Eiuzelpreis 1 0 Pf. Neue Mannheimmer Seitn Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 9 6. ig, 79 mm Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren— 9 0 1*. Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Klein tſe. Allgemein gültig 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ iſt die Lei Zwangsvergleichen oder hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Konkurſe s gewährt. Keine Gewähr für Noe Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigen-gaben, an beſonderen Plätzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25.f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernm de Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Juli 1957 148. Jahrgang- Nr. 313 „Von Papen über die öiterreichliche Anſchlußfrage „Berhällnis ſo eng und brüderlich als möglich! „Die Findung ſtaatspolitiſcher Formen kann ſpäteren Zeiten überlaſſen bleiben!“ dnb. Wien, 11. Juli. Der deutſche Botſchafter von Papen ſchreibt in einem Artikel„Zum 11. Juli“ d. h. zum Jahrestag dieſes geſamtdeutſchen Mandats ermöglichten. Vorausſetzung ſei ſelbſtverſtändlich ein Berhält⸗ nis zum Reich, das ſo eng und brüderlich wie möglich ſei. Dann könne man die Findung ſtaats⸗ Freimütige Ausſprache dub. Wien, 10. Juli. Ueber die dieſer Tage in Wien geführten deutſch⸗ Aufgegeben! Die Nachforſchungen nach Amelia Earhart werden eingeſtellt dnb. Paris, 10. Juli. Nach Blättermeldungen aus San Franzisko iſt auf Grund der letzten amtlichen Mitteilungen über die Nachforſchungsarbeiten nach Amelia Earhart und ihrem Piloten Nooman bisher noch kein Erfolg zu verzeichnen. Weder Signale noch irgendwelche Wrack⸗ ſtücke des vermißten Flugzeugs ſind gefunden wor⸗ des deutſch⸗öſterreichiſchen Abkommens, u..: politiſcher Formen zwiſchen Oeſterreich und dem ötterreichiſchen Beſprechungen wurde folgendes den. Die Nachforſchungen werden Montag mittag „Es iſt üblich, an gewiſſen Abſchnitten den Wert[ Reich, die ſeiner Lage und ſeinen Aufgaben ent Schlußkommuniqu⸗ ausgegeben: eingeſtellt werden. und Nutzen von ſtaatspolitiſchen Uebereinkommen zu ſprechen, getroſt einer ſpäteren Zeit überlaſſen. Der bei Abſchluß des Abkommens zwiſchen prüfen, die bei ihrer Geburtsſtunde zumindeſt eine ſehr verſchiedene Beurteilung gefunden haben. Das Abkommen vom 11. Juli 1936 hatte die Welt durch den Friedensſchluß der„ſtreitenden Brüder“ über⸗ raſcht und bei allen jenen eine ſehr kritiſche Auſ⸗ nahme gefunden, deren europäiſche Gleichgewichts⸗ politik auf dem Niveau des deutſch⸗öſterreichiſchen Streites baſiert war. Wir hatten den Familienſtreit ſelbſt begraben und damit unmißverſtändlich feſtge⸗ ſtellt, daß die beiden wichtigſten Donauſtaaten ge⸗ willt ſind, das Maß ihres Einfluſſes und ihrer vi⸗ talen Intereſſen im zentraleuropäiſchen Raum ſelbſt zu beſtimmen und zu vertreten. Alles dies ſelbſtver⸗ ſtändlich im Rahmen der Intereſſen und Rechte aller anderen Donauanrainer und der Staaten, die be⸗ gründeten Anſpruch auf Mitwirkung in dieſem Sek⸗ tor beſitzen. Die ſo erreichte Klärung der außenpolitiſchen Lage in einem der wichtigſten Teile Europas hat ſich als von hohem Wert erwieſen. Nicht nur, daß unſere Beziehungen zu den Römer Protokoll⸗Mäch⸗ „Das deutſche Problem iſt“, ſo ſagt von Papen weiter,„zugleich das europäiſche Problem und des⸗ halb trifft die deutſch⸗öſterreichiſche Frage auch den Kernpunkt des europäiſchen Problems. Der 11. Juli iſt daher eine Etappe im deutſchen und im euro⸗ päiſchen Sinne. Sein Jahrestag ſoll alſo beide Sei⸗ ten bereit finden, unter die vergangenen Spannun⸗ gen einen Strich zu machen, den inneren Frieden herzuſtellen, Augen und Sinne zu weiten für die großen wirtſchaftlichen Aufgaben der Gegenwart.“ Deutſchland und Oeſterreich vom 11. Juli 1936 vor⸗ geſehene Ausſchuß von Vertretern der beiderſeitigen Außenminiſter hat heute ſeine am 6. d. M. in Wien aufgenommenen Arbeiten beendet. Die Beratungen werden in freimütiger Ausſprache und in dem gemeinſamen Beſtreben geführt, die auf Grundlage des Abkommens ange⸗ bahnte Entwicklung des freundſchaftlichen Verhält⸗ niſſes zwiſchen den beiden Staaten entſprechend dem Willen dͤer beiderſeitigen Regierungen weiterhin zu fördern. Braſilien—Deutſchland in 35 Stunden! Eine hervorragende Leiſtung der Deutſchen Lufthanſa anb. Berlin, 11. Juli. Eine ganz hervorragende Leiſtung wurde jetzt wieder von der Deutſchen Lufthanſa auf ihrer Süd⸗ amerikaſtrecke erreicht. Die am Freitag von Braſi⸗ lien abgegangene Luftpoſt war bereits 41 Stunden und 20 Minuten ſpäter in Frankfurt a. M. gelandet. Die Heffnung der Pyrenäengrenze als, Druckmittel“ Paris möchte mit dieſer Drohung ein deutſch-italieniſches Nachgeben erzwingen ten weſentli 6 ſch⸗— Paris, 11. Juli.(u..) garde, den Frankreich ſelbſt längs der Pyrenäen⸗ und Deutſchland zu bilden, habe einen nicht wieder ffülrenee ererbeit neu Pnden* 95 grenze unterhalte. Eine Aenderung trete nur inſo⸗ gutzumachenden Stoß erlitten. Auch dieſer diploma⸗ konnte. Die Beſeitigung der Spannungen iſt in Frankreich hat ſeinem Botſchafter in London fern ein, als die 145 internationalen Beobachter, die tiſche„eiſerne Gürtel“ ſei zuſammengebrochen. Viele hohem Maße auch der wirtſchaftlichen Ge⸗ den Text der Note zugeſtellt, in der es die Auf⸗ die Pyrenäengrenze unter Leitung des däniſchen der Staaten hätten begriffen, daß man binter dem ſundung und damit der inneren Kon⸗ hebung der internationalen Grenzkontrolle am Oberſten Lunn überwachen, ihre Tätigkeit einſtellen geſchloſſenen Aufmarſch von 20 oder 25 Staaten die ſolidierung Oeſterreichs zugute ge⸗ kommenden Dienstag ankündigt. Am Montag werden. franzöſiſch⸗engliſche Beſitzergreifung der Seekontrolle kommen. wird Botſchafter Corbin die Note dem Borſitzen⸗ über Spanien, d. h. die Errichtung einer imperialen Immer hat die öſterreichiſche Regierung die außen⸗ den des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, Lord Ply“] Scharfe Sprache Ftaliens gegen Paris————*—— politiſchen Wege des Reiches mit Sympathie be⸗ moukh, Abergeben. en Wie ſchon gemeldet, enthält die Note die ſor⸗ anb. Mailand, 11. Juli.päiſche Ruhe zu verbergen ſuche. Gegenüber dieſer außenpolitiſchen Aktivſeite des melle Mitteilung, daß Frankreich die internatio⸗ Der Entſchluß Frankreichs, die Ueberwachung der Der„Corriere della Sera“ bezeichnet den fran⸗ * Abkommens haben die Rückwirkungen auf die nale Ueberwachung ſeiner Pyrenäengrenze von Pyrenäengrenze aufzugeben, wird von der italieni⸗ zöſiſchen Entſchluß, die Pyrenäengrenze zu öffnen * deutſch⸗öſterreichiſche innerpolitiſche Lage nicht ſich aus am Dienstag, dem 13. Juli, auſheben ſchen Preſſe als ein neuer Beweis für die Schwäche als eine von Unmut getragene Geſte, eine Vergel⸗ das gleich befriedigende Ergebnis gebracht. werde, falls die franzöſiſche Forderung nach Wie⸗ der franzöſiſchen Regierung gegenüber den ſowjet⸗tungsgeſt 8 0 8 de, 6 3 0 gsgeſte, die die ganze Verwirrung der Pariſer Es wäre töricht, es leugnen zu wollen. Aber es dereinführung der Kontrolle zur See nicht bis ruſſiſchen Drahtziehern hingeſtellt.„Frankreich reißt olitiſchen Kreiſe erkennen laſſe, als einen Schla freimütig feſtzuſtellen, heißt zugleich auch den feſten Montag erfüllt werden ſollte. Da hierauf in der ſich die Maske ab“, ſchreibt der Mailänder„Popolo Ni 4e e 5 356 5 Willen dokumentieren, hier eine Aenderung kurzen Zeit, die noch zur Verfügung ſteht, kaum dItalia“l. Die Regierung Chautemps gegelt den. ichteinmiſchrnasgusſchuß ud damit n eintreten zu laſſen. Im übrigen können nur Hoffnung beſteht, betrachtet man die Auf⸗gebe dem Druck von Moskau nach. gegen das befreundete England. Frankreich beſtä⸗ Ignoranten, denen die tiefe Problematik des Werde⸗ hebung der internationalen Kon⸗ Zu den Verhandlungen in London erklärt das tige dadurch nur offener ſeine Verbundenheit mit den ganges geſamtdeutſcher Geſchichtsgeſtaltung verbor⸗ trolle hier ſchon als Tatſache. Blatt, der Plan, eine Einheitsfront gegen Italien J Verbrecherregierungen von Valeneia und Barcelona. gen geblieben iſt, erwartet haben, daß zwölf Monate die Löſung einer Frage bringen könnten, um die 60 10 5 1—— den*9K ſich Generationen bemühten und mit ihren beſten] Schritt Frankreichs in London hervorrufen muß, ab⸗ 3 3 3 3 3 Kriften verzehrt haben. eir Aalcechen uiterfrehe dus Sa nn dafer Die chineſiſch-japaniſche Spannung: er die Heſchchle kenn, weiß, deß durg Jabe. wegl ulelchbehertend ſeb nit der Henehmthnng des 4 hunderte das deutſche Oeſterreich ſeine Sendung Waffenverkaufs an die Kriegführenden in Spanien als Kulturträger erfüllt, aber daß es ſeiner na⸗ 1 inſtri f 0 1 Ein ungehindertes Einſtrömen von Waffen, Muni tionalen Aufgabe eigentlich erſt zurückgegeben tion und anderem Kriegsmaterial im Moment der wurde, ſeit es durch den Weltkrieg der Macht JBeendigung der Grenzkontrolle ſei aus zwei Grün⸗ Reue Zuſammenſtöße zwiſchen Fapanern und Chineſen ledig geworden iſt, die ihm das Habsburger Erbe den nicht zu befürchten: Einmal verbiete ein von der auferlegt hatte. Regierung Blum im vorigen Auguſt erlaſſenes De⸗— Schanghai, 11. Juli.(U..) neralſtabs hervor, ſoſort zum Dienſt zu erſcheinen, Von Papen kommt dann auf die kret den Waffenhandel mit Spanien, und dies Dekret Die Kämpfe zwiſchen chineſiſchen und japaniſchen trotzdem es nach japaniſcher Zeitrechnung bereits ſei heute genau ſo gültig wie damals. Für die Re⸗ Truppen bei Peiping ſind geſtern nachmittag wieder Sonntag iſt. Anſchlußfrage gierung Chautemps beſtehe keine Veranlaſſung, es aufgenommen worden. Die japaniſchen Truppen Die erwähnten Kreiſe ſchätzen den letzten Zwi⸗ r außer Kraft zu ſetzen. Zweitens beziehe ſich die griſſen die chineſiſchen Stellungen in Lungwangmian ſchenfall als bedeutend ſchwerwiegender ein als alle * jetzige Erklärung, wie ausdrücklich in der Note an an und beſetzten dieſen Ort. Ferner wird berichtet, bisherigen Konflikte, weil ſie glauben, daß auch Es ſei klar, ſo ſagt er u.., daß man in Zukunft den Nichteinmiſchungsausſchuß feſtgeſtellt werde, daß zwei Eiſenbahnzüge mit japaniſchen Verſtär⸗ Tſchiangkaiſchek aus innenpolitiſchen Gründen ge⸗ * der öſterreichiſchen Aufgabe nur gerecht werde, nur auf die internationale Kontrolle, kungen heute durch Shanhaikwan in Richtung Pei⸗ äwungen ſein werde, nunmehr die 29. Armee ſelbſt 60 wenn Eigenart und Selbſtändigkeit die Erfüllung laber nicht auf den Kordon von Polizei und Mobil⸗ ving fuhren. mit dem Einſatz von Nankingtruppen zu unterſtützen. 5 In politiſchen Kreiſen hegt man geringe Hoff⸗ 2 4 2 nungen auf eine baldige Beilegung des neuer⸗ Die japaniſche Darſtelluug: licen Konfükle i 5— Tientſin, 11. Juli.(U..) 3 E 0 Etwa hundert chineſiſche Soldaten haben geſtern Die chineſiſche Regierung proteſtiert 95 ESſtaſiendienſt des DNB.) 3 3 angegriffen. ie chineſiſchen Soldaten ſetzten bei 3 Wie ſoll aus den gegenſätzlichen Anſchauungen ein Kompromiß gefunden werden?„ Se eeeee ce war⸗ anb. Nanking, 10. Juli. — Paris, 11. Juli.(U..) einmiſchungsausſchuß übertragenen Aufgabe zu be⸗ den jedoch durch die energiſche Gegenwehr der Ja⸗ Der chineſiſche Außenminiſter legte am Samstag⸗ — faſſen. Die Aufgabe ſei ſchwierig, weil es ſchier un⸗paner zum Rückzug gezwungen. nachmittag bei dem japaniſchen Botſchafter Proteſt Der eugliſche Außenminiſter Eden iſt an Bord möglich erſcheine, einen Entwurf auszuarbeiten, in Als ein Peipinger Korreſpondent der United ein gegen das Verhalten der japaniſchen Truppen der Jacht eines Freundes in dem franzöſiſchen Bade⸗dem die beiden ſchroff gegenüberſtehenden Stand⸗ Preß das japaniſche Feldhauptquartier am ſpätenbei Peiping. Zugleich wurde eine Denkſchrift über⸗ ort Deauville an der Aermelkanalküſte eingetroſſen, punkte vereinigt werden. Die Aufgabe werde noch[Nachmittag beſuchte, hörte er ſchweres Artillerie⸗, reicht. In dieſer wird darauf hingewieſen, daß eine wo er das Wochenende verbringt. Der eugliſche Bot⸗ ſchwieriger gemacht dadurch, daß die Augelegenheit[Maſchinengewehr⸗ und Gewehrſeuer. Die japani⸗ endgültige Verſchlechterung der beiderſeitigen Bezie⸗ ſchafter in Paris, Sir Eri Phip 8, befindet ſich zur ſehr eilig ſei. Der Nichteinmiſchungsausſchuß müſſe ſchen Militärbehörden erſuchten ihn jedoch, unver⸗ hungen nicht zugelaſſen werden dürfe, ferner wird e Phivus, t ſich z in den nächſten Tagen aufs neue einberufen wer⸗ züglich nach Peiping zurückzukehren. Während ſei⸗ verlangt, daß ſofort ſämtliche in Norochina garni⸗ Zeit ebenfalls auf Urlaub in der Normandie und den, wenn man die Lage retten wolle. In wenigen[nes Beſuches in dem japaniſchen Feldhauptquartier ſierten Truppen Japans jedwede Operation ein⸗ wird mit Eden in Deauville zuſammentreſſen. Tagen müſſe alſo entweder ein Kompromiß oder zu⸗ konnte der Korreſpondent den Vormarſch größerer ſtellen. mindeſt ein Abänderungsvorſchlag vorliegen. 8 3 von Artillerie, be⸗ 2 8 eite. npingſhi 1* „Ein höchſt ſchwieriges Werk“ In Aubetracht dieſer höchſt ſchwierigen Beoleit Japan ſchickt neue Truppen Atd Eonbön, 10, Halt“ umſtände ſei es ſchwer, die engliſcherſeits zum Sehr kritiſche Stimmung in Tokio— Tokio, 11. Juli. Wochenende angeſtellten Bemühungen mit Opti⸗ 3(Oſtaſiendienſt des DRB) Außenminiſter Eden und ſeine Mitarbeiter mismus zu betrachten, e—3 10.— 8 10 Die ernſte Auffaſſung der militäriſchen Kreiſe Hang, eine von der geſam⸗ 00 8 08 9— eng eeee doch müſſe man darauf hinweiſen, daß die Verhand⸗ über die neuerlichen Kämpfe bei—.— geht aus ten Bevölkerung mit größter Spaunung— reß ſſociation berichtet, its am Samstag be⸗ lungen bisher nicht zuſammengebrochen, ſondern einem Beſehl des Kriegsminiſters an alle Offisiere Sonderſitzung des Kabinetts ſtatt, die die letzten gonnen, ſich mit der England geſtern vom Nicht⸗ Ereigniſſe in China zum Gegenſtand hatte. In der lediglich verſchoben worden ſeien. des Kriegsminiſteriums und die Mitglieder des Ge⸗ 2. Seite/ Nummer 313 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Jult 18855 Sitzung wurde als wichtigſte Maßnahme die Ent⸗ ſendung von Truppenverſtärkungen aus Japan nach Nordchina beſchloſſen. Gleichzeitig mit dem Kabinett war der oberſte Kriegsrat zu einer außerordentlichen Beratung zu⸗ ſammengetreten. Außerdem rief der Miniſterpräſident die Vertreter der Parteien, des Oberhauſes, der Fiananzkreiſe und der Regierung zu einer Sonder⸗ ſitzung zuſammen, um über die praktiſche Durchfüh⸗ rung aller Maßnahmen zu beraten, die ſich im Zu⸗ ſammenhang mit der Verſtärkung der Nordchina⸗ garniſonen und etwaiger bedeutſamer Eutwicklungen in China als notwendig erweiſen könnten. Die er⸗ forderlichen Mittel für dieſe Maßnahmen wurden bereits vom Finanzminiſterium bereitgeſtellt. Peipingvon der Außenweltabgeſchnitten (Oſtaſiendienſt des DNB.) — Peboing, 10. Juli. Die Stadt befindet ſich im Zuſtande erhöhter Alarmbereitſchaft. Alle Stadttore ſind geſchloſſen und won ſtarken Beſatzungen bewacht. An den wich⸗ tigen Punkten des Straßenverkehrs befinden ſich Maſchinengewehrneſter hinter hohen Sandſackmauern. In den letzten Tagen ſind ſtarke japaniſche Trup⸗ penabteilungen mit der Eiſenbahn und im Kraft⸗ wagen in der Nähe von Peiping eingetroffen. Un⸗ kontrollierbare Zahlen geben ihre Stärke mit meh⸗ reren tauſend Mann an. Noch am Samstag traf ein Sonderzug mit 600 Japanern aus Fengtai am Südtore Peipings ein, wo der Zug durch aufgeriſſene Schienen am Weiterfahren verhindert wurde. Auch die Eiſenbahnſtrecke nach Hankau wurde zerſtört. Peiping iſt nunmehr vom Verkehr mit der Außen⸗ welt abgeſchnitten, wenn man vom Luftverkehr und von einer Strecke nach Suiynan abſieht. Die Angreifer als Zeugen Unverſtändliches Urteil eines polniſchen Gerichtes dub. Poſen, 11. Juli. In einer Gerichtsverhandlung in Schmiegel(Woj⸗ wodſchaft Poſen) wurden wiederum drei Deutſche, die Mitglieder der Jungdeutſchen Partei ſind, Neu⸗ mann, Paul Linke und Otto Linke zu Gefängnis⸗ ſtrafen von zehn Monaten bis zu drei Jah⸗ ren ohne Bewährungsfriſt verurteilt, weil ſie ſich am 1. Mai 1937, von Polen überfallen, zur Wehr ſetzten und im Handgemenge einen Polen töd⸗ lich verletzten. Die drei Deutſchen waren von einer Verſamm⸗ lung auf Fahrrädern nach ihrem Heimatdorf unter⸗ wegs, als einer von ihnen in der Ortſchaft Kotuſch von ſechs Polen angefallen wurde, die auf den wehr⸗ loſen Deutſchen mit Laſchen einſchlugen. Auf ſeine Hilferufe hin kamen ſeine Kameraden herbei und es gelang den drei Deutſchen, ſich die Weiterfahrt zu erzwingen. In derſelben Nacht wurden ſie verhaftet, da es ſich herausgeſtellt hatte, daß einer der polni⸗ ſchen Angreifer im Handgemenge einen Stich mit einem Taſchenmeſſer erhalten hatte, der ſeinen Tod herbeiführte. In der Gerichtsverhandlung traten die Angreifer als Zeugen auf, während die überfallenen Deutſchen ſich auf der Anklagebank be⸗ fanden. 45 aln Degrelle vor Gericht 4 Monate Gefängnis mit 5jähriger Bewährungsfriſt — Brüſſel, 11. Juli.(U..) Der belgiſche Rexiſtenführer Degrelle wurde geſtern wegen Erhebung unwahrer Beſchuldigungen gegen den Miniſter Jaſpar zu 4 Monaten Gefängnis unter Zubilligung von fünf Jahren Bewährungsfriſt verurteilt. Das Urteil erlegt ihm weiterhin die Tragung der/ Prozeßkoſten auf und ordnet die Urteilsveröffentlichung in 20 belgiſchen und fünf ausländiſchen Zeitungen an. Miniſter Jaſpar wurde eine Entſchädigungszahlung von einem belgiſchen Franken zugeſprochen. Die Anklage beruhte auf Reden und Artikeln Degrelles, in denen Jaſpar beſchuldigt wurde, er habe ſich in Ausübung ſeines Rechtsanwaltsberufs unredliche Gewinne verſchafft. Gnadenakt des litaniſchen Staatspräſidenten. Durch den litauiſchen Staatspräſidenten iſt dem Ende 1936 vom Kriegsgericht zu zwei Jahren Zucht⸗ haus verurteilten deutſchen Rechtsanwalt Baumgär⸗ tel und dem zu vier Jahren Zuchthaus verurteilten Reichsdeutſchen Hinz der Reſt der Strafe erlaſſen worden. Beide werden nach Deutſchland abgeſchoben. [Verhältnis. Ein Werk wirtſchaftlicher Vernunft und guten Willens: Die Bedeutung des deulſch⸗ſranzöſiſchen Vertrags Sollten nicht auch die politiſchen Beziehungen in gleich fairer Weiſe ſich regeln laſſen? dub. Paris, 10. Juli. Das ſoeben unterzeichnete deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ tragswerk bildet den Abſchluß langer Ver⸗ handlungen, die von den beiderſeitigen Unter⸗ händlern teils in Berlin, teils in Paris geführt worden ſind. Das Ergebnis iſt nicht nur von wirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung, ſondern dank der Vertiefung des Verſtändniſſes für die gegenſeitigen Bedürfniſſe, des freunoͤſchaftlichen Geiſtes, in dem die Verhand⸗ lungen geführt wurden, und der Förderung der deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit auch von politiſcher Tragweite. Das Vertragswerk umfaßt neben dem deutſch⸗ franzöſiſchen Abkommen über den Warenverkehr und dem deutſch⸗franzöſiſchen Abkommen über die Zahlungen im Warenverkehr das am 16. April bereits unterzeichnete Reiſeabkommen und eine Reihe von Zuſatzprotokollen zur Regelung ver⸗ ſchiedener Sonderfragen. Die Abkommen treten am 1. Auguſt in Kraft. Sie ſind auf zwei Jahre abgeſchloſſen. Genau zwei Jahre nach dem Beginn der Liquida⸗ tionsperiode des alten Abkommens wird alſo das neue Syſtem in Kraſt geſetzt, das eine Belebung der W ee Handelsbeziehungen ermöglichen wird. Der grundlegende Unterſchied gegenüber der bisherigen Regelung beſteht einmal darin, daß bei der Berechnung des Warenverkehrs die deutſche Ausfuhr nach Frankreich zur Grundlage genommen wird und daß an Stelle des um⸗ ſtändlichen Verrechnungsverkehrs nunmehr nach beiden Seiten hin Barzahlung erfolgt. Der Zahlungsplan geht von der Schätzung der deutſchen Jahresausfuhr aus, die ſich auf Grund der Ausfuhrzahlen von Januar bis Mai 1937 auf etwas über 324 Mill./ oder 3,18 Milliarden Fr. ſtellt. Von dieſem Betrag ſind noch verſchiedene Sum⸗ men für beſtimmte Poſten abzuziehen, ſo daß für die Wareneinfuhr aus Frankreich auf 1,637 Milliar⸗ den Franken gleich 156,497 Mill./ jährlich oder 13 Millionen/ monatlich zur Verfügung ſtehen, das ſind 63 v. H. des Gegenwertes der deviſenbringenden deutſchen Ausfuhr. Für die Verwendung der zum Einkauf franzöſi⸗ ſcher Waren verfügbaren Mittel iſt eine Reparti⸗ tionsliſte aufgeſtellt worden, die die Gewähr bietet, daß die franzöſiſchen Ausfuhrintereſſen in ihrer Ge⸗ ſamtheit berückſichtigt werden. Die Repartitionsliſte ſieht eine prozentmäßige Verteilung der verfügbaren Deviſen auf die verſchiedenen Gebiete der franzöſi⸗ ſchen Ausfuhr nach Deutſchland vor. Ein Vergleich der uns zugeſtandenen Kontingente! mit der franzöſiſchen Repartitionsliſte ergibt hin⸗ ſichtlich der Rohſt Deutſchland führt bei gebührender Achtung franzöſiſcher Ausfuhrrechte nach dem neuen Abkommen größtenteils Rohſtofſe ein und lieſert, abgeſehen von der Kohle, faſt nur Fabrikate. Sehr bedeutungsvoll iſt die Tatſache, daß Frank⸗ reich ſeine Verſorgung mit Hüttenkoks beinahe Wieder 128000 weniger! K e e ausſchließlich Deutſchland übertragen hat, was etwa 275 000 Tonnen oder mehr pro Monat bei garan⸗ tiertem Markt bedeutet. Als Gegenleiſtung erhält Deutſchland 7,2 Millionen Tonnen Erz pro Jahr aus Frankreich. Dieſe aus der Nachbarlage der beiden Wirtſchaften verſtändliche Regelung be⸗ weiſt das große Vertrauen, das man beiderſeitig auf die künftige Geſtaltung der wirtſchaftlichen ergän⸗ zenden Zuſammenarbeit ſetzt. Um dann noch ein⸗ zelne Gebiete herauszugreifen, ſei erwähnt, daß Deutſchland für 16 Mill. Mk. jährlich Holz erhält, während Frankreich in Deutſchland Entgegenkommen für ſeine Wünſche hinſichtlich der Wein⸗ und Obſtausfuhr gefunden hat. Durch die Regelung der Transferfrage in einem Zuſatzprotokoll zum Abkommen über die Zahlungen im Warenverkehr ſindet das geſamte finanzielle Verhältnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland eine Klärung. Das Transferabkommen erſtreckt ſich auf rund 200 Millionen, wovon ein ſeſter Betrag von 130 Millionen Franken für die Bezahlung der Zinſen der Dawes⸗ und Poung⸗Anleihen auf der Papier⸗ baſis vorbehalten bleibt und 2,85 v. H. vom Devi⸗ ſenanfall, alſo zur Zeit etwa 70 Millionen, für die Zahlung der Verpflichtungen übrig bleiben, die ſich aus franzöſiſchem Beſitz in Deutſchland und den Bank⸗ und Kapitalbeziehungen ergeben. Alle Zin⸗ ſen dieſer Verpflichtungen ſind hinſichtlich des Bar⸗ transfers auf 3½ v. H. herabgeſetzt worden. Hin⸗ gegen werden Barzahlungen wie Mieten voll über⸗ wieſen werden. Erfreulich iſt auch, daß die Frage der rückſtändigen Warenſchulden durch einen Ueber⸗ brückungskredit der Bank von Frankreich vollſtändig bereinigt wird. Die Beziehungen Deutſchlands zu den franzö⸗ ſiſchen Kolonien ſind in dem neuen Vertrags⸗ werk auf der Baſis der Meiſtbegünſtigung dahin geregelt, daß zwiſchen Deutſchland und den Kolonien ein ſelbſtändiger Kompenſationsverkehr entwickelt werden kann. Hinſichtlich der Mandate iſt feſtgeſetzt, daß Deutſchland für die Dauer des Vertrages von zwei Jahren alle Rechte genießt, die ſich aus den Völkerbundsſatzungen und dem Man⸗ datsbrief ergeben. Für Marokko endlich ſind die Vorausſetzungen geſchaffen, daß das Niederlaſſungs⸗ verhältnis geordnet werden kann, während die wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen Deutſchlands zu Marokko einem Sonderregime mit beſonderen Kündigungsfri⸗ ſten unterworfen ſind. Weſentlich iſt ferner die Uebereinkunft, daß in Zukunft die Einreiſe und die Niederlaſſung deut⸗ ſcher Firmen in Frankreich unter Vorlage entſprechender Ausweiſe bei den franzöſiſchen Konſulaten unbeſchränkt erfolgen kann. Auch iſt Sicherheit für die Verlängerung der Ar⸗ beitskarten ſür diejenigen deutſchen Angeſtellten wirtſchaftlicher Unternehmungen in Frankreich ge⸗ geben, die ſich bereits im Land befinden. Darüber hinaus ſind für die Einreiſe, Aufenthalt und Ar⸗ beitserlaubnis weiterer deutſcher Angeſtellter, ſo⸗ weit ſie ſich aus der Entwicklung des deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Wirtſchaftsverkehrs als nötig erweiſt, ganz beſonders gelagerte Bedingungen geſchaffen, wenn die deutſche Botſchaft odͤer die Deutſche Handelskammer in Paris die Notwendigkeit einer Erhöhung der Zahl der deutſchen Angeſtellten bei franzöſiſchen oder deutſchen Unternehmungen in Frankreich be⸗ ſcheinigen. Aus dieſer kurzen Zuſammenfaſſung des deutſch⸗ franzöſiſchen Vertragswerks iſt erſichtlich, um welch eine umfangreiche Arbeit es ſich handelt, die jetzt nach monatelangen Verhandlungen glücklich unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Blutige Abwehr der Miaja-Offenſive Die Aeberlegenheit der Nationalen an Fliegern und Flak ſetzt ſich durch dnb Salamanca, 11. Juli. Der nationale Heeresbericht vom Samstagabend lautet wie folgt: Front von Biscaya: Leichtes Gewehr⸗ und Geſchützſeuer an den Küſten. 96 Milizleute mit Waf⸗ ſen haben ſich ergeben. Front von Madrid: Die verzweifelten An⸗ griffe der Bolſchewiſten an der Madrib⸗Front ſind auch heute fortgeſetzt e Trup⸗ zevg del Pardill hahen, drei Tage ie Augrifſe der Bolſchewiſten aäheſchraner, dem Feind ſchwere Verluſte zugefügt und 10 ſow⸗ jetruſſiſche Panzerwagen vernichtet. Im Abſchnitt der Landſtraße von Eſtromadura wurde ein neuerlicher Angriff mit großen Mengen von Panzerwagen durch die nationale Artillerie und Infanterie zurückgeſchlagen. Auch hier hatte der Feind ſtarke Verluſte. Rur noch 649 000 Arbeitsloſe! Die unterſte Grenze allmählich erreicht— Anſtelle von Arbeitsvermitilung triti Arbeitslenkung diib Berlin, 10. Juli. Der Arbeitseinſatz iſt im Juni nach der be⸗ reits günſtigen Eutwicklung der Vormonate noch erheblich weiter gebeſſert. Die Zahl der Arbeitsloſen hat nach dem Bericht der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung weiter um 128 000 abgenom⸗ men und mit 649 000 einen Stand erreicht, der Schweres Eiſenbahnunglütk in Frankreich Zbwei Perſonenzüge zuſammengeſtoßen— 9 Tote und 30 Schwerverletzte dnb. Paris, 10. Juli. In der Nähe des Bahnhofs von Le Mans ſtießen am Samstag gegen 20 Uhr zwei Perſonenzüge zu⸗ ſammen, die aus entgegengeſetzter Richtung kamen, und zwar der Perſonenzug Le Mans—Rennes und der Perſonenzug Le MansMeézidon. 2 Perſonen⸗ wagen des einen Zuges wurden völlig zertrümmert. Die erſte Meldung ſpricht von 9 Toten und 300 Schwerverletzten, von denen eine große Anzahl im Sterben liegt. Der Präfekt des Departements Sarthe begab ſich ſofort an den Unglücksort. Militär und freiwillige Sanitäter waren raſch zur Stelle. 217 Todesopfer der Hitzewelle in ASA — Neuyork, 11. Juli. Iu..) Die Hitzewelle in den Vereinigten Staaten, die bereits vier Tage andauert, hat bis jetzt 217 Todes⸗ opfer gefordert. Davon fanden allein 89 Perſonen den Tod durch Ertrinken, während ſie in Seen, Flüſſen und am Meere Abkühlung ſuchten. Viele andere Perſonen ſtarben an Hitzſchlag und drei be⸗ gingen Selbſtmord, nachdem ſie infolge der auor⸗ malen Hitze geiſteskrank geworden waren. Die Wetterbüros ſagen eine Fortdauer der Hitze⸗ welle für die nächſten Tage voraus. Die Ein⸗ wohner der großen amerikaniſchen Städte haben unter der rieſigen Hitze beſonders zu leiden und viele von ihnen ſchlaſen auf freien Plätzen, Dächern und Balkonen, da die Hitze ſelbſt in der Nacht uner⸗ träglich iſt. In den Staaten des Mittelweſtens er⸗ hebt ſich drohend das Geſpenſt einer neuen Mißernte. Der Weizen in den rieſigen Ebenen des Mittel⸗ weſteng ſtand in dieſem Jahre außerordentlich gut, aber ſchwerer Schaden iſt unvermeidlich, wenn die Hitzewelle, die das Getreide auf den Feldern ver⸗ ſengt, noch läugere Zeit andauert. Diamantenrauſch in Venezuela — Caracas(Venezuela), 11 Juli.(u..) Ein großer Diamantenrauſch hat viele Einwoh⸗ ner Venezuelas ergriſſen. Nach Eintreffen von Berichten aus dem Gebiete des Caroni⸗Fluſſes, etwa 140 Kilometer von Eindad Bolivar entfernt, daß dort in den letzten Wochen zahlloſe Diamanten von Schürfern gefunden wurden, hat heute ein wah⸗ rer Sturm von Abenteurern, Grubenarbeitern benachbarter Goldminen und anderen Perſonen, die ſchnell reich werden wollen, auf das neu entdeckte Diamantenfeld eingeſetzt. Der Anſturm der Dia⸗ mantenſucher iſt derart, daß die einzelnen Sucher kaum genügend Platz zum Schürfen haben. Während der letzten Wochen ſollen den hier eingetroffenen Berichten zufolge von etwa ſiebenhundert Diaman⸗ tenſuchern, die ſich der allerprimitivſten Mittel be⸗ dienen, etwa 30000 Steine gefunden worden ſein, von denen viele ſechs Karat wogen. Man glaubt, daß die bisher gefundenen Steine insgeſamt 12000 Karat wiegen dürſten. weit unter dem tieſſten Punkt des Vorjahrs (1035 000) liegt. Bei Berückſichtigung des normalen Arbeitsplatz⸗ wechſels unter den 22000 000 Arbeitsbuchinhabern neigt die Arbeitsloſenzahl allmählich der bei einer Stichtagszählung überhaupt möglichen un⸗ terſten Grenze gu. Etwa die Hälfte des Beſtands an Arbeitsloſen Ende Juni, nämlich 324000, waren gelernte und angelernte Arbeiter. Von dieſem Perſonenkreis waren nur 211000 im Beruf volleinſatzfähig und von dieſen wieder nur 59 000 nicht durch wirtſchaft⸗ liche oder Familienverhältniſſe ortsgebunden, nur dieſe kommen für den zwiſchenbezirklichen Ausgleich in Frage. Verteilt man die Liſten nach Zahlen der Einzelberufe auf die 345 Arbeitsamtsbezirke, ſo wird der Facharbeitermangel ohne weiteres erklärlich. Bei dieſer Lage des Arbeitseinſatzes fallen den Ar⸗ beitsämtern neben der umfangreichen laufenden Vermittlungstätigkeit(rund 819000 Vermittlungen im Mai 1937) und der Beſchaffung der notwendigen Arbeitskräfte durch den zwiſchenbezirklichen Aus⸗ gleich und ſonſtige Maßnahmen beſonders verant⸗ wortliche und arbeitsreiche Aufgaben zu. Von den Ende Juni noch vorhandenen 117000 arbeitsloſen Angeſtellten waren etwa 82 000 im Beruf volleinſatzfähig, aber mehr als die Hälfte davon war durch Familienverhältniſſe orts⸗ gebunden. Trotzoͤem konnten in Auswirkung der Anordnung zur Unterbringung der älteren Ange⸗ ſtellten die Arbeitsämter bei der Vermittlung von über 40jährigen Angeſtellten bereits beachtliche Er⸗ folge verzeichnen. Etwa ein Drittel(208 000) der noch vorhandenen Arbeitsloſen entfiel auf Ungelernte. Von ihnen waren 117 000 volleinſatzfähig und nur 27000 für den zwiſchenbezirklichen Ausgleich geeignet. Die Zahl der von der Reichsanſtalt Unterſtützten ſank im Juli um 83 000 auf 352 000, die der aner⸗ —— Wohlfahrtserwerbsloſen um 16 000 auf 75 000. 5 5 Zwei amerikaniſche Linienſchiffe mit 40,6⸗Zenti⸗ meter⸗Kanonen. Das Staatsdepartement kündigte an, daß zwei neue Linienſchiffe, deren Bau ſoeben begonnen hat, mit 40,6⸗Ztm.⸗Kanonen beſtückt wer⸗ den. Zur Begründung wurde angeführt, daß ſich eine Einigung über die Begrenzung der Kaliber auf 35 Zentimeter leider nicht erzielen ließ. Nationale Luftangriſſe — Avila, 11. Juli.(U..) In den ſpäten Abendſtunden raſten wieder Dut⸗ zende von nationaliſtiſchen Flugzeugen mit donnern⸗ den Motoren auf Madrid zu und trieben über der Hauptſtadt ein wahres Katz⸗ und Maus⸗Spiel mit einem Rieſenſcheinwerfer der Valencia⸗Streitkräfte, der ſeine Strahlen ſchätzungsweiſe 25 Kilometer weit in die Dunkelheit hinauszuſenden vermag. An dem Flug nahmen ſowohl Bomben⸗ als auch Jagdflug⸗ zeuge teil; die Aufgabe dieſer leichten und ſchnellen Maſchinen wax es, mit ihrem Maſchinengewehrſeuer in der Dunkelheit gegneriſche Schützengräben heim⸗ zuſuchen, deren Lage am Nachmittag von nationali⸗ ſtiſchen Beobachtungsflugzeugen genau feſtgeſtellt worden war. Die Valeneia⸗Luftwaffe wagte ſich weit weniger heraus als an den vorangegangenen Tagen. Offen⸗ bar iſt oͤas die Folge der ſchweren Verluſte, die die an Zahl ſtark vermehrten nationaliſtiſchen Jagd⸗ maſchinen und Flugzeugabwehrgeſchütze ihr zugeſügt haben. Die Francotruppen beſitzen jetzt Flak⸗ geſchütze, die gleichzeitig vier Grana⸗ ten abfeuern und ſich als überaus wirkſame Ab⸗ wehrwaffe erwieſen haben. Bolſchewiſtiſche Geiſelyolitik Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 11. Juli. Die Roten in Santander ſind nicht bereit, zuſam⸗ men mit ihren Flüchtlingen auch die von ihnen feſtgehaltenen Geiſeln zu»vakuieren. Sie ent⸗ täuſchen alſo die„Hoffnung“, die England zum Ausdruck brachte, als es ſeine Mitwirkung beim Abtransport der Flüchtlinge verſprach. Santander will ſeine Geiſeln nicht herausgeben, ſofern nicht gleichzeitig baskiſche Gefangene der nationalen Streitkräfte freigegeben werden. Trotz dieſer Ab⸗ ſage hat geſtern der engliſche Dampfer„Marvia“ in Santander 2000 Flüchtlinge an Bord genommen und iſt nach La Paliſſe in See gegangen. Engliſche Denkſchriſt an Franto Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 11. Juli. Der engliſche Botſchafter griff, General Franco eine Denkſchrift zu über⸗ reichen, in der er Einſpruch dagegen erhebt, daß engliſche Geſchäftsleute nicht nach Bilbao zugelaſſen werden. Der Botſchafter beruft ſich auf mündliche Zuſicherungen, die General Franco„gewiſſen eng⸗ liſchen Geſellſchaften“ gegeben habe, und fügt die ſchmeichelhaften Wendungen hinzu, die mündlichen Verſprechungen der„juriſtiſch von England noch immer ignorierten“ Regierung von Salamanca hät⸗ ten bisher den größten Reſpekt genoſſen. Der Reichskriegsminiſter bei der SA⸗Gruppe Südweſt. Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg wohnt heute Veranſtaltungen der SA⸗Gruppe Südweſt in Stuttgart bei. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Caxl Onno Eiſenbart ⸗ Handelsteil: i. V. Willy Müller- Lokaler Teil: i. B. C. W. Fennel ⸗ Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Georg Kling 3 ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitun 0* Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 8 Schriſtleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, entaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Uusgabe A u. B 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Zür unverlangte Beiträge keine Gewähr⸗ Rückſendung nur bei Rückporlo in Hendaye iſt im Be⸗ Montag, 12. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 313 —————————— Mannheim, 12. Juli, Welter- wie im April Ein mißlauniger Sonntag Aber, aber, Herr April, nein: Herr Juli, was machen Sie nur? Sagt man Ihnen nicht nach, daß Sie der Monat der Sonne wären? Der Monat mit blauem Himmel, Wärme und ſommerlicher Beſtän⸗ digkeit? Wie ſehr ſchaden Sie Ihrem Rufel Recht aprilhaft haben Sie ſich gebärdet an dieſem Wochen⸗ ende. Am vorigen Sonntag konnten Sie uns ge⸗ fallen mit Ihrem Sonnenglanz und 31,5˙ Wärme im Schatten. Aber was iſt dann über Sie gekommen? Ausgerechnet zum Wochenende verfinſterte ſich Ihr Himmelsangeſicht. Am Sonntag ließen Sie reg⸗ nen und kalte Winde einbrechen, daß man die Luſt verlieren mußte, Ihnen ohne Mantel und Schirm entgegenzutreten. Kein Wunder, Sie haben es etwas ſtark getrieben! Ueber 16 ließen Sie den Wärmemeſſer herabſinken. Da hat ſich mancher einen Schnupfen geholt, der nach altgewohnter Sommer⸗ weiſe ausgegangen war und nun von Ihren kühlen Winden unangenehm überraſcht wurde. Den Sonntag hätten Sie uns wenigſtens laſſen können. Aber da trieben Sie es nicht minder „ſchauer“⸗ig. Richtig mißgelaunt ſtellten Sie ſich an. Platz⸗ und Strichregen, Aufheiterung, zeitweilig Sonne, dann wieder dahinjagende Wolkenvorhänge, Güſſe und Windſtöße ſchickten Sie uns in ſchnell wechſelnder Folge. Und da ſollen wir etwa noch bravo ſagen ob des Wetterſchauſpiels? Intereſſant mag es ja geweſen ſein, ſofern man Ihrem Treiben in ge⸗ ſchützter Stube zuſchauen konnte. Aber man wollte ja hinaus, um den einzig freien Tag in der Woche zu Spaziergängen, Wanderungen oder zu feſtlichem Treiben auszunützen. Da haben Sie, diesmal un⸗ lieber Herr Juli, vielen, vielen einen Strich dͤurch das Sonntagsprogramm gemacht. Wenigſtens am Vormittag, da hatten Sie die Aus⸗ flugsluſt tüchtig lahmgelegt. Dabei winkte außer⸗ halb Mannheims ſo mancherlei, das Brezelfeſt in Speyer, das NS⸗Volksfeſt in Laden⸗ burg, die Winzinger Kerwe in Neuſtadt an der Weinſtraße, oͤie Freilichtſpiele auf der Har⸗ denburg, das Sportfeſt der S A⸗Brigade 152 in Heidelberg, dortſelbſt auch der„Fel d⸗ herr und Fähnrich“ auf dͤem Heiligen Berg und die Schloß beleuchtung. Gewiß eine ziem⸗ liche Auswahl, und wenn dennoch viele Mannheimer den Weg zu dieſen Veranſtaltungen fanden, ſo war es beſtimmt nicht Ihr Verdienſt, aprillauniger Juli! Viele allerdings ſtellten ſich um, Ihretwegen, und wir wollen es Ihnen als ein ungewolltes Verdienſt anrechnen, daß viele nun um ſo mehr unſere Mann⸗ heimer Veranſtaltungen beachteten. Auch da war manches fällig, angefangen bei der Segelflug⸗ zeugtaufe am Vormittag im Flughafen, über das große BDM⸗Sportfeſt im Stadion bis zu den vier Volksfeſten der Partei. Am Nachmittag ſtieg außerdem in Wablſtadt ein Frontſoldatentreffen. Krieger⸗ und Soldatenkameraoͤſchaften traten zuſammen mit der NSKO an und ließen ſich in ihrem Umzug und der Kameradſchaftsfreude auch nicht durch böſe Regendrohungen ſtören. Wenn wir Ihnen noch eine gute Seite abgewinnen wollen, Meiſter Juli, ſo vielleicht die, daß Sie viele veranlaßt haben, unſere Ausſtellungen, ins⸗ beſondere die Kolonialausſtellung, zu beſuchen. Da waren ſie vor Regengüſſen ſicher. Nur gut, daß Sie ſich im Laufe des Nachmittags zu einer etwas heite⸗ ren Miene zwangen, die Temperatur wieder ſteigen und den Himmel ſich aufhellen ließen, So konnte man wenigſtens einige Stunden hinauspilgern in unſere Anlagen und Freude empfinden an der wun⸗ dervoll erfriſchten Natur. Dieſe Nachmittagsſtunden verſöhnten uns wieder mit Ihnen, und ſo wollen wir Ihr„April“⸗Gaſtſpiel baldmöglichſt vergeſſen, wenn Sie ſich fürderhin(vor allem am Wochenend) wieder einwandfrei juli⸗ und ſommermäßig auf⸗ führen. u Emil Wanger 7. In dieſen Tagen entſchlief nach längerem Leiden Emil Wanger, der Inhaber des Schuhhauſes A. Wanger. Mit ihm verliert Mannheim wieder einen oͤer Männer, die in den letzten Jahrzehnten an ſeiner wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung in ihrem Fachgebiete mitgearbeitet haben. In Neuſtadt a. d. Haarot geboren, wo er auch ſeine Jugendjahre verlebte, kam Emil Wanger um die Jahrhundertwende nach Mannheim, wo er das Zweiggeſchäft der Neuſtadter Firma ſeines Schwie⸗ gervaters leitete und es 1918 auf eigenen Namen übernahm. Sein Leben galt ſeiner Arbeit. Als Fach⸗ mann war er in den Fachverbänden und Kollegen⸗ kreiſen ſehr geſchätzt. Das beſcheidene Weſen Wan⸗ gers, der auch Kriegsteilnehmer war, machte ihn allſeitig beliebt. Um ſo ſchmerzlicher empfinden die vielen, die ihn näher kannten, ſeinen Tod. Die Bei⸗ ſetzung des weitbekannten, pflichttreuen Mannes hat auf Wunſch des Verſtorbenen in aller Stille ſtatt⸗ gefunden. un Das Theatermuſeum der Stadt Mannheim, E 7, 20, zeigt von Juli bis September 1937 in einem Raume des Obergeſchoſſes Handzeichnungen von Joachim Lutz. Sie ſind zuſammengeſtellt unter dem Titel:„Aus der Mannheimer Theater⸗ welt“. Vergeſſene Erinnerungsſtätten des Mann⸗ heimer Theater⸗ und Muſiklebens, Wohnhäuſer be⸗ rühmter Meiſter, Perſönlichkeiten der hieſigen Bühne in Bildniſſen und Figurinen ſchildert dieſer einheimiſche Künſtler in der überzeugenden Art des linienbeſtimmten Umriſſes. Die Schau iſt täglich von 10—13 Uhr und von 15—17 Uhr bei freiem Ein⸗ tritt zugänglich. Auf den Namen„Fritz Körber“: Obergebietsjührer Kemper tauft einen Zögling“ Feierliche Segel⸗Gleitflugzeug⸗Taufe auf dem Mannheimer Flugplatz Für den Fliegerunterbann 171 der HJ war mit dem Sonntag ein feſtlicher Tag angebrochen. Wie⸗ derum konnte ein neues, und worauf die Jungens natürlich beſonders ſtolz ſind, ſelbſtgebautes Segel⸗ Gleitflugzeug Typ„Zögling“ getauft und geſtartet werden. Was dieſe Tauſe für die friſchen Hitler⸗ jungen aber beſonders eindrucksvoll geſtaltete, war die Tatſache, daß ſich Obergebietsführer Friedhelm Kemper bereit erklärt hatte, ſelbſt dieſes Flugzeug auf den Namen des erſten deut⸗ ſchen Hitlerjungen, der im Kampf gegen den Kommunismus ia Durlach ſein Leben laſſen mußte, Fritz Körber, zu taufen. In großem Viereck war der Fliegerunterbann mit den Fahnen vor dem neu hergerichteten ſchmucken Haus der Flieger, aufmarſchiert. Der Muſikzug des NScK unter Führung von MZỹ Schußmüller, war ebenfalls da, ebenſo eine Ehrenabordnung des NoScͤ⸗Fliegerſturmes Mannheim. Auf der Frei⸗ treppe vor dem Haus der Flieger ſtanden die zahl⸗ reichen Ehrengäſte, Vertreter der Partei und der Stadt. Vor dieſer war das verhüllte Gleitflugzeug aufgebaut mit zwei weiteren Gleitflugzeugen des Fliegerunterbannes. Die ſchlichte Feier wurde mit der feierlichen Flaggenhiſſung, einem Sinnſpruch eines Hit⸗ lerjungen und einem gemeinſamen Lied eröffnet. Dann übernahm der Direktor der Siemens⸗Ge⸗ werbeſchule Rogge das Wort zu einem kurzen Rückblick auf die Entwicklung des Segelflug⸗ zeugbaues in den Schulen. Er erinnerte an jene trübe Zeit, in der es Lehrern und Schülern ſtreng unterſagt war, in den Schulen für das Segelfliegen zu werben, oder gar ſelbſt Segelflugzeuge zu bauen. Erſt nach dem Umſchwung wurde es möglich, auch in den Schulen tatkräftig für das Segelfliegen einzutreten. Kurſe wurden eingerichtet, in denen Lehver im Segelflugzeugbau ausgebildet wurden und es war nur zu natürlich, daß es die Gewerbeſchulen waren, die mit dem Bau von Segelflugzeugen begannen, hatten ſie doch be⸗ reits die notwendigen Werkſtätten und Werkzeuge. Anerkennend erwähnte er hier Fliegerunterbannfüh⸗ rer Mayer, der ſich in unermüdlicher Arbeit für die Ausbreitung des Segelfliegens einſetzte, ſo daß die Zahl der Schüler, aus allen Schulgattungen, die vor den Werkzeugbänken ſtanoͤen, von 32 an Oſtern 1935 auf 511 in dieſem Jahr ſtieg. Dieſer„Zögling“, der heute getauft werde, ſei das Ergebnis einer langen Gemeinſchaſtsarbeit von 180 Schülern. Sein Dank galt vor allem der Stadtverwaltung und der Orts⸗ gruppe Mannheim des NScK für die tatkräftige Hilfe und er gab zum Schluß der Hoſfnung Aus⸗ druck, daß dieſer Dreiklang von Schule, HJ und NoScK auch weiterhin ſo harmoniſch klinge. Obergebietsführer Friedhelm Kemper erinnerte an die großen Aufgaben, die der HJ vom Führer geſtellt ſeien. Das Segelfliegen ſei ein wich⸗ tiger Ausſchnitt der ungeheuer bedeutungsvollen Erziehung der Jugend zu charakterfeſten Menſchen. Die Segelfliegerei ſei aber auch ein ſchönes Zeichen der gedeihlichen Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen alt und jung, denn die junge Generation Hürfe nicht ſo ein⸗ Fritz Körber“, gebildet ſein, alles allein machen zu wollen. Sie müſſe die Lehren der jetzt lebenden und kämpfenden Generation freudig aufnehmen. Daß heute hier ein „Zögling“ getauft werden könne, ſei der lebendige Ausdruck dieſer Gemeinſchaftsarbeit, die auch weiter⸗ hin in ſolch ſtarkem Maße beſtehen bleiben möge. In dieſem Geiſte wolle er das Flugzeug auf den Namen eines Hitlerjungen taufen, dem ſein Vaterland mehr als ein Name geweſen ſei, dem er in vollem Glau⸗ ben an ſeine Zukunſt das Leben geopfert habe, als ihn die mörderiſche Kugel in Durlach traf. Dieſer Name trage für jeden Hitlerjungen eine heilige Verpflich⸗ tung in ſich, ihm nachzuſtreben im Geiſte unſeres Führers und jederzeit für ihn ebenſo einſatzbereit zu ſein. Mit den Worten:„In dieſem Sinne taufe ich Dich, Du Werk der Gemeinſchaft, auf den Namen vollzog der Obergebietsſührer die Taufe. Es folgten ein weithin ſchallendes dreifaches „Sieg Heill“ und die Lieder der Nation. Mit freudigem Hallo begleiteten Hitlerjungen den erſten Start des Segel⸗Gleitflugzeuges, der zur vollen Zufriedenheit ausſiel und da die Windverhältniſſe günſtig waren, wurde der Start noch einigemale wiederholt. Außerdem wurden von anderen Maſchinen einige weitere ſchöne Segelflüge vorgeführt. g. dann die Ein fröhlicher Abend bei unſerer Flak: Anteroffiziere ließen bitten Die Kantine als Tanzſaal— Ein Sommernachtsball, der viel Freude machte Wenn die Soldaten...— diesmal nicht durch die Stadt marſchieren, ſondern ein Feſt feiern und dazu einladen, dann braucht man um den fröh⸗ lichen Verlauf nicht zu bangen. Darüber ſind ſich längſt alle einig und vorneweg unſere feſtfreudigen Mannheimer Mädels. Wahrhaft fröhlich ging es auch auf dem Som⸗ mernachts⸗Ball zu, den das Unteroffi⸗ zierskorps unſeres Flak⸗Regiments in der Kantine ihrer Kaſerne am Samstagabend vom Stapel ließ. Sympathiſch, vor allem den tanzbegeiſterten Mäd⸗ chen, war hier von vornherein der Verzicht auf jegliches Programm. Die Veranſtalter ſprangen mitten hinein ins Vergnügen, tatſächlich mit beiden Beinen, denn von der erſten Minute an ſpielte die Kapelle Seezer und noch eine weitere, die ſich noch keinen Namen gegeben hat, aber deshalb nicht weni⸗ ger famos war, flotte Tanzweiſen. Die Offiziere waren natürlich auch alle anweſend, an ihrer Spitze der Chef der Abteilung, Major Lichtenberger, und alle huldigten fröhlich und unermüdlich den Freu⸗ den des Tanzes. Aber auch der Ziviliſten waren nicht wenige und Tänzerinnen waren zur Freude Alcdet wiuklen Volkeftſhſreuden!“ Vier Parteiortsgruppen feierten— Auch Regen und Kühle konnten die Fröhlichkeit nicht mindern Wieder winkten den Mannheimern am Wochen⸗ ende Volksfeſtfreuden. Vier Parteiortsgrup⸗ pen hatten dazu aufgerufen. Es verſteht ſich beinahe von ſelbſt, daß jede ihr Beſtes darein ſetzte, um ihren Kameraden und Freunden einen wahrhaft volkstümlichen Rahmen zu bieten und die Veranſtal⸗ tungen unter Mithilfe von Koͤc, Werkſcharen, Ver⸗ einen, Künſtlern und den Angehörigen des ambu⸗ lanten Gewerbes aus dem Alltag herauszuheben. Leider war ihnen für ihre Mühen nicht das herr⸗ liche Wetter beſchieden, das die Volksfeſte der Vor⸗ woche ſo ungemein begünſtigte. Kühle und Regen machten ſich, vor allem am Samstag, bemerkbar und hielten viele vom Beſurch ab. Dennoch gab es auf allen Feſtplätzen einen über⸗ aus lebhaften Betrieb und beſonders der Sonntag machte beſuchermäßig vom Nachmittag bis zum Abend vieles wieder gut, was der wetterwendiſche Samstag verdorben hatte.„Verdorben“ iſt vielleicht übertrieben. Nur das Feſttreiben im Freien wurde etwas geſtört. Um ſo dichtgedrängter und gemüt⸗ licher ging es in den Sälen und Zelten zu, ſo daß alle Feſte zu einem Erfolg für die Ortsgruppen wurden. Einen beſonders ſchönen Platz hatte ſich die Ortsgruppe Almenhof für ihr diesjähriges Volksfeſt ausgeſucht. Der Flandernplatz, an der Autoſtraße nach Neckar⸗ au gelegen und von der Halteſtelle Niederfeldͤſtraße ſchnell erreichbar, bot einen prächtigen Blick auf die Siedlung und Gärtenniederung, Eine bunte Zelt⸗ ſtadt war hier entſtanden, als am Samstagnach⸗ mittag das volkstümliche Treiben mit einem Kin⸗ derſommertagstzug eröffnet wurde, der aller⸗ dings teilweiſe unter den Regen kam. Dennoch und trotz des kalten Windes wurden den Kindern fröhliche Stunden geboten und die Erwachſenen hielten am Abend in den Zelten bei Muſik, Tanz und Geſang in großer Schar wacker aus. Der Sonntag brachte ein Frühkonzert der Standartenkapelle 171 und einen Maſſenſtart von Brieftauben. Am Nachmittag ſtrömten dann die Beſucherſcharen in großer Fülle herbei, um ſich an den Trachtentänzen, den akrobatiſchen Darbietungen, turneriſchen Vorführungen und den Wettkämpfen der HJ zu erfreuen. An Stimmung fehlte es jeden⸗ falls nicht, und die gelegentlichen Regenſchauer nahm man mit Humor auf. Die Ortsgruppe Feudenheim hatte ſich das Schützenhaus zum Feſtplatz erkoren, wo vielerlei Buden der Beſucher harrten. Aber es war hier ein Vorteil, daß man den Hauptauftakt am Samstag in die geräumige Badeniaturnhalle gelegt hatte. Dort konnten Regen und Kühle nicht hinder⸗ lich wirken. In der überfüllten Halle wickelte ſich eine ausgezeichnete Darbietungsfolge ab, die unter dem Leitſatz„Volkes Lied und Tanz“ ſtand. Außer den Vereinigten Geſangpereinen Feudenheims und dem Betriebsorcheſter des Fendelkonzerns wirkten die Werkſchar und Werkfrauengruppe der brandmühle erfolgreich mit. Der Sonntag, an dem dann der Schützenhaus⸗ platz voll zu Ehren kam, ſtand im Zeichen von Sport und Spiel. Der ſpannungsreiche Staffellauf um Feudenheim wurde ausgetragen; turneriſche Dar⸗ bietungen und Koͤ⸗Sportkurſe taten ein übriges, um die Luſt an den Leibesübungen zu wecken, der Kreismuſikzug ſpielte auf und am Abend gab es neben vielen anderen Ueberraſchungen artiſtiſche Darbietungen mit Scheinwerferbeleuchtung. Mit einem Wort: Es war„kloor“ in Feudenheim! Die Ortsgruppe Bismarckplatz hatte ſich nicht minder angeſtrengt, um ihren vielen Freunden Stunden der Freude in den Rennwieſen zu bieten. Mußte man ſich am Samstag auch haupt⸗ ſächlich auf das„Innenleben“ in der Rennwieſen⸗ gaſtſtätte beſchränken, ſo ging es doch darum um ſo gemütlicher zu. Künſtleriſche Darbietungen, Ueber⸗ raſchungen und Tanz ſorgten dafür, daß nicht eine Minute Langeweile aufkam. Am Sonntag konnten ſich dann die Kinder im Freien vergnügen. Die Erwachſenen lauſchten der Muſik oder gaben ſich dem Preiskegeln hin und wohl jeder beteiligte ſich an der Rieſentombola, bei der praktiſche und nahrhafte Sächelchen zu gewinnen waren. Den Beſchluß unſeres Rundganges machten wir bei der Ortsgruppe Strohmarkt, die ihre Mannen im Ballhaus verſammelt hatte. Auch hier trotz der Wetterungunſt ſchon am Sams⸗ tag ein tüchtiger Betrieb, der am Sonntag noch be⸗ trächtlich anſchwoll. Es fehlte nicht an künſtleriſchen Darbietungen, an Beluſtigungen vielerlei Art, an Muſik und Tanz, ſo daß groß und klein auf ihre Feſtesfreude kamen und ſich denkbar wohlfühlten⸗ Mag auch das Wetter manchen Abbruch getan haben, alle Ortsgruppen haben erneut feſtſtellen können, daß ihrem Rufe Folge geleiſtet wurde, und ſich die Mannemer nicht irritieren laſſen, auch wenn es mal feucht herabkommt. Es waren trotz allem, dank der ſorgfältigen Vorbereitungen, zwei ſchöne Tage volkstümlich⸗frohen Geſchehens, die allen Teil⸗ nehmern noch lange in Erinnerung bleiben werden. ͤ Hilde⸗ des ſtarken Geſchlechts einſach unzählige vorhanden. Zuſammen mit den hübſch geſchmückten, gemütlichen und vor allem großen Kantinenräumen gab das Ganze ein farbenfrohes Bild; der richtige Hinter⸗ grund für die großartige Stimmung, die von An⸗ beginn herrſchte. Sie hätte einfach nicht beſſer ſein können. Es gab in der ganzen Nacht, denn ſo lange dauerte ungefähr die fidele Angelegenheit, keinen toten Punkt. Dafür ſorgten ſchon allein die wirklich unverwüſtlichen Muſici. Es dauerte auch gar nicht lange, die meiſten hatten ſich noch nicht einmal einen Stammplatz erobert, da wurde ſchon geſchunkelt, geſungen, gelacht, da und dort wurde ſogar ſchön im Takt gepfiffen, kurzum: alles war einfach in beſter Laune und Form. Dazu trugen natürlich auch weſentlich die gut mundenden edlen Stoffe bei. Wie ſich das bei Sol⸗ daten ſo gehört, wurde allem mit Eifer, aber auch mit Maß zugeſprochen, dem ſchäumenden Gerſten⸗ ſaft, dem Pfälzer Wein und vor allem auch den Ber⸗ gen von belegten Brötchen, die eine ſolide Grund⸗ lage abgaben. Es brauchte ſich niemand Sorgen zu machen um den nächſten Tag,— denn er war ja dienſtfrei! So wurde bis in den kommenden Morgen hinein luſtig und pauſenlos gefeiert. Die Sonne kroch ſchon über den Horizont, als man ſich endgültig entſchloß, den Heimweg anzutreten. Wie ſich nun einmal das ſo gehört, begleiteten die Unteroffiziere ihre Tän⸗ zerinnen nach Hauſe. Der erfriſchende Morgenſpa⸗ ziergang regte die Geiſter wieder energiſch an und manches Lachen ward noch gehört. Allerdings, es war meiſt männlicher Natur. Die Mädel ließen doch etwas den Kopf hängen, ſie hatten aber auch zuviel tanzen müſſen und es war doch ſoo ſchönl g. Immer wieder: Mangelnde Verkehesdiſziplin Mehrere Verkehrsunfälle in Mannheim Wiederum ereigneten ſich, wie der Polizeibericht mitteilt, am geſtrigen Tage in Mannheim⸗Stadt mehrere Zuſammenſtöße die durchweg auf mangelnde Verkehrsdiſziplin zurückzuführen ſind. Der Perſonen⸗ und Sachſchaden iſt zum Teil erheb⸗ lich. In einem Fall war der Zuſammenſtoß eines auswärtigen Fahrers, der unter Alkoholein⸗ wirkung ſtand, mit einem Handwagenführer ſo ſtark, daß letzterer mit ſtarken Prellungen in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Wenn die Fahrbahn glatt iſt Eine Perſon ſtolperte über einen über die Geh⸗ wegfläche herausragenden Schachtoͤeckel, während zwei weitere Perſonen mit ihren Krafträdern auf der regennaſſen Fahrbahn ausrutſchten. Auch hier entſtand Perſonenſchaden und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden. Betrunken auf dem Fahrrad! Ein Radfahrer, der in vergangener Nacht betrunken auf ſeinem Fahrrad fuhr und den Verkehr gefährdete, wurde vorläufig feſtgenommen und ſein Fahrrad ſicher⸗ geſtellt.— Eine Perſon, die ſinnlos betrunken auf dem Gehweg lag, wurde von einer Polizeiſtreife feſtgenommen und bis zur erlangten Nüchternheit in den Notarreſt verbracht. Zur Anzeige gelangte eine Wirtin, die in ihrem Lokal ohne polizeiliche Genehmigung eine öffent⸗ liche Tanzveranſtaltung abhielt. Eine Geiſteskranke irrte umher. Am Morgen des 10 Juli irrte eine geiſteskranke Frau, nur mit Hemd bekleidet, in der Straße umher. Von der Polizei wurde ſie dem Städtiſchen Krankenhaus zugeführt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs ge⸗ langten ſechs Perſonen zur Anzeige. un Die Schlachtungen in Baden im zweiten Halb⸗ jahr 1936. Nach dem Ergebnis der Schlachtſteuer⸗ ſtatiſtik, die in„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffent⸗ licht wird, wurden im zweiten Halbjahr 1936 im Landesfinanzamtsbezirk Karlsruhe insgeſamt 370 000 Schweine(i. V. 337 000), 135000 Stück Rindvieh (156 000), 24 000(32 000) Kühe und 11000(9000) Schafe geſchlachtet. — 4. Seite“ Nummer 313 Montag, 12. Juli 1937 Jungmädels im Stadion Der große Sporttag der BDM Wie einige Wochen vorher HJ und Jungvolk, ſo trafen ſich am Sonntag die Mädels des BDM⸗ Obergau Baden/21 im Stadion zum großen Sport⸗ tag. Zeugnis ſollte er davon ablegen, daß die Mäbels auch auf dem Gebiet der Leibesübungen ihren „Mann“ zu ſtellen wiſſen. Mit Spiel, Gymnaſtik und Leichtathletik⸗Bodenturnen. Trotz der wenig günſti⸗ gen Witterung hatten ſich Tauſende von Zu⸗ ſchauern eingefunden. Untergauführerin Anne⸗ marie Nahm begrüßte ſie herzlichſt. Gauführerin Hilde Kraft ſprach über die Aufgaben des BDM⸗ Sportes. Das Orcheſter des Untergaues erfreute mit muſikaliſchen Vorträgen. 6621 Dann aber ging es los mit den ſportlichen Dar⸗ bietungen, bei denen die Jungmädels alle Kräfte einſetzten, um gute Leiſtungen zu erzielen. Es herrſchte eine glänzende Stimmung auf dem Platz und jede Gruppe ſuchte die ihren mit Zurufen uſw. anzufeuern. Es gab heiße und ſpannende Wettkämpfe und ſpäter ergriff auch Obergebietsführer Friedhelm Kemper das Wort. Nähere Einzelheiten über dieſe große Veranſtal⸗ tungen bringen wir in unſerer Montagabendausgabe. Stranobad ſtill und leer Aber in der Woche war es gut beſucht 5 Das Wochenend hat den Mannheimern leider einen Strich durch die Badeerwartungen gemacht. Was will man auch im Strandbad, wenn — wie am Samstag— der Himmel bedeckt und die Lufttemperatur auf faſt 15 Grad herabgeſunken iſt? Und wenn zu alledem eine„Briſe“ weht, die mit ihrer Stärke und ihrer Kühle ſelbſt Abgehärteten eine Gänſehaut nach der anderen verſchafft? So iſt es kein Wunder, daß der ſchöne Badeſtrand diesmal ziemlich verlaſſen dalag und ſich auch am Sonntag, der etwas Temperatur⸗ und Wetteraufbeſſerung brachte, nicht allzuviele ͤraußen ſehen ließen. Dabei waren die ſonſtigen Badevoraus⸗ ſetzungen günſtiger denn je zuvor. Der Waſſerſtand des Rheines iſt innerhalb der letzten vierzehn Tage um mehrals einen Me⸗ ter zurückgegangen. Am Mannheimer Pegel wur⸗ den nur noch 4,08 Meter Höhe gemeſſen. Das iſt ſeit Monaten der niedrigſte Waſſerſtand, den wir zu verzeichnen haben. Er hat die untere Betonhälfte und den kieſigen Strand völlig freigelegt, ſo daß Gelegenheit zum Planſchen und langſamen Abſtieg in die Fluten geweſen wäre— und Platz für Maſ⸗ ſenbeſuch. Auch die Waſſerwärme von 19 und ſogar 20 Grad war für ein Bad ſo richtig einladend, nur, wie geſagt, das Wetter verhinderte die Mannhei⸗ mer, dieſer Einladung Folge zu leiſten. Wenigſtens am Wochenend. Einen Erſatz für ſeinen Ausfall haben wenigſtens die vorangegange⸗ nen Tage geboten. An denen war ein täglich nach Tauſenden zählender Beſuch zu verzeichnen. Man konnte beobachten, daß insbeſondere viele Urlauber ihre Ferientage am Strande zuſammen mit„Kind und Kegel“ verbrachten, ſich bräunen und den lieben Gottheinen guten Mann ſein ließen. Sie bétlebten herrliche Tage der Erholung und dürften das kühle, launiſche Wochenend verſchmerzt haben. Für die übrigen Mannheimer allerdings, die ſich auf den Sonntag gefreut hatten, war die Streichung des Badeprogramms eine Enttäuſchung. Im geichen der Ferien: 85 Hochbelrieb im Hauptbahnhof Schlechtwetter bremſt Ausflugsluſt, doch ſtarker Ferien⸗ und Sonderzugsverkehr Der Reichsbahnverkehr nimmt immer mehr Fe⸗ riencharakter an. In erſter Linie zeigt ſich das an dem Fern⸗ und Sonderzugsverkehr, der wieder recht ſtark war. Insbeſondere die Nordſüdſtrecken wur⸗ den tüchtig beanſprucht. Die Schnellzüge D 191 und D 192 Hamburg— Berlin— Baſel und Baſel— Berlin— Hamburg mußten am Samstag und Sonntag doppelt gefahren werden, am Sonntag auch der D 44 Franbfurt— Baſel. Erwähnen wir auch gleich noch, daß am Sonntag zwei Sonder⸗ züge, Baſel— Holland und Holland— Baſel mit je 300 Perſonen durch Mannheim famen, ſo dürfte zur Genüge hervorgehen, daß Schwarzwald und Bodenſeegebiet wieder begehrte Ziele des diesjährigen Reiſeverkehrs ſind. Einen weſentlichen Anteil am Sonderzugsver⸗ kehr hatte wieder die NSG„Kraft durch Freude“, die am Samstag ab Düſſeldorf nach Bieberach mit 1300, ab Bingen nach Wiesloch⸗Walldorf mit 700 und ab Mannheim ins Blaue mit 900 Volksgenoſſen fuhr. Außerdem kam am Samstag der Verwal⸗ tungsſonderzug Mainz—Germersheim mit 800 Per⸗ ſonen durch unſeren Bahnhof. Erheblich lebhafter war der Sonderzugverkehr am Sonntag. Außer einem Verwaltungsſonderzug Mannheim-—Kehl, der unterwegs viel„Zuzug“ er⸗ hielt, wurden folgende Kd⸗Züge gefahren: Mann⸗ heim—Koblenz(mit 500 Volksgenoſſen), Mannheim — Rheinau— Mainz⸗Kaſtel(600), Langmeil-Neckar⸗ ſteinach(700), und Pfungſtadt—Neuſtadt a. d. W.(150). Der Evangeliſche Volksverein Mannheim fuhr mit 900 Perſonen nach Ebernburg bei Bad Kreuznach, die SA⸗Standarte 17 ab Frankenthal nach Heidelberg mit 1000 Männern und der Eiſenbahnverein Neun⸗ kirchen gleichfalls nach Heidelberg mit 1300 Perſonen. Ferner wurde ein Geſellſchaftsſonderzug Holland Kufſtein mit 1100 Reiſenden abgeſertigt. Der Stadtbeſuch war an beiden Tagen leb⸗ haft. Der Nah⸗ und Ausflugsverkehr hingegen litt am Sonntag unter der ungünſtigen Witterung. Er war am Vormittag nur mäßig und am Nachmittag ansgeſprochen ſchwach. Feierſtunde auf dem Dachſtuhl Richtfeſt in der Bibienaſtraße— Die Neubauten des Spar⸗ und Bauvereins Nach rund ſechsjähriger, durch die Verhältniſſe erzwungener Pauſe, konnte der Spar⸗ und Bau⸗ verein Mannheim vor einigen Monaten wie⸗ der die Neubautätigkeit in Angriff nehmen. Neben ſeinen früher erſtellten Häuſern in der Bibienaſtraße wurde Gelände von der Stadt erworben und mit dem Bau von odrei ſtattlichen Häuſern begonnen. Mit anerkennenswerter Schnelligkeit wuchſen die Gebäude empor und am Samstag war es ſoweit, daß in Anweſenheit von Vorſtand und Aufſichtsrat, und Richtbaumes Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe Hindernisläufe, Fußballkamyf Gepückmürſche Der Brigadeſporttag der SA in Heidelberg— Sternmarſch zur Stadt Samstag und Sonntag trafen in Heidelberg auf dem Platz der Turngemeinde 78 die beſten Sport⸗ ler der Brigade 153 aufeinander zur Aus⸗ ſcheidung für den Gruppenſporttag, der in 14 Tagen in Mannheim ſtattſinden wird; von wo aus es dann zur weiteren Ausſcheidung nach Berlin und Nürnberg für die deutſche Olympia gehen wird. Die Hindernisläufe, die naturgemäß an einem ſo wehrſportlich orientierten Treffen beſonders inter⸗ eſſierten, konnten in Heidelberg nicht ſo durchgeführt werden wie erwünſcht, da die verfügbaren Bahnen darauf nicht eingerichtet ſind; da wird es auf der Sellweide in Mannheim anders ausſehen. Aber man hatte doch auch einiges hergerichtet, und die Männer, die da mit Torniſter über eine 3,50 Meter hohe Es⸗ kaladierwand zu klettern hatten, die ſchnauften nicht ſchlecht, und hatten allerhand zu ziehen und zu drük⸗ ken, bis der Letzte hinüber war. Im darauffolgenden Fußballſpiel hatten alsbald doe 17er aus Ludwigshafen die Oberhand über die 110er dͤurch zwei Elfmeter, die ihnen der Schiedsrichter Karolus(Standarte 250) zuſprechen mußte. Der Bo⸗ den war ſehr glatt, da gibt es leicht Fouls, die nicht beabſichtigt ſind. Sonſt waren die Ludwigshafener überhaupt auch überlegen mit manchen bekannten Spielern in Sturm und Verteidigung(Bittermann Mittelſtürmer, Höhn Mittelläufer, Herbſt im Tor), und ſo endete das Spiel:0 für 17. Sehr ſtolz ſind die Heidelberger auf ihr Rugby, das für oͤie Sportkämpfe der SA noch nicht zuge⸗ laſſen iſt, es aber ſehr verdient, denn es gibt wohl kaum ein Spiel, das mehr wehrſportliches, ja man möchte ſagen militäriſch⸗ſtrategiſches Gepräge trägt als Rugby mit ſeinen ſchweren draufgängeriſchen Stürmern, den klug⸗taktiſch überlegenden Halbſpie⸗ lern und den ſchnellen Dreivierteln, die in ſchräger Schlachtoroͤnung vorwärts ſtürmen, an den feind⸗ lichen Flügeln vorbei den Ball zu eſigreichem Verſuch tragend. Man hartte alſo in der alten Rugby⸗Stadt zu einem Werbeſpiel ohne weiteres aus der Heidel⸗ berger SA zwei Mannſchaften zuſammengebracht, faſt durchweg erſtklaſſige Spieler, unter ihnen, zum Be⸗ weiſe, wie geſund und bekömmlich dieſes ſo gefährlich ausſehende Spiel iſt, auch welche, die ſchon weit in die vierzig Jahre zählen(wie der Ihrig), und doch ihren Mann ſtehen. Nach zwei ausgeglichenen fairen Run⸗ den endete das Spiel mit 17:11 für die weiße Mann⸗ ſchaft, die über eine ungemein ſchnelle und tüchtige Dreiviertelreihe in Hornung, Hehr, Karch, Bauer verfügte, die in begeiſternden Alleingängen und Durchbrüchen zahlreiche Verſuche beſorgten. Natürlich waren die Zuſchauer begeiſtert, wenn ſie auch vorläufig mehr als naive Lacher denn als ſachverſtändige Kämpfer das Rempeln und Wer⸗ fen betrachteten. Das angeſagte Hanoͤballſpiel war aus Zeitgründen ſchon früher in der Woche erledigt worden. Die Mannheimer Mannſchaſt der 171er, die in Ludwigshafen ſo ſchön gewonnen hatte, ge⸗ wann auch gegen Heidelberg, konnte ſich aber auf der Sellweide gegen Saar⸗Pfalz nicht behaupten. In der Vorentſcheidung des Mannſchaftsfünfkamp⸗ fes(20⸗Km.⸗Gepäckmarſch, 250⸗Meter⸗Hindernislauf, Handgranatenweitwurf, KK⸗Schießen, 30⸗Meter⸗ Schwimmen) fiel die Standarte 171 ziemlich zurück. Sie lag mit 30 Punkten hinter der Standarte 110, die 55 Punkte ſammelte, und auch hinter der Standarte 250(Bruchſal), die 40 Punkte hatte. Der Sonntagvormittag brachte in der Frühe um 5 Uhr ſchon Start zu den Gepäckmärſchen, bei denen im 20⸗Km.⸗Marſch die Boer Sieger blieben mit 2,9 Std., es folgten 17 und 110, beide mit etwa 2,29 und 171 mit 2,33,20 Std. Im Patrouil⸗ lenlauf(in Uniform) ſiegten wieder die 110er mit 3,56 Minuten, 171 folgte mit 4,7 Minuten. Im 3000⸗ Meter⸗Lauf wird der letzte Mann gewertet, hier hatte 171 mit 12,32,8 die beſte Zeit, gefolgt von 250 mit 12,50. Die beſten Läufer liefen freilich eine ganze und mehr Runden voraus und drückten die Zeit auf 10,31 und 10,25 herunter. Der Lauf von 110 ſteht noch aus. Inzwiſchen hatte man drüben überm Neckar ſchon die Standarte 171 mit klingendem Spiel in die Stadt einziehen ſehen. Es war Zeit, zum Meßplatz ab⸗ zurücken. Dort zogen nun um 11 Uhr herum die auswärtigen Standarten lan die 8000 Mann) ein, die von Mannheim, Wieblingen, Wiesloch uſw. aus der Umgebung Heidelbergs zum Sternmarſch geſtartet waren. Schon rollten auch in langen Reihen die Gulaſchkanonen an, Papierteller wurden aufgebaut, und flink wurde Eſſen gefaßt. Darauf Brigade⸗ appell durch Brigadeführer v. Haldenwang, und ein Marſch durch die Stadt, die Anlage hinauf über Univerſitätsplatz und Hauptſtraße über den Neckar zur Mönchhofſtraße und zur Kampfſtätte, wo nun die Hauptkämpfe ihren Anfang nahmen, über deren Ergebniſſe wir morgen berichten werden. ——— Noch beſſere Erhsbuiſe als im BotlhWEE Gute Aufbauarbeit wurde geleiſtet Hauplübung der Freiwilligen Feuerwehr Käfertal und Feudenheim Hauptübungen der Freiwilligen Feuerwehr haben einen doppelten Zweck: Sie ſollen den Wehrmän⸗ nern die Möglichkeit geben, ſich nach der im Laufe des Jahres vorangegangenen internen Schulungs⸗ arbeit an einer größeren Aufgabe zu bewähren. Und ſie ſollen den Leitern unſerer Feuerlöſchpolizei einen Einblick in das Können der einzelnen Löſchzüge geben, damit durch kameradſchaftlich⸗ſachliche Kritik Mängel beſeitigt und die Einſatzfähigkeit der Züge erhöht werden können. Am Sonntag trafen ſich die Löſchzüge 5, Käfer⸗ tal, und 6, Feudenheim, der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim auf dem Platze hinter der Feudenheimſchule zu einer derartigen Hauptübung. Man darf ihnen gern beſtätigen, daß ſie unter Führung der Ober⸗ brandmeiſter Zapf und Schmitt ſeit dem Vor⸗ jahre eine gute Aufbauarbeit geleiſtet haben. In beiden Vororten haben die Wehren einen etwas ſchwereren Boden als andere Mannheimer Löſch⸗ züge. Um ſo mehr iſt es anzuerkennen, daß ſie eine Reihe neuer Wehrmänner zu gewinnen und eine fruchtbringende Schulungsarbeit zu leiſten vermochten. Das merkte man auch ihrer Hauptübung an, die weit beſſere Ergebniſſe als die vorjährige zeitigte. Mit Fußexerzieren und Freiübungen wurde begonnen, die beide einen ſehr guten Eindruck hin⸗ terließen. Dann ging es an das Geräteexerzie⸗ ren, angefangen beim Schlauchwerfen und«rollen Vertretern der Staoͤt zuſammen mit den Arbeitern das Richtfeſt gefeiert werden konnte. Bunt ge⸗ ſchmückt grüßten der grüne Richtbaum und Banner des Reiches vom Dachfirſt die Feiergemeinde, die vom noch offenen Dachſtuhl einen prächtigen Blick über die ſchöne Umgebung hatte. Nach altem Hand⸗ werksbrauche erſtieg der Zimmerpolier den oberſten Firſtbalken, um den Richtſpruch zu ſprechen, auf das Wohl der Bauherren, des Hauſes, der Meiſter und Geſellen zu trinken und dann das Glas am Grunde zu zerſchmettern. In zünftiger Weiſe waren an die Zweige des auch mehrere bunte Zimmermanns⸗ tücher geknüpft worden. Das erſte holte ſich Zim⸗ merpolier Nahm nach ſeinem Richtſpruch. Dann kletterten nacheinander die jüngſten Zimmer⸗ und Maurerlehrlinge in die luftige Höhe, um ſich ge⸗ ſchickt die übrigen Tücher zu holen. Für Vorſtand und Auſſichtsrat gab Herr Schäfer der Freude des Vereins Ausdruck, daß nach Ueberwindung aller Schwierigkeiten die Aufnahme der eigentlichen Bau⸗ aufgaben wieder möglich war. Dank gilt allen, die geholſen, daß die Rohbauten ſo ſchnell in die Höhe kamen. Man hofft, daß die Wohnungen noch vor Winterbeginn bezugsfertig werden. Mit den Neu⸗ bauten iſt die Zahl der Häuſer des Vereins auf 94, die der Wohnungen auf 850 geſtiegen und zugleich ein Beitrag zur Schaffung der ſo überaus notwen⸗ digen Kleinwohnungen geleiſtet worden. Sie er⸗ halten den Namen Bibiena⸗Block, über das Spritzen bis zu den Uebungen mit der Feuerwehrleiter. Bei der anſchließenden Kritik gab Branddirektor Mikus Ratſchläge, wie die Wehr⸗ arbeit noch weiter ausgebaut werden könne. Die Früchte der Ausbildung auf der Schwetzinger Feuer⸗ wehrſchule machen ſich auch hier bemerkbar. Die Löſchzüge haben ſich im Laufe des letzten Jahres ſehr angeſtrengt und beſonders erfreulich ſei die Gewin⸗ nung neuer Leute. Während im Schulhauſe die Beſprechung abgehal⸗ ten wurde, formierten ſich die Löſchzüge auf dem Schulplatz zum Propagandamarſch. Mit friſcher Muſik ging es ſtraffen Schrittes durch die Straßen Feudenheims zum„Badiſchen Hof!“. Dort hatten ſich inzwiſchen die Kameraden befreun⸗ deter Wehren, die der Hauptübung ſachverſtändig beiwohnten, und die Angehörigen der Käfertaler und Feudenheimer Wehrmänner, eingefunden. Ein friſch⸗ fröhlicher Kameradſchaftsabend ver⸗ einte ſie alle zu ſchönen Stunden, in deren Verlaufe Branddirektor Mikus den Wehrleuten für ihre Aufbauarbeit herzliche Dankesworte ſprach. Auch Parteiortsgruppenleiter Kaufmann, der gleich⸗ falls zur Hauptübung erſchienen war, ließ es ſich nicht nehmen, ſeiner Freude über den Aufſtieg der Löſchzüge Ausdruck zu geben. Er forderte ſie auf, ihre Wehrarbeit als einen Teil der Gemeinſchafts⸗ aufgaben anzuſehen, die heute jedem pflichtbewuß⸗ ten Deutſchen geſtellt ſind. i —1— Mit oͤreifachem„Sieg Heil“ auf ͤͤen Führer nahm die ſchlichte Feierſtunde auf oͤem Dachſtuhl der neuen Häuſer ihr Ende. Danach folgte nach handfeſtem Richtſchmaus noch ein gemütliches Beiſammenſein. —1— Unſer ugenmerk in der Familie richtet ſich auſ. Mutter und ſind“. Rdolf fitler. Es werden gemuftert: Anfangs⸗ Tag: buchſtaben der Familiennamen Jahrgang 1914(Zurückgeſtellte) Dienstag, 13. Juli 1937 05 AK Mittwoch, 14. Juli 1937 E—2 Jahrgang 1915(Zurückgeſtellte) Freitag, 16. Juli 1937 A— Jahrgang 1940(Zurücgebelteſ Samstag, I7. Huli 197 K 91 Montag, 10 Die Muſterung findet im Ballhaus ſtatt. Sie beginnt pünktlich.30 Uhr. Zuſpätkommen oder Nicht⸗ erſcheinen wird beſtraft. Babe⸗ oder Turnhoſe iſt mitzubringen. Waſſerhoſe über Lampertheim Rieſiger Sachſchaden angerichtet * Lampertheim, 11. Juli. Samstagvormittag zwiſchen neun und zehn Uhr wurde unſer ſüdöſtlicher Ortsteil von einer furcht⸗ baren Wind⸗ und Waſſerhoſe betroſfen. Plötzlich verfinſterte ſich der Himmel. Ein orkanartiger Sturm begann ſchnell ein wüſtes Vernichtungswerk an Bäumen und den Pflanzen der Gärten. Dazu geſellte ſich noch eine hier noch nicht erlebte Waſſer⸗ hoſe, die gemeinſam mit der Windhoſe das Zer⸗ ſtörungswerk in verſtärktem Maße fortſetzte. Rieſige in voller Blüte ſtehende Linden und andere Bäume der Römer⸗ und angrenzen⸗ den Straße wurden zerſchmettert und mit den Wurzeln aus dem Boden geriſſen. Ein an der Ecke der Boxheimerhof⸗ und Wilhelm⸗ ſtraße ohne Geſpann ſtehender Erutewagen wurde durch die Gewalt des Wetters etwa 50 Meter fort⸗ gefahren. Eine Scheune des Landwirts Haumüller wurde auf der Nordſeite in einer ganzen Länge von etwa 25 Meter abgedeckt und die Ziegeln über viele Dächer in der ganzen Umgebung zerſtreut. Ebenſo erging es zahlreichen Dächern der angrenzenden Gebäude. Eine Unzahl Fenſterſcheiben wur⸗ den zertrümmert. Teilweiſe wur⸗ den ſogar Fenſter mit ſamt dem Rahmen fortgetragen. Sogar Schorn⸗ ſteine wurden abgebrochen, rieſige Scheunentore ausgehoben und zer⸗ ſchmettert. Eine neue Mauer wurde glatt umgelegt. Sofort begannen nach dem Sturm die Aufrän⸗ mungsarbeiten. Wie durch ein Wunder kamen Men⸗ ſchen nicht zu Schaden. Dagegen iſt der Material⸗ ſchaden an Häuſern und in den Gärten enorm groß und bis jetzt noch nicht annähernd abzuſchätzen. Im letzten Sommer wütete in der Oſtgemarkung eben⸗ falls ein Orkan, der neben anderen Schäden die Hühnerſarm Hofmann dem Erdboden gleichmachte. Jedoch dürfte der jetzige Schaden den vorjährinen weit übertreffen. NSDAP-Nifieilungen Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen eninommen Ortsgruppen der NSDAP Rheinau. 12..,.30 Uhr, Zellenleiterbeſprechung in der Ortsgruppengeſchäftsſtelle. Lindenhof. 13.., 19.45 Uhr, Autreten ſämtlicher Pol.⸗ Leiter⸗Anwärter in Uniſorm und Zivil vor dem Orts⸗ gruppenheim. Sandhofen. 12.., 20.30 Uhr, Beſprechung der Pol.⸗ Leiter und Anwärter(Dienſtanzug) im Parteilokal„Zum Adler“. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 12.., 20 Uhr, Sitzung des Stabes Eund der Zellenleiter auf der Ortsgrupoen⸗Heſchäftsſtell⸗. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Die Zellenwalterinnen holen am ⸗12 J. Pünktlich 15 Uhr, die Beitragsmarken in der Geſchäftsſtelle, Langſtraße 39a, ab. Propagandawalterinnen. Die Programme vom Roten Kreuz müſſen umgehend auf der Kreisfrauenſchaftsleitung abgerechnet werden. Käfertal. Montag, 12.., 20.30 Uhr, holen die Zellen⸗ walterinnen die Beitragsmarken ab in der Geſchäftsſtelle der NSV. DAxð Arbeitsſchule Betr. Deutſche Kurzſchrift für Anfänger und Maſchi⸗ nenſchreiben. In den nächſten Tagen beginnen wir wie⸗ Ler mit je einem Lehrgang in Kurzſchrift und Maſchinen⸗ ſchreiben für Anfänger. Die Kurſe ſinden ieweils diens⸗ tags und freitags um 16—19 Uhr ſtatt. Anmeldungen kön⸗ nen in G 1, 10 abgegeben werden. Kurzſchrift für Fortgeſchrittene(60—80 Silben). Zu dem jeweils dienstags und freitogs um 20.30 Uhr beginnenden Lehrgang für Fortgeſchrittene von 60—80 Silben werden in C 1, 10, Zimmer 8, noch Anmeldungen entgegengenom⸗ men. 5 Hausgehilfen In der Zeit vom 12. bis 26. Juli ſind die Sprechſtunden der Kreisdienſtſtelle in L 4, 15, nur dienstags und frei⸗ tags von 16 bis 18 Uhr. Frauenabteilung Neuoſtheim. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ chen der DAc jeden Dienstag und Freitag von 18 bis 10 Uhr in der Böcklinſtraße 10. —— KOLSNIAL-AUSSTEELUNE M Montag, 12. Juli Nationaltheater:„Der Waffenſchmied“, Oper von A. Lort⸗ zing, Schülermiete C, 15 Uhr.—„Spiel an Bord“, Luſt⸗ ſpiel von Axel Jvers, Miete B, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des. Sternprofektors: 20.15 Uhr Feierabendveranſtaltung der Ns⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Odenwald. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Worms— Gerns⸗ heim— Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Morgen: 7 Uhr Speyer— Germersheim— Karlsruhe und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: Berliner„Schaubude“. Tanz: Libelle, Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Univerſum:„Ein Mädel vom Ballett“.— Alhambra: „Meiſeken“.— Palaſt und Gloria:„Seine— Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Handzeichnungen von J. A. Biſſinger. Muſeum für Naturkunde im Schloß: Geöffnet von 11 bis 13 und 14 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Das Raubwild unſerer deutſchen Heimat. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer —— on ternwarte: Geöſfnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 ußr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Ühr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Ubr. Leſeſäle geöfſnet 9 bis 18 und 15 bis 19 Uhr. Alle Auskünite durch den Verkehrs⸗ Verein, Tel. 3an 2t. 20.30 Uhr Geſamtgaſtſpiel der * 93 Besuch beim Zauberer in Schwarz-Weis 3 celexkstatt clex Custige So arbeitet Walt Disney— Riesenmühe für zehn Minuten Freude Neuyork, im Juli. Unter den Kurzfilmen, die das ſogenannte Vor⸗ programm der Kinoprogramme bilden, ſind wohl in der ganzen Welt die beliebteſten jene oͤrolligen Zei⸗ chenfilme, deren unbeſtrittener Meiſter der Ameri⸗ kaner Walt Disney, der Schöpfer der„Micky⸗ Maus“, iſt. In der Vorbereitung oͤieſer Filme ſteckt eine Un⸗ fumme Arbeit. Für einen Film von ungefähr 300 Meter Länge und einer Spieldauer von 8 bis 10 Mi⸗ muten werden rund 12000 Zeichnungen benötigt, deren Herſtellung 15000 Stunden erfordert. Auf jede Zeichnung entfällt eine Projektionsdauer von /9 Se⸗ kunde. Aber dieſe Zahlen geben noch keine genaue Vorſtellung des geſamten Arbeitsaufwandes, vom Entwurf der Szenenfolge bis zur Profektion des fertigen Filmpoſitivs. In ſeinem Atelier leitet, über⸗ wacht und befeuert Walt Disney ſelbſt dieſe Gemein⸗ ſchaftsarbeit. Als er im Jahre 1922 ſeine erſten Zeichenfilme ſchuf, richtete er ſich ein beſcheidenes kleines Atelier ein. Damals hatte er ſieben Gehilfen: ſeinen Bru⸗ der, zwei Zeichenlehrlinge und vier junge Mädchen. Jetzt bringt er allmonatlich zwei Filme heraus und beſchäftigt gegenwärtig 500 Zeichner, Techmiker, Muſiker und Sekretäre. Das ganze Perſonal arbeitet in einem Atelier, deſſen Bau und Ausſtattung eine Million Dollar gekoſtet hat. Wenn man die Jahresproduktion in einem einzigen Filmſtreifen aneinanderreihte, ſo ergäbe ſich ein Film, deſſen Vorführung rund drei Stunden beanſpruchen, in dem jedoch eine Ar⸗ beitsleiſtung von 200 000 Stunden ſtecken würde. Da⸗ mit eine Rentabilität erzielt wird, muß jeder Zei⸗ chenfilm einen Reinertrag von 40 000 Dollar brin⸗ gen, welche Summe ſtets erreicht, häufig aber mehr oder minder weit überſchritten wird. Ein Elefaut liebt eine Tigerin Walt Disney hat die Leitung des gewaltigen Ap⸗ parats feſt in der Hand. Täglich beſucht er alle Räume des großen Ateliers, unterrichtet ſich über jedwede Einzelheit, greift helfend ein, verbeſſert, gibt neue Anregungen, erfindet aus dem Handgelenk eine noch nicht dageweſene dͤrollige Situation, eine beſon⸗ ders ulkige Gebärde eines poſſierlichen Tieres. Einmal wurde eine Groteske erſonnen und be⸗ gonnen, in der ein Elefant in eine Tigerin verliebt iſt, Doch der Dickhäuter kommt dem an⸗ gebeteten Raubtierfräulein nicht näher. Er iſt zu ſchüchtern, denn er ſchämt ſich ſeines Rüſſels, wie etwa ein verliebter Menſchenjüngling ſich ſeiner all⸗ zu langen Naſe ſchämt. Disney's Mitarbeiter be⸗ rieten des langen und breiten, welches„glückliche Ende“ dieſer vührenden tieriſchen Liebesgroteske wohl am wirkſamſten ſein würde. Man kam zu keinem Ergebnis; eine„klaſſiſche“ Löſung wollte ſich nicht finden. Inzwiſchen war Walt Disney unbe⸗ merkt eingetreten und hatte ſich lautlos, wie es ſeine Art iſt, in einem Klubſeſſel niedergelaſſen. Schließ⸗ lich trafen ihn die ratloſen Blicke ſeiner Mitarbeiter. Er lächelte und wußte ſofort Rat. Die Sache ſei höchſt einfach. Der ſchüchterne Elefant müſſe ſeiner angebeteten Tigerin das Leben retten, und zwar ge⸗ rade mittels ſeines Rüſſels, deſſen er ſich hernach micht mehr zu ſchämen brauche So hält es Disney ſtets. Alle Filme werden in allen Stadien ihres Werdeganges von ihm betreut und er drückt ihnen den untrüglichen Stempel ſeines Weſens auf. Seine Mitarbeiter ſchaffen in ſeinem Sinne, in ſeinem Geiſt, weil die Fühlung niemals eine Unterbrechung erfährt. „Oswald“, das Kaninchen Walt Disney's erſter Typ war„Oswald“ geweſen — ein Kaninchen. In einem der„Oswald⸗Filme“ führte er einmal als Nebenfigur die„Micky⸗Maus“, ein, die ſeither ſeine Hauptfigur geworden iſt ſein Glück gemacht und ihm Weltruhm gebracht hat. Später kam„Donald Duck“ hinzu.„Donald der Enterich“ verdankt ſeine Schöpfung einer Eingebung, die Walt Disney hatte, als er im Laufe einer Rund⸗ funkdarbietung die ergötzliche Stimme eines Enten⸗ Nachahmers gehört hatte. Disney rief ſofort die Sendeſtation telefoniſch an, um den Namen des fa⸗ moſen Enten⸗Nachahmers zu erfahren. Es war ein Schauſpieler, der in ſeiner Jugend Melker geweſen war und in der Nachahmung von Tierſtimmen ganz Hervorragendes leiſtete. Er wurde alsbald von Dis⸗ ney als Mitarbeiter gewonnen und ſpricht ſeitdem die Rolle von„Donald Duck“—„Donald Enterich“. Walt Disney aber leiht von jeher bis auf den heu⸗ tigen Tag ſeiner lieben Micky⸗Maus ſeine eigene Stimme. Wie es ſich gebührt!— Neue Wege für den Film Walt Disney hat uns eine neue Welt geſchaffen, in der ſich verzerrte Wirklichkeit und lebenſprühende Phantaſie unlöslich verweben, in der Tiere, Blu⸗ men und ſogar Möbel herumwirbeln, ſprechen, Aben⸗ teuer erleben, ſich ſchlagen und vertragen, in einem naiv märchenhaften Rahmen, in einer von allen guten Geiſtern der Laune, der Heiterkeit, des Hu⸗ mors, der Groteske erfüllten Stimmung. Walt Dis⸗ ney hat dem Film ganz neue Wege erſchloſſen. Er iſt erſt 36 Jahre alt und hegt große Zukunftspläne. Man ſagt, er denke an die Schöpfung eines Groß⸗ films. So ſehr man ihm dͤazu Glück wünſchen möchte, es wäre ſchade, wenn er ſich von den kurzen Zeichen⸗ filmen abwendete, die ihm ſo großen Ruhm ein⸗ tragen und unzähligen Menſchen der Neuen und der Alten Welt ſo herzliche Freude bereiten. Seliſamer Totenkult — Batavia(Java), im Juli. In Batavia, der 290 000 Einwohner 7 94 Koreaner, die meiſt aus politiſchen Gründen von ihrer Heimat nach hierher ausgewandert ſind. Dieſe koreaniſche Kolonie kam jetzt mit den holländiſchen Regierungsbehörden von Java in einen eigenartigen Konflikt, der nun durch den Erlaß eines ſtrengen Geſetzes beendet wurde. Seit Monaten beobachtete man, daß auf einigen Friedhöfen in den Nachtſtunden ge heimnisvolle Grabungen vorgenommen wurden. Als man der Sache nachging, fand man, daß ausnahmslos Gräber längſt verſtorbener Koreaner geſchändet wor⸗ den waren. Trotz aller Bemühungen konnten die Behörden die Täter nicht feſtſtellen und auch die An⸗ gehörigen der Toten zeigten kein Intereſſe, die Leichenſtörer dingſeſt zu machen. Nur ſo iſt es zu erklären, daß ſich in letzter Zeit die Gräberſchändungen immer mehr häuften, ſo oͤaß man die betroffenen Totenſtätten ganz allgemein„un⸗ ruhige Friedhöfe“ nannte. Tanz unter Sternen/ von Sarl Mus Mitolaus „Und nachher wird im Freien getanzt!“ ſagte der Mann am Fernſprecher. Er ſprach es behutſam aus, als wäre es die letzte Möglichkeit, einen Wi⸗ derſtrebenden zu locken. Ich folgte der Einladung, nicht wegen des Tanzes, ſondern weil mich die Leute intereſſierten, die geladen waren. Es war, wie es oft iſt. Hübſche Frauen und Mädchen waren da und gut ausſehende Männer. Eine wunderbare Terraſſe war vor dem Haus. Auf ihr ſaßen wir. Die Jünglinge brannten das Feuerwerk ihres Geiſtes ſozuſagen am laufenden Band ab, um den Mäochen Eindruck zu machen. Die Mädchen zerrten die Unterhaltung mühſelig vorwärts, hoffend auf den Augenblick, daß jemand endlich das feierlich aufgebaute, große Grammo⸗ phon in Betrieb ſetzen würde. Nach einer 9 feſtgefahren. Der Abendwind wehte ſanft.„Die Jugend will ihr Recht!“ ſagte ein älterer Herr. Er ſagte es erleichtert, ſo als dächte er in Wahrheit: „Unfug iſt hier genug geredet worden. Laßt die Leute tanzen, dann ſind ſie wenigſtens ſtill!“ Er ſetzte das Grammophon in Bewegung, dieſer ältere Herr. Die Muſik war ſehr gedämpft, ſehr wiykſam. Die jungen Leute riſſen mit verſteinerten Geſichtern ihre„Touren“ herunter. Ich habe immer gehört, daß die Muſik für ſehr viele Menſchen etwas Faſszi⸗ nierendes hat— offenbar nur für Tänzer nicht. Man ſieht ihrer zu viele, die nach dem Takt der Muſik daherſchreiten, als ſtänden ſie kurz vor ihrer Hinrichtung. An dieſem Abend war es beſonders offenſichtlich, weil hier der Tanz nichts war, als die Rettung aus der Einöde, die aus den verſandeten Geſprächen entſtanden war. Unter dem hohen Himmel wirkte dieſe Tanzerei beſonders ſtarr. Aber auch ſonſt, überall auf Terraſſen, wo ge⸗ tanzt wird, kann man es beobachten: die luſtigſten Leute, die vorher noch in ſo guter Laune waren, ſind, wenn ſie die Tanzfläche betreten, wie ausge⸗ wechſelt. Sie ſetzen ein Geſicht auf, als wollten ſie einer Beerdigung beiwohnen. Sie ſtarren mit un⸗ beteiligtem Ausdruck über das Gewimmel weg in Stunde waren ſämtliche Geſpräche die weite Nacht. Sie tun ſo, als handele es ſich nicht um ein freiwillig gewähltes Vergnügen, ſon⸗ dern um eine bitterböſe Aufgabe. Die meiſten Tän⸗ zer machen ein Geſicht wie Schüler, wenn ſie nach⸗ ſitzen ſollen. Ich verſtehe das nicht. Wer zwingt die Leute ſchließlich, zu tanzen? Wenn jemand in die Sterne ſehen will, ſoll er es tun; wer zwingt ihn, es zu unterlaſſen? Dann beobachte man die Hände. Menſchliche Hände haben unerhörte Dinge geſchaffen. Das Hirn und die Hände bauten die Kulturwelt auf. Aber es müſſen andere Hände ſein als die, die man bei ſo vielen Tanzenden ineinanderliegen ſieht. So etwas Schlaffes, ſo etwas Ausdrucksloſes, ſo etwas Leb⸗ loſes! Blaß und wie abgeſtorben treibt ſo ein Paar Hände im Strom einer Muſik, die froh, oft jauch⸗ zend iſt. Aber die Tänzer wiſſen nichts davon; ſie tanzen— wie kleine Jungen ihre erſten Gedichte aufſagen. Früher, als es galt, ſchwierige„Touren“ zu tanzen, da mußten vielleicht die Paare auſpaſſen, daß ſie mit ihren Füßen nicht durcheinanderkamen. Aber heute, da der Tanz doch ſo vereinfacht iſt, bleibt es unverſtändlich. Ich muß da immer an einen alten Onkel denken, der, aus der Einſamkeit kommend, vor zehn Jahren zum erſten Male auf einer Terraſſe ſaß, wo getanzt wurde. Die Kapelle ſetzte ein. Die Paare gingen zum Tanz. Da die Tanzfläche überfüllt war, kam nicht viel Bewegung heraus. Der Onkel ſtarrte die Paare an.„Du“ — ſagte er—„warum fangen die nicht an?“ Daß der eigentliche Tanz, die Drehung, die Bewegung wegfiel, das blieb ihm ſchleierhaft. Eigentlich hatte der alte Onkel recht gehabt. Wie ſauber, lebendig und klar ſind zum Beiſpiel die Volbstänze; dazu gehört Kraft und wirkliche Fröhlichkeit. Da muß man Lungen haben, wenn man durchhalten will. Es iſt ſchon ſo, daß jede Tanzfläche für viele Männer von heute ein bißchen beängſtigend iſt. Die wenigſten fühlen ſich ganz ſicher. Die einen finden ſich ſelbſt albern, wenn ſie tanzen; ſie tun es aus einer gewiſſen Konvention heraus. Die anderen möchten gern ausgelaſſen ſein, trauen ſich aber nicht. Afix che, Hauptſtadt der gleichnamigen niederländiſchen Reſi⸗ denzſtadt auf der Inſel Jaya, leben ungefähr 800 eigenartigerweiſe Männerkleidung iſt reformbedürftig „ ſagen die Mitglieder der Vereinigung für Kleiderreform, die zur Zeit in der engliſchen Hauptſtadt ein Treffen veranſtalten. Zugleich zeigen ſie auch durch ihre eigene Bekleidung, wie ſie ſich den Anzug des Mannes vorſteller Eines Nachts wurden nun kürzlich vier Koreaner dabei ertappt, als ſie einige Leichen aus⸗ gruben und in andere Gräber legten. Die Unterſuchung zeitigte das Ergebnis, daß es ſich keineswegs um ein Verbrechen handelte, ſondern um abergläubiſche Gebräuche, die in Korea, dem„Land der Morgenfriſche“, ſeit Jahrhunderten geübt wer⸗ den. Die Koreaner befürchten nämlich, daß die Toten den überlebenden Angehörigen Böſes wün⸗ ſchen und antun könnten, wenn ſie vielleicht einen Grabnachbar haben, der ihnen unangenehm iſt. Die größte Sorge für die lebenden Anverwandten iſt es deshalb, den richtigen Platz für den Toten zu fin⸗ den, damit er keine Veranlaſſung hat, aus der Erdentiefe ſeinen Fluch zu ſchicken. Wenn die Koreaner nun glauben, daß der Be⸗ ſtattete aus irgendeinem Grund mit dem Grab nicht zufrieden ſei, dann bedienen ſie ſich eines Mitgliedes (derigeheimnisvollen Gilde der„Nekromanten“, das die Gabe beſitzt, das richtige Grab für den Toten zu finden, in dem dieſer dann mit ſeiner Liegeſtatt su⸗ frieden iſt. Einige ſolcher Nekromanten trieben auch in Batavia ihr Unweſen, wobei ihnen nebenbei geſagt ihre Tätigkeit einen recht anſtändigen Lohn eintrug. Nach ihren Inſtruktionen ließen die Koreaner ihre Toten aus den Gräbern holen und ſie an anderer Stelle wieder beſtatten. Dieſer Aberglaube hatte ſich ſo tief in den Seelen der Koreaner feſtgeſetzt, daß die Nekromanie ein regel⸗ rechtes Gewerbe wurde. Nachdem nun vier der Nekromanten auf friſcher Tat ertappt und verhaftet werden kornten, iſt es auch gelungen, den übrigen berufsmäßigen Grabſchändern das Handwerk zu legen. So verlieren die„unruhigen Friedhöfe“ von Batavia wieder ihren unheimlichen Namen, um ſo mehr, als die holländiſche Regierung durch ein Ge⸗ ſetz, das ſtrenge Strafen vorſieht, dem koreaniſchen Aberglauben geſteuert hat. Sie tanzen zu ſelten. Für ſie wird die Tanzfläche leicht zum Glatteis. Ihre Tanzerei iſt mehr eine Manövrierübung zwiſchen fremden Paaren hindurch als freie Bewegung. Aber wie ſteht es mit den Frauen? Sie ſind meiſtens ſehr ſicher, wenn ſie die Tanzfläche betreten. Eine freie Entſcheidung des Tanzes ſteht ihnen ja ſowieſo nicht zu, da ſie ſich ihrem Partner angleichen und unterordnen müſſen. Sie haben alſo nur die eine Sorge, gut auszuſehen. Alſo ſchmücken ſie ſich oft mit einem unverbindlichen Lächeln. Wenn ihr Tänzer ſich gut ausnimmt, ſind ſie ſtolz, als wollten ſie ſagen:„Bemerkt ihr auch, wie gut wir ausſehen?“ Iſt aber der Partner weniger prachtvoll, ſo ſchielen ſie zuweilen nach den anderen hin, die beſſer aus⸗ ſehen und beſſer tanzen. Mäochen und Frauen werden nicht nervös, wenn ſie auf die Tanzfläche kommen. Da iſt bei ihnen die kleine innere Kriſe lange vorbei. Weibliche Weſen werden nämlich zumeiſt ſchon vorher nervös, wenn ſie die Tanzterraſſe— nicht die Tanzfläche— betre⸗ ten. Da gibt es einen merkwürdigen Aberglauben, dem manche Mäochen huldigen. Sie ſagen:„Bloß den erſten Tanz nicht ſitzen bleiben! Da wird es den ganzen Abend nichts mehr. Da kann man ruhig weg⸗ gehen; man hat doch keinen Spaß mehr an der Tan⸗ zerei!“ Ganz moderne Mäochen ſind es, die ſo den⸗ ken und die behaupten, daß ſich dieſe Erkenntnis immer wieder als richtig erweiſe. Es iſt etwas von der„Mauerblümchen“⸗Angſt der Großmütter darin. Nur, daß die Mädchen von heute eben im Vorteil ſind: ſie können es meiſt ſo ordnen, daß ſie ſtarten. Sie können bei den Männern etwas nachhelfen. Das durften ͤͤie Großmütter nicht. Oft ſieht man unter den vielen Tanzenden, die unter dem blinkenden, ewigen Sternhimmel unbe⸗ teiligt und ſtarr ihre Runden drehen, plötzlich ein Paar, dem die Muſik wirklich ins Blut geht, deſſen Geſichter leuchten, deſſen Lebensfreude ſtrahlt. Sie tanzen nicht aus irgendeiner Gewohnheit, ſondern, weil die Muſik ſie lockt, vielleicht auch, weil ſie ver⸗ liebt ſind. Ganz vorſichtig tanzen ſie, ganz unauf⸗ fällig und trotzdem ſehen alle Leute nach ihnen hin, weil das innere Beteiligtſein dieſer beiden ſo faſsi⸗ nierend iſt. Sicher iſt der Tanz von Verliebten er⸗ funden worden. in Batavia lebenden (Weltbild, Zander⸗M.) Geſpräch mit der Mutter Die 17jährige däniſche Schwimmerin Jenny Kam⸗ mersgaard mußte nach eoſtündigem Schwimmen, bei dem ſie 70 Km. zurücklegte, wenige Kilometer vor ihrem Ziel, der Küſte von Jütland, ihren Langſtreckenverſuch, der wohl der größte ſeiner Art geweſen ſein dürfte, aufgeben.— Unſer Bild zeigt Jenny Kammersgaard, die nach ihrem Unternehmen mit ihrer Mutter telephoniert. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Ein jeder Mensch ist ein Zweig an einem großen Baum, und nur durch den Stamm können wir den Saft erhalten zu ewigen unsterblichen Früchtén. Wer einen Zusammenhang mit dem Stamm nicht mehr in sich fühlt, der ist schon verdorret. Philipp Otto Runge. PDe Dann muß man die Kapellen bewundern. Es iſt wirklich ſchwer, ein Lächeln in die faſt verſteinerten Geſichter mancher Tänzer zu bringen. Es iſt ein nicht zu machen, weil auch das ſüßeſte Lied die Arro⸗ ganz mancher Gehirne nicht erweicht. Da gibt es Fünglinge, die kommen ſich vor wie der Meiſter⸗ läufer Nurmi, weil ſie an Stühlen und Tiſchen vor⸗ bei bei Beginn des Tanzes den Wettlauf zu einer beſonders begehrten Tänzerin gewannen. Ja— und dann muß ich ſagen: viele vernünftige Männer, die mir begegneten, tanzen nicht! Es gibt ſo wenig Tänzer, die ſouverän ſind, und ſo wenig Tänzerinnen, die ſo ſouveräne Männer lie⸗ ben. Denn das Selbſtbewußtſein mancher Mädchen hängt mehr von der Zahl der Tänzer ab als von ihrer Qualität. So junge Damen ſind dann ſtols, keinen Tanz„geſeſſen“ zu haben. Sie regiſtrieren die Rekorde, aber weiter nichts. Früher, vor vielen Jahrzehnten, gehörte es zum guten Ton, daß jeder Mann in beſtimmter Reihen⸗ folge mit den anweſenden Damen tanzte. Es war eine feſte Konvention. Aber es waren damals auch noch richtige Tänze, nicht nur angedeutete, und das Ganze hatte eine Aufgabe, wie ſie, heute dem Sport zukommt. Den gab es dͤamals in dieſer Ausdehnung noch nicht. Heute„muß“ niemand mit niemandem tanzen, auch auf der ſchönſten Terraſſe nicht. Aber wenn er es tut, dann ſoll er nicht vergeſſen, daß es ſein freier Entſchluß iſt, und vielleicht ſucht er nicht gerade das gelangweilteſte Geſicht heraus, das er zur Ver⸗ ſügung hat, wenn er im Tanze„ſich ergeht“— beſon⸗ ders jetzt nicht im Abendwind, der über die Ter⸗ raſſen hinweht und der köſtlich und ſchmiegſam iſt —5 manchmal ſo zärtlich, wie es der Tanz nicht ſein 9 2— 6. Seite Nummer 313 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Juli 1937 Veumiochtæs — Zwei junge Engländer, Frank Storey aus Sheffield und Jones Spurdey aus Norton, waren nach Paris gekommen, um die Weltausſtellung zu beſuchen. Sie hatten nur einen einzigen Tag Zeit und verbrachten dieſen vom Morgen bis in die ſinkende Nacht in den weiträumigen Gefilden der Ausſtellung. Als Elektroingenieure zeigten ſie nur Intereſſe für das, was in ihr Fach ſchlug. Aber der merkwürdigen und ſehenswürdigen Dinge ent⸗ deckten ſie in Hülle und Fülle. So war es für ſie ein ebenſo ſchöner wie anſtrengender Tag geweſen. Beide verließen die Ausſtellung ziemlich erſchöpft und wanderten, um ſich ein wenig zu entſpannen, getroſten Mutes zu Fuß, aufs Geratewohl, über Straßen und Boulevards. Es war ſchon beinahe Mitternacht geworden, als ſie wieder am Seine⸗ Ufer anlangten. Da ſiel ihnen ein, daß ſie ja noch in ſelbiger Nacht nach der Schweiz, und zwar nach Chamonix, weiterreiſen ſollten und wollten. Nie⸗ mals zuvor waren ſie in Paris geweſen. Ihre Kenntnis der franzöſiſchen Hauptſtadt beſchränkte ſich auf einen Stadtplan und den Anblick des leuch⸗ tenden Eiffelturms. Die Zeit drängte. Der Zug würde nicht warten. Ringsum wurde keine Auto⸗ droſchke ſichtbar, kein Dolmetſcher⸗Poliziſt wollte als rettender Engel auftauchen. Doch plötzlich fielen die Blicke der bedrängten Engländer auf die rote Säule eines Feuermelders. Sie glaubten, das ſei eine Rufſtation für Autodroſchken, zertrümmerten die Glasſcheibe, drückten auf den Knopf und warteten. Natürlich brauchten ſie nicht lange zu harren. Nach zwei Minuten kam ein Löſchzug der Feuer⸗ wehr angeraſſelt und Frank und Jones fanden ſich von 15 Feuerwehrmännern umringt. Dieſe ſchauten nach einem Brandͤherde aus und ſahen ſtatt deſſen nur zwei aufgeregte und verſtörte junge Engländer, die ſich nicht verſtändlich machen konnten. Keiner der Feuerwehrleute war des Engliſchen kundig. Nach einigem Hin und Her wendete man ſich um Hilfe an eine nahegelegene Polizeiwache. Dort löſte ſich alles in Wohlgefallen auf. Der dienſthabende Kommiſſar fand ſchnell heraus, wo der Schuh drückte und war ſo freundlich und hilfsbereit, telephoniſch eine Autodroſchke zu beſtellen. Mit dieſer erreichten die beiden Ausſtellungsbeſucher den Bahnhof gerade drei Minuten vor Abgang ihres Zuges. 4* — Ein Großwildjäger, der viel mit Negern im Innern Afrikas zuſammenkam, ſchreibt dieſen einen beſonderen Sinn zu, den er„Urwaldſinn“ nennt und deſſen Vorhandenſein er daraus ableitet, daß es unmöglich wäre, einen Eingeborenen im Urwald zu verlieren. Ebenſo unmöglich iſt es für den Euro⸗ päer aber auch, die Mittel und Wege zu erkennen, mit denen der Neger ſich ſtets, auch im dichteſten Urwald, zurechtſindet. Die Diener des Großwild⸗ jägers erklärten ihm öfter, daß ſie ſchon aus dem Gefühl der Sonne in ihrem Rücken die Himmels⸗ richtung genau wüßten. Der Urwaldſinn des Negers erſtreckt ſich aber auch darauf, daß er ſchon von weitem die Beſchaffenheit eines Bodens erkennt, auch wenn er noch nie über ihn gegangen iſt. Ein⸗ geborene vermeiden ſtets ſumpfige Gebiete oder rauhen ſteinigen Grund, lange bevor ſie tatſächlich in deſſen Nähe gekommen ſind. Sie haben auch einen untrüglichen Sinn für den Verlauf der Flüſſe, auch wenn keine Erfahrung vorausgegangen iſt, So wurde ein Niaſſa⸗Mann, der in ein ihm ganz frem⸗ des Gebiet kam, plötzlich ſtutzig, bog vom Fluß ab und ging landeinwärts. Auf die Frage, warum er das tue, erklärte der Neger:„Das Waſſer macht hier einen großen Bogen, Herr! Es iſt beſſer, den Weg abzuſchneiden.“ Die Karte des Europäers zeigte keinen ſolchen Bogen des Fluſſes an und es waren auch keine Merkmale dafür zu ſehen; trotzdem hatte der Neger recht, denn es ergab ſich, daß ein Umweg von 20 Kilometer gemacht werden mußte, wenn man ihm nicht ſolgte, während ſie ſo nur drei Kilometer zurückzulegen hatten. Schon bei den Kindern iſt Zu neuen llfern H. L OREN Z 38 Ich ſchrieb niemals weiter. Das Buch mit den vielen weißen Seiten und den paar gekritzelten Zei⸗ len fand ſich beim Aufräumen, als ich meine Reiſe nach der alten Heimat vorbereitete. In der nüchternen Helle des anbrechenden Tages ſchämte ich mich der Schwächeanwandlung. Ich habe in meinem Leben zu oft„Glück“ gehabt, ſagte ich mir; das heißt, ſelbſt bei gering zu beurtei⸗ lender Wahrſcheinlichkeit ſind die Dinge dann doch meiſt ſo gekommen, wie ich ſie erhofft habe. Dieſe Erfahrung iſt ſchuld, wenn ich jetzt ungeduldig werde und voreilig verzweifeln möchte. Ich wäre gern mit Albert zuſammen geweſen, doch war er gewöhnlich unabkömmlich, wenn ich ihn fragte, oder er war überhaupt nicht aufzufinden. Es ſah faſt ſo aus, als ob er mir auswiche. Ich erwog dͤen Verdacht, doch erſchien er mir zu töricht. Weshalb hätte Albert mich meiden ſollen? Uebelnehmen war unter uns unbe⸗ kannt, zur Verſtimmung gab es auch nicht den ge⸗ ringſten Grund. Faſt wäre ich verſucht geweſen, Joan zu bitten, daß ſie ihn ins Haus zog. Ich unter⸗ ließ es jedoch, weil ich in meiner Verwirrung den Einfall geradeſo empfand, als hätte ich ſie zu einem Kuppelgeſchäft auffordern wollen. Mit Albert etwa über das, was mich bewegte, ſprechen zu wollen, der Gedanke wäre mir niemals ge⸗ kommen. Seine wohltuende Nähe wollte ich, die Ver⸗ führung zum unbeſchwerten Spiel der Gedanken, die Tuchfühlung von einſt. Das eben noch ſcheinbar ſo feſte und beruhigende Verhältnis zu meinem Onkel hatte ſich in ſein Gegenteil verkehrt, der Boden, auf dem Joan und ich gebaut hatten, ſchwankte. Was lag näher, als das zu ſuchen, was bislang jedem Sturm ſtandgehalten und ſich nie verändert hatte, die alte Freundſchaft! „Vergangenheit iſt ein feſter Grund!“ hatte Albert ſelbſt geſagt, als ich einmal meinte, ihn meiner un⸗ wandelbaren Zuneigung verſichern zu müſſen. Der Wunſch nach dem anſpruchsloſen Behagen eines Abends mit Albert bedeutete, daß ich Schwung ROMANVON LOVIS Ahnung war nicht fern, dieſer Urwalöſinn ausgeprägt. Ein ſechsjähriger Negeriunge kann einen Weißen mit derſelben Sicherheit des Richtungsgefühles durch unbetretenen Urwald führen wie ein alter erfahrener Jäger. Auch die Frauen haben dieſen Urwaloſinn durchaus. Nur an der Küſte, wo die Einflüſſe der Ziviliſation wirkſam werden, kann man beobachten, wie die natürlichen Sinneskräfte der Eingeborxenen und damit auch der Urwaldſinn nachlaſſen. 2* — Einen überaus intereſſanten Fund von großer vorgeſchichtlicher Bedeutung machte eine engliſche Expedition unweit des Grabmals Tut⸗ench⸗Amons. Es handelt ſich um vier uralte Tempel des Sonnen⸗ kultes der alten Aegypter. Ein engliſcher Journaliſt meldet hierüber folgende Einzelheiten: Seit langem geht in Aegypten eine alte Sage, die berichtet, daß ſich in der Nähe der Pyramiden von Seſebe vier uralte Tempel der Aegypter befinden ſollen. Uralte Kultſtätten ſollten es nach dieſer Sage ſein, wo ſchon der König Akhenaton ſeinem Sonnenkult nachging. Engliſche Forſcher ſind dieſem Gerücht nachgegangen und ſind tatſächlich auf dieſe vier Tempel geſtoßen, deren Alter ſie auf über dreitauſend Jahre ſchätzen. Nahe dem Grabmal Tut⸗ench⸗Amons ſtießen ſie auf ſeltſame Geſteinstrümmer, die ein hohes Alter zu beſitzen ſchienen. So kam man den Bauwerken auf die Spur. Und ſo iſt alſo aus oͤem ſagenhaften Sche⸗ men der Tempel„der tauſend Geheimniſſe“, wie ſie von den Eingeborenen genannt werden, Wirklichkeit geworden. Drei der Tempel ſind bereits 1386 Jahre vor Chriſti Geburt erbaut worden. In ihnen hiel⸗ ten die alten Aegypter unter König Akhenaton ihren Sonnenkult ab, und eine koſtbare Sonne aus Gold ziert einen prachtvollen Altar, den man in dem größten der geheimnisvollen Tempel ſand. Der an⸗ dere Tempel iſt noch älter und man bezeichnet ihn in wiſſenſchaftlichen Kreiſen als den älteſten Tem⸗ pel, die älteſte Betſtätte der Welt überhaupt. Koſt⸗ bare Reliefs Akhenatons und ſeiner Königin zieren die Wände und inmitten eines mächtigen Kultbaues fand man einen rieſigen Opferſtein, auf dem heilige Tiere zu Ehren der Sonnengöttin Oſiris geſchlachtet wurden. Gebrauchsgegenſtände aus Gold, die einen unſchätzbaren vorgeſchichtlichen Wert darſtellen, ſind bereits, gut in Kiſten verpackt, auf dem Wege nach London. . — Es wird ſoviel von ſübländiſcher Eiſerſucht geſprochen, daß der Fall des Herrn Ballario aus Mailand als ſeltſame Ausnahme Erwähnung ver⸗ dient. Ballario verheiratete ſich vor wenigen Jah⸗ ren als rüſtiger Fünfziger mit einer bildhübſchen Dame, die er in einem Tanzlokal kennengelernt hatte. Nach einer langen Hochzeitsreiſe durch ganz Italien mietete das Paar eine Villa in Mailand und führte ein ruhiges Leben. Herr Ballario lebte von ſeinen Renten und widmete ſeine Zeit der Auf⸗ zucht von Raſſehunden. Seine Frau war mit dem Haushalte nicht allzu ſehr beſchäftigt und verbrachte ihre Freizeit bei einer Jugendfreundin, die eben⸗ falls mit einem wohlhabenden Herrn in den Fünf⸗ zigern verheiratet iſt. Dieſe Freundin nun bemerkte bald, daß ſich zwiſchen ihrem Mann und der hübſchen Frau Ballario zarte Bande anſpannen. Kurz ent⸗ ſchloſſen begab ſie ſich zu dem hundezüchtenden Gat⸗ ten und ſagte:„Ihre Frau betrügt Sie mit meinem Mann. Ich kann Ihnen die Beweiſe liefern.“ Sie lieferte auch die Beweiſe. Aber der Eindruck, den ſie auf Herrn Ballario machte, war überraſchend. Er verklagte nämlich die Freundin ſeiner Frau auf 14000 Lire Schadenerſatz wegen Schädigung ſeines Anſehens. Wie das Gericht dieſe Klage behandeln wird, iſt noch ungewiß, Sicher iſt aber, daß Ballario frei von ſüdländiſcher Eiſerſucht iſt. 4* — Auf einer Tagung der American Phyſical Union hat Prof. Joſeph Lynch von der ameribani⸗ ſchen Foröham⸗Univerſity eine neue Theorie über die Struktur des Erdinnern entwickelt. Danach iſt das Erdinnere weder flüſſig noch feſt, ſondern es kann am beſten mit einem metalliſchen Schwamm verglichen werden. Auf Grund der Ergebniſſe ſeiner Langjährigen Erdͤbebenforſchungen, vor allem über die Fortpflanzung der Erdͤbebenwellen, iſt Lynch zu oͤieſem Ergebnis gekommen. Das ſeltene Metall und Fröhlichkeit wiederzufinden hoffte. Es war auch ein Fluchtwunſch, ich verhehlte es mir nicht; und die daß er ſinnlos bleiben mußte. Unſere Freundſchaft lebte von der Vergan⸗ genheit und nicht von der Zukunft. Hatte ich einſt unter Freunoͤſchaft verſtanden, daß man durch dick und dünn mitſammen ging, ſo begann mir jetzt zu dämmern, daß das zuwenig und zuviel ſein mußte, denn der Weg, den ich beſchritten hatte, war vor⸗ läufig nur für einen gangbar, und Alberts alter Schlängelpfad war mir ein für allemal verſchloſſen. Dennoch fuhr ich fort, Albert zu ſuchen, grenzenlos allein wie ich war. „Och entdeckte ihn, als ich wieder einmal planlos durch die Rocks ſtreifte, in dem oͤämmerigen Hinter⸗ grund einer Spelunke. Er ſaß unter der trüben Oel⸗ funzel, die das Lokal erhellte, hatte die Arme auf⸗ geſtützt und ſtarrte mürriſch in ſein Glas. Er ſchien wenig überraſcht, mich hier zu ſehen, zog mit der Fußſpitze einen Stuhl heran und bedeutete dem Kell⸗ ner durch einen Wink, ein zweites Glas und eine neue Flaſche zu bringen. Seine Hand war fiebrig, und er ſah übernächtig aus. „Du läßt mich hinter dir drein laufen wie eine verlaſſene Geliebte“, ſagte ich lächelnd und ſtieß mit ihm an.„Warum, zum Teufel, haſt dͤu dich ſo rar gemacht?“ „Weiße Mäuſe und ſchwarze Melancholie!“ er⸗ widerte er kurz. Ich lachte. Ich freute mich, daß wir endlich bei⸗ ſammen ſaßen. „Bis heute morgen hieß das noch Geſchäfte, Ren⸗ dezvous, unaufſchiebbare Beſuche.“ „Denke dir immerhin“, ſagte er mit unbewegtem Geſicht,„daß man ſich als weidwundes Tier in der Höhle verbirgt.“ „Nötigenfalls in einer Rumhöhle.“ „Eine Rumhöhle iſt ſo tröſtlich wie jede andere. Denen, die vorſichtigerweiſe öraußen bleiben, kann nichts paſſieren!“ Ich klopfte ihm begütigend auf die Schulter. „Sei nicht ſo mürriſch, Albert! Iſt dir ein Aben⸗ teuer verquer gegangen, oder was iſt los?“ Er oͤrehte mechaniſch den Fuß des Glaſes in der Lache, die ſich auf dem Tiſch gebildet hatte, und ſtarrte vor ſich hin. 8 „Ich habe es ſatt“, ſagte er leiſe;„ich will zurück nach Europa.“ 8⁰ 0 90 Gymnaſiaſten als Opfer der Berge dnb. Wien, 11. Juli. Seit Samstag iſt eine Rettungsexpedition in den Felswänden der Koſchutta in Kärnten bemüht, zwei Klagenfurther Gymnaſiaſten zu bergen, die am Mittwoch am Koſchutta⸗Turm verunglückten und am Samstag erſt in den Wänden bemerkt wurden. Einer von ihnen hängt, wie bereits feſtgeſtellt wer⸗ den konnte, tot am Seil, der zweite gibt noch ſchwache Lebenszeichen. Hauseinſturz in Oberitalien dub. Mailaud, 11. Juli. In der Ortſchaft Paverno bei Verona ſtürzte, wahrſcheinlich infolge Unterſpülung des Bodens durch Gewitterregen, ein zweiſtöckiges altes Bauern⸗ haus ein, wobei ſieben Perſonen verſchüttet wurden. Aus den Trümmern wurden ein Toter und zwei Schwerverletzte geborgen. Die übrigen kamen mit leichteren Verletzungen und teils unverſehrt Ai Drei Tote und 8 Vermißte beim Exvploſionsunglück dub. Helſinki, 10. Juli. Erſt im Laufe des Abends und der Nacht gelang es, einen Ueberblick über das große Exploſions⸗ unglück auf den befeſtigten Inſeln von Sveaborg bei Helſinki zu gewinnen. 2 Tote, 8 Vermißte und 16 mehr oder minder Verletzte ſind heute als ami⸗ liche Verluſtziffer ſeſtgeſtellt worden, doch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß man bei den Aufräumungsarbei⸗ ten auf weitere Verwundete ſtößt. Die Vermißten befanden ſich in demjenigen Teil des Artillerielaboratoriums, in dem die erſte Ent⸗ zündung ſtattfand. Im ganzen ſind durch weitere Exploſionen kleinere Munitionslager, 16 Schuppen und Lagergebäude vom Feuer zerſtört worden. Es —— ——————— hat ſich herausgeſtellt, daß das Unglück beim Laden von Artilleriemunitionent⸗ ſtanden iſt. Militärflugzeug vom Blitz getroffen — Warſchau, 11. Juli.(U..) Bei der Durchführung eines nächtlichen Uebungs⸗ fluges in der Nähe von Lodz verunglückten z wei polniſche Heeresmaſchinen, wobei vier Flieger den Tod fanden. Eine der beiden abgeſtürz⸗ ten Maſchinen war vom Blitz getroffen worden. Die andere wurde durch Motorſchaden zum Landen gezwungen. In der Dunkelheit mißglückte die Not⸗ landung völlig. Das Flugzeug wurde zertrümmert. In beiden Fällen kam die zweiköpfige Beſatzung ums Leben. Ein tolles Verbrecherſtück in Texas — Huntsville(Texas), 9. Juli.(U..) Einen verwegenen Ueberfall unternah⸗ men dͤrei aus der Haft entſprungene Sträf⸗ linge auf einen Trupp Poliziſten, die zu ihrer Wiederergreifung ausgeſandt worden waren. Die Verbrecher hatten beobachtet, wie ihre Verfolger, drei Landſtraßenpoliziſten, ſich in einem Polizei⸗ automobil ihrem Verſteck näherten und ſchließlich anhielten, um die umliegenden Felder nach ihnen abzuſuchen. Als die Beamten ſich mitten in dem mannshohen Getreide befanden, ſchlichen ſich die Sträf⸗ linge zu dem Polizeiauto, bemächtigten ſich des Wagens und der darin liegenden Waffen und empfingen dann die zurückkehrenden Poliziſten mit vorgehaltenen Revolvern. Die Beamten mußten ſich ergeben, wurden gefeſſelt und im Polizeiauto entführt. Bis jetzt hat man der Verbrecher und ihrer Gefangenen noch nicht wieder habhaft werden können. Palladium zeigt dieſelbe Wellenfortpflanzungsmög⸗ lichkeit wie die Erde. Es kommt hinzu, daß Palla⸗ dium große Mengen von Gas abſorbieren kann und gewiſſermaßen wie ein Schwamm wirkt. Tatſächlich vermag Palladium das 90fache oͤes eigenen Volu⸗ mens an Gas aufzunehmen, ohne ſeinen Umfang da⸗ durch zu erweitern. Es iſt alſo anzunehmen, daß das Erdinnere aus einem mit Gas geſättigten Palla⸗ diumſchwamm beſteht. * — Die eigenartigſte Zeitung der Welt iſt ohne Zweifel die ungariſche Wochenſchrift„Uti Kalandok“, zu deutſch„Abenteuer der Landſtraße“, die jeden Samstag ihren Erſcheinungsort wechſelt und ſtändig in einer anderen Stadt Ungarns herauskommt. Ein Journaliſt namens Imre Peak iſt der Begründer und Herausgeber dieſes ungewöhnlichen Blattes. Eines Tages faßte er den Plan, Ungarn kreuz und quer zu durchſtreifen, um lokale Abenteurergeſchich⸗ ten zu ſammeln und dieſe jeweils an den betreffen⸗ den Orten drucken zu laſſen. Er erwarb ein Pferd, mit dem er durch Ungarn zog. Die„Fachzeitſchviſt für Abenteurer“ erſcheint jetzt ſeit ſieben Monaten, und zwar jeweils in einer Auflage von tauſend Exemplaren, die Imre Peak geſchrieben, gedruckt und auch vom Rücken ſeines Pferdes herab gleich ſelbſt verkauft hat. Die Zeitſchriſt enthält nur Aben⸗ teurergeſchichten aus früheren Zeiten odͤer aus der Gegenwart, die ſich nachweisbar in Wirklichkeit zu⸗ getragen haben. — Die ſeltenſte Autographenſammlung hat ſich der römiſche Arzt Dr. Panetti angelegt. Dr. P. beſitzt, wie italieniſche Blätter melden, rund 2000 Brieſe, die von Selbſtmördern herrühren; die Brieſe hat er mit vieler Mühe von den Hinterbliebenen „Albert!“ ſagte ich erſchrocken,„du willſt mich im Stich laſſen?“ Er hob langſam das Geſicht und ſah mich mit un⸗ ergründlichem Ausdruck an. „Im Stich laſſen— was für ein Blödſinn! Du haſt dir eine Suppe eingebrockt und wirſt ſie aus⸗ löffeln, und ich werde es mit der meinigen nicht tun. Ich knalle den Löffel auf den Tiſch— baſta!“ Ich war befremdet und unangenehm berührt und ſchwankte einen Augenblick, ob ich ihn nicht zurecht⸗ weiſen ſollte, daß eine Wendung wie„Suppe ein⸗ gebrockt“ im Zuſammenhang mit mir höchſt unange⸗ bracht wäre. Doch ich dachte zugleich, daß eben dieſe „Suppe“— mochte ſie auch nicht leichtverdaulich ſein — ihm verſagt und daß das traurig genug war! und indem ich mir vornahm, die Situation durch Emp⸗ findlichkeit und durch eigenen Kummer nicht zu er⸗ ſchweren, fragte ich in einer Aufwallung von Mit⸗ gefühl: „Was zieht dich nach Europa, Albert? Es wiroö nicht viel anders ſein als hier.“ Ex leerte ſein Glas, füllte es von neuem und trank noch einmal. „Ich könnte nach London gehen“, ſagte er mit übertriebener Leichtigkeit,„und mit der blonden Mabel ein herzerweichendes Verſöhnungsfeſt be⸗ gehen. Ich könnte in Paris die Zuverläſſigkeit der ſpzialen Oroͤnung und die Widerſtandsfähigkeit der Ehe ſtudieren. Oder ich könnte nach Hamburg fah⸗ ren, gegenüber von dem Hauſe deines Onkels ein Zimmer mieten und, umgeben von den Geiſtern der Vergangenheit und der Gegenwart, mich zu Tode ſauſen!“ Seine Worte machten mich frieren. Zum erſten⸗ mal in unſerer langen Bekanntſchaft geſchah es mir, daß ich das Gefühl hatte, einem fremden Menſchen gegenüberzuſitzen. Es war unheimlich— ich konnte den Eindruck nicht loswerden, daß alles, was er ſagte, eine Spitze gegen mich hatte. Albert mein Feind? Aber ſchon legte er die Hand auf meinen Arm und flüſterte: „Es iſt beſſer, wenn ich mich aus dem Staube mache, Heuryl Ich bin mit mir ſelber uneins, das iſt neu und nicht gut. Ich werde irgendwo in der Welt ſitzen und mich auf meine Art amüſieren; manchmal ſchreibe ich dir einen Brief, und eines Tages kommſt du mich beſuchen.“ der Selbſtmörder erworben. Die Sammlung ſoll dazu dienen, umfangreiches Material für ein wiſſen⸗ ſchaftliches Werk zu liefern, in dem Dr. P. den Zu⸗ ſammenhang zwiſchen Eigenarten der Hanoſchrift und dem Selbſtmord nachweiſen will. de — Eine grauſige Entdeckung machte ein Bauer in ſeiner unweit von Bad Liebenwerda gelegenen Sandgrube. Er fand dort beim Abkarren von Sand eine kunſtgerecht abgeſteifte Höhle vor, deren Ein⸗ gang völlig verſchüttet war. In dem Erdbau lag ein toter Mann, der 140/ bei ſich trug. Außerdem fanden ſich Lebensmittel, ein Benzinkocher und eine Schlafdecke vor. Der Bauer benachrichtigte ſofort die Polizei und einen Arzt. Dieſer ſtellte feſt, daß der Mann erſtickt iſt. Die Nachforſchungen ergaben, daß es ſich um die Leiche des unverheirateten Arbeiters Willi Fiſcher aus dem Dorfe Wildarube handelt, der dort bei ſeiner Schweſter wohnte und ſeit einiger Zeit verſchollen war. —————————————————— Kraſt durch Freude Achtung, KöF.⸗Betriebswarte! Wichtigl Heder Betriebswart hat umgehend in ſeinem Betrieb folgendes bekannt zu geben: Briefmarkenſamm⸗ Ler: Der nächſte Tauſchabend der Deutſchen Sammlerge⸗ meinſchaft findet em Mittwoch, den 14. Juli, 20.30 Uhr im Hauſe der Deutſchen Arbeit, P 4,—5, ſtatt. Die Orts⸗ gruppe Mannheim der DS. fordert alle Sammler von Briefmarken, Notgeld, Münzen uſw. auf, ſich der Deut⸗ ſchen Sammlergemeinſchaft anzuſchließen. Teilnahmebe⸗ rechtigt an den Tauſchabenden ſind alle Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront. Die DS. gewährt ihren Mit⸗ gliedern Förderung und Schutz in allen Sammlerfragen. Die Tauſchabende finden in Jukunft regelmäßig jeweils 90 Mittwoch im Monat im Haus der Deutſchen Arbeit att. Mir fiel ein, wie Joan über ihn geſprochen hatte. Es ſtimmte, daß er, ausgeſchloſſen von der Oröͤnung und dem Glück ſie zu errichten, verdammt ſchien, überall mit raſtloſen Fingern zu ſpielen und zu zer⸗ ſtören. Aber war er darum ſchon ein Dämon zu nennen? Dann wäre ja auch ich einer geweſen— wie gut kannte ich ſelbſt das Laſter öes Widerſacher⸗ ſpielens! Ich betrachtete Albert aus halb geſenkten Augen, und die Gefühle einer namenloſen Fremd⸗ heit und einer unausrottbaren Zugehörigkeit kämpf⸗ ten in mir um die Oberhand. Ich ſah alles, den Mund mit den verderbten Kinderlippen, den bos⸗ haften Zug um die Naſe, die Liſtigkeit in den Augen⸗ winkeln, das ſchwache Kinn und die gerade, klare Stirn der geiſtreichen Einfälle. Vor allem aber ſah ich, daß er müde und unglücklich war, und fühlte die ſcheue Geſte, mit der er meinen Arm berührt hatte. Wie gut ich ihn zu durchſchauen glaubte, den armen Narren, der über die kalte Luſt des Spielers und Schauſpielers nicht hinauszugelangen vermochte. Ich war drauf und dran, meine eigenen Nöte zu ver⸗ geſſen. „Ich nehme alſo zur Kenntnis, ͤͤaß du es ſatt haſt“, ſagte ich in dem überlegenen Ton, der eigent⸗ lich von ihm ſtammte, mit dem er unſeren Unterhal⸗ tungen jenen Klang von Herzlichkeit und Spott zu⸗ gleich gegeben hatte.„Morgen wirſt du wieder Appe⸗ tit haben, du Dummkopf, übermorgen wirſt du es zur Abwechſlung wieder ſatt haben, und ſo wird es in reizvollem Hin und Her fortgehen, bis dich das Schickſal einmal richtig erwiſcht!“ „Die große Wandlung!“ ſtieß er höhniſch hervor, „das Wunder, die große Schlußapotheoſe mit Muſik und Feuerwerk!“ Er lachte kurz auf und trank. „Eben das will ich dir prophezeien“, ſagte ich rückſichtslos und bildete mir, weiß— könnte ihm guttun.„Ich beneide dich nicht um den moraliſchen Zuſtand, der dich dann erfaſſen wird. Nach ſo vielen Frauen wirſt du eines Tages der einen begegnen, dich überkommt das große Gefühl, alles Bisherige erſcheint dir als Dreck, du ſiehſt die Reine, an der du glaubſt geneſen zu können, die Welt wird unwirklich, du ſelbſt nicht minder— und was für Plattheiten der vom Blitz getroffene Zyniker in ſolcher Lage noch empfindet!“ Cortſetzung folat) 60 * Morgen-Ausgabe Montag, 12. Juli 1937 148. Jahrgang Nr. 313 Deulſchlands neuer triumphaler Auloſieg Haſſe auf Auto-Anion gewinnt den Großen Preis von Belgien vor Stuck auf Auto-Anion und Lang auf Mertedes⸗Benz Rudolf Haſſes erſter großer Sieg (Sonderbericht der Neuen Mannheimer Zeitung) Francorchämps, 11. Juli(Eig. Drahtb.) Junerhalb von ſieben Tagen feierte der deutſche Motor⸗ ſport und mit ihm die Auto⸗Union auf ausländiſchem Boden ſeinen zweiten großen Sieg. Im 8. Großen Preis von Beigien für Rennwagen, dem erſten offiziellen„Grand⸗ Prix“ des Jahres, ſiegte nach glanzvoller und eindrucks⸗ voller Fahrt der deutſche Nachwuchsfahrer Rudolf Haſſe auf Auto⸗Union in der neuen Rekordzeit von:01:22 Std. (S 167,189 Std.⸗Km.). Bisheriger Rekordhalter war Rudolf Caracciola auf Mercedes⸗Benz, der im Jahre 1935 157,5 Std.⸗Km. herausgefahren hatte. Der große Rennwagenpreis von Belgien hat am Sonntag wieder einmal einen überlegenen Triumph unſerer deutſchen Rennwagen und Rennfahrer ge⸗ bracht. Es iſt eines der ſpannenoͤſten und ſchönſten Rennen, das wir ſahen, ein Kampf, in dem ſtändig das Rennglück auf und ab ſchwankte, und in dem Rudolf Haſſe auf Auto⸗Union der Sieger wurde, vor Hans Stuck auf Auto⸗Union und Hermann Lang, der auf Mercedes⸗Benz den dritten Platz be⸗ legte. Weit abgeſchlagen kam dann der einzige Aus⸗ länder, der ſich in dieſem Rennen behaupten konnte, Sommer auf Alfa Romeo. 50000 Menſchen ſäumten die Rennſtrecke von Francorchamps ſchon lange vor Beginn des Rennens. Es iſt ein ſchönes Bild, wenn man hier von der Preſſetribüne herunter auf die belaubten Höhen ſieht, durch die ſich das 14,9 Km. lange Kurvenband der Strecke hinaufſchlängelt. 26 Kuvpen, darunter zwei Spitzkehren, warten auf die Fahrer, und zwei lange Geraden exlauben Vollgas. Faſt könnte man an den Nürburgring denken. Dichter Laubwald auch hier, Höhen und Täler, und in das Grün der Bäume miſcht ſich das Bunt der Fahnen, der Plakate und der Bänder. Pünktlich Schlag 12.30 Uhr rollen zwei Wagen, die von Renn⸗ fahrern geführt werden, ein. Der junge belgiſche König Leopold kommt mit ſeinem Bruder, dem Prinzen Karl, an. Unter begeiſtertem„Vive le roil“ der Menge begrüßt der König die Fahrer und unter⸗ hält ſich lange mit den Deutſchen. Dann rückt der Uhrzeiger langſam auf 1 Uhr. Auf hoher See wiſſen wir jetzt Roſemeyer und Caracciola auf der„Europa“ am Rundfunk und ſie warten darauf, wie ſich ihre Kameraden beim Großen Preis von Belgien ſchlagen werden. Vor zwei Jahren wurde auf der Renn⸗ ſtrecke von Francorchamps Caracciola auf Mercedes⸗ Benz der Sieger. Wer wird es diesmal ſein? Da ſteht ſchon der Mann mit der roten Start⸗ flagge. Die Wagen rumoren, alle ſind ſtartbereit. Nur Brauchitſchs Wagen will nicht anſpringen. Ver⸗ zweifelt kurbelt ſein Monteur. Jetzt ſällt die Start⸗ flagge, da geht auch der Mercedes⸗Benz endlich los, aber zu ſpät. Schon ſind die anderen fort. Stuck hat ſich gleich an die Spitze geſetzt und auf der erſten Runde jagt ſein Auto⸗Union⸗Wagen mit weitem Vorſprung vor den anderen am Zielhaus vorbei. Hinter ihm folgt Haſſe, den auf der Zielgeraden Lang auf ſeinem Mereedes überholt. Müller liegt auf dem vierten Platz, hinter ihm Kautz, Sommer auf Alfa⸗Romeo und Brauchitſch, dem als letzter Troſſis roter Alfa hinterherfegt. Schon auf 5 Minuten 28 Sekunden iſt Stuck wieder da. Sein Durchſchnitt liegt bei 163,41, einer phantaſtiſchen Zeit für eine Runde. Aber immer wilder wird der Kampf, immer ſchneller werden die Zeiten. Lang drängt an die zweite Stelle nach, Haſſe verteidigt verzweifelt ſei⸗ nen dritten Platz, und Brauchitſch, der ſich ſchon vor den Alfa⸗Romeo Sommers vorgearbeitet hat, rückt den beiden Nachwuchsfahrern Müller und Kautz in wilder Tempofahrt immer näher auf den Pelz. 196 Kilometerſtunden iſt bereits der Durchſchnitt Stucks in der 4. Runde. Troſſis Alſa hält ſchon am Er⸗ ſatzteillager und muß aufgeben. Wild iſt dieſes Rennen gleich zu Anfang, und das ſoll nun über 500 Kilometer ſo weiter gehen. Ueber 34 Runden der 149 Kilometer langen Strecke. Die Bahn trock⸗ net langſam von den Regengüſſen am Vormittag alb. Schon von weitem hört man die Wagen aus den Kurven ſingen. Schon lange, bevor ſie noch an den Tribünen vorbeiziehen, wird getippt, wer der oder jener iſt. In der 7. Runde führt Stuck, wild von Lang verfolgt. Neue Rekordzeit mit 5,8 Minuten, jetzt jagt er alſo ſchon mit 173 Kilometerdurchſchnitt durch die Bahn, aber in der nächſten Runde kommt Lang als erſter vorbei und auch Haſſe folgt, bevor Stuck am Erſasteillager vorrollt: Reifenſchaden. In 45 Sekunden wechſeln die Mechaniker die Hinterreifen, eine verhältnismäßig lange Zeit. Lange und Haſſe ſind nun die Spitzenreiter, und es iſt ein prächtiger Kampf zwiſchen dieſen beiden jungen Fahrern. Herr⸗ lich zu ſehen, wie Haſſe ſeinem MercedesKonkurren⸗ ten hinterherhetzt. Dieſer Haſſe der ja in zügigem ausgezeichnetem Fahrſtil in den Kurven immer wieder Zeit heraushetzt, iſt über den Nachwuchs⸗ fahrer ſchon hinaus. In der neunten Runde muß Müller am Erſatzteillager halten. Sein Wagen verliert Oel. Mit zwei Runden im Rückſtand geht er wieder ins Rennen, um zwei Runden ſpäter endgültig aufzu⸗ geben. Der Stand der heißen Schlacht ſteht nun: Lang, Haſſe mit Abſtand in Führung. Dann Stuck, von Brauchtiſch und Sommer. Das wilde Tempo zwingt von Brauchtiſch zu einem Halt. Reifenwechſel auch hier, und in der nächſten Runde fährt auch Lang vor dem Erſatzteillager vor, um Reifen zu wechſeln. Haſſe zieht an ihm vorbei und liegt nun an erſter Stelle. Unterdeſſen räubert ſich Stuck von Platz zu Platz nach vorne. Bernet, der Rennleiter Neubauer vertritt, gibt Lang ſchon Zeichen, auf Stuck aufzupaſſen. Einſam 38 3 aber führt Haſſe. Es iſt der Beweis für ſeinen zü⸗ gigen Fahrſtil, daß er bis zur 17. Runde, ohne Rei⸗ fen zu wechſeln, durchkommt und gleich tanken und Reifenwechſel durchführen kann. Ungemein ſpan⸗ nend ſind dieſe Sekunden. Man ſrägt ſich: Reicht der Vorſprung Haſſes, um noch vor Lang auf die Bahn zu kommen, aber nein, die ſonſt ſo ſchnellen Monteure der Auto⸗Union bringen diesmal keine Rekordzeit zuſtande und erſt, als Lang vorbeiſauſt, kommt Haſſe wieder auf die Bahn und nun führt wieder Lang, der junge Taktiker aus Stuttgart. Dahinter iſt Stuck auf den zweiten Platz vorgeſtoßen und Haſſe jagt als Dritter hinterher. Dieſe drei haben das übrige Feld weit hinter ſich gelaſſen. Außer ihnen ſind noch weitere drei Wagen im Rennen, die in folgender Reihenfolge über die Bahn ziehen: Brauchitſch, Cautz und Sommer. Lang dreht nun an der Spitze hölliſch auf. Mit 175, Kilo⸗ meter fährt er in der 19. Runde neuen Rekord und vergrößert ſo ſeinen Vorſprung vor Stuck. Anſchei⸗ nend will er ſoviel Zeit wie möglich gut machen, um genügend zum letzten Tankaufenthalt zu haben. Durch Reifen⸗ und Tankpauſen Stucks in der 21. Runde kommt dann Haſſe wieder auf den 2. Platz. Und nun iſt der mit Spannung erwartete Momen: da, in dem in der 23. Runde Lang zum Tanken und Reifenwechſel Gleichheit hält. Mit defektem Reifen rollt er bereits heran, als er hält, jagt Haſſe an ihm vorbei. Die Mercedes⸗Benz⸗Monteure arbeiten in der Rekordzeit. Nach 25 Sekunden iſt Lang ſchon wieder auf der Reiſe, aber Haſſe hat nun doch 40 Sekunden Vorſprung. Mit 72 Sekunden liegt Stuck hinter ihm. Mit 190 von Stuck. Runde um Runde bleibt nun die Reihenfolge ſo: Haſſe, Lang, Stuck und hahinter Brauchitſch und Sommer. Aber der lange Sachſe vorn fährt unbeirrt ſeinen Schnitt, und wir denken daran, daß er uns vor dem Rennen ſagte, daß er diesmal auf die Tube drücken wolle. Das tut hinter ihm jetzt aber auch Stuck. Himmel, holt der gegen Lang auf! In der 30. Runde ſagt man geſpannt: Wer kommt jetzt hinter Haſſe? Da, es iſt Stuck, der Lang überholt hat, immer weiter vergrößert er ſeinen Vorſprung vor dem Mercedes⸗ konkurrenten, bei deſſen Wagen ſich ein Oelſtoß⸗ dämpferbruch herausſtellt. 4 Brauchtiſch, deſſen Wagen nicht in Ordͤnung iſt, muß in der 31. Runde ausſcheiden. Haſſe behält ſeinen 50⸗Sekundenvorſprung bei. Jetzt ſauſt ſein Auto⸗Unionwagen in die letzte Runde. Da kommt er auch ſchon fünf Minuten ſpäter durchs Ziel. Haſſe hat ſein erſtes großes Rennen gewonnen und dazu— noch den erſten großen Preis des Jahres. Mit einem Schlag iſt der Nachwuchsmann der Auto⸗ Union in die Reihe der großen Fahrer aufgerückt und hat Meiſterfahrern das Nachſehen gegeben. Die Ergebniſſe: 1. Rudolf Haſſe(Deutſchland) Auto⸗Union:01:22 Std. 2 167,189 Km.⸗Std.(Rekord). 2. Hans Stuck(Deutſchland) Auto⸗Union:02:04 Std. S 166,502 Km.⸗Std. 3. Hermann Laug(Deutſchland) Merc.⸗Benz Stunden= 164,502 Km.⸗Std. 4. Ehriſtian Kautz(Schweiz) Merc.⸗Benz 3204:85 Std. = 164,424 Km.⸗Std. 5. Raymond Sommer(Freukreich) Alfo⸗Romeo zwei Runden zurück. :04:07 Deulſche Staffel- und Mehrkamyf-Meiſterſchaften Waibel⸗Oftersheim Meiſter im Stabhochſprung— Müller⸗Gifhorn Die Kämpfe am Samstag (Sonderbericht der Neuen Mannheimer Zeitung) Frankfurt, 10. Juli.(Eig. Ber.) Die Juniorenmeiſterſchaften gehören noch nicht allzu⸗ lang ins Programm der Leichtothleten. Es iſt dabei heute wohl müßig, darüber zu ſtreiten, ob dieſe Meiſterſchaften eigentlich nötig ſind. Wer Junior iſt, dürſte dabei wohl bekannt ſein, es handelt ſich hier um die Athleten zwiſchen 18 und 21 Fahren. Unſere Junioren von heute ſind die Senioren von morgen. Damit iſt alles geſagt. Die För⸗ derung dieſer Jungathleten iſt nicht nur am Platze, ſon⸗ dern muß ſogar gefördert werden. man nich Sportarten nicht nur in Deutſchland, ſondern in der gan⸗ zen Welt. Dieſe Juniormeiſterſchaften in Frankfurt ge⸗ be Nufſchluß über den Stand unſeres Nachwuchſes und geben Fingerzeige für die Zukunft. Die Zehnkämpfer an der Arbeit Den Beginn der Meiſterſchaftskämpfe in Frankfurt machten die Zehn⸗ und Fünfkämpfer. 44 Zehn⸗ und 19 Fünfkämpfer waren gemeldet, wobei die Zehnkämpfer auch für den Fünfkampf gemeldet waren. Die Uebungen für dieſe Meiſterſchaft erſtreckten ſich wie bei den olympiſchen Spielen über beide Tage. Wenn nun aber einmal ſo un⸗ günſtiges Wetter herrſcht, wie am Samstag, dann drückt dies im beſonderen Maße auf die Leiſtungen. Um ſo an⸗ erkennenswerter müſſen daher die Ergebniſſe dieſes Kampfes gewertet werden. Wir wollen gleich vorweg neh⸗ men, daß dieſe Meiſterſchaft einen überraſchenden Verlauf zu nehmen droht. Nicht Weinkötz oder Gehmert, Bonnet, Straibl oder ein anderer der„Vorausſichtlichen“ ſetzte ſich an dieſem Samstag an die Spitze der Mehrkämpfe ſon⸗ dern der Niederſachſe Müller aus Gifhorn, der vor zwei Jahren ſchon einmal von ſich reden machte, im Vor⸗ jahr etwas in den Hintergrund getreten war und nun an dieſem Tag mit Leiſtungen aufwartete, die einſach auf⸗ horchen laſſen. Uebrigens ſei gleichfalls vorweg genom⸗ men, daß von den allein für den Fünfkampf Gemeldeten unter den erſten fünf des Zehnkampfes keiner zu finden iſt, und auch, daß ein Großteil der gemeldeten Teilneh⸗ mer nicht am Start war ſowie daß es bald die bekannten Ausfälle gab, daß Athleten, denen eine Uebung ver⸗ unglückte und ſie ſo um die Siegesausſichten brachte, ſchon frühzeitig aufgaben, ſo z. B. auch der Saarbrücker Bieg. Geſagt ſei aber auch, daß man an dieſem Samstag Glück haben mußte, denn der eine erwiſchte gerade Sonnenſchein und der andere durfte im ſtrömenden Regen und kaltem Wind ſeine Uebung ablegen. Der ſpätere Fünfkampfſieger, der nun auch für den Zehnkampf als Favorit ſtartet, holte ſich ſchon im 100⸗ Meter⸗Lauf die Führung mit einem 100⸗Meter⸗Lauf in 108 Sekunden. Der Kölner Weinkötz benötigte 11,1, Herbel⸗Ludwigshafen 11,2. Auch der Weitſprung bringt dem Niederſachſen eine Führung. Mit einem Sprung von 7,22()) liegt er weit vor dem übrigen Feld, das wie⸗ der Weinkötz mit 6,80 Meter heranführt. Herbel plazierte ſich auch hier mit 6,34 ſehr gut. Die dritte Uebung brachte erſtmals dem Favoriten für den Zehnkampf, den Königsberger Hilbrecht, dem früheren, Junäoren⸗ meiſter, etliche Gutpunkte. Im Kugelſtoßen ham der Oſt⸗ preuße auf 13,48, Weinkötz 12,19 und Mülber 12,50 Meter. Müller hielt ſich alſo nuch in den techniſchen Uebungen ganz gut. 12,38 Meter wurden für den Lud⸗ wigshafener Herbel notiert. Im Hochſprung kam dann enoͤlich Wein kötz dazu, etliche Punkte aufzuholen. Der Spitzenreiter Müller ſchied bei 1,65 Meter nus. Gehmert und Weinkötz waren bei 1,85 Meter noch alleim. Dieſe Höhe packte nur Weinkötz, während Gehmert dreimal riß; doch auch der Kölner mußte nach 1,90 Meter Schluß ma⸗ chen. Beſonders die Hochſpringer hatten unter der Un⸗ gunſt der Witterung, und hier wieder die Spitzenkönner, am meiſten zu leiden. Faſt 300 Punkte hatte Weinkötz gegen Müller gut machen können und war damit nach vier Uebungen knapp in Führung gegangen, die aber beim .00 Meter⸗Lauf wieder verloren ging. Müller lief 515 und Weinkötz 54,8; damit hatte Müller den Fünfkampf gewonnen, Weinkötz zweiter, dritter Gehmert, Berlin, der über 400 Meter Beſtzeit mit 51,4 lieſ. Herbel wurde 5. hinter Hilbrecht. Ergebnis des Fünfkampfes: 1. Müller Me. Gofhorn 3840 Punkte; 2. Wein⸗ kötz, ASB. Köln 3686 Punkte; 3. Gehmert, Berlin 3668 Punkte; 4. Hilbrecht, Königsbera 9481 Punkte: 5 Herbel. Luöwigshafen 3435 Punkte; 6. Großfengels, Hamborn 3884 Punke. 4 Bei den Frauen führt Krauß, Dresden Die Frauen haben ſchon ſeit 1934 keinen Fünfkampf mehr ausgetragen. Giſela Mauermeyer hält hier den deutſchen wurde hier Dritte mit 11,72 Mtr. aber ſchon eine Aenderung. 0 Dresdnerin Kraus in Front und verwies Buſch zunächſt Juniorenkömpfe kennt t nauf den zweiten Platz. Der Stand des Fünfkampfes mach nur in der Leichtathletik, ſondern in faſt allen“ und auch den Weltrekord. Dieſes Jahr kommt derſelbe erſtmals wieder zum Austrag und fand gleich guten An⸗ klang bei den Athletinnen, von denen jede, die irgendwie Ausſicht auf Erfolg hat, am Start iſt. Die Uebungen für den Fünfkampf ſind Kugelſtoßen, Weitſprung, Speerwerfen, Hochſprung und 100⸗Meter⸗Lauf. Zwei dieſer Uebungen fanden ſchon am Samstag ſtatt. Beim Kugelſtoßen ging Buſch⸗Wuppertal mit einer Lei⸗ ſtung von 13,59 Mtr. klar in Führung. Mauermeyer Nach dieſem ſchob ſich die zwei Uebungen lautet: Kraus⸗Dresden 149, Buſch⸗Wupper⸗ tal 148, Mauermeyer 136, Eberhardt⸗Eislingen 131, Gelius⸗ München 118, davor noch Hagemann⸗Hamburg 122 P. Die Staffelkämpfe: Poſt⸗ Mannheim in der Entſcheidung Für zwei der drei Männerſtaffeln waren am Samstag Vorkämpfe. Die Sprinterſtaffel über 4mal100 Meter machte den Beginn. Drei Vorläuſe waren notwendig. Im erſten ſtarteten: Eintracht Frankfurt, Berliner Turner⸗ ſchaft, AS Köln, Dresdener Sportklub, SC Charlotten⸗ bura und TSV 60 München. Nach gutem Lauf, aber nicht beſonders überragendem Wechſel gewann Eintracht, indem Hornberger, an dritter Stelle laufend, für den nötigen. Vorſprung ſorgte. Die Reihenſolge bei der Nennung gibt übrigens gleichzeitig den Eingang im Ziel an. Die Zeiten: 42,3—42,5 für die beiden erſten. Für die etwas weich ge⸗ wordene Bahn eine beachtliche Leiſtung. Kickers Stuttgart, Poſt Mannheim, Allianz Berlin, VfR Schleſien Breslau, SS Wuppertal waren in dieſer Reihenſolge die Teilnehmer und Placierten im zweiten Vorlauf. Eintracht 2. war nicht angetreten. Borchmeyer und Neckermann waren bei den beiden erſten Staffeln die überragenden Leute, die für den Eingang in die Entſchei⸗ dung verantwortlich zeichneten. Poſt lief in der Beſetzung Garrecht, Herwerth, Neckermann und Kö⸗ ſter. Leider war auch bei den Mannheimern der Wechſel nicht ſehr gut. Die Zeiten 42,3 und 42,5 ſind die gleichen wie im erſten Vorlauf und bedeuteten für die Mannheimer ein hervorragendes Ergebnis. Hamburger Sportverein, DSC Berlin, Preußen Kre⸗ feld und Shell Düſſeldorf ſowie Arnoldi Gotha hieß der Eingang beim dritten Vorlauf, die gelaufenen Zeiten mit 43 bzw. 43,1 waren ſchlechter als zuvor. In die Ent⸗ urN kommen jeweils die beiden erſten jeden Vor⸗ ſaufs. Gleichfalls 3 Vorläufe waren für die 4 400⸗Me⸗ ter⸗Staffel nötig. Die Favoriten konnten ſich hier durchſetzen. Wie oben kamen auch hier jeweils die beiden Erſtplacierten in die Entſcheidung, die Stuttgarter Kickers, Sc Charlottenburg, ASV Köln, JG. Frankfurt(mit Nehb), ASC Hamburg und Allianz Berlin erreichten dieſe. Während die beiden erſten und letzten von den ſechs ge⸗ nannten Vereinen ſichere Sieger wurden, mußte Köln und Frankfurt ſchwer kämpfen, um den DSc Berlin zu di⸗ ſtanzieren. Bei den Frauen gab es nur zwei Vorläufe. Die Ueberraſchung war hier der hervorragende Lauf von Jahn München. 49,6 war Jahn vor Charlottenburg. Vielleicht war dies ſchon die Entſcheidung, für die ſich neben dieſen beiden noch Charlottenburg., Eintracht Frankfurt, Dres⸗ dener Sportklub und SS Köln qualifizierten. Bei den Mädels aus Dresden war intereſſant, daß die Staffel wie Eintracht rechts, links— links, rechts wechſelte. Die Entſcheidungen der Funioren Waibel holt einen Titel für den Kreis Mannheim Der Beſuch, als die erſte Entſcheidung bei den Junioren fiel, war nicht gerade erhebend. Man muß aber berückſichtigen, daß einmal ein Regenſchauer nach dem anderen niederging und auch, daß die Frankfurter Regatta haben und zudem noch das Sportfeld nicht gerade im Stadtinnern liegt. Al⸗ lerdings war auch das erſte Rennen nicht überragend, Der Hürdenlauf, der das weitaus ſchwächſte Meldeergebnis zu verzeichnen hatte, ſah nur zwei Mann am Start, wobei Preſſer, Frankfurter Eintrachtmann, leichter Sieger wurde. Beſſer war die Leiſtung und auch Beteiligung beim Dreiſprung. Der Augsburger Curius kam hier mit 19,87 Meter auf eine beachtliche Weite, auch die beiden nächſten kamen noch über 13 Meter. Im Speerwurf gab es eine kleine Ueberraſchung. Der Hannoveraner Hißbach wurde hier Juniorenmeiſter mit einer Leiſtung von 62,94 Meter mit faſt fünf Meter vor dem Zweiten Behnke⸗Eimsbüttel⸗Hamburg, der mit der gleichen Diſtanz Der Weitſprung brachte Sieger im Fünf⸗ u. Zehnkampf vor Zenker⸗Raſtatt führte, der 54,12 Meter warf. Bis auf einen Mann waren ſämtliche zehn gemeldeten 1500⸗Meter⸗Läufer am Start. Spielmann⸗Köln gewann dieſes Rennen ganz ſicher. Er führte vom Start⸗ ſchuß weg das Ferd an. Adams⸗Oberhauſen und Zink⸗ Gotha, gefährdeten ihn ſcheinbar in der Schlußrunde, als es aber in die Zielgerade ging, war der Kölner Beherr⸗ ſcher der Lage und ſchüttelte ſeine Widerſacher ab. Ein feines Rennen, aber taktiſch unklug, war der Darmſtädter Müller gelaufen, der eingangs der Schlußrunde noch Vor⸗ letzter war, dann aber noch den vierten Platz ſchaffte. 51,06 Meter Hammer! 3 Das Hammerwerfen wurde von dem Hamburger Beyer, der wie Hein dem SV St. Georg angehört, gewonnen. Er“ iſt wirklich eine Hoffnung für die Zukunft. Mit 51,06 war er ſeinen Mitbewerbern weit übertegen. Faſt zehn Meter betrug der Unterſchied bis zum nächſten, der wieder etwa 8 Meter zwiſchen ſich und den nächſten legen konnte. So erfreulich alſo hier die Spitzenleiſtung iſt, ſo wenig er⸗ hebend iſt dieſe Differenz; doch muß hier berückſichtigt werden, daß dieſe Uebung ausgewachſenen Männern doch beſſer liegt wie dem Nachwuchs. Waibel ſpringt 3,60 Meter und holt ſich den Titel Die Stabhochſpringer hatten neben den Zehnkämpfern die Ungunſt der Witterung am meiſten auszukoſten, brauch⸗ ten ſie doch faſt den ganzen Mittag, bis die Entſcheidung gefallen war. Bei 3,20 brauchte Badens Hoffnung, Wai⸗ bel, drei Verſuche, bis die Höhe endlich bezwungen wurde. Der Berliner Merz hatte ſeine Höhen ſicher und einwand⸗ frei genommen. 3,30 packten beide ſchon beim erſten Ver⸗ ſuch. Bei 3,40 ſchieden die reſtlichen Mitbewerber aus. 3,50 Meter ſchaffte Waibel beim zweiten Verſuch. 3,55 Me⸗ ter wurden auf Anhieb genommen, doch war der Ofters⸗ heimer dabei etwas ſchwer gefallen, ſo daß unſere Hoff⸗ nungen auf Sieg ſtark ſanken, als Merz beim zweiten Sprung die Latte zwar berührte, aber doch nicht warf. Dann kam die Ueberraſchung. Waibe? ging gut erholt an die 3,60 Meter und überſprang dieſe Höhe, die Latte leicht ſtreifend, beim erſten Verſuch. Merz verſuchte dreimal, packte dieſe Höhe aber nicht mehr, ſo daß Waibel Meiſter wurde. Glückſtrahlend nahm der ſympathiſche Athlet die Glückwünſche ſeiner wenigen anweſenden Kameraden ent⸗ gegen, darunter auch die ſeines Bruders, der im Speer⸗ wurf Sechſter geworden war. Sportlehrer Rüßmann war auf ſeinen Schüler natürlich beſonders ſtolz, wie auch die anweſenden Mannheimer Athleten, mit Neckermann an der Spitze, und unſer Berichterſtatter, der auch im Na⸗ men der NMz3⸗Leſer herzlichſt gratulierte. Die Ergebniſſe: Dreiſprung. Junioren: 1. Curtius⸗Augsburg 1387 Meter; 2. Rapp⸗Stuttgart 13,78 Meter; 3. Banach⸗Dort⸗ mund 1338 Meter; 4. Lang⸗Karlsruhe 12,85 Meter. Speerwurf, Junioren⸗Entſcheidung: 1. Hi 6bach⸗Han⸗ nover 62,94 Meter; 2. Behnke⸗Eimsbüttel 58,22 Meter; 3. Zenker⸗Raſtatt 54,12 Meter; 6. Waibel⸗Oftersheim 50,1. 1500⸗Meter⸗Junioren⸗Entſcheidung: 1. Spielmann⸗ Köln:08,6 Min.; 2. Adams⸗Oberhauſon:00 Min. 3. Zinke⸗Gotha:00,1 Min.; 4. Müller⸗Darmſtadt 400,4 Min⸗ Stabhochſprung, Junioren⸗Entſcheidung: 1. Waibel⸗ Oftersheim.60 Meter; 2. Merz⸗Berlin 3,55 Meter; 3. Scheurenbrand⸗Stuttgart 3,40. Meter. Hammerwurf. Iunioren⸗Entſcheidung:(7,25 Kilo Ge⸗ wicht): 1. Beyer⸗Hamburg 51,06 Meter, 2. Pfitzer⸗ München 41,86 Meter; 3. Hermann⸗Karlsruhe 33,89 Mtr. 110 Meter Hürden, Junioren⸗Entſcheidung: 1. Preſ⸗ ſer⸗Eintracht Frankfurt 17,.03 Sek.; 2. Weng⸗Bſch Stutt⸗ gart 17,08 Sek. Deutſche Staffel⸗Meiſterſchaften 4100 Meter(Vorläufe, Männer): 1. Vorlauf: 1. Eintracht Frankfurt 42,3 Sek. 2. Berliner Tſchft. 42,5 Sek., ausgeſchieden: ASV Köln 42,8 Sek., Dresdner Sé 4,0 Sek., SC Charlottenburg 43,0 Sek., 1860 München 48,1 Sek.— 2. Vorlauf: 1. Stuttgarter Kickers 42,3 Sek., 2. Poſt S8 Mannheim 42,5 Sek., ausgeſchieden: Allianz Berlin 42,8 Sek., Schleſien Breslau 4, Sek., SS Wuppertal 43, Sek. 3. Vorlauf: 1. Hamburger SB 43,0 Sek., 2. DSC Berlin 43,1 Sek., ausgeſchieden: Preußen Krefeld 49,4 Sek., Shell Düſſeldorf 43,7 Sek., Arnoldi TS Gotha 01. “4100 Meter(Vorläufe, Frauen): 1. Vorlauf: 1, Jahn München 49,6 Sek, 2. Sc Charlottenburg 40, Sek., (Handbreite zurüch, 3. Eintracht Frankfurt 50,4 Sek., aus⸗ geſchieden: Barmer T 46 50,6 Sek., JG. SD Frankfurt 51,7 Sek., SV 98 Darmſtadt 51,9 Sek. 2. Vorlauf: 1. Dresdner SC 50,2 Sek., 2. SC Charlottenburg 2. 50,8 Sek., 9. SSV Köln 51,0 Sek., ausgeſchieden: Tbd Stuttgart 51,1 Sek., Pol. SB Frankfurt 51,1 Sek., Hamburger Tſchft 52,0 Sekunden. 4 mal 400 Meter(Vorläufe): 1. Vorlauf: 1. Stuttgarter Kickers:21,9 Min., 2. SC Charlottenburg:22,1 Min., ausgeſchieden: 1860 München:24,1 Min., Georgii/ Allianz 8. Seite Nummer 313 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgade Montag, 12. Balt 1887 Stuttgart:30,6 Min., Arnoldi TSV Gotha 01:32,9 Min.— 2. Vorlauf: 1. AS Köln:21,6 Min., 2. 3GS Frankfurt:21,8 Min., ausgeſchieden: DSC Berlin:22,5 Min., Heſſen /Preußen Kaſſel:27,8 Min., MS Panzer⸗ Reg. Neuruppin:32,1 Min.— 3. Vorlauf: 1. Hamburger SW:.23,4 Min., 2. Allianz Berlin:25,0 Min., ausgeſchie⸗ den: 1.§C Nürnberg:25,7 Min., Eintracht Frankfurt :29,2 Min., DSC Saarbrücken:30,3 Min. Deutſche Mehrkampf⸗Meiſterſchaften Fünfkampf für Frauen: Stand nach zwei Uebungen (Kugelſtoßen und Weitſprung): 1. Kraus(Dresdner Sc) 149 Punkte(Kugel 11,00 Meter und Weitſprung 5,85 Me⸗ ter), 2. Buſch FrSC Wuppertal) 148 P.(12,59 und 5,16), 3. Mauermeyer(TSV Neuhauſen⸗Nymphenburg München) 136 P.(11,72 und 5,32), 4. Eberhardt(TV Eislingen) 131 Punkte(11,38 und 5,34 Meter), 5. Hagemann(TV Eims⸗ büttel) 122 P.(10,82 und 5,37), 6. Gelius(Jahn München) 118 P.(11,24 und 5,11), 6. Hölzl(Jahn München) 118 P. (11,91 und 4,47), 8. Göppner(LVg. Danzig) 117 Punkte, 9. Kuhlmann(Hamburger SV) 115., 10. Moſer(cſchft, Ansbach) 105 P. Der zweite Tag der Meiſterſchaſten Ir. Krauß ſiegt im Fünfkampf der Frauen Nachdem ſich am Samstag der Himmel gar nicht auf die Meiſterſchaften trotz aller guten Anſätze hatte einſtellen wol⸗ len, war es am Vormittag des Sonntags doch etwas beſſer geworden. Es regnete wenigſtens nicht, wenn auch die den Leichtathleten erwünſchte Wärme fehlte. Man fror aber auch bei dieſen Meiſterſchaften ſchon deshalb, weil die Ver⸗ bindung mit den Zuſchauern fehlte. So ging auch der ſcharfe Endkampf der Frauen um die Fünfkampfmeiſter⸗ ſchaft den Zuſchauern verloren oder beſſer geſagt, er wickelte ſich allein unter den Aktiven ab. Wohl war bei der dritten Uebung der Stand nochmals dͤurchgegeben wor⸗ den, aber gerade bei den letzten beiden entſcheidenden Gän⸗ gen fehlte die Unterrichtung der Zuſchauer. So erfuhr man denn auch erſt aus dem Freudentaumel des Münchener Lagers, daß es dort eingeſchlagen hatte. Gelius Siegerin mit einem Punkt vor Krauß, ſo hieß es wenigſtens. Spä⸗ ter erfuhr man, daß Krauß mit dieſem einen ominöſen Punkt vor Gelius liege. Wie das kam? Die Fünfkämpferinnen ſtarteten in zwei Gruppen. Die beiden großen Gegner Krauß und Gelius waren nicht bei⸗ ſammen. Bei Gelius ſoll der Kampfrichter die letzte über⸗ ſprungene Höhe mit 1,35 Meter angegeben haben, in der Liſte erſchien ſie nur mit 1,34 Meter. So kam es denn, daß, als um 1 Uhr die Vormittagskämpfe glücklich zu Ende waren, ein vorkäufiges Ergebnis bekannt wurde mit Krauß vor Gelius. Wir ſind geſpannt, wer nun wirklich Meiſter wird. Gelius iſt die beſſere Mehrkämpferin ohne ſchwache Punkte, Krauß aber die überragende Spezialiſtin mit einem ſchwachen Speerwurf. Warten wir alſo ab, ob die Liſte recht behält. Wer nun Siegerin wird? Nach Anſicht des Kampfrichter⸗Obmanns bleibt Krauß Fünf⸗ kampfmeiſterin, da die gemeſſene Höhe bei Gelius 1,34 Meter betragen habe. Doch verfolgen wir zunächſt den Kampf. Nach dem Speerwurf liegt Krauß 41 Punkte hinter Gelius erſt an vierter Stelle. Giſela Mauermeyer, die Weltrekordlerin und Titelhalterin im Fünfkampf, iſt erſt kurz von einer ſchweren Angina geneſen und noch nicht in Form. Sie liegt nach oͤrei Uebungen noch an fünfter Stelle. Gekius war im Speerwerfen mit 43,41 Meter weitaus die Beſte geweſen; Krauß hatte nur 29,25 Meter erreicht. Buſch und Eberhardt waren mit 203 Punkten punktgleich auf dem zweiten Platz. So war der Stand nach drei Uebungen. Schon nach dem Hochſprung änderte ſich das Bild. Krauß erreichte 1,51 Meter— dieſelbe Höhe überſprang auch Hage⸗ mann— Gelius kam nur auf 1,34 Meter. Wenn nun auch Krauß immer noch an vierter Stelle blieb nach dem Hoch⸗ ſprung, ſo war doch der Unterſchied bis zur Erſten bis auf zwölf Punkte zurückgegangen. Gelius führte mit einem Punkt vor Buſch, ſo daß die Reihenfolge vor dem entſchei⸗ denden 100⸗Meter⸗Lauf folgende war: Gelius 267, Buſch 266, Eberhardt 256, Krauß 255. Leider blieb dieſer Stand den Zuſchauern unbekannt, ſo daß die Spannung, die eigentlich nun hätte herrſchen ſollen, nicht erzeugt wurde. In den entſcheidenden 100 Metern erreichte die Dresdene⸗ rin, trotzdem ſie direkt vom Hochſprung kam, 12,1 Sekun⸗ den, Gelius⸗München 12,5. Mit dieſer Leiſtung blieb die Dresdenerin mit 352 Punkten knappe Siegerin vor Ge⸗ lius⸗München mit 351 Punkten. Dritte wurde Buſch⸗ Wuppertal mit 333 Punkten, Eberhardt⸗Eislingen 328., Göppler⸗Danzig 306., Mauermeyer 301 P. Die Zehnkämpfer erledigten nur zwei Uebungen Weinkötz trat nicht mehr an, auch der Verteidiger Bonnet hatte nach drei Diſziplinen wegen einer Ver⸗ letzung aufgeben müſſen. So war das Feld ſtark zuſam⸗ mengeſchmolzen, aber doch noch immerhin 30 Mann ſtark. Der führende Müller erhärtete ſeine Spitzenſtellung durch einen hervorragenden 110⸗Meter⸗Hürdenlauf, den er in 16,5 Sekunden zurücklegte. Noch ſchneller war aber Hilbrecht geweſen, der nur 16,4 benötigte. Das nachfolgende Diskuswerfen brachte den Königsberger noch näher an den führenden Müller heran. Seine Leiſtung mit 43,47 Meter muß als ganz hervor⸗ ragend begeichnet werden. Müller⸗Grifhorn erreichte nur 32,89 Meter. Nach ſieben Uebungen war der Stand im Zehnkampf: Müller 5063, Hilbrecht⸗Königsberg 5018, Geh⸗ mert⸗Berlin 4903, Großfengels 4625 und Herbel⸗Ludwigs⸗ hafen 4602. Sonſt gab es nur noch Vorkämpfe an oͤieſem Sonn⸗ tagvormittag, die ſich allerdings lange hinauszogen. Im 100⸗Meter⸗Lauf kam der Mannheimer Köſter zuſammen mit dem Saarbrücker Velten in die Entſcheidung. Velten⸗ Saarbrücken kam auch bei 200 Meter in den Endlauf. Beim 200⸗Meter⸗Hürdenlauf zeigte ſich in dem Frankfur⸗ ter Preſſer ein neues Talent. Zum erſten Vorlauf über 100 Meter iſt noch nachzutragen, daß man die Läufer 110 Meter laufen Ließ und dies erſt an den Zeiten merkte. (Kommentar überflüſſig.) Die weiteren Vorkampfergebniſſe waren im Weitſprung Freiburg⸗Breslau 6,66 Meter, Mack⸗ Berlin 38,78 Meter im Diskuswerfen und im Kugelſtoßen Bongen⸗Krefeld 13,26 Meter. Entſcheidungen vom Sonntag⸗Nachmittag Pünktlich um die dritte Nachmittagsſtunde begann die Hauptentſcheidung der deutſchen Junioren⸗ und Mehr⸗ kampfmeiſterſchaften in dem herrlichen Frankfurter Sport⸗ feld mit dem Einmarſch aller Teilnehmer, die nach genauer Organiſation ihren Einzug hielten. Nach der Flaggen⸗ hiſſung begrüßte SA⸗Führer Beckerle, der Gauführer von Südweſt im DRe., die Aktiven. Alsdann erfolgte die Ehrung der Sieger vom Fünfkampf der Frauen. Kr a u ß (Dresden) iſt Meiſterin geworden, Gelius zweite. Der Gauführer Beckerle nahm ſelbſt die Siegerehrung vor, bei der Haßler BBerlin) aſſiſtierte, der in Vertretung des Reichsfachamtsleiters Dr. Ritter von Halt den Kämpfen beiwohnte. —5 erſten Entſcheidugen fielen im 200⸗Meter⸗ Hürdenlauf. Der Frankfurter JG⸗Mann Höber, der ſchon im Vorlauf die beſte Beit erzielt hatte, konnte auch die Entſcheidung für ſich erzwingen. Allerdings war ihm in den letzten 50 Metern der Stuttgarter Weng gefährlich, aber der neue Juniormeiſter war zwiſchen den Hürden ell. Frankfurt 26,6 Sek.; 2. Weng⸗VfB Stuttgart 26,9; 3. Weber⸗1.FCN Nürnberg 27,2. Nach dem Hürdenlauf waren die Diskuswerfer am Werk. Hier änderte ſich gegenüber den Vorkämpfen wenig, lediglich der Dritte, Hermann⸗80 Frankfurt, 39,33 Me⸗ ter; 2. Mack⸗Berlin 38,78 Meter; 3. Beyer⸗Hamburg 38,63 Meter. er Hamburger Beyer, der das Hammerwerfen gewann ———— Suhre zählt, konnte ſich auch im Diskuswerfen ter den erſten drei placieren. Gesſerung ſpitzte ſich zu einem Zweikampf zwi⸗ ſchen Dreißecker⸗Göppingen und Glöckner⸗Weiden zu. Beide kamen bis 1,80 Meter, ſcheiterten aber am 1,84 Meter, ſo daß die neuen Wettkampfbeſtimmungen den Junioren⸗ iſter ermittelten. 9 80 0 löckner⸗Weiden 1,80 Meter; 2. Dreißecker⸗Göp⸗ pingen 1,80 Meter; 3. Nied⸗Schwanheim 1,60 Meter. Die Witterung war den Meiſterſchaften wirklich nicht hold. Zeitweiſe fegte ein ſtarker Sturm über oͤen Platz und es war empfindlich kühl. Das Stadion war nicht ſo ſehr gefüllt, doch dürften gegen 5000 Zuſchauer die weiten Ränge gefüllt haben. Es wurde gern von den Stehpoatz⸗ beſuchern aufgenommen, daß die Sitzplätze für ſie frei⸗ gegeben wurden. 13 N Uh. e Die Zehnkämpfer, die ebenfalls um 15 Uhr ihre Kämpfe wieder aufgenommen hatten, erledigten als achte Uebung den Stabhochſprung. In zwei Riegen waren dieſelben am Werk. Vor der Tribüne ſprang die Elite Gehmert, Hilprecht und Müller. Bis 3,20 Meter gelang die⸗ ſen Athleten geſtern die Höhe bei dem erſten Verſuch. 9,30 Meter ſprangen Hilprecht und Müller ſicher und verzich⸗ teten dann auf weitere Verſuche, ſo daß nach der achten Uebung in der Spitzengruppe der Zehnkämpfer keine Aen⸗ derung eingetreten iſt. Müller 5676 Punkte, Hilprecht 5634 Punkte. Noch zwei Uebungen ſtehen bei den Zehnkämpfen aus. Noch konn nicht geſagt werden, wer den Meiſtertitel erringen wird, Man muß es als Glück bezeichnen, daß der Wettbewerb der Zehnkämpfe ſo mitten in das Programm dieſes Mei⸗ ſtertages hineingelegt wurde, denn erſt ſo kommen dieſe Athleten recht zur Geltung und es iſt nur eine notwen⸗ dige Folgerung der Anerkennung des Zehnkampfes als Krone, daß man ihn ſo mitten in eine Veranſtaltung hin⸗ einſtellt. Unterdeſſen hatte der Anſager zum 100-Meter⸗ Lauf ausgerufen, zu dem alle 6 Mann, die in die Ent⸗ ſcheidung gekommen waren, antraten. Die erſten drei, Velten, Ganzer und Wieland, lieſen faſt in einer Linie durchs Ziel und erreichten genau 11 Sekunden. Der Mannheimer Köſter, der einen ſchwachen Start er⸗ wiſcht hatte, war Mitte der Bahn aufgekommen, mußte aber im Spurt die drei Genannten vorbeiziehen laſſen. Ergebniſſe: 1. Velten⸗Saarbrücken 11,0, 2. Ganzer⸗ Hamburg 1,0, 3. Wieland⸗Halle 11,0 4. Köſter⸗Mannheim 11,2. Wenige Minuten nach dem 100⸗Meter⸗Lauf reift einer der Höhepunkte dieſes Tages mit dem Antritt der 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel heran. Wer wird es ſchaffen? Dies war die Frage: Kickers Stuttgart oder Eintracht? Für Kickers waren im Ablauf Koch, Rubens, Sumſer und Borchmeyer; Eintracht brachte Metzner, Welſer, Hornberger und Gerling. Der Start⸗ ſchuß ſah alle 6 Startleute gleichzeitig aus den Löchern herausſpritzen. Der Mannheimer Garrecht verlor kaum einen Meter Boden, wechſelte aber dann mit Herbert ſo ſchlecht, daß ſelbſt das hervorragende Laufen Neckermanns für die Mannheimer, die im Vorlauf mit 42,5 für Baden Beſtzeit gelaufen waren, nicht über den vierten Platz hin⸗ auskamen. Eintracht Frankfurt wurde dank beſſeren Stab⸗ wechſels in 42,6 deutſcher Meiſter. Groß war der Jubel im Rund des Sportfeldes und erſtmals lebte alles mit. Die alten Meiſter, wie Welſer, Gerling, Hornberger und Metzner haben ihren ſtolzen Erfolgen einen weiteren an⸗ reihen können. 1. Eintracht Frankfurt 42,6; 2. Kickers Stutt⸗ gart 42,8, 3. Berliner Turnerſchaft 43,1; 4. Poſtſport⸗ verein Mannhe im 43,3; 5. DSB Berlin 43,8; 6. HS Hamburg 44,1. Die ſchlechteren Zeiten erklären ſich aus dem ſtarken Gegenwind der Läufer. Zum 800⸗Meter⸗Lauf waren 13 Läufer angetreten. Ein Vorlauf hatte nicht ſtattgefunden. Vom Start wea konnte ſich Zehnter au die Front ſetzen und in der hervor⸗ ragenden Zeit von:56,7 trotz ſtarker Beoͤrängung ſiegen. 1. Zehnter⸗Kaſſel.56 7: 2. Mackowiak⸗Vſe Dort⸗ mund:57,9: 3. Wanger⸗Dresden:58,1. Todesſtille herrſchte im Stadion, als der Starter-Blink⸗ ler(Darmſtadt) die 6 Mannſchoften am Start für die Vier⸗ mal⸗100⸗Meter⸗Frauenſtaffel hatte. Favorit waͤr der Ver⸗ teidiger des Titels DSE Dresden. Aber wieder kam es anders. Bis zur dritten Läuferin war Jahn⸗München be⸗ ſonders durch den guten Lauf von Delius in Front ge⸗ legen, doch konnte bei den letzten Läuferinnen SpC Char⸗ lottenburg durch ganz hervorragenden Wechſel und blen⸗ denden Lauf der Schlußläuferin dieſe Meiſterſchaft nach Berlin entführen. Die Mannſchaft vom Sportklub Char⸗ lottenburg lief in der Beſetzung Müller, Dörffeld, Albius und Biehs. Die Zeit von 48,9 liegt nur eine Zehntel⸗ ſekunde über oͤem deutſchen Rekord von 1860 München. Dresden mußte mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen, nachdem es ihm gelungen war, Jahn von der Spitze zu veroͤrängen. 1. SpC Eharlottenburg 48,9; 2. BSE Dres⸗ den 49,1; 3. TiV Jahn München 49,2; 4. Eintracht Frank⸗ furt 50,4 Sekunden. Zwiſchenzeitlich gab der Anſager Bauer⸗Stuttgart bekannt, daß unſere Autofahrer in Belgien hervorragend obgeſchnitten hätten, was lebhaften Beifall beim Publikum hervorrief, wie auch mit Freude von dem Telegromm des Reichsſportführers Kenntnis genommen wurde, das lautet: „Zu den heutigen Leichtathletik⸗ und Ruderkämpfen in Frankfurt a. M. wünſche ich allen Teilnehmern gute Erfolge, insbeſondere den Aktiven harte und gute Kämpfe. 6,46 Meter. Mit Freiburg wurde der beſte Springer deut⸗ — Junior⸗Meiſter, deſſen Sprünge alle über 6 Meter agen. Doppelſieger konnte dͤer Saarbrücker Velten werden, der den 200⸗Meter⸗Lauf vom Start wea in ſamoſem Stik nach Hauſe laufen konnte. Die Zeiten allerdings wurden durch den ſtarken Rückenwind etwas begünſtigt. Ich freue mich, der ſportbegeiſterten Stadt Frankfurt dieſe Veranſtaltungen zugewieſen zu haben. Bedauere aufrichtig, krankheitshalber ſernbleiben zu müſſen und ſende allen kameradſchaftliche Grüße. Heil Heitler! Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer⸗Oſten.“ Amal⸗100Meter⸗Staffel der Frauen. 1. Müller⸗ Saarbrücken 50,2; 2. Arendes⸗Braunſchweig 50,8; 3. Jutze⸗ ler⸗Stuttgart 51,3. Kugelſtoßen. 1. Bongen⸗Krefeld 13,33 Mtr.; 2. Klinkelbuſch⸗Kiel 12,95; 3. Matt⸗Berlin 12,90. Die Zehnkämpfe unterhielten faſt den ganzen Nachmit⸗ tag das Publikum. Unendlich lange zog ſich der Stab⸗ hochſprung hin, bei dem, wie oben berichtet, Müller und Hilprecht bei 3,30 Meter aufhörten. Stührk⸗Berlin kam bis auf.40 Meter, verletzte ſich aber dann. Die beſte Lei⸗ ſtung erzielte Großfengels⸗Hamborn mit 3,50 Meter. Weitſpringen: 1. Freiburg(AEV Breslau) 6,66 Mtr.; 2. Curtius(Schwaben Augsburg) 6,59; 3. Rapp(Stuttgartj 1. Velten⸗Saarbrücken 22,2, 2. Horn⸗Hambura 229: 3. Gambenberger⸗München 229. Soeben wird auch das Ergebnis des Zehnkampfes nach 9 Uebungen bekannt. Müller führt weiter mit 6489 P. vor Hilprecht mit 6318 Punkten. Großfengels aus Ham⸗ born liegt mit 5821 Punkten an dritter Stelle, Herbel⸗ Ludwigshafen iſt auf den 6. Platz zurückgefallen. Zum 3000⸗Meter⸗Lauf war ein 12 Mann ſtarkes Feld am Start erſchienen. Die Läufer gingen im 8bo⸗ Meter⸗Dempo vom Start weg. Die erſten 500 Meter wur⸗ den in 80 Sekunden, 1000 Meter in:47, 1500 Meter in :18 zurückgelegt. Nach 2000 Meter löſten ſich die drei ſpäteren Sieger vom Feld und eilten in raſchem Laufe dem Ziel entgegen. Als ſtärkſter erwies ſich aaus dieſem Frieoͤrich vom TV Wilhelmshaven, der in:44,8 deutſcher Juniorenmeiſter werden konnte. 1. Friedrich:44,8; 2. Eberlein⸗München:49,1; 3. Aödams⸗ Oberhauſen 9111. Nach Schluß der Kämpfe wurde deutſcher Zehn kampfmeiſter. Müller⸗Gifhorn Taubenſuhl-Rennen bei Landau 5 Mannheimer Klaſſenſieger— Bock⸗Mannheim gewinnt beide Beiwagen⸗Rennen Joa-Pirmaſens fuhr auf Bugatti die ſchnellſte Zeit des Zages Nach achtjähriger Pauſe fanden geſtern auf dem idea⸗ len Bergſtrecke bei Landau die 4. Taubenſuhl⸗Rennen für Metorräder, Sport⸗ und Rennwagen ſtatt. Der Veranſtalter, NoKK⸗Motocbrigade Kurpfalz⸗Saar, hat mit der Wieber⸗ aufnahme der Bergrennen am Taubenſuhl auf der jetzt im neuen Gewande erſcheinenden Rennſtrecke ein motorſport⸗ liches Ereignis zu neuem Leben verholfen, das bereits vor 10 Jahren über 10000 Zuſchauer anlockte. War die erſte Vecanſtaltung 1925 noch ein mehr lokales Ereignis, ſo änderte ſich dies bereits in den nächſten Jahren. Auch Mannheimer Namen ſind mit dem Taubenſuhlrennen ver⸗ knüpft, waren es doch Dieffenbach auf BMW und Is⸗ linger auf Horex, welche ſich 1927 bzw. 1928 in neuer Re⸗ kordzeit als Sieger bei den Solomaſchinen eintragen konn⸗ ten. Kappler⸗Gernsbach war bei den Rennwagen der er⸗ folgreichſte und bekonnteſte Name, bis es 1929 Hans Stuck ouf ſeinem Auſtro⸗Daimler vor mehr als 20 000 Zuſchauern gelang einen Durchſchnitt von 92,2 Std.⸗Km. für die 11 Km. lange Stecke herauszufahren, eine auf der damals noch ſchmalen ſchlechten Bergſtraße glänzende Leiſtung. Seit dieſem Rennen hat ſich in Deutſchland und damit auch im deutſchen Motorſport viel geändert. Am Tauben⸗ ſuhl aber begann man die Strecke von Schlaglöchern zu befreien, zu verbreitern und in gefährlichen Kurven zu überhöhen, ſo daß ſie ſich am Sonntagvormittag in präch⸗ tiger Verfaſſung vorſtellen konnte. Den ebenen Anlauf durch Enßerthal hatte man allerdings fallen gelaſſen und den Start an den Fuß des Taubenſuhl gelegt, ſo daß die Rennen auf einer reinen, jetzt nur noch 6,5 Km. langen, Strecke ausgetragen werden konnten. Trotz der kühlen Witterung hatten ſich am frühen Sonn⸗ tagvormittag Tauſende eingefunden, und als die Rennen um 10 Uhr begannen, ſäumten mehrere Zehntauſende die Rennſtrecke. Vor allem die Kurven waren ſehr umlagert, da gerade hier die hervorrogende Fahrtechnik beſtens zur Geltung kommen mußte. Der ſportliche Erfolg der Ver⸗ anſtaltung war ausgezeichnet. Die Tatſache, daß die Rennen zur Förderung des Nachwuchſes nur reinen Privatſports⸗ leuten vorbehalten waren, hatte bewirkt, doß die Zahl der gemeldeten Starter über Erwarten groß war und die Konkurrenz in den einzelnen Klaſſen erbitterte Kämpfe zeitigten. Einen ſehr guten Eindruck hinterließen bereits die Ausweisfahrer, die bereits ſchöne Leiſtungen zeigten, obwohl einzelne Fahrer ihr erſtes Rennen beſtritten. Höhe⸗ punkte bildeten jedoch die Rennen der Lizenzfahrer, in wel⸗ chen zahlreiche der bekannteſten Sandbahnfohrer, die vor einigen Wochen in Herxheim ihr Können gezeigt hatten, an den Staxt gingen, wobei man feſtſtellen konnte, bis zu welcher Vollkommenheit der Beherrſchung ihrer Maſchinen die einzelnen Fahrer gelangt waren. Die Organiſation unter Leitung von Gruppenführer Nees und Hauptmann Wildhagen von der Oberſtaffel Huſar arbeitete ſehr gut, ſo daß die Abwicklung in raſcher Folge durchgeführt werden konnte. Das NSͤK hatte die geſamte Strecke einſchließlich der Zufahrtswege abgeſperrt unde mit Strohballen woren die gefährlichen Stellen ge⸗ ſichert, ſo daß das Gefahrenmoment bedeutend herob⸗ gemindert war. Lautſprecher längs der ganzen Rennſtrecke ſorgten dafür, daß die Zuſchauer ſtändig auf dem Laufen⸗ den blieben, zumal die Uebertragung von verſchiedenen Stellen vorgenommen wurde. Der Wettergott meinte es allerdings nicht ſo gut mit Veronſtalter, Fahrern und Zuſchauer, denn Sonnenſchein wechſelte ſtändig mit Regen⸗ ſchauern ab. Da die Strecke aber viel Waſſer vertragen kann, wurden die Rennen nicht entſcheidend beeinflußt. Die Ausweisfahrer begartnen, nachdem einige Doppel⸗ ſtarter gefahren waren, mit der kleinſten Klaſſe bis 250 cem. Der Mannheimer Weidner auf Rudge kam hier zu einem ſchönen Erfolge. Mit:28,3(725 Stö.⸗ Km.) wor er der ſchnellſte Fahrer vor Nelz(St. Ingbert) gleichfalls auf Rudge. Mit einer Ueberraſchung wartete bei den Jöoer⸗Maſchinen Weinſchenk(Kaiſerslautern) auf Imperia auf, der als erſter Fahrer die 5⸗Minutenarenze unterbot und mit 82,3 Std.⸗Km. die beſte Zeit aller Aus⸗ weisfahrer erreichte. welche auch von den Wagen nicht ütterboten wurde. Zweiter wurde hier der Neunkircher Hamann(Rudge) vor Hillger(Kaiſerslautern) auf Ve⸗ locette. Sieger in der Klaſſe bis 500 cem wurde Bungerz (Spreewerder) auf Rudge, der allerdinas nur auf:57.3 (8,7 Sto.⸗Km) kam, vor Klebert(Bad⸗Cannſtatt) auf Norton(78 Std.⸗Km.) und Welſch(Saarlautern) auf Rucge. Roth(Frankfurt), der die Schlußſahrt ins Ziel blendend beendete, hatte auf dem erſten Teil der Strecke zu viel Zeit verloren um auf einem der vorderen Plätze zu enden. Holder(Köngen) auf NSu mit 75 Std.⸗Km. und Heil(Kaiſerslautern) auf BMWmit 70,7 Stö.⸗Km. waren die Sieger der beiden Seitenwagenklaſſen, während bei den Sportwagen Brenk(Pforzheim) auf NSü⸗Fiat mit 68,8 Std.⸗Km. Haefele(mannheim) auf BMW mit 71½0 Std.⸗Km., Bauer(Stuttgart) auf Bugatti mit 76,6 Sto.⸗Km. und Loenhold(Frankfurt) auf Adler mit 72,2 Std.⸗Km. die Klaſſenſieger bildeten. Deutſchland wieder Europazonen-Sieger G. von Cramm-H. Henkel gewinnen auch das Doppel Im Schlußkampf der Europazone des Davispokal⸗ Wettbewerbes 1937 fiel bereits am Samstag die Ent⸗ ſcheidung. Bei recht unfreundlichem Wetter— Regen⸗ ſchauer verzögerten den Beginn holte Deutſchlands Vertretung auf dem Berliner Rot⸗Weiß⸗Platz durch den Gewinn des Doppelſpieles gegen die Tſchechoſlowakei be⸗ reits den oͤritten, entſcheidenden Punkt und qualifizierte ſich damit bereits zum fünften Male für das Interzonen⸗ finale, das unſere Mannſchaft diesmal in Wimbledon mit dem Sieger oͤer Amerika⸗Zone, den Vereinigten Staaten, zuſammenführt. Dieſe ſo überaus wichtige Begegnung— der Sieger dürfte wahrſcheinlich auch den Herausforde⸗ rungskampf gegen England gewinnen ſieht Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel am 17., 19. und 20. Juli mit den ſtarken Vertretern der USA, mit Donald Budge, Frank Parker und Gene Mako im Kampf. Auch nach den letzten Wimbledͤon⸗Ergebniſſen iſt dieſe Begegnung noch keineswegs entſchieden, weniger das Können von Heinrich Henkel, wie in den letzten Jahren zumeiſt, als vielmehr die Tagesform unſeres Meiſters Gottfried von Cramm dürfte ausſchlaggebend für den Ausgang ſein. Der Meiſterſchaftsplatz von Rot⸗Weiß an der Hunde⸗ kehle war auch am Samstag wiederum bdicht beſetzt, denn wieder hatten ſich mehr als 5000 Zuſchauer eingefunden, die mit Recht ein großartiges Doppelſpiel erwarteten. Sie wurden allerdings ziemlich enttäuſcht, als mitgeteilt wurde, daß der augenblicklich in glänzender Form befindliche Pra⸗ ger Roderich Menzel wegen ſeines„Tennisarms“ nicht an⸗ treten werde. Für ihn beſtritt der junge Joſef Caſka zu⸗ ſammen mit„Wadislaus Hecht das Doppel gegen Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel, ſo daß damit die Ent⸗ ſcheidung ſchon vorher gefallen war. Wohl ſpielte Caſka nicht ſchlecht, aber an Menzel reichte er keineswegs heran, und ſo gewannen die beiden Deutſchen leicht mit 611,:2, 10:12,:0. Damit lag Deutſchland bereits mit:0 Punkten in Führung, ſo daß die Tſchechoſlowakei wie 1935 hinter Deutſchland in Europa wiederum Zweiter wurde. Ehe elf Minuten vergangen waren, führten von Cramm⸗Henkel nach dem erſten Satz bereits mit 611. Nicht ganz ſo glatt ſchien es zunächſt im zweiten Satz zu gehen. Bis„zwei beide“ gewannen alle ihren Aufſchlag, dann aber war es aus, der Widerſtand der Tſchechoſlowaken war gebrochen. Mit Aufſchlag⸗Aſſen, Schmetterbällen und genau placierten Paſſierſchüſſen gewannen die Deutſchen vier Spiele und damit den Satz:2. Etwas Spannung kam in dieſen bisher einſeitigen Kampf im dritten Satz, als eine Schwächeperiode Cramms und leichtſinniges Spiel Henkels die Gäſte auf:2 davon ziehen ließen. Sehr gut ſpielte in dieſer Zeit dͤer Preßburger Hecht, der mit ſtark gedrehten Bällen am Netz neben guten Aufſchlägen von Caſka Punkte machte. Von Cramm⸗Henkel erreichten zwar bei:5 wieder den Gleichſtand, konnten aber nicht ver⸗ hindern, daß bis„zehn beide“ alle ihren Aufſchlag gewan⸗ nen. Mit dem zweiten Satzball im 22. Spiel gewannen die Tſchechoſlowaken dann den Satz 12:10. So unglaublich es klingen mag, durch dieſen beiſpielloſen Erfolg waren die Gäſte derart überraſcht, daß ſie nervös wurden und im vierten Satz bereits nach 10 Minuten 026 verloren hatten. Mit:1,:2, 10:12,:0 ſicherten von Cramm⸗Henkel Deutſchland den dritten Punkt und damit den Sieg in der Europa⸗Schlußrunde des Davispokals. Münchener Tennisturnier vor dem Abſchluß Das internationale Tennisturnier des TC Johitos München wurde am Samstaa ſo weit gefördert, daß am Sonntaa programmäßig die Endſpiele durchgeführt wer⸗ den können. Bei nur ſchwachem Beſuch und regneriſchem Wetter, oͤas in manchen Fällen zu Spielunterbrechungen führte, konnten im Männereinzel die Teilnehmer an der Vorſchlußrunde ermittelt werden. Dabei tat ſich der öſter⸗ reichiſche Davisxokalſpieler Georg von Metaxa äußerſt ſchwer, um in zwei laugen Sützen mit:5, 12:10 den Münchner Hauß auszuſchalten. Nicht weniger ſchwer hatte es Hollands ehemaliger Davispokalſpieler Karſten, der den Einheimiſchen Bauer 75, 715 ausſchaltete. Die beiden übrigen Vorſchlußrunden⸗Teilnehmer ſind der Aegypter Wahib und der Berliner Haenſch. Hervorragende Kämpfe der Lizenzfahrer In der Klaſſe bis 50 cem dominierten die DRW⸗ Maſchinen, welche ſich erbitterte Kämpfe lieferte. Wünſche (Langebrück) legte als Erſter in phantaſtiſcher Fahrt mit :51(80,6 Std.⸗Km.) eine Zeit vor, welche von keinem Konkurrenten erreicht werden konnte. Loßmann(Saar⸗ brücken) blieb allerdinas nur um vierzehntel Sekunden geſchlagen, während der Karlsruher Gablenz, der vor der großen Tribüne am—— der Schnellſte war, ſich mit 3. begnügen mußte. ——— adzeit des Tages fuhr in der 950⸗cem⸗Klaſſe der Mannheimer Meier auf Nor⸗ ton mit einem Durchſchnitt von 84,1 Klm., während der Sieger der Klaſſe bis 500 cem, Nitſchky(Karlsruhe), auf Rudge nur auf 80,5 Klmſtd. kam, vor Marxreiter(Platt⸗ ling) auf Husquarna. Zu einem Triumph für den Mannheimer Bock auf Nor⸗ ton wurden die Beiwagenrennen der Lizenzfahrer. In der Klaſſe bis 600 cem ſicherte er ſich den 1. Platz vor ſeinem Markengefährten Seppenhauſer(München) und Sengl(Paſing) auf Sarolea, während er in der Klaſſe der großen Maſchinen mit 82,3 Klmſtd. eine neue Bei⸗ wagenhöchſtleiſtung herausfuhr und damit ganz überlegen den 2. Klaſſenſieg vor Fauſtenhammer(München) auf Douglas errang. Bock zeigte mit ſeinem Beifahrer Vogt vor allem in den Kurven eine ganz prächtige Fahrweiſe, ſo daß ſeine übeylegenen Siege begeiſtert aufgenommen wurden. 7 Höchſtleiſtungen auch bei den Sport⸗ und Rennwagen Die mit großer Spannung erwarteten Rennen der Wa⸗ gen brachten gleichfalls ausgezeichnete Kämpfe. Als erſter Fahrer erreichte Kohlrauſch auf ſeinem MG⸗Kompreſſor eine Zeit von:37= 84,6 Klmſtö., in der Klaſſe bis 1100 cem, während ohne Kompreſſor hier zwei BMW ein Front endeten. Kohlrauſchs Zeit auf dem mit 789 cem kleinſten teilnehmenden Sportwagen wurde auch von den Siegern der nächſten Klaſſen, Glöckler(Frankfurt) auf Hanomag; Richter(Hochhauſen) auf BMW und Berg (Freiburg) auf Alfa Romeo erreicht. Erſt die Rennwagen konnten die Zeit von Kohlrauſch noch einmal unterbieten. Sieger blieb hier Jva(Pirmaſens) auf Bugatti in der Tagesbeſtleiſtung von:26,2— 57,7 Klmſtd. vor dem für die Süddeutſche Renngemeinſchaft ſtartenden Freiburger Wimmer gleichfalls auf Bugatti. Die Ergebniſſe: Ausweisfahrer. Klaſſe 4 Krafträder bis 250 cem: 1. K. Weidner⸗Mannheim, Hz, Ruoge, 5,23,3, 72,3 Kilometer⸗Std.; 2. A. Nelz⸗St. Ingbert, NSͤK, Rudge, 5,30,4, 70,7 Km.⸗Std., 3. Wagner, DRW, 5,35,3, 69,8 Kint⸗ Stunden; 4. P. Schwarz⸗Stuttgart, DDAC, Puch, 5,45,4, 67,8 Km.⸗Stö. Klaſſe B Krafträder bis 350 cem: 1. H. Frühauſ⸗ Saarbrücken, Imperia, 4,44,4, 82,3 Km.⸗Std., 2. J. Hamann⸗ Neunkirchen, Rudge, 4,56,2, 79,1 Km.⸗Std.; 3. A. Hilger⸗ Kaiſerslautern, Velocette, 5,23,0, 72,4 Km.⸗Std.; 4. J. Pe⸗ ters⸗Düſſeldorf, Imperia, 5,27,2, 71,5 Km.⸗Std. Klaſſe C Kraſträder bis 500 cem: 1. J. Bungerz⸗ Spreewerder, Rudge, 4,57,3, 78,7 Km.⸗Std.; 2. O. Clbert⸗ Bad Canſtatt, Norton, 5,00,0, 78,0 Km.⸗St.; 3. H. Vogt⸗ Ellwangen, Zündapp, 5,01,4, 77,4 Km.⸗Std.; 4. A. Hillen⸗ gaß⸗Oftersheim, Norton, 5,03,2, 76,9 Km.⸗Stö. Klaſſe F Krafträder mit Seitenwagen bis 600 cem: 1. K. Holderr⸗Köngen, NSu, 5,09,2, 75,0 Km.⸗Std.; 2. F. Pointner⸗Frankfurt, Zündapp, 5,52,3, 66,4 Km.⸗Std.; 3. A. Kaiſer⸗Ludwigshafen, Wiga K, 6,04,2, 64,2 Km.⸗Stö. Ausweisfahrer, Klaſſe 6/8, Krafträder mit Seiten⸗ wagen über 600 cem: 1. A. Heil⸗Kaiſerslautern auf BMW :32 Min.,(70,7 Km.⸗Stö.). Klaſſe J/G. Sportwagen bis 1100 cem: 1. E. Brenk⸗ Pfortz auf NSu⸗Fiat:40,2(68,8 Km.⸗Std.); 2. A. Rösner⸗ Güchenbach auf DKW:43,3(58,0):, 3. W. Hell⸗Lebach auf DKW.54,3(56,4); 4. Frau H. Schmitt⸗Trier auf Adler jun. :57,1(56,1). Klaſſe F, Sportwagen bis 1500 cem: 1. P. Häfele⸗ Mannheim auf BMW:.25,3(7,9 Km.⸗Stö.); 2. O. Hirth⸗ Neuſtadt auf Aoͤler Tr.:01,3(64,9); 3. R. Genannt⸗ Heidelberg auf Hanomag:05,2(64,0). Klaſſe E, Sportwagen bis 2000 cem: 1. C. Bauer⸗ Stuttgart auf Bugatti:04,1(76,6 Km.⸗Std.); 2. W. Krä⸗ mer⸗Mannheim auf Mercedes:15,4(62,3). Klaſſe P/A, Sportwagen über 2000 cem: 1. Eſſel⸗ born auf Hanomag:24,1(72,2 Km.⸗Std.); 2. R. Mehl⸗ Frankfurt guf Mercedes⸗Benz.37,0(69,5J. Lizenzfahrer: Klaſſe A, Krafträder bis 250 cem: 1. S. Wünſche⸗Langebrück auf DW.51,0(80,6 Km.⸗Std.J; 2. Loßmann⸗Saarbrücken auf DaW:.51,4(80,4);§. H. Gablenz⸗Karlsruhe auf DKW§54,4(79,5), 4. O. Kohfink⸗ Bietigheim auf Imperia:58,4(78,4). Klaſſe B, Krafträder bis 350 cem: 1. Rudi Meier⸗ Mannheim auf Norton.38,4(84,1 Km.⸗Sto., ſchnellſte Zeit der Motorräder); 2. J. Anderl⸗München auf U .47,0(81,7), 3. J. Wolf⸗Mettlach auf Velocette:48,8 (81,2) 4. F. Kammer⸗Völklingen auf NSu:56,1(79,1). Klaſſe C Krafträder bis 500 cem: 1. K Nitſchky⸗ Karlsruhe, Rudge, 4,51,1, 80,5 Std.⸗Km.: 2. K. Marxreiter⸗ Plattling, Husquorna. 4,53,4, 79,8 Km.⸗Std.; 3. J. Faiſten⸗ hammer⸗München Rudge, 4,54,0, 79,7 Km.⸗Std.; 4. E. Kuſ⸗ ſin jun Nürnberg, Triumph 5,01,0, 76,6 Km.⸗Std. Klaſſe F/s Krafträder mit Seitenwagen bis 600 cem: 1. H. Bock⸗Mannheim, Norton. 4,50,2. 80,8 Km.⸗ Std.; 2. Seppenhauſer⸗Münchert, Norton. 5071, 75,7 Km.⸗ Std.; 3. H. Böhm⸗Nürnberg. NSu, 5,09,3, 740 Km.⸗Std.; 4. R. Regitz⸗Neunkirchen. NSu. 5,22,3 66,4 Km.⸗Std. Klaſſe G/s Krafträder mit Seitenwagen über 500 cem: 1. H. Bock⸗Mannheim, Norton. 4,44,4. 82,3 Km.⸗Std. (ſchnellſte Zeit der Beiwagen); 2. J. Faiſtenhammer⸗Mün⸗ chen, Douglas, 5,01,3, 77,5 Km.⸗Std.; 3. E. Kuſſin jun., Nürnberg, Triumph 5,08,3, 75,2 Km.⸗Std.; 4. K. Stoll⸗ Breinig, Horex, 5,36,3 69,6 Km.⸗Std. Klaſſe J/ Sportwagen bis 1100 cem. Ohne Kom⸗ preſſor: 1. T. Neumaie r⸗Buſenbach, BMW, 4,57,1 78 8 Km.⸗Stde: 2. H. Müller⸗Hattersheim, BMW. 5,15,4, 74,0 Km.⸗Sid!; 3. M. Linohout⸗Düſſeldorf, MG. 5,23,0 72,4 Km.⸗Std. Mit Kompreſſor: 1. R. Kohlrauſch⸗ Eiſenach, MG, 4,37,2, 84.5 Km.⸗Stöͤ.; 2. J. Verheyn⸗Düſſel⸗ dorf, Auſtin 5,57,4. 65, Km.⸗Std. Sportwagen bis 1500 cem ohne Kompreſſor: 1. W. Glöckler⸗Frankfurt, Hanomag, 5,10,1, 74,.9 Km.⸗Std.; 2. R. Roeſe⸗Düſſeldorf, BMW, 5,11.2, 74,3 Km.⸗Std.: 3. W. Stenger⸗Saarbrücken Adler, 5,21,4, 72,7 Km.⸗Std.; 4. W. Hillgart⸗Hamburg, Aſton.,.37,2. 69,4 Km.⸗Std.; 4. Dr. Wiswedel⸗Braunſchweig, MG 5,37.2, 69,4 Km.⸗Stö. Mit Kompreſſor: E. Brütſch⸗Stuttgart Bugatti, 4 46,3, 81,9 Km.⸗Std. Klaſſe E Sportwagen bis 2000 cem, ohne Kompreſſor: 1. U. Richte r⸗Blochhauſen, BMW. 4,38,3. 84.1 Km.⸗ Stö.; 2. Heinemann⸗Geilenkirchen, BMW.48,1 81, Kmi⸗ Std.; 3. R. v. Hofen⸗Geislingen, BW, 4,51,0, 80,6 Km.⸗ Stöd.; 4. E. Kratz⸗Ober⸗Ohmen auf BMW 5,07,0, 75,7 Km.⸗ Std. Mit Kompreſſor: H. Berg⸗Freiburg auf Alfa Romeo 4,45,3, 82,1 Km.⸗Std. Rennwagen über 1500 cem: 1. L. FJo a⸗Pirmaſens, Bugatti, 4 26,2, 87,7 Km.⸗Std.(ſchnellſte Zeit des Tages): 2. H. Wimmer⸗Freiburg, Bugatti,:34,4. 85,9 Km.⸗Std.; 3. J. Hummel⸗Freiburg. Alfa Romeo,.52,1, 80,2 Km.⸗Std.. — 8 * 5 0 Montag, 12. Juli 1937 9. Seite Nummer 313 Neuer deutſcher Schwimmerſieg Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Angarn verliert den Schwimm-Cänderkampf in Berlin 21:23 Angarn führt mit 15:13 Am Samstag begann im Olympia⸗Stadion zu Berlin der große Schwimm⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Ungarn, der zu einer Auseinanderſetzung um die Vormachtſtellung im europäiſchen Schwimmſport wurde. Die hohen Tribünen des Schwimmſtadions, das reichen Flaggenſchmuck aufwies, wieſen zwar einige Lücken auf, dennoch mögen es rund 7000 Zuſchauer geweſen ſein, die bei bedecktem Himmel dieſem 9. deutſch⸗ungariſchen Län⸗ derkampf am erſten Tage beiwohnten. Obwohl Deutſch⸗ land von den fünf erſten Wettbewerben allein drei gewann, vermochten die Magyaren nach dem Gewinn des Waſſer⸗ ballſpiels und der großen Staffel mit 15:13 Punkten in Führung zu gehen. Nach dem Einmarſch der beiden Mannſchaften, die von Europameiſter Erwin Sietas und dem blonden Hiodvegi angeführt wurden, Es war ein ſchneller Kampf zweier techniſch hervorragen⸗ den Mannſchaften, den die Ungarn dank größerer Wurf⸗ tüchtigkeit und beſſeren Zuſammenſpiels mit:2(:0) ge⸗ wannen. Die deutſche Mannſchaft, in der übrigens Aller⸗ heiligen durch den Stuttgarter Kienzle erſetzt werden mußte, bot in der erſten Hälfte eine ſehr gute Partie und war meiſt tonangebend. Erſtaunlich war aber, daß die Magyaren aus den wenigen Torgelegenheiten bis zur Pauſe eine klare:0⸗Führung ſchafften. Durch einen Rück⸗ handſchuß Nemeths gingen die Ungarn:0 in Führung und nach einem Durchbruch von Brandy hieß es wenig ſpäter:0. Nach dem Wechſel geſtaltete ſich der Kampf für Deutſchland geradezu dramatiſch, als die deutſche Sieben nach vorgetäuſchter Ballabgabe von Gunſt durch dieſen Spieler den erſten Gegentreffer erzielte. Nach die⸗ ſem:1 kamen unſere Gäſte klare Vorteile, die ſie nach zwei Lattenſchüſſen im Anſchluß an eine Ecke durch ein drittes Tor von Nemeth klar zum Ausdruck brachten. Schneider gelang nach Vor⸗ lage von Straus für Deutſchland noch ein zweites Tor, zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr. Im Mitteſpunkt der reinen Schwimm⸗Wettbewerbe ſtand die 4mal 200⸗Meter⸗Freiſtil⸗Staffel. Deutſchlands Staffel beſtand aus Fiſcher, Heibel, Arendt, Plath, während ſich Ungarn auf Zolyomy, Grof, Lengyel, Eſik ſtützte. Wie bei den Berliner Weltſpielen fiel dieſe große Kraftprobe, die mit 6 Punkten für den Sieger und nur 2 Punkten für die unterlegene Mannſchaft gewertet wurde, zu Gunſten der Ungarn aus. Der Erfolg der Ma⸗ gyaren iſt in erſter Linie der großartigen Form von Grof zu danken, dͤer mit:15,9 Minuten die beſte Zeit ſchwamm. So ſehr ſich der deutſche Meiſter Plath auf der letzten Bahn gegen den Olympiaſieger Cſik abmühte und mit :17,2 Minuten um eine Zehntelſekunde ſchneller war als Cſik, an dem Sieg der ungariſchen Staffel konnte er nichts mehr ändern.— In den übrigen dͤͤrei Wettbewerben des erſten Tages gab es ausſchließlich oͤeutſche Siege. So ge⸗ wann Heinz Schlauch die 100 Meter Rücken in:09,5 Mi⸗ nuten mit 20 Meter Vorſprung vor dem Ungarn Köröſſy und über 200 Meter Bruſt ließ Europameiſter Erwin Sietas den Ungarn Fabrian in:49,1. Minuten um ganze 15 Meter hinter ſich. In glänzender Form präſentierte ſich der deutſche Meiſter Erhard Weiß im Kunſtſpringen. Famoſe Brettausnutzung, elegante Sprungausführung und eine glänzende Eintauchtechnik ſicherten ihm 147.86 Punkte und damit den Sieg über den Ungarn Hidvegi, der es auf nur 120.73 Punkte brachte. Die Ergebniſſe: Kunſtſpringen: 1. Erhard Weiß(Deutſchland) 147.86 Punktee. Hidpegiehhrngarn) 120.73 Punkte,,,„„btie 100 Meter Rücken: 1. Heinz Schlauch(De tſchaand) :09.5 Min.; 2. Köröſſy(Ungarn):25.0 Min. 200 Meter Bruſt: 1. Erwin Sietas(Deutſchland) :49.1 Min.; 2. Fabian(Ungarn):59.1 Min. 4 mal 200⸗Meter⸗Freiſtilſtaffel: 1. Ungarn(Zolyomy :25.6, Grof:15.3, Lengyel:22.3, Cſik:17.3):20 Min.; 2. Deutſchland(Fiſcher:20.0, Heibel:23.6, Arendt:21.8, Plath:17.2):23.5 Min. Waſſerball: Ungarn— Deutſchland:2(:). Geſamtergebnis(1. Tag): Ungarn 15 Punkte, Deutſch⸗ land 13 Punkte. Deutſchland ſiegt mit 23:21 Den Auſtakt des zweiten Tages, der oͤurch Regen etwas in Mitleidenſchaft gezogen wurde, bildete das 100⸗Meter⸗ Freiſtilſchwimmen. Hier gab es eine Neuauflage des Ren⸗ nens der beiden beſten Europäer über dieſe Strecke, Hel⸗ mut Fiſcher und Olympiaſieger Ferenc Cſik. Der ungariſche Weltmeiſter hatte erſt vor wenigen Wochen in Budapeſt den deutſchen Meiſter knapp ſchlagen können. Diesmal aber war es anders. Vom Start weg führte Fiſcher, der Deutſche wendete auch als Erſter, doch holte Eſik den knappen Vorſprung durch ſeine glänzende Wende⸗ technik auf und auf der letzten Bahn lieſerten ſich beide einen ſpannenden Kampf. Unter dem Jubel der Zuſchauer ſchlugen beide zur gleichen Zeit an. Nach langen Bera⸗ tungen wurde aber Cſik auf Grund des ſchnelleren An⸗ ſchlags in 59,0 Sekunden zum Sieger verkündet. Fiſchers Zeit betrug 59,3 Sekunden! Beſtleiſtungen von Plath und Arendt Der junge Berliner Freiſtilſchwimmer Werner Plath, der ſchon am Vortag gegen Cſik in der Staffel ein Ren⸗ nen auf Biegen und Brechen lieferte, bewies über 400 Meter, daß er auf dieſer Strecke der ſchnellſte Europäer iſt. In der neuen deutſchen Rekordzeit von:53,2 Minu⸗ ten gewann er das Rennen ganz überlegen gegen den ungariſchen Studenten⸗Weltmeiſter Eoͤmund Grof, der auf der letzten Bahn„ſtarb“ und 5203,2 Minuten benötigte. Plaths Zwiſchenzeiten betrugen:06,8 und:,8. Seine große Beſtändigkeit ſtellte der deutſche Meiſter Heinz Arendt über die 1500 Meter Freiſtil unter Beweis. War ſein Sieg nie zweifelhaft, ſo überraſchte der Berliner doch durch eine große Leiſtung. Vom Start an lag er in Front und wendete bei 200 Meter in:26, bei 400 Meter in:03,8 und bei 800 Meter hatte er ſeinen eigenen deut⸗ ſchen Rekord von 10:93,8 auf 10,26,8 Minuten verbeſſert. Bei 1200 Meter lag er bereits 100 Meter vor dem Ungarn Lengyel, und am Ziel hatte er mit 19:50,7 Minuten ſeine bei der Olympiade erzielte 1500⸗Meter⸗Rekordzeit von 19:56,1 Mänuten beträchtlich unterboten. Das Turm⸗ ſpringen brachte dem ausgezeichneten Dresdner Erhard Weiß den zweiten Sieg bei dieſem Länderkampf. Mit 117,40 Punkten blieb er klar vor dem Ungarn Hidvegi, der diesmal beſſer ſprang als am Vorkage und 107,57 Punkte erhielt. Nach dieſem großen Triumph ſteht Deutſchlands Schwimmſport ſchon in den nächſten Wochen' vor neuen internationalen Kraftprobe. In London geht es am 23. und 24. Juli gegen England, das unter Berückſich⸗ tigung der beiden letzten Siege über Frankreich und Un⸗ garn natürlich keine Siegmöglichkeit hat. Ringer⸗Mannſchafts⸗Meiſterſchaft Siegfried Ludwigshafen— Hörde 96 Im erſten Vorſchlußrundenkampf um die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen, der am Sams⸗ iagabend im vollbeſetzten Stiftshofſaal zu Dort⸗ mund⸗Hörde ausgetragen wurde, kam die Staffel⸗ des Reichsbahn⸗XSV„Siegfried“ Ludwigshafen zu einem bemerkenswerten Erfolg über den letzten deutſchen Meiſter, Hörde 04. Die Ludwigshafener ſiegten auf des Gegners Matte mit:6 Punkten und damit dürfte auch der Geſamtſieg ſicherſtehen, denn es iſt ja nicht anzunehmen, daß die Siegfried⸗ Staffel den Rückkampf in heimiſcher Umgebung Weaſe nfangs ſah e Pfälzer 048 7 Impertro, Freund und Blomeier wurden nach Punkten geſchlagen, und nur Vondung hinaus. wurde auf Wunſch der Ungarn der Länderkampf mit dem Waſſerballſpiel eingeleitet. aber ſtark auf und hatten einer nicht gerade günſtig für die konnte von den„leichteren Männern“ einen Arbeits⸗ ſieg(über Schraderl) davontragen. Nach dem Wel⸗ tergewichtskampf führten alſo die Weſtfalen mit .2 Punkten, aber dann hatten ſie auch ihr ganzes Pulver verſchoſſen, Schäfer, Ehret und Gehring ſtellten das Ergebnis auf:6 für Ludwigshafen, wobei lediglich Ehret ein entſcheidender Sieg über Scharfe vergönnt war. Europameiſter Schäfer ging im Kampf gegen den robuſten Büngener vergeblich auf eine ſchnelle Entſcheidung aus. Immer wieder landete der Weſtfale außerhalb der Matte, und ein⸗ mal ſogar im Parkett, ſo daß der Kampf unter⸗ brochen werden mußte. Schäfers Punktſieg war natürlich eine Selbſtverſtändlichkeit. Auch Schorſch Gehring kam gegen den ſtarken und erfahrenen Heit⸗ mann über einen einſtimmigen Punktſieg nicht Die einzelnen Ergebniſſe: — Bautamgewicht: Antoni(§) ſchlägt Impertro(9) nach Punkten; Federgewicht:(L) ſchlägt Schrader(§) nach Punkten, Leichtgewicht: Weikart () ſchlägt Freund(L) nach Punkten; Weltergewicht: Hammerſchmidt(§), ſchlägt Blomeier(9) nach Punkten; Mittelgewicht: Schäfer(L) ſchlägt Bünge⸗ ner(§) nach Punkten; Halbſchwergewicht: Ehret(L) ſchlägt Scharfe(§) nach:30 Minuten durch Ein⸗ drücken der Brücke; Schwergewicht: Gehring(8) ſchlägt Heitmann(§) nach Punkten. Geſamt: 916 für Ludwigshafen. Stuttgart klar geſchlagen Berliner KS ſiegt mit 11:4 Punkten Der Berliner Vorſchlußrundenkampf um die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen endete mit einer ſchweren Niederlage des favoriſierten KV 95 Stuttgart, der gegen den Berliner KSmit :11 Punkten unterlag. Die Reichshauptſtädter ſtellten eine ſehr ſtarke Mannſchaft ins Feld, hatten aber auch verſchiedentlich Glück und kamen ſo zu einem hohen Sieg. Stuttgart wird es im Rück⸗ kampf ſehr ſchwer haben, den Rückſtand von ſieben Punkten gutzumachen, aber unmöglich iſt es nicht. Die Schwaben kamen lediglich durch Herbert und Hilgert zu Punktſiegen, während für Berlin Lariſch, Fröſchke, Minuth und Rieger nach Punkten erfolg⸗ reich waren. Für eine Ueberraſchung ſorgte Reſchke(), der den vorjährigen deutſchen Meiſter Weidner bei einem Armzug abfangen und in elf Minuten entſcheidend beſiegen konnte. Erwähnt werden muß noch, daß Stuttgart ohne Fink kämpfte. 46. Frankfurter Regatta Die Entſcheidungen vom Samstag (Sonderbericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Frankfurt, 10. Juli Grau in Grau malte ſich der Morgen und gegen die Mittagsſtunde fiel ein Gewitterplatzregen, der ſich am Tage mehrfach wiederholte, der aber weder die Ruderer noch die Veranſtalter abhielt, mit des Dienſtes gleichgeſtell⸗ ter Uhr das Werk durchzuführen. Der Frankfurter Re⸗ gattaverein ſteht am Wendepunkt ſeiner Einrichtungen. Er hat die Jahre techniſchen Niederganges überwunden. Be⸗ helfsmäßig war auch diesmal noch die Einrichtung. Aber er hat ſich das Vertrauen der oberſten Leiter des Reiches und der Stadt erworben. Mit dem nächſten Jahre wird ſein Regattaplatz ein anderes Geſicht erhalten, er wird ſich frei entfalten können auf eigenem Platze. Es braucht keine Heerſtraße mehr abgeſperrt werden. Es wird aus ſtädtiſchen Mitteln eine Umgehungsſtraße gebaut, die den Regattaplatz freimacht vom Fernverkehr der Kraftwagen. Der Bogen der Rennſtrecke wird durch Geradelegung auf ein Minimum beſeitigt, der diesmaligen Abſteckung ent⸗ ſprechend. Außenſeitiges, z. T. Mannheimer Beiſpiel wird bie Grundlage bilden. Das freie Wort der Ruderſport⸗ preſſe, das in Mannheim garantiert iſt, hat Anklang ge⸗ funden, und die Ausführungen, die über Nord und Süd im Rudern in der NMz in ihrem Mainzer Regattabericht zum Ausdruuck kommen, ſind vom Frankfurter ſtantspoliti⸗ ſchen Organ zuſtimmend begrüßt worden. Die vom Fach⸗ amt als Erſatz für die Verlegung des Termines der Hauptregatta in Eſſen auf den Frankfurter Hauptregattatag als Entgelt zugeſagte Entſendung eines erſten Berliner Achters iſt ausgeblieben. Aber man konnte den trefflichen Oxfordmannſchaſten farbechte Frankfurter aus Stadt und Land Frankfurt und Oberrad gegenüberſtellen. Der Oxſord Univerſity Boad Club iſt in die Breſche getreten für den leider verhinderten Leander Achter. Cherry, vom Leander⸗Vierer, holte ſich in ſeinen Oxford⸗ leuten einen Achter zuſammen, Leute, die rudern konnten und ſich bald in eine Mannſchaft verſchmolzen, die ſich ſehen laſſen konnte und den hohen Grad der Sieger⸗ mannſchaft der Frankfurter Germania betonte, wie auch die Fähigkeit der jungen Mainzer, die dieſe Rieſen über die halbe Strecke im Schach hielten und nur der gewal⸗ tigen Körperkraft der Engländer im Endkampf erlagen. Oxfrod unterlag im Zweiten Vierer ohne Steuermann der gutgeſchulten Wucht der Oberräder Mannſchaft und ſtrich die Flagge vor den Frankfurter Germaniaſenioren im Achter. Die Tatkraft von Direktor Lemme hat eng⸗ liſche Stilüberlegenheit auf deutſches Gebiet verpflanzt, die Schüler haben die Lehrer erreicht. Was ſonſt an innerem Geſchehen zutage trat, mögen die nachſtehenden Ergebniſſe ausweiſen. Es war eine Hauptregatta. Man ſah nur Reifes vom Senior bis zum Jungmann, vom Einzelruderer bis zum Doppelſkullmeiſter. Es war eine Freude am Rudern, die kaum einer Steigerung noch fähig iſt. Die Ergebniſſe: 1. Begrüßungspreis, Junior⸗Einer: 1. H. Neubur⸗ ger(Wſp Godesberg):21,2; 2. G. Matſchke(Nürnberger Der zweite Tag in Stuttgart NS-Kampfſpiele der SA⸗Gruype Südweſt Der zweite Tag Die Stimmung der über 1500 SA⸗Führer und ⸗Männer, die in den verſchiedenſten Wettkämpfen des Samstags ein⸗ geſetzt wurden, war ganz ausgezeichnet, daran änderte auch ein ſtarker Regen nichts, der um die Mittagsſtunden nie⸗ derging. Unter den zahlreichen Beſuchern bemerkte man auch Reichsſtatthalter Gauleiter Murr, Miniſterpräſident Mergenthaler und Obergruppenführer Litzmann. Auf der Feſtwieſe wickelte ſich von—10 Uhr der Nach⸗ kichten Wettkampf, ab. 450 Mann in 45, Mannſchaſten waren unterdeſſen am Schießwettkampf beteiligt; nach guten Leiſtungen ſiegte hier die Standarte 127 Heidenheim Acht Reiter⸗Ständarten⸗Mannſchaſten ſtellten ſich zum Reiter⸗ kampf, Hochintereſſant verliefen die Meldehunde⸗Prüfun⸗ gen. Mit dem Kleiderſchwimmen wurde am Samstagvor⸗ mittag auch der SA⸗Führer⸗Fünfkampf abgeſchloſſen, der in der Klaſſe J von Sturmhauptführer Gmeling gewonnen wurde. Ueberaus ſpannend verlieſen auch die Staffel⸗ Wettkämpfe der Schwimmer im Max⸗Eyth⸗See und die Wettkämpfe der Marine⸗SA und SA⸗Pioniere. In allen Wettkämpfen ſah man teilweiſe recht gute Leiſtungen, die vor allem von der Einſatzfreudigkeit der SA ein eindrucks⸗ volles Bild gaben. Die Ergebniſſe: SͤA⸗Führer⸗Fünfkampf, Klaſſe 1(bis 35 Jahre): 1. Sturmhauptf. Gmeling(Standarte 180 Tübingen) 340.; 2. Sturmhauptf. Schelling(126 Rottweil) 324.; 3. Sturmhauptf. Schneider(169 Hornberg) 323.; 4. Sturmf. Streicher(120 Ulm) 319.; 5. Sturmf. Renz(247 Eß⸗ lingen) 316 P.— Klaſſe 2(bis 40 Jahre): 1. Sturm⸗ hauptf. Volpp(247 Eßlingen) 375.; 2. Sturmhauptf. Reichert(23/47 Holzgerlingen) 295.; 3. Sturmf Groß (N/247 Kirchheim⸗Teck) 206.; 4. Sturmhauptf. Becker (11/172 Pforzheim) 283 P.— Schießwettkampf: 1. Stand. 127 Heidenheim 1361.; 2. Stand. 247 Eßlingen 1903.; 3. Standarte 119 Stuttgart 1287.; 4. Standarte 124 Ravensburg 1257 Punkte; 5. Standarte 180 Freuden⸗ ſtadt 1254 P.— Reiter⸗Fünfkampf: 1. SA⸗Reiter⸗ Standarte 55 Stuttgart 395,3.; 2. Reiter⸗Standarte 56 Schwendi 389,4.; 3. Reiter⸗Standarte 53 Raſtatt 376,8.; 4. Reiter⸗Standarte 255 Tübingen 374,3.; 5. Reiter⸗Stan⸗ darte 156 Reutlingen 372 P.— Nachrichten⸗Wett⸗ kampf: 1. N 2/247 Eßlingen 285.; 2. N/122 Heilbronn 255.; 3. N 2113 Freiburg(Br.) 245.; 4. N/141 Raſtatt 240.; 5. N/123 Ditzingen 230 P. Schwimm⸗Wettkämpfe: 4mal 50 Meter Bruſt: 1. Sta 119 Stuttgart:32,7; 2. Sta 109 Karlsruhe:33,4; 3.§9 119 Stuttgart:40,5.— 4 mal 50 Meter Freiſtil: 1. Sta 122 Heilbronn:03,2; 2. HJ 119 Stuttgart:03,9; 3. Sta 109 Karlsruhe:04,5.— 10 mal 50 Meter Bruſt: 1. Sta 247 Eßlingen:22,6; 2. Schutzpol. Stuttgart:37 0, 3. NSg M/55 Stuttgart:38,7 Min.— 10 mal 50 Meter beliebig: 1. Sta 100 Karlsruhe:35,1; 2. Marine 18 Stuttgart:43,7; 9. Sta 119 Stuttgart:40,4.— 10⸗mal⸗5h⸗Meter⸗Kleider⸗ ſchwimmen: 1. Sta 172 Pforzheim:20,6; 2. 14. JR 13 Ludwigsburg:24,67 3. Marine 18 Stuttgart:58,9.— 4 mal 50 Meter Lagen: 1. Sta 109 Karlsruhe:13,6; 2. Marine 18 Stuttgart:31,5; 3. Sta 122 Heilbronn:33,6.— Pionier⸗Weitkämpfe: 2⸗Mann⸗Spinnen: Pi 1/122 Heil⸗ bronn(Dollmann).— Ein⸗Mann⸗Nachenwettruder: Pi 2“ 312 Ulm(Kaſt).— Zwei⸗Mann Nachenwettrudern: Pi 2“ 122(Zimmermann, von Langen) Heilbronn.— Ponton⸗ Wettrudern: Pi 2/120 Ulm(Molfender).—Wettvullen der Marine: 1. SA Marine 2/18 Stuttgart; 2. SA Marine 21/18 Karlsruhe; 3. SA Marine 31/18 Konſtanz. Glanzvoller Abſchluß Am Sonntagvormittag wurden die NS⸗Kampfſpiele der Gruppe Südweſt in Stuttgart mit den Gepäckmärſchen fort⸗ geſetzt. Imgroßen Gepäckmarſch über 25 Km. ſiegte die SA⸗Standarte 119 Stuttgart mit 216,09 Punkten in der Klaſſe A für nichtkaſernierte Einheiten. Den zwei⸗ ten Platz belegte die SA⸗Standarte 114 Konſtanz mit 217,13 Punkten vor der SA⸗Standarte 100 Kartsruhe mit 225,33 Punkten. Eine überaus ſchwierige geländeſportliche Aufgabe war der Orientierungsgepäckmarſch, der ſchon morgens um 5 Uhr geſtartet wurde und 3 Mannſchaften im Kampf ſah. Außer Handgranatenziel⸗ wurf, Aufſuchen von ſechs Kontrollſtellen vermittels Karte und dem Kleinkaliberſchießen war noch eine Mutübung in den 20 Km. langen Marſch eingebaut. Sieger wurde in der ausgezeichneten Zeit von:16:90 Std. die SA⸗-Stan⸗ darte 247 Eßlingen vor der SA⸗Standarte 119 Stutt⸗ gart, die:17:34 Stö. benötigte. Auf den dritten Platz kam die SA⸗Standarte 248 2. Mannſchaft Künzelsau in:18:18 Stunden. Zum erſten Male wurde im Bereich der SA⸗Gruppe Südweſt ein Hindernislauf über die neue SA⸗Hindernis⸗ bahn durchgeführt. An die Mannſchaften wurden dabei die R Friedrichshafen,:22. höchſten Anforderungen geſtellt. Drei Mannſchaften muß⸗ ten wegen Verletzungen und wegen regelwidrigen Ver⸗ haltens ausſcheiden. Der Hindernislauf führte über nach⸗ ſtehende SA⸗Hindernisbahn: 2,20 Meter hohe Mauer, Hochweitſprung über Gartenzaun und Graben, 1,80 Meter hohe Paliſadenwand, 80 Zentimeter hoher Gartenzaun, Hochtiefſprung über eine Hecke in eine Grube, Durch⸗ kriechen eines Stollens, Gehen über 5,50 Meter hohe Schwebebalken, Ueberſpringen eines 225 Meter tiefen und 2,50 Meter breiten Grabens und Ueberklettern einer 1 Meter hohen und 1 Metex⸗breiſen, Gartenheche.„Die Mannſchaften waren mit Marſchſtiefel ausgerüſtet. In der ſehreguten Zeit von:51,7 Minuten ging die. Mannſchaft der H Eßlingen als Sieger auts dem Kampf hervor! Generalfeldmarſchall von Blomberg ſprach der Mann⸗ ſchaft perſönlich ſeine Glückwünſche aus. Zweiter wurde die SA⸗Standarte 142 Säckingen in:51,9 Minuten vor der zweiten Mannſchaft der SA⸗Standarte 119 Stuttgart. 40 000 Zuſchauer in der Kampfbahn Den Höhepunkt der SS⸗Kampfſpiele bildete der Sonn⸗ tagnachmittag mit ſeinen Kämpfen in der Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn. Rund 40 000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden. Unter den Ehrengäſten ſah man den Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg, den Gauleiter Reichs⸗ ſtatthalter Murr, das württembergiſche Miniſterium mit Prof, Mergenthaler an der Spitze und von der Oberſten SA⸗Führung den Vertreter des Stabschefs Lutze, Ober⸗ gruppenführer Herzog. Bei regneriſchem Wetter wurden ausgezeichnete ſport⸗ liche Leiſtungen gezeigt. Nach der 20⸗mal⸗50⸗m⸗Pendelſtaffel, die von der SA⸗Standarte 127 Geislingen vor der SA⸗ Standarte 119 Stuttgart gewonnen wurde, wurde der 3000⸗Meter⸗Lauf geſtartet, den etwas überraſchend der Freiburger Stadler vor dem Stuttgarter Dompert ge⸗ wann. Die Zeit von:40,6 Min. iſt ganz ausgezeichnet. Dompert benötigte:51 Min. Auf den weiteren Plätzen komen Krumholz(Wehrmacht) in 915/6 und Heller(Sa⸗ Standarte 121 Stuttgart in 9116,6 Min. ein. Im Hand⸗ granatenweitwurf fiel der Sieg au den Arbeitedienſtmann Eiſenmann, der die Granate 81,20 Meter weit warf. Hübſch(Wehrmacht) belegte mit 76.70 Meter den zweiten Platz. Zimmermann von der SA⸗Standarte 127 Geis⸗ lingen wurde mit 75,80 Meter Dritter. Zum 100⸗Meter⸗Endlauf ſtarteten ſechs Mann, die ſich aus der großen Zahl der Bewerber die Teilnohme er⸗ kämpften. Sieger wurde Bucherer von der SA⸗Stan⸗ darte 119 Stuttgart in 11,3 Sek. mit Bruſtbreite vor SA⸗ Mann Keller, der ebenfalls in 11,9 Sek. einkam und dem Poliziſten Haller mit 11,4 Sek. Eine 10⸗mal⸗/e⸗Runde⸗ Hindernisſtaffel wurde von oͤem Reichsarbeitsdienſt 27 Gau Baden in:05 Min. vor der Reiter⸗Standarte 55 in:20 und der SA⸗Brigade 53 mit:40 Min. gewonnen. Während der Pauſe eines Handballſpiels zwiſchen der SA und der Wehrmacht fiel die Entſcheidung in der 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Staffel. Die Staffel der Hy Gebiet 20 ſiegte in 45,1 Sek. vor der Staffel der StA⸗Brigade Südweſt mit ebenfalls 45,1 Sekunden ganz knapp. Dritter wurde die Poli⸗ zei Stuttgart. Dann folgten der Reichsarbeitsdienſt Gau Baden, SA⸗Brigade 53 und Werkſchor. Das Handballſpiel ſelbſt ſah die beſſer eingeſpielte Mannſchaſt der Wehrmacht Inf.⸗Reg. 119 Stuttgort mit 12·8(:3) gegen die Mann⸗ ſchaft der SA⸗Gruppe Südweſt erfolgreich. Verſchieoͤene Vorführungen der SA im Boxen, im Bodenturnen und Mutübungen fanden bei den Zuſchauern großen Beifall. Den Abſchluß dieſer glanzvollen Kampf⸗ ſpiele bildete nach Maſſenfreiübungen von 1300 SA⸗ Männern der feierliche Schlußappell. Zwei Amititia-Siege in Zürich Zu ſchönen Erfolgen kamen die deutſchen Vereine bei der Ruderregatta in Zürich. Der Mannheimer RV Amicitia hatte ſeine Junioren entſandt, die am Samstag im Vierer m. St. und im Achter ſiegreich waren, während Frieſen Berlin den Gäſte⸗Vierer m. St. gewann. Ergebniſſe: Vierer m. St.: 1. FC Zürich,:00,8, 2. Re⸗ gensburger RB,:09,2. Junior⸗Vierer m. St.: 1. Mannhelimer RB Amicitia,:52. Senior⸗Einer: 1. FéE Zürich(Rufli),:11,4; 2. Graßhoppers Zürich(Studach),:34,2. Erſter Vierer o. St.: 1. Seeklub Zürich, :07; 2. Jeſus College Cambridge:17. Zweier v. St.: 1. Seeklub Biel,:13,2, 2. Gäſte⸗Vierer m. St.: 1. Frieſen Berlin, :09, 2. Regensburger RP,:18,4. „Junior⸗Achter: l. Mannheimer RV Ami⸗ citia,:16,2, 2. Seeklub Zürich,:18,4. 2. Jeſus Senior⸗Achter: 1. Fcé Zürich,:00,8. College Cambriöge,:18,8 Minuten. Rq).28,2; 3. W. Bruns(Merſeburger Ro5) 886, 4. H. Kraus(Offenbacher RV Au). 2. Preis des Deutſchen Ruderverbandes, Vierer Wanderpreis: 1. Frankfurter Germania(Kauf⸗ mann, Günther⸗Foß, Rumbler, Hüllinghoff; Schäfer).17 2. Münchner Ra 717,9. RG Ruhrort und Oxford UBCl nicht geſtartet. Nach ſchärſſtem Kompf über die ganze Strecke im Ziel mit einer Viertellänge behauptet. 3. Zweiter Vierer ohne Steuermann, Preis von Saal⸗ hof: 1. Frankfurter RG Oberrad(Krämer, Brain, Kaſpar, Haankammer); 2. Oxford uBCl. Nach Kampf nahm Oberrad die Führung, vergrößerte ſie ſtetig und kam mit zwei Längen in Führung an, als Oxford 100 Meter vor dem Ziel aufgab. Strömender Regen. 4. Erſter Jungmann⸗Vierer fällt aus. 5. Carl⸗Kunz⸗Gedächtnispreis, Einer, Wanderpreis: 1. Paul Seedorff(Tangermünder Ré).31½; 2. Egon Haenſell Megelgava.⸗Club):8,4; 3. Rolf Schneider (Kölner RB 77):34,4; 4. Caxlo Münzert(Frankfurter RB):41,2 Min. Schönes geſchloſſenes Rennen, aus dem Seedorff führend hervorgeht. Harter Kampf um den zwei⸗ ten Platz. 6. Preis der Alten Brücke, Jungmann⸗Vierer: 1. Re⸗ gensburger.⸗u. TCl.(Stedler, Obermeier, Rechl, Ad⸗ 2. Renngemeinſchaft Ludwigshaſen ler; Rehaber) 6159,8; Mannheimer Rͤ auf⸗ :07,6; 3. Offenbacher RB 7116. gegeben. 7. Inſelpreis, Wanderpreis: 1. Berliner R(Wiec⸗ zoret, Langerſ:17,2; 2. R Hellas Offenbach(Silſer, Hortwig).28,2; 3. Gießener R:29. Berlin nimmt bald die Führung, vergrößert dieſe ſtetig und gewinnt ſicher mit 3 Längen. Kampf um den 2. Platz, halbe Länge. 8. Strahlenbergpreis, Vierer: 1. Frankſurter R Fechenheim(Craß, Arnold, Ph., Arnold, Hoffmann, Zeller):47; 2. Ludwigshaſener RV.567 3. Regensburger .⸗ u. RrCl.:58,4; 4. Ofſenbacher Undine:02,2. Ueber⸗ legen gewonnen. 9. Preis vom Oſthaſen, Zweiter Einer: 1. T. V. d. Bergh(Mainzer RBJ:31,42; 2. Fr. Joedt(Gießener RG):42,3; 3. Walter Bruns:40,3. Schön gewonnen. 10. Carolus⸗Preis. Junior⸗Achter: 1. Frankfur⸗ ter RV(Uehlein, Rützel, Mertgen, Behrensdorf, Funk, H. Dietrich, de Thourzellier, Därtz: Fiſcher) 619,4: 2. Ludwigshafener Renngemſch.:268. Mit 1½ Dängen ſicher gewonnen. 11. Preis von Frankfurt⸗M. Zweiter Vierer. Heraus⸗ ſorderungspreis: 1. Ra. Ruhrort(Koellen, Bongarts. Thomas, Scheepers; Reicel):48,4: 2. Frankſurter Rg. Oberrad 625; 3. Münchener RKl.:04.8: Oxfort UBCl. nicht geſtartet. In ſchönem Rennen nach Kampf mit einer Lämge ſicher gewonnen. 12. Preis vom Oſtpark. Doppelzweier ohne Stener⸗ mann: 1. Renngem. Franken⸗Alemannia (Kaidel, Pirſch):34; 2. Renngem. Germania Fft.⸗Elub (Paul⸗Timpeſ:40,6; 3. WſpV Godesberg(Scheben⸗Neu⸗ burger):44,4; 4. Mainzer⸗RV(Wann⸗Schubert):68,4. 13. Preis von Fiſcherfeld. Dritter Achter: 1. Sgar⸗ brücker Rg. Un dine(Geubert, Hofwann, Kugel⸗ mann, Rehfeld Müller, R. Bräuer. E. Bräuer, Bried, Friedrich, Mönch; Schäffer):11,6; 2. Frankfurter RV 6220,4; 3. Offenbacher Undine:28,4. Sicher gewonnen, Kampf um den zweiten Platz der Frankfurter gegen die abgeſchlegene Undine. 14. Fubiläumspreis. Erſter Achter: 1. Frankſurter RNG Germanig(Kaufmann, Kämof, Glock, Haas, Jung, Hünther. Foß, Rumbler Hüllinhoff, Schäſer“ 6200,4; 2. Mainzer RV.:06,7; 3. Oxſord.11 Prachtvolles Rennen. Germania ſchiebt ſich langſam vor Mainz cuf den zweiten Platz, Orſord ſällt zurück. Ger⸗ mania bei 100 Meter in Führung. Mainz kämyft wacker auf dem zweiten Platz. Orford hat ſich nun geſunden, geht an Mainz heran. Germania führt ſicher. Mainz hält den zweiten Plitz vor Oxſord. ee e,Der zweite Taeg 5. ter iſt bedeckt. Die Starter haben Gegenwind au 18 Wie Rennen empfindlich ſtört. WPas Fahrwaſſer iſt ſehr rauh. Die Regatta erfreut ſich eines außergewöhnlich ſtarken Beſuchs. Bei ſehr guter Organi⸗ ſation brachten die Rennen ſolgende Ergebniſſe: 15. Preis vom Lohrberg. Dritter Jungmann⸗Vierer m. St. 1. Kitzinger R 97.31,6; 2. Würzburger RG 605 7,35; 3. Roming Club de Strasbourg.50,65 4. Renn⸗ gemeinſchaft Offenbach.04,4. Kitzingen gewinnt mit zwei Längen das Rennen. 16. Zweiter Senior⸗Zweier ohne fiel aus. 17. Erſter Senior⸗Vierer mit Steuermann. Kaiſerpreis. 1. Frankfurter Germania.38,8; 2. Münchner RC 80.40,9; 3. RG Ruhrort 97.28. Bei ſtarkem Wer⸗ lengang geſchloſſenes Rennen zwiſchen Germania und Münchener RC. Germania bleibt ſtets in leichter Füh⸗ rung und gewinnt, den Vorſprung ſtändig vergrößernd, ſicher mit einer knappen Länge. Ruhrort, in der Mitte des Stromes rudernd, kann gegen die Wellen ſchwer aufkom⸗ men und gibt auf. 18. Leichtgewichts⸗Jungmann⸗Vierer m. St. Ehrenpreis. 1. Kölner R 77.04,6; 2. Kitzinger RV 97.24; 3. Offenbacher RV bei 1500 Meter wegen Wellengang auf⸗ gegeben. Köln rudert im Winoſchatten des ſchützenden Ufers und gewinnt ſicher. 19. Jungmann⸗Einer. 1. Hans Kraus(Offenbacher Germania) 10.10,6; 2. Günter Schütt(Saarbrücker Undine) 10.29,24; 3. Friedrich Wagner(Frankfurter Teutonia) 10.38. Kraus gewinnt überlegen das Rennen trotz ſtarkem Wel⸗ lengang. 20. Junior⸗Vierer mit St. Preis vom Mübhlberg. 1. Frankfurter Undine.00; 2. RG Oberrad.06; 3. Renngemeinſchaft Ludwigshafen aufgegeben. Das Ren⸗ nen wurde von allen drei Mannſchaften wacker durch⸗ gekämpft, ſoweit es möglich war. 21. Zweiter Senior⸗Vierer m. St. Preis vom Römer. 1. Frankfurter Germania.442; 2. Union Nau⸗ tique de Lille.03,2; 3. RG Oberrad. Frankfurt gewinnt das Rennen ſicher und kämpft ſich trotz ſtarkem Wellen⸗ gang mit großer Bravour durch. 22. Erſter Senior⸗Vierer o. St. Preis vom Main. Rc Oberrad geht allein über die Bahn. Oxfort ſtar⸗ tet nicht. Die von Oberrad gebrauchte Zeit beträgt.01,4. 23. Dritter Senior⸗Vierer m. St. Preis von Sachſen⸗ hauſen. 1. Undine⸗Saarbrücken.58,4; 2. Regensburger nen. Die ſtark favoriſierten Regensburger'eiben hinter Rutc.04,6; 3. Undine⸗Rüſſelsheim.17,2. Schönes Ren⸗ den gehegten Erwartungen zurück. 24, Jungmann⸗Achter. Preis von Oberrad 1. Wor m⸗ ler R 6756,2, 2. Moinzer RB 7709,0; 3. Kitzinger R 721,2. Prachtvolle Leiſtung von Worms das ohne iede Hemmung das Rennen durchführt. Die etwas ſchwächeren Mainzer zeigen ebenfalls eine vorzügliche Zuſammen⸗ arbeit und halten Kitzingen ſicher. 25. Erſter Senior⸗Zweier m. St. Das Rennen iſt ausgefallen. 26. Vierter Senior⸗Vierer m. St. Preis vom Müller⸗ main. 1. Offen bacher Undine:32,2; 2. Frankfurter Teutonia 7138,6; 3. Frankfurter RB:46,4. Bei langſam abflauendem Wind gewinnt Offenbacher Undine mit zwei Längen das Rennen. 27. Erſter Senior⸗Einer, Preis von der Gerbermühle: 1. Paul Seedorf⸗Tangermünder RG:57,4; 2. Chon Haenſell(Lettland) 8101,7; 3. Heinz Neuburger⸗Godesberg (aufgegeben). Schönes geſchloſſenes Rennen, in dem Haen⸗ ſell bis auf halbe Strecke führt, dann aber von Neuburger abgelöſt wird, der in hartem Endkampf mit einer Länge gewinnt. 28. Zweiter Senior⸗Achter. Heinrich⸗Heyter⸗ ächtnis Achter. Rennen iſt ausgefallen. h⸗Heyter⸗Gedächtnis⸗ 90. Erſter Senior⸗Achter. Germania⸗Preis: 1. Mai Zer RV.27: 2. Oxford Univerſity⸗Bogt⸗Cluo 6137. Das Rennen wurde zweimal gerudert. Bei 1500 Meter wurde die führende Fronkfurter Germania ausgeſchloſſen. Das Renen wurde wiederholt und von Mainz mit 2 Längen Carl⸗von⸗Opel⸗Preis. gewonnen. ——— ——— FF—TͤP———————————————————— 10. Seite/ Nummer 313 Neue—.— Ausgabe Montag, 12. Juli 1937 Bitte ausschneiden! 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