg. Verbrauchszucker gegen 21,8 Kg. im Vorjahr. Infolge der Zunahme des inländiſchen Zuckerabſatzes iſt der Rohſollartrag der Zucker⸗ ſteuer 1936/37 um 13,4 Mill./ auf 330,2 Mill./ geſtiegen. Abend-Ausgabe Nr. 304 Die Bauiãſigkeii im Mai 1937 Die Ergebniſſe des Wohnungsbaus in den Groß⸗ und Mittelſtädten lag laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ auch im Mai z. T. über den entſprechenden Ergebniſſen für die Vergleichszeit des Vorjahres. Am größten war die Zu⸗ nahme bei den Bauvollendungen; die Zahl der ſertiggeſtell⸗ ten Wohnungen war mit 11553 um 18,9 v. H. größer als im Mai 1936. Geringer war die Zunahme bei den Bau⸗ erlaubniſſen, während bei den Baubeginnen ein leichter Rückgaung feſtzuſtellen war. Mit Ausnahme der Bau⸗ erlaubniſſe war die Entwicklung in den Mittelſtädten gün⸗ ſtiger als in den Großſtädten. Gegenüber dem Vormonat ſind im Mai vor allem die Bauvollendungen zurückgeblieben; es wurden 1553 Woh⸗ nungen fertiggeſtellt oder 14,7 v. H. weniger als im April, nachdem die aus dem Vorjohr übernommenen unvollende⸗ ten Wohnungsbauten zu einem großen Teil ſchon in den erſten vier Monaten des Jahres zum Abſchluß gelangt waren. Der Rückgang der Bauvollendungen beſchränkt ſich jedoch auf die Großſtädte, während bei den Mittelſtädten eine Zunahme um 10,6 v. H.(auf 1562 Wohnungen) zu ver⸗ zeichnen war. Bauanträge wurden in den hierüber berich⸗ tenden 95 Groß⸗ und Mittelſtädten für 9751 Wohnungen geſtellt., d. ſ. 1,2 v. H. weniger als im Mai 1936 und 5,9 v. H. weniger als im April 1937. Durch Neubau wurden 10547 Wohnungen fertiggeſtellt, 43,2 v. H. mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Dagegen iſt die Zahl der oͤurch Umbau geſchaffenen Woh⸗ nungen weiterhin zurückgegangen. Auf 100 fertiggeſtellte Wohnungen trafen hiernach nur noch rund neun Umbau⸗ wohnungen gegen 24 im Mai 1936. Der Reinzugang an Umbauwohnungen betrug 558 gegen 1489 im Vorjahr. Unter Verwendung von Mitteln der Kleinſiedlung ſind im Berichtsmonot 408 Wohnungen gegenüber 459 im Vor⸗ jahr entſtanden. Ihr Anteil an der Geſamtzahl der durch Neubau in Wohngebäuden errichteten Wohnungen betrug 4,7(im Vorjahr 6,3) v. H. Der Nichtwohnungsbau iſt, gemeſſen on dem umbauten Raum, zwar gegenüber dem Vormonat in allen Bau⸗ ſtadien, insbeſondere bei den Baubeginnen, zurückgegangen hat ſich ober gegenüber dem Vorjahr mit Ausnahme der Baubeginne wiederum günſtiger entwickelt als der Woh⸗ nungsbau. Waren und Märkte Erzeugerpreise fũr deuische Speise- Frühkariofiein Von der Hauptvereinigung der deutſchen Kartoffelwirt⸗ ſchaft ſind für deutſche Speiſefrühkartoffeln folgende Er⸗ zeugerpreiſe feſtgeſetzt: für weiße, rote blaue Sorten: runde gelbe Sorten: lange gelbe Sorten: Anliefer⸗ 2 nde⸗ edoch minde⸗ jedoch minde⸗ jed ungstag ſtens ſtens nicht ſtens 18 mehr als mehr als mehr als RM R RM RM RM RM 8 2.00.50.40.90.80 6. 6. 2.90.40.2⁰.80.7⁰.20 .80.2⁰.20.70.60.10 8..70.20.10.60.50.00 .2.60.10.00.50.40.90 10. 7..50.00.90.40.30.80 Mannheimer Groſviehmarki Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 57 Ochsen 2¹5 Kühe 892 Külber 2556 Schweine ausgemäſtet— junge vollfl.40 43] A Sonderklaſſe ü voüfleiſch942 S5 jung nder üb 200 Pfd ſonſtige„ 34 39beſte Maſt zonſtige. 3761 ffleiſchige. 20 38 BB Andere Kälber 240—270..5 152 Bullen 154 Fürsen beſte Maſt 60 69 200—240. 55 ſunge vollfla0 43ausgemaſtet 41 44 mittlere.. 53 59 160 200.„5 ſonſtige„ 35 30 vollfleiſchig 30 40 geringe 450 120—160„ 91 fleiſchig fleiſchigg. lgeringſte„3040 LSauen 85,5 Der Mannheimer Schlachtviehmorkt hatte heute einen erhöhten Auftrieb an Großvieh zu verzeichnen. 57 Ochſen, 182 Bullen, 215 Kühe, 154 Rinder, zuſammen 606 Stück Großvieh. Gegenüber der Vorwoche(614) iſt dieſer Auf⸗ trieb wenig verändert. Bei unveränderter Höchſtnotiz er⸗ folgte die übliche Zuteilung. Die Preiſe für Ochſen betru⸗ gen 42—45 Pfg., für Bullen 40—43, für Kühe 40—43, Rin⸗ der 41—44 Pfg. Am Kälbermarkt betrug die Zufuhr 892 Tiere(in der Vorwoche 884). Trotz dieſer guten Beſchik⸗ kung entwickelte ſich ein flotter Martt. Die Höchſtnotiz blieb unverändert 60—65 Pfg. Der Schweinemartt war mit 2656 Tieren(in der Vorwoche 1968) beſchickt. Die beſſere Zufuhr gegenüber der Vorwoche iſt auf die Er⸗ höhung der Höchſtpreiſe für den Monat Juli zurückzufüh⸗ ren. Die Höchſtnotiz beträgt 55,5 Pfg. Die Zuteilung er⸗ folgte kontingentgemäß. n Schweinemärkte. Durlach. 85 119 Läufer und Ferkelſchweine. Preiſe: Läufer 40—55, Ferkel 18—24 1 das Paar. Offenburg. Dem Schweinemarkt wiren 250 Stück zugeführt. Preis pro Paar 20—32 4 Berliner Getreidegroßmarkt Berlin, 6. Juli. Im Berliner Getreideverkehr beginnt das Geſchäft teilweiſe bereits etwas lebhaftere Haltung anzunehmen. Jedoch beſchränkt ſich die Belebung vorerſt nur auf neue Wintergerſte. Die volle Belebung in neuer Wintergerſte wird jedoch erſt nach Inkrafttreten der hö⸗ heren Preiſe einſetzen. Brotgetreide alter Ernte iſt im freien Markt bꝛum erhältlich. Die Witterungsverhältniſſe ſind jedoch im allgemeinen günſtig, ſo daß mit einer frü⸗ heren und im allgemeinen befriedigenden Ernte gerechnet werden kann. Futtergetreide ſteht kaum zum Verkauf. Am Mehlmarkt hat ſich die Lage wenig verändert. Nmentlich in Roggenmehl ſind die Umſötze klein, da man naturgemäß beſtrebt iſt, unverzüglich Mehl neuer Ernte zu verar⸗ beiten. Magdeburger Zuckernotierungen vom 6. Juli.(Eig. Dr.ſ Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 32,22/; Juli 32,30—32,15—32,37%½3 Tendenz ruhig; Wetter gewittrig. * Badiſche Obſtgroßmärkte. Weinheim: Sauerkirſchen 30) Stachelbeeren 1. Sorte 16—22, 2. Sorte 12—46; Jo⸗ hannisbeeren 13—35; Himbeeren 27—31; Pfirſiche 1. Sorte 30—25, 2. Sorte 20—50; Bohnen 20—21; Birnen 30—36; weißer Klarapfel 29—35; Anfuhr 400 Zentner, Nachfrage gut.— Handſchuhsheim: Kirſchen 17—90; Sauerkirſchen 90; Johannisbeeren 14—15; Stachelbeeren 15—17; Himbeeren 27—31; Heidelbeeren 24—26; Birnen 25—93; Pfirſiche 26 bis 34, 15—25; Aprikoſen 46; Rhabarbar 1; Kopfſalat—6; Kohlrabi 3; Buſchbohnen 14—17; Erdͤbeeren 16; Zwiebeln 8. Anfuhr gut. Nachfrage rege. Flotter Abſatz. * Obſtgroßmärkte. Bühl. Kirſchen 20—30, Pfirſiche 25—55, Pflaumen, blaue und gelbe 30—40, Heidelbeeren 21, Himbeeren Friſchmarktware 28,5—30, Induſtrieware 26,5, Johannisbeeren 12—14, Induſtrieware 10,5, Stachel⸗ beeren reiſe 15—25, grüne 12—15, Birnen 355—50, Aepfel 25—30, Zufuhr: 400 Zentner. Achern: Kirſchen 20—30, Sauerkirſchen 25, Heidelbeeren 21, Himbeeren Friſch⸗ marktware.—30, Induſtrieware 26,5, Stochelbeeren 12 bis 25, Johannisbeeren rot 15, Ot. ſchwarz 15, Pfifferlinge 25, Pfirſich 25—35, Pflaumen 35—40, Aepfel 25, Anfuhr: 200 Zentner. S Berliner Metall⸗Notierungen vom 6. Juli.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars) 80,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 133; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren goprozentig 137; —3933 r Londoner Goldpreis betrug om 5. Juli 1937 fü eine Unze Feingold 140 ſh 6 0 8,7588 0 Feingold demnach 54,2061 Pence— 2,78990. Die Goldeinfuhr nach Amerika Gold in dem Rieſenbetrage von 767 224000 Dollar iſt, wie amtlich bekanntgegeben wurde, in den erſten fünf Mo⸗ naten dieſes Jahres aus dem Aulande nach den Vereinig⸗ ten Staaten eingeführt worden. In dem gleichen Zeit⸗ abſchnitt wurde Gold in einem Werke von nur 67000 Dol⸗ lar ausgeführt. Die Goldeinfuhr nach den Vereinigten Stagten in der gleichen Periode des Jahre 1096 betrug 258 841 000 Dollars und die Goldausfuhr 26 346 000 Dollars. Im Monat Mai dieſes Fahres allein wurden für 155 366 000 Dollars Gold nach Nordamerika eingeführt und nur für 4000 Dollors exportiert. Die Einſeitigkeit des Golöfluſſes nach den Vereinigten Stoaten, das mit rund 12318 000 000 Gold den größten Goldvorrat in der Welt beſitzt dieſen Ziffern in eindringlicher Weiſe zum —* 270—800. 5,5 4 — — Dienstag, 6. Juli 1937 eee ee i Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Neue Romane Herm. Er. Buſſe:„Fegfeuer“. Roman. J. G. Cottaſche Buchhandlung, Stuttgart. Man ſtutzt zunächſt, ſieht man den badiſchen Dich⸗ ter auf den Wegen gehen, die zu einem Unterhal⸗ tungsroman aus der Großſtadt zu führen ſcheinen. Und er bewegt ſich dabei nicht ſo ungezwungen na⸗ türlich in der Welt des Vergnügungsrummels auf der Reeperbahn zu Hamburg. Aber man ſtutzt dann ein zweites Mal, wie dann doch zwanglos aus den ein wenig konſtruierten Vorgängen ſich die Umriſſe von echten Menſchen zu löſen beginnen, wie Geſtal⸗ ten aus Fleiſch und Blut daraus werden und aus Vorgängen Schickſale erwachſen, die ergreifen. Und in dem Augenblick, da der Kaffeehausmuſiker Ebenb ſeinen angeſtammten Namen Linus Ebner annimmt und im Dorfe Uechtingen am Kaiſerſtuhl zwiſchen Obſtgarten und Rebbergen, zwiſchen Dorfgaſſe, Mün⸗ ſterſtadt und Rhein ſich ſelber findet, iſt auch Buſſes ſichere Kraft wieder da, die aus der badiſchen Hei⸗ mat ihre beſten Kräfte zieht. Und nun begleiten wir den Linus durch ſeine Gefühlsverwirrungen und aus den ſeeliſchen Spannungen der Liebe, des Schmerzes, des Verzichtes und der Erfüllung wächſt ihm die Reife zu, ein großes Kunſtwerk zu ſchaffen. Aber er bezahlt es mit dem Verluſt der Geliebten. Wieder iſt wie in anderen Romanen Buſſes die Prallheit ſüd⸗ deutſchen Lebens am Oberrhein in Bildern undWor⸗ ten und prächtig geſehenen Menſchen überzeugend ge⸗ ſtaltet. Und das iſt das wertvollſte an dieſem neuen Buch. Dr. Fritz Hammes Bojan Dſajeff: Wir ſind am Balkan geboren. Ro⸗ man aus Bulgarien. Höger⸗Verlag, Wien⸗Leipsig. 290 Seiten. In der großen— ſagen wir offen: allzu großen!— Reihe ausländiſcher Romane, die Jahr um Jahr ins Deutſche übertragen werden, ſtehen diejenigen aus dem Raum der Donauſtaaten an Zahl wohl an letzter Stelle. Nur ganz vereinzelt dringt der Klang einer Dichterſtimme aus Serbien, Rumänien oder Bul⸗ garien zu uns, und es iſt deshalb nicht leicht, ſich aus den wenigen Ueberſetzungen eine deutliche Vorſtellung zu machen von dem Umfang und der Bedeutung der Dichtung im geiſtigen Leben dieſer jungen Völker. So darf der Roman des Bulgaren Bojan Yſſajeff gerade auch bei uns auf rege Beachtung rechnen. Im Rahmen einer bewegten, raſch vorwärtsſchreitenden und geſchickt aufgebauten Handlung erzählt hier ein junger Dichter das an Erfolgen und Niederlagen, an beſinnlichem Erleben und tätigem Handeln reiche und wechſelvolle Schickſal eines bulgariſchen Politikers. Indeſſen nicht in dem Perſönlich⸗Einmaligen dieſes Lebens und ſeiner feſſelnden Schilderung, die bis in die jüngſte Vergangenheit führt und manche Einzel⸗ heit aus der Tätigkeit der balkaniſchen Geheimorgani⸗ ſationen enthält, liegt, ſo ſcheint uns, das Weſentliche dieſes Buches. Wichtiger iſt vielmehr ſein geiſtig⸗ politiſcher Gehalt, das Bild, das es von dem leiden⸗ ſchaftlichen Ringen der jungen Balkanvölker um ihre Selbſtändigkeit im Denken und Handeln gibt, um das heiße Bemühen, neue und eigene Lebensformen zu finden. Beſonders bedeutſam iſt dabei die immer deutlichere Abwendung von Europa, die Löſung aus den Bindungen an ſeine Kultur, während anderer⸗ ſeits die ſtärkere Hinwendung zum Orient ein immer klareres Bewußtſein innerer und äußerer Gemein⸗ ſamkeiten mit den Völkern des Oſtens erſtehen läßt. Dieſer Vorgang aber führt an einer der ſchwerſten wie lange wird Europa überhaupt noch ſeine ſeit der Kataſtrophe des Weltkriegs umſtrittene geiſtige Füh⸗ rerſtellung bewahren können, wenn es ihm nicht ge⸗ lingt, aus der Zerriſſenheit der Gegenwart heraus den Weg der Verſtändigung zu gehen? L. W. Böhm Adalbert Stifter Urban Roedl: Adalbert Stufter. Geſchichte ſeines Lebens. Verlag Rowohlt Berlin.(Broſchiert 5,50 Mark.) Stifters Dichtungen haben nach dem Tode ihres Verſaſſers ein Schickſal gehabt, das nicht unähnlich iſt dem der Werke Hölderlins. Wie bei dieſem waren jahrzehntelang weſentliche Teile ſeines Schaffens unbeachtet, ja nahezu verſchollen. Das Mißverſtänd⸗ nis eines zeitbedingten frühen Ruhmes, der ſeinen erſten Erzählungen beſchieden war, verdunkelte den Blick für die höchſte dichteriſche Vollendung und den tiefen ſittlichen Ernſt vor allem der beiden großen Spätwerke Stifters, der Romane„Witiko“ und „Nachſommer“. Als„der liebe alte Schulrat“, als der Verfaſſer biedermeierlich zarter, ein wenig ſentimen⸗ taler Idyllen mit freilich liebevollen Naturſchilde⸗ Arthur von Schneider: Badiſche Malerei des 19. Jahrhunderts. Forſchungen zur deutſchen Kunſt⸗ geſchichte. Jahresgabe des Deutſchen Vereins für Kunſtwiſſenſchaft, Band 2. Wenn dieſes mit ſehr ſchönen Lichtdruckbildern ausgeſtattete Buch auch ſchon vor mehr als Jahres⸗ friſt erſchienen iſt, ſo verdient es doch in der Reihe jener Schriften, die ſich mit den Aeußerungen deut⸗ ſchen Kunſtlebens in Baden befaſſen, ganz beſonders hervorgehoben zu werden als ein wertvoller Beitrag zur Klärung des badiſchen Anteils an der Entwick⸗ lung der modernen deutſchen Malerei. Es iſt in erſter Linie die Landſchaftsmalerei, in der Baden in vorderſter Linie marſchiert iſt. Schneiders Buch hat ſich ſeine Grenzen ſelbſt geſteckt, da nur das 19. Jahrhundert und nur die Malerei, nicht aber die Zeichnung berückſichtigt wird. Der Uebergang ins 20. Jahrhundert wird nur noch geſtreift. Es iſt kein Nachſchlagewerk, denn es behandelt nur jene Maler, von deren Werken heute noch lebendige Wirkung ausgeht oder die an entſcheidender Stelle ihrer Zeit ſtanden. Die Auswahl iſt ſehr glücklich getroffen. Das Urteil iſt maßvoll und vorſichtig, hiſtoriſch fun⸗ diert. Es läßt ſich— ſoweit das ohne Farbe möglich iſt— nachprüfen an dem guten, z. T. noch unbekann⸗ ten Bildmaterial, das dem Buch beſonderes Gewicht gibt. In der Einleitung umreißt Schneider die Lage im ſpäteren badiſchen Kulturraum, wie ſie ſich uns vor 1800 darſtellt. Das Bürgertum iſt der Träger des külturellen Lebens geworden und bevor⸗ zugt das Genrebild, die Landſchaft und das Porträt. Eine lebendige Ueberlieferung hatte Mannheim aus der Kurfürſtenzeit, wir erinnern nur an die Zeich⸗ nungsakademie, an Namen wie Verſchaffelt, Ferdi⸗ nand Kobell, Karl Kuntz. In Donaueſchingen war ein kleines Kunſtzentrum, und auch das markgräf⸗ liche Karlsruhe, wo eine private Kunſtakademie be⸗ ſtand, hatte ſeine Bedeutung. Um 1800 etwa ſetzten zwei Strömungen ein: die klaſſiziſtiſche mit dem Willen, antike Kultur neu zu Das òcuiſche Buq; Fragen für die Zukunft unſeres Kontinents heran: rungen ging er durch die Literaturgeſchichten. Erſt in der Zeit nach der Jahrhundertwende begann ſich dieſes verſtändnisloſe und überaus flache Urteil zu wandeln. In den ſeeliſchen Erſchütterungen des Weltkrieges kam dieſe Wandlung zum Durchbruch. Wie damals Hölderlins ganze Größe einer jungen Generation zum Erlebnis wurde, ſo wurde auch Adalbert Stifter recht eigentlich neuentdeckt. Seit⸗ her erſchienen zahlreiche neue Ausgaben ſeiner Werke, ein eifriges forſchendes Bemühen um die Deutung ſeiner Dichtungen ſetzte ein; ſo tief man aber auch eindrang in Stifters geiſtige Welt: die Biographie des Dichters ließ bis jetzt auf ſich war⸗ ten! Urban Roedl hat dieſe ſchwierige Aufgabe über⸗ nommen, und er hat ſie glänzend gelöſt. Er hat uns ein Bild von Stifters Leben geſchenkt, wie man es aus des Dichters Werken bisher nur ahnen konnte: das Bild eines Heldenlebens,„weil es mächtig im Wollen und Verzichten war und triumphierend unterging.... zurückgewandt in die Vergangenheit und doch rein in eine ferne Zukunft gerichtet; das bewahrende Leben des Erben, der, in einer Zeit der Subſtanzauflöſung, die Würde des Menſchen für die Nachwelt betreut hat.“ Mit Ehrfurcht und Liebe, Badische Malerei des 19, Jahrhunderts beleben, und die romantiſche, die an das Mittelalter anknüpfte. Die erſte hat ihren Auftakt in Karlsruhe mit dem Kalmücken Iwanom, die andere ihren ſtärk⸗ ſten Ausdruck in Heidelberg gefunden, wo allerdings ſchon früh der Realismus aufklingt. Dieſen wechſel⸗ vollen Erinnerungen— die Entwicklungslinie läuft nicht immer gradaus— geht Schneider mit liebe⸗ vollem Verſtändnis nach, das bei dem einzelnen Maler ebenſo das herausholt, was ihn mit der Zeit⸗ ſtrömung verbindet, wie das, was ihn davon unter⸗ ſcheidet oder weiterführt. Im ganzen hat Baden weder in der Hiſtorien⸗ noch in der Monumental⸗ malerei ſich größere Bedeutung erworben, und weder die Tätigkeit Feuerbachs noch Schwinds in Karls⸗ ruhe hat ſtarke Nachwirkung gehabt. Baden erhält ſeine Bedeutung in der Geſamtentwicklung erſt nach 1850, als die Karlsruher Akademie unter Leitung Schirmers ſtand: damals war hier die Schule für Landſchaftsfach. Ihre badiſchen Schüler wie Thoma, Lugo, Weyßer, Fahrbach ſind beſonders bekannt. Um ſie gruppieren ſich andere, die Canons oder Böcklins oder Leibls Einfluß erkennen laſſen: wie etwa Trüb⸗ ner oder Lang. Schirmer konnte durch Gude nicht erſetzt werden, erſt um 1880 kam mit dem Schönleber⸗ kreis neues Leben. Baiſel, Kallmorgen kennt man. Und dann gibt es noch einmal eine Nachblüte, als der Künſtlerbund in Karlsruhe gegründet wurde. Die ſpäteren Jahre gegen 1900 leben von der Tra⸗ dition und haben, unbeſchadet ſtarker Einzelperſün⸗ lichkeiten, nicht mehr jene Bedeutung erreicht wie die Jahrzehnte zuvor. Schneider ſpricht das nicht mehr aus, ſein Buch, wie eingangs geſagt, wahrt die ſelbſtgeſteckte Grenze. Aber es iſt der Hochblüte badiſchen Malerſchaffens ein würdiges Denkmal. Daß es in ſeiner zweiten Hälfte faſt nur von Karls⸗ ruhe ſpricht, iſt durch die Tatſachen bedingt. Aber es wäre eine dankbare Aufgabe, gewiß: eine land⸗ ſchaftlich begrenzte, nun einmal die Ausſtrahlungen dieſes Zentrums im Grenzland auf die übrigen badiſchen Städte zu verfolgen. Dr. Fritz Hammes Der Herr Theaterdirektor iſt ſehr ungehalten Urſula Grabley, Anny Ondra und Philipp Manning im Ufa⸗Film„Ein Mädel vom Ballett, der demnächſt in Mannheim gezeigt wird. eeeeeee geſchichtlich wahr in der Erzählung des perſönlichen Schickſals wie in der Schilderung des Zeithinter⸗ grundes, zeichnet er mit behutſamem Stift die Li⸗ nien dieſes Lebens nach; ohne den Ehrgeiz eines neugierigen fragenden Zergliederns, erhellt er ge⸗ fährliche Abgründe und geheimnisvolle Tiefen in dieſem äußerlich ſo ruhig und unbewegt anmutenden Daſein, das 1805 beginnt und 1868 in einem Augen⸗ blick endet, da ſich die Nacht des Wahnſinns auf den Geiſt des von Krankheit zermürbten Dichters ſenkt Alle Stufen dieſes Lebens, von der Kindheit in dem heimatlichen Flecken Oberplan im wälderreichen Moldautale, über die Schuljahre im Stift Krems⸗ münſter, die Studienzeit in Wien mit dem ſteten Schwanken zwiſchen Malerei und Dichtung, führt Roedl den Leſer zu den Jahren des unſicheren Haus⸗ lehrerdaſeins, das dem Vierzigjährigen, als er mit ſeinen erſten Erzählungen hervortritt, raſche Be⸗ rühmtheit bringt, ohne die materiellen Sorgen von ihm zu nehmen. Im Spiegel der Briefe und Werke Stiſters ſelbſt und der Zeugniſſe ſeiner Freunde und Zeitgenoſſen beleuchtet Roedl die tragiſchen ſeeliſchen Spannungen, die den Dichter zeitlebens erfüllten, an deren Unlösbarkeit er ſchließlich zerbrach. Dem auf den Höhepunkten der Darſtellung von dichteriſchem Schwung der Sprache und einer bewundernswerten Einfühlungsgabe getragenem Buche ſind eine große Zahl von Bildern beigegeben, die dem Leſer Stifters maleriſche Verſuche vergegenwärtigen und, in meh⸗ reren Photographien insbeſondere aus den letzten Lebensjahren das Bild des leidenden und ringenden Genius, aus deſſen ſchwermütig verhülltem Blick die letzte Ruhe und Größe des Weiſen ſieghaft aufſtrahlt. 8 L. W. Böhm n05 3 D ZZ————— Hauptſchriftleiter und wrantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung i..: Dr. Alois Winbauer⸗Handelsteil: i. V. Willi Müller-Lokaler Teil: i. B. C Fennel— Sport: Willy Nüller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt i..: R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen i. V. Georg Kling, ſämtlich in Mannheim. Herausgebex, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Verlin Dr. E.§. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 2800 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorto 5 5 3 6 5. 6 8 6 4½ Pr. Ob.⸗Pfbrf. Goldhyp.-Ptandbriefe4% Ro. Hyp.⸗Bk. adiſche Maſch. 100.0, 100,00 Großkraft. Nhm..... ſdenw. Hartſteinſ 126,00 1270/yn 3 FrankfurtſesrzrrateBt W., eetendeer e eee Deuische Sladtanlelhen d0 N JeSeenſ,%½ Pr. Bctbſer Wrs Lks Sennerg S. B. 14 1628/haſeanagte.. 3875/EWe Pgte auPlerer 120 SS00 Waldhef 6 8 See⸗ lest TZInsl Werie do..-Romfgi. Würzb.§-Uu 100.0 100.04% Rh.-Hyp.-Be. Huae Berger 139.0. Uaid u. Neu 880 96,—Pfälz. Mühlen. 150.0 150.0 kranzportMöm. 1120 1120 EStve 465——————5 8850 n* 0 0.Gd—5 98.2598.25 Broncr Sgla 106.0 106.0 Hanfwerte Haſſen E30 P5800 P. Preßh.“prii.. Sank-Alctien Ot.Reichsb. Vorz 12,% 1272 oisch. Staatsanleihen FFFFFFFFTCTTCCTFCCTPCPPTPPGPPCGGCPGCGGGTGGPTPTPPTTPTPTPTPTTTTPT Browen Bonen.. 1330 Sarhener. 18)/PSRen-centegt 2330.37 Sabtie Panass“ H130 H29 tsch. Sta 14 inz-Berl.Hyp,⸗Bk.—9 693 5 einelektra St... Cemz u. Privatb 14318 0 5 75 968[Landes- und Ptovinz-“ 8 6 von 25. 99,25 99,25, und U o. M. 101.0401.00ement Heidelbg.“ 156.8 186.5 5 31 128³. Per BD-Bank. 1185 1185/Versicherungen 5 1..-Anl., 2710l 2 1027/4½ 2099875 iee 60,09,50 pför. 1, P. 1002 100.2 65 Peen-aſ, Gas 950 S oeetan 1500 Eo Pen rter Buni 20 00 Prr. Aſergen 4½ Scheg.R 4% Cnan 26 292 Man 5½ do. Lig. Pf.“ 40199, Erbtv. Jl 100.0“ 100,00Cben. Albert..4380Polzmann⸗ Pb.. 1½% R e Gebt. 1080 10800 81 M8 82825 Mannh, 48, 209 50 90 50% du..9. Ui. Rocder, Geb... 153 0 1080. S0⸗Sank 1029,168.8 Ser —6— L41 9—.— 70 Pabe 38.3 9— S 620 GolbRom. PüieR Schuldverschreibung. 8 1 e 270010279.0 Raic 2450 9919 Akren—* 18.K. 4. 90 8 9* 9925. K 2 0325 9,25.9 DalnnlerSenz 27 109 105.0 Sürcwerke....., Utein, Schansun„. 5. 60 inck& Co.. 127. 127.[Kbein.Hop. Bant 140 189.0 4 Bt.—— 90.— 89.25 4 Mannheims 9/.62 4% Sbskom.⸗Bk. 4½ do. Pfbr.⸗Bk. 6 Linoleum v. 26 101,... Durlacher Ho learz Heilbronn 233.92355 Schriftg. Stentpe! 110,0 110,0] Württog. Vank⸗ 10/.0 107.0 IEaden 2½ 50, e. Sire.en Gpför. knli u. 1l 99.50 99,59ſs SindnerFrau 20 reaſri 100.5709[Kolb u. Schüle.129.12.0 S 123.5124½2 4% Baxern A 6 8829 88.24½ Pirmaſens 26 98.—98. Kieg 9/67 9/.8718“ Pa. Pig. f 101.0, 1620S WeSarSuttg.2 f 0l 100 8 Picbaunr Ankrger. 403.5JKenſerven Brgun 103 5 4950/Seiedzeai I. 4 E n2 96 1885 fr 28. K. E10011004% d. de. Kw kil 82 85 EichweileBerew 27. Kraftw. Alkwürtt...—.Siaal 0 15 Pr. St.⸗An 6 99,25 80,25 4½ do. R 10 88,— 98.5% Goth. Grder.⸗ in Aktien umwandelbar ſchweilerderge. 11775 15 Sinalco.. 12,0)0 Amilich nicht netierte Werte 10 Mannheim Ausl.“. LI34½ do. KR 1488.75 88,75 Dank K 7. 1010 104.0096 Killinher Spilch 17 MaöLeS e 0 Stangacte Gofbr. 1070 185 Umtausch- Obl „l 5 417, N uttgart. Hofbr. 107.0 105. mtausch-· igati 1007 7006 Ptandbriete u. Schuld- 1 400 0, 1000 9925ʃ9825 Anl. v. 28. 131.7 Exportmalz 160.0 160.0—* 1630 Sübd⸗ Zucker—70 299.0 SS˖e %½ Po. v. R. 1 886/ 9% verschrelbungen 4½e, 2, W 884 00 Aig be oone Binseenenun, faber Sces. e Peuus Berabau, 124.0 12.00% 106 Käig C. Sult 14 Wpoſt 34 100.6 1007 Cregitanstalten der Länder 4% bo, Rom.26 811 88.88.25 55 15 1 19 90)50 90050s NeckarStuttg.211 90.—f 99,52a, 7—— 855 8* 9,50%0— Kadeiſche Elektr.⸗Werte —2——. Liq. 26. 9 39ᷓ·0 W* 957149 r Seen S 8 —.— ie.. 2 155 5. K. 1040 10l 1ſtndustrie-Altien Jäänmech(gckrer) 10 400 Maſch nenban. 447) 12/Vergin-t Herfed. 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Zellſt.“.1387 Dierig, Chriſttan 188.5 188,5 Poſſ-Stirkes Pff. lcreseg.-. HadStee x Vie 880 180 t. Sre⸗ent 143 Deuisdie Rheinprov. Altbeſ 132.0132,1 9375,9862 5½ do. Liquid.] 101.2101.2 Augsb.⸗. aſch.] 182.5 138,0 Dortm. Akt.⸗Br. 1770 179,0[Phil. Holzmann]14/2 18, Niederl. Kohlee Stöhr ammgarn 1357 18 Dt eeſer Sent 3 30 iestverzinsl. Wertes.-Hoiſt. Altbeſ.“ 35 4 e 9 0 9982388 4½0. Kom. N.1 88,25, 98.25 Rachm. KSadewigſ 119,7/ 1200. do. Unionbr. 213.7 214) Hotelbeirieb..88.75 98./ Nordd. Kabelwk. 155,.00... Stolberger Zink. 95.12 85,— Dresdner Bank 155,07 0 Weſtfalen Altbe. 1320] 132.1 95 0 1 106 91510 G2 Ha e 123.0122.2 1185„ 181,0]Hubertusbraunkk. a 110 22—398 Stockweriſ 125,2 128.2 Meining. Hyp.B5r 11, 17 ar„12, 10, 4 99,„25 Baſt E lſe Bergbau.„ lrenſteinsRoppe üdd. Zucker.. 208,0 208.0 Reichshank.. 299 Reich, Länder, meichepelt, 44 rlin-.8 8—.— 08 Bar tt,. 3 6530 Gise enußſch.J 142.0 140,7 Hinabrück-Kupfer—** Hür Eirkrr.ö.* B. 9p. 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Draht Gid.Rentbr.f, 2 99.—99.Piandbr. und Schuld 83 1575 99.— 98.—ſ6 Hoeſch——„ do. v. Heyden.. 168.0 Geſ. f. el. Untern.“ 151,2 151.]leipz. Br, Riebec] 50)5 91.25 Roſites Zucker J 98,50)/ Wickiler⸗Küpv.. öffentl. Kredit-Anstalt. 17 10 600 10088.50,88500 Pie tch, 8 102.2 108,1 Seeh 133½ L1.20Clanpg Scerf. 28001880 10 9 0 e 30 882 versſcherungs-Aktien Piſch-Kul. Aus. 125. 125,5„ ec ereh SRatrongelſtof. 108.5 JEriſtoph& Mnm 2,[Golbſchmeißt, Tö. 28 148 Eingner⸗Werke. 1 400 301.0 Leibe easc. Gb. 1859 Ps de. Risber Aufeit Ulteeſtg., 1 o KeſdnU Han V 0a—0n.- 3 fr.Ben. 160 W5r Eon. Gunem 1600 0 0ſGelo, Ucger 20) 8 0 Seken. Rrauß.: 180 4 0 Saglerree 6, 0 0. 70ſ Mache 1870 K antan u S.. 488 Hamburg Alibef. 125,2 125.2,4½eſſBandesbt. Hamb Hyp. 6 Zuͤcker Kr.⸗Bk. 1027/ 102 9 9 5 achtleben.⸗G.„ Rut 2 Allianz u. Sttg. V. 2850 Thüring. Altbeſtz R. 3, 4, 6(.. 99,50, En.—K.. 99—99.— 3 E* 13), Guano⸗Werke. 119,0 119.5 Sorenz,&.„ Salzbeifurth Rali] 154.9 156)9 Zuckerf.fl. Wanzl,... 144,5 do. 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Am Donnerstag war Fiſcher umgezogen, Freitag früh legte er Feuer an die früher bewohnte Baracke, nachdem er vom Dachvaum aus vorher nach allen Seiten hin Petroleum aus⸗ gegoſſen hatte. Sofort ſtand die ganze Baracke in Flammen. Der Brandſtiſter wurde auf dem Dach⸗ ſtuhl der abgebrannten Baracke tot aufgefun⸗ den; neben ihm lag die Petroleumkanne. Ob Fiſcher freiwillig den Tod geſucht hat, oder ob er den Flam⸗ men nicht mehr entrinnen konnte, ſteht nicht feſt, doch ſoll er ſich am Abend vor der Tat geäußert haben, daß er an dieſem Abend ſein letztes Bier trinke. Ii Lampertheim, 6. Juli. Beim hieſigen Marien⸗ krankenhaus ſtießen zwei Krafträder am Sonntag⸗ morgen zuſammen. Die Fahrer kamen mit verhält⸗ nismäßig leichten Verletzungen davon, während die Fahrzeuge ſehr ſtarke Beſchädigungen davontrugen. — Ein etwa 30jähriger Mann, der ſich am Sonn⸗ tagmorgen ganz entkleidet an dͤas Ufer des Alt⸗ rheins zum Sonnenbad gelegt hatte, wurde wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes feſtgenommen.— Am Sonntag war am Lampertheimer Altrhein ein großer Bade⸗ und Paddelbetrieb. Aus der ganzen Umgebung war man zum kühlen Bade⸗ ſtrand gekommen.— Unter den Gäſten am Sonntag befanden ſich etwa 20 Herren von der Pharmazeuti⸗ ſchen Geſellſchaft Darmſtadt, die eine wiſſenſchaftliche Exkurſion im Altrhein⸗Naturſchutzgebiet durchführ⸗ ten.— Der in Lampertheim gebürtige deutſche Ban⸗ tam⸗Meiſter Adam Müller trat am Freitag in Nürnberg als erſter gegen den öſterreichiſchen Rin⸗ ger Weiſinger an. Er konnte ſeinen Gegner nach einem ſchönen Kampf in 17,30 Minuten auf beide Schultern drücken.— Die ſeitens der Verſicherungs⸗ anſtalt Heſſen ſeit Freitag hier veranſtaltete Wan⸗ derausſtellung„Kampf den Volkskrankheiten“, iſt täglich das Ziel vieler Beſucher. Allabendlich fin⸗ den geſchloſſene Führungen ſtatt, in denen dͤurch die Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Kusgabe Für die Beurteilung der Anträge auf Herab⸗ ſetzung der Zinſen für die aus der Gebäudeentſchul⸗ dungsſteuer ſtammenden Hypotheken(Hauszins⸗ ſteuerhypotheken) iſt die einwandfreie Feſt⸗ ſtellung der Geſamtbelaſtung des beliehe⸗ nen Neubaugrundſtücks von entſcheidender Bedeu⸗ tung. Dieſe Laſtenberechnungen ſind von den zur Entſcheidung berufenen Dienſtſtellen, unter jeweili⸗ ger Anpaſſung an die örtlichen Verhältniſſe bisher nach verſchiedenen Grundſätzen aufgeſtellt worden. Die Laſtenberechnungen ſollen hinfort nach einheit⸗ lichen Grundſätzen erfolgen. In Betracht kommen hierfür namentlich die der Berechnung zugrunde zu legenden Betriebs⸗, Inſtandſetzungs⸗ und Verwal⸗ tungskoſten, die Abſchreibung und die Verzinſung des Eigenkapitals. Demgemäß wird in einem neuen Erlaß des Reichsarbeitsminiſters folgendes beſtimmt: Die Betriebskoſten ſind bei der Ertragsberechnung grundſätzlich in nach⸗ gewieſener Höhe zu berüchſichtigen. Zur Verein⸗ fachung der Verwaltungsarbeit wird es ſich jedoch empfehlen, auf Grund der bisherigen örtlichen Er⸗ fahrungen für das Gebiet einer Gemeinde oder eines Gemeindeverbandes einen angemeſſenen Pauſchbe⸗ trag feſtzuſetzen. Sollte dieſer Pauſchbetrag im Ein⸗ selfall zur Abdeckung der wirklich entſtandenen Be⸗ triebskoſten nicht ausreichen, ſo ſind auf Antrag des Grundſtückeigentümers die Betriebskoſten in tat⸗ ſächlicher Höhe anzuerkennen, ſoweit ſie nicht als unangemeſſen hoch angeſehen werden müſſen. Die Angemeſſenheit iſt dagegen nicht zu prüfen, ſoweit es ſich um öffentliche Abgaben handelt. hieſigen Aerzte abwechſelnd Erläuterungen gegeben werden. Die Ausſtellung iſt bis nächſten Sonntag geöffnet. Die Zinſen für Hauszinsſteuerhypothelen Richilinien für die Feſtſtellung der Geſamtbelaſtung des Neubaugrundſtücks Für Inſtandſetzungskoſten ſind im allgemeinen 0,40 bis 0,60 v. H. der Herſtel⸗ lungskoſten(Geſamtkoſten abzüglich der Koſten für den Erwerb und die Erſchließung des Grundſtücks), ausreichend. Dieſe Spanne ſoll namentlich die Möglichkeit bie⸗ ten, die ungleiche Höhe der Baukoſten in den ver⸗ ſchiedenen Jahren und in den einzelnen Landes⸗ gebieten zu berückſichtigen. Falls der Vermieter die Schönheitsinſtandſetzungen auszuführen hat, iſt der im Rahmen obiger Spanne entſprechend feſtzu⸗ ſetzende Pauſchalſatz um einen weiteren Pauſchal⸗ betrag, höchſtens jedoch um 0,25 v. H. der Herſtel⸗ lungskoſten, zu erhöhen. Es iſt möglichſt darauf hin⸗ zuwirken, daß Verwaltungskoſten nur in nachweisbarer Höhe bis höchſtens 25 Mk. je Wohnung zugebilligt werden. Ueber den Höchſtſatz (25 Mk.) hinausgehende Beträge ſind nur in beſon⸗ ders liegenden Fällen in nachweisbarer Höhe zu be⸗ rückſichtigen, ſoweit ſie als angemeſſen angeſehen werden müſſen. Bei Eigenheimen— auch mit Einliegerwohnung— kann eine Notwendigkeit, Ver⸗ waltungskoſten zuzubilligen, nicht anerkannt werden. Die Abſchreibungen ſind ohne Rückſicht auf etwa höher vereinbarte Til⸗ gungsſätze nur in Höhe von 1 v. H. der Herſtellungs⸗ koſten(Geſamtkoſten abzüglich der Koſten für den Erwerb und die Erſchließung des Grundſtücks) zu⸗ zulaſſen. Wo beſondere Umſtände eine höher gefor⸗ derte Tilgung rechtfertigen(3. B. bei Benygſchäden) kann in Einzelfällen eine höhere Abſchreibung an⸗ erkannt werden. * Worms, 6. Juli. Am Sonntag wurde auf dem Bahnkörper der Strecke MainzWorms in der Nähe von Alsheim eine männliche Leiche aufgefunden, deren Kopf vom Rumpf getrennt war. Es handelt ſich um einen jährigen Mann aus Gimbsheim. Zerrüt⸗ tete Eheverhältniſſe ſollen die Urſache der Tat ſein. *k Miltenberg, 6. Juli. Ein Arbeitsdienſt⸗ mann aus dem Lager Miltenberg fuhr mit einem Paddelboot auf dem Main. Unterwegs erhielt das Boot ein Leck und ſank, bevor der junge Mann das Ufer erreichen konnte. Der Arbeitsmann, der des Schwimmens unkundig war ertrank. Es handelt ſich um den 20jährigen Robert Paull aus Saar⸗ brücken. * St. Jngbert, 6. Juli. Am Sonntag war der 27. Jahre alte Sohn eines St. Ingberter Bauunterneh⸗ mers nach Kirkel gefahren, um im dortigen Weiher zu baden. Abends fand man die Kleidungsſtücke des jungen Mannes in der Kabine und nahm ſoſort die Suche nach ihm auf, die bis jetzt ergebnislos geblie⸗ ben iſt. Es iſt anzunehmen, daß der junge Mann von einem plötzlichen Unwohlſein befallen wurde und ertrunken iſt. * Merzig, 5. Juli. In der Nacht zum Montag verunglückte der 26 Jahre alte Unterbannführer Weiß aus Merzig in der Nähe der Heil⸗ und Pflegeanſtalt mit ſeinem Kvaftrad ſo ſchwer, daß er im Kreiskrankenhaus am Montagnachmittag geſtor⸗ ben iſt. Mit Unterbannführer Weiß verliert die HJ einen tüchtigen Führer, der ſich in der kurzen Zeit, da er in Merzig weilte, um die Erziehung der Jugend große Verdienſte erworben hat. * Pforzheim, 5. Juli. Beim Ueberholen eines Laſtkraftwagens in der Würmtaler Straße fuhr die Ehefrau des Otto Renner mit ihrem Fahrrad in den Anhänger hinein. Sie wurde in ſchwerver⸗ letztem Zuſtand nach dem Krankenhaus gebracht, wo ſie inzwiſchen geſtorben iſt. K Wieſental, 5. Juli. Im Alter von 40 Jahren ſtarb hier Möbelſabrikant Pius Rolli. Der Ver⸗ ſtorbene hat die von ſeinem Vater übernommene Möbelfabrik zu einem größeren Unternehmen aus⸗ gebaut, das heute 32 Perſonen beſchäftigt und im nächſten Jahre bereits das 100jährige Beſtehen feiern kann. Er war eine Zeitlang Ortsgruppen⸗ leiter, Beigeordneter des Bürgermeiſters und ge⸗ hörte auch mehreren Vereinen als eifriges Mit⸗ glied an. Einspaltige klelnanzelgen bis zu Siner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche ſe mm4Pig. Kleine Anzeigen Annahmeschlun für die Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uht Offene Stellen Erfahrene Werbedame findet bei täglich 4— 5 ſtündigem Arbeits⸗ programm unter günſt. Bedingungen, ſ11 bezahlung) befriedigende Dauerexistenz. Eilangebote möglichſt mit Lichtbild unter E K 160 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Ingere Verkäuferin (Radſahrerin) F. Metzgerei ge⸗ ſucht. Ang. unt. T R 64 am die 5—*2089 —.—— ſ ſofopt oder ſpät. in gut bezahlte Dauerſtelle* Ang. u. T P an d. 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