Einzelpreis 10 Pj. Reue Mannheinmer Seitloid K 60 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein aültig tſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe K Dienstag, 20. Juli 1957 Die Kämpfe zwichen Chineſen und Fapanern beginnen Der Anfang des Krieges? Tokio meldet Angriff der chineſiſchen Truppen auf die japaniſchen Stellungen (Oſtaſiendienſt des DNB.) — Tokio, 20. Juli. Nach einer offiziellen Meldung des Kriegs⸗ miniſteriums haben chineſiſche Truppen am Dienstagmorgen das Feuer auf japaniſche Truppen eröffnet und nachmittags die japa⸗ niſchen Stellungen bei Papaoſhan und Lukon⸗ tſchian angegriffen. Die japaniſchen Truppen hätten, wie weiter berichtet wird, ſofort den Abwehrkampf aufgenommen. Eine„Straferpedition“ gegen die 29. Armee dub. Tokio, 20. Juli. Die japaniſchen Truppen in Nordchina haben gegen die Truppen der 29. Armee bei Wanping, dicht bei Fengtai, eine„Strafexpedition“ er⸗ öffnet. Die Einleitung einer„Straſexpedition“ gegen die chineſiſchen Truppen im Abſchnitt von Npinghſien wird, laut Domei, als der Beginn größerer militä⸗ riſcher Unternehmungen angeſehen, nachdem die ja⸗ paniſche Armee alle Hoffnung auf eine friedliche Beilegung der Zwiſchenfälle aufgegeben hatte. Trotz⸗ dem glauben die militäriſchen Kreiſe immer noch nicht, daß es möglich ſein wird, die Feindſeligkeiten auf das augenblickliche Kampfgebiet zu begrenzen. In politiſchen Kreiſen ſieht man allerdings nach Anſicht der Nankingregierung eine Gefahr für eine Ausdehnung der Auseinanderſetzungen auf weitere Teile Nordchinas. Jayaniſche Artillerie beſchießt Npinghſien (Funkmeldung der NM3.) + Peiping, 20. Juli. Japaniſche Artillerie der Brigade Kawabe eröff⸗ nete am Dienstag um 15 Uhr Ortszeit die Be⸗ ſchießung der Ortſchaft Npinghſien. Sie gab in Ver⸗ lauf von anderthalb Stunden mehr als 100 Schuß ab. Am Dienstagvormittag hatte der Chef der mili⸗ täriſchen Sondermiſſion der japaniſchen Kwantung⸗ armee, Oberſt Matſui, einen Proteſt gegen die in den vergangenen Tagen immer wieder vorgekom⸗ menen Schießereien, für die von japaniſcher Seite die Soldaten der 37. chineſiſchen Diviſion allein ver⸗ antwortlich gemacht werden, eingelegt. Die Proteſt⸗ note, die auf Dienstag mittag befriſtet war, wurde von chineſiſcher Seite unbeantwortet gelaſſen. Letzte ergebnisloſe Anterredung dnb. Tokio, 20. Juli. Das japaniſche Auswärtige Amt hat heute durch ſeinen japaniſchen Geſchäftsträger Hidaka der Nan⸗ king⸗Regierung die japaniſche Antwort auf die geſtrige chineſiſche Note überreichen laſſen. Wie die Agentur Domei berichtet, wird darin die Nanking⸗ Regierung aufgefordert, bereits lokal erzielte Ver⸗ einbarungen in Nordchina nicht mehr zu ſtören und alle japanfeindlichen Bewegungen einzuſtellen. Die Note lehnt entſchieden die von chineſiſcher Seite verlangte gleichzeitige Zurückziehung der Truppen beider Länder ab, da China allein ver⸗ antwortlich für die Entſendung der japaniſchen Verſtärkungen ſei. Japan beharrt weiter auf ſeiner Forderung nach ſofortiger Zurückziehung der nach Norden marſchierenden Nanking⸗ Truppen. Die Löſung des Konfliktes auf diplomatiſchem Wege ſei, ſo wird weiter berichtet, von China und durch die große Ueberlegenheit ſeiner Truppenverbände verhindert worden, da das Leben der japaniſchen Reſi, denten und der japaniſchen Garniſon bedroht ſei. Endlich wird in der japaniſchen Note die Nan⸗ king⸗Regierung zu einer neuerlichen Ueberprüfung ihrer Haltung aufgefordert. 148. Jahrgang— Nr. 528 Großübungen der engliſchen Streitkräfte angreifenden Flugzeuge genaueſtens beſtimmen. An der engliſchen Südtüſte finden zur Zeit gruße ebungen der engliſchen Wehrmacht ſtatt. ollen dort ſtationierten, Einheiten der engliſchen Flotte ſind 200 Flu an der Uebung beteiligt. Mit großen Entſernüngsmeſſern lunſer Bil Außer zeuge und die Küſtenbatterien kann man die Diſtanz der (Preſſephoto, Zander⸗M.) Churchills Phantaſie tobt ſich aus: „Franto-Kanonen gegen Gibraltar! Eine merkwürdige Debatte im Anterhaus— Die Regierung ruſt die Heißſporne zur Ordnung dnb. London, 20. Juli. Nach der großen außenpolitiſchen Rede des Außenminiſters Eden im Unterhaus erklärte der ſtellvertretende Oppoſitionsführer Dalton zum japaniſch⸗chineſiſchen Konflikt, er hoffe, daß die britiſche Regierung nicht den japaniſchen Standpunkt billigen werde, da das dauernde Vordringen Ja⸗ pans gegen China nicht im Intereſſe Englanoͤs ſei. Dalton griff dann, auf die ſpaniſche Frage über⸗ gehend, die engliſche Regierung an und behauptete, ein großer Teil der Miniſter begünſtige Franco. Wor ſind die Allentüter? Die Hintergründe des Anſchlages auf Oberſt Kot ⸗Verhaſtungen in Warſchau — Warſchau, 20. Juli. Die polizeiliche Unterſuchung über den miß⸗ lungenen Anſchlag auf Oberſt Koc hat bereits zu greifbaren Ergebniſſen geführt. Es iſt ge⸗ lungen, die Identität des ums Leben gekom⸗ menen Attentäters und den Kreis feſtzuſtellen, in dem der Plan für den verbrecheriſchen An⸗ ſchlag entſtanden iſt. In Warſchau und außer⸗ halb der Hauptſtadt wurde bereits eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen. Weitere Ein⸗ zelheiten über die Perſon des Täters und ſeine Helſershelfer werden vorläufig noch geheim⸗ gehalten. Aus den Reſten des Anzuges, den der Attentäter getragen hat, kann man ſchließen, daß es ſich um einen elegant gekleideten Mann handelte. Sein Alter wird mit etwa 30 Jahren angegeben. Der Täter muß mit den Lebensgewohnheiten des Ober⸗ ſten Koe genau vertraut geweſen ſein. Die Unter⸗ ſuchung der Bombenſplitter, ſo ſchreibt das Militär⸗ blatt„Polſka Zbrojna“, laſſe darauf ſchließen, daß es ſich entgegen den erſten Vermutungen nicht um eine Bombe mit Uhrwerk, ſondern um eine Bombe von ungewöhnlicher Exploſivkraft mit Auſſchlaggün⸗ dung handelte. Das Blatt vermutet, daß der Täter die Bombe vor den Kraftwagen des Oberſten wer⸗ ſen wollte, der am Sonntag eigentlich ſchon um 21 Uhr nach Warſchau zurückfahren wollte. Seine Rück⸗ kehr habe ſich aber infolge einer bis dahin nicht ab⸗ geſchloſſenen Arbeit erheblich verzögert. Aus dieſem Grunde habe ſich der Attentäter, der wahrſcheinlich ſo lange auf einem Felde in der Nähe wartete, ent⸗ ſchloſſen, die Bombe in das Fenſter des einſtöckigen Hauſes des Oberſten zu werfen. Man vermutet, daß der Täter ausgeglitten iſt und dabei die Bombe fal⸗ len ließ, ſo daß ſie norzeitig explodierte. Die Stärke der Bombe ſchließe, wie das Blatt weiter ſagt, von vornherein jede Vermutung aus, daß es ſich hier um Oberſt Koc beim Attentat unverletzt die Wahnſinnstat eines einzelnen gehandelt haben könnte. Wahrſcheinlich hätten Helfershelfer des Ver⸗ brechers in der Nähe mit einem Wagen bereitgeſtan⸗ den, um ihn nach der Tat ſchnellſtens in Sicherheit zu bringen. Winſton Churchill(konſervatir) ver⸗ breitete ſich dann in längeren Ausführungen über Kanonen, die angeblich in der Nähe von Gibraltar auf nationalſpaniſchem Gebiet aufge⸗ ſtellt worden ſeien. Er fragte, ob ſie gegen die Meerenge von Gibraltar bzw. gegen deren Be⸗ herrſchung durch England gerichtet ſeien. Der liberale Oppoſitionsführer Sir Archibald Sinclair fragte, ob dieſe von Churchill erwähnten Kanonen ſo zahlreich und in einem großen Kaliber ſeien, daß ſie im Hafen von Gibraltar ankernde Flot⸗ teneinheiten bedrohen könnten. Sinclair ſprach ſich dagegen aus, Franco einen Vorteil durch die Aner⸗ kennung zu geben. Er erwarte, daß die Anerken⸗ nung als kriegführende Macht nicht eher entſchieden ſeien als die Freiwilligen zurückgezogen worden eien. Auch Henry Page⸗Croft(konſervatir) be⸗ ſchäftigte ſich mit Churchills Kanonen und betonte, wenn man ſchon Gibraltar mit ihnen hätte ſtören wollen, ſo hätte man ſie weiter im bergigen Innern des Landes aufgerichtet. Die Kanonen ſeien hinge⸗ gen offen aufgeſtellt worden. Man habe ſicher die Kanonen zum Schutze der Küſte gegen Angriffe von See her, wie die durch das bolſchewiſtiſche ſpaniſche Schlachtſchiff„Jaime.“, aufgebaut. Lloyd George beſchränkte ſich in ſeinen Aus⸗ führungen auf Spanien. Auch er zeigte ſich über die Geſchütze beunruhigt und griff aufs ſchärfſte den Plan Edens an. Er forderte dann, die ganze Nichteinmiſchung aufzugeben. Die Ausſprache wurde durch den Unterſtaats⸗ ſekretir im Außenminiſterium, Lord Cran⸗ bovne, im Namen der Regierung abgeſchloſſen. Lord Cranborne äußerte ſich hierbei über den Völkerbund und die Lage im Fernen Oſten und kam dann auf die„ſchreckenerregenden“ Ausführungen Churchills und anderer Abgeordneter über die„Franco⸗Haubitzen“ bei Gibraltar zu ſprechen. Er hofſe, daß das Unter⸗ haus nicht in einen Zuſtand verfalle, in dem es in dieſer Vorſichtsmaßnahme Francos eine Be⸗ drohung Englands ſehen würde. Da Algeciras von dem ſowjetſpaniſchen Kriegsſchiff„Jaime 1“ beſchoſſen worden ſei, ſei es wahrſcheinlich, daß dieſe Geſchütze als Verteidigung gegen weitere Beſchießungen aufgeſtellt worden ſeien. Schließ⸗ lich ſei es ganz natürlich, daß Franco derartise Maßnahmen ergreiſe; England würde unter ähnlichen Umſtänden genau dasſelbe tun. Zu der Behauptung, daß dieſe Geſchütze tat⸗ ſächlich Gibraltar beherrſchten, könne er mittei⸗ len, daß die engliſche Regierung von allen in der⸗ Nachbarſchaft anfgeſtellten Waffen Kenntnis ge⸗ nommen habe, und daß die engliſchen Geſchütze Angriffen, die gegen ſie gerichtet ſeien, überlegen ſeien, dieſe daher keine Bedrohung darſtellten. (Beifall auf den Regierungsbänken.) Auf eine Frage des ſtellvertretenden Oppoſitions⸗ führers Dalton fügte Lord Cranborne hinzu, daß mit den überlegenen engliſchen Geſchützen nicht nur die See⸗, ſondern die Landgeſchütze Gibraltars ge⸗ meint ſeien. Eine Zwiſchenfrage Churchills wurde von Lord Cranborne dahingehend beantwortet, daß keineswegs irgendͤwelche Zwei⸗Zoll⸗Haubitzen Gi⸗ braltar beherrſchten. Im übrigen behalte ſich die engliſche Regierung das Recht vor, die Angelegen⸗ heit zu jeder Zeit in angemeſſener Weiſe aufzu⸗ greifen. Abſchließend wiederholte Lord Cranborne den Standpunkt der Regierung, daß die Nichteinmiſchungspolitik aufrecht⸗ erhalten werden müſſe, um eine viel größere Gefahr zu verhindern. Der Wunſch der Oppoſition, die Nichteinmiſchung zu verhindern und die freie Waffenausfuhr nach Valencia wieder aufzunehmen, könne tatſächlich Valencia nichts nützen. In England gebe es keine Waffenvorräte, die an jeden, der es wünſchte, ver⸗ kauft werden könnten. Alle Waffen, die in England vorhanden ſeien, würden vielmehr von England ſelbſt oder zur Erfüllung von Verträgen mit Ver⸗ bündeten benötigt. Die engliſche Regierung glaube ehrlich, daß eine Zerſtörung der Nichteinmiſchung die Gefahr vergrößern würde, daß ſich der Bürger⸗ krieg über ſeine Grenzen ausdehnen und ganz Europa ergreifen könne. Rom gegen Pariſer Zwecklügen dib. Rom, 19. Juli. Die Moskauer und Pariſer Verſuche, den eng⸗ liſchen Kompromißvorſchlag in der Nichteinmiſchungs⸗ frage zu ſabotieren, bilden am Montag das Haupt⸗ thema der römiſchen Mittagsblätter. Die Pariſer Korreſpondenten weiſen in dieſem Zuſammenhang vor allem auf die 100⸗Millionen⸗Anleihe der franzö⸗ ſiſchen Regierung für die Valencica⸗Bolſchewiſten hin und betonen unter ſcharfer Zurückweiſung der lächerlichen Lügenmärchen des„Oeuvre“ über deutſche Kanonen, die Gibraltar bedrohten, und über Rieſentanks, die nach Spanien geſandt worden ſeien, dieſe auch von der engliſchen Labour⸗Preſſe in⸗ ſzenierten Manöver ſeien der beſte Beweis für die ſyſtematiſchen Verſuche, ein Ergebnis der Nichtein⸗ E von vornherein unmöglich ————— 2. Seite/ Nummer 328 3 Dienstag, 20. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Alle Belgrader Glocken läuten: Die Wirkung der Eden-Rede England erhofft Eniſpannung— Ftalien klagt Frankreich an dnb. London, 20. Juli. Die Londoner Morgenpreſſe berichtet ausführlich über die Unterhausrede Edens. Ganz allgemein wird von den Blättern erklärt, daß Eden mit großer Klar⸗ 50 die Linien der britiſchen Außenpolitik feſtgelegt e. So ſchreibt die„Times“ in ihrem Leitartikel, Eden habe geſtern im Unterhaus die Entſchloſſenheit der britiſchen Regierung dargelegt, die britiſchen In⸗ tereſſen im Ausland zu verteidigen. Seine Rede ſei zeitgemäß geweſen, weil die in den letzten Jahren ſo oft kundgetane Friedensliebe in anderen Ländern mißverſtanden worden ſei. Eden habe klar geſagt, daß England feſt entſchloſſen ſei, ſeine nationalen Intereſſen im Mittelmeer zu ver⸗ teidigen. Gleichzeitig aber habe er zu verſtehen ge⸗ geben, daß England die der anderen Länder achte. Weiter befaßt ſich die„Times“ noch mit den Stel⸗ len der Eden⸗Rede bezüglich der Wirtſchaftsſchran⸗ ken in der Welt und meint, in Europa komme zuerſt die Politik und dann die Wirtſchaft. Das könne man insbeſondere für Mittel⸗ und Süboſt⸗ euxopa ſagen. Dort würde eine politiſche Bereini⸗ gung den Weg frei machen für einen Aufſchwung des Handels. Abſchließend meint das Blatt, die hoff⸗ nungsvollſte Stelle der Eden⸗Rede ſei diejenige, in der er erklärt, daß ſowohl die engliſche wie die fran⸗ söſiſche Regierung den ernſten Wunſch hegten, eine wirkliche Verbeſſerung der Beziehungen zu Deutſch⸗ land herbeizuführen. Guter Einoruck in Italien unb. Mailand, 20. Juli. Die Unterhauserklärungen Edens werden in der ilalieniſchen Preſſe ſtark beachtet. Seine Bemerkun⸗ gen über das britiſch⸗italieniſche Mittelmeerabkom⸗ men haben guten Einoͤruck gemacht. Die Turi⸗ ner„Stampa“ erklärt, Eden habe eine bemerkens⸗ werte Rede gehalten. Er habe ſich deſſen erinnert, daß zwiſchen Italien und England ein Mittelmeer⸗ abkommen in Kraft ſei. Die Tatſache, daß man von engliſcher Seite wieder davon ſpreche, könne eine nicht zu überſehende Bedeutung haben. Nach der Anſicht Edens würde ein Fehlſchlagen des engliſchen Nichteinmiſchungsplanes zu zügel⸗ loſen Kriegsmateriallieferungen führen. Leider ſeien dieſe Darlegungen des engliſchen Miniſters von den Ereigniſſen überholt, denn der franzöſiſche Waffen⸗ ſchmuggel nach Spanien habe niemals einen ſo gro⸗ ßen Umfang gehabt wie gerade in den letzten Wochen. Verſtändigung mit Deutſchland! dub. London, 20. Juli. „Daily Mail“ nennt die geſtrige Unterhaus⸗ erklärung Edens über den Abſchluß des neuen deutſch⸗engliſchen Flottenabkommens, das Eden als nützlich bezeichnete, und das man in London als Beiſpiel echter Staatsmannskunſt hinſtellte, zum An⸗ laß, um ſich in einem Leitartikel für eine Verbeſ⸗ ſerung der ſetzen. Das engliſche Volk dürfe die moraliſche Seite ſolcher Verhandlungen nicht überſehen, und die eng⸗ liſche Regierung ſolle nicht einen Augenblick zögern, um in großzügiger Weiſe Deutſchlands guten Glauben zu erwidern. Die erſte Aufgabe des engliſchen Außenamtes müſſe heutzutage die Freundſchaft mit Englands Nachbarn jenſeits dͤer Noröſee ſein. Denn es be⸗ ſtehe kein Zweifel darüber daß von der Wiederher⸗ ſtellung der alten Herzlichkeit zwiſchen England und Deutſchland nicht nur der Friede Europas ſondern auch der Fortſchrittoder Zuſammenbruch der Ziviliſation abhänge. Niemand werde in Abrede ſtellen, daß die Deutſchen, insbeſondere unter der bewährten Führung Hitlers, ein Volk von gro⸗ deutſch⸗engliſchen Beziehungen einzu⸗ ßem Format ſeien, das man nicht überſehen könne. Die Deutſchen ſeien den Engländern artverwandt in Blut, Temperament und Lebensanſchauung. Eine großzügige britiſche Haltung würde jetzt, ſo ſchreibt das Blatt weiter, Deutſchlands guten Willen ſofort gewinnen. Wenn Mißtrauen und Schwierigkeiten erſt ein⸗ mal beſeitigt ſeien, würden die Deutſchen zuver⸗ läſſige Freunde im Frieden und in Zeiten der Not ſein, ſo wie ſie im Kriege entſchloſſene Feinde ſeien. Der große Zankapſel zwiſchen den beiden Län⸗ dern ſei nur die Frage der früheren deutſchen Kolonien. Der Nichteinmiſchungs⸗Anterausſchuß zuſammengeteeten (Funkmeldung der NMZ.) London, 20. Juli. Der Unterausſchuß des Vorſitzenden des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes trat am Dienstagvormittag um 10.30 Uhr im Foreign Office zuſammen. Der Unterausſchuß beginnt bekanntlich heute unter dem Vorſitz von Lord Plymouth mit den Einzel⸗ beſprechungen über die engliſchen Kompromißvor⸗ ſchläge. Folgende Staaten waren vertreten: England, Frankreich, Italien, Portugal, Belgien, die Tſchecho⸗ ſlowakei, Schweden und Sowjetrußland. Der Kamyf um das Belgrader Konkordat Orthodoxe Prieſterdemonſtration— Schwere Zuſammenſtöße mit der Polizei dnb. Belgrad, 19. Juli. Im Abgeordnetenhaus begann am Montag die in politiſchen Kreiſen mit großem Intereſſe erwartete Ausſprache über das Konkordat zwiſchen Jugoſlawien und dem Vatikan, um deſſen Ratifizierung ſeit Wo⸗ chen ein heftiger Kampf geführt wird. Die Haupt⸗ widerſtände gegen die Annahme des Konkordats ge⸗ hen von der Serbiſch⸗Orthodoxen Kirche aus, die in einzelnen Konkordatsbeſtimmungen eine einſeitige Begünſtigung der Römiſch⸗ Katholi⸗ ſchen Kirche erblickt, durch die die Serbiſch⸗Ortho⸗ doxe Kirche benachteiligt würde. Hinter die Ortho⸗ doxe Kirche hat ſich die parlamentariſche Oppoſition geſtellt. Im Zuſammenhaug mit dem Kampfe um das Konkordat zwiſchen dem Vatikan und Jugoſlawien iſt es hier zu ernſten Unruhen gekommen. Unter Mißachtung des polizeilichen Verbotes, Um⸗ züge zu veranſtalten, marſchierten etwa dreißig orthodoxe Prieſter nach Abhaltung eines Bittgottes⸗ dienſtes für die Wiederherſtellung des ſchwer er⸗ krankten Patriarchen der orthodoxen Kirche, Warnawa, mit Fahnen durch die Straßen. Biſchof Simeon von Schabaz, der den Zug der demonſtrierenden Geiſt⸗ lichen anführte, wurde von der Polizei mit ein em Gummiknüppel bewußtlos geſchlagen, als es in der Nähe der Kathedrale zu einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen den Demonſtranten und der Polizei Martoni geſtorben Flalien verliert ſeinen größten Gelehrten und Erfinder dnb. Rom, 20. Juli. In der Nacht zum Dienstag iſt der Erfinder der drahtloſen Telegraphie Guglielmo Marconi — von 63 Jahren an einem Herzſchlag ge⸗ rben. Marconi, am B. April 1874 in Griffono bei Bo⸗ logna geboren, beſchäftigte ſich ſchon während ſeiner Studienzeit mit Verſuchen, drahtlos zu telegraphie⸗ ren, wobei er unter dem Eindruck der Theorien von Hertz und Maxwell ſtand. 1895 gelang ſein erſter Verſuch, allerdings nur auf kurze Strecken. 1896 konnte er in England ein erſtes Patent auf ein„prak⸗ tiſch verwendbares Syſtem der Draht“ erwerben und im Jahre darauf in London eine Geſellſchaft gründen. 1899 gelang die erſte draht⸗ loſe Verbindung über den Kanal, 1901 über den At⸗ lantik. Nach weiteren, in der Welt größtes Auſſehen erregenden Erfindungen, wobei er ſich beſonders Telegraphie ohne ſeiner Jacht„Elektra“ beoͤiente, trat er 1927 vom Vorſitz der Londoner Marconi⸗Geſellſchaft zurück um ſich ganz ſeiner wiſſenſchaftlichen Arbeit zu widmen. Mannigfach und zahlreich ſind die Ehrungen, die dem Verſtorbenen in ſeinem arbeitsreichen Leben zu⸗ teil wurden. So erhielt Marconi, der teils in Lon⸗ don, teils in Pontecchio lebte, im Jahre 1909 den Nobelpreis für Phyſik; er war Mitglied des römi⸗ ſchen Senats, Ehrenpräſident der römiſchen Akademie und bekam vom König von Italien den erblichen Titel eines Marquis. Tiefe Trauer in Fialien + Rom, 20. Juli. Der unerwartete Tod von Gugliemo Marconi hat in der italieniſchen Hauptſtadt allgemein tiefſte Trauer ausgelöſt. In Sonderausgaben widmet die römiſche Preſſe dem großen Sohn Italiens als Menſch und Wiſſenſchaftler ausführliche Nachrufe, in denen der Werdegang des genialen Erfinders ge⸗ ſchildert und ſeine bedeutenden Verdienſte um die Wiſſenſchaft und Technik des 20. Jahrhunderts ein⸗ gehend gewürdigt werden. Am Dienstag früh um.30 Uhr erſchien der Duce im Trauerhaus, um dem Entſchlafenen in großer Ergriffenheit die letzte Ehre zu erweiſen und ſeinen Angehörigen ſein Beileid auszuſprechen. Die Leiche iſt im Laufe des Vormittags nach der Fargeſina, dem Platz der„königlich⸗italieniſchen Aka⸗ demie“, gebracht worden, wo Marconi in der Uni⸗ form des Präſidenten der Akademie öffentlich auf⸗ gebahrt wurde. Die Totenwache halten Mitglieder der Akademie und Schwarzhemden Mit einem feier⸗ lichen Staatsbegräbnis wird Italien am Mittwoch um 18 Uhr von ſeinem großen Sohn Abſchied neh⸗ men. Auf Anoroͤnung Muſſolinis wird Marconi in ſeiner Geburtsſtadt Bologna beigeſetzt. kam. Die Prieſter ſetzten trotzdem ihren Zug fort, der erſt im Zentrum der Stadt durch die Polizei aufgelöſt wurde. Nach Bekanntwerden der Vorfälle in der Skup⸗ ſchtina kam es dort unter den Abgeordneten zu einem allgemeinen Handgemenge, das die Unter⸗ brechung der Ausſprache über das Konkordat not⸗ wendig machte. Die Nachricht über die Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei und Geiſtlichen hat die Erregung in der Be⸗ völkerung weiter geſteigert. Die orthodoxen Kir⸗ chenbehörden haben angeordnet, daß die Kirchen die ganze Nacht über geöffnet bleiben. Desgleichen ſollen die Glocken die ganze Nacht läu⸗ ten. Von der Polizei wurde ein Kommuniqusé her⸗ ausgegeben, in dem es heißt, daß Kommuniſten und andere Linkselemente an der Demonſtration teilge⸗ nommen hätten, um die Situation für ihre Zwecke auszunützen. Die Polizei beſtreitet, daß es irgend⸗ welche Verletzte gegeben hätte Reviſion des polniſchen Konkordats gefordert dub. Warſchau, 20. Juli. Die Warſchauer Organiſationen verſchiedener dem Marſchall Pilſudſki naheſtehenden Verbände, wie der Legionäre, der Union der polniſchen Verbände der Vaterlanodsverteidiger und ähnlicher Organiſationen, haben ein Schreiben an den parlamentariſchen Klub der Teilnehmer an den Kämpfen um die Unabhän⸗ gigkeit gerichtet. Dieſer Klub hat bekanntlich den Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Parlamentstagung geſtellt. In dem Schreiben wird gefordert: 1. daß der Erzbiſchof Fürſt Sapieha aus der Liſte der Mitglieder oͤes Komitees für Ehrung des Mar⸗ ſchall Pilſuöſkis ſofort geſtrichen wird; 2. daß dem Krakauer Erzbiſchof gegenüber als Menſch, der ſich öurch ſeine Tat außerhalb des pol⸗ niſchen Volkes geſtellt hat, alle Konſequenzen ge⸗ zogen werden; 3. daß oͤer Familie Marſchall Pilſudſkis, deren Rechten und Gefühlen Gewalt angetan worden ſei, öffentlich volle Genugtuung zuteil wird; 4. daß das beſtehende Konkordat revidiert wird, damit ſich Vorgänge, wie die eigenmächtige Ueber⸗ führung der Leiche Marſchall Pilſudſkis, nicht mehr einigen können und damit die unnatürlichen Aus⸗ wüchſe der kirchlichen Macht beſeitigt werden. Die Reviſion des Konkordats ſoll die Grüfte des Wawels unter den ausſchließlichen Schutz dͤer ſtaatlichen Be⸗ hörden ſtellen. 4 Millionen Sigaretten verbrannt . dub. Kopenhagen, 20. Juli. Die in ganz Dänemark bekannte Tabakwaren⸗ fabrik von Peterſen und Söhne in Horſens(Jüt⸗ land) wurde in der Nacht zum Dienstag durch ein Großfeuer zerſtört Das Feuer fand an vier Millio⸗ nen Zigarren und Zigaretten und großen Beſtänden von Rohtabaken, die ſämtlich in den Flammen auf⸗ gingen, reichliche Nahrung. Der Geſamtſchaden wird auf faſt fünf Millionen Kronen letwa drei Millionen Mark) geſchätzt, da auch neue Maſchinenanlagen zum Tabakſchneiden und Zigarettenpapier im Werte von 200 000 Kronen zerſtört wurden. Die Belegſchaft von 450 Arbeitern, die am letzten Freitag in die Som⸗ merſerien gegangen war, wird vorausſichtlich für längere Zeit zum Feiern gezwungen ſein. Die Ur⸗ ſache des Feuers iſt noch nicht feſtgeſtellt. In erſter Linie wird mit der Möglichkeit einer Selbſtentzün⸗ dung in den Tabaklagern gerechnet. Aus dem italieniſchen Alltag (Von unſerem Korreſpondenten in Rom.) — Rom, im Juli Sehr häuſig findet man an italieniſchen Häuſern ein Schild, auf dem es heißt: Vornehme 6⸗ Zimmerwohnung zu verkaufen. In Ita⸗ lien kann man aber Wohnungen kaufen. Dieſe Ein⸗ richtung heißt Condomin io und ſtammt aus dem deutſchen Recht. In Italien hat ſie ſich ſeit dem Weltkrieg beſonders entwickelt; wahrſcheinlich als Folge der Wohnungsnot und Angſt vor Geldent⸗ wertung, die zur bekannten„Flucht in die Sach⸗ werte“ führte. Hinzu kam, daß den Beſitzern von Miethäuſern das Vermieten von Wohnungen nicht mehr lohnend erſchien, da bei ſteigenden Koſten der allgemeinen Lebenshaltung die Mietpreiſe ſtaatlich feſtgehalten wurden, der ſtäoͤtiſche Grundbeſitz aber ebenſo wie der ländliche ſtärker beſteuert wurde. So kam es dazu, daß die Wohnbaugeſellſchaften ſich in zunehmendem Maße zum Verkauf von Wohnungen entſchloſſen. Es liegt auf der Hand, daß das Condominio eine unerſchöpfliche Fundgrube für Komödienſtoffe iſt. Denn ſehr viele Angelegenheiten des Hauſes ſind Sache der Beſitzergemeinſchaſt: z. B. Anſtellung und Beſol⸗ dung des Portiers, Kohlenkauf in Häuſern mit Zen⸗ tralheizung und Feſtſetzung der Heiztermine, Repa⸗ raturen an Dach, Fahrſtuhl, Treppen uſw. Und man kann ſich denken, welche Streitigkeiten da unter den zugleich lebhaften und auf ihren wiriſchaftlichen Fortſchritt bedachten Italienern entſtehen. Meiſtens übernimmt ein Wohnungsbeſitzer im Auftrag der anderen die Führung der Geſchäfte. Und zwar ein Mann, der vertrauenswürdig iſt und zugleich durch Beruf und Erfahrung Gewähr für eine möglichſt ökonomiſche Geſchäftsgebarung bietet. Z. B. ein Rechtsanwalt oder Kaufmann. Der Betreffende hat aber kein leichtes Leben. Denn jeder der Hausge⸗ noſſen hat natürlich beſondere Anliegen und Wünſche, die berückſichtigt werden müſſen, und oft genug im geraden Gegenſatz zu den Forderungen anderer Wohnungsbeſitzer ſtehen. Was ſoll z. B. der unglückliche Leiter des Condominio machen, wenn die temperamentvolle Frau X. durchaus den ver⸗ dienten und gerichtsnotoriſch ehrlichen Giuſeppe als Portier anſtellen will, die nicht minder temperament⸗ volle Frau M. aber den ebenſo tüchtigen Francesco? Daher iſt die Löſung nicht ſchlecht, derzufolge die Führung des Condominio eine hochgeſtellte Perſön⸗ lichkeit mit unbeſtreitbarer Autorität übernimmt. Hochgeſtellte Perſönlichkeiten werden im italieniſchen Volksmund„Pezzo grosso“ genannt, wörtliche Ueber⸗ ſetzung„Gewaltiges Stück“. Ich wohnte einſt in einem Haus, in dem die Frau eines Pezzo grosso das Condominio regierte. Es herrſchte ein ſagen⸗ hafter Deſpotismus, aber alles klappte vorzüglich. Es iſt nicht leicht, den wirtſchaftlichen Nutzen von Wohnungskauf und Wohnungsmiete abzuwägen. Man kann ſolgende Rechnung aufſtellen: Eine Woh⸗ nung, deren Kaufpreis 180 000 Lire beträgt, würde etwa 800 Lire Monatsmiete koſten. Bei 5 v. H. Ver⸗ zinſung des Kapitals von 180 000 Lire ergibt ſich ein Zinsgenuß von 9000 Lire, denen 9600 Mietzins gegenüberſtehen. Dabei ſind aber die Koſten für das Condominio zu bedenken, die der Wohnungs⸗ beſitzer aufbringen muß, von denen der Mieter je⸗ doch nichts weiß. Dieſe Koſten ſcheinen ſich nun aber, wie die zunehmenden Klagen in den Zuſchriften⸗ teilen der Zeitungen zeigen, beſonders durch die ſteigenden Preiſe für Reparaturen zu vermehren. Es hängt alſo ſchließlich vom perſönlichen Geſchmack des einzelnen ab, ob er ſich für Wohnungskauf ooͤer Miete entſcheidet. Vor wenigen Tagen gaben die Direktionen der ſtädtiſchen Verkehrsmittel von Rom und Mailand eine Bekanntmachung heraus, die revolutionierend wirkte und in ganz Italien ein gewaltiges Echo her⸗ vorrief. Es wurde nämlich mitgeteilt, daß man fort⸗ an in Hemdsärmeln ohne Jacke Straßen⸗ bahn fahren dürfe. Der deutſche Leſer wird ſich fragen, ob das denn früher verboten geweſen ſei. Es war und iſt in vielen italieniſchen Städten in der Tat heute noch verboten. Denn ſeltſamerweiſe gilt es im heißen Italien als unſchicklich, ſich öffentlich ohne Jacke zu zeigen. Erſt in den letzten Jahren hat die Strenge in dieſer Beziehung nachgelaſſen, und heute ſieht man ſchon häufiger junge Männer in Hemdsärmeln in der Oeffentlichkeit. Aber der Anblick wirkt immer noch extravagant und bedenkenlos, ſo etwa wie eine zu auffallend angezogene Frau. Aeltere Leute ſehen in der Hemoͤsärmelſitte ein übles Anzeichen für das Eindringen ausländiſcher Moden. Und das iſt nicht einmal ganz unrichtig. Denn die ſaloppe Gleichgültigkeit gegen den Anzug und die äußere Aufmachung, die ſich in den Hemds⸗ ärmeln ausſpricht, liegt den Italienern an ſich nicht. Dieſe heitere Unbekümmertheit um die Umwelt iſt im Gefolge des Sportgeiſtes nach Italien gekommen. Der Sport macht die Menſchen natürlicher, und es iſt ſchließlich nur natürlich, ſich bei ſtarker Hitze der ſchweren Kleidungsſtücke zu entledigen. Die Mailänder ſcheinen ſich übrigens ſehr wohl⸗ zufühlen. Denn ſie gehen ſchon weiter und meinen, man könnte doch auch im Büro, beim Barbier und vielleicht ſogar auch im Kino und Reſtaurant die Jacke ausziehen. Im Reſtaurant ſogar! Es iſt kaum glaublich! In guten Reſtaurants wird das wohl kaum geſchehen. Vorläufig ſieht es in mittleren Gaſtſtätten ſo aus: Schwitzend und korrekt eſſen die Männer. Einer beobachtet den anderen und jeder lauert darauf, daß jemand den Mut hat und die Jacke an den Nagel hängt. Wenn ein Tapferer das Beiſpiel gibt, folgen ihm alle anderen. Sonſt nicht! Und ſo wird es zum mindeſten im konſervativen Süden des Landes auch lange noch bleiben. Der Unterſchied zwiſchen dem Norden und Süden Italiens, der auch in der Hemösärmelangelegenheit zum Ausdruck kommt, zeigt ſich übrigens auch in der verſchiedenartigen Aufnahme, die die Bekanntmachun⸗ gen in Mailand und in Rom gefunden haben. Denn, während die Mailänder, wie geſagt, ſchon weit⸗ gehende Reformen vorſchlagen, machen die Römer von dem ihnen zuſtehenden Recht der Hemdoͤsärmlich⸗ keit nur wenig Gebrauch. Sie ſchwitzen in der Stra⸗ ßenbahn ruhig weiter, und man fragt ſich vergeblich nach dem Grunde. Sollte etwa die den Bekannt⸗ machungen angehängte Einſchränkung daran ſchuld ſein, derzufolge die Hemdsärmlichkeit zunächſt nur probeweiſe erlaubt iſt? Was hat man unter der Probe zu verſtehen? Den Zuſtand der Hemden? Sollten die Römer vielleicht den Mailändern den Vortritt bei der Prüfung überlaſſen, um nicht das mühſam errungene Recht unvorſichtig zu gefährden? Sie viele Fragen, ſo viele Antworten! Dr. Heinz Holldack „Das brotloſe Mahl“ Freilicht⸗Aufführung a Schwäbiſch⸗Hall Zugegeben, das Rathaus in Schwäbiſch⸗Hall mit ſeinen daran ſich anſchließenden Zopfgiebelfronten, die zuſammen eine der wirkungsvollſten Häuſerſaſſa⸗ den eines ſüdoͤeutſchen Marktplatzes bilden, paßt zeit⸗ lich nicht in den Schauplatz ein, den Irma von Drygalſki, die Heidelberger Schriftſtellerin, ihrem Volksſchauſpiel„Das brotloſe Mahl“ gab. Elſe Raſſow, die Intendantin der Schwä⸗ biſch⸗Haller Freilichtſpiele, inſzenierte mit viel Mühe und Sorgfalt dieſes Stück, das im Heidelberger Schloßhof um das Jahr 1462 nach der Schlacht von Seckenheim ſpielt und vom„Pfälzer Fritz“, jenem lebensluſtigen Kurfürſten Friedrich J. von der Pfalz, handelt, der noch heute in der Erinnerung des Vol⸗ kes lebt. Daſür verſtand es Elſe Raſſow, aus dieſem Schau⸗ platz alles herauszuholen, ſie verſtand es, die umlie⸗ genden Häuſer und Gaſſen und das Rathaus ſelbſt voll auszunützen, das bewegte Auf⸗ und Abtreten der Statiſten und der Darſteller zu verlebendigen und miteinander zu verſchmelzen und, was vielleicht das Wichtigſte war, eine einheitliche Note in das Spiel zu bringen. Farbenprächtige Koſtüme bereicherten die Maſſenſzenen, Kinder ſpielten mit und führten wohleinſtudierte Tänze auf. Otto Kindler als lebenſprühender Narr insbeſondere in der Szene, in der er dem abſeits ſtehenden von ihm ſcheinbar nicht beachteten Kurfürſten in einem Monolog an einen kleinen Hund, dem Herrn Timoteus, die Augen öſs⸗ net, Günther Martin in drei kleinen, wohlabge⸗ wogenen Charakterrollen und Dagmar Wolfers als Klara Dett trugen durch ihr lebendiges Spiel weſentlich zum Gelingen dieſer Aufführung bei. Den Kurfürſten ſpielte Wolf Martini. Irma von Drygalſki, die auweſend war, hatte dieſes Spiel nach Guſtav Schwabs bekannter Ballade „Das Mahl in Heidelberg“ neu geſtaltet und um das Verhältnis zwiſchen dem Pfälzer Hof und der bür⸗ gerlichen Gemahlin des Pfälzer Fritz, der Klara Dett, bereichert. Im Preisausſchreiben des Reelam⸗ Verlages wurde dieſes ſprachlich derbe Volksſchau⸗ ſpiel mit dem Dietrich⸗Eckart⸗Preis au⸗gezeichnet. Dr. Walter Oberkampf 9 8 . —9 5 Dienstag, 20. Juli 1997 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 328 Die Stadiseite Maunheim, 20. Juli. Das Pech des Motorraddiebes Er ſtürzt und landet im Gefängnis Ein 16 Jahre alter Kaufmannslehrling von hier fuhr in der Nacht zum 19. Juli 1937 mit einem von ihm kurz zuvor entwendeten Klein⸗ kraftrad gegen den Randſtein des Geh⸗ weges der Drachenfelsſtraße. Das Kraftrad wurde erheblich beſchädigt. Der junge Mann, der glück⸗ licherweiſe ohne Verletzungen davonkam, wurde in das Gefängnis eingeliefert. Am Montag: Acht Verkehrsunfälle Am Montagabend um 20.15 Uhr ſtießen auf der Straßenkreuzung Gutemann⸗ und Mittelſtraße ein Perſonenckrafttwagen und eine Radfah⸗ rerin zuſammen. Mit ſchweren Kopfver⸗ letzungen, Rippen⸗ und Armbrüche wurde die Radfahrerin in das Städt. Krankenhaus ein⸗ geliefert. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Etwa um die gleiche Zeit ſtießen auf oͤer Wotan⸗ ſtraße ein Perſonenkraftwagen und ein Kraftradfahrer zuſammen. Der Kraftra d⸗ fahrer kam hierbei zu Fall und trug ſchwere Kopf⸗ und Armverletzungen davon. Eine im Perſonenkraftwagen mitfahrende Frau erlitt Verletzungen im Geſicht. Beide Verletzten fanden Aufnahme im Städt. Krankenhaus. de Bei ſechs weiteren Verkehrsunfällen, die ſich geſtern ereigneten, wurden 7 Perſonen verletzt und 6 Fahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden geſtern 47 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 13 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgegeben, weil ihre Fahrseuge verſchiedene techniſche Mängel auſwieſen. ———— Ehrenvolle Auszeichnung. König Boris von Bulgarien hat dem in Mannheim geborenen Ober⸗ arzt Dr. Hermann Weyrich(uranſtalt Glotter⸗ bad) das Ritterkreuz des Kgl. Bulgariſchen Zivil⸗ verdienſtordens mit Krone verliehen. u 400 Mannheimer Landwehrmänner, die ihre Uebungszeit hinter ſich gebracht haben, treffen am Mittwochnachmittag 16.41 Uhr auf unſerem Haupt⸗ bahnhof ein. Darunter befinden ſich viele Mit⸗ glieder des Deutſchen Reichskriegerbundes, u. a. Be⸗ zirks⸗ und Kreisführer Oberleutnant Dr. Hieke. Kameraden und Angehörige werden es ſich nicht nehmen laſſen, den Ankommenden einen freudigen Empfang zu bereiten. ak Die Maunheimer Kolonialvorträge, die aus Anlaß der Kolonialausſtellung in der Kunſthalle ſtattfinden, werden am Mittwoch, den 21. Juli, fort⸗ geſetzt mit einem Lichtbildervortrag:„Deutſch⸗Oſt⸗ Afrika vor und nach dem Weltkriege“ von Ober⸗ poſtinſpektor Pg. W. Durſt⸗Karlsruhe, der ſelbſt mehrere Jahve in Deutſch⸗Oſt⸗Afrika war und den Feldzug unter General v. Lettow-Vorbeck bis zum Ende mitgemacht hat. Der Eintritt iſt frei. u* Abzeichen für Studenten erſt nach Bewährung. Die Ausführung des auf dem neuen Studentenanzug angebrachten Hoheitsabzeichens, wie es durch Bild⸗ veröffentlichungen bekannt wurde, iſt für Mit⸗ glieder der Reichsſtudentenführung vorbehalten. Für alle Mitglieder des NSD⸗Studentenbundes iſt ein beſonderes Abzeichen geſchaffen, das die Zugehörig⸗ keit zu der einzelnen Hoch⸗ oder Fachſchule erkennen, läßt. Das Abzeichen wird erſt nach beſonderer Be⸗ währung verliehen, worüber vom Studentenführer eine Urkunde ansgeſtellt wird. Dagegen kann der Studentenanzug ohne Abzeichen von jedem Studen⸗ tenbundsmitglied getragen werden. Ein feſtlicher Ausklang: Das Sängerjubiläum in Netkarau Feierſtunde am Sonntag vormittag— Karl Fricdrich Schramm, der verdiente Gründer des Vereins wurde geehrt Unſerem Bericht über das große Feſtkon⸗ zert in Neckarau anläßlich des 5jährigen Jubi⸗ läum des dortigen„Sängerbundes Harmonie“ tragen wir über die Veranſtaltungen des Sonn⸗ tags noch folgendes nach: In der Sonntagsfrühe um 8 Uhr ſchon wurden die feſtlichen Veranſtaltungen ſortgeſetzt. In der Katholiſchen Pfarrkirche brachte der Jubelchor unter Leitung von J. St. Winter die „Deutſche Meſſe“ von Franz Schubert in ſechs Geſängen meiſterlich zu Gehör. Wir hörten als Eingang die demütige Bitte„Wohin ſoll ich mich wenden?“, das freudvolle Gloria„Ehre ſei Gott in der Höhe“, zur Opferung„Du gabſt o Herr“, zum Sanktus zwei Strophen des allerorten ewig neu⸗ geſungenen„Heilig iſt der Herr“. Wir hören dieſen wunderbaren Geſang am Hochzeitstag, am Begräb⸗ nistag, wie bei ſonſtigen feierlichen Gelegenheiten. Zur Kommunion ſang der Chor„Mein Heiland, Herr und Meiſter“ und als Schlußgebet„Herr, Du haſt mein Flehen vernommen!“ Die Kirche war bis zum letzten Platz beſetzt. Die Wiedergabe der Ge⸗ ſänge war ſchön und ſtimmungsvoll. Nach dieſer religiöſen Veranſtaltung marſchierte der Verein kurz vor 11 Uhr geſchloſſen vom feſtlich geſchmückten Vereinshaus„Zum Ochſen“ aus nach dem alten Friedhof, unſerem heutigen Neckarauer ehrwürdigen Schmuck⸗ platz, dem Schlageter⸗Park, um am Grabe ſeines Gründers Karl Friedrich Schramm dem Mann, der über 30 Jahre den Verein als Vor⸗ ſtand und Dirigent in einer Perſon leitete, den ſchul⸗ digen Ehrentribut zu zollen. Ein Steinhügel mit aufgeſetztem Sandſteinkreuz, aufgeſchlagener Bibel mit Textwort zieren den großen grünen Raſen als eines der wenigen Grabmäler, die zum Andenken an vergangene Zeiten und verdiente Perſönlichkeiten auf dem idylliſch gelegenen Ruheplatz geblieben ſind. Der Lebensgang des um Neckarau und ſein geſangliches Leben verdienten Mannes iſt in Nr. 8 der„Neckar⸗ auer Heimatglocke“ vom Monat Juli 1935 ausführlich feſtgehalten. Schramm war 1833 in Hüffenhardt als Sohn einer angeſehenen Bauernfamilie geboren. Erſt wollte und ſollte er evangeliſcher Theologe werden, entſchied ſich aber ſpäter zum Lehrerberuf. Nach Ab⸗ ſolvierung des Seminars in Bonndorf erhielt er bald eine Unterlehrerſtelle in Heidelberg und wurde ſpäter nach Neckarau verſetzt. Nach dem Tode des Ratſchreibers Länger bewarb er ſich um dieſen Poſten und bekam ihn auch. Damit war ſein Auf⸗ enthalt in Neckarau für dauernd beſiegelt. Der Sängerbund war ſein Lebens⸗ ideal. Schramm war auch der Verfaſſer des Badiſchen Sän⸗ gerſpruches. Dreimal war Schramm verehelicht. Seine dritte Frau Sophie, geb. Hoffmann, aus Hems⸗ bach iſt hochbetagt, mit über 80 Jahren noch geſund und rüſtig. Leider war es ihr infolge ihres Alters nicht geſtattet, der eindrucksvollen Feier bei⸗ zuwohnen. Der Jubelverein ſang zuerſt den Sän⸗ gerſpruch„Vom See bis an des Maines Strand“ und brachte dann den Badenchor„Stumm ſchläft der Sänger“ zum Vortrag. Die Gebächtnisrede hielt Vorſtand Alois Werdan. Er legte dann einen Lorbeerkranz nieder, während Friedrich Bing ein kurzes Lebensbild Schramms zeichnete und ebenfalls eine Blumenſpende widmete. Waldemar von Baupnans„Deutſchland, holder Name“, vom Chor klangſchön vorgetragen, beendete die einfach ſchlichte Feier. Am Nachmittag verſammelte ſich die große Sän⸗ gerbundsfamilie im„Ochſen“ zu einem gemütlichen Gartenfeſt mit nachfolgendem Tanz, womit die Jubiläumsfeierlichkeiten ihren Abſchluß fanden. Die⸗ ſer Sonntag war ein Ehrentag für den Verein und für ganz Neckarau! G. M. Ftohe Fahrien ins ſommerliche Lund Verwaltungsbeamte der Juſtiz erlebten ſchöne Stunden Ein Kameradſchaftsausflug an die Bergſtraße Ein frohes Ereignis für die Verwaltungsbeamten des Mannheimer Land⸗ und Amtsgerichts, einmal für einige Stunden den Alltag mit ſeinen Mühen und Pflichten zu vergeſſen und in echter Ka⸗ meradſchaft eine frohe Fahrt in die Bergſtraße und in das liebliche Weſchnitz⸗ und Birkenauer Tal zu⸗ unternehmen, war dieſer Tag. Vor dem Land⸗ gericht hatten, wie uns geſchrieben wird, in neun Omnibuſſen 300 Kameraden der Richterabteilungen, der Staatsanwaltſchaft, der Juſtizverwaltungsbe⸗ hörde, des Notariats, Juſtizwachtmeiſter und Vertre⸗ ter der Rechtsanwälte ihren Platz zu froher, Herz und Seele erquickender Gemeinſchaftsfahrt geſunden. Die Fahrt wurde auf der Reichsautobahnſtrecke bis kurz vor Lorſch zur Weiterfahrt nach Bensheim un⸗ ternommen. Dann wurde der reizvolle Weg hinauf nach Lindenfels erklommen. Ladenburg, die uralte Stadt war das letzte Ziel. In den verſchiedenen Gaſtlokalen wurde dann das mundende Abendeſſen eingenommen. Die Kameradſchaftsfeier im Hotel„Zum Bahnhof“, fand einen glänzenden Verlauf. Die Feier war getragen vom Gedanken der Volksverbun⸗ denheit und der Gemeinſchaft. Die Feuerwehr⸗ kapelle ſpielte unter der ſtraffen Direktion Ka⸗ pellmeiſters Kreters, flotte Marſchweiſen und gab reichlich Gelegenheit, in den Zwiſchenpauſen dem Tanz zu huldigen. Landesgerichtspräſident Dr. Han⸗ nemann begrüßte die Kameraden. In trefflichen Worten ſchilderte er den hohen Wert der Volks⸗ Sie Vexkeſsinο Lotte und der böſe Kraftfahrer Anarten der Fußgänger— Wenn man ſich als ⸗König der Straße“ fühlt Ja es iſt ſchon ſo: Viele Menſchen, die auf Schuſters Rappen durch das Leben wandeln; fühlen ſich unumſtritten als Könige der Straße. Wodurch dieſe Herrſchgelüſte dieſer Fußgänger verurſacht wer⸗ den, bleibt jedoch unerſindlich. Ob ſie dabei auf ihre, allerdings unbeſtrittene Mehrheit pochen, wir wiſſen es nicht, vielleicht weil wir ſelbſt„zuviel“ Fußgänger ſind. Jedenfalls wird jeder Polizei⸗ beamte mit uns einig gehen, wenn wir feſtſtellen, daß jeder Fußgänger ſich im Fall eines Verkehrsunfalles für den wahren Unſchuldigen hält, mag ſich der Un⸗ fall zugetragen haben, wie er will. Das war auch bei Lotte ſo, allerdings hatte ſie nicht mehr Gelegenheit dieſe An⸗ ſicht an Ort und Stelle ſelbſt anzubringen, das be⸗ ſorgten die anderen Fußgänger... Nein, ſie hatte erſt viel ſpäter dazu Gelegenheit, als ſie nämlich leicht humpelnd, aus dem Krankenhaus entlaſſen worden war und ſich gegen den Mißachter ihrer hol⸗ den Perſönlichkeit zur Wehr ſetzte, der von ihr ſogar die Koſten für die Ausbeulung ſeiner Kotflügel ver⸗ langte. So etwas war Lotte noch nicht paſſiert.„Wird man da ahnungslos umgeſahren, fliegt in den Stra⸗ ßengraben, hat ein Bein gebrochen und bekommt dann von dieſem Unmenſchen von Kraftfahrer auch noch eine Rechnung geſchickt. Da geht einem doch der Hut hoch!“, meinte die ebenſo hübſche, wie energiſche Lotte, und ließ ſich auch von dem Strafzettel, der ihre Alleinſchuld außer allen Zweifel ſtellte, in ihrem Zorn nicht abkühlen. So traf ſie denn ihren„Un⸗ menſchen“ wieder— vor Gericht und konnte ſich den braven Mann— der er tatſächlich war— von der Anklagebank aus in Ruhe betrachten, wenn ſie wollte—, aber ſie wollte abſolut nicht Lotte war„ahnungslos“ hinter einem parkenden Wagen auf dem Friedrichsring hervorgekommen, und kaum hatte ſie einen Schritt weiter getan, da wurde ſie auch ſchon von einem— natürlich„unverſchämt raſenden“— Kraftwagen mit dem rechten vorderen Kotſlügel gefaßt und beſtimmt dahin gewieſen, wo ſie herkam, nämlich an den Straßenrand, und das ſo un⸗ ſanft, daß ſie in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Das war kurz und bündig der Sachverhalt, den ſelbſt Lotte nicht beſtreiten konnte. Sie erfuhr daher im Verlauf der für ſie weniger angenehmen, als auf⸗ ſchlußreichen Verhandlung, daß gerade ihre„Ah⸗ nungsloſigkeit“ an dem ganzen Unfall ſchuld war. Daß der Kraftſahrer durchaus in angemeſſenem Tem⸗ po daherkam, aber nicht ſehen konnte, daß da plötz⸗ lich, ohne rechts noch links zu ſehen, eine hübſche junge Dame mit ſeinem Wagen unſanfte Bekannt⸗ ſchaft zu machen„wünſchte“. Lotte fand das zwar nicht nett von dem Richter, aber ſie mußte ſich ſchließ⸗ lich doch überzeugen laſſen, was ihr verhältnismäßig leicht wurde, da der Herr in mittleren Jahren, der ſie angefahren hatte, ihr zum Troſte erklärte, er wolle für dieſes Mal ſeine Kotflügelrechnung ſelbſt bezahlen. gemeinſchaft und der Kameraoſchaft. Bürgermeiſter und Ortsgruppenwalter Pohly von Ladenburg ſprach herzliche Worte des Willkomms und gab eine kurze geſchichtliche Schilderung der Stadt mit ihrer uralten Vergangenheit. Kreiswalter Meiſter über⸗ brachte die Grüße der Gaubetriebsgemeinſchaft. Be⸗ triebszellenobmann und Kreisfachgruppenwalter Rehn ergänzte die Anſprachen und unterſtrich den Wert kameradſchaftlicher Verbundenheit. Im weite⸗ ren Verlauf des Kameradſchaftsabends ſchwang Wil⸗ dermuth das Zepter als launiger Anſager. Dr. Weinreich begleitete den Geſangsſoliſten Bau⸗ meiſter ſehr einfühlend am Flügel. Lieder der Gemeinſchaft fanden herzlichen Beifall. Bertram entpuppte ſich als Stimmungsſänger. Seine Darbie⸗ tungen hatten heiteren Einſchlag und wurden lebhaft beklatſcht. Ein Sohn der Stadtgemeinde Ladenburg, Rechtsanwalt Dr. Rufer gab einige heimatliche Dialektproben zum Beſten. Daß Rehn nicht nur ein guter Organiſator ſein kann und ſich als Kapell⸗ meiſter beſtens bewährt hat, ſei nury kurz erwähnt. Kapellmeiſter Kreter ſorgte für muſikaliſche Kurz⸗ weil. Bis nach Mitternacht blieb man im fröhlichen Kreis beiſammen. Dankbar verließen die Teilnehmer das gaſtliche Ladenburg und ſteuerten dem Endziel Mannheim wieder zu. Wohlbehalten, reich an ſchönen Erleb⸗ niſſen, trennte man ſich. C. K. „Gro⸗Ka⸗Ge⸗Ei“ flog aus Die Lindenhofer Karnevaliſten fuhren nach Kreuzuach Die„Gro⸗Ka⸗Ge⸗Li.“ unternahm am vergangenen Sonntag unter dem Motto„Bring ſe wieder lewend heem!“ eine große Autobusfahrt. In Bad Dürk⸗ heim wurde erſtmals halt gemacht. Diejenigen, die das Dürkheimer große Faß noch nicht geſehen hatten, machten dorthin einen Abſtecher. Gegen 9 Uhr ſetz⸗ ten die beiden Autobuſſe den Reiſeweg fort, vorbei an der Limburg und Hardenburg durch das ſchöne Iſſenachtal. Das liebliche Alſenztal wurde durch⸗ fahren. Gegen Mittag kam die Reiſegeſellſchaft bei der„Alten Baumburg“ an. Von oben aus hatte man über die ganze liebliche Umgegend einen herr⸗ lichen Rundblick. Weiter ging die Fahrt durch die immer ſchöner werdende Gegend an der Ebernburg vorbei nach dem ſchönen Bad Münſter am Stein. Im hellen Sonnenſchein glänzte die Nahe, und ſchon war Bad Kreuznach, die ehemalige„Große⸗Haupt⸗ quartier⸗Stadt“ mit ihren berühmten Brückenhäu⸗ ſern erreicht. Nach luſtigen Zwiſchenſpielen auf der Rückreiſe über Alzey und Worms traf man ſpät abends wieder im lieben alten„Mannem“ ein. u* 12. und 19. Dezember Verkaufstage für Weih⸗ nachten 1937. Die Zahl der Verkaufsſonntage vor Weihnachten wird auch 1937 wieder reichseinheitlich geregelt. Der Reichsarbeitsminiſter hat durch Erlaß beſtimmt, daß in dieſem Jahre der 12. und 19. De⸗ zember als Verkaufsſonntage in Betracht kommen. Das geht auf die grundſätzliche Regelung zurück, wonach die freizugebenden Sonntage jeweils zwi⸗ ſchen dem 8. und 24. Dezember liegen müſſen. Im vergangenen Jahre ſind vereinzelt Verſtöße beobach⸗ tet worden, ſo dadurch, daß der letzte Sonntag im November als Erſatz für den erſten Dezemberſonntag freigegeben wurde. Derartige Umgehungen der grundſätzlichen Anordnung werden in dieſem Jahre nicht geoͤuldet. Der Miniſter betont, daß— ſofern die Freigabe weiterer Sonntage von den lokalen Be⸗ hörden in Ausſicht genommen ſein ſollte, dazu die ausdrückliche beſondere Genehmigung des Reichs⸗ arbeitsminiſters erforderlich ſei. Auf eine möglichſt einheitliche Regelung in Nachbarorten und Bezirken iſt zu achten. An den nichtfreigegebenen Sonntagen wird auf die ſtrenge Einhaltung der Sonntagsruhe geachiet werden. Beim Lehrvertrag gibt's keine Kündigung Entlaſſungsgründe für Lehrlinge Es gehört zum Weſen des Lehrvertrages, daß er ſtets auf eine beſtimmte Zeit abgeſchloſſen wird. Während ſeiner Laufdauer kommt keine Kün di⸗ gung, ſondern gegebenenfalls nur eine friſtloſe Löſung des Vertragsverhältniſſes in Frage, vor⸗ ausgeſetzt, daß ein geſetzlich vorgeſehener oder ein vertraglich feſtgelegter Grund die vorzeitige Auf⸗ löſung rechtfertigt. Ein ſolcher Grund kann, wie das Landesarbeits⸗ gericht Gleiwitz feſtſtellt, z. B. in der Tatſache er⸗ blickt werden, daß der Lehrling von der Arbeitsſtelle wiederholt und ohne Entſchuldigung fernbleibt oder daß er einen Urlaub durch lügneriſche Vortäu⸗ ſchung erſchwindelt. Ebenſo darf das Lehrverhältnis abgebrochen wer⸗ den, wenn der Lehrling durch unerhörte Leicht⸗ fertigkeit oder gar in boshafter Abſicht Be⸗ triebsunfälle herbeiführt, ferner auch dann, wenn er an einer Krankheit leidet, die es ihm verwehrt, im ſpäteren Leben den Beruf auszuüben, für den er in ſeiner Lehrzeit herangebildet wird. Daß er ſeinem Lehrherrn ungeeignet für ſeinen Beruf erſcheint, iſt dagegen kein Entſaſſungsgrund. Die nötige Eignung muß in der dem Lehrverhältnis Strümpfe kauft man bei Strumpf-Hornung, 07. 5 vorangehenden Probezeit feſtgeſtellt werden; nach deren Ablauf kann ſie nicht mehr eine Entlaſſung be⸗ gründen. Aus dem gleichen Grunde können man⸗ gelnde Leiſtungen und mangelnder Lerneifer ebenfalls nicht als Löſungsgründe anerkannt werden. Denn das Lehrverhältnis ſoll in erſter Linie Erzie⸗ hungsverhältnis ſein, das darauf angelegt werden muß, fehlende Charaktereigenſchaften in dem jungen Menſchen durch Vorbild, Ermahnung und Aufſicht zu wecken. Erweiſt ſich die friſtloſe Entlaſſung als unbegrün⸗ det, ſo läuft der Lehrvertrag unverändert bis zum vorgeſehenen Endtermin weiter. Unter Umſtänden können auch Schadenerſatzanſprüche geltend gemacht werden. Zwei Steuerbeſcheide— zweierlei Einſpruchsmöglichkeiten Bei der Grund⸗ wie bei der Gewerbeſteuer erhält der Steuerpflichtige zwei Beſcheide, den einen vom Finanzamt und den anderen von der Gemeinde. Der Steuerbeſcheid des Finanzamtes nennt nur den Steuermeßbetrag, der bei der Gewerbeſteuer aus einem beſtimmten Vomhundertſatz von Ertrag und Kapital gewonnen wird. Bei der Grundſteuer wird der Steuermeßbetrag aus der Steuermeßzahl, d. i. eienem je nach Grundſtücksart und Gemeindegröße verſchiedenen Vomtauſendſatz des Einheitswertes er⸗ rechnet. Ein Einſpruch gegen dieſe Veranlagung des Finanzamtes iſt dann auch nur an das Finanz⸗ amt zu richten. Zugleich mit der Veranlagung geht dem Steuerpflichtigen der Steuerbeſcheid der Ge⸗ meinde zu, in dem die Gemeinde ihren Hebeſatz mit⸗ teilt, d. h. welchen Vomhundertſatz des vom Finanz⸗ Im fiilſewerk„Mutter und Kind“ liegt unſer Bekenntnis zur deuiſchen mutter als Trägerin des völkiſchen kebens. amt feſtgeſetzten Meßbetrages ſie als Steuer erhebt. Zu zahlen iſt alſo nicht der vom Finanzamt, ſondern der von der Gemeinde genannte Betrag. Ein Ein⸗ ſpruch bei der Gemeinde iſt demnach nur hinſichtlich der Berechnung des Hebeſatzes möglich(nicht aber hinſichtlich der Feſtſetzung des Einheitswertes oder der Meßzahl). Eine derartige falſche Berechnung wird nicht oft vorkommen. Möglich iſt es freilich, daß, wenn beiſpielsweiſe in einer größeren Stadt 28 Leute namens Timm wohnen und zu veranlagen ſind, bei der Veranlagung des einen der Steuermeß⸗ betrag des anderen der Berechnung zugrundegelegt wird. Aber nicht nur für dieſe 23 tatſächlich vorhan⸗ denen Timms, deren fehlerfreie Veranlagung einer nordͤweſtöeutſchen Gemeinde Kopfſchmerzen machte, ſondern auch für alle anderen Steuerzahler iſt es gut, zu wiſſen, ob man ſich in Zweifelsfällen an die Gemeinde oder an das Finanzamt zu wenden hat. Einfaches Rezeyt für die Hitze (Weltbilo, Zander⸗B.) 4. Seite/ Nummer 928 Dienstag, 20. Jurt 1557 Das ſechſte Landesſportfeſt in Brühl Glänzender Verlauf bei guter Beteiligung Das ſechſte Landſportfeſt in Brühl ſtellte ſich ſeinen fünf Borgängern würdig an die Reihe. Ja dieſelben wurden noch glatt übertroffen. Es waren aber auch alle günſtigen Vorbedingungen gegeben, die zum Gelingen eines ſolchen Feſtes unerläßlich ſind. Vom Himmel brannte die Sonne herab und brachte den Athleten die nötige Wärme, allerdings auch auf dem Felde viel Staub. Die Meldungen liefen diesmal viel zahlreicher ein, als bei den Feſten zuvor. Ueber 250 Aktive hatten ſich zu dieſem Feſt der Leichtathletik eingefunden. Eines müſſen wir allerdings auch hierbei wieder feſtſtellen, die Beteili⸗ gung der Landvereine war nicht in dem erwünſchten Maße ſeſtzuſtellen. Dies war das einzig Bedauerliche, daß ge⸗ rade die, für die dieſes Feſt geſchaffen, nicht die Gelegen⸗ heit ergreifen, zum Kampf und Sieg zu kommen. Wir ſind uns ja darin einig, daß manches Feſt ſtärker beſucht und mancher Wettbewerb ſtärker beſetzt wäre, wenn ſich die Athleten eine Siegeschance errechnen konnten. Man kann darüber den Athleten nicht gerade gram ſein, wenn auch der Sieg nicht allein Endzweck ſein ſoll. Gegen das Vorjahr war auf alle Fälle eine beſſere Beteiligung der unbekannten Athleten zu bemerken und damit wollen wir uns dieſes Jahr begnügen. Eines hat die ſonntägliche Veranſtaltung in Brühl, die einen glänzenden Verlauf und ſich trotz der zahlreichen Wett⸗ bewerbe flott und ſpannend abgewickelt hat, gezeigt, daß die Ausſchreibungen klarer ſein müſſen, daß beſonders dem Nachwuchs beſſere Gelegenheit zum Sieg gegeben wird, indem nicht eine Klaſſe 2 erſcheint, ſondern eine be⸗ grenzter Klaſſe ausgeſchrieben wird, vielleicht unter Zu⸗ grundelegung der Beſtenliſte. Es ſoll eben auf dieſem Land⸗ ſportſeſt in erſter Beziehung der Nachwuchs zu ſeinem Recht kommen. Die Senioren wollen wir dabei nicht ver⸗ miſſen, denn ſie geben ja dieſem Feſt erſt die Würze. Dank⸗ har wurde von den Zuſchauern der Start der Könner der MT7G, des Vfe Neckarau und des Poſtſportvereins aner⸗ kannt. Die Frauen genannter Vereine wie auch die des TB 46 und des VfR ſind ja von Brühl gar nicht wegzu⸗ denken; auch ſie brachten wieder ſpannende Kämpfe und eine nette Ueberraſchung. Brühls Bürgermeiſter begrüßte die Athleten und ſprach dem Fußballverein für ſeine Aktivität ſeine Anerkennung aus. Auch der Mannheimer Ortsgruppenführer war am Vormittag zur Stelle und war erfreut über die ſtarken Felder und den Eifer und Einſatz der Aktiven. Die Ergebniſſe: Dreikampf, Männer(Klaſſe): 1. Schmidt, Poſt⸗ Sportverein Mannheim, 1843,5.; 2. Hermann, Poſt⸗ Sportperein Mannheim, 1668,0.; 3. Sommer, Poſt⸗Sport⸗ verein Mannheim, 1332,5 P.— Dreikampf, Männer(Klaſſe ): 1. J. Feilmeier, BfR Mannheim, 1699,7.; 2. V. Vorwehr, MTG Mannheim, 1497,8.; 3. Nies, Poſt⸗Sport⸗ verein Mannheim, 1452,4 P. Dreikampf, Männer (Klaſſe): 1. Fleck, To. Germania Neulußheim, 1647,5 .; 2. Moos, SVeS 98 Schwetzingen, 1638,0.; 3. Albrecht, TuSp Walldorf, 1815,0 P.— Dreikampf(Alte Herren): 1. Ludw. Weiß, Tb. 08 Hockenheim, 1462,6.; 2. Striehl, Jahn, Neckarau, 1396,4.; 3. Buttmi, Alemannia Rheinau, 1391,8 P.— Dreikampf(Frauen offen): 1. Braun MTG˖ Mannheim, 145.; 2. Happel, MTG Mannheim, 111.: 3. Frau Kehl, ViR Mannheim, 97 P. 100 Meter, Jugend B: 1. Hans Helbig, TV 1877 Waloͤhof, 12 Sek.; 2. Wahl, Vfe Neckarau, 19,1 Sek.; 3. Ludw. Suntz, Tb. Germania Neulußheim, 12,2 Sek.— Hochſprung, Jugend B: 1. Herrmann, M7G Mann⸗ heim, 1,55 Mtr.; 2. Tahndl, Ty. Jahn Neckarau, 1,50 Mtr.; 3. Helm. Krupp, TB Brühl, 1,45 Mtr.— Kugelſtoßen, Ju⸗ gend B: 1. Eberle, TuSpc Plankſtadt, 11,34 Mtr.; 2. Fritz Zeiher, Tb. Germania Neulußheim, 11,17 Mtr.; 3. Striebinger, VfR Mannheim, 11,13 Mtr.— 100 Meter, Jugend A 1: 1. Kaiſer, M7 Mannheim, 12,0 Sek.; 2. Kempf, MTG Mannheim, 12,1 Sek.; 3. K. Seiffert, Tv. 64 Schwetzingen, 12,3 Sek. 800 Meter, Jugend A 1: 1. Blatz, M7G Mannheim,.14,8 Min.; 2. Adolf Moos, Ty. 77 Mannheim⸗Walohof,.17,5 Min.; 3. Karl Maurer, Ty. Brühl,.18 Min.— Hochſprung, Ingend A 1: 1. Rö⸗ ſer, Ty. 46 Mannheim, 1,50 Mtr.; 2. Rebel, MTG Mann⸗ heim, 1,50 Mtr.; 3. Jeck, Vfe Neckarau, 1,50 Mtr.— Ku⸗ gelſtoßen, Jugend A 1: 1. Schmitt, Tv. Rheinau, 12,72 Mtr.; 2. Herb. Krupp, To. Brühl, 1227 Mtr.; 3. Wetzel, M Mannheim, 12,27 Mtr.— Weibl. Jugend, 80 Meter: 1. Hilde Rupp, Tb Germania Neulußheim, 11,5 Sek.; 2. Hedw. Schleich, TuSpV Walldorf, 11,6 Sek.; 3. Lina Heger, Töb Germania Neulußheim, 11,8 Sek.— Weibl. Jugend, Weitſprung: 1. Hedw. Schleich, TuSp Walldorf, 4,62 Mtr.; 2. Hilde Mack, Fv. Brühl, 4,05 Mtr.; 3. Eichner, M26 Mannheim, 4,03 Mtr. Frauen loſſen), 100 Meter: 1. Frl. Hannel Braun, Me Mannheim, 13,3 Sek.; 2. Frl. Helene Happel, M7 Mannheim, 19,4 Sek.; 3. Frl. Zell, VſR Mannheim, 13,5 Sek.— Speer: Frl. Elſa Mayer, MrG Maunheim, 30,55 Meter; 2 Frl. Egger, VfR Mannheim, 29,80 Meter; 3. Frl. Maria Schreck, M2 Mannheim, 5,15 Meter.— Hochſprung: 1. Frl. Hannel Braun, Mch Mannheim, 1,42 Meter; 2. Frl. Hilde Ueberle, M7ch Mannheim, 1,32 Meter; 3. Frl. Kehl, VfR Mannheim, 1,92 Meter.— Kugelſtoßen: Frl. Egger, BfR Mannheim, 9,52 Meter; 2. Frl, M. Schreck, M7ch Maunheim, 8,82 Meter; 3. Frl. Ueberle, Mch Mannheim 8,11 Meter. Klaſſe 3(Landverein⸗ und Vereinsklaſſe). 100 Meter: 1. Rich. Wormer, Tw. Mannheim⸗Waldhof, 11,7 Sek.; 2. Hugo Körber, Fv. Brühl, 12,0 Sek.; 3. Rudolf Geſchwill, Fv. Brühl, 12,2 Sek. Weitſprung, Land: 1. Moos, Ty. Schwetzingen, 6,27 Meter; 2. Gottfried, Tb. Neuluß⸗ heim, 6,12 Meter; 3. Rupp, Tb. Neulußheim, 5,89 Meter.— Hochſprung: 1. Joſef Brucker, Ty. Brühl, 1,55 Meter; 2. Gottfried, Tb. Neulußheim, 1,55 Meter; 3. Moos, SpV Schwetzingen, 1,50 Meter.— 800 Meter: 1. Karl Krupp, Tv. Brühl,.11,2 Min.; 2. Rud. Geſchwill, Fy. Brühl, .14,8 Min.; 3. Schultz, SpV Schwetzingen,.14,9 Min.— 300b⸗Meter⸗Lauf: 1. Karl Krupp, Tv. Brühl,.53 Min.; 2. Werner Klever, TuSpB Walldorf, 10.33,1 Min.; 3. Hel⸗ mut Klever, TuSpV Walldorf, 10.48,6 Min. Klaſſe II. Weitſprung: 1. Lutz, Vis Neckarau, 6,24 Meter; 2. Feilmeier, VfR Mannheim, 6,07 Meter; 3. Nies, Poſt⸗SpV Mannheim 5,78 Meter.— 200 Meter: 1. Gar⸗ recht, Poſt⸗Spx Mannheim, 24 Sek.; 2. Feilmeier, VfR Mannheim, 24,5 Sek. Kugelſtoßen: 1. Stephan, TuSp Walldorf, 11,70 Meter; 2. Hornig, M Mann⸗ heim, 10,96 Meter; 3. Fleck, Tb, Neulußheim, 10,95 Meter. — Speerwerſen: 1. Stephan, TuSpV Walldorf, 51,27 Meter; 2. Schmidt, Poſt⸗Sp Mannheim, 48,62 Meter; 3. Fiſcher, VfR Mannheim, 47,87 Meter. Klaſſe I. 100⸗Meter⸗Lauf, männl.: 1. Garrecht, Poſt⸗ Sp Mannheim, 14,6 Sek.; 2. Feilmeier, VfR Mannheim, 118 Sek.; 3. Reimer, M7 Mannheim, 12,0 Sek. Soc⸗Meter⸗Lauſ: 1. Karl Lang, Vfe Neckarau,.04,8 Mi⸗ nuten; 2. Daurer, Poſt⸗Spy Mannheim,.10,2 Min.; 3. Nies, Poſt⸗Sp Mannheim,.11 Min.— 1509 Meter: 1. Willi Abel, Vſc Neckarau,.39,2 Min.; 2. Daurer, Poſt⸗SpB Mannheim,.44 Min.— Weitſprung: 1. Georg Lutz, Vfs Neckarau, 6,44 Meter; 2. Feilmeier, VfR Mann⸗ heim, 6,37 Meter; 3. Heſſenauer, VfeL Neckarau, 5,86 Me⸗ ter.— Kugelſtoßen: 1. Schmitt, Poſt⸗Spy Mannheim, 12,05 Meter; 2. Gg. Abel, Vfe Neckarau, 11,93 Meter; 3. Hermann, Poſt⸗Spy Mannheim, 11,83 Meter.— Dis⸗ kus: 1. Gg. Abel, Vis Neckarau, 38,24 Meter; 2. Schmidt, Poſt⸗Spx Mannheim, 36,91 Meter; 3. Hornig, MT Mannheim, 34,73 Meter. Aufänger: 100 Meter: 1. Vormehr(Mrré Mann⸗ heim) 11,8; 2. Rupp(Tb Neulußheim) 12,0; 3. Heinz Lau⸗ ger(MTG Mannheim) 12,1 Sek. Hochſprung: 1. Sommer (Poſt⸗Sp Mannheim) 1,55; 2. Stein(VſR Mannheim) 1,45; 3. Heß(TuSpV Walldorf) 1,45 Meter. 1000⸗Meter⸗ Lauf: 1. Stein(BiR Mannheim):59,4; 2. Götz(M7G Mannheim):00,4; 3. Fritz Feßler(Germania Neulus⸗ heim):03 Min. Olympiſche Staffel: 1. VfL Neckarau:54,4; 2. MT Mannheim:01 Min.; 3. M Mannheim 2. 10⸗mal⸗⸗ Runden⸗Staffel: 1. Poſt⸗SpV Mannheim 3110; 2. BVſch Mannheim:14,4; 3. Vſs Neckarau:15 Min. Offen Amal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. MT Mannheim 47,7: 2. Poſt⸗Spy Mannheim 47,8; 3. VfR Mannheim 47,9 Sek. Klaſſe 3, 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Tb Germania Neulußheim 49,5; 2. T 1877 Waldhof 49,8; 3. FV Brühl 50,2 Sek. Frauen(offen) 4⸗mal⸗100 ter⸗Staffel: 1. VfR Mannheim 55,5, 2. M7 Mannheim 55,8; 3. TB 46 Mannheim 55,9 Sek. Jugend(weibl.) 4⸗mal⸗100⸗ Meter⸗Staffel: 1. Tb Germania Neulußheim 60,0 Sek.; 2. MTG Mannheim 61,0; 3. TV Brühl 61,2 Sek. Jugend(männl.) Al 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. M TG Mannheim 49,8; 2. TV Brühl 50,8; 3. VfR Mannheim: 50,9 Sek. Jugend(männl.) B 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. MTG Manwheim 50,8; 2. TV 46 Mannheim 51,5; 3. TB Jahn Neckarau 52,7 Sek. Schtwarzer Tag für die Deutſchen Der Spanier Berrendero gewinnt die 2. Pyrenäen-Strecke Nach einem wohlverdienten Ruhetag in Luchon wurde am Montag die Frankreich⸗Radrundfahrt mit der zweiten Pyrenäen⸗Strecke nach Pau(194 Km.) fortgeſetzt, wo den Teilnehmern vor den letzten fünf Teilſtrecken der Fahrt noch ein letzter Ruhetag gewährt wird. Die mörderiſche Fahrt auf der 325 Km. langen erſten Pyrenäen⸗Teilſtrecke von Perpignan nach Luchon am Samstag war an vielen Fahrern nicht ſpurlos vorübergegangen, leider auch—516 an den deutſchen Teilnehmern. Die ungewohnten Päſſe mit ihren ſchmalen Anfahrten und ſteilen Schußfahrten in die Täler ſtellten an ſie Anforderungen, die zwar am erſten Tag gemeiſtert wurden, aber ſoviel Kraft und Nerven er⸗ forderten, daß das letzte Stück der Pyrenäen unſeren tapfe⸗ ren Kämpfern zum Verhängnis wurde. Dazu kam noch, daß viele hunderte ſportbegeiſterte Autofahrer die an ſich ſchon engen Straßen vollſtändig ſperrten und es den ein⸗ mal zurückgefallenen Fahrern einfach unmöglich machten, wieder Anſchluß zu finden. Zu allem Ueberfluß gab es für die deutſchen Fahrer auch noch viele Defekte und einige Stürze, was auch koſtbare Minuten koſtete. So kam Thierbach als beſter Deutſcher mit über 16 Minuten Rückſtand hinter dem Etappenſieger Berrendero(Spa⸗ nien) erſt an 33. Stelle ein, dicht gefolgt von B a u tz, der am ſteilen Col'Aſpin noch mit im Vordertreffen gelegen hatte, dann aber ſo„abgeriegelt“ wurde, daß er noch hinter Thierbach auf den 94. Platz zurückfiel. Weitere zehn Mi⸗ nuten ſpäter kam Geyer vor Hauswald und Weng⸗ ler ein. Dieſe Zeitverluſte wirkten ſich auch in der Ge⸗ ſamtwertung aus, wo Bautz auf den 14. und Thierbach auf den 20. Platz zurückfielen. Die Schachmeiſterſchaſt von Deutſchland Das ſtaatliche Bad Oynhauſen hit in Lieſem Jahre den Kampf um die Schachmeiſterſchaft von Deutſchland zum weiten Male bei ſich zu ſehen. Den Spielern wurde ein ſehr angenehmer Empfang bereitet. Die Spiele werden unter Leitung von Jahn⸗Dortmund in einem großen, ruhigen Raum abgewickelt. In einem Vorſaal, der von den übrigen Räumen abſchließt, ſind die offizielle Tabelle und die neue Farbentabelle von Conrad aufgehangen. In der erſten Runde gab es wie ſo häufig einige unerwartete Ergebniſſe. So verlor Engels⸗Düſſeldorf, einer dͤer Fa⸗ voriten, gegen den Hamburger Rodatz, der die franzö⸗ ſiſche Verteidigung angewandt hatte. Der Weſtdeutſche hatte ein gutes Spiel erlangt, büßte dann aber einen Bauern ein und konnte trotz aller möglichen Verſuche das Spiel nicht halten. Michel⸗Nürnberg und Ernſt⸗ Gelſenkirchen einigten ſich in einer franzöſiſchen Partie nach dreiſtündigem Kampf auf unentſchieden. Kienin⸗ ger hatte einen Bzuern mehr, Heinrich däafür einen Entwicklungsvorſprung. Letzterer konnte den Bauern ourückerobern, wodurch der Entwicklungsvorſprung wieder dahin gegangen wöre. Heinrich glaubte den Bauern auch noch ſpäter zu gewinnen, was jedoch ein Irrtum war, ſo daß Weiß die Oberhand behielt. Kran ki⸗Hamburg hatte gegen Reinhardt⸗Hamburg mit O0 4 eröffnet. Es ent⸗ wickelte ſich jeöoch die Rubinſtein⸗Variante des Damengam⸗ bits. Reinhardt hatte mit einem vereinzelten Mittel⸗ bauern große Schwierigkeiten zu überwinden, und in Zeit⸗ not machte er den entſcheidenden Fehler, ſo daß Kranki den Gewinn für ſich buchen konnte. Richter⸗Berlin, der Verteiesigers des Titels, ſpielte eine alte Vaxiante der ſpaniſchen Partie gegen Zellner⸗München. Der Ber⸗ liner kim in Vorteil, einen wahrſcheinlich längſt geplanten Tauſch vergaß er jedoch, ſodaß Zollner die Oberhand be⸗ hielt. Unwahrſcheinlicherweiſe erzielte Richter großartige Enoͤſpielziehung jedoch noch ein unentſchieden, da Zollner in großer Zeitnot einen problemartigen Ge⸗ winnweg nicht fand. Kohler⸗München und Rellſt ab, Berlins Stydtmeiſter, machten eine franzöſiſche Partie un⸗ entſchieden. Schließlich gewann noch Schmitt⸗Breslau gegen Dr Lachmann Stettin, der zuerſt einen Bauern geopfert hatte, dafür aber nichts erhielt und ſchließlich noch die Qualität gab, was ſich aber auch als Verdienſt vor⸗ ausſtellte. Der zweite Tag In der zweiten Runde der deutſchen Schachmeiſterſchaft gab es eine ganze Reihe von ſchönen Kämpfen. Schmitt⸗Breslau erlangte durch ein Figurenopfer As Nachziehender einen ſcharfen Angriff gegen den Kö⸗ nigsflügel des Hamburger Rodatz, der nach vierſtündi⸗ gem Kampf aufgeben mußte. Der Berliner Meiſter Rellſtab gewann in 26 Zügen gegen den Stettiner Dr. Lachmann, der ſich franzöſiſ⸗ verteidigte. Eren ſt⸗ Gelſenkirchen verlor gegen Engels⸗Düſſeldorf, der ſizilizniſch ſpielte und zum Schluß gut aufkam. Heinrich⸗Mannheim verlor nach vierſtündigem Kampf gegen den Nürnberger Michel. Reinhardt⸗Hamburg und Kieninger⸗Köln trennten ſich in einem Damen⸗ gambit unentſchieden. Der Münchener Zollner gewann gegen den ſizilianiſch ſpielenden Hamburger Kranki Hurch eine theoretiſche Neuerung. Der fkandinaviſch ſpielende Richter⸗Berlin mußte ſich mit dem Münchener Kohler den Punkt teilen. durch⸗ Schmitt⸗Breslau führt nun mit zwei Punkten vor Kieninger, Michel, Rellſtab und Zollner. Schachturnier in Vad Nauheim Beginn des Viererkampfes Der Viererkampf Euwe— Aljechin— Bogol⸗ jubow— Saemiſch nahm am Sonntag im Bad Nau⸗ heimer Kurhaus vor zahlreichen Schachfreunden den An⸗ fang. Aljechin ſpielte dann gegen Bogoljubow und führte die weißen Steine. Aljechin eröffnete mit dem Damen⸗ gambit. Bogoljubow verteidigte bis zum neunten Zuge orthodox, nahm aber im zehnten Zuge durch Schlagen des C⸗Bauern das Gambit an. Im Verlaufe der Partie, in der Weiß überwiegend die Initlative behielt, erzwang der Ex⸗ Weltmeiſter im 21. Zuge einen Figurenaustauſch auf F 6. Bogoljubow war gezwungen, mit dem G⸗Bauern zu ſchlo⸗ gen und ſo die Oeffnung ſeines Königsflügels in Kauf zu nehmen. Aljechin kam wenig ſpäter zur Verdoppelung ſeiner Türme auf der C⸗Linie und drängte ſeinen Gegner ſehr in die Verteidigung. Bei gleichem Figurenmaterial wurde die Partie nach 49 Zügen bei leichtem Poſitionsvor⸗ teil für Aljechin abgebrochen. Saemiſch als Weißer wählte gegen Weltmeiſter Euwe ebenfalls das Damen⸗ gambit. Euwe verteidigte zunächſt ſlawiſch und nahm im vierten Zuge ſchon das Gambit an. Nach der Rochade im achten Zuge ſetzte Saemiſch im zehnten Zuge durch G 2— G4 etwas riskant fort in der Hoffnung, einen Bauern zu gewinnen. Euwe konnte den Bauern jedoch halten, verlor aber einen anderen im 13. Zuge. Schon nach fünf Saie gewann er ihn zurück. Nach etwa 25 Zügen mußte Saemiſch in die Defenſive gehen und fand bis zum Abbruch, da er ſich in höchſter Zeitnot befand, vielleicht nicht immer die ſtärkſten Züge. Saemiſch beſitzt einen Bauern mehr, der aber kaum zu behaupten ſein wird, zumal Euwe gute An⸗ griffschancen beſitzt. Die Partie wurde nach 33 Zügen ab⸗ gebrochen. Der zweite Tag „Am zweiten Tag des Bad Nauheimer Schachturniers wählte Aljechin gegen Sämiſch die Spaniſche Eröff⸗ nung. Im 21. Zuge bot Aljechin ein Springeropfer an, das eine Sprengung der etwas blockierten Stellung, aber ouch die Figur wiedergebracht hätte. Sämiſch nahm nicht an und bot im 23. Zuge ſeinerſeits durch Schlagen des Königsbauern auf der g⸗Linie ein Springeropfer an, bei deſſen Annahme wahrſcheinlich remis möglich geweſen wäre. Aber auch Aljechin lehnte das Opfer ab, wag ſchließlich zwangsweiſe zum Qualitätsverluſt für Sämiſch führte. Die⸗ ſer hatte zwor bei Abbruch der Partie im 31. Zuge einen Bauern mehr, ſteht aber offenſichtlich in Verluſtſtellung, da ein Freibauer Aljechins auf a 7 den Ausſchlag geben öürfte. Auch die Partie Bogolſubow— Euwe wurde nicht zu Ende geführt. Bogoljubow ſpielt das Damengambit, Euwe verteidigte ſich ſlawiſch. Beide verzichteten auf die zu Ende geführt. Bogoljubow ſpielte das Damengambit, Bogoljubow griff am Königsflügel ſtark an, konnte aber nicht verhindern, daß Euwe am Damenflügel zu gutem Gegenſpiel kam. Bei Abbruch im 36. Zuge bei gleichem Figurenmaterial(ungleiche Läufer, je ein Springer und ſechs Bauern] ſtand die Partie ziemlich gusgeglichen. Bei Schlagen des Springers, der Bogoljubow zwei Einzel⸗ bauern bringen würde, dürfte aber Euwe etwas in Vor⸗ teil kommen. Kleine Sport-Nachrichten Meiſter Albert Richter, Köln, gewann bei den Radrennen in Paris den„Großen Preis von Europa“ vor dem Fran⸗ zoſen Gérardin und dem belgiſchen Weltmeiſter Scherens. In einem Vorgabefahren war Toni Merkens(Köln) über Martinetti und Chaillet erfolgreich. Die Bayriſche Achterfahrt über 222 Klm., die zum 40. Male ausgetragen wurde, gewann der Chemnitzer Hänßler vor ſeinem Landsmann Richter und dem Münchner Zöbiſch. Die Zuffenhauſener Rabrennen wieſen als Haupter⸗ eignis ein 120⸗Runden⸗Mannſchaftsfahren auf, das die Rheinländer Seeger⸗Krimme(Duisburg) mit Rundenvor⸗ ſprung vor Kurz⸗Renz(Stuttgart) gewannen. Weiſchedel (Stuttgart) wurde Omnium⸗Sieger. Bei den Nacht⸗Radrennen in Landau(Pfalz) gewannen Stiebler⸗Ackermann(Landau) das Vierſtunden⸗Mann⸗ ſchaftsrennen und in einem Städtekampf war Landau vor Köln, Stuttgart und Frankfurt⸗Main exfolgreich. Beim Breslauer Leichtathletikfeſt wurden Syring und Linnhoff von ihren polniſchen Gegnern jeweils um Bruſt⸗ breite beſiegt. Noji gewann die 3000 Meter in:36 vor Syring:36,1) und Kucharſki die 800 Meter in 1255,8 vor Linnhoff(:55,0). Leichum(Stettin) wurde Sieger im 100⸗Meter⸗Lauf(10,7) und im Weitſprung(7,30 Mtr.). Die Stuttgarter Kickers erreichten am Sonntag im Kampf um die Leichtathletik⸗Vereinsmeiſterſchaft nur 11 638,28 Punkte. wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Kickers in ſtärkſter Beſetzung kämpften. Der Viſ Stutt⸗ gart erzielten 10 955,66 Punkte. Käthe Krauß(Dresden), die deutſche Fünfkampfmei⸗ ſterin, wurde beim Sportfeſt in Chemnitz dreifache Sie⸗ gerin. Sie gewann die 100 Meter in 12,0 Sekunden, den Weirſprung mit 5,06 Meter und den Hochſprung mit 1,45 Meter. Im S0o⸗Meter⸗Lauf war Harbig(Dresden) in :59,6 Minuten erſolgreich. Polizei Stuttgart ſiegte im Leichtathletik⸗Vereinskampf gegen den Polizei SV Nürnberg mit 67269 Punkten, Er⸗ folgreichſter Kämpfer war Staudacher(Stuttgart), der un Weltſprung, Dreiſprung und 110⸗Meter⸗Hürdenlauf ſiegte. Der Men Weißenfels ſiegte im Handballſpiel über die Eef der Leibſtandarte Adolf Hitler mit 11:5(:2) Toren. Beiderſeits wurden gute Leiſtungen gezeigt. Joſef Möritz(München), der bekannte Motorrad⸗Renn⸗ fahrer und frühere Europzmeiſter, mußte ſich in einem Münchner Krankenhaus einer Operation unterziehen, an deren Folgen er am Sonntag im Alter von nur 41 Jahren geſtorben iſt. Württembergs Gauturnier der Leichtgewichts⸗Boxer fin⸗ det am kommenden Freitag, 23. Juli, in Stuttgart ſtatt. Folgende Kämpfer ſind zugelaſſen: Bandel(Prag), Hehr (Prag), Grieb(Germania Stuttgart), Spiegelhalter(Ger⸗ mania), Köhler(Polizei Stuttgart), Wagner(Heilbronn), Heuſer(Heilbrenn) und Nickel(Reutlingen). Ruderregatta in Bad Ems Unter ſehr ſchwacher Beteiligung der Rudervereine wurde am Sonntag in Bad Ems die traditionelle Regatta ausgefahren. Zahlreiche Zuſchauer erlebten dennoch hervor⸗ ragende Kämpfe. Im Kaiſer⸗Vierer konnte Germania Köln ihren Vorjahrsſieg nicht wiederholen. Schon in den Vor⸗ rennen wurde das Kölner Boot durch den Limburger R' K beſiegt, der auch im Endkampf den Kölner G400 lar auf den zweiten Platz verwies. Im Erſten Achter ent⸗ ſchädigte ſich dafür Germania Köln durch einen Sieg über den Kölner EfW. Den Hindenburg⸗Pokal⸗Einer gewann nach ſchönem Kampf Toni van den Bergh vom Mainzer RW vor dem Kölner Meuſer. Die Ergebniſſe: 1. Jungmann⸗Vierer: 1. Rch Lahnſtein:04; 2. Kölner CfW.21,9.— 2. Senior⸗Vierer m. St.; 1. RG Lahnſtein :27; 2. Homberger Rͤ.— 2. Jungmann⸗Vierer m. St.: 1. RC Rhenania Koblenz 7107; 2. Kölner EfW 7709.— 9. Senior⸗Vierer m. St.: 1. Kreuzugcher R 76 71848; 2. Wetzlarer RC 80 7735.— Kaiſer⸗Vierer; 1. Limburger Rͤ:09,5; 2. Kölner Efw:19.— Jungmann⸗Achter: 1. Mainzer R:40; 2. RC Rhenania Koblenz:49,5; 3. Kölner CfW:03.— 3. Senior⸗Vierer: 1. Wetzlarer RE :27; 2. Kreuznacher RB:29,5.— 4. Senior⸗Vierer; 1. Homberger Rͤ Germania:46,5; 2. Kölner Efch(bei 1200 Meter zuigegeben).— Leichtgewichts⸗Senioren⸗Bierer: , Kölner RB 77 7140; 2. RV Bad Ems.05.— 1. Senior⸗ Einer(Hindenburg⸗Pokal): 1. Mainzer RB(v. 5. Bergh) 7154; 2, Kölner R 77(Meuſer):02.— Junior⸗Vierer: 1. Germania Köln 7131; 2. Homberger Ræ Germania 7154. Lahn⸗Vierer(2. Senior⸗Vierer m. St.): 1. RG Lahnſtein :27: 2. Limburger Rͤ(bei 1700 Meter aufgegeben).— 1. Senior⸗Achter(Preis des DRB): 1. Germania Köln:24; 2. Kölner EfW:29, 3. Limburger RK 6240. 56 Fahrer ſtarteten um 9 Uhr vormittags in Luchon. Schon nach wenigen Kilometern begann der Aufſtieg zum 1505 Meter hohen Col de Peyreſourde, der das Feld aus⸗ einanderriß. Der Spanier Berrendero erreichte als Erſter die Höhe vor Maes, Verwaecke, Lowie, Kint und Diſſeaux, während der Franzoſe Lapébie 60 Sekunden Rückſtand hatte. Das übrige Feld folgte in Abſtänden. Der ſteilen Abfahrt nach Arreau folgte ſofort der Aufſtieg zum 1489 Meter hohen Col'Aſpin, wobei ſich wieder Berrendero, der hier in ſeinem Element war und ſich als„König der Berge“ erwies, die Bergprämie vor Maes holte. Ueberraſchend paſſierte Bautz mit nur 2 Min. Rückſtand die Paßhöhe als Dritter, aber bald fiel der Deutſche wieder zurück, um nicht mehr im Vordertreffen zu erſcheinen. Nach 75 Km. begann der Anſtieg zum gefürchteten Tourmalet(2122 Me⸗ ter), deſſen Serpentinen von rund 1000 Fahrzeugen ein⸗ geſäumt waren, die ſich ſofort hinter der aus Berrendero, Maes, Verwaecke, Viſſers und Vicini beſtehenden Spitzen⸗ gruppe in Bewegung ſetzten und alle Nachzügler ſchwer behinderten. Nach dem Ueberſteigen des Col'Aubisque holte ſich der ſührende Berrendero auf der Abfahrt nach Pau einen Vorſprung, den die Verfolger nicht mehr gut⸗ machen konnten. Die Franzoſen Lapébie und Frechant führten die Verfolgergruppe an und erreichten mit 50 Se⸗ kunden Rückſtand das Ziel, wobei ſich Lapébie als beſter Sprinter erwies und ſich die 30 Sekunden Zeitvergütung verdiente. Lapébie iſt die große Hoffnung der Franzoſen. Im Gegenſatz zu ſrüheren Jahren iſt die„Tour“ auch nach dem Ueberſteigen der Pyrenäen noch vollſtändig offen, denn der Träger des gelben Trikots, der Belgier Maes, hat ja nur noch 1½ Minuten Vorſprung vor Lapébie. Da noch fünf Etappen zu fahren ſind, iſt es durchaus möglich, daß die Franzoſen doch noch die Freude erleben, einen Lands⸗ mann als Sieger in den Pariſer Prinzenpark einziehen, zu ſehen. Vorerſt haben aber die Belgier noch alle Trümpfe in der Hand, zumal ihre Mannſchaft noch vollſtändig iſt. Die Ergebniſſe: 135. Strecke Luchon— Pau(194 Km.): 1. Berren⸗ dero(Spanien):01:01 Std.; 2, Lapébie(Frankreich) :01:50; 8. Fréchaut(Frankreich) beſter Einzelfahrer);.—8. Vieini(Italien), Coſſon(Frankreich), Canardo(Spanien), Camuſſo(Italien), Maes(Belgien) alle gleiche Zeit; 9. Amberg(Schweiz):02:18; 10. Egli(Schweiz):04:28; 11. bis 14. Cloaree(Fraukreich), Tanneveau(Frankreich), Viſ⸗ ſers(Belgien) und Marcaillou(Frankreich); 33. Thierbach :14:40; 34. Bautz gleiche Zeit; 38. Geyer:27:01; 42. Haus⸗ wald:28:93; 43. Wengler; 55. Weckerling:56:15; 56. Wendel:00:38. Geſamtwertung: 1. S. Maes 103:48:30; 2. Lapébie 109:50:03; 3. Vieini 109:53:17; 4. Viſſers 103:58:38) 5. Diſ⸗ ſeaux 104:02:14; 6. Amberg 104:06:49; 7. Camuſſo 104:13:89; 8. Lowie 104:21:30: 9. Marcaillou 104:24:40; 10. Verwaecke 104:24:47; 14. Bautz 104:50:08, 20. Thierbach 105:10:35; 35. Geyer 106:01:05; 48. Wengler 107:06:14; 51. Wecker⸗ ling 107:46:11; 53 Hauswald 108:27:50; 55. Wendel 109:32:45. Länderwertung: 1. Belgien 312:12:14; 2. Frankreich 312:46:34; 3. Italien 316:00f21; 4. Deutſchlan d 316:01:48; 916:28:45; 6. Spanien 321:47:21; 7. Luxemburg Erſter Sieg unſerer I chter Beginn der Fecht⸗Weltmeiſterſchaften in Paris Die Fecht⸗Weltmeiſterſchaften in Paris wurden am Montag mit der Vorrunde im Florett⸗Mannſchaftskampf begonnen. Die deutſche Mannſchaft traf zuerſt auf Jugo⸗ ſlawien und ſtand hier vor keiner ſchweren Aufgabe. Es wurde nicht ein einziges Gefecht verloren und mit 9ꝛ0 ein klarer Sieg gebucht. Mit dem gleichen Ergebnis war Italien, das im Vorjahr in Berein vor Frankreich und Deutſchland Olympiaſieger wurde, über die Tſchechoſlowakei erfolgreich und auch die Franzoſen zeigten ſich im Kampf gegen England(93) von der beſten Seite. Die erſten Vorrunden⸗Ergebniſſe: Belgien— England 13:3; Oeſterreich— Jugoſlawien 14:2; Ungarn— Tſchechoſlowakei 13:3; Deutſchland gegen Das flilswerk„Mutter und ſind“ ſchennt durch krholung im neu.⸗ Mötterheim flusgleich ſar die Mutterarbeit und Mutterſorgen. Jugoſ⸗awien:0; Frankreich— England 913; Italien gegen Tſchechoſlowakei 90. Deutſchlands Fechter in der Endrunde Bei den in Paris ſtattfindenden Weltmeiſterſchaften der echter ging es in der Zwiſchenrunde zum Mannſchafts⸗ lorettfechten hart auf hart. Deutſchlands Vertreter tra⸗ en im erſten Gang zuf Ungaryn, wobei der letzte Kampf zwiſchen Erwin Casmir und dem Ungarn Bay die Entſchei⸗ dung bringen mußte. Beim Stande von 424 gelang es dem deutſchen Altmeiſter, dieſes Treſſen zu gewinnen und Deutſchlands Geſamtſieg auf 917 zu ſtellen. Wie bei den Olympiſchen Spielen in Berlin ſetzten ſich neben Deutſchland für die Schlußrunde noch Oeſterreich (10:6 gegen Belgien), Ftalien(:6 gegen England) und Frankreich(:2 gegen Belgien) durch. Auch unſere Fechterinnen geſtalteten ihren Vorkampf gegen die Vertreterinnen Frankreichs mit:2⸗Siegen zu einem Erfolg und erreichten dadurch bereits die E Deutſchland trifft hier auf die ebenfalls in den Vor⸗ kämpfen ſiegreichen Florettmannſchaften von England (1125 gegen Frankreich), Dänemark(10:6 gegen Bel⸗ gien) ünd Ungarn(:2 gegen Belgien). In der den Weltmeiſterſchrften der Fechter voraufge⸗ gangenen Sitzung des Internationalen Fecht⸗Verbandes wurde der deutſche Vertreter Erckrath de Bayy zum Ehrenmitglied ernannt. Abſchluß oͤes Berliner Reitturniers Das ſo großartig verlaufene Berliner Reitturnier klang am Montag auf dem Reiterplatz des Reichsſportfel⸗ des mit ſportlich ſehr wertvollen Wettbewerben aus. Das in drei 8 durchgeführte ſchwere Jagoſpringen ſah noch einmal die beſten Springpferde am Start und in jeder Abteilung blieb im Stechen immer nur ein Teil⸗ nehmer ſtrafpunktfrei. SS⸗Hauptſturmführer Temme ge⸗ wann in der 1. Abteilung auf dem Oſtpreußen Taſſo nach ſehlerfreiem Ritt gegen neun Mitbewerber, währene in der 2. Abteilung der Leiter des Springſtalles der Kaval⸗ lexie⸗Schule, Rittmſtr. Momm, auf Boccarat 2 zum Er⸗ ſolg kam. In der Z. Abteilung endlich endete Ooltn. Brinkmann auf Alchimiſt in Front. Auch Oberſtleutnant Gerhard, der mit Abſinth die große Dreſſurprüfung gewonnen hatte, kam zu einem weiteren Sieg, und zwar mit dem Trakehner Fels. Die weite Prüfung wurde von dem Oſtpreußen Walokater mit tecken im Sattel gewonnen. —— Hans Nüßlein gewann in Southport Has internatio⸗ nale Tennislehrer⸗Turnier und wiederholte damit ſeinen Sieg aus dem Vorfahr. Enoſpielgegner war der Franzoſe Ramillon, der 416,:6, 672,:6 unterlag. Ds Doppel Tilden /Stoefen 816, 17:15, 876 gegen Ramillon/ Seur n) 82 *4 609 Dienstag, 20. Juli 1937 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgare v. Serte? Rummer S Has! Slucſi umd Segen einer Urgewalt Ein Wirklichkeitsbericht aus der Wunderwelt der Chemie/ Von A. Paerjeis (Nachdruck verboten) Zwei Entweſungstrupps mit ihren Führern haben bereits nach einem vorher ausgearbeiteten Plan die zahlloſen Gänge, Räume, Kajüten, Kam⸗ mern und Treppenhäuſer durchforſcht und durch Oeffnen oder Schließen von Türen und Schotten dafür geſorgt, daß das Gas ſich bis in den letzten Winkel des Rieſenſchiffes ausbreiten wird; die Schornſteine ſind ſorgfältig abgedichtet worden. „Noch drei Stunden Zeit“, ſagt uns der Leiter der Entweſung.„Erſt um 11 Uhr ſind wir mit den Vorbereitungen ſoweit, daß vergaſt werden kann.“ Alſo machen wir uns unter ſachkundiger Führung noch auf zu einem letzten Rundgang durch das Schiff. Eigenartige Verwandlungen hat der Ozeanrieſe in der letzten Nacht durchgemacht! Alle Kabinen, Schränke, Behälter ſtehen offen, die Läufer und Teppiche ſind hochgeſchlagen, die Stühle und Sche⸗ mel ſind zuſammengerückt und nur eine ſchwache Notbeleuchtung erhellt dies faſt geſpenſtiſch an⸗ mutende Durcheinander. Kein Laut; auch die Ma⸗ ſchinen liegen ſtill. Unwillkürlich denkt man an die Gruſelenzählungen vom„Geſpenſterſchifft Aber dann iſt wieder die ganze Wirklichkeit mit all den Wundern der modernen Technik vor uns. Durch eine Kette von Entweſungsarbeitern wandern die„Zyklon⸗Büchſen“, die das furchtbare Blauſäure⸗ gemiſch bergen, von Hand zu Hand. Der letzte in dieſer Kette legt dieſe Büchſen unter eine Maſchine, die mit ſcharfem Ruck den Deckel abtrennt. Ein da⸗ nebenſtehender Techniker nimmt haſtig die geöffnete Doſe und ſchließt ſie wieder mit einem dicht ſitzenden Gummiüberzug. 800 Büchſen mit insgeſamt 67 Zentner Zyklon werden auf dieſe Weiſe vorbereitet und dann auf alle Räume des Schiffes verteilt. Schlag 11 Uhr begiunt die Vergaſung Das Schiff iſt in drei„Kampfabſchnitte“ eingeteilt worden: Mittſchiff, Vorderſchiff und Hinterſchiff. Mit umgelegter Gasmaske ſteigen die Begaſungs⸗ techniker zunächſt in die Maſchinen⸗ und Keſſelräume des Mittſchiffs. Sie ſtreifen den Gummiüberzug wieder von den Büchſen und entnehmen dieſen runde Pappſcheiben, die ſie auf Zeitungsbogen legen und im Raum verteilen. Dieſe Pappſcheiben ſind ge⸗ tränkt mit Reizſtoff und Blauſäure, die jetzt raſch im Raum verdunſten— ſchon ſind die Techniker weiter⸗ geeilt, von Raum zu Raum— und von unten her füllt ſich allmählich das ganze Schiff mit Blauſäure. Bis alle Räume derartig vergaſt ſind, iſt es ſpäter Nachmittag geworden. Alle Türen, die an Deck ſühren, ſind ſorgfältig verſchloſſen worden und quer über den zum Schiff führenden Laufſteg wird ein groͤßes warnendes Plakat geſpannt. Zur Vernichtung von Ratten genügt eine Einwir⸗ kung von zwei Stunden, alles andere Ungeziefer und Inſekten ſind nach ſpäteſtens vier Stunden„erle⸗ digt“. Da jedoch das Schiff auf Trockendock liegt, iſt Anweiſung gegeben worden, die Blauſäure wäh⸗ rend der ganzen Nacht einwirken zu laſſen. Als wir das Schiff verlaſſen, liegt die„Bremen“ ſchon ganz im Dunkel, ohne das geringſte Zeichen von Leben. In ihrem rieſigen Rumpf birgt ſie den Tod. Am nächſten Morgen beginnt die Entlüftung. Wieder iſt ͤie Mannſchaft mit Gasmasken bewaffnet — zunächſt reißt ſie alle Türen und Fenſter der Aufbauten auf— ſchon entſteht ein heftiger Durch⸗ zug, der die Schwaden des giftigen Gaſes vor ſich hertreibt. Nun dringen auch Trupps, nur mit Gas⸗ maske und elektriſcher Taſchenlampe bewaffnet, in das Schiffsinnere, um hier alle Schotten und Luken zu öffnen; dann wird die Ventilationsmaſchine in Gang gebracht, die mit kräftigen Stößen die giftigen Gaſe aus dem Schiff pumpt. Doch noch immer darf kein Fremder ſich dem Ozeanrieſen nähern— ſogenannte„Gasneſter“ kön⸗ nen zurückgeblieben ſein. Im Beiſein des Haſen⸗ arztes wird daher das Schiff ſorgfältigſt kontrolliert. Noch mit der Gasmaske geſchützt, geht die Prüfungs⸗ kommiſſion von Raum zu Raum, in der Hand halten die Männer Streifen Reagenzpapier. Erſt als das ganze Schiff kontrolliert und freigegeben iſt, verſchwin⸗ det die ſchwarze Warn⸗Flagge mit dem gelben Kreuz vom Heck. Die„Bremen“ iſt entweſt. Nichts Leben⸗ des hat der Vergaſung ſtandhalten können— kein Ungeziefer, keine Bakterien ſind mehr an Bord. Und ſchon kommen die Handwerker, um die letz⸗ ten Ausbeſſerungen vorzunehmen, ehe die„Bremen“ wieder auf„Große Fahrt“ geht Achtung! Automobiliſten! Vor ein paar Jahren kurſierte das Gerücht, daß durch die Auspuffgaſe der Kraftfahrzeuge„Vergif⸗ tungen“ der Großſtadtbevölkerung entſtünden, durch die Tromboſen hervorgerufen würden. Erſt„mun⸗ kelte“ man nur davon, dann meldeten ſich ſchon„wiſ⸗ ſenſchaftliche“ Stimmen, die Meldungen begannen durch die Tagespreſſe zu laufen, ſchon nahm die all⸗ gemeine Beunruhigung immer bedenklichere For⸗ men an.„Der Tod im Auspuffgas!“—„Jeder Paſſant iſt in ſtändiger Gefahr!“—„Wo bleiben die Geſundheitsbehörden?“— Angſtſchreie kamen jetzt aus allen Gegenden. Die Zeitungen wurden mit Zuſchriften bombardiert. Bis eines Tages der Redakteur einer Fachzeit⸗ ſchriſt auf die Idee kam, einen jener Forſcher zu be⸗ fragen, deren Urteil in dieſer Frage über jeden Mei⸗ nungsſtreit erhaben ſein mußte. Man wandte ſich an den bekannten Tromboſeforſcher Prof. Dr. med. Dietrich, Direktor des Inſtituts für pathologiſche Anatomie der Univerſität Tübingen. Die Antwort des Profeſſors auf die Frage, ob durch die Auspuff⸗ gaſe der Automobile bei der Großſtadtbevölkerung eine erhöhte Tromboſe⸗ und Embolie⸗Bereitſchaft hervorgerufen würde, war kurzz; ſie lautete einfach: „Dieſe Annahme iſt unrichtig“ Dies Beiſpiel zeigt, daß es auch Fälle gibt, in dͤenen die Gefährlichkeit irgendwelcher Gaſe völlig falſch eingeſchätzt wird. Gerade das Auto iſt ſchon des öfteren Gegenſtand grundloſer Gas⸗Paniken geweſen. Auch in unſeren Tagen iſt unter den Auto⸗ mobiliſten mancher Länder die Frage des„Gas⸗ Todes im geſchloſſenen Wagen“ ſehr ernſthaft erör⸗ tert worden. Beſteht nicht— ſo fragten allzu ängſt⸗ liche Gemüter— die Möglichkeit, daß durch aus⸗ ſtrömende Kohlenoxyoͤgaſe in geſchloſſenen Wagen ſchwere Erkrankungen, wenn nicht gar ſchlimmere Unglücksfälle verurſacht werden? Auch dieſe Frage hat jetzt ihre eindeutige wiſſen⸗ ſchaftliche Beantwortung erfahren. Die Verſuchs⸗ anſtalt der Kraftfahrzeugüberwachungsgeſellſchaft in Berlin hat kürzlich eingehende Unterſuchungen über dieſen Punkt angeſtellt. Die Unterſuchung umfaßte Perſonenwagen, Laſt⸗ und Lieſerwagen und Omni⸗ buſſe. Ueber das Unterſuchungsergebnis berichtete der an dieſen Verſuchen maßgeblich beteiligte Diplom⸗ Ingenieur Ernſt W. Steinitz:„Es kann geſagt wer⸗ den, daß bei allen neuen Wagen niemals eine Ver⸗ giſtungsgefahr entſtehen kann. Bei drei Perſonen⸗ wagen wurde die Vergiftungsgefahr für die Inſaſ⸗ ſen feſtgeſtellt. In einem Fall handelte es ſich um einen verhältnismäßig neuen Wagen, der vielleicht 60 000 Kilometer gelaufen war, bei dem jedoch der Kurbelgehäuſe⸗Entlüfter ſehr ungünſtig ſaß. Zwei Fälle von Perſonenwagen betrafen völlig durch⸗ gebrannte Auspuffrohre. Von den unterſuchten Laſt⸗ und Lieferwagen waren etwa 6 v. H. in ſo ſchlechtem Zuſtand, daß ſich CO⸗Mengen in dem Führerſitz be⸗ fanden, falls mit geſchloſſenem Führerſitz gefahren wurde.“ Dies Forſchungsergebnis läßt zweierlei erkennen: Als„Gasgefährdet“ können nur ſchadͤhafte Wagen bezeichnet werden— und daß ein Wagen, der nicht in Ordͤnung iſt, überhaupt und in jeder Hinſicht eine nicht mehr ganz ſichere Sache iſt, das iſt eine Ange⸗ die ſich leider— eigentlich von ſelbſt ver⸗ teht. Und zweitens: Gas im Wagen— das iſt heute keine unheimliche, ichleichende, unkontrollierbare Ge⸗ fahr mehr. Im Gegenteil: weniges iſt einſacher, als die Feſtſtellung, ob durch Undichtigkeiten kleinere CO⸗Mengen in den Führerſitz dringen. Im Lauf des letzten Jahrzehntes ſind ja die verſchiedenſten Formen von Gasſpürgeräten konſtruiert worden, Inſtrumente, die ſehr raſch auf einer Scala Vorhandenſein und Intenſität von Gaſen anzeigen. Spürt ein Automobiliſt alſo in ſei⸗ nem Wagen leichte Uebelkeit oder Benommenheit, ſo wird er ſein Auto gelegentlich einmal mittels eines Kohlenoxyd⸗Anzeigers auf Undichtigkeiten in den Gasleitungen prüfen laſſen. Mit einer kleinen Re⸗ paratur iſt der Schaden dann zumeiſt ſehr raſch end⸗ gültig behoben. Zu einer allgemeinen Beunruhigung beſteht jedoch keinerlei Anlaß. Der Gastod lauert In hunderterlei Geſtalt ſchleicht er heran. Er geht um in den großen Maſchinenſälen der Fabriken, er liegt in den Kanaliſationsgräben unter der Erde auf der Lauer, er ſtrömt aus undichten Leitungen, er hüllt ſich in Nebelſchwaden Schon heute iſt das Gas kein unheimliches, un⸗ berechenbares Etwas mehr: überall, wo der Menſch mit ſeinem Vorhandenſein rechnen kann, iſt er jetzt geſeit gegen dieſe Gefahren. Gegen iede Art von Gas gibt es einen Schutz. Doch wehe denen, die ſich ungeſchützt dieſem Feinde ausſetzen Exploſion! Am 10. Juni 1931 melden die Zeitungen: „Das Neuroder Grubengebiet ſteht wieder im Zeichen der Trauer um ſieben durch einen Kohlen⸗ ſäureausbruch ums Leben gekommene Bergleute. Dienstag abend, kurz vor 10 Uhr, wurde wie alltäg⸗ lich im Nordfeld der Neuroder Ton⸗ und Kohlen⸗ werke geſchoſſen. Die Belegſchaft wurde zu dieſem Zweck, wie es die bergpolizeiliche Vorſchrift erfor⸗ dert, hinter beſondere Schießtüren zurückgezogen. Nach Ablauf der erforderlichen Zeit wurde unter Berückſichtigung der hierfür beſtehenden Vorſchriften durch eine Abteilung von vier Reviſoren unter Füh⸗ rung des Hilfsſteigers Propfreis die Schießtür ge⸗ öfſnet und das geſprengte Feld betreten... Die Abteilung war noch nicht weit vorwärts gekommen, als ſie von einem plötzlichen Kohlenſäureausbruch überraſcht wurde. Von dieſen vier Perſonen iſt auch nicht eine lebend wiedergekehrt. Von weiteren Bergleuten, die ſich unmittelbar bei der Schießtür befanden, aber nicht zur Reviſionsabteilung gehörten, wurden drei Mann getötet. Das letzte Unglück dieſer Art erfolgte im Jahre 1925 und erforderte fünf Tote.“ Seit jenem verhängnisvollen Ereignis in Neu⸗ rode hat die Induſtrie Gas⸗Spürgeräte zu konſtruie⸗ ren vermocht, die ſchon die geringſte Annäherung von Kohlenſäure ſogleich anzeigen und die Gefähr⸗ deten rechtzeitig warnen. Der Tod im Schacht Noch wußte man nicht, daß giftiges Gas auch in jenen Schächten lauert, die zu Zwecken der Kanali⸗ ſation ſich unter den Städten hinziehen. In eine Kanalſickergrube ſtieg ein Arbeiter, um eine Ver⸗ ſtopfung des Abflußrohres zu beheben. Schon um⸗ fing ihn das Gas Kurze Zeit ſpäter fällt einem Jungen ſein Ball beim Spiel in die offene Grube, an deren Fuß ſchon der tote Arbeiter liegt. Der Junge klettert raſch entſchloſſen hinab— er will ſeinen Ball wieder holen. Auch er wird ein Opfer des tückiſchen Giftes. Kaum, daß das Verſchwinden bemerkt iſt, eilt ein Rettungstrupp herbei. Die Männer klettern in den Schacht, um die Verunglückten herauszuholen— noch ahnt ja niemand, welches Schickſal ſie ereilte. Doch bas unerſättliche Gas faßt auch jene, die kamen, um zu retten, Insgeſamt blieben fünf Menſchen als Opfer an dieſer Stelle zurück. Seit dieſem furchtbaren Ereignis wiſſen alle mit der Kanaliſation in Berührung kommenden Perſo⸗ nen und Inſtanzen, welche neuen Gefahren hier unter der Erde lauern. Sie wiſſen aber auch, daß das Gas in dem Augenblick nichts mehr den Arbeitern anhaben kann, in dem dieſe, mit Sauerſtoffgeräten und Atemmasken geſchützt, in die Tiefe ſteigen. 2 Die Gefahren in den Kanaliſationsgräben ſind gebannt! Todesnebel an der Maas Am 1. Dezember 1930 lag über großen Teilen Europas Nebel. Beſonders dicht war er im Süd⸗ weſten von Lüttich, im Maastal, begrenzt durch jene Hügelketten, die ſich ſanft auf beiden Ufern des Fluſſes 50 bis 60 Meter erheben. Der Nebel überſtieg die Gipfel dieſer Hügelkette nicht. Man konnte ihn vom Grat der Höhen aus wie ein ungeheures weißes Tuch überblicken, aus dem Bäume, Fabrikſchornſteine und Kirchtürme her⸗ vorragten. (Fortſetzung ſolgt) eeee eee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee-———.————————————————————— 4½ Pr. Ob.⸗Pforf 9 0 Goldh Pf, 100 160 ½ Rh. Hyp.⸗Bt adiſche Maſch 900 115 örgßkraft. Mh 5 0 0 tſtei 1810 140 1160 109 8 8/ Pr. Ld.⸗Pfbrf.-Pfandbriefe ½ Rh. Hyp.⸗Bk. e Maſch. 0 roßkraft. 9 44 enw. ſte„Oürttemb. Elektr. 110 0 f Frankfurt anlelhen d. Kom. Verb. Anfi..⸗Pfbrf. 8 Mannh R2—499.90 99 50 Jaot V. Viocs. 72.— 72.— Beün E Bilfinger* 0 0 59.—56855 Verteshrs Alctien db V. Hypothekenbanken]. 91 1 Bod. AG. f. Rhein⸗ erheſſ. Pr.⸗Anl.. R 19. 3 4½ do. R 35,36,39 90 50] 99.55 Bayr. Motorenw.“ 45ʃ.0159.5 1 eelſt. Waldhof. 161 0/ 153.0 Bod,.. Rhein Deuische do R 4½ DahrBodener..% Po. Lig- Bige, 151.5 10l5 Sencerg S. B. 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Kr. 1200 155,0/Hali-Chemie... Ee nion, chem-Prod.J 119.00.. Wſtd⸗Bodenkre 3 4 99.— 80 260 3 4½ do. dö. R 22 80.2598,25 510081005 9435 1.— 1—— 70 9 4——5* 123.7 128. Sſchreußengrubte 1 Spielkarten 7 ⸗Anl e. 5244% S. 1„ hngLand 9 eton⸗u.-Spi.„„Kera» 89• b b. 7 1 5 109,6 109,6 4% B0 8 98.— Hypothek.-Bank Werte 99.25.9025 S 140.2 110.0 Eſchwell Berm⸗ 80 140.2138,5 1 4— 89 10 0 eeeee, 2.——2 1 eipzig 28 98 1*„ u.„„ 9 etl.„—9„ E,.e„ Rei 9.4156.2 570** 95* FRF . Bag—995 47 3 4¼ 5 24.26 5805 o. Woll⸗Kämm. Uarbenind, J. G. 4 rd. URgheinſelden Kraft 139,0 139.2 d0 29711887/[Adg.Sotb. u. Krw.., 4% do. Ser-Anl,B.„ 4 Mi 200 25„ bant 936⸗112,99,500 101.4/89. kn. 24.20 99,25 99,25 Brown, Bov.& C 130.018/.5ʃ8 0 e ötitzer Leder 154,5 fbeinh 583·66587d0 Ultramarin 149 7149.7 er S 20 e 0 4% Piordeim 3 in Se 0 0 Nebeen 1690 159 597 5 We. eii/ J S ee 1610 14) P. K. 0 075 1655 290 04½½ do. 27 95, 4 90 Industrie-Obligati Buſch, Opt. Eelten& Guidl. 13½5 Kreſſi. 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Rlebeck] 91.50 91,/50Roſttzer Zucker.J 94.— 94.25 icküler⸗Küpp. 55/ do.Lig. Gortbr 105.5 105.2 öftentl. Kredit-Anstalt. 9% i 99.— 00.5005 Atelfahl 60.10261032 do, Ind.Gelſt. 1325— Schalke 85• Aud 173.0—— 0. 5 1 19575 Winiershall 3188. Versicherungs-Aktien Siteube es e e 125 1120,1 8 u. Hang 5p. 40 10¹ 5 Contt. Gumnt„L1,00Srün& Bilfinger Lokem. Krauß 128018 90 Hänben-G. 55 elen ee 82 163⁰0 Aükwen Gg 8—— üring Alibeſiäl 426T2%„ f0t, 88.50 93x580„, G. Wdkr. 100.01000 10 00⁰ Daeen—+42². 50 e eren, G.„„ Salzdeifarth Kali( 08“ fetBa enſz de, Lebensvot. 208,7 4 Schugeb. do-St-.J1....½Hann. Bodlr. ohne Sinsberechnung iſch. Atlant. Tel. 124,7/ 125.0 fla erm.& Guckes 104.7 10ʃ,2/Hannesmann„ 1289 128 50Sarotti Schokol. 114.84130 Berlin. Feuerver.O. —— 1008 1½1919,St..A. 25, 99.25], Goldbyp. R 18 99,25 99,37ſ6 Uſchinger 26( 90.— 90.25 Diſch. Babeock„„% 52. ackethal, Draht 141./ 1430/Mansfeld, Bergb.] 150.5 451.2 Schering⸗Kahlb.“ ½5 Colonia⸗Feuerv. 1385,0 eeee 23— 2 do, do. E——— 1 5 o. Erdl 3 19499„. 01426.[Maſchb.⸗Untern 422 Ugw. Beuty. Ragdebg. 9*— Anleihen EBürtt.WirHe[... 4½ Pr. Bodenkr RR Kabelwerke 159,0 Harburg. Gummiſ 199.0 1600 Maſchinenudau, 17 122 W0 Gontk. Jen. 0 2 uag, St. Gr. ⸗Anſt, 96,— 98,85 Srtaae 4— Q— Propinz, Bezirks⸗, Zweckver⸗ 4ann, Lo 97 9975 Golöpfor. 1 98.—99.25 Aktien do. Linoleum 18/.1 16/80 Parpen. Hergbau, 80,6 150,0 Maximit.⸗Hütte 20/Shöfferhaf Br. 10Sestſche enk 8. 1835 Wände, Kreiſe und Städte%/ftden 4, 88 25 4½ Pr, Centrbod industrie-Axt do, Schachtöauf zHediwigshüne..,,Mech. Wep, Sorauf 118,4 4110Schubert& Salzei 4702/ 100 Sank. Brauind 180188 nde, Kreiſe un 004% MittesdSok.30G.65780. Goldyf, J05 9988.— ustrie-Aklien do. Splegeigl. 1350 1380 Heidenau. Papf. II1.s5 100,9 Pereur Mollw..J 95,/ 9/0 Schucker& Eo. 40, 105 H/Baur. 100 1 Kolonial-W 4½% Prandenbg 00 0 4½ OpſchlPrbk. K21 89.625½ do. Liquid.20 101.4 1044 Hcugulat, Fabr. Z3l 2300] do. Steinzeug 17400„ Hemmoor Portl. 2170 21. 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Kom. 25,26 J101.6 99,7014½ bo, Rom.k 20] 98.— G8.—Amperwerke l do, Eiſenhand. 452,1 454,0l Hochtief.⸗G...150./449,0J Mülheim. Bergw.I 1/0l ee, Steatit⸗Magneſial.(Dt. Eff.s u..⸗Bk. 4, 88,5[Schantung⸗H. A13/ hantung⸗o 7/0 FHN W RE 6. Seite/ Nummer 328 Aus Baden 317615 Schüler gibt es in Baden Aus der badiſchen Schulſtatiſtik 1936/37 * Karlsruhe, 20. Juli. Soeben iſt die 22. Statiſtiſche Sondernummer des Amtsblattes des Badiſchen Miniſteriums des Kultus und Unterrichts erſchienen, worin die Ueberſichten über die öffentlichen badiſchen Schulen ſowie die Nichtſtaatlichen Lehr⸗ und Erziehungsanſtalten im Schuljahr 1936/37 bekanntgegeben werden. Danach zählen wir im Lande Baden 1730 Grund⸗ und Hauptſchulen mit insgeſamt 9988 Klaſſen und 317 615 Schülern, davon 158 613 männlich und 159 002 weiblich. 114 894 Schüler(innen) ſind evan⸗ geliſch, 198 079 römiſch⸗katholiſch, 1204 iſraelitiſch. Die Eltern der Schülerlinnen) gliedern ſich in folgende Berufe: 10 900 höhere und mittlere Beamte, 16 791 untere Beamte, 3 852 freie Berufe, 69 833 Landwirte, 54067 Handel⸗ und Gewerbetreibende, 23676 An⸗ geſtellte, 26 757 Arbeiter, 3 955 ſonſtige Berufe. Die Eltern von 7 460 Schülern ſind Rentner und Berufs⸗ loſe. Im Bereiche der Kreisſchulämter befinden ſich zwei Judenſchulen mit 50 Schülern, im Bereiche der Stadtſchulämter drei Judenſchulen mit 717 Schü⸗ lern. Die Zahl der Lehrkräfte an den badiſchen Grund⸗ und Hauptſchulen beträgt 6 392, davon 5247 männlich und 1145 weiblich. Dazu kommen noch 209 Hilfslehrerlinnen). 2494 Lehrkräfte ſind evan⸗ geliſch, 4020 römiſch⸗katholiſch, 11 iſraelitiſch. Köc-Arlauber an der Bergſtraße UẽWeinheim, 20. Juli. Ein neuer Dialekt be⸗ herrſcht in dieſen Tagen die Bergſtraßenorte. Am Samstag kamen aus Weſtſalen⸗Nord KdF⸗Urlauber auf acht Tage. Weinheim bekam 200 Volksgenoſſen aus dem Land der roten Erde; Leutershauſen und Schriesheim je 80. Auch die heſſiſche Bergſtraße und Odenwald bekamen ihr Teil. Die Verteilung nahm die Kreiswaltung Heppenheim vor, da der frühere Kreis Weinheim und Kreis Heppenheim eine Inter⸗ eſſengemeinſchaft bilden. Bad Dürrheim und Konſtanz Beſucherzahlen badiſcher Kur⸗ und Fremdenorte * Karlsruhe, 19. Juli. Im Monat Juni 1937 verzeichnete Bad Dürkheim 1713 Neuankünfte von Gäſten mit 31 683 Uebernachtungen: Bis 1. Juli betrug die Zahl der angekommenen Gäſte 5995 mit 119 050 Uebernachtungen. In Konſtanz waren im Monat Juni 17904 Beſucher mit 47 190 Uebernach⸗ tungen, darunter 1023 Ausländer mit 1522 Ueber⸗ nachtungen. Die Jugendherberge bot 2157 Gäſten Unterkunft. Die Bodenſeefähre hat u. a. 14 492 Kraft⸗ fahrzeuge und 82429 Perſonen, insgeſamt aber 108 731 Einheiten im Berichtsmonat befördert. L. Brühl, 19. Juli. Frau Anna Limbeck hat vor der Prüfungskommiſſion der Badiſchen Hand⸗ werkskammer Karlsruhe die Meiſterprüfung im Putzmacherhandwerk mit„ſehr gut“ beſtanden. Tr. Neckarhauſen, 20. Juli. Die Kaſſiererin des Frauenvereins vom Roten Kreuz, Frau Zirkel⸗ Dehuſt, erhielt für ihre Verdienſte die vom Füh⸗ rer geſtiftete Verdienſtmedaille vom Roten Kreuz feierlich überreicht. Wir gratulieren! L. Sandhauſen, 19. Juli. In der benachbarten Erbhofſiedlung Bruchhauſen fand vom Sams⸗ tag bis Montag ein ſtimmungsvolles Sommernachts⸗ feſt ſtatt, das gut beſucht war.— Dieſes Jahr wird hier die Hopfenſpritzung allgemein durchgeführt. Bis jetzt iſt der Stand der Hopfen ein durchaus befrie⸗ digender.— Die bekannte und beliebte Gaſtwirtin „Zur Waldluſt“, Emma Ullrich, iſt nach ſchwerer Krankheit jetzt geſtorſben. „ 3 78 Südwef — tde 2— * Ne ulſche 3+2◻ * — — Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe „SRag Eeppelin“ Eann Gesiclitigt wenclen Das deutſche Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das zur Zeit im Weltluftſchiffhafen Frankfurt a. M. liegt, iſt, wie unſer Frankfurter Berichterſtatter vor einigen Tagen bereits mitteilte, zur Beſichtigung freigegeben. Viele Gäſte aus dem In⸗ und Ausland nehmen die Gelegenheit wahr, ſich einmal den Luftrieſen in der Nähe anzuſehen. (Weltbild, Zander⸗M.) —— Falſchmünzer am Werk: Achtung, faljche 5Marl-Stlücke! Die Kriminalpoltzei erſucht die Bevölkerung um Mitarbeit zur Ermittlung der Verbrecher bld. Karlsruhe, 20. Juli. Seit zwei Jahren werden in Baden in erheb⸗ lichen Mengen falſche 5⸗Mark⸗Stücke neuer Prägeart (Adler und Garniſonskirche) in Verkehr gebracht, die nur durch ihr etwas verſchwommenes Ausſehen von den echten Stücken abweichen. Die Falſchſtücke werden hauptſächlich in den Städten Mannheim, Heidellberg, Bruchſal und Umgebung abge⸗ ſetzt. Sie ſind im Prägeverfahren hergeſtellt wor⸗ den. Zum Anfertigen ſind vermutlich Maſchinen wie Stanzen und Preſſen verwendet worden. Zum Abſetzen der Falſchſtücke wählen die Falſchgeldherſteller meiſt kleinere und mitt⸗ lere Geſchäfte vor allem aber auch Märkte, Meſſen, Volksbeluſtigungen und dergleichen. Sie haben bei ſolchen Gelegenheiten eine gewiſſe Ge⸗ währ dafür, daß das Publikum die Geldſtücke ins⸗ beſonders wegen des Maſſenandrangs nicht in dem Maße beobachtet, wie im normalen Geſchäftsverkehr. Die Bevölkerung wird daher aufgefordert, gerade bei öerartigen Gelegenheiten zwecks Vermeidung eigener Schädigung in beſonderem Maße auf die Verbreitung von Falſchgeldſtücken zu achten. Es wird darauf hingewieſen oͤaß die Weitergabe der als gefälſcht erkannten Falſchſtücke ſtrafbar iſt. Im übrigen erſcheint es dringend erforderlich, daß alle Wahrnehmungen, die bezüglich der Herſtel⸗ lung ooͤer Verbreitung von Falſchgeld ſeitens der Bevölkerung gemacht werden ſofort dem nächſt er⸗ reichbaren Polizeibeamten mitgeteilt werden. Ver⸗ ausgaber von Falſchſtücken ſind unter allen Um⸗ ————— Das Geheimnis der alten Truhe Der Schatz des Schindelmachers— Gutes Gelod verdirbt! NG. Freudenſtadt, 20. Juli. In einem kleinen Dorf des württembergiſchen Schwarzwaldes ſtarb plötzlich an einem Unfall der älteſte Einwohner, der 80 Jahre alte Schindel⸗ macher. Das bäuerliche Anweſen ging ohne recht⸗ liche Schwierigkeiten auf den Sohn über. Im Hauſe befand ſich unter den Erbſtücken eine ſehr alte eichene Truhe, deren Inhalt der alte Schin⸗ delmacher ſeinem Sohne ſtreng geheim gehalten und deren Schlüſſel er nie aus der Hand gegeben hatte. Daß ſich in der Truhe ein Sparkaſſenbuch des Vaters befand, wußten Sohn und Schwiegertochter, wenn ſie auch die Abneigung des Vaters gegen Banken und Sparkaſſen kannten. Bei der Oeffnung der Truhe fand man denn auch ein Sparkaſſen buch. Die darin vermerkte Summe war jedoch gering, auch waren ſeit ſechs Jahren keine Zinſen mehr gut⸗ geſchrieben, ein Beweis dafür, daß der Vater ſeit dieſer Zeit nicht mehr auf der Sparkaſſe geweſen war. Neben dem Sparkaſſenbuch lag aber zur Ueber⸗ raſchung des Sohnes auch noch ein g rößerer Be⸗ trag in Papiergeld, und zwar in Noten der Württembergiſchen Notenbank. Groß war aber die Enttäuſchung für den Sohn, als er das Geld bei der Sparkaſſe einzahlen wollte. Das Sparbuch wurde zwar in Ordnung gebracht und die Zinſen wurden gutgeſchrieben, doch das Geld nahm der Kaſſierer nicht an— weil die Scheine inzwiſchen ungül⸗ tig geworden waren. Seit dem 2. Juli 1936 ſind die hier in Frage kom⸗ menden Noten kraftlos. Der Aufruf zum Umtauſch der Noten war in allen Zeitungen des Landes mehr⸗ fach veröffentlicht worden. Der alte Schindelmacher las es nicht, oder wollte es nicht wiſſen. Sein Spar⸗ ſtyvumpf mottete ein und verdarb gänzlich. Geiz, Mißtrauen oder wie man es nennen will, ſcheinen wieder einmal geſtraft. Nach dem Sohn der Vater Mieger ſen. kommt vor das Sondergericht * Frankfurt a.., 20. Juli. Die Juſtizpveſſe⸗ ſtelle gibt bekannt: Der Oberſtaatsanwalt beim Landgericht in Frankfurt a. M. hat als Leiter der Anklagebehörde bei dem Sondergericht gegen den 55jährigen Wil⸗ helm Mieger aus Friedrichsdorf, den Vater des unlängſt vom Schwurgericht in Frankfurt a. M. wegen des Mordes an dem Waldhüter Hofmann aus Köppern zum Tode verurteilten Wilhelm Mieger, Anklage vor dem Sondergericht erhoben. Der Vater Mieger wird beſchuldigt, am 31. Ok⸗ tober 1934 es unternommen zu haben, einen Re⸗ vierförſter, der ihn beim Wildern überraſcht hatte, zu töten. Nach dem Geſetz zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens vom 13. Oktober 1933 wird derjenige, der es unternimmt, einen mit forſtpolizeilichen Auf⸗ gaben betrauten Beamten wegen ſeiner dienſtlichen Tätigkeit zu töten, mit dem Tode oder lebenslangem Zuchthaus oder Zuchthaus bis zu 15 Jahren beſtraft. Der Fall fand ſeine Aufklärung im Laufe der eingehenden Ermittlungen der Staatsanwaltſchaft und der Kriminalpolizei anläßlich des Mordfalles Hofmann⸗Köppern. ſtänden vorläufig feſtzuhalten damit die notwendigen Maßnahmen ohne Verzug getroffen werden können. Weiterhin erſucht die Kriminalpolizei die Bevölkerung um vertrauensvolle Mitarbeit insbeſondere bei der Ermittlung von Falſch⸗ geldwerkſtätten. Die Herſtellung von Falſchgeld verurſacht infolge der Notwendigkeit des Stanzens und Klopfens Ge⸗ räuſche, dͤie gegebenenfalls verdächtig erſcheinen müſ⸗ ſen, vor allem, wenn dieſe Arbeiten zur Nachtzeit oder in nicht als Werkſtätten bekannten Räumen ausgeführt werden. Um derartigen Schädlingen wirkſam ihr gemein⸗ gefährliches Hanoͤwepk legen zu können, bittet die Kriminalpolizei um recht rege Beteiligung der Be⸗ völkerung an der Aufklärung ſolcher Verbrechen. Auf Wunſch werden Mitteilungen aus der Bevölke⸗ rung vertraulich behandelt. ——— Was die Gendarmerie notierte L. Sinsheim, 19. Juli. Im Gendarmeriebezirk Sinsheim wurden im Juni 165 Perſonen zur An⸗ zeige gebracht und 167 Straffälle aufgenommen. Weitaus der größte Teil der Anzeigen, nämlich 118, entfällt auf Uebertretungen der Reichsſtraßen⸗ verkehrsoroͤnung. Dazu kommen noch 54 Perſonen, die wegen leichterer Verſtöße gegen die Straßenver⸗ kehrsoroͤnung verwarnt weröͤen mußten. Im Gen⸗ darmeriebezirk Eppingen wurden 20 Perſonen we⸗ gen krimineller und 80 Perſonen wegen polizeilicher Uebertretungen angezeigt. Auch hier nehmen die Verſtöße gegen die Reichsſtraßenverkehrsoroͤnung den Hauptteil ein. Im Gendarmeriebezirk Neckar⸗ biſchofsheim wurden insgeſamt 38 Perſonen zur An⸗ zeige gebracht, davon 18 wegen Uebertretung der Reichsſtraßenverkehrsoroͤnung. L. Eberbach, 19. Juli. Unter Mitwirkung der H3 und des BDM fand in der Schlageteranlage ein öffentliches Liederſingen ſtatt, an dem ſich rund 500 Volksgenoſſen beteiligten. Das Sin⸗ gen wurde von Hans Berger geleitet und fand bei der Bevölkerung ſtarken Anklang.— Anläßlich ſei⸗ nes 70jährigen Beſtehens veranſtaltet der Schützenverein am 25. Juli und 1. Auguſt ein großes Preisſchießen, für das eine Reihe wertvoller Preiſe ausgeſetzt ſind. I. Sinsheim, 10. Juli. Steueraſſiſtent Alois Her⸗ zog wurde vom hieſigen Finanzamt an oͤas Finanz⸗ amt Singen a. H. verſetzt.— Durch den Reichsbund⸗ Wanderſportlehrer E. Granget wurden hier die Uebungen für das Reichsſportabzeichen abgenommen. Von den beteiligten 39 Perſonen wa⸗ ren 5 Männer, 6 Frauen, 21 männliche Jugendliche und 7 weibliche Jugendliche. 19 Bewerber erfüllten die Bedingungen ſofort, die übrigen holen die noch fehlenden Uebungen nach. LNeckarbiſchofsheim, 19. Juli. Durch die Muſik⸗ lehrer Frau E. Steitz⸗Neumann(Neckar⸗ biſchofsheim) und K. Lenz(Waibſtadt) fand hier ein Schülerkonzert ſtat, bei dem recht ſchöne Lei⸗ ſtungen gezeigt wurden. Das Intereſſe für die Ver⸗ anſtaltung war recht groß. * Freiburg, 20. Juli. Annähernd 300 Kauf⸗ mannsgehilfen und ⸗gehilfinnen haben ſich an den diesjährigen Gehilfenprüfungen beteiligt und dͤen Nachweis ihrer Fähigkeit für die einzelnen Berufe erbracht. In feierlicher Weiſe wurden dieſe Jungkaufleute am Samstag in der Univerſität ver⸗ pflichtet und ihnen die Gehilfenbriefe überreicht. Acht Prüflinge, die die Note 1 erhielten, wurden durch Verleihung eines Buchpreiſes ausgezeichnet. 7 N V25 2 u 2EEN Dienstag, 20. Juli 1937 Aus der Pfalz Ein entarteter Stiefvater Blick in den Frankenthaler Gerichtsſaal * Frankenthal, 20. Juli. Ein erſchütterndes Bild ſittlicher Verkommenheit entrollbe die Hauptver⸗ handlung vor der II. Großen Straſkammer des Landgerichts Frankenthal gegen den verwitweten 34 Jahre alten Johannes Reuther aus Weiſenheim a.., der ein minderjähriges Stiefkind in ſchwerſter Weiſe mißbraucht hatte. Reu⸗ ther wurde dem Antrag des Staatsanwaltes ent⸗ ſprechend wegen eines fortgeſetzten Verbrechens der Unzucht mit Pflegebeſohlenen in Tateinheit mit einem Vergehen der Blutſchande zur Gefängnis⸗ ſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft, Wepueſen Der verheiratete, 31 Jahre alte Franz Huck aus Weingarten, der ſich ſeit 6. April 1937 in Unter⸗ ſuchungshaft befindet, war vor der II. Strafkammer des Landgerichts Frankenthal wegen fortgeſetzter Verbrechen der Untzucht mit Kindern ange⸗ klagt. Von 1936 bis April 1937 nahm er an vier Mädchen im Alter von 11 und 12 Jahren Unsuchts⸗ hhandlungen vor. Das Gericht erkannte auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, an denen die Unterſuchungs⸗ haft mit drei Monaten abgerechnet wird. Die Schuhmetropole rührt ſich Pirmaſens treibt wieder Verkehrswerbung * Pirmaſens, 20. Juli. Die Stadtverwaltung hat, nachdem vor einigen Jahren der Verkehrsverein auf⸗ gelöſt worden war, jetzt den Beſchluß gefaßt, ein ſtädtiſches Verkehrsamt einzurichten, um die ſeither ſtark vernachläſſigte Fremdenverkehrswer⸗ bung für Pirmaſens nun energiſch in Angriff zu nehmen. Das Verkehrsamt wird gleichzeitig Ge⸗ ſchäftsſtelle des wieder auflebenden Verkehrsvereins ſein, der die finanzielle Untermauerung der Wer⸗ bung bedeutet. Es wird mit einem hauptamtlichen Leiter beſetzt, ſoll alle Fragen bearbeiten, die mit der Verſchönerung des Stadtbildes, der Erſchließung der Umgebung, der Beauſſichtigung der Gaſtſtätten und der Herausgabe von Werbeſchriften zuſammen⸗ hängen. Außerdem wird das geſamte Veranſtal⸗ tungsweſen in Verbindung mit Koͤc den Sportver⸗ bänden und anderen Stellen von dieſem Amt aus einheitlich gelenkt werden. Der Initiative des neuen Pirmaſenſer Oberbürgermeiſters iſt es auch zu dan⸗ ken, dͤaß als erſte größere Aufgabe der neuen Or⸗ ganiſation ein Heimattag ins Leben gerufen werden ſoll, um ſo die auswärts lebenden Pirmaſenſer in engere Verbindung mit ihrer Heimat zu bringen. Mit Unterſtützung der Wirtſchaft ſoll von nun an auch eine verſtärkte Wirtſchaftswerbung einſetzen, um Pirmaſens, ͤͤie ͤͤeutſche Schuhmetropole, über die engere Umgebung hinaus die Stellung zu verſchaffen, die ihm angeſichts ſeiner wirtſchaftlichen und politiſchen Bedeutung zukommt. Auf die Ein⸗ führung der geſetzlich zuläſſigen Fremoͤenverkehrsab⸗ gabe hat der Oberbürgermeiſter verzichtet, da erhofft wiroͤ, daß von der Wirtſchaft und den Körperſchaften dem neuen Amte genügende finanzielle Unterſtützung zuteil wird. Freilichtbühne Karlsbrunn eingeweiht Die erſte Aufführung„Heinrich, der Hohenſtaufe“ * Saarbrücken, 20. Juli. Der ſonſt ſo ſtille Waldort Karlsbrunn hatte am Sonntag ſeinen gro⸗ ßen Tag. Bereits am Samstag hatten ſich Tau⸗ ſende von Volksgenoſſen eingefunden, um dͤer Gene⸗ ralprobe auf der neuen Freilichtbühne beizuwohnen. Auch Gauleiter Bürckel war erſchienen. Als am Sonntag die feierliche Eröffnung der Freilichtbühne erfolgte, waren die mehr als 6000 Sitzplätze des Freilichttheaters voll beſetzt. Kreisleiter Weber ſprach herzliche Worte der Begrüßung. Im Auftrag des am Sonntag verhinderten Gau⸗ leiters nahm Gaukulturwart Kölſch die Eröffnung vor. Die neue Freilichtbühne ſei entſtanden aus dem Geiſte der ſaarpfälziſchen Landſchaft. Auch dieſe Schöpfung ſei ein Bekenntnis zu der neuen großen Volkskultur, die nicht nur für wenige Bevorzugte da ſei. Der Nationalſozialismus habe die Theater wieder hingeführt zu dem ewigen Urquell aller Werte. Die erſte Aufführung„Heinrich— der Hohenſtaufe“, ein Werk des nationalſozia⸗ liſtiſchen Vorkämpfers Dietrich Eckart, müſſe gerade in dieſer Landſchaft für jeden ein eindrucksvolles Erlebnis werden. Er ſchloß mit einem dreifachen „Sieg Heil!“ auf den Führer, an das ſich der Ge⸗ ſang der Lieder der Deutſchen anſchloß Dann begann die erſte Aufführung, die wirklich jedem zum Erlebnis wurde. Die Zuhörer dankten mit reichem Beifall. Geſchäftsführer wegen Unterſchlagung verhaftet * Worms, 20. Juli. Der Geſchäftsführer der Fi⸗ liale Lorſch des Konſumvereins Weinheim wurde, nachdem er vor einigen Tagen ſeines Poſtens ent⸗ hoben worden war, nach Feſtſtellung begangener Verfehlungen durch die Gendarmerie verhaftet und in das Amtsgericht Bensheim eingeliefert. Die Fehlbeträge ſollen ſich auf mehrere tauſend Mark belaufen. L Neckargemünd, 19. Juli. Die hieſige Orts⸗ gruppe der deutſchen Stenographenſchaft veranſtal⸗ tete unter Leitung von Aſſeſſor Joſ. Blau ein Lei⸗ ſtungsſchreiben, bei dem folgende Ergebniſſe erzielt wurden: 100 Silben: Fritz Gſchwend, 80 Silben: Fritz Gſchwend, 60 Silben: Hannelore Schnecken⸗ berger, Anni Zutavern, Roſig Vogt, Ruth Klein, Elſe Pfaff, Hedwig Fiſcher als Preisträgerinnen. 55— Huber konnte hier ſeinen 70. Geburtstag begehen. ee e eeeeeeeee e ———————— — 5———— 2— 2— 2 9 „S ANDILS. ο WIRTSCHAFTS-zRTTUNG eeeee Dienstag, 20. Juli 1937 Baukosien und Invesſiſionen im Wohnungsbau Die Inveſtitionen für den Wohnungsbau ſind nach Be⸗ kechnungen des Statiſtiſchen Reichsamts in„Wirtſchaft und Statiſtik“ von 875 Mill.“ im Jahre 1933 auf 1563 Mill./ im Jahre 1935 geſtiegen. Damit haben ſich die Inveſti⸗ tionen, die von 1928 bis 1932 auf ein Viertel zurückgegan⸗ gen waren, wieder auf etwas mehr als die Hälfte der Jahresinveſtitionen von 1928 erhöht. Im Jahre 1996 wur⸗ den nach vorläufigen Berechnungen etwa 2,2 Milliarden 4 für den Wohnungsbau aufgewendet; das iſt das Dreifache der Inveſtitionen des Jahres 1932. Die Berechnungen be⸗ ruhen auf einer ausführlichen Erhebung über die„ffektiven Baukoſten in oͤen Jahren 1933 bis 1935, die das Statiſtiſche Reichsamt in Verbindung mit dem Reichsarbeitsminiſte⸗ rium und dem Deutſchen Gemeindetag durchgeführt hat. Bei dieſer Erhebung ergab ſich ein durchſchnittlicher Auf⸗ wand für eine Wohnung von 5049/ im Jahre 1933 und 5847/ im Jahre 1935. In der Steigerung des Bauauf⸗ wandes je Wohnung im Jahre 1935 wirkten ſich bei nur leicht geſtiegenen Koſten vor allem die verhältnismäßig grö⸗ ßere Zahl von Wohnungen mittlerer Größe der geringere Anteil der Kleinſiedlung und die ſtärkere Bautätigkeit in den größeren Gemeinden, die durchſchnittlich höhere Koſten a Ifweiſen, aus. 8— Die Entwicklung der Löhne in der Induſtrie im Jahre 1936.— Im neuen Heft von„Wirtſchaft und Sta⸗ tiſtik“ werden vom Statiſtiſchen Reichsamt die Ergebniſſe der amtlichen Lohnſummenerhebungen, die nunmehr für einen vollen Jahresablauf vorliegen, in der Form von Indexziffern wiedergegeben. Es ergibt ſich danach, dß die Stundenverdienſte in der deutſchen Induſtrie vom De⸗ zember 1935 bis Dezember 1996 um 1,7 v. H. und die Wochenverdienſte um 5,0 v. H. geſtiegen ſind. Die Stei⸗ gerung der Stundenverdienſte, die eingetreten iſt, obgleich die eigentlichen Tarifſötze unverändert geblieben ſind, iſt auf Ueberſtundenzuſchläge, Leiſtungszulagen und dergl. zurückzuführen. Für die männlichen Facharbeiter erhöh⸗ ten ſich die Stundenverdienſte von Dezember 1995 bis De⸗ zember 1936 um 2 v. H. und die Wochenverdienſte um 5,6 v. H. Am ſtärkſten ſind die Wochenverdienſte in der Her⸗ ſtellung von Verbrauchsgütern geſtiegen: die Steigerung betrug hier 6,5 v.., während ſie in den Produktions⸗ güterinduſtrien 4 v. H. betrug. Im einzelnen erhöhten ſich die Wochenverdienſte für die männlichen Frcharbeiter um 5,6 v.., für die männlichen Hilfsarbeiter um 29 v.., für die weiblichen Facharbeiter um 7 v. H. und für die weiblichen Hilfsarbeiter um 3 v. H. Das Grund⸗ prinzip der deutſchen Wirtſchaftspolitik iſt es, durch die Stabilhaltung des deutſchen Lohn⸗ und Preisniveaus die innere Kaufkraft der Löhne zu ſichern. Daß das Ziel dieſer Politik nicht nur erreicht iſt, ſondern darüber hin⸗ aus ſogar die Realverdienſte der deutſchen Arbeiterſchaft noch geſtiegen ſind, zeigt ein Vergleich der Lohnentwicklung mit Ler Entwicklung der Lebenshaltungskoſten. Nach Be⸗ rückſichtigung der Veränderung der Lebenshaltungskoſten ergibt ſich vom Dezember 1935 bis Dezember 1936 eine Steigerung des Reallohnes je Stunde um 1 v. H. Du die Wochenveroienſte noch ſtärker geſtiegen ſind als die Stun⸗ haben ſich die Realverdienſte ſomit beachtlich erhöht. * Steigerung des Trinkbranntweinverbrauchs. Nach den Mitteilungen des Statiſtiſchen Reichsamts in„Wirtſchaft und Statiſtik“ betrug die Bronntweinerzeugung im deut⸗ ſchen Monopolgebiet in dem Halbjahr Oktaber 1936 bis März 1937 rund 2,52 Mill. hl Weingeiſt, um 10 v. H. weniger als in der entſprechenden Vorfahreszeit. Im Rech⸗ nungsjahr 193/7 ging der Geſamtbranntweinverbrauch (von 4,08 im Vorjahr) auf 4,01 Mill. hl Weingeiſt zurück. Dabei iſt jedoch der Verbrauch an Branntwein für Trink⸗ zwecke um 13,8 v. H. auf 731.000 hl und der für gewerbliche Zwecke(mit Ausnahme von Treibſtoffſpiritus) um 12,2. v. H. auf.335000 hl. Weingeiſt geſtiegen, während der Ver⸗ brauch an Treibſtoffſpiritus wegen des Methanolbeimi⸗ ſchungszwanges um 3,6 v. tung hot von Oktober 1936 bis März 1937 gegenüber der entſprechenden Zeit des Vorjahres in allen Abſatzzweigen zugenommen außer beim Spritverkauf zu Treibſtoffzwecken und dem nur unbedeutenden Abſatz zum Ausfuhrpreis. Im ganzen beliefen ſich die Branntweinverkäufe der Monopol⸗ 8 verwaltung in dieſer Zeit auf 1,87 Mill. hl Weingeiſt; ſie waren damit um 1,8 v. H. höher als von Oktober 1935 bis März 1936. Die Iſteinnahmen aus dem Spiritusmonopol übertrafen im Rechnungsjahr 1936/37 mit 235,17 Mill.% das Borjahresergebnis um 27,19 Mill.„ oder 13,1 v. H. * Der Faßweinkauf. Der Reichsnährſtand hat durch die Hauptpereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft eine Anordnung erlaſſen, die ab 1. Auguſt d. J. alle Faßwein umſetzenden Erzengerbetriebe verpflichtet, den Kauſvertrag auf der Grundlage der ſogenannten Winzerbedingungen abzuſchließen, wenn der Vertrag ſich auf eine Menge von mehr als 300 Liter bezieht. Danach iſt der Käufer regel⸗ mäßig verpflichtet, den Wein ſpäteſtens ſechs Wochen nach Kaufabſchluß abzunehmen. Vom Verkaufsabſchluß ab lagert der Wein auf Rechnung und Gefahr des Käufers. Die Füllkoſten ſowie die Koſten des Aufladens hat der Käuſer zu tragen. Der Verkaufspreis richtet ſich nach der gelieferten Literzahl und nicht nach Gebinden und iſt vor Abnahme des Weines, jedoch ſpäteſtens ſechs Wochen nach Kaufabſchluß, ſpeſenfrei zu zahlen. Mit Eintritt der Fäl⸗ ligkeit des Kaufpreiſes muß der Käufer Verzugszinſen in Höhe von 1 v. H. über den jeweiligen Reichsbankdiskont⸗ ſatz zahten. Der Verkäufer kann bei Zahlungs⸗ und Ab⸗ nahmeverzug unter Friſtſetzung vom Vertrag zurücktreten oder Erſatz des ihm entſtandenen Schadens verlangen. Bis zur vollſtändigen Bezahlung des Kaufpreiſes bleibt der gelieferte Wein Eigentum des Verkäufers. Die Bedin⸗ gungen gelten in Verbindung mit der Ausſtellung eines Schlußſcheines ſinngemäß für Faßweinverkauf aus dem Erzeugerkeller ͤurch Vermittlung eines Weinkommiſ⸗ ſionärs. Das Kommiſſionsgeſchäft darf vom Kommiſſionär nicht dadurch ausgeführt werden, daß er den Wein. wel⸗ chen er einkaufen ſoll, ſelbſt als Verkäufer liefert oder den Wein, den er verkaufen ſoll, ſelbſt als Käufer übernimmt. Die Vermittlungsgebühr des Kommiſſionärs darf 4 v. H. nicht überſteigen. Die Gobühr iſt je zur Hälfte vom Er⸗ zeuger und vom Käufer zu tragen. * Hapag⸗ und Lloyd⸗Aktien an der Frankfurter Börſe zugelaſſen. Zur Frankfurter Börſe ſind nunmehr die 45 Mill.„“ Stammaktien der Hamburg⸗Amerikaniſchen Paket⸗ fahrt AG, Hamburg(davon 10,64 Wiederzuloſſung) und die 45 Mill. Stammaktien der Nordeutſchen Lloyd Ac, Bre⸗ men(9,87 Mill. Wiederzulaſſung) zugelaſſen worden. * Deutſche Klinker und Ziegelwerke Ach, Meerholz. Die bisher Frankfurter Bauſtoffbeſchaffungs⸗AG, Frantfurt a. ., firmierende Tochtergeſellſchaft der Tonwareninduſtrie Wiesloch A6, hat durch HB.Beſchluß ihre, Firma geändert in„Deutſche Klinker und Ziegelwerke Ach“. Ihren Sitz hat ſie jetzt nach Meerholz, Kreis Gelnhauſen, verlegt. * Bäuerliche Entſchuldung. Am 16. Juli fand in Mün⸗ chen eine von der Arbeitsgemeinſchaft der Entſchuldungs⸗ ſtellen in Bayern r. d. Rh. und Württemberg einberufene Tagung ſtatt, an der insbeſondere auch Vertreter verſchie⸗ dener Reichsminiſterien, des Reichsnährſtands, der Ent⸗ ſchuldungsämter und wirtſchaftlicher Spitzenorganiſationen teilnahmen. Behandelt wurden zahlreiche Fragen aus dem Gebiet der landwirtſchaftlichen Schuldenregelung, mament⸗ lich aus den in jüngerer Zeit ergangenen Ergänzungsvor⸗ ſchriften, welche die Entſchuldung ſogenannter überſchulde⸗ ter Erbhöfe, die Inanſpruchnahme von Büngen und Pfän⸗ dern für Ausfälle und die Ablöſung mündelſicherer For⸗ derungen betreffen. Zur Frage der Feſtſetzung der Zins⸗ leiſtungsfähigkeit bei überſchuldeten Erbhöfen führte Mi⸗ niſterinldirektor Harmening aus, daß die Ermittlung der richtigen Zinsleiſtungsſähigkeit an das Verantwor⸗ tungsbewußtſein der Hamit befaßten Stellen hohe Anfor⸗ derungen richte, damit eine ungerechtfertigte Belaſtung des Reichs unb damit der Volksgefamtheit vermieden werde. Auch bei den übrigen auf der Dagesordnung ſtehen⸗ den ſchwierigen Fragen ergab ſich weitgehende Ueberein⸗ ſtimmung zwiſchen den beteiligten Stellen, ſo daß erwartet werden bann, daß die Entſchuldungsarbeiten einen guten und ſchnellen Fortgang nehmen werden. Am Vortage hatten ſich die Vertreter des Reiches und der Münchener Entſchuldungsſtellen zur Betriebsbeſichtigung ins Allgäu begeben. H. auf 1943 000 hl Weingeiſt zurückgegangen iſt. Der Abſatz der Reichsmonopolverwal⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung Geringere Umsaiziäſigkeii Akiien vereinzeli schwächer— Renien gehalien Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Behauptet Fraukfurt, 20. Juli. Die Börſe eröffnete bei nicht ſo lebhaftem Geſchäft als in den Vortagen am Aktienmarkt mit im allgemeinen be⸗ haupteten Kurſen. Spezialbewegungen hatten Rheinmetall und Goldͤſchmidt zu verzeichnen. Rheinmetall kamen ex 55 v. H. Bezugsrecht mit 155% um 2½ v. H. höher zur Notiz, Goldͤſchmidt ſtiegen auf 15176(150) an. Montan⸗ werte lagen uneinheitlich. Während Buderus v. H. ge⸗ winnen konnten, ſchwächten ſich Höſch und Mannesmann um je ½ v.., Rheinmetall um v. H. ab. Ver. Stahl⸗ werke eröffneten mit 124½¼(12476). Am Maſchinen⸗ und Motorenmarkt verloren Demag und Junghans je4 v.., dagegen befeſtigten ſich Mönus um v. H. und Feinmech. Jetter um v. H. BMW waren mit 151 behauptet. In der chemiſchen Gruppe kamen JG. Farben mit 17075 (170½) und Metallgeſellſchaft mit 157(158) zur Notiz. Am Elektromarkt verloren AG 36 v. H. Lahmeyer 94 v.., während Geſfürel mit 156¼(156) leicht befeſtigt waren. Von ſonſtigen Werten lagen Bemberg 1% v.., Zellſtoff Waldhof 76 v. H. ſchwächer. Weſtdeutſche Kaufhof notier⸗ ten mit 60½(6136), Reichsbank unv. 215.— Der Renten⸗ markt lag anfangs unverändert. Für 5 v. H. Induſtrie⸗ obligationen beſtand weiter Nachfrage. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe am Aktienmarkt eher leicht ab. Einen ſtärkeren Rückgang hatten Bemberg mit, 159—158 nach 160,50(162). Andererſeits konnten ſich Mannes⸗ mann um v. H. erholen. J6 Farben wurden mit 170 nach 17096 notiert. Von den ſpäter zur gekommenen Werten lagen Nordd. Lloyd, Feldmühle v. H. höher, während Deutſche Erdöl 74, Holzmann, Elektriſche Lie⸗ ferungen 4 und Laurahütte v. H. leichter waren. Am Reutenmarkt kamen Altbeſitz mit 126,20(12676) zur Notiz. Späte Schuldbücher waren mit 9996(99.50) knapp behauptet, Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,20(94,15) etwas erhöht, ebenſo Wiederaufbauzuſchläge mit 797%6(7996). Von Liquidationspfandbriefen wurden Frankfurter Pfandbriefe 101,35(101,25), Meininger 1019(101.50) und Naſſauer 1017% (—-Mgenannt. Im Freiverkehr wurden Adlerwerke Kleyer mit 116.75 bis 11698(116.75) genannt. Berliner Börſe: Aktien nach freundlichem Beginn unſicher. * Berlin, 20. Juli. Der Geſchäftsumfang blieb ſchon zu Beginn der heu⸗ tigen Börſe erheblich hinter dem der Vortage zurück, doch war von einem Wechſel der bisher freundlichen Tendenz nichts zu ſpüren. Die Bankenkundſchaft, deren Anlagebe⸗ darf nach den anhaltenden Käufen der letzten 14 Tage eine gewiſſe Sättigung erfahren haben dürfte, iſt in der Auf⸗ tragsertei⸗ung zurückhaltender geworden, wodurch ſich die Kuliſſe zur Glattſtellung allzu reichlicher Voreindeckung veranlaßt ſah. Die Kursentwicklung zeigte daher keine ganz einheitliche Linie, doch gingen die„Schwankungen ſel⸗ ten über Prozentbruchteile hinaus. Nach Feſtſetzung der Anfangsnotierungen wurde die Haltung etwas unſicher, zumal in einigen bisher beſonders bevorzugten Papieren größere Abgaben erſolgten, ſo insbeſondere bei Bemberg; wie von einer der Verwaltung naheſtehenden Seite er⸗ klärt wird, trifft die in Börſenkreiſen geäußerte Vermu⸗ tung über Aktienkäufe aus Konzernkreiſen nicht zu, was bisher immer wieder als Grund für die ſtark hauſſieren⸗ den Bewegung der Aktien angegeben wurde. Bemberg er⸗ öffneten 7 v. H. niedriger und erhöhten dieſen Anfangs⸗ verluſt ſpäter auf 1 v. H. Von Montanwerten, die faſt⸗ durchweg etwas höher eröffneten, fielen beſonders Stolber⸗ ger Zink mit einer Befeſtigung von 1 v. H. auf. Braun⸗ kohlenaktien lagen ruhig und mußten zum Teil mangels Umſatzes geſtrichen werden. In der chemiſchen Gruppe blieben Farben zunächſt mit 170/4 noch behauptet, gaben aber ſpäter um v. H. nach. Auch von Heyden waren um 11 v. H. gedrückt. Von Gummi⸗ und Linolenmaktien zogen Harburger Gummi auf kleinen Bedarf um 2 v. H. an. Bei den Elektrowerten wurden Deutſche Atlanten 1 p. H. höher bezahlt. AEch konnten einen Anfangs⸗ gewinn von 76 v. H. nicht behaupten, Lahmeyer büßten 1% v. H. ein. Verhältnismäßig widerſtandsfähig Verſor⸗ gungswerte, feſt HEw mit plus 176 v. H. Von Maſchinen⸗ bauwerten wurden Rheinmetall Borſig unter Berüchſichti⸗ gung des Bezugsrechtsabſchlages 14 v. H. höher bezahlt.— Am Rentenmarkt eröffneten Reichsaltbeſitz um 5 Pfg. feſter mit 126/, zogen aber ſogleich weiter bis auf 126,30 an. Ebenfalls 5 Pfg. feſter ſetzten die Kommunalumſchuldungs⸗ anleihe ein. Die nach den erſten Kurſen im Verlaufe eingetretene Abſchwächung, die in nur verhälnismäßig wenig Fällen über Prozentbruchteile hinausgingen, kam ſpäter zum Stillſtand. Vielfach wurden die Einbußen wiedex auf⸗ geholt, zum Teil ſogar überſchritten. Das galt z. B. von Bemberg, die erſt auf 158 nachgaben, ſich aber zuletzt auf 150 ſtellten und von Farben, die auf 170 nach 169,75 ſtiegen. Am Kaſſarentenmarkt zeigte ſich wieder Bedarf an Hypo⸗ thekenpfandbriefen, der aber nur zum geringen Teil be⸗ friedigt werden konnte. Die Kurſe golten meiſt Geld repar⸗ tiert. Deutſche Hypothekenpfandbriefe zogen um v. H. auf 99,50 am. Von Liquidationspfandbriefen gaben Oldenburger 90 v. H. her. Schleswig⸗Holſteiner Landſchaftliche ſtiegen um 0,20. Von Stodtanleihen ſind 26er Kiel mit plus ½, von Provinzanleihen 28—30er Pommern mit plus 76 und söer Brandenburg mit plus v. H. hervorzuheben. Von Neubeſitzanleihen waren Dekoſama um 90 v. H. feſter, während Hamburger im gleichen Ausmaß zurückgingen. Schließlich ſind von Induſtrieobligationen noch Harpener mit plus 74, Chemiſche Eſſen nach ber geſtrigen Abſchwä⸗ chung mit plus 76, daneben Farben mit minus 4 v. H. zu erwähnen. * Am Einheitsmarkt war die Entwicklung der Bank⸗ aktien nicht ganz einheitlich. Commerzbank konnten weiter um v. H. anziehen, während Adca in gleichem Ausmaß zurückgingen. Vereinsbank Hamburg plus 1 v. H. Deutſch⸗ Aſiatiſche gaben weiter um 14/ noch. Von Hypotheken⸗ banken ſetzten Weſtboden ihren Anſtieg um 17% v. H. fort. Von Induſtriepapieren, die weſentlich geringere Umſätze aufzuweiſen hatten als am Vortage, ermäßigten Königs⸗ berger Lagerhaus um 3/6 v.., wobei das Angebot nicht voll aufgenommen wurde, Amemnudorfer Papier um eben⸗ falls 3/ und Leipziger Schnellpreſſe um 3% v. H. An⸗ dererſeits befeſtigten ſich Sachſenwerk um 3% v. H. gegen letzte Notiz. Bei den Koloniolwaren befeſtigten ſich Kame⸗ runer um“, Schantung um 7 v. H. Steuergutſcheine blieben, ſoweit notiert, unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1039er 100,25 G: 1940er 100,12 G; 1941er 100 G; 1948er 99,37 G; 1944er 90,25 G; 1946er 99 G 90,87 B; 1947er und 1948er je 90,12 G 99,87 B.— Ausgabe 2: 1939er 100,5 G; 1040er 100,12 G. Wiederaufbauanleihe 1946/48er 79,387 G 80,25 B. Iproz. Umſchuld.⸗Verb. 95,825 G 94,575 B Rach den im Verlauf eingetretenen Erholungen ſchloß die Börſe in freundlicher Haltung. Kursbewegungen von Belang waren kaum noch zu verzeichnen. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmark! Berlin, 20. Juli. Am Geldmarkt nannte man heute für Blanko⸗Tagesgeld unveränderte Sätze von 206 bis 276 v.., doch konnten erſte Nehmer auch darunter ankommen. Allerdings ſchien andererſeits der Bedarf an kurz⸗ und mittelfriſtigen Abſchnitten nicht dem der Vortage zu ent⸗ ſprechen. Der Privatdiskontſatz und Solawechſeln wur⸗ den zu verhältnismäßig kleinen Betrögen aufgenommen. Der Privatdiskontſatz blieb bei 276 v. H. An den internationalen Deviſenmärkten ſtanden die durch die unſichere Verfaſſung des franzöſiſchen Frane ausgelöſten Schwankungen auch den übrigen Deviſen un. Die Deviſe Paris notierte zunächſt in Zürich 16.40 nach 16.52%/, in Amſterdam.80 nach.56 und in London 132.75 (192.85). Das engliſche Pfund lag demgegenüber trotz offenbir ſtarker Eindrücke des Ausgleichsſonds wieder feſter und notierte an den erſtgenannten beiden Plätzen 21.7194(21.70) bzw..0296(.0254). Gedrückt war auch der Dollar. Pfunde Kabel ſtellten ſich guf.9795(.9717). Aus Amſterdim wurde der Dollor zuletzt.81,25(.81,25), aus Zürich nach der bereits geſtern eingetretenen Ermäßigung mit.96,5 unverändert gemeldet. Der Gulden und der Schweizer Franken konnten ſich leicht beſeſtigen. Späterhin machte die Abſchwächung des fpanzöſiſchen Frankens wei⸗ tere ſtarke Fortſchritte. Hiskontsatz: Reichsbank 4. Combard 8, brtvat 3 v. K. FFFFrr 96 0 19 kont Geld J Brier cyeld 5 Brießf Auegypfen 1ägnon. Bfd.. 1270 12709 12685 12.715 (Argentinien 18“Peſo 0751/ 0,755.2513955 Belgien.. 100 Belga2 41.890 41.970 41.870“ 41.950 Braſilien. 1 Milreis.166.168 0⁴.168 Bulgarien. 100 Levaſ 6 307 3058 307/ 3053 Dänemark 100 Kronen 55.2355,35 582955.41 Danzig.100 Guldenſ9 47.0,.20 47.1047,20 England. 1Pfund2 12.370 3253 12.385 124ʃ5 Eſtland. 100 eſtn. Kr.4% 67.9³ 07 67.8368.0/ Finnland 100finnl..4.475 5,485.480.490 Frankreich 100 Fres.[4.4260.444 93240/.339 Griechenland 100 Dr. 6.358 2385/ 2353/ 28357 Holland. 100 Gulden]2 137.10 137.38 137.23 137.51 Iran(Teheran) tpahlesiI 15.3615.40 15.38 15,,2 Island. 100 iel. Kr.] 56[55381 55.68.30 55,08 Italien.. 100Lire] ½ 1309,13,14 13.09 13,11 Fapan... 19en].29] 0,½718 9729.718 972 Jugoſlapieni00 Dinar3.6940.706.694 5,706 Kanada 1kan. Dollar.484.483.484.488 Lettland. 100 Latts6 48.90 49,— 48.90 49.—— Litauen.. 100 Litas] 5¼ 41.90[41.98 41.9041.98 Norwegen 100 Kronen4 62.1/62.29 6224 6280 Oeſterreich 100 Schill.] 86[4895 49.05 68.95 49.05 Polen.. 100 Zloty5 47.10 47.20 47.1047.20 Portugal 100 Escudo 4½ 11.240 11.260 14.245/ 11.205 Rumänien.. 100 Lei] 4¼4 80 23 3. Schweden.. 100 Kr. 2½ 63.76 63.88 6384 63,96 Schweiz. 100 Franken 1 50.99 57.11 56 89 97,11 Spanien. 100Peſeren3 16.9817.02 16.9817.02 Tſchechoſlowakeito0.3.656(.674.651].669 Türkei. Itürk. Pfd. 55¼4.9/80.98⸗.9780 1, Ungarn.. 100Pengö4 3* 377* 3 Uruguay. 1Goldpeſoſ.464/ 1,466 1,464/ 1,460 Ver. Staaten 1 Tollar 1¼4.489“(.493.488.492 * Frankfurt, 20. Juli. Tagesgeld unv. 2/ v. H. ———————— XXX7XP+PPP17PXXX— Deutſch⸗italieniſcher Warenhandel. Im erſten Vier⸗ teljahr 199/ betrugen die Wareneinfuhr aus Deutſchland über 593 Mill. Lire(gegen knapp 370 Mill. Lire in der gleichen Vorjahrszeit). Der Abſatz italieniſcher Waren nach Deutſchland erreichte 338,75(247,25) Mill. Lire. Im vergangenen Jahre betrugen die italieniſchen Käufe in Deutſchland 1584 Mill. Lire und die italieniſchen Lieferun⸗ gen 1061 Mill. Lire. Die Erhöhung der italieniſchen Käufe hat ihre Urſache vor allem in den Kohlenbezügen. In den erſten oͤrei Monaten 1957 bezog Italien aus Deutſchland 1,28 Mill. Tonnen bei einem Geſamtkohlenbezua aus dem Ausland von 2,64 Mill. Tonnen. 4 4 Oeſterreichiſche Banken ermäßigen die Koſten für Be⸗ triebskrebite. Von dem Beſtreben geleitet, die Inanſpruch⸗ nahme von Betriebskrediten für Handel, Gewerbe und Induſtrie zu fördern, haben die öſterreichiſchen Banken und Bankfirmen neue Richtlinien aufgeſtellt, welche eine Ermäßigung der üblichen Kreditkoſten für dieſe Kredite darſtellen und deren Berechnung überdies erheblich verein⸗ fachen. Während für die Inanſpruchnahme ſolcher Kredite bisher üblicherweiſe eine Kontokorrentproviſion von M v. H. je Habbjahr, mindeſtens vom zweifachen Höchſtd ebetſaldo des Semeſters, verrechnet wurde, wird in Zukunft bei normalen Betriebskrediten an Stelle dieſer Kontokorrent⸗ proviſion eine Umſatzproviſion in Rechnung geſtellt werden, welche für dieſe Kredite nur mit 76 v. H. je Halbjahr von der größeren Umſatzſeite des Kontos ohne Feſtlegung eines Mindeſtbetrages zur Anrechnung gelangt. Ueberſteigt der Umſatz des Kunden im laufenden Halbjahr den zweifachen Betrag des von ihm in Anſpruch genommenen Höchſtdebet⸗ ſaldos, ſo wird dieſe Umſatzproviſion für den dieſen Be⸗ trag überſteigenden Umſatzteil weiter auf 1 v. T. ermäßigt. Gleichzeitig erfolgt in Zukunft an Stelle der bisher geſon⸗ derten Berechnung von Zinſen und Vorlageproviſionen die Zinſenbelaſtung in einem einzigen Poſten. Bei Anwen⸗ dung dieſer neuen Richtlinien für die Konditionenberech⸗ nung ergibt ſich eine Ermäßigung der Kreditkoſten gegen⸗ über dem bisherigen Regelfall um mindeſtens 74 v. H. je Jahr. In denjenigen Fällen, in denen die Kreditinan⸗ ſpruchnahme verhältnismäßig kurzfriſtig erfolgt, iſt die Er⸗ mäßigung noch weſentlich größer. Die neue Berechnungs⸗ form trägt aber auch dem wiederholt geäußerten Wunſche Rechnung, die Konditionenbelaſtung überſichtlich und klar zu geſtalten. Die Konditionenherſtellung für normale Be⸗ triebskredite der kommerziellen und induſtriellen Kund⸗ ſchaft wird bereits für das zweite Halbjahr 1937 auf Grundlage der vorbezeichneten Richtlinien erfolgen. * Zunehmende Erzeugung von Aluminium in Heſter⸗ reich. Im erſten Halbjahr 1937 wurden in den beiden Waggon Aluminium erzeugt; die Zunahme gegenüber der Aluminiumwerken Lend und Steeg zuſammen etwa 180 gleichen Vorjahreszeit beträgt etwa 30 v. H. * Unionrückverſicherungsgeſellſchaft, Zürich. Dieſe der Münchener Rückverſicherungs AG. naheſtehende Geſellſchaft verzeichnet bei einer Steigerung der Prämieneinnahmen um ca. 3 Mill. auf 18,75 Mill. ſfr. einen Reingewinn von 0,51(0,40) Mill. ſfr. In der Lebensverſicherung konnte der Beſtand geſteigert werden. Der Gewinnrückgang dieſer Abteilung iſt auf größeren Schadensanfall ſowie auf Verſtärkung der techniſchen Reſerven zurückzuführen. Das Unfall⸗ und Haftpflichtgeſchäft ſchließt mit einem Ver⸗ luſt, das Feuergeſchäft iſt faſt auf allen Geſchäftsgebieten günſtig, die„übrigen Verſicherungszweige“ ergeben einen angemeſſenen Gewinn. Die Geſellſchaft hat die aus den ausländiſchen Wertpapieren erzielten Kursgewinne zu Rückſtellungen und weiteren Abſchreibungen verwandt. Der franzöſiſche Prämien⸗Reſervefonds hat wiederum zu Abſchreibungen Anlaß gegeben. Vom Reingewinn werden 100 00 ffr.(i. V. 50 000) der Kursſchwankungsreſerve über⸗ wieſen, ſodann wird eine Dividende von wiederum 7 v. H. auf das mit 10 Mill. ffr. angeſetzte, mit 4 Mill. ſfr. einbe⸗ zahlte AK verteilt. * Dividendenerhöhung bei der„Banque du Congo Belge“. Die wirtſchaftliche Geſundung der belgiſchen Kolo⸗ nien hat ſich auch auf die Entwicklung der Banque du Congo günſtig ausgewirkt. Wie ous Brüſſel verlautet, wird das Unternehmen für ſeinen Abſchluß vom 30. Juni 1937 die Dividende auf 12 v. H.(60 frs. je Aktie) gegen 11 v. H. (55 frs. je Aktie) des Vorjahres erhöhen. Grängesberg ernenert die Lieſerverträge für das nächſte Jahr. Wie ſich aus einer Information der Zeit⸗ ſchrift„Affärsvarlden“ ergibt, hat die ſchwediſche Gränges⸗ berggeſellſchaft während des Frühjahrs und Sommers alle ihre Lieſerabkommen für das nüchſte Jahr in bezug auf Preiſe und andere Verkaufsbedingungen mit praktiſch ſämt⸗ li Beziehern von Eiſenerz erneuert. Dabei ſoll es der Geſellſchaft— 5 der gleichen Quelle gelungen ſein, weſent⸗ liche Preiserhi hungen zu erzielen. An der Stockholmer Börſe machte ſich im Zuſammenhang hiermit eine erhöhte Kaufluſt für Gängesberg⸗Aktien bemerkbar, ſo daß bei leb⸗ Umſätzen der Kurs um etwa 10 v. H. in die Höhe ing. 4 Trifailer Kohlenwerke— 67(6) v. H. Dividende. Das führende Unternehmen der jugoflawiſchen Kohlen⸗ induſtrie, die Trifailer Kohlenwerks⸗Geſellſchaft, ſchließt ihre Bilanz für das Jahr 1936 mit einem Reingewinn * 92 Se Abend-Ausgabe Nr. 328 ——...ẽ von 14,20(12,43) Mill. Dinar, der ſich um den Gewinn⸗ vortrag von 1,56(1,86) auf 15,76(14,29) Mill. Dinar er⸗ höht. Hieraus wird eine 67()⸗prozentige Dividende mit einem Kapitalsaufwande von 13(19) Mill. Dinar ge⸗ zahlt. Den Rücklagen werden 0,19(0,11) Mill. Dinar zu⸗ gewieſen, 1,68(1,56) Mill. Dinar werden vorgetragen. Der Bruttoertrag ſtieg von 50,74 auf 56,34 Mill. Dinar. Die Kohlenförderung ging von 1 Mill. auf 0,08 Mill. To. zu⸗ rück, jedoch ſtieg der Abſatz infolge der beſſeren Konjunk⸗ turlage von 0,98 auf 1,01 Mill. To.; der Mehrabſatz wurde aus den Vorräten gedeckt. Die Zementproduktion erreichte 58,5(37) Mill. To., der Zementabſatz ſtieg von 38,9 auf 66,7 Mill. To. Die Kalkerzeugung nahm von 10 auf 14,4 Mill. To. zu, die Verkaufsmenge ſtieg von 10,3 auf 18,6 Mill. To. Die Nachfrage nach Induſtriekohle war der Konjunkturbeſſerung entſprechend höher. Für Abſchrei⸗ bungen wurden 15,26(44,70) Mill. Dinar aufgewendet. Von der Bruttoertragsſteigerung von rund 6 Mill. Dinar wurden durch Steuerſteigerung 3 Mill. Dinar aufgezehrt. Die Kohlenvorräte ſind von 4,16 auf 1/31 Mill. Dinar zu⸗ rückgegangen. * Senembah⸗Mij, Amſterdam.— 10(6) v. H. Dividende. Die Geſellſchaft bringt aus einem Reingewinn von 1,20 (0,63) Mill. hfl. eine Dividende von 10(6) v. H. in Vor⸗ ſchlag. In der Bilanz wird die Tabakernte mit 3,77(3,56) Mill. hfl. ausgewieſen. Tabakunternehmen ſtehen mit 2,96 (3,15), Gummiunternehmen mit'94(3,50), Effekten mit 3,27(3,15), verſchiedene Außenſtönde mit 7,53(6,72) Mill. hfl. zu Buche. Auf der Paſſivpſeite erſcheinen das Ak un⸗ verändert mit 10,50. Die geſetzliche Rücklage mit 1,12(0,92), verſchiedene Gläubiger in Europa und Niederländiſch⸗ Indien mit 1,06(1,64) Mill. hfl. Aus der Erfolgsrechnung geht hervor, daß die Kopraernte im Jahre 1936 einen, Verluſt von 0,04(0,05) Mill. hfl. erbrachte, während die Tabakernte 1935 einen Gewinn von 1,11(0,62) Mill. hfl. und die Gummiernte 1936 einen ſolchen von 0,27(0,002) Mill. hfl. lieferten. * 69 000 Arbeitsloſe in Dänemark. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Amts, das, wie ſeinerzeit berichtet, unter Abſchaffung der Wochenausweiſe jetzt nur einmal monatlich über die Lage auf dem Arbeitsmarkt berichtet, wurden am 25. Juni im ganzen 69 380 Arbeitsloſe gezählt. Zur glei⸗ chen Zeit des Vorjahres(26. Juni) waren 57 846 beſchäf⸗ tigungslos. * Ratenerhöhung nach Indien und Ceylon. Die am Verkehr nach Indien und Ceylon beteiligten Reedereien haben nach Mitteilung der„Deutſchen Verkehrsnachrichten“ eine Erhöhung ihrer ausgehenden Frachtraten vom 15. No⸗ vember ab beſchloſſen. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. Juli. Roggen neuer Ernte ſür Lieferung erſte Hälfte Auguſt war im Berliner Getreideverkehr weiterhin in ausreichendem Um⸗ fange erhältlich, ſo daß die Mühlen Eindeckungen im Rah⸗ men ihrer Beſtimmungen über die Vorratshaltung vorneh⸗ men konnten. Prompte Verladungen ſind in Anbetracht der Inanſpruchnahme der Landwirtſchaft durch die Erntearbei⸗ ten noch immer nur vereinzelt erhältlich. Auch in neuer Wintergerſte hat das Geſchäft keine nennenswerte Be⸗ lebung erfahren. Soweit Material zum Verkauf geſtellt wird, handelt es ſich um Induſtrieſorten, während Futter⸗ gerſte faſt völlig fehlt. Der Mehlmarkt zeigt das gewohnte Bild. Durch die Erntezeit hat eine nicht unerhebliche Ver⸗ lagerung des Verbrauchs ſtattgefunden. Am Platze wer⸗ den Weizenmehle laufend in der Geſamterzeugung auf⸗ genommen. Roggenmehl liegt verhältnismäßig ruhig. Magdeburger Zuckernotierungen vom 20. Jnli. 900 Unverändert; Tendenz ruhig. Gemähl. Mel nicht notiert: Tendenz ruhig; Wetter ſchön. 1B 8 82„ * Hamburger Schmalznotierung vom 20. Juli.(Eig. Dr.) Unverändert. * Schweinemarkt Durlach. Zufuhr: 61 Läuferſchweine und 96 Ferkelſchweine. Preiſe: Läuferſchweine 34—50, Ferkelſchweine 16—23, das Paar. 8 * Obſtgroßmärkte. Bühl. Himbeeren, Friſchmarktware 28,5—30, Induſtrieware 26,5; Johannisbeeren 12—14; Indu⸗ ſtrieware 10,5; Stachelbeeren 10—17; Reineclauden 18—29, Brombeeren 23—26, Heidelbeeren 21; Pflaumen blau 18 bis 28, gelb 28—27; Erntepflaumen 12—15; Pfirſiche 18—80, Spitzenware 35, Aepfel 12—25; Birnen 15—20; Zwetſchgen 28—27 Pfg. je Kilo. Anfuhr 450 Ztr., Abſatz flott.— Achern: Birnen 15—30; Pfirſiche 18—90, Spitzenware 35 Zwetſchgen—37; Edelpflaumen blau 18—23, gelb 23—27; Erntepflaumen 12—15; Heidelbeeren 21; Himbeeren Friſch⸗ marktware 28,5—30, Induſtrieware 26,5; Johannisbeeren 12 bis 14; Stachelbeeren 12—17; Aepfel 12—25; Pfifferlinge 24; Brombeeren 24—26 Pfg. je Kilo. Anfuhr 400 Ztr. Berliner Metallnotierungen vom 20. Juli.(Eig. Dr.ſ Amtlich notierten in 4 je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 79,25; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 187; Feinſilber je Kilo 38,60—41,60 l. * Leningrader Rauchwarenauktion uneinheitlich. Die Tendenz der von der„Sojuspuſchina“ veranſtalteten 13. In⸗ ternationalen Rauchwarenauktion war nicht einheitlich. Als Hauptkäufer traten Amerika, Fvankreich und England auf. Die Gebote erreichten wiederholt nicht die Limite, ſo daß die Auktionsware mehrfach zurückgezogen werden mußte. Aus der Verſteigerung an den erſten drei Tagen wurden etwas mehr als 27 Mill. USA⸗Dollar erzielt. Der allſeitig erwartete Preisrückſchlag für rohe Perſianer iſt auf die Intervention der amerikaniſchen Käufer hin nicht eingetreten, die lobhaft in das Geſchäft eingriffen und Spitzenpreiſe bewilligten. In gefärbten Perſianern dagegen waren die guten Sorten bis 15 v. H. ſchwächer; lediglich mättlere und billige Sorten konnten letzte Baſis behaupten. Bemerkenswert iſt, daß am vierten Auktions⸗ tage 20 v. H. des Angebots in gefärbten Perſianern und 33 v. H. in gefärbten Metis zurückgezogen wurden. Mairé erzielten Märzpreiſe. Weißfüchſe verloren 10 v.., Rot⸗ füchſe bis 15 v. H. Weiße Iltiſſe gingen zu letzten März⸗ preiſen um; für ſchwarze meldete ſich kaum Begehr. Auch Baum⸗ und Steinmarder ſowie Hermeline gaben 15 v. H. nach. Graue Schiras waren ſehr feſt und zogen bis 10 v. H. an, dagegen büßten gefärbte Schiras 15 v. H. ein. Das Angebot in zugerichteten Fohlen wurde zurückgezogen. Whitecvats brachten letzte Preiſe, gefärbte 10 v. H. billi⸗ ger. Auch Rundfeh und Fehrücken wurden wegen ungenü⸗ gender Gebote zurückgenommen. Von Fehrückenfutter und Fehwammenfutter wurde alles zu letzten Preiſen verkauſt. Literaſur * Was mußt du von der Gewerbeſtener wiſſen? Gemein⸗ verſtändliche Darſtellung des neuen Gewerbeſtenuerrechts von Aſſeſſor W. Büttner, Braunſchweig. 168 Seiten. Verlag Albert Limbach, Braunſchweig. Preis.50„. Der Verfaſſer hat mit erſtaunlicher Kürze und Klarheit die Be⸗ ſtimmungen des Geſetzes, der 1. Durchführungsverordnung und der erſt jüngſt erſchienenen Veranlagungsrichtlinien behandelt. Auch eine große Anzahl von Zweifelsfragen hat er der Klärung zugeführt. Zahlreiche Beiſpiele geſtal⸗ ten den Inhalt abwechflungsreich. Ein umfangreiches Stich⸗ wortverzeichnis erſchließt den Inhalt des Büchleins. * Was müſſen Angeſtellte und Arbeiter von der Sozial⸗ verſicherung wiſſen? Hierüber geben die von Stadtamt⸗ mann C. Galm in Aſchaffenburg, Eliſenſtraße 3, einem alten Praktiker auf dem Gebiete der Soziawerſicherung, herausgegebenen 5 Hanobüchlein, die im einzelnen die Angeſtellten⸗, Invaliden⸗, Kranken⸗, Unfall⸗ und Arbeits⸗ loſenverſicherung behandeln, eine enſchöpfende Auskunft. Die 5 Büchlein, die ſich durch eine überſichtliche und leicht verſtändliche Darſtellung auszeichnen, ſind dem neueſten Geſetzesſtand angepaßt. Preis für jedes der 5 Büchlein 80 Pfg. Sebbſtverlag des Verfaſſers, Aſchaffenburg, Eliſen⸗ ſtraße 3. Willy Müller. —————— . Seite Nummer 928 Neue Wiaunheimer Zeitung“ Abend⸗Ansgesr Biensrag, 20. Aur r. Beſtraſter Schmuggel von Autoreifen * Lörrach, 19. Juli. Die Inhaber einer Schotter⸗ werk⸗Zweigſtelle in Haltingen hatten ſich vor dem Lörracher Strafrichter wegen verbotener Ein⸗ fuhr von Reifen ſowie Autoerſatz⸗ und Zube⸗ hörteilen zu verantworten. Die Firma liefert ihren Schotter hauptſächlich nach der Schweiz und deshalb wurden vielfach die Erſatzteile bei einer Baſler Firma eingekauft, welche deutſche Marken führt. Die Autoführer und ſelbſt deutſche Großfirmen waren der Anſicht, daß eine Verzollung von deutſcher Ware, die in der Schweiz eingekauft wiro, nicht in Frage kommt. Die Zollfahndungsſtelle Freiburg iſt jedoch anderer Anſicht und hatte gegen drei Angeklagte Geldſtrafen bis zu 20 000 Mark und Einziehung der Laſtkraftwagen ſowie Werterſatzſtrafen beantragt. Das Gericht nahm jedoch bei allen Angeklagten nur Fahrläſſigkeit an und verurteilte den Beſitzer zu 3000 Mark Geloͤſtrafe, die beiden Angeſtellten zu Geld⸗ ſtvafen von 300 Mark und 400 Mark. Der koloniale Gedanke in der Süodweſtecke * Lörrach, 20. Juli. Der Kreisverband Lörrach des Reichskolonialbundes hielt hier ſeine zweite Kreisverbandstagung ab. Die Tagung ſtand im Zeichen eines ſtarken Vorwärtsſchreitens des kolo⸗ nialen Gedankens in der Südweſtecke. So konnten der Kreisverbandsleiter Waſmer ſowie der Werbe⸗ leiter Drews die Mitteilung machen, daß der Reichs⸗ kolonialbund im Kreiſe Lörrach innerhalb der zwei Jahre ſeines Beſtehens die Mitgliederzahl von 2000 überſchritten habe. Mit Genugtuung wurde auch die weitere Mitteilung aufgenommen, daß der nächſt⸗ jährige Gauverbandstag in Lörrach abgehalten werde. Die Tagung ſchloß ab mit einer großen Ausſprache über Kolonialpolitik, wobei Kreisver⸗ bandsleiter Waſmer an alle Mitglieder appellierte, weiter hier in der Südweſtecke für den kolonialen Gedanken zu werben. öſtlichen Höhe, unmittelbar vor dem Buchwald erſtellt Neubildung deutſchen Bauerntums Sechs neue Erbhöfe * Buchen, 20. Juli. Zwiſchen den Orten Altheim und Gerichtsſtetten, mitten im Grünkerngebiet des Baulandes, liegen die drei großen Gutshöfe Ku dach, Dörntal und Helmſtheim. Das Hofgut Helmſtheim war bis⸗ lang Eigentum der Fürſt⸗Löwenſtein⸗Wertheimſchen Verwaltung. Im vergangenen Jahre ſollte dieſes Beſitztum mit insgeſamt 160 Hektar einſchließlich Wohn⸗ und Oekonomiegebäude ſowie Brennerei durch Kauf abermals in nichtbäuerliche Hände gehen. Die Kaufſumme war bereits entrichtet, als die Landes⸗ bauernſchaft und die Badiſche Landesſiedlung eingrif⸗ fen und das Vorkaufsrecht ausübten, um neue Bau⸗ ernhöfe zu ſchaffen, die den nach raſſiſchen und erb⸗ biologiſchen Grundſätzen ausgewählten Siedlerfami⸗ lien eine Heimſtätte werden und zugleich eine zahl⸗ reiche Familie zu ernähren vermögen. Bei einem im Mai auf dem Helmſtheimer Hof ſtattgefundenen Planprüfungstermin konnte feſtge⸗ ſtellt werden, daß das Unternehmen nach längeren Verhandlungen und Vorarbeiten nun doch zuſtande⸗ kommt und aus dem Helmſtheimer Hof ſechs neue, große Bauernſtellen geſchaffen werden. Zur Stelle 1 und 2 gehören etwa 62 Hektar Feld, die von dem ſeitherigen Pächter des Hofes, Hemberger, ſamt Wirtſchaftsgebäude, Brennerei und Oekonomiegebäude ſowie der öſtlichen Hälfte der Hofſcheune übernommen werden. Die Stellen 3 und 4 erhalten je 28 Hektar Feld. Hier werden neue Wohn⸗ und Oekonomiegebäude errichtet werden. Stelle 5 mit 26 Hektar, iſt die Buchwaldſiedlung, die auf der ſüd⸗ entſtehen im Bauland Stelle 6 umfaßt 24 Hektar, auf der ebenfalls ein neues Stall⸗ und Wohngebäude errichtet wird. Mittels einer neuen, automatiſchen Pumpanlage, wird die Waſſerverſorgung ſichergeſtellt. Die Inan⸗ griffnahme der Bauten wird durch alle beteiligten Stellen ſo raſch wie möglich gefördert werden, damit die ſechs Siedlerſtellen zum kommenden Spätjahr bezugsfertig werden. Austauſchfahrten über die Grenze: Schweizer im Schwarzwald Deutſche in der Schweiz. * Waldshut, 20. Juli. Zur Vertiefung der freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem alemanniſchen Volk hat das Städtiſche Verkehrsamt Waldshut in Verbindung mit den Schweizeriſchen Bundesbahnen billige Austauſchfahrten organiſiert, deren erſte erfolgreich verlief. Zahlreiche deutſche Volksgenoſſen machten ſich am Sonntag in den frü⸗ hen Morgenſtunden auf, um einige herrliche Stun⸗ den am Vierwaldſtätter See und am Seelisberg zu verleben. Gegen 10 Uhr trafen auf dem Bahnhof Waldshut annähernd 200 Schweizer aus Luzern und Umgebung ein, die in bequemen Poſtomnibuſſen durch die Schwarzwaldlandͤſchaft nach dem Schluchſee fuhren. Die Heimfahrt erfolgte über Höhenſchwand. Die Reiſeteilnehmer, die größtenteils ſeit der natio⸗ nalen Erhebung nicht mehr in Deutſchland geweſen ſind, verließen voller Begeiſterung unſere Grenz⸗ ſtadt mit der Verſicherung, bei nächſter Gelegenheit wird und zwar mit einem Eindachgebäude. Die wieder zu kommen. Sicherlich wird an der nächſten * längere Zeit, meinderechner. L. Sinsheim, 20. Juli. Sonderfahrt von der Schweiz nach Waldshut, die am 15. Auguſt aus Anlaß des 469. Waldshuter„Chilbi“ durchgeführt wird, eine große Anzahl Schweizer teil⸗ nehmen. 12 Ein diamantenes Prieſterjubiläum * Freiburg, 19. Juli. Am heutigen Montag kann einer der älteſten Geiſtlichen der Ersdiözeſe Frei⸗ burg, Prälat Dr. Leonhard Schanzenbach in Freiburg, ſein 60jähriges Prieſterjubiläum feiern. Der Jubilar, gebürtig von Mingolsheim bei Bruch⸗ ſal, wird am 12. Oktober d. J. 85 Jahre alt. *k Mosbach, 20. Juli. In der Im hohen Alter von 87 Jahren ſtarb in Katzenthal der älteſte Bürger, Landwirt Wilhelm Weber, ein gebürtiger Unter⸗ ſchefflenzer. Er war Veteran von 1870/1 und war bis zu ſeiner Zurruheſetzung Ge⸗ Zollſekretär Friedrich Stisli, der bereits über zehn Jahre am hieſigen Zollamt tätig iſt, konnte hier ſeinen 65. Geburts⸗ tag begehen. Der Jubilar tritt vorausſichtlich am 1. Oktober in den wohlverdienten Ruheſtand. * Philippsburg, 20. Juli. ſammlung der 229 Mitglieder zählenden Spargel⸗ baugenoſſenſchaft wurde mitgeteilt, daß insgeſamt 2914 Zentner Spargel mit einem Erlös von runde 81000 Mark abgeſetzt wurden. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Jritz Bode ⸗ Lokaler Teil: i. B. C. W. Fennel Sport: Willn Mülier Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R1, 4. Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Huni 1987: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporio —— —*— Generalver⸗ Curt Wilhelm * — 2⁴ ietungen Einapattige Klelnanzelgen bie zu Amahmeseus Fr die Mftiag- Verm Wng Siner Höhe von 100 mm ſe mm Ausgabe vorm. 8 Unr, ſtör die SPig. Stellengesucheſe mm4pig. 9 1 Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Uhusta-Anlage 1 ſhochpartene) Schöne u. geräum. 6⸗Zimm.⸗Wohn. mit einger. Bad, Manſarde uſw., (fließ. Warm⸗ u. Kaltw., Zentral⸗ heiz.) z. 1. Okt. zu verm. Auch für Arzt, Büro u. oͤgl. geeignet. Näh. Etwa 25 35—— bin n Für Kinderreiche bein Tel. 537 79. 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