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Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe N Oienstag, 13. Juli 1937 148. Jahrgang— Nr. 315 Muſſolini beruhigt noch einmal England Ktine Abſichten auf Spanien Wichtige Erklärungen Muſſolinis an Lansbury⸗ Weltfriedenskonferenz in Rom? dnb Rom, 13. Juli. Der frühere Führer der engliſchen Labour⸗ Party, Lansbury, gab nach ſeiner zweiten Unter⸗ redung mit dem italieniſchen Regierungschef Muſſo⸗ lini der internationalen Preſſe eine Erklärung ab. Nach ſeinem Eindruck würde Muſſolini eine Frie⸗ denskonferenz über finanzielle, wirtſchaftliche und territoriale Fragen begrüßen. Muſſolini habe je⸗ doch betont, daß eine ſolche Konferenz ſehr gründ⸗ lich vorbereitet werden müßte, da nach dem Schei⸗ tern der Londoner Weltwirtſchaftskonferenz von 1933 keine Regierung einen neuen Mißerfolg dieſer Art riskieren könnte. Auch ſcheine es Muſſolini fraglich, ob der gegenwärtige Zeitpunkt für eine ſolche Konferenz günſtig ſei. Soweit die Rüſtungsfrage auf der Konferenz behandelt werden ſollte, könnte nur eine Ein⸗ ſchränkung, nicht aber eine Herabſetzung der Rüſtungen in Frage kommen. Mit größtem Nachdruck habe Muſſolini in ſeiner zweiten Un⸗ terredung mit ihm, Lansbury, am Montag er⸗ klärt, daß Italien auch nicht die leiſeſte Abſicht habe, die Integrität Spaniens oder ſeiner Ko⸗ lonien anzutaſten. Mit dem gleichen Nachdruck ſetzte Lansbury hinzu:„Das iſt die klare und ſchen den beiden Ländern ſchwebenden Fragen, dar⸗ feſte Politik der italieniſchen Regierung.“ Zwiſchen Italien und England ſehe Muſſolini nichts, was zu einem Konflikt führen müßte. Er würde es begrüßen, wenn italieniſche und engliſche Vertreter zuſammenkommen könnten, um die zwi⸗ unter auch die Lage in Abeſſinien und die Anerken⸗ nung des italieniſchen Imperiums, zu erörtern. Ohne jeden Vorbehalt habe ihm Muſſolini auf das entſchiedenſte die Friedensliebe Italiens klar⸗ gemacht. Italien brauche den Frieden zum inneren Aufbau ſeines neuen nationalen Lebens. Jeder neue europäiſche Krieg wäre für ganz Europa und nicht nur für den einen oder anderen Staat eine Kata⸗ ſtrophe und müßte die europäiſche Kultur vernichten. Der Anregung Lansburys, die von ihm geplante Friedenskonferenz zur Rettung Europas und ſeiner im Chriſtentum verankerten Kultur in Rom abzu⸗ halten, habe Muſſolini nicht widerſprochen, doch habe er die Anſicht vertreten, daß die Initiative nicht von Italien ausgehen könne, ſondern von anderer Seite kommen müſſe. Lansbury, der am Mittwoch nach London zurück⸗ kehrt, teilte noch mit, daß er auch nach der Tſchecho⸗ ſlowakei, nach Jugoſlawien und Polen zu reiſen be⸗ abſichtige. Seine Hauptarbeit werde aber jetzt in ſeinem eigenen Land liegen, damit England, wenn J möglich, die Initiative zu dieſer Konferenz ergreift. Kardinal⸗Staatsſekretär Pacelli in Paris Der Beſuch des Kirchenfürſten in der franzöſiſchen Ha uptſtadt wird als eine beſondere Kundgebung der Freundſchaft zwiſchen Frankreich und dem Vatikan bezeichnet.— Kardinal⸗Staatsſekretär Pacelli beſucht in Begleitung hoher Staats⸗ und Würdenträger die Pariſer Weltausſtellung dnb Lon don, 12. Juli. In einer Unterhausausſprache über Spanien erklärte Eden am Montag auf eine Anfrage Attlees, er könne dem Unterhaus die Verſicherung abgeben, daß ſich die engliſche Regierung voll im klaren über die Dringlichkeit einer Bereinigung der augenblick⸗ lichen Lage ſei. Aus dieſem Grunde habe er dem Nichteinmiſchungsausſchuß bereits angekündigt, daß die engliſche Regierung auf jeden Fall bis zum Freitag Bericht erſtatten werde. Die Vorſchläge werden ſo ſchnell und ſo wirkungsvoll wie möglich ausgearbeitet werden. Bis jetzt noch kein Plan gefunden? (Funkmeldung der NMzZ.) + London, 13. Juli. Die engliſchen Morgenzeitungen ſind bezüglich des Vermittlungs⸗Planes, an dem das Foreign Of⸗ fice zur Ueberwindung der Nichteinmiſchungskriſe arbeitet, ſehr zurückhaltend, was vielleicht darauf zurückzuführen iſt, daß die engliſche Regierung— wie Preß Aſſociation meldet— ihren Plan erſt im Nichteinmiſchungsausſchuß bekanntgeben will. Im⸗ merhin ſind die kurzen Preſſekommentare im allge⸗ meinen nicht ſehr optimiſtiſch. Die engliſchen Vorſchläge ſind, wie der diploma⸗ tiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ mitteilt, nahezu vollendet. Das Blatt erklärt, dieſer Verſuch zur Wiederherſtellung der Kon⸗ trolle werde der letzte ſein, der unternommen werde. Schlage er fehl, ſo würden England und Frankreich ſich völlige Handlungsfreiheit hin⸗ ſichtlich der Nichteinmiſchung vorbehalten. Daß die Ausarbeitung des Kompromißplanes nur langſam vor ſich geht, iſt nach dem diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Herald“ ein Zeichen da⸗ für, wie ernſt man die Aufgabe auffaſſe, einen Aus⸗ weg aus der Kriſe zu finden. Die engliſche Regie⸗ rung, ſo betont das Blatt, wiſſe, daß ein Zuſam⸗ menbruchunvermeidlichſei, wenn ſie keinen allgemein annehmbaren Plan vorlegen könne. Vernon Bartlett ſchreibt im„News Chroniele“, daß ſich ein ſolcher, allen Seiten Rechnung tra⸗ gender Plan noch nicht habe finden laſſen. Da aber das Eingeſtändnis eines Fehlſchlages in ge⸗ wiſſer Weiſe einen Verluſt an diplomatiſchem Pre⸗ ſtige bedeute, werde Eden in den nächſten Tagen die größten Anſtrengungen machen. Ftalieniſche Skeyſis Anb. Rom, 12. Juli. Der Beſchluß Frankreichs, die Erleichterungen für ————— Am Freitag will Eden ſeinen Plan vorlegen Aber bis jetzt iſt er noch nicht endgültig gefunden!— Vor einer folgenſchweren Entſcheidung grenze ab Dienstag aufzuheben und die Stellung⸗ nahme Londons ſtehen im Mittelpunkt der Betrach⸗ tungen der römiſchen Mittagsblätter, die übereinſtim⸗ mend zum Ausdruck bringen, daß die franööſiſche Maßnahme das größte Hindernis für die engliſche Vermittlungsaktion darſtelle. Die Pariſer Verlaut⸗ barung über die beſchränkte Bedeutung der Auf⸗ hebung der Internationalen Kontrolle durch Frank⸗ reich an der Pyrenäengrenze ſtößt allgemein auf un⸗ verhohlene Skepſis, da ja auch trotz der internatio⸗ nalen Kontrollorgane dem bolſchewiſtiſchen Teil Spa⸗ niens ſtändig jede Art von Hilfeleiſtung über die Pyrenäengrenze, wie notoriſch bekannt, zugegangen ſei. Im Grunde handle es ſich für Frankreich weni⸗ ger um die Lieferungen als vielmehr um die Mög⸗ lichkeit, ſich für die bevorſtehenden Verhandlungen eine Karte zu verſchafſen, die es nur gegen andere Zugeſtändniſſe wieder aus der Hand geben werde. Außerdem beſtätige die Regierung Chautemps mit ihrem Vorgehen ihre vollkommene Abhängigkeit von den Sozialdemokraten, die während ihrer Marſeiller Jahrestagung von dieſer Maßnahme Kenntnis neh⸗ men ſollten. Der franzöſiſche Beſchluß bedeute daher nicht nur die Abſchaffung der internationalen Kon⸗ trolle, ſondern zugleich auch die Bekräftigung der franzöſiſchen Einmiſchungspolitik als amtliche Hal⸗ tung der Regierung Chautemps. England hinter Frankreich? — London, 13. Juli.(U..) Der Wochenendausflug des engliſchen Außen⸗ miniſters Eden an Bord der Jacht des engliſchen Zeitungsmagnaten Lord Kemsley nach Deauville hat in politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen größte Beachtung gefunden. Der engliſche Botſchafter in Paris, Sir Eric Phipps, ſpeiſte mit Eden zuſammen an Bord der Jacht„Prineeß“ in Deauville, wobei dem Vernehmen nach das Nichteinmiſchungsproblem in aller Ausführlichkeit behandelt wurde. Dem dip⸗ lomatiſchen Korreſpondenten der„Daily Mail“ zu⸗ folge drehte ſich die Unterredung zwiſchen Eden und Phipps nicht uur um die Nichteinmiſchungspolitik, ſondern auch um weiter reichende Fragen der euro⸗ päiſchen Politik einſchließlich der Lage in Zentral⸗ eu ropa. Die„Times“ ſchreiben:„Lord Plymouth erklärte, daß die franzöſiſche Regierung einen Standpunkt eingenommen habe, der unter den obwaltenden Um⸗ ſtänden als vernünftig zu betrachten ſei. Das iſt immer noch die Auffaſſung der britiſchen Regie⸗ rung.“ Die„Morningpoſt“ erklärt in ähnlichem Sinne:„Die Entſcheidung der franzöſiſchen Regie⸗ rung, ihre Grenze zu öffnen, hat die volle Billigung der britiſchen Regierung.“ Heſtige Kümpfe an den ſpaniſchen Fronten Erfolgreiche Gegenangriffe der nationalen Truppen bei Madrio anb, Salamanca, 13. Juli. Der nationale Heeresbericht vom Montag meldet: Front von Biscaya, Aſturien, Leon, Avila, Soria und Südarmee: Leichtes Feuer in verſchiedenen Abſchnitten. Front von Madrid: Unſere Truppen kounten alle Angriffe im Abſchnitt von Villanneva de Pardilla und Brunete unter ſchweren Verluſten für den Gegner zurückweiſen. Unſere Truppen haben ihre Stellungen vorgeſchoben und ver⸗ beſſert. Front von Caceres: Ein Angriff auf unſere Stellungen im Gebirge von Juarez wurde zurück⸗ geſchlagen, wobei der Gegner große Verluſte erlitt und zahlreiche Gefangene zurückließ. Front von Aragon: Im Abſchnitt von Albarraein, wo der Druck des Gegners ſich verſtärkt hatte, wurde er mit ſtarken Verluſten ſeinerſeits zurück⸗ die internationalen Kontrolleure an der Pyrenäen⸗ geworfen. Im Abſchnitt von Luera ſtießen unſere Truppen vor undy konnten ihre Vorpoſtenlinien weſentlich verbeſſern. Tätigkeit der Fliegerei: An der Front von Madrid haben unſere Flieger acht bolſchewiſtiſche Jagd⸗ und fünf Bombenmaſchinen abgeſchoſſen. Menſchenſchmuggel nach Rotſpanien dnb. Amſterdam, 12. Juli. Das ſpurloſe Verſchwinden eines Holländers aus Eindhoven, von dem angenommen werden mußte, daß er kommuniſtiſchen Werbern als Kanonenfutter für Sowjetſpanien in die Hände gefallen iſt, hat die holländiſchen Behörden zu einer eingehenden Unter⸗ ſuchung veranlaßt. Sie hat nun ergeben, daß der Vermißte mit Hilfe einer kommuniſtiſchen Organi⸗ ſation mit Sitz in Amſterdam über Frankreich nach dem bolſchewiſtiſchen Spanien gebracht worden iſt. Da ſich derartige Meldungen mehren, will man energiſche Maßnahmen ergreifen, um den kommuni⸗ ſtiſchen Sklavenhändlern das Handwerk zu legen. reichiſchen Unabhängigkeit. „(Atlantic, Zander⸗M.) Italiens Oit⸗Europa⸗olitik (Von unſ. römiſchen Ko rreſpondenten) — Rom,:— Juli. Der Beſuch, den König Carol von Rumä⸗ nien und der rumäniſche Kronprinz in Warſchau abgeſtattet haben, iſt in Rom mit einer Anteilnahme und, um das gleich vorwegzunehmen, mit einer Be⸗ friedigung verfolgt worden, die bei der geographi⸗ ſchen Entfernung Roms von Warſchau und bei dem faſt völligen Fehlen von Berührungspunkten zwi⸗ ſchen der italieniſchen und der polniſchen Politik auf den erſten Blick ſeltſam erſcheinen mögen. Aber nur auf den erſten Blick! Denn bei näherer Betrach⸗ tung ergibt ſich, daß Italien erſtens Polen durch⸗ aus als europäiſche Großmacht ernſt nimmt und jederzeit in ſeine Berechnungen einbezogen hat, und daß es zweitens ſeit einiger Zeit ernſthaft darum bemüht iſt, zu Rumänien wieder beſſere und dauer⸗ hafte Beziehungen aufzunehmen. Wir werden im folgenden alſo zunächſt die italieniſch-polniſchen und dann die italieniſch⸗rumäniſchen Beziehungen, die in der Geſamtfrage der italieniſchen Balkan⸗ politik eine nicht unweſentliche Rolle ſpielen, zu be⸗ trachten haben. Italien hat in Polen ſeit der Errichtung der Republik eine europäiſche Großmacht anerkannt, deren Verhalten in jeder europäiſchen Frage von größter Bedeutung ſein kann. Dieſe wenn man ſo will: theoretiſche Anerkennung Polens, die der nüch⸗ ternen faſchiſtiſchen Auffaſſung von der„Hierarchie der Großmächte“, d. h. von den fünf, für das Schickſal Europas entſcheidenden und daher verantwortlichen Staaten entſpricht, hat ſich immer dann praktiſch ausgewirkt, wenn Polen unmittelbar an einer auch Rom intereſſierenden Frage beteiligt war. Das war zunächſt 1933 der Fall, als die polniſche Politik durch den vom Führer angeregten Nichtangrifſspa mit Deutſchland ſich von dem übermächtigen, franzöſiſchen Einfluß befreite und die Diplomatie des Außenminiſters Beck ſeinem Lande eine außerordent⸗ liche Selbſtändigkeit ſicherte. Seither erſcheint Polen in italieniſchen Augen als Muſterbeiſpiel dafür, wie ein Land auch zwiſchen mächtigen Gegenſätzen ſtehend ſich volle Freiheit im ausſchließlichen Dienſt der eigenen Notwendigkeiten bewahren kann. Als daher im Frühjahr 1935 Muſſolini die Donaukonferenz vorbereitete, die inzwiſchen durch andere Fragen be⸗ ſeitigt worden iſt, bemühte ſich Italien ſtark um die Heranziehung Polens.(Beſprechungen Becks mit dem damaligen italieniſchen Unterſtaatsſekretär im Miniſterium der auswärtigen Angelegenheiten, Su⸗ vich, vom 20. April 1935 in Venedig.) Polen hat ſich damals zurückgehalten, denn es erklärte ſich an der⸗ jenigen Frage unintereſſiert, die die Hauptrolle auf der geplanten Konferenz ſpielen ſollte: an der öſter⸗ Und ein polniſcher Di⸗ plomat drückte die italieniſch⸗polniſchen Beziehungen witzig in folgendem Bild aus: Polen verhält ſich zu Italien ungefähr wie ein Herr, der freundlich und nachdrücklich zur Teilnahme an einem Feſteſſen auf⸗ gefordert wird, von dem er nicht weiß, was man ihm vorſetzen wird, deſſen übrige Teilnehmer er nicht kennt, auf dem er eigentlich nur als glänzender 2. Seite /Nummer 315 —Neue Maunheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe Dienstag, B. Juli 1937 Statiſt repräſentieren ſoll, deſſen Rechnung er aber betzahlen muß. Das Thema: Donaukonſerenz iſt ſeither, wie geſagt, verklungen. Der abeſſiniſche Krieg und die ſpaniſchen Angelegenheiten haben neue Lagen geſchaffen. Geblieben aber iſt Polens Selbſtändigkeit gegen Frankreich und geſteigert haben ſich ſeine kühle Skepſis gegen den Völkerbund und ſeine unverhohlene Abneigung gegen Sowjetrußland. Dieſe beiden letztgenannten Tendenzen können aber Italien nach den Erfahrun⸗ gen mit den Völkerbundsſanktionen und dem bol⸗ ſchewiſtiſchen Auftreten in Spanien nur angenehm ſein. Das dauernde Rechnen Italiens mit dem pol⸗ niſchen Faktor ſprach ſich denn auch in der Berufung des italieniſchen Botſchafters in Warſchau Baſtianini auf den Poſten des Unterſtaatsſekretärs im Außen⸗ miniſterium aus und kündigt ſich immer wieder an, wenn Italien bei ſeinen Plänen zur Wiedererrich⸗ tung eines europäiſchen Sicherheitsſyſtems neben Deutſchland, Großbritannien und Frankreich ſtets auch Polen heranziehen will. Wenn nun im Augen⸗ blick auch dieſe Dinge nicht ſpruchreif ſind, weil eben die ſpaniſche Frage alles überſchattet, ſo geht aus dem Geſagten doch dͤeutlich genug hervor, daß Italien jederzeit mit Polen rechnet und dem fernen Lande eine dauernde und freundſchaftliche Anteil⸗ nahme widmet. Abgeſehen davon iſt aber die polniſche Haltung Italien da wichtig, wo die Intereſſengebiete der beiden Länder ſich berühren. Und eben dies iſt in dem Verhältnis Polens zu den Staaten der Klei⸗ nen Entente, insbeſondere zu Rumänien, der Fall. Nachdem Italien ſeine Beziehungen zu Jugo⸗ ſlawien durch die„Oſterverträge“ dieſes Jahres neugeordnet hat, verſucht es nun auch, mit Ru mä⸗ nien ein freundſchaftliches Verhältnis anzubahnen, Eine der Grundvorausſetzungen dazu war der Sturz Titulescus. Titulescu galt in Rom geradezu als der böſe Geiſt der rumäniſchen Außen⸗ politik, denn er machte ſich zum Vorkämpfer der Völkerbundspolitik, vertrat in ſchroffſter Weiſe die ungerechten Friedensverträge gegen die Reviſions⸗ anſprüche Ungarns und ſuchte im Rahmen des fran⸗ zöſiſch⸗ruſſiſchen Bündniſſes mit den Sowjets zu paktieren. Seine Haltung in der Sanktionsfrage iſt ihm bis heute in Italien nicht vergeſſen worden. Als er im vorigen Sommer geſtürzt wurde, fragte man ſich in Rom daher, ob Rumänien ſich nicht nun⸗ mehr auch von der franzöſiſch⸗rumäniſchen Bevor⸗ mundung freimachen würde gleich Polen und darauf⸗ hin beſſere Beziehungen zu Italien anſtreben würde gleich Jugoſlawien. Die jugoflawiſche Zeitung Vreme, die von Dragi Stojadinowitſch, dem Bruder des Miniſterpräſidenten, geleitet wird, hat einmal zu franzöſiſch⸗jugoſlawiſchen Verhandlungen geſchrieben: „Jugoſlawien hat kein an ein großes Sthiff geket⸗ tetes Ruderboot, ſondern ein kleines Schiff ſein wol⸗ len, das frei und feſſellos, wohin es ihm gefällt, ſteu⸗ ern kann.“ Iſt nicht, überlegte man ſich in Rom, der Zeitpunkt gekommen, wo Rumänien nach demſelben geſunden Grundſatz eine neue Politik einleiten kann? Zunächſt ſah es ganz ſo aus. Am 29. Auguſt 1936 war Antonescu an Stelle Titulescus als Außen⸗ miniſter berufen worden. Bereits am 1. September telegraphierte er an den Grafen Ciano, er wolle an der„Verſtärkung und Entwicklung der freundſchaſt⸗ lichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern“ arbei⸗ ten, und er ſprach dem italieniſchen Außenminiſter⸗ ſeine Bewunderung für Italien aus. Am nächſten Tage empfing Antoneseu die Vertreter der auslän⸗ diſhe Preſe in Bukareſt und ſagte zu ihnen:„Ge⸗ meinſamer Urſprung und die Erinnerungen an den großen Krieg verbinden uns mit Italien. Die wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen beider Länder und die Sym⸗ pathien des rumäniſchen Volkes für Italien feſtigen dieſe Bande.“ Am 25. Dezember bat die rumäniſche Regierung in Rom um die Beglaubigung eines ru⸗ mäniſchen Konſuls in Addis⸗Abeba, womit Rumä⸗ nien praktiſch das italieniſche Kaiſerreich in Oſt⸗ Afrika anerkannte. Das war ein neuer Ton, und oͤer italieniſch⸗rumäniſche Freundſchaftsvertrag, der unter der Regierung des Generals Averescu am 16. Sep⸗ tember 1926 abgeſchloſſen, aber dank der Sabotage Titulescus nie praktiſch wirkſam geworden war, ſchien nun doch konkrete Bedeutung zu gewinnen. Freilich, Italien war ſich darüber klar, daß die neue Entwicklung nur langſam und unter Ueber⸗ windung ſchwerer Hinderniſſe vor ſich gehen würde. Auch als die Rumänen den Abſchluß der italieniſch⸗jugoſlawiſchen„Oſterverträge“ billigten, war man in Rom zwar erfreut, verhehlte ſich aber nicht, daß die ungariſchen Reviſionsanſprüche der italieniſch⸗rumäniſchen Annäherung noch ſchwere Aufgaben ſtellen würden. Nicht zuletzt, um rumä⸗ niſche Empfindlichkeiten zu ſchonen, erklärte der dem Palazzo Chigi naheſtehende Chefredakteur des„Gior⸗ nale'Italia“, Virginio Gayda, der übrigens ſchon aus ſeiner Vorkriegstätigkeit ein guter Kenner der Balkanverhältniſſe iſt, damals in der außenpoliti⸗ ſchen Wochenzeitſchrift„Relazioni Internazionali“, man dürfe auf Grund der neuen italieniſch⸗jugoſla⸗ wiſchen Freundſchaft nicht voreilig vom Zerfall der Kleinen Entente ſprechen. Rom hat die Selbſtändigkeit Rumäniens von Frankreich und vom Völkerbund und ſeinen Gegen⸗ ſatz zu den benachbarten Sowjets als mit Italien verbindende Geſichtspunkte in den Vordergrund gerückt und hat eben in dieſen Fragen einen gün⸗ ſtigen Einfluß Polens auf Rumänien erhofft. Die Reiſe des Staatspräſidenten Moseicki und des Außenminiſters Beck nach Bukareſt brachte allerdings den in Rom erhofften Erfolg zunächſt nicht. In den Tiſchreden, die damals gehalten wurden, ſprachen die Rumänen von ihrer Treue zum Völkerbund, während die polniſchen Staatsmänner das Genfer Inſtitut mit Schweigen übergingen. Aber beim Gegenbeſuch, den die Rumänen jetzt in Warſchau ab⸗ geſtattet haben, tauchte der Völkerbund zur Genug⸗ tuung der Italiener weder in einer polniſchen noch in einer rumäniſchen Rede auf. Die realiſtiſchen und nüchternen Anſchauungen der Polen haben ſich alſo nach römiſcher Auffaſſung in Bukareſt durchgeſetzt. Die bewußte Darſtellung der polniſchen Militär⸗ macht hat weiterhin den rumäniſchen Gäſten ſinn⸗ fällig gezeigt, daß ſie gegen die Sowjets an Polen einen kräftigen Bundesgenoſſen für den Ernſtfall haben. Die Erhebung der beiderſeitigen Geſandt⸗ ſchaften zu Botſchaften wird ſchließlich in Italien als ſichtbares Zeichen der polniſch⸗rumäniſchen Einigkeit in Italien aufgefaßt. Die polniſchen Staatsmänner haben, wie die römiſche Tribuna ſchreibt, mit der Erhöhung ihrer Bukareſter Geſandtſchaft zur Botſchaft ein wahres Meiſterſtück diplomatiſcher Pſychologie geleiſtet. Denn die Rumänen hätten ſchon ſeit jeher den Ehrgeiz, durch in ihrer Hauptſtadt beglaubigte Botſchaften „Eine ernſte Gefahr für den Weltfrieden..“ Die Weltpolitit und der Chinakonſlikt Amerika u. England betrachten mit Sorge und öntereſſe den Verlauf des Konfliktes (Funkmeldung der NMZ.) + Waſhington, 13. Juli. Wie das Staatsdepartement bekanntgab, ſprachen am Montag ſowohl der japaniſche Botſchafter Saito als auch der chineſiſche Botſchaftsrat vor und gaben Erklärungen zu den Ereigniſſen in Nordchina ab. Im Laufe der ſich ergebenden Unterhaltungen wurde beiden gegenüber die Anſicht zum Ausdruck gebracht, daß ein bewaffneter Konflikt zwiſchen Japan und China ein ſchwerer Schlag für die Sache des Friedens und des Weltfortſchritts ſein würde. Erkiärungen Eöens dnb. London, 12. Juli. Außenminiſter Edͤen gab am Montagnachmittag im Unterhaus eine Erklärung zur Lage in China ab. Die möglichen Rückwirkungen der chineſiſch⸗japa⸗ niſchen Spannung auf die britiſchen Intereſſen und den internationalen Handel würden im allgemeinen voll erkannt. Wenn es zu engliſch⸗japaniſchen Beſpre⸗ chungen in London kommen würbde, würde ſich eine Gelegenheit bieten, dieſe Ereigniſſe mit dem japa⸗ niſchen Botſchafter zu beſprechen. Es ſei der ernſte Wunſch der britiſchen Regierung, daß es zu einer Regelung nicht nur dieſer Streitfrage, ſondern der allgemeinen zwiſchen Japan und China beſtehenden Schwierigkeiten kommen möge. Ernſte Beſorgnis in London Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 13. Juli. Die Lage in Noroͤchina wird hier mit äußer⸗ ſtem Ernſt beurteilt, ſeitdem die Verhandlun⸗ gen der chineſiſchen und japaniſchen Militärbehörden an Ort und Stelle ͤͤurch neue Zuſammenſtöße abge⸗ löſt worden ſind. Die einleuchtendͤſte Darſtellung der noch immer recht undurchſichtigen Vorgänge gibt der Korreſpondent der Times in Tokio, der den Eindruck hat, oͤaß die politiſche Lage zwiſchen Tokio und Nan⸗ king noch während der Pekinger Verhandlungen zwi⸗ ſchen den beiden Generalſtäben eine radikale Verän⸗ derung erfahren habe. Am Sonntagabend, meldet der Berichterſtatter, ſchien es, als könne ein Krieg mit China kaum vermieden werden. In dem vom amerikaniſchen Schatzamt mitgeteil⸗ ten Beſchluß über die Abgabe eines größeren Gold⸗ betrages an China ſieht man in London eine Stär⸗ kung der Nankinger Regierung. Wa⸗ ſhington hat ſeine Beziehungen zu Tokio gleichzei⸗ tig durch den Entſchluß belaſtet, zwei im Bau be⸗ griffene Schlachtſchiffe mit 40⸗Zentimeter⸗Geſchützen auszurüſten, eine Entſcheidung, die bekanntlich auf Japans Weigerung zurückgeht, ſich den im Londoner Flottenvertrag geſetzten Limiten von 35 Ztm. anzu⸗ ſchließen. Beide Parteien verſtärken ihre Truppen — Tokio, 13. Juli.(U..) Die Entſenoͤung weiterer japaniſcher Truppen nach Nordchina iſt nunmehr amtlich beſtätigt worden. Eine offizielle Erklärung beſagt, daß ſich die chine⸗ ſiſche Nanking⸗Armee nach in Tokio eingetroffenen Berichten auf dem Marſche nach Nordchina entlang der Peiping—Hankau-—Eiſenbahn befindet. Dies gebe der nordchineſiſchen Lage ein ſehr ernſtes Ge⸗ ſicht, weswegen die Anweſenheit zuſätzlicher japani⸗ ſcher Truppen in Nordchina erforderlich ſei. Eine etzte“ Warnung — Schanghai, 13. Juli.(U..) Die Domei⸗Nachrichtenagentur meldet aus Nan⸗ king, daß der japaniſche Botſchafter Hidaka, begleitet von dem Militär⸗ und Marineattaché, im Auswär⸗ tigen Amt der Nanking⸗Regierung vorgeſprochen und dort eine letzte Warnung der japa⸗ niſchen Armee übergeben habe, in der energiſche Maßnahmen gegen das herausfordernde Verhalten der 29. chineſiſchen Armee gefordert werden. Außen⸗ miniſter Wang habe den jepaniſchen Vertretern aber geantwortet, daß an den Vorfällen in Nordchina die Japaner die volle Verantwortung tragen würden. Griechiſche Richtigſtellung. Einige ausländiſche Zeitungen hatten kürzlich gemeldet, der griechiſche Thronfolger Prinz Paul beabſichtige, eine Dame der Athener Geſellſchaft zu heiraten. Die griechiſche Nachrichtenagentur„Agence'Athenes“ bezeichnet jetzt dieſe Nachrichten als völlig unbegründet. „Gemeinſames Erleben“ Telegrammwechſel zwiſchen Dr. Goebbels und Dr. Ley dnb. Berlin, 12. Juli. Anläßlich der glanzvollen Beendigung der„Kraft⸗ durch⸗Freude“⸗Feiern auf der Pfaueninſel ſand zwi⸗ ſchen Reic'sminiſter Dr. Goebbels und Dr. Ley ſol⸗ gender Telegrammwechſel ſtatt: „Lieber Parteigenoſſe Dr. Goebbels! Am Ende der„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Woche auf der Pfaueninſel möchte ich Ihnen im Namen der 150 000 Berliner Arbeiter und Arbeiterinnen, denen dies Ko⸗Som⸗ merfeſt ein unvergeßliches Erlebnis iſt, meinen herzlichſten Heil⸗Gruß ſenden. Es gibt im Deutſchland Adolf Hitlers nichts mehr, woran der deutſche Arbeiter nicht An⸗ teil hat. Heil Hitler! Dr. Robert Ley.“ „Lieber Parteigenoſſe Dr. Ley! Nehmen Sie bitte meinen herzlichſten Dank ent⸗ gegen für die Grüße, die Sie mir anläßlich der KöF⸗Feſttage auf der Pfaueninſel überſandten. Daß 150 000 Berliner Arbeiter und Arbeiterinnen an dieſen wunderbaren Feiern teilnehmen konnten, iſt wiederum ein beredter Beweis dafür, daß unſer Sozialismus nicht nur im gemeinſamen Ertragen von Leiden und Sorgen, ſondern auch im gemein⸗ ſamen Erleben von Glück und Freude beſteht. Mit Hitler⸗Heill Ihr Dr. Goebbels“ Der Kongreß der franzöſiſchen Sozialdemokraten: Blum iſt mit ſich zufrieden Sein Experiment hat nach ſeiner Auffaſſung Erfolg gehabt dib. Paris, 13. Juli. Auf dem ſozialdemokratiſchen Parteitag in Mar⸗ ſeille ſprach am Montagabend der ſtellvertretende Mäniſterpräſident Léon Blum. Er führte u. a. aus, er nehme alle Verantwortung für die Spanienpolitik auf ſich. Viele Hoffnungen ſeien enttäuſcht worden, doch ſei trotz allem ſeit einem Jahr Europa ein all⸗ gemeiner Krieg erſpart geblieben. Welches hätten, ſo fragte der ſtellvertretende franzöſiſche Miniſter⸗ präſident, die bedauerlichen Folgen eines Zwiſchen⸗ falls wie der der„Deutſchland“ oder der„Leipzig“ ohne die„Fiktion“() der Nichteinmiſchung ſein können? Dank dieſer„Fiktion“, dank dieſer Lüge() der Nichteinmiſchung ſei der Friede gewahrt worden. Léon Blum äußerte die Anſicht, daß die Zeit für Frankreich arbeite Tatſächlich ſei jetzt die öffentliche Meinung unter⸗ richtet. Nachdrücklich ſprach ſich Blum gegen jeden Gedanken eines Präventivkriegs aus.„Nicht durch Krieg wird man die Freiheit ver⸗ teidigen!“ rief er unter dem Beifall der Anweſenden aus. Sodann erläuterte Léon Blum, welches der fran⸗ zöſiſche Plan geweſen ſei, der, von der Nichtein⸗ miſchung ausgehend, in einer Vermittlung in Spanien endigen ſollte, und verſuchte zu begründen, weshalb die franzöſiſche Regierung auf ihrem eigenen Landgebiet die internationale Kontrolle ſuſpendiere. Die lebenswichtigen Intereſſen Frankreichs, ſeine (hiſtoriſche Rolle einer großen Nation und eines Geiſtlicher vor Gericht: Wegen Beihilſe zur Raſſenſchande Er hatte getauften Juden ohne vorherige ſtandesamtliche Genehmigung getraut dub. Berlin, 12. Juli. Mit welcher Willkür ſich gewiſſe Kreiſe der rö⸗ miſch⸗katholiſchen Kirche über die Beſtrebungen des nationalſozialiſtiſchen Staates hinwegſetzen, bewies eine Verhandlung, die vor dem Moabiter Einzelrich⸗ ter am Montag gegen den 57 Jahre alten katholi⸗ ſchen Pater Ulrich Kaiſer von der St. Paul⸗Kirche in Berlin⸗Moabit durchgeführt wurde. Der Angeklagte hatte am 31. März 1935 die kirch⸗ liche Ehe zwiſchen einem evangeliſch getauften Juden und einer deutſchblütigen Frau geſchloſſen, ohne daß zuvor die ſtandesamtliche Trauung er⸗ folgt war. Dies geſchah zu einem Zeitpunkt, als die national⸗ ſozialiſtiſche Anſchauung in Raſſefragen bereits All⸗ gemeingut des geſamten deutſchen Volkes geworden war. Es mußte K. alſo danach⸗bekannt ſein, daß ſtaat⸗ licherſeits ein Intereſſe beſtand, daß dieſe Ehe nicht geſchloſſen wurde. Er wußte weiter, daß ein anderer katholiſcher Pfarrer dieſe Eheſchließung abgelehnt ihren Großmachtsrang nach außen hin beſcheinigt zu ſehen. Eine gewiſſe Schadenfreude verſpürt man in Rom darüber, daß die Bemühungen des verhaßten Titulescu um Botſchaften fehlgeſchlagen ſind, wäh⸗ rend ſein Nachfolger damit Erfolg gehabt hat.(Titu⸗ leseu hat einſt in Genf die Erhebung ſämtlicher Geſanotſchaften aller Staaten zu Botſchaften vor⸗ geſchlagen; der rumäniſche Antrag wurde aber abge⸗ lehnt.) Nach italieniſchen Informationen wird der bisherige polniſche Geſandte in Bukareſt, Arcicewſki, zum erſten polniſchen Botſchafter ernannt werden. Arcicewſki gehört zu den fähigſten Köpfen unter den jüngeren polniſchen Diplomaten. Er hat jahrelang gegen den verderblichen Einfluß Titulescus und für die Feſtigung der polniſch⸗rumäniſchen Beziehungen gearbeitet. Abſchließend kann alſo geſagt werden: Rom iſt mit den erſolgreichen Beſtrebungen der polniſchen Diplo⸗ matie und dem Ergebnis von Warſchau vollauf zu⸗ frieden, da die geleiſtete Arbeit im italieniſchen In⸗ tereſſe liegt.„Denn“, ſo ſchrieben in dieſen Tagen die Relazioni Internazionali,„es(nämlich Polen) möchte, daß Rumänien ſich von der ungariſchen Frage freimacht und hinſichtlich Rußlands eine entſchiede⸗ nere antibolſchewiſtiſche Haltung einnimmt.“ Und genau das gleiche möchte Italien auch. hatte. Trotzdem glaubte er ſich darüber hinwegſetzen zu können, und begründete ſein Verhalten vor Ge⸗ richt mit der Ausrede, daß in dieſem Fall ein„ſitt⸗ licher Notſtand“ im Sinne des§ 206 des Konkordates vorgelegen habe und berief ſich darauf, daß das Paar ſchon jahrelang in wilder Ehe zuſammengelebt habe. Dieſer„ſittliche Notſtand“ hat aber tatſächlich zur Erfüllung der Konkordatsbeſtimmung überhaupt nicht vorgelegen— es waren g. B. keine Kinder vor⸗ handen— und das biſchöfliche Ordinariat äußerte auch deshalb Bedenken, erklärte aber ſchließlich, daß es dem Angeklagten ſelbſt die Verantwortung über⸗ laſſen müſſe und ſtellte ihm anheim, ſo zu handeln, wie er es mit ſeinem Gewiſſen vereinbaren“ könne. Pater Kaiſer ſchloß darauf nach dieſer jeſuitiſchen Auskunft die Ehe. Der Staatsanwalt betonte, daß der Angeklagte von Glück ſagen könne, daß ſich der Fall noch vor dem Inkrafttreten der Nürnberger Ge⸗ ſe tze zum Schutze des deutſchen Blutes und der deut⸗ ſchen Ehre ereignet habe, denn ſonſt hätte er ſich we⸗ gen Beihilfe zur Raſſenſchande verantworten müſſen, die er ja tatſächlich geleiſtet habe. Er habe dadurch entgegen dem Geiſt des neuen Staates gehandelt, und deshalb müſſe ihn die höchſt zuläſſige Strafe treffen. Der Staatsanwalt beantragte, gegen den Angeklagten wegen Vergehens gegen das Perſonenſtandsgeſetz auf drei Monate Gefängnis zu erkennen. — Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu dieſer Strafe. Sechs Monate Gefängnis für einen Kaplan db. Aachen, 12. Juli. Der 27jährige Kaplan Johann Nieſſen aus Rich⸗ terich bei Aachen wurde vom Sondergericht Köln, das am Montag in Aachen tagte, wegen mehrerer Verſtöße gegen das Heimtäckegeſetz zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Ange⸗ klagte hatte Schüler, die ihn auf der Straße mit dem Deutſchen Gruß grüßten, als„dumme Jungen“ bezeichnet und ein anderes Mal hatte er dabei mit dͤem Finger an die Stirn getippt. Einem Schüler, der als letzter mit dem Deutſchen Gruß die Klaſſe verließ, hatte er ſogar eine Ohrfeige gegeben! Endlich hatte er, als ihm ein WoHW⸗Abzeichen an⸗ geboten wurde, frech geantwortet:„Es iſt doch nicht Faſtnacht, daß ich ein ſolches Ding anſtecke.“) „Schutzpatrons der europäiſchen Demokratien“ müſſen gewahrt werden. Es müſſe auch alles getan werden, um den Krieg zu vermeiden. Im übrigen verteidigte Leon Blum in ſeiner Rede ſeine Regierungstätigkeit und erklärte, die So⸗ zialdemokratiſche Partei habe ſich klar darüber aus⸗ zuſprechen, ob ſie die Regierungstätigkeit Blums und der ſozialdemokratiſchen Miniſter billige oder ver⸗ urteile. Er erkenne bei aller Selbſtkritik einen Miß⸗ erfolg, wie ihn einige der. ſozialdemokratiſchen Red⸗ ner auf dem Kongreß ſeiner Regierungstätigkeit vorgeworfen hätten, einſach nicht an. Trotz aller Schwierigkeiten und Augriſſe habe, ſo behauptete Blum, das Experiment Erfolg gehabt. Die Wirtſchaft ſei angekurbelt, die Kaufkraft der Maſſen gehoben worden(!). Wenn man heute in Frankreich darangehen könne, die Finanzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ſo ſei dies allein nur möglich, weil ſein Experiment dies vorbereitet habe. Seit einigen Tagen, ſo fuhr Blum dann fort, höre er immer wieder den Ruf„Blum an die Macht!“ Das ſei ihm unangenehm zu hören, denn er ſei der loyale Mitarbeiter von Chautemps. Eine Lanze für Léon Blum (Fun kmeldung der NM3.) + Paris, 13. Juli. In der Nachtſitzung des Marſeiller Kongreſſes der ſozialdemokratiſchen Partei wandte ſich der Ge⸗ nevalſekretär Staatsminiſter Paul Faure heftig gegen die Haltung der extremiſtiſchen Minderheit, die ſeit einem Jahre nichts unterlaſſen habe, um die Volksfront zu torpedieren. Die Partei ſolle ſich ein⸗ ſtimmig um Blum ſcharen, der ſoviel für die Ar⸗ beiterklaſſe getan habe.() Nach den Ausführungen Faures wurde die wei⸗ tere Ausſprache auf Dienstag nachmittag vertagt. Der Entſchließungsausſchuß der Partei ſoll 93 Mit⸗ glieder umfaſſen. Die Gruppe Blum⸗Faure hat be⸗ reits dadurch für ſich geſorgt, daß ſie 19 Anhänger in den Ausſchuß entſandt hat, ſo daß ſie auf eine ſichere Mehrheit rechnen kann. Außer fünf Extre⸗ miſten der Gruppe Marceau⸗Pivert ſind noch acht Anhänger der vermittelnden Gruppe Bracke⸗ Zyromſkki in dem Ausſchuß. Der Pariſer Hotelſtreik Drahtbericht unſ Pariſer Vertreterz — Paris, 13. Juli. Ueber den Stand des Streiks im Pariſer Hotel⸗ gewerbe wird folgende amtliche Statiſtik veröffent⸗ licht: Es ſind 32 Kaffees und Reſtaurants geſchloſ⸗ ſen. 63 konnten nur mit beſchränktem Betrieb auf⸗ recht erhalten werden. 25 Hotels ſind vom Streik betroffen, doch konnte auch hier der Betrieb, wenn auch eingeſchränkt, aufrecht erhalten werden. Von den 40000 Angeſtellten und Arbeitern im Hotel⸗ gewerbe ſind etwa rund 6000 in den Ausſtand getre⸗ ten. Die ſtreikenden Arbeiter und Angeſtellten des Ho⸗ tel⸗, Gaſtſtätten⸗ und Kaffeehausgewerbes veranſtal⸗ teten am Montagnachmittag eine Verſammlung. In einer Entſchließung wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Regierung Chautemps zum erſten Male aus ihrer Neutralität, und zwar zugunſten der Arbeit⸗ geber, herausgetreten ſei. Es wurde beſchloſſen, den Streik noch zu verſchärfen bis zur„Erringung des vollſtändigen Sieges.“ Die Kundgebung wurde mit der Internationale beſchloſſen. Miniſterpräſident Chautemps hatte am Nachmit⸗ tag Beſprechungen mit Vertretern der Streikenden ſowie der betreffenden Arbeitgeberverbände gehabt. Umfangbeſchränkung für italieniſche Zeitungen. Nach einer amtlichen Mitteilung dürfen die italieni⸗ ſchen Zeitungen von Mitte Juli ab bis auf wei⸗ teres mit nicht mehr als acht Seiten erſcheinen. Die einſchränkende Maßnahme wird mit der Welt⸗ knappheit der Celluloſe und mit ihrem hohen Preiſe begründet. Jugoflawiens Generalſtabschef in Paris. Der Chef des Großen Generalſtabes des jugoſlawiſchen Heeres, General Miloutin Neditſch iſt am Montag in Begleitung ſeines Kabinettschefs in Paris einge⸗ troffen, wo er vom Chef des franzöſiſchen General⸗ ſtabes, General Gamelin, und Generalſtabschef Ge⸗ neral Colſon empfangen wurde. 3 8 Mannheim, 13. Juli. Liebestragödie fordert zwei Menſchenleben Die Geliebte erſchoſſen, dann Selbſtmord begangen Geſtern abend hat ſich in Mannheim eine Liebestragödie abgeſpielt, die zwei Menſchen⸗ leben forderte. Kurz nach 18 Uhr erſchoß der 34 Jahre alte Eduard Leonhard aus Mannheim in einem hieſigen Kleingarten ſeine Geliebte, die 38 Jahre alte Sophie Dörner aus Mannheim und machte dann ſelbſt durch Erſchießen ſeinem Leben ein Ende. Die Tat iſt auf Eife rſucht zurückzuführen. Zu dieſer Tragödie erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Leonhard iſt Gipſer von Beruf. Er kannte ſeine Geliebte ſeit 14 Jahren. Beide wollten ſich auch heiraten. Der Schauplatz der unheilvollen Tat iſt eine Leonhard gehörende Hütte im Garten⸗ gelände der Fahrlachſtraße in der Nähe des Neckarauer Ueberganges. Im go⸗Kilometer Tempo: Heimiſche Brieftauben flogen Rekord Von St. Pölten bei Wien nach Nordbaden Dieſer Tage wurden 1500 Tauben der Nordbadiſchen Reiſevereinigung in St. Pölten bei Wien, etwa 540 Kilometer, bei wolken⸗ loſem Himmel und Südoſtwind aufgelaſſen. In der Heimat herrſchten ebenſo gute Wetterverhält⸗ niſſe. Mit einem Flugergebnis von faſt 1500 Meter in der Minute(90 Kilometer in der Stundel), was einem Rekordflug gleichkommt, trafen die erſten Tauben in den Heimatſchlägen der angeſchloſſenen acht Gruppen in Feudenheim, Sandhofen, Neckarau, Seckenheim, Heidelberg, Schwetzingen, Weinheim und Sinsheim ein. Die erſte und szweite Taube trafen um 10.57 Uhr bei Adolf Schmitt und Johann Montag in Schwetzingen, die oͤritte bei H. Roth in Heidelberg, die vierte und fünfte bei Chriſtoph Horn und Anton Kern(Reiſegruppe Feudenheim) ein. Die übrigen folgten dicht darauf. Die letzte der Preistauben, die 373., erreichte noch mit 1340 Meter eine ſehr gute Zeit. Die Flugleitung gibt die Anwärter für die bron⸗ zene Medaille vom Fluge Vilshofen(Paſſau) be⸗ kannt. Es ſind dies die Züchter Michael Schertel, Feudenheim, Friedrich Kirſch, Sandhofen, Wilhelm Boxheimer, Feudenheim, Auguſt Klein, Neckarau, Emil Oſtheimer, Adam Rihm, Jakob Heckmann, alle Feudenheim, Hch. Kuhn, Neckarau. Anwärter auf die ſilberne Medaille vom Flug St. Pölten ſind: helm Boxheimer, Feudenheim, Jakob Karl, Secken⸗ heim, Auguſt Klein, Neckarau, Schuchmann, Sand⸗ hofen, Karl Klein, Wallſtadt, Fritz Feil, Plankſtadt, Ernſt Stauffer, Oftersheim, Chriſt. Horn, Wallſtadt, Simon Gauch, Feudenheim, Franz Utz, Ziegelhau⸗ ſen, Karl Ertl, Neckarau, Hch. Schuppel, Leimen, H. Giebfried, Feudenheim, Ullmerich, Schwetzingen, Fr. Schmelzer, Sandhofen, Anton Kern, Wallſtadt, und Karl Schertel, Feudenheim. a* Vortrag über Kamerun. Am Mittwoch, dem 14. Juli, 20.30 Uhr, findet im Vortragsſaal der Schumacher⸗Pforzheim über„Kamerun, eine Fruchtkammer Deutſchlands“ ſtatt. Eintritt frei. Herr Dr. Schumacher zeigt eigene Lichtbilder, die während ſeiner langjährigen Tätigkeit in Kamerun Joh. Montag, Schwetzingen, Hch. Pausbach und Wil⸗ Städtiſchen Kunſthalle ein Vortrag des Herrn Dr. Aufruf: zu Muttern ging. Wieder und wieder ſchüttelten ſie Belriebsführer! Belxiebsobmünner! des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes In der Nacht vom 13. zum 14. Juli, von.30 bis .30 Uhr, findet ein Reichsbetriebsappell ſür die zu der Fachgruppe„Gaſtſtätten⸗ und Beher⸗ bergungsgewerbe“ gehörenden Betriebe ſtatt, bei dem der Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, aus Düſſeldorf über alle deutſchen Sender zu ſämtlichen im Gaſtſtättengewerbe tätigen Volks⸗ genoſſen ſprechen wird. Dr. Ley wird in ſeiner Rede auf die Lage des Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbes eingehen und ſich mit verſchiedenen wichtigen Fragen des Arbeitslebens in dieſem Ge⸗ werbe befaſſen. Die Veranſtaltung nimmt folgenden Verlauf: .30 Uhr Eintreffen Dr. Leys. Begrüßung durch den Gauobmann der DA, Pg. Bangert. Eröffnung des Reichsappells durch den Leiter der Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaft„Handel“, Pg. Feit. Rede Dr. Leys. .30 Uhr Nationalhymnen. Die Betriebsführer und Betriebsobmänner wer⸗ den hierdurch erſucht, die notwendigen Vorbereitun⸗ gen für den Gemeinſchaftsempfang in der Ar⸗ beitsſtätte ſofort zu treffen und dafür zu ſorgen, daß ihre Gefolgſchaft punkt.30 Uhr vor der Rundfunkanlage verſammelt iſt. Für die Volks⸗ genoſſen derjenigen Betriebe, die keine eigene Rund⸗ funkanlage beſitzen, iſt die Möglichkeit zur Teil⸗ nahme am Gemeinſchaftsempfang eines benachbarten Betriebes zu ſchaffen. Die Gaſtſtättenbeſucher werden mit Rückſicht auf den Reichsbetriebsappell gebeten, die Gaſtſtätten pünktlich um 1 Uhr zu verlaſſen. Die Deutſche Arbeitsfront, Kreis Mannheim Henn, Wieber, Kreisfachgruppenwalte Kreispropagandawalter Wirtſchaftsgruppe des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes Reith, Kreisgruppenleiter. ——— Kleine Gäſte aus Danzig und Bayern: Sie haben ſich tüchtig erholt! NSB-Kinder fuhren in ihre Heimat zurück— Der Abſchied wurde ihnen ſchwer Im Mannheimer Hauptbahnhof herrſchte geſtern nachmittag ein ungewöhnlicher Betrieb. 120 Er⸗ holungskinder der NS hatten ſich dort, be⸗ gleitet von zahlreichen Pflegeeltern, verſammelt und warteten auf den Zug, der ſie wieder zurück in ihre Heimat nach Danzig bringen ſollte. Vier Wochen haben ſie im Kreis Mannheim geweilt, vier Wochen der Erholung und Freude ſind ihnen beſchieden geweſen. Als wir ſie damals in Empfang nahmen, hatten die meiſten bleich und ſchmalwangig ausgeſchaut. Nun aber konnte man es ihren geſunden, braungebrannten Ge⸗ ſichtern anſehen, daß ſie ſich tüchtig erholt haben und von den Pflegeeltern„herausgefüttert“ worden ſind. Es war kein Kind darunter, das nicht eine Gewichtszunahme melden konnte. Einige haben über 10 Pfund zugenommen. Aber auch wenn wir davon abſehen, haben ſie es in der Mannheimer Umgebung gut gehabt. Für vier Wochen fanden ſie hier eine zweite Heimat, in die ſie ſich ſchnell einlebten. Bekanntſchaften mit der Dorfjugend waren bald geknüpft, für die Frei⸗ zeitgeſtaltung war die HJ beſorgt geweſen. In ihrem Kreiſe, auf Ausflügen und im Hauſe der Pflegeeltern haben ſie eine Fülle des Schönen und Neuen erlebt und ſo kann man es verſtehen, daß ſaſt allen der Abſchied ſehr ſchwer wurde— obwohl es heimwärts ihren Pflegeeltern oder einem kleinen Kameraden die Hände und verſprachen, fleißig zu ſchreiben. Dann hieß es„Einſteigen“. Aber kaum hatten ſie Platz genommen, da drängte ſich alles wieder an die Fenſter, letzte Abſchiedsworte auszutauſchen, einen Händedruck.„Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus“ ſtimmten einige an, als ſich der Zug in Be⸗ wegung ſetzte, Tücher wurden geſchwenkt, bis der Bahnhof ihren Blicken entſchwunden war. Heute ſind ſie ſchon in Danzig, erfüllt von den ſchönen Wochen in unſerer Umgebung, die ſie ihr Leben lang nicht vergeſſen werden. Wie die Danziger, ſo hatten auch 18 Kinder aus der bayeriſchen Oſtmark das Glück, dank der NSBvier Erholungswochen in unſerer Heimat zu verbringen. Auch für ſie war geſtern abend die Stunde des Abſchieds gekommen. Wie ſchwer ſie ihnen fiel, das geht daraus hervor, daß eines der Kinder immer noch nicht eingetroffen war, obwohl die anderen ſchon längſt im Zuge ſaßen. Erſt im letzten Augenblick kam es an, tränenden Auges, daß es nun vorbei iſt mit den ſchönen Wochen. Wir verſtehen dieſe Kindertränen; aber zugleich freuen wir uns daüber, ſind ſie uns doch ein Beweis dafür, wie gut es den Kindern bei uns gefallen hat. Und ein Beweis für den Wert des Erholungshilfswerkes der NSBV., das Tauſenden deutſcher Kinder neue Geſundheit und die Kenntnis der deutſchen Heimat vermittelt. 1 —1— ——— Vor der Mannheimer Straflammer: zache der Die zetrogenen Eiferſucht beingt einen Zuhälter hinter ſchweoͤiſche Gardinen Sich gegen ſeine Geloͤquelle zu vergehen, iſt im⸗ mer gefährlich, ganz beſonders aber, wenn ſie ſo unſauber iſt, wie die des erſt 27jährigen Hans Zeuner aus Köln⸗Lindenthal. Ihm war die Ar⸗ aufgenommen wurden. beit etwas Verhaßtes, zumindeſt zog er es vor, ſich durch das Geld einer Dirne die Tage ſeines Erdendaſeins weſentlich zu„verſchönern“. Das iſt natürlich nicht nur gefährlich, ſondern auch höchſt ſtrafbar, was er genau ſo gut wußte. Auch ſeine beſſere Ehehälfte konnte ihn an der Ausnutzung dieſes„Verdienſtes“ nicht hindern— und damit iſt eigentlich unſer Hans, der ſonſt keinen beſonders Alljährlich unternimmt, wie uns wird, der Verein für Naturkunde Mann⸗ heim einige Fahrten in die weitere Umgebung zum und Wirtſchaftsverhältniſſe und des Tier⸗ und Pflanzenlebens der Landſchaft. Wurde ſoeben das linksuheiniſche Gebiet beſucht, ſo ſoll im Herbſt das rechtsrheiniſche berückſichtigt werden. In zwei Auto⸗ buſſen ging es bei ſchönſtem Wetter durch das ſeit den älteſten Zeiten dicht beſiedelte und ſaſt nur von der Landwirtſchaft genutzte Hügelland um Alzey. Der früher wenn auch nicht überall vor⸗ handene Wald iſt vollſtändig verſchwunden. Selbſt Obſtbäume und Hecken fehlen. Einförmig folgt Hügelwelle auf Hügelwelle in weſt⸗öſtlicher Richtung, mit Reben oder zuweilen mit Feldfrüchten bepflanzt. Die Dörfer liegen in den Mulden, wo das leben⸗ ſpendende Waſſer vorhanden iſt. In legrreichen Auſſchlüſſen zeigte Prof. Dr. Strigel die Spuren der Eroͤgeſchichte. Brandungsgerölle des Tertiär⸗ meeres, Muſcheln, Schnecken und andere Verſteine⸗ rungen überzeugten auch den Nichtfachmann und ver⸗ ſetzten ihn(wohltuend bei der Hitzel) an den Meeres⸗ ſtrand. Hebungen des Landes und Senkungen des Meeres beeinflußten die Geſtaltung der Oberfläche. Die ehemalige zuſammenhängende Fläche wurde in der Eiszeit oͤurch Flüſſe zerſchnitten, von denen nur noch Terraſſen in verſchiedenen Höhen Zeugnis ab⸗ legen. Von der Beſitzergreifung des Landes durch den Menſchen bis in unſere Zeit führten die beredten Ausführungen von Prof. Dr. Tuckermann, der Studium des geologiſchen Aufbaues, der Siedlungs⸗ ———— RNakurkundefreunde fahren zur Rahe Eine Studienfahrt des Manheimer Vereins für Naturkunde nach Kreuzuach und Bingen geſchrieben vor allem auf die frühe Entwicklung der Gegend hin⸗ wies. Das trockene, warme Klima begünſtigt die Kulturſteppe und läßt Früchte mit ſüdlichem Cha⸗ rakter reifen. Kein Wunder, wenn dieſes Gebiet im Mittelalter im Brennpunkt der innerdeutſchen Po⸗ litik ſtand. Auf felſigen Hügeln der Alzeyer Land⸗ ſchaft und auf den mit Erzgußgeſteinen durchſetzten Bergen des Nahegebirges erkannte man Rück⸗ zugsgebiete der„Steppenheide“ mit ihren merkwürdigen Pflanzen und Tieren, die ſich gegen⸗ ſeitig bedingen und auf denen das Auge der Botani⸗ ker unter Führung von Apotheker Feldhofen und der Zoologen ruhte. Herrliche Ausſichten, die un⸗ ſtreitig zu den ſchönſten in Deutſchland gehören, lohnten die Beſteigung des Rheingrafen ſt e ins im Nahegebirge bei Kreuznach und des Rochusber⸗ den Beobachtenden und Erkennenden, weit drang der Blick in das Schieſergebirge und auf die Quarzit⸗ rücken des Hunsrück, die beſte Illuſtration zu dem Vortrag über den Urrhein. Der zeitlich beſchränkte Beſuch des vorzüglich auf⸗ geſtellten Heimatmuſeums von Kreuznach gab einen Einblick in die wertvolle geologiſche und urgeſchicht⸗ liche Dokumentenſammlung unter Führung des ver⸗ dienten Heimatforſchers Geib und ſeines Mitarbei⸗ ters. In die Umgebung von Kreuznach und durch das Bad und den Kurpark führte Herr Geib jun. und ſicherte ſich den Dank der Teilnehmer. Am Abend bot ſich noch Gelegenheit, bei kurzer Raſt in Nieder⸗ Ingelheim das köſtliche Produkt des einſtigen Mee⸗ resbodens zu koſten. 29 ges bei Bingen. Offen lag das Buch der Natur für ſchlechten Eindruck macht, ſchon ſo richtig charakteri⸗ ſiert, denn verheiratete Zuhälter ſind immerhin und gottlob recht ſelten. Jede Woche nahm er von ſeinem Hannele, ſo hieß die Dirne, Geld und machte ſich auch keine Gewiſſensbiſſe, wenn er ihr auf einmal 40 Mark abknöpfte. Wehe dem aber, der ſeinen Sport in Seitenſprüngen treibt! Dann iſt bei den Dirnen ſelbſt die„Liebe bis zum Tod“ in wenigen Sekunden reſtlos verflogen und die nicht gerade angenehme Kehrſeite macht ſich auf das unliebſamſte bemerkbar. Es regieren nur noch die Eiferſucht und die rückſichtsloſe Rache. Auch das hätte dem Angeklagten ſchon längſt bekannt ſein müſſen. Seine täglichen Beſuche in der Gute⸗ mannſtraße waren wirklich nicht ausreichend, um das„liebende“ Herz ſeiner Geliebten zu täuſchen. Sie wußte ihn auch außerhalb ihres Wirkungsbe⸗ für Hans wenig ſchönen Tages, daß ſie in ſeiner Wohnung erſchien, als er gerade die Rivalin, eine achtbare und auch nicht mittelloſe Frau, bei ſich hatte. Hannele wandelte ſich von einer Sekunde zur anderen in eine höchſt kampfesluſtige Johanna und für Hans nahm das Unglück, dank ihrer tatkräftigen Nachhilſe, einen recht ſchnellen Verlauf. Sie gab ſich mit einer ausgedehnten und weithin erſchallen⸗ den Eiferſuchtsſzene bei weitem nicht zufrieden. Sie wollte ihn„hochgehen laſſen“, wie das in oͤieſen Kreiſen bekanntlich heißt. Und trotz all ſeiner Beteuerungen wollte ſie das nicht nur, ſondern tat es auch, wenn auch nicht ſofort. Hans packte daraufhin das große Grauen vor den ſchwedi⸗ ſchen Gardinen und er machte ſich ſchleunigſt aus dem Staube, wobei wir es dahingeſtellt ſein laſſen wollen, ob vor dem Gefängnis oder noch mehr vor dem reſt⸗ los umgewandelten„Hannele“. Er war jedoch nicht lange in Saarbrücken, da kam er wieder zurück, aber an eine Wiederverſöhnung war nicht zu denken. „Hannele“ ſah ſich betrogen und zeigte ihn eben an, als ſie ſah, daß ſie auch nicht mehr das Geld von ihm zurückbekommen konnte. Das Urteil: Der Fall machte dem Gericht wenig Kopfzerbre⸗ chen. Die ehemalige Geliebte war ſchonungslos, ſo daß der Angeklagte in kürzeſter Zeit wieder die An⸗ klagebank verlaſſen konnte, mit der hoffentllich nach⸗ haltig wirkenden Straſe von einem Jahr Ge⸗ fängnis. Er konnte von Glück ſagen, daß man ihm neben den mildernden Umſtänden auch noch lich aus ſchauſpieleriſchen Darbietungen beſtand und reiches im Auge zu behalten und ſo geſchah es eines 42 Es werden gemuſtert: Anfangs⸗ buchſtaben der Familiennamen Jahrgang 1914(Zurückgeſtellte) Mittwoch, 14. Juli 1937„-+ꝰ Jahrgang 1915(Jarükgeſtellteh Freitag, 16. Juli 1937 Tag: Jahrgang 1916(Zurückgeſtellte) Samstag, 17. Juli 1937-Kle Jahrgang 1916(Zurückgeſtelte. 4 1— Montag, 19. Juli 1937 Die Muſterung findet im Ballhaus ſtatt. Sie beginnt pünktlich.30 Uhr. Zuſpätkommen oder Nicht⸗ erſcheinen wird beſtraft. Bade⸗ oder Turnhoſe iſt mitzubringen. ———————— Lachen im Planetarium Ein fröhlicher Feierabend— Keine Stecknadel konnte zur Erde fallen Wie man es bei den Feierabendveranſtaltungen der NS⸗Gemeinſchaft„Kd“ nicht anders gewohnt iſt, ſo war auch diesmal wieder trotz ſommerlicher Hitze das Planetarium vollſtändig aus⸗ verkauft, ſo daß die berühmte Stecknadel tat⸗ ſächlich nicht zur Erde fallen konnte. Im Gegenſatz zu früheren derartigen Veranſtaltungen, die mehr ein muſikaliſches Gepräge trugen, hatte man diesmal eine Vortragsfolge zuſammengeſtellt, die ausſchließ⸗ in der der Humor ausgiebig zu ſeinem Recht kam. Da es ſich ausſchließlich um Pfälzer Mundartſachen handelte, war der Kontakt mit den Zuhörern im Nu hergeſtellt, und bald gab es im weiten Rund des Planetariums, in dem ſonſt die Königin der Wiſſen⸗ ſchaften, die Aſtrologie, ernſthaft gepflegt wird, nur lachende und fröhliche Geſichter. Es war aber auch zu ſpaßig und drollig, dem Zank der„hochdeutſchen Nähdermädlen“ zuzuhören oder dem luſtigen Spiel Dein Opfer für das ffilſswern „Mutter und find“ wird lebendig in der Jukunſt des deutſchen Volkes. von dem„toten Mann“ zu lauſchen, einem Mann nämlich, der die Liebe ſeiner Frau auf die Probe ſtellen will und ſich deshalb tot ſtellt. Als die Schluß⸗ worte dieſes Hans⸗Sachs⸗Spiels von Nikolaus Fox, „Wenn es nur keine Weiber mehr gäbe“ verklungen waren, ſtimmte alles, die weiblichen Zuhörerinnen nicht ausgenommen, in den allgemeinen Jubel ein. Anſonſten gab es noch Pfälzer Gedichte und Schnurren zu hören, die ſämtlich Anklang fanden. Alle Mitwirkenden(Fritz Hoffmann, Liſelotte Graß, Suſe Denzel, Marianne Fiſchelcher und Erwin Be⸗ ſenbeck) waren mit Feuereifer bei der Sache und zeigten gutes ſchauſpieleriſches und rezitatoriſches Talent. Den Beſchluß des gutgelungenen Abends, bei welchem Proft Dr. Feurſtein wieder den lie⸗ benswürdigen Anſager machte, bildete die Auffüh⸗ rung des Ufa⸗Films„Königswalzer“, mit dem ſich Herbert Maiſch ſeine erſten Sporen als Film⸗Regiſ⸗ ſeur verdiente und in dem es noch einen anderen, in⸗ zwiſchen zu Weltruhm gelangten Regiſſeur zu ſehen gab, Willi Forſt, der hier einen feſchen, liebens⸗ würdigen Offizier ſpielt. Die Feierabendveranſtal⸗ tung wird im Lauſe dieſer Woche mehrmals wieder⸗ holt werden. Was gibt es Neues in Sandhofen? Bei einem erneuten Brieftaubenwettflug konnte der Brieftaubenzuchtverein„Khein“ Sand⸗ hoſen erfolgreich ſein. Der Auflaßort war St. Pöl⸗ ten mit 540 Kilometer Flugſtrecke. Die erſte Taube erreichte bei dem Züchter Wilhelm Klumpp um 11,20:24 Minuten mit einer Flugleiſtung von 1442,4 Meter die Minute den Heimatſchlag. Die nächſten beiden Tauben kamen kurz hintereinander bei den Züchtern Fritz Schmelzer und Willi Römer an. In den Serienflügen erhielt der Züchter Jakob Schuch⸗ mann in der Vierer⸗Serie mit vier Tieren und einer Geſamtflugleiſtung von insgeſamt 5469,41 Flugmeter pro Minute einen Ehrenpreis. Mit drei Preistau⸗ ben kam in der gleichen Serie der Büchter Fritz Schmelzer immerhin auf eine Geſamtflugleiſtung von 4208,72 Flugmeter die Minute. In der Fünſer⸗ Serie errang mit vier Preistauben der Züchter Friedrich Kirſch und einer Geſamtflugleiſtung von insgeſamt 5264,59 Flugmeter pro Minute die bran⸗ zene Preismünze. Eine Feierſtunde im Reichspoſtſaal hielt die Ortsſängerſchaft Sandhofen ab. In dieſen Tagen hat man auch mit dem Abrän⸗ men der Halmfruchtfelder begonnen. Ueber 40 Maſchinenſchneider und Maſchinenbinder ſchafſen hier in ganz kurzer Zeit ganze Arbeit. Allüberall erklingt das Lied der Ernte. Sein Echo verheißt neues Brot im ewigen Kreislauf des Werdens. Zur wirkſamen Bekämpfung des Kartof⸗ felkäfers wurden vom Reichsnährſtand, Orts⸗ bauernſchaft Sandhofen⸗Scharhof beſtimmte Suchtage angeoroͤnet.— Im Lokal„Zum Goldenen Hirſch“ hielt der Sanitätszug Sandhofen eine Ab⸗ ſchlußprüfung ab, die ein ſehr gutes Ergebnis zei⸗ tigte. Dem Gefolgſchaftsmitglied Andreas Karle von der Zellſtoffabrik Waldhof, Werk Mannheim, wurden zu ſeinem 60. Geburtstag herzliche Glückwünſche ſeitens der Betriebsführung und Gefolgſchaft über⸗ mittelt. an Erfolg eines Mannheimer Hundezüchters. Auf der am 11. Juli in Saarbrücken abgehaltenen Jubiläums⸗ und Gau⸗Ausſtellung von Hunden aller Raſſen erhielt der bekannte Schnauzerrüde Sieger⸗ anwärter Bautz v. Kocherhof 5904 P.., Beſitzer W. H. Bierwirth, Mannheim⸗Käfertal, die Bewer⸗ tung„vorzüglich“, 1. Preis und Ehrenpreis. Der Hund iſt ein Mannheimer Zuchtergebnis aus dem einen Monat Unterſuchungshaft anrechnete.—ba— Rieſenſchnauzerzwinger des Herrn Karl M Mannheim. * Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Dienskag, 13. Juli 1937 Sulck euf L Wigshafen Die Stadt am Wochenende Allerlei von 9 bis 11 im Hindenburgpark— Vergnüglicher Ausklang des Blumenfeſtes der Gartenſtadt k. Ludwigshafen, 12. Juli. „Meiſter ſingen und ſpielen“; unter dieſem(übri⸗ gens wohlberechtigten) Leitwort durchzieht eine Truppe ganz erleſener Vokal⸗ und Inſtrumental⸗ Soliſten in dieſem Sommer das Reich, mit Herbert Jäger an der Spitze, dem treffſicheren„Jäger aus Kurpfalz“ des Deutſchlandſenders, Dort heißt die Parole„Allerlei von 2 bis“; bei uns ging die köſt⸗ liche Muſtziererei offiziell von 20% bzwi 21 bis 23, dank der erkämpften Zugaben ſogar faſt ein halbes Stündchen länger, bis nahe an Mitternacht, und kein Hörer rückte vorzeitig ab. Das erſte Gaſtſpiel am Samstagabend mußte wegen Sturm, Regen⸗ ſchauern und empfindlicher Kühle aus der Konzert⸗ muſchel in die Halle des Hindenburgparks verlegt werden und fand, lediglich aus dieſen ungünſtigen äußeren Gründen, eine Hörergemeinde von nur 800 Köpfen. Um ſo ſtärker war die Anteilnahme dieſer Wenigen. Der Pianiſt Herbert Jäger überſchüttete ſie mit dem Feuerwerk an muſikaliſchen Einfällen, Kombinationen, Improviſationen und Variationen. Vom Menuett gleitet er ſpielériſch hinüber zur Gavotte und weiter zum Walzer. Entzückend ſer⸗ viert er kleine geiſtvolle muſikaliſche Scherze; er ſtellt dar, wie das Volksliedchen vom„Häns'chen klein“ ein 5jähriger Bub wiedergibt, wie es Johann Strauß als Walzer⸗Motiv verwerten würde, läßt es dann in Liſzt'ſcher Rhapſodie widerklingen uſw. Als muſikaliſche Viſitenkarte reicht Jäger zum Schluß den„Jäger aus Kurpfalz“. Siegfried Borries, 1. Konzertmeiſter öͤer Berliner Philharmoniker, bezauberte die Hörer mit vollende⸗ ter Technik, dienſtbar gemacht eindringlichſter Ver⸗ lebendigung anſpruchsvollſter virtuoſer Werke der Violin⸗Literatur. Kammerſänger Arno Schellen⸗ berg, einen Menſchen vom liebenswerten Weſen, kennen und ſchätzen wir Ludwigshafener ſeit ſeinem erſten Auftreten vor gar nicht langer Zeit. Wieder⸗ um riß er die Hörer mit Hugo⸗Wolf⸗Liedern und insbeſondere der dankbaren Cavatine des Figaro aus Roſſinis Oper„Der Barbier von Seyilla“ zu Beifallsſtürmen hin. Mit Leidenſchaft und verzeh⸗ render Liebesglut geſtaltete Johannes Schocke, Erſter jugendlicher Heldentenor vom Kölner Opern⸗ haus, die Blumenarie aus„Carmen“. Beide Sän⸗ ger taten ſich zu nicht minder zündenden, dramatiſch bewegten Duetten zuſammen. Die zierlichſte Ueber⸗ raſchung der Abende war Ruth Herell, ein faſt überzartes Weſen, ausgeſtattet mit einem ſinnlich betörend wirkenden Koloratur⸗Sopran. Erſtaun⸗ lich, wie ſie den nüchternen Rieſenraum mit ſchein⸗ bar ganz winzigen Mitteln in Zauberfeſſeln zu legen wußte. Kongenial begleitet dieſe ſoliſtiſche Blütenleſe Guſtav Beck am Flügel. Die Nachfeier des Gartenſtädter Blumenfeſtes begann am Samstagabend kurz nach 7 Uhr mit einem erneuten Feſtzug durch die Straßen dieſes Blüten⸗ und Gärtner⸗Paradieſes„Hochfeld“. Muſik und Lautſprecherwagen erinnerten geſchickt an die Bedeutung des Tages und verſprachen allerhand beſondere, Genüſſe und Ereigniſſe. Regenſchauer und Sturmböen vermochten die Abwicklung des Feſtausklanges nicht zu beeinträchtigen. Dollhopf, der Leiter der Blumenſchau, verteilte die zahlreichen Preiſe nach dem glücklichen Grundſatz, daß der erſte Sieger die erſte Wahl hat, der zweite unter dem Reſt ſich ausſuchen kann, was ſein Herz begehrt, uſw. Der Ehrenpreisträger entſchied ſich ſo für ein elektriſches Bügeleiſen, die nicht minder praktiſche Hausfrau des 1. Preisträgers(Hüls) für das wun⸗ derſchöne Kaffeeſervice uſw. Für Kinder und Er⸗ wachſene waren am Sonntag wieder allerhand Be⸗ luſtigungen vorgeſehen. Getanzt und muſiziert wurde ſchon von 3 Uhr nachmittags an. Verdient machten ſich auch an die⸗ ſem Wochenende der unermüdlich tätige Muſikzug der SA⸗Standarte 17, der MGV„Eintracht“ unter Albert Umlauf, der Humoriſt Fritz Bitzer und die Solotänzerinnen Annelieſe Waelde und Hilde Hick. Wilhelm Zickgraf ſorgte für die glatte Abwicklung des Rieſenbetriebs mit Hilfe von Mikrophon und Lautſprecher. Die beſondere Ueberraſchung des Blumenfeſtes iſt jedesmal das wertvolle Hochzeits⸗ geſchenk der Feſtleitung an das jüngſt getraute Ehepaar der Gartenſtadt und der Adolf⸗Hitler⸗Sied⸗ lung. Wochenlang ſoll es keine Trauung mehr ge⸗ geben haben in dieſem ſo kopfreichen Stadtteil, und faſt könnte es ſcheinen, als habe ſich alles Traureiſe für das Blu⸗ menfeſt aufgeſpart, um den erſehnten Preis zu erringen. Glückliche Preisträger wurde das Doppelhochzeits⸗ paar, das ſich am Samstag, 3. Juli, alſo am erſten Tag des diesjährigen Blumenfeſtes ſtandesamtlich trauen ließ: Brüder Karl und Auguſt Jakob Wald⸗ mann, Herxheimerſtraße, und Frau Magdalena geb. Mayer und Roſa geb. Koch. Zwei Einleg⸗ ſchweinchen von je 25—30 Pfund waren die handgreifliche Gabe. Ein hübſches Feuerwerk ſchloß glanzvoll wichtigſte Jahresereignis unſerer Gaxtenſtadt feld. Dr. Fritz Haubold. das eeeee Froher eierabend im Hindenburgpork. Zum füngſten der ſehr beliebt gewordenen „Frohen Feieraben de“ unſerer„Koͤcet hatte man zur Abwechflung den Muſikzug der 10. SS⸗ Standarte verpflichtet. Seine Bläſer⸗Beſetzung kommt im Rahmen der Park konzerte zu beſonders günſtiger Wirkung. Märſche und ähnliche Kompoſi⸗ tionen militäriſchen Grundzuges ſind die ſtärkſte Seite des Muſikzugs, den Muſikzugführer Fritz Meißner ſtramm und überlegen ſteuert. Ueber⸗ raſchend gut geriet dieſem Inſtrumentalkörper geſtern auch ͤͤie Wiedergabe ganz ſchlichter Weiſen, wie etwa des bekannten Rheinlieder⸗Potpourris in oͤer Höſerſchen Bearbeitung. Ausgezeichnet ergänzt wurde die inſtrumentale Vortragsfolge von volks⸗ tümlichen Liederſpenden der rührigen Arbeitsge⸗ meinſchaft Concordia, Vereinigter Singverein Frie⸗ ſenheim, unter der umſichtigen Leitung von Stu⸗ dienaſſeſſor Karl Wagner. Als beſondere Ueber⸗ raſchung gab es eine Einlage: in der Pauſe zeig⸗ ten die 2 Stockers ihre verblüffende Kunſt als Schnell⸗„Meiſter der Farben“. So trug der Abend mit ſeinen vielſeitigen Darbietungen jedoͤem Ge⸗ ſchmack Rechnung. 995 5 Dr. Fritßz Haubold „Rabenſteinerin“ in Sturm und Regen Gau⸗Freilichtſpiele Hardenburg h. Ludwigshafen, 12. Juli. Strömender Regen um die Kaffeeſtunde des Sams⸗ tagnachmittags erſchütterte in unſerem Berichterſtat⸗ ter die löbliche Abſicht, zur Hardenburg zu fahren und auch die Erſtaufführung der„Rabenſteinerin“ von Ernſt von Wildenbruch nach Gebühr zu würdi⸗ gen. Als ſpäter der Regen ausſetzte, überzeugte der Augenſchein, daß gerade vom Iſenachtal und Bad Dürkheim her ſchwere, unheilſchwangere Regenwol⸗ ken heranzogen, und arge Winoͤſtöße als Vortrupp neuen Unwetters das Rheintal beunruhigten. Kurz vor Abſahrt des letzten, noch friſtgerechten Rhein⸗ Haardt⸗Bahn⸗Zuges beſtätigten ſeine Beſatzung, Männer von Erfahrung, daß das Spiel auf der Ruine ſolchem Unwetter ganz oder mindeſtens teil⸗ weiſe zum Opfer fallen dürfte. Unſer Beauftragter zog es daraufhin vor, ſeinen Beſuch bis zur erſten Wiederholung der„Rabenſteinerin“ zu vertagen. Am Sonntag war der Wettergott etwas gnädiger geſtimmt. Darum überzeugte ſich unſer Kunſtbetrach⸗ ter an Ort und Stelle nachträglich nach dem Verlauf des Samstagabends auf der Hardenburg. Bürger⸗ meiſter Herbel, ſeines Zeichens Schmied des idyl⸗ liſchen klimatiſchen Kurortes, der übrigens viele Köc⸗Gäſte birgt, berichtete, daß das Landestheater Saarpfalz es ſchließlich doch gewagt hatte zu ſpielen. Dazu hätten ſich immerhin an die 800 Gäſte einge⸗ funden, allerdings faſt durchweg nur aus der Nähe Hardenburg, Bad Dürkheim uſw.). Das Spiel ſelbſt habe die Zuſchauer dermaßen gepackt, daß trotz gele⸗ gentlicher Regengüſſe durchgeſpielt worden ſei. Gleich nach der erſten Wiederholung werden wir alſo auf die Aufführung der„Rabenſteinerin“ zurückkom⸗ men, im Zuſammenhang mit dem Volksſtück„Der Kurfürſt führt den Bock', das ebenfalls am übernächſten Wochenende erſtmalig auf den Gaufrei⸗ lichtſpielen Hardenburg erſcheint. Wilhelm ſteigt beim Stieſvater ein Wegen Diebſtahls und Unterſchlagung vor dem Einzelrichter * Ludwigshafen, 12. Juli. Im April d. J. ſchlug der 23 Jahre alte Wilhelm Rettinger aus Lud⸗ wigshafen in der Wohnung ſeines Stiefvaters eine Fenſterſcheibe ein, öffnete das Fenſter und ſtieg in die Wohnung ein um mit einen Schürhaben einen Kleiderſchrank auſtzubrechen und daraus 80 Mark zu ſtehlen. Für einen Gärtner, bei dem er beſchäftigt war, verkaufte er Pflanzen und unterſchlug den Er⸗ lös dafür. Mit dem Geld fuhr er nach Stuttgart, ſtellte ſich aber oͤer Polizei, als die Mittel alle waren. R. hatte ſich wegen ſchweren Diebſtahls und Unter⸗ ſchlagung vor dem Einzelrichter zu verantworten. Er iſt aus der dritten Volksſchulklaſſe entlaſſen wor⸗ den und nach dem medͤiziniſchen Gutachten wohl ſchwachſinnig, aber doch vermindert zurechnungs⸗ fähig. Aus dieſem Grunde wurden ihm trotz ſeiner fünf Vorſtrafen nochmals mildernde Umſtände zu⸗ gebilligt und auf acht Monate Gefängnis erkannt. Ludwigshafener Veranſtaltungen Hindenburgpark: Orcheſters, 20.15 bis 22.30 Uhr Sonder⸗Konzert des klei⸗ nen Beethovenchors unter Leitung von Fritz Schmioͤt. Lieder von Siegfried Franz und Paul Gräner und alte Weiſen(Von edler Art“) von Wilhelm Peterſen. Phalkben Kaſſeehaus: Dilettantenabend und Kleinkunſt⸗ Uhne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Stern⸗Kaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. —— 16 bis 18 Uhr Konzert des Saorpfalz⸗ NSDAP-Nifeilungen Aus parteiamtlichen Bekanntmachungan enmommen An alle Ortsgruppen des Kreiſes Maunheim Die Ortsgruppen haben am 14. Juli, zwiſchen 10 bis 12 und 16—18 Uhr das Material(Wille und Weg, Redner⸗ material, Neues Volk, Schulungsbriefe) abzuholen. Für die reſtloſe Abholung iſt der Propagandaleiter der Orts⸗ gruppe verantwortlich. Kreispropagandaamt. Ortsgruypen der NS DAP Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, den 13. Juli, 20.30 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter in Schells Gaſt⸗ ſtätte, Langerötterſtr. Feudenheim. 13.., 20 Uhr, Antreten ſämtlicher SA⸗ Sportabzeichenlehrgangteilnehmer zur ärztlichen Unter⸗ ſuchung am Eingang zum Städt. Krankenhaus. Wohlgelegen 13.., 20 Uhr, Antreten ſämtlicher SA⸗ Sportabzeichenlehrgingteilnehmer zur ärztlichen Unter⸗ ſuchung am Eingang zum Stäct. Krankenhaus. Deutſches Eck und Plankenhof. 14.., 20.15 Uhr, Dienſt⸗ appell für ſämtliche Politiſchen Leiter und ⸗Anwärter, Walter und Warte Ler Gliederungen in der Bäckerinnung, S 6, 40(Germaniaſäle). Dienſtanzug. Nichtuniformierte: Armbinde(Einteilung für Volksfeſt). NS⸗Frauenſchaft Jugendgruppe Lindenhof. 13.., 20 Uhr, kommen die Mädel, die ſich an den Entenbaſtelobenden beteiligen, zu dem beſprochenen Heimabend ins Heim Eichelsheimer⸗ ſtraße 51/53. Deutſches Jungvolk Jungbaun 171. Für die Norwegenfahrt im Auguſt (4 Wochen) können ſich noch drei Teilnehmer umgehend auf dem Jungbann, Zimmer 70, melden. Teilnehmerkoſten 95. Auch für die Hochlandfahrt können ſich noch drei Pimpfe und Führer melden. Teilnehmergebühr 12 /. BDM Feudenheim. 13.., 20 Uhr, treten alle Mädel der Schar 3(M. Kohl, E. Corius) im Schulhof an. Alle übrigen Mädelſchaften 14.., 20 Uhr. Gruppe 2/171. 13.., 20 Uhr, Sport in der U2⸗Schule. Schwetzingerſtadt 8 und 9/71. Ab dieſer Woche iſt für ſämtliche Mädel wieder Heimabend. Humboldt, Frauenabteilung. Die Sprechſtunden der Frauen und Mädchen der DAc ſind jeweils montags von 19—20 Uhr in der Geſchäſtsſtelle, Langſtraße Zya. Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeitsfront Am Dienstag, dem 13. Juli, beginnt um 16 Uhr in C 1, 10, Jugendſaal, der Anfängerkurſus in Deutſcher Kurzſchrift, anſchließend findet der Lehrgang in Maſchinen⸗ ſchreiben ſtatt. Anmeldungen werden in 0 1, 10, Zimmer 8, entgegengenommen. Am Freitag, dem 16. Juli, wird der Kurzſchrift⸗Lehr⸗ gang für Fortgeſchrittene, von 60 bis 80 Silben, fortgeſetzt. Anmeldungen müſſen in 0 1, 10, abgegeben werden. Frauenabteilung Plankenhof. Sprechſtunden für die Frauen und Mäoͤchen — DAc ſind jeden Dienstag von 19.30 bis 20.30 Uhr in Ta⸗ Käfertal. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Dienstag von 19 bis 20 Uhr in der Mannheimer Straße 2. Nenoſtheim. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Dienstag und Freitag von 18—19 Uhr in Böcklin⸗ Straße 10. Plankenhof. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Dienstag von 19.30 bis 20.30 Uhr in P 7, 7a. Waſſerturm. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind ieden Dienstag von 17 bis 18 Uhr in der Beethovenſtr. 5. Kreisfachgruppe In der Zeit vom 12. bis 26. Juli ſind nur Dienstag und Freitag von 16 bis 18 Uhr Sprechſtunden. In der übrigen Zeit wird auf die Sprechſtunden in den Orts⸗ waltungen hingewieſen. Araft durch Reude⸗ N 7 Sport für jedermann „Neue Tenniskurſe auf dem Tennisplatz und Stadion für Männer und Frauen. Montags, 18.30 bis 19.30 Uhr, Stadion, Tennisanlage. Mittwochs 6 bis 7 Uhr, 19 bis 20 Uhr, donnerstags 6 bis 7, Uhr, 40 bis 11 Uhr, 19 bis 20 Uhr und ſamstags 17 bis 18 Uhr jeweils Tennisplatz, Friedrichsring 52. Samstags 16.30 bis 17.30 Uhr Tennis⸗ anlage Stadion Sonntag 9 bis 10 Uhr Tennisplatz, Fried⸗ richsring,.30 bis 10.30 Uhr Tennisanlage Stadion. Allgemeine Körperſchule für Frauen und Mönner. Der bisher in der Turnhalle der Kirchgartenſchule ſtattfindende Kurſus in Allgemeiner Körperſchule wurde ſofort auf⸗ gelöſt. Die Teilnehmer haben Gelegenheit, ſich dem mitt⸗ wochs zur gleichen Zeit im Stadion(Hauptſpielfeld) ſtatt⸗ findenden Kurſus anzuſchließen. „Kdeß“⸗Orts⸗ und Betriebsſportwarte. Wir machen noch⸗ mals auf die am 16. Juli, 20 Uhr, in den unteren Sälen des Ballhauſes ſtattfindende Beſprechung der„Kdß“⸗Orts⸗ und Betriebsſportwarte aufmerkſam. Vollzähliges Erſchei⸗ nen iſt Pflicht. Abteilung: Volksbildungswerk Lehrwanderung. Am Sonntag, 18. Juli, findet die nächſte naturkundliche Wanderung ſtatt. Sie führt durch den Käſer⸗ taler Wald und beginnt um 8 Uhr vormittags an der Herbert⸗Norkus⸗Schule(Halteſtelle des Omnibuſſes Waldhof Gartenſtadt). Fahrräder können dort abgeſtellt werden. Dauerkarte hat Gültigkeit. Einzelkarte 10 Pfg. an den Geſchäftsſtellen der NSG„Kraft durch Freude“. Die Lei⸗ tung der Wanderung hat Herr Fritz Sachs. Fahrplan für Sð 56 Norwegen und UF 56a Hamburg: Der Sonderzug fährt am Dienstag, 13. Juli, ab Mannheim 22.18 Uhr, ab Weinheim 22.45 Uhr. Sonnugsfahrten im Juli und Auguſt Nach Wildbad am 18. Juli. Fahrpreis 2,90 l. Zum Nürburgrennen am 25. Juli. Fahrpreis einſchl. Waldplatz 6,10 lJ. Wanderung: Neckargemünd— Tillyſtein— Dilsberg— Neckarſteinach— Burgen— Neckargemünd am 55. Juli. Abfahrt ab Mannheim.35 Uhr. Sonntagskarten zu 1,50/ an den Bahnſchaltern. Sonderzug nach Freiburg am 1. Auguſt mit Wanderun⸗ gen. Fahrpreis 4,50 /. Gleichzeitig findet an dieſem Tage in Freiburg das Schauinslandrennen ſtatt. Sonderzug nach St. Goarshauſen am 8. Auguſt, mit St. Goarshauſen— Mainz. Fahrpreis 3,90 Mark. Nach Stuttgart(Heilbronn, Ludwigsburg) am 8. Auguſt. Fahrpreis 3,10 J. Bab Liebenzell, Hirſau am 15. Auguſt. Fahrpreis 7 6 0 85 neue Wohnungen im zweiten Vierteljahr 1937 In Heidelberg wurden im zweiten Vierteljahr 1937 nach den Feſtſtellungen des ſtädt Statiſtiſchen Amtes insgeſamt 36 neuerbaute Wohnhäuſer bezugs⸗ fertig und baupolizeilich abgenommen. Davon waren 14 Einfamilienhäuſer, 11 Neubauten haben je zwei Wohnungen,7 Neubauten je 3 Wohnungen, 2 je vier Wohnungen, 1 Neubau 6 und ein Neubau 14 Woh⸗ nungen. Es iſt alſo ein Geſamtzugang von 85 Woh⸗ nungen mit zuſammen 390 Wohnräumen zu ver⸗ zeichnen. Der eigene Vater erſtatlet Anzeige Ein Jugendlicher auf falſchem Wege Bedenkliche Charakterſchwächen brachten einen erſt 17jährigen Jungen wegen Untreue und Unter⸗ ſchlagung vor das Jugendgericht Heidelberg. Sein eigener Vater hatte Anzeige erſtattet, da der Junge einem ſoliden und arbeitſamen Lebenswandel keinen Geſchmack abgewinnen konnte. Geckenhaft angezogen ſchlenderte der Jüngling durch die Straßen der Stadt. Er ließ ſich die Haare färben und Locken brennen und machte Zechen von 30 Mark und mehr. Das Geld zu dieſen Ardgaben erwarb er ſich durch unredliche Warenverkäufe aus dem Lager ſeines Lehrherrn. Er ſelbſt gibt an, auf dieſe Weiſe etwa 500 bis 600 Mk.„verdient“ zu haben, während ſein Lehrmeiſter allerdings den ihm entſtandenen Scha⸗ oͤen auf etwa 2000 Mk. ſchätzte. Ueber ſeine Zukunft machte ſich der Junge nicht die geringſten Sorgen, er lebte blind in den Tag hinein und beging immer wieder Unterſchlagungen. Das Urteil des Jugenogerichts läutete auf fünf Monate Gefängnis und 200 Mk. Gelbſtrafe, außerdem wurde Unterbringung in einer Erziehungsanſtalt angeordnet. Nach Fürth im Odenwald am 22. Auguſt. Fahrpreis 10 4 Nach Dahn(Annweiler— Hinterweitental) am 29. Auguſt. Fahrpreis 2,40 l. Dienstag, 13. Juli Nationaltheater:„Der Wäffenſchmied“, Oper von A. Lort⸗ zing, Miete A, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors: 20.15 Uhr Feierabendveranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Weinſtraße. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Geſamtgaſtſpiel der Berliner„Schaubude“. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Univerſum:„Wie der Haſe läuft“.— Alhambra:„Meiſe⸗ ken“.— Palaſt und Gloria:„Arzt aus Leidenſchaft“. 55 Capitol:„Shirley ahoi“.— Scala:„Blumen aus Nizsa“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr⸗ Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt, Handzeichnungen von J. A. Biſſinger. Muſeum für Naturkunde im Schloß: Geöffnet von 11 bis 13 und 14 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Das Raubwild unſerer deutſchen Heimat.“ Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt. Handzeichnungen von J. Lutz. Sternwarte: Geoffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Ubr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Manuheimer Kunſtverein. L. 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei. L. 2. 9: Geöfinet von 10 bis 19 und non 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle. Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 343 21. Aussicht Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. ſe. Juli 405). Bach SEL e —ſemummonund a Aurfgſeiopn c amummomng Hnbrucheone aſcine? 2 oc fon, in o Me. aom Sluebe] N GBune. Vche Onolienia Mmolci oegen Sordihregen Oſeuer Obececur X Schnee S. Schneetreſbe Gebſeteè mir — etneche- E JLun. Sbrrppuscher Cun Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 13. Juli: Vom Atlantik her dringt immer noch kühlere Meeresluft gegen das Feſtland vor, ſo daß die ſtarke Bewölkung meiſt noch erhalten bleiben wird und die Neigung zu zeitweiſen Niederſchlägen fortbeſteht. SſobEm MMee Borausſage für Mittwoch, 14. Juli Bei Winden um Weſt bis Südweſt wechſelnd bewölkt, zeitweiſe auch etwas aufheiternd, jedoch nicht niederſchlagsfrei, Tagestempera⸗ turen um 20 Grad. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Juli + 25 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 13. Juli 14,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 17,6 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 18,5 Grad Waſſer⸗ und + 23 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗egel] 9. 10.11. 12.13. Ryein⸗Pegel] 10. 11. 12.[28. Rheinfelden.16,3,13,3.083,013.09 UK& 275200,26807 2.3 3 5 Köln. 25259.226284 Maraa.065.08 45964.944.96 Neckar⸗Pegel Mannheim.10ſ4.08,4,013,56 8,54 Mannheim 396, 3,89 387/384 * —— 59 Neuyork, 12. Juli. Die amerikaniſche„Witkin⸗Stiftung zur Unterſuchung der Herzkrankheiten“ hat ange⸗ kündigt,, daß ſie allen großen Krankenhäuſern der Vereinigten Staaten den von Dr. Albert S. Hyman erfundenen künſtlichen Hers⸗ anreger koſtenlos zur Verfügung ſtellen wird. Dr. Hyman hat im vergangenen Jahre nicht weniger als 25 Perſonen, die mediziniſch bereits„tot“ waren, mit ſeinem Herzanreger wieder ins Leben zurückgerufen. Kann man einen Menſchen, den der behandelnde Arzt für„tot“ erklärt, wieder ins Leben zurückrufen? Man hat in letzter Zeit wiederholt von derartigen Verſuchen der modernen Medizin geleſen, wenngleich man den Nachrichten von„Totenerweckungen“ eini⸗ ges Mißtrauen entgegenbringen muß, zumal der alte Satz, daß gegen den Tod kein Kräutlein gewachſen iſt, ewig gültig ſein wird. Und dennoch iſt es unter gewiſſen Umſtänden möglich,„tote“ Herzen wie⸗ dertzum Schlagen zu bringen und Menſchen, die ſchon für Sekunden im Jenſeits waren, wieder neues Leben einzuhauchen. Dr. Albert S. Hyman, ſehr berühmter amerikaniſcher Herzſpezialiſt, hat das mit ſeinen Verſuchen mit dem von ihm erfundenen kü u ſt lächen Herzanreger wiederholt bewie⸗ ſen, gelang es ihm doch im vergangenen Jahr bei 130 Behandlungen von ſoeben Geſtorbenen 25 Per⸗ ſonen wieder ins Leben zurückzurufen ein Ergeb⸗ nis, das von der ganzen Welt beachtet zu werden verdient. as filſewerk„Mutter und füind“ dient den bevölkerungs · und lamilien- volltiichen maßnahmen dee national-⸗ ſozialikiſchen Staates. Man muß bei derartigen Experimenten von vorn⸗ herein unterſcheiden, ob ein krankes Herz in einem kranken Körper zu ſchlagen aufhört— in dieſem Fall ſind die Ausſichten einer Wiederbelebung natur⸗ gemäß ſehr gering— oder ob ein normaler Menſch durch einen Schock, eine Verletzung oder einen chi⸗ rurgiſchen Eingriff einen plötzlichen Herzſtillſtand er⸗ leidet. Im letzteren Falle iſt, wie Dr. Hyman mit ſeinem künſtlichen Herzanreger beweiſen konnte,in⸗ nerhalb von 15 Minuten nach dem Stillſtand des Herzens eine Wiederbelebung möglich. Das wiedererweckte Meerſchweinchen Vor zehn Jahren begann der amerikaniſche For⸗ ſcher ſeine Studien. Er kam darauf, daß ein zum Stillſtand gekommenes menſchliches Herz unter Um⸗ ſtänden ſeinen normalen Schlag wieder aufnimmt, wenn es durch einen elektriſchen Strom, der dem von dem eigenen Reizzentrum des Herzens er⸗ zeugten entſpricht einen Reiz empfängt. Die Frage war nur, wie dieſer Strom der kleinen Gruppe elek⸗ triſcher Zellen, die die Tätigkeit des Herzens bewir⸗ ken, gugeführt werden könne. So entſtand der„künſt⸗ liche Herzanreger“, eine 10 Zentimeter lange goldene Einſpritznadel, in deren Rohr zwei Elektroden angebracht ſind, die mit dem Stromerzeuger verbum⸗ den werden. Auf dieſe Weiſe wird der belebende Strom in das Reizzentrum des Herzens den ſoge⸗ nannten Sinusknoten, der die Zuſammenziehung der Herzmuskeln bewirkt, eingeführt. Die erſten Verſuche wurden an einem Meer⸗ Ein Apparat, der den Tod bekämpft: Jote Itexzen sclilagen wiecleà Erfolgreiche Versuche mit dem künstlichen Herzanreger Hyman Behandelten ſehr viele mit derartigen Lei⸗ ſchweinchen unternommen. Man tötete das Tier „Amphitryon“ und„Pantalon“ bei den Reithsfeſtipielen Geſpräch mit ihrem Spielleiter Hans Schweikart⸗München Heidelberg, im Juli. Es iſt ungemein aufſchlußreich, ſich mit einem Spielleiter zu unterhalten, der ſo in den Werken und ihrer Geſtaltung aufgeht wie Hans Schweikart. Zunächſt konnte ich ihm nicht verhehlen, daß er ſich mit Heinrich von Kleiſts„Amphitryon“ und Paul Ernſts„Pantalon und ſeine Söhne“ wohl die ſchwerſten Inſzenierungen auswählte, die in der ge⸗ ſamten Bühnenliteratur auftzuſpüren ſeien. Er be⸗ ſtritt dies nicht:„Eben dies reizte micht! Bietet beſonders der„Amphitryon“ ſchon auf der Rahmen⸗ bühne der Regie Nüſſe zu knacken, ſo ſteigern ſich dieſe Schwierigkeiten auf der Freilichtbühne, zumal gegen den Schluß, wenn Amphitryon ſchon faſt außer ſich den Jupiter anbrüllt„Wer biſt du?“. Auf dies Stichwort trat auf der Maſchinenbühne pünktlich Blitz und Donnerapparatur in Aktion. Wie Kleiſt es wollte,„verhüllt ſich die Szene mit Wolken, aus denen ein Adler mit Donnerkeil niederſchwebt“. Der „Deus ex machina“ ergreift dann den Donnerkeil, den ihm der Adler pflichtſchuldigſt apportiert hatte. Solche Löſungen des Problems ſind nun freilich unter freiem Himmel undenkbar. Auch hier bewährt ſich wiederum die prüfende Kraft der Natur, die keine Schminke, keinen Kniff, nicht einmal eine harmloſe Illuſionierung durch Bühnenmaſchinen zuläßt.“ Ich konnte mich nicht enthalten, zu fragen, wie er dieſe Schwierigkeit löſen werde,— aber laſſen wir uns doch lieber bei der Erſtaufführung über⸗ raſchen, wie Hans Schweikart ſeinem Jupiter(Bern⸗ hard Minetti) rechtzeitig zur Himmelfahrt ver⸗ hilft, wie„er ſich in den Wolken verliert, welche ſich mittlerweile in der Höhe geöffnet haben und den Gipfel des Olymps zeigen, auf welchem die Olym⸗ piſchen gelagert ſind“. Begeiſtert pries Hans Schweikart die„magiſche Tiefe“ dieſes„Luſtſpieles“, wie es nur dieſer 9 deutſcheſte Dichter ſchaffen konnte, in dem ſich alle durch mechaniſche Erſtickung. Nach 110 Sekunden hör⸗ ten die Atmungsbewegungen auf, 70 Sekunden ſpäter waren keine Herztöne mehr wahrnehmbar. Dr. Hy⸗ man wartete noch weitere 120 Sekunden, bis die an⸗ weſenden Aerzke mit Sicherheit das Tier für tot erklärten. Nun wurde die Nadel des Herzanregers in die rechte Herzkammer eingeführt. Der Apparat begann zu arbeiten und nach 30 Sekunden fing das Herz wieder zu ſchlagen an. Nach'ner Mi⸗ nute pumpte es völlig regelmäßig das Blut durch die Arterien, die Nadel wurde herausgezogen, und bald knabberte das Tier wieder an ſeinen Salatblättern. Dieſe verblüffenden Totenerweckungen wurden viele Male an Meerſchweinchen, Kaninchen und Hunden wiederholt. Es war klar, daß man die Ergebniſſe an Kierm die hundertprozentig glückten, nicht ohne weiteres auf den Menſchen übertragen konnte. Der erſte Ver⸗ ſuch, den der Forſcher vor zwei Jahren mit einem toten Menſchen unternahm, hat auf der gantzen Welt Auſſehen erregt, obgleich er nur ein Teilerfolg wurde. Ein 95jähriger Mann hatte ſich einer Bruſt⸗ felloperation unterzogen. Trotz Adrenalineinſprit⸗ zungen hörte das Herz unmittelbar nach dem Eingrifl zu ſchlagen auf. Nach fünf Minuten gaben die Aerzte die Hoffnung auf und erklärten den Mann für tot. Da kam man auf den Einfall, Dr. Hyman, der in einem Laboratorium des Krankenhauſes gerade mit Meerſchweinchen experimentierte, zu rufen. Er traf genau acht Minuten nach dem mediziniſchen„Tod“ des Patienten ein. 25 Menſchen, die aus dem Jenſeits zurücklehrten Dr. Hyman verſenkte die gleiche goldene Nadel ſeines Herzanregers, die er eben bei einem Meer⸗ ſchweinchen angewandt hatte, in den Zwiſchenraum zwiſchen der dritten und vierten Rippe des Toten auf der rechten Seite des Bruſtbeins und drang ſo in das zum Stillſtand gekommene Herz ein. Wie durch Zauberkraft begann das Hers wieder zu ſchlagen. Das Geſicht des Mannes bekam wieder Farbe, er war ins Leben zurückgebehrt. Lei⸗ der hatte ihn eine Lungenentzündung, die ſich vor der Operation einſtellte, ſo geſchwächt, daß er einige Tage nach ſeiner Auferweckung dieſer Krankheit er⸗ lag. Seit dieſem Tage hat Dr. Hyman bis heute etwa 130 Perſonen mit ſeinem Herzanreger behan⸗ delt, die für tot erklärt waren. Die Erfolge waren erſtaunlich. Nicht weniger als 25 Patienten, die ſich zweifelsfrei bereits für Minuten im Jenſeits be⸗ funden hatten, konnten wieder ins Leben zurückge⸗ rufen werden und erfreuen ſich heute noch ihres Da⸗ ſeins. Dabei zeigte ſich der Apparat beſonders bet Leuten, deren Herzen durch Erſticken, Ertrinken oder einen Schlag zum Stillſtand gekommen waren, er⸗ folgreich. Dagegen verſagte er in Fällen von chro⸗ niſchen Herzleiden oder bei Krankheiten wie Schwind⸗ ſucht und Nierenentzündung. Wenn man bedenkt, daß ſich unter den von Dr. den Behaftete befanden, was den Eingriff von vorn⸗ herein kaum ausſichtsveich machte, iſt das Ergebnis von 25„Totenerweckungen“ erſtaunlich gut. Der For⸗ ſcher hat nun ſeinen Herzanreger, der urſprünglich einer komplizierten Laboratoriumseinrichtung be⸗ durfte, die 12000 Dollar koſtete, ſo weit vereinfacht, daß ſich die„Witkin⸗Stiftung zur Unberſuchung von Herzkrankheiten“ entſchloſſen hat, den großen Kran⸗ kenhäuſern in USA eine derartige Apparatur ko⸗ ſtenlos zur Verfügung zu ſtellen, damit 5 Verſuche in großem Ausmaß fortgeführt werden können. Grüblis fahren nach Paris. Auf dem Nordͤbahn⸗ hof geht Grüblis Handtaſche auf. Alles purzelt her⸗ aus.„Schvecklicher Anfang!“ ſchimpft er. Kräfte antipolarer Spannungen ſammelten. Beſon⸗ ders das eigenartige„Rembrandt⸗Dunkel“ in dieſem Kleiſtſchen Luſtſpielton hatte es ihm angetan:„Kleiſt wächſt hier hoch über Molieres höfiſche Satire des Treibens um Ludwig XIV. und die Monteſpan hin⸗ aus. Kleiſts„magiſche Tiefe“ reicht ſogar bis in die köſtlichen komiſchen Szenen der Soſiaſſe und der Charis hinein. Wie mephiſtopheliſch weiß doch Mer⸗ kur als Soſias der Charis zu begegnen!“ Hans Schweikart ſtellte ferner ſeſt, daß den Grie⸗ chengöttern als Perſonifizierungen der Naturkräſte⸗ urſprünglich ethiſche Geſichtspunkte fremd waren: „Ueberhaupt ſchaue ich die Griechen nicht ſo, wie ſie etwa noch die Schüler Winkelmanns ſahen, ſondern als blutvolle Menſchen, die ſich in ihren triebhaften und nie asketiſchen Göttern ſpiegelten, alſo ſo, wie ſie Friedrich Nietzſche ſah. Es waren ja ſo menſch⸗ liſche Götter, voll Liſt, nicht ohne Tücke, wahrlich keine moraliſche Geſellſchaft, die ſich einen Tugend⸗ preis erringen wollte. Wie andauernd, hart, ja quä⸗ Mittelalterliche Reiterkämpfe In der franzöſiſchen Militärſchule Saint⸗Cyr ſand dieſer Tage ein Jubiläumsfeſt ſtatt, bei dem die Vorführung von Reiterkämpfen in mittelolterlichen Riterrüſtungen beſonderen Beifall fanden. (Weltbild, Zander⸗M.) — Oſa Johnſon geht auf neue Expedition Dieſer Tage iſt die Witwe des Afrikaforſchers Martin Johnſon zuſammen mit zwei Regiſſeuren, vierzehn Kameramännern und dem dazugehörigen filmtechniſchen Stab von London nach Natrobi in Oſtafrika abgeflogen. Sie wird im Auſtrege einer amerikaniſchen Filmgeſellſchaft einen Film aus der Anfangsgeſchichte des modernen Journalismus oͤrehen: die Entdeckung des um 1870 als verſchollen geltenden berühmten Forſchers Levingſtone durch den Reporter des„New Hork Herald“, Henry M. Stan⸗ ley. Für den Film ſtehen Mrs. Johnſon andert⸗ halb Millionen Dollar zur Verfügung. (Atlantic, Zander⸗M.) eeeiee Frau Grübli, ſtolz auf ihre Sprachkenntniſſe, kor⸗ rigiert ihn laut: Anfang terrible!“ (Schweizzer Illuſtrierte) leriſch nimmt doch Jupiter die Alkmene ins Gebet und prüft ſie aufs Herz und iſt gar zum Schluß ent⸗ täuſcht, daß ſie in ihm nicht den Gott, ſondern eben nur ſeine Truggeſtalt, den„Amphitryon“, liebt und lieben will! Noch maliziöſer allerdings iſt Merkur, der Schlingel!“ In der Tat liegen unendlich feine, dem flüchtigen Betrachter kaum bemerkliche Probleme in Fülle hier verborgen, die ſich aus der vielfältigen Geſtaltung des Stoffes, der ſeit Jahrtauſenden Menſchengeiſt beſchäftigte, erklären laſſen. Zum Schluß freute ſich Hans Schweikart über die Löſung der Koſtümfrage durch Traugott Müller, der hierbei nicht einmal zu„ſtiliſieren“ brauchte, ſondern bei Polygnot wundervolle Vorbilder ent⸗ deckte, die dem ganzen Stil ſeiner Inſzenierung entgegenkommen. Friedrich Baſer Bei der Veröffentlichung des Auſſatzes Romeo und Julia finden ſich in Heidelberg“ in unſerer letzten Sonntagsausgabe iſt verſehentlich der Verfaſſername ungedruckt geblieben. Der Artikel ſtammt ebenſo wie der vorſtehende von Friedrich Baſer. Kunſtbrief aus Karlsruhe Karlsruhe, im Juli. Zur Erinnerung an den 100. Geburtstag des hochverdienten Karlsruher Architekten Joſef Durm, des Erbauers der Feſthalle des Vierordt⸗ bades, des Bezirksamtes, des Erbgroßherzogl. Pa⸗ lais uſw., bringt das Kupferſtichkabinett in der Badiſchen Kunſthalle Architekturbilder und Landſchaften aus Deutſchland, Italien und Griechen⸗ land, die von der künſtleriſchen Bedeutung dieſes Mannes Zeugnis ablegen. Der Ba diſche Kunſtverein ſtellt Gebrauchsgraphik aus, die von dem Lehrer dieſes Faches an der Kunſthochſchule, Joſua Lean⸗ der Gampp, dem in ganz Deutſchland bekannten eeeeeeeeeee. und geſchätzten Graphiker, zuſammengeſtellt wurde. Von ihm ſelbſt ſehen wir Plakate, Kalenderblätter, Illuſtrationen zu Büchern uſw., von andern, wie Leo Faller, E. Feuerſtein, R. Sparn, A. Roſe, W. Röttges, A. Rentſchler, Reliefkarten, Reklame für die Induſtrie, Plakate ſür badiſche Städte, Bilder⸗ bücher, Holzſchnitte berühmter Badener, Preſſe⸗ Illuſtrationen u. ä. Sehr bemerkenswert ſind weiter große und kleine Plaſtiken des bekannten Münchener Bildhauers Toni Fiedler, der z. Z. mit dem Rompreis in Italien arbeitet. Wigman, einen in Meſſing getriebenen Ikarus, Bildniſſe in Stein und Holz, Reliefs und Schnitze⸗ reien(Hoheitszeichen in Holz an einer Schrank⸗ tür) und viele ausgezeichnete Aktſtudien in Kreide. zu verfallen Er bringt Tanzmasken für Mary Das Leibregiment des engliſchen Königs erhält ſeine alte Fahne zurück Auf Schloß Windſor gab der Graf von Athlone, als Vertreter des engliſchen Königs, dem Lerbregi⸗ ment(Lancaſter) die alte Fahne zurück, die 20 Jahre lang in der Schloßwache von Windſor gehan⸗ gen hatte. Die Fahne wurde dem Regiment im Jahre 1870 von Königin Viktoria geſchenkt. Graf von Athlone bei der Ueberreichung der alten Fahne. (Weltbild, Zander⸗M.) Zwei Aquarelliſten aus Sachſen, K. Geipel aus Netſchkau und Fr. Dietſch aus Plauen, ſtellen ganz hervorragende Landſchaften und Blumen aus, die zu den beſten Aquarellen gehören, die wir ſeit langem auf dieſem Gebiet ſahen. Dietſch malt ſeine mit er⸗ leſenem Geſchmack gewählten Motive, wie er ſie ge⸗ ſehen hat, ohne aber in photographiſche Naturtreue (Winterlandſchaften, Sonnenblumen, Waldſtücke, Seeſtücke), während Geipel bewußt Stim⸗ mungen ſucht, was er durch Vereinfachung des Ge⸗ genſtändlichen und der Farbe erreicht(Wartburg, ganz in Grün, Märzabend in Braun, Stambul uſw.). Dr. Karl Kieſer Tancred Ibſen wird Fämregiſſeur Tanered Ibſen will Filmregiſſeur werden. Tanered iſt nicht nur der Enkel Ibſens ſondern auch Bförnſons. Als junger Menſch wandte er ſich der Militärlaufbahn zu und brachte es als Fliegerleutnant zu einigem Ruf. Aber die erbliche Belaſtung war größer. Tanered Ibſen nahm ſeinen Abſchied und ging unter die Dichter und Schriftſteller. Er veröfſentlichte mehrere Gedichte und Novellen, um ſich dann der Filmkunſt zuzuwenden. Er ſchrieb für mehrere ſchwediſche Filme das Drehbuch. Die Arbeit beim Jilm geſiel dem jungen Ibſen und nunmehr trägt er ſich mit der Abſicht, Filmregiſſeur zu werden. Zunächſt will er einige Heimatfilme drehen und insbeſondere das Le⸗ ben der Schifſer und Fiſcher. Im Hochſommer beab⸗ ſichtigt er im Norden Norwegens einen Walfiſch⸗ fänger⸗Film zu drehen. Nach dieſem erſten Film aber wird der Norweger Hollywood aufſuchen, um an Ort und Stelle ſich noch gründliche Kenntniſſe zu verſchaffen. 5 4e Fahrbare Gemüldegalerie. Die Schwedi⸗ ſche Nationalgalerie iſt gegenwärtig damit beſchäftigt, eine Wanderausſtellung einzurichten, deren Kunſtwerke auch in den entfernteſten Gegen⸗ den des Landes gezeigt werden ſollen. Um das zu ermöglichen, hat die ſchwediſche Staatsbahn der Na⸗ tionalgalerie einen ganz modernen Eiſenbahnwagen zur Verfügung geſtellt, der zu einer„Fahrbaren Gemäldegalerie“ ausgeſtaltet wird. Der Wa⸗ gen wird die beſten Lichteſfekte erhalten, damit die Bilder günſtig placiert werden können. ———— 4 9 * „trullten“. beſcheidenen Verdienſt zu finden. — ˖ 6, Seite Nummer 315 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 13. Juli 1937 Veumiocſites — Eine der ſeltſamſten Sportarten iſt das be⸗ kannte Klootſchießen in Holland und im deutſchen Friesland. Zwiſchen den holländiſchen und deut⸗ ſchen Mannſchaften werden alljährlich Wettkämpfe ausgetragen, denen die geſamte nordͤweſtdeutſche Be⸗ völkerung mit geſpanntem Intereſſe entgegenſieht. Dieſer Tage wurde der große Endkampf zwiſchen der jeverländiſchen deutſchen und der holländiſchen Mannſchaft ausgetragen. Zu dieſem Tage waren die Holländer ins Jeverland und nach Wilhelms⸗ haven geladen, wo ſie Gelegenheit hatten, das Jever⸗ land und die Sehenswürdigkeiten der Kriegsmarine⸗ ſtadt zu beſichtigen. Nachmittags begann in der Stadt Jever der große Entſcheidungskampf. Zuerſt traten von jeverländiſcher Seite zehn Mann zum Standwerfen an. Zu dieſem Kampf, bei dem es lediglich darauf ankam, wie weit die Kugel geflüchtet wurde, waren die Jeverländer den Holländern mit 197 Meter überlegen. Die Begeiſterung wurde groß, als der intereſſante Feldkampf begann, bei dem die Holländer mit zwei Würfen etwa 180 Meter im Vorteil waren, ſo daß ſie die Sieger im hollän⸗ diſch⸗ deutſchen Klootſchießerverband wurden.— Insgeſamt waren drei Runden ausgetragen worden, wobei es ſich zeigte, daß die Holländer mit ihren leichteren Kugeln im Vorteil waren, da dieſe nicht ſo leicht in den Erdͤboden eindrangen, vielmehr ſehr weit rollten oder wié es die Frieſen nennen, Bei dieſem Kampf wird das Weiter⸗ rollen der Kugeln mitgerechnet. * — Am Fuße der Rocky Mountains, Nordameri⸗ kas höchſtem Gebirge, liegt Sardis. Hier beginnt die Sumas⸗Prärie. In Sardis iſt Kanadas großes Hopfenſeld, eine ungeheure Fläche, auf welcher michts als Hopfen wächſt. Ende Juli jeden Jahres beginnt hier die Hopfen⸗Saiſon, zu der aus der gan⸗ zen Umgegend die Leute herbeiſtrömen, vorwiegend jedoch aus der in nächſter Nähe gelegenen Hafenſtadt Vancouver. Auf dem Hopfengelände ſind etwa 300 Holzhäuschen errichtet, die von je—3 Perſonen oder ganzen Familien bewohnt werden. Unter den Ar⸗ beitern ſieht man zahlreiche Indianer, die mit ihren Familien herbeigeeilt ſind, um durch Hopfenpflücken Es iſt beine Klei⸗ nigkeit, täglich 1 bis 1 Zentner Hopfen zu pflücken und muß man ſchon von Sonnenauf⸗ bis Untergang arbeiten. Im großen und ganzen bedeutet die Arbeit jedoch für die aus der Stadt kommenden Perſonen eine Abwechſlung, denn Sardis liegt in landſchaft⸗ lich ſchöner Gegend und nach Beendigung der Hopfenernte kann jeder ein ganz nettes Sümmchen ſein eigen nennen. * — Umgeben von farbenbunten Wandbildern, die den Werdegang der Viſtra⸗Erzeugniſſe oder die „Textilien im Wandel der Zeiten“ ſchildern, etwas ſeitlich der„aufgeſtockten“ fließenden Seidengewän⸗ der und ſchimmernden Stoffe, aber dennoch als Blickpunkt der großen Textil⸗Halle auf der Reichs⸗ ausſtellung„Schaffendes Volk“, erhebt ſich an der Längswand ein ſeltſamer gläſerner Turm, der die Aufmerkſamkeit aller Beſucher wachruft. Weniger ſeines an ſich ſchon auffallenden Inhaltes wegen, als hinſichtlich der Uhr, die an der Spitze der ſechs Meter hohen quadratiſchen Säule ihr„Tagewerk“ verſieht. Und auch an ihr wäre nichts Auffallendes, wenn ſie nicht alle 5 Minuten mit ſingendem Glockenſchlag an⸗ kündigte, daß— nun, daß eben wieder 5 Minuten um ſind. Fünf Minuten, die randͤvoll des Erlebens deutſchen Erfindergeiſtes und deutſcher Werktüchtig⸗ keit waren. Immer wieder ſcheppert der Becken⸗ ſchlag dazwiſchen, ob man nun gerade jene Viſtra⸗ Bluſe befühlt oder nebenan ein Brötchen kaut. Immer wieder mahnt ſie, dieſe Uhr, raſtlos jagt der Sekundenzeiger über das Zifferblatt, bis wieder mit Zu neuen lfern ——————————..—.—————— R OMANVON LOVIS H. LoRENZ CC........——————— 39 Albert ſtand ſo brüsk auf, daß die Gläſer um⸗ ſtürzten und eine Lache ſich über den Tiſch ergoß. Er warf dem Kellner, der befliſſen mit dem Tuch her⸗ beieilte, das Geld für die Zeche zu, packte mich beim Arm und nötigte mich wortlos, mit ihm das Lokal zu verlaſſen. Ein Trupp Matroſen mit ihren Mäd⸗ chen örängte an uns vorbei. Die Tür ſchwappte ein paarmal und ſchickte uns eine Welle von Gegröle und Gelächter nach. Dann ſtanden wir allein auf der Gaſſe, in Dunkelheit und Stille. „Was haſt du vor, Albert?“ ſagte ich verlegen. Er gab keine Antwort und ſtarrte geiſtesabweſend zum Himmel empor. „Du ſollteſt nach Hauſe gehen und dich gründlich ausſchlafen!“ „Tue ich“, murmelte er,„eine gute Idee.“ Er wanoͤte ſich plötzlich zum Gehen. „Gute Nacht, Albert!“ rief ich ihm nach. Er hielt an, ſchien zu zögern und kam zurück. Wir ſtanden ganz nahe beieinander und ſchwiegen. Plötz⸗ lich gab Albert mir einen leichten Schlag auf die Wange— faſt wäre ich verſucht geweſen, es für ein ungeſchicktes Streicheln zu halten, wenn ſolche Affekte nicht zwiſchen uns ſo befremdlich und unmöglich ge⸗ weſen wären. „Gute Nacht, Henry“, ſagte er.„Komm heil nach Hauſe und laß dich unterwegs durch nichts ver⸗ führen.“ 85 Er hob grüßend die Hand und verſchwand in der Dunkelheit. „Hallo!“ klang es noch einmal zurück. „Hallo!“ ſchrie ich und benutzte die Hände als Sprachrohr. Seine Stimme kam ſchon ganz aus der Ferne: „Leb wohl!“ Sie liebt ihren Mann ſehr, was um ſo beſſer iſt. Denn wenn eine Frau ihren Gatten lieben kann, um wieviel mehr wird ſie natürlich jemanden lieben, der nicht ähr Gatte iſt! Byron. Ich entſchloß mich, für einige Tage aufs Land zu. gehen, um mit Stout die Angelegenheiten der Farm ſingendem Laut eine fünfte Minute dahingeſtoben iſt. Potztauſend, was hat es mit dieſen fünf Minuten eigentlich auf ſich? Das will jeder ergründen, und darum iſt der Viſtra⸗Turm ſtets dicht umlagert. Aha, da ſteht es mit ſchwarzen Buchſtaben auf wei⸗ ßem Grund:„Zellwolle! Wenn der Glockenſchlag ertönt, ſind fünf Minuten vergangen. In dieſer Zeit werden von der JG⸗Farbeninduſtrie Tag und Nacht 475 Kilogramm Zellwolle hergeſtelſt.“ Und dann bleibt man gern noch eine oder zwei Minuten ſtehen, um den Gongſchlag zu hören, da das Rätſel dieſer fünf Minuten gelöſt iſt. Und der eine oder andere zückt vielleicht den Bleiſtift, beginnt zu rechnen: 5 Minuten gleich 475 Kilogramm, macht in der Stunde wieviel? Stundenproduktion gleich Tages⸗ produktion gleich Jahresproduktion? Aber das iſt doch undenkbar, im übrigen kann man ſich ͤas Rech⸗ nen erſparen, die Jahresſumme ſteht ſchon fein ſäuberlich oben an die Wand gemalt:„Von 100 Ton⸗ nen im Jahre 1920 ſtieg die Produktion auf 33 300 Tonnen im Jahre 19371“ Und wer nach dieſer Er⸗ kenntnis noch immer nicht das Rechnen aufſtecken will, dem ſei noch ſchnell geſagt, daß der gläſerne Uhrturm in der Textil⸗Halle der Ausſtellung„Schaf⸗ fendes Volk“ nur um ein geringes mehr birgt, als die Produktion beſagter 5 Minuten, nämlich etwa 600 Kilogramm Viſtra⸗Zellwolle,„Das weiße Gold“ genannt. * — Aus einer neuen Ueberſicht über die Prägung der deutſchen Münzſtätten in den Monaten April, Mai und Juni ergibt ſich, daßvon den jetzt ungül⸗ tigen großen Fünf⸗Mark⸗Stücken mehr als ſieben Millionen Mark, alſo 1½ Millionen Stücke, nicht in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen ſind. Ein großer Teil von ihnen dürfte noch in Spar⸗ ſtrümpfen ruhen. Das gleiche gilt von den mehr als elf Millionen Mark der alten Ein⸗Mark⸗Stücke, die nicht eingelöſt wurden. Auch von den Talern, die ſchon ſeit Jahren ungültig ſind, blieben rund ſieben Millionen Mark im Publikum. Die neuen Fünf⸗Mark⸗Stücke ſind jetzt im Werte von 964 Millionen Mark im Umlauf, die Nickelmark im Werte von 300 Millionen Mark. Neuerdings wird auch die Ausprägung der neuen Zwei⸗Mark⸗Stücke in größerem Umfang aufgenommen. Bisher wurden mehr als 37 Millionen Mark davon ſchon in den Verkehr gebracht. * — Ein amerikaniſcher Statiſtiker hat kürzlich feſt⸗ geſtellt, daß von den männlichen und weiblichen Filmſternen Hollywoods über 80 v. H. nicht ihre richtigen Namen tragen. Möchten Sie in einen Film gehen, in dem Billie Caſſin, Arlington Brugh, Har⸗ lean Carpentier oder Virginia Briggs Nun, alle dieſe unbekannten Herrſchaften ſonnen ſich längſt im Weltruhm, allerdings unter„falſcher Flagge“. Denn ſie ſind niemand anders als Joan Crawford, Robert Taylor, Jean Harlow und Vir⸗ ginia Bruce. Der Statiſtiker iſt auch den Urſachen nachgegangen, warum die Hollywooder Filmprodu⸗ zenten ihre Stars faſt prinzipiell umtaufen. Beſſer klingende, einfachere Schreibweiſe, leichtere Einpräg⸗ ſamkeit und— Aberglaube ſind in den meiſten Fällen die Gründe, derentwegen man ſich im amerikaniſchen Filmparadies umtaufen läßt. * — Bei Groß⸗Steinheim a. M. fiel beim Spielen am Ufer ein fünfjähriger Knabe in die Flut. Sein elfjähriger Bruder ſprang ſofort hinterher, trotzdem er nicht ſchwimmen konnte. Während herbeigeeilte Leute den fünfjährigen Jungen unverſehrt heraus⸗ zogen, wurde der elfjährige von den Strudeln er⸗ faßt und trieb ab. Ein vorbeikommender Kranken⸗ pfleger, ſelbſt des Schwimmens unkundig, ſchickte ſeinen Schäferhund ins Waſſer. Das Tier ſchwamm dem Knaben ſchnell nach und faßte ihn auch am Zeug, um ihn durch die ſtarke Strömung dem Ufer zuzu⸗ ſchleiſen. Dabei hatte der Junge ſich aber wohl zu feſt an den Hals des Tieres geklammert. Nur fünf Meter vom Ufer entfernt verſank das treue Tier mit dem ſchon faſt in Sicherheit gebrachten Knaben. Beide ertranken. ſpielen? Berlin⸗Flug von 650 Tauben beſtritten. Autobusunglück in Mainfranken dub. Gemünden, 12. Juli. In der Nähe von Gemünden ereignete ſich in der Nacht zum Montag ein ſolgenſchwerer Verkehrsun⸗ fall. Ein Omnibus, der 92 Arbeiter zur Arbeitsſtätte beförderte, geriet vor der Ortſchaft Schaippach in einer Kurpe ins Schleudern, ſtürzte um und über⸗ ſchlug ſich. Sämtliche Juſaſſen erlitten hierbei teils leichtere, teils ſchwere Verletzungen. Die Sauitäts⸗ kolonnen von Gemünden und die Gendarmerie eilten raſch an die Unfallſtelle und bargen die Verletzten. Glücklicherweiſe erwieſen ſich die meiſten Verletzun⸗ gen als leichter Natur. 21 Verletzte wurden ins Be⸗ zirkskrankenhaus Gemünden eingeliefert. Zwei von ihnen haben ernſtere Verletzungen davongetragen. Zwei weitere Schwerverletzte wurden in das Luit⸗ pold⸗Krankenhaus in Würzburg eingeliefert. Die übrigen Verletzten konnten nach Anlegung von Not⸗ verbänden in häusliche Pflege entlaſſen werden. Raubmöeder Opitz legtein Geſtändnis ab + Braunſchweig, 12. Juli. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: In der Straf⸗ ſache gegen den Angeklagten Friedrich Opitz wegen Raubmordes iſt es der Staatsanwalt⸗ ſchaft nach wochenlangen Bemühungen gelungen, den Angeklagten Opitz zu einem Geſtändnis zu be⸗ wegen. Nachdem er in den Tagen zuvor das Ge⸗ ſtändnis ſchon mehrſach mündlich abgelegt hatte, hat er nunmehr in einem Schreiben an den General⸗ ſtaatsanwalt zugegeben, die ihm zur Laſt gelegten Taten begangen zu haben. Nicht weniger als 58 Ueberfälle auf nächt⸗ lichen Landſtraßen, bei denen drei Menſchen das Leben ein büßten, wurden dem Angeklag⸗ ten zur Laſt gelegt. In einem über drei Wochen wähvenden Prozeß leugnete Opitz hartnäckig alle ihm zur Laſt gelegten Straftaten ab, wurde aber auf Grund eines moſaikartig aufgebauten Inditzien⸗ beweiſes, der Ausſagen der Sachverſtändigen ſowie der Zeugen wegen Mordes zum Tode verur⸗ teilt. Mit dieſem Geſtändnis finden die Ueber⸗ fälle, die vor einigen Jahren in Braunſchweig und Umgebung große Erregung hervorgerufen hatten, eine endgültige Klärung. Mord an einem Fugenolichen (Funkmeldung der NM3.) + Hannover, 12. Juli. In einer Kiefernſchonung in der Heide zwiſchen Bergen bei Celle und Soltau wurde der am 12. Dezember 1920 zu Demmin in Pommern geborene Hans Zimmermann mit zahlreichen Stichver⸗ letzungen tot aufgefunden. Zimmermann hatte ſich am 26. Juni aus der elterlichen Wohnung in Greifswald entfernt. Brieftauben zeigen, was ſie können dub. Berlin, 11. Juli. 1400 Berliner Brieftauben traten am Sonntag früh von Appeldorn in Holland den 500 Kilometer weiten Flug nach Berlin an. Die Tauben wurden bei ſchönem Wetter und bei günſtigen Weſtwinden aufgelaſſen. Etwa drei Flugſtunden vor Berlin mußten die Tauben bei einem mehrſtündigen Dauer⸗ regen niedergehen. Sobald der Regen nathließ, ſetz⸗ ten aber auch ſchon die erſten Tauben den Weiter⸗ flug fort und trafen um 16 Uhr in ihren Schlägen ein. Bis 20 Uhr waren erſt 200 Tauben heimgekehrt, ſo daß der Schluß der Wertung auf Montag ver⸗ ſchoben werden mußte. 8 Im vergangenen Jahr wurde der Appeldorn— Die Ver⸗ zu beſprechen und dort die Ablenkung zu ſuchen, die ich immer noch glaubte finden zu können. Joan redete mir zu, obgleich es eine Trennung von zwei bis drei Wochen bedeutete, und ich war bekümmert über ihren Gleichmut. Plötzlich bat ſie mich inſtän⸗ dig, ſie nicht allein zu laſſen und die Reiſe zu ver⸗ ſchieben. Hingeriſſen von dieſer Wandlung und in der Meinung, daß Joans Zärtlichkeit die quälende Schicht von Mißverſtändniſſen und Fremoͤheit nun endlich durchbreche, ſtieß ich die Koffer zur Tür hin⸗ aus, wußte meinem Glück keinen Ausöruck und um⸗ fing Joans Geſtalt mit lächelnden Blicken. Wie nie⸗ dergeſchlagen war ich jedoch, als ihre unverminderte Unraſt, die abweſenden Augen, ihre ſchlaffen Arme und ausdrucksloſen Hände mir verrieten, daß es keineswegs die Sehnſucht war, die mich hatte zu⸗ rückhalten wollen. Verbiſſen befahl ich den Wagen. Joan machte eine müde, zuſtimmende Geſte. Gleich darauf ſchien ſie beruhigter als zuvor. Die Undurch⸗ dringlichkeit des Geheimniſſes, das ſie umgab, er⸗ bitterte mich. Als es dann Zeit war, begleitete ſie mich an den Wagen, küßte mich flüchtig und reichte mir den Korb mit dem Proviant auf den Kutſchbock. Noch einmal gab ſie mir die Hand. „Henry“, ſagte ſie leiſe, mit verändertem Ton, „lieber Henryl“ Mein Gefühl wollte mich übermannen, doch ich erinnerte mich zur rechten Zeit, daß alles wieder anders ſein würde, ſobald ich jetzt abſteigen und den Wagen wegbringen laſſen würde. Ich winkte ſtumm und ließ die Gäule anziehen. Ich fuhr, mit den üblichen Pauſen, den ganzen Tag in zunehmender Benommenheit. Das Schütteln und Stoßen des Fuhrwerks weckte mich ebenſowenig auf wie ein unerwartetes Hindernis, wenn ich ab⸗ ſteigen, die Pferde führen oder einen Umweg ſuchen mußte. Es war eine Art Schlafzuſtand der Seele, der mich überfallen hatte. Ich ſah den Weg und ſah ihn auch nicht; meine Gedanken floſſen träge und nahmen keine feſte Form an, und mein Gefühl war eine ͤumpfe Unruhe. Am Abend fand ich den Platz, wo ich gewöhnlich mein Lager aufgeſchlagen hatte— auch damals, als ich Joan in die Stadt bxachte—, ſchirrte ab, machte Feuer und bereitete Eſſen, weil meine Hände es ſo gewohnt waren. Aber es wollte mir nicht ſchmecken, und ich goß die Suppe ſchließlich in die Glut. Es war eine unerquickliche Nacht. Mehr⸗ mals ſtand ich auf, in dem Wahn, die Pferde wären nicht richtig angekoppelt, und einmal ging ich vor bis an einen benachbarten Buſch, um zu ſehen, ob es dͤoppelung der Zahl iſt ein Beweis für die wachſende Leiſtungsfähigkeit des Berliner Brieftaubenſports. Der England⸗Flug findet in dieſem Jahr am 31. Juli ſtatt. Vorher iſt noch ein Flug von über 650 Kilo⸗ meter von Hoek van Holland nach Berlin vorge⸗ ſehen. Für dieſen Flug hat auch der Senatspräſident Dr. Lippert einen Ehrenpreis ausgeſetzt. Schiffszuſammenſtoß in Bremen dnb. Bremen, 12. Juli. Zu einem neuen Schiffszuſammenſtoß kam es am Montagfrüh im Bremer Hafen. Der Argo⸗Dampfer„Sperber, der ſich auf der Aus⸗ fahrt befand, ſtieß unweit dem Hafen 2 mit dem ein⸗ laufenden Motorſchiff„KRheinland“ der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie zuſammen. Hierbei wurde der Argo⸗Dampfer im Vorſchiff ſchwer leck geſchlagen. Das Schiff iſt inzwiſchen voll Waſſer gelauſen und liegt zur Zeit bei der Weſermole auf Grund. Per⸗ ſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Deutſcher Kraſtwagen in JItalien verunglückt dnb. Mailand, 12. Juli. In der Nähe des Ortes Rivalgo bei Belluno in Venezien verunglückte ein deutſcher Kraftwagen mit vier reichsdeutſchen Staatsangehörigen. Der Wa⸗ gen fuhr gegen einen Straßenpfeiler und ſtürzte um. Der Führer oͤes Wagens, Reichsbahn⸗ oberrat Otto Frommknecht aus Ober⸗Münzig bei München, erlitt einen doppelten Bruch des lin⸗ ken Beines und verſchiedene andere Verletzun⸗ gen. Seine Ghefrau, ſeine 15jährige Tochter und die mitfahrende Eliſabeth Mergenthaler aus München wurden ebenfalls verletzt. Der Zu⸗ ſtand der Tochter gibt zu Beſorgniſſen Anlaß. 200 Mäochen nach Rio verſchleppt dub. Warſchan, 12. Juli. Im D⸗Zug Bukareſt— Warſchau konnte die polniſche Polizei, die von den rumäniſchen Be⸗ Hörden entſprechend unterrichtet worden war, das Haupt einer internationalen Mädchen⸗ händlerbande einen Armenier namens Aku⸗ rian, verhaften. In ſeiner Begleitung befan⸗ den ſich oͤrei junge Rumäninnen, die er nach Gdingen bringen wollte, wo er ihnen Stellungen auf dem hol⸗ ländiſchen Dampfer„Bergen op Zoom“ verſprochen hatte, der die Mädchen in Wirklichkeit nach Rio de Janeiro verſchleppen ſollte. Die drei Rumäninnen wurden in ihre Heimat zurückgeſchickt. Der Armenier befindet ſich weiterhin in Unterſuchungshaft. Nach den bisherigen Ermittlungen ſind durch ihn und ſeine Helfershelfer allein in den letzten Monaten wenig⸗ ſtens 200 Mädchen aus Bulgarien Rumä⸗ nien, Ungarn und Polen über Gdingen nach Rio de Janeiro verſchleppt und dort ver⸗ kauft worden. Der Verhaftung des Armeniers ſind bereits weitere Verhaftungen in Polen und Rumä⸗ mien gefolgt. Die Mädchenhändler haben ihre Opfer hauptſächlich unter arbeitsloſen Kellnerinnen, Sta⸗ tiſtinnen und ähnlichen Berufen geſunden. Ein Mäochenmörder verhaſtet dub. Magdeburg, 12. Juli. Der als Mörder eines elfjährigen Mädchens geſuchte 30jährige Hermann Kretſchmer aus Bernburg iſt am Montagvormittag feſtgenommen worden. Durch die beſondere Aufmerkſamkeit eines Gendarmeriebeamten aus Niemegk(Oberlauſitz) war es möglich, des Mörders auf der Lanoſtraße zwiſchen Niemegk und Neundorf habhaft zu werden. Kretſchmer wurde nach Magdeburg gebracht. der gleiche war, unter oͤem Joan in jener Nacht ge⸗ ruht hatte, als ſie mit ihrer Bürde hier die letzte Raſt vor der Ankunft in Syoͤney machte. Zerſchlagen und keineswegs munterer, eher noch benommener als am vorhergehenden Tag, ſetzte ich die Reiſe fort. Jeooch nicht lange. Meine Unraſt nahm peinliche Formen an; bald hieb ich auf die Pferöe ein, bald ließ ich ſie gleichgültig im Schritt dahinſchleichen. Die nicht zu faſſende und darum nicht zu unterdrückende Angſt vor etwas Unbekann⸗ tem quälte mich und lag wie ein körperlicher Druck auf meiner Bruſt. Mitten im Buſch hielt ich an und ſtarrte mit blinden Augen ins Weite. Die Gäule reckten die Hälſe und ſchnoberten an dem kahlen Boden. Plötzlich gab ich mir einen Ruck, ließ allen Hoch⸗ mut und alle Furcht vor der Lächerlichkeit fahren und kehrte um. In ſchnellem Trab ging es den glei⸗ chen Weg zurück. Den Pferden wurden kaum die nötigen Ruhepauſen gewährt. Es war ſpäter Abend, als ihre Hufe über das Pflaſter von Sydney klap⸗ perten und der Wagen an dem Knecht, der über⸗ raſcht die Laterne in die Höhe hob, vorbei durch das Tor meines Hauſes rollte. Noch vom Bock herab fragte ich nach meiner Frau. Sie wäre von Herrn Graff abgeholt worden und noch nicht zurück, wurde mir Beſcheid gegeben. Ich warf dem Knecht die Leine zu, ſtieg vom Wagen und ging mit ſteiſen Gliedern davon. Das Haus, in dem Albert wohnte, lag dunkel, das Tor war verſchloſſen. Ich ſtieg nach kurzem Zögern auf einen Prellſtein, und kletterte ohne große Mühe über die Hofmauer. Von der Rückſeite des Erdͤgeſchoſſes her ſchimmerte Licht. Ich taſtete mich über den Hof, an Mülleimern und an einem Handwagen vorbei, zwiſchen Spalieren und Beeten hindurch und befand mich, als ich die Zweige eines wegverſperrenden Holunderbuſches beiſeitebog, un⸗ mittelbar vor dem Haus. Das Fenſter ſtand offen, und der Vorhang war zurückgeſchlagen, ſo daß ich das ganze Zimmer über⸗ ſehen konnte. Sie ſaßen eng nebeneinander auf der Bank vor dem Klavier, an ͤͤem die Kerzen brann⸗ ten, obgleich kein Notenblatt aufgeſtellt war. Sie wandten mir den Rücken zu und damit auch dem großen kerzenbeſteckten Leuchter, der auf dem Tiſch vor dem Sofa ſtand, zwiſchen Gläſern, Blumen und benutztem Geſchirr. Es war beklemmend ſtill, ſo, als ſchwebten verfängliche Worte noch durch den Raum. Ich wollte rufen, aber eine böſe Ahnung verſchloß mir den Mund. In dieſem Augenblick ſtellte mein raſend klopfendes Herz eine Frage. Ihr war nicht mehr dͤie Haltung, mit Ueberlegenheit, mit Glauben zu begegnen, ſondern nur mit Wiſſen. Der Durſt nach Gewißheit ließ mich ſtill und regungslos auf meinem Platz verharren. Wenn ſie doch endlich reden wollten! dachte ich. Das Herz ſchlug mir im Halſe. „Man könnte meinen“, hörte ich Albert mit ver⸗ träumter Stimme ſagen,„daß dieſe Stube ſich auf einem Schiff befände, das uns irgendwohin trägt, wo Unrecht nicht zählt und man um der Leidenſchaft willen geachtet wird. Draußen rauſcht das Meer, und über uns knarren die Segel und Taue.“ „Wir wollen es uns einbilden!“ ſagte Joan. Sie ſchwiegen und ſchienen dem Traum nachzu⸗ lauſchen und dem Ziel, dem ſie entgegentrieben. „Unſere Tage zerrinnen uns zwiſchen den Fin⸗ gern“, unterbrach Albert die Stille.„Kannteſt du Old Sullivan's Inn an der Themſe, Joan? Es war das Lokal der noch alles erwartenden, ungebro⸗ chenen jungen Leute, wo der Boden heiß und die Luft ſtickig war von ungeſtillter Leidenſchaft. Wir ſangen dort oft das Lied auf den Pfahlbürger. Magſt du es hören?“ Sie nickte und ſah auf ſeine Hände, die nachläſſig die Taſten anſchlugen. Er ſprach mehr halblaut zu einer angedeuteten Melodie, als daß er ſang: „Jeden Morgen, jeden Morgen wecket dich der gleiche Trab. Dumpfe Freuden, ewig Sorgen, und es wetzt der Körper ab, läufſt du Meilen oder Meter: Pflaſtertreter! Pflaſtertreterl“ „Ich hab's mal gehört“, ſagte Joan gepreßt, als ſeine Hände ſtill auf den Taſten lagen;„ſpiel wei⸗ ter, Albert!“ „Träume, Lüſte, die der Tugend heimlich ſchwer zu ſchaffen machen. Alter lügt, es lügt die Jugend, trauen ſich nicht zu erwachen. Trägſt oͤu ſelbſt auch Feſttagskleider: Hungerleider! Hungerleider!“ Er brach ab. Ein paar achtlos angeſchlagene Töne verrieten ſeine Beklommenheit. Joan erhob ſich, trat an den Tiſch und ſpielte gedankenverloren mit einem Meſſer. Sie war bleich; doch als ſie den ge⸗ ſenkten Blick kurz erhob, bemerkte ich erſtarrend darin die Glut, die ich wähnte bislang als einziger darin geſehen zu haben. Ihre ſchönen Hände waren unruhig, umkrampften das Spielzeug, warfen es von ſich, griffen es wieder auf. Fortſetzung folgt) .0 * 28—— 7 75 8 2 16“ 75 74.9 Dienstag, 13. Juli 1937 Aus Vaden Ein Wagnis mit tödlichem Ausgang Der Sprung von der Neckarbrücke 4* Mosbach, 12. Juli. Ein halsbrecheriſches Wagnis hat am Freitagabend in Neckarelz ein Todesopfer gefordert. Der in den 20er Jahren ſtehende Otto Winkler machte beim Baden den Verſuch, von der Eiſenbahnbrücke in den Neckar zu ſpringen. Nach dem Sprung kam Winkler zwar nochmals an die Oberfläche, ſank dann aber wieder unter und war trotz aller Nachforſchungen bisher nicht aufzufinden. Es iſt anzunehmen, daß er er⸗ trunken iſt. Winkler hinterläßt eine zweiköpfige Familie. Brief aus Alt-Ladenburg Tr. Ladenburg, 13 Juli. Schweſter Käte Richk⸗ berg, die ſchon über 7 Jahre hier in hingebungs⸗ voller Treue als Krankenſchweſter wirkt, wurde als Sachwalterin der NS⸗Schweſternſchaft berufen.— Eine Seltenheit wies dieſer Tage Ladenburg auf: Drei ſilberne Hochzeiten an einem Tage! Es feierten die Jubelpaare: Gärtner Her⸗ mann Saaber und ſeine Ehefrau Annag Barbara geb. Gärtner, Albert Winker und ſeine Frau Katharina geb. Hopp und Karl Höflein und Frau Eliſabeth geb. Helfert. Wir gratulieren! Ein treuer Ladenburger, der viele Jahrzehnte in Eſſen bei Krupp tätig war, Herr Peter Horn⸗ berger, der ſehr viele Siege als vorbildlicher Turner errungen hat, feierte im großen Freundes⸗ kreis ſeinen 60. Geburtstag. ——— * Wertheim, 13. Juli. Seit Donnerstag wird der Handelslehrling Wilhelm Gegenwarth aus Sachſenhauſen vermißt. Am Samstag früh fand man ein Rad nebſt Kleidern an dem Tauberufer in der Leberklinge. Er wollte am Donnerstagmittag vor dem Schulſport in der Tauber ein Bad nehmen, wobei er von einem Herzſchlag ereilt wurde, der ſeinem jungen Leben ein Ende machte. * Lahr, 13. Juli. Hier iſt am Sonntagnach⸗ mittag der 19 Jahre alte kaufmänniſche Angeſtellte Max Sallock beim Ueberholen eines Laſtzuges mit ſeinem Motorrad erfaßt und unter den Anhänger ge⸗ ſchlendert worden, die ihn am Kopfe überfuhr. An den ſchweren Verletzungen iſt der Verunglückte im Krankenhaus geſtorben. „„EI, Leutershauſen, 13. Juli. Der an der ganzen Bergſtraße ſehr bekannte Altkronenwirt Körper iſt im Alter von 76 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene war Mitgründer des hieſigen Männergeſangvereins ſowie des Turnvereins. za⸗ Weinheim, 12. Juli. Geſtern verſchied ganz raſch und unerwartet eine hochgeſchätzte und beliebte Weinheimer Perſönlichkeit, Apotheker Oskar Maurer. Der Verſtorbene war Inhaber der Löwenapotheke, die er jahrzehntelang leitete. O Gorxheim i.., 13. Juli. Zur Zeit ſind die Maurer damit beſchäftigt, die Kundenmühlel, die vor einigen Wochen ein Raub der Flammen ge⸗ worden war, wiederaufzubauen. Das Wohnhaus erhält wieder ſeine frühere Geſtalt; nur die Mühle wird im Innern einige Veränderungen erfahren. Die Bewohner der Mühle, welche bei dem Brandunglück obdachlos geworden waren, hatten in der Zwiſchenzeit Aufnahme im kleinen Schulhaus gefunden. * Wiesloch, 13. Juli. An der ſcharfen Kurve beim Kaufhaus Dannheimer wurde der 57jährige Motorradfahrer Valentin Fuchs von Neckarau von einem entgegenkommenden Laſtwagen erſaßt und kam unter die Maſchine zu liegen. Er trug dabei einen komplizierten Bruch des rech⸗ ten Schienbeines davon und mußte in die Heidel⸗ berger Klinik gebracht werden. Der Jahrer dürfte bei der unerwarteten Begegnung mit dem Laſt⸗ wagen unſicher geworden ſein.— Dieſer Tage jährte es ſich zum erſten Male, daß das Letzen⸗ berggebiet von einem ſchrecklichen Unwetter mit Hagelſchlag heimgeſucht wurde, durch das in den Hopfen⸗, Tabak⸗ und Weinanlagen unermeß⸗ licher Schaden angerichtet wurde und die Mühen des ganzen Jahres umſonſt waren. Die amtliche Schät⸗ zung ſtellte den Geſamtſchaden mit rund einer Mil⸗ lion Mark feſt. Noch heute erinnern ſich die Leute mit Schrecken jenes denkwürdigen Unglückstages. 9 tde 91 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittags⸗Ausgabe Reichsſtallhaller Wagner in Pforzheim Eine Rede vor den Politiſchen Leitern des Kreiſes * Pforzheim, 13. Juli. Am Sonntagnachmittag weilte Reichsſtatthalter Gauleiter Robert Wagner in Pforzheim, wo er eine Beſichtigung der Politiſchen Leiter des Kreiſes Pforzheim vornahm. In ſeiner Anſprache an die etwa 750 Mann betonte der Gauleiter, daß es das ewige Schickſal der Partei zu ſein ſcheine daß ſie neben der Aufbauarbeit im Kampfe mit einem Gegner leben müſſe. Heute gehe dieſer Kampf gegen diejenigen, die unter einem kirchlichen Mantel Feinde des Staates und des Führers ſeien. Die große Mehrheit des Volkes wolle dieſe Aus⸗ einanderſetzung nicht. Die Auseinanderſetzung gehe auch tatſächlich nur gegen die Ueberbleibſel einer in⸗ merlich korrupten Welt, und hier gebe es nur ein Entweder⸗Oder:„Es muß immer feſtgeſtellt werden“, ſagte der Gauleiter weiter,„die Auseinanderſetzung iſt nicht unſere Schuld, ſondern die Schuld der Geſtrigen. Der Nationalſozialismus will mit den Kirchen in Frieden leben. Niemals wird unſere Bewe⸗ gung eine religionsfeindliche, eine atheiſtiſche ſein, nie wird ſie Kräfte dulden, die die Re⸗ ligion ſtürzen wollen. In der Auseinanderſetzung mit den ewig Geſtri⸗ gen gibt es aber keine Zugeſtändniſſe, ſo wenig wie in der Vergangenheit. Wir haben nicht die Par⸗ teien beſeitigt, um morgen 25 kirchlichen Gruppen die Macht zu überantworten. Wir würden Deutſch⸗ land zugrunde richten, würden wir es den Haar⸗ ſpaltern und Dogmatikern ausliefern. Wir ſind in⸗ deſſen überzeugt, daß der Vernunft und der An⸗ ſtändigkeit der Sieg zufallen wird. Unſer Volk wird ein ehrlicher, anſtändiger und gerechter Richter ſein. Wer krank und verdorben iſt bis ins Mark, würde wahrſcheinlich beſſer tun, die Balken im eigenen Auge zu ſehen, ſtatt die Splitter im Auge anderer zu ſuchen. Wir dienen den höchſten Tugenden unſeres Volkes, ſeinem beſten Geiſt und ſeiner eoelſten Seele und damit den reli⸗ giöſen Werten dieſes Lebens.“ eeeee Suncl um cliwetzingen Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 12. Juli. Ein verheirateter junger Mann, der ſich im Dienſt eine Unterſchlagung zuſchulden kommen ließ, wurde durch die Gendarmerie feſtgenommen; desgleichen ein ältever verheirateter Mann wegen Sittlichkeitsverbrechens. Beide wurden in das Be⸗ zirksgefängnis Mannheim eingeliefert. *. Frau Ling Kürſchner, geb. Bohl, Zähringer⸗ ſtraße, feierte ihren 73. und Rentner Franz Volz, Luiſenſtraße, ſeinen 72. Geburtstag.“ * Die im Jahre 1886 geborenen Schwetzinger haben bei ihrer letzten Zuſammenkunft beſchloſſen, den aus der 50. Geburtstagsfeier verbleibenden Betrag dem Konto für öͤen Bau des HJ⸗Heimes zu über⸗ weiſen. 5 Volksfeſt in Oftersheim * Oftersheim, 13. Juli. Am Samstag hat das gut vorbereitete Volksfeſt, das von der Orts⸗ gruppe der NSDAp auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz veranſtaltet wurde, begonnen, wo ein Feſtzelt die vielen Beſucher vereinte. Ortsgruppenleiter und Bürgermeiſter Rehm eröffnete das Feſt mit einer Anſprache, woran ſich Kampfſpiele der HJ, Reigen des BDM eſowie turneriſche und muſikaliſche Vor⸗ führungen, Geſang und Tanz anſchloſſen. Der Sonntag wurde mit dem Piſtolenſchießen der Poli⸗ tiſchen Leiter und mit dem S⸗mal⸗200⸗Meter⸗ Staffellauf um den Wanderpreis der Gemeinde ein⸗ geleitet. Den Höhepunkt erreichte das Feſt am Sonntagnachmittag mit den muſikaliſchen, geſang⸗ lichen und ſportlichen Darbietungen der Ofters⸗ heimer Vereine. * Plankſtadt, 13. Juli. Mit der Uebergabe der neu erſtellten Leichenhalle endet ein lang ge⸗ hegter dörflicher Brauch bei Beerdigungen. Der Leichenzug vom Trauerhaus findet nicht mehr ſtatt, da die Einführung des Ueberführungszwanges aller Toten zur Leichenhalle als unbedingt zweckmäßig anerkannt worden iſt. Die Begräbnisfeier geht auch durch die Aufbahrung des Verſtorbenen in der Lei⸗ chenhalle in würdiger Weiſe vor ſich. Das Läuten der Kirchenglocken bleibt beſtehen, während beim Ueberführen der Leiche zum Grabe das Glöcklein der Leichenhalle läuten wird. * Plankſtadt, 13. Juli. Der Obſt⸗, Reb⸗ und Gartenbauverein hat am Sonntag eine Be⸗ ſichtigungsfahrt nach Ladenburg zum Beſuch des Verſuchsgartens unternommen. Am Nachmittag fand im Beiſein des Landesökonomierats Dr. Benz von der Landwirtſchaftsſchule Hockenheim auf unſerer Ge⸗ markung eine Feloͤbegehung ſtatt.— Unter großer 555 Alemannengräber in Obergrombach entdeckt Sie ſtammen wahrſcheinlich aus dem 6. und 7. Jahrhundert F. B. Heidelberg, 13. Juli. Auf dem Danzberg laſen Schulkinder Knochen auf, die von Erdarbeitern achtlos ausgegraben worden waren, und brachten ſie dem Lehrer. Bald waren Forſcher zur Stelle, die nach ſorgfältigem Abtaſten durch ſachkundige Hände, mit Spachtel, Bürſte und Beſen 220 Männer⸗, Frauen⸗ und Kindergräber, nach Sippen abgeteilt, wohl aus dem 6. und 7. Jahrhun⸗ dert n. Chr. feſtſtellten. Die Knochen⸗ und Langſchädelfunde weiſen eindeutig auf nordiſche Raſſe hin. Die anthropologiſche Abteilung der Univerſität Heidelberg unterſucht und mißt die Schädel. Meiſt waren die Leichen auf einem Brett, ſeltener in einem Sarg beerdigt, der aus 10—20 Ztm. dicken, ſtumpf aufeinander gelaſchten Planken beſtand, ſoweit geringe Reſte dies erkennen laſſen. Die Beigaben lagen vor dem Sarg, zumeiſt aber rings um die Toten gelegt. Hie und da fand ſich auch Steinplatten⸗ Verſchluß. Daß dies„heidniſche“, dann arianiſch chriſtiani⸗ ſierte Gräberfeld neben der Pfarrkirche liegt, beweiſt, daß ſie auf uralter Kultſtätte als römiſch⸗katholiſcher Entſühnungsbau errichtet wurde. Doch darf man vermuten, daß das ältere Kirchlein, jetzt evangeliſch, im Mittelpunkt Obergrombachs, auf dem Grund einer noch älteren Kultſtätte liegt, wo ſich ein Quellheilig⸗ tum befand. Auffallend iſt, daß die Männer mit den Schä⸗ deln ſtets nach Norden liegen. Regelmäßig fand ſich als Beigabe der Frauen Spinn⸗ Wirtel, Schlüſſel, Dolch, Fibeln und Schmuck(Gold, Silber, Glasfuß und Ketten, trpofenförmige oder zier⸗ ringartige Ohrgehänge). Sehr aufſchlußreich ſind die Schwerterfunde, einſchneidige Saxen, wie zweiſchnei⸗ dige Spaten, deren eines durch ſeine Biegſamkeit die Bewunderer berufener Stahlkenner erweckte. Beteiligung iſt am Sonntagnachmittag Frau Maria Wolf, welche im Alter von 61 Jahren geſtorben iſt, zur letzten Ruhe getragen worden.— Herr Jakob Brauch, Bahnhofsvorſtand i.., Schillerſtraße 4, konnte ſeinen 69. und Schreinermeiſter Eduard Kolb, Ladenburger Straße 10, ſeinen 65. Geburts⸗ tag feiern. * Hockenheim, 13. Juli. Sein vierzigjähri⸗ ges Dienſtjubiläum konnte hier Rangier⸗ meiſter Jakob Braun bei der Deutſchen Reichs⸗ bahn begehen. Aus dieſem Anlaß wurde ihm ein vom Führer unterzeichnetes Glückwunſchſchreiben überreicht.— Dieſer Tage begingen die Eheleute Georg Brandenburger und Frau, Heidelber⸗ ger Straße, das Feſt der goldenen Hochzeit. L Reilingen, 13. Juli. In geiſtiger und körper⸗ licher Friſche konnte hier Philipp Aſtor ſeinen 75. Geburtstag begehen. — Der Schatz der„armen“ Wiiwe Gold⸗ und Silberſtücke unter Lumpen zü⸗ Freiburg i. Br., 18. Juli. Einen intereſſanten Beitrag zu dem Thema der Vortäuſchung großer Armut liefert jetzt der Fall einer 75jäh⸗ rigen, kinderloſen Witwe in Freiburg. Die Frau bezog eine kleinere Rente, nebenbei wurde ſie von dem Hilfswerk der NSV unterſtützt. Bei jeder Ge⸗ legenheit ſtellte ſie ihre Bedürftigkeit heraus, haupt⸗ ſächlich zu dem Zweck, milde Gaben von gutherzigen Nebenmenſchen einzuheimſen. Nun half auch hier der Zufall, den Schleier von der vorgetäuſchten kraſſen Armut wegzuziehen. In der Wohnung der Witwe wurden verſteckt in wollenen Lappen auf⸗ gefunden: 83 goldene Zwanzig⸗Mark⸗Stücke und deutſche Silbermünzen im Nennwert von etwa 6800 Mark, dazu ein ſtattliches Häufchen alter Tauſend⸗Mark⸗Scheine; dieſe Papierſcheine ſtellen alleroͤings keine Vermögenswerte mehr dar. Unter den vorgefundenen Silbermünzen befinden ſich auffallend viele der ſcherzhaft als Wagenräder bezeichneten großen Fünf⸗Mark⸗Stücke und manche außer Kurs geſetzten Ein⸗Mark⸗ und Fünfzig⸗ Pfennig⸗Stücke. Pfälziſche Volksfeſte im Regen *k Speyer, 13. Juli. Das Speyerer Brezel⸗ feſt verzeichnete trotz kühlen, regneriſchen Wetters einen außerordentlich großen Zuſtrom auswärtiger Gäſte. Für den wohlgelungenen ſtattlichen Feſtzug, in dem auch Pfälzer Trachtengruppen mitmarſchier⸗ ten, war das Motto„Allerhand aus Stadt und Land“ gewählt worden. Auf dem weiten Feſtplatz und in der Feſthalle zwiſchen Domgarten und Brückenauf⸗ fahrt ſpielte ſich ein frohbewegtes, buntes Treiben ab. Wie immer, wurden rieſige Brezelmengen um⸗ geſetzt. Eine freudige Ueberraſchung war der Be⸗ ſuch des Gauleiters. * * Klingenmünſter, 12. Juli. Frohe Stimmung herrſchte trotz vieler Regengüſſe auf dem hieſigen Landeck⸗Feſt. In der Feſtrede unterſtrich Lehrer Wagner die Miſſion der Landeck, Burg und Hort deutſchen Weſens an der Grenze gu ſein. Als Leiche aufgefunden * Bad Dürkheim, 13. Juli. Der als vermißt ge⸗ meldete Lehrling im Gaſtſtättengewerbe, der aus Karlsruhe ſtammt und in einem Bad Dürkheimer Hotel beſchäftigt war, wurde in Gersweiler(Saar) gefunden. Dem Vernehmen nach hat der junge Mann — der einzige Sohn der bedauernswerten Eltern— den Tod auf den Schienen geſucht. Ein Grund zu dieſer Tat war nicht gegeben. 852————— D 7. Seite( Nummer 315 Nachbargebiete Erſtes Dorſweihfeſt in Riedrode Gauleiter Sprenger zum Ehrenbürger ernannt &* Riedrode, 12. Juli Das erſte Erbhöfedorf des Gaues Heſſen⸗Naſſau, Riedrode, beging am Sams⸗ tag unter ſtarker Anteilnahme auswärtiger Beſucher ſein erſtes Dorfweihfeſt. Bereits am Vorabend hatte Gauleiter Sprenger in einer Feierſtunde der jungen Gemeinde eine Truhe zur Aufbewahrung der Gründungsurkunde geſchenkt und gleichzeitig das Recht verliehen, ein Dorfwappen zu führen. Dieſes Dorfwappen enthält auf blauem Grund Pflug, Schwert und Sonnenrad. Wie der Gauleiter unterſtrich, ſymboliſiert der Pflug die Verbunden⸗ heit des Bauern mit der Mutter Erde, das Schwert die Wehrfreiheit, die mit jedem Deutſchen geboren werde und das Sonnenrad die ewigen Geſetze von Boden, Blut und Raſſe. Die Meißel im Wappen⸗ ſchild ſollten daran erinnern, daß zähe Arbeit auch das Härteſte zu Wege bringen kann. 5 Dem Gauleiter und Reichsſtatthalter wurde vom Bürgermeiſter Schweier folgender Ehrenbürgerbrief überreicht: „Mit Zuſtimmung des Beauftragten der Ne⸗ DaAP und nach Anhörung der Gemeindevertreter, verleihen wir dem Gründer, Schöpfer und unermüd⸗ lichen Förderer unſerer neuen Heimat Riedrode, Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger, anläßlich des erſten Jahrestages unſerer Dorfweihe als äußeres Zeichen der Achtung, Liebe und Verehrung das Ehrenbürgerrecht. Um unſerer Freude und Dank⸗ barbeit für die Erhaltung unſerer neuen Heimat beſonderen Ausdruck zu geben, haben wir heute an unſerem Dorſbrunnen die Dorflinde gepflangt, der wir hiermit zu Ehren des Gründers unſerer Heimatgemeinde den Namen Jakob⸗Sprenger⸗Linde geben. Riedrode, den 10. Juli 1937, im fünften Jahre des nationalſozialiſtiſchen Aufbauwerkes unſe⸗ res Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler.“ Kommunalvolitiſche Streiflichter Der Bürgermeiſter der Stadt Nürnberg hak ein Sonderwohnungsbauprogramm an⸗ gekündigt, das die Erſtellung von 500 Wohnungen vorſieht. Die Stadt ſtellt dafür der Gemeinnützi⸗ gen Wohnungsbaugeſellſchaft aus ſtädtiſchen Mit⸗ teln 800 000 Mark zur Verſügung. Weiter werden die zur Ausführung des Sonderbauprogramms be⸗ nötigten Grundſtücke ſoweit wie möglich aus ſtädti⸗ ſchem Beſitz koſtenlos abgegeben. . Häuſkerer ſind keine Bettler und ſol⸗ len auch nicht mit ihnen gleichgeſtellt werden. Des⸗ halb haben ſich die Fachgruppen„Haus⸗ und Grund⸗ ſtücksweſen“ und„Ambulantes Gewerbe“ in der DAF, ſowie die Wirtſchaftsgruppe„Ambulantes Gewerbe“ in der Reichsgruppe Handel und der Pro⸗ vinzialverband der Haus⸗ und Grunobeſitzervereine der Provinz Hannover in einem Aufruf gegen die Türſchilder„Betteln und Hauſieren verboten“ ge⸗ wandt. Angehörige des ambulanten Gewerbes, deſſen Bereinigung von unliebſamen Elementen nachdrücklich ourchgeführt wird, ſollen nicht mit Bett⸗ lern in einem Atemzug genannt werden. ** Für die Reichsgartenſchan 1939 in Stutk⸗ gart hat die Stadt Stuttgart einen Plakat⸗ wettbewerb ausgeſchrieben. Die Künſtler ſol⸗ len dieſer großen Ausſtellung das Wahr⸗ und Werbe⸗ zeichen für den tieferen Sinn der Reichsgartenſchau, nämlich für die Förderung der deutſchen Garten⸗ kultur und harmoniſche Erſchließung des deutſchen Lebensraumes ſchaffen. * Die Stadt Kreuznach übergibt bei der Ge⸗ burt des fünften und jedes weite'ren Kin⸗ des aus erbgeſunden unbemittelten Familien den Eltern ein Sparkaſſenbuch mit 25 Mark. Das Sparbuch bleibt auf die Dauer von zehn Jah⸗ ren geſperrt und der Betrag ſoll dann zur Anſchaf⸗ fung der Pimpfen⸗ und Jungmädelkluft verwandt werden. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 13. Juli 1937 Badiſche Fugenomeiſterſchaften im Schwimmen Badiſche Jugendmeiſterſchaften in Bad Peterstal Der Kurort Bad Peterstil im Schwarzwald hat ſein eigenes Schwimmbad erhalten, das am Sonntag der Schau⸗ platz der badiſchen Jugendmeiſterſchiſten war. Leider war das Wetter ſchlecht, ſo daß die Teilnehmer nicht nur unter kalter Luft, ſondern auch teilweiſe ihre Rennen bei ſtrömendem Regen austragen mußten. Den Löwennnteil der Erfolge ſicherte ſich neben Nikar Heidelberg überraſchenderweiſe der Karlsruher S 99 ſowie Neptun Karlsruhe vor dem Schwimmverein Mannheäm, während kei den Frauen neben dem Nikar der DSV Freiburg ſich Us führend vor dem SB Rhein⸗ vöchter Mannheim erwies. Beachtliche Zeiten ſchwammen auch die VoW Vereine heraus, die damit zeig⸗ ten, daß man auf dem flachen Lande mit Energie auf dem Poſten iſt. Von den zahlreichen Rennen brachte glei⸗ nungswetbewerb über 200 Meter Kraul für Männer Kl. 1 eine Ueberraſchung. Der erwartete ſcharfe Zweikampf Weingärtner(SB Mannheim)— Gloggengießer(K SV) fiel aus, doch dafür lieferten ſich Weingärtner— Wio⸗ maier(KSV) einen erbitterten Kampf. Um eine Zehntel Sekunde mußte ſich hierbei der ſtiliſtiſch wundervoll ſchwimmende Mannheimer mit:38,8—:38,9 Min. ge⸗ ſchlagen bekennen. In der Frauen⸗Jugendbruſtſtaffel mal 100 Meter Kl. 2 ſtand SB Rheintöchter Mannheim durch Veit, Schramm, Kerm bei ſehr ſchönem Stil vom Start weg als Sieger feſt und ſiegte ſchließlich auch überlegen vor dem Karlsruher TV46. In der Männer⸗Jugendlagenſtaffel 9 mal 100 Meter um die Gaumeiſterſchaft ſtellte der KS9hg den verdienten Sieger vor dem S Mannheim, der durch Kretzler, Han⸗ nack und Weingärtner vertreten war. Nachdem Kretzler gegen den Gaumeiſter Gloggengießer bereits etwa 3 Me⸗ ter nach tapferem Schwimmen abtreten mußte, ging der Sangſtreckler Hannack auf die 100⸗Meterreiſe, die ihm nicht liegt. Karlsruhe vergrößerte öadurch ſeinen Vorſprung, ſſo daß ſelbſt Weingärtner trotz reſtloſen Einſatzes nichts mehr zu beſtellen hatte, wobei ſich noch die Anſtrengungen des 200 Meter Einzelrennens bemerkbar machten. Im Frauen⸗Jugendbruſtſchwimmen Kl. 3 waren den Mann⸗ heimerinnen Enzinger(TV 46) und Kern(Rheintöchter) wach erbittertem Kampf nur Plätze beſchieden.— Im Kampf um den Gaubeſten über 200 Meter Bruſt Kl. 1 lag Hannack(SBM) bis zu 100 Meter gegen Scheidegg RSV 99) zunächſt in Front, doch dann zog der Karlsruher nach zühem Kopf⸗an⸗Kopfkampf davon, ſo daß ſich der Mann⸗ heimer eigentlich überraſchend klar geſchlagen bekennen mußte. Einen raſſigen Kampf lieferte ſich alsdann Weingörtner(SBo) gegen Hölzer(Nikar) um die Gau⸗ meiſterſchaft über 100 Meter Kraul. Er rächte ſich hier für ſeine ein Zehntelſekunde⸗Niederlage über 200 Meter Kraul und zog gleich vom Start weg mächtig los, ſo daß er mit acht Zehntel Sekunden Vorſprung den Titel für Mannheim rettete. 8 Die Ergebniſſe: 200 Meter Kraulſchwimmen, Klaſſe 1: 1. Kurt Wid⸗ magier(Karlsruher SV 90):88,8; 2. Erich Weingärtner (SV Mannheim):38,9; 3. Horſt Gloggengießer(Karls⸗ ruher S 99):43 Min. Klaſſe 2, Vereine mit Winter⸗ bad: 1. Karl Hölzer(SůB Nikar Heidelberg):40,6; 2. Julius Rudolph(Karlsruher SV 99) und Willi Gritt⸗ mann(SV Nikor Heidelberg) je.49,4;. Walter Brölz Karlsruher T 46):06,8 Min. Klaſſe 2, Vereine ohne Winterbad: 1. Hans Blecher(SV Kehl):17,4; 2. Haus Avenmarg(TV Emmendingen):27,9; 3. Walter Hafner (DV Radolfzell):39; 4. Hans Dehmer(S Kehl):40,8 Min. Frauenjugend⸗Bruſtſtaffel, 3 mal 100 Meter, Kl. 2, Vereine mit Winterbad: 1. SBd„Rheintöchter“ Mann⸗ heim(Veit, Schramm, Kern):35,5; 2. Karlsruher TW 1846 :05,6 Min. Vereine ohne Winterbad: 1. SV Gag⸗ genau(Leier, Eckert, Merkel):48,4, 2. Erſter Durlacher SB:00,4 Min. Frauenjugend⸗Kraulſchwimmen, 100 Me⸗ ter, Klaſſe 2, Vereine mit Winterbad: 1. Trudel Weiß (Damen⸗S Freiburg):25,2, 2. Marianne Schwarz(SB Nikor Heidelberg):26,7; 3. Kadeburg Klingenſtein(SV Nikar Heidelberg).29,8; 4. Elſe Koch(SB Nikar Heidel⸗ berg) 131,7 Min. Vereine ohne Winterbad, Klaſſe 2: 1. Annemarie Leier(SV Gaggenau):52,3; 2. Hilde Eh⸗ mann(SV Gaggenau):55,5 Min. Frauenjugend⸗Rücken⸗ ſchwimmen, 100 Meter, Klaſſe 1: 1. Inge Reinhard (SVNikar Heidelberg):92,3 Min. Männerjugend⸗Lagen⸗ ſtaffel, 3 mal 100 Meter, Klaſſe 1: 1. Karlsruher SV 99(Gloggengießer, Scheidegg, Widmaier):09,1 2. S Mannheim.13,2 Min. Klaſſe 2, Vereine mit Winterbad: 1. SVNikar Heidelberg(Hölzer, Jungmayr, Gritt⸗ mann):15,6; 2. SV Neptun Karlsruhe:18,8; 3. Karls⸗ ruher SV 99.26; 4. StSV Freiburg:26,5 Min. Klaſſe 2, Vereine ohne Winterbad: 1. TV Rodolfzell(Hafner, Friedrich, Aich):43; 2. StV Gaggenau:45,2 Min. der Eröff⸗ Die Kämpfe am Nachmittag: Männeriugend⸗Kraulſtaffel, 3 mal 100 Meter, Klaſſe 1: 4. Karlsruher SB 99:36,6; 2. SV Nikar Heidelberg :40,0.— Klaſſe 2 VmW.: 1. Neptun Karlsruhe :46,0; 2. SS Freiburg:53,6.— Klaſſe 2 VoW.: 1. S V Kehl:14,6; 2. S Gaggenau:31,6; 3. 1. Durlacher SV .03,.0.— Frauenjugend⸗Bruſtſchwimmen, 100 Mtr., Kl. 2 BmW.: 1. Inge Reinhardt(S Nikar Heidelberg) :86,0; 2. Elfriede Bartoſch(DS Freiburg):44,1.— Klaſſe 3 BmW.: 1. Erika Werthenſohn(De Frei⸗ Purg):47,0; 2. Ruth Axtmann(KS 90):47,4; 3. Liſe⸗ Iottee Enſinger(TV Mannheim):49,3; 4. Marianne Kern (SB Rheintöchter Mannheim).50,0.— Klaſſe 3 VoW.: 1. Annelieſe Burger(S8 Waldkirch):43,4; 2. Liſa Merkel(S Gaggenau):45,8; 3. Annelieſe Mäder(SV Kehl):47,8; 4. Friedel Hoch(SV Waldkirch):53,7.— Männerjugend ⸗ Rückenſchwimmen, 100 Meter, Klaſſe 1: 4. Horſt Gloggengießer(KSve99):20,8.— Klaſſe 2 VoW.: 1. Hans Dehmer(S Kehl).— Klaſſe 2 VmW.: 4. Karl Schöpf(1. BSC Pforzheim):37,5; 2. Hans Treutle(Neptun Karlsruhe):28,2. Männerjugend⸗Bruſtſchwimmen 200 Mtr. Kl. 1 VmW.: 1. Herbert Scheidegg(KS 99):08,5; 2. Adolf Hannack (SV Mannheim):12,2; 3. Hans Jungmar(S Nikar Heidelberg).17,2.— Klaſſe 2 VmW.: 1. Otto Sannwald (KS99))21,2; 2. Heinz Dollinger(1. BSC Pforzheim) :22,2; 3. Karl Brückner(Neptun Karlsruhe):31,4; 4. Hel⸗ muth Lebermann(KT 46):32,4. Kl. 2 VoW.: 1. Kurt Dambach(SV Gaggenau):29,3; 2. Werner Rommel (SV Baden⸗Baden):40,0; 3. Hans Friedrich(TV Radolf⸗ Zell):40,6; 4. Joſeph Rieſer(SV Baden⸗Baden):41,9.— Männerjugend ⸗ Kraulſchwimmen, 100 Meter. Klaſſe 1: 1. Erich Weingärtner(S Mannheim):10,4; 2. Karl Hölzer(Nikar Heidelberg):11,2.— Klaſſe 2 VmW.: 1. Willi Grittmann(Nikar Heidelberg):13,0; 2. Walten Sailer(SS Freiburg):13,2; 3. Ottio Schmieder(KDV 99) :14,3.— Frauenjugend⸗Kraulſtaffel, 3 mal 100 Meter. Klaſſe 1: 1. SV Nikar Heidelberg:45,5.— Kl. 2 BmW: 1. SV Nikar Heidelberg 433,3; 2. Karls⸗ ruher Schwimmverein:02,2.— Klaſſe 2 VoW.: 1. SV Gaggenau 552,0. Männerjugend⸗Bruſtſchwimmen, 100 Mtr., Kl. 3 VmW.: 1. Helmuth Müller(SS Freiburg):33,3; 2. Gerhard Nickel(SSC Pforzheim):34,0; 3. Hermann Kraft(1. BSC Pforzheim):34,8; 4. Richard Sauereſſig(Nikar Heidelberg) .36,3.— Männerjugend⸗Bruſtſchwimmen, 100 Mtr., Kl. 3 VoW.: 1. Ernſt Haberſtroh(S Waldkirch):34,0; 2. Kurt Merkel(SV Gaggenau):35,5; 3. Günther Liebing (SV Gaggenau):35,8; 4. Walter Wittemann(S Baden⸗ Baden):35,9.— Frauenjugend⸗Lagenſtaffel 3 mal 100 Mtr, Klaſſe 1: 1. Nikar Heidelberg:46,0.— Klaſſe 2: 1. Nikar Heidelbe a0:92,9.— Männerjugend⸗Bruſt⸗ ſtaffel, 3 mal 100 Mtr., Klaſſe 1 VmW.: 1. Nikar Hei⸗ delberg(Jungmayr, Betzmann, Hölzer):96,3; 2. Karls⸗ ruher Schwimmverein 99:42,4.— Klaſſe 2 Vm.: 1. BSC —(Herm. Kraft, Burger, Dollinger):41,2, 2. SS Freiburg:47,0.— Klaſſe 2 VoW.: 1. SVGag⸗ genau 2. Mannſchaft:53,2; 2. SV Gaggenau 1. Mann⸗ ſchaft:41,3.— Männerjugend⸗Kraulſchwimmen, 100 Mtr., Klaſſe 2 VoW.: 1. Hans Blecher(S Kehl):22,3; 2. Willibald Collee(S Gaggenau):22,3; 3. Walter Hafner (TV Radolfzell):22,5; 4. Walter Aich(TV Radolfzell) .4,0. Die Motorrad-Sechstagefahrt geſtartet Die größte und ſchwerſte Zuverläſſigkeitsfahrt für Mo⸗ torräder, die Internationale Sechstagefahrt, iſt am Mon⸗ tag zum 19. Male geſtartet worden. In dem im Herzen won Wales(Großbritannien) gelegenen Llandrindod⸗ Wells haben 213 Fahrer aus neun Nationen den großen Kampf um die höchſten Preiſe und Austzeichnungen, die der internationale Motorradſport zu vergeben hat, aufge⸗ nommen. In der Nacht zum Montag ſetzte wieder Regen ein, der erſt in der elften Morgenſtunde verſiegte. Schon um 6 Uhr früh erfolgte in Anweſenheit von Korpsführer Hühnlein der Start zur erſten Tagesſchleife. Er nahm nahezu zwei Stunden in Anſpruch. Den Reigen eröffneten die beiden DaW⸗Fahrer Kirchberg und Barth gemeinſam mit dem Holländer Eyſink. Sie gingen als erſte Dreier⸗ Kette auf die etwa 408 Klm. lange Reiſe. Die deutſchen Fahrer ſind, wie die Vertreter aller übrigen Nationen, von einander getvennt und fahren in bunt zuſammenge⸗ würfelten Trupps. Dadurch iſt dͤie Aufgabe der Mann⸗ ſchaften weſentlich erſchwert, denn der einzelne Fahrer kann unmöglich feſtſtellen, wie ſeine Partner jeweils im Rennen liegen. Zwiſchen den in regelmäßigen Abſtän⸗ den eingerichteten Zeitkontrollen mußten die je nach der Art des Geländes vorgeſchriebenen Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeiten eingehalten werden. Im Minimum werden 33,8 bis 48,2 und im Maximum 53 bis 75,5 Stö.⸗Klm. für die einzelnen Wertungsgruppen gefordert. Geſteigert ſind die Anforderungen für die kontinentalen Vertreter durch das ungewohnte Linksfahren. Die Streche iſt durch große Farbkleckſe einfach, aber ſehr überſichtlich markiert. Am erſten Tag führte der Weg in nordweſtlicher Richtung, zum Teil auf guten Hauptſtraßen, zum Teil aber auch auf ſchmalen Sandwegen, abwechſelnd mit Steigun⸗ gen und Gefällen. Für die Fahrer der ſchweren Ma⸗ ſchinen war es hier keine leichte Aufgabe, bei der hohen Geſchwindigkeit noch die Aufmerkſamkeit dem unbekannten Weg zu ſchenken und das Fahrzeug heil durch alle Fähr⸗ niſſe zu bringen. Nach über der Hälfte des Weges trafen faſt alle Teilnehmer wohlbehalten in dem 22,6 Klm. vom Ausgangspunkt entfernt liegenden Ort Llangollen ein, wo die verdiente Mittagsraſt gehalten wurde. Leider iſt die -Klubmannſchaft des NSͤKK ſchon geſprengt worden; Schäfer wurde durch einen Kettenbruch, wobei das ganze Getriebe zerriß, frühzeitig aus dem Rennen geworfen. Erſte Ausfälle und Strafpunkte Man hatte gleich damit gerechnet, daß alle Lönder nur die wahre Spitzenklaſſe für die Motorrad⸗Sechstagefahrt in Wales melden würde. Daß ſie tatſächlich zur Stelle war, bewies der erſte Tug. Trotz der großen Schwierig⸗ keiten auf der Strecke und vorgeſchriebenen Mindeſtge⸗ ſchwindigkeiten lichtete ſich das Feld kaum und es wurden mur geringe Strafpunkte verteilt. 213 Fahrer ſtarteten, neun fehlen wenn es am Dienstag Kuf die zweite Tagesſchleife geht. Je zwei Mann verloren Deutſchland, England und Holland, je einen Oeſterreich, Schweden und die Schweiz, oͤie nun nur noch einen Ver⸗ treter im Wettbewerb hat. 193 Fahrer erledigten die Strecke ohne Strafpunkte und 11 erhielten bis zu 20 Strafpunkte, darunter auch der einzige Deutſche Berg⸗ müller. Alle Deutſchen noch dabei Den erſten Tag der Internationalen Motorrad⸗Sechs⸗ tagefahrt in Wales überſtanden alle 3 für den Trophäen⸗ Wettbewerb gemeldeten Nationalmannſchaften ſtrafpunkt⸗ frei Die deutſchen BMW⸗Fahrer Stelzer, Kraus/ Müller und Meier, der ſich als vollwertiger Erſotz für Ernſt Henne erwies, kamen wie nuch die engliſchen Vorjahresſieger Rowley, Brittain und Waycott und die tſchechoſlowakiſche Mannſchaft Vitvar, Stannislav und Juhin mit ſicherem Zeitvorſprung durchs Ziel. Strafpunktfrei blieben auch die deutſche Silbervaſen⸗ Mannſchaft. Dagegen wurde auch die zweite Nec⸗ Klubmannſchaft durch Ausfall von Hegenoörfer geſprengt. Ein Leichtathletik⸗Städtekampf zwiſchen Bamberg und Coburg ſah die Vertreter Bambergs mit 60:46 Punkten ſiegreich. Bei den Frauen war Coburg mit 37:29 Punkten erfolgreich. Stehermeiſter Erich Metze belegte beim 100⸗Km.⸗Dauer⸗ rennen in Zürich nur einen fünften Platz. Sieger wurde der Schweizer Gilgen vor Paillard, Wanzenried und Suter. Deutſchland oder ASA? Davispokal-Vorentſcheidung in Wimbledon Erſt vor wenigen Tagen ſchloß Wimbledon ſeine Pfor⸗ ten, aber nur kurz iſt die Pauſe, die diesmal den herrlichen Grasplätzen in der Welt berühmteſten Tenniskampfſtätte gegönnt werden kann, denn noch harren ja die großen Davispokal⸗Entſcheidungen ihrer Erledigung. Am kommen⸗ den Samstag, Montag und Dienstag werden ſich Deutſch⸗ land und USA auf dem kleinen Meiſterſchaftsplatz im In⸗ terzonen⸗Endſpiel gegenüberſtehen und am darauffolgen⸗ den Wochenende wird es ſich auf dem berühmten„centre⸗ court“ entſcheiden, ob die begehrte Trophäre für ein wei⸗ teres Jahr in England bleibt, ob ſie die Amerikaner wie⸗ der einmal über den„großen Teich“ entführen, oder ob ſich gar Deutſchland erſtmalig in den Beſitz des Preiſes bringt. Deutſchland als abermaliger Sieger der Europa⸗Zone kämpft nun zum dritten Male in ununterbrochener Reihen⸗ folge(und zum fünften Male überhauptl) gegen den Sie⸗ ger der Amerika⸗Zone, der 1935 USA, 1936 Auſtralien war und diesmal wieder USA heißt, um den Eintritt in die Herausforderungsrunde. Noch niemals gelang der deutſchen Davispokalmannſchaft der große Wurf, viermal mußte ſie die Ueberlegenheit der Ueberſeer anerkennen und ſich kurz vor dem hohen Ziel geſchlagen bekennen. Im Jahre 1929, als Deutſchland zum erſten Male Europa⸗Sieger war, verlor unſere aus Moldenhauer und Prenn beſtehende Mannſchaft in Berlin gegen USA mit dem großartigen Quartett Tilden, Hunter, Alliſon und van Ryn mit:5 und drei Jahre ſpäter behielten die Amerikaner, bei denen inzwiſchen Vies und Shields an die Stelle von Tilden und Hunter getreten waren, in Paris mit:2 über v. Eramm und Prenn die Oberhand, wobei das Doppel die Entſcheidung zugunſten der Ameri⸗ kaner herbeiführte. 1935 ging es, diesmal in Wimbledon, zum oͤritten Male gegen dͤie Yankees und das Endergeb⸗ nis lautete 4·1 für ſie, da nur von Cramm gegen Alliſon einen Punkt herausholen konnte. Donald Buoge, der rot⸗ haarige Kalifornier, vertrat in dieſem Jahre erſtmals zu⸗ ſammen mit Alliſon und van Ryn das Sternenbanner und ſchlug ſowohl Cramm als auch Henkel. Im vergangenen Jahre hieß dann unſer Gegner in Wimbledon nicht USA, ſondern Auſtralien(da den Auſtraliern im Schlußſpiel der Amerika⸗Zone ein:2⸗Sieg über USA gelungen warh, und noch iſt ja in Erinnerung, daß wir mit einem kranken Henkel anzutreten gezwungen waren und auch dieſe bedeu⸗ tende Schlacht:4 verloren. Nun geht es, wie ſchon geſagt, beim fünften Anſturm wieder gegen USA. Donald Budge, der dreifache Wim⸗ bledon⸗Sieger, Frank Parker und Gene Mako werden das Sternenbanner vertreten, während wir uns wieder auf Gottfried v. Cramm und Heinrich Henkel ſtützen. Wollte man die Ergebniſſe der All⸗England⸗Meiſterſchaften zur Beurteilung der Ausſichten in dieſem Interzonen⸗ Endſpiel heranziehen, dann müßte ein glatter Sieg Ame⸗ rikas herausſpringen, denn Budge ſchlug v. Cramm, Par⸗ ker war über Henkel erfolgreich und die Amerikaner ſieg⸗ ten auch im Doppel. Nichts wäre aber verkehrter, als eine ſolche Annahme, denn wir wiſſen ja, daß Henkel gegen Parker unkonzen⸗ triert ſpielte und erſt in fünf Sätzen unterlag, und daß unſer Doppel v. Cramm/ Henkel gegen Budge/ Mako ſchon auf Gewinn ſtand, als ſich doch noch Göttin Fortuna auf die Seite der Amerikaner ſchlug. Nehmen wir ruhig an, daß Donald Buoge auch diesmal v. Cramm bezwingt und auch Henkel ſchlägt, ſo bleiben immer noch oͤrei Spiele übrig, in denen unſere Vertreter ganz reelle Gewinnaus⸗ ſichten haben. Und da ja zum Sieg in einem Davispokal⸗ kampf drei Punkte notwendig ſind, beſteht durchaus die Möglichkeit, daß nicht die Amerikaner, ſondern wir die drei Punkte machen. Dazu müſſen v. Cramm und Henkel zu⸗ nächſt einmal Parker ſchlagen und eine Punkteteilung in den Einzelſpielen erzwingen. Die entſcheidende Bedeu⸗ tung hätte dann das Doppel, das am zweiten Tag geſpielt wird. Da zwiſchen den beiden erſten Einzelſpielen, bei denen wir eine Punkteteilung erwarten, der Sonntag als Ruhetag liegt, wird dieſes Doppel am Montag von beiden Seiten mit ausgeruhten Kräften beſtritten werden können und in Anbetracht ſeiner Bedeutung einen Kampf auf Biegen und Brechen bringen. Hoſſen wir, daß dͤiesmal das Davispokalglück ein wenig auf unſerer Seite iſt, nachdem es uns in den letzten Jahren in den entſcheidenden Augen⸗ blicken gerade nicht lächelte. Hoffen wir auch, daß unſere beiden Vertreter die wenigen Tage, die ihnen zur Umſter⸗ lung von den Berliner Hartplätzen auf die Grasplätze Wimbledons zur Verfügung ſtehen(die Amerikaner ſind in dieſer Hinſicht„unbelaſtet“!), gut nützen werden, da⸗ mit ſie in einer ihrem wahren Können entſprechenden Ver⸗ faſſung antreten können. Der Gegner iſt ſtark, aber nicht unbeſiegbar— die deutſche Sportwelt würde ſich freuen, wenn ein Sieg zur Tatſache werden würde! Tilòen ſchlug Nüßlein Tennislehrer⸗Länderkampf Deutſchland— uSA:4 Auf den Kölner Rot⸗Weiß⸗Plätzen, die auch am Sonn⸗ tag wieder einen ausgezeichneten Beſuch aufzuweiſen hat⸗ ten, wurde der Tennnislehrer⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und USA beendet. Wie erwartet, ſiegten oͤie Amerikaner mit:1 in dem Kampf, der zum Bonnardel⸗Pokal⸗Wett⸗ bewerb(Gegenſtück zum Davispokal⸗Wettbewerb der Ama⸗ teure) zählt. Zu Beginn gab es eine kleine Ueberraſchung, denn Nüßlein wurde von Tilden:6,:3,:0, 62 beſiegt. Nüßlein begann zwar groß, ließ aber dann ſtark nach, während Tilden alles gelang. Leſter Stoefen fertigte den Hamburger Goritſchnig:4,:2,:3 ab und Tilden⸗Stoefen beſiegten Nüßlein⸗Eppler:3,:2,:6,:3. „Halbzeit“ der internationalen Rhön⸗ Sonderbericht der NM3 Am vergangenen Samstag ſtatteten die eiwa 200 Teil⸗ nehmer des„Internationalen Sternfluges Frankfurt“, die auf 67 Flugzeugen die Stadt des Deutſchen Handwerks erreicht hatten, oͤer Waſſerkuppe bei nicht gerade allzu ein⸗ ladendͤem Wetter einen mehrere Stunden dauernden Be⸗ ſuch ab. Sie konnten ſich von den vorzüglichen Einrich⸗ tungen des Fliegerlagers überzeugen und überdies unter den überhaupt ausgeführten 10 Starts— Geſamtſumme aller Wettbewerbsflüge knapp 150— wenigſtens dem Ab⸗ fiuge Heini Dittmars aus nächſter Entfernung zu⸗ ſehen. Heini Dittmar iſt und bleibt ein Mordskerl. Nach⸗ dem er am Freitag einen 238 Km. langen Fernflug nach Oſchatz unternommen hatte, ruhte er ſich nach ſeiner Rück⸗ kehr leoͤiglich ein Stündchen im Lager aus, um dann in alter Friſche weiter zu ſchaffen. Er ſtartete am Samstag⸗ nachmittag ſogleich und führte ſeinen„Fafnir“ erneut zum Siege. Die Landung erſolgte nahe Leipzig, die von ihm zurückgelegte Strecke betrug etwa 178 Km. Er erzielte da⸗ bei eine Höhe, die mit über 2500 Meter ſeiner am erſten Wettbewerbsſonntage auf dem Fluge nach Hamburg er⸗ reichten annähernd gleichkommt. Unſere für das„Wochenende“ gehegten großen Hoff⸗ nungen verſanken allerdings am Sonntagfrüh in unermeß⸗ lichen Regenfluten, wieder einmal machte die Waſſerkuppe ihrem Namen alle Ehre. An Fliegen und Punkteſammeln war ſomit am 8. Wettbewerbstage nicht zu denken. Die Kleine Sport-Nachrichten Mannheimer Siege auf der 1. Heidelberger Kanu⸗Regatta Auf der geradezu idealen Rennſtrecke am Neckar wurde am Sonntag vom Wec Heidelberg⸗Neuenheim die erſte Heidelberger Kanuregatta veranſtaltet, die bei einer ſehr guten Beſetzung ſportlich hochwertige Kämpfe brachte. Der ſtarke Gegenwind und ein entſprechender Wellenſchlag machten den Padolern ſtark zu ſchaffen, zahl⸗ reiche Boote kenterten. Der Olympiadritte Kaver Hörmann (Eßlingen) kenterte im Einer⸗Kajak der Senioren hinter dem Mannheimer Stumpf an zweiter Stelle liegend wenige Meter vor dem Ziel. Sehr ſpannend verlief der Vierer⸗ Kajak. Die drei Boote lagen im Ziel nur um jeweils zwei Zehntelſekunden auseinander. Die Stuttgarter Städte⸗ mannſchaft ſiegte mit Hörmann als Schlagmann in 431 vor der Mannheimer Kanu⸗Geſ. und der Padoelgeſ. Mann⸗ heim. Auch die Jugendrennen nahmen einen ſehr ſchänen Verlauf, hier belegten die teilnehmenden Mannheimer ſämtliche erſten Plätze. Die Ergebniſſe: Einer⸗Faltboot(Wehrmacht und Formationen): 1. Scherrieble(Stuttgart); 2. Bernhardt(Würzburgh; 3. Wegner(Coburg).— Zweier⸗Faltboot(Wehrmacht und Formationen): 1. Petri⸗Stall(SS⸗Funkerſchule Bad Tölz); 2. Waldmann⸗Heigel(Nachr.⸗Abtl. Heidel⸗ berg); 3. Schanz⸗Bernhardt(Panzer⸗Reg. 7/II FR 55).— Einer⸗Kajak, Senioren: 1. Stumpf(PG Mannheim); 2. Weißgerber(Mannheimer KG); 9. Dörrſchuck(Rhein⸗ brüder Karlsruhe).— Zweier⸗Kanadier, Senioren: 1. Stumpf⸗Kraus(PG Mannheim): 2. Barnitzke⸗ Wirth(PG Mamnheim).— Einer⸗Kajak. Altersklaſſe: 1. Mittmann(KSC Neckarau); 2. Müller(PG Mann⸗ heim); 3. Lohrmann(Rheinbrüder Karlsruhe).— Vierer⸗ Kaiak: 1. Stuttgart(Hörmann, Scherrieble, Erhardt. Wertenauer):310; 2. Mannheimer KG:31,2; 3. PG Mannheim:31,4.— Einer⸗Kanadier: 1. KE Mann⸗ heim(Sonns); 2. PG Mannheim(Barnitzke).— Einer⸗ Faltboot. Frauen: 1. WSC Neuenheim(puſſer); 2. Heidelberger KV(Herrmann).— Einer⸗Kajak, Ju⸗ nioren: 1. Ké Mannheim(Wind); 2. PG Mann⸗ heim(Ochs); 3. Stuttgarter Paddler; 4. PG Mannheim (Wirth).— Zweier⸗Kanadier, Junioren: 1. WMS Sandhofen(Zöllner⸗Lutz); 2. B6 Mannbeim; 3. K Mannheim.— Einer⸗Kanadier, Junioren: 1. WMS Sanödhofen(Zeitvogel); 2. Kc Mannheim(Volz); 3. WMes Sanoͤhofen(Lutz).— Einer⸗Kajak, Frauen: 1. PG Mannheim(Groh); 2. Ké Mannheim(Schleicher). — Zweier⸗Kajak. Junioren: 1. Stuttgarter Paddler (App⸗Hornung), 2. PG Mannheim: 3. Ké Mannheim.— Zweier⸗ſtajak, Senioren: 1. Rhein brüder Karlsruhe (Bürrſchuck⸗Körner); 2. RV Eßlingen; 3. Maniheimer KG.— Zweier⸗Faltboot: 1. WSC Heidelberg⸗ Neuenheim; 2. Heidelberger RV.— Einer⸗Faltboot: 1. Heidelberger KV(Mahler); 2. WSc Heidelberg⸗ Neuenheim.— Zehner⸗Kanadier: 1. WMS Sand⸗ hofen; 2. KC Maxau; 3. Bavaria Gmünden. München vor Innsbruck Waſſerſportwoche in Staruberg Die internationale Waſſerſportwoche in Starn⸗ berg, die bis zum Monatsende andauert und außer Kanu⸗ und Ruder⸗ noch eine Segelregatta ſowie Motorbootrennen bringt, wurde am Samstag er⸗ öffnet.“ Am erſten Tage traten die Schwimmer mit einem Dreiſtädtekampf München—Innsbruck—Linz auf den Plan, der aber unter dauerndem Regen ſtark zu leiden hatte. Die Vertreter Münchens ge⸗ wannen beide Waſſerballſpiele und außerdem von den vier Staffelwettbewerben allein drei, ſo daß ſie in der Geſamtwertung mit 24 Punkten als Sieger aus dem Kampf vor Innsbruck(16) und Linz(14) hervorgingen. Die Innsbrucker ſicherten ſich durch den Gewinn der Bruſtſtaffel den zweiten Platz in der Geſamtwertung. Die Waſſerball⸗Ergebniſſe waren: München.-Linz :0(:), München— Innsbruck:0(:), Linz Innsbruck:2(:). Dr. Sack ſchoß 92 Tontauben Am Samstag und Sonntag wurde im„Reichsjägerhof Hermann Göring“ zu Braunſchweig ein Tontaubenſchießen durchgeführt. An dieſer Generalprobe für die Weltmeiſter⸗ ſchaften in He⸗ſinki nahmen 50 Schützen teil. In den drei Wettbewerben waren je 100 Tontauben zu beſchießen. Das beſte Ergebnis mit 92 Tauben erzielte Dr. Sack im „Preis der Staöt Braunſchweig“, dicht gefolgt von Dr. Schöbel(Leipzig) mit 91 Treffern. Mit einer Leiſtung von 85 Treffern ſicherte ſich dafür Dr. Schöbel im„Preis des Landes Braunſchweig“ den erſten Platz vor Müller (Bornſtedt)(85) und dem Afghanen Sidͤdig Khan(65). — sahlreichen Beſucher, darunter viele waren enttäuſcht, und mancher von umkehren, „Koͤcß⸗Urlauber, ihnen durfte wieder nachdem er lange genug in der„Waſchküche“ umhergeirrt war. Die Sportleitung aber hatte Zeit, das vorbäufige Ergebnis der erſten Hälfte des nun⸗ mehr hinter uns liegenden und vom Flugwetter wahrlich nicht geſegneten„Internationalen Segelflug⸗Wettbewerbes“ zuſammenzuſtellen(vorbehaltlich noch einiger ausſtehenden Höhen⸗Auswertungen, die das Geſamtbild nach oben ver⸗ ſchiebenl). Die„Bärte ſind wieder einmal ab“, Deutſch⸗ land führt unverkennbar mit ſeinen Meiſtern Dittmar (986 Punkten) und Späte(663.) ſowie Fräulein Fllug⸗ kapitän Hanna Reitſch(571) und Ludwig Hofmann (526) vor der Schweiz. Sandmeier liegt mit 414,5 Punk⸗ ten an 5. Stelle, es folgt der Deutſche Kurt Schmidt mit 356,5 Punkten. Die nächſten Plätze nehmen zwei Polen, ein Engländer, die Oeſterreicherin Emmi von Roretz und wieder ein Engländer ein. Außerhalb der Wertung befinden ſich zur Zeit die Tſchechen und ſelbſtverſtändlich die erſt am Samstag früh verſpätet eingetroffenen Jugo⸗ ſlawen, dͤeren Mannſchaft einen ausgezeichneten Eindruck macht. Trotz des bisher überaus unfreundlichen und für die Segelflieger ungünſtigen Wetters verfolgt die Bevölkerung der näheren Umgubung mit den Kurgäſten der„Hohen Rhön“ mit Intereſſe die lautlos über die Gegend dahin⸗ fliegenden„Segler der Lüfte“. auch oͤie aus⸗ und inländiſchen Fachkreiſe an den Geſcheh⸗ niſſen hier oben immer wieder ſtärkſten Anteil. So weilt der japaniſche Profeſſor Sato auf der Waſſerkuppe, er iſt ganz bei der Sache, um Erfahrungen für den olympi⸗ ſchen Segelflug⸗Wettſtreit 1940 zu ſammeln, der in Zer Nähe von Oſaka zusgetragen werden ſoll. Schließlich traf noch zu kurzem Aufenthalt Genevallt. Wäbberg Berlin ein. Wir alten„Rhöner“ wollen es dieſem alten Flieger⸗ kameraden nicht vergeſſen, was er vor 15 Jrhren für die damals noch unbekannte Waſſerkuppe übrig gehabt hat. Auch die„Rhön“ als Segelfluggelände verdankt ihm unendlich viel. Bleibt noch zu erwähnen, öaß die inter⸗ mationalen Mannſchaften kameraoͤſchaftlich und überzus freunoͤlich miteinander zuskommen. Sie wiſſen ſich gegen⸗ ſeitig zu verſtöndigen und freuen ſich über ihre Erlebniſſe auf dem heiligen Fliegerberg und in deutſchen Landen. In dieſem Sinne erhoffen wir bei„Holbzeit“ der erſtmals auf internatirnaler Grundlige ausgetragenen„Rhön“— weiter in wahrer Fliegerkameradſchaft— neue vorbilo⸗ liche Leiſtungen! Hauptmann a. D. Schreiber. Schwediſcher Länderſieg um Höhepunkt der ſportlichen Feſte anläßlich der 25⸗Jahrfeier der 4. Olympiſchen Spiele 1912 in Stockholm wurde am Sonntag der Leichtathletik⸗Länderkampf Schwe⸗ den⸗Holland auf der alten Olympiſchen Kampfſtätte aus⸗ getragen. Imn Beiſein von Dr. Ritter von Halt, dem oberſten Schiedsherrn für dieſe Vevanſtaltung, kamen die Skondinavier zu einem überlegenen Siege von 81249 Punkten. Die Holländer gewannen lediglich zwei Wett⸗ bewerbe Lurch ihren Sprinter van Beveren. Die Ergebniſſe: 100 Meter: van Beveren 10,9, 200 Meter: van Beveren 24,8, 400 Meter: Danielſſon 40.0, 800 Meter: Anderſſon 1253.7, 1500 Meter: Johnſſon:51.4, 3000 Meter: 1. Jans⸗ ſon:328, 110 Meter Hürden: Lidman 14,7, Hochſprung: Perſſon.93, Kugelſtoßen: Bergh 15.35; Sperwerfen: Atter⸗ val 69.33, Diskuswerfen: Hedval 48.23, Stabhochſprung: Linoͤblad.00. —— Ehrenpreis des Führers zum Internationalen Reitturnier Der Führer und Reichskanzler hat für das vom Reichs⸗ bund zur Zucht und Prüfung deutſchen Warmbluts in den Tagen vom 15. bis 19. Juli d. J. auf dem Reichsſportfeld veranſtaltete internationale Reitturnier einen Ehrenpreis geſtiſtet. Der von dem Bildhauer Willibald Fritſch geſchaf⸗ fene Preis iſt eine Bronce⸗Nachbildung des bekannten in Schleſien gezüchteten Schimmels„Wotan“, des Mitſiegers in der Coppa'Oro Muſſolini. Deutſchlands Geher wurden im Trälleborger Länder⸗ kampf gegen Schweden mit 15:29 Punlten beſiegt. Selbſtverſtändlich nehmen 00* 6 kulturellen und Dienstag, 13. Juli 1937 LS- WIRTSCHAET der Neuen Mannheimer Zeitung -ZHrruxG Mittag-Ausgabe Nr. 315 Die Auigabe der Genossenschaſien uim Driiien Reich Von Dr. von Renteln Anläßlich des diesjährigen Verbandstages Würt⸗ tembergiſcher Kreditgenoſſenſchaften, der am 27. Juni in Stuttgart ſtattfand, ſprach der Präſident des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes, Reichshaupt⸗ amtsleiter Dr. v. Renteln, über die Aufgaben der Genoſſenſchaften im DrittenReich. Der v. Renteln ging aus von der Hauptaufgabe des National⸗ ſozialismus, den deutſchen Staat national unab⸗ hängig nach außen zu machen und ihm im Innern eine ſozialiſtiſche Oroͤnung zu verleihen. Das Wort Sozialismus ſei allerdings bei manchen moch einer völlig falſchen Auffaſſung unterworſen. Der Sozialismus des Dritten Reiches habe nichts mit Gleichmacherei oder Herrſchaft einer Klaſſe zu tun und in ihm ſei auch nicht Eigentumsfeindliches enthalten. Sozialismus heiße Gemeinſchaftsbildung. Alles das, was zu einer wahrhaft ſtarken und trag⸗ fähigen Gemeinſchaft führe, ſei ſozialiſtiſch. Dieſe Gemeinſchaftsbildung aber werde heute nicht nur im im rechtlichen Leben angeſtrebt, ſondern auch in der Wirtſchaft. Wir hätten aber in Deutſchland etwas, was dieſe Gemeinſchaftsbildung von vornherein auf dem wirtſchaftlichen Gebiete zu ſeinem Inhalt gemacht habe: das deutſche Genoſ⸗ ſenſchaftsweſen. Das deutſche Volk ſei in oͤer modernen wirtſchaft⸗ lichen Entwicklung einen Weg gegangen, der anderen Völkern auch nicht erſpart geblieben ſei. In der modernen Wirtſchaft werde es immer einige Große geben. Wir hätten aber im vergangenen Jahrhun⸗ dert die äußerſt gefährliche Entwicklung erlebt, daß das liberaliſtiſch⸗kapitaliſtiſche Syſtem die wenigen Großen moch weiter geſtärkt und immer mehr deutſche Volksgenoſſen beſitzlos freigeſetzt hätte. Ueber die Wirkung einer ſolchen Entwicklung könne man ſich in unſerem Jahrzehnt nicht mehr im Un⸗ klaren ſein. Denn es ſei eben kein Zufall, ſondern nicht zuletzt eine Wirkung dͤieſer Gründe, daß ſich der Bolſchewismus in Rußland durchgeſetzt hätte und in Spanien gefährlich würde, zwei Länder, in denen die breite Schicht der kleinen Beſitzer und der mittleren Betriebe vollkommen oder zu einem großen Teil fehle, wo ſich eine hauchdünne Schicht von Groß⸗ eigentümern oder Wirtſchaftsunternehmungen und eine breite Maſſe von nahezu oder ganz Beſitzloſen gegenüberſtänden. Der Nationalſotßialis⸗ mus hingegen trete bewußt für das Pri⸗ vatkapital ein, aber nicht um wenige Einzelne groß zu machen, ſondern damit wöglichſt viele deutſche Volksgenoſſen an dieſem Privateigentum teilhaben ſollten. Unter dieſem Geſichtspunkt be⸗ trachtet ſei die genoſſenſchaftliche Idee einer der tra⸗ genden Pfeiler, eine der Achſen, um die die Wirt⸗ ſchaftspolitik kreiſt. Ihr Inhalt ſei, allen mittleren und kleinen Exiſtenzen Zuſammenhalt zu bieten, ſie möglichſt zu ſtärken und allen jungen, auſſtrebenden Glementen den Zutritt in die Genoſſenſchaftsfamilie zu ermöglichen. Dieſe Aufgabe decke ſic die der nationalſozialiſtiſche Staat ſich in der Wirt⸗ ſchaft ſtelle. Es gäbe allerdings immer Zeiten, die Ueberkommenes, Ererbtes verwalteten, und andere, wo Neues geſchaſſen würde. Heute gehe es mehr als je für die Genoſſenſchaften darum, in die Zukunft zu blicken und für die Zukunft zu ar⸗ beiten. Die Genoſſenſchaften würden in Zukunft das ſein, was die Genoſſenſchafter von heute aus ihnen machten. In dieſem Zuſammenhang wies der Redner auf einen beſonders wichtigen Punkt hin., Es komme darauf an, dafür Sorge zu tragen, daß die Verbindung zu denen, die in 20, 30 Jahren Trä⸗ ger des Genoſſenſchaftsgedankens ſein würden, nicht abreiße. Hier ſei die Nachwuchsfrage von einer ge⸗ radezu entſcheidenden Bedeutung. Die Zuſammenarbeit mit den verſchiedenen Or⸗ ganiſationen des Handwerks und des Einzelhandels müſſe deshalb eine recht rege und enge ſein. Das erſte Gebot für jeden Genoſſenſchaftsleiter ſei, eine ſtän⸗ dige, immerwährende Fühlung mit den Trägern die⸗ ſer Stellen des Handwerks und Handels zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Insbeſondere ſei eine recht enge Verbindung zu den Junghandwerkern und Jungkaufleuten zu empfehlen. Der Nationalſozia⸗ lismus erſt habe wieder eine Selbſtändigmachung junger Handwerker und Kaufleute ermöglicht und die Genoſſenſchaften hätten dabei eine weſentliche Hilfs⸗ ſtellung zu leiſten. In der Förderung der Gründung von ſelbſtändigen Exiſtenzen liege ein ſozia⸗ liſtiſches Element, und es ſei die Hauptaufgabe der Genoſſenſchaften überhaupt, möglichſt vielen jungen Menſchen, vor allem den tüchtigeren und fleißigen, den Weg zur Selbſtändigkeit zu ermöglichen. Die Kreditgenoſſenſchaft ſei eben etwas anderes als andere Bankgebilde, die nur die Aufgabe hätten, das Geld in der richtigen und geeigneten Weiſe zu verwalten. Die Kreditgenoſſenſchaft habe darüber hinaus eine gemeinſchaftsbildende Aufgabe, ſie ſei Träger und Förderer großer ſtaatspolitiſcher Auf⸗ gaben. Darin liege auch die Zukunftsträchtigkeit des Genoſſenſchaftsgedankens. * Deutſche Elektrizitätswerke zu Aachen⸗Garbe, Lah⸗ meyer u. Co. AG. Die B, in der ein, Aht von 826 600, 4 vertreten war, genehmigte den Abſchluß für 1936/37. Der Rohertrag erhöhte ſich auf 5,28(4,44) Mill. 4. Nach Ab⸗ zug aller Aufwendungen ſowie unter Berüchſichtigung von 484.650(224760)„ Abſchreibungen auf Anlogen und 70¹ 120 (442 954)/ anderen Abſchreibungen und Rückſtellungen ergibt ſich einſchl. 14 100 Vortrag ein Reingewinn von 280 788(189 098) /, woraus Nie Dividendenzahlung mit 5 v. H. auf das Ac von 1 Mzll.% wiedex aufgenommen wird. Nach Zuweiſung von wieder 100 900% an die Rücklage ſowie 25000(50000)./ an, das Wertberichti⸗ gungskonto und von wieder B000„ an den Beamten⸗ und Arbeiterunterſtützungsfonds verbleiben noch 20 788 4 zum Vortrag. Nach dem Bericht des Vorſtandes ergab die anhaltende Geſchäftsbelebung eine dem Vorjahr gegenüber erhöhte Auftrogsabwicklung. Das Exportgeſchäft konnte um 20 v. H. geſteigert werden. Der erhöhte Umſatz be⸗ dingte erneut nenenswerte Inveſtierungen. Um auch im laufenden Jahr dieſe Tendenzen weiter fortſetzen zu kön⸗ nen, hat die Geſellſchaft vorſorglich eine Snoderrücklage für Bauvorhaben in Höhe von 150 000/ gebildet. In der Bilanz werden neben dem unveränderten AK und der unveränderten geſetzlichen Rücklage von 0,10 ſowie den Wertberichtigungen von 0,5,(0,0) ſonſtige Rückſtellungen erhöht mit 0,94(0,06) Mill.% ausgewieſen. Neu er⸗ nen, hat die Geſellſchaft vorſorglich eine Sonderrücklage für Bauvorhaben mit 0,13 Mill.„. Der Beamten⸗ und Arbeitenunterſtützun⸗sſends erhöh“ ſich auf 0,065(0,½0) Mill. Die geſamten Verbindlichkeiten ſtiegen auf 2,35 von 2 v. H. erhalten. ſich vollkommen“ mik jener, 2,88) Mill. /, darunter Anzahlungen von Kunden auf 0,35(0,21), Waxenſchulden auf 1,19(0,73), ſonſtige Ver⸗ bindlichkeiten auf 0,43(0,23). Mill. /, während Akzeptver⸗ bindlichkeiten auf 0,55(0,66) und Bankverbindlichkeiten auf 0,79(1,0) Mill./ zurückgingen. Andererſeits, betra⸗ gen die geſamten Forderungen 1/00(1,39) Mill.. An⸗ legen ſind mit 1,80(2,.03) und Vorräte mit 2,18(1,57) Mill./ bewertet. * Maſchinenfabrik Kappel, Chemnitz⸗Kappel.— Eine abö der Maſchinenfabrik Kappel, Chemnitz⸗Kappel, nahm einen Vergleichsvorſchlag des Vorſtandes an, wonach die im Konkurs nicht bevorrechtigten Gläubiger eine Quote Komkursverwaltung und Gläubi⸗ gerausſchuß erklärten ſich mit dieſem Zwangsvergleich ein⸗ verſtanden. Die Verſammlung ſtimmte dann der Umwand⸗ lung von 5000/ Vorzugsaktien in Stammaktien zu, die eingezogen werden ſollen, ebenſo der Herabſetzung des Ab von 3,6 Mill./ auf 36000“ und der Wiedererhöhung auf 500 000“. Von den jungen Stmmaktien über je 1000/ werden 50 Stück gegen Barzahlung und 414 Stück gegen Einbringungg eines dem Nennwerte der Aktien gleich hohen Betrage einer Forderung übernommen. Wei⸗ ter wurde der Vorſtand ermächtigt, einen Vertrag mit der Maſchinenfabrik Kappel Gmbc, die vor mehreren Jahren als Fortführungsgeſellſchaft errichtet wurde, abzuſchließen, wonach die Firma die geſamten Aktiven und Piſſiven laut Bilanz der Gmbch vom 31. 12. 1936 übernimmt und den Betrieb der A fortſetzt. Alle Beſchlüſſe werden unter der Vorausſetzung geſaßt, daß der Zwangsvergleich Rechtskraft erlingt. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Direktor Gröſchel, Waltersdorf, Direktor Scharnke, Chemnitz, und Direktor Wendekam, Schweizerthal. *„Likomba“ Kamerun Bananengeſellſchaft Ac, Ham⸗ burg.— Keine Dividende. Die HV genehmigte den Ab⸗ ſchluß für 1986. Einſchließlich des Gewinnvortrages in Höhe von 9194/ ergibt ſich ein Reingewinn von 290 473 4 (i. V. einſchl. Gewinnvortrag von 19 939 99 104, Ge⸗ winn), von dem 280 000/ dem Rücklagenkonto 2(i. B. erſtmalig 90 000 /) zugeführt und der Reſt von 10 472 (9194)/ auf neue Rechnung vorgetragen werden, Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die, Entwicklung der Pflanzung im Berichtsjahr weiter gefördert worden iſt. Die Bananenanlage wurde auch in dieſem Jahre erwei⸗ tert. Ebenſo wurde Kakao neu angepflanzt. Die Zahl der verſchifften Bünde“ Bananen konnte gegenüber dem Vor⸗ jahr weiter erhöht werden, und auch die Kakao⸗ und Hel⸗ fruchternten ſind etwas geſtiegen. Die Produktion von Feigenbananen wurde durch den Ausfall eines abgebrann⸗ ten Trockenbaues ſtark beeinträchtigt. Aus den Beſtän⸗ den der Pflanzung wurden kleinere Partien von Bon⸗ goſſi⸗Holz nach Hamburg verkauft. Der Bau eines großen Magazins aus Stahlkonſtruktion wurde fertiggeſtellt, wäh⸗ rend mit dem Neubau von zwei Vorwerkshäuſern begon⸗ nen werden konnte. Ebenſo wurden Arbeiterwohnungen errichtet, das große Trockenhaus wurde durch Feuer zer⸗ ſtört, doch iſt der Schaden durch Verſicherungen gedeckt. Ein Erſatzbau iſt bereits vorgeſehen. Der Ausbau der Strecken wurde fortgeſetzt ſowie der Bau einer neuen Brücke in Angriff genommen. Aus der Bilanz(in Mill. 0: Anlagevermögen 1,58(1,54), Materialien und Arbei⸗ terverpflegungsvorräte 0,07(9,01), Warenforderungen 0,15 (1920), Warenvorräte 0,01(0,10), ſonſtige Forderungen 0,06(—) und Bankguthaben 0,62(0,45), auf der anderen Seite AK unv., 1 024 800/ Rücklagen 0,10(0,10), Rück⸗ ſtellungen 0,9(0,06), Verbindlichkeiten 0,92(0,84) Mill. J. * Weſtafrikaniſche Pflanzungs⸗Geſellſchaft„Victoria“, Berlin und Victoria(Kamerun). Die H genehmigte den Abſchluß für 1936 und beſchloß, aus 0,273 Mill. Reingewinn 6 v. H. Dividende zu verteilen und 41.177 1 auf neue Rechnung vorzutragen. Bezüglich des laufenden Geſchäftsjahres wurde u. a. mitgeteilt, daß ein abſchlie⸗ ßendes Urteil noch nicht abgegeben werden könne, dg ſich die Geſellſchaft mitten in der diesjährigen Ernte beſinde. Das Endergebnis werde ſtark beeinflußt werden durch die weitere Geſtaltung der Weltmärkte in den verſchiedenen Erzeugniſſen der Geſellſchaft. Ueber die einzelnen Er⸗ zeugniſſe der Geſellſchaft wurde u. a. mitgeteilt, daß die Welternte 1936 in Kakao insgeſamt 710 000 To. brachte, denen ein Weltverbrauch von 697 900 To. gegenüberſtehe, Der Anteil Deutſchlands hieran belaufe ſich auf 76 600 To. Die Preiſe betrugen im Jamuar 1996 für die günſtigſten Konſummarken 23 Schilling je 50 Kilo ſteigend bis zu 50 Schilling im Dezember und 58,1 Schilling im Januar 1937. Bis Inni 1937 ging dieſer Preis auf 34 Schilling zurück. Bei iitz durchaus geſunden Lage des Weltmarktes in Kakao ſei aber zu hoffen, daß die Preiſe ſich zum minde⸗ ſten auf dieſer Höhe halten würden. Bezüglich des Kaut⸗ ſchuks wurde mitgeteilt, daß die allgemeine Wirtſchafts⸗ belebung ſich auch auf dem Kautſchukmarkt ausgewirkt habe. Infolge der Reſtriktionsmaßnahmen war 1936 der Welt⸗ verbrauch höher als die Weltproduktion, ſo daß eine ge⸗ wiſſe Abnahme der Weltvorräte eintrat. Dieſe günſtige Lage ging auch an den Märkten nicht ſpurlos vorüber. Die Preiſe ſtiegen 1996 von 7½ d(0,9 /) für das lo auf 11 d(0,57 4) und 1937 ſogar bis auf 19/% d(.69). In den letzten Wochen iſt jedoch wieder ein Rückgang eingetreten. Heute werden etwa 9/%§(0,49 /) ie lo be⸗ zahlt. Die Weltvorräte haben auch in dieſem Jahre weiter abgenommen. Die Ausſichten auf dem Kautſchukmarkt ſind alſo günſtig. Dabei iſt jedoch nicht zu überſehen, daß auf lange Sicht gerechnet, auf dem Kautſchukmarkt mit gewiſſen Einflüſſen zu rechnen iſt, deren mögliche Auswir⸗ kungen die Geſellſchaft jedenfalls berückſichtigen muß. Alles in allem ſei zu hoffen, daß die nächſte Zukunft der Geſellſchaft Einbußen von der Preisſeite her erſpare. Wenn die Pflanzungen außerdem von weiteren großen Schäden verſchont bleiben und die Ernten einingermaßen befriedi⸗ gend ausfallen, ſo könnten die Ausſichten für das Jahres⸗ ergebnis 1937 als gut bezeichnet werden. * Aenderung des Firmennamens. Die Hauptverſamm⸗ rung vom 20, Juni 1937 genehmigte einſtimmig, daß der bisherige Firmennahme Leo Volks⸗ und Lebensverſiche⸗ rungsbank a. G. Köln in Kölniſche Lebensverſicherung auf Gegenſeitigkeit geändert wird. Der neue Firmenname iſt inzwiſchen in das Handelsregiſter eingetragen. Im übri⸗ gen genehmigte die Hauptverſammlung einige Satzungs⸗ änderungen und den Abſchluß für das Rechnungsjahr 1936 und erledigte die übliche Tagesordnung. Der Verſiche⸗ rungsbeſtand konnte weiter erhöht werden. Er belief ſich Ende 1936 auf 547 376 Verſicherungen mit einer Verſiche⸗ rungsſumme von 178 473 926 /. Die Prämieneinnahme ſtieg auf 7 473 027,27(i. V. 6 881 858,90)„. Die Deckungs⸗ rücklage iſt von 12 958 848/ auf 15 621 783,75/ geſtiegen. Der Sterblichkeitsgewinn betrug 40,04 v. H. der verfüg⸗ baren Mittet(i. V. 37,93 v..). Die Zahlungen an fäl⸗ ligen Verſicherungsleiſtungen betrugen im Geſchäftsjahr 1 838 683 4; ſeit 1924 ſind in Verſicherungsfällen insgeſamt gezahlt worden 10 615 606“. Der Ueberſchuß beträgt 712 676,66 /, nachdem dem Beamten⸗Unterſtützungs⸗ und Penſionsfonds 22 075 zugewieſen ſind. Von dem Ge⸗ winn werden für die Gewinnrücklage der Verſicherten 678 263,36 J, für die Sonderrücklage 19 413,30 und für den Auſſichtsrat 15 000/ verwandt. Nach dieſen Ueber⸗ weiſungen beträgt die Gewinnrücklage der Verſicherten 1 210 195,66 /, die Sonderrücklage 362 520,02 A. Die Ge⸗ winnanteile für die Kleinlebens⸗Verſicherungen ſind auf 7,5 v. H. und die Dividende für die Großlebensverſiche⸗ rungen iſt auf 15 v. H. des Beitrages feſtgeſetzt worden. Danach belaufen ſich die gutgeſchriebenen Gewinnanteile auf 2673 386/52. In den erſten vier Monaten des Ge⸗ ſchäftsjahres 1037 belief ſich der Reinzuwachs im Neu⸗ geſchäft auf 10 200 000“ Verſicherungsſumme. Es iſt mit einem günſtigen Verlauf des neuen Geſchäftsjahres zu rechnen. * Weitere Umſatzbelebung bei der C. Lorenz Acd., Ber⸗ lin⸗Tempelhof. Die v. HV. genehmigte den Abſchluß für 1936, der einen Bruttogewinn von 34,19(26,54) Mill. 4 ausweiſt. Demgegenüber erſorderten u. a. Löhne und Ge⸗ hälter 18,68(14,15) Mill. /, Abſchreibungen 2,33(233), Steuern 2,51(2,15) und ſonſtige Aufwendungen 6/06(4,91) Mill. /, ſo daß ſich einſchließlich 0,10 Mill. Gewinnvor⸗ trag ein Reingewinn von 1,16(0,92) Mill. ergibt. Es Davon wurden 350 716 Dz. auf Zucker verarbeitet. wurde beſchloſſen, hieraus wieder 8 v. H. Dividende zu verteilen und 0,20 Mill. auf neue Rechnung vorzutra⸗ gen, während 0,20 Mill./ der geſetzlichen Rücklage zu⸗ gewieſen wurden. Laut Geſchäſtsbericht brachte das Be⸗ richtsjahr eine weitere Vergrößerung des Geſchäftsumfan⸗ ges. Die Geſellſchaft hielt auch während des Berichtsjahres an ihrer grundſätzlichen Richtlinie, der intenſivſten For⸗ ſchungsarbeit, feſt. Für dieſe Forſchungszwecke wurden erhebliche Mittel aufgewendet und ſo auf wichtigen Gebie⸗ ten der Nachrichtentechnik nennenswerte neue Erfolge er⸗ zielt, ſei es auf dem Schwachſtromgebiet, dem drahtloſen oder verwandten Gebieten. Insbeſondere konnten auch weitere Verwendungsmöglichkeiten der drahtloſen Technik erſchloſſen werden, die zum Tei' in die Schwachſtromtechnik hinaübergreifen. Darüber hinaus haben die Ingenieure in den Laboratorien, den techniſchen Büros und im Betrieb planmäßig an Her Erſchließung vielſeitiger Verwendungs⸗ möglichkeiten der einheimiſchen Rohſtoffe für verſchiedene Fabrikationszweige der Geſellſchaft gearbeitet. Beſondere Pflege hat die Geſellſchaft auch ihrem Exportgeſchäft an⸗ gedeihen laſſen. Es konnte im Berichtsjahre beſonders auch auf dem drahtloſen Gebiet eine ſtarke Belebung er⸗ zielt werden. Die Beſtelleingänge und Umſätze ſind im Berichtsjahre ſowohl für das Inlandsgeſchäft als auch im Export weſentlich geſtiegen. Den Rohſtoffbedarf hierfür konnte die Geſellſchaft in befriedigender Weiſe eindecken. Ueber die einzelnen Geſchäftszweige wird u. a. mitgeteilt, daß das drahtloſe Telegraphie⸗ und Telephoniegeſchäft im Berichtsjahre insbeſondere auch infolge der unermüdlichen Fortſetzung der techniſchen Entwicklungsarbeit einen wei⸗ teren Aufſchwung erfuhr. Das Fernſprechanlagengeſchüft war 1926 im ganzen noch rückläufig, während ſich das Pri⸗ vatgeſchäft in Fernſchreibern gut entwickelte. Der wei⸗ tere Ausbau des Reichsbahnnetzes mit den Anlagen zur ſelbſttätigen Zugbeeinfluſſung brachte der Eiſenbahnabtei⸗ lung einen geſteigerten Auftragseingang. Das Geſchäft in Elektroſpezialmaſchinen hat eine ſtarke Belebung erfahren. Das Rundfunkempfängergeſchäft hat ſich im Inland nicht ganz auf Vorjahrshöhe gehalten, dagegen konnte im Export eine nicht unweſentliche Steigerung des Umſatzes erreicht werden. Der erhöhte Auftragseingang zu Beginn des Lau⸗ fenden Geſchäftsjahres und die erhöhten Auftragseingänge in dieſem Jahre ſichern der Geſellſchaft bis auf weiteres Beſchäftigungsmöglichkeiten mindeſtens im bisherigen Um⸗ ſange. Das berzeitige Geſchäft iſt zufriedenſtellend. Die Geſellſchaft ſetzt ihre techniſche Entwicklungsarbeit in ver⸗ ſtärktem Maße fort und hegt die berechtigte Hoffnung, daß auch das neue Geſchäftsjahr mit einem befriedigenden Er⸗ gebnis abſchließen wird. * AG Zuckerfabrik Haynau, Haynau i. Schl. Die mit 1 Mill./ Grundkapital ausgeſtattete Geſellſchaft konnte in dem am A. Januar 1937 beendeten Geſchäftsjahr ihren Rübenlieferanten zum Anbau 1996/37 105 v. H. ihres Rü⸗ bengrundlieferungsrechtes freigeben. Zur Ablieferung ka⸗ men insgeſamt 402 426 Diz. Rüben gegen 255 170 Dz. i. V. Die Rübenverarbeitung wurde am 20. Oktober begonnen und am 30. November 1936 beendet. Die durchſchnittliche Ta⸗ geswerarbeitung betrug 8554 Dz. Rüben gegen 8775 Dz. in der Kampagne ⸗1935/6. Der Zuckergehalt der Rüben be⸗ trug an den Schneidemaſchinen 18,62 v. H. gegen 15,9 v. H. i.., was auf die Anfang November eingetretenen gün⸗ ſtigen Witterungsverhältniſſe zurüchzuführen iſt. Die im Sommer 1936 angeſchafften Neuanlagen haben ſich gut be⸗ währt. Der Reingewinn des Geſchäftsjahres 1936/37 be⸗ trägt einſchl. Vortrag nach Vornahme von 70 55(113 884) / Anlageabſchreibungen 993(589) /. Hiervon ſollen 3000/ der geſetzlichen Rücklage zugeführt und der Reſt vorgetragen werden.— HV am 21, Juli. Oppoſition bei W. Kreſſt AG, Gevelsberg. In der o. HW vertraten 14 Aktionäre ein AK von 1,54 Mill.. Die Genehmigung des dividendenloſen Abſchluſſes und die Beſchlußſaſſung über den Vortrag des erzielten Reinge⸗ winns von 13087/ erfolgte gegen die Stimmen von vier Aktionären mit zuſammen 67 600 /. Gegen die Beſchlüſſe wurde Widerſpruch zur Niederſchrift gegeben. Ueber das Geſchäftsergebnis und einzelne Finanzpoſten kam es zu ausgedehnten Erörterungen. Auf die Feſtſtellung eines Aktionärs, daß der Geſchäftsbericht zu peſſimiſtiſch geſtimmt ſei, betonte Aufſichtsratsvorſitzender Konſul Harney, daß es kein Vorwurf ſein könne, wenn die Geſellſchaft eine ge⸗ wiſſe Borſicht obwalten laſſe. Bereits im Vorfahr habe man eingehend darauf hingewieſen, weshalb der Kon⸗ junkturanſtieg ſich bei der Geſellſchaft langſamer vollziehe. Auf die Kritik an den außerordentlich hohen Zinsaufwen⸗ dungen wurde erwidert, daß die Verwaltung alles daran⸗ ſetze, um die Bankſchulden abzubauen. Für dieſe ſeien im übrigen keine Sicherheiten gegeben. Die Höhe der außer⸗ ordentlichen Abſchreibungen(176 823 /) erkläre ſich daraus, daß zum Teil auf im Augenblick gefährdet erſcheinende Auslandsforderungen entſprechende Abſchreibungen er⸗ folgen mußten. Eine Umwandlung in eine Kommandit⸗ geſellſchoft ſei nicht beabſichtigt. Im laufenden Jahre habe ſich der Umſatz weſentlich geſteigert. Konſul Harney gab ſchließlich der Hoffnung Ausdruck, daß im nächſten Jahr ein Abſchluß vorgelegt werden könne, der die günſtige Ent⸗ wicklung bei der Geſellſchaft deutlich zum Ausdruck bringe. *„Mabag“ Maſchinen⸗ und Apparatebau⸗AG, Nord⸗ hauſen.— Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Die zum Konzern der Deutſche Erdöl⸗Ac gehörende„Mabag“ Maſchinen⸗ und Apparatebau⸗Ac, Nordhauſen, war im Geſchäftsjahr 1936 in allen Zweigen ihres Fabrikotions⸗ und Handelsbetriebs gut beſchäftigt. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hat die Geſellſchaft im Berichtsjahr ihr AK von. 0, Mill./ auf 1 Mill. /erhöht. Die neuen Aktien ſind je zur Hälfte von der Deutſchen Schachtbau⸗AG, Nord⸗ hauſen, und der Tiefbau⸗ und Kälteinduſtrie⸗Ach vorm. Gebhardt u. König, Nordhauſen, übernommen worden. Die Einlagen dieſer beiden Geſellſchaften ſind im weſentlichen durch Einbringung der bisher von der„Mabag“ nur ge⸗ pachteten Fabrikationseinrichtungen und Maſchinen ge⸗ leiſtet worden. Der Rohertrag der Geſellſchaft hat ſich auf 1,87(1,44) Mill./ erhöht, während andererſeits u. o. Löhne und Gehälter 0/81(0,65) Mill./ erforderten. Nach Abſchreibungen von insgeſamt 0,11(0,06) Mill./ wird ein Reingewinn von 106 742(35 712)/ ausgewieſen, aus dem nach Tilgung des reſtlichen Verluſtvortrags, in Höhe von 27 740/ die Dividendenzahlung nach fünfjähriger Unter⸗ brechung mit 5 v. H. wieder aufgenommen wird. * Tüllſabrik Flöha AG, Plaue bei Flöha. Die H der Tüllfabrik Flöha AG, Plaue bei Flöha, ge⸗ nehmigte das vorliegende Rechnungswerk und ſtimmte der Verteilung einer Dividende von 6(5) v. H. zu. Angenommen wurde weiter eine Satzungsänderung, nach der die Zahl der Auſſichtsratsmitglieder je nach Beſtimmung der HV bis 6 betragen ſoll. Dement⸗ ſprechend wurden neu in den Auſſichtsrat gewählt Frau M. Siems und Dir. Hans Szalla.— Das Un⸗ ternehmen iſt auch weiterhin reichlich mit Aufträgen verſehen. * * Der Stand der Reben Anfang Juli. Bei dem war⸗ men Wetter, das bis Mitte Juni herrſchte, hat, wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, die Blüte des Weines zum großen Teil frühzeitig begonnen und iſt ſchnell und ſtörungs⸗ In den ſchlechten Lagen fiel die Blüte jedoch in die niederſchlagsreichere Zeit, die Mitte Juni los verlaufen. einſetzte und zum Teil von Hagelſchauern begleitet war. Der Heuwurm trat in dieſem Jahr verhältnismäßig ſtark auf und hat in einigen Gebieten beträchtliche Schädigungen hervorgerufen. Die Sachverſtändigen beurteilten im all⸗ gemeinen den Stand der Reben etwas ſchlechter als im Vor⸗ monat und zur gleichen Zeit des Vorjahres. Für den Reichsdurchſchnitt iſt eine Begutochtungsziffer von 2,5(An⸗ ſang Juli 1936: 2,0) ermittelt. Am beſten wurde der Reb⸗ ſtand in Sachſen(Note 1,6) und im Preußiſchen Rheingau⸗ gebiet(.7) beurteilt. Für die badiſchen Weinbaugebiete ergob ſich die Note.6. Im ganzen iſt der Stand der Re⸗ ben zu Anfang Juli als normal zu bezeichnen. Rhein-VMainische Abendbörse Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe: Behauptet * Frankfurt 12. Juli. An der Abendbörſe lagen die Kurſe größtenteils auf der Berliner Mittagsſchlußbaſis behauptet. Kaufneigung zeigte ſich für Montanwerte. Vorerſt kamen MAN mit 135 und Geſfürel mit 15494 zur Notiz. 36 Farben wur⸗ den mit 166/4, Bemberg mit 148/½ genannt.— Renten lagen Anfangs noch unverändert. Im Verlaufe lagen die Kurſe am Aktienmarkt teilweiſe um 6 v. H. über dem Berliner Schlußkurs. Intereſſe er⸗ hielt ſich weiter für Montanwerte. Am Reyntenmarkt zeigt ſich Nachfrage in Kommunal⸗ umſchuldung zu 94,25; geſucht waren ferner Zinsver⸗ gütungsſcheine zu 957/“5, öproz. Induſtrieobligationen konn⸗ ten Erhöhungen bis zu VI v. H. erzielen. Waren und Märkte Mannheimer Getreidegroßmarkt O Mannheim, 12. Juli. Weizenzuteilungen erfolgten an die hieſigen Mühlen nicht. Teilweiſe beginnt man be⸗ reits mit der neuen Ernte, die recht gute Ergebniſſe ver⸗ ſpricht.— Die Roggenernte iſt bereits im vollen Gang; in einigen Bezirken der näheren Umgebung iſt der Roggen inſolge Notreife ziemlich leicht geraten.— Die Winter⸗ gerſte iſt zum guten Teil eingebracht; bei der zweizeiligen werden Hektolitergewichte bis zu 72 Kg. und bei der vier⸗ zeiligen ſolche von 66 bis 68 Kg. erzielt; die Qualität iſt ſehr ſchön, die Druſchergebniſſe allerdings unterſchiedlich. Die Fabriken haben verſchiedentlich bereits Bezugsſcheine erhalten, ſo daß es bereits zu einigen Umſätzen kam. Grünkern iſt ebenfalls zum großen Teil eingebracht und lieferte ein gutes Ergebnis.— Raps wurde zum Feſtpreis gehandelt; verſchiedentlich iſt der Feuchtigkeitsgehalt recht hoch.— Weizenmehl aller Typen war lebhaft gefragt; Rog⸗ genmehl lag ſtill.— Wieſenheu iſt reichlich angeboten, da⸗ gegen fehlte Luzernekleeheu. Altes Stroh war nur ver⸗ einzelt am Markt, und zwar lediglich in Streu⸗Qualitäten. 2. Rotterdamer Getreidekurſe vom 12. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,45; Sept., Nov. je 8,47%; Jan. 8,45.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 108; Sept. 107,75; Nov. 107,75; Fan. 108. Bremer Baumwolle vom 12. Juli.(Eig. Dr.) Amerik, Univerſol Stand. Middl.(Schluß) loko 15,09. 5 Liverpooler Baumwollkurſe vom 12. Juli.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(37) 687; Auguſt, Sept., Okt. je 687; Nov., Dez., Jan.(88) je 685; Febr. 686: März, April je 687; Mai 688; Juni 6877 Juli 687; Okt. 680; Dez., Jan.(39) je 676; März 677; Mai 678; Tendenz ſtetig. Leinölnotierungen vom 12. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 19¼6; Leinſaot Klk. per Juli⸗Auguſt 15½/6; Bombay per Juli⸗Auguſt 15,50; Lein⸗ ſaatöl loko 31,0; Juli 30,0; Sept.⸗Dez. 29,10%; Baumwoll⸗ .öl ägypt. 88,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 7/6.— Neuyork: Terp. 39,50. Savannah: Terp. 34,50. Berliner amiliche Noſierungen Wintergerste Hafer märk. 2zeil. fr. Berll Berl. 48/49 märk. Stat..[Erzeugpr. H 4/ 152 Weixen märk. Berlin 76/7 212 Futierwz. Bl.80 Roggen märk. 18¹ kzeil. r Berl.. Weizenmehl 10 29.60 Braugerste märk.Stat.... Erzeugerpr. 12 30.— neu,frei Berll 14 39.80 märk. StatJ... Ind'gerat fr. Bl.. Roggenmehl 2222 gute, frei Berl märk. Stat.. Erzeugerpr. 12 22. märk. StatJ. Ikutterg. 59 167 13 245 Viktoria⸗Erbſen 84.—/36,— Kleine Erbſen Seradella 23 .—.— Leinkuchen ab Hambgſ 15,38 incl..60 Futter⸗Erbſen..24.—/26,— Erdnußkuchen ab Hbg 45,88„.30 Peluſchken.25,—/0,.— Erdnußkuchenmehl Leknse Ackerbohnen. 23,—/4.50[Trockenſchnitzel..9,45 Wicken deutſch—/8,.— Soyabohnſchrot aßbgſ 15,58„.50 Sutter„ ab Stetiin 15,08%00 Luͤpinen blau..16,—/17.—[Kartoffelflocken StolpP..Leihſäck gelb. 24.—/5,— ab Berlin * Zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Aufſchlag 1,50 4/ je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung. der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Hamburger Kaffee-Termin- Noſierungen Amtliche Notierung für 6 Kg. netto in Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 12. Juli 10 Uhr 12. Juli 12,80 Uhr Brief Geld b It Bri G 5 eiah—2 bezahlt September.465 4⁴—— 4 44— Dezember„ 46 4⁴— 4 44— März. 45 44 46 44⁴— Mai 1 46—— 46 44— 5 Geld- und Devisenmarki Paris, ſ. ult Gollub emllcd). Lendon 127,99 Fpenien Kopenhagen] 571.— Pien 85 Reuyor! 25.78].] ltalien 655 Hollanl. 15.18— berlin 10³8.0 delglien 484,12 lSchwelr 590,37] Stodhol 658,75 Vanchau 646,— London, 12. luli Schluß emilich) Tepn, f406.78 f voppnbegen] 22,407, Rocken 5* PSchab 41 Fonfresl 497.48 ulhuin 19,397%/ Fumsni en 678.— Vokchamz 14⁰0 imsierdem..42 Lbgie 19.90/ Ronstanüin. 618,— Auziralien 125,— alis 12804 issbon 10.143 UAthen 546,50 Heriko 18.— TrBssel„50— Feisingiors 225.18 ien 25.1 ionterices 28.— Helien 94.37— Prag 142.25 Parschaa 25.20 L Valparzis 128,0 Perlin 12.55¼ Fnäspest 2,— Boenos Aires] 16,— Blenos ethwei: 21.57½¼ fBelgra 216.— ſio de Jan. 412.— euf on eon 16,40 Srenien 87.00— J Soli 400,— Honckong 1,/52 HSüdenks 100,12 keialle Hamburger Meialluofierungen vom 12. Juli HRupler Banca- u. Straits-Zinn iet Rieff beld f0 Brieff beld Abeahli .——— 4 4 2* februar Feinsilber(RM. p. k9)).. 42,— März 38 Feingold(AM. p. gr.. 2,79 4*. Alt-Platin(Abflle ——.50 ., Citcapr.(All. p. pr.) Er- e 475 Detäihr,(ül. f. r· Spiemb./4./574.75.. E49.0849.00 Loco A bi .7574,75... 6849.0849... Anfimon Regulus cilnes.(S tt.) 60,—59,— Lovemb. 747574/5... 6849,0349.00 kurd per Flasche) 16,2510.25 Deremb. l74,7574 7b... 849.01349,0 Wolframerz dünes.(in Sb.) 64,50 * Der Londoner Goldpreis betrug am 12. Juli für eine Unze Feingold 140 ſh 2 d ⸗ 86,6931 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,0775 Pence ⸗ 2,78725 l. ——*“ͤvx. ü 757/7 40,00 0 7475475 B4.0540,00 0 Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft an der heutigen Börſe war nicht be⸗ ſonders rege. Das Berggeſchäft bewegte ſich in mäßigen Grenzen. Die Fracht nach Rotterdam von Rheinzechenhäfen beträgt 85 Pfg., von Rhein⸗Ruhr⸗ häfen 90 Pfg. und ab Kanal.10 Mk einſchl. Schlep⸗ pen. Die Fracht ab Ruhrhäfen nach Mannheim blieb mit 90 Pfg. und ab Kanal mit.10 Mk. unverändert. Der Schlepplohn nach Mainz beträgt 70 und 80 Pfg., nach Mannheim 80 und 90 Pfg. Der Schlepplohn ab Ruhrort nach Rotterdam beträgt 7 Pfg. je Tonne. ———————rr——.rr———.......—.—.—..——— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Giſenbart—Handelsteil: Dr. Sritz Bode. Lokaler Teil: i. B. C. W. Fennel-Sport: Willn Müller Süd weſtdeutſche ms—— Miiloerpien: Curt Wilhelm —Anzeigen und g e Mitteilungen: Jakob Feunel Wgen Aoelch in Mounheim en: Jare R e eber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeime 1 —— Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R1— 7 Zeitung iftleitung in Berlin Dr. E. F. Scha in.gri Schrif 9 Sentafträße 0 ffer, Berlin⸗Friedenau, Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 21806 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rückſendung nur bei Rückporto ——————5 .— S e Nummer 315 Unsere fil Lachen in Pglen Joſuf biahhnim, in der tollen Sauernkomödle: Meioehe Lremee, mit ritz kampers, Oskarsima 18005 irms. 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