Sc en 4 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 28. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Suehres 10 11 Reue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Unzeiger Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Piennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familten⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpretſe. Allgemein aültta iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Dienstag, 20. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 527 Dramatiſche Jufpitzung des Oftaſien-Konflikts Peiving „Krieg unverweidlich“?? China lehnt Fapans Forderungen ab- Kategoriſche Erklärung Tſchangkaiſcheks dub. Schanghai, 19. Juli. Nach einer amtlichen chineſiſchen Mitteilung über die Unterredung zwiſchen dem japaniſchen Militärattachs Generalmajor Kita und dem chineſiſchen Kriegsminiſter Hoyingtſchin forderte der japaniſche Militärattaché die Zurückziehung aller Truppen der Zentralregierung aus Hopei. Er gab zu verſtehen, daß die Nichterfüllung die⸗ ſer Forderung zur Verſchärfung der chineſiſch⸗ japaniſchen Kriſe führen werde, die ſich ſchnell ihrem Schlußſtadium nähere. Der chineſiſche Kriegsminiſter betonte⸗ alle Maßnahmen ſeien aus Gründen der Selbſtver⸗ teidigung wegen der Verſtärkung der japaniſchen Truppen ergrifſen worden. Die jetzige Lage ſei nur auf die Entſendung einer ſtarken japaniſchen Armee und von Flugeinheiten zurückzuführen. Es gebe keinen Unterſchied zwiſchen Zentral⸗ und Nichtzen⸗ traltruppen. China habe das Recht, ſeine Truppen innerhalb ſeines eigenen Gebietes nach eigenem Er⸗ meſſen zu verwenden. Da aber China Frieden wolle und die Lage nicht verſchärfen wolle, ſo werde China, falls Japan ſeine Truppenverſtärkungen zurückziehe, gleichartige Maßnahmen ergreifen. Eine weitere Zuſpitzung der Lage hänge einzig und allein von Japan ab. Tſchiangkaiſcheks Mindeſtſorderungen dub Schanghai, 19. Juli. In ſeinem Sommeraufenthalt Kulings hat Mar⸗ ſchall Tſchiangkaiſchek am Montag in einer längeren Erklärung zum cineſiſch⸗japaniſchen Nordchina⸗ Konflikt grundſätzlich Stellung genommen. Der Marſchall ſtellte zunächſt als Grundlage für die Verhandlungen mit Japan vier Mindeſtforde⸗ rungen auf, von denen die Nanking⸗Regierung un⸗ möglich abgehen könne: 1. Jede Regelung irgendwelcher Art darf die territoriale Unverſehrtheit und die Hoheitsrechte Chinas nicht verletzen. 2. Der Status des Politiſchen Rats für Hopei⸗Tſchachar iſt von der Nankinger Zentral⸗ regierung feſtgelegt, die keine ungeſetzlichen Ab⸗ änderungen zulaſſen kann. 3. Die Nanking⸗Regierung kann die Abſetzung von örtlichen Beamten, die wie der Präſident dieſes Politiſchen Rats von ihr ernannt worden ſind, auch auf Grund auswärtigen Drucks nicht dulden. 4. Die Nanking⸗Regierung kann irgendwelche Beſchränkungen hinſichtlich der Garniſonsplätze der 29. Armee nicht zulaſſen. In ſeiner Erklärung betonte Marſchall Tſchiang⸗ kaiſchek weiter u.., daß das chineſiſche Volk ſtets friedliebend geweſen ſei und daß die Nanking⸗Regie⸗ rung die Regelung aller Probleme auf diplomati⸗ ſchem Weg anſtrebe. Der letzte Zwiſchenfall in Nord⸗ china habe jedoch gezeigt, daß Japan in China be⸗ ſtimmte Zwecke verfolge. Jedes Land, das auch nur die geringſte Selbſtachtung beſäße, hätte dieſer Er⸗ niedrigung nicht zuſtimmen können. Tſchiangkaiſchek wies dann auf den Verluſt der Mandſchurei und auf das Tangku⸗Abkommen, das die Rechte der Nanking⸗Regierung in Nordchina be⸗ ſchränke, hin, und erklärte, daß China zum Wider⸗ ſtand gezwungen werde. Wenn die Regierung zu⸗ laſſe, daß auch nur noch ein Fußbreit chineſiſchen Bodens verloren gehe, ſo würde ſie ein unverzeih⸗ liches Verbrechen am chineſiſchen Volk begehen. Zum Schluß dͤrückte der Marſchall die Hoffnung aus, daß der Friede doch noch erhalten bleiben möge. Eine britiſche Vorſichtsmaßnahme dnb. London, 19. Juli. Wie die britiſchen Militärbehörden in Hongkong mikteilen, werden alle britiſchen Truppen in Shan⸗ haikwan bis auf eine Kompanie nach Tientſin beför⸗ dert werden. Es handelt ſich, wie erklärt wird, um eine Vorſichtsmaßnahme in Zuſammenhang mit dem chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt. „Der Krieg hat begonnen“?? (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 20. Juli. Der Streit zwiſchen Japan und China ſteht im Mittelpunkt der außenpolitiſchen Betrachtungen der Pariſer Frühpreſſe. Das„Petit Journal“ fragt: Krieg im Fernen Oſten? Der„Matin“ ſchreibt, Marſchall Tſchangkaiſchek erkläre, daß China jede Beeinträchtigung ſeiner Souveränität mit den Waf⸗ fen zurückweiſen werde. Der„Petit Pariſien“ ſpricht von ſchweren Stunden im Fernen Oſten, wo ſich die Ereigniſſe überſtürzen. Die„Epoque“ will wiſſen, daß die Japaner heute ihre große Offenſive beginnen würden. Die„Republique“ überſchreibt ihre Aus⸗ gabe„Derchineſiſch⸗japaniſche Krieg hat begonnen.“ Miniſterialdirektor Dr. Ritter zum Botſchafter in Rio de Janeiro ernannt. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat den Miniſterialdirektor im Auswärtigen Amt, Dr. Ritter, zum Botſchafter in Rio de Janeiro ernannt. Die deutſche Arbeitsdienſtabordnung beim König von Bulgarien. Die Abordnung des Reichsarbeits⸗ dienſtes, die ſich auf Einladung des bulgariſchen Ar⸗ beitsdienſtes ſeit einigen Tagen in Bulgarien auf⸗ hält, wurde am Montag vom König Boris in Au⸗ dienz empfangen. Nach dem Empfang ſetzten die Gäſte ihre Studienreiſe durch Bulgarien ort. Mexikaniſche Luftfahrt durch Streik lahmgelegt. Bei der mexikaniſchen Flugverkehrsgeſellſchaft„Con⸗ pania Mexicana de Aviacion“, einer Tochtergeſell⸗ ſchaft der„Panamerican Airways“, iſt ein Streik ausgebrochen. Damit iſt der Luftverkehr Mexiko— Guatemala, Mexiko—Los Angeles ſowie nach an⸗ deren Flugzentren ſtillgelegt. Peiping, Chinas frühere Hauptſtadt, um die ſich die Kämpfe zwiſchen ben Chineſen und Japanern drehen. (Weltbild, Zander⸗M.) Kommuniſtenüberfalt Auf Moslen Nur mit Mühe konnte Mosley den kommuniſtiſchen Rowoys entriſſen werden — Southampton, 20. Juli.(U..) Anſchließend an eine Kundgebung der britiſchen Schwarzhemden kam es hier zu heftigen Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen den abziehenden Schwarzhemden und Kommuniſten. Bei den Straßenkrawallen wurde Mosley ſelbſt, der auf der Kundgebung geſprochen hatte, durch einen Steinwurf am Kopf getrof⸗ fen. Er wurde jedoch nur leicht verletzt. Ein Offi⸗ zier ſeines Stabes erhielt einen Schlag ins Geſicht mit einer gefährlichen Hiebwaffe. Er trug eine klaffende Kopfwunde davon. Da die Straßenunru⸗ hen immer größere Ausmaße annahmen, griff die Polizei ein. Doch es gelang ihr nicht anders der Lage Herr zu werden als durch den beſchleunigten Abtransport der Schwarzhemden aus der Gefahren⸗ zone durch Straßenbahnwagen, die nur mit Mühe gegen die anſtürmende Menge linksradikaler Gegner verteidigt werden konnten. Die Fenſter der Wagen mußten bei der Fahrt mit den Wagenpolſtern gegen Steinwürfe geſichert werden. Man ſchätzt die von allen Seiten zuſammengeſtrömten linksradikalen Geg⸗ ner der Schwarzhemden auf rund 25000 Menſchen. Die Poliziſten holten Sir Oswald mit einem Stra⸗ ßenbahnwagen aus der Maſſe heraus. Die Poliziſten hielten oͤie vordere und hintere Wagenplattform be⸗ ſetzt, die Fenſter waren mit den Sitzkiſſen gegen den Geſchoßhagel der Straße geſichert. Nicht ein Fenſter blieb heil, und der Wagen wurde ſtark beſchädigt, als er durch eine der Hauptſtraßen Southamptons fuhr. Unter großen Schwierigkeiten gelang es den Poli⸗ siſten, den Wagen zu einem Ausgang der Docks zu ſchaffen. Englands Rekrutenſorgen Kein Intereſſe am Heeresdienſt! ⸗ — London, 20. Juli.(U..) Nachdem der bisherige Kriegsminiſter Duff⸗Coo⸗ per die Frage der Rekrutierung nicht zu löſen ver⸗ mochte, ſieht man den Maßnahmen des neuen Kriegs⸗ miniſters Hore⸗Beliſha mit größtem Intereſſe ent⸗ gegen. Hore⸗Beliſha, der bisherige Verkehrsminiſter, wird es nicht leicht haben, die Hoffnungen zu erfül⸗ len, die man auf ihn ſetzt. In politiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß ſehr draſtiſche Maßnahmen notwendig ſind, um das Rekrutierungsſyſtem den An⸗ forderungen entſprechend auszugeſtalten. Denn trotz aller Bemühungen der letzten Jahre genügt die Zahl der neuen Rekruten für die re⸗ guläre Armee nocht, um die Ausfälle gutzu⸗ machen, die durch den jeweiligen Ablauf der Dienſtzeit eintreten. Man befürchtet ſogar, daß die Heeresſtatiſtik von 1937 in dieſer Hinſicht die ſchlechteſte ſeit Jahren ſein wird. Während die Rekrutierung für die reguläre Armee alſo unbefriedigend iſt, ſieht es bei der Luftwaſſe und bei der Marine günſtig aus. Vorſchläge zur Abhilfe dnb. London, 20. Juli. In einer Sitzung im Unterhaus unterbreiteten etwa 100 konſervative Unterhausabgeordnete dem Kriegsminiſter Hore⸗Boliſha Vorſchläge für die Ver⸗ beſſerung der engliſchen Rekrutievung. Sie fordern u. a. eine Erhöhung des Soldes, eine Verbeſſerung der Mannſchaftsquartiere und eine ſtärkere Beſchäf⸗ tigung der ausgedienten Soldaten in Regierungs⸗ Hore⸗Beliſhas ſchwere Aufgabe Hore⸗Boliſha erwiderte, daß er die Vorſchläge ſorgfältig erwägen werde. Er gab su, daß die Lage hinſichtlich oͤer Rekrutierung für die engliſche Armee zurzeit ernſt und ſchwierig ſei. Frankreichs Luftmacht Die franzöſiſche Luftwaffe zeigt, was ſie kann Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 10. Juli. Auf dem Flugplatz von Villacoublay bei Paris, fand geſtern das große Feſt der franzöſiſchen Luft⸗ armee in Anweſenheit des Präſidenten der Republik, des Miniſterpräſidenten, zahlreicher geladener Gäſte und etwa 150 000 Zuſchauer. Hauptereignis des Feſtes war die Wiederholung der Luftparade der 500 modernen Bomben⸗ und Beobachtungsflugzeuge der franzöſiſchen Armee, die am Nationalfeiertag vom 14. Juli wegen allzu ſchlechten Fliegerwetters nicht hatte ſtattſinden können. Auch wurde dieſes Mal zum erſten Male die franzöſiſche Luftinfanterie praktiſch vorgeführt. Vierzig Mann ſprangen ge⸗ meinſam mit ihren Fallſchirmen aus ihren Flugzeu⸗ gen ab, unternahmen eine kurze Geländeübung und ſtiegen dann wieder in die Flugzeuge ein. Ein Kampf zwiſchen Himmel und Erde, zwiſchen einem „ und einemBombengeſchwader in der Luft und einer Abteilung der neuen Tanks auf der Erde, wurde ebenſalls vorgeführt. Die neuen Kampfwagen vom Modell Hotchkiß, die, mit einem 3,7⸗Zentimeter⸗ Geſchütz und einem Maſchinengewehr bewaffnet ſind, zeigten ſich dabei als ſehr bewegliche und ſehr ge⸗ fährliche Gegner der Luftwaffe. Endlich wurden auch die Kunſtflüge der Geſchwader von Etampeß und Dijon gezeigt. 3 Engliſcher Bilderbogen (Von unſerem Londoner Mitarbeiter) — London, 18. Juli. Aus den friſchgrünen Aeſten des Buchenwaldes, der die hügelige Straße ins Themſetal bei Henley ſchattig begleitet, weht plötzlich leuchtend rot eine große Hakenkreusfahne. Unwillkürlich verlangſamt man das Tempo des Autos, ſchaut erſt ungläubig und dann freudig überraſcht auf die jungen Men⸗ ſchen, die da vor dem kleinen Wirtshaus am Wegrand in Liegeſtühlen ſich ſonnen. Kräftige Männer, die an dieſes erſtaunte Angeſchautwer⸗ den offenbar ſchon gewohnt ſind, denn ſie lächeln freundlich zurück, als Auto nach Auto an ihnen vorbeifährt. Es iſt das Standquartier der„Wikin⸗ ger“ und in der Woche darauf haben ſie unten auf der Themſe ſich in der klaſſiſchen engliſchen Ruder⸗ regatta den Meiſterſchaftspreis geholt unter dem Beifallklatſchen der auf dem Uſerraſen und den Tri⸗ bünen lagernden und ſitzenden Jugend Englands und der„alten Herven“, die, wie der Ex⸗Premier⸗ Lord Baldwin, alljährlich hier in Henley die Tage ihrer eigenen Jugend wiedererleben. Die Woche vorher hatten die Zeitungen Anlaß gehabt, die gleiche Tatſache bei den Meiſterſchafts⸗ wettſpielen der internationalen Tennisgrößen in Wimbledon zu beklagen. Der berühmte „Centre Court“ in der ſchönen Londoner Gartenvorſtadt ſah in dieſem Jahr keinen Eng⸗ länder im Schlußkampf. Die Erregung auf den ſiedeheißen Tribünen war faſt greifbar, als Gott⸗ fried v. Cramm und Budge zum Entſcheidungs⸗ kampf antraten. Der deutſche Tennismeiſter hat ſeit ſeinem erſten Auftreten in Wimbledon eine große Gefolgſchaft unter den Zuſchauermaſſen. Der Ab⸗ ſatz von Cramm⸗Bildpoſtkarten an den Wimbledon⸗ Kiosken ſchlägt ſeit Jahren den Umſatz an„geg⸗ neriſchen“ Bildern. Auch diesmal wieder waren die Sympathien der zum Brechen vollen Tribünen deutlich auf ſeiten des Deutſchen mit den„perfeet court manners“. Die„tadelloſen Platz⸗Manieren“ Cramms ſpielen in den Stimmungsbildern der Sportberichterſtatter immer eine beſondere Rolle. Die Sympathien balfen ihm allerdings nicht genen die phänomenale Schlagkraft und Schnelligkeit des jungen rothaarigen Kalifoniers. Aber„What a pity Cramm didn't win“— wie ſchade, daß Cramm nicht gewonnen hat“— konnte man noch an den folgenden Tagen hören. Im Golf, das neben Kricket und Fußball ein richtiger Volksſport hier in England iſt, hat der Engländer T. Cotton den Meiſterſchaftstitel vor dem Zugreifen der Amerikaner gerettet, die ihn ſchon oft übers Meer nach Hauſe mitgenommen haben. Das alſo war ein Troſt für England. Und im Krik⸗ ket ſind die Engländer überhaupt ganz unter ſich, oder wenigſtens unter Verwandten, denn nur in Auſtralien und in Indien hat das geruhſamſte und für Nicht⸗Engländer unſagbar unaufregende Spiel wirklich ſich allgemein durchgeſetzt. Zum Unterſchied von Fußball, das in England immer mehr ſeinen Amateur⸗Charakter verliert, iſt Kricket das Spiel von hoch und niedrig, jung und alt. In dieſem Sinn ————————— 13 2.—ie! Nummer 922 Dienstag, 20. Juli 1937 1 iſt es tatſächlich volksverbindend. Auf der Kricket⸗ 5 wieſe im Dorf oder in der Stadt gibt es keine Stan⸗ 0 desunterſchiede. Da gibt es nur gute oder ſchlechte Spieler. Nur einmal im Jahre wird es„exkluſiv“. Reue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Eden über Englands Plan: 6 1 —— ——— ——— — In der zweiten Juli⸗Woche auf dem Jahrhunderte alten Kricketraſen des„Lord⸗Clubs“ in London ſelbſt. Der Name allein ſchon klingt furchtbar vornehm, ſtammt aber in Wirklichkeit von dem Begründer des Klubs, einem Kricketenthuſiaſten namens Lord, der Hier vor faſt 200 Jahren durch Teſtament ſeinem Lieblingsſport eine bleibende Stätte ſchuf. Während ſonſt im Land draußen jeder, der im Auto vorbeifährt oder ſpazierengeht, an der Dorf⸗ wieſe halten und dem Kricketſpiel zuſehen kann, iſt der„Lord“ mitten in London von einer hohen ab⸗ wehrenden Mauer umgeben. Und durch die Eingänge in dieſer Mauer ſtrömt in dieſer Juliwoche, was in England Namen, Stellung, Reichtum und Söhne in Eton oder Harrow hat. Es iſt der Kricketwettkampf zwiſchen dieſen beiden alten und vornehmen Schulen. Ihm beizuwohnen, ziehen Großeltern, Eltern, Onkel, Tanten, Brüder und Schweſtern ſich an wie für die Königsrennen in Ascot oder für ein Gartenfeſt im Buckingham⸗Palaſt. Weite Sommerhüte und graue Zylinder gehören zur offiziellen Kleidung. Wehe dem harmloſen Ausländer, der zum Lunch oder Tee in eines der großen Familien⸗ oder Klubzelte zu „Lords“ eingeladen iſt und„natürlich“ in gewöhn⸗ licher Sommerkleidung erſcheint. Er wird angeſtarrt und gemieden wie ein Ausſätziger. Der Schreiber dieſer Zeilen weiß davon zu erzählen. Das war vor vielen Jahren und er hat das Experiment nie wie⸗ derholt. Das„Eton und Harrow Match“ iſt das letzte große ſportlich⸗geſellſchaftliche Ereignis der engliſchen Sommerſaiſon. Mit ihm neigt ſich auch dieſer„Krö⸗ nungsſommer“ ſeinem Ende zu. Ereigniſſe, die ein paar Stunden lang von aufregender Bedeutung ſchie⸗ nen, ſind nur mehr eine ferne Erinnerung. Immer⸗ hin, der Poliziſt, der in meinem Straßenblock ſeinen „Strich“(„beat“) hat, iſt immer noch etwas verlegen, wenn er mich ſieht, obwohl die Geſchichte ſchon faſt ſechs Wochen zurückliegt. Damals, am Vormittag des Derbytages, hat mich dieſer„Bobby“ herüber⸗ gewinkt und mir einen„todſicheren“ Tip für das große Rennen des Nachmittags zugeflüſtert. Das hat mich Geld gekoſtet. Hätte ich nur ſtatt deſſen auf meine alte Haushälterin gehört. Die„hatte“ den Sieger. Noch ein paar Wochen und die allgemeine Ferienseit iſt auch in England da. Wer es ſich leiſten kann oder gaſtfreundliche Freunde hat, die es ſich leiſten können, fährt hinauf ins ſchottiſche Hochland, wo am„glorreichen zwölften“ Auguſt die Jagd auf die„Grouſe“ aufgeht, auf den wilden, flug⸗ ſchnellen, ſchwarz⸗braunen Vetter unſres Schnee⸗ huhns. Die anderen lockt der Kontinent, wo man ſich bequemer nach ſeinem Geldbeutel ſtrecken kann. Lockt das ſonnige Südfrankreich, das Rheinland, der Schwarzwald und vor allem das bayeriſche und — 988 Gebirge. Locken München und Salz⸗ 1g. Es iſt erſtaunlich und erfreulich, wie viele Tau⸗ ſende von Engländern und Engländerinnen aller Lebensſtufen und Berufe jährlich mehr und mehr ihre Erholung in Deutſchland ſuchen und fünden. Nach Südfrankreich g. er länder nur der Sonne wegen und wer auf dieſer Nebelinſel wohnt, kann dieſe Sehnſucht nerſtehen. Nach Deutſchland zieht ihn immer wieder die Atmoſphäre unſerer Menſchen und unſres Lebens⸗ ſtils. Jedenfalls die des ſüddeutſchen Menſchen. Das iſt trotz der oft recht komiſchen„eleganten“ Dirnoͤlkleider und Hüte, die man in London ſieht, nicht„Modeſache“. Wie nach der Sonne, die ihm die Natur nur kärglich gönnt, ſehnt ſich der Engländer nach Gemütlichkeit und Natürlichkeit, die ihm Hauſe anerzogen wurden. Er findet ſie bei uns und fühlt ſich wohl dabei. London ſelbſt bietet jetzt den Beweis dafür. 3 An dem typiſchſten und oftbeſungenen Platz in London, am Leiceſter Square, hat ein engliſches Reſtaurant⸗Konſortium einen Bierkeller aus⸗ gebaut. Hier iſt, architektoniſch geſchickt und unter⸗ ſtützt von einer Muſikkapelle„in Tracht“, die deut⸗ ſche Weiſen und Lieder ſpielt, und mit Hilfe von echten Maßkrügen und echtem bayeriſchem Bier, eine wirklich ſüddeutſche Atmoſphäre geſchaffen worden. Dieſer Bierkeller iſt Abend für Abend bis auf den letzten Platz von fröhlichen, manchmal ſogar ſingen⸗ den, Menſchen gefüllt, und zwar ſieht man da viele, die ſonſt glauben, ſich nur„amüſieren“ zu können, wenn ſie im Frack und großer Toilette im Savoy oder im Ritz ſitzen. Der Bierkeller am Leiceſter Square iſt der größte Reſtaurant⸗Erfolg in einem Dahr, in dem das Vergnügungsviertel Londons, das „Weſtend“(Krönungs⸗Geſchäfts⸗Spekulationl) mit füber einem halben Dutzend neuen Reſtaurants be⸗ ſchenkt wurde. Nicht alle Engländer können Sonne und Gemüt⸗ Und Gemütlichkeit iſt nicht lichkeit ſuchen gehen. das einzige, was Engländer in Deutſchland finden und heimbringen könnten. Im„Daily Herald“, dem Organ der Arbeiter⸗ Eer⸗ ſtand vor ein paar Tagen folgender Brief zu en:—— „All Ihr, die Ihr im Himmel lebt, verſucht mich zu verſtehen. Seit zweieinhalb Jahren lebe ich in der Hölle und wenn kein Wunder geſchieht, muß ich, wie Millionen andere, dort blei⸗ ben. Dreimal die Woche, 90 lange Monate lang, ſchreibe ich meinen Namen in das Arbeitsloſenregi⸗ ſter. Jeden„Arbeitstag“ geh ich von Fabriktor zu Fabriktor. Der Direktor bedauert, am Tor hängt ein Plakat: Keine Arbeiter gebraucht.“ Und trotz⸗ dem braucht man auch in dieſer„Hölle“ manchmal ein neues Hemd. Aber ein Hemd koſtet Geld. Schuhe kann man ſchließlich mit altem Packpapier„ſohlen“. Das Geſicht meiner Frau wird immer bleicher und müder, wenn wir abends zur Waſſerſuppe wieder im Zimmer ſitzen. Ferienzeitl. Meiner Seel, wir wiſſen nicht mehr, was das Wort bedeutet. Die Kin⸗ der hier, die zwiſchen den ſtillgelegten Zechen auf⸗ wachſen, haben das Meer nie geſehen, obwohl es nur 80 Kilometer weit weg liegt. Ihr, die Arbeit habt und Lohn, und abends müde ſeid nach einem harten Arbeitstag, die Ihr Euch über den Feiertag ärgert, an dem der Lohn ausfällt, oder über grobe Worte eines Vorarbeiters, glaubt mir, Ihr ſeid im Him⸗ mel. Ich bin 40 Jahre alt und gehe vor die Hunde. Och gehe zugrunde in dieſer Hölle der Sorge und der erzwungenen Untätigkeit.“ Das iſt eine Kehrſeite des luſtigen und farbigen engliſchen Bilderbogens, die der vorübergehende Be⸗ ſucher vom Kontinent nicht ſieht und über die der Engländer ſelbſt zu wenig nachdenkt. Man müſſe hier ganz offen ſein. en Enropfiſchen Krieg näher. ehr der 9⸗ P7* f— K 2 nf Kan „Der Plan ſteht und fällt als Ganzes!“ Fällt er aber, ſo bedeutet das geſteigerte Kriegsgefahr!-Eine deutliche Rede des engliſchen Außenminiſters anb. London, 10. Juli. Die außenpolitiſche Ausſprache im Unterhaus wurde am Montag mit einer Rede des engliſchen Außenminiſters Eden begonnen. Eden begann mit der Lage im Fernen Oſt en, die er auch als weiterhin verworren und beſorgnis⸗ erregend bezeichnete. Er habe beiden Regierungen gegenüber zum Ausdruck gebracht, daß die Lage nicht ſchlimmer werden dürfe und eine friedliche Regelung erreicht werden ſollte. Infolge der oͤrohenden Ge⸗ fahr habe ſich die britiſche Regierung auch mit den Vereinigten Staaten und der franzöſiſchen Regierung in Verbindung geſetzt und dieſen gegenüber ihre Sorge und ihren Wunſch zu einer friedlichen Rege⸗ lung zum Ausdruck gebracht. Eden behandelte ſodann die Lage in Spanien. Er erklärte, daß die Völker hier vor einer Woche an einem toten Punkt angelangt geweſen ſeien. Es habe keinen Plan gegeben und keine neue Grund⸗ lage, auf der man hätte weiterarbeiten können. Nun⸗ mehr ſei dieſe Grundlage vorhanden, und ſie ſei von allen angenommen worden. Parlamentariſch geſpro⸗ chen, erhielten die britiſchen Vorſchläge nunmehr ihre zweite Leſung, und morgen würden ſie im Aus⸗ ſchuß beraten. Er wolle daher nur wiederholen, daß dieſe Vorſchläge gemacht worden ſeien, um den ſpa⸗ niſchen Konflikt zu beſchränken und es den Spaniern ſelbſt zu überlaſſen, ihr Schickſal zu entſcheiden. „Unſere Vorſchläge“, ſo ſagte Eden,„ſtellen ein ausbalanciertes Ganzes dar. Dieſe Tat⸗ ſache iſt zugleich eine Ermutigung und eine Warnung. Die Ausbalancierung darf nicht aufgehoben werden. Jedes Mitglied des Ausſchuſſes muß ſich daran erinnern, daß der Beitrag, den es am liebſten nicht leiſten möchte, genau das iſt, was ein anderes Mitglied des Ausſchuſſes zu erzielen wünſcht. Der Plan ſteht obder fällt ſomit als Ganzes. Jeder Verſuch, ihn abzuändern, es ſei denn in einzelnen Punkten, wird ſeine Ausgeglichenheit umwerſen und ſeine Brauchbarkeit zerſtören.“ Eden führte dann aus, daß die Alternative des Plans nur in einem völligen Zuſammen⸗ bruch der Nichteinmiſchung beſtehen könne. Kein Volk, ſo glaube er, wünſche, daß der ſpaniſche Bürgerkrieg ein europäiſcher Krieg werde. Wenn die Völker aber jetzt nicht aufrichtig auf einer Grundlage zu⸗ ſammenarbeiten, die ſie alle angenommen hätten, ſo gerate man in gefährlicher Weiſe einem Mroſeſir zieotereröſſnetdir Ausſlelun Wie groß auch immer die Schwierigkeiten ſein möchten, wie ſehr ſie auch provoziert würden, er bäte darum, daß die Völker, die morgen ihr Werk begönnen, niemals die Alternative vergeſſen ſollten. Die britiſche Regierung habe ſtändig auf die Be⸗ deutung einer Sicherſtellung der Zurückziehung der Ausländer aus Spanien hingewieſen. Die britiſche Regierung habe das aus mehr als einem Grund getan. Die Erfaſſung zeige, daß ein Bür⸗ gerkrieg, der mit fremder Hilfe zu einem Sieg führe, dieſen nicht endͤgültig ſein laſſe. Edͤen erklärte dann, daß die britiſche Regierung nichts oͤringlicher als ein baldiges Ende des Bür⸗ gerkrieges in Spanien wünſche und daß ihm eine völlige Ausſöhnung folgen möge. Die britiſche Re⸗ gierung ſei jederzeit bereit, hierbei mitzuarbeiten ſowie daran, daß eine Vermittlung von größtem Nutzen für Spanien ſelbſt werde. Obwohl Groß⸗ britannien ſich nicht in die inneren Angelegenheiten Spaniens einzumengen wünſche, wolle er doch hervorheben, daß das Intereſſe an einer Unverſehrt⸗ heit des ſpaniſchen Gebiets äußerſt real ſei. Das Desintereſſement Englands heiße keineswegs daß England nicht dort inter⸗ eſſiert ſei, wo britiſche Intereſſen an den Land⸗ und Seegrenzen Sponiens berührt würden, oder wo die Handelsſtraßen an Spanien vorbei⸗ führten. Großbritannien habe die feſte Abſicht ſeine natio⸗ nalen Intereſſen im Mittelmeer und anderswo in der Welt zu verteidigen. die Intereſſen anderer Mächte beoͤrohen. Das ſei der Grund, warum es mit Ilalien das Mittelmeer⸗ abkommen vom letzten Januar abgeſchloſſen habe. „Zu dieſem Abkommen“, ſo erklärte Eden,„ſtehen wir. Wenn das Mittelmeer für uns ein Haupt⸗ lebensweg iſt— und das iſt der Fall— dann iſt für uns alle Platz auf einem ſolchen Weg gegeben. Wenn wir unſeren Platz auf ihm zu behalten wün⸗ ſchen— und wir tun es(Beifall)— ſo haben wir auch nicht die Abſicht, jemanden von ihm fortzu⸗ weiſen. Angeſichts gewiſſer Berichte, die mich erreicht haben, wünſche ich kategoriſch noch etwas weiteres zu verſichern. England hat nicht die Abſicht, gegen⸗ über irgendeinem anderen Land eine Politik des Angriffs oder der Rache zu verfolgen. Das Wort Vendetta gibt es im Engliſchen nicht. (Lebhafter Beifall.) Die auswärtige Politik Eng⸗ lands wird niemals auf einer ſolchen Methode be⸗ ruhen oder dͤurch ein ſolches Gefühl beeinſlußt wer⸗ den.“ Wenn es ſolche Gefühle gebe, ſo müſſe man I dafür ſorgen, daß ſie umgehend behoben werden. Die „Entartete Kunſt“ „Ganze Eiſenbahnzüge hätten nicht ge dib. München, 19. Juli. Der Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte, Profeſſor Ziegler, hat eine große Zahl von Scheußlichkeiten zu einer Schau zuſammengeſtellt, die er unter dem Titel„Entartete Kunſt“ am Montagnachmittag in den Arkaden des Münchener Hofgartens eröffnete. Gläubige Chriſten ſehen in der erſten Abteilung mit Abſcheu, wie weit dieſe Frechheit ging, mit wel⸗ cher ſtammelnden Primitivität unter der Herrſchaft des Zentrums die chriſtlichen Symbole verhöhnt werden konnten. Den Frontſoldaten aber wird das Blut in Wallung geraten angeſichts von Machwerken, die das deutſche Soldatentum und das Fronterlebnis dreiſt beſudeln. In einer andern Abteilung offen⸗ bart ſich die jüdiſche Raſſenſeele unverkennbar in typiſchen Beiſpielen ebenſo wie die Verſuche, den Neger in Deutſchland zum Raſſenideal einer ent⸗ arteten Kunſt zu ſtempeln, oder die, die deutſche Mutter als Dirne oder Urweib darzuſtellen. Mit Bedauern erfüllt eine weitere Abteilung, die nicht oͤen Künſtler treffen will, ſondern darauf hin⸗ weiſt, wie gewiſſe Ausſtellungsleiter nur die Pro⸗ dͤukte erkrankter oöer krankhaft veranlagter Künſt⸗ ler aufgenommen haben und wie der zur Mode ge⸗ wordene Wahnſinn auch manche Muſeumsleiter er⸗ faßt hatte. In ſeiner Eröffnungsrede führte Profeſſor Ziegler ſolgendes aus: Bevor wir, wir deutſchen Künſtler und Volksgenoſſen, nach dieſen Tagen München wieder verlaſſen, haben wir noch eine trau⸗ rige Pflicht zu erfüllen, nämlich, dem deutſchen Volke auch vor Augen zu ſühren, daß bis noch vor nicht allzu langer Zeit Kräfte maßgeblichen Einfluß auf das Kunſtſchaffen nahmen, die in der Kunſt nicht eine natürliche und klare Lebensäußerung ſahen, ſondern bewußt auf das Geſunde verzichteten und alles Kranke und Entartete pflegten und als höchſte Offenbarung prieſen. Aus den Worten des Führers am geſtrigen Tage haben wir mit Begeiſterung entnommen, daß mit dieſer Art künſtleriſcher Betätigung endgültig Schluß iſt. Schluß iſt auch für jene, die in in der Syſtemzeit die Verfechter dieſer ſogenannten Kunſt des Niederganges und der Entartung waren, die ihre Feder dazu mißbrauchten, das, was ihre Raſſe⸗ und Geſinnungsgenoſſen aus Geſchäftsgründen an⸗ boten, nun dem deutſchen Volbe als die wahre Ofſen⸗ barung und als das Modernſte aufzuſchwatzen. Wir befinden uns in einer Schau, die aus ganz Deutſch⸗ land nur einen Bruchteil deſſen umfaßt, was von einer großen Zahl von Muſeen mit Spargroſchen des deutſchen Volkes gekauft und als Kunſt aus⸗ geſtellt worden war. Sie ſehen um uns herum dieſe Ausgeburten des Wahnſinns, der Frech⸗ heit, des Nichtkönnertums und der Entartung. Uns allen verurſacht das, was dieſe Schau bietet, Erſchütterung und Ekel. Viele Leiter großer Muſeen hatten nicht eine Spur von dem Verant⸗ reicht die Muſeen reſilos zu reinigen“ wortungsgefühl gegenüber Volk und Land, das die erſte Vorausſetzung für die Geſtaltung der Kunſtſchau ſein muß. In Durchführung meines Auftrags, alle Doku⸗ mente des Kunſtniederganges und der Kunſtent⸗ artung zuſammenzutragen, habe ich faſt ſämtliche deutſchen Muſeen beſucht. Ich war mir klar darüber, daß die Anzahl der in den vergangenen Jahren an⸗ gekauften Werke ungeheuer groß ſein würde. Maßlos erſtaunt war ich aber darüber, daß noch bis vor wenigen Tagen in deutſchen öffent⸗ lichen Muſeen und Sammlungen teilweiſe dieſe hier nach München gebrachten Verfallsdokumente ausgeſtellt und damit ſeitens der Leiter dieſer Anſtalten den deutſchen Volksgenoſſen die Be⸗ ſichtigung zugemutet wurde. Es ſind die hier gezeigten Produkte allerdings nur ein Teil der in den vorgenannten Anſtalten noch vorhan⸗ denen. Es hätten Eiſen bahn züge nicht gereicht, um die deutſchen Muſeen von dieſem Schund auszuräumen. Das wird noch zu ge⸗ ſchehen haben, und zwar in aller Kürze. Wie meine Eindrücke im einzelnen beim Vorfin⸗ den dieſer Werke waren, kann ich ihnen mitzuteilen mir hier erſparen. Ich hoffe, daß es die gleichen ſind, die Sie beim nachfolgenden Rundͤgang haben werden. Es muß doch einem das Grauen kommen, wenn man als alter Frontſoldat ſieht, wie der deutſche Frontſoldat beſpuckt und beſudelt wird, oder wenn in anderen Werken die deutſche Mutter als geile Dirne oder als Urweib und im Geſicht mit dem Ausdruck einer ſtupiden Blödheit durch ſolche Schweine verhöhnt wird. Niedrigſtes und Gemein⸗ ſtes waren hohe Begrifſe. lichkeit wurde zum Schönheitsideal. Während in der vergangenen Zeit vor der Macht⸗ übernahme der deutſche Arbeiter mit ſeiner armſeli⸗ gen Arbeitsloſenunterſtützung ſeinen Lebensunter⸗ halt beſtreiten mußte, wurden durch dieſe jüdiſchen Heloten andererſeits unerhörte Steuergelder für eine ſogenannte Kunſt verwendet, die nichts anderes tat, als das Volk zu verhöhnen und es ſeiner Ehre und Würde gegenüber den anderen Nationen zu berau⸗ ben. Wir wiſſen, daß nicht die Verführten, ſondern die Verführer zur Rechenſchaft gezogen werden müſ⸗ ſen. Dies iſt daher nicht mit der Machtübernahme, ſondern erſt nach vier Jahren vollzogen. Wir hat⸗ ten vier Jahre Zeit. Die Geduld iſt nunmehr für alle diejenigen zu Ende, die ſich innerhalb der vier Jahre in die nationalſozialiſtiſche Aufbauarbeit auf dem Ge⸗ biet der bilbenden Kunſt nicht eingereiht haben; das deutſche Volk mag ſie richten, wir brauchen die⸗ ſes Urteil nicht zu ſcheuen. Es wird, wie in allen Dingen unſeres Lebens, ſo auch hier ſehen, daß es rückhaltlos dem Manne vertrauen kann, der heute ſein Führer iſt. Es wolle jedoch auch nicht Die ausgeſuchteſte Häß⸗ Engländer wünſchten, mit ihren Nachbarn am Mit⸗ telmeer wie auch anderswo in Frieden und Freund⸗ ſchaft zu leben. Sie wünſchten nur, ihre Intereſſen zu verteidigen. Das gleiche gelte auch für das Rote Meeer. England ſei ſtets daran intereſſiert geweſen, daß keine Großmacht ſich an der Oſtküſte des Roten Meeres feſtſetzen dürfe. Er brauche kaum hinzuzufügen, daß das für Eng⸗ land nicht weniger als für andere Mächte gelte. Hierauf widmete ſich Eden Fragen des Völkerbunds: Trotz der Ereigniſſe des letzten Jahres, ſo erklärte er, ſei der Völkerbund weder tot noch zum Sterben verurteilt, wie behauptet werde. Einen Beweis dafür nannte Eden die Regelung des Sandſchak⸗Streites. In dieſem Zuſammenhang wolle er aber darauf hinweiſen, daß nichts der Anwendung der Grundſätze des Völkerbundes oder der Wieder⸗ herſtellung der Völkerbundsautorität mehr ſchade als die Teilung der Welt in zwei Gruppen von Mächten, in ſolche innerhalb und ſolche außerhalb des Völkerbundes. Es werde das Ziel der Mit⸗ glieder des Völkerbundes ſein, Tendenzen, die in dieſe Richtung zielten, aufzuhalten. Der Völker⸗ bund ſei eine Verbindung ſouveräner Staaten und nicht ein Bündnis zur Förderung irgendeiner beſon⸗ deren politiſchen Weltanſchauung oder für die Auf⸗ rechterhaltung eines beſonderen politiſchen Syſtems. England werde niemals einem internationalen Block gegen den Kommunismus beitreten. Aber es werde ebenſowenig einem internationalen Block gegen den„Faſchismus“ beitreten. Für England gebe es nur eine Außenpolitik, die Be⸗ reitſchaft zur Zuſammenarbeit mit jedem Land, wie auch immer deſſen Regierung ſein möge, wenn es bereit ſei, für den Frieden zu arbeiten. Eden ſtreifte ſodann das am Samstag abgeſchloſ⸗ ſene zweite qualitative deutſch⸗engtiſche Flottenabkkommen. Das Zuſtandekommen dieſer Vereinbarung nannte der Außenminiſter „einen ſicheren Beweis dafür, daß bei gegenſeitigem guten Willen und Verſtändnis auf beiden Seiten ſelbſt die ſchwierigſten Probleme gelöſt werden können“. Eden begrüßte auch die Tatſache, daß gleichzeitig eine Flottenvereinbarung mit Sowjet⸗ rußland getroffen werden konnte. Eden behandelte ſodann die engliſche uſammenarbeit mit Frankreich: Sinckatr häbe vor kurzem darauf hingewiefen, wie wichtig es ſei, daß keinerlei Schritte getan würden, die in irgendeiner Weiſe die gegenwärtigen aus⸗ gezeichneten Beziehungen zwiſchen Großbritannien und Frankreich beunruhigten. Dieſer Anſicht ſtimme er mit Nachdruck zu.(Beifall.) Es handelt ſich hier um einen Beiſtand, der Großbritannien in Stand ge⸗ ſetzt habe, die letzten 12 Monate ohne das Unglück eines europäiſchen Konflikts zu erleben. Die Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Ländern ſeien, was das Vertrauen und die Initimität anlangen, ſtändig beſſer geworden. Glücklicherweiſe werde dieſe Freunoͤſchaft jetzt nirgends mißverſtanden. In den letzten zwei Jahren habe es Zeiten gegeben, wie man ofſen zugeben müſſe, in denen die franzöſiſche Re⸗ gierung und Großbritannien verſchiedener Anſicht ge⸗ weſen ſeien, während der man in der europäiſchen Politik nicht übereinſtimmte, und zwar beſonders auch nicht in der Politik gegenüber Deutſchland. Dieſe Periode ſei vor⸗ über, um, wie er hoffe, niemals wiederzukehren. Sie ſei vergeſſen, weil Großbritannien überzeugt ſei, daß die gegenwärtige franzöſiſche Regierung ebenſo aufrichtig wie England beſtrebt ſei, eine Beſſerung der Beziehungen mit Deutſchland herbeizuführen. Paris mit Edens Rebde zufrieden (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 20. Juli. Die Erklärungen Edens im Unterhaus werden von der franzöſiſchen Preſſe in großer Aufmachung wiedergegeben. Die Blätter verzeichnen natur⸗ gemäß in Fettdruck die von Eden erneut bekräftigte franzöſiſch⸗engliſche Solidarität. Der„Figaro“ un⸗ terſtreicht darüber hinaus die Aeußerungen Edens über eine etwaige Ablehnung des engliſchen Kom⸗ promißvorſchlages und legt weiter auf die Erklä⸗ rung Edens Nachoͤruck, wonach England nicht die Abſicht habe, im Mittelmeer irgend jemand zu be⸗ unruhigen. Der„Jour“ betont, daß der engliſche Kompromiß⸗ plan in ſeiner Geſamtform angenommen oder ab⸗ gelehnt werden müſſe. Jede Aenderung der großen Linie dͤieſes Planes würde ihn unnütz machen. Geburtstagsglückwunſch des Führers an den Her⸗ zog von Coburg. Der Führer und Reichskanzler hat dem Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes, Herzog von Coburg, zu ſeinem Geburtstag tele⸗ graphiſch herzliche Glückwünſche überſandt. 217½ Millionen Dollar für Militärbauten in UsA, Panama und Hawai. Das Repräſentantenhaus nahm am Montag eine Geſetzesvorlage an, die die Bereitſtellung von 21 460 000 Dollar für den Auf⸗ und Umbau und die Moderniſierung militäriſcher Aulagen, Garniſonen und Feſtungswerke in UsA, Panama und Haiwai vorſieht. ————........—..——————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich fär Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Giſenbart-Handelstell: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗ Sport: Willn Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faube, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 5 Schriftleltung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friebenau, Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. 8 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporio * — 8 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe 2 Die Stadiseite Mannheim, 20. Juli. „BVomben“ und„Granaten“ am Neckar Schöner Abſchluß des Volksfeſteg Zu Tauſenden eilten die Mannheimer geſtern abend zum Neckarſtrand hinaus, um den Abſchluß des Volksfeſtes der Parteiortsgruppen Deutſches Eck und Plankenhof nicht zu verſäumen. Das bunte Treiben ſtand diesmal ohne„Konkurrenz“ da, andere Veranſtaltungen waren nicht fällig und ſo iſt es verſtändlich, daß in den hellerleuchteten Budenſtraßen ein Rieſenbetrieb herrſchte. Beſonders hoch ſchlugen die Stimmungswellen im Bierzelt empor. Da war kein unbeſetzter Bank⸗ platz zu finden und die Winzerkapelle hatte leichtes Spiel, die„Bankbeſitzer“ zum Mitſingen und Schunkeln zu bringen. Eine Unterbrechung gab es nur, als Böllergekrach den Beginn des Höhen⸗ feuerwerks ankündeten. Da ſtrömte alles hinaus ins Freie. Dicht an dicht ſtanden viele Tauſende auf beiden Uferſeiten, um das feurige Schauſpiel mitzuerleben. Das ließ auch nicht lange auf ſich warten. Rakete um Rakete ziſchte empor, zerplatzte hoch in der Luft zu hundert bunten Sternchen. Kometen zeigten ihren Gold⸗ ſchweif, Schwärmer zogen ihre Bahn, Goldräder drehten ſich, Silberregen ergoß ſich in den Neckar, auf dem mit Lampions erleuchtete Boote vorüber⸗ glitten. Zum Schluß gab es ein lautes Bombar⸗ dement, als ob Bomben und Granaten uns mit ihrem Beſuch„beglückten“. Kaum aber war das ſchöne Feuerwerk vorüber, da ging es auch ſchon auf dem Platze wieder los. Jubel und Trubel der volksfeſtbegeiſterten Menge wirkten ſelbſt auf den älteſten Beſucher unwider⸗ ſtehlich anſteckend und bis zum ſpäten Feierabend des erfolgreichen Ortsgruppenfeſtes konnte man kaum eine„Lichtung“ im Hochbetrieb bemerken. Wie ſchütze ich mich vor Berufs⸗ krankheiten? Die Möglichkeiten, bei der Berufsarbeit zu er⸗ kranken, ſind ſehr groß. Darum merke dir folgende Regeln: 1. Jede noch ſo gute Schutzvorſchrift iſt wertlos, wenn du ſie nicht beachteſt! 2. Sei peinlich ſauber in deiner Körperpflege! 3. Vergiß nie, dir vor der Mahlzeit gründlich die Hände zu waſchen und dich nach Arbeitsſchluß ordent⸗ lich zu ſäubern. 4. Pflege Mund und Zähne ſorgfältig! Ein Menſch mit ſchlechtgepflegtem Mund wirkt nicht nur abſtoßend auf ſeinen Mitmenſchen, ſondern er kann auch ſchneller und leichter erkranken. 5. Rauche nicht bei der Arbeit, beſonders wenn du mit giftigen Stoffen umgeht. 6. Trinke bei der Arbeit keinen Alkohol, weil er die Aufmerkſamkeit herabſetzt und den Leichiſinn för⸗ Leiſtungen der Krankenkaſſe kommen auch bei der heitszuſtand der Wirtſchaft ſelbſt. Oder nehmen wir dert. Beim Umgang mit Benzol und verwandten Stoffen oder Anilin kann dir ſchon eine Flaſche Bier ſchaden! 7. Wird dir beim Arbeiten mit einem dir unbe⸗ kannten Stoff übel, ſo höre ſofort auf und melde es deinem nächſten Vorgeſetzten. 8. Arbeiteſt du mit einer Gasmaske oder einem anderen Schutzgerät, ſo achte darauf, daß deine Maske den für deine beſondere Arbeit richtigen Einſatz hat. Denke daran, daß er nach längerem Gebrauch un⸗ wirkſam wird und erneuert werden muß. Ueber⸗ zeuge dich jedesmal, bevor du die Maske benutzt, ſelbſt, ob ſie in Ordͤnung iſt und veranlaſſe, falls du einen Schaden bemerktſt, die ſofortige Reparatur. 9. Gehe den Jungarbeitern mit gutem Beiſpiel voran. Sind ſie einmal durch dein ſchlechtes Bei⸗ ſpiel leichtſinnig geworden, ſo trifft dich die Schuld an den ſpäteren böſen Folgen. handͤwerk und damit dem geſamten Innungsver⸗ In dieſen Tagen iſt die Statiſtik über den Mann⸗ heimer Fremdenverkehr im Monat Juni erſchie⸗ nen. Sie verzeichnet 9198 Fremdenankünfte gegen⸗ über 9497 im Juni vorigen Jahres. An Ueber⸗ nachtungen wurden gezählt 15 95vgegenüber 17343 im Vorjahr. Danach iſt allerdings abſolut geſehen ein leichter Rückgang eingetreten. Man darf aber nicht vergeſſen, daß im Vorjahr im Mai und Juni die Deutſche Bäckertagung in Mannheim ſtattfaud und einen Großbeſuch mit ſich brachte. Nur dadurch liegen die Vorjahrszahlen ungewöhnlich hoch, vor allem bei den Uebernachtungen. Scheidet man die⸗ ſen Tagungsbeſuch aus, ſo iſt wiederum eine rela⸗ tive Steigerung unſeres Fremdenver⸗ kehrs feſtzuſtellen. Mit den Junizahlen liegt nunmehr die Fremden⸗ verkehrsſtatiſtik über das ganze Halbjahr 1937 vor. Es wurden gezählt 59 329 Ankünfte(60 679 im Vor⸗ jahr) und 101.895 Uebernachtungen(108 945 im Vor⸗ jahr). Vergleicht man dieſe Halbjahrszahlen mit denen des Monats Juni, ſo läßt ſich auch hier er⸗ kennen, daß der leichte Rückgang nicht unweſentlich auf das Konto der vorjährigen Bäckertagung kommt. Ausländerbeſuch geſtiegen! In den vorgenannten Zahlen iſt auch der Aus⸗ länderverkehr mitenthalten. Hier kann erfreulicher⸗ Mannheims Fremdenverlehr im erſten Halbjahr 1937: Zahlreiche Ausländer Ausländerbeſuch geſtiegen— Studiengeſellſchaſten bereiſen Deutſchland— Sie beſichtigen mit Intereſſe die ledendise Stadt am Rhein weiſe eine Zunahme verzeichnet werden. Im Juni wurden 825 Ausländerankünfte(1936 waren es 698) und 1266 Ausländerübernachtungen lim Vorjahr 1409) gezählt. Im ganzen Halbjahr 1937 waren es 4008 Ausländerankünfte(im Vorjahr 3895) und 6450 Ausländerübernachtungen(im Vorjahr 7412). Dieſe Zunahme iſt um ſo beachtlicher, als die Vorjahrs⸗ ziffern ebenfalls ziemlich hoch lagen. Damals be⸗ gann ſich ſchon die Olympiade auszuwirken, vor derem Beginn viele Ausländer Deutſchlandreiſen unternahmen. Trotzdem mehr Ausländer in Mann⸗ heim ankamen, hat die Uebernachtungsziffer leicht nachgelaſſen. Dies dürfte hauptſächlich darauf zu⸗ rückzuführen ſein, daß man ſich im Regenjahr 1936 gern einige Tage hintereinander in Mannheim auf⸗ hielt und von hier Tagesausflüge machte, während man in dieſem Jahre Mannheim nur als Durch⸗ gangsſtation für Reiſen in den Schwarzwald wählte. Mehr Reiſegeſellſchaften Von der Fremdenverkehrsſtatiſtik ſind aber die Reiſegeſellſchaften, Belegſchaften, Schulen uſw. zum größten Teil nicht erfaßt, die regelmäßig Mannheim aufſuchen. Was dieſe betrifft, ſo muß bei einem Ver⸗ gleich mit dem Vorjahr von einer ganz bedeutenden Steigerung berichtet werden. Wir haben wiederholt davon berichtet, in welch erfreulichem Maße Mann⸗ Im reichgeſchmückten Saal des Friedrichsparks fand am Samstagabend eine Meiſtererhebung des Kraftfahrzeughandwerks im Landeskommiſſärbezirk Mannheim, von beſonderer Bedeutung ſtatt. Be⸗ kanntlich beſitzt Mannheim die erſte und vorläufig auch eingige Meiſterfachſchule des deutſchen Kraftfahrzeughandwerks. Sie wurde vor einem Jahr eröffnet und konnte ſchon nach wenigen Monaten ihre hohe Bedeutung für dieſes junge Handwerk unter Beweis ſtellen. Zum erſten Male wurden nun am Samstag Geſellen zu Meiſtern er⸗ hoben, die dieſe Schule mit Erfolg durchlaufen haben. Aus dieſem Anlaß fand alſo im Fried⸗ richspark eine beſondere Feier ſtatt, bei der Reichsinnungsmeiſter Stupp des deutſchen Kraft⸗ fahrzeughandwerks perſönlich anweſend war und ſpäter auch die Meiſtererhebung vornahm. Nach einem flotten Muſibſtück der Homann⸗Webau begrüßte zunächſt Obermeiſter G. Ernſt Anweſenden. Mit beſonderer Freude ihn die Anweſenheit des Reichsinnungs⸗ meiſters Stupp, des Oberregierungsrates Schmitt, als Vertreter des Miniſteriums für Kultus und Unterricht, des Hauptgeſchäftsführers des deutſchen Kraftfahrzeughandwerkes Dr. Aß⸗ hoff, der zahlreichen Vertreter der Handwerks⸗ kammer, der Dac und der Stadt. Anſchließend nahm Reichsinnungsmeiſter Stupp das Wort zu einer aufſchlußreichen Anſprache über die große Bedeutung, die heute dem Kraftfahrzeug⸗ Kapelle die erfülle band zukomme. In den Vordergrund ſtellte er zu⸗ nächſt die großen Aufgaben, die die Verkehrs⸗ wirtſchaft an den Verband ſtelle, an deren Löſung man aber mit Zuverſicht denken dürfe, nachdem das Die Seſundung der Krankenkaſſe Zum Geſchäſtsbericht der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Mannheim Krankenkaſſenberichte ſind nicht nur Spiegel der Volksgeſundheit, ſie weiſen auch nach, ob die Wirt⸗ ſchaft ſelbſt von Krankheit befallen iſt. Allein die Entwicklung der Mitgliederzahlen, die bei der Mannheimer Ortskrankenkaſſe von ihrer Gründung 1887 an ein ſtetes Vorwärtsſchreiten, nur in geringem Maße unterbrochen durch den Krieg, und dann noch einmal 1924 nach der Inflation, bis zum Jahre 1928(mit 62 318) zeigt, um dann in jähem Sturz immer weiter zu ſinken(1933: 30 935) und ſich ſchließlich in den Jahren nationalſozialiſtiſchen Auf⸗ baues wieder zu heben(1934: 64000; 1935: 68 000; 1936: 73 000) gibt einen Maßſtab für den Geſund⸗ die Zahl der Krankheitsfälle mit Erwerbsunfähigkeit auf je 100 Mitglieder berechnet. Vor dem Krieg waren die Schwankungen dieſer Zahlen nicht erheblich. In jedem Jahr erkrankten durchſchnittlich 50 bis 60 v. H. der Verſicherten und blieben im Durchſchnitt ungefähr 16 bis 20 Tage der Arbeitsſtätte fern. Im Jahr 1918 ſtieg die Ziffer der Erkrankungen plötzlich auf faſt 90 v:., ein Zeichen für die geſchwächte Geſundheit als Kriegsfolge. Im tollen Jahr 1923 können nur 38 v. H. krank ſein, denn Krankſein bedeutet Milliardenverluſte, und die Geldentwertung nicht mehr nach. In den Jahren der Scheinblüte 1927 bis 1929 ſind es ſchon wieder 75 bis 80 v.., die wegen Krankheit von der Arbeit fortbleiben; aber dann kommt der Zuſammenbruch. Im Jahre 1932 können nur noch 31 v. H. krank ſein, denn Krankſein bedeutet Erwerbslos⸗Werden für lange Zeit. Wer weiß, wie viele ſich damals kvank und ſchwach zur Arbeit geſchleppt haben, nur um nicht das karge Brot noch zu verlieren. Wenn heute die Vomhundertzahl der Krank⸗ Deitsſalle bei etwa 41 liegt, jo mag man dies 1 als Zeichen dafür anſehen, daß wir geſünder ſind als wir vordem waren, daß aber jedem Kranken auch die Möglichkeit eingeräumt wird, ſeine Geſundheit wieder herzuſtellen. Die Geſamtbeitragszahlungen bei der Allgemei⸗ nen Ortskrankenkaſſe betrugen etwas über 6 Mill. Mark, während im Vorjahr nicht ganz 5 Mill./ erreicht wurden. Die Steigerung iſt auf die erhöhte Mitgliederzahl, aber auch auf eine Steigerung des durchſchnittlichen Arbeitseinkommens der Verſicher⸗ ten und ſchließlich auf eine Erhöhung der Beitrags⸗ ſätze von 5,1 auf 5,7 v. H. des Grundlohnes zurück⸗ zuführen. Uebrigens liegt dieſer Beitragsſatz immer noch unter dem Satz von 1932(6 v..), obwohl in der Zwiſchenzeit die Leiſtungen erhöht worden ſind. Im Durchſchnitt wurden für jeden Verſicherten 82,01/(im Vorjahr 73,32 /) bezahlt. Die Leiſtungen der Kaſſe betrugen dagegen je Mitglied: für ärztliche Be⸗ handlung 16,93(16,47) /, für Zahnbehandlung ſind ſie auf 5,72(6,05)/ zurückgegangen; Arznei und Heilmittel erforderten 9,63(10,90) /, Kranken⸗ hauspflege. 15.0(13,47) /, Krankengeld 16,25(15,08) Mark, Wochenhilfe 5,74(5,65)/ und ſonſtige Lei⸗ ſtungen an die Verſicherten 3,20(3,10) /. Hinzu kommen noch, auf den Kopf der Verſicherten be⸗ rechnet, 6,42(6,15)/ perſönliche und 1,66(1,48) /0 ſächliche Verwaltungsunkoſten. Dabei iſt feſtzuſtel⸗ len, daß ſich insbeſondere die Ausgaben für Fami⸗ lienangehörige gehoben haben, da die Krankenkaſſe ihren Beitrag an Arznei und Heilmittel für Fami⸗ lienangehörige von 50 auf 70 v. H. erhöht hat, und da auch bei der Krankenhauspflege ab 1. Okt. 1930 eine Leiſtungserhöhung zugunſten der Familien⸗ angehörigen durchgeführt wurde. W Der günſtige Einnahmenſtand ſoll, wie im Be⸗ richt ausgeführt wird, dazu dienen, eine weitere Erhöhung der Leiſtungen, ſoweit dies nach dem be⸗ Aus Schülern wurden Meiſter Die erſten Meiſter aus der Mannheimer Fachſchule des Kraftfahrzeughandwerks Reichsinnungsmeiſter Stupp ſprach im Feiedrichspark junge Handwerk in zwei Jahren Organiſations⸗ arbeit eine feſtgefügte Form erhalten habe. Im weiteren erklärte er noch, daß heute der Reichs⸗ innungsverband an der Motoriſierung Deutſch⸗ lands mitarbeitet. Nach dieſen allgemeinen Ausführungen wandte er ſich an die 14 Jungmeiſter, aber auch an alle an⸗ deren Meiſter, Geſellen und Lehrlinge und wies darauf hin, daß ſie Aufgaben hätten, wie kaum ein zweites deutſches Handwerk, vor allem beiſpielsweiſe die Förderung der Verkehrsſicherheit. In dieſem Zuſammenhang erwähnte er auch die ge⸗ deihliche Zuſammenarbeit mit dem NScc, deſſen Korpsführer Hühnlein ein Freund und Förderer des Karftfahrzeughandwerks ſei. Nun ſchritt er zur Meiſtererhebung. Er wies ſie darauf hin, daß die Jungmeiſter nun als gern des Berufsſtandes gehörten. Sie ſeien ein Glied einer Berufsgemeinſchaft und daher durch ihr tägliches perſönliches Schaffen, durch ihre Leiſtung in der Werkſtatt, durch ihr Auftreten in der Oeffentlichkeit und durch ihre Arbeit in der Volks⸗ gemeinſchaft verantwortlich für Ehre und Anſehen des Kraftfahrzeughandwerkes. Sie möchten ihr erſtes Meiſterjahr beginnen mit dem feſten Vorſatz und dem feſten Willen treueſter Pflichterfüllung, die Jugend zu einem brauchbaren Nachwuchs zu er⸗ ziehen. Dann ernannte er die Schüler A. Boll, G. Ehrhardt, F. Frei, H. Hennhöfer, H. Löhle, H. Mayer, J. Maier, G. Moſer, K. Pfeiffer, H. Soe⸗ ding, W Speckert, J. Stafler, A. Wies und G. Wurzbach, alſo 14 an der Zahl, zu Meiſtern des deutſchen Kraftfahrzeughandwerks. Oberregierungsrat Schmitt, der ſich um Aufbau und Entwicklung der Mann⸗ heimer Autofach⸗ und Meiſterſchule beſonders große Verdienſte erworben hat, gab dann einen kurzen Ueberblick über die Bedeutung der Gewerbeſchulen im allgemeinen und über die Autofach⸗ und Meiſter⸗ ſchule in der Mannheimer Karl⸗Benz⸗Gewerbe⸗ ſchule im beſonderen. Er unterſtrich in dieſem Zu⸗ ſammenhang beſonders die unbedingte Notwendig⸗ keit der Zuſammenarbeit zwiſchen Schule und Werk⸗ ſtatt. Zum Schluß ſprach er den neuen Meiſtern ſeine herzlichſten Glückwünſche aus. Dies tat im Anſchluß daran auch als Stellvertreter des Hand⸗ werkskammerpräſidenten, Meiſter Weſch. Weiter⸗ hin ſprachen als Vertreter des Oberbürgermeiſters, Verwaltungsrat Reinmuth und als Vertreter der DAc Pg. Rau, den Jungmeiſtern herzliche Glückwünſche aus. Zur Erinnerung an dieſe erſte Autofach⸗ und Meiſterſchule, die ſie nun erfolgreich durchlaufen hatten, überreichte ihnen nun Bezirksinnungsmeiſter Hatzner ein ſilbernes Abzeichen, das ſie jederzeit als frühere Angehörige unſerer Mannheimer Schule kennzeichnen ſoll. Er konnte verſichern, daß man mit den Prüfungsergebniſſen ſehr zufrieden ſein konnte und ſprach darüber ſeine große Genugtuung aus. An die Verleihung der Abzeichen ſchloß ſich die Verleihung einer goldenen Nadel an, und zwar an ſolche Perſönlichkeiten, die ſich be⸗ ſonders um die Autofach⸗ und Meiſterſchule ver⸗ dient gemacht haben. Bezirksinnungsmeiſter Hatzner überreichte die geſchmackvolle Nadel Reichsinnungsmeiſter Stupp, Oberregierungsrat Schmitt und dem Direktor der Karl⸗Benz⸗Gewerbe⸗ ſchule Zipperlin. Reichsinnungsmeiſter Stupp nahm dann ſeinerſeits dieſelbe Ehrung bei Bezirks⸗ innungsmeiſter Hatzner und Bezirksfachgruppen⸗ leiter Mayer vor, unter beſonders anerkennenden Worten um ihre Verdienſte um die Schule. Zum Schluß des offiziellen Teiles richtete Reichsinnungsmeiſter nochmals an die geſamten Mannheimer Kraftfahrzeughandwerker herzliche Worte der Anerkennung für ihre vorbildliche Ar⸗ beit um Wert und Anſehen des Berufsſtandes. Seinen Worten folgten die Lieder der Nation. Die ungefähr 600 Innungsmitglieder, die mit ihren Frauen erſchienen waren, blieben noch lange ſtehenden Recht möglich iſt, durchzuführen. bei Unterhaltung und Tanz zuſammen. g. 4 ſahen unſere Stabt J ſelbſtändige Meiſter zu den verantwortlichen Trä⸗ ſie halten es aus. Nur mangelnde Darum: Chlorodont, die Qualitäts⸗Zahnpaſte! 3. Seite Nummer 327 * heim zum Ziel⸗ oder Durchgangspunkt von Aus⸗ flügen und Ferienfahrten gewählt wird. In der letzten Zeit war es ſogar notwendig, darüber Zehn⸗ tagesberichte zu machen. Diesmal brauchen wir gar nicht ſolange zu warten. Allein ein Ueberblick über die letzten ſechs Tage lehrt, daß unſere Stadt von Reiſegeſellſchaften gut beſucht wurde.* Ausländiſche Studiengeſellſchaften So trafen am vorigen Dienstag zwei auslän⸗ diſche Studiengeſellſchaften in Mannheim ein und wurden vom Verkehrsverein betreut. Bei der erſten handelte es ſich um 23 ſudetendeutſche Che⸗ miker aus Prag, die ihre Studienfahrt durch de Deutſchen Akademiſchen Austauſchdienſt Berlin or⸗ ganiſierten, am 1. Juli in Leipzig den Start mach⸗ ten und über Hannover, Düſſeldorf, Köln, Koblenz, Mainz, Franlfurt und Darmſtadt auch zu uns kamen. Sie weilten bis zum Donnerstag bei uns und übernachteten in der Jugenoͤherberge. 1 die in ihrer ur⸗ Reinen Mund halten ſprünglichen Be⸗ deutung nichts anderes hieß: den Mund rein, ſauber halten. Ein 9 0 wie unſere Zähne, das dauernd beanſprucht wird, bedarf allerdings 09 ßiger Pflege. Morgens und abends: Zahnbürſte und Chlorodont zur Hand, und richtig die Zähne bearbeitet nach allen Richtungen! Keine Angſt: Pflege vertragen ſie nicht. V52 ſEine Redensark, Die zweite Gruppe umfaßte Bjugoſlawiſche Ehemieſtudenten, die unter der Leitung von Profeſſor Hanamann ihre Studienreiſe am 9. Juli in München begannen und bis zum Mittwoch bei uns blieben. Auch ſie ſtatteten den JG⸗Werken einen Be⸗ ſuch ab und hatten ausreichend Gelegenheit, Mann⸗ heim kennen zu lernen, von dem ſie mit den beſten Eindrücken ſchieden. 490 Am Freitag beſcherte der Verkehrsverein den Wiener Sängern eine ſchöne Stadtrundfahrt und betraute ferner 30 Gefolgſchaftsmitglieder der 5 Thüringiſchen Landeszeitung Hildburghauſen. Den Zeitungsleuten gefiel unſere Stadt ſo gut, Saß ſie verſprachen, ſchon in der nächſten Woche mit einem weiteren Teil der Geſolgſchaftsmitglieder nach Mann⸗ heim zu kommen. 8 Hochbetrieb herrſchte am Sountag Mit ſechs Omnibuſſen kamen rund 200 Mitglieder der Bäckerinnung Landſtuhl hier an, ferner ein Omnibus des Muſikvereins Dahenfeld bei Heil⸗ bronn und eine Koͤ⸗Geſellſchaft aus Limburg, die ſämtlich unter Führung des Verkehrsvereins unſere Stadt beſichtigten. Außerdem wurden 12 Amerikaner und drei Engländer, die mit einem Om⸗ nibus von Wiesbaden kamen, geführt und ein weite⸗ rer Omnibus mit 18 Amerikanern nahm wenigſtens kurz die Gelegenheit war, ſeinen Inſaſſen das Stadtinnere zu zeigen. Außer dieſen, beim Verkehrsverein gemeldeten Geſellſchaften, bemerkten wir ſelbſt verſchiedene Reiſeomnibuſſe, die in Mannheim halt machten. Lei⸗ der war es hier nicht möglich, ſie ſachverſtändig zu betreuen. Darum ergeht nochmals der Aufruf an alle Betriebe, Verbände und Vereine, den Verkehrsverein über die Ankunft von auswärtigen Reiſegruppen zu unterrichten, damit ſie Mannheim richtig kennen lernen. Nur auf dieſe Weiſe erreichen wir es auch, daß der Fremdenzuſtrom weiterhin zunimmt— und das wollen wir doch alle. —i— Diſferenzen zwiſchen Tarif und gezahltem Lohn 85 ſind ſofort geltend zu machen Am Kölner Arbeitsgericht verlangte ein Lager⸗ arbeiter 356 Mk. rückſtändigen Lohn, der ihm weni⸗ ger bezahlt wurde, als der Tarif vorſah. Das Ge⸗ richt fällte ein bemerkenswertes Urteil, in dem es u. a. heißt, daß der Anſpruch des Klägers dem Grunde nach gerechtfertigt ſei. Während an Lohn 36 Mark wöchentlich gezahlt wurden, ſehe der ma gebende Tarif 40 Mark vor. Die Zahlungsverpfli tung habe jedoch dadurch eine Aenderung erfahren daß der Kläger den reſtlichen Lohnanſpruch erſt zwei Monate nach dem Austritt geltend gemacht habe. Nach den in der Rechtſprechung entwickelten Grundſätzen über die verſpätete Geltendmachung von rückſtändigen Lohnanſprüchen ſeien derartig Anſprüche abzulehnen, wenn die nachträgliche Gel⸗ tendmachung gegen Treu und Glauben verſtoße. In dieſem Falle habe ſich die anze Gefolgſchaft mit der Lohnherabſetzung einverſtanden erkärt zwecksVermei⸗ dung von Entlaſſungen. Dadurch, daß der Kläger während ſeiner Dienſtzeit niemals die Lohndifferenz gefordert habe, ſei der Anſchein erweckt worden, daß er derartige Anſprüche nicht geltend machen wolle. Bei dieſem Verhalten des Klägers habe der Beklagte nicht mehr damit zu rechnen brauchen, daß nachträglich noch Forderungen erhoben würden. Dem Beklagten ſei daher nicht mehr zuzumuten, dem Kläger für zwei Jahre die Differenz zwiſchen ge⸗ zahltem Lohn und Tarif nachzuzahlen. Der An⸗ ſpruch des Klägers ſei verwirkt, ſoweit er über eine Zeit von 26 Wochen zurückliege. Der Beklagte wurde verurteilt, lediglich fün 26 Wochen dei Lohn⸗ differenz, alfo 104 Mark zu zahlen. Feier in Feudenheim. Anläßlich des 40jäh⸗ rigen Dienſtjubiläums der Diakoniſſe Emilie Für⸗ niß in Feudenheim fand am Samstagmittag im Hof des Kindſergartens eine Feier ſtatt. In der Mor⸗ Schweſtern ein und auch viel ehemalige von ehemlalige Schülerinnen vor und brachten Dank und genfrühte ſchon hatte die Ev. Gemeindejugend mit einem nhoral die Jubilarin gegrüßt. Jetzt ſtellten ſich dig Kinder der dͤrei Kindergärten mit ihren Schwe⸗· ſter Emilie Betreute füllten den Hof. Zuerſt gratu⸗ lierten die Kleinen, dann traten nacheinander vier* Segſenswünſche in poetiſcher Form zum Ausöruck, 3 Stadtpfarrer Kammerer überbrachte ebenfalls 3 herzliche Glückwünſche. ———— —————— —————— ——— S—— —.— 4. Seite/ Nummer 327 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Bienskag, 20. Jult 1887 Slick auf Ludwigshefen Die Stadt am Wochenende Geſangsſoliſten im Hindenburgpark— Fohannisfeier mit Gautſchakt h. Ludwigshafen, 20. Juli. Den Auftakt zu dieſem zuletzt recht ſommerlich molligen Wochenende bildete wieder der„Frohe Feierabend“ der NSG„Kraft durch Freube“. Als Soliſtin hatte ſie die Sopraniſtin Frau Hildegard Foerſtner⸗Wenger aus Kaiſerslautern ge⸗ wonnen, die Tochter des Stuttgarter Komponiſten Julius Wenger, der die Tonfigur der Triolen ganz beſonders bevorzugt haben ſoll. Seine Tochter fand bei der Hörerſchaft freundliche Aufnahme und Dank für vier Schubert⸗Lieder, von denen das Heiden⸗ röslein am beſten gefiel, und für vier Volkslieder. Muſikdirektor Ernſt Schmeißer hatte die inſtru⸗ mentale Umrahmung der Lieder mit dem Saarpfalz⸗ Orcheſter geſchickt auf die volkstümlichſten Weiſen des Schubert Franzl eingeſtellt und ließ den Abend mit einem fröhlichen Strauß⸗Walzer ausklingen. Die Soliſtin wurde am Flügel gewiſſenhaft und ſicher be⸗ gleitet von Valentin Fick⸗Ludwigshafen. Im Sonder⸗Konzert am Samstagabend gaſtierte in der Muſchel des Hindenburgparks Fritz Stur m⸗ Schüßler, Tenor von der Staatsoper Berlin, mit Koſtproben aus dem Zauberreich Richard Wagner⸗ ſcher Bühnen⸗Schöpfungen. unſerer Stadt der Arbeit und verlebte hier Jugend und Lehrzeit. Als begabten Tenor entdeckte ihn in Berlin Profeſſor Adolf Schulze und bildete ihn als Stipendiat der Muſikhochſchule. Später beſuchte der junge Techniker ͤͤrei Jahre lang die Geſangsklaſſe von Profeſſor Rudolf Schmalfeld in Berlin und be⸗ gann dann ſeine Bühnen⸗Praxis in Neiße(Schle⸗ ſien), Plauen(Vogtland) und Regensburg ſowie Mainz. Vor nunmehr zwölf Jahren verpflichtete den Tenor die Volksoper Berlin und drei Jahre ſpäter die dortige Staatsoper, und zwar als Helden⸗ tenor. Unſer Ludwigshafen hat, wie man ſieht, auf verſchiedenen Gebieten künſtleriſcher Praxis viele tüchtige Kräfte hervorgebracht, und die Stadt kann auf ihren in wichtigen auswärtigen Plätzen tätigen künſtleriſchen Nachwuchs erheblich ſtolz ſein. Erin⸗ nert ſei an den erfolgreichen Operetten⸗Komponiſten Lutz Helger, der ja kürzlich erſt bemerkenswertes Zeugnis ſeines Könnens im Hindenburgpark ab⸗ legte, an die Tochter unſeres Kirchenmuſikdirektors Blatter, die einſt ſeine Schülerin, jetzt als Altiſtin die Darmſtädter Opernbühne ziert, an Lore Umlauf, die Tochter des Gartenſtädter Organiſten der Er⸗ löſerkirche, die ſchon jetzt an der Staatsoper Dres⸗ den ihre erſten Sporen verdient. Gleichgeitig am Samstagabend trat die Deuliſchee Arbeitsfront, Reichsbetriebsgemeinſchaft Druck, Kreiswaltung Ludwigshafen a. Rh., mit roßen Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit Pa. Haus, dem ehemaligen TFC⸗Heim, an der unterſten Drehbrücke auf der Parkinſel, beging das graphiſche Gewerbe unſerer Stadt überlieferungsgetreu ſeine auch diesmal recht wohlgelungene Johannis⸗ feier mit Gautſchakt, worin die Buchdrucker⸗Jung⸗ geſellen nach altem Zunftbrauch die Waſſertaufe er⸗ hielten, um„zünftige Schwarzkünſtler“ zu werden. Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter„Druck“ Karl Schroeter gedachte in ſeiner Begrüßungsanſprache jenes Meiſters und nannte als Ziel, dieſer Kunſt den ihr gebührenden Platz wieder zu erringen. Be⸗ triebsführer Weiß in Firma Weiß& Hameier würdigte die Maßnahmen zur Geſundung des Ge⸗ werbes. Pg. Wandres ſprach in Vertretung des erkrankten Kreisobmannes Antoni der DAcF. Nun folgte der„Clou“ des Schwarzkünſtler auf der Bühne den Gautſchbrief ent⸗ gegenzunehmen; damit fand unter allgemeiner Hei⸗ terkeit der fröhlichſte Teil der Feier ſein Ende. Stunden kameradſchaftlichen Beiſammenſeins mit Muſik, Tanz und Einlagen ſchloſſen ſich an. Dr. Fritz Haubold. Vermögen im Müll Rohprodukte, die nicht umkommen dürſen Irgendwo habe ich es neulich geleſen, da ſtand ganz nüchtern der Satz:„Das geſamte Altmaterial, das 1936 aus dem Berliner Müll ausgeleſen wurde, hatte einen Wert von 270 000 Mark.“ Dieſer Satz läßt mir keine Ruhe. Erſtens ärgert es mich, daß ich nicht ſelbſt auf die gute Idee kam, dieſe ſchöne Summe für mich zu ergattern. Nun haben wieder andeze dieſes Ei des Kolumbus entdeckt, und ich kann zuſehen, wie ſie den Rahm abſchöpfen. Wer hätte das gedacht, Rahm vom Mülll Noch mehr ärgert mich etwas anderes: Dieſe Ausbeute war erſtmalig im vergangenen Jahr möglich; ſo lange hatte man viel weniger aus dem Müll gewonnen, früher ſogar gar nichts. Was ſind wir früher dumm geweſen, daß wir das alles haben verkummen laſſen. Wir haben immer wieder unſer ſchönes Geld bezahlt für Sachen, die aus dem Ausland kamen, und dabei lag das Gute doch ſo nah auf dem Müllhaufen. Jawohl, bitte ſchön, ich habe es geleſen, alſo da Haben ſie doch 2277 094 Kilo Schrott ausgeleſen, 379 307 Kilo un⸗ edle Metalle, wie Blei, Zink, Kupfer und Meſ⸗ ſing, außerdem faſt 3 000 000 Kilo Rohprodukte, das ſind Lumpen, Felle, Knochen, Gumuni, Papier uſw. Alles Rohſtoffe, die wir einführen müſſen. Und dieſe Beträge allein in Berlin im Laufe eines Jahres zuſammen. Na, ich weiß nun Beſcherid. Von mir ſollen ſie keine Werte mehr im Müll finden. Denn da geht ja doch über die Hälfte verloren. Ich ſammle jetzt mein Altmaterial ſelbſt, das hollt der Händler ab; Kapſeln und Tuben gebe ich den Hätler⸗ Jungen, die immer ſammeln kommen, Knochen kriegt der Schuljunge von neben an. Ich will gar micht reich werden— Hauptſache, Dann haben wir ja ſchließlich alle zuſammen den Nutzen! Der Gaſt ſtammt aus gebracht, wo der 9 Abends, der Gautſchakt. Triefend noch vom kühlen Naß, hatten die neun es kommt nichts unn. Was die Polizei notiert Selbſtmord und Verkehrsunfall Nach dem heutigen Polizeibericht hat ſich ein im ſüdlichen Stadtteil wohnhafter Mann erhängt. Der Beweggrund zu dieſem Selbſtmord iſt bisher unbekannt. Im übrigen verzeichnet der Polizei⸗ bericht wieder einen Verkehrsunfall, und zwar wurde eine 67jährige Frau von einem Perſonen⸗ kraſtwagen erfaßt und verletzt, Ludwigshaſener Veranſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 1s Uhr„Das Kaſperle ſpielt“. 20.15 bis 22.90 Uhr Konzert des Saarpſalz⸗Orcheſters. Pfalzbau⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Stern⸗Kaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Land der Liebe“.— Lichtſpiele:„Der verkannte Lebemann“.— Ufa⸗Rheingold: „Die göttliche Jette“.— Union⸗Theater:„Schwarze Roſen“. — Alhambra Mundenheim:„Der Graf von Monte Chriſto“. NSDAP-NMiſteilungen Aus bartetamtlichen Bel Anorduungen der Kreisleitung Bereitſchaftsdienſt im Monat Juli findet ſtatt: Am 20. 7. auf dem Pfalzplatz um 20.15 Uhr für die Be⸗ reitſchaften 2, 3, 4, 5, 9, 11 und 28. Am 21. 7. für den geſamten Kreisſtab in der K⸗6⸗Turn⸗ halle um 20.30 Uhr. Am 22. 7. im Herzogenriedpark um 20.15 Uhr für die Bereitſchaften 6, 7, 14, 15 und 18. Am 23. 7. auf dem Plotz vor der Albrecht⸗Dürer⸗Schule in Käfertal um 20.15 Uhr für die Bereitſchaften 16, 23 und 29. Das Kreisorganiſationsamt. An die Kaſſenleiter der Stadtortsgruppen Die Dienſtſtellen für die neugebildeten Ortsgruppen ſind eingetroffen und müſſen ſofort bei der Kreiskaſſen⸗ verwaltung abgeholt werden. Kreiskaſſenverwaltung. An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Juli⸗Mitglie⸗ derſtandsmeldung ſpäteſtens 24. dieſes Monats bei uns vorliegen. Kreiskartei. Betr. Ausſtellung von Mitgliedsbüchern Sämtliche Pg., welche mindeſtens ſeit zwei Jahren der NSDAq angehören und noch nicht im Beſitze eines Mit⸗ gliedsbuches ſind, wollen dies ſofort unter Vorlage der Mitgliedskarte und zwei von Berufsphotographen her⸗ geſtellten Lichtbildern bei der zuſtändigen Ortsgruppe be⸗ antragen. Kreiskaſſenverwaltung. Reichsarbeitsgemeinſchalt Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“, Auguſt⸗Auflage liegt zum Ab⸗ horen bereit. Da die Kreisgeſchäftsſtelle ab 31. Juli für einige Wochen geſchloſſen iſt, muß die Abholung bis 30. Juli ſpäteſtens erfolgt ſein. Die Landortsgruppen haben den gleichen Termin einzuhalten. Ortsgruypen der NSDAP Erlenhof. 22.., 19.45 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter, Politiſchen Leiter⸗Anwärter ſowie Walter und 08 0 3 iit Lockendes Heibdelberg Geſicht und einen Unterkieferbruch zuzog, ſo daß er Der Sountag brachte ſtarken Fremdenbeſuch Der Sonntag ſagte zu allen Wetterhoffnungen ja. Er zeigte den Hochſommer im ſchönſten Gewand all den Tauſenden, die Heidelberg und ſeine Um⸗ gebung beſuchten. Stark war insbeſondere der Kvaftwagenverkehr. Unter den Gäſten, die ſich für einige Tage im Neckartal eingefunden haben, befin⸗ den ſich viele Kö F⸗Fahrer aus Berlin, ſie haben im Stadtteil Schlierbach und Ziegelhauſen Quartier bezogen. Von den verſchiedenen, gut beſuchten Veran⸗ ſtaltungen am Wochenende und Sonntag ſeien erwähnt: ein fröhlicher Kindernachmittag draußen im Tiergarten, die zweite Hausmuſik im grünen Saal der Romantiker des Kurpfälziſchen Muſeums, 5 man 5 8„Heidelberg und die,Angelſachſen“ noxbereitet, und die ſonntäg⸗ Iiche Rörbenſeter Ma der Kunſt“. Viele zog es hinaus zum fröhlichen Rohrbacher Volksfeſt. Amehenkigen Dienstag aber rüſtet ſich die Stadt mit dem Gruß der Flaggen zur feierlichen Eröff⸗ nung der Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937, die heute abend und all die kommenden Wochen den Schloßhof wieder in den räumlichen Mittelpunkt feſtlichen Spieles ſtellen werden. Kein Tag ohne Verkehrsunfall! Sturz wegen zu ſchnellen Fahrens Auf der Straße zwiſchen Königſtuhl und Block⸗ haus ſtürzten am Sonntag infolge zu ſchnellen Fahrens zwei Radfahrer zu Boden und zogen ſich mehrere Arm⸗ und Beinverletzungen zu. Die Ver⸗ letzten wurden nach dem Akademiſchen Krankenhaus eine Radfahrer nach Anlegung eines Notverbandes wieder entlaſſen werden konnte. 8 4 Motorrad kontra Fahrrad Auf der Karlsruher Straße fuhr am Samstag⸗ abend ein Motorradfahrer gegen ein Fahrrad, das ein Betrunkener neben ſich herſchob. Der Motor⸗ radfahrer ſowie ſein Soziusfahrer ſtürzten zu Boden, wobei ſich der letztere erhebliche Wunden im in die Chirurgiſche Klinik gebracht werden mußte. * Infolge Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes ſtießen am Sonntag an der Kreuzung Quincke⸗ und Mönchhoſſtraße zwei Perſonenkraftwagen zuſammen. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Sachſchaden beträgt etwa 110 Mark. Spielende Kinder verurſachten Schadenfener * Heibelberg, 20. Juli. Der Scheunenbrand bei dem Landwirt Hippert in Rohrbach iſt auf zwet Kinder aus der Nachbarſchaft im Alter von ſieben und zehn Jahren zurückzuführen, die einmal „Feuerles“ machen wollten. Der Füngere hatte die Streichhölzer heimlich aus der elterlichen Küche geholt. eeeee* Ein Strandfeſt am Neckar, das zurch den Ver⸗ kehrsverein zuſammen intt der NSG„Kilft dürch Freude“ dͤurchgeführt wird, findet vom 31. Juli bis 2. Auguſt ſtatt. Im Rahmen dieſes Feſtes iſt auch ein großer Blumenkorſo auf dem Neckar am 1. Au⸗ guſt vorgeſehen, wobei die beſten Boote prämiiert werden. Der Schloßhof muß morgen Mittwoch, von 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr, aus techniſchen Gründen zur Vorbereitung für die Erſtaufführung von„Romed und Julia“ für den Beſuch geſchloſſen werden. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Eröffnung der Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937: Eröffnungs⸗ feier, anſchließend Eröffnungsvorſtellung„Amphitryon“, von Heinrich v. Kleiſt, 19.45 Uhr im Schloßhof(bei Regen im Königsſaal des Schloſſes). Anſchließend an die Eröff⸗ nungsveranſtaltung„Pantalon und ſeine Söhne“, von Paul Ernſt. 988 us der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. urpfälziſches Muſeum: Sammlungen. Aus den Kinos: Kammer:„Wo die Lerche ſingt“.— Capitol:„Ein Mäde⸗ vom Ballett“.— Odeon, Gloria, Schloß: Jeweils neues Programm. Womitverdienteer Mannheimer ſein Geld? Die einzelnen Einkunftsarten in unſerer Stadt Zum erſtenmal iſt auf Grund der neuen Geſetze, nämlich des Einkommenſteuergeſetzes vom 16. Okto⸗ ber 1934 und des Körperſchaftſteuergeſetzes vom 16. Oktober 1934 eine Reichsſtatiſtik über die Ein⸗ kommen⸗ und Körperſchaftſteuerveranlagung für 1934 aufgeſtellt worden. Die Ergebniſſe dieſer Reichs⸗ erhebung geben intereſſante Einblicke in die Struktur des Volkseinkommens und des Wirtſchaftslebens. In der Stadt Mannheim gab es bei der Einkommenſteuerveranlagung 1934 11551 Einkommenſteuerpflichtige mit einem Ein⸗ kommen von insgeſamt 62 044 000 /. Die Einkom⸗ menſteuerveranlagung unterſcheidet 7 Einkunfts⸗ arten: Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Gewerbebetrieb, ſelbſtändige Arbeit, nichtſelbſtändige Arbeit, Kapi⸗ talvermögen, Vermietung und Verpachtung, ſon⸗ ſtige Einkünfte. In Mannheim gab es bei der Ein⸗ kommenſteuerveranlagung 1934 4 Einkommenſteuer⸗ pflichtige in der Land⸗ und Forſt wirtſchaft mit einem Einkommen von 12000 //. In der Gruppe der Gewerbebetriebe hatten 7748 Steuer⸗ pflichtige ein Einkommen von insgeſamt 29 120 000 Mark. In der Gruppe„Selbſtän dige Ar⸗ beit“ hatten 956 Steuerpflichtige ein Einkommen von 5 485 000. In der Gruppe„nichtſelbſtän⸗ dige Arbeit“ erreichten 2752 Steuerpflichtige ein Einkommen von 28 372 000 J. In der Gruppe Ka⸗ pitalvermögen betrug das Einkommen von 3800 Steuerpflichtigen insgeſamt 7 794 000 I. In der Gruppe„Vermietung und Verpach⸗ tung“ wurden 3337 Steuerpflichtige mit einem Geſamteinkommen von 3 545 000/ zur Einkommen⸗ ſteuer veranlagt. 785 Steuerpflichtige wurden in der Gruppe„Sonſtige Einkünfte“ mit einem 1Geſamteinkommen von 1271000/ veranlagt. Bei der Körperſchaftsſteuervoranla⸗ gung 1934 gab es in unſexer Stadt 406 Steuer⸗ pflichtige mit einem Geſamteinkommen von 31 870 000 Mark. Bei den Steuerpflichtigen handelt es ſich hierbei um Körperſchaften, Perſonenvereinigungen und Vermögensmaſſen. Im Deutſchen Reich betrug im Jahre 1934 die Zahl der veranlagten Einkommenſteuerpflichtigen, für die eine Einkommenſteuer feſtgeſetzt worden iſt, 2,1 Millionen. Sie war damit um rd. 169 000 oder 8,6 v. H. höher als 1933. Das Einkommen iſt um 2,2 Milliarden Mavk, oder 33,9 v. H. auf 9 Milliarden Mark geſtiegen. Die Zahl der Körperſchaftsſteuer⸗ pflichtigen hat ſich 1934 gegenüber 1933 um 20 605 oder 61,1 v. H. auf 54346 erhöht. Das Geſamtein⸗ kommen iſt um 1,053 Milliarden Mark oder 86 v. H. auf 2276 Milliarden Mark geſtiegen. Steuererlaß muß eine Ausnahme bleiben Aber keine Exiſtenzvernichtung In der NS⸗Gemeinde erörtert Magiſtratsrat Dr. Brombach⸗Berlin das Thema„Rechtsfindung und Steuermoral“. Er führt aus, der Verwaltungsbe⸗ amte habe ſeine Entſcheidung von vornherein ſo zu trefſen, als ob ſie endgültig wäre und ſich nicht auf die„höhere Einſicht“ zu verlaſſen. Er müſſe unter⸗ ſuchen, unter welche geſetzlichen Beſtimmungen der konkrete Sachverhalt fällt, und er müſſe ferner, falls es ſich um Geſetze handelt, die vor der Machtüber⸗ nahme ergangen ſind, vor allem prüfen, ob das Er⸗ gebnis, zu dem er kommt, nicht das heutige Volksempfinden gröblich verletzt. Wenn ſtraße 39a ab. rechte iſt. Warte(DAc und NSP), ſoweit ſie zur Aufnahme in die Partei vorgeſchlagen ſind, zum Bereitſchaftsdienſt auf dem Erlenhofplatz an. Dienſtanzug: Dienſtbluſe. Neckarau⸗Süd. Die uniformierten Politiſchen Leiter und Politiſchen Leiter⸗Anwärter treten am Dienstag, dem 20. Juli, um 19.30 Uhr, im Hofe der Geſchäftsſtelle zum Bereitſchaftsdienſt an. Anzug: Dienſtanzug. Wohlgelegen. Am Dienstag, dem 20. Juli, 20 Uhr, Appell ſämtlicher Politiſchen Leiter und Anwärter. An⸗ treten vor der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 20. Juli, 16 Uhr, Stab⸗ und Zellen⸗ walterinnenbeſprechung in der Geſchäftsſtelle der Ogru. Humboldt. 20. 7. zwiſchen 15 und 16 Uhr, rechnen die Zellenwalterinnen die Beiträge in der Geſchäftsſtelle Lang⸗ 3 Der Standortführer! Achtung! Zeltlager der HJ! Für die beiden Zeltlager des Bannes 171 in Weinheim vom 14. bis 21. und 23. bis 29. Auguſt werden noch Anmeldun⸗ gen entgegenommen. Beitrag 3 Reichsmark für ſieben Tage! Gelegenheit zur Erlangung des Leiſtungsabzei⸗ chens. Anmeldungen bei den Gefolgſchaften oder direkt beim Bann 171, Zimmer 63. Auf ins Zeltlager! Gefolgſchaft 11/171. Die Geſolgſchaft tritt am 21.., 19.55 Uhr, auf öͤem Marktplatz Neckarſtadt an. 8 BDM Mädelgruppe 5/171 Oſtſtadt. Alle Mädel, auch Sanitäts⸗ kurſus, treten am 20.., 20 Uhr, in Kluft auf dem Heilig⸗ geiſt⸗Platz zum letzten Gruppenappell vor den Ferien an. Untergau. Alle Mädel, die ein Inſtrument ſpielen (Geige, Bratſche, Cello, Laute, Flöte) oder die es lernen wollen, kommen am 20.., 20 Uhr, auf den Untergzu. Leiſtungsabzeichen. 20.., 17—19 Uhr, Stadion(R. Hoegen). Es können ſich noch Mädel zu dem Zeltlager in Ettlin⸗ gen vom B. 7. bis 2. 8. beteiligen. Außerdem zu dem Zeltlager von 13. 8. bis 22. 8. in Ettlingen. Spielſchar. 20.., um 20 Uhr, auf dem Untergau, 10 Pfg. mitbringen. Muſikſchar. 20.., um 20 Uhr, 10 Pfennig mitbringen. Gruppe 2/171(Strohmarkt). Sanitötskurſus und Sport fällt bis nach den großen Ferien aus. Sanitätskurſus von Dr. Höfler in der U⸗2⸗Schule fällt bis nach den Ferien aus. Gruppe 2/171(Strohmarkt). 21.., Gruppenappell. 77171 Lindenhof. 29.., 20 Uhr, Gruppemppell in der Dieſterwegſchule. Luftſchutzſtelle. Alle Gruppenreferentinnen kommen am 23.., 20 Uhr, auf den Untergau. NSKOV Frontkämpfertag in Berlin am 1. Auguſt. Anmeldun⸗ gen werden noch entgegengenommen. Mitglieder und An⸗ gehörige, die mitfahren wollen, melden ſich ſofort bei oͤen Geſchäftsſtellen der Abteilungen oder bei den Abteilungs⸗ führern; auch die Geſchäftsſtelle der Kamerasſchaft, Große Merzelſtraße 5, nimmt Anmeldungen entgegen. Bei der Anmeldung iſt Anzahlung zu leiſten. Anmeldung ver⸗ pflichtet zur Mitfahrt. auf dem Untergau, Dað Arbeitsſchule. Am 27. 7. beginnt in C 1, 10, 19 bis 22 Uhr, ein Lehrgang in Kurzſchrift, Fortgeſchrittene ab 60 Silben und ein Maſchinenſchreiblehrgang für Fortgeſchrit⸗ tene. Anmeldungen hierzu ſind bis ſpäteſtens 26. Juli in O 1, 10, Zimmer 8, abzugeben. Betriebsbeſichtigung. Die Deutſche Arbeitsfront, Ab⸗ teilung Berufserziehung und Betriebsführung, führt am 7. 8. eine wirtſchaftskundliche Fahrt durch, und zwar wird oͤie Reichsonſtalt für Tabakforſchung in Forchheim beſich⸗ tigt. Die Koſten für die Fahrt betragen ungefähr 3,50 A. Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens 31. Juli in C 1, 10, Zim⸗ —.— 5 abzugeben. Auskunft erteilt obige Stelle(Telefon 2 90). Frauenabteilung Seieeener„ 6 Bism uckplaß. Sprechſtunden für die Frauen u. Mäd⸗ chen der DAß ſind jeden Montag und Donnerstag ön18.30 bis 19.30 Uhr in der Thoräckerſtraße 10. Friedrichspark. Sprechſtunden für die Frauen und Mäd⸗ 5 5 der DAc ſind jeden Montag von 19 bis 20 Uhr in , 11. Humboldt. Sprechſtunden für die Frauen und Mädchen der DAß ſind jeden Montag von 19 bis 20 Uhr in der Lang⸗ ſtraße g9a. Platz des 30. Jannar. Sprechſtunden ſür die Frauen und Mädchen der DA ſind ſeden Montag von 19 bis 20.90 Uhr in der Amerikanerſtraße 1. Hausgehilſen Bismarckplatz. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Montag und Donnerstog von 18.90 bis 20 Uhr in der Thoräckerſtraße 10. Friedrichspark. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Montag von 19 bis 20 Uhr in D5, 11. Humboldt. Sprechſtunden für bie Hausgehilſen ſind jeden Montag von 19 bis 20 Uhr in der Langſtraße Z9a. Jungbuſch. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Montag von 20 bis 21 Uhr in J 1, 14. Platz des 30. Fannar. Sprechſtunden für die Hausgehil⸗ fen ſind jeden Montag von 10 bis 20.30 Uhr in der Ame⸗ rikanerſtraße 1. Sandhofen. Sprechſtunden für die Hausgehilſen ſind je⸗ den Montag von 19.30 bis 20.30 Uhr in der Ausgaſſe 8. Seckenheim. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Montag von 17.90 Uhr bis 19.30 Uhr. das der Fall ſei, ſo habe auch der Verwaltungs⸗ beamte das Geſetz nicht anzuwenden. Der Verwaltungsbeamte habe genau ſo wie der Richter über die bloße Rechtsfindung hinaus die große Aufgabe, den ethiſchen Geoͤanken des Rechts, der ſeine Entſcheidung tragen müſſe, dem Volksge⸗ noſſen vor Augen zu führen. Auch wenn das An⸗ liegen des einfachen Mannes aus dem Volke keinen Erfolg haben kann, müſſe der Volksgenoſſe doch die Empfindung haben, daß die Entſcheidung eine ge⸗ nicht die Rede ſein. Der Steuerbeamte müſſe dar⸗ über hinaus den Volksgenoſſen zum Steuerzahlen erziehen. Ein Erlaß von Steuerbeträgen müſſe ſchon im Intereſſe der ſteuerlichen Gerechtigkeit und Gleich⸗ vas fiſewerk„Mutter und füind“ ſchenht durch Erholung im nso.⸗ mätterheim Husgieich ſue die Mutterarbeit und mutterſorgen. 2 mäßigkeit der Beſteuerung eine Ausnahmemaß⸗ nahme ſein. Die Gemeinſchaftsleiſtung der Steuer⸗ zahlung habe der Schuldner vor allen übrigen pri⸗ vaten Leiſtungen zu erbringen. Dieſe geſunden Grundſätze dürften allerdings nicht überſpannt wer⸗ den. Der Staat dürfe den einzelnen Volksgenoſſen in ſeiner wirtſchaftlichen Exiſtenz nicht vernichten. Die Einziehung der Steuer dürfe nicht zu einer dem geſunden Volksempfinden widerſtreitenden Härte führen. Die Erhaltung des wirtſchaftlichen Daſeins des Schuldners ſei wichtiger als das fiskaliſche In⸗ tereſſe an der Einbringung der einzelnen Steuer Gerade bei der Entſcheidung über Erlaßanträge von *— errache Fort 3* * Von Querulanten ſolle dabei allerdings einfachen Volksgenoſſen ſei dieſe ſoztale Rüchſicht ge⸗ boten. 6 u6, Hex scliuimmt 100 Ctunclen? Wettschwimmen mit Seelöwen und Haien— Technik und Aberglaube des Distanzschwimmens Kurz nachdem der auf einem Beiboot Jenny Kammersgaard begleitende Arzt und der däniſche „Lebensretter“ Gregerſen die ſtrampelnde und ſchimpfende Jenny nach über 20 Schwimmſtunden im offenen Meer aus dem Waſſer zogen, da bei einer Fortſetzung dieſes Schwimmens die Gefahr einer dauernden geſundheitlichen Schädigung gege⸗ ben ſchien— ſchon kurze Zeit ſpäter traf ein Tele⸗ gramm aus London ein, in dem Jenny aufgefordert wurde, den Kanal zu überſchwimmen.„Das iſt keine Aufgabe für mich“, ſagte die kleine Dänin,„der Ka⸗ nal— das ſind ja nur 31 Kilometer. Nein, ich will .—&Y das Kattegat bezwingen, die längſte Strecke, die je bisher im offenen Meer erreicht wurde!“ Der Menſch, der am längſten ununterbrochen im Waſſer blieb, war ein Krüppel. Es war der ein⸗ beinige Charles Zimmy, der 100 Stunden— über vier Tage alſo!— ununterbrochen„ſchwamm“. Das heißt, zeitweilig ſchwamm er nicht anders als ein Stück Holz, das man ins Waſſer wirft— er lag auf dem Rücken und ließ ſich treiben. Auch hat er dieſe Leiſtung nicht im„offenen Waſſer“ aufge⸗ ſtellt, ſondern in einem Baſſin in der Nähe von Honolulu. Kaum glaublich auch klingt faſt die Leiſtung des Argentiniers Pedro Candiotti, der im Pa⸗ ranafluß von Santa Fe bis General Uriburi ſchwamm— das ſind 281 Meilen! Er gebrauchte hierzu 87 Stunden! Doch auch von dieſer Lei⸗ ſtung wird Jenny Kammersgaard mit Recht ſagen können, daß ſie mit dem Ziel, das ſie ſich geſteckt hat, nicht recht vergleichbar ſei. Denn Candiotti ſchwamm mit dem reißenden Strom— und wäh⸗ rend er zwei Kilometer wirklich ſchwamm, trug ihn die Strömung acht weitere Kilometer von allein vorwärts. 2300 Meilen in 742 Stunden ſchwamm Fred New⸗ ton im Jahre 1931 auf dem Miſſiſſippi! Das iſt ge⸗ wiß eine phantaſtiſche Leiſtung, auch dann noch, wenn man weiß, daß dieſe 742 Stunden eine grö⸗ ßere Zahl von Ruhepauſen enthalten, die Newton einlegte. Schon dieſe Angaben zeigen, wie außerordentlich ſchwer es iſt, zu wirklich„objektiven“ Wertungen bei dieſem Sport des„freien Diſtanzſchwimmens“ zu gelangen. Es mögen erſtaunliche Einzelleiſtun⸗ gen ſein. Jede wirkliche ſportliche Wertung aber iſt unmöglich, denn Temperatur, Strömung, Windrich⸗ tung und zahlreiche, oft gar nicht meßbare, Faktoren können für den Ausgang ſolcher Schwimmtouren faſt ebenſo entſcheidend werden wie die perſönliche Leiſtung. Hinzu kommt, daß derartige Diſtanz⸗ ſchwimmperanſtaltungen in gewiſſen Kreiſen zu einem regelrechten„Rummel“ ausgenutzt worden ſind, der mit wahrem Sport überhaupt nichts mehr zu tun hatte. Erinnert ſei in dieſem Zuſammen⸗ hang nur an das Kanalſchwimmen: 1875 gelang es bereits dem Captain Webb, in 22 Stunden und 45 Minuten als erſter dieſe Strecke zu bezwingen. Zahlloſe Nachfolger hat er ſeitdem gehabt— heute liegt der„Rekord“ bei 11 Stunden und fünf Minuten, aber noch immer hat dieſer Rummel ſich nicht ausgetobt! Der Welt beſter Diſtanzſchwimmer, der Mann alſo, deſſen Rekord nun gebrochen werden ſoll, dürfte der Deutſche Otto Kemmerich ſein, der bei Danzig im offenen Waſſer 55—56 Kilometer in 43 Stunden ſchwamm. Seinen populärſten Rekord aber ſtellte er auf, als er mit einem Seelöwen um die Wette ſchwamml! Anlaß hierzu war eine Wette— die ſenſationelle Veranſtaltung war ſtark beſucht; ſelbſt die Schiedsrichter waren in Badeanzügen erſchienen, nicht nur als eine Art „Sympathie⸗Kundgebung“, ſondern vor allem, weil ſie dafür ſorgen mußten, daß der Seelöwe weder ausriß noch ſich auf Land zur Ruhe begab. So ſchwammen Kemmerich und der Seelöwe gemeinſam einen Tag und eine Nacht und noch einen Tag und abermals wurde es Nacht. Nach 42 Stunden„gab“ der Seelöwe„auf“— er war ohnmächtig geworden und mußte aus dem Waſſer gezogen werden. Un⸗ ter toſendem Jubel der Anweſenden aber ſchwamm Otto Kemmerich noch 4 Stunden weiter. Tricks und Aberglauben ſpielen bei ſol⸗ chen Diſtanzſchwimmen angeblich eine beſonders große Rolle. Es iſt ja bekannt, daß Jenny Kam⸗ mersgaard ihren Start zunächſt verſchob, weil das vechte„Maskottchen“ fehlte— erſt als ein ganz junger Seelöwe von einem Fiſcher für ſie gefangen worden war, begab ſie ſich auf die Rekordſtrecke. Weitaus wichtiger ſchon, ſo will es uns erſcheinen, iſt die ſachgemäße Vorbereitung des Körpers für ſolche ungewohnten Strapazen. Es iſt ja ziemlich allgemein bekannt, daß Langſtreckenſchwimmer, zu⸗ mal wenn ſie im offenen Meer ſchwimmen, ſich mit einer Unmaſſe von Fett vorher einſchmieren! Von gleicher Wichtigkeit iſt der Schutz der Augen— un⸗ ſere kleine Dänin hatte auf eine Brille verzichten wollen, und die Folge davon war, daß nach 15 Stun⸗ den ein Arzt zu ihr ins Waſſer ſteigen mußte, um die Augen zunächſt mit einer Salbe zu behandeln und dann durch eine Brille zu ſchützen. Ueberhaupt ſind es ſolche„Zwiſchenfälle“, die derartigen Veranſtaltungen, die ja auf reine Sport⸗ lichkeit keinen Anſpruch erheben, erſt die rechte „Würze“ geben. So gibt es beiſpielsweiſe eine von Amerikanerinnen beſonders bevorzugte Strecke in der Nähe von Griechenland, die ſich dadurch aus⸗ zeichnet, daß hier— Haie die Diſtanzſchwimmer zu begleiten pflegen!„Das Wettſchwimmen mit dem Tod“ iſt die Deviſe, unter der die„Rekorde“ auf dieſer Strecke ausgetragen werden. Wenn ſolche Dinge einem halbwegs vernünftigen Menſchen auch eigentlich nur noch als„verrückt“ er⸗ ſcheinen können, ſo wollen wir doch andrerſeits nicht überſehen, wie viel perſönlicher Schneid, wie viel Energie und„Mannesmut“ zu der Bewälti⸗ gung ſolcher Ziele erforderlich iſt. A. N. Wohne auf Gummi! „Garantiert haltbar bei Erdbeben!“ Begreiflicherweiſe beſchäftigt heute wie früher die japaniſchen Fachleute immer noch die Frage, wie man die Städte aufbauen müſſe, um am ſicherſten den ewig neu drohenden Verheerungen dͤurch Eroͤ⸗ beben zu begegnen. Die 382 309 Quadratkilometer der Inſel Nippon ſind durchſetzt mit fünfundoreißig heute noch tätigen Vulkanen, und die Zahl der Erd⸗ beben, die das Land heimſuchen, beläuft ſich im Jah⸗ resdurchſchnitt auf mindeſtens ungefähr fünfhundert. Vor allem Tokio hat von jeher unter dieſen Erd⸗ beben beſonders ſchwer leiden müſſen. Erinnert ſei vor allem an jene Kataſtrophe des 1. September 1923, durch die Japans Hauptſtadt faſt völlig zerſtört wurde. Kaum noch ein Haus ſtand am Abend dieſes Entſetzenstages unverſehrt da. Hier Abhilfe zu ſchaf⸗ ſen, ſind die japaniſchen Architekten ſeit vielen Jah⸗ ren ſchon bemüht. Und jetzt endlich ſcheinen ſie eine originelle Methode der Gebäudeſicherung gefunden zu haben. Nachdem die eigentlichen zementenen Fundamente gelegt worden ſind, ſchiebt man über ſie und ſozu⸗ ſagen unter das eigentliche Haus ein ſtarke Schicht aus— Gummi. Durch dieſe Gummilage ſollen die Erdſtöße abgefangen und die Häuſer dank der ela⸗ ſtiſchen Grundlage vor allzu ſtarker Erſchütterung und damit vor dem Einſturz bewahrt werden. Die Gebäude ſollen in Zukunft ſelbſt bei den heftigſten Unmutsäußerungen der Erde zwar ſanft zu ſchau⸗ keln beginnen, aber nicht brechen. Man hat ſie ſo⸗ 16 Milliarden Bäume für die Sahara! Bekanntlich wandert die Sahara jedes Jahr im Durchſchnitt einen Kilometer nach Süden. Um nun ein weiteres Vordringen aufzuhalten, will die politiſche Kolonialverwaltung zuſammen mit der franzöſiſchen einen Schutz gegen den Wüſtenſand ſchaffen. Ueber eine Länge von 2000 Km. und in einer Tiefe von 10 Km. ſollen 16 Milliarden Bäume angepflanzt werden. Trotz der langen Zeit und der rieſigen Mittel, die dieſe Anpflanzung erfordert, iſt man zur Durchführung des Planes entſchloſſen, weil es die einzige Möglichkeit iſt, Mittelafrika vor weiterer Verwüſtung durch die wandernde Sahara zu ſchützen.— Unſer Bild zeigt reiſende Beduinen, die das Herannahen des gefürchteten Wüſtenſturmes, des Samum, beobachten. Ein rumäniſcher Rieſe In dem rumäniſchen Dorf Mireſi lebt ein Bauer, der mit 19 Jahren bereits.30 Meter groß iſt. Er will jetzt Berufsboxer werden. (Weltbild, Zander⸗M.) Erich⸗Zander⸗Archiv,.) Der König und Lloyd George Zum erſtenmal nach der Krönung beſuchte engliſche Königspaar die Landſchaft Wales. Lloyd George begrüßte den König und überreichte ihm das ſymbeliſch den Schlüſſel zum Schloß Carnarnon. 8(Weltbild, Zander⸗M.) zuſagen in eine Hängematte gebettet, die ſich ja bei⸗ ſpielsweiſe bei Sturm auf See beſſer bewährt hat als das feſte Bett. Einen Nachteil hat ͤͤieſe Baumethode, die man vor allem in Tokio zu erproben im Begriff iſt, aller⸗ dings vorläufig noch: Sie iſt erheblich teurer als die bisherige Bauweiſe. Dafür kann aber als Erſatz der Herr Hausbeſitzer in Nippons Hauptſtaot lächelnd bachen, daß die Verſicherungsprämien der nach dem neuen Bauverfahren errichteten Baulichkeiten be⸗ deutend niedriger ſind als bei den„normalen“ Häuſern. Da ſogar die Verſicherungsgeſellſchaften 15 neuen Bauſtil empfehlen, ſo hat er ſich durchge⸗ ſetzt. ————————————————————————TvÄvÄvPvÄvÄvuÄvÄuͥvÄuP[[vPvPvuPuPvÄP2Pv2P2PT2PPÄZvÄZvÄZvÄÄ2Ä˖ÄuÄZ˖ÄZ1˖Z1˖˖2ZZ2˖˖ZZZZZZ1Z1⁊ZZ1Z1Z1j———p——p ‚ p ↄ ꝓ————— P—————PPPPP P ‚ ‚ ‚‚—‚—‚ ‚ Y ‚F ⏑— Zur Eröffnung der Reichsfestspiele Heidelberg: Das deutſche Freilichtſpiel Von Reichskulturwalter SA⸗Bri deführer Franz Moraller, Präſident des Reichsbundes der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele „Deutſchland iſt ſchöner geworden“, dieſer Aus⸗ ſpruch des Führers erhält ſeine tiefſte Beſtätigung, wenn man in dieſem Sommer eine Reiſe durch die deutſchen Gaue unternimmt, wenn man von Süden nach Norden, von Weſten nach Oſten die zahlreichen Feſtſpielorte beſucht. Eine nie zuvor erreichte Fülle erleſenſter künſtleriſcher Veranſtaltungen bringt der Sommer 1937, der unter dem Motto„Das Jahr der deutſchen Feſtſpiele“ ſteht: Muſik und Tanz, Oper und Schauſpiel, Sängerfeſte und Aus⸗ ſtellungen wechſeln in bunter Folge miteinander ab und ringen in edlem Wettſtreit, den Menſchen Freude, Entſpannung und Erhebung zu vermitteln. Hunderttauſende werden bei den diesjährigen Feſt⸗ ſpielen die Sorgen des Alltags vergeſſen, Hundert⸗ tauſende werden ſich aufrichten und erbauen an der erhabenen Muſik eines Mozart, Beethoven, Wagner, Hunderttauſende werden ſich begeiſtern an den Wer⸗ ken Shakeſpeares, Goethes und Schillers und an denen unſerer zeitgenöſſiſchen Dichter. Die vielen Ausländer, die in dieſem Sommer nach Deutſchland kommen, werden ſehen, daß das deutſche Volk, das mit unſagbaren Opfern und unter ſchweren Anſtren⸗ gungen an ſeiner wirtſchaftlichen Geſundung arbeitet, über den Einſatz für dieſe gewaltige Aufgabe nicht die Pflege der ſchönen Künſte vergißt, ſondern ſie im Gegenteil unter weitgehender ſtaatlicher Förderung mehr denn je betreibt. Der Feſtſpielſommer 1937 wird Deutſchlands Ruf als Kunſt⸗ und Kulturſtaat in der ganzen Welt von neuem bekräftigen. Wirft man einen Blick in das Programm der Feſtſpiele, ſo ſtößt man neben einer Fülle der ver⸗ ſchiedenſten Veranſtaltungen auch auf eine große Anzahl von Freilichtaufführungen. Auf der Ausſtellung„Das Theater im Freien“, die die Stadt Frankfurt am Main in Verbindung mit dem Reichsbund der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele zur Zeit bis zum 31. Auguſt vewanſtaltet, wird neben aufſchlußreichem Material, das die Geſchichte des Freilichtſpiels be⸗ handelt, in einer beſonderen Abteilung„Die Frei⸗ lichtbühne im neuen Deutſchland“ gezeigt. Dieſe Frankfurter Ausſtellung bietet einen ausgezeichneten Querſchnitt durch die gegenwärtige Situation des Freilichtſpiels und beweiſt eindringlich, daß das Spiel unter freiem Himmel zu einem weſentlichen Faktor deutſchen Kulturſchaffens geworden iſt. Noch vor wenigen Jahren war die Sachlage eine gänzlich andere. Bedingt durch die damalige politiſche und kulturelle Struktur des deutſchen Volkes konnten die Freilichtbühnen, die— das ſei nachdrücklichſt be⸗ tont— ſich ſtets bemühten, nationale und lebens⸗ wahre Stoffe herauszuſtellen und die ſich ſomit ein Verdienſt um die Erhaltung und Pflege nationaler Kunſt erwarben, keinen rechten Fuß faſſen: Ueberall ſtießen ſie. Le und wirtſchaftliche Schwierig⸗ keiten. Die Folge war natürlich, daß ſie nur in ver⸗ hältnismäßig kleinen Kreiſen bekannt und geſchätzt wurden. Erſt nach 1933 trat eine entſcheidende Wandlung ein: Der Nationalſozialismus, der die Bedeutung des Freilichtſpiels erkannte, bemühte ſich in ſtärkſtem Maße, aus dieſer Erkenntnis heraus ſein Wachstum zu fördern, ſeine Baſis zu verbreitern und zu ver⸗ tiefen. Eine einzigartige Entwicklung ſetzte ein: gab es 1932 43 Freilichtbühnen, ſo waren es 1986 bereits weit über 200, in dem gleichen Zeitabſchnitt ſtiegen die Beſucherzahlen von 500 000 auf 1,6 Millionen. Das ſind gewiß ſtolze Zahlen, aber was bedeuten dieſe Zahlen gegenüber der erfreulichen Feſtſtellung, daß die Aufführungen ſelber von Jahr zu Jahr ein⸗ drucksvoller und geſchloſſener, beſſer und beſſer wur⸗ den! Mit jedem Spiel, das in den letzten Jahren herausgebracht wurde, wuchſen die Schauſpieler, Spielleiter und an einigen Stellen auch, ſchon die Dichter immer mehr in ihren neuen Aufgabenkreis hinein, ſo daß wir heute im Reich eine Fülle hoch⸗ wertiger Aufführungen erleben können. 850 Mit der vierten Wiederholung der Reichsfeſt⸗ ſpiele in Heidelberg wird nun das Jahr der deutſchen Feſtſpiele ſeinen Höhepunkt erleben. Wieder erklingen in die abendliche Dämmerung über dem von der Natur verſchwenderiſch geſegneten Neckarland Fanfaren von der romantiſchen Burg⸗ ruine, und wieder werden Tauſende von dem un⸗ auslöſchlichen Dreiklang: Schloßhof, Spiel und Natur gefangen genommen. 753 Die Spiele auf dem Römerberg, der mitten im Herzen der Goetheſtadt Frankfurt gelegen iſt, und auf dem ſchon bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts unter ungeheurem Andrang des Vol⸗ kes Myſterienſpiele aufgeführt wurden, ſind bereits am 1. Juli mit einer eindrucksvollen Aufführung von Gerhart Hauptmanns„Florian Geyer“ eröff⸗ net. Die Stimmung dieſes mittelalterlichen Markt⸗ platzes mit ſeiner Architektur, ſeinen Winkeln, Gaſ⸗ ſen und Fachwerkhäuſern iſt ſo bezaubernd, daß es ſchwer iſt, ſie in Worte einzufangen. Ueberall in deutſchen Landen wird in dieſem Sommer geſpielt: vor Burgen und Schlöſſern, auf Marktplätzen, im Walde, in Steinbrüchen und in künſtlich hergerichteten Anlagen. Das Geſicht des deutſchen Freilichtſpiels iſt ſo vielgeſtaltig und ſo verſchieden wie die Menſchen, die Landſchaft und die Spielorte ſelbſt. Aber ſo mannigfaltig auch die Struktur und der Charakter der einzelnen Frei⸗ lichtbühnen ſein mag, ſo übermitteln ſie doch alle das gleiche Erlebnis: die Weite des Himmels, Sonne, Mond und Sterne, unvergängliche Architektur, das Rauſchen der Bäume wachſen auf ihnen mit den Werken unſerer Dichter zu einer zwingenden Ein⸗ heit heran. So iſt das deutſche Freilichtſpiel, geformt aus dem deutſchen Menſchen, ſeiner Landſchaft und ſei⸗ ner Geſchichte, ein lebendiger Spiegel deutſchen Kulturſchaffens. Kleine Theater- und Muſikchronik Staatsrat Gründgens hat für das Berliner Staat⸗ liche Schauſpielhaus die Schauſpielwerke„Der Gigant“ von Richand Billinger und„Der ſieben⸗ jährige Krieg“ von Hans Rehberg, die Goetſe⸗ Komödie„Begegnung mit Ulrike“ von Sigmund Graff und das Luſtſpiel„Heißer Jutvi“ von Bruno Wellenkamp zur Uraufführung angenommen. Das Freiburger Stadttheater bringt in der neuen Spielzeit die Oper„Die Erzgräber“ von Karl Ueter gur Uraufführung. Der Komponiſt iſt ſeit mehreren Jah⸗ ren als Kapellmeiſter am Freiburger Theater tätig. Das Textbuch ſchrieb der Freiburger Schriftleiter Walter Rei⸗ mer. Außer den ſtändigen Kapellmeiſtern Prof. Heger, Jo⸗ hannes Schüler und Werner Egk werden in der kom⸗ menden Spielzeit noch Dr. Wilhelm Furtwängler, Dr. Richard Strauß, Prof. Dr. Peter Raabe, General⸗ muſikdirektor Karl Elmendorff(Mannheim), Viktor de Sabata(Mailand) und Sir Thomas Beecham (London) als Dirigenten an der Berliner Staats⸗ oper tätig ſein. Almanach„Junges Drama“.(Theaterverlag Langen⸗ Müller, Berlin). Acht Dichter⸗Profile, acht Szenenbilder und ebenſoviſele Szenen⸗Abdrucke aus Werken füngſter deutſcher Dreimatiker bringt der neue Almanach„un⸗ gges Drama“. Namen wie Basner, Bröger, Glaſer, Hymmen, Dangenbeck, Möller, Stanietz, Warſitz legen Zeugnis alo von dem vielfältigen Aufkeimen des neuen Dramas in unſerer jungen Dichter⸗Generation. Ein wei⸗ terer Teil des Almanach enthält eine Zuſammenſtellung ſämtlichex Autoren des Verlages mit ihren dramatiſchen Dichtunggen. 16 Zeichnungen von B. Riepenhauſen beglei⸗ ten dig⸗ Einführungen in das Schaffen der Dichter und die ausgefwählten Szenen. 6. Seite/ Nummer 327 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. Juli 1937 Veumiochtæa — Profeſſor Friedrich Schwerd von der Techni⸗ ſchen Hochſchule Hannover, der Erfinder und Kon⸗ ſtrukteur des im Jahre 1015 im deutſchen Heer ein⸗ geführten Stahlhelms, beging dieſer Tage unter zahlreichen Ehrungen ſeinen 65. Geburtstag. Drei⸗ viertel Jahre wütete der Weltkrieg ſchon und in den Feldlazaretten ſtand ſaſt kein Bett mehr leer. Geheimrat Profeſſor Bier, der beannte Chirurg, war beim 18. Armeekorps tätig. Beſondere Sorgen machten ihm die zahlreichen Kopfverletzungen unſe⸗ rer Verwundeten. Seit Monaten führte er eine ge⸗ naue Statiſtik über ihre verſchiedenen Arten und hatte dabei feſtgeſtellt, daß nur 17 Prozent davon durch direkte Schüſſe und die übrigen 83 Prozent durch Splitter hervorgerufen wurden. Bei der Bülowſchen Armee ſtand auch der Hauptmann der Artillerie Friedrich Schwerd, im Zivilberuf Profeſ⸗ ſor an der Techniſchen Hochſchule in Hannover. Im Juni 1915 traf er in St. Quentin mit Profeſſor Bier zuſammen und bei dieſer Begegnung kam die Sprache auch auf deſſen Statiſtik über die Kopfver⸗ letzungen unſerer Feldgrauen. Das war dann der letzte Anſtoß, deſſen Hauptmann Schwerd bedurfte, um ſeine ſchon vorher gehabte Idee eines Metall⸗ helms weiter zu verſolgen und ſie zu verwirklichen. Geheimrat Bier war von den Vorzügen der Schwerd⸗ ſchen Erfindung ſo ſchnell überzeugt, daß er unver⸗ züglich einen Brief an das Große Hauptquartier ſchrieb. Wenige Tage ſpäter ſchon war Hauptmann Schwerd auf dem Wege nach Berlin, um im Auftrag des Kriegsminiſteriums alle notwendigen Vorarbei⸗ ten zu leiſten. In ſeinem früheren Aſſiſtenten, Marine⸗Ingenieur Moller und Kapitänleutnant Schwarzenauer, einem erfahrenen Krupp⸗Ingenieur, fand er zwei ausgezeichnete Mitarbeiter. Und dann begann die Arbeit, die alle Beteiligten monatelang Tag und Nacht gefangen nahm. Eines Tages er⸗ ſchien Hauptmann Schwerd bei der Militäreffekten⸗ Fabrik C. E. Junker in der Alten Jakobſtraße in Berlin und hatte mit deren Inhaber eine lange Unterredung. Max Junker war der Helmfachmann Deutſchlands, belieferte er doch ſeit Jahrzehnten die deutſche Armee mit Helmen aller möglichen Waffen⸗ gattungen. Am nächſten Tag ſchon beginnt ſein Rüſtmeiſter Marx mit dem erſten Modell des neuen Helms. Auf dem Schießplatz in Kummersdorf bei Berlin wurden die erſten Modelle geprüft. 400 Holzköpfen, die auf eineinhalb Meter langen Holz⸗ ſtäben ſtaken, wurden Stahlhelme aufgeſetzt. Dann wurde ein mörderiſches Feuer auf ſie eröffnet. Da⸗ bei ergab ſich, daß ſelbſt der ſtärbſte Schrapnelltref⸗ fer die Sböcke nicht zum Brechen, ſondern höchſtens gum ⸗Schwanken brachte. So hatte man alſo den Beweis dafür, daß die Gefahr einer Gehirnerſchütte⸗ rung nicht beſtand. Das Material hatte ſich bewährt. Drei Tage ſpäter gab der Chef des Allgemeinen Kriegs⸗Departements, General von Wrisberg, be⸗ kannt, daß der Stahlhelm bei der deutſchen Armee eingeführt wird. Wenige Tage nachher lag ſchon der erſte Anſchaffungsbefehl über 30 000 Stahlhelme dem Kriegsminiſterium vor. Es war noch kein Monat vergängen, als ſie an der Weſtfront eintrafen. Die Stoßtruppen, die im Hexenkeſſel von Verdun lagen, waren ihre erſten Träger. * — Eine ſeltſame Entdeckung machte nach einer Meldung aus Prag ein Arzt in einer Kleinſtadt in der Oſtſlowakei. Er war zu einer jungen Wöch⸗ nerin gerufen worden, die ſchwer erkrankt war und ſtellte bei der Unterſuchung der Patientin feſt, daß ſie Zwillinge zur Welt gebracht hatte. Auf ſeine Frage erhielt er aber zur Antwort, daß man nur von einem Kinde wiſſe. Der Arzt unterſuchte die Patientin noch einmal, kam aber zu dem gleichen Ergebnis und ſo ging er der Angelegenheit nach. Es ſtellte ſich heraus, daß die junge Mutter während der Geburt ohnmächtig geworden war, und daß ſie erſt wieder erwachte, als ihr die Hebamme ihr Kind zeigte. Jetzt verſtändigte der Arzt die Polizei, denn er nahm mit Recht an, daß die Hebamme eſnes der Zwillingskinder heimlich aus dem Hauſe geſchafft hat. Während der polizeilichen Unterſuchung verlegte ſich die Hebamme zunächſt aufs Leugnen. Das gegen ſie zuſammengetragene Beweismaterial war aber ſo ſchwerwiegend, daß ſie ſich ſchließlich doch zu einem Geſtändnis bequemte. Sie hatte das eine Kind wäh⸗ rend der Geburt tatſächlich in einen Nebenraum ge⸗ bracht und dann mit ſich genommen. Gegen eine Summe in Höhe von etwa 50 Mark verkaufte ſie dann den Säugling an eine Bäuerin, deren Mann ſich ſchon lange einen Erben für ſeinen Hof ge⸗ wünſcht hatte. Durch das Eingreifen des Arztes und der Polizei iſt der Kindesraub und die Kindesunter⸗ ſchiebung zu Tage gekommen. Die Hebamme geſtano, daß ſie ähnliche Verbrechen ſchon wiederholt began⸗ gen hätte. — — Es geſchehen bisweilen Dinge, die ans Ueber⸗ ſinnliche grenzen und deren Urſachen man nicht zu erklären vermag. Ein ſolches Vorkommnis wird von engliſchen Blättern aus Borgrove bei Chicheſter in England berichtet. Seit 1674 hatte die Turmuhr des dortigen Kloſters brav ihren Dienſt getan. Lange Jahre hindurch hatte der Kirchendirektor George Natkins, weil es ihn beſonders erfreute, ſelbſt die alte Glocke geläutet. Man glaubte allgemein, daß das Läuten heller und erhabener klänge, wenn Mr. Natkins ſelbſt am Seile zog. Eines Tages geſchah es, daß der Alte durch den jüngeren und vielleicht auch einflußreicheren Herzog von Richmond erſetzt wurde. Aber auch bei ihm tat die alte Glocke wie bisher ihre Pflicht, wenn auch viele Gläubigen er⸗ Klärten, daß ihr Läuten nicht mehr ſo zu Herzen gehend klinge wie bisher. Eines Abends, es war zur Beſperſtunde, hielt ſie plötzlich im Läuten inne. Man konnte ſich die Urſache nicht erklären. Gerade als man feſtſtellte, daß die Glocke an zwei Stellen geborſten war, kam die Nachricht, daß zur gleichen Zeit Mr. Natkins einem Herzſchlag erlegen war. Noch jetzt iſt man ſich nicht im klaren darüber, wie dies geſchehen konnte. An dem Glockenmaterial ſelbſt, das faſt unzerſtörbar ſchien, lag es jedenfalls nicht. In der Gemeinde glaubt man einfach, daß hier ein unbegreifliches Zeichen der Vorſehung vorliegt. * — Weil er ſich von ſeinem treuen Hunde nicht zu trennen vermochte, iſt dieſer Tage in London ein al⸗ ter Herr freiwillig aus dem Leben geſchieden. Vor dem Coroner Court, dem kronamtlichen Leichenſchau⸗ gericht, erzählte Frau Hooper, die Witwe des Ver⸗ ſtorbenen, das ergreifende Schickſal ihres Gatten: „Mein Mann hing mit rührender Liebe an ſeinem Hunde Dinah. Wir bewohnten früher ein Landhäus⸗ chen und hatten einen kleinen Garten, in dem ſich der Hund austollen konnte. Acht Jahre lang lebten wir dort glücklich und zufrieden. Doch wir verarm⸗ ten und mußten das Häuschen verkaufen. Wir nah⸗ men uns dann ein Zimmer in einem großen Miets⸗ hauſe, in dem das Halten von Hunden verboten war. „Mein Mann wollte und konnte ſich nicht darein finden“, ſagte die bedauernswerte alte Dame ſchluch⸗ zend.„Er nahm ſeinen Hund mit, als wir die enge Kleinwohnung bezogen, und verſteckte ihn in einem großen Koffer. An jedem Abend ging er mit Dinah hinunter, indem er ihn unter dem Mantel eingeknöpft verborgen hielt. Denn er liebte doch ſeinen Hund, der ſo treu und anhänglich war. Doch der Pförtner des Hauſes muß wöhl etwas gemerkt und die Liſt meines guten Mannes entdeckt haben. Denn eines Tages bekamen wir vom Hausverwalter die drin⸗ gende Aufforderung, den Hund, den man im Hauſe nicht dulden dürfe, abzuſchaffen. Da war mein Mann ganz untröſtlich. In ſeiner Verzweiflung hat er, als ich gerade ausgegangen war, den Gashahn ge⸗ öffnet. Seinen Hund hat er in den Tod mitgenom⸗ men!— * — Ein aufregendes Abenteuer erlebten die Fahr⸗ gäſte eines Perſonenzuges bei Mouzzanpur(Indien), das zwei Menſchen das Leben koſtete. Auf noch un⸗ geklärte Weiſe konnte ein Leopard ſich in einen Nacht⸗ zug einſchleichen, ohne daß ihn jemand bemerkte. Das Raubtier griff zwei Reiſende an und zerriß ſie. Aufgeweckt durch das Hilferufen der Unglücklichen entſtand unter den übrigen Reiſenden eine große Panik, wodurch das Tier ſelbſt erſchreckt wurde und die Flucht ergriff. Das Barkaſſenunglück im Hamburger Hafen dub. Hamburg, 19. Juli. Ueber den Untergang der Barkaſſe„Blotzer“ im Hamburger Haſen, der ſieben Menſchenleben forderte, berichtet der Polizeibericht noch folgende Einzelheiten: Der Schleppdampfer wollte am El⸗ lerholz⸗Hoeſt aulegen. Die Motorbarkaſſe„Blitzer“ befand ſich vor dem Schleppdampfer und lief eben⸗ falls in den Kuhwärder Vorhafen ein. Als die Bar⸗ kaſſe in geradem Kurs auf den engliſchen Dampfer „Cyelops“ zuhielt, und noch etwa 50 Meter von der erſten Pfahlgruppe entſernt war, an der der eng⸗ liſche Dampfer vertäut lag, kam der Schlepper von hinten auf. Beide Fahrzenge gerieten in Kolliſion. Dabei ſank die Barkaſſe und ſämt⸗ liche ſieben Fahrgäſte mit Ausnahme des Barkaſſenführers ertranken. Die Ermittlungen über die Schuldfrage ſind noch nicht abgeſchloſſen. Fünf von den Opfern konnten bisher, wie gemel⸗ det, geborgen werden. Vermißt werden noch die Frau des ertrunkenen Erſten Ingenieurs Williams und ein deutſcher Matroſe. Vom Triebwagen erfaßt dnb. Eſſen, 18. Juli. Am Sonntagmorgen wurden an einem Bahn⸗ übergang auf der Strecke Dortmund—Caſtrop Wanne—Eickel der Emſcher⸗Talbahn ßwiſchen Bö⸗ vinghauſen und Caſtrop zwei Frauen und ein Mann von einem Triebwagen erfaßt und ſofort getötet. Da die Schranke beim Herannahen des Wagens nicht ge⸗ ſchloſſen war, wurde der Schrankenwärter in Haft genommen. Zwei Arbeiter im Rhein ertrunken dnb. Orſey(Niederrhein), 19. Juli. Als Montag mittag in der Nähe der Knepp⸗ Brücke bei Baerl fünf Arbeiter der Waſſerbauver⸗ waltung Orſey mit Peilarbeiten beſchäftigt waren, kippte plötzlich der Kahn, in dem ſich die Leute befanden, ſo daß alle fünf ins Waſſer fielen. Während ſich drei durch Schwimmen retten konnten, ertranken die beiden andern Arbeits⸗ kameraden. Beide waren Familienväter, die nicht ſchwimmen konnten. 5üK————................———————————————————————————————————p—— — Durch Schreckwirkung iſt eine deutſche Dogge zu einer Schwimmleiſtung veranlaßt worden, die bisher noch von keinem Artgenoſſen erreicht wurde. Als am Ufer des Genfer Sees in Ouchy bei Lau⸗ ſanne ein großes Feuerwerk abgebrannt wurde, ver⸗ ſetzte das Donnergetöſe den wertvollen Raſſehund ſo in Angſt und Schrecken, daß er in den See ſprang und mit größter Geſchwindigkeit vom Ufer weg⸗ ſchwamm. Die bald darauf mit Booten aufgenom⸗ mene Suche blieb erfolglos. Am nächſten Morgen ſtieg die Dogge am entgegengeſetzten Ufer des Gen⸗ ſer Sees an Land. Sie hat während der Nacht in zehn Stunden mindeſtens 15 Kilometer ſchwimmend zurückgelegt. * — Daß Küſſen im Hausflur weder eine Sünd' noch ein Räumungsgrund iſt, darüber ſchaffte eine Räumungsklage beim Amtsgericht Düſſeldorf Klar⸗ heit, der nach einer der letzten Nummern der„Nord⸗ deutſchen Hausbeſitzerzeitung“ folgender Tatbeſtand zugrunde lag: Eine blonde Schöne, die Tochter eines Mieters des in Rede ſtehenden Hauſes, pflegte abends von ihrem Verehrer in des Hausflurs Dun⸗ kel mit zahlreichen heißen Küſſen Abſchied zu neh⸗ men. Dieſes mißfiel dem Hauseigentümer und fand ſer„beſcheidene Richter“, wie es bei Leſſing heißt, ſo wenig ſeinen Beiſall, daß er die Räumungsklage anſtrengte. Das zuſtändige Gericht hat daraufhin S010 uα OL In den Hohen Tauern verſchollen dub. Linz, 19. Juli. Ein deutſches Ehepaar aus Braunſchweig wird ſeit dem 9. Juli vermißt. Das Ehepaar trug ſich am 9. Juli nachmittags in das Hüttenbuch des Kalſer Tauernhauſes mit dem Vermerk ein:„Ueber die Stüdelhütte, Stüdelgrat, Großglockner, Erzherzog⸗ Johann⸗Hütte nach Kaprun abzuſteigen.“ Sie ſind bisher dort nicht eingetroffen. Da in letzter Zeit ſchweres Wetter herrſchte, wird vermutet, daß das Ehepaar verunglückt iſt. Eine Gendarmerie⸗Such⸗ expedition iſt in das Großglockner⸗Gebiet abgegangen. Sporſflugzeug ſtürzt ins Meer dib. Stockholm, 19. Juli. Ein Sportflugzeug Inſaſſen mit zwei ſtürzte am Sonntag bei Gotenburg infolge Aus-—9 ſetzen des Motors in das Meer. Die beiden Inſaſſen kamen dabei ums Leben. Der um⸗ gekommene Flieger und Beſitzer des Flugzeuges war der ſchwediſche Induſtrielle Mark. Ein Motorboot explodiert und verbrannt dub Mailand, 19. Juli. Auf einem täglich zwiſchen Trieſt und Pirano verkehrenden Motorboot ereignete ſich eine ſchwere Exploſion, während das Boot zu Rei⸗ nigungsarbeiten im Hafen von Trieſt lag. Eine Perſon wurde getötet, vier weitere verwundet. Da es nicht gelang, den nach der Exploſion ſich auf dem Boot ausbreitenden Brand zu löſchen, mußte es verſenkt werden. Ein ASA-Kreuzer auf Grund gelaufen dnb. Waſhington, 20. Juli. Nach einer Bekanntgabe des Marineamts lief der Kreuzer„Omaha“(7050 Tonnen) in der Nähe der Bahama⸗Inſel Caſtle Island auf. Der Konnman⸗ dant hat mitgeteilt, daß keine unmittelbare Gefahr beſtehe. Ein Marineſchleppſchiff und fünf Küſten⸗ wachſchiffe ſind zur Hilfeleiſtung ausgelauſen. Der Kreuzer„Omaha“ befand ſich auf dem Wege nach Charleſton(Süd⸗Karolina), wo er vor ſeiner Aus⸗ fahrt in europäiſche Gewäſſer überholt werden ſollte. 0 im Räumungsurteil ſolgendes ausgeführt:„Der⸗ artige mit dem natürlichen Empfinden der hier in Betracht kommenden Mieterkreiſe wohl vereinbaren Vorgänge können nicht als eine erhebliche Beläſti⸗ gung gewertet werden.“ Eine erhebliche Beläſtigung im Sinne des 8 2 des Mieterſchutzgeſetzes wurde alſo als nicht vorliegend angenommen, doch gab die⸗ den Parteien dͤen guten Rat, derartigen Abſchied in Zukunft lieber in den naheliegenden Park zu ver⸗ legen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß hier die Däm⸗ merung etwas ſpäter eintritt als im Hausflur.— Wahrhaftig ein weiſer Richter. — Bei einem der ſchweren Nachtgewitter, die vor einigen Tagen über den Teutoburger Wald zogen und in der weiten Umgebung durch ſtarkes Wetter⸗ leuchten bemerkbar waren, konnte man allenthalben ein überaus kräftiges Elmsſeuer beobachten. Spa⸗ ziergänger, die ſich auf den Höhenzügen auſhielten, 4 bemerkten an den Fingern, an der Hutſpitze, ja ſelbſt an der Naſenſpitze bläulich züngelnde Flämm⸗ chen. Ein in der Nähe befindlicher Ausſichtsturm war wie in Feuerwerk gehüllt, das wegen ſeiner dunkelblauen Farbe einen ganz ſeltſamen Eindruck erweckte. u neuen llfern BE—————————————32ů2ĩů³ R O MANVON L OVIS H. oREN 2 —TUB————————— 45 Warum ich dieſen für die Zurückbleibenden ſo unerquicklichen Schritt tue— Dir, Henry, brauche ich es nicht umſtändlich zu erklären. Wir wollen die Beſchönigungen beiſeite laſſen: ich bin morſch, von Zweifeln wie von Gewißheiten zerfreſſen und dem Leben nicht mehr gewachſen. Ich bin es müde, das Dach, unter dem ich wohne, mit eigenen Händen zu ſtützen, daß mir die Laſt bald die Adern ſprengt, und zugleich von der Ausſicht gepeinigt zu werden, daß alles krachend zuſammenbricht, ſobald ich nur euue Sekunde den Blick abwende und meiner Bürde vergeſe. Und ſo laſſe ich mich müde in den Abgrund fallen, üker dem ich ſo lange hing, und ſtelle an⸗ heim, daß much die gütige Hand der Allmacht auf⸗ fängt und mich in ihren Mantel hüllt. Dies iſt ein Aussgang, wie er für Dich und Dein Leben wohl niemals in Betracht kommen dürfte. Dennoch möchte ich Dir in dieſem Augenblick ein paar Worte ſagen, die Dir— dennochl— vielleicht nützlich ſein werden. Du wirſt einem Toten vertzeihen, daß er Dich oͤurchſchaut hat. Es hat mich eigemartig berührt, bei der heftigen Szene, die Du mir an Alberts Lager gemacht haſt— ich habe ſie Deinem Schmerz zugute gehalten und ſofort verziehen!—, Dich ſozuſagen Arm in Arm mit Albert gegen mich auftreten zu ſehen, während Joan, deren Namen ich umſonſt zu hören erwartete, aus dem Umkreis dieſes Sterbe⸗ lagers verbannt zu ſein ſchien. Sollle die ſo plötz⸗ lich wiederhergeſtellte Allianz mit Albeyrt nicht ein Mißverſtändnis ſein, wie die Attacke auf mich viel⸗ leicht nur ein Scheinangriff war, mit den Du Dich von Dir ſelbſt abzulenken getrachtet haſt? Beachte wohl: es iſt Zuneigung, die meinen Brief beſtimmt, und die feſte Hoffnung, daß Dir beſſer als mir ge⸗ lingen wird, der Wirklichkeit ins Auge zu blicken und ſie zu meiſtern, und daß Du es damit, ans eine Art Ehrenrettung unſeres Hauſes und unſeren Ge⸗ ſchlechts, für mich mit tun wirſt!— Ich fand bei Albert ein Buch mit Notizen auf⸗ geſchlagen auf dem Tiſch, und obenan ſtand— dick angeſtrichen, damit es nicht zu überſehen war— eine aufſchlußreiche Eintragung, die ſchon vor vie⸗ len Jahren, in London nämlich, gemacht worden iſt. Er bittet Dich darin um Verzeihungl Aus keiner⸗ lei greifbarem Anlaß, nur ſo für alle Fälle und in der Befürchtung, daß einmal Grund genug vor⸗ handen ſein könnte. Warum haſt Du damals nicht gewußt, was er ſchon ahnte? Nimm Alberts Tod nicht als den bequemen Ausgang, als der er ſich darzubieten ſcheint, mein lieber Henry. Wirſt Du Dir über den dahingegangenen Freund einig, ſo darfſt Du auch das Fragezeichen, das Dir die Frau in die Seele zeichnete, nicht unwillig meiden oder einſach überwuchern laſſen, als wäre es auf dieſe Weiſe zu tilgen. Ich habe nicht die Abſicht, Deine Entſchlüſſe nach irgendeiner Richtung hin zu len⸗ ken: Du gleichſt ebenſowenig mir, wie man Joan mit den Maßſtäben meſſen kann, die ich anzuwen⸗ den gelernt habe. Nur— weiche Deiner Sache nicht aus, denke ſie bis zu Ende! Oder Dein Leben wird auch ſo ergebnislos, ſo auf das Erbarmen des To⸗ des angewieſen ſein wie das meine.— Es wird Zeit für mich! Das ominöſe Fläſchchen, deſſen Anblick andern Menſchen Schauder einjagt und mir all die Feſtigkeit verleiht, die mein Leben vermiſſen ließ, ſteht bereit. Wozu noch Worte? Ich vertraue mehr auf die lebendige Erinnerung, die mein Name in Deinem Herzen wachhalten wird, als auf einen noch ſo ausführlichen Brief. Nur der Oroͤnung halber, der Korrektheit halber, die Du früher ſo gern geſchmäht haſt, habe ich Dir zum Schluß noch eine kleine Mitteilung zu machen, die Du bitte in ihrer Bedeutung nicht überſchätzen willſt: Ich habe tatſächlich einmal mit dem Gedan⸗ ken geſpielt, Albert zu töten, und in böſen Nächten Pläne gewälzt. Eine höhere Macht hat mir das Spiel aus der Hand geſchlagen. Ich bin in dieſem Augen⸗ blick dankbar, daß es nicht die Erinnyen ſind, die mich zu dem letzten Schritt oͤrängen. Du warſt alſo ein Narr und warſt es auch nicht. Meine Hände jedenfalls ſind rein geblieben. Leb wohl— alles Gute für Dich und die Deinen! Sei immer ein Mann, Henryl Diein getreuer Onkel Dr. Magnus Hoyer.“ Ich ſtarrte hinaus, wo der Tag mühelos und er⸗ geben in der Dämmerung ertrank, und hörte, wie die Schwalben mit ſchwirrendem Flügelſchlag ihr Neſt unter dem Dachbalken ſuchten. Ich empfand, was ich bisher noch nie gefühlt hatte: allein in einem fremoͤen Eroͤteil zu ſein. Doch hatte ich keinerlei Hoffnung, daß es irgendwo einen anderen Eroͤteil geben könnte, der mir vertrauter geweſen wäre. Ich war allein wie ein auf den Grund des Meeres ge⸗ ſunkener Stein. Albert, der Onkel, Jugend und Zu⸗ kunft, Kopf und Herz— alles tot. Und erſtarrt und verzerrt die Züge eines Menſchenbildes, das ich einſt mit der Hoffnung im Herzen getragen hatte, es würde ein wundertätiges Gnadenbild für alle Zeiten ſein. Ich kleidete mich vollends an, mit ungelenken Händen, und verließ das in der Abenoͤſtille liegende Haus. Die Stadt ſaß beim Abendbrot, und die Stra⸗ ßen lagen leer; ſo entging ich dem Zuſammentreffen mit Bekannten. Ich ließ die letzten Häuſer weit hin⸗ ter mir und hemmte meine Schritte erſt, als ich auf den Felſen über dem Meer ſtand, nicht weit von jener Stelle, wo ich einſt mit Albert verſchämte Worte der Freunoſchaft getauſcht, wo der Blick weit über das mondbeglänzte Meer ging und nichts als der monotone Wellenſchlag an mein Ohr drang. Hier empfand ich— und es war eine Erleichterung— auch körperlich die grenzenloſe Einſamkeit, die mich im Innern mit ihrer Eiſeskälte beherrſchte.— Albert und mein Onkel wurden zur gleichen Stunde begraben, und die Gräber lagen unmittel⸗ bar nebeneinander. Der Pfarrer hatte es angeord⸗ net, wahrſcheinlich in der Meinung, daß es ſich für nahe Bekannte, die die beiden Toten doch geweſen waren, ſo gehöre. Auch ich fand es ganz in der Ord⸗ nung. An dieſem Tage ſah ich Fanny wieder. Sie ging, auf den Arm von Herrn Schmidt geſtützt, in der Hal⸗ tung einer müden alten Frau. Ihr Geſicht war welk und kummervoll, aus ihren Augen war der freche Glanz ein für allemal geſchwunden. Die Hände preß⸗ ten ſich um das ſchwarze Andachtsbuch. Welch eine Verwandlung! Der Tod mochte ihr über die Schul⸗ ter gelächelt haben, als ſie tändelnd vor den Spie⸗ gel trat; der Schreck dieſer jähen Begegnung hatte ſie gezeichnet, und der leichtfertige Sinn war für immer dahin. Herr Schmidt nickte mir bekümmert zu, als die Trauerhandlung zu Ende war und er die verſtörte Fanny den Friedhofsweg hinunter an mir vorbei⸗ führte. Der Ausdruck ſeines Geſichts ſchien auf mein volles Verſtändnis zu rechnen für die neue und viel⸗ leicht letzte Aufgabe, die ihm das Leben ſtellte: die Schritte einer verwaiſten Frau zu bewachen, einer Alternden Troſt zu ſpenden und ihr aus ſorgſam ausgewählten Erinnerungen eine Welt der Phan⸗ taſte einzurichten, in der ſie mit leidlichem Wohl⸗ behagen auszuharren vermochte. Ich nickte ihm zu, was ihm ſichtlich wohltat. Als er mich ein paar Tage darauf beſuchen kam, beſtätigte es ſich, daß ich das Richtige gedacht hatte. Bei aller Trauer um den einzigen, dem er hatte Freund ſein dürfen, und bei allem Kummer über ein Drama, das ihm aus Andeutungen und ahnungs⸗ weiſe bekannt ſein mochte, ſtrahlte er eine geheim⸗ nisvolle Verklärung aus. Er war dankbar bereit, ſich unter eine neue Laſt zu bbeugen, dankbar gegen das Schickſal, daß es einen Buckligen nicht ſchonte und nicht verſchmähte. Fanny hatte ſich entſchloſſen, nach Hamburg zu⸗ rückzukehren und dort ihr Witwentum in Stille zu tragen, damit der gleiche Ort, der ſie in ihrer über⸗ müttigen Blüte geſehen hatte, nun auch Zeuge ihrer Einkehr und Ergebung ſein würde. Sie hoffte auf einen Platz in einem Stift für alleinſtehende Frauen, und es war anzunehmen, daß man ihn ihr nicht ver⸗ ſagen würde. Herr Schmidt hatte keine große Mühe gehabt, ſie von der Notwendigkeit zu überzeugen, daß er ſie begleiten müſſe. Es war ungewöhnlich und wohltuend für ſie, von ͤer Teilnahme und Für⸗ ſorge eines Mannes umgeben zu ſein, ohne daß Be⸗ gehrlichkeit und der böſe Kitzel von einſt damit zu tun hatten. Herr Schmidt ſah ſeine Aufgabe nicht als leicht und angenehm an, doch war er ganz er⸗ füllt von der Freundſchaft für den Verſtorbenen und von ſelbſtloſer Zuneigung für die Lebende. Sie woll⸗ ten ſo bald wie möglich reiſen. Ich wünſchte ihm mit belangloſen Worten Glück. Er achtete kaum darauf, hatte wohl auch nichts an⸗ deres erwartet, ſo erfüllt war er von ſeiner Auf⸗ 5— Schon in der Tür, erkundigte er ſich nach oan. kunft zu geben. ortſebung folgl) 1 Ich zwang mich, eine höfliche, nichtsſagende Aus⸗ 6 W4“ „e aluh) * * W Dienstag, 20. Juli 1937 Aus Baden Flammen im Bauernhof Reiche Vorräte vernichtet— Sachſchaden etwa 35 6% Mark * Offenburg, 20. Juli. In der Nacht auf Mon⸗ tag iſt um 1 Uhr der Neubauernhof im Zinken Hags⸗ bach bei Mühlenbach ein Raub der Flammen gewor⸗ den. Die Familie des Beſitzers Andreas Schmi⸗ der konnte nur das nackte Leben retten. Reiche Erntevorräte, fünf Stück Großvieh und elf junge Schweine ſini ein Opfer der Flammen geworden. —600 Zentner Heu ſind verbrannt. Der Geſamt⸗ ſchaden wird auf über 35000 Mark geſchätzt. Die Löſchmannſchaften mußten ſich darauf be⸗ ſchränken, das Uebergreiſen des Feuers auf die Ne⸗ bengebäude zu verhüten. Die Pferde ſcheuten! Todesſturz vom Fuhrwerk Weinheim, 20. Juli. Der Landwirt Schütz aus Löhrbach und der bei ihm bedienſtete Arbeiter Georg Eſter aus Unterflochenbach waren mit dem leeren Holzfuhrwerk, von der Sägerei in Gorxheim kom⸗ mend, auf dem Heimweg begriffen. Kunz oberhalb der Kunzenbacher Brücke ſcheuten die Pferde in⸗ folge eines Autoſignals und liefen davon. Der 2⸗ jährige Georg Eſter, der das Geſpann führte, ſtürzte ſo unglücklich vom Wagen, daß der Tod ſofort eintrat. Landwirt Schütz kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Tod lauert Unglücksfälle, die Opfer fordern Karlsruhe, 20. Juli. Die Brüder Schäfer aus Neuthard bei Bruchſal ſind in Leopoldshafen auf der Heimfahrt von einem Ausflug an den Rhein ſchwer verunglückt. In einer Kurve ſtieß das Motor⸗ rad gegen einen Baum, ſo daß die beiden jungen Männer mit ſchweren Verletzungen am Platze blie⸗ ben. Der Fahrer, der 24jährige Alfons Schäfer, ſtarb nach kurzer Zeit. Sein Bruder mußte ins Karls⸗ ruher Städtiſche Krankenhaus gebracht werden. * * Pforzheim, 20. Juli. Das neun Monate alte einzige Kind des Kraftfahrers Franz Engell in der Bismarckſtraße gelangte von ſeinem Kinder⸗ wagen aus, trotzdem es geſichert war, zum Küchen⸗ tiſch und warf eine Kanne heißen Kaffee um. Den ſchweren Brandwunden, die das Kind erlitt, iſt es im Krankenhaus erlegen. L Doſſenheim, 19. Juli. Die hieſige T G 89 hielt eine Verſammlung ab, in der wichtige Angelegen⸗ heiten beſprochen wurden. Anſchließend fand ein Kameradſchaftsabend ſtatt, bei dem der Vereinsdiet⸗ wart Edwin Harbarth einen Vortrag hielt. Ge⸗ meinſame Lieder, Vorträge, Humor uſw. verſchönten den Abend.— Als Sieger bei dem letzten Kreisjugendtreffen in St. Ilgen gingen folgende Sportler hervor: Peter Jakob, Alfred Hörti, Fritz Günther, Heinrich Riedinger, Hans Clauer und Hermann Böhler. DU Weinheim, 19. Juli. Auf dem Weinheimer Obſtgroßmarkt herrſcht zur Zeit Hochbe⸗ trieb. Die Anfuhren haben erheblich zugenommen und betrugen am 15. Juli 900 Zentner, darunter über 500 Zentner Pfirſiche. Die Ernte in Bühler Frühzwetſchgen wird in dieſen Tagen einſetzen. L Sinsheim, 19. Juli. Aus dem Kreis Sinsheim gingen dieſer Tage 28 NSV⸗Ferienkinder zu einem mehrwöchigen Erholungsaufenthalt nach Schleswig⸗Holſtein ab. Zweifellos werden auch dieſe Kinder geſtärkt und erholt wieder aus der Fremde zurückkehren.— Die 40jährigen trafen ſich hier zu einer ſtimmungsvollen Wiederſehensfeier. Be⸗ ſonders erfreulich für die Teilnehmer war das Er⸗ ſcheinen des Oberlehrers a. D. Saur, der früher die Klaſſe unterrichtete. Gemeinſame Lieder und Erin⸗ zeugten von einer längſt entſchwundenen eit. Am Samstag in Karlsruhe: Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Süweltdeuiſche Umichau? Gemeinſchaftstagung der 68 und des DN — Karlsruhe, 10. Juli. HJ⸗Gebiet und DRe⸗Gau Baden hielten am Samstagabend in Karlsruhe eine Ge⸗ meinſchaftstagung der Bann⸗ und Jungbannführer des Gebietes Baden ſowie der Kreisführer und Gaufachwarte des Reichs⸗ bundeg für Leibesübungen ab. Das zu gleicher Zeit in Karlsruhe ſtattgefundene Gebietsſporttreffen in Gemeinſchaft mit den badi⸗ ſchen Jugendmeiſterſchaften war der geeignete An⸗ laß zu dieſer entſcheidungsvollen Tagung der Beauf⸗ tragten der Leibeserziehung und Jugend im Gebiet Baden. Der Jugendwart des DRs, Unterbannführer Lörcher, hieß die anweſenden Vertreter der beiden Organiſationen willkommen. Dann ſprach Oberge⸗ bietsführer und Landesjugendführer Kemper. Aus⸗ gehend von der Erkenntnis, daß der Nationalſozia⸗ lismus als erſtes die Schaffung eines Volkes er⸗ ſtrebt und ſeine Weltanſchauung zur Grundlage ſeines Lebenskampfes macht, komme es heute darauf an, daß das deutſche Volk, das lange Jahrhunderte immer wieder von fremden politiſchen Ideen ge⸗ leitet war, zu der im Nationalſozialimus verkörper⸗ ten arteigenen Idee erzogen wird. Die zur inneren und äußeren Stärkung der Nation erforderlichen Maßnahmen müſſen in völliger geiſtigen Einheit mit allen daran beteiligten Stellen zur Durchführung gelangen. Zugleich mit der weltanſchaulichen Er⸗ ziehung hat die körperiche Ertüchtigung mittels ſyſte⸗ matiſch betriebenem Breitenſport bei der geſamten deutſchen Jugend zu erfolgen. Alles, was körperlich und geiſtig geſund iſt müſſe für den Sportgedanken gewonnen werden, weil ſowohl der Körper als auch der Geiſt jedes Einzelnen dem ganzen deutſchen Volke gehört. Dabei obliege der H3 die Aufgabe, mittels ihrer ſportlichen Breitenarbeit die erforder⸗ lichen Grundlagen zur Wehrertüchtigung zu ſchaffen, während den Vereinen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen die Förderung der beſonderen ſportlichen Veranlagung Einzelner zufalle, öͤie das deutſche Reich dann nach außen bei den großen ſvort⸗ lichen Ereigniſſen der Welt zu vertreten hätten. Un⸗ erläßliche Vorausſetzung zur Erreichung dieſes Zie⸗ les ſeien Kameradſchaft und guter Wille auf allen Seiten im Hinblick auf das große Ziel: Erſtarkung des geſamten deutſchen Volkes zu einem Schickſals⸗ kampf, in deſſen Dienſt alles geſtellt werden müſſe. Namens des Gauführers des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen, Miniſterialrat Kraft, unterſtrich ſtellvertretender Gauführer Linnen⸗ bach die Ausführungen des Obergebietsführers und verſicherte ihm, daß auch der Reichsbund bereit ſei, ſich mit ſeiner ganzen Kraft für den Aufbau des Reiches einzuſetzen und ſeine Organiſationen zur Verfügung zu ſtellen. Alte Soldaten in Wiesloch Ganleiter Bürckel beim Treffen der 20er Feldartilleroſten * Wiesloch, 20. Juli. Am Samstag und Sonntag ſtand Wiesloch im Zeichen des Kameradſchafts⸗ treffens der Angehörigen des ehemaligen 20. bayeriſchen Feldartillerie⸗Regiments. Hauptſächlich aus der Saarpfalz und Franken, aber auch aus den übrigen Gauen Deutſchlands, waren zahlreiche Ehe⸗ malige zuſammengekommen. Beigeordneter Stöckin⸗ ger begrüßte die Teilnehmer namens der Partei und der Stadtverwaltung. Zum Gedenken der Gefalle⸗ nen marſchierten die alten Soldaten am Sonntag, zuſammen mit den Formationen der Bewegung und den Abordnungen des Kyffhäuſerbundes, zum Ehren⸗ mal im Stadtpark, wo Kameraoſchaftsführer Röhrig einen Kranz niederlegte. Die ordentliche Hauptver⸗ ſammlung der 20er Kameradſchaft ſchloß ſich an. Die Vereinigung zählt gegenwärtig etwa 600 Mitglieder. Ihr gehört als Ehrenführer Gauleiter Bürckel an, der während des Krieges in der 6. Batterie Dienſt tat. Stürmiſchen Beifall löſte es auf der Wieder⸗ ſehensfeier aus, als Pg. Bürckel erſchien und längere Zeit unter ſeinen Frontkameraden verweilte. An den Führer wurde ein Telegramm geſandt. L. Sinsheim, 20. Juli. Die auf dem Ober⸗ biegelhof als Laudarbeiterin tätige 18jährige Anna Weigand von Oberelsbach in der Rhön ſtürzte von einem beladenen Erntewagen ſo unglücklich auf den Boden, daß ſie einen Schädelbruch erlitt und den ſchweren Verletzungen bald darauf erlegen iſt. Der jähe Tod des jungen Mädchens hat allgemeine Anteil⸗ nahme ausgelöſt. L. Neckargemünd, 19. Juli. Unter Mitwirkung des Quartetts„Neckarperle“ und der ſtädtiſchen Ka⸗ pelle fand zu Ehren der nach mehrwöchigem Aufenthalt von hier ſcheidenden Kö F⸗Urlaubern aus Oſt⸗Hannover ein Abſchiedsabend ſtatt, bei dem Bürgermeiſter Müßig in henzlichen Worten ſich verabſchiedete und jedem der Scheidenden einen Merianſtich von Neckargemünd überreichte. Der ſtim⸗ mungsvolle Abend war zugleich Empfangsabend der Reiſegeſellſchaft ſchottiſcher Gäſte. L. Neckarbiſchofsheim, 20. Juli. Die Eheleute Joſef Creutz und Frau Eliſe geb. Dörflinger konnten hier oͤas Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen. 55 Wiederſehensfeier in Annweiler Die ehemaligen Zler trafen ſich * Annweiler, 20. Juli. Als am frühen Morgen des Sonntags ein Muſik⸗ korps der Wehrmacht mit ſchneidigen Märſchen durch die alte Trifelsſtadt marſchierte und das Wecken vollzog, lag ſchon hellſter Sonnenſchein über der ſeſt⸗ lichen Stadt. Bald füllte ſich die Stadt mit feſtlich und froh geſtimmten Menſchen. Von überall her waren die ehemaligen Zter gekommen, um nach nun 20 Jahren in ihrer Kriegsgarniſon Wiederſehen zu feiern. Nach dem Weckruf vollzog ſich eine Feier⸗ ſtunde in der Hohenſtaufen⸗Halle. Ver⸗ treter der Partei, des Staates und der Wehrmacht hatten ſich— gleich dem Vorabend— wieder zahlreich eingefunden. Große Freude bereitete den ehemali⸗ gen zlern die Anweſenheit der beiden früheren Re⸗ gimentskommandeure, Oberſt von Hoeßlin und Oberſt von Reiß. Ratsherr Becker, der die Feſt⸗ verſammlung begrüßte, teilte u. a. mit, daß die Stadt Annweiler im nächſten Jahre gemeinſam mit der Regiments⸗Vereinigung der ehemaligen gter ein Erinnerungsmal errichten werde. Haupt⸗ mann a. D. Gies⸗Diedesfeld iſt mit den weiteren Borbereitungen hierzu beauftragt worden. Die alten Soldaten des Weltkrieges, nicht minder aber auch die Angehörigen der jungen, wieder⸗ erſtandenen Wehrmacht, wurden durch Bürgermeiſter Peters herzlich begrüßt, der einen Rückblick auf die Jahre des Verfalls warf und hervorhob, daß gerade die Bevölkerung der ehemals beſetzten Ge⸗ biete wiſſe, was es heiße, ein Volk in Knechtſchaft zu ſein. Namens der Regierung der Pfalz und des Be⸗ zirks Bergzabern ſprach Oberamtmann Jacobus, Bergzabern, von der Notwendigkeit, ſolche Wieder⸗ ſehensfeiern zu veranſtalten, um der jüngeren Ge⸗ neration die Taten der Väter und Brüder zu ver⸗ mitteln. Anſchließend fand vor der Stadthalle, vor der die ebemaligen Zier und die Ehrenſtürme der Formationen Aufſtellung genommen hatten, die Heldengedenkfeier ſtatt, bei der Oberſt von Hoeßlin die Geſchichte des Regiments 31 zeichnete. Als er der Toten des Regiments gedachte, ſenkten ſich die Fahnen und das Lied vom guten Kameraden erklang. Begeiſtert ſtimmten die Anweſenden dann in den Gruß an den Führer ein. Die Lieder der Nation beendeten den Gedenkakt. Es folgten ein Vorbeimarſch und ein Gedenkmarſch durch die Stra⸗ ßen der Stadt. Den alten Soldaten wurden überall freudige Ovationen bereitet. Am Nachmittag wichkelte ſich der geſellige Teil des Progvamms ab. Nachbargebiete U Brieftauben als Streckenflieger Von Falken verfolgt * Lampertheim, 20. Juli. Die Brieftauben⸗Reiſe⸗ geſellſchaft Worms und Umgebung, zu der auch Lam⸗ perrtheim gehört, veranſtaltete wieder verſchiedene Fernflüge. So ſtarteten in Linz a. d. Donau 2353 Tiere, die die 500 Kilometer lange Strecke in ſieben bis acht Stunden zurücklegten. Am 3. Juli flogen 1419 Tiere in St. Pölten(Oeſterreich) ab und wur⸗ den für die 599. Kilometer lange Strecke etwa ſieben Stunden benötigt, was eine Stundengeſchwindigkeit von 80 bis 90 Kilometer ausmacht. Welch großen Gefahren dieſe Tiere hierbei ausgeſetzt ſind, beweiſt ein nachgewieſener dramatiſcher Fall, der ſich bei dieſem Fluge abſpielte. Eine mitgeflogene Taube, die verletzt hier ankam, wurde bei Bruchſal von Leu⸗ ten beobachtet, wie ſie von zwei Falken ſcharf ver⸗ folgt wurde. In ihrer höchſten Not rettete ſie ſich in eine Hofreite, in der ein Mann arbeitete. Beide Falken hatten die Taube hart bedrängt und ließen im Hof von ihr ab. Aus Rache flogen ſie in einen Nach⸗ barhof und nahmen dort ein Huhn mit. Verhängnisvoller Kraftradunfall Der Sozinsfahrer ſeinen Verletzungen erlegen * Schramberg, 19. Juli. Auf der Sulgener Höhe in der Nähe des Kaffees Haas rannte in den frühen Morgenſtunden des Samstags ein Motorradfahrer gegen ein Hindernis und fuhr in den Graben auf der falſchen Straßenſeite. Der Soziusfahrer wurde von dem Fahrzeug herabgeſchleudert und erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf ſtarb. Da der Verdacht beſtand, daß der Kpaftradfahrer be⸗ trunken war, wurde er verhaftet und ins Gefäng⸗ nis eingeliefert. Das Feſt der deutſchen Traube und des Weines am 25. und 26. September * Fraukfurt a.., 20. Juli. Für dieſen Herbſt ſind als Feſt der deutſchen Traube und des Weines zwei Tage vorgeſehen. Es wird am W. und 26. September zu begehen ſein. Einſtweilen erfahren wir über die Vevanſtaltung, daß ihre Durchführung etwa im gleichen Rahmen wie im Vorfahre erfolgt. Die Patenſtädte bleiben im großen und ganzen die gleichen, für den Rhein⸗Mainiſchen Weinbaubezirk beiſpielsweiſe ſind ſie vollkommen unverändert ge⸗ laſſen worden. Als Patenweine kommen die Jahrgänge 1034, 1935 und 1936 in Betracht; ſie ſind wiederum beſonders als Patenweine ge⸗ keunzeichnet. In dieſem Jahr müſſen ſie nicht zuſätzlich vom Erzeu⸗ gergebiet erworben werden, ſondern können gleichzei⸗ tig auch bei den als Patenweinhändler gugelaſſenen Händlern gekauft werden. Es ſollen in dieſem Jahre vor allem auch Qualitätsweine als Feſtweine in Sonderangeboten zugelaſſen werden. Mit dem Feſt der deutſchen Traube und des Wei⸗ nes wird erſtmals eine Werbung für den deutſchen Schaumwein vor ſich gehen. Die deutſche Schaumweininduſtrie ſtellt zu dieſem Zweck zu einem angemeſſenen Preiſe einen einheitlichen deutſchen Schaumwein zur Verfügung. Dieſer Schaumwein ſtellt allerdings keine Sonderfüllung zu zeſem Zwecke dar, ſondern er wird nach ſeiner Prü⸗ fung von den einzelnen Schaumweinherſtellern mit einem Flaſchenſchild zum Feſte der Traube und des Weines geliefert. In der nächſten Zeit iſt mit der Bekanntgabe der einzelnen Richtlinien für die Durchſührung des Werbefeſtes für Traube und Wein zu rechnen. Das Feſt findet erſt nach der großen Reichstagung des deutſchen Weinbaues in Heilbronn vom 22. bis 29. Auguſt ſtatt, deren Einzelveranſtal⸗ tungen nunmehr ebenfalls ſchon feſtgelegt ſind. 7 *—— ————— 7. Seite/ Nummer 327 Aus der Pfalz Gemeinſam in den Tod gegangen * Landan, 20. Juli. Abends wurde man auf ſtarken Gasgeruch aufmerkſam, der aus einem in der Trappengaſſe gelegenen Anweſen kam. Man öffnete gewaltſam die Wohnung der in den 30er Jahren ſtehenden Witwe Anna Kraft und fand die Woh⸗ nungsinhaberin und den 38 Johre alten Poſtaſſi⸗ ſtenten Chriſtian Pitroff in der Küche tot auf. — Pitroff war verheiratet und Vater von zwei Kindern. Auch die Witwe Kraft hinterläßt ein 10⸗ jähriges Kind. Der Dachſtuhl abgebrannt Brand im Gaswerk * Bad Dürkheim, 19. Juli. Am Montagmorgen brach im Apparateraum der Ferngasverſorgung Lud⸗ wigshafen ein Brand aus, der bald auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Außer den Vertei⸗ lungs⸗Apparaten iſt der Dachſtuhl des Gebäudes verbrannt. Der Schaden iſt beträchtlich, doch iſt die Stadt Bad Dürkheim nur mit unbedeutendem Ge⸗ bäudeſchaden beteiligt. E Verbrennungen durch Starkſtrom * Ludwigshafen, 19. Juli. Der bei einer Bau⸗ firma beſchäftigte Maurer Philipp Gönnheimer aus Oppau kam beim Arbeiten im Werk Oppau der J6 Farbeninduſtrie mit einer an der Arbeitsſtätte vor⸗ beiführenden Hochſpannungsleitung in Berührung. Hierbei erlitt er ſchwere Verbrennungen, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Erfolgreiche Schützen L Hirſchhorn, 19. Juli. Folgende Ergebniſſe wur⸗ den bei dem in Igelsbach abgehaltenen Preis⸗ ſchießen erzielt: 5 Schuß liegend freihändig: 1. Bernauer⸗Wilhelmsfeld 57 Ringe, 2. E. Münch⸗ Pleutersbach 56., 3. Lehr⸗Finkenbach 56., 4. H. Kappes⸗Pleutersbach 55., 5. Bönig⸗Brombach 55 Ringe, 6. Oskar Alt⸗Eberbach 55., 7. Knopf⸗Wil⸗ helmsfeld 53., 8. Ludwig Guß⸗Hirſchhorn 53., 9. Johann⸗Gammelsbach 53., 10. Ehmann⸗Eberbach 53., 11. E. Vollharö⸗Hirſchhorn 53., 12. Koch⸗ Eberbach 52., 13. Schundler⸗Finkenbach 52 R.— Jungſchützen: 1. Lothar Schneider⸗Asbach 57 Ringe, 2. K. Heiß⸗Schönbrunn 50., 3. Edmund Muff⸗ Pleutersbach 46., 4. Leonhard Denninger⸗Hirſch⸗ horn 45., 5. Artur Herbold⸗Allemühl 45., 6. Zimmermann⸗Pleutersbach 43 R. Ehrenpreis drei Schuß ſtehend freihändig: 1. Konrad Koch⸗Eberbach 33 Ringe, 2. Osk. Alt⸗Eberbach 31., 3. Bernauer⸗ Wilhelmsfeld 30 R. 72— 5 5—— 9 EEr Dienstag, 20. Juli Nationaltheater:„Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von A. Vetterling, Miete C, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und einſtraße. ———— Rheinfahrten: Morgen 8 Uhr Speyer und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplat: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.80 Uhr Tanz. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Waldͤparkreſtaurant, Lichtſpiele: Univerſum:„Land der Liebe“.— Alhambra:„Jacqueline“. — Palaſt und Gloria:„Suſanne im Bade“.— Capitol: „Premiere“.— Scala:„Die Kronzeugin“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöſfnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Handzeichnungen von J. A. Biſſinger. Theatermuſenm, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr.. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 ung. öon 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Pölöhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet Won 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet vor 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſerams:„Die Welt der ee—8 bis 10 Uhr„Külionial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schloßbücherei: Apasleibe von 11 bis 13 und 17 SAöne See 94 9 7 9 1 und 15 bis 10 Uir. e erei.“„ 92 7 i und von 10 b48 10 U r, eöffnet von 10 bis 19 Alle Ausküuſte durch, den Verkehrs⸗Verein. Tel. 343 2t. Was hören wir? Mittwoch, 21. Juli Rleichsſender Stuttgart .00: Frührnuſik.—.30: Frühke nzert.—.00: Gymna⸗ ſtik.—.30: Muſik am Morgen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagtskonzert.— 13.15: Fortſetzung des Mittags⸗ konzerts. 5 14.00: Allerlei— von zwei vis drei.— 16.00: Muſik am 8— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: — 93— endes Frankfurt.— 21.15: Wie es — 22.30: Portugieſiſche Muſik.— 23.00:* muſtk.—„2. 00: Nachtmuſtk. 2 .30 10 Höllche 5 30 Ir orgenmuſik.—.40: Kleine Tuen⸗ ſtunde. 10.30: Fröhlicher Kindergorten.— 7 Tuen : Muſik zum Mpittag.— 15.15: Eine kleine Tanzmuſik.— 156.00 unſte amm Racmitkeg,— 1800: Klspiermuftlr 825. Wer Dichterr ſpricht.— 19.00. Und jetzt iſt Feierabend— 20.10: Blasmuſik.— 21.00: Muſik aus aller Welt.— 22.90: Eine kleirie Nachtmuſik.— 29.00: Unterhaltungsmuſik. 8. Seite/ Nummer 327 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. Jult 1887 AS führt im Davispokal:1 Buoͤge/ Mako ſchlagen Cramm/ Henckel:6,:5,§:6, „Die Hoffnungen auf einen deutſchen Tennisſieg im Da⸗ vispokal⸗Interzonenkampf gegen USn ſind nach dem Aus⸗ ang des Doppelſpiels, das am Montag in Wimbledon ge⸗ pielt wurde, öußerſt gering geworden. Dieſe wichtige Be⸗ gegnung, die allgemein als entſcheidend für den Geſamtſieg angeſehen wurde, gewannen die beiden Amerikaner Budge/ Mako nach einem erbittert geführten Kampf, der volle zwei Stunden währte, mit:6,:5,:6,:4 gegen v. CrammſHenkel und damit übernehmen die Ver⸗ treter des Sternenbanners im Geſamtergebnis eine 21⸗ Führung. Es ſtehen nun noch die beiden Einzelſpiele zwiſchen Grant—Henkel und Budge.—. Cramm am Diens⸗ dag aus, die Deutſchland beide gewinnen müßte, wenn es doch noch Geſe tſieger werden wollte. Dann müßte aber, nach Lage der Dinge, am Dienstag in Wimbledon ein Wunder geſchehen, an dzs wir nicht zu glauben vermögen, Europas Davispokalſchickſal ſcheint beſiegelt— die wert⸗ volle Trophäe, die durch Frankreich und England zehn Jahre in Europz war, werden die Yankees am nächſten Wochenende wohl wieder über den großen Teich entführen. 3000 Tennisfreunde, darunter auch wieder der Reichs⸗ ſportführer, wohnten am Montag in Wimbledon dem wich⸗ tigen Doppelkampf bei. Wie ſchon aus dem Ergebnis er⸗ ſichttich, gewannen die Amerikaner denkbar knapp, obwohl ſie nur den erſten Satz abgaben. Hatte unſer Paar ſchon vor 14 Tagen an gleicher Stelle bei den engliſchen Mei⸗ ſterſchaften gegen Budge⸗Mato unglücklich gekämpft, ſo muß das gleiche auch von dieſer neuen Begegnung geragt werden. Im zweſien Satz konnten Cramm⸗Henkel eine :3⸗Führang nicht zum Satzgewinn auswerten, im driten Satz führten ſie:2 und im vierten gar 41— trotzdem hatten die Amerikaner das beſſere Ende für ſich. Wieder einmal zeigte es ſich. daß bei einem wichtigen Tenniskampf zwiſchen gleichwertigen Gegnern die beſſeren Nerven ent⸗ ſche-den, und die hatten zwe'fellos die beiden Amerikzuer. Ueberraſchen“ ſpielte auf Featſcher Seite diesmal Henkel zu ungleichmäßig. Eine Viertelſtunde lang ſpielte er im Stel eines Weltmeiſters. um dann gleich darauf eine ganze Reihe von leichten Bällen zu verpatzen. Zu allem Unlück nahmen es die Linienrichter gerade bei Henkel ſehr genau und kreideten ihm in entſchcidenden Augenblicken Fuß⸗ ſehler an. Es muß allerdings geſagt weeden, daß die Lintenrichter völlig unvartetiſch ihres Amtes walteten und auch die Gegenleite ſcharf aufs Korn nahmen. Cramm ſpielte gleichmäßig gut und übertraf Hamit Henkel in der Geſamtwirkung. Seine Grundlinienſchläge und Lobs brachten viele Punkte ein. Henkel hatte wieder⸗ holt Gelegenheit, ſeine tödlichen Stopbälle anzubringen und des öfteren war er auch am Netz ganz hervorragend. Auf der Gegenſeite war überraſchend Mako beſſer us Bucdge, vom dem bekanntlich der engliſche„Tennispapſt“ Wallis Myers nach dem Kampf gegen Henkel am Samstig behauptete, daß noch kein Spieler auf Lem Hauptplatz von Wimbledon ſo gut geſpielt habe, wie der Amerikaner. Mako war die treibende Kraft und ihm gelang auch alles. Bucdge ſtand ihm aber nur wenig nach und glänzte vor allem ͤurch haorgenzue Paſſierſchläge. Ganz großartig wa⸗ ren beide Amerikaner im Ueberkopfſpiel. E. 4 Für die Zuſchauer war der ganze Kampf eine nicht minder nervenaufreibende Angelegenheit. Sie ſahen über⸗ durchſchnittliches Tennis, aber doch kein vollendetes Dop⸗ pel, wie man es beiſpielsweiſe früher von Alliſon/ van Ryn ſah. Der Einzelſpieler trat bei allen nur zu deutlich in Erſcheinung. Im erſten Satz holten ſich die Amerikaner eine:2⸗Führung, aber durch kluges Spiel Henkels wurde es:4 und ſchließlich fiel der Satz:4 an die Deutſchen. Im zweiten Satz war es gerade umgekehrt. Budge/ Mako lagen:5 im Hintertreffen, um doch noch auszugleichen und mit:5 Satzgleichheit zu erzwingen. Bis:3 hatte jede Seite ihre Aufſchlagſpiele gewonnen, dann buchte Cramm ein Nullſpiel und Mako verlor ſeinen Aufſchlag. Ein zweiter Satzgewinn lag nahe, als Henkel im entſchei⸗ denden Augenblick zwei Fußfehler angekreidet erhielt, die den ganzen Kampf„umwarfen“. Die Amerikaner glichen, wie geſagt, aus und buchten den Satz:5. Henkels Ner⸗ voſität hatte ſich auch im dritten Satz noch nicht gelegt, denn er verlor ſofort ſeinen Aufſchlag. Noch einmal kamen die Berliner:2 in Front, als Cramm ſeinen Aufſchlag mit einem Nullſpiel gewann und Henkel am Netz famos ſchmetterte, aber die Amerikaner waren nicht zu erſchüt⸗ tern und buchten nach:6 auch dieſen Satz nach hartem Kampf mit:6. Ueberraſchend ſchnell fiel im vierten Satz bereits die Entſcheidung, obwohl Cramm/ Henkel in präch⸗ tiger Spiellaune einen:1⸗Vorſprung herausholten. Wie⸗ der wurde dann auf deutſcher Seite zu überhaſtet gearbei⸗ tet und alle Aufſchlagſpiele gingen verloren. Budge/ Mako machten fünf Spiele hintereinander und ſicherten ſich damit Satz und Sieg. Nauheimer Reitturnier beendet Bei ausgezeichnetem Wetter und in Anweſenheit von rund 10 000 Zuſchauern wurde am Sonntag das Reittur⸗ nier in Bad Nauheim zu Ende geführt. Erfolgreichſter Teilnehmer des Turniers war Hptm. Schlickum, der ſeinen dͤrei Siegen vom Vortag am Sonntag zwei weitere anreihen konnte. Im„Preis vom Frankfurter Reit⸗ und Fahrklub“, einem Jagoſpringen der Klaſſe L, ſiegte Hptm. Schlickum auf der 10jährigen Hannoveranerin Barbara mit 0 Fehlern in der beſten Zeit von 46 Sekunden. Fünf wei⸗ tere Bewerber bewältigten den Kurs ebenfalls ohne Feh⸗ ler. Mit Barbara belegte Hptm. Schlickum auch im„Preis des Reichsſtatthalters in Heſſen“, einem MJagoͤſpringen, den erſten Platz. Oblt. Niemack auf Idealiſt und Sat⸗ telmeiſter Eckhardt auf Tantris kamen in den beiden Abteilungen der M⸗Dreſſurprüfung um den„Preis der Stadt Bad Nauheim“ zu Siegen. 8 Die Vielſeitigkeitspprüfung wurde in der Abteilung Unteroffiziere und Mannſchaften von Feldwebel Schäfer auf Derfflinger und in der Abteilung Offiziere von Oblt. Schulz auf Luzifer vor Oblt. Roſenthal auf Jupiter ge⸗ wonnen. Die Schauvorführungen der Wehrmacht hinter⸗ ließen wieder einen nachhaltigen Eindruck. Hervorragende Leiſtungen in Karlsruhe Badiſche Jugend-Leichtathletik-Meiſterſchaften Die erſte gemeinſchaftliche Veranſtaltu der HJ und des DRe, die badiſchen Jugend⸗Meiſterſchaften in der Leichtathletik, ſind vorüber. Die Karlsruher Tage haben den Beweis erbracht, daß der vom Reichsjugendführer und Reichsſportführer eingeſchlagene Weg richtig iſt, weltan⸗ ſchauliche und körperliche Erziehung gehören zuſammen. Der zweite Tag der Meiſterſchaftskämpfe ſtand natürlich wieder ganz im Zeichn der Leichtathleten. Nebenher gingen die Wettkämpfe im Schwimmen und im Schießen. Am Sonntagvormittag wurden wieder auf dem Waldſpielplatz die Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe erledigt, während zu gleicher Zeit die Schwimmer im Rheinſtrandbad Rappenwört kämpften. Die Schützen hatten ihr Programm bereits am Samstag erledigt. Am Nachmittag erreichte die Veranſtal⸗ tung dann im Hochſchulſtadion ihren Höhepunkt mit den Entſcheidungskämpfen. Zwiſchen den einzelnen Entſchei⸗ dungen gab es Einligen, von denen beſonders die Segel⸗ flug⸗Modell⸗Vorführung, die Bodengymnaſtik und die Grundſchule im Boxen beifällig aufgenommen wurden. Die Entſcheidungskämpfe ſelbſt brachten eine ungeahnte Fülle hervorragender Talente hervor, die mehr als nur durchſchnittliche Leiſtungen vollbrachten. Ein Blick auf die Ergebnisliſte zeigt deutlich, daß Badens Jugend Klaſſe iſt. Ein Athlet ragt aber beſonders unter allen hervor, das iſt Heinz Zenker von Bann 111 und TWöRaſtatt, der ſämt⸗ liche Wurfwettbewerbe gewann. Im Keulenweitwerfen ſiegte er mit 68,25 Meter, das Kugelſtoßen brachte er mit 15,36 Meter, das Speerwerſen mit 53,02 Meter an ſich und ſchließlich war er im Diskuswerfen mit 43,43 Meter ſieg⸗ reich. Ausgezeichnete Ergebniſſe gab es auch im 400⸗Meter⸗ Lauf, den Beck(Karlsruher TV46) mit 52,8 Sek. klar gee wann, und in 800⸗Meter⸗Lauf, wo der Lörracher Fritz die gute Zeit von:04,2 herauslief. Bei den Schwimmwettkömpfen ſpielten— wie in Stuttgart bei den Kampfſpielen— die Karlsruher Schwim⸗ mer die erſte Rolle, die mit einer Ausnahme ſämtliche von ihnen beſtrittenen Wettbewerbe gewannen. Auch den Mann⸗ der Schützen brachte der Bann 100 Karlsruhe an ſich. Die Ergebniſſe: Leichtathletik: 4 mal 1500 Meter: 1. Bann 171 Mann⸗ heim 17:57:0, 2. Bann 113 FreiburgſFreiburger FC 18:02,6; §. Bann 110 Heidelberg/ Tgde. Heidelberg 19:04,8. Keulen⸗ weitwerfen: 1. Zenker(Bann 11 Baden⸗Baden/ DV Ra⸗ ſtatt) 68.25 Meter; 2. Sauer(170 Offenburg) 61.10 Meter. — 1500 Meter: 1. Modell(171 Mannheim):27,67 2. Gunmon(110 Heicelberg):27,8.— 400 Meter: 1. Beck (100 Kulsruhe/zrlsruher TB 46) 528; 2. Schmidt(171 Mannheimſbee Neckarau) 54.1.— 100 Meter: 1. Braſch (114 Konſtanz) 11.6; 2. Müller(100 Karlsruhe) 11.7 Sek. — Kugelſtoßen: Zenker(111 Baden⸗Baden/ TB Rꝛ⸗ ſtatt) 15.36 Meter; 2 Rümmele(405 Waldshut) 13.05 Me⸗ ter.— Speerwerſen: Zenker(111 Baden⸗Baden/ TW Raſtatt) 53.02 Meter; 2 Tafel(109 Karlsruhe/ KTB 46) 51.60 Meter. Weitſprung: Lang(406 Bruchſal/ Td. Bruchſal).27 Meter; 2. Müler 95 Karlsruhe/ſK 46) .19 Meter.— 800 Meter: 1. Fritz(442 Lörrach):04,2; 2. Merkle(109 Karlsruhe):04.8.— Diskuswerfen: 1. Zenker(111 Baden⸗Baden/ TV Zaſtatt) 43.43 Meter; 2. Tafel(109 Karlsruhe/K TV 46) 34.94 Meter.— 3000 Meter Lauf: 1. Zitterbarth(11 Baden⸗Bad en/ SpVgg. Baden⸗Baden):19,2; 2. Küchlin(113 kreiburg/ Freiburger FC).29,2.— 4 mal 100 Meter: 1. Benn 100 Karls⸗ ruhe 45,8; 2. Bann 114 Konſtanz 45.9 Sek. Hochſprung: 1. Tafel(100 Karlseuhe/STV 46) 1,75. 2. Neck(109 Karlscuhe/ MTV Karlsruhe) 170 Reter. 200 Me⸗ ter: 1. Kolbe(109 Karlsruhe/Poſt Karlruhe) 29,9; 2. But(100 Karlsruhe)MirB Kerlsruhe) 2/ bek. 100 Meter Hürden: 1. Barquetz(100 Karlsruhe/ MTB saclsruhe] 15,6 Sek.; 2. Schlicker(171 Mannheim/ Mannheime TB40) 15,8 Sekunden. Schießen: Mannſchaftskampf: 1. Bann 109 Sarlsruhe 622 Ringe; 2. Bann 172 4 615 Ringe;. Bann 405 Waldshut 614 Ringe. Einzelwertung: 1. Röhn(172 Pforz⸗ heim) 218 Ringe; 2. Halt(100 Karlsruhe) 21“ Ringe; 9. Köhler—55 Heidelberg) 210 Ringe. Schwimmen: 100 Meter Bruſt: 1. Scheidegg 100 Karl⸗ ruhe/ Karlsruher SV 99).26,3; 2. Samwall(10 Karls⸗ ruhe/ KSWB 99):37,5. 200 Meter Bruſt: 1. Scheiegg(109 KarlruheſSB 90):07,8; 2. Jungmayer(110 Hedelberg) :17,2. 100 Meter Rücken: 1. Gloggengießer(109 Karls⸗ ruheſgSB 90).25; 2. Stägele(110 Heidelberg) 129.“ mal 50 Meter Kraul: 1. Bann 109 Karlsruhe:07,77 2. Jann 110 Heidelberg:14,0. Waſſerball: 1. Bann 100 Karlsuhe; denſpiel 2. Bann 110 Heidelberg. 100 Meter Kraul: 1. Gloggen⸗ gießer(109 Karlsruhe/ KS 99):10,4; 2. Gölzer(110 Hei⸗ delberg:12,1. 200 Meter Kraul: 1. Weingärtner(171 Mannheim):40,2; 2. Wiedmeier(109 Karlsruhe):51,6; 2. Grittmann(110 Heidelberg /Nikar Heidelberg):11,8. Der erſte Endkampf um die deutſche Mannſchaftsmei⸗ ſterſchaft im Ringen führt vereits am konmeaden Sams⸗ tag, 24. Juli, ia Stuttgart din KVe95 Stuttgart mit Sieg⸗ fried Ludwigshafen zaſammen. Nurmis 10 000⸗Pieter⸗Weltrekord, der ſeit 1924 auf 30:06,2 Minuten ſtand, wurde von dem finniſchen Olympia⸗ ſieger Salminen in Kouvola auf 30:05,5 Minuten ver⸗ beſſert. Im Verlauf dieſes Rennens verbeſſerte Salminen auch die Nurmiſchen Weltrekorde über ſechs Meilen(9656 Meter). , E—, 7—— 2. ————, 2 7—— „Dienſt am Segelflugſport iſt eine deutſche Pflicht!“ Die ausländiſchen Mannſchaftsführer beim internationalen Rhön-Wettbewerb anerkennen das deutſche Vorbild und die deutſche Gaſtjreundſchaft Der internationale Segelflugwettbewerb auf der Waſ⸗ ſerkuppe iſt am Sonntag zu Ende gegangen. Beſonders ſtarke Vertretungen des Auslandes haben in dieſem Jahre teilgenommen und während der 14 Tage der flugſportlichen Veranſtaltungen reichlich Gelegenheit gehabt kennenzu⸗ lernen, mit welcher Begeiſterung die deutſche Jugend dem Segelflug anhängt und wie groß ihr Können bereits iſt. Der Präſident des Aero⸗Clubs von Deutſchland, Wolf⸗ gang von Gronau, übergab uns folgendes Leitwort, in dem er die Aufgabe, die Deutſchland bei der Durch⸗ führung des internationalen Wettbewerbs verfolgt hat, noch einmal kennzeichnet: „Mit der Ausſchreibung des 1. Internationalen Segel⸗ flugwettbewerbes verfolgte der Aeroclub von Deutſchland das Ziel, in einer ſportlichen Veranſtaltung den Segel⸗ flug zu fördern, mit dem Ausland Segelflugerfahrungen auszutauſchen und ſportfliegeriſche Beziehungen zu pfle⸗ gen. Dienſt am Segelflugſport iſt eine deutſche Pflicht!“ Daß dieſes Ziel vollauf erreicht worden iſt, beweiſen die folgenden Aeußerungen, die uns die Führer der aus⸗ ländiſchen Mannſchaften zur Verfügung ſtellen. Sie alle ſind ſich einig im Lob der deutſchen Gaſtfreunoͤſchaft und erkennen neidlos das Vorbild des deutſchen Segelſports an. So ſagt: Prof. Dr. Brunt, England: „Die engliſche Mannſchaft kam nicht mit großen Hoff⸗ nungen auf viele Preiſe auf die Waſſerkuppe, ſondern mit dem Auftrag zu lernen und zu beobachten und weiterzu⸗ kommen durch das Vorbild Deutſchlands und anderer Länder. Wir haben wirklich viel gelernt. Wir haben einen tiefen Eindruck bekommen von der Art und Weiſe, wie in Deutſchland die Segelfliegerei betrieben wird, und vor allem von der wunderbaren Organiſation dieſes Wettbe⸗ werbes.“ Den tieſſten Eindruck während des Wettbewer⸗ bes machte auf die engliſchen Teilnehmer die Gaſtfreund⸗ lichkeit, Freundſchaft und gute Kameradſchaft,„die uns von allen Seiten entgegengebracht wurde und wie wir ſie bei allen unſeren Beſuchen in Deutſchland finden durften.“ Oberſt Perini, Polen: „Es war ein ſchönes Erlebnis, das uns in unvergeß⸗ licher Erinnerung bleiben wird und an dem wir ſtets mit großer Freude hängen werden. Sprachen hier oben zu beherrſchen war überflüſſig, die Deutſchen laſen uns die Wünſche von den Augen ab.“ Fred Wettler, Schweiz: „Wiſſend, im Einverſtändnis aller auf der Waſſerkuppe im friedlichen Wettkampfe arbeitenden Schweizer zu ſpre⸗ chen, freut es mich von deren Zufriedenheit reſtlos über⸗ zeugt zu ſein. Organiſation war vorbildlich und Sportſinn wie Fliegerkameradͤſchaft in echtem Rhöngeiſte.“ Oberſt von Eccher Abecco: „Eine glänzende vorausgehende und bewegliche Or⸗ ganiſation in allen Zweigen, der herrliche Geiſt, der die ſportliche Jugend durch die Erziehung und das Vorbild beherrſcht, waren unſere tiefſten Eindrücke von dieſer in⸗ ternationalen„Rhön“. Ich hoffe, daß die Veranſtalter der Segelflugwettbewerbe au' der Rhön auch von uns die Eindrücke behalten, wie wir ſie von hier mitnehmen.“ Der Generalſekretär des kgl. jugoſlawiſchen Aeroclubs Miroſavljevic: „Auch diesmal iſt die aufrichtige deutſche Gaſtfreund⸗ ſchaft zum Ausdruck gekommen. Wir haben auf der Waſ⸗ ſerkuppe keine Leiſtungen vollbracht, aber viele Erfah⸗ rungen gemacht, nie, geſehen und daraus gelernt. Darum Dank den deuiſchen Segelfliegern.“ Mannheimer Raorennen Weimer-Bühler in großer Form- Sie gewinnen auch das 150⸗Runden⸗Mannſchaftsfahren Ein Monnſchaftsrennen, wie man es lange nicht mehr ſah, war das abſchließende 150⸗Runden⸗Rennen, zu welchem 9 Mannſchaften antraten. Daß zahlreiche Jagden die Zu⸗ ſchauer in helle Begeiſterung verſetzten, war vor allem das Verdienſt der Vereinsleitung, welche es durch zahlreiche Prämien verſtand, das Rennen zu beleben. Eine Ueber⸗ rundungsprämie von 50/ und zwei durch den Vereins⸗ führer Maier⸗Mack geſtiftete Sportanzüge brachten nach der 2. Wertung das Feld vollkommen auseinander, Weimer⸗ Bühler dominierten auch hier, obwohl das Feld zuerſt ſtarken Widerſtand leiſtete. Weimer fuhr jedoch ſo über⸗ ragend wie in den beiden vorongegangenen Rennen und vergrößerte langſam den in plötzlichem Antritt errungenen Vorſprung. Die Verfolgung war bald beendet, als Klein⸗ ſorge(Köln) jeben aus dem Feld nachſetzenden Fahrer überſpurtete und dann durch Abbremſen hemmte. Dieſe von weſtdeutſchen Fahrern ſchon oft gezeigte unſaire Art, das Rennen zu beeinfluſſen, muß einmal gerügt werden und hoffentlich ſehen die Mannheimer Vereine endlich einmal darauf, daß ſolche Methoden unterbleiben, denn auch das gehört zu einem gelungenen Verlauf einer Veranſtaltung. Weimer⸗Bühler hätten zudem ſolche Unterſtützung nicht notwendig gehabt. Mit ihnen überrundete das beſte Paar das geſamte Feld mit Ausnahme des Paares Rößler⸗ Kalupe, das, durch ein Defekt begünſtigt, das Feld gleich⸗ falls überrundete. Weimer dominierte auch in den Wer⸗ tungen, nur die 2. Wertung fiel an Kalupe, da Weimer die Kette vom Rad ſprang. Nach 75 Runden führten Weimer⸗ Bühler und Kalupe⸗Rößler mit Rundenvorſprung vor Frey⸗Prinz, Scherzinger⸗Moosmann und Wachtmeiſter⸗ Schenk. Weimer und Scherzinger holten ſich die nächſten beiden Wertungen, dazwiſchen wurden weitere Prämien ausgetragen, bei welchen ſich Weimer und Bühler Len Hauptanteil erſpurteten. Die Stuttgarter waren einfach nicht zu ſchlagen. Wer auch bei den einzelnen Prämien⸗ ſpurts verſuchte die Spitze zu halten, mußte ſich auf der Zielgeraden geſchlagen bekennen. Die Schlußwertung fuhr Weimer nicht mehr mit. Scherzinger gewann klar vor Schenk, Kleinſorge und Bühler. Durch dieſen Spurtſieg Kleine Sport Nacheichten Bei der„Tour“ wurde am Montag die zweite Pyrenäen⸗ Strecke von Luchon nach Pau über 194 Km. gefahren. Drei Päſſe, die Höhen von 1500 bis zu 2100 Meter aufwieſen, mußten von den Fahrern erklettert werden. Nach einer Fahrzeit von:01:01 Stunden wurde der Spanier Berren⸗ dero Streckenſieger vor Lapébie und Fréchaut(beide Frank⸗ reich). Als beſter Deutſcher kam Thierbach mit über 16 Minuten Rückſtand auf den 33. Platz. In der Geſamtwer⸗ tung führt Maes nur noch mit 1½ Minuten Vorſprung vor Lapébie. Die Wiener„Auſtria“ ſiegte im erſten Vorſchlußrun⸗ um den Fußball⸗Mitropapokal in Wien gegen Ferenevaros Budapeſt mit:1(:0) Treffern. Budapeſt konnte lediglich einen Handelfmeter zum Ehrentor ver⸗ wandeln. Badens Nachwuchs⸗Fußballſpieler tragen am 15. Auguſt in Weinheim(Bergſtraße) einen Gaukampf gegen Südweſt aus. Am gleichen Dug findet bekanntlich in Stuttgart ein Spiel Württemberg-—Baden ſtott. Rund um Forſt, ein Straßen⸗Radrennen über 229,4 Klm., wurde von Willt Irrgang(Berlin) vor H. Schmidt (Berlin) gewonnen. Einen Weltrekordverſuch in der 441500⸗Meter⸗Staffel wird der KTV Wittenberg mit Schönrock, Mertens, Becker und Syring beim Hamburger Abendſportfeſt am 27. Juli unternehmen. Neuer Boxſieg von VfK 86 Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Ludwigshafen verliert:12 Im Rahmen des Volsfeſtes der NSDAP Ortsgruppen Deutſches Eck und Plankenhof lieferten ſich dͤie beiden Box⸗ ſtafſeln vom VfK 86 Mannheim und Reichsbahn Turn⸗ und Sportwperein Ludwigshafen einen hartnäckigen Mann⸗ ſchaftskampf, den die in einer ausgezeichneten Form kämp⸗ fenden Vfͤler mit 12:6 gewannen. Die Begeiſterung bei den mehreren tauſend Zuſchauern war groß. Im Jugend⸗ federgewicht ſiegte Wegſcheider⸗BVfäͤ 86 in einem ſchö⸗ nen und flotten Diſtanzkampf über Deng⸗Ludwigshafen nach Punkten. Jugend⸗Leichtgewicht: Willi⸗VfK 86 war Scherer⸗Ludwigshafen in allen Runden klar über⸗ legen und ſiegte verdient nach Punkten. Jugend⸗Mittel⸗ gewicht: Schmidt⸗Vie 86 zeigte, obwohr er erſtmals im Ring ſtand, ſehr gute Diſtanzarbeit; mit ſeiner Linken konnte er den dauernd angreifenden Becher⸗Ludwigs⸗ hafen immer wirkungsvoll ſtoppen. Dieſer Kampf endete unentſchieden. Jugend⸗Weltergewicht: Wetterich und Bechler lieferten ſich ein hartes Gefecht, das Wetterich überraſchend gewann. Bantamgewicht: Stätter⸗Vfe 86 war Fritz⸗Lud⸗ wigshafen in allen Runden ſtark überlegen. Nur dank ſeiner großen Härte kam der Ludwigshafener über die Runden. Hoher Punktſieger Stätter. Federgewicht: Roth⸗ VfK 86 zeigte große Verbeſſerungen; er kam gegen den ſtarken Ludwigshafener Münch zu einem guten Unent⸗ ſchieden. Leichtgewicht: Huber⸗BfK 86 war gegen Hoff⸗ mann⸗Ludwigshafen körpevlich unterlegen. Durch ſeine größere Erfahrung kam er zu einem gerechten Untentſchie⸗ den. Weltergewicht: Weiß⸗Vfäͤ 86 lieferte gegen den unterſetzten und ungeſtüm angreifenden Schork⸗Lud⸗ wigshafen ſeinen. Kampf. Das Unentſchieden Hürfte dem Kampfverlauf nicht ganz entſprechen, der Ludwigs⸗ hafener hatte etwas mehr vom Kampf. Mittelgewicht: Zoteki⸗Vfͤ 86 hatte gegen den Gaurepräſentanten Zettler eine ſehr gute erſte Runde. Die Mittelrunde konnte der Vfͤler noch offen halten, dann fiel er aber in der Schlußrunde ſtark ab und mußte ſeinem Gegner einen Punktſieg überlaſſen. Im Schlußkampf ſtanden ſich Ku p⸗ per⸗ Ludwigshafen und Bolz⸗Vfͤ 86 gegenüber. Der Mannheimer hat ſich mit ſeinen 148 Pfund Körpergewicht gegen einen ſtarken Schwergewichtler ſehr vie“ zugetraut. In der erſten Runde machte der Mannheimer mit, ohne klare Vorteile ernten zu könen. Ab der zweiten Runde war Bolz auf ſeinen Gegner beſſer eingeſtellt, er arbeitete nur auf ganzer Diſtanz. Die linken Stoppſtöße von Bolz waren vortrefflich; Kupper lief in ſeinen ungeſtümen An⸗ griffen immer wieder auf die Linke. Bolz ſiegte hoch nach Punkten. Gleichmäßige Behandlung der Preſſe Der Reichsſportführer teilt mit: Es beſteht Anlaß, mit allem Nachdruck darauf hinzu⸗ weiſen, daß die Vergebung der Ausrichtung von natio⸗ nalen oder internationalen Wettkämpfen an Zeitungen in jeder Weiſe unerwünſcht iſt. Dieſe Art der Ausrichtung von nationalen und internationalen Ereigniſſen führt nur zu Mißſtänden. Einerſeits wird jedesmal die betreffende Zeitſchrift oder der betreffende Verlag das Intereſſe der eigenen Werbung unter allen Umſtänden zu ſtark in die Veranſtaltung legen und andererſeits wird damit die übrige Preſſe verärgert und die Oeffentlichkeit nur zum Teil, eben in der Leſerſchaft des betreffenden Verlages, erfaßt. Beides iſt unerwünſcht. Ich verbiete deshalb für die Zu⸗ ſea, eß Herartiges Verfahren und mache darauf aufmerk⸗ am, da es unter allen Umſtänden durchzuſetzen iſt, daß bei jeder unſerer Veranſtaltungen die Preſſe paritätiſch bedient und behandelt wird. Um Mißverſtändniſſen vorzubengen, bemerke ich ausdrück⸗ lich, daß dieſe Maßnahme nicht preſſefeindlich ſondern nur im Intereſſe einer gerechten und gleichmäßigen Behand⸗ lung aller Organe der Preſſe gelegen il. ſicherten ſich Scherzinger⸗Moosmann den 3. Platz vor Wachtmeiſter⸗Schenk. Die Ergebniſſe: Preis der Hauptſtadt Mannheim(1000 Meter, Flieger⸗ hauptfahren): 1. Weimer(Stuttgart); 2. Scherzinger F 3. Münd(Mannheim); 4. Wachtmeiſter(Ber⸗ lin). Jugend⸗Punktefahren über 30 Runden: 1. Dewald 12.; eine Runde zurück: 2. H. Steinle 21.; 3. Weber 15.; 4. Buchholz 14.; 5. Ullrich 12 Punkte. Sämtliche Jugendfahrer ſind Mannheimer. „Goldenes Rad von Mannheim“(100⸗Runden⸗Einzel⸗ punktefahren): 1. Weimer(Stuttgart) 40 Punkte(bei 40 erreichbaren Punktenl); 2. Kleinſorge(Köln) 25 Punkte; 3. Gräſſer(Mannheim) 13 Punkte; 4. Wachtmeiſter(Ber⸗ lin) 12 Punkte(Verteidiger des Wanderpreiſe). Manuſchaftsfahren über 150 Runden: 1. Weimer⸗ Bühler(Stuttgart) 26 P.(Gewinner ſämtlicher Prä⸗ mien!); 2. Rößler⸗Kalupe(Mannheim⸗Berlin) 19.; eine Runde zurück: 3. Scherzinger⸗Moosmann(Freiburg) 25.; 4. Wachtmeiſter⸗Schenk 22.; 5. Kleinſorge⸗Kneller(Köln) 17.; 6. Leichert⸗Schumann(Mannheim) 7. Punkte. Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub. Verkaufsſtellen: Haus der Deutſchen Arbeit, P 4,—5, —— 11; Langſtraße 39a; Völkiſche Buchhandlung; igarren⸗Kiosk Schleicher am Tatterſall; Zigarrenhaus Köhler in der Meerfeldſtraße. Neckarau: Buchhandlung Göppinger. Weinheim: Luiſenſtraße 3. Schwetzingen: Zigarrenhaus Rey, Karl⸗Theodor⸗Straße. Seckenheim: Friſeur Volk, Hauptſtraße 129. Ladenburg: Preiſingſtr. 8. Neulußheim: St. Leoner Straße 25. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Koc! Für folgende Urlaubsreiſen werden noch Anmeldungen entgegengenommen: In das ſchöne Fichtelgebirge vom 25. Juli bis 6. Auguſt, eaſer mif 8 69600 den Bodenſee mit enſeerundfahrten vom W. bis 29.—ä 21,50 5 3 ach Oſtpreußen(Lötzen⸗Angerburg) vom 26. Juli bis 12. Auguſt. Geſamtkoſten ab Mannheim 79,50 9— 4— Allgäu vom 29. Juli bis 4. Auguſt. Geſamtkoſten 111 u———— 11 Stydi⸗ und afenrundfahrten in Hamburg vom 90. Juli bi ſt. He ee. öin Sfeun a erlin zur Rundfunkan ug vom 30. Juli bis 2. Auguſt. Fahrpreis 17& leinſchl. u 496 ebernachtung und u chwar vom 1. bis 7. Geſamt⸗ 26 n, Auguſt. Geſamt a0 erlin zur Rundfunkausſtellung vom 5. bis 9. A 435* 17& leinſchl. Hebernagtung und Früh⸗ im Geſamtergebnis ſt ü Weitere Fahrten im Auguſt führen 14 Tage an ben Bodenſee, 8 Tage in die Rhön und nach Thüringen, 4 Tage ins württembergiſche Allgäu, 14 Tage an die Oſtſee und in die Lüneburger Heide, 8 Tage nach Oberbayern, 4 Tage an den Rhein und nach Wiesbaden, 14 Tage ins Allgäu uſw. Sonntagsfahrten im Juli und Auguſt Zum Nürburgrennen am 25. Juli. is einſchl. S0 00 4 87 Fahrpreis einſchl. uderung: Neckargemünd— Tillyſtein— Dilsberg— Neckarſteinach— Burgen— Neckargemünd am B. Jult. Abfahrt ab Mannheim.95 Uhr, Rückfahrt ab Neckargemünd 19.50 Uhr. Gutſcheine zu.30 nur bei Geſchäftsſtelle 1 —0—.—.— Peil onderzug na reiburg am 1. Auguſt mit Wanderun⸗ gen. Fahrpeeis 4,50 4. Gleichzeitig finde an dieſem Tage in Freiburg das Schauinslandrennen ſtatt. Abfahrt ab 3— 5 an 23.49 Uhr. a a mpfen m ſeſichtigung d tei werks Kochendorf 2,60„, am 1. Aalouft Eeinen Sonderzug nach St. Goarshauſen om 8. Auguſt, mit Dampferfahrt St. Goarshauſen— Mainz. Fahrpreis 3,90 an Bord 1 l. uttgar eilbronn, Ludwigsbu. 8 Fahrpreis 3,10 l. Seeeee Nach Bad Liebenzell, Hirſan am 15. Auguſt. Fahrpreis 2,90. Nach Fürth im Odenwald am 22. Auguſt. i .10 4. Wanderungen guf die Tromm und 9—— geſelligem Beiſammenſein am Nachmittag in rth. Sonderzug nach Karlsruhe zum Verwandtenbeſuch und um Leichtathletikkampf Deutſch— S ah 180 pf Deutſchland Schweiz am 2. 8. onderzug nach Dahn/ Pfalz mit Wand Tanzmuſik am Nachmittag. Fahrpreis.40 8 2* Folgende Urlaubsfahrten ſind bis zu dem nachſt genau bezeichneten letzten Termin bei unſeren zu bezahlen, andernfalls werden die Anmeldungen geſtri⸗ chen: Urlaubsfahrt 90 nach Oberbayern bis 21. Juli; Uc 66 Allgäu(30 /) bis 22. Juli; UF 31 Noroͤſee(71,60 /) bis 23. Juli; Uß 32 Allgän 98 25————5— 8 0) bis 24. Juli; rawald i 3 3 40 Pis 11 Pult. 9 (Koſten 41,20 1637 —— 0 4 * Dienstag. 20. Juli 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 327 Eine amerikanisch-brasilianische Erllärung uund eine deuische Fesisiellung dnb. Waſhington, 19. Juli. Der Se ſſetretär der Vereinigten Staaten, Hull, veröffentlicht gemeinſam mit dem braſilianiſchen Finanzminiſter Souza Coſta, der ſich ſeit einigen Wochen zu finanzpolitiſchen Verhandlungen in Waſhington aufhält, bei Abſchluß der Verhandlungen folgende Erklärung: Das zwiſchen den Vereinigten Staaten von Ame⸗ riba und Braſilien abgeſchloſſene Handelsabkommen war, abgeſehen von der Vereinbarung zwiſchen den Vereinigten Staaten und Cuba, das erſte Abkom⸗ men, das trotz dem Geſetz über Handelsabkommen gezeichnet wurde. Unter dieſem Abkommen bereite⸗ ten beide Länder den Weg zu einer Steigerung des gegenſeitigen Handels durch Herabſetzung verſchie⸗ dener Zollbeſchränkungen vor. Sie ſchützten ferner den zwiſchen ihnen beſtehenden Handel durch den Austauſch von Zuſicherungen, die ſich gegen die Er⸗ höhung beſtehender Zölle ooͤer die Einſührung neuer Zölle auf viele für ihren Handel lebenswichtige Er⸗ deugniſſe richteten. Auf weite Sicht geſehen waren die eigentlichen Handelszugeſtändniſſe nicht wichtiger als die Art des geſchloſſenen Abkommens und die Art der Handelspolitik, zu der ſich in dieſem Abkom⸗ men die beiden Regierungen verpflichteten. Sie be⸗ ruht auf der beiderſeits abgegebenen Zuſicherung der Meiſtbegünſtigung, wodurch gewährleiſtet wird, daß die Erzeugniſſe eines jeden der beiden Länder in ihrem Abſatz auf den Märkten des anderen Landes beinen ungünſtigeren Gebühren unterliegen als die Erzeugniſſe irgendeines oͤritten Landes. Die tiefere Bedeutung dieſer Zuſicherung iſt ſehr weitgehend und beſagt, daß ſich beide Länder gegen⸗ ſeitig die gleiche Behandlung nach Form und Inhalt zuſichern und daß der Handel zwiſchen ihnen und der übrigen Welt die Möglichkeit haben ſoll, ſich unter dieſem Schutz zu entwickeln. Das Abkommen iſt ſeit faſt zwei Jahren in Kraft. Es war ebenſo natür⸗ lich wie erwünſcht, daß die Führer der braſilianiſchen Miſſion in Waſhington die Gelegenheit benutzten, das bisherige Arbeiten des Abkommens und ſeine Ausſichten für die Zukunft zu prüfen. Dies geſchah in einer Reihe von umfaſſenden Ausſprachen, in deren Verlauf beide Teile ihre Lage und ihre Pro⸗ bleme offen darlegten. Bei Abſchluß dieſer Beſpre⸗ gaben die beiden Regierungen ihre Abſicht und, das beſtehende Abkommen fortzuführen und mit allen Kräften auf die Erreichung ſeiner 33 Ziele hinzuwirken. Die Erfahrung hat gezeigt, daß angeſichts der von gewiſſen anderen Ländern angewandten Form des Handels einige geringfügige ergänzende Maßnah⸗ men angebracht ſind, um die Grundſätze und Vor⸗ teile des Abkommens ſicherzuſtellen. In dieſem Sinn wollen ſie dieſe Grundſätze und Vorteile gegen einen Wettbewerb von außen ſchützen, eider unmittelbar durch Regierungen unterſtützt wird. Ferner wurde es als ſehr zweckmäßig angeſehen, zwei gemiſchte braſilianiſch⸗amerikaniſche Ausſchüſſe zu ſchaffen, die ſich aus Vertretern der Handelsinter⸗ eſſen beider Länder zuſammenſetzen ſollen. Der eine Ausſchuß wird in Rio, der andere in Neuyork oder Waſhington eingeſetzt werden. Es wird ihre Auf⸗ gabe ſein, einerſeits die beſten Mittel zur Entwick⸗ lung des Handels zwiſchen Braſilien und den Ver⸗ einigten Staaten zu unterſuchen, andererſeits im Rahmen der Verpflichtungen aus den braſilianiſch⸗ amerikaniſchen Handelsabkommen von 1935 die Maß⸗ nahmen zu treffen, die am beſten geeignet ſind die der natürlichen Entwicklung des Handels zwiſchen den beiden Ländern entgegenſtehenden Hinderniſſe zu überm inden. Dieſe zwei gemiſchten Ausſchüſſe ſind unabhängig und haben die Verpflichtung, den beiden Regierungen Bericht zu erſtatten. Sie werden in je⸗ der Weiſe von dem Wunſch geleitet ſein, den Handel zwiſchen den beiden Ländern zu pflegen. Die beiden Regierungen ſind überzeugt, daß dieſe von dem bra⸗ ſtlianiſchen Präſidenten angeregte Neuerung auf dem Gebiet der Handelspolitik zwiſchen den beiden Län⸗ dͤern eine für beide Teile dienliche Erfahrungsgrund⸗ lage bilden wird. Gegenſtand der Beſprechungen bildeten auch einige weniger wichtige verwaltungstechniſche Zoll⸗ beſtimmungen, die das Arbeiten des Abkommens betreffen. Die braſilianiſche Miſſion hat es über⸗ nommen, einige von dieſen Beſtimmungen einer um⸗ faſſenden vaſchen Prüfung zu unterziehen, mit dem Ziel, ſie, falls notwendig, zu vereinfachen oder zu ändern. Dadurch würde die von der braſilianiſchen Verwaltung bereits durchgeführte weſentliche Beſſe⸗ rung der Zollverwaltung noch weiter vervollſtändigt. 4 In dieſer Erklärung iſt für Deutſchland der Satz von beſonderem Intereſſe, in dem es heißt, daß Braſilien ſich verpflichtet, dieſe Grundſätze und Vor⸗ teile gegen einen Wettbewerb von außen zu ſchützen, der unmittelbar durch Regierungen unterſtützt wird. Auch wenn Deutſchland in der Erklärung nicht ge⸗ nannt iſt, ſo geht aus den wirtſchaftspolitiſchen Mel⸗ dungen in der braſilianiſchen und nordamerikaniſchen Preſſe der letzten Wochen hervor, um was es ſich handelt, und daß unter„Wettbewerb von außen“, von dem die Erklärung ſpricht, auch Deutſchland ge⸗ meint iſt. Im übrigen hat, nach Preſſenachrichten, ein Mitglied des Außenhandelsrates in Waſhington offen erklärt, daß die Erklärung ſich eindeutig gegen Deutſchland richte In dieſem Zuſammenhang iſt zunächſt darauf hinzuweiſen, daß vor kurzem das deutſch⸗braſilia⸗ niſche Abkommen über den Warenverkehr vorläufig um drei Monate verlängert worden iſt. Die braſi⸗ lianiſche Regierung hat bei dieſer Gelegenheit der deutſchen Regierung den Wunſch mitgeteilt, baldigſt in Verhandlungen über eine Neufaſſung des Ab⸗ kommens über den Warenverkehr einzutreten. Sie hat dabei in Ausſicht geſtellt, daß ſie demnächſt kon⸗ krete Vorſchläge ſchläge ſind zunächſt abzuwarten. Erſt wenn ihr In⸗ halt bekannt iſt, wird man abſchließend ein Urteil über die wirkliche Bedeutung der Hull⸗Coſta⸗Erklä⸗ rung gewinnen können. Wenn die Vereinigten Staaten die Gewährung eines Goldkredits an Braſilien dazu benutzen, um Einfluß auf die Geſtaltung des Handels Braſtliens Warenaustauſch haben können. dafür machen wird. Dieſe Vor⸗ f ſe gelbſcht) und 152 Genbſſenſchaften. mit andern Ländern zu nehmen, ſo iſt die Berufung auf die Meiſtbegünſtigung dabei natürlich nur ein Vorwand. Noch nie iſt das Recht der Meiſtbegün⸗ ſtigung in der internationalen Handelspolitik ſo ge⸗ handhabt worden, daß die Meiſtbegünſtigung den Anſtrich gibt, von dem andern Lande die Ergreifung oder Unterlaſſung beſtimmter Maßnahmen zu ver⸗ langen. Die Meiſtbegünſtigung gibt, wie ſchon der Wortſinn beſagt, nur den Anſpruch zu verlangen, daß jede Vergünſtigung, die das andere Land einem dritten Lande gewährt, auch dem Lande gewährt werden muß, das den Meiſtbegünſtigungsanſpruch hat. Wenn die Vereinigten Staaten der Auffaſſung ſind, daß etwa die gegenwärtige Regelung des deutſch⸗braſilianiſchen Waren⸗ und Verrechnungs⸗ verkehrs eine Vergünſtigung für Deutſchland dar⸗ ſtellt, ſo hätten die Vereinigten Staaten in Braſilien nur den Anſpruch auf gleiche Vergünſtigung, nicht aber auf Unterlaſſung dieſer Vergünſtigung. In Wirklichkeit geht es natürlich weder um die juriſtiſche Formel, noch um den Geiſt der Meiſtbe⸗ günſtigung, ſondern darum, daß die Vereinigten Staaten mit Mißvergnügen die Fortſchrette ſeſt⸗ ſtellen, die der deutſch⸗braſilianiſche wechſelſeitige Warenaustauſch in den letzten vier Jahren gemacht hat. Dabei mag die Tatſache mitwirken, daß Deutſch⸗ land infolge der handelspolitiſchen Haltung der Ver⸗ einigten Staaten gegenüber Deutſchland nicht mehr in der Lage iſt, wie früher ſeinen Baumwollbedarf zum weitaus größten Teil in den Vereinigten Staaten zu decken, ſondern ihn jetzt in Braſilien deckt. Wenn die Vereinigten Staaten neben ihren all⸗ gemeinen prohibitiven Schutzzöllen zum Schutz ihrer eigenen Induſtrie noch beſondere ſogen. Dumping⸗ Zölle für notwendig halten, die im übrigen mit dem Grundſatz der unbedingten und uneingeſchränkten Meiſtbegünſtigung in Widerſpruch ſtehen, ſo iſt das Sache der Vereinigten Staaten. Seltſam aber iſt es, daß die Vereinigten Staaten ein Rohſtoffe und Lebensmittel produzierendes und ausführendes Land wie Braſilien veranlaſſen wollen, die Einfuhr bil⸗ liger induſtrieller Erzeugniſſe fernzuhalten, obwohl Braſilien ſelbſt ſolche inoͤuſtriellen Fertigerzeugniſſe nicht herſtellt. Das hieße den braſilianiſchen Ver⸗ braucher zwingen, auf billige und gute deutſche Er⸗ zeugniſſe zu verzichten, um teuere aus andern Län⸗ dern zu kaufen. Eine den Vereinigten Staaten ſicher nicht unerwünſchte Nebenwirkung der Einſchrän⸗ kung der deutſchen Einfuhr in Braſilien wäre, daß Deutſchland dann keine oder nur noch weniger Baumwolle aus Braſilien kaufen könnte. Durch die oben veröffentlichte Erklärung werden alſo handelspolitiſche Probleme zwiſchen Deutſch⸗ Jand und Braſilien aufgeworfen, die möglicherweiſe einen ſtarken Einfluß auf den deutſch⸗braſilianiſchen Wirtſchaft würde es ſicher ſehr bedauert werden, wenn ſich daraus nachteilige Wirkungen für die Wirtſchaft der beiden Länder ergäben. * Idar⸗Oberſteiner Edelſtein⸗ und ee ſtrie im Juni. In der Geſchäftslage der Idar⸗Oberſteiner Edelſteininduſtrie hat ſich eine gewiſſe Zurückhaltung be⸗ merkbar gemocht, vor allem bei der Fertigware. In mitt⸗ lern Qualitäten iſt genügend Wore am Idaer Markt vor⸗ handen. Die Preisentwicklung läßt aber zu wünſchen übrig. Die Nichfrage auf dem ſynthetiſchen Edelſteinmarkt hielt unverändert an. Das Achatgeſchöft war ruhig: leddig⸗ lich in Kameen und Intoglios lagen Beſtellungen vor. Der Rohedelſteinmarkt konnte mit Ausnohme der beſten Qu alitätet, gut verſorgt werden. In der Diamantinduſtrie hat der Auftragseingang weiter nachgelaſſen. Eine volle Beſchäftigung in der Geſamtincͤuſtrie iſt nicht mehr ge⸗ währleiſtet. Im Edelſteingraveurgewerbe lagen große Beſtellungen vor. Der Facharbeitermangel macht ſich hier allmählich bemerkbar. In der echten Schmuckwareninduſtrie iſt der Auftragsbeſtand im Inland beſſer als zur gleichen Zeit des Vorjahres. * Deutſche Lebensverſicherungs⸗AG, Berlin⸗Wilmers⸗ dorf, Dieſe Lebensverſicherungs⸗Ach berichtet von einer günſtigen Entwicklung des Neugeſchäfts im erſten Halbjahr 1937. In dieſer Zeit hatte ſie einen Nettozugang von 15,7 Mill. Verſicherungsſumme gegenüber 8,6 Mill./ im erſten Halbjahr 1996. Der Bruttozugang betrug 25,5(18,4) Mill.. Der Geſamtbeſtand beläuſt ſich am 30. Juni 1937 auf 392 Mill./ Verſicherungsſumme. Gerling⸗Konzern: 1,5 Milliarden Mark überſchritten. Wie mitgeteilt wird, wurden in den erſten ſechs Monaten dieſes Jahres bei den drei Lebensverſicherungsgeſellſchaften des Gerling⸗Konzerns 114 Mill./ neu beantragt. Der Verſicherungsbeſtand(Ende 1936: 1 407 Mill. /) überſchritt damit die Summe von 1,5 Milliarden. * Süddeutſche Donau⸗Dampfſchiffahrts⸗Ac, Regensburg. Die Geſellſchaft, die bisher ihren Sitz in München hatte, hat dieſen auf Grund des Beſchluſſes der H nach Reßensburg verlegt. Der vorgelegte Abſchluß für das 1036 fand Genehmigung. Der mit 1732/ ausgewieſene Gewinn wird von dem vorhandenen Geſamtverluſt in Ab⸗ zug gebracht, ſo daß als Vortrag auf neue Rechnung ein Verluſt von 697 742„/ verbleibt(i. V. wurde der Verluſt von 2511/ aus der Rücklage gedeckt. die ſich dadurch auf 56224/ ermäßigte). In der Vermögensaufſtellung iſt der Schiffspark mit 1,55(1,55) Mill. bewertet. Immobilien flehen mit 0,49(0,46), Debitoxen mit 0,88(0,13) Mill. 4 zu Buch. Bei unverändert 1,4 Mill. An wurde das Wertminderungskonto von 0,83 auf 0,91 Mill./ erhöht. Verbindlichkeiten beſtehen insgeſamt in Höhe von 0,67 (0,0) Mill. I. k Deutſche Heringsfünge. Nach Mitteilungen der Deut⸗ ſchen Heringshandelsgeſellſchaft mbch., Bremen, wurden vom 8. bis 14. Juli ͤurch A Schiffe 14364 Kantjes Heringe angebracht gegenüber 18528½ Kantjes von 28 Schiffen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Geſamteinfuhr bis zum 14. Juli belief ſich auf 162 656¼(148 218) Kantjes, die in 20(109) Reiſen angebracht wurden; die Stärke der Flotte betrug 173(171) Schiffe. * Bewegung der Unternehmungen. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurde im Juni eine Aktiengeſell⸗ ſchaft mit 0,8 Mill. Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 18 Kapitalerhöhungen um zuſammen 6,8 Mill./ vorgenommen und 19 Kapitalherabſetzungen um zuſammen .3 Mill., 88 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominal⸗ kapital von 61,7 Mill./ wurden aufgelöſt, darunter eine wegen Konkurseröffnung. Der Kurswert der gegen Bar⸗ ahlung im Juni ausgegebenen Aktien betrug 5,0 Mill.. erner wurden 67 Geſellſchaften m. b.., 2008 Einzel⸗ ſirmen und Perſonalgeſellſchaften und 96 Genoſſenſchaften egründet. Aufgelöſt wurden 785 Geſellſchaften m. b. H. darunter 212 von amtswegen gelöſcht), 1645 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften(darunter 376 von amtswegen In Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften wurden im Juni 55 Aktiengeſell⸗ ſchaften und 418 Geſellſchaften m. b. H. umgewandelk. * Sehr gute rumäniſche Weizenernte. Nach den ſtatiſti⸗ ſchen Angaben des rumäniſchen Landwirtſchaftsminiſteriums wird die diesjährige Weizenernte 350 000 Waggon betra⸗ gen. Dies ſtellt gegenüber dem Vorjahre eine Steigerung um 50000 Waggon dar. Die vom Lancwirtſchaftsminiſte⸗ In der deutſchen rium durchgeführten Stichprobe haben durchweg eine ſehr gute Qualität der Weizenfrucht ergeben. Von dieſem Ernteertrag an Weizen ſtehen für die Ausfuhr 175 000 Waggon zur Verfügung. Auf den Inlandsverbrauch ent⸗ fallen etwa 150 000 Waggons. * Stand der Spareinlagen in Oeſterreich. Ende Juni 1937 betrug der Geſamtbeſtand der Spaxeinlagen in Oeſter⸗ reich 2337,5 Mill. S. gegen 2 330 Ende Mai und 2391 Ende Juni 1936. Die ſeit 1936 eingetretene Zunahme iſt großen⸗ teils durch die Zeichnung auf die Inveſtitionsanleihe auf⸗ gebracht worden, * Holländiſche Beteiligung an der Leipziger Meſſe. Die Abteilung für Wirtſchaftspropaganda beim Niederlöndi⸗ ſchen Wirtſchaftsminiſterium hat beſchloſſen,— Leipziger Herbſtmeſſe eine gemeinſame Niederländiſche Schau zu ver⸗ inſtalten. Ferner hat der niederländiſche Wirtſchaſtsmi⸗ niſter beſtimmt, daß auch die änbben in Leipzig mit einer gemeinſamen niederländiſchen Schau beſchickt werden ſoll. Es beſteht die Abſicht, damit auf beiden Meſ⸗ ſen ein ſehr umfaſſendes Bild der niederländiſchen Wirt⸗ ſchaft in allen ihren Zweigen zu geben. Landwirtſchaft, Gewerbe, Handel, Induſtrie, Schiffahrt und Kolonien ſollen in allen ihren Teilen Berüchſichtigung finden. n Frankreichs Handel mit ſeinen Kolonien. Der Han⸗ delsverkehr zwiſchen Frankreich und ſeinen Kolonien iſt im April geſtiegen. Das Mutterland hat aus ſeinen Be⸗ ſitzungen im April d. J. für 741 Mill. Franken Kolonial⸗ erzeugniſſe eingeführt gegen 696 Mill. im März d. J. und 602 Mill. im April vorigen Jahres. Die Ausfuhr vom Mutterland nach den Kolonien betrug im April 545 gegen 530 und 396 Mill. Fr. Die Einfuhrmengen Franlreichs beliefen ſich auf 610 000 gegen 554 000 und 586 000 To., die Ausfuhrmengen auf 214 000 gegen 172 000 und 173 000 To. Die Einfuhr beſteht zumeiſt aus Nahrungsmitteln— etwa zu zwei Dritteln des Geſamtswertes—, der Reſt entfällt auf Rohmaterial und Fertigerzeugniſſe. * Société Internationale Foreſtiere et Miniere du Congo. Die Forminiere berichtet, daß im Hinblick auf das gute Arbeiten des Abkommens mit der Diamond Corpora⸗ tion dieſes ſoeben verlängert wurde. Die Geſellſchaft hat ſich ͤadurch oͤen Verkauf ihrer Diamanten bis Ende 1940 mit möglicher Verlängerung bis Ende 1942 unter weiterhin günſtigen Bedingungen geſichert. Im Geſchäftsjahr 1936 wurden in 23 Betrxiebsſtellen 606 365 Karat gewonnen und zu leicht erhöhten Preiſen abgeſetzt. Die von einer Tochter⸗ geſellſchaft betriebene Goldausbeute erreichte 486 Kilo Roh⸗ gold. Der von ihr erzielte Reingewinn geſtattet die Rege⸗ lung der rückſtändigen Zinſen für die Jahre 1912 bis 1916. Die Forminiere ſelbſt weiſt einen Reingewinn von 33,13 Mill. bfrs. aus, woraus je Geſchäftsanteil 73,70 bfrs. netto ausgeſchüttet werden. Waren und Mörkte Mannheim, 19. Juli. Die Erntearbeiten nehmen ihren Fortgang. Vielfach waren aus Baden, Heſſen und der Pfalz ſchon Weizenmuſter am Markt, die Hektoliter⸗ gewichte bis zu 80 Kg. aufwieſen, und in Einzelfällen kam es auch ſchon zu Umſätzen. Auch Roggen war verſchiedent⸗ lich zu haben: hier überſtiegen die Hektolitergewichte teil⸗ weiſe die 75⸗Kg.⸗Grenze. Für Winter⸗Induſtriegerſte war die verarbeitende Induſtrie weiter Käuferin. Sommer⸗ gerſte dürfte demnächſt geſchnitten werden; verſchiedentlich dürften mengenmäßige Ausfälle zu verzeichnen ſein.— Weizenmehl blieb weiter gefragt, während für Roggen⸗ mehl nur geringe Unterbringungsmöglichkeiten beſtanden. Als Folge des ſteigenden Angebots von Wieſenheu wurden die Preiſe hierfür auf.25—.75/(bisher.75—.00 herabgeſetzt und gleichzeitig auch diejenigen von Luzerne⸗ kleeheu auf.50—.00/(bisher.75—.25), obwohl in dieſem nennenswertes Angebot nicht vorlag.* Mannheimer Geireidegroſmarki Weizen 75/½7/ Gerste Weizenklete 14 WIi4I 29,80 Braugerſte. ſmit Sack 15/ 10.65 W15 20,90 nduſtriegerſtce/r 10,70 WI65] 21.— Futtergerſte 171 10,75 W/.10 59%9 G 7 28.20 19 10,90 Wig] 21,0.—.7. G 8 15,80 20 14.— W20] 21.60.9ʃ 16,70 4 14 10.10 Ausgleich-—.40 G11/ 17,.— mit Sack 18/ 10,45 Roggen 69,71 Ausgleich—.40 9 10,50 R14J 19.50 Hafer N 17.10[Gerſtfutterm 7 17,80 R15[ 18.60 148/49 1 17.50 4d56.—15..) 80 18,20 RIS 19.— H17/ 17.90 9 18.40 RI19 19.20— 5 0—.0 10 18,70 Ausgleich ⸗—,40 1 Induſtriehafer...[Wzfuttermehl 13.50 Raps ab Station 82.—[Trockenſchnitzel, Fbrpr..18 Mais. mit Sack Rohmelaſſe.42 Biertreber 14.— Steffenſchnitzel... 11.38 Malzkeime 13,40[Zuckerſchnitzel... 1488 Ausgleich-—,30 Ausgleich +—.35 Sonstige Futterartikel Erdnußkuchen, prompt.80 Rauhfutter 2 Soyaſchrot, prompt Wieſenhen loſes. 425—475 15,50 13,70[Luzernkleehen Rapsk.„50—6,5 — 14.20 Preßſtroh, Rogg., Weizen— 84 Rapsfuchen ausl. Rapskuchenſchrot. 8955 8 9* 3 Palmkuche utterſtroh, Weizen SE Hafer, Gerſte. 3,80—610 Seſamkuchen 15,— Spelzſtreu, ab Stotion d. Leinkuchen. 1560 Qnalitätszuſchläge: Weizen für 1 Kg. über Durch⸗ ſchnitt 0,15/ per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,30% p. 100 Kg., für 3 Kg. über Durchſchnitt 0,40 ¼ pex 100 140 o Hα ax 1 Kitoaramm⸗über Durch⸗ ſchnitt 0,075/ per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,15/ p. 100 Ka., für 8 Ka. über Dürchſchnitt 0,2½. per 100 Kil! EN„rann üher Durch⸗ ſchnitt 0,15 p. 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,30/ p. 100 Kg. für jedes weitere Kg. bis zu 68 Kg. 0,10/ per 100 Kilo. Haſer für jedee Kilogramm über Durchſchnitt.10 4 per 100 Kilo.— Braugerſte, allerbeſte Ausſtichwore, bis 1,50 4 ver 100 Kilo höher. Die Notizen in den Rauhfuttermitteln erfolgten auf Anordnung der Preisbildungsſtelle Karlsruhe. Die Er⸗ zeugerpreiſe ſind um 1,20/ niedriger zu bewerten. Mannheimer biehlnoflerungen Weizenmehl, Preisgebiet Baden 8 Type812 9 16 9049 17 3019 12 30,25 20 30.45 Pfalz⸗Saar 19 80.45 2⁰ 8⁰,45 RoggenmehlType190Baben 14 22,70 Maismehl Baden 14 22,70 2 15 22.8 45 22,80 18 88,85 18 285. 48 980 Pfalz⸗S E 39 alz⸗Saar 18 23. alz⸗Saar„ Wals-saar 19 2880 220 Maismehl nach Bedingungen der Rfc. Zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WB Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Aufſchlag 1,50 4 je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Rotterdamer Getreidekurſe vom 10. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,75; Sept. 8,6779; Nov. 8,62/%; Jan, 8,576.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 107; Sept. 109,25; Nov.,—— je 108,50. E Liverpobler Bauinwollkurſe vom 19. Fuli.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(37) 664; Auguſt, Sept. je 662; Okt., Nov., Dez. je 663; J gan. (88) 604, Febr. 665, März, April je 666; Mai, Juni, Juli je 667; Okt. 660; Dez., Jan.(30) je 6567; März 657; Mai 658.. Tendenz ruhig, ſtetig. 4 Der Londoner Goldpreis betrug am 10. Juli für eine Unze Feingold 139 ſh 11 d ⸗ 86,6464 /, für ein Gramm Feingold demnach 59,0811 Pence- 278505 l. krachienmarlei Duisburg-Ruhrort Das Berggeſchäft war auch an ber heutigen Börſe äußerſt ſtill. Auch für talwärts wurde nur wenig Raum zur Ver⸗ ladung eingeteilt, ſo daß wieder mit einigen Wartetagen zu rechnen iſt. Die Berg⸗ und Talfracht blieb mit 90 Pſg. ab Ruhrort und 1,10/ ab Kanal nach Mannheim un Rotterdam einſchl. Schleppen unverändert. Der Zuſchlog für Antwerpen⸗Gent beträgt 30 Pfg. je Tonne. Der Berg⸗ ſchlepplohn notierte mit 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80, bzw. 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn be⸗ trägt ſieben Pfennig ſür größere beladene Kähne ab Ruhr⸗ ort nach Rotterdam. Erzeug. o. Gerbermühle 2,70—.— Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe: behauptet 3 Frankfurt, 19. Juli An der Abendͤbörſe lagen die niedrigeren Berliner Schlußkurſe behauptet. Notizfeſtſtellungen erfolgten an⸗ fangs nicht. Ver. Stahlwerke wurden mit 124/ bis 12476, Mannesmann mit 128(128,25), J6 Farben mit 170,25 bis 12496, Mannesmann mit 128(128,25), J6 Farben mit 170,25 bis 170,50 genannt. Weitere Nachfrage erhielt ſich für Zell⸗ ſtoffwerte, Aſchaffenburger 151,50, Woldhof 162,75. Im Verlaufe lagen die Mittagsſchlußkurſe am Aktien⸗ markt weiter behauptet. Geſfürel kamen mit 156 knapp gehalten,Verein. Stahlwerke mit 124/6, Mannesmann mit 128,25 zurück. J6 Farben waren mit 170,50 leicht befeſtigt, ebenſo Bemberg mit 162. Der Reuteumarkt lag ruhig bei im allgemeinen unver⸗ änderten Kurſen. Kommunal⸗Umſchuldung 94/½ bis 94 15. Weiteres Intereſſe beſtand für auf Schweizer Franken lautende Bonds 6proz. Lahmeyer 83(82). Geſucht waren außerdem 6proz. Heſſen⸗Naſſauiſche Hüttenvereinobligatio⸗ nen zu 101,50(101,25). JG Farben⸗Bonds notierten mit 134, 75.— —————————————————————————————————— Leinölnotierungen vom 19, Juli.(Eig. Dr.) Lon, don: Leinſaat Pl. per Juli 1376; Leinſaat Klk, per Juli⸗ Auguſt 15,25; Bombay per Juli⸗Auguſt 15,75; Leinſaatöl loko 31,3; Sept.⸗Dez. 30,0; Baumwollöl ägypt. 28,0; Baum⸗ woll⸗St. ägypt. per Juli 7,75. Neuyork;: Terp. 88,50. Savannah: Terp. 339,50. Geld- und DOevisenmarkt Paris, 19. n bcuu“:milich). Kopenhagen 588— Vien Lendo 131.80 fJpenies 3— — 26.45— ſialien 89.— folland 14.59¼ L Serlia 106⁵•0 Belglen, 446,— ſchwei 607.— Siodchl 6/7,50 Varzchn 645,— London, 19. A Schlus amilicth) 497.52 fFopenh 22.-— LMoskad** Panb 1½41 Pur 400, Son“ 19.. Iune, 878.— Pckn, Imsterdem 9,2 82 0s10 19.90/ Konstanſin. 618,— zurralien 125.— Fartt 18 56 LsWoo 110,13 Aben 546.50 J Meriko 18.— Prüsse 46— Felsingiors 228,18 Wien 20.31 Hopievieeo 28.— Lielien 94. 47— Prag 142.25 Warthan 25,20 Palparag 128.0 Berlin 1286— Ducspesl 25.—[Hucnos Aires 16.— Suenos Sdwe.71¼ PBeigra7 216.— fio de Ma. 412.— euf Lon cor 15,40 Srauien 86,00— Soiſs 400.— Honztng 1 /02 Südsffs 100,1 Meialle Hamburger Nieiallnoflerungen vom 19. Juli Nupſer ISer- K. raſts-Zinn rief f Seſd brlek f Celd Iberahliſ Brief Celd Iberahl. euEW.. oo. HAttenrthun.. 20„ .25.29.25 .. kelnsilber(il. p. Kd)).. 41.70088.70 Feingrid(M. F. E. 283/278 .. Alt-Platin(Abfälu .„. Cicapr.(Rll. p. gr.) .. Techn. reines Pleſin 37⁰ʃ 3,50 955 betiht,(ä. u m. 5,—475 Aun 508900 Mar 0. 80501— 0„S Antimon Fegulus düues.(S.)BL, 0, en./ 3078( 80.5 daeäsiber(4 bur flucche) f16.—.28 Oeremb,. 38 350,. 22 Su.).. 67.— Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Fraukfurt/ M. .Juli „Bochrw. 118 eeceeeeee ſaſnumromum Auroſeimom S=iamummomne- Sibrucumronr ſſuene, Buus cc Hommncb-ſ S3⁵ Me. S Hebe, NOummer Uchoe Onullenle M inosijx o Regeñ Soruntegen Obeter Gbececr M Schnee u Scheefrelbe Sebſetè ni Nce/ Sbsche Sen 40 C Me —— Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a.., vom 20. Juli. Unter der Wir⸗ kung hohen Druckes wird weiterhin das warme Sommerwetter fortbeſtehen. Jedoch wird durch die von Nordweſten her vordringende etwas kühlere und feuchtere Meeresluft ſich im Laufe des Mitt⸗ woch ſtärkere Gewittertätigkeit einſtellen, wobei vor⸗ übergehend die Temperaturen etwas zurückgehen werden. Eine durchgreifende Verſchlechterung iſt da⸗ mit aber nicht verbunden. Borausſage für Mitiwoch, 21. Juli Heiter und ſehr warm, örtliche Gewitterbildung, mit vorübergehender Abkühlung, im ganzen auch weiterhin freundlich. Höchſttemperatur in Mannheim am 19. Juli + 285,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 20. Juli + 15, Grad; heute früh halb 8 Uhr + 18,5 Grad. 83 In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 18 Grad Waſſer⸗ und 18 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Sk Ledel 16. 17. 18. 1. 20. Pein-T7 0 13.2. Rheinfelden.473,958.448.883,29 8 282 e e 24228200 S c mcer ee Maxan. 5,845,125.545.51.28 Neece Maunhein ,005.06420.50.45 Nenndeimn 309 400 442 431 — Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgade Suine Ailuun Attunn inen Sbbee ümmtn Mkuun Ien nnnun Seee AlAST Cioxi S An ü f H utttttt An Theater breſte Ste. Palast Seckenn Str. Dienstag, 20. Juli 18r Die neuesten Modelle in reicher Auswahl fätlio-Hokfmann MI., 0 8 L ubectkaln Sunden ang rühüateaune Ga. s, Menkrpi 0 27 Telefon 206 41 sagt die Presse Wölkischer Beobachter? 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