Nelle Mannheimer Seit 5 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonnkag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Eimzelpreis 10u¹ 18 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimekerzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein aültia iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe N Freitag, 9. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 309 Die Großmächte kommen nicht mehr weiter Fetzt ſollen die Kleinen einen Ausweg ſuchen! Vor der heutigen Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes— Ein Vermittlungsvorſchlag der Kleinſtaaten? (Funkmeldung der NMz3.) + London, 9. Juli. Zu der heutigen Sitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes meint der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“, daß weder die engliſche noch die franzöſiſche Re⸗ gierung neue Vorſchläge machen werden. Da es aber klar ſei, daß die Nichteinmiſchung zu⸗ ſammenbräche, wenn man keine Löſung finde, einen ſolchen Zuſammenbruch aber anſcheinend niemand wünſche, würde der Ausſchuß ſeine Pflicht verletzen, wenn er nicht weitere Bemühungen unternehmen würde. Die Vertreter der Kleinen und der Balkan⸗ Entente hätten am Donnerstag in London eine Sitzung abgehalten, um ihre Stellungnahme zu be⸗ vaten. Man ſcheine aber zu keinen feſten Ergebniſ⸗ ſen gekommen zu ſein, außer dem einen, daß man die franzöſiſch⸗britiſchen Vorſchläge unterſtützen wolle. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ Legraph“ hält es aber für denkbar, daß in der Sitzung von den Vertretern der kleinen und der Balkan⸗ Entente ein Vermittlungsvorſchlag vorbe⸗ reitet werden wird. Auch dieſe Staaten würden ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß der engliſch⸗franzö⸗ ſiſche Vorſchlag für die Seekontrolle der beſte ſei. Sie würden jedoch anregen, daß man feſtzuſtellen ver⸗ ſuche, ob ein neuer Kontrollplan auf der Grundlage des engliſch⸗franzöſiſchen und des deutſch⸗italieniſchen Vorſchlages ausgebaut werden könne. Sollte dieſe Methode allgemeine Zuſtimmung finden, glaube man, daß der Ausſchuß die Vertreter von Norwegen, Polen und Griechenland mit der Ausarbeitung eines Planes beauftragen werde. Dieſe Staaten vertreten die Anſichten der nordi⸗ ſchen Länder, der Staaten Mitteleuropas und des Mittelmeeres. Frankreich würde gegen einen ſolchen Plan keine Einwendungen erheben und bereit ſein, jeden anderen Plan zu erörtern, der oͤie Wirkſam⸗ keit— Ueberwachungsſyſtems erhalten und erhöhen werde. Flugblätter über Santander: Auch der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ hält Kompromißvorſchläge von Vertretern der Balkan⸗ oder der ſkandinaviſchen Länder für möglich. Franto:„Zurückziehung der Freiwilligen undurchführbar“ (Funkmeldung der NMz3.) + London, 9. Juli. General Franco hat dem Sonderkorreſpondenten der„Times“ in Salamanca erklärt, daß er die Zu⸗ rückziehung der Freiwilligen für nicht durchführbar halte. Als Grund gab Franco an, daß in Valencia keine Regierung beſtehe und daß es den dortigen Stellen an der notwendigen Autorität fehle, um ihre Anordnungen durchzuſetzen. Der General erklärte weiter, daß er nichts mehr von Konferenzen mit den Bolſchewiſten hören wolle, mit oder ohne Interven⸗ tihn der Mächte, weil die Nationalen nur ein Ziel kennten, den vollſtändigen Sieg. Der Korreſpondent meint dazn, daß dieſe katego⸗ riſche Erklärung kürzliche Gerüchte widerlegen ſoll, die anſcheinend aus portugieſiſcher Quelle ſtammten und die eine Wandlung der Haltung Francos zur Frage der Zurückziehung der Freiwilligen ange⸗ dentet hätten. Rom hat keine große Hoffnung Schärfſtes Mißtrauen gegen Englands zweideutige Abſichten dnb. Rom, 9. Juli. Die politiſchen Kreiſe Roms geben ſich nur ge⸗ ringen Hoffnungen auf das Zuſtandekommen eines neuen Nichteinmiſchungsplanes hin. Man ſieht in Rom nicht recht ein, wie bei der Zweideutigkeit der britiſchen Politik, bei der abſoluten Abhängig⸗ keit Frankreichs von Moskaus Befehlen und bei dem völligen Fehlen klarer Geſichtspunkte Englands und Frankreichs hinſichtlich der ſpaniſchen Lage ein Er⸗ gebnis erzielt werden ſoll. Aber Rom verwahrt ſich bereits heute ſehr entſchieden dagegen, daß Italien und Deutſchland im anglo⸗franzöſiſchen Sinn zugun⸗ ſten der ausſchließlichen Kontrolle britiſcher und fran⸗ zöſiſcher Schiffe etwa überſti mmt werden. Der„Popolo'Italia“ erklärt dazu, eine parla⸗ mentariſche Mehrheitsabſtimmung nach Genfer Muſter, durch die die volle Herrſchaft Englands und Frankreichs über Spanien beſiegelt werden würde, käme gar nicht in Frage. Die Grundlage des Londoner Komitees ſei die Einigkeit Ita⸗ liens, Deutſchlands, Englands und Frankreichs. Cantander ſoll ſich ergeben „Jeder Widerſtand zwetklos— Furückgewieſene rote Angriſſe bei Madrid dub Bil b ao, 8. Juli. Nationale Flieger warſen am Donnerstag Flug⸗ zettel über der Stadt Santander ab, in denen die Bolſchewiſten aufgefordert werden, ſich zu ergeben, da die netionale Ofſenſive auf die Provinzhauptſtadt nicht mehr aufzuhalten ſei. Das neue Spanien, deſ⸗ ſen vornehmſte Pflicht das Wohlergehen der Arbei⸗ terſchaft und die Erfüllung der ſozialen Gerechtig⸗ keit ſei, werde alle, die ſich von den Irrtümern des Kommunismus losſagen, mit offenen Armen auf⸗ nehmen. Schwere rote Verluſte bei Madrid dub. Salamanca, 9. Juli. Im nationalen Heeresbericht vom Donnerstag heißt es: Front von Biscaya: Der Feind hat Donnerstag früh unſere Stellung von La Nevera angegrifſen und wurde mit großen Verluſten zurückgeſchlagen. Front von Aragon: Ein Angriffsverſuch im Ab⸗ ſchnitt von Albaracin wurde zurückgeſchlagen. Der Feind hatte große Verluſte. Front von Madrid: Der Druck des Gegners im Abſchnitt von Villafranca des Caſtillo und Quijorna dauert weiter an. Alle Angriſfe in dieſem Abſchnitt wurden zurückgeſchlagen. Der Gegner verlor Hun⸗ derte von Toten. Im Abſchnitt von Uſera wurde ein Angriff energiſch zurückgewieſen, durch einen Gegen⸗ angriff ein Schützengraben erobert. Der Feind hin⸗ terließ viele Tote. Tätigkeit der Luftwaffe: Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. Deutliche Worte im engliſchen Oberhaus dib London, 9. Juli. Im Oberhaus forderte am Donnerstag der kon⸗ ſervative Lord Newton den baldigen Rücktransport der in England befindlichen ſpaniſchen Flüchtlinge. Frankreich und Sowjetrußland hätten die größte aktive Rolle im ſpaniſchen Bürgerkrieg geſpielt. Dieſe beiden Mächte ſollten daher auch die Flücht⸗ Vier bolſchewiſtiſche linge aufnehmen. Wenn Frankreich nicht ſeit einem Jahr an dem ſpaniſchen Bürgerkrieg teilgenommen hätte, dann wäre der Krieg bereits zu Ende. Lord Plymouth teilte in ſeiner Antwort mit, der Internationale Spaniſche Unterſtützungsaus⸗ ſchuß habe ſich verpflichtet, die Rückbeförderung der Flüchtlinge vorzunehmen, ſobald die Umſtände es er⸗ laubten. Der britiſche Botſchafter in Hendaye ſei aufgefordert worden, einen Bericht über die Ange⸗ legenheit zu geben. Auf Grund dieſes Berichtes werde der Außenminiſter die Möglichkeit haben, an den Flüchtlingsausſchuß heranzutreten. Die eng⸗ liſche Regierung lege der Rückkehr der Flüchtlinge nach Spanien keine Hinderniſſe in den Weg. Dimitroff wirbt Freiwillige dnb. Paris, 8. Juli. Die politiſch⸗literariſche Wochenzeitſchrift„Candide“ weiß zu berichten, daß der Generalſekretär der Drit⸗ ten Internationale, Dimitroff, im vergangenen Monat inkognito in Paris weilte, um mit den Mit⸗ gliedern des Zentralausſchuſſes der Kommuniſtiſchen Partei Frankreichs und des ſpaniſchen Komitees die neuen Maßnahmen zu erörtern, die zur Unter⸗ ſtützung der Roten in Spanien ergriffen werden ſollen. Die franzöſiſche Kommuntſtiſche Partei habe ſich verpflichtet, bis ſpäteſtens zum 15. Juli beſon⸗ ders in Weſt⸗ und Nordfrankreich 5000 Freiwil⸗ lige anzuwerben und nach Spanien zu ſchicken. Die Moskauer Regierunug habe beſchloſſen, den roten Machthabern in Valencia 200 Offiziere, davon 60 Flieger und 35 Marineoffiziere, zu entſenden. Die Flieger ſollen die neuen ſowjetruſſiſchen Waſſer⸗ flugzeuge ſteuern, die kürzlich in Spanien eingetrof⸗ ſen ſeien, während die Marineoffiziere den Auftrag hätten, die alten Torpedoboote und Hilfsſchiffe der Valencia⸗Regierung wieder kampffähig zu machen. mann des Generals Franco Ohne die Uebereinſtimmung dieſer Mächte, d. h. ohne die Zuſtimmung Deutſchlands und Italiens zu jedwedem Beſchluß, könne nichts geſchehen. Dieſes Prinzip ſei die Daſeinsbedingung für das Leben des Londoner Komitees. Ueberhaupt gewinnt man in Rom immer deutlicher den Eindruck, daß England und Frank⸗ reich nicht im mindeſten an europäiſche Einigkeit und an eine klare Nichteinmiſchungspolitik in Spanien denken, ſondern daß vielmehr beide Müchte höchſt reale Machtintereſſen militäriſcher und wirtſchaftlicher Art in Spanien und im Mittelmeer verfolgen, und dieſe Erkenntnis iſt ſelbſtverſtändlich nicht dazu angetan, in Rom irgendwelchen Optimismus hinſichtlich der Lon⸗ doner Sitzung hervorzurufen. „Dieſer Eindruck iſt vornehmlich durch die geheim⸗ nisvollen Beſprechungen, die der britiſche Botſchafter Chilton in Hendaye mit einem Vertrauens⸗ geführt hat, und durch die Entſendung eines engliſchen Konſuls nach Bilbao entſtanden. Man fragt ſich in Rom, wie dieſe offenſichtliche Annäherung Englands an die na⸗ tionalen Kräfte mit der bisherigen ausſchließlichen Begünſtigung der Bolſchewiſten und mit der Eden⸗ ſchen Ablehnung der italieniſch⸗deutſchen Vorſchläge zu vereinbaren ſei, und die geſamte italieniſche Preſſy gibt darauf eine einhellige Antwort: London hat be⸗ merkt, daß Franco ſiegt, und will nun ſeine Inter⸗ eſſen in Spanien durch rechtzeitige Annäherung an ihn wahren. So ſchreibt z. B. das„Giornale'Jtalia“ in einem ausführlichen Leitartikel unter der Ueber⸗ ſchrift„Keine Spekulationsgeſchäfte in Spanien“, England wolle weiterhin das ſpaniſche Eiſen aus dem Baskenlande beziehen, aus dem es im vorigen Jahr 1120000 Tonnen Erz eingeführt habe. Die ſchwediſchen Erze ſeien etwa 27 bbis 29 v. H. teurer als die ſpaniſchen. Daher ſchicke England jetzt einen Konſul nach Bilbao und gehe plötzlich viel weiter, als es Rom und Berlin je gefordert hätten, denn die italieniſch⸗deutſchen Vorſchläge hätten nur die Anerkennung Francos als kriegführende Macht, aber nicht die Anerkennung ſeiner Regierung durch England vorgeſehen. England fürchte, daß Italien und Deutſchland aus Spanien Eiſen bezögen und wolle ihnen den Zugang zu dieſen Erzen abſchneiden. Außer⸗ dem genüge Gibraltar den Engländern als Stütz⸗ punkt nicht mehr, und es ſuche für ſich andere Küſtenſtreifen und Haſenſtädte wie übrigens auch Frankreich. England ſetze ſeine alte Politik der wirtſchaftlichen und militäriſchen Einkreiſung Italiens und Deutſchlands fort. Deſto ſtärker hebt man hier die italieniſche und die deutſche Uneigennützigkeit her⸗ vor, die nichts anderes erſtrebe, als den Bolſchewis⸗ mus von der Pyrenäenhalbinſel fern zu halten. In dieſem Zuſammenhang hat die Note des Generals Franco an die Mächte, in der der Genevaliſſimus er⸗ klärt, daß das nationale Spanien nichts von ſeinen Territoxien abtreten wolle und daß ihm keine Zu⸗ mutung ſolcher Art geſtellt worden ſei, in Rom große Beachtung gefunden. Dieſe Note und die Er⸗ klärungen des portugieſiſchen Miniſterpräſidenten Salazar über die Selbſtändigkeit der portugieſiſchen Politik im Kampf gegen den Bolſchewismus haben nach italieniſcher Auffaſſung einen wichtigen Bei⸗ trag zur Klärung des wahven Sachverhalts gelie⸗ fert.„Portugal ſagt heute Großbritannien und Europa“, ſo ſchreibt die„Tribuna“,„welches die wirkliche Gefahr iſt, die die Grundlagen ſeiner Exi⸗ ſtenez als Kulturvolk bedroht: der moskowitiſche Bol⸗ ſſchewismus.“ 2 Anruf aus der Wochenſchau Mannheim, 9. Juli. Es gab eine Zeit, da empfanden ſich Film und Preſſe als Konkurrenten, da beobachteten und bearg⸗ wöhnten ſie ſich und beiderſeits war man in der Schilderung und Begutachtung des„Konkurrenten“ nicht gerade zimperlich. Dieſe Einſtellung kam teils aus einer Verkennung von Weſen und Aufgaben und techniſchen Möglichkeiten des anderen Teils, teils kam ſie aus der Atomiſierung unſeres öffentlichen Lebens überhaupt, in der, da die Generallinie fehlte, an die alle gebunden geweſen wären, jeder in jedem in erſter Linie den„Konkurrenten“ ſah, jede Ge⸗ meinſchaftsaufgabe und Gemeiſchaftsleiſtung fehlte und jede Arbeit einen ebenſo individualiſtiſchen wie anarchiſtiſchen Charakter trug. Dieſe Zuſtände und Umſtände ſind; heute über⸗ wunden. Film und Preſſe erkennen ſich gegenſeitig in den Grenzen und den Möglichkeiten von Aufgabe und Leiſtung und Film und Preſſe ſind gemein⸗ ſchaftsgebunden im gleichen Dienſt an einem Ziel. Dieſe neue Tatſache erlaubt der Preſſe ein freund⸗ liches Kompliment an den Film: an Eindring⸗ lichkeit der Wirkung iſt er der Preſſe überlegen. Wir erinnern uns zweier Bilder aus einer der letzten Wochenſchauen, die in Mannheim gezeigt wurden. Das eine Bild zeigte die letzten Kämpfe um Bilbao und den Einzug der nationalen Truppen in die befreite Stadt. Das zweite Bild die Be⸗ erdigung der 31 Matroſen, die an Bord der „Deutſchland“ gefallen waren. Beide Bilder zuſam⸗ men gaben einen ganz kleinen und einen ganz zah⸗ men Ausſchnitt von dem, was der Menſchheit unter dem kleinen Wörtchen„Krieg“ droht. Man ſah auf dem erſten Bild nicht die Gräßlichkeiten, die die Soldaten des Weltkrieges ſahen: würde man ſie ſehen, es würde kein Menſch mehr das Wörtchen „Krieg“ in den Mund nehmen! Man hörte nicht das Wimmern von ſterbenden Soldaten, die, zerfetzt und zerfleiſcht im Stacheldraht hängend, darauf warten, daß der Tod ſie endlich erlöſt. Man hörte nicht das Gebrüll der Menſchen, denen das ſiedende Oel der Flammenwerfer das Fleiſch von den Knochen ge⸗ brannt hatte. Man ſah nicht die verzerrten Geſich⸗ ter der Armen, die ihre gasverweſten Lungen Stück um Stück herauswürgten. Man ſah nur und hörte nur die fürchterlichen Einſchläge der Bomben in einem friedlichen Tal, über dem ſich wie eine wür⸗ gende Fauſt die Wolken des Rauches immer breiter und höher hoben. Man ſah nur in Augen von alten Frauen, die vor Entſetzen ganz weit aufgeriſſen waren, hörte nur das Wimmern von Kindern, die verzweifelt nach der Mutter riefen, das Gehumpel alter Männer, die mit der letzten Kraft ihrer Beine und Lungen über die Straße haſteten. Das war, wie geſagt, nicht viel gegenüber der Wirklichkeit, aber es war genügend, um für einen Atemzug das Herzblut ſtocken zu laſſen. Das war der Krieg in der mildeſten Form und in der harm⸗ loſeſten Wirkung. Aber es war nicht mehr bloß Schau in gemaltes Feuer, wie es die ſtärkſten, die brennenoſt geſchriebenen Schilderungen ſind, da ſah man in der Ferne wirklich das Feuer ſelber bren⸗ nen, das nach den Menſchen und den Dingen griff. Und man fragte ſich, ob es nicht gut wäre, überall wo Menſchen ſind, deren Schickſal an der kurzen Frage Krieg und Frieden hängt, und vor allem über⸗ all wo Menſchen ſind, in deren Herzen und Hirnen die Antwort auf dieſe Frage liegt, dieſen Menſchen einen Blick in dieſes wirkliche Feuer tun zu laſſen. Vielleicht würde dann wirklich in der Welt mehr vom Frieden als vom Kriege geredet werden. Das sweite Bild zeigte die Beerdigung der 31 „Deutſchland“⸗Toten. Sie lagen in Reih und Glied in ihren Särgen, wie ſie vordem in Reih und Glied an der Reeling ihres Schiffes geſtanden hatten. Der Regen rieſelte und ein müder Wind hob träge die Fahnen. Ihr Kapitain hatte Abſchied von ihnen genommen und leiſe ſetzte nun die Mu⸗ ſik zum„guten Kameraden“ ein. Da quoll es aus der Menge hervor: ein Schluchzen und ein Stöh⸗ nen und ein unterdrückter Schrei: Mütter, deutſche Mütter, nahmen Abſchied von ihren Söhnen. 30 deutſche Mütter nur, aber ihr Schmerz war wie ein Auſſchrei von Millionen. So wie dieſe 90 vor den Gräbern ſtanden und weinten und ihre Ver⸗ zweiflung in heißem Schluchzen erſtickten, ſo ſtanden einmal Millionen deutſcher Mütter in dunklen Nächten vor den leeren Betten ihrer Söhne und ſuchten in Tränen und Jammer deren fremdes Grab. Und ſo, wie dieſe Millionen deutſcher Müt⸗ 2. Seite Nummer 309 ——————————————————————————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Juli 1937 ter ſo ſtanden die Abermillionen Mütter anderer Länder vor dem ſchmerzlichen Geheimnis des Todes ihrer eigenen Kinder. Soll es wieder ſo werden? Sollen dieſe Ströme von Tvänen, micht minder gewaltig und nicht minder ehrfurchterheiſchend und nicht minder geſät⸗ tigt von Schmerz und Verzweiflung, als die Ströme des Blutes, ſich nochmals über Europa ergießen? Sollen Mütter wieder weinen müſſen, weil die Män⸗ ner ſich wieder morden wollen? Dieſe 30 deutſchen Mütter ſtanden in Stellver⸗ tretung der Mütter der ganzen Welt. Sie haben ihr Opfer getragen, damit den anderen das ihre er⸗ ſpart blieb. Sie haben geweint, damit die andern ſich freuen können. Sie haben ſich unter die Ver⸗ 6weiflung gebeugt, damit die anderen das Recht auf Hoffnung haben. Die Toten haben ihr Weinen und ihr Klagen nicht mehr gehört, aber uns Lebenden ſollte es ins Herz dringen: Seid zufrieden mit un⸗ ſerem Opfer und verſchont die unendliche Zahl derer, die hinter uns ſtehen und ohne Grenzen und ohne Raum in ihren Gefühlen der Mütterlichkeit mit uns vereinigt ſind! Wer könnte vor ſolchen Bildern noch dem Krieg das Wort reden, dem Krieg noch einen Gedanken laſſen? Wer es fertig brächte, hätte das Weſentliche verloren, was den Menſchen zum Menſchen erhebt: die Menſchlichkeit. Vor dieſen Bildern gilt nur ein Geſetz, das Geſetz, den Frieden zu erhalten. Aber freilich, und hier überfällt uns wie eine bran⸗ dende Welle wieder die ganze Mutloſigkeit unſerer Situation: was nützt es, wenn wir, wir Deutſche, aus ſolchen Bildern ſolches Geſetz uns holen, und die anderen ſich nicht davon berühren laſſen? Was nützt das perſönliche Bekenntnis zur Menſchlichkeit, wenn das politiſche Bekenntnis zur Unmenſchlichkeit dar⸗ über triumphiert? Wenn rings um uns Länder in Brand geſteckt, Staaten zerſtört, Völker zur Revo⸗ lution getrieben und Nationen gegeneinandergehetzt werden, weil es das Prinzip dieſer politiſchen Un⸗ menſchlichkeit, das Prinzip des Bolſchewismus es ſo verlangt? Das iſt heute die Frage. Schlimm genug, daß ſie entſcheidend iſt und nicht die Frage, die vor Bil⸗ dern, wie wir ſie ſahen, unſere Herzen ſich ſtellten! Dr. A. W. Scheu vor der Landarbeit Untauglichken wird nur noch in dringenden Fällen beſcheinigt dnb. Berlin, 8. Juli. Auch heute noch werden häufig alle möglichen Wege beſchritten, um von der Landarbeit loszukom⸗ men. Arbeitsverhältniſſe weroͤen oft ohne Kündigung abgebrochen oder Kündigungsgründe gewaltſam her⸗ beigeführt. Oefter iſt es auch vorgekommen, daß landwirtſchaftliche Geſellſchaftsangehörige und andere Arbeiter ſich von Aerzten Beſcheinigungen ausſtellen ließen, daß ſie untauglich für die Landarbeit wären. Die Ausſtellung ſolcher Beſcheinigungen, die oft nur erfolgt, um von der Landarbeit freizukommen, kann unter Umſtänden weittragende Folgen für die Volks⸗ wirtſchaft haben. Der Reichsnährſtand hat ſich daher mit der Kaſſenärztlichen Vereinigung Deutſchlands in Verbindung geſetzt, und dieſe hat ihre Mitglieder angewieſen, nur in allerdringendſten Fäl⸗ len und nach genaueſter Prüſung des Geſundheits⸗ zuſtandes ſolche Beſcheinigungen auszuſtellen. Wie Dr. Sachſe in der„NS⸗Landpoſt“ ausführt, kann der landwirtſchaftliche Betriebsführer, wenn er berechtigte Zweifel an der Arbeitsuntauglichkeit hat, jeden Fall ſofort dem Arbeitsamt melden. Die⸗ ſes ſei dann in der Lage, die Angelegenheit durch einen Vertrauensarzt nachprüfen zu laſſen. Mit ge⸗ ringen körperlichen Schäden und Fehlern behaftete Menſchen könnten ſehr wohl Landarbeit verrichten, für viele ſei ſie ſogar gut und för⸗ derlich. Außerdem gebe es bei dem großen Mangel an Landarbeitern auch für nicht vollwertige Kräfte genügend Beſchäftigungsmöglichkeiten im landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieb. Beſuch einer ſchwediſchen Panzerſchiffdiviſion in Kiel. Am Donnerstag traf von Karlskrona kom⸗ mend die ſchwediſche 1. Panzerſchiffdiviſion mit den Panzerſchiffen„Sperige“ und„Drottning Victoria“ ſowie dem Flugzeugkreuzer„Gotland“ im Reichs⸗ kriegshafen Kiel zu einem fünftägigen Beſuch ein. Der neue chineſiſch-japaniſche Konfliltt Trob Wafjfenſtillſtands neue In Peiping wird der Belagerungszuſtand erklärt— Eenſte militäriſche Vorkehrungen in Fapan (Funkmeldͤung der NM3.) Peiping, 9. Juli. Die in der Nacht vom Donnerstag zum Frei⸗ tag nach Mitternacht aufgenommenen Verhand⸗ lungen, bei denen die chineſiſche Seite durch Ge⸗ neral Tſchangyunjung, die japaniſche Kantung⸗ Armee durch Major Matſui und die japaniſche Nordchinagarniſon durch Oberſtleutnant Wachii vertreten war, führten am Freitag früh um vier Uhr zu einem vorläufigen Waffenſtill⸗ ſt and und zur Zurückziehung ſowohl der japa⸗ niſchen als auch der chineſiſchen Truppen. Die Beoͤingungen des Waffenſtillſtandes ſehen vor, daß die chineſiſchen Truppen das Gebiet des Hun⸗Ho⸗Fluſſes und den Brückenkopf Kungtſchiying (Wanpinghſien) räumen und bis auf Tſchangkuo⸗ tſchuang, drei Kilometer weſtlich von Hun⸗Ho zurück⸗ gehen. Die bisher weſtlich von Peiping in Garniſon liegenden Truppen der 37. Diviſion werden durch Einheiten der 88. Diviſion erſetzt. Die Japaner räumen das weſtliche Ufer des Hun⸗Ho und gehen in nordöſtlicher Richtung zurück. Die beiderſeitige Räumung des Schauplatzes der Zuſammenſtöße wurde entſprechend dieſen Bedingun⸗ gungen ſofort in Angriff genommen. Von drei kriegsſtarken japaniſchen Kompanien rückte eine ab, während die beiden übrigen die Bewegungen der chineſiſchen Truppen weiter beobachten. Die chineſi⸗ ſchen Truppenteile werden gleichfalls zurückgenom⸗ men und zunächſt durch zwei Kompanien Gendar⸗ merie erſetzt. Anſcheinend führte aber ein neuerliches Mißver⸗ ſtändnis zur Wiederaufnahme der Feindſeligkei⸗ ten, denn zwiſchen fünf und ſechs Uhr war aus Richtung Marco⸗Polo⸗Gruppe trotz ſtarken Re⸗ gens wieder heftiger Kanonendonner zu hören. Nach zuverläſſigen Angaben beliefen ſich die Ver⸗ Iuſte bis zum Waffenſtillſtand bei den Japanern auf 16 Tote und über 40 Verwundete und bei den Chineſen auf etwa 50 Tote. Belagerungszuſtanò in Peiping dnb Schanghai, 8. Juli. Ueber Peiping wurde am Donnerstagabend der Belagerungszuſtand verhängt. Vor der japaniſchen Botſchaft in Peipiug und vor den wichtigſten japaniſchen Geſchäftshäuſern wurden Barrikaden aus Sandſücken errich⸗ tet und mit Maſchinengewehren verſehen. Die chineſiſchen Behörden haben jeden Stra⸗ ßenverkehr nach Einbruch der Dämme⸗ rung verboten. Der Eiſenbahnverkehr von Pei⸗ ping nach Hankau wurde eingeſtellt. Einbehaltung der Reſerviſten in Jayan dnb Tokio, 8. Juli. Alle Diviſionen der japaniſchen Armee, die weſt⸗ lich von Kioto ſtationiert ſind, erhielten den Befehl, die am 10. Juli fällig werdenden Reſerviſtenentlaſ⸗ ſungen bis zur Beilegung des nordchineſiſchen Kon⸗ flikts aufzuſchieben. Der Befehl erfolgte unmittelbar nach der letzten Warnung des Kriegsminiſteriums an die nord⸗ chineſiſchen Truppen, die Kampfhandlungen umgehend einzuſtellen und die beſetzten Ortſchaften zu räumen, oder auf ernſte Gegenmaßnahmen der japaniſchen Armee gefaßt zu ſein. Tokio warnt Nanking (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 9. Juli. Das japaniſche Kabinett nahm in ſeiner Sitzung am Freitagvormittag zu den Ereigniſſen in Peiping eingehend Stellung. Nach Anhörung der Berichte des Außenminiſters, des Kriegsminiſters und des Marineminiſters wurde feſtgeſtellt, daß die Schuld an den blutigen Zwiſchenfällen auf chineſiſcher Seite liege. Dennoch wolle ſich das japaniſche Kabinett be⸗ mühen, eine weitere Ausdehnung der Zwiſchenfälle nach Möglichkeit zu verhindern. Dies ſetze allerdings eine gründliche Aenderung des chineſiſchen Standpunktes gegenüber den letz⸗ ten Ereigniſſen und gegenüber den Rechten Ja⸗ paus un China voraus. Sollte wider Erwarten der Konflikt nicht beigelegt werden können und größere Ausmaße annehmen, ſo müſſe die japa⸗ niſche Regierung ſchwerwiegende Maßnahmen ergreifen. Schleßerelen Angeſichts des Ernſtes der Lage beſchloſſen die Mi⸗ niſter, ſich ſtändig zu außerordentlichen Kabinetts⸗ ſitzungen in Tokio bereit zu halten. Nanking über die Arſache der Zwiſchenfälle — Nanking, 9. Juli.(U..) Die in Nanking veröffentlichten Berichte über den Fengtai⸗Zwiſchenfall verſuchen die Verantwortung für die ſtundenlangen Schießereien den japaniſchen Militärs zuzuſchieben, die ihre Truppen durch chineſiſches Garniſongebiet hätten durch⸗ marſchieren laſſen. Hohe chineſiſche Regierungsbeamte erklärten, die ganze Angelegenheit beruhe auf ſchon vor einiger Zeit geſtellten japaniſchen Forderungen. Die Japa⸗ ner hätten zunächſt verſucht, in der Nähe der Marco⸗ Polo⸗Brücke Grundſtücke für die Anlegung eines Flugplatzes zu pachten. Als dies chineſiſcherſeits verweigert wurde, hätten ſie die Zurückziehung der chineſiſchen Truppen aus der Umgebung der Brücke verlangt. Auch dies ſei abgelehnt worden, und ſo ſeien die Japaner denn mit Gewalt vorgegangen und hätten den Angriff eröffnet. Ueber den Verlauf des Zwiſchenfalls ſagen die hieſigen Berichte, daß die japaniſchen Truppen bei Morgengrauen, gegen.30 Uhr, zum Sturm auf die Marco⸗Polo⸗Brücke angeſetzt hätten. Die chineſiſchen Verteidiger hätten dem Angriff zu⸗ nächſt ſtandgehalten, ſich aber dann zurückgezogen. Doch hätten die Japaner auch dann noch ſtundenlang bis gegen zehn Uhr vormittags(3 Uhr MEz) auf die chineſiſchen Soldaten gefeuert. Der Konflikt um das Pilſuoſki-Grab: Reuer Streit Erzbiſchof-Staatsoberhaupt Keine Entſchuldigung, ſondern neue Polemik des Krakauer Erzbiſchofs (Funkmeldung der NM3) + Warſchau, 9. Juli. Der Konflikt zwiſchen dem Krakauer Erz⸗ biſchof und der polniſchen Regierung hat ent⸗ gegen den allgemeinen Erwartungen eine neue Verſchärfung erfahren. Bekanntlich hat der Krakauer Erzbiſchof Fürſt Sapieha in dem Kurort Jurata dem Staatspräſiden⸗ Bonnet verlangt neue Steuern Erhöhung der Einkommenſteuer, der Tabakpreiſe und der Eiſenbahntarife (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 9. Juli. Nach der franzöſiſchen Finanzreform ſoll ein Mehrertrag der Einnahmen von jährlich 10,5 Mil⸗ liarden Franken aufgebracht werden und zwar ach⸗ Milliarden zugunſten des Staates und 2,5 Milliar⸗ den für die Eiſenbahnen. Die erſten Maßnahmen betreffen die Bekämpfung der Spekulation, der Steuerhinterziehung und der Steuerflucht. Weiter wird die allgemeine Ein⸗ kommenſteuer bei Einkommen von 20 000 Fran⸗ ken aufwärts um 20 v. H. erhöht. Außer Steuer⸗ erhöhungen auf den Verkauf von Grundſtücken und Häuſern ſowie der Wertpapierſteuer ſollen die Steuern ſelbſt für den 1. Januar 1938 neu veranlagt werdͤen, woraus eine halbe Milliarde Franken Mehr⸗ Am Ende des Moroprozeſſes Roloff: Viermal Todesſtraſe beantragt Die Gutachten der Sachverſtändigen: ein vollkommen aſozialer Menſch dnb. Prenzlau, 8. Juli. Im Moroöprozeß Roloff wurde am Donnerstag die Beweisaufnahme abgeſchloſſen. In der Vormittagsſitzung kamen in der Haupt⸗ ſache die Sachverſtändigen zu Wort, deren Gutachten im Hinblick auf das Geſtändnis des einwandfrei überführten Mörders diesmal eine geringere Be⸗ deutung zukommt, als in anderen Prozeſſen. Der Schriftſachverſtändige wies einwandfrei nach, daß die bei den Leichen Lüdkes und Kochans gefun⸗ denen Schreiben von der Hand Roloffs ſtammten. Sachverſtändiger Medizinalrat Weimann⸗Berlin hat die Leichen der Opfer des Angeklagten unter⸗ ſucht. Sowohl Lüdke als Worreſchk ſeien durch einen ſogenannten Genickſchuß getötet worden. Kriminalrat Lobbes⸗Berlin, der die Ermitte⸗ lungsarbeiten geleitet hat, äußerte ſich über die Ver⸗ nehmungen Roloffs im Berliner Polizeipräſidium. Das Motiv zu ſeinen vielen lügenhaften Darſtellun⸗ gen und zahlreichen Selbſtbezichtigungen iſt nach Auffaſſung des Zeugen darin zu ſuchen daß er die Milderungsgründe für den Angeklagten finden letzte Entſcheidung hinauszögern wollte. Roloff ſei ein feiger Menſch. Für ſeine moraliſche Verkom⸗ menheit ſpreche es, daß er ſkrupellos einen gänzlich unſchuldigen Menſchen belaſtete. Hemmungs⸗ loſe Geldgier ſei das Motiv für ſeine Taten geweſen. Der Sachverſtändige Profeſſor Müller⸗Heß, der Leiter des Inſtituts für gerichtliche und ſoziale Me⸗ ditzin an der Univerſität Berlin, betonte, daß eine Geiſteskrankheit oder Geiſtesſchwäche bei Roloff nicht vorliege. Der Angeklagte ſei ein ausgeſprochen haltloſer Menſch. Auch er betont, daß Roloff ausge⸗ ſprochen ſeige ſei. Er gehöre tzu den ausgeſprochen aſogialen Perſönlichkeiten. Jedes Mittel ſei ihm recht, um ſeine hemmungsloſe Geldgier zu be⸗ friedigen. Sodann nahm der Anklagevertreter das Wort zu ſeinem Schlußvortrag. Der Staatsanwalt führte aus, es gebe Mörder, die mehr auf dem Gewiſſen hätten als Roloff, wie 6. B. Harmann, Kürten, Seefeld u. a. Aber ſie unterſchieden ſich von dem Angeklagten, deſſen Be⸗ weggründe, wie die Beſtialität und Feigheit, mit der er zu Werk gegangen ſei, einmalig daſtünden. Am Schluß ſeines Plädoyers beantragte der Anklagevertreter, den Angeklagten Willi Roloff wegen Mordes in vier Fällen, darunter in drei Fällen in Tateinheit mit ſchwerem Raub, vier⸗ mal zum Tode zu verurteilen und ihm die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit abzu⸗ erkennen. Nach dem Vortrag des Verteidigers, der keine konnte, wandte ſich der Vorſitzende mit folgenden Worten an Roloff: „Angeklagter! Sie haben jetzt das letzte Wort. Wollen Sie kein Zeichen der Reue von ſich geben?“ Der Angeklagte ſchweigt minutenlang. Vorſitzender ſortfahrend:„Wollen Sie denn in dem entſcheidendſten Augenblick Ihres Lebens nichts mehr ſagen?“ Der Vorſitzende wartet noch einige Minuten, aber Roloff ſchweigt. 88 ertrag erwartet wird. Auch die ſogenannte Erzeug⸗ nisſteuer wird erhöht. Durch eine allgemeine Reviſion der Zollſätze und der Einfuhrabgabe für kontingentierte Erzeugniſſe, die auf den Stand vor Oktober 1936 erhöht werden ſollen, erwartet man ſofort eine zuſätzliche Einnahme von 500 Millionen und durch eine allgemeine Tarif⸗ reviſion für 1938 eine Mehreinahme von einer Mil⸗ liarde. Geplant iſt ferner eine Erhöhung der Ben⸗ zinſteuer für Laſtkraftwagen. Dem Poſtminiſterium ſollen 700 Millionen zufließen durch Erhöhung der Telefon⸗, Telegrafen⸗ und Poſtgebühren. Der Tabakpreis wird durchſchittlich um 20 v. H. erhöht. Eine allgemeine Reform der Eiſenbahnen ſoll eine Einnahmeerhöhung um 2600 Millionen er⸗ bringen. In Erläuterung dieſer Maßnahmen erklärte Fi⸗ manzminiſter Bonnet, die finanzielle Geſundung werde nur durchzuführen ſein, wenn die wirtſchaft⸗ liche Geſundung damit in gleichem Schritt vor ſich gehe. Die Haushaltsgeſundung ſei wiederum die Vorbedingung einer dauerhaften Wirtſchaftswieder⸗ belebung; Miniſterpräſident Chautemps forderte im Rundfunk ſeine Mitbürger zur Mitarbeit an der Finanzreform auf. Die kürzlichen Ereigniſſe hätten hewieſen, daß die Finanzlage ernſt ſei. Die vom Land verlangten Anſtrengungen ſeien ſchwer, aber unvermeiolich. Politik in Kürze Eine Anzahl württembergiſcher katholiſcher und evangeliſcher Geiſtlicher hat das vorgeſchriebene Treuegelöbnis auf den Führer nicht oder nur unter Vorbehalt abgelegt. bergiſche Kultusminiſter hat ihnen nun den Reli⸗ gionsunterricht an den öffentlichen Schulen des Lan⸗ des entzogen und geeignete ſtaatliche Lehrer mit dem Religionsunterricht beauftragt. * Der Führer der Danziger Bekenntnis⸗ kirche, Pfarrer Karl Walter, wurde vom Sondergericht Danzig zu drei Monaten Gefängnis und 1800 Gulden Geloſtrafe verurteilt, weil er ent⸗ gegen dem Verbot kirchenpolitiſche Rundſchreiben verteilen ließ, die ſich in wahrheitswidriger Weiſe mit der kirchenpolitiſchen Lage in Deutſchland be⸗ faßten. 3 Ein Sonderfall gibt dͤen zuſtändigen Wehrmachts⸗ ſtellen Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß bei außergewöhnlicher Hitze und Schwüle bei jeder Art des Exerzier⸗ und Gefechtsdienſtes der Auſſichtshabende ſeine volle Aufmerkſamkeit darauf zu richten hat, daß gefahrbringende Ueber⸗ anſtrengungen vermieden und notwendige Marſcherleichterungen rechtzeitig gewährt werden. Darüber hinaus hat auch der Vorgeſetzte, der den Dienſt angeſetzt hat, zu erwägen, ob nicht eine ent⸗ Aenderung des Dienſtplanes 1 iſt. ange⸗ Der württem⸗ ten ein Schreiben überbringen laſſen, von dem all⸗ gemein erwartet wurde, daß ſein Inhalt dem pol⸗ niſchen Staatspräſidenten in vollſtem Umfange Ge⸗ nugtuung leiſten wird. Indeſſen wird bekannt, daß dieſes Schreiben nichts weiter als eine neue Polemik in der Frage der Ueberführung des Sarges des Marſchalls Pilſudſki enthält. Die polniſche Telegraphenagentur gibt eine amtliche Verlautbarung bekannt, aus der hervorgeht, daß die pblniſche Retierung unmittelbar nach der Bekannt⸗ Frankreichs Kampf gegen das Deſiziit gabe der Abſicht des Krakauer Erzbiſchofs, den Sarg des Marſchalls Pilſudſti zu überführen, den pol⸗ niſchen diplomatiſchen Geſchäftsträger beim Vatikan zu einem Schritt beauftragt hätte, der am 24. Juni erfolgt iſt. Hierbei ſei der apoſtoliſche Stuhl auf die unzuläſſige Anerdnung des Krakauer Erzbiſchofs aufmerkſam gemacht und die Ueberzeugung zum Aus⸗ druck gebracht worden, daß der päpſtliche Stuhl Mit⸗ tel finden werde, um dem polniſchen Staatsoberhaupt und den Gefühlen der polniſchen Nation Genugtuung zu geben. Der Warſchauer päpſtliche Nuntius, der im Verlauf der ganzen Angelegenheit großes Ver⸗ ſtändnis gezeigt und der ſich mit dem polniſchen Außenminiſter in Verbindung geſetzt habe, habe ver⸗ ſucht, die Angelegenheit auf eine würdige Weiſe zu epledigen. Entgegen den allgemeinen Erwartungen unter⸗ ſcheide ſich der Brief des Krakauer Erzbiſchofs, der am 8. d. M. dem Staatspräſidenten überreicht wor⸗ den iſt, ſo ſehr von der zwiſchen dem päpſtlichen Nun⸗ tius und dem polniſchen Außenminiſter beſchloſſenen Löſung, daß der Chef der Zivilkanzlei im Auftrage des Staatspräſidenten zu folgender Erklärung genötigt ſei: „Nachdem der Krakauer Erzbiſchof den Wunſch des Herrn Staatspräſidenten, der in dem Schreiben vom 22. Juni zum Ausöruck gelangt war, abgelehnt hat, hat der Herr Staatspräſident die Angelegenheit der Regierung überwieſen. In dem überbrachten Schreiben des Krakauer Erzbiſchofs vom 6. Juli hat der Herr Siaatspräſident keinerlei Anläſſe zur Aenderung ſeines Standpunktes gefunden. Die Verfolgung der Angelegenheit bleibt weiterhin in den Händen der Regierung.“ Miß Earhart nicht gefunden Die Hofſnungen auf Erfolg ſtark geſunken — Honoluln, 9. Juli.(u..) Nach mehrſtündigem erfolgloſem Abſuchen von mehreren hundert Quadratkilometern um das Wins⸗ low⸗Riff ſind die drei Flugzeuge des amerikaniſchen Schlachtſchiffs„Colorado“ bei Einbruch der Dämme⸗ rung wieder zurückgekehrt. Sie werden die Suche nach Amelia Earhart und ihrem Begleiter Noonan bei Morgengrauen wiederaufnehmen, doch ſind die Hoffnungen auf Erfolg ſtark geſunken. Das Flugzengmutterſchiff„Lexington“ mit ſeinen 72 Flugzeugen wird erſt am Sonntag in die Suchaktion eingreiſen können. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. perantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: i. B. Wi Müller- Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderbienſt: Curt Withelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Georg Rling ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedena Sentafiraße 2 Juni 1987: Geſamt⸗D.⸗A. Uusgabe A u. B 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 64 0 * 9 , Freitag, 9. Juli 1937 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 309 Die Siadiseiie * Manuheim, 9. Juli. Wieder Volksfeſt am kommenden Samstag auf der Neckarwieſe Kaum iſt das Volksfeſt hinter der Hauptfeuer⸗ wache mit einem glänzenden Feuerwerk verrauſcht, da harren auch ſchon wieder die gleichen Feſtesfreu⸗ den derjenigen Mannheimer, die im Zentrum unſerer Stadt anſäſſig ſind. Sie brauchen diesmal nicht den Weg über den Neckar anzutreten, denn das nächſte Volksſeſt wird auf dem linken Neckar⸗ Ufer der Neckarwieſe, wie der Mannheimer ſagt, und zwar in nächſter Nähe der Friedrichsbrücke vor ſich gehen. Geſtern nachmittag wurde bereits mit der Erſtel⸗ lung eines mächtigen Bierzeltes begonnen, in dem alle diejenigen Platz haben werden, die, nachdem ſie den üblichen Bummel durch das Strandfeſt gemacht haben, ſich häuslich niederlaſſen wollen, um den Freuden Gambrinus' zu huldigen. Was es ſonſt noch auf dieſem Volksfeſt, das am kommenden Samstag ſteigen wird, gibt? Nun: Karuſſells, Reitſchulen, Schiffsſchaukel, Schießſtände, Glücksbuden, in dem man Frau Fortuna auf die Probe ſtellen kann, Eis⸗ und Zuckerbuden. Kurz, für alle Genüſſe leiblicher und vergnüglicher Art umd Natur iſt geſorgt. Waren Sie ſchon einmal dabei wenn der Sonderzug der NSV die Erholungs⸗ kinder in ihre Heimakſtadt zurückgebracht hat? Die wartenden Mütter können kaum den Augenblick er⸗ warten, wo ſie ihre Kinder wieder in ihre Arme ſchließen können. Der Zug läuft ein. Freudenrufe ſchallen aus allen Feuſtern des Zuges. Braun ver⸗ brannt und gut erhalt kehren ſie nach Hauſe zurück. Und der kleine Junge kann es nicht verſtehen, wes⸗ halb Mutter Tränen in den Augen hat, Tränen der Dankbarkeit und Freude, daß man ihr geholfen ührem Jungen einen Erholungsaufenthalt zu ver⸗ ſchaffen. Das Erholungswerk der Ne zu unter⸗ ſtützen iſt Pflicht eines jeden Volksgenoſſen. Er hilft dadurch tatkräftig an der Geſundung unſerer deutſchen Jugend mit. u Arbeitsjubiläum. Der Meiſter des Kraftfahr⸗ zeughandwerks Herr Max Pfiſtner kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei den Adlerwerken, vorm. Heinrich Kleyer AG, zurückblicken. Auftſchutz iſt Wehrdienſt in der Heimat! Der Hauswart als Führer der Hausgemeinſchaſt Seit Beſtehen des RB iſt es zum erſten Male, daß mehrere tauſend Mannheimer Haus⸗ warte auf ihre Luftſchutzaufgaben verpflichtet wurden. Männer und Frauen aus allen Schichten der Bevölkerung hatten ſich zu dieſem Zwecke geſtern abend im Nibelungenſaal des Roſengartens eingefunden, um vor Polizeipräſi⸗ dent Dr. Ramſperger das Bekenntnis ab⸗ — 1 treu und unermüdlich dem Luftſchutz zu ienen In würdiger Ausſchmückung bot ſich der Rieſen⸗ raum den Blicken der Tauſende dar. Von der Mitte des Podiums wallte die blaue Fahne des ReB, von Reichsflaggen flankiert, herab. Das Bunt der Ban⸗ nertücher ſchmückte die Emporen, Spruchbänder ſchwangen ſich von Säule zu Säule. Trommler und Fanfarenbläſer des Jungvolks und der Kreis⸗ muſikzug der Politiſchen Leiter hatten auf dem Po⸗ dium Aufſtellung genommen. Groß war die Zahl der Ehrengäſte, die dem Rufe des ReB gefolgt waven, Vertveter der Partei und ihrer Gliederun⸗ gen, Vertreter der Wehrmacht, an ihrer Spitze Ge⸗ nevalmajor Zimmermann, des RAdD, des Staates, der Stadtverwaltung, Männer der Techni⸗ ſchen Nothilfe, der Luftſchutzortsgruppen Ludwigs⸗ hafen und Schwetzingen, Vertreter des Roten Kreu⸗ zes und anderer Organiſationen, die mit dem RB zuſammenarbeiten. Faufarenklänge des Jungvolks eröffneten die ſchlichte Feierſtunde. Nach dem Fahneneinmarſch und einem Prolog von Herrn Kleinert(Nationaltheater), der in ein⸗ drucksvoller Weiſe ein Bekenntnis zum Vaterland ablegte, ergriff Polizeipräſident Dr. Ramſperger das Wort. Knapp und klar zeichnete er ein Bild vom Entwicklungsgang des Luſtſchutzgedankens. Es iſt noch nicht lange her, da wußte man in der Be⸗ völkerung wenig vom Luftſchutz. Wohl waren in größeren Städten ſchon Gruppen vorhanden, die ſich ſeiner Aufgaben annahmen. Aber ſie wurden da⸗ mals im parteipolitiſchen Getriebe hin und her geriſſen. Schon damals wurde den Parteipolitikern bewußt, daß im Luftſchutz zwei Ideen vorhanden ſind: die Joͤee der Selbſtverteidigung und die Idee, daß es etwas gibt, was über alle Parteien hinaus das ganze Volk eint. So iſt es erklärlich, daß ſie den Luftſchutz mit ſcheelen Augen betrachte⸗ ten. Ihm mußte der Erfolg verſagt bleiben. Lom 10.-20. Fuli Allmatrrialhammlung SIfternaste In'der Zeit vom 10. bis 20. Juli findet die all⸗ monatliche Altmaterialſammlung ſtatt. Der Samm⸗ ler mit der grünen Armbinde wird bei den Haushaltungen vorſprechen und um Abgabe des Alt⸗ materials, gegen Bezahlung, bitten. In jedem Haus⸗ halt fällt im Laufe eines Monats Altmaterial an, das für die Hausfrau wertlos geworden iſt, aber dann wieder einen Wert darſtellt, wenn es durch die Altmaterialſammlung erfaßt und den Wiederverwer⸗ tungsſtellen zugeleitet wird. Große Mengen Ma⸗ terial kommen in einer Großſtadt wie Mannheim zu⸗ ſammen. Alteiſen wird verſchrottet und bildet nach ſeiner Bearbeitung einen weſentlichen Beſtandteil des Neueiſens. Aus alten Doſen, Tuben uſw. wird Zink und Blei gewonnen. Rohmaterialien, die auf dieſe Art und Weiſe gewonnen werden, brauchen wir nicht aus dem Ausland einzuführen, es kann alſo jeder Volksgenoſſe zu ſeinem Teil dazu beitragen, an der Einſparung von Deviſen mitzuhelfen. Es ſchaue daher jede Hausfrau nach Altmaterial in ihrem Haushalt nach und gebe dasſelbe dem Sammler, der in der Zeit vom 10. bis 20. Juli bei ihr vorſpricht, ab.— Nachſtehend geben wir die für die Juli⸗Samm⸗ Iung eingeteilten Sammler mit den für ſie beſtimmten Sammel⸗ bezirken bekannt: Franz Buchmaier, P5, 16, Ortsgruppe Rheintor Karl Glock, H 7, 9, Ortsgruppe Friedrichspark. Eugen Lenz, J 7, 26, Ortsgruppe Deutſches Eck. Heinrich Orth, G 6, 20, Ortsgruppe Jungbuſch. Karl Edelmann, J 4, 3a, Ortsgruppe Platz des 30. Januar. Auguſt Franz, Q 4, 19, Ortsgruppe Bismarckplatz. Bernhard Mees, Fahrlachſtraße 10, Ortsgruppe Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Anton Habich, Mannheim⸗Waloͤhof, Glücksburger Weg 22, Ortsgruppe Schlachthof. Friedrich Pfeiffer, 64, 1, Ortsgruppe Plankenhof. Heinrich Funk, Lortzingſtraße, Ortsgruppe Hum⸗ boldt(öſtliche Hälfte). Maria Schmitt, Humboldtſtvaße 46, Ortsgruppe Humboldt(weſtliche Hälfte)—(die Grenze zwi⸗ ſchen öſtlicher und weſtlicher Hälfte Humboldt bilden: Gartenfeldſtraße, Pflügersgrundſtraße, Laurentiusſtraße). Joh. Hoffmann, Waldhof, Hint. Riedweg 143, Orts⸗ gruppe Wohlgelegen; Franz Erdel, G5, 16, Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Michael Scheffel, Hinterer Riedweg 143, Ortsgruppe Erlenhof, öſtliche Hälfte; Peter Stamm, Waldhofſtr. 83, Ortsgruppe Erlenhof, weſtliche Hälfte.(Die Grenze zwiſchen Erlenhof⸗ Oſt und Weſt bildet der Induſtriehafen.) Kilian Oberdorf, Hint. Riedweg 141,, Wald⸗ hof und Luzenberg; Nur Sammler mit grüner Armbinde berückſichtigen! Alfred Nock, Speckweg 64, Ortsgruppe Neu⸗Gichwald. Peter Guldner, Sandhofen, Ortsgruppe Sandhofen (nur Ort, ohne Siedlungen.) Barbara Hupp, Sanoͤhofen, Luftſchiffhalle, Ortsgruppe Sandtorf, Siedlungen Blumenau, Zellſtoffſied⸗ lung uſw. Florian Span, Käfertal, Ortsgruppe Käfertal. Guſtav Heidel, Schanzenſtr. ga, Ortsgr. Neckarſpitze, öſtliche Grenze Luiſenring; Friedrich Lang, Feudenheim, Ortsgr. Feudenheim⸗ Oſt und Wallſtadt; Joſeph Striehl, Neckarau, Ortsgr. Feudenheim⸗Weſt und Ilvesheim: Luiſe Steinmann. Frieſenheimer Straße, Waſſerturm und Strohmarkt; Joſ. Zink, B 5, 4, Ortsgr. Hafengebiet(Zollhof); —— Neckarau, Roſenſtr. 106, Ortsgr. Almen⸗ 0 Otto Hamberger, Lindenhofſtr. 70, Ortsgr. Linden⸗ hof, öſtliche Hälfte(Meerfeldſtr. b. Bahnhof); Karl Hepp, E 7, 5, Ortsgr. Lindenhof, weſtl. Hälfte (Waldpark und Neuoſtheim); Emil Ottſtadt, Neckavau, Haugſtraße 2, Ortsgruppe Neckarau⸗Süd; —.—— 5 Neckarau, Maxſtr. 19, Ortsgr. Neckarau⸗ ord; Alois Renius, Neckarau, Kleinſtraße 18, Ortsgruppe Bäckerweg(GKäfertal⸗Süd). Hermann Statmeiſter, Rheinau, Otterſtadter Str. Nr. 12, Ortsgruppe Rheinau; Adam Eckert ſen., Neckarau, Maxſtraße, Ortsgruppe Seckenheim Frau Rewer, Brühl, Ortsgruppe Friedrichsfeld. Wir bitten die Hausfrauen, dieſe Sammler⸗ liſie auszuſchneiden und aufzubewahren und wenn dann der Sammler mit der grünen Armbinde vorſpricht, ſich von demſelben den Aus⸗ weis vorzeigen zu laſſen und dann an Hand der Liſte feſtzuſtellen, ob es auch tatſächlich der zuſtän⸗ dige Sammler iſt, der nach Altmaterial nachfrägt. Weiterhin bitten wir die Hausfrauen wiederholt, nur den Sammlern mit der grünen Armbinde das Altmaterial auszuhändigen, da nur bei dieſen Sammlern die Gewähr für eine ordnungsgemäße Ablieferung des Materials gegeben iſt, d.., daß das Altmaterial den Stellen zufließt, die für die Wiederverarbeitung im Sinne des Vierjahresplans Ortsgr. in Frage kommen. Sollte das Material in der Zeit vom 10. bis 20. Juli nicht abgeholt worden ſein, ſo bitten wir dies dem Hausleiter mitzuteilen. Der⸗ ſelbe wird dann über den zuſtändigen Propaganda⸗ leiter für raſcheſte Abholung ſorgen. Die Händler machen wir hiermit darauf auf⸗ merkſam, daß ſie bei nicht richtiger Bearbeitung ihres Sammelbezirkes von der Liſte der Sammler mit der grünen Armbinde geſtrichen werden. Das Kreispropagandaamt gez. Weiß. men wird. im u Ribelungenſaal Erſt nach der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion ſtand ihm der Weg offen. Unter neuer Führung wurde er neu aufgebaut und die Grundlage für den ReB geſchaffen, konnten ſeine Ideen dem ganzen Volke nahegebracht werden. Stumm erfüllten die Männer des Luftſchutzes ihre Pflicht und bauten ſeine Organiſation allen böswil⸗ ligen Kritikern zum Trotz machtvoll aus. Wenn häufig eingewandt wird, der Aufbau des Luftſchutzes fördere die Kriegsgefahr, ſo müſſe geſagt werden: das Gegenteil iſt richtig. Nur ein gerüſtetes Volk wird nicht angegriffen, iſt alſo ein Garant des Friedens. Der Luftſchutz iſt notwendig, weil Front und Hei⸗ mat zuſammenwirken müſſen. Ein Luftangriff trifft alle Volksgenoſſen. Es gibt nur ein Mittel da⸗ gegen: den zivilen Luftſchutz, der jeden Ort erfaſſen muß, da ein Luftangriff überall erfolgen kann. Es müßte jeder Mutter eine Beruhigung ſein zu wiſſen: wo immer ſich mein Kind befindet, im Falle eines Luftangriffes wacht der Luftſchutz über ſein Leben! Bevor der Polizeipräſident die Verpflichtung der Hauswarte vornahm, forderte er Ortsgruppenführer Schäfer auf, ſie alle nochmals über ihre Aufgaben zu be⸗ lehren. Der Ortsgruppenführer wies auf das Be⸗ deutungsvolle der Stunde hin. Es iſt zum erſten Male, daß dieſe feierliche Verpflichtung vorgenom⸗ „So wie die Soldaten der Wehrmacht vereidigt werden, ſollen auch Sie Ihre ſchon ſchrift⸗ lich übernommene Verpflichtung hier öffentlich be⸗ kräftigen. Als Luftſchutzhauswarte übernehmen Sie Aufgaben der Landesverteidigung. Denn ein Zukunftskrieg wird ein totaler Krieg von Volk zu Volk ſein. Deutſchland iſt wegen ſeiner Lage der Gefahr von Luftangriffen beſonders ausgeſetzt. Wenn wir auch nicht mehr ſchutzlos ſind und dank des Führers über eine ſtarke Luftwaffe und Boden⸗ abwehr verfügen, ſo brauchen wir doch den zivi⸗ len Luftſchutz.“ Wie wichtig er iſt, das erläuterte nunmehr der Ortsgruppenführer an den Aufgaben des Hauswar⸗ tes, der in der Hausgemeinſchaft der Füh⸗ rer der Luftſchutzkräfte ſei. Seine Arbeit bedeute das für den Luftſchutz, was die der Unter⸗ führer für die Armee bedeute. Neben allem anderen komme es vor allem darauf an, die ſeeliſche Widerſtandskraft der Hansgemeinſchaft zu ſtärken und ſtets eingedenk zu ſein: Luftſchutz iſt Wehrdienſt in der Heimat, Luft⸗ ſchutz iſt Wehrpflicht der deutſchen Frau, Luft⸗ ſchutz iſt praktiſche Volksgemeinſchaft. Nach ſeiner Anſprache meldet Ortsgruppenführer Schäfer dem Polizeipräſidenten mehrere tauſend Mannheimer Luftſchutz⸗Hauswarte zur Verpflichtung Abend ſchloß mit fröhlichem Tanz ab. onoum Feierliche Verpflichtung der„5 Kuſiſchut-Hauswarte bereit. Es waren weihevolle Minuten, als die Tau⸗ ſende nunmehr dem Polizeipräſidenten wie aus einem Munde die Verpflichtungsformel nach⸗ ſprachen, in denen es eingangs heißt: „Hierdurch verpflichte ich mich, nach Belehrung über meine Aufgaben, als Luftſchutzhauswart meine Pflichten getreulich zu erfüllen und allen nach beſten Kräften nachzukommen.“ Beigeiſtert ſtimmten die Anweſenden in den Gruß an den Führer und die nationalen Lieder ein, mit denen der Verpflichtungsakt ſein Ende ſand. Lang⸗ ſam leerte ſich nach dem Fahnenausmarſch der Rie⸗ ſenſaal. Die Menge ſtrömte hinaus zur Roſen⸗ gartenſtraße. Fackeln glühten durch die Nacht Jungvolk, Kreismuſikzug und Luftſchutzkapelle voran, formierte ſich der Fackelzug der uni⸗ formierten Amtsträger des RB, vor denen ein Ehrenſturm der SͤA Aufſtellung genom⸗ men hatte. Rot glühten die Fackeln auf, als ſich der Zug vorbei an vielen tauſend Mannheimern, die Spalier bildeten, in langem Marſche durch die In⸗ nenſtadt bewegte. Ueberall, wo er erſchien, ſtrömten die Menſchen herbei, grüßten die Fahnen und ſtarke Scharen der Neuverpflichteten ließen es ſich nicht nehmen, bis zum Luf ſchutzhaus mitzumarſchieren, wo der denkwürdige Abend ſein Ende nahm. Mannheims Luftſchutzhauswarte ſind verpflichtet. Sie werden ihre Pflicht tun, für den Luftſchutz und damit für Volk und Vaterland. i Wirkt schmerzstillend · ARN 0 erfrischend · belebend Amol Karmelit ergeist ab 80 in allen Apotheken u. DOrogerien. Bg69 N — **k Goldene Hochzeit. Am 10. Juli feiert das Ehepaar Gottlieb Hoffmann und Eva, geb. Fal⸗ ter, in woller Geſundheit und geiſtiger Friſche die goldene Hochzeit im Kreiſe ſeiner Enkel und Ur⸗ enkel. Wir gratulieren! u Feudenheims Kaninchenzüchter feierten. Die Kaninchenzüchter von Feudenheim hiel⸗ ten ihr Gartenfeſt, das in allen Teilen einen glänzenden Verlauf nahm, im„Prinz Max“ ab. Eine beſondere Anziehungskraft übte hier die Schau der Jungtiere und Zuchtkaninchen aus. Herr Karl Nagel⸗Feudenheim hatte das Preis⸗ richteramt übernommen. Es war keine leichte Ar⸗ beit, unter dem ausgezeichneten Material das Beſte herauszufinden. Es gab ſehr viele Noten mit den Prädikaten„ſehr gut“ und„gut“. Auch die Frauen⸗ gruppe hatte ihre ſelbſtangefertigten Pelzwaren aus⸗ geſtellt, die allgemeine Bewunderung fanden. Der Iznu Ein wichliges gilſsmitlel für ylanmäßige Beruſsetziehung Das neue von der Deutſchen Arbeitsfront herausgegebene „Lehrlingsbuch für den Kaufmannsberuf“ Die Erfordernis, den jungen Kaufmann eng an ſeinen Beruf zu feſſeln und ſeine Ausbildung mög⸗ lichſt breit zu geſtalten, um ihn mit allen grund⸗ legenden Arbeiten ſeines Berufes ſyſtematiſch ver⸗ traut zu machen und gleichzeitig ſeine vielſeitige Verwendbarkeit zu erreichen, zwingt dazu, neue Wege zu beſchreiten, um den Beſtrebungen in dieſer Hinſicht zu vollem Erfolg zu verhelfen. Gerade beim Kaufmann, wie bei allen geiſtig ar⸗ beitenden Menſchen, iſt es ſchwer feſtzuſtellen, wie weit er in ſeiner Berufswelt feſten Fuß gefaßt hat. Es galt daher ein Hilfsmittel zu finden, das dieſe Rückſchlüſſe ermöglicht und gleich⸗ zeitig darüber Aufſchluß gibt, ob der Lehrling die notwendigen Grundfertigkeiten und Kenntniſſe ſeines Berufes in der praktiſchen Betriebsarbeit erworben hat und inwieweit er jene beherrſcht. Einen vorzüglichen Dienſt leiſtet in dieſer Hin⸗ ſicht das„Lehrlingsbuch für den Kauf⸗ mannsberufl!, welches das Amt für Berufserzie⸗ hung und Betriebsführung in der Deutſchen Arbeits⸗ front im Rahmen ſeiner Arbeiten auf dem Gebiete der Lehrordnungen kürzlich herausgebracht hat. Es ſtellt ein unentbehrliches Hilfsmittel für eine plan⸗ mäßige Berufserziehung des Kaufmannsnachwuchſes dar, das gleichzeitig dem nationalſozialiſtiſchen Gedanken von der Selbſt⸗ erziehung der Jugend auch im Berufsleben gerecht wird. Bei einer ordnungsgemäßen Führung des Lehr⸗ lingsbuches wird der Berufsanfänger veranlaßt, von Zeit zu Zeit, in der Regel am Ende jeden Monats, Rückblick zu halten, ſich über die erlernten grund⸗ legenden Arbeitsverfahren und ihren Zuſammenhang mit dem geſamten Betriebsablauf klar zu werden und das Ergebnis dieſer beruflichen Selbſtbeſinnung zu Papier zu bringen. Jeder, der den Kaufmanns⸗ beruf von Grund auf erlernt hat, wird die Nützlich⸗ keit dieſes Verfahrens erkennen. Es veranlaßt nicht nur den Lehrling zur Selbſtkontrolle, ſondern gibt gleichzeitig auch dem Lehrherrn die Möglichkeit, ſich von Zeit zu Zeit auf Grund der Prüfung des Lehr⸗ lingsbuches von dem Ausbildungsſtand des ihm zur Berufserziehung anvertrauten jungen Menſchen zu unterrichten und ſich zu überlegen, ob ſeine Berufs⸗ erziehungsmethode richtig und vollſtändig iſt. Hier⸗ durch können rechtzeitig die Lücken geſchloſſen wer⸗ den, die der Lehrling aus mangelnder Znitiative oder Ueberſicht häufig nicht zu beſeitigen vermag und die dann im ſpäteren Berufsleben ſo unangenehme Folgen zeitigen können. Auch bietet das Lehrlingsbuch den Eltern des Lehrlings Gelegenheit, ſich über ſeine berufliche Ent⸗ wicklung auf dem laufenden zu halten und da, wo es nötig iſt, ihren erzieheriſchen Einfluß rechtzeitig gel⸗ tend zu machen. Von beſonderem Wert iſt das Lehrlingsbuch für die Beurteilung durch den Prüfungsaus⸗ ſchuß bei der Kaufmannsgehilfenprüfung. Die Eintragungen geſtatten nicht nur Rückſchlüſſe auf die berufliche Entwicklung und Eignung des Lehrlings, ſondern erleichtern auch die Findung eines gerechten Urteiles. Daneben geſtattet es dem Berufsſchullehrer auf Grund des genauen Einblicks, ſeinen Unterricht auf die betriebliche Erlebniswelt abzuſtellen. Was die Ausſtattung des Lehrlingsbuches und ſeine Handhabung anbelangt, ſo iſt bei der Herausgabe darauf beſonders Wert gelegt worden, ein Buch in handlichem Format zu ſchaffen, das nicht nur äußer⸗ lich anſpricht, ſondern auch gleichzeitig ſolid, dauer⸗ haft und praktiſch ausgeſtattet iſt, ohne den Käufer allzuſehr finanziell zu belaſten. Zu erwähnen bleibt noch, daß auch in bearbeitungstechniſcher Hinſicht auf die Eigenheiten der einzelnen Lehrbetriebe Rück⸗ ſicht genommen wurde. Die Form!l des Lehrlings⸗ buches, eine Klemm⸗Mappe mit auswechſelbaren Seiten, iſt vorzugsweiſe für Lehrlinge in Betrieben mit maſchiniſierter Verwaltung vorgeſehen, die die Eintragungen in Maſchinenſchrift vornehmen ſollen. Die Form II iſt in der Art eines Geſchäftsbuches gebunden, und beſonders geeignet für Lehrlinge in den Betrieben, bei denen die Erledigung der kauf⸗ männiſchen Arbeiten vorwiegend handſchriftlich er⸗ olgt. Den Bezug vermittelt die Kreiswaltung der DAß, Abteilung für Berufserziehung und Betriebsführung⸗ Sü-HMänner kommt alle am 10. und 1I. Iuli zum Sporttag der Brigade 153 (onterbadem) nach Neidelberg — Freitag, 9. Juli 1037 Auto-Anion oder Mertedes-Benz Wer gewinnt den„Oroßen Preis von Belgien“? Kaum iſt der Beiſall für die überlegene deutſche Renn⸗ wagen⸗ und Rennfahrer⸗Klaſſe in der„Neuen Welt“, nach dem Doppelerfolg im Vanderbilt⸗Pokalrennen bei Neu⸗ Zork vervauſcht, da ſtehen deutſche Rennwagen und deutſche Rennfihrer erneut im Mittelpunkt eines großen Ereig⸗ niſſes: am kommenden Somntag wird auf der bekannten 14,875 Km. langen Straßenrennſtrecke von Francorchamps bei Spa der„Große Preis von Belgien“ entſchieden. Durch die Verſchiebung des Vanderbilt⸗Rennens iſt es dem in Amerika geſtarteten Teil der europäiſchen Spitzen⸗ fahrer nicht mehr möglich, rechtzeitig Europa zu erreichen. Deutſcherſeits läßt die Beſetzung des 506 Km. langen Rennens trotzdem keinen Wunſch offen. Sowohl die Auto⸗Union als auch Mercedes⸗Benz haben ein ſtarkes Fahrer⸗Aufgebot am Start, ſo daß ſich das Fehlen von Europameiſter Bernd Roſemeyer und Ernſt von Delius ſowie Rudolf Caracciolo und Richard Seaman gar nicht bemerkbar machen wird. Der aus Südamerika zurück⸗ gekehrte Hans Stuck, Rudolf Haſſe, H. P. Müller und Luigi Fagioli vertreten die Auto⸗Union, während das Untertürkheimer Werk Hermann Lang, Manfred v. Brauchitſch und der Schweizer Kautz im Rennen hat. Als Gegner für die deutſchen Wagen kommen zwei Alfz Romeo und ein Maſevati in Frage. Die große und ſtarke deutſche Gegnerſchaft hat hier alſo manchen europäiſchen Fahrer vom Start ferngehalten. Die neuen Alfa Romeo ſind im übrigen noch nicht ſo weit, daß ſie eingeſetzt werden können und außerdem hat die Scuderia Ferrari auch ihre Spitzenfahrer noch in USA und die übrigen Werke haben keinen Wagen zur Verfügung, der auch nur annähernd mit Erfolg gegen die deutſche hätte ſtarten können. Der Große Preis von Belgien wird alſo von vorn⸗ herein eine deutſche Angelegenheit ſein, wobei die Nach⸗ wuchsſahrer das Glück haben, diesmal einige Spitzenkön⸗ ner weniger als Gegner zu haben. Wir hoffen, Haß ſich die Müller, Kautz und Haſſe dieſe günſtige Gelegenheit nicht nehmen laſſen werden, einmal zum„großen Schlage“ auszuholen, zumal ſie alle ihre gediegene, ſolide Fahr⸗ kunſt bereits unter Beweis ſtellen konten. werden Hans Stuck und Luigi Fagioli auf der Auto⸗ Union⸗Seite und Hermann Lang und Manfred von Brauchitſch auf der Mercedes⸗Benz⸗Seite drfür ſorgen, daß die Zuſchauer voll und ganz auf ihre Koſten kommen. Die belgiſche Stroßenrennſtrecke befindet ſich in einer guten Verfaſſung und lößt auch recht beachtliche Geſchwin⸗ Ligkeiten zu. Jedenfalls dürfte der Durchſchnitt etwas höher ſein als beim Vanderbilt⸗Rennen bei Neuyork. Sommer wird auf Alfa Romeo unſeren Fahrern kaum ge⸗ e. V. Erbach i. O. und Fahrturnier am 19. Juli herausgegeben. haltige Programm ſieht folgende Wettbewerbe vor: Reiter⸗ prüfung, Dreſſurprüfung Kl. A, Dreſſurprüfung Kl. L, Jagdoͤſpringen Kl. A getrennt für Pferde von SA, SS lediglich Immerhin fährlich werden können und Gouvion muß auf Maſerati erſt einmal zeigen, wie er in einem großen Rennen be⸗ ſtehen kann. Jedenfalls dürfte ein neuer deutſcher Sieg fällig ſein. Nuto⸗Union oder Mercedes⸗Benz, das iſt die Frage, die am Sonntag zu löſen iſt. Reit, und Fahrturnier in Erbach Vor einigen Tagen hat der Odenwälder Rennverein ſeine Ausſchreibungen für das Reit⸗ Das reich⸗ und Wehrmacht, Jagoͤſpringen Kl. L, Vielſeitigkeitsprü⸗ fung— beſtehend aus Dreſſurprüfung Kl. L, Jagoſprin⸗ gen Kl. L und Fahrerprüfung—, Eignungsprüfung für Geſpanne(Zwei⸗ und Vierſpänner), Trabreiten und Flach⸗ rennen. Letzteres ein nichtöffentliches Rennen für SA⸗ und SS⸗Dienſtpferde des Heſſiſchen Warmbluttyps. Be⸗ ſonderes Intereſſe dürften die Jagoͤſpringen in den ein⸗ zelnen Klaſſen ſowie die Trab⸗ und Flachrennen bieten. Die bis jetzt eingegangenen Nennungen deuten auf große Beteiligung von Reiter und Fahrer hin. Auch die Wehr⸗ macht hat ihre Beteiligung zugeſagt und bereits Nen⸗ nungen abgegeben. 8 Jede Teilſtrecke der Frankreich⸗Rundfahrt birgt ſo große Schwierigkeiten und Gefahren, daß Ueberraſchungen einfach micht ausbleiben können und eigentlich gar nicht als ſolche angeſehen werden ſönnen. Wer heute das gelbe Trikot des Spitzereiters trägt, kann morgen„platzen“ und erledigt ſein, wer geſtern noch einen Mittelplatz im Ge⸗ ſamtergebnis einnahm, kann heute durch eine große Ein⸗ zelleiſtung den ganzen Rückſtand gutmachen und in die Spitzengruppe vordringen. Mußte unſer Straßenmeiſter Erich Bautz am Mittwoch erfahren, daß das Glück recht launiſch ſein kann, ſo iſt jetzt auch der Italiener Gino Bartali, der nach einer phataſtiſchen Fahrt über den Galibier unſerem Bautz das gelbe Trikot entriß und ſich mit zehn Minuten Vorſprung an die Spitze ſetzte, vom Schickſal ereilt worden. Er tat am Donnerstag auf der Teilſtrecke Grenoble—Briancon einen ſchweren Sturz und verlor ſoviel Zeit, daß das gelbe Trikot ernſtlich in Gefahr kam, aber am Ziel ſtellte ſich doch bald heraus, daß die Zeiteinbuße„nur“ acht Minuten betrug, ſo daß der erſte Platz nicht verloren ging. Viſſers(Belgien) fiel aber zurück und Bautz rückte auf den zweiten Platz vor. Da den Dortmunder nur knappe zwei Miuten von dem Ita⸗ liener trennen, wird der Kampf um die Spitze weiter⸗ gehen. Noch iſt für Bautz alles„drin“ Im übrigen geſtaltete ſich die achte Strecke von Gre⸗ noble nach dem 198 Km. entfernten Briangon zu einem neuen deutſchen Erfolg, konnte ſich oͤoch der Sieger der 1 Deutſchland⸗Rundfahrt, der kleine Otto Weckerling, Staffeln ſind Proben der Kameraoſchaft Frühzeitig hat die Leichtathletik den Mannſchaftsgedanken in den Bordergrund ihrer Beſtrebungen geſtellt. Ein Mann⸗ ſchaftskampf von geradezu vorbildlicher Art iſt die deutſche Vereinsmeiſterſchaft. Vierzig bis fünfzig Aktive gehören zu einer Mannſchaft der Sonderklaſſe. Am kampfreichſten und packendſten ſind jedoch die Staffeln. Die vier oder zehn oder gar hundert Läufer einer Staffel ſind nicht mehr vier oder zehn oder hundert Läufer, ſondern ein Ganzes. Die vier Läufer einer Amal⸗100⸗Meter⸗Staffel müſſen voll⸗ kommen aufeinander eingeſpielt ſein, wenn ſie etwas er⸗ reichen wollen. Stabwechſel ohne Schnelligkeitsverluſt Wie ſieht nun eine Amal⸗100⸗Meter⸗Staffel und der Stabwechſel aus? Ueber die 400⸗Meter⸗Bahn iſt Am ſieben Meiſtertitel Deuiſche Mehrkampf⸗ und Staffelmeiſterſchaften in Frankfurt/ M. Die deutſche Leichtathletik ſteht am kommenden Wochen⸗ ende vor ihrem erſten Höhepunkt. In Frankfurt a. M. werden die Mehrkampf⸗ und Staffelmeiſterſchaften durch⸗ geführt und gleichzeitig die Deutſchen Juniorenwettkämpfe veranſtaltet, die bisher auch als Meiſterſchaften galten und unter dem neuen Namen die gleiche wichtige Bedeu⸗ tung baben; das Können des Nachwuchſes zu prüfen Di Mehrkampf⸗Meiſterſchaften beſtehen aus dem ünfkam und dem Zehnkampf für Männer und dem Fünfkampf für Fraen. Mabe ausgetragen, mit ihr ſoll der Verſuch gemacht wer⸗ den, den Mehrkampf der Männer noch ſtärker als bisher zu fördern. Für dieſe erſte deutſche Fünfkampf⸗Meiſter⸗ ſchaft hat man die Wettbewerbe des erſten Tages des Zehnkampfes genommen, alſo den 100⸗Meter⸗ und 400⸗ Meter⸗Lauf, den Weit⸗ und Hochſprung und das Kugel⸗ ſtoßen. Die Staffelmeiſterſchaften für Männer ſtellen die neuen Meiſter über 4 mal 100 Meter, 4 mal 400 Meter und 4 mal 1500 Meter feſt, während bei den Frauen die 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel gelaufen wird. In der 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel iſt die Situation augen⸗ blicklich ſo, daß kein Verein derart überragende Könner hat, daß man ihm von vornherein die Favoritenſtellung einräumen könnte. Die Zeiten, in denen der SC Char⸗ lottenburg mit 40,8 Sekunden(1920) Weltrekord für Ver⸗ einsmannſchaften lief, Eintracht⸗Frankfurt eine Staffel ſtellen konnte, die mit 40,9 Sekunden nur wenig ſchlechter war, ſind ja leider vorbei. Wir dürfen dabei nicht ver⸗ geſſen, daß die Kriegsjahrgänge 1914 bis 1918 heute den größten Teil der Wettkämpfer ſtellen, eine Tatſache, die von vornherein erklärt, daß die Sprinterzeiten bei uns zurückgegangen ſind. Die nächſte Generation, die von 1920 bis 1925, wird, davon geben ſchon jetzt die hervorragenden Jugendleiſtungen ein anſchauliches Bild, die Kurve wieder nach oben ſteigen laſſen. So dürften ſelbſt die ſtärkſten Vereine, wie die den Titel verteidigende Frankfurter Ein⸗ tracht, der SC Charlottenburg und der BSC Berlin, neben denen noch der Dresdner SC, die Stuttgarter Kickers und der Hamburger SV erwähnt werden müſſen, kaum eine Zeit erreichen, die unter 42 Sekunden liegt. Im Vor⸗ jahre errang die Eintracht bei den im Rahmen des Partei⸗ tages in Nürnberg ausgetragenen Meiſterſchaften mit 42,1 den Titel. Ueber 4 mal 400 Meter hält Kickers Stuttgart mit .10,4 die Meiſterſchaft. In der Kickersmannſchaft iſt aber von den Meiſterläufern nur noch Deſſecker vertreten, ſo daß es hier wohl einen neuen Titelträger geben wird. Unter:20 iſt in dieſem Jahre noch kein Verein gelaufen, der SC Charlottenburg hält mit:21,6 ohne der veranlag⸗ ten Linnhoff die Spitze. Dem SCcch muß man mit Linn⸗ hoff alſo die Favoritenſtellung einräumen, die ihm am eheſten noch der Deutſche SC mit der halben Olympia⸗ mannſchaft— Voigt und v. Stülpnagel— ſtreitig machen kann. Der Hamburger S, der ASV Köln und der JG⸗ SV Frankfurt müſſen außerdem noch beachtet werden. Die 4 mal 1500⸗Meter⸗Staffel verteidigt der KTV Wit⸗ tenberg mit 16:19,2. Die Wittenberger werden in dieſem Jahr ſtärker zu kämpfen haben, allerdings ſind gerade in dieſer Staffel bisher verhältnismäßig ſchwache Zeiten ge⸗ laufen worden. Gute Ausſichten haben der Berliner SE, Allianze⸗SB Berlin, der Hamburger Ac und München 1860. Bei den Frauen, bei denen für die 4 mal 100 Meter der Dresdner SC mit 49 Sekunden den Titel trägt, ſollte diesmal der SE Charlottenburg mit Müller, Dörffeld, Al⸗ bus und Bies eine Staffel beiſammen haben, die für einen neuen Rekord gut iſt und den Dresdner SC ſowie Jahn München und die Frankfurter Eintracht glatt hinter ſich laſſen müßte. Bei den Zehnkämpfern weiſt das Mebdeergebnis die er⸗ freuliche Zahl von 44 Nennungen auf. Es iſt ſehr ſchwer, aus dieſer Fülle von Teilnehmern den beſten deutſchen Leichtathleten des Jahres im voraus zu beſtimmen. Im Vorfahre errang Helmut Bonnet(Luftwaffen⸗Sport⸗ ſchule Spandau) mit 6666 Punkten den Meiſtertitel vor dem Berliner Huber(DSc) und dem Jenaer Müller. Als Favoriten muß man, wenn man ſich an die Beſtenliſte hätt, den Oſtpreußen Hilbrecht(BfB Königsberg) an⸗ ſehen; neben ihm ſtehen, rein leiſtungsgemäß. Bonnet, Böhme(Hannover), Stührck GBerlin), aber auch der Hochſpringer Gehmert Gerlin) ſowie ſchließlich auch. Weinkötz(Köln), von dem man allerdings nicht weiß, was er in den Wurfübungen leiſtet, haben Chancen, die Die Fünfkampf⸗Meiſterſchaft wird zum erſten⸗ allerdings gerade bei dieſer ſehr ſchwierigen Uebung ſchwer abzuſchätzen ſind. Für den Fünfkampf haben außer den 44 Zehnkämpfern noch eine Anzahl weiterer Athleten gemeldet. Hier haben Deutſchlands beſte Hochſpringer Weinkötz und Gehmert ſchon beſſere Ausſichten, den Titel zu erringen, vor allem dürfte ſich Weinkötz im Hoch⸗ und Weitſprung einen ſchö⸗ nen Vorſprung ſichern, zumal ein Mann, der über 7 Meter ſpringen kann, auch ein annehmbarer Sprinter iſt. Geh⸗ mert iſt wieder über 400 Meter beſſer, ſo daß man hier eine intereſſante Auseinanderſetzung erwarten darf. Für den Fünfkampf der Frauen hat die Weltrekord⸗ inhaberin und Olympiaſiegerin Giſela Mauermayer (München) zwar gemeldet, aber ihr erſter Start nach län⸗ gerer Krankheit in Wuppertal zeigte, daß ſie hinter ihrer beſten Form noch weit zurück iſt, So muß man der Dresdnerin Käthe Krauß, der Hamburgerin Kuhl⸗ mann und der Münchnerin Gelius neben Fri. Hage⸗ mann(Eimsbüttel), Frl. Goeppner(Danzig) gute Chancen einräumen, wobei Frl. Krauß vielleicht die beſten Vorausſetzungen mitbringt, um Meiſterin zu werden. Eine große Anzahl von Meldungen ſind für die Ju⸗ niorenwettbewerbe eingegangen. Hier erübrigt ſich eine Einzelvorſchau, aber um ſo mehr wird man auf die er⸗ zielten Ergebniſſe unſeres Nachwuchſes ein aufmerkſames Auge haben müſſen. Wir glauben, daß unter den Senioren⸗ meiſtern von morgen außerordentlich gutes Material ſteckt, das für die Zukunft der deutſchen Leichtathletik zu großen Erwartungen berechtigt. Wir haben dieſen guten Nach⸗ wuchs auch oͤringend nötig, wir brauchen ihn vor allem in den Kurzſtrecken, im Stabhochſprung, über die Hürden und in verſchiedenen anderen Wettbewerben, in denen wir hin⸗ ter dem internationialen Leiſtungsſtandard weit zurück ſind. Vielleicht gibt Frankfurt in dieſer Beziehung bereits aufſchlußreiche Auskunft, vielleicht melden ſich hier Talente an, deren Können 1040 auf dem Höhepunkt ſteht. Deutſche Raſen-Kraftſport- Meiſterſchaften Das Fachamt Schwerathletik hat die Ausrichtung der Reichswettkämpfe(deutſche Meiſterſchaften) im Raſen⸗ Kraftſport, Rundgewichtsriegen, Tauziehen und Gewicht⸗ heben und Ringen der Altersklaſſen dem Athletik⸗Sport⸗ verein Oßweil(Württemberg) übertragen. Der ASV Oß⸗ weil ſchreibt jetzt dieſe Kämpfe zum 31. Juli und 1. Auguſt aus. Am erſten Tage werden nur die Alterswettkämpfe entſchieden, alle übrigen Entſcheidungen ſind dem Sonntag vorbehalten. Meldeſchluß für alle Wettbewerbe iſt am 20. Juli. alle 100 Meter ein weißer Querſtrich gezogen: die Staffel⸗ linie. Zehn Meter vor und zehn Meter hinter dieſer Staffellinie iſt die Wechſellinie. Innerhalb dieſes Zwanzig⸗ Meter⸗Raumes muß nun der Stabwechſel erfolgen. Der erſte Mann der Staffel läuft jetzt durch die Kurve, den Stab in der linken Hand. Geſpannt ſteht der zweite Läufer an der erſten Wechſelmarke. Jetzt iſt der erſte Mann bis auf fünf Meter heran, da ſtartet der zweite Läufer blitz⸗ ſchnell. Sein Kamerad mit dem Staffelſtab iſt aber in Fahrt und kommt ihm mit jedem Schritt näher. Jetzt über⸗ laufen ſie die Staffellinie. Zwei Meter liegen beide noch auseinander. Der zweite Läufer ſtreckt jetzt den rechten Arm nach hinten und Läufer Nr. 1 ſchiebt ihm den Stab in die Hand. Läufer Nr. 2 übernimmt ſofort den Stab in die linke Hand und fliegt auch im gleichen Augenblick über die dritte Marke, der Wechſel hat gut geklappt. In der gleichen Art erfolgen auch die beiden anderen Wechſel, und zehn Sekunden ſpäter ſauſt auch ſchon der Schlußläufer durchs Ziel. Wenn eine Mannſchaft eine gute Zeit laufen will, müſſen alle Wechſel ſo ſchnell, wie möglich ſein, das heißt alſo, der abnehmende Mann muß ſo ſtarten, daß beide Läufer bei der Stabübergabe, die innerhalb des 20⸗ Meter⸗Raumes erfolgen muß, in Höchſtgeſchwindkeit ſind. Der Wechſel wird natürlich mit zunehmender Strecken⸗ länge einfacher. Nicht das Einzelkönnen entſcheidet Staffelläufe ſind das beſte Mittel zur Förderung des Gemeinſchaftsgeiſtes. Der überragende Mann, der im Einzelkampf bei lokalen Veranſtaltungen keine ſtarken Gegner hat, muß ſich in der Staffel voll ausgeben, weil ſeine ſchwächeren Kameraden gegen die Läufer der anderen Vereine Boden verloren haben. Dagegen lernt der noch geht, ſondern um das der Mannſchaſt. Darum verſucht er, das Beſte aus ſich herauszuholen. So erzielten die Läufer der SCC-Rekordſtaffel(40,8) im Einzellauf einen Durch⸗ ſchnitt von 10,6 Sek., jedoch in der Staffel 10,2 Sek. Wie viele hervorragende Läufer ſind durch dieſe Staffelkämpfe überhaupt erſt als Könner entdeckt worden. Ein vierter oder zehnter Mann wurde eben gebraucht, und ſo ſetzte man Bee ein, und er wurde oft die Ueber⸗ raſchung des Tages. Immer werden Staffeln den Einzel⸗ läufer zwingen, ſich voll auszugeben. Außerdem wird auch die Breitenarbeit gefördert, weil eine Staffel einfach nicht mit ein oder zwei guten Läufern zu gewinnen iſt, ſondern es gehören mindeſtens vier dazu. Es iſt kein Zufall, daß wir 1928, als wir gute Staffeln hatten, auch erſtklaſſige Sprinter in größerer Zahl für die Einzelrennen hatten. Der Reichsparteitag im vorigen Jahr war der erſte Schritt zur Förderung der Staffelrennen. Frankfurt a. M. folgt jetzt. Schon die Gaumeiſterſchaften haben bewieſen, 5 die Staffelrennen wieder ſtärker beſetzt ſind als in en 20 Staffeln über 4 mal 100 Meter, 4 mal 400 Meter und 4 mal 1500 Meter beſtätigen dieſe Tatſache. Staffeln als Grundlage der Breitenarbeit oͤrei ebengenannten Staffeln gelaufen und von den Frauen die Amal⸗100⸗Meter⸗Staffel. Für die allgemeinen Sport⸗ feſte gibt es aber weiterhin noch die Schwedenſtaffel(400, 300, 200, 100 Meter), die Olympiſche Staffel(800, 200, 200, 40 Meter oder umgekehrt) und Zmal⸗1000⸗Meter⸗Staffel, die von 800⸗ und 1500⸗Meter⸗Läufern gern gelaufen wird. Die 10mal⸗100⸗Meter⸗Staffel und die 10mal⸗ oder 20mal⸗6⸗ Runden⸗Staffel ſollten auf keinem Sportfeſt fehlen. Beim Inſterburger Reitturnier war das Kanonen⸗Jagd⸗ ſpringen das wichtigſte Ereignis. Der Wettbewerb wurde von SS⸗Hauptſturmführer Temme auf Nordland 255 fehlerloſem Ritt vor Lt. Komorowſki auf Zbieg(4 Fehler gewonnen. Das 26. Spicherer⸗Berg⸗Feſt in Saarbrücken findet am 7. und 8. Auguſt ſtatt. Die Ausſchreibung zu dieſer Ver⸗ anſtaltung iſt jetzt erſchienen; Meldeſchluß iſt am 27. Juli. Ein Abendſportfeſt in Kaſſel wird am Dienstag, dem 13. Juli, eine ganze Reihe der Teilnehmer an den deutſchen Staffel⸗ und Mehrkampfmeiſterſchaften in Frankfurt am Start ſehen. Sportbauten im Olympia⸗Land Japan Niſchinomiga, ein Vorort von Oſaka, iſt der Schauplatz der Tokioter Olympia⸗Vorbereitungen. Hier wurde ein 80 000 Zuſchauer faſſendes Stadion bereits fertiggeſtellt, hier werden mittels modernſter techniſcher und räumlicher Möglichkeiten alle Sportarten, die zum Austrag kommen, unter Dach und Fach gebracht.— Blick auf das Stadion von Niſchi nomiga. (Weltbild, Zander⸗M.) Wettbewerbes 1937 vorgenommen. nicht wettkampferfahrene junge Läufer, ſich ohne Scheu voll einzuſetzen, denn er ſpürt, daß es nicht um ſein Abſchneiden Jahren zuvor. Die Meiſterſchaften in Frankfurt mit je Bei den Meiſterſchaften werden von den Männern die Otto Weckerling Etappenſieger Spitzenreiter Bartali ſchwer geſtürzt Bautz kann wieder hoffen nach einer prächtigen Einzelfahrt als Streckenſieger ein⸗ zeichnen. Steigungen und Abfahrten wechſelten in bunter Reihe ab und kurz vor dem 1240 Meter hohen Col Bayard (96 Km.) enteilte plötzlich Weckerling dem Felc, erreichte als Erſter die Höhe und nahm die ſteile Abfahrt in ſo meiſterhafter Fahrt, daß das Feld einfach nicht folgen konnte. Weckerlings Vorſprung war nicht groß— 30 Se⸗ kunden— aber er genügte, um ihn am Ziel in den Genuß der Zeitvergütung für Alleinankunft zu bringen. Der Holländer van Schendel hatte zwar einmal Anſchluß ge⸗ funden wurde aber zum Schluß doch noch abgeſchüttelt: In :55:45 Stunden wurde Weckerling, der zeigen wollte, daß er auch noch da iſt und für ſeinen Namen etwas tun muß, vielbejubelter Streckenſieger. Nach 29 Sekunden führte der Schweizer Amberg die elfköpfige Verfolgergruppe über das Band, in der ſich auch Bautz und Thierbach befanden. Der Träger des gelben Trikots, Bartali, kam erſt an 33. Stelle ein, denn er hatte unterwegs ein böſes Aben⸗ teuer erlebt. 25 Kilometer vor dem Ziel ſtürzte er, der die Verfolgung Weckerlings an der Spitze betrieb, zuſammen mit ſeinem Landsmann Roſſi über ein Brückengeländer in einen reißenden Gebirgsbach und hatte alle Mühe, wieder herauszukommen. Camuſſo half ſeinem Landsmann, der glücklicherweiſe nur leichtere Verletzungen davongetragen hatte(während Roſſi verletzt aufgeben mußtel), aber voll⸗ ſtändig war der Zeitverluſt einfach nicht mehr gutzumachen. Die übrigen Deutſchen hielten ſich, mit Ausnahme der verletzten Hauswald und Wendel, wieder recht gut. Die Ergebniſſe: 8. Strecke Grenoble—Briançon(198 Km.): 1. Wecker⸗ ling:55:45 Stunden, 2. Amberg, 3. Vieini, 4. Braecke⸗ veldt, 5. S. Maes, 6. Bautz, 7. Marcaillou, 8. Coſſon, 9. Thierbach, 10. Müller, 11. Lapébie, 12. Diſſeaux alle :56:14 Std. 23. Geyer:00:09; 33. Bartali:04:14; 42. Wengler:12:42; 57. Hauswald:21:50; 58. Wendel :21:50. Geſamt: 1. Bartali 51:49:46; 2. Bautz 51:51:41; 3. Amberg 51754:53; 4. Braeckeveldt 51:57:56; 51:58:28; 6. Biſſers 52:00:04 Stunden. Frankreich vor Italien Auf der achten Tagesſtrecke der Tour de France er⸗ gaben ſich in der Länderwertung erneut Verſchiebungen, denn an dieſem Tage eroberten die Franzoſen wieder die Führung, während Belgien, Italien und Deutſchland die nächſten Plätze belegen. Die genaue Reihenfolge lautet: 1. Frankreich 156:16:32 Std.; 2. Belgien 156:27:04; 8. Italien 156:49:14; 4. Deutſchland 156:51:44; 5. Schweiz 158:10:29; 6. Spanien 160:04:30; 7. Luxemburg 161:27206; 8. Holland 163:20:40 Stunden. Deutſchland- Tſchechoſlowakei Europa⸗Schlußrunde wurde ausgeloſt Am Mittwochnachmittag wurde im Klubhaus auf den Rot⸗Weiß⸗Tennis⸗Plätzen in Berlin am Hundekehlenſee die Ausloſung zur Europa⸗Schlußrunde des Davispokal⸗ Den Anfang: dieſes⸗ Tennis⸗Länderkampfes zwiſchen Deutſchland und der. 5. Maes Tſchechoſlowakei machen am Freitagnachmiktag Heinrich Henkel(Deutſchland) und Ladislaus Hecht (Tſchechoſlowakei). Anſchließend beſtreiten Gottfried von Cramm(Deutſchland) und Roderich Menzel(ſchecho⸗ ſlowakei) das zweite Einzelſpiel des erſten Tages. Am Samstag beginnt um 15 Uhr das Doppel zwiſchen Gott⸗ fried von Cramm/ Heinrich Henkel und Roderich Menzel/ Ladislaus Hecht. Die beiden Erſatzleute Edgar Dettmer (Deutſchlan) und Franz Cejnar(Tſchechoſlowakei) tragen im Anſchluß an das Dopper einen Schaukampf aus. Am Sonntag beginnen die letzten Einzelſpiele um 14.30 Uhr; zuerſt ſpielen von Cramm und Hecht, anſchließend Henkel und Menzel. ——— Die Tgd. Hanau a. M. 1837 veranſtaltet am 8. Auguſt aus Anlaß der Feier ihres 100jähr. Beſtehens Jubiläums⸗ Wettkämpfe im Gerätturnen. Beim großen Feſtabend wird auch die Deutſchlandriege mitwirken. Der 4. Nibelungen⸗Fechtkampf wurde jetzt von der Fecht⸗ abteilung der Tad. Worms 1846 zum W. und 29. Auguſt ausgeſchrieben. Bei dieſer reichsoffenen Veranſtaltung handelt es ſich um einen Florett⸗Mannſchaftskampf, der im Vorfahr vom Fé Hermannia Frankfurt gewonnen wurde. Die Jugend⸗Meiſterſchaften der HJ, Gebiet Saarpfalz (25), in der Leichtathletik und im Schwimmen werden ge⸗ meinſam mit dem Dae am 31. Juli und 1. Auguſt in Saarbrücken durchgeführt. Beim Reitturnier in Inſterburg ſtellte Oberſtltn Ger⸗ hard den Olympiazweiten Abſinth und Fels in der Dreſſur in prächtiger Form vor. Nordland unter SS⸗Hauptſturm⸗ führer Temme und Pyr unter dem rumäniſchen Oblt. Tu⸗ doran teilten den erſten Preis im Geſchicklichkeitsſpringen. Ernſt Henne wird bei der Internationaglen Sechstage⸗ fahrt in England Deutſchlands Farben nicht vertreten können, da er noch unter ſeinen Sturzverletzungen vom Nürburgring zu leiden hat. Feldwebe? G. Meier und von Falkenhauſen kommen als Erſatz in Frage, die endgültige Aufſtellung der Trophäen⸗Mannſchaft gibt Korpsführer Hühnlein an Ort und Stelle bekannt. Sturmvogel, der ausgezeichnete Schlenderhaner He wurde für das am 3. Oktober auf Fer Pariſer Longchamps zur Entſcheidung kommende Rennen um den (Prix de'Arc de Triomphe) ge⸗ meldet. Karlshorſt(8. Juli) Anfäuger⸗Hürdenrennen. 2600“, 2600 Meter: 1. Kalffs Gladiolen(W. Wolff); 2. Guſſy; 3. Vido. Ferner: Gown Traumland, Tannenländer, Glücksſpiel, Hummel, Ringel⸗ braſſe. Toto: 35, 19, 19, 24:10. EW: 112:10. Salam⸗Jagdrennen. 2500 /, 3500 Meter: 1. Wenden⸗ burgs Juditta(Ct. S. v. Mitzlaff); 2. Maibach; 3. Patro⸗ klus; 4. Osram. Ferner: Reiher, Omar, Orkan, Gangani, Torquato, Amati. Toto: 62, 14, 14, 23, 21:10. EW: 108:10. Odenwald⸗Hürdenrennen. 2000 /, 3000 Meter: 1. Frau K. Noeths Ob(R. Eder); 2. Marcia; 3. Uferſchwalbe, 4. Ming. Ferner: Matador, Wittekind, Balilla, Ancona, Vor⸗ wärts. Toto: 158, 91, 19, 26, 48.10. EW: 1792:10. Droſſel⸗Flachrennen. 2000, 2000 Meter: 1. Rittm. v. Reibnitz' Marc Aurel(St. S. v. Mitzlaffſ; 2. Blauche⸗ flor; 3. Nopalis; 4. Madrilene. Ferner: Buxus, Elaa Feuerwarte, Quiram, Quaſt, Feloſcher,——— Uosenſel, Demoiſelle, Mönch. Toto: 30, 16, 34, 63, 27:10. EW: 604. Ausgleich der Bierjährigen. 9000 /, 3400 Meter: 1. Stall 8 7 9015 Wi 2. Pallas Athene; 3. Friedberg. erner: own, ina. 2 e Punktina. Toto: 30, reis von enderhan. 2500 /, 1600 Meter: 1. R. Haniels Engelsburg(J. Staroſto); 2. Droſſel; B. Golbſeder. Ferner: Atlas, Wehrmacht, Sperling, Lerchenau, Sagen⸗ held, Poſtenparole. Toto: 16, 11, 14, 20:10. EW: 56710. Dreilänfer⸗Jagdrennen. 2600, 4000 Meter: 1. O. v. Mitzlaffs Lohma(Lt. von Mitzlaff) und von Bachmayrs, von Livonius und von Ribbentrops Jubel(J. Eſperjeſſy); 3* Ferner: Fiametta, Paſſatwind. Toto: 12, 14, Cafſins⸗Flachreunen. 2200, 1400 Meter: 1. Stall Stein⸗ ecks Einfall(P. Ludwig); 2. Rin⸗tin⸗tin; 3. Grocias; 4, Maghyar. Ferner: Toscanella, Marna, Galegpſis, Gueß Again, Marquis Poſa, Pamela, Walküre, Epikur, Meiſter⸗ flöte. Toto: 4, 18, 21, 51, 28:10. GW: 276:10, —— 6 4 * 8 925 89 * ——— agellkancne und egentumm Wettermachen— ein Wunschtraum? Der Wunſch der Menſchheit, das Wetter„zu machen“, das heißt in ihrem Sinne zu beeinfluſſen und zu beherrſchen, iſt ſo alt wie die Menſchen⸗ geſchichte ſelbſt In den primitivpſten Zeiten, wie auch heute noch bei wilden Völkern, verſuchte man, den Regen mit Zaubereien und Opfern von den Göttern zu erflehen. In ſpäteren Zeiten des techniſchen Fortſchrittes, beſonders als die Feuerwaffe erfun⸗ den wurde, ging man den widerſpenſtigen Regen⸗ wolken handgreiflicher zu Leibe und im 18. Jahrhun⸗ dert gab es in Gebirgsgegenden Mitteleuropas all⸗ gemein beſonders konſtruierte Regen⸗ und Ha⸗ gelkanonen, mit denen drohende Gewitter⸗ und Hagelwolken beſchoſſen wurden. Man glaubte durch die Lufterſchütterung der Exploſion die Wolke zum vorzeitigen Ausregnen bringen zu können, bevor ſie verderbliche Ausmaße erhielt. Trotz aller Miß⸗ erfolge hat ſich der Grundgedanke einer künſtlichen Wetterbeeinfluſſung bis auf den heutigen Tag er⸗ halten und die Wiſſenſchaft iſt mit mancherlei Ex⸗ perimenten hervorgetreten, die zwar einen prakti⸗ ſchen Erfolg zeitigten, aber im gegenwärtigen Zu⸗ ſtand nicht die Vorausſetzung einer wirtſchaftlichen Rentabilität erfüllen. Damit ſoll nicht beſtritten werden, daß gewiſſe Verſuche für die weitere Sicht allerhand Ausſichten bieten. Zum Beiſpiel kommen in dieſer Hinſicht Ex⸗ perimente in Frage, die auf die wiſſenſchaftlichen phyſikaliſch⸗meteorologiſchen Erkenntniſſe über Ne⸗ bel⸗ und Wolkenbildung ſich begründen und den Zweck werfolgen, vorhandene Regenwolken auch tat⸗ ſächlich zum Regnen zu bringen. Durch uner⸗ müdliche Laboratoriumsarbeit, in der gerade die deutſche Forſchung bahnbrechend gewirkt hat, hat man die Vorausſetzungen erkannt, unter denen die Nebeltröpfchen entſtehen und zu dicken Regentropfen anwachſen. Man hat feſtgeſtellt, daß bei den Wolken und der Regenbildung, die elektriſche Ladung der Ne⸗ beltröpfchen eine große Rolle ſpielt, die das Zuſam⸗ menfließen der kleinen Nebelteilchen zu Regentrop⸗ ſen herbeifhren oder verhindern kann, je nach der Art der Ladung Auf Grund dieſer Erkenntniſſe verſuchte man mit allen Hilfsmitteln„Regen zu machen“. So wollte man durch Ballons und lange, feine Drähte eine elektriſche Bindung mit den Wolken herſtellen, um die elektriſche Ladung aus den Wolken herauszuzie⸗ hen. Der Verſuch ſcheiterte natürlich an der Gering⸗ fügigkeit der menſchlichen Mittel gegenüber der rie⸗ ſenhaften Atmoſphäre. Bei einer anderen Gelegen⸗ heit ſollte elektriſch geladener Sand, der aus dem Flugzeug abgeworfen wurde, Wolken und Nebel auf⸗ löſen, indem ſich die elektriſche Ladung des Sandes mit der der Nebelteilchen verband und ſie unſchädlich mathte. Beſonderes Aufſehen erregten vor einigen Jahren die praktiſchen Verſuche des holländiſchen Profeſſors Veraarts, der im Flugzeug große Men⸗ gen ſeingemahlenen Eiſes mitnahm und dieſen Eis⸗ ſtaub über die Wolken ausſtreute, um auf dieſe Weiſe die Temperatur in der Wolke zu erniedrigen und damit die Wolken zum Regnen zu bringen. Nach den amtlichen Feſtſtellungen ſind tatſächlich winzige Regenmengen als Folge dieſes Experiments beo⸗ bachtet worden. Bei allen dieſen Verſuchen waren die phyſikaliſchen Ueberlegungen richtig, aber die un⸗ ſcheinbaren Ergebniſſe entſprachen bei weitem nicht den aufgewandten Mühen und Koſten. Der Menſch kann nicht die ungeheuren Kräfte aufwenden, die die Natur benutzt. Erſt dann wird ein wirklicher Er⸗ folg eintreten, wenn man in der Lage iſt, die billi⸗ gen und unerſchöpflichen Energien der Atmoſphäre ſelbſt in den Dienſt der Wetterbeeinfluſſung zu ſtel⸗ len. Eine ſaſt völlig ungenutzte Energiequelle ſtellt z. B. die Sonnenſtrahlung dar. Zwar kennen wir ſchon kleine Sonnenkraftmaſchinen, die verein⸗ zelt beſchränkte Anwendung finden können, aber es iſt uns bisher nicht gelungen, die Arbeit der gro⸗ ßen Kraftmaſchine Sonne etwa in Form der von der Sonne erwärmten Luftmaſſen uns zu eigen zu machen. Die von der Sonne erwärmte Luft bedeu⸗ tet in der Atmoſphäre nichts anderes als die Um⸗ ſetzung der Sonnenenergie in Bewegungsenergie. Jede Wolke im weiten Luftraum, die dahinzieht, die ganze Luftbewegung, die großen Luftſtrömungen der polaren, gemäßigten und tropiſchen Zonen, Sturm und Unwetter, ſind nichts anderes als rieſige Bewegungsenergien, von der Sonnenſtrah⸗ lung erzeugt. Wenn wir dieſe ungeheuren Energien auch nur zu einem Bruchteil für menſchliche Zwecke ausnutzen könnten, würden wir unvorſtellbare Machtmittel in der Hand haben..„ aber es iſt uns bisher nicht möglich, dazu den erfolgverſprechenden Weg zu finden. Ein franzöſiſcher Ingenieur namens Dubos will, wie kürzlich bekannt wurde, einen 600 Meter hohen Turm bauen, der einen hohlen Schacht darſtellt und ſich vom Fuß bis zur Spitze von 30 auf 100 Meter weitet. Durch ein beſonderes Syſtem ſoll künſtlich erzeugte Heißluft aus der Spitze des Turmes orkanartig herausſtrömen, wo ſie mit der atmoſphäriſchen Kaltluft zuſammenprallt und auf dieſe Weiſe entſprechend den phyſikaliſchen Geſetzen zur Wolken⸗ und Regenbildung führt. Be⸗ ſtimmte techniſche Nebeneinrichtungen ſollen be⸗ zwecken, Regen⸗ und Krafterzeugung nach Wunſch zu beeinfluſſen. Dieſer Plan iſt techniſch durchaus an⸗ nehmbar, dagegen wird die phyſikaliſch⸗meteorolo⸗ giſche Seite und damit die alles beherrſchende Atmo⸗ ſphäre des Wetters zu nebenſächlich behandelt. Aber ſelbſt wenn es zur Regenbildung kommen ſollte— die von Dubos errechneten Mengen wären ſo ge⸗ ring, daß ſie den koſtſpieligen Regenturm nicht wett⸗ machen. Demgegenüber hat die nüchtern rechnende Tech⸗ nik und Wirtſchaft unſerer Tage in den„Regen⸗ maſchinen“ einſachſter und billigſter Konſtruktion alles das erreicht, was phantaſtiſche Pläue obiger Art bezwecken wollen. Die Regenmaſchine oder Feloberegner, die aus verſtellbaren Röhren Waſſer auf weite Felder ſprengen und an beliebiger Stelle und zu dem günſtigſten Zeitpunkt eingeſetzt werden können, haben Erfolge erzielt, die ein Spiel mit koſtſpieligen Projekten nicht rechtfertigen. Es iſt ſtatiſtiſch nachgewieſen, daß die künſtliche Feld⸗ beregnung ein Mittel iſt, um unſere Ernteerträge in Dürrezeiten zu ſichern und allgemein zu. erhöhen. Dieſes Verfahren ſtellt zwar keine„Wetterbeeinfluſ⸗ ſung“ dar, erreicht aber durch geeignete Ausnutzung der gegebenen Möglichkeiten die beabſichtigte Wir⸗ kung: am geeigneten Ort und zur geeigneten Zeit Waſſer für dürre Felder zu beſorgen. Dieſe Not⸗ wendigkeit kann 6. B. ein feſtſtehender Regenturm niemals erfüllen, und im übrigen wird es in unſerer Zone nie ſo dürre, daß nicht irgendwie Waſſer für die Feldberegnung herbeigeſchafft werden könnte. Walter Lammert. Anſterbliche Kathederblüten „Der erſte, der an einem zappelnden Froſch den Galvanismus feſtſtellte, iſt der mit Recht ſo genannte Galvani geweſen.“ „Meine Herrſchaften, manche halten die Seele für unſterblich, andere wieder nicht. Die Wahrheit wird wohl hier, wie gewöhnlich, in der Mitte liegen...“ * 8 dieſes Florentiner Patrizierhaus entartete „„„ ſichtlich von Generation zu Generation, und ſchließ⸗ lich begann die Kinderloſigkeit in der Familie erblich zu werden..“ * „Die Wirkung des Sichelwagens in der Schlacht bei Laupen war ſo verheerend, daß von den Feinden nicht ein Mann mit dem Leben davonkam. Daher mußten die übrigen nach der Schlacht um Pardon bitten. BILDER VofHTAGE Hochzeit im Hanſe Rooſevelt In Owls Neſt wurde der Sohn des Präſidenten der Vereinigten Staaten, Franklin D. Rooſevelt jr., und Fräulein Ethel Dupont, die Tochter des bekannten amerikaniſchen Munitionsfabrikauten, in der Chriſtuskirche getraut.— Frau Ethel Rooſevelt im Brautſchmuck.(Weltbild, Zander⸗M.) Hundeſchan auf der Weltausſtellung Dieſe Franzöſin errang mit ihrem Barſoi⸗Geſponn auf dem großen Wettbewerb„Elegante Frauen und edle Hunde“ auf der Pariſer Weltausſtellung den Siegerpreis.(Atlantie, Zander⸗M.) Das Bleidach der Seufzerbrücke geſtohlen In einer der letzten Nächte wurde in Venedig ein Diebſtahl verübt, der geradezu einzigartig iſt, und zwar entwendeten Diebe das Bleidach der Seufzer⸗ brücke, das Wahrzeichen der Lagunenſtadt. Die Polizei ſteht vor einem völligen Rätſel, zumal es gänzlich ſchleierhaft iſt, wie die Diebe das 4⁰ Zentner ſchwere Dach unbemerkt abtransportieren konnten.(Erich⸗Zander⸗Archiv,.) Wiens Millionenſchieber auf der Anklagebank Hinter die ſeit dem Weltkriege weit über Oeſterreichs Grenzen hinaus berüchtigten Finanzſkandale Großſchiebers Sigmund Boſel wird jetzt der Schluß⸗ punkt geſetzt. Boſel hat vor Jahren den Offenbarungs⸗ eid geleiſtet, obwohl er noch über ein durch Mittels⸗ männer beiſeite gebrachtes Millionenvermögen verfügen konnte.(Preſſephoto, Zander⸗M.) ———.—..—.—————————————— Lustspiel-Erstaufführung im Nationaltheater Axel Jvers: Spiel an Bord“ Wenn auch die Kenntnis des Viktor⸗de⸗Kowa⸗ Dilms um den gleichen Stoff bei vielen Beſuchern der Bühnenaufführung von„Spiel an Bord“ gewiſſe für die Wirkung weſentliche Ueberraſchungsmomente ausgeſchaltet hat, ſo bleibt dennoch— da Film und Bühne ſich eben doch grundlegend unterſcheiden— ein freundliches, in ſeinem Aufbau, ſeiner Szenen⸗ führung, dem Dialog und der Komik der Situation durchaus ſelbſtändig wirkendes Unterhaltungsſtück ſommerlich⸗heiteren Charakters. Hans Becker, der Spielleiter, hat alles, was an feinerer Luſtſpiel⸗ wirkung dem Dreiakter innewohnt, mit bewährtem Spürſinn herausgeholt und läßt das luſtige, an Bord des Luxusdampfers„Atlantis“ ſich vollzie⸗ hende, einen gewiſſen Miſter Schulze geheimnisvoll umkreiſende Verſteck⸗ und Verwechſlungsſpiel in einem von Kalbfuß reizvoll gebauten maritimen Rahmen mit Grazie abrollen. Das Ganze iſt eigent⸗ lich nur eine luſtige Parade von Charaktertypen aus der Reihe der Paſſagiere erſter Klaſſe eines Ozean⸗ dampfers, und der Witz der Geſchichte entzündet ſich an der— dem Publikum von vornherein ſichtbar werdenden— irrtümlichen Annahme der Fahrgäſte, jener geheimnisvolle Herr ächulze ſei der inkognito an Bord befindliche ſagenhaft reiche Miſter van Lohe, während er in Wirklichkeit— aber dies hier zu verraten, hieße allen Ahnungsloſen, die die nächſten Aufführungen beſuchen möchten, die Illu⸗ ſion morden. Deshalb nur ſoviel, daß Heini Handſchumacher als Miſter Schulze ſich mit diebiſchem Schmunzeln von den Fahrgäſten als Millionär huldigen läßt, der er beileibe nicht iſt. Ei, wie die Mädchen jüngeren und älteren Semeſters hinter ihm her ſind, wie er den Herren von der Partie einſchließlich des Schiffsoffiziers und des — Schiffsarztes frozzelnd mitſpielt, wie er zwer Falſch⸗ ſpieler genial hineinlegt und ſchließlich, nachdem man weiß, woran man iſt, eine hübſche kleine Kinder⸗ gärtnerin fragt, ob ſie Frau Schulze heißen möchte, auf daß auch die Liebe nicht ſehle! Der durchweg wohltemperierte Witz des Dialogs ſichert Handſchu⸗ macher und den übrigen Mitſpielern ihren Erfolg. Da iſt Rudolf Birkemeyer in der Rolle des nervös geſchäftigen Sekretärs des millionenſchweren Herrn van Lohe, da iſt Karl Marx als Konzern⸗ häuptling der Henning⸗AG, der dem netten Herrn Schulze partout die Millionärswürde und überdies ſeine exzentriſche Tochter aufdrängen möchte, die von Beryll Sharland faſt zu fein geſpielt wurde. Auch die Schlichtheit ihrer äußeren Erſcheinung ſtand dem keineswegs ſympathiſchen Charakter der Figur ein wenig entgegen. Alice D ecarli war jene liebenswerte Kindergärtnerin, die zum Schluß ge⸗ freit wird. Herbert Bleckmann und Friedrich Hölzlin gaben dem charakterbrüchigen Falſchſpie⸗ lerpaar ſcharfe Kontur, Ernſt Langheinz war der „liebe gute Onkel Doktor“ des Schiffes, Klaus W. Krauſe ein Schiffsoffizier mit Bonhommie und Joſeph Renkert„der freundliche Herr Hübner“ mit beſonderer diskreter Aufgabe. Aber alle dieſe Typen werden an Wirkung erheblich übertroffen von der komödialen Geſtalt einer vom Mathematik⸗ fimmel geplagten ältlichen Töchterſchullehrerin aus Lübeck. Eliſabeth Stieler, die man von einer ganz neuen Seite kennenlernte, ſtattete die Figur mit einer ergötzlichen Portion ſäuerlicher Altjüngferlich⸗ keit aus und errang ſich mit dieſer feinkomiſchen, in einen zierlichen Schampusſchwips hineingeſteiger⸗ ten Kabinettleiſtung den ſtärkſten und berechtigtſten Erſolg oͤes Abends. Garl Ouno Eiſenbart. Girlöämmerung in Hollywood „Showgirls nicht mehr gefragt Der Film übernahm vor zehn Jahren die Ge⸗ wohnheit der großen Revuen, Maſſenſzenen mit— mehr oder minder bekleideten—„Girls“ vorzufüh⸗ ren. Reyue⸗ und Ausſtattungsfilm brauchten Tau⸗ ſende dieſer Mitwirkenden. Man unterſchied hierbei die Showgirls“, die in maleriſchen Koſtümen den Hintergrund der Szene bildeten, von den„Daneing⸗ girls“, die Tänze vorzuführen hatten. Noch in den letzten drei Jahren wurden in Hollywood zahlloſe Revuefilme hergeſtellt, die Maſſenaufgebote ſchönſter Girls verwendeten. So kam es, daß die Filmgirls zu Tauſenden Be⸗ ſchäftigung fanden. Die in beſonderen Inſtituten ausgebildeten Tänzerinnen, von denen es heute etwo 1100 allein in Hollywood gibt, hatten ſtändig zu tun und verdienten 50 bis 70 Dollar pro Woche. Dieſe Tatſache verlockte zahlreiche junge Mädchen aus ganz Amerika, nach Kalifornien zu gehen und zu„fil⸗ men“. Da ſie jedoch nicht die Mittel beſaßen, eine Tanzſchule zu beſuchen, ſo blieben die meiſten„Show⸗ girls“ und ſanden als ſolche auch Beſchäſtigung. In dieſen Tagen aber haben ſich die Filmprodu⸗ zenten der Filmſtadt dahin geeinigt, daß der ſog. Ausſtattungsfilm nicht mehr Statiſten zu Tauſenden auſweiſen dürfe. Die Senkung der Herſtellungskoſten erfordert vielmehr eine ſtarke Perſonalbeſchränkung. Es ſollen darum„Clite⸗ truppen“ der Komparſerie geſchaffen werden. Zu ihnen gehören künftig in den Revuefilmen die aus⸗ gebildeten„Daneinggirls“, die weiterhin beſchäf⸗ tigt werden. Dagegen wird man auf die maſſen⸗ hafte Verwendung der„Showgirls“ künftig weit⸗ gehend verzichten. Dieſe Beſchlüſſe ſind äußerſt folgenſchwer für die betroffenen Girls. Denn die Zahl der„Sbow⸗ Joſef Eichheim ſpielt in dem heute in Mannheim anlauſenden heiteren Film„Meiſeken“ die Titelrolle. —————————— girls“, die ſich bei den Hollywooder Studios ſtän⸗ dig um Engagement bemühen beträgt gegenwärtig ſüber 10 000. Sie ſind über Nacht brotlos ge⸗ worden und haben auch nicht die Möglichkeit, in der übrigen Komparſerie unterzukommen. Da ſie ſich indeſſen nicht entſchließen können, in bürger⸗ liche Berufe zurückzukehren, haben ſie ſich zu einer Organiſation vereinigt, die mit den Produzenten Verhandlungen aufgenommen hat. Aber es wird den Girls wohl kaum etwas anderes übrigbleiben, als Hollywood in nächſter Zeit zu verlaſſen. des 7 ———————————————— 8. Seite 7 Nummer 900 Neue Maunhelmer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. Juli 1037 Veunischtæs — Man braucht für alle Dinge einen Sündenbock, auch dafür, wenn ſich die Finanzen in einer Stadt in Unordnung befinden. Die Stadt Stornaway auf den Hebriden, hat ſich— den Mond als Sündenbock ausgeſucht und behauptet allen Ernſtes, daß dieſer Himmelskörper die Schuld daran trägt, wenn in die⸗ ſem Jahre in der Stadtkaſſe ein erhebliches Defizit herrſcht. Die Gemeindeverwaltung iſt in der Lage, dieſe Behauptung genau zu beweiſen. Es beſteht nämlich die Beſtimmung, daß bei hellem Mondlicht die Straßenbeleuchtung von Stornamay ausgeſchaltet wird, damit man Strom ſpart. In dieſem Jahre aber hat der Mond auf den Hebriden ſeine Pflicht, eine öffentliche Lichtquelle zu ſein, nur ſehr ſchlecht erfüllt. Das ſchlechte Wetter, das in den letzten Mo⸗ naten in Stornaway herrſchte, brachte es mit ſich, daß man ſo ziemlich jeden Abend die Straßenbe⸗ leuchtung einſchalten mußte und praktiſch aus dem Mond kaum irgendwelchen finanziellen Vorteil ſchlagen konnte. Hoffen wir, daß Frau Luna mit den Sorgen der Finanzverwaltung von Stornaway Berſtändnis hat und ihre Verſäumniſſe in den nächſten Monaten wieder wettmacht. 8 — Ein däniſcher Naturforſcher iſt der Frage nach⸗ gegangen, inwieweit die Begeiſterung für das Bil⸗ lardſpiel den Eleſanten zum Verhängnis geworden⸗ iſt. Er erklärt nämlich, daß nach ſeinen Berechnun⸗ gen in den letzten hundert Jahren auf der Welt un⸗ gefähr 2 Millionen elfenbeinerne Billardkugeln her⸗ geſtellt wurden. Wenn man annimmt, daß aus einem Paar Elefantenzähnen ſteben Billardkugeln herge⸗ ſtellt werden können, mußten alſo in 100 Jahren nahezu 300 000 brave Dickhäuter ihr Leben zugun⸗ ſten des Billardſpiels laſſen. Das iſt fürwahr eine tragiſche Tatſache, aber wenn man die Zoologie aus dieſem Geſichtswinkel betrachtet, muß man mit den Auſtern, die in den letzten hundert Jahren verzehrt wurden, und mit den Vögeln, deren Federn ſeit einem Jahrhundert Damenhüte ſchmücken, noch viel mehr Mitleid haben. * — Saint⸗Lazare, das ebenſo berühmte wie be⸗ rüchtige Pariſer Gefängnis, liegt ſozuſagen in den letzten Zügen. In wenigen Tagen wird die Spitz⸗ hacke dieſer Stätte ein Ende bereitet haben. Zum Tode verurteilt wurde dieſes Haus ſchon am 4. März 1932 durch eine Veroröͤnung des franzöſiſchen Ju⸗ ſtizminiſters. Die Vollziehung hat ſich bis jetzt hin⸗ gezögert. Obwohl das Gefängnis längſt geräumt war, wurde es bis in dieſe Tage in den auf den Varietébühnen geſungenen Chanſons immer wieder erwähnt. Die Erinnerung ödürfte noch lange ſpuken. In der Tat hat dieſes Pariſer Gefängnis eine wech⸗ ſelvolle Geſchichte gehabt. Denn dort waren einige der berühmteſten Opfer der großen franzöſiſchen Re⸗ volution bis zu ihrer Hinrichtung in Haft gehalten worden, darunter der große Dichter André Chénier, der zwei Tage vor dem Sturze oͤer Schreckensherr⸗ ſchaft das Schafott beſteigen mußte und noch kaum eine Stunde vor ſeinem Tode an die Wand ſeiner Zelle wundervolle Verſe gekritzelt hatte, in denen er die Heuchelei der Schreckensmänner brandmarkte. Doch die Anfänge von Saint⸗Lazare reichen viel weiter zurück. Urſprünglich ſtand dort, bereits im 11. Jahrhundert, ein Spital, in dem Leprakranke Zuflucht fanden. Im 15. Jahrhundert, in den Stür⸗ men des hundertjährigen engliſch⸗franzöſiſchen Krie⸗ ges, ging dieſes Spital zugrunde. Erſt im Jahre 1632 entſtand ein neues Spital. Im 18. Jahrhundert diente Saint⸗Lazare als Irrenhaus und Strafhaus. Dort wurde Beaumarchais, der Verfaſſer von Figa⸗ ros Hochzeit, unter der Schreckensherrſchaft ausge⸗ peitſcht, weil ſeine Schrift über die Ehe das Miß⸗ fallen der Machthaber erregt hatte. Nach Beendigung der Revolution wurde Saint⸗Lazare Frauengefäng⸗ nis, welche Beſtimmung es bis zuletzt erfüllt hat. Als ſolches war es übelberüchtigt. Denn es war ſo⸗ wohl Strafanſtalt wie Polizeigefängnis. Zu Gefäng⸗ nis verurteilte Frauen verbüßten in dieſem Zellen⸗ gefängnis ihre Strafen, kamen aber bei Spazier⸗ gängen auf den Höfen und auch in den Arbeitsſälen in ſtändige Berührung mit Straßendirnen, die von der Polizei aufgegriffen und nach dorthin ins Ge⸗ wahrſam eingeliefert worden waren. Es läßt ſich leicht denken, welche Unzuträglichkeiten ſich daraus ergaben, wie nicht ſelten empörende Szenen ſich ab⸗ ſpielten. Jedenfalls war dies ein Verfahren, das jeglichen Grundſätzen eines erſprießlichen Straf⸗ vollzuges Hohn ſprach. Die von der Oeffentlichkeit beſtändig daran geübte Kritik hat ſchließlich dieſen Zuſtand beſeitigt. Das Syſtem Saint⸗Lazare fiel gleichzeitig mit dem Hauſe, in dem es ſein Unweſen getrieben hatte. So iſt das Ende von Saint⸗Lazare das Ende eines ungeheuerlichen Dauerſkandals. Das Haus, deſſen Wände, wie ein namhafter franzöſiſcher Schriftſteller geſagt hat, mit dem Peſthauch des La⸗ ſters geſättigt waren, iſt verſchwunden. * — Am 3. Juli hatte das Londoner Kunſtauktions⸗ haus Sotheby einen großen Tag. Unzählige Kunſt⸗ freunde und Schauluſtige waren erſchienen, um der Verſteigerung des berühmten Halsbandes der un⸗ glücklichen Königin Marie Antoinette beizuwohnen. Es iſt jenes Halsband, um das ſich die berüchtigte Halsbandgeſchichte geöreht hatte. Doch iſt es ein wundervolles Stück, beſtehend aus einer Kette von 29 Diamanten und einem Anhänger von dreizehn Brillanten. Nach mannigfachen Schickſalen war das Schmuckſtück zuletzt in die Hände zweier dem Hauſe Bourbon entſtammter Fürſtinnen gelangt, der Erz⸗ herzogin Blanca und ihrer Schweſter, der Fürſtin Maſſimo, in deren Auftrag die Verſteigerung ſtatt⸗ fand. Alles ging ſehr ſchnell. Binnen 63 Sekunden fiel der Hammerſchlag, durch den das Halsband dem Maharadſcha von Darbhanga zuerkannt ward. Die erſten Gebote hatten auf 5000, 6000 und 13 000 Pfund Sterling gelautet. Das Höchſtgebot wurde mit 15 000 Pfund Sterling von dem Beauftragten des Maha⸗ raöſcha abgegeben und nicht mehr überboten. Der Maha radſcha der anläßlich der Krönung nach Lon⸗ don gekommen war, nimmt das Halsband Marie Antoinettes nach Indien mit und will es ſich dort bei großen Zeremonien um den Hals legen. a — Ort der Handlung: Ein Gerichtsſaal in San Franzisko. Ein alter weißhaariger Richter mit ſechs Geſchworenen ſitzt würdig hinter dem Richtertiſch. Vor ihm marſchieren die Herren Müller aus Pontiac und Schjollin aus der gleichen Stadt auf. Siegreich haben ſie die unteren Inſtanzen überwunden und treffen ſich nun vor den Geſchworenen wieder. Die Anſchuldigungen des Herrn Müller gegen ſeinen Nachbarn lauten auf Mordverſuch, körperliche Be⸗ drohung, Verächtlichmachung uſw. Herr Schjollin iſt vollkommen unſchuldig— nach ſeiner Meinung. Nach eineinhalbſtündiger Redeſchlacht erklärt Müller— zitternd vor Wut— folgendes:„Meine Herren Ge⸗ ſchworenen. Ich wollte Ihnen nur beweiſen, wie mein Gegner lügt. Wie Sie gehört haben, ſtreitet er alles ab. Ich aber habe meine Frau nach Waſhington geſchickt und ſie dort das Filmen lernen laſſen. Das hat mich ein Vermögen von 1000 Dollar gekoſtet, faſt meine Exiſtenz. Aber dann hat meine Frau mit der Kamera auf der Lauer gelegen und die Schjollins beobachtet. Ich werde Ihnen das Ergebnis hier vorführen.“ Dann öffnete Herr Müller einen mit⸗ gebrachten Koffer, holt ein— Gott ſei Dank weißes — Bettuch hervor, heftet es an die Wand des Ge⸗ richtsſaales und baute gegenüber einen Film⸗Vor⸗ führungsapparat auf. Und nun konnte man die gefilmten Schjollinſchen Untaten vor einem Geſchwo⸗ renengericht als Premiere lauſen ſehen. Man ſah, wie Herr Schjollin den kleinen Hund des Herrn Müller mit den Füßen trat, auf daß er zwei Meter durch die Luft flog, man ſah Frau Schjollin ins Müllerſche Schlafzimmer ſchleichen und die Betten mit kleinen Fiſchen anfüllen, man ſah, wie der Nach⸗ bar wilde Kaninchen fing, um ſie in dem Müllerſchen Garten freizulaſſen, und wie ſchließlich die Schjollins die intimſte Unterwäſche zum Trocknen an die Grenze des Grunoſtückes zu Müllers hingen, ſo daß dieſe ſtändig die ſchöne Ausſicht auf die verfänglich⸗ ſten Bekleidungsſtücke hatten. Dieſe Untaten, ſo ſagte der Richter, ſind des Filmens wert geweſen. Wir müſſen Herrn Schjollin zu 50 Dollar Geldſtrafe Ae lan Drei Tote bei einem Bergwerksunfall (Funkmeldung der NMz3.) + London, 8. Juli. Bei einem Einſturz in einem Kohlenbergwerk in der Nähe von Doncaſter wurden drei Bergleute ge⸗ tötet und ein vierter verletzt. Nach zweiſtündigen Bergungsverſuchen iſt es immer noch nicht gelun⸗ gen, die Verſchütteten ans Tageslicht zu bringen. Auto raſt in Kaffeehaus Zwei Tote, zwei Schwerverletzte dnh. Querfurt, 8. Juil. Auf der Straße Eisleben—uerfurt ereignete ſich am Mittwochabend ein ſchwerer Kraftwagen⸗ unfall. Ein Querfurter Perſonenkraftwagen, der in Richtung Eisleben fuhr, vaſte mit ſolcher Gewalt gegen das Gatterſtädter Kaffeehaus, daß er vollſtän⸗ dieg zertrümmert und die Wand des Kaffeehauſeg durchſtoßen wurde. Die beiden hinten im Wagen ſitzenden Perſonen waren ſofort tot. Der Fahrer und ſein Beiſitzer wurden mit außerordentlich ſchwe⸗ ren Verletzungen ins Eislebener Krankenhaus ein⸗ geliefert. Razzia auf entwichene Sträflinge dub. Bremen, 8. Juli. Am 25. Juni waren zwei Zuchthausgeſangene, Alfred Domogalla und Erich Wende, von eimem Bodenraum der Strafanſtalt Brieg ent⸗ wichen. Sie durchſchwammen die Oder und wandten ſich dann, wie verſchiedene Anzeichen ergaben, nach dem nördlichen Niederſchleſien. Da verſchiedene Einbrüche im Kreiſe Freyſtadt auf die beiden ent⸗ ſprungenen Sträflinge als Täter hinwieſen, wurden in dieſem Gebiet mehrere große Fahndungen vorge⸗ nommen. Bei einer Razzia in den Wäldern von Großen⸗ borau und Windiſch⸗Borau, bei der Gendarmerie, Neuſalzer Polizei und 200 Arbeitsdienſtmänner ein⸗ geſetzt waren, wurden am Mittwochnachmittag die beiden Ausbrecher in der Nähe von Großen⸗ borau geſteblt. Polizeihunde hatten ihre Spur aufgenommen, 4,5 Kilometer verfolgt und die Sträf⸗ linge in einer Mulde aufgeſpürt. Im Augenblick einer plötzlichen Verwirrung gelang es Wende, ſich loszureißen und im dichten Gebüſch zu verſchwinden. Er wurde ſpäter erneut geſtellt und feſtgenommen. Wirbelſturm in Süsborneo dnb. Amſterdam, 8. Juli. Wie aus Niederländiſch⸗Indien berichtet wird, iſt die Bevölkerung der Ortſchaft Martapure(Süd⸗ borneo) durch einen ſchweren Wirbelſturm heimgeſucht worden. Bisher wurden 21 Tote feſt⸗ geſtellt. Der Sachſchaden iſt ſehr bedeutend. Da die Verbindungen in das Innere des Landes ſämtlich zerſtört ſind, fürchtet man, daß der Umfang der Ka⸗ taſtrophe noch weit größer iſt, als bisher bekannt iſt. verurteilen. Die Geſchworenenſitzung war beendet. Triumphierend eilte Herr Müller in die Arme ſeiner filmenden Ehehälfte und berechnete, daß er nach Abzug des ihm vom Gericht zugeſprochenen Schaden⸗ erſatzes immerhin nur noch 950 Dollar zugeſetzt hatte. * — Ein erheiterndes Schmunzeln erregte dieſer Tage ein ſeltſamer Kriminalfall in Paris. Der Di⸗ rektor einer Verſicherungsgeſellſchaft erhob Anklage gegen einen Hypnotiſeur, der ſeine Frau unter ſeinen Willen gebracht und ſie veranlaßt habe, ihren koſt⸗ baren Schmuck zu verkaufen und dem Hypnotiſeur das Geld zu geben. Der Hypnotiſeur wurde ver⸗ haftet und vernommen. Dabei nun kamen ſeltſame Dinge zu Tage, die den Gatten jener Dame wahr⸗ ſcheinlich bereuen ließen, Klage erhoben zu haben. Der Hypnotiſeur trat in Sälen der Vorſtädte auf, wo er Proben ſeiner angeblichen überſinnlichen Fä⸗ higkeiten ablegte. Unter der Anklage, die betreffende Dame auf hypnotiſchem Wege unter ſeinen Willens⸗ einfluß gebracht zu haben, erklärte der Hypnotiſeur, daß das nicht zutreffe, er habe gar keine hypnotiſche Fähigkeit. Seine Vorſtellungen habe er mit Hilfe be⸗ zahlter Perſonen durchgeführt. Er machte auch gleich eine Anzahl ſolcher Perſonen namhaft, die, vernom⸗ men, ſeine Ausſage einwandfrei beſtätigten. Wie ſtand es nun aber mit dem koſtbaren Schmuck, den die Dame verkaufte und deſſen Erlös ſie dem„Hyp⸗ notiſeur“ brachte—? Auch ſie mußte ſich endlich, durch die Anklage in die Enge getrieben, dazu beque⸗ men, mit offenen Karten zu ſpielen. Sie war einſach in den Hypnotiſeur verliebt und hat ihm aus dieſem Grunde die Geldmittel zufließen laſſen. E — Es war ein herrlich ſchöner Apſel, der die Hauptſchuld trägt, daß Herr Emil ſich von ſeiner Gattin Emma ſcheiden ließ. Als Emil nämlich eines Tages während der Aepfelzeit über den unter dem Namen Naſchwerk bekannten Wiener Obſtmarkt ſchritt, gewahrte er einen beſonders großen und ſchönen Apfel. Er kaufte ihn und ſchenkte ihn ſeiner Gattin. Nachdem dieſe ihn gehörig beſtaunt hatte, überſandte ſie ihn ſogleich dem Herrn Paul, der nicht nur ein Obſtliebhaber war, ſondern ſich auch Freund Emils nannte. Eigentlich war er aber in der Hauptſache ihr eigener Freund. Dieſer fand die Frucht wieder ſo bewundernswert, daß er mit ihr nichts Beſſeres anzufangen wußte, als ſeinem Freunde Emil zu verehren, da er keine Ahnung hatte, daß der Apfel ein Geſchenk ſeines Freundes an deſſen Ehehälfte war. Der verblüffte Emil ſchwieg vorläufig, fragte aber bald die Gattin, was ſie mit dem Wunderäpfel getan habe.„Ich habe ihn gegeſ⸗ ſen“, erwiderte Emma, anſtatt der Wahrheit die Ehre zu geben, und dachte nicht im entfernteſten, Emil dadurch mißtrauiſch gemacht zu haben. Sie be⸗ ſchwor ſogar die falſche Angabe. Vor ungefähr vier⸗ zehn Tagen hatte ſich nun das Hernalſer Ehegerichk mit der Scheidungsklage Herrn Emils zu befaſſen. Das Ehepaar wurde in der Tat von Tiſch und Bett geſchieden. Und eigentlich war nur ein Apfel ſchuld daran. * — Normalerweiſe ſind Ueberſchwemmungen auf vom Himmel kommende Waſſermengen zurückzufüh⸗ ren. In Island dagegen werden ſie ſeltſamerweiſe durch unterirdiſche Feuer hervorgerufen. Kürzlich durchgeführte Unterſuchungen von Dr. Nielſen(Ko⸗ penhagen) zeigten nämlich, daß gwei große, in letzter Zeit auf Island eingetretene Ueberſchwemmungen durch unterirdiſche, vulkaniſche Eruptionen entſtan⸗ den ſind, die unter Eisbergen erfolgten. Die unge⸗ heure Hitze ſchmolz das Eis ſo raſch und in ſolcher Menge, öͤaß das Volumen der einen, größeren Flut auf über eine Billion Kubikmeter Waſſer geſchätzt wurde. Die hervorſtrömende Lava, die mit dem Eis in Berührung kam, wurde zu merkwürdigen, runden Felſen erhärtet. Da ganz ähnliche runde Felſen auch auf den Gipfeln einiger Berge in Island vor⸗ kommen, nimmt man jetzt an, daß ſie ebenfalls durch vulkaniſche Ausbrüche in der früheren Eiszeit ent⸗ ſtanden ſind. 8⁵ S Haste Speckzuz PARADEPLATZ — Zu neuen llfern ————————————————— ROMANVON LOVIS H. LORENZ ————————— 36 Die Erinnerung an dieſe Szene, der ich ſeit Wo⸗ chen zu entrinnen trachtete, beherrſchte mich in die⸗ ſem Augenblick mit geradezu körperlichem Schmerz. Ich führte mich wie ein Junge auf, um mich abzu⸗ lenken, köpfte die Brenneſſeln, die im Bereich mei⸗ nes Fußes ſtanden, bröckelte Steine von meinem Sitz und warf ſie mit heftigem Schwung in das auf⸗ klatſchende Waſſer. Es wurde langſam dunkel. Meine Umgebung hüllte ſich in abweiſende Schatten. Ich entrann mir nicht. War mit jenem Geſpräch etwas geſchehen, das ich Joan hätte handgreiflich vor Augen halten kön⸗ nen? Es ließ ſich alles, was mich quälte, ſo ſimpel erklären! Die Alleswiſſer und Ueberklugen hätten mir ſchmunzelnd entgegenhalten können, ob ich denn nicht wiſſe, daß die Ehe kein ewiger Honigmond ſei, daß es ſo etwas wie Ehekriſen gebe, daß das in neun⸗ undneunzig von hundert Fällen ſo ſei, und was es da an Banalitäten mehr gibt. Ich ſtöhnte mit zuſammengebiſſenen Zähnen. Sie hätten es ſagen können— zum Glück hatte ich nie⸗ mandem Gelegenheit öazu gegeben! Joan ſelbſt hatte es übernommen, meine Not mit Plattheiten zu be⸗ ſchwichtigen, und meine Verzweiflung war nur um ſo heftiger geworden. 8 Die gehemmte Luſt von heute, würde ſie nicht der Abſchen von morgen ſein? Ich hielt meine haſpelnden Gedanken feſt.„Es iſt ſo ſchwer, deutlich zu machen, was nur zu ahnen iſt“, ſagte ich mir verbiſſen.„Da iſt kein Streit ge⸗ weſen, kein tödlicher Kampf der Meinungen, keine Belagerung und keine Feindſchaft. Die ungeſproche⸗ nen Worte ſind ungehört geblieben— das iſt das Schlimme!“ „Die Spieldoſe klingt nicht“, ſagte ich mir eigen⸗ ſinnig vor,„im Innern knirſcht es, und ich muß ſie auseinandernehmen, ſo ſauer es mich ankommt, und ſo ſehr ich das haſſe!“ „In der Avena des täglichen Lebens ſtehe ich mei⸗ nen Mann, nach wie vor. Ich tummle mich in den Scharmützeln des Berufs, ich arbeite, auch wenn mir der tägliche Trott widerſteht, ich vergeſſe nie, daß ich Geld, Anſehen, Einfluß brauche, ſeitdem ich Frau und Kind habe. Das alles iſt keine Liebhaberei von mir und auch kein Laſter. Seitdem ich„wir' ſage, habe ich Pflichten, und da ich liebe— was Wunder! —, genieße ich ſie. Aus Liebe habe ich mir Geſetze auferlegt— was Wunder, daß ich nach Liebe ver⸗ lange, ſo inbrünſtig und uneingeſchränkt wie jel“ Mehr und mehr verbohrte ich mich in die Suche nach dem Warum meines Leibes. „Joan iſt eigenwillig, auf ſich ſelbſt bedacht, ab⸗ wehrend, wenn ſie fürchtet, ſich ſelbſt aufgeben zu müſſen— und es iſt wahr, je mehr ich es empfand, um ſo heftiger hat mich nach der Gemeinſamkeit ver⸗ langt! Je weiter unſere Gedanken auseinander⸗ gehen, um ſo leidenſchaftlicher ſuche ich die Umarmung. Müſſen denn nicht wenigſtens die Körper einander verſtehen, wenn der Verſtand verſagt?“ Meine Gedanken fieberten weiter, und nun gab es kein Halten mehr. „Sie weicht mir aus. Kann ich ihr denn inniger ſagen, daß ſie der Kraftquell meines Lebens iſt, als indem ich das Glück in ihren Armen ſuche? Wenn ich mich daraus erhebe, forſche ich vergeblich nach meinem Bild in ihren Augen. Es liegt etwas Unbe⸗ ſtimmtes darin. Muß ich nicht fürchten, daß es der Traum vom andern iſt?“ 8 Da, nun hatte ich es gedacht! Nun gab es kein Entrinnen! Ich ſtöhnte, daß ich mich ſelbſt vernahm. Es war völlig dunkel geworden, und als ich den Platz des Schreckens verlaſſen wollte, ſtieß ich mit den Knien gegen Steine, und meine Hände griffen in die beißenden Neſſeln. Die ſchwache Stunde einer Frau— du lieber Gott!—, eine Frau verlor ſich und vermochte ſich eben darin wiederzufinden. Dies war die ſchwache Stunde des Mannes. Das Gebälk um mich krachte— wie ſollte ich es halten?— Nicht an dieſem Abend— inzwiſchen verging die Zeit, indem ich manchmal vergaß, berauſcht von dem Zauber einer beſonderen Stunde, und immer wie⸗ der aufſchreckte—, ſondern an einem ſpäteren geſchah es, daß ich unbemerkter Zeuge eines ſeltſamen und unheimlichen Geſprächs zwiſchen Fanny und Joan wurde. Die beiden Frauen waren einander fremd, was nicht verwunderlich war, und ihre Empfindun⸗ gen füreinander beſtanden in ungetrübter Abnei⸗ gung, die ſich mit Rückſicht auf die verwandtſchaftliche Beziehung und die unvermeiolichen Begegnungen hinter der Förmlichkeit des Verkehrs verbarg. Nie hatte ich ſie anders miteinander ſprechen hören als in kühler Höflichkeit über gleichgültige Dinge. An dieſem Abend, an dem ich nach dem Eſſen noch gearbeitet hatte, verließ ich mein Zimmer im oberen Stock, um einige Sachen aus dem Kontor zu holen, und trat an die Treppenbrüſtung, von wo man im Stiegenhaus hinunterſehen konnte bis auf die Diele. Unten war es hell. Ich ſah Joan, die eine Lampe in der Hand trug, und neben ihr Fanny, die offen⸗ bar zu Beſuch dageweſen war und nun vor dem Wandſpiegel ihre Mantille umlegte. Ich ſelbſt be⸗ fand mich oben im Dunkeln und war unbemerkt ge⸗ blieben, was mir ganz angenehm war, da ich wenig Luſt verſpürte, Fanny zu begrüßen. Eine mir ſonſt fremde Neugier hieß mich nach den erſten Worten, die ich vernahm, ſtill auf meinem Platz zu bleiben. „Du wollteſt mir noch etwas ſagen, Tante“, hörte ich Joan ſprechen. Fanny trat dichter an den Spiegel heran und rückte an ihrem Hut. „Richtig, liebe Joan! Beinah wäre ich fortgegan⸗ gen und hätte das Wichtigſte wergeſſen. Wie findeſt du Albert?“ „Reizend, Tantel Ich kann Henry gut begreifen, daß er ihn zum Freund gewählt hat.“ Ich konnte von meinem Standͤpunkt aus erken⸗ nen, wie ein ſpöttiſches Lächeln über Fannys Ge⸗ ſicht huſchte. „Du pflegſt doch ſonſt die Menſchen nicht durch Henrys Brille zu betrachten“, ſagte ſie.„Sollteſt du nicht eine eigene Meinung von Albert haben? Iſt er nur der Freund deines Mannes oder nicht auch der deine?“ „In dieſem Falle geht es dich nichts an, Tante!“ ſagte Joan, und ihre Stimme klang plötzlich hart. „Ich will nicht in dich dringen, liebes Kind. Es war nur eine einleitende Frage zu der Bitte, die ich an dich richten möchte. Du weißt, daß mein Mann ein wenig zur Eiferſucht neigt. In der letzten Zeit verdächtigt er mich mit Albert, und da ich am ver⸗ gangenen Freitag tatſächlich mit Albert zuſammen⸗ getroffen bin, möchte ich gern, daß es nicht heraus⸗ kommt. Mein Mann würde ſich unnbtig aufregen, ich hätte die fürchlerlichſten Anſchuldigungen zu er⸗ ——5 und auch für Albert wäre es nicht ange⸗ nehm. „Das hätteſt du vorher bedenken ſollen, Tante!“ ſagte Joan kühl.„Warum gehſt du Albert nicht aus dem Wege?“ „Da du ſelbſt eben erſt geſagt haſt, er ſei reizend —9 Ich meine, oͤu ſollteſt Verſtändnis dafür haben, daß ich ſeinem Drängen nicht widerſtehen konnte, einen Abend mit ihm zu verplaudern. Bitte, Joan, wenn mein Mann das Geſpräch darauf bringen ſollte, ſo ſage ihm, daß ich am letzten Freitag bei dir ge⸗ weſen bin!“ „Dein Kompliee ſoll ich werden?“ gab Joan voll Hohn zurück. „Pfui, ein Männerwort in deinem Mundel Eine Frau ſollte für die andere Verſtändnis haben.“ Joan ging und ſtellte die Lampe auf das Wand⸗ tiſchchen. Ich vermochte ihr Geſicht nicht zu ſehen, doch glaubte ich ihrem gebeugten Nacken anzumerken, daß ſie mit ſich kämpfte und um Sammlung bemüht war. Die dann plötzlich zu ſprechen begann, mit einer Stimme, in der Leidenſchaft, Hohn, Bitterkeit, auf⸗ reizende Härte widerklangen, war eine völlig ver⸗ wandelte Joan, eine Joan, die ich nie zuvor gehört hatte. Ich verharrte wie gebannt. Vor meinen wachen Sinnen geſchah Magie. Jene Joan dort unten war fremd und doch die meine, unheimlich und doch mir zutiefſt verwandt, gefährlich, wild, zum Stoß bereit und mit all dem die Frau meines Herzens. „Du läufſt einem Trugbild nach, Tante“, ſagte ſie.„Du weißt nicht, was du tuſt!“ Fanny hatte ihr Geſchäft vor dem Spiegel be⸗ endet und wandte ſich, überraſcht von dem neuen Ton, nach ihr um. „Das klingt ja nach einem Geheimnis!“ „Ganz recht“, ſagte Joan trocken. „Ach, weißt du etwas über Albert?“ „Um deinen Ausdruck zu gebrauchen— ich kenne ſein Geheimnis.“ Fanny vermochte ihre Erregung und Neugier ſchlecht zu verbergen. Sie preßte die Hände vor der Bruſt zuſammen, ein wenig theatraliſch, wie alle ihre Bewegungen waren, und in ihren groß geöff⸗ neten Augen glitzerte der Widerſchein der Lampe. „Erzähle es mir, Joan— bitte, erzählel“ „Es iſt nicht ſchmeichelhaft für dich, Tante“, galh Joan ungerührt zurück. Fanny machte eine Geſte der Ungedulb. (Fortſetzung folgt) 7 7 Freitag, 9. Juli 1037 ——— 32 * ———2— übweftde Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — + 9.———— 43223 2 5 4 2* 4 FE S. E L „Wlr Tapilulieren in Deulſchland ulemals wieder! Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprach im Ludwigshafener 5G-Feierabendhaus im Rahmen eines großen Vetriebsappells Geſtern vormittag, 10.52 Uhr, traf Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley mit der Iu 52, von Berlin kommend, auf dem Mannheimer Flughafen ein. Zu ſeinem Empfang hatten ſich außer Vertretern des Mannheimer Polizeipräſidiums Gauleiter Bürckel und Vertreter des Gaues Saarpfalz eingefunden. Der Reichsorganiſationsleiter be⸗ ſuchte zwei Betriebe in Ludwigshafen, die Firmen Gebr. Sulzer und Pollux Gmbsc. Der Beſuch galt den in dieſen Betrieben arbeiten⸗ den Menſchen. Dr. Ley begrüßte ſie und unter⸗ hielt ſich mit ihnen über die Arbeitsbedingungen, die Lohnverhältniſſe und die ſozialen Einrichtun⸗ gen, aber beſonders auch über die Gelegenheiten der Berufsſchulung. Der Beſuch Dr. Leys in der Stadt der Arbeit machte ſich ſchon äußerlich deutlich bemerkbar da⸗ durch, daß die Straßen des Stadtteils Ludͤwigshafen⸗ Nord und des Hemshofs überreich mit Fahnen ge⸗ ſchmückt waren. Am Nachmittag ſprach dann in einer großen Verſammlung im JG⸗Feierabendhaus Dr. Ley zu den Betriebsangehörigen der beiden Werke. An dieſem Gemeinſchaftsappell nahmen auch viele Betriebsführer und Betriebsobleute aus dem ganzen Gau Saarpfalz teil. Vor dem JG⸗Feierabendhaus hatten die Werkſcharen und die Politiſchen Leiter Auſſtellung genommen zu Ehren des ſeltenen und be⸗ deutſamen Gaſtes. Der Große Feſtſaal des JG⸗Feierabend⸗ hauſes war bis auf den letzten Platz gefüllt von den Gefolgſchaften der beiden Betriebe. Mit den Werkskamevaden zuſammen und mit den ſaar⸗ pfälziſchen Betriebsführern und Betriebsobmännern erwarteten Offiziete der Wehrmacht, SͤA⸗Führer, Kreisleiter ⸗„„ Bürgermeiſter Mathias uſw. Dr. Ley. Die Bühne war liebevoll aus⸗ geſchmückt mit der Büſte des Führers, den Sinn⸗ bildern der Deutſchen Arbeitsfront, Pflanzengrün und Blumenumrahmung. Begleitet von dem ſtell⸗ vertretenden Gauleiter Leyſer und dem Kreisleiter durchſchritt Dr. Ley den Saal. Nach feierlichem Fahneneinmarſch geſtalteten Werkſcharmänner eine kurze Feierſtunde mit Sprechchören und Liedern, Zwiſchendurch vertieften feierliche Orgelklänge die Bedeutung des feſtlichen Aktes. Nach Beendigung der Feierſtunde begrüßte der Gauobmann, Pg. Stahl, die Betriebsführer und den Reichsorganiſationsleiter. RNunmehr Uniline nahm Dr. Ley ſelbſt das Wort. Er führte in ſeiner Anſprache u. a. aus: Im Jahre 1033 und 1934 war es noch ſehr gewagt, zum Arbeiter zu kommen und ihm einfach die Hand hinzuſtrecken. Er war gewohnt, nach der jahrzehntelangen rein materiellen Ausrichtung nur auf die Lohntüte zu ſehen und in Tariſverträgen zu rechnen. Es beſtand die Gefahr, daß dieſer Arbeiter nicht verſtand oder nicht verſtehen wollte, daß man nun den Weg zu ſei⸗ ner Seele ſuchte. Er hätte vielleicht die öargereichte Hand ausſchlagen können. Er hat ſie genommen und verſtanden, daß er mun eingereiht iſt in die ſeeliſche Gemeinſchaft des ganzen Volkes, daß er losgelöſt vom rein Materiellen hingeführt wurde zum ſeeli⸗ ſchen Sozialismus. In dieſem Händedruck fühlt der deutſche Arbeiter die perſönliche Verbindung mit Adolf Hitler, er weiß, daß ſeine Sorgen auch die Sorgen des Führers ſind, daß ſich unſer Führer um ihn bekümmert. Ein Gefühl des Geborgenſeins beherrſcht heute den deutſchen Arbeiter, die große Macht der echten Volksgemeinſchaft umfängt ihn. Dieſes Gefühl gibt ihm auch die Kraft, heute noch auf materielle Verbeſſerungen zu verzichten, die wir ihm gerne geben würden, aber noch nicht geben kön⸗ nen. Wir wiſſen, daß der Lebensſtandard des deut⸗ ſchen Volkes, auf den es auf Grund ſeiner Raſſe und ſeiner hervorragenden Eigenſchaften Anſpruch hat, noch lange nicht erreicht iſt. Wir erkennen aber, daß nicht einfach Lohnerhöhungen uns eine materielle Hilfe bringen, ſondern daß wir unſere Lage nur durch Vermehrung der Produktion und wirtſchaftlichſter Ausnützung aller Güter ſowie durch eine Steige⸗ rung unſerer Leiſtung verbeſſern können. Wir kön⸗ nen dem Arbeiter kein bequemes Leben bieten, ſon⸗ dern nur ein Leben voll harter, ſchwerer Kämpfe, aber wir geben ihm die Kraft, die Sorgen und Nöte zu meiſtern. Unſere Parole lautet:„Wir kapitulieren in Deutſchland niemals wieder!“ Der erſte Kraftquell, aus dem wir täglich, ſtündlich ſchöpfen, iſt die Gemeinſchaft. Wir haben der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront bewußt dieſe Form gegeben, in der Betriebsführer. und Gefolgsmann nebeneinander⸗ ſtehen. Wir haben die ſoldatiſche Form gewählt, da ſie eine Gemeinſchaft der Befehlenden und Ge⸗ horchenden darſtellt, weil jedem Soldaten, ganz gleich, ob er General oder Rekrut iſt, die gleiche ge⸗ meinſame Ehre innewohnt. Wir haben aus dem Soldatentum das Führertum übernommen weil hier die perſönliche Verantwortung und Fürſorge für die Untergebenen am deutlichſten zum Ausdruck kommt. —= Tageshorte in der„Stadt der Arbeit“ Beſchlüſſe des Vereins Knaben- und Mäochenhort h. Ludwigshafen, 9. Juli. Dr. Feil, der Direktor der Aktienbrauerei Lud⸗ wigshafen, begrüßte als ſtellvertretender Leiter des Vereins Knaben⸗ und Mädchenhort Mitglieder und Gäſte der Jahres⸗Verſammlung, die erſtmalig in die überaus anheimelnden Gefolgſchaftsräume der Brauerei einberufen war. Zunächſt ehrte Dr. Feil das Andenken der durch Tod ausgeſchiedenen Mitglie⸗ der(Frau Brechtel, Kommerzienväte Glück und Grab, JG⸗Beamter Michael Tiſchbein). Zu ihren Ehren erhob ſich alles von den Sitzen. Oberlehrer Neſſeler berichtete über die Jah⸗ resarbeit der 11 Horte, die durchſchnittlich 556 Kinder betreuten, darunter 54 Waiſen, 29 Kinder von Ge⸗ trenntlebenden. Die Horte betreuen ſo die gefähr⸗ dete Großſtadt⸗Jugend. Ein Hort wurde auch im füngſten Stadtteil, der Gartenſtadt(Hans⸗Schemm⸗ Schule) errichtet. Die beiden Hortſtunden— im allgemeinen von 14 bis 16 Uhr— werden teils mit Arbeit, teils mit Spiel ausgefüllt. Mit größter Hin⸗ gabe widmeten ſich die verpflichteten Lehrkräfte ihrer Aufgabe. Die Horte waren von Anfang an auf dem Gemeinſchaftsgedanken aufgebaut; Trennung nach Konfeſſionen gab es auch in den Vororten nicht. Oberlehrer Ficker führte u. a. auch im Arbeits⸗ dienſtlager Altrip Werkunterricht durch, der in den Horten handwerkliche Begabungen ausleſen und fördern hilft. Zum Schluß dankte der Redner den Mitgliedern und Gönnern des Vereins herzlichſt und bat um weitere Förderung. Den Kaſſenbericht erſtattete Mitglied Huſſong. Aus 16 150 Mark Ge⸗ ſamteinnahmen wurden 15784 Mark Ausgaben ge⸗ deckt. Das Vermögen betrug am. April 1937 2214 Mark. Einſtimmig wurde Entlaſtung erteilt, gemäß Antrag des Reviſors Oberlehrer Müller, der dem Rechner, Oberlehrer Neſſeler und Dr. Feil dankte. Die turnusgemäß ausſcheidenden ſechs Mit⸗ glieder des Führerbeirats wurden wiedergewählt. Teutſchler als Vertreter der Stadt teilte zur Errich⸗ tung von Tageshorten lin der Ludwig⸗ und Goethe⸗ Schule) mit, daß ſie erforderlich ſind im Zuſammen⸗ hang mit der Wiedereinſchaltung noch in Fürſorge ſtehender weiblicher Perſonen. Es handelt ſich um 85 Perſonen mit 40—45 lunehelichen) Kindern. Die Tageshorte(für Betreuung am ganzen Nachmittag) werden errichtet, ſobald die Finanzierung endgültig geſichert iſt; der Verein übernimmt einen Teil der Koſten. Das anſchließende fröhliche Beiſammenſein verſchönten Oberlehrer Ficker und Frau Laux mit Klaviervorträgen, Frau Laux außerdem mit Liedern zur Laute und Frau Ficker⸗Daniel mit Glanzſtücken für Koloratur⸗Sopran. —— Ehe⸗Jubiläum. Ihre Silberhochzeit begin⸗ gen Chriſtian Jakob und Frau Anna, geb. Scharf⸗ * fenberger, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße 64. Glückwunſch! Geſegnetes Alter. Seinen 84. Geburtstag feierte Herr Jakob Kühne, Luowigshafen⸗Frieſenheim, Riedſtraße 41. Herzlichen Glückwunſch! Die Flucht aus dem Leben. Am Mittwochnach⸗ mittag verübte in ſeiner Wohnung im nördlichen Stadtteil ein 69 Jahre alter Penſioniſt durch Er⸗ hängen Selbſttötung. Ein unheilbares Leiden ſoll der Grund zur Tat geweſen ſein. Ludwigshafener Veranſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Schallplattenmuſik; 20.18 Uhr bis 22.80 Uhr„Froher Feierabend“ der NSG„Koßð“ unter Mitwirkung der Arbeitsgemeinſchaft Concordia⸗ Vereinigter Singverein, Frieſenheim und des Muſikzugs der 10. SS⸗Standarte. falgbau⸗Kaffeehaus; Kleinkunſtbühne. iern⸗Kaſſee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz, Kaffeehaas Vaterland: Konzert und Tanz. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Herzlichen Ein Führer, der ſeine Verantwortung auf die Gefolgſchaft ablädt, iſt ein Feigling. In dieſer Gemeinſchaft iſt auch die Einheit be⸗ gründet, die Einheit der Zelle, der Familie, des Betriebes. Wer dieſe Einheit antaſtet wird von uns bis zu ſeiner Ausrottung bekämpft. Daß der Be⸗ trieb als Einheit eine lebendige Zelle in unſerer ge⸗ ſamten Sozialordnung bleibt, dafür ſind die Werk⸗ ſcharen die Garanten. Dieſe haben darüber zu wachen, daß das patriarchaliſche Verhältnis aus der liberaliſtiſchen Zeit, das den Patriarchen und ſeine Knechte nur kannte, verſchwindet. Dieſe haben Ge⸗ ſchenke aus Wohltätigkeit abzulehnen und dafür zu ſorgen, daß Sozialismus Gerechtigkeit wird, daß der Arbeiter ein Freier unter Freien iſt. Wir haben heute noch viele Hemmungen und Hinderniſſe zu überwinden. So ſind Trägheit und Unverſtand noch unſere Hauptgegner. Möge doch der deutſche Arbeiter einſehen, daß unſer Bemühen auf dem Ge⸗ biet„Schönheit der Arbeit“ und der Berufsſchulung nur ihm gilt, nur ihn von dem Wahn befreien ſoll, daß Arbeit eine Strafe iſt. Die Ausführungen Dr. Leys wurden ſehr oft von donnerndem Beiſall unterbrochen. Ein dreifaches „Sieg⸗Heil!“ auf den Führer, die Lieder der Na⸗ tion und feierlicher Fahnenausmarſch ſchloſſen die Kundgebung. Begeiſtert jubelten auf der Straße Tauſende dem Reichsorganiſationsleiter zu, als er den Wagen beſtieg. Nur mühſam konnte er ſich ſeinen Weg zur Stadt bahnen. 7. Seite/ Nummer 309 Aus der Pfalz Ein Berg wandert im Glantal Große Erdmaſſen in Bewegung * Meiſenheim, 9. Juli. Im Glantal hat ſich bei Obereiſenbach ein Berg in einer Breite von faſt 50 Metern in Bewegung geſetzt. Tauſende Kubikmeter Erdmaſſen ſind in Bewe⸗ gung und wandern abwärts. Vor einem Jahr mußte bereits ein Anweſen geräumt werden, da es durch den Berg bedroht wurde. Die Gebände wur⸗ den abgeriſſen und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut. Im Berg haben ſich mehrere tieſe Spalte gebildet, die zwei bis drei Meter breit ſind. wie Herzklopfen, Atemnot, Schwindelanfähe er e E Arterienberkalkung, Waſſerſucht, Angſtgefühl 0 ſtellt der Arzt feſt. Schon vielen hat der de⸗ währte Toledol⸗Herzſaft die gewünſchte Beſſerung und Stärkung des Herzens gebracht. Warum quälen Sie ſich noch damit? Packung.0 Mk. in Apotheken. Verlangen Sie ſofort koſtenlos Aufklärungsſchrift don Dr. Rentſchler& Co, Laupheim Wö 50, Württemberg. V9 er. Maxdorf, 9. Juli. Einen tragiſchen Tod fand der aus Gönnheim ſtammende Chriſtoph Bühler. Als B. zur Nachtzeit auf ſeinem Fahrrad heimwärts fuhr und von der Dürkheimer Hauptver⸗ kehrsſtraße in die Gönnheimer Seitenſtraße einbiegen wollte, wurde er hier auf dem Feuerberg plötzlich von einem überholenden Lieferwagen überrannt. B. wurde von dem Fahrzeug mehrere Meter fortge⸗ ſchlendert. Er brach ſich dabei das Genick, ſo daß er tot an der Unglücksſtelle liegen blieb. Die eigentliche Schuldſrage konnte noch nicht einwandfrei geklärt werden. Die Leimbach-Bardibach-Regullerung Wertvolles Kulturgelände wird durch dieſes Werk, an dem 13 Gemeinden beteiligt ſind, vor Hochwaſſer und Verſumpfungsgefahr geſchützt Eine vor kurzem ſtattgefundene Tagfahrt, an der ſich alle intereſſierten Behörden, die Kreislei⸗ tungen von Mannheim und Heidelberg ſowie die Bürgermeiſter und Vertreter der 13 berührten Ge⸗ meinden beteiligten, unterrichtete über den gegen⸗ wärtigen Stand der Arbeiten im geſamten Bau⸗ abſchnitt der Leimbach⸗Hardtbach⸗Verbeſſerung. Wir tragen darüber folgenden Bericht nach: Der Leimbach tritt alljährlich in ſeiner ganzen Länge von Wiesloch bis zur Mündung in den Rhein bei Brühl hier und da aus den Ufern. Im Jahr 1936 überſchwemmte er dreimal die Straßen und Keller des Ortes Brühl und richtete auch ſonſt über⸗ all großen Schaden in den Fluren an. Beim gering⸗ ſten Hochwaſſer verurſachte er Dammbrüche und Ueberſchwemmungen des anliegenden Kulturgeländes. Insgeſamt werden vom Hochwaſſer und Ver⸗ ſumpfungsſchäden zürka 880 Hektar betroffen, und zwar wertvolles Kulturgelände auf dem vielfach hochwertige Kulturgewächſe wie Tabak, Hopſen, Spargel und dergleichen angebaut werden. Außer⸗ dem ſtaut auch der Leimbach den Landͤgraben, der in Oftersheim in den Leimbach münoͤet und nur ein ganz geringes Gefälle beſitzt, weithin zurück und verurſacht damit die Verſumpfung des am Landͤgra⸗ ben liegenden Ackerlandes bis hinauf nach Nuß⸗ loch. Dieſe Ueberſchwemmungen des Leimbaches werden verſtändlich, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß der Bach nur acht Kubikmeter Waſſer abzuführen vermag und bei Hochwaſſer dieſe Menge auf zirka 48 Kubikmeter wächſt. Wohl vermag der Hardtbach unterhalb Wiesloch ſieben Kubikmeter Waſſer vom Leimbach aufzunehmen, aber dieſe Menge genügt bei weitem nicht, das Hochwaſſer auf ein erträgliches Maß herabzuſetzen. Das Badiſche Kultur⸗ und Waſſerbauamt hatte ſchon im Jahre 1934 im Auftrag des Badiſchen Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums einen Plan ausgearbeitet, der eine durchgreifende Abhilſe mit —————— Iimmer wieder Klofter Ebernach Drei Fahre Zuchthaus für den Franziskanerbruder Dagobert + Koblenz, 8. Juli. Vor der dritten Großen Strafkammer in Koblenz hatten ſich wiederum zwei Brüder aus der Fran⸗ ziskanergenoſſenſchaft Waloͤbreitbach zu verantwor⸗ ten, die in der Reihe der Sittlichkeitsprozeſſe eine beſonders unrühmliche Rolle ſpielen. Nicht viel nach ſteht dieſer Niederlaſſung das bekannte Kloſter Ebernach an der Moſel. Auch aus dieſer Anſtalt haben bereits eine ganze Reihe von Brüdern wegen der ſchwerſten Vergehen gegen die Sittengeſetze vor dem Richter geſtanden. Zu ihnen gehörte Bruder Dagobert(Karl Hut⸗ macher), der einige Jahre nach der Schulentlaſſung in das Kloſter Walobreitbach eintrat und von dort über Bad Kreuznach nach Darmſtadt kam. Hier liegt der gerichtlich feſtgeſtellte Anfang ſeiner Verfehlun⸗ gen mit den Brüdern Hubertus und Novadis. Der letztere iſt inzwiſchen nach Irland„verſetzt“ wor⸗ den. In Ebernach verging ſich der Angeklagte an einer ganzen Reihe von ſchwachſinnigen Zöglingen, die er zum Teil aus den Schlafſälen holte oder aber auch in den Krankenſtationen und in der ſogenannten Beruhigungszelle mißbrauchte. Wie tief der Unhold im Laufe der Jahre herabge⸗ ſunken war, ergab ſich aus der Feſtſtellung in der Beweisaufnahme, öaß oͤer Angeklagte ſich ſelbſt an einem im ſiebten Jahrzehnt ſtehenden ſchwachſinni⸗ gen Greiſe verging. Auch in dem Falle des Bruders Dagobert haben die Kloſteroberen ihre Pflichten in gröbſter Weiſe verabſäumt. Der Brudervorſteher aus Ebernach be⸗ kundete, daß er, als ihm die widerlichen Verfehlun⸗ gen des Angeklagten zu Ohren kamen, dem ſtellver⸗ tretenden Generaloberen Placidus Mitteilung ge⸗ macht habe. Es fand dann eine großartige„Unter⸗ ſuchung“ ſtatt mit dem Ergebnis, daß der geſtändige Bruder Dagobert zu den übrigen verirrten Kloſter⸗ inſaſſen verſetzt wurde. In Holland mußte Bruder Dagobert in der Landwirtſchaft arbeiten. Das paßte ihm aber nicht, und ſo trat er aus dem Orden aus und kehrte nach Deutſchland zurück. Da ſeine Ver⸗ fehlungen von dem Kloſteroberen gefliſſentlich ver⸗ ſchwiegen worden waren, anſtatt den Unhold dem Gericht zu übergeben, konnte er in einem Koblenzer Krankenhaus als Krankenpfleger angeſtellt werden, wo er ſich im Jahre 1935 an einem Privatmann ho⸗ moſexuell verging. Dann endlich war das Maß voll und Bruder Dagobert wurde verhaſtet. Die Große Strafkammer verurteilte ihn zu drei Jahren Zuchthaus und ſchloß ihn für die gleiche Zeit aus der deutſchen Volksgemeinſchaft aus. einem Koſtenaufwand von rund 1 Million vorſah. Dieſer Entwurf wurde inzwiſchen eingehend geprüft und in einigen Punkten, ohne Beeinträchtigung des Enderfolges, geändert, wobei auch die Koſten eine namhafte Senkung erfahren konnten. Dieſer Plan ſieht nun vor, auf der Gemarkungsgrenze Wiesloch- Nußloch ein ſebſttätiges Streichwehr zu er⸗ richten,* das das geſamte Hochwaſſer in kürzeſter Zeit und auf kürzeſtem Wege dem Hardtbache zuführt. Der Hardtbach ſelbſt wird bis zur Straße Walldorf— Oftersheim für einen Abfluß von 20 ebm./Sek. aus⸗ gebaut. Hier ſoll ein gewiſſer Teil des Hochwaſſers in den Hardtwald abgeleitet werden, während der Reſt wie bisher im unteren Hardtbach nach dem Kraichbach abfließt. Auf dieſer Strecke faßt der Hardtbach ſchon jetzt 12—15 ebm./Sek. und braucht in⸗ folgedeſſen nur wenig verbeſſert und inſtand geſetzt zu werden. Nachdem der Leimbach im Jahre 1935/36 von Of⸗ tersheim aufwärts bis zur Nußlocher Mühle für einen größeren Abfluß ausgebaut worden iſt, kann er jetzt vom Entlaſtungsbauwerk auf Gemarkungs⸗ grenze Wiesloch⸗Nußloch abwärts bis zur Ofters⸗ heimer Mühle unverändert gelaſſen werden. Künftig dient er nur noch als Mühlkanal und Vorflut für den Ort Nußloch ferner als Zubringer für die Wäſſerwieſen bei Nußloch, Leimen und St. Ilgen. Abwärts der Oſtersheimer Mühle dagegen bis zum Entlaſtungskanal im Schwetzinger Schloß muß der Leimbach vertieft werden, damit dem Landgraben ein beſſeres Abflußgefälle gegeben werden kann. Im Bereich des Schwetzinger Schloſſes wird am Leim⸗ bach nichts geändert. Erſt von der Einmündung der Schwetzinger Kanaliſation ab bis zum Ortsetter Brühl wird er vertieſt, um dem Schwetzinger Ab⸗ waſſer eine beſondere Vorflut zu verſchaffen. In Brühl ſelbſt wird der bisherige Bachlauf, der, wie ſchon erwähnt, häufig zu Ueberſchwemmun⸗ gen des Ortes führte, abgeſchnitten und durch einen neuen Lauf erſetzt. Dieſer ſührt nicht oͤurch den Ort ſelbſt, ſondern läuft im Bogen daran herum. Der alte Bachlauf wird zugeſchüttet und gibt wert⸗ volles Gartengelände. Als Erſatz für die trocken⸗ gelegte Waſſerkraſt der Brühler Mühle wird am Durchſtich ein neues Kraftwerk mit einer 18⸗Ps⸗ Turbine erſtellt, das den erzeugten Strom an die Mühle abgibt. Um den Leimbach und den Landgraben gegen all⸗ zugroße Verſchlammung zu ſchützen, ſoll der Abwaſ⸗ ſerleitung der Orte Wiesloch, Leimen, Nußloch, St. Ilgen, Sandhauſen, Schwetzingen und Brühl jeweils ein Schlammbecken vorgeſchaltet werden. Oftersheim iſt ſchon im Beſitze eines ſolchen. Das geſante Unternehwen wird durch einen Zweckverband der bete Liqten 13 Gemeinden durchgeführt, und zwar als Notſtandsarbeit im Rahmen des Not⸗ programms 1936/37. Der Geſamtaufwand beträgt 770 000 Mark bei einem Anfall von 42 000 Tagewer⸗ ken. Für ein Tagewerk iſt eine Grundförderung von 5 Mark bewilligt und auch ein verbilligtes Dar⸗ lehen der Renten⸗Kreditanſtalt. Soweit alſo die Ko⸗ ſtenteile dex beteiligten Gemeinden nicht durch Ei⸗ genmittel oder ſonſtige Zuſchüſſe gedeckt ſind, iſt die Durchführung des Unternehmens mit Hilfe von Darlehen geſichert. Die Arbeit ſchreitet rüſtig ſort. Die geſamten 13 Gemeinden konnten durch dieſe Ar⸗ beiten ihre Arbeitsloſen unterbringen, ja zeitweilig war ſogar ein Mangel an Arbeitskräften feſtzu⸗ ſtellen. Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Frektag, d. Jult 1887 Blick in eine der groſſen Ausstellungshallen V. den Dächern des Ausſtellungsgeländes in Frankfurt wehen 9 die Fahnen von Nationen. Chemiker und Wiſſenſchaftler aus allen Ländern der Welt ſind zur Achema VIII nach Frankfurt gekommen. In ihrem klaren Aufbau zeigt die Achema in 7 Hallen die Entwicklung und die ungeheuren Fortſchritte im deutſchen chemiſchen Apparatebau. Nie iſt von der Welt eine Ausſtellung mit größerer Spannung erwartet worden als die Achema VIII, die„Achema des Erfolges', die in einer überſichtlichen und doch auch den Fachmann überwältigenden Schau die jüngſten Erfolge deutſcher Wiſſenſchaft und beutſcher Technik zeigt. Ueber 450 Ausſteller haben rund 14000 Quadòratmeter Ausſtellungsfläche belegt. Selbſt ein flüchtiger Gang durch dieſe Rieſen⸗ ſchau dauert mindeſtens zwei Stunden. Der Wert des Ausſtellungs⸗ gutes beläuft ſich auf über 6 Millionen Mark. Alle Maſchinen, Appa⸗ rate, Rohſtoffe und Fertigfabrikate werden im Originalzuſtand gezeigt, darunter auch die koſtbarſten Gold⸗ und Silbergegenſtände wie auch die komplizierteſten Apparate. Die ſeltenſten und wohl auch wert⸗ wollſten Stücke der Ausſtellung ſind zwei Platinblöcke mit einem Ge⸗ wicht von je 16 Kilogramm und einem Wert von weit über hundert⸗ tauſend Mark je Block, ein Schauſtück, wie es nur auf der Achema zu ſehen iſt, Es gehört zu der Einzigartigkeit dieſer immer wieder„ein⸗ maligen“, nur alle drei bis vier Jahre ſtattfindenden Ausſtellung, daß ſie zeigt, was deutſches Können, deutſche ingenieurtechniſche Kunſt auf dem Gebiete der chemiſchen Apparaturen ſchuf und in einem wie gigan⸗ tiſchen Ausmaß Chemie und Technik nach dem Willen des Führers in die Erfüllung des Vierjahresplanes eingeſetzt ſind. Die Bedeutung der Ausſtellung mag ſchon daran erkennbar ſein, daß der Beauftragte des Vierfahresplanes, Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, die Schirmherrſchaft übernommen hat. Wer noch daran zweifelte, ob es möglich ſei, in der vom Führer geſtellten verhältnismäßig kurzen Zeit neue deutſche Werkſtoffe zu ſchaffen, der wird auf der Achema VIII eines beſſeren belehrt. Der Erſtaunte Beſucher wird hier feſtſtellen können, daß die Forſchung nach Heuesle Wunder des chemischen Upparalebaues Aunauunucaugngggnuasunmunmupgmugunupuanuntuuniosagumnuninnunnubanutunppunnnpnamungcunauamapaauamogunum neuen deutſchen Werkſtoffen längſt aus den Bezirken der Laboratorien herausgewachſen iſt und bereits in die Wirklichkeit der Großerzeugung eintrat. Die Ausſtellung verſchweigt es nicht, welche ungeheuren An⸗ ſtrengungen erforderlich waren, um dieſe Ziele zu erreichen. Aber die Ergebniſſe ſind imponierend. Zum erſtenmal ſieht hier die Welt, daß es deutſcher Genialität gelungen iſt, einen großen Teil der Güter ſelbſt zu ſchaffen, die einen vollwertigen Austauſchſtoff für eine Reihe bei uns nicht oder nur in geringen Mengen vorhandener Metalle oder anderer Werkſtoffe darſtellen. Hier ſieht man in der praktiſchen Vorführung, daß es gelang, die feinſten und kleinſten wie auch die größten und kom⸗ pakteſten Gegenſtände aus preß⸗ oder ſpritzbarem Material zu erzeugen, daß man heute Kunſtſtoffe auch zu ziehen und zu walzen gelernt hat. Wenn man dazu erfährt, daß die Kunſtſtoffabrikation als Rohſtoffe lediglich Lohle, Kalk, Holz, Luft und Waſſer benötigt, ſo wird auch der Aengſtliche zugeben müſſen, daß ihr keine Grenzen geſetzt ſind. Die Crundgedanken der Nusslellung Die drei Zielpunkte, die heute für die Entwicklung des chemi⸗ ſchen Appartebaues weſentlich ſind, hat ſich auch die Achema zu eigen gemacht. Sie geben die Richtung für den Aufbau der Ausſtellung. Eine Grundbedingung der chemiſchen Forſchung iſt die Hochwertigkeit des Handwerkszeugs. Daher heißt das ein Ziel Vervollkommnung und reſtloſe Anwendung phyſikaliſcher Meß⸗ und Prüfmethoden. Damit beginnt auch die Ausſtellung. Die Halle 1 birgt eine großartige Schau wiſſen⸗ ſchaftlicher Laboratoriumsapparate und Inſtrumente aus Glas, Por⸗ zellan und anderen Stoffen. Daneben Meß⸗ und Kontrollapparate, koſtbare Präziſionswaagen und Gegenſtände aus Edelmetallen, eine 90 Kilogramm ſchwere Schlange aus Silber, ein viele Geviertmeter großes Netz aus Platin und anderes mehr. Der zweite Grundgedanke fordert die Verwendung von neuen deutſchen Bau⸗ und Werkſtoffen. Dieſer Gedanke kommt auf der Ausſtellung in der großen Abteilung der nichtmetalliſche Werkſtoffe zum Ausdruck. Hier ſind die kunſtvollen Erzeugniſſe aus Schamotte, Tonzeug oder Quarz⸗ gut aufgebaut. Meterhoch ragen die Säuretürme, die kunſtvoll aus geſchmolzenem Sand geformt und geſchweißt ſind, einem Sand, der in ganz Europa nur in Deutſchland vorkommt. Dabei hat das aus dem Sand geſchmolzene Quarzgut eine höhere Lebensdauer als das bisher aus dem Ausland bezogene Lavagut. Ein drittes Moment, das den chemiſchen Apparatebau kennzeichnet, iſt die Verwirklichung der 7 A⸗ Die Vielfalt der chemiſchen Produkte vom wohltuenden Schlafpulver bis zum neuen Anzugſtoff,— vom Wunder der tönenden Leinwand unſerer Lichtſpieltheater bis zum friſchen Anſtrich des Gartenzaunes ſpiegelt ſich in mindeſtens der gleichen Vielfalt von Maſchinen, Appa⸗ raten, Bottichen und Retorten, deren Herſtellung wiederum zahlloſen Volksgenoſſen Arbeit und Brot gibt. Auch Mannheims Induſtrie, die einerſeits ſelbſt mehrere Namen aus dem Erzeugerkreis chemiſcher Fabriken von Weltruf aufweiſt, iſt andererſeits auf dem Gebiet des chemiſchen Apparatebaues nicht minder führend, denn wo Motoren, elektriſche Großmaſchinen, elektriſcher wie mechaniſcher Kleinapparate⸗ bedarf zum Herſtellungsbereich gehören, wird der Chemiker oft genug zu den Beſtellern zählen. Emaillierte Apparate, Maſchinen für die chemiſche In duſtrie und Reibwalzenmühlen zeigt ein Mannheimer Werk, das wir ſonſt vor allem der eiſenverarbeitenden Induſtrie des Großbedarfs für Eiſenbahn⸗ und Straßenbau zurechnen. Ein anderes Werk, deſſen Name Erinnerungen an die vielbeſpottete Figur des Alt⸗ mannheimer Laufrad⸗Erfinders weckt, bietet kunſtvolle Spezial⸗ maſchinen für die chemiſche Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelinduſtie an. Metalliſche Armaturen⸗ und Meß⸗ geräte Mannheimer Herkunft ſind ebenſo berühmt wie die in Käfertal hergeſtellten elektriſchen Maſchinen, Apparate und Geräte, die in Halle IV der Achema vier große Stände füllen. Ma⸗ ſchinen für die Lack⸗, Farben⸗, pharmazeutiſche, kosme⸗ tiſche und Nahrungsmittelinduſtrie liefert endlich noch ein fünftes Mannheimer Werk, während das ſäurefeſte Friedrichsfel⸗ der Steinzeug gerade in der Chemie für unzählige Zwecke nicht minder gefragt iſt als andere Erzeugniſſe der Fachgruppe Keramik. Photo: M. Göllner, Frankfurt(), Werkphots(). Weltschau der chemie Forderung:„Spare Energie!“ In tzwei großen Hallen ſind die techniſchen Großapparate gezeigt, die dieſe Gedanken in die Tat um⸗ ſetzen. Es ſind die Rieſen der Chemie, zum Teil Weltrekordinhaber, die ihresgleichen nicht kennen. Da iſt ein Zellſtofſkocher im Gewicht von 28 Tonnen oder ein Hochperkulator im Gewicht von 45 Tonnen, das ſchwerſte Stück der Ausſtellung, für deſſen Transport eine 350 Kilo⸗ meter lange Eiſenbahnſtrecke während einer Nacht geſperrt werden mußte. Die meiſten dieſer rieſigen Apparate werden in Tätigkeit vor⸗ geführt. Sonderschau der deutschen Kunsksloffe Im Mittelpunkt des in⸗ und ausländiſchen Intereſſes ſteht die Sonderſchau der deutſchen Kunſt⸗ und Faſerſtoffe. Schon der kleine Führer durch dieſe Sonderſchau bringt die Ueber⸗ raſchung, daß der Umſchlag der Broſchüre aus dem Kunſtſtoff Pel⸗ loro, einem Celluloſeacetat beſteht, das niemand von Papier unter⸗ ſcheiden kann. Zum erſtenmal wird auch dem Beſucher hier die Her⸗ ſtellung von Zellwolle öffentlich gezeigt. Eine ganze Spinnanlage iſt im Betrieb. Wir ſehen den Spinnvorgang, wie aus den Präziſions⸗ drüſen der„Spinnmaſchinen“ der Rohfaden gepreßt wird, um ihn ſpäter über die Stufen der Nachbehandlung bis zum getrockneten und ver⸗ arbeitungsfähigen Produkt zu verfolgen. Und den zu Ballen verarbei⸗ teten Stoff wird niemand von einem guten Wollſtoff unterſcheiden können. So manchen Zweifler ſieht man gerade hier dieſen Stoff zwiſchen den Fingern probieren, aber alle ſind von dieſem unerwarteten Ergebnis überraſcht und überzeugt. Es iſt fürwahr das neueſte Wunder der Chemie, das für unſere Wirtſchaft von allergrößtem Wert iſt. Außerdem wird hier erſtmalig die Herſtellung von walkfähiger Zellwolle öffentlich gezeigt. Dieſe walkfähige Zellwolle zeigt be⸗ reits Eigenſchaften organiſcher und natürlicher Faſern. Eine weitere Ueberraſchung iſt eine kunſtvolle Plakette aus dem neuen Kunſtſtoff Polyſtyrol, die der Frankfurter Bildhauer Philipp Becker geſchaffen hat. Er iſt der erſte deutſche Künſtler, der aus einem Kunſtſtoff ein Kunſtwerk geſchaffen hat. Auch aus Kunſtholz ſehen wir eine Plakette. Damit iſt der wichtige Schritt getan. Die dͤeutſche Künſtlerſchaft ſoll in weit größerem Maße für die neuen Kunſtz⸗ ſtoffe intereſſiert werden. Man kann es nicht aufzählen, was dieſe Sonderſchau alles an Uebet⸗ raſchungen zeigt, Kunſtſtoffe für Kautſchuk und Guttapercha, Kunſtſtoffe für die Leitungs⸗ und Kabelinduſtrie, Kunſtſtoffe ſür Leder, Kork und Aſbeſt, Kaſein und künſtliche Klebſtoffe, Kunſtſtoffe für Sparmetalle, Imprägnier⸗ und Klebemittel. Bei der außerordenelich mannigfaltigen Verwendbarkeit von Kaſein für die Kunſtſtoffabrikation mag es inter⸗ eſſieren, daß nur 5 v. H. des geſamten Anfalls an Mager⸗ milch für Deutſchlands Kaſeinverbrauch benötigt wird. In einer beſonderen Halle iſt eine chemiſche„Literaturſchau“ untergebracht, die neben allen Neuerſcheinungen die Standardwerke und die über 200 chemiſchen Fachzeitſchriften zeigt. Des Lernens und Studierens iſt kein Ende auf dieſer Ausſtellung, die nun in dieſen Tagen bis einſchließlich Sonntag, den 11. Juli von den Chemikern aller Länder und gewiß ebenſo vielen Privat⸗ perſonen beſucht wird. Alle chemiſchen und verwandten Verbände wer⸗ den in den kommenden Tagen in Verbindung mit der Achema ihre Reichstagungen in Frankfurt abhalten. my — Freitag, 9. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 8 Es werden gemuſtert: Anfangs⸗ buchſtaben der Familiennamen Wek— e) Tag: Jahrgang 1917 Samstag, 10. Juli 1937„ Jahrgang 1914(Zurückgeſtellt Dienstag, 13. Juli 1937„—K Mittwoch, 14. Fuli 1937„ Jahrgang 1915(Zurückgeſtellte) Freitag, 16. Juli 1937 A— Jahrgang 1916(Zurückgeſtellte) Samstag, 17. Juli 1937—-Kle Jahrgang 1916(Zurückgeſtellte) Montag, 19. Juli 1937 Kli—2 Die Muſterung findet im Ballhaus ſtatt. Sie beginnt pünktlich.30 Uhr. Zuſpätkommen oder Nicht⸗ erſcheinen wird beſtraft. Bade⸗ oder Turnhoſe iſt mitzubringen. Natbonaltheater. Heute, Freitag, 10,30„Win⸗ kermärchen“ von Shakeſpeare. Inſzenierung: Helmuth Ebbs. In dieſer Vorſtellung ſpielen Martha Langs, Hans Brackebuſch und Eduard Marks zum letztenmal vor ihrem Weggang aus Mannheim im Nationaltheater.— Morgen, Sams⸗ tag, Muſikaliſcher Komödienabend mit den Balletten„Die ungeratene Tochter“ und„Der Dreiſpitz“ und der Puccini⸗Oper„Gianni Schicchi“. Die Partie der Lauretta ſingt Erika Müller, die damit zum letztenmal vor ihrem Weggang auf⸗ tritt.— Die Spielzeit 1936/37 endet für das Schauſpiel am Montag, dem 12. Juli(„Spiel an Bord“) und für die Oper am Dienstag, dem 13. Juli, mit„Der Waffenſchmied“. Ab Mittwoch, den 14. Juli, wird allabendlich die Operette„Liebe in der Lerchengaſſe“ geſpielt. Zlick alif LCicigeRε Laſtauto tontra Leitungsmaſt Die Ladung ging in Trümmer, die Fahrer kamen mit dem Schrecken davon In der Hohenzollernſtraße, zwiſchen Pettenkofer⸗ und Beſſemerſtraße, geriet ein ſtadteinwärts fahren⸗ der Laſtkraftwagen mit Anhänger eines hieſi⸗ gen Fuhrunternehmers infolge angeblichen Verſa⸗ gens der Steuerung aus der Fahrbahn, kam an den rechten Straßenrand und ſtieß in voller Fahrt ge⸗ gen einen Leitungsmaſt der Straßen⸗ bahn. Der Anſtoß war ſo heftig, daß der Laſtkraft⸗ wagen ſeitlich in den Straßengraben ſtürzte. Eine große Anzahl mit Milch gefüllter Flaſchen, die er als Ladung mitführte, ging dabei in Trümmer. Der Laſtkraſtwagen wurde arg beſchädigt und mußte ab⸗ geſchleppt werden. Der Kraftwagenfahrer und ſein 8* kamen glücklicherweiſe mit dem Schrecken davon. An der Kreuzung der Haupt⸗ und Rheingönheimer Straße im Stadtteil Mundenheim wurde ein 14 Jahre alter Lehrling von hier, der gerade mit einem Fahrrad die Kreuzung überfahren wollte, von einem vorgeſchlagene Art der Füllung des Filters deckt Nicht im Krieg, sondern schon vor 90 Jahren: Wie J Ctenlouse clie Sasmaske enancl Ganz allgemein iſt die Anſicht verbreitet, daß die Gasmaske ein Kind des Krieges ſei. Deshalb dürfte gerade in dieſen Tagen ein Bericht des engliſchen Forſchers J. Stenhouſe ganz beſonderes Intereſſe verdienen, den dieſer vor nunmehr faſt 90 Jahren niederſchrieb und der nichts anderes enthält als die Beſchreibung einer— Gasmaske. Als die erſten Gasangriffe des großen Krieges erfolgten, ſtanden die Soldaten dieſer furchtbaren neuen Waffe in paniſchem Schrecken und völlig hilf⸗ los gegenüber. Feuchte Tücher, die man um Mund und Naſe legte, waren der erſte Verſuch, ſich zu ret⸗ ten. Und dann tauchten Gasmasken auf, ſchwere, ge⸗ ſpenſtiſch wirkende Geräte, die weiten Kreiſen als das Symbol aller Schrecken der Neuzeit erſchienen und die in Frontkreiſen wegen ihrer Klobigkeit bald den Beinamen„Kommiß⸗Stiefel“ erhielten. Niemand erinnerte ſich damals daran, daß ein engliſcher Forſcher etwa 75 Jahre früher bereits eine ganz ähnliche Maske entworfen hatte. Und wenn die modernen Gasmasken faſt aller Länder auch kaum mehr etwas gemeinſam haben mit je⸗ nen„Kommiß⸗Stiefeln“ des Weltkrieges— auch ſie ſind aufgebaut auf genan dem gleichen Prinzip, das der Engländer J. Stenhouſe vor nunmehr faſt 90 Jahren entwarf. Maske und Filter Stenhouſe hat allerdings bei ſeiner Beſchreibung noch nicht daran gedacht, daß die Menſchheit ein⸗ mal darauf verfallen könne, ſich mit giftigem Gas zu bekriegen— er dachte nur daran, durch dieſen Apparat die allgemeine menſchliche Sicherheit, ins⸗ beſondere gegen Bakterien, zu erhöhen. Aber auch hierin ward er zum Vorläufer einer großen Idee: weit mehr noch als im Kriege hat ſich in den ver⸗ gangenen Jahren die„Gasmaske“ als Schutzgerät gegen Induſtriegaſe und Staubgefahren, gegen Krankheitskeime aller Art, die die Volksgeſundheit bedrohen, bewährt. Das Intereſſanteſte an der Arbeit von Sten⸗ houſe iſt vielleicht, daß auch er ſchon von jener Zweiteilung ausgeht, die heute noch die Gasmas⸗ kentechnik der ganzen Welt beherrſcht: einem Mas⸗ kenteil, der Mund und Naſe gegen die vergiftete Außenluft abſchließt, und einem Filter, der in dieſe Maske eingeſetzt wird. Auch die von Stenhouſe ſich im weſentlichen mit den Methoden, die bei PFPEPEPP..... Perſonenkraftwagen angefahren. Durch den Anſtoß fiel der Junge auf den Kühler des Kraftwagens und zog ſich an der linken Seite Prellungen zu. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. Am Kraftwagen wurde die Windſchutzſcheibe eingedrückt. den modernen Induſtrie⸗ und Gasmasken in An⸗ wendung gebracht werden. Die Experimente des Mr. Turnbull J. Stenhouſe gab dieſem, heute nahezu völlig vergeſſenen wiſſenſchaftlichen Bericht die Ueber⸗ ſchrift:„Ueber die entfärbenden und desinfizieren⸗ den Eigenſchaften der Holzkohle, nebſt Beſchreibung eines Kohle⸗Reſpirators zur Reinigung der Luft durch Filtration.“ Er führt in dieſer Arbeit u. a. folgendes aus: „Die kräftige Wirkung der friſch geglühten Holz⸗ kohle, namentlich der grob gepulverten Gaſe und Dämpfe zu abſorbieren laufzuſaugen), iſt ſeit län⸗ gerer Zeit bekannt. Doch übt die Holzkohle noch eine andere, bis jetzt nach meiner Anſicht noch nicht genügend beachtete Wirkung auf die ſo komplizier⸗ ten Fäulnisprodukte aus. Auf die wichtige Wirkung, welche der Holskohle als einem desinfizierenden Agens(Desinfektions⸗ mittel) zukommt, wurde meine Aufmerkſamkeit durch meinen Freund, John Turnbull, den bekannten Fa⸗ brikanten chemiſcher Produkte zu Glasgow, hin⸗ gelenkt. Herr Turnbull brachte vor etwa 9 Monaten die Kadaver von zwei toten Hunden in einen höl⸗ zernen Kaſten auf eine nur wenige Zoll tiefe Schicht von Holzkohlenpulver und überdeckte ſie mit der⸗ ſelben Subſtanz. Obgleich der Kaſten ganz offen ſtand, waren doch niemals an Fäulnis erinnernde Ausdünſtungen aus demſelben zu bemerken, und bei einer ſechs Monate ſpäter vorgenommenen Unter⸗ ſuchung fand ſich, daß von den Tieren faſt nichts, mit Ausnahme der Knochen, übriggeblieben war. Mr. Turnbull überſandte mir eine Portion der Tierkohle, welche in der nächſten Berührung mit den Kadavern des Hundes geweſen war...“ Wie ich die erſte Maske konſtruierte „Der Zweck der vorliegenden Mitteilungen iſt indes hauptſächlich— ſo fährt Stenhouſe fort— eine Anwendung der abſorbierenden Eigenſchaften der Kohle kennenzulernen, welche meines Wiſſens nach noch nicht vorgeſchlagen wurde. Ich meine den Ge⸗ brauch einer neuen Art von eſpirator(Atmungs⸗ gerät), der mit gepulverter Kohle gefüllt iſt, um alle Miasmen und anſteckenden Teilchen zu abſorbieren und zu zerſtören, welche bei gelbem Fieber, Cholera und anderen ähnlichen Krankheiten in der Luft ent⸗ halten ſein können. Ich habe einen ſolchen Reſpirator anfertigen laſ⸗ ſen. Er legt ſich genau an die unteven Teile des Ge⸗ ſichts an, von dem Kinn bis über den Mund, ſo daß er noch die Naſenlöcher mit einſchließt. Das Geſtell dieſes Reſpirators beſteht aus dünnem Kupferblech, aber oͤie Ränder ſind aus Blei gefertigt und mit Samt überzogen, ſo daß ſie ſich an das Geſicht an⸗ legen. Das Kohlenpulver wird durch zwei feine Drahtgewebe an ſeiner Stelle gehalten. Der Reſpi⸗ rator hat eine kleine Oeffnung, in die ein mit einem Drahtgewebe verſehener Deckel ſich einſchrauben läßt und durch welchen das Kohlepulver eingefüllt oder ausgeleert werden kann.— Der Reſpirator wird durch ein elaſtiſches Band, welches um den Hinter⸗ kopf herumgeht, feſtgehalten.“ Auch Stenhouſe experimentierte mit giftigen Gaſen Dieſe Maske, die Stenhouſe unter dem Namen „Reſpirator“ beſchreibt, enthält alſo bereits all jene Teile, die heute in der„Volksmaske“ völlig neue Geſtalt gewonnen haben. Rein konſtruktiv ähnelt ſie vielleicht am ſtärkſten jenen„Halbmasken“, die heute in zahlreichen Induſtrien unerläßlich geworden ſind. Doch all jene Beſtandteile, die die deutſche Volks⸗ maske durch eine einzigartige konſtruktive Idee zu einer großen Einheit verſchmolz, ſind hier in der Grundlage bereits vorhanden. Das Kühnſte am Wirken Stenhouſes aber ſcheint uns faſt, daß dieſer engliſche Forſcher bereits vor nunmehr faſt 90 Jahren ſeine Schutzmaske auch auf ihre Wirkung gegen giftige Gaſe prüſte.„Wieder⸗ holte Verſuche“— ſo ſchreibt er ſelbſt—„ſbellte ich mit ſchädlichen Gaſen wie Ammoniak, Schwefelwaſſer⸗ ſtoff, Schwefelammonium u. a. an. Ich fand, daß Luft, welche mit dieſen Gaſen beladen war und unter gewöhnlichen Umſtänden ſchon nach kurzer Zeit nicht länger eingeatmet werden konnte, durch den Kohle⸗ Reſpirator hindurch ſich ohne alle Unannehmlichkei⸗ ten einatmen ließ.“— Damit war die Gasmaske im wahrſten Sinne des Wortes erfunden. Dein Opfer für dae filiswerk „Mutter und find“ wird lebendig in der iuhunſt des deutſchen volkes. Was hören wir? Samstag, 10. Juli Reichsſender Stuttgar! .30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— 10.00f Leb wohl, Schoharie.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fortſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei zwi⸗ ſchen zwei und drei.— 15.00: Wer recht in Freuden wan⸗ dern will.— 16.00: Schwabenland— Waterkant.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00: Für jeden etwas.— 20.10: Wie die Alten ſungen, ſo zwitſchern auch die Jungen.— 22.30: Wir tanzen in den Sonntag.— 24.00: Fröhlicher Tanz in den Sonntag. Deutſchlandſender .30: Frühkonzert.—.40: Kleine Turnſtunde.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 12.00: Muſik.— 15.10: Heiter⸗ keit und Fröhlichkeit.— 16.00: Nürnberger Tand.— 18.00: Blasmuſik.— 18.45: Sport der Woche.— 19.00: Und 1 iſt Feierabend.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Besucht die Weltschau chemischer Technik ACHENA VIli Frankfurt am Main vom l. bis 11. Juli 1937 AUSSTELLUNG FUUR CHEMISCHES APPARATEWESEN Sonntag, den 11. Juli 1937, ermäßigter Eintrittspreis RüA..— Ausstellung: AehaMa vIn Frenlefurt a. Nain Hélle l, Stand 16 bieilung: Armaturen Dämpf- u, sonttige Bohrleitungen her. Viele unserer Konztruletionen sind für dos fech⸗ gebiet votbildlich geworden. Zweckmäbige Gestaltung u. sorgtöttige Werlatattausfüh- rung verbürgen jede Sichetheit im langlõhrigen Dauerbetrieb. für Hochstdruck- DSmpf. enlegen Sondermodelle noch Otuelstufen NO 52/40, NMO 40/64, Nib 64/100, der bid. Unzere Venturi-Hengenmeser für Weser, Dampf, prebluſt u. Ptebges entprechen dem neueſten Stand det Heſtechnile u. verburgen durch ſenglöhrige Febriketiomerfen- rung höchte Betriebsicherheit. Sehr umfangreiche Uebewechungsenlegen für Waser- werbe u. Dompflereſtwelke wurden von uns für des in- u. Auslend sellefert u. montiett. G. m. b. H. Mannheim-Waldhof Seit 1872 stellen wir Arma- turen für Wasser-, Goôs-, For die etr ebiuberwechung liefern wit alle Nießgeräte. — 85S haut und liefert ANLAGEN, MAScHINEN u. 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Juli 1937 Dr. Ley aui der Tagung des vereins Deuischer chemiker Im Mittelpunkt des Reichstreffens der deutſchen Chemiker ſtand die 50⸗Jahr⸗Jubiläumsverſamm⸗ lung des Vereins Deutſcher Chemiker, die am Mitt⸗ wochvormittag eröffnet wurde und an der Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley und Generalinſpektor Dr. Todt teilnahmen. Der Vorſitzende, Profeſſor Dr. Du den, begrüßte die an der Eröffnungsſit⸗ zung teilnehmenden Vertreter der Partei, der Wehr⸗ macht, der Regierung und der Stadt Frankfurt, die Gäſte aus Wiſſenſchaft und Induſtrie aus dem In⸗ und Auslande und die Geſamtheit der deutſchen Chemiker. Der Vorſitzende verkündete dann eine Reihe von Ehrungen und gab eine gedrängte Ueber⸗ ſicht über den Stand der chemiſchen Wiſſenſchaft. Im praktiſchen Leben nehme die Chemie heute durch den Vierjahresplan eine Art Zentralſtellung ein. Auch rein wiſſenſchaftlich betrachtet, ſtünden wir an einem höchſt intereſſanten Zeitabſchnitt, an deſſen Entwick⸗ lung alle Kulturvölker einen ebenſo großen Anteil hätten wie wir. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley legte ſodann dar, wie er als Wiſſenſchaftler zu Adolf Hitler und zur Bewegung gekommen ſei.„Trotz einer an ſich materiell und perſönlich befriedigenden Stellung in dem modernſten Wek der Welt lebte ich“, ſo erklärte Dr. Ley,„in einer ſtändigen Unruhe und ſeeliſchen Not, Es war irgendetwas falſch, nämlich der wiſ⸗ ſenſchaftliche Drill, den ich erlebte. In die Wiſſen⸗ ſchaft und in die Betriebe muß wieder Ruhe hinein⸗ kommen. Wer erfinden will, muß Ruhe haben. Unſere Wiſſenſchaftler ſind Männer, denen wir ihr Eigen⸗ leben laſſen müſſen. Wenn die Wiſſenſchafft uns helfen ſoll, muß ſie aus dem Tempo der Fabrik⸗ mäßigkeit herausgehoben werden. Aber noch ein Zweites gab mir die ſeeliche Not: das Fehlen der Romantik, es war alles ſo lieblos, ſo ſeelenlos. Wir hatten die Wiſſenſchaft überſchätzt. Sie ſollte früher allein die Führer im politiſchen und geſellſcheftlichen Leben ſtellen. Dagegen, daß das wiſſenſchaftliche Examen allein der Wertmeſſer für Führerſchaft im Volke ſein ſolle, lehnte ſich der Arbeiter auf. Dieſe aus einer liberaliſtiſchen Welt gekommene Anſchauung war auch falſch. Man trennte Seele, Geiſt und Körper und ließ für die Seele die Kirche, für den Geiſt die Wiſſenſchaft und für den Körper beſtenfalls die Armee ſorgen. Für uns Nationalſozialiſten iſt Körper, Scele und Geiſt eine Einheit, denn ſie machen das Weſen des Men⸗ ſchen aus, den wir in den Mittelpunkt von allem ſtellen. Noch ein Drittes führte mich zu Adolf Hitler: die große Not des Vaterlandes und die Schande der Beſatzung.“ Dr. Ley gab dann den Chemikern verſchiedene Anregungen. Der Wiſſen⸗ ſchaftler ſolle häufiger einen Blick in die anderen Berufsſtände tun und mit datzu beitragen, daß auch in dieſen Berufskreiſen die Männer zur höchſten Leiſtung herangebildet werden. Bei uns in⸗Deutſch⸗ land dürfe es den Begriff des ungelernten Arbei⸗ ters nicht mehr geben. Denn das an Schätzen arme Deutſchland habe nur ſeine tüchtige fähige und er⸗ finderiſche Raſſe. Darum gehöre der Erfolg der Forſchung und der Wiſſenſchaft oͤem ganzen deut⸗ ſchen Volke. Im Anſchluß an Dr. Ley ſprach Dr. Todt. Er appellierte an die Chemiker, die Worte Dr. Leys zu beherzigen und ſie in die Tat umzuſetzen. In glei⸗ chem Sinne äußerte ſich der Vertreter des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung, Prof. Dr. Rajewſköoy. Die Glückwünſche der Geſamtheit der Chemiker⸗ verbände überbrachte Oberregierungsrat Dr. Stan⸗ tien. Dem bisherigen Vorſitzenden oͤes Verbandes Profeſſor Dr. Duden wurde der wärmſte Dank für ſeine langjährige Tätigkeit ausgeſprochen. Zum neuen Verbandsleiter wurde der Vorſitzende des VoCh. Dr. Carl Merck gewählt. Zum Schluß gab Dr. Merck einen Ueberblick über die künftige Ar⸗ beit des Verbandes, die ſich in den Aufgaben des Dritten Reiches erfüllen ſolle. Hieran ſchloſſen ſich dann die fachlichen Vorträge. Die Ehrungen auf der Chemiker⸗Tagung in Frankfurt a. M. Bei:der Kundgebung der Fachgruppe Chemie im NSBDi gab der Vorſitzende Profeſſor Dr. Duden folgende Ehrungen bekannt: Zu Ehrenmitgliedern des Vereins wurden ernannt: Dr. Dr. ing. eh. Dr. agr. h. e. Alwin Mittaſch(Seidelberg), Dr. Carl Krauch(Ludwigshafen⸗Berlin), Mitglied des Vor⸗ ſtandes und des Zentralausſchuſſes der JG Farben⸗ induſtrie. Die Liebig⸗Medaille erhielt Prof. Dr. Ernſt Spaeth(Wien). Mit der Emil Fiſcher⸗ Denkmünze wurden ausgezeichnet Prof. Gerhard Domagk, Dr. Joſef Klarer, beide Wuppertal⸗ Elberfeld. Den neu geſtifteten Carl⸗Duisberg⸗ Gedächtnispreis erhielt Prof. Dr. Brintsinger Gena). Mannheimer Börsenbau AG, Mannheim Q Mannheim, 8. Juli. Die Geſellſchaft, die Beſitzerin des Mannheimer Börſengebäudes iſt, weiſt für das Jahr 1936 Mieteinnahmen in Höhe von 31.439(33 395) 22 aus. Nach Abzug der Unkoſten und von 5 960 65 49¹0 0 Abſchrei⸗ bungen verbleibt ein Verluſt von 10 281(6 217) 4. Die heutige Hauptverſammlung beſchloß, dieſen auf neue Rech⸗ nung vorzutragen(im Vorjahr wurde der Verluſt ſamt dem aus früheren Jahren übernommenen Verluſtvortrag, zuſammen 46 437, durch Entnahme aus dem Reſerveonds getilgt). 5 Der Geſchäftsbericht führt den Rückgang der Mietein⸗ nahmen darauf zurück, daß die früher von der Mann⸗ heimer Effektenbörſe gemieteten Räume völlig leer ſtanden. Der hierdurch bedingte Mietausfall konnte trotz guter Ver⸗ mietung der übrigen Büroräume nicht ausgeglichen wer⸗ den. Die Steuerrückſtände betragen insgeſamt 6250(4 527) Mark. Die an die Städtiſche Sparkaſſe zu zahlenden Hypo⸗ thekenzinſen für die zweite Hypothek konnten auch im Berichtsjahr nicht bezahlt werden. In der Bilanz ſtehen bei 255 100 Aktienkapital und 38 356(84 793) Reſerven Grunoſtücke mit 299 547 (unv.), Gebäude mit 257 230(262 478)/ gegen Hypotheken 260 929(unv.). Da die Städtiſche Sparkaſſe als zweit⸗ rargige Hypothekengläubigerin die Geſellſchaft aufgefor⸗ der' hat, die rückſtändigen Hypothekenzinſen und das Ka⸗ pital zuxückzuzahlen und da gleichzeitig die Stadt Mann⸗ heim erklärt hat, das Börſengebäude nebſt Grundſtücken der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. 309 (Vollſtreckungsgéricht), Schuldenvegelungsverfahrens zurückgeſtellt hatte. Güiesſelle vermeidei Zwangsversieigerung Keine Exisienzvernichiung wegen Zinsrücksſänden Von Syndikus Dr. Walter Siebler⸗Mannheim. Die Erhaltung eines geſunden, bodenſtändigen Haus⸗ beſitzes iſt ein weſentliches Merkmal der nationalſozialiſti⸗ ſchen Auffaſſung vom Eigentum. Die praktiſche Durchfüh⸗ rung dieſer Auffaſſung verlangt, daß der Beſitz von Grund und Boden ſo weit als irgend möglich dem Eigentümer erhalten bleibt. Daraus ſolgt, daß das nationalſozialiſtiſche Recht ſich der Enteignung des Grundeigentums, ſei es durch ſtaatliche oder private Faktoren, auf das energiſchſte wider⸗ ſetzt. Um die Enteignung durch einen Grundſtücksgläubiger weitgehenoͤſt einzuſchränken, wurde bereits mit der Voll⸗ ſtreckungsverordnung vom 26. Mai 1933 die Grundlage zur wiederholten Einſtellung beantragter Zwangsverſteigerun⸗ gen geſchaffen. Zur Unterſtützung dieſer Beſtrebungen der Reichsregie⸗ rung, Eigentum zu erhalten und die Grundſtückswirtſchaft vor einem weiteren Sinken der Werte infolge Grunoͤſtücks⸗ verſchleuderungen zu bewahren, wurden im Jahre 1934 die erſten Güteſtellen zur Schuldenregelung ins Leben gerufen. Im Verlauf ihrer Tätigkeit haben insbeſondere die Güte⸗ ſtellen zur Schuldenregelung bei den Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammern in Baden einen derart wertvollen Beitrag zur Erreichung dieſes Zieles und zur Sanierung des Grundbeſitzes im allgemeinen geleiſtet, daß ihre Arbeit in der Grundſtückswirtſchaft nicht mehr entbehrt werden kann. Neben der vergleichsweiſen Schuldenregelung iſt es ins⸗ beſondere auch die gutachtliche Tätigkeit, welche zu der Er⸗ haltung von Beſitz und Exiſtenz manches Hauseigentümers und in vielen Fällen zur Einſtellung der beantragten Zwangsverſteigerung geführt hat. Zu welchen befriedigen⸗ den Ergebniſſen das Zuſammenwirken von Güteſtelle und Vollſtreckungsgericht zu führen in der Lage iſt, zeigt fol⸗ gender Fall: 3 Ein Bankinſtitut hatte wegen eines Zinsrückſtandes von etwa 6000/ aus einer Hypothekenforderung von 40 000% die Zwangsverſteigerung gegen einen Grundſtückseigen⸗ tümer, der in ſeinem Hauſe ein Einzelhandelsgeſchäft be⸗ treibt, beantragt. Die Rückſtände waren ohne Verſchulden des Hauseigentümers infolge größerer Mietverluſte ent⸗ ſtanden. 8 Um eine Einigung mit ſeinen Gläubigern zu erzielen, hat der Schuloner die Durchführung des Schuldenrege⸗ lungsverfahrens bei der Güteſtelle zur Schuldenregelung bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim bean⸗ trigt. Nach umfangreichen Ermittlungen hat die Güteſtelle in einem mündlichen Verhandlungstermin in Anweſen⸗ heit ſämtlicher Gläubiger und des Schuloners einen Ver⸗ gleichsvorſchlag unterbreitet, der im weſentlichen folgende Regelung vorſieht: 1. Die Stadt N.(Steuergläubigerin) erhält die laufend fällig werdenden Steuern und ſtundet den beſtehenden Steuerrückſtand voxerſt bis Ende 1937. Zur allmählichen Abtragung dieſes Rückſtandes werden die Forderungen des Schulöners aus Lieferungen, die ihm durch die Stadt Nr. zugeſichert ſind, angerechnet. 2. Die Bank erhält die laufenden Zinſen und ſtundet die Zinsrückſtände zinslos bis 31. Dezember 1938. Sie verzichtet auf die Berechnung von Vorzugszinſen und er⸗ läßt ſie, ſoweit ſie bereits berechnet ſind. Dieſer Vorſchlag wurde von der Stadt H. bedingungs⸗ los angenommen, von der Bank jedoch abgelehnt. Die Bank beantragte dann die Entſcheidung des Notariats das die Entſcheidung über den Zwangsverſteigerungsantrag bis zur Durchführung des Gegen den Beſchluß des Notariats, durch den die einſtweilige Einſtellung der Zwangsverſteigerung angeoroͤnet wurde, hatd ie Bank Erinnerung beim Amtsgericht eingelegt und die Aufhebung der Entſcheidung des Notariats ſowie die Ablehnung des Einſtellungsantrages beantragt. Der Schuloner hat daraufhin bei der Güteſtelle zur Schuldenregelung um die Erſtattung eines Gutachtens an das Vollſtreckungsgericht gebeten. In dieſem Gutachten kam die Güteſtelle zur Schuldenregelung zu folgendem Er⸗ gebnis: „Die Stellungnahme, der Bank iſt ſachlich nicht begrün⸗ det. Die Mieteinnahmen und die Mietzahlungen des Schuldners für die eigenbenutzten Räume reichen aus, um die Zahlung der laufenden Zinſen für die Bank ſicher zu ſtellen. Für den Zinsrückſtand der Bank beſteht dingliche Sicherheit. Mit einer Wertminderung des Grundſtückes iſt nicht zu rechnen, ſo daß der Bank ein weiteres Zuwar⸗ ten hinſichtkich des Rückſtandes um ſo mehr zugemutet werden kann, als die ihr im Range vorangehenden Rück⸗ ſtände der Stadt H. nicht die Ertragsrechnung des Hauſes belaſten, ſondern durch Aufrechnung von Gegenforderungen für ſtädtiſcherſeits zugeſicherte Lieferungen abgetragen wer⸗ den. Es iſt anzunehmen, daß bei allmählicher weiterer Umſatzſteigerung des von dem Schuldnex betriebenen Ge⸗ ſchäftes in abſehbarer Zeit auch mit der Tilgung des Rück⸗ ſtandes der Bank begonnen werden kann. Es iſt nicht ein⸗ zuſehen, weshalb ein durchaus ſanierungswürdiges Grund⸗ ſtück, zu deſſen Erhaltung für den Schudner auch der Steuergläubiger beizutragen ſich bereit erklärt hat, durch den unbegründeten Standpunkt der Bank zur Verſteige⸗ gerung gebracht werden ſoll. Das Verlangen der Gläu⸗ bigerin, ediglich wegen des augenblicklich nicht rückzahl⸗ baren Zinsrückſtandes die Exiſtenz des Schuldners zu ver⸗ nichten, darf gegenüber den ſichtlichen Bemühungen des Schuldners, ſein Grundſtück zu erhalten, nicht maßgeblich ſein, zumal der Schuldner auch ſeiner Perſönlichkeit nach durchaus ſanierungswürdig erſcheint.“ Das Amtsgericht hat daraufhin die Einſtellung der Zwangsverſteigerung mit der Bedingung angeordnet, daß die laufenden Zinſen an die Bank monatlich bezahlt wer⸗ den. Eine Abzahlung an dem Rückſtand wurde nicht zur Auflage gemacht. In der Begründung hat das Gericht ausgeführt:(Amtsgericht Heidelberg A 4 K 11/36.) „Es kann erwartet werden, daß der Schuloner in der Lage iſt, ſeinen laufenden Verpflichtungen gegenüber der betreibenden Gläubigerin nachzukommen. Das Gericht ſtützt ſich hierbei insbeſondere auf das Gutachten der Güte⸗ ſtelle der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim. Es muß noch einmal verſucht werden, den Beklagten die Mög⸗ lichkeit zur Erhaltung ihres Grunoſtückes, das gleichzeitig ihre Exiſtenzgrundlage iſt, zu geben. Die Intereſſen der Gläubigerin werden durch die Auflage, daß die laufenden Zinsverpflichtungen monatlich zu bezahlen ſind, genügend gewahrt. Es wird einer ſpäteren Entſcheidung vorbehalten werden müſſen, wie die Regelung oͤer Abzahlung des Rück⸗ ſtandes erfolgen kann.“ Dieſe Entſcheidung, dͤie ͤͤurch das Gutachten der Güte⸗ ſtelle zur Schuldenregelung ſorgfältig vorbereitet wurde, erläutert in beſonders eindringlicher Weiſe, den national⸗ ſozialiſtiſchen Grundſatz der Erhaltung von Eigentum und Exiſtenz. Sie iſt nicht zuletzt zurückzuführen auf die Ein⸗ ſicht, daß in vielen Fällen der Zeitpunkt nur Abtrigung von Rückſtänden, die in einer wirtſchaftlichen Kriſezeit entſtanden ſind, noch nicht gekommen iſt. Die Abtragung ſolcher eingefrorener Rückſtände muß, wenn der Gläubiger nicht durch ihren Nächlaß die Smierüng des Grunöſtickes ermöglichen will, einer ſpäteren Zeit vorbehalten bleiben. Die Entſcheidung gibt jedoch auch ein Beiſpiel für das ſegensreiche Wirken der Güteſtelle zur Schuldenregelung, das allein im Handelskammerbezirk Mannheim ſeit ihrem Beſtehen Eigentum und Exiſtenz von 500 Hauseigentü⸗ mern gerettet hat. EEEFPPCCCCCCCTC0P0PPPPPPPPPGPGPGPPGGPGGGPGPPGPPPGo0oPoooöoööööoooPööoo—oPooPP—PPPPPPPPPPPPPPPPPPP—————————————————— erwerben zu wollen, hatte die HV. auch über die Genehmi⸗ gung zum Verkauf des Börſengebäudes zu befinden; dieſe wurde der Verwaltung einſtimmig erteilt. Ebenſo wurde einſtimmig beſchloſſen, die vorhandenen 5 100/ Vorzugs⸗ aktien in Stammaktien umzuwandeln und das Aktienkapi⸗ tal von 255 100 auf 25 500% in der Weiſe herabzuſetzen, daß 100/ eigene Aktien eingezogen und die übrigen im Verhältnis 10:1 zuſammengelegt werden. Die Kapital⸗ ermäßigung erfolgt zur Deckung des Verkuſtes und zum Ausgleich von Wertminderungen. Dem gleichen Zweck — auch die ebenfalls beſchloſſene Auflöſung des Reſerve⸗ onds. Erhebuche Erweiſerung des Handels- Verkehrs mii Ungarn Der deutſche und der ungariſche Regierungsausſchuß, die in den letzten Wochen hier zu Beratungen im Rihmen des deutſch⸗ungariſchen Handelsvertrages zuſammengetre⸗ ten waren, haben am Mittwoch ihre mehrwöchigen Ver⸗ handlungen beendet. Ueber das Ergebnis der Verhand⸗ lungen iſt folgende amtliche Mitteilung veröffentlicht worden: Die Ausſchußverhandlungen hiben diesmal eine be⸗ ſondere Bedeutung gehabt, weil es ſich nicht um die Re⸗ gelung der laufenden Angelegenheiten handelte, ſondern in erſter Linie um die Verankerung des allgemeinen Warenabkommens, das im Jahre 1994 auf drei Jo hre ge⸗ ſchloſſen worden iſt und im Jahre 1937 ſomit abläuft. Es iſt gelungen, dieſes Abkommen nicht nur auf weitere drei Jahre zu verlöngern, ſondern es auch in beachtenswertem Umf inge zu erweitern. Die Aufwärtsentwicklung im deutſch⸗ungariſchen Warenaustauſch, die durch das Waren⸗ abkommen erfolgreich zusgedehnt une entwickelt worden iſt, wird alſo weiter ausgebaut werden. Das bedeutet bei der wirtſchaftlichen Struktur der beiden Länder, daß die Ausfuhr lindwirtſchaftlicher Erzeugniſſe aus Ungarn nach Deutſchland weiter geſteigert werden ſoll, während der induſtriellen Ausfuhr Deutſchlands nach Ungarn neue Möaglichkeiten eröffnet werden. Im einzelnen wurden insbeſondere Vereinbarungen über die Steigerung der ungariſchen Ausfuhr für Brot⸗ und Juttergetreide aller Art ſowie Mehl und für Erzeugniſſe der Milchwirtſcheft getroffen. * Perſonalien. Direktor Otto Heuer(sreidelberg), 1920. Vorſitzender des Vorſtandes der Portland⸗ Cementwerke Heidelberg— Mannheim— Stuttgart AG, vollendete am geſtrigen Donnerstag ſein 60. Lebensjahr. Als eine der führenden Perſönlichkeiten der deutſchen Zement⸗ induſtrie wurde er Anfang 1934 mit der Leitung der neu⸗ gebildeten Fachgruppe für Zementinduſtrie ſowie des Deut⸗ ſchen Zementbundes betraut. Infolge Arbeitsüberlaſtung ſah er ſich genötigt, dieſe beiden Aemter 1935 niederzu⸗ 1 8 8 Schering⸗Kahlbaum., Berlin, zahlt 210 v. H. Bar⸗ abfindung. Die Schering⸗Kahlbaum AG., Berlin, die be⸗ kanntlich mit der Kokswerke und Chemiſche Fabriken AG. durch Uebertragung des Vermögens auf dieſe Geſellſchaft verſchmolzen worden iſt, veröffentlicht nunmehr im Reichs⸗ anzeiger ihre Umwandlungsbilanz zum 31. März 1937. Bei einem Aktienkapital von 27,75 Mill./ erſcheinen die Rück⸗ lagen mit 7,50, Rückſtellungen mit 6,78 und Verrechnungs⸗ poſten mit Pachtgeſellſchaften mit 4,81 Mill.„. Den ge⸗ ſamten Verbindlichkeiten von 11,42 Mill./ ſteht ein Um⸗ laufsvermögen von 34,10 Mill./ gegenüber. Beteiligun⸗ gen ſind mit 10,57 und das Anlagevermögen mit 13,60 Mill. Mark bewertet. Die Kokswerke und Chemiſche Fabriken AG. bietet den Inhabern der ihr nicht gehörenden Aktien von Schering⸗Kahlbaum eine gleichzeitig mit der Dividende für 1936(8 v..) zahlbare Barvergütung in Höhe von 210 v. H. des Nennwerts als Abfindung an, mit der auch die Anſprüche an den Anleiheſtock abgegolten ſind. ſeit * Ausweis der Konverſionskaſſe vom 30. Juni 1937. Der Ausweis der Konverſionskaſſe für deutſche Aus⸗ lanodsſchulden vom 20. Juni 1937 verzeichnet im Vergleich zum 31. Mi 1937 Forderungen gegen die Reichsbank mit 135,49(148,23), ſonſtige Forderungen mit 33,20(17,81) und Anlogen mit 430,75(405,87) Mill. /. Andererſeits wer⸗ den die verſchiedenen Serien⸗Schuldverſchreibungen wie folgt ausgewieſen: aproz. Sterling 78,67(75,83), 4proz. Schweizer Franken 71,57(72,91), Aproz. Holländilſche Gul⸗ den 6,09 65,64), aproz. Schweden Kronen 12,97(10,86), Zproz. Reichsmark 26,52(23,80), Zproz. Schweizer Franken 0,87(0,76), 3proz. Hollöndiſche Gulden 1,21(1,07), Zproz. Franzöſiſche Franken 0,22(0,20), Zproz. Doll ar 60,79(54,59) Mill. /, Zproz. Sterling mit nur 466(96)/ und Kana⸗ diſche Dollar mit 42 785(16 396) J. Schuloſcheine werden mit 15,09(15,60) und die ſonſtigen Verpflichtungen mit 325,40(310,62) Mill. ausgewieſen. * Abſchluß der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen. Wie der DHD. erfährt, ſind die in Paris geführ⸗ ten deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen zu einem Abſchluß gekommen. Das Abkommen werde Ende der Woche in Paris unterzeichnet werden. Waren und Mörkte Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart vom 6. Juli. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 75/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis WS 20.20; Wᷣ' 10 20,40; Wy 14 20,80; Wö 17 21,10; Roggen, durchſchnittliche Beſchaffenheit 69/71 Kilo, Erzeugerfeſtpreis vom 1. bis 9. Juli R 14 17,80; R 18 18,30; R 19 18,50; vom 10. Juli bis 30. September R 14 18,50; R 18 19,00; R 19 19,20, Futter⸗ gerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 59/60 Kilo, Erzeuger⸗ feſtpreis vom 1. bis 9. Juli G 7 15,70; G 8 16,00; vom 10. Juli bis 31. Auguſt G 7 16,20; G 8 16,50; Futterhaſer, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 44/46 Kilo, Erzeugerfeſt⸗ preis H 11 17,10; H 1417,60, Wieſenheu loſe neu.00—4,40; Kleeheu loſe neu 4,50-4,90; Stroh drahtgepr. 3,00-3,40; Spelz⸗ ſpreu ab Erzeugerſtation oder Gerbmüller 2,70—3 +.— Mehlnotierung im Gebiet des Getreidewirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50% Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Station.— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von klebereichem Auslandsweizen 1,50/ Aufſchlag per 100 Kilo für Type 812,.—/ Aufſchlag per 100 Kilo für Type 502. Reines Kernenmehl 3,50/ per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl, Baſistype 812'ö8 29,35;'ö10 29,85; Wͤ14 30,10;'ö17 30,10; Roggenmehl, Baſis⸗Type 1150, R 14 2,70; R 18 23,30; R 19 23,50; Kletegrunopreiſe ab einſchließlich Sack: Weizenkleie W 9,95; 10,10:'ö14 10,30:'ö17 10,45: Roggen⸗ kleie R 14 10,10; R 18 10,40 R 19 10,50 Mark.— Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50 4 per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. 2Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,40; Sept. 8,45 G; Nov., Jan. je 8,47½;.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 103,25; Sept. 107; Nov., Jan. je 107,25, +Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(37) 680; Auguſt, Sept., Okt. je 684; Nov., Dez., Jan.(38) je 682; Febr. 683; März, April je 684; Mai 685; Juni, Juli je 684; Okt. 678; Dez., Jan.(39) je 674; März 675; Mai 676; Tendenz gut behauptet. ELeinöl⸗Notierungen vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 1276, Leinſaat Klk. per Juli⸗ Auguſt 14/16; Bombay per Juli⸗Auguſt 1556; Leinſaatöl loko 30,9; Juli 29,9; Sept.⸗Dez. 29,9; Baumwollöl ägypt.“ 27,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 7/6. Neuyork: 39,25. Savannah: Terp. 34—34,50. und Grasſaaten feſtzuſtellen. Feingold demnach 54,1418 Pence ⸗ Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei * Frankfurt, 8. Juli. Nach den Befeſtigungen der letzten Tage zeigte ſich an der Abendbörſe eine gewiſſe Ermüdungserſcheinung und teilweiſe Neigung zu kleinen Gewinnmitnahmen. Das Geſchäft kam vorerſt nur langſam in Gang, zumal auch nennenswerte Aufträge der Kunoſchaft fehlten. Deſſen ungeachtet war die Haltung gegen den Berliner Schluß aber behauptet und auch die Kurſe wieſen nur geringe Abweichungen auf. Zur Erſtnotiz gelangten J6 Farben mit 166/ und Klöckner mit 139/7. Am Rentenmarkt wur⸗ den Dekoſama Neubeſitz weiter angeboten, Taxe unter 45 v. H. Kommunal⸗⸗Umſchuldung nannte man mit 94,20. Die Umſatztätigkeit erreichte im Verlaufe kein beſon⸗ deres Ausmaß. Den meiſten zur Notiz gekommenen Pa⸗ pieren lagen keine Geſchäfte zu Grunde. Die Haltung blieb aber, von kleinen Abweichungen abgeſehen, wider⸗ ſtandsfähig. Am Einheitsmarkt herrſchte anhaltendes In⸗ tereſſe für Großbankaktien; Commerzbank 114(11376), die übrigen unv. Effektenbank v. H. höher mit 87½. Von Brauereiwerten Schöfferhof 200(201) und Kalker 56(554). Am Rentenmarkt waren Farbenbonds v. H. niedriger gefragt, 4proz. Harpener notierten unv. 126. Dekoſama Neubeſitz kamen nicht zur Notiz. Im Freiverkehr geſucht waren auf Schweizer Franken, lautende Zertif. Dollar⸗ Bonds. —— * Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarkt Weinheim. Sauerkir⸗ ſchen 30; Johannisbeeren 14—15; Stachelbeeren 17—22 u. 12—17; Himbeeren 32—38; Pfirche 27—355 u. 18—26; weißer Karapfel 30—40, 10—20. Anfuhr 420 Ztr. Nachfrage gut. * Schweinemärkte. Sinsheim: Zufuhr 33 Läufer. Verkauft wurde 12 Stück, das Paar zu 45—54 RM.— Eppingen: Zufuhr 240 Milchſchweine, 164 Läufer. Die Preiſe betrugen für Milchſchweine—88 und für Läufer 44—70 RM. das Paar. Das Saafengeschäfi in Suddeuischland Die Umſätze im Saatengeſchäft blieben auch in der ver⸗ gangenen Woche durch lebhafte Nachfrage nach Zwiſchen⸗ frucht⸗Saaten beſtimmt. Den erhöhten Lieferungsanſprü⸗ chen bei Inkarnatklee, Winter⸗ und Sommerwicken konnte aus vorhandenen Lagerbeſtänden unſchwer entſprochen wer⸗ den. Stark zugenommen hat das Intereſſe für Gelbſenf, Sonnenblumenkerne und die übrigen raſchwüchſigen Fut⸗ terpflanzenarten. Erhöhte Kaufneigung ſetzte ſich noch für Herbſtrüben, wovon die beſonders raſch⸗ und maſſenwüch⸗ ſige Chiemgauer Sorte hier bevorzugt war, durch. Ver⸗ einzelt war ſchließlich noch Intereſſe für Rotklee, Luzerne Geld- und Devisenmarkf Paris, g. Au Schn“ amtlick). Lendon 128 20 fSpanlen. Kopenhagen Wien—. Reuyor“ 25.92./[ alien 3, Boltani- 14.24“/. Serlin 10³7.0 Belglen 435.62 Schwelz 592,75 J Stockhalm 664,50 J Varschzau J 546,— London, g. llt Fthluk emilich) reuyok. 495.22 LLopenhagen] 22.40— Moskan 00 cchn 1244 Vue 488. 4 Scoln.36, Punene, 651.— bachen, 1,207 insterdem 9, 0,82 heio 19.90½8 Konsiantin. 618.— Autrafien 125,— Faris 17825 Sb119.42 Kfhen 546,50 Rerieo 18.— Früsse 29.4½ Heisingiers 225.18 Mien 25,1 ionierideo 28,12 Kollen 94. 15 breg 341.50 J Werschen 25.05 Valpara 128,0 ferlin 12.34— Pusspest 2,— Buenos Aires] 16,— gdenos itbue: 2165— Pelgra 216— Sio ſe lau. 412,— auf Lon 7cu16,15 Spanien 87.00— LSotis— HLfon-k 1,/281 L Südsfrs 100,12 Meialle Hamburger NMeiallnoſierungen vom S. Juli Hu phE T„ Banos- u. Sraits-Linn rle rNeid brief Celd Aberahliſ Brief J, Peld Ibezahl. ſdLNmn Hüttenrohinl.. 128 5028,50 febnrr feigzilber(fl. f. ku). 41 6028.50 Mart b.79.84 Apri Ü—([—ͤ„.„. AlttPlalin(Apfzlle, Mal 0 eee e e 3,.500.70 lun* echn. reines piefin zui J75.50/5.500... 843.0343 0 Letailor,(A. g. gr.75] 5,— Augus 75.50/5.800. B43,0848.0 Lepiemb /5 5075.50.. 48“845 00 bocc Al ————+— 47*—— Kegulus uunes.(S 1c.)60,—58,— Bovemb./5.579.500 01845 ſueckzilber(2 per klasche) 16,2516.25 Deremb.1/5,50ʃ75 90 343.0ʃ843,.0 wollramer:—(in Sh.) I. 63.— * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 360 werden ab 9. 7. die Kurspreiſe für Blei um 0,75 /, Kupfer, Meſſing⸗ und Neuſilberleg., Nickel und Zink um 0,50 /, Rotguß⸗ und Bronzeleg. um 1„ und Zinn um 6/ ie 100 Kilo erhöht. * Der Londoner Goldpreis betrug am 8. Juli 1937 für eine Unze Feingold 140 ſh 4 d0 r 86,0909 /, für ein Gramm 2,78717 l. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Berggeſchäft war an der heutigen Börſe im Gegen⸗ ſatz zu den Vortagen reger. Auch für talwärts wurde ziemlich Kahnraum eingeteilt. Die Fracht blieb mit 90 Pfg. ab Ruhrort und 1,10/ ab Kanal Baſis Mannheim und Rotterdam, für letztere Station einſchl. Schleppen, unver⸗ ändert. Der Bergſchlepplohn notierte mit 70 und 80 Pfg. nach Mainz und 80 und 90 Pfg. nach Mannheim. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt 7 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Auntlie“l. Taachenhmet für Mannheim Ludwigshafen U. Heldelberg Sommer-Ausgabe 1937 6* ——————— 2 UESERALL. Z20 HasEN —— 690 — —— Ereitag, 9. Juli 1987 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 309 NSDAP-xſiſſeilungen Aus parteiamtlichen Bekennimachungen enmommen Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Noch nicht abgeholte Juli⸗Hefte„Kampf der Gefahr“ find umgehend in Empfang zu nehmen. Die Abrechnung bis Juni einſchließlich muß ebenfalls in dieſen Tagen er⸗ folgen. Ortsgruppen der NS DAP Almenhof. 9.., 19.30 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, die Walter und Warte der Dac und Ne am Flandernplatz(Ecke Niederfeldſtraße —— Lohr) zwecks Einteilung zum Volksfeſt an. Alles in vil. Wallſtadt⸗Straßenheim. 9.., 20.15 Uhr, Sitzung der Zellenleiter auf dem Parteibüro. Wallſtadt⸗Straßenheim. 11.., 14 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Pol. Leiter und Anwärter der Gliederungen auf dem Sportplatz in Uniform. NS⸗Frauenſchaft Propagandawalterinnen. Die Programme vom Roten Kreuz müſſen umgehend auf der Kreisfrauenſchaftsleitung abgerechnet werden. Kaſſenverwalterinnen. Die Beitragsmarken können ab⸗ geholt werden. Jugendgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. 9.., 20 Uhr, Heimabend in der Wohlgelegenſchule. 83 Sämtliche Gefolgſchaften und Sondereinheiten des Bannes 171 und ſömtliche Fähnlein des Jungbannes 171 holen am nächſten Dienstag, 15.., zwiſchen 20 und 21 Uhr, die Juni⸗Ausgabe der„Volksjugend“ auf dem Bann 171, Zimmer B, ab. Geſolgſchaft 12/171. 11..,.30 Uhr, Antreten auf dem Neckarmarktplatz in ſauberer Uniform zur Morgenfeier im Roſengarten. Gefolgſchaft 12/171. 11. 7. 14 Uhr, treten ſämtliche Füh⸗ — und Stellvertreter auf dem Neckarmarktplatz in Uni⸗ orm an. Stelle Wandern— betr. Fahrtenamt der HJ. Für Lie Hochlandsfahrt des Gebietes vom 15. bis W. 6. können nur noch einige Meldungen angenommen werden. Wer noch mit will, ſofort beim Fahrtenamt melden. Weitere Fahrtanmeldungen liegen nur noch für Franken und Oberbayern vor. Näheres beim Fahrtenamt. Schbageter⸗ haus. Gefunden wurden: Ein ⸗Keiſtungsabzeichen in Bronze, Nr. 5751. Abzuholen Ha, Schlageterhaus, Zimmer Nr. 63.— Ein HJ⸗Ehrenabzeichen, Nr. 4696. Beſitzer: Friedrich Braun, Mannheim, Renchtalſtraße. Ebenfalls Zimmer 63 abzuholen.— Eine verchromte Armbanduhr auf der Sellweide. Sie wurde gefunden am Donnerstag, 1. Juli, an welchem Abend eine der HI Sport auf der Sellweide hatte. Abzuholen Zimmen 63. BDM BoM und Jungmädel. Alle Sanitätstaſchen nüſſen ſchnellſtens auf dem Untergau abgegeben werden. BDM. Gruppenfächer ſofort leeven. Gruppe 26, Almenhof. 10.., 16.15 Uhr, Antreten der Durnerinnen an der Schillerſchule. Gruppe 26, Almenhof. 11.., 15.30 Uhr, Antreten de Nichtturnerinnen an der Schillerſchule. Spielſchar. 10.., 19.30 Uhr, Antreten zur Hauptprobe im Stadion. Juli⸗Auguſt⸗Beitrag mitbringen. Wallſtadt. 9.., 20 Uhr, treten alle Mädel in Kluft im Schulhof an. Feudenheim. 14.., 15 Uhr, treten alle Mädel Schulplatz an. Schwetzingerſtadt 8 und 9/171. 11..,.15 Uhr, Antreten auf dem Gabelsbergerplatz zur Morgenfeier. Schwetzingerſtadt 8 und 9/171. 10.., 16.30 Uhr, Antre⸗ ten zur Hauptprobe im Stadion. Schwetzingerſtadt 8 und 9/171. 11.., 15 Uhr, Antreten aller Nichtturnerinnen auf dem Gabelsbergerplatz. Schwetzingerſtadt 8 und 9/171. 1.., 15.15 Uhr, An⸗ treten der Turnerinnen an der Mäochenbevufsſchule. DAx am Deutſthes Eck. Die Betriebsvbmänner und Sträßen⸗ zellänwalter haben ſofort wichtiges Material auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle während der Geſchäftsſtunden abzuholen. Frauenabteilung Neuoſtheim. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ chen der DAc jeden Dienstag und Freitag von 18—10 Uhr in der Böcklinſtraße 10. Achtung, Nyzſhäuſer⸗Kameraden! Die Kameraben des Kreisverbandes Mannheim betei⸗ ligen ſich an dem Kameradentreffen am Sonntag, dem 11. Juli, in Wallſtadt von der Krieger⸗ und Soldaten⸗Kame⸗ radſchaft zuſammen mit der NScͤOV. Die Kameraden treten um 1% Uhr in der Mosbacher Straße in Wallſtadt an. Kyffhäuſeranzug, Kyfſhäuſerfahne. Fahrgelegenheit: Straßenbahn, Feudenheim, Fußweg nach Wallſtadt. Ich erwarte, daß ſich die Kameraden zahlreich an dem Kame⸗ radentreffen beteiligen. Dr. Hieke, Bezirks⸗ und Kreisführer. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern und Urlaub Verkaufsſtellen: Hous der Deutſchen Arbeit, P 4,—5, Zimmer 11; Langſtraße 9oa; Völkiſche Buchhandlung; Zigarren⸗Kiosk Schleicher am Tatterfall; Zigarrenhaus Köhler in der Meerfeldſtraße. Neckarau: Buchhandlung öppinger. Weinheim: Luiſenſtraße 3. Schwetzingen: Zigarrenhaus Rey, Karl⸗Theodor⸗Straße. Seckenheim: Friſeur Volk, Hauptſtraße 129. Ladenburg: Preiſingſtr. 8. Neulußheim: St. Leoner Straße 25. Fahrplan nach Koblenz am kommenden Sonntag. Ab⸗ fahrt des Sonderzuges nach Koblenz ab Mannheim Hbf. .15 Uhr, Koblenz an.16 Uhr. Ab Koblenz mit Schiff, 11.15 Uhr, ab Bingen Sonderzug.15 Uhr. Mannheim an 23.19 Uhr. Radwanderfahrt nach Lindenſels am ee 11. Juli. Treffpunkt und Abfahrt pünktlich 6 Uhr am Waſſerturm. Fahrradlampen mitbringen. Sonderzug nach München zum Tag der Deutſchen Kunſt. Abfahrt in der Nacht zum 17. Juli, ca. 1 Uhr ab Karlsruhe. Rückkunſt ab München am 18. Juli gegen 23 Uhr. In den Koſten von 11.30 ſind enthalten: Fahrt ab Karlsruhe und zurück(Zufahrt Mannheim— Karlsruhe und zurück mit 75 v. H. Ermäßigung), eine Uebernachtung mit Frühſtück, Eintrittspreis auf den königlichen Platz zum Feſtzug„2000 Jahre deutſche Kultur“ und Beſuch des Künſtlerfeſtes im Ausſtellungspark„Künſtlertraum“. Beachten Sie die Schil⸗ derungen und Vorberichte in der Tagespreſſe. Dieſer Tag dietet ein Erlebnis von größter Bedeutung. Fahrplan zur UF 21 vom 10. big 24. 7. nach Oberbayern. Abfahrt am 10. 7. ab Mannheim Hbf. um.40 Uhr. Volksgenoſſe! Deine Urlaubsreiſe mit Kd§! Urlaubs⸗ reiſen finden noch in reicher Anzahl nach den ſchönſten deut⸗ ſchen Gebieten ſtatt. Nur frühzeitige Anmeldung ſichert die Teilnahme. Proſpekte liegen bei den Geſchäftsſtellen auf und werden koſtenlos abgegeben. „Nach Oberbayern(Traunſtein und Umgebung) vom 17. bis 24. Juli. Für dieſe ſchon längſt ausverkaufte Fahrt ſind noch einige Karten frei geworden. Die Geſamtfoſten betragen 34,20. Anmeldungen raſcheſtens nur bei Ge⸗ 1 e 1, Haus der Deutſchen Arbeit, P 4,—5, Zim⸗ Nach Hamburg vom 13. bis 20. Juli, mit Haſen⸗ und Stadtrundfahrt. Fahrpreis 17“, leinſchl. Uebernachtung und Frühſtück 55,50„J. Nach Berlin vom 16. bis 30. Juli(Verwandtenbeſuch). — 17 leinſchl. Uebernachtung und Frühſtück Nach Berlin zur Rundfunkausſtellung vom 30. Juli bis 2. Auguſt. Fahrpreis 17“ leinſchl. Uebernachtung und Frühſtück 35,50 J. Nach Berlin zur Rundfunkausſtellung vom 5. bis 9. u 17/ leinſchl. Uebernachtung und Früh⸗ U 28„). Hochſeefahrt nach Norwegen vom 13. bis 21. Juli. Die Karten ſind eingetroffen. Es wird dringend gebeten, dieſe ſofort abzuholen. Abteilung Feierabend Achtung, Kocß⸗Betriebswarte, wichtig! Jeder Betriebswart hat umgehend in ſeinem Betrieb folgendes bekanntzugeben: Briefmarkenſammler. Der nächſte Touſchabens der Deut⸗ ſchen Sammlergemeinſchaft findet am Mittwoch, 14. Juli, 20.30 Uhr, im Hauſe der Deutſchen Arbeit, P 4, 4/6, ſtatt. Die Ortsgruppe Mannheim der DS ſordert alle Sammler von Briefmarken, Notgeld, Münzen uſw. auf, ſich der Deutſchen Sammlergemeinſchaft anzuſchließen. Teilnahme⸗ berechtigt an den Tauſchabenden ſind alle Mitglieder der DAc. Die DSch gewährt ihren Mitgliedern Förderung und Schutz in allen Sammlerfragen. Die Tauſchabende finden in Zukunft regelmäßig jeweils am 2. Mittwoch im Monat im Hauſe der Deutſchen Arbeit ſtatt. Freitag, 9. Juli Nationaltheater:„Wintermärchen“, von Shakeſpeare, Miete G, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten: 14 Uhr Tromm— Odenwald. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Mainz Wies⸗ baden⸗Biebrich— Rüdesheim Aßmannshauſen Bacharach und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Geſamt⸗Gaſtſpiel der Berliner„Schaubude“. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Porthotel. Waldporkreſtaurant. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängeruna) Lichtſpiele: Univerſum:„Ein Mädel vom Ballett“. Alhambra: Meiſeken“.— Palaſt und Gloria:„Seine Sekretärin“. Capitol:„Shirley ahoi“.— Scala:„Die Jugendſünde“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Gebifnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaoͤt. Muſeum für Naturkunde im Schloß: Geöfinet von 11 bis 19 und 14 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Das Raubwild unſerer deutſchen Heimat. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein. I. 1. 1: Geöffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Ubr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöfſnen9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei. 1. 2. 9: Geböfinet von 10 bis 18 und non 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30. bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Tel. 343 21. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M 8. Juli 1957. Bachry. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 9. Juli: Im Bereiche eines Zwiſchenhochs hat ſich auch bei uns wieder heiteres Wetters durchgeſetzt. Inzwiſchen iſt jedoch eine neue Atlantikſtörung in England vorgeſtoßen, die vor⸗ übergehend bis zu uns hin wieder unbeſtändigeres Wetter, aber keine durchgreifende und nachhaltige Verſchlechterung bringen wird. Vorausſage für Samstag, 10. Juli Vorherſage für Samstag, 10. Juli: zeitweilig heiter, doch unbeſtändiger und zu einzelnen, meiſt ge⸗ wittrigen Niederſchlägen neigend, ziemlich warm und ſchwül, Winde meiſt auf Süd bis Weſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 8. Juli 1937 + 24,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 9. + 13,2 Grad; heute früh 8 Uhr + 17,1 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 20 Grad Waſſer⸗ und 17 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Uhr. Rhein⸗Megel] 5...8. 9. Rhein-Vegelf 6..8.[9. Rheinfelden 3,248.22.8,20.173.16 l Kaub. 2952852802.80 Breiſach.292.892.2/2.25/2.25 Köln. 2802,662.602.55 Kegt 328.88,83.40842 lNecar⸗Pegel Maxau..225,185,155,085.06(— Mannheim.39 4,224,194,18,4,10 Mannheim 4,11/4,08] 4,08 8,96 bffene Seelen Tüchtiges. ſolid. Mädeken f. Haushalt ge⸗ ſucht. Adreſſe in Geſch. 521 der falbtags⸗äädchen für Hausarbeit geſucht. Adreſſe in d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 52⁴47 —— eleibesiche Cuter Veäuter sucht Vortretung Ang. u. W H 30 an d. Geſchäfts⸗ FlUGEI Schiedmayer und Grotrian⸗ Steinweg beide ſehr gut erhalten m. Ga⸗ rantie ſehr bill. abzugeben. So94 C. HAUK Muſikhaus. D 3, 11, Nähe Börſe, Planken. perser 5 Teppiche ielsgerheitskävie! S Bausback M 1. 10 fut 26467 —— Automarkt ab Ik. 2565.— Voſlbreddis, mannheim, Q7. 25 S1¹⁸ ————— Leleeubeis-Aaut mit Toreinfahrt, Laden, M. Weiſan Lagerräumen. i. unter Einheitswert weg. Wegzugs ſehr günſtig ſofort zu verkaufen. Preis u. Anzahl. nach Uebereink. Näheres: Immob.⸗Geſchüft Zentr., *2269 g. 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