9* 15 9 9 le 0 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. vo Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abbolſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63. WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimec Zei Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eimelpreis 10 P̃. uig Anzeigenpreiſe: 22 mmm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Samstag, 17. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 325 Kein klares ga und kein klares Nein zum Eden⸗Plan Vorbehalte auf allen Seiten Der Verlauf der geſtrigen Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes dib London, 17. Juli. Aus der amtlichen Verlautbarung über die Sit⸗ zung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes am Freiteg geht u. a. hervor, daß der polniſche Vertreter einen Vorbehalt hinſichtlich gewiſſer Einzelheiten des Plans über die Zurückziehung der Freiwilligen angemeldet hat. Der franzzöſiſche Vertreter erklärte in der Nachmittagsſitzung, hinſichtlich der Zurückziehung der Freiwilligen ſei die fran⸗ zöſiſche Regierung ſehr erfreut, zu ſehen, daß dieſer Geſichtspunkt, deſſen Bedeutung ſie ſo oft betont habe, jetzt einen weſentlichen Platz erhalte. Sie hoffe ſehr, daß die vorgeſehene Prüfung einen ent⸗ ſcheidenden Impuls für die wirkſame Regelung die⸗ ſer Hauptfrage bringe und damit einen grundlegen⸗ den und notwendigen Wandel in der ſpaniſchen Frage herbeiführen werde. Sie halte es für notwendig, daß die beiden Fragen— Aufſtellung von Beobachtern und Zu⸗ rückziehung der Freiwilligen— endgültig auf⸗ geklärt werden ſollten, bevor irgendeine Beſpre⸗ chung über die Bedingungen ſtattfinde, unter denen die Kriegsrechte zuerkaunt werden könn⸗ ten, hinſichtlich deren die franzöſiſche Regierung ſelbſtverſtändlich Bemerkungen zu machen habe, wenn die Zeit komme. Im Verlauf der zukünſtigen Beſprechungen werde die franzöſiſche Regierung ihre Anſicht zu gewiſſen Geſichtspunkten ausdrücken, beſonders zu der logi⸗ ſchen Beziehung, die zwiſchen der Land⸗ und See⸗ kontrolle hergeſtellt werden ſoll. Der Ausſchuß könne verſichert ſein, daß die franzöſiſche Regierung in den bevorſtehenden Beſprechungen den Geiſt der Zuſammenarbeit und des guten Willens zeigen werde. Der ſowjetruſſiſche Vertreter erklärte, daß ſeine Regierung den britiſchen Plan als Erörte⸗ rungsgrundlage annehme, obwohl ſie ihn noch nicht genau prüfen könne und obwohl ſie in ge⸗ wiſſen Punkten von den in dem Plan ausgedrückten Anſichten abweiche. Sie glaube, daß die britiſchen Vorſchläge, um ihren Zweck zu erfüllen, d. h. um zu einer befriedigenden Regelung der Kriſe und zur all⸗ gemeinen Löſung der ſpaniſchen Frage beizutragen, gewiſſe wichtige Abänderungen erforder⸗ ten, die von der ſowjetruſſiſchen Regierung zu einem ſpäteren Zeitpunkt vorgebracht würden. Der portugieſiſche Vertreter ſagte u.., er wiſſe nicht, ob es in der Praxis möglich ſein werde, die Gewährung der Kriegsrechte von der Zurückzie⸗ hung der Freiwilligen abhängig zu machen. Auruben amfranzöſiſchen Ralionalſeierias Am franzöſiſchen Nationalfeiertag, an dem auf Beſchluß der Gewerkſchaften geſtreikt werden ſollte, hinderten in Lille Streikpoſten die arbeitswilligen Kellner an der Arbeit. Hierbei kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen, ſo daß Polizei verſchiedentlich einſchreiten mußte. Die Erklärungen Ribbentroys und Grandis Deutſchland und Italien nehmen den Plan als Diskuſſionsgrundlage an und ſtellen Abänderungsvorſchläge in Ausſicht dnb. London, 16. Juli. In der Vormittagsſitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes gab der deutſche Botſchafter von Ribben⸗ trop eine Erklärung ab: Im Namen meiner Regierung erkläre ich, daß der britiſche Plan als Ausgangspunkt der Diskuſſion angeſehen werden kann. Es iſt offenſichtlich, daß die Einzelheiten des neuen Planes und beſonders die Art der zeitlichen Reihenfolge ſeiner Durchführung im einzelnen erörtert und endgültig feſtgelegt werden müſſen. Im Verlaufe dieſer Erörterungen werde ich dem Ausſchuß die Anſichten meiner Regierung zu dieſen Punkten übermitteln und Abänderungen zu gewiſſen Einzelheiten des Planes vor⸗ ſchlagen. Der britiſche Plan ſelbſt ſieht die Mitarbeit der beiden Parteien in Spanien vor. Wir hoffen alle beſtimmt, daß dieſe Mitarbeit erfolgen und ſomit die Einſtellung der beiden ſpaniſchen Parteien ent⸗ ſcheidender Faktor für unſere Arbeit ſein wird. Der italieniſche Botſchafter, Graf Grandi, erklärte, die italieniſche Regierung könne erfreut feſt⸗ ſtellen, daß der britiſche Plan das enthalte, was nach Anſicht Deutſchlands und Italiens die weſentlichen Elemente für eine Löſung der augenblicklichen Schwierigkeiten darſtellen. Die italieniſche Regierung iſt bereit, den britiſchen Plan als Diskuſſions⸗ grundlage anzunehmen. Bezüglich der Durchführung dieſes Planes ſei es klar, daß eine ſorgfältige Betrachtung notwendig ſei. Dieſer Prüfung werde die italieniſche Regierung konſtruktive Mitarbeit angedeihen laſſen, um die praktiſchen Bedürfniſſe mit der Durchführung des Planes in Einklang zu bringen, um eine logiſchere Verbindung zwiſchen Kriegführenden⸗Rechten und Kontrolle und Zurückziehung der Freiwilligen her⸗ zuſtellen, ſowie um die Land⸗ und Seeüberwachung zu verſtärken. Borſichtiges weiteres Vorgehen db. London, 16. Juli. Am Schluß der Nachmittagsſitzung erklärte der Vorſitzende des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, Lord Plymouth, es ſei klar, daß die in Erſcheinung getre⸗ tenen Zeichen der Zuſammenarbeit auch in vollem Maße auf den Sitzungen des Unterausſchuſſes ge⸗ zeigt werden müßten, wenn der Plan in einer end⸗ gültigen Form zuſtande kommen ſoll. Er hoffe, daß die Erörterung im Unterausſchuß nicht unnötig aus⸗ gedehnt werde. In unterrichteten engliſchen Kreiſen wurde am Freitagabend erklärt, wenn der Unterausſchuß am nächſten Dienstag zuſammentrete, würden voraus⸗ ſichtlich zunächſt die am wenigſt umſtrittenen Punkte, darunter in erſter Linie die Wiederherſtel⸗ lung der Landkontrolle, beſprochen werden. Gedämpfter Optimismus in London (Funkmeldung der NM3.) + London, 17. Juli. Die geſamte Londoner Morgenpreſſe berichtet ausführlich über die geſtrige Sitzung des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes. Die„Times“ ſchreiben in ihrem Leitartikel, die Angelegenheit ſei beſſer abgelaufen, als man erwar⸗ tet habe. Der„Daily Telegraph“ erklärt insbeſondere, daß die bei der geſtrigen Sitzung gehaltenen Reden von ſehr verſöhnlichem Tone geweſen ſeien, wodurch die Spannung in der internationalen Atmoſphäre ge⸗ lockert worden ſei. Noch ſei es zu früh, vorauszu⸗ ſagen, ob der britiſche Plan Wirklichkeit werde. Die Beratungen um die Einzelheiten dieſes Planes müß⸗ ten mit größter Vorſicht durchgeführt werden, denn es gebe genug Möglichkeiten zum„Anecken“, Auch die„Morningpoſt“ hebt hervor daß die bri⸗ tiſchen Kompromißvorſchläge allgemeine Zuſtimmung als Diskuſſionsgrundlage gefunden haben. Das be⸗ deute allerdings nicht, daß der ganze Plan ſchon an⸗ genommen ſei. Es beſtehe kein Zweifel darüber, daß die Schwierigkeiten erſt jetzt be⸗ gännen, doch die Aufnahme des Planes und der allgemeine Ton der geſtrigen Beratungen laſſe die Hoffnung zu, daß ein Abkommen doch noch zuſtande kommen könne. „Daily Expreß“ und„Daily Mail“ heben beide in größter Aufmachung hervor, daß der ſowjetruſ⸗ Paris hat am wenigſten Luſt! Nur mit Mühe konnte Delbos das Kabinett zur Zuſtimmung bewegen (Funkmeldung der NM3) + Paris, 17. Juli. Die grundſätzliche Annahme des britiſchen Kom⸗ promißvorſchlags durch die 27 im Londoner Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß vertretenen Mächte als wei⸗ tere Diskuſſionsgrundlage gibt der Pariſer Früh⸗ preſſe am Samstag reichlichen Stoff zu kritiſchen Be⸗ trachtungen. Im allgemeinen begrüßt man die Tat⸗ ſache, daß der engliſche Plan nicht bereits bei ſeiner erſten Erörterung auf unüberwindbare Widerſtände geſtoßen iſt. Man verhehlt ſich jedoch nicht, daß die Ausführung dieſes Planes trotzdem ſchwierig ſei. Der„Jour“ weiſt darauf hin, daß der franzöſiſche Botſchafter in London erſt am Nachmittag die Zuſtimmung ſeiner Regie⸗ rung zum Ausdruck bringen konnte, weil inner⸗ halb des Miniſterrates vom Freitag vormittag die Meinungen ſtark ausein ander ge⸗ gangen ſeien und man ſich nur mit Mühe habe einigen können. Faſt vergeblich habe Außen⸗ miniſter Delbos die Gefahren eines Bruches äͤwiſchen Frankreich und England unterſtrichen. Erſt die Sozialdemokraten nachgegeben, zumal ſich meh⸗ rere radikalſoziale Miniſter heſtig gegen ſie gewandt hätten.— Die Vorarbeiten des Ausſchuſſes würden zumindeſt zehn Tage in Anſpruch nehmen und hier⸗ bei hänge alles von der Haltung Sowjet⸗ rußlands ab, das aller Wahrſcheinlichkeit nach verſuchen werde, die britiſchen Vorſchläge zu tor⸗ pedieren. Die„Epoque“ meint, jeder habe ſeine Vorbehalte mehr oder weniger aufrecht erhalten und die Oppo⸗ nach längerem Hin und Her hätten Blum und kriegfühvende Partei verſagt bleibe. ſition beſtehe weiter in der Frage der Zuerkennung der Freiwilligen. Der Wunſch Englands ſcheine zu ſein, Zeit zu gewinnen, denn ſolange man verhan⸗ dele, ſchlage man ſich nicht. Man müſſe ſich mit Ge⸗ duld wappnen, da man noch lange über die Nichtein⸗ miſchung zu ſprechen haben werde. „Paris Soir“ erklärt, daß die Vorzüge des eng⸗ liſchen Plans in der chronologiſchen Reihenfolge der werſchiedenen vorgeſchlagenen Punkte liegen. Für Frankreich könne jedenfalls keine Rede von einer Anerkennung der Kriegsrechte ſein, bevor nicht Valencia und Salamanca die Wiederher⸗ ſtellung der Kontrolle und die Zurückziehung der Freiwilligen zugeſtanden hätten. Vom politiſchen Büro der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei Frankreichs iſt der Kampf bereits eröffnet worden. In einer Sitzung, die unter dem Vorſitz des kom⸗ muniſtiſchen Senators Cachin am Freitag ſtattſand, wurde Proteſt gegen den engliſchen Plan erhoben, weil er„darauf hinausgehe, General Franco als kriegführende Partei anzuerkennen“. Es wurde feſtgeſtellt, daß der ſozialdemokratiſche Landespartei⸗ tag in Marſeille ausdrücklich von den ſozialdemokra⸗ tiſchen Miniſtern gefordert habe, ſich dafür einzu⸗ ſetzen, daß General Franco die Anerkennung als Um ſo ver⸗ wunderlicher ſei es, daß die franzöſiſche Regierung ſich dennoch mit dem engliſchen Plan grundſätzlich einverſtanden erklärt habe. Das politiſche Büro der Kommuniſtiſchen Partei hat deshalb beſchloſſen, die ſofortige Einberufung des ſozialdemokvatiſch⸗ Ser Verſtändigungsausſchuſſes zu for⸗ dern. (Weltbild, Zander⸗M.) ſiſiche Botſchafter im Namen ſeiner Regierung urſprünglich die Abſicht gehabt habe, ſich rundweg gegen die engliſchen Vorſchläge auszuſprechen. Nur aus dieſem Grunde habe er in der Vormittagsſitzung geſchwiegen. Erſt, als er erfahren habe, daß auch Frankreich den Plan als Diskuſſionsgrundlage an⸗ nehme, habe er es nicht mehr gewagt, als einziger ſich gegen den Plan auszuſprechen. „Daily Herald“ meint, der Sturm ſtehe noch be⸗ vor. Im Leitartikel verfehlt das Labourblatt auch heute nicht, Deutſchland und Italien in bekannter Weiſe zu verdächtigen. Salamanta hat Bedenken — Salamanca, 17. Juli.(U..) Von zuſtändiger Seite wird darauf hingewieſen, daß das nationale Spanien noch nie Vorſchläge für ein Kontrollſyſtem verworfen habe, ſofern ſie auf dem guten Willen baſierten, gerecht und unparteiiſch zu ſein. Offizielle Kreiſe äußern aber Befrem⸗ den über die Bedingungen, unter denen man den beiden ſpaniſchen Parteien das Recht der Krieg⸗ führenden zuſprechen will. Die Bedingungen ſeien unlogiſch, beſonders was die Rückberufung der Freiwilligen beträfe, die gar nicht zu verwirklichen ſei. In dieſen Kreiſen wird die Auffaſſung vertreten, daß man das Recht des Kriegführenden zuſprechen müſſe, bevor man das Problem der Frei⸗ willigen anfaſſe. — Regierungskriſe in Prag Das Kabinett erklärt wegen Unſtimmigkeiten in der 83 Getreidepreisfrage ſeinen Rücktritt dnb. Prag, 16. Juli. Wie verlautet, iſt am Freitag im Verlaufe des Miniſterrates eine Einigung über die Frage des Ge⸗ treidemonopols und des von den tſchechiſchen Agrariern verlangten Staatszuſchuſſes zur Erhöhung der Uebernahmepreiſe des Getreides an die Bauern nicht zuſtandegekommen. Finanzminiſter Dr. Kalfus, der mit Rückſicht auf die Lage der Staatsfinanzen eine weitere Belaſtung des Staatshaushalts ablehnte, hat daher ſeinen Rück⸗ tritt angeboten. Der Miniſterrat kam jedoch zu dem Entſchluß, dem Staatspräſidenten Dr. Beneſch den Rücktritt des Geſamtkabinetts anzu⸗ bieten. Der ingoſlawoſche Generalſtabschef als Manöver⸗ gaſt in Frankreich. Den ſeit einigen Tagen auf dem Truppenübungsplatz von Mailly(bei Chalons⸗ſur⸗ Marne) unter Einſatz von motoriſierten Einheiten und Fliegerregimentern ſtattfindenden großen Ma⸗ növern werden am Kreitag auch in Begleitung des Generaliſſimus Gamelin ausländiſche Generäle bei⸗ wohnen, darunter vor allem der ſeit einigen Tagen in Paris weilende General Neditſch, Chef des Ge⸗ neralſtabs der jugoſlawiſchen Armee. 2. Seite/ Nummer 323 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgade Samstag, 7. Juli 1887 Sinn und Bedeutung der Münchener Tage: Kunſt ijt ein Begriſf der Raſſe und der Gemeinſchaft Reichspreſſechef Dr. Dietrich über die Grundlagen und die Aufgaben der Kunſtgeſtaltung und der Kunſtbeſchreibung dnb. München, 16. Juli. Den außergewöhnlichen Rahmen des Preſſeemp⸗ fanges anläßlich der Eröffnung des Tages der Deut⸗ ſchen Kunſt bildete das Maximilianeum, in dem ſich am Freitagnachmittag mehr als 400 Vertreter der deutſchen und ausländiſchen Preſſe verſammelten. Der Empfang war umrahmt von eindrucksvollen muſtkaliſchen Darbietungen des Trappſchen Orche⸗ ſters. Der Reichspreſſechef der NSDAP, Dr. Diet⸗ rich, begrüßte die ſo zahlreich erſchienenen in⸗ und ausländiſchen Preſſevertreter und führte u. a. aus: Wenn etwas dieſem erſten Tag der Deutſchen Kunſt einen beſonderen und einmaligen Charakter verleiht, dann iſt es der ſchöne und große Gedanke der Erhebung der Kunſt aus der Enge des Sumpfes intellektualiſtiſcher Abge⸗ ſchloſſenheit in die weite, lichte Sphäre von lebendiger Volksverbundenheit, die das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland zu verwirklichen ſucht und der tiefe Widerhall, den dieſer Appell an das Kkünſt⸗ leriſche Gewiſſen der Nation im Herzen des Volkes findet. Dieſer Tag der Deutſchen Kunſt iſt ein weithin ſichtbarer Ausdruck nationalſozialiſtiſchen Kulturwil⸗ lens und Kulturſchaffens. Die kulturelle Haltung des Nationalſozialismus — im Ausland ſo ſelten verſtanden und ſo oft ge⸗ ſchmäht— und ihr den ſchönen Künſten zugewandtes Geſicht treten an dieſem Tage in München mit einer repräſentativen Veranſtaltung hervor, die ſich offen und frei dem geſunden künſtleriſchen Urteil der breiteſten Oeffentlichkeit präſentiert. Frei aber auch inſofern, als ſie ſich freigemacht hat von der ebenſo lächer⸗ lichen wie beſchämenden Diktatur des jüdiſchen Kunſtſchwindels wie von dem verkrampften pſendo⸗künſtleriſchen Künſtlerdünkel jener, die ſie tief zur Sklaverei anmaßender Unfähigkeit erniedrigt hatten. Die„politiſchen Kultur⸗Bar⸗ baren Europas“, als die man uns Nationalſozia⸗ liſten im Ausland ſo gerne abſtempeln möchte, ſtellen ihr Barbarentum und die Projekte ihrer Kulturbarbarei hier in München zur Schau, An einer Zeitenwende deutſcher Weltanſchauung iſt auch das deutſche Kunſtſchaffen, insbeſondere un⸗ ſere bildende Kunſt in eine fundamental neue gei⸗ ſtige Situation hineingeſtellt. Die nationalſoziali⸗ ſtiſche Revolution iſt eine totale Revolution, eine Revolution auch des Denkens und der Kultur. Und weil es ſo iſt, darum erheben ſich hier an dieſen erſten Tag der Deutſchen Kunſt Fragen und Pro⸗ bleme, deren Beantwortung und richtungweiſende Klärung gerade für den Journalismus und das deutſche Kunſtſchrifttum nicht nur von eminentem Intereſſe, ſondern von lebenswichtiger Bedeutung iſt. Der Führer ſelbſt wird bei der Eröffnungsfeier Ides„Hauſes der Deutſchen Kunſt“ und der „Deutſchen Kunſtausſtellung 1937“ das Wort er⸗ greiſen und dem Kunſtſchaffen unſerer Zeit die Richtung weiſen. Die Kunſt iſt älter als die Preſſe, ſie iſt eine der elementarſten Lebensäußerungen der Kultur über⸗ haupt. Kunſt gibt es, ſeitdem Menſchen auf der Erde zuſammenleben, ſie blickt auf Jahrtauſende zurück und entwickelte ihre höchſte Blütezeit, als es noch keine Preſſe gab. Die Preſſe iſt in ihrer eigentlichen Entwicklung nur ein Kind des Liberalis⸗ mus geweſen und erſt mit ihm und dͤurch ihn groß geworden. Wenn wir heute von der Warte nationalſozia⸗ liſtiſcher Kunſtanſchauung in der Geſchichte zurück⸗ blicken und vom Verfall der bildenden Kunſt durch die kulturell verheerenden Wirkungen der liberali⸗ ſtiſchen Geiſteshaltung in Deutſchland ſprechen, dann müſſen wir, wenn wir gerecht urteilen, feſtſtellen, daß die Preſſe und die Literatur dieſer Zeit die Schrittmacher des Kunſtverfalls geweſen ſind. Aber dieſe Feſtſtellung iſt weit entfernt von einer Selbſt⸗ anklage. Die Preſſe des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands iſt nicht die Preſſe der liberaliſtiſchen Aera. Wir haben den Liberalismus und ſeine mar⸗ xiſtiſch⸗bolſchewiſtiſchen Trabanten niedergeſchla⸗ gen. Und mit uns können nun die unterdrück⸗ ten und geflüchteten Diener einer wahren deut⸗ ſchen Kunſt wieder ihr Haupt erheben! Ein neuer Geiſt hat ſich über Deutſchland erhoben und ſeine Preſſe mit neuem Geiſt erfüllt: dem Geiſt der Achtung vor unſerer ſtolzen nationalen Kultur und dem Heiligtum unſerer deutſchen Kunſt. Der grundlegende Erlaß des Reichsminiſters Dr. Goebbels zur Neuordnung der Kunſtkritik, der das zerſtörende Kunſtrichtertum in der Preſſe beſeitigt und an die Stelle des Kunſt⸗ kritikers den Kunſtſchriftleiter ſetzt, iſt nichts anderes als der endgültige Schlußſtrich unter eines der betrüblichſten Kapitel des liberaliſti⸗ ſchen Journalismus, der, aus allen anderen Sparten längſt verſchwunden, in der Kunſtkritik noch ſeine Blüte treibt. Klare Zielſetzung: Die Aufgabe des Kunſtſchriftleiters von heute er⸗ ſordert allerdings eines: Klare Zielſetzung! Wer publiziſtiſch die Kunſt fördert und helfen will, ſie dem Volke wieder näher zu bringen, der muß feſt begründete Vorſtellungen von ihr haben und wiſſen, was Kunſt iſt. Wo jeder Kunſt für Kunſt halten kann und für Kunſt ausgeben bann, was ihm beliebt, da kann man von Kunſt nicht mehr reden, da iſt der Begriff der Kunſt ausgelöſcht und zu einer Selbſttäuſchung des entarteten Geiſtes ge⸗ worden. Wie auf allen Gebieten unſeres Lebens ſo war auf dem Gebiete der Kunſt der Individualis⸗ mus an ſeinem bitteren Ende angelangt. Und wie in der Politik und auf allen anderen Gebieten, ſo legt der Nationalſozialismus nun auch auf denn Gebiete der Kunſtanſchauung neuen und feſten Grund, denn die Sprache der Kunſt iſt die Sprache des Her⸗ zens und nicht des Verſtandes. Kunſt iſt die Offen⸗ barung des Schönen und des Erhabenen durch un⸗ mittelbare Anſchauung. Der Geſchmack iſt indivi⸗ duell, relativ, er iſt die äſthetiſche Sphäre des ein⸗ selnen! Das Schöne iſt aber allgemein, abſo lut, es iſt die äſthetiſche Ebene der Gemeinſchaft! Der einzelne für ſich kann kein Schönheitsideal aus ſich entwickeln, es erwächſt nur aus der Ge⸗ meinſchaft der Menſchen und aus der Landſchaft, in der ſie leben. Dieſe naturgegebene Gemein⸗ ſchaft iſt das Volk, im weiteren Sinne die Raſſe. Damit iſt geſagt, daß das Schönheitsideal als Wertmaß der Kunſt letzten Endes raſſiſch be⸗ dingt iſt. Aus dieſer Grunderkenntnis wird uns klar, warum es eine ſogenannte internationale Kunſt nicht geben kann. Jedes Kunſtſchaffen erwächſt auf nationalem Boden. So unbeſtreitbar die Tatſache der raſſiſchen Be⸗ dingtheit unſeres Schönheitsbegriffes iſt, ſo wenig verwendbar iſt natürlich der Begriff des Raſſiſchen an ſich in der Kunſtanſchauung. Ich kann beim An⸗ blick eines Kunſtwerkes empfinden, ob es mehr oder weniger dem Schönheitsideal meines Volkes ent⸗ ſpricht oder nahe kommt, ich kann aber nicht etwa die raſſiſche Gegenſtändlichkeit in ihm ſuchen. Auch das muß einigen wildgewordenen völki⸗ ſchen Kunſtapoſteln geſagt werden. Die Kunſt im nationalſozialiſtiſchen Deutſchlaud iſt kein Tummelplatz für Kitſchſabrikanten und wird es niemals ſein. Der Weg zur Kunſt führt nur über das Einfühlen in das tiefſte Weſen unſeres Volkstum, deſſen ſtrah⸗ lendſte, ſchönſte und edelſte Offenbarung ſie iſt. Das Volk ſelbſt hat dafür einen untrüglichen Sinn. Im Bewußtſein des Volkes wirkt das Wertmaß des Schönen mit der Sicherheit des Inſtinktiven. Auf dieſe Stimme des Volkes, die in ihrer Ein⸗ falt und Gläubigkeit die Stimme des Göttlichen in uns iſt, müſſen wir wieder hören, wenn wir als Kunſtſchriftleiter das Weſen des Künſtleriſchen erfaſ⸗ ſen wollen. Wer dieſe Vorausſetzungen und Grundlagen wah⸗ rer Kunſtauffaſſung beſitzt, der wird niemals ein ſelbſtherrlicher Richter über die Kunſt ſein, ſondern ihr Anwalt und Förderer, ihr Diener und Beſchüt⸗ zer. Es iſt nicht wahr, daß ſich die Kunſt in ihren wahren Werten nur wenigen offenbart und nur wenigen vorbehalten iſt. Ihr Werden und Sein, ihr Urſprung und Lebenselement iſt nicht das Indivi⸗ duum, ſondern die Gemeinſchafft. Schönheit und Kunſtgefühl ſind in unſerem Volke als raſſiſche Grundwerte bis in weiteſte Schichten vorhanden. Man muß ſie in ihnen nur er⸗ wechen und anſprechen, um für viele den wunder⸗ ſamen Garten der Kunſt zu neuer Daſeinsfreude z erſchließen. Wie die Preſſe im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland das publiziſtiſche Gewiſſen der Nation iſt, ſo ſoll das deutſche Kunſtſchrifttum das publizi⸗ ſtiſche Gewiſſen der deutſchen Kunſt ſein. Wenn wir alle, denen die Kunſt am Herzen liegt, den Weckruf der neuen Zeit verſtehen, dann wird dieſer Tag der Deutſchen Kunſt in der Hauptſtadt der Bewegung als Beginn einer neuen ſchöpferiſchen Periode deutſchen Kunſtſchaffens in die Geſchichte eingehen. —— —— Schwere Auwenerkataftrop ein dapan Hunderte von Toten und ſchwerſte Sachſchäden als Folgen eines Wolkenbruchs (Funkmel dung der NM3) + Tokio, 17 Juli. Schwere Gewitterſtürme un? wolkenbruch⸗ rtiger Regen ſuchten Mittel⸗Japan heim und richteten großen Schaden an. Nach bisher noch unvollſtändigen Meldungen iſt mit zahlreichen Todesopfern zu rechnen. In der Provinz Canagawa in der Nähe von Tokio wurden in der Nacht die Hütten von Straßenarbei⸗ tern durch plötzlich auftretende Erdrutſche verſchüt⸗ tet und die Arbeiter ſelbſt unter den Trümmern begraben. Bisher wurden 22 Tote geborgen. Die Flüſſe ſchwollen durch den ſtarken Regen ſo ſehr an, daß ſie die Dämme durchbrachen, die in der Nähe befindlichen Dörfer überfluteten, die Reis⸗ felder vernichteten, mehrere Brücken fortſchwemm⸗ ten. Viele von den Gewitterſtürmen überraſchte Bauern ertranken in den hochgehenden Fluten. Mehr als tauſend Häuſer ſollen eingeſtürzt ſein. Einige Eiſenbahnlinien mußten ſtillgelegt wer⸗ den, da die Schienen durch den Regen und Erd⸗ rutſche verlagert ſind. In einem Ort ſtürzte eine Schule ein und mehrere Kinder wurden getötet. Der Geſamtſchaden iſt unabſehbar. 400 Opfer einer Vulkan-Kataſtrophe (Funkmeldung der NM3.) + London, 17. Juli. Wie die„Times“ aus Canberra meldet, hat die Regierung von Neu⸗Guinea bekanntgegeben, daß nach dem Vulkanausbruch, der Ende Mai die Stadt Rabaul auf Neu⸗Pommern heimſuchte, 424 Eingebo⸗ rene vermißt werden. Dies konnte erſt feſtgeſtellt werden, nachdem die aus der Gefahrenzone geflüch⸗ teten Bewohner wieder in ihr Wohngebiet zurück⸗ gekehrt waren. Die meiſten der Vermißten werden bei der Naturkataſtrophe umgekommen ſein. 50 Leichen konnten bisher geborgen werden. Der Kern des Chinakonfliktes: Japan will ein unabhängiges Norde Fünf japaniſche Forderungen an China— Nanking wendet ſich — Schanghai, 17. Juli.(U..) Von gutunterrichteter Seite verlautet, daß die Japaner fünf Forderungen, unter denen ſie bereit wären, auf weitere militäriſche Operationen zu ver⸗ zichten, aufgeſtellt haben. 1. Vollkommene Autonomie für gauz Nordchina. 2. Gemeinſame chineſich⸗ japaniſche Verteidi⸗ gungsfront gegen den Kommunismus. 3. Das Recht, eine Eiſenbahn von Sinchiachuang mach Tſangtſchau zu bauen und die Kohlen⸗ minen von Lungyen auszubeuten. 4. Garniſonsrecht für japaniſche Gendarmerie in Wangpingſhien(bei Peiping). 5. Entlaſſung ſämtlicher antijapaniſch eingeſtellter Heerführer der 29. Armee. Aus Nanking trifft hier die Nachricht ein, daß der Vorſitzende des Autonomen Rates von Hopei und Tſchachar und Oberkommandierende der noroͤchine⸗ ſiſchen Streitkräfte, General Sungtſcheyuan, prak⸗ tiſch ein Gefangener der Japaner ſei. Er befinde ſich in Tientſin, um mit den japaniſchen Heer⸗ führern zu verhandeln habe jedoch keine Möglichkeit, die Stadt zu verlaſſen und das Oberkommando der Nordchina⸗Armee zu übernehmen, wenn die Ver⸗ handlungen ſcheitern ſollten. Marſchall Tſchiangkaiſchek hat dem General aus Kuling, wo er ſich zur Zeit aufhält, ein Teelegramm geſchickt, worin er ihn noch⸗ mals mit allem Nachoͤruck ermahnt, auf keinen Fall ein Abkommen zu ſchließen, das Moskaus Spiel in Spanien: dem chineſiſchen Anſehen abträglich ſei oder die ter⸗ ritorialen Rechte Chinas verletze. Die Nachrichten aus Nordchina beſagen überein⸗ ſtimmend, daß weitere Verſtärkungen der beiderſei⸗ tigen Streitkräfte im Gange ſind. Aus Tientſin wird berichtet, daß die in Tangku vor Anker liegende ja⸗ paniſche Kriegsflotte um einen weiteren Zerſtörer vermehrt worden ſei. Große japaniſche Truppen⸗ trausporte in Ausſicht — Nanking, 17. Juli.(U..) Große Beunruhigung hat die Nachricht hervovge⸗ rufen, daß die Japaner 31 Handelsdampfer gechartert hätten, mit denen ſie hunderttauſend Mann japaniſcher Truppen aus dem Mutter⸗ land nach Nordchina befördern wollen. Ernſte Verwicklungen befürchtet man ſerner auf Grund von Berichten aus Tſingtau, daß japaniſche Kriegsſchiffe den Verſuch gemacht hätten, im dortigen Hafen Truppen zu landen. Der Bürgermeiſter von Tſingtau habe die Erlaubnis zur Landung verwei⸗ gert, woraufhin die Kommandanten der japaniſchen Kriegsſchiffe zunächſt von ihrem Vorhaben Abſtand genommen hätten. Da man jedoch in chineſiſchen Kreiſen mit der Möglichkeit rechnet, daß die Japa⸗ ner die Landung zu erzwingen verſuchen, hat man von Nanking aus die chineſiſche Bevölkerung Tſing⸗ taus auf die Gefahr der Lage hingewieſen. Cowettanks an der Aragon-Front Trotz ihres Einſatzes wurde die bolſchewiſtiſche Offenſive zurückgeſchlagen dnb. Salamanca, 17. Juli. Der nationale Hee⸗ resbericht vom Freitag meldet: Front von Leon: Ein feindlicher Angriffsverſuch auf unſere Stellungen von Pena Salvada wurde mit großen Verluſten für den Gegner zurückge⸗ ſchlagen. Front von Aragon: Der Feind griff mit 20 Tanks und großen Truppenkontingen⸗ ten unſere Stellungen vor Huesca an. Er wurde glänzend zurückgeſchlagen und hatte große Verluſte. Vier ſowjetruſſiſche Tanks wurden vernichtet. Un⸗ terſtützt von zehn Tanks, griff der Gegner unſere Stellungen vor Alcubierre an, wo er gleichfalls abgewieſen wurde. 53 Tote ließ er vor den Stachel⸗ drahtverhauen und über 100 Tote in der Um⸗ gebung der Schützengräben zurück. Kleinere An⸗ griffe bei Quinto wurden ebenfalls zurückgeſchlagen. Front von Madrid: Gewehr⸗ und Geſchützfeuer an den verſchiedenen Abſchnitten. Flüchtlinge aus dem bolſchewiſtiſchen Lager beſtätigen die großen Verluſte, die der Gegner in den Kämpfen der letz⸗ ten Tage erlitten hat. Auch ſie müſſen dabei ſein! dub. St. Jean de Luz, 16. Juli. Aus Madrid wird gemeldet, daß ſich in Albacete eine neue aus amerikaniſchen Freiwilli⸗ gen zuſammengeſetzte Brigade gebildet habe. Dieſe bilden zuſammen mit einer bereits beſtehenden nord⸗ amerikaniſchen Brigade die 50.„Diviſion“ der Bol⸗ ſchewiſten. 65 ine urumspegeee rern Rückkehr italieniſcher Freiwilliger dnb. Rom, 17. Juli. 800 an der ſpaniſchen Noroͤfront verwundete oder erkrankte italieniſche Spanien⸗Freiwillige ſind mit dem italieniſchen Lazarettſchiff„Gardisca“ am Frei⸗ tag wieder in die Heimat zurückgekehrt, wo ihnen ein überaus herzlicher Empfang zuteil wurde. In Gaéta wurden rund 500 Legionäre ausgeſchifft, während die übrigen in Neapel an Land gebracht wurden. — Senator Sorondo bei Göring. Reichsminiſter Generaloberſt Göring hat den argentiniſchen Sena⸗ tor Dr. Sanchez Sorondo zu einer längeren Unter⸗ redung empfangen. Empfaug für die deutſche Kriegsblinden⸗Abord⸗ nung im britiſchen Unterhaus. Zu Ehren der augen⸗ blicklich in London weilenden deutſchen Kriegsblin⸗ den⸗Abordnung wurde am Donnerstagabend im Unterhaus ein Eſſen gegeben, an dem zahlreiche führende Parlamentarier und Politiker unter ihnen auch der Penſionsminiſter, teilnahmen. Ein Kulturfilm über Oeſterreich. Die Tobis⸗Kul⸗ turfilmproduktion in Berlin und die öſterreichiſche halbſtaatliche Filmgeſellſchaft„Solonophon“ beabſich⸗ tigen, gemeinſam einen öſterreichiſchen Kulturfilm herzuſtellen. Die Vorbeſprechungen wurden im Rah⸗ men der deutſch⸗öſterreichiſchen Filmverhandlungen geführt. Es handelt ſich um einen abendfüllenden Filmſtreifen von 2000 Meter Länge, der ſowohl künſtleriſche Denkmäler wie die Naturpracht des und winterlichen Oeſterreich darſtel⸗ len ſoll. 3 an die Vertragsmächte Aus Tientſin wird gemeldet, daß die Truppen⸗ transporte der Kwantung⸗Armee aus Mandſchukuo, die in den letzten beiden Tagen zeitweillig etwas nachgelaſſen hatten, heute wieder im vermehrten Um⸗ fag aufgenommen wurden. Drei vollbeladene Gü⸗ terzüge mit japaniſchen Truppen in voller Kriegs⸗ ausrüſtung paſſierten heute die Stadt auf dem Wege nach Fengtai. Beſprechungen in Waſhington (Funkmeldung der NM.) + Waſhington, 17. Juli. Der chineſiſche Botſchafter ſuchte Außenminiſter Hull auf und übergab ihm ein Memorandum. Dabei teilte er mit, daß gleichlautende Memoranda in allen Hauptſtädten überreicht worden ſeien, deren Regie⸗ rungen Signatare des Neunmächte⸗Abkommens ſind. Hull hatte anſchließend Beſprechungen im Weißen Haus mit ſeinen Sachbearbeitern. Präſident Rooſevelt ſoll mit Rückſicht auf die Lage in China ſeinen üblichen Wochenendausflug abgeſagt haben. Oben: Japaniſcher Panzerzug. Unten: Die Stadt Tientſien wird immer mehr zum Aufmarſchort der nordchineſiſchen Armee.(Erich⸗Zander⸗Archiv,.) 5 7* 7 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗Sport: Willn Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitun Dr. Fritz Bode& Co., Manihein, R1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 2806 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto * — 661 Samstag, 17. Juli 1937 Reue Maunheimer Zeitung“ Wittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 323 Die Stadtseiie Manuheim, 17. Juli. Heute abend ſeltenes Himmelsereignis Eine Marsbedeckung durch den Mond Der heutige Samstag bringt abends etwa um 10.30 Uhr ein außergewöhnlich ſ eltenes aſtro⸗ nomiſches Ereignis. Der Mond bedeckt bei ſeiner Bahn am Sternhimmel den Planeten Mars. Während eine Bedeckung von ſchwächeren Sternen im Fernrohr allmonatlich geſehen werden kann, iſt eine ſolche Planetenbedeckung außerordentlich ſelten. Bei der großen Helligkeit des Planeten Mars kann die Bedeckung natürlich vom Sternfreund ſchon mit dem bloßen Auge verfolgt werden. Während man Sternbedeckungen im allgemeinen dazu benützt, um genaue Ortsbeſtimmungen des Mondes durchzufüh⸗ ren, hat der Vorübergang des Mondes vor dem Planeten Mars eine große Bedeutung, weil es auf dieſe Weiſe möglich iſt, aus dem Zeitunterſchied zwi⸗ ſchen der erſten Berührung des Planeten durch den Mond und dem bölligen Verſchwinden den Durch⸗ meſſer des Planeten auf dieſe eigenartige Weiſe zu beſtimmen. Mond und Mars ſtehen heute abend zur Zeit der Bedeckung ſchon ziemlich tief im Südweſten. Der Planet Mars verſchwindet am dunklen un⸗ beleuchteten Rand des Mondes. FEFP Die Kolonial⸗Ausſtellung in Mannheim, die den Weg zu einer neuen kolonialen Zu⸗ kunft weiſt, verdient es, von recht vielen Volksgenoſſen beſucht zu werden. Beſucht alle die Kolonial⸗Ausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen, die täglich von—19 Uhr zzu ſehen iſt. ————— Es war nur eine Schwalbe! Feuerwehr und Tierſchutzverein Daß unſere Feuerwehr auch ein mitfühlendes Herz für unſere Tiere beſitzt, hat ſie geſtern abend in glänzender Weiſe durch die Tat bewieſen. Auf der Geſchäftsſtelle des Tierſchutzvereins, T 2, 14, Tel. 23411, lief geſtern abend gegen 8 Uhr die Meldung ein, daß ſich in der Dachrinne des Hau⸗ ſes J 7, 23 eine Schwalbe mit beiden Füßen feſt⸗ geklemmt hatte und große Anſtrengungen machte, wieder freizukommen. Die Weiſungen, die die Ge⸗ ſchäftsſtelle gab, führten zu keinem Ziel, da das Tierchen anſcheinend mit beiden Füßen in der Dach⸗ kandel feſtſaß und jämmerlich ſchrie. Da rief die Geſchäftsſtelle kurzerhand die Feuerwehr um Mithilfe an; in allerkürzeſter Zeit war das Tierchen befreit und ſofort auf der Geſchäftsſtelle abgeliefert. Eine große Menſchen⸗ menge verfolgte geſpannt das Samariterwerk der Feuerwehr. Eine ſofortige Unterſuchung des Tierchens ſtellte feſt, daß leider das eine Bein zwei⸗ mal gebrochen und Rettung ausgeſchloſſen war. Ein ſanfter Tod erlöſte die Schwalbe von ihren Qualen. Es war swar nur eine Schwalbe— aber Dank und Anerkennung ſowohl unſerer Feuerwehr wie auch den Mitbewohnern des Hauſes ſür ihre ſo raſche und tatkräftige Mithilfe an den Beſtrebungen un⸗ ſeres Tierſchutzvereins. Kinderhand bringt Glück! Laßt Kinder Loſe beim braunen Glücksmann ziehen Jeder weiß, daß es früher üblich war, einen Waiſenknaben aus der Lostrommel das Große Los ziehen zu laſſen. Man hatte wohl dieſe Gepflogen⸗ heit als Sicherheitsfaktor gedacht. Wie ſollte ein Kinderhändchen, jedem ſichtbar, anders als gufällig ein Röllchen ziehen! Der Kinderhand aber wurde immer ſchon Glück nachgeſagt und dies Urteil beſteht heute noch. Die Buben, die unzertrennlich vom Glücksmann ſind, wiſſen ganz genau, daß jemand kommt, der einen Buben ziehen läßt. Und kommt etwas heraus— nun, dann fällt auch für ſie etwas ab. Beſſer als ausgeliehene ſind natürlich eigene Kinder für dieſen Zweck und ſie verſtehen auch ihre Sache ſcheinbar ſehr gut. Denn in München hat vor einer Woche ein zweijähriger Bub für den Vater, einen Werkmann aus Zſchopau, 1000 Mark bei der Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung gezogen und gleich darauf ein ſiebenjähriges Mädel für ihre Eltern wieder 1000 Mark. Bamberg hat gleich das Beiſpiel nachgeahmt und den längſt fälligen Tauſender hat dort auch ein zweijähriger Bub gezogen. Auch in Marienberg im Erzgebirge hat ein zweijähriges Mädel einen Fünf⸗ hunderter aus dem Kaſten des Glücksmannes geholt. Das iſt eben die glückliche Kinderhand und für ſie ſtehen in den nächſten 4 Lotterie⸗Wochen noch viele Tauſende Gewinne bereit. k* Vom Roten Kreuz Mannheim. Die Bezirks⸗ kolonnenführung des Roten Kreuzes Mannheim bittet um Aufnahme folgender Meldung:„Die für Sonntag, 18. Juli, angeſetzte Uebung der Bezirks⸗ kolonne vom Roten Kreuz Mannheim findet wegen dringender Verhinderung des Inſpekteurs beim AK. XII und gleichfalls wegen Verhinderung des Landeskolonnenführers nicht ſtatt. Die Feſt⸗ ſetzung oͤes neuen Termins wird noch bekanntgegeben. u Großer Erfolg der Mandolinata Mannheim 1920. Beim Wertungsſpiel im Rahmen des Feſtes der deutſchen Volksmuſik in Karlsruhe hatte die Mandolinata Mannheim— unter Leitung von Landſchaftsmuſikleiter Oskar Herrmann—, wie ihr durch Urkunde mitgeteilt wurde, in der Oberſtufe als beſter teilnehmender Berein mit dem höchſten Prädikat:„mit außerordentlichem Erfolg“ ausge⸗ zeichnet, teilgenommen. 985 Das Großfeuer bei Thyſſen-Rheinſtahl vor dem Schöffengericht: Freiſpruch von der Anklage fahrläſſiger Brandſtiftung Ein Schloſſermeiſter und ſein Geſelle auf der Anklagebank— Beide freigeſprochen— Brandoirektor Mikus Das Großfeuer, das am 24. Mai 1937 auf dem Fabrikgelände der Firma Thyſſen⸗ abends gegen 8 Uhr ausbrach und dem die große Blechlagerhalle mit dem anſchlie⸗ ßenden Rohrlager im Geſamtwert von unge⸗ fähr 130 000 Mk. zum Opfer fiel, fand geſtern ſein gerichtliches Nachſpiel. Ein Schloſſermeiſter und ſein Geſelle, die an der Erweiterung des Schleppdaches des Rohrlagers mit Schweißarbeiten beſchäftigt waren, ſtanden unter der Anklage der fahrläſſigen Brand⸗ ſtiftung. Noch allen Mannheimern iſt die Schreckensbot⸗ ſchaft vom Ende Mai dieſes Jahres, daß bei der Firma Thyſſen⸗Rheinſtahl ein Großfeuer großen Schaden angerichtet und eine ganze Lagerhalle mit wertvollen Fertigwaren, ſowie das anſchließende überdachte Rohrlager betroffen hatte, in deutlicher Erinnerung. Vor dem Mannheimer Schöffengericht wurde nun am Freitagnachmittag in vierſtündiger Verhandlung eingehend die Brandurſache unterſucht. Feſtſtellung des Brandherdes Zunächſt ging das Gericht an die Feſtſtellung des Brandherdes. An das langgezogene Schleppdach über dem Rohrlager, das ſich an der 90⸗Meter⸗ Längsſeite der großen Blechlagerhalle befand, ſollte ein weiteres Dach angeſchuht werden, da der Lager⸗ platz nicht mehr ausreichte. Für das Dach wurden Eiſenſtützen verwendet, die durch Streben verbunden werden ſollten. Mit der Arbeit war ein, nun auf der Anklagebank ſitzender, Mannheimer Schloſſer beauftragt. An dem beſagten Tage war er damit beſchäftigt, aus den bereits errichteten, dem Rohr⸗ lager am nächſten befindlichen Eiſenſtützen Niet⸗ löcher herauszuſchweißen, um die Streben einzu⸗ ſetzen. Selbſtverſtändlich war der Lagerplatz ſchon in Benützung. Meterlange Waſſer⸗ und Gasrohre wur⸗ den auf ihm gelagert, und da dieſe eine Iſolations⸗ ſchicht haben, mußten ſie ſchon im Lager ſehr ſorg⸗ fältig behandelt werden und wurden bei der Ver⸗ ſchickung mit Strohſeilen umwunden. Strohſeile als Brandurſache So kam es, daß auf dem Boden des Rohrlagers ſich Abfälle ſolcher Strohſeile befanden und auch ein⸗ zelne Strohhalme wahllos herumlagen. Zwar hatte man im großen und ganzen die Abfälle in eine Ecke nahe an einer Bretterwand, neben der die Stützen, an denen der Schloſſermeiſter ſchweißte, auf⸗ geſchichtet waren, zuſammengeworfen, aber das Stroh war kaum zu ſehen, da die Röhren in einer Höhe von ungefähr 1,50 Meter über dem Bo⸗ den ziemlich dͤicht nebeneinander gelagert waren. Wenigſtens konnte man dem Schloſſermeiſter und ſeinem Geſellen Glauben ſchenken, daß ſie dieſen Strohhaufen nicht ſahen. Sie waren ſchon längſt an entfernteren Streben mit dem Ausſchweißen von Nietlöchern beſchäftigt, als ſie plötzlich eine ſchwarze Rauchfahne aus jener Ecke zwiſchen den Röhren emporſteigen als Sachverſtändiger ſahen„und dann kam auch gleich die Flamme dͤurch die Röhren“ erzählte der Meiſter. Er ſei ſofort mit ſeinem Geſellen von der großen Doppelleiter, auf der ſie arbeiteten, heruntergeſprungen und habe, während der Geſelle nach Arbeitern gelaufen ſei, verſucht dͤie Röhren wegzutiehen. Erſt jetzt habe er den Stroh⸗ haufen erblickt. Die Flamme habe ſich raſend ſchnell ausgebreitet, die Holzwand erfaßt und gegen die Hallenwand gezüngelt. Es ſei ihm nicht gelungen in dieſer Schnelligkeit etwas gegen das Feuer aurszurichten. Auch den raſch mit Feuer⸗ löſchern herbeieilenden Arbeitern ſei dies nicht ge⸗ glückt. Sofort wurde die Feuerwehr alarmiert, aber auch ſie konnte nach ihrer Ankunft nicht viel mehr tun, als die umliegenden Gebäude vor einem Uebergreifen des Feuers zu ſchützen, vor allem Lagerräume, die in aller Nähe waren, und für die fieberhaft arbeitenden Löſchmannſchaften eine dauernde Gefahr bedeutete. Wie konnte der Brand entſtehen? Dies war in kurzen Zügen der Hergang, wie ihn der Meiſter und ſein Geſelle beobachtet haben wollen. Er ſelbſt konnte ſich über die Brandurſache keine Meinung bilden. Mit aller Genauigkeit verſucht da⸗ her das Gericht ſämtliche Möglichkeiten, die zu dem Brand führen konnten, zu unterſuchen. Man ſtellte feſt, daß bereits am Nachmittag bis gegen 16 Uhr ein Arbeiter der Firma ebenfalls Löcher ausge⸗ ſchweißt hatte, aber der Sachverſtändige, Branddirek⸗ tor Mikus, konnte ſchon hier feſtſtellen, daß dieſer wohl kaum den Brand verurſacht haben konnte, da das Feuer erſt gegen 20 Uhr entdeckt wurde. Eine Selbſtentzündung kam nicht in Frage. So blieb nur öu unterſuchen, wie ſich die nun Angeklagten bei ihren Schweißarbeiten verhalten hatten und ob ſie die notwendigen Vorſichtsmaßregeln getrofſen hat⸗ ten. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß der Meiſter, bevor er zur Ausſchweißung der Löcher an der Eiſen⸗ ſtütze, nahe der Bretterwand, ſchritt, eigens deshalb ein Stück Holz ausſparrte und es mit Blech umklei⸗ dete, damit keinerlei Sprühfunken oder Schweißper⸗ len, die beim Schweißen unvermeidbar ſind, die Bretterwand in Brand ſetzen konnten. Auch gegen das Herabtropfen von Schweißperlen, die immerhin in Weißglut ſind, auf die Röhren oder den Boden, hatte er Vorſorge getroffen. Die fünf Zeugen alles Arbeiter der Fabrik, kamen größtenteils erſt auf die Alarmierung durch den Geſellen zum Brand⸗ herd und konnten nur über die Maßnahmen, die von ihnen zur Bekämpfung des Feuers getroffen wurden, Auskunft geben. Dieſe waxen ſich darüber einig, daß eine wirkungsvolle Bekämpfung des raſch um ſich greifenden Feuer bei ihrem Erſcheinen allein durch die zur Verfügung ſtehenden Löſchgeräte un⸗ möglich geweſen wäre. Nur zwei Zeugen konnten Ausſagen machen, die zur Feſtſtellung der Brand⸗ urſache von Bedeutung waren. Der Arbeiter, der bis zum Nachmittag an derſelben Stelle mit Schwei⸗ Heute auf der Leintvand: Univerſum:„Land der Liebe“ Im Königreich Nirgendwo ſpielt ſich dieſe mit witziger Dialektik geladene, von prickelndem Elan angetriebene märchenhafte Unwahrſcheinlichkeit ab. Ein König iſt da, grauſchläfig ſchon, aber groß und ſtattlich. Heiraten ſoll er, aber er will nicht. Und ein verliebter Romandichter, Franzl mit Namen, iſt da. Dem läuft zufällig die dem König von ſtaats⸗ wegen zugedachte, ebenſo junge wie ſchöne Prinzeſſin Julia, Tochter der mit reſchem Ungar⸗Temperament begabten Fürſtin Jlonka, über den Weg. Beider Herzen ſtehen mit einem Schlag in Flammen. Und die Frage iſt: wie kommen Franz und Julia nun zu⸗ ſammen? Bis das geſchieht— denn ſchließlich geſchieht es natürlich— platzen zunächſt unter dem Auto des Königs mit donnerndem Getöſe einige harmloſe Knallkorken. Gewaltiger Qualm und paniſche Schreie: der König iſt ermordet! Aber nein, Knall⸗ korken haben ſich noch nie imſtande gefühlt, einen König zu ermorden. Immerhin wird Franzl, der verliebte Dichter, als der„Bombenwerfer“ ermittelt und verhaftet, indes der eheſcheue King die allge⸗ meine Verwirrung benutzt, ſich von der ihm zugemu⸗ teten Verlobung zu drücken. Er verſchwindet zur hellen Verzweiflung ſeines weinerlich lamentieren⸗ den Miniſterpräſidenten Wilhelm Bendow von der Bildfläche. Peinliche Situation: Prinzeſſin⸗Braut und Mutter treffen zur Verlobung ein, königlicher Bräutigam über alle Berge! Ein Königreich für einen Bräutigam! Und es begibt ſich, daß der ver⸗ haftete Knallkorkenattentäter dem König verflucht ähnlich ſieht. Alſo los: mit Geld und guten Worten wird Franzl, der Bombenwerfer, von Miniſterpräſi⸗ dent Bendow und Polizeipräfekt Sima zum Königs⸗ und Bräutigamserſatz breitgeſchlagen und auf den Thron gehoben. Findet alſo die kleine Prinzeſſin ihren Franzl überraſchenderweiſe als König wieder. Das bräutliche Glück iſt unermeßlich, und als König Franz zum Entſetzen der Hofſchranzen richtig zu regieren anfängt, taucht der wirkliche König wieder auf. Und nimmt dem Franzl nun das Mädel weg? Mit nichten! Er erglüht, ſo wills das Schickſal, für die ſchöne Mutter Julias und heiratet ſie ſozuſagen vom Fleck weg. Womit allen weiteren Komplikatio⸗ nen die Spitze ab⸗ und das happy end zu aller Zu⸗ friedenheit angebrochen iſt. Schöne Bilder, ausgezeichnete ſchauſpieleriſche Leiſtungen, ein erheblicher dekorativer Aufwand und vielerlei ſehr amüſantes Drum und Dran und zwiſchentöniges Nebenbei machen den Film zu einer munteren und ſehr unterhaltſamen Vergnüglichkeit. Albert Matterſtock, ein neues Filmgeſicht, wirbt in der hübſchen Doppelrolle als Dichter und König erfolgreich um Publikumsſympathien, Guſti Huber läßt als junge ſcharmante Prinzeſſin ihre warm⸗ blütige Natürlichkeit reizvoll ſpielen, und Valerie von Martens als lebenserfahrene Prinzeſſin⸗ Mutter wirft unzählige balkaniſch akzentuierte Bon⸗ mots über Liebe und Ehe ins Spiel. Der ſchon er⸗ wähnte vertrottelte Miniſterpräſident des famoſen Wilhelm Bendow und Oskar Simas Polizei⸗ präfekt ſind Muſterbeiſpiele humoriger Charakter⸗ darſtellung. Carl Ouno Eiſenbart. * Palaſt und Gloria:„SOS! Fünflinge“ Die Amerikaner ſind wirklich geſchickte Leute: die Fünflinge in allen Lebenslagen und Lebens⸗ altern, mit und ohne Spielzeug, in Gala und Hemochen ſind gefilmt, und eine Handlung gehört dazu. Und ſchon hatte man eine Handlung, die in ihrer genialen Einfachheit nichts weniger als das Grundproblem in der ganzen Medizin darſtellt und aufrollt: den Gegenſatz von Arzt und Wiſſenſchaft⸗ ler. Man kann auch durch eine einmalige, wunder⸗ bare ärztliche Tat berühmt werden, und das iſt es, Fünflinge durchzubringen und am Leben zu er⸗ halten, wenn das Heim nur eine einfache Bauern⸗ und Holzfällerhütte im äußerſten Norden Kana⸗ das iſt. Das iſt der rührende und ſehr tiefe lehrhafte Inhalt des Films, der mit einer Diphtherie⸗Epidemie anfängt, da im eingeſchneiten Dorf das Serum aus⸗ geht, und per Flugzeug Hilfe gebracht werden muß. Bei der Gelegenheit entwickelt ſich auch eine niedliche Liebesgeſchichte, damit die ſehr hübſche und natürliche June Lang als Tochter des grimmigen Gemeinde⸗ vorſtehers auch was zu tun hat. Der Alte will den jungen Doktor zuſammenſchlagen, ſchon gibt es eine herrliche Boxſzene mit Michael Whalen im Lokal, die nicht eine Zehntelſekunde zu lang iſt; allerhand Ausweichen und Abducken und dann mit einem„Tut⸗ mir⸗leid“ zwei Schläge, und er liegt da. Die Haupt⸗ rolle aber ſpielt nach wie vor Jean Hersholt, der vorzügliche Schauſpieler, deſſen ganzes Gehabe, Fi⸗ gur wie gemütliches Lächeln ſo gut zum Kinderarzt paßt, und der ſich mit den Fünfen noch herumbalgt, während draußen ſchon Feſtreden gehalten werden. Der Poliziſt, der ihn eigentlich feſtnehmen ſoll, weil er formell ſeine Praxis die ganze Zeit ohne Patent ausgeübt hat, iſt Slim Summerville, aus dem letzten Shirley⸗Film wohlbekannt.— Alles in allem alſo ein prächtiger Film zu Ehren des tapferen klei⸗ nen Landarztes geoͤreht; ſo wie es die Amerikaner eben machen: effektvoll, ſentimental vielleicht auch, aber immer humorvoll und echt in den Grundzügen. Und ſchließlich ſind die vielen Originalaufnahmen 5 Fünflingen natürlich auch nicht ohne In⸗ ereſſe. 2 Im Nebenprogramm ein Kulturfilm vom Lohger⸗ ber und ſeiner handwerklichen Tüchtigkeit; daneben ein luſtiger Micky⸗Film von der böſen Spinne. Erich Hunger. ßen beſchäftigt war, ſagte aus, daß er ſchon eine Woche zuvor Blechtafeln auf die Röhren habe legen müſſen, da dieſe durch die Schweißperlen angeſchmort worden ſeien und daß er zur Vorſicht einen Lehr⸗ buben neben den Strohhaufen geſtellt habe, der auf⸗ paſſen mußte, daß kein Brand entſtehe. Sein erſter Gedanke, als er von dem Brand hörte, ſei geweſen, daß dieſer nur durch die Schweißarbeiten hätte ent⸗ ſtehen können. Ein anderer gab Auskunft über die nicht unweſentliche Frage, wo und wieviel Stroh auf dem Boden herumgelegen ſei. Außer in der Ecke, wo die Abfälle der Strohſeile zuſammengelegen hätten, wären auch ſonſt auf dem Boden noch Stroh⸗ halme verſtreut geweſen. Außerdem hätten in der Ecke auch noch Bretter gelagert. Schon während der Vernehmung der Angeklag⸗ ten und der Zeugen äußerte ſich Branddirektor Mikus zu einzelnen Fragen. Nach der eigentlichen Beweis⸗ aufnahme faßte er ſeine Meinung dahin zuſammen: Eine Selbſtentzündung des Strohes komme nicht in Frage, auch wenn es, wie feſtgeſtellt, mit Bitumen Noch besseres Rosieren mit dem neuen vetvoll- kommneten Rosieropporot ROTBA ONO-&xTRA durchſetzt geweſen ſei, denn dieſes habe im Gegen⸗ teil einen viel höheren Entflammungspunkt. Eine Entzündung durch die Schweißarbeiten an den Stre⸗ ben hielt er ebenfalls für unmöglich. Sie ſeien zu weit von dem Strohhaufen entfernt geweſen und die Wärmeenergie der kleinen Fünkchen würde nicht ausreichen um Holz oder auch kleine Hälmchen anzu⸗ kohlen. Durch die Schweißarbeiten an der Stütze hingegegen könne das Feuer ſehr wohl entſtanden ſein. Die weißglühenden Schweißperlen würden auf verſtreut herumliegende Strohhälmchen treſſen, ſo daß dieſe ſich entzündeten und andere entflammten, bis das Feuer den Weg zu dem großen Strohhaufen gefunden hatte und dieſen in Flammen ſetzte. Das⸗ lege aber die Frage vor, ob ein Schweißperlchen bei den Vorſichtsmaßregeln heruntergefallen ſein könnte. Nachdem das Holz ausgeſparrt und mit Blech um⸗ kleidet worden ſei und nachdem auf den Röhren, direkt unter der Schweißſtelle eine Blechtafel zum Schutz gelegen habe, ſei dies aber auch nicht anzu⸗ nehmen. So könne nur die eine Möglichkeit in Frage kommen und dieſe ſei auch wohl die dem tatſächlichen Vorgang entſprechendſte, daß nämlich ein ſol⸗ ches Schweißperlchen von der Blechtafel ab⸗ geſprungen ſei und auf dem Boden noch ſo⸗ viel Wärmeenergie gehabt habe, daß es einen Strohhalm entzünden konnte. Dies ſei um ſo mehr möglich, als in jenen Tagen eine große Hitze geherrſcht habe und das Stroh da⸗ her ſtark ausgetrocknet geweſen ſei. Es wäre alſo nun die große Frage liegt Fahrläſſigkeit vor oder nicht? Im weſentlichen verneinte Brandoirektor Mikus dieſe Frage. Wohl wäre eine Beauſſichtigung der Arbeitsſtelle nach beendeter Arbeit nicht erfolgt, aber ſowohl Meiſter wie Geſelle ſeien ja noch am Arbeitsplatz geweſen, und außerdem hätten ſie durchaus die üblichen Vorſichtsmaßregeln getroffen. Daß eine abgeſprungene Schweißperle noch zünden konnte, hätte nicht erwartet werden können. Be⸗ triebsvorſchriften, wie etwa bei Filmvorführungen, gäbe es nicht, es ſei alſo jedem Meiſter überlaſſen, welche Schutzmaßnahmen er treſfen wolle. Er hätte aber getan, was er ſelbſt zu jener Zeit auch getan hätte: das Holz geſchützt und eine Blechtafel gelegt gegen herunterfallende Perlen. Zum Schluß erklärte er, daß er wohl annehme, daß das verheerende Feuer, das mit 14 Schlauchleitungen bekämpft werden mußte, durch die Schweißarbeiten des Schloſſermei⸗ ſters und ſeines Geſellen entſtanden ſei, aber eine Fahrläſſigkeit könne er ihnen nicht vor⸗ werfen. Der Staatsanwalt ſchloß ſich den Ausführungen des Sachverſtändigen inſoweit an, daß der Brand tatſächlich durch die An⸗ geklagten verurſacht worden wäre, man könne aber darüber im Zweifel ſein, ob ſie umſichtig genug geweſen ſeien. Bei denkbar beſter Sorgfalt hätten ſie ſeiner Meinung nach den Brand vorher bemer⸗ ken können. In Anbetracht des großen Schadens hielt er trotz des anerkannt kleinen Verſchuldens der Angeklagten zumindeſt eine Geldſtrafe für am Platze. Das Arteil: Das Gericht konnte ſich der Auffaſſung des Staatsanwaltes nicht anſchließen, machte ſich viel⸗ mehr nach eingehender Beratung die Auffaſſung des Sachverſtändigen, Branddirektor Mikus, zu eigen und ſprach die Angeklagten von der erhobenen Au⸗ laas keei, da ſie alles getan hätten, was billiger⸗ weiſe von ihnen hätte verlangt werden können. Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe— Samstag, 17. Juli 1067 Im Funi wurde notiert. k Aus dem Monatsbericht der Kriminalpolizei Im Juni 1937 wurden in 66 Milchbetrieben 116 Milchproben, darunter 11 Proben Markenmilch und 3 Proben Schulmilch, und außerdem in 17 an⸗ beren Betrieben 59 Proben ſonſtiger Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände erhoben und zur Unter⸗ ſuchung eingeliefert. Ferner wurden in 560 Fällen Kontrollen bei Gewerbetveibenden in bezug auf das Arbeitszeitgeſetz, Arbeiterſchutzbeſtimmungen, Hand⸗ werkerverordnung, Lebensmittelgeſetz, Einhalten von Preiſen für Lebensmittel und ſonſtige Artikel des täglichen Bedarfs uſw. vorgenommen. Zur Anzeige gelangten: Eine Perſon wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz, ſieben Per⸗ ſonen wegen Vergehens gegen die Geſetze über die Sonntagsruhe, zwei Perſonen wegen Vergehens ge⸗ gen die Preisſchilderverordnung, eine Perſon wegen Vergehens gegen die Handwerkerverordnung, zwei Perſonen wegen Vergehens gegen die Arbeitszeitver⸗ oroͤnung, je eine Perſon wegen Vergehens gegen das Spinnſtoffgeſetz, gegen das Geſetz zur Verhütung von Mißbräuchen auf dem Gebiete der Rechtsberatung, gegen das Einzelhandelsſchutzgeſetz, gegen das Gaſt⸗ ſtättengeſetz, eine Perſon wegen Schlachtſteuerhinter⸗ ziehung, eine Perſon wegen Ueberſchreitung der Höchſtpreife für Wurſt, drei Perſonen wegen Ueber⸗ tvetung der Schlacht⸗ und Viehhofordnung, vier Per⸗ ſonen wegen Uebertretung der Gewerbeordnung, zwei Perſonen wegen Uebertretung der Marktord⸗ nung und eine Perſon wegen unbeſugter Lehrlings⸗ haltung. Berkehrsunfall auf der Lanoͤſtraße Fußgänger von Kraftwagen angefahren Ein Perſonenkraftwagen aus Mann⸗ heim fuhr auf der Schlierbacher Landſtraße einen mit einem Handwagen in gleicher Richtung fahren⸗ den Zimmermann aus Bammental an. Dieſer wurde zu Boden geworfen und erlitt eine Kopfver⸗ letzung, einen Beinbruch, ſowie Schnitt⸗ und Schürf⸗ wunden an beiden Beinen. Der Verletzte wurde in bewußtloſem Zuſtande von dem Führer des Perſonenkraftwagens in die Orthopädiſche Klinik gebracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Zuſommenſtoß zwiſchen Motorrad und Fuhrwerk Am Donnerstag ſtieß auf der Straße zwiſchen Rohrbach und Leimen ein Motorradfahrer mit einem Pferdefuhrwerk, das von dem Feldweg beim Gewann„Lange Ließ“ nach der Reichsſtraße Nr. 3 einbog, zuſammen. Dabei ſtürz⸗ ten der Motorradfahrer und ſeine Mitfahrerin zu Boden und zogen ſich leichtere Beinverletzungen zu. Die Schuld an dem Unfall trifft den Lenker des Pferdefuhrwerks, weil er dem Motorradfahrer das Vorfahrtsrecht nicht einräumte und außerdem die Aenderung ſeiner Fahrtrichtung nicht anzeigte. n Vom Heidelberger Kunſtverein. Morgen Sonn⸗ tag 11 Uhr lädt der Vorſtand des Heidelberger Kunſtvereins in ſeine Räume im Haus der Kunſt ein. Helga Panzer lieſt Dichtungen. Am Klavier Karl Michael Komma. Anſchließend führt Prof. Dr. Schrade oͤurch die Ausſtellung„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. * Hausmuſik im grünen Saal der Romontiker. Heute Samstag nachmittag veranſtaltet die Heidel⸗ berger Geſellſchaft zur Pflege der Heimatkunde im grünen Saal der Romantiker(Kurpfälziſches Mu⸗ ſeum), wie bereits kurz mitgeteilt, die zweite Haus⸗ muſik. Kurt Flattſchacher(Viola'amore), Willy Preiber(Viola da Gamba) und Erich Harbarth (Cembalo) bringen Trioſonaten aus dem 17. Jahr⸗ hundert zu Gehör: die Sonata von T. Vitali, eine Sonate von M. Leelair und eine Sonate von P. Krieger. Acht Tage ſpäter wird im Romantiker⸗ ſaal„Unbekannte Kammermuſik aus dem 18. Jahr⸗ hundert“ zu hören ſein. Reichsſender Stuttgart überträgt Singſchule⸗ Jubiläum. Der Reichsſender Stuttgart wird am nächſten Sonntag, um 15 Uhr, die Uebertragung des Liedermorgens der Städtiſchen Sing⸗ ſchule Heidelberg bringen. Dieſer fand anläßlich des 10jährigen Beſtehens der Schule vergangenen Sonntag im Garten des Kurpfälziſchen Muſeums ſtatt. Die Wiedergabe im Rundfunk wird um ſo NSDAP-Mifieilungen Aus partetamtlichen Behauntmachung⸗n entnommen Ortsgruppen der NS DA Deutſches Eck. Sämtliche Parteigenoſſen, die ſich noch nicht im Beſitze ihres Mitgliedsbuches befinden, müſſen ſofort die Ausſtellung beantragen, und zwar ab 22. 7. bis längſtens 20.., jeweils dienstags und donnerstags von 19.15 bis 20.30 Uhr. Die rote Mitgliedskarte mit ſämt⸗ lichen Beitragsmarken ſowie zwei vom Berufsphotografen angefertigte Lichtbilder(Paßformat) und 1,20 4 für Buch⸗ amtrag ſind anitzubringen. Deutſches Eck und Plankenhof. Zu unſerem Volksfeſt auf der Neckarwieſe von Samstag kis Montag laden wir alle Partei⸗ und Volksgenoſſen hiermit herzlich ein. 17.., 15 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter und Amwärter ſowie der Walter und Warte der Gliederungen zum Marſch nach dem Rautige zwiſchen 8 6 und R 7. 16. 7. Dienſtbeginn für ſömtliche um 16 Uhr. 10. 7. Dienſtbeginn um 17 Uhr auf dem Feſtplatz. Waldhof. Alle Pg. mit Eintritt vor 1937, die noch nicht das Mitglieòdsbuch haben, reichen bis ſpäteſtens 22. d. M. die Mätgliedskarte, zwei vorſchriftsmäßige Lichtbil⸗ der und.20 Mk. bei der Ortsgruppenkaſſe ein. Ilvesheim. 20.., ab 10 Ühr, Kaſſenſtunde für Bei⸗ träge und Parteigelder. Sämtliche Kaſſenwalter ſowie die Zellenleiter müſſen zugegen kein. NS⸗Frauenſchaft Plankenhof und Deutſches Eck. Frauen der rauen⸗ ſchaft und des Frauenwerks beſucht alle unſer Volksfeſt auf der Neckarwieſe am 17., 18. und 10. 7. Seckenheim. 19.., 20.30 Uhr, wichtige Zellenwalterin⸗ nen⸗Beſprechung in der Parteigeſchäftsſtelle. Bannſtreiſendienſt 171. Die Schiedsrichter für das Dg. Geländeſpiel(Odenwald) treten am 168.., 15.90 Uhr, in Sommeruniform auf dem Marktplatz an. Fahrt und Ver⸗ pflegung für Sonntag frei. Mitzubringen iſt: eine 8 Zen⸗ timeter breite, weiße Armbinde und Fahrtverpfllegung nur für Samstag. Deutſches Eck. 17. 7, 14.15 Uhr treten ſämt⸗ liche Mädel in Kluft(weiße Söckchen) auf dem U2⸗Schul⸗ Platz an. Untergau. Alle Mädel, die ein Inſtrument ſpielen (Geige, Bratſche, Cello, Oaute, Flöte) oder die es lernen Schloß. wollen, kommen am 20.., 20 Uhr, auf den Untergau. Gruppe Feudenheim. Sonntag, früh 6 Uhr, Enoͤſtation zum 25⸗Km.⸗Marſch antreten. Untergan. 19.., 20 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Grup⸗ penführerinnen und Stellenleiterinnen auf dem Untergau. 25⸗Kilometer⸗Marſch. 18..,.30 Uhr, Abmarſch am Leiſtungsbücher ſind mitzubringen. willkommener ſein, als aus räumlichen Gründen nur ein verhältnismäßig kleiner Teil det Heibel ⸗ berger den ſchönen Liedern alter Romantiker lau⸗ ſchen konnte. Ein fröhlicher Kindernachmittag, durch die NSG. „Kraft durch Freude“ zuſammen mit ber Tiergar⸗ tenverwaltung veranſtaltet, lädt heute Samstag nachmittag(15 Uhr) die Heidelberger Buben und Mädel nach den ſchönen Anlagen des Tiergartens ein. Die Abendmuſik in der Peterskirche am heutigen Samstag iſt die letzte dieſes Sommers. Die Orgel ſpielt Prof. Dr. H. M. Poppen. Es wirken mit: Feodora v. Oldershauſen(Geſang) und Annelieſe Mündler⸗Schlatter(Violine). Heidelberger Veranſtaltungen Heute Samstag Romantikerſaal des Kurpfälziſchen Muſeums: 18.15 Uhr Hausmuſik. Peterskirche: 20.30 Uhr Abendmuſik. Tiergarten: 15 Uhr Kindernachmittag. Samstag und Sonntag Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Kurpfälziſches Muſeum: Sammlungen. Rohrbacher Volksfeſt bis Montag. Aus den Kinos: Capitol:„Ein Mädel vom Ballett“.— Kammer:;„Flitter⸗ wochen“.— Gloria:„Ein Teufelskerl“.— Schloß:„Der Himmel auf Erden“(Samstag: Nachtvorſtellung„Traumu⸗ lus“).— Odeon:„Arme kleine Inge“(Samstag: Nacht⸗ vorſtellung:„Nataſcha“). Schwimmen. Die gemeldeten Mädel von ſämtlichen Gruppen treten am 19.., 19.40 Uhr, am USchulplatz zum Schwimmen an. Leiſtungsabzeichen. 20.., 17—19 Uhr, Stadion(R. Hoegen). DAð Kreisfachgruppe In der Zeit vom 12. bis 26. Juli ſind nur Dienstag und Freitag von 16—18 Uhr Sprechſtunden. In der übri⸗ gen Zeit wird auf die Sprechſtunden in den Ortswaltun⸗ gen hingewieſen. Was hören wir? Sonntag, 18. Juli Reichsſender Stuttgart afenkonzert.—.00: Gymnaſtik.—.90: Evan⸗ geliſche Morgenfeier.—.00: Der Wiener Lehrer⸗a⸗capella⸗ Chor ſingt..30: Ernſte und heitere Ouvertüren. 10.30: Reichsſendung: Feierliche Einweihung des Hauſes der Deutſchen Kunſt und Eröffnung der großen deutſchen Kunſtausſtellung 1037.— 12.00: Muſik am Mittag. — 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 14.00: Seppel iſt mißtrauiſch.— 14.30: Kleine Orcheſtermuſik.— 15.00: Im Garten des kurpfälziſchen Mu⸗ ſeums.— 16.00: Sonntagnachmittag aus Saarbrücken.— 18.00: Wer für Ungelehrten will ſchreiben, der muß ſpaßen viel.— 19.00: Kunterbunt zur Abendſtund.— 20.00: Tag .00: der deutſchen Kunſt.— 21.00: Der Liebestrank.— 20.30; Ein kleines Tänzchen, bittel— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.10: Muſik zum Mittag.— 14.00: Die Bremer Stadtmuſikonten.— 14.30: Däniſche Studenten ſingen.— 15.30: Tag der deutſchen Kunſt.— 18.00: Schöne Melodien. — 20.00: Eiſenbahner ſingen.— 20.20: Das Lied der Donau. — 22802 Wir bitten Fum Tanz. r eeee ee * Worms, 15. Juli. Bei der am 12. Juli aus dem Rhein gezogenen Leiche handelt es ſich um den 20jährigen Milchſchweizer Guſtav Böhm aus Glad⸗ beck, der in Speyer wohnhaft war. Böhm hatte zu⸗ ſammen mit vier Kameraden, die ebenſo wie er des Schwimmens unkundig waren, im offenen Rhein gebadet. Seine Leiche wurde von ſeinen Angehörigen anerkannt und in die Heimat übergeführt. „E 15 cbis 47 Uhr. Sonderſchau: Blicb aũt LcigRae Dienſtjubiläum. Sein 40jähriges Dienſtjubiläum feierte Bezirksdirektor Konrad Matthes, Lud⸗ wigshafen a. Rh., Roonſtvaße, beim„Atlas“ bzw. als Leiter der Bezirksdirektion Mannheim der „Nordſtern“. Herzlichen Glückwunſch! Ludwigshafener Veranſtaltungen 9 Heute Samstag Hindenburgpark: Nachmittags konzertfrei. 20.15 bis 22.30 Uhr Sonderkonzert des Saarpfalz⸗Orcheſters unter Mit⸗ wirkung von Opernſänger Fritz Sturm⸗Schüßler(Tenor an der Staatsoper Berlin). Plat der TSG 61(früher TC): 16 Uhr Prüfungen für das Reichsſportabzeichen. Walhalla, Oggersheimer Straße: Monatsappell der 18er⸗ Kameradſchaft Ludwigshafen. Hardenburg: 20 bis 23 Uhr„Die Räuber“. ... und am Sonntag Hindenburgpark: Konzerte. Hardenburg: 15 bis 18 Uhr„Die Räuber“. An beiden Tagen: Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Stern⸗Kaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Land der Liebe“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Der verkannte Lebemann“.— Ufa⸗Rheingold: „Vor Liebe wird gewarnt“. Union:„SOS“. Alhambra ee(„Seine offizielle rau). Samstag, 17. Juli Nationaltheater:„Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von A. Vetterling, Miete E, 20 Uhr. Plauetarium: 20.15 Uhr Feierabendveranſtaltung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. ee ab Paradeplatz: 14 Uhr Tromm— Oden⸗ 1 wald. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett— Variets; 20.90 Uhr Geſamt⸗Gaſtſpiel der Berliner„Schaubude“. Tanz: Polaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte, Waloͤparkreſtaurant, Friedrichspark. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerunah. Lichtſpiele: Univerſum:„Land der Liebe“. Alhambra:„Meiſe⸗ ken“.— Palaſt und Gloria:„SOs— 51“— Capitol: „Krach im Hinterhaus“.— Seala:„Mania Valewſka“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaot. Handzeichnungen von J. A. Biſſinger. Muſeum für Naturkunde im Schloß: Geöffnet von 11 bis 13 und 14 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Das Raubwild unſerer deutſchen Heimat. Sternwarte: Gebfinet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von Aus der? Mannheimer Thegterwelt. Siädtiſche Kunſthalle: Gebffner von 10 bis 13 und von „15. bis. 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauér“ r Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Ubr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schlotzbücherei: 11 bis 13 Uhr Ausleihe: 9 bis 13 Uhr Leſeſäle. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Anskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 343 21. ————..———...——.—————..——————————.—....—k..............᷑᷑᷑ein:.n.— KxKꝛ---————— Gottesdienſt-Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 18. Juli 1937 Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Landes; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dr. Engelhardt. Zum Wald⸗ gottesdienſt des Kindergottesdienſtes Treffpunkt.15 Uhr an der Kirche. Jungbuſchpfarrei: 11.30 Chriſtenlehre für die weibliche 11 Kinder⸗ Jugend in der Trinitatiskirche. Neckarſpitze: 10 Gottesdienſt, Vikar Landes; gottesdienſt, Vikar Landes. Konkordienkirche:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Stern; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Stern; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Stern. Chriſtuskirche: 8 Frühgottesdienſt, Pfarrvikar Brenner: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Doll; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Doll. Neuoſtheim: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Brenner; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Brenner. Friedenskirche: 7 Abmarſch des Kindergottesdienſtes von der Kirche zum Waldgottesdienſt;.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bach. Johanniskirche:.30 Abmarſch des Kindergottesdienſtes von der Kirche zum Waldgottesdienſt— Rückkunft mittags geg. 1 Uhr—;.30 Frühgottesdienſt, Vikar Würthwein; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Emlein. Lutherkirche: 8 Waldgottesdienſt, Pfarrer Jundt(Kirchen⸗ chor);.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Frantzmann. Melanchthonkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Heſſig: 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Stürmer. Gemeindehaus Zellerſtraße 34:.30 Gottesdienſt, Vikar Stürmer. Auferſtehungskirche Mannheim⸗Nord:.30 Hauptgottes⸗ dienſt, Pfarrverwalter Bodemer; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrverwalter Bodemer. Städt. Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Vikar Würthwein. Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Miſſions⸗Kandidat Uelzhöffer aus Baſel. Feudenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Kammerer; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfr. Kammerer; nachm..30 Chriſten⸗ lehre für Mädchen, Pfarrer Kammerer. Friedrichsſeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal; nachm..00 Chriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. Käfertal: 9 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Adelmann; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schäfer; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: 9 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schäfer; 10.15 Kindergottesdienſt, Vikar Metzger. 8 Neckarau:.30 Hauptgottesdienſt, Pfir. Gänger; 10.90 Kin⸗ dergottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Gänger; 11.15 Kindergottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Kühn. Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Schmitt. Rheinan: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Lau; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Lau. Pfingſtberg: 9 Hauptgottesdienſt, Vikar Lau; 10 Kinder⸗ gottesdienſt. Sandhofen:.90 Hauptgottsdienſt, Vikar Herrenknecht; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Herrenknecht. Seckenheim:.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Steigel⸗ mann;.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Steigelmann; 12.20 Kindergottesdienſt, Vikar Steigelmann. Pauluskirche Waldhof:.90 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Schaab; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schaab. Waldſchule Gartenſtadt:.90 Frühgottesdienſt, Vif. Schaab. Wallſtadt: 9 Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.90 Haupt⸗ gottesdienſt, Pfarrer Münzel; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag 8 Abendgottesdienſt, Pfr. Speck. Konkordienkirche: Montag bis Freitag.15 Morgenandacht in der Kirche. Donnerstag 8 Abendandacht in der Kirche, Vikar Stern. Friedenskirche: Montag—Samstag.20 Morgenandacht. Johanniskirche: Donnerstaa abend 8 Bibelſtunde, Vikar Herrmann. Auferſtehungskirche Mannheim⸗Nord: Dienstag abend.00 Frauenabend. Feudenheim: Donnerstaa.15 Morgenandacht, Kammerer. Käfertal: Freitag abend 8 Bibelſtunde. Matthäuskirche Neckaran: Mittwoch.15 Schüleraottesdienſt, Vikar Schmitt. Sandhofen: Montag abend 8 Frauenabend.— Donnerstag abend.30 Bibelſtunde. Pfarrer Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für Innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag abend.00 und Donnerstag abend 8 Verſammlg.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag abend 8 u. Donnerstag abend 8 Verſammlung. Freitag abd. 8 Bibelſtunde für jg. Männer. Schwetzinger Straße 90(Stadtmiſſionar Wild): Sonntag nachm. 3 und Dienstag abend 8 Verſammlung.— Neckarau, Fiſcher⸗ ſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntaa abend 8 und Dienstag abend 8 Verſammlung.— Rheinau, Dän. Tiſch: Sonntag nachm. 3 u. Mittwoch abend 8 Verſammlung.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Donnerstag abend.00 Verſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonntag abend 8 und Freitag abend 8 Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag abend 8 Verſamm⸗ lung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag nachm. 3 u. Mittwoch abd. 8 Verſamml.— Feudenheim, Unt. Kinder⸗ ſchule: Sonntag und Dienstag abend 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde;.00 Jugendͤbund für Mädchen;.15 Wortverkündigung. Dienstag abends.15 Männerbibelſtunde. Mittwoch abend.15 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm..00 Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗ Süd, Dürkheimer Straße 92: Montag abend.15 Wort⸗ verkündigung.— Almenhof, Schillerſchule: Montag.15 Wortverkündigung,— Pfingſtberg, Oſterſtr. 90: Diens⸗ tag abend.15 Wortverkündigung.— Scharhof⸗Sandhofen: Mittwoch abend.15 Wortverkündigung. Neckaran, Kirchgartenſchule: Freitag abend.15 Wortverkündigung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Friede“, K 4. 10. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendbund für ige. Mädchen; abends 8 Evangeliſationsvortrag. Dienstag nachm. 5 Mädchenſtunde. Mittwoch abend 8 Männer⸗ ſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends.30 Freundeskreis für junge Mädchen; abends 8 Uhr Blau⸗ kreuzſtunde. Freitag nachm. 5 Uhr Jung⸗Freundeskreis für Knaben. Almenhof, Mönchwörthſtraße 218 bei Reißner: Montag abend.15 Verſammlg.— Pfingſtberg, Strählenburgſtr. 13: Dienstag abend.15 Verſammlung. Landeskirchl. Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34. Sonntag abend 8 Wortverkündigung. Montag abend 8 Frauenbibelſtunde. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ ſtunde. Samstag abend.15 Männer⸗Bibelſtunde.— Jugendbund für EC., 1. ig. Männer: Freitag abend.15⸗ Zeltverſammlung; 2. Jungfrauen: Sonntag nachm..00: Zeltverſammlung in Neckarau, Donnerstag abend 8 Uhr im Saal.— Feudenheim, Schwanenſtr. 30(Lokal im Hof): Sonntag abend 8 Wortverkündigung. Mittwoch abend 8 Frauenbibelſtunde— Waldhof⸗Gartenſtadt, Trommler⸗ weg 33 bei Gültling: Freitaa abend 8 Bibelſtunde.— Wallſtabt, Atelbuckelſtraße': Sonntaa abend.00 und Dienstag abend 8 Bibelſtunde. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗Gemeinde, Augartenſtraße Nr. 26. Sonntag vorm..45 Abſchiedsgottesdienſt des Predigers Karl Knie⸗ riemen. Mittwoch keine Bibelſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft Mannheim, U 3. 23. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Sautter; 10.45 Sonntags⸗ ſchule; abends.30 Predigt, Prediger Finkbeiner aus Amerika. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenmiſſionsſtunde. Freitag abend 8 Uhr Knabenſtunde. 8 Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12. Dienstag abend 8 Frauenſtunde. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebets⸗ ſtunde. Freitag abend 8 Jugendſtunde. Adventgemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag vorm. 10 Chriſtenlehre. Dienstag abend 8 Bibelſtunde: Römer⸗ brief Kap. 1. Freitag abend 8 Jugendſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Blankreuzgruppe Mannheim J. Meerfeldſtraße 44, Hinterh.: Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde.— Mittwoch abend 8 Blaukreuzſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Uhr Frauenſtunde. Die Heilsarmee, O 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; nachm. 2 Kinderverſammlung;.30 Frei⸗ gottesdienſt am Stephanienufer(am Rhein); abends.30 Heilsverſammlg. Freitag abend 8 Heiligungsverſaſmmlg. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10.00 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vorm. 9 Uhr Menſchenweihehandlung; abends.15 Vortrag, Doflein. .⸗Katholiſche Kirche Sonntag, den 18. Juli 1937 Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.90 Singmeſſe mit Predigt; .30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Feſtpredigt und Feſtgottesdienſt anläßlich des 25jähr. Prieſterjubiläums des H. Prof. Dr. Kloe; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz⸗Jeſu⸗ Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen; abends.30 Schluß der Aloiſiusandacht mit Predigt und Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: von 7 an Beichte im Bürgerſpital; 6 Frühmeſſe in der Sakriſtei. Bürgerſpital: 7 hl. Meſſe;.45 Singmeſſe mit Anſprache; 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt: 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt. Kapelle Thereſien⸗Krankenhaus:.30 hl. Meſſe:.00 Sing⸗ meſſe mit Predigt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt: nachm..30 Andacht. Heiliggeiſtkirche, Mannheim: 5 hl. Meſſe; 6 hl. Meſſe, Beichte; 7 F jugend;.15 Schülergottesdienſt mit Anſprache; 10 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt, nach derſelben Chriſtenlehre für Mädchen; nachm..30 Herz⸗Mariä⸗ Andacht mit Segen. Liebfrauenkirche: von 6 an Beichtgelegenheit:.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; Feſtgottesdienſt der männlichen Jugend; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.90 Veſper;.30 Aloiſiusandacht. St. Joſeyh, Lindenhof: 6 Uhr Beichtgelegenheit, hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe;.45 Betſingmeſſe mit Predigt; 9 Kinder⸗ gottesdienſt; 10 Predigt und Amt; 11 Chriſtenlehre für rühmeſſe; 8 Gemeinſchaftsmeſſe der Pfarr⸗ Mäbdchen; 11.30 Singmeſſe mit Predigt; abos. 7 Andacht. St. Peter, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für Mädchen; abends.30 Veſper. 7 St. Bonifatiuskirche, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.05 Singmeſſe mit Predigt; 10 Hochamt mit Predigt; 11.30 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.30 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft. St. Nikolaus, Mannheim: 6 hl. Meſſe u. Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt; 10.00 Hauptgottesdienſt mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für Mädchen; abends.30 Komplet mit Segen. St. Jakobuspfarrei. Neckarau: 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Mäochen; .30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; abends 8 Herz⸗Mariä⸗Andacht. St. Franziskuskirche, Waldhof: 6 Frühmeſſe:.30 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.90 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 10.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; abends 8 Andacht. Kapelle der Spiegelfabrik:.15 Amt mit Predigt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt. St. Eliſabeth, Gartenſtadt: 8 Singmeſſe mit Predigt: 11.00 Kindergottesdienſt mit Predigt. St. Laurentius, Käſertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte;.15 hl Meſſe; 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; abends 8 Aloiſiusandacht. St. Peter und Paul, Feudenheim: vorm..30 hl. Beichte; .30 Miſſa recitata der Jungmänner und Jungfrauen: .30 Kommunion⸗Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm..30 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen; 2 Pfingſtveſper. St. Bartholomäuskirche, Sandhofen:.15 Frühmeſſe:.00 Ul. Meſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Primizſeier des hochw. Herrn P. Johannes Partſch: 11 Singmeſſe; abends.30 Prieſterfeier mit Predigt und Segensandacht. St. Anton, Rheinau: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe: (iturg. Gemeinſchaftsmeſſe der Jugend);.30 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt; 10.10 Amt mit Predigt; abends 8 Uhr Komplet. Seckenheim:.00 Frühmeſſe;.30 Kindergottesdienſt:.40 Hauptgottesdienſt, anſchl. Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Veſper. St. Thereſia vom Kinde Keſu. Pfinaſtberg:—.30 Beichte: .90 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt; nach⸗ mittags à Predigt und Andacht zu Ehren der hl. Thereſia vom Kinde Jeſu: 7 Abendandacht. St. Paul, Almenhof: 7 Gemeinſchaftsmeſſe;.30 bis.30 Beichte;.90 Singmeſſe mit Predigt;.90 Chriſtenlehre; 11 Singmeſſe mit Predigt: nachm. 2 Andacht, Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft. Thereſien⸗Krankenhaus: 11 hl. Weſſe mit Predigt; abends 8 Uhr Herz⸗Keſu⸗Andacht im Thereſienheim Ilvesheim: 7 Früßmeſſe:.90 Hauytgottesdienſt mit Pre⸗ digt; nachm. 1 Chriſtenlehre;.20 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen;.30 Andacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßkirche: Sonntag vorm..90 hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. Erlöſerkirche(Waldhof, Waldſtr. 117): Sonntag vorm..30 bl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde Mannheim. Sonntag vorm. 10 im Caſinoſaal, R 1. 1: Sonntagsfeier, Prediger Dr. Karl Weiß. e 6 693 4* 690 Auch Unwetter haben ihre Lieblingsorte: Odexla α · clex Seittexkessel Slankenese und Borkum brauchen keine Blitzableiter— Ein deutscher Gewitter-Atlas entsteht Berlin, im Juli. Das Reichsamt für Wetterdͤienſt in Berlin arbeitet unter Mitwirkung von mehr als 2000 im Reich verſtreuten Beobachtungsſtellen an einem Gewitter⸗Atlas, der ein genaues Bild von der Gewitterhäufigkeit in den einzelnen deutſchen Gegenden gibt. „Berge ziehen oͤie Gewitter an“, ſagt der Volks⸗ mund, und in der Tat, die gewiſſenhaften Aufzeich⸗ nungen, die die meteorologiſche Forſchung im Zeit⸗ raum eines Vierteljahrhunderts machte, ſcheinen ihm rechtzugeben. Im Reichsamt für Wetterdienſt in Berlin iſt man gegenwärtig damit beſchäftigt, auf Grund neuerer Beobachtungen, die täglich aus über 2000 Meldeſtellen des Reiches einlaufen, Gewit⸗ ter⸗Durchſchnittszahlen für die einzelnen deutſchen Gaue und Orte zu errechnen, die im neuen Klima⸗Atlas eine beſondere Berüchſich⸗ tigung erfahren werden. Soweit ſich bisher eine Ueberſicht über die vorliegenden Zahlen treffen läßt, marſchiert Oberbayern mit durchſchnitt⸗ Lich 30 Gewittertagen im Jahr an der Spitze. Vor allem iſt es der Marktflecken Hohen⸗ peißenberg unweit von München, über dem Gott Donar mit Vorliebe ſeinen mächtigen Hammer ſchwingt, mit 38 Unwettern erreicht dieſer kleine Unſer Hugenmerk ia der Familie richtet ſich aul., Mutter und ſiind“. Adoif Ritler. Ort eine Zahl, die von keiner anderen döͤeutſchen Ge⸗ gend mehr erlangt wird. Auch München kann ſich über lärmende Abwechſlung an heißen Sommertagen wahrlich nicht beklagen, ungefähr 32mal im Jahre zucken um die Frauenkirche die Blitze, ohne jedoch zu zünden. Es iſt ja eine alte Erfahrung, daß Großſtädte mit ihrem ausgedehnten Leitungsnetz den Feuerſtrahl oͤes Himmels in Schach zu halten vermögen, eine einwandfreie, wiſſenſchaft⸗ lich begründete Erklärung darüber ſteht aber noch aus. Holſtein hält den„Blitzrekord“ Durchſchnittlich 30 Gewitter im Jahr melden noch die Beobachtungspunkte Glatz, Schneekoppe, Schwa⸗ nenborn auf dem Knüll(Heſſen), Bamberg, Traun⸗ ſteinm Ingolſtadt und eine Reihe von Orten im Tau⸗ nus, Harz, Speſſart, Württemberg und Baden. Am ruchigſten zeigt ſich die ſommerliche Atmoſphäre. in Weſtpreußen, Oſtpreußen, und vor allem in den deutſchen Küſtengebie⸗ ten. Es fehlen hier vor allem die Erhebungen, vor denen die Wolken anprallend ſich verdichten. Im⸗ merhin kommt es auch hier mehr oder weniger häu⸗ fig zu erbitterten Kämpfen im Aether; ſo meldet Bremen durchſchnittlich 23, Königsberg 22, Hamburg 19, Memel 14 Donnerwetter im Jahr, wobei es wich⸗ tig iſt zu wiſſen, daß die Meteorologie unter„Ge⸗ witter“ auch ſchon die Wahrnehmung von Donner allein oder auch nur das abendliche„Wetterleuchten“ verſteht. Recht gewitterarm iſt Holſtein, aber wenn ſich über die Marſchen einmal ein Unwetter entlädt, läßt es wahrhaftig nicht mit ſich ſpaßen. Tatſächlich hält dieſes Gebiet den Rekord an Einſchlägen, denn die Marſchen mit ihrem feuchten Boden und vereinzelt daſtehenden Bauernhäuſern und Baum⸗ gruppen„reizen“ den Blitz, der ſich ja bei Ebenen mit Pommern Vorliebe Objekte ausſucht, die ihm auf ſeinem Weg zur Erde„entgegenkommen.“ Moor⸗ und Sumpfgegenden gelten als äußerſt blitz⸗ anziehend, und zwar iſt die Gefahr auf feuchten Lehmböden 22mal ſo groß als auf waſſerarmen Kalk⸗ böden. Wenn anderswo die Blitze zucken, der Don⸗ ner grollt und Regen niederrauſcht, lacht über Bor⸗ kum und über der kleinen Stadt Blankeneſe heiterer Himmel, hier ſind Blitzableiter völ⸗ lig unbekannt, denn merkwürdigerweiſe bleiben dieſe Orte von Gewittern verſchont. „Wie es keine Blitze ohne Donner gibt“, erklärt uns Dr. Rumpf vom Reichsamt für Wetterdienſt, „ſo kennen wir auch keine Gewitter ohne Niederſchläge. Wo ſolche in Wüſtengegenden gelegentlich beobachtet wurden, iſt der Regen eben in den bodennahen, heißen und trockenen Luftſchichten wieder verdunſtet, ehe er dͤie dürſtende Erde erreichte. Die Entſtehungsurſachen der Gewitter ſind nämlich die gleichen wie die der Niederſchläge, die bei Wärmegewittern meiſt örtlich beöͤingt ſind. Wie es aber in zweiter Linie kommt, daß die ſtets in der Luft und in allen Niederſchlägen enthaltene elektriſche Spannung ſich unter gewiſſen Umſtänden ͤͤurch Funk⸗ bildung, beſſer durch„Kurzſchluß“ im Aether aus⸗ gleichen muß, iſt noch nicht ganz geklärt, obwohl man ſeit oͤen berühmten Experimenten des Phyſikers Franklin im 18. Jahrhundert unabläſſig bemüht iſt, die wahren Zuſammenhänge einer elektriſchen Ent⸗ ladung zu durchſchauen. Zerblaſen von Waſſertröpf⸗ chen in ſehr kleine Teilchen durch wärmebedingtes wirbelartiges Aufſteigen von Luftmaſſen, das bei Wärmegewittern dann erfolgt, wenn das Tempera⸗ turgleichgewicht in ſenkrechter Richtung durch Ueber⸗ hitzung der unteren und mittleren geſtört iſt, ferner durch ſtarke Spannungen zwiſchen den Wolken und dem fallenden Regen ſcheinen die Hauptrolle dabei zu ſpielen.“ Blitze, die vom Boden kommen Die häufigſte Form einer Funkbiloung iſt der Linienblitz, der im bekannten Zickzack am Tag meiſt zwiſchen Wolke and Erde, nachts dagegen häu⸗ fig zwiſchen Wolken überſpringt. Entgegen alten An⸗ ſchauungen ſind daher Tagesgewitter weit gefährlicher als Unwetter, die in der Nacht ſich entladen. Die Stromſtärke der Linienblitze liegt zwiſchen 4000 und 9000 Ampere, die Spannung bei 50000 Volt. Auch die Dauer eines Blitzes vermochte man in der letzten Zeit mit Hilfe der modernſten Meßgeräte ziemlich genau zu ermit⸗ teln. Das Ergebnis iſt überraſchend: in zwei bis zehn Mikroſekunden hat ein Blitz ſeine Bahn, die eine Länge von 500 bis 2000 Meter aufweiſt, zurückgelegt. Man hat nun früher ſchon im Hochgebirge dͤie Beob⸗ achtung gemacht, daß Blitze nicht von den Wolken herniederfuhren, ſondern umgekehrt vom Fels⸗ boden aufſtiegen, um dann in der Luft blind zu enden. Dieſe intereſſante Wahrnehmung hat man in den letzten Jahren weiter verfolgt und die Hilfe von beſonderen Schnellfilmapparaten in Anſpruch ge⸗ nommen mit denen beſonders ſchwere Gewitter auf Filmſtreifen gebannt wurden. Verſchiedene Forſcher konnten dabei den Beweis erbringen, daß auch in Niederungen zuerſt ein ganz feiner Lichtſtreifen von der Erde zur Wolke zuckte, bis dann der wirkliche Blitz von der gleichen Wolke aus in den Boden ſchlug. Damit hat man dem Gewitter wieder einmal eines ſeiner vielen Geheimniſſe entriſſen und es iſt zu hoffen, daß es in Bälde der forſchenden Wiſſen⸗ ſchaft gelingen wird, noch weitere Rätſel der toben⸗ den Natur zu entziffern. Mary Pickford heiratete zum zweiten Male Die bekannte, jetzt 4ährige Filmſchauſpielerin Mary Pickford heiratete den jungen amerika⸗ niſchen Filmſchauſpieler Budoy Rogers. Das Brautpaar kurz nach der Eheſchließung.(Atlantie, Zander⸗M.) Frrr Ein Pavillon des Flugweſens auf der Weltausſtellung Auf der Pariſer Weltausſtellung wurde ein„Pavillon der Aeronautik“ der Oeffentlichkeit übergeben, in dem die franzöſiſche Luftfahrt ihre letzten Errungenſchaften zeigt. (Atlantic, Zander⸗M.) Vei der Auloprüfung Fräulein Felieitas macht ihre Fahrprüfung. Zu⸗ erſt kommt die Theorie dran.„Alſo ſtellen Sie ſich vor“, fängt der Prüfer an,„Sie fahren mit achtzig auf der Landͤſtraße, und plötzlich fängt der Motor an zu klopfen. Was tun Sie?“ Felicitas ſchweigt. „Na“, fährt der Prüfer fort,„das iſt nicht viel. Aber woran liegt es nun wohl überhaupt, daß der Mo⸗ tor zu klopfen anfängt?“ Felicitas ſeufzt.„Aber mein liebes Fräulein“, ruft der Prüfer,„irgend: etwas werden Sie ſich doch dabei denken?“ „Natürlich“, nickt Fräulein Felicitas. „Na, alſo“, fährt der Prüfer fort,„was alſo den⸗ ken Sie ſich, wenn Sie plötzlich ſo ein Klopfgeräuſch im Motor hören?“ „Ich denke“, flüſtert Fräulein Filicitas, indes ihre Augen ſchon halb mit Tränen gefüllt ſind,„ich. denke:„Nanu? denke ich.“ Berliner Brief Berlin wird ſtill— Geſpräche um den Farb⸗ film— Hauſſe in Reynen—„Hothello“— Die Milchbar und der Streit um die Bardämme⸗ rung— Tanzen Sie Swing? Berlin, im Juli. Nun iſt es doch Sommer in Berlin— man ſpürt es daran: Berlin iſt ſtiller geworden. Men⸗ ſchenleer erſcheinen die Straßen und nachts, wo ſonſt im Weſten vor jedem Hauſe ein oder mehrere Autos parken, weil die Beſitzer die Garagenmiete ſparen, fehlen auch dieſe Autos. Die Inhaber ſind mit ihnen nach Bayern oder an die Oſtſee gereiſt. Das Tele⸗ phon klingelt ſeltener als ſonſt— unſern Nerven geht es jetzt gut in Berlin. Sieht man einmal bekannte Geſichter, ſo ſind es Filmſchauſpieler, die unabkömmlich ſind, weil ſie gerade einen Film drehen. Haben ſie einmal einen filmfreien Tag, dann wird abends eine Bowle ange⸗ ſetzt und dann wird doch das Telephon in Bewegung geſetzt, um ein paar gute Freunde herbeizurufen. Dabei erholt man ſich von der Arbeit und— ſach⸗ ſimpelt. Das große Thema aller Filmgeſpräche iſt zur Zeit der kommende Farbfilm. Die Ueberzeugung, die ich hier ſchon bei der erſten Be⸗ trachtung des„Ramona“⸗Films ausſprach, daß wir in Bälde uns gar nicht mehr werden denken können, daß es jemals den nichtfarbigen Film gegeben hat, iſt inzwiſchen bei den Kennern des Farbfilms all⸗ gemein geworden. Der Regiſſeur Selpin(deſſen Film„Alarm in Peking“ nun demnächſt ganz ohne Striche herauskommt) erzählt begeiſtert von den neu⸗ eſten Verſuchen der Filmabteilung von Siemens⸗ Schuckert, die zu den erſtaunlichſten Reſultaten ge⸗ führt haben. Freilich... für die Schauſpieler bedeutet der Farbfilm erhöhte körperliche Anſtrengungen. Hilde Seſſak(die in dem demnächſt erſcheinenden Film „Pan“ eine Hauptrolle ſpielt) fragt beſorgt:„Wird es denn weiter beim Farbfilm ſo heiß bleiben?“ Die Sache iſt die, daß zur Erzielung guter farbiger Bildſtreifen die Lichtquellen bei der Aufnahme noch turen, ſo wird man ſich beim Farbfilm auf noch mehr Ateliergluten gefaßt machen müſſen. Hilde Seſſak ſeufzt: Ich hab neulich einen Tonfilm mitgedreht, da mußten wir alle zehn Minuten die Arbeit unterbrechen, das Atelier mußte gelüftet wer⸗ den, alle Türen wurden aufgeſperrt, damit es Durch⸗ aug gab— wir haben an hundert Meter Film drei⸗ mal ſo lange gedreht wie beim Schwarz⸗Weiß⸗Film. „Wem ſchadet denn das?“ fragt Selpin, der Regiſ⸗ ſeur.„Bisher litten wir ja daran, daß wir beim Film zu ſchnell arbeiten mußten. Wir klagen doch alle über die Hetze beim Film. Zwingt der Farb⸗ film, hier Ritartandi einzulegen, ſo werden alle Filmſchaffenden nur Nutzen davon haben. Die Filme werden beſinnlicher und beſſer werden und ſogar rechneriſch werden Schauſpieler und Filmtechniker bei längerer Drehzeit mehr Geld verdienen.“ Mehr Gage— ein Lächeln breitet ſich auf den Zügen der Anweſenden aus. Mehr Gage— das iſt das ſonnigſte Zauberwort, denn es heißt: ſich noch früher einen größeren Wagen kaufen können und noch früher zu einem Lanoͤhaus kommen. Natürlich gibt es auch genug Filmkünſtler, die das alles ſchon haben. Und denen es Kopfſchmerzen macht, wie ſie ihre Ver⸗ dienſte„anlegen“ ſollen. Am beſten war vielleicht einer der liebenswürdigſten jungen Bonvivants des deutſchen Films beraten, der ſeine Filmhonorare im Ankauf von Häuſern feſtgelegt hat. Er iſt glücklicher Beſitzer von 14 Zinshäuſern in Berlin und hat ſich bereits ein eigenes Büro für die Verwaltung ſeiner Grundſtücke anlegen müſſen. * ... der Sommergaſt Berlins, der einmal etwas von der vielgerühmten Berliner Theater⸗ kunſt ſehen will, kommt in dieſen Wochen ſchlecht auf ſeine Rechnung. Es ſpielen im ganzen drei Bühnen. Was ſie auf dem Spielplan haben, iſt dünne Luſtſpielware. Immerhin machen ſich ſchon die Vorbereitungen für den Saiſonbeginn bemerk⸗ bar. An einem See in der Mark hinter Oranien⸗ burg dichtet der Hausherr des Metropoltheaters mit ſeinem Stabe an der Winterſenſation des glän⸗ zenden Citytheaters.„Die Dame in Blau“ wird ſeine neue devue⸗Operette heißen, die diesmal in Italien ſpielt. Die Konkurrenzbühne des Metropol⸗ mehr verſtärkt werden müſſen. Herrſchten bisher unter den Jupiterlampen ſchon hölliſche Tempera⸗ theaters, der Admiralspalaſt, wird ſchon Mitte Auguſt mit ſeinem Winterſchlager herauskommen. Es iſt auch eine Revueoperette, die den Titel führt„Heut bin ich verliebt“. Gretl Theimer, von vielen Fil⸗ men bekannt, wird die Hauptrolle ſpielen und für die Regie und die komiſche Hauptrolle iſt Kurt Seiffert gewonnen, einer der„rundeſten“ Schau⸗ ſpieler Berlins, ein Komiker von ganz hohen künſt⸗ leriſchen Graden, der bisher etwas im Schatten ſtand, nun aber im Aoͤmiralspalaſt in die Front der großen Lieblinge Berlins treten dürfte. Die Form der Revue wird ſich auch ſonſt im Berliner Theaterleben ausbreiten. Die„Scala“ hat ſich vor⸗ genommen, mindeſtens vier Monate im Jahr Revue zu ſpielen. Auch das Kabarett der Komiker geht jetzt ganz an die Revue über. Dazu kommt, daß wir noch ein intimes Revuetheaterchen erhalten wer⸗ den, das die Kammerſpielrevue pflegen und„Der ſeidene Löwe“ heißen ſoll. Es beginnt mit einer Revue aus dem Hotelleben, in deren Mittelpunkt ein junger Mann namens Hothello ſteht Sonſt ſteht uns als Neuerung im Vergnügungs⸗ leben die Errichtung der erſten Milchbar bevor. Sie wird ihren Platz auf der internationalen Aus⸗ ſtellung für Milchwirtſchaft am Kaiſerdamm haben, ſoll dann aber eine beſtändige Einrichtung des Ber⸗ liner Nachtlebens werden. Es gibt dort nur Er⸗ friſchungsgetränke, die aus Milch und mit Milch ge⸗ mixt ſind. Angeſäuſelt wird keiner aus dieſer Bar kommen, und das wird ihr vielleicht den Zuſtrom verſchaffen, den ſonſt die Bars in Berlin nicht mehr im alten Maße finden. Der Begriff Bar war zu lange mit dem Begriff Nepp verbunden. Alle Bars haben darum ihren Namen verſchämt geändert und den Begriff„Bar“ aus dem Firmenſchild geſtrichen. Sie heißen nun„Papagei“ oder„Nachtigall“ und ſind in der Hauptſache intime Tanzſtätten geworden, wo junge Liebesleute und ſolche, die es werden wollen, bei einem dünnen Cocktail möglichſt lange ſitzen und tanzen. Natürlich tanzen ſie Swin g. Was Swing iſt, kann niemand richtig erklären. Es iſt ein aus Ame⸗ rika herübergekommener Tanz mit volkstümlichem Einſchlag, bei dem die Tanzenden auf und nieder ſchwe⸗ ben. Das kann ſehr ſchön, aber bei ungeſchickten Tänzern auch ſehr albern ausſehen. Deshalb gibt es ſehr ernſthafte Diskuſſionen bei den Tanzfachleu⸗ ten, ob dieſer Tanz nicht verboten werden ſoll. Die IASDERDEUTSCHENNNST 19 MNCHEN—— Der Rundfunk am Tage der deutſchen Kunſt Bei der kulturpolitiſchen Bedeutung des Tages der deutſchen Kunſt iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſich auch der Rundfunk in den Dienſt des Ereigniſſes ſtellen wird, um denen, die nicht in München an dem Geſchehen teilnehmen können, ein Bild der einzelnen Veranſtaltungen zu vermitteln. Beſonders umfang⸗ reich ſind die Vorkehrungen des Reichsſenders München für den Feſtzug am Sonntag, dem 18. Juli. Sieben Sprecher werden jede Gruppe des Feſtzuges dem Hörer ſchildern. Bei den Abendver⸗ anſtaltungen, der Illumination, den Darbietungen der Sängergruppen uſw. ſind die verſchiedenen Plätze Münchens durch Konferenzſchaltung mitein⸗ ander verbunden. Aehnliche Vorbehrungen ſind zur Berichterſtattung bei den Feſtabenden der Künſtler getroffen. Die Rundfunkingenieure arbeiten ſchon ſeit Wo⸗ chen an den Vorbereitungen der Uebertragung. 17 Uebertragungsorte, die ſternenförmig mit dem Münchener Funkhaus verbunden ſind, ermög⸗ lichen die ſchnelle Weitergabe der Sendungen über beſondere Rundfunkleitungen an die angeſchloſſenen Sender. iieeeeeeeeeeeeeeeeeee jungen Leute tanzen ihn aber herzlich gern, überall wird geſwingt. Der Berliner Bär. S Bayreuther Feſtſpiele. Bei der diesjährigen Neuinſzenierung des„Parſifal“ ſingen Kammer⸗ ſänger Lorenz und Kammerſänger Völker ab⸗ wechſelnd den Parſifal, bei den„Lohengrin“⸗Auffüh⸗ rungen Kammerſänger Völker und Kammerſänger Wittriſch den Lohengrin. Neu hinzu tritt noch Ludwig Hoffmann, der den Fafner, Hunding und Hagen, und mit Kammerſänger von Mano⸗ vard a abwechſelnd die Partie des Königs Heinrich in„Lohengrin“ ſingt. Kammerſänger von Mano⸗ varda ſingt in den„Parſifal“⸗Aufführungen den Gurnemanz. 6. Seite/ Nummer 323 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 17. Juli 1937 Veumischtes — Mehrere Tage hindurch war Neuyork in Auf⸗ regung. Schon wieder hatte ſich ein Kindesraub ereignet. Allerdings ein ſehr ſeltſamer Kindesraub, denn die Eltern der verſchwundenen, dreijährigen Bella MeCarthy verfügten über keinerlei Vermögen und lebten ſogar mit ihren acht Kindern in bitter⸗ ſter Armut. Ein Erpreſſungsverſuch konnte alſo unter keinen Umſtänden vorliegen. Dennoch han⸗ delte es ſich aber um einen regelrechten Kindesraub, denn die Täterin war beobachtet worden, als ſie die Kleine entführte. Zur allgemeinen Erleichterung ſollte der rätſelhafte Kriminalfall jetzt aber eine verhältnismäßig harmloſe Aufklärung finden. Auf einer Polizeiwache erſchien eine junge, ungewöhn⸗ lich hübſche Frau namens Loretta Grabowſki und erklärte unter bitteren Tränen, daß ſie die ſo ſieber⸗ haft geſuchte Kindesräuberin ſei. Sie habe aber keinerlei verbrecheriſche Abſichten gehabt und ledig⸗ lich aus Liebe gehandelt. Sie ſei von ihrem Manne geſchieden und ſehne ſich nach einem Menſchen, für den ſie ſorgen könne. Als ſie nun im Park die kleine Bella MeCarthy geſehen habe, ſei ſie von inniger Liebe zu dem Kinde ergriffen worden. Sie habe mit dem Mädchen längere Zeit geſprochen und da⸗ durch die vollſte Zuneigung des Kindes errungen. Da ſie ſich ſchließlich nicht mehr von der Kleinen trennen konnte, habe ſie das Mädchen kurzerhand mit in ihre Wohnung genommen. Erſt mach einigen Tagen habe ſie in der Zeitung geleſen, daß nach Bella Mecharty geſucht werde und erſt jetzt ſei ihr zu Bewußtſein gekommen, daß ihr Verhalten ſtraf⸗ bar ſei. Die Polizeibeamten machten der unvorſich⸗ tigen und leichtfertigen Frau ſehr ernſte Vorwürfe. Sie erklärten, daß auf Kindesraub neuerdings in den Vereinigten Staaten die Todesſtrafe ſtehe und daß in dieſem Fall, bei Berückſichtigung aller Milde⸗ rungsgründe dennoch eine langjährige Gefängnis⸗ ſtrafe zu erwarten ſei. Schon am nächſten Tage wurde die„Kindesräuberin aus Liebe“, wie Frau Loretta Grabowſki in den amerikaniſchen Zeitungen allgemein genannt wird, dem Richter vorgeführt. Während der Verhandlung ſpielten ſich ergreiſende Szenen ab; denn die kleine Bella wollte ſich unter keinen Umſtänden von der Angeklagten trennen. Auch als die leibliche Mutter als Zeugin erſchien, beharrte das Kind bei ſeinem Wunſch, bei Frau Grabowſki zu bleiben. Der Richter beſchloß, die ganze Angelegenheit ſo milde wie nur möglich zu beurteilen und vertagte die Verhandlung. Er will verſuchen, eine Einigung zwiſchen Frau Grabowſki und Bellas Mutter herbeizuführen, und der Ange⸗ klagten die Adoption des Kindes zu ermöglichen. Die amerikaniſchen Zeitungen aber haben ihre Schlagzeile: eine Kindesräuberin, die das geraubte Kind rechtmäßig adoptiert— das iſt wirklich noch nicht dageweſen! * — Nur ganz wenigen weißen Frauen iſt es ver⸗ gönnt geweſen, in das geheimnisvolle Land Tibet und die ſagenumwobene heilige Stadt Lhaſa ein⸗ zudringen. Um ſo ehrenvoller iſt daher für Frau »Suydam Entting, die Gattin des berühmten ameri⸗ kaniſchen Forſchers Cutting, die Einladung, die ſie e er Regierung in Lhaſa zum Be⸗ uch Tibets erhielt. Die Einladung hatte ihren Grund in der perſönlichen Freundſchaft des ameri⸗ kaniſchen Forſchers mit dem verſtorbenen Dalai Lama, der ihn ſeinerzeit aufgefordert hat, Tibet ſo oft und ſo lange zu durchwandern, als es ihm beliebe. Da ſich der Forſcher bei ſeinen Reiſen aber gern von ſeiner Gattin begleiten läßt, hat er bei der Regierung in Lhaſa um die Einreiſeerlaubnis für ſeine Frau gebeten. Statt einer nüchternen Erlaub⸗ nis traf dann bei Frau Cutting eine ſehr liebens⸗ würdige Einladung ein. Dieſer Ehre iſt bisher noch keine andere Frau teilhaftig geworden. Der ameri⸗ kaniſche Forſcher beabſichtigt, ſehr eingehende volks⸗ kundliche und botaniſche Unterſuchungen in Tibet anzuſtellen. Seine Frau wird ihm dabei als Photo⸗ graphin zur Seite ſtehen und außerdem die anzule⸗ Zu neuen Ufern R O MANVON LOoVIS H. LoRENZE 13 Meine Unraſt war nicht länger zu bändigen, und kaum daß ich mich einigermaßen erholt fühlte und meine Hände wieder feſthalten konnten, was ſie er⸗ griffen, ſo beſahl ich Stout, den Wagen für mich in der Frühe des nächſten Morgens bereitzuhalten. Der beſondere Ton, mit dem ich das„für mich“ ge⸗ ſprochen hatte, war ihm wahrſcheinlich nicht entgan⸗ gen; jedenfalls ſtellte er keine peinliche Frage und machte ſich daran, äußerlich unberührt, mir eine Liſte der Gegenſtände aufzuſetzen, die in Sydney beſorgt werden ſollten. Einen Mann zur Begleitung lehnte ich ab. Die Nacht war qualvoll. Lange bevor die Stall⸗ wache mit dem Futterkarren polterte und der Wa⸗ gen mit quietſchendem und klirrendem Geräuſch aus dem Schuppen gezogen wurde, ſtand ich, fertig an⸗ gezogen und gerüſtet, am Fenſter und ſtarrte in den grauenden Morgen. Unendlich langſam wurden in Dunkelheit und Dunſt die Dinge erkennbar: Bäume, ein Holzſtapel, der Zaun. Ich ging auf und ab, nahm meinen Platz am Fenſter wieder ein und lauſchte ungeduldig, ob denn die Geräuſche des beginnenden Tages nicht endlich ſich bemerkbar machen wollten. Unvermutet knarrte die Tür, und als ich mich überraſcht umwandte, erblickte ich Joan. Ihr Geſicht war kaum zu erkennen, ſo finſter war es noch. Sie zog die Tür hinter ſich zu und blieb, mit dem Rük⸗ ken gegen den Pfoſten, ſtehen. Ich verharrte ſteif und unbeweglich an meinem Platz und ſagte kein Wort. So vergingen langgedehnte Sekunden. „Du willſt reiſen, Henry?“ ſagte ſie verlegen und ſchwach. Ich gab keine Antwort. Die Stille brauſte in meinen Ohren, und ich weiß nicht, wie lange es ge⸗ dauert hat, bis ich Joans Stimme von neuem ver⸗ nahm. „Ich habe dich nicht mit meinem Anblick quälen wollen“, ſagte ſie ſtockend,„aber ich kann dich nicht gehen laſſen, ohne eine Bitte vorgebracht zu haben. Laß mich hier auf der Farm bleiben, Henry, vor⸗ gende botaniſche Sammlung betreuen. Es iſt übri⸗ gens nicht ihre erſte Forſchungsfahrt, denn ſie hat ihren Mann ſchon wiederholt bei Expeditionen durch Indien begleitet. Da man in Tibet wegen der ſchlechten Wegperhältniſſe nicht im Auto reiſen kann, wird das Forſcherehepaar auf dem Rücken von Ponys das Land durchſtreifen. Mr. Cutting hat die Ab⸗ ſicht, vorwiegend ganz entlegene Dörfer aufzuſuchen, damit die Gewähr gegeben iſt, daß er auch wirklich Aunverfälſchtes tibetaniſches Volkstum ſtudieren kann. * — Großes Aufſehen hat in Belgien die Verhaf⸗ tung des Profeſſors der Toxikologie Felix'Aels erregt, der der Leiter des chemiſchen Laboratoriums der Staatsuniverſität in Gent war. Proſeſſor'Aels iſt in zahlreichen Giftmordprozeſſen als gerichtlicher Sachverſtändiger aufgetreten, und ſeine Gutachten haben wiederholt zur Verurteilung von Angeklag⸗ ten geführt. Nun iſt es an den Tag gekommen, daß der Profeſſor mehrmals falſche Gutachten ausgear⸗ beitet hat, um unſchuldige Menſchen ins Unglück zu ſtürzen. Profeſſor'Aels hatte eine krankhafte Nei⸗ gung, die Verurteilung von Angeklagten zu erwir⸗ ken, von deren Schuldloſigkeit er ſelbſt überzeugt war. Mehrere Angeklagte ſind auf Grund der Gut⸗ achten des Sachverſtändigen zum Tode verurteilt worden. Zu ihnen gehört der Angeklagte Brack⸗ mann, der angeblich mehrere Perſonen durch ein in die Suppe geſchüttetes Gift getötet haben ſollte, fer⸗ ner der Angeklagte Lyſſens, bei dem Profeſſor'Aels Strychnin in der Kafſeetaſſe entdeckt haben will, die er ſeiner Frau vorſetzte, und endlich der Leutnant de Mazieres, den man des Giftmordes an ſeiner Schwägerin beſchuldigte. In all dieſen Fällen hat Profeſſor'Aels bewußt falſche Gutachten abgegeben, ſo daß die Gerichtsbehörden nun gezwungen ſind, dieſe Mordprozeſſe noch einmal zu verhandeln. Frei⸗ lich wird man durch die Verhaftung des Sachverſtän⸗ digen die ſeinerzeit Verurteilten, wenn ſie unſchul⸗ dig waren, nicht mehr ins zurückrufen können. — Im Storchenneſt auf dem Haus des Schuh⸗ machers Keilmann in Bürſtadt a. d. Oder, herrſchte ſchon ſeit Tagen Unfriede zwiſchen den beiden Alt⸗ ſtörchen. Der Storchenvater hatte nämlich ſeine vier Jungen vom Neſt verjagt, was offenbar der Störchin ſehr mißfiel. Es kam ſchließlich zu einem heftigen Eheſtreit über der Bürſtädter Schule, dem auch die vier jungen Störche zuſahen. Die Störchin ſtellte ſich bei der Abwehr der ſehr heftigen Schnabelhiebe ihres erboſten Gatten gar nicht ſchlecht an, war jedoch bald ermüdet. Noch ein kräftiger Schnabelhieb über den Kopf und ſie ſank zuſammen. In dieſem Augen⸗ blick hob ſie der Storchenvater hoch und ſchleuderte ſie in den Schornſtein der Schule, wo ſie vom Lehrer tot aufgefunden wurde. Der Storchenvater kehrte kurz nach ſeinem Sieg erregt klappernd in ſein Neſt zurück. Auf das weitere Schickſal der Jungſtörche iſt man geſpannt. * — Durch ihren Leichtſinn fielen zwei junge Mäd⸗ chen aus Wagſtadt in Mähren einem Umwetter zum Opfer. Obwohl ein ſchweres Gewitter herrſchte, gingen die beiden Mädchen mit einem Schirm, der eine eiſerne Spitze trug, über ein freies Felld. Die eiſerne Spitze zog den Blitz an und die Mädchen wurden erſchlagen. Arbeiter, die kurze Zeit darauf denſelben Weg entlang kamen, bemerkten die leb⸗ loſen Körper der Mädchen und riefen einen Arzt herbei. Die Mädchen wieſen ſchwere Brandverlet⸗ zungen am Kopf auf und die Armbanduhr, die das eine Mädchen um das Handgelenk getragen hatte, war vogſtändig geſchmolzen. 1* — Der rumäniſche Hauptmann Jon Dumitresen hatte ſich im Jahre 1930 eine ſchwere Kopfverletzung zugezogen, die zur Folge hatte, daß er an chroniſcher Schlafloſigkeit litt. Er wurde von ſeinem Leiden ſehr geplagt, aber keiner der vielen Aerzte, die er aufſuchte, konnte ihm helfen. Dieſer Tage nun wurde der Hauptmann auf der Straße von einem Auto überfahren. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung, die aber nur leichter Natur war. Von der Stunde an iſt die Schlafloſigkeit verflogen. Dumitrescu hat ſich inzwiſchen wieder erholt und ſchläft jetzt ſo nor⸗ mal wie in ſeiner Jugend. läufig. Wenn du mich nicht ſehen willſt, ſo werde ich unſichtbar ſein, ſobald du kommſt— aber laß mich bleiben!“ „Ach, du bitteſt!“ ſagte ich verbiſſen.„Nach all den Exzeſſen deines Selbſtbewußtſeins bitteſt du.“ „Ja“, erwiderte ſie leiſe,„ich bitte dich, Henry.“ „Dann bleib auf der Farm!“ Sie ging noch immer nicht und wieder war dieſe quälende Stille um uns. Ich rückte an mei⸗ nem Anzug und hob prüfend die Koffer auf. Joan atmete ſchwer, preßte, wie um Halt zu gewinnen, ihren Körper gegen den Türpfoſten, biß ſich in die geballte Hand. Es war mir nicht länger möglich, ſie anzuſehen. Ich war entſchloſſen, meine Sachen zu nehmen und an ihr vorbeizugehen, mochte ſie den⸗ ken und leiden, was ſie wollte. „Noch etwas“, flüſterte ſie, kaum vernehmbar. „Ich weiß nicht, was du beabſichtigſt, und will dich nicht fragen. Tu, was du mußt! Aber halte mich nicht für verlogen, eher für irrſinnig— ich habe niemals aufgehört, dich zu lieben! Glaube mir, Henry, auch wenn es nichts für dich wert iſt!“ Mir entfuhr ein Laut, der Hohn, Bitterkeit und rachſüchtigen Schmerz in einem ausdrückte. Meine Antwort war ein geſchrienes Flüſtern, denn mir graute vor der Feſtſtellung, die ich ſo rückſichtslos mit meinen Worten traf. 5 „Du haſt einen Anſchlag auf mein Leben unter⸗ nommen!“ ſagte ich heftig.„Du haſt die Zukunft unſeres Kindes aufs Spiel geſetzt, du haſt allem, was ich für uns unternommen habe, den Boden unter den Füßen weggezogen und mich für meinen Glauben vor mir ſelbſt jämmerlich gemacht— und das alles mit der Verſicherung, daß du mich liebſt. Es ſollte mich ekeln!“ „Es iſt die Wahrheit!“ ſchrie ſie,„es iſt wahr, Henryl“ Ich nahm meine Sachen und ging hinaus, und das letzte, was ich wahrnahm, war, daß Joan mit einem Ausdruck unendlicher Verzweiflung ſich über mein Lager warf und ſich ſchluchzend unter den Decken vergrub. Es war endlich ſo weit alles fertig, die Pferde waren angeſchirrt, das Gepäck lag auf dem Wagen, und der Knecht ſtand bereit, mir die Zügel hinauf⸗ zureichen. Stout kam um das Haus gelaufen, um ſich zu verabſchieden. Ein italieniſches Militärflugzeug abgeſtürzt dnb. Rom, 16. Juli. Ein dreimotoriges Flugzeug vom römiſchen Militärflughafen Ciampino ſtieß nach einem nächt⸗ lichen Uebungsflug bei einem Landungsverſuch gegen ein hohes Hindernis und ſtürzte in der Nähe der Rennbahn Campanello ab. Die fünf Mann ſtarke Beſatzung fand den Tod. Benzintanks fliegen in die Luft dub. Atlantic⸗City, 16. Juli. Auf dem Gelände der Pure Oil Cy. explo⸗ dierten am Freitag zwei große je 10000 Gallonen letwa 38 000 Liter) enthaltende Benzintanks. Das brennende Benzin über⸗ ſchwemmte die Umgebung eines nahegelegenen Häuſerblocks. Nach den bisherigen Feſtſtellungen erlitten 80 Perſonen, darunter drei Feuerwehr⸗ männer, ſchwere Brandverletzungen. Die Hausbewohner waren gezungen, ihre Wohnungen zu räumen. Die Feuerwehr bekämpft den gewaltigen Brand von den Dächern der umliegenden hohen Gebäude aus. Eine Reihe weiterer Benzin⸗ behälter auf dem Gelände des Unternehmens iſt ebenfalls infolge der durch die Feuersbrunſt entſtan⸗ denen Hitze explodiert. Verheerende Anwetter in Nord und Süd Sturm und Gewitter im Donau⸗ und Bodenſee⸗ gebiet dub. Stuttgart, 16. Juli. Am Donnerstagabend gingen über der Donau⸗ gegend ausgedehnte Gewitter nieder, die erheblichen Schaden anrichteten. In Ulm waren mehrere Straßen der Umgebung durch umgeſtürzte Bäume zeitweiſe geſperrt. Am ſchlimmſten wütete das Wet⸗ ter in Laupheim, wo in wenigen Minuten die Hauptſtraßen in reißende Bäche verwandelt wurden. Der untere Marktplatz und andere tiefgelegene Stadtteile glichen großen Seen, und viele Keller und Wohnungen ſtanden unter Waſſer. Auch über dem Bodenſeegebiet entlud ſich heute ein heſtiges Unwetter. Der Sturmwarn⸗ dienſt hatte beveits eine halbe Stunde vor dem Los⸗ brechen des Unwetters die Sturmmeldung ausge⸗ geben, ſo daß die auf See befindlichen Schiffe recht⸗ zeitig Sicherheitsvorkehrungen treffen konnten. Die Gewalt des Sturmes übertraf alle Vorſtellungen. Kaimauern und Haſenmolen in Friedrichshafen wurden überflutet. Die fahrplanmäßigen Fähr⸗ ſchiffe hatten ſtarke Verſpätungen. Man kann ſich nicht erinnern, in den letzten Jahr⸗ zelhnten ein derart ſchweres Sturmwetter erlebt zu haben. Anwetterſchäden in der Wachau anb. Wien, 17. Juli. Freitag mittag ging über den bekannten Städten der Wachau, Krems und Stein ein ſurcht⸗ bares Unwetter nieder. Wolkenbrüche und Ha⸗ gelſchlag haben an den berühmten Weinbergen ent⸗ lang der Donau ſchwerſten Schaden angerich⸗ tet. Von den Hängen ſtürzten große Waſſermaſſen hernieder, die die Straßen von Krems und Stein mit Geröll und Schlamm bedeckten. Die Kremſer Höhenſtraße, die erſt vor drei Jahren fertiggeſtellt —— fiel zum größten Teil den Elementen zum pfer. Blitz tötet 78 Schafe dnb. Marburg, 16. Juli. Bei einem über dem nördlichen Teil des Kreiſes Marburg niedergehenden Gewitter ſchlug der Blitz in der Nähe des Ortes Niederaſphe in eine Schafherde. 78 Tiere waren auf der Stelle tot. Der Schäfer, der nur 5 Meter von der Einſchlagſtelle entfernt war, kam mit dem Schrek⸗ ken davon. And in Holland dnb Amſterdam, 16. Juli. Ein ſchweres Unwetter hat in den Abend⸗ ſtunden des Donnerstag großen Schaden angerichtet. Zwei Perſonen wurden durch Blitzſchlag ge⸗ tötet. Starker Regen und Hagelſchlag vernichteten in verſchiedenen. Ortſchaften die Ernten. Sechs Bauernhöfe wurden durch Blitzſchlag ein⸗ geäſchert. — Ebhn ſonderbares Erlebnis hatte der engliſche Filmſchauſpieler Heury Wilcoxon, als er ſich vor kurzem in Begleitung ſeiner Frau zu Aufnahmen nach Kairo begab. Er lernte bei einer Fahrt zu Pyramiden den Feiſah El Kadir, einen zufällig in Kairo zu Beſuch befindlichen Scheich des Araber⸗ ſtammes dͤer Ageyl, kennen, der ſich von der Schön⸗ heit der jungen Frau Wilcoxon ſehr begeiſtert zeigte. Der Scheich erklärte ganz offen, er wolle dem Schauſpieler die hübſche Dame abkaufen, und fragte, was ſie koſte. Als der Künſtler dem Araber lächelnd erklärte, ſeine Frau ſei unverkäuflich, meinte El Kadir offenbar, Wilcvon wolle nur auf orientaliſche Art handeln. Und ſo begann er von ſich aus An⸗ gebote zu machen. Zunächſt bot er für Frau Wil⸗ eoxon zehn engliſche Pfund, dann erhöhte er dieſes Angebot, indem er ſich bereit erklärte, noch ͤrei Ka⸗ melſtuten zuzulegen. Als ſich aber der Schauſpieler au dem Handel auch dann noch nicht bereit zeigte, als der Scheich ihm noch ein großes Quantum Ge⸗ treide ſowie ſeinen juwelenbeſetzten Dolch verſprach, ſchlug ihm El Kadir vor, er möge ſeine Frau gegen einen ganzen Harem von Beduinenſchönheiten ein⸗ tauſchen. Da auch dieſes Höchſtgebot in weltlichen Gütern abgelehnt wurde, erklärte der Scheich, er ſei „Was haſt du da?“ fragte ich teilnahmslos und nur, um etwas zu ſagen. Er hob ein bemaltes Tongefäß vorſichtig in Augenhöhe. „Der Krug aus deiner Stube, Herr. Er iſt in der Aufregung neulich zu Boden gefallen und hat einen Riß bekommen. Es iſt nicht der alte ſchöne Krug, Herr, aber er iſt doch zu ſchade zum Wegſchmeißen!“ „Zum Teuſel damit!“ ſagte ich und hieb auf die Pferde ein. Och war mit meinem Gefährt raſch außer Seh⸗ weite. Die Stadt war jedoch nicht beſſer imſtande, mir Frieden zu geben, als die Farm. Das Haus be⸗ engte mich mit ſeinen Erinnerungen, die nur auf den Moment der Schwäche warteten, um ſich in das wunde Herz zu zwängen; die Straße war mir ver⸗ leidet, weil ich kein Ding und kein Ereignis wahr⸗ nehmen konnte, ohne daß ſie unter meinem Blick ſchreckliche Andeutungen preisgaben. Ob ich ein ein⸗ geſtürztes Gebäude anſah, das mit ſeinen geborſte⸗ nen Mauern und blinden Fenſtern dem enoͤgültigen Abbruch entgegenharrte, oder ein Schiff, das bei Windſtille mit ſchlaffen, müden Segeln wie ein toter Körper in der Bucht trieb, oder eine Frau am Arm ihres Mannes, die einem anderen zulächelte— ſtets wurde die Wirklichkeit zum vielſagenden Spiegel meiner eigenen Gedanken, ſie wuchs wie ein Sche⸗ men über ſich hinaus und verdüſterte mich mit ihrem Schatten. Auf meinem Tiſch lag die Arbeit gehäuft, genug, um ſogar das aufgeſtörte Gewiſſen eines Verbre⸗ chers zu betäuben. Ich ſtürzte mich hinein; doch immer von neuem verſpürte ich den eiskalten Griff um mein Herz, der mich zwang, alles hinzuwerfen und nach oben in mein ſtilles, für jedermann ver⸗ ſperrtes Zimmer zu flüchten. War die Tür hinter mir ins Schloß gefallen, ſo wagte ich, dͤen geſtam⸗ melten Worten und meinen ohnmächtigen Tränen freien Lauf zu laſſen. Am Ende einer allzu langen Nacht trieb mich die Unraſt auf die Straße, wo das kalte Frühlicht in den Fenſtern blänkerte und der Morgenwind Staub⸗ wirbel und Papierfetzen die öden Zeilen entlang⸗ trieb. Das Leben der Stadt ſchlief noch hinter ab⸗ weiſenden Mauern und verſperrten Türen. Mein Schritt ſcheuchte die Spatzen vom Damm auf. ſogar bereit, für Frau Wilcoxon einen Gebetsteppich aus dem Palaſt des Emirs von Mekka zu geben. Als der Schauſpieler ſich kopfſchüttelnd von El Kadir verabſchiedete und mit ſeiner Frau wieder fortfuhr, rief der Scheich verwundert aus:„Was ſind die Weißen doch für ſonderbare Menſchen!“ * — Zwiſchen zwei Zigeunern wurde in Rifeka, Nordjugoſlawien, ein ſeltſames Geſchäft abgeſchloſ⸗ ſen. Der 70jährige Zigeuner Sanko Blombitſch hätte drei Jahre lang glücklich mit ſeiner faſt fünf Jahre jüngeren Frau gelebt. Als er jedoch ſah, daß ſie ihm keine Kinder ſchenken würde, verkaufte er ſie kurzerhand an einen Nachbarn, der ihm 17 Mark da⸗ für gab. Die junge Frau ſoll nicht ungern zu ihrem neuen„Beſitzer“ gegangen ſein, da dieſer„nur“ dreißig Jahre älter iſt als ſie. Das niiſewern.,Mutter und find“ dient den bevölherungs⸗ und ſamilien⸗ politiſchen Maßnahmen des national⸗ ſonelikiſchen Staatese. Warum iſt Joan nicht fortgelaufen? dachte ich, geflüchtet, wie man es ſonſt von Frauen hört, die ihres Mannes überdrüſſig ſind und ſich an einen andern gehängt haben. Ich hätte einen harten Schlußſtrich ziehen und mich damit abfinden können, daß ich ein ſchlechter Menſchenkenner war. Warum iſt ſie nicht geſtorben? Ich hätte einen ſauberen Schmerz und eine erhabene Erinnerung. Warum vermag ich ſie nicht mit uneingeſchränk⸗ — Abſcheu zu betrachten? Wie wohltätig wäre der aß! Ich war planlos umhergegangen, und als ich plötzlich auſſah, befand ich mich vor Alberts Haus. Es überfiel mich ein Zwang, hineinzugehen und ihm entgegenzutreten. Ich hatte nicht die Abſicht, ihn zur Rechenſchaft zu ziehen oder wohl gar mit Vorwür⸗ fen und Klagen zu überhäufen, nur den Drang, ihn zu ſehen, der den Grund zu meinem Unglück gelie⸗ fert hatte, ihn zu zwingen, mich anzuſehen und ſich zu dem, was er angerichtet, zu bekennen. Die Tür war nicht verſchloſſen. Die Schelle ſchep⸗ perte, oͤoch ließ ſich niemand ſehen. Ich trat in den halbfinſteren Flur, der von muffiger Luft erfüllt war, und fand auch die Tür zur Stube nur ange⸗ lehnt. Schwerer Dunſt ſchlug mir entgegen, als ich ſie öffnete. Blakende, niedriggebrannte Kerzen, her⸗ umliegende Kleiöungsſtücke, Papiere über den Tiſch geworfen, ein geöffneter Medizinkaſten mit Flaſchen und Inſtrumenten— das war das Bild, das ſich mir bot. Am Kopfende des verwühlten Bettes ſaß — in ſich zuſammengeſunken und wie verſteinert— mein Onkel. Er hatte die Hände über dem Knauf ſeines Stockes gefaltet und ſtarrte mit leeren Au⸗ gen vor ſich hin auf den Boden. Auf dem Bett lag eine zweite Geſtalt, halb bekleidet, ſeltſam ſchlaff und mit ſeitwärts geſunkenem Kopf. Es war Albert. Er war tot— dieſe Gewißheit überkam mich auf den erſten Blick. Ich taſtete hinter mich und packte mit verzwei⸗ feltem Griff den hölzernen Türpfoſten. „Onkel“, ſagte ich heiſer, und nach Ueberwindung eines unendlichen Widerſtandes, der mir die Bruſt zuſammenpreßte,„iſt Albert wirklich tot?“ Er gab keine Antwort, und nicht die leiſeſte Re⸗ gung ließ darauf ſchließen, daß er mich überhaupt gehört hatte. (Fortſetzung kolgt) 5—— WE 2 8 Samstag, 17. Juli 1937 Aus der Pfalz Nur kurz war der Freiheitstraum Ein Ausreißer wieder gefaßt au. Edenkoben, 17. Juli. Der 25 Jahre alte Karl Roland hatte eine zehnmonatige Gefängnisſtrafe zu verbüßen. Es behagte ihm jedoch nicht hinter den ſchwediſchen Gardinen. Darum erſann er einen Plan, wie er ſchließlich wieder die goldene Freiheit genießen könne. Eines ſchönen Morgens war er aus dem Gefängnis auch entwichen. Die Freiheit winkte ihm nicht lange, denn bald nach dem Ausbruch wurde R. wieder gefaßt. Seine abenteuerliche Flucht aus dem Gefängnis hat ihm nun eine weitere Frei⸗ heitsſtrafe eingebracht. Abſchied vom Amt Oberregierungsrat Ullmann trat in den Ruheſtand es. Speyer, 17. Juli. Oberregierungsrat Ludwig Ullmann an der Regierung der Pfalz, der nun⸗ mehr wegen Erreichung der Dienſtaltersgrenze in dauernden Ruheſtand getreten iſt, hat der Führer und Reichskanzler für ſeine dem Reiche geleiſteten treuen Dienſte den Dank ausgeſprochen. Oberregierungsrat Ullmann ſcheidet als langjäh⸗ riger verdienter Dezernent für Denkmalsſchutz und Denkmalspflege uſw. aus ſeinem Amte. Er galt als ein hervorragender Sachverſtändiger für ſchöpferiſche Künſtlerarbeit, wirkte in unzähligen Fällen auch bei Künſtlerwettbewerben urteilgebend mit. Oblag ihm doch häufig der Vorſitz der guſtändigen Preis⸗ gerichte. Preisgekronte Saarpfälzer Zur Verſchönerung der Deutſchen Weinſtraße * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 15. Juli. Der Landesfremdenverkehrsverband Saarpfalz hatte sur Erlangung von Entwürfen für Wirtshaus⸗ Wege⸗ Orts⸗ und Weinbergſchildern an der Deut⸗ ſchen Weinſtraße einen Wettbewerb ausgeſchrie⸗ ben. Geſtern nachmittag trat im Kleinen Kurſaal zu Bad Dürkheim das Preisgericht zur Beurteilung der eingegangenen Arbeiten zuſammen. Eingereicht wa⸗ ren 76 Arbeiten. Nach eingehender Begutachtung verteilte das Preisgericht ſolgende Preiſe: 1. Preis: Adolf Bernd ſen., Kaiſerslautern, 500 Mark; 2. Preis: Adolf Schaurer, Bad Dürkheim, 250 Mark; 2. Preis: Fritz Herrfurth, Bad Dürkheim, 250 Mark; 3. Preis: Adolf Bernd jun. Neuſtadt, 100 Mark 0 Angekauft wurden folgende vier Arbeiten: Her⸗ mann Voltz, Kailerslautern; Karl Wex, Franken⸗ ſtein; Adolf Bernd, Kaiſerslautern und Jofef Iven, Köln. Außerdem erhielten weitere 17 Arbeiten eine anerkennende Belobigung. Sämtliche eingereichten Arbeiten ſind bis ein⸗ ſchließlich Montag im Kleinen Kurhausſaal in Bad Dürkheim ausgeſtellt. Die preisgekrönten und mit einer Anerkennung ausgezeichneten Arbeiten werden dann in den verſchiedenſten Orten an der Deutſchen Weinſtvaße in einer Wanderausſtellung gezeigt, da⸗ mit jedermann Gelegenheit gegeben iſt ſich davon zu überzeugen, welche Richtlinien bei der Erſtellung von Wirtshaus⸗, Wege⸗, Orts⸗ und Weinbergslageſchil⸗ der eingehalten werden ſollen. Grünſtadt, 16. JInli. Am Mittwochabend ereignete ſich in Hettenleidelheim beim Transport von Moniereiſen ein tödlicher Unfall. Der 23jährige Fabrikarbeiter Willi Ulrich, der aushilfsweiſe bei dem Trausportgeſchäft Karl Hoffmann mitgeholfen hatte, kam beim Rückwärtsſtoßen des Laſtwagens auf bis jetzt noch ungeklärte Weiſe unter den Laſt⸗ kraftwagen. Ein Rad ging Ulrich über den Kopf. Er erlitt einen Halswirbelbruch, ſo daß der Tod ſo⸗ ſort eintrat. Der Verunglückte war erſt ein Jahr verheiratet. es. Frankenthal, 17. Juli. Oberſtaatsanwalt Friedrich Meingolt, der viele Jahre an der hie⸗ ſigen Strafkammer tätig war, auch als Unter⸗ ſuchungsrichter amtierte, wurde jetzt aus der Pfalz abberufen und als Oberlandesgerichtsrat an das Oberlandesgericht München verſetzt. ſtündigen Anklagerede, In ſeinen einleitenden Aus⸗ 9* 2 72 0 * dweſldeuiſch Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 4 Bor der Heidelberger Strafkammer: Ein ungeheuerliches Verbrechen Der gemeine Aeberfall auf ein Mäochen in Siegelhauſen— Gefängnisſtrafen für zwei jugenoliche Anholde * Heidelberg, 16. Juli. Ein Verbrechen, das von einer unglaublichen Roheit und Grauſamkeit zeugt und weit über den Rahmen deſſen hinausgeht, was vor den Gerichten ſonſt an Sittlichkeitsverbrechen verhandelt wird, be⸗ ſchäftigte geſtern die Heidelberger Strafkammer. Es handelt ſich um den Ueberfall und das Notzuchts⸗ verbrechen, das am 2. Mai d. J. in Ziegelhauſen geſchehen war und den Abſcheu und die Verurteilung der ganzen Bevölkerung hervorgerufen hatte. Das Verbrechen ſelbſt hat ſich ungefähr ſolgendermaßen abgeſpielt. Die beiden Angeklagten, der 20jährige Willi Brandel aus Heidelberg und der 10jährige Heinrich Schmidt aus Ziegelhauſen hatten ſich in Geſellſchaft mehrerer anderer junger Burſchen ſchon ſeit Wochen über das Problem Frau unterhalten und dabei beſchloſſen, irgendein Mädchen mit Gewalt zum Verkehr zu zwingen. Bereits am 30. April waren ſie einem Pärchen gefolgt, hatten dann aber ihr Vorhaben doch wieder aufgegeben. Am 2. Mai überfiel daun Brandel ein Mädchen auf offener Straße und verſetzte ihm mit einem zwei Meter langen Baumpfahl einen wuchtigen Schlag auf den Kopf. Gemeinſam trugen ſie dann das ohnmächtige, aus Mund, Naſe und Ohren blutende Mädchen auf eine Wieſe, wo Brandel es mißbrauchte. Der Staatsanwalt wies in ſeiner Anklagerede darauf hin, daß bei den beiden Angeklagten keine Sexualnot beſtanden habe und es ſich auch nicht um eine impulſive Tat handele. Er beantragte gegen Brandel eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren, gegen Schmidt eine ſolche von eineinhalb Jahren. Die Strafkammer erkannte im Urteil gegen Bvandel wegen gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit einem Verbrechen der Notzucht auf die verhältnismäßig milde Gefängnisſtrafe von einem Jahr acht Monaten, gegen Schmidt auf nur ſechs Monate Gefängnis. * Knapp an der Sicherungsverwahrung vorbei Seit 1924 iſt kein Jahr vergangen, ohne daß der nun wegen Vornahme unſittlicher Handlungen ange⸗ klagte S4jährige Alfred Kneller aus Jettenbach (Saarpfalz) wegen irgendeines Deliktes verurteilt werden mußte. Selbſt hinter Gefängnismauern konnte er ſich nie einwandfrei führen. Er hat nie eine geregelte Arbeit angenommen, hatte nie einen feſten Wohnſitz und erwarb ſeinen Lebensunterhalt allein durch Betteln, Stehlen und Betrügen. Ver⸗ ſchloſſen, unaufrichtig und arbeitsſcheu, iſt er ein Typ des unverbeſſerlichen Gewohnheitsverbrechers. Das Gericht verurteilte ihn zu ſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten und drohte ihm bei der nächſten Straffälligkeit die unausweichliche Sicherungsverwahrung an. zwei uhre Geſüngnis für Karl Kuppler Das Arteil im großen Karlsruher Prozeß gegen den ehemaligen Rennfahrer * Karlsruhe, 17. Juli. Am geſtrigen ͤͤritten Tage des Prozeſſes gegen den 46 Jahre alten ehemaligen Rennfahrer Karl Kappler aus Gernsbach ergriff der Staatsanwalt das Wort zu einer zweieinhalb⸗ führungen kennzeichnete er den Angeklagten als einen Schädling, der die Jagd auf junge Mäochen ſportmäßig betrieben und damit gegen die Intereſſen der Volksgemeinſchaft verſtoßen habe. Eine der wich⸗ tigſten Aufgaben der Strafrechtspflege ſei der Schutz unſerer heranwachſenden Jugend. Wenn der Angeklagte angegeben habe, daß er als Rennſahrer mit einem Fuße im Grabe ſtehe und aus dieſem Geſichtspunkt heraus ſeine leichtſinnige Lebensweiſe entſchuldigen wolle, ſo ſei ihm entgegenzuhalten, daß Hunderttau⸗ ſende von Volksgenoſſen wie etwa Bergarbei⸗ ter oder Arbeiter auf Baugerüſten ſich ſtändig in Lebensgefahr befänden und auch von ihnen werde eine anſtändige, der Volksgemeinſchaft angepaßte Lebensführung ver⸗ langt. Der Anklagevertreter ging dann auf die einzelnen Punkte der Anklage näher ein. Bezüglich der zwei Fälle wegen Verleitung zum Meineid be⸗ antragte er Freiſprechung, bezüglich der drei Fälle wegen tätlicher Beleidigung Einſtellung des Ver⸗ fahrens, da die Strafanträge zurückgenommen wur⸗ den. In zwei Fällen des Verbrechens der Notzucht ſowie bezüglich der Urkundenfälſchung und der Kup⸗ pelei ſei die Schuld des Angeklagten erwieſen. Der Staatsanwalt beantragte hierwegen unter Zubilli⸗ gung mildernder Umſtände eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren. Die Verteidiger des Angeklagten plädierten auf Freiſprechung. Gegen 23 Uhr wurde das Urteil geſprochen. Der Angeklagte Karl Kappler wurde wegen Verbrechens der Notzucht und wegen Verfüh⸗ rung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von In Nußloch wird Reuland gewonnen Aus verſumpftem Boden wird Kulturgelände * Nußloch, 17. Juli. Im Rahmen der Leimbach⸗Hardtbach⸗Regulierung wird auf der hieſigen Gemarkung im Gewann „Schlauch“ ein Gelände von ewa 10 Hektar einer richtigen Bewirtſchaftung zugeführt. Das ſehr tief liegende Feld leidet in den meiſten Jahren an ſtauender Näſſe und iſt daher zum größten Teil ver⸗ ſauert und verſumpft. Dabei liefern anige höher gelegene Stellen desſelben Gewannes durch vorzüg⸗ lichen Stand der Feldfrüchte den klaren Beweis, daß man es hier mit dem beſten Boden der ganzen Ge⸗ markung zu tun hat. Schon in früheren Jahren zuletzt im Jahre 1927, wurde verſucht, durch eine Regulierung des Land⸗ grabens den wertvollen Boden dem Waſſer abzu⸗ gewinnen. Da aber jene Arbeiten nur Teilmaß⸗ nahmen waren, blieb ihnen der Erfolg verſagt, und es kam ſo, daß 75 vom Hundert des Geländes wieder verſumpfte. Erſt der nationalſozialiſtiſchen Regierung blieb es vorbehalten, einen Plan aufauſtellen, der das Ge⸗ ſamtgebiet von Wiesloch bis zur Mündung des Leimbaches in den Rhein umfaßte. Im Zuſammenhang mit dieſem großzügigen Vor⸗ haben hat das Kulturbauamt Heidelberg einen neuen Plan ausgearbeitet, bei dem auf die vorhandenen und zu hoch liegenden Waſſerab⸗ zugsgräben verzichtet wurde und dafür neue Grä⸗ ben an den tiefſten Stellen des Geländes ausgehoben. werden. Die Erde der überflüſſig gewordenen Dämme wird gleichzeitig zur Auflandung der tiefſten Stellen verwendet. Die notwendigen Eroͤbewegungs⸗ arbeiten ſind bereits in vollem Gange. Bei einer durch den Gemeinderat in Anweſenheit des Landes⸗ ökonomierates Röſch⸗Wiesloch vorgenommenen Beſichtigung konnte ſich der Gemeinderat davon überzeugen, daß durch die neue Grabenführung dem alten AUuebel abgeholſen wird. Die Trockenlegung wird ſogar ſoweit gehen, daß alles Wieſengelände umgebrochen und als Acker⸗ feld genutzt werden kann. Die neu aufgelandeten Flächen werden zur Zeit ſchon mit Senf, Wicken und Erbſen als Miſchfutter ſowie mit Mais be⸗ pflanzt und dürften bereits in dieſem Jahre ſchon einen ſchönen Ertrag liefern. Gemeinde und Kul⸗ turbauamt bemühen ſich ſo gemeinſam, im Sinne des Vierjahresplanes zu handeln und keinen Quadrat⸗ meter Landes ungenutzt liegen zu laſſen. Karl Gehrig. zwei Jahren unter Anrechnung von ſechs Mo⸗ naten Unterſuchungshaft verurteilt. Das Verfahren wegen tätlicher Beleidigung in drei Fällen und we⸗ gen gewohnheitsmäßiger Kuppelei wurde eingeſtellt. Im übrigen wurde der Angeklagte freigeſprochenn 649 Brief aus Lampertheim Lampertheim, 16. Juli. Zum Schutze vor Felddiebſtählen wurde von der Feldpolizei angeordnet, daß während der Som⸗ meröeit von jetzt ab das Betreten der Feldgemar⸗ kungen mit dem Beginn der Dunkelheit, ſpäteſtens um 9 Uhr bis morgens 766 Uhr, das Betreten der Feldgemarkungen für jedermann bei Strafe verbo⸗ ten iſt. Wer alſo während dieſer Sperrzeit außer⸗ halb der Ortſchaften auf Grundſtücken oder Feld⸗ wegen angetroffen wird, hat mit Beſtrafung zu rechnen. In dieſen Tagen veranſtalten im Zuge der Be⸗ kämpfung des Kartoffelkäfers die Lam⸗ pertheimer Schulen unter Führung der Schul⸗ lehrer Suchtage, wobei ganze Klaſſen die Kartof⸗ feläcker nach dieſem Schädling abſuchen. Faſt eine Woche währt hier die Suchaktion. Im vergangenen Jahre wurden keinerlei Käfer hier angetroffen, was man auch in dieſem Jahre erhofft. Der Landwirt i. R. Jakob Hilsheimerz, Biedenſandſtraße 19, vollendete ſein 75. Lebensjahr. — Frau Margarete Taube nſchmidt, geb. Heiſel⸗ betz, Neuſchloß, beging ihren 74. Geburtstag.— Frau Albertine Löſch, geb. Rupp, 1. Neugaſſe 54, konnte ihren 97. Geburtstag feiern.— In Hüttenfeld wurde Frau Johannes Moos 2 70 Jahre alt. Der katholiſche Kirchenchor unternahm einen Aus⸗ flug ins Rebenland des rheinheſſiſchen Nahegebietes, an dem 170 Perſonen teilnahmen, In Planig wurde guerſt Raſt gemacht, die mit einem Gottesdienſt dort⸗ ſelbſt begann, bei dem Pfarrer Schäfer⸗Rampertheim ein levitiertes Hochamt zelebrierte. Das Endziel war Kreuznach und Münſter am Stein. Der Stier iſt los! Beerenſucher in großer Gefahr * Mudan(Odenwald), 16. Juli. Ein Ge⸗ meindefarren ſollte geſtern von Oberneudorf auf den Viehmarkt in Mudau transportiert werden. Unterwegs riß ſich das Tier jedoch los und ver⸗ ſchwand ſofort in den Wäldern, um dann die ſehr zahlreichen Beeren⸗ſammler anzugreiſen. Die Leute mußten ſchleunigſt auf die Bäume flüch⸗ ten, um nicht von dem wild gewordenen Tier über⸗ rannt zu werden. Nach längerer, aufregender Jagd gelang es drei Jägern, den Farren zur Strecke zu bringen. Es brauſt ein Ruf Der Dichter der„Wacht am Rhein“ erhält ein Denkmal zas Stuttgart, 16. Juli. Der Dichter der„Wacht am Rhein“, Max Schneckenburger, iſt in Talheim bei Tuttlingen geboren. 1892 war ihm in Tuttlin⸗ gen ein Denkmal geſetzt worden; eine eherne Ger⸗ mania im Stile des Niederwalddenkmals. Im Kriege, 1918, fiel ſie der Metallnot zum Opfer. Jetzt erhält der Dichter ein neues Denkmal: es zeigt eine aus Stein herauswachſende Reitergruppe im brau⸗ ſenden Dahinſtürmen. Der Sockel des Denkmals ſtellt durch entſprechenden Text die Verbindung zum Lied, zum Dichter und zu ſeiner Heimat dar. Der Entwurf zu dem Denkmal ſtammt von dem ſchwäbi⸗ ſchen Biloͤhauer Fritz von Grävenitz. L einer Gefängnis⸗ 7. Seite( Nummer 323 5 Im Edenkobener Waldhaus: Aebungslager für körperbehinderte Fugendliche * Edenkoben, 17. Juli. Die Landesverſicherungsanſtalten des Gaues Saarpfalz, die das herrlich gelegene Waldhaus bei Edenkoben übernahmen, haben dort gemeinſam mit der Gebietsführung der Hitler⸗Jugend ein Uebungs⸗ lager für körperbehinderte und entwicklungsge⸗ hemmte Jugendliche im Alter von 14—18 Jahren eingerichtet. Am Mittwochvormittag erſolgte in An⸗ weſenheit einer großen Zahl führender Perſönlich⸗ keiten der Bewegung und des Staates die Ein⸗ weihung. Nach einem gemeinſamen Lied der gegen⸗ wärtig in dem Lager untergebrachten Jugendlichen ergriff der Leiter der Landesverſicherungsanſtalt Pfalz, Dr. Battenberg, das Wort zu einer Be⸗ grüßungsanſprache. Der Redner gab zunächſt einen geſchichtlichen Ueberblick über das Waldhaus, das als Lungenheilſtätte nicht mehr genügte und einer zweckdienlicheren Verwendung dienſtbar gemacht wer⸗ den mußte: der Fürſorge für den geſundheitlich ge⸗ fährdeten jugendlichen Volksgenoſſen. Der Zweck des Uebungslagers ſei, die Jungen allgemein zu kräftigen und vorhandene Körperfehler, die als ſolche nicht mehr beſeitigt werden bönnten, durch Anpaſſung und Uebung ſo weit auszugleichen, daß die Jugendlichen zum Mittun und Schritthalten mit ihren normal entwickelten Kameraden befähigt wer⸗ den. Sportlehrer und Hilfsſportlehrer ſeien aus⸗ nahmsſos HJ⸗Führer. Die Diſziplin im Lager iſt ſtreng ſoldatiſch, die Unterbringung einfach. Der Edenkobener Betrieb iſt der dritte voll arbeitende im Reiche. Durch das beſonders milde Klima iſt es möglich, ihn ganzjährig durchzuführen. Nachdem Gebietsführer Thimel ſich kurz über die ideellen Vorzüge des Lagers verbreitet hatte, taufte er dieſes auf den Namen„Hitler⸗Ju⸗ gend⸗Lager Edenkoben“. Anſchließend beſichtigten die Gäſte das Haus und das Anweſen. Viel bewundert wurde das ſchöne, neu errichtete Schwimmbad. Auf dem Sportplatz am Werderberg, den die Stadt Edenkoben dem Lager zur Verfügung geſtellt hat, konnten die Gäſte dann die vielſeitigen Sportübungen der Jungen bewun⸗ dern. Erſtaunlich waren die Behendigkeit und die begeiſterte Freude, mit der die Jungen hierbei zu Werke gingen. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 10.Oult 495). 8 2⁵ Fesſlandlluiſt. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 17. Juli. Durch die Zu⸗ fuhr kühler Meeresluft erfolgte im Laufe des geſtrigen Tages ein kräftiger Druckanſtieg, ſo daß ſich ein Hochdruckkeil von den Azoren bis nach Weſt⸗ europa ausgebildet hat. Unter ſeinem Einfluß wird bereits im Laufe des Samstag⸗Nachmittags wieder ſtärkere Auflockerung der Bewölkung einſetzen. In den nächſten Tagen iſt wieder mit meiſt wolkigem bis heiterem und wieder wärmerem Wetter zu rechnen. Borausſage für Sonntag, 18. Juli Wolkig bis heiter, meiſt trocken, Temperaturen wieder anſteigend, ſchwache ſüdweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. Juli + 228 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 17. Juli + 11,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 13,4 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 18 Grad Waſſer⸗ und + 12 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Srowar Juli Rhein⸗Tegelſ 13. 14.19. 16, 17.[U Rhein-Wegel 1. 15 16.17 Rheinfelden.093.143,198.47 3,95 Kaub 265262* S e 24028/29270 Rät... 358.98.88.558,60 Ne Naxau..95.96.00, 5,045,12 LEr-Peael Mannheim 394/4.023,9) 4,50 4,45 Mannheim 38/ 38 3910389 N* 3 Londoner White⸗City⸗Stadion 8. Seite Nummer 323 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Samstag, 17. Juli 1937 Am Englands Leichtathletiktitel Long und Schaumburg in der Entſcheidung Die Leichtathletik ſcheint in England nicht mehr den ſtarken Widerhall wie in früheren Jahren zu finden. Waren es vor wenigen Jahren noch Zehntauſende, die in Stamford⸗Bridge den Titelkämpfen beiwohnten, ſo nahmen ſich die 7000, die den erſten Entſcheidungen der diesjährigen engliſchen Meiſterſchaften im 80 000 Zuſchauer faſſenden zuſahen, wie ein kleines Häuſchen aus. Das Wetter ließ keinen Wunſch offen, eine nicht zu heiße Sonne ſchien unabläſſig vom Himmel. Für uns ungewohnt— ohne jede Zeremonie— began⸗ nen die Titelkämpfe. Deutſchlands Vertreter hierten ſich in den erſten Wettbewerben recht gut. Sowohl Lutz Long als auch Fritz Schaumburg erkämpften ſich im Weitſprung und Meilenlauf die Teilnahmeberechtigung an der Ent⸗ ſcheidung. Die oͤrei ſchon am Freitag vergebenen Titel 4 fielen an den Ungarn Kelen, der den Sechsmeilenlauf in 60:07,8 Minuten gewann, an den Holländer Peters im reiſprung mit 14,325 Meter und an den Engländer Coo⸗ per, der das Zweimeilengehen in 13:58,2 Minuten als Sieger beendete. Lutz Long begeiſtert Im Mittelpunkt des Publikumsintereſſes ſtanden die deut⸗ ſchen Bewerber, wofür nicht zuletzt die Plakatankündigun⸗ gen für den im Auguſt ſtattfindenen Länderkampf England gegen Deutſchland und mehrere Interviews mit deutſchen Athleten in der Londoner Preſſe geſorgt hatten. Nur Lutz Long und Fritz Schaumburg traten am erſten Tage in Aktion. Der Leipziger Long begeiſterte die Zuſchauer, darunter auch der Reichsſportführer, durch ſeine hervor⸗ ragende Sprungtechnik. Jeder Sprung Longs wurde mit Beifall quittiet. Der erſte Sprung des Deutſchen lag bei 7,5 Meter, im zweiten lief Long durch und mit dem drit⸗ ten Verſuch ſchaffte er mit 7,45 Meter eine Meiſterſchafts⸗ Beſtleiſtung, die bisher der Holländer de Boer mit 7,86 Meter ſeit dem Jahre 1928 gehalten hatte. Auch Meiſter Fritz Schaumburg machte ſeine Sache gut. In ſeinem Meilenvorlauf hielt ſich der Ex⸗Ober⸗ hauſener anfänglich im Hintergrund, ſetzte ſich in der letz⸗ ten Runde an die Spitze und ſiegte verhalten nach:22 Minuten. Die beiden anderen Vorentſcheidungen ſahen den unbekannten Engländer Peel in:20 ſowie ſeinen Landsmann Thomas ebenfalls in:20 Minuten erfolg⸗ reich. G. v. Cramm— Grant beginnen Ausloſung für Deutſchland— Amerika Die Ausloſung für das am Samstag beginnende Da⸗ vispokal⸗Interzonen⸗Endſpiel zwiſchen Deutſchland und Amerika wurde mit einer Ueberraſchung inſofern geſtartet, als Pate, der Kapitän der amerikaniſchen Mannſchaft be⸗ kanntgab, daß nicht Frank Parker, ſondern„Bitſy“ Grant zweiter Mann des Sternenbanners ſein werde. Mit Recht kann man die Auſſtellung Grants, der in Wimbledon nichts Außergewöhnliches zeigte und H. W. Auſtin in drei Sätzen unterlag, als völlig unerwartet bezeichnen. Wenn jedoch der amerikaniſche Mannſchaftsführer ihn für beſſer als Parker hält, dann wird dieſe Maßnahme wohl auch begyündet ſein. Die Freitag nachmittag vorgenommene Ausloſung brachte für uns ein günſtiges Ergebnis, da Gottfried von Cramm als Erſter auf dem Hauptplatz gegen Grant anzu⸗ treten hat, was uns nicht unberechtigte Hoffnungen gibt, nach dem erſten Spiel mit:0 zu führen. Anſchließend daran hat es Henner Henkel mit dem Wimbledonſieger Donald Budge zu tun. Im einzelnen hat die Ausloſung folgendes Ausſehen: Samstag, ab 14.30 Uhr: Grant; H. Henkel— D. Bucdge. Montag, ab 15 Uhr: von Cramm⸗Henkel— Mako⸗ Budge. Dienstag, ab 14.30 Uhr: H. Henkel— B. Grant; G. von Cramm— D. Budge. Hare im Doppel und im Einzel Aus dem Lager der engliſchen Davispokal⸗Mannſchaft in Eaſtbourne wird gemeldet, daß die Pokalverteidiger— England— ihre Mannſchaft erneut umbeſetzt haben. An⸗ Stelle von Tuckey wird nunmehr Hare zuſammen mit Wilde das Doppel bilden. Hare beſtreitet neben Auſtin auch die Einzelſpiele. Zum 11. Male gegen Hollands Waſſerballſpieler Am kommenden Sonntag findet in Haarlem ein Waſſer⸗ ball⸗Länderkampf Holland— Deutſchland ſtatt, der für die deutſche Mannſchaft eine vorzügliche Vorbereitung für die acht Tage ſpäter ſtattfindende Begegnung mit England iſt. Die deutſche Mannſchaft iſt mit Klingenburg, Baier, Gunſt, Strauß, Schwenn, Schneider und Schulze(oder Kienzle) bis auf Schwenn die gleiche, die am vergangenen Wochen⸗ ende durch Ungarn knapp mit 32 geſchlagen wurde. In Haarlem wird unſere Sieben ollerdings nicht auf einen derart routinierten und vorzüglich eingeſpielten Gegner treffen, ſo daß wir mit einem klaren deutſchen Sieg rechnen können. Holland hat im Waſſerball auch noch niemals einen Sieg über uns erringen können, allerdings war die Niederlage des Johres 1935 mit:2 nur ſehr knapp. Im G. von Cramm— B. vergangenen Jahr in Hannover ſchlugen wir die hollän⸗ diſche Mannſchaft dagegen ſehr hoch mit 5·1(:). Gegen einen glatten deutſchen Erfolg könnte der vor kurzem durch die Holländer errungene 21⸗Sieg über Belgien ſprechen, aber die Belgier ſind bei weitem nicht mehr ſo ſtark wie 1935, als ſie beim dritten Europa⸗Waſſerballturnier in Brüſſel hinter Ungarn und vor Deutſchland den zweiten Platz belegen konnten, allerdings nur durch das etwas beſſere Torverhältnis, da ſowohl Belgien als auch Deutſch⸗ land je ſechs Punkte erzielten. In ber holländiſchen Mannſchaft ſtehen bekannte Spieler, lediglich der Torwart van Woerkom, der gegen Belgien ſein erſtes Spiel lieferte und ausgezeichnete Abwehrarbeit leiſtete, iſt neu. Verteidiger ſind den Hamer und van Ooſtrom Soede, Verbindungsmann iſt Regter, die Stürmer heißen Franken, von Aelſt und Maier. Es iſt ein ſchönes, ſaires Spiel zu erwarten, da beide Mannſchaften das gleiche Spielſyſtem haben: offen und beweglich. Wir rechnen alſo bei dieſer elften Begegnung der beiden Ländermannſchaften wieder mit einem deutſchen Sieg. Deutſcher Reichsbund für Leibesübungen Ortsgruppe Mannheim Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Mannheim des DRd ſowie die der Deutſchen Sporthilfe, befinden ſich munmehr im Mannheim, Schlageterhaus M 4, 5, Zimmer 34. Ge⸗ ſchäftsſtunden jeweils dienstags, mittwochs und freitags von 17—10 Uhr. Briefe ſowohl für die Ortsgruppe, wie für die Deutſche Sporthilſe ſind auch weiterhin an meine Adreſſe, Mannheim⸗Neckarzu, Schulſtr. Za, zu richten. Sportabzeichenprüfung Kommenden Sonntag, 18. Juli, vormittags.30 Uhr, findet für Radfahren eine Alnahmeprüfung ſftatt. Start und Ziel, Spielplatz der Spielvereinigung Sand⸗ hofen. Für Leichtathhetikk nächſter Prüfungstermin Samstag, den 31. Juli, nachmittags 16—18 Uhr, im Stadion. Für Schwümmen: jeweils ſonntags von 10—12 Uhr, ſowie donnertags von 19—20 Uhr, beim Schwimm⸗ verein Mannheim(Diffenébrücke), ferner jeweils diens⸗ tags abends ab 10 Uhr beim Reichsbahn Turn⸗ und Sport⸗ verein(Pegeluhr), ſowie am letzten Mittwoch und Don⸗ nerstig im Monat ab 20 Uhr im Hallenbad. Der Ortsgruppenführer: Stalf, Warum gemiſchter Zwölfkamyf im Geräteturnen? Zu den Deutſchen Meiſterſchaften im gemiſchten Zwslfkampf der Turner in Greiz am 21. und 22. Auguft 1937 Der Zwölfbampf, der bei den Deutſchen Gerätemeiſter⸗ ſchaften in Stuttgart im April d. J. ausgetragen wurde, war ein reiner Gerätewettkampf. Es waren daher die erfolgreichſten Turner diejenigen, die entweder der Olym⸗ pin⸗Riege oder zum mindeſten der größeren Olympia⸗ Kernmannſchaft angehört hatten. Es waren im weſentlichen Turner von mittlerem Wuchs. Es war der Typ des Nur⸗Geräteturners, der infolge der Vorbereitungen für oie Olympiſchen Spiele mehr und mehr in den Vorder⸗ grund getreten war. Die Deutſchen Meiſterſchaften in Greiz verfolgen ein anderes Ziel. Zwar ſteht auch hier ein Zwölfkampf im Müttelpunkt. Dieſer gliedert ſich aber in acht Gerätübun⸗ gen und zwar je eine Pflicht⸗ und je eine Kürübung am Reck, Barren, Seitpferd und Langpferd, dazu eine Kür⸗ freiübung und in drei volkstümliche Uebungen: 100 Meter Lauf, Steinſtoß und Weitprung. Die Uebungen für dieſe Meiſterſchaften ſind frühzeitig deswegen herausgegeben worden, um den Gerätturnern Gelegenheit zu geben, im Sommer auf den Raſenplätzen die volkstümlichen Uebun⸗ gen zu betreiben. Dieſe volkstümlichen Uebungen werden mämlich auch ein Teil des Zwölfkampfes ſein, der bei dem großen Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt ausgetragen wird, das im Jahre 1938 in Breslau ſtattfindet. Die Deutſchen Meiſterſchaften im gemiſchten Zwölfbampf in Greiz werden daher eine wichtige Etappe in der fachlichen Vorbereitung für dieſes gewoltige Feſt der Leibesübungen ſein. Schon die Deutſchen Meiſterſchaften in Greiz werden zeigen, Laß die Zuſammenſetzung der zum Wettbampf antretenden Turner eine völlig andere ſein wird, als ſie ſonſt bei den Deutſchen Gerätmeiſterſchaften in Erſcheinung tritt. Wir werden dort im ganzen viel größere Turner antreffen, die imſtande ſein werden, in den volkstümlichen—— die nötige Punktzahl zu erreichen. Es iſt eine natürliche Folge der bisherigen reinen Gerätmeiſterſchaften, wie wir ſie bei den Ol⸗ iſchen Spielen ſahen und wie ſie bei den Deutſchen Gerätmeiſterſchaften gusgetragen wurden, geweſen, daß es durchweg kleinere Turner waren, die ver⸗ möge ihrer ſtarken Bruſt⸗ und Schultermuskeln und eines leichten Unterbaus die Föhigkeit beſaßen, den hohen Anforderungen eines reinen Gerätwettkampfes gewachſen zu ſein. Auch in anderen Ländern, z. B. in der Schweiz und in Japan, war feſtzuſtellen, daß dieſer kleine kräftige Typ des Turners gegenüber dem großen und ſchlanken Typ beim reinen Gerätkampf im Vorteil war. Dies wird ſich in Greiz und in Breslau erheblich ändern. Da auch der Internationale Turnverband bei den Weltmeiſter⸗ ſchaften im Gerätturnen, die 1988 in Prog unmittelbar vor Der Sport am Sonntag Das dritte Juli⸗Wochenende ſteht im Zeichen ſchwerer Prüfungen für Deutſchlands Sportler. In Wimbledon treten unſere beſten Tennisſpieler zum Davispokal⸗Inter⸗ zonenfinale gegen Amerika an, in London meſſen unſere Leichtathleten ihre Kräfte mit den beſten Vertretern der „Alten Welt“, bei der Frankreich⸗Radrundfahrt haben die deutſchen Fahrer trotz ihres Rückſtandes alle Hoffnungen auf ein gutes Abſchneiden noch nicht aufgegeben, beim In⸗ ternationalen Reitturnier in Berlin verteidigen unſere Offiziere ihre Vormachtſtellung gegen ein ſtarkes aus⸗ ländiſches Aufgebot und in Wales geht die Internationale Sechstagefahrt für Motorräder, ebenfalls mit deutſcher Beteiligung, zu Ende. Ein Sportprogramm alſo, das die größten Anforderungen an unſere Sportler ſtellt, und hoffentlich mit Erfolg beſtritten wird.— In der Leichtathletik ſind die Britiſchen Meiſterſchaften bieher immer ein großes Ereignis für den engliſchen Sport geweſen. Sie bildeten von jeher die einzige Gelegenheit zu einem Kräftevergleich zwiſchen der britiſchen und kontinentalen Spitzenklaſſe. Im Londoner White⸗City⸗Stadion ſtehen dieſe Titelkämpfe am Freitag und Samstag wieder einmal zur Entſcheidung an. Aus der Nennungsliſte, die 424 Meldungen aus acht Na⸗ tionen enthält, ragen die Namen der deutſchen Olympia⸗ ſieger Hein und Woellke heraus. Auch auf die Leiſtungen unſerer übrigen Teilnehmer— Long, Schaumburg, Blask und Lutz— iſt man jenſeits des Kanals geſpannt.— Im Rahmen des Internationalen Berliner Reitturniers im Olympia⸗Stadion werden zwei Großſtaffeln(100 mal 100 Meter und 20 mal 200 Meter) gelaufen, an denen ſich durchweg Berliner Vereine beteiligen.— Der VfR Schle⸗ ſien Breslau bringt ein internationales Sportfeſt zur Durchführung, an dem nicht nur die beſten Athleten aus dem Reich, ſondern auch einige Polen teilnehmen werden. Schließlich ſind noch die nationialen Feſte in Frankfurt⸗ Höchſt und Mainz zu erwähnen.— Im „weißen“ Sport beanſprucht das Interzonenfinale des Davis⸗ pokal⸗Wettbewerbs zwiſchen Deutſchland und Ame⸗ rika das meiſte Intereſſe. Unſere Vertreter Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel, die bei den diesjährigen all⸗ engliſchen Meiſterſchaften jeweils durch die gleichen Ame⸗ rikaner, nämlich Budge, Parker und Buoͤge/ Mako, geſtoppt wurden, die auch die amerikaniſche Zone in dieſem Kampf vertreten, erhalten erneut auf den Grasplätzen von Wim⸗ bledon Gelegenheit, ihre Niederlagen wettzumachen. Ob es gelingt, das ſteht auf einem anderen Blatt. Wie be⸗ kannt iſt, waren die drei Amerikaner von Cramm und Kleine Syort⸗Nachrichten Deutſche Keglermeiſterſchaſten erſt im Oktober Der urſprünglich für die Tage vom 18. bis 20. September — Termin der diesjährigen Deutſchen Keglermei⸗ ſterſchaften hat eine Aenderung erſahren, die Titelkämpfe werden nun erſt am 2. und 3. Oktober ſtattfinden. Aus⸗ tragungsort bleibt aber Halberſtadt. Um den Gauen Ge⸗ legenheit zu geben, ihre Meiſter und Vertretungen für alle ausgeſchriebenen Meiſterſchafts⸗Wettbewerbe ſtellen zu kön⸗ nen, iſt in dieſem Jahr eine beſonders hohe Starter⸗ Zuteilung erfolgt. Dos bedingt wiederum, daß, bevor die ketzten Kämpfe in Halberſtadt ausgetragen werden, die Teil⸗ nehmer und Mannſchaften erſt in Gaugruppen eine weitere Berminderung erfohren. Zu dieſem Zweck wurden vier Gruppen gebildet. Grugruppe 1 beſteht aus Oſtpreußen, Pommern, Brandenburg und Schleſien, Gaugruppe 2 aus Sachſen, Mitte, Nordmark, Niederſachſen, Gaugruppe 3 aus Weſtfalen, Niederrhein, Mittelrhein, Heſſen und Gau⸗ gruppe 4 aus Südweſt, Baden, Württemberg und Bayern. Hier follen erſt einmal die Vorentſcheidungen, und zwar in der Gruppe 1 am 28. und 29. Auguſt in Berlin, der Gruppe 2 am 4. und 5. September in Halle, der Gruppe 9 am 28. und 29. Auguſt in Hagen und der Gruppe 4 am 5. September in Mannheim. Die Sieger aus dieſen Gau⸗ gruppenkämpfen gehen dann zur Meiſterſchaft nach Halber⸗ ſtadt. Der engere Führerbeirat des Deutſchen Kegler⸗Bundes hat ſich bei ſeiner Sitzung in Wernigerode auch eingehend mit der Schaffung eines neuen Spielſyſtems befaßt. 7— dem nächſten Jahr an dürfte die Austragung der Deutſchen Keglermeiſterſchaften eine Neuoronung erfahren. Zunächſt wurde feſtgelegt, daß die neu zu bildenden Kegler⸗Sport⸗ kreiſe für die Punktwettſpiele aus höchſtens ſechs Vereinen beſtehen ſollen, damit die Aktiven nicht zu ſtark in Anſpruch genommen werden. Hpt. v. Barnekow auf Olaf Internationales Reitturnier in Berlin Auf dem ſchmucken Reitplatz des Reichsſportfeldes in Berlin wurden am Freitag die Prüfungen und Wett⸗ bewerbe des Internationalen Reitturniers unter dem Hoheitszeichen des Reichsnährſtandes fortgeſetzt. Wieder hatte ſich eine ſtattliche Zahl von Zuſchauern eingefunden, die prächtige Leiſtungen bewundern konnten. Im Mittelpunkt dieſes zweiten Turniertages ſtand ein Jagöſpringen der Klaſſe Sa, das die beſten deutſchen Pferde und Reiter mit den Holländern, Rumänen und Ungarn im Wettbewerb ſah. Der Kurs ging über 18 klobige Hinderniſſe, darunter auch ein Hoch⸗Weitſprung ſowie der große Wall, der vielen Teilnehmern zum Ver⸗ hängnis würde. Den einzigen ſehlerloſen Ritt erledigte Hptm. von Barnekow auf Olaf, der für ſeine prachtvolle Leiſtungen mit reichem Beifall bedacht wurde. Mit je vier Fehlern kamen örei weitere Teilnehmer über die Strecke, ſo daß hier die beſſere Zeit entſcheiden mußte. Den zweiten Platz ſicherte ſich unter dieſen Umſtänden Oblt. Brinckmann auf Baron vor Rittm. Haſſe nuf Tora und Rittm. Brandt auf Monhott. Erſt an fünfter Stelle ſolgte der rumöniſche Oblt. Crobesen auf Felger. Ss⸗ Hauptſturmführer Temme hitte wenig Glück an dieſem Tage, mit Amneris bam er zu Fall und wenig ſpäter ver⸗ weigerte Taſſo zweimal den Waſſergraben, ſo daß er mit 16,5 Fehlern gusſichtslos zurückftel. Henker nicht derart überlegen, daß ihnen im Interzonen⸗ ſpiel überhaupt keine Ausſicht eingeräumt werden darf. Wenn die„ankees“ auch unbekümmerter und„ohne Ner⸗ ven“ in dieſen großen Kampf ſteigen, für uns iſt alles „drin“. Die Wünſche der deutſchen Tennisgemeinde ſind natürlich bei unſeren Vertretern, die ihren fünften Ver⸗ ſuch, in die Herausforderungsrunde zu kommen, erſolgreich beenden mögen.— Die Tennislehrer in den Berei⸗ chen Süddeutſchlands und Norddeutſchlands tragen in Garmiſch⸗Partenkirchen und Chemnitz ihre diesjährigen Meiſterſchaften aus. In Düſſeldorf veranſtaltet der Rochus⸗Klub nach einjähriger Unterbrechung wieder das traditionelle internationale Turnier.— Im Rubern werden wieder Regatten veranſtaltet. Die umfangreichſte Veranſtaltung ſteigt ohne Zweifel mit internationaler Be⸗ teiligung auf der Alſter in Hamburg(8 Vereine, 174 Boote und 906 Ruderer). Weitere Regatten werden in Aſchaffenburg(47 Vereine, 166 Boote und 851 Ruberer), Bad Ems(52 Boote aus 15 Vereinen mit 301 Ruderern) und in Kopenhagen veranſtaltet. Deutſcherſeits ſind an der Kopenhagener Regatta Triton Stettin im Oſtſee⸗Vierer und RG Wiking Berlin im Vierer„ohne“ beteiligt.— Im Ringen werden die Kämpfe zur deutſchen Mannſchafts⸗ Meiſterſchaft mit den Vorſchlußrunden⸗Rückkämpfen fortgeſetzt. Siegfried⸗Ludwigshafen und Berliner KSV haben nach den Vorkampfergebniſſen die beſten Ausſichten, in den Endkampf zu kommen. Siegfried⸗Ludwigshafen ſollte zu Hauſe ſeinen Vorkampſſieg von:6 über den letz⸗ ten Titelträger Ac Hörde 04 wiederholen, während der KV Stuttgart in Stuttgart nach ſeiner:11⸗Niederlage durch den Berliner KSV ſelbſt bei einem Sieg mit ſechs Toren Differenz nicht in die Endrunde kommt.— Im Boxen tragen Nürnberg und Würzburg im Rahmen des bayrt⸗ ſchen Städte⸗Boxturniers den zweiten Kampf in Nürn⸗ berg aus.— Vittorio Tamagnini unternimmt in Marſeille am Samstag den Verſuch, durch einen Sieg über den franzöſiſchen Leichtgewichts⸗Europameiſter Guſtave Humery wieder in den Beſitz des Titels zu kommen.— Im Pferdeſport werden am Sonntag Galopprennen in Strausberg, Dan⸗ zig, Harzburg, Krefeld und München⸗Riem gelaufen.— Das beſondere Ereignis auf pferdeſportlichem Gebiet am Wochenende iſt das Internationale Berliner Reitturnier im Olympia⸗Stadion, bei dem unſere Offiziere ihre Vor⸗ machtſtellung gegen ein ſtarkes Aufgebot aus dem Auslande zu verteidigen haben. Weitere Reitturniere werden in Bad Nauheim und Bad Mergentheim veranſtaltet.— Im Motorſport geht die Internationiale Motorrad⸗Sechstagefahrt mit Llandrindod⸗Wells als Hauptquartier zu Ende. Deutſch⸗ lands Vertreter in den einzelnen Wettbewerben liegen be⸗ kanntlich noch ſehr gut im Rennen. Es iſt zu hoffen, daß oͤurch einen neuen deutſchen Sieg im Trophäen⸗Kampf die nächſte Veranſtaltung wieder in Deutſchland geſtartet wer⸗ den bann. Drei Adler⸗Wagen ſtarten bei der Oeſter⸗ reichiſchen Höhenſtraßenfahrt, die am Samstag in Baden bei Wien beginnt. Die Fahrer ſind P. v. Guilleaume, Peter Graf Orſſich und R. Sauerwein.— Auf der Strecke Schreiberhau—Reichsgrenze wird das Rieſengebirgsrennen 1937 ausgetragen.— Im Rabſport ſteht das kommende Wochenende noch vollkommen im Zei⸗ chen der„Tour“. Nach einem Ruhetag in Perpignan wird am Samstag die Tagesſtrecke Perpignan—Luchon über 925 Km., die längſte Strecke der ganzen Fahrt überhaupt, gefahren. Am Sonntag iſt erneut Ruhetag. Die Fern⸗ fahrt Toulouſe-—Paris geht, ebenfalls mit deutſcher Betei⸗ ligung, zu Ende. Als wichtigſtes Straßerennen in Deutſch⸗ zand iſt„Rund um Forſt“ zu nennen.— Bahnrennen wer⸗ den in Berlin, Weißenfels, Landau, Mannheim und Paris ausgefahren.— Unter Verſchiedenes erwähnen wir den am Sonntag zu Ende gehenden Rhön⸗ Segelflugwettbewerb, die Langſtrecken⸗Kanumeiſterſchaften der Gaue 13 und 14 in Mainz, die Mitropa⸗Pokalſpiele und den Waſſerball⸗Länderkampf Deutſchland—Holland in Haarlem. dem Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt ſtattfinden, einen ge⸗ miſchten Wettkampf verlangt, wird auch dort der kleine Turner nicht ſo in den Vordergrund treten können, wie es bei den Olympiſchen Spielen 1936 der Fall war. Wir rechnen nun damit, daß auf den Raſenplätzen und den Winter hindurch auch in den Turnhallen der Turnvereine ein fleißiger Betrieb einſetzen wird, um die Gerätturner auf den Plan zu rufen, die neben einer guten Veran⸗ lagung für das Gerätturnen in der Lage ſein werden, auch in den volkstümlichen Uebungen Steinſtoßen und — und im 100 Meter Lauf ihren Mann zu ſtellen. Der ſchwerſte Teil der„Tour“ Vor den beiden Pyrenäen⸗Etappen Noch einmal ſteht den Fahrern der Frankreich⸗Radrund⸗ fahrt eine gewaltige Prüfung bevor, gilt es doch die Pyre⸗ näen zu überwinden, die in zwei Etappen durchfahren werden. In Perpignan, am Fuße des gewaltigen Grenz⸗ gebirges zwiſchen Frankreich und Spanien, war den Teil⸗ nehmern am Freitag nochmals ein Ruhetag beſchieden, der auch gründlich ausgenutzt wurde. Am Samstag gebt es ſchon um 4 Uhr früh auf die längſte Tagesſtrecke der Rundfahrt überhaupt, ſind doch von Per⸗ pignan nach Luchon 325 Km. zu bewältigen. Daber gilt es neben weniger hohen Bergen auch den 1915 Meter hohen Paß von Puymorens zu nehmen. Immer noch wurde hier das Feld weit auseinandergeriſſen und nur die beſten Kletterer lagen mit im Vordertreffen. In Luchon halten die Fahrer am Sonntag nochmals Raſt und dann müſſen alle Kräfte für die zweite Pyrenäen⸗Etappe von Luchon noch Pau über 194 Km. eingeſetzt werden. Unzählige Stei⸗ gungen, vier hohe Gebirgsübergänge und Steilabfahrten bilden eine ununterbrochene Kette von Schwierigkeiten, die gerade dieſe Tagesſtrecke zur anſtrengendſten der ganzen Fahrt ſtempeln, ſo daß der in Pau eingelegte Ruhetag wiederum mehr als verdient ſein wird. Dann noch fünf Etappen und auch die 31. Tour de France hat in Paris ihr Ende erreicht. Jedes Jahr ſchneller In jedem Johr war bei der Frankreich⸗Rundfahrt eine Steigerung ödes Tempos feſtzuſtellen, und auch 1937 iſt bereits der Durchſchnitt der letzten„Tour“ weit übertroffen. Wurden im vergangenen Jahr bis Perpignan rund 31,5 Km.⸗Std. errechnet, ſo hat der Spitzenreiter und Träger des Gelben Trikots ſchon eine durchſchnittliche Geſchwindig⸗ keit von mehr als 325 Km.⸗Std. aufzuweiſen. Für 2774 Km. wahrhaft eine großartige Leiſtung. Die Deutſchen gut in Form Auf ben letzten Etappen haben ſich die deutſchen Fahrer, allen voran Wengler und Bautz, wieder ſtark zur Geltung gebracht. Nach einer vorübergehenden Pechſträhne neigte ſich unſeren Fahrern wieder das Glück zu, und dreimal hintereinander war ein Etappenſieg Wenglers greifbar nahe und auch Bautz ſprach immer ein gewichtiges Wort in der Entſcheidung mit. Der Mannſchafts⸗ und Kampf⸗ geiſt bei den ſieben noch im Rennen liegenden Deutſchen iſt hervorragend und ſollte weſentlich dazu beitragen, auch oe Deutſchlands Farben in der„Tour“ würdig zu. vertreten. Sechstagefahrt in Wales Die kleinſte DaW in Zeitnot Das war die letzte Schleife, die die Sechstagefahrer vom Hauptquartier in Llandrindod⸗Wells am Freitag in An⸗ griff nahmen, denn am Samstag geht es über Nottingham — Donington zur abſchließenden Geſchwindigkeitsprü⸗ ung. 130 Km. lang wurde am Freitag die Donnerstag⸗Schleife zurück befahren, dann wurde bei Pont Amman nach Oſten abgebogen. Die geröllreichen Wege hatten große Aehnlich⸗ keit mit denen des Mittwochs. Gleich dahinter aber folgte wieder eine gute Straßenſtrecke, die ſehr dazu geeignet war, erlittene Zeitverluſte wieder aufzuholen. Es dürfte allerdings dem Sinn dieſer Prüfung, wie ſie die Internationale Sechstagefahrt darſtellt, wohl kaum entſprechen, wenn man weniger guten Fahrern dazu ver⸗ hilft, den auf ſchwierigeren Strecken erlittenen Zeitverluſt auf gleich darauf folgenden ſchnellen Straßen wieder aus⸗ gleichen zu können! Dieſe Anſicht vertrat auch Korpsführer Hühnlein, der noch darauf hinwies, daß von den am Mon⸗ tag geſtarteten 213 Fahrern am vierten Wettbewerbstage immer noch 157 ohne Strafpunkte ſind. Unglück hatten Barth und Klöpfer von der DaW⸗ B⸗Mannſchaft, die ſich nach der dritten Kontrollſtelle ver⸗ fuhren und Strafpunkte erhielten, da es unmöglich war, mit der O8⸗cem⸗Maſchine, der kleinſten im Wettbewerb, die verlorenen 15 Minuten wiederzugewinnen. Klöpfer ſtürzte außerdem noch in eine Schlammpfütze. Meiſtec Heiner Fleiſchmann, der ſchon einmol von der Teilnehmerliſte geſtrichen worden war, wurde nun doch durch einen Pleuel⸗ ſtangenbruch an ſeiner NSu zur Aufgabe gezwungen, ſo daß die mit 38 Strafpunkten belaſtete Neckarſulmer Werk⸗ mannſchaft noch am vorletzten Tage geſprengt wurde. Ein glücklich verlaufener Unfall Am Freitag wurde das deutſche Aufgebot von zwei weiteren Ausfällen betroffen. Die Victoria von Schäfer von der Reichsführung SS erlitt einen Getriebeſchaden und mußte aus dem Rennen genommen werden. Der Ber⸗ liner Krabiell hatte einen Unfall, der noch glimpflich ablief. Als Krabiell mit ſeinem NSu⸗Geſpann an einem ſteilen Abhang entlang fuhr, brachen die Verbindungs⸗ ſtreben zum Seitenwagen, der dabei auf die Böſchung ge⸗ riet. Ein folgenſchwerer Unfall wäre unvermeidlich ge⸗ weſen, wenn der Seitenwagen auf der anderen Seite der Maſchine geweſen wäre, ein Sturz in den Abgrund wäre weit weniger glimpflich verlaufen. Geſprengt wurde die Silbervaſen⸗A⸗Mannſchaft Eng⸗ lands durch einen Kolbendefekt an der Ariel von Heath. Die beiben Trophäen⸗Mannſchaften von Deutſchland und England erledigten ihre Aufgaben wiederum einwandfrei. Im Kampf um die Silbervaſe ſtehen noch England B, Ir⸗ land A, Holland 4(BMW) und die beiden deutſchen Mannſchaften mit Schäfer, Seltſam und Mayer auf Zün⸗ —* ſowie die BMW⸗Fahrer Möhrke, Forſtner und Lin⸗ Von der Rhön bis Potsdam Die beſten Leiſtungen bei der„Internationalen Rhön“ vollbrachten am Freitag die beiden Polen Mynarſet und Baranowſki. Mynarſki beendete ſeinen Strecken⸗ flug in der Tſchechoſlowakei, er ging auf dem Flugplatz Marienbad nieder, nachdem er einen 905 Km. langen Flug hinter ſich gebracht hatte. Sein Landsmann Baranowſki ſtand ihm nur ſehr wenig nach; er flog bis kurz vor die Tore der Reichshauptſtadt und ging in der Nähe von Potsdam nieder, nachdem er in der Luftlinie 300 Km. zu⸗ rückgelegt Hatte. Einen Flug von 244 Km. ſchaffte der Deutſche Schmiöt, der bis nach Meißen kam. * 6 Se 2 * 9 des Rheinlandes, verlor der Konzern die ganze Rhenus⸗ 9 9 * HANbm Auftrieb innerhalb der betreffenden Unternehmungen. aus die größte Güterbootsunternehmung am Rhein war. derlaſſungen angewachſen iſt. Samstag, 17. Juli 1937 89 8 S- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 323 30 Jahre Badische Akiiengesell- Schaff für Rheinschiffahri und Seeiranspori 25 Jahre Fendel⸗Konzern Die Badiſche Aetiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport wurde am 14. Juri 1887 als Aktiengeſellſchaft gegründet. Sie ging hervor aus der Firma Louis Gut⸗ jahr, die ſowohl in Mannheim als auch in Antwerpen ur⸗ ſprünglich ein Befrachtungsgeſchäft betrieb und ſpäter, nach dem Bau von einigen Rheinſchiffen einen Reedereibetrieb aufgenommen hatte. Die Geſellſchaft wurde mit einem Kapital von 550 000% durch Einbringen von 9 eiſernen und 2 hölzernen Rheinkähnen ſowie 2 Schleppdampfer ge⸗ gründet. Dem erſten Auſſichtsrat gehörte bereits der ſpäter in der Rheinſchiffahrt und in der Politik bekannt gewor⸗ dene Rechtsanwalt Ernſt Baſſermann an. Das Geſellſchafts⸗ kapital wurde dann 1891 auf 1 Million /, 1897 auf 2 Mil⸗ lionen 4, 1900 auf 3 Mill./ und 1901 auf 4 Mill. er⸗ höht. Unter Inanſpruchnahme einer Obligationsanleihe von 1,5 Mill./ konnte die Geſellſchaft bis zum Jahre 1919 auf einen Schiffsbeſtand von 12 Schleppdampfern und 70 Kähnen mit einem Ladevermögen von etwa 80 000 Tonnen gebracht werden. Zweigniederlaſſungen waren vorhanden außer in Antwerpen in Rotterdam, Kehl, Straßburg und Luòdwigshafen. Das Hauptarbeitsgebiet der Badiſchen AG. für Rhein⸗ ſchiffahrt und Seetransport war der Stückgutverkehr mit direkten Rheinkähnen von Mannheim nach den Seehäfen Rotterdam und Antwerpen und umgekehrt ſowie Getreide⸗ transport zu Berg. Für die Getreideſpedition und ⸗lage⸗ rung war man ſpeziell in Mannheim und Ludwigshafen durch große Anlagen eingerichtet. Im Jahre 1911 erwarb die Rheiniſche Creditbank den Aktienbeſitz der Familie Gutfahr als Treuhänder für den Badiſchen Staat, der inzwiſchen auch die Aktienmehrheit der Rheinſchiffahrt Aetiengeſellſchaft vorm. Fendel auf⸗ gekauft hatte und die Leitung der Firmen in die Hände des Herrn Gottlieb Jaeger, dem bisherigen Geſchäftsführer der Bayeriſchen Transportgeſellſchaft vorm. Theodor Fügen Ombt in Ludwigshafen a. Rh., legte, wobei letztgenannte Firma in den Beſitz der Rheinſchiffahrt Actiengeſellſchaft vorm. Fendel überging. Fendel war damals bereits In⸗ haber der Aktien der Neuen Karlsruher Schiffahrts⸗AG und der ihr angegliederten Straßburger Kanalſchiffahrts⸗ Geſellſchaft mbcß. Dieſe beiden lokalen Unternehmungen in Karlsruhe und Straßburg waren wenig glückliche Grün⸗ dungen geweſen, bei denen mehr die lokalpatriotiſchen Ge⸗ ſichtspunkte als kaufmänniſche und praktiſche Erfahrungen das Wort führten. Erſt noch der Eingliederung in die Fen⸗ delſche Organiſation ergab ſich eine entſprechende Verwer⸗ tung der Anlagen und des Schiffsparkes und damit ein Zur gleichen Zeit erwarb der ſog.„Badiſche Schiffahrts⸗ konzern“ die Aktienmehrheit des Lloyd Rhönan in Ant⸗ werpen, der ſchon damals mit 38 Güterbootseinheiten weit⸗ Dieſer Betrieb wurde als Rhenus Transportgeſellſchaft ..H. mit dem Sitz in Frankfurt a. M. weitergeführt und ausgebaut und dieſem Güterbootsdienſt allmählich eine große Speditionsorganiſation der Rhenus Trans⸗ Hortgeſellſchaft..H. angegliedert, die heute auf 32 Nie⸗ Im Kriege wurde nach anfänglichen Störungen der Rhein doch wieder ſehr raſch als großer Verkehrsträger auch für die Kriegsführung anerkannt. Straßburg einer⸗ ſeits, Gent und Antwerpen andererſeits waren die großen Endpunkte des Verkehrs für Kriegsmaterial aller⸗ Art. Das unglückliche Kriegsende ſollte urſprünglich die Rhein⸗ ſchiffahrt AG. vorm. Fender auf Grund des Schiedsſpruches des Amerikaners Hines, wodurch dem franzöſiſchen Stackk ** 76 v. H. des Aktienkapitals von Fendel zugeſprochen wurde, zu einer franzöſiſchen Schiffahrtsorganiſation machen. Dies konnte dͤurch den ſog.„Rotterdamer Ver⸗ gleich“ vermieden werden, auf Grund deſſen auf die Fen⸗ del⸗Aktien verzichtet, die Firma aber genötigt wurde, ihren geſamten Schiffspark ſowie ihre Landanlagen an faſt allen größeren Rheinſtationen Deutſchlands, ferner Verwal⸗ tungsgebäude und Umſchlagsanlagen der Badiſchen AG. für Rheinſchiffahrt u. Seetransport in Rotterdam an den franzöſiſchen Staat abzugeben. Außerdem waren natur⸗ gemäß die Straßburger und Antwerpener Anlagen ver⸗ zoren. Schon vorher, d. h. umittelbar nach der Beſetzung Güterbootsflotte an öen belgiſchen Staat und während des Krieges waren 28 Kanalſchiffe der Straßburger Kanal⸗ ſchiffahrts⸗Geſellſchaft mbH., die ſich bei Kriegsausbruch auf der franzöſiſchen Strecke befanden, verloren gegangen. Die Geſamtverluſte des Konzerns betrugen: 102 500 To. Rheinkähne und Kanalſchiffe, 11 100 PS Schleppdampfer, 34 Güterboote mit 16 000 Tounen Tragfähigkeit. Nach dieſem ſchweren Zuſammenbruch ging Gottlieb Jäger ſofort an den Wiederaufbau ſeiner Firmen. Es konnte aber zunächſt nur ein kleiner Teil deſſen, was verloren ge⸗ gangen war, wieder beſchafft werden und auch dieſer Neu⸗ bau war infolge der Inflation mit Schwierigkeiten aller Art verbunden. Erſt durch den zielbewußten Weiteraufbau der letzten Jahre konnte der Schiffsbeſtand der Vorkriegs⸗ zeit erreicht werden. In das Jahr 1929 fällt ͤͤer Anſchluß des Preußiſchen Rheinſchiffahrtskonzerns(Rhein⸗ u. See⸗Konzern). Die⸗ ſer letztere war einige Jahre vor dem Kriege ͤͤurch die Ver⸗ einigung der Rhein⸗ und See-Schiffahrts⸗Geſellſchaft in Köln mit der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft in Mann⸗ heim, Mannheimer Dampſfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Mannheim und der Niederrheiniſchen Dampfſchleppſchiff⸗ ſahrts⸗Geſellſchaft mbH. in Düſſeldorf entſtanden. Dieſer Konzern ſollte die Transportbaſis für den preußiſchen Bergwerksbeſitz an der Ruhr ſein. Im Jahre 1929 war dieſer Preußiſche Schiffahrtskonzern genötigt, eine Sanie⸗ rung durchzumachen und im Zuſammenhang damit trat er unter Aufrechterhaltung ſeiner Selbſtändigkeit der Betriebs⸗ gemeinſchaft der Rheinſchiffahrt AG. vorm. Fendel und Badiſche AG. für Rheinſchiffahrt und Seetransport in Mannheim bei. Generaldirektor Gottlieb Jäger übernahm auch die Leitung des Rheinſee⸗Konzerns. Mit dem Jahre 1930 kamen für den Rhein wieder ſchwere Kriſenzeiten. Der Geſamtverkehr, der 1929 auf 75 Millionen Tonnen angeſtiegen war, ging zurück auf 40 Millionen Tonnen. Im Zuſammenhang mit dem Auf⸗ kommen der Deviſenſchwierigkeiten und der autarkiſchen Beſtrebungen hatte ſich der Rheinverkehr, ſpeziell der deutſche Verkehr, in dieſem Umfange verringert. Es ent⸗ ſtand eine große Not am Rhein, beſonders für die Parti⸗ kulierſchiffahrt, und im Zuſommenhang damit wurden zur Sanierung der Rheinſchiffahrt die verſchiedenſten Vorſchläge gemacht, die entweder auf die Abeichung der Fahrzeuge oder die Abwrackung der älteren Schiffe hinausliefen. Der einzige Plan, der jedoch Beachtung fand, war der ſogenonnte „Jaegerplan“, der eine umfaſſende Organiſation für die ganze Rheinſchifahrt bringen ſollte. Die ausländiſche Schiffahrt hat ebenfalls dieſen Plan unterſtützt. Durch Still⸗ legung des nicht benötigten Raumes ſollte der Verkehr reguliert werden und die ſtillgelegten Schiffe eine ent⸗ ſprechende Entſchädigung aus den allgemeinen Frachtein⸗ nahmen erhalten. Im Jahre 1033, nach dem Umbruch, wurde dieſer Plan, der auf dem Gedanken der Selbſthilſe der geſamten Rheinſchiffohrt beruhte, von der Partikulier⸗ ſchiffahrt endgültig abgelehnt, da man von der Regierung eine anderweitige Unterſtützung erwartete. Nur langſam verbeſſerte ſich die Lage der Rheinſchiffahrt, da die Hen⸗ mungen des Import⸗ und Exvportverkehrs noch wie vor weiterbeſtehen, ſo daß erſt im laufenden Jahre mit einer Annäherung an die früheren Verkehrsziffern des Rheines gerechnet werden kann. Die Betriehsgemeinſchaft der bei⸗ den Konzerne hat, wie die Geſchäftsberichte der angeſchloſ⸗ ſenen Firmen ausweiſen, ſich trotz aller Schwierigkeiten, Die Anlage von Sperrguſhaben Neue Einschränkungen Der Leiter der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung hat mit Runderlaß Nr. 107/37.St.— Ue.St. die Be⸗ ſtimmungen über Lie Anlage von Sperrguthiben nach Ri II 53 neu gefaßt. Die Unzuträglichkeiten, die ſich im Laufe der letzten Zeit bei den Anträgen auf Kreditgewährung oder Beteili⸗ gung aus Sperrguthaben ergeben haben, haben dazu ge⸗ führt, daß die Verwendungsmöglichkeiten von erworbenen Sperrguthaben für dieſe Anlagen erheblich eingeſchränkt wurden. Für dieſe Fölle hat ſich die Reichs⸗ ſtelle für Deviſenbewirtſchaftung die alleinige Entſcheidung vorbehalten. Etwaige Anträge ſind aber nach wie vor bei der für den Kreoͤitnehmer örtlich zuſtändigen Deviſen⸗ ſtelle einzureichen. Dabei iſt Vorſorge getroffen worden, daß die zahlreichen auf dieſem Gebiet tätigen unzuverläſſi⸗ gen in⸗ und ausländiſchen Vermittler und Firmen aus⸗ werden, die in der Anlage von erworbenen perrguthaben ein gewinnbringendes Spekulationsobjekt ſahen. Die Anlagemöglichkeiten von Sperrguthaben, die dem Kontoinhaber von ihrer Eutſtehung an iehört haben, haben keine Einſchränkungen erfahren. Ebenſo können für Neubauten erworbene Sperrguthaben weiterhin Ber⸗ wendͤung finden. Einwanderer ſind hierbei anderen Aus⸗ ländern gleichgeſtellt worden. Alle in früherer Zeit ohne Befriſtung oder feſte Gültig⸗ keitsdauer erteilten Genehmigungen und Vorbeſcheide für die langfriſtige Anlage von Sperrguthaben werden mit dem 31. Auguſt 1987 ungültig, ſoweit ſie bis dahin nicht ausgenutzt ſind. Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung warnt in⸗ ländiſche Intereſſenten für Sperrguthabendarlehen vor BVerhandlungen mit unbekannten in⸗ und ausländiſchen Vermittlern. Nur die gemäß Verordnung über die ge⸗ ſchäftsmäßige Hilfeleiſtung in Deviſenſachen vom 29. Juni 1936 zugelaſſenen Stellen und Perſonen ſind zur Bearbei⸗ tung von Sperrmarkanträgen berechtigt und zu einer fachkundigen Beratung in der Lage. Konkurse und landwirischafſliche Enischuldungsverfahren im Handelskammerbezirk Mannheim-Heidelberg (Mitgeteilt von der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim) Eröffnete Konkursverfahren: Amtsgerichtsbezirk Heidel⸗ berg: Nachlaß des Emil Zetzſche, Muſikalienhändler, Heidel⸗ berg. Amtsgerichtsbezirk nuheim: Nachlaß des Abra⸗ ham Treiber, Gaſtwirt, Mannheim. Aufgehobene Konkursverfahren nach Abhaltung des Schlußtermins: Amtsgerichtsbezirk Eppingen: Albert Gern, Ziegeleibeſitzer, Inh. der Fa. Gebr. Gern, Eppingen. Amts⸗ gerichtsbezirk Mannheim: Daniel Becker, Kaufmann, Inh. der Fa. Hch. Schwarz, Mannheim. Winghardt u. Wohl⸗ farth, Mannheim. Zurückgewieſene Konkursverfahren mangels Maſſe: Amtsgerichtsbezirk Heidelberg: Nachlaß Adam Kirſch, Schmied, Doſſenheim. Eröffnete landwirtſchaftliche Entſchuldungsverfahren: Entſchuldungsamtsbezirk Mosbach: Alois Zimmermann, Limbach. Aufgehobene landwirtſchaftliche Entſchuldungsverfahren: Entſchuldungsamtsbezirk Buchen: A. Erbacher, Buchen(Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank embc, Karls⸗ ruhe). Richard Adolf Kühner, Adelsheim. Entſchuldungs⸗ amtsbezirk Heidelberg: Friedrich Jungmann, Wilhelms⸗ feld(Entſchulöungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank embh Karlsruhe). Pwilipp Freiberger und Suſanna geb. Staats⸗ mann, Nußloch(Entſchuldungsſtelle: Landesbank Mann⸗ heim). Samuel Treiber 3, Heidelberg⸗Wieblingen(Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Deutſche Pachtbank eGmbc Berlin Wö95). Jof, F. Kohmann, Hochenheim(Entſch.: Dtſche. Gaxtenbau⸗ Joſ, F. Koh⸗ 15 910 5 6 Kredit⸗Ach Berlin einrich Hutter, Eppingen (Entſchuldungsſtelle: Bezirksſparkaſſe Eppingen). Johannes Herzog 6 und Juſtina geb. Schütz, Sandhauſen(Entſchul⸗ dungsſtelle: Landesbank Mannheim). Karl Schäufele und Johanna geb. Störzinger, Mühlbach bei Eppingen. Johann Beckenbach, Wilhelmsfeld(Entſchuldungsſtelle: Verbands⸗ ſparkaſſe Schönau b..). Georg Beckenbach und Eva geb. Schmitt, Wilhelmsfeld. Jakob Hartmann und Maria geb. Steinbacher, Hemsbach a. d. B.(Entſchuldungsſtelle: Dtſch. Pachtbank embe Berlin W 35). Jakob Treiber und Mario geb. Quenta und Kurt, Neckargemünd. Mathäus Salomon und Maria Joſefine geb. Knopf, Rauenberg bei Wiesloch(Entſchuldungsſtelle. Bad. Landwirtſchaftsbank eGmbt Karlsruhe). Robert Steinhauſer Erben, Rot bei Wiesloch(Entſchuldungsſtelle: Badiſche Landwirtſchaftsbank eGmbc Karlsxuhe). Friedrich Steinhauſer und Monika geb. Stegmüller, Rot bei Wiesloch(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank emb Karlsruhe). Anna Scholl Witwe geb. Brunner, Doſſenheim. David Maurer und Eliſa geb. Hehl, Daisbach(Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchafts⸗ bank eGmbß Karlsruhe). Wilhelm Alles, Heddesheim(Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Deutſche Pochtbank eGmbö, Berlin Wö 35). Auguſt Mannſperger und Frieda geb. Baumann, Junghof bei Hilsbach. Wilhelm Schmidt, Heoͤdesheim bei Wein⸗ heim. Entſchuldungsamtsbezirk Mosbach. Ferd. Bernauer und Regina geb. Seelinger, Asbach. Rudolf Rechner und Luzie geb. Heck, Reiſenbach. Wilhelm Zimmermann, Stein a. K.(Entſchuldungsſtelle: Deutſche Pachtbank eGmbs Berlin W' 65). Joſef Eugen Englert Erben, Dallau. Guſtay Ludwig Eckert und Luiſe geb. Hagner, Hüffenhardt. Karl Knapp und Anna geb. Haag, Rittersbach(Entſchul⸗ dungsſtelle: Bad. Landwärtſchaftsbank eGmbih Karlsruhe). Guſtar Adolf Hofmann Witwe Erneſtine geb. Mann, Sie⸗ gelsbach(Entſchuldungsſtelle: Bad. Kommunale Landesbank Mannheim). Entſchuldungsamtsbezirk Tauberbiſchofsheim: Auguſt Heinrich Hornung und Emma geb. Schulz, Lenge⸗ risden * Reinheimer u. Vogel, Mannheim.— Eiſengeſellſchaft Mannheim mbch. Die Firma Reinheimer u. Bogel hat ihre Eiſengroßhandlung auf die Eiſengeſellſchaft Mannheim mbc übertragen. Der Geſchäftsübergang erfolgte zum 15. Juli. Reinheimer u. Vogel tritt in Liquidation. Die Lei⸗ tung des rein ariſchen Unternehmens Eiſengeſellſchaft Mannheim haben Herr Wilhelm Leber als Geſchäftsführer und Herr Otto Heſſe als ſtellvertretender Geſchäftsführer. * Sachſenwerk, Licht⸗ und Kraft⸗AG, Niederſedlitz. In der ocßV wurde der Abſchluß für 1936 einſtimmig gut⸗ geheißen, der die Verteilung einer Dividende von 4 v. H. auf die Stammaktien ſowie die Zahlung der Gewinn⸗ anteile auf die VA Lit. A für die Geſchäftsfahre 1930 bis 1036 mit insgeſamt 18 375/ und auf die Va Lit. B für die gleiche Zeit mit insgeſamt 427 500 4 vorſieht. Weiter wurde beſchloſſen, die 37 500 BA Lit. A und die 750.000 VA Lit. B in Sta umzuwandeln. Die durch die Um⸗ wandlung der Vͤ entſtehenden Stel ſind den bisherigen StA gleichzuſetzen und ab 1. Januar 1037 dividendenberech⸗ tigt. Sie ſind hinſichtlich des AEG⸗Abkommens nicht garan⸗ tieberechtigt. Sie ſind hinſichtlich des AEG⸗Abkommens nicht garantieberechtigt. Nach Mitteilung der Verwaltung hielt ſich der Geſchäftsgang in den abgelaufenen Monaten des neuen Jahres auf der gleichen Höhe wie zur ent⸗ ſprechenden Vorjahrszeit. Es war eine Steigerung von Auftrogseingang und Umſatz zu verzeichnen, was eine Anſponnung der Mittel erforderlich machte. Die Geſellſchaft iſt bis zum Jahresende mit Aufträgen verſehen. * Anbietung von Zinsſcheinen deutſcher Auslandsbonds. Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung teilt den Devi⸗ ſenſtellen mit, daß nachſtehende deutſche Auslandsanleihen ;z. Zt. in Deviſen bedient werden: 6proz. Dollaranleihe des Nordd. Lloyd, Bremen, von 1937, Aproz. desg'. von 1933, 6proz. Dollaranleihe der Hapag, 6proz. und 7proz. Dol⸗ laranleihe des deutſchen Kaliſyndikats, 6proz. deutſche Dampfſchiffahrts⸗Geſ. Hanſa in Bremen Dollarbonds von 1929, 6/6proz. Landkraftwerke Leipzig, Kulkwitz, Dollar⸗ bonds von 1926, 66proz. Gewerkſchaft Carolus Magnus in Palenberg bei Aachen, hfl.⸗Anleihe von 1927, 4proz. Kraftwerk Reckingen in Reckingen ffr.⸗Anleihe von 1930. Von rückzahlbar gewordenen Stücken werden zur Zeit Ab⸗ ſchnitte der 656proz. Sterling⸗Anleihe Serie C von 1929 des Deutſchen Kaliſyndikats, Berlin, 65proz. Dollar⸗ anleihe der Hapag von 1925 und einige zum 15. Juli 1933 aur Rückzahlung ausgeloſte noch nicht vorgelegte Stücke der 7proz. Dollar⸗Anleihe der Allgemeinen Glektrizitäts⸗Geſ. von 1925/1945 in Deviſen bezahlt. Zinsſcheine und fällige ich zuletzt auch noch die Währungsparität in WMankkeich und der Schweiz geſellte, vollauf bewährt. Stücke der vorbezeichneten Anleihen unterliegen der An⸗ bietungspflicht. * Kapitalerhöhungsvorſchlag bei Montecatini.— Auf den 30. Juli hat die Montecetini⸗Geſellſchaft in Mailand eine außerordentliche HV einberufen, der die Erhöhung des Aktienkapitals von 800 Mill. Lire auf 1000 Mill. Lire vorgeſchlagen werden ſoll. Einzelheiten über die Kapital⸗ transaktion ſind noch nicht bekannt gegeben worden. * Schweizer Nationalbank.— Unveränderter Golbbeſtand. Nach dem Ausweis der Bank vom 15. Juli werden der Golodbeſtand und die Deviſen unverändert mit 2624,4 Mill. Schweizer Fr. und 66,3 Mill. Schw. Fr. ausgewieſen. Die Inbandswechſel verminderten ſich gegenüber der Vorwoche um 4,1 auf 7,1 Mill.(11,2 Mill, in der Vorwoche), wäh⸗ rend die Wechſel der Darlehenskaſſe um 4,6 auf 16,2(11,5) Mill. Schw. Fr. zugenommen haben. Die Lombardvor⸗ ſchüſſe wurden um 1,3 auf 20(30,3) Mill. Schw. Fr. ab⸗ getragen. Der Notenumlauf iſt um 17,7 auf 1361,5(1879,9) Mill. Schw. Fr. zurückgegangen. Dagegen haben die täg⸗ lich fälligen Verbindlichkeiten im Zuſammenhang mit dem Notenrückfluß um 2,4 auf 1 362,8(1 340,4) Mill. Schw. Fr. zugenommen. Am 15. Juli waren Notenumlauf und täg⸗ lich fällige Verbindlichkeiten zu 96,33(96,50) v. H. durch Gold gedeckt. * Errichtung des Oberſten Wirtſchaftsrates in Rumä⸗ nien.— Das Amtsblatt„Monitorul Oficial“ veröffent⸗ licht das königliche Dekret zur Ernennung der Mitglieder des Oberſten Wirtſchaftsrates. Dieſer Rat wurde auf Grund eines Geſetzes vom 1. April 1037 ins Leben gerufen und hat die Aufgabe, zu allen Geſetzentwürfen wirtſcheft⸗ licher Art und zu allen wirtſchaftlichen Maßnahmen der Regierung Stellung zu nehmen und ſein Gutachten ab⸗ zugeben. Sein Wirkungskreis erſtreckt ſich ſowohl auf innenſtaatliche Fragen, als auch auf Wirtſchaftsbeziehun⸗ gen Rumäniens mit anderen Ländern. Der Oberſte Wirtſchaftsrit beſteht aus 25 ernannten Mitgliedern. Außerdem gehören ihm die geweſenen Wirtſchaftsminiſter an. Als einziger Vertreter Ler Minderheiten wurde der deutſche Abgeordnete Fritz Connerth zum Mitglied er⸗ mannt. Es gehören ihm ferner Vertreter der Handels⸗ kammern, der Arbeitskammern, der landdwirtſchaftlichen Kammern, der Induſtrie und des Handels, des Oberſten Bankrates und der einzelnen Wirtſchaftsminiſterien an. Die ersien Umsäize in neuer Ernie * Mannheim, 15. Juli. Die Notierungen an den nord⸗ amerikaniſchen Getreidehandelsplätzen waren ziemlich ſchwankend, während aus Südamerika ſtärkere Preis⸗ erhöhungen gemeldet werden. Im großen ganzen brachte die Berichtswoche Nachrichten, die für die neue Ernte gün⸗ ſtiger lauteten und demgemäß eine Preisermäßigung her⸗ beiführten. So ſind in den wichtigen kanadiſchen Weizen⸗ provinzen Manitoba und Saskatchewan nunmehr die längſt erwarteten Niederſchläge eingetroffen; auch ſcheinen die verſtärkten Anlieferungen die Nachrichten von größeren Ernteſchäden Lügen zu ſtrafen. Ganz zuletzt zogen die Preiſe jedoch wieder kräftig an, da ſich die ausländiſche Nachfrage ſteigerte und da Nachrichten über eine ungün⸗ ſtige Ernteentwicklung in Weſt⸗Kanada vorlagen. Schließ⸗ lich dürfte auch die verhältnismäßig feſte Haltung der argentiniſchen Plätze zu der Steigerung beigetragen haben, wenngleich die ſüdamerikaniſchen Notierungen noch erheb⸗ lich unter den nordamerikaniſchen liegen. Größere An⸗ gebote in neuer Ernte ſind von der ſüdlichen Eroͤhälfte noch nicht bekannt geworden. In europäiſchen Einfuhrhäfen hörte man folgende No⸗ tierungen: Manitoba I, Atlantic, Juli und Auguſt 10,82 hfl., Oktober/ November 10,55 hfl., Manitoba II, Atlantie, entſprechend 10,52 und 10,325 hfl., Manitoba III, Atlan⸗ tie, 10,40 und 10,20 hfl. und Manitoba IV, Atlantie, Juli/ Auguſt und Oktober/ November 10,07 hft.““ jeweils cif Antwerpen, Manitoba III, Pacific, loko, koſtete 10,60 hfl., Juli⸗Abladung 10,90 hfl., Manitoba IV, Pacific, loko, 10,17/% bfl. Dark Hardwinter I, Gorf ſchwimmend, ſtellte ſich auf 9,95 hfl., Juli/ Auguſt auf 9,72/6 hfl. und Oktober/ November 9,0273 hfl., Hardwinter II, Golf, Juli/ Septem⸗ ber auf 9,62/ hfl., Red Winter II, Atlantiſch⸗Kanadiſch, Auguſt, auf 9,15 hfl. und Red Winter II, Atlantic, Auguſt, auf 9,32/4 hfe., Kalkutta Club II, neuer Ernte, ſchwim⸗ mend, auf 158,50 belg. Fr., Curachi blane, loko, auf 156,50 belg. Fr., Soft white und Weſter white, ſchwimmend, auf je 10,00 hfl. Ferner war Baruſſo, 80 Kg., loko Antwerpen, zu 161,50 belg. Fr. und rumäniſcher Weizen, 78/79 Kg., zu 159 belg. Fr. zu haben. Vom deutſchen Weizenmarkt iſt zu berichten, daß die oberrheiniſchen Weizenmühlen im Laufe dieſer Woche viel⸗ fach neue Zuteilungen erhalten haben, ſo daß bis jetzt im Juli ungefähr 65—80 v. H. der für die Juli⸗Quote erſor⸗ derlichen Menge durch die Reichs⸗Getreideſtelle zugeteilt worden iſt. Die neue Weizenernte iſt in unſerer Gegend, d. h. in Baden und der Pfalz, ſchon im Gang oder ſteht unmittelbar bevor. Ende dieſer Woche oder Anfang näch⸗ ſter Woche wird man verſchiedentlich auch ſchon mit dem Druſch beginnen, ſo daß die Marktbelieferung ſchon zu einer Zeit einſetzen kann, in der ſonſt der Weizen noch auf dem Felde ſtand. Die Beſchaffenheit des Weizens wird allenthalben ſehr gerobt und auch in den Gebieten, die jetzt noch nicht den Weizen ſchneiden können, verſpricht der öer⸗ zeitige Stand das beſte Ergebnis. So liegen insbeſondere recht günſtige Nachrichten aus Württemberg und Bayern ſowie aus der Gegend Hannover⸗Hildesheim vor. Auch Mitteldeutſchland erwartet gute Ergebniſſe, zumal die Hagelſchäden ſich als nicht ſo bedeutend herausſtellen, wie urſprünglich befürchtet werden mußte. Und ſchließlich hat die günſtige Witterung in Oſtdeutſchland auch dort die Auswinterungsſchäden in engen Grenzen gehalten. 9* Die Roggenernte iſt in vollem Gange und teilweiſe ſchon beendet; in der badiſchen Oberrheinebene ſowie in der Pfalz ſteht der Roggen ſchon in Mandeln auf dem Felde. Was bisher geſchnitten iſt, iſt recht gut ausgefallen; an einigen Stellen, ſo insbeſondere auch in unmittelbarer Nähe von Mannheim, entſpricht die Ernte mengenmäßig nicht voll den Erwartungen, da durch die heißen Tage des Vormonats der Roggen eine zu ſchnelle Entwicklung hat nehmen müſſen, doch iſt im ganzen genommen das Ergeb⸗ nis auch mengenmäßig recht zufriedenſtellend.— Von Um⸗ ſätzen am Markt iſt noch nichts bekannt geworden, da der Roggen meiſt noch nicht gedroſchen werden konnte. Ne Die Wintergerſtenernte iſt zum weitaus größten Teile beendet. Auch hier hier ſind die Ergebniſſe hinſichtlich der Güte ſehr erfreulich, ſtrichweiſe aber die Erntemenge ge⸗ ringer als erwartet. Man zeigt vierzeilige Gerſte mit Hektolitergewichten von 66 bis 68 Kg. und zweizeilige, die bis zu 72 Kg. Hektolitergewicht auſweiſen. Das Angebot an Futtergerſte iſt noch nicht ſehr große, da man vielfach noch keine Zeit zum Druſch gefunden hat, und da die Ver⸗ kaufsneigung der Landwirte auch noch groß zu ſein ſcheint. Bei Induſtriegerſte ergaben ſich jedoch ſchon Umſätze, zu⸗ mal auch die verarbeitenden Fabriken bereits Bezugs⸗ ſcheine erhalten haben. Für Winter⸗Induſtriegerſte mit 68,/69 Kg. Hektolitergewicht bezahlte man 21,00 bis 21,90 /, teilweiſe auch darüber, eif Mannheim, je nach Verſende⸗ ſtation.— Auch die Sommergerſte dürfte bald ſchnittreif ſein. Nach dem bisherigen Stand zu urteilen, iſt ein recht günſtiges Ergebnis zu erwarten, wenn auch hie und da über eine beträchtliche BVerunkrautung geklagt wird.— Die Grünkernernte iſt in vollſtem Gang. Das Gerbergebnis iſt gleichfalls gut, und es ſind ſchon ver⸗ ſchiedene Abſchlüſſe zum Feſtpreis vorgenommen worden; Die Nachfrage iſt weiter zufriedenſtellend.— Der Stand des Hafers iſt ausgezeichnet. Die Rapsernte iſt faſt zu Ende; die Umſätze gehen zum Feſtpreis von 32 vor ſich. Verſchiedentlich iſt der Feuch⸗ tigkeitsgehalt recht hoch, * Für Weizenmehl aller Typen beſtand auch in dieſer Woche ſehr lebhafte Nachfrage, die nicht immer voll be⸗ —— Rhein-Mainische Abendbörse Allgemein beiesſigi * Frankfurt, 16. Juli. An der Abenobörſe blieb die Haltung weiter freundlich. Zu den Berliner Schlußkurſen beſtand Nachfrage. Zur Notiz kamen J6 Farben mit 16794, Mannesmann mit 12894, Bemberg mit 155 und Lahmeyer mit 1326. Geſucht waren Verein. Stahlwerke und AEch zu unveränderten Kurſen.— Der Rentenmarkt war vorerſt ruhig. Im Verlaufe waren bei verhältnismäßig lebhaftem Ge⸗ ſchäft allgemein Leichte Kursbeſſerungen zu verzeichnen. JG Farben notierten bis 169 nach 168/, Verein. Stahl⸗ werke mit 164(1644), Rheinſtahl 158½(1584). Geſucht waren BMW zu 149. Am Rentenmarkt waren Kommunalumſchuldung 94,20 weiter geſucht. Induſtrieobligationen zu unveränderten Kurſen, J6 Bond 1344. Im Freiverkehr wurden Aoler⸗ Werke Kleyer mit 1167 genannt. friedigt werden konnte, Roggenmehl blieb demgegenüber weiter vernachläſſigt. Am Futtermittelmarkt werden jetzt Zuteilungen von gequetſchtem Futtermais als Gegenleiſtung für geliefer⸗ ten Saatmais vorgenommen. Kleinere Partien Kleie wurden den Verteilern überwieſen. Die Abgabeneigung in Wieſenheu iſt erheblich geſtiegen, zumal der zweite Schnitt jetzt ſchon nachdrängt und die Bauern vielfach nicht genügend Platz zur Einlagerung haben. Im Oberland iſt man im ſtärkeren Maße dazu übergegangen, Schuppen für die Aufnahme des Heuvorrates zu bauen. In Luzerne⸗ kleeheu iſt das Angebot weſentlich geringer. Stroh neuer Ernte war noch nicht in nennenswerten Mengen am Markt. Soweit Stroh aus alter Ernte vorhanden iſt, iſt es meiſt nur zu Streuzwecken verwendbar. Bei fortſchrei⸗ heben. Paul Rabe Waren und Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,55, Sept. ,523 Nov. 8,477 Jon. 8,4232.— Mais(in Hfl. per Kaſt 2000 Kilo) Juli 106,50; Sept. 108,50; Noy., Jan. je 107,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(37) 667; Auguſt 660, Sept. 668; Okt., Nov., Dez. je 665; Jan. 688), Febr. je 666; März, April je 667; Mai 6690; Juni, Juli je 668; Okt. 662; Dez., Jan.(30) je 658; März 650; Mai 660; Tendenz ſtetig. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte. Handſchuhsheim(Preiſe je 500 Gramm in Pfg.): Kirſchen 30; Sauerkirſchen 305 Johannisbeeren 14.—15, Stachelbeeren 17—18; Himbeeren Birnen 25—90, 15—25; Aepfel 28—90, 18—27; Pflau⸗ men 19—28, Reineklauden 20—30; Mirabellen 20—35; Zwetſchgen 29—27; Pfirſiche 20—26, 13—19 Aprikoſen 45; Rhabarber 1; Kopfſalat—4; bohnen—7; Stangenbohnen Tomaten 22—23, 16—21; Wirſing—8; Weißkraut 4; Rot⸗ kraut—8; Schlangengurken Ueberſtand, keine Nachfrage; Endivien—3; Zwiebeln—6. Anfuhr gut, Nachfrage mäßig.— Weinheim(Preiſe in Pfg. je 500 Grammf: hannisbeeren 15; Stachelbeeren 11—20; Himbeeren 28—38; Pfirſiche 18—30; Zwetſchgen 25—34; Birnen 20—30; Boh⸗ nen—9, Brombeeren 35; Tomaten 30 Pfg. Btr.Nachfrage gut. Heon: Leinſaat Pl. per Juli 13,25 Auguſt 15/0; Bombay per Juli⸗Auguſt 15,75 Leinſaa loko 31,0; Sept.⸗Dez. 50,0; Baumwollöl ägypt. 28,0; Baum⸗ woll⸗St. ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Juli 74½. Neuyork: Terp. 38,50. Savonnah: Terp. W,50. * Preisregelung für Kümmel. Nach einer Anordnung des Reichskommiſſars für die Preisbildung über die Preis⸗ geſtaltung für Kümmel, wird für einandfreie keimfähige deutſche Ware der Ernte 1937 ein Erzeugerhöchſtpreis von 85 je 100 Kg. ab Hof des Erzeugers feſtgeſetzt. Für Ware, die dieſen Güteanforderungen nicht entſpricht, iſt ein angemeſſener Preisnachlaß zu gewähren. regelung gilt mit vückwirkender Kraft ab Beginn der dies⸗ 1615 en Ernte; Verkäufe, die zu höheren Preiſen abge⸗ chlo en worden ſind, müſſen auf den Höchſtpreis zu rück⸗ geführt werden.— Die Bruttoverdienſtſpanne des Groß⸗ und Einzelhandels darf die vor dem 18. Oktober 1036 han⸗ delsübliche, in Hundertſätzen vom Einſtandspreis errech⸗ nete Bruttoverdienſtſpanne nicht überſchreiten. Erzenger, Großverteiler und Einzelhändler ſind verpflichtet, die Ware unter Ausſchaltung weiterer Zwiſchenſtufen dem Leinſaat Klk. per 1 6 für den Handel mit ausländiſchem Kümmel. Die Abgabe von Kümmel darf nicht von der gleichzeitigen Abnahme anderer Waren ſeitens der Käuſer abhängig gemacht wer⸗ den. Für Zuwiderhandlungen werden Ordnungsſtrafen bis zur Schließung von Betrieben angedͤroht. * Neue Metallkurspreiſe. Durch Bekanntmachung K P 30⁵ ſind die Preiſe für nicht legiertes Blei und Hartblei um 25 Pfg., für nicht legiertes Kupfer, Neuſilber⸗ und Meſſinglegierungen um 50 Pfg. und für Rotguß ſowie Bronzelegierungen um 1 ermäßigt worden. Geld- und Devisenmarki Paris, 18. fuli Schlus milidh). Kopenhagen 573 50 J Wien Lenoon 128.90 J Spenien———— Reuyor 25.95— ſalien 136.50 kaollana 14.30— Berlio 10⁴⁰.0 Belglen 486.62 Schweiꝛ 491.5⁰ Kackholm 666,75 Watscher 640,— London, 16. Juli Gchlug emtlich) Teuyom 496.97 hopenbsgen] 22.40— Mosken„„ chenbe 1241 Eue 40).S/ Soceid 18, 9r, Lun 9— föichen, 120) Amsterdom 901 82 oslo 19.90/ Ronsianlün. 618.— Muzrslien 125.— Paris 180.— lissbon 110.13 Athen 550 f Reribe 18.— Trösse 29.517ÿ&0 felsingiors 228,18 Mien 25, 1 Honievies 28.— telien 94.88— prag 142,.25 Warsthau 25.20 fValperziss 128.0 Berlin 12.55¼ f Budspesl 25,— Buenos Ares] 16,— Sdenss §thweiz 21.71¼ Belgrai 216.—[Fio ce Jan. uf Lun con 16.40 Spenles 86.00— otſ 400.— Henrkong 1,/252 Cüdalrika 100.12 Meſalle Hamburger Meiallmoſierungen vom 16. Juli Hupfer Bante⸗ 9 vrief Beld 1 enuer 05 9900 250— Hldttenrohziun..25.29.25 febmrr 4 kelreilter(ü.. 10). 41 508850 2. eingold(A. p.. 279 284 Apri 9 AIt-Platin(Abfälle 12 Cimar.(ll. p..)..50/.70 Aun i e e Teün. eines Platin i 76.— 74.. eteilpr.(Au......75.— augus 8 9 7 1 4.——1—*— c0 Ien 64.—74. Anlimon fiegulus mines.(S tu.)58,— 6050 ohemb.74.—74.·. ouecksilber 6 per flasche) 46,2516,25 0 eemb. 74,— 74. 5 L Woliramert dünes.(in Sh.) 66.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 16. 7. für eine Unze Feingold 140 ſh 1d ⸗ 86,6415 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,0454 Pence= 2,78559. Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft on der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Für talwärts war die Rach⸗ frage etwas größer als an den Vortagen. Eine Aenderun der Frachten und Schlepplöhne fand nicht ſtatt, Juli.(Eig. Dr.) Radies 3; Kohlrabi 5; Buſch⸗ 10—13, gelbe 13; Erbſen 19; Jo⸗ Die Preis⸗ Verbraucher zuzuleiten; entſprechende Regelungen gelten veröffentlichf am öffe Rm 160 Rm 16.7 15.7 je 100 K in Kraft ab in Kraft ab RR Alum. n. leg.] 133—137183—187 Vronzeleg. 108—111 109—312 do. Legier.—6¹ 58—61.[Neuſilberleg.] 68—70¼68/—71 Blei nicht leg. 2½—81¼½/29/½—81¼ Nickel n. leg.] 236—246 236—246 Hartblei.. 32—84 32/—84½ Zink ſein 33—83¼) /½.%/ Kupfer n. leg.77— 80½ 780.—80%/ do roh /½—29½¼27½—29¼ Meſſingleg.. 56—60¼ 58¼½—61 Zinn n. leg.328/888.53 9/89 Rotguß leg. 79¼—81 79½- 80 Banka⸗Zinn 240.5/350.51340.5/350.5 tenden Druſcharbeiten dürfte ſich aber das Angebot ſchnell Anfuhr 885 ELeinöl⸗Notierungen vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Lou⸗ ———— 10. Seite 7 Nummer 328 Neue———— Zeitung 7——— Samstag, 17, Juli 1987 noch Selegenheſt Wenige Tage baben* lachen über die wur noe, der richtig herzülch 2u kaner „Mania-—— dliebe mit r Roman einer Jugen —2 Petersen · Maria——— Oiga Tschechowa und der Traudl Stark 4. 5.15.30 —.00.15 8. 30 Fwhe Jugen dliche nicht zutelassenl Palasf ECESEEELER inmal wie 4 Range —————— 18 hter ſe 1 0 E 1 und übr die o n u e um B1 287 Syndikcatiustsplel: 5 in dem herzeririschenden 1 8* vnr fh in belten Thesten: 20, 8.40, 820 0 Die grohe Fuͤr Jugenarlede ab 14 Jahren. Erstauſfuhrung 2L a B Aſoes hanadische ouum d. Uts Weltwunder Der vundervalle u. ne Gro En Fim, ers dem de anen. ein notionales Ereignis machten n deuischer Sprache! ..-15 Fünfli ab heute.15 Srandiose von Wel inge Torsiellung morgen S0nntag schreibt: N acht neute Samstag K. abends 11 Uhr Fm.. Der„Völk. Beobechtet“ Das publikum freut sich ubev einen bezaubemten 8387 Eſner der schönsten Uta-Fllme „Schwerze e Rosen“ Ausgesuchtes Vorprogramm! haft Eun mitreißendes Drama 93 Liebe und Leidensc Jugendliche nicht zugelessen „ WIII Sirgel BR2 er wuun krksc.:.00, 6. 0, .0/Su.2 Ulr Macht. vors Henny Porten, . von wegen S0. 2 Unr der Hlach im iatahaus Ein Triumph des Lachens! .20.30 fleyuefilm tformat 6122 die lustise Schlierseer kepelle IAx2 im zweiten Stock felung 1045 Rotraut Richter den.. Briketts elumEab erhältlich in meinen Verkaufsstellen. oios für In dustrie. in hervorragen- der Qualität Lüulo- Pechto Strohmarkt Fernruf 27314 Handel und Gewerbe 4, 5 Heute 16 Unr: Tanztee im Sonntas 16 Unr im Varieté 860² 2 5 Libelle Nur noch heute u. morgen „bie Schaubude“ Bei Witterung Famitien-Voll-Vorstellung 840 Mehr Umſatz durch Zeitungsanzeigen! Palmbräu-Bierstube, Kaiserring32? 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Saã Amti— Verſteigerung Dienstag, den 8 Juli 1937, 11 wird im echlachthof Mannheim vor den Stallungen der Batterien Fohlen ert geu, bere Zahlung öffentlich— Oeffentliche Aufforderung. Im Mannheimer Hauptfriedhof gelangen nachſtehende Gräberfelder zur Umgrabung und teilweiſen Neubelegung: IV. Teil, VII. Abteilung, ent⸗ haltend die Gräber Erwachſener vom 6. April 1891 bis 18. März 1893; vom 16. Februar 1916 bis 8. März 1917. die Gräber Erwachſener vom 17. vom 18. März 1893 bis 23. Januar 1894; vom Auguſt 1917. VI. Teil, III. Abteilung, ent⸗ haltend die Kindergräber vom 18. Januar 1904 bis 25. Juli vom 15. April 1922 bis 8. Mai 1924. V. Teil, alte Urnengräber vom 18. Februar 1901 bis 31. Sept. 1922. Anträge auf Erhaltung der Gräber auf eine weitere 20jährige Ruhe⸗ zeit für Erwachſene und Urnen⸗ gräber bzw. 12jährige Ruhezeit für Kinder, wofür die Gebühr mit RM. 50.— für Erwachſene⸗ ſowie Urnengräber und RM. 25.— für Kindergräber zu entrichten iſt, ſind bis längſtens 31. Anguſt 1937 bei der Friedhof⸗Verwaltung, Haupt⸗ friedhof, zu ſtellen. Später ein⸗ berückſichtigt. Ein Teil der Gräber muß wegen anderweitiger Ver⸗ wendung der Grabplätze verlegt werden. Die Hinterbliebenen, welche die Erhaltung von Gräbern nicht wün⸗ ſchen, werden aufgefordert, Denk⸗ mäler mit Fundamenten, Ein⸗ faſſungen und Pflanzungen bis ſpäteſtens 31. Auguſt 1937 zu ent⸗ fernen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird die Friedhof⸗ Verwaltung über die nicht entfernten Materia⸗ lien verfügen. Mannheim, den 15. Juli 1937. 532 I. bns Artillerie⸗Regiment 69. Der Oberbürgermeiſter. I. Teil, II. Abteilung, enthaltend Dezember 1844 bis 16. Febr. 1847; 9. März 1917 bis 4. 1904 kommende Anträge werden nicht St4s 90 3