5 — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Plf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein aülttg iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Wittag⸗Ausgabe N Samstag, 10. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 511 Die Nichteinigung in der Nichteinmiſchungsfrage In der Sackgaſſe England ſoll den neuen Vermittlungsplan ausarbeiten — London, 10. Juli.(u..) Die geſtrige Vollſitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes hat keinen Ausweg aus der Sackgaſſe ge⸗ bracht, in die die Nichteinmiſchungsverhandlungen ge⸗ raten ſind. Keiner der Delegierten brachte einen neuen Vorſchlag für die Ueberwindung des Gegen⸗ ſatzes zwiſchen dem engliſch⸗franzöſiſchen und dem deutſch⸗italieniſchen Standpunkt vor. Dagegen ſprach der franzöſiſche Botſchafter Corbin, wie ſchon vor Beginn der Sitzung erwartet worden war, die War⸗ nung aus, daß Frankreich die Nichteinmiſchungskontrolle an der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze aufheben werde, falls nicht binnen kurzem eine Löſung der Kriſe erzielt werde. Im übrigen war die Sitzung im weſentlichen mit Ausführungen der Vertreter Englands, Frankreichs, Italiens, Portugals und Sowjetrußlands ausgefüllt, die noch einmal die ſchon in der letzten Sitzung des Unterausſchuſſes vorgebrachten Argumente wieder⸗ holten. Die Ausſchußmitglieder beſchloſſen ſchließlich auf Antrag Hollands, es der britiſchen Regie⸗ rung zu überlaſſen, den Ausſchuß zu einer neuen Sitzung wieder zuſammenzurufen, wenn der Augenblick hierfür geeignet erſcheint. Die engliſche Regierung wurde erſucht, bis zum Wiederzuſam⸗ mentritt des Nichteinmiſchungsausſchuſſes eine Löſung der gegenwärtigen Schwierigkeiten zu finden. So gut wie aufgegeben Nur noch wenig Hoffnung auf Rettung Amelia Earharts (Funkmeldung der NM3.) + Neuyork, 10. Juli. Die Hoffnung, die Weltfliegerin Amelia Earhart noch lebend zu finden, iſt jetzt ſo gut wie aufgegeben worden. Schiffe und Flugzeuge ſuchten auch am Freitag wieder das große Gebiet ſüdlich der How⸗ land⸗Inſeln ab, jedoch wiederum ohne Erſolg. Noch acht Millionen Arbeitsloſe in uSA. Der amerikaniſche Gewerkſchaftsverband berichtet, daß zwiſchen dem 1. Januar d. J. und Ende Mai etwa 1 479 000 Arbeitsloſe von der Privatinduſtrie und von der Landwirtſchaft eingeſtellt wurden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres belief ſich die Zahl der Ein⸗ ſtellungen auf 1 588 000. Die Arbeitsloſenzahl betrug im Mai d. J. noch immer über acht Millionen. Ribbentroys Argumente gegen Englands Plan Die Revolutionsrolle der Komintern · Wie kam es zu dem Fiasko?-Deutſchlands Einigungswille ⸗Wo bleibt die Neutralität? dub. London, 9. Juli. Botſchafter von Ribbentrop hielt vor dem Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß eine Rede in der er ausführte: Von den Reden, die heute morgen hier gehalten worden ſind, habe ich einige mit Intereſſe, aber mit größter Uebervaſchung angehört. Daß der Sowjetbotſchafter wie üblich eine jener tendenziöſen Propagandareden produziert hat, die ſeine beſondere Spezialität zu ſein ſchei⸗ nen, daran haben wir uns hier im Ausſchuß all⸗ mählich ſo gewöhnt, daß dieſes Verhalten längſt auf vernünftige Leute gerade die entgegengeſetzte Wirkung von dem hat, was der Sowjetbotſchafter erreichen möchte. Die Sowjetregierung verſucht, wo ſie nur kann, Unruhe zu ſtiften, weil ſie damit die Weltrevolution vorwärts treiben will. Ich für meinen Teil muß daher der Sowjetregierung die Fähigkeit abſprechen, in Sachen des Spanienkonflikts unvoreingenommen und unparteiiſch urteilen zu können. Ich möchte jetzt auf die Ausführungen des fran⸗ zöſiſchen und des engliſchen Vertreters eingehen. Das Weſentlichſte jener Reden, wenn ich ſie recht verſtehe, iſt zweierlei: 1. Es wird erneut die Unparteibichkeit und Fairneß des engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Vorſchlags geltend gemacht. der dahin geht, die Geſamtkontrolle über die ſpaniſchen Küſten den Flotten Frankreichs und Englands zu über⸗ tragen. 2. Die Kritik an dem italieniſch⸗dent⸗ ſchen Vorſchlag, eine Neukonſolidierung des Nichteinmiſchungsſyſtems zu ſchaffen, und der Vor⸗ wurf der Parteilicheit, der dieſem Vorſchlag gemacht wird. Angeſichts dieſer zumindeſt ungewöhnlichen Art, die Probleme zu ſehen, glaube ich, daß es offen⸗ bar nicht nur angebracht, ſondern unvermeidlich ge⸗ worden iſt und meiner Meinung nach ſogar höchſte Zeit, daß die Probleme, denen wir hier in dieſem Komitee gegenüberſtehen und die wir zu löſen haben, von allem unausgeglichenen Gerede und von allen tendenziöſen Verdrehungen zu propagandiſtiſchen Zwecken befreit und auf ihre urſprüngliche Form zurückgeführt werden. Wie Deutſchland die Lage ſieht: 1. Die Dritte Internationale oder Komintern in Moskau hat ſich in Verfolg öder von Lenin niedergelegten Geſetze die inneren ſpaniſchen Unruhen zunutze gemacht, um ſich dort die Macht anzueignen in der von den Komintern fortgeſetzt und offiziell verkündeten Abſicht, in Spanien feſten Fuß zu faſſen, um von dort aus Frankreich, Europa Und ſchließlich die Welt zu erobern. Hunderte von Agenten und Provokateuren wurden nach Spanien geſchickt, um ͤͤieſes Ziel Moskaus zu erreichen. 2. Endlich raffte ſich das nationale Spanien unter der Führung General Francos zur Verteidigung auf. 3. Es wäre dem europäiſchen Frieden wahr⸗ ſcheinlich zuträglicher geweſen, dem ehrlichen, na⸗ tionalen Spanien zu helfen, die bolſche⸗ wiſtiſchen Verbrecher ſo ſchnell wie möglich los zu werden. Aber Europa beſchränkte ſich darauf, zu ver⸗ ſuchen, den Spanienkonflikt auf Spanien ſelbſt zu beſchränken, und die beſte Löſung, die man finden konnte, war die einer Nichteinmiſchungspolitik. Das Ergebnis war dieſer Ausſchuß. 4. Mehr als zehn Monate ſitzen wir nun zuſam⸗ men, aber wir müſſen geſtehen, daß wir nur zum Teil Erfolge gehabt haben. Schon im Auguſt vorigen Jahres ſchlugen Deutſchland und Italien ein Verbot der Einreiſe von Freiwilligen vor. Dieſer Vorſchlag wurde weder von England noch von Frankreich angenom⸗ men. Später aber, als man ſah, daß mehr und mehr Freiwillige auch für die nationale Sache kämpften, kam man auf den deutſch⸗italieniſchen Vorſchlag zu⸗ rück, und erſt jetzt gelang es, ſich auf ein Verbot der Entſendung von Freiwilligen zu einigen. Darüber hinaus ſchlug Deutſchland ſchon im Fe⸗ bruar die Auskämmung der Freiwilligen aus Spa⸗ nien vor. Auch dies erſchien den anderen Regie⸗ rungen wiederum zur Zeit, als der Vorſchlag ge⸗ macht wurde, nicht opportun. Heute aber iſt er zum Wunſch Frankreichs und Englanoͤs ge⸗ orden. 5. Es wäre allerdings vielleicht nicht ganz gerecht, zu behaupten, daß wir in unſerer Arbeit überkaupt keine Erfolge gehabt haben. Denn es gelang uns' ſchließlich, das Kontrollſyſtem zu errichten. In ihrem Wunſch, die Ueberwachung zu bekämpfen, griffen jedoch die Valencia⸗Streitkräfte bald hernach engliſche, deutſche und italieniſche Ueberwachungs⸗ ſchiffe an. Sechs Tote auf einem italieniſchen Schiff und 31 Tote und 77 Verwundete auf dem deutſchen Panzerſchiff„Deutſchland“ waren das Ergebnis die⸗ ſer Angriffe. Deutſchland gab die einzige Antwort: Es bombardierte die Feſtung Almeria. Hierin han⸗ delte Deutſchland im Intereſſe der ganzen Ueber⸗ wachungsflotte, denn was der„Deutſchland“ paſſiert war, konnte in den nächſten Tagen einem engliſchen, franzöſiſchen oder italieniſchen Schiff paſſieren. 6. Um nun die Ueberwachungsflotte in Zukunſt unter den Schutz der vier Mächte zu ſtellen, wurde das Abkommen vom 12. Juni zwiſchen Eng⸗ land, Frankreich, Italien und Deutſchland getrof⸗ fen. Nach dieſem Abkommen ſollte jeder neue An⸗ griff auf ein Kontrollſchiff als eine gemeinſame Sache der vier Mächte angeſehen werden. Dieſer Angriff ſollte nicht lange auf ſich warten laſſen. Er erfolgte am 15. und 18. Juni auf den deutſchen Kreuzer „Leipzig“. In dieſem Augenblick mußten gemäß dem Abkommen die vier Mächte zur Tat ſchreiten. Das deutſche Volk erwartete mit Spannung, was kommen würde und hoffte, daß die vier Mächte ſo⸗ fort handeln würden. Nach mehrtägigen Auseinan⸗ derſetzungen aber wurde der deutſche Vorſchlag von England und Frankreich abgelehnt, obwohl er ſich letzten Endes auf eine ernſte Warnung an die Va⸗ lencia-,Regierung“ beſchränkte, und dieſe Warnung durch eine friedliche Demonſtration der vier Mächte unterſtrichen werden ſollte. Da wurde mir klar, daß nach Lage der Dinge England und Frankreich ſich auch zu der kleinſten gemehnſamen Geſte der Solidarität (Fortſetzung auf Seite 2) „Die Kabinettsſitzung auf dem Oberſalzberg“ Ausländiſche Gerüchtemacher und Giftmiſcher wieder am Werk diub. Oberſalzberg, 9. Juli. Zu den Meldungen einiger ausländiſcher Zeitun⸗ gen, wonach zurzeit auf dem Oberſalzberg ein Mi⸗ niſterrat unter Vorſitz des Führers ſtattfindet, gab Reichspreſſechef Dr. Dietrich auf Befragen einem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros folgende Auskunft: Immer aufs neue tauchen in der internatio⸗ nalen Preſſe Tendenznachrichten über Kabinetts⸗ ſitzungen und Miniſterräte auf, die angeblich beim Führer auf dem Oberſalzberg bei Berchtesgaden abgehalten werden und von denen wichtige po⸗ litiſche Entſcheidungen zu erwarten ſeien. Dieſe Meldungen dienen offenbar dem Zweck, den Ein⸗ druck einer latenten politiſchen Spannung her⸗ vorzurufen, um das internationale Leben in ſtändiger Unruhe zu halten. Hierzu iſt ein für allemal feſtzuſtellen, daß der Führer, wenn er ſich in ſeinem Haus auf dem Oberſalzberg aufhält, ſich ſelbſtverſtändlich nicht dem Nichtstun hingibt, ſondern dort die Füh⸗ rung der laufenden politiſchen Geſchäfte genau ſo in der Hand behält wie in Berlin. Er würde ſich ſicherlich auch gern in der Ferienzeit ab und zu für einige Wochen von der Tagesarbeit zurück⸗ ziehen und ausruhen, wenn nicht die unaufhör⸗ liche Betriebſamkeit der internationalen Diplo⸗ matie ſeine Zeit laufend in ſo ſtarkem Maße in Anſpruch nehmen würde. Infolgedeſſen iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit und für den Führer unerläßlich, von Zeit zu Zeit Beſprechungen mit ſeinen leitenden Mit⸗ arbeitern auf dem Pise abzuhalten. Darin ſtändig außenpolitiſche Senſationen wittern zu wollen, iſt ebenſo abwegig wie geeis⸗ net, die internationale Atmoſphäre zu beun⸗ ruhigen. „SS an der öſterreichiſchen Grenze“ dub. Berlin, 9. Juli. Die Pariſer Zeitung„Oeuvre“ verbreitet wieder einmal eine jener üblen Lügeunachrichten, die immer wieder von einer internationalen Clique zum Zweck der Hetze gegen Deutſchland ſabriziert werden. Die ſattſam bekannte Außenpolitikerin des Blattes behauptet, daß der Führer in Verbindung mit der ſpaniſchen Nichteinmiſchungspolitik beabſich⸗ tige, die geſamte öſterreichiſche Frage wieder aufzurollen. An drei verſchiedenen Stellen der öſterreichiſchen Grenze werde SS zu⸗ ſammengezogen, und zwar nördlich von Innsbruck, ſüdlich von Berchtesgaden und bei Paſſau. Gleich nach der Sitzung des Londoner Ausſchuſſes werde der Führer in Berchtesgaden eine diesbezügliche Beſprechung mit Neurath, Göring, Goebbels, Blom⸗ berg und Papen abhalten. Dieſes Phautaſieprodukt, das die internatio⸗ nalen Beziehungen zu vergiften beſtimmt iſt, trägt ſo ſehr den Stempel der Lüge auf der Stirn, daß es ſich erübrigt, auf ſeine Einzelheiten einzugehen. Es iſt in allen Teilen frei erfunden. Wieder geſcheitert * Mannheim, 10. Juli. Man hat ſich nicht geeinigt. Das war vorauszu⸗ ſehen. Man hat aber auch nicht die Uneinigkeit bis zum vollkommenen Bruch getrieben, und das läßt, vielleicht, noch einige Hoffnung für die Zukunft. Die ſachlichen Gegenſätze zwiſchen den Großmäch⸗ ten ſind unverrückt geblieben. Deutſchland und Ita⸗ lien lehnen nach wie vor die engliſch⸗franzöſiſche Regelung, England und Frankreich lehnen nach wie vor den deutſch⸗italieniſchen Plan ab. Beide Parteien ſehen in dem Plan der andren eine Preisgabe der Unparteilichkeit und eine einſeitige Parteinahme zu⸗ gunſten eines der beiden Bürgerkriegspartner. Beide Parteien haben, das iſt das Weſentlichſte, zu⸗ einander nicht mehr das Zutrauen, daß man über⸗ haupt noch ehrliche Neutralität wolle: der ſpaniſche Bürgerkrieg hat ſich jedenfalls in der Ideologie bereits zu einem europäiſchen Konflikt er⸗ weitert! Vorerſt noch zu einem Konflikt der Geiſter und der Geſinnungen. Ihn zu hindern, daß er ſich zu einem europäiſchen Konflikt der Waffen erweitere, das iſt die Hauptſache, ja heute überhaupt nur mehr das einzige Problem, das es im Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß zu klären und zu retten gibt. Man hatte nun gehofft, daß, wie in ähnlichen Si⸗ tuationen des an politiſchen Kriſen veichen letzten Jahrzehntes, ſich die kleinen Mächte in die Breſche werfen würden. Daß der Einigungsvorſchlag, den die Großen nicht entöecken konnten, von den Kleinen entdeckt und zur Beratung geſtellt würde. Dieſe Hoffnung hat getrogen. Die kleinen Mächte ſind geſtern in London paſſiv geblieben. Sie haben ſich aufs Bedauern, auf Ermahnen und aufs Warnen beſchränkt. Sie haben ſich bereit erklärt alles mit⸗ zumachen, was die Großen beſchließen ſollten, der ſie ſahen ſich ſelbſt außerſtande, dieſen Großen nun wirklich zu ſagen, was ſie tun ſollten. Sie begnügten ſich nochmals England um die Ausarbeitung eines neuen„Vermittlungsplanes“ zu erſuchen. Das iſt ein bißchen wenig und nicht ge⸗ rade ſehr ermutigend. Man weiß, daß Eng⸗ land in der Ablehnung des deutſch⸗italieniſchen Planes den Franzoſen noch ein Stück voraus war. Daß das Nein, das Plymouth ſprach, viel kategori⸗ ſcher war als das Nein des Herrn Corbin, der es immerhin noch in die Formel hüllte, daß er ſeiner Regierung die Entſcheidung überlaſſen wolle. Nun mag ſich im Laufe der letzten Tage die engliſche Auf⸗ faſſung etwas korrigiert haben: man hat vielleicht eingeſehen, daß hier und heute mehr auf dem Spiel ſteht als engliſche Mittelmeer⸗Preſtigefragen, daß am Spanienkonflikt in der Tat der ganze Friede Europas hängt. Und man mag den deutſcheitalieni⸗ ſchen Plan daraufhin ſtudiert haben, wie weit er vielleicht Gelegenheit zu einer neuen Anknüpfung liefert. Allem Vernehmen nach iſt man heute in England der Frage der Zuteilung der Kriegs⸗ führenden⸗Rechte an die ſpaniſchen Parteien nicht mehr ſo ablehnend, wie man es bisher war. Vielleicht, daß ſich hier eine Ausſicht auf Beilegung eröffnet? Aber auch nur vielleicht. Denn Frankreich iſt in dieſem Punkte von einer erbitterten Unnach⸗ giebigkeit und Englands politiſche, vielleicht auch militäriſche Bindung an Frankreich, iſt in der letzten Zeit immerhin ſo ſtark geworden, daß eine Löſung der engliſchen von der franzöſiſchen Politik auch vom ausſchweifendſten Optimiſten nicht mehr erwartet werden kann. Dazu kommt etwas anderes: die Freiwilli⸗ genfrage. England hat dieſe Frage zu dem ent⸗ ſcheidenden Problem für ſeine Haltung gemacht. Es ſieht in einer befriedigenden Löſung der Freiwilli⸗ genfrage ſozuſogen eine conditio sine qua non für jede Einigung. Nun liegen aber in der Freiwilli⸗ genfrage ſehr ſtarke Bindungen ſowohl von italieni⸗ ſcher wie von nationalſpaniſcher Seite vor. Von italieniſcher Seite die bekannte Erklärung Muſſo⸗ linis, daß Italien keine Möglichkeit zu einer Zu⸗ rückholung ſeiner Freiwilligen aus Spanien habe, ſondern dieſe ſolange in Spanien bleiben würden, bis Franco ſie aus dem freiwillig eingegangenen Dienſtverhältnis entlaſſe, von Franco die geſtrige Feſtſtellung, daß der engliſche Vorſchlag einer Zu⸗ rückholung der Freiwilligen deshalb unannehmbar ſei, weil, und mit dieſer Argumentation hat er voll⸗ kommen recht, keine der Regierungen eine Gewähr dafür geben könne, daß Valencia auch ſeine Freiwilligen zurückſchicken werde, oder daß die auf Moskauer Kommando hörende internationale Bri⸗ gade freiwillig zurückgehen werde. ieue Mannheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 2. Seite/ Nummer 311 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 10. Juli 1937 So kompliziert ſich die Sache außerordentlich. Das Schlimme dabei iſt, daß ſie gleichzeitig von Tag zu Tag dringender wird. Denn je länger der augenblickliche kontrolloſe Zuſtand an den ſpaniſchen Küſten und Landgrenzen dauert, deſto illuſoriſcher wird alle ſpätere Nichteinmiſchungsverabredung. Deſto mehr verſtärkt ſich die Gefahr, daß die Mächte aus der Nichteinmiſchungsrolle von ſelbſt in die Rolle eines Teilhabers„hineinſchliddern“. Lord Plymouth hat geſteyn dieſe Gefahr deutlich unterſtrichen und die Dringlichkeit der Löſung noch⸗ mals betont. Es bleibt nur zu hoffen, daß die eng⸗ liſche Regierung aus dieſer Erkenntnis bei Erfül⸗ Iung der ihr übertragenen Vermittlungsaufgabe auch die Folgerungen zieht und einen Plan ausarbeitet, der wirklich eine raſche Einigung erlaubt. Botſchaf⸗ ter Ribbentrop hat geſtern nochmals die Grund⸗ lage, wie ein ſolcher Plan ausſehen müßte, ſkizziert. Er hat nochmals die deutſche Bereitwilligkeit zu einer konſtruktiven Mitarbeit unterſtrichen. Er hat vor allem nochmals den aufrichtigen dͤeutſchen Nicht⸗ einmiſchungswillen klargeſtellt. Das iſt gewiß ſchon des öfteren von deutſcher und italieniſcher Seite geſchehen, ohne daß bisher von der Gegenſeite entſprechend darauf reagiert worden wäre. Aber heute ſteht man ſozuſagen in der euro⸗ päiſchen Politik wieder vor„Matthäi am letzten“. Weder die Blufftaktik noch die Verzögerungstaktik haben einen Ausweg aus der Kriſe gebracht. Jetzt muß gehandelt werden. Loyal, ſachlich und in jenem Verantwortungsgefühl, das die europäiſche Situation von allen verlangt. Den Grundſatz dieſes Handelns hat Eden dieſer Tage ſelbſt ſeſtgelegt:„Nachgiebig⸗ keit auf allen Seiten!“ Wir hoffen, daß England bei einer unvoreinge⸗ nommenen Prüfung ſeines eigenen Planes und des deutſch⸗italieniſchen Planes ſehr raſch zur Klarheit kommen wird, wo in erſter Linie dieſe Nachgiebig⸗ keit erwartet werden darf, wenn das Ergebnis der Idee der Neutralität und der Idee der Nichtein⸗ miſchung wirklich entſprechen ſoll. Dr. A. W. (Fortſetzung von Seite 1) ehuſach nicht aufraſſen konnten oder wollten. Es iſt tief bedauerlich, daß das Abkommen vom 12. Juni der erſten Belaſtungsprobe nicht ſtandhielt. Es gab für die Reichsregierung die einzig mög⸗ liche Konſequenz, ſich von dem Kontrollſyſtem zu⸗ rückzuziehen. Dies iſt in kurzen Umriſſen die Geſchichte der Nicht⸗ einmiſchung in Spanien. Ich glaube, daß nach dem ſoeben Geſchilderten niemand der deutſchen und auch der italieniſchen Regierung einen Mangel an Soli⸗ daritätsgefühl vorwerfen kann. Der unmögliche engliſch⸗ franzöſiſche Kontrollplan: Ich komme nun zu der augenblicklichen Lage des Ausſchuſſes: Nachdem das Mandat der vier Mächte zur Ausübung der Kontrolle durch Ausſcheiden Deutſchlands und Italiens erloſchen war, haben ⸗die engliſche und die franzöſiſche Regierung den Vor⸗ ſchlag gemacht, dieſe Kontrolle in Zukunft nur durch franzöſiſche und engliſche Schiffe ausüben zu laſſen und gleichzeitig neutrale Beobachter an Bord der Kontrollſchiffe zu nehmen. In der Sitzung des Unterausſchuſſes vom 29. Juni habe ich eine Erklä⸗ rung abgegeben, in der mitgeteilt wird, daß die deut⸗ ſche Regierung dieſen Vorſchlag nicht als eine be⸗ friedigende Löſung anſehen kann. Ich möchte mich heute darauf beſchränken, nochmals auf zwei Punkte hinzuweiſen, die allein genügen, eine einſeitige Kon⸗ trolle durch England und Frankreich für Deutſch⸗ Land nicht annehmbar zu machen. 1. England und Frankreich erkennen die Va⸗ lencia⸗„Regierung“ als die rechtmäßige Regierung Spaniens an, Deutſchland und Italien die Salamanca⸗Regierung des Generals Franco. Die Ausübung der Kontrolle durch die Flotten der vier Mächte ſtellte ein politiſches Gleich⸗ gewicht dar, wie es für eine wahre unparteiliche Handhabe der Kontrolle unerläßlich iſt. Dieſes Gleichgewicht ſollte durch die Uebertragung der ge⸗ ſamten Ueberwachung der ſpaniſchen Häfen aus⸗ ſchließlich an die engliſchen und franzöſiſchen Schiffe grundlegend geſtört werden. 2. Nach den Erfahrungen der vier Mächtebeſpre⸗ chungen ſcheint es nach meiner Auffaſſung den Grundſätzen politiſcher Realität zu widerſpre⸗ chen, heute das Monopol für die Seekontrolle in Spanien Mächten anzuvertrauen, die im kritiſchen Augenblick unſerer Meinung nach nicht jenen Grad an Sol harität gezeigt haben, der in dieſem Fall ſo vonnöten geweſen wäre. Ich kamn hier nur meine Frage wiederholen, ob England und Frankreich unter ähnlichen Bedingun⸗ gen willens geweſen ſein würden, Deutſchland und Italien ein ſolches Mandat zu übertragen? Die Behauptung, daß das fehlende Gleichgewicht durch das Inbordnehmen von ſogen. neutralen Be⸗ obachtern auf die engliſchen und franzöſiſchen Schifſe wiederhergeſtellt werden iſt ein Trug⸗ ſchluß. Der neue deutſche Vorſchlag: Deutſchland verſuchte nach Fühlungnahme mit der italieniſchen Regierung neue Wege der Verbeſſerung des alten Syſtems zu finden, und dabei gleichzeitig die Maßnahmen aufrechtzuerhalten, die ſich bisher als nützlich erwieſen hatten. Das Reſultat dieſer Erwägungen iſt der Ihnen vor einigen Tagen zuge⸗ gangene und heute hier zur Diskuſſion ſtehende deutſch⸗italieniſche Plan. Dieſer Plan enthält den Vorſchlag der Bei⸗ behaltung des heute beſtehenden Ueberwachungs⸗ ſyſtems, d. h. alſo Beibehaltung der Ueber⸗ wachung der Landesgrenzen ſowohl als auch der Seeüberwachung, die Belaſſung der Kontrolloffi⸗ ziere an Bord der Schiffe, die die Flagge der Nichteinmiſchungsſtaaten führen. Ferner enthält dieſer Plan den Vorſchlag, das Kontrollſyſtem der Kriegsſchiſſe, das bisher von den vier Mäch⸗ ten ausgeübt wurde, durch die Gewährung der Rechte als Kriegführende an die beiden ſpaniſchen Parteien zu erſetzen. Die Reichsregierung glaubt, daß dieſer Plan einen entſchiedenen Vorteil hat, und daß es nicht leicht ſein wird, einen beſſeren Plan zu finden. Auseinanderſetzungen„Nichteinmiſchungsausſchuß Piymouths Beoenken, Grandis Verteidigung, Corbins Drohung, Maiſkys Sowiethetze— und die Kleinen ſchweigen! — London, 10. Juli. Aus den verſchiedenen Erklärungen, die am Frei⸗ tag im Nichteinmiſchungsausſchuß abgegeben wur⸗ den, ſind folgende hervorzuheben: In der Vormittagsſitzung eröffnete Lord Ply⸗ mouth die Beratungen mit einem Appell an die Mächte, zuſammenzuarbeiten, um die entſtandenen Schwierigkeiten zu löſen. Wenn andere Mächte den Buchſtaben und den Geiſt des Nichteinmiſchungs⸗ abkommens ebenſo beachtet hätten wie Großbritan⸗ nien, dann würde die Lage in Spanien heute eine andere ſein. Der Flottenkontrollplan weiſe eine Lücke auf. Es gebe nunmehr zwei Möglichkeiten, entweder laſſe man die Lücke ungefüllt— das würde aum Zuſammenbruch des geſamten Syſtems führen — oder man müſſe die Lücke ausfüllen. Die britiſche Regierung habe mit dem engliſch⸗franzöſiſchen Vor⸗ ſchlag lediglich den Kontrollplan retten wollen. Lord Plymouth erläuterte hierauf noch einmal, warum die italieniſch⸗deutſchen Vorſchläge nach engliſcher Anſicht nicht annehmbar geweſen ſeien. Nach britiſcher Anſicht ſei die Gewährung der Rechte als Kriegführende kein Erſatz für die Flottenkontrolle. Das würde nur einer Macht unfaire Hilfe geben, die die See beherrſche. In der Frage der Freiwilligen ſei Groß⸗ britannien im Gegenſatz zu Italien der Anſicht, daß dieſe Frage von großer Bedeutung ſei. Falls ſie nicht gelöſt würde, würde die ſpaniſche Frage unlös bar werden. Hierauf erklärte der italieniſche Botſchafter Graf Grandi: eine engliſche⸗franzöſiſche Flottenüberwachung ohne Deutſchland und Italien würde zweifellos der we⸗ ſentlichen Unparteilichkeit entbehren, die unerläßlich für jeden Kontrollplan ſei. Zur Frage der vorgeſchlagenen neutralen Be⸗ obachter an Bord der Ueberwachungskriegsſchiffe meinte Grandi, der neutrale Beobachter würde we⸗ der die Berechtigung noch die Möglichkeit, noch die Autorität haben, um ſich den Anweiſungen gegebe⸗ nenfalls zu widerſetzen, die der Kommandant eines Ueberwachungsſchiffes für notwendig erachte. Die ganze Flottenüberwachung habe ſich als nutzlos herausgeſtellt. Grandi wies dann auf den regen Handelsſchiffsverkehr nach Bilbao während der Be⸗ lagerung durch die Nationalen hin und meinte, die britiſche Ueberwachungsflotte habe nicht verhindern können, daß die Belagerten mit Waffen, Munition und Lebensmitteln beliefert worden ſeien. Zur Frage der Zugeſtehung der Rechte als Krieg⸗ führende an beide ſpaniſche Parteien erklärte Grandi, es handle ſich lediglich darum, einen bereits beſtehen⸗ den Kriegszuſtand anzuerkennen, der allein vom Fjlkriſtiſchen Standpunkt aus bisher ignoriert worden ſei. Zur Frage der ausländiſchen Freiwil⸗ ligen übergehend, erinnerte der italieniſche Ver⸗ treter daran, wie wolle man alle die engliſchen, ſow⸗ jetruſſiſchen und franzöſiſchen Freiwilligen der roten internationalen Brigade zurückruſen? Das Gleiche gelte für die Freiwilligen auf nationalſpaniſcher Seite. Denn ſeit oͤem Tage, an dem ſie in Spanien lebten, ſtänden ſie lediglich und allein unter dem Befehl von General Franco. Was aber werde aus der Frage der finan⸗ ziellen Beihilfe und der Ausfuhr des Goldes der Bank von Spanien, was aus der Frage der politiſchen Agitatoren? Grandi betonte dann, daß Italien keine politiſchen und territorialen Abſichten in Spanien verfolge, ſondern lediglich ein Ziel, nämlich die chriſtliche Ziviliſation Weſteuropas vor der bolſchewiſtiſchen Gefahr zu ſchützen. Abſchließend erklärte Grandi, er wolle nicht daran glauben, daß die Nichteinmiſchung wegen einer techniſchen Frage ſcheitere, denn von der Nichteinmiſchung hänge der Frieden und die Ein⸗ tracht in Europa ab. Der franzöſiſche Botſchafter Corbin: lehnte dann die deutſch⸗italieniſchen Vorſchläge ab indem er erklärte, daß ſie nicht geeignet ſeien, eine unparteiiſche und wirkſame Kontrolle zu ſichern. Corbin glaubte ſie dann durch die Behauptung kriti⸗ ſieren zu können, die Vorſchläge würden eine Ver⸗ änderung des Gleichgewichtes zugunſten einer der Parteien herbeiführen. Die Aufhebung der Schiffs⸗ überwachung, die im Rahmen des Londoner Aus⸗ ſchuſſes bisher durchgeführt wurde, erſcheine ebenfalls nicht annehmbar. Das Kontrollſyſtem beruhe auf dem Grundſatz, daß der gute Glaube der Beteiligten keine hinreichende Garantie für die Durchführung der übernommenen Verpflichtungen darſtelle und daß eine internationale Kontrolle für dieſe Durchführung unerläßlich ſei, die ſich zugleich auf den Verkehr zu Lande wie auch auf den Verkehr zu Waſſer beziehe. Die deutſche und italieniſche Regierung ſchlügen die Beibehaltung der Landkontrolle vor. Die franzöſiſche Regierung ſtimme dem gerne zu, vorausgeſetzt, dͤaß hierin nicht eine Ausnahme, die nur für Frankreich gelte, zu erblicken ſei, ſondern daß ſie zu einem großen Ganzen führe, allerdings unter zwei Bedingungen: 1. daß die Ueberwachung an der por⸗ tugieſiſchen Grenze vohne weiteren Auf⸗ ſchub wieder hergeſtellt werde. der Fall wäre, würde die franzöſiſche Regierung in die Notwendigkeit verſetzt werden, dem Lon⸗ doner Ausſchuß mitzuteilen, daß das franzöſiſche Gebiet nicht allein Gegenſtand einer Ueberwa⸗ chung ſein könne und daß es folglich der Regie⸗ rung nicht mehr möglich ſei, bis auf Widerruf den Beobachtern das Recht zu ihrer Tätigkeit zu⸗ zuerkennen. Sollte kein neuer Tatbeſtand ein⸗ treten, ſo würde dieſe Mitteilung bis zum Be⸗ ginn der nächſten Woche erfolgen. 2. es ſei notwendig, daß ein Parallelismus zwi⸗ ſchen Land⸗ und Schiffskontrolle beſtehe. Wenn eine Landkontrolle nötig ſei, ſei eine Schiffskontrolle nicht weniger notwendig. Zuſammenfaſſend erklärte Corbin am Schluß, die franzöſiſche Regierung könne ſich für ihren Teil alſo dieſen deutſch⸗italieniſchen Vorſchlägen nicht an⸗ ſchließen und halte ihre bereits gemachten Vor⸗ ſchläge aufrecht. Wenn man andere gleiche oder noch beſſere Vorſchläge vorbringen würde, dann würde die franzöſiſche Regierung dieſe mit dem Wanſche prüfen, eine Einigungsgrundlage zu finden. Der portugieſiſche Botſchafter: ſetzte ſich hierauf in ſeiner Rede ſehr ſtark für die deutſch⸗ italieniſchen Vorſchläge, ein. Wenn dies nicht Wenn die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge tatſächlich einſtimmig angenommen werden würden, ſo würde auch die portugieſiſche Regierung ſie annehmen. Er müſſe jedoch darauf hinweiſen, daß dieſe Vorſchläge offenſichtlich die Frage des politiſchen Gleichgewichtes beiſeite ließen. Wenn dieſes Gleichgewicht umge⸗ worfen werde, müſſe nicht nur die Kontrolle fehlſchla⸗ gen, ſondern dann werde der Grundſatz der Nichtein⸗ miſchung verraten. Der portugieſiſche Botſchafter beoͤauerte es ſo⸗ dann, daß es beim„Leipzig“⸗Zwiſchenfall an der er⸗ forderlichen Solidarität der Ueberwachungsmächte gefehlt habe, wodurch das Anſehen des Ausſchuſſes ſchwer geſchädigt worden ſei. Die Flottenkontrolle der Länder werde den Bürgerkrieg nicht iſolieren. Um ſie zu erhalten, ſei es nicht wert, daß man die Zuſammenarbeit überhaupt zerſtöre. Das Ende der Flottenkontrolle bedeute keineswegs das Ende der Nichteinmiſchung. Er verſtehe nicht, warum man den ſpaniſchen Parteien nicht die Rechte als Krieg⸗ führende zugeſtehen wolle. Die Salamanca⸗Regie⸗ rung erfülle alle diesbezüglichen Vorausſetzungen. Der Sowjeibotſchafter Maiſky: lehnte die deutſch⸗italieniſchen Vorſchläge rundweg ab. Er behauptet, ſie ſeien dazu beſtimmt, die„ſpa⸗ niſche Republik“ einzuſperren und zur Unterwerfung zu zwingen. Eine vollſtändige Flottenkontrolle rund um die ſpaniſche Küſte ſei ein weſentliches Element des Nichteinmiſchungsplanes, während die Gewäh⸗ rung der Rechte als Kriegführende heiße, daß man einen„Rebellen“() mit ſeiner„Regierung“(1) auf die gleiche Stufe ſtelle. Maiſky brachte dann groteske Behauptungen über die Entſendung von Waffen und Leuten in das Lager Francos vor. Auf ſeiten Francos kämpften über 100 000 Ausländer, wobei die Marokkaner nicht mitgezählt würden()). Schließlich erklärte Maiſky, daß die Gewährung der Rechte als Kriegführende außerdem zu einer voll⸗ ſtändigen Blockade der Valencia⸗,Regierung“ führen würde, weil damit die„ſpaniſche Republik“ gehin⸗ dert würde, ſich den erforderlichen Nachſchub auf dem Seewege zu beſchaffen. Die Sowjetregierung lehne dacher die deutſch⸗italieniſchen Vorſchläge ab. Botſchafter von Ribbentrop widerlegte dann in bemerkenswerten Ausführungen die Behauptun⸗ gen des Sowjetbotſchafters.(Wir haben die Rede auf der erſten Seite veröffentlicht.) Nachdem in der Nachmittagsſitzung die Vertreter der übrigen Mächte übereinſtimmend erklärt hatten, daß die Nichteinmiſchung aufrechterhalten und daher ein Ausweg aus der Lage gefunden werden müſſe, brachte der niederländiſche Geſandte ſeinen Antrag ein, die britiſche Regierung mit der Vermittlung in der Angelegenheit zu beauftragen, was einſtimmig angenommen wurde. Wie ſehen Paris und London die Lage? Skepſis gegenüber dem neuen engliſchen Vermittlungsverſuch (Funkmeldung der NM.) —+ Paris, 10. Juli. Die Anſichten der Pariſer Samstag⸗Morgenpreſſe über den Verlauf der Sitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes ſind geteilt. Während einige Blätter den neuen Verſuch Englands begrüßen, ſehen andere darin ein Abweichen von der„gemeinſamen Linie“. „Echo de Paris“ erklärt, der ſranzöſiſche Bot⸗ ſchafter Corbin habe einen wichtigen Vorbehalt ge⸗ macht. Wenn aufangs kommender Woche die Ueber⸗ wachung an der portugieſiſch⸗ſpaniſchen Grenze nicht wiederhergeſtellt ſei, werde die franzöſiſche Regierung die Pyrenäenſtraßen zum Vorteil Valencias wieder öffnen. Wenn das Komitee den deutſch⸗italieniſchen Plan annehmen würde, würde ſich folgende Situation er⸗ geben: Die Landkontrolle an der portugieſiſch⸗ſpaniſchen Grenze ſowie auch die Kontrolle der Franco-Küſte würde in Kraft bleiben. Das Argument, daß dieſe Landkontrolle ungerecht wäre, wenn die Patrouil⸗ lenfahrten der Kriegsſchiffe nicht mehr ſtattfinden würden, iſt unbegründet, denn der Ueberwachung der Zufuhren nach Spanien durch die Landkontrolle ſteht zur See die Verpflichtung der geſamten Schiff⸗ fahrt, die Kontrollhäfen anzulaufen und dort Kon⸗ trollorgane an Bord zu nehmen, gegenüber. 2. Die legitime Schiffahrt würde mit dem An⸗ laufen der Kontrollhäfen und mit Kontrolloffizieren an Bord vor ſich gehen wie bisher, während die ille⸗ gitime Schiffahrt in Zukunft ſozuſagen von den bei⸗ den ſpaniſchen Parteien ſelbſt kontrolliert werden würde. Ich glaube, daß dieſer neue Zuſtand eine doppelte Wirkung ausüben wird: Auf der einen Seite werden die Nichteinmiſchungsmächte ſich gern an die Regelung des Kontrollſyſtems halten, denn der Kontrolloffizier wird in Zukunft als ſicherer Lotſe eine gerngeſehene Perſönlichkeit an Bord der regulären Schiffe ſein, während das Anlaufen ſpa⸗ niſcher Häfen ohne einen ſolchen Lotſen immerhin eine beoͤenkliche Sache ſein dürfte. Es dürfte mög⸗ lich ſein, eine Vereinbarung mit den ſpaniſchen Par⸗ teien zu erreichen, daß alle Schiffe, die Kontroll⸗ organe an Bord haben, ohne weiteres freie Durch⸗ fahrt erhalten. Was die Gewährung der Rechte als hrieg⸗ führende Parteien an die beiden ſpaniſchen Parteien anlangt, ſo entſpricht dies auch der Lage, wie ſie ſich durch die Entwicklung des Bürgerkrieges tatſächlich ergeben hat. Der Vorwurf, daß der deutſch⸗italieniſche Vorſchlag einer Anerkennung Ge⸗ neval Francos als kriegführende Macht eine politiſche Begünſtigung desſelben darſtelle, iſt unverſtändlich, denn Deutſchland bringt mit der Gewährung der Rechte als Kriegführender an die Valencia⸗„Behör⸗ den“ und des Rechtes zur Unterſuchung ſeiner Schiffe ein weit größeres Opfer. Wenn man nun da und dort in den letzten Tagen Argumente hörte, daß der deutſch⸗italieniſche Plan praktiſch zugunſten Francos wirken würde und man eine Neutralitätserklärung nicht abgeben könne, ſo muß ich die Frage ſtellen: Iſt es unſere Aufgabe, in dieſem Komitee die Kriegschancen im ſpaniſchen Bürgerkrieg je nach Sympathie und Antipathie nach der einen oder andern Seite zu korrigieren oder iſt es unſere Auf⸗ gabe, wirklich und ehrlich die Nichteinmiſchung zu betreiben. Und weiter, iſt die Neutralitätserklärung der europäiſchen Staaten nicht die beſte Form der Nichteinmiſchung? Noch ein Wort über die ſpaniſche Lage: Deutſchland und Italien wollen kein kommuni⸗ ſtiſches Spanien. Wenn ich mich an dieſem Tiſch umſehe, glaube ich auch nicht, daß viele Mächte ein ſolches wünſchen. Gleichzeitig müſſen wir uns aber bewußt ſein, daß die Komintern dauernd arbeiten. Sie will überall da, wo es möglich iſt, Unruhe ſtiften, denn ſie lebt von dieſer Unruhe. Die neueſte Propaganda iſt die Behauptung, daß Italien und Deutſchland in Spanien teruttoriale Anſprüche ſtellten. Der italieniſche Botſchafter hat heute klar ausge⸗ führt, daß hier Zuſicherungen gegenteiligen Inhalts von Deutſchland und Italien gegeben worden ſino. Darum kann es nur tief bedauert werden, daß ſolche Behauptungen, deren propagandiſtiſcher Cha⸗ rakter nur zu offenſichtlich iſt, in der Preſſe auch nur die geringſte Beachtung finden. Ich jedenfalls kann nicht zugeben, daß ſolche erſtaunlichen Kombinatio⸗ nen— wir alle wiſſen ja, daß das Spanien General Francos nichts anderes ſein wird und ſein kann als ein nationales Spanien— unſere ernſten Beratun⸗ gen für die Nichteinmiſchung in dieſem Komitee im geringſten beeinfluſſen. Zuſammenfaſſend möchte ich ſagen, daß Deutſch⸗ land nach wie vor die Nichteinmiſchung in Spa⸗ nien wünſcht, und ich würde es warm begrüßen, wenn meine Ausführungen zu einem beſſeren Verſtändnis des deutſch⸗italieniſchen Plaues beitragen würden. 1 haben, Das„Echo de Paris“ bezweiſelt allerdings, daß dieſe„Drohung“ auch in der angegebenen Zeit durchgeführt werde. Sollte ſich aber in acht oder zehn Tagen der Stand der Dinge nicht geändert und ſollte die portugieſiſche Grenze für den Warenverkehr frei bleiben, ſo würde auch die Pyre⸗ näengrenze von jeder Kontrolle befreit werden. Das„Oeuvre“ ſchreibt, es ſei nicht recht zu erken⸗ nen, wie die engliſche Regierung es anſtellen wolle, bei ihren Vermittlungsverhandlungen der mit der franzöſiſchen Regierung verabredeten Leitlinie treu zu bleiben. Die entſchiedene Haltung Frankreichs ſei vor allem geeignet, eine Entwicklung zur Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens in Europa zu begünſtigen.(1) Der„Matin“ erklärt, der Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß habe ſich zu einem ſehr vorſichtigen und klugen Ausweg aufgerafft. Großbritannien wolle eine Ver⸗ gleichslöſung zwiſchen der franzöſiſch⸗engliſchen Auf⸗ faſſung und der deutſch⸗italieniſchen ſuchen. Daß ſich London bereit erklärt hat, eine Vergleichslöſung zu ſuchen, bringe eine allgemeine Erleichterung. Das Foreign Office werde auf diplomatiſchem Wege be⸗ reits am Samstag ſeine Ermittlungen beginnen. „Petit Pariſien“ erklärt, man ſei zwar noch im⸗ mer in einer Sackgaſſe, aber man habe doch immer⸗ hin eine andere Verfahrensmöglichkeit erſchloſſen. Alſo ſei die Bilanz des geſtrigen Tages nicht voll⸗ kommen negativ. London tief peſſimiſtiſch (Funkmeldung der NM3.) + London, 10. Juli. Die Londoner Morgenzeitungen berichten aus⸗ führlich über den Verlauf der Sitzung des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes. In den Aeußerungen der di⸗ plomatiſchen Korreſpondenten, noch mehr aber in den redaktionellen Kommentaren, die auf einen bemer⸗ kenswert peſſimiſtiſchen Ton abge⸗ ſtimmt ſind, unterſtreichen die Blätter die Schwie⸗ rigkeiten der Aufgabe, die England übernommen habe. Zum Teil gehen die Blätter dabei ſoweit, gu befürchten, daß die Aufgabe ſo ſchwer ſein könne, daß eine Löſung Wre alg unmöglich er⸗ ſcheine Der politiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, daß die britiſche Regirung ihre neue Aufgabe mit äußerſter Beſchleunigung in Angriff nehmen werde. Sie werde verſuchen über die Ergebniſſe ſchon An⸗ fang der nächſten Woche zu berichten. Der Ausblick ſei nach der geſtrigen Debatte noch düſterer als vorher obwohl der Zuſammenbruch abgewendet worden ſei und die Sitzung in einem leidenſchaftsloſen Ton e er diplomatiſche Korreſpondent des ſozialiſtiſchen Oppoſitionsblattes„Daily Herald“—— Nichteinmiſchung ſehr nahe am Zuſammenbruch ge⸗ weſen ſei. Der Vorſchlag des holländiſchen Vertre⸗ ters habe einzig und allein dieſen Zuſammenbruch vermieden, und das vielleicht auch nur für einige wenige Tage. ——————— — —— ——— Samstag, 10. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 311 Die Stadiseite Mannheim, 10. Juli. Sportſiſcher am Start Das 4. Gauwurfturnier findet in Mannheim ſtatt Am Sonntag, dem 18. Juli, wird vom Gau Baden des Reichsverbandes Deutſcher Sportfiſcher das vierte Gau⸗Wurfturnier auf dem Sportplatze des Turnvereins 1846 im Luiſen⸗ park ausgetragen. Dieſer Veranſtaltung kommt für alle an der Sportfiſcherei Intereſſierten eine be⸗ ſondere Bedeutung zu. Das erſte jemals in Deutſch⸗ land durchgeführte Wurfturnier wurde 1923 in Mannheim abgehalten. Seitdem iſt die Sportfiſcherei tüchtig ausgebaut worden. Wenn ſich ſeine Ange⸗ hörigen nun zum zweiten Male in Mannheim treffen, ſo ſind ſpannende Wettkämpfe zu erwarten. Der Gau Baden genießt im Reichsverband einen guten Ruf. Er umfaßt 50 Vereine in drei Bezirken. Der größte Bezirk iſt der Bezirk Unterbaden, zu dem auch die Mannheimer Vereine gehören. Er zählt allein 23 Vereine mit 1200 Mitgliedern und verfügt über gute Wettkämpfer. Nach den bisherigen Meldungen werden über 100 Teilnehmer um die Sie⸗ gespalme der verſchiedenen Weit⸗ und Zielwurfklaſ⸗ ſen ringen. Den Siegern winken zahlreiche Ehren⸗ preiſe. Die Veranſtaltung beginnt am Sonntagvormit⸗ tag auf dem Sportplatz mit dem Antreten der Teil⸗ nehmer und einer Begrüßungsanſprache durch den Gauführer Owart⸗Karlsruhe. Um 9 Uhr be⸗ ginnt das Turnier, dem ſich am Nachmittag an der Anlegeſtelle der Amicitia das Fliegenwerfen an⸗ ſchließt. Am Vorabend des Turniers findet ein ge⸗ mütliches Beiſammenſein der Sportangler im Welde⸗ Bräu, U 5, ſtatt. Kaufmannsgehilfenprüfung der Ds Die Deutſche Arbeitsfront, Kreiswaltung Mann⸗ heim, führt in Verfolg ihrer vom Führer geſtell⸗ ten Aufgaben eine Leiſtungsprüfung für Kaufmannsgehilfen im Herbſt 1937 durch. Jedes Mitglied der DA8 ſoll ſich dieſer Prüfung unterwerfen. Die Anmeldung zu dieſer Leiſtungs⸗ prüfung muß bis ſpäteſtens 31. Juli 1937 bei der DAc, Kreiswaltung Mannheim, Abteilung Be⸗ rufserziehung und Betriebsführung, Mannheim, C 1, 10(Tel. 203 55) erfolgt ſein. Anmeldefgrmu⸗ lare ſind von obiger Stelle anzufordern. Die Prü⸗ fungsgebühr in Höhe von 3 Mark muß entweder in bar bei der vorgenannten Stelle oder durch Ueber⸗ weiſung auf Poſtſcheckkonto Ludwigshafen 20 067 er⸗ legt werden. zr Goldene Hochzeit. Jahrzehntelange treue Leſer der NMz3, die Eheleute Gottlieb Stäu dhe, Lange Rötterſtraße 2, feierten am Freitag das Feſt der goldenen Hochze i t. Herzlichen Glückwunſch! Schöne und anregende Großſtadt: Mannheim gefällt den Fremden Die letzten 14 Tage brachten wieder zahlreiche Beſucher— Reiſegeſellſchaften und Vereine erlebten die Sehenswürdigkeiten unſerer Stadt In den Sommermonaten ſtehen die Großſtädte im allgemeinen nicht hoch im Kurſe. Man flieht ſie, benutzt Ferien⸗ und Ausflugstage, um in den Ber⸗ gen, an den Seen und Flüſſen Erholung und Freude au ſuchen. Um ſo erfreulicher iſt es, daß Mannheim trotz alledem auch in den letzten vierzehn Tagen wie⸗ der einen regen Fremdenbeſuch aufzuweiſen hatte. Er iſt uns der beſte Beweis dafür, daß ſich der Ruf der Fremdenverkehrsſtadt Mannheim im Lande immer ſtärker durchſetzt. Ein Beweis auch für die Erfolge unſerer Stadtwerbung, die mit Be⸗ wußtheit das Wort vom ſchönen Mannheim und „Mannheim als Ausgangspunkt für Reiſeausflüge“ in den Vordergrund geſtellt hat. Nicht zum wenigſten trägt aber zur Steigerung des Fremdenbeſuches bei, daß ſich unſer Verkehrs⸗ verein bemüht, auswärtigen Beſuchern durch ſach⸗ verſtändige Führungen die Sehenswürdigkeiten des ſchönen und des arbeitenden Mannheim zu er⸗ ſchließen, ſo daß ſie mit nachhaltigen Eindrücken aus unſerer Stadt ſcheiden. Es iſt unmöglich, alle Gruppen und Geſellſchaften im einzelnen aufzuzäh⸗ len, die in den letzten Wochen in unſeren Mauern weilten. Wir müſſen uns mit den größeren begnü⸗ gen, die vom Verkehrsverein geführt und betreut wurden. Ueber 300 an einem Tagl! Ein Großkampftag der Stadtführungen war der letzte Juni⸗Sonntag. Nicht weniger als ſechs ver⸗ ſchiedenen Gruppen galt es die Stadt zu zeigen. Die ſtärkſte Gruppe wurde von 150 Mackenbacher Muſikern und ihren Angehörigen geſtellt, die mit vier großen Omnibuſſen hier eintrafen und durch Mannheim geführt wurden. Viele der Männer hatten auf ihren„Muſikreiſen“ Mannheim ſchon ken⸗ nen gelernt. Die Führung erſchloß ihnen aber anſere Stadt von vielen anderen Seiten, ſo daß ſie waren, was es bei uns alles zu ſehen gibt. Aus Beckingen an der Saar kam eine Reiſe⸗ geſellſchaft von 30 Perſonen, die nach eingehender Stadtrundfahrt unſer Strandbad beaugenſcheinigten, den Siedlungen einen Beſuch abſtatteten und voll des Lobes über die Aufbauleiſtungen Mannheims waren. Auch 32 Mitglieder eines Kegelklubs aus Lützelhardt(Württemberg) ließen ſich die Sied⸗ lungen und das Haſengebiet zeigen und mußten be⸗ kennen, daß ſie bisher ſo ausgedehnte Heimſtätten⸗ anlagen für Arbeiter am Rande der Stadt noch nicht geſehen hatten. Stadtführungen wurden fer⸗ ner veranſtaltet für 45 Mitglieder des Männer⸗ geſangvereins Saarlautern und 38 Mitglieder des Männerturnvereins Bürſtadt. Außerdem tra⸗ fen 32 Teilnehmer an einer Ausflugsfahrt hier ein, die von der Städtiſchen Verkehrs⸗ und Betriebs⸗ geſellſchaft Bad Kreuznach veranſtaltet wurde. Auch ſie hatten Gelegenheit, unſere kulturellen Kleine Branoſtiftergeſchichte vor dem Einzelrichter: Die ganze Stub' voll Sualm Simmerbrand, weil der Heinrich mit der brennenden Zigarette im Mund ſich ſchlafen gelegt hale 6 Wochen Gefängnis für fahrläſſige Branoſtiſtung So liebe Gewohnheiten haben es manchmal in ſich... Stand jetzt am Freitag ein Mann vor dem Einzelrichter, der nicht ſchlafen kann, ohne vorher eine Zigarette zu rauchen. Mit dieſer Gewohnheit befindet er ſich beſtimmt nicht in ſchlechter Geſell⸗ ſchaft, aber— man ſollte über dieſer„Letzten“ nicht einſchlafen! Schon gar nicht, wenn man auf eine „Chaiſelongue“ zu liegen kommt, die ihre Einge⸗ weide, in Form von ganz gewöhnlichem, aber höchſt feuerempfänglichem Seegras, nicht bei ſich behalten kann. Dann geſchieht genau das, was ihm jetzt für einige Wochen„ſchwediſche Gardinen“ beſorgte. Unſer Heinrich, wie er mit Vornamen getauft wurde, hatte aber immerhin ſchon einiges in jener Nacht hinter ſich. Er war nämlich auch dem Alkohol nicht gerade abgeneigt und hatte mit lieben Kame⸗ raden bis in dieſe beſagte ſpäte Nacht hinein anſtändig gezecht und dabei das Gefühl für die Wirkung des Alkohols verloren. In mehreren Wirtſchaften war man kreuz⸗ fidel geweſen, die„Steine“ gingen in der Runde, „un was ich ſo getrunke hab, des weeßich nimmer ſo genau“, meinte er. Jedenfalls war es aber ſo viel, daß ſeine drei Kameraden es für richtiger hielten, ihn nicht allein zu ſeinen Penaten wandeln zu laſſen, ſondern ihn mit zu nehmen. So kam man um die dritte Stunde des 5. Juni zu einem der Zecher, nicht ohne unterwegs noch einige„Knö⸗ chel“ mitgenommen zu haben. Bis dahin war alles in ſchönſter Oroͤnung. Die„obligatorſiche“ Nachtzigarette wurde von den dreien, einer war ſchon vorher ſeiner Wege gegangen, angeſteckt, und nun machte der kameradſchaftliche Wohnungs⸗ inhaber unſerem Heinrich ſo etwas wie ein Bett in der guten Stube auf den vorhin beſchriebenen Chai⸗ ſelongue zurecht und ließ ihn allein mit der brennen⸗ den Zigarette und dem rauchenden Kopf, um ſich ſelbſt ſchlafen zu legen, was er auch ſchleunigſt tat, da man nach zwei Stunden bereits wieder an die Arbeit muße. Mit dem Schlaf wurde es aber nichts. Plötz⸗ lich vernahm man von Heinrich ebenſo erſtaunte wie erregte Hilſerufe und als man nach ihm ſehen wolle, hatte das ſo ſeine Haken, denn er war vor lauter Rauch nicht mehr zu Ceöffnet von—19 Uhr Sonntags von 10—19 unr entdecken.„Die Stub' war voller Qualm“, heißt es in einem ſchönen Lied. Heinrich kam aber ſchon her⸗ vorgekrochen und nun„habe mir wie die kleene Kin⸗ ner da'ſtane“, erzählt er dem„hohen Herren Ge⸗ richtshof“, wie er ſich ausdrückte. Sie taten auch in den nächſten Minuten nichts, als das Verkehrteſte, was ſie tun konnten, ſie riſſen nämlich alle greifbaren Türen und Fenſter auf. Damit war es um das Zim⸗ mer geſchehen. Im Nu ſtand der Raum vollkommen in Flammen, oͤie Feuerwehr wurde nun allerdings ſchleunigſt alarmiert und dieſe machte dem Zimmerbrand in Kürze ein Ende. Wo kam das Feuer her', fragte ſich natürlich alles. Unſer Heinrich glaubte vielleicht weniger, daß es auf einen Kupzſchluß zurckzuführen war, als daß er es feſt und ſteif als einzige Möglichkeit hinſtellte. Aber ſehr bald war man ſich im Klaren, daß es nur von der„letzten“ Zigarette kommen konnte, die ihm einſchlafend aus der Hand gefallen und unter die Chaiſelongue gerollt ſein mußte, wo das Seegras „brandbereit“ lag. Denn ein Kurzſchluß kam nicht in Frage, da ja zunächſt nach den eigenen Ausſagen unſeres Heinrich eben dieſe Chaiſelongue brannte. Wäre ihm dieſes Licht früher aufgegangen, hätte er ſich gar nicht über einen Monat in Unterſuchungs⸗ haft ſetzen müſſen, aber— dem einen kommt es eben früher, dem anderen ſpäter. Der Wohnungsinhaber mußte auch auf die Anklagebank, da er nicht genügend aufgepaßt habe. Das Gericht ſah aber bei ihm von einer Beſtrafung ab und ſprach ihn frei. Unſer Heinrich mußte aber ſechs Wochen wegen fahrläſſiger Brand⸗ ſtiftung— es war immerhin ein beträchtlicher Schaden entſtanden— einſtechen, die Unterſuchungs⸗ haft wurde ihm aber angerechnet. Ja, ja, meine lieben Raucher, man ſollte jede Zigarette„mit Verſtand“ rauchen, nicht nur die von 6 Pfennig aufwärts, ſonſt entfeſſelt ſie jene berühmte „Dücke des Objekts“, die immer Aerger und Ver⸗ 2 druß bringt, wenn nicht gar ein paar Wochen„Er⸗ holung“, wie unſerem Heinrich. 8 * Rhein-Neckar-Hallen —(—ää.ſf..T.:. ꝗFritteereise: Zwachsene 50 Pfg.(an der Tageskasse)— Für Mitglieder der Partei und deren Gilederungen oowie im Vorverkauf 30 Pfg.— Militär und Schüler 10 Pig. Sehenswürdigeiten und die Hafenanlagen zu beſichtigen. Jugend in Mannheim In zunehmendem Maße ſuchen uns auch Schulen und Jugendgruppen auf, denen unſere Stadt viel⸗ fältige Anregungen vermittelt. Am 29. Juni waren es 110 Angehörige des Jungbanns Heidelberg, denen der Verkehrsverein einen Beſuch der Heinrich⸗ Lanz⸗Werke ermöglichte und ihnen das Planetarium zeigte. Außerdem ſtatteten ſie unſerer Artillerie einen Beſuch ab und hatten Gelegenheit, dem Exer⸗ zieren zuſchauen zu oͤürfen. Am Donnerstag kamen 39 Schüler des Schul⸗ amtes Oberwolfach(Schwarzwald) mit 2 Leh⸗ rern und 15 Schwarzwälderinnen hier an. Es han⸗ delte ſich um ihren alljährlichen Ausflug, der ſie diesmal nach Mannheim führte. Stundenlang waren ſie teilweiſe bis nach Wolfach anmarſchiert, um daran teilnehmen zu können. Sie bereuten es nicht, und waren reſtlos begeiſtert über alles Geſchaute. Die Schwarzwälderinnen in ihren ſchönen Trachten aus dem Kinzigtal wurden von den Mannheimern tüch⸗ tig beſtaunt. Erwähnt ſei noch eine Reiſegeſellſchaft aus Höchſt, die am 6. Juli geführt wurde. Dienſt am Fremden Wie ſehr ſich der Verkehrsverein darum bemüht, auswärtigen Beſuchern den Aufenthalt in unſerer Stadt ſo angenehm als möglich zu machen, geht dar⸗ aus hervor, daß er ſelbſt Einzelperſonen auf ihren Wunſch führt. Derartige Einzelführungen ſind in den letzten vierzehn Tagen eine ganze Anzahl vorgenommen worden. Darunter befanden ſich auch mehrere Engländer aus Bombay, die eine Europareiſe unternahmen und denen Stadt und Induſtriehafen gezeigt wurden. Einer Lehranſtalt aus Veitshöchheim wurde bereitwillig Unterkunft im Reichswandererheim be⸗ ſorgt. Aber nicht nur Wünſche nach Führungen, Unterkünften, Beratungen uſw. werden erfüllt. Als in den letzten Tagen die Heppenheimer an den Verkehrsverein herantraten, weil ſie gern ein Hoch⸗ rad für ihren Sommernachtszug„Anno Duwack“ gehabt hätten, wurde ihr Wunſch ſofort erfüllt. Man ſieht: es wird nichts unverſucht gelaſſen, für Mannheim zu werben, es ins rechte Licht zu ſtellen. Und wenn man dann von den Beſuchern wieder und wieder das Lob hören kann: Mann⸗ heim iſt ſchön und anregungsreich“, dann iſt das der beſte Dank für die geleiſtete Ar⸗ beit und ein Anſporn, Mannheim und ſeinen Frem⸗ denverkehr noch weiter aufzubauen. —— Heute auf der Leinwand Alhambra:„Meiſeken“ Meiſeken, die Hauptperſon dieſes köſtlichen Film⸗Luſtſpiels und weiland Oberlebkuchenmeiſter bei der berühmten Nürnberger Firma Häb—— nein Hämmerlein, hat ja eigentlich ſchon vor drei Jahren in allerhöchſtem Greiſenalter das Zeitliche geſegnet. Aber ſeine Rente lebt noch, und es lebt vor allem mit Fritz Kampers' biedermänniſchem Gehaben der Engelwirt Waſtl Huber zu Entersbach nebſt ſeinem nichts weniger als engelguten Weibe Reſi, die Irmgard Hoffmann mit aller katzen⸗ freundlichen Beweglichkeit und einfältigen Habgier ausſtattet. Die Rente, die ſich in Nürnberg als gern erfüllte Auflage der Dankbarkeit für treue Dienſte vom Vater auf den— natürlich äußerſt tüchtigen, natürlich mit einem, auf die große Liebe wartenden Herzen begabten Sohn von der an⸗ genehmen Erſcheinung Franz Zimmermanns vererbt hat und dem jungen Chef auf die Spur der zum Nachteil des Werkes außer Gebrauch gekomme⸗ nen Meiſter⸗Rezepte des alten Meiſeken verhelfen ſobl. Die„Oberſchmeckräte“ in Nürnberg ſtellen näm⸗ lich nach einem ungewöhnlich anſprechenden Auftakt des Filmes, der den Spielleiter Hans Deppe und ſeine Künſtlerſchar in Zuckerſchrift auf lauter Leb⸗ kuchenfiguren anzeigt, mit berechtigtem Kummer feſt, daß die Güte der Ware merklich zurückgegangen iſt. Worauf Kämmerlein junior ſich zur Jagd auf die Rezepte des armen toten Meiſeken, der ſeiner Rente wegen notwendig noch am Leben ſein muß, ins bay⸗ riſche Gebirg nach Entersbach begibt. Wie es dort nun beinahe im Stil einer rechten Gaudi vom Thoma⸗Ludwig gedreht wird, daß der tüchtige junge Lebkuchenfabrikant trotz allem ſeinen alten Meiſeken im Großvaterſtuhl ſitzend vorfindet und am Ende außer dem ſchwarzen Büchlein mit den rettenden Rezepten auch noch die reizende Suſi Lanner als Herzallerliebſte aus dem„Goldnen Engel“ mit heim⸗ nimmt,— darf im einzelnen keinesfalls verraten werden. Denn das muß man geſehen, und darüber muß man mitgelacht haben. Nur ſoviel ſei feſtge⸗ ſtellt, daß Rotraut Richter als unbezahlbar waſchechte Berliner Range die uralte preußiſch⸗ bajuvariſche Frage in ihrer Perſon mit der Selbſt⸗ verſtändlichkeit aller wirklich großen Erkenntniſſe löſt. Denn dieſe mit allen Spreewaſſern getaufte Lauſejungenfrechheit,— dieſes prachtvolle Mundwerk mit ſeinen tiefſinnigen Kernſprüchen über„Iroß⸗ vaterns Zukunft“ iſt ja ſchließlich dank ſeiner Erb⸗ maſſe ganz und gar ſüdlich der Mainlinie verwur⸗ zelt, wie denn auch der würdige Ahne dieſer vorzüg⸗ lichen Enkelin von Joſef Eichheim mit nicht weni⸗ ger Pfiffigkeit und regem Nützlichkeitsſinn verſehen iſt. Als ſchwarzer Intrigant mit der gleichen Vor⸗ liebe für dralle Hinterviertel wie für gute Speck⸗ knödel ſchleicht Oskar Sima um Fenſter und Tü⸗ ren,— ſofern ihn der ſchiache Hausknecht Beppo Brem nicht grade wiedermal mit kräftiger Fauſt in den Schnee vor dem Hauſe befördert hat, oder Maria Wolf als reſche Magd Vevi ihn ſchützend unter dem Schanktiſch verſteckt. Ein früher vielbelachtes Theaterſtück feiert mit „Meiſeken“ fröhliche Urſtänd. Und wer es ſich an⸗ ſchaut, wird an der gutgebauten Filmpoſſe gewiß ſein Vergnügen haben. Im Beiprogramm diesmal etwas für die Phila⸗ teliſten— oder vielleicht mehr noch für ſolche, die es werden wollen: ein Kulturfilm„Die Briefmarke im Zeitgeſchehen“, der von Bayerns 1 Kreuzer ſchwarz und dem poſthornblaſenden Schwager bis zu Winterhilfsmarken des Dritten Reiches und dem ge⸗ zähnten Führerblock faſt ein Jahrhundert Brief⸗ markenentwicklung umgreift. Margot Schubert. * Univerſum:„Ein Mädel vom Ballett“ Hochſommerlicher Ulk in kulturhiſtoriſcher Auf⸗ machung: das mehr oder minder elegante Berlin um 1900 gibt die dankbare Kuliſſe, und die Schlager ſind von Paul Lincke und Walter Kollo. Da ſind zwei Mädels, die eine muß Theater ſpielen und die andere darf nicht die mit dem„muß“ raſt in Eifer⸗ ſucht auf ihren Hans, die andere will ihn ihr zurück⸗ gewinnen und gerät dabei ſelber in des Frühlings Erwachen, doch das Malheur iſt nicht groß, denn die Freundin hat ſich längſt mit dem Baſtler Paul ge⸗ tröſtet, deſſen ſpinniges Flugaeug um faſt fünf Meter die Erdenſchwere überwindet Karl Lamac laviert als Regiſſeur ſeine Leuke mit kundiger Hand durch den harmloſen Wirrwarr. Die hilfreiche Naive, deren Herz dem altklugen Köpfchen doch noch durchgeht, heißt natürlich Anny Ondra. Mit Charme und heiterm Sinn tollt ſie durch die geſpenſtiſch echten Zeitkuliſſen und wird dabei von Urſula Grabley trefflich ergänzt. Die Partner der beiden heißen Viktor Staal und Ru⸗ dolf Platte,— ſie helfen der Sache mit redlichem Eiſer zum guten Ende. *— an Bäume ſind keine Plakatſäulen! Es wurde in letzter Zeit die Wahrnehmung gemacht, daß Plakate aller Art an Bäumen in den Straßen und Anlagen angebracht werden. Abgeſehen von der Verunſtal⸗ tung des Stadtbildes durch derartige Plakatierungen iſt das Anſchlagen von Werbeplakaten aller Art an anderen als den hierzu beſtimmten Stellen(Plakat⸗ ſäulen oder ⸗Tafeln) auf Grund des Werberats⸗ geſetzes verboten. Zuwiderhandlungen gegen dieſes Verbot ſind ſtrafbar. Künftig werden Plakate an unzuläſſigen Stellen ſofort entfernt und die Verant⸗ wortlichen zwecks Beſtrafung zur Anzeige gebracht. Im Stadtgebiet Mannheim ſind ausreichende An⸗ ſchlagsmöglichkeiten an Plakatſäulen und ⸗Tafeln vorhanden, ſo daß zu einem Anſchlag an anderen Stellen kein Grund vorliegt. Emil Krehbiet Blich ali R4. Millöcker im Pfalzbau Gaſtſpiel des Nationaltheaters h Ludwigshaſen, 10. Juli. Die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen hat einen bemerkenswert glücklichen Griff in der Auswahl der Bühnenwerke, mit denen ſie das Natio⸗ naltheater in den Pfalzbau zu Gaſt bittet. So bringt die NSK das Kunſtſtück fertig, auch mitten im Hoch⸗ ſommer, ſelbſt an ſchwülen Abenden, das Haus zu 8 SSNN 0 4 füllen. Carl Millöckers Operette vom vermeintlichen Räuberhauptmann„Gaſparone“ unterhielt die Be⸗ ſucher ganz vorzüglich; das bewies der ſtarke Beifall an den Aktſchlüſſen und oft auch auf offener Szene, Entzückend hier beſonders das farbenprächtige Büh⸗ nenbild der ſizilianiſchen Küſte mit dem ſchneebedeck⸗ ten(und doch feuerſpeienden) Aetna; im Vorder⸗ grund die ſtilgerechte Oſteria. Nicht den geringſten Teil des wohlverdienten Erfolges durfte die Tans⸗ gruppe für ſich buchen, die in jedem Akt ſchönſte Proben ihres Könnens und ihres Temperaments bot, Dr. Fritz Haubold. 2 Dienſt⸗Jubiläum. Sein Bjähriges Dienſtiubi⸗ läum in der.G. Farbeninduſtrie feierte Herr Eugen Statter, Ludwigshafen, Bremſerſtraße 1. Herz⸗ lichen Glückwunſchl Geſegnetes Alter. Seinen 75. Geburtstag feierte Frau Maria Mentzel Witwe, Luöwigshafen⸗ Frieſenheim, Riedſtraße 54, in aller Rüſtigkeit, Herzlichen Glückwunſch! Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Samstag— Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Konzert des Saorpfals⸗ Orcheſters; 20.30 bis.90 Uhr Meiſter⸗Abend mit Her⸗ bert Fäger, Arno Schellenberg, Siegfried Borries, Johan⸗ nes Schocke und Ruth Herell. Gartenſtadt Hochfeld: Fortſetzung des Blumenfeſtes. .. und am Sonntag Hindenburgpark: 11 bis 12 und 16 bis 18 Uhr Konzerke; 20.30 bis 28.50 Uhr Wiederholung des Meiſter⸗Abends (2 heiter⸗beſchwingte Konzertſtunden). 5 JG⸗Feierabendhaus: 11 Uhr Schülerkonzert der Klavier⸗ ſchule Lieſel Frank. Gartenſtadt Hochfeld: Ausklang des Blumenfeſtes mik Preisverteilung und abſchließendem Feuerwerk. An beiden Tagen: 184 Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Stern⸗Kaſſee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz, Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Heimatmuſeum, Bredeſtraße 1: Sonderausſtellung Roberk Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr⸗ göln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Uſa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Krach und Glück um Künne⸗ — Palaſt⸗Lichtſpiele:„Der lachende Dritte“.— Ufa⸗Rheingold:„Der Herrſcher“ und„Eine kleine Königs⸗ tragödie“.— Union⸗Theater. Schlußakkord“.— Atlantik: „Grenzpolizei Texas“.— Alhambra Mandenheim:„Die Stimme des Herzens“. ————..—————— ͤ P———öeöͤ——»—————..———— Besucht die 9 1 8 Kolonial-Ausstellung Mannheim ————— J. Juli bis 4. August 1937 ͤ——————————23 4. Seite /Nummer 311 Samstag, 10. Jult 18857 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Frauenabteilung Mittwoch, 14. NSDAp-Müifteilungen Aus parteiamtlichen Behenntmachungen entmommen In der Zeit vom 12. bis 26. Juli ſind bie Sprechſtunden unſerer Kretsdienſtſtelle in L 4, 15, nur dienstags und freitags von 16 bis 18 Uhr. Neuoſtheim. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ chen ber D jeden Dienstag und Freitag von 18 bis 10 mnnnxEm S7 NN zum erſten Male,„Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette Ivon Arno Vetterling, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhcr. Donnerstag, 15., Juli: Miete D 890 und 2. Sondermiete D 16 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abteilung 471—472,„Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette uli: Miete N 90 und 2. Sondermiete M 18,*. Ortsgruppen der NS D Uhr in ber inſtraße 10. von ArnoVetterling, Anfang 20 Ühr, Ende 22.30 Uhr. Rheinau. 2..,.50 Ubr, Zellenleiterbeſprechung in NSRO 0 9 Freitag, 16. Juli: Miete§ 90 und 2. Sondermiete F 15, der Ortsgruppengeſchäftsſtelle. Wallſtadt. Kameradentreffen. 10.., 20.30 Uhr, Feier⸗„Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von Arno Vetter⸗ e* Senkind, 1f. Palt: iete E 30. Unb u. Sondermiete G 16 nwärter in Uniform und Zivil vor dem Orts⸗ Straßen zum Feſtplatz. Kameradſcha ammenſein,.445 2 3 8„Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von Arno Vetter⸗ gruppenheim. Sandhofen. 42.., 20.90 Uhr, Beſprechung der Pol.⸗ —— und Anwärter(Dienſtanzug) im Parteilokal„Zum dler“. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 12.., 20 Uhr, Sitzung des Stabes und der Zellenleiter auf der Ortsgruppen⸗Geſchäftsſtell⸗ Wohlgelegen. 10. 7. Sport. Leiter, Anwärter und des SA⸗Sportabtzeichenlehrgangs am 17 Uhr im Herzogenriedpark. Wallſtadt⸗Straßenheim. 11.., 14 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Pol. Leiter und Anwärter der Gliederungen auf dem Sportplatz in Uniform. NS⸗Frauenſchaft Seckenheim. Die Frauen, die am 11. 7. an der Fahrt nach Neckarſteinach teilnehmen, treffen ſich pünktlich 8 Uhr an der Brücke nach Ilvesheim, Seckenheimer Seite. Humboldt. Die Zellenwalterinnen holen am 12. 7. pünktlich 45 Uhr, die Beitragsmarken in der Geſchäftsſtelle, Langſtraße Zoa, ab. Kaſſenverwalterinnen. Die Beitragsmarken können ab⸗ geholt werden. 83 Lichtſpiele: heim, Abteilung 121—123, 150, 181—184, 259, 281—283, 324 Gefolaſchaft 21171. 11. 75,.25 Uhr, tritt die Geſolg⸗ werh-Mutter und faind“ dienen Univerſum:„Ein Mädel vom Ballett.— Alhambra: bis 320, 551—350, 521—328, 541543, 559, 503, 581—588, ſchaft auf dem-Schulplatz zur Morgenfeier im Roſen⸗ unſerem volhe.„Meiſeken“.— Palaſt und Gloria:„Seine Sekretärin“. 616, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr. 301—600, Antreten ſämtlicher Pol⸗ Preiskegeln, Preisſchießen. SWaheak eit am Sonntag um 13.15 Uhr ab Weinheimer Bahnhof. Verſtärkter Zugs⸗ verkehr. Rückfahrt ab 21 Uhr mit Autobuſſen. Neckarau. 11. Juli, 15 Uhr, Gartenfeſt mit Konzert und Tanz, Kinderbeluſtigungen im Vereinshaus(Volkschor) Rheingoldſtraße. Achtung, Baltikum⸗ und Freikorpskämpfer! Am Samstag, 10. Juli, 20.90 Uhr, findet im Wartburg⸗ hoſpiz, Mannheim, F 4, der nächſte Kameradſchaftsabend mit Angehörigen der Mannheimer Kameradſchaft der Frei⸗ korpskämpfer ſtatt. Das Erſcheinen iſt für ſämtliche Kame⸗ raden angeſichts der Wichtigkeit der Tagesordnung Pflicht. U. a. erfolgt Bericht über den Reichskriegertag in Kaſſel, Bekanntgabe der Freikorpskämpfer, denen in der Zwiſchen⸗ zeit durch das Innenminiſterium über den Bundesführer SS⸗Gruppenführer Oberſt a. D. Reinhard die amtliche Urkunde für Freikorpskämpfer verliehen wurde, uſw. deine keiſtungen tar das ſiiſe· Samstag, 10. Juli Nationaltheater:„Muſikaliſcher Komödienabend“, Miete H, 19.80 Uhr. Roſengarten:„Schneider Wibbel“, Komödie von Müller⸗ Schlöſſer, NiS⸗Kulturgemeinde, 20.15 Uhr. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/ Pfalz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: Morgen 7 Uhr Mainz⸗ Wiesbaden⸗Biebrich— Rüdesheim— Aßmannshauſen und zurück. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett— Varieté; 20.30 Uhr Geſamt⸗Gaſtſpiel der Berliner„Schaubude“. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte, Waldparkreſtaurant, Friedrichspark. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Capitol:„Shirley ahoi“.— Scala:„Die Jugenoſünde“. ling, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 18. Juli: Nachmittags⸗Vorſtellung für Erwerbs⸗ loſe— ohne Kartenverkauf—„Liebe in der Lerchen⸗ gaſſe“, Operette von Arno Vetterling, Anfang 15 Uhr, Ende 17.30 Uhr. Abends: Miete G 90 und 2. Sonder⸗ miete G 15,„Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von Arno Vetterling, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Montag. 19. Juli: Für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigs⸗ hafen, Abteilung 55, 61, 106, 401—404, 416—418, 420 bis 423, 425—429, 431, 492—434, 438, 451—452, 491—492, 521 bis 523, 905—909, Gruppe B und Gruppe F Nr. 815 bis 817,„Liebe in der Lerchengaſſe“. Operette von A. Vetter⸗ ling, Anfang 20 Uhr, Ende 22.90 Uhr. Dienstag, 20. Juli: Miete C 30 und 2. Sondermiete C 15 und für die Necch Mannheim, Abteilung 142—144, „Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von Arno Vetter⸗ ling, Anfana 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 21. Juli: Miete A 30 und 2. Sondermiete A 15 und für die NScch Mannheim, Abteilung 304—306, „Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von Arno Vetter⸗ ling, Anfana 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 22. Juli: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ „Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von Arno Vetter⸗ garten an. 10 Pf. ſind mitzubringen. Entſchuldi werden nicht angenommen. 83 eeene ling, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. BDM Ständige Darbietungen S 01 2u. Jolt. G ie- 900. ee mannbenn Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. teilung 101—4104, 119, 221—228, 23—285, 260, 321 bis 1/171 Humboldt. 11..,.90 Uhr, treten ſümtliche Kraft durch Freude Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. 9²8, 339.—⁴ 1 360, 50.—510, 514—520, 596, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr.—300,„Liebe in der Lerchen⸗ Führerinnen, die Schaften Mia Heinicke und Lotte Max⸗ einer auf dem Meßplatz an. 10 Pf. mitbringen. 1/171 Humboldt. 11.., 15.15 Uhr, treten ſämtliche Mädel(außer den Turnerinnenſ auf dem Meßplatz an. Muſikſchar. 10.., 15 Ubr, treten alle Muſikmödel auf dem Untergau mit Inſtrumenten und Notenſtändern an. Sportfeſthauptyrobe. Antreten im Stadion um 16.45 Abteilung Reiſen, Wandern und Urlaub „ Sonderzug nach Wildbad am Sonntag, 18. Juli. Herr⸗ liche Wanderungen. Ab 16 Uhr Tanz im Gaſthaus„Zur alten Linde“. Teilnehmerkarten zu.90„ bei allen Ver⸗ kaufsſtellen. Abfahrt ab Mannheim etwa.10 Uhr, Rück⸗ kunft Mannheim an etwu 29.20 Uhr(Anſchlüſſe werden ab⸗ Handzeichnungen von J. A. Biſſinger. Muſeum für Naturkunde im Schloß: Geöffnet von 11 bis 19 und 14 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Das Raubwild unſerer deutſchen Heimat. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöfknet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Theaterwelt. Aus der Mannheimer gaſſe“, Operette von Arno Vetterling, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 24. li: Miete B 80 und 2. Sondermiete B 15 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 527, „Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von Arno Vetter⸗ ling, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 25. Juli: Letzte Vorſtellung der Spielzeit 1986/87, Uhr für alle Turnerinnen. gewartet b i i herrſ: Ge i S i 1 85 zw. erreicht). Nach dieſer Fahrt herrſcht ſehrSternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Miete H 30 und 2. Sondermiete H 15,„Liebe in der ————— 9 ſtarke Nachfrage. Es wird empfohlen, die Karten raſche⸗[Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von Lerchengaſſe“, Operette von Arno Vetterling, Anfang 5 uptprohe, do die Stafſel ſchon 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. 20 Uhr, Ende 2290 Uhr. ſtens zu beſchaffen. Fah — Samstag gelaufen werden muß(nicht am Sonntagvor⸗ rplan nach Kobleng am kommenden Sonntag. Ab⸗ Mannbeimer Kunſtverein. L. I. 1: Geöffnet von 10 dis 18 25 Ilrägerin fahrt des Sonderzuges nach Koblenz ab Mannheim Höbf. und von 15 bis 17 Uhr. ——— unen. 10.., 19.90 Uhr, Antreten vor* 116 an 3 135**—— 5 Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. 55 8 8„ e ingen Sonderzug 21. 8 annheim 8: Gruppenführerinnen. Die für die Morgenfeier be⸗ an 23.19 Uhr. 98 8 5 ſtimmten Mädel treten am 11.., 10 Uhr, Schloßhof an. Sämtliche BDM⸗ und ebenfalls um 10 Uhr im Schloßhof. Turnerinnen. 11. 7, 15.15 Uhr, treten alle Turnerin⸗ nen in der Weberſtraße(Mäsochenberufsſchule) an; nicht gruppenweiſe antreten. Nichtturnerinnen. Alle Nichtturnerinnen treten grup⸗ penweiſe um 16 Uhr vor der Rennwieſe an.(Abwmarſch bereits 16 Uhr). 11.., 15.30 Uhr, Autreten iler Mädel geſchloſſen im Föbt⸗Fäbräkinnen 5/171 Oſtſtadt. auf dem Korl⸗Reiß⸗platz. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Kdcß! Das Juli⸗ und Auguſtprogramm ſieht u. a. noch folgende Urlaubs⸗ reiſen vor: 8 Tage nach Hambura, 14—* an die Oſtſee (Stolpmünde, Rügenwalde), 14 Tage nach Berlin, 14 Tage nach Thüringen, 8 Tage an die Saar⸗Obermoſel, 8 Tage ins Allgäu, 5 Tage nach München, 10 Tage ins Fichtel⸗ gebirge, 4 Tage an den Bodenſee, 16 Tage nach Oſtpreußen, § Tage ins Allgäu, 14 Tage an die Nordſee, 8 Tage nach Berlin zur Rundfunkausſtellung, 8 Tage in den Hoch⸗ ſchwarzwald, noch einmal 4 Tage nach Berlin zur Rund⸗ funkausſtellung, 14 Tage an den Bodenſee, 8 Tage in die Städtiſche Schloßbücherei: 11 bis 13 Uhr Ausleihe; 9 bis 13 Uhr Leſeſäle. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.80 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 343 21. Was hören wir? Sonntag, 11. Juli Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert.—.30: Katholiſche Morgenfeier.— .00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 10.00: Morgenfeier der SA.— 10.30: Muſikaliſche Edelſteine.— 11.30: Das deutſche Lied.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Klei⸗ nes Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 14.00: JM Rhön, 8 Tage nach Thüringen, 4 Tage ins württembergiſche 5 0 Sportſeſthausprobe. Ankreten im Stadion um 16.45 Allaäu, 14 Tage in die Lüneburger Heide, 9 Tage nach e ee, une, Aidt Sil erei de, Püee S impelträgerinnen. 10.., age ins Allgäu. Seinen Urlaub mit Koͤch verbringen, vom 11. bis 25. Juli 1937 weſt,—..19.455 er 1 20.00. Somtterregen. 19.30 e dem Städion. Uhr, vor DA 2 Arbeitsſchule An alle Teilnehmer unſerer Kurzſchriftlehrgänge. Am heißt: ſeinen Urlaub ſchön und zweckvoll verbringen. Darum melde dich noch heute bei der nächſten Geſchäftsſtelle zu einer Urlaubsreiſe an. Abteilung Feierabend Freilichtaufführung auf der im Nationaltheater Sonntag, 11. Juli: Miete C 29 und 1. Sondermiete C 15 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 602—607,„Gaſparone“, Operette von Cark Millöcker, — 21.00: Jetzt wird getanzt. 22.30: Wir bitten zum Tanz.— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart 19.00: Hausgemachtes aus der Pfalz. Eine heitere Sen⸗ Samstag, 10. Juli i 5 eierſtätte Heiligenberg bei 9 htes — 90 e 5 77—9 Heibelberg am Sonntag, 11. Juls, Das in Mannheim mit Eintauſch von Gutſcheinen oufgehoben. Anfang 20 Uhr,[dung von K. H. Münnich. Teilnehmer unſerer“ Kurzſchrift⸗ und Maſchi uſchr ibleh„brbenn Kdg, uranfefäbrig, Shaufpiet„Der Fers⸗ Ende 220 Ubr. Reichsſender Frankfurt gänge ſtatt. Bekaunte künmen mitzebracht 15 eiblehr-[herr und der Fähnrich“ von Walter Erich Schäfer[Montag, 12. Juli: Nachmittags⸗Vorſtellung— Schüler⸗.00: M ier„Der Wandel im Licht“ 3 Kurzſchriſt für Fortgeſchrittene 60 80 Silb 93 gelangt unter der Regie von Helmuth Ebbs durch Künſtler miete C—„Der Waffenſchmied“, Oper von Albert Lort⸗ der, M„Der 97 el im Licht“. Paula Schnei⸗ jeweils dienstags und freitogs um 20.30 Uh—— dem des Nationgltheaters Mannbeim zur Aufführung, Beginn zing, Aufong 16 Uhr, Ende etwa 17.45 Uhr.— Abends; der, Mannheim Sopran) ſinat. . 0 r beginnenden 20 Uhr. Eintritt mit Fohrt(hin und zurück) mit dem Miete B 20 und 1. Sondermiete B 15 und füt die NSI Deutſchlandſender— Lehrgang für Fortgeſchrittene von 60—80 Silben werden in 0 1, 10, Zimmer 8, noch Anmeldungen entgegengenom⸗ men. W S ehe — Hausgehilſen In der Zeit vom 12. bis 26. Juli ſind die Sprechſtunden der Kreisdienſtſtelle in L 4, 15, nur dienstags und frei⸗ Izuges ab — 1,30%. Abfohrt 10 9 ab Bahnhof i ücke(S Rückfahrt des Sonder⸗ 3 ee 910 Uhr. Die Karten ſind bei den Kö⸗Geſchäftsſtellen erhältlich. Ortsgruppen Almenhof und Neckarau! Am kommenden Sonntag fährt ein Verdichtungswagen der Straßenbahn ab tags von 16 bis 18 Uhr. Neckarau Kriegerdenkmal.45 Uhr, ab Almenhof.50 Uhr. Sonesdienh-Orbuung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 11. Juli 1997 Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Jaeger; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kiefer; 11.15 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Jaeger; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Kiefer und Pfarrer Dr. Engelhardt. Jungbuſchpfarrei: 11.20 Chriſtenlehre für männl. Jugend, Pfarrer Speck. Die Chriſtenlehre für die weibl, Jugend iſt auf Sonntag, 18. Juli, in die Trinitatiskirche verlegt. Konkordienkirche:.90 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bürck; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Stern: 10.45 Chriſtenlehre in R 3. 3, Pfarrer Bürck; 11 Chriſtenlehre in M 1. ba, Pfr. Dr. Schütz; nachm. 6 Gebetsgottesdienſt, Pfr. Bürck. Chriſtuskirche: 8 Gemeinde⸗ u. Militärgottesdienſt, Pfarrer Bürck; 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Miſſionar Wenz; 11.15 Kindergottesdienſt, Miſſionar Wenz; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Mayer und Pfarrer Dr. Weber. Neuoſtheim: 10 Hauptgottesdienſt. Pfarrvikar Brenner: 11 Chetſtenlehre. Pfarrvikar Brenner: 11.30 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrvikar Brenner. Friedenskirche:.90 Hauptgottesdienſt, Vikar Bender: 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Bender; 10.45 Chriſtenlehre Pfarrer Bach und Pfarrer Zahn. Johanniskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar v. Feilitzſch; 10, Hauptgottesdienſt, Dekan Joeſt; 11.15 Chriſtenlehre für die männliche und weibliche Jugend, Dekan Joeſt; 11.15 Chriſtenlehre für die männliche Jugend, Pfarrer Emlein; 11.45 Chriſtenlehre für die weibliche Jugend, Pfr. Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar v. Feilitzſch. Lutherkirche:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Walter: 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Schäfer; 10.45 Chriſtenlehre, Pfr. Walter, Pfr. Frantzmann und Pfr. Jundt. Gemeindehaus Eggenſtr. 6: 9 Gottesdienſt, Pfr. Frantzmann. — Die Chriſtenlehre fällt aus. 10 Haupt⸗ gottesdienſt, Vikar Dr. Schumacher; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Dr. Schumacher. Gemeindehaus Zellerſtraße 34:.30 Gottesdienſt, Stürmer. Die Chriſtenlehre fällt aus. Auferſtehungskirche Mannheim⸗Nord:.30 Hauptgottes⸗ dienſt, Pfarrverwalter Bodemer; 10.45 Chriſtenlehre, Pfarrverwalter Bodemer: 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarr⸗ verwalter Bodemer. Städt. Krankenhaus: 10 Gottesdieſt, Vikar Jaeger. Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. Hch.⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfr. Gänger. Fendenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kammerer; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Kammerer; nachm..30 Ehriſtenlehre für die Knaben im Schweſternhaus, Pfarrer Kammerer. Friedrichsſeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal. Käfertal: 9 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Schäfer; 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Metzger; 11.5 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Metzger. Käfertal⸗Süd: 9 Hauptgottesdienſt, Vikar Metzger; 10.00 Kindergottesdienſt. Vikar Adelmann. Neckarau:.30 Chriſtenlehre, Pfarrer Gänger und Pfarrer Kühn;.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kühn; 10.30 Kin⸗ dergottesdienſt der Noröͤpfarrei, Pfarrer Gänger; 11.15 Kindergottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Kühn. Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.90 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Gänger; 10.30 Chriſtenlehre, cand. theol. Fritz; 11 Kindergottesdienſt, cand. theol. Fritz. Rheinan: 9 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Lau; 10 Haupt⸗ gottesdienſt, Pfarrer Vath; 11 Chriſtenlehre f. Mädchen, Pfingſtberg: 9 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath: 10 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Lau. 21 Sandhofen: 9 Uhr Waldgottesdienſt auf dem Kirchbauplatz Siedlung Schönau, Vikar Conradi;.30 Gemeinde⸗ und Militärgottesdienſt, Pfarrer Bartholomä, anſchl. Chriſten⸗ Vikar Seckenheim:.45 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Fichtl; .30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Fichtl; 12.30 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrer Fichtl. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Clor⸗ mann; 10.30 Chriſtenlehre für beide Pfarreien, Pfarrer Clormann und Vikar Schaab; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Zug. Wallſtadt: 9 Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 Haupt⸗ ottesdienſt, Pfarrer Münzel: 10.30 Kindergottesdienſt, farrer Münzel. Militärgoltesdienſte Chriſtuskirche: Sonntaa vorm. 8 Uhr Militärgottesdienſt, Pfarrer Bürck. Sandhofen: Sonntag vorm..30 Uhr Militärgottesdienſt, Pfarrer Bartholomä. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag 8 Abendgottesdienſt, Pfr. Speck. Konkordienkirche: Montag bis Freitag.15 Morgenandacht in der Kirche. Donnerstag 8 Abendandacht in der Kirche, Vikar Stern. 8—— Montag—Samstag.20 Morgenandacht. ohanniskirche: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde, Vikar Herrmann. Auferſtehungskirche Mannheim⸗Nord: Dienstag abend.00 Frauenabend. Feudenheim: Donnerstaa.15 Morgenandacht, Pfarrer Kammerer. Käfertal: Freitag abend 8 Bibelſtunde. Matthäuskirche Neckarau: Mittwoch.15 Schülergottesdienſt, Pfarrer Kühn. Sandhofen: Donnerstag abend.30 Bibelſtunde. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evaugl. Verein für Innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle)ß: Sonntag abend.00 und Donnerstag abend 8 Verſammlg.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel!: Sonntag abend 8 u. Donnerstag abend 8 Verſammlung. Freitag abd. 8 Bibelſtunde für jg. Männer. Schwetzinger Straße 90(Stadtmiſſionar Wild): Sonntag nachm. 3 und Dienstag abend 8 Verſammlung.— Neckarau, Fiſcher⸗ ſtraße 31(Staötmiſſionar Welk): Sonntag abend 8 und Dienstag abend 8 Verſammlung.— Rheinan, Dän. Tiſch: Sonntag nachm. 3 u. Mittwoch abend 8 Verſammlung.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Donnerstag abend.00 Verſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonntag abend 8 und Freitag abend 8 Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag abend 8 Verſamm⸗ lung.— Saudhofen, Kinderſchule: Sonntag nachm. 8 u. Mittwoch abd. 8 Verſamml.— Feudenheim, Unt. Kinder⸗ ſchule: Sonntag und Dienstaa abend 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde;.00 Jugendbund für Mädchen;.15 Wortverkündigung. Dienstag abends.15 Männerbibelſtunde. Mittwoch abend.15 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm..00 Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗ Süd, Dürkheimer Straße 32: Montag abend.15 Wort⸗ verkündigung.— Almenhof, Schillerſchule: Montag.15 Wortverkündigung.— Pfingſtberg, Oſterſtr, 30: Diens⸗ tag abend.15 Wortverkündigung.— Scharhof⸗Sandhofen: Mittwoch abend.15 Wortyerkündigung.— Neckaran, Kirchgartenſchule: Freitag abend.15 Wortverkündigung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Friede“, K 4. 10. Sonntag nachmittag 2 Uhr Kinderſtunde; abends 8 Uhr Evangeliſations⸗Vortrag. Dienstag nachmitiag 5 Uhr Mädchenſtunde; abends 8 Uhr Jugendbund für junge Mäcdchen; 8 Uhr Männerſtunde. Donnerstag nachm. 4 u Frauenſtunde; abends 7 Freundeskreis für jg. Mädchen: § Blaukreuzſtunde. Freitag* 2 5 Jung⸗Freundeskreis für Knaben.— Almenhof, Mönchwörthſtraße 218 bei Reißner: Montag abend.15 Verſammlg.— Pfingſtberg, Strahlenburgſtr. 13: Dienstag abend.15 Verſammlung. Laudeskirchl. Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34. Sonntag nachm. 3 Zelteröffnung in Neckarau, lehre, Pfr. Bartholomä; 11 Kindergottesdienſt; nachm. 4 Gottesdienſt auf dem Scharhof, Pfarrer Bartholom. Turnplatz(Zeltevangeliſt Stolymann); abends 8 Wort⸗ verkündigung im Gemeinſchaftslokal. Montag abend 8 Predigt. Mittwoch abend.00 Bibelſtunde. Freitag nachm. 6 Uhr Mannheim, Abteilung 308—309, 390, 564 1 5 Anfang 20 Uhr, Ende etwa.30 Uhr. Dienstag, 13. Juli: Miete A 29 und 1. Sondermiete A 15 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 281, 348,„Der Waffenſchmied“, Oper von Albert Lortzing, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Sie Dienstag abend.15 Bibelſtunde ahrlachſtr. 13 bei Dörr. Mittwoch abend 8 Miſſions⸗ u. Abſchiedsverſammlung(Chinamiſſionar Zimmermann u. rau). Samstag abends.15 Männer⸗Bibelſtunde.— ugendbund für EC., 1. jg. Männer: Freitag abend.15; 2. Jungfrauen: Sonntag nachm. 3 Zelteröffnung Neckarau; Donnerstag abend 8.— Feudenheim, Schwanenſtraße 30 (Lokal im Hof): Sonntag abend.00 Wortverkündigung. Donnerstag abend 8 Miſſions⸗ u. Abſchiedsverſammlung (Miſſionar Zimmermann, Bad Liebenzell).— Waldhof⸗ Gartenſtadt, Trommlerweg gi bei Gültling: Freitag abd. 8 Uhr Bibelſtunde.— Wallſtadt, Atzelbuckelſtr. 4: Sonn⸗ tag abend 8 und Donnerstag abend 8 Bibelſtunde. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗Gemeinde, Augartenſtraße Nr. 26. Sonntag vorm..45 Predigt; 11 Uhr Sonntagsſchule; abends.30 Predigt. Mittwoch keine Bibelſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft Mannheim, U 8. 23. Sonntag vorm..30 Predigt; 10.45 Sonntasſchule; abends.30 Donnerstag nachm. 4 Frauenmiſſionsſtunde. Knabenſtunde. Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12. Sonntag vorm..30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde.— Freitag abend 8 Jugendverſammlung. Adventgemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag vorm. 10 Römer⸗ Chriſtenlehre. Dienstag abend 8 Bibelſtunde: Samstag brief Kap. 1. Freitag abend 8 Jugendſtunde. vorm. 9 Sabbatſchule: 10 Predigt. Blaukreuzgruppe Mannheim J. Meerfeldſtraße 44, Hinterh.: Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde.— Mittwoch abend 8 Blaukreuzſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Uhr Frauenſtunde. Die Heilsarmee, O 1. 15. Sonntag vorm..30 Hetligungs⸗ rerſammlung; nachm. 2 Kinderverſammlung;.30 Frei⸗ gottesdienſt am Stephanienufer(am Rhein); abends.30 Heilsverſammlung. Mittwoch abend 8 Heilsverſammlg. Freitag abend 8 Heiligungsverſammlung. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 Beweguna zur religiöſen Ernenerung. Sonntag vorm. 10.00 Menſchenweihehandlung mit Prediat; 11 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vorm. 9 Uhr Menſchenweihehandlung; abends.15 Vortrag Blattmann. .⸗Katholiſche Kirche Sonntag, den 11. Juli 1937 Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): von 6 an Beichtgelegenb.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe:.30 Sinameſſe mit Predigt: .30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt: nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Maria⸗ Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen; abends.30. Predigt und Aloiſiusandacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: von 7 an Beichte im Bürgerſpital; 6 Frühmeſſe in der Sakriſtei; 7 heilige Meſſe im Bürgerſpital;.45 Singmeſſe mit Anſprache im Bürgerſpital; 10, Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt im Bürgerſpital; 11.15 Kindergottesdienſt mit Predigt im Bürgerſpital; 11 hl. Meſſe mit Predigt im Thereſien⸗ Krankenhaus; abends 8 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchafts⸗ Andacht mit Segen im Thereſienhaus. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.90 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt: 12 Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen. Heiliggeiſtkirche, Mannheim: 5 hl. Meſſe: 6 hl. Meſſe, Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.15 Schülergottesdienſt mit Anſprache; 10 Predigt und Amt; „Spiel an Bord“, Luſtſpiel, von, Axel, Jvers, E.* .00: Neue Unterhaltungsmuſik.— 10.00: Eine Mocgen⸗ i 11.30: Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel.— fien 12.00: Muftk zum Mittag.— 13.10: Muſik zum Mittag—-— 14.00: Kinderfunkſpiel.— 14.30: Engliſche und ſchottiſche Weiſen.— 15.00 bis 19.00: Sport und Unterhaltung.— 0 Wir bitten zum Tanz. 22.30: Wir bitten zum anz. 11.15 Singmeſſe mit Predigt, nach derſelben Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht m. Segen. Liebfrauenkirche: von 6 an Beichtgelegenheit:.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für S Br.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Kathol. Bürgerſpital:.90 Singmeſſe mit Predigt;.30 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Joſeph, Lindenhof: Feier des Silberjubiläumg unſeres hochw. Herrn Stadtpfarrers: 6 hl. Meſſe und Beichtgel.; 7 hl. Meſſe; 8 Betſingmeſſe;.15 Abholen des Jubilars vom Pfarrhaus, anſchl. feierlicher Jubiläumsgottesdienſt mit Feſtpredigt des H. H. Prälaten Bauer, Tedeum und Segen; 11.30 Singmeſſe; nachm. 3 feierl. levit. Veſper; abends 7 kirchliche Prieſterfeier. St. Peter, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für Fünglinge; abends.30 Corpor.⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Ausſetzung und Segen. St. Bonifatinskirche, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.05 Militärgottesdienſt: 10 Hochamt mit Predigt; 11.30 Sing⸗ meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge; .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Nikolaus, Mannheim: 6 hl. Meſſe u. Beichtgelegnheit: 7 Frühmeſſe;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt; 10.00 Hauptgottesdienſt mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für Jünglinge; abends.30 Komplet und Segen. St. Jakobuspfarrei. Neckarau: 6 hl. Meſſe:.45 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Jünglinge; .30 Hochamt mit Predigt: 11 Singmeſſe mit Predigt; abends 8 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Franziskuskirche, Waldhof: 6 Frühmeſſe:.30 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 10.30. Chriſtenlehre für Jünglinge; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt, abends 8 Andacht zu Ehren der allerheilig⸗ ſten Dreifaltigkeit. Kapelle der Spiegelfabrik:.15 Amt mit Predigt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt. St. Eliſabeth, Gartenſtadt: 8 Singmeſſe mit Predigt: 11.00 Kindergottesdienſt mit Predigt. St. Laurentius, Käfertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte;.15 hl Meſſe: 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; abends 8 Aloiſiusandacht. St. Peter und Paul, Feudenheim: vorm..90 hl. Beichte; .30 Frühmeſſe;.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.90 Haupt⸗ Kottesdienſt: 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen. St. Bartholomäuskirche, Sandhofen:.30 Beichtgelegenh.; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; abends.30 Segensandacht. St. Anton, Rheinan: 6 7 Frühmeſſe: .30 Schülergottesdienſt mit Predigt;.90 Chriſtenlehre; 10.10 Amt mit Predigt; abends 8 Komplet. Seckenheim:.00 Frühmeſſe;.30 Kindergottesdienſt:.40 Hauytgottesdienſt: nachm..30 Veſper. St. Thereſia vom Kinde Neſu. Pfinaſtberg:—.30 Beichte; .30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt, Chri⸗ ſtenlehre; nachm..30 Andacht:.90 Abendandacht. St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe:.30—.30 Beichtgel.; .30 Singmeſſe mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Andacht. St. Hildegard, Käfertal⸗Süd:.90 Beichtgelegenheit;.00 Frühmeſſe: 9 Amt; abends.30 Andachb. Kapelle Thereſien⸗Krankenhaus:.30 hl. Meſſe:.00 Sing⸗ meſſe mit Prediat. Ilvesheim: 7 Frühmeſſe;.90 Hauptgottesdienſt mit Pre⸗ C053 A Enerſte nachm..30 orpor i⸗Bruderſchafts⸗Andacht;.30 Andacht in der Bruder⸗Konrads⸗Kapelle. 255 8 Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßkirche: Sonnta..30 hl. M ch e vorm 9 eſſe in deutſcher Erlöſerkirche(Waldhof, Waldſtr. 117): Sonnt.30 hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Prediat. 8 9 7 9 — Man kann beruhigt in den Urlaub fahren: Betektiue cles ecsevοαEe Kriminalbeamte überwachen die Züge Berlin, im Juli. Die Deutſche Reichsbahn hat in ihrer ſtändigen Sorge um das Wohl und die Sicherheit der Rei⸗ ſenden neben dem uniſormierten Streiſendienſt nun auch eine eigene Krimninalpolizei eingeſetzt, um vor allem während der Ferienzeit ihre Fahrgäſte vor unſauberen Glementen zu ſchützen. Wer iſt in dieſen Wochen und Monaten nicht voll ſeliger Ferienfreude! Je nun, der ſchaffende Menſch reiſt im allgemeinen nicht allzu oft, aber wenn man ſich ſchon einmal im Jahr mit dem D⸗Zug durch die deutſchen Lande tragen läßt, dann will man auch die Schönheiten einer Eiſenbahnfahrt voll und ganz ge⸗ nießen. Wenn man der Erzählungen der Mitreiſen⸗ den müde geworden iſt, dann ſucht man eben den Speiſewagen auf, durch deſſen breite Fenſter ſich die vorüberziehende Landſchaft doppelt ſo ſchön beſchauen läßt. Eben iſt der Zug in die Halle eines Durch⸗ gangsbahnhofes eingelaufen. Viele neue Reiſende beſteigen den Zug, eine Mitreiſende unſeres Abteils iſt ohne Sorge, weiß ſie doch ihren Platz mitihrer Handtaſchebelegt. Wie geſagt, dieſe gute Tante reiſt nicht oft, was auch ein Herr mit graumeliertem. Haar und tadelloſen Manieren feſtgeſtellt hatte, der ſich zuvor am angeregteſten mit ihr unterhalten hatte. Aber dann war auch er eingeſchlafen.„Gott, die Männer“, dachte das enttäuſchte Fräulein,„ver⸗ dammte weibliche Leichtſinnigkeit!“ ging es einem anderen Herrn durch den Kopf, als er die Handtaſche liegen ſah. Und was dann kam, iſt raſch erzählt. Dem netten Reiſegegenüber unſerer Tante war es plötzlich eingefallen, ſeine Fahrt zu unterbrechen. Kaum hatte der Zug gehalten, war er auch ſchon aus dem Abteil verſchwunden, und mit ihm— die ſchöne braune Ledertaſche. Sekunden ſpäter empfahl ſich ſtillſchwei⸗ gend auch der andere Herr, holte noch an der Sperre den anderen ein, ſprach das Zauberwörtchen„Poli⸗ zeil“, und ſchon knackte ein Metallſtück um das Hand⸗ gelenk eines lange geſuchten Eiſenbahndiebes. Wieder einmal war der neueingeſetzten Kriminalpolizei der Reichsbahn ein guter Fang geglückt. Wächter auf donnernder D⸗Zugsfahrt „Alles für die Sicherheit der Reiſenden!“ iſt die Deviſe, die ſich der Ueberwachungsdienſt der Reichsbahn in Zeiten regen Verkehrs geſtellt hat. Sie kämpft einen erbitterten Kampf gegen die Leicht⸗ fertigkeit, Argloſigkeit und Unbeholfenheit ſo vieler Reiſender, die in ihrer Urlaubsfreude alle Vorſicht außer Acht laſſen. Gewiß, Diebſtähle in Eiſenbahn⸗ zügen ſind in den letzten Jahren dank der unermüd⸗ lichen Arbeit der Bahnpolizei viel geringer gewor⸗ den, das Verbrecherwort:„Der Zug iſt heißl“, womit die Gefährlichkeit langfingeriger Tätigkeit in der Eiſenbahn umſchrieben wird, ſcheint ſich in der „Fachwelt“ herumgeſprochen zu haben. Aber ſolange es noch ſolche unvorſichtigen Tanten gibt, die gegen die 10 Gebote der Reiſeſicherheit verſtoßen, werden immer wieder dunkle Elemente ihr Diebesglück im Bereich der Reichsbahn verſuchen. Ihre Gegenſpieler ſind, abgeſehen von dem uniformierten Streifendienſt der Reichsbahn, dem vor allem der äußere Schutz der Bahnanlagen obliegt, die Männer des bahnamtlichen Ueberwachungsdienſtes, die die gleichen Funktionen ausüben wie die Polizei des Staates, nur daß ihr Arbeitsgebiet auf das Bahngelände beſchränkt bleibt. Täglich befinden ſie ſich auf Reiſen, als eilige Ge⸗ ſchäftsreiſende oder vergnügte Urlaubsfahrer ſitzen ſie unter uns, einmal in der zweiten, einmal in der dritten Klaſſe, ſie verſtehen es, eine ausgezeichnete Unterhaltung anzuknüpfen, leſen wie wir in Büchern oöer Zeitungen, ſpazieren in den Gängen auf und ab, aber niemand ahnt, daß ſie eigentlich nicht zu uns gehören, daß ſie den Reiſenden als Wächter ihres Ei⸗ gentums beigegeben ſind, um ſie vor Diebſtahl und Beläſtigung zu bewahren. Sie kennen ihre Leute, auch wenn ſie ſich noch ſo harmlos geben wollen, und bleiben ihnen ſtändig auf den Ferſen. Sie ſind es, die den Langfingern die Bahn ſo„heiß“ machen. Das künſtliche Gedränge „Meiſt ſind es ja gute Bekannte“, erzählt uns der Sachbearbeiter der Bahnkriminalpolizei,„die ſich in die gefährliche Zone der Eiſenbahn wagen, wo es ſchwerlich ein Entrinnen gibt. In Gruppen von drei bis vier Mann treten dieſe Verbrecher auf und arbei⸗ ten, wenn ſie jemand als ihr Opfer auserſehen haben, dann Handin Hand. Vor dem Fahrkartenſchalter, an der Sperre, in den Gängen der Waggons be⸗ nützen ſie das Gedränge— nicht ſelten führen ſie ein ſolches ſelbſt herbei— um Fahrgäſte, denen das Reiſefieber jede Vorſicht und ruhige Ueberlegung genommen hat, zu beſtehlen. Sie können ſchon am Fahrkartenſchalter beobachten, wie viele Menſchen Geldͤſcheine und Fahrkarten loſe in die Taſche ſtecken, ſie nehmen ſich herrenloſer Koffer an, deren Beſitzer gerade ſchnell eine Zeitung erſtehen wollen, ſie wit⸗ tern bei jedem Zugaufenthalt eine günſtige Gelegen⸗ heit, mit einem Gepäckſtück türmen zu können, ſie horchen allzu vertrauensſelige Reiſende aus, ſie ſtecken ihre langen Finger gerne in Mäntel, die unbeauſſichtigt an den Abteilwänden hängen, ſie erbieten ſich bei Ankunft am Reiſeziel, das Gepäck zu tragen, um ſchließlich im allgemeinen Trubel damit zu verſchwinden. Kennt der Reiſende aber erſt die Schliche der Zugdiebe und übt er äußerſte Vorſicht, wird unſer erbitterter Kampf gegen dieſe dunklen Elemente ſehr erleichtert. Nicht in jedem Zug kann die Kriminalpolizei der Reichsbahn anweſend ſein und nicht immer hat ein Ueberwachungsbeamter das Glück, einen Ver⸗ brecher auf friſcher Tat zu ertappen. Hat der Rei⸗ ſende nun einen Diebſtahl bemerkt, iſt ſchnelles Handeln alles. Der Beſtohlene iſt verpflichtet, ſofort Meldung beim Zugführer zu erſtatten, der den Tatbeſtand auf einer Meldekarte niederlegt, um dieſe bei der Durchfahrt durch die nächſte Station aus dem fahrenden Zug zu werfen. In wenigen Sekunden hat der Vorſtand dieſes Bahnhofes die Bahnpolizei öder nächſten Halteſtation von dem Dieb⸗ ſtahl verſtändigt, unauffällig ſteigen die Fahndungs⸗ beamten in den Zug, der nun vom erſten bis zum letzten Wagen genau durchſucht wird. Meiſt aber verſucht der Dieb, den Zug bei günſtiger Gelegen⸗ heit zu verlaſſen, aber auch dann gibt es ſchwerlich ein Entrinnen, denn wie geſagt, die Bahnpolizei iſt auf dem Poſten— ein beruhigendes Gefühl für uns alle, die wir uns in dieſen Tagen in ſauſender D⸗ Zugfahrt in das Urlaubsglück begeben. Anſterbliche Kathederblüten „Ja, wenn Sie die Eingeweide nicht im Kopfe haben, dann kann aus Ihnen niemals ein tüchtiger Mediziner werden * „Seine Zeitgenoſſen verſtanden es alſo nicht, dieſen großen Dichter zu würdigen, unſterblich wurde er erſt viele Jahre nach ſeinem Tode...“ * „Zur Zeit des Plinius ſtellte man ſich das Echo als eine Nymphe vor, die in Felſen niſtet und den Knall einer Piſtole mehrfach wiederholt...“ d Prinz von Schweden wird Prinz von Belgien Prinz Carl von Schweden verzichtete auf Titel und Würden und heiratete Gräfin Elſa von Roſen. König Leopold verlieh ihm den Titel eines belgiſchen Prinzen.— Das Brautpaar und die Gäſte vor dem Schloß Fridhem. Von links nach rechts: Prinzeſſin Ingeborg, Gräfin Elſa von Roſen, Prinz Carl jun., Prinz Carl ſen., Prinz Axel von Dänemark. Englands weiblicher Sherlock Holmes Seit etwa 30 Jahren iſt Miß Maud Weſt der „weibliche Sherlock Holmes“ Großbritanniens. Das Detektivinſtitut, das ſie in London unterhält, kann man wohl als das einzige auf der Welt bezeichnen, das ausſchließlich Frauen beſchäftigt. Nicht weniger als 18 ausgezeichnete und findige Detektivinnen walten hier ihres Amtes und haben in Hunderten von Fällen ihre Geſchicklichkeit bewieſen. (Atlantie, Zander⸗M.) „Die Inſeln des Mittelmeeres ſind alle größer oder kleiner als Sizilien...“ * „Nach der Hinrichtung der Maria Stuart erſchien Eliſabeth im Parlament, in der einen Hand das Schnupftuch, in der anderen die Träne“ (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander.) Der König aus dem Negerlande Der Aleke von Abeokuta, ein Herrſcher aus Nigerko,— bei dem Empfang der Anti⸗Sklaverei⸗Geſellſchaft in London.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Berliner Brief Die Entdeckung der Pfauen⸗Inſel— Kein Potemkinſches Dorf— Berliner Hunde wur⸗ den weniger— Tranuer bei den„Entfeſſelten“ Berlin, im Juli. Dieſer in der Berliner Lokalgeſchichte ſo bemer⸗ kenswerte Sommer wird im Zeichen der Wieder⸗ erweckung der Pfauen⸗Inſel ſtehen. Ver⸗ wunſchen ſchlief das Eiland der Havel⸗Herrlichkeit ein Jahrhundert lang. Unberührt träumte das Luſt⸗ ſchloß mit den hellen Mauern, das Friedrich Wil⸗ helm II. erbaute und das der Troſt der ſtillen Stun⸗ den der Königin Luiſe war. Himmelan ragende Bäume wehrten dem fröhlichen Gewimmel der Ha⸗ velpaddler und Wannſeeaten den Einblick in das ſchlummernde Glück. Als man daran ging, den aus⸗ ländiſchen Gäſten der Indternationalen Handelskam⸗ mer einmal als Erholung von ihren Diskuſſionen ein Stück Sommer⸗Herrlichkeit zu zeigen, lud Dr. Goebbels ſie nach der Pfaueninſel ein. Ueber Nacht war ſie verzaubert worden zu gaſtlicher Stätte der Lebensfreude für Tauſende. Die Meiſterhand Benno v. Arents hat hier ein Paradies der Freude geſchaffen, ohne der urſprünglichen Schönheit der Inſel Einhalt zu tun. Lichtkronen von märchenhafter Farbenge⸗ ſtaltung winden ſich durchs ſommerliche Laub, das von magiſch verborgenen Scheinwerfern im Silber⸗ glanz ſtrahlt. Auf dem Feſtplatz tanzt das Ballett des Deutſchen Opernhauſes, Barnabas von Géczy mit ſeinen Mannen muſiziert im Grünen— noch nie hat Berlin ein ſo ſchönes Sommerfeſt geſehen. Und die 1600 ausländiſchen Gäſte der Internationalen Han⸗ delskammer kamen aus dem Staunen nicht heraus. Man hätte ſie ein paar Tage ſpäter noch einmal auf die Pfaueninſel führen ſollen. Da hätten ſie erlebt, daß dieſer zauberhafte Sommernachtstraum nicht als Potemkinſches Dorf für einige illuſtre Aus⸗ landstouriſten geträumt wurde, Denn inzwiſchen iſt dieſes Sommerwunder„Kraft durch Freude“ zur Verfügung geſtellt. 20000 Arbeiter mit ihren Fami⸗ lien pilgern täglich in den Reihen ihrer Betriebs⸗ für ein paar Pfennige das gleiche wie die Herren Generaldirektoren und Syndici aus Neuyork, Athen und Brüſſel es als Gäſte der Reichsregierung ge⸗ noſſen hatten. Ein ſchönes Zeugnis dafür, daß das Berlin 1937 jedem Schaffenden den Tiſch ſeiner Freu⸗ den deckt und zeigt. * Die Pfaueninſel wird manchem Berliner die Som⸗ merreiſe erſetzen, der verſäumt hat, ſich rechtzeitig die nötigen„Reiſemark“ zurückzulegen. Nun, wer Beſcheid weiß, findet auch als Daheim⸗ gebliebener hinreichend ſonnige und ſchattige Winkel in und um Berlin, um ſich zu erholen. Nach einer eben herausgekommenen Statiſtik ſcheint ſich der Berliner am beſten beim Leſen zu erho⸗ Len: die Berliner Leihbüchereien machen im Som⸗ mer die größten Umſätze. Weil wir gerade bei der Statiſtik ſind: jedes Jahr im Sommer gibt das Statiſtiſche Amt ſeine Jahresſchau unter dem Titel „Berlin in Zahlen“ heraus. Es iſt auch in dieſem Jahre wieder ein Dokument des Wachstums, der Zunahme, des Aufſtiegs. Zugenommen haben leider auch die Zahlen der Verkehrsunfälle— um 10 v. H. Tröſtlicherweiſe nahm aber die Zahl der tödlich verlaufenen Verkehrsunfälle um faſt ein Drit⸗ tel ab. Am erſtaunlichſten erſcheint die Tatſache, daß auch die Zahl der Berliner Hunde abge⸗ nommen haben ſoll. Die Statiſtik weiſt 99 500 „amtlich gemeldete Hunde“ auf, während 1934 noch 150 000 gezählt wurden. Ob ſich da die Statiſtik nicht geirrt hat? An allen Straßenecken Berlins bellen die Hunde, an allen Bäumen(und Berlin hat nach der neueſten Beſtandsaufnahme 416 000 Straßenbäume) halten ſie ihre Konferenzen, und ob ich morgens, ob ich abends aus dem Hauſe trete, immer führt gerade eine Minna oder Hedwig den Skotſch oder Fox ihrer Herrin ſpazieren. Und da ſollten ſich die Hunde ver⸗ mindert haben? Ob es die Berliner mit der Hunde⸗ ſteuer⸗Ehrlichkeit nicht ſo genau nehmen? Aber viel⸗ leicht liegt die Löſung dieſes ſtatiſtiſchen Rätſels 1 ganz wo anders. Vielleicht wendet ſich die große gefolgſchaften in dieſen Abenden hinaus und genießen Stadt wirklich von der Tierliebe ab und der Men⸗ ſchenliebe zu. Der Prozentſatz der Hunde zugunſten des Prozentſatzes der Kinder. Hat nicht vielfach das kleine, ſpieleriſche Haustier dazu gedient, damit „Frauchen“ ſeine verdrängten Mutterkomplexe ab⸗ reagieren konnte? Mußte die Fürſorge für das kleine, vierbeinige Lebeweſen die Fürſorge für die fehlende Wiege erſetzen? Nun nimmt die Zahl der Wiegen und Kinderwagen in Berlin wieder zu und deshalb iſt mir auch um die Zukunft der Berliner Hundeſtatiſtik nicht bange. Wenn erſt die neugebore⸗ nen Berliner und Berlinerinnen etwas älter ſein werden, werden die Väter und Mütter ſich ausrech⸗ nen, daß die vergrößerte Familie nun auch wieder ein Dackelchen oder Pudelchen ernähren kann: da⸗ mit die Kinder etwas zum Spielen haben. * Ein Blatt auf ein zu frühes Grab. Die„Acht Entfeſſelten“ haben ihren Schöpfer und Meiſter ver⸗ loren: Walter Scholtz iſt überraſchend ſchnell geſtorben. Ganz Deutſchland hat im letzten Jahre das heitere Künſtlervölkchen der„Acht Entfeſſelten“ kennen gelernt, als ſie mit ihren frohen Abenden ſtadtauf, ſtadtab zogen. Sie hatten eine neue, zwang⸗ loſe und doch bedeutſame Form des Ueberbrettls ge⸗ funden. Als man eigentlich das deutſche Kabarett für geſtorben hielt, ſchuf Walter Scholz mit der klei⸗ nen Körperſchaft ſeiner Entfeſſelten einen neuen Typ. Er kam von der Bühne her, hatte ſelbſt dann ein Jahrzehnt das landesübliche Kabarett von heute, das in den Formen des Tanzvarietés erſtarrt, kennen gelernt, da zwang ihn ein ſchweres Lungenleiden, den Brettern wie dem Brettl auf lange Jahre zu ent⸗ ſagen. In St. Blaſien ſuchte er Heilung. Dort in der Stille auferzwungener Muße kam ihm die Idee der„Entfeſſelten“, einer fröhlichen Spielgemeinſchaft, die ihren Spott am ewigen deutſchen Spießer wetzte. Geneſen, brachte er eine Fülle bunter Einfälle mit, ſammelte ein Trüpplein begeiſterter Mitarbeiter um ſich, die ſich auch im landläufigen Induſtriebetrieb des Kabaretts verwaiſt fühlten undin Mannheim traten ſie das erſtemal vor die Oeffent⸗ lichkeit. Gemerkenswert, daß die Anſätze des künſtleriſchen Kabaretts immer aus dem deutſchen Süden kamen, von den„Elf Scharfrichtern“, bis gum Münchner„Simpl“ und den„Vier Nachrichtern“.) Es wurde ein Rieſenerfolg. Die„Entfeſſelten“ konnten gleich auf Tournee gehen, in Berlin konnten ſie ſelbſt in den heißen Sommermonaten Abend für Abend wor ausverkauften Häuſern ſpielen und der Begab⸗ teſte der Schar, der junge Godden, konnte ſogar mit bedeutender Wirkung im Film ſtarten. Nach einem Triumphzug ohnegleichen konnte Walter Scholz jetzt das zweite Programm ſeiner Schar vorbereiten. Er lhatte niemandem ein Wort davon geſagt, daß er ſein Amt als Führer ſeiner Leute mit einer übermenſch⸗ lichen Anſtrengung ausübte. Sein altes Leiden war wieder ausgebrochen. Mit einer halben, mit einer viertel Lunge hatte er den ganzen Winter lächelnd und heiter auf den Bühnen geſtanden:„doch wie's da drinnen ausſieht, geht niemand was an.“ In einer Sommernacht erloſch er. 5 Die acht Entfeſſelten ſind nur noch ſieben. Sie werden es ſchwer haben, von dieſem frühen Grab den Weg zur Heiterkeit zurückzufinden. Das deutſche Kabarett iſt wieder einmal verwaiſt. Der Berliner Bär Nationaltheater. Heute Samstag Muſika⸗ liſcher Komödienabend mit den Balletten „Die ungeratene Tochter“ von Caſella und„Der Dreiſpitz“ von De Falla. Tanzleitung: Erika Köſter. Muſikaliſche Leitung: Guſtav Semmelbeck. Zwiſchen den Tanzſpielen die Oper„Gianni Schicchi“ von Puccini. Dirigent: Cremer. Regie: Köhler⸗Helffrich. Die Lauretta ſingt Erika Müller, die damit zum letztenmal vor ihrem Weggang aus Mannheim auf⸗ tritt.— Morgen Sonntag„Gaſparone“ von Millöcker. Muſikaliſche Leitung: Klauß. Inſzenie⸗ rung: Becker. In Heidelberg(Feierſtätte auf dem Heiligen Berg) findet die zweite und letzte Auffüh⸗ rung von„Der Feldherr und der Fähnrich“ ſtatt. Für den erkrankten Spielleiter Helmuth Ebbs leitet Fritz Walter Stadttheater Gießen), das frühere Mitglied des Nationaltheaters, die letzten Proben.— 6. Seite/ Nummer 311 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 10. Juli 1937 Hexmlockte⸗ — Er war in der ganzen Welt bekannt, dieſer Aralte rothäutige Mann, der dieſer Tage geſtorben iſt. Auf allen großen Kongreſſen in Ameriba, bei Empfängen im Weißen Haus, bei Manövern und Paraden konnte man ihn im vollen Kriegsſchmuck bewundern, ihn, den populärſten Indianer der Ver⸗ einigten Staaten, den großen Häuptling„Weißes Pferd“. Sein Geſicht war wie aus Stein gemeißelt und zeigte kaum eine Regung ſeiner unzähligen Runzeln und Falten. Um ſo lebendiger wirkten dagegen in ihrem dunklen Glanz ſeine Augen, die bis zuletzt ihre volle Sehkraft bewahrt hatten. Der große Häuptling„Weißes Pferd“ war der Häupt⸗ ling aller Häuptlinge. Nur ihm ſtand das Recht zu, Häuptlinge zu ernennen. Und von dieſem Recht hat er in ſeinem langen Leben reichlich Gebrauch gemacht. Dabei waren es durchaus nicht immer Indianer, die er dieſer Ehre für würdig hielt. Bei⸗ ſpielsweiſe ſetzte er auch den beiden deutſchen Oseanfliegern Köhl und von Hüneſeld den präch⸗ tigen Häuptlings⸗Kopfſchmuck auf. Er iſt auch ein⸗ mal in Deutſchland geweſen, vor vielen vielen Jah⸗ ren, als er mit Bismarck die Friedenspfeiſe rau⸗ chen wollte, was dann auch in ſehr feierlicher Form geſchah. Auf dem Paß des großen Häuptlings war 1822 als das Geburtsjahr angegeben. Demnach iſt er alſo 115 Jahre alt geworden. Es hat zahlreiche Leute gegeben, die bei der großen Rüſtigkeit des Indianers dieſes hohe Alter anzweifelten, allein dieſe Zweifler konnte Häuptling„Weißes Pferd“ ſtets vaſch überzeugen; denn er wußte hiſtoriſche Er⸗ eigniſſe aus ſeiner früheſten Jugendzeit mit ſo vie⸗ len Einzelheiten und ſo anſchaulich zu ſchildern, wie es nur der vermag, der aus Erleben ſpricht. Selbſt die ungläubigſten Geſchichtsprofeſſoren mußten zu⸗ geben, daß ſich die Schilderungen des alten India⸗ ners haargenau mit den hiſtoriſchen Urkunden deck⸗ ten. Leicht hat es der Häuptling aller Häuptlinge in ſeiner Jugend nicht gehabt; denn ſeine hohe In⸗ dianerwürde mußte er trotz ſeiner Abkunft aus vornehmſtem Indianeradel mit der Erͤuldung un⸗ zähliger gvauſamer Martern erwerben. Im Kampf gegen die immer weiter nach dem nordamerikani⸗ ſchen Weſten vordringenden Weißen hat er ſich vor ſeinen Stammesgenoſſen ganz beſonders ausgezeich⸗ net. Nicht weniger als 89 Skalpe pflegte er zum Feſtſchmuck an ſeinem Gürtel zu tragen. Mit ſeinen Kriegstaten erwarb er ſich ſoviel Ruhm, daß er in ganz Nordamerika als der Repräſentant des In⸗ dianers ſchlechthin angeſehen wurde. In ihm iſt ein Indianer in die ewigen Jagdͤgründe eingegangen, der zähneknirſchend den Niedergang ſeines Volkes miterleben mußte, aber die Kultur der ehemals ſo verhaßten Bleichgeſichter neidlos anerkannte. — Seeleute ſind abergläubiſch. In den Augen eines rechten Seemannes iſt ein Schiff mit einer 13köpfigen Beſatzung dem Untergang geweiht. Und trosdem fährt— in„Weſtermanns Monatsheften“ iſt dieſe Geſchichte ausführlich zu leſen— im Jahre 1851 die neuerbaute zweimaſtige Jacht„Ameriea“ über den großen Teich nach England zur Regatta— mit 13 Mann Beſatzung. Sie geht weder unter noch ſtrandet ſie, ſondern gewinnt auf der Regatta den vom königlichen Jachtklub geſtifteten Pokal— eine bodenloſe Kanne. Ein Dutzend engliſche Jachten müſſen zuſehen, wie der einzige ausländiſche Teil⸗ nehmer mit der Trophäe davonzieht. Die Englän⸗ der aber ruhen und raſten nicht und bauen Jacht auf Jacht, ſie rüſten geradezu. Nach 15 Jahren endlich ſchicken ſie ein geeignet ſcheinendes Boot über den Ozean. Aber dieſes Schiff behrt mit leeren Händen heim. Nun folgt in jedem Jahr eine Herausforde⸗ rung an die Amerikaner, aber ſtets werden dieſe ohne den Pokal wieder nach Hauſe geſchickt. Ein engliſcher Lord ſetzt es ſich in den Kopf, ſeinem Va⸗ terland endlich den Pokal wiederzugewinnen. Er läßt eine phantaſtiſch anmutende Jacht bauen, fährt 1892 damit nach Amerika und— verliert; verliert dreimal in drei Jahren. Als er aufgibt, baut der Teekönig Lipton eine Jacht. Damit läßt er ſich viermal ſchlagen und erſcheint zum fünften Male mit einem neuerbauten Schiff, von dem man in England endlich den Sieg erwartet, da es 7ſo ſchnell wie der Wind“ ſein ſoll. In dieſer Jacht ſehen die Ameri⸗ kaner eine ernſtliche Gefahr für den Pokal, ſie trom⸗ meln ein paar Oelkönige zuſammen. Es werden vier Rieſenjachten für drei Milliarden Mark gebaut. Amerika gewinnt, oͤer Teekönig ſtirbt, aber ſein Platz bleibt nicht leer; der Flugzeugbauer Sopwith tritt an deſſen Stelle und ſordert Amerika mit ſeiner Jacht heraus. Das iſt bisher der letzte Kampf ge⸗ weſen— er fand 1934 ſtatt und brachte dͤas gewohnte Ergebnis. Und jetzt hat der engliſche Flugzeugbauer wieder eine Jacht bauen laſſen mit Maſten aus Alu⸗ minium und ſolcherlei Dingen. Sie befindet ſich augenblicklich auf der Reiſe, um mit den Ameri⸗ kanern im Juli um den Pokal zu kämpfen. Dieſer Pokal aber, um deſſentwillen ſchon auf beiden Seiten Milliarden ausgegeben wurden ſoll weder beſonders wertvoll noch ſchön ſein, und der Wert wird auf 8000 Mark geſchätzt. * — Ein ſeltſamer, teils ulkiger teils trauriger Borfall, der ſich in der Kanzlei eines Pariſer Zivil⸗ anwalts zugetragen hatte, ſtand dieſer Tage vor einer Pariſer Strafkammer zur Aburteilung. An⸗ geklagt waren wegen gegenſeitlger Körperverletzung Frau Marie Kaleſki, eine ſchöne, ſehr elegante Dame, und der Kanzleivorſteher Rouſſel. Beide traten auch gegeneinander als Privatkläger auf. Frau Kaleſki iſt ungemein nervös, um nicht zu ſagen überſpannt. Jedenfalls hatte die prozeßſüchtige Dame durch aller⸗ lei phantaſtiſche Anſinnen und qualvolle Nörgeleien die Geduld des Herrn Lafille, ihres Rechtsberaters, dermaßen erſchöpft, daß dieſer auf eine weitere Ge⸗ ſchäftsperbindung verzichtete. Er forderte alſo die bisherige Klientin auf, ihre umfangreichen Prozeß⸗ akten abzuholen und eine für ihre Rechnung er⸗ hobene Gelöſumme in Empfang zu nehmen. Die Dame leiſtete alsbald dieſer Einladung Folge und begab ſich in die Anwaltskanzlei. Dort geſchah nun das Unglaubliche: Zwiſchen dem bejahrten Vorſteher und der allem äußeren Anſchein nach zur beſten Ge⸗ ſellſchaft gehörenden Dame kam es zu einem heftigen Ringkampf. Wie war ſolches nur möglich? Mit wuchtigem Eifer bemühte ſich Frau Kaleſki, dies den Richtern klarzumachen. Mit energiſchem Ruck nahm ſie ihren höchſt ſchicken Hut ab und warf ihn auf die Aktenmappe ihres darob ziemlich verwunderten Verteidigers. Dann rief ſie mit großer Geſte, ſie ſei feſt überzeugt, daß der Kanzleivorſteher ſie habe töten wollen. Uebrigens habe Herr Rouſſel dafür gute Gründe gehabt. Denn er ſei der nahe Freund eines Mannes, von dem ſie eine lebenslängliche Rente beziehe. Nun legte ſich der Verteidiger der aufgeregten Dame ins Mittel und erklärte unter allgemeiner Heiterkeit, ſeinerſeits werde er nicht von einem Mordverſuche reden. Doch müſſe er Herrn Rouſſel anklagen, daß er gegen Frau Kaleſki ſich be⸗ dauerlicher Weiſe recht brutal betragen habe. Frau Kaleſki behauptete, die anderen Kanzliſten hätten ge⸗ ſagt, der Chef habe angeordnet, ſie hinauszuwerfen. Herr Rouſſel habe dieſen Auftrag ziemlich ausge⸗ führt. Herr Rouſſel erwiderte, er müſſe ſich ganz entſchieden gegen die unerhörten Beſchuldigungen ſei⸗ ner Gegnerin verwahren. Ihm zufolge war Frau Kaleſki gewaltſam in ſein Zimmer gedrungen und hatte ſich wütend auf ihn geſtürzt. Der Verteidiger gab zu bedenken, daß ſeine Klientin ſieben Wunden davongetragen hatte, die ſie ſich unmöglich ſelbſt habe beibringen können. Die Zeugenvernehmung förderte noch abſonder⸗ lichere Dinge zu Tage. Jedenfalls hatte das Er⸗ ſcheinen der allzu temperamentvollen Frau in der Anwaltskanzlei geradezu verheerende Wirkungen hervorgerufen. Als Augenzeuge beſtätigte der junge Anwalt Gerphian, der zur Zeit des Vorfalls in der Kanzlei tätig geweſen war, die Darſtellung des Vor⸗ ſtehers Rouſſel. Er ſelbſt habe die in eine furchtbare Wut geratene Dame zu meiſtern verſucht und ſei dabei mit ihr auf den Fußboden gerollt. Dabei ſei ſogar ein Aktenkaſten zertrümmert worden. Da rauf ſagte Frau Kaleſkis Anwalt ſeinem jungen Kollegen, auch er habe einmal als Anwaltskanzliſt gearbeitet, aber ſo etwas denn doch nicht erlebt. Herrn Rouſ⸗ ſels Chef, dem Anwalt Lafille, wurde von dem Vor⸗ ſitzenden bedeutet, er habe wohl in dieſem Falle ſeine Zu neuen Ulfern R O MANVON LOoVIS H. LORENZ .————————————— 37 Och trak auf meinem Lauſcherpoſten ganz nah an die Brüſtung, damit mir kein Wort entginge. Von dem Raum zu meinen Füßen mit den beiden Ge⸗ ſtalten im unſicheren Licht ging eine Spannung aus, als ob dort unten ein gefährlicher Kampf ausgetra⸗ gen würde. Ich ſah hinab wie in eine unheimliche Arena, wo um etwas gefochten wurde, das ich nicht kannte, mit Waffen, deren Schärfe und Anwendungs⸗ art ich nur ahnte. „Vor allen Dingen vergiß nicht“, ſagte Joan, immer noch in der kalten, überlegten Art,„daß ich es bin, der Albert ſein Geheimnis mitgeteilt hat. Ich erinnere dich nur deshalb daran, damit du ſiehſt, wie andersgeartet mein Verhältnis zu Albert iſt als das deine.“ Fanny ſtieß ungeduldig mit dem Fuß auf. „Du wollteſt von Albert erzählen!“ Doan verſchränkte die Hände hinter dem Rücken und lehnte ſich neben dem Tiſchchen gegen die Wand, ſo daß ihr Geſicht unmittelbar im milchigen Schein der Lampe ſtand. Es war ſtreng und in der Ge⸗ ſpanntheit ſelkſam ſchön. Mir ſchien es, als wären ihre Lippen voller und röter als ſonſt und ihre Naſenflügel in unruhvoller Bewegung. „Ich weiß, daß Albert ſich um ͤich bemüht hat, Tante“, ſagte ſie langſam und jedes Wort betonend. Du ſchmeichelſt dir natürlich, daß er dich, gerade dich meint, wenn er dir ſeine Liebenswürdigkeiten ins Ohr flüſtert, und daß du ihn dir gewonnen und genommen haſt, wenn er in deine Arme fliegt. Ich fürchte, daß du dich als betrogene Betrügerin füh⸗ len wirſt.“ 8 Obgleich Joan eine Pauſe machte, äußerte Fanny nichts, keinen Laut der Empörung, keinen gekränk⸗ ten Widerſpruch. Sie blickte unverwandt auf Joan, halb erſchreckt, halb lüſtern auf mehr. „Albert hat mir geſtanden, daß er eher Abneigung gegen unſer Geſchlecht empfindet als Vorliebe da⸗ für“, fuhr dieſe fort, und es klang ſchon beinah triumphierend.„Seine Abenteuer könnten Rache⸗ akte ſein. Du hätteſt hören ſollen, Tante, wie er da⸗ von erzähltel Wenn er auch deinen Namen nicht nannte, ſo dachte ich doch gleich, daß du alles erfah⸗ ren müßteſt.“ „Weiter, weiter!“ drängte Fanny mit halblauter Stimme. Die Luſt zu hören überwand jede andere Regung. „Um ihn zu verſtehen, mußt du wiſſen, daß er in einem vaterloſen Haushalt aufgewachſen iſt, unter den übertriebenen Zärtlichkeiten einer verlaſſenen Frau, unter der Affenliebe von Tanten und Nach⸗ barsweibern, in einem wahren Dunſt von Weiblich⸗ keit mit gierigem Geſtreichel und larmoyanten Koſe⸗ worten. Kein Männerwort drang in dieſe Kränz⸗ chenatmoſphäre, in dieſe Welt der Deckchen, Schlei⸗ fen und Kinderlitzchen— kein rauher Knuff der Freundſchaft, kein Jungensfluch, kein Mannesrat. Es war eine Welt aus Watte, in der die Wider⸗ ſtandskraft erlahmte. Albert hätte haſſen müſſen, wenn ihm nicht Dankbarkeit und Liebe von klein auf an beigebracht worden wären wie das Waſchen und Zähneputzen.“ All dies klang, wie wenn Joan es nicht zum erſtenmal ſagte, wie wenn ſie die Worte nach vieler Ueberlegung ſchon früher gefunden hätte. Der Blick, mit dem ſie ihre Gegnerin beobachtete, wartete auf die Wirkung ihrer Erzählung. „Um von den Frauen ſeiner Kindheit loszukom⸗ men“, fuhr ſie fort,„gab es nur das Mittel der Frau. Die erſte, in die er ſich als Mann verliebte, entriß ihn den Fängen der andern. Die Junge trat gegen die Alten auf und ſiegte, weil ſie die unverbrauch⸗ tere Ichſucht beſaß. Aber um ihre Beute zu behal⸗ ten, wußte ſie nichts Beſſeres zu tun als das gleiche wie die andern. Sie ſperrte Albert ab von der Welt, ſtörte ſeine Freunoͤſchaften und Intereſſen und baute eine neue Welt aus Samt und Watte. Seit der Zeit hat Albert die Luſt am Betrügen. Seit der Zeit haßt er Grenzen, Ordnungen— je feſter und ſcheinbar wohlgefügter ſie ſind, um ſo heftiger packt ihn der Wunſch nach Zerſtörung und Betrug!“ Joan brach ab, mit Mühe ihre Erregung bezwin⸗ gend, und blickte mit unverhohlenem Hohn auf Fanny. Aber die Wirkung war eine ganz andere, als ſie erwartet haben mochte. Fanny atmete tief auf, die Spannung ſchien ſie zu verlaſſen, es war, als dehnte ihr Körper ſich wohlig, und ein Lächeln erſchien nach einer Weile auf ihren Zügen. und nicht der Ehe leben wolle. Leichte Eroͤſtöße in Mittelenglane dub. London, 9. Juli. In Bromwich in Mittelenglaud wurden am Frei⸗ tag früh leichte Erdſtöße feſtgeſtellt, die von einem Erdbeben herzurühren ſcheinen. Leichte Erdbeben ſind in England häufiger zu beobachten. Allein ſeit 1926 hat man fünf leichte Erdbeben feſtgeſtellt. 40 Grad Hitze in Neuyork dub. Neuyork, 9. Juli. Durch die anhaltende Hitzewelle im Oſten der Vereinigten Staaten ſind wieder zahlreiche Menſchen dem Hitzſchlag erlegen. Die Zahl der Todes⸗ fälle hat ſich auf 37 erhöht. In der Innen⸗ ſtadt von Neuyork herrſcht durchſchnittlich eine Hitze von 40 Grad Celſius im Schatten, die das Leben in den engen Straßen des Arbeiterviertels zur Qual macht. Tauſende fliehen vor der unerträglichen Hitze aus ihren Mietskaſernen und übernachten in den öffentlichen Parkanlagen. Die Polizei bewacht hier die Schlafenden, um ſie vor Taſchendieben zu ſichern. Ein Schlepper geſunken dub. Hamburg, 9. Juli. Ein ſchwerer Schiffsunfall ereignete ſich am Freitagnachmittag im Hamburger Hafen. Beim Einſchleppen eines Tankdampfers nach Har⸗ burg⸗Wilhelmsburg kenterte aus noch nicht ge⸗ klärter Urſache der Schleppdampfer„W. Th. Stratmann“ und ſank. Ein Mann der Be⸗ ſatzung wird vermißt. Die übrigen Beſatzungsmit⸗ glieder konnten gerettet werden. Der geſunkene Schlepper liegt mitten im Fahr⸗ waſſer. Umfangreiche Bergungsarbeiten wurden ſo⸗ fort in Angriff genommen. Ebenſo iſt eine Unter⸗ ſuchung zur Klärung des Unfalls eingeleitet. Aufregung um einen Orang-Atan dnb. Paris, 9. Juli. Die Bevölkerung von Domazan im Departement Gard befindet ſich ſeit einiger Zeit in Unruhe und Aufregung, weil ein rieſiger Orang⸗Utan, der wahrſcheinlich aus irgendeiner Menagerie ausge⸗ brochen iſt, die Gegend unſicher macht. Die Gendarmerie hat regelrechte Treibjagden veran⸗ ſtaltet, die bisher jedoch erfolglos waren. Nlicht müde trotz Strapazen. Das ist auch hnen möglich. Nehmen Sie Kobona. In Apolheken u. Dtogetien 90 Plg. Der Veſub wieder in Tätigkeit dnb. Rom, 10. Juli. Im Hauptkrater des Veſuvs, der ſeit einigen Tagen eine verſtärkte Tätigkeit aufweiſt, hat ſich eine neue Bruchſtelle gebildet, aus der ſich die glühende Lava ohne Gefahr für die Umgebung un⸗ mittelbar in den Krater ergießt. Das intereſſante Schauſpiel lockt täglich zahlreiche Fremde auf den Veſuw, deſſen Feuerſchein abends und machts den ganzen Golf beherrſcht. Autorität nicht genügend geltend gemacht. Herr La⸗ fille erwiderte ſeufzend, er habe wohl Autorität über ſein Perſonal, nicht jedoch über ſeine Klienten. Alles lächelte verſtändnisinnig. Nach den Schlußvorträgen der Verteidiger hat die Strafkammer die Urteilsver⸗ kündung auf acht Tage ausgeſetzt, weil dieſer in jeder Hinſicht ungewöhnliche Fall hinſichtlich ſeiner recht⸗ lichen Wertung gründlich geprüft werden müſſe. *. — Wenn ſich ein Mann volle fünfzehn Jahre lang bemüht, eine Schöne zur Frau zu gewinnen, und wenn die Dame dann endlich ja ſagt, dann möchte man meinen, daß die Vorbedingungen zu einer dauerhaften Ehe gegeben ſeien. Der Fall des Großinduſtriellen Paul Reeſe aus Chikago belehrt uns aber eines anderen. Eineinhalb Jahrzehnte lang hat ſich der Kaufmann um die Neuyorker Tän⸗ zerin Franceß Maddux beworben. Genau einhun⸗ dertvierzigmal holte er ſich dabei einen Korb. Münd⸗ lich, brieflich, durch Poſtkarten, Telegramme, Kabel, ia ſogar durch den Kurswellenſender hatte er Fran⸗ ceß ſeine Liebe erklärt, die Künſtlerin jedoch lehnte immer unter dem Hinweis ab, daß ſie der Bühne Aber bei Tänzerin⸗ nen iſt es nun einmal ſo, daß mit dem zunehmenden Alter die Lorbeeren immer ſpärlicher werden. So war es ſchließlich kein Wunder, daß der Großindu⸗ ſtrielle auf ein Transatlantikkabel hin, das er aus London ſeiner Angebeteten ſchickte, und mit dem er zum unwiderruflich letztenmal einen Heiratsantrag gemacht hatte, doch noch das beglückende Jawort er⸗ hielt. Scheinbar hatte das Kabeltelegramm Fran⸗ ceß bei beſonders guter Laune erreicht. Unverzüg⸗ lich ſchiſfte ſich der Großkaufmann nach Amerika ein, und ſchon vier Wochen ſpäter fand die glanzwolle Hochzeit ſtatt. Zahlreiche Bilder mit der Unter⸗ ſchrift„Hartnäckigkeit führt zum Ziel“ oder„Der hundertvierzigſte Heiratsantrag war erfolgreich“. ſchmückten die Zeitungen am Tage der Vermählung, die bei der geachteten Stellung des Bräutigams in Neuyork großes Auſſehen erregte. Und jetzt, nach „Hübſch erzählt, Joan“, ſagte ſie,„es war ſogar wirklich ſpannend, dein Geheimnis. Wie weiblich von Albert— findeſt du nicht, daß dies alles ſehr weiblich iſt?“ Eine erſchreckende Veränderung ging auf dieſe Worte hin mit Joan vor. Sie drehte ſich plötzlich herum, warf den Kopf in den Nacken und wandte ein zerquältes Geſicht nach oben, daß ich ſchon fürch⸗ tete, ſie würde meine Geſtalt im Dunkel des Trep⸗ penhauſes gewahren. „Weiblich—!“ murmelte ſie, ſo daß nur ich ihre Worte vernehmen konnte.„Weiblich— du weißt nicht, wie ſehr du recht haſt!“ „Was ſagſt du?“ fragte Fanny mit zur Schau ge⸗ tragenem Gleichmut, indem ſie begann, ihre Hand⸗ ſchuhe anzuziehen. Joan fuhr herum.„Ich ſage, daß du rettungslos dumm und blind biſt! Daß das Chaos hinter dir lauert, wenn du die Schultern ent⸗ blößeſt und mit Augen und Händen dein kokettes Spiel betreibſtl. Daß der Teufel dein heimlicher Partner iſt und daß du eine ganze Welt in Trüm⸗ mer wirfſt, während du dir einbildeſt, bloß deinen Mann ein wenig zu betrügen!“ „Ich verſtehe dich nicht“, ſagte Fanny kühl. „Nein, du verſtehſt es nicht“, gab Joan mit hei⸗ ſerer Stimme zur Antwort,„du tuſt es nur.“ In dieſem Augenblick fiel draußen der Klopfer gegen die Tür. Joan rührte ſich nicht vom Fleck; nach kurzem Zögern ging jedoch Fanny und öffnete. Mein Onkel trat ein. Er mochte ſpüren, daß etwas Ungewöhnliches in der Luft lag und ſein Kommen ebenſo überraſchend wie ſtörend war. Ehe er jedoch eine Frage ſtellen oder ſich wegen ſeiner Verlegenheit entſchuldigen konnte, überſchüttete ihn Fanny mit einem Strom von Geplauder. „Wir hatten am letzten Freitag einen ſo reizen⸗ den Abend“, ſchloß ſie,„daß ich Joan heute ſchon wie⸗ der beſucht habe. Wir haben uns ausgezeichnet un⸗ terhalten, nicht wahr, Joan?“ „Ja“, ſagte Joan tonlos. „Erinnerſt du dich nicht, Magnus? Freitag war es doch, wo du mich vergeblich geſucht haſt.“ Mein Onkel ſah Joan fragend an. Sie nickte. Fanny nahm den Arm ihres Mannes, zog ihn nach der Tür, und winkte grüßend zurück, „Wir laſſen dich lieber mit deinem Mann allein! Auf bald, Joanl“ nur ſieben Monaten Honigmond, iſt die Ehe aus bei⸗ derſeitigem Verſchulden— worden. — In der Nähe von Wolmirſtedt bei Magdeburg hatten zwei Maurer ein ſeltſames Erlebnis mit einem Rehbock. Sie befanden ſich auf Fahrrädern auf dem Wege zu ihrer Arbeitsſtätte, als ſich der Rehbock ihnen mitten in den Weg ſtellte, ohne irgend⸗ welche Anſtalten zur Flucht zu machen. Als ſie un⸗ mittelbar vor dem Tier von ihren Rädern abſtiegen, bemerkten ſie, daß der Bock mit den Zeichen größter Angſt ihren Beiſtand ſuchte. Aus dem Geäſe des Rehbocks hing ein Bündel Getreidehalme, die ſich derart in dem Schlund des Tieres feſtgeſetzt hatten, daß es zu erſticken drohte. Die Maurer zogen ſofort die Getreidehalme heraus; und das Tier flüchtete, glücklich befreit, mit langen Sätzen in den Wald zu⸗ rück. 8 * — Ein unheimlicher Fund wurde, wie unſer Mit⸗ arbeiter in Rom ſchreibt, bei Erdarbeiten in Turin gemacht. Am Monte dei Cappuccini wird zur Zeit die Straße verlegt und erweitert. Dabei ſtießen die Arbeiter zunächſt auf einen menſchlichen Schädel und einige Knochen, Als man vorſichtig weitergrub, kamen immer mehr Gebeine zutage. Schließlich mußte die Stadtverwaltung mit einem Leichenwagen tagelang Hunderte von Skeletten abtransportieren. Man fragt ſich natürlich nach der Herkunft dieſes unheimlichen Fundes. Die Kapuziner ſind der An⸗ ſicht, daß es ſich um Opfer der großen Peſt handelt, die im Jahre 1690 in Piemont wütete. Aus Urkun⸗ den weiß man, daß ſich damals dicht bei dem Kapu⸗ zinerkloſter ein Krankenhaus befand, in dem nicht nur die erkrankten Mönche, ſondern auch von der Peſt befallene Laien untergebracht wurden. Wäh⸗ rend der Peſtzeit wurde dieſes Krankenhaus wie⸗ derholt von dem damals regierenden Herzog Karl Emanuel J. beſucht. Bereits gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurden bei Erdarbeiten am Monte dei Cappuceini Skelette gefunden. Aber auch damals konnte ihre Herkunft nicht ſeſtgeſtellt werden. Joan tat zögernd einige Schritte. „In dieſer und in der nächſten Woche geht es leider nicht, Tante, du mußt ohne mich auskom⸗ men!“ Joan ſtand noch eine Weile regungslos, als die Tür ins Schloß gefallen war. Dann ging ſie gedan⸗ kenverloren hin und ſchob den Riegel vor. Langſam und ſchleppenden Schrittes ſtieg ſie die Treppe hin⸗ auf und ging in ihr Zimmer. Ich ſtand allein im Dunkeln. Ich ſagte es ſchon, daß ich im Eigentlichen nicht verſtand, was ſich ſoeben vor meinen Augen und Ohren abgeſpielt hatte, und nur ein heftiges Gefühl mir bedeutete, daß dies alles auch mich anging, mehr vielleicht als Fanny, wenn es mir vorläufig auch ein Rätſel blieb, in welchem Zuſammenhang. Was es mit der Macht des Chaos auf ſich hatte, mit der Schickſalsgewalt der Kraft, die gegen Ordnung und Schranken anſtürmt, ſollte ich in nicht allzu langer Zeit erfahren. Erſt die Hellſicht, die mir der Schmerz gab, ſollte mir den Sinn jener Szene enthüllen. Wenn ich mit flackernden Nerven nach Hauſe kam und aus übervollem Herzen davon ſprach, wo ich die Finger im Spiel hätte, was bereits getan, was noch zu tun wäre, wenn dann das erſehnte Echo aus⸗ blieb, Teilnahme, Anfeuerung oder ganz einfach Zärtlichkeit, wenn Joan nicht da war, obgleich ſie an meiner Seite ſaß, dann wußte ich nur eins: Es ſtand eine böſe Zeit bevor. Wir mußten ſehen, wie wir miteinander fertig wurden, da wir ja doch zu⸗ ſammengehörten! Aber wie ſollte uns dieſe Erkennt⸗ nis helfen, ſobald die Leidenſchaft ins Spiel geriet? Sie war ſchon darin, und ich litt die Hölle. Wie wäre es ſonſt möglich geweſen, daß ich, als ich eines Tages aus Joans Kammer kam, mich in mein Ar⸗ beitszimmer taſtete und aus Bitterkeit heraus zu ſchreiben begann, um mir meine Schwäche für alle Zukunft ſchwarz auf weiß vor Augen halten zu kön⸗ nen. Es begann:„Ich habe mich hinreißen laſſen zu ſagen: Ich liebe dich! Sie hat dieſes Geſtändnis hin⸗ genommen ohne ſichtbaren Eindruck, geſchweige denn, daß ſie es erwidert hätte. Ich Narr, der ich doch nur zu gut weiß, daß dieſer Ton kein Echo fin⸗ den wird! Warum höre ich nicht auf zu lieben, warum verberge ich mich nicht beſſer?“ (Fortſetzung kolgt) 8 ——— 223 28 Samstag, 10. Juli 1937 Aus Baden Spiel auf dem Heiligen Berg Wiederholung von„Feldherr und Fähnrich“ *Karlsruhe, 10. Juli. Am kommenden Sonntag, 11. Juli, findet auf der Feierſtätte des Heiligen Berges in Heidelberg eine Wiederholung der Auf⸗ führung von„Der Feldherr und der Fähnrich“ ſtatt. Die Gaupropagandaleitung der NSDAP teilt dazu mit, daß die Plätze bis ſpäteſtens 10 Minuten vor Beginn des Spieles eingenommen ſein müſſen. Der Eintrittspreis beträgt 50 Pfg. Die Feierſtätte iſt zu erreichen mit Omnibuſſen, die ab 18.30 Uhr von der Tiefburg Handſchuhsheim bis zum Park⸗ platz der Feierſtätte verkehren. Ab 20 Uhr iſt die Zufahrt geſperrt. Zur Vermeidung von Störungen während der Vorſtellung wird die Rückſahrt vom Parkplatz an der Feierſtätte nach der Stadt eine Viertelſtunde vor Beginn bis zum Schluß der Aufführung geſperrt. Die am gleichen Tage ſtattfindende Schloßbeleuch⸗ kung erfolgt erſt um 10.45 Uhr, ſo daß für alle Be⸗ ſucher die Möglichkeit beſteht, auch die Schloß⸗ beleuchtung zu ſehen. Beſonders wird nochwals darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Aufführung am 11. Juli(nicht, wie aus den Eintrittskarten erſichblich, am 10. Juli 1937) ſtattfindet. Weinheimer Allerlei U Weinheim, 10. Juli. Die Dietrich⸗Eckart⸗Sied⸗ lung am Stahlbad— auf deren Anlage die Stadt Weinheim mit Recht ſtolz ſein darf— iſt ſoweit vor⸗ geſchritten, daß etwa 40 Siedlerfamilien ihr neues Heim beziehen konnten. Die Siedlung iſt durch breite Straßen mit der Stadt Weinheim verbunden. Die ſich durch die Siedlung ziehende Querſtraße iſt be⸗ reits fertiggeſtellt und mit Teerbelag bezogen. Die Arbeiten ſchreiten rüſtig vorwärts, ſo daß eine wei⸗ tere Anzahl Siedler bald ihren Einzug halten kann. * Die Orkscruppé Därmſtadk des Reichsbundes für Leibesübungen hatte in 5 großen Omnibuſſen mit etwa 140 Teilnehmern— unter denen ſich zahl⸗ reiche Ausländer, insbeſondere Franzoſen, be⸗ fanden— eine Odenwaldrundfahrt mit anſchließen⸗ dem Beſuch der Wachenburg unternommen. Nach einem zweiſtündigen Aufenthalt auf der Burg wurde die Rückfahrt nach Darmſtadt angetreten. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierten Herr Kurt Michael und Frau Maria, geb. Gottwalts. Beide Ehegatten ſind noch geſund und munter.— Bei beſtem Wohlbefinden feierte der angeſehene Kutſchereibeſitzer Georg Bernharot ſeinen 70. Geburtstag. * Bei ſtarker Beteiligung von nah und fern fand dieſer Tage das 87. Jahresſeſt des Pilger⸗ hauſes ſtatt. Die Feier wurde mit einem Dank⸗ choral des Poſaunenchors Wieblingen eingeleitet. Nach Geſangsvorträgen der Jungen des Pilgerhau⸗ ſes folgte die Begrüßung durch den Vorſitzenden, Dekan Schühle⸗Durlach. Anſchließend hielt Pfarrer Ziegler⸗Kork die Feſtrede. — +. „ üdweft — — 0 9 0 0 ———— ——.——— ⏑. * —— —— — 22 deutſche Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9 4 — Sur IS jührige ermordet ihre Großmutter Eine 65 jährige Frau von ihrer Enkelin mit einem Steinkrug erſchlagen * Stuttgart, 9. Juli. Die Kriminalpolizei⸗ ſtelle Stuttgart teilt im Einvernehmen mit der In⸗ ſtizyreſſeſtelle mit: In Schnait i. R. hat Donnerstag vormittag um 7 Uhr ein 18 Jahre altes Mädchen ihre 65 Jahre alte Großmutter nach einem vorausgegangenen Wortwechſel im Hausgang der elterlichen Wohnung mit einem Steinkrug erſchlagen und die alte Frau dann ſolange gewürgt, bis ſie kein Lebens⸗ zeichen mehr von ſich gab. Trotz ihrer Jugend hat die Täterin von Anfang an geleugnet und hat Blut⸗ ſpuren, die ſie beſonders belaſteten, wegzuwaſchen verſucht und die Trümmer des zur Tat benutzten Moſtkruges beſeitigt. Sodann hat ſie ihre Großmut⸗ ter in die Nähe des Treppenaufgangs gezogen und geltend gemacht, ſie habe ihr im Verlauf des Streites einen Stoß gegeben, worauf die alte Frau rücklings die Treppe hinabgeſtürzt ſei. Erſt der herbeigerufe⸗ nen Mordkommiſſion gegenüber hat ſie dann nach und nach Einzelheiten der Tat zugegeben. Das Mäd⸗ chen war während des Vorkommniſſes mit der Groß⸗ mutter allein zu Hauſe; beide Eltern waren auf dem Felde. — Kleine Chronik des Anheils * Worms, 9. Juli. Morgens gegen 7 Uhr ließ ſich in der Nähe des Bahnhofs Worms⸗Pfiffligheim ein 24jähriger Mann namens Klink aus Worms von der Lokomotive eines Güterzuges überfahren. Sein Kopf wurde glatt vom Rumpf getrennt. Ueber den Grund zu dieſem entſetzlichen Schritt iſt nichts be⸗ kannt. * Worm6, 9. Juli. Seit dem 1. Juli wurde ein Mann aus Worms namens Fuhrmann vermißt. Sein Fahrrad war auf dem rechten Rheinnſer in der Nähe von Lampertheim gefunden worden. Fetzt hat man ſeine Leiche bei Worms aus dem Rhein geländet. Hauenſtein, 9. Juli. Bei dem Krämer Johann Schmidt brach am Freitagnachmittag ein Brand aus, der die Scheune vernichtete. Der Brand iſt vermutlich durch die Unachtſamkeit eines geiſtig minderwertigen Menſchen verurſacht worden. Der mutmaßliche Täter wurde in Haft genommen. Brief aus Stultgart Die Entrümpelung“ der Stadt— Der geſteigerte Verkehr verlaugt Strazen⸗ durchbrüche— dn der Schwabenhauptſtadt wurde der erſte Tierſchutzverein gegründet— Fremdenführer und Schuyo in Weiß —.— Stuttgart, 9. Juli. Als Stuttgart vor Fahren den Cannſtatter Wa⸗ ſen vom Reich um den Betrag von etwa 10 Millio⸗ nen Reichsmark erwarb, dachte man daran, hier große Ausſtellungsbauten zu errichten. Aber es kam glücklicherweiſe anders. Das Dritte Reich er⸗ kannte und würdigte erſt gang den Wert der Leibes⸗ übungen und ſo erſtanden hier ausgedehnte Sport⸗ anlagen, im Mittelpunkt die Adolf⸗Hitler⸗Kampf⸗ bahn, mit einem Faſſungsvermögen von etwa B000 Menſchen. Die Stuttgarter Ausſtellungsbauten bleiben auch in Zukunft im Innern der Stadt. Für dieſen Zweck wird oͤas Gewerbehallengebäude um⸗ gebaut. In den letzten Wochen iſt auf dem Waſen fieberhaft gearbeitet worden. Die proviſoriſchen Aufbauten, die aus Anlaß des Fußball⸗Länderſpiels gegen Frankreich in der Kampfbahn gemacht werden mußten, ſind jetzt maſſiv ausgeſührt worden. Ent⸗ lang der Wernerſtraße werden von den Techniſchen Werken in bisher nicht gebanntem Ausmaß Waſch⸗ und WC⸗Anlagen geſchaffen. Ringsum findet ſich noch ausgedehntes Aufmarſchgelände.— Oberhalb der Kampfbahn befinden ſich weitere Sportplätze pri⸗ vater Vereine. Der neue VfB⸗Platz mit ſeinem ſchönen Vereinsheim, den langgeſtreckten Auskleide⸗ und Geräteräumen iſt ſchon im Rohban vollendet. Auch die etwa 100 Meter lange freitragende Holz⸗ tribüne iſt bereits ſertig, Raſenplatz und Aſchen⸗ laufbahn iſt hergerichtet. 8000 Perſonen ſollen allein auf den Zuſchauerwällen Platz nehmen können. Am 1. Auguſt ſoll die neue Anlage eingeweiht werden. Der alte VſB⸗Platz, der mehr der Karlsbrücke zu eee eeeee, Heidelberg will ein großes Friſchwaſſer⸗Schwimmbad bauen Baubeginn wahrſcheinlich noch im Herbſt dieſes Fahres-Das Bad ſoll mit den modernſten Einrichtungen ausgeſtattet ſein * Heidelberg, 10. Juli. Wie der Oberbürgermeiſter geſtern in einer Aus⸗ ſprache mit Preſſevertretern mitteilte, beſteht der Plan, auf dem großen freien Platz am Neckar⸗Hoch⸗ ufer zwiſchen dem Thermalbad und der Hindenburg⸗ Orücke, alſo in außerordentlich verkehrsgünſtiger Lage, ein in zwei Abteilungen gegliedertes Friſch⸗ waſſer⸗Schwünmbad zu errichten. Dieſes Bad würde in ſeinem Haupt⸗ teil zwei Waſſerbecken enthalten in einer Größe von 20 mal 50 bzw. 20 mal 25 Meter. Außerdem iſt ein Solſchwimmbad in nächſter Nähe des Badehauſes geplant, das aus der Heidelberger Thermalquelle mitgeſpeiſt würde. Da auch größeres Gelände für Liegewieſen uſw. vorgeſehen iſt, wird vielleicht auch die große mit jungen gärtneriſchen Anlagen ver⸗ ſehene Fläche weſtlich und öſtlich des Thermalbades verwendet werden. Das in erſter Linie vorgeſehene Gelände hat eine Fläche von 30000 Quadratmeter. Der Oberbürger⸗ meiſter glaubt, daß die natürlich ſehr ins Gewicht fallende finanzielle Frage als gelöſt angeſehen wer⸗ den kann, ſo daß die Wahrſcheinlichleit beſteht, daß mit dem Bau im frühen Herbſt d. J. begonnen wird. Das Bad würde zu Beginn des Sommers 1938 gebrauchsfertig ſein. Von den Waſſerbecken im Hauptteil iſt das eine als Sportbecken gedacht, das aber in den Zeiten, in denen es nicht für den reinen Schwimmſport gebraucht wird, ebenfalls der Allgemeinheit zur Verfügung geſtellt wird. Der alte Plan, am Bismarck⸗Turm ein Höhenbad zu errich⸗ ten, iſt damit, ſo betonte der Oberbürgermeiſter, aufgeſchoben, aber doch nicht völlig aufgehoben rden. Die Frage, ob und wann es ausgeführt wird, dürfte ſich je nach der Inanſpruchnahme des nun⸗ mehr zu bauenden Bades entſcheiden. Auf jeden Fall wird Heidelberg mit dem Bad am Neckar, das auch noch Schwimmbecken für Nichtſchwimmer und Kinder enthalten ſoll, ein großes, ſehr ſchönes und ſonniges Bad mit den modernſten Einrichtungen bekommen. Heidelberg kann erſt jetzt an die Durch⸗ führung dieſes Planes gehen, weil ſeine bisherigen Mittel die Ausführung eines derart großen Pro⸗ jektes nicht erlaubten. Jetzt aber iſt der Etat der Stadt ausgeglichen, ſo daß es unbedingt erforderlich wird, das im Sinne der Volksgeſundͤheit notwen⸗ dige Bad zu bauen. Heidelberg iſt ſomit nicht mehr allein auf die wenigen Neckarbäder angewieſen. Heidelberger Schloßbeleuchtung erſt am Sonntag Die Schloß⸗ und Brückenbeleuchtung mit Feuer⸗ werk in Heidelberg findet am Sonntag ſtatt und nicht am Samstag, wie bisher mitgeteilt. * Leimen, 10. Juli. Unſere neue Ausſichts⸗ terraſſe auf Bergeshöhe„Pfefferminzruhe“ mit herrlichem Fernblick nach der Rheinebene wird ins⸗ beſonders Sonntags rege beſucht. Von allen Rich⸗ tungen her führen gutgepflegte Spazierwege durch unſeren prächtigen Gebirgswald zu dem neuen Aus⸗ flugsziel. Die Goſſenbrunnen⸗Anlagen in unſerem ſchönen Laubwalde werden ebenfalls von den Wan⸗ derern rege beſucht. Beim Heimweg bewundern die Beſucher unſeres Ausflugsortes immer wieder unſer großes Rathaus in ſeinem klaſſiſch⸗helleni⸗ ſtiſchen Stile. Auch unſer Franzoſenturm(Eingang Friedrichſtraße) wird viel beſichtigt. niedergelegt werden kann. am Rande des Volksfeſtgeländes lag, iſt abgeräumt worden. Hier wird Stuttgarts neue Tagungshalle gebaut. Sie wird 60 Meter breit und 160 Meter lang und ſoll im nächſten Monat fertig ſein. Sechzehn Be⸗ tonklötze, die die mächtige Holzkonſtruktion tragen ſollen, ſind bereits in den Boden eingelaſſen. Zuge⸗ ſchnittene Balken zu der 30 Meter hohen Giebel⸗ wand ſind angefahren. Und wiederum ganz in der Nähe geht Stuttgarts neueſte Feuerwache der Voll⸗ endung entgegen. Die„Entrümpelung“ der Straßen und Plätze hat weitere Fortſchritte gemacht. In 600 Fällen wurden die Beſitzer von brachliegenden Gärten und verwahrloſten Grundſtücken aufgefordert, ihre Grunoͤſtücke anzupflanzen. 30 Ablagerungsplätze wurden in der Stadt beſtimmt, wo Alteiſen uſw. 4500 überflüſſige und unſchöne Warbeſchilde ſind in Stuttgart in den letz⸗ ten Wochen entfernt worden. Die Stadt hat weitere eiſerne Umzäunungen niederlegen laſſen, ſo u. a. vor dem Bad Cannſtatter Kurſaal. Die Theateranlagen, der Roſen⸗ und Interims⸗ theatergarten ſollen neue Beleuchtungen erhalten. Außerdem iſt ein Wettbewerb ergangen für die ſchönſte Werbeeinrichtung.— Die Verkehrsverhält⸗ niſſe infolge der Zunahme der Kraftfahrzeuge machen Stuttgart ſchwere Sorgen. 24000 Kraft⸗ fahrzeuge wurden ſchon vor einem Jahre gezählt. Wenn der Volkswagen da iſt, rechnet man mit einer Verdoppelung. Um in der Innenſtadt etwas Luft zu ſchaffen, ſoll oͤer an dieſer Stelle früher ſchon er⸗ wähnte Durchbruch von der Hauptſtätterſtraße zur Neckarſtraße, dann aber auch eine Verbreiterung der Charlottenſtraße von der Olgaſtraße bis zur Hohenheimerſtraße vorgenommen werden, ferner eine neue Straßenführung von der Lautenſchlager⸗ ſtraße vom Bahnhof her über den Alten Poſtplatz bis zur Rotebühlſtraße.— Da in der Nacht etwa 1500 Kraftfahrzeugbeſitzer die ſog.„Laternengaragen“ benützen, d. h. ihre Fahrzeuge einſach in den Stra⸗ ßen ſtehen laſſen, hat Stuttgart Richtlinien für die Schaffung von Garagenräumen ausgearbeitet. In Stuttgart wurde vor 100 Jahren nicht nur der erſte Sonntagsruhetag eingeführt„ſondern auch der erſte Tierſchutzverein auf dem Kontinent gegründet. Es geſchah das am 17. Juni 1887. Er nannte ſich Verein gegen die Tierquälerei. Nur in England beſtanden vorher ſchon zwei Tierſchutzver⸗ eine. Die langen Vorarbeiten hatte der Pfarrer Adam Dann geleiſtet, der die gequälten Tiere ſogar in ſein Gebet einzuſchließen pflegte. Als Dann ſtarb, über⸗ nahm der Archidiakon Knapp an der Stiftskirche die Arbeit und gründete den erſten Tierſchutzyerein. Als 1839 in Dresden auch ein Tierſchutzverein er⸗ ſtand, hatte Württemberg ſchon mehr als ein Dutzend. Das Polizei⸗Strafgeſetz für Württemberg von 1839 enthielt den erſten Artikel über die Tierquälerei, alſo das erſte Tierſchutzgeſetz. Im Reiche des Führers erfährt der Tierſchutz ja ſeine ganz beſondere Pflegel Die hochſommerliche Witterung in den letzten Wochen brachte Stuttgart zwei Ueberraſchungen in— weiß! Die Verkehrspoſten vertauſchten die warme Uniform mit einer kleidſamen Leinenjacke, den Tſchako mit einer weißen Leinenmütze und den hohen Uniſorm⸗ kragen mit dem bequemen Braunhemd. Nur die dunkle Hoſe mit dem roten„Paſſepoil“ erinnerte noch an die Uniform. Hoheitszeichen am Arm und an der Mütze vervollſtändigen die praktiſche Som⸗ meruniform.— Die Stuttgarter Fremden⸗ führer, die es etwa ſeit zwei Jahren gibt, haben jetzt auch eine beſondere Kleidung bekommen. Mit ihren weißen Leinenanzügen und blauen Auf⸗ ſchlägen, den flotten Olympiamützen, fallen ſie ſofort auf, wenn ſie vor dem Königsbau und am Schloß⸗ platz auf und ab patrouillieren und nach den Frem⸗ den äugen, die eventuell ihre Hilfe brauchen könnten. Sie werden in den nächſten Wochen zu tun bekom⸗ men, wenn die Tagungen des Deutſchen Auslands⸗ inſtituts, der auslandsdeutſchen Lehrer und der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP ſtattfinden und viele ortsunkundige Auslandsdeutſche nach Stuttgart bringen. 96 „ 79¼ 7. Seite/ Nummer 911 Wechſel in der Leitung oͤes Landesverbandes Baden im Ro. * Karlsruhe, 9. Juli. Der Leiter der Landes⸗ ſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksauf⸗ klärung und Propaganda, Pg. Schmid, hat infolge Arbeitsüberlaſtung die Leitung des Landesverban⸗ des Baden im Reichsverband der deutſchen Preſſe niedergelegt. Auf ſeinen Antrag wurde Hauptſchrift⸗ leiter Pg. Dr. Neuſcheler zum Leiter des Lan⸗ desverbandes Baden ernannt. In einem perſönlichen Schreiben hat der Leiter des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, Hauptmann a. D. Weiß, dem bis⸗ herigen Landesverbandsleiter Pg. Schmid ſeinen be⸗ ſonderen Dank für deſſen langjährige Arbeit zum Ausdruck gebracht. Zum ſtellvertretenden Landesverbandsleiter wurde der Preſſereferent der Landesſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda„Pg. Bretz, berufen. Ein ſiattliches Aufgebot Ueber 2400 badiſche Sänger fahren nach Breslan * Karlsruhe, 9. Juli. Zum Deutſchen Sänger⸗ bundesſeſt in Breslau, das vom 28. Juli bis 1. Au⸗ guſt ſtattfindet, werden über 2400 Sänger der badi⸗ ſchen Männer⸗Geſangvpereine erſcheinen. Sie werden in Sonderzügen zur Feſtſtaoͤt fahven. Am Feſtzug beteiligt ſich der Sängergau IV Baden GBadiſcher Sängerbund) mit einer Fahnengruppe, die das Gaubanner und 300 Vereinsfahnen umfaßt, ferner mit einer Trachtengruppe und einem Feſtwagen „Die Mühle im Schwarzwald“. Für Sonntag, den 1. Auguſt, wird Sängergauführer Karl Schmitt⸗ Kehl zu einem Kameradſchaftsabend der Badener einladen. Den Hauptteil der Vortragsfolge haben die Liederhalle Mannheim und der Männer⸗Geſang⸗ verein Freiburg übernommen. Sie werden Pfälzer und alemanniſche Volkslieder zum Vortrag bringen und dadurch dieſem Abend der Badener in Breslau ein heimatliches Gepräge geben. Nachbargebiete Erfolgreiche Siedlungsarbeit im Saarland Die Saarpfälziſche Heimſtätte zwei Jahre an der 5 Arbeit * Saarbrücken, 10. Juli. Unmittelbar nach der vollzögenen Rückgliederung des Saarlandes— im März 1935— wurde die Saarpſälziſche Heimſtätte gegründet mit der beſonderen Aufgabe, den Heim⸗ ſtätten⸗ und Siedlungsbau tatkräftig vorwärts zu treiben. In den erſten beiden Jahren konnte bereits in größtem Umfang erfolgreiche Arbeit geleiſtet wer⸗ den. Darüber mögen einige nackte Zahlen unter⸗ richten. Es wurden im Jahre 1936(1935) im Gau Saarpfalz begonnen: 1963(595) Kleinſiedlungen, 622 (890) Wohn⸗ und Kleineigenheime, 1068(250) Volks⸗ wohnungen und 55(177) ſonſtige Kleinwohnungen, insgeſamt alſo 3708(1952) Einheiten. Davon ent⸗ fielen auf das Saarland allein 2805(1251) Ein⸗ heiten. Aus der Gegenüberſtellung der Zahlen mit dem Vorjahr ergibt ſich, daß das Jahr 1935 im we⸗ ſentlichen noch Anlaufzeit geweſen iſt. Der größte Teil dieſer für 1995 und 1936 begonnenen Woh⸗ nungsbau⸗ und Siedlungsmaßnahmen iſt nunmehr fertiggeſtellt oder wird in den nächſten Wochen be⸗ zugsfertig werden. Das in Angriff genommene Pro⸗ gramm für 1937 umfaßt zwiſchen 2000—3000 Sied⸗ lungseinheiten. Man bedenke dabei, daß es unter den 20 deutſchen Heimſtätten nur noch drei gibt(Oſt⸗ preußen, Mitteldeutſchland und Sachſen), die ein größeres Arbeitsprogramm erledigt haben als die Saarpfälziſche Heimſtätte. In den Mittelpunkt ihrer Arbeit hat die Saar⸗ pfälziſche Heimſtätte die Kleinſiedlung geſtellt. Der Siedler trägt eine monatliche Belaſtung, die in den einzelnen Siedlungen zwiſchen 20—28 Mark ſchwankt. Er hat ein Schwein, Ziegen und Hühner und dazu ausreichend Land zur Verfügung, ſo daß von dieſer Seite aus der Haushalt eine weſeutlchie Entlaſtung erfährt. In kleinerem Umfang errichtet die Heim⸗ ſtätte auch ſogenannte Volkswohnungen, die als Mietwohnungen zu einer erträglichen Miete vergeben werden. Durch deren Bau war es möglich, Elends⸗ quartiere und aus der früheren Zeit übernommene Barackenviertel freizumachen. Auf dieſem Gebiete wird planmäßig weitergearbeitet bis auch die letzten Erinnerungen an dieſe traurige Zeit verſchwunden ſinö. Beſondere Bedeutung fällt der ſorgſamen Aus⸗ wahl der Siedler zu, denn davon hängt es in erſter Linie ab, ob die Abſichten, die der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat mit ſeiner Siedlungspolitik verfolgt, in Erfüllung gehen. Zuſammenfaſſend kann man feſtſtellen, daß über⸗ all im Saarland rüſtig weitergearbeitet wird, dem Ziele zu, jedem Volksgenoſſen eine würdige Heim⸗ ſtätte zu ſchaffen. —— ◻U& Viernheim, 10. Juli. Das in der Adolf⸗Hitler⸗ Straße 12 gelegene 200 Jahre alte Fachwerk⸗ haus Helbig ging durch Kauf an Oswald De⸗ wald, Luiſenſtraße, über. Das ehrwürdige Haus mit ſeinem Vorgärtchen, das 200 Jahre Viernheimer Geſchichte miterlebt hat, wird abgeriſſen, um einem neuen Geſchäftshaus Platz zu machen.— Der Ar⸗ beitsveteran Anton Bauer, wohnhaft in der Lud⸗ wigſtraße, feierte ſeinen 70. Geburtstag.— Im Alter von 44 Jahren ſtarb nach langer Krankheit Frau Maria Bauer, geb. Schiffmacher, die Ehe⸗ frau des Franz Gg. Bauer, wohnhaft in der Anna⸗ ſtraße.— Die Umſtellung der Gemeindekaſſe auf Tagesabſchluß bedingt ſamstags einen früheren Schalterſchluß um 11 Uhr. Der Zahltag am Mitt⸗ wochnachmittag iſt ebenfalls weggefallen. ——— Samstag, 10. Juli 1937 Von unſerm zum„Großen Preis von Belgien“ entſanoͤten Mitarbeiter K. G. von Stackelberg. Das Training zu einem großen Rennen beginnt eigent⸗ lich ſchon lange bevor die Rennwagen am erſten offiziellen Trainingstag auf die Bahn geſchoben werden. Borher nämlich iſt ſozuſagen„interner“ Trainings⸗ betrieb— und der beginnt ſchon in den Rennabteilungen unſerer deutſchen Werke, in Zwickau und in Untertürk⸗ heim, wenn dort die Wagen in alle Teile zerlegt werden, wenn jedes Teil auf Riſſe oder Abnützung gründlichſt unterſucht wird und dann der fertig montierte Wagen auf den Verſuchsſtand kommt und dort auf der„Rolle“ bis zu 300 und mehr Kilometern laufen muß, damit man ſehen kann, ob er auch einwandfrei in Oroͤnung iſt. Ja, dort beginnt eigentlich ſchon das Renntraining, aber nicht das der Rennfahrer, ſondern der ungenannten und unbekann⸗ ten Helfer und Betreuer der Rennſtälle, der Ingenieure und der Mechaniker. Dies Training geht dann weiter, wenn die großen Transportwagen aus den Rennabteilun⸗ gen rollen aus Untertürkheim und aus Zwickau, und ſich ein kleines Heer von Mechanikern und Technikern auf den Weg zum Rennen macht. Bon da ab wollten wir uns nun auch einmal das„Vor⸗ training“ mit anſehen und rollten mit dem Renndienſt der Auto⸗Union über die Lanoſtraßen Spa entgegen, zum Großen Preis von Belgien, der ja am kommenden Sonn⸗ tag unſere deutſchen Rennwagen am Start ſehen wird. Es iſt eine ganz anſehnliche Expedition, die Aachen und damit der deutſchen Grenze zuſtrebt. Zwei Laſtwagen mit der weithin ſichtbaren Kennzeichnung„Renndienſt“ rollen vor unſern drei Perſonenwagen her und man hat nun endlich einmal Zeit, mit denen ſich zu unterhalten, denen man ſonſt beim Rennen nur kurz einmal die Hand drückt und die das Publikum in ihren weißen oder blauen Kit⸗ teln geſpannt verfolgt, wenn ſie beim Rennen in Rekord⸗ zeiten Reifen wechſeln oder tanken. Da ſitzt neben mir der„Baſtel“, techniſcher Betreuer des Rennſtalles, der nun ſchon in dieſem Jahr 15jähriges Be⸗ rufsjubiläum feiern kann und nicht weniger als 154 Ren⸗ nen miterlebte. Mit Caaracciola gehört er ſo zu den älte⸗ ſten Rennhaſen. Bei Benz fing er damals an. Monza, der Große Preis, war ſein erſtes Rennen, das er als Me⸗ chaniker mitmachte— heute kennt er wie kaum ein zweiter den Rennbetrieb. Er weiß ganz genau, welche Mechaniker er für ein Rennen gebrauchen kann und welche nicht.„Auch der Mechaniker nämlich muß genau ſo wie der Rennfahrer Paſſion mitbringen, er muß mit dem Rennen mitgehen, mit ganzem Herzen und darf kein„Zuſchauer“ ſein.“ Jeder der Rennfahrer hat ſeinen Leib⸗ und Magen⸗ Mechaniker. Da vorne ſteuert der„Fritz“, der eigentlich Martin heißt, aber ſeit man ihn kennt, immer„Fritz“ ge⸗ rufen wird, einen der Laſtwagen.„Fritz“ iſt der Mann von Stuck, iſt gerade mit dem Rennfahrer aus Süd⸗ Amerika vom Großen Preis in Rio zurückgekommen und ehört zu Stuck wie deſſen Schatten. Schon als der Renn⸗ Rbrer noch für Auſtro⸗Daimler Bergrennen fuhr, war er dabei und„Fritz“ war auch der Mann, der Stuck ſchon ein⸗ mäl das Leben rettete. Bei einem Bergrennen nämlich war der Rennfahrer ſo ſchwer geſtürzt, daß eigentlich kei⸗ ner noch einen Pfifferling für ihn gab, und da er keinerlei Lebenszeichen mehr gab, glaubte man, Stuck ſei tot. Schon war Stuck aufgebahrt, als ihn Fritz noch einmal beſuchte. Wie ſich der Mechaniker da über ſeinen Fahrer beugte, hörte er Pulsſchläge, alarmierte ſofort einen Arzt und tat⸗ ſächlich ſtellte es ſich heraus, daß Stuck nur ſcheintot war. Seitdem war die Freunoſchaft zwiſchen Rennfahrer und Mechaniker noch unzertrennlicher! Der„Intimus“ von Roſemeyer iſt„Baſtels“ jüngerer Bruder, der aber mit Bernd noch drüben in Amerika iſt. Mit Reier aber, dem Mechaniker von Haſſe, kann ich mich lange in„jemietlichem“ Sächſiſch unterhalten. Auch er iſt ein weitgereiſter Mann, der, ſeitdem unſere Renn⸗ wagen beſtehen, zum eiſernen Beſtand der Rennabteilung gehört. Aus Mailand, wo ja kürzlich Haſſe ſtartete, er⸗ zählt Reier, aus Tripolis und Süd⸗Aamerika, wo er mit Roſemeyer und Delius unten war. Es gibt kaum ein Fleckchen Erde, das er nicht kennt.„Nur mein Zuhauſe werde ich bald nicht mehr richtig kennen, denn wir ſind ja faſt dauernd unterwegs und gerade jetzt kommt eine Zeit des Hochbetriebes. Auf Belgien folgt bald der Große Preis auf dem Nürburgring am 26., dann iſt am 1. Auguſt der Große Bergpreis bei Freiburg, dann am 8. der Große Preis von Monte Carlo, am 15. die Coppa⸗Acerbo, wenn ſie nicht noch abgeſagt wird, und am 22. ſind wir ſchon in Bern beim Großen Preis der Schweiz. Das geht Schlag auf Schlag und es iſt nur ein Glück, daß unſere deutſchen Rennwagen jetzt ſo gut in Schuß ſind, denn wir Mecha⸗ niker haben ja heute im Vergleich zu den erſten Jahren unſerer Wagen ſo gut wie nichts mehr zu tun. Mein Gott, was haben wir ſo im Anfang bauen müſſen, um irgendwelche kleinen oder größeren Fehler vor dem Ren⸗ nen noch zu beheben. Das ging manchmal vier Tage hintereinander Tag und Nacht durch. Na, nächſtes Jahr, wenn die neuen Wagen, die nach der nächſtjährigen Formel gebaut wurden, eingeſetzt werden, dann wird ja dieſes Probieren wieder losgehen!“ So wie der Reier zu Haſſe, ſo gehört Kappe zu Müller, dem jüngſten Nachwuchsmann der Sachſen und Bieſe zu Fagioli, der leider immer noch nicht geſund iſt und am Sonntag in Belgien wiederum nicht ſtarten kann. Jeder Rennfahrer hat aber neben ſeinem Speziali⸗ ſten noch meiſtens zwei weitere Mechaniker, bei Hochbetrieb gehören ſogar 4 Mann zu einem Wagen. In Francorchamps haben wir nun ſeit Dienstag unſere Zelte aufgeſchlagen. Der ganze Troß iſt dort in einem idylliſchen Gaſthaus untergebracht und 300 Meter weiter beginnt die Rennſtrecke, auf der am Sonntag der Kampf swiſchen Lang, von Brauchitſch, Kautz— den Mercedes⸗Fahrern, Stuck, Haſſe und Müller von der Auto⸗Union und vier ausländiſchen Konkurrenten, unter denen ſich von Alfa Brivio und Troſſi befin⸗ den, ausgetragen werden ſoll. Am Dienstag gleich wurden die vier Rennwagen aus einem Eiſenbahnwaggon ausgeladen, der bereits in Fran⸗ corchamps zur Stelle war. In einem ſehr praktiſchen Renngeſtell, das eigenes für Güterwagen gebaut wurde, waren die vier Renner eingepackt. Dann wurden ſie im Rennlager renn⸗ oder beſſer geſagt, trainingsfertig ge⸗ macht, denn beim Training werden ja erſt die für ein Rennen gegebenen Reifen, Ueberſetzungsverhältniſſe, Ker⸗ zen, und was noch ſo alles dazu gehört, ausgeknobelt. Wenn man das von außen ſieht, ſcheint es eine neben⸗ ſächliche Vorbereitungsarbeit zu ſein, wenn man dabei iſt, dann wird dieſes Knobeln zu einem der entſcheidenſten Rennfaktoren. Nach getaner Arbeit dann ein großes„internationales“ Fußball⸗Match Zwickau gegen Mannheim, in dem die Mannheimer dank des ſtarken Einſatzes von Meiſter „Baſtel“ haushoch gewinnen und dann noch eine Stunde gewaltige Renngeſchichten. Aber richtig fachmänniſche Renngeſchichten, denn wenn die Leute vom Bau einmal loslegen, dann hört man von dem, was hinter den Kuliſſen vorgeht, und was man ſonſt mißtrauiſch vor den Ohren Neugieriger hütet. Mit dem Renndienſt unterwegs Trainingsbetrieb mal von„innen“ beſehen Ueberhaupt gibt es wohl nichts verſchwiegeneres als dieſe Männer hier. So mancher wird das ſchon gemerkt haben, wenn er den„Fritz“ oder einen andern etwas ge⸗ fragt hat und wenn der zwar liebenswürdig lächelte, als Antwort aber ſchwieg und mit einem Schmunzeln zu einem andern Thema überging. Schließlich möchte die Konkurrenz ja auch gern etwas erfahren— und da muß man ſich vorſehen! Training in vollem Gange Seit Mittwoch iſt nun in Francorchamps eifriges Trai⸗ ning— allerdings ſtehen immer nur täglich die zwei Stunden zwiſchen 18 und 20 Uhr zur Verfügung. Und das iſt nicht viel, um die ſchwierige Strecke, die ſich über 14,2 Kilometer durch die Wälder um Francorchamps zieht, kennen zu lernen. Dabei hatte es am Mittwoch auch noch ſchauderhaft geregnet und dann war dieſe tolle Geſchichte mit Brauchitſch paſſiert. Das hatte ja toll ausgeſehen, wie der Wagen ſich auf dem Splitbelag der Kurve drehte, dann in hohem Bogen über die Böſchung hinausſchoß, ſich in der Luft zweimal überſchlug und dann, nachdem er noch einen Zaun umgeriſſen hatte, mit allen vier Rädern unten, 15 Meter tiefer, in einem Bachgrund aufſetzte. Ein Wun⸗ der, daß Brauchitſch nicht mehr paſſierte, daß er mit der Fleiſchwunde an der Schulter davonkam und nun ſogar aller Vorausſicht nach am Sonntag ſtarten kann. Brau⸗ chitſch hat ja aber auch hier in Spa ſeinen vorjährigen Rundenrekord von.23 Minuten zu verteidigen, der aller⸗ dings im Training ſchon umgeblaſen wurde. Wenn man ſich auf der Rennſtrecke von Francorchamps auch ſehr vor⸗ ſehen muß, wie das Beiſpiel von Brauchitſch es wieder bewies, denn die Kurven ſind ſehr ſchwer, und eine Spitz⸗ kehre kann man nur ſehr bedächtig nehmen, ſo wird es doch am Sonntag aller Vorausſicht nach ſehr ſchnelle Zei⸗ ten geben. Man rechnet mit Rundendurchſchnitten, die bei 185 Km.⸗Stö. liegen und auf den beiden langen Geraden der Strecke jagen die Fahrer ihre Wagen bis zu 300 Km.⸗ Stunden herauf. Die Strecke hier iſt lanöſchaftlich etwas mit dem Nür⸗ burgring zu vergleichen— nur iſt die Bahn nicht ſo gut im Schuß und Haſſe ſagte in ſeiner bedächtigen Art: „Wer hier räubert, fliegt auf die Schnauzel“ Tadellos, wie ſich hier auch wieder im Training der Nachwuchs be⸗ währt. Haſſe, der ganz ausgezeichnet ruhig und zügig, dabei aber ſchnell fährt, kann freilich nicht mehr zum Nach⸗ wuchs gerechnet werden— aber auch Kautz, der jüngſte von Mercedes und Müller, der ehemalige Motorrad⸗ meiſter, ſind mit ihren Wagen ſchon erſtaunlich vertraut und jagen wie die Alten um die Bahn! Nun ſind wir geſpannt auf das Rennen am Sonntag. Wie groß dieſes ſportliche Ereignis hier in Belgien ein⸗ geſchätzt wird, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß der belgiſche König ſein Erſcheinen zugeſagt hat. Man läuft in Spa ſchon aufgeregt umher, um rote Läufer aufzu⸗ treiben! Lang, Stuck und Brauchitſch dürften als die Favoriten des Tages gelten— Brauchitſch allerdings iſt ja nun durch ſeinen Sturz, wenn man ihn überhaupt an den Start läßt, ſehr behindert. 7.— 9 7 2— 7 2, ieiee————, +—— Eröffnung der Kampfſpiele der SA-Gruppe Südweſt Die feierliche Verpflichtung der Wettkämpfer Mit der feierlichen Verpflichtung der 3600 Wettkämpfer wurden die erſten Kampfſpiele im Bereiche der SA⸗Gruppe Südweſt am Donnerstagubend eingeleitet. Im Ehrenhof des Neuen Schloſſes in Stuttgrt waren die Wettkampfteil⸗ nehmer in Sportkleidung aufmarſchiert. Rings um den feſtlich geſchmückten Platz dröngten ſich zahlreiche Zuſchauer, die dieſem feſtlichen Akt der Kampfſpiele beiwohnen woll⸗ ten. Auf den Tribünen ſah man die zahlreichen Ehren⸗ gäſte, die führenden Männer der Partei, des Staates, Pa Wehrmacht und der einzelnen Gliederungen der artei. Stadtrat Dr. Locher hieß die Wettkämpfer im Namen des dienſtlich verhinderten Oberbürgermeiſterss Dr. Strö⸗ lin willkommen. Nachdem Gruppenführer Lu ddin über den tieferen Sinn und den Wert der NS⸗Kampfſpiele als neue gewaltige Kundgebung des Lebens⸗ und Wehr⸗ willens des deutſchen Volkes geſprochen hatte, nahm Gau⸗ leiter Reichsſtatthalter Murr die feierliche Eröffnung der Kampfſpiele der SA⸗Gruppe Sücdweſt vor. In ſeiner Anſprache an die Wettkampfteilnehmer wies er darauf hin, daß dieſe erſten NS⸗Kampfſpiele im Reich der Be⸗ ginn einer neuen gewaltigen Körperertüchtigung des ge⸗ ſamten deutſchen Volkes ſind. Der SA ſei es zugefallen, wie in Len Kampfjahren eine große Aufgabe zu erfüllen, denn Gegenwart und Zukunft erfordern harte, entſchloſſene und entſchlußfreudige Männer, die bereit ſind, Verantwor⸗ tung zu tragen.„Ihr werdet“, ſo rief der Gauleiter den Kameraden der Sa zu,„dieſe Aufgabe erfüllen!.. So geht hinein in die NS⸗Kampfſpiele, getreu der Verpflich⸗ tung, die ihr ablegt, getreu aber auch der großen Aufgabe, die zer Führer euch geſtellt. Bleibt euch bewußt der Ver⸗ antwortung, die damit auf eure Schulter gelegt iſt. Geht in dieſe Kampfſpiele hinein als Nationalſozialiſten!“ Dann erfolgte die feierliche Verpflichtuig der Wett⸗⸗ kämpfer nach dieſer Formel: Wir alle kämpfen als getreue Riege! Als deutſche Männer brüderlich und gleich! Und unſer Sieg: Verheißung neuer Siege! Und unſer Lohn: der Dienſt am ewigen Reich! —— Deutſche Segelflug⸗Dauerweltbeſtleiſtung für Frauen von 23 Stunden und 42 Minuten. Die 23jährige deutſche Segelfliegerin Feodora Schmidt, die vor kurzem bereits zweimal Dauerſegelflüge von je 14 Stunden Dauer ausgeſührt hatte, hat in Sylt eine neue Segelflug⸗SSeltbeſtleiſtung für Frauen mit 23 Stunden 42 Minuten erzielt. Sie war mit einem„Baby II“ am Donnerstag um 15.35 Uhr geſtartet und landete nach un⸗ unterbrochenem Flug längs der Steilküſte von Sylt geſtern um 14.17 Uhr glatt. Der Flug wird zur Anerkennung bei der FAg angemeidet werden. Die bisherige Frauenwelt⸗ beſtleiſtung dieſer Art, die auch in deutſchen Händen iſt, iſt um ungefähr fünf Stunden überboten worden. Wieder Düſſeldorfer Tennisturnier Der Düſſeldorfer Rochus⸗Klub veranſtaltet in dieſem Jahre wieder ſein Internationales Tennis⸗Turnier(16. bis 18. Juli), nachdem es im vergangenen Jahy mit Rück⸗ ſicht auf den Davis⸗Pokalkampf gegen Ungarn ausfiel. Die deutſche Spitzenklaſſe dürfte recht ſtark vertreten ſein, ebenſo hofft man mit der Teilnahme einiger ſpielſtarken Ausländer. Die ögyptiſchen Davis⸗Pokalſpieler Wrhid und Shukry haben bereits gemeldet. Deutſchland führt:0 Davispokal· Europaſchlußrunde begann Am Freitagnachmittag begannen auf den Berliner Rot⸗Weiß⸗Plätzen an der Hundekehle die Spiele der Europa⸗Schlußrunde des Davispokalwettbewerbes 1937 zwiſchen Deutſchland und der Tſchechoſlowakei. Der aus⸗ verkaufte Meiſterſchaftsplatz wurde am erſten Tage von 5000 Zuſchauern dicht beſetzt gehalten. Nach den beiden erſten Einzelſpielen erkämpfte Deutſchland eine:0⸗Füh⸗ rung, die ſich weſentlich leichter im Ergebnis anſieht, als ſie zuſtande kam. Den Auftakt beſorgten Heinrich Henkel und Ladislaus Hecht. Mit einer großartigen Leiſtung im erſten und dritten Satz ſchaffte Henkel einen 611, 7ꝛ5, 71b⸗ Sieg und ſicherte damit Deutſchland den erſten Punkt. An⸗ ſchließend beſtätigte Roderich Menze“ gegen unſeren Mei⸗ ſter Gottfried von Cramm ſeinen ſchon in Wimbledon ge⸗ zeigten Formanſtieg und hatte unſeren beſten Spieler am Rande einer Niederlage. Erſt als Cramms alter Kampf⸗ geiſt erwachte und Menzels Kraft nachließ, fiel die Ent⸗ ſcheidung. Mit:6,:6,:4,:3, 612 gewann von Cramm zum guten Schluß doch noch und damit war Deutſchlands :0⸗Führung fertig.* Wie ſchwer die Tſchechoſlowakei zu ſchlagen iſt, das Großer Tag der Belgier Silvere Maes führt— Bautz auf dem 9. Platz Die 9. Strecke der„Tour de France“ führte am Frei⸗ tag von Briancon nach dem 220 Km. entfernten Digne, wo die Fahrer am Samstag ihren zweiten Ruhetag haben. Wieder wechſelte das„gelbe Trikot“ ſeinen Beſitzer. Der Italiener Bartali fiel wegen ſeiner am Vortage erlitte⸗ nen Sturzverletzungen vom 1. auf den 6. Platz zurück, wöhrend Erich Ba 133 ſeinen 2. Platz mit dem 9. Rung vertauſchen mußte. er Franzoſe Lapébie vollbrachte eine große Leiſtung und gewann die Etappe mit ͤͤrei Mi⸗ nuten Vorſprung vor dem Belgier Verwaecke und ſeinem Landsmann Gallien, aber dennoch vermochte er nicht, das „gelbe Trikot“ an ſich zu reißen. Der Vorjahrsſieger der „Tour“, Silvere Maes(Belgien), der zuſammen mit ſeinen Landsleuten Verwaecke, Lowie, Diſſeaux und dem Einzelfahrer Viſſers dieſe 9. Etappe zu einer Etzppe der Belgier ſtempelte, holte ſich die Geſamtführung mit einer halben Minute Abſtand vor dem Italiener Vieini und Lapébie. An der letzten Steigung verſuchte der Italiener Vieini davonzufahren. Die Paßhöhe erreichte er 3 Minuten vor den Belgiern Verwaecke, Lowie, Maes, Viſſers und Diſſeaux, hinter denen eine weitere Minute zurück Lapébie folgte. Der Italiener Bartali lag zu dieſem Zeitpunkt ſchon eine Viertelſtunde zurück und noch mehr zurück lag der von zwei Defekten betroſfene deutſche Meiſter Bautz, der von ſeinem Kameraden Thierbach begleitet wurde. Bei der Talfahrt machte ſich der Italiener Vieini aus dem Staube, aber Lapsbie war auf der Hut, holte den Aus⸗ reißer ein und durchfuhr ſchließlich in Digne mit faſt 3 Minuten Vorſprung als Erſter das Streckenziel vor den am Schluß noch ſtark aufgekommenen Verwaecke, Gallien und Lowie in:27:43 Stunden. Als beſter Deutſcher traf nach einer Fahrzeit von:56:42 Stunden Erich Bautz als 20. vor Oskar Thierbach(gleiche Zeit), der 25. wurde, ein. Dieſe 9. Tagesſtrecke der Frankreich⸗Rundfahrt überbot, was die Schwierigkeit anbelangt, alle bisher vorange⸗ gangenen Etappen. Schon kurz nach dem Start war der 2409 Meter hohe„Col'Jzard“ zu erklettern, an den ſich eine mit Geröll und Steinen überſäte Abfahrt anſchloß. Nach 66 Kilometer ſtellte ſich der 2115 Meter hohe„Col de Vars“ in den Weg und nach weiterer Talfahrt von rund 120 Kilometer folgte der„Col'Allos“(2250 Meter). Es hondelte ſich alſo um die Etappe der Bergſpezialiſten und ſchon vor dem Start war man auf allerlei gefaßt. Die belgiſchen Fahrer waren an dieſem Tage„da“. Am „Jöard“ hatte zwar Berrendero vor Verwaecke die Füh⸗ rung, aber mit Viſſers und Lowie waren dem Spanier gleich drei Belgier auf den Ferſen. Ueberraſchenderweiſe erkletterte der Luxemburger Merſch den„Col de Vars“ als Erſter und überſpurtete dabei die Belgier. Die Ergebniſſe: 9. Strecke(Briancon— Digne ⸗ 220 Km.): 1. Lapébie (Frankreich):27:43; 2. Verwaecke(Belgien):30:30; 8. Gallien(Frankreich) gleiche Zeit: 4. Lowie(Belgien) 7530.59; 5. Vieini(Italien):81:11; 6. Viſſers(Belgien); 7. Diſſeaux(Belgien); 8. S. Maes GBelgien) alle gleiche Zeit; 9. Puppo(Italien):88:45; 10. Merſch(Luxemburg) gleiche Zeit; 20. Bautz:56:42; 25. Thierbach:56:42; 47. Geyer:16:46; 53. Wengler:22:09; 54. Hauswald gleiche Zeit. Geſamt: 1. S. Maes 59229:32; 2. Vieini 59:90:07; 3. Lapébie 59:30:54; 4. Viſſers 59:31:15; 5. Diſſeaux 59:34249; 6. Bartali 59:99:52; 7. Amberg 59:40:03; 8. Choque 59:47:40; 9. Ba utz 59:48:23; 17. Thierbach 60:16:07. Länderwertung: 1. Belgien 179:01:17; 2. Frankreich 179:18:19; 3. Italien 180:87:91; 4. Deutſchland⸗ 181:01:54; 5. Schweiz. Weckerling und Wendel rechtzeitig am Ziel Die beiden deutſchen„Tour de France“⸗Fahver Wecker⸗ ling und Wendel hatten auf der 9. Strecke große Zeit⸗ verluſte. Obwohl ſie in:36:43 Stunden den 60. und 61. Platz belegten, haben ſie doch noch die Maximalzeit ge⸗ ſchafft. Ausgeſchieden ſind Le Greves, Simonini, Saladin, We⸗ ber und Ramos, nachdem ſich auch der Luxemburger Ma⸗ jerus, der erſte Träger des„gelben Trikots“ in der dies⸗ jährigen„Tour“, nicht mehr zum Start ſtellte. Neuer Betrug an Schmeling? Der Streit um die Schwergewichts⸗Weltmeiſterſchaft— Louis-Farr am 26. Auguſt? Von einer zuverläſſigen amerikaniſchen Stelle verlautet, daß der engliſche Schwergewichtsmeiſter Tommy Farr ſich tatſächlich durch das höhere Angebot des Managers von Joe Louis habe verleiten laſſen, entgegen ſeinen in London eingegangenen Verpflichtungen einen Vertrag mit dem Negerboxer abzuſchließen. Der Kampf ſoll am 26. Auguſt auf amerikaniſchem Boden ſtattfinden. Der Streit um die Boxweltmeiſterſchaft im Schwer⸗ gewicht, den man in Europa nach dem Abſchluß des Kamp⸗ fes Schmeling— Farr für 31. Auguſt oder 1. September allgemein für beendet hielt, iſt jetzt in ein neues Stadium getreten. Man glaubte, daß ſich Europa wie in allen an⸗ deren Gewichtsklaſſen des Berufsboxſports auch in der Er⸗ mittlung des Schwergewichts⸗Weltmeiſters ganz von der „Neuen Welt“ losſagen würde, ſah ſich aber in den letzten Wochen durch die überall verbreiteten Auslandsmeldungen getäuſcht, wonach der Meiſter des Britiſchen Weltreiches, Tommy Farr, ein Opfer des hohen amerikaniſchen An⸗ gebots geworden ſein und es vorgezogen haben ſollte, ſtatt gegen den wirklich beſten Schwergewichtler der Welt, Max Schmeling, zu boxen, einen Vertrag mit dem von dem Deutſchen ſchwer zuſammengeſchlagenen Negerboxer Joe Louis abzuſchließen. Wie ſich die Lage entwickelt, muß jetzt abgewartet werden. Der engliſche Veranſtalter Sidney Hulls, bei dem Schmeling und Farr vertraglich gebunden ſind, will gegen den wortbrüchigen Farr vorgehen. Viel⸗ leicht wird bei dieſer Gelegenheit ſchon den amerikaniſchen Geſchäftemachern das ſelbſtherrliche Handwerk gelegt. Kommt der„Weltmeiſterſchaftskampf“ Louis— Farr wirk⸗ lich zuſtande, dann beſteht im Augenblick nur noch eine Möglichkeit einen Druck auf das amerikaniſche Weltmeiſter⸗ ſchaftsgeſchäft auszuüben, nämlich wenn Farr den„brau⸗ nen Bomber“ ſchlägt. Gerichtliche Verfügung gegen Farr Der bekannte engliſche Boxmanager Sidͤney Hulls hat ietzt gerichtliche Schritte unternommen, um den engliſchen Schwergewichtsmeiſter Farr bei der„Stange“ zu halten. Vor dem engliſchen Obergericht in London beantragte Hulls eine Verfügung gegen Farr, um deſſen Plan, ohne die Genehmigung Hulls' und Schmelings in der Oeffent⸗ lichkeit zu boxen, zu verhindern. Die Entſcheidung des Gerichts fällt am Dienstag kommender Woche. Bemerkenswert iſt, daß ſich Tommy Farr zu all dieſen Dingen noch nicht geäußert hat, er hat ſich weder zu dem Vertragsbruch und dem„ſchnöden“ Unrecht, das er an Schmeling begeht, noch zu dem neuen Vertrag mit Louis bekannt. Es iſt anzunehmen, daß er ſchon in den nächſten Tagen ſeiner Meinung Ausdruck geben muß. Schmeling in London! Max Schmeling traf am Freitag auf dem Londoner Flughafen in Croydon ein, wo er von dem engliſchen Box⸗ manager Sidney Hulls empfangen wurde. Unſer Mei⸗ ſterboxer erklärte, daß er nach England gekommen ſei, um die Dinge hinſichtlich des geplanten Kampfes mit Farr in Oroͤnung zu bringen. haben die beiden erſten Treffen recht deutlich offenbark. Für unſere Spieler iſt es nun von ungeheurer Wichtigkeit, daß ſie bei einer:0⸗Führung weniger belaſtet in die nächſten Spiele gehen können. Am Samstag kann im Doppelſpiel ſchon die Entſcheidung fallen; es wäre wün⸗ ſchenswert, wenn von Cramm und Henkel hier ſchon den dͤritten Punkt erkämpften. Henkels große Leiſtung Nur hin und wieder brachen die Strahlen der Sonne durch die leichte Wolkenbank, als Heinrich Henkel und der Tſchechoſlowake Hecht zum erſten Treffen den Mei⸗ ſterſchaftsplatz betraten. Henkel hatte einen glänzenden Start, gewann ſein Aufſchlagſpiel„zu null“ und führte ſchnell 320. Hecht riß nun das vierte Spiel an ſich— aber auch nicht mehr. Henkel befand ſich in guter Form. Tok⸗ tiſch klug nagelte er ſeinen Gegner mit glasharten Vor⸗ handſchüſſen an der Grundlinie feſt. Hecht wurde nervös, beging Doppelfehler und verlor die Kontrolle über ſeine an ſich weiche Vorhand. Bereits nach 13 Minuten hatte Henkel den erſten Satz 611 an ſich gebrachf. nicht ſo unbekümmert erſchien Henkel zum zweiten Satz. Seine Aufſchläge wurden ſchwächer und viele ſeiner Schnittbälle fingen ſich im Netz. Nach 02 riß Hecht die Spielführung an ſich.:2,:3. und 514 ſtand es für den Tſchechoſlowaken nach endloſem Vorteil⸗Einſtond⸗Kampf im neunten Spiel. Dann aber war der junge Hecht etwas abgekämpft und Henkel holte ſich nach 32 Minuten harten Kampfes den ſpieltechniſch weniger wertvollen, aber öußerſt wichtigen zweiten Satz mit 755. Im dritten Satz ſetzte Hecht alles auf eine Karte, er variierte meiſterhaft, ging ans Netz und erarbeitete ſich Punkt um Punkt. Seine Hauptwaffe bildeten die Schnittbälle:0 führte der Tſche⸗ choſlowake, ehe Henkel ſeinen Aufſchlag zum erſten Male wieder erfolgreich durchbrachte, auf:1 zog Hecht da⸗ von. Dann begann Henkel wieder zu kämpfen und mit einer großantigen Leiſtung mit prächtigen Stoppbällen, tadelloſen Vorhanoͤſchüſſen und harrſcharfen Paſſierſchlägen holte er Spiel um Spiel auf, bis er mit einem„zu null“ unter dem Jubel der Zuſchauer den Gleichſtand zum:5 ſchaffte. Hecht, von den Erfolgen des Deutſchen zermürbt, ließ ſichtlich nach, im gleichen Maß fand Henkel ſeine alte Zuverſicht und plazierte ſeinen Gegner im 11. und 12. Spiel aus. Mit dieſem:5 Satz⸗Sieg hatte Henkel den erſten Punkt erkämpft. Cramm ſtand vor der Niederlage Unter dͤen Strahlen einer hellen Juliſonne begannen Roderich Menzel und Gottfried von CEramm das weite Einzelſpiel. Zunächſt ſah es ganz nach einer Drei⸗ Satz⸗Niederlage unſeres Meiſterſpielers aus. Der rieſige Prager hatte das Glück, auf einen Gegner zu treffen, der von ſeiner vorjährigen Höchſtform weit entfernt war. Er konnte ſo ſein Spiel entfalten und wie ſchon in Wimble⸗ don gegen den Auſtralier gegen den Wimbledon⸗Zweiten durch einen Fünf⸗Satz⸗Kampf ſeinen Formanſtieg erneut beweiſen. Menzel hatte einen ganz ausgezeichneten Start und lag ſchon bald 63,:4 in Front. Im erſten Satz lag von Cramm bald:3 im Rückſtand, bevor er beſſer ins Spiel kam. Er verlor aber nach dem 323 jegliche Ballkon⸗ trolle und nach A Minuten hatte Menzel den Satz 613 ge⸗ wonnen. Im zweiten Satz war Cramm zunächſt beſſer in Fahrt, konnte aber dem Ballwechſel mit dem Prager nicht ſtandhalten. Menzel war gut im Schwung, hatte Länge im Schlag und überraſchte oͤurch eine gute Beinarbeit. Vom 0: über 311 und:2 holte der Prager nach 85 Mi⸗ nuten dieſen Satz mit:4. Als es dann im dritten Satz von:2 zum:2 für Menzel kam, ſanken die deutſchen Hoffnungen auf den tiefſten Punkt, Menzel ſtand vor dem Siege. Da exwachte von Cramms alter Kampfgeiſt, mit unerſchütterlicher Ruhe bereitete er den Umſchwung vor. Der deutſche Meiſter ging zum Angriff über und unter dem Zubel der Zuſchauer, die eine Stunde lang um den Sieg gebangt hatten, holte er Spiel um Spiel auf und ge⸗ ſtaltete den dͤritten Satz zu einem:4⸗Erfolge. Mit einer Führung von:1 Sätzen für Menzel wurde die 10⸗Minu⸗ ten⸗Pauſe angetreten. Im nächſten Spiel zeigte von Cramm dann, daß er ſich gefunden hatte, während Menzel ſchwer⸗ fällig blieb und auch ermüdet ſchien. Nur 10 Minuten be⸗ nötigte von Cramm, um mit 613 den Satzausgleich zu ſchaffen. Nach zweiſtündigem Kampfe ging es in die Ent⸗ ſcheidung. Bei:1 durchbrach Cramm des Gegners Auf⸗ ſchlag. Immer wieder gab er Proben ſeines techniſch her⸗ vorragenden Könnens, ohne ſeine wahre Meiſterſorm zu erreichen. Aufſchlag⸗Aſſe. Flugbälle und gelegentliche Netzangriffe gelangen, während ſich Menzel auf ſeinen Schläger ſtützen mußte, Doppelfehler beging und leichte Bälle verſchlug. Mit:2 erkämpfte von Cramm im letzten aStz einen leichten Sieg und ſicherte uns damit den ſchon verloren geglaubten zweiten Punkt. Peter Riedel weiter erfolgreich Der deutſche Segelflieger Peter Riedel(Darmſtadt), der nach einer Vorführungsreiſe durch die Vereinigten Staaten nun auch an den amerikaniſchen Segelflugmeiſter⸗ ſchaften in Elmira im Staate Neuyork teilnimmt, wartete am Donnerstag mit einer neuen großen Leiſtung auf. Nachdem er am Dienstag mit 212,5 Km. die bis dahin ab⸗ ſozut beſte Leiſtung im Streckenflug vollbracht hatte, war er am Donnerstag mit 204 Km in fünf Stunden wiederum Tagesbeſter. Der Deutſche liegt damit in der Meiſterſchaft mit 186 Punkten in Führung. Doch longe — —— — — —2 ——— 9 * — Samstag. 10. Juli 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Großmarki unier der neuen Markiordnuug * Mannheim, 8. Juli. Nachdem auf den Weltweizen⸗ märkten das Angebot ſich weſentlich vermehrt hat, machte ſich zunächſt eine gewiſſe Abſchwächung bemerkbar, die durch umfangreiche Gewinnmitnahmen noch betont wurde. Auch lag ein Bericht vor, nach dem die Kanſas⸗Ernte recht gut eingeſchätzt wurde. Als dann aber ein Bericht heraus⸗ kam, der die weſtkanadiſche Ernte auf rund 5 Mill. To. einſchätzt, und in den weſentlichſten mittelkanadiſchen Ge⸗ bieten die trockene Hitze weiter anhielt, gingen die Preiſe ganz erheblich herauf. Nun ſchenkte man auch den Be⸗ richten über Schwarzroſtſchaden in Nebraska und Illinois ſowie über Heuſchrecken⸗Schöden in mehveren Gebieten wieder erhöhte Beachtung; obwohl weiterhin die Ankiefe⸗ rungen ziemlich veichlich blieben und obwohl auch weiter des öfteren Sicherungsverkäufe vorgenommen wurden, blieb die Stimmung feſt, und die Preisſteigerungen, vor allem in Winnipeg, erreichten mehrmals die zuläſſige Höchſtgrenze von 5 Cents je Tag. Erſt gegen Abſchluß der Berichtswoche tvaten, vom Lokomarkt ausgehend, leichtere Abſchwächungen ein, die jedoch durch ungünſtige Nachrich⸗ ten über die Wetterverhältniſſe in Saskatchewan und über Roſtſchäden in Manitoba in engen Grenzen gehabten wurden.— Von kanadiſchem und argentiniſchem Weizen lagen fol⸗ gende Offerten vor: Manitoba II, Atlantie, ſchwimmend, 11,42/4 hfl., Manitoba IV, Atlantie, ſchwimmend, 10,773 hfl., Manitoba I, hard, Pacific, loko Antwerpen, 11,000 hfl., Dark Hardwinter I, Golf⸗Häfen, 10,30 hfl. Auf Abladung koſteten Manitoba J, Atlantic, Juli 11,52/ hfl., Auguſt 11,57 hfl., Manitoba I, Atlantic, Juli 11,95 hfl., Auguſt 11,40 hfl. und Oktober /November 11,12½ hfl., Manitoba II, Atlantie, gleiche Termine, 11,27, 11,32ů5 und 10,92 hfl. und Manitoba III, Atlantic, 10,926, 10,97% und 10,75 hfl. Dark Hardwinter I, Golfhäfen, koſtete für Jult, Auguſt und September 10,27 hfl., Kanſas II, Golfhäfen, 10,12́ hfl., Kanſas I, Ports, Juli/ Auguſt, 10,10 hfl. und Kan⸗ ſas II, Ports, Juli/ Auguſt, 10,00 hfl. Red Winter II war für Auguſt zu 9,55 hfl. erhältlich. Barletta, 80 Kg., oͤisponibel, ſtellte ſich auf 161 belg. Franken und rumäni⸗ ſcher Weizen, 78/70 Kg., disponibel, auf 159 belg. Franken. Soft white II und Weſt white J11 waren zu je 10,30 hfl. erhältlich. Der deutſche Markt ſtand völlig im Zeichen der heran⸗ kommenden Ernte ſowie der zu ihrer Bewirtſchaftung er⸗ laſſenen Marktordnung. Man iſt allgemein der Anſicht, daß dieſe Regelung alle organiſatoriſchen Vorausſetzungen für eine reibungsloſe Verſorgung mit Brat⸗, Inbuſtrie⸗ und Futtergetreide geſchaffen hat. Der Stand des Wei⸗ zens iſt in der Umgebung ſo gut, daß man mit einer ſehr frühen Ernte rechnen kann. Verſchiedentlich glaubt man ſogar, bereits zu Beginn des letzten Juli⸗Drittels mit der Ernte beginnen zu können. Es iſt verſtändlich, wenn unter dieſen Bedingungen die Zuteilungen der Reichs⸗ getreideſtelle auf das unumgänglich notwendige Maß zu⸗ rückgeſchraubt werden, da man nicht unnötig ausländiſches Getreide in Anſpruch nehmen will, wenn das deutſche ſchon bereit ſteht. Daher erhielten auch in der Berichtszeit nur diejenigen Mühlen Zuteilungen, die unmittelbaren Be⸗ darf hatten. Am Roggenmarkt ſind irgendwelche Umſätze nicht be⸗ kannt geworden. In einzelnen Bezirken Noröhadens und der Saarpfalz hat man bereits mit dem Roggenſchnitt be⸗ gonlon, edoch ſtöht in der Hauptſache näturgemäß der Be⸗ sinn der Ernte noch aus. „ Die Wintergerſte iſt nun zu einem erheblichen Teil be⸗ reits eingebracht. Das Ergebnis kann meiſt als befriedi⸗ gend bezeichnet wenden, wenngleich in vereinzelten Bezir⸗ ken die Gerſte recht dünn geſtanden haben ſoll. Größeres Angebot kam noch nicht auf den Markt; dies hängt wohl damit zuſammen, daß man noch nicht allenthalben Zeit zum Druſch gefunden hat, aber auch damit, daß man die ab Montag in Kraft tretenden neuen Preiſe abmorten will. Die Verbrarcher von Induſtriegerſte haben bisher noch keine neuen Bezugsſcheine erhalten; in einzelnen Gegenden, insbeſondere Mitteldeutſchlands, ſollen bereits Kaufbewilligungen erteilt worden ſein. In Sücmeſt⸗ deutſchland iſt die Zuteilung von Bezugsſcheinen in Kürze zu erwarten.— Der Hafermarkt blieb ohne Umſätze. Am Markt für Weizenmehl iſt lediglich inſofern eine Aenderung eingetreten, als ſich nunmehr die Type 1050 neben den helleren Typen geſteigerter Nachfroge erfreut. Roggenmehl blieb weiter kaum begehrt. Futtermittel wurden nur in geringem Umfange um⸗ geſetzt; insbeſondere waren Melaſſemiſchfutter kaum noch zu haben, da Rohmelaſſe nur noch in geringem Umfange erhältlich iſt. Geflügelmiſchfutter wurde weiter im Rah⸗ men der bereits geſchilderten Zuteilungsaktion an die Hühnerzüchter abgegeben. Stroh wurde willig aufgenom⸗ men, während bei Heu Angebot und Nachfrage klein blieben. Paul Riedel. * Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. Im Monat Juni wurden in der Großlebensverſicherung 20 Mill./ Verſicherungsſumme beantragt, in der Klein⸗ lebensverſicherung und Kollektiv⸗Sterbegeld⸗Verſicherung 9 Mill./ Verſicherungsſumme, ſo daß der Antragszusdang des Monats insgeſamt 38 Millionen/ Verſicherungs⸗ ſumme beträgt. Der geſamte Beſtand der Geſellſchaft hat inzwiſchen die Verſicherungsſumme von 4 Mrd. über⸗ ſchritten. * Klöckner⸗Werke AG, Berlin, Anleihe von 1936 zur Börſe zugelaſſen. Auf Grund eines Preſpektes ſind 28 Mill. Sproz hypothekariſch geſicherte Teilſchuldverſchrei⸗ bungen von 1096 der Klöckner⸗Werke A, Berlim, zum Handel und zur Notierung an der Berliner Hörſe zuge⸗ laſſen worden. Bi zum 30. Juni 1996 zu Grunde. Ueber das Geſchäftsjahr 1996/37 wird berichtet, daß es im Einklang mit der allge⸗ meinen Entwicklung einen befriedigenden Verlauf ge⸗ nommen hot. Die Werke ſind gut beſchäftigt, ſo daß, wenn nichts Unvorhergeſehenes eintritt, zuch fürs laufende Ge⸗ ſchäftsjahr ein angemeſſenes Ergebnis in Ausſicht geſtellt werden kann(für 1625/6 wurden 45 v. H. gegen 9 v. H. Dividende i. V. ausgeſchüttet). * Pittler Werkzeugmaſchinenfabrik AG, Leipzig⸗Wahren. Wie wir hören, iſt Direktor Richard Tietz auf ſeinen Wunſch im gegenſeitigen freundſchaftlichen Einvernehmen am 30. Juni d. J. aus dem Vorſtand ausgeſchteden. Gelſenkirchen⸗Benzin Ach, Gelſenkirchen. Auf Grund eines Proſpektes ſind 55 Mill./ Hproz. Anleihe von 1937 der Gelſenberg⸗Benzin Ach in Gelſentirchen, mit erſt⸗ ſtelliger hypothekariſcher Sicherung und unter ſelbſtſchuld⸗ neriſcher Bürgſchaft der Vereinigte Stahlbau Ah. Düſſel⸗ dorf, zum Handel und zur Notierung an der Berliner Börſe zugeliſſen worden. Der Proſpekt enkhält eine Ver⸗ mögenscufſtellung unter Berückſichtigung der Kapitalerhö⸗ hung und der Anleiheaufnahme, wonach auf der Paſſiv⸗ ſeite das Grundkapital mit 50 Mill. J, die geſetzli Rürcklage mit 6 Mill.“ und die öproz. Anleihe von 097 mit 55 Mill., erſcheinen, während auf der Aktivſeite rückſtöndige Einlagen auf das Grundkapital mit 90 Mill. k, der noch nicht begebene Reſt der öproz. Anleihe von ——1 mit 5 Mill. /, bei 98 5 werke die für die Finanzierung der zu erſte 5 bereitſtehen, mit 79,5 Mill./ und Anleihediſagio und Unkoſten mit 2,75 Mill./ ausgewie⸗ ſen werden. * Vereinigte Stahlwerke Ac, Düſſeldorf. Auf Grund eines Proſpektes ſind 544 Mill. auf den Inhaber lau⸗ tende Aktien der Vereinigten Stahlwerke AG, Düſſeldorf, zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe wieder zugelaſſen worden. Hierzu iſt folgendes zu bemerken: Das Grundkapital der Gefellſchaft betrug bis zum 30. April 1096 644 Mill. /. Auf Grund des Beſchluſſes der ao vom 21. April 1936 wurden 400 Mill./ Abtien, die ſpekt, die bereits bekannte Bilanz 1996 beigegeben. Dem Proſpekt liegt die behmnte Bilanz EHANDELS- WIRTSCHATFTS-ZETTUNG UHittag-Ausgabe Nr. 311 Das Rheinische Braunkohlensyndikai 1936/57 Köln, 8. Juli. Daß die erhebliche Steigerung des Brikettibſatzes im Geſchäftsjahr 1996/7 gexinger iſt als. bei der Steinkohe, erklärt ſich nach dem Jahresbericht des Rheiniſchen Braunkohlenſyndikats aus der Datſache, daß das Braunkohlenſyndikat an der Verſorgung der Indu⸗ ſtrie mit Brennſtoffen nur mit einem verhältnismäßig geringen Prozentſatz ſeines Brikettabſatzes beteiligt iſt, eine Kehrſeite der größeren Stabilität des Brikettgeſchäf⸗ tes, dis aber andererſeits Rückſchläge im Induſtriegeſ häft auch nicht ſo ſtark zu ſpüren bekommt wie die Steinkohle. Da aber auch der Verbrauch im Hausbrand bis zu einem gewiſſen Grad durch den allgemeinen Wirtſchaftsaufſchwung beeinflußt wird, erfuhr der Hausbrandabſatz des Syndikats im Berichtsjahr eine entſprechende Belebung, zumal der Winter zwar nicht ſtreng, aber lang war. Der Bericht erwähnt dann die neue Abſatzregelung mit dem Mitteldeutſchen wodurch das ſo⸗ genannte Puffergebiet zwiſchen Mitte und Rhein, aus⸗ genommen München, das von beiden Sondibiten weiter⸗ hin gemeinſchaftlich beliefert wird, beſeitigt wurde. Im F⸗Gebiet(Schleswig⸗Holſtein, Hamburg und Teil des an⸗ ſchließenden Gebietes), bleiben alle drei Braunkohlen⸗ ſyndikate unter den alten Abreden lieferungsberechtigt. Weſentliche Schwierigkeiten ſeien bei der Durchführung nicht erwachſen. Die Braunkohlenförderung erhöhte ſich 1936/37 weiter um 4,46 auf 50,11 Mill. To. oder 9,77 v.., die Brikett⸗ herſtellung um 0,74 auf 10,82 Mill. To. oder 7,35 v. H. (t. V. Steigerungen um 5,97 v. H. und 6,55 v.). Die Ausnutzung der Leiſtungsfähigkeit der Werke des rheini⸗ ſchen Braunkohlenbergbaues betrug bei der Brikettherſtel⸗ lung rund 90 v.§. gegenüber 84 v. H. i. V. Der Abſatz an Rohbraunkohte ſtieg um 15,61 v. H. auf 14,19(12,28) Mill. To., an blasfertigem Braunkohlenſtaub um 7,04 v. H. von 0,21 auf 0,22 Mill. To., der Brikettabſatz von 9,65 auf 10,53 Mill. To. oder um 9,13 v. H.(i. V. betrug die pro⸗ zentuale Zunahme bei Braunkohle und Staub zuſammen 4,04 v. H. gegen jetzt 15,46 v.., bei Briketts 6,27 v..). Der Brikettabſatz verteilte ſich mit 278 396(250 258) To. auf den Landabſatz, 7 688 351(6 898 858) To. auf den Eiſen⸗ bahnabſatz und 2567 328(2 503 475) To. auf den Schiffs⸗ von der Geſellſchaft erworben worden ſind, eingezogen. Die Geſellſchaft hat die eingezogenen 100 Mill./ eigenen Aktien von ihrer Tochtergeſellſchaft, der Stahlverein Gmoc für Bergbau⸗ und Induſtriewerte, Berlin, am 10. Mai 1926 zum Kurſe von 100 v. H. erworben. Ein Teil des Gegenwertes, und zwar ein Betrag von 74,00 Mill. J, iſt gegen Forderungen der Geſelbſchaft an die Stahlverein Gmbc verrechnet worden. Der Reſtbetrag von 25,10 Mill. Mark wurde zum Teil in bar gezahlt, zum Teil durch Uebernahme von Verbindlichteiten durch die Vereinigten Stahlwerke A verrechnet. Die Stahlverein Gmbhß ſolbſt hat die Aktien am 16. März 1996 von einer dem Reiche naheſtehenden Gruppe erworben, und zwar ebenfalls zum Kurſe von 100 v. H. Der Kaufpreis wurde im weſent⸗ lichen durch Verkauf der Beteiligung an der Eſſener Steinkohlen⸗Bergwerbe AG, Eſſen, an ein Konſortium gedeckt. Im Proſpekt wird weiter auf die Uebernahme der ſelbſtſchuldneriſchen Bürgſchaft für den Kapital⸗ und Zinſendienſt der Anleihen der Gelſenkirchener Bergwerks⸗ AG und der Gelſenbepg⸗Benzin Ac im Geſamtbetrage von 167 Mill./ hingewieſen. Ausſchließlich dieſer beiden (Büroſchaften betrugen die Bürgſchaften der Geſellſchaft am 30. Juni 1997 100,41 Mill. 4. Im übrigen iſt dem Pro⸗ zum 30. September Die Förder⸗ und Erzeugungsziffern von Oktober 1996 bis März 1097 ſind durch die Viertel⸗ jahresausweiſe ebenfalls ſchon bekannt. Die Lage auf dem Kohlenmarkt entwickelte ſich, wie die Verwaltung im Proſpekt ſchließlich noch mitteilt, im laufenden Geſchäfts⸗ jahr weiterhin günſtig. Die Nachfrage nach Eiſenerzeug⸗ niſſen hielt ebenfalls unvermindert ſtark an. Die Betriebs⸗ geſellſchaften verfügen in faſt allen Walzwerkserzeugniſſen über Auftragsbeſtände, die die Beſchäftigung der Werke bis zum Schluß des laufenden Geſchäftsjahres ſicherſtellen. Auch auf den Auslandsmärkten haben ſich die Abſatz⸗ und Preisverhältniſſe in den vergangenen Monaten erheblich verbeſſert. * Die neuen Vorſitzenden des Edelſtahl⸗Verbaudes. In der Mitgliederverſammlung des Edelſtahl⸗Verbandes vom 6. Juli 1937 wurden Direktor Fredo Müller(Fried. Krupp AG, Eſſen) zum Vorſitzenden und Fabrikbeſitzer Hermann Dörrenberg(65. Dörrenberg Söhne, Ründerothſ einſtimmig zum ſtellvertretenden Vorſitzenden gewählt. Zu Beginn der Sitzung war in Worten ehrenden Andenkens des am 6. Januor 1937 verſtorbenen Ehrenmitaliedes, Direktor F. Coutelle und des am 6. Fabruar 1937 verſtorbenen lang⸗ jährigen Vorſitzenden, Direktor A. Proſchek, gedacht worden. * Waggonfabrik L. Steinſurt AG., Königsberg/ Pr.— Umſatzſteigerung. Die Waggonfabrik L. Steinfurt AG., Königsberg /Pr., erzielte im Geſchäftszahr 1936/37 einen Betriebsrohüberſchuß von 4,21(4,20) Mill. /, zu dem noch 0,05(0,04) Mill.% andere Erträge getreten ſind. Nach Abzug der Aufwendungen für Löhne und Gehälter von 2,7(1,98), für ſoziale Abgaben von 0,17(0,14), für Be⸗ ſitzſteuern von 0,37(0,32) und aller übrigen Aufwendungen von 0,66(1,14) verbleibt nach 0,46(0,52) Mill. Anlage⸗ und 0,01(002) Mill./ anderen Abſchreibungen einſché. 45 419(83 919) /% Gewinnvortrag ein Reingewinn von 150 664(153 419) /, aus dem, wie bereits mitgeteilt, unv. 6 v. H. Dividende ausgeſchüttet wenden ſollen. In ſeinem Bericht weiſt der Vorſtand darauf hin, daß trotz Vorliegens vermehrter Aufträge im abgelaufenen Jahr nur eine ge⸗ ringe Umſatzſteigerung erzielt werden konnte. Die Be⸗ ſchäftigung war ungleich; zu ſpäter Eingang von Anſchluß⸗ aufträgen verhinderte eine gleichmäßige Fortführung der Fabrikation. Dieſe Tatſachen ſowie andere Umſtände ſind nicht ohne Einfluß auf das Ergebnis geblieben. Die vor⸗ liegenden Reichsbahnaufträge bedingten eine Wieder⸗Um⸗ ſtellung der Fabrikation vom ausſchließlichen Güterwagen⸗ auf den Perſonenwagenbau, jedoch ſind die mit einer ſol⸗ chen tiefgehenden Umſtellung verbundenen Störungen er⸗ folgreich überwunden worden. An ſich war die Beſchäfti⸗ gung in der Waggonbauabteilung auf Grund vermehrter Reichsbahnaufträge und ſolcher anderer Beſteller zwar ge⸗ beſſert, entſprach aber nicht der Leiſtungsfähigkeit des Werkes. Auch in dieſem Jahre kam es der Geſellſchaft wieder zuſtatten, daß ſie Aufträge anderer Art in größe⸗ rem Uuẽfange erhalten hat. Der vorliegende Auftrags⸗ beſtand ſichert eine Beſchäftigung für mehrere Monate. Für die nächſte Zukunft glaubt die Verwaltung als Folge des ſtarken wirtſchaftlichen Aufſchwungs wieder größeren Bedarf der Reichsbahn an rollendem Materiab erwarten und Uebergang zu normalen Beſchaffungen, die die Wag⸗ goninduſtrie lange Jahre hindurch entbehren mußte, er⸗ hoffen zu dürfen. In der Bilanz ſind Aktienkapital, Rücklagen und Wohlfahrtsfonds mit 1,80 und 0,28 und 0,07 Mill/ unverändert. Rückſtellungen betragen 0,64(0,74) und die geſamten Verbindlichkeiten 1,00(0,37) Mill., hierunter u. a. 0,13(0,11) Anzahlungen von Kunden, 0,62 (0,25) Warenverbindlichkeiten und 0,15(—) ſonſtige Ver⸗ bindlichkeiten. Auf der anderen Seite iſt das Umlaufs⸗ vermögen mit 2,79(2,59) Mill./ eingeſetzt, davon machen u. a. Vorräte 1,74(1,39), Warenforderungen 0,81(0,75) Mill.„ aus, Beteirigungen ſind mit 0,04(0,02) Mill. bewertet. Das Anlagevermögen ſteht mit 1,17(0,92) Mill. Mark zu Buch. HV. 16. Juli. 5 * Norddeutſcher Lloyd, Bremen.— Autrag auf Wieder⸗ zulaſſung zur Börſennotierung. Von einem Banlenkon⸗ ortium unter Führung der Dresdner Bank wird die eu⸗ bzw. Wiede des Stammaktienkapitals des Nordoeutſchen Slowbs remen(45 Mill.“) zum Handel verſand. Der Induſtrieabſatz ſtieg von 1,91 auf 2,22 Mill. Tonnen oder um 16,33(12,71) v.., der Hausbrandabſatz von 7,75 auf 8,32 Mill. To. oder um 7,36(4,79) v. H. 1936/37 wurden alſo 78,94(i. V. 80,24) v. H. des Geſamt⸗ brikettabſatzes für Hausbrand und 21,06(19,76) v. H. für Induſtriezwecke verwendet. Die Lagerbeſtände auf den Mitgliedswerken und den eigenen oberrheiniſchen Lägern, die 1335/36 auf 284 000(205 000) To. geſtiegen waren, be⸗ trugen am 1. April 1997 nur noch 187 500 To. Die Aus⸗ fuhrbemühungen hatten einigen Erfolg, doch vermochte dex Ausfuhrrückgang, der aus der völligen Einfuhrſperre des italieniſchen Marktes und der ſtarken Einſchränkung des däniſchen Einfuhrkontingentes beſtand, nicht voll ausgegli⸗ chen zu werden. Aehnlich wie 1935 in Belgien ging jetzt auch in Holland der Abſatz zurück, weil die heimiſche Er⸗ zeugung durch die Währungsabwertung einen ſtarken Auf⸗ trieb erhielt, während ſich in Frankreich inſolge der Ein⸗ führung der 40⸗Stunden⸗Arbeitswoche im Kohlenbergbau die Abſatzmöglichkeiten beſſerten. Die Verkaufspreiſe und die Sommerpreisermäßigungen für Hausbrand blieben unverändert, die Sondervergütung auf die geringſte Mo⸗ natsabnahme wurde in gleicher Höhe wie i. V. gewährt. Durch Einſparungen in der Werbung und Verteilung der Unkoſten auf größere Mengen kann den Geſellſchaftern der gleiche Verrechnungspreis wie i. V. vergütet werden, ob⸗ woh! auf der anderen Seite neue Erlösbelaſtungen auf⸗ waten(Steigerung des Induſtrieabſitzes mit niedrigeren Preiſen als beim Hausbrandabſatz, Frachtbelaſtungen). Im Ausland konnten die Verkaufspreiſe im allgemeinen ge⸗ halten werden. Bei Neuabſchlüſſen 1937/38 mußte der Ab⸗ wertung in den Fällen Rechnung getragen werden, wo bil⸗ ligere Einkaufsmöglichkeiten für andere Brennſtoffe es notwendig erſcheinen ließen. In den Auſſichtsrat der Rhein. Braunkohlen Syndikat GmbH. wurde an Stelle von Dir. W. Bovenſchen Direktor J. Th. Jonſen gewählt, das aus der Geſchäftsführung ausgeſchiedene Mitglied Direktor J. D. Fritz wurde dem AR. zugewählt. Zum Geſchäftsführer nen beſtellt wurde Direktor Carl Theißen. und zur Notierung an der Berliner, Rhein⸗Mainiſchen und Hanſeatiſchen Wertpapierbörſe beautragt. * Gebr. Joſt AG in Grünſtadt. Durch Beſchluß der GV vom 24. 6. 19657 iſt die Geſellſchaſt auf Grund Geſetzes vom 5, Juli 1994 über die Umwandlung von Kapital⸗ geſellſchaſten in der Weife umgewandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen einſchließlich der Schulden unter Aus⸗ ſchluß der Liquidation mit Wirkung vom 30. Juni 1937 auf die zwiſchen den beiden Hauptaktionären Frau Anna Schimpf und Haus Joſt, Kaufmann, beide in Grünſtadt, neu errichtete offene Hindelsgeſellſchaft unter der Firma: Gebr. Irſt in Grünſtadt übertragen wurde. * Illkirchener Mühlenkonzern. Die Mehrheit des 1,5 Mill. betragenden Kapitals der Dortmunder Mühlen⸗ werke AG, Dortmund, iſt aus dem Beſitz des Illkirchener Mühlenkonzerns in den der Deutſchen Mühlen⸗Vereinigung — Berlin, übergegangen, die bereits 96 v. H. des Ak eſaß. * Dortmunder Mühlenwerke AG., Dortmund, im Beſitz der Mühlenvereinigung. Die Mehrheit des 1,5 Mill. betragenden Kapitals der Dortmunder Mühlenwerke A6., Dortmund, iſt aus dem Beſitz des Illkirchner Mühlenkon⸗ zerns in den der Deutſchen Mühlen⸗Vereinigung AG., Berlin, übergegangen, die bereits 36 v. H. des AK. beſaß. * Carl Hamel A6, Schönau bei Chemnitz. Die vH der Carl Hamel AG, Schönau bei Chemnitz, genehmigte das Rechnungswerk 1936/37 und ſetzte die Dividende auf unverändert 6 v. H. ſeſt. Das bisherige Vorſtandsmit⸗ glied Hermann Hamel ſcheidet mit dem heutigen Tage auf eigenen Wunſch aus dem Vorſtand aus und wurde einſtimmig in den Auſſichtsrat gewählt. Ueber den gegen⸗ wärtigen Geſchäftsgang wurde mitgeteilt, daß dieſer ſich im Rahmen des Vorjahres bewegt. Man hofſe, auch für das laufende Jahr wieder einen befriedigenden Abſchluß vor⸗ legen zu können. * Askania⸗Werke AG., Berlin. Die Geſellſchaft, die zum Konzern der Deſſauer Gas⸗HGeſellſchaft gehört, ſchlägt für das Geſchäſtsjahr 1936 aus einem Reingewinn einſchl. Vortrag in Höhe von 265 916(262 941)/ wieder eine Di⸗ vidende von 5 v. H. vor. Nach dem Bericht des Vorſtan⸗ des iſt das Werk, deſſen Anlagen erheblich vergrößert wur⸗ den, bis zum Jahresende bis an die Grenzen ſeiner Lei⸗ ſtungsfähigkeit in allen Abteilungen beſchäftigt. Das Aus⸗ landsgeſchäft, das gegenüber dem Vorjahr um 70 v. H. ge⸗ ſtiegen iſt, zeigt für das laufende Jahr eine erneute Er⸗ weiterung des Umſatzes. Es gelingt dieſer Firma, ſelbſt in Ländern mit hochentwickelter Feinmechanik infolge ihrer anerkannten Präziſion auf feinmechaniſchem und optiſchem Gebiet weiterhin vorzudringen und ſich neue Märkte in der Welt zu erobern. So wurde neben den bereits Be⸗ ſtehenden beiden amerikaniſchen Tochtergeſellſchaften und der franzöſiſchen Tochtergeſellſchaft in Japau eine eigene Geſellſchaſt errichtet.— Die außerordentliche Entwicklung der Geſellſchaft im Berichtsjahr gegenüber dem vorher⸗ gehenden Geſchäftsjahr wird Hurch folgende Zahlen gekenn⸗ zeichnet(in Millionen): Anlagevermögen 5,6(5,2), Vor⸗ räte 8,0(5,8), Forderungen 5,5(3,8), Bilanzſumme Aktiva 20,4(14,6). Gleicherweiſe ſind auf der Paſſivſeite die Ver⸗ 470 8,6 auf 13,0 geſtiegen. An Aufwendun⸗ gen für Löhne un) Gehälter werden ausgewieſ für Abſchreibungen 1,5(0,7). * Deutſche Vacuum Oel Ach, Hamhurg. ſchaft gibt betannt, daß Prof. aus dem Auſſichtsrat ausgeſchieden iſt und Rohdewald, Berlin, wurde. Die Geſell⸗ Georg Fraſch Direktor A. neu in den Auſſichtsrat gewählt * Aku nimmt Erzeugung von Milchwolle auf. Die Ver⸗ ſuche der Ahn zur Herſtellung von Milchwolle nach eigenem Verfahren ſind, wie aus Arnheim verlautet, abgeſchloſſen. Die Erzeugung ſoll nunmehr im großen aufgenommen werden. Die Vorbereitungen hierfür ſind bereits ſoweit gediehen, daß die Inbetriebnahme der neuen Fabrik nuf Len 5. Nuguſt 1937 feſtgeſetzt iſt. * Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank zum 7. Juli 1937. Auch der Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank zum 7. Juli 1937 zeigt eine kleine Zunahme des Gold⸗ beſtandes von 2624.996 Mill. auf 2624.407 Mill, Schw. Fr. Desgleichen nahmen die Deviſen von 66.120 auf 66.172 Mill. Schw. Fr. zu. Der Beſtand an Inlandswechſeln er⸗ fuhr eine Vermehrung von 11.042 auf 11.205 Mill. Schw. Franken, während die Lombardvorſchüſſe von 30.712 auf 50.325 Mill. Schw. Fr. abnahmen. Wechſel der Darlehens⸗ kaſſe und Währungsausgleichsfonds waren wie in der Vorwoche wiederum unverändert. Der Notenumlauf er⸗ fuhr durch Rückfluß von 29.363 Mill. Schw. Fr. auf 1379.252 Mill. Schw. Fr.(1 408.615 in der Vorwoche) eine Ent⸗ laſtung. In entſprechendem Maße nahmen die täglich fäl⸗ ligen Verbindlichkeiten um 20.700 Mill. Schw. Fr. auf 1 340.383(1 319.674) Mill. Schw. Fr. zu. Notenumlauf und Sichtguthaben waren am 7. Juli zu 96.50(96.10) v. H. durch Gold gedeckt. * RNeue deviſenrechtliche Beſtimmungen im Reiſeverkehr mit der Schweiz. Auf Grund eines neuen zwiſchen der Schweiz und dem Deutſchen Reich aogeſchloſſenen Reiſeyer⸗ kehrsabkommens werden mit Runderlaß Nr. 102/37.St.⸗ Ue.St. vom 6. Juli 1937 neue deviſenrechtliche Beſtimmun⸗ gen bekanntgegeben. Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Das an der heutigen Börſe erfuh gen ge⸗ ſtern keine Aenderung. e Frachten und epplöhne blieben unverändert. 3 Rhein-Vainische Abendbörse 7 Behaupiei Die Abendbörſe eröffnete nach dem lebhaften Mittags⸗ ſchlußverkehr in ruhiger Haltung. Die Kursſtimmung blieb feſt, größere Unternehmungsluſt war aber nicht vorhanden. Die zunächſt genannten Kurſe bewegten ſich auf der Ber⸗ liner Schlußbaſis. Vorerſt kamen Jo Farben mit 166,25 und Geſfürel mit 155,25 zur Notiz. Bemberg nannte man mit 149,50—150,50. Am Rentenmarkt wurden Kommunal⸗ Umſchuldung mit 94,20 bewertet. Dekoſama Neubeſitz bei weiterem Angebot ca. 40 nach 42,50 in Berlin. Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft nicht nennenswerk beleben. Die Stimmung blieb aber durchaus ſeſt. Die Kurſe kamen vielfach um Bruchteile eines Prozentes hüher zur Notierung, bevorzugt ſchienen einige Maſchinenwerte. Bemberg erreichten dagegen nicht den infangs genannten hohen Kurs und lagen noch 0 v. H. unter Berlin mit 149/. Von Renten notierten 5proz. ACG⸗Obligationen mit 102 und 45*proz. Reichspoſt Schatz von 1934 mit 101. Farbenbonds waren zu 133 angeboten. Dekoſama Neubeſitz wuroen nicht notiert. Waren und Märkte O Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Juli.(Eig. Dr.J Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,45; Sept., Nov., Jan, je 6,50.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 105,50) Sept., Nov., Jan. je 107,50. Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Juli.(Eig. Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli( 682; Auguſt, Sept., Okt. je 685; Nov., Dez., je 683, 4 (88), Febr. je 684; März, April je 685; Mai, Juni, Ju je 686; Okt. 690; Dez., Jan.(680) je 676; März 677; Ma 678; Tendenz kaum ſtetig. * Obſtgroßmarkt Weinheim. Johannisbeeren 13—1475 Stachelbeeren 16—22, 10—15; Himbeeren 35—40; Pfirſiche 25—62, 16—25; Aprikoſen 34—44; Bohnen—8; Klaräpfel 16—96; Birnen 16—99. Anfuhr 300 Ztr. Nachfrage gut. * Wieder 5 v. H. Jnlandszuckerfreigabe. Durch die Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft iſt eine weitere Freigabe für Inlandszucker, und zwar in Höhe von wieder 5 v. H. beſtimmt worden. Damit ſtellt ſich die Geſamtfreigabe auf 85 v. H. der Jahresfreigaben 1936/37. Leinöl⸗Notierungen vom 9. Juli.(Eig. Dr.) Lou⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 18,0; Leinſaat Kkk. per Juli⸗ Auguſt 144/; Bombay per Juli⸗Auguſt 1536; Seinfaatöl loko 30,9; Juli 29,9; Sept.⸗Dez. 29,9; Boumwollöl ägypt. 27,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 7,50. Neuyors: Terp. 3996. Savannah: Terp. 34,5—34,50. Geld- und Devisenmarkf Paris, 9. uli Schlu“ emtlich). Lendt 12812 JPpanien.. Kopengagen 573.— J Pien luet 25.80. ifilen 6505 föln 142176“ Bn 10440 belgien. 435.25 Schmeiz 401.75 J Stodcholn 650,— J Warschn 646,— London, 9. Auli Kchlub emilith) rebro J 495.82 voperbagen] 22.40— Moss f25.09 Schenbe 2 Te eh Seen8.59,//Punenr,.— ürer, 15 Fmsterdam 9C1 68 foslo 19.90/ Ronstenfin. 618,— iuſraies 125,.— Lalis 5 55 Alssebon—9 6 5—4 10— 85 Trüsse 45/ U Felsingfors ien.3 ontey ſülen.15 P 441.50 Mas, 856 aee 180 Perlin 12.34— Badapei 25,— uenos Axes] 16,—[Otenoz etkweiꝛ 21.65¾ Belgra 216.— Fio ce Ian.— t 10n c016,15 Speniev 86,50— oli 400. Hon kong 1,/281 L Südakike 100,12 Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 9. Juli Hupfer banes- u. Sreits-Linn Erlef H Geld driefe beld Iberahliſ Brief f beld Ibeahl. EuNm.. Hütlenrchinn. 29.—29.— febar... Fangilber(. p. Ku). 9 Mürz E 4 4——— 5 Ayri* 5.-Piatin(Aöf K 54 69„ Umapr.(Kil. p. Pr.)„ 850/870 Juni** e echl. reines Pietin uli.01843 0 Leiallor,(äü. f. gr... I.7] 5,.— Augus J/6. 0843.0 Keptemb 3093480 Totü Abis Oktober 3008430 Autimon Pexulus unnes.(L.)60.— 88, Toremb.]“— GSLS O. Uuedksilber(S per flseche) 16,25/16.25 Deremb. 76,.CSAS, OI... Voltramer: dünes,(in Sh.) J 64.50 * Der Londoner Goldyreis betrug am 9. Juli ös7 für eine Unze Feingold 140 ſh 5/ d= 86,081 1, für ein Gramm Feingold demnach 54,1900 Pence—= 2,78066. * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 361 wird ab 10. 7. der Kupferkurspreis um 0,75„ je 100 Kilo erhöht. * Die Kennziffer der Großhandelspreiſe für den Monats⸗ durchſchnitt Funi. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt Juni auf 100,1(1918 — 100). Sie iſt gegenüber dem Vormonct(105,9) leicht — um 0,2 v. H.— geſtiegen. Die Indexziffern ber Haupt⸗ gruppen lauten: Agrarſtoffe 104,6(plus 0,5 v..), Kolonial⸗ waren 97,8(plus 0,3 v..), induſtrielle Rohſtofſe und Halb⸗ waren 96,6(unv.) und induſtrielle Fertigwaren 124,4(plus 0,2 v..). Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 10. Juli. Die neue Atlan⸗ tikſtörung iſt raſch oſtwärts vorgedrungen, ſo daß wir bereits in der vergangenen Nacht in den Be⸗ reich ihrer Ausläufer gelangten. Bei kühleren weſt⸗ lichen Winden kann heute noch mit dem Auftreten weiterer Schauer gerechnet werden, doch iſt im Gan⸗ zen genommen neue Witterungsbeſſerung wahr⸗ ſcheinlich. Borausſage für Sonntao, 11. Juli Veränderlich mit häufiger Aufheiterung und nur vereinzelten Schauern, bei lebhaft weſt⸗ lichen Winden nur mäßig warm. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. Juli: 27,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 10. Juli: + 15,6 Grad; heute früh 8 Uhr: 416,0 Grod.— In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 19,5 Grad Waſſer⸗ und 12 Grad Luftwärme ge⸗ meſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli. Rhein⸗Pegelſ.] 7. 8. 9. 10. Kbein⸗-Begel[.][8. 9. 10. 3 228,20/2.17.168.18 U T 785028080225 Reeiiagden 2 Kbin 26626028283 Kröl 348.48 34 35 Neckor-Petel Marags 18.19,5065568/ Mannheim 422419 4,18,4,10408 Mannheim 3,08.08 3960 3 95 ...................— Hauptſchriftlel'er und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winhauer Stellvertretet des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung; Carl Onno Giſenbart-Handelsteit: i. B. Willy Müller Lokaler Teil: i. B. C..ſennel ⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeulſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: i. B. Georg Kling ſämtlich in Mannheim erausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitun 9 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 9 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe Au B 2806 7 Zur geit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nun de: Rückporte ————— —— ———— zοοιε: imfebe, H.14 ———— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 10. Juli 1987 a 2,00, .05, Der Lroßpe Ladieriolg! Rotraut Rienter 2 in der tollen Bauernkomöcdie: „Meiseken“ Fritz Kampers- Oskar Sima Josef Eichheim- Susi Lanner 0 Samstag:.00,.25,.25,.30 Sonntag: Für jugendliche ab 14 Jahren zugelassen! 680 ALHANMBRBRA.R .10,.20 SCA 2 2 Die qugendsünde ⸗ nach 1. Anzengrubers Komödie„Der E 'wissenswurm“. Darsteller: Eise Eister u. eine Anzahl Münchener Volksschauspieler S2:.00,.15.30 So:.00.15 830 Für Jugendliche nicht zugelassen! LA Vorstellung heute Sams- tag u. morgen Sonntag abends 11 Uhr U 04 „Jel Abenteauer von M (Der Mitternachtskönig tanzt!) mit Karin Hardt— Peter vos Hide v. Stolz— Hannes Stelzer ee PAEAZT EE —— letzter ragl elark Gable Jean Hanow Myrna ley in Keine Feketärin f⸗ Ein entzückendes Lustspiel in deutscher Sprache interessantes Vorprogramm Jugend nicht zugelassen! .00.10.20 50..00 in Erstsufführunę 2 läeflllüluneflülususkidunemneüfünge FErOer Feierebend! 5¹8² Naverl SPielf jeden Samstag abend im Welhaus Grasser, o 5. 6 einenuneintuneuuuunen EE LuueulluukAeuil RK NUR WENIGE TAGE Wir zeigen lhnen Modelle und Bilder der schönsten mit uns finonzierten Eigenheime e Prospekte und jede gewönschte Beratung öber BAU, KAUF, ENTSCHOUDUNG —————— Montag, 10.-12. Juli, 10-a0 Uhr Gasthaus zum Keglerheim, EINTRITT FREI SAUSPABKASSE MAINZ AG. 848⁰ Aeine Nouoitliche fuupflege umfaßt: Beseitigung von Hühneraugen. Hornhaut und Schwielen. Be⸗ handlung eingewachs. Nägel, Massage und Bestrahlungen. Schonende Behandlung be⸗ sonders empfindlicher Per. sonen. Unverbindliche Fuß- prüfung und gewissenhafte Anpassung von Einlagen u. 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A. de Alarcon Anf. 19.30 Uhr Ende etwa 21.45 Uhr Neues Theator fRosongaren Samstag, den 10. Juli 1937 Forstellung Nr. 94 NSKG. Mhm. Einkoch- Apparate Deutschland braucht neuen Lebensrauml Anläslich der in Mannheim stattfind. Kolonial-Ausstellung zeigen wir am Sonntag, den 11. Juli 11.30 Uhr vormittags den neuen grofen deutschen Kolonial-Tonfilm v306 Unser Kamerun E Ginpanl Teberer, Expedltlonsflnn der Tobis in Erstaufführung) Den unter der Schutz- herrschaft von General Ritter von Epp stehen den Kamerunfilm muß jeder Deutsche gesehen haben! Kleine Matinee-Preise: Von RM—.60 bis 1,50. Iugend-⸗ Uche zahlen halbe Preise. Vor- verkauf tägl. an der Theaterkasse. DEA-PALASI 2 Dosen— UNIUERSUN— Schneider Wibbel u. Gläser FflllIlllüdäutdämmunuuuuaunouuuunumiaununmuuuamauunuudx Komödie in fünf Bildern von Hans Müller-Schlösser Adolf leh habe mich in Aniang 20.15 Uhr 22.15 Uhr Pfeiffer Mannheim, 1 75 5 Salonschiff„Stella Mans“ 224.40 Einstieg Friedrichsbrüche 5170 Sonntag, den 11. Juli.? 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Rhelnvorland 3 vergessen! der NHZ. haben sich 147 stets bewährtl Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief sanft und gottergeben nach längerem Leiden mein geliebter Gatte, unser treusorgender, guter Vater, unser Bruder, Schwager u. Onkel, Herr Emmil Wanger Inhaber der Firma Schuhhaus A. Wanger Mannheim, den 10. Juli 1937. In tiefer Trauer: Marla Wanger geb. Beriram Rudoli Wanger Annemarie Wanger Die Beisetzung fand auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt. 0