eeeeeeeeeeee e EEPPPGEPPEPPP 6 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mat außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Nemazeit Mannheim Eiuzelpreis 10 N. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim⸗ Abend⸗Ausgabe R Oienstag, 13. Juli 1937 148. Fahrgang— Nr. 316 Die Aufhebung der Die Ablöſung der Beobachter 100 km franzöſiſch-katalaniſcher Grenze werden für den Grenzſchmuggel frei — Paris, 13. Juli.(U..) Das Innenminiſterium hat dem zuſtändigen Präfekten im Pyrenäen⸗Diſtrikt inzwiſchen die In⸗ ſtruktionen für die Uebernahme der Grenzkontrolle durch Gendarmerie und Mobilgarde anſtelle der internationalen Kontrolloffiziere zugeſtellt. Von der Beendigung der Internationalen Ueber⸗ wachung wird eine Grenzſtrecke von rund 500 Kilo⸗ meter betroffen. Jedoch wird den neutralen Beob⸗ achtern zunächſt geſtattet, an ihrem gegenwärtigen Aufenthaltsorten zu verbleiben, ohne daß ihnen je⸗ doch noch irgendwelche Kontrollfunktionen zuſtehen. Der einzige Grenzabſchnitt, an dem auch nach fran⸗ zöſiſcher Anſicht die Geſahr eines umfangreichen Waffenſchmuggels nach Wegfall der internationalen Kontrolle beſteht, iſt die 100 Kilometer lange Strecke an der Nordgrenze der katalaniſchen Pro⸗ vinz Geron a. An dieſer Stelle unterhielt die internationale Kontrolle bisher die größte Zahl von Beobachtern und man nimmt an, daß es den Gen⸗ darmen und Mobilgardiſten, die jetzt die Kontrolle ausüben, nicht leicht fallen wird, die Grenze in dieſem äußerſt zerklüfteten Gebirgsgelände hermetiſch abzu⸗ riegeln. Einer der Kontrolloffiziere äußerte ſich zu der bevorſtehenden Beendigung der Kontrolle folgender⸗ maßen:„Wir haben noch keine Anweiſungen erhal⸗ ten; wahrſcheinlich, weil man in London immer noch auf eine Regelung der geſamten Angelegenheit hofft. Wenn wir aber trotzdem genötigt ſein ſollten, unſere Tätigkeit einzuſtellen, ſo empfinden wir trotzdem die Genugutuung, daß unſer bisheriges Wirken nicht umſonſt geweſen iſt. Wir haben un⸗ ſere Aufgabe ſehr ernſt aufgefaßt und begrüßen es auf jeden Fall, daß Frankreich gewillt iſt, ſeine eigene Grenzpolizei mit der Kontrolle zu beauf⸗ tragen.“ Hiervon hängt der Friede ab. (Funkmeldung der NM.) + Rom, 13. Juli. Die Bemühungen Englands, den Mächten mög⸗ lichſt raſch einen neuen Kontrollvorſchlag zu unter⸗ breiten, bilden auch am Dienstag das Hauptthema der römiſchen Morgenblätter. Eden, ſo meint der Pariſer Korreſpondent des „Popolo di Roma“, habe im Laufe ſeiner Be⸗ ſprechungen mit Sir Phipps die Frage erörtert, ob die franzöſiſche Regierung die nötige Macht beſitzt, um die Zufuhr an die Bolſchewiſten in Grenzen zu halten, die eine Nichteinmiſchung weiterhin möglich erſcheinen ließen, oder ob man nicht vielmehr annehmen müſſe, daß nach Ausſchaltung der internationalen Kon⸗ trollorgane die Materiallieferungen und die Manuſchaftstransporte an der Pyrenäengrenze ein derartiges Ausmaß erreichen würden, daß ſein weiteres Gewährenlaſſen von ſeiten Roms und Berlins als ausgeſchloſſen erſcheinen müſſe. Von der Autwort, die Eden auf dieſe ernſte Frage erhalten werde, hänge letzten Endes der europäiſche Friede ab. Zwiſchen der portugieſiſchen und der franzöſiſchen Grenze beſtehe ein großer Unterſchied; denn während über die portugieſiſche Grenze, wie bereits von Eden dargelegt wurde, keine Lieferungen nach Spanien gingen, werde die Aufhebung der internationalen Kontrolle an der Pyrenäengrenze ſicherlich eine Er⸗ höhung des Schmuggels zur Folge haben. Taufe des bulgariſchen Thronfolgers. Der am 16. Juni geborene bulgariſche Thronfolger Simeon wurde am Montag getauft. Die Zeremonien wurden von der Heiligen Synode der Oberſten Kirchen⸗ behörde Bulgariens durchgeführt. Hochſchulſtipendien für junge Deutſche aus Süd⸗ weſtafrika. Stiftung zum Andenken an Adolf Lüderitz. Unter dem Vorſitz von Dr. Schmid⸗Pretoria ver⸗ ſammelte der Reichskolonialbund Vertreter von Par⸗ tei, Staat, kulturellen und wirtſchaftlichen Verbän⸗ den zur Gründung der Lüderitz⸗Stiftung. Sie ver⸗ folgt den Zweck, jungen Volksgenoſſen aus dem ehe⸗ maligen Schutzgebiet Deutſch⸗Südweſtafrikas das Studium an einer Hochſchule im Reich zu ermög⸗ lichen. Kämyfe vor den dub. Peiping, 13. Juli. Heftige Kämpſe ſind unmittelbar vor der Süd⸗ maner Peipings ſeit Dienstag vormittag im Gange. Ihr Mittelpunkt liegt anſcheinend bei der Eiſenbahn⸗ gruppe der Bahn Peiping—Tientſin, drei Kilometer außerhalb der Stadt.-Die Brücke wurde von aus Tungchon kommenden japaniſchen Truppen in Stärke von 400 Mann mit ſieben Geſchützen, denen der Ein⸗ tritt in die Stadt verweigert wurde, angegriffen und (Fun kmeldung der N M3Z.) + Berlin, 13. Juli. Durch den eindringlichen Warnungserlaß des Reichsführers SS und Chefs der deutſchen Polizei vom 18. Mai 1937 iſt die Polizei angewieſen worden, entſprechend den unheilvollen Auswirkungen miß⸗ Wahlen in Oeſterreich-„noch nicht aktuell Bundeskanzler Dr. Schuſchnigs über Weſen und Siel der öſterreichiſchen Politik (Funkmeldung der N M.) + Wien, 13. Juli. Die Union der Korreſpondenten der auswärtigen Preſſe in Wien gab zu Ehren des Bundeskanzlers an dem Staatsſekre⸗ tär Dr. Schmidt, der Leiter des Bundespreſſedienſtes, Oberſt Adam, und zahlreiche Preſſeattachés, darunter der Preſſebeirat der deutſchen Geſandtſchaft, teil⸗ „Dr. Schuſchnigg ein Frühſtück, nahmen. Nach einem Union, Reed⸗London, ergriff Bundeskanzler Schuſchnigg das Wort. Er erklärte, gen zu erwarten brauche. Die Auffaſſung, ſei falſch. Es ſei falſch, Trinkſpruch des Präſidenten der Dr. daß man von der öſterreichiſchen Politik keine Ueberraſchun⸗ Das Ziel ſeiner Politik ſei die Erhaltung des Staates und die Beſ⸗ ſerung der Lebensmöglichkeiten der Bevölkerung. ſo erklärte Dr. Schuſchnigg weiter, daß man ſich zum Neuaufbau des Staates aus ir⸗ gend einer Kollektion ein Rezept herausgeſucht habe, wenn man behauptet, die Enzyklica quadrageſimo anno ſei das Rezept des Neuaufbaues des öſterreichiſchen Staates. Das, was in Oeſterreich unternommen werde, ſei der Verſuch, die Demokratie und den Parlamentaris⸗ mus zu reformieren. In dieſem Zuſammenhang kam der Bundeskanz⸗ ler auch auf die Forderung nach Wahlen in Oeſterreich zu ſprechen und ſagte:„Vielfach hört man aus der Bevölkerung in Oeſterreich, ſoweit ſie politiſch intereſſiert iſt, den Wunſch heraus, es möge zu Wahlen geſchritten werden, es mögen die Wahlen in den Berufsſtänden durchgeführt werden. Ein ſolcher Wunſch iſt insbeſondere aus Arbei⸗ terkreiſen laut geworden. Ich weiche dieſem Wunſch nicht aus. Natürlich, wir ſind für Wah⸗ len, aber nicht iſoliert für einen Sektor, ſondern für alle, nicht nur für einen Teil, ſondern auch für die anderen, für alle Berufsſtände gleich⸗ zeitig.“ Erſt wenn die neue Verfaſſung endͤgültig fertig⸗ geſtellt ſei, werde, ſo erklärte Dr. Schuſchnigg wei⸗ ter, der Augenblick gekommen ſein, zu beurteilen, was ſich bewährt habe und was reformbedürftig ſei. yrenäenkontrolle Der Paxiſer Kellnerſtreik Der Pariſer Hotel⸗ und Kaffeehausſtreik richtet ſich gegen die Betriebe, die die Fünf⸗Tage⸗Woche nicht anerkennen wollen. Beſonders betroffen jedoch wer den die Gäſte der i Bedienung erhalten. Der chineſiſch-japaniſche Konflikt: Toren Peipings China will keine weitere Verletzung ſeiner Hoheitsrechte dulden nach ſcharſen Kämpfen beſetzt. Der Schanplatz der Kämpfe befindet ſich unmittelbar neben dem ſtark belegten Militärlager der 37. Diviſion der 29. Armee in Nanyuan. Chineſiſchen Nachrichten zufolge hat eine Truppe japaniſcher Soldaten den Tſchai⸗ſchen⸗Tempel in der Nähe Peipings angegriffen. Es entſpann ſich ein Feuergefecht zwiſchen chineſiſchen und japaniſchen Soldaten, bei dem auch Artillerie eingeſetzt wurde. Nach einem längeren Artillerie⸗Duell zogen ſich die japaniſchen Truppen zurück. ——————— Vitlleicht hilſt das! Veirunkene Verkehrsteilnehmer werden namentlich angeprangert! bräuchlichen Alkoholgenuſſes im Straßenverkehr, Trunkenheit am Steuer und überhaupt im Ver⸗ chehr als Verbrechen zu behandeln, ſind die Schuldi⸗ gen ſofort in Haft zu nehmen. Wie ſehr dieſe Maßnahme des Chefs der deut⸗ ſchen Polizei von allen vevantwortungsbewußten Verkehrsteilnehmern verſtanden und begrüßt wird, beweiſt die erfreuliche Tatſache, daß die Polizei be⸗ reits wiederholt von der Bevölkerung auf betrun⸗ kene Kraftfahrer aufmerkſam gemacht worden iſt und ſo Unheil verhüten konnte, bevor es zu follgen⸗ ſchweren Unfällen kam. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Po⸗ lizei iſt jetzt in ſeinem verſchärſten Kampf gegen die Verantwortungsloſigkeit im Verkehr einen Schritt weitet gegangen und hat aus jener erſten Maßnahme die notwendige Folgerung geöogen. Soeben ordnet der Reichsführer SS in einem Runderlaß einheitlich für das geſamte Reich an, daß die Polizeibehörden bei Bekanntgabe der amtlichen Ermittlungen über Straßenverkehrs⸗ unfälle an die Tagespreſſe den vollen Vor⸗ und Zunamen ſowie die Wohnung des Schuldigen, gleichgültig ob es ſich um einen Fahrzengführer oder einen Fußgänger handelt, in allen Fällen anzugeben haben, bei denen nachweislich über⸗ mäßiger Alkoholgenuß zum Verkehrsunfall ge⸗ führt hat. Ausgenommen bleiben Fälle, bei denen ganz beſonders gelagerte Umſtände eine Aus⸗ nahme notwendig machen. Auf Grund der Verordnung von Volk und Staat hat der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei die„Apoſtelkirche Johannes“(auch „Das Wiederkommen Jeſu Chriſti, Meiſter und Füngerſchar genannt), mit ſofortiger Wirkung für das geſamte Reichsgebiet aufgehoben und verboten. ——— Weltausſtellung, die keine (Atlantie, Zander⸗M.) Rücktritt Walter Köhlers als Leiter der Rohſtoffgruppe des Vierjahresplanes (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 13. Juli. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, hat den badiſchen Miniſterpräſidenten, Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſter, Pg. Walter Köhler, auf ſeinen Wunſch mit Wirkung vom 31. Juli 1937 ab von dem von ihm gleichzeitig ausgeübten Amt als Leiter der Geſchäftsgruppe Rohſtoff⸗ verteilung des Vierjahresplanes entbunden, da Miniſterpräſident Köhler ſich auf die Dauer außerſtande ſah, die beiden Tätigkeiten bei den ſteigenden Beanſpruchungen nebeneinander aus⸗ zuüben, ohne daß eine Aufgabe dabei notleidet. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat dem Miniſterpräſidenten Köhler, der ſich jetzt wieder in vollem Umfange ſeinen beſonderen Aufgaben als badiſcher Miniſterpräſident ſowie als Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter widmen wird, in einem Hand⸗ ſchreiben ſeinen Dank für die von ihm im Rahmen des Vierjahresplans geleiſtete wertvolle Arbeit aus⸗ geſprochen und ſich vorbehalten, die reichen Kennt⸗ niſſe und Erfahrungen des badiſchen Miniſterpräſi⸗ denten auch weiterhin dem Vierjahvesplan nutzbar zu machen. Stalins Terror wütet weiter Sieben Todesurteile gegen Georgier (Funkmeldung der NM3.) + Moskau, 13. Juli⸗ Wie die ſoeben in Moskau eingetroffene Tifliſer Zeitung Sarja Woſtoka“ vom 10. Juli mitteilt, fand in Tiflis ein neuer politiſcher Senſationspro⸗ zeß vor einem Sondergericht des Oberſten Gerichts⸗ hofes der georgiſchen Sowietrepubliken ſtatt. Vor Gericht ſtanden ſieben Perſonen, mit einer Aus⸗ nahme alles Georgier. Das Gericht habe, ſo heißt es in der lakoniſchen Zeitungsnotiz, feſtgeſtellt, daß die Angeklagten einer munmehr entlarvten„antiſowjetiſchen Organiſation“ in Gehrgien angehört hätten, in der die Ueberreſte der sertrümmerten, ſowjetfeindlichen Parteien Geor⸗ giens“ vereint geweſen ſeien, daß ſie Hochverrat, Spionage, Schädlingsarbeit und Sabotage betrieben ſowie terroriſtiſche Akte gegen die Führer der georgiſchen bolſchewiſtiſchen Partei und Regierung vorbereitet hätten. Das Sondergericht perurteilte alle ſieben An⸗ geklagte zum Tode. Da die Gerichtsverhand⸗ lung auf Grund des Geſetzes vom 1. Dezember 1934 vorgenommen wurde, das den des Landesverrats und Terrorismus Angeklagten das Recht auf Ver⸗ teidigung abſpricht und die Urteilsvollſtreckung im Laufe von 24 Stunden nach der Verkündung des Urteils vorſieht, iſt an der Hinrichtung der ſieben Angeklagten nicht zu öweifeln. Während ſechs der zum Tode Verurteilten wenig bekannte Figuren, offenbar lokale georgiſche Partei⸗ und Wirtſchaftsfunktionäre ſind, gibt der Name Mdiwani dieſem neuen Monſtreprozeß eine be⸗ Reut Mannheimer Seitloi Manäheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: n cter. 2. Seite/ Nummer 316 * 1 2 6 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Dienstag, 13. Juli 1937 ſondere Prägung. Mdiwani iſt ein bekannter georgi⸗ ſcher Bolſchewiſt, der in früheren Jahren als als ſowjetiſcher Handelsvertreter in Paris und Tehe⸗ ran beſondere Vertrauensſtellungen bekleidete und noch im Januar 1936 zum Stellvertreter des georgi⸗ ſchen Volkskommiſſars Radek ernannt worden war. Der Paläſtinaplan und die deutſchen Intereſſen Zuteilung der deutſchen Siedlungen an den jüdiſchen Staatꝰ Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 13. Juli. Die meiſten von den alten deutſchen Siedlungen in Paläſtina, die dort ſeit rund hundert Jahren be⸗ ſtehen, werden von dem engliſchen Unterausſchuß dem geplanten jüdiſchen Staat zuge⸗ ichlagen. Wie die Times aus Jeruſalem meldet, hat der Plan in dieſen rein ariſchen Niederlaſſungen ſtarke Unruhe hervorgerufen. Die Bürgermeiſter der deutſchen Gemeinden ſind beim deutſchen Konſul in Jeruſalem zuſammengekommen und haben ihre Befürchtung vorgetragen, durch die Teilung des Lan⸗ des jüdiſchen Uebergriſſen ausgeſetzt zu werden. Die deutſchen Siedler haben es ſtets abgelehnt, den Juden gegen noch ſo hohe Preiſe Land zu verkaufen. Beſonders bedroht fühlt ſich die kleine Siedlung Sarona am Rande von Tel Aviv. Aegypien warnt England dub. Kairo, 13. Juli. Die Ablehnung, die dͤie engliſchen Paläſtina⸗Pläne in Aegypten gefunden hat, wird heute durch einen Artikel unterſtrichen, den das offizielle Wafd⸗Organ Egehad“ veröffentlicht. Der engliſche Teilungsplan, ſo ſchreibt das Blatt, ſei für die Juden zweifellos annehmbar, da er ſich auf die einſeitige Fortnahme arabiſchen Landes zugunſten der geplanten jüdiſchen Staatsgründung ſtütze. Ein eigenes jüdiſches Heer und die Fortdauer der jüdiſchen Einwanderung kommen, ſo ſchreibt das Blatt, einer Verewigung des Kampfes gleich, wobei ſtatt des Geldes Waffen ein⸗ geſetzt werden würden. Das Wafd⸗Organ macht dann England den Vorwurf, es beabſichtige beide Parteien je nach den Erforderniſſen der Lage gegen⸗ einander auszuſpielen und dadurch die Verantwor⸗ tung von ſich abzuwälzen. Das Blatt ſchließt mit einem Appell an England, ſich die arabiſchen Freundſchaften nicht zu ver⸗ ſcherzen, da die Araber ſonſt ſich gezwungen —— anderweitig Hilſe und Verſtändnis zu n. Gegen wen rüſtet man? „Giornale'Italia“ über die Rieſenrüſtungen Englands dub. Rom, 12. Juli. „Die Rüſtungspolitik Englands wird vom Direktor des halbamtlichen„Giornale'Ftalia“ am Montag⸗ abend an Hand ſtatiſtiſchen Materials einer eingehen⸗ den Unterſuchung unterzogen. Mit beſonderem Nachdruck wird darauf hingewieſen, daß die Rüſtungsausgaben für die engliſche Flotte ſich im laufenden Rechnungsjahr gegenüber dem Jahre 1929/30 bereits mehr als verdoppelt hät⸗ Wsten und daß der ganze Mehrbetrag für Neu⸗ bauten verwendet würde. Die Ausgäben für die Luftwaffe hätten ſich gegenüber dem Vergleichs⸗ jahr mehr als vervierſacht, während die Heeres⸗ 8— um das Zweieinhalbfache geſtiegen eien. Der Mehraufwand betreffe auch in dieſen beiden Fällen hauptſächlich die Motoriſierung des Heeres und die damit verbundene neuzeitliche techniſche Aus⸗ rüſtung. Ohne zu dieſer Entwicklung kritiſch Stellung zu nehmen, macht der Direktor des halbamtlichen Blatts zwei Feſtſtellungen: 1. daß damit die Hetzmeldͤungen demokratiſcher Länder gegen den„Militarismus der fa⸗ ſchiſtiſchen Staaten“, die allein an dem Wett⸗ rüſten ſchuld ſein ſollen, gegenſtandslos wurden, Die Eroberung des Allantil fürs Flugzeug Die bisherigen Ergebniſſe der engliſch-amerikaniſchen Verſuchsflüge — London, 13. Juli.(U..) Wenn man auch in England von dem Ergebnis des erſten transatlantiſchen Flugverkehrs⸗Verſuchs mit einem engliſchen und einem amerikaniſchen Flugboot recht befriedigt iſt, verſchließt man ſich doch nicht der Einſicht, daß dies erſt der Anfang einer langen Reihe noch notwendiger weiterer Ver⸗ ſuchsflüge iſt. Jedenfalls wird in engliſchen Fachkreiſen die Auffaſſung vertreten, daß von der Aufnahme des regelmäßigen Paſſagierverkehrs zwiſchen den Kontinenten vor Ende 1939 oder 1940 keine Rede ſein könne. Zunächſt wird es die Aufgabe weiterer Verſuchs⸗ flüge ſein, ſo viele Angaben wie möglich über die auf dem transatlantiſchen Flugweg herrſchenden Wet⸗ terverhältniſſe zu ſammeln, ſowie den geeignetſten Flugzeugtyp herauszufinden. Die jetzt benutzten Flugboote werden vorausſichtlich für den regel⸗ mäßigen Dienſt nicht in Frage kommen, da ſie nur einen ſehr beſchränkten Frachtladeraum beſitzen. Aus dieſem Grunde werden bereits in England und in den Vereinigten Staaten größere Maſchinen gebaut. Aber ſelbſt bei dieſen vergrößerten Flugbooten iſt es ungewiß, ob ſie der endgültige Typ für den Transatlantikdienſt ſein werden. Auch ſie müſſen erſt bei den Verſuchsflügen der beiden nächſten Jahre ihre Brauchbarkeit unter Beweis ſtellen. Man er⸗ wägt auch den Typ eines kleineren Flugzeugs, das, zu ſchwer beladen, um mit eigener Kraft aufzuſteigen, von einem anderen Flugzeug in die Luft geſchleppt und dann ſich ſelbſt überlaſſen wird. Schließlich wird die Verwendung eines neuen Typs einer gro⸗ ßen Landmaſchine, einer De⸗Havilland⸗Albatros, ins Auge geſaßt, und zwar deshalb, weil im Winter weite Strecken an den Küſten Kanadas und Neu⸗ fundlands vereiſt ſind und deshalb das Niedergehen eines Flugbootes unmöglich iſt. Auch die Verwen⸗ dung verſchiedener Typen für den Fracht⸗ und Paſ⸗ ſagierverkehr wird empfohlen, da große Maſchinen, die nur für den Paſſagierverkehr eingerichtet ſind, den 12⸗ bis 14ſtündigen Flug über den Ozean ange⸗ nehmer machen können als Frachtboote. Sollte man ſich hierfür entſchließen, ſo würde während des Win⸗ ters der Paſſagierverkehr über die ſüdliche Strecke Azoren—Bermuda geführt werden, von wo aus bereits Probeflüge nach Neuyork von den Imperial Airways und den Panamerican Airways unternom⸗ men werden. In England zieht man im allgemei⸗ nen die Irland⸗Neufundland⸗Route vor, da ſie eine ſeſte Verbindung zwiſchen England und Kanada ſchaffen würde. England, Kanada und Irland haben übrigens vor einiger Zeit bereits ein Nordatlantikabkom⸗ men geſchloſſen, das die Benutzung von Flugſtütz⸗ punkten in dieſen Gebieten für 15 Jahre der bri⸗ tiſchen und amerikaniſchen Luftfahrt vorbehält. Ein Ergebnis haben die bisherigen Verſuchsflüge jedenfalls gezeigt: Das iſt die Erkenntnis, daß für einen Transatlantikverkehr das„Blindflie⸗ gen“ von ausſchlaggebender Bedeutung iſt. Das engliſche Flugboot mußte ſchon bei dem kürzlichen Verſuchsflug längere Zeit über Neufund⸗ land kreuzen, dͤa das Landegebiet dͤicht vernebelt war. Ebenſo war der Flughafen Foynes in Irland bis kurz vor der Ankunft des Flugzeugs von Nebel ein⸗ gehüllt. Die oft bei ſtarkem Gegenwind fliegenden Maſchinen würden ohne Blindflug⸗Anlage in die Gefahr kommen, bei der Suche nach dem Landeplatz ihren letzten Brennſtoff aufzubrauchen. Alle dieſe Schwierigkeiten werden ſorgfältig erwogen, ehe man mit einem regelmäßigen Verkehr beginnt. * Wir Deutſche ſehen den engliſch⸗amerikaniſchen Bemühungen gewiß neidlos zu. Die Eroberung der Luft für den menſchlichen Fortſchritt iſt keine Gele⸗ genheit, bei öder ſich internationaler Konkurrenzneid austoben dürfte. Sie ſcheint uns vielmehr um⸗ gekehrt eine beſondere Gelegenheit für internationale Zuſammenarbeit zu geben. Und in dieſem Sinne darf daran erinnert werden, daß die erſten und die meiſten Transatlantikflüge über dem nörolichen Atlantik bisher von der Deutſchen Lufthanſa durch⸗ geführt worden ſind, deren Flugzeuge allein im letzten Jahre zehnmal den Atlantiſchen Ozean ohne einen Zwiſchenfall überquert und eine Menge Er⸗ fahrungen geſammelt haben, die einer Gemein⸗ ſchaftsarbeit auf dieſem Gebiete wertvollſte Grund⸗ lage geben könnten. PPP0PPPC0PPTPGPGPGPGPPPPGPGPGPPPPGPPPPPPPPPPPPPGPPPGPPPPPPPPPPP———— 2. daß das Rohſtoffproblem angeſichts der engliſchen Milliardenausgaben auf den Weltmärkten, mit denen England möglichſt viele Rohſtoffe für die Zwecke der ſtark vergrößerten engliſchen Rüſtungs⸗ induſtrie an ſich reißen wolle, einen ganz anderen Charakter erhalten habe, als das noch vor einem Jahr der Fall war, da England nicht nur ſeine Kriegsinduſtrien verſorgen, ſondern zugleich auch die Belieferung der übrigen Mächte, die ebenſo wie England für ihre militäriſche Ausrüſtung auf die Beſchaffung von Rohſtoffen angewieſen ſind, unmög⸗ lich machen wolle. Auch müſſe man ſich fragen, gegen welche Nationen die Rüſtungen gerichtet ſeien, mit denen der engliſchen Nation zum erſten Malé in der Geſchichte in Friedenszeiten die Laſten einer⸗ bis ins einzelne organiſierten Kriegsinduſtrie auf⸗ erlegt werden. Indien bleibt Sorgenkind Die Inder denken nuͤcht an Zuſammenarbeit mit England — Allahabad. 11. Juli.(U..) Der Führer der indiſchen Kongreßpartei, Pan⸗ dit Nehru, gab eine intereſſante Erklärung zu dem Beſchluß des Arbeitsausſchuſſes der Partei ab, entgegen ſeiner urſprünglichen Haltung nun doch noch die Bildung von Miniſterien in den ſechs Provinzen zu übernehmen, die der Kongreßpartei bei den letzten Wahlen Mehrheiten eingebracht haben. Nehru ſagte, die Partei denke nicht daran, in den Mi⸗ niſterien„normale Arbeit zu leiſten“. Sie übernehme die Bildung der Provinzialregierun⸗ gen vielmehr nur zu dem Zweck, die in der neuen indiſchen Verfaſſung vorgeſehene Föderierung der in⸗ diſchen Fürſtentümer mit den Proyinzen zu verhin⸗ dern und damit die ganze Verfaſſung zum Scheitern zu bringen. Alle Bemühungen, die Kongreßpartei zu wirklicher Zuſammenarbeit mit den britiſchen Behörden zu bewegen, ſeien von vornherein ausſichtslos, denn zwiſchen der Politik des britiſchen Empires und den Zielen der Kongreßpartei beſtünden ſo tiefe Gegenſätze, daß die Kluft unüberbrückbar ſei. J 2* RA ock Wieder Ruhe in Waziriſtan? — Delhi, 11. Juli.(U..) Zuverläſſige Berichte aus dem Nordweſten laſſen erkennen, daß die Waziriſtan⸗Unruhen binnen kur⸗ zem ihr Ende finden werden, wenn ſich auch noch hier und da kleinere Zuſammenſtöße ereignen mögen. An Verluſten verzeichneten die engliſchen und indi⸗ ſchen Truppen ſeit November vorigen Jahres ins⸗ geſamt 163 Gefallene und 440 Verwun⸗ dete. Auf ſeiten der aufſtändiſchen Eingeborenen beſtanden die Verluſte aus 720 Gefallenen, 650 Schwerverwundeten und einer unbekannten Zahl leichter Verwundeten. Patelli und die Kommuniſten Die„Humanité“ und die Ausführungen des Kardinal⸗ ſtaatsſekretärs (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 13. Juli. Das kommuniſtiſche Zentralorgan„Humanité“ be⸗ nutzt die Ausführungen des Kardinalſtaatsſekretärs Pacelli anläßlich einer feierlichen Weihe in Liſieux zu einem Leitartikel, der allgemeine Verwunderung erregt hat. Der Chefredakteur Peri ſühlt ſich in höchſteigener Perſon bemüßigt, die Wichtigkeit des Beſuches des päpſtlichen Legaten in Frankreich zu unterſtreichen. Er hebt insbeſondere hervor, es ſei ein großes Er⸗ eignis, daß der päpſtliche Legat gerade in dieſer Stunde Frankreich und ſeiner Volksfrontregierung ſeinen Gruß entbiete. Der Beſuch ſtelle auch eine Art Warnung an die franzöſiſchen Katho⸗ liken dar, ſich auf die Seite des Faſchis⸗ mus zu ſtellen. Das Blatt fühlt ſich dann weiter bemüßigt, auf den Artikel 124 der Sowjetverfaſſung hinzuweiſen, der allen Bürgern alle Freiheit des Glaubens gebe. Es verſchweigt allerdings, daß in Sowjetrußland Kirche und Chriſtentum mit Stumpf und Stiel in der gleichen Form ausgerottet worden ſind, wie das heute in Spanien geſchieht. Die plumpdeutliche Art und Weiſe, in der das Kommuniſtenblatt für Vatikan und Kirche eintritt, hat allgemein Aufſehen erregt. „Geſunoheit iſt nicht Privatſache“ Dr. Ley bei der Einweihung des Dr.⸗Robert⸗Ley⸗ Krankenhauſes in Hanan a. M. dib. Hanau a.., 11. Juli. Am Sonntagnachmittag weilte Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley in Hanau, um das dortige Lan⸗ deskrankenhaus, das künftig den Namen Dr.⸗Robert⸗ Ley⸗Krankenhaus führen wird, einzuweihen. Nach der Begrüßung durch den Kreisleiter ergriff Dr. Ley das Wort. Deutſchland müſſe die Kraft er⸗ halten, um noch Jahrtauſende beſtehen zu können. Vorausſetzung dieſer Kraft ſei Geſundheit des Körpers, der Seele und des Geiſtes, eine Ein⸗ heit, die man nicht trennen könne. „Wir ſind alle Soldaten des Führers“, ſo er⸗ klärte Dr. Ley,„und können nicht dulden, daß jemand glaubt, die Geſundheit ſei Privatſache. Wir haben darüber zu wachen, daß jeder Deutſche die höchſte Leiſtung vollbringen kann.“ Wir hätten den Verſuch gemacht, ſo fuhr Dr. Ley fort, in vier Gauen zu einer Geſundheitsbilanz zu kommen, die zuverläſſiger ſei als die Statiſtik, und dabei feſtgeſtellt, daß 51 v. H. der Gefolgſchaften kranke Weſen ſeien. Man müſſe von jedem Deutſchen fordern, daß er ſich jährlich mindeſtens ein⸗ mal unterſuchen laſſe. Dann kam Dr. Ley auf die konfeſſionelle Aufſaſſung zu ſprechen, daß die Arbeit eine Laſt und die Erde ein Jammertal ſei.„Das iſt nicht wahr“, ſo rief Dr. Ley unter dem Beifall der Zu⸗ hörer aus,„dann wäre die ganze Erde ein Narren⸗ beus.“ Wir glauben, daß man dig,Erde ſchöner und edler machen kann.“ EPEEEEETTTT 345 Todesopfer der Hitzewelle in ASA + Neuyork, 13. Juli. Die Hitzewelle iſt trotz ſchwerer Gewitter, die in verſchiedenen Gegenden niedergingen, ungebrochen. Die in nunmehr 25 Bundesſtaaten herrſchende Glut⸗ hitze hat bisher 345 Todesopfer gefordert, davon 70 allein im Staate Neuyork. In ſechs Ortſchaften Weſt⸗ virginiens rieſen Wolkenbrüche eine derartige Ueber⸗ ſchwemmung hervor, daß viele Wohnhäuſer zerſtört und zwei Brücken weggeſpült wurden. Der Sach⸗ ſchaden beträgt 1 Million Mark. ———————————————————————————————————————...........—....—..—— Zum Tag der deutschen Kunst Das Kunſtwerk als Spiegel der Gemeinichaftsleiſtung Eine Anspracſié des Prüsidenien der Reichshammer der bildenden Künste München, 12. Juli. In einer über den Reichsſender München gehal⸗ tenen Anſprache zum„Tag der deutſchen Kunſt“ führte der Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte, Profeſſor Adolf Zieglex, u. a. aus: 5 München ſteht in den Vorbereitungen zur Feier des zweiten„Tages der deutſchen Kunſt“. Gleich⸗ zeitig mit ihm findet die Jahrestagung der Reichs⸗ kammer der bildenden Künſte in der Hauptſtadt der Bewegung und der Stadt der deutſchen Kunſt ſtatt. München wird während dieſer Tage Tauſende von auswärtigen Künſtlern, Zehntauſende von deutſchen Volksgenoſſen und ausländiſchen Gäſten in ſeinen Mauern ſehen. Die repräſentative Ausſtellung im neuen„Haus der deutſchen Kunſt“ wird klar zum Ausdruck brin⸗ gen, was der Nationalſozialismus von einer wahr⸗ haften Kunſt verlangt. Sie wird richtungweiſend ſein und liefert damit für alle diejenigen, die ſich bisher von einer falſchen Auffaſſung noch nicht be⸗ freien konnten, ein Vorbild. Auch künftig wird das „Haus der deutſchen Kunſt“ die Künſtlerſchaſt zum Wettkampf aufrufen. 5 Die deutſche Künſtlerſchaft hat es unter der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staatsführung weit leichter als in der Syſtemzeit, oͤa nunmehr mit ſtaatlicher För⸗ derung jedem Künſtler die Möglichkeit zu⸗ teil wird, höchſte Anerkennung ſeines Schaffens zu erreichen und auch materielle Erfolge zu erzielen, wenn er als einer der Beſten in das Haus der Kunſt einzieht. Freilich muß er dann auch bewußt nach nationalſozial iſti⸗ ſchen Grundſätzen handeln und aus ſeiner Erlebniswelt heraus das nationalſozialiſtiſche Ge⸗ dankengut ſehen und es künſtleriſch geſtalten. Er iſt damit zum Träger nationalſozialiſtiſcher Kulturauf⸗ faſſung geworden. Bei ihm ſpricht zwar nicht das Wort, ſondern das Werk zum Volk. Bei der Vorbereitung zur diesjährigen Ausſtel⸗ lung mußte die Auswahl der Werke nach dieſen Grundſätzen vorgenommen und alles ausgeſchaltet „ werden, was einer ehrlichen, fleißigen und hand⸗ werklich ſauberen Grundhaltung nicht entſprach. Es mußte auch jene ſogenannte Kunſt abgelehnt werden, die in den letzten 30 Jahren entſtand und Ausdruck jüdiſch⸗marxiſtiſcher Gruppen war, irgendwelchen ſpekulativen Kunſtrichtungen oder Kunſteliquen ihren Urſprung und ihre Entſtehung verdankte. Ich weiß, daß viele anſtändige und damit ehrliche Könner auf dem Gebiet der bildenden Kunſt noch heute inner⸗ lich ringen und kämpfen. Auch ſie werden eines Tages zu denen gehören, die das Schickſal und die Leiſtung bereits heute zu den Beſten des Volks auf dieſem Gebiet auserſehen hat. Die Ausrichtung der Künſtlerſchaft läßt ſich zwar nicht kommandieren, ſie iſt aber— wie im politiſchen Leben— mit gutem Willen und Vertrauen zur Führung erreichbar. Kunſt kann nicht im ſtillen gedeihen. Die Ver⸗ wurgelung des Künſtlers im Volk muß jene Leiſtung der Gemeinſchaft ſtändig ſichtbar zum Ausdruck bringen, die an uns täglich als Arbeit von Millionen unbekannter Volksgenoſſen als Bild vor⸗ überzieht, die ihren Ausdruck findet in den großen und gewaltigen Bauten des Dritten Reichs und in den Werken der Wirtſchaft und des Verkehrs. eeeeeee Die fabelhaſte Frau Von Alfred Bareſel Auch glücklich verheiratete Männer pflegen ſich dann und wann auf der Kurpromenade nach jenen Frauen umzudrehen, die man, wenn man unter ſich iſt, fabelhaft nennt. Uebrigens iſt es ziemlich ungefährlich; denn von hunderttauſend begeiſterten Blicken, die tagsüber auf der Kurpromenade ausgetauſcht werden, führen keine zehn zu einer Bekanntſchaft der Herzen. Und übrigens machten es die alten Chineſen auch ſchon ſo Aber Frau Käte nahm es übel auf.„Wie“, ſagte ſie zu Waldemar,„habe ich dir deshalb die weiße Strandhoſe ſo ſchön gewaſchen und die bunten Hem⸗ den gebügelt, damit du jetzt vor anderen Frauen ſchöntuſt?“ „Liebes Kind“, antwortete Waldemar,„die Weis⸗ heit der alten Chineſen unterſchied zwei Arten von Frauen: die Diamantfrau und die Jaſpisfrau. Siehſt du, der Diamant ler ſtreichelte liebevoll ihre Hand), der waſſerklare Diamant iſt von hohem, immer gleich⸗ bleibendem Wert. Der Jaſpis(Frau Käte hatte freundlich gelächelt) iſt zwar prächtig ſchillerndes Quarzgeſtein, aber er ſteht, weil undurchſichtig, nicht ſo hoch im Kurs. Trotzdem hielt die Weisheit der alten Chineſen beide Frauen, die Diamantfrau und die Jaſpisfrau, für gleich wichtig für den Mann— ja, man ging ſogar ſo weit, beide Arten von Frauen einem Manne gleichzeitig zuzubilligen..“ „Das wäre doch Vielweiberei,“ unterbrach ihn Frau Käte entſetzt. „Gewiß“, beſtätigte Waldemar.„Die alten Chi⸗ neſen hatten komiſche Sitten. Aber man brauchte ja nicht ſo weit zu gehen. Man könnte zum Beiſpiel jene ſabelhafte Frau dort bitten, einmal den Nach⸗ mittagskaffee im Strandhotel gemeinſam mit uns einzunehmen...“ „Nein“, entſchied Frau Käte.„Es würde mich nicht ſonderlich beglücken, mich an ihrer Seite zu zeigen. Was ihr Männer fabelhaft nennt, ſehen wir mit anderen Augen an. Was iſt's denn mit ſolch einer fabelhaften Frau? Sie will auffallen. Sie übertreibt jede Mode. Sie ſondert ſich bewußt aus der Gemeinſchaft der Mitſchweſtern.“ „Nicht doch,“ begütigte Waldemar.„Gewiß, ihre Phantaſie übertrumpfte die Kunſt der Schneiderin, der Modiſtin, des Friſeurs. Aber iſt das verwerf⸗ lich? Phantaſie iſt letzlich etwas Geiſtiges.“ Der Zufall führte ſie am Kaffeetiſch des überfüll⸗ ten Strandhotels doch zuſammen. Waldemar war erſt ſehr begeiſtert, dann ſehr enttäuſcht. Er hörte Alltägliches von ihr, die er eben noch als Märchen⸗ prinzeſſin angeſtaunt hatte. Seine Phantaſie hatte keinen Spielraum mehr. Er bemerkte, daß ſie in Wahrheit gar nicht ſo ſchön war, in der Nähe. Schon die Art, wie ſie jetzt beim Sprechen den Mund öffnete, gefiel ihm nicht. Die alten Chineſen haben einen großen Fehler gemacht, ſagte ſich Waldemar im ſtillen. Sie wollten gleichſam eine Arbeitsteilung zwiſchen Hausmutter und Schmuckfrau herbeiführen, um den geheimſten Sehnſüchten des Mannes gerecht zu werden. Sie nahmen die ſchillernde Jaſpisfrau in das Hausweſen auf— und da verlor ſie ihr Schillern. Das Schöne am Jaſpisſtein iſt doch gerade, daß er undurchſich⸗ tig iſt. „Die fabelhaften Frauen ſind beklagenswerte Ge⸗ ſchöpfe!“ ſagte Waldemar zu Frau Käte, als ſie wie⸗ der allein waren.„Sie ſind bloß zum Anſchauen da. Sie geben der Seele keine Nahrung— nur der Phantaſie.“ Er ſprach ſehr herzlich zu ihr, und ſie bemerkte die Veränderung. „Ich weiß gar nicht, was du eigentlich willſt“, ſagte Frau Käte ſo nebenhin,„ich fand dieſe Dame ganz reizend.“ Beirat für die Reichsfeſtſpiele Heidelberg Der Präſident des Reichsbundes der Deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele e.., Reichskultur⸗ walter SA⸗Brigadeführer Moraller, hat im Auftrage des Herrn Präſidenten der Reichskultur⸗ Eammer, Reichsminiſter Dr. Go ebbels, einen ſtändigen Beirat für die Reichsfeſt⸗ ſpiele Heidelberg berufen. Dieſem Beirat gehören folgende Perſönlichkeiten an: Reichsſtatt⸗ halter und Gauleiter Robert Wagner, Karlsruhe, Miniſterpräſident Walter Köhler, Karlsruhe, Landeskulturwalter Adolf Schmid, Karlsruhe, Kreisleiter Seiler, Heidelberg, Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus, Heidelberg, Präſident Dr. Rainer Schlöſſer, Berlin, und ein Vertreter des badi⸗ ſchen Miniſteriums für Kultus und Unterricht. Aus dem Nationaltheater. Heute Dienstag als letzte Opernvorſtellung der Spielzeit 1936/37 „Der Waffenſchmied“ von Lortzing. Muſika⸗ liſche Leitung: Cremer. Inſsenierung: Ebbs.— Ab morgen Mittwoch wird allabendlich die Operette „Liebe in der Lerchengaſſe“ gegeben.— Am Sonntag, dem 25. Juli, ſchließt die Spielzeit end⸗ gültig.— Das neue Spieljahr beginnt am Freitag, dem 3. September, mit der reizvollen Komödie eines neuen Autors„Kleines Be⸗ zirksgericht“ von Otto Bielen. Die erſte Opern⸗ Neuheit der kommenden Spielzeit iſt„Ein Mas⸗ kenball“ von Verdi in neuer Inſzenierung. G E Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 310 Die Siadiseiie Mannheim, 13. Juli. Ein Amt zieht um Dag badiſche Vermeſſungsamt jetzt in Weinheim Seit dem 1. Juli iſt das Büro des Badi⸗ ſchen Vermeſſungsamtes nach Wein⸗ heim verlegt worden, wo es ſehr ſchöne neue Amtsräume im früheren Bezirksamtsgebäude(In⸗ ſtitutsſtraße 15) gefunden hat. Ueber die bisherigen Räume im Mannheimer Schloß(der Umzug wurde noch nicht völlig ͤͤurchgeführt) iſt noch nicht endgültig verfügt. Sie könnten ebenſo ſehr für Muſeums⸗ zwecke(Schloßmuſeum) in Frage kommen, wie für eine Uebernahme des Grundbuchamtes, deſſen Ge⸗ bäude ja vor dem Abriß ſtehen. Die Verlegung nach Weinheim hat ihren guten Sinn darin, daß das weitaus größte Arbeitsgebiet des Vermeſſungsamtes im ländlichen Bezirk, ganz beſonders an der Bergſtraße, liegt. Die Vermeſ⸗ ſungsarbeiten in der Gemarkung der Stadt Mann⸗ heim wurden ja ſeit etlichen Jahren vom Städti⸗ ſchen Vermeſſungsamt beſorgt, ſo daß die ſeinerzeitige Zentraliſierung aus den Aemtern Mannheim, Wein⸗ heim, Schwetzingen in der Hauptſtadt hier ihren Sinn verloren hat. Ueberdies iſt nun Dienſtbereich und Arbeitsaufgabe der Vermeſſungsämter ſtark ge⸗ ſtiegen mit Arbeiten am Liegenſchaftskataſter, an der Reichsbodenſchätzung, Ergänzungen an der topogra⸗ phiſchen Karte uſw, ſo daß man in Weinheim froh iſt, die Möglichkeit einer Ausdehnung der Dienſt⸗ räume ins Auge faſſen zu können. So iſt alſo für das aufgehobene Bezirksamt Wein⸗ heim Erſatz geſchaffen, das Vermeſſungsamt ſeinem Dienſtbezirk näher gekommen, wodurch Zeit und Geld an Reiſen geſpart wird, und ſchließlich einem ſchon immer für Wirtſchaft und Volksgemeinſchaft ſehr wichtigem Amt, deſſen Bedeutung in den letzten Jahren noch beſonders geſtiegen iſt, die nötige Be⸗ wegungs⸗ und Ausdehnungswöglichkeit gegeben. Zuſammenſtoß an der Kreuzung Polizeibericht vom 13. Juli Geſtern abend ſtießen, wie der Polizeibericht mitteilt, auf der Straßenkreuzung Sandhofer, Schönauer und Dorfſtraße ein Laſtkraftwagen und ezwei Leichtmotorräder zuſammen. Hierbei trug die Führerin eines Leichtmotorrades einen rechten Oberſchenkelbruch, der Führer des an⸗ deren Leichtmotorrades eine Schlagaderverletzung am linken Oberſchenkel und Prellungen am ganzen Körper davon. Der Laſtkraftwagenführer blieb un⸗ verletzt. Der entſtandene Sachſchaden iſt zum Teil ſehr groß. Die Schuldfrage iſt noch nicht reſtlos ge⸗ klärt. Bei einem weiteren Verkehrsunfall wurde eine Perſon verletzt und ein Fahrrad voll⸗ ſtändig gertrümmert. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 43 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und 18 Kraftfahrzeughalter, deren Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen, wurden mit ihren Fahr⸗ zeugen zur Zulaſſungsſtelle einbeſtellt. * Verloren ging, wie der Polizeibericht mitteilt, am 28. Juni vermutlich in den C⸗ oder D⸗Quadraten, oder von dort zum Luiſenring eine rechteckige, gol⸗ dene Damen⸗Armbanduhr mit ſchwarzem Ripsband. Mit Kd zumm Tag der deulſchen Kunft Sonderzüge nach München ſtehen in allen Gauen bereit Wer je einmal in München war, die gemütvolle Stimmung dieſer Stadt in ſich aufgenommen hat, der wird ein brennendes Verlangen verſpüren, ge⸗ rade am Tag der Deutſchen Kunſt in München zu ſein. Wie ſich ihm die Stadt ſelbſt ſchon in dieſen Tagen vom 16.—18. Juli offenbart, in einem Schmuck, der all ihren lebensfrohen Zauber ins Un⸗ gemeſſene der Farbenfreude und Schönheit des Städtebildes ſteigert, das iſt gewiß ſchon ein Erleb⸗ nis für ſich. Nie zuvor prangte eine deutſche Stadt in ſol⸗ cher künſtleriſch feſtlichen Pracht und nie wird ſich ein Feſtkleid von ſo ausgeſuchter Vollendung der Form und der Farbe wiederholen. In dieſem Rahmen nun noch das Erlebnis der Ver⸗ anſtaltungen der Feſttage in einem beiſpielloſen Umfang und Ausmaß, das iſt wohl ein einzigartiges Ereignis, dem keines vordem und keines darnach gleichzukommen vermag. Wir erinnern nur an die Großkonzerte am Sams⸗ tag, dem 17. Juli, abends, auf zehn öffentlichen Plätzen der feſtlich illuminierten Hauptſtadt der Be⸗ wegung. Die erſten Orcheſter Deutſchlands und unſere bekannteſten Chöre vermitteln in dieſen Kon⸗ zerten, die von allen Volksgenoſſen bei freiem Ein⸗ tritt beſucht werden können, die ſchönſten Werke deutſcher Muſik. Oder man denke an den gewaltigen Feſtzug, der ſich am Sonntag, dem 18. Juli, durch München bewegt, der kein landläufiger Feſtzug iſt, ſondern eine hin⸗ reißende, eindrucksvolle Schau über zweitauſend Jahre deutſche Kultur wird. Die deutſche Kultur⸗ geſchichte ſteht in ihren lebengewordenen Denk⸗ malen vor dem Beſchauer auf, wahrhaft geſtaltet in allen Erſcheinungsformen vom getreu nachgebildeten Bauwerk bis zur kleinſten Stickerei an koſtbaren Behängen und Gewändern. Die Jahrhunderte deutſchen Kulturwerdens ſtehen in ihren reinſten Zeichen leibhaftig auf, von einer ſtolzen Tradition unſeres Volkes zu zeugen. Und wenn dann zum Schluß dieſes feirlichen Zuges ſämtliche Standarten der Gliederungen der Bewegung aus ganz Deutſch⸗ land auſmarſchieren, dͤann klingt dieſe gewaltigſte aller kulturellen Kundgebungen unter dem Marſch⸗ tritt der Sturmkolonnen in dem flammenden Be⸗ kenntnis des neuen Deutſchlands zu neuer fried⸗ licher Kulturarbeit bezwingend aus. Der Freude über dieſes größte Kulturereignis, das unſer wieder⸗ geborenes Volk in der Weihe des neuen Hauſes der Deutſchen Kunſt in dem feſtlichen Rahmen des Ta⸗ ges der Deutſchen Kunſt erlebt, wird in den märchenhaften Künſtlerfeſten zum Ausdruck kommen, die am Abend des 18. Juli im Ausſtellungspark, im Löwenbräukeller, im Eng⸗ liſchen Garten am Chineſiſchen Turm und am Klein⸗ heſſeloher See ein an Humor und Lebensfreude überwältigend reichhaltiges Programm entwickeln. Es werden Künſtlerfeſte im beſten Sinne des Wor⸗ tes, nach echt deutſcher Künſtlexart, und wer je ein⸗ mal Sehnſucht nach einem Hauch von dem vielge⸗ rühmten Münchener Schwabingerturm hatte, dem ſei verraten, daß er auf dieſen Feſten dieſe ureigene Lebensfreudigkeit des Münchener Künſtlertums in vollen Zügen genießen kann. Die Feſtfreude aber bleibt keineswegs auf dieſe Künſtlerfeſte beſchränkt, ſondern der geſamte Engliſche Garten wird ein ein⸗ ziger Feſtplatz ſein. Auf allen größeren Grünflächen werden Tanz⸗ podien aufgeſtellt. Desgleichen wird ſich auf neun öffentlichen Plätzen der Stadt ein beſchwingtes Le⸗ ben und Treiben bei fröhlichem Tanz entwickeln, deſſen Stimmung keinem der Künſtlerfeſte nachſtehen wird. Und dieſes Feſt in ſeinem rieſenhaften Ausmaß bereitet die Hauptſtadt der Bewegung dem ganzen deutſchen Volke, dem ſie am Tag der Deutſchen Kunſt am 16.—18. Juli, eine einzige große Herberge der köſtlichſten Erhebung ſein will. Das ganze Deutſchland ſoll es ſein, daß dieſe Tage in München erlebt. Kö⸗Züge aus allen Richtungen des Reiches bringen die Volksgenoſſen nach München, ſo daß jeder Deutſche Gelegenheit hat, den Tag der Deutſchen Kunſt zu erleben. Kein Deutſcher wird dieſes einmalige Ereignis verſäumen wollen, darum ſetze ſich jeder ſofort mit ſeiner zuſtändigen Koͤc⸗ Dienſtſtelle in Verbindung, die ihn über alle Einzel⸗ heiten unterrichtet. eeeeeeee Ein ſauberes„Brautpaar“: Rarl und Anni auf der Anklagebank Diesmal wird einem Zuhälter eine empfindliche Zuchthausſtrafe diktiert 4 Monate Gefängnis für die„Braut“ Wohl in allen Zuhälter⸗Prozeſſen evlebt man, daß der Angeklagte, nach einigen Formalitäten, mit Nachdruck ſeine Unſchuld beteuert, anſchließend em⸗ pört erklärt, er ſei mit der ihn belaſtenden Braut verlobt, und ſchließlich hoch und heilig zu ſchwören wünſcht, daß er niemals im Leben auch nur einen Pfennig von dieſer beſagten„Braut“ genommen habe, die er ſelbſtverſtändlich längſt geheiratet hätte, wenn— ja wenn nicht die Arme des Geſetzes nach ihm gegriffen und dem ungetrübten Liebesglück ein Ende gemacht hätten. Das war ſchon immer ſo ge⸗ weſen und wird wohl auch immer ſo bleiben. Da⸗ bei iſt es erſtaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit ſich in dieſem Milieu der Irrtum hält, daß die Behaup⸗ Zee Vexkelxscαel „Mitfahrer halt's Maul!“ Geſpräche, die ins Anolück führen Es gibt da ſeit einiger Zeit ſo nette Schildchen zu! men. Das Gericht hatte für Fanny und ihre be⸗ kauſen, in Chrom, Meſſing oder Holz, ſchön nach kunſtgewerblichen Grundſätzen geformt, die jedem Autofahrer einen diebiſchen Spaß machen, weil ſie eine wahre Krankheit bekämpfen: die Redſeligkeit des lieben Mitfahrers. Das„gebräuchlichſte“ Schildchen davon fordert kurz und bündig:„Mitfahrer halt's Maul“. Etwas grob geſagt, ſtimmt, aber immerhin mit einer Eindringlichkeit, die kaum zu überbieten iſt und ſie iſt bei Gott notwendig. Kurt dachte das auch, als er dieſer Tage eine lange Rechnung unter die von der eigenen Autoreparatur ſchon reichlich entzündeten Augen gehalten bekam und gleich darauf der Poſtbote einen jener unangenehmen portopflichtigen Briefe überbrachte, die noch nie einem Menſchen zur Freude gereichten— wir meinen ausnahmsweiſe keinen Brief vom Finanzamt, ſon⸗ dern einen mindeſtens ebenſo peinlichen vom Ge⸗ richt. Ganz ſchlicht wurde ihm darin mitgeteilt, daß er an einem Unfall vom ſoundſovielten die Allein⸗ ſchuld wegen Unachtſamkeit habe und deshalb ſeinen Obulus von 30 ganzen Reichsmark an den Verkehrs⸗ wächter Staat zu zahlen habe. Man kann es ihm nicht für übel nehmen, wenn er in dieſem Augenblick nicht gerade zärtlich von ſeiner ſonſt ſo niedlichen und begehrenswerten Fanny dachte. Trotzdem regte ſich in ihm auch gleich jener Geiſt, der ſchon ſo vielen unnötigerweiſe Geld aus der Taſche zog: jener be⸗ rühmte Oppoſitionsgeiſt.„Wollen wir doch einmal ſehen, ob ich tatſächlich der alleinige Sünder bin,“ dachte Kurt und legte, mehr auf gut Glück, als auf die vom Gericht geforderten triftigen Gründe hin, einen geharniſchten Einſpruch ein. Vielleicht wagte er ſogar zu glauben, daß die hübſchen Augen, die Fanny zu ihren neckiſchen Reden gerade in dem Augenblick machte, als der„andere“ um die Ecke bog, der im Vorfahrtsrecht war und eben durch Kurts Un⸗ achtſamkeit mit ihm auf das heftigſte in Berührung kam, zumindeſt vor dem Gericht zu milderer Be⸗ urteilung führen würden. Sollte das der Fall ſein, ſo wurde ihm dieſer Glaube ſehr raſch genom⸗ ſonderen Reize überhaupt kein Verſtändnis. Schließ⸗ lich, wo ſollte das auch hinführen. Es blieb ſchon nach ganz kurzer Erörterung des wirklich leicht gelagerten Falles, zumindeſt was das Gericht betraf, bei der ausgeſprochenen Strafverfügung und Kurt mußte den Geldbeutel aufmachen, denn er hatte einſehen müſſen, daß eine Berufung hier wirklich keinen Zweck hat. Wir können verſtehen, daß Kurt darüber noch mehr, wenn auch nur innerlich, mit Fanny haderte, wenig⸗ ſtens ließ ſein langes Geſicht darauf ſchließen. Je⸗ der Autofahrer wird das verſtehen, denn es gibt kei⸗ nen, der nicht ſeinem gutwillig mitgenommenen Mit⸗ menſchen gerne das proſaiſche Wort„Mitfahrer halt's Maul“ zu, geflüſtert“ hätte. Es iſt noch keiner dahintergekommen, was eigentlich die Menſchen mit dem erſten Schritt, den ſie in den Wagen tun, ſo red⸗ ſelig macht. Die ſchöne Gegend, die man vielleicht gerade durcheilt, kann es beſtimmt nicht ſein, die Stille kann es auch nicht ſein, denn gegen ſie kämpfen ja ſchon der Motor und die Hupe an, bleibt höchſtens ein— großes Fragezeichen oder die Liebe. Denn es kann nicht verheimlicht werden: die Autohäschen ſchießen hier ſelbſt die ängſt⸗ lichen Schwiegermütter ab, was die Redſeligkeit nämlich angeht! Dieſe pflegen höchſtens ſtöhnend und vorſichtig„gute Ratſchläge“ zu geben, wenn gerade einmal ein Tier⸗ chen über die Fahrbahn läuft und der ſonſt ſo zag⸗ hafte Schwiegerſohn zu ſtark auf den Gashebel tritt oder zu ſcharf um eine Haarnadelkurve flitzt. Aber ſo ein entzückender„kleiner Käfer“, der plappert in einem ſort, unaufhörlich und immerwährend. Alles mögliche und unmögliche muß gerade ſchnell erzählt werden und man kann es auch ſo ungeſtört, weil der liebe Nachbar ſo ſchön dabei ſchweigt und höchſtens mit dem Kopf nickt, wenn es nicht gar zu toll wird, wie bei unſerem Kurt. Er mußte Fanny, ausgerech⸗ net in jenem zum Verhängnis gewordenen Gefah⸗ renmoment, ob ihrer heftigen Erzählung einmal ver⸗ —24— wundert anſchauen tung, man ſei verlobt, irgendwie ſtrafmildernd ſei oder gar zur Strafloſigkeit führen werde Ganz unverſtändlich wird dies aber, wenn ſo ein Zuhälter aweimal„auf dieſe Tour reiſt“, nachdem er ſchon bei der erſten Verurteilung erfahren mußte, daß der angebliche„Brautſtand“ gar nichts hilft, wie dies bei dem 36jährigen Karl Bretz aus Speyer der Fall war. Karl iſt ein ganz ausgekochter Junge, mit immerhin zwanzig Vorſtrafen. Wurde ſchon in einer früheren Urteilsbegründung als der ausgeſprochene Typ eines Zuhälters be⸗ seichnet und auch die anderen Vorſtrafen deuten auf dieſe„Charaktereigenſchaften“ hin: Roheitsdelikte, verbotenes Glücksſpiel und dergleichen mehr. Man ſieht ihm aber dieſe nette Strafliſte nicht an. Er iſt Kavalier vom Scheitel bis zur Sohle, dabei noch nicht einmal ſo ausgemergelt und ſchmalbrüſtig wie die meiſten ſeiner„Zunft“. Auch benimmt er ſich vor Gericht mit allem Anſtand, höchſtens ſein Dialekt läßt auf keinen allzu guten Umgang ſchließen. Ihm gegenüber ſaß ſeine„Braut“, die 25 Jahre alte Anna Albrecht, genannt Anni, aus Bruch⸗ ſal. Sie war auch der Anſicht, daß ſie rechtmäßige Braut des Bretz ſei, zumal ſie vorgibt, ihr Kind ſei von dieſem, obwohl die Vaterſchaft desſelben in keiner Weiſe zu ermitteln war. So war ſie raſch bereit, ihren„armen, verkann⸗ ten“ Karl nach allen Regeln der Lügenkunſt zu be⸗ günſtigen. Nur einmal hatte ſie ſich verhaſpelt, und das war, wie meiſtens, bei der erſten Verneh⸗ mung. Da war ſie nämlich ganz verdattert, da man Karl und ſie beim ſchönſten und innigſten téte--téte in der Wohnung des„Bräutigams“ aushob. In ihrer Beſtürzung erklärte ſie dem Kri⸗ minalbeamten, daß ſie Karl wöchentlich 20 bis 25 Mark gegeben habe. Nicht weiter war es nun verwunderlich, daß ſie da⸗ von ſchon bei der nächſten Vernehmung nichts mehr wiſſen wollte. Als Begründung für ihr Verhalten führte ſie ihre Angſt vor dem Gefängnis an. Wie eine Löwin um ihr Junges kämpfte ſie aber nun um die Freiheit ihres Karl, aber nicht immer gerade geſchickt, denn wenn ſolche Mädchen einmal „in Fahrt“ kommen, dann entſchlüpft ihnen ſo man⸗ ches, was man ſonſt nur ſchwerlich erfahren hätte, was aber immer gerade das Gegenteil von dem be⸗ wirkt, was die reoͤſelige„Unſchuld“ bezwecken wollte. So war es auch hier. Zwar mußte ſich das Gericht wieder einmal mit Zeugen herumſchlagen, die von allem keine Ahnung gehabt haben wollen, die nie geſehen hatten, daß das Mädchen bezahlt hat. Aber die aufgedrehte Auni machte die ganze Leere der Zeugenausſagen wieder wett. Jedem An⸗ weſenden wurde klar, daß ſie bei ihrer erſten Vernehmung die Wahrheit geſprochen hatte. Wo ſollte der tatſächlich„arme“ Karl auch das Geld herhaben zu ſeinem Leben in Saus und Braus. Bis mittags 12 Uhr konnte man den arbeitsſcheuen Burſchen im Bett antreffen und anſchließend ſah man ihn nur in Wirtſchaften herumſtehen. Wenn jemand ihn zur Arbeit bringen wollte, meinte dieſer ſaubere Kavalier:„Ich hab' zweierlei Händ'“ oder „Die Arbeit den Arbeitern“. Er behauptete zwar, außer ſeiner Unterſtützung habe er durch Gelegen⸗ heitsarbeit etwas verdient und auch beim Kartenſpiel immer gewonnen. Aber ſtichhaltige Beweiſe konnte er dafür nicht bringen. So war der Tatbeſtand der Zuhälterei mehr als erfüllt, auch ohne die Zeugen, und da mildernde Um⸗ ſtände bei einem ſolchen Jungen nicht angebracht waren, wurde er zu einer Zuchthausſtraſe von 2 Jahren und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Seine„Braut Anni“ kam wegen Begünſtigung noch mit vier Monaten Gefängnis davon. Sie bekam ſogar noch einen Monat Unterſuchungshaft angerechnet, was bei ihm natürlich nicht in Frage kam.— Alte Soldaten trafen ſich Pflichtappell der Mannheimer Militär⸗Kameradſchaft Die Mannheimer Militär⸗Kameradſchaft hielt in der„Liedertafel“ ihren gutbeſuchten Juli⸗Pflicht⸗ appell ab. Nach kurzer Begrüßung durch Kamerad⸗ ſchaftsführer Rektor Haas nahm Kamerad Vor⸗ witt das Wort, der mit neun weiteren Kameraden am diesjährigen Reichskriegertag in Kaſſel teil⸗ nahm, und nun den Kameraden über ſeine Eindrücke berichtete. Aus den verſchiedenen Höhepunkten, die das große Frontſoldatentreffen in Kaſ⸗ ſel auch diesmal wieder zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden ließen, ragt das Weiheſpiel„Front⸗ ſoldaten“ heraus, das überaus eindrucksvolle Bilder aus dem großen Weltkriegsgeſchehen brachte. Kame⸗ rad Vorwitt ſchloß ſeine Ausführungen mit der Auf⸗ forderung, daß es ſich jeder Kyffhäuſerkamerad zur Pflicht machen ſollte, wenigſtens einmal nach Kaſſel vas HiſewerkMutter und find“ ſchennt durch kcholung im nev.- mütterheim Rusgleich ſur die Mutterarbeit und Mutterſorgen. zu gehen. Kamerad Voigt ergänzte den Bericht des Vorreoͤners. Nach Ausführungen über den bevorſtehenden Familienausflug nach Weinheim u. a. übermittelte Rektor Haas dem Kameraden Brenner heröliche Glückwünſche zu ſeinem 68. Geburtstage. Einige Kameraden der KKS⸗Abteilung errangen ſich in jüngſter Zeit Schießauszeichnungen, wofür ihnen an dem Abend das Beſitzzeugnis ausgehändigt wurde, und zwar haben erworben: Hummel(152 Ringe), Clemens, 52 Jahre alt(140.), die gol⸗ dene; Wurz, 62 Jahre alt(187 R) die ſilberne; Voßwinkel(121.), Enders, 62 Jahre alt(121.), Calmbacher(121.) und Becker, 63 Jahre alt(120 .) die bronzene Kyfſhäuſer⸗Schützennadel. Nach dem„Sieg Heill“ auf Führer, Volk und Vaterland ſand der Appell mit einem kameraoſchaftlichen Bei⸗ ſammenſein ſein Ende.-ann. Arlaubsanſpruch der Hausgehilfin anerkannt Die vielumſtrittene Frage nach dem Urlaubs⸗ anſpruch der Hausgehilfin iſt neuerdings durch ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Berlin dahin be⸗ antwortet worden, daß die Hausgehilfin einen grundſätzlichen Rechtsanſpruch auf Urlaub habe. Die Urlaubsanſprüche der Hausgehilfin ſtützen ſich auf die Richtlinien der Reichstreuhänder der Arbeit, die in vielen Fällen mit dem Einwand übergangen wer⸗ den, daß ſie nicht rechtsverbindlich ſeien. Das Lan⸗ desarbeitsgericht Berlin hat dieſe Einwendung als nicht ſtichhaltig zurückgewieſen und ausgeführt, daß die Richtlinien zwar nicht die Bedeutung einer Ta⸗ rifordnung und nicht die Wirkung hätten, daß ihre Regeln unmittelbarer Hinweis des Dienſtvertrages werden. Aber dieſe Richtlinien ſtellten Regeln auf, deren Befolgung im Intereſſe der einheitlichen Ge⸗ ſtaltung der von ihr getroffenen Rechtsverhältniſſe erwünſcht ſei. Sie würden in der Regel ſtillſchwei⸗ gend von allen Volksgenoſſen geachtet und damit als Inhalt der Dienſtverträge mit Hausangeſtellten an⸗ guſehen ſein. Darüber hinaus aber habe die Kam⸗ mer auch keine Bedenken, zum mindeſten für Groß⸗ Berlin ein Gewohnheitsrecht feſtzuſtellen, daß Haus⸗ angeſtellte, die ein Jahr lang beſchäftigt ſeien, An⸗ ſpruch auf Urlaub erwerben. Der Urlaubsanſpruch beſtehe in der Gewährung von Freizeit und in der Entlohnung dieſer Zeit. Könne die Freizeit nicht gewährt werden, ſo bleibe der Anſpruch auf Bezah⸗ Iung der Urlaubstage beſtehen. In dieſem Sinne wurde der Beklagte auch verurteilt. Können übertarifliche Leiſtungen wieder gekürzt werden? Nach den Erklärungen der Reichsregierung iſt das Lohnniveau unbedingt zu halten. Beſtehende Löhne dürfen alſo nicht ohne weiteres abgebaut wer⸗ den. Nun haben eine ganze Anzahl von Betrieben die Mindeſtbeſtimmungen der Tarifordnungen über⸗ ſchritten und ihren Gefolgſchaftsmitgliedern z. B. einen über den tariflichen Sätzen liegenden höheren Lohn oder höheren Urlaub gegeben. Zu der in der Praxis häufig aufgetauchten Frage, ob dieſe über⸗ tariflichen vom Betriebsführer freiwillig gegebenen Leiſtungen von ihm auch wieder gekürzt werden kön⸗ nen, wobei die neuen Sätze noch immer dem Tarif entſprechen oder ſogar etwas darüber liegen, nimmt die NS-Sozialpolitik, das Organ des Leiters des Sozialamtes der DAF, das Wort. Mit Hinweis auf den Grundſatz, den die Reichs⸗ regierung aufgeſtellt hat, meint die Stellungnahme, daß grundſätzlich auch übertarifliche Arbeitsbedin⸗ gungen nicht gekürzt werden dürften, es ſei denn, daß wirklich ſtichhaltige Gründe im Einzelfall eine Kürzung erzwingen. Wenn ein Betrieb durch Um⸗ ſatzrückgang, geſchäftliche Rückſchläge uſw. ſo in Not geraten ſei, daß ſeine Exiſtenz gefährdet erſcheine, dann werde man auch an eine Kürzung der Bezüge der Gefolgſchaft denken müſſen, wenn alle anderen Maßnahmen zur Erhaltung des Betriebes erſchöpft ſind und ſonſt auf der Ausgabenſeite Einſparungen nicht mehr vorgenommen werden können. Die Kürzung der Leiſtungen an die Gefolgſchaftsmit⸗ glieder müſſe erſt das letzte Mittel ſein, das ange⸗ wandt werden muß, um den Betrieb und damit die Arbeitsſtätte zu erhalten. Vor willkürlichen Maß⸗ nahmen ſei die Gefolgſchaft geſchützt oͤurch die Mög⸗ lichkeit, durch die Vertrauensmänner die Entſchei⸗ dung des Reichstreuhänders anzurufen. 4. Seite/ Nummer 316 Aus Baden Brief aus der Gauhauptſtadt Erfolgreiche Fremdenverkehrsarbeit— Zwei neue Fachſchulen werden gebaut (Von unſerem ſtändigen Karlsruher Mitarbeiter) Karlsruhe, 12. Juli. Der Verkehrsverein hielt unter der Leitung ſei⸗ nes Vorſitzenden, Regierungsbaumeiſter Bruniſch, und in Amweſenheit zahlreicher Vertreter der Par⸗ teigliederungen und des Bürgermeiſters Pg. Dr. Fribolin eine außerordentliche Sitzung ab. Daß der dem ſtädtiſchen Organismus eingegliederte Ver⸗ ein im Dienſte der Gauhauptſtadt eine erfolgreiche Fremdenverkehrsarbeit leiſtet, kam aus den Refera⸗ ten verſchiedener Redner deutlich zum Ausdruck, Bei einem Rückblick auf das letzte Jahr konnte Ver⸗ kehrsdirektor Lacher mit großer Genugtuung feſt⸗ ſtellen, daß der Fremdenverkehr der Gauhauptſtadt ſtark im Aufſteigen begriffen iſt. Neben 17 größeren Tagungen, 9 größeren Aus⸗ ſtellungen und verſchiedenen bedeutenden ſportlichen Ereigniſſen fanden in Karlsruhe im Jahre 1936 noch zahlreiche kleinere Veranſtaltungen jeglicher Art ſtatt, die insgeſamt 400 000 Beſucher nach un⸗ ſerer ſchönen Gauhauptſtadt brachten. Beſonders ſtark war auch der Ausländerbeſuch. Durch die Inbetriebnahme der neuen Auto⸗ bahn, die am 15. Oktober dem Verkehr über⸗ geben wird, und die Fertigſtellung der Rhein⸗ brücke bei Maxan, die Anſang nächſten Jah⸗ res zu erwarten iſt, wird der Verkehr ſowohl von Weſten als auch von Norden noch zu⸗ nehmen und Karlsruhe wird dadurch in den Schnittpunkt weier wichtiger Verkehrseinrichtungen geſtellt. Zum Schluß der Sitzung, in deren Verlauf auch der Fach⸗ referent für das Fremdenverkehrsweſen beim Badi⸗ ſchen Statiſtiſchen Landesamt, Oberregierungsrat Dr. Geyer, einen lehrreichen Vortrag über den Frem⸗ denbeſuch in Baden im allgemeinen hielt, ergriff Bürgermeiſter Pg. Dr. Fribolin das Wort, um dem Verkehrsverein und in erſter Linie den Herren Bru⸗ niſch und Lacher für die im Dienſte der Gauhaupt⸗ ſtadt geleiſtete Arbeit zu danken und dem Verkehrs⸗ verein jegliche Unterſtützung von ſeiten der Stadt⸗ verwaltung zuzuſagen. Au Anlaß des 50jährigen Beſtehens der Ortsgruppe Karlsruhe des Badiſchen Schwarzwaldvereins wurde von Studienrat Dr Linz ein Buch herausgegeben, das geeignet iſt, die Liebe zur ſchönen Heimat am Oberrhein und insbe⸗ ſondere zu unſerer Fächerſtadt Karlsruhe zu vertie⸗ ſen. Das neue„Karlsruher Heimat⸗ und Wander⸗ buch“ das mit Unterſtützung der Stadt zuſammen⸗ geſtellt wurde, iſt eine wahre Fundgrube von hei⸗ mat⸗ und wanderkundlichen Schätzen. Eine ganze Reihe namhafter Wiſſenſchaftler und erfahrener Wan⸗ derfreunde haben hier in volkstümlicher Weiſe über die Landſchaft von Karlsruhe geſchrieben, die ſich durch eine Fülle beſonderer Reize auszeichnet. In der Gauhanptſtadt werden im Lauſe dieſes Jahres noch zwei neue und große Fachſchulen gebaut, die für das ganze Gaugebiet am Oberrhein zuſtän⸗ dig ſein werden. Da iſt z unächſt die Feuer⸗ wehrſchule zu nennen. Die Stadt hat für Er⸗ richtung des großen Baues, der etwa 400 000 Mark koſten wird, den Platz koſtenlos zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Der Zweck dieſer Feuerwehrſchule liegt in der Linie der großen vereinheitlichten Planung des deutſchen Feuerlöſchweſens. Hier in dieſer neuen Schule werden die Führer der badiſchen Wehren und vor allem oͤer Führernachwuchs im Sinne des Reichsneubaues geſchult werden. Die Schule wird an einem großen Platz im öſtlichen Stadtteil errich⸗ tet und allen modernen Forderungen feuerwehr⸗ techniſcher Belange gerecht werden. In Uebereinkommen mit der Stadtverwaltung und der Forſtverwaltung iſt dem Badiſchen Landes⸗ fiſchereiverband nunmehr nach langwierigen Ver⸗ handlungen endlich gelungen, in der früheren Vogel⸗ warte auf Rappenwörth die neue Badiſche Fiſcherſchule einzurichten. Die Vorarbeiten ſind bereits aufge⸗ nommen, und man hofft, ſpäteſtens im Herbſt dieſes Jahres öie Schule eröffnen zu können. Flußfiſcher vom Rhein⸗, Main⸗ und Neckargebiet werden dann in dieſer einzigen Fachſchule der Südweſtmark des Reiches Gelegenheit erhalten, ſich für ihren Beruf zuſätzlich auszubilden. O Lützelſachſen, 13. Juli. Das am letzten Sonn⸗ tag hier abgehaltene große Volksfeſt wurde mit einem Bunten Abend eingeleitet. Unter Mitwir⸗ kung der hieſigen Vereine ſowie des Weinheimer Turnyereins 1862 nahm das Feſt einen ſehr har⸗ moniſchen Verlauf. Am Sonntag wurde ein großer Feſtzug veranſtaltet. — Hemsbach, 13. Juli. Ihren 80. Geburtstag feierte Frau Lina Müller, Witwe. Weinheim, 13. Juli. Am 2. Juli feierte das Gaſthaus„Zum Storchen“, das im Jahre 1911 von dem verſtorbenen und Wirt Ja⸗ kob Bock 7 in der eſtſtadt gebaut wurde, ſein 251ähriges Beſtehen. * Lahr, 12. Juli. Wie die Kriminalpolizei feſt⸗ ſtellen konnte, handelt es ſich bei dem Toten, der ſich auf der Reichsbahnſtrecke Frieſenheim-Lahr von einem Güterzug überfahren ließ, um den 34 Jahre alten ledigen Otto Stoll, wohnhaft in Lahr, Nach unmittelbar vor der Tat gemachten Aeußerungen war der junge Mann ſchon ſeit längerer Zeit lebensüberdrüſſig und machte ſeinen Bekannten gegenüber öfters die Bemerkung, auf dieſe Weiſe aus dem Leben ſcheiden zu wollen. „— R 2 ut/ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7—* 1 G Bodenſeeſturm: 2 Todesopfer! Boote kenterten im Anwetter⸗Zwei 22jährige Männer ertranken in den Wellen * Friedrichshafen, 13. Juli. Bei einem Bodenſeeſturm kenterten zwei Boote, und zwar das eine nicht mehr als 10 Meter von der Seebrücke ent⸗ ſernt. Dabei kam der 2ꝛjährige Schloſſer Wilhelm Lechner aus Lindau, der Nichtſchwimmer war, ums Leben. Der zweite Unfall betraf ein Paddelboot, das trotz der Sturmwarnung von Eriskirch nach Lindan gefahren war. Der 2jährige Schriftſetzer Sedlmayer aus Dornbirn konnte durch ſeinen Sportkameraden, einem Elektromechaniker aus Neuſtadt im Schwarz⸗ wald, nicht über Waſſer gehalten werden und ertrank, während der andere Schiffbrüchige im letzten Augen⸗ blick von einem Dampfer aufgenommen wurde. Drei Todesopfer der Lanoſtraße * St. Ingbert, 13. Juli. Am Sonntagnachmittag kam ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen am Ortseingang ins Schleudern und fuhr me voller Wucht gegen einen Baum. Das Fahrzeug wurde zertrümmert. Die drei Inſaſſen mußten mit ſchwe⸗ ren Verletzungen ins hieſige Krankenhaus eingelie⸗ jert werden. Dort iſt dͤer 29 Jahre alte Peter Mül⸗ ler aus Niederſalbach an den Unfallfolgen geſtorben. 24 * Neunkirchen, 13. Juli. In der Nacht auf Mon⸗ tag wurde der 26jährige Hüttenarbeiter Theodor Schweyer aus Neunkirchen von einem Auto an⸗ gefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Der gewiſſenloſe Autolenker floh. Die Polizei hat ſofort die Ermittlungen nach ihm auf⸗ genommen. Der verunglückte Schweyer ſtand kurz vor der Hochzeit. * * Saarlautern, 13. Juli, In den frühen Morgen⸗ ſtunden des Montags wurde der mit Arbeitskamera⸗ den unterwegs befindliche 43 Jahre alte Bergmann Johann Linsler, als er einmal an den linken Straßenrand trat, von einem in großer Geſchwindig⸗ keit heranfahrenden Kraftwagen erfaßt und 18 Me⸗ ter weit in einen benachbarten Garten geſchleudert. Seine Arbeitskameraden, die etwas vorausgegangen waren, merkten das Fehlen Linzlers zunächſt nicht, ſuchten aber dann nach ihm und fanden ihn auf dem Gartengrundſtück tot auf. Der Verunglückte hinter⸗ läßt eine vierköpfige Familie. Der Kraftwagen konnte noch nicht ermittelt werden. ————————— Das war vor 100 Fahren Badens zuckerinduftrie feiert Jubilüum Der badiſche Techniker Schützenbach machte ſich vor einem Fahrhundert um die Eniwicklung der Zuckerinduſtrie in Deutſchland verdient * Karlsruhe, 13. Juli. „Alles iſt ſchon dageweſen“, ſagt das bekannte Sprichwort. Wenn heute da und dort im Auslande unſere Anſtrengungen im Rahmen des Vierjahres⸗ planes belächelt werden und Hie Erzeugung gewiſſer Stoffe aus einheimiſchem Rohmaterial manchmal als umſtändlich und teuer bezeichnet wird, ſo könnte man gerade die Geſchichte des Rübenzuckers als Schulbei⸗ ſpiel dafür anführen, daß für unmöglich Gehaltenes oft eben doch möglich wird, wenn nur ein feſter Wille dahinter ſteckt! Der am Samstag abgehaltene Betriebsappell anläßlich des 100jährigen Be⸗ ſtehens der Zuckerfabrik Waghäuſel, die die badiſche Zuckerinduſtrie verkörpert, gibt Anlaß, einen Rückblick auf die Geſchichte des Rübenzuckers, insbeſondere aber der babdiſchen Zuckerinduſtrie zu werfen. Napoleon ſtand auf der Höhe ſeiner Macht. Nur eine Nation wollte ſich nicht beugen: die eng⸗ liſche, und darum verfügte er die Kontinentalſperre. Die Bevölkerung der deutſchen Staaten war auf die Einfuhr von engliſchem Rohrzucker angewieſen. Der Zuckerpreis ſtieg durch die Sperre auf einen Taler pro Pfund, an dem damaligen Geldwert gemeſſen, ein phantaſtiſcher Preis. Da entſann man ſich einer Entdeckung, dͤie der Berliner Chemiker Marggraf 1747 gemacht, und auf deren Grundlage ſein Schüler Achard wei⸗ tere Verſuche gemacht hatte: der Gewinnung von Zucker aus der einheimiſchen Runkelrübe. Mit Un⸗ terſtützung des preußiſchen Königs Friedrich Wil⸗ helm III. konnte eine kleine Zuckerfabrik in Betrieb genommen werden, die allerdings nach fünf Jahren einem Brand zum Opfer fiel. Es war dann insbeſondere Napoleon, der in der Zeit der Kontinentalſperre die Rüben⸗ zuckerfabrikation aufs eifrigſte förderte, um der Bevölkerung einen Erſatz für den engliſchen Rohrzucker 71 beſchaffen. Er ließ nicht nur Aufmunterungspreiſe verteilen, ſondern beſtimmte auch 32000 Hektar Ackerland für den Rübenanbau. In Deutſchland gingen nach dem Sturz Napoleons die Mehrzahl der Fabriken wieder ein, mit deſto größerem Eifer arbeitete man aber auch weiterhin in Frankreich an der Vervollkomm⸗ nung des Verfahrens. Als in Frankreich die Er⸗ folge heranreiften— man erzeugte dort 1833 ſchon 330 000 Doppelzentner Rübenzucker und deckte damit 6 des Bedarfs— gelangte von dorther die deutſche Erfindung wieder nach Deutſchland. Zu den Männern, die ſich in Deutſchland um die Entwicklung der Rübenzuckerinduſtrie beſonders ver⸗ dient gemacht hatten, zählte auch der badiſche Techniker Karl Sebaſtian Schützenbach. Er trat 1836 mit einem neuen Verfahren auf den Plan. Eine ins einzelne gehende Beſchreibung ſeiner Erfindung würde zu weit führen. Es ſei aber ge⸗ ſagt, daß bei den damaligen Transportverhältniſſen eine wirtſchaftliche Zuckerfabrikation ohne das Schützenbachſche Konſervierungsverfahren nicht denk⸗ bar geweſen wäre. Intereſſant iſt noch, daß das Ver⸗ fahren 1842 in Frankreich patentiert wurde. In Deutſchland gab es bei der damaligen kleinſtaatlichen Zerriſſenheit keinen wirkſamen Patentſchutz. Auf ſeine Veranlaſſung wurde 1836 die Badiſche Geſell⸗ ſchaft für Zuckerfabrikation gegründet, der er bis 1843 angehörte. Die Tatſache, daß man Großes vorhatte und daß es ſchon Männer gab, welche die Bedeutung des Ver⸗ fahrens vorausahnten, wird bewieſen, indem die Geſellſchaft mit einem Aktienkapitel von 1 000 000 Gulden ausgeſtattet wurde und oͤie Aktien trotz öie⸗ ſer Höhe und trotzdem es ſich nur um eine vorläu⸗ fige Gründung handelte, ſchon am Abend des Grün⸗ dungstages reſtlos vergriffen waren. Zunächſt wurde eine Probeſabrik in Ettlingen errichtet, in der die Brauchbarkeit des Verfahvens erwieſen werden ſollte. Die gehegten Erwartungen wurden in jeder Weiſe erſüllt. Die Geſellſchaft erwarb im gleichen Jahre von der Großherzoglichen Hofdomä⸗ nenkammer die Domäne Waghäuſel, die einſtmals dem Biſchof von Speyer gehörig, durch die Säkulari⸗ ſierung an Baden gefallen war und mit der man nicht viel anzufangen wußte, ferner erwarb ſie von dem Kaufmann Bader in Stockach das ehemalige dor⸗ tige Kapuzinerkloſter. Im folgenden Jahr konnte die Anlage in Waghäuſel ganz und in Stockach teilweiſe in Betrieb genommen werden. War der ——————.——..——.,....— Aubiläumstreſſen in Brombach 38 Jahre italieniſcher Arbeiter⸗ und Unterſtützungs⸗ verein * Brombach, 18. Juli. Aus Anlaß des 38jäh⸗ rigen Beſtehens des italieniſchen Ar⸗ beiter⸗ und Unterſtützungsvereins in Brombach fand am Sonntag ein Treffen der Italiener Oberbadens und aus Baſel ſtatt. Mit beſonderer Genugtuung wurde der italieniſche Generalkonſul Marcheſe Ferrande di Ruſſana aus Frankfurt empfangen. Der Brombacher Gemeinde⸗ rat, an der Spitze Bürgermeiſter Schmittberger, nahm auf Einladung der italieniſchen Kolonie gleich⸗ falls an der Feier teil. Luigi Girincelli, der Vor⸗ ſitzende und ſeinerzeitige Mitbegründer des Ver⸗ eins, gab einen Ueberblick über die Entſtehung und Entwicklung und dankte auch den deutſchen Behör⸗ den für die ſtets bewieſene Gaſtfreundſchaft. Gene⸗ ralkonſul Ferrande erklärte in ſeiner Rede, daß er von dieſem oberbadiſchen Treffen ſeiner italieniſchen Landsleute die Gründung einer Sektion des Faſcio erhoffe, welche eine ſtändige und innige Verbindung mit dem faſchiſtiſchen Italien ermögliche. er. Zweibrücken, 13. Juli. Oberlandesgerichts⸗ rat Dr. Emil Müller wurde jetzt mit Wirkung ab 1. Juli 1937 als Oberſtaatsanwalt zur Staats⸗ anwaltſchaft beim Oberlandesgericht berufen. Beerfelder Markt wurde eröffnet * Beerfelden i.., 13. Juli. Der diesjährige Beerſelder Markt wurde am Sonntag mit einem Reit⸗ und Fahrturnier eröffnet, zu dem die Oden⸗ wälder Reiter⸗SA und die Züchter zahlreiche Mel⸗ oͤunge abgegeben hatten. Leider wurden die Dar⸗ bietungen der Reiter und Fahrer durch die ſchlechte Witterung erheblich erſchwert, da das Geläuf durch den Regen ſchwer geworden war. Um ſo verdienter war der Beifall der zahlreichen Zuſchauer für die SA⸗Reiter bei ihren ſtrammen Ritten und für den im Flachrennen ſiegreichen H⸗Reiter. Die Lotterie des Beerſelder Marktes fiel in dieſem Jahre aus. UlLaudenbach, 13. Juli. Der bekannte Mitbürger Philipp Schüßler 3 feierte ſeinen 84. Geburtstag. Viernheim, 13. Juli. Am Dienstag feiern die Eheleute Mathäus Hönig und Eliſabeth, geb. Nägel, wohnhaft in der Friedrichſtraße, in beſter Rü⸗ ſtigkeit das Feſt der ſilbernen Hochzeit.— Zu einer frohen kameradſchaftlichen Zuſammenkunft hatten ſich die Fünfzigjährigen(Jahrgang 1887/88) am Wochenende zuſammengefunden. Der ſehr be⸗ kannte Landwirt Adam Helfrich J, wohnhaft in der Weinheimer Straße, feierte am 10. Juli bei beſter Geſundheit nach einem arbeitsreichen Leben ſeinen 80. Geburtstag. ELL LEE * 2 Dienstag, 13. Juli 1937 e. Anfang auch durchaus verheißungsvoll, ſo ſah das Unternehmen in den folgenden Jahren, wie der Di⸗ rektor in ſeiner Anſprache beim Betriebsappell her⸗ vorhob, mehr böſe als gute Tage. Die Heranführung der Rüben bereitete, wie auch die Schaffung von An⸗ baugebieten große Schwierigkeiten. Das Stockacher Werk brannte nieder. Im Jahre 1847 drohte der völlige Zuſammen⸗ bruch durch einen Schlag gewiſſer Finanzmächte, hinter dem wahrſcheinlich der„engliſche“ Baron Lionel Rothſchild und das gleichnamige Frank⸗ furter Bankhaus ſtanden. Im letzten Augenblick gelang es, das Unterneh⸗ men durch eine Neugründung zu retten. Es war aweifellos in jener Zeit das größte Induſtrie⸗Unter⸗ nehmen in ganz Baden. 7 v. H. der geſamten Rü⸗ benernte Deutſchlands wurden in Waghäuſel ver⸗ arbeitet, obwohl es ſchon über hundert Zuckerfabri⸗ ken gab. Den 148 badiſchen Gemeinden, welche am Rübenbau beteiligt waren, floſſen jährlich 450 000 Gulden an Erlös zu. Als Brennmaterial diente in erſter Linie Torf, der in der Umgebung von Wag⸗ häuſel geſtochen wurde. Den Gemeindekaſſen floſſen daraus jährlich 35 000 bis 40 000 Gulden zu. Durch verſchiedene Urſachen bedingt, ſchwanken die Berarbeitungsziſfern in den folgenden Jahrzehnten beträchtlich und noch viele Schwierigkeiten waren au überwinden. In 26 Geſchäftsjahren von 1874 bis 1900 konnten nur in neun Fällen Dividenden verteilt wer⸗ oͤen. Erſt von 1900 an konnte die Entwicklung als eine normale bezeichnet werden. Im erſten Kriegs⸗ jahre 1014/15 wurden über eine Million Doppelzent⸗ ner Zuckerrüben verarbeitet, welche Zahl nur 1930/31 um 300 000 Doppelzentner übertroffen wurde. Durch ſtete Verbeſſerungen konnte mit dem Fortſchritt der Technik Schritt gehalten werden. Mit Stolz blickte deshalb am vergangenen Sonntag Betriebsführung und Gefolgſchaft auf das Erreichte zurück. Iſt doch das Werk Waghäuſel, das ſeit 1925 der Süddeutſchen Zucker⸗Aktiengeſellſchaft angehört, das einzige Unternehmen in Baden, das alle Kriſen vergangener Jahrzehnte überſtanden hat. Seine Ge⸗ ſchichte iſt daher die Geſchichte der Zuckerinduſtrie in der Grenzmark überhaupt. Nachbargebiele Was gibt es Neues in Lampertheim? 4* Lampertheim, 13. Juli. Herr Chormeiſter J. Koch⸗Frankfurt a.., Dirigent des hieſigen Männergeſangvereins Sänger⸗ bund/ Sängerroſe, wurde vom Heſſiſchen Sängerbund Gau 12 Heſſen⸗Darmſtadt im Deutſchen Sängerbund als Kreischormeiſter für den Kreis Ried berufen und offiziell beſtätigt. Herr Jakob Schuſter, Schützenſtraße 26, konnte in guter Geſundͤheit ſeinen 70. Geburtstag feiern. Mehr als 30 Jahre war er Werkmeiſter beim Stre⸗ belwerk Mannheim.— Ebenfalls 70 Jahre alt wurde der Rektor i. R. Kaſpar Niebler, Ernſt⸗Ludwig⸗ Straße. Aus dieſem Anlaß brachten ihm ſeine ehe⸗ maligen Schüler ein Ständchen, während Herr Adam Metzner im Namen ſeiner ehemaligen Schulkame⸗ raden herzliche Worte der Wertſchätzung und tiefen Verehrung für den ſtrengen, aber ſtets gerechten Erzieher fand. Der Jubilar dankte mit bewegten Worten für die Ehrung und lud ſeine Schüler zu einem Glaſe Wein ein. Im„Kaiſerhof“ fand eine Beſprechung des Alice⸗ Frauenvereins ſtatt, in der u. a. die Kreisführerin⸗ nen des Frauenvereins, Frau Wahlkamp und Frl. Steineck⸗Bensheim anweſend waren. Es wurden Zweck und Ziele des Alice⸗Frauenvereins dargelegt. Die Gründung einer hieſigen Ortsgruppe ſoll in etwa drei Wochen erfolgen. Bis dahin findet eine größere Sanitätsübung des Roten Kreuzes ſtatt. Den vorläufigen Vorſitz übernahm Frau Brems, Schriftführerin wurde Frl. Elſe Jung. Die techniſche Ausbildung übernimmt Dr. Schäfer. Das Standesamt nahm im erſten Halbjahr 1937 folgende Eintragungen vor: 160 Geburten, 74 Sterbe⸗ fälle, 43 Eheſchließungen. Die Viernheimer Sieolung wächſt ◻U Viernheim, 12. Juli. Nachdem bekanntlich vor einem Jahre mit den Arbeiten der Viernheimer NS⸗Siedlung in der„Wormsheck“ zwiſchen Bürſtadter und Lampertheimer Weg begonnen wurde, und im Frühjahr d. J. bereits 28 Siedler⸗ familien mit über 100 Kindern ihre ſchmucken Eigen⸗ heime in ſchöner und geſunder Wohnlage beziehen konnten, wurden nunmehr weitere 12 Häuſer in Angriff genommen. Träger der Arbeiten iſt das Gauſtättenamt Frankfurt a. M. Nach Fertigſtellung der Siedlung ſoll dieſelbe— als Dank der Siedler — den Namen: Adolf⸗Hitler⸗Siedlung führen. Zwei Fahre Gefängnis für einen alten Sünder * Frankenthal 12. Juli. Vor der II. Großen Strafkammer des Landgerichts Frankenthal wurde ein ſchwerer Fall ſittlicher Verfehlungen verhandelt, in dem ſich der verwitwete 61 Jahre alte Eduard Oſterhuber aus Speyer wegen drei teilweiſe fortgeſetzter Verbrechen der Unzucht mit Kin⸗ dern zu verantworten hatte. Der Angeklagte, der. ſich ſeit 28. April in Unterſuchungshaft befindet, lockte kleine Mädchen in ſeine Wohnung und ver⸗ übte dort Verbrechen an ihnen. Das Urteil lautete wegen dreier Verbrechen der Unzucht an Kindern auf eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren, wobei die Unterſuchungshaft mit z wei Monaten zwei Wochen angerechnet wird. Es wurde Haftforldauer angeordnet. Das Urteil iſt rechts⸗ kräftig. 8 Dienstag, 13. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 316 Weltkongreß der chemiſchen Wiſſenſchaft Chemiker aller Fachgruppen beraten in Frankfurt Frankfurt, 13. Juli. Frankfurt iſt für zehn Tage eine Stadt der Chemie und der Chemiker geworden. Chemiker aus allen Ländern der Erde ſind zur Achema und zum Reichstreffen der deutſchen Chemiker nach Frankfurt gekommen, wo vor 50 Jahren der Verein Deutſcher Chemiker gegründet wurde. Als Prof. Fiſcher, Hannover 1887 den Verein in Frank⸗ furt gründete, zählte er 200 Mitglieder, heute ſind 10 000 Chemiker im Verein vereinigt. Viele wiſſen⸗ 9 Fachgeſellſchaften haben ſich ihm ange⸗ ſchloſſen. Chemie der Kunſtſtoffe Wie im Mittelpunkt der Achema die Kunſtſtoff⸗ ſchau ſteht, ſo ſtand auch die Kunſtſtofftagung im Mittelpunkt der vielen Fachſitzungen. Die dies⸗ jährige Tagung war der erſte ſtolze Rechenſchafts⸗ bericht der Fachgruppe„Chemie der Kunſt⸗ ſtofffe“ über die Aufgabe, Deutſchland weiterhin vor der Einfuhr ausländiſcher Erzeugniſſe unabhän⸗ gig zu machen. In einem Jahr iſt ein Höchſtmaß an Leiſtungen erzielt worden, daß Deutſchland heute in der Produktion und Verwendung von Kunſt⸗ ſtoffen unerreicht in der Welt iſt. Die Entwick⸗ lung der Kunſtſtoffe— das beſtätigte auch der Leiter der Fachgruppe, Direktor Dr. Dr. Kränzlein— und die damit verbundene Um⸗ ſtellung der Technik wird uns zu Er'gebniſ⸗ ſen führen, die noch gar nicht überſeh⸗ bar ſind. Auf allen Gebieten der Produktion ſind neue wertvolle Werkſtoffe gefunden worden und nun gilt es, dieſe neuen Stoffe zu vervollkommnen. Noch haben, wie Direktor Lukas, Berlin, aus⸗ führte, Verarbeiter und Verbraucher viele Wünſche an den Herſteller. Dieſe beziehen ſich meiſt auf eine Verminderung der Sprödigkeit der Kunſtharze, eine Erhöhung beſtimmter Feſtigkeitswerte, Abkür⸗ zzung des Härtevorganges bei Schnellpreßmaſſen, eine Vergrößerung der Fließbarkeit und Steig⸗ fähigkeit. Dieſe Erfahrungen aus der Praxis wer⸗ den natürlich bei der Herſtellung berückſichtigt wer⸗ den. Da Kunſtſtoff von hoher Waſſerdichtigkeit iſt, geht man nun zur Verwendung in der Elektroinduſtrie über und hat die beſten Er⸗ fahrungen gemacht. Die beiden Verarbeitungs⸗ arten ſind die Spritzgußtechnik und die Preßtechnik. Dr. Blankenfeld bezeichnet den Preßſtoſf, der im Wege der Preßtechnik entſteht, als einen voll⸗ wertigen Werkſtoff, der nicht zum geringen Teil zum Gelingen des Vierfahresplanes beitrage. Das Spritzgußverfahren geichnet ſich durch Formgenauig⸗ keit, abfallfreie Verformung aus. Ausführlich wurde auch die im vergangenen Jahrhundert ſchon entwickelte Vulkanfiber behandelt, die für uns ein wichtiger Werkſtoff iſt. Ein Nachteil der Vulkanfiber iſt ihre zu große Feuchtigkeitsaufnahme. Dr. Becker konnte mitteilen, daß es nach vielen vergeblichen Verſuchen nunmehr gelungen ſei, ein waſſerfeſtes Produkt zu erzielen. Ueber die neuen Klebſtoffe, mit denen wir heute bereits faſt den ganzen deutſchen Bedarf decken, ſprach Dr. Mörath, Berlin. Auch die lederartigen Erzeugniſſe, die als„Kunſtleder“ be⸗ kannt geworden ſind, haben weſentliche Verbeſſe⸗ rungen erfahren. Das A und O aller Verſuche iſt die Prüfung des neuen Stoffes für die praktiſche wichtigen Tagung. Die praktiſche Ergänzung zu dieſer Tagung bietet die Kunſtſtoffſchau, die ja bebanntlich nunmehr in Frankſurt bleibt und in dem von der Stadt zur Verfügung geſtellten„Haus der deutſchen Kunſtſtoffe“ als Dauerausſtellung eine Heimat erhält. Waſſer⸗Chemie Die Fachgruppe der Waſſerchemie be⸗ ſchäftigte ſich in ihrer Sondertagung mit den ihr geſtellten Aufgaben im Rahmen des Vierjahres⸗ plans. Auf einige Milliarden werden die Werte ge⸗ ſchätzt, die alljährlich durch die Abwäſſer aus In⸗ duſtriebetrieben und ſtädtiſchen Kanälen verloren gehen. Die Waſſerchemie hat im Vierjahresplan die Aufgabe, möglichſt viele dieſer Werte wieder zurück⸗ zugewinnen. Mit dem Stand dieſer Arbeiten be⸗ ſchäftigte ſich die Tagung. Korroſions-Forſchung Die Internationale Normungstagung beſchäftigte ſich mit der Vereinheitlichung der Ver⸗ fahren auf dem Gebiete der Korroſion. Metalle und Bauſtoffe werden im Laufe der Zeit mehr oder weniger von chemiſchen Einflüſſen angegriffen. Ge⸗ gen dieſen unaufhaltſam ſchleichenden Verluſt hatte man lange Zeit kein Abwehrmittel finden können. Nun hat man beſonders widerſtandsfähige Legierungen gefunden, die die Einflüſſe auf ein Minimum herabmindern. Der Erfolg dieſer Maßnahmen wurde bisher durch die Verſchiedenartigkeit der Verſuche und der praktiſchen Durchführung beeinträchtigt. Deshalb war eine Normung der Verfahren notwendig, die von der Dechema(Deutſche Geſellſchaft für chemiſches Apparateweſen) eingeführt wurde. Dieſe Beſtre⸗ bungen haben zur Schaffung eines Normblattes ge⸗ führt, über deſſen ausgezeichnete Erfahrungen auf der Tagung berichtet wurde. Auch Amerika hat dieſe Normungsbeſtrebungen aufgegriffen. Die Tagung der Geſellſchaft für Korro⸗ ſionsforſchung und Werkſtoffſchutz hatte das Thema„Beſtändigkeit und Schutz der Werkſtoffe“ in den Mittelpunkt ihrer Verhand⸗ lungen geſtellt. In der geſamten chemiſchen Indu⸗ ſtrie iſt die Frage der Korroſion ein volkswirtſchaft⸗ liches Problem erſter Ordnung, das namentlich in an Erzen armen Ländern gar nicht hoch genug ein⸗ geſchätzt werden kann. Der Laie macht ſich kaum eine Vorſtellung davon, welche Menge an Erzen jährlich unter der Einwirkung chemiſcher Progeſſe in der chemiſchen Induſtrie zerſtört werden. 40 v. H. der geſamten Welterzeugung an Eiſen ſind in den Jahren 1890 bis 1923 durch Roſt zerſtört worden. Die Korroſion iſt der Feind der Volks⸗ wirtſchaft und die Geſellſchaft für Korroſionsfor⸗ ſchung iſt die Zentralſtelle, die den Krieg gegen dieſen Feind wiſſenſchaftlich organiſiert hat. Landwirtſchaftliche Chemie Im Rahmen des Reichstreffens der deutſchen Chemiker hielten weiterhin alle in der Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft„Landwirtſchaftliche Chemie“ zuſammengeſchloſſenen Fachverbände eine Gemein⸗ ſchaftstagung ab, in deren Mittelpunkt alle die Fragen der Vervollkommnung der Düngetechnik, weiter der genauen Kenntnis der deutſchen Böden, um ſo unſere Kulturen auf dem richtigen Boden mit der richtigen Düngung zu einem höchſten Wachstum zu bringen. Heute braucht der Landwirt nicht mehr Verſuche zu machen, bis er die richtigen Kartoffel⸗ oder Getreideſorten gefunden hat. Dieſe Aufgaben hat die Landwirtſchaftschemie ihm abgenommen. In 20 Vorträgen wurden die letzten Ergebniſſe der Forſchung mitgeteilt. Sie beſchäftigten ſich, um nur einiges herauszugreifen, mit der Zuſammenſetzung des Sauerfutters, mit der Bedeutung des Kaliums für die Stofferzeugung der Pflanze, mit dem Dünge⸗ wert des Kupfers, mit der Wirkung von Chlor, Bor und Brom in den verſchiedenſten Böden. Neben der Vervollkommnung der Düngetechnik beſchäftigte ſich die Tagung mit der genauen Kenntnis der Böden. Tauſende von Bodenunterſuchungen ſind ſchon ge⸗ macht und ebenſo viele werden noch nötig ſein, bis wir den deutſchen Boden genau kennen. Es iſt geplant, Bodenkarten zu ſchaffen, in denen der geſamte deutſche land⸗ und forſtwirtſchaftlich genutzte Boden ſeiner Beſchaffenheit nach eingetragen wird und für die einzelnen Landſtriche die jeweils vor⸗ handenen günſtigſten Anbaumöglichkeiten angegeben werden. Der Bauer wird dann von ſeiner Boden⸗ karte ableſen können, ob dieſes Stück kalkarm oder phosphorreich iſt, ob es ſich beſſer für Obſt oder für Ueber die Eingliederung von Soldaten, die ihre aktive Dienſtpflicht erfüllt haben, in das Erwerbsleben werden folgende Richtlinien bekanntgegeben: Soldaten, die nach erfüllter ak⸗ tiver Dienſtpflicht in Ehren oder unverſchuldet ſrüher aus dem aktiven Wehrdienſt ausſchei⸗ den, ſind bei Vermittlung in Arbeitsplätze der freien Wirtſchaft bevorzugt zu berückſichtigen. Der Anſpruch auf bevorzugte Vermittlung er⸗ liſcht, ſobald der Ausgeſchiedene in einen ſeinen Kenntniſſen und Fähigkeiten entſprechenden Ar⸗ beitsplatz auf Dauer vermittelt worden iſt. Vor⸗ übergehende Vermittlung ſoll außer Betracht blei⸗ ben. War dem Arbeitsamt dieſe Unterbringung auf Dauer bis zum Ablauf eines Jahres ſeit dem Ausſcheiden nicht möglich, ſo ſtellt es die Gründe feſt. Alsdann entſcheidet es im Einvernehmen mit dem zuſtändigen Fürſorgeoffizier, ob der Aus⸗ geſchiedene weiterhin als„bevorzugt Unterzubrin⸗ gender“ zu gelten hat. Dieſe Vermittlung liegt alſo grundſätzlich den Arbeitsämtern ob. Die Vorbereitungen dazu ſollen ſich lediglich auf diejenigen Soldaten erſtrecken, die vor ihrer Eutlaſſung ſich einen Arbeitsplatz in ihrem früheren Betrieb nicht ſichern können. Soldaten, die nach ihrem Ausſcheiden einen Arbeits⸗ platz durch das Arbeitsamt erſtreben, melden ſich rechtzeitig bei dem für den künftigen Wohnort zu⸗ ſtändigen Arbeitsamt und legen dort ihren Wehr⸗ paß vor. Nötigenfalls iſt auf das in Ehren erfolgte Getreide eignet. So werden alle Kräfte der Wiſſen⸗ ſchaft in den Dienſt der Landwirtſchaft geſtellt. Der künſtliche Kautſchul Mit außerordentlichem Intereſſe wurde die Hauptverſammlung der Deutſchen Kautſchuk⸗ geſellſchaft erwartet, auf der die führenden deutſchen Kautſchuk⸗Chemiker und Ingenieure die Ergebniſſe der neueſten Forſchungen mitteilten. Die zahlreichen Fachvorträge gaben einen tiefen Einblick in die deutſche Bunaforſchung. In einem kurzen Rückblick auf die Geſchichte der Bunaforſchung erfuhr man, wie aus den Miſchpolymeriſaten in Emulſion langſam die heutigen Bunaſorten entwickelt worden ſind, Buna⸗N, Buna⸗s und Zahlenbuna. Das Roh⸗ material, das zur Herſtellung von Buna benötigte Butadien, wird aus Koks und Kalk gewonnen. Durch Beimiſchung von aktivem Gasruß erhält Buna eine größere Feſtigkeit als Naturkautſchuk⸗ miſchungen. Weiterhin iſt das Produkt durch chemiſche Einwirkungen heute ſchon ſo vervollkomm⸗ net worden, daß man für die verſchiedenſten Ver⸗ wendungsgebiete verſchiedene Bunaſorten entwickelt hat, die dem Naturkautſchuk nicht nur gleichwertig, ſondern weit überlegen ſind. Mit Hilfe der genaueſten Prüfungsmethoden wurde einwandfrei nachgewieſen, daß Buna für ſaſt alle Verwendungsgebiete beſtändiger iſt als Natur⸗ kautſchuk. Sei es als Maſchinenunterlage, ſei es zur Dämpfung(Bereifung ron Kraftwagen) oder in der Kabeltechnik— überall haben ſich bei der Prüfung Vorteile gegenüber dem Naturkautſchuk ergeben. Auch dieſe Tagung war wie die meiſten der 16 Sondertagungen wieder ein ſchöner Beweis für die fruchtbare Zuſammenarbeit zwiſchen Chemiker und Techniker auf dieſem für die deutſche Wirtſchaft ſo ungeheuer wichtigen Gebiet. Mr. Vorzugsweiſe Arbeitsvermittlung für gediente Soldaten daten, die einen Beruf erlernt haben, iſt dringend zu raten, dieſen Beruf auch weiter auszuüben und ſich in ihm zu ertüchtigen. Wer in ſeinem früheren Betrieb durch eigenes Bemühen wieder unterkom⸗ men kann, muß ſofort das Arbeitsamt verſtändigen. Wer wegen der Rückkehr in den früheren Be⸗ trieb Schwierigkeiten hat, ſoll ſich dem Ar⸗ beitsamt auvertrauen, damit es ſich in die Verhandlungen mit dem Betriebsführer ver⸗ mittelnd einſchaltet. Soldaten, die aus der Landwirtſchaft, Gärtnerei, Forſtwirtſchaft oder deren Nebenbetrieben ſtammen, haben günſtige Ausſichten, bei eigenem Bemühen bald unterzukommen oder den Arbeitsplatz durch das Arbeitsamt bald vermittelt zu erhalten. Das gleiche gilt für die aus dem Metall⸗ und Baugewerbe ſtammenden Soldaten. Wegen des z. Z. großen Be⸗ darfs an Arbeitskräften in dieſen Wirtſchaftsswei⸗ gen ſollen daher dieſe Soldaten in ihren bürger⸗ lichen Beruf zurückkehren. Aus allgemeinen vater⸗ ländiſchen Gründen iſt das geboten. Wer berufsfremde Arbeit aufnehmen will, ſoll ſich vorher mit dem Arbeitsamt in Ver⸗ bindung ſetzen. — Für Groß⸗Berlin und Groß⸗Hamburg beſteht noch Zuzugsſperre. Soldaten, die früher in dieſen Groß⸗ ſtädten keine Wohnung hatten, dürfen als Arbeiter oder Angeſtellte nur mit vorheriger Zuſtimmung des für die betreffende Arbeitsſtelle zuſtändigen Arbeitsamtes eingeſtellt werden. Auch in anderen Großſtädten ſind die Ausſichten, bald Arbeit zu er⸗ Verwendung. Mit den Problemen der Material⸗ Forſchungen ſtanden, die einer Erzeugungs⸗ Ausſcheiden und die damit gugeſicherte bevorzugte halten, nicht ſo günſtig wie auf dem Lande oder in prüfung beſchäftigten ſich die letzten Vorträge der ſteigerung dienen. Das ſind in erſter Linie die 1 Vermittlung des Arbeitsplatzes hinzuweiſen. Sol⸗ Klein⸗ und Mittelſtädten. .3 8 Kk 1 Anleihen d 4¼ Pr. Ld.⸗Pfbrf.* Goldhyp.-Pfandbriefeſ4½ Rh. Hyp.⸗Bk. 0 Hadiſch Maſch. 100 1000 Großkraft. Mhm. 45 denw. Hartſtein 1255 1955 ürttemb. Elektr. 15 10 2 Verkehrs ran Ur. Anſt..⸗Pfbrf. V. Hypotnekenbanken](., Mannh ft 2 4 90.50 99.500Baor. Pr, Portb. 487/ Grün& Bilfinger. 9 Hudle, Brauerei 59.—9,— 5 4 Oberheſſ. Pr.⸗Anl. 134 5134.5 K 10. 002„ 9 4½ do. R 35,86,30 99.50] 99.50 Bayr⸗Motorenw.] 448.) ellſt.Waldhof. 152 5 152 5 Bod. uG.f. Rhein⸗ Deutsche N do R 22.09.25½ dayrBodener, 5½ d0. BiaPicr. 161.9101..Senberg J. B. 149, 1519/faſenmügte. 46 12/ art⸗u, Hürgeror 123.9 1230ſl ſchiſf. und See⸗ testverzinsl. werte do..⸗Komzk i2. Würzb.§-IIII 100.00 100.04¼ Rh.-Byp.-Bk. Fulius Berger 1400 144.2 Haid u. Neu 96, äz Mühlen. 151.01540 transportMhm. 113,0413.9 2 4½% Augsburg 26/ 99., 99.4½ Württ. Wohn 4½ Bayr.Landw⸗.Kkom. RI-iliſ 98,25, 98,25 Brauer. Kleinlein106. 106.5 Danauer, Hofbr. 153.5 154.00 Pi. Preßh.⸗Spritt. Bank-Aktien Bt-Reichsb. Vorz 127,812,5 Sch. 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Lederf.“ 14/ 149.00 Mühle. Rüningen 174.8 173,2 Stader Lederfabr. 120.5 Dt. Centralb.⸗Kr.“ 115,5 147.5 Stavi⸗Minen 31.75 34.50 TRaſſelz.Verv“. 4½ Dt. Kom. 2526. 199,6214¼ do. Kom.k 20 98.—88.—lAmperwerke. 129,00 1305] do. Eiſenhand.] 158,1] 153.51 Hochtief.⸗G..I... 150,0[Mülheim. Bergw. 161.50... Steatit⸗Magneſial... 95, 50[Dt. Eff.⸗ u..⸗Bk. 87.251 87.— Schantung⸗H. A0 131.1340 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 13. Juli 1937 Amateurboxer haben viel vor Sechs Länderkämpfe ſind vorgeſehen Nach den Olympiſchen Spielen, die Deutſchland zur ſtärkſten Amateur⸗Box⸗Nation der Welt machten, und dem trotz großer Schwierigkeiten noch recht guten Ab⸗ ſchneiden bei den Europameiſterſchaften 1937 in Mailand. wo der Dresdner Nürnbera und Michel Murach(Schalke) die Europameiſterſchaft errangen, hat das Fachamt Boxen im DRs aus der ganzen Welt Einladungen zu Länder⸗ kämpfen erhalten die zum Teil für die nächſten Jahre zurückgeſtellt werden mußten. Feſt abaeſchloſſen dagegen ſind offigielle Begegnungen mit ſolgenden ſechs Nationen: talien, Ungarn, Irland, Schweden, Finnland und Polen, alſo den ſtärkſten Nationalmannſchaften der „Alten Welt“. Den Auftakt bildet' am B. Auguſt in Trieſt der Kampf mit dem überaus ſtarken Italien auf der all ei⸗ chen Reiſe findet am 1. September in Budapeſt der Länderkampf gegen Ungarn ſtatt. Zwei Monate ſpäter ſind die Magyaren in Deutſchland, wo es am 7. November in Köln zum Rückkampf zwiſchen Ungarn und einer zweiten deutſchen Nationalſtaffel komnt. Zum Abſchluß ihrer Deutſchlandreiſe ſtellen ſich die Ungarn am 12. No⸗ vember in München geger die Banern⸗Auswahl vor. Der intereſſanteſte unter unſeren Geanern dürfte Ir⸗ Lands Acht ſein, der Ende des vergangenen Jahres in Dublin ein heute noch unverſtändlicher 14:2⸗Sieg über Deutſchlands Olympia⸗Boxer gelang. In der Zeit vom .—15. Dezember findet der Rückkampf in Hamburg und eine weitere Begegnung in Leiyzig ſtatt, hier wird es ſich zeigen, was die Jren können. In Mailand überragten ſie jedenfalls nicht! Auf einer Skandinavien⸗ reiſe werden im Januar 1938 vorausſichtlich in Stock⸗ holm und Helſinki Länderkämpfe gegen Schwe⸗ den und Finnkand beſtritten. Zum Abſchluß dieſes wirklich ereignisreichen Winters ſteiat dann in War⸗ ſchau der Kampf gegen Polen das in Mailand mit einer überaus gleichmäßigen Staffel erſchien und den Preis der Nationen überlegen gewann. Das Treffen mit Polem dürfte für unſere Nationalſtaffel die ſchwerſte Probe ſein. Vorbereitung in Bad Blankenburg Der Wille des Fachamtsleiters Dr. Metzner iſt es, dieſe Begegnungen müt den ſechs ſtärkſten europäiſchen Boxſport⸗Nationen nicht mit einer Staffel zu beſtreiten. Es ſoll vor allem der Nachwuchs an die Front. In der Zeit vom 16. bis 28. Auguſt findet in der Gauſportſchule Bad Blonkenburg, im ſchönen Thüringer Wald gelegen ein Lehrgang für Nachwuchsboxer ſtatt. zu dem nur ſolche Boxer zugelaſſen werden, die über ein gewiſſes Alter nicht hinaus ſind und ſich außerdem nicht mit der Abſicht tragen, in abſehbarer Zeit zum Berusſport überzutreten. Als Nachwuchsboxer und Erſatzleute kommen für die Länderſtaffel in Frage u..: Looſchke(Nordhorn), Paluſſek(Eſſen), Opazil(Bremen), Graaf (Hamburg), Stetter(Mannheiml. Feldermann (Mülheim⸗Ruhr), Völker(Berlin). Schöneberger Frankfurt a..). Bialas(Hannover) Krage(Ber⸗ Iin), Heeſe(Düſſeldorf) Kuklinſki(Hamburgh, Bredehorn(Hamburg), Fluß(Köln), Seedorf (Bremen), Schmidt(Hamburg), Campe Berlin), Frey(Saarbrücken), Koppers(Hannover), Vogt (Hamburg), Seidler(Berlin). Schnarre Reckling⸗ hauſen), Hauer(Leipzig). Sendel(Berlin). Gegen Italien und Ungarn in Budapeſt kämpfen aller Vorausſicht nach die deutſchen Meiſter Kaiſer(Glad⸗ beck), Wilke(Hannover), Miner(Breslau; Nürn⸗ berg(Dresden), Murach(Schalke), Baumgarten (Hamburg), Pietſch(Leiyzig) und Runge(Wupper⸗ tal), wenn nicht Gewichtsſchwierigkeiten oder Verletzun⸗ gen eine Aenderung nötia machen. Deutſchlanoͤs Freiſtilringer bereiten ſich vor Bis zu den Europameiſterſchaften im Freiſtilringen, die vom 15. bis 17. Oktober in Berlin durchgeführt werden, ſind es zwar noch gut örei Monate, die aber voll aus⸗ genutzt werden müſſen, wenn unſere Ringer aus dieſen Kämpfen erfolgreich hervorgehen wollen. Zunächſt heißt es einmal, in den Gaumeiſterſchaften und bei den Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften die beſten Ringer feſtzuſtellen. Die Gaumeiſterſchaften müſſen bis zum 29. Auguſt abgeſchloſſen ſein, vom 3. bis 5. September tragen dann die Bantam⸗ und Leichtgewichtler in Hannover ihre Meiſterſchaftsbämpſe aus und vom 17. bis 19. September die Feder⸗ und Weltergewichtler in Karlsruhe. Die ſchweren Klaſſen fol⸗ gen vom 2. bis 26. September mit ihren Meiſterſchafts⸗ kämpfen in Flensburg. 8 45 die Freiſtil⸗Kampfart in Deutſchland verhältnis⸗ mäßig neu iſt, hat das Fachamt Schwerathletik außerdem aber noch umfaſſende Vorbereitungen getroffen, um für die Europameiſterſchaften im Berliner Sportpalaſt gerüſtet zu ſein. Im Jahresprogramm 1937 ſind zwei Monate nur dem Freiſtil⸗Ringkampf vorbehrlten, zu dem Zweck, neue Talente zu ſuchen. Dieſe beiden Monate ſind der Auguſt und September, in denen unſere Ringer Gelegenheit haben, ohne jede Ablenkung durch andere Wettbewerbe, das Frei⸗ ſtilringen kämpferiſch zu üben. Bei den Deutſchen Meiſterſchaften, die für die ein⸗ zelnen Gewichtsklaſſen wiederum drei Kampſtage vorſehen, wird man vor allem auch darauf achten, ob die Ringer ohne Herabminderung der Kampfkraft drei Tage das worgeſchrie⸗ bene Körpergewicht halten können. Die Verteilung auf drei Kampftage ermöglicht überdies, daß man von jedem Ringer in jedem einzelnen Kampf ſchärſſtes Tempo und Einſatz der äußerſten Kräfte verlangen kann, wie dies bei den Europameiſterſchoften von einem Vertreter Deutſchlands gefordert werden muß. Die Kämpfe um die Deutſchen Meiſterſchaften im Freiſtilringen ſtehen jedem Deutſchen offen. Allerdings muß die Teilnahme⸗Berechtigung bei den Gaumeiſterſchaften erworben werden. Mit Ausnahme der ſtärkſten Gaue, wie Weſtfalen, Mittelrhein, Südweſt, Baden, Württemberg und Bayern, die noch einen zweiten Mann ſtarten laſſen können, darf jeder Gau in jeder Ge⸗ wichtsklaſſe nur einen Vertreter melden. Das Weltreiſe⸗Programm unſerer Meiſter Di eltreiſe, die unſere Tennisſpitzenmeiſter Gott⸗ K1—4—.— Heinrich Henkel und Marieluiſe Horn im Anſchluß an die deutſchen Meiſterſchaften im Hamburg antreten, hat inzwiſchen feſtere Formen angenommen. Die Abreiſe wird am 17. Auguſt erfolgen, und zwar geht es zunächſt nach Nordmerika, nach Boſton zu den ameri⸗ kaniſchen Doppel⸗Meiſterſchaften, die vom 33.—8. Auguſt ſtattfinden. Für unſer Doppel heißt es alſo, ohne Trai⸗ ning ſofort eine Meiſterſchaft zu beſtreiten. Die nächſte Sbetion iſt Foreſt⸗Hills, wo vom 2. bis 11. Septem⸗ ber die USA⸗Einzelmeiſterſchaften abgewickelt werden. Quer durch den amerikaniſchen Kontinent geht es nach Kalifornien, wo in Los Angeles und Sam Fran⸗ zisco geſpielt wird. Ueber den Stillen Ozean wird Japan erreicht, dann erfolgt ein Abſtecher nach Sccha n g⸗ hai und ſchließlich geht es nach, Auſtralien zu den Meiſterſchaften in Sydney. Adelaide, Melbourne, Perth und Brisbane ſind die nächſten Stationen und auf der Rückreiſe nich Europg wird dann noch Bonnbay ange⸗ laufen, wo eine indiſche Auswahlmannſchaft zum Kampf bereitſteht. Frl. Horn wird ihre Reiſe übrigens ſchon in Japan, wo an vier oder fünf Turnieren teilgenommen wird, abbrechen und von dort direkt nach Hauſe fahren. „Halbzeit“ bei der„Tour“ Rund die Hälfte der großen Frankreich⸗Radrunofahrt haben die„Giganten der Lanoſtraße“ hinter ſich. In der Blumenſtadt Nizza winkte dem ſtark zuſammengeſchmol⸗ zenen Feld am Montag ein willkommener Ruhetag. Friſche Kräfte für die folgenden Tagesſtrecken wurden hier geſam⸗ melt. Am Dienstag geht es auf den ebenen Straßen längs der„blauen Küſte“ nach dem 234 Km. entfernten Marſeille. Doch ſchon in zwei Tagen werden die Kämpfe in den Pyre⸗ näen ihren Höhepunkt erreichen. Wie zumeiſt, ſo wird auch diesmal die„Tour“ wieder in ſteilen, zum Himmel ragenden Engpäſſen und den zu tollen Abfahrten verlocken⸗ den Serpentinen entſchieden werden. Die Deutſchen haben die Pauſe gut genützt. Zwar ſind Bautz und Hauswald leicht unpäßlich, aber dank der guten Pflege des Betreuers Max Schmiot iſt die Stimmung weiterhin ausgezeichnet. Bombenbeſetzung beim Großen Preis von Deutſchland! Kommen die neuen Alfas zum Nürburgring? 23 internationaale Spitzenfahrer und 6 Erſatzmänner ſind zum Großen Preis von Deutſchland, der am 25. Juli auf dem Nürburgring ausgefahren wird, gemeldet worden! Man kann ſchon wirklich von einer Bombenbeſetzung ſpre⸗ chen, wenn man die lange Reihe der großen Namen durch⸗ geht, die in der Meldungsliſte verzeichnet ſind und ein wildes, heißes Rennen um die Kurven des Nürburgringes verſprechen. Die deutſchen Rennſtälle, Auto⸗Union und Mercedes haben je fünf Fahrer gemeldet. Da ſtehen für Mercedes Caracciola, von Brauchitſch, Lang, Seaman und Kautz auf der Liſte und für die Auto⸗Union Roſemeyer, Stuck, Haſſe, von Delius und H. P. Müller. Als Erſatzfahrer der Auto⸗Union wurde Fagioli und als Erſatzleute von Mer⸗ cedes wurden Bäumer, Brendel und Hartmann gemeldet. Dieſen deutſchen Spitzenfahrern ſtehen 16 der beſten Ausländer gegenüber. Da iſt zuerſt einmal die Skuderia Ferrari mit oͤrei Wagen, für die Meiſter Nuvolari, Farina und ein dritter, noch nicht bezeichneter Fahrer, gemeldet ſind. Dahinter ſteht das große, große Fragezeichen: kommen die Alfa⸗ Leute nun mit den neuen Wagen, deren Erſcheinen Nuvo⸗ lari ſchon beim Avus⸗Rennen für den Großen Preis zu⸗ ſagte. Man iſt geſpannt, ſehr geſpannt! Noch weitere 6 Italiener ſind dann auf der Meldeliſte, darunter noch oͤrei Alfas von Privatfahrern und drei Maſeratis. Aus Ungarn kommen Graf Feſteties und Hartmann, der als Erſatzmann gemeldet iſt, aus der Schweiz iſt Hans Rueſch dabei und aus England Kenneth Evans und aus Frank⸗ reich Sommer. Sechs Nationen tun alſo mit im großen Rennkonzert auf dem Nürburgring— ſechs Nationen mit ihren beſten Fahrern und ihren ſchnellſten Maſchinen! v. St. Wer ſtartet? 9.„Großen Preis von Monaco“ Auf den„Großen Preis von Deutſchland“ am 8. 8. als nächſte Grand⸗Prix⸗Veranſtaltung der 9.„Große Preis von Monaco“ in Monte Carlo. Wenn Zuch der Meldetermin nicht abgelaufen iſt, ſteht das Teilnehmer⸗ feld in großen Zügen doch feſt. Deutſchland iſt mit vollem Aufgebot von Merceoͤes⸗Benz und der Auto⸗Union zur Stelle. Die Seuderia Ferrari, èie ihr Rennprogramm bis zur Fertigſtellung ͤͤer neuen MG⸗Modelle ſchränkt hat, kommt ebenfalls. Die beiden deutſchen Werke ſchicken je vier Fahrzeuge ins Rennen, Mercedes⸗Benz ſtortet mit Caracgiola, Lang, von Brauchitſch und vorausſichtlich noch mit Seaman und die Auto⸗Union Roſemeyer, Stuck, von Delius und Haſſe oder Fagioli ins Rennen. Enzo Ferrari vertraut zwei Alfa Romeo Nuvolari und Troſſi und vielleicht noch einen dritten Farina an. Aus dem halben Dutzend erwarteten Privatfahrer ragen Sommer(Frankreich), Rueſch (Schweiz) und Soffietti(Italien) hervor. einge⸗ 4. Pferdeſport in der Schweiz Nachdem der Reitturnier⸗Sport in ganz Europa, und zumal in Deutſchland dieſen großen Aufſchwung genommen hat, iſt ganz intereſſant ſich den Platz anzuſehen, auf dem am längſten internationale Reiterkämpfe ſtattfinden. Für uns hat Luzern deshalb eine beſondere Bedeutung, wei! auf dieſem, direkt am See gelegenen, wunderſchönen Platz, die Deutſchen, zum erſten Male nach dem Kriege, mit den Offizieren der bis dahin feindlichen Länder zuſammen⸗ kamen; die unſeren ritten im roten Rock; es waren Zivil⸗ reiter, darunter der von früher her ſchon bekannte Paul Heil. Aus dieſer erſten außerordentlich freundlichen Aufnahme entwickelte ſich dann im Laufe der Jahre eine Kameraoͤſchaft, über die man ſich auf jedem internationalen Turnier freut. Nun ein Wort über den auch heute noch als vorbilolich geltenden Springkurs. Der in der ganzen Welt bekannte Luzerner Wall hat ſeine Schrecken längſt verloren; wohl gilt er noch als Modell, aber man findet jetzt Wälle von ganz andern Ausmaßen. Die bis zu 5 Meter breiten Waſſergräben mit Stangen davor, darüber, dahinter, ſind ſchwer, ebenſo der Baskenwall; das iſt ein holſteiner Wall mit Waſſergraben dahinter, an deſſen äußerem Rande dann noch ein hohes Rick ſteht. Es iſt ein herrliches Bild, wenn die Pferde mit einem gewaltigen Abſprung von der Höhe des Walles dieſe nehmen. Die Mauern ſind alle von grauen Steinen feſt gemauert, obenauf liegt dann noch eine weiße Stange. Die ſogenannten bretoniſchen Wälle ſind in dieſer Art bei uns nicht bekannt; durch aufliegende Bir⸗ kenſtangen werden ſie nach Bedarf erhöht. Auch hier ſind jetzt alle Stangen dͤurch vorgelegte Streifen aus Autoreifen ſchwerer aus ihrer Lage zu bringen. Dieſes 23. Luzerner Turnier hatte wieder viele Nennungen, ſo daß die Springkonkurrenzen, und diesmal handelte es ſich nur um ſolche, ſehr ſpannend verliefen, zu⸗ mal der Preis der Nationen, aus dem die Ir⸗ länder ats überlegene Sieger hervorgingen. Nach dem erſten Gang ſtand eine unbedingte Ueberlegenheit feſt, ob⸗ gleich die Franzoſen, die am zweiten Platz waren, beim zweiten Gang bis auf vier Punkte aufholten. Die ſchwei⸗ zer rückten in der Enoͤplacierung an die vierte Stelle, hin⸗ ter die Italiener; beim erſten Umlauf waren ſie die beſſe⸗ ren. Da von den Belgiern zwei Pferde abgeklingelt wur⸗ den, ſchied dieſe Equipe für den zweiten Gand aus. Einen beſonders ſchlechten Tag hatte hier Muſaphiki (Kpt. de Horne), ein Pferd unbekannter Abſtammung, der dreimal verweigerte und fiel. Der gute iriſche Schimmel Spring Steel(Kapt. van Derton) hatte auch keine rechte Luſt. Einen ausgezeichneten Stil zeigte Ramona, ebenfalls Ire, unter Lt. van Strykdonck, wenn er auch zunächſt den Baskenwall verweigerte und einmal ab⸗ warf. Der gjährige Wihisky, auch unbekannter Abſtam⸗ mung, verſuchte ſeinem Reiter, Kapt. de la Court, die Hand zu nehmen; damit hatte er aber kein Glück, er wurde ſo fein geſteuert, daß er lediglich am letzten Sprung, dem Holzſtoß, abwarf. Die Franzoſen, welche jetzt von einem ihrer erfolg⸗ reichſten Springreiter, Kapt. Bizzaro, geführt werden, ſchickten zwei bekannte Pferde ins Feuer: Caſt agnette und Batailleuſe; auf letzterer ſaß Lt. de Roches, ein neuer Mann, der in den Bügeln feſt ſteht; erſtere ſprang einmal fehlerlos, dͤas anderemal beteb ſie auf dem Baskenwall ſtehen und brach dazu aus, was aber nicht ſei⸗ nes guten Reiters, Lt. de Bartillat, Schuld war. Ein auffallend häßliches Tier iſt Apollon(Lt. de Bus⸗ net), aber ſpringen kann der Falbe enorm; in beiden Um⸗ läufen warf er lediglich nur eine Barriere ab. Ein guter Springer iſt auch der in Frankreich gezogene'Huis(Lt. Chevalier); das Tier ſieht genau aus wie ein Olden⸗ burger; leoͤiglich ein Rick und oer Holzſtoß wurden ge⸗ ſtreift; die Hinterhand fliegt über dem Hindernis herum, wie man es ſelten geſehen hat. Kleine Sport-Nachrichten Der Rad⸗Länderkampf Deutſchland— Dänemark, der am Sonntag in Leipzia ſtattfinden ſollte, wurde ein Opfer der ſchlechten Witterung. Die Veranſtaltuna wurde nun auf Dienstagabend neu angeſetzt. Der Bochumer Lohmann war bei den Radrennen in Bochum der beſte Dauerſahrer. Er aewann den„Großen —9 im Geſamtergebnis vor Schön. Umbenhauer und lſe. Die Radrennen in Feuerbach wieſen als Hauptereignis ein 100⸗Runden⸗Mannſchaftsrennen auf. das die Stutt⸗ garter Pfeiffer⸗Weiſchedel vor Scherzimger⸗Moosmann (Freiburg⸗Lauterbach) gewannen. Schalke 04, der deutſche Fußballmeiſter, wird im Herbſt in Karlsruhe gegen den deutſchen Altmeiſter§V ſpielen. Der genaue Spieltag liegt noch nicht feſt. Fritz Buchloh, der ausgezeichnete weſtdeutſche Torhüter, wird, wie verlautet, demnächſt ſeine rheiniſche Heimat ver⸗ laſſen. Bisher ſpielte Buchloh im VfB Mülheim⸗Speldorf. Eine ſüddeutſche Elf, beſtehend aus Spielern der Gaue Baden und Württemberg, wird am 19. September gegen die ſchweizeriſche B⸗Nationalmannſchaſt ſpielen. Der Kampf findet in Konſtanz ſtatt. Peter Riedel(Deutſchland) erhielt für ſeinen Strecken⸗ flug bei den amerkaniſchen Segelfkug⸗Meiſterſchaften in Elmira, der ihn 214 Km. weit brachte, die vielbegehrte Goldtrophäe. Amerikaniſcher Meiſter wurde Dupont. Harald Whitlock, Englands Olympiaſieger im 50⸗Km.⸗ Gehen, gewann in Birmingham einen neuen großen Wett⸗ bewerb. Ueber 25 engliſche Meilen ſiegte er' in:40:09 Stunden unangefochten mit über acht Minuten Vorſprung gegen rund 90 Mitbewerber. Badens Schwimmeiſterſchaften ſind vom 55. Juli auf den 29. Auguſt verlegt worden. Die Titelkämpfe finden, wie vorgeſehen, im neuen Schwimmbad in Offenburg ſtatt. Meldeſchluß iſt am 18. Auguſt. Der Poſt S München erreichte am Wochenende trotz ungünſtiger Witterungsverhältniſſe mit ſeiner Jugend⸗ mannſchaft in der DM ein hervorragendes Ergebnis. Mit 9822.12 Punkten ſetzten ſich die Münchner Jungen vor dem SC Charlottenburg an die Spitze der beſten deutſchen Vereinsmannſchaften. Europäiſche Sportereigniſſe 5 Am letzten Sonntag errang in einer ganzen Reihe ſportlicher Wettkämpfe Deutſchland den Sieg. Im Europaſchlußkampf des Davis⸗Pokals war die deutſche Mannſchaft von Cramm⸗Henkel den Tſchechen Caska und Hecht(links oben) überlegen. Kurt Haſſe auf Auto⸗Union(links unten) gewann vor Hans Stuch auf Auto⸗Union und Preis von Belgien. Hermann Lang auf Mercedes⸗Benz im Großen Schließlich ſiegte Deutſchland im Schwimmländerkampf gegen Ungarn mit 23:21 Punkten. Der Springer Weiß⸗Deutſchland(rechts) ſtellte mit ſeinem Sieg den Gleichſtand her. (Weltbild 3, Zander⸗M.) Für die Italiener war das ſchnelle Tempo natür⸗⸗ lich das gegebene, zumal für die ja auch bei uns bekann⸗ ten Nereide(Kapt. Lombardo) und Ronco(Kapt.⸗ Lt. di Campello); der ſchwere Ire geht eine tolle Fahrt und warf doch nur am dreifachen Sprung und Holzſtoß ab. Der hochbeinige Ire Oſoppo unter Maj. Bettoni, deſſen Ritt uns in Rom die Coppa koſtete, ſprang einmal fehkerlos, einmal blieb er ſtehen; die hoch im Blute ſtehende, in Italien gezogene Saba(Kapt. Conforti), machte es genau ſo. Das beſte Pferd der Schweizer öürfte wohl die alte iriſche Stute Main au, ein Truppenpferd, ſein; zweimal ging ſie unter Kav.⸗Hptm. Mettler ohne Springfehler. Das 9jährige Truppenpferd Exilé(Kav.⸗Oblitn. Ik“), verſah ſich am Waſſergraben und einer leichten Hürde. Auch Olga kommt aus der Truppe, das iſt aber auch das ein⸗ zige, was man weiß; ausſehen tut die junge Stute wie ein Oſtpreuße, ſpringt auch ſo, gut geritten von Lt. My⸗ lius. Von Kav.⸗Kapt. Dögallier, der den 35. Preis der Nationen beſtritt, iſt das längſt bekannt; er konnte mit der iriſchen Stute O. K. die Sache auch nicht retten. Wo die Jren hinkommen, gewinnen ſie, denn es iſt ihnen gelungen, ihre Pferde auf Tempo zu bringen. Man muß geſehen haben, wie beiſpielsweiſe Limerick Lace(Kpt. Lewis) immer wieder die Beine findet, mag der Ab⸗ ſprung, das Landen ausfallen wie es will; zweimal gab es keinen Springfehler, bei Duhallow(Lt. Neylon) das⸗ ſelbe. Ein wundervolles Pferd iſt Irlands Own(Kapt. Ahern); die drei Fehler in zwei Umläufen können eben paſſieren. Was aber nicht paſſieren darf, iſt, daß Red Hugh ſeinen Reiter, Kapt. Corry, am dreifachen Sprung ab⸗ ſetzt, wenn er auch das zweitema? alles ſogar überſprang. In dieſem Preis der Nationen waren 12 Hinderniſſe, zumeiſt 1,60 Meter hoch, zu ſpringen, das Gewicht bstrug 75 Kg. Damen ausgeſchloſſen. Der Wanderpreis muß innerhalb fünf Jahren dreimal gewonnen ſein. Im Jahre 1929 ritten die Deutſchen zum erſten Male mit und gewannen auch; es waren Graf Goertz auf Harras, Graf Hohen au auf Falkner, dem ſpäteren zweimaligen Derbyſieger und der jugendliche, dabei ſo er⸗ folgreiche hochtalentierte Hans Koerfer auf Baron. Im Jahre 1934 gewannen die Oblts. Momm, v. Noſtiz, Brand gegen Schweiz, Italien, Frankreich, Belgien und Irland. Außer dem Preis der Nationen hat auch der Preis der Amazonen beſondere Bedeutung, und zwar deshalb, weil nirgends ſolche Anforderungen geſtellt werden. Trotzdem kam es zum Stechen, wobei Frau Staumann auf Pou du Ciel dann Sieger blieb vor der Deutſchen Frau Oetker mit Toni und der hervorragen⸗ den Schweizer Springreiterin Frl. M. Haecky, die dieſes Springen ſchon mehrfach gewonnen hat, auf Tomy. Der Bruder, Lt. Haecky, war jahrelang einer der beſten Reiter der Schweizer Auslands⸗Equipe. Mehrfach gab es ein erbittertes Stechen, ſo im Preis vom St. Gotthard, zwiſchen Irländer, Belgier, Fran⸗ zoſen, Italiener, Schweizer, wobei der Schweizer Oberltn. Iklé auf Exile gewann. Noch ſchwerer wurde der Preis vom Pilatus errungen; beim erſten Stechen ſchieden der Franzoſe und ein Ire aus, dann mußten der beigiſche Lt. van Strydonk mit Ramone und Her Kriſché Kapt. Lewis auf Limerick Lace noch zweimal erhöht ſtechen, wobei dann der Jre der Ueberlegenere blieb. Auch im Preis von Stanſerhorn kam die iriſche Flagge durch Kapt. Corry auf Red⸗Hugh an den Siegesmaſt bei 44 ſtarken Teilnehmern. Dagegen mußten ſie im Preis Her iriſchen Armee, wieder nach Stechen, ſich von dem franzöſiſchen Lt. Chevallier auf'Huis beugen. Die Belgier brachten mit Muſaphike unter Kapt. de Horne den Preis vom St. Georg auf ihr Konto. Im Preis vom Meggenhorn hatte der Schweizer Kapt. Dégallier mit Durmitor den verdienten Erfolg. Die beiden letzten Springen wurden nochmals eine große Sache für die Iren. Kapt. Lewis(Owen Boe) gewann das leichtere, Kapt. Corry(Red. Hugh) das ſchwerſte Springen des ganzen Turniers, 22 Sprünge, jeglicher Art bis 1,60 Meter hoch. Da nur beſte Klaſſe an den Start kam, gingen die Pferde im ausgeſprochenen Renntempo; trotzdem fünf Fehlerloſe. Dieſes Turnier war ein guter Maßſtab für den Preis oͤer Nationen demnächſt in Aachen, wie der Pferdeſport überhaupt in Luzern viel ſachkundige Unterſtützung ſindet. Im Auguſt ſind die erſten internationalen Vollblutrennen; vor dem Kriege ritten verſchiedentlich deutſche Herrenreiter erfolgreich gegen franzöſiſche Berufsreiter; man rechnet auch jetzt mit deutſcher Beteiligung. Wieder Flugbetrieb in der Rhön In vollem Umfange konnte am Montag, dͤem neunten Wettbewerbstag, in der Rhön der Startbetrieb wieder auf⸗ genommen werden, nanchdem ein ſteifer Nordweſtwind das Kuppengelände von den Regengüſſen abgetrocknet und die „Knofe“ weggefegt hatte; doch war es ſehr ſchwierig, ſich in der Luft zu behaupten oder gar auf Strecke zu gehen. Selbſt ſo erfahrene Piloten wie Schmidt, Späte und Mafor Peterek(Polen) kamen nicht weiter als 40 Km. Zum erſten Male ſtartete auch ein Jugoſlowe, Stanojewiv! Er blieb 27 Stunden in der Luft. Mit einer ausgezeichneten Lei⸗ ſtung wartete Ludwig Hofmann auf. Er legte bis in die Gegend von Regeneburg 215 Luftkilometer zurück. 200 Km. ſchaffte Sanoͤmeier(Schweiz), 115 Km. Hanna Reitſch und je 100 Km. Dittmar und der Pole Baradowſfki. Nach den Ergebniſſen der erſten Woche liegen die deut⸗ ſchen Segelflieger Dittmar und Späte ſowie Hanna Reitſch klar in Front. Mit 2825 Km. flogen unſere Piloten auch die größte Geſamtſtrecke vor Polen(1230 Km.) und der Schweiz(909 Km.). Die längſten Streckenflüge vollbrachten Dittmar, Hanna Reitſch und der Pole Mynarſki mit je 351 Km. Die größte Höhe erreichte Späte bei einer Startüberhöhung von 2245 Meter, und mit:54 Stö. er⸗ zielte Freng(Oeſterreich) die höchſte Flugdauer. Das in einigen Teilen ergänzte Geſamtergebnis nach der erſten Woche zeigt folgendes Bild: 1. Dittmar(Deutſchland) 1014 Punkte, 2. Späte(Deutſchland) 715.; J. Hanno Reitſch (Deutſchland) 571.; 4. Sandmeier(Schweizf 5,14,5; 5. L. Hofmann(Deutſchland) 444 P. Poſt München vorne Der Kampf um die DMV in der Jugendklaſſe Mit Rückſicht auf die Rehrkampf⸗ und Staffelmeiſter⸗ ſchaften in Frankfurt a. M. herrſchte am letzten Wochen⸗ ende in der Deutſchen Vereins⸗Meiſterſchaft vollkommene Ruhe. In München wurde aber ein ſehr wichtiger Kampf um die Vereinsmeiſterſchaft der Jugend zwiſchen Poſt⸗ SVMünchen 1860, Tſchft München und MB 79 Mün⸗ chen ausgetragen. Die Poſt⸗Jugend, die bisher in der DMV mit 9374,86 Punkten den vierten Platz einnahm, verbeſſerte ihre Leiſtungen ſo ſtork, daß ſie trotz ſchlechter Witterungsverhältniſſe auf insgeſamt 982,12 Punkte kam und in der DM um genau 66,28 Punkte beſſer iſt als der bisherige Spitzenreiter SC Charlottenburg mit 9755,84 Punkten. München 1860 wurde mit 8611,90 Punkten Zwei⸗ ter vor der Tſchft München(7635,18) und MT 79 Mün⸗ chen, der am zweiten Tage nicht mehr antrat. Die Dobe der Jugendklaſſe hat an der Spitze folgendes Ausſehen: 1. Poſt⸗Sh München 9822,12.; 2. SC Charlottenburg 9755,84.; 3. DSc Berlin 9590,24., 4. Schwarz⸗Weiß Eſſen 9429,30.; 5. St. Georg Hamburg 9135,70., 6 BſB Köniſsberg 9088,95.; 7. TS Jahn München 0069,30 .; 8. BfK Königsberg 9051,50 P. —— — 2 8 Dienstag, 13. Juli 1937 „Sparen isi naſionale Pilichi“ Badischer Sparkasseniag 1957 Der Badiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband hielt in Freiburg i. Br. ſein alljährliches Treſfen ab, das unter der Bezeichnung„Badiſcher Sparkaſſentag“ eine willkommene Gelegenheit gibt, die beteiligten Stellen zum Austauſch ihrer Erfahrungen zuſam⸗ menzubringen. Als erſter Reoͤner wünſchte Miniſter Pflaumer dem Tag einen erſprießlichen Verlauf. Er ſtellte die günſtige Entwicklung der badiſchen Sparkaſſen, die das Ergebnis der wirtſchaftlichen Beſſerung und der hingebenden Arbeit der Sparbaſſenorgane ſei, mit Befriedigung feſt. Die Schwierigkeiten des Grenzlandes wirkten ſich auch auf dieſem Gebiet aus; äußerſte Sparſamleit und Sorgfalt in der Be⸗ triebsführung werden bewirken müſſen, daß auch diejenigen Sparkaſſen, die noch nicht erſolgreich ar⸗ beiten, den geſetzten Zielen in abſehbarer Zeit näher kommen. Eytl. muß der verbandsmäßige Zuſam⸗ menſchluß der in Frage kommenden Kaſſen ins Auge gefaßt werden. Die geſetzliche Begrenzung des Höchſtſatzes der hypothekariſchen Ausleihungen hat die Ausleihetätigkeit zwar gehemmt, aber der Ausleiheſatz beträgt jetzt ſchon wieder 56 v. H. gegen⸗ über 73 v. H. früher. Nachdem ein gewährtes Sou⸗ derkontingent ſchnell erſchöpft war, iſt ein neues beim Reichswirtſchaftsminiſter beantragt, und es iſt zu hoffen, daß noch in dieſem Jahre in bezug auf die Hypothekenausleihungen größere Möglichkeiten ge⸗ gegeben werden. Der Miniſter wies auf den Erfolg der Schulſparkaſſen hin, denen zirka 60 v. H. aller badiſchen Schulen durch die Sparkaſſen angeſchloſſen⸗ ſind, ſo daß einſchließlich der Kreditgenoſſenſchaften — wie die ſpäteren Redner ausführten— 80 v. H. der Schulen in Baden erfaßt ſind. Dadurch wird, ſo führte der Miniſter aus, der Spargedanke erfreu⸗ lich propagiert, ebenſo wie durch die höfliche Be⸗ handlung der Sparer bei den Kaſſen. Der Fort⸗ bildung der Beamten und Angeſtellten und der Heranziehung des Nachwuchſes müßten die Spar⸗ kaſſen erhöhte Aufmerkſamkeit wioͤmen. Miniſterialdirektor Dr. Heintze, Präſident des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes und Lei⸗ ter der Wirtſchaftsgruppe Sparkaſſen, erläuterte in einem Vortrag wichtige Gegenwartsfragen der Spar⸗ kaſſenarbeit. Wenn die deutſchen Sparkaſſen heute über 17% Milliarden Einlagen verwalten, ſo zeige dieſe Tatſache nicht nur das Maß der nationalen Sparkapitalbildung, ſondern auch die Volksverbun⸗ denheit der öffentlichen Sparkaſſen. Dieſe Erfolge wären nicht zu erreichen geweſen, wenn nicht dank der gradlinigen Wirtſchafts⸗ und Währungspolitik des nationalſozialiſtiſchen Staates die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit in den letzten Jahren verbeſſert und an dem Grundſatz der Preisſtabilität feſtgehalten worden wäre. Ein Vergleich mit den unſtabilen Verhältniſſen in Frankreich, wo das Sparen ſeinen eigentlichen Sinn pexloren hat, zeigt die Richtigkeit dieſer Ausführungen. 8 Der deutſche Spar während jenſeits der Grenzen gerade jetzt wieder Währungsexperimente getrieben werden, die ſich auf den Sparer auswirkten.„Sparen iſt nationale Pflicht!“. Dieſer Satz erhält ſeinen richtigen Inhalt durch die nachdrückliche Unterſtützung, die Regierung und Bewegung der Sparkaſſenarbeit zuteil werden laſſen. Auf dem Wege der Kapitalſammelarbeit muß unermüdlich fortgefahren werden. Schon von Jugend auf muß der Deutſche ſeinen Sparſinn geweckt und gefördert ſehen, wie es durch das Schulſparweſen, das Werkſparen und das Wehrwachtſparen ange⸗ ſtrebt wird.— Aus dem vielſeitigen Tätigkeits⸗ bereich der Sparkaſſen als Kreditgeber behandelte der Redner vor allem das örtliche Kreditgeſchäft. Im Vorjahre haben die Sparkaſſen allein an Hypotheken faſt 470 Millionen Mark neu ausgeliehen und dabei dem Kleinſiedlungs⸗ und Kleinwohnungsbau beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit zugewandt. Ebenſo bedeutſam iſt der Perſonalkredit der Sparkaſſen. Die vielſach noch vorhandenen ſchätzungsweiſe 2 bis 3 Milliarden hohen Kredite von Einzelhändlern und Handwerkern bei ihren Lieferanten ſind durchweg erheblich teurer als Perſonalkredite bei Sparkaſſen oder Genoſſen⸗ ſchaften. Es müſſe daher der Erſatz dieſer Lieferan⸗ tenkredite durch den billigeren Sparkaſſenkredit ange⸗ ſtrebt werden. Die Kreditkoſtenerſparnis beziffert der Reoͤner auf 12 bis 13 v.., vielſach ſogar noch höher, ſo daß den mittelſtändiſchen Betrieben auf dieſe Weiſe eine nachhaltige Entlaſtung gebracht wer⸗ den kann. Dieſe Aufgabe ſoll in Zuſammenarbeit mit den zuſtändigen Organiſationen des Handels und Handwerks gelöſt werden, die ſchon jetzt dafür geſorgt haben, daß die Lieferungskredite durch eine klare Buchführung erleichtert werden. Die badiſchen Sparkaſſen liegen übrigens mit ihrem Kurzkredit⸗ anteil erheblich über dem Reichsdurchſchnitt(12,6 v. H. gegenüber 92 v. H. der Bilanzſumme). Die Er⸗ tragslage der Sparkaſſen bezeichnet der Reoͤner als befriedigend, da die Zinsſpanne genügt, um die Be⸗ dürfniſſe zu erfüllen. Allerdings iſt die Lage hier regional verſchieden. Die aus ſozialen Erwägungen in abſehbarer Zeit notwendige Verbeſſerung der Gehälter der über 50 000 Sparkaſſenangeſtellten, die ſteuerliche Heranziehung und die Verhältniſſe am Geldmarkt werden ein Anwachſen der Verwaltungs⸗ koſten zur Folge haben und machen ebenſo wie die notwendige Anreicherung der eigenen Mittel eine ſparſame Betriebsführung und eine fortdauernde Ueberprüfung zur Notwendigkeit. Präſident Gündert⸗Mannheim erläuterte dann eine Reihe intereſſanter Fragen aus der Tätigkeit der badiſchen Sparkaſſen. Die Konſolidierungsaktio⸗ nen des Reiches ſeit 1935 wurden unter Würdigung der Aufgaben des erſten und szweiten Vierjahres⸗ planes dargelegt. An der Umwandlung der kurz⸗ friſtigen Reichsverpflichtungen in langfriſtige An⸗ lagen haben die Sparkaſſen in vorderſter Linie mit⸗ gewirkt. Bis Ende Februar 1937 wurden insgeſamt ca. ſechs Milliarden kurzfriſtige Schulden mit einer Zinslaſt von rund 300 Millionen im Jahr in lang⸗ friſtige umgewandelt. Mit der im Mai herausge⸗ brachten Reichsanleihe von 700 Millionen überſchrei⸗ tet das Ausmaß, in dem kurzfriſtige im Intereſſe von Arbeitsbeſchaffung und Wehrhaftmachung ein⸗ gegangenen Wechſelverpflichtungen ſind, die Sechs⸗⸗Mi 8 um eine Viertel⸗ milliarde. Die deutſchen Sparkaſſen und Girozen⸗ er iſt in jeder Hinſicht geſichett, feſtgeſchrieben HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Zuversichiliche Grundhaliung Kaulauſiäge überwiegen bei Akiien— Renien freundlich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: freundlich Frankfurt, 13. Juli An der Börſe war der Ordereingang nicht ſo lebhaft als am Vortage, Kaufaufträge überwogen. Weiter feſt lagen bei freundlicher Grundgeſtaltung beſonders Montanwerte, die ſich im Durchſchnitt um /6 bis 7½ v. H. erhöhen konn⸗ ten. Buderus gewannen v.., Höſch und Klöckner je , Mannesmann“ und Vereinigte Stahl v. H. Etwas niedriger lagen nur Rheinſtahl mit minus 5 v. H. Üinein⸗ heitliche Maſchinen⸗ und Motoxenwerte, Muag ermäßigten ſich um v.., während Eßlinger Maſchinen um*. v. H. anſtiegen. In der chemiſchen Gruppe waren J Far⸗ ben mit 165,75—166(166,25) etwas leichter, Metallgeſell⸗ ſchaft behauptet. Elektrowerte wieſen koum Veränderungen auf, knapp behauptet Schuckert. Vno Bouwerten konnten ſich Jul. Berger um 1 v. H. erhöhen. Zellſtofſpapiere lagen gut behauptet. Von ſonſtigen Wecten gingen Reichsbank um v. H. zurück, auch Nordd. Lloyd 74 v. H. abgeſchwächt. Stärker rückgängig waren Conti Gummi mit 189/6(191,75), andererſeits für Verkehr um 7 v. H. feſter.— Der Rentenmarkt wahrte ſeine freundliche Grundſtimmung bei vorerſt ruhigem Geſchäft. Altbeſitz⸗Anleihe 126,20(126,25). Kommunal⸗Ümſchuldung unverändert 94,25, ſpäte Schuld⸗ bücher mit 9976(9g.25) etwas befeſtigt. K Der Verlauf nuf der Börſe blieb ohne weſentliche Schwankungen weiter feſt. Teilweiſe waren noch leichte Kurserhöhungen zu verzeichnen, ſo für Reichsbank mit 94 7 v. H. und Ver, Stahlwerke, die ſich um weitere 4 v. H. erhöhten. Rheinſtahl befeſtigten ſich zuf 1594 nach 15834. Auch die ſpäter zur Notiz gekommenen Werte lagen überwiegend über dem Vortagsſtand. U. a. ſtiegen Deutſche Erdöl, Felten und Holzmann um je v.., Ilſe Genuß 142)4(142). Leichte Rückgänge wieſen Scheide⸗ anſtalt mit minus ½ d. H. und Daimler mit minus 4 v. H. auf. Bemberg dagegen 150—151(148. Am Rentenmarkt blieben ſpäte Schulöbücher bei klei⸗ nem Umſatz unverändert, Kommunal⸗Umſchuldung 94,15 bis 94.25,—— I v. H. höher, Wiederauf⸗ bauzuſchläge 7096(70½). Von Ligquidationspfandbrieſe erhöhten ſich Naſſaued auf 1017(101,35), dagegen Rhei⸗ niſche v. H. abgeſchwächt. Die Freiverkehrskurſe lagen faſt unverändert, Ufa⸗Film 74½(7576). Berliner Börſe: Aktien freundlich. * Berlin, 13. Juli. Da die weltpolitiſchen Ereigniſſe in den Börſengeſprä⸗ chen ſtark in den Hintergrund getreten ſind, andererſeits aber die günſtige Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft, wie ſie in dem bisher tiefſten Stand der Arbeitsloſenziffer zum Ausdruck kommt ſowie ferner der Abſchluß des deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsabkommens allgemein mit Befrie⸗ digung aufgenommen werden, ſind auch für die Börſe die Vorausſetzungen für eine ruhige und ſtetige Entwicklung gegeben. Lebhaftere Beachtung fanden auch heute wieder Montanwerte, namentlich Mannesmann, die als„zurück⸗ geblieben“ gelten, und heute bei beträchtlichen Umſätzen faſt 1 v. H. höher bewertet wurden. Auch Verein. Stahlwerke wechſelten in größeren Beträgen den Beſitzer zu einem um N6 v. H. höheren Kurſe. Stolberger Zink befeſtigten ſich erneut um v. H. Von Braunkohlenaktien waren Ilſe Genußſcheine um 1 v. H. befeſtigt. Kaliwerte waren, ſo⸗ fern nicht Vortagskurſe galten, bis v. H. feſter. In der chemiſchen Gruppe konnten ſich erſtmars wieder von Heyden um 74 v. H. befeſtigen. Vernachläſſigt blieben dagegen rben, ie zwiſchen 166 bis ſchwankten, Conti⸗Gummi aren duf ein kleines Zufällsangebbt um 1/4 v. H. ge⸗ dri 110 ei iche Entwicklung, irber Prozentbruchteile nirgends hinaus. Maſchinenbau⸗ werte waren zum Teil auf Gewinnmitnahmen etwas ſchwächer, ſo Orenſtein und Muag um je etwa& v. H. Schubert u. Salzer blieben dagegen gefragt(plus 1 v..). Auch für Bauwerte zeigte ſich Kaufintereſſe. Von ſonſtigen Papieren ſind Weſtdeutſche Kaufhof im Zuſammenhang mit dem günſtigen Karſtadt⸗Abſchluß als um 76 v. H. gebeſſert, Hotelbetrieb mit einem gleichgroßen Gewinn zu erwäh⸗ nen.— Am Rentenmarkt waren Anlagekäufe nur noch in kleineren Beträgen zu beobachten. Im variablen Verkehr notierten Reichsaltbeſitz unverändert 126/4. Die Umſchul⸗ dungsanleihe befeſtigte ſich um 5 Pfa. auf 94/4. Im Verlaufe blieb es an den Aktienmärkten anhaltend freundlich, teilweiſe konnten ſich auch Befeſtigungen durch⸗ ſetzen. Das galt z. B. von Bemberg, die gegen die erſte Notiz um 74 v. H. anzogen; wie ſchon bei früheren ähn⸗ lektro und Verſorgungswerte hatten keine gang. doch gingen die Schwankungen lichen Anläſſen ſpricht man wieder von Aufkäufen inter⸗ eſſierter Stellen. Um 7 v. H. befeſtigt waren Schubert u. Salzer ſowie Reichsbankanteile. Von Tarifwerten fielen Schleſiſche Gas mit einer Steigerung um 2 v. H. auf, doch blieben die Umſätze dabei begrenzt. Am Montanmarkt, der nach wie vor recht feſte Haltung zeigte, ſtiegen Man⸗ nesmann gegen den Vortag insgeſamt um 17, Vereinigte Stahlwerke um 1 und Höſch um 7 v. H, Am Kaſſarentenmarkt herrſchte zwar ein weiter freund⸗ licher Grundton, die getätigten Umſätze vermochten aller⸗ dings kaum nennenswerte Kursveränderungen herbeizufüh⸗ ren. Von Stadtankeihen waren Siegburger und Hagen um v. H. befeſtigt. Die Neubeſitzanleihen(Dekoſama und Hamburger) waren erſtmals unverändert. Von In⸗ duſtrieobligationen wurden Höſch geſucht und über 4v. H. höher bezahlt. Neu⸗Harpener zogen erneut um 77 v. H. an. Am Markt der ſogenannten N wurden auch heute wieder Banken bevorzugt; Handelsgeſellſchaft und Commerzbank gewannen je ié, DD⸗Bank 72 v. H. Kräftig gebeſſert waren aber Hypothekenbanken, von denen Ham⸗ burger Hypotheken 17“4, Deutſche Zentralboden, Deutſche Hypotheken und Meininger Hypotheken je 1 v. H. gewannen. Bei den heimiſchen Induſtriepapieren wurden Vereinigte Glanzſtoff erneut 5 v.., Grün u. Bilſinger gegen letzte Notiz 4 und Hackethal 3½ v. H. höher bewertet. Glasfabrik Schalcke kamen nach Pauſe 57 v. H. höher an. Von Kolo⸗ nialwerten ſtiegen Schantung weiter um 3 v. H. Bei den Steuergutſcheinen notierte die Fälligkeit 1938 116,20 nach 116½6. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er 100,12 G; 1940er 100,12 G; 1941er 100 G; 1942er 99,75 G; 1943er 99,%5 G; 1944er 99,37 G; 1945er 100,12 B; 1946er bis 1948er je 99 G.— Ausgabe 2: 1638er 100,12 G: 1989er 100,25 G. 3 E 1944/45er 79,25 G 80 B; 1946/48er 19,12 Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,87 G 94,62 B. Die Börſe ſchloß in freundlicher Haltung. Kursverän⸗ derungen von Belang traten im allgemeinen jedoch nicht mehr ein. Bemerkenswert feſt waren Schleſiſche Gas, die gegen den erſten Kurs um insgeſamt 4 v. H. anſtiegen. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki * Berlin, 13. Juli. Am Geldmarkt waren Angebot und Nachfrage verhältnismäßig gering. Die Blankotagesgeld⸗ ſätze wurden aber bei unverändert—274 v. H. belaſſen. Das kurzfriſtige Anlagegeſchäft hielt ſich ebenfalls in engen Grenzen. Etwas Kaufintereſſe zeigte ſich für unverzins⸗ liche Reichsſchatzanweiſungen. Privatdiskonten wurden nur in kleinen Beträgen aufgenommen. Der Satz wurde bei 276 v. H. belaſſen. An den internationalen Deviſenmärkten liſche Pfund kräftig an. Oiskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 8, privat 3 v. H. zog das eng⸗ Dis⸗ 12. Juli 13. Jult N kont] Geld Prie Geld Prief Aegypten Lägypt. Bfd.. 12.655/ 12685 12.670 12.700 Argentinien 1P. Peſo 5.752.56.7552.755 Belgien.. 100 Belga] 2 44.930 42.010 44.920“ 42.000 Braſilien„ 1 Milreis.1660.168.1660 0,168 Bulgarien. 100 Levaf 6 30 3053 3047.058 Canada 1kan. Dollar.486.490.85 2489 Dänemark 100 Kronen] 4 55.15 55,28 552355.85 Danzig„100 Gulden 5 47.10 47.20 47.10.20 England.. 1Pfund 2 12.3555 12.385 12.3700 12.400 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 4½[67. 68,07 67.93.68.07 Finnland 100finnl. M. 4.465.475.470( 5480 rankreich. 100 Fres. 4.555/.575.565/.885 riechenland 100 Dr. 6.358 2387 2358. 235/ olland. 100 Gulden] 2 136.86 137.15 137.08 13731 ran(Teherau) 1Pablri 188 138[15.18%0 sland 100 iel.Kr.] 556 55.24 5555 55.3. 55,8 talien... 100Lire] 4½ 13,0913,11 18.09.18¼J1 Fapan... 19en 3,9] 0718.720.7180 9,20 ugoflavient00 Dinar5 5,694 5,.594.706 ettland.. 100 Latts6 48,90 49.— 48.90 49.— Litauen.. 100 Litas 5½ 41.94 42.02 44.94 4202 Norwegen 100Kronen4 62.09 62.21 6217 62.29 Beſterreich 100 Schill. 3½[489549.95 48.95 49.05 Polen... 100 Sloty5 47.10,47.20 47.1047.20 Portugal 100 Escudo 4¼ 11.220 11.240 14.230 11.250 Rumänien.. 100 Lei 6—2 9—*2—9 Schweden.. 100 Kr. 2½[ 63.6963.81 63.77 63.89 Schweiz 100Franken. 156 57.— 5712 57.04 57•16 Spanien. 100Peſeten 8 16,9817.02 16.98 17.02 Tſchechoſlowakeil00K.] 3.561 8,579.6560 8,574 Türkei.. Itürk. Pfd.] 5335.978 1882 1878.982 Ungarn. 100Pengö 4*——— 5 Uruguay. 1Goldpeſoſ 1449]/ 1,451.459/.461 Ver. Staaten 1 Dollar! 1½.491.495.4901.494 1 Frankfurt, 13. Juli.(Eig. Dr.) Tagesgeld unv. 24 v. H. ——————————————— tralen ſind mit mehr als einem Drittel beteiligt. Die badiſchen Sparkaſſen haben bei den wiederholten Konſolidierungsaktionen des Reiches von 1935 bis heute über 83 Millionen Mark gezeichnet. Insge⸗ ſamt wurden durch Sparkaſſen, Banken und Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften für das private Zeichnungspubli⸗ kum etwa 1800 Millionen Mark erworben, ſo daß es nur ein böſes Gerede ſei, wenn im Ausland hier und da geſagt wird, daß die Anleihebedürfniſſe ohne Kon⸗ takt mit dem breiten Publikum befriedigt würden. In ſeinen Ausführungen über die Entwicklung des deutſchen Geld⸗ und Kapitalmarktes erläuterte der Vortragende die verſchiedenen Methoden der Deckuns der Bedürfniſſe des Reiches und die Frage der Fi⸗ nanzierung des öffentlichen Aufwandes, wobei die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung von Preis⸗ und Koſtenſtand betont wurde. Der Spartätigkeit kommt bei der Deckung der Bedürfniſſe eine Schlüſſelſtel⸗ lung zu. Die reinen Spareinlagen ſind von 604,7 Millionen Mark im Jahre 1935 auf 626,2 Millionen Mark Ende 1996 geſtiegen. Die Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen erbrachten ein Mehr von 10,5 v. H. und ſtiegen auf 7,8 Millionen. Der Ge⸗ ſamteinlagenbeſtand erhöhte ſich von 675,7 Millionen im Jahre 1935 auf 705 Millionen Ende 1936, alſo um 4,3 v. H. Auch im laufenden Jahre haben bisher alle Monate einen Einlageüberſchuß erbracht, eine erfreuliche Tatſache auch im Hinblick auf die enge Verbindung zwiſchen Sparſinn und nationalem Auf⸗ ſchwung. Der Redner ging dann auf das Kredit⸗ weſengeſetz ſowie auf die Regelung der Auſſicht über den deutſchen Kreditapparat im Einzelnen und auf eine Reihe von Sonderfragen ein und ſchloß mit einem Appell an die Sparkaſſenorgane, ihre Auf⸗ gaben mit echtem Geiſt zu erfüllen. Präſident Gündert ſchloß dann die Tagung mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer. * AG. Budernsſche Eiſenwerke, Wetzlar. Im Zuſam⸗ menhang mit der Uebernahme des zur Berginſpektion Dil⸗ zenburg gehbrenden Erzgrubenbeſitzes der Preußiſchen Bergwerks⸗ und Hütten AG., Berlin, durch die AG. Bu⸗ derusſchen Eiſenwerke zu Wetzlar hat das Wetzlarer Un⸗ ternehmen auch die kleine Gießerei Rothehütte bei Eil⸗ burgerode im Harz von der Preußag käuflich erworben. Der Gießereibetrieb wird in unveränderter Form von Buderus weitergeführt. 4 * Elektrizitäts⸗AG. Mitteldeutſchland.— Elektxizitäts⸗ geſellſchaſt Fulda AG., Fulda. Aktienaustauſch auf⸗ gehoben. Die ſeit einer Reihe von Jahre beſtehende wech⸗ ſelſeitige Beteiligung der Elektrizitäts⸗AG. Mitteldeutſch⸗ land, Kaſſel, und der Elektrizitätsgeſellſchaft Fulda AG., Fulda, durch gegenſeitigen Austauſch von je 1,6 Mill./ nicht dividendenberechtigter Stammaktien iſt jetzt auf Grund freunoſchaftlicher Verſtändigung aufgehoben wor⸗ den. Die Zuſammenarbeit der beiden Geſellſchaften bleibt aber in der bisherigen Weiſe aufrechterhalten. Für die Aufhebung des Aktienaustauſches waren lediglich ſteuer⸗ techniſche und ſonſtige Zweckmäßigkeitsgründe maßgebend. Die Elektrizitätsgeſellſchaft Fulda hat die freigewordenen 1,6 Mill./ Aktien bereits eingezogen und dadurch ihr AK. von 5,6 auf 4 Mill. herabgeſetzt. Die Elektrizitäts⸗AG. Mitteldeutſchland, bei der die Preußiſche Elektrizitäts⸗AG., Berlin, eine Sperrminorität(über 26 v. H. von 28 Mill. Mark AK.) beſitzt, beabſichtigt dagegen keine Einziehung, ſondern eine anderweitige Verwertung des Aktienpaketes. * Weitere Ermäßigung der Ruhrkohlen⸗Syndikatsum⸗ lage. Die Umſage auf Verkaufsbeteiligung wird nach Mit⸗ teilung des Rheiniſch⸗Weſtſäliſchen Kohlen⸗Syndikats für den Juni mit 9,52(Vormonat 3,02)/ erhoben. Unter Berückſichtigung des umlagefreien Teils der Verbrauchs⸗ beteiligung ſtellte ſich die Umlage je Tonne Abſatz auf Verbrauchsbeteiligung auf 2,60(2,56)&. *Bayeriſche AG für chemiſche und landwirtſchaft⸗ lich⸗chemiſche Fabrikate in Heufeld(Oberbayern). Auf der Tagesordnung der zum 29. Juli einberu⸗ fenen ordentlichen HB ſteht auch Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des AK um 500 000/ Stamm⸗ aktien auf 1,50 Mill. J. * Regelung der Verarbeitung von Spinnpapier. Nach einer gemeinſamen Anordnung der Ueberwachungsſtellen für Baſtfaſern und für Papier unterliegen die Herſteller und Verarbeiter von Papiergarnen aus geſchnittenen Spinnpapierbändern den Beſtimmungen über Bedarfs⸗ deckungsſcheine und Meldepflicht gemöß Anoronung 21 der Ueberwachungsſtelle für Baſtfaſern. Die beiden genannten Ueberwachungsſtellen können für die Verorbeitung von Spinnpapier und Papiergeſpinſten für die einzelnen Be⸗ triebe Verarbeitungsmengen feſtſetzen, ſie können moroͤnen, daß Papiergeſpinſte in einem beſtimmten Verhältnis zu der feſtgeſetzten Verarbeitungsmenge an anderen Spinn⸗ ſtoffen verarbeitet werden müſſen Weiter können ſie für die Anfertigung von reinen Papiergarnen und ⸗geweben jeder Art ſowie Säcken hieraus, Vorſchriften erlaſſen. Die Anfertigung reiner Papiergarne, ⸗gewebe und ⸗gewebeſäcke kann für beſtimmte Zwecke ausgeſchloſſen werden. Die Verarbeitung von in eigener Spinnerei oder in Lohnſpinn⸗ betrieben hergeſtellten Papiergarnen iſt nur auf Grund hierfür beantragter Bedarfsdeckungsſcheine geſt ittet. Aus⸗ nahmen von den Vorſchriften dieſer Anordnung können bewilligt werden. Steigender Außenhandel Hollands im Juni. Nach dem ſcharfen Rückgang des niederländiſchen Außenhandels im Mai iſt im Juni wieder ein An⸗ ſtieg zu verzeichnen, wenngleich der Aprilumfang noch nicht wieder erreicht worden iſt. Das Statiſtiſche Amt beziffert die Einfuhr auf 140 Mill. hfl gegen 128 Mill. hfl im Mai und 142 Mill. hfl im April, während die Ausfuhr ſich auf 95 Mill. hel gegen 90 und 101 Mill hfl ſtellte. Abend-Ausgabe Nr. 316 Aenderungen der Organisaſion des Vierjahresplans Geschãſisgruppe fur Außenhandelsgeschäfle Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat folgende, der geſchäftlichen Entwicklung entſprechende, Aenderungen der Organiſation des Vierjahresplanes verfügt: 1. Zur Pflege der Außenhandelsgeſchäfte iſt die„Ge⸗ ſchäftsgruppe für Außenhandelsgeſchäfte“ gegründet worden. Ihre Leitung hat Miniſterpräſident Genraloberſt Göring dem Major a. D. Eberhard von Lagwitz übertrogen. Auf⸗ gabe dieſer Geſchäftsgruppe iſt es, unbeſchadet der grund⸗ ſätzlichen und allgemeinen Betreuung des Außenhandels durch die hierfür zuſtändigen Miniſterien und durch die Geſchäftsgruppe Deviſen— deren Zuſtändigkeiten unver⸗ ändert bleiben— die geſchäftliche Ausfuhrtätigkeit im ein⸗ zelnen nach jeder Richtung hin zu fördern und zu be⸗ leben. Die Geſchäftsgruppe für Außenhandelsgeſchäfte ſteht in enger Verbindung mit der Auslandsorganiſation der NSDAP. 2. Die Geſchäftsgruppe Rohſtoffverteilung iſt nach dem Ausſcheiden des Miniſterpräſidenten Köhler aus der Orga⸗ niſatien des Vierjahresplanes aufgelöſt worden. 3. Für die bisher in der. Geſchäflsgruppe Rohſtoffver⸗ teilung bearbeiteten Angelegenheiten der Eiſen⸗ und Stahl⸗ bewirtſchaftung iſt eine beſondere Geſchäftsgruppe gegründet worden. Zum Leiter dieſer Geſchäftsgruppe und zum Generalbevollmächtigten für die Eiſen⸗ und für die Stabl⸗ bewirtſchaftung hat Miniſterpräſident Generaloberſt Göring den Oberſt des Generalſtabes von Hannecken ernannt. 4. Die übrigen Arbeitsgebiete der Geſchäftsgruppe Roh⸗ ſtoffverteilung ſind den in Betracht kommenden anderen Geſchäftsgruppen überwieſen worden. Demgemäß werden nunmehr beaorbeitet: a) Die bisher in der Geſchäftsgruppe Rohſtoffvertei⸗ lung bearbeiteten Außenhandelsgeſchäfte von der Ge⸗ ſchäftsgruppe für Außenhandelsgeſchäfte; p) Die Aufgabe der Verdrängung des Holzes durch die Kohle von dem Amt für deutſche Roh⸗ und Wertkſtoffe. c) Die Erfaſſung und Bearbeitung des geſamten nicht⸗ landwirtſchaftlichen Zwecken(Schweinemaſt] dienenden Altmaterials einſchließlich der Müllverwertung durch einen beſonderen Kommiſſar; d) Die bisher in der Geſchäftsgruppe Rohſtoffvertei⸗ lung bearbeiteten Nichteiſenmetalle und Rohſteffe von der Geſchäftsgruppe Deviſen. Abſchluß eines deutſch⸗polniſchen Abkommens über den gegenſeitigen Eiſenbahnverkehr Die zwiſchen Vertretern der deutſchen und der polniſchen Regierung vom 28. Juni an in Hamburg über Fragen des gegenſeitigen Eiſenbahnverkehrs geführten Verhandlungen ſind am Donnerstag durch Unterzeichnung eines zweiten Ergänzungsabkom⸗ mens zum Berliner Abkommen vom 27. März 1926 abgeſchloſſen worden. Eine erſte Ergänzung dieſer vertraglichen Regelung des deutſch⸗polniſchen Eiſen⸗ bahnverkehrs iſt bereits durch ein in Warſchau am 2. Juni d. J. unterzeichnetes Abkommen vorgenom⸗ men worden, durch das der bis zum Ablauf des 14. Juli 1937 im Genfer Abkommen über Ober⸗ ſchleſien geregelte oberſchleſiſche Eiſenbahnverkehr in die allgemeine Regelung des deutſch⸗polniſchen Eiſen⸗ bahnverkehrs einbezogen worden iſt. Die in Ham⸗ burg getroffene Vereinbarung enthält außer tech⸗ niſchen Einzelheiten, deren Neuregelung ſich als notwendig erwieſen hatte, in einer beſonderen An⸗ lage die Beſtimmungen über die Vornahme der gemeinſamen Paß⸗ und Zoll⸗Nachſchau auf dem Bahnhof Beuthen(Oberſchleſien), die noch bis zum, 15. Mai 1940 beſtehen bleibt. „ Tagung der Möbelinduſtrie in Düſſeldorf.— Große Umſatzſteigerung in Serienmöbeln. In Düſſeldorf tagten die Leiter, Geſchäftsführer und ſonſtige führende Perſön⸗ lichkeiten der Möbelinduſtrie. Der Beirat der Ausfuhr⸗ ſtelle der Fachgruppe Möbelinduſtrie befoßte ſich eingehend mit Fragen der Exportförderung, wobei die ſich zuf den wichtigſten Nusfuhrmärkten ergebenden Schwierigkeiten erörtert wurden. In einer Arbeitstagung der Fachunter⸗ gruppe Serienmöbelinduſtrie berichtete Geſchäftsführer Baum über„Wirtſchaftliche Tagesfrrgen der Serienmöbel⸗ induſtrie“. Der Umſatz in den Möbelgeſchäften, der 1933 auf 500 Mill./ zurückgegangen war, iſt in den folgenden Jahren ſtetig geſtiegen und log im Jahre 1930 mit 8⁵⁰ Mill.„ um 70,5 v. H. über dem Tiefſtand von 1933. Die günſtige Entwicklung iſt vor illem auf den Zugang an neuen Wohnungen und auf eine Steigerung der, Zahl der mit Eheſtandsdarlehen geſchloſſenen Ehen zurückzuführen. Er iſt in erſter Linie den Möbeln in billigeren Preis⸗ lagen zugute gekommen. Einer weiteren Umſatzzuswei⸗ tung in der Serienmöbelinduſtrie ſind jedoch Grenzen ge⸗ zogen. * Beſitzwechſel bei Belgo Mineira. Einer der großen franzöſiſchen Hüttenkonzerne hat ſoeben laut „Agefi“ durch Vermittlung der Arbed ein nennens⸗ wertes Aktienpaket der Société Belgo Mineira er⸗ worben. Die neuen Inhaber ſollen nicht mit der internationalen Gruppe identiſch ſein, die ſich ſeit einiger Zeit für die Belgo Mineira⸗Anteile in⸗ tereſſiert. Waren unel Märkte Mannheimer Groß viehmarki Amtlicher Preis für je s0ng Lebendgewicht 207 Küne 984 Kälber 23)4 Schweine junge vollfl 40 43] A Sonderklaſſe ſü Vid— ſonſtige„ 34 30f beſte Maſt 90—0 5⁵. 240—270 85,5 fleiſchige. 26 88B Andere Kälber 158 Fürsen beſte Maſt 60 69200—240„* .— 55 91 Ochsen ausgemäſtet— vollfleiſchig32 40 ſonſtige. 8761 152 Bullen lunge vollfla9 48] ausgemaſter 41 44 mittlere.. 359160 200„ ſonſtige, 85 89 vollfleiſchig 35 40 geringe ·.44 50 120—160„ fleiſchig. fleiſchig..—geringſte. 30 40 Sauen Am heutigen Mannheimer Schlachtviehmarkt waren an Großvieh aufgetrieben: 91 Ochfen, 152 Bullen, 207 Kühe, 158 Rinder, zuſammen 608 Stück Großvieh. Der Auſtrieb iſt der gleiche als in der Vorwoche. Es erfolgte bei unver⸗ änderter Höchſtnotizen kontigentgemeße Zuteilung. Ochſen 42—45, Bullen 40—43 Kühe 40—43, Rinder 41—44. Am Kälbermarkt ſtanden 984 Tiere zur Verfügung, In der Vorwoche 892). Dieſe reichliche Beſchickung beein⸗ trächtigte nicht das Geſchäft, ſondern es war vielmehr ein flotter Markt dieſer Gattung bei einer Anveränderten Höchſtnotiz von 60—65 Pig. zu verzeichnen. Der Schweine⸗ märkt hatte eine Zuſuhr von 2574 Tieren(in der Vor⸗ woche 2056, mithin 282 Tiere weniger) erfahren. Die Zu⸗ teilung erſolgte entſprechend den ontingenten bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 55,5 Pfg. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 13. Juli. Im Ber⸗ liner Getreideverkehr haben die Anlieferungen keine Ver⸗ ſtärkung erſahren, ſo daß ſich die Umſatztätigteit etwa im Rahmen der Vortage bewegte. Die Mühlen decken ihren Bedarf durch Fnanſpruchnahme der Vorräte bzw. durch Zu⸗ teilungen, da im freien Verkehr kein Material erhältlich iſt. Der Schnitt des Roggens hat verſchiedentlich ſchon ein⸗ geſetzt, jedoch wurden Abſchlüſſe bisher nicht bekannt. Auch in neuer Wintergerſte iſt die Verkaufsneigung der Land⸗ wirtſchaft recht gering, zumal der Druſch durch die Witte⸗ rungsverhältniſſe zeitweiſe unterbrochen wurde. Hafer ſteht ſo gut wie nicht zum Verkauf. Am Mehlmarkte werden Weizenmehle laufend aufgenommen, hat ruhiges Bedarfsgeſchäft. Bremer Baumwolle vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Unfberſal Stand. Middl.(Schluß) loko 15,04. Magdeburger Zuckernotierungen vom 13. Juli,(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig. Gemahl. Melis per Juli 9,75; Tendenz ruhig; Wetter wolkig, kühl. 2 Hamburger Schmalznotierung vom 13. Juli.(Eig. Dr.ſ Unverändert. Roggenmehl Berliner Metallnotierungen vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in /je 100 Lilo: Elektrolytkupfer 80,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 9 in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Draht ercen 90proz. 137 Feinſilber je Kilo 38,90—41,90. 121 — —— 2— —— ———— 55——————— —————— 8. Seite/ Nummer 316 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgade Dienstag, 13. Juli 8 Gejahrenquelle Straßenbahnhalteſtelle 3 Die Straßenbahnhalteſtelle iſt eine Fundgrube für jene, die gern pſychologiſche Studien mit an⸗ ſchließenden philoſophiſchen Betrachtungen treiben. Da ich auch zu jenen gehöre, welche... ſiehe vor⸗ ſtehend, tat ich dies. Ich baute mich an den ver⸗ ſchiedenſten Arten Halteſtellen auf, an ſolchen, die nur einen ſchmalen Streiſen zwiſchen Schiene und Fußſteig aufweiſen, an ſolchen, die einen bequem drei Autos breiten Platz neben ihrer Verkehrsinſel übrig⸗ laſſen, und an ſolchen, die nüchtern ſich mitten auf der ſehr geräumigen Straße befinden ohne irgend⸗ welchen Schutz für die Wartenden zu beſitzen. Meine Beobachtungen ergaben zunächſt die ſicher⸗ lich neue und erſtaunliche Feſtſtellung daß der Ver⸗ kehr ſich hauptſächlich aus Straßenbahnen, Autos, Radfahrern und Fußgängern zuſammenſetzt, ſowie einigen Abarten davon: Laſtwagen ſind ja auch Autos, Dreiräder ſo ein Zwiſchending, Kinderwagen — Behauſung zukünftiger Fußgänger und andere mehr. Die Straßenbahnen ziehen gemächlich, gewiſſer⸗ maßen ausdrucksloſen Geſichts, ihren vorbeſtimmten Pfad. Kann man auch von einem Schienenfahrzeug andres erwarten?! Ein viel lebhafteres Tempera⸗ ment dagegen zeigen die Eigentümer des zweirädri⸗ gen Fortbewegungsmittels, des Fahrrades. Gleich flinken geſchmeidigen Schlangen drehen und winden ſie ſich durch das Gewühl und— fahren ſie einiger⸗ maßen vorſchriftsmäßig und paſſen ſie ſich auch nur. ein wenig dem Verkehr an— man kann eigentlich über ſie nichts Aufzählenswertes bemerken. Nun aber die beiden großen Gegner: Der Juß⸗ gänger und das Auto. Die hinter dem Steuer ſchimpfen auf die Diſziplinloſigkeit und den Leicht⸗ ſinn der Fußgänger— die Fußgänger werfen dem Kraftfahrer alle möglichen und unmöglichen Sünden vor.— Mit und ohne Recht— Beide. Das Stückchen Fahrdamm, das zur Straßenbahn⸗ halteſtelle rechnet, gehört zweifellos in hervorragen⸗ dem Maße dem Fußgänger... jedoch auch nur räumlich und zeitlich beſchränkt. Räumlich beſchränkt da, wo eine Verkehrsinſel ihm ſowieſo Schutz ge⸗ währt. Es iſt abſolut nicht nötig, daß jemand, der die Bahn benutzt hat oder benutzen will, ſich über⸗ flüſſig lange auf der Fahrbahn aufhält, die er nur, genau wie überall im normalen Verkehr, ſchnellſtens und auf kürzeſtem Wege zu überqueren hat, um zur Inſel zu gelangen oder ſie zu verlaſſen. Das gleiche gilt für Stellen, wo ein breiter Raum ohne Schutzplatz dem Kraftfahrer von vornherein das Recht gibt, ohne beſondere Berückſichtigung der Tatſache einer Halteſtelle durchzufahren. Hier haben ſich die Wartenden entweder auf dem Fußſteig auf⸗ zuhalten und, wie überall ſonſt, die Fahrbahn erſt zu beſchreiten, wenn ihre Bahn kommt, oder aber ſie ſtellen ſich nahe an den Schienen auf und ſtören ſo nicht den Verkehr, der ſich reibungslos abwickeln ſoll und muß. Denn ſchließlich hat man nicht ein Auto, alſo ein ſchnelles Fahrzeug, um alle Naſen⸗ lang auf unüberlegte und rückſichtsloſe Fußgänger achten und bremſen zu müſſen. Das Ketteſtehen zwiſchen Bürgerſteig und Schiene iſt eine ſehr ſchlechte Angewohnheit, die jeden Kraftfahrer auf das ſchärfſte gegen das Publikum einnehmen wird. Zeitlich beſchränkt: Wie ſinngemäß und praktiſch wäre es, wenn die Fußgänger ſich etwas vor dem Einſteigen und nach Verlaſſen der Bahn beeilen wür⸗ den, um die Fahrbahn möglichſt raſch ihrer Beſtim⸗ mung wieder zur Verfügung zu ſtellen. Aber... Ge⸗ nau wie von den Straßenbenutzern Eingehen auf die Notwendigkeiten des Verkehrs verlangt wird, genau ſo hat auch der Kraftfahrer ſich den jeweiligen Ver⸗ hältniſſen an der Halteſtelle anzupaſſen. Es geht nicht an, wild draufloszufahren und ſich die Durch⸗ fahrt zu erzwingen gleichgültig, ob die Bahn noch Fahrgäſte entläßt oder jemand kurz vor der Abfahrt die Fahrbahn kreuzen will. Ebenſo iſt es im höchſten Grade ungehörig, durch Anfahren oder Lautzeichen zu drängeln, wenn je⸗ mand, der körperlich behindert iſt oder eine Laſt trägt, etwas langſamer als andere über die Straße kommt. Eine weitere Aufgabe hat der hinter dem Steuer: Er muß auf alles Mögliche, aber auch das Unwahr⸗ ſcheinlichſte, gefaßt ſein, wenn es ſich um das Ver⸗ halten ſeines lieben Nächſten im Verkehr handelt. Das verlangt nun einmal der Richter von ihm und der manchmal faſt unglaubliche Leichtſinn ſeines Mitmenſchen, der ſich auf ſeinen eigenen Beinen vorwärtsbewegt. Wie unüberlegt ſpringt manchmal jemand von der ſchon fahrenden Bahn ab, weil es ihm plötzlich einfällt, daß dies ja ſchon ſeine Halte⸗ ſtelle ſei. Er plumpſt von der in Bewegung befind⸗ lichen Bahn dem wiederanfahrenden Auto ſozuſagen direkt vor die Räder. Gerade ſo iſt einer, der Sehn⸗ ſucht hat, ausgerechnet dieſe Bahn, die bereits ihren Weg fortſetzt, zu erreichen, blind und taub gegen ſeine Umwelt. Er rennt, die Augen ſind ſtarr auf die Straßenbahn gerichtet, und damit ſind auch ſeine Wahrnehmungsfähigkeiten am Ende. Ob es da noch oder ſchon wieder rollende Autos, Radfohrer und ähnliche überflüſſige Vehikel auf der Straße gibt— was kümmert ihn das! Hauptſache iſt, daß er die Bahn nicht verpaßt. Um dieſes Unbekümmertſein jedoch muß ſich der Kraftfahrer kümmern, und zwar grünolich. Eigentlich gilt ja die Vorſchrift des§ 25 RStrO, andere nicht zu ſchädigen und nicht mehr als er⸗ forderlich zu behindern oder zu beläſtigen, allen Verkehrsteilnehmern. In der Praxis wird aber dieſe Beſtimmung im Verhältnis zu anderen Stra⸗ ßenbenutzern erheblich zu ungunſten des Kraftfah⸗ rers ausgelegt. Iſt beiſpielsweiſe die Frage zu ent⸗ ſcheiden: Hat der Fußgänger durch ſeinen boden⸗ loſen Leichtſinn ſich und den Kraftfahrer gefähroͤet, oder mußte der Kraftfahrer auf das völlig unvor⸗ herſehbare Verhalten des Fußgängerg gefaßt ſein, ſo wird mit einem recht hohen Prozentſatz dͤer Fah⸗ rer das Karnickel ſein. Daran denke jeder, der ſich am Steuer ſeines Wagens einer Straßenbahnhalte⸗ ſtelle nähert! Die Straßenbahnhalteſtelle würde ſofort auf⸗ hören, eine beſonders große Gefahrenquelle zu ſein, wenn jeder eine, wenn auch nur geringe Rückſicht auf den anderen Verkehrsteilnehmer und die allge⸗ meinen Erforderniſſe der Straße nehmen wollte. Doch dieſe Löſung wäre zu einfach. Es bleibt alſo nichts weiter übrig, als immer wieder zu warnen: Seid vorſichtig an den Halteſtellen, ſeid gefaßt auf irgendein unerwartetes Verhalten des anderen. Und dieſe Mahnung ſollte wirklich berückſichtigt wer⸗ den, da tatſächlich die Straßenbahnhalteſtelle einen 7 erheblichen Anteil an den Unfallziffern hat. C. E. Frankreichs Athletikmeiſter Frankreichs Leichtathletik⸗Meiſterſchaften wurden am Wochenende in Paris veranſtaltet. Trotz der unſicheren Witterung hatten ſich im Olympiſchen Stadion zu Colom⸗ bes mehrere tauſend Zuſchauer an beiden Tagen ein⸗ gefunden, die den Titelkämpfen einen erfreulichen Rahmen gaben. Faſt auf der ganzen Linie war feſtzuſtellen, daß der junge Nachwuchs die immer wiederkehrenden alten Meiſter überflügelt hat. Nur noch in wenigen Uebungen vermochten die alten Kämpen, wie Noel, Winter uſw., ihre Titel erfolgreich zu verteidigen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: Malfreyoͤt 10,90 Sek. 200 Meter: Malfreydt 22,0 Sek. 400 Meter: Skavinſki 49,3 Sek. 800 Meter: Leichtnam, Souſtre; 1500 Meter: Goix, Normand; 5000 Poharec 15:09,8 Min. 10 000 Meter: Sicort 31:59,2 Min. 110 Meter Hürden: Mathiote 15,1 Sek. 400 Meter Hürden: Joyce 56,8 Sek. 3000 Meter Hindernis: Cuzol:36,4 Min. 4J mal 100 Meter: Stade Francais Paris 43,1 Sek. Hoch⸗ ſprung: Mantrau 1,85 Meter. Weitſprung: Jean Blanc 7,18 Meter. Dreiſprung: Robert Paul 13,50 Meter. Stab⸗ hochſprung: Ramadier 3,990 Meter. Kugelſtoßen: Noel 14,40 Meter. Diskuswerfen: Winter 45,52 Meter. Speerwurf: Frinot 55,92 Meter. Zehnkampf: Mahe 5600 Punkte. 4 mal 400 Univerſität Poris:29(neue Landesbeſt⸗ leiſtung). Robinſon lief Weltbeſtleiſtung Der amerikaniſche Mittelſtreckler Elroy Robinſon ſtellte, wie ſchon kurz gemeldet, im Randalls⸗Island⸗Sta⸗ dion zu Neuyork eine neue Lumoesbeſtleiſtung über 880 Hards mit:49,6 Minuten auf. Dazu iſt ergönzend zu ſagen, daß es ſich gleichzeitig um eine Weltbeſtleiſtung handelt, denn der anerkannte Rekord über die halbe Meile ſteht auf:40,8 und wurde 1934 von dem Amerikaner Ben Eaſtman in Princeton(USA) aufgeſtellt. Gleichzeitig iſt damit auch der 800⸗Meter⸗Weltrekord des engliſchen Olympiaſiegers Hamſon mit:49,8 geſchlagen, denn 880 Hards ſind ja rund 804 Meter. Glenn Cunningham, der im Vorjahr:49,7 lief, iſt ebenfalls übertroffen. SS————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Giſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporio Einspaltige Klelnanzelgen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche ſe mm4Pig Klelne Anzeigen. Annahmeschluß fuür ede Mlttag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die 6 Die vom 5. bis 10. Juli Stallgehabien 6 Vortragsabende für Schüler 5 Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr der freistehenden IIlusikichter in der Fudischaft„lusikeraieher“ —————— SOffene Stellen ——— J chreibmaschine aut erhalten für 35/ zu verkauf. Mietgesuche Heuostheim, 4- his-Sitzer Cabriolet Loül Heia. haben in ihrem Verlauf auch ordentlichem Erfolg die Leiſtungsfähigkeit der Veranſtalter erwieſen. Die Darbietungen umfaßten alle Stufen des Könnens von den An⸗ fängern bis zu den künſtleriſch Gereiften, ſie haben gezeigt, daß die Fach⸗ ſchaft„Muſikerzieher“ Lehrkräfte für jede Stufe und jede Art der Muſik⸗ ausübung umfaßt, ſowohl für ein Berufsſtudium, wie für die Pflege der (Kreismuslkerschaft Mannheim I. d. Reict 1K der Oeffentlichkeit gegenüber in außer⸗ Eder. Werder⸗„ 755 5 3 h annd öln. ,% i i i vorſ. Herrenfahrer 18. 8. bis von Garten um⸗ 7 8 Geſucht zum— N od. baldigen Kantentt 2. 9. 93090 9 Cefucht Angeb. mit Heizung, in zentral. Stadtlage geben iſt Wilma Barrer Kan m. denauem Beſchrieb u. Preisang Das s102/zum 1. Oktober geſucht. Angeb. unt. 1 möbl. Zimmer Herbert Bertram Lodia Wißwäſſer 6 Exi— 00 Ex IN unt. 2 Wö32 an die Geſchſt. 2548 f. die G1. 00 fließ. 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Zugleich wird an die Zahlung der im Laufe des Monats auf Grund der zugeſtellten Steuer⸗ beſcheide fällig geweſenen und noch werdenden„Abſchlußzah⸗ lungen“ erinnert. Eine Einzelmahnung der oben aufgeführten Steuern erfolgt nicht mehr. Wer eine Zahlung verſäumt, hat ohne weiteres die gebühren⸗ pflichtige Erhebung des Rückſtandes durch Nachnahme oder den koſten⸗ pflichtigen Einzug im Wege der Beitreibung zu erwarten. Außer⸗ dem wird ein einmaliger„Säum⸗ niszuſchlag“ von 2 v. H. des rück⸗ ſtändigen Betrages erhoben, wenn die Zahlung erſt nach dem auf die Fälligkeit folgenden Werktag ge⸗ leiſtet wird. Maunheim, den 13. Juli 1937. Finanzamt Mannheim⸗Stadt, Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 1460, Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt, Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 78845, Finanzamt Schwetzingen, Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 1423, Finanzamt Weinheim, Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 1391. Handelsregiſtereinträge a) vom 8. Juli 1937: Springer⸗Eiſen⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim, Zweigniederlaſſung,— Hauptſitz: Karlsruhe. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 4. November 1922 errichtet und am 29. Januar 1925, 3. No⸗ vember 1933, 15. November 1933 und 31. Januar 1934 geändert.— Gegenſtand des Unternehmens iſt: Handel mit Eiſen, Schrott, Me⸗ und neugefaßt nach dem Inhalt der eingereichten Niederſchrift vom 24. Juni 1937, auf welche Bezug ge⸗ nommen wird. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt jetzt eingeteilt in a) 5000 000.4 Vorzugsaktien, und zwar 3867 Stück zu je 1000 R. oſund 11330 Stück zu je 100.“; b) 28 250 000.“ Stammaktien, und zwar in 23 425 Stück zu je 1000.% und 48 250 Stück zu je 100 RL/. Mayer& Keller, Mannheim. Das Geſchäft mit dem Firmenrecht, je⸗ doch ohne Forderungen und Ver⸗ bindlichkeiten, ging auf Kaufmann Julius Scheuermann in Mann⸗ heim über, der es unter der Firma Julius Scheuermann vorm. Mayer & Keller weiterführt. Geſchäfts⸗ zweig: Großhandel in Kleiſcherei⸗ bedarfsartikeln. Lerſch& Kruſe, Mannheim. Paul Sattinger und Ludwig Lampe, beide in Mannheim, ſind als Ein⸗ zelprokuriſten beſtellt. Burger& Co., Mannheim. Ein Kommanditiſt iſt ausgeſchieden. Die tallen, Metallabfällen und Maſchi⸗ nen, insbeſondere auch die Fort⸗ führuna des Geſchäftes des Einzel⸗ kaufmanns Leopold Springer in Schwetzingen. Das Stammkapital beträgt 20 000.“. Emil Enderle, Kaufmann, Karlsruhe, und Wil⸗ Einlage eines Kommanditiſten iſt erhöht. Zigarren⸗ u. Automaten⸗Dienſt Fritz Wößner, Mannheim. Der Ort der Niederlaſſung iſt nach Frank⸗ furt a. M. verlegt. 70 Amtsgericht FG. 3b. Mannheim. 606 00 0 3 —