4 4 * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe; Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald. hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Nele Mannheimier deillan Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 4⸗6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pj. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R 4 Freitag, 16. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 321 Der Slreit um Englands Kompromipplan beginnt Paris ſtellt Bedingungen Grundſätzlich einverſtanden- aber erſt muß die Zuſtimmung Balentias und Salamantas erreicht ſein— Deibos verlangt Aufklärung von Eden (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 16. Juli. Gewiſſen Hinweiſen in gutunterrichteten Kreiſen sufolge läßt ſich nach dem geſtrigen Kabinettsrat die Stellung der franzöſiſchen Regierung zu den eng⸗ liſchen Kompromißvorſchlägen in der Spanienange⸗ legenheit etwa folgendermaßen umreißen: Die franzöſiſche Regierung werde die eng⸗ liſchen Vorſchläge zur Wiederherſtellung der in⸗ ternationalen Land⸗ und Seekontrolle und zur Zurückziehung der Freiwilligen aunehmen, aber ſie werde feſtſtellen, daß dieſer Vorſchlag nur dann möglich ſei, wenn er die Zuſtimmung der beiden ſpaniſchen Parteien finde. Insbeſondere verlange die Erſetzung der internationalen Flot⸗ tenpatronille durch neutrale Beobachter in ſpaniſchen Häſen und die Rückberufung der aus⸗ ländiſchen Freiwilligen die Einwilligung von Valencia und Salamanca. Unter dieſen Um⸗ ſtänden ſei die franzöſiſche Regierung der Anſicht, daß die Zuſtimmung der beiden ſpaniſchen Par⸗ teien zu dieſen erſten Punkten des engliſchen Projektes erreicht werden müßte, bevor eine ent⸗ ſcheidende Ausſprache über den dritten Punkt vorgenommen werden könne, nämlich über die etwaige Zuerkennung der Rechte Kriegsführender. Das„Oeuvre“ meint, daß die geſtern im Kabi⸗ nettsrat zum Ausdruck gekommene Auffaſſung in Frankreich eine einheitliche Zuſtimmung finden werde. Dieſe Auffaſſung ſtehe mit der bisher von Delbos verfolgten Politik und der Haltung der Volksfrontregierung ſeit Anbeginn vollkommen im Einklang. Die Regierung wünſche von London nur noch eine Reihe von näheren Erklärungen, ſei aber bereit, im Prinzip den britiſchen Kompromiß⸗ vorſchlag anzuerkennen. Der franzöſiſche Votſchafter bei Eoͤen dnb. London, 15. Juli⸗ Der franzöſiſche Botſchafter Corbin ſuchte am Donnerstagnachmittag den engliſchen Außenminiſter auf. Wie verlautet, erſuchte er im Namen ſeiner Regierung um weitere Aufklärungen über verſchie⸗ dene Punkte des britiſchen Vermittlungsplans, und zwar insbeſondere über einige Fragen, die in Zu⸗ ſammenhang mit der vorgeſchlagenen Gewährung der Rechte Kriegführender ſtehen. Rom ſchweigt! (Von unſ. römiſchen Korreſpondenten) Rom, 16. Juli. Die Ergebniſſe der Sitzung des Londoner Nicht⸗ interventionsausſchuſſes werden in Rom mit keinem Wort vorweggenommen. Nichts verlautet an amt⸗ licher Stelle über die Stellung Italiens zu den bri⸗ tiſchen Kompromißvorſchlägen und die geſamte ita⸗ Iieniſche Preſſe ͤͤruckt oͤen Inhalt der Vorſchläge ohne Kommentar ab. Man verweiſt hier ledͤiglich auf die Rede, in der heute Botſchafter Grandi die Grund⸗ ſätze der italieniſchen Politik hinſichtlich Spaniens darlegen wird. Moslau rüſtet ſich zur Sabotage! London, 16. Juli. Zu der heutigen Sitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes ſchreiben die diplomatiſchen Korreſpon⸗ denten von„Daily Telegraph“ und„Morningpoſt“, daß vorausſichtlich die Mächte oder wenigſtens eine Anzahl der Hauptbeteiligten die engliſchen Vor⸗ ſchläge als Diskuſſionsgrundlage annehmen würden. In beiden Blätern wird angenommen, daß es noch ésu keinen Entſcheidungen kommen werde, ſondern daß die Hauptmächte die Vorſchläge wahr⸗ ſcheinlich erſt näher prüfen wollen. Beſonders bemerkenswert ſind die Vorausſetzun⸗ gen des diplomatiſchen Korreſpondenten der„Daily Mail“. Dieſer glaubt, daß Sowjetrußland den britiſchen Plan zu zer⸗ ſchlagen ſuche. Der Sowjetbotſchafter Maiſky ſolle aus Moskau beſondere Anweiſungen erhal⸗ ten haben, um den Plan von jeder nur möglichen Seite her anzugreifen. Es ſei im übrigen möglich, daß die Sitzung nach kurzer Debatte bis Anfang nächſter Woche wertagt werde, um den beiden Seiten die Möglichkeit einer genaueren Prüfung der Vorſchläge zu geben. „Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily He⸗ rald“ hält es ebenfalls für unwahrſcheinlich, daß auf der heutigen Sitzung des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes irgend eine Entſcheidung über den„Eden⸗ Plan“ fallen könnte. Eine Vertagung bis Montag oder Dienstag ſei wahrſcheinlich und, daraus fol⸗ gend, die Ueberweiſung der ganzen Angelegenheit an einen Unterausſchuß. Hier erſt würden die Ver⸗ handlungen ſchwieriger werden. Paris ſtreikt- und tanzt! Der tradktlonelle öffentliche Tanz auf dem Börſenplatz anläßlich des Nationalfeiertages. (Weltbild, Zander⸗M.) Parlamentariſcher Kampf um Englands Borſchläge: Giharfe Angriffe der Unterhaus⸗Oypoſition ccaen Eden Eine Parteinahme für Franto?“ Eden weiſt die Argumente der Oypoſition zurück-Die Freiwilligenfrage das Hauptproblem dib London, 16. Juli. Die Oppoſition hat am Donnerstagabend, ent⸗ gegen dem Willen der Regierung im Unterhaus eine Ausſprache über Spanien erzwungen, die mit ſcharfen Angriffen des Oppoſitions⸗ führers Attlee gegen die Politik der Regierung eröffnet wurde. Attlee begann ſeine Ausführungen mit der Feſtſtellung, daß er die öffentliche Aufmerk⸗ ſamkeit auf die Vorſchläge der britiſchen Regierung zu lenken wünſche, die die Gewährung der Rechte eines Kriegsführenden an General Franco vorſähen und die„keinerlei wirkſame Vorkehrungen für das vollſtändige Aufhören der ausländiſchen Einmiſchung in Spanien träfen“. Seiner Anſicht nach ſeien dieſe Vorſchläge„un⸗ gerecht, ſchlecht ausgedacht und gefährlich“(). Er glaube nicht, daß ſie das erreichen würden, was erſtrebt werde. Sie würden nur Anlaß zu weite⸗ ren Zwiſchenfällen geben unter dem Vorwand, die Nichteinmiſchung wirkſamer zu geſtalten, während man tatſächlich„den Streikräften General Francos Vorteile gegenüber denjenigen Valencias gebe“. Eden habe verſucht, Unverſöhnbares miteinander auszuſöhnen. In dieſem Zuſammenhang glaubte Attlee die Vorſchläge Deutſchlauds und Italiens in bös⸗ williger Weiſe verdrehen zu müſſen und die Auf⸗ richtigkeit und Friedensliebe der beiden Nationen in Zweifel zu ziehen. Den Schluß ſeiner dͤemagogiſchen und wider⸗ ſpruchsvollen Ausführungen benützte Attlee zu wei⸗ Forljlührung des Pariſer Gaſtſtättenſtreiks Ausſchreitungen ſtreikender Kellner- Aebergreifen des Streiks auf Lyon (Funkmeldung der NM3) + Paris 16. Juli. Während der Streik der Flußſchiffer am Don⸗ nerstagabend ohne Zwiſchenfälle ſeinen Abſchluß ge⸗ funden hat, und die Schiffsſperren, die von den Streikenden auf verſchiedenen Flüſſen angelegt wor⸗ den waren, um den Verkehr auf den Waſſerſt vaßen lahmzulegen, wieder abgebaut worden ſind, hält die Streikbewegung im Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe weiter an. Am Donnerstagnachmittag fand eine Verſammlung der Angeſtellten dieſes Berufszweiges in Paris ſtatt, auf der die Fortſetzung der Streik⸗ bewegung beſchloſſen wurde. Allerdings nimmt nur ein verhältnismäßig geringer Teil der Angeſtellten des Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbes an dieſem Streik ſichtbaren Anteil. Der Beſchluß des Gewerkſchaftsverbandes aber, den Streik weiter fortzuführen, hat die Regierung doch veranlaßt, den öffentlichen Ordnungsdienſt in Paris zu verſtärken. In Lyon iſt das Perſonal eines großen Kaffees in den Streik getreten. Dieſer Arbeitsniederlegung ſchloß ſich alsbald ein Solidaritätsſtreik eines zweiten großen Betriebes an. Das erſte Lokal wurde lange Zeit von den Streikenden, die die Einführung der 40⸗Stunden⸗Woche, verteilt auf fünf Tage, fordern, beſetzt gehalten, bis die Polizei mit Gewalt zur Räumung ſchritt. Die Unternehmer haben beſchloſſen, ihre! Betriebe am heutigen Freitag mit neueingeſtell⸗ ten arbeitswilligen Kräften wieder zu eröffnen. teren Angriffen gegen die„faſchiſtiſchen“ Mächte. Die Vorſchläge der britiſchen Regierung würden ein Ver⸗ laſſen des internationalen Rechts bedeuten. Außenminiſter Eden bedauerte zunächſt im Hinblick auf das Anſehen Englands, daß die Oppoſition eine Ausſprache über die Vorſchläge verſucht habe, bevor die Staaten, die ſie erbeten hatten, Gelegenheit gehabt hätten, ſich zu ihnen zu äußern. Er glaube, daß dies ohne Beiſpiel in der briti⸗ ſchen Parlamentsgeſchichte ſei. Regierungsbänken.) Die Oppoſition ſtehe mit ihren bisherigen Aeuße⸗ rungen in Widerſpruch, denn ſie habe bisher ſtändig eine internationale Zuſammenarbeit anempfohlen. 3 Eden wies hierauf kurz noch einmal auf den Ur⸗ ſprung der britiſchen Vorſchläge hin und hob hier ausdrücklich hervor, daß„nicht ein einziger Staat im Nichteinmiſchungsausſchuß einen Zuſammenbruch der Nichteinmiſchungspolitik gewünſcht habe.“ Zu einzelnen Punkten der Kritik Attlees über⸗ gehend, erklärte der britiſche Außenminiſter: Wenn behauptet werde, daß ſich die Anhänger⸗ ſchaft Francos nur auf wenige„rebellierende Offiziere“ beſchränke, ſo ſei das Unſinn. Es ſei ferner eine unhaltbare Behauptung, wenn man ſage, daß man niemals Rechte Kriegsführender an„Inſurgenten“ zugeſtehen dürfe. Der Einwand der Oppoſition gegen dieſe Gewährung von Kriegs⸗ rechten an„Inſurgenten“ werde auch nicht an ſich erhoben; es ſei die Gewährung von Kriegsrechten an Leute, deren Weltanſchauung man bekämpfe, ge⸗ gen die ſich die Oppoſition wende. Laute Proteſtrufe der Labour⸗Party.) Was die Zurückziehung von Ausländern betrefſe, müſſe die britiſche Regierung nicht nur bei dieſer Arbeit die Mitarbeit der Regierungen erhalten; ſie habe ſogar noch eine weitere„Sicherung“ in den Plan eingebaut: Kriegsrechte würden nicht in Krafttreten, bevor der Ausſchuß feſtgeſtellt habe, daß die Zurückziehung der Ausländer weſentliche Fortſchritte gemacht habe. (Beifall auf den Wörtlich erklärte Eden dann weiter:„Entweder ſchlagen dieſe Vorſchläge insgeſamt fehl, oder Kriegs⸗ rechte werden gewährt und die Ausländer werden zurückgezogen. Etwas dazwiſchen gibt es nicht.“ Die Oppoſition habe der Regierung ferner Vor⸗ würfe wegen der Lage vor Bilbao ge⸗ macht. Demgegenüber wolle er nur feſtſtellen, daß kein ausländiſches Schiff nach Bilbao hineinkam, ſeitdem Franco eine Blockade errichtet habe, mit Aus⸗ nahme der britiſchen Schiffe, die unter dem Schutz der britiſchen Flotte bis zur Dreimeilenzone gelangt ſeien. Das ſei noch kein Beweis für die Partei⸗ nahme der britiſchen Regierung für General Franco. Man nehme doch einmal an, daß General Franco in einer Stadt belagert werde. Würden die Mit⸗ glieder oͤer Oppoſition die gleiche Begeiſterung für den Schutz der britiſchen Handelsſchiffe gezeigt haben, daß Lebensmittelſchiffe in eine belagerte „Franco⸗Stadt gelangen könnten? Eden behandelte dann die Luftkontrolle und erklärte, die engliſche Regierung wiſſe ſehr wohl, daß es ſich hier um die ſchwierigſte Frage von all den vielen Fragen handele, die im ſpaniſchen Bürgerkrieg aufgetaucht ſeien. Entweder müſſe man Beobachter in faſt alle Flugplätze Europas ſetzen, was offenſichtlich unmöglich ſei, oder man müſſe verſuchen, die Zuſtimmung beider Parteien dafür zu erhalten, daß Beobachter auf die Flugplätze Spaniens geſetzt würden. Daher habe man das Letztere vorgeſchlagen. Wenn die engliſchen Vorſchläge angenommen werden würden, ſo würden ſie ſich als ein Mittel erweiſen, um die Nichteinmiſchung wirkſam zu ge⸗ ſtalten, die Gefahr, daß dieſer Konflikt ſich ausbreite, zu begrenzen und den Krieg auf Spanien zu be⸗ ſchränken. Wenn ſie fehlſchlagen würden und in⸗ folgedeſſen die Nichteinmiſchung zuſammenbricht, dann werde, ſo meinte Eden, eine neue und gefähr⸗ liche Lage eintreten. Die britiſche Regierung ſei überzeugt, daß Europa dies nicht wünſche. Eden ſchloß:„Ich fordere das Haus auf, den Vorſchlägen zuzuſtimmen, nicht, weil es Einzelheiten von ihnen gern mag— es gibt bei ihnen Vorſchläge, die ich ſelbſt nicht mag— ſondern weil wir glauben, daß ſie ein Beitrag zur europäiſchen Zuſammen⸗ arbeit und daher ein Beitrag zum Frieden ſind.“ Die Ausſprache: Nach dem Außenminiſter Eden führte Sir Ar⸗ chibald Sinclair im Unterhaus im Namen der Oppoſitionsliberalen aus, daß die Libe⸗ rale Partei mit einer„gewiſſen Vorſicht“ Edens Plan betrachte. Doch wer habe einen beſſeren Plan? Man müſſe alſo dem britiſchen Vorſchlag eine Chance ge⸗ ben. Abſchließend ſetzte ſich Sinelair ſehr für die engliſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit ein. Der konſervative Abgeordnete Churchill griff die Oppoſition ſcharf an. Warum wolle man ſich denn weigern, ſo fragte Churchill im Hinblick auf das nationale Spanien, die Frage der Zugeſtehung der Rechte als Kriegführende an eine Partei in Erwä⸗ gung zu ziehen, die über eine Armee von mehreren hunderttauſend Mann verfüge, die den größten Teil der ſpaniſchen Halbinſel beherrſche, die eine verfaſ⸗ —————— 2. Seite/ Nummer 321 Kene Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 16 Juli 1987 fungsmäßige Regierung habe, führend zur See da⸗ ſtehe und auf deren Gebiet beachtenswerte Ordnung und ſelbſt normales Leben herrſche. Engliſcherſeits müſſe man endlich zu gutnachbarlichen Beziehungen kommen. Der oppoſitionelle Labourabgeordnete Morri⸗ ſon wandte ſichggegen Edens Plan. Er griff General Franco ſcharf an und ſetzte ſich für die ſpa⸗ niſchen Bolſchewiſten nachoͤrücklich ein. Die Labour⸗ Party könne nicht zugeben, daß der Plan der eng⸗ liſchen Regierung ein Verſuch ſei, die Nichtein⸗ miſchung zu verſtärken. Morriſon verſtieg ſich zum Schluß zu der Behauptung, die britiſche Regierung ſei der„Freund der Tyrannen“. Die Ausſprache wurde durch Unterſtaats⸗ ſekretär Lord Cranborne abgeſchloſſen. Man habe, ſo ſagte der Regierungsvertreter, heute abend lediglich der Welt gezeigt, daß England nicht ge⸗ ſchloſſen hinter ſeiner Regierung ſtehe. Noch ſei es zu früh, um ſich eine endgültige Meinung über die Aufnahme des engliſchen Planes im Auslande zu bilden, doch wieſen gewiſſe Anzeichen darauf hin, daß er beträchtliche Beachtung gefunden habe. Zu einer Bemerkung des Abgeordneten Sinclair, der Befürchtungen wegen der engliſch⸗franzöſiſchen Beziehungen geäußert hatte, ſagte Cranborne, er könne das Unterhaus beruhigen. Es könne keine Rede davon ſein, daß England irgend etwas unternehme, was die Freundſchaft zwiſchen Frankreich und England ſchwächen könne. Was die Zurückziehung der ausländiſchen Freiwilli⸗ gen anlange, ſo müßten ſich Ausſchüſſe auf beide Sei⸗ ten in Spanien begeben, um die genaue Anzahl der ausländiſchen Kämpfenden feſtzuſtellen. Dann könn⸗ ten Empfehlungen an den Hauptausſchuß gemacht werden. Die Wiederherſtellung der Landkon⸗ trolle hänge ſelbſtverſtändlich von der Annahme des ganzen Planes ab. Gegenüber der Meinung, General Franco dürf⸗ ten die Rechte eines Kriegführenden nicht zugeſtanden werden, unterſtrich Cranborne, die „Aufſtändiſchen“ hätten einen beträchtlichen Teil Spaniens in der Hand, ſie hätten eine Regierung ge⸗ ſchaffen und ſie führten die Verwaltung in regu⸗ lärer Art und Weiſe durch. England ſei der Anſicht, daß das Schickſal Spa⸗ niens die Angelegenheit der Spanier ſelbſt ſei. Aus dieſem Grunde habe man die Zugeſtehung der Rechte als Kriegführende vorgeſchlagen unter der Voraus⸗ ſetzung, daß die Zurückziehung der ausländiſchen Freiwilligen wirkliche Fortſchritte gemacht habe. Bis dahin könne von einer Zugeſtehung ſolcher Rechte keine Rede ſein. Es ſei praktiſch unmöglich, heute ſchon zu ſagen, wann jeder einzelne ausländiſche Mitkämpfer Spa⸗ nien verlaſſen haben werde, aber es ſei nötig, feſt⸗ zuſtellen, wann genügend von ihnen abgezogen ſeien, um dann zu ſehen, daß das Schickſal Spaniens von den Spaniern ſelbſt entſchieden werden könne. Nur ein Umſtand habe dieſen Krieg von einem gewöhn⸗ lichen Bürgerkrieg unterſchieden, und das ſei das „Ausmaß der Einmiſchung“. Es habe immer Ein⸗ miſchung gegeben, doch dieſe Einmiſchung ſei von anderer Art geweſen. Es habe ſich um eine„organi⸗ ſierte“ Einmiſchung gehandelt und aus dieſem Grunde ſeien Zweiſel aufgebommen, ob das ſpaniſche Volk nun noch ſein Schickſal in den eigenen Händen Falte ac ouull 3 Cranborne erntete von den Regierungsbänken großen Beifall. urr D. Neue Verſchärfung im China-Konflikt: Japan zieht Reſerviſten ein Amfangreiche militäriſche Zurüſtungen auf beiden Seiten-Große japaniſche Truyventransporte aus dem Mutterlande — Tientſin, 16. Juli.(u..) Die geſtern vorübergehend aufgetauchten Hoff⸗ nungen auf eine friedliche Beilegung des Fern⸗ oſtkonflikts ſind heute faſt reſtlos geſchwunden. Der Grund hierfür liegt in den erheblich ver⸗ mehrten Truppenkonzentrationen auf beiden Seiten, ſowie in der heute von der japaniſchen Regierung veranlaßten Mobiliſierung von 3 Millionen Reſerviſten. Nur in einzel⸗ nen augländiſchen und diplomatiſchen Kreiſen hält ſich noch die Hoffnung, daß durch eine Juter⸗ vention auswärtiger Mächte der drohende Kon⸗ flikt vermieden werden könnte. Die Friedensverhandlungen, die von den oberſten Militärs der japaniſchen und chineſiſchen Streit⸗ kräfte geſtern eingeleitet wurden, ſind wieder voll⸗ kommen ins Stocken geraten. Auf beiden Seiten hegt man den Verdacht, daß die Friedensverhandlun⸗ gen nur dazu benutzt werden ſollen, um die eigenen Kriegsvorbereitungen ungehindert durchführen zu können und möglichſt viel Zeit zur Mobiliſierung der eigenen Streitkräfte zu gewinnen. Jedenfalls wer⸗ den von beiden Seiten die militäriſchen Vorbereitun⸗ gen mit größter Beſchleunigung durchgeführt. Die Züge von Tientſin nach Mukden ſind zur Zeit über⸗ füllt von japaniſchen Familien, die aus Tientſin nach Mandſchukuo flüchten. Japaniſche Soldaten ſor⸗ gen dafür, daß dieſe Züge ausſchließlich von thren eigenen Staatsangehörigen benutzt werden. Keinem Chineſen wird geſtattet, die Waggons zu betreten. Entſendung großer japaniſcher Truppenverbände nach Norochina dub. Tokio, 15. Juli. Wie das japaniſche Kriegsminiſterium offiziell be⸗ kanntgibt, habe ſich die Verſchickung größerer Trup⸗ penmaſſen aus Japan nach Nordchina als notwendig erwieſen, da die Lage dort ſich nunmehr ſehr zugeſpitzt habe. — Tientſin, 16. Juli.(U..) Japaniſche Truppen verlaſſen Tientſin in einem faſt ununterbrochenen Strom in Richtung auf Pei⸗ ping. Gegenwärtig befinden ſich 3500 japaniſche Sol⸗ Erklärungen des ungariſchen Innenminiſters über Minderheitenpolitik gegenüber Deutſchen Die Deutſchen ſollen in ihren Rechten und in ihrem Eigenleben geſchützt werden! dnb. Budapeſt, 15. Juli. Miniſter des Innern, von Szell, gab einem Ver⸗ treter des Ungariſchen Telegraphen⸗Korreſpondenz⸗ büros Erklärungen ab, in denen er ausführte: „Ich möchte mich über die brennendſte, daher alſo die ernſteſte Frage des durch die Friedensverträge geſchaffenen Mitteleuropas, über das Minderhei⸗ tenproblem, und zwar im Einvernehmen mit den zuſtändigen Miniſtern über deſſen Beziehungen auf Ungarn äußern. Es iſt bekannt, daß die Frage für Ungarn in dop⸗ pelter Hinſicht von Inteveſſe iſt, einmal vom Ge⸗ ſichtspunkt der mehrere Millionen Seelen betragen⸗ den anderen Ländern angegliederten ungariſchen Minderheiten, zum andern vom Geſichtspunkt der auf dem verbliebenen Landesteil lebenden ungari⸗ 5 Staatsangehörigen nicht ungariſcher Mutter⸗ prache. Die ungariſche Regierung iſt ſtets beſtrebt gewe⸗ ſen, ihren auf ſtrenger völkerrechtlicher Grundlage beruhenden Standpunkt in bezug auf die im Ausland lebenden ungariſchen Minderheiten allen in Betracht kommenden Inſtanzen unter Zuhilfenahme legaler Mittel bekanntzugeben und ihm nach Möglichkeit anderes als das, was ſich die einſchlägigen Verträge als Ziel geſetzt haben, nämlich daß unſere Minder⸗ München ſchmückt ſich für den Tag der Deutjchen Kunſt: Ein Feſtkleid, wie es die Stadt nie getragen Die Slraßen des Feſtzuges: ein Meer von Fahnen und Farben aͤnb München, 15. Juli. Am Freitagvormittag um 11 Uhr wird in Mün⸗ chens ſchönſtem Verſammlungsraum, im Kongreß⸗ ſaal des Deutſchen Muſeums, der„Tag der Deut⸗ ſchen Kunſt“ feierlich eröffnet werden, und damit eine Folge feſtlicher Veranſtaltungen eingeleitet, die ohne Beiſpiel ſind. So iſt es kein Wunder, daß München ein Feſt⸗ kleid erhalten hat, wie es ſo ſchön noch niemals eine deutſche Stadt getragen. Vier mächtige 14 Meter hohe Pylonen mit dem in Gold ausgeführten Hoheitszeichen der Bewegung krönen den Eingang zur Prinzregentenſtraße. Der weiße Stein des Ehrentempels der deutſchen Kunſt iſt ſchmucklos geblieben. Die einzigartige Schönheit der Architektur ſpricht ͤͤurch ſich ſelbſt. Zwei hohe Pylonen mit je einem goldſchimmernden Pegaſus be⸗ tonen den Eingang zur anſchließenden Von⸗der⸗ Tann⸗Straße. Ganz in Weiß iſt ſie gekleidet. Nur die roten Schilde der Kunſt auf den lang herabwal⸗ lenden weißen Kunſtfahnen bringen eine beſondere Note in die lichte Helle des Straßenzuges. Vier je 12% Meter hohe Pylonen mit Fahnen⸗ und Fackel⸗ trägern bilden eine mächtige Pforte zur Ludwig⸗ ſtraße. Lohrot lodert dieſe tauſend Meter lange Via Triumphalis. Die ſtrenge, wundervolle Architektur dieſer ſchönſten Straße Münchens wird durch die ſtraffen haushohen Fahnenträger noch wirkungsvoll geſteigert. Zu beiden Seiten der Straße bauen ſich in ihrer ganzen Länge die Haupttribünen auf. Am Rondell, gegenüber der Univerſität, ſtehen acht mit rotem Stoff beſpannte Pylonen, mit goldenen Tier⸗ plaſtiken nach Entwürfen aus der Antike. Auf dem Odeons⸗Platz, der ganz in das leuch⸗ tende Rot der Bewegung gekleidet iſt, lodert vor der Feldherrnhalle auf grauem Sockel eine Opferflamme. Die anſchließenden Straßenzüge führen das ſinn⸗ volle Spiel der Farben fort. So wallt es in der ganzen Länge und Tiefe der Theatiner⸗Straße orange und gelb. Ihre Fortſetzung, die Weinſtraße, leitet mit ihrem lichten Grün zum Marien⸗Platz über. Vom Odeonsplatz aus bewegt ſich der Feſtzug durch einen mächtigen Triumphbogen mit rieſigen Hoheitsadlern in die Brienner Straße, in die Straße der nationalen Bewegung. In ein ſattes Braun ſind die Sockel der Häuſer gehüllt. Die Ausbuchtung der Straße zur Rechten, der Wittelsbacher Platz, prangt in tiefem Blau. Der Karolinenplatz iſt ein⸗ geſchirmt von hohen Fahnenmaſten; Pylonen im Innenkreis tragen mächtige Feuerpfannen, der Sockel des Obelisken führt einen Fahnenreif. Der Königliche Platz mit den ſteinernen Zeugen des neuen Bauwillens und der neuen Bau⸗ geſinnung des Drittes Reichs iſt ohne Schmuck ge⸗ blieben. Das ganze Forum wirkt allein durch ſeine ſteinerne Wucht. Durch das nördliche Tor der Propyläen verläßt der Feſtzug den Königlichen Platz und wendet ſich über die Luiſenſtraße und die Eliſenſtraße zum Len⸗ bach⸗ und Karlsplatz. 96 Pylonen von je 5 Meter Höhe, fahnenumſäumt und mit goldenem ſpitzem Dach gekrönt, halten auf dieſem Teil des Weges ſtumme Wacht. In hellem Blau leuchtet das weite Rondell des Karlsplatzes. Vier Pylonen von je 15 Meter Höhe ſchirmen die Zugänge. Von den hohen Türmen des Karlstores wallen zwei breite goldgelbe Fahnen⸗ tücher herab. Die Neuhauſer und Kaufinger Straße ſpiegeln in ihren ſeegrünen Farben das geſchäftige Leben und Treiben wider. Marktfroh und bürger⸗ trunken fällt das Schwarzgelb der Münchener Stadt⸗ farben von den hohen Giebeln um den Marienplatz. Die zierliche Gotik des Fiſchbrunnens umrankt ein luftiges Laubgewinde, auf deſſen Spitze ein goldener Hoheitsadler ſeine Schwingen ſtreckt. Vom hohen Mittelbalken des Rathauſes hängen breite Schmuck⸗ tücher mit dem Münchener Kindl und den Schilden der Künſt herab. In der Diener⸗Straße leuchtet es reſedagrün von den Wänden. Wimpel in der gleichen Farbe und in Weiß ſind quer über die Straße geſpannt. In dunk⸗ les Weinrot getaucht ſind der Max⸗Joſephs⸗Platz und die anſchließende Reſidenz⸗Straße. Ein mächti⸗ ger Triumphbogen ſpannt ſich über den Eingang zur Maximilianſtraße. In dieſer Straße, der letzten, durch die der Feſtzug zieht, rauſcht noch einmal eine Symphonie der Farben zu einem gewaltigen Schluß⸗ alkord auf. Rotviolett und Gold gpüßen von den Dächern und Sockeln der langen Häuſerfront. Zahlloſe Fremden kommen in dieſen Tagen nach der Feſtſtadt München. Ihnen bietet die Kunſtſtadt einen würdigen Empfang. Der Hauptbahnhof iſt wie umgewandelt. In der Bahnſteighalle grüßen die ſchwarzgelben Stadtfarben auf grünem Tuch. Beſon⸗ ders prunkvoll iſt die große Schalterhalle ausgeputzt, die in den Farben Rot, Weiß und Gold prangt. Der große Platz vor dem Bahnhof und die an⸗ grenzenden Seitenſtraßen haben ſich in ein Meer von Fahnen verwandelt. 243 Maſten ſäumen das weite Rund, und von jedem der über u Meter hohen Maſten weht in buntem Wechſel eine Kunſtfahne oder das Banner der Bewegung. Dazwiſchen wuch⸗ ten 14 hohe ſichtenumkränzte Pylonen, goldene Schilde und goldene Fackeln als Seitenſchmuck tra⸗ gend, und betonen die Eingänge zu den Abſahrts⸗ ſtraßen. Der Schmuck Münchens wird für ſich allein ſchon eine Huldigung ſein, wie ſie die deutſche Kunſt noch nicht zu verzeichnen hatte. 4 —Wir wünſchten niemals-f mik üns ſtets in brüderlſchem heiten im Beſitze ihrer vollkommenen politiſchen Freiheit ihre geiſtige und wirtſchaftliche Kultur eni⸗ wickeln und ſomit weiterhin beſtehen können. Wenn auch dieſe Beſtrebungen der jeweiligen ungariſchen Regierungen nur ſelten von Erfolg gekrönt worden ſind, ſo ſind daran keine eigenen Unterlaſſungen ſchuld. Die logiſche Folge dieſer unſerer Auffaſſung iſt das Verhalten der ungariſchen Regierung gegenüber den innerhalb der heutigen Landesgrenzen lebenden Staatsangehörigen nicht ungariſcher Sprache. Unter dieſen ſteht an erſter Stelle als die zah⸗ lenmäßig größte, die ungarländiſche deutſche Minderheit, die ihre unverbrüchliche Verbunden⸗ heit nicht nur mit dem ungariſchen Staat, ſon⸗ dern auch mit der ungariſchen Nation, wie ſtets in der Vergangenheit, ſo gewiß auch in der Zu⸗ kunft bewahren wird. Unſere deutſchen Landsleute ſind als herbeigerufene Siedler nach Ungarn gekommen zur Auffüllung der damals gelichteten Reihen des Ungartums, das in der Verteidigung Europas im Kampf gegen den das Chriſtentum beſtürmenden Iſlam große Ver⸗ luſte erlitten hat. Dieſe ee. inbernehmen. Sei⸗ tens des herrſchenden Volkes konnten keine Be⸗ ſtrebungen zur Verſchmelzung(Entdeutſchung) wahr⸗ genommen werden. Wo ſie zu Ungarn geworden ſind, geſchah dies automatiſch im Wege der natür⸗ lichen geſellſchaftlichen Abſorption. Sie ſind aber Deutſche geblieben dort, wo ſie in Maſſen lebten. In der unmittelbaren Nähe der ungariſchen Haupt⸗ ſtadt gibt es noch heute deutſchſprachige Gemeinden. Dieſe konnten zwei Jahrhunderte hindurch unbehel⸗ ligt leben und ſich in ihrer deutſchen Kultur ent⸗ wickeln. Wenn dies nicht ſo geweſen wäre, gäbe es heute keine deutſchen Minderheiten in Ungarn mehr. Hinſichtlich der Ausübung der ſtaatsbürger⸗ lichen Rechte und auf wirtſchaftlichem Gebiet wurde jede Minderheit in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart auf gleiche Weiſe behandelt wie die ungariſche Mehrheit. In dieſer Beziehung ſind auch niemals Beſchwerden laut geworden. Der allgemeine Leitſatz unſerer Minderheiten⸗ politik iſt, daß Ungarn ſeine deutſch⸗ oder anders⸗ ſprachigen Staatsangehörigen wenigſtens ſo gut behandeln will, wie dies ungariſcherſeits von jenen Staaten erwartet wird, auf deren Gebiet Minderheiten ungariſcher Mutterſprache leben. Unſere einſchlägigen Rechtsbeſtimmungen ſtehen — dieſer Zielſetzung in vollkommenem Ein⸗ ang. Hieraus ergibt ſich, daß Ungarn keine neuerlichen grundlegenden Verfügungen auf dem Gebiet des Minderheitenweſens zu treffen hat. Es iſt nur not⸗ wendig, daß die bisher erlaſſenen Beſtimmungen im praktiſchen Leben reſtlos verwirklicht werden, und dies iſt auch der vorbehaltloſe feſte Vorſatz der ungariſchen Regierung. Falls dieſen Abſichten der Regierung entgegen⸗ geſetzte unverantwortliche Beſtrebungen auftauchen ſollten, iſt die Regierung entſchloſſen, von ihper Autorität in jedem Falle Gebrauch zu machen, wenn die Durchführung der grundlegenden Leitſätze des Staates in der Minderheitenfrage gefährdet erſcheint. Dieſer Vorſatz bezieht ſich vor allem auf die Schulfrage, auf die Freiheit der Bildung kul⸗ tureller und religiöſer Vereine, ſowie auch dar⸗ auf, daß die Regierung keine Beſtrebungen zur Geltung kommen läßt, die gegen die Freiheit der kulturellen Betätigung und des Sprach⸗ gebrauchs der deutſch⸗ und andersſprachigen Minderheiten gerichtet werden, wie ich dies in einer Weiſe, die jeden Zweiſel ausſchließt, wie⸗ derholt erklärt habe.“ Eine Erklärung des Stellvertreters des Jührers — Berlin, 15. Juli. Zu den Ausführungen des ungariſchen Innen⸗ miniſters über Ungarns Einſtellung zu der Minder⸗ heitenfrage gab der Stellvertreter des Führers, Ru⸗ dolf Heß, folgende Erklärung ab: Die Erklärungen, die Miniſter von Szell in der ungariſchen Preſſe über den Standpunkt ſeiner Re⸗ gierung in der Volksgruppenfrage abgegeben hat, ſind in der deutſchen Oeffentlichkeitmit Befrie⸗ digung aufgenommen worden. Wenn er ſich zu dem Wunſch bekennt, daß die ungariſchen Volksgrup⸗ daten auf dem Marſche nach Fengtai und man er⸗ wartet, daß weitere Verſtärkungen im Lauſe des heutigen Tages Tientſin verlaſſen werden. Eine Erklärung der Berliner China-Votſchaſt — Berlin, 15. Juli. Zur gegenwärtigen Lage in Peiping teilt die chineſiſche Botſchaft folgende amtliche Stellungnahme mit: „Die neueſten Nachrichten aus Tokio beſagen, daß die japaniſche Regierung eine friedliche Löſung des japaniſch⸗chineſiſchen Konflikts wünſche. Die chine⸗ ſiſche Regierung hat in dieſer Frage ſtets ihren Frie⸗ denswillen gezeigt, obwohl in politiſchen Kreiſen die japaniſche Verhandlungsbereitſchaft dahin gedeutet wird, daß ſie den Zweck verfolge, Zeit zu gewinnen. Irgendwelche lokalen Waffenſtillſtandsabmachungen können, wie das chineſiſche Außenminiſterium erklärt, keine Gültigkeit haben, falls ſie nicht mit Zuſtim⸗ mung der Zentralregierung abgeſchloſſen werden. China iſt feſt entſchloſſen, jeden Angriff auf ſein Hoheitsrecht und ſein Territo⸗ rium bis aufs äußerſte abzuwehren.“ Keine engliſch⸗ amerikaniſche Vermittlung (Funkmeldung der NM3.) + London, 16. Juli. Zu dem chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning Poſt“, daß England und Amerika, unabhängig voneinander, ihren Einfluß geltend machten, um einen Krieg zu verhindern. Die britiſche Regierung ſei der Mei⸗ nung, daß der urſprüngliche Zwiſchenfall keine Be⸗ rechtigung für einen Krieg gebe. Sie habe die japaniſche Regierung hiervon in Kenntnis geſetzt. Von einer engliſchen Vermittlung zwiſchen den bei⸗ den Ländern könne keine Rede ſein. Englands Be⸗ mühungen beſchränkten ſich gegenwärtig darauf, den Konflikt örtlich zu umgrenzen. Die Regierung Amerikas ſoll ähnliche Vorſtellun⸗ gen erhoben haben. Keine Klärung! Der Bericht der„Hindenburg“⸗Kommiſſion fertig⸗ geſtellt — Neuyork, 15. Juli. „Nach zweimonatiger Arbeit hat jetzt der Unter⸗ ſuchungsausſchuß des Wirtſchaftsminiſteriums den Bericht über die Urſache der Kataſtrophe des Luft⸗ ſchiffes„Hindenburg“ fertiggeſtellt. Der, um⸗ fangreiche Bericht, der in der nächſten Woche Wirt⸗ ſchaftsminiſter Roper unterbreitet wivd, läßt.— wie verlautet— die eigentliche Urſache des Un⸗ glücks ungeklärt und beſchränkt ſich auf eine Aufzählung verſchiedener Theorien als Ergebnis der Ausſagen der Sachverſtändigen und der Ueber⸗ lebenden. Der Reichskanzleibau in Berchtesgaden Aufnahme des Dienſtbetriebs durch Staatsſekretär Dr. Lammers dub Berlin, 15. Juli. Da während des Aufenthaltes des Führers und Reichskanzlers auf dem Oberſalzberg die Aufgaben der Reichskanzlei zum Teil ſogleich in Berchtesgaden erledigt werden müſſen, wurde auf Weiſung des Führers in Berchtesgaden ein neues Dienſtgebäude für die Reichskanzlei errichtet. Der Bau iſt nun vollendet, die Inneneinrichtung iſt ſoweit fertig⸗ geſtellt, daß der Staatsſekretär und Chef der Reichs⸗ kanzlei, Dr. Lammers, mit den erforderlyhen Mit⸗ arbeitern in dieſen Tagen in das neue Gebäude einziehen konnte und dort den Dienſtbetrieb für die Zeit des Aufenthaltes des Führers in Berchtesgaden aufgenommen hat Das Bauwerk beſteht aus einem nach Süden ge⸗ richteten Hauptgebäude, einem Verbindungsbau und einem Nebengebäude, das die benötigten Wohnräume enthält. Unter Betonung beſter handwerklicher Ar⸗ beit wurden ausſchließlich bodenſtändige Bauſtoffe verwendet, z. B. Königſeer Marmor in der Eingangs⸗ halle und deutſche Hölzer wie Lärche, Fichte, Föhre und Eiche bei der Innenausſtattung. —————————— pen, die inmitten fremder Staaten leben,„im Beſitze ihrer vollkommenen politiſchen Freiheit ihre geiſtige und wirtſchaftliche Kultur entwickeln und ſomit wei⸗ terhin beſtehen können“, ſo deckt ſich dieſe gerechte Forderung durchaus mit unſerer Auffaſſung hinſicht⸗ lich der deutſchen Volksgruppe in Ungarn Eine große Beruhigung enthalten für uns die Worte Herrn von Szells, mit denen er den feſten Vorſatz der ungariſchen Regierung angekündigt, hinſichtlich der deutſchen Volksgruppe„die bisher erlaſſenen Beſtimmungen im praktiſchen Leben reſtlos zu ver⸗ wirklichen“. Wenn Herr von Szell darauf hinweiſt daß er ſeine Erklärung im Einvernehmen mit den zuſtändigen Miniſtern abgegeben habe und daß die ungariſche Regierung entſchloſſen iſt, von ihrer Autorität in jedem Falle Gebrauch zu machen, wenn die Durch⸗ führung der grundlegenden Leitſätze des Staates in der Minderheitenfrage gefährdet eyſcheint, ſo ſtellen wir dies mit aufrichtiger Genugtuung feſt. Wir kön⸗ nen daher auch das Vertrauen haben, daß die deut⸗ 5 Volksgruppen in Ungarn neben der politiſchen reiheit und wirtſchaftlichen Gleichſtellung auch die Möglichkeit zu einer ungehemmten kulturellen Ent⸗ wicklung haben werden. Angeſichts der jahrhunderte⸗ alten Freundſchaft zwiſchen dem deutſchen und unga⸗ riſchen Volk iſt es— das möchte ich ausdrücklich er⸗ klären— unſer Wänſch und unſere Hoffnung, daß die ungarländiſche deutſche Volksgruppe wie bisher auch in Zukunft in Treue dem ungariſchen Staat die⸗ nen und dadurch auch weiterhin eine Brücke zwiſchen beiden Völkern darſtellen wird.“ 0 10 165 * 9 7* Ruhe, Freitag, 16. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 321 Die Siadtseite Mannheim, 16. Juli. Schnappſchuß vom Rheinbad Die meiſten Rheinbäder heißen Familienbäder. Mit Recht. Denn wir ſühlen uns alle wie eine große Familie, ſolange die Saiſon dauert,— von den Fa⸗ milienſtiftungen gar nicht zu reden. Die Plätze auf den Brettern, in der Nord⸗ oder Südecke, ſind tra⸗ ditionsbeſchwert, und eher fällt ein Stammtiſchler und Kaffeehäusler von ſeinem Stuhl herunter, als daß ein altgedienter Familienbadler ſeinen Platz wechſelt. Nur die Großkavaliere und Oberflirter ſind ruhelos auf der Suche nach neuen Sachen, wech⸗ ſeln den Platz und werden von anſtändigen Fami⸗ lienbadlern mit Mißtrauen betrachtet. Andererſeits ſind ſie nicht unbeliebt; denn ſie beſorgen Geſprächs⸗ ſtoff, ärgern dieſen und jenen, machen tolle Kletter⸗ kunſtſtücke und ſind alſo das Bade⸗Salz, das wir in den langen Mittagsſtunden ſo ſehr brauchen. Und im übrigen ſind wir alle eine Familie und benehmen uns entſprechend ungeniert. Die Jugend hupſt herum und ſpritzt auf Freund und Feind: aber wenn's einem nicht paßt, kann er auch eine mannemeriſche Schimpfſalve hinlegen, daß die Bal⸗ ken krachen, und alles iſt zufrieden über die nette Abwechſlung. Einmal ißt man ganz vornehm im Reſtaurant mit Meſſer und Gabel, ein andermal, ganz paddleriſch, reißt man die Banane an und ſchluzzelt ſie ſo langſam mit Milch herunter oder tunkt die Erdͤbeeren in den Familienzuckerteller. Es trifft ſich alles und verträgt und muß ſich vertragen; denn zu nahe iſt Waſſer und Tauchgelegenheit, zu leicht glitſcht man auf naſſen Brettern, und ſo ſchön gewachſen und ſportgebräunt ſind die wenigſten von uns(die Mannheimerinnen ſelbſtverſtändlich aus⸗ genommen), als daß man nicht vor Blicken und fau⸗ len Witzen ein wenig Angſt hätte. Drum lieber jovial⸗herzlich nach allen Seiten gegrüßt und Be⸗ kanntſchaften überall erneuert. Darin haben Bade⸗ ſaiſon und Faſching eine gewiſſe Aehnlichkeit, daß alle Welt netter und verträglicher miteinander verkehrt, nur die Urſachen ſind total verſchieden; denn damals war es die Verkleidung, jetzt iſt es die Entkleidung, die dieſes Wunder an Gleichheit, Brüderlichkeit und Kameradſchaftlichkeit bewirkt. Alſo hauen ſich arge Konkurrenten gemütlich auf die Schulter, der noch blaſſe Bankdirektor gibt jenem Kunden gute Ratſchläge, deſſen Wechſel be⸗ deutend weniger geſund ausſehen als ſeine Haut⸗ farbe. Es iſt zu amüſant, und wer ſchon ſo ſeit drei Jahrzehnten daliegt und alles genau weiß, der kann was erzählen, wenn er gut gelaunt iſt. Man kriti⸗ ſiert ſich, die guten Eigenſchaften ſeiner Kinder gegenſeitig vor der Naſe weg, man ſchnorrt eine Konſultation bei Arzt und Rechtsanwalt, die Schul⸗ mädel wollen lateiniſche Satzkonſtruktionen oder ein paar Tips zum Aufſatzthema„Schiller und...“ oder„Wolfram von Eſchenbach und...“ haben, und auch die Journaliſten erhalten manchen Tip, den ſie nicht verwerten können. Mian kann ſich freuen, wie doch das kurze drei⸗ bis vierſtündige Leben in der Badehoſe den Menſchen angenehmer, erträglicher, und, wie geſagt, familiärer macht. Nicht nur, daß wir alleſamt brauner, geſünder und vielſach auch ſchlanker als ſonſt ausſehen, ſondern die Seele verbeſſert ſich unter veredelndem Einfluß der Sonne, Solidarität unterm Gewitter gegenſeitiger Abſchleifung und Reinigung durch Vater Rhein, und da alles ohne ſchwierige Konſequenzen geſchieht, ſo wollen wir es zu loben und zu ſchätzen wiſſen. Dr. Hr. Ein glänzender Erfolg 20 000 beſuchten bisher die Kolonial⸗Ausſtellung In der deutſchen Kolonial⸗Ausſtellung, die noch bis zum 4. Auguſt in Mannheim in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen gezeigt wird, ſind bisher rund 20 000 Beſucher gezählt worden. Es wird erwartet, daß auch der letzte Volksgenoſſe ſich von der Notwendig⸗ keit deutſchen Kolonialbeſitzes überzeugt. Die Aus⸗ ſtellung iſt täglich von—19 Uhr geöffnet. Eine Stunde im Reiſebüro Die Leute aus Rebraska— Man fragt nach dem„Black foreſt“— Reiſe⸗ fantaſien über bunten Proſpekten Mitten in der Stadt liegt das Reiſebüro und lockt mit ſchönen Lichtbildern und bunten Karten, ja Re⸗ liefs und Statuen gehören gelegentlich zu ſeinen Werbemitteln; und wer ſonſt nichts Wichtiges zu tun hat, der kann hier Stunden voll luxuriöſer Träu⸗ merei und fernweher Verzückung erleben und braucht noch nicht einmal phantaſiebegabt zu ſein. Für alles das ſorgen nämlich die Proſpekte, die hier ausgebreitet liegey(hinten eine ganze Bibliothek in Reſerve), voll von Bildern mit gutem Wetter, frohen Menſchen, intereſſanten Eingeborenen, vor⸗ bildlicher Reinlichkeit der Schiffe und Kabinen. Ob der Sinn nach Ueberſee oder Schwarzwald, nach Bali oder Spitzbergen geht, es wird hier für alles geſorgt, Bettkarte, Kreditbrief, Anſchlüſſe, per Flug, per Achſe— es iſt wunderbar. Man ſitzt auf hohen Barſtühlen oder auch gemütlich niedrig, man nimmt Platz an einem Tiſch, wo Tinte, Feder, Briefpapier bereitliegen; und wenn man zuhört, was die Leute, die wirklich reiſen können, alles für Sorgen haben und alles für komiſche Fragen ſtellen, dann iſt man durchaus mit ſich und ſeiner Proſpektreiſe zufrieden. Da ſind z. B. die frage⸗ und redeluſtigen alten Damen, die laſſen ſo leicht nicht locker. Du meine Güte, was die Angeſtellten nette, ruhige Leute ſein müſſen, die geduldig dieſelbe Auskunft in einer Viertelſtunde ſechsmal wiederholen und immer noch lächeln:„Darf ich's Ihnen vielleicht kurz notieren, gnädige Frau?“ Da geht alſo der Autobus von irgendeinem Schwarzwalddorf nur einmal vormit⸗ tags in der Früh um ſieben Uhr. Das paßt der alten Dame nicht, man geht doch in Ferien, man will ausſchlafen, und hartnäckig kommt ſie immer wieder auf dieſen beſchwerlichen Punkt des Pro⸗ gramms zurück, ob nicht vielleicht doch noch ſpäter am Vormittagg Höfliche Verneinung und plauſibel zurechtgemachte Erklärung, daß dies doch alles nur wegen der Hitze ſo gewählt ſei. Reiſe⸗ büros gehen nun mal mit Recht davon aus, daß im Sommer die Sonne ſcheint. Es gibt aber auch andere, die fragen danach, ob man keine Hotelſchildchen aus aller Welt zu vergeben hätte, damit ihr Koffer auch vorneweg ein weitgereiſt⸗ internationales Ausſehen erhält. Oder die berühmten Stammtiſchbrüder, die gewettet haben, weil ſie ſich nicht einig werden konnten: Wann St. Franzisko abbrannte? Wann die Ameri⸗ kaner Krieg auf Cuba führten? Und wie man die Adveſſe von Verwandten findet, die lange nicht ge⸗ ſchrieben haben? Alles ſoll der Reiſeonkel wiſſen, und außerdem noch richtig die tatſächlichen Beſtel⸗ lungen aufſchreiben, ſich mit Deviſen und Ermäßi⸗ gungen in allen Ländern auskennen. Reiſe⸗Ermäßi⸗ gungen ſind eine Wiſſenſchaft für ſich, das weiß je⸗ der. Wer noch zu normalem Fahrpreis reiſt, iſt eine Rarität, die ſich ausſtellen haſſen kann. Jetzt kommen Ausländer, Leute, die ameri⸗ kaniſch reden, das wahrhaftig doch ſehr viel anders klingt als engliſch. Die wollen nur was von dem „black forest“ wiſſen, und ſind ſchon wieder drau⸗ ßen. Unſeve Damen haben ſich allerlei Modefein⸗ heiten an der niedlichen Tochter von 17 Jahren ge⸗ merkt; es ſind Leute aus Nevada geweſen, das iſt ſo gut wie wildeſter Weſten.— Wer Geduld hat, kann auch Südamerikaner und Franzoſen aus Kanada erleben; wird alles in vier Weltſprachen bedient. Drüben hat eine Dame ganze Berge von Zwanzigmarkſcheinen auf den Tiſch gelegt. Tja, die fährt zu längerem Beſuch über den großen Teich bis nach Oregon mit Bürgſchaft und allen Schikanen, die iſt aber mindeſtens ein dutzendmal hier ge⸗ weſen, ehe ſie ſich entſchloſſen hat. Die alte Dame, die den Omnibus ſo früh nicht haben will, ſitzt noch immer da und hat noch viel zu fragen. Jetzt wollen wir aber einmal die Beobachtung der Mitmenſchen ſein laſſen, und mit der beabſich⸗ tigten koſtenloſen Proſpekt⸗Traumreiſe an⸗ fangen. Nach Spitzbergen und Nordkap iſt zwar wenig originell, aber immer noch neu für den, der es nicht mitgemacht hat. Der Proſpekt ſagt dazu: „Was früher eine Expedition war, iſt heute eine Vergnügungsreiſe geworden“, und das mag ſtim⸗ men, mindeſtens im Sommer. Aber es wird auch was Neues eingelegt. Schotten ſind populär gewor⸗ den durch ihre Sparſamkeitswitze, alſo ſegelt man nach Edingburgh hinüber. Isländer haben die nor⸗ diſche Mythologie erhalten. Hinauf zum Thing⸗ vellir, wo die wackeren Sagakämpen ſich Anno 1000 verſammelten, ehe ſie ihre Wikingererholungsreiſen an den Rhein machten, um hier alles zuſammenzu⸗ hauen. An Jan Mayen fährt man am beſten vor⸗ bei und an der Bäreninſel auch,— nichts wie Ne⸗ bel. Aber in Spitzbergen hat man wieder Landungs⸗ chancen, und erſt in Norwegen... Fiorde über Fiorde mit himmelan ſtrebenden Gipfeln und Glet⸗ ſchern, tagelangen Landungen, Waſſerfällen und darin gekühlter Sahne,— ob man wohl Zeit hat, mal eben eine Forelle an Land zu heben? Trotzdem, es gibt Leute, die Regenwetter und Nebel erlebten, und mehr nach dem Süden ſtrebten. Weg damit, ein weiterer Proſpekt. Wir reiſen nach China und Japan, und beſichtigen alles ganz genau: Buddha und Kriegsgötter, Paläſte und der heilige Berg Fujiama machen uns recht nachdenklich. Wem nun die Leute zu mongoliſch ſind, der hält ſich an Java, Sumatra, Bali, wo die Schönheit europäi⸗ ſchem Geſchmacke mehr entſpricht. Es geht auch nach Ceylon oder nach Weſtindien und weit den Amazo⸗ nas hinauf, ſogar um die ganze Welt nach Tokio, zu den Olympiſchen Spielen. Wer redet davon, daß die Welt verrammelt wäre, und mit 10 Mark Devi⸗ ſen käme man nicht weit? Deutſche Schiffe ſind deutſcher Boden, ſie fahren in alle Welt für Studium und Erholung, man muß nur einige hundert oder vielmehr tauſend Das iſt der Punkt, an dem Träumerei aufhört und die Welt der Tatſachen wieder anfängt. Wir ſitzen in Mannheim am Rhein, unſeve reellen Aben⸗ teurerfahrten gehen ſelten weiter als bis auf die Ein kleiner Troſt: In Alt-Mannheim war es noch heißer! Wie es früher in den Hundstagen zuging Die Hundstage, d. h. die Tage der größten Jah⸗ reswärme, ſtehen wieder bevor. Bekanntlich dauern ſie vier Wochen und fallen in die Zeit vom 23. Juli bis 22. Auguſt. Je nachdem, wie ſie geſtimmt ſind, können ſie vecht ungemütlich werden. Die Bewohner von Alt⸗Mannheim haben beſtimmt mehr unter ihnen zu leiden gehabt als wir, denn wir können die Hitze dieſer Tage mit beſſeren Mitteln bekämpfen, als dies früher möglich war. Für die Zeit der Hundstage mußten ehemals öfters beſondere Verordnungen erlaſſen werden. So beſtimmte z. B. die Mannheimer Marktordnung vom Jahre 1670, daß in den Hundstagen kein Schweinefleiſch geſchlachtet oder verkauft werden dürfe. Auch war es unterſagt, Bratwürſte feilzubieten, wie es ebenſo unterſagt war, gebackene Fiſche und Nudeln zu verkaufen. Verkaufsverbote beſtanden u. a. auch für Pflaumen, nicht aber für Zwetſchgen. Dieſe ge⸗ ſundheitlichen Vorſichtsmaßnahmen erſcheinen uns heute etwas weitgehend, zum Teil ſogar unverſtänd⸗ lich. So etwa das Verkaufsverbot für Nudeln, vorausgeſetzt, daß darunter nicht etwas anderes zu ee eeeee Nur zugegriffen! Das Glück liegt im Loskaſten Für rund 7000 Mark Gewinne wurden bereits von der Reichslotierie für Arbeitsbeſchaffung in Mannheim ausgezahlt Dieſer Tage erwies Frau Fortuna wieder einem Käufer eines Loſes der Reichslotterie für Arbeits⸗ beſchaffung ihre Gunſt. Die Tochter eines Herrn, der mit ſeiner Familie im Ballhaus ſaß, zog aus dem ſaſten des Glückmannes ein Los, das ſich als ein Fünfhundert⸗Mark⸗Gewinn entpuppte. — Ueber die beachtlichen Gewinuchancen und Auszahlungen der Lotterie gibt der nach⸗ ſtehende Bericht Auskunft: Jüngſt war ich Zeuge einer der ſich leider oft wie⸗ derholenden Szene, wie jemand ſeinen Unmut einem Glücksmann gegenüber ausließ: Laſſen Sie mich in ſind ja doch nur Nieten. Der Glücksmann ſchwieg; er weiß, wie zwecklos es iſt, mit ſolchen Volksgenoſſen auch nur ein Wort zu ſprechen. Ich, aufmerkſam geworden, ſprach nun mit dem Verkäufer: Die halbe Zeit der Lotterie iſt nun ab⸗ gelaufen; können Sie mir ſagen, wieviel Sie in dieſen 6 Wochen ausgezahlt haben und wieviel grö⸗ ßere Gewinne ſind bei Ihnen in dieſer Zeit gezogen worden? Der Mann erwiderte, ein Notizbüchlein siehend: Das kann ich Ihnen ganz genau ſagen: Das weren außer den vielen Freiloſen 208 Gewinne zu Mk. 1— 77 Gewinne zu Mk..—* 52 Gewinne zu Mk. 5,— 17 Gewinne zu Mk. 10,.— auſammen alſo 702 Mark. Größere Gewinne zahlt ja die Geſchäftsſtelle aus. Das aber waren allein aus meinem Kaſten 2 Gewinne zu 50 Mark, 1 Ge⸗ winn zu 100 Mark und 1 Gewinn zu 500 Mark. Da⸗ bei ſagen meine Kameraden: Du biſt ein ausgemach⸗ ter Pechvogel! Nun war ich intereſſiert und ging zur Geſchäfts⸗ ſtelle, welche oͤie Glücksmänner unſerer Stadt betreut. Hier bekam ich die Ziffern der Geſamtauszahlung unſerer Glücksmänner und zwar 5555 Mark, direkte Auszahlungen der Geſchäftsſtelle 1400 Mark, zuſam⸗ men alſo 6955 Mark. Außerdem wurden verſchiedene durch die Sparkaſſen und die Banken ein⸗ gelöſt. Jetzt wollte ich auf den Grund gehen und ging zum Lotterieleiter mit der Frage: Wieviel wurde im Geſamten in 6 Wochen an Gewinnen ausbezahlt im ganzen Reich? Man wollte mir bereitwilligſt Aus⸗ kunft geben, aber eine größere Anzahl Meldungen fehlten noch. So bat ich um die vorläufige Ziſſer und die bekam ich: 1480 000 Mark in 5 Wochen aus⸗ bezahlte Gewinne in ganz Deutſchland! So nun et⸗ was Zurückhaltung, Ihr Herren Beſſerwiſſer! verſtehen war, als was jetzt darunter verſtanden wird. So weitgehende Einſchränkungen ſind heute nicht mehr nötig. Die Kältetechnik iſt ſoweit fortgeſchrit⸗ ten, daß ſie die Gefahren der größten Hundstagshitze zu bannen vermag, wie ja auch auf dem Gebiete der Lebensmittelherſtellung und Bewahrung ſo große Fortſchritte erzielt worden ſind, daß viele der ehe⸗ maligen Schutzvorſchriften entbehrlich wurden. So ſind wir, insbeſondere von den warmen Jahres⸗ zeiten, weit unabhängiger geworden als früher. en. Die Münchener Feſttage im Runöfunk Von allen deutſchen Sendern übertragen Die bevorſtehenden Münchener Ereigniſſe wer⸗ den von allen deutſchen Sendern und für die Deut⸗ ſchen in aller Welt vom Deutſchen Kurzwellenſender übertragen. Die Eröffnung des Tages der Deutſchen Kunſt im Kongreßſaal des Deutſchen Muſeums am Freitag von 11 bis 12 Uhr wird vom Reichsſender München und Deutſchland⸗ ſender übertragen und am gleichen Tage, jedoch zu anderen Zeiten, von allen übrigen deutſchen Sen⸗ dern wiederholt. Von der Jahrestagung der Reichs⸗ kammer der bildenden Künſte am Samstag bringen Reichsſender München und Deutſchlandſender von 15.30 Uhr bis 16.45 Uhr bemerkenswerte Aus⸗ ſchnitte. Am Sonntag von 10.30 Rhr bis 12 Uhr wird von allen deutſchen Sendern einſchließlich des Deut⸗ ſchen Kurzwellenſenders die ſeierliche Einwelhung des Hauſes der Deutſchen Kunſt und damit zugleich die Eröffnung der großen deutſchen Kunſtausſtellung übertragen. Darüber hinaus ſieht der Reichsſender München als Sender der Hauptſtadt der Bewegung zumeiſt gemeinſam mit dem Deutſchlandſender die Uebertragung der bedeutſamſten Ereigniſſe in der Zeit vom Freitag bis Sonntag vor. Dazu eine Reihe von Funkberichten. Das Programm des Reichsſenders München wird von den übrigen Reichs⸗ ſendern wechſelweiſe übernommen. Für den Beſuch des Sonnenbades werden auch in dieſem Jahre wieder Ferienkarten zum Preiſe von 1,50 Mk. für Schulkinder ausgegeben, die für die Dauer der Schulferien Gültigkeit haben. ** Schutz vor geſundheitsſchädlichen Ueberanſtren⸗ gungen. Wie der Gefolgſchaftsangehörige ſeine ganze Kraft in den Dienſt des Betriebes ſtellen muß, muß andererſeits auch jede Ueberlaſtung durch über⸗ mäßige Anforderung unterbleiben. Das Landes⸗ arbeitsgericht Hamburg hat dieſem Grundſatz in einer Entſcheidung erneut zum Dur⸗ verhol⸗ fen. Der Unternehmer ſei verpflichtet, die Arbeitskraft ſeiner Angeſtellten zu ſchützen. Auch die Tatſache, daß Angeſtellte in⸗ folge Ueberarbeitung mit den Nerven zuſammen⸗ gebrochen ſind, habe in dieſem Falle den Unterneh⸗ mer nicht veranlaßt, Maßnahmen zur Entlaſtung der Angeſtellten zu ſchaſſen. Dieſe Feſtſtellungen be⸗ dingten zwangsläufig die Haftung des Beklagten für die den Angeſtellten erwachſenen geſundheitlichen Schäden, ſoweit dieſe auf Ueberlaſtung beruhten und zwiſchen der Ueberlaſtung und dem eingetretenen Schaden ein urſächlicher Zuſammenhaug beſtehe. Es werden gemuſtert: Anfangs⸗ buchſtaben der Familiennamen Jahrgang 1916(Zurückgeſtellte) —.(Zurückgeſtellte) n Montag, 10. Hult 1937 Kli—Z Die Muſterung findet im Ballhaus ſtatt. Sie beginnt pünktlich.30 Uhr. Zuſpätkommen oder Nicht⸗ erſcheinen wird beſtraft. Bade⸗ oder Turnhoſe iſt mitzubringen. Koller und nach Petersau, nach Eberbach oder Zwingenberg. Wollten wir weiter fort, ſo müßten wir große folgenſchweve Vorſchußaktionen unter⸗ nehmen. Das iſt ſo wahr wie ſelbſtverſtändlich, aber kein Anlaß, in Trübſal zu verfallen. Wohl ſteigt's etwas heiß⸗feucht in die Augen bei der An⸗ ſicht von ſoviel Schönheit der Fremde, doch iſt es kein ſtechender Schmerz, ſondern eine ſentimental⸗ angenehme Stimmungsträne, die man auch vergießt, wenn im Hintertreppenroman, 39. Kapitel, der ge⸗ niale Ingenieur auf ſein Lieb verzichten muß, das von einer böſen Schwiegermutter an den älteren Freier mit Kredit abgegeben wird. Auch kann es uns nicht ins Herze treffen, wenn wir die langen Verpflegungsbeiſpiele prüſend durchnehmen, die da von„Grape fruit“ und„Maloſſol Kaviar“ bis zu „Breß Kapaun, am Spieß gebraten“ und„Stauden⸗ ſellerie“ gehen. O nein, o nein, jeder Gang über den Mannheimer Markt iſt uns vollgültiger Erſatz, und außerdem haben wir ja die Tante Emma, die ſo ſtark an Sachwerten iſt. Wenn man der nur ver⸗ ſpricht, daß man ſo eine Reiſe unternehme, um eine Gefährtin fürs Leben zu ſuchen, und ringverlobt wieder in Bremen an Land zu gehen, ſie würde je⸗ den Betrag locker machen. Solche Reſerveſtellung iſt ein ſtarker Troſt, und darum lieber ohne ſo ſchwer⸗ wiegende Verſprechen Karten ins Allgäu oder an die Oſtſee gelöſt. Schluß der Reiſetraumſtunde, es iſt 17 Uhr, nebenan im Büro machen ſie zu, und das Mädchen der Wahl wartet, und wenn es nach Dichters Wort möglich iſt, die ganze Welt in zwei braunen Augen zu ſehen, wozu dann umſtändlich reiſen? Die alte Dame jedenfalls von vorhin mit dem allzufrühen Omnibus läßt ſich noch immer gute Anſchlüſſe durch ganz Bayern mit gemütlichem Aufſtehen zuſammen⸗ ſtellen Dr. Hr. Tag: Am 1. November nächſte Einſtellung von Finanzſchülern Die Reichsfinanzverwaltung hat bei der Einſtel⸗ lung von Zivilanwärtern in die gehobene mittlere (Steuer⸗ und Zollinſpektor⸗) Laufbahn bisher nur ſolche Bewerber berückſichtigt, die das Reifeseugnis, mindeſtens die Oberprimareife, beſaßen. In Zu⸗ kunft wird erſtmalig im Frühjahr 1938 als Vor⸗ ausſetzung für die Einſtellung in die gehobene mitt⸗ lere Laufbahn an Vorbildung nur noch die Reife für Oberſekunda an einer öffentlichen höheren Lehr⸗ anſtalt oder das Abſchlußzeugnis einer zweijährigen Handelsſchule verlangt. Die Einſtellung der An⸗ wärter mit dieſer Vorbildung ſoll im allgemeinen unmittelbar im Anſchluß an die Schulentlaſſung und vor Ableiſtung des Arbeits⸗ und Wehrdienſtes ſtatt⸗ finden. Die Bewerber müſſen vollkommen geſund und deutſchblütiger Abſtammung ſein und die Gewähr dafür bieten, daß ſie jederzeit rückhaltlos für den nationalſozialiſtiſchen Staat eintreten. Die Zugehö⸗ rigkeit zur NS.DAP oder einer ihrer Gliederungen (5J, SA, SS, NSKK, NScc) iſt zwingende Vor⸗ ausſetzung. Die Ausbildungszeit für Abiturienten und Oberprimaner wird kürzer bemeſſen ſein als für Bewerber mit Oberſekundareife. Für alle Zivil⸗ anwärter iſt die Lebensalterhöchſtgrenze auf 25 Jahre feſtgeſetzt. Bei der Einſtellung in den Zolldienſt werden ſolche jungen Männer bevorzugt, die min⸗ deſtens eine lebende fremde Sprache beherrſchen. Einſtellungsgeſuche ſind ſpäteſtens Anfang 1038 an die Oberſinanzpräſidenten zu richten, in deren Bezirk die Bewerber einberuſen zu werden wünſchen. Zum 1. November 1937 werden in die Laufbahn des gehobenen mittleren Dienſtes der Abteilungen Steuer und Zoll noch Zivilanwärter unter den bis⸗ herigen Bedingungen eingeſtellt. Geſuche um Ein⸗ berufung zu dieſem Zeitpunkt ſind unverzüglich an die Oberfinanzpräſidenten einzureichen. Tränkt die Tiere! Ein gutes Wort an die Tierhalter Die außergewöhnliche Hitze dieſer Tage gibt Ver⸗ anlaſſung, ein mahnendes Wort an die Tierhalter zu richten: Tränkt während des Tages die Pferdel Ein Schluck friſches Waſſer erfriſcht die erſchöpften Tiere genau wie die Menſchen. Vergeßt auch die Kettenhunde nicht! Es iſt eine bekannte Tatſache, daß Hunde, beſonders im Sommer, ſehr leicht von der Tollwut befallen werden, wenn ſie nicht täglich ſriſches Waſſer erhalten. Leider wird das gerade in der heißen Jahreszeit beſonders auf dem Lande viel⸗ fach überſehen. Es iſt Pflicht jedes Hundebeſitzers, beſonders den angeketteten Hoſhunden ſtets friſches Waſſer in den Trog zu ſchütten. Die Kaninchen brauchen ebenfalls Erfriſchung. Ihre Ställe bringt man möglichſt in den Schatten. Habt auch Erbar⸗ men mit dem Geflügel. Vögel in Käfigen brauchen ein Waſſerbad, beſonders wenn ſie in heißen Räumen ſtehen. u Naturkundemuſeum vorübergehend geſchloſ⸗ ſen. Das Muſeum für Naturkunde(Schloß, vech⸗ ter Flügel) ſchließt am kommenden Sonntag, dem 18. Juli, ſeine Sonderſchau„Das Raubwild unferer deutſchen Heimat“. Die Ausſtellung hat großen Anklang gefunden. Sie wurde von nahe⸗ zu 30 000 Perſonen beſucht. Auf Wunſch können am letzten Tag auch noch Führungen ſtattfinden, die erſte beginnt um 11.30 Uhr. Vorübergehend muß dann das Muſeum zur Vorbereitung des Neuauf⸗ 80 Schau geſchloſſen werden. Die ung im Sept i iti e September wird rechtzeitig —— ——————— 7* WN. 92 4. Seite“ Nummer 321 Aus Baden Hagelſchlag und ſchwere Regenfälle Unwetter über Mittelbaden und Nordſchwarzwald * Karlsruhe, 16. Juli. Geſtern nachmittag zwi⸗ ſchen 16 und 18 Uhr haben ſich, wie die Zeitung „Der Führer“ berichtet, über dem unteren Oostal und der anſchließenden Rheinebene zwiſchen Mug⸗ genſturm und Raſtatt ſowie etwas ſpäter auch im Gebiet von Baden⸗Baden und dem Oostal und an⸗ ſchließend im Nordſchwarzwald Unwetter ent⸗ laden, die in ihrer Form zu den heftigſten des gan⸗ zen Sommers gehören. Infolge außerordentlich ſtarker Hitzeentwicklung kam es zu Gewitterbildungen, welche im Bereich von Muggenſturm und Raſtatt von Hagelſchlag begleitet waren. Der Hagel nahm Formen bis zu Walnußgröße an. Doch hat er verhültnismäßig wenig Schaden angerichtet. Dagegen haben die an⸗ ſchließenden wolkenbruchartigen Regen⸗ fälle, die faſt eine halbe Stunde andauerten, im Handumdrehen die ganzen Gebirgswäſſer zu reißen⸗ den Flüſſen anwachſen laſſen, die ungeheure Waſſer⸗ maſſen ſchmutzigbraun mit Heu und Holzteilen aller Art zu Tale brachten. Swei Nahre Zuchthaus für Briefmarder In Pforzheim verurteilt Pforzheim, 15. Juli. Der verheiratete 37 Jahre alte Karl Dietz von hier hat in ſeiner Eigenſchaft als Poſtbetriebsarbeiter in den Jahren 1932 bis 1937 beim Hauptpoſtamt in Pforzheim in über 200 Fäl⸗ len Briefe und Päckchen geöffnet und ſie, ſoweit Geld und Wertſachen vorhanden waren, ihres In⸗ haltes beraubt und die Sendungen vernichtet. Das Geld hat er in Wirtſchaften verbraucht. Schätzungs⸗ weiſe beläuft ſich die veruntreute Summe auf etwa 700—1000 Mark, während die Anklage 200—300 Mk. annahm. Der Briefmarder wurde wegen Amts⸗ unterſchlagung in rechtlichem Zuſammentreſfen mit Briefunterdrückung und Urkundenvernichtung von der Großen Sraſfkammer zu zwei Jahren Zuchthaus, 100 Mark Geldͤſtrafe und oͤrei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Außerdem wurde ihm die Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von drei Jahren abgeſprochen. Das Alte ſtürzt Alte Häuſer weichen der Straßenverbreiterun aa⸗ heim, 16. Juli. Die ſchmalen ünd unſerem Zweiburgenſtädtchen Gaſſ en geh alten Winkel zu erhalten, ſo ſehr muß man auch dem immer mehr zunehmenden Fahrzeugverkehr Rech⸗ nung tragen. Da wo früher das Müllheimer Tor war, müſſen alte Häuſer ſtürzen, um dadurch eine notwendige Straßenverbreiterung herbeizuführen. Die Häuſer ſind ſchon ſoweit abge⸗ riſſen, und mit der Planung der Verbreiterung der Straße kann bald begonnen werden. Widernatürliche Unzucht * Pforzheim, 15. Juli. Der 32 Jahre alte ledige Theodor Schneider in Ellmendingen wurde von der hieſigen Strafkammer wegen wioernatürlicher Unzucht zu einer Gefängnisſtrafe von drei Jahren ſechs Monaten und drei Jahren Ehrverluſt ver⸗ urteilt. Die Mitangeklagten kamen mit Gefängnis⸗ ſtrafen von ſieben Monaten bis zu einem Jahr drei Monaten davon.— Ins Stäỹädtiſche Krankenhaus wurdeé in der Nacht ein verheirateter 59 Jahre alter Mann eingeliefert oͤer in der Kronenſtraße in total betrunkenem Zuſtand liegend, aufgefunden wurde. Er hatte ſich dͤͤurch den Sturz die Wirbel⸗ ſäule gebrochen und iſt an den Folgen geſtorben. *k. Nußloch, 16. Juli. Geſtern nachmittag fanden hieſige Volksgenoſſen den 66jährigen verheirateten Steinbrecher Karl Strauß von hier in bewußt⸗ loſem Zuſtande im Gemeindewald am ſog. „Hohen Berg“. Die raſch benachrichtigte Polizei ließ den Hilfloſen ſofort mit einer Bahre nach Hauſe ver⸗ bringen, wo der Arzi nur noch den inzwiſchen ein⸗ getretenen Tod durch Herzſchlag feſtſtellen konnte. , 01 So ſehr man beſtrebt eſe „Erwartung“. 2 8 Der Fall Kaypler 4 2 E deuiſche Umf Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe vor der Karlsruher Straflammer Ein Stägiger Prozeß— Wegen ſittlicher Verfehlungen, Kunpelei, Arkunden⸗ faͤlſchung und verſuchter Verleitung zum Meineid angeklagt * Karlsruhe, 16. Juli. Vor der 3. Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe begann die Verhandlung gegen den 46 Jahre alten ledigen Rennfahrer Karl Kappler aus Gernsbach, der ſich wegen einer Reihe ſittlicher Verfehlungen zu verantworten hat. Die Anklage wirft ihm drei Fälle der Notzucht, zwei Fälle der verſuchten Verleitung zum Meineib, drei Fälle der tätlichen Beleidigung ſowie Urkundenfälſchung und Kuppelei vor. Er wird beſchuldigt, in den Jahren 1928, 1983 und 1936 drei Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren gegen ihren Willen mißbraucht zu haben. Ende 1928 und Amfang 1929 habe er, als gegen ihn ein Unter⸗ haltsprozeß ſchwebte, zwei Zeugen zu beſtimmen verſucht, falſche Ausſagen über die Beziehungen zur Kindesmutter zu machen. In mehreren Fällen ſtellte er von jungen Mädchen Aktaufnahmen her. Kurz vor Oſtern 1936 gab er ſich einer Witwe gegenüber als verheiratet aus, wodurch er erreichte, daß die Witwe ihrer Tochter geſtattete, ihre Ferien in Gernsbach in der Wohnung des Angeklagten zu verbringen. Als von der Mutter des Mädchens ein Brief an„Frau Kappler“ eintraf, beantwortete Kappler dieſen mit einem Schreiben, das er mit „Billy Kappler“ unterzeichnete, um den Anſchein zu erwecken, als wäre er verheiratet. Ende Oktober 1936 führte er einem Geſchäftsfreund ein 18jähriges Mädchen zu, um jenem einen Gefallen zu erweiſen. Im Laufe der letzten Jahre bis zum Mai 1936 hat Kappler in zahlreichen, mindeſtens 25 Fällen, in ſeiner Wohnung in Gernsbach und im Freien Frauen und Mäbchen veranlaßt, ſich zu ent⸗ kleiden und unzüchtige Handlungen vor⸗ zunehmen. Die Frauen hat er bei dieſen Handlun⸗ gen photographiſch aufgenommen. Der Angeklagte, der wegen ſeines lockeren Le⸗ benswandels in ſeiner Heimat bekannt iſt, beſtreitet, ſich ſtrafrechtlich ſchuldig gemacht zu haben. Er gibt lediglich zu, die in Frage ſtehenden Aktaufnahmen gemacht zu haben. Im Verlaufe der eingehenden Beweisaufnahme, während der die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen war, wurden rund 20 Zeugen gehört. Es iſt damit zu rechnen, daß der dreitägige Pro⸗ zeß am heutigen Freitag zu Ende gehen wird. Heute vormittag werden die Plädoyers des Erſten Staats⸗ anwalts und der Verteidigung gehalten, ſo daß am Nachmittag mit der Urteilsverkündung zu rechnen iſt. 5 Franz- Graener⸗ Pelerſen Sonderkonzert des Kleinen Beeihovenchors im Hindenburgpark h. Ludwigshafen, 15. Juli. Im Hindenburgpark fand ein auf zwei Abende verteiltes Sonderkonzert des Kleinen Beetho⸗ venchors unter Leitung ſeines Dirigenten, Prof. Fritz Schmidt, ſtatt. Die vohale Programmhälfte eere 5— der Ur⸗ aufführung von vier Liedern nach Gedichten von Eduard Möribe, veértont von Sieg fieb 0 1 an, einem Schüler Wilhelm Peterſens, für gemiſchten -cappéffä⸗Chör“ Bichteriſch wie kompoſttoriſch packt am meiſten der Gegenſatz zwiſchen dem ernſten, tief beſinnlichen, an Letztes gemahnenden„Denk es, o Seele“ und dem heiteren„Mausfallen⸗Sprüchlein“. Liebevoll und erfolgreich ſetzte der Chor ſein großes Können für die Arbeiten des jungen Tondichters ein. Bevor ſein Lehrmeiſter ſelbſt zu Wort kam, er⸗ klangen zehn Löns⸗Lieder von Paul Graener für Soloſtimmen und Klavierbegleitung, die Profeſſor Fritz Schmidt mit übernahm. Auch ihm war es be⸗ ſchieden, eine lebendige Probe ſeiner pädagogiſchen Fähigkeiten herauszuſtellen, in Geſtalt ſeiner her⸗ vorragenden Schülerin Erna Poſtel, die ſich ſtimm⸗ lich und hinſichtlich der geiſtigen Durchdringung der Kunſtwerke erſtaunlich entwickelt hat. Schlicht und innig, im beſten Sinn volkslieoͤhaft, ſang ſie die Löns⸗Lieder in der Graenerſchen Faſſung, der aller⸗ dings auch dort„oͤurchkomponiert“, wo die Dichtung es nicht erwarten läßt. Sehr reizvoll u. a. die Klangmalerei vom„Kuckuck“, innig und blutvoll die Philipp Klingel leitete die Lie⸗ derfolge ein mit dem„Verloren“ von Rosmarien⸗ heide und Anna Marianna, ſchien ſich aber erſt vom „König“ an ganz frei zu entſalten. Den würdigen Schluß bildete„Von edler Art“, alte Weiſen Wilhelm Peterſens, für gemiſchten Chor und Orcheſter. Der Zyklus umfaßt nicht weniger als 15 Geſänge aus dem 16. bis 18. Jahr⸗ hundert, vereinzelt auch noch älter; ſo iſt das recht reizvolle und tiefempfundene„Ich fahr' dahin“ dem Locheimer Liederbuch entnommen. Das Soldaten⸗ lied ſtammt aus dem 30jährigen Krieg, und die 55 Gaäſte aus Oeſterreich in der Saaryfalz: Biener Lehrerſünger in Ludwioshaſen ein trafen Herzliche Begrüßung der Gäſte in der Stadt der Arbeit * Ludwigshafen, 16. Juli. Von der Stadt der Auslandsdeutſchen, von Stutt⸗ gart, wo er ſein erſtes Konzert auf deutſchem Boden gab und ſtürmiſch gefeiert wurde, traf der Wiener Lehrer⸗A⸗cappella⸗Chor geſtern nachmittag in Ludwigshafen ein und wurde von Vertretern der Gauleitung, der Kreisleitung, der Stadtverwaltung und des Weſtmark⸗Sängerbundes begrüßt. Die Begrüßungsfeierlichkeit wurde mit dem Deutſchen Sängerſpruch eingeleitet. Der Bundes⸗ führer des Weſtmarkſängerbundes, Daniel, entbot den Gäſten ein herzliches Willkommen und betonte, daß dieſe Sängerfahrt eine Bekenntnisfahrt zum deutſchen Blut und Boden ſei. Er betonte, daß die Gäſte in der Saarpfalz ein Volk empfange, das froh ſei in ſeinen Liedern und daß dieſe Reiſe ſich für die Gäſte zu einem Ereignis geſtalten ſoll, das ſeinen krönenden Abſchluß bei dem Deutſchen Sänger bundesfeſt in Breslau finde.* Als Vertreter des nach Berlin beruſenen Kreis⸗ leiters Kleemann und des Oberbürgermeiſters be⸗ grüßte Ratsherr Hebel die Gäſte am Tore zur weſtlichen Grenzmark. Für Gauleiter Bürckel ſprach Gaukulturwart Kölſch⸗Neuſtadt, der ſeiner Freude darüber Ausdruck gab, liebgewordene Gäſte aus dem Bruderland Oeſterreich in der Saarpfalz zu begrü⸗ ßen. Er bezeichnete das deutſche Lied als den Aus⸗ druck des kämpferiſchen lebensbejahenden Daſeins und verſicherte den Gäſten, daß die ſaarpfälziſche Bevölkerung ſie als Brüder in der großen deutſchen Volksgemeinſchaft herzlich willbommen heiße. Für den herzlichen Empfang dankte der Leiter des Wie⸗ ner Lehrer⸗A-cappeila⸗Chors Schönbauer. Auch er, ſo führte er aus, freue ſich darüber, mit ſeinen Sängern ein zweitesmal in Ludwigshafen zu wei⸗ len. Wenn ſich auch ſeit dem Jahre 1929, da ſie in Ludwigshafen konzertierten, erfreulicherweiſe man⸗ ches geändert habe, ſo habe ſich doch in den Herzen der Sänger nichts geändert, und das ſei die ewige Liebe und Treue zum großen deutſchen Vaterland. Mit dem von dem Gäſtechor geſungenen Wahlſpruch der Wiener Sänger war die kurze Feierſtunde beendet. meiſten übrigen aus dem 16. Jahrhundert. Inhalt und Form hat Peterſen in rechten Einklang zu bringen gewußt mit ſtilgerecht maßvollem Aufwand techniſcher Mittel. Der Beifall der Hörerſchaft, den der Komponiſt perſönlich neben den Ausführenden entgegennehmen konnte, war ſtark und herzlich. Dr. Fritz Haubold. —— * Tauberbiſchofsheim, 15, Juli. Hier ſtürzte, Frau Maria Eüglert beim Heimfahren vom Felde ſo unglücklich vom Wagen, daß ſie ſich einen Genick⸗ bruch zuzog. Die Verunglückte wurde ſofort in das hieſige Krankenhaus gebracht, wo der Arzt aber nur noch den Tod der 59jährigen Frau feſtſtellen konnte. Nm uu, Nuoulgiuopun Blick auf die Spargelſtadt Bezirksverſammlung der Friſeurinnung Am Montagabend hielt die Friſeurinnung des Bezirkes Schwetzingen⸗Hockenheim im Gaſthaus „Zum Erbprinzen“ eine Bezirksverſammlung ab. Be⸗ zirksſchriftwart E. Hildebrand begrüßte die Er⸗ ſchienenen und erteilte dem Obermeiſter des Kreiſes Mannheim, Pg. Sprengart zu einem Reſerat das Wort. Der Werberat des Kreiſes Mannheim, Herr Haas, ſprach über die derzeitige Lage im Friſeur⸗ beruf. Dann wurde ein Lehrfilm wiedergegeben, der großes Intereſſe fand. 8 Plankſtadter Allerle! Plankſtadt, 16. Juli. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnten Schloſſer Auguſt Braun und Magdalena geborene Wieſt feiern. Herzliche Glück⸗ wünſchel— Ein hieſiger Wagnermeiſter ſtürzte im Schwetzinger Bahnhof beim Ausſteigen vom Trittbrett und fiel ſo unglücklich auf den Hinter⸗ kopf, daß er einen ſchweren Schädelbruch mit Gehirnerſchütterung davontrug. Der Verunglückte wurde in das Krankenhaus nach Heidelberg über⸗ geführt.— Durch Vermittlung der NSV wurden von hier einige Kinder zur Erholung nach Schleswig⸗Holſtein geſandt. Ketſch, 16. Juli. Der Landwirtſchaftliche Konſumverein hielt im„Lamm“ die ordentliche Generalverſammlung ab, in der auch Ver⸗ bandsreviſor Dr. Schilling⸗Karlsruhe anweſend war. Die Bilanz gab zu Beanſtandungen keinen Anlaß. Der Auſſichtsrat wurde weiterhin beſtätigt. Dr. Schilling machte zum Schluß noch einige Aus⸗ führungen über die Geſchäfte der Genoſſenſchaften. Anſchließend wurden Saatbeſtellungen vorgenommen. Brühl, 16. Juli. In Anweſenheit von Landes⸗ ökonomierat Dr. Benz und Landwirtſchaftsaſſeſſor Kleindienſt von der Landwirtſchaftlichen Be⸗ zirksſchule in Hockenheim fand eine größere Feld⸗ begehung in Brühl und Rohrhof ſtatt, wo⸗ bei eine gute Beteiligung ſeitens der Bauern und Landwirte zu verzeichnen war. Ein Gang durch die verſchiedenen Gewanne der Brühler Gemarkung ließ einen guten Stand der Feldfrüchte erkennen. Auf den Tabak⸗ und Kartoffelfeldern wurde eine gute Entwicklung feſtgeſtellt. Anſchließend fand noch eine Beſichtigung der Stallungen in Rohrhof ſtatt. Dabei ſprach Dr. Benz über verſchiedene Vor⸗ teile, die ſich aus einer Umſtellung im Futtervorrat ergeben. Oftersheim, 16. Juli. Am Mittwoch konnte Frau Katharina Weber Wwe,, geb. Frei, Mannheimer Straße 20, bei verhältnismäßig guter Friſche ihren 90. Geburtstag feiern. Der Jubilarin herzliche Glückwünſche! ———— Freitag, 16 Juli 1937 Aus der Pfalz Bewußtlos auf der Straße Zwei Motorradfahrer ſchwer verunglückt * Landau, 15. Juli. In der vergangenen Nacht wurde der Motorradfahrer Bautechniker Bell⸗ mann von Landau mit einem Mitfahrer von Landan in der Ingenheimer Hohl bei Niederhorbach be⸗ wußtlos aufgefunden. Der Arzt ſtellte bei dem Fahrer eine ſchwere Gehirnerſchütterung mit Schädelbruch und bei dem Beifahrer eine ſchwere Gehirnerſchütterung ſeſt. Die Verunglückten wurden ſofort in ein Landauer Krankenhans eingelieſert. Nur dem Umſtand, daß die Verletzten durch einen Radfahrer aufgefunden wurden, iſt es zu verdanken, daß ſie bis zur heutigen Morgenſtunde nicht ver⸗ bluteten. Wie das Unglück geſchah, konnte bis zur Stunde noch nicht feſtgeſtellt werden. Zwei junge Leute vermißt! Wer kann Angaben machen? * Bad Dürkheim, 16. Juli. Seit Dienstag mittag werden zwei junge Leute aus Bad Dürkheim vermißt, über deren Verbleib bis jetzt nichts in Erſahrung ge⸗ bracht werden konnte. Es handelt ſich um den am 27. Mai 1016 gebore⸗ nen Kaufmann Ernſt Erich(ſchlank, dunkelblond, 1/63 Meter groß, zurückgekämmtes Haar, grauer Anzug mit langer Hoſe, braune Halbſchuhe) und um die am 9. Juni 1921 geborene Emilie Hareus(1,00 Meter groß, kräftig, volles Geſicht, blondes Haar, zuletzt mit ſchwarzem Rock, weißer Bluſe, ſchwarzen Halhbſchuhen und braunen Strümpfen bekleidet). Sachoienliche Mitteilungen erbittet oͤas Polizeiamt Bad Dürkheim. Wahrnehmungen können auch der nächſten Polizei⸗ ſtation unterbreitet werden. — D Rimbach i.., 15. Juli. Hier feierte der Schuh⸗ macher Adam Haag 1 ſeinen 73. Geburtstag. NSDAP-Miiſeilungen Aus parteiamilichen Bekenntmachungan eninommen Ortsgruppen der NS DAW Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Freitag, den 16.., 20.30 Uhr, Ap⸗ pell im Sitzungsſaal der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Hierzu haben ſämtliche Politiſchen Leiter, Anwärter, Wal⸗ ter und Warte in Uniform— Zivil mit Armbindesazuog erſcheinen. Ausgabe der Parteimitgliedsbüchen an die „neuen Mitglieder. + 0 11 108 fK Wucichenald. 16. 7, 10 Uhr, Beſprechung der kes Hauptſtellen⸗ und Zellenleiter auf der Geſchäftsſtelle Freyaplatz 12. 0 Deutſches Jungvolk Standortführer HJ. Alle Jungen, die zur Marine⸗ Hitlerjugend wollen, melden ſich unter Umgehung des Dienſtweges auf der Banndienſtſtelle. Der Standartenführer der HJ. BDM 11/171 Humboldt. Schaft 1. Volkswinkler. 16.., 8 bis 10 Uhr, Heimabend Sportanzug ſowie Beitrag mitbringen. Gruppe Feudenheim. Sonntag, früh 6 Uhr, Enoſtation zum 25⸗Km.⸗Marſch antreten. Untergau. 10.., 20 Uhr, Beſprechung fämtlicher Grup⸗ penführerinnen und Stellenleiterinnen auf dem Untergau. Unfalldienſtſtelle Die Sanitätstaſchen, die am Sport⸗ feſt ausgegeben wurden, ſind auf dem Untergau ſofort abzuliefern. Diejenigen Mädel, die ihre Paßbilder noch nicht auf dem Roten Kreuz abgeliefert haben, tun dies ebenfills ſofort. 25⸗Kilometer⸗Marſch. 18..,.30 Uhr, Schloß. Leiſtungsbücher ſind mitzubringen. Schwimmen. Die gemeldeten Mädel von ſämtlichen Grup⸗ pen treten am 19.., 19.40 Uhr, am-Schulplatz zum Schwimmen an. 9 20.., 17 bis 19 Uhr, Stadion(R. oegen). Wallſtadt. 16.., 20 Uhr, treten alle Mädel zum Heim⸗ abend an. Schwetzingerſtadt 8 u. 9/171. Ab dieſer Voche iſt für ſämtliche Mädel wieder Heimobend. Mädelgruppe 5/171 Oſtſtadt. Dieſe Woche fallen alle Heimabende und Sport aus. Am 16.., 20 Uhr, kommen alle Führerinnen ins Heim, Beethovenſtraße. Dienſt⸗ bücher uſw. mitbringen. Abmarſch am JM Jungmädeluntergau 171. Die IM⸗Ring⸗ und Gruppen⸗ führerinnen kommen am Montag, 19.., 20 Uhr, zu einer Beſprechung auf den Untergau. GM-Grnppe Feudenheim. Alle Jungmädel, die mit auf Fahrt gehen, treten am Freitag, 16.., mit gepackten Torniſtern zum Appell am Schulhus an. NSKOV Frontkämpfertag in Berlin am 1. Auguſt. Anmeldun⸗ gen werden noch entgegengenommen. Mitglieder und An⸗ gehörige, die mitfahren wollen, melden ſich ſofort bei den Geſchäftsſtellen der Abteilungen oder bei den Abteilungs⸗ führern; auch die Geſchäftsſtelle der Kameradſchaft, Große Merzelſtraße 5, nimmt Ammeldungen entgegen. Bei der Anmeldung iſt Anzihlung zu leiſten. Anmeldung ver⸗ pflichtet zur Mitfahrt. Abt Innenſtadt⸗Oſt. Die Mitglieder, welche zur Orts⸗ gruppe Deutſches Eck der NSDAP zöhlen, werden gebeten, ſich recht zahlreich am Volksfeſt der Ortsgruppe am kom⸗ menden Samstag und Sonntag zu beteiligen. Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeitsfront Am Freitag, dem 16. Juli, wird der Kursſchrift⸗Lehr⸗ gang für Fortgeſchrittene, von 60 bis 80 Silben, fortge⸗ ſetzt. Anmeldungen müſſen in 0 1, 10 abgegeben werden. Was hören wir? Samstag, 17. Juli Neichsſender Stuttgar! .30: Frühkonzert.—.00: Gymnaſtik.—.30: Muſik am Morgen.— 10.00: Gericht über Heinrich den Löwen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fortſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei— von zwei bis drei.— 15.00; Wer recht in Freuden wandern will.— 16.00: Froher Funk für alt und jung.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00;: Tag der deutſchen Kunſt. — 20.40: Wie es euch gefüllt.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .50: Frühkonzert.—.40: Kleine Turnſtunde.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.00: Grenzland⸗Kantate.— 11.25: Zwiſchenmuſik.— 15.15: Kleines Zwiſchenſpiel.— 17.00: Unterhaltungskonzert.— 18.00: Mit Luſt tät' ich ausreiten.— 18.45: Sport der Woche.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. 6 *25 9 — * ſammentaten, um Herr dieſes Mannes zu werden, der ihn nach ſeinen Zukunftsplänen befragte. De Vnleilallunaweile coi.N. Dex. gefangene HMstenkdnig Wie lebt Abd el Krim?— Ein Sesucherbericht Marſeille, im Juli. Unſere Zeit iſt reich an heroiſchen Geſtalten— faſt in Vergeſſenheit verſunken iſt heute ſchon das dramatiſche Schickſal des Rifkabylen Abd el Krim der als Soldat und Führer ſeines Volkes fünf Jahre lang im Ringen um die Unabhängigkeit Marokkos zwei Weltmächten Widerſtand leiſtete. Bei Anual ſchlug er im Jahre 1921 die ſpaniſchen Ko⸗ lonialtruppen ſo vernichtend, daß ihnen auf lange Zeit die Luſt zu weiteren Angriffen verging. Dann wandte er ſich mit aller Kraft gegen Frankreich und wie ſtark auch dies Reich ſeine modernſten Waffen, Kolonial⸗ und einheimiſche Truppen zur Niederrin⸗ gung des„Wüſtenkönigs“ konzentrierte immer wieder wußte Abd el Krim ſich den großen Entſchei⸗ dungsſchlachten zu entziehen und dafür in kleineren Gefechten die Franzoſen empfindlich zu ſchlagen. Erſt als im Jahre 1925 Frankreich und Spanien ſich zu⸗ keine europäiſchen Herren mehr auf ſeinem Heimat⸗ boden dulden wollte, ereilte ihn ſein Schickſal. Von zwei Seiten angegriffen, trieb man ihn in die Enge. „Fangt ihn tot oder lebendig!“ lautete die Parole der Spanier, die die ſchwere Schlappe nicht vergeſſen hatten und erklärten, daß ſie ihm kein Pardon geben würden. Frankreich hingegen erklärte, ſein Leben ſchonen zu wollen, wenn er alle franzö⸗ ſiſchen und ſpaniſchen Gefangenen freigäbe.— Sie trieben ihn höher und höher hinauf in die Klippen der Berge, die ſandigen und nahrungsloſen Einöden. Seine Getreuen fielen. Da endlich trat Abd el Krim in das Lager des franzöſiſchen Generals Cham⸗ bruns:„Ich bin Euer Gefangener.“ Nach fünf Jahren blutigſten Ringens war der Marokko⸗ krieg beendet Seitdem deckt das Schweigen der Ver⸗ bannung Abd el Krim. Aber in den letzten Mo⸗ naten begann ſein Name mit neuen Gerüchten ver⸗ knüpft zu werden:„Krieg in Spanien Abd el Krims neue Stunde hat geſchlagen!“ ſo hieß es. Manche wollten ſchon wiſſen, daß er heimlich ent⸗ flohen ſei, andere erzählten ſogar von einer drama⸗ tiſchen Befreiung, und immer größer wurde der Kreis derfenigen, die glaubten, daß der gefangene Wüſtenkönig dieſe Stunde nutzen werde, um von neuem den Kampf um die Unabhängigkeit ſeines Volkes aufzunehmen. Gefängnis mit Harem Dieſes Rätſelraten um die Pläne Abd el Krims iſt nun dadurch behoben worden, daß ein Europäer jetzt bis zu dem Gefangenen ſelbſt vorgedrungen iſt und Dieſer zuverläſſige Beſucher dͤurch ſeine Stellung abſolut gab, uns folgende Schilderung: ur B4 46 Es war keine einfache Reiſe; die Inſel Réunion, die Frankreich als Verbannungsort für dieſen ſo gefährlichen Rifkabylen wählte, liegt 15 000 Kilometer von Europas Küſten entfernt, öſtlich von Madagaskar. Man erreicht dies Eiland am beſten in einer fünftägigen Seereiſe von einem der Häfen Süd⸗ afrikas aus. Auf der Inſel liegt die kleine Stadt Saint Denis, und wenn man von hier aus zwanzig, dreißig Minuten durch die einſame Land⸗ ſchaft geht, ſteht man plötzlich vor einer großen, ganz einſam liegenden Villa. Das iſt die Verbannung Aboͤ el Krims. Frankreich iſt ſeinem großen Gefangenen gegen⸗ über großzügig geweſen— mit ihm leben in dieſer Gefangenſchaft nicht nur ſeine Söhne, ſein Bruder mit ſeinen Kindern und ſein Onkel. Man hat dem großen Marokkaner ſogar geſtattet, hier auf dieſe einſame Inſel ſeinen Harem mitzunehmen, zu dem ebenfalls nochmals vierzehn leibliche Kinder Abo el Krims gehören! Wie lebt Abd el Krim heute? Ungehindert tritt der Fremde auf dies Haus zu. Keine Zäune, keine Wachen ſind zu ſehen. Zwar lebt eine kleine franzöſiſche Wachmannſchaft in der Nähe— aber auch dieſe Männer blicken mit nicht ge⸗ ringer Hochachtung auf ihren mächtig gewachſenen glutäugigen Gefangenen. Er kann ſich hier völlig frei bewegen. Nichts bindet ihn als jenes Ehrenwort, das er Frankreich geben mußte: nie wieder dieſe Inſel zu verlaſſen. In den neun Jahren, die er nun in dieſer Ver⸗ bannung lebt, iſt Abd el Krim ein ältlicher Mann ge⸗ worden. Er hat die Fünfzig überſchritten— nur ſpärlich und langſam dringen die Nachrichten aus der großen Welt und aus ſeiner von ihm immer noch über alles geliebten Heimat zu ihm. Und es ſcheint, als errege ihn das Spiel der Politik und der Kampf der Mächte nicht mehr. Die neun Jahre, in denen man ihn zwar äußerlich ſich frei bewegen ließ, aber in denen doch der einſt ſo mächtige und raſtloſe Heer⸗ führer zu völliger Untätigkeit und Machtloſigkeit ver⸗ dammt war, ſind anſcheinend nicht ſpurlos an ihm vorübergegangen. Nur ganz ſelten erhält er Beſuche jeder Fremde aber wird ſogleich mit der echt orientaliſchen Gaſtfreundlichkeit bei ihm aufgenommen. Und unſer Beſucher erhielt darüber hinaus von Abd el Krim außerordentlich klare Antworten auf ſeine Fragen. „Mein einziger Wunſch“ „Es iſt Unſinn“— ſo ſagte Abd el Krim—„wenn heute behauptet wiro, ich hätte die Abſicht, Réunion zu verlaſſen. Alle dieſe Gerüchte ſind freie Phan⸗ taſie. Ich habe mein Wort gegeben, hier zu bleiben, und das werde ich halten, ſolange die franzöſiſche Re⸗ gierung auf ihrem Beſchluß beſteht, mich hier feſtzu⸗ halten.“ Sodann wurde Abd el Krim gefragt, wie er zu den Ereigniſſen in Spanien ſtehe und ob er daraus Hoffnungen für eine Befreiung Marokkos zöge. Er antwortete: „Seitdem ich hierhergekommen bin, habe ich mich nicht mehr mit Politik befaßt. Ich ſehe auch keinen Grund, weshalb ich der marxiſtiſchen Regie⸗ rung in Spanien den Gefallen tun ſollte, Unruhe in Marokko anzuſtiften. Ebenſo haben mein Bruder Muhammed und mein Onkel Abd es Selim, die mit mir das Land verlaſſen mußten, keinerlei Abſichten, ſich in irgendeiner Weiſe in den Spanien⸗Konflikt einzumiſchen. Wir alle haben nur noch einen Wunſch: den, daß die franzöſiſche Regierung es uns eines Ta⸗ ges geſtatten möge, wieder in unſer Vaterland zu⸗ rückzukehren. Unter der Vorausſetzung, daß wir hoch und heilig geloben, uns in keiner Weiſe in die Po⸗ litik einzumiſchen, ſondern lediglich ein ſtilles und zurückgezogenes Privatleben führen.“ Es ſcheint, neun Jahre Verbannung ſind auch für einen„Wüſtenkönig“ wie Abd el Krim nicht ſpurlos zu verwinden. Der einſt ſo Gefürchtete ſehnt ſich nach Ruhe und Frieden. Die Inſel Réunion hat ihre Schuldigkeit getan BILDER VoNH TAGE Der„Taſchenelefant“ etwas erboſt Verwundert und erboſt beguckt ſich dieſer junge indiſche Elefant die eiſerne Kette, die die böſen Menſchen um ſeinen Hinterſuß gelegt hoben. Der „Taſchenelefaut“, wie ihn die Londoner wegen ſeiner Kleinheit nennen, hat jetzt im Londoner Zoo ſeine neue Heimat gefunden.(Weltbild, Zander⸗M.) Der Ehrgeiz eines 99jährigen Ein Engländer, der jetzt ſeinen 90jährigen Geburtstag feiern konnte, wünſchte ſich, vor ſeinem Tode noch ein⸗ mal mit einem Flugzeug geflogen und eine Fahrt in einem U⸗Boot gemacht zu haben. Der erſte Wunſch wurde ihm erfüllt. Nach mehrſtündigem Fluge, von dem er überaus begeiſtert war, ſehnte er ſich nach der baldigen Erfüllung auch ſeines zweiten Wunſches. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Handharmonika für 6 Perſonen Dieſe Rieſenhandharmonika von 2 Meter Länge wurde jetzt in der bekannten deutſchen Muſikinſtru⸗ mentenſtadt Klingenthal für eine Varietétruppe gebaut. Das Inſtrument weiſt auf der Diskantfeite 128 Taſten und für die Baßbegleitung 432 Taſten ouf, die in 72 Reihen zu je ſechs übereinander an⸗ geordnet ſind. Damit die 2 Meter hohen Bälge überhaupt geſpielt werden können, läuft das Inſtru⸗ ment auf Rädern.(Atlantie, Zander⸗M.) .. ꝗydFKͤͥT··¶·ðð2n——————— Mäochenbildnis Von Hermann Linden In einer Millionenſtadt iſt man auf originelle Begegnungen geſaßt— dennoch geſchieht es zuwei⸗ len, daß man auf Menſchen trifft, die man nie er⸗ wartet hätte. Zu ihnen gehört das zwanzigjährige Mäbdchen Merila. Dieſes junge, bereits etwas rundliche Mädchen hat ein hübſches und ſeltſames Geſicht. Die Augen ſind klein, aber ſehr intereſſant, denn ſie ſind ſo ſchwarz, daß ſie faſt unnatürlich anmuten, wie ein⸗ geſetzter ſchwarzer Diamant. Der Lyriker, der in. dieſe Augen blickt, wird zweifellos von ſolcher poeti⸗ ſcher Inſpiration erfaßt, daß er nicht nur eines, ſon⸗ dern viele Gedichte hinſchreibt, um dieſes funkelnde, unergründliche Schwarz im Versglanz widerzuſpie⸗ geln. Um den Kopf des dunkelbraunen Mädchens, der, unverkennbar in ſeiner typiſchen Form, Merilas raſſige Herkunft zeigt, lockt und ringelt ſich ein von einem Goldreif durchzogenes Haar, deſſen raben⸗ haftes Schwarz den Betrachter zum zweiten Male er⸗ ſtaunen läßt. Aus einem kindlichen, unauffälligen Mund blitzen weiße, makelloſe Zähne. Wenn Merila den Namen ihres Heimatortes nennt, iſt man verblüfft. Schließlich hört man dieſen Namen als Name der Geburtsſtadt nicht jeden Tag, vielleicht niemals mehr. Vor zwei Jahren noch wußte ein wahrſcheinlich nicht unbeträchtlicher Teil der Menſchheit überhaupt nichts von der Exiſtenz dieſer Stadt, die zu den fernen Geheimniſſen eines dunklen Kontinentes zählte, obwohl ſie die Haupt⸗ ſtadt eines rieſigen Landes iſt. Erſt ein Krieg hat dieſe Stadt zur Weltbekanntheit gebracht und ihren Namen geläufig gemacht für jedermann, Ja, aus Addis⸗Abeba ſtammt ſie, die kleine Me⸗ rila, die Tochter eines Europäers und einer„hellen“ Abeſſinierin. Der Europäer aber hat ſchon vor vie⸗ len Jahren Abeſſinien verlaſſen, ſich zum zweiten Male verheiratet— dieſes Mal mit einer europäi⸗ ſchen Frau. Merila aber hat der Vater mitgenom⸗ men, um ſie gründlich ausbilden zu laſſen. Nun lebt Merila, das kleine, ſcheue, der„Weis⸗ ſagungskraft der Spielkarten“ abergläubiſch ergebene Mädchen, in der großen deutſchen Hauptſtadt, in die es nicht paßt, und träumt unabläſſig von Heimat und Mutter. Wenn Merila die endloſen Straßenzüge ſieht, denkt ſie wehmütig an Addis⸗Abeba, an die Stadt, wo die kleinen, einſtöckigen Holzhäuſer ſo nied⸗ rig ſind, daß ſie unter den Eukalyptusbäumen ver⸗ ſchwinden, ſo daß man nicht glaubt, in einer Stadt, ſondern in einem ungeheuren Garten zu ſein. In nicht allzuferner Zeit wird Merila nach Abeſſinien zurückkehren. Die kleine Träumerin wird dann am Ort ihrer Träume wieder angelangt ſein. Eine Heimkehrerin ins Haus der Mutter, einer Landwirt⸗ ſchaft betreibenden Frau, die— weitläuſig, aber im⸗ merhin— der Familie eines Ras entſtammt, deſſen Name durch Tapferkeit bekannt geworden iſt. Viel⸗ leicht aber wird die kleine Merila verwundert ihre ſchwarzen funkelnden Augen aufſperren— wenn ſie die Heimatſtadt wiederſieht, denn zur Zeit ſind die emſigen Hände der Eroberer am Werk, der Stadt ein anderes Geſicht zu geben. Vielleicht werden ſoviel neue, hohe, vielſtöckige Häuſer entſtehen, daß nun⸗ mehr die ſeither alles überragenden Eukalyptus⸗ bäume, unanſehnlich geworden, von ſtolzen Haus⸗ fvonten überflügelt werden und die Stadt kein träumender Garten mehr iſt, wie ehedem, ſondern eine moderne, geräuſchvolle, geſchäftige, impoſante Europäerſtadt— eben eine„Hauptſtadt“ alſo. eeeeeee, Die neuen Mitolieber der Preußiſchen Akademie der Künſte Berlin, im Juli. Reichsminiſter Ruſt hat im Verfolg der geſtern bereits mitgeteilten Neuordnungsmaßnahmen in der Preußiſchen Akademie der Künſte zunächſt folgende Künſtler als ordentliche Mitglieder in die Akademie aufgenommen: Architekten: Profeſſor Brinkmann⸗Bremen; Ficke⸗München; Profeſſor Gall⸗München: Giesler⸗ Sonthofen; Profeſſor Klotz-München; Profeſſor March⸗Berlin; Profeſſor Sagebiel⸗Berlin; Profeſſor Dr. Schumacher⸗Hamburg; Profeſſor Speer⸗Berlin; Robert Tiſchler⸗München.— Bildhauer: Pro⸗ feſſor Breker⸗Berlin; Felix Harth⸗Berlin, Profeſſor Richard Klein⸗München; Profeſſor Knecht⸗München; Gerhard Marcks⸗Berlin; Profeſſor Scheibe⸗Berlin; Schmid⸗Ehmen⸗München; Profeſſor Thorack⸗München; Profeſſor Waldſchmidt⸗Stuttgart.— Maler: Pro⸗ feſſor Burmann⸗Berlin; Georg Emig⸗Berlin; Otto Herbig⸗Berlin; Kaſper⸗München; Kowalſki⸗Breslau; Profeſſor Lenk⸗Berlin; Mahlau⸗Lübeck; Profeſſor Nebel⸗Kaſſel; Profeſſor Partikel⸗Königsberg; Pro⸗ feſſor Peiner⸗Kronenburg(Eifel); Profeſſor Pree⸗ torius⸗München; Profeſſor Ferdinand Spiegel⸗Berlin. — Kunſthandwerker: Profeſſor Douglas⸗Hill⸗ Berlin; Profeſſor v. Eiff⸗Stuttgart; Profeſſor Eſſer⸗ Berlin; Lettré⸗Berlin; Julius Schramm⸗Berlin; F. R. Wilm⸗Berlin.— Muſiker: Profeſſor Dr. Furtwängler⸗Berlin; Profeſſor Dr. Knab⸗Berlin; Kaminſki⸗Thiengen; Hermenn Reutter⸗Frankfurta.M. Ausgeſchieden iſt bereits der größte Teil von Mit⸗ gliedern einer vergangenen Kunſtepoche, die einer nationalſozialiſtiſchen Neubelebung der Akademie nicht im Wege ſtehen wollten. Die in der Akademie Verbleibenden werden, um jüngerem Nachwuchs Platz zu machen, zum Teil in eine inaktive Gruppe übergeführt werden. menſch mit einem Lächeln abtut. es ſich nicht um eine Gebrauchsanweiſung für den. Das Lexikon des Aberglaubens Ein Standardwerk deutſcher Volkskunde Berlin, im Juli. Sechzig deutſche Gelehrte und Volkskundler aus allen Teilen des Reiches haben zwölf Jahre lang mühevoll und mit viel Liebe und Sachverſtändnis Material für ein in ſeiner Art einmaliges Werk geſammelt, das nun ſeiner Vollendung entgegengeht: für das Handwörterbuch des deutſchen Aberglaubens. Es iſt das gewaltigſte Sam⸗ melwerk deutſcher Volkskunde, in deſſen zehn Bän⸗ den zum erſtenmal der Verſuch gemacht wurde, alle ſeltſamen und abergläubiſchen Ueberlieferungen aus den verſchiedenen deutſchen Gauen lückenlos zuſam⸗ menzufaſſen. Aberglaube!l Ein Wort, das einen negativen Beigeſchmack hat, das der aufgeklärte Gegenwarts⸗ Aber hier handelt Umgang mit ſchwarzen Katzen, das Werk behandelt vielmehr den Volksaberglauben im weite⸗ ſten, beſten Sinn; es zeigt, wie ſich in all den wun⸗ derlichen Bräuchen, Ueberlieferungen und Meinun⸗ gen die Seele des deutſchen, mit ſeinem Heimatboden verwurzelten Menſchen widerſpiegelt. 2500 Stich⸗ worte, auf 600 000 Handzetteln mühevoll geſammelt, enthält das Werk. Das Material wurde teils durch eigene Beobachtungen der Autoren, teils durch Be⸗ richte von Gewährsleuten zuſammengeſtellt. Es iſt lebendige deutſche Kulturgeſchichte, denn all dieſe Bräuche und Ueberlieferungen ſind noch da, ſterben nicht aus, weil ſie im Volke wahrhaft verankert ſind. Blättern wir einmal ein wenig in dieſem „Lexikon des Aberglaubens“. Das erſte Stichwort: „Aal. Vielfach iſt die Meinung verbreitet, daß der Aal lebende Junge zur Welt bringt. Sein Blut iſt giftig. Nachts beſucht er die Erbſen⸗ und Bohnen⸗ felder und frißt die Blüten. Bierdan, die Bauch⸗ 1 grimmen haben, läßt man einen lebenden Aal in den Hals kriechen. Eine andere Deutung lautet: ſein Blut iſt ein ſicheres Mittel gegen Warzen und Hühneraugen. Gichtkranke Kinder werden geheilt, wenn man ihnen die Haut von einem Aal nachts unter den Kopf legt. Die Dürrwur z hieß im 16. Jahrhundert in der Gegend von Speyer„Donner⸗ wurz“, man hielt ſie für ein Schutzmittel gegen Gewitterſchäden. In anderen Gegenden wird ſie auch als ein Mittel gegen Flöhe empfohlen. Dur ſt: Um dieſes Stichwort vanken ſich die ſeltſamſten Ge⸗ bräuche. Am Karfreitag darf man beiſpielsweiſe bis zum Abend kein Waſſer trinken, ſonſt leidet man das ganze Jahr über Durſt. Im übrigen ſoll man nie durſtig zu Bette gehen, ſonſt geht die durſtige Seele trinken und kann ſich dabei verirren. Echo: Der Widerhall iſt eine Stimme unſichtbarer Mächte. In manchen Orten Schwabens ſchreibt man das Echo dem„ledernen Männle“ zu. Weil das Echo die Sprache der Geiſter iſt, kann es zu Weisſagungen gebraucht werden. Aus der Gegend, aus welcher das Echo kommt, kommt auch die Braut. Die Fle⸗ dermaus iſt der„Haardämon“. Sie fliegt nachts in das Zimmer der ſchlafenden Menſchen und frißt ihnen die Haare vom Kopf. So ſagt man mancher⸗ orts, daß Leute, denen frühzeitig die Haare ausge⸗ gangen ſind das Opfer der böſen Fledermäuſe ge⸗ worden ſind. Mitternachtsſpuk: ein umfang⸗ reiches Kapitel, angefangen von der„weißen Frau“ der Hohenzollernkönige, die um 12 Uhr erſcheint und den baldigen Tod eines Familienmitgliedes ankün⸗ det, bis zu den Schätzen, die um Mitternacht„blühen“, und den armen Seelen, die um dieſe Stunde erlöſt werden können Dieſe paar kleinen Beiſpiele zeigen, wie rege und vielſeitig die Phantaſie des Volkes arbeitet, und wie viele Merkwürdigkeiten die volkskundliche Forſchung zutage fördert, wenn ſie in dieſer vor⸗ bildlichen Art tätig iſt. Zb. EDie Urſache der Taubheit Beethovens. Der in dem rumäniſchen Ort Cluj wohnende Arzt Dr. Joſef Havas hat 15 Jahre ſeines Lebens der Erfor⸗ ſchung der Taubheit Beethovens gewidmet. Er ver⸗ öffentlicht nunmehr erſtmalig, wie die„Zeitſchrift für Muſik“ mitteilt, das von Dr. Wagner aufgenom⸗ mene Sezierungsprotokoll und ſtellt feſt, daß die Taubheit des Komponiſten nicht durch eine Bluterkrankung verurſacht wurde, ſondern daß ſie durch eine heute als Otoſeleroſis bekannte Er⸗ krankung der inneren Ochrgänge entſtan⸗ den iſt. 6. Seite Nummer 321 Neue Mannhelmer Zeitung 7 Mittag⸗Ansgabe Freitag, 16 Juli 1937 Veumisclite⸗ — Auß dem der Pariſer Weltausſtellung ange⸗ gliederten Vergnügungspark, in der ziemlich pri⸗ mitiven Schaubude„Hollywood“, produzierten ſich unter anderem einige junge Mädchen grün auge⸗ ſtrichen— und die Farbe war zugleich ihre einzige Bekleidung. Plötzlich gab es einen unerwarteten Aufenthalt in der Darbietung des„Hollywood“. Die Polizei war eingedrungen, inhibierte die„Vorſtel⸗ lung“ und nahm die vier„Tänzerinnen“ in Haft. Nachdem ſie ſich ihrer grünen Farbe entledigt und angezogen hatten, folgten ſie dem Beamten zum Polizeibüro. Dort gab es ein Verhör, eine ganze Flut von Tränen und die Enthüllung einer Welt⸗ ſtadt⸗Tragikomödie. Die vier jungen Mädchen wa⸗ ren Töchter angeſehener Familien aus dem Elſaß. Sie lebten zu Hauſe ſchlicht und anſtändig, wie ihre Freundinnen auch. Innerlich aber hegten ſie die romantiſchſten Träume. Angetan hatte es ihnen der Film. Alle vier fühlten das Zeug in ſich, mindeſtens die Garbo an Leiſtung zu erreichen. Da tauchte eines Tages in dem kleinen Ort ein Impreſario auf, dem es nicht ſchwer fiel, Verbindung mit den jungen Mädchen zu bekommen. Er verſprach ihnen, ſie in Paris beim Film unterzubringen. Aber wie von zu Hauſe fortkommen? Doch das war bald getan. Alle wier erzählten ihren Eltern, ſie hätten eine Stel⸗ lung als Stenotypeſtin in Paris angeboten bekom⸗ men, die gut bezahlt würde,— und reiſten ab. Vom Film war in Paris einſtweilen nicht mehr die Rede. Sie bedürften doch erſt der Ausbildung, meinte der Herr Impreſario. Aber er wolle ihnen gern helfen. Zunächſt ſollten ſie eine Art Probezeit abſolvieren, während derer ſie im Tanz ausgebildet werden ſoll⸗ ten. Und er brachte die jungen Dinger in die Schau⸗ bude, wo ſie ſich ͤann grün angeſtrichen einem ſtau⸗ nenden Publikum produzieren mußten. Das wurde jedoch nicht umſonſt verlangt, o nein, der Herr Impreſario machte eine Gage mit den Mäochen aus. Sie ſollten pro Monat dͤreihundert Franken erhal⸗ ten. Das entſpricht heute etwa 30 Mark! Was tun —2 Fortlaufen? Sie hatten kein Geld zur Heim⸗ reiſel Sie ſchämten ſich, vielleicht hatten ſie auch Furcht. Alſo blieben ſie bei ihrer merkwürdigen Tätigkeit beim Erſatz⸗Studio„Hollywood“. Bis die Polizei endlich doch aufmerkſam wurde und dem Treiben ein Ende bereitete. 4. — Rund zehn Jahre ſind es jetzt her, daß ein Mann aus Köpenick ein freundſchaftliches Verhältnis zu einem damals 25jährigen Mädchen unterhielt. Als er eines Tages eine andere Frau heiratete, brach die Verbindung ab, und jahrelang hatten die beiden ſich nicht mehr wiedergeſehen. Um ſo über⸗ raſchter war er, als er vor einiger Zeit auf dem Friedhof, wo er das Grab ſeiner vor zweieinhalb Jahren verſtorbenen Frau beſuchen wollte, ſeine frühere Bekannte wiederſah. Man begrüßte ſich, und im Laufe der folgenden Unterhaltung ließ die frü⸗ here Freundin unmißverſtändlich durchblicken, daß ſie nicht abgeneigt ſei, den Witwer zu heiraten. Sei esgodaß der Mann noch zu ſehr unter dem Eindruck des Todes ſeiner verſtorbenen Frau ſtand, ſei es, daß er ſich der früheren Bekannten gegenüber völlig entfremdet fühlte, jedenfalls ließ er keinen Zweifel darüber, daß er keine Heiratsabſicht habe. Als einige Zeit darauf Verwandte des Mannes das zum Totenſonntag beſonders ſchön geſchmückte Grab der verſtorbenen Ehefrau beſuchten, mußten ſie die Feſt⸗ ſtellung machen, daß von frivoler Hand gewaltſam die Blumen entfernt und die Moosdecken des Grab⸗ hügels herausgeriſſen worden waren. Man ließ ſofort wieder alles oroͤnungsgemäß herrichten, doch ſchon bald darauf mußte man wieder eine mutwillige Beſchädigung der Ruheſtätte feſtſtellen. Niemand kam vorerſt auf den Gedanken, daß die frühere Be⸗ kannte des Mannes dieſe Grabſchändungen begangen hatte, um ſich an dieſem zu rächen. Erſt als die Frau anderen Bekannten gegenüber verdächtige Andeutun⸗ gen machte, kam man ihr auf die Spur und erſtattete Anzeige. Vor dem Berliner Schöffengericht verlegte ſich jetzt die nun Angeklagte aufs Leugnen, doch auf Grund der Beweisaufnahme wurde ſie einwandfrei überführt. Im Hinblick auf die Frivolität ihrer Handlungsweiſe ging das Gericht noch über den Antrag des Staatsanwaltes, der vier Monate Ge⸗ fängnis beantragt hatte, hinaus und verurteilte die Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. * — Nahe der Mündung des Schiffahrtskanals von Mancheſter in die Merſey⸗Bucht, liegt ein Laſtſchiff vor Anker, deſſen Laderäume zur Aufbewahrung von Pulverfäſſern dienen. Dieſes„Pulverſchiff“ war die⸗ ſer Tage der Schauplatz eines aufregenden Geſche⸗ hens, denn um ein Haar wäre es zu einer ſurcht⸗ baren Kataſtrophe gekommen. Ein großes amerika⸗ niſches Frachtſchiff, die„Gateway City“, war mit einem belgiſchen Oeltanker zuſammengeſtoßen und dadurch aus dem Kurs geworfen worden. Mit be⸗ ſchädigter Ruderanlage faſt manövrierunfähig, hielt es jetzt in voller Fahrt geradeswegs auf das Pulver⸗ ſchiff zu. Dort erkannte man ſofort die ſchwere Ge⸗ fahr. Obwohl ein Zuſammenprall eine ungeheuere Exploſion verurſacht hätte, blieb die Beſatzung des Pulverſchiffes auf ihrem Poſten, gab durch Glocken⸗ ſignale Warnrufe für die Bewohner des in nächſter Nähe beſindlichen Dorfes Bromborough und öffnete die Ventile der Lagerräume, um die Pulverfäſſer zu überfluten. Aber auch an Bord der„Gateway City“ verlor man nicht die Geiſtesgegenwart. Mit Hilfe äußerſt geſchickter Laſtenverteilung und Steuermanö⸗ ver mit dem beſchädigten Ruder gelang es, doch noch den Kurs zu ändern und wenige Zentimeter am Bug des Pulverſchiffes vorbeizukommen. Der Hel⸗ denmut der Männer auf dem Pulverſchiff wird all⸗ gemein anerkannt. * — Einen etwas ſeltſamen Verlauf nahm das Wettrennen zweier Piloten, die von Port Moresby (Neu⸗Guinea) aus geſtartet waren, um nach England zu fliegen. Beide hatten Filmaufnahmen bei ſich von den ſolgenſchweren Vulkanausbrüchen, die ſich unlängſt in Neu⸗Guinea ereigneten. Es galt, dieſe ſenſationellen und mit Spannung erwarteten Auf⸗ nahmen möglichſt ſchnell nach London zu bringen. Einer der beiden Piloten hatte zunächſt einen Vor⸗ ſprung von sweieinhalb Stunden, aber da die Ma⸗ ſchine ſeines Konkurrenten eine um 50 Meilen grö⸗ ßere Geſchwindigkeit entwickeln konnte, bamen ſie gleichzeitig auf dem Flughafen in Croydon an. Kaum hatten ſich die beiden Nebenbuhler, von denen jeder hoffte, als erſter das große Geſchäft machen zu kön⸗ nen, erblickt als ſie ſich in Gegenwart der erſtaunten Beamten des Flughafens aufeinanderſtürzten und das Wettrennen, das bis dahin unentſchieden ver⸗ laufen war, mit den Fäuſten ſortſetzten. Nur mit Mühe konnten die beiden ehrgeizigen Kämpfer ge⸗ trennt werden, und nach langem Zureden entſchloſſen ſie ſich, zuſammen ein Auto zu beſteigen und ihre Filme auf gemeinſame Rechnung anzubieten. So nahm dieſes atemberaubende Rennen ein verſöhn⸗ liches Ende, und London konnte noch am gleichen Abend die Aufnahmen von den Vulkanausbrüchen bewundern. 88 * — Ein aufregender Vorfall ereignete ſich auf dem Gebiet der Landesheil⸗ und Pflege⸗Anſtalt in Neu⸗ ſtadt(Holſtein). Dort hielt ein Hamburger Kraftfah⸗ rer, der einen Beſucher gebracht hatte, und wartete auf deſſen Rückkehr. Als der Kraftſahrer ſich wenige Minuten von ſeinem Wagen entfernt hatte, ſtürzte ein Patient der Anſtalt, der ausgerückt war und von einem Pfleger verfolgt wurde, herbei, beſtieg das Auto und raſte mit höchſter Geſchwindigkeit davon. Die ſofort benachrichtigte Polizei nahm die Verſol⸗ gung auf und konnte den Flüchtling in Hamburg ſtellen. Auch der entführte Kraftwagen wurde dort ſichergeſtellt. Schwere Grubenexploſion 20 Tote dub. Neuyork, 15. Juli. In einer Kohlengrube nahe der Stadt Sul⸗ livan im Staate Indiana entſtand eine Explo⸗ ſion, die 20 Todesopfer forderte. Wie ein Bergarbeiter erklärte, waren zur Zeit der Exploſion 203 Bergarbeiter in der Kohlengrube, wovon ſich etwa 25 im Exploſionsbereich befanden, der zwei Meilen vom Schachteingang entſernt war. Die Mehrzahl der Opfer wurde gegen die Gru⸗ benwände geſchleudert und zermalmt. Den Opfern des Nanga Parbats geweiht Eine Ehrung im Münchener Alpinen Muſenm — München, 15. Juli. Als Auftakt zu der 63. Verſammlung des Deut⸗ ſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins iſt im Mün⸗ chener Alpinen Muſeum ein Saal zu Ehren der Leiſtungen deutſcher Bergſteiger in außereuropäiſchen Gebirgen eingeweiht und der Oeffentlichkeit zu⸗ gänglich gemacht worden. Die Mitte des Saales nimmt ein mit Trauer⸗ flor geſchmücktes Relief des Nanga⸗Parbat⸗ Maſſios im Maßſtab:10 000 ein, eine Ehrung für die Opfer, die der Berg erſt vor wenigen Wochen wieder geſordert hat. An den Wänden hängen die Bildniſſe und ein Abguß der Gedenk⸗ tafel mit den Namen der tapferen Bergſteiger und ihrer Träger, die bei der Expedition 1934 den Tod fanden. Neben den Porträts bekannter deutſcher Bergſteiger ſieht man Bilder und Karten von allen europäfſchen Expeditionen, u. a. auch ein großes Diapoſitiv vom Siniolchu im Himalaja, dem ſchön⸗ ſten Gletſcherberg der Erde, deſſen Erſtbeſteigung den jetzt verunglückten deutſchen Forſchern Göttner und Dr. Wien im September 1936 gelang. Zwei Schüler durch Blitz getötet anb. Moers, 15. Juli. Am Donnerstagnachmittag gegen 18 Uhr ſchlug in einem Buſchgelände bei Moers der Blitz in eine Gruppe von ſechs jungen Leuten. Während zwei von ihnen zu Boden geſchleudert wur⸗ den und mit dem Schrecken davonkamen, erlitt ein dritter Brandwunden am Kopf und ein vierter eine ſchwere Gehirnerſchütterung, was deren Verbringung ins Krankenhaus erforderlich machte. Die Schüler Heinz Diergardt und Heinz Speyer, die ſchwer verletzt wurden, ſind ihren Verletzungen auf dem Transport ins Krankenhaus erlegen. ASA-Regierung verbietet private Transozeanflüge dnb. Neuyork, 15. Juli. Nachdem jetzt das Schickſal der amerikaniſchen Weltfliegerin Amelia Earhart kaum noch frag⸗ lich iſt, hat die Regierung der Vereinigten Staaten, „Neuyork Journal“ zufolge, ein transozeani⸗ ſches Flugverbot für alle amerikaniſchen Pri⸗ vatflieger erlaſſen. Wie erinnerlich, entſtanden der Regierung der Vereinigten Staaten ungeheure Ausgaben bei den Verſuchen zur Auffindung der im Stillen Ozean verſchollenen Fliegerin Earhart. ———.''..ð ͤ““'p— ¶ðÜ x————————— — Seltſame Dinge kann man in den Fiorden von Norwegen erleben. Da rudern kleine, wendige Fiſcherboote umher und in ihnen ſtehen aufrecht Männer mit„Flitzbogen“ in den Händen. Dicke Fauſthandſchuhe tragen ſie und ein Pfeil liegt auf der ſtraffen Sehne. Es ſind die„Bakterien⸗Fiſcher“ von Bergen. Sie ſchießen mit großer Raffineſſe den Walfiſchen ihre Pfeile in das Fleiſch und warten dann ruhig, bis die ſchwerkranken Tiere von der Dünung an Land geſchwemmt werden, denn die Wal⸗ fiſche werden kurz nach dem Pfeilſchuß todkrank. Aber nicht etwa durch die Pfeilwunde, ſondern durch die Krankheitskeime, mit denen die Hölzer vor dem Abſchuß verſehen wurden. Von einer Fabrik werden derartige Pfeile billig geliefert und die Walfänger ziehen jetzt allgemein dieſe Jagdart der ſchwierigen Jagd mit der Harpune vor. Wenn ſich ein Walfiſch ſehen läßt, dann ſteuern die Fiſcher ihr Boot in die Nähe des Rieſentieres. Zehn Pfeile. verſehen mit dem gefährlichen Rauſchbrandbazillus werden ihm in den Leib gejagt und drei oder vier Tage ſpäter bräuchen die„Jäger“ die angeſchwemmten kranken Tiere nur an das Land zu ziehen und zu zerlegen. Allerdings ſtößt dieſe„Jagdart“ ſeitens ſportlicher und fairer Jäger auf ſtarken Proteſt und man er⸗ wartet eine Verfügung der Regierung, die die Jagd mit Bazillen unterſagt. Ebenſo werden wieder ver⸗ ſchiedene Unglücksfälle bekannt, wonach ſich die Fiſcher mit den inſizierten Pfeilen verletzt haben und ſchwerkrank auf Tod und Leben darniederliegen. * — Eine nicht alltägliche Warnung ging über ſämtliche engliſchen Sender an eine unbekannte Fa⸗ milie. Sie hat an der Küſte in der Nähe von Shoe⸗ buryneß, Eſſex, eine gefährliche Bombe, die jeden Augenblick explodieren kann,— als Andenken mit⸗ genommen. Der Küſtenwachſchutz von Eſſex hatte dort eine Uebung abgehalten, in deren Verlauf auch ſcharfe Minen im Uferſand vergraben wurden. Die Minen wurden durch Fähnchen und kleine Gitter gekennzeichnet. Während der Manöver war die Nacht hereingebrochen und man ließ die Minen im Sande, da kaum anzunehmen war, daß in der Nacht noch jemand den Strand entlanglaufen würde. Als jedoch die Soldaten morgens nach den vergrabenen Minen ſahen, bemerkten ſie, daß eine fehlte. In der Nacht hatten Unbekannte eine Bombe ausgegraben und mitgenommen, wie die Spuren bewieſen. Sie hiel⸗ ten ihren Fund offenbar für ungefährlich. Die Be⸗ ſorgnis der maßgebenden Kreiſe iſt groß. Bei der geringſten unvorſichtigen Behandlung der leicht ent⸗ zündbaren Mine wäre eine gewaltige Exploſion die Folge, die ein ganzes Haus einreißen könnte. Aus dieſem Grunde ſandte die engliſche Radiogeſellſchaft über alle britiſchen Sender eine wirklich außer⸗ gewöhnliche„Bomben⸗Warnung“ durch das ganze Land. Die Tanzmuſik wurde unterbrochen und die ernſte Stimme des Anſagers verkündete kurz und ſachlich, welcher gefährliche Vorfall ſich ereignett hatte. Die Sorgen ſind inzwiſchen gewachſen. Trotzdem 24 Stunden ſeitdem verſtrichen ſind und kaum ein Menſch auf britiſchem Boden über die Angelegenheit nicht unterrichtet iſt, hat ſich dennoch niemand ge⸗ meldet. Die Mine iſt und bleibt verſchwunden, ob⸗ gleich das britiſche Kriegsminiſterium jedem Straf⸗ freiheit zugeſichert hat. Aus dieſem Grunde fürchtet man, daß ſich irgendwelche Unterweltkreiſe in den Beſitz dͤes gefährlichen Sprengkörpers geſetzt haben, um dieſen zu verbrecheriſchen Zwechen zu verwen⸗ den. Sämtliche Polizeiſtationen ſind angewieſen, nach dem Verbleib der Mine zu forſchen und auch die Zivilbevölkerung iſt um ihre Mithilfe angegan⸗ gen worden. ———————-—-—-—-———BcBc————————————————————————————————— Zu neuen llfern 42 „Fertig?“ rlef ich. Stout ſchlang ſich das freie Ende des Taues um Me Hand und ſtieg in den Sattel. „„Zünde an, Herr!“ 5 Och legte Feuer an den ölgetränkten Sack, und Stout begann in langſamem Trab am Waldrand entlang zu reiten, indem er ſich gute fünfzig Schritte von den erſten Bäumen entfernt hielt. Kniſternd und qualmend ſchleifte die Brandfackel durch das dürre Gras. Gleich darauf ſchlugen die Flammen hoch, der Wind fuhr hinein und trieb ſie auf den Waldrand zu. Jetzt kam es darauf an! Ehe das Feuer die Bäume ergriff, mußten wir es wieder ausgeſchlagen haben. Ich ergriff einen der naſſen Säcke und eilte zu den Leuten. Wir kämpften wie Raſende gegen die mit unheimlicher Eile vorſchie⸗ ßenden feurigen Zungen, wir ſchlugen und traten nach ihnen, wir entgingen ihrer Tücke oft nur durch einen gewaltigen rettenden Sprung. Die Haut ſpannte ſich ſchmerzhaft, die Augen brannten, die Bruſt keuchte. Hier und da ſtand ein einzelner Baum inmitten der Fläche, die Stout in Flammen geſetzt hatte. Eine feurige Schlange kroch am Stamm em⸗ por, die Krone verſprühte wie Zunder, und mit einem Krach zerplatzte der ganze Baum und überſchüttete uns mit einem Feuerregen. Meine Augenbrauen verſengten. Mein Nebenmann ſtand plötzlich in Flammen und ſtürzte. Ich wälzte ihn am Boden, riß ihm das Zeug vom Leib, und als ich ihn glück⸗ lich von dem erbarmungsloſen Feind befreit hatte, mußte ich ihn nach rückwärts ſchicken, damit er ſeine Wunden mit Oel behandeln konnte. Aber das Werk gelang. Wir hatten den erſten Sicherheitsſtreifen vor den Wald gelegt, eine ſchwe⸗ lende ſchwarze Fläche, die der heranrückenden Haupt⸗ macht des Feuers Halt gebieten ſollte. Wir machten eine kurze Pauſe, ſtopften uns voll mit Brot und Speck, tranken Waſſer in haſtigen Zügen. Dann gin⸗ gen wir daran, den Schutzgürtel länger zu ziehen und vor allem breiter zu machen. Immer wieder ritt Stout in den Buſch hinein, die brennende Fak⸗ kel hinter ſich herſchleifend. Immer wieder rückten 3 die Feuerwellen heran, ſtand unſere Kolonne bereit, ſie abzufangen, nachdem ſie genau ſoviel verwüſtet hatten, wie wir es für unſeren Zweck brauchten. Am Nachmittag war der Schutzſtreifen viele hundert Schritte breit und zog ſich mehrere Wegſtunden lang am Walde hin. Wir konnten eine Weile ruhen. Als ich mich zwiſchen die Wagenräder ausſtreckte, machte ich einen ſchwachen Verſuch, das Bild„Joan“ zu denken und Ordnung in mein Gedächtnis zu bringen. Ein ohnmächtiges Beginnen! Es war, als würde ich ausgelöſcht. Ich ſtürzte in den Schlaf, ohne daß der Körper noch die Kraft fand, eine bequeme Haltung zu ſuchen und ehe der Geiſt Zeit hatte, ein wirres, verſchüttetes Knäuel von Gedanken auch nur an einer Ecke zu lüpfen. Ein Alarmruf ſchreckte mich auf: das Feuer kam! Jetzt ſollte es ſich erweiſen, ob unſer ſchwarzer, leergebrannter Schutzſtreifen ausreichte, die rote Flut abzuwehren. Ich war ſofort wach, aufrecht und vom rückſichtsloſeſten Willen gegen mich wie die andern beſeelt. Ich trieb die erſchöpften Schläfer von ihren Plätzen hoch, ich ſchrie, trat und ſchlug die Apathiſchen, ermunterte die Herumtaumelnden, drückte ihnen die Säcke in die Hand und trieb ſie vor an die glühheiße Front. Beißende Rauchſchwaden hüllten uns verzweifelte Kämpfer ein. Die Haut riß und platzte, Schmutz und Feuer drang in die Schrunden. Wir fühlten uns lebend auf Roſten. Ich hätte nicht für möglich ge⸗ halten, daß man in ſolcher Lage ausharren konnte. Doch die Feuerfront ſtand vor dem gloſenden, rauchenden Gürtel, den wir gezogen hatten. Wehte hier und dort ein Funke herüber, ein glühendes Stück Baumrinde, ein Feuerwerk wirbelnder Baum⸗ zweige, ſo ſtürzten die Nächſtſtehenden vor, um die Gefahr zu erſticken, verſchwanden im Rauch, tauch⸗ ten wieder auf, krochen und taumelten zurück, ſchlu⸗ gen einander die Funken von den Kleidern. Ein ein⸗ ziges Mal ſchoß ein richtiger Feuerſtrudel vor, ge⸗ nährt von einem Streifen Buſchwerk und Gras, der offenbar nicht veſtlos von uns abgebrannt worden war. Das geſchah an der Stelle, an der ich mich be⸗ fand. Ich ſchrie und ſtürzte vorwärts; die andern folgten. Beſinnungslos hieb ich um mich, trat in die Glut und warf mich ſchließlich mit vollem Leibe dar⸗ über hin, um ſo zu erſticken, was ich mit dem aus⸗ gedörrten Sacklappen nicht mehr erreichte. Mein An⸗ zug loderte wie alter Plunder. Ich fühlte mich zu⸗ rückgeriſſen, zu Boden geworfen und unter Decken faſt erſtickt. 4 Ein Mann hatte Rauchvergiftung und mußte auf den Wagen gelegt werden. Wir andern waren zu Tode erſchöpft, fühlten uns aber kräftig genug, den Heimmarſch anzutreten. Gegen Abend— die unmit⸗ telbare Gefahr war vorüber— rückten wir ab. Ich kam nicht mehr dazu, den Leuten die ver⸗ ſprochene Extraration zu geben; keiner äußerte Ver⸗ langen danach, keiner hatte etwas anderes im Sinn als Schlaf. Als ich die Stube betrat, taumelte ich und ſtürzte hin. Undeutlich vernahm ich Stouts Stimme, ohne Kraft zu antworten, und fühlte, wie er mich aufhob und auf meine Bettſtatt legte. Dann wurde es ſtill, leer und ſchwarz. Es war Tag, als ich erwachte. Nach den Geräu⸗ ſchen, oͤie von Küche und Flur hereindrangen, konnte es nicht mehr früher Morgen ſein. Es war trübe und ſchien nicht recht hell werden zu wollen. Kein ſchönes Wetter heutel dachte ich ſtumpf mit einem Blick durch das Fenſter auf die graue Wol⸗ kenwand; es wird Regen geben. Plötzlich empfand ich heftigen Schmerz in den Händen, und als ich hinſah, bemerkte ich, daß ſie auf der Bettdecke lagen, öͤick in weiße Verbände gehüllt. Die Gedanken ordneten ſich. Ich erinnerte mich und kam zu dem Schluß, daß offenbar alles gut gegan⸗ gen war. Ich ſchien in dem Kampf gegen das Feuer einiges abbekommen zu haben— nun, das mußte überſtanden werden. Die Hauptſache war, wir hat⸗ ten es geſchafft! Vorſichtig wurde die Tür zu einem Spalt geöff⸗ net, und Stout ſchob den Kopf herein. Als er ſah, daß ich wach war, ſtieß er erleichtert die Tür vollends auf und trat näher. „Es regnet, Herrl In dieſem Augenblick hat es begonnen!“ „Dann können wir ja beruhigt ſein“, ſagte ich. „Alles in Oroͤnung, Stout?“ „Natürlich, Herr! Ich habe die Leute zu Hauſe behalten— die Jungens müſſen ihre Ruhe haben— und heute abend ihre Ration!“ „Gut, Stout, du wirſt das ſchon richtig machen.“ Ich richtete mich halb auf; er ſchob mir das Kiſ⸗ ſen unter oͤen Rücken. „Wer hat mich denn ſo kunſtvoll verbunden?“ 0 ich und lächelte mit ſchmerzverzogenem Ge⸗ icht. Stout blickte blinzelnd an mir vorbei. „Die Frau.“ Ich machte eine hilflos fragende Geſte. „Sie iſt mit dem Kind gekommen, während wir draußen bei dem Feuer waren.“ „Und wer hat ſie hergebracht?“ fragte ich mit trockener Kehle. „Niemand, Herr! Sie iſt allein gekommen mit dem Kind. Mutterſeelenallein.“ Ich ſchwieg und ſtarrte auf die Bettdecke. Der Schmerz in den Brandwunden wurde übertönt von einem andern. Ich dachte, wie gut es mir gegangen war, ſolange ich in Flammen und Rauch ſtand. „Ein ſtarkes Stück!“ ſagte Stout;„eine Frau allein im Buſch. Das Feuer hätte auch einen andern Weg nehmen können!“ Ich ließ mich in die Kiſſen zurückgleiten und kroch in mich zuſammen. Stout ſchien zu warten, daß ich etwas ſagte, doch verharrte ich ſchweigend. „Ich ſoll dann fragen, ob ſie jetzt hereinkommen ſoll, Herr.“ „Nein!“ ſagte ich heiſer;„ich will allein bleiben — ich muß verſuchen, noch zu ſchlafen.“ An den Klappen der Tür merkte ich, daß er ge⸗ gangen war. * Weh mir, wo nehm ich, wenn es Winter iſt, die Blumen, und wo den Somdenſtein und Schatten der Erde? Die Mauern ſtehn ſprachlos und kalt, im Winde klirren die Fahnen. Hölderlin Meine Wunden erwieſen ſich als nicht bösartig und heilten raſch. Ich verſchloß mich in meiner Stube, die ich nur des Nachts verließ, um vor dem Hauſe auf und ab zu wandeln. War es jedoch hinter einem gewiſſen Fenſter hell, ſo ging ich vaſch wieder hin⸗ ein, und die Gedanken kämpften verzweifelt darum, zwiſchen den Zeilen eines Buches unterzutauchen. Wenn Stout mich beſuchen kam, fertigte ich ihn kurz ab; er konnte jedoch darauf rechnen, daß meine An⸗ weiſungen wieder Hand und Fuß hatten und ſo ge⸗ geben wurden, daß es ſich empfahl, ſie auszuführen. ungeſchickt, und wenn ich aus meinem Brüten auf⸗ ſchrak und öffnete, kam das Kind herein, mit dem überwältigenden Vertrauen ſeines Alters, um bei mir in der Stube zu ſpielen, wo es ſo unterhalt⸗ ſame Sachen gab wie Schübe, Bücher, Papier und Zeichenſtift. Ich lauſchte willig dem kindlichen Ge⸗ plauder; bald erfüllte es mich mit Zärtlichkeit und väterlicher Andacht, bald ſtürzte es mich— im Ge⸗ danken an Joan— in Abgründe der Verzweiflung. FFortſetzung kolat) Zuweilen tappte es vor meiner Tür und klopfte 1,447 hau rdy u. Co....., Berlin, 0,271 Machtübernahme. Auch die Trinkmilchpreiſe ſind für den e* 4 5,, Berl 0 di Verbraucher ſeit 1993 auf einer Höhe feſtgeſetzt worden, r Bank 4,433 Mill.. Durch die dierum 3 118 4 Pfa it Durchſchn! 5 9 ig über dem Durchſchnit der letzten drei SWiedererhöhung des herabgeſetzten Kapitals, das Jahre vor der Machtübernabme lielt. Ferner war es h nunmehr und durch die Umwandlung der nom. möglich, die der Landwirtſchaft gezahlten Wertmilchpreiſe 200 000 Vorzugsaktien einheitlich aus 7 Mill.“/ ferg e di2 Bfar 9. iter ern hoder, Nachtügernahme ouf Stammaktien beſteht, werde erreicht daß die Kapital⸗[BPreispolfkif ſtiel Lie NRR decke der Geſellſchaft im Verhältnis zur Geſamt⸗ bis 500 Mill. Liter auf rund 24 Milllarden Liter jährlich. Anläßlich des unerwarteten Todes meineés lieben Mannes, unseres guten Vaters, sind uns von vielen Seiten herzliche Beweise innigster Teilnahme an unserem Verluste entgegengebracht worden. Allen denen, die unseres lieben Verstorbenen in so liebevoller Weise gedacht haben, sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Weinheim a. d. B. „15. Juli 1937. Magdeburg Frau Emmy Maurer WVe. WN Apoineker Ceorg Waibel und Frau Stets Auswahl Sehlaỹw vοοαcleu? in faſt neuen 8 Novo Orbal'HIen Für die uns beim tieimgange unserer 99 Mäntein USw. üeben Verstort m leben Frau unschädlich und zuverlässig. in biittgſt. ———— S655 7 Wichtsabnahme. arton für 6. 1 Eva Kaiser coo Oa. 5 Wochen Mk..— R 3, 1 Anteilnahme 8 ich all 1 1 f Se ten ee.Ludwigs SchüttheimLot Ile HT TraaxMxska Müulfn —— 4. 3 u. Filiale: Frieuniehspiatz 19 und Speditionsgesellschaft m. b. Hi. den x 8 Uüchofo für—3— 7 2 d all enen, etstè Ge- 1. ff ——— Haben Sie offene fülle? 9⁴ neim, den 15. juli 1987. 2 Bürgerwelelr,Euchls-strahe B schmerzen? Iucken! 73 in tiefem Schmers: 8 Stechen! Brennen!— Sll. 6* Daniel Kaiser und Angehörige Dann sebrauchen Sie die seit Jahr.- 9 37 0 224 zehnten vorzügl. bewährte, schmerz-— 0 3 1112 stillende Heilsalbe„Gentarin“. W. chr Müller 9 Erhältlich in allen Apotheken. vo 2 9 Freitag, 16. Juli 1937 HANDELS- ο WIRTSCHAFTS.-zEITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. 321 Opposiſion gegen Wesideuische Kauihoi-Sanĩerung In der HV der Weſtdeutſchen Kaufhof⸗AG Köln wurde der ausgeglichene Abſchluß für das 11 Monate umfaſſende Geſchäftsjahr 1936 mit ſämtlichen 19,79 Mill. Stamm⸗ und 0,2 Mill. Vorzugsaktien ein⸗ ſtimmig genehmigt. Die Verwaltung wies in Ergänzung des Ge⸗ ſchäftsberichtes darauf hin, daß es durch Verein⸗ fachung des Konzernaufbaues, betriebswirtſchaftliche und organiſatoriſche Verbeſſerungen und weitere Ein⸗ ſparungen gelungen ſei, das Unternehmen auch bei vermindertem Umſatzvolumen an die Nutzenſtelle heranzubringen. Wann dieſe Stelle in Form von ſichtbaren Ertragsabſchlüſſen mit einer entſprechen⸗ den Verzinſung des AK überſchritten werde, hänge weitgehend von der Durchführung der Kapitalum⸗ ſtellung ab. Bei den Währungsverpflichtungen ſei zu beachten, daß ſie nicht nur aus den offen ausge⸗ wieſenen Dollaranleihen beſtänden, ſondern daß auch unter den Bankſchulden rund 5,4 Mill./ unter das Stillhalteabkommen fallende Währungsverpflichtun⸗ gen enthalten ſeien. Ein beſonders wichtiges Ziel ſei die Verminderung dieſer im Verhältnis zu den Geſamtverbindlichkeiten mit rund 2 Mill.„ Geſamt⸗ goldwert beträchtlichen Währungsſchulden durch Kon⸗ vertierung voͤer Rückzahlung. Mit der Umſatzent⸗ wicklung im neuen Geſchäftsjahr ſei man zufrieden. Man hoffe deswegen auch nach Durchführung der Generalbereinigung eine angemeſſene Verzinſung des inveſtierten Kapitals zu erwirtſchaften. Zu den Kapitalreorganiſationsmaßnahmen gab die Verwaltung noch eine mündliche Begründung. Die beſonderen Vorteile einer einmaligen General⸗ bereinigung beſtünden auf ſteuerlichem Gebiet, wei⸗ ter auch darin, daß die Erfolgrechnung ͤͤurch Vermin⸗ derung des planmäßigen Abſchreibungsbedarfs um nahezu 1 Million Mark entlaſtet werde. Schließlich werde auch dadurch die Möglichkeit geſchaffen, be⸗ trieblich nicht benötigte Objekte ohne erhebliche Buch⸗ verluſte abzuſtoßen. Wenn heute eine Kapitalzu⸗ ſammenlegung 5ꝛ3, ſtatt wie früher angenommen, :1 vorgeſchlagen werden könne ſo deswegen, weil im Intereſſe der Aktionäre ſowohl die jüngſte Um⸗ ſatzentwicklung als auch die Abſicht in Rechnung ge⸗ ſtellt worden ſei, zur Verminderung der Währungs⸗ verbindlichkeiten zwei hypothekariſch geſicherte Dol⸗ Laranleihen von rund 3,1 Mill. Dollar zurückzuzah⸗ len. Obwohl die Verhandlungen noch nicht endͤgül⸗ tig abgeſchloſſen wurden, glaubt, die Verwaltung nach dem ausſichtsreichen Stand es vertreten zu können, den ſich bei der etwaigen Rückzahlung für die Geſell⸗ ſchaft ergebenden Abwertungsgewinn in die Aus⸗ gleichsrechnung einſetzen zu dürfen. Der Durchfüh⸗ rungszeitpunkt der Kapitalherabſetzung hing davon ab, daß eine ausreichende Wiedererhöhung des her⸗ abgeſetzten Kapitals möglich wurde, zu deren Ueber⸗ nahme ſich nunmehr die der Geſellſchaft naheſtehen⸗ den Banken im Ausmaß von 9,046 Mill./ gegen Einbringung von ihnen gegen die Geſellſchaft zu⸗ ſtehenden Forderungen bereit erklärt haben. Sie hätten nur den Vorbehalt gemacht, daß die beabſich⸗ tigte Rückzahlung der Dollardarlehen eine befriedi⸗ gende Löſung findet und hätten ſich bereit erklärt, die hierzu erforderlichen Anteile der Geſellſchaft zur Verfügung zu ſtellen. Im einzelnen werden gegen Verrechnung zu pari übernehmen: die Commerz⸗ bank 2,995, Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaſt ſumme ihrer Verpflichtungen in ein weſentlich gün⸗ ſtigeres Verhältnis kommt als bisher und darüber hinaus ausreichend groß iſt, um die Geſamtſumme der Anlagekonten abzüglich der auf den Grundſtücken ruhenden Laſten voll zu decken. Nach Durchführung der Dollardarlehensrückzahlung werde überdies die Erfolgsrechnung auf dem Zinſenkonto um weitere 1 Mill. entlaſtet. Nach erfolgter Durchſührung der Umſtellungsbeſchlüſſe ſoll endlich auf Grund be⸗ reits erteilter miniſterieller Genehmigung die Wie⸗ dereinführung ſowohl der alten als auch der neuen Aktien an den bisherigen Börſen erfolgen. Da den alten Aktionären ein Bezugsrecht auf die neuen Ak⸗ tien nicht eingeräumt werden konnte, weil dem Uebernahmekonſortium im Intereſſe der Kapital⸗ marktpflege behördlicherſeits eine zeitliche Verfü⸗ gungsbeſchränkung(mindeſtens 1 Jahr) auferlegt wurde, ſei das Konſortium bereit und ermächtigt, In⸗ tereſſenten, die unter Uebernahme der gleichen Bin⸗ oͤungen neue Aktien erwerben wollten, ſolche zu 102 w. H. abzugeben. Der alle Teile des Sanierungsplanes zuſammen⸗ faſſende Verwaltungsantrag wurde gegen 719000 /¼ Stammaktien mit 7190 Stimmen(Geſamtſtimmen⸗ zahl 197 906) genehmigt. Dagegen ſtimmten drei Aktionäre mit 654 000, 62 000 und 3000 Stamm⸗ aktien. Der Verwaltung wurde die Ermächtigung zur Durchführung der Beſchlüſſe befriſtet bis zum 31. Dezember erteilt. Die Oppoſition, im weſentlichen durch Rechts⸗ anwalt Wille aus Hamburg vertreten, hielt es für richtiger, eine auf Jahre verteilte Bereinigung aus laufenden Erträgen durchzuführen, da ſicher nach zwei Jahren die Möglichkeit der Erwirtſchaftung eines Ertrages für das Kapital möglich ſei. Dem widerſpricht die Verwaltung, die mit mindeſtens ſieben Jahren rechnen zu müſſen glaubte, wenn die etzigen Vorſchläge nicht angenommen würden. Auch würde es nicht möglich ſein, die Dollar⸗Darlehens⸗ Transaktionen ohne eine gleichzeitige Generalberei⸗ nigung durchzuführen. Die deuische hilchwirischaff Miniſterialdirektor Dr. Moritz vom Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſchen Miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft 369•8 E 93 11. Weltmilch⸗ r er in der Zeit vom 22. bis 28. Auguſt in Berli ſtattfinden wird. 5 5 „Der 11. Weltmilchkongreß iſt keine interne Angelegen⸗ heit irgenoͤwelcher Fachkreiſe, ſondern für ös Leben aller Völker von größtem Intereſſe, da die Milch und ihre Er⸗ zeugniſſe zu den wichtigſten Vollsnahrungsmitteln gehö⸗ ren. In Deutſchland werden 16 bis 20 v. H. aller Aus⸗ gaben der Verbraucher für Nahrungs⸗ und Genußmittel für Milch und ihre Erzeugniſſe zufgewendet. Der Wert der deutſchen Milcherzeugung beträgt rund 3 Milliarden, das wären alſo rund 1 Milliarde mehr als der Produk⸗ tionswert der geſamten deutſchen Kohlenerzeugung. Die deutſche Milchwirtſchaft ſpielt außerdem internztional eine beſondere Rolle. Neben den Vereinigten Staaten von Nordamerika ſind wir mit einem Milchkuhbeſtand von rund 10. Millionen Kühen der größte Milchproduzent aller Län⸗ der, zußerdem nach England der größte Abnehmer von Butter und Käſe am Weltmarkt. Das Intereſſe der Welt⸗ milchwirtſchaft an Deutſchland wird nun noch erhöht durch die Maßnahmen, die das neue Deutſchland zur Orònung der Milchwirtſchaft ſeit dem Umbruch 1939 ergriffen hat. Unſere Marktordnung hat nicht nur die Erlöſe der Er⸗ zeuger verbeſſert, ſondern auch gleichzeitig die Verbraucher⸗ preiſe ſtabiliſiert und ſo eine Störung des ſozialen Frie⸗ dens durch ſpekulative Preisſchwankungen ausgeſchaltet. Seit dem Herbſt des Jahres 1934 beträgt der Preis für die beſte Butter unverändert.60/ je Kg., alſe etwas weniger als im Durchſchnit der letzten oͤrei Jahre vor der Während wir 1932 für unſer Milchvieh rund.25 Mill. Tonnen Oelkuchen zur Verfügung hatten, was es 1936 nur noch knapp die Hälfte. Trotzdem iſt es uns gelungen, die Milcherzeugung ſogar weiter zu ſteigern, ein Ergebnis der Leiſtung der Erzeugungsſchlacht. 3 0 Uebrigens wird gleichzeitig mit dem Weltmilchwirt⸗ ſchoftskongreß eine internationale milchwirtſchaftliche Aus⸗ ſtellung veranſtaltet, in der ſich die 5 Teilnehmer beteiligen werden. Sie wird alle fachlichen und wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Probleme anſchaulich zur Darſtellung bringen, um allen anderen Anregung und Vergleichsmög⸗ lichkeiten zu geben. Neukonsirukſion des Flick-Konzerns Umwandlung der Siegener Eisenindusirie AG. Die Siegener Eiſeninduſtrie AG., die bekanntlich als Vermögensverwaltung der Familie Flick neben faſt dem ge⸗ ſamten Kapital der Mitteldeutſche Stahlwerke AG. auch das Stahl⸗ und Walzwerk Hennigsdorf beſitzt, iſt vor kurzem in eine Perſonalgeſellſchaft umgewandelt worden unter dem Namen„Friedrich Flick, Kommanditgeſellſchaft“. Seit mehreren Jahren beſtand zwiſchen dem Stahl⸗ und Walz⸗ werk in Hennigsdorf und dem Blechwalzwerk der Mittel⸗ deutſchen Stahlwerke in Brandenburg ein Pachtungsver⸗ hältnis. Zur Ausgeſtaltung dieſer bewährten Betriebs⸗ gemeinſchaft iſt beabſichtigt, das Werk Brandenburg aus den Mitteldeutſchen Stahlwerken auszugliedern und auf die Kommanditgeſellſchaft zu übertragen. Als Gegenwert ſollen die Mitteldeutſchen Stahlwerke nom. 12. Mill./ eigene Aktien erhalten. In der Aufſichtsratsſitzung der Mitteldeutſchen Stahl⸗ werke wurde dieſer Plan genehmigt und beſchloſſen, im Einvernehmen mit den zuſtändigen Reichsbehörden einer auf den 14. Auguſt 1937 einzuberufenden ao. HV. die Ein⸗ ziehung dieſer Aktien vorzuſchlagen. Den wenigen außen⸗ ſtehenden Aktionären läßt die Friedrich Flick, Kommandit⸗ geſellſchaft, durch ein Bankenkonſortium den Umtauſch ihrer Mittelſtahl⸗Aktien im Verhältnis:1 gegen mit einer Sproz. Dividendengarantie ausgeſtattete Maxhütte⸗Aktien anbieten. Die Anteile der neugegründeten Kommanditgeſellſchaft befinden ſich ausſchließlich im Beſitz der Familie Flick. Darüber hinaus iſt die Neuordnung des Konzerns, für die es unter Umſtänden auch andere Löſungen gegeben hätte, eine reine Zweckmäßigkeitskonſtruktion. Jedenfalls wer⸗ den mit dieſen Transaktionen ganz klare Verhältniſſe ge⸗ ſchaffen. Nach Durchſührung der einzelnen Umgruppierun⸗ gen wird der Aufbau des Flick⸗Konzerns folgendermaßen ausſehen: Die Friedrich Flick, Kommanditgeſellſchaft, beſitzt 99 v. H. der Mittelſtah!⸗Aktien, das Werk Brandenburg und das Werk Hennigsdorf. Sie iſt alſo nicht mehr, wie bislang die Siegener Eiſeninduſtrie AG., eine reine Hol⸗ dinggeſellſchaft. Mittelſtahl beſitzt rund 80 v. H. der Max⸗ hütte⸗Aktien, den Waggon⸗Konzern und Lauchhammer und die Maxhütte ſchließlich Harpen. Waren und MWörkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 15. Juli.(Eig. Dr.) Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,60; Sept. 8,57½ Jan. 8,45.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 105,50; Sept. 107,75; Nov. 107,50; Jon. 107,75. —Liverpooler Baumwollkurſe vom 15. Juli.(Eig. Dr.) Ameriſan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Juli(37) 679; Auguſt, Sept., Okt. je 677; Nov., Dez. je 674; Jan. (88), Febr, je 675, März, April je 676; Mai, Juni, Juli je 677, Okt. 670; Dez., Jan.(39) je 666; 9— 668; Tendenz ruhig. 2Leinölnotierungen vom 15. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 1356; Leinſaat Klk. per Juli⸗ Auguſt 15,25; Bombay per Juli⸗Auguſt 15,75; Leinſaatöl loko 31,0; Juli 30,0; Sept.⸗Dez. 29,9; Baumwollöl ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 794. Neuyork: Terp. 38,0. Savannah: Terp. 33,0. * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K P 364 wurde der Preis von nicht legiertem Kupfer um 0,75 ermäßigt. veröffentlicht am veröffennicht am R. 0.7 RM 15 45 in Kraft ab 1 in Kraft a a 0 k 12 Alum. n. leg.] 133—137133—137[Bronzeleg. 109—112109—112 do. Legier. 5* 61 58—61[Neuſilberleg.68½%—71 68½—71 Blei nicht leg. 29¼— 51/29/—.313,, Nickel n. leg.] 236—246 236—246 .—88SI.—83. +4.•-˖- 29, 27—49/ 328.5/838.51375/57.5 540,5/350.51389.5/349.5 Zink ſein. do roh Zinn n. leg. Banka⸗Zinn Hartblei Kupfer n. leg. Meſſingleg. Rotguß leg. 32—84 ,3/—84½ 780— 79—84ʃ7 98—61 79/%80 79¼— 81 Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei * Frankfurt, 15. Juli. Die Berliner Mittagsſchlußkurſe waren an der Abend⸗ börſe gehalten. Das Geſchäft verlief ruhig. Zur Notiz kamen Anfangs Schuckert mit 180% und Geſfürel mit 156. Vereinigte Stahlwerke hörte man mit 124½—124%4, Man⸗ nesmann mit 1284—128/, JG Farben mit 167—167¼4 ſo⸗ wie Nordd. Lloyd mit 2076—21.— Der Rentenmarkt lag ruhig und unverändert. Im Verlaufe zogen die Kurſe am Aktienmarkt bis zu v. H. über den Berliner Schluß an. Etwas ſtärker be⸗ feſtigt J6 Farben mit 1677½. Am Rentenmarkt waren Kommunalumſchuldung unv. 94,20—94,25, Dekoſama⸗Neubeſitz wurden zu 43 geſucht. Leicht befeſtigt öproz. Induſtrie⸗Obligationen. Weiteres Intereſſe erhielt ſich für Schweizer⸗Franken zertif. Bonds, 6proz. Schluchſee 91—93, 6proz. Badenwerk 87—877. Im Freiverkehr wurden Dingler zu 88/½—89, Beck und Henke“ zu 79—79/ umgeſetzt. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte. Weinheim: Johonnis⸗ beeren 14—15; Stachelbeeren 11—21; Himbeeren 30—35 Pfirſiche 15—30; Zwetſchgen 30—35; Pflaumen 25—30, Aepfel 15—35, Birnen 30; Bohnen—10; Brombeeren 34—35 Mirabellen 30 Pfg. je 500 Gramm. Anfuhr 745 Ztr., Nachfrage gut. Handſchuhsheim(in Pfg. je 500 Gramm): Wolderoͤbeeren 85; Kirſchen 30; Sauerkirſchen 30; Johannis⸗ beeren 14—16; Stachelbeeren 17—18; dto. rote 20—24; Him⸗ beeren 27—34; Birnen 20—30; Aepfel 18—30; Pflaumen 22—30 Reineclauden 20—30; Mirabellen 30—35; Zwetſch⸗ gen 28—35; Pfirſiche 24—31, 18—23; Aprikoſen 40; Rha⸗ barber—2; Kopfſalat—4; Kohlrabi—5; Buſchbohnen —10; Stangenbohnen 12—14, Tomaten 26—31, 19—22; Karotten 4; Blumenkohl 25—37; Wirſing—9; Weißkraut —5; Rotkraut 8; Schlangengurken 18—20; Zwiebeln 6. Anfuhr und Nachfrage gut. Markt geräumt. * Schweinemärkte. Boxberg: Zufuhr 77 Schweine. Der Preis bewegte ſich zwiſchen 30 und 45 ½ für das Paar.— Grünsfeld: Zufuhr 144 Jungſchweine. Der Preis bewegte ſich zwiſchen 38—60/ für das Paar. Verlauf lebhaft. Geld- und Devisenmarki Paris, 15. luli(Schlu) ⸗milich). London 128.04 J Spenien Kopenhagen Wie⸗— Reuyor- 25.78/ ften 185.65 flollan! 15,18— Berlin 10³⁵.0 Belgien 434.12 l Schweir 591.—1 Strdholn 659,25 Marscher 645.— London, 15. Au Schluß emilich) 496.70 J Fopenbegen] 22.40,, Moskan 5* Schenb 1½241 Hae 49/00 Pbctein 0,80,, hunen 88— Ttokan, 107 Imsterdem 901,56 oslo 90/ Ronstenfin. 618,— iuzralien 125.— Paris 178 05 isszabon 10,13 Uthen 546,50 Mexiko 18.— Prüsse 29.50 56 Refsingtor 228.18[ Wien 28,31[Honterideo 28.— elien 88 praa 142.25 Warschau 2,20 Valparaiss 128.0 Perlin 12U Ppes 8 Zuenos Aires] 16,— Suenos acbwehn 21.55— elgr: 216.— is ſe n. 42.— euf Lon con 16,40 ſrenlen 86.00— eoti⸗ 400.— len-ken 1,262 LSüdsiriks 100,12 RMelalle Hamburger ieiallsoſierungen vom 15. Juli Hupfer IBanco- u. lroits-Linn brief J de 1d drief f beld Iberahliſ brief beld Iberahl., r e 29.2529.25 februar——. Feinsilber(RuA. 9. Eg)).. 41,70/88.70 März—5... feingold(AM. f. gr...79/ 2684 Ari.-Platin(Abfelle) Mal Circapr.(Rll. p. gr.7 8U. 150(870 Jun. 85— 8 r 4758 Iub, 447D( 50. 55 etsilpr.(AM. p. 9r. 9 lülus 508/.— vaptemb./4 /5747/. 5,,5/850, 9 Loco 414 Oklaber /4.7574,75.. B0.50- O... J Anfmon negulus cmnes.( lc.)58,— 60,50 Eoxemb.74.7974./5.. B50.5350.5.. 0uedesilber(L per flesche) 16,2516.25 emb, l74.7574 7D0I... 50.51350,50.. Wolframer: dünes,(in.)... 66.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 15. Juli für eine Unze Feingold 140 Sh 1½ d 86,6323 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,0614 Pence= 2,78529 l. Frachtenmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage für bergwärts für Verladungen ab Ruhr⸗ häfen war an der heutigen Börſe ziemlich rege. Die An⸗ forderungen für Reiſen nach Rotterdam hielten ſich in mäßigen Grenzen. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. GerlockGehae bose ,88. og,. 90 19. In allen Apotheken und Drogerien Un äbüdhahag 30 Pid. Ia Java mit Garantieschein, Ia Halbleinendrell indanthrenfarbig-gemu- stert, beste Erzeugnisse führender We· berelen 100 x 200. 76.-E Spezialrost mit Keill. 17.- RE Schlaraffie-Hatratzen von 55.- bis 100.-Rru, Rost dazu 16.- RlA.- Zahlbar bei Lieferung. Lieferung frei. Ehest.-Darl. Bettinnenmaße bitte angeb. 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Juli 1934 über die Umwandlung von Kunststreabe Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr ge⸗ ſamtes Vermögen unter Ausſchluß der Liquidation übertragen wurde auf die zwiſchen den Aktionären neuerrichtete Kommanditgeſellſchaft unter der Firma Bauſtoffe⸗Groß⸗ vertrieb R. Künzig& Co. mit Sitz in Mannheim. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Gläu⸗ bigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekanntmachung zu dieſem Zweck melden, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Be⸗ friedigung haben. Quadratſeilfabrik Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 9. Juni 1937 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Der bisherige Geſchäfts⸗ führer Heinrich Müller in Mann⸗ heim⸗Neckarau iſt Liquidator. AWG Allgemeine Werkzeug⸗ maſchinen⸗Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ heim, Zweigniederlaſſung, Haupt⸗ ſitz: Berlin. Dr. Paul Thelen in Berlin ⸗ Grunewald hat derart Prokura, daß er zuſammen mit einem Vorſtandsmitglied vertre⸗ tungsberechtigt iſt. Bauſtoffe⸗Großvertrieb R. Künzig & Co., Mannheim. Kommandit⸗ geſellſchaft ſeit 14. Juli 1937 mit Richard Künzig, Kaufmann in Mannheim, als perſönlich haften⸗ dem Geſellſchafter und zwei Kom⸗ manditiſten. Kaufmann& Oppenheimer, Mann⸗ heim. Inhaber iſt Nathan Oppen⸗ heimer, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Getreidehandel.— Der Niederlaſſungsort war bisher Mosbach. Karl Kiſtner, Mannheim. In⸗ haber iſt Karl Kiſtner, Kaufmann in Mannheim.— Geſchäftszweig: Großhandel mit Obſt und Süd⸗ früchten und Vertretungen.— Ge⸗ ſchäftslokal: Friedrichsring 2a. Simon Straus, Mannheim. In⸗ haber iſt Simon Straus, Kauf⸗ mann, Mannheim. Geſchäftszweig: Schuhmacherartikel u. Lederwaren. Der Niederlaſſungsort war bisher Neuſtadt an der Weinſtraße. Karl Schütz, Mannheim. Das Geſchäft gina pachtweiſe— jedoch ohne Forderungen und Verbind⸗ lichkeiten— auf Avpotheker Jo⸗ hannes Eberth in Mannheim über, der es unter der Firma Neckar⸗ apotheke Karl Schütz weiterführt. Fritz Schwanitz, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Heinrich Schwarz, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 81•32 Amtsgericht FG. 3b. Mannheim. iſt Sicherheit zu leiſten, Sotego lelegeakelt Zu verkaufen: Ein echter chineſ. Peking⸗Teppich, Größe.83 Mtr.& .86 Mtr., Preis/ 700.—, ferner ein reichbeſtickter Cantonſchal (ſelten ſchönes Stück), als Flügel⸗ decke oder Tiſchdecke zu verwenden. Anzuſehen zwiſchen 9/—1 Uhr: 5²⁵8 Werderſtraße 18, I. Schlafzimmer Herrenzimmer Küchenſchrank, Eisſchrank ete., erſt⸗ klaſſiges Nußbaummöbel, faſt neu, weg. Todesfalls günſtia abzugeben. Samstag—7 Uhr. Auguſta⸗Anlage Nr. 15, 1 Tr.., Dr. R.*2746 Schreibtische Fort mit der alten Shhetet—— Kü eh Speiſezimm ält. e 8 1. Büfett, Anrichte, Viiri Linch 2 Slühle Sitrine, Kommoden Pge 155.— Couch, Bettſtellen 3. 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Die bisher bei einer gewerblichen Berufsgenoſſenſchaft verſicherten Betriebe die⸗ ſer Art gehen auf die landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaften über, in deren Bezirk der Betrieb ſeinen Sitz hat. * Die Roheiſengewinnung im Deutſchen Reich betrug im Juni(30 Arbeitstage) 1304 243 To. gegen 1 313 071 im Mai(681 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurden im Juni durchſchnittlich 43 475 To. erblaſen gegen 42357 To. im Mai. Ende Juni waren von 174 vorhandenen Hochöfen 118 im Betrieb und 6 gedämpft. * Tagung der internationalen Eiſenverbände in Düſſel⸗ dorf. Zu Beginn dieſer Woche tagten in Düſſeldorf die internationalen Eiſenverbände. Es wurde beſchloſſen, die bisher für die freien Abſatzmärkte obligatoriſch verein⸗ barten Aufpreiſe nunmehr in die offiziellen Preis⸗ notierungen hineinzunehmen. Da dieſer obligatoriſche Ueberpreis zumeiſt 1 Goldpfund betragen hat, wird die offizielle Notierung beiſpielsweiſe für die Ausfuhr von Stabeiſen nach freien Märkten ſtatt bisher 5 künftig 6 Gold⸗ pfunde betragen. Dieſe Maßnahme läßt erkennen, daß die internationalen Eiſenverbände entſchloſſen ſind, den bisher erreichten Preisſtand auch weiterhin beizubehalten. Dieſem Zweck und einer Entlaſtung der internationalen Märkte dient auch eine Herabſetzung des Ausfuhrtonnageprogramms, die beim internationalen Stabeiſenausfuhrverband der⸗ geſtalt erfolgt iſt, daß das Ausfuhrprogramm, das noch im ai rund 200 000 To., im Juni 120 000 To. betragen hat, nunmehr auf 80 000 To. zuſammengeſchnitten wird. Als nächſte Folge dieſes Beſchluſſes werden wahrſcheinlich Ver⸗ knappungserſcheinungen an den Märkten zu erwarten ſein. * Wallſtreet zum Stillſtand der Goldzufuhren nach USA. Neuyorker Finanzkreiſe ſehen in dem neuerlichen Still⸗ ſtand der Goldzufuhren aus Europa einen enogültigen Umbruch des Kapitalſtroms und verzeichnen eine ſtarke Rückwanderung franzöſiſchen Kapitals nach London und Amſterdam. Man rechnet damit, daß dieſe Bewegung zu⸗ nächſt anhalten wird, da die Beſitzer der Fluchtkapitalien die Angabe der Höhe der nach USA gewanderten fran⸗ zöſiſchen Kapitrlien an die franzöſiſche Regierung befürch⸗ ten. Außerdem ſchreckt die Ausſicht auf eine beträchtliche Beſteuerung der Auslandsguthaben in USA vor weiteren Kapitalzuflüſſen ab. Die pſychologiſchen Momente dieſer Art gelten aber nur als Begleiterſcheinungen einer end⸗ gültigen Rückkehr des europäiſchen in er⸗ tpagsreichere europäiſche Anlagen. as Feſthalten des amerikaniſchen Schatzamtes an der Politik der Goldſterili⸗ ſierung und am gegenwärtigen Goldpreis gilt rückblickend als durchaus richtig in einer Zeit des Kapitalzuſtroms, der notwendigerweiſe im Rahmen der Zuſammenarbeit im eine Umkehr des Kapitalſtroms folgen mußte. * Von den elſäſſiſchen Staatskaligruben.— Zahlungen an den Staat. Die durch das Verſailler Diktat liquidier⸗ ten elſäſſiſchen Kaligruben werden bekanntlich für Rech⸗ nung des Staates unter dem Namen Mines Domaniales de Potaſſe'Alſace in Form einer eigenen Geſellſchaft be⸗ trieben. Der Staat hatte damals 208 Mill. Franken als Erwerbspreis vorgelegt. Irgendwerche Beſtimmungen über die Zurückerſtattung des Erwerbspreiſes waren nicht feſt⸗ geſetzt worden. Durch einen Erlaß vom 8. Juli wird nunmehr feſtgelegt, daß die Staatskaligruben aus ihren flüſſigen Mitteln zugunſten des allgemeinen Staatshaus⸗ haltes einen Betrag von 186 Mill. Franken als Teilrück⸗ zahlung auf das Kapitab auszuſchütten haben. Die 8 in Schanghai dauert an. Die Abſchwächung nuf dem Schanghaier Deviſen⸗ und Wert⸗ papiermarkt nimmt infolge des Norochina⸗Konflilts immer noch zu; Ldie Spannung wächſt. Die Centralbank of China hat ſich gezwungen geſehen, Sterling und USA⸗Dollar zur offiziellen Verkaufsrite von—2,5 oder 29,5 zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Die Transaktionen in Regierungsbonds mußten teilweiſe zum zweiten Mal eingeſtellt werden, nachdem ſich dieſe Maßnahme zum erſten Mal bereits im Montag als notwendig erwieſen hatte. Die Regierungs⸗ bonds ſind ſeit Konfliktbeginn insgeſamt um zehn bis zwölf Dollar geſunken, der Aktienmarkt iſt ebenfalls ſehr Duurch Treude⸗ Schriesheim a. d. B. Das Sportamt Mannheim beginnt am Montag, 19. Juli, im Schriesheimer Waldbad mit neuen Schwimmkurſen. Die Kurſe werden zu folgenden Zeiten durchgeführt Montags ab 17.30 Uhr für Kinder und ab 19 Uhr für Erwachſene. Die Kurſusdauer beträgt 6 Wochen. Anmeldung und Entrichtung der Kurſusgebühr (Erwachſene 1,20 /, Kinder 0,60 /) in den beiden erſten Stunden. Ende Auguſt kann die Freiſchwimmerprüfung abgelegt werden. Da dies die letzten diesjährigen Kurſe ſind, iſt das Einhalten der Anmeldefriſt unbedingt er⸗ forderlich. Sommerſportlager in Breiſach a. Rh. Zu unſeren Sportlehrgängen in dem Sommerſportlager Breiſach ſind noch einige Plätze frei. Wir bitten die Intereſſenten, ſich auf unſerer Dienſtſtelle zu melden. Anmeldungen zu den Sportlehrgängen vom 25. Juli bis 1. Auguſt und vom 1. bis 8. Auguſt nimmt das Sportamt, L 4, 15, Erdgeſchoß, Zimmer 6, noch entgegen. Achtung,„Kd“⸗Rollſchuhläufer! Heute Freitag fallen die Kurſe im Rollſchuhlaufen von 19 bis 20 und von 20 bis 21.30 Uhr im Karl⸗FriedrichGymnaſium, Moltkeſtraße, aus „Kdỹ“⸗Orts⸗ und Betriebsſportwarte. Wir machen noch⸗ mals auf die am 16. Juli, 20 Uhr, in den unteren Sälen des Ballhauſes ſtattfindende Beſprechung der„Köc“⸗Orts⸗ und Betriebsſportwarte aufmerkſam. Vollzähliges Erſchei⸗ nen iſt Pflicht. Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub. Folgende Urlaubsfahrten ſind bis zu dem nachſtehend genau bezeichneten letzten Termin bei unſeren Zahlſtellen zu bezahlen, andernfalls werden die Anmeldungen geſtri⸗ chen: UF 26 München(23), Uc 27 Fichtelgebirge(81,30 ), UF 28 Bodenſee(2,50 /) und Uß 20 Oſtpreußen (79,50 /) jeweils bis 20. Juli; Uc 30 Oberbayern(41,20 1) bis 21. Juli; U 66 Allgäu(30 /) bis 22. Juli; Uc 31 Nordſee(71,60 /) bis 23. Juli; U 32 Allgäu (39,70%) und Uc 64 Berlin(35,50 /) bis 24. Juli; UF 33 Schwarzwald(28 /) bis 25. Juli; Uc 63 Berlin 628 /) bis 31 Juli. Fahrplan zum Sonderzug nach Wildbad am Sonutag, 18. Juli. Abfahrt ab Mannheim.10 Uhr, Neckarau ab .18 Uhr, Rheinau ab.25 Uhr, Schwetzingen ab.35 Uhr, Hockenheim ab.47 Uhr, Neulußheim ab.53 Uhr, Pforz⸗ heim an.25 Uhr, Wildbad an.24 Uhr.— Rücßfahrt: Wildbad ab 20.50 Uhr, Pforzheim ab 21.37 Uhr. Fahrzeiten für die Urlaubsfahrten Uu 22 an die Oſtſee, Uc 22a Berlin und uc 23 Thü⸗ ringen jeweils om 16. Juli Mannheim ab 18.47 Uhr, Wein⸗ heim ab 19.31 Uhr. Für dieſe Urlaubsfahrten werden noch Anmeldungen entgegengenommen. UF 24 Saar⸗Obermoſel am 17. Juli Mannheim ab mit Perſonenzug 10.08 Uhr bis Graben⸗Neudorf, ab Graben⸗ Neudorf mit Senderzug 12.01 Uhr. Die Karten haben ab Mannheim Gültigkeit. u 25 und uß 65 nach Oberbayern am 17. Juli Mann⸗ heim ab.40 Uhr. 9— 9 ImnnnHEIm 7 111 Freitag, 16. Juli Nationaltheater:„Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von A. Vetterling, Miete F, 20 Uhr. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Tromm— Oden⸗ wald. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Libelle, Palaſthotel. Parkhotel, Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Univerſum:„Land der Liebel.— Alhambra:„Meiſe⸗ ken“.— Palaſt und Gloria:„SOs— Fünflinge“.— Capitol:„Kinderarzt Dr. Engel“.— Scala:„Manja Valewſka“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaoͤt. Handzeichnungen von J. A. Biſſinger. 8 Muſeum für Naturkunde im Schloß: Geöffnet von 11 bis 13 und 14 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Das Raubwild unſerer deutſchen Heimat. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 343 21. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗ Sport: Willy Müller Süd weſtdeulſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A, Ausgabe A u. B 21806 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporio 100 Jafire FH6ỹ0O Aus der Entwichklunss-Sescichte der Lictsifdnerei Als der erſte Pionier der Photographie, als der Möglichkeit, Abbildungen mit Hilfe des Lichtes her⸗ zuſtellen, iſt der deutſche Arzt Johann Heinrich Schulze antzuſprechen, der bereits im Jahre 1727 einwandfrei nachwies, daß ſich Silberſalze durch die Einwirkung des Lichtes verändern, ſich violettſchwarz färben. Dieſe Veränderung war zwar ſeit der erſten Darſtellung der Silberſalze durch den großen deut⸗ ſchen Gelehrten Albertus Magnus in der Mitte des 13. Jahrhunderts bekannt, wurde aber auf die Ein⸗ wirkung von Luft und Wärme zurückgeführt. Die praktiſche Auswertung der Erfindung des deutſchen Arztes von der Einwirkung des Lichtes auf die Silberſalze ließ aber noch mehr als ein Jahr⸗ hundert auf ſich warten. Zu Beginn des 19. Jahr⸗ — arbeitete Nicephore Niepce aus Chalon⸗ ſurSaöné und der Pariſer Maler Jacques Daguerre unabhängig voneinander und mit ver⸗ ſchiedenen Grundſtoffen an dem Ziel der Herſtellung von„Licht⸗Bildern“. Niepce baute ſeine Arbeiten auf der im Jahre 1782 durch Senebier gefundenen Lichtempfindlichkeit des Aſphaltes auf. Er erfand die„Heliographie“, ein Verfahren zur Herſtellung von Druckſtöcken, von denen ſich eine beliebige Anzahl haltbarer Papierbilder anfertigen laſſen. Dem eigentlichen Ziel aber kam er nicht näher. Daguerre dagegen verſuchte mit Hilfe von Silber⸗ ſalzen in der Form von Jooſilber das Problem zu löſen, doch zunächſt auch ohne greifbaren Erfolg. Nachdem Daguerre und Niepee durch die Vermittlung eines gemeinſamen Geſchäftsfreundes miteinander bekannt geworden waren, ſchloſſen ſie im Jahre 1829 einen Vertrag, in dem ſie ſich gegenſeitig zum Aus⸗ tauſch ihrer Erfahrungen auf dem von beiden in ſei⸗ mer vollen Bedeutung erkannten Gebiete verpflich⸗ teten. Als Niepce vier Jahre ſpäter ſtarb, waren beſondere Fortſchritte noch nicht zu verzeichnen, ſo daß Daguerre allein weiterarbeiten mußte. Er be⸗ nutzte für ſeine Verſuche ſilberplattierte Kupferplat⸗ ten, auf denen ſich durch die Einwirkung von Jooͤ⸗ dämpfen eine feine Schicht lichtempfindlichen Jooͤſil⸗ bers gebildet hatte. Dieſe Platten belichtete er in einer Camera obscura, einem innen geſchwärzten Kaſten, der in der Vorderfront eine Linſe(Objektir) hatte, ſo lange— meiſt einige Stunden—, bis das Bild in allen Einzelheiten erſchien. Dabei blieb es nicht aus, daß ſich auf verſchiedenen Platten infolge Aungünſtiger Lichtverhältniſſe oder zu kunzer Belich⸗ tung nur ein ſchwaches oder überhaupt kein ſichtbares Bild geigte. Auf einer ſolchen Platte, die Daguerre für eine nochmalige Präparation und Wiederverwendung in einen Schrank geſtellt hatte, in dem auch Chemika⸗ lien auſbewahrt wurden, zeigte ſich nach einiger Zeit ein Bild, in einer Deutlichkeit, wie ſonſt nur nach ſtundenlanger Belichtung in der Camera obscura. Nach mehreren in dieſer Richtung angeſtellten Ver⸗ ſuchen fand Daguerre im Jahre 1837, allſo vor genau 100 Jahren, daß ſich Queckſilberdämpfe in Form eines feinen, weißen Belags auf den vom Licht ge⸗ troſſenen Stellen der Jooͤſilberſchicht der Kupfer⸗ platte niedergeſchlagen hatten. Die Stellen dagegen, die bei der Belichtung wenig oder gar kein Licht er⸗ halten hatten, waren dunkel geblieben. Das erſte, durch die Einwirkung des Lichtes ent⸗ ſtandene, zunächſt unſichtbare„latente“ Bild war „entwickelt“ worden. Nun konnte auch die Belichtungszeit auf einen Bruchteil der bisherigen Dauer verkürzt werden. Wenn auch zunächſt Vervielfältigungen der Auf⸗ nahmen nicht möglich, die neuen„Daguerreotypien“ ſehr empfindlich und die Bilder ſeitenverkehrt waren, ſo war doch der Grundſtein zu einer Erfindung ge⸗ legt, die wie kaum eine zweite Eingang bei allen zivi⸗ liſierten Völkern gefunden hat, und deren ſehr ſtür⸗ miſche Entwicklung gerade wir in den letzten Jahr⸗ zehnten alle miterlebt haben. Eine ſolche Entwick⸗ lung hat von den Zeitgenoſſen Daguerres kaum einer geahnt. Wie wäre es ſonſt zu erblären, daß ſich trotz verſchiedener Verſuche Daguerres niemand fand, der die geforderten 200000 Franken für die Erfindung anlegen wollte! Da ſtellte Daguerre oͤurch Vermitt⸗ lung eines Kammerabgeordneten ſeine Erfindͤung dem Staate zur Verſügung, der ihm dafür ein lebens⸗ Einst... Die erste, nach Deutschland gelangte Daguerre· Camera (Deutsches Museum, München.) längliches jährliches Ruhegehalt von 6000 Franken und dem Rechtsnachfolger ſeines Vertragspartners Niepee ein ſolches von 4000 Franken zubilligte. Einen weiteren Fortſchritt brachte im Jahre 1839 das Aufnahmeverfahren des Engländers Talbot auf Papier, dem einige Jahre ſpäter auch die Herſtellung von Papier⸗Negativen folgte. Nach dieſen ließen ſich von einer Aufnahme beliebig viele Abzüge herſtellen, zwar noch in einer wenig anſprechenden Form, die ſich mit den Daguerreotypien keinesfalls meſſen konnten, aber ein weſentlicher Fortſchritt war es trotzdem. Die Verſuche, an Stelle von Papier Glasplatten als Bildträger zu verwenden, wodurch ſich der ſtö⸗ rende Papierfilz beim Kopieren nicht mehr bemerk⸗ bar machen ſollte, führten um das Jahr 1850 zum Erfolg. Das naſſe Kollodiumverfahren verdrängte ſchnell die Daguerreotypien, weil die da⸗ nach hergeſtellten Negative ſehr feine, abgeſtufte Bil⸗ der in beliebiger Zahl lieferten. Dieſes Verfahren hatte aber noch den großen Nachteil, daß die Platten erſt kurz vor der Aufnahme mit der lichtempfind⸗ lichen Schicht verſehen werden konnten, daß ſie aaß in die Kaſſetten eingelegt und ſofort nach der Auf⸗ nahme entwickelt, fixiert und getrocknet werden mußten. Das machte bei Aufnahmen außerhalb des Ateliers nicht nur die Mitnahme einer Reihe Ar⸗ beitsgeräte und Chemikalien, ſondern auch einer Dunkelkammer notwendig. einfach geſtaltete Wie .. und jetzt Die moderne Kleinbildkamera, die jedes Kind bedienen kann. ſich dagegen das Photographieren, als 1871 die Trockenplatte erfunden wurde, der etwa zwan⸗ zig Jahre ſpäter der unzerbrechliche Film ſolgte. Wie weit die Lichtempfindlichkeit und Farbenemp⸗ ſindlichkeit(letztere von W. H. Vogel, Berlin, im Jahre 1873 entdeckt) heute fortgeſchritten ſind, iſt zu bekannt, als daß darüber noch etwas geſagt werden müßte. Die Photographie wäre aber trotz aller Verbeſſe⸗ rungen des Aufnahmematerials nicht zu ihrer heu⸗ tigen Bedeutung gelangt, wenn nicht die Entwick⸗ lung des Kamerabaues damit gleichen Schritt ge⸗ halten hätte. Daguerre bediente ſich bei ſeinen Ver⸗ ſuchen, wie ſchon eingangs erwähnt, der bereits von Leonardo da Vinei erfundenen Camera obscura. Im Jahre 1839 brachte er eine aus zwei ineinander ver⸗ ſchiebbaren Käſten beſtehende Kamera mit feſtſtehen⸗ dem Objektiv auf den Markt. Um die gleiche Zeit kam bereits der Lederbalgen als Verbindung zwi⸗ ſchen Vorder⸗ und Rüchwand der Kamera in Ge⸗ brauch. Die ſtarre Form wurde deshalb nach und öiöUnRHUT „Eine Architektur-Aufnahme mit langer Expositions- dauer“ oder„Den Gerechten gibt's der Herr im Schlaf“. Die ersten Photographen, damals noch Daguerreotypisten genannt, wurden eine willkom⸗ mene Beute der französischen und englischen Witz- blätter. Hier eine Karikatur aus dem„Aujourdthui“ vom 15. März 1840, die viel belacht wurde. nach verlaſſen, Handkameras wurden gebaut, gegen 1890 kamen Spiegelreflexkameras in den Handel, das Format wurde allgemein kleiner, die Ausmaße der Kameras geringer. Trotzdem waren aber auch nach ͤͤem Kriege noch viele Kameras im Format 9 mal 12 om und darüber im Gebrauch. Da begann im Jahre 1925 mit der Einführung der Kleinbildkamera für das Format 24 mal 86 Millimeter geradezu eine Revolution in der Pho⸗ tographie. Dieſes Format hat ſich bis heute trotz aller gegenteiliger Prophezeiung nicht nur behaup⸗ tet, ſondern gewinnt täglich mehr an Boden. Daß die optäſche Ausrüſtung der Kameras in glei⸗ cher Weiſe vervollkommnet wurde, iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich. Für den Beſitzer einer hochwertigen Präzi⸗ ſionskamera— und nicht nur für dieſen— gibt es heute in der Photographie kaum noch ein„Unmög⸗ lich“. Ob Tag, ob Nacht, ob Nebel, Regen oder Son⸗ nenſchein, bei jeder Witterung, zu jeder Tageszeit, an faſt allen Orten können wir die Geſchehniſſe des Alltags auf Film oder Platte feſthalten, als ſtehen⸗ des Bild oder mit der Kinokamera als Ausſchnitt des lebendigen, pulſierenden Lebens. Arpho. (2 Zeichnungen, 1 Photo Archiv NM3) SPEZIAl-PHOre Das Photo- Spezialhaus der Oststadt 235 —— Heinrich Kaufmann Seckenheimer Strage 32 · Eigenes, modernes photolaboretorium Phoio- Artikel kauft màn sehr günstig in 7 oub rul, Erlebnisse Ihres Urlaubs 213 Photo Orogerie Theodor Hofmann Langeröttersttabe 16 Mit einem Ihoto · Anfat Halien Sie Eindrücke und SCeit M JakrpeRaten- erprobt und bewährt in ellem, was Photographie betrifft. NRoto-Hado 6. 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So hatten wir natürlich nach unſerer Ankunft in Neuyork und nach der erſten ſo aufrichtig herzlichen Begrüßung durch die zahlreichen am Pier erſchienenen Amerikaner, zuallererſt den Wunſch, möglichſt ſchnell die Rennſtrecke zu ſehen. Noch während unſere Auto⸗Union⸗Rennwagen vor den ſtaunen⸗ den Augen der Amerikaner von mächtigen Kranen von der „Bremen“ heruntergeholt wurden, fuhren wir, unſer Renn⸗ leiter Dr. Feuereißen, mein Kamerad Ernſt von Delius und ich, ſofort zur Rooſevelt⸗Rennbahn hinaus. Um ſie kennen zu kernen,„graſten“ wir ſie erſt mal ganz langſam mit unſeren Privatwagen ab und. wurden von Kurve zu Kurve beklommener. Unſere Zweifel, auf dieſer Bahn, die ſo ganz anders ausſah, als wir es in Europa gewohnt ſind, zu ſiegen, wurden größer und größer, denn es ſchien uns faſt unmöglich, hier die überlegene Schnelligkeit unſerer Auto⸗Union⸗Rennwagen wirkſam ausnutzen zu können. Die Rooſevelt⸗Rennbahn iſt eine einfach auf einem ganz flachen Feld angelegte, ungemein kurvenreiche und verhältnismäßig ſchmale Straße, die rechts und links mit einer etwa 30 Zentimeter hohen Brettereinfaſſung verſehen iſt. Es war ganz unmöglich, eine Kurve und den Grad ihrer Krümmung ſo deutlich wie auf deutſchen Bahnen zu erkennen oder einen Anhaltspunkt zum Bremſen zu finden, und es dauerte erſt mal eine ganze Weile, bis wir uns enolich vermittels eines kräf⸗ tigen Schluckes Kognak von dem erſten Schreck erholt hatten. Schon das erſte Training mit den Rennwagen beſtätigte unſere Befürchtungen. Keine einzige Kurve war da, die man, wie zum Beiſpiel am Nüvburgring, ſchnell und zügig durchfahren konnte, im Gegenteil, teilweiſe waren die Kur⸗ ven ſo eng, daß man zu ſchaffen hatte, unſere langen Fahrgeſtelle überhaupt einigermaßen ſchnell herumzubrin⸗ gen. Die Amerikaner hatten das natürlich ſchnell ſpitz und erkannten ſofort den großen Vorteil ihrer viel kürzeren Rennwagen, die ſie ſich zum größten Teil ſelbſt gebaut hatten, und mit denen ſie enorm ſchneidig ins Zeug gin⸗ gen. So kamen wir z. B. in den erſten Trainingsſtunden mit dem beſten Willen nicht unter eine Rundenzeit von :24 Minuten, während der Amerikaner Mays da ſchon dauernd:21 geſchafft hatte. Erſt im Rennen ſelbſt gelang es mir dann, Runden in 218 als ſchnellſte Zeit zu fahren. Aber trotz all dem ließen wir uns unſere Zuverſicht nicht nehmen, fuhren Runde um Runde und trainierten mit einer Verbiſſenheit, wie ſelten vor einem Rennen. Zwei kurze Gerade waren die einzige Gelegenheit, unſere Wagen auf eine Geſchwindigkeit von 260 Km.⸗Std. zu bringen und das war für die Amerikaner, die von einem gewöhnlichen Rennwagen auf normaler Straße noch nie eine ſolche Ge⸗ ſchwindigkeit erlebt hatten, ein Ereignis. Als wir ihnen aber erzählten, daß wir auf europäiſchen Rennſtraßen und deutſchen Reichsautoſtraßen mit dieſen gleichen Wagen ſchon g9 Km. Std. gefahren ſeien, oͤa blieb ſeibſt dieſen, doch W oer zum Staunen zu bringenden Amerikanern der And 9 En! n e Das Rennen ſelbſt war in jeder Beziehung eines der anſtrengendſten, das ich je gefahren habe. In jeder Runde mußte ich 7mal bremſen und 8 Kurven durchfahren, alſo im ganzen Rennen 560 mal die Bremſe treten und 720 Kurven nehmen. Ich verſuchte es dann mit unſerer Schiebetechnik und ſchob den Wagen mit großem Schwung durch die Kurven, um Zeit zu gewinnen. So ſchaffte ich es auch, aber es ſtrengte mich körperlich dermaßen an, daß ich mich nicht entſinne, je bei einem anderen Rennen derr art geſchuftet zu haben. Außerdem wurde die Rennſtraße durch verlorenes Oel und Reifenabſonderungen bald ſo glatt, daß ich alle Mühe hatte, den Wagen von unfreiwillt⸗ gen„Seitenſprüngen“ zurückzuhalten. Mächtig tmponiert hat den Amerikanern unſer Reifenwechſe! und das Tan⸗ ken, das wir zuſammen in 28 Sekunden ſchafften. Ich glaube, unſere braven Monteure wurden noch nie ſo ehr⸗ lich bewundert, wie dort im Land der unbegrenzten Mög⸗ Iichkeiten. Uns Rennfahrern hatte man geſagt, Camuſſo riß aus! Wengler und Bautz wieder mit vorn Die 58 noch im Wettbewerb befindlichen Teilnehmer an der Frankreich⸗Rundfahrt hatten am Donnerstag die 13. Teilſtrecke, die von Montpellier nach Perpignan über ins⸗ geſamt 466 Klm führt, zurückzulegen. Wieder war die Strecke unterteilt; der erſte Abſchnitt führte bis Nar⸗ bonne über 103 Klm., die zweite bis zum Tagesziel über 63 Klm. Obwohl die Sonne unerbittlich brannte und die kommenden Pyrenäen⸗Etappen die letzten Kräfte bean⸗ ſpruchen werden, wurde auch am Donnerstag keineswegs gebummelt, vor allem die italieniſchen Fahrer zeigten ſich als ſehr unternehmungsluſtig. Schon kurz nach dem Start in Montpellier löſte ſich Camuſſo vom Felde und da die übrigen Fahrer angeſichts der Hitze und der herrlichen Ausſicht am Golf von Lion wenig Neigung zeigten, den„Fehdehandſchuh“ aufzunehmen, erreichte der Italiener ſchließlich mit rund acht Minuten Vorſprung das Zwiſchenziel in Narbonne. Camuſſo hatte ſich aber redlich geſchunden, denn ſeine Zeit von:92739 Stunden bedeutete einen Durchſchnitt von 40,480 Klm. Die Haupt⸗ gruppe wurde dann nach einer Fahrzeit von:40:46 Stun⸗ den von dem Belgier Meulenberg über das Band geführt. In dieſer großen Gruppe von über 50 Fahrern beſanden ſich auch alle Deutſchen. Der einzige Fahrer, der auf dieſer Strecke alſo etwas„verdient“ hatte, war Camuſſo, der in der Geſamtwertung auf den achten Platz vorrückte. Verlief der erſte Teil der 13. Strecke, wenn man von Camuſſos Huſarenſtück abſieht, ziemlich eintönig, ſo wurde auf den 63 Km. bis nach Perpignan ſtändig gejagt. Bald hatte ſich eine achtköpfige Spitzengruppe gebildet, die aus Meulenberg, Vervaecke, Gamard, Choque, Canardo, Coſſon und den beiden Deutſchen Bautz und Wengler beſtand. Die Verfolger verloren allerdings die Ausreißer nie aus den Augen, ſo daß für dieſe kein nennenswerter Zeitgewinn herausſprang. Als Canardo zurückfiel, rüſteten ſieben Mann in Perpignan zum Enoſpurt, wobei ſich wieder ein⸗ mal der Belgier Meulenberg als ſtärkſter Fahrer er⸗ wies. Er ſiegte nach einer Fahrzeit von:31:08 Stunden vor Choque, Wengler, Coſſon, Bautz, Gamard und Vervaecke. Canardo kam in:31:59 ein, dann führte Dan⸗ neels nach:32:01 eine größere Gruppe über das Band, in der ſich auch Weckerling, Thierbach und Wendel befan⸗ den. Geyer kam in 1233:41 auf den 48. Platz und Haus⸗ wald in:33:58 auf den 49. Rang. 3 In der Geſamt⸗Einzelwertung konnte ſich lediglich Camuſſo verbeſſern, der vom zwölften auf den achten Platz vorrückte. Spitzenreiter und Träger des gelben Trikots iſt weiterbn der Belgier Sylvere Maes mit 84.2882 daß der Sieger nach Beendigung des Rennens auf der Tribünengeraden „Tour de geradeaus in einen mit Draht abgeſperrten Raum fahren ſolle, wo die Photographen und Reporter bereit ſtänden und unſere Rennwagen vor Beſchädigungen geſchützt wären. Man kann ſich kein Bild von dem Trubel machen, der ſich hier nach Beendigung des Rennens entwickelte. „Schauen Sie hierher, nein dorthin“ ſchrien ſie dͤurchein⸗ ander und„lächeln, lächeln, lächern!“ tönte es von allen Seiten. Sehr gefreut habe ich mich, daß der deutſche Botſchafter Dr. Dieckhoff ſelbſt ſofort kam, um zum Sieg und Gewinn des Vanderbiltpokales zu gratulieren und uns nun überhaupt erſt auf die große Bedeutung dieſes Erfol⸗ ges aufmerkſam zu machen. Die begeiſterten Amerikaner, die ſich auch nach dem Rennen von wirklich echter ſport⸗ kameradſchaftlicher Seite zeigten, ſchleppten mich dann ins Clubhaus, um gleich mit der Siegesfeier zu beginnen, aber ich war durch das anſtrengende faſt vier Stunden lang dauernde Rennen ſo müde, daß ich nach Einnahme von einem halben Dutzend Limonaden und 2 Litern eisgekühlter Milch auf meinem Stuhl einſchlief. Abends ſtellte ich dann feſt, daß ich während des Rennens 5 Pfund abgenommen hatte. Aber meinen tapferen Kameraden, Richard Seaman, dem zweiten Preisträger, und meinem Stallgenoſſen Ernſt von Delius, der trotz ſeines vom Sturz auf dem Nürburg⸗ ring noch wunden Beines den vierten Platz erkämpft hatte, erging es kein Haar anders. Nun bin ich froh, wieder in Deutſchland zu ſein und mich mal ordentlich von der Gluthitze Amerikas erholen zu können. Ein Wort noch über unſere Hin⸗ und Rückfahrt, die uns zum erſten Male Gelegenheit gab, unſere beiden ſtolzen deutſchen Schiffe des Norddeutſchen Lloyd, die„Bremen“ und die„Europa“, kennen zu lernen. Auf beiden Reiſen haben wir uns an Bomd herrlich wohl gefühlt und alle Schönheiten dieſer beiden Schiffe ſorglos und froh ge⸗ noſſen. Acht Tage bleiben wir nun in Berlin, dann geht es wieder in alter Friſche zum Nürburgring zum Training für den„Großen Preis von Deutſchland“, bei dem ich ja meinen Vorfahrsſieg auf Auto⸗Union verteidigen muß. Hoffentlich ſchaffe ich es. Ich will dieſe Zeilen nicht beſchließen, ohne noch einmal unſeren amerikaniſchen Sportkameraden auch auf dieſem Wege für ihre gute Freunoſchaft zu danken und vor allem auch den amerikaniſchen Zuſchauern, die den deutſchen Auto⸗Union⸗Sieg in Neuyork mit ehrlicher Begeiſterung und großem Beifall aufgenommen haben. Ich hoffe ganz beſtimmt, daß wir in Deutſchland bald Gelegenheit haben, Amerikas beſte Rennfahrer auch bei uns zu begrüßen, um auch auf einer deutſchen Bahn einmal mit ihnen um den Siegeslorbeer zu kämpfen. Kleine Sport Nachrichten Bei ſtrömendem Regen auf Schlammwegen Juternationale Sechstagefahrt in Wales Im ſtrömenden Regen wurde die 420 Km. lange vierte Schleife der Internationalen Sechstagefahrt am Donners⸗ tag gefahren. 189 Fahrer, von denen erſt 16 Strafpunkte aufwieſen, machten ſich am Donnerstagmorgen auf die Reiſe. Von den Mannſchaften blieben noch 48 ſtrafpunkt⸗ frei, die drei in der„Trophäe“ und acht in der„Silber⸗ vaſe“ gehören zu ihnen. Die übrigen 24 Mannſchaften hatten zum größten Teil ſchon über 100 Strafpunkte. 196 Km. lang ging es auf dem Schlußabſchnitt des vor⸗ herigen Tages wieder zurück, dann bog die Straße nach Süden in jenes von 1932 und 1933 her noch berüchtigte Ge⸗ biet der Schlammſtraßen. Nach der Mittagskontrolle führte die Strecke in das Hochmoor von Ammansoord und kurz vor dem Ziel hieß es den richtigen Weg aus dem„Karuſſell“ zu finden, jener vierſachen Straßenkreuzung, die ſchon ein⸗ France“ Stunden vor dem Franzoſen Lapébie(84:30:50), dem Ita⸗ liener Vicini(84:33:45) und dem Belgier Diſſeaux (84:33:49). Auch in der Länderwertung hat ſich nichts geändert. Belgien hat weiterhin die Führung mit 253:52:03 Stunden vor Frankreich(254:01:13), Deutſchland(257:03:43) und Italien. Eine gerechte Stimme Kampf Schmeling— Lonis verlangt Ein weißer Rabe ſcheint die Boxkommiſſion des Bun⸗ desdiſtriktes Columbig der Hauptſtadt Waſhington zu ſein. Die Kommiſſino geißelt in bezug auf die Schmeling⸗Kontro⸗ verſe die Finanzgebahren der Neuyorker Boxveranſtalter und verlangt die Annullierung ſämtlicher zwiſchen Mike Jacobs und Brabdock— Louis einerſeits und Ma⸗ diſon Square Garden und Max Schmeling andererſeits abgeſchloſſenen Verträge. Die Kommiſſion bezeichnet Labei allein Max Schmelina als logiſchen Herausforderer des „Weltmeiſter“ Louis und ſchlägt vor, Louis innerholb von. 30 Tagen zu zwingen, mit Schmeling einen Kampf abzu⸗ ſchließen. Im Weigerungsfalle ſollte der Weltmeiſtertitel für frei erklärt wenden. Ueberhaupt müſſe der geſamte Boxbetrieb Amerikas auf eine indere, geſündere Grund⸗ lage geſtellt werden. In letzter Zeit habe man den Ein⸗ oͤruck gewonnen, als ſeien Verträge nur dazu da, um ſo⸗ genannten Boxveranſtaltern die Taſchen zu füllen, wäh⸗ rend Meiſtertitel doch eigentlich nur in Anerkennung über⸗ legener Boxleiſtungen und nicht ausſchließlich für Zwecke des Geldverdienens verliehen werden ſollten. Bemerkenswert, daß damit zum erſten Mal eine der amerikoniſchen Boxkommiſſionen den Mut aufgebracht hat, das Kind beim Namen zu nennen. Geſpannt darf man ſein, wie ſich Amerikas Sportführung, an die ſich dieſe Adreſſe wendet, verhalten wird. Rekord nur im Wettkamyf Nach der neuen Sportordnung des DRie können künf⸗ tig Leiſtungen, die eine beſtehende Höchſtleiſtung übertref⸗ fen, nur dann anerkannt werden, wenn ſie in einem Wett⸗ kampf erzielt worden ſind. Es iſt alſo nicht möglich, einen Rekord auſzuſtellen im Training oder im Alleingang, alſo z. B. gegen die Uhr. Maßgebend für die Anerkennung ſind die international gültigen Beſtimmungen. Erzielen Deutſche im Ausland eine Höchſtleiſtung, ſo wird ſie vom DaL als deutſche Beſtleiſtung anerkannt, wenn ſie als Europa⸗, Olympiſche oder Weltbeſtleiſtung Anerkennung findet und die beſtehende deutſche Höchſtleiſtung übertrifft. Die Bezeichnung als Höchſtleiſtung iſt nur zuläſſig für Beſtleiſtungen in ſolchen Uebungsarten, die im Meiſter⸗ ſchafts⸗Programm des DRͤs enthalten ſind oder in denen Reichsſieger ermittelt werden. Rennen. Roſa. 138, 22, 20 14.10. 125, 30, 14, 16510. EW: 696:10. Spanga. 8. Royal Pantalion. 13, 10, 1040. GW: 26:10. 7— 4 +——— Leichtathletiſche Feſttage im Olympiaſtadion Die Staffel⸗ und Mehrkampfmeiſterſchaften in Frank⸗ furt a. M. haben gezeigt, mit welcher Härte und Verbiſſen⸗ heit um die Meiſtertitel in der Leichathletik gekämpft wird. Selbſt die kritiſchſten. Fachleute bewundern die durchweg unter ungünſtigen Umſtänden(Regen und Wind) erzielten Ergebniſſe, die der Einſatzbereitſchaft unſerer Leichtathleten das beſte Zeugnis ausſtellen. So gab Frankfurt bereits einen Vorgeſchmack für Berlin, wo am 24. und 25. Juli die beſten deutſchen Leichtathleten aufeinandertreffen. 16 Gaue mit 672 Bewerbern Insgeſamt wurden von den 16 Gauen 672 Leichtathleten · (562 Männer und 110 Frauen) gemeldet. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß nicht die Zahlen, ſondern Kampfkraft und Qualität den Ausſchlag geben. Demgemäß wurden die Meldungen der Vereine bereits von den Gauen überprüft und gegebenenfalls geſiebt. Das große Intereſſe an den diesjährigen Meiſterſchaften geht wohl am beſten daraus hervor, daß zum erſtenmal zu dieſer Veranſtaltung Sonder⸗ züge aus dem Reich nach Berlin fahren. Die Olympiſchen Spiele haben zweifellos gerade für die Leichtathletik große Propaganda geleiſtet. Der Aufmarſch der Gaue Es iſt verſtändlich, daß nicht nur die ſtarken, ſondern auch die ſchwächeren Gaue bei den Reichsmeiſterſchaften vertreten ſein wollen, denn gerade für ihre Wettkämpfer iſt durch die Titelkämpfe die einmalige Gelegenheit gegeben, mit den großen Könnern aufeinanderzutreffen. Von den Gauen wurden folgende Meldungen abgegeben: Männer: Frauen: Zuſammen: Gau 1 Oſtpreußen 17 2 19 Gau 2 Pommern 13 2 15 Gau 3 Brandenburg 103 24 217 Gau 4 Schleſien 2⁰ 6 26 Gau 5 Sachſen 59 9 68 Gau 6 Mitte 40 11 60 Gau 7 Nordmark 3⁴ 11 45 Gau 8 Niederſachſen 12 5 17 Gau 9 Weſtfalen 14 8 17 Gau 10 Niederrhein 2⁴ 9 39 Gau 11 Mittelrhein 14 3 17. Gau 12 Nordheſſen 7 4 11 Gau 13 Südweſt 30 6 36 Gau 14 Baden 12 5 17 Gau 15 Württemberg 27 2 20 Gau 16 Bayern 37 8 45 Zuſammen: 562 110 672 Vorbereitungen abgeſchloſſen Die Vorbereitungen für die 42. Deutſchen Leichtathletik⸗ meiſterſchaſten, die am 24. und 25. Juli im Berliner Olympia⸗Stadion abgewickelt werden, ſind faſt abgeſchloſſen. Nachdem der geſamte bei den Olympiſchen Spielen 1936 eingeſetzte Apparat in Tätigkeit tritt, darf von vornherein mit einer muſtergültigen Organiſation gerechnet werden. Die Schwierigkeit gegenüber den Olympiſchen Spielen be⸗ ſteht darin, daß faſt das geſamte olympiſche Programm, auf zwei Tage zuſammengedrängt, durchgeführt wird, während beim Olympia immerhin acht Tage zur Verfügung ſtanden. Um ſo größer iſt die Präziſion, die von allen Verantwort⸗ mal einigen zum Verhängnis geworden war, da ſie mehr⸗ mals falſch fuhren und eine reichliche Zähl Stkafpünkte für Zeitüberſchreitung erhielten. Ein„feiner“ Kampfrichter Nach den Weltmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen für Paare im März dieſes Jahres in London wurde, wie der„Sport Zürich“ zu berichten weiß, der Oeſterreicher Grünauer von der Liſte der internationalen Richter geſtrichen, ohne daß die Internationale Eislauf⸗Vereini⸗ gung damals mitteilte, aus welchem Grunde dies geſchehen ſei. Erſt in St. Moritz bekam man Klarheit. Grünauer hat in London verſucht, einen ungariſchen Punktrichter dahingehend zu beeinfluſſen, die Geſchwiſter Pauſin bei der Beurteilung vor Herber/Baier zu ſetzen. Als Gegenleiſtung wurde u. a. eine Summe Geldes in Ausſicht geſtellt. Der Ungar ging jedoch guf das unerhörte Anerbieten Grünauers nicht ein, ſondern erſtattete Anzeige beim Verband. Bei einer Gegenüberſtellung verſuchte Herr Grünauer zwar ſein„Angebot“ abzuſchwächen, aber er wurde trotzdem für ſchuldig befunden und disqualifiziert. Hoppegarten(15. Juli) Preis vom Fließ. 2400 4, 1400 Meter: 1. P. Mülhens Staatsoper(H. Müller); 2. Caliteo; 3. Torerotochter. Fer⸗ ner: Lampadius, Fidalgo, Alte Liebe, Alaja, Wildfang. Toto: 200, 47, 49, 36:10. EW: 20 744:10. Preis von Fichtenau. 2400 /, 1900 Meter: 1. Haupt⸗ geſtüt Graditz' Götterdämmerung(H. Zehmiſch); 2. Ro⸗ ſenode; 3. Gräfin Iſabella; 4. Popi. Ferner: Ernſt, Alt⸗ vater, Uhufelſen, Präſent, Sankt Andreas II., Einſchlag, Botſchafter, Ordinarius, Mathilde, Zibebe, Valanda, Re⸗ ditta, Ariadne. Toto: 48, 18, 20, 31, 51:10. EW: 276:10. Preis von Ravensberg. 4500 /, 1600 Meter: 1. Nemos Goldtaler(§. Blume); 2. Elpis und Marquis in totem Ferner: Egmont, Panther, Makrone, Narrhalla. Toto: 59, 26, 22, 22:10. GW: 260:10. Preis von Zoppenbroich. 4500 /, 2400 Meter: 1. Geſtüt Ebbeslohs Elritzling(O. Schmidt); 2. Burgunder; 3. Atis. Ferner: Blinzen, Hadrian, Occultus. Toto: 49, 25, 81:10. EW: 948:10. Preis von Mönchsheim. 2400 /, 1800 Meter: 1. Haupt⸗ geſtüt Graditz' Adjunta(Zehmiſch); 2. Panheros; 3. Per⸗ bellina; 4. Aktinie. Ferner: Quirl, Legionär, Albatros, Frühauf, Chronik, Mairoſe. Toto: 76, 13, 11, 12, 11:10. GW: 284:10. Preis von Heſſenwinkel. 2400, 1800 Meter: 1. Geſtüt Mydlinghovens Freiſchärler(Vinzenz); 2. Purpurſtern; 3. Orendel. Ferner: Blaſon, Tnatris, Glücksvogel, Pelo⸗ ponnes, Iberis. Toto: 59, 19, 16, 15:10. GW: 376:10. Preis von Eggersdorf. 2400 /, 1600 Meter: 1. Peetz' Mimiery(Huguenin); 2. Feſtſpiel; 3. Goldrubin; 4. Lady Ferner: Nautikus, Whiſt, Metternich, Lerchenau, Roſenfee, Winnetou. Toto: 38, 54, 10, 17:10. : 192: München⸗Riem(15. Juli) Scholle und Pflug⸗Flachrennen. 1950 Mark. 1600 Meter. 1. Geſt. Iſarlands Albion(Eicke); 2. Gallinella; 3. Bade⸗ luſt. Ferner: Blaufuß. Seydlitz, Renvers, Perlhuhn. Toto: EW: 124110. Peitſche und Sporen⸗Flachreunen. 2150 Mark. 1600 Meter. 1. Daubs Grolle zu(Haut); 2. Na Na; 3. Stobno. Ferner: Pan, Edina, Berna, Kataract, Männeken. Toto: Laudon⸗Jagdrennen. 2000 Mark. 3200 Meter. 1. St. Bernas Mais de Hongrie(Schäfer); 2. Palmenländer; 3. Ferner: Werlaon, Pompon. Toto: 33, 16, 14:40. EW: 144:10. Sattel und Zaum⸗Flachrennen. 2400 Mark. 2200 Meter. 1. Geſt. Iſarlands Azolin(Leiße); 2. Marinello; 3. Waf⸗ fenſchmied; 4. Onkel Karl. Ferner: Oſaka, Oſterluzei, A⸗ menau, Griffon, Marland, Nemere. Toto: 90, 10, 10, 11:10. Geranien⸗Hürdenrennen. 1850 Mark. 3000 Meter. 1. Lt. Suters Mon Amour III(Mäßig); 2. Treuer Huſar; Ferner: Grasfroſch, Mixer. Toto: Marau. 94 Monnhelm 8,8 lichen ſchon bei den Vorarbeiten verlangt wird. Ohne jedes Aufheben wurden mit der noch für alle großen Leichtathletik⸗ veranſtaltungen üblichen Sicherheit und Selbſtverſtändlich⸗ keit bereits die Vorausſetzungen für eine reibungsloſe Durchführung geſchaffen. Dr. von Halt als Führer der deutſchen Leichtathleten und als Mitverantwortlicher der Olympiſchen Organiſation, erhielt erſt bei der letzten JAAF⸗Tagung in Köln wieder beſtätigt, wie muſterhaſt gerade die Ausländer die Abwicklung der olympiſchen Leichtathletikwoche empfunden haben. Und nachdem die ver⸗ antwortlichen Poſten mit den bewährten Mitarbeitern be⸗ ſetzt ſind, wird auch die Organiſation der diesjährigen Titelkämpfe jeder Kritik ſtandhalten. Anfreiwillige Pauſe auf der Rhön Abergläubiſchen war es von vornherein klar, daß am Donnerstag ein ſchlimmes Ereignis in der Rhön bevor⸗ ſtand. Und tatſächlich wurde an dieſem 13. Wettbewerbs⸗ tag jeglicher Flugbetrieb unterbunden, ſo daß nicht ein einziger Start vorgenommen werden konnte. Der herr⸗ liche Hochſommertag brachte einen ſo ſtarken Südoſtwind, daß keine Thermik aufkam, die zu Flügen ausgenützt wer⸗ den konnte. Die im Laufe des Nachmittags bekanntgegebene Ge⸗ ſamtwertung nach dem Stand vom Mittwoch zeigt nun⸗ mehr fünf Deutſche auf den Vorderplätzen. Mit klarem Vorſprung führt Heini Dittmar vor Ludwig Hofmann und Wolfgang Späte. die eine Gruppe für ſich bilden. Mit Abſtand folgen Kurt Schmidt und Hanna Reitſch, die den Schweizer Saudmeier als beſten Ausländer vom fünften Platz veroͤrängt hatte. Der Stand: 1 Dittmar(Deutſchland) 1405.; 2. Hofmann(Deutſchland) 1109.; 3. Späte(Deutſchland) 1090.; 4. Schmidt(Deutſch'ond) 795.; 5. Hanna Reitſch (Deutſchland) 784.; 6. Sandmeier(Schweiz) 779.; 7. Baranowſki(Polen) 538.5.; 8. Baur(Schweiz) 481,5.; 9. Frl. von Roretz und Prenay(beide Oeſterreich) 472,0 P. 10. Zabſki(Polen) 434 P. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 65. Juu V. echm. * Aulde ceresluſt 7 Sooc 22 S SS — ſeumemund Aurgeimen =mamimmnng Enbrucheſon, ſiahene, Bhuus cc fun h cEUI % Gea Sſebe/ NG̃e Vc Onoſenes G iolng o Regen Soruhregen Oheue, Gbececir X Schnee d. Schneerrelben Gebete mir * 722 — 4 Sofoo C Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 16. Juli. Unter verbrei⸗ teter Gewittertätigkeit brach im Laufe des geſtrigen Spätnachmittags kühlere Meeresluft nach Weſtdeutſch⸗ land ein. Der Zuſtrom dieſer Luftmaſſe, in der noch verſchiedene Schauer eingelagert ſind, hält vorerſt weiter an, jedoch wird ſich die Witterung auch weiter⸗ hin durchaus freundlich geſtalten. BVorausſage für Samstag, 17. Juli Bei allmählich abflauenden Winden um Weſt heiter bis wolkig, örtliche Regenſchauer, Tem⸗ peraturen zwiſchen 20 und 25 Grad. ,, , üſbeenem — Höchſttemperatur in Mannheim am 15. Juli + 32,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 16. Juli + 17,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr.19,0 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,3 Millimeter — 0,3 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 10 Grad Waſſer⸗ und 10 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein-Wegel 13.14. 15.16. Kaub 26/265262268 Köln 2441/240788 290 Neckar⸗Pegel Mannheim Rbein⸗Vegel 12.13. 14. 15. 16. Rheinſelden 3,018.09..143,19..47 Breiſach..402,132.18 S 0 0 0 u.„ 384867 386 891 Frettag, 10 Jult 199% acheu, Schselgen, Seligoeia an Nadtoch ochiõnoter. elocieul Denn das muß man gesehen, u. darũber muß man mitgeladit huben TMEATER Ab heute in beiden Theatern chin, Ueoſ, Leeller Das v8 WI s0 schrelbt die Neue Mannhelmer Zeltung über den neuen Syndikat- 5 Ein Film, aus dem die Amerikaner ein nationales Ereignls möchten deutscher Sprache Der vollsaftige Bauern- schwank nach d. glelch- —— Bühnenstück Ab heute der packende chowa u u d TRAUOT Anfangsseiten: ———— Rotraut Richter Josef Eichheim Susl Lanner— Fritz kampers Jugendliche ab 14 Jahren zugelesen! S36 Anfengszeiten:.00,.50,.25,.50 ALHAHBRR Mania Valewska Das Schicksal einer Jugendliebe aus den glücklichen Tagen der russischen Gesellscheſt um die Jahrhundertwende mit MHarla Andergast- Peter Petersen · Olsa Tsche- h der kleinen .00.15.30 Uhr Für Zugend⸗ liche nicht zuselassen! Ufa-Ffilm: STARK Mational⸗Theateruammem Freitag, den 16. 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