Reue Mannheimer Seit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld, Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pi. üig Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich erteilte Aufträge. an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannbeim. Abend⸗Ausgabe K Montag, 12. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 314 Eden auf der Suche nach einem Kompromiß Mil Naris ſchon ausgehandelt? Vorläufiges Kompromiß, um Zeit für eine endgültige Regelung zu gewinnen? Drahtbericht unſ Pariſer Vertreters — Paris, 12. Juli. Der engliſche Außenminiſter Eden traf zur großen Ueberraſchung der Pariſer Welt am Sonn⸗ tagabend auf franzöſiſchem Boden ein. Obwohl die Miniſter der engliſchen Regierung aufgefordert wor⸗ den waren, London über das Wochenende nicht zu verlaſſen, hatte Eden doch eine zweitägige Kreuzer⸗ fahrt an Bord der Jacht„Princeß“ unternommen, die dem Verleger des„Daily Telegraph“ gehört. Eden verließ das Schiff nur zu einem kurzen Spa⸗ ziergang am Badeſtrand. Die Jacht ſollte heute, wie man in der Umgebung Edens hörte, die Seine hinauffahren bis nach Rouen. Sofort zerbrach man ſich in Paris den Kopf darüber, ob Eden vielleicht in der Hauptſtadt der Normandie mit dem Karoi⸗ nalſtaatsſekretär Pacelli zuſammentreffen wollte, der ſich in dem nahen Liſieux aufhält, oder ob er gar eine Unterredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Delbos halten könnte. Alle dieſe Ueberlegungen wurden aber dadurch wieder hinfäl⸗ lig, daß Eden geſtern morgen einen dringlichen Telephonanruf vom Foreign Office er⸗ hielt und daraufhin an Bord der Jacht ſofort wieder nach Southampton zurückkehrte. Sind das Edens Vorſchläge? — Paris, 12. Juli.(U..) Auf Grund verſchiedener Informationen nimmt man in hieſigen politiſchen Kreiſen als„ſo gut wie ſicher“ an, daß Eden mit einemfertigen Kom⸗ promißplan in der Taſche nach London zu rückge⸗ kehrt iſt, den er morgen dem britiſchen Kabinett, und ſollte dieſes ihn gutheißen, unmittelbar darauf dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, Lord Plymouth, vorlegen werde. In diplomatiſchen Krei⸗ ſen ſpricht man von einem„proviſoriſchen Kompro⸗ mißplan“. Er ſoll folgende Punkte umfaſſen: 1. Eine proviſoriſche vorläufige Regelung, die die Beibehaltung des geſamten internationalen Kontroll⸗Schemas ermöglicht, bis es gelingt, einen endgültigen detaillierten Plan auszuarbei⸗ ten, auf den ſich alle Parteien einigen. Die pro⸗ viſoriſche Regelung würde darin beſtehen, da ß die Seekontrolle„vorläuſig“ von engliſchen und franzöſiſchen Kriegs⸗ ſchiffen übernommen wird. Man hofft, daß Deutſchland und Italien dieſer zeitlich be⸗ grenzten Seekontrolle zuſtimmen werden, wofür ſich auf der anderen Seite Frankreich verpflichten würde, die Grenzkontrolle beizubehalten. Auch die Ueberwachung der portugieſiſchen Greuze würde fortdauern. 2. Frankreich erklärt ſich einverſtanden, auf die ſofortige Diskuſſion der Rückrufung der Freiwilligen zu verzichten, gegen einen entſpre⸗ chenden vorläufigen Verzicht Deutſchlands und Italiens in der Frage der Gewährung kriegfüh⸗ render Rechte an Salamanca und Valencia. 3. Grundſätzliche Einigung über einen neuen endgültigen Kompromißplan, der die Küſtenüber⸗ wachung durch neutrale Beobachter in den Haupt⸗ einfuhrhäfen Spaniens an die Stelle der Ueber⸗ wachung durch Kriegsſchiffe ſetzt. Daneben ſoll auch die Möglichkeit einer Ueber⸗ wachung durch neutrale Flugzeuge unterſucht wer⸗ den. Allerdings ſcheint dieſe Idee einer See⸗ oder Küſtenkontrolle in der Luft ſchon jetzt auf erhebliche Bedenken zu ſtoßen. Man erinnert daran, daß es ſchon jetzt häufig vorkomme, daß Handelsflugzeuge von Abwehrgeſchützen oder Jagd⸗Flugzeugen„ver⸗ ſehentlich“ abgeſchoſſen würden. Dieſer Gefahr wä⸗ ren aber die neutralen Ueberwachungsflugzeuge aller 8* nach in noch viel höherem Maße ausge etzt. 289 Sie haben gemeinſam geliten Kriegerwitwen aus der Tſchechoſlowakei, 8 in England aufhalten, legten am nieder. Frank reich und Deutſchland, die ſich gegenwärtig für eine Grabe dͤes Unbekannten Soldaten in London einen Kranz (Preſſephoto, Zander⸗M.) ———.....—.—..———————————— Frunkreichs gejührliche P Auftakt zur Preisgabe der ganzen Nichteinmiſchungspolitik?— (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 11. Juli. Ganz überraſchend hat die franzöſiſche Regierung das Wochenende durch ihre Veröffentlichung über die beabſichtigte Aufhebung der Pyrenäenkontrolle zu beunruhigen verſtanden. Mit Windeseile wurde dieſe neue Stellungnahme der franzöſiſchen Außen⸗ politik in den Pariſer politiſchen Kreiſen bekannt. Manche Botſchafter und Geſandten hatten bereits die Großſtadt verlaſſen, um das Wochenende auf Sowieltanks führen Miaſas Offenſive Heftige Kämpfe an der Madrider Front- dub. Salamanca, 12. Juli. Im nationalen Heeresbericht vom Sonntag heißt es: An der Front von Aragon wurde ein gegneriſcher Angriffsverſuch im Abſchnitt von Albarracin zurück⸗ gewieſen. Mehrere Stellungen in der Nähe dieſes Orts wurden beſetzt. Der Gegner hatte viele Tote. Front von Madrid: In der Nacht zum Sonn⸗ tag und am Sonntag ſelbſt hat der Kampf im Abſchnitt von Brunete weiter angedauert. Der Gegner wurde zurückgedrängt und verfolgt. Er hatte ſchwere Verluſte. Die ſtärkſten feindlichen Angriffe erfolgten bei Villanneva de Pradilla. Sie wurden nach heftiger Artillerievorbereitung und mit Unterſtützung von 40 ſowjetruſſiſchen Tanks durchgeführt und konnten in der Umge⸗ »bung dieſer Ortſchaft abgewieſen werden. Im Abſchnitt des Madrider Stadtviertels Lucero wurde durch einen nationalen Gegenangriff ein bolſchewiſtiſcher Schützengraben erobert. Der Gegner verlor zahlreiche Tote und vier ſowiet⸗ ruſſiſche Tanks. Eine feindliche Schwadron, die in unſere Stellungen eindringen wollte, wurde überraſcht, zurückgewieſen und hinterließ 60 Tote. Die gegneriſchen Truppenabteilungen, die ſich durch den Wald von Billafranca de Caſtillo un⸗ ſeren Stellungen näherten, wurden zurück⸗ geſchlagen und verfolgt. Auch hier erbeuteten wir eine größere Menge Kriegsmaterial. Tätigkeit der Fliegerei: Durch unſere Luftabwehr wurden fünf bolſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Londoner Kundgebung für Valentia dnb. London, 11. Juli. Auf dem Trafalgar⸗Platz ſand am Sonntag eine Kundgebung von Marxiſten und Kommuniſten zul⸗ gunſten der ſpaniſchen Bolſchewiſten ſtatt. Erfolgreiche Gegenwehr der Nationalen Der Labour⸗Abgeordnete und Präſident des Londoner Stadtrats Morriſſon leierte zunächſt die ſchon mehr als reichlich abgedroſchenen Redensarten über„faſchiſtiſche Mächte“ ab und forderte dann ganz unverblümt die Aufhebung des Ausfuhrver⸗ bots zugunſten der ſpaniſchen Bolſchewiſten. Die Kundgebung nahm eine Reſolution an, in der die Waffenausfuhr nach Valencia gewünſcht wird. Es bleibt bei der Beſchlagnahme dnb. Amſterdam, 10. Juli. Das Gericht von Middelburg(Holländiſch⸗Zee⸗ land) hat im Schnellverfahren die Forderung der ſpaniſchen Bolſchewiſten auf Herausgabe der an Bord des engliſchen Dampfers„Thorſtenholl“ durch die holländiſchen Behörden beſchlagnahmten— ſei⸗ nerzeit aus den Banken von Bilbao geraubten— Schätze abgelehnt. Gleichzeitig wurde verfügt, daß die geraubten Werte— es handelt ſich um Edelmetall, Juwelen und Wertpapiere im Werte von über einer Million Gulden— ſicherzuſtellen ſeien. Zum Treuhänder wurde eine Amſterdamer Großbank beſtimmt. Der Kapitän des Dampfers wurde angewieſen, die be⸗ treffenden Werte unverzüglich den Bevollmächtigten des Treuhänders auszuliefern. Die Bolſchewiſten haben gegen dieſen Spruch Berufung eingelegt und behaupten, daß ihre Räubereien„geſetzmäßig“()) wären. Wie holländiſche Blätter berichten, ſollen ſich unter den beſchlagnahmten Werten auch Geheim⸗ papiere des geflüchbeten Baskenausſchuſſes befinden. Bulgariſches Generalkonſulat in Addis Abeba. Bulgarien hat in Addis Abeba ein Generalkonſulat und zugleich eine Vertretung des bulgariſchen Ex⸗ portinſtituts für Italieniſch⸗Oſtafrika eingerichtet. Die beiden Vertretungen liegen in Händen von Inico Radeff. dem Lande zuzubringen. Sofort kehrten ſie nach Pa⸗ ris zurück und am Nachmittag wurde in allen diplo⸗ matiſchen Kanzleien der franzöſiſchen Hauptſtadt überaus eifrig gearbeitet. Man verſuchte allenthal⸗ ben feſtzuſtellen, welche Tragweite dieſe Er⸗ klärung der franzöſiſchen Außenpolitik haben ſollte und haben könnte. lediglich einen diplomatiſch⸗taktiſchen Druck auf London ſehen zu müſſen, während die anderen, die als Quelle gewöhnlich nicht weniger glaubhaft ſind als die anderen, verſicherten, die franzöſiſche Erklärung ſei nach vorheriger ausdrücklicher Beſprechung und Genehmigung mit dem Londoner Foreign Office erfolgt. Eines iſt ſicher, der franzöſiſche Außenminiſter un ſeine Miniſterkollegen, einſchließlich des Präſidenten der Republik, ſind ſich der Grundſätzlichkeit dieſer Erklärung durchaus bewußt. Auch der Oberſte Verteidigungsrat war vorher in Kenntnis geſetzt worden und hat dieſe Stel⸗ lungnahme gutgeheißen. So entſtand in Paris der Eindruck, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung in jeder Weiſe die Auswirkungen ihrer, wie es ſcheint, nun unabdingbaren Politik in der ſpaniſchen Frage auf ſich zu nehmen bereit iſt. Wenn nun auch die eigene franzöſiſche Kontrolle an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze ebenſo wie das Verbot der Freiwilligen⸗, der Munitions⸗ und der Geldſendungen aufrecht erhalten bleiben ſollen, ſo bedarf es doch keiner Frage, daß zumindeſt eine Auf⸗ hebung dieſer Verbote nun ſehr viel ſchneller erfol⸗ gen und wirkſam werden könnte als bei einem Fort⸗ beſtehen der internationalen Kontrolle. So iſt beſtimmt dieſe Aenderung auch gedacht, ja, man hört ſogar in eingeweihten Kreiſen, daß von Fall zu Fall die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze in dem Umfang geöffnet werden ſoll, als die franzöſiſche Re⸗ gierung von anderen Uebertretungen der Nichtein⸗ miſchungspolitik glaubhaſte Nachricht erhalten hätte. So iſt hier die Hoffnung auf eine Kompromißlöſung im Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß ſehr ge⸗ ring. Verantwortungsbewußte Politiker ſind ſich allerdings auch der Folgenſchwere einer Nichteini⸗ gung in London bewußt, ſo daß ſie mit gewiſſen Mo⸗ dalitäten und unter Zuſicherung beſonderer Beſchrän⸗ kungen bereit ſein ſollen, eine teilweiſe Anerkennung der nationalſpani⸗ ſchen Regierung als„kriegführende Macht“ gut⸗ zuheißen. Paris macht ſeine Drohung wahr (Fun kmeldung der NM 3) + Paris, 12. Juli. An zuſtändiger franzöſiſcher Stelle erklärt man am Montagmorgen, daß die Erleichterungen, die den internationalen Kontrolleuren an der franzöſiſch⸗ Die einen glaubten darin, blitik an der Pyrenüengrenze Hat Paris im Einvernehmen mit England gehandelt? ſpaniſchen Grenze bisher gewährt wurden, am Diens⸗ tagvormittag ausgeſetzt werden würden. Man fügt hinzu, daß die Grenze jedoch nach wie vor geſchloſſen bleibe und es ſich lediglich um die Tätigkeit dieſer internationalen Kontrolleure handele. Der franzöſiſche Botſchafter in London, ſo wird weiter erklärt, habe heute den Vorſitzenden des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes von dieſem Beſchluß der frau⸗ zöſiſchen Regierung in Kenntnis geſetzt. Ernſte Streikunruhen in AS Polizei greift mit Maſchinengewehren ein dnb. Neuyork, 12. Juli. In Maſſilon(Ohio) iſt es vor dem Republie⸗ Stahlwerk zwiſchen den Streikhetzern der Lewis⸗ Gewerkſchaft und Arbeitswilligen ernent zn bluti⸗ gen Auseinanderſetzungen gekommen. Während des Schichtwechſels terroriſierten Trupps der Lewis⸗Ge⸗ werkſchaft die Arbeiter und beſchoſſen Kraſtwagen, in denen die Arbeiter zum Werk befördert wurden. Bei den darauf folgenden Zuſammenſtößen griff die Polizei ein, die mit Tränengas und Maſchi⸗ nengewehren vorging. Miliz iſt zur Unter⸗ ſtützung der Polizei eingeſetzt worden. Die Kämpfe danern noch an. Bis jetzt wird ein Toter gemeldet. Wie hoch die Zahl der bisher Verletzten iſt, ſteht nicht feſt. Rekoroͤbeſuch in Düſſeldorf 200 000 Wochenendbeſucher in der Reichsausſtellung dnb. Düſſeldorf, 12. Juli. „Schaffendes Volk“ erlebte am Sonntag einen Beſuch, wie er bisher noch nicht zu verzeichnen geweſen iſt. Trotz wolkigen und windigen Wetters waren allein am Sonntag bis 20 Uhr 123 000 Beſucher in der Ausſtellung, wobei die 20000 Gardiſten, die in geſchloſſenem Auf⸗ marſch die Schau beſuchten, eingerechnet ſind. Da am Abend das große Feuerwerk als Abſchluß des Deutſchen Gardetags ſtattfand, hielt der Zuſtrom der Beſucher auch nach 20 Uhr ununterbrochen an, ſo daß in den ſpäten Abendſtunden noch über 30 000 Perſonen die Ausſtellung beſucht haben. Damit be⸗ läuft ſich die Geſamtzahl der ſonntäglichen Ausſtel⸗ lungsbeſucher auf über 150 000. Wenn man dazu noch die Zahl vom Samstag rechnet, die ebenfalls mit rund 45 000 einen beachllichen Erfolg darſtellt, ſo hätte das Wochenende insgeſamt 200 000 Beſucher zu verzeichnen. Die Reichsausſtellung 2. Seite/ Nummer 314 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 12. Juli 1937 Oſtaſiatiſcher Krieg in Sicht? Die Kümpfe in Norochina in vollem Gange Alle Vereinbarungen widerrufen!— Die japaniſche Sivilbevölkerung räumt die umkämpfte Sone dnb. Peiping, 12. Juli. Die Lage in Norcchina geſtaltete ſich am Sonn⸗ tag um Mitternacht folgendermaßen: Alle Unter⸗ händler haben ihre Aufgabe niedergelegt, und die chineſiſchen Unterhändler haben ausöòrücklich ihre Er⸗ klärung widerrufen, daß mit den Japanern eine Vereinbarung wegen der Zurückziehung der Trup⸗ pen getroffen ſei. Als Grund wird von chineſiſcher Seite angegeben, das Oberkommando der japani⸗ ſchen Truppen in Noroͤchina in Tientſin hätte den Befehl erhalten, alle Verhandlungen abzubrechen und militäriſche Macht voll einzuſetzen. Um Wanpinghſien und Huangtupo an der Tientſin⸗Bahn hinter Fengtai ſind die Kämpfe in vollem Gang. Das Augriffsziel der japa⸗ niſchen Truppen ſcheint das chineſiſche Militär⸗ lager und der Flugplatz Nanynan zu ſein. Die Bevölkerung Peipings hat bis jetzt ihre Ruhe bewahrt. Wie gleichzeitig bekannt wirö, ſoll das japaniſche Generalkonſulat in Tientſin der japaniſchen Zivil⸗ bewölkerung Norochinas den Befehl gegeben haben, ſich nach der Küſte zurückzuziehen. Die Generäle ſind peſſimiſtiſch — Tientſin, 12. Juli.(U..) Die ernſte Lage in Noroͤchina wird von General⸗ major Haſhimoto, dem Befehlshaber der japaniſchen Truppen in Tientſin, ſehr peſſimiſtiſch beurteilt. Wie Haſhimoto erklärte, marſchiere der chineſiſche Gene⸗ vall Tingpingyuan an der Spitze des vierzigſten chineſiſchen Armeekorps nach Nordchina, während andere Nankingtruppen Kampfſtellungen beziehen. Drei japaniſche Truppenzüge ſind aus Hſinking in Shanhaikwan eingetroffen, wo ſie vorläufig zurück⸗ gehalten werden. Weitere japaniſche Truppenzüge dürften in Kürze Hſinking in Richtung Shanhaikwan verlaſſen. Die Militärbehörden in Tientſin haben ſämtliche Laſtwagen in der japaniſchen Konzeſſion für die Beförderung von Truppen, Munition, Nah⸗ rungsmittel und Medikamenten requiriert. Drei Eiſenbahnwaggons mit Munition haben Shan⸗ haikwan während der Nacht in Richtung Peiping verlaſſen. Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Shan⸗ haikwan und Peiping iſt eingeſtellt worden. Tokio nützt die Stunde dib. Tokio, 12. Juli. Wie der Sprecher des Auswärtigen Amtes aus⸗ oͤrücklich erklärt, ſind die letzten Zwiſchenfälle ört⸗ licher Natur und durch Verhandllungen am Ort lös⸗ bar. Die örtlichen Verhandlungen hätten militäri⸗ ſchen Inhalt, ohne augenblicklich das Auswärtige Amt zu beſchäftigen. Die Einmiſchung Nankings in die Verhandlungen werde abgelehnt und der Proteſt der Nanking⸗Regierung zurückgewieſen. Die Verſtärkung der japaniſchen Norochinagarniſonen durch zuſätzliche Truppen aus Japan, Korea oder Mandſchukuo könnte vorläufig den örtlichen Cha⸗ rakter der Zwiſchenfälle nicht ändern. Die in Nan⸗ king von Hidaka geführten Verhandlungen beſchränk⸗ ten ſich auf allgemeine Fragen wachſender Antijapan⸗ Propaganda und die daraus entſtehende Gefahr für japaniſche Staatsbürger und hätten nicht die Nord⸗ chinakriſe zum Inhalt. Eine neue Lage würde ge⸗ ſchaffen, falls die Gerüchte über einen Einmarſch der Nanking⸗Truppen ins Hopoi⸗Tſchachar⸗Gebiet richtig ſeien. Ein ſolcher Einmarſch würde die Verletzung der Abmachung vom 25. Mai 1935 bedeuten. Der Sprecher beſtätigte ausdrücklich, daß die im Gange befindlichen örtlichen Verhandlungen und ihr— möglicherweſe— günſtiger Ausgang, die nunmehr von der japaniſchen Regierung be⸗ ſchloſſene Verſtärkung der Nordchinagarniſonen nicht mehr rückgängig machen könnten. Anruhen in Noroͤſyrien Sechs Tote, über 20 Verwundete dib Jeruſalem, 12. Juli. Nach den neueſten Preſſemeldungen ſcheinen die Gerüchte ſich zu beſtätigen, wonach Unruhen in der nordſyriſchen Provinz Hoch⸗Djeſiret ſechs Tote und dnb. Paris, 12. Juli. Im Rahmen der üblichen Sonntagsreden ergriff auch Miniſterpräſident Chautemps auf einer land⸗ wirtſchaftlichen Tagung in Ozouer le Marche das Wort. Er benutzte dieſe Gelegenheit, um eine ernſte Warnung an das Land zu richten. Chautemps er⸗ klärte u.., daß er nicht gewillt ſei, die Autorität der Regierung antaſten zu laſſen. Er werde nicht ohn⸗ mächtig irgendwelchen Unruhen zuſehen. Er habe an ſich die Regierungsführung nicht übernehmen wol⸗ len, und er würde ſie auch ohne beſonderes Bedauern wieder abgeben. Solange er aber dieſe Führung in der Hand habe, werde er ſie mit Entſchloſſenheit ge⸗ brauchen, um dem Lande„den Weg der Pflicht und der Wiedergeſundung zu zeigen“. Kellnerſtreik mit Zwiſchenfällen dnb. Paris, 12. Juli. Wenn die Streiklage im Pariſer Hotel⸗ und Gaſt⸗ ſtättengewerbe am Sonntag auch kaum eine Aende⸗ rung gegenüber Samstag erfahren hatte und die An⸗ zahl derjenigen, die in Pariſer Gaſtwirtſchaften, Ho⸗ tels und Kaffeehäuſern die Arbeit niedergelegt haben, 6000 kaum überſchreiten dürfte, ſo kam es doch am Sonntagabend in verſchiedenen Gegenden der Stadt zu von Marxiſten provozierten Zwiſchenfällen, bei denen die Polizei einſchreiten mußte. Eine Reihe von Fenſterſcheiben ging in Trümmer, und in ver⸗ ſchiedenn großen Lokalen verſuchten marxiſtiſche Het⸗ zer mit Gewalt ihre arbeitswilligen Kollegen von der Bedienung der Gäſte abzuhalten, um die Schlie⸗ ßung verſchiedener, am Sonntag wieder geöffneter Kaffeehäuſer zu erzwingen. Ueberall konnte die Polizei jedoch rechtzeitig eingreifen, und, wenn auch mit Hilſe des Gummiknüppels, diesmal die Freiheit der Arbeit gewährleiſten, ſo daß die etwas be⸗ ſchränkte Bedienung der in Paris weilenden auslän⸗ diſchen Gäſte ſichergeſtellt war. Die von marxiſtiſchen Terroriſten geführten Streikenden wandten mehrfach folgende Taktik an: Um in das Innere der aufs Korn genommenen Lo⸗ kale zu gelangen, nahmen ſie einzeln oder in kleinen Gruppen in dem betreffenden Lokal Platz. Auf einen Pfiff hin bemächtigten ſich die Streikhetzer dann aller auf den Tiſchen herumſtehenden Gegenſtände wie Flaſchen, Gläſer uſw., mit denen ſie dann ihre ar⸗ beitenden Kollegen, Fenſterſcheiben, Spiegel und dergleichen bewarfen. Gleichzeitig oͤrangen von der Straße her Trupps ein, bei dem Verwüſtungswerk zu helfen. Die Polizei konnte in jedem Falle die Frankreich in Kampf zwifchen Aulorilät und Demagogie: Chautemys warnt die Anruheſtifter Er ſei nicht gewillt, die Autorität der Regierung beſtreiten zu laſſen wieder ein, über 20 Verwundete forderten. Die Lostrennungs⸗ bewegung von Syrien habe das Ziel, eine dem Sand⸗ ſchak ähnliche Unabhängigkeit herzuſtellen. Augen⸗ blicklich ſei die Ruhe durch die Franzoſen wieder hergeſtellt. Die ſyriſche Regierung hat alle Nachrichten an das Ausland über die Unruhen in Nordſyrien ver⸗ boten. Bereits oͤrei Zeitungen wurden deswegen verboten. Der Gouverneur von Ojeſiret, der der dortigen Bevölkerung untragbar erſcheint, weilt ſeit drei Tagen in Damaskus, wo dauernd Miniſter⸗ beſprechungen über die offenbar recht ernſte Lage ſtattfinden. Rädelsführer verhaften. Ernſte Verletzungen wur⸗ den bisher nicht gemeldet. Krach auf dem ſozialbemokratiſchen Parteikongreß dub Paris, 12. Juli. In der Sonntagabend⸗Sitzung des ſozialdemokrati⸗ ſchen Parteikongreſſes in Marſeille kam es zu einer außerordentlich„lebhaften Ausſprache“ anläßlich der Debatte über die in Zukunft zu führende allgemeine Politik der Partei. Der zum linksradikalſozialen Flügel gehörende Abgeordnete Pivert behauptete gleich zu Beginn, der Kongreß ſei betrogen worden, weil die Zahl der Abgeordneten, die Anhänger Blums und Faures ſeien, ungerechterweiſe eine Erhöhung erſahren habe. Dieſer Vorſtoß Pi⸗ verts wurde von einem großen Teil der Kongreß⸗ abgeordneten mit ohrenbetäubendem Beifall auf⸗ genommen. Es kam hierbei wie das radikalſoziale„Oeuvre“ beſtätigt, zwiſchen den feindlichen Brüdern der Zwei⸗ ten Internationale zu Fauſtkämpfen, und an mehreren Stellen des Kongreßſaales glaubte man, einem Maſſenboxkampf beizuwohnen. Rufe wie „Provokateure“,„Saboteure“ ertönten allenthalben. Léon Blum bemühte ſich, die Ordnung wieder⸗ herzuſtellen, ſchrie ſich aber am Mikrophon vergeb⸗ lich heiſer. Er forderte die Streitenden immer wie⸗ der auf, die Sitzung nicht in einen allgemeinen Skandal ausarten zu laſſen. Nach langem Hin und Her kehrte ſchließlich die Ruhe im Kongreßſaal und nach kurzen Worten des Poſt⸗ miniſters Lebas ergriff Vincent⸗Auriol das Wort, um ſeine Finanzpolitik zu verteidigen. Er bezeich⸗ nete am Schluß ſeiner Rede die Finanzmaßnahmen Bonnets als notwendig und unerläßlich. Seine Ausführungen wurden, abgeſehen vom linken Flügel, mit Beifall aufgenommen. Die Ausſprache wird am Montag fortgeſetzt. —— Polen als Seemacht Aufſchlußreiches„Feſt des Meeres“ in Gdingen dnb. Warſchau, 12. Juli. In Goͤingen wurde am Sonntag in Anweſenheit des Staatspräſidenten der„Tag des Meeres“ ge⸗ feiert. 20000 Polen waren in Sonderzügen hin⸗ gebracht worden. Der Vorſitzende der See⸗ und Kolonial⸗Liga, General Kwasniowſki, erklärte, daß Lebenslauf einer Buche /; Von Paul Eipper Große, hohe Buche, Mutter des Waldes, himmelan wölbſt du die Kuppel deines Blätterdachs, breiteſt übereinandergeſtaffelt deine ſegnenden Schirmhände weit nach allen Seiten und gewährſt unzähligen Tieren, den Singvögeln, Käfern, Bienen, den Mück⸗ chen und Spinnen, eine gaſtliche Wohnung in deinem Gelaub. Die Rehmutter ſtellt ſich unter deinen Schutz, der Haſe und das Hirſchkalb; die Waldtaube baut ſich hoch oben in deiner Krone ihr Neſt, und auch dem Marder wehrſt du nicht ſeinen Unterſchlupf. Allen biſt du gut; alle wiegſt du mit deinem melodi⸗ ſchen Blätterrauſchen in den Schlaf; Schatten ſpen⸗ deſt du ihnen, Nahrung und Ruhe vor Regen und Sturm. Alle ſechs bis zehn Jahre biſt du die Fruchtbar⸗ keit ſelbſt; zu Tauſenden öffnen ſich dann im Herbſt deine holzigen Becher, laſſen die dreieckigen, glän⸗ zend braunen Samen zu Boden fallen. Bis in den April ruhen ſie im Humusgrund des vermodernden Laubs; mit der Frühlingswärme kei⸗ men ſie, und bei Sommerbeginn iſt plötzlich der Bo⸗ den rings um den mütterlichen Buchenſtamm dicht beſteckt mit winzigen Pflänzchen, mit dunkelgrün glänzenden, fleiſchig dicken Blattpaaren auf zierlich⸗ ſtem Stiel. Würde auch nur der achtzigſte Teil dieſer Keim⸗ linge Wurzeln faſſen und gedeihen, es entſtünde aus wenigen Mutterbuchen ein Urwald, der ſich ſelbſt er⸗ ſtickte. Verſchwendung und Vernichtung halten ſich das Gleichgewicht in der Natur; allein das Stärkſte, Tüchtigſte kommt zur Entwicklung, dringt durch den Teppich des welken Laubs in die Erde und kann den weiteren Aufbau betreiben, ſetzt über den flei⸗ ſchigen Lappenblättern einen neuen Trieb an, das zweite Stockwerk, aus dem nun die eigentlichen Buchenblätter ſprießen, ganz klein noch, aber ſchon zierlich gezähnt. In den erſten fünf Jahren entwickelt ſich das Wachstum eines ſolchen Buchenkindes außerordent⸗ lich langſam; vielerlei Gefahren bedrohen zudem ſein Leben, Witterungsunbill, Wiloverbiß, Näſſe und Froſt. Mit zehn Jahren iſt der Buſch knapp achtzig Zentimeter hoch; aber nun mag ex aus dem Aergſten heraus ſein; das Stämmchen ſteift ſich, ſetzt eine ſchöne Krone an, ſchwankt aumutig und voll Trotz in Wind und Gewitterſturm. Zwar bekommt der junge Baum wenig Sonnenlicht unter dem Baldachin der Mutter; doch von allen Laubbäumen verträgt die Buche am leichteſten ſtarke Beſchattung. Die Jahreszeiten ziehen auf und vergehen, hel⸗ fen mit ihrem Wechſel zu ſommerlichem Sprießen und ſtillem Winterſchlaf; alljährlich im Herbſt färben ſich die Blätter braun und rot; der junge Baum ſcheint zu brennen, glüht flammend im Sonnenlicht, raſchelt geſpenſtig zur Nacht, bis das welke Laub in wehmütiger Schönheit zu Boden ſinkt, mit Froſt⸗ kriſtallen überpudert und ſchließlich vom Schnee zu⸗ gebettet wird, Nährboden für kleine Pilze, Wühl⸗ grund für Wurm und Käfer. Ganz zerfallen, wird aus ſeinem Staub neue, fruchtbare Erde. Die Buche weiß davon nichts; die gehorcht ihren eigenen Geſetzen. Anfang Mai zeigen ſich an den Enden aller ihrer Aeſte länglich weißgelbe Spindeln, die braun anſchwellen. Ihre Spitzen ſpalten ſich; ſchon kann man unter die Schutzhaut blicken; zierlich gefältet liegen dort die noch ſchlummernden, blaß⸗ grünen Blättchen. Aber ſie erwachen bald, die Sonne holt ſie aus ihrem Winterbett. Ueber Nacht ſind dann die zarten Blättchen ausgeſchlüpft, zahlloſe, kleine Fackeln, deren grüner Glanz wie Silberſtaub ſchimmert. Ihr Gewicht iſt klein, dennoch zu ſchwer für den jungen Stiel; am Morgen hängen ſie kopf⸗ abwärts, nicht krank, nur ein wenig müde, anmutig dabei. Wenn leichter Oſtwind weht, wippen ſie wie die Gazeröckchen kleiner Tänzerinnen. Aus Wurzel, Stamm, Zweig und Aſt ſtrömt ihnen Nahrung zu; die Gnade der ſchönen Maientage hilft ihnen zu fro⸗ her und endgültiger Entfaltung. Immer ſtolzer reckt ſich der junge Baum in Höhe und Weite; mit dreißig Jahren iſt er ſechs Meter hoch; wird nun zunächſt jedes Jahr um einen halben Meter höher wachſen, bis er mit ſechzig oder ſiebzig Jahren geſchlechtsreif iſt, das heißt, gleichzeitig mit den jungen Blättchen im Mai auch Blüten treibt. Daraus bilden ſich allherbſtlich die verholzenden Fruchtbecher, die ihrerſeits nun Bucheln zur Kei⸗ mung auf den Boden ſchütten: Der Kreislauf der Entwicklung iſt geſchloſſen, eine neue Generation von Buchen kann entſtehen. Ewig grünt ſo der ſtolze, hohe Waldesdom. Aber die reif gewordene Buche denkt noch lange nicht ans Sterben; ſie iſt in ihren beſten Jahren, etwa zwanzig Meter hoch, kann auf das Doppelte heranwachſen und wird unter günſtigſten Lebens⸗ bedingungen faſt das dritte Jahrhundert erreichen. Vorausgeſetzt, daß der Menſch nicht eingreift und ſeine Anſprüche geltend macht! Das rötlichweiße, beſonders harte Buchenholz wird auf vielerlei Art gebraucht: zu Eiſenbahn⸗ ſchwellen, für Fäſſer und Räder, zum Hausbau und für den Möbeltiſchler. Schließlich iſt es ein aus⸗ gezeichnetes Brennmaterial. So wird eines Tages der Förſter ein Zeichen auf die glatte Rinde ſchreiben; Holzfäller kommen, grei⸗ fen mit Axt, Säge und Stemmkeilen den Stamm dicht über den Wurzeln an. Breite Wunden klaffen im lebendigen Holzfleiſch; der Wipfel erzittert; Aech⸗ zen ſchüttelt den Stamm, der ſich plötzlich neigt und zu Boden ſinkt, Diener des Menſchengeſchlechts. Max und Moritz im Muſeum Ein Wilhelm⸗Buſch⸗Muſeum entſteht Hannover, im Juli. Mit Unterſtützung der Stadtverwalatung hat die Wilherm⸗Buſch⸗Geſellſchaft in Hannover das erſte Wilhelm⸗Buſch⸗Muſeum errich⸗ tet, in dem durch zahlreiche wertvolle Schauſtücke das Gedächtnis an den großen deutſchen Humo⸗ riſten wachgehalten wird. Am Ruſtplatz in Hannover blickt ein Jahrhun⸗ derte altes Haus auf das Getriebe des heutigen Großſtadtverkehrs. Dieſes Gebäude iſt jüngſt zur Heimſtätte des erſten deutſchen Wilhelm⸗Buſch⸗ Muſeums erkoren worden. Hier können wir an Hand von Gemälden, Lebensdokumenten, Erſtdrucken und Zeichnungen das Schaffen des großen Zeichnerhumoriſten verfolgen Wenn wir die Räume im erſten Stock betreten, ſehen wir uns einer Anzahl von Oelgemälden gegenüber, die uns durch die eigenartige Behandlung der Themen und der Farben feſſeln. Sie alle haben, für viele eine unbekannte Tatſache, Wilhelm Buſch zum Schöp⸗ ſer, der neben der Arbeit an ſeinen humoriſtiſchen Verſen und Bildern immer noch Zeit für die Oel⸗ malerei gefunden hat. 9 ſich Polen auf der Liſte der See⸗ und Kolonialſtaaten befinden müſſe, die über Frieden und Krieg ent⸗ ſcheiden. Der Ausbau der Kriegsflotte müßte nicht nur Sorge der Regierung, ſondern des geſamten Volkes ſein. Vizeminiſterpräſident Kwiatkowſki, der Erbauer des Goinger Hafens, wies darauf hin, daß das„Feſt des Meeres“ die Gedanken und Gefühle ſämtlicher Polen in der Welt vereinige, die ſich an dieſem Tage dieſer füngſten und teuerſten Stadt in Polen zuwendeten, die die Wacht an der polniſchen Küſte halte. Im Verlauf der letzten Jahre ſei es ge⸗ lungen, die Flecken von dem Ehrenſchild der großen und freien polniſchen Nation durch den Aufbau Gdingens auszulöſchen. Die polniſche Wirtſchaft brauche ſich der Ergebniſſe dieſer Bemühungen nicht zu ſchämen. Nach drei oder vier weiteren Jahren werde man wieder Goͤingen mit dem Gdingen von 1937 vergleichen, denn es gebe keinen Monat und kein Jahr, in dem die polniſche Machtſtellung an der See nicht gefeſtigt und geſtärkt würde. Von Bord des Torpedobootes„Mazur“ nahm dann der Staatspräſident eine Parade der polni⸗ ſchen Seeſtreitkräfte und anſchließend in einer Gdinger Straße eine Truppenparade ab. R Der Wawel-Konflikt geht weiter dub. Warſchau, 11. Juli. Der Wawel,⸗Konflikt beſchäftigt die öffentliche Meinung in Polen ſeit ſeiner letzten Verſchärfung wieder in verſtärktem Maße.„Gazeta Polſka“ er⸗ klärt, es ſei falſch, anzunehmen, daß die Entrüſtung der Oeffentlichkeit geringer geworden ſei. Der Eigenſinn, mit dem der Krakauer Erzbiſchof an ſei⸗ nem Standpunkt weiter feſthalte, nehme der ganzen Angelegenheit ihren ausſchließlich perſönlichen Charakter. Der Krakauer„Illuſtrierte Kurier“ ſchreibt, der Krakauer Erzbiſchof habe die letzte Chance verloren, aktiv an der Wiedergutmachung der Angelegenheit mitzuwirken. Er habe durch den Inhalt ſeines letz⸗ ten Briefes das Vertrauen gegenüber ſeinen Ver⸗ ſprechungen erſchüttert. Verhandlungen mit dem Krakauer Erzbiſchof ſeien nicht mehr möglich und die Regierung werde jetzt ihre eigenen Wege gehen. Reuſchnee im Juli dub. Kempten, 12. Juli. Der Wetterumſchlag mit Regen und Sturm hat ein ſtarkes Abſinken der Temperaturen gebracht. Das Thermometer zeigte am Montag früh nur 12 Grad Wärme. In den Bergen iſt faſt bis zur Waldgrenze herab Schuee gefallen. 370 Hitzeopſer in ASA — Neuyork, 12. Juli.(u..) Die Hitzewelle in den Vereinigten Staaten dauert unvermindert an und macht das Leben in den ameri⸗ kauiſchen Großſtädten zur Hölle. Die Zahl der Hitze⸗ opſer iſt mächtig angeſchwollen. Nicht weniger als 150 Todesopfer wurden allein am Samstag auß den. verſchiedenen Teilen der Union gemeldet. Die Ge⸗ ſamtzahl der Todesopfer hat ſich damit auf faſt 970 erhöht. Vorläufig iſt noch kein Ende der unerträg⸗ lichen Hitze in Sicht. Feſttribüne zuſammengebrochen dnb. Krefeld, 12. Juli. Beim 52. Allgemeinen Schützenfeſt in Willich er⸗ eignete ſich ein bedauerlicher Unfall. Eine mit meh⸗ reren hundert Zuſchanern beſetzte Tribüne brach au⸗ ſcheinend infolge Ueberbelaſtung, zuſammen. Aus den Trümmern wurden 30 Perſonen geborgen, die ſofort dem Kraukenhaus zugeführt wurden. Bis auf vier ſchwerer Verletzte wurden alle übrigen nach An⸗ legung von Verbänden wieder eutlaſſen. 9 Der Wilhelm⸗Buſch⸗Geſellſchaft iſt es in jahre⸗ langem Bemühen gelungen, faſt 800 Original⸗ deichnungen des unſterblichen Humoriſten zu⸗ ſammen zu tragen, Von den Arbeiten angefangen, die erſtmals im Jahre 1859 in den„Fliegenden Blät⸗ tern“ erſchienen, bis zu Spätwerken des Künſtlers, wird uns durch wahrhaft köſtliche Stücke der Humo⸗ riſt Wilhelm Buſch nahegebracht. Da es nicht mög⸗ lich iſt, ſämtliche 800 Originalzeichnungen auf einmal zur Schau zu ſtellen, werden die Blätter von Zeit zu Zeit ausgewechſelt. Und unter Glas begegnen wir, als hiſtoriſches Ornament der Schöpfungen, Gegenſtänden, die Wilhelm Buſch in perſönlichem Ge⸗ brauch hatte. Briefe von ihm, ſeine Bücherei, ja ſo⸗ gar Akten zu dem kurioſen Prozeß, den der„Hei⸗ lige Antonius“ entfacht hatte, und der damals das Intereſſe der Oeffentlichkeit beſchäftigte. Wenn es je eines Beweiſes dafür bedurft hätte, daß die beiden Lausbuben Max und Moritz Ge⸗ meingut aller Völker geworden ſind— im Wilhelm⸗ Buſch⸗Muſeum wird er uns geliefert. Da liegen nämlich die verſchiedenſten Ausgaben in beredter Vielgeſtalt, außer den mannigfachen deutſchen auch die fremdländiſchen, die in nicht weniger als zwölf Sprachen erſchienen ſind. Eine Ra⸗ rität in dieſer an wertvollen Gütern reichen Schau ſtellen die Originalmanuſkripte von„Max und Moritz“ und vom„Heiligen Antonius“ dar. Dieſe koſtbaren Reliquien für alle Buſchfreunde und Kenner ſind noch von vielen kleinen und gro⸗ ßen Erinnerungsſtücken an den„Alten von Mechts⸗ hauſen“ umgeben. Aus dem Nationaltheater. Heute Montag als letzte Vorſtellung im Schauſpiel„Spiel an Bor d, Luſtſpiel von Axel Jvers. Regie: Hans Becker. Be⸗ ginn: 20 Uhr. Morgen Dienstag letzte Vorſtellung in der Oper„Der Waffenſchmied“ von Lortzing. Muſikaliſche Leitung: Cremer. Regie: Ebbs. In der Operette„Liebe in der Lerchengaſſe“, die am Mittwoch, dem 14. Juli, zum erſtenmal im Nationaltheater gegeben wird, ſind beſchäftigt: Die Damen Gelly, Landerich, Müller⸗Hampe, Stauffert, Böttcher⸗Fuchs und die Herren Bartling, Becker, Friedrich Hölzlin, Krauſe, Reichart und Scherer. Muſikaliſche Leitung: Guſtav Semmelbeck. Regie: Hans Becker. 600 Montag, 12. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 314 Die Siadiseiie Mannheim, 12. Juli. 43 Verkehrsunfälle in der letzten Woche Was der Polizeibericht meldet In der vergangenen Woche ereigneten ſich hier 43 Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 20 Perſonen verletzt, 31 Kraftfahrzeuge und 9 Fahrräder zum Teil erheblich beſchädigt. Die Zahl der Verkehrs⸗ unfälle hat gegenüber der vergangenen Woche um 16 zugenommen. 5 Unfälle waren auf Trunkenheit von Kraftfahrzeugführern und die übrigen auf man⸗ gelnde Verkehrsdiſziplin zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 42 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und 14 Kraftfahrzeughalter bekamen rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge verſchie⸗ dene techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden 6 Perſonen zur Anzeige gebracht. Zur Ausſtellung„Schaffendes Volk“ Billige Sonderfahrten nach Köln und Düſſeldorf Am Samstag, dem 17. und Sonntag, dem 18. Zuli führt die Reichsbahndirektion Mainz eine weitere einundeinhalbtägige Sonder⸗ fahrt zur Ausſtellung„Schaffendes Volck“ nach Düſſeldorf aus. Dieſe Leiſtungsſchau der Arbeit eines aufbauwilligen Volkes ſtellt neben der Pari⸗ ſer Weltausſtellung wohl das Gewaltigſte dar, das ausſtellungsmäßig geboten werden kann. Bereits weit über zzwei Millionen Volksgenoſſen haben die Düſſeldorfer Reichsausſtellung beſucht. Damit hat die Ausſtellung ſchon eine Beſucherzahl erreicht, die in eindrucksvollſter Weiſe das Intereſſe zum Aus⸗ bruck bringt, das dieſe gewaltige Leiſtungsſchau deutſcher Arbeit im In⸗ und Auslande findet. Auch hat eine große Zahl führender Perſönlichkeiten der europäiſchen und überſeeiſchen Kulturſtaaten und maßgebende Wirtſchaftsvertreter aus der ganzen Welt die Ausſtellung bereits beſucht. Abgeſehen da⸗ von, daß der Beſuch der herrlichen Garten⸗ und Kunſtſtadt ſchon ein Erlebnis iſt, wird dieſer Ein⸗ druck durch den Beſuch der großen Reichsaus⸗ ſtellung, die mit großen Weltausſtellungen in Wett⸗ bewerb treten kann, noch vertieft. Die groß ange⸗ legte Gartenſchau mit Konzertplätzen, Waſſerſpielen, herrlichen Leuchtfontänen ſowie der ſich an das Ausſtellungsgelände anſchließende märchenhafte Ver⸗ gnügungspark und Feſtplatz ſichern außerdem noch einen angenehmen Aufenthalt. Zu dem in Ludwigshafen(Rhein) begin⸗ menden beſtimmt verkehren wird, werden auch Sonder⸗ eugkarben nach Köln ausgegeben. Fahrzeiten und Fahrpreiſe ſind aus der amtlichen Bekannt⸗ machung und aus den auf den Bahnhöfen und den amtlichen Reiſebüros ausgehängten Aushängen zu erſehen. al, Hohes Alter. Der 30jährige Mitarbeiter des unlängſt verſchiedenen Direktors Stotz, Herr Albert Engler, ein alter Leſer unſeres Blattes, beging in über Mannheim, Darmſtadt. Mainz, ädelt, Rüdesheim führenden Sonderzug, der Mannheims Stadion im Zeichen der Fugend Eindrucksvoller und ſchöner Verlauf des Obe und Oberge Was das Vorjahr uns an Hitze zu viel gab, gab! es diesmal etwas zu wenig; doch hatten wir Glück, daß alle Regenſchauer über uns hinweg nach Heidel⸗ berg gingen, und für ſportliche Leiſtung iſt etwas Kühle immer gut. So waren es durchweg friſche Mädels, die geſtern nachmittag zu Tauſenden ins Stadion einrückten, wie immer zunächſt mal auf ſeſtliche Beſinnung und Auſſchwung geſtellt; Einmarſch der Wimpel, Vorſpruch(„Uns iſt gegeben alle Gewalt“..), Chor mit Orcheſter, Fahnenſpruch und Fahnenhiſſung. Untergauführerin Annemarie Nahm begrüßte unter den Gäſten ganz beſonders Unsere Bilder: Oben: Obergebietsführer Kemper auf der Tribüne der Ehrengäste Unten: BDM-Turnerinnen ziehen in das Stadion ein (Photo: Schulz⸗Mannheim) auch Vertreter der Reichsjugendführung, des Ge⸗ biets⸗ und des Obergaus, wie man überhaupt unter den vielen Zuſchauern auch viel bekannte Mann⸗ heimer aus Partei, Staat, Wehrmacht uſw, ſehen konnte. 92 50 Aus der 17 88 Auſprache der Obergauführerin Hilde Kraft entnehmen wir u.., daß heute der Sport aus dem BDehk nicht mehr wegzudenken iſt, daß man ſich hier allen Widerſtänden zum Trotz, die beſonders auf dem Lande auſtauchten, durchgeſtzt habe. Der Sport ſteht jetzt auch bei den Mädels im Vordergrund. So ſind dieſe Sportfeſte ein Beweis für geleiſtete Ar⸗ beit, ein Ausſchnitt nur, aber ein wichtiger; ein Hinweis und eine Aufforderung auch für die Mä⸗ dels, die noch außerhalb des BDM ſtehen, mitzu⸗ machen. Bei alledem iſt natürlich der Sport nur im Zuſammenhang mit der ganzen Erziehungsarbeit ſchöner Friſche ſeinen 72. Geburtstag. Wir zu ſehen. Auch dieſes Feſt drückt eine Haltung des gratulieren! Geſamtcharakters aus, Ausklang in Heidelberg: Das Sportſeſt unſerer SA-Brigade en den Haupikämpfen blieben die Standarten 250 und 110 Sieger— Die Mannheimer Standarte im Handball und im 3000⸗Meter-Lauf erfolgreich Der Himmel war dem Sportfeſt in Heidelberg nicht gnädig. Es gab gleich zu Anfang der Haupt⸗ kämpfe nach der Anſprache des Brigadeführers einen kräftigen Schauer und mittendrin wie⸗ der einen. Wohl zog man ſich mit Lachen und Humor in Deckung; unter Zeltbahnen, Wagen, Tiſche kro⸗ chen die Männer, die nicht in der Wirtſchaft und unter der Tribüne Zuflucht fanden. Aber die Grasfläche war doch wieder glatt, und das macht manche Leiſtung ſehr vom Glück abhängig. So konnte die ſchöne Mannheimer Leiſtung im Handgranatenweitwurf von 68 Meter, die einzeln gewertet wird, nicht wiederholt werden, weil die Männer dauernd ausglitten. Die Spitze hielt hier mit dem einzigen langen Wurf Rottenführer Karl Kutſcher von der Standarte 17 mit 64 Meter, während der 171er Dick auf 51 Meter zurückfiel. Die Durchſchnittsleiſtungen der einzelnen Standar⸗ ten waren allerdings nicht ſchlecht, ſie lagen bei den 11dern auf 46 Meter, und bei den andern um 40 Meter herum. Bei den anderen Einzelleiſtungen iſt noch nachzutragen, daß im 15⸗Kilometer⸗Gepäckmarſch die Standarte 250 eine hervorragende Zeit heraus⸗ marſchierte, nämlich.36.46 Std.; auch die Stan⸗ darte 17 blieb unter.50 Std. Im 250⸗Meter⸗ Hindernislauf in Uniform ſiegte Standarte 250 mit 2,16 Min., im 100⸗Meter⸗Hindernislauf ſiegte wie⸗ der Standarte 110 mit 22,5 Sek. Im Schwimmen lag die Standarte 171 weit zurück hinter den andern, was für Mannheimer vom Rhein beſonders betrüb⸗ lich ſein mag. Sieger im Deutſchen Wehrwettkampf war Stan⸗ darde 250 mit 789 Punkten, es folgten Standarten 110 und 17. Standarte 171 lag ziemlich zurück an 4. Stelle mit 540 Punkten. Im Mannſchafts⸗ fünfkampf iſt der Vorſprung der Bruchſaler noch größer, hier ſiegten die 250er mit 986 Punkten weit vor 110 und 171. Maßgebend für die ſchlechte Placierung der Mannheimer mag vor allen Din⸗ gen das Zurückfallen im Gepäckmarſch und im Schwimmen ſein. Vor allen Dingen konnten aber die Mann⸗ heimer ihre Uebung im Hindernislauf gar nicht voll einſetzen auf der kleinen Heidel⸗ berger Bahn. Auch in der Standarten⸗Geſamtwertung blieb aber 171 weit zurück hinter allen anderen. Hier wurden Patrouillenlauf, 100⸗Meter⸗ und 250⸗Meter⸗ Hindernislauf und eine 10⸗mal⸗200⸗Meter⸗Staffel nochmals beſonders neben den Mannſchaftsergebniſſen gewertet. Da holten ſich die 110er aus Heidelberg und Umgebung faſt überall die höchſte Punktzahl, ſo daß ſie es auf die 110 Punkte ihrer Standarten⸗ nummer brachten, es folgte 250 mit 90, und in wei⸗ tem Abſtand die beiden anderen mit 50 und 40 Punkten. Nur im Kampfball konnten ſich die harten, kräftigen und trickreichen 171er halten, ſie ſiegten gegen 110 mit:0. Das alſo war das große Sportfeſt in Heidelberg, bei dem man als Gäſte neben hohen Führern der Gruppe Kurpfalz auch Kreisleiter Seiler, den Standortälteſten Oberſt Engelbrecht mit meh⸗ reren Offizieren und Oberbürgermeiſter Nein⸗ haus ſah. Die eigentliche Entſcheidung wird nun am 24./25. Juli bei dem Gruppenſportfeſte auf der Mannheimer Sellweide fallen, das mit ſeiner gro⸗ ßen Hindernisbahn wohl auch manchen Soldaten der jungen und der alten Generation locken wird; denn hier wird ganz offenbar die Grundlage zu einem ganz neuen Sport, dem wehrhaften deutſchen Sport des 20. Jahrhunderts, gelegt. In Mannheim wurde auf dem Herzogenried⸗ platz auch noch das Handballſpiel um die Gruppenmeiſterſchaft ausgekämpft. Hier ſpielten nach dem Ausſcheiden Mannheims die Sieger von der Saar gegen Mainz (Brigade 150). Sie konnten den Kampf nach anfäng⸗ lichen Erfolgen der 150er mit:5 klar für ſich ent⸗ ſcheiden. Die Mannſchaft der Gruppe Kurpfalz, die nächſten Sonntag nach Stuttgart fährt, wurde durch mehrere Spieler aus den Reihen der 150er ergänzt. der Sport iſt nicht Selbſtzweck ſondern Er⸗ ziehung zu einem geſunden Geſchlecht, das ſpäter ſeine Pflichten als Frau und Mutter der Partei oder in der Frauenſchaft um ſo beſſer erfüllen kann. Dieſe Hinwendung zur Totalität wurde noch beſon⸗ ders ſchön ſormuliert in einem Fichtezitat vom Handeln. Jene herrliche großzügige 55 ie paßte ganz des Individualismus in Gemeinſchaftswollen, den großen Philoſophen kennzeichnet, beſonders gut hierher. Nach gemeinſamem Lied„Nur der Freiheit ge⸗ hört unſer Leben“ marſchierten die Turnerinnen ein, es gab Lauſſchule und Körperſchule zu Muſik, die in ihrer rhythmiſch modernen Bewegtheit den Mädels ganz beſondere Freude zu machen ſchien, jedenfalls klappte alles gut, und das Bild der jugendlichen Geſtalten auf dem weiten Stadionfeld war wunderſchön. Es folgte dann ein Mannſchaftskampf des 'D M, der aber beileibe keine harte ſportliche Be⸗ anſpruchung darſtellte, ſondern nur das anfeuernde Moment des Wettkampfes, des Ehrgeizes und der Solidarität mit den einzelnen Gruppen in leichte ſportliche Betätigung mit hineinnimmt. So gab es z. B. Ball weitwurf und Seilſprunglauf, ein Lauf, der teils mit, teils ohne Seil durchgeführt werden mußte, und bei dem die Geſchicklichkeit das Seil im Lauf über den Kopf zu ſchwingen, oft zu ebenſo luſtigen wie anmutigen Bildern führte, bei einzelnen beſonders geſchickten Mädels ſah es aus, als drehe ſich ein Rad im Lauf um ſie herum Auch die Laufſtaffel 10c50⸗Meter war mit dieſer kurzen Strecke ganz auf die Minimalforde⸗ rungen beſchränkt, die man an einen jungen Mäd⸗ chenkörper ſtellen kann. Lindenhof war hier Sieger vor Feudenheim. Im Mannſchaftskampf ſelber aber ſiegte Ortsgruppe Friedrichspark vor Rheintor und Oſtſtadt. Darauf folgte ein Grenzballſpiel des BDM Mannheim — gegen BDM eHeidelberg, wo ſchon eine Reihe bekannter Führerinnen auf beĩ⸗ den Seiten zu ſehen war. Zwei Parteien werſen ſich den Ball zu, wer fängt hat oͤrei Schritte Vorgabe, und nun treibt man die andern durch Weitwurf bis gur Grenze zurück. Die langen Beine der ausge⸗ zeichneten Mannheimer Spielführerin machten ge⸗ waltige Sprünge, wenn ſie wie immer wieder, wenn er nur in ihre Nähe kam, den Ball gefangen hatte. Im Handumdrehen hatte Heidelberg einen Punkt verloren, bei Seitenwechſel half auch verzweifelte Gegenwehr nichts, es mußte ſich reſtlos geſchlagen geben. Das Bodenturnen der Jungmädel erfreute wieder durch das einſichtige Bekenntnis zur ſpieleriſchen Bewegung bei Froſchhupfen, Rolle⸗vor⸗ avärts und ⸗rückwärts, Bockſpringen, ja auch das ſchwierige römiſche Wagenrennen und der Ueber⸗ ſchlag wurden leicht und locker zu Ende geführt. Zum Schluß gabs dann noch eine Reihe von unterhalt⸗ ſamen Spielen, den Tanzſpielen verwandt, aber ins Sportliche überſetzt, wie Diebſchlagen, Königinnen⸗ ball und Hundehüttenſpiel, wo dann der leuchtende Eifer, das klingende Lachen die ganze tauſendköpfige Gemeinde anſteckte. Die techniſche Leitung, das Kommando über Vor⸗ führung und Spiel, hatte die ganze Zeit Gertrud Wolf, die wie ſchon früher mit Ruhe und Umſicht das Ganze zu Ende brachte. Sie nahm nun auch die Siegerinnenehrung vor. Die Stadt Mannheim hatte einen umfangreichen Fahrtentopf und eine Stopp⸗ uhr geſtiftet, die Kreisamtsleitung des NSB ein Maßband und der Untergau eine Sanitätstaſche, die nun der Reihe nach an die oͤrei Sieger im BDM⸗ Mannſchaftskampf gingen. Dann ſprach Obergebietsführer Friedhelm Kemper. Mit beſonderer Freude nahm er Kenntnis von die⸗ ſem Ausſchnitt der BDM⸗Arbeit; denn der BDM hatte es ja viel ſchwerer, den Sport in ſeinen Reihen oͤurchzuſetzen als die Jungens, bei denen es eine Selbſtverſtändlichkeit war. Es gab da, wie er aus⸗ führte, im Lande Baden viel Schwierigkeiten, der egau-Sportiages des Bö— Hilde Kraſt, die Führerin des Obergaues bietsführer Friedhelm Kemver ſprachen Sportanzug wurde zu einer religiöſen Frage erhoben, und von der Verletzung der Sittlichkeitsgefühle war wiel die Rede. Das iſt nun behoben. Wir jedenfalls wollen ein junges ſtarkes Geſchlecht, ein ſtarkes Volk, daß es jederzeit der Nation in ihren größten Auf⸗ gaben zu dienen vermag.„Wenn die Jungens ſt ark ſein ſollen, dann ſollt ihr es auch ſein, und wenn die Jungens flink ſein ſollen, dann ſollt ihr es auch ſein, und wenn die Jungens zäh ſein ſollen, dann ſollt ihr es auch ſein!“ Mit ſolch wuchtigen Sätzen hämmerte der Ober⸗ gebietsführer den Abertauſenden im Stadion die Pflicht gegenüber Führer und Vaterland ein, die uns bei allen Leibesübungen auch der Mädels voran⸗ ſtehen muß. Einſatzbereitſchaft für Deutſchland das iſt unſere erſte körperliche und ſeeliſche Tugend. Mit dem Anruf des Führers beſchloß er ſeine Anſprache. Stehend ſang man das Lied der HJ„Vorwärts, vor⸗ wärts!“ Hierauf Annemarie Nahm, die Unter⸗ gauführerin:„Wir reden nicht, ſondern wir handeln!“ Nach Chor mit Orcheſter„Alle ſtehen wir ver⸗ bunden“, war die impoſante Veranſtaltung zu Ende. Dr. Hr. ———————— Fünger der Kurzſchrift erlebten fröhliche Stunden Bunter Abend in der Harmonie Die Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Steno⸗ graphenſchaft hatte ihre Mitglieder am vergangenen Samstagabend zu einem bunten Abend in die Har⸗ monie geladen, und gern und zahlreich waren die Jünger der Kurzſchrift beiderlei Geſchlechts dieſer freundlichen Aufforderung gefolgt. Der rührige Ortsgruppenführer, Georg Kokes, erinnerte in ſeiner Begrüßungsanſprache an den Anfang des Jahres 1935 erfolgten Zuſammenſchluß der verſchie⸗ denen Ortsgruppen und wies dann beſonders auf den im November 1936 zwiſchen der Reichsleitung der Deutſchen Arbeitsfront und zwiſchen der Reichs⸗ führung der Deutſchen Stenographenſchaft geſchloſ⸗ ſenen Vertrag hin. Danach werden nun gemein⸗ ſam von der Deutſchen Arbeitsfront, Amt für Be⸗ rufserziehung und der Deutſchen Stenographenſchaft Kurſe in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben ver⸗ anſtaltet. Mit dieſer Regelung iſt ein Unterrichts⸗ werk geſchaffen worden, das jungen Menſchen die Möglichkeit bietet, in den ſogenannten„Häu⸗ ſern der Kurzſchrift“ ſich diejenigen Kennt⸗ niſſe in Stenographie und Maſchinenſchreiben anzu⸗ eignen, die von der Wirtſchaft, von Behörden und von kaufmänniſchen Unternehmungen verlangt wer⸗ den. Der Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſes Unterrichtswerk die daran geknüpften Erwar⸗ tungen in vollem Maße erfüllen möge. Nachdem er noch der Vertretung der Deutſchen Arbeitsfront, Amt für Berufserziehung und den Vertretern der Preſſe ſowie den Schriftfreunden aus Ludwigshafen und der Umgebung für ihr Erſcheinen gedankt hatte, war der offizielle Teil erledigt, und der gemütliche konnte ſeinen Anfang nehmen. Frl. Lore Peter ſang ſich mit ihren Liedern von Lenz und Liebe ſchnell in die Herzen der dankbaren Zuhörer und fand auch mit Tonfilmſchlagern ein aufmerkſames Ohr. Das Arion⸗Quartert brauchte ſich gleichfalls für ſeine hübſchen Geſangs⸗ vorträge über Beifallsmangel nicht beklagen Des⸗ gleichen unterhielt auch die einheimiſche Artiſten⸗ familie Simon mit Jongleurkunſtſtücken und einem Radfahrakt auf das Beſte. Das Vereinsmitglied B. Haas machte ſich als witziger Anſager ſehr um das Gelingen des Abends verdient und hatte mit ſeinen Frankſchen Mundartdichtungen bald alle Lacher auf ſeiner Seite. Hierauf wurde die Preisverteilung vorgenommen, und zwar durften drei Mitglieder der hieſigen Stenographenſchaft für hervorragende Arbeiten im ſtenographiſchen Schön⸗ und Rechtſchrei⸗ ben Bücherpreiſe entgegennehmen. Außerdem wur⸗ den denjenigen Teilnehmern, die beim Leiſtungs⸗ ſchreiben am 8. Mai erfolgreich abgeſchnitten hatten, Urkunden ausgehändigt. Es waren dies in der Ab⸗ teilung 120 Silben 18 Teilnehmer, bei 150 Silben dreizehn, bei 180 Silben drei und bei 200 Silben — 3 Heuchel und Preſſeſtenograph Walter uchs). Eine Abteilung des Philharmoniſchen Orcheſters, die bereits den ganzen Abend über mit ihren muſikaliſchen Darbietungen großen An⸗ klang gefunden hatte, ſpielte anſchließend an die Siegerehrung zum Tanz auf und lockte mit ein⸗ ſchmeichelnden Melodien alt und jung auf das Parkett.—5— ** Achtung! Freilichtſpiele Hardenburg. Wie wir ſoeben von der Spielleitung erfahren, findet am kom⸗ menden Mittwoch, 17 Uhr, eine Schülerſonder⸗ vorſtellung von Schillers„Räuber“ ſtatt. Es iſt noch einer Anzahl Schulklaſſen zu ganz geringem Fahrt⸗ undo Eintrittspreis Gelegenheit zur Teil⸗ nahme geboten. Sofortige Anmeldungen telephoniſch bei der Verkehrsabteilung der Rhein⸗Haardt⸗Bahn Nr. 273 55, Colliniſtraße 5. Nähere Auskünfte da⸗ ſelbſt. 4 Zollpflichtige Brieſſendungen nach der Schweiz. Die ſchweizeriſche Poſtverwaltung hat zur Sprache gebracht, daß ſtändig eine ſehr große Zahl von Brief⸗ ſendungen mit zollpflichtigem Inhalt— alſo Briefe, Päckchen, Druckſachen und Warenproben, namentlich aber die letztgenannten beiden Gattungen— ohne grünen Zollzettel in der Schweiz eintreffen. Da⸗ durch wird die Zollabfertigung erſchwert und verzö⸗ gert, weil infolge Fehlens des Zollzettels die Art der Ware uſw. erſt ſeſtgeſtellt werden muß. Nach den Vorſchriften des Weltpoſtvertrages müſſen Päckchen, auch wenn ihr Inhalt nicht zollpflichtig iſt, ſtets mit dem ausgefüllten Zollzettel verſehen ſein. Die ſchweizeriſche Poſtverwaltung empfiehlt nun zur Vermeidung der Zollſchwierigkeiten und damit von Verzögerungen in der Zuſtellung der Sendungen den Abſendern, auch bei den anderen Arten von Briefſendungen dann weiteſtgehenden Gebrauch von Zollzetteln mit genauen Angaben über Warenart, Reingewicht(nach Gramm) und Wert zu machen, wenn die Abſender im Zweifel ſind, ob der Inhalt ihrer Brieſe, Druckſachen oder Warenproben zoll⸗ pflichtig iſt oder nicht. ——————————————————— 4. Seite( Nummer 314 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Montag, 12. Juli 1957 Der vollen Reife nahe Letztes Vorſpiel der Mannheimer Muſikerzieher Der ſechſte und letzte Vortragsabend der Mann⸗ heimer Muſikerzieher(Fachſchaft 3 der Reichsmuſik⸗ kammer) war denjenigen Studierenden vorbehalten, die auf Grund ſorgfältig behüteter Begabung, wie durch unermüdlichen Fleiß es zu ſehr beachtenswer⸗ ten Leiſtungen gebracht haben. Wie ſchon bei frühe⸗ ren Anläſſen betont wurde, können und ſollen vor⸗ bildliche Darbietungen für alle Studierenden ein Anſporn ſein, ihr Können immer mehr zu vervoll⸗ kommnen. Faſt ausnahmslos wurde erfreuliches ge⸗ boten, und nur in wenigen Fällen traten Hemmun⸗ gen 65 ſtark auf, daß die Leiſtung beeinträchtigt wurde. Eine bis ins kleinſte durchdachte und wohl abge⸗ wogene Leiſtung bot Myrtha Gebhardt mit einer ſorgfältig ziſelierten Wiedergabe der g⸗moll⸗Ballade von Chopin. Carmen Müller erwies in den 32 Variationen von Beethoven ein ſorgfältig gepflegtes Können und verſtand es, den wechſelnden Charakter Gewinnauszug 4. Klaſſe 49. Preußiſch⸗Süddeutſche (275. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II 2. Ziehungstag 10. Juli 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 25000 RM. 387621 2 Sewinne zu 3000 RM. 39391 5 4 Gewinne zu 2000 RM. 140141 381681 3866 55547 103707 10 Gewinne zu 1000 RM. 116771 141367 24 Gewinne zu 800 RM. 73373 101902 268804 342897 366166 46 Gewinne zu 500 RM. 742 19795 34050 41881 46188 57740 8320/ 111231 128335 135765 157067 171213 290801 274649 282594 283431 283437 294586 307242 324008 345985 392632 388869 164. Gewinne zu 400 RM. 15171 15944 23477 27194 31880 33909 53090 54292 54811 80507 64319 68321 69593 76670 84931 94863 95891 96083 119551 122231 123070 123570 1 139541 132676 3— 4066 217705 226447 248099 279398 316917 338875 27745 49404 59229 121119 135825 245653 375433 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 104205 2 Gewinne zu 5000 RM. 10401 25576 107667 4 Gewinne zu 3000 RM. 6 Gewinne zu 2000 RM. 148879 330897 398100 8587 57622 Schilling, deſſen Tenor durch Wärme des Klangs der Veränderungen plaſtiſch herauszuarbeiten. In den Variationen B⸗dur für zwei Klaviere von Schu⸗ mann erfreuten Myrtha Gebhardt und Eduard Bruker ſowohl durch präziſes Zuſammenſpiel, wie durch ungemein ſaubere Wiedergabe der einzelnen, zum Teil ſehr anſpruchsvollen Variationen. Den Abſchluß des Abends und der ganzen Vortragsreihe bildete eine von ſtarkem, aber gezügeltem Tempera⸗ ment und in unabläſſigem Fleiß erworbenen ſoliden Können getragenen Darbietung der As⸗dur⸗Polo⸗ naiſe von Chopin(mit den Oktavengängen) durch Eduard Bruker. Mit Hemmungen zu kämpfen hatte Veronika Bender, die uns von früheren Vorführungen als fein empfindende Pianiſtin be⸗ kannt iſt. Auch viele Geſangſtudierende ſtellten ſich dem Hö⸗ rerkreis vor, zum Teil in Zwiegeſängen aus Opern, die jedoch oͤurch die Verpflanzung in den Konzertſaal an unmittelbarer Wirkung einbüßen. Der Mezzo⸗ Sopran von Lore Peter hat an ſtimmlicher Sub⸗ ſtanz erfreulich gewonnen und ſich nach der Höhe zu günſtig entwickelt. Irene Koch, deren Altſtimme vermöge ihres großen Umfanges auch ein Uebergrei⸗ ſen in andere Stimmfächer geſtattet, und an Kraft erheblich zugenommen hat, brachte im Verein mit Karl Hauk, deſſen Tenor ſchon am fünften Abend angenehm aufgefallen war, den Zwiegeſang Amne⸗ ris—Rhadames(4. Akt, erſte Szene) aus„Aida“ zu eindringlicher Wirkung.(Klavierbegleitung Ina Schaus.) Charlotte Dörfler ließ in der Arie der Anna aus den„Luſtigen Weibern“ ebenfalls einen erfreu⸗ lichen Zuwachs an ſtimmlicher Entfaltung erkennen und brachte im Verein mit Karl Graſſinger, deſſen ſchöne Tenorſtimme in einer Arie von Gluck ſich günſtig entfaltete, das Duett Micaéla—Don Joſé aus„Carmen“ wirkungsvoll und muſikaliſch ſicher zur Geltung. Liſelotte Trautmann, deren ſchö⸗ ner, tragfähiger Sopran noch vom Vorjahre in an⸗ genehmer Erinnerung ſteht, brachte mit Ludwig und Durchſchlagskraft im Forte, beſonders in der Höhe ſehr für ſich einnimmt, die Szene der Tosca bei ihrer Begrüßung Cavadaroſſis(Tosca 1. Akt) wirkungsvoll zum Vortrag. Georg König(Violine) ſpielte den 1. und 2. Satz des Violin⸗Konzertes von Mozart und erwies eine hochſtehende techniſche Durchbildung, namentlich in den mit Doppelgriffen reich ausgeſtatteten Kadenzen. Die Klavierbegleitung führte Eduard Bruker vor⸗ züglich durch. Im Verlauf des Abends hielt Prof. Dr. Anton eine Anſprache, in der er anknüpfend an die hoch⸗ befriedigenden Leiſtungen in den ſechs Abenden dar⸗ auf hinwies, mit welchem Ernſt die Muſikerzieher, deren Beruf viel Idealismus erfordert, am Werk ſind. An die Eltern richtete er die Mahnung, die Kunſt nicht etwa als Luxus oder Ornament zu betrach⸗ ten. Kunſt iſt in ihrem tieſſten Weſen Ausdruck der 9 Blick in den Heidelberger Gerichtsſaal * Heidelberg, 12. Juli. Mit einem aſozialen Men⸗ ſchen und gefährlichen Jugendverderber hatte ſich die Strafkammer in dem Verfahren gegen den 40jähri⸗ gen Georg Berthold aus Zimmern zu befaſſen, der wegen Unzucht und Betrugs im Rückfall angeklagt war. Im März 1937 hatte er in Heidelberg zwei Jungen mit ins Kino und Kafſee genommen, ihnen Schuhe geſchenkt uſw. und ſie ſo langſam unter ſeinen Einfluß gebracht. Um ſich die Geldmittel zu dieſen Geſchenken zu beſchaffen, beging er Betrü⸗ gereien. Vom mediziniſchen Sachverſtändigen wird der Angeklagte als Pſychopath geſchildert; medizi⸗ niſch geſehen, bedeute er eine große Gefahr für die Oefſentlichkeit und könne nur noch durch eine hohe Strafe gebeſſert werden. Die Strafkammer verurteilte den Angellagten wegen Verbrechens nach§ 175 und wegen Betrugs im Rückfall zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr fünf Monaten. „Mit ſeinen 40 Jahren blickt der wegen Betrugs im wiederholten Rückfall angeklagte Karl Zimmer⸗ mann aus Taiernbach auf die ſtattliche Reihe von 83 Vorſtrafen zurück. Der jetzige Fall entſpricht ungefähr der Art, in der er auch ſeine über drei Dutzend anderen Betrugsfälle beging. Vollkommen ungeniert war er in ein Heidelberger Geſchäft ge⸗ gangen und hatte Waren im Werte von über 30 Mk. auf den Namen eines bebannten Heidelberger In⸗ duſtriellen verlangt, um dann ohne Bezahlung zu verſchwinden. Der Einzelrichter verurteilte den An⸗ geklagten zu der im Vergleich zu den einzelnen Vorſtrafen geringen Gefängnisſtrafe von acht Mo⸗ naten. 10 Fahre Heidelberger Singſchule In der feſtlich geſchmückten Stadthalle konnte Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus wohl zwei⸗ einhalbtauſend Teilnehmer begrüßen, unter ihnen den Begründer der deutſchen Singſchule, Direktor Albert Greiner, und den Pflegſchaftsleiter der Singſchulen Deutſchlands, Profeſſor Otto Jochum, die von Augsburg herüberkamen zum Jubiläum dieſer ihnen beſonders am Herzen liegenden Grün⸗ dung Prof. Dr. H. M. Poppens. 1200 junge Kehlen ließen als Sängergruß Walthers„Wach auf, du deutſches Land“ erklingen unter ihrem verdienſt⸗ vollen Leiter Oskar Erharoͤt, der auch das Mor⸗ gen⸗Singen im Kurpfälziſchen Muſeumsgarten und das 18., öffentliche Volksliederſingen durch ſchöne ſeines wundervolle Volkslieder aus allen Gauen unſeres Vaterlandes ſangen, dazwiſchen Chöre von Brahms, Schumann, Silcher und Georg Blumenſaat. Zum Ausklang vereinigten ſich alle 1200 Stimmen mit den Streichern und Bläſern des Städt. Konſervatoriums zur Kantate„Ewiges Deutſchland“ von Max Geb⸗ hard, nach der Kreisleiter Seiler mit dreifachem Heilruf auf den Führer zum Gemeinſchaftsgeſang det Nationalhymnen überleitete. Im Garten des Kurpfälziſchen Muſeums erklan⸗ gen die altehrwürdigen Weiſen Lorentz Lemlins, Heidelberger Schülers Georg Forſter und Hans Leo Haßlers zart und rein. Außerdem ſang der Madrigalchor reizvolle Volksliedkantaten H. M. Poppens:„Ei wie ſo tövicht iſt“ und„Es freit ein wilder Waſſermann“. In den Empfangsräumen des „Kurpfälziſchen Muſeums“ begrüßte Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Neinhaus die Ehrengäſte. Der Abend des letzten Feiertages vereinte alle Sangesfrohen zum 18.„öffentlichen Volksliederſin⸗ gen“. Zwiſchen den Kanons, ſchwäbiſchen und pfäl⸗ ziſchen Weiſen leiteten Spielmuſiken aus Alt⸗ und Oberöſterreich zu anmutigen Tänzen über, die auch dem Auge boten, was das Ohr ſchon ſo ausgiebig empfangen: ſchlichtergreifenden Ausdruck deutſcher Friedrich Baſ er. Volksſeele. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 12. Juli. Von der Rück⸗ ſeite des inzwiſchen bis zur Oſtſee vorgeſtoßenen Tiefdruckwirbels her wurde Deutſchland am Sonn⸗ tag unter lebhaften weſtlichen bis nordweſtlichen Winden von Niederſchlagsſchauern mit kalter Meeresluft überflutet. Wenn auch die weitere Kaltluftzufuhr bereits abgeſtoppt iſt, ſo ſetzt ſich doch die vom Atlantik ausgehende Wirbeltätigkeit und mit ihr auch bei uns wechſelhaftes und ſehr unzuver⸗ „läſſiges Wetter fort. Vorausſage für Dienstag, 13. Juli Zeitweilig aufheiternd, noch unbeſtändig und zu Niederſchlägen neigend, Mittagstemperaturen zwiſchen etwa 15 und 20 Grad, meiſt weſtliche 14 Gewinne zu 1000 RM. 105093 123457 231612 80 n 800 —218930 235458 243187 289557 377869 30490, 574 60 177 43712 49226 80083 145749, 171489 40 Gewinne zu 500 RM. 99856 101283 184679 255684 266594 283088 365441 Auswahl alter und neuer Weiſen und ſorgfältigſte Probenarbeit zu unvergeßlichen Stunden machte. Solche Früchte arbeitsreicher zehn Jahre wür⸗ digte der Oberbürgermeiſter in herzlichen Worten. Zum deutſchen Weſen gehören unſere Volkslieder, Die Studierenden, die am letzten Abend hervor⸗ihr heller Klang, ihre Innigkeit, Gemütstiefe und getreten ſind, haben ihre Ausbildung folgenden Lehr⸗] Zartheit. Zum Dank für ihre unermüdliche Pflege kräften zu verdanken: Geſang: Margarete Bran⸗ überreichte er Prof. Dr. Poppen und Oskar Erhardt des, Anna Rocke⸗Heindl, Max Schöttl und Nora werivolle Geſchenke. 88 Vogel⸗Zimmermann. Klavier: Hanni Werber⸗] Prof. Jochum überprüfte die in Heidelberg ge⸗ Römer und Lotte Kramp. Geige: Fritz Früh. Amleiſtete Arbeit, um zum Wunſchziel des Führers zu Klavier führte die Begleitung zartfühlend und fein⸗[gelangen: zum„ſingenden Volk“. Auf die einzelnen ſinnig durch: Paul Krauſe, Eduard Bruker]Wegſtrecken der zurückliegenden zehn Jahre ſchaute und Ina Schaus. Albert Greiner mit ſtolzer Freude zurück. Daß Dr. Ehmel —————— er ſeine Augsburger Erfahrungen oͤurch Prof. Pop⸗ Poſtpaketverkehr mit Spanien. Nach der Inſel deutſchen Seele. Zugleich nahm Prof. Dr. Anton Anlaß, Frl. Schumacher, die ſich um die Vor⸗ bereitung und Durchführung der ſechs Abende große Verdienſte erworben hat, als äußeres Zeichen des Dankes einen Blumenſtrauß zu überreichen. Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Juli + 19, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 9 + 12, Grad; heute früh halb 8 Uhr 4 18,1. rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,6 Millimeter S= 0,6 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag. 8. Uhr 19 Grad Waſſer⸗ und + 17 Grad t20 wärme gemeſſen. 96688 189277 192381 238900 338865 357693 358372 198 Gewinne zu 400 RM. 7465 9382 9741 11737. 13244 14437 5 17024 23940 24197 28418 29501 33168 38384 41213 48750 55885 69559 70330 72159 77164 82418 82681 92010 1 198138 1 2 113828 7 797 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli 36863 384312 386046 392768 396402 Die giehung der 5. Klaſſe der 49. Preußtſch⸗ Süddeutſchen(275. Preußiſchen) Klaſſen-Lotterie findet vom 7. Auguſt bis 10. September 1937 ſtatt. Rhein⸗Pegel Kaus 9. 10..12. 280275 279 268 .55.53252 246 6⁰ 0 2 10¹.5 S 28.7 200 do Vorz 60 Dresdner Bank..0 8 Santarter Bani 80,0 8025-G Pilz t 15235 ſ6b Mannheim. Ver. 278.9 Reichsbant. 08 9 3 Württ. Transport( Rhein Hyp.⸗Bank 5Württbg. Vank⸗ 107,0 1. 80.25 80,25 Rheinmetall. R. W. E. * Roeder, Gebr.„ chlinck 55 Co. Schriftg. Stempe“ Schwacz Storch. 102.5 Seilind.(Wolff) 92.—(Siemens⸗Reinig. Sinaleoo „116,5Sinner, Grünw. 195.5 Stuttgart. Hofbr. Südd. Zucker 150.0 ellus Vergbau. 95— 83.—1 85.50 22 3 755 8 S 88 8 lein, Schanzlin norr, Heilbronn 2/Kolb u. Schüle Konſerven Braun Kraftw. Altwürtt. ech, Elektrizität öwenbr. Münch. 148.0 0 0*——— * — S SSS2 2 8 — : E S 2 2 Amtlich nicht notierte Werte Umtausch-Obligationen —..—..—.—————— Plaolo Berliner Städtiſche Elettr.⸗Werte füllig 12. Jull? oioin 100.0 erein. dt. Oelfab. 130,05%8 Großkraft Maunheim u. Pfalzwerke 10¹.0 do. Glanzſtoff. 4½% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927 98.50 do. Gothania 14304½9%„ 1928 98. do. Strohſtoff 42/ 4½/ 5„ 1030 do. Ultramar.“ 1 14/½54%% Ruhrwohnungsbar Boigt& Haeffner%— Ver. Stahlwerke(Rheinelbe Union) Volthom, Seil— 14/4% 5 2 1851 100.0 85 an 4½ Mein. Hyp. Bk. 85 ————— — pen und O. Erhardt auch für Heidelberg nutzbar[Pemn-rege 6.. machen konnte ſeit den kleinen Anfängen 1927, habe 15— Mallorca werden Poſtpakete bis zum Höchſtgewicht ibn innigſt mit der Neckarſtadt verbunden. 91— 300—— von 10 Kilo wieder zugelaſſen. Nähere Auskunft er⸗ Dieſe hohe Anerkennung verdienten tatſächlich die——— aen teilen die Poſtanſtalten. 31 Klaſſen, Frauen⸗ und Mädchenabendkurſe, die 0 10. 12 8* 3 10. 12. 2 10. 10— 12. 4½ Pr. Ob.⸗Pfbrf. 2 1efe4½ Rh. Hyp.⸗Bk. adiſche Maſch.J 200,0J 400.0JGroßkraft. Mym i ürttemb. 3 Fr Ankfurt en eee Anſt. G. ſorſ. Mantnh.3—— 99.90 abr. B. Pfrzh⸗ 72.—172.— Grän K Bitkimer—5— M Verttshrs. Alctien Oberheſſ. Pr.⸗Anl.] 134,5 184.5 R 19..99.2599.25%/)P 4½ do. R38,36,30.. 99.50 Bayr. Motorenw.] 446..448.7 4 ellſt. Waldhof Bod..f. Rhein⸗ Deuische Stadtantelhen do. Ree... 4½ BayrBodener. 4½ Pg. Sde r 10450 IoL.5JSenberg J. B. 10. 140, Halenmte..477/7Datermeurferbr. 12301239 1 ſchiff, und See⸗ fesmerinsl. Werte, dgge Kr SE ee. fe aee bagfno c ee s Mine. e, 0 f daee S. de eane-Aulen 141542 9 6 2 5 w⸗.Kom. Rl- auer.Kleinlein ofbr.[ 53, 4—— Dosen, StaatsanlelhenffffSren e M, Jgene Sf b,, uuo moſs Geann Eee eeeet— Sae S ens, 8 sch. 2 4½ Berl. Hyp.⸗Bk. q. Gpfbr. rown. Bover„8* 29. Pri 0gt. ft imeff en uen, Sron. orei Se e. cre mne bg g F e re ne eee Veretenerungen 5 Dt..⸗Anl. 27/ 101,7 101,64/() Frankf. 26 96.)588.75 4% örkfte Hyp. Br Gpfbr. 1. 7. 100,2 100..k. do. Karlſtabiſ 10 2 Heſſen⸗Maſſ. Gas 475 G0 82 2 enef.20, K 9980f 830 59 P0. Lig. Pf. 09.50 90,50. Ertto⸗l Til 1000 1000ében. Alber. 05— Holgmann⸗ Ph. 3 9 8 97 36 3 N. 1830 4„„„ 0.0 jun hans 4½ do. f. 41/45 01 99.70 497 eidelberg 261 97. 97. 4/bo. Goldeo K1* 90 o. A. R 10¹,3 10¹.3 Schuldverschreibung. 20.„0 9 u.— 4½do. GoldKom. t. Steinzeung 00 705 NAn. 34——4% Wa. 2. 9625,0625e DaimlerBenz27, 1050 05.0,Pürswerke 4% Baden 27 9842½% Mannheimse. 4½ Sbskom.- Bl. 4½ do. Pfor ⸗Bk. 6 Sinoleum o.%— Durlacher Hof ½% Bayern 27.. 99,9 89,504% do. 27 Giroz. f. Heſſen Epfer, kmill n. ga.0ſ 9950s Hindner Brau 20 1837 ichbaum⸗Werger 109.0 4½ Heſſen 28 K= 98.5004½ Pirmaſens 26098.—9825 R 297.7509/½75/5% do. Lig. E M 401. 30 101.]NeckarStuttg.230 101.5— E 25) L en 20 092 580 2.—0 1% de. f 10 98 9— 7——.—— RR fe 4½ Thüringen 26.99, 1 do. 528872(5½jGoth. Grder.⸗ 6 2 4½% P5. 2.B 928952, Mnn em J17 40 enedct 5 Bank K 7 1014 104.3 22)12 Snee 5 4½ Dt. R. bahn 35 100/ Pfandbriefe u. Schuld-] Gpfbk. 28, A 1 100 00 100.0 br l,—Erportmaiz Sudwigsh⸗Ak. Br. 435.. G. 1 60%5 verschreibungen 4̃ë* 26, K 389,75 99.75 e 0.—2 92⁵ ohne Zinsberechnung faber uz Schleich. 104.5 dto. Walzmühle eee a e üe Lee bebr 2, Dt.Kom. S Abl.31,.188501382/ de. B1a.26. 5.(Jeiter). 107,7 Maſcht 85 05 15. 10 2a. 26. Ki, 2.2,1401552 5o.Boldrtenr..à 1uteIndustrie Alcten LSebm Baste Ire meſ 80 1115 40 650 Gm 8 06 50 0350(L Gebrüber 473.—173. G8. 8 498,0 98. G. 99.50 98,.— 10¹⁰¹ — — 2 8 Landschaften 4½ Oſtpr. Landſch. LüE 710 0 Mez.⸗GG. 0 1310[Fronkſurter Hof 83,25 115,6]. Schuldv. 28 R2 Roris furter 8350 Moenus 1108 1506 60 9 0 0 9* a0 4355 Friedrichshütte... Notoren Darmſt.- „ 116,15¼Heſſ..⸗ ig.„ chaff. Buntpap85, Altbeſts Dr Reich 12542 128.4 Kr. An.2 Lit..Uu. Uo. A. 145 1 8⁵ 2⁵ ſietdſchmibe.—( e Berlin 0145,51 Uritzner ⸗Kayſer orbweſtd, Kraftl Deuische iestverzinsl. Werie Anleihen: Reich, Länder,— Rentenbriefe, Schutzgebiete 4% Bocun 2 9. 1987 10. 12. 4½ Braunſchw.2 5 Dt Reichsanl.27 101.6 1016%½ Bresldu 28 1 101,11101.3 10 12 10. 12. 4½ Rhein. Hypbk. R 35. . 126.5) 126,5 Didier⸗Werke 145.5 145.7Dierig, Chriſtian! 134,/ 135.2J Dortm. Akt.⸗Br., 179,8 182, 122,0], do. Unionbr.. 2 2¹5.5 12., 99 1⁰ 1045 oeſch. Köln Bgw 18 ſh 9 3 5 10. 12. 10. 128.01128,0 Hakrangek, ff. 129,0 129.5 Stettin. Portl.⸗Z. 1237 124.0 Dt. Golddisc.⸗Bk. offm. Stärke zellleckarwerke. 118.0 118,8 Stock& Cie. 199.00 Dt. Hypoth.⸗Bank Phil. Holzmann 148 5 Niederl. Kohle.190,5 181.0 StöhrKammgarn 0189,5 Dt.Ueberſee⸗Bank 135,0 5 8 Hotelbetrieb. 94,25 Rordd, Kabelwk.O 1540Stolberger Zink. 59/.— Dresdner Bank. 161,4 4½ Kth⸗WeſtfBdk. alcke, Maſchinen 5 Düren. Metallb.. HubertusBraunk.d0. Steingutfb 50[Gebr. Stollwerk 425.80Meining. Hyp. Bk 15 6, 12, 10, 4.99,2599,25 Baſt..„, Düſſeld. Hoefelbr. ſe Bergbau.. 177/0 118,5 116,2 Südd. Zucker.. 209.0 209.1 Reichsank. 4½ Roggenrent.⸗ Bayr.El. Sief. Geſ.F. Dyckerh. K Widm.. do. Genußſch. 142.5 Znabrück. Kupfer.. Thür. Glektr. u. GJ0... Rh. Hyp. Bk. Mhm. 53 8 Bpreeb. 6— do. Eiektr⸗WI... 139,8/Dönant. A Robel 86/5 6/.— Inag, Inde⸗n.. Doens, raunr. riumph, Werke. 277 B0, Weſt. Boder 2—. i Goldpf.(fr.100/) 1 16—21 99.2599,25 Oſtpreuß. Altbeſ Pommern Altb. 11 Rheinprov. Altbeſ 132.1 .⸗Holſt. Altbeſ. Weſtfalen Altbeſ. 4½ Aachen v. 29 %BerlinG⸗S.33 Landschaften 132.24½ Schl. Landſch. Gpf. km.U(fr.%—) 4½ Weſtf. O. Gdpf. 5½ do. Abfind Stadtschaften 4½ Berl. Pför Amt Anhalt.Kohlenw. 30, 39.99.50] 99.50 Aſchaffbg. Zellſt. 937008862 5½ do. Liquid.] 101,5 101.5 Augsb.⸗N. Maſch. 25 4½do. Kom. R-6ſ 98,25 98,25 achm. KSadewigc — —— 88 22 —2 .922222* 20.50 ansfeld, Bergb. 153,0.. Schering⸗Rahlb. 129,0 Markt⸗ u. Kühlh.] 185,5 135,5 Schieß⸗Vefries 2 124.2J[Maſchb.⸗Untern. 151.0 Schl. öBgw. Beuth. 125 „5 158,5 Harburg. Gummi. Maſchinencuckau 143,00do. Portl.⸗Zem. Allg. Dt. Cr.⸗Anſt. Harpen. Bergbau 182.0 Maximil.⸗Hütte 2075. Schöfferhof Br... Badiſche Bank Hedwigshütte... Mech. Web. Sorau 109,6Schubert& Salzer 163,5 Bank f. Brauind Heidenau. Papf.] 112,0 111.2 Mercur Wollw..94,—94.75 Schuckert& Co. 176./ 179.7 Bayr. Hyp. u. Wb. Hemmoor Portl....218,0•455.00[Schulth.⸗Patzenh. 00.2] do. Vereinsbk. Heſſ. u. Herkul Br. Miag Mühlenbau 142.0 146.0 Schwabenbräru.Berl. Handelsgeſ. Hildebrand Mühl. 152.5 152.5 SiemensGlasind. OCom.⸗ u. Privatb. „Hindrichs⸗Auff. 160,0 160,2 Mitteldtſch. Stah[..... Siemens& Halste 221.5 Dt. Bank u. Dise. 178.00Hirſchberg. Lederf. 14/.5Mühle Rüningen.“ 174,5 174.80Stader Lederfabr, 20 50Dt. Centralb.⸗Kr. 153,11Hochtief.⸗G.. Mülheim. Bergw.]... 18l.[Steatit⸗Magneſial...[Dt, Eff.⸗u..⸗Bk. 87,25 128,Hageda 99 Bergmann Elekt. 141.0Pintracht Braunk.O Treobſen,.. ittler, Werkzeug..... Tucher, Braueret 104,7 Sächſiſche Bank. ½ F. 65 99.60 98,70„ v. 2811 4% Pr. entral⸗% Schlel Bdkred, Do. Kindl Br. 15• 3 55 4½Südd. Bökreb 99,— 99,— 1 Elektr. Licht u. Kr. 156.0 ali⸗Chemie Pongs& Zahnn Inion, chem. Prod. 119,00WWſtdBodenkredit Reichsant 1084 99.— 994½ Düſſeldorf 260 95.25 88.25 4½ do. do. R 22 99,25 99,2 9, 10 red. „ Beton⸗u. Monier. 149,0——9 EBb Ktsanerert rlang.⸗Baumw. 0Kx6 5 8 4½ do. 1996 4½ Leipzig 28..50 92.25 5 asquim Farbwk. 54.25 54,) do. dt.Nickelwerke 51725 89.1⁰ f Bremen⸗ Vulkann 9 kredit.. km. 6 ahlberg.Liſt, 5 117.0 u f, Verkehrsw. 125,) 6% wunchen 20 008. 5 Bert. Big 8 109.9 J665 9525 Brown, Bop.& C. 185 Fa e l 4½Braunſchw.29 7 13⁰,5 ein⸗Jute⸗Spinn 116.0 Kraftwerk Thür.* 181.5 Dt Reichb. 7¼1, 1275 86404% Wiesbaden28 9775 08.25 Jan, Pp. 925/lndustrie-Obligationen do. Stabwee 158/ 7550 fftere. + Rchspoſt v. 54 100.7 99,25„ Eharl. Waſſerw. 144,1 Froebein, Zuckerf.... 135,5 Kronpr. Metall 1525 Rh.⸗Weſtf. Elektr. 11350(Benderotb 108.5 r, Kingſeum e.do. Grünau⸗ eshm. Glash. 188.0.. ſahmeyer& Co. Gb. Rentbr. 559 5 50 Lehs——— Weſtf. Draht 14200 1255 120.3 ½Gotha Grdkr..80 8,—f. Pittelſtahr c-.9 4022 Chillingworth.. 131,00 Glauzig. Zuckerf. 1540-Lindner, Gottfr. Anhalt Altbeſt..4½ Brſchwet. K23J 90, 6 Zucker Kr.⸗Bk. 102.8 5 Güand e tleben.⸗G...—— Waldhof. 161.2 68 99.50 aimler⸗Benz 8 uckerf⸗Kl⸗Wanzl....... 50. Lebensobk. 205,5 206.0 4½ 1d. St.K..260. Goldhyp. f18 99,37 10 Gont 04 25 o. Con as 99.— 4½ Harp. Bergb.] 127,7 12⁵ Halleſche Maſch⸗ Berk.⸗Gub. Hut 187.0 188.0Liſenb.⸗Verkrsm Pomm.Eiſengieß...145.0 Tuchfabr. Aachenn..115,10Südd. Bodenerdb. 107.2 4½ do. 1636 2. F. 90,.—88.—4½ Duisburg 28 Stabtſch. R ö, 7/99.25 99,54 Seldpf. en. 2 do. St.⸗Pr. 2540. Elekt 0 5 5 0 100.2 Enzinger⸗Union[Kali Aſchersleben 123.2 Preußengrubbe 4 5½ Doung⸗Anl. 105,1 105,54½ Eſſen 20. 4 Thür 5 Spielkarten Hypothek.-Bank-Werte] Sn Brauh Rürnberg. 119.5 Verkehrs-Aktien 7pO* Hyp.⸗Bk. 8 21 99,25 Eſchweil. Bergw. Knorr, C. H. Reicheltchtetall⸗.7 4½ Bapern 27. 90.50 4% Mapabeing. S,04% Barr 99.25 bo. Woll⸗Kämm. 16575 100 18, 8 egerr e Eih Lel t 4 Bayern 27. 99 4½ do. km, 24-20] 99, e 147/ Alg. Lokb..Krw. 3 747 9 144.5 144.5 Kötitger Leder 154.0 Rbei do Ultramarin 120 99.35 99 4½ Pforpdeim 2(% Sert. Lig 6. 10. 5 810 8 Feibiſch,.. 10 95 Rhein Braunk. 233.5288.2 4½½5Heſſen. 192 uſch, Opft.. Felten& Guill.„0ſrefft, 10⁰⁰ 4%.Centebr.2 99,256Bk. f. Brauind. 125 Sſdo. Stahlwerke 0 aſſerwk. Gelſk. 6 Hapag 9 4½ do. 35 F. 11100.7 99.2⁵ Küppersbuſch,.... A Riebeckhhontan Weſtd.Kaufh. AG- 59,3) 60,00 Hambg. ⸗Südam. 90.— 90 Pfan dbr. und Schuld] 9P. B f.9 6 Großkr. Mheimm do. v. Heyden Geſ. f. el. Untern. 154,0 154,0 Leipz. Br. Riebeck 90.25 16 Mi Wicküler⸗Küipy 5 55% do.Lig. Gdrtbr 17/5 Ferd. Rückforth... 188.0 Versicherungs-Aktien Golbpfbr. 48, 5 90.— 104,5 104.[Criſtoph& Unm. Goldſchmidt, Th. 149.5 Lingner⸗Werke.. 165,5 6 ſeiß Jkon 70 Nf gr 1550 amburg Altbeſ.] 125,0 128.34½HeſſSandesbk.—1 a 265, 0 20 8*92 0 124,0]Corenz,....... Salzdetfurth Rali 8 4½ Hann. Bobkr. ohne Zinsberechnung tſch. Atlant. Tel. 121 aberm.& Guckes Berlin. Feuerver Anleihe 1905 11.50. J4% Prepfbr. R. 100..9925%ôMitteld, Bok. 4—.9— 25* 11 99,—. 6 Siem.& Halske.. do. Erdöl.. 99.— Elektr. Lieferung ahla, Porzellan 140,7 Ponarth Brau. 219,00Tüllfabrik Flöha Vereinsbk. Hamb...130,0 do. Kraft u. L. Erdmannsd. Spi.“ 125,0%% Keramagg ex, 4½ Preußen 1928 109.7 109,74½ Kaſſel 22. 0 Fre 95 adebergéxportb.] 175,0 174.0 Ehem. Charl. 183 dbk..6 100.3 100,04½ Weſtd. Boden⸗ GlAachewſeleinbahn 7525 99,594½ bo. 2 ½BayrRereins, 9925 8925 Singe K Hod. 5 Päntaldinecker 170.2 171.[bo. Trik. Bollm. 4½90, Ser-Anl.33 101.5%½ Württ. Hök.§100, Pogel, Tel.⸗Prahi[„1440 Ot. Eiſenb, Betr. 2— 100.04 98.254½ Braunſchwg⸗ o. Elektrizitäte 9 4½ Sachſen 1927 99.40 99.50 artonn. Dresden 120.[Frauſtadt. Zucker 125, O0Kromſchröder.. Hamoh. Sehbahn 4% d. Hppoth. Bk. 6 Daimler⸗B 100.7 NanngeimAltpef 1220* 9 4 end.. Chem. Buckanu.. Sebhardt& Co 118.5 K0 124.0 Rordd. Sloyd / ör Wöntbt, 5 25 f 1260 Moddergrube.. Seſtertgen 12290 9d 48 199,50ſ6 Hoeſch v. 1920 10⁵•0 1052 öffentl. Kredit-Anstalt.%0 Hyp. 116 do. Ind.Gelſk.... 105.0 Glas Schalke Linde'sEismaſch. Eb e 99,/5 Wintershall + Diſch. Anl. Nusl. 99.3/ 5 Rh-M⸗Don 83— ſenwerk eitzer Maſch.⸗Fb. 160.0„Oleuach. u. M. Feuer.. 1067 05 9p. Bk. 6200 1026 Conti. Gummi 191.00Grün& Bilfinger Lokom. Krauß 133,5 161.8 Allianz u. Sttg. B. 265,5 288. füring⸗Altbeſitz 4½ bo. R. 0 u. 11 90,500 annesmann 125.7 Sarotti Schokol. 902506 Aſchinger 26 88.3) Diſch. Babeoc.— Colonia⸗Feuerv.. ————— 4½ bo. bo. 22.89.25 do. Kabelwerke 158, 99,25 Altien Bank-Aktien Hermes⸗ Kreditv Ragdebg. Feuer 95,25 Thuringia Erf. A 4½Württ. Wkr.Rö0P m0 61 irks⸗ ckver⸗CJHann. Udkr. 27 90500 bldpfor. Biche, enſe uib Stäbte 4% aſf Sdtr 14,. 93857 e 4½ Brandenbg.30] 99,50] 99.50 55 4½pHannover 1„ObſchlPrbk. N? 60050 4½ Rheinpr. A 3 4½ Pommern 30 44% 211.— 98.50 4½ Dt. Rom. 25/26 99,500- Anleihen: do. Linoleum. do. Schachtbau 55 do. Spiegelgl. do. Steinzeug. do. Tafelglas 0 do, Tel u. Kab.0 do. Ton u. Stzg. do. Waffen do. Eiſenhand. 94—99.— lndustrie-Aktien 101, 101,2 gecumulat.⸗Fabr. 1 lg. Baugeſ.Lenz 99. A. E. G. 130.0 Alſen, Portl. Zem Goldhyp. k 5099.—99.— Ammendorf. Pap.] 118.7 4½ do. Kom. k 20 98.—196,—lAmperwerke..129,0 Kolonial-Werte 1 Otſch.⸗Oſtafrika142.0J 1425 000 Mimoſa Kamerun Eiſenb. 121,2/Neu⸗Guinenn 116,5 Otavi⸗Minen.3187 31,75 87,25Schantung⸗H. AG 129.2 131.0 728. e eee 4/Kaſſel Bz.Verb 6 * N n ————— 24 7 Montag, 12. Jul Aus Baden Sieoͤlungszuſchüſſe für 10 alte Kämpfer * Karlsruhe, 11. Juli. Dem Beiſpiel der NS⸗ DAP Gau Baden folgend, wird die Stadt zehn alten Kämpfern und Trägern des Goldenen Par⸗ teiabzeichens, die in Karlsruhe wohnen, Luſt und Lielbe zur Erſtellung eines Heims auf eigener Scholle haben und beſonders hierzu geeignet ſind, zu einer Siedlung je einen Zuſchuß von 500 Mark be⸗ willigen. Zu dieſem Zweck ſtellt die Stadt einen Kredit von 5000 Mark aus den Rücklagen für außer⸗ ordentliche Aufwendungen zur Verfügung. Die Auswahl der geeigneten Siedler trifft der Ober⸗ bürgermeiſter. Einbrecher an der Vergſtraße UI Leutershauſen, 11. Juli. In der Nacht zum Freitag wurden hier zwei Gaſtwirtſchaften ———— i 1937 von Einbrechern heimgeſucht. Nach Mitter⸗ nacht drangen die Diebe in die Gaſthäuſer„Zum Hirſch“ und„Zum Lamm“ ein. Sie nahmen den Weg durch geöffnete Fenſter. Die Einbrecher ſanden nur kleinere Geldbeträge. Um ſo größer war die Beute an Nahrungsmitteln und Genußmitteln. Eis⸗ ſchränke, Speiſekammern, Büfett und Räucherwaren⸗ ſchränke wurden vollſtändig ausgeräubert. Von den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Der Schatz im Koffer Eine rätſelhafte Geſchichte * Konſtanz, 12. Juli. Die Kölner Kriminalpolizei verhaftete vor eini⸗ gen Tagen einen bꝛjährigen Mann aus Bonn a. Rh., der Anfang Mai in Köln bei einer Zimmervermie⸗ terin einen verſchloſſenen Koffer abgeſtellt hatte, um den er ſich nicht mehr kümmerte. Als die Vermieterin durch das lange Ausbleiben des frem⸗ den Mannes, von dem ſie weder Adreſſe noch Name wußte, ſchließlich Verdacht ſchöpfte, daß mit dem rät⸗ ſelhaften Koffer irgend etwas nicht in Ordͤnung ſein mußte, benachrichtigte ſie die Polizei, die die Oeff⸗ nung des Koffers veranlaßte. Zur großen Ueber⸗ raſchung aller Anweſenden ſtellte ſich heraus, daß der Koffer etwa 16 000 Mark in Bargeld, ſieben Spar⸗ kaſſenbücher und einen Reiſepaß enthielt. Die Ge⸗ ſamtſumme einſchließlich der Einlagen auf den Spar⸗ kaſſen bezifferte ſich auf annähernd 28 000 Mark. Der Beſitzer des Koffers, der, wie ſchon oben erwähnt, verhaftet werden konnte, gab bei ſeiner Vernehmung zu, daß der hohe Geldbetrag aus Unterſchlagungen ſtamme, die er im Jahre 1929 in Höhe von 94000 Mark bei einer Firma in Baden begangen habe. We⸗ gen den Unterſchlagungen wollte er ſeinerzeit vom Schöffengericht Konſtanz zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden ſein. Wie in der„Deutſchen Bo⸗ denſeezeitung“ mitgeteilt wird, handelt es ſich in der Tat um einen Mann, der im Jahre 1930 vom Schöf⸗ fengericht Konſtanz wegen Unterſchlagung abgeur⸗ teilt worden war. Angeblich ſoll der von der Kölner Kriminalpolizei Verhaſtete die großen Unter⸗ ſchlagungen in Singen a. H. begangen haben. Die Kölner und Konſtanzer Kriminalpolizei iſt zur Zeit mit der eingehenden Nachprüfung des Falles beſchäftigt. * Kehl, 12. Juli. Die in Neumühl wohnhafte 24 Jahre alte ledige Lieſel Herſel iſt tot in einem Waſchzuber aufgefunden worden. Wiederbelebungsverſuche blieben leider erfolglos. Das Mädchen war in Abweſenheit der Eltern mit Waſchen beſchäftigt und iſt infolge Herzſchlags in den Waſchzuber gefallen. :: Ladenburg, 9. Juli. Im Schwimmbad hat wieder ein Rettungskurs für Schwimmer begonnen, der von der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft ver⸗ anſtaltet wird und jeden Freitagabend ſtattfindet. Die Ortsbauernſchaft macht darauf auf⸗ merkſam, daß noch nicht alle Tabakfelder mit den vorgeſchriebenen Schildern gekennzeichnet ſind. Ta⸗ bakpflanzer, die das Verſäumte nicht unverzüglich nachholen, müſſen mit einer Ordnungsſtrafe von fünf Mark belegt werden. — 23322— N 82—* EEiR Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe + 72=* 9—32 5 ut 2 N5 che u .— Gauleiter Bürckel und der Biſchof von Speyer Eine große Rede auf dem Landesbauerntag des Gaues Saarpfalz— Vier Fragen an den Biſchof *k Kaiſerslautern, 12. Juli. In Kaiſerslautern fand am Wochenende der 1. Saarpfälziſche Landesbauerntag ſtatt. Den Höhepunkt der Veranſtaltungen bildete die Gvoßkundgebung des ſaarpfälsciſchen Landvolkes und der HJ, Bann 323, die gegen Mittag in der Städtiſchen Fruchthalle ſtattfand. Schon lange vor Beginn war der große Saal dicht gefüllt. In der erſten Reihe ſah man neben dem Führerkorps des ſaarpfälziſchen Bauerntums die Vertreter der Partei, ihrer Gliederungen, des Staates, der Wehr⸗ macht, der Deutſchen Arbeitsfront und des Reichs⸗ anbeitsdienſtes. Nach dem feierlichen Fahnenein⸗ marſch eröffnete ein von der HJ ausgeführtes chori⸗ K Spiel„Jugend und Bauerntum“ die Kunoͤge⸗ ung. Dann ſprach Landesbauernführer Bonnet. Im Anſchluß an ſeine Rede nahm Gauleiter Bürckel das Wort zu einer großen Anſprache, der wir folgen⸗ des entnehmen: „In ſeiner Rede begann der Gauleiter einleitend mit der Feſtſtellung, daß ihm das Wohl und Wehe des Bauernſtandes von jeher ſehr am Herzen ge⸗ legen habe. Der Gauleiter ging, ausgehend von Zu⸗ ſtänden der Syſtemzeit, zunächſt mit denen ins Ge⸗ richt, die bei aller Anerkennung der Leiſtungen un⸗ ſerer neuen Zeit doch immer wieder ein Wenn und Aber finden, und ſich in der Rolle des Anklägers ge⸗ fallen. Er führte dann weiter u. a. folgendes aus: Ich habe geſagt, es darf in unſerem Staate keine Vor⸗ rechte geben, die ſich z. B. auf materielle Zuſchüſſe berufen. Und ich möchte dem nun noch, weil das im Augenblick geitbedingt iſt, hinzufügen, auch dͤie An⸗ wendͤung von Sonderrechten unter Berufung auf eine Art Tradition geht nicht an. Ich denke da an die Auseinanderſetzungen mit gewiſſen kirchlichen Stel⸗ len, die insbeſondere auf dem Lande ſtändigen Stoff für Diskuſſionen darſtellen. Sie alle kennen den Prozeß von Frankenthal und deſſen Vorge⸗ ſchichte. Der Prozeß hat ſich in einem ſtaatlichen Ge⸗ bäude abgewickelt und hatte nur politiſche Vorgänge zum Thema. Dort iſt nicht über ein kirchliches Dogma verhandelt worden, ſondern über die Frage, ob man politiſche Berichte nach Rom ſenden dürfe. Ich hatte nun angenommen, daß dieſe Prozeß⸗ materie ausgereicht hätte, um endlich Ruhe zu geben. Dies ſcheint nicht der Fall zu ſein. Der Herr Biſchof hat anläßlich einer Firmung— ich glaube in der Gemeinde Dackenheim— auf den Pro⸗ zeß Bezug genommen und mitgeteilt er habe einen Brief aus Höcherberg bekommen, in dem es heiße: „Von Frankenholz bis Frankenthal gelogen.“ Ich wende mich durch Sie als Vertreter der Bauern des ganzen Gaues an den Herrn Biſchof mit den Fragen: 1. Haben Sie, Herr Biſchof, nicht in dem Prozeß ſeierlich auf die Frage, ob Sie auch ſchon Briefe oder Karten ohne Unterſchrift abgeſandt hätten, zuerſt werſichert:„Wenn ich eine Karte ſchreibe, ſchreibe ich immer meinen Namen darunter.“ Mußten Sie nicht, Herr Biſchof, als Ihnen dann eine Karte ohne Ihre Unterſchrift gezeigt wurde, zugeben, daß Sie entgegen Ihrer erſten Ausſage alſo ſo etwas gemacht haben? 2. Haben Sie nicht, Herr Biſchof auf die Frage, ob Sie über innerpolitiſche Dinge nach Rom berichtet haben, zuerſt erklärt:„Nein!“ Haben Sie nicht, Herr Biſchof, als Ihnen dann der Brief gezeigt wurde, in dem Sie nach Rom berichteten, die SA ſei im Wald von Saarbrücken zuſammengezogen, weil der Stahl⸗ helm putſchen wollte, Ihre vorher gemachte ver⸗ neinende Ausſage abermals widerrufen, indem Sie erklärten:„Ich habe nicht geglaubt, daß ich etwas Derartiges geſchrieben haben könnte.“ 3. Haben Sie nicht, Herr Biſchof, auf die Frage, ob das Auto, das damals bei Kandel einen Unfall hatte und in dem die Aufzeichnungen ſonderbarer Moral⸗ theologie ſich befanden, dem Ordinariat gehört, mit „Nein“ geantwortet? Haben Sie, Herr Biſchof, nicht entgegen Ihrer erſten Bekundung ſpäter zugegeben, daß das fragliſche Auto doch dem Ordinariat gehörte? 4. Haben Sie, Herr Biſchof, nicht zuerſt behauptet, daß Sie von den Dekanatsbriefen vor ihrer Ver⸗ leſung nichts gewußt hätten und erſt nach deren Verleſung davon erfuhren? Und haben Sie dann entgegen Ihrer Behauptung nach eindringlichem Vorhalt nicht zugegeben, den Dekanatsbrief dann vorher doch geleſen zu haben? Ich könnte noch pikantere Fragen ſtellen. Ich will fürs erſte verzichten. Wenn der Herr Biſchof in ſeiner Predigt davon redet daß auch Herr Kardi⸗ nal Mundelein in Notzeiten für Deutſchland geſam⸗ Wo wird ein Funge vermißt? Eine Leiche in Gernsheim angeſchwemmt * Gernsheim(Ried), 12. Juli. Am 5. Juli 1937 wurde im Rhein bei Gernsheim die Leiche eines unbekannten Knaben geborgen. Der Junge iſt etwa vier Jahre alt, 90 Züm. groß, kräftig und hat dun⸗ gelblondes Haar und vollſtändige Zähne. Er war mit einer blau, rot und weiß geſtreiften Kittelſchünze, hellgrauem Strickfäckchen, gelblicher Schlupfhoſe und Sandalen bekleidet. Die Leiche lag ſchon längere Zeit im Waſſer. Nachricht erbittet die Kriminal⸗ politzeiſtelle Darmſtadt. * Oſterburken, 12. Juli. Die Gemeinde Oſter⸗ burken errichtet zu Ehren der im Weltkriege gefalle⸗ nen Heldenſöhne auf geſchichtlichem Boden ein Ehrenmal. Es wird ſich auf der Stätte erheben, auf der einſt ein Römerkaſtell errichtet worden iſt. Am Abend des 24. Juli wird ſich die ganze Ge⸗ meinde um das Ehrenmal verſammeln und der Ein⸗ weihung des Heldendenkmals beiwohnen. Die Feierlichkeit erhält durch die Anweſenheit des Innenminiſters Pflaumer, der zum Frankenvolk ſprechen wird, ihre beſondere Bedeutung. Mit der Weihe des Heldenmales wird die 60jährige Ju⸗ belfeier der Kriegerkameradſchaft Oſterburken und die Abhaltung eines großen Heimattages verbunden. eeeee Miniſterpräſident Köhler ſyra * Sinsheim, 11. Juli. Die kleine, kaum 500 Seelen zählende Kraichgau⸗ gemeinde Untergimpern ſtand im Mittelpunkt reichen Geſchehens anläßlich der 50⸗Jahrfeier ſeiner Kame⸗ radſchaft des Kyffhäuſerbundes, die mit der An⸗ weſenheit des Miniſterpräſidenten Walter Köhler eine beſondere Bedeutung erhielt. 500 ehemalige Soldaten mögen es geweſen ſein, die ſich nach einer am Vormittag ſtattgefundenen Kreistagung nachmit⸗ tags im Feſtzug durch die mit friſchem Grün und den Fahnen unſerer Nation geſchmückten Dorfſtraße zum Feſtplatz bewegten, wo die Feier ihren Höhe⸗ punkt fand. Kreisverbandsführer Bergdolt entbot beſonderen Gruß den Gäſten, unter denen ſich neben dem Miniſterpräſidenten auch Kreisleiter Geiger, Landrat Dr. Dentzel und als Vertreter des Wehr⸗ kreiskommandos Mosbach Major Leykauf befan⸗ den. Bezirksführer Brenner aus Wiesloch über⸗ brachte die Grüße des Landesverbandsführers und gab einen kurzen Rückblick auf die Entſtehung der Kameradſchaft. Dann ſprach Miniſterpräſident Köhler, um in großen Zügen zu zeigen, wie es gerade der in un⸗ ſerem Volk von jeher verankerte ſoldatiſche Geiſt war, der dieſes Volk in ſeinen ſchwerſten Tagen immer wieder vor dem Abgrund zurückriß und es ch zu den alten Soldaten bis zum heutigen Tag leben ließ. Der Miniſter⸗ präſident gab einen kurzen Rückblick auf die natio⸗ malſozialiſtiſche Auſbauarbeit in den letzten vier Jahren und ſchloß mit dem Wunſche, daß auch die im Kyffhäuſerbund zuſammengeſchloſſenen alten Sol⸗ daten ihr Möglichſtes zur Löſung der vom Führer geſtellten Aufgaben beitragen mögen. Ftalieniſche Vereinigung in Oberbaden 4* Brombach, 12. Juli. Die zahlreichen italieni⸗ ſchen Arbeiter, die in den 90er Jahren im indu⸗ ſtriereichen Wieſental ſich als Bauhandwerker und Erdarbeiter auſhielten, gründeten 1899 in Brombach den italieniſchen Arbeiter⸗ und Unterſtützungsver⸗ ein, der heute noch beſteht. Er umfaßt nicht nur die im Wieſental lebenden Italiener, ſondern auch die Landsleute im Oberrheingebiet bis nach Walde⸗ hut uſw. hinauf. Die beiden Gründer Luigi Chi⸗ rincelli und Eipriano Maggi leben heute noch in Brombach und gehören dem Vorſtand des Vereins an. Erſterer iſt ſeit 38 Jahren Vorſitzender der Vereinigung. Der Verein begeht am Sonntag eine Jubiläumsfeier. Aus der Pfalz Neuer erfreulicher Arbeitsloſenrückgang Weitere Abnahme der Arbeitsloſigkeit in der Pfalz * Ludwigshaſen a. Rh., 12. Juli. Der Juni ſtand im Zeichen einer weiteren ſtarken Abnahme der Arbeitsloſigkeit in der Pfalz. Der Rüchgang der Arbeitsloſen beträgt 4801 im Juni 1937 gegen⸗ über 4118 im Mai, 4169 im April, 3198 im März und 1972 im Februar dieſes Jahres. An dem Rückgang der Arbeitsloſigkeit ſind aus⸗ mahmslos ſämtliche Berufsgruppen beteiligt, beſon⸗ ders aber die Eiſen⸗ und Metallinduſtrie, das Be⸗ ckleidungsgewerbe, das Baugewerbe, die ungelernten Berufe, und im Vollzug der Fünften Anordnung äur Durchführung des Vierjahresplanes über die Beſchäftigung älterer Angeſtellter, auch die Angeſtell⸗ tenberufe. Am 30. Juni waren in der Pfalz noch 9782 Arbeitsloſe gemeldet, gegenüber 27742 am 30. Juni 1936. Was Luowigshafens Polizei notiert Die Unfallchronik des Wochenendes h. Ludwigshafen, 12. Juli. Das Wochenende brachte zwei Verkehrs⸗Unfälle, woran jedesmal Radfahrer beteiligt waren. In der Maxſtraße wurde eine 77 Jahre alte Frau beim Ueberqueren der Fahrbahn von einem Fahr⸗ rad angefahren. Sie ſtürzte und verletzte ſich dabei am linken Arm. An der Ecke Frieſenheimer und Gartenſtraße ſtieß eine 12 Jahre alte Schülerin, die auf einem Herrenfahrrad fuhr, gegen einen Perſonenkraft⸗ wagen, der die Frieſenheimer Straße entlang fuhr. Die Radfahrerin ſtürzte und blieb bewußtlos liegen. Die Unfallwache brachte die Verunglückte in das Städtiſche Krankenhaus. Dort ſtellte man innere Verletzungen feſt. Das Fahrrad wurde leicht beſchädigt. 2 * Ludwigshafen a. Rh., 12. Juli. Der bei der J. G. Farbeninduſtrie beſchäftigte 15jährige Labo⸗ rant Karl Fleig aus Ludwigshafen überquerte eine Fabrikſtraße und ſtolperte dabei über die dort befind⸗ lichen Bahngleiſe. Er ſtürzte ſo unglücklich, daß er innere Verletzungen erlitt, an deren Folgen er am anderen Tage ſtarb. * Speyer, 12. Juli. Das Finanzamt gibt amt⸗ lich bekannt: Der Manufakturwarenhändler David Roſenbaum von Waldſee wurden wegen Umſatz⸗, Einkommen⸗ und Gewerbeſteuerhinterziehung mit Geldſtraſen im Geſamtbetrag von 3480 Mk. beſtraft. ea- Fürth i.., 8. Juli. Seinen 70. Geburts⸗ tag konnte Johann Adam Gölz feiern. mſchaug 5. Seite/ Nummer 314 melt habe, ſo wundert uns das, weil doch der Herr Biſchof im Prozeß ſelbſt ausſagte, er kenne Munde⸗ lein nicht und habe ihm auch beinen Hirtenbrief ge⸗ ſchickt, obwohl er doch, wie wir jetzt vom Herrn Biſchof erfahren, zu den„Wohltätern Deutſchlands“ gehört. In der gleichen Rede hat der Herr Biſchof noch manches Intereſſante geſagt. Z.., daß der Heilige Vater das Verdienſt habe, daß das Saarge⸗ biet nicht zu Frankreich gekommen ſei, denn Frank⸗ reich wollte einen franzöſiſchen Biſchof. der Frank⸗ reichs Ziel erreichen ſollte, und hätte der Papſt das nicht verhindert, wer weiß, wie das gekommen wäre. Ich lege dagegen Verwahrung ein, daß man den Katholiken an der Saar zu einem Ver⸗ räter durch einen franzöſiſchen Biſchof hätte machen können. Noch nicht zehn franzöſiſche Biſchöfe hätten das zu⸗ wege gebracht, was der Herr Biſchof von den Saar⸗ ländern annimmt. Bemerken möchte ich noch, daß gegen die Beſtre⸗ bungen, einen franzöſiſchen Biſchof einzuſetzen, der Widerſtand an der Saar ſelbſt organiſiert wurde. An uns ſoll es nicht liegen, wenn es darum geht, den Zwieſpalt zu beenden. Ich habe erſt dieſe Woche einen Mittelſchüler und eine Lehrkraft aus der Schule entfernen laſſen, weil ſie gegen meinen Grundſatz, religiöſe Dinge nicht zu verſpotten, ver⸗ ſtoßen haben. Aber wir ſind es unſerer Sache und unſerem Führer ſchuldig, daß wir die Grenze des Möglichen in keinem Fall überſchreiten laſſen. Das gilt auch für anonyme Schreiben. Dieſe Woche ver⸗ ſandte ein Fämmerling ſolche Fetzen, auf denen ſtehen ſehr bezeichnende Sachen angeblich im Namen des wahren Glaubens. Es iſt mir auf der andern Seite ein Bedürfnis, allen denen zu danken, die mit uns die Forderung nach Frieden erheben. Nicht verſäumen will ich, zu er⸗ klären, daß die Haltung der proteſtantiſchen Kirchen⸗ führung und des überwiegenden Klerus dieſer Kirche im Bereich der Gefahr vorbildlich zu Volk und Füh⸗ rer ſtand. Das gleiche gilt für mehrere katholiſche Geiſtliche und jenen Teil der Volksgenoſſen, der an⸗ gewidert die Hetze ablehnt. An meiner Mitarbeit zur Herſtellung des Frie⸗ dens ſoll es nicht fehlen, weil ich weiß, daß das Volk Frieden braucht. Entgleiſungen gibt es überall. Man muß aber den Mut haben, ſie zu beſeitigen. Ich bin noch immer bereit, jeden aus der Partei zu entfernen, der die Kirche angreiſt, wenn die Kirche bereit iſt, jeden auszuſchal⸗ ten, der die Partei und den Staat angreiſt, Der Gauleiter warf zum Schluß ſeiner Ausfüh⸗ rungen die Frage auf: Hätten wir, einen Adolf Hitler, wenn es an der Macht einiger Würdenträger der katholiſchen oder auch der proteſtantiſchen Kirche gelegen hätte, Deutſchland einen Adolf Hitler vor⸗ zuenthalten? Ich glaube nicht, daß wir dann einen Adolf Hitler hätten. Sie hätten unſer Volk um dieſe große geſchichtliche Perſönlichkeit geprellt, nur aus reinen machtpolitiſchen Gründen. Der Allmäch⸗ tige muß es beſſer wiſſen, was er mit dem deutſchen Volke vor hat. Er läßt ſich nicht von der Kirche korrigieren. Man kann daher dem Herrgott nicht beſſer dienen als damit, daß man dem Werk des Herrgotts, dem deutſchen Volk, dient. Warum ſollen wir deshalb als anſtändige Chriſten nicht nieder⸗ knien und immer wieder beten:„Herrgott, erhalte uns den Führer!“ Das Anheil lauert Zwei Todesopfer, drei Schwer⸗, drei Leichtverletzte * Homburg(Saar), 12. Juli. Am Sonntagnachmittag ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Neunkircher Perſonen⸗ wagen, der aus Richtung Zweibrücken—Schwarzen⸗ bach kam, verfehlte die Kurve, geriet ins Schlendern und prallte mit aller Wucht gegen einen Stra⸗ ßenbaum. Die Folgen waren ſchrecklich. Der Kriegsinvalide und Kolonialwarenhändler Peter Michel aus Neunkirchen war ſofort tot, während die beiden anderer Beiſahrer Alois Günther und Alois Haeſfner aus Neunkirchen lebensgefährlich verletzt in das Landeskrankenhaus gebracht wurden. Der vierte Inſaſſe, Richard Kurtz, kam mit verhältnismäßig leich⸗ ten Verletzungen davon und konnte das Krankenhaus wieder verlaſſen. Die Schuldfrage iſt noch nicht ge⸗ klärt. Das Auto wurde vollſtändig zertrümmert. * Winnweiler, 12. Juli. In der Nähe von Lohnsfeld ſtießen in voller Fahrt der Motorrad⸗ fahrer Scholl aus Rockenhauſen und der Auto⸗ fahrer Lauer aus Zweibrücken zuſammen. Scholl war ſofort tot. Sein Soziusfahrer Burkhardt aus Rockenhauſen wurde ſchwer verletzt in das Kranken⸗ haus Rockenhanſen eingeliefert. Lauer blieb unver⸗ letzt, während zwei mitfahrende Frauen leichter ver⸗ letzt in das Krankenhaus Kaiſerslautern eingelieſert werden mußten. Das Motorrad wurde vollkommen zertrümmert. Auch das Auto iſt ſchwer beſchädigt, Lauer wurde einſtweilen in Haft genommen. —3 4* Lampertheim, 10. Juli. Das am Altrhein ge⸗ legene Gaſthaus zur Rheinluſt, bisheriger Inhaber Friedrich Heer, ging im Wege der Zwangsverſteige⸗ rung zum Preiſe von 25 000 Mark in den Beſitz der Werger⸗Brauerei Worms über. Der derzeitige Pächter beabſichtigt, im nächſten Jahre eine Rhein⸗ teraſſe anzubauen. * Bruchſal, 12. Juli. Im 80. Lebensjahr ſtarb Bürſtenmachermeiſter Franz Fürlinger. Ein wechſelvolles Schickſal ließ den in Innsbruck gebo⸗ renen Mann einen harten Daſeinskampf führen. Der freundliche Alte, der als Sohn eines k. k. Ober⸗ feuerwerkers einſt Offizier werden ſollte, krankheits⸗ halber aber einen anderen Beruf ergreiſen mußte, war ein Handwerker von echtem Schrot und Korn. HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Hontag. 12. Juli 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 314 30 Jahre See-Beruisgenossenschaſi Am 13. Juli. feiert die See⸗Berufsgenoſſenſchaft das denkwürdige Jubiläum ihres 50jähriggen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß hat die Deutſche Schiffahrts⸗Zeitſchrift „Hanſa“, das Organ der Reichsverkehrsgruppe Geeſchiff⸗ fahrt und der See⸗Berufsgenoſſenſchaft, ein Sonderheft herausgegeben, in dem in einer Reihe von Beiträgen von führenden Männern die Entwicklung, Bedeutung und Stellung der See⸗Berufsgenoſſenſchaft aufgezeigt wird⸗ Die Ausgabe wird durch die Geleitworte der Reichsmini⸗ ſter Dr. Ing. e. h. Dorpmüller und Franz Seldte, ſowie des Leiters der Reichsverkehrsgruppe Seeſchiffahrt, Startsrat Eßberger, und des HGauinſpekteurs Wermke (Auslands⸗Organiſation der NSDA) eingeleitet, in de⸗ nen die See⸗Berufsgenoſſenſchaft für ihre ſegensreiche Tätigkeit im Dienſte der ſozialen Betreuung der deutſchen ſeemönniſchen Bevölkerung beglückwünſcht wird In dem anſchließenden Beitrag umreißt Startsfekretär venigs den umfaſſenden Aufgabenkreis der See⸗Berufsgenoſſen⸗ ſchaft auf dem Gebiete der Sozialverſicherung und der Schiffsſicherheit.„Für die Seeſchiffahrt und für alle, die ihr Gut und Leben den Seutſchen Seeſchifſen anvertrauen, iſt— ſo führt Stautsſekretär Koenigs aus— die Wirk⸗ famkeit von beſonderer Bedeutung, die von der See⸗Be⸗ rufsgenoſſenſchaft zur Feſtſtellung und Steigerung der Seetüchtigkeit der Schiffe, ihren Sicherungseinrichtungen und der Maßnahmen zur Bekämpfung der Gefahren auf See getroffen werden.“ *Die Umſatzſtenerumrechnungsſätze auf Reichsmark ſür die nicht in Berlin notierten ausländiſchen Zahlungs⸗ mittel werden für die Umſätze im Monat Juni wie folgt feſtgeſetzt: Britiſch⸗Honkong 100 Dollar 75,91./, Britiſch⸗ Indien 100 Rupien= 93,12 /, Britiſch⸗Straits⸗Settlements 100 Dollar= 144,82 /, Chile 100 Peſos= 9,28 /, China⸗ Schanghai 100 Yuan= 74,07 /, Mexiko 100 Peſos 68,50 /, Peru 100 Soles ⸗= 63,45 /, Südafrikaniſche Union 1 Pfund= 12,27„/, Union der Sozialiſtiſchen Sowjet⸗ republiken 100 Sowjetrubel= 47,42 l. * Neue unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen. An⸗ geſichts der nach dem Halbjahrestermin am Geldmarkt ein⸗ getretenen Verflüſſigung und des damit ſtark angeſtie⸗ genen Bedorfs an kurz⸗ und mittelfriſtigen Anlagen wurde die Ausgabe neuer unverzinslicher Reichsſchatzanwei⸗ ſungen per 15. Mai 1939 erforderlich, nachdem die bisher zur Verfügung ſtehende Serie per 15. 4. 1989 ausverkauft worden iſt. Der Diskontſatz wurde mit unverändert 35/16 v. H. belaſſen. * Die Münzprägung im zweiten Vierteljahr 1937 und der Münzumlauf Ende Juni 1937. Nach der vom Reichs⸗ miniſter der Finanzen im Deutſchen Reichsanzeiger ver⸗ öffentlichten Ueberſicht ſind in den Monaten April, Mai und Juni 1937 in den deutſchen Münzſtätten geprägt wor⸗ den: 9340 000/ neue Fünf⸗Reichsmark⸗Stücke(Silber), 22 702 600/ 2⸗⸗Stücke(Silber), 11 337 088/ 1 ⸗Stücke (Nickel), 1093 543,40/ 10⸗Pfg.⸗Stücke und 630 079,75 5⸗Pfg.⸗Stücke(Aluminiumbronze), 265 764,82 /L/ 2 Pfg.⸗ Stücke und 275 858,92/ 1⸗Pfg.⸗Stücke(Kupfer). Unter Berüchſichtigung der vorher geprägten und wieder ein⸗ gezogenen Münzen ergibt ſich für Ende Juni 1937 folgender Münzumlauf: Silbermünzen(alt): 7 046 675/ Sll⸗Stücke, 7 214 292/ Zal⸗Stücke, 165 229 138%/ Naul⸗Stücke, 11 181 207 =,⸗Stücke; Silbermünzen(neu): 964 389 170 S⸗ Stücke, 37 338 632/ 2⸗⸗Stücke; Nickelmünzen: 209 049 700 -Stücke, 86 932 329 /, 60⸗Pfg.⸗Stücke; Aluminium⸗ bronzemünzen: 79 948 722,50/ 10⸗Pfg.⸗Stücke, 34 056 677,55 S⸗Pfg.⸗Stücke; Kupfermünzen: 6 000 266.64/ 2⸗Pfg.⸗ Stücke, 8 929 430,43/ 1⸗Pfg.⸗Stücke. * Gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für Wohnungsban, Ludwigshafen. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Matthias hielt die Gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für Wohnungsbau in Ludwigshafen ihre Jahreshauptver⸗ ſammlung, bei der ein AK. von 963 400/ und 417 Stim⸗ men vertreten waren, ab. Jahresbericht, Bilanz ſowie Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurden einſtimmig geneh⸗ migt. Dem Vorſtand und Aufſichtsrat wurde Entlaſtung erteilt und die Beſchlußfaſſung über die Gewinnverteilung gutgeheißen. An Stelle des ausſcheidenden Auſſichtsrats⸗ mitgliedes Dr. Ecarius wurde der jetzige Bürgermeiſter der Stadt Ludwigshafen, Dr. Erich Stolleis, gewählt. * Deutſche Beamten⸗Verſicherung, Berlin. Die ordent⸗ liche Jahreshauptverſammlung des Verwaltungsausſchuſſes der Deutſche Beamten⸗Verſicherung, Berlin, genehmigte den Geſchäftsbericht für 1936. Der Bericht weiſt einen Ver⸗ ſicherungsbeſtand von über 1,6 Milliarden„ Verſicherungs⸗ ſumme aus. Damit iſt die Deutſche Beamten⸗Verſicherung die öffentlich⸗rechtliche Lebensverſicherungsanſtalt und das zweitgrößte Lebensverſicherungsunternehmen Deutſchlands überhaupt. Der Bruttozugang an Verſicherungsſumme im Jahre 1936 betrug 195,6 Mill. 4. Der Nettozugang er⸗ öhte ſich um faſt 110 v. H. auf 160(76,8) Mill./ Ver⸗ icherungsſumme. Der Bruttozugang an Einzelverſiche⸗ rungsſummen betrug 1933 41,4 Mill. J, 1094 68,7 Mill., 1935 122,2 Mill./ und 1936 172,0 Mill.. Die Verſiche⸗ tungsbeiträge erhöhten ſich auf 50,8(44,9) Mill. 4. Die Kapitalerträge werden mit 95,95(9,7) Mill.& ausgewieſen. Im vergangenen Geſchäftsjahr wurden 19,9(10,9) Mill.% Berſicherungsſumme ausgezahlt. Die Vermögensanlagen konnten von 180 Mill. auf beinahe 201 Mill.“ erhöht werden. Der Gewinn aus der Lebens⸗ und Rentenverſiche⸗ rung beträgt 4,71 Mill. J. Er wird an die mit Gewinn beteiligten Verſicherten ausgeſchüttet und zunächſt der Ge⸗ winnrücklage zugeführt, die dadurch eine Geſamthöhe von 1d. 23,7 Mill. erreicht. Die Steigerung des Neuzugangs hat ſich im Jahr 1937 in weiter verſtärktem Umfang fort⸗ geſetzt. Die Barmer Erſatzkaſſe im Geſchäftsjahr 1936. Unter Einſchluß der Familienangehörigen waren Ende 1036 bei der Barmer Erſatzkaſſe 1067343 Perſonen verſichert., Die Geſamtbeitragseinnahme betrug rund 69,25 Mill. /. Es wurde ein Vermögenszuwachs von 1,8 Mill.& erzielt. Die pergleichbare reine Leiſtungsausgabe ſtieg von 47,2 auf 50,4 Mill.. Je Mitglied iſt die Leiſtungsausgabe etwa um 1 v. H. zurückgegingen. Hinblick auf die gegenüber 1935 günſtigeren Geſundheitsverhältniſſe des Jahres 1986 hötte eigentlich eine erheblich ſtärkere Senkung dieſer pro⸗Kopf⸗Ausgabe erwartet werden müſſen. Dieſe Sen⸗ kung konnte insbeſondere wegen cer ſtarken Zunahme der mit zu verſorgenden Familienangehörigen nicht eintreten. Die Aufwendungen für Krankenhauspflege ſind abe rm als, allerdings nur geringfügig, höher geworden. Bemerkens⸗ wert iſt die abermalige Steigerung der Wochenhilfefälle. um 1 v. H. zurückgegangen. Im Hinblick auf die gegenüber 21 843 im Vorjahr. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß in ker Zihl des Vorjahres die Wochenhilfefälle der Gruppe O mit enthalten ſind, während die Zahl des Berichtsjahres bis auf geringe Ausnahmen nur die Wochenhilfefälle der Gruppen& und B enthält. Auch im erſten Halbjahr 1937 zeigen die Wochenhilfezahlen der Barmer Erſatzkiſſe ſtark ſteigende Tendenz. Die Zahl der arbeitsloſen Mit⸗ glieder betrug gegenüber einem Höchſtſtand von 12,03 v. H. des Mitgliederbeſtandes im Jahre 1032 nur noch 2,20 v. H. am Schluß des Jahres 1936; inzwiſchen iſt ſie noch weiter 1 bei der Siemens ⸗ Plauia · Weitere Gewinnſteigerung bei der Siemens⸗ ia⸗ Setke 0 für Kohlefabrikate. Der Brutoertrag der zum Siemens⸗Konzern gehörenden Siemens⸗Planiawerke AG für Kohlefabrikate, Berlin⸗Lichtenberg, ſtellt ſich nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Abſchlußziffern für das am 31. März 1937 beendete Geſchäftsjahr auf 14,75(12,48) Mill., Beteiligungen erbrachten 0,10(—), Zinſen 0,04 10,04) und außerordentliche Erträge 0,82(1,75) Mill. A. Dagegen beanſpruchten Löhne und Gehälter ſowie ſoziale Leiſtungen 7,87(6,40), Beſitzſteuern 157(1,31), ſonſtige Steuern 0,36(0,50) und die übrigen Aufwendungen 2,58 (2,24) Mill.. Für Abſchreibungen ſind 1,23(1,30) Mill. 4 eingeſetzt. Es verbleibt danach ein Reingewinn von 2100 088 1927 332) /, der ſich um den Gewinnvortraa auf 2˙268 848 2 116 400)/ erhöht. Ueber die Gewinnverwendung wer⸗ den keine Angaben gemacht. Für 1935/½36 wurden 10 v. H. Dividende ausgeſchüttet. Die Vermögensaufſtelluna weiſt aus(in Mill.): Beteiligung unv..25, Umlaufsvermögen 14,91(14,40), darunter Warenbeſtände 4,40(4,55), Schuldner 10,15(9,41), Wechſel, Kaſſe und Bankquthaben 0,13(0,), dagegen Grundkapital 18,0, geſetzliche Rücklage 0,70(0,60), Rückſtellungen 2,0(1,88), Wertberichtigungspoſten 1,08(6,88) und Geſamtverbindlichkeiten 0,75(0,62) Mill.. * Konzentration der Tobis⸗Verleih⸗Intereſſen in einem zentralen Tobis⸗Filmverleih. Die Fobis⸗Tonbila⸗Syn⸗ zikzt A6, Berlin, hat ihre verſchiedenen Verleihunter⸗ Ruhiger Wochenbeginn Monianwerie am Anfang rückgängig— Schluß gui hehaupiei Rhein⸗Mainiſche Börſe ruhig * Fraukfurt, 12. Juli Die Börſe eröffnete zum Wochenanfang ruhig und zu⸗ rückhaltend. Soweit Kursveränderungen eintraten, be⸗ wegten ſie ſich im Ausmaß von durchſchnittlich 64 v. H. nach beiden Richtungen. Am Montanmarkt waren anfangs faſt durchweg leichte Rückgänge zu verzeichnen. So ver⸗ loren Buderus 7, Rheinſtahl 74, Verein. Stahl v.., während Klöckner behauptet lagen und Mannesmann. H. gewinnen konnten. Von Motoren⸗ und Maſchinenwerten gingen Junghans auf 14176(142.50) zurück, BMW und Daimler waren behauptet. Befeſtigt Deutſcher Eiſenhandel mit 1537(152.75). Elektroaktien lagen vorerſt noch ſehr ruhig, nur Geſfürel kamen mit 153.25(154.50) zur Notiz. Gut behauptet waren Bauwerte, Holzmann 1 v. H. höher. Verkehrspopiere hielten dem Samstagsſchluß ſtand. Von ſonſtigen Aktien verloren Bemberg“ v.., während Reichsbank mit 213 unverändert lagen. Am Chemiemarkt ermäßigten ſich J6 Farben auf 165½(165.25). Auch der Rentenmarkt hatte vorerſt nur ruhiges Geſchäft. Kommunal⸗ Umſchuldung mit 94.20 unverändert, ſpäte Schuloͤbücher mit 99.25(99.50) etwas leichter. Weiter geſucht waren auf — Franken lautende Zert.⸗Bonds. Altbeſitzanleihe 126.20(12676). Im Verlaufe ſetzten ſich om Aktienmarkt faſt durchweg Befeſtigungen durch, die bis zu 1 v. H. gingen. Vereinigle Stahlwerke erhöhtem ſich auf 129 nach 122,25. Von den ſpäter zur Notiz gekommenen Werten konnten ſich Metall⸗ geſellſchaft um 76, Nordd. Lloyd auf 20,75(206) v. H. befeſtigen. Rückgängig waren nur Eßlinger Maſchinen, die ½ v. H. verloren und Deutſche Erdöl, die 74 v. H. zurückgingen. Von Zellſtoffwerten kamen Aſchaffenburger v. H. höher zur Notiz. Renten lagen ebenfalls befeſtigt. Kommunalumſchuldung 94,25 nach 94,20. Von Liquidations⸗ pfandbriefen Meininger 10136(101½), Rheiniſche 101,50 (1016), Pfälzer 101(101,30). Im Freiverkehr wurden Adlexwerke Kleyer mit 115,25(115), VDM mit unv. 171,50, Ufa⸗Film mit unv. 7556 genannt. Berlin: Aktien und Renten uneinheitlich *Berlin, 12. Juli. Die politiſchen Ereigniſſe im fernen Oſten konnten kaum nennenswerten Einfluß auf den Wertpapierhandel gewinnen. Allerdings war die Beteiligung des Publikums zum Wochenbeginn nur unbedeutend, da man offenbar zu⸗ nächſt die Entwicklung des heutigen Marktes abzuwarten wünſcht. Der Abſchluß der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen wirkte günſtig nach, ſo daß die Grundten⸗ denz freundlich blieb, nennenswerte Kursveränderungen aber kaum zu verzeichnen waren. Von Montanen konnten Buderus einen Anfangsverluſt von 17“4 v. H. bald zur Hälfte wieder aufholen. Rheinſtahl gewannen 7, Muag nesmann“ v. H. Braunkohlenwerte blieben mangels Umſatzes zumeiſt geſtrichen. Kaliaktien wurden, ſoweit Notierungen überhaupt zuſtandekamen, niedriger feſtgeſetzt, ſo Salzdetfurth um 1 und Wintershall um 14 v. H. In der chemiſchen Gruppe ſah man nur wenig veränderte Kurſe. Farben eröffneten v. H. niedriger mit 1657/. Elektrowerte waren eher etwas angeboten, ſo insbeſondere Deutſche Atlanten, die um 14 und Lichtkraft, die um 1 v. H. zurückgingen. Verſorgungswerte lagen dagegen eher etwas feſter, da hier offenbar weitere Anlagekäufe erfol⸗ gen. Sehr lebhaft waren die Umſätze in Deſſauer Gas (plus 1 v..). Von Maſchinenbauwerten gaben Muag und Orenſtein in Reaktion auf die vorangegangenen Stei⸗ gerungen um 7 bis v. H. nach. Dagegen waren Bau⸗ werte gut erholt, insbeſondere Holzmann(plus 1 v..). Im übrigen ſind von Schiffahrtswerten Hamburg Süd und Nordd. Lloyd mit Steigerungen von je, dagegen Hanſa Dampf mit einer Einbuße von v. H. hervor⸗ zuheben. Am Rentenmarkt ermäßigten ſich Reichsalt⸗ beſitz um 15 Pfg. auf 126/4. Dagegen kam die Umſchul⸗ dungsanleihe 5 Pfg. höher mit 94,20 zur Notiz. Die variabe“ gehandelten Induſtrieobligationen ſtiegen weiter um Prozentbruchteile an. Im Verlauf konnten ſich am Aktienmarkt allgemein Be⸗ ſeſtigungen durchſetzen, die hauptſächlich von Rückkäufen der Kuliſſe ausgingen. Farben zogen um 7 v. H. auf 166,25 an, Geffürel und Metallgeſellſchaft gewannen je, Ver⸗ einigte Stahlwerke 7, Schuckert und Klöckner je 1, Man⸗ nesmann 17 v. H. Am Kaſſareutenmarkt waren weitere kleine Anlagekäufe zu beobachten. Liquidationspfandbriefe konnten zum Teil um v. H. heraufgeſetzt werden, Rhei⸗ niſche Boden gewannen“ v. H. Stadtanleihen notierten ebenfalls etwas höher, ſo 28er Koblenz um% v. H. Bei eine Erholung ein, und zwar bei Dekoſama um 17, bei Hamburger um 7 v. H. Hamburger Altbeſitz ſtiegen um 0,13. Sonſt ſind noch bei den Induſtrieobligationen Far⸗ benbonds mit plus 1½ v. H. zu erwähnen. Erſtmals notier⸗ ten heute 5proz. Gelſenkirchen zu 102,25 ſowie 5proz. Gelſen⸗ Benzin zu 10296. In beiden Papieren wurden je ca. 250 000/ umgeſetzt. Am Einheitsmarkt waren Bankaktien eher feſter, ſo u. a. Handelsgeſellſchaft um 7, Dedibank um und Commerz⸗ bank um 76 v.., Deutſch⸗Aſiatiſche exrmäßigten ſich um 3 H. Hypothekenbanken waren um 74—½ v. H. feſter. Vno heimiſchen Induſt ciepapieren beſſerten ſich Vereinigte Glanzſtofſ um 10 v.., Chemiſche Gelſenkirchen gegen letzte Notiz um 5 und Köhlmann Stärke um 476 v. H. on N wurden Schantung um 174 v. H. herauf⸗ geſetzt. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er 100,37 G; 1940er 100,12 G; 1941er 100 G; 1942er 99,75 G; 1943er 99,5 G; 1944er 99,37 G; 1945er 99,12 G 100,12 B: 1946er bis 1948er je 99,87 B. Ausgabe 2: 1938er 100,12 G 100,87 B; 1939er 100,25 G; 1945er 99,37 G 100,12 B; 1946er 99 G 99,75 B. Wiederaufbauanleihe 1946/8er 79 G. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,825 G 94,575 B. Die Börſe ſchloß zu dem Verlauf gegenüber wenig ver⸗ änderten Kurſen. Im allgemeinen konnten ſich die letzten Notierungen aut behaupten. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmark! Pfund befeſtigt Berlin, 12. Juli. Am Geldmarkt war heute eine leichte Verſteifung zu beobachten, die offenbar mit dem Vorkom⸗ men der ſogenannten Steuerſchecks in Zuſammenhang ſtand. Für Blanko⸗Tagesgeld waren 252,75 v. H. anzu⸗ legen. In Privatdiskonten hat die Nachfrage nachgelaſſen, dagegen war vereinzelt etwas Angebot vorhanden. In den ſonſtigen Abſchnitten hielten ſich ͤie Umſätze in engen Der Privatdiskontſtz wurde bei 27 v. H. be⸗ aſſen. Im internationalen Deviſenverkehr war das engliſche Pfund heute weiter befeſtigt, und zwar ſtellte ſich die Am⸗ ſterdamer Notiz auf 9,087(9,0176), in Zürich auf 21,6674 121,66). Auch der franzöſiſche Frane lag feſter, an den genonnten Plätzen lautete die Notiz zunächſt 7,05½(7,04½) bzw. 16,924(16,91). Der Dollor konnte ſich auf Sams⸗ tagbaſis behaupten. Der holländiſche Gulden war leicht gedrückt, der Schweizer Franken gehalten. Hiskontsatz: Reichshan 4, Lomhard 5, Briyat 3 v. fl. ich Dis⸗ 10. Juli 12. Juli Amttien ün, kont] ceelh. Brie,. oelb L Be Aegypten lägypt. NfBöd 12.650 12.680 12.655 12.685 Argentinien 1B⸗Peſooſ·.752].756.752].756 Belgien.. 100 Belga] 2 41940/ 42020 41.9300 42.010 Braſilien. 1 Milreis.167“.169.166( 0,½168 Bulgarien. 100 Leva 6 304⁰.053 3047 3053 Canada 1fan. Dollar.486 2490.486.490 Dänemark 100 Kronen 4 55.1455.25 55.1655,28 Danzig. 100 Gulden5 47.1047.20 47.10 47.20 England.. 1Pfund 2 12.330 12380 12.355 12.385 Eſtland. 100 eſtu. Kr.[4/[67.93.68.07 67.93 68,07 Finnland 100finnl..4.450.470.465 5475 Frankreich. 100 Fres.] 4 9..665.655.675 Griechenland 100 Dr. 6 5 2357 22 Holland. 100 Gulden2 136.94 23⁰ 136.86 137.15 Iran(Teheran) mpahliI..15. 15, 15.84 15.3 Island.. 100 isl. Kr. 5½ 55,22 35,34 55.24.55.36 Italien... 100Lire 4½ 13.09,13,11 13.09,13411 Fapan... 19en 3,29].)18.720 0718 0,720 Jugoſlavien100 Dinar 5.694 5,706.694 5,706 Lettland.. 100 Latts 6 48.9049.— 48.90 49.— Litauen.. 100 Litas5¼ 41,94 42.02 41,9442.02 Norwegen 100 Kronen4 6207 62.19 62.09 62.21 Oeſterreich 100 Schill. 3½ 48.95 4905 48.95 49.05 Polen.. 100 Zloty 5 47.1047.20 47.10 47.20 Portugal 100 Escudo] 4¼½ 11.215 11.285 11.220/ 11,240 Rumänien. 100 Lei] 4½— Schweden.. 100 Kr.] 2i½[63.6663.78 63.696381 Schweiz. 100 Franken. 1½/570257.14 57.— 57.12 Spanien 100Peſeten 5 16.98 17.02 16,9817,02 Tſchechoſlowakeil00 K. 3.666 8,684.6610 86679 Türkei.. 1türk. Pfd. 574 19780 1982..9780 1982 Ungarn. 100Pengö 4 3 8* 8 Uruguay. 1Goldpeſoh.449/.451 1449.,451 Ver. Staaten 1 Dollar! 14 2,.492].496 2,491“.495 Frankfurt, 12. Juli. Dagesgeld unverändert.25 v. H. für ein * Der Londoner Goldpreis betrug am 10. Juli 1937 eine Unze Feingold 140 ſh 3 d= 86,7096, für den Neubeſitzanleihen trat nach dem anhaltenden Rückgange! Gramm Feingold demnach 54,1097 Pence ⸗ 278778 J. PPPãCTP0T0T0PPPbPPPPGTPTPT0T——————TTTT nehmungen, insbeſondere die Tobis Europa⸗Filmverleih AG, und die Gmbh, in einem einheitlichen Tobis Fimverleih zuſammengeſchloſſen. Die geſamte To⸗ bis⸗Produktion von 40 Filmen wird in der neuen Spiel⸗ zeit ausſchließlich von dieſem Verleih betrieben werden. Neben der deutſchen Spielfilm⸗Produktion und der weſent⸗ lich erweiterten Tobis Kultur⸗ und Kurzfilmproduktion werden auch die Spielfilme der außerdeutſchen Tobis⸗Pro⸗ duktion in Wien, Paris und Rom im Rahmen dieſes To⸗ bisverleihs erſcheinen. Mit den Filmen von Willy Forſt, Guſtaf Gründgens, Emil Jannings, Paula Weſſely und Hans H. Zerlett, die ausſchließlich für die Tobis arbeiten, ſowie den großen Filmen weiterer hervorragender Künſtler, die nicht ausſchließlich zur Verfügung ſtehen, wird der meue Tobis Filmverleih zu einem ausſchhaggebenden Faktor für die Belieferung der deutſchen Lichtſpieltheater mit großen künſtleriſchen Filmen. Die Geſchäftsleitung der Tobis Filmverleih iſt den Herren Guſtzw Berloger und Dr. Edward Hay übertvagen worden. * Elektrizitätswerk Rheinheſſen AG, Worms a. Rh. Die Geſellſchaft, die zur Rheinelektra gehört, verteilt aus einem Reingewinn von 426 302(422 344)/ wieder 5 v. H. Dividende auf 8 Mill. Ac. 26 302„ werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Stromabgabe ſtieg im Geſchäfts⸗ jahr 1936 um 1,8 Mill. kWh auf 27,8 kWh; von dem er⸗ höhten Umſatz entfallen 1 Mill. kWh auf die Großabneh⸗ mer und 800 000 kWh auf die Kleinabnehmer. *„Amag“ Automatiſche Maſſivdrabt⸗Kettenwerke A0 i.., Pforzheim. Die Gewinn⸗ und Verluſtpechnung per 91. 12. 1936 ſchließt mit einem Verluſt von 32/(i. V. 62/ Gewinn) ab, um den ſich der Verluſtvortrag auf 208 593/ erhöht. u* Emil Köſter Einkaufs⸗AG., Berlin.— 10(8) v. H. Dividende. Das Geſchäftsjahr 1036 brachte der Emil Köſter Einkaufs⸗AG., Berlin, eine weitere günſtige Entwicklung. Der Geſamtumſatz der ihr angegliederten Unternehmen erreichte eine Höhe von rd. 90 Mill.&4. Die Barenbeſchaf⸗ fung der berichtenden Geſellſchaft iſt dem vergrößerten Umſatz gerecht geworden. Das Geideingangstempo liegt im Rahmen des Vorjahres und wird als gut bezeichnet. Der Rohertrag hat ſich auf 29,00(27,47) Mill. erhöht. Hierzu ſind 0,35(0,13) außerordentliche Erträge und 0,92 (0,50) Mill. Zinseinnahmen getreten. Hiervon erforderten Löhne und Gehälter 3,07(2,30), ſoziale Abgaben 0,12 (0,10), Beſitzſteuern 3,47(0,44) und alle übrigen Aufwen⸗ dungen 18,39(20,59) Mill. /, ſo daß nach Vornahme von 1,20(1,09) Mill./ Anlage⸗ und 2,91(2,65) Mill./ an⸗ deren Abſchreibungen einſchl. 118 890(93 168)/ Gewinn⸗ vortrag ein Reingewinn von 1238 704(1018 890) 4 ver⸗ bleibt, aus dem eine von 8 v. H. i. V. auf 10 v. H. er⸗ höhte Dividende auf 10 Mill. Stammaktien ausgeſchüttet wird. In der Bilanz erſcheinen(alles in Mill. /4) bei 2,20(1,20) Rücklagen und 5,43(3,72) Rückſtellungen Hypo⸗ thekenſchulden mit 0,80(0,96), Warenverbindlichkeiten mit 2,66(2,83), ſonſtige Verbindlichkeiten mit 0,96(2,69), Ver⸗ bindlichkeiten gegen abhängige Geſellſchaften mit 0,29(0,26), Wechſelverpflichtungen mit 12,29(8,82) und Bankſchulden N mit 0,16(0,34). Auf der anderen Seite ſtehen Vorräte mit 8,22 6,,64), Wertpapiere mit 1,65(137), Hypotheken mit 0,11(0,13), Warenforderungen mit 20,62(19,30), Darlehns⸗ forderungen mit 0,25(0,31), Forderungen an abhängige Geſellſchaften mit 0,53(0,97), Forderungen an Mitglieder des Vorſtandes mit 0,02(0,02), Kaſſe mit 0,42(0,60) und Bankguthaben mit 0,92(1,42) die einen Zugang von 3,01(0,09) und einen Abgang von 0,10(0,008) aufweiſen, ſind mit 3,70(1,78) bewertet. Die Veränderung dieſes Poſtens iſt hauptſächlich auf die Kapi⸗ talerhöhung der Großhandels⸗Finanzierungs⸗AG., einer Tochtergeſellſchaft der Köſter AG., auf 3 Mill. zurück⸗ zuführen. Auf Beteiligungen wurden 1 Mill. /% ab⸗ Das Ankagevermögen hat ſich auf 0,40(1,28) ermäßigt. * Thüringiſche Zellwolle AG, Schwarza.— Beträchtli Erweiterung der Produktionskapazität. Die von der aoch der Geſellſchaft am 18. Januor 1937 genehmigte Erhöhung des Ac um 6 auf 10 Mill. J, der im vorigen Jahr bereils eine Kapitalerhöhung von 0,5 auf 4 Mill. vorausgegan⸗ gen war, iſt nunmehr in vollem Umfang durchgeführt wor⸗ den. Damit ſtehen der Geſellſchaſt die erforderlichen Mit⸗ tel zum weiteren Ausbau der Fabrikationsanlagen zur Verfügung. Da die Nachfrage nach Zellwolle die jetzigen Produktionsmöglichkeiten weit überſteigt, iſt eine beträcht⸗ liche Erweiterung der Leiſtungsfähigkeit des Betriebes geplant. Die Erweiterungsbauten ſind bereits in Angriff genommen worden. Außerbem beteiligt ſich die Geſellſchaft, wie vor kurzem gemeldet, auch an dem Bau einer Tal⸗ ſperre im Schwarzagebiet, um eine geregelte Waſſerver⸗ ſergung für ihre Betriebszwecke ſicherzuſtellen. * AG. Brown, Boveri u. Cie. in Baden(Schweiz). Die o. HV. der AG. Brown, Boveri u. Cie. genehmigte den Abſchluß für 1936/37. Bezüglich des Geſchäftsganges ver⸗ wies der Präſident auf die eingehenden Mitteilungen des Jahresberichts. Die im Herbſt 1936 eingetretene Belebung im Beſtellungseingang habe auch in den Wochen, die der Veröffentlichung des Jahresberichts folgten, weiter an⸗ gehalten. Der Geſchäftsgang habe ſich aber noch etwas ver⸗ mehrt. Die ſeit längerem beabſichtigte Sanierung des Un⸗ ternehmens werde dͤann durchgeführt werden, wenn Bilanz⸗ und Erfolgsrechnung wieder auf ſtabilerer Grundlage be⸗ ruhen. Das ausſcheidende Verwaltungsratsmitglied Dr. A. Nizzola wurde mit allen Stimmen wiedergewählt und neu in den Verwaltungsrat das bisherige Direktionsmitglied Dr. Max Schießer. In der anſchließenden HV. der Hol⸗ ding Brown, Boveri u. Cie. AG. wurden die Regularien erledigt. Der Präſident des Verwaltungsxrats erhielt die ausdrückliche Genehmigung der HV., daß mit der Reorga⸗ niſation der Holding noch gewartet werden ſoll. * Keine Dividende der Oſterreichiſche Browu⸗Boveri⸗ Werke AG. Die Geſellſchaft hat für 1936 einen mäßigen Reingewinn erzielt, der jedoch nicht zur Verteilung einer Dividende ausreicht. Im laufenden Jahr hat ſich der Ge⸗ ſchäftsgang durch die Ausführung von Elektrifizierungs⸗ arbeiten weſentlich gebeſſert. Die Belegſchaft konnte er⸗ heblich vermehrt werden. zu Buch. Beteiligungen, china kauff Gold in Amerika Der amerikaniſche Finanzminiſter Morgenthau und der chineſiſche Finanzminiſter Kung guben in einer, r Erklörung dem Abſchluß„eines Abkommens, ebannt, demzufolge China einen„weſentlichen Betrag amerikaniſchen Goldes kauft. Amerika wird defür von China Silber kaufen, und zwar über den Betrag hinaus, der bereits zuf Grund des im Mai vorigen Jahres ab⸗ geſchloſſenen ameribaniſch⸗chineſiſchen Silberabkommens gebauft wind. Finanzminiſter Morgenthau und der chineſiſche Mi⸗ niſter Kung lehnten in der Preſſekonferenz eine genaue Angabe ab, wieviel von dem 12,3 Milliarden Dollar be⸗ tragenden Goldͤbeſtand des Schatzamtes an China verkauft werden und wieviel Silber Amerikr 8 Zweck des Abkommens ſei, ſo führten ſie aus, eine För⸗ derung und Feſtigung der gegenſeitigen Währungsbezie⸗ hungen und Erhöhung der Goldreſerven der Chineſiſchen Zentralbank. Finanzminiſter Kung erklärte, das kaufte Gold werde in Amerika hinterlegt und könne unge⸗ achtet der Hinterlegungsſtelle ils chineſiſche Währungs⸗ reſerve benutzt werden. Morgenthau fügte hinzu, daß das an China verkaufte Gold den inaktiven Goldbeſtänden des Schatzamtes entnommen werde, die zurzeit 1144 Mil⸗ lionen Dollar betragen. Der aktive Goldfonds wurde im Dezember vorigen Jahres geſchaffen, um zu verhüten, daß ſtarke Goldzuflüſſe die einheimiſche Kreditmarktlige künſt⸗ lich beeinfluſſen könnten. 5 Abſchließend drückten der amerikaniſche und der chine⸗ ſiſche Finanzminiſter ihre Befriedigung über die Aus⸗ wirkungen des urſprünglichen Silberabkommens aus. Der ſchweizeriſche Außenhandel im Monat Juni Die Außenhandelsziffern der Schweiz für den Monat Juni zeigen, verglichen mit dem Mai, bei der Einfuhr eine Wertſteigerung um 7,6 auf 154,7 Mill. Schw. Fr., bei der Ausfuhr eine ſolche von 4,8 auf 107,1 Mill. Für das erſte Halbjahr 1937 beläuft ſich die ſchweizeriſche Einfuhr auf 929,7 gegenüber 541,9 Mill. in der gleichen Zeit des Vorjahres, die Ausfuhr auf 579 gegenüber Schweizer Fr. Bei den geſtiegenen Ziffer muß allerdings auch die Frankenabwertung berückſichtigt werden. Was den Außenhandel mit Deutſchland betrifft, ſo nahm derſelbe im Juni gegenüber anderen wichtigſten Bezugs⸗ und Ausfuhrkändern am ſtärkſten zu. So erhöhte ſich die Einfuhr aus Deutſchand auf 36,2 gegenüber 22,7 Mill. Schweizer Fr. im Mai und 25,4 Mill. Schw. Fr. im Juni letzten Jahres. Die Ausfuhr nach Deutſchland ſtieg auf 16,1 gegenüber 14,6 Mill. bzw. 14,2 Mill. Schw. Fr. Im erſten Halbjahr 1937 betrugen die ſchweizeriſchen Bezüge aus Deutſchland 195,35 gegenüber 145,06 Mill. Schw. Fr. in der gleichen Zeit des Vorjahres, der Export nach Deutſchland 89,37 gegenüber 85,12 Mill. Schw. Fr. ·* Keramag— Keramiſche Werke AG, Bonn. Die o. HB der Keramaa— Keramiſche Werke AG, Bonn, genehmigte den bekannten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936 mit 8 (5) v. H. Dividende. Für den aus dem AR ausgeſchiedenen Hans Arnhold(Gebr. Arnhold), Berlin, wurde Dr. Gert Bahr, Berlin, in den AR gewählt. Nach Mitteilung des Vorſtandes iſt die Beſchäftigung der Werke durchaus be⸗ friedigend. Die vorliegenden Aufträge aus dem In⸗ und Auslande gewähren noch für weitere Monate ausreichende Beſchäftigung. * Italieniſch⸗däniſches Handelsabkommen unterzeichnet. Der italieniſche Außenminiſter und der däniſche Geſchäfts⸗ träger haben am Samstag ein Handelsabkommen und ein Abkommen zur Regelung des Zahlungsverkehrs zwiſchen beiden Ländern unterzeichnet. * Starke Erhöhung der franzöſiſchen Verkehrstariſe. Gütertarifſteigerung 18 v. H. Wie der Miniſter für öffent⸗ ankaufen werde. ange⸗ 996,2 Mill. * liche Arbeiten mitteilt, hot der Oberſte Eiſenbahnrat am. Freitagvormittag die Erhöhung der Verkehrstarife im Sinne der Beſchlüſſe der Regierung oͤurchgeführt. Die Er⸗ höhung der Perſonenfahrpreiſe beträgt 5 Centimes für den Kilometer in der 3. Klaſſe, 6 Centimes in der 2. Klaſſe und 7 Centimes in der 1. Klaſſe. Die Preiserhöhung tritt am 20. Juli in Kraft. Die Erhöhung der Güter⸗ tarife wird bereits am Dienstag, dem 13. Juli, in Kraft treten und ſieht eine Steigerung der Beförderungskoſten um rund 18 v. H. vor. Für Lebensmittel ſind jedoch keine Tarifſteigerungen vorgeſehen. * Sinken der polniſchen Ernteergebniſſe.— Der„Ex⸗ preß Poranny“ ſordert intenſivere Bewirtſchaftung. Nach polniſchen Preſſemeldungen werden in dieſem Jahre die Ernteergebniſſe vorausſichtlich um 5 bis 8 v. H. geringer ſein als im vergangenen Jahr. Die ungünſtigen Ernte⸗ ergebniſſe werden, ſo ſchreibt der regierungsfreundliche „Expreß Poranny“, den Bedarf im Inlande zwar noch immer decken, wohl aber die Schwierigkeiten der Getreide⸗ ausfuhr, die bereits in dieſem Jahre beſtanden, noch ver⸗ größern. Der verhältnismäßig geringe Hektarertrag ſei auf die wenig intenſive Art der Bewirtſchaftung zurück⸗ zuführen. Demgegenüber ernte der Landwirt in Deutſch⸗ land und anderen Ländern zweimal ſoviel von der gleichen Fläche. Das Blatt fordert die Beſchaffung beſſerer land⸗ wirtſchaftlicher Geräte und die Durchführung von Merio⸗ rationsarbeiten, die während der letzten Jahre der Kriſe vollkommen eingeſtellt worden ſeien. Der ſtändige Zu⸗ wachs der Bevölkerung müſſe von einer Steigerung der länölichen Erzeugniſſe begleitet werden. Waren und Mörkte 4 Berliner Getreidegroßmarkt. In Anbetvrcht der Wit⸗ terungsverhältniſſe waren die Zufuhren im Berliner Getreideverkehr auch zu Beginn der neuen Woche nur ge⸗ ring, obwohl die Grundpreiſe für Gerſte und Roggen mit dem 10. H. M. bebanntlich erneut eine Erhöhung erfahren haben. Die Kaufluſt der Mühlen hält unvermindert an, jedoch iſt im freien Markte Brotgetreide ſo gut wie nicht erhältlich. Auch in neuer Wintergerſte iſt die Landwirt⸗ ſchaft mit Verköufen zurückhaltend, da ſie zur Verfütte⸗ rung ſelbſt, nennenswerte Mengen benötigt und ſomit lediglich vereinzelt Induſtrieſorten an den Markt ge⸗ langen. Am Mehlmarkte hat ſich die Lage nicht geändert. Weizenmehle werden laufend aufgenommen, Roggenmehl wird nur zur Deckung des notwendigſten Bedarfes abge⸗ rufen, da man beim Eintreffen der Ware aus neuer Ernte nicht noch über Vorräte verfügen will. Magdeburger Zuckernotierungen vom 12. Juli.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig. Gemahl. Melis 85— 8,327% bis 32,37; Tendenz ruhig; Wetter kühl un rübe. Hamburger Kaflee-Termin · Noſlerungen Amtliche Notierung für 7 + netto in Meattfnnig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) Peief 0b Penabtt] Prtef cheib 565 ** e b. uli 46 44— 8 44 3 5 eptember. 46 4⁴— 46 44 0 Dezember 46 0.— 4 4⁴ März. 46.— 4 44 Mai 45 44 225 4 4⁴— * Schweinemarkt Bergzabern. Zufuhr 137 Stück. Preiſe: 80—50 l. 2 Berliner Metalluotierungen vom 12. Juli.(Eig. Dr.) Amtlich notierten für je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 98—99proz. in Blöcken 83; esgl. in alz⸗ oder rahtbarren 90proz. 137; Feinſilber 59—42 ie Kilo. *Erleichterung im Verkehr mit Edelmetall⸗Legierungen für Dentalzwecke. Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaf⸗ tung hat durch Runderlaß Nr. 108/37 D. St. U. St. die Ge⸗ nehmigungs⸗ und Abſchreibepflicht beim Verkehr mit Edel⸗ metall⸗Legierungen mit einem Goldanteil von mengenmäßig bie zu 5 v. H. unter beſtimmten Vorausſetzungen aufge⸗ 5— Erleichte⸗ r für die in der Dentaltechnik 0 wendung kommenden Legierungen. * 0 6000 Montag, 12. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 314 Glänzender Abichluh der Mehrkampjmeifterjchaften Wenn man bei den diesjährigen Juniorenmeiſterſchaften ſaſt nie warm werden konnte, ſo wurde dies mit den Ent⸗ ſcheidungen in den Staffeln auf einmal ganz anders. Staf⸗ feln bringen immer Spannung und Aufregung. Dennoch aber glauben wir behaupten zu dürfen, daß noch ſelten die Spannungen ſo in die Höhe geſchraubt wurden wie bei den Entſcheidungen in den Staffeln über 4 mal 400 und 4 mal 1500 Meter. Dieſe brachten Kämpfe, die für alles entſchä⸗ digten, für die kalte Witerung und noch ſo manches. Allein dieſe beiden Entſcheidungen machen den Tag von Frankfurt wert miterlebt zu haben, trotz ſo mancher anderen hervor⸗ wagenden Leiſtung. KzV Wittenberg gewinnk die 4 mal 1500 Meter Bei der langen Staffel über 4 mal 1500 Meter waren faſt alle gemeldeten Mannſchaften am Start. Favorit war KV Wittenberg, der Titelverteidiger. Vom Start weg waren die Wittenberger in Führung gegangen. Schönrock⸗ Wättenberg mußte aber den Darmſtädter und auch den Münch⸗ ner erſten Läufer vorbeilaſſen, ſelbſt VſB Stuttgart wech⸗ ſelte noch vor Wittenberg. Schon bei den zweiten Läufern änderte ſich wieder das Bild. Wittenberg war in Front, 1860 München an zweiter und 98 Darmſtadt an dritter Stelle. Der Wittenberger konnte ſeinen Vorſprung aber nicht hal⸗ ten und mußte den 1860er vorbeilaſſen. So war auch die Sage, als die Schlußläufer das Holz übernahmen. Syring, als Letzter für KW laufend, machte verſchiedene Ver⸗ ſuche in der Schlußrunde, um die Spitze zu übernehmen, aber Ritter⸗1860 wehrte die Angriffe bis eingangs der Zielgeraden ab. In der letzten Geroden war Syring nicht mehr zu halten und lief in 16:16 einen vielbejubelten Staffelſieg nach Hauſe, für den neben ihm Mertens, Becher und Schönrock geſorgt hatten. 1. KTVWittenberg 16:16; 2. 1860 München 16:18,4; 9. Sp 98 Darmſtadt 16:23,4, 4. HAV Hamburg 16.37,4; 5. BSc Berlin 16:37,6; 6. Allianz Berlin 10:39,3 Min. Robens gewinnt Kickers Stuttgart die 4 mal 400 Meter War ſchon die-mal⸗1500⸗Meter⸗Staffel eine Staffel, die ſich ſehen laſſen konnte, ſo wurde dieſer Höhepunkt noch übertroffen von der 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel, die einen prächtigen Abſchluß für die Meiſterſchaften bildete. Die erſten Läufer der ſechs Staffeln mußten in Bahnen laufen. ASV gab überraſchend als Erſter den Stab ab, auch der zweite Mann der Kölner konnte die Spitze halten, da⸗ hinter gab es harte Poſitionskämpfe. Die Kickersſtaffel lief mit Kramer, Sumſer, Trips und Robens ein blenden⸗ des Rennen. Robens war der Held des Tages, als Ha⸗ mann für Allianz dͤen führenden SCC⸗Mann Linnhoft über⸗ holen wollte, konnte er an beiden vorbeigehen. ASV Köln wurde in dieſem Rennen Vierter, der Hamburger Sport⸗ verein Fünfter, und an letzter Stelle endete Frankfurt. 1. Stuttgarter Kickers:19,6; 2. Allianz Berlin :20,0; 8. SC Charlottenburg:20,0 Mim. Das Ergebnis der Zehnkämpfer: 1. Müller(Gifhorn) 6991 Punkte(100 Meter 10,8; Weitſprung 7,22; Kugel 12,50; Hochſprung 1,65. 400 Meter 51,5; 110 Meter Hürden 16,5; Diskus 32,89 Meter; Stabhoch: 3,30 Meter; Speer 61,52 Meter; 1500 Meter::46 Min.); 2. Hilbrecht(Königsberg) 6797 Punkte(11,1; 6,82; 13,48; 1,65; 54,8; 16,47 43,47; 3,30; 55,12;:50); 3. Gehmert(Berlin) 6225 Punkte(11,4, 6,67; 11,47; 1,85; 51,4; 16,7; 37,88; 9,00; 37,83;:55); 4. Schepe (Berlin) 6159 Punkte; 5. Großfengels(Hamborn) 6119.; 6. Herbel(Ludwigshafen) 5770 Punkte Nach Schluß der Staffeln folgte noch die Siegerehrung, dann klang die Veranſtaltung in einem Sieg Heill auf den Führer, das der Gauſportwart Topp ausbrachte, aus. Mit dem Niederholen der Flagge waren die Meiſterſchaf⸗ ten beendet. Zum Abſchluß dorf geſagt werden, daß die Kämpfe des Sonntagnachmittags wohl pünktlich durch⸗ geführt wurden, daß aber die Zeittafel etwas zu weit aus⸗ einandergezogen war; allerdings war dies mit durch die Zehnkämpfer bedingt. Hanoball-Ausſcheidungsturnier Der SA-Gruppe Kurpfalz Brigade Saarpfalz Gruppenmeiſter Saarpfalz— Mainz/ Darmſtadt komb.:5 Die Brigade⸗Mannſchaften von Mainz und Darmſtadt, deren Vorſpiel mit einem Mainzer 572⸗Sieg endete, hatten ſich dahingehend geeinigt, als Nordmannſchaft unter Bei⸗ ſein ihrer Führer Diktler und Lucke mit einer Kom⸗ bination aufzufahren, um möglichſt gegen die ſtarke Saor⸗ pfalz den Enderfolg geſchloſſen zu erringen. Aber man hatte die Rechnung gewiſſermaßen ohne den Wirt gemacht, denn obwohl die Saarpfalz ſich durch 3 Tore von Rauſch (1) und Schneidmüller ſchon früh im Rückſtand ſah, ließ man ſich das Konzept keineswegs verderben, ſondern holte in beharrlichem Drängen auf. Nach etlichen Lattenſchüſſen ſprangen bis zum Bechſel durch Thomas und Krämer 2 Gegentreffer hergus. Während nun Mainz/ Darmſtadt in der zweiten Spiel⸗ härfte éinigerneue Leute einſetzte, die ⸗ſich wber⸗nursteil⸗ 6üie Brigade Saarpfalz ihre Vertretung ungeän⸗, dett. Poſtwendend gelang denn auch durch Krämer der Gleichſtand. Rauſch ſchuf jedoch nochmals die Führung für die Nordelf, doch deren d reude hatte nur kurze Beine, K 68 9 85 ſo daß der Spielfluß mitunter merklich litt, I denn vom Anſpiel weg zog Hoffmann erneut gleich, um wenig ſpäter nach exaktem Strafwurf ſeine Mannen aber⸗ mals mit dem 5. Tor in Front zu bringen. Meyerhöfer ſtellte für Mainz/ Darmſtadt noch einmal die Partie auf remis, aber dann war es um dieſe Elf geſchehen, als Saarpfalz in den letzten Minuten einen prächtigen End⸗ ſpurt einſchaltete, der noch durch Hoffmann und Krämer 2/ drei Treffer einbrachte. Den Saarpfälzern war die Freude an ihrem ſtolzen Erfolg ins Geſicht geſchrieben, aber dennoch einigte man ſich darauf, nach Stuttgart nur die beſten Leute zu entſenden, ſo daß nach einem kleinen Probegalopp folgende Elf nomi⸗ niert wurde: de Pfaff(Brigade 150), Neiſt(150), Bunoͤſchuh(50), Hager (Spf), Erößmann 650), Bouffier(150), Krämer(Spf), Rauſch(50), Meyerhöfer(50), Göſele(150), Hoffmann (Spf). Als Erſatzleute wurden Schneidmüller(50), Bitz⸗ ker(153), Amann(Spf) und Becker(150) beſtimmt. Als Schiedsrichter leitete Senk⸗Ludwigshafen das koire und ſchnelle Spiel ganz ausgezeichnet. * Im Hinblick auf die NS⸗Kampſſwiele der SA in Ber⸗ Mu in der Zeit vom 13. bis 15. Auauſt. wurde unter Lei⸗ tung von Stnudartenführer Kühnemund zum Wochen⸗ ende in Mannheim ein Hondballausſcheidungsturnier durchgeführt, in dem ſämtliche beteiligten Mannſchaften, trotzdem ſie erſt in kürzeſter Zeit von ihrem jeweiligen Brigaden aufgeſtellt werden konnten ſehr gute Leiſtungen aufzuweiſen hatten. Als Turnierſieger ging die Mann⸗ ſchaft der Brigade Saar⸗Pfalz hervor. In dem erſten Spiel am Samstag Brigade Saarpfalz— Brigade Heidelberg:4 dem Brigadeführer von Haldenwang beiwohnte, landeten die Sä⸗Männer aus dem Kohlenpott einen hart erkämpften und durchaus verdienten Sieg über die ſich tapfer zur Wehr ſetzenden Komeraden von der Bergſtraße. Der Rechtsaußen Krämer vom Sturm 2/166, ein bebann⸗ ter Hanoballſpieler der ſchon einmal in der National⸗ mannſchaft gegen Luxemburg mitwirkte und in dieſem Treffen ſtark aus dem Rahmen beider Mannſchaften her⸗ vortrat, hatte die Saarpfalß in Front gebracht, doch ver⸗ mochte Heidelberg durch Tropf den Ausgleich zu erzielen. Thomas und Hoffmann waren iedoch für Saarpfalz er⸗ neut erfolgreich, das ſich aber dennoch durch Weißbrod das zweite Gegentor gefallen laſſen mußte, dem aber Saarpfalz, wiederum durch Hoffmann, den vierten Tref⸗ ſer entgegenzuſetzen vermochte. Knavp dor der Pauſe war es dann nochmals Weißbrod, der das dritte Gegentor erzielte. In der zweiten Hälte aingen die körperlich ſtärkeren und auch etwas ſchnelleren Saarpälzer zu entſcheidenden Angriffen über. Bitzel im Heidelberger Tor erwies ſich dabei als der beſte Mann ſeiner Elf, denn er hielt nach⸗ einander ſchwerſte Kaliber. Aber gegen pfündige Tore von Lauer und Krämer war dennoch nichts auszurichten, die in raſcher Folge auf ſieben Treffer erhöht hatten, bis Schuhmacher für Heidelberg das vierte Tor markieren konnte. Mit dem achten Trefſer beſchloß dann Krämer den Torreigen für Saarpfalz. Als Schiedsrichter fungierte Obertruppführer Schuh⸗ macher(Sturm 12/171) mit Umſicht und Aufmerk⸗ ſamkeit. Die Küſtenflieger in Hamburg Die Teilnehmer am Küſtenflug 1937 trafen am Samstagabend nach Zurücklegung des letzten Ab⸗ ſchnittes der zweiten Teilſtrecke auf dem Hamburger Flughafen ein. Die zweite Teilſtrecke führte von Königsberg über Elbing, Stolp, Stettin, Bug auf Rügen nach Wismar, von wo die Maſchinen am Nachmittag nach einer Zwiſchenlandung nach Ham⸗ burg ſtarteten. Auf der Strecke Wismar—Hamburg war als Sonderaufgabe eine Geſchwindigkeitsprü⸗ fung zu erledigen, und auf dem Wandsbecker Flug⸗ platz hatten die Maſchinen unmittelbar vor der Landung das Zielband zu überfliegen. Infolge des Gegenwindes flogen die Maſchinen auf der zweiten Teilſtrecke teilweiſe nur zehn bis fünfzig Meter hoch, während in den höheren Lagen widrige Witterungs⸗ verhältniſſe vorlagen. Für die ſchnellſten Maſchinen (Me 108— Meſſerſchmidt⸗Taifun) wurden ungefähr 20 Minuten für die rund 100 Kilometer lange Strecke Wismar— Hamburg geſtoppt. Mit einer——— Ausnahme landeten alle am Morgen in Königsberg geſtarteten Maſchinen und nahmen die letzte Teilſtrecke nach Wyk auf Föhr in Angriff. 76 Küſtenflieger auf der letzten Teilſtrecke Am Sonntagfrüh nahmen die am Samstagabend in Hamburn eingetroffenen 76 Küſtenflieger die Bewältigung der letzten Deilſtrecke von Hamburg nach Wyk auf Föhr über Bremen, Borkum, Wangeroog, Wilhelmshaven, Cux⸗ haven, Kiel, Flensburg, Weſterland in Angriff. In Bre⸗ mem und Wangervoge hatten die Teilnehmer Sonderauf⸗ gaben zu löſen. Am letzten Tag fanden die Teilnehmer ſrecht ungünſtige Witterungsverhältniſſe vor, aber trotz des Regens wurde der Abflug geſchloſſen durchgeführt, voran als erſter Generalmojor Chriſtianſen auf Meſſer⸗ ſchmidt⸗Taifun(Me 108). Cuxhaven war als Wertungs⸗ Landeplatz eingeſetzt, der infolge des Dauerregens am Sonntag einer Waſſerwüſte glich. Als erſte Maſchine ſetzte die Meſſerſchmidt⸗Taifun des Korpsführers Chriſtianſen zur Landung an, um nach den vorgeſchriebenen 15 Mi⸗ nuten Wartezeit nach Kiel zu ſtarten Kurz nach 16 Uhr landete die letzte Maſchine des Wettbewerbs in Cuxhaven. — 5 7 7 4 + 8 „Tour de Frante“ Verdienter Ruhetag in Digne Schwer, ungeheuer ſchwer waren die letzten Tages⸗ ſtrecken bei der„Tour de France, und von ganz beſonde⸗ rem Mißgeſchick waren dabei unſere Fahrer auf der neun⸗ ten Etappe von Brincon nach Digne verfolgt. Reifen⸗ ſchöden, Schaltungs⸗ und Bremsdefekte am laufenden Band galt es zu beheben, und gerade der Dortmunder Erich Bautz war ein über das andere Mal von Pech ver⸗ folgt, ſo daß er auch ſeines zweiten Platzes in der Ge⸗ ſamtwertug verluſtig ging und bis auf den neunten Platz zurückfiel. Der Dresöner Oskar Thierbach büßte ſelbſt viel Zeit ein, als er ſich in echter Sportbameradſchaft Bautz zur Verfügung ſtellte und ihm half, wo es nur ging. Kei⸗ ner unſerer Fahrer blieb aber auch auf dieſer letzten Al⸗ penetappe verſchont, irgendeine Reparatur mußte ſchnell gemacht werden, koſtete Zeit, die nicht wieder gutzumachen war. Das Glück hatte ſich eben einmal an dieſem Tage gegen uns verſchworen, doch ließ ſich keiner der Deutſchen entmutigen und tapfer wurde verſucht, die Zeitverluſte aufzuholen. Die Mechaniker und Helfer werden im Digne viel Arbeit haben, um alle Maſchinen wieder in Schuß zu bringen, damit unſere Fahrer auf der Sonntig⸗Etappe von Digne nach Nizzo an die ſchöne Rivierra wieder mit Kraft im die Pedale treten können. Die ſieben noch im Rennen liegenden Deutſchen nab⸗ men nach der neunten Strecke folgende Pl.tze in der Ge⸗ ſamtwertung ein: 9. Bautz 50:48:28, 17. Thierbach 60:16:07, 32. Geyer 60:57:24, 41. Weckerling 61:30:26, 47. Wengler 61:38:57, 58. Hauswald 62:42:01, 61. Wendel 63:27:28 Std. Verwaecke Sieger der 10. Strecke Die Deutſchen fallen bei der„Tour“ weiter zurück Mit friſchen Kräften gingen die Fahrer der Frankreich⸗ Rundfohrt om Sonntag auf die 10. Strecke von Digne nach Nizza über 259 Km. Der Ruhetag in Digne war von allen Teilnehmern richtig ausgenutzt worden, um ſich ſelbſt und die Maſchinen wieder richtig in Schwung zu bringen. Um.30 Uhr ſtellten ſich die noch im Rennen verbliebenem 62 Fahrer zum Start, wobei zwei Fahrer das Gelbe Trikot des Gefamtſiegers tragen durften. Bei der Ankunft in Digne wurde zunächſt der Einzelfahrer Vieini als Sieger bekanntgegeben, doch mußte das Ergebnis ſpäter berichtigt werden, und dann ſtand Maes als Spitzenreiter im Ge⸗ ſamtergebnis— Um jedoch eine unnötige Härte zu ver⸗ meiden, entſchied die Rennleitung, auf die 10. Etappe zwei Fahrer als Träger des Gelben Trikots zu ſchicken, und zwar Maes und Vieini. Von Digne aus ging die Fahrt zunächſt über nicht allzu ſchwieriges Gelände an die ſchöne Riviera nach Nizza, von dort aber erneut ins Gebirge, wobei der Col de Bruus mit 995 Meter Höhe zu nehmen und auch die berüchtigte La⸗Turbie⸗Strecke zu befahren war. Die Strecke von Nizza aus ſtellte an die Fahrer große Anforderungen, und nur die beſten Kletterer hielten das von dem Belgier Ver⸗ waecke und dem Franzoſen Puppo vorgelegte Tempo mit. Der mit 30 Jahren älteſte Mannſchaftsfahrer der Belgier ſchüttelte aber auf den letzten Metern auch noch den Fran⸗ zoſen ab und gewann ſicher in:29:19 Stunden vor Puppo mit:29:55 und Ezquerra(Spanien) mit der gleichen Zeit, ſowie einer größeren Gruppe, aus der Bartali in:31:05 als Spurtſieger vor Vicini, Lapébie, Galateau, Canardo, Gallien, Laurent, Viſſers, Maes und Diſſeaux hervor⸗ ging. Auf den 14. Platz, kom, Lowie W 86 1K.5 wurde Romanetti in:81:59. Erſt mit and folgte dann der erſte deutſche Fahrer. Geyer konnte ſich auf dem 28. Platz in:36:50 und Thierbach in 839792 als Achtund⸗ oͤreißigſter einſchreiben. In der Geſamtwertung dürfte ſich wenig verändert haben, da faſt alle führenden Fahrer im Vordertreffen lagen. Raſende Abfahrt entſcheidet Auf dem erſten Teil der Strecke bis Nizza war das geſamte Feld beiſammen und auch die deutſchen Fahrer hotten Anſchluß an die Spitze. Aber ſchon die Anfahrt auf den Col de Braus riß das Feld auseinander und nur Kleine Syort-Nachrichten Hoher deutſcher Hanoballſieg Im Rahmen der machtvollen Kundgebung, die„Tagung der Erziehung“, die vom Deutſchen Turnverband in der Tſchechoſlowakei in Auſſig veranſtaltete wurde und am Sonntag ait dem„Tag der Mannſchaft“ ihren Höhepunkt hatte, ſtanden ſich eine deutſche Handball⸗Auswahl und die Elf des Deutſchen Turnverbandes vor 30 000 Zuſchauern gegenüber. Die Deutſchen, die von den Zuſchauern ſtür⸗ miſch begrüßt wurden, kamen zu einem hohen und ein⸗ deutigen 20:8⸗Sieg. Leichtathletik-Klubkampf auf dem Pfalzylatz M— ViR(Männer und Frauen] 90:67 Mr— ViR— Germania— T Waldhof 35:17 17:30 Auf dem Pfalzplatz traſen ſich obige Vereine zu einem Klubkampf, wobei der Gaſtgeher bei den Aktiven und bei der Jugend den Geſamtſieger ſtellen konnte. Die Ju⸗ gend legte hierbei die erſten fünf Uebungen zu den Deutſchen Vereinsmeiſterſchaften in der Klaſſe B ab. Die Ergebniſſe: Klubkampf M— ViR, Männer und Frauen Männer: 200 Meter: 1. Langer⸗MT 24 Sek.; 2. Sornberger⸗BfR 246; 3. Vormehr⸗MTG 24,7. 800 Meter: I. Jſele⸗Mec 2,10 Min,; 2. Stein⸗BfR 2,11; 3. Kleiſer⸗ 1. Gö tz⸗MTG 10:17,8 Min.;(a. K. Lauſer⸗MTG.10/4; Höfer⸗MTO.45. 4 mal 100 Meter: 1. M T G 46,9 Sek.; 2. Vſct 47.1 Sek. Weitſprung: 1. Feilmeie r⸗Vſgi 6,32; 2. Vormehr⸗MT 5,77 Meter: 3. Brod⸗MTG 5,75 Meter Hochſprung: 1. Feihmeier⸗ BfR 1,60 Meter; 2. Brod⸗MT 1,60 Meter; 3. Stein⸗ VfR 1,50 Meter. Diskuswerfen: 1. Kunkel⸗ MTG 27,88 Meter; 2. Eickelbaum⸗BfR 27,1 Me⸗ ter; 3. Hippler⸗Mr 27 Meter. Speerwerfen: 1. Hippler⸗M7G 43,15 Meter, 2. Fiſcher⸗VfR 41,60 Meter; 3. Weichert⸗VfR 37,50 Meter. Frauen: 100 Meter: 1. Happel⸗M7G 13,8; 2. A. Braun⸗MG 14,1; 3. Zell⸗Bſot 14,6 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. M T G 54,4; 2. Vſ 55,2 Sek. Weitſprung: 1. Happel⸗ MiTG 4,63; 2. Wels⸗BfR 4,25, 3. Schieſtl⸗BfR 4,20 Meter. Hochſprung: 1. H. Braun⸗Mec 1,43; 2. Kehl⸗VfR 1,35; 9. Ueberle⸗Mec 1,35 Meter. Kugelſtoßen: 1. Egger⸗ VſR 10,24; 2. Schreck⸗MTG 9,48; 8. Meyer⸗M7 8,93 Meter. Diskuswerſen: 1. Ggger⸗VfR 33,50, 2. Ueberle⸗ MG 27,07; 3. Schreck⸗MTG 26,18 Meter. Speerwerfen: 1. Ggger⸗BſR 30,32; 2. Happel⸗MTG 28,60j 3. Meyer⸗ MD 25,49 Meter. Geſamtergebnis: Mec 90 Punkte, ViR 67 Punkte. MG. 3000 Meter: Die Ergebniſſe: DBM⸗Jugend B zwiſchen MT— T Waldhof— Germania— BfR 100 Meter: 1. Herrmann⸗MTG 12,0 2. Kempf⸗MToh 12,3; 3. Helbig⸗Waldhof 12,4; 4. Riekmann⸗M7G 12,4 Sek. 1500 Meter: 1. Blatz⸗M:31,8; 2. Moos⸗Waldhof :33,8, 5. Triepler⸗BfR:33,8(Handbreite zurück); 4. Hel⸗ bach⸗Walöhof:35,8; 5. Dihm⸗M7.37,7 Min. 4 mal 100 Meter: 1. TV Waldhof 48,2; 2. MTG; 3. Bſot; 4. Ger⸗ mania 49,4 Sek. Schwedenſtaffel: 1. MT G•15, 2. T Waldhof:17,2; 3. Germania:18,9, 4. Bſtt 2720,1 Min. Weitſprung: 1. Krug⸗Waldhof 5,56; 2. Scheer⸗Germania 5,50; 3. Herrmann⸗M7T 5,45; 4. Kaiſer⸗MG 6,42; 5. Kenngott⸗Germania 5,35 Meter. Hochſprung: 1. Herr⸗ mann⸗ MG 1,64; 3. Buß⸗Waldhof 1,58; 3. Rebel⸗Mh 1,53, 4. Jenneskens⸗Mech und Striebinger⸗Bſht je 1,48 Meter. Kugelſtoßen: 1. Uſer⸗Germania 11,87; 2. Müller⸗ Waldhof 11,52 Meter, 3. Wetzel⸗M7 11,45 Meter, 4. Steidle⸗MT 11,15 Meter, 5. Göbel⸗BfR 10,95 Meter. Diskuswerfen: 1. Wetzel⸗MTG 35,00 Meter, 2. Müller⸗ Waldhof 33,25; 3. Rebel⸗M7 31,82; 4. Ufer⸗Germania 31,20; 5. Weber⸗Waldhof 30,05 Meter. Speerwerfen: 1. Eh⸗ mann⸗Bſgt 40,05; 2. Striebinger⸗Bſdt 38,90; 3. Wacker⸗ MG 38,40; 4. Müller⸗Waldhof 36,90; 5. Lorinſer⸗Germania 95,65 Meter. Geſamtergebnis⸗Klubkompf: Mec 35 Punkte, Waldhof 90 Punkte, VſR und Germania je 17 Punkte. Deutſcher Kanu⸗Länderſieg Internationale Waſſerſportwoche auf dem Starn⸗ berger See Bei Sturm und Regen begann am Sonntag auf dem Starnberger See die Internationale Mün⸗ chener Waſſerſportwoche. Mit 78 Nennungen aus verſchiedenen Ländern war die Kanuregatta ganz vorzüglich beſetzt. Die einzelnen Wettbewerbe wur⸗ den auf der 10,8 Kilometer langen Strecke Tutzing— Starnberg durchgeführt. Den im Rahmen 0 Veranſtaltung ſtattfindenden Länderkampf gegen die Schweiz gewann Deutſchland ganz klar mit 20:12 Punkten. Neben dem öſterreichiſchen Olympigſieger Hradetzky, der im Einer⸗Kajak den Preis des Reichs⸗ ſportführers gewann, warteten noch die Berliner Horn/ Haniſch im Zweier⸗Kajak mit einer ausge⸗ zeichneten Leiſtung auf und gewannen den Ehren⸗ preis des Reichsminiſters Dr. Frick. Die Münchner Fuchs/ Wölzenmüller gewannen den Zweier im Falt⸗ boot, während im Faltboot⸗Einer Riedel(München) den Oeſterreicher Dorfner hinter ſich laſſen konnte. 22. Heidelberger Jugend⸗ und Schüler-Regatta Auf dem geſtauten Neckar wurde die 22. Heidelberger Jugend⸗ und Schüler⸗Ruder⸗Regatta ausgetragen. Bei einer guten Beſetzung— 15 Vereine Südweſtdeutſchlands hatten 44 Boote mit 252 Ruderern gemeldet— gab es recht gute Leiſtungen und man konnte allgemein beachtliche Fortſchritte feſtſtellen. Sämtliche Rennen nahmen einen ſpannenden Verlauf und brachten oft nur knappe Ent⸗ ſcheidungen. Die Ergebniſſe: Erſter Jugend⸗Vierer m. St.: 1. RG Worms:16; 2. Würzburger RC Bayern:; 3. Mann⸗ heimer RG:22; 4. Karlsruher RV.— Anfänger⸗Vierer m. St.: 1. Heilbronner Schwaben; 2. Heidelber⸗ ger Ror, plus drei Längen; 3. Mannheimer RG, plus ½ Länge; 4. Ludwigshafener RV; 5. Mannheimer Ré.— Zweiter Jugend⸗Vierer m. St.: 1. Hanauer RG 41J5; 2. Würzburger RC Bayern 48; 3. Mannheimer R Amieitia:27; 4. Ludwigshafener RV:28.— Schüler⸗ Vierer m. St.: 1. Heidelberger RK 4234; 2. Heidel⸗ berg College:49.— Dritter Jugend⸗Vierer m. St.: Ab⸗ teilung 1: 1. Heidelberger RK:13; 2. Mannheimer RC 4⸗47; 3. Ludwigshafener RVo4:21; Abteilung 2: 1. RG Rheinau 4283; 2. Heilbronner Schwaben:41; 3. Mannheimer RG:53,—Leichtgewichtsvierer: 1. Mann⸗ heimer RC:55, 2. RG Worms:05.— Vierter Ju⸗ gend⸗Vierer m..: 1. RG Rheinau:833; 2. Aleman⸗ nia Karlsruhe:36; 3. Heidelberger Rä:87; 4. Ludwigs⸗ hafener RV:46.— Zweiter Ingend⸗Achter: 1. Heidel⸗ berger RK.51; 2. Mannheimer R Amicitia:53, 3. Mannheimer RC 4255.— Erſter Jugend⸗Achter: 1. Wyü r z⸗ burger RC Bayern 3133; 2. RG»Worms 3734; 3. Mannheimer RG:35; 4. Mannheimer RC:48. vier Fahrer trafen als Spitze unter Führung von Ver⸗ waecke auf dem Gipfel ein. Bei der Abfahrt gewann, der Italiener Bartali in tollkühner Fahrt 30 Selunden Vor⸗ ſprung, doch wurde er bei der nächſten Steigung wieder eingeholt. Sieben Fahrer erklommen die La⸗Turbie⸗Strecke gemeinſam, dann aber ging es wieder in raſender Fahrt zurück nach Nizza. Verwaecke nahm die Kurven faſt ohne zu bremſen und holte ſich dobei einen Vorſprung, den er bis ins Ziel behaupten konnte. Die ungewohnte ſteile Ab⸗ fahrt machte unſeren deutſchen Fahrern wieder am meiſten zu ſchaffen, ſo daß viel Boden verloren ging. Nach Geyer und Thierbach kam ols nächſter Deutſcher Wendel nach einer Fahrzeit von:51:25 als Vierundzwanzigſter ein. Erſt neun Minuten ſpäter belegten Bautz, Wengler, Wecker⸗ ling und Hauswald den 56. bis 59. Platz. In der Geſamt⸗ wertung iſt Bautz auf den 15. Platz zurüchgefallen, während Weckerling den 19. Rang einnimmt. 10. Strecke Digne— Nizza(253 Km.): 1. Verwaecke (Belgien):29:19 Std.; 2. Puppo(Frankreich) 829.55 Std. 3. Ezquerra(Spanien] gleiche Zeit; 4. Bartali(Italien) .31:05 Std., Vieini, Lapébie, Galateau, Canardo, Gollien, Laurent, Viſſers, Maes, Diſſeaux, alle gleiche Zeit; W. Geyer 836:59 Std.; 38. Thierbach:3932 Std. 54. Wendel :51:25 Stö.; 56. Bautz:00:57 Std.; 57. Wengler; 88. Weckerling; 59. Hauswald, alle gleiche Zeit. Geſamtwertung: 1. S. Maes(Belgien) 68:90:87 Std. 2. Vieini(FItalien) 68:01:12 Std.; 3. Lapébie(Frankreich) 68:01:50 Std.; 4. Viſſers(Belgien) 68:02:20 Std., 5. Diſſeaux (Belgien) 68:02:44 Std.; 6. Bartali(Italien) 68.10:54 Std. 7. Amberg(Schweiz) 68:17:02 Std.; 15. Bautz(Deutſchland) 68:40:20 Std.; 19. Thierbach(Deutſchland) 69:55:30 Std. Länderwertung der„Tour“ Auch in der Länderwertung der Frankreich⸗Rundfahrt hat ſich nach der 10. Strecke in der Reihenfolge nichts ge⸗ ändert. Belgien führt immer noch vor Frankreich Ito⸗ lien und Deutſchland. 1. Belgien 204:39:59 Std.; 2. Frank⸗ reich 205:06:17; 3. Italien 206:16.82, 4. Deutſchland 20719:22; 5. Schweiz 208:88:19, 6. Spanien 210:04:57; 7. Luxemburg 211:43:32 Std. Aufgegeben: A. van Schendel (Holland), 61 Fahrer am Ziel. G. Ebder.⸗o.⸗Sieger in Rotterdam Der deutſche Weltergewichtsmeiſter Guſtar Eder (Dortmund) feierte am Sonntag einen ſchönen Sieg, der ihn ſicherlich auf dem Wege zur erneuten Europameiſter⸗ ſchaft ein gutes Stück weiterbringen wird. In Rotterdam traf der Weſtfale vor 6000 Zuſchauern, darunter auch Max Schmeling, auf den Holländer Bob van Klaver en, den er in dem auf 497 Runden angeſetzten Kampf in der achten Runde durch Niederſchlag beſiegte. Nach anfönglich ruhigem Kampf, bekim der Holländer durch ſeine hervor⸗ vagende Beinarbeit und große Angriffsluſt Vorteile. Von der dͤritten Runde an war aber Eder im Bilde. Er ſchickte Klaveren ſchon vor dem Gong zur Pauſe auf die Bretter. Bis zur 7. Runde hatte Eder weiter Vorteile, und in der 6. Runde kam das Ende. Klaveren griff beherzt an, wurde aber abgefangen und im gleichen Moment ſah Eder eine Gelegenheit, einen kurzen Rechten an des Holländers Kinn abzufeuern. Nach„ſieben“ kam Klaveren wieder hoch, wurde aber von dem nachſetzenden Eder durch eine Linke wieder bis„neun“ und gleich darauf bis über dos „Aus“ des Ringrichters hinaus auf die Bretter geſchlagen. 1% SSüuumn Meiſter Beſſelmann beſiegt unFreiluſt⸗Berufsboxkämpfe in Düſſeldor7rf Die erſten Freiluft⸗Berufsboxkämpfe im„Weſtdeutſchen Eisſtadion“ zu Düſſeldorf geſtalteten ſich für die Veran⸗ ſtalter zu einem vollen Erfolg. Nicht nur, daß rund 600⁰ Zuſchauer ſich trotz regneriſchen Wetters eingefunden hat⸗ ten, ſondern auch aus dem Grunde, daß wirklich hervor⸗ ragende Kämpfe, in denen ſich u. a. die deutſchen Meiſter Adolf Witt und Joſef Beſſelmann ſowie Exmeiſter Karl Beck vorſtellten, geliefert wurden. Die Ueberraſchung des Tages war die einwandfreie Punktniederlage unſeres Mit⸗ telgewichtsmeiſters Jupp Beſſelmann(Köln) durch den Italiener Fauſto Roſſi, von dem keiner der 6000 Zu⸗ ſchauer eine ſo große Leiſtung erwartet hatte. Der Ita⸗ liener ging keinem Schlagwechſel aus dem Wege, traf links und rechts mit genauen und harten Schlägen. Von Beginn an übernahm Roſſi die Rolle des Angreifers und hatte es nicht ſonderlich ſchwer, den auf eine Gelegenheit für feine Rechte wartenden Kölner immer mehr auf die„Ver⸗ liererſtraße“ zu bringen. Erſt gegen Schluß des Kampfes ging Beſſelmann angeſichts der drohenden Niederlage immer mehr aus ſich heraus, aber es war zu ſpät. Roſſi wurde einſtimmiger Punktſieger. Im zweiten Hauptkampf war Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Witt mit ſeinen 79,7 Kilo dem Italiener Tino Catenacci, der 84,1 Kilo brachte, körperlich ſtark un⸗ terlegen. Auf Grund ſeines Gewichtsvorteils bevorzugte der Italiener überraſchend nicht den Nahkampf. Nachdem der Italiener in der erſten Runde einmal bis„fünſ“ auf die Bretter mußte, verletzte ſich Witt in der dritten Runde die rechte Haand und hatte ſo in den ſolgenden Runden keine Gelegenheit mehr, dieſe gefährliche Waffe ins Gefecht zu führen. Obwohl der Italiener immer rege mitmachte, keinen Schlag ſchuldig blieb und beſonders in der Diſtanz ſeine Punkte machte, brieb der Deutſche immer im Vorteil und gewann ſchließlich verdient nach Punkten. Dem Ita⸗ liener muß das Zeugnis ausgeſtellt werden, daß er trotz Schwergewichts ſehr ſchnell war.— Ex⸗Federgewichts⸗ meiſter Karl Beck(Düſſeldorf) kletterte nach ſeiner lan⸗ gen und unfreiwilligen Pauſe gegen den Belgier Joſef Aerts in den Ring. Er war techniſch beſſer, vermochte aber nicht, den harten, routinierten Belgier zu erſchüttern. Daß es für Beck zu einem Unentſchieden reichte, war auf die weitaus größere Ringerfahrung des Belgiers zurück⸗ zuführen.— Die einleitenden Treffen wurden im Leicht⸗ gewicht von Krockhaus(Krefeld) durch Disqualifikation wegen Tiefſchlags in der zweiten Runde gegen den Düſſel⸗ dorfer Bröcking und durch den kubaniſchen Fliegen⸗ gewichtsmeiſter Rafaelo Valdez über Liſt(Zwickan) nach Punkten gewonnen. Neuer ungariſcher Waſſerballſieg Im Rahmen des 9. deutſch⸗ungariſchen Schwimm⸗Län⸗ derkampſes im Berliner Olympia⸗Stadion wurden auch einige internationale Einladungs⸗Wettbewerbe durchgeführt, die zum größten Teil von den Frauen beſtritten wurden. Den Abſchluß des Länderkampfes bildete am Sonntag⸗ abend das zweite Auftreten der ungariſchen Waſſerball⸗ Nationalmannſchaft, der ſich diesmal eine Berliner Städte⸗ mannſchaft als Gegner ſtellte. Wie nicht anders zu er⸗ warten war, ſiegten die Magyaren mit:0(:0) Toren recht eindrucksvoll. Die Tore ſchoſſen Brandy(2) und Nemeth(). Schiedsrichter des Kampfes war wieder der Belgier de Raeve. Weitere Ergebniſſe: 100 Meter Freiſtil(Frauen): 1. Inge Schmitz(Span⸗ dau):08,3; 2. Kraft(Kopenhagen):09,1; 3. Pollack(Ber⸗ lin):10,1. 100 Meter Rücken(Frauen): 1. Bruunſtröm(Kopen⸗ hagen) 116,8; 2. Inge Schmitz:23,3, 3. Halbsguth(Ber⸗ lin):26,4; 4. Györfſi(Budapeſt).26,5. 200 Meter Bruſt(Frauen): 1. Trude Wolſchläger (Duisburg):06,6; 2. Inge Sörenſen(Kopenhagen) 3. Val⸗ borg Chriſtenſen(Kopenhagen). 5(Frauen): 1. Kopenhagen ruunſtröm, Criſtenſen, Kraft):58,4; 2. Berli 2097 3. Bubapeſt 416,9. — 8. Seite /Nummer 31⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Nusgabe Montag, 12. Juli 1937 Gute Polizei⸗Schützen Um die Preiſe des Reichsführers SS Die Rieſenbeteiliguna von 21570 Offizieren und Be⸗ amten war bei dem Fernkampf im Karabiner⸗ und ge⸗ brauchsmäßigen Piſtolenſchießen mit Dienſtwaffen in allen Standorten der Schutzpolizei, Gendarmerie und Ge⸗ meinde⸗Polizei zu verzeichnen. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei im Reichswiniſterium des Innern, Himmler hatte dieſe Kämpfe zur Förderung der Schießfertigkeit und zur Feſtſtellung geeigneter Bewerber für die Weiterbildung in den olymspiſchen Schießwett⸗ bewerben befohlen, und ferner für die Sieger in jedem Wettbewerb Preiſe geſtiftet. Mit beiden Waffen. beſon⸗ ders mit der Piſtole, wurde ausgezeichnet geſchoſſen. Mehrmals gab es gleiche Ringzahlen. Mit dem Karabimer — 12 Schuß auf 24 Ringſcheiben in 100 Meter Entfernungg — ſchoſſen Polizeihauptmann Grünert(Saalfeld) und Hauptwachtmeiſter Bergmann(Leipzig) ie 264 Ringe von 288. Hptm. Grünert erhielt den Preis da er ſtehend 65 Ringe gegen 60 von Hauptwachtmeiſter Bergmann erzielt hatte. Mit nur einem Ring Vorſprung gewann Ober⸗ wochtmeiſter Schneider(Leipzig). der mit ie fünf Schuß Genauigkeit, Fertigkeit und Schnellſeuer auf 10 Ringmonnſcheiben in B Meter Entfernung 146 Ringe von 150 geſchoſſen hatte, den Preis im Piſtolenſchießen vor Oberwachtmeiſter Büttner(Nürnberg). Die beſten Schützen nach den Siegern waren: Karabiner: Oberwachtmeiſter Fuhrberg(Hannover) 253 Ringe(65 ſtehend), Revier⸗Obwm. Gerhardt(Dresden) 263(58). Oberwm. Linke(Leipzig) 260 Ringe(60), Wachtm. Metz (München) 260(62), Polizeim. Groß(Flensburg) B50, Hwm. Lapezyng(Duisburg) 2557(61), Wm. Reſtler (Mannheim) 257(56). Piſtole: Obwm. Büttner (Nürnbera) 145 Ringe(40 Fertigkeit) Gend.⸗Hwm. Ruf (Villingen) 145(48) Fert., 48 Schnellfeuer, ſchlecht Schuß ), Poliſeim. Weber(Kaſſel) 145 Ringe(48— 8—). Obwm. Müller(Frankfurt⸗M.) 114 Ringe(50), Gend.⸗W. Matthies(Duisburg) 144(49), Gend.⸗Hwm. Hellebvand (Saarburg) 144(48), Obwm. Bauer(Ludwigshafen) 148 (49— 47), Hwm. Lindner(Plauen) 143(49 Oblt. Tudoran-Rumänien gewinnt den Preis des Führers in Inſterburg Die internationale Turnierwoche in Inſterburg erreichte am Samstag mit dem Jagdoͤſpringen um den Preis des Führers ihren Höhepunkt. Das ſchwere Sa⸗Jagdͤſpringen konnte allerdings nur im Einzelwettbewerb durchgeführt werden, da die vertretenen Länder nicht in der Lage waren, Mannſchaften zuſammenzuſtellen. Sieger wurde der rumä⸗ niſche Oberlt. Tudoran auf dem Vollblüter Pyr, der als einziger Bewerber fehlerfrei über den Kurs kam und den Preis des Führers gewann. Durch Oberlt. Zahai auf Gaſcoly belegte Rumänien auch den zweiten Platz mit vier Fehlerpunkten vor Hptm. Barnekow auf dem Holſteiner Nemo mit ſechs und dem polniſchen Oberlt. Komorowſky auf Zbieg mit ſieben Fehlerpunkten. Einen neuen Beweis ſeiner großen Klaſſe gab SS⸗ Sturmhauptführer Temme im Glücksfagoͤſpringen. Von 28 Bewerbern bam er als einziger fehlerlos über den M⸗Kurs und ſiegte auf dem Holſteiner Panzerturm. Die Vielſeitigkeitsprüfung wurde mit dem Jagdͤſpringen beendet. Oberlt. Huck von der Kavallerieſchule gewann feldes Yquem(Höellin); 2. Pontifer; 3. Paderborn. Fer⸗ Pletzers Sextus(Starnecker); 2. Standlaut; 3. Romantik. das Springen mit dem Oſtpreußen Faſan vor Kommandant (Lt. Drews) und Preisträger(Oberlt. Nette). Pferderennen im Reich Hoppegarten(11. Juli) Weißdorn⸗Rennen. 3800 /, 1000 Meter: 1. Geſtüt Ebbes⸗ lohs Zeit vergeht(O. Schmidt); 2. Wunderhorn; 3. Götter⸗ dämmerung. Ferner: Patron, Herzſolo, Feuernelke. Toto: ner: Partiſane, Ballonpoſt, Sandmann, Stauffen, Caſteau. Tot.: 33, 15, 14, 20:10. EW: 82:10. Ruhrtal⸗Hürdenrennen. 2300 /, 3000 Meter. 1. E. Dill⸗ theys Travertin(J. Pinter); 2. Bargello; 3. Poczkos. Fer⸗ 177, 82, 22:10. EW: 696.10. ner: Georgina. Tot.: 11, 12, 16:10. EW: 4810. Flying⸗Fox⸗Rennen. 4500, 1800 Meter: 1. Frau H. Preis von Humboldt. 1950 /, 2200 Meter. 1. und Goetſchkes Maiflieder(K. Narr); 2. Odin; 3. Prinzregent. 2. v. ö. Bottelnbergs Praſſer(Lommatzſch), F. Joeres' Ferner: Marco Polo, Pabſt. Geradegus, Item, Marlieſe. Toto: 82, 27, 18, 28:10. GW: 416:10. Mah⸗Jong⸗Rennen. 2400 J, 1200 Meter: 1. Geſtüt Schlen⸗ derhans Orgelton(W. Printen); 2. Fortunata; 3. Waffen⸗ weihe; 4. Tarantella. Ferner: Twiſt, Protektor, Expreſſio⸗ niſt, Sankt Märgen, Tinos, Garnele, Bellona. Toto: 28, 14, 16, 22, 16:10. EW: 184:10. Erinnerungspokal von 1867. 90 000 /, 2600 Meter: Gildekraut(§. Schmidt)(totes Rennen); 3. Strandläufer. Ferner: Heidekönig, Wernigerode, Sonny Boy, Spata, Farinello, Palko. Tot.: 13, 17, 20, 14, 24:10. EW: 62:10. München⸗Riem(11. Juli) Nonnenhof⸗Flachrennen. 1950 /, 1000 Meter. 1. H. C. Bodmers Arhedo(H. Wiebelt); 2. Condor; 3. Null. Fer⸗ 15 Geſtüt Schlenderhans Sturmvogel(W. Printen); 2. Bla⸗ ner: Burgſtol eheimnu i: ſius; 3. Wahnfried. Ferner: Blinzen, Landͤmädel. Toto: 12 18* e eee 13, 10, 10:10. EW: 48:10. 5 Flieger⸗Rennen. 6000, 1200 Meter: 1. F. Opels Han⸗ Römerhof⸗Flachrennen. 2150, 1800 Meter. 1. Ge⸗ ſtütshöfe Fſarlands Azolin(E. Leiße); 3. Renvers. Ferner: Gamsbock, Treuer Huſar. 54, 13:10. EW: 404:10. Trakehnen⸗Jagdrennen. 2150„4, 4000 Meter. 1. A. Harbecks u. A. Maiers Herzaß(F. Gimpi); 2. Krovoatore; 3. Kelabun. Ferner: Lurko. Tot.: 64, 17, 12:10. EW: 112:10. Ebbesloh⸗Flachrennen. 1650 /, 1400 Meter. 1. H. C. Bodmers Nair(H. Wiebelt); 2. Stohno; 3. Schneemärchen; 4. Oberhaupt. Ferner Beke, Warum, Nikolaus, Seyolitz, 2. Waffenſchmied; Tot.: 150, ſeat(K. Narr); 2. Fidelitas; 3. Feurige. Ferner: Wiener Walzer, Dardanos, Pfeiferkönig, Jupiter, Weltdame. Toto: 154, 29, 16, 13:10. EW: 992:10. Ganelon⸗Rennen. 3000, 1600 Meter: 1. Geſtüt Schlen⸗ derhans Schill(§. Schmidt); 2. Makrone; 3. Yucca. Fer⸗ ner: Indio, Mairoſe. Toto: 41, 16, 12:10. EW: 72:10. Harlekin⸗Rennen. 2400 /, 2200 Meter: 1. Geſtüt Bär⸗ ner: Amaranthus, Schnörkelbarſch, Neandertal, Perbellina. Toto: 84, 2, 16, 21:10. EW: 288:10. Bafur⸗Rennen. 2400 /, 1950 Meter: 1. Stall Heidehofs Novalis, Feſtſpiel(§5. Cohn); 2. Mimicry; 3. Francofurtia; 3. 8 8— Mädchenfreund. Ferner: Waſſerſpiegel, Rheinländer, Ma⸗ Wido, Aicha, Waldfee. Tot.: 55, 14, 13, 27, 15:10. EW: wall, Paxheim, Geige, Serenade. Toto: 67, 17, 13, 12,116.10. 14:10. GW: 400:10. Lauvenburg⸗Flachrennen. 2800 /, 2400 Meter. 1. Chr. Webers Graf Schleiden(W. Heßler); 2. Na Na; 3. Pan; Mülheim⸗Duisburg(11 Juli) Preis von Mintard. 1950 /, 1800 Meter. 1. Geſtüt Freismiſſens Limperich(A. Lommatzſch); 2. Pieta; 3. Le⸗ bensfreude. Ferner: Volcan, Tifernus, Kukuruz, Dianus. Tot.: 16, 11, 14, 15:10. EW: 140:10. Auberg⸗Jagdrennen. 2200 /, 3100 Meter. 1. G. Men⸗ kes Schwede(A. Broda); 2. Hanoſchar; 3. Freiheitslied. Ferner: Gängerin, Feſte Lup, Bärbel, Cologna, Sauhatz, Lebensart, Anitra. Tot.: 39, 10, 10, 10, 11:10. EW: 174:10. Preis von Mellinghoven. 1950 /, 1400 Meter. 1. A. 4. Oſaka. Ferner: Onkel Kark, On Top, Griffon, Berna, Oſterluzei, Grasfroſch. Tot.: 21, 11, 11, 18:10. GV: 44:10. ———— Wiederum:1 gewonnen Europaſchlußrunde Deutſchland— Tſchechei Immer wieder einſetzende Regenſchauer venzögerten den Beginn der beiden letzten Einzelſpiele in der Europa⸗ ſchlußrunde des Davispokalwettbewerbs am Sonntag um über zwei Stunden. Auf dem Rot⸗Weiß⸗Meiſterſchafts⸗ platz in Berlin hatten ſich aber dennoch rund 4000 Zuſchauer eingefunden, obwohl die Entſcheidung bereits am Sams⸗ tag gefallen war. Gottfried von Cramm hatte gegen Ladislaus Hecht nicht die geringſten Schwierigkei⸗ ten und gewann in drei Sätzen 63,:5,:2 den vierten Punkt für Deutſchland. Zum Schluß ſpielten die beiden Erſatzleute Franz Cejnar(ZDſchechoſlowakei) und Hans Denker(Deutſchland). Nach ſeinem Siege über von Cramm beim Pfingſtturnier ſicherte Cejnar durch einen 5⸗Satz⸗Erfolg mit:6,:6,:4,:4,:3 der Tſchechoflowakei den Ehrenpunkt. Damit hatte Deutſchland die Europa⸗ Ferner Miſſiſſippi, Charolus, Orchilles, Pfalzburg, Mau⸗ ritza. Tot.: 43, 16, 14, 13:10. EW: 150:10. Preis von Höſel: 1950 /, 1600 Meter. 1. E. Diltheys Konzertleiter(A. Schulte); 2. Galalith; 3. Morgenfriſche. Ferner: Lauf fix, Silveſter, Porta. Tot.: 45, 39, 13, 14:10. EW: 852:10. Bügel und Eiſen. 3000. /, 1600 Meter. 1. F. Dill⸗ manns Hofoper(L. Haut); 2. Lebensluſt; 3. Florian. Fer⸗ ner: Reichsherold. Tot.: 25:10. EW: 78110. Preis von Kettwig. 2250„/, 1400 Meter: 1. F. Dill⸗ manns Winoͤſor(Hinthe); 2. Meiſter; 3. Irmgand. Fer⸗ Kaſtl, die 3000 ſtiliſtiſch flüſſig zurücklegte. ſpringerin Anni Kayp⸗Frankfurt ſaund mit Schlußrunde, wie im Jahre 1935 in Prag, wieder mit:1 Punkten gewonnen. Die deutſchen Spieler ſind noch am Sonntagabend von Berlin aus nach London abgereiſt, wo am 17., 19. und 20. Juli in Wimbledon das Interzonenfinale gegen USA beſtritten wird. Guſtmann/ Adamſki ſiegen in Zürich Auch am zweiten Tage ber internationalen Züricher Ruder⸗Regatta kamen die deutſchen Vereine zu ſchönen Erfolgen. Erwartungsgemäß waren die Olympiaſieger Guſtmann/ Adamſki im Zweier mit nicht zu ſchlagen. Die Ergebniſſe: Senior⸗Zweier mit St.: 1. RV Frieſen Berlin :41;..Seeklub Zürich:10,2.— Vierer ohne St.: 1. FC Zürich:50; 2. Regensburger RV:59.— Junior⸗Einer: 1. de Graffenried(Zürich):05,6; 2. Ringer Stutt⸗ gart⸗Cannſtatt):09,2.— Junior⸗Achter: 1. RV Fried⸗ richshafen 6238,2; 2. Seeklub Zürich:39,2.— Senior⸗ Achter: 1. Jeſus⸗College Cambridge 6443,23 2. Mannheimer RV Amicitia:46,2 Min. Freeſe und Reni Küppers-Erkens Meiſterſchaft der deutſchen Meere „Die deutſche Meeresmeiſterſchaft, die am Sonntagvpor⸗ mittog bei ruhiger See im Oſtſeebad Zoppot über 3000 Meter entſchieden wurde, war diesmal ſtärker als in den letzten Jahren beſetzt. Die Titelverteidiger Geſchke⸗ Magdeburg 96) und Elfriede Kaſtl⸗Bremiſcher SVy waren am Start, konnten aber die Meiſterſchaft nicht wieder⸗ gewinnen. Der bekannte bremiſche Langſtreckler Hans Freeſe, der ein taktiſch kluges Rennen und außerordent⸗ lich gleichmäßia ſchwomm. wurde neuer Meiſter vor Geſchke und dem früheren Kampfſwielſieger Leiſewitz⸗ Allenſtein. Müller⸗Neuwied umd Schöltzel⸗Berlin beleg⸗ ten die nächſten Plätze, während Altmeiſter Karl Schubert⸗ Breslau nicht erſchienen war. Bei den Frauen fiel der Sieg an die frühere deutſche Meiſterin Reni Küppers⸗ Erkens(Halle 02). die nach ſpannendem Kamof vor Hilde Salbert(Nixe Charlottenburg) und der Titelverteidigerin Die Olymwia⸗ ihren Vor⸗ führungen den reichen Beifall der Zuſchauer. ————————————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗Handelsteil: i. B. Willy Müller⸗ Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗ Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 21306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto Einspaltige klelnanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm 4Pig. Kleine Anzeigen Annahmeschluß für die Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uh- Unerwartet rasch, mitten aus seinem lebensbejahenden Schaffen, wurde Sonntag früh 9 Uhr mein lieber Mann, unser guter Vater Apotheler tel Verkäufe Herr Kaufgesuche Tüchiige Seit Jahren beſtehendes 90 ee Tehensmitel- ung Autohesitzer Ill- Aleld Pelznäherinnen ee Sonntags Aeit——— perisofort- gesucht. Wie ee ee S Pelzhaus Kunze Angeb. Aat. E I 10 ltzufahren am Paradeplatz an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 5244 Wartn winr.fPauf: Soöſ 2 autet. 4. Lohnende Suche für ſoſort unt. 2 J 19 an Iwäkler, 5 20 zaub. Bedienung nicht über 24 F. u. ebenf. tüchtig. Beschäfligung für mehrere 3 Mädchen ü v üch nd Personenvaapan, nefee Wirtschaft zum Habereckl zu vergeben. 1 8 Jenewein Für k aush. 93 8 ver ſofort 32485 —— ehrliches fleißig. Tüchtige erirakerämet) Maumäaten f. Sommerſchlag. über 45 Jahre nach auswärts geſucht. Zu er⸗ (Autofahrt). beiſfragen gutem Verdienſt S 1, 4. 1 Treppe. (täglich Geld). Schneider, + O 3. 13. 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