irrs — 4 0 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Reue Mannhehner 9 Mannh eimer G eneral Anzeig el Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einelpreis 10 P. eitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für Familien⸗ und Abend⸗Ausgabe R Mittwoch, 21. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 330 VNeiniger denn je! Die Sitzung des Londoner Ausſchuſſes hat den ganzen Swieſpalt zwiſchen den europäiſchen Mächten wieder aufgeriſſen dub. Paris, 21. Juli. Die Dienstagnachmittag⸗Sitzung des Londo⸗ ner Nichteinmiſchungsausſchuſſes, die zu einer Vertagung führte, hat in der franzöſiſchen Oef⸗ jentlichkeit große Ueberraſchung hervorgerufen. Man verhehlt ſich nicht die Tragweite dieſer Vertagung und die Tatſache, daß damit die Nicht⸗ einmiſchungsverhandlungen in eine Sackgaſſe ge⸗ vaten ſind. Der Ausdruck„Sackgaſſe“ kehrt in faſt allen Kommentaren der Mittwochfrüh⸗Preſſe wieder. Wie nicht anders zu erwarten war, wird ver⸗ ſucht, die Vertagung des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes hauptſächlich Italien und Deutſchland zu⸗ zuſchieben. Die rechtsſtehende„Epoque“ meint, die geſtrige Ausſprache vor dem Unterausſchuß habe tief⸗ gehende Meinungsverſchiedenheiten über den als Verhandlungsgrundlage genommenen engliſchen Kompromißvorſchlag zutage gebracht. Wie ſo oft in internationalen Verhanolungen beträfen dieſe Meinungsverſchiedenheiten nicht den Grundge⸗ halt der Angelegenheit, ſondern Fragen des Vor⸗ gehens im einzelnen. Sowjetrußland weigere ſich, Franco die Kriegführenden⸗Eigenſchaft zuzuerken⸗ nen, was ziemlich merkwürdig ſei, da es doch letzten Freitag dem engliſchen Kompromißvorſchlag zuge⸗ ſtimmt habe. Italien weigere ſich, über die Zurück⸗ ziehung der Freiwilligen zu verhandeln, wenn Ge⸗ neral Franco nicht vorher dͤie Kriegführenden⸗Eigen⸗ ſchaft zuerkannt würde. Pertinax ſagt im„Echo de Paris“, man ſei nun wieder auf die heftigſte Phaſe der Ausſprache vom 23. Juni(Rücktritt Deutſchlands und Italiens aus der Kontrolle nach dem„Leipzig“⸗Zwiſchenfall) zu⸗ rückgekehrt. Saint Brice ſchreibt im„Journal“: Der Doppel⸗ ſinn des engliſchen Planes ſei geſtern offenbar ge⸗ worden. Habe das Schiff nun Schiffbruch erlitten oder handle es ſich nur um eine Panne? Auf alle Fälle handle es ſich um einen ſehr ſchlechten Start. Das Ergebnis der Beſprechungen habe, ſo ſagt der„Petit Pariſien“, nicht den Hoffnungen entſpro⸗ chen, die die einſtimmige Annahme des engliſchen Planes geweckt habe. Die engliſche Diplomatie werde ſich natürlich bemühen, die Lage durch eine neue Anſtrengung zu retten. Es könne jedoch der Augenblick kommen, wo ſie es müde werde. Der„Excelſior“ ſtellt feſt, daß die Verhandlungen in London ohne Feſtſetzung eines neuen Termins vertagt worden ſeien, um einen Bruch zu vermeiden. Die italieniſche Haltung habe wenig⸗ ſtens das Verdienſt des Freimutes. Aber wie man auch den Fall betrachte, der Mißerfolg des engliſchen Planes könne nicht als ein Verſprechen auf eine Beſſerung der italieniſch⸗engliſchen Beziehungen an⸗ geſehen werden. Die„Action Fransgaiſe“ ſieht in der Tatktik der einzelnen Vertreter des Londoner Ausſchuſſes den Wunſch, Zeit zu gewinnen. Doch arbeite die Zeit nur gegen Frankreich. Das Blatt ſpricht die Hoffnung aus, daß möglichſt bald eine Löſung ge⸗ funden werde, die es geſtatte, aus der Sackgaſſe her⸗ auszukommen. Leider habe aber der ſowjetruſſiſche Botſchafter, indem er ſich in ſeinem Eifer für die Kommuniſten von Valencia habe fortreißen laſſen, unzweideutig erklärt, daß ſeine Regierung auf keinen Fall die Zuerkennung der Kriegführenden⸗Eigen⸗ ſchaft an Franco annehmen werde. Dieſes ungeſchickte Geſtändnis belaſte von jetzt an die Sowjets mit einer ſchweren Verantwortung. Warum wolle man denn nun noch über Kontrolle oder über Rückberufung der Freiwilligen diskutieren, wenn die Bolſchewiſten doch entſchloſſen ſeien, auf die ͤͤritte Frage des engliſchen Planes(Zuerkennung der Kriegführenden⸗Eigen⸗ ſchaft) negativ zu antworten. Die kommuniſtiſche„Humanité“ ſchlägt bezeichnen⸗ derweiſe als„ein wirkungsvolles friedliches Mittel“ folgendes vor: Die Handelsfreiheit in Spanien, zu⸗ mindeſt bis zum Abſchluß der„Schwätzereien in Lon⸗ don“— wieder herzuſtellen. Zurückhaltung in London dub. London, 21. Juli. Die Londoner Preſſe beſpricht ausführlich die Dienſttagſitzung des Hauptausſchuſſes des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes. Bezeichnenderweiſe enthalten ſich die Blätter jeg⸗ licher Stellungnahme. Nur die oppoſitionellen „Daily Herald“ und„News Chroniele“ können es ſich nicht verkneifen, Italien und Deutſchland die Schuld für die neuen Schwierigkeiten in die Schuhe zu ſchieben. Die„Times“ berichtet von einem Streit um die Reihenfolge in der Erörterung der einzelnen Punkte der Vorſchläge.„Daily Mail“ meint, die Sitzung habe gezeigt, daß noch große Schwierigkeiten bevor⸗ ſtünden, bevor man zu einer endgültigen Einigung gelangen werde. Aus italieniſchen Kreiſen in London berichtet das Blatt, Graf Grandi habe ſeine Einwendungen ge⸗ gen die vorgeſchlagene Reihenfolge in der Erörte⸗ rung der einzelnen Punkte gemacht, um die Bera⸗ tungen vor einem frühzeitigen und ernſten Auf⸗ einanderſtoßen der Meinungen zu bewahren. Er wünſche die Zuerkennung der Kriegführenden⸗Rechte vor der Zurückziehung der ausländiſchen Freiwilli⸗ gen zu erörtern. Bernon Bartlett ſchreibt in der„News Chro⸗ nicle“, die Arbeiten des Ausſchuſſes ſeien jetzt unter⸗ brochen, ohne daß man wiſſe, wann eine neue Sit⸗ zung des Ausſchuſſes ſtattfinden werde. Man hofſe jedoch, daß die nächſte Sitzung zum Donnerstag oder Freitag anberaumt werde. Europa wieder einmal in der Sackgaſſe Flugzeugangriff auf Panzerwagen Englands Kabinett berät die Situation Die Meinungsverſchiedenheiten als Gegenſtand einer Kabinettsſitzung (Funkmeldung der NM3.) + London, 21. Juli. Das engliſche Kabinett trat am Mittwochvor⸗ mittag zu ſeiner wöchentlichen Sitzung zuſammen. In unterrichteten Kreiſen wird angenommen, daß ſich die Miniſter mit der Lage im Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß und beſonders mit denjenigen Punkten be⸗ faßt haben, die am Dienstag nicht geklärt werden konnten. Der Miniſterrat beſchäftigte ſich ferner, wie verlautet, mit den Meinungsverſchiedenheiten, die im Nichteinmiſchungsausſchuß in der Frage der Reihenfolge der behandelten einzelnen Punkte ent⸗ ſtanden ſind. Rom gegen die Pariſer und Moskauer Sabotage + Rom, 21. Juli. Zur geſtrigen Sitzung des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes unterſtreichen die römiſchen Blätter die grundſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten ſowie die ſtarke Stellungnahme des italieniſchen Verkreters gegen den erſten von Sowjetrußland und Frankreich unternommenen Sabotageverſuch. Als Ergebnis der Beſprechungen könne man jedenfalls feſtſtellen, daß der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Antrag, die Freiwilli⸗ genfrage vor den anderen Punkten zu behandeln und damit den engliſchen Plan zu entſtellen, angeſichts der entſchiedenen Haltung Italiens, Deutſchlands und Portugals hinfällig geworden ſei. Es war kein Einzel⸗Anſchlag: Die Unterſuchung des Attentats gegen Kot Von einer Parteigruppe unternommen?-Die Hintermänner bereits verhaftet dub. Warſchau, 21. Juli. Die Unterſuchung des Bombenanſchlags auf Oberſt Koc liegt jetzt in den Händen des Unter⸗ ſuchungsrichters für beſondere Angelegenbeiten, Sborzynſki, der auf dieſem Gebiet als beſonderer Fachmann gilt. Wie weiter bekannt wird, iſt es bereits gelun⸗ gen außer dem Namen auch die parteimäßige Zugehörigkeit des Attentäters feſtzuſtellen. Die Mitglieder der Kreiſe, die mit dieſem Ver⸗ brechen in Beziehung ſtehen, ſind feſtgenommen worden. Das dem Lager der nationalen Einigung beſonders naheſtehende Warſchauer Blatt„Kurjer Poranny“ erinnert in dieſem Zuſammenhang daran, daß be⸗ reits am 1. Mai auf das Warſchauer Büro der Or⸗ ganiſation des Oberſten Koc ein Attentat verſucht worden ſei. Damals ſei es nicht gelungen, der Per⸗ ſon habhaft zu werden, die eine Bombe in der Tor⸗ einfahrt niedergelegt hatte. Aus den. Ausſagen von Nachbarn geht hervor, daß etwa zur Zeit des Attentats in der Nähe des Sommerhauſes des Oberſten Koc zwei Autos ver⸗ ſteckt und mit abgedunkelten Lampen geſehen worden ſind, die ſpäter mit großer Geſchwindigkeit in Rich⸗ tung Warſchau davonfuhren. „Die Staatsfeinde müſſen vernichtet werden“ dnb. Warſchau, 20. Juli. Der Vorſitzende des ſtästiſchen Sektors des La⸗ gers der nationalen Einigung, der Warſchauer Stadt⸗ präſident Starzynſki, erläßt einen Aufruf, in dem gefordert wird, daß der Kreis, dem der Attentäter entſtamme, ganz gleich, welcher Art er auch ſein möge, ein für allemal vernichtet werde. Der Anſchlag auf das Leben des Leiters des Lagers der nationalen Einigung, der im Auftrag Marſchall Rydz⸗Smiglys die Aufgabe der Zuſammenfaſſung der Nation übernommen habe, ſei ein Beweis für die verbrecheriſche Betätigung ſtaatsfeindlicher Ele⸗ mente, die ſo ſchnell wie möglich ausgerottet werden müßten. Was ſagt man in Velgrad dazu? Eine merkwürdige Rede des jugoſlawiſchen Ober⸗ kommandierenden (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten) — Paris, 20. Juli. Unter der Führung des Oberkommandierenden der franzöſiſchen Armee, Gamelin, haben ſich der jugoſlawiſche Oberkommandierende General Neditſch und der rumäniſche Oberkommandierende General Sichitu auf dem Truppenübungsplatz Mailly in alle Geheimniſſe der franzöſiſchen Rüſtung einweihen laſſen. Sie unternahmen dann einen Beſuch der Schlachtfelder von Verdun. Augenſcheinlich war der Eindruck der militäriſchen Vorführungen im Verein mit der Erinnerung an die Militärparade in Paris am 14. Juli ſo ſtark, daß General Neditſch in Verdun in einer Rede ſich zu den Worten verſtieg:„Wenn in Zukunft der Friede noch einmal geſtört werden ſollte, dann wird ſich ganz Jugoſlawien wie ein Mann an der Seite Frankreichs er⸗ heben, um ihn zu verteidigen.“ Bei militäriſchen Uebungen in Poris wurden Tiefangriffe auf Panzerwagen gezeigt.(Preſſephoto, Zander⸗M.) „Am Anfang war die Tat' (Von unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 21. Juli. Alfred Ingemar Berndts Buch„Gebt mir vier Jahre Zeit“(Franz Eher⸗Verlag) iſt der große Rechenſchaftsbericht des erſten Aufbau⸗ abſchnittes des Dritten Reiches. In ſchnellem Tempo erreicht der Nationalſozialis⸗ mus die Ziele, die er ſich ſebbſt ſetzt. Mit Staunen folgte die Welt, mit Begeiſterung und Vertrauen das deutſche Volk den Taten der erſten vier Jahre, die heute ſchon Geſchichte geworden ſind. Austritt aus dem Völkerbund, Erklärung der allgemeinen Wehrpflicht, Einführung der zweijährigen Dienſt⸗ zeit, Beſetzungen des Rheinlandes, Volksbefragung und Reichstagswahl. Die gewaltige Lehre der großen Ausſtellungen ſpricht zu uns über das Geſchehen dieſer Zeit unter Adolf Hitler, in der verfloſſenen Berliner Schau „Gebt mir vier Jahre Zeit“, in den eindrucksvollen wirtſchaftlichen Bildern und Beiſpielen der Düſſel⸗ dorfer Ausſtellung„Schaffendes Volk“, in dem Haus der Deutſchen Kunſt in München. Wie gewaltig Arbeit und Erfolg Adolf Hitlers und ſeiner Mitarbeiter bis heute ſind, das zeigt in klarer und überſichtlicher Darſtellung an der Hand von Tatſachen und Zahlen das Buch des ſtellvertre⸗ tenden Preſſechefs der Reichsregierung Alfred Inge⸗ mar Berndt. Wir leſen in ihm den Aufruf der Volksbeauſtrag⸗ ten nach der November⸗Revolte von 1918:„Die Re⸗ publik garantiert jedem Arbeit und Brot“. Ver⸗ ſailles war die Folge. Artikel 198 des Diktates be⸗ ſtimmte, daß Deutſchland Luftſtreitkräfte weder zu Land, noch zu Waſſer als Teil ſeines Heeresweſens unterhalten durfte. Sein Beſtand an Handfeuerwaf⸗ ſen durfte nur 84000 Gewehre(1) betragen. Der Parlamentarismus erwies ſeine Unfähigkeit zur Wahrung deutſcher Lebensfragen. Ein Abgeord⸗ neter des Bayeriſchen Bauernbundes verkündete als der Weisheit letzten Schluß im Reichstag, daß wir keine Panzerſchiffe brauchten. Der Handel ſolle ſich ſelber ſchützen. Auch der Bauer müſſe ſeine Kuhſtall⸗ ſichern, damit ihm kein Ochſe geſtohlen ird Gegen Verſailles und den Geiſt der Würdeloſig⸗ keit, gegen den Marxismus und ſeine Verelendung, gegen den Klaſſenkampf, hat Adolf Hitler ſein Werk bis zum heutigen großen Erfolg geführt. In kur⸗ zen packenden, teilweiſe erhebenden, teilweiſe aber auch erſchütternden Angaben, Zahlen und Dokumen⸗ ten entrollt Berndts Buch Deutſchlands Wiederauf⸗ ſtieg aus tiefſter Verſklavung, aus tiefſtem Elend, po⸗ litiſch, wirtſchaftlich und kulturell— zu dem, das heute erreicht iſt. Bernoͤt gibt eine Fülle von Angaben, die jeder Deutſche wiſſen muß, ob es ſich um die Entwicklung unſerer Geburtenzahl oder um die Steigerung un⸗ ſerer Sparkaſſeneinlagen, um die Erfolge des Win⸗ terhilfswerkes ooͤer um die Beſeitigung der Arbeits⸗ S iſt eine Ueberſchau der vier re dͤes Fü gegeben, wie ſie eindrucksvoller— W Eine Tat für jeden Deutſchen, eine Mahnung, nie zu vergeſſen was einſtmals war, und das iſt das Buch Alfred Ingemar Berndts: „Gebt mir vier Jahre Zeit. — Dr. Sch.— 2. Seite/ Nummer 330 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 21. Juli 1937 Schwere Kümpfe bei Madrid im Gange Trotz harmäckigſten Widerſtandes ſetzen die Nationalen ihre Amgehungsaktion fort — Franzöſiſch⸗Spaniſche Grenze, 21. Juli.(U..) Die weſtlich von Madrid tobende Schlacht, einer der gewaltigſten Kampfhandlungen des ganzen Bür⸗ gerkrieges, dauert nach 48ſtündiger Dauer noch im⸗ mer mit unverminderter Heftigkeit an. Keiner der beiden Gegner hat bisher entſcheidende Erfolge er⸗ rungen, doch dringen die nationaliſtiſchen Truppen Langſam vor und ſetzen im Brunete⸗Abſchnitt die von ihnen am Montag begonnene Einkreiſungsbewegung ſort, mit der ſie die Madrider Milizen zur Auf⸗ gabe ihrer vorangegangenen Geländegewinne zwin⸗ gen wollen. Am heißeſten tobt die Schlacht in dem Dreieck zwiſchen Villa Nueva del Pardillo, Quijorna und Brunete; die Stellungen der Valencia⸗Streitkräfte ſind dort, vor allem in der Umgebung von Quijorna, Flankenangriffen ausgeſetzt, und die Nationaliſten verſuchen dieſen taktiſchen Vorteil nach Kräften zur Umzingelung des Gegners auszunutzen. Da die bei⸗ derſeitigen Fronten hier und da Lücken auſweiſen, verſuchen die Nationaliſten auch, kleine Abteilungen in den Rücken der Milizen zu ſenden, wo ſie öie Ver⸗ bindungen zwiſchen den verſchiedenen Valencia⸗Ko⸗ lonnen unterbrechen ſollen. Die nationaliſtiſchen Li⸗ nien verlaufen jetzt über Valdemorillo, von wo aus die Franco⸗Truppen den Angriff nordwärts gegen Villa Nueva del Pardillo führen. Bei Naval Ga⸗ gen im Kampf, und im Brunete⸗Abſchnitt wird die nationaliſtiſche Offenſive hauptſächlich von Chapini⸗ ria aus unter ſtärkſtem Einſatz von ſchwerer Artil⸗ lerie, Bomben⸗ und Jagoflugzeugen geführt. Im Süden und Südweſten Brunetes ſind zwei weitere/ ſtarke Franco⸗Abteilungen von Villa Nueva und Villa Vicioſa aus gegen die dortigen Stellungen der Milizen im Vorrücken. Außer Maſchinengewehr⸗ abteilungen wurde in dieſem Angriff auch Tanks eingeſetzt. Die Nationaliſten haben an dieſer Stelle Madrider Berichten zuſolge ſchwere Verluſte erlit⸗ ten, doch ſcheint es ihnen auf der anderen Seite ge⸗ Iungen zu ſein, ihre Materialüberlegenheit wirkſam zur Geltung zu bringen. Einen großen entſcheidenden Sieg verſprechen ſich die Nationaliſten von ihrer Gegenoffenſive nicht. Dazu hat der Gegner, wie die nationaliſtiſchen Sender ſelbſt erklären, viel zu ſtarke Streitkräfte in den Frontabſchnitten um Brunete zuſammen⸗ gezogen; auch ſtellt das zerriſſene Gelände einem raſchen Vordringen zu große Schwierigkeiten ent⸗ gegen. Der Zweck der nationaliſtiſchen Angriffe iſt es darum vielmehr, die Madrider Milizen in eine umfangreiche offene Feldſchlacht zu verwickeln, der — wie ſie hoffen— die Moral der Milizen nicht gewachſen ſein werde. Die Wirkung werde ſich in Verwirrung bei den feindlichen Kolonnen zeigen, deren Offenſiokraft bald gebrochen ſein werde. Die Internationale Brigade wird aufgefüllt! Rieſige Truppen- und Materialtransporte ourch die Kontroll-Lücke — Paris, 21. Juli.(U.). Nach der Einſtellung der Seekontrolle hat an der oſtſpaniſchen Küſte erneut ein lebhafter Schmuggel mit Kriegsmaterial aller Art eingeſetzt. Nach Mel⸗ dungen aus den franzöſiſchen Mittelmeerhäfen ſind in der vergangenen Woche in Barcelona weitere mella ſtehen weitere ſtarke nationaliſtiſche Abteilun⸗ Freiwillige eingetroffen. Es ſoll ſich um 2800 Mann handeln, die in die ———————————— Interejjanter Diplomaten⸗Empfang auf dem Oberjalzberg: Der neue Cowjetbotſchafter beim Führer Herr Furenjew überreicht dem Führer ſein Beglaubigungsſchreiben (Gunkmeldung der NM3.) A Berchtesgaden, 21. Juli. Der Führer und Reichskanzler empfing heute in ſeinem Hauſe auf dem Oberſalzberg den neu⸗ ernannten Botſchafter der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken, Konſtantin Jurenſew, zur Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens. Der Botſchafter wurde von Berlin ab durch den ſtell⸗ vertretenden Protokollchef des Auswärtigen Amtes begleitet und bei ſeinem Eintreffen in Berchtesgaden durch Staatsſekretär Dr. Meißner abgeholt und zum Oberſalzberg geleitet. Bei der Uebergabe des Beglaubigungsſchreibens hielt der Botſchafter in deutſcher Sprache nachſtehende Anſprache: Herr Reichskanzler! Ich habe die Ehre, Ihnen das Beglaubigungsſchreiben zu überreichen, durch welches das Zentralexekutivkomitee der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken mich als außeror⸗ dentlichen und bevollmächtigten Botſchafter bei Ihnen rsbekrt, und das Abberufungsſchreiben für meinen Vorgänger, Herrn Suritz. In der Vorausſetzung, daß eine Schaffung⸗ und Unterhaltung normaler Beziehungen zwi⸗ ſchen der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepu⸗ bliken und Deutſchland den Jntereſſen beider Staaten entſpricht und zu dem Werk des allge⸗ meinen Friedens beiträgt, werde ich alle meine Bemühungen der Löſung dieſer wichtigen Auf⸗ gabe zuwenden. Ich geſtatte mir, dabei mit der wirkſamen und wohlwollenden Unterſtützung Ihrerſeits ſowie ſei⸗ tens der von Ihnen geleiteten Regierung zu rechnen. Dar deutſche Reichskanzler antwortete hierauf wie folgt: Herr Botſchafter! Ich habe die Ehre, von Ihnen das Schreiben entgegenzunehmen, öurch oͤas Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botſchafter der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken bei mir beglaubigt werden. Gleichzeitig übernehme ich das Schreiben, in welchem mir die Abberufung Ihres Vorgängers mitgeteilt wird. Von Ihrer Erklärung, daß Sie Ihre Bemühnn⸗ gen auf die Schaffung und Unterhaltung normaler Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken richten wollen, habe ich mit Befriedigung Kenntnis genommen. Ich bin mit Ihnen der Auffaſſung, daß ein ſolches Berhältnis zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Sowjetunion ebenſo den heute mehr denn je not⸗ wendigen Anforderungen der Nichteinmiſchung und damit auch den Intereſſen beider Länder ent⸗ ſprechen wird und ſo zur Sache des allgemeinen Friedens beitragen kann. Ich verſichere Ihnen daher, Herr Botſchafter, daß Ihnen bei der Durchführung der Aufgaben, die Sie ſich geſtellt haben, ſowohl von meiner Seite als auch von ſeiten meiner Regierung die erforderliche Un⸗ terſtützung zuteil werden wird. Ruhe in Peiping Die Ausländer vorläufig außer Gefahr (Funkmeldung der NM3.) +* Peiping, 21. Juli. Die Entwicklung der Lage am Mittwochvormittag läßt irgendwelche Gefahr für Leben und Eigentum der Ausländer in Peiping ausgeſchloſſen erſcheinen. Selbſtverſtändlich haben alle diplomatiſchen Vertre⸗ tungen Vorkehrungen für den Fall einer Wendung zum Schlimmſten getroffen, dͤoch iſt man allgemein der Ueberzeugung, daß ſie nicht angewendet zu werden brauchen. Die chineſiſche Bevölkerung iſt ſehr ruhig. Zuverſichtlichere Stimmung in 5 Schanghai dub Schanghai, 21. Juli. Unter dem Eindruck der geſtrigen Entſcheidung des japaniſchen Kabinetts war die Stimmung hier am Mittwochvormittag im allgemeinen peſſimiſtiſch, was ſich an der Börſe in einem ſtarken Rückgang der chineſiſchen Regierungspapiere auswirkte. Da jedoch der befürchtete Einmarſch weiterer fapaniſcher Truppen in die Hopei⸗Provinz bisher ausblieb, und die Peipinger Berichte von einer Einigung über die Einſtellung der Schießereien ſprachen, beurteilt man neuerdings die Lage wieder etwas optimiſtiſcher. Die chineſiſchen Berichte heben den Gegenſei⸗ tügkeitscharakter der erſolgten Vereinbarung über die Einſtellung der Kämpfe und die Zurück⸗ ziehung der Truppen aus dem Kampfgebiet bei Lukoutſchiau hervor und melden ferner daß die Ueberwachung der Durchführung der vereinbarten Maßnahmen gemeinſam durch chineſiſch⸗zapaniſche Beauftragte erfolge. In Nanking hielt der Zentralrat der Kuomin⸗ tang eine ſeiner üblichen Wochenſitzungen ab. Auch Tſchangkaiſchek nahm daran teil. Der Außenminiſter und der Kriegsminiſter erſtatteten einen Lagebericht, der jedoch geheimgehallen wird. Japaniſches Militär bei einer Uebung. (Preſſephoto, Zander⸗M.) rrr————. Politik in Kürze „Der Hauptdienſtleiter des Amtes für Volks⸗ geſundheit, Reichsärzteführer Dr. Wagner, hat an die deutſchen Aerzte einen Appell gerichtet, in dem er die ärstliche Betreuung der§59, ins⸗ beſondere der Lager in dieſem Jahre, als eine Pflichtaufgabe der deutſchen Aerzteſchaft be⸗ zeichnet. Er erwartet, daß ſich alle Aerzte, ins⸗ 60 en, die nicht ſowieſo ſchon der zur Verfügu ſtehen, voll für dieſe Arbeit einſetzen. 8 * Auf Grund von§ 1 der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten zum Schutze von Volk und Staat hat der, Reichsführer Scs und Chef der deutſchen Polizei im Reichsinnenminiſterium den„Reichs⸗ verband der Kriegsteilnehmer⸗Aka⸗ demiker, e.., Berlin“ mit ſofortiger Wirkung für* geſamte Reichsgebiet aufgelöſt und verboten. Autounfall des Kronprinzen von Dänemark, Kronprinz Frederik von Dänemark erlitt am Mon⸗ tag auf der Fahrt von Kopenhagen nach Helſingoer einen Autounfall, der glücklicherweiſe ohne ernſte Folgen blieb. Während der Fahrt löſte ſich das Hin⸗ terrad des Wagens, den der Kronprinz ſelbſt ſteuerte. Es gelang ihm, den Wagen auf den drei Rädern im Gleichgewicht zu halten und nach hundert Meter zum Stehen zu bringen. In einem anderen Auto ſetzte der Kronprinz die Reiſe nach Helſingoer fort. Internationale Brigade eingereiht werben ſol⸗ len. Seit dem Beginn der Nichteinmiſchungs⸗ kontrolle im April iſt dies der erſte geſchloſſene Transport von ausländiſchen Freiwilligen. Es handelte ſich hauptſächlich um Piloten, Flug⸗ zeugmechaniker und Maſchinengewehrſchützen. Ueber den Schiffen, die an ſolchen Beförderungen intereſ⸗ ſiert ſind, wehen die Flaggen verſchiedener Nationen. Eines von ihnen ſoll acht große transportable ameri⸗ kaniſche Automobilwerkſtätten nach Barcelona ge⸗ bracht haben. Ein anderes Schiff, das innerhalb einer Woche zweimal ſeinen Namen wechſelte, ſoll in einem franzöſiſchen Hafen 20 Waggons Hochexploſiv⸗ ſtoffe mit der Beſtimmung„Griechenland“ an Bord genommen haben. Sie ſollen in Barcelona ausge⸗ laden worden ſein. Der Rechtsanwalt der Balentia⸗ Bolſchewiſten anb, Paris, 19. Juli. Vor dem Großen Gericht in Poitier beginnt am Dienstag der Prozeß, den die Valencia⸗Bolſchewiſten gegen die Beſchlagnahme ihrer Schiffe„Axpe⸗Mendi“ und„Stebank“ angeſtrengt haben. Dieſe beiden Schiffe, die augenblicklich unter polizeilicher Be⸗ wachung im Hafen von La Rochelle liegen, haben ſämtliches Gold der Banken von Bilbao und die Archive der Behörden der Provinz Guipuzcoa an Bord. Es war ihnen gelungen, kurz vor der Ein⸗ nahme Bilbaos durch die Truppen General Franeys mit ihrer koſtbaren Ladung auf dem Haſen zu ent⸗ kommen. Auf Veranlaſſung der nationalen Regie⸗ rung Spaniens und mehrerer engliſcher und amert⸗ kaniſcher Großbanken haben die franzöſiſchen Be⸗ hörden die Dampfer beſchlagnahmt. Die Valeneia⸗ Bolſchewiſten werden bei dem Prozeß durch den ehe⸗ maligen franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Paul⸗ Boncour vertreten. Der Einoͤruck der Münchner Tage in Paris Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten — Paris, 20. Juli. Die Münchener Feier hat auch in Paris ſtarken Wüderhall gefunden Die Preſſe berichtet darüber in Wort und Bild. Die Rede des Gauleiters Wagner hat ebenſo ſtarken Anklang gehabt wie die Erklä⸗ rung des Reichsminiſters Dr. Goebbels, daß der Führer als Architekt des Dritten Reicheg eine Kunſt⸗ tat vollbracht habe. Die Verurteilung des Kunſt⸗ bolſchewismus durch den Führer ſelbſt findet in Paris, wo man traditionsgemäß unter allen Aus⸗ wüchſen des Kunſtſnobismus zu leiden hat, ohne ſich indeſſen dagegen anders als nur durch Jronie Ce zu wehren, vollſte Zuſtimmung. Das Wort„Kunſt⸗ bolſchewismus“ ſelbſt hat nach dieſer Rede jetzt als unüberſetzbares Fremöwort Aufnahme in die fran⸗ ööſiſche Sprache gefunden. Der Paläſtina-Plan Debatte im engliſchen Unterhaus dub. London, 20. Juli. Im Oberhaus fand am Dienstag eine Ausſprache über den britiſchen Teilungsplan für Paläſtina ſtatt. Für die Oppoſition ergriff Lord Snell das Wort, der den Bericht im Namen der Labour Party ablehnte. Snell warf der Regierung vor, daß ſie in Paläſtina die Oröͤnung nicht aufrecht erhalten habe und daß die ſo entſtandenen Unruhen die Schaffung eines jüdiſchen Nationalheims verhindert hätten. Lord Peel, der Vorſitzende der Paläſtinakom⸗ miſſion, wurde vom Hauſe mit lautem Beifall be⸗ grüßt. Er wies die Kritik zurück, dͤie an der Ver⸗ waltung geübt worden ſei. Die Beamten ſeien durch alle möglichen Mandatsbeſtimmungen gehemmt ge⸗ weſen. In ein kleines Land, in dem ein Volk be⸗ reits gewohnt habe, ſei ein zweites Volk hineinge⸗ laſſen worden, das entſchloſſen geweſen ſei, nicht eine Minderheit zu bleiben. Das habe erklärliche ara⸗ biſche Befürchtungen ausgelöſt. Es ſei nicht möglich, die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Juden und Arabern zu überbrücken. Der Vorſchlag erfüllte ſelbſtverſtändlich nicht alle Hoffnungen der Juden und Araber, aber er würde ſie von einer Fülle ihrer Beſorgnis befreien. Der Unterſtaatsſekvetär für die Kolonien, Lord Dufferin and Ava, erklärte, Vorſchläge bezüglich der in Ausſicht genommenen Grenzziehung würden Beachtung finden, ſobald der Plan durchgeführt werde. Die Regierung ſei jedoch nicht bereit, Vor⸗ ſchläge anzunehmen, die weſentliche Gebietsänderun⸗ gen vorſähen. Die britiſche Enklave würde eine Wiederholung des polniſchen Korridors darſtellen. Die Garantie für den Frieden zwiſchen Arabern und Juden werde in Zukunft durch die fortgeſetzte Anweſenheit Englands in Paläſtina gegeben ſein. Steigende Beunruhigung in Paläſtina dnb. Jeruſalem, 20. Juli. In der Nacht zum Dienstag wurde in Jaffa ein arabiſcher Lanoͤmakler, der arabiſchen Boden an Juden verkauft haben ſoll, von noch unbekannten Tätern dͤurch mehrere Schüſſe getötet. Das gleiche Schickſal traf einen arabiſchen Landmakler in Haifa. Nach Meldungen aus Damaskus kam es dort am Dienstag ebenfalls zu Unruhen, in deren Verlauf auf Seiten der Gendarmerie ein Toter und zwei Verwundete, auf Seiten der demonſtrierenden Ara⸗ ber mehrere Tote und Verwundete zu verzeichnen waren. Ein für Mittwoch angeſetzter Proteſtſtreik gegen die Teilung Paläſtinas wurde verboten. Die Funkhäuſer flaggen zu Ehren Marconis Halbmaſt. Im Anſchluß an die Gedenkrede des Prä⸗ ſidenten der Reichsrundſunkkammer, Hans Riegber“ zum Tode Marebnis, haben ſämtliche deutſchen Funk⸗ häuſer Halbmaſt geflagat. 996999 D=—————ä— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗ Sport: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fa u de ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 21306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Kür unverlangte Beiträge kein Gewähr ⸗Rückſendung nur er Rückporto Heimweh 4*5 Max Dauthenden Der 70. Geburtstag Max Dau⸗ thendeys am B. Juli gibt erneut Veran⸗ laſſung, dieſes Dichters in Dankbarbeit zu ge⸗ denken. Aus dieſem Anlaß entnehmen wir dem im Albert Langen⸗Georg Müller Verlag in München erſchienenen Buche„Letzte Reiſe“, jener Sammlung ergreifender Briefe und Tagebuchaufzeichnungen, die er während des Krieges in troſtloſer Vereinſamung auf Java geſchrieben hat, den folgenden Auszug. Die gefährlichſten Stunden ſind die wenn die Sterne heranrücken. Die großen blauen Sterne, die aus dem warmen Himmel herabſteigen in die Men⸗ ſchenaugen, ins Menſchenblut. Dann reden die Sterne alles, was man ſich ſelbſt verſchweigen möchte. Sie ſehen einen tiefer an als Menſchenaugen. Man muß Aunter ihrem ewigen Licht zittern; mit allem Ewigen, was in einem am Tag werſteckt vor der Vernunft ge⸗ vuht hat, zittert man und wird erregt; und wer nicht vom Malariaſchüttelfroſt im Aderwerk eiskalt ge⸗ troffen wird, wird noch fiebernder vom Heimweh heiß und kalt durchſchauert, vom Europafieber, vom Orcheſter aller Sehnfüchte des Willens zur deutſchen Muttererde. Die Grillen und Myriaden Zikaden lärmen, die Raſenplätze duften noch nach den Blumenbüſchen, die Bäume, die zu den Sternen ſteigen, weben den Duft der Orchideen in dein Blut; aber das iſt alles wie wohlriechende Toiletteartikel, nichts iſt einfach wie Muttererde und wie der Mutterlaut der deutſchen fernen Erde, den du im Blick der blauen fernen Sterne ahnſt und erlebſt. Oh, in dieſen Abendſtunden, untätig, ins Dunkel gerichtet, voll Willenloſigkeit, voll vom Erwachen des Unbekannten, im heranwachſenden Finſtern, in dieſen weiten, unendlich weit ausholenden Stunden, bin ich machtlos, mich zu beherrſchen und mein Heimweh zu verſtecken. Die Bruſt weint mir. Die Zeitung zit⸗ tert in meinen Fingern. Die Augen flackern über geoͤruckte Zeilen, aber ſie leſen im Dunkeln lange Zeilen aus den Augen der Heimat, die mir durch das Papier der Zeitung hindͤurch vom Nachthimmel mit dem Blick der blauen Sterne ins Gewoge meines Blutes ſcheint. Es iſt ein gefährlicher Ueberſchwang ins Gefühl gekommen. Ungeſund, verzehrend wie Malaria. Singend fein und blutſaugend wie das Meer der Moskiten, die im Dunkeln ſchwärmen. Ich möchte angſtvoll leben, leben, leben, um die Deutſchland nochmals am Körper zu erleben.„Nur ja nicht ſterben in den Tropen!“ ſchreien meine Blutstropfen und durchſauſen mein Herz gefühllos wild, als könnten ſie den Leib über die Meere der Ferne nach Deutſchland fortreißen,— ſo heftig ge⸗ bärden ſie ſich in den Tropenabendſtunden. Mir iſt, als bräche mir einmal in einer ſolchen Abenoſtunde der Puls ab. Und dann, o Geiſt der Geiſter, laß mich mit den Augen der Sterne bis nach Deutſchland und in die Augen des Herzens ſchauen, nach dem ich mich in Sehnſucht verzehre, ſeit ich hierher verbannt bin. 4* Max Dauthenden wurde am B. Juli 1867 in Würzburg geboren. Nach kurzer Tätigkeit in der photographiſchen Werk⸗ ſtatt des Vaters galt ſeine weitere künſtleriſche Ar⸗ beit nur mehr der Dichtung. Ein beinahe dämoniſcher Drang, der ihn immer wieder neue Anregungen für ſeine Werke ſuchen ließ führte ihn auf weite Fahr⸗ ten durch Europa und ſchließlich um die Erde, Von ſeiner letzten Reiſe iſt er nicht mehr zurückgekehrt, weil ihm der Krieg den Weg nach Europa verſchloß. Wähvend Deutſchland, an dem er mit heißer Liebe hing, im ſchwerſten Kampfe lag, mußte er vier Jahre lang tatenlos in Niederländiſch⸗Indien ausharren, ohne die Heimat noch einmal wiederzuſehen. Von der Sehnſucht innerlich zermürbt und zerbrochen, ſtarb er wenige Monate vor Kriegsende, am. Auguſt 1918, in Toſari auf Java. Ueber ſeine Reiſen und ſein bitteres Ende berichtet er in ſeinen Tage⸗ buchaufzeichnungen und Brieſbüchern„Mich ruft dein Bi Reiſe⸗„Ein Herz im Lärm der Welt“ und„Letzte eiſe“. Dauthendey iſt der Seele Aſtens ſo nahe gekom⸗ men, wie es vordem keinem deutſchen Dichter auch nur entfernt gelungen war. die ihn über alle Meere und durch alle Länder trieb, hat er die märchenhafte Fremoͤheit der indiſchen, chi⸗ neſiſchen und japaniſchen Landſchaften und Kulturen bennengelernt. Dieſer Reiſe ſind ſeine beſten Werke zu verdanken, die großartige Versdichtung„Die ge⸗ flügelte Erde“, die aſiatiſchen Novellen„Der Garten ohne Jahreszeiten“ und ſchließlich die viel geleſenen japaniſchen Liebesgeſchichten„Die acht Geſi chter am Biwaſee, die zum Schönſten gehören, was Deuthendey geſchrieben hat, und die ſoeben in einer würdigen Neuausgabe geliebte Heimat, die Liebe und das Leid dort in Müller Verlag, München, erſchienen ſind. Auf ſeiner Weltreiſe, im Albert Langen⸗Georg 9 Mittwoch, 21. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite 7 Nummer 550 Die Siadtseite Mannheim, 21. Juli. Ehrung für treue Arbeit Vom Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter wurden für 30⸗ und mehrjährige ununterbrochene Tätigkeit folgende Perſonen mit dem Ehren⸗ diplom für treue Arbeit ausgezeichnet: Bei der Deutſchen Bank und Diskonto⸗ Gefellſchaft: Wilhelm Streng, Bankbeamter; Wilhelm Stecher, Bankbeamter; Hermann Fießer, Expedient. 85 Süddeutſche Kabelwerke: Sebaſtian Schweickert, Maſchinenführer; Heinrich Noll, Blei⸗ preſſenführer; Martin Birkel, Schloſſermeiſter. Lerſ ch u. Kruſe, Gmbc., Mannheim: Chri⸗ ſtian Klein, Hafenarbeiter; Georg Hick, Lademeiſter. Kr aft w erk Rheinau A.: Johann Hook, Montageinſpektor; Adam Sorg, Montageinſpektor. Stotz⸗Kontakt GmbH.: Heinrich Schachter, Oberingenieur. Hermann Schmoller u. Co.: Albert' Hanke, Abteilungsleiter. Karl Schweyer AG.: Hermann Schweyer, Filialleiter. Fritz Benſinger, Broman, Porzellanmaler. Rheiniſche Papiermanufaktur Her⸗ mann Krebs: Wilhelm Bechtel, Meiſter. Pfälziſche Mählenwerke: Emil Schmitz, Mühlendirektor. Wolf⸗Kliſchees, Graphiſche Kunſtanſtalt Al⸗ bert Wolf Nachf.: Emil Heid, Chemigraph. Im Auguſt an die Oſtſee! Erholung am Meer durch Kod Jeder ſchaffende Binnenländer hat die Sehnſucht, einmal die See kennenzulernen. Dieſer Wunſch kann in Erfüllung gehen, wenn er ſich zur Sonderfahrt an. die Oſtſee anmeldet. Die herrliche ſchöne Oſtſee iſt gerade im Auguſt das Reiſeziel vieler Urlauber und Erholungsſuchender. Dieſe Fahrt im Auguſt führt nach der Inſel Poel und an den Küſtenort Graal. Die Inſel Poel liegt in der ſchönen Lübecker Bucht, an der Ausſahrt der alten Seeſtadt Wismar. Der Aufenthalt auf dieſer herrlichen Inſel mit ihrem prächtigen Strand, wird immer ein ſchönes Erlebnis bilden. Graal an der pommerſchen Küſte, in unmittel⸗ barer Nähe von Warnemünde, iſt mit ſeinen herr⸗ lichen Badegelegenheiten auch ein ſehr beſuchter Platz. Warnemünde, ein Weltbadeort, iſt mit einem hüb⸗ ſchen Spaziergang am Strand zu erreichen. Es bietet mit ſeinem ſtändigen Beſuch durch Schiffe und Boote unſerer deutſchen Marine, immer viel inter⸗ Mannheim: Ferdinand eſſante Abwechſlung. Roſtock mit ſeiner altbekannten Univerſität und der bekannten Neptunwerft, die herrlichen Anlagen von Doberan uſw. iſt in unmit⸗ telbarer Nähe. So wird die Oſtſeefahrt vom 14. bis 27. Auguſt mit Aufenthalt im ſchönen Oſtſeeort Graal beſonderen Reiz auf den Urlauber ausüben. Dieſe Fahrt kann nur empfohlen werden. Anmel⸗ dungen ſind bei allen Geſchäftsſtellen der NSG„Kraft durch Freude“ zu machen. Der Preis, einſchließlich Bahnfahrt, Unterkunft und Verpflegung beträgt nu 62,50 Mark Abgeſtellte Fahrräder ſichern! Am Dienstag wurden neun Fahrräder geſtohlen Im Laufe des Dienstags wurden, wie der Po⸗ lizeibericht meldet, in Mannheim neun unverſchloſ⸗ ſen aufgeſtellte Fahrräder entwendet. Die in den letzten Wochen erfolgten Fahrraddiebſtähle ſollten daher jedermaun veranlaſſen, die abgeſtell⸗ ten Fahrräder durch ein Schloß zu ſichern. * Vier Verkehrsunfälle. Bei vier Verkehrsunfäl⸗ len, die ſich am Dienstag ereigneten, iſt geringer Sachſchaden entſtanden. Perſonen wurden nicht verletzt. * Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 46 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und 14 Kraftfahrzeughalter bekamen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Män⸗ gel aufwieſen. Zur Durchführung der Gewerbe⸗ ſteuerveranlagung Die Durchführung der erſtmaligen Veranlagung zur Gewerbeſteuer nach den neuen Vorſchriften bot einige Schwierigkeiten. Trotz derſelben ſchreiten die Apbeiten raſch voran, und es iſt zu hoffen, daß, wie der Gemeindetag mitteilt, die Veranlagung zur Ge⸗ werbeſteuer elwa im Monat Auguſt in den meiſten Gemeinden abgeſchloſſen ſein wird. Damit iſt du erwarten, daß die Steuermeßbeträge im Frühherbſt einigermaßen vollſtändig vorliegen werden. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn dieſe Erwartungen ſo raſch ſich erfüllen würden. Wenn vorerſt dabei auch ſei⸗ tens der Steuerzahler in beſtimmtem Ausmaße ſich Gegenvorſtellungen und die Einlegung von Rechts⸗ mitteln ergeben werden, was angeſichts der Erſt⸗ maligkeit und Neuartigkeit des Berfahrens nicht verwundern darf, ſo werden ſich dieſelben doch wohl ziemlich ſchnell erledigen laſſen. Die Veranlagung zur Gewerbeſteuer richtet ſich ja weitgehend nach den Grundſätzen, wie ſie für die Einkommen⸗ und Kör⸗ perſchaftsſteuer gelten, die auch dem einfachen Steuerzahler allmählich ziemlich genau bekannt ſind. So ſchließen ſich die Veranlagungsrichtlinien zur Ge⸗ werbeſteuer vom 14. 4. 37 eng an die Veranlagungs⸗ richtlinien zur Einkommen⸗ und Körperſchaftsſtener an, wobei in den Veranlagungsrichtlinien zur Ge⸗ werbeſteuer beſonders betont wird, daß die Ge⸗ werbeſteuer grundſätzlich in einem Arbeitsgang mit der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer der betref⸗ ſenden Steuerpflichtigen zu erledigen iſt. Inſolge der weitgehenden Angleichung der Beſteuerungs⸗ grundlagen bei den Steuerarten wird die Einlegung Mit den Danziger Ferienkindern auf der Heimfahrt Was die NSV-Helfer und-Helferinnen, die die kleinen Gäſte unſeres Badener Landes im Eiſenbahnzug belreuten, unterwegs erlebten— Viel Schönes haben die Kinder im deutſchen Südweſten geſehen— Tage ſchönſter Erinnerungen liegen hinter uns. Vorbei ſind die mit einer ſo weiten Reiſe verbun⸗ denen Anſtrengungen und Spannungen und wir vermögen nun einen beſinnlichen Rückblick auf das Erlebte und Geſchaute zu werfen. Die Fahrt über eine Wegſtrecke von vund 1100 Kilometern hat uns dreierlei gebracht: die heitere Geſellſchaft einer be⸗ glückten Kinderſchar, das filmartige Abrollen der ſchönen deutſchen Landſchaft mit ihren ſchmucken Städten und Dörfern, mit ihren erntegeſegneten be⸗ ſonnten Fluren und herrlichen Wäldern, und ſchließ⸗ lich führte uns die Reiſe auf uralten deutſchen Kul⸗ turboden, der durch den Machtſpruch von Verſailles vom Mutterlande getrennt und zum ſelbſtändigen Staatsweſen unter dem Schutz des Völkerbundes beſt immt wurde. Es war für uns eine Herzensſache, unſere lieben Danziger Ferienkinder heimbegleiten zu dürfen, die während fünf Wochen in allen Gegenden des Gaues Baden untergebracht waren. Wir hätten ſie natürlich gerne hier behalten, allein der Ferienauf⸗ enthalt hierzulande mußte auch einmal ein Ende nehmen. Nur zu ſchnell verrann die Zeit, näher und näher rückte die Abſchiedsſtunde, die für beide Teile recht ſchwer wurde.„Ihr müßt wiederkommenl“, ſagten die Pflegeeltern. Und die Kinder tröſteten ſich mit der Ausſicht auf das Wäederſehen im näch⸗ ſten Sommer. Auf den Bahnhöfen gab es rüh⸗ rende Szenen und manche Träne rollte verſtoh⸗ len die Backe herunter. Es war um die erſte Mittags⸗ ſtunde zu Anfang voriger Woche, als ſich von Karls⸗ ruhe aus der Sonderzug mit den 500 Danziger Ferienkindern unter Tücherſchwenken und herzlichen Zurufen in Bewegung ſetzte. Noch hallten die Klänge flotter Märſche des Gaumuſikzuges des Reichs⸗ arbeitsdienſtes Gau 2 nach, die unſeren kleinen Gäſten in der Bahnhofshalle zum Abſchiedsgruß ge⸗ ſpielt wurden, noch beherrſchte die Buben und Mädel das Gefühl der Bangigkeit über das unvermeidliche „Geſchieden muß ſein“. Doch bald löſte ſich der Bann und wir fuhren in der goldenen Sonne kind⸗ licher Fröhlichkeit. Es gehört natürlich ein gerüttelt Maß von Ver⸗ antwortung und Aufopferung dazu, bei Kinder⸗ transporten als Begleiter mitzufahren. Ohne Ide⸗ alismus und Verſtändnis für die kindliche Einſtel⸗ lung geht es nicht. Das höchſte Glück der uneigen⸗ nützigen Helfer und Helferinnen der NS⸗Volkswohl⸗ fahrt liegt indeſſen darin, daß ſie durch die liebevolle Sorge für die Ferienkinder nichts anderes als den Wunſch und Willen unſeres Führers erfüllen, ge⸗ ſradeo wie es die vielen Volksgenoſſen tun, die durch die freudige Bereitſtellung von Freiplätzen für das edle Werk der Kinderlandverſchickung ſich nach dem Willen Adolf Hitlers in den hehren Dienſt an Deutſchlands Jugend und Zukunft ſtellen. Den ſchönſten Dank ernten wir bei den Kin⸗ dern ſelber. Wie leuchten ihre treuherzigen Augen und wie er⸗ freut uns ihr oft mit unfreiwilligem Humor durch⸗ wobenes Plappern, wie wohl das befreiende hell⸗ klingende Kinderlachen! Dabei wollen wir nicht vergeſſen, feſtzuſtellen, daß die Jugend von heute, Was gibt es Reues in Sandhofen? Wenn das zum Wochenende ſteigende goldene Jubiläumsfeſt des Turnvereins 1887 e. V. Sandhofen in Verbindung mit dem 1. Kreis⸗ turnfeſt und den Mehrkämpfen des Kreiſes 3 im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen ſtattfindet, ſo kommt dem Feſtgeſchehen in jeglicher Hinſicht er⸗ höhte Bedeutung zu. Dies kommt heute ſchon durch das bereits vorliegende gute Meldeergebnis der Kreisvereine klar zum Ausdruck. Nichts, aber auch gar nichts, iſt unterlaſſen worden, um die Gewähr zu ſchaffen, daß das 1. Kreisfeſt im neuen Turnkreis eine eindrucksvolle, lebendige Demonſtration für den deutſchen Turnſport wird. Zur Austragung der Sportkämpfe iſt das grüne Raſenfeld der ſtädtiſchen Spielplatzanlage hervorragend geeignet. Das Jubel⸗ feſt der Turner wird am Samstagabend eingeleitet mit einer feſtlichen 50⸗Jahr⸗Feier in der gro⸗ ßen Turnhalle des Vereins. Am Sonntagvormittag beginnen dann die Turnwettkämpfe in allen Sparten und die Fauſtballendſpiele. Nachmittags Feſtzug, anſchließend Gemeinſchaftsübungen und Sieger⸗ ehrung. Zum Abſchluß des Tages ein Feſtkon⸗ zert mit allerlei Zwiſchendarbietungen auf dem Feſtgelände. Am Montagabend bildet ein Volksfeſt mit Feuerwerk den Abſchluß. Die örtliche Leitung der Turnfeſtlichkeiten liegt in den Händen des lang⸗ jährigen verdienten Vorſitzenden und Vereinsfüh⸗ rers Karl J. Winkler. Sandhofen macht in jeder Hinſicht mächtige Anſtrengungen, um die Turnfeſt⸗ tage zu Glanztagen werden zu laſſen. Trotz häufiger Verkehrsunfälle wird immer wie⸗ der die nötige Vorſicht außer acht gelaſſen. Die hieſige Bevölkerung wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß ſtets die in den Seitenſtraßen vor Ein⸗ fahrt in die Hauptverkehrsſtraße(Sandhofer, Schön⸗ auer und Scharhofer Straße) angebrachten Ver⸗ kehrszeichen zu beachten ſind. Die hieſige Landwirtſchaft iſt, die Witterung geſchickt ausnutzend, bis in die ſpäte Nacht mit dem Einbringen der Halmfruchternte beſchäftigt. Auch die Dreſchmaſchinen ſind in Aktion getreten, um den erſten Ausdruſch im Freien durchzuführen. Auf eine 40jährige unünterbrochene Tätigkeit bei der Zellſtofffabrik Waldhof, Werk Mannheim, konnte das Gefolgſchaftsmitglied Sebaſtian Zehnbauer zurückblicken. Desgleichen war das Gefolgſchaftsmit⸗ glied Joſef Appel 25 Jahre ununterbrochen im Mannheimer Werk tätig. Beiden Arbeitsjubilaren wurden ſchöne Anerkennungen zuteil. —PPPP—PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP———PP—FP—PPPPPPPPÄj1ͤͤ1712j7jP7PPPPPPPPP2P2PP22Z2Z272ZZZNNNNNZZNNNNNRNNNRRRRR———BB——— von Rechtsmitteln ſpeziell gegen die Veranlagung zur Gewerbeſteuer dann ſich von ſelber einſchränken, je mehr die Erkenntnis von dieſer weitgehenden— wenn auch keineswegs völligen— Angleichung auch beim einfachſten Bürger und Steuerzahler ſich durch⸗ geſetzt hat. Vorerſt allerdings würden die Neuartig⸗ keit des jetzigen Verfahrens die noch nicht hin⸗ reichende Kenntnis der neuen Vorſchriften und ins⸗ beſondere vereinzelte Laſtungsverſchiebungen, die gegenüber der alten Regelung hie und da eintreten werden, manchen veranlaſſen Rechtsmittel einzu⸗ legen. Wenn wir aber eine Uebergangszeit hinter uns haben, wird auch dies, von dem vorerſt noch nicht einmal feſtſteht, ob es Wirklichkeit wird, bald von ſelbſt verſchwinden. Im Alhambratheater: „Man ſpricht über Jatqueline“ Ein Film mit Wera Engels und Albrecht Schoenhals Mit einem guten Schuß René Clair und unter Verwendung des Romans der Katrin Holland hat hier der Regiſſeur Werner Hochbaum ein Spiel von ſehr pariſeriſcher Couleur geſchaſfen, das in vielen Teilen an die anmutige Lyrik des erſten Avantgarde⸗Films„Sous les toits de Paris“ erinnert. Wieder iſt Paris und zwar ſein vielbeſungener, von einer Unzahl von klaſſiſchen und mehr oder minder mondänen Romanen in bunteſten Farben ge⸗ zeichneter Montmartre der veizvolle Hintergrund des mitunter ſehr aufregenden Geſchehens. Die engen, an den Berg, der die Marmorpracht der Sacré Coeur trägt, geklebten Straßen, aus deren Häuſern der Schall von Akkordeonmuſik und fröh⸗ lichen Stimmen durch die Sommernacht flattert, die Talmipracht des Boulevards Rochechouard mit ſeinen Tanzpaläſten, Muſichalls, Schauerthegtern und Kaffeehäuſern, in denen Laſter und lachendes Leben eng nebeneinander hocken, das alles zieht recht male⸗ riſch über die Leinwand. Doch nicht allein in ſolcher Atmoſphäre begeben ſich die Dinge, ſondern auch in den kühlen Räumen eines hohen Botſchaftsbeamten, und in einem präch⸗ tigen Schloß tut ſich allerlei. Jacqueline, eine ſcharmante Frau mit etwas ſtark bewegter Vergan⸗ genheit, hat ſich Knall und Fall in einen aus Indien zurückgekehrten Diplomaten verliebt. Diesmal iſt es kein Flirt der launiſchen Abenteurerin, ſondern wirklich die ganz große Liebe, Faſt ſcheint es, als gelinge es ihr, ein ganzes buntes Vorleben dem Mann, der ſie überraſchend ſchnell geheiratet hat, zu verbergen, und das wäre weſentlich beſſer geweſen. Doch des Geſchickes Mächte haben es anders mit ihr vor. Auf der Hochzeitsreiſe wird Michael, ſo iſt ſein Name, nach Paris zurückgerufen, und das Verhäng⸗ nis in Geſtalt früherer Freundinnen und Liebhaber Jacquelines nimmt ſeinen Lauf. Ihre Schatten tau⸗ chen wie böſe Geiſter überall auf, vertreiben das Glück aus dem Haus des jungen Paares, erregen Mißtrauen und Konfliktſtimmung. Es hat bereits den Anſchein, als wolle ſich Michael von ſeiner Frau ab⸗ und ihrer jüngeren und ganz anders gearteten Schweſter June zuwenden, da nehmen die Ereigniſſe plötzlich einen anderen, überraſchenden Verlauf. Ein Selbſtmordverſuch führt die beiden Ehepartner wie⸗ der zuſammen, das Schickſal hatte es beſſer gemeint als die Menſchen. Um die Geſtaltung der ſpannenden Begebniſſe iſt eine erleſene Schar beliebter Künſtler bemüht. Allen voran in der dankbaren Rolle der Jacqueline die temperamentvolle ſchöne Wera Engels, die auch in Hollywood erfolgreich geweſen iſt, und ihr liebenswürdiger Gegenſpieler von veiſer Männlich⸗ keit, Albrecht Schoenhals. Die jüngere, blonde und kühler ſcheinende Schweſter June wird mit An⸗ mut und Friſche von Sabine Peters gegeben. Hans Zeſch⸗Ballot iſt ein reicher Freund, der ge⸗ fährlich wird, als man ihn abſchütteln will und Fritz Genſchow ſpielt den ſterblich verliebten Flieger Clark, der mit ſeiner Maſchine abſtürzt. Im Beiprogramm ein intereſſanter Biloͤſtreifen vom Fernſehen, allerlei Kampf dem Verderb film⸗ haft wirkſam geſchildert und die Bavaria⸗Wochen⸗ ſchau. Curt Wilh. Feunel Poſtſänger ſuhren in die Pfalz Man ſchreibt uns: Der Sängerkreis des Poſtſportverein 8 Mannheim e. V. hatte ſeine Mitglieder und deren Angehörige am Sonntagmorgen um 10.45 Uhr an den Schloßeingang beſtellt. Keiner wußte, wohin die Fahrt gehen ſollte. Punkt 11 Uhr ließ der Abtei⸗ lungsführer Wendlandt antreten zur„Schloß⸗ beſichtigung?“. Er nahm aber Richtung Ballhaus/ wo drei Omnibuſſe ſtanden, zum Einſteigen ein⸗ ladend. Rätſelraten, wohin die Fahrt ginge. Zu⸗ nächſt in die fröhliche Pfalz. Im Forſthaus Iſenach gab es zur leiblichen Stärkung eine Stunde Aufent⸗ halt. Der Wettergott machte leider die anſchließend geplante Wanderung über das Gebirge nach Wei⸗ dental durch einen kräftigen Regen zunichte. Alſo führten uns unſere„Buſſe“ nach Frankenſtein und weiter nach Weidental. Unſere Hauskapelle um⸗ rahmte die Darbietungen unſerer Sänger. Inzwiſchen lachte die Sonne wieder und lud zu Spaziergängen und der Beſichtigung des ſchöngelege⸗ nen Weidentals ein. Hier in Weidental wurde von jung und alt das Tanzbein geſchwungen. Fröh⸗ lichkeit herrſchte auf der ganzen Linie. Die Rück⸗ fahrt erfolgte über Lambrecht-Neuſtadt und gab noch einmal beſte Gelegenheit, die Schönheiten des Pfälzer Landes zu bewundern. Herzlicher Empfang in Danzis ſelbſt die Kleinſten, auch Diſziplin zu wahren weiß. Da gibt es kein Geſchrei kein Durcheinander, jeder Bub und jedes Mädel fügt ſich gerne den Anord⸗ nungen des Transportführers und der Begleitper⸗ ſonen, die in ausreichender Zahl unter die Kinder verteilt ſind. Wir durchwandern den langen Zug und ſind er⸗ ſtaunt über die allenthalben herrſchende Ordnung. Für alle Fälle fährt ein Anzt mit und die NSV iſt bis ins Letzte für das Wohl der Kinder beſorgt, wobei natürlich der Proviant keine geringe Rolle ſpielt, zumal es den Kindern immer aufs Beſte ſchmeckt. Die Pflegeeltern hatten es ſich gleichfalls nicht nehmen laſſen, ihren Schützlingen beſte Biſſen mit auf den Weg zu geben. Aber das war nicht alles. Davon überzeugten uns die in den Gepäcknetzen und allen freien Ecken aufgeſtapelten Koffer, Pakete und Schachteln, gefüllt mit nützlichen Geſchenken für die Kleinen und Aufmerkſamkeiten für deren Eltern und Geſchwiſtern. Bei der luſtigen Ausgelaſſenheit der Kinder, bei der unbefangenen Unterhaltung, bei frohem Singen und dem ſortwährenden Wechſel der Landſchaft eilte die Zeit im Fluge dahin. Die Kinder wurden nicht müde, uns von dem vielen Schönen der zurückliegen⸗ den fünf Wochen zu erzählen, von der liebevollen Betreuung durch die Pflegeeltern, der guten Koſt, der Kameradſchaft mit den heimiſchen Spielgefährten des Ortes, von den zahlreichen Spaziergängen und den gemeinſamen Tagesausflügen in die Bodenſee⸗ gegend, in die Täler und Höhen des Schwarzwaldes und Odenwaldes und in das Maingebiet. Wie die Pflegeeltern, ſo rekrutierten ſich auch die Kinder aus allen Schichten und Berufen. Die kleinen Feriengäſte waren einig in dem Lobe der Gaſtfreundſchaft im Badener Lande und erklärten übereinſtimmend, daß man es an nichts habe fehlen laſſen, um ihnen den Aufenthalt zu einem unvergeßlichen Erlebnis zu machen. Die Kinder haben ſich in der Tat ſämtlich ausgezeichnet erholt, ſie ſahen alle geſund und wohlgenährt aus und es iſt nicht zu viel geſagt, wenn man eine durch⸗ ſchnittliche Gewichtszunahme von fünf bis ſechs Pfund feſtſtellte. Einzelne Kinder haben noch weit mehr zugenommen. Nachdem wir noch in Heidelberg, Eberbach, Mosbach und Oſter⸗ burken Kinder aufgenommen hatten, dampfte unſer Zug Würzburg zu, um dann den Weg ins Thü⸗ ringiſche Land einzuſchlagen. Der Weg führte über Berlin und Stettin nach Groß Boſchpol bzw. Strzebielino, wo die Formali⸗ täten des Grenzübertrittes und die Zollreviſion glatt vor ſich ging. Je näher Danzig kam, deſto grö⸗, ßer wurde bei den Kindern begreiflicherweiſe die Er⸗ regung bis ſie ſchließlich wieder in den Armen von Vater und Mutter lagen. 908 Der Empfang geſtaltete ſich außerordentlich herzlich Vor dem Bahnhofsplatz in Danzig ſtaute ſich in der fünften Nachmittagsſtunde des zweiten Reiſetages eine große Menſchenmenge hinter einer Kette von SA⸗Männern, die Tafeln mit großen Nummern tru⸗ gen. Es waren zum weitaus größten Teil wohl die Eltern und Angehörigen der heimkehrenden Kinder. Die lange Fahrt wurde von ſämtlichen Kindern gut überſtanden. Man bedenke, daß ſie von Konſtanz her gegen 35 Stunden unterwegs waren. Alles verlief ohne die geringſte Störung dank der vorzüglichen Organiſation der NSV⸗Gaue Baden und Danzig. Das ſchöne deutſche Danzig Seider ſtanden uns nur wenige Stunden zur Ver⸗ fügung, um ein Bild von dieſer wunderſchönen deut⸗ ſchen Stadt zu gewinnen. Daß es uns möglich war, verdanken wir der Preſſeſtelle des Senats, die uns in der Perſon des Pg. Buhle einen liebenswürdi⸗ gen Betreuer gab. Wir wanderten durch die Stra⸗ ßen und Gaſſen der mittelalterlichen Stadt, beſichtig⸗ ten die mächtigen Tore und ſtanden bewundernd vor den Denkmälern deutſcher Kunſt und Kultur, wie ſie in den Wahrzeichen Danzigs offenbar werden. Wir beſtaunen den prächtigen architektoniſchen Charakter der Stadt und nicht minder die darin verborgenen kunſtgewerblichen Schätze, wie auch die unvergäng⸗ lichen Werke berühmter Maler und Bildner. Wir ſehen überall die lebendigen Zeugen der Erfolge einer fleißigen aufſtrebenden Bürger⸗ und Kauf⸗ mannſchaft. Auf unſerem Rundgang ſtand uns ein ausgezeichneter Kenner Dantzigs als Führer zur Seite. Neben der Beſichtigung der Stadt erlebten wir eine wundervolle Dampferfahrt durch die Hafen⸗ anlagen, hinaus in die Oſtſee. Auch erhielten wir Gelegenheit zum Beſuche der Ausſtellung„Das poli⸗ tiſche Danzig“, die uns ein durch die Akten auf dem Staatsarchiv belegtes getreues Spiegelbild der Jahr⸗ hunderte Danziger Geſchichte vermittelte und in einer beſonderen Abteilung den ſiegreichen Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung im Kreiſtaat Danzig aufzeigte, der noch im letzten Jahre drei Todesopfer gefordert hat. Heute haben wir im Freiſtaat Danzig eine nationalſozialiſtiſche Regie⸗ rung, den Gau Danzig der NSDaApP führt Gauleiter Albert Forſter. Im geſamten Staatsgebiet leben 410 000 Einwoh⸗ ner, davon ſind 96 v. H. deutſch. Die Stadt Danzig ſelbſt zählt 260 000 Einwohner. Wir ſchieden von Danzig mit dem Bewußtſein, daß wir uns als Deutſche unter Deutſchen befanden, und kehrten mit dem ſtolzen Gefühl ins Reich zurück, daß das Deutſchtum draußen lebt und daß auch die Bevölkerung Danzigs mit heißer Liebe an ihrem Volkstum hängt. So kann die Ferienfahrt der Danziger Kinder nicht nur unter dem Geſichtspunkt der Erholung, ſondern auch— und was noch mehr wert iſt— als Ausdruck der deutſchen Volksverbundenheit mit freu⸗ diger Genugtuung verzeichnet werden. In dieſem Sinne grüßen wir im Grenzland Baden unſere deut⸗ ſchen Brüder und Schweſtern im Freiſtaat Danzig. Aus Baden Brief aus Alt-Ladenburg Tr. Ladenburg, 20. Juli. Dieſer Tage reiſte ein Ladenburger Ingenieur, Herr Rudolf Schad, Schwiegerſohn des Baumſchulenbeſitzers Kahle, mit einem Techniker im Auftrage der Mann⸗ heimer Firma Bopp& Reuther nach Fran, um in der Hauptſtadt Teheran die Vorarbeiten zur An⸗ lage einer Waſſerleitung durchzuführen. Die Fahrt geht in der Hauptſache mit dem Flugzeug vonſtatten, — Mitten im tätigen Leben wurde der Spitalver⸗ walter des Ladenburger Pfründnerhauſes, der vor 10 Jahren mit Frl. Trippmacher zuſammen die Sanitätskolonne Ladenburyg ins Leben gerufen hat, Herr Auguſt Müller, dahingerafft. Im fröhlichen Kameradenkreiſe der Sanitäter, deren verdienter Führer und Leiter er war, befiel ihn plötzlich ein Unwohlſein, das ſich ſo verſchlimmerte, daß ihn der Sanitätsärzt Dr. Thren nach Hauſe fuhr, wo er einige Stunden ſpäter einem Hirnſchlag erlegen iſt. Auch ſeine Schulkameraden und Jugend⸗ freunde, mit denen er dieſes Jahr gemeinſam das 50jährige Wiederſehensfeſt hätte feiern können, be⸗ klagen ſein Hinſcheiden. Der Verſtorbene erfreute ſich in allen Kreiſen der Bevölkerung allgemeiner Wertſchätzung.— Frau Kaufmann Seitz, deren einziger Sohn im großen Weltkrieg gefallen, feiert ihren 75. Geburtstag. Kleinbahn Karlsruhe— Durmersheim ſtillgelegt Karlsruhe, 20. Juli. Der Antrag auf Still⸗ legung des letzten Stücks der Kleinbahn Karlsruhe Durmersheim hat nun die Zuſtimmung der maß⸗ gebenden Stellen gefunden; der Kleinbahnbetrieb wird am 31. Juli d. J. mit Betriebsſchluß endgül⸗ tig eingeſtellt. Ein nicht mehr zeitgemäßes Bahn⸗ unternehmen findet damit ſein Ende. Es mußte da⸗ hin kommen, weil die ſehr erheblichen Zuſchüſſe, welche die Bahn ſchon ſeit vielen Jahren erfordert hat, auf die Dauer nicht mehr tragbar und im Ver⸗ gleich zum Nutzen der Bahn nicht mehr zu recht⸗ fertigen waren. Blick auf Sinsheim L. Sinsheim, 21. Juli. In Her letzten Bezirks⸗ ratsſitzung wurden die Geſuche des Metzgers Ernſt Guggolz in Sulzfeld zum Betrieb der Real⸗ gaſtwirtſchaft„Zum Ochſen“, des Metzgers und Kochs Heinrich Groß zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„Zum Waibſtadter Hof“ in Waibſtadt, der Ehefrau Anna Kunzmann in Sulzfelb zum Kleinhandel mit Fla⸗ ſchenbier und des Apothekers Karl Kiene in Kürn⸗ bach zur Einleitung von Fäkalienabwäſſer nach Klä⸗ rung in den Humſterbach genehmigt. Die Erteilung der Ausnahmebewilligung zur Eintragung in die Handwerksrolle wurde zuerkannt: Schreiner Michael Kies in Waibſtadt, Wagner Richard Kull in Zaiſen⸗ hauſen, Schmied Georg Bitzel in Neckarbiſchofsheim, Friſeur Karl Hofacker in Babſtaoͤt, Schneiderin Emma Vollweiler in Dühren, Maler Erwin Keller in Ittlingen, Schneidermeiſter Guſtav Plutowſky in Abdelshofen, Damenſchneiderin Softe Kaufmann in Berwangen, Schneiderin Erika Illg in Eppingen. Die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen erhiel⸗ ten: Maurer Hch. Frank in Eppingen, Sattler und Tapezierer Joh. Graf in Ehrſtadt, Glaſer Johann Trautmann in Neidenſtein Schmied Wilhelm Schäu⸗ fele in Zaiſenhauſen, Müller Karl Sauter in Hils⸗ bach, Maler Wilhelm Gärtner in Stebbach. Die Straßen⸗ und Baufluchten im Gewann„Rothenhaus“ auf Gemarkung Zuzenhauſen und in den Gewannen „Daisbacher Weg“ ſowie„In der Au“ auf Gemar⸗ kung Eſchelbronn wurden feſtgeſtellt. Verſchiedene Geſuche wurden verbeſchieden oder abgelehnt. 9—— Leutershauſen, 21. Juli. Maurer Georg Schulz feierte bei beſter Geſunoͤheit ſeinen 7 4. Geburtstag. Der Jubilar iſt noch geſund und munter. Leichtſinniges Aeberholen bringt Anheil! Laſtzug ſtürzt in den Rhein Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt Blick auf die Unfallsſtätte (Photo: Mertens) Boppard, 21. Juli. Ein folgenſchwerer Autounfall ereignete ſich jetzt auf der linksrheiniſchen Uferſtraße in der Nähe von Boppard. Zwiſchen zwei ſich begegnenden Laſtzügen verſuchte ſich ein Perſonenkraftwagen noch ſchnell durchzuzwängen. Dabei ſtreifte das Auto den zu einem der Laſtzüge gehörenden zweiten Anhänger⸗ wagen, der dadurch ins Schleudern geriet. Die Anhängerwagen, die mit Betonblöcken beladen wa⸗ ren, oͤurchſchlugen mit großer Wucht das eiſerne Geländer, das die 10 Meter tiefe Böſchung nach dem Rhein zu umſäumt. Der ganze Laſt zug ſtürzte die Böſchung hinab und landete im Rhein, wobei er ſehr ſchwer beſchädigt wurde. Der Chauf⸗ feur und die Mitfahrer haben bei dem Sturz in das Waſſer wunderbarerweiſe nur leichtere Verletzun⸗ gen davongetragen. Die Bergungsarbeiten am Rhein geſtalteten ſich ſehr ſchwierig. Der ebenfalls ſtark beſchädigte Perſonenwagen mußte abgeſchleppt wer⸗ den. Auf der Stelle getötet Verkehrsunfälle mit tragiſchem Ausgang * Bad Dürkheim, 21. Juli. Im Jägertal er⸗ eignete ſich Dienstag abend ein tödlicher Ver⸗ kehrsunfall. Ein verheirateter Mann aus Frankenſtein fuhr mit ſeinem Motorrad auf einen entgegenkommenden Kraftwagen auf, der ge⸗ rade einen Laſtkraftwagen überholte. Der Motor⸗ radfahrer ſtieß mit dem Kopfe ſo ſtark gegen die linke Vorderkante des Kraftwagens, daß er auf der Stelle tot war. Das Verſchulden trifft ausſchließ⸗ Uch den Getöteten. * Worms, A. Juli. Gegenüber dem Rheinge⸗ waunfriedhof rannte in der Morgendämmer des 18. Juli ein Kraftradfahrer namens Konrad Knierim aus unbekannter Urſache gegen einen Laternenpfahl. Er iſt jetzt ſeinen ſchweren Verletzungen, einem dop⸗ 80 Schädelbruch, im Stadtkrankenhaus Worms erlegen. Schwere Antetlafhungsfünden kirchlicher Behorden Abſcheuliche Ausſchweifungen hemmungsloſer Ordensbrüder ⸗Der Viſchof von Mainz verhinoerte krotz Anzeige nicht das klöſterliche Verbrechen diub. Koblenz, 21. Juli. Bei den am Dienstag vor der Dritten Großen Strafkammer durchgeführten Verhandlungen er⸗ gaben ſich klar die ungeheneren Unterlaſ⸗ ſungsſünden der kirchlichen Behörden gegenüber ausſchweifenden Kloſterangehörigen, die au weiteren Verbrechen nicht gehindert wurden, obwohl bei dem Oberen, ja ſogar beim Biſchof An⸗ zeige erſtattet worden war. Vor der Strafkammer ſtanden drei Sittlichkeits⸗ verbrecher aus dem Kloſter Waloͤbreitbach. Der Angeklagte Max Alwin Opitz, geboren 1904, wurde bereits in Bonn in dem Prozeß gegen die Alexianer⸗ Brüder zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus verurteilt. Er war in der Niederlaſſung Wald⸗ wiel tätig, wo er ſich an ihm anvertrauten minder⸗ jährigen Zöglingen verging. Wegen zwei dieſer Fälle, nachgewieſen und eingeſtanden, ſtand er vor Gericht. Opitz wurde, als ſich ſeine Schandtaten nicht mehr verheimlichen ließen, nach einem halben Jahr aus dem Kloſter weggeſchickt, doch fand er kurz danach Aufnahme in der Genoſſenſchaft ͤer Alexianer. Mit Recht bemerkte das Gericht, daß der Auge⸗ klagte die meiſten Verbrechen im Alexianer⸗ Kloſter gar nicht hätte begehen können, wenn der Vorſitzende des Walbbreitbacher Kloſters Aeberreſte des Lußtſchißßs„Hindenburg“ — 855 8 8 Teile des Gerippes werden nach Frankfurt a. M. geſchickt Mit dem Schnelldampfer„Hanſa“ der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie trafen fetzt Ueberreſte des verun⸗ glückten Luftſchiffes„Hindenburg“ in Hamburg ein. Es handelt ſich um aus Duraluminium beſtehende Teile des Gerippes, die an die Deutſche Zeppelin⸗Reeoerei in werden. rankfurt am Main weiterbefördert (Preſſephoto, Zander⸗M.) ſich zu wirkſameren Maßnahmen hätte durch⸗ ringen können. Das Urteil lautete auf zwei Jahre Zuchthaus und Ausſchluß aus der deutſchen Volksgemeinſchaft auf drei Jahre. Der zweite Angeklagte, Theodor Stollwerk, früherer Franziskanerbruder Silvanus, geboren 1002, entpuppte ſich als ein geriſſener Lügner. Nachdem er vier Jahre lang in Walobreitbach, Lugano(Schweiz) und Darmſtadt als angeſtellter Krankenpfleger in den dortigen Klöſtern tätig ge⸗ weſen war, trat er als Mönch in das Mutterhaus Walobreitbach ein. Nach Ablegung der zeitlichen Ge⸗ lübde kam er nach Linz. Die dort verübten Schano⸗ taten des Bruders waren im Orden bekannt, denn er wurde zu den ewigen Gelübden nicht zugelaſſen. Daraufhin trat er aus dem Orden aus und wurde ſpäter verhaftet. Während der Angeklagte in den erſten Verneh⸗ mungen ſchwere ſittliche Ausſchweifungen mit vier Zöglingen zugegeben hat, leugnet er jetzt die ſchwe⸗ ren Fälle. Er wird aber widerlegt durch die ver⸗ nommenen glaubwürdigen Zeugen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Verbrechen gegen § 174d, Abſ. 1 und 8 in Tateinheit mit Vergehen gegen § 175 StoB in zwei Fällen zu zwei Jahren Zuchthaus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf ͤͤrei Jahre. Auch der oͤritte Angeklagte, der frühere Franzis⸗ kanerbruder Rupertus(Karl Lipp), verſucht ſeine Schandtaten zu beſchönigen und abzuſchwächen, ob⸗ wohl er im großen und ganzen geſtändig iſt. Er iſt 1003 geboren. 1924 fand er den Weg nach Walobreit⸗ bach zum Mutterhaus der Franziskanerbrüder. Hier fiel er zunächſt dem Bruder Rufinus in die Finger, der heute nicht mehr aufzufinden iſt. Bruder Em⸗ meran, der bereits verurteilt iſt, war der nächſte Verſucher. Der nun zu verurteilende Bruder Rupertus verging ſich in der Nieder⸗ laſſung in Darmſtadt mit Bruder Dagobert und weiter mit Bruder Matthias. In einem kurzen klarven Augenblick ſchrieb er an das Mutterhaus, man möge ihn von Darmſtadt wegneh⸗ men, weil„ihm dort Geſahr drohe“. Die Ordens⸗ leitung hielt es jedoch nicht für nötig, auf einen ſolchen Brief hin einmal eine Unterſuchung vorzu⸗ nehmen. Eine beſondere Rolle ſpielten die klöſtertichen Exerzitien. Bruder Rupertus gab darauf im Kloſter Ebernach an der Moſel, durch Schnaps und Wein aufgeſtachelt, ſich mit Bruder Wladislaus den widerlichſten Schweinereien hin. Als Ordensbruder, der ſeine dͤurch gute Beziehun⸗ gen mit der Ordensleitung gefeſtigte Stellung aus⸗ nutzte, hat Bruder Rupertus in Darmſtadt und Bin⸗ gen zwei vom Orden angeſtellten Krankenwär⸗ tern nachgeſtellt und ſie zu den gemeinſten Unzuchthandlungen genötigt. Wie die beiben Zeu⸗ gen B. und Schr. ausſagen, befürchteten ſie, entlaſſen zu werden, wenn ſie ſich den Wünſchen des Or⸗ densbruders nicht fügten. Daß dieſe Menſchen hilf⸗ los waren, geht auch aus den ſehr bemerkenswerten Ausſagen des Paters Columban hervor, der bereits einmal in dͤieſem Saal als aufrechter Mann von den —— 21. Juli 1937 Mittwoch, ſkandalöſen Zuſtänden in der Franziskaner⸗Genoſ⸗ ſenſchaft Waldbreitbach Mitteilung gemacht hat. Danach hat der Pater, dem die Zuſtände bekannt geworden waren, beim Generaloberſten Plazides ſo⸗ wie bei der biſchöflichen Behörde und beim Biſchof von Mainz perſönlich Anzeige über die bei den geſamten Brüdern herrſchende ſittliche Verwil⸗ derung erſtattet. Geſchehen iſt von dieſen höch⸗ ſtellen Stellen jedoch nichts, um das Uebel ab⸗ zuſtellen. Statt die Anzeige auszunutzen, hat man ſich gegen den Kapuzinerpater Columban gewandt! Tatſache iſt— das ergibt ſich in dem hier vorliegenden Fall — öͤaß Bruder Rupertus ſich an die beiden Ange⸗ ſtellten gar nicht mehr hätte heranmachen können, awenn den Mitteilungen des Paters Columban Ge⸗ hör geſchenkt worden wäre. Das Urteil lautete hier wegen Vergehens gegen§ 175 StB in fünf Fällen auf zwei Jahre ſechs Monate Gefängnis bei Anrechnung von einem Jahr ſechs Monaten Unterſuchungshaft. Das Gericht betonte in der Begründung, daß es Vergehen mit den Brüdern milder beurteilt hatte, weil ſie ein Ausfluß der Kloſteratmoſphäre waren. Schwerer dagegen wur⸗ den oͤie Vergehen mit den Krankenwärtern bewertet, die als vom Orden Abhängige dem Angeklagten mehr oder weniger ausgelieſert waren. Nachbargebiete Glanzvoller Abſchluß „der„Räuber“⸗Aufführungen auf der Hardenburg * Bad Dürkheim, 21. Juli. Begünſtigt von ſchön⸗ ſtem Wetter gingen am Sonntagnachmittag Schillers „Räuber“ auf der Gaufreilichtbühne Hardenburg vor annähernd 1600 Beſuchern zum 25. und letzten Male in Szene. Von der außergewöhnlichen Hitze und der unvollkommenen Tagesſtimmung in keiner Weiſe beeinflußt, zeigte das Publikum wieder eine für die„Räuber“⸗Aufführungen charakteriſtiſche tiefe Ergriffenheit und Begeiſterung, die ſich in einem ſtürmiſchen Beifall auslöſte. Wie dieſe Eindrücke jedoch eine unvergleichliche Steigerung erfahren kön⸗ nen, davon zeugte die letzte Nachtvorſtellung am Samstagabend, wo rund 2000 Beſucher ein wohl ſel⸗ ten ſo glückliches Zuſammenſpiel von Natur und Kunſt mit andachtsvoller Verſunkenheit erlebten. Alle Grenzen von Phantaſie und Wärklichkeit waren verwiſcht. Das Licht der farbenſpielenden Schein⸗ werfer zerfloß in die mondverſilberte Umwelt, in deren ſchwermütiger Stimmung Szenen wie der Tod des alten Moor zu erſchütternder Wirkung kamen. Es hat ſich auch diesmal wieder bewieſen, welch un⸗ vergeßliches Erlebnis eine Nachtvorſtellung auf der Hardenburg bedeutet. Nun kommt jeden Samstagabend Wildenbruchs dramatiſch ſtarkes Ritterſchauſpiel„Die Raben⸗ ſteinerin“ zur Aufführung, das mit der gleichen lei⸗ denſchaftlichen Sprache und bildhaften Schönheit wie „Die Räuber“ Auge und Ohr der Beſucher bannt. Das Fünfmarkſtück als Schlachtſtempel Drei Monate Gefängnis— die Strafe * Speyer, 2. Jult. Wegen gewinnſüchtiger Ur⸗ kundenſälſchung wurde der Metzgermeiſter Theodor Claus aus Waloſee von dem Schöffengericht Speyer zur Mindeſtſtrafe von drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte einem von ihm geſchlachteten Schwein den Schlachtſtempel mit Hilfe eines Fünfmarkſtückes aufgedrückt, ohne es der Fleiſchbeſchau zu unterziehen. Die Fichtennonne im Lampertheimer Wald * Lampertheim, 20. Juli. In den Lampertheimer Wäldern, beſonders in der Umgegend von Neu⸗ ſchloß, iſt in den letzten Tagen ein geführlicher Wald⸗ ſchädling, die Fichtennonne(auch Fichtenſpin⸗ ner genannt), ſehr ſtark aufgetreten. Im Juli und Auguſt iſt ihre Flugzeit. Die ſchwarzweiß⸗melierten Falter legen ihre Eier in die Ritzen der Kiefern⸗ rinde. Die grauen bis gelbgrünen Raupen mit büſche⸗ lig behaartem Rücken befreſſen hauptſächlich Nadel⸗ bäume und verurſachen beim maſſenhaften Auftreten Kahlfvaß der Nadelbäume. Man kann die Falter jetzt zu Tauſenden an den Baumrinden ſehen. Im vergangenen Jahre wurden unzählige dieſer Schäd⸗ linge durch Schulkinder eingefangen und vernichtet. Man wird auch heuer wieder zu groß angelegten Maſſenvernichtungen ſchreiten müſſen, ſoll der Wald nicht gefährdet werden. Bekanntlich trat der Schäd⸗ ling vor einigen Wochen in der Käfertaler Gegend maſſenhaft auf, ſo daß man dort Arſenmittelbeſtäu⸗ bungen vornehmen mußte. * Karlsruhe, 2. Juli. Die Reichsauto⸗ bahnſtrecke Bruchſal— Karlsruhe wird vorausſichtlich am 28. September dem Verkehr übergeben werden. Man rechnet mit der Anweſen⸗ heit des Generalinſpekteurs für das deutſche Stra⸗ ßenbauweſen Dr. Todt. * Heidelberg, 21. Juli. Am 10. Juli brachten wir unter„Gerichtsſaal“ einen Bericht des„Ober⸗ rheiniſchen Landesdienſtes“ über die Hauptver⸗ handlung vor dem Einzelrichter, wonach am 10. Juli Karl Zimmermann aus Tairnbach mit 33 Vor⸗ ſtrafen wegen Betrugs im wiederholten Rückfall gu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten verurteilt wurde. Es handelt ſich aber inſofern um ein Ver⸗ ſehen, als jener Karl Zimmerman nicht aus Tairn⸗ bach, ſondern aus Tam bach iſt. Das iſt um ſo bemerkenswerter, als es auch in Tairnbach einen lich nicht in Frage. 95 Karl Zimmermann gibt. Er kommt ſelbſtverſtänd⸗ Mittwoch, 21. Juli 1037 v. Selte 7 Nummer 389 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Audgade —9* 4 700 Leichtathleten kämpfen um die Titel Was können Englands Schwimmer? Nicht umſonſt iſt die Leichtathletik das Kernſtück der Olympiſchen Spiele; ſie, der man ſo häufig in den Jahren mach dem Kriege einen Rückgang prophezeite, die man vom Fußball und anderen Kampfſports verdrängt glaubte, hat nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt, im Gegenteil, die Jugend iſt mehr denn je Lauf und Sprung, Wurf und Stoß zugetan, dieſen ſportlichen Uebungen, die ſo alt ſind wie die Menſchheit ſelbſt. Und wenn es noch eines äuße⸗ ren Zeichens für den Aufſchwung bedurft hätte, ſo könnte man das Nennungsergebnis für die am kommenden Wo⸗ chenende im Olympiſchen Stadion ſtattfindenden Einzel⸗ meiſterſchaften heranziehen, das mit weit über 700 Mel⸗ dungen einen Teilnehmerrekord darſtellt. Geht man die Liſte im einzelnen durch, ſo kann man aufſchlußreiche Feſtſtellungen machen: 38 Teilnehmer haben ſich für die 100 Meter eingeſchrieben, 30 für die 200 Meter, 32 für die 400 Meter und nicht weniger als 47 für die 800 Meter! Das iſt ſehr erfreulich und ein Zeichen dafür, daß der Nachwuchs die Mittelſtrecken nicht vernachläſſigt. Wenn weiter 38 Teilnehmer ſich um den 1500⸗Meter⸗Titel bewer⸗ ben, nicht weniger als 44 über 5000 Meter ſtarten, 31 über 10 000 Meter und 24 für die 3000 Meter Hindernis gemel⸗ det haben, ſo kann man in jeder Beziehung von einem Teilnehmerrekord ſprechen, wobei noch beſonders erwähnt ſei, daß der Marathonlauf nicht weniger als 117 Bewerber lockt. Bei den Frauen iſt das 80⸗Meter⸗Hürdenlaufen mit 26 Teilnehmerinnen am beſten beſetzt. Auf die einzelnen Gaue verteilt ſteht Brandenburg mit 217 Meldungen weit⸗ aus an der Spitze vor Sachſen mit 68 und Mitte mit 60 Nennungen. Werden aus den Rekoromeiſterſchaften auch Meiſterſchaf⸗ ien der Rekorde? Das iſt eine andere Frage, die uns zwingt, die augenblickliche Lage der deutſchen Leichtathletik vorbehaltlos zu prüfen. Voreilige Schlüſſe ſind für Mei⸗ ſterſchaften niemals angebracht.„Konkurrenz hebt das Ge⸗ ſchäft“, heißt ein Sprichwort, das ſich in dieſem Falle be⸗ wahrheiten kann. Im Kampf der Beſten ſteigern ſich die Seiſtungen. Schwache Läufer? Die Meiſter ͤͤes Vorjahres über 100 und 200 Meter heißen Hornberger und Schein. Beide ſollten in den Endläufen wieder vertreten ſein, und neben ihnen müſſen vor allem Leich u m, der vielverſprechende Konze, Marxreiter, Neckermann, Harbig und der un⸗ verwüſtliche Borchmeyer genannt werden. Ueber 100 Meter ͤürfte eine beſſere Zeit als 10,7, die im Vorjahr zum Sieg reichte, gelaufen werden; Hornberger und Neckermann ſtehen bei den Gaumeiſterſchaften über 200 Meter mit 21,9 an der Spitze. Ob über 400 Meter ein ſo glänzendes Feid beiſammen iſt, wie im Vorjahr, wo Hamann 48,9 lief, muß bezweifelt wenden. Unter 50 Se⸗ kunden iſt bei den Gaumeiſterſchaften nur Blazejezak mit 49,2 gekommen; er hat die größten Ausſichten. Seine ſchärfſten Konkurrenten dürften der Vorjahrsſieger Ha⸗ mann, Eſchenbach, von Stülpnagel ſowie Kiſters und Diele⸗ feld ſein. Ueber 800 Meter hat Meiſter Harbig in dem jungen Linnhoff einen ernſten Gegner bekommen, aber auch Stadler, Lang und vor allem Schaumburg haben Aus⸗ ſichten. Schaumburg iſt der dreimalige Titelhalter über 1500 Meter und ſeine Zeit von:58,2, die er bei den Gau⸗ meiſterſchaften lief, haben ihn wieder zu einem ernſten An⸗ wärter gemacht. Zu beachten ſein wird vor allem Körting und der Freiburger Stadler. Raff ſiegte über 5000 Meter im Vorjahr mit 15:06,6, eine Zeit, an die bei den Gau⸗ meiſterſchaften Lieck mit 15:08,0 herankam. Hier wird Syting, der Titelhalter über 10 000 Meter, ein ernſtes Wort mitſprechen, falls er es nicht vorzieht, nur über 10 000 Meter zu ſtarten, wo Haag, Böttger und Siegers als ausſichtsreiche Leute genannt werden müſſen. Alles in allem kann geſagt werden, daß die Laufwett⸗ bewerbe im großen und ganzen beſſer beſetzt ſind, als man erwartet hat, und daß auch rein leiſtungsmäßig die Wett⸗ bewerbe mehr verſprechen, als bis jetzt gezeigt worden iſt. Ueber die Hürden iſt auf der kurzen Strecke Wegner der erſte Anwärter auf den Titel, die von dem Frankfurter Wel⸗ ſcher gehalten wird. Auf der langen Strecke hat Meiſter Scheele in Hölling, Darr und Nottbrock Konkurrenten, die ihm hart zuſetzen werden, während auf der 3000⸗Meter⸗ Hindernisſtrecke der Hamburger Holthuis mit:37,2 bei den Gaumeiſterſchaften eine Zeit lief, die ihn zum erſten Anwärter neben dem Olympiacdritten Dompert ſtempelt. Anſere Stürke— die techniſchen Uebungen In ben techniſchen Uebungen iſt es durchaus möglich, daß einige Rekorde fallen. Zwar wird Meiſter Schröder ſich ſehr anſtrengen müſſen, um den Diskus nach langer Zeit wieder einmal über 50 Meter zu werfen, aber Mei⸗ ſter Woellke hat im Kugelſtoßen keinen ebenbürtigen Kon⸗ kurrenten, während Long ſich im Weitſprung ſchon etwas mehr anſtrengen muß, um gegen Leichum zu beſtehen. Weinkbtz zog ſich am Sonntag, wo er in Aachen 1,95 Meter überſprang, eine Zerrung zu, die hoffentlich bis zum Wo⸗ chenende behoben iſt; Martens, Gehmert und Preißecker ſind Anwärter auf die Plätze. Im Stabhochſprung dür⸗ fen wir keine neue Höchſtleiſtung erwarten; dieſe Uebung iſt bei uns zur Zeit ſehr ſchwach beſetzt. Sutter hat neben dem Vorjahrsſieger Müller gute Ausſichten, aber ob die 4⸗Meter⸗Grenze erreicht wird, ſteht noch dahin. Auch der Dreiſprung⸗Rekord von Wöllner mit 15,06 Meter oürfte nicht übertroffen werden, während Hein, unſer Olympia⸗ ſieger im Hammerwurf, in einer Form iſt, die bei gün⸗ ſtigen Umſtänden Großes erwarten läßt, zumal er in Blask einen faſt gleichwertigen Konkurrenten hat. Neue Beſtleiſtungen bei den Frauen? Während bei den Männern nur der Vorjahrsmeiſter im 9000⸗Meter⸗Hindernislauf fehlt, iſt bei den Frauen einzig Tilly Fleiſcher, die Speerwurſſiegerin, nicht zur Stelle, Sonſt iſt gerade hier das Aufgebot ſo vorzüglich, daß man über 100 Meter, wo Krauß, Dörffelt und Gelius die größ⸗ ten Ausſichten haben, wie auch über 200 Mtr., wo ebenfalls Dörffelt, Hagg und Willenbacher ſehr ſtark ſind, prachtvolle Leiſtungen erwarten darf. Ueber 80 Meter Hürden hat die Meiſterin Eckert in Gelius, Steuer, Dempe und Weizen⸗ korn ſtarke Mitbewerberinnen, wie auch Meiſterin Ratjen, die kürzlich 1,65 Meter ſprang, in der Kielerin Kaun wie⸗ der ihre ſchärfſte Gegnerin beſitzt. In den techniſchen Uebungen wind es nach dem Abgang Tilly Fleiſchers im Speerwerfen einen harten Kampf geben, wie auch das Diskuswerfen und Kugelſtoßen dadurch offen ſind, daß Giſela Mauermayer nach längerer Krankheit ihre alte Form noch nicht gefunden hat. Pflege des Reichsturnierſports Die Stadt München ſtiftet einen Wanderpreis Die außerordentlich hohe Bedeutung, die der neuen Turnieranſtalt München⸗Riem, die am kommenden Sonn⸗ tag, 25. Juli, feierlich übergeben wird, als Pflegeſtätte des Reichsturnierſports zukommt, hat die Stadtverwaltung München, wie Oberbürgermeiſter Fiehler in der Sitzung der Ratsherren bekanntgab, veranlaßt, einen Wanderpreis zu ſtiften, der nach den üblichen für Wanderpreiſe gelten⸗ den Beſtimmungen ausgetragen werden ſoll. Der Wan⸗ derpreis geht demnach endgültig in den Beſitz des Siegers über, der dreimal dieſe Trophäe zu erringen vermochte. Die Stadtverwaltung hat außerdem mit dem Wanderpreis die Stiftung eines Geldpreiſes in Höhe von 1000 Mark verbunden, der dem jeweiligen Sieger im Wettbewerb um den Wanderpreis zufällt. (Von unſerem nach London entſandten Mitarbeiter) Als bekannt wurde, daß Deutſchland nach Frankreich Ungarn und dem Waſſerball⸗Länderkampf gegen Holland auch gegen England einen Schwimmländer⸗ kampf austragen würde. da fragten ſich viele, welche Be⸗ deutung dieſem Ländertreſſen im euroyäiſchen Schwimm⸗ ſport beizumeſſen ſei. Ein jeder kennt die auten eng⸗ liſchen Leichtathleten, weiß etwas vom Fußball im„Mut⸗ terland des Sports“, hat vom Boren, Tennis, Golf, Rudern, Pferdeſport gehört, aber vom Schwimmen wird ihm nicht allzuviel bekannt ſein. Woher das kommt. läßt ſich leicht erklären denn es fehlen ſeit langem in Eng⸗ land überlegene Könner, die dazu beitragen würden. den engliſchen Schwimmſport wieder auf eine bereits von ihm einmal erreichte Höhe zu bringen. Jede Schwimm⸗Groß⸗ nation hat ſolche Spitzenkräfte, die der Jugend Anſporn, ſind, nachzueifern und ſo ſchließlich einmel die„alten“ Meiſter würdig abzulöſen. Es hat ſich gerade deutlich im deutſchen Schwimaſport gezeigt was es heißt den Nachwuchs ſo ſtetig zu führen, daß er zur richtigen Zeit die nötige Kampfkraft und Lei⸗ ſtungshärte hat, um an der Größe eines Gegners weiter zu wachſen. Die in dieſem Jahre zur Durchführuna ge⸗ kommenen Schwimmländerkämpfe haben den deutſchen Far⸗ ben einien Erfolg gebracht, wie man ihn ſich nicht ſchöner denken konnte Nach dem leichteren Trefſen gegen Frank⸗ reich wurde Ungarn als der große Gegner im euro⸗ päſſchen Schwimmſport knapp aber ſicher geſchlagen, und un⸗ ſerer Waſſerball⸗Nationalmannſchaft gelang es, Hollands Siehen klarx mit 5˙1 abzufertigen. Enaland iſt die nächſte Stufe, wieder acht Tage ſpäter ſtehen unſere Vertreter im Olympiſchen Schwimmſtadion in Berlin gegen Oeſterreich im Kämpf und eine weitere Woche danach ruft Düſſeldorf zu den Deutſchen Meiſterſchaften. Zwiſchendurch mußten ſich die Spitzenkönner bei den Gaumeiſterſchaften des An⸗ ſtürms der mächtig nachſtrebenden fungen Kräfte erwehren Nach Taubenſuhl nun Hergheim 13. Pfälziſche Motorrad(Sanöbahn)-Rennen am 8. Auguſt auf der„Ritter von Eyy⸗ ampfbahn“ in Herrheim bei Landau Noch ſteht das Taubenſuhlrennen mit ſeinen ſpannen⸗ den Bergrennen in friſcher Erinnerung und in wenigen Dagen ſchon ſollen die ſüdweſtdeutſchen Freunde des Mo⸗ torſportes ſchon wieder Gelegenheit haben, Zeuge einer anderen motorſportlichen Großveranſtaltung zu werden. Die Oberſte Nationale Sportbehörde hat mit Rückſicht auf andere Termine in der Mitte und Ende Auguſt ſtattfinden⸗ den Sandbahnvennen den 8. Auguſt für das 13. Pfälztiſche Motorrad(Sandbahn)⸗Rennen feſtgelegt. Durch dieſe Ter⸗ minſeſtlegung iſt der Veranſtalter, DDAC Ortsgruppe Herxheim in die glückliche Lage verſetzt wiederum die deutſche Sandbahn⸗Fahrerklaſſe zu verpflichten. Und auch dieſesmal wird es wieder wie es immer bisher war, wenn die Herxheimer Ortsgruppe des DDDaAc den Ruf an die Fahrer ergehen läßt zur Teilnahme am„Herxheimer Ren⸗ nen“, ſtellen ſie ſich alle gerne zur Verfügung. Es iſt ja auch etwas eigenes um dieſe Herxheimer Vevanſtaltung. Nicht nur die Ortsgruppe des DAc, und deren Leitung, nicht nur die Gemeindeverwaltung, ſondern auch die ge⸗ ſamte Einwohnerſchaft Herxheim ſteht mit den Rennfah⸗ rern in ſtändigem und engen Kontakt und es iſt an der Tagesordnung, daß der Poſtbote immerzu liebe Karten⸗ grüße der Rennfahrer von da und dort ins Haus bringt. Und ſo wie es den Rennfahreyn ſelbſt geht, ſo geht es auch den Freunden der Herxheimer Rennbahn und allen, die einmal Beſucher der Herxheimer Rennen geweſen ſind. Auch für ſie iſt die Eigenheit der ſportlichen Stätte immer wieder Anziehungspunkt. Vor dem Auge des Beſuchers aus und von allen Plätzen aus ſind die einzelnen Rennen in ihrem ganzen Verlaufe von Anfang bis Ende ge⸗ naueſtens zu verfolgen. So wird auch dieſes mal wieder das Herxheimer Herbſtrennen des Jahres 1987 den Maſſen⸗ beſuch zu verzeichnen haben, wie ihn die Rennen nun ſchon ſeit einer Reihe von Jahren auszeichnen. Gunzenhauſer⸗Neidlingen, der Inhaber des Herxhei⸗ mer Bahnrekordes und des„Goldenen Helmes von Dagol⸗ fing“ und der Tſchechei, des Siegers von Teterow und ſon⸗ ſtiger internationaler Sanoͤbahnrennen 5 wieder am Startl Und mit ihm erſcheint wieder die geſamte, der Süd⸗ weſtdeutſchen Motorſportgemeinde von Heryheim her 2 längſt nicht mehr unbehmnte deutſche Sandbahnfahrerliſte wie Graf und Drews⸗Hamburg, Buſſe⸗Lehrte, Ebersberger⸗ Nürnberg, Rumrich⸗Altona, Buchberger, Marzreiter, Brinöl und auch der Sieger der Lizenzfahrer beim Tauben⸗ a e der draufgängeriſche Nitſchky⸗Korlsruhe wird nicht fehlen. Heute Harf deshalb geſagt werden, öuß Has 13. Pfälziſche Motorrad(Sandbahn)⸗Rennen wieder ein mo⸗ torſportliches Großereignis ſeiner Art werden wird und da ſeit dem 12. Rennen viele Mittel und Arbeit zur Ver⸗ beſſerung der Rennbahn(die Kurven wurden hauptſächlich ausgebautl) gufgewandt wurden, darf unter Umſtänden auch wieder mit der Verbeſſerung des Bahnrekordes ge⸗ vechnet werden. Gunzenhauſer hat ja beim letzten Rennen erſt oͤeutlich bewieſen, dhß die Herxheimer Rennbahn ſehr breitet ſich die große, weite Flöche der Motorſportbahn J große Geſchwindigkeiten zuläßt. Kleine Sport-Nachrichten Englands Fußball⸗Amateure trugen in Brishane einen zweiten Kampf gegen Auſtralien aus. Die Engländer ſieg⸗ ten mit 410(210) Toren. Der dritte und letzte engliſch⸗ auſtraliſche Länderkampf findet am 24. Juli in Melbourne ſtatt. Bayerus Meiſterſchaften der Kanuten werden am 24. und 25. Juli im Rahmen der Internotionalen Waſſerſport⸗ woche auf dem Starnberger See ſowohl für die kurze wie auch für die lange Strecke entſchieden. Jahn München belegte im Kampf um die Vereinsmei⸗ ſterſchaft der Frauen hinter dem führenden SC Charlotten⸗ burg den zweiten 3 A Augsburg erreichten die Münchnerinnen 422,75 Punkte. Eine Sommernacht beim Schwimm-Verein Mannheim Eine warme Julinacht,„zunftgemäße“ Stimmung unid guter Beſuch, das waren bei glänzender Organiſarion und Vorbereitung die günſtigen Vorausſetzungen des am ver⸗ gangenen Samstagabend vom S VMannheim in ſei⸗ nem Sommerbad an der veranſtalteten Abendfeſtes. Vereinsführer W. Dobler ſand herzliche Begriißungsworte, beſonders für die Kameraden des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereins, die ſich vorher in einem flott durchgeführten Waſſerbollſpiel mit den Maunen des SBM 117(:3) geſchlagen bekennen mußten. Nach Einbruch der Dunkelheit bot das Bad mit ſeinen bunten Lampionreihen einen reizenden Anblick und Schlag auf Schlaa ſtartete Fritz Feinauer als Regiſſeur ein net⸗ tes Programm, das herzliche Aufnahme fand. Muſikweiſen verſchiedener Sportkameraden leiteten ziu den geſanglich⸗ humoriſtiſchen Darbietungen von Hans Kraft über, der ſchnell die Verbündung mit den aufmerkſamen Zuhörern fand. J. Eichinger hatte durch ſeine Dialektvorträge im Nu die Lacher auf ſeiner Seite und viel Hallo gab es, als Edeltrout Euſtachi mit ſugendfriſcher Stimme nehen anderen Liedern aus ihrem Schifferfloyier, Seemanus⸗ weiſen herauszauberte, in deren Verlauf Hie Schwächen verſchiedener SVMler beleuchtet wurden. Dankbare Auf⸗ 20. 21 Oberheſſ. Pr.⸗Anll 20.. 20 krankfurt anieihen.Kom. Verb. e nahme fand der Lampionreigen von zwölf Schwimmerin⸗ nen, doch möchten wir als gelwigenſte Ueberraſchung das Ballett des SBM hervorheben, das einen wahren Triumoh feierte und ſich zu Wiederholungen bequemen mußte. Eine kleine Unterbrechung erſuhr das Unterbaltungsprogramm, als Feinauer ſeinem Schützlina Erich Weingärtner für die heimgeſchwommene Jugend⸗Gaumeiſterſchaft über 100 Meter⸗Kraul die Anerkenung des Führerrings und der Mitglieder ausſprach und dafür eime ſportliche Er⸗ innerungsgabe überreichte. Nur zu ſchnell Herfloſſen die ſchönen Stunden der Geſelligkeit. Der Reichsſportführer Gaſt der deutſchen Sportgruppe in London Der augenblicklich in London weilende Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten beſuchte am Montag einen Uebungsabend der deutſchen Sportgruppe im Londoner Paddington⸗Bad. In ſeiner kurzen Begrüßungsanſprache teilte der Leiter der deutſchen Sportgruppe, Bockhoff, dem Reichsſportführer mit, daß die Sportgruppe ſich inner⸗ habb von knapp 18 Monaten durch tatkräftige Unterſtützung des Landesgrupenleiters der NSDAP, Carlowa, von 6 auf rund 200 aktive Mitglieder erweitert habe, und daß aus Her urſprüniglichen Schwimmergruppe nacheinander eine Leichtathletik⸗, eine Tennis⸗ und eine Reitabteilung entſtanden ſeien. Dann ergriff der Reichsſportführer ſelbſt das Wort, um der jungen und im Wachſen befindlichen deutſchen Sportgruppe Glück und gute Entwicklung zu wünſchen. Um ihr vorwärts zu helfen, ſtiftete er einen Wan⸗ derpreis und vor allem die noch fehlenden notwendigen Sportgeräte, durch die die Londoner Auslandsbeutſchen immer wieder an ihre Heimat und an die Kameraden und im deutſchen Vaterland erinnert werden ollten. Im Anſchluß an ſeine mit ſtarkem Beifall aufgenom⸗ menen Worte hatte der Reichsſportführer Gelegenheit, ſich von dem Können der Schwimmgruppe zu überzeugen. Die Fülle der Großkämpfe iſt aber beſtens dazu angelan, die Kamofkraft unſerer Nationalmannſchaft zu fördern. Wie ſteht es nun mit Gnalands Schwimm⸗ ſport? Als Norman Wainwright 1034 bei den Europa⸗ meiſterſchaften in Magdeburg im 1500 Meter⸗Kraulſchwim⸗ men den dritten Platz beſetzte, und als der ausgezeichnete Rückenſchwimmer Besford ſo überzeuate— auch die teil⸗ nehmenden engliſchen Schwimmerinnen müſſen hierhei ge⸗ nannt werden,— glaubte mam an eine endgültige Wieder⸗ geburt des engliſchen Schwimmſports. Die Leiſtungshohe der Jahrhundertwende wurde aber nicht mehr erreicht, auch wenn man die olympiſchen Siege der Waſſerballſpieler von 1912 Stockholm und 1920 Antwerpen ſowie die Stafſelſiege mit einbezieht. Erſt bei dem letztiährigen Welttreſſen kamen wieder mehrere enaliſche Schwimmer und Schwim⸗ merinnen unter die erſten Sechs. ſo Leivers im 1500 Mtr.⸗ Freiſtilſchwimmen, Doris Storey im 200 Mtr.⸗Bruſt⸗ ſchwimmen Lorna Frampton im 100 Mtr.⸗Rückenſchwim⸗ mein, außerdem beſetzte Großbritannien in den beiden Kraulſtaſſeln den ſechſten Platz. Albe genannten Schwim⸗ mer und Schwimmerinnen ſind auch in der Mannſchaft gegen Deutſchland, ſo daß die Länderbegegnung am Frei⸗ tag und Samstag im Wemoley äußerſt intereſſante Kämpfe bringen wird. Der nach längerer Kraukheit wieder ge⸗ neſene Norman Wainwright muß ſich über 400 und 1500 Meter in der Kraulſchmimmlage mit unſeren Meiſtern und neuen Rekordhaltern Plath und Arendt auseinanoerſetzen. Vielleicht gibt es da erneut deutſche Beſt⸗eiten, denn unſere beiden Meiſter ſind noch lange nicht am Ende hrer Kroft. Vor allem aber werden ſich unſere Frauen tüchtig ſtrecken müſſen, um gegen die engliſchen Schwimmerinnen an⸗ kommen zu konnen. Eine beſondere Betrachtung verdient das Waſſers ballſpiel. Die Engländer, unter der Führung des uns noch von den Olympiſchen Spielen in Berlin ber be⸗ kannten Kapitäns Dr. Sutton baben ſich einem ſorg⸗ fältigen Training unterzogen. Daß ſie aut ſpielen können. zeigten ſie ſchon in Berlün. Neben Dr. Sutton wird be⸗ ſonders der Verbinder Milton der Mannſchaft einen auten Halt geben. Fordham von der Royal Air Foree ſowie Beamen vom Sheſter SC und Grogan vom Aſhton⸗Under⸗Line SC bilden das Schlußdreieck, während neben Dr. Sutton als Mittelſtürmer Martin und Wood ſpielen Als Erfatz wurden Mitchell und Barett beninnt. Die deutſche Nationaſieben wird faſt die gleiche Beſetzung aufweiſen wie gegen Ungarn und Holland. Klingenburg ſtellt mit Baier und Gunſt zuſammen ein autes Bollwerk dar, das ſchwer zu überſpielen iſt. Für den weiteren Einſatz als Verbinder und Stürmer ſtehen Schwenn. Strauß, Schmeider Schulze und Kienzle zur Verfügung. Strauß und Kienzle wachſen mehr und mehr in dos Ge⸗ ſüge der„alten“ Spieler hinein, ſo daß das Können der Mannſchaft damit erheblich wächſt und Deutſchland wirklich an ſeine Spielhöhe von 1928 wieder anknüpft, wo es un⸗ ſerer Nationalſieben gelang. Olympiaſieaer zu werden. England hat für den Länderkampf große Borarbeiten geleiſtet, ſo daß unſere Mannſchaft einen Gegner vorfindet, der ihr einen großen Kamof liefern wird. Nach der Sechs⸗ tagefahrt der Motorſportler, nach dem Davispokal werden ſich erneut deutſche und engliſche Sportler auf dem Boden des Inſelreichs in Wembley gegenüberſtehen. Der Reichs⸗ ſportführer mißt dieſem Treſſen ſelbſt große Bedeutung bei und wird daher dem Länderkamof beiwohnen. Eng⸗ land weiß, daß es dieſen Kamof kaum gewinnen kaan, hofft aber für ſeinen eigenen Schwimmpſort auf einen großen Gewinn aus ödieſer Begeanung ae wasbruffSpetkeflehkuns le 8 Der großartige Weltrekorolzuf des amerikaniſchen Olympiaſiegers John Woodruff bei den leichtathletiſchen Wettkämpfen der Panamerikaniſchen Spiele in der Texas⸗ ſtadt Dallas über 800 Meter in 147,7 Min verdient näher feſtgehalten zu werden. Woodruff war mit der beſtimmten Abſicht nach Dallzs gekommen, hier Beſtleiſtung zu laufen. Er hatte ſich ſorgfältig vorbereitet und ging gut gerüſtet in das Rennen, das nur noch von Elry Robin ſon, der erſt kürzlich die Halbmeilenbeſtleiſtung auf:40,6 geſtellt hatte, Roß Buſch und Bill Sayan beſtritten wurde. Sofort nach dem Startſchuß entbrannte ein heißer Kampf. Bis 300 Meter Fblieb das kleine Feld zuſammen. In der Geraden ſtieß Robinſon vor, er konnte aber keinen Vor⸗ ſprung gewinnen, denn Woodruff blieb ihm hart auf den Ferſen. In der letzten Runde ging dann der Neger mit kangen Schritten an die Spitze und verſchärfte die tolle Fahrt noch mehr. Nur noch Robinſon konnte dem Olym⸗ piaſieger folgen, während die übrigen Läufer ſchon rg abgeſchlagen waren. Robinſon verſuchte mit letzter Kra den verlorenen Boden aufzuholen, doch Woodruff war auf der Hut und ſtürmte mit raumgreifenden Sätzen dem ſchon nahen Ziele zu. Robinſon lag etwa 10 Meter zurück. Bei Verkündung der neuen Weltbeſtleiſtung kannte der Jubel der 10000 Zuſchauer keine Grenzen mehr Aljechin führt vor Euwe Der Schach⸗Viererkampf in Bad Nauheim Die erſten zwei Runden des Viererkampfes Aljechin— Euwe— Bogoljubow— Sämiſch in Bad Nauheim wurden durch Erledigung aller vier Hängepartien am Dienstagvor⸗ mittag zu Ende geſührt. Die Partie Sämiſch— Euwe, die im 33. Zu abgebrochen worden war, gewann Weltmeiſter Euwe na⸗ einer Reihe ſchöner Züge im 47. Zug. Bogol ju bo w kam zu einem halben Punkt gegen Euwe, nachdem vorher noch ein Figurenabtauſch ſtattgefunden hatte. Bogoljubow verteidͤigte ſich äußerſt zäh. Auch die Partie Aljechin— Sämiſch fand ein ziemlich ſchnelles Ende. Nach Herbeiführung taktiſcher Ver⸗ wicklungen brachte Aljechin im Zentrum ein Springeropfer, das die Partie im 43. Zug zu ſeinen Gunſten entſchied. Die Hängepartie Aljechin— Bogoljubow endete ebenfalls mit einem Sieg Aljechins, der überaus genau ſpielte und ſeinen bereits ſchon bei Abbruch der Partie vorhandenen Poſitionsvorteil auswertete. Die zweite Runde des Viererkampfes in Bad Nauheim iſt damit beendet. Nach je zwei Partien iſt die Stellung folgende: Aljechin 2 Punkte, Euwe 1 Punkte, Bogoljubow ½ Punkt, Sämiſch 0 Punkte. 3. 21 Goldhyp.-Pfandbriefe ½ Rh. Hqp.B .K 2—4 99.50 99.50 v. Hypothekenbanken,4% Pb. 03980, 90 50 90 50 ** Deutsche Siedtsnielben do R 22„ 4% ahrvodener 5% do, Biq, Bfhr. L61. 1005 do..⸗Kom 2. Würzb. 4-LIAI 100,.. 4½ Rh.-Hyp ⸗Bk, testverzunsl. Werte Augebueg 20 00.— 99.5 4 Wüietl Wohn% Pappsganbw⸗ GeKom-i 9625 68.25 9 16085 3 6 RII.. 99 501 90,500 bank K 32 100,) 1000 i . Staatsanleihen 4½%Berlinco +1005.Bk. 1. r. 8 9. 24. 405 Duretin 6 96) 832 Candes- und Provinz..9995 0025 00 5 0 1* 101,101,0 6 2 sde 8. 8 Würt 4 5 1..⸗Anl. 27 1020 10 7/4%½ 0) Frentf. 26 887 S898/Panken, kom. Girovorb.ſuPfeg oob-i 00 0380, Gofbe. 1, P 4099.1990 76 4, 4% Pen 0 e e 89. 4* Hau 26— nh.** 4% do. 440%5 9800 93700% eidelberg 30 9/8 do.Gelds9 A1 9050 N⁰ 95 010,2 10. lSchuldverschrelbung. 4½ bo..36, 99.—89.4½ Fudwwigs. 36 98.62 98624% Kaſſeledkr. 26 9980 o 96,25 DalmlerBenz 27 105,0 400 4 Di..⸗Anl. 34 89.—93. 4½ Mainz 26 K. 88, 50/ 60 Pſer. 25/ Pinoleum d. 400 .— 4% aden 27.89 2989 59 5 Mannheims 2 adiſche Maſch. J 101,5 101,5 Srgstraft, Mhm ayr. Br. Pforzh.72.—72.— Bayr. Motorenw. 159.2 Bemberg, J. P. 158./ 156.7— Julius Berger 32 BrauerKleinlein 188 1090/Hanauer Bronee Schlenk. Brown. Boveri ement Heidelbg. Chem. Albert Durlacher Hof ichbaum⸗Werger Müiag Anion 127/2 129.00Konſerven Brgun 1027 Eſchweilerhergwo Eßlinger Maſch. Sttlinger Spinn„ Sxportmallz 0 i 0J5 Lindnerbrau 266%6„ 4½½efene 3 06 95 9850%Ptenlaſens 0 98.3798.— 8 9,7597.75 990 N 71 1018 1505 gar Sag 2 40171018 4% PrS 100. 1001 100* 9 10— 5*—*—— in Aktien umwandelbar 4% 9 2 Wee 0% ſe. 12 987 NS e eer, 10u0 1010086 Sareen m. en 8 4% Raffaugdsök. eeee eeeee 08 4½ t. R. hahn 35 100 275 ueSchuld-“ Gpfbt. 25, A 1100 7999 Spfor M. 1, 85.25 0025 4½ bo. v. 30 k. 199,70 99, Vorschreibungen 4½ do. 26, K 389.75 99— ie ne Zinsberehnun 4½% Mpoſt Kreditanstalten der Ländef 4½ do, Rom.26 811 98,5] 95. 7 100,0 100,0s NeckarStuttg.21 89,50 99,50 44.—9— eee Heſſ.dsbk. 20, PeE. 26. 10 103.3 ha0 Dt.Kom. S. Abl.3337J.4386. 10180 1016[Undustrie-Aktien „ 2, 107.3 8 und 9. 99,50l 99.25 do. 114.341113/¼ do. 115.6 * 928 8 146.2 60 U. Ma 3553 bk. Altbeſig Dt.Reich 129,21 f. Mt.24 10 7 O.—6 85 32140,2 440 bor old⸗ 5 u. 3 Schuldv. 28 KR 2 98.—90,— Landschaften 4½ſtor,Landſch. KE12 96.50 6 Andrege⸗Noris 5„Vober Lit.-Ju. U0, A. 101,0l 4010“ do, Hellſtoff.. aber u. Schleich ahr, Gebr. Feinmech.(Jelter) 10/0106 FeldmühlePapier 143.— 100 Fronkfurter Hof Friedrichshütte oldſchmidt rigner ⸗Kayſer Gebrüder* 78.— C G. 134,5134 8 Aſchaff. Buntvap 69.— 60.50 ellſto 2 Brlün& Biffinger. aid u. Reu ofbr.“ I —19250[Banfwerke Füſſen 123 5 12 e arkerang E Pr. Hartma 49 460.2 160.0 Henningerhrauer 131,0 181.9 TalLeſſen⸗Naſſ, Gasſ 50,2 do. Karlſtabt 143.0 143.00 Holzmann. Ph. 150.2 450.0 N.—„* . Gotd.u. Sülber 261. Lengbans ſt. Steinzeug Srn Dürrwerke 130,0 135 0 Mein Schanzlinſ 145.0 146 0 Ublinck& Go. 0/Unorr norr, Heilbronn 109 5 Kolb u. Schüle 120%/ lach Elektetzitat öwenbr. Münch .. Subwigsh. Ak, Br. 103.00103 8ʃdto. *„ainkraftwerk..95. Farben§UMainzer Akt.⸗Br. 87/0 „5Mez.⸗B. 1 89,50 89.— Moenus 12233 Notoren Darmſt orbweſtd, Rraft e(Volthom, Se Hartſtein 511277 Haktensürherer fälz. Mühlen 0Pf. Preßh.⸗Sprit 0 eln. Braunkohl. 1501386 Whanaekeen St. 1 do. 105. 60,25 Pr all. REE 2430242.0 Jolschwartz⸗Storch. 8Seilind.(Worff) Kraftiw. Alttoüürtt) 98.—.— Sianten-Relnte. 117/u7oſ Sinner, Grünw. 290„Stuttgart. Hofbr. 101145 1350 Süidd. Zucker ee Letus Perfbau erein, bt.Oelfab. do. Glanzſtoff 9 do. Gothania do. Strohſtoff o. Ultramar. 3¹ 152.8 Taserner% Poion ner 20. 21, 8 131,0 1380/ärttentb. Glektr.] 110.7] 1115[Verkehrs-Aktien ulle, Brauereif 58.50 53,25 103 Bob. AG..Rhein⸗ 1230 4280fLet Walbbof. 1630 46 5 Se er 1550/ 1580 feeeben 100 .„ transpor m. ..Sank-Aktien Reich Badiſche Bank 0* Ot. Reichsb. Vorz 127,1 128 18770 1320/Sem u. Privatb 121.5 150115 D⸗ Bank 250 1270 Versicherungen 5 Deesdner Bank J 105,0105,0 Bad. Aſſekuranz⸗ .⸗G, Mhm. 90. Hyp.⸗Fank129./119.5 Mannheim. Verf Sſpfülz Bop.⸗Bank 108,, Württ Kransrer 2289 280 31 1155 2250 9. ein. Ban 9 H9 00 Settes Wank- 1/01/0 20. 2l. — *%%. —* — 2 amtlich nicht notierte Werte 10•5 1050 Umtausch-Obligationen Sſle Vetliner Städtiſch, Etektr.⸗Werte Hällig21. Jult 1840.1330050 Srohtk 1 n 93 11951 99.7⁵ f o Großkra aunheim u. Pfalzwerke 1941 0—00 600000 Rh.⸗Weſtf. Elektr. Ant bon 1020 1052 980 1600 80%% 3 7 1930 195% 8880 900 2 150.60 15954½% Ruhrwohnungsbau 1836 9880 % Per, Stahlwerke(Rheinelbe ünion) 19ʃ6 101, 29490 8 5 1551 1000 6. Seite“ Nummer 380 ————ꝛę———ĩp ⏑— Neue Mannheimer Seitung 2 Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 21. Juli 1937 Reichsfestspiele Heidelberg Feierliche Eröffnung durch Heidelbergs Oberbürgermeister— Kleists„Amphitryon“ als verheihungsvoller Auftakt — vierten Male rufen von den ragenden Zin⸗ nen der Schloßruine die hellen Fanfaren in den ſchei⸗ denden Tag. Wieder ſammeln ſich, Wallfahrern gleich, die Gäſte von nah und fern in dieſem romantiſchſten aller Schloßhöfe, und während ſich mählich der Abend— ein wundervoller Sommer⸗ abend— auf Türme und Mauern herabſenkt, weht von irgendwoher die romantiſchſte Dreitonfolge, die je ein muſizierender Geiſt erfand, an unſer Ohr, des Elfenkönigs ſanfter geheimnisvoller Hornruf, aus dem die zauberhafte Oberon⸗Ouvertüre Carl Maria von Webers(vom Heidelberger Städtiſchen Orche⸗ ſter unter Overhoff geſpielt) unter vernehmlicher Mitwirkung der im verdämmernden Blau des Him⸗ mels ſich wiegenden Schwalben beſchwingt erblüht. Dann nimmt Heidelbergs Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus das Wort zu ſeiner nach Form und Inhalt gleich reizvollen feſtlichen Rede, mit der die diesjährigen Reichsfeſtſpiele in Anweſenheit zahl⸗ reicher führender Perſönlichkeiten der Partei, des Staates und der Wehrmacht, darunter Reichsſtatt⸗ halter Robert Wagner, Reichskulturwalter Mo⸗ raller, Präſident der Reichstheaterkammer Rainer Schloeſſer, die badiſchen Miniſter Pflaumer und Schmitthenner, der ſtellvertretende Gau⸗ leiter Röhn, Landesſtellenleiter Schmid und 55 Gründgens, feierlichſt eröffnet wurden. Oberbürgermeister Dr. Neinhaus spricht: Es iſt das Schickſal eines Volkes der Mitte, das auf engem Raum inmitten anderer Völker von jeher ge⸗ lebt hat und heute noch lebt, mehr als dieſe dem Einfluß fremder Geiſtesmächte, in ihrem Gefolge oft auch fremder politiſcher Gewalten ausgeſetzt zu ſein. So offenbart ſich dem tieſer dringenden Blick die Geſchichte des Deutſchen als ein überaus wechſelvolles Geſchehen, in dem bald fremde Einflüſſe aufgenom⸗ men und umgeſtaltet werden, bald aus den Urgrün⸗ den des Seins eigene Art fordernd an das Licht des Tages tritt und von ſich weiſt, was ihr nicht ent⸗ ſpricht. Oft ſind es nur vereinzelte Stimmen— die Geiſtesgeſchichte dieſer Stadt iſt reich an ihnen—, die ohne größere Wirkung wieder verhallen. Dann aber ſind es gewaltige Bewegungen, die Dämme durch⸗ ſtoßen und weiteſtes Land in ihre fruchtbaren Fluten hüllen, ſo die Reformation, die im Kampf gegen Rom den Deutſchen ihre Sprache ſchenkt und in den pfälziſchen Kurfürſten, die hier auf dieſem Schloß Leſidierten, ſtarke deutſche Beſchützer gewinnt, ſo zweieinhalb Jahrhunderte ſpäter der Sturm und Drang und wiederum ſpäter die Romantik, die ein Jahrzehnt lang in Heidelberg ihre beſten Geiſter vereinigt und ſich zur Wehr ſetzt gegen die Ueber⸗ macht der Klaſſik und Antike. Allen dieſen Bewegungen— man könnte un⸗ ſchwer ſie um weitere vermehren— iſt gemein⸗ ſam. daß ſie in den Mittelpunkt ihres Denkens und Strebens das völkiſche Weſen und nicht, wie ähnliche Vorgänge anderer Nationen, die Rechte des Ind widnums oder ein abſtraktes Dogma en. In den verborgenen Schatzkammern des völkiſchen Weſens werden die lebendigen Kräfte geweckt, die fremde Geiſtesgewalten überwinden ſollen. Aber die Reſormation verrät die von ihr gerufenen Kräfte, die in den Bauernkriegen— wir denken an Götz von Berlichingen und an ſeine Verbundenheit mit unſerer Landſchaft und den Reichsfeſtſpielen— politiſch wirk⸗ ſam werden und die Einheit des Reiches aufrichten wollen, der Sturm und Drang verrauſcht, die Ro⸗ mantik erſtirbt in Abwendung von der Welt und in unfruchtbaren Träumen. Alle dieſe Bewegungen ſtehen in unmittelbarer Wechſelwirkung zu politiſchem großem Geſchehen. Die Reformation entläßt aus ihrem Schoß, da ſie in der geſchichtlichen Stunde verſagte, die entſetzlichſte Kata⸗ ſtrophe, den Dreißigjährigen Krieg; der Sturm und Drang kann nur deshalb durch die deutſchen Lande brauſen, weil wenige Jahre zuvor der junge preu⸗ ßiſche Staat des großen Friedrich ſich im Kampf gegen weit überlegene Mächte hatte behaupten kön⸗ nen; die Romantik wächſt empor im Proteſt gegen die preußiſche Niederlage von 1806 und 1807 und entzündet nach einem Wort des Reichsfreiherrn vom Stein hier in Heidelberg die vaterländiſchen Feuer, die nachher in den Befreiungskriegen die Feinde verzehrten, um ſchließlich doch in ſtaatlicher Reak⸗ tion zu verſanden. Allen dieſen Bewegungen blieb aber auch die letzte große Wirkung, die Schaffung und Vollendung deutſcher Einheit, verſagt, zu der ſie— es bedeutete zu ſeiner Zeit ſehr viel und war doch zu wenig— nur Bauſteine herbeiſchleppen durften. Erſt der großen deutſchen Bewegung unſerer Tage iſt als der Krone und Erfüllung ihrer Ahnen die Geſchichte bildende Kraft im höchſten Sinn beſchieden, weil ſie im tieſſten weiß um die wechſelſeitige Bedingtheit von Politik und Kultur—, von Staat und Weltanſchauung, eine Bedingtheit, die wirklich nicht, wie es ſo oft von unſeren Gegnern behauptet wird, eine machtpolitiſche Erfindung des Nationalſozialis⸗ mus, ſondern eine in menſchlichen Weſens⸗ geſetzen tieſbegründete Erfahrung der Ge⸗ ſchichte iſt. Erſt in unſeren Tagen erſteht die in vergangenen Jahrhunderten unter ungeheuren Opfern vergeblich erſtrebte Volkwerdung der Deutſchen, und wird ſo⸗ mit, wahrhaft ſpät genug, ein im Leben jedes Volkes notwendiger Prozeß der Verſchmelzung und For⸗ mung vollzogen, den andere Völker ſchon vor Jahr⸗ hunderten vollbringen konnten; der Schweiger Kon⸗ rad Ferdinand Meyer ſagte einmal von uns:„Was langſam reift, das altert ſpat; wenn andere welken, werden wir ein Staat.“ Zum erſtenmal in der deutſchen Geſchichte ergreift dieſer Prozeß bewußt ſämtliche Gebiete des völki⸗ ſchen Lebens, das politiſche ſowohl wie das kulturelle und wirtſchaftliche, die ja nur verſchieden getönte Lebensäußerungen des gleichen einheitlichen Volkes ſind; die Vereinzelung und Verſelbſtän⸗ digung, die Abſolutierung dieſer einzelnen Zweige des gleichen geſchloſſenen Lebensbaumes iſt von jeher das hervorſtechendſte Kennzeichen jeder Ver⸗ fallzeit geweſen, ihre Zuſammenſchau und Zuſammenfaſſung, ihre Durchdringung mit den ſie alle zugleich nährenden tiefen Wurzelkräften, *0 das hervorragendſte Merkmal der um⸗ wertenden Lehre und Staatskunſt des Führers. Von hier aus erweiſen ſich auch Sinn und Bedeu⸗ tung der Reichsfeſtſpiele in Heidelberg, der einzigen Freilichtſpiele, die das Reich als ſolches veranſtaltet und trägt, und deren Schirmherr der Reichsminiſter Die Schloßruine grüßt die Feſtgäſte (Photo: NM3) für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goeb⸗ bels, iſt. Von hier aus erwachſen die Forderungen an den Spielplan, der in den uns Deutſchen beſon⸗ ders vertrauten naturhaften Formen des Freilicht⸗ ſpiels, inmitten der Trümmer dieſer geſchichte⸗ umwitterten Stätte, große Dichtung uns nahebringen will, von hier aus die Forderungen an die Dar⸗ ſtellungskunſt, zu deren Erfüllung Künſtler und Künſtlerinnen aus allen Teilen des Reiches in wochenlanger harter Probearbeit zu einem hervor⸗ ragenden harmoniſchen Spielkörper zuſammengefügt wurden. Von hier aus entſpringt endlich auch die höchſte Forderung, Dichtung, Darſtellung und Teil⸗ nahme breiteſter Schichten des Volkes zu der Ge⸗ meinſchaft großen Erlebens zuſammenzuſchweißen, die alle Feſſeln des immer wieder allzu perſönlichen Daſeins ſprengt und letztes Ziel aller kulturellen Arbeit iſt, die, wenn ſie einmal Wirklichkeit gewor⸗ den, die feſtlichen Spiele in ihrer reinſten Geſtalt in die unmittelbare Nähe der großen Kundgebungen und Aufmärſche rückt. Dann mag auch das Wort Hebbels in Erfüllung gehen, das er im Jahre 1843 in ſein Tagebuch ſchrieb:„Wo es ein Volk gibt, da gibt es auch eine Bühne, und wenn das Volk in Deutſchland ein Theater hätte, anſtatt öer„gebildeten Leute“, ſo würde der dramatiſche Dichter auf Dank rechnen können, das Volk hat immer Phantaſie, die „Gebildeten“ haben bloß Langeweile.“ Wir würden in der Sprache unſerer Zeit, da Bildung als ſolche uns nichk verächtlich erſcheint, ſagen: „Diejenigen Gebildeten haben bloß Lange⸗ weile, die ſich ſelbſt vom Volk abſondern und ſich ſo um die ſchönſten Lebenskräft betrügen.“ Dann mag durch die Wahrnehmung ſolcher Gemein⸗ ſchaft, deren Strahlungen ſich niemand entziehen kann, etwas von dem Sinn des Werdens unſerer Tage auch den vielen Gäſten offenbar werden, die in jährlich ſteigenden Rekordzahlen aus allen Ländern und Völkern Heidelberg und ſeine Reichsfeſtſpiele beſuchen. Die Stadt iſt glücklich und froh, daß ſie in den Dienſt ſo hoher Aufgaben die reichen Schätze ihrer Geſchichte und Landſchaft ſtellen darf. Die Stadt begrüßt die Gäſte, die zu der Eröffnung der Spiele gekommen ſind, insbeſondere Sie, Herr Reichsſtatthalter, ihren warmherzigen Freund, die Künſtler, die in kameraoſchaftlichem, die manchmal nicht leichten äußeren Bedingungen leicht überwin⸗ dendem Einſatz die Spiele geſtalten. Die Stadt iſt dankbar, weil nunmehr zum vierten Male die Reichsfeſtſpiele ihre ſommerlichen glanz⸗ umfloſſenen Tore öffnen und weil die jährlich wie⸗ derholte perſönliche Anteilnahme des Schirmherrn dieſer Spiele die Gewähr einer Tradition verbürgt, die nicht mehr unterbrochen wird. Die Stadt iſt freudig bewegt und ſtolz, weil ſie ſich in den vergangenen Jahren immer wieder um die geiſtigen Grundlagen ihrer kurlturpolitiſchen Sendung im Reich bemüht und ihren alten Baudenkmälern neue aus dem Geiſte unſerer Zeit hinzugeſellt hat, weil ſie infolge der Einmaligkeit und Einheit ihrer Landſchaft, ihrer Architektur, Kultur und Geſchichte, infolge ihrer aufgeſchloſſenen lebensnahen Atmoſphäre, die ja bei jeder Aufführung freudig⸗feſtlich ſchwingt und lebendig wird, Tauſende von Gäſten in ihren Bann zwingt, ſo daß ſie in weiteſten Teilen des In⸗ und Auslandes zum Inbegriff der deutſchen Stadt ſchlechthin geworden iſt und weil ſie deswegen zur Aufnahme der Feſt⸗ ſpiele des Reichs vor allen anderen berufen worden iſt. Die Form, in die des Reiches feſtliche Spiele ge⸗ goſſen ſind, heißt Heidelberg, heißt die unvergleich⸗ liche, unerſchöpfliche Spielſtätte dieſer ſchickſalkun⸗ digen Burg, in kommenden Jahren, wie wir hoffen, auch wiederum die Feierſtätte des Heiligen Bergs, heißt alles, was mit dem Namen Heidelberg von je⸗ her verbunden war und bleiben wird. Der Inhalt der Spiele iſt unſeres Volkes Weſen und Geſtalt, ſeine Deutung und Verklärung in großer Dichtung und Darſtellungskunſt. Ihr feſtliches Gepräge— und das will mir das Wichtigſte erſcheinen— ruht unzerſtörbar und feſt in dem neugegründeten Sinn und Ziel des Lebens unſeres Volkes, das nunmehr überhaupt erſt wieder feſtlicher Erhebung zuſtrebt und fähig iſt, das nicht mehr wie in vergangener Zeit in den trügeriſchen Gefilden einer ſogenannten reinen Kunſt vergebliches Vergeſſen einer zerfallenen und ſinnloſen Umwelt ſucht, ſondern das in neu⸗ erſtandener echter Kunſt Beſtätigung und Erfüllung ſeiner täglichen Lebensarbeit und ihrer letzten Ziel⸗ ſetzung gewinnen will und findet. Mag ſolche höchſte Kunſt nun als Luſtſpiel erſcheinen, das nach einem Wort Schillers einem wichtigeren Ziel entgegengeht als die Tragödie und alle Tragödien überflüſſig machen würde, wenn ſie dieſes Ziel erreichte, das uns das heitere oder grimmige, immer aber be⸗ freiende Lachen, eines der beſten Erbteile guter deut⸗ ſcher Art, beſchert, deſſen wir auch heute wiederum bedürfen, denn alles neue Werden vollzieht ſich in dieſer Welt nun einmal unter wenn auch beglücken⸗ den Wehen und Schmerzen. Oder mag die große Tragödie die tiefſten Rätſel des Lebens auftürmen— heldiſchen Kampf, Schickſal, Sieg und Untergang. Um die Spiele immer feſter mit unſerer gegenwärtigen Wirklichkeit zu verbinden, habe ich mich im Einvernehmen mit der Reichsſchrifttumskammer entſchloſſen, den im vorigen Jahre geſchaffenen Dichterpreis der Stadt Heidelberg in eine Stiftung mit einem Jahresbetrag von 4000 Mark umzuwandeln, der dem Verfaſſer ſolcher dramatiſchen Dich⸗ tungen zufließen ſoll, die, getragen von den bewegenden Grundkräften unſerer Zeit ſich für die allerdings höchſte Anforderungen ſtel⸗ leude Aufführung in den Reichsfeſtſpielen, ſei es hier im Schloß, ſei es auf der Feier⸗ ſtätte, eignen. Wir ſind uns der Grenze auch hier bewußt; her⸗ beizwingen können wir den Dichter nicht, aber der äußere Schaffensbedingungen erleichternde Ruf nach ihm iſt uns unverwehrt, ebenſo wie das Verſpre⸗ chen, ihn in gaſtlichen Ehren aufzunehmen, wenn er erſcheint. So will oͤte Stadt einen weiteren Beitrag lei⸗ ſten zu der Sinnerfüllung der feſtlichen Spiele und damit zu dem großen deutſchen Geſchehen, deſſen Meiſter der Führer iſt. Im Anſchluß an ſeine Rede teilte Oberbürger⸗ meiſter Dr. Neinhaus unter lebhaftem Beifall mit, daß er im Einvernehmen mit Reichskulturwalter Moraller dem Schirmherrn der Reichsfeſtſpiele, Reichsminiſter Dr. Goebbels, der der Eröff⸗ nungsfeier leider nicht beiwohnen konnte, telegra⸗ phiſche Grüße geſandt und ihm Mitteilung von der erwähnten Stiftung der Stadt Heidelberg gemacht habe. Dann erklang Beethovens heroiſch⸗tragiſche Coriolan⸗Ouvertüre und nach einer kleinen Pauſe flammte das Licht der Scheinwerfer auf: wir ſind in Theben, vor Amphitryons Schloß Das Spiel beginnt:„Amphitryon“ Eine Einleitungsmuſik, von Leo Spies mit eigenwilliger Meiſterſchaft geſetzt, führt unmittelbar in den Stimmungsgehalt der Dichtung hinein, in die Doppelmetamorphoſe von Menſch zu Gott und von der Komödie zum Wunder. Neben ſcharfer in⸗ ſtrumentaler Charakteriſtik(Xylophon und Glocken⸗ ſpiel) verwendet Spies diesmal auch Chorſtimmen, die er rein phonetiſch einſetzt, wodurch ſeltſam ge⸗ geheimnisvolle Stimmungen erzielt werden. Wir Mannheimer haben zu Beginn des Jahres Kleiſts herrliches Werk in einer ſchönen Neuinſze⸗ nierung des Nationaltheaters genießen können. In Heidelberg hat Hans Schweikart nun zum erſtenmal den kühnen Verſuch gewagt, das „Amphitryon“!⸗Luſtſpiel und ſeine gedoppelte Welt des Metaphyſiſchen und des Eroͤhaft⸗Menſch⸗ lichen auf die Freilichtbühne zu bringen. Schweikart ſelbſt hat ſich jüngſt bereits in der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ über die inneren und äußeren Schwierigkeiten ſolchen Beginnens geäußert, aber man kann ihm heute beſtätigen, daß es ihm gelun⸗ gen iſt, trotz der Weiträumigkeit des Schloßhofes, die der letzten Entfaltung des Zaubers der Kleiſt⸗ ſchen Sprache doch wohl mehr oder weniger ent⸗ gegenſteht, eine Aufführung von ſchönem und rei⸗ nem Geſamtklang zuſtande zu bringen. Außer dem von grauen Quadern umrahmten Portal zu Amphi⸗ tryons Haus und einer mit Flammenſchale gekrön⸗ ten Säule zur Linken zeigt der Schauplatz keiner⸗ lei dekoratives Beiwerk. Die bewußte Schlichtheit des ſzeniſchen Aufwandes läßt alſo keine Abſchwei⸗ fung von der Weite und Tiefe des Gedankengehal⸗ tes der Dichtung zu, die in ihren wechſelvollen ein⸗ zelnen Phaſen immer wieder von der eindringlichen Muſik Leo Spies' untermalt wird. Die Darſtellung des Spiels erhielt ihre beſondere Note durch die leuchtend ſchöne, von reinſter Ge⸗ fühlsinnigkeit getragene und bei aller Wirrnis des Herzens und der Sinne inſtinktſichere Verkörperung der Alkmene durch Gefion Helmke(Münchener Staatstheater), die ſich immer mehr zu einer ſtarken ſchauſpieleriſchen Begabung entwickelt. Sprache, Mi⸗ mik und Geſtik verbinden ſich bei dieſer jungen Dar⸗ ſtellerin zu beglückender künſtleriſcher Einheit. Die Hingabefreudigkeit der Gott⸗ und Menſchgeliebten gleitet in der Darſtellung der Helmke nie in willen⸗ loſes Duldertum ab, ſondern verharrt bis zuletzt in feinſtem Gefühl in jenem ſeltſam faſzinierenden ſee⸗ lich⸗ſinnlichen Schwebezuſtand des Unentſchiedenen. Und damit oͤringt die Künſtlerin zweifellos in das letzte dichteriſche Geheimnis dieſer Kleiſtgeſtalt ein. Bernhard Minetti vom Berliner Staats⸗ theater ſpielt den Jupiter. Er gibt den Gott mit einer ungewohnten, aber vielleicht nicht unbegrün⸗ deten Herbheit. Stimmlich ſehr hell und ſcharf ge⸗ tönt, verbirgt der Jupiter Minettis ſein liebelodern⸗ des Herz hinter einer gewiſſen dämoniſchen Kühle, die ſich gelegentlich wie Rauhreif um das in Zweifeln ſich ängſtigende Herz Alkmenens legt, um hier zu einem der Kraftſtröme künſtleriſchen Geſtaltens der Alkmene⸗Darſtellerin zu werden. Der Amphitryon Guſtav Knuths vom Hamburger Staatstheater, der ein guter Sprecher iſt, hatte überzeugende Kraft. In Maske und Haltung der Geſtalt des Jupiters zum Verwechſeln ähnlich, wirkte der Feloͤherr der The⸗ baner durch die Wärme ſeines Spiels und ſeiner auch in Augenblicken aufwallenden Mißtrauens und ausbrechenden Zornes ſtets die Grenzen wahrenden edlen Männlichkeit. Eine der ſtärkſten Leiſtungen von unmittelbar⸗ ſter Eindruckskraft ſchuf Carl Kuhlmann(Al⸗ tona), der dem Unglücksraben Soſias wahrhaft klaſ⸗ ſiſches Format gab. Fern aller billigen Clownerie erwuchs hier herrlich verinnerlichte echteſte Tragi⸗ komik, die zugleich beluſtigte, und— was faſt noch weſentlicher iſt— ergriff. Merkur, der verſchlagene Gegenſpieler des Soſias hatte in Walter Richter (Stuttgart) einen ausgezeichneten Vertreter gefun⸗ den und Lina Carſtens(Leipzig) zeigte als des Soſias dümmliches Ehegeſpons Charis Charakter⸗ Alkmene und Jupiter Gefron Helmke und Bernhard Minetti in Kleiſts „Amphitryon“ (Photo: Alfred Rupp) komik von hohen künſtleriſchen Graden. In den Epiſoden der thebaniſchen Militärs machten Walter Bäuerle(iel), Ludwig Linkmann(Darm⸗ ſtadt), Alfred Mendler Altona) und Martin Baumann(Heibelberg) gute Figur. Auch Alexan⸗ der Hunzinger Gera) als kundiger Thebaner aus dem Volke ſei mit Anerkennung genannt. Als muſikaliſcher Leiter fungierte Richard Heime, als Spielwart Emil Ottenwalter. Der Abend wurde zu einem ſtarken künſtleriſchen Erfolg und nach jeder Richtung zu einem guten Omen für den weiteren Verlauf der Heidelberger Reichsfeſtſpiele. 5 Carl Ouno Eiſenbart, 6 5 5 3 7 Mittwoch, 21. Juli 1937 —— der Neuen Mannheimer Zeitung Warenverkehr mii Frankreich tränzösischen Kolonien, Proiekioraien und liandais- gebieien mit Ausnahme von Syrien-Libanon Nachdem mit Wirkung ab 1. Auguſt auf Grund des Leuen deutſch⸗franzöſiſchen Zahlungsabkommens vom 10. Juli 1937 die Zahlungen aus dem Warenverkehr zwiſchen Deutſchland und Frankreich, ſowie den franzbſiſchen Beſit⸗ zungen wieder in der im zwiſchenſtaatlichen Zahlungsver⸗ kehr üblichen Form geleiſtet werden(wobei die Zahlung in Reichsmarknoten und deutſchen Scheidemünzen ausgeſchloſ⸗ ſen bleibt), werden von dem Leiter der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung durch Runderlaß Nr. 110/87.St.— 87/87 Ue.⸗St. vom 19. d. M. neue Beſtimmungen über den Bahlungsverkehrs ausgegeben. Gleichzeitig werden fol⸗ nende Runderlaſſe betreffend den deutſch⸗franzöſiſchen Wa⸗ ren⸗ und Zahlungsverkehr außer Kraft geſetzt: 84, 95, 106, 176/4, ferner 20, 24, 25, 61, 68, 83, 153 und 217/5, daun 15, 31 und 168/36, ſowie 28/37. Nur für den Zahlungsverkehr zwiſchen Deutſchland und Syrien⸗Libanon gilt nach wie vor das Zahlungsabkommen vom 30. Januar 1937 und der zu deſſen Ausführung er⸗ Iaſſene Runderlaß Nr. 17/37 D. St.— 9/37 Ue. St. vom 5. Februar 1937. Nach den Zahlungsvorſchriften des neuen „Erlaſſes dürfen Deviſenbeſcheinigungen und Deviſengeneh⸗ Imigungen zur Einzahlung von Reichsmark bei der deutſchen Verrechnungskaſſe für franzöſtſche Waren und Nebenkoſten aus dem Handelsverkehr mit Frankreich, den franzöſiſchen Kolonien, Protektoraten und Mandatsgebieten nicht mehr gusgeſtellt werden. Für die Bezahlung von Waren und Nebenkoſten aus dem Handelsverkehr ſind lediglich Deviſen⸗ beſcheinigungen und Deviſengenehmigungen zum Erwerb von effektiven Deviſen zu erteilen. Die Reichsbank teilt die Deviſen zu, wenn eine Deviſenbeſcheinigung oder Deviſen⸗ genehmigung und eine Rechnungsabſchrift vorgelegt wird, die mit dem Viſum des Office franco⸗allemand des paie⸗ ments Commerciaux verſehen iſt, und wenn der Rechnungs⸗ betrag fällig iſt oder die Fälligkeit unmittelbar(ö. h. in höchſtens fünf Tagen) bevorſteht. Die Verſendung von Reichsmarkwechſeln und von Valutawechſeln ohne Effektiv⸗ klauſel zue Bezahlung franzöſiſcher Waren kann genehmigt werden. Der Gegenwert des Wechſels darf nur in Devi⸗ ſen überwieſen werden, die bei der Reichsbank zu erwer⸗ ben ſind. Zum Inkaſſo kann der Wechſel von einer in⸗ Ländiſchen Bank ohne beſondere Genehmigung übernom⸗ men werden. Die Bank kann die eingezogene Wechſelſumme guch ohne beſondere Genehmigungen zum Erwerb der er⸗ Deviſen bei der Reichsbank verwenden. Schecks n ausländiſcher Währung können nur verſandt werden, wenn die entſprechenden Deviſen von der Reichsbank er⸗ worben worden ſind. Die Verſendung von Reichsmarkſchecks iſt unzuläſſig. Ueberweiſungen durch die Poſt ſind aus⸗ geſchloſſen. Die Deriſenſtellen können in eigener Zuſtändigkeit De⸗ viſengenehmigungen erteilen zum Erwerb von effektiven Deviſen für die Bezahlung von nach dem 1. Auguſt 1937 erſtmalig fällig gewordenen Verbindlichkeiten aus dem paſſiven Eigenveredelungsverkehr, dem Bezug von fran⸗ zöſiſchem elektriſchem Strom und von frangbſiſchem Gas. Die Deviſenſtellen haben in jedem Falle eine Durchſchriſt des Genehmigungsbeſcheides an die Reichshauptbank Ber⸗ lin, Deyiſenabteilung, Länderſachbearbeiter Frankreich, Berlin SW 1, zu ſenden. Nebenkoſten, ſoweit alle übri⸗ gen mit dem Warenverkehr zuſammenhängenden Verbind⸗ lichkeiten ſind auf Grund einer Deviſengenehmigung oder Deviſenbeſcheinigung in efſektiven Deviſen zu bezahlen. Für die Ausſtellung von Deviſengenehmigungen und De⸗ viſenbeſcheinigungen gelten die allgemeinen Vorſchriften. Unzuläſſige Geſchäfte ſind private Verrechnungsgeſchöfte, Gegenſeitigkeitsgeſchäfte, Rohſtoffkreditgeſchäfte und Aus⸗ länder⸗Sonderkonten für Inlondszahlungen. Ausgeſchloſ⸗ jen iſt ferner die Verwendung von Sperrguthaben zur Be⸗ gahlung von deutſchen Waren, die nach Frankreich, den franzöſiſchen Kolonien, Protektoraten und Mandatsgebieten ausgeführt worden ſind. 5 Die für den Tranſithandel geltenden Vorſchriften blei⸗ ben unberührt. Die Uebergangsbeſtimmungen ſehen u. a. vor, daß alle Genehmigungen zur Führung von Ausländer⸗ ſonderkonten für Inlandszahlungen mit Wirkung vom 1. Auguſt 1937 zu widerruſen ſind mit der Maßgabe, daß die auf dieſen Konten am 31. Juli 1937 vorhandenen Guthaben ohne beſondere Genehmigung bis zum 31. Dezember 1937 noch in der vorgeſehenen Weiſe verwendet werden dürfen. Dagegen können Ausländerſonderkonten für Inlandszah⸗ lungen, die zur Abwicklung eines auf Grund einer beſon⸗ deren Vereinbarung zwiſchen der deutſchen und franzöſi⸗ ſchen Regierung abgeſchloſſenen Verrechnungseſchäftes ein⸗ gerichtet worden ſind, unter den bisherigen Bedingungen ſo lange weitergeführt werden, bis das Geſchäft vollſtöndig abgewickelt iſt. Private Verrechnungsgeſchäfte, deren Ge⸗ nehmigung vor dem 1. Auguſt 1937 angeordnet worden iſt, können abgewickelt werden. Die Gültigkeitsdauer der Ge⸗ nehmigungsbeſcheide kann höchſtens bis zum 31. Dezember 1937 erſtreckt werden. Nach dem 31. Juli 1987 wird die deutſche Verrechnungskaſſe Beträge zur Ueberweiſung nach Frinkreich nicht mehr entgegennehmen. Für vor dem 31. Juli 1997 ausgeſtellte, noch gültige, nicht oder nicht ganz ausgenntzte Deviſenbeſcheinigungen oder Deviſengeneh⸗ migungen, die zu Einzahlungen bei der deutſchen Verrech⸗ nungskaſſe berechtigen, ſtellen die Ueberwachungsſtellen und die Deviſenſtellen eine neue Genehmigungg aus, auf Grund deren effektive Deviſen angefordert werden können. Die Reichsbank wird die Deviſen zuteilen. Beträge, die von deutſchen Einführern bei der deutſchen Verrechnungs⸗ kaſſe zugunſten von Lieferanten franzöſiſcher Waren ein⸗ gezahlt, aber noch nicht von dem Office franco⸗allemand des paiements commerciaux an die Empfänger weſtee⸗ leitet worden ſind, können von den Einzahlern aus dem Verrechnungsverkehr zurückgezogen werden, wenn die Wi⸗ ren nicht vor dem 1. Auguſt 1937 verſandt worden ſind und der aus dem Zahlungsauftrag Begünſtigte mit dem Rück⸗ ruf einverſtonden iſt. Die Ueberwachungsſtellen werden gegebenenfalls Deviſenbeſcheinigungen zum Erwerb von efſektiven Deviſen für die aus dem Verrechnungsverkehr zurückgezogenen Beträge erteilen. 4* Die Pariſer Preſſe intereſſiert ſich für den deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag Ein Teil der Pariſer Preſſe verzeichnet den Abſchluß des Handelsabkommens zwiſchen Deutſchland und der national⸗ ſpaniſchen Regierung. Man erfahre aus ſicherer Quelle, ſo heißt es z. B. in einer Havas⸗Meldung, daß in dem neuen Geringe Kursänderungen Renien bevorzugi— Akſien Rhein⸗Mainiſche Börſe: Uneinheitlich * Frankfurt, 2. uli. Die Börſe eröffnete in uneinheitlicher Haltung, jedoch gingen die Kursveränderungen nach beiden Seiten bis auf Bemberg, die mit 157/% um 2v. H. ſchwächer zur Notiz kamen, nicht über v. H. hinaus. Der Montanmarkt lag überwiegend etwas leichter. So ſchwächten ſich Ver. Stahl und Mannesmann je 74 v. H. ab, Harpener verkoren je * v.., während die übrigen Werte gehalten waren. Un⸗ einheitlich tendierten Maſchinenwerte, Eßlinger 96 v. H. ſchwächer, dagegen Mönus um v. H. erhöht. Von Chmieaktien konnten ſich J Farben um 7 v. H. auf 10754 erhöhen, dagegen lagen Metallgeſellſchaft 74 v. H. leichter. Am Elektromarkt waren AEch mit 134/6(135) knapp behauptet, RGW verloren 96 v.., Lechwerke 4 v. H. Andererſeits ſtiegen Schuckert um, Geffürel um v. H. an. Von Bauwerten gewannen Zement Heidelberg v.., während Jul. Berger v. H. zurückgingen. Auf den übrigen Marktgebieten lagen Zellſtoff Wardhof 96 v. H. ſchwächer, Weſtdeutſche Kaufhof mit 60/ unverändert. Reichsbank befeſtigten ſich auf 215(21476). Einen ſtärkeren Kursverluſt hatten noch Rheinmetall mit 159½(158½) zu verzeichnen. Am Rentenmarkt lagen Kommunal⸗Um⸗ ſchuldung mit 94,20 gut behauptet. Reichsaltbeſitz erhöhten ſich auf 12656—1269/(126,20). Im Verlaufe bröckelten die Kurſe am Akttenmarkt leicht ab. Ver. Stahlwerke gingen auf 12334 nach 124, Jc Far⸗ ben auf 16994 nach 170/ zurück. Von den ſpäter zur Notiz gekommenen Werten notierten BMW mit 15098(15094), Deutſche Erdöl mit 152¼(153). Die ab heute im amt⸗ ichen Verkehr eingeführten Vereinigte Deutſche Metall⸗ werke(VDM)⸗Aktien kamen mit 176(am 20. Juli 1987 im Fretverkehr 174—475) zur Notiz.— Am Rentenmarkt erhöhten ſich Kommunal⸗Umſchuldung im Verlauf auf 94,90 (94,20). Von Liquidationspfandbriefen lagen Meininger höher, ebenſo Pfälzer. Pfälzer Hyp. Gold waren geſtri⸗ chen Geld(100). Reichsbahn⸗VA, konnten ſich um 96 v. H. auf 127,5 befeſtigen. Im Freiverkehr wurden Ufa⸗Film mit 727 genannt. Berlin: Renten gegenüber Aktien bevorzugt * Berlin, A. Juli. Der bereits geſtern eingetretene Stillſtand in der ſeit Wochen anhaltenden Aufwärtsbewegung der Kurſe am Aktienmarkt erfuhr heute eine Verbreiterung, da die Ban⸗ kenkundſchaft bei ihren Käufen nur noch ſehr vorſichtig disponiert oder überhaupt keine Anſchaffungen mehr tätigt, während die Kuliſſe weiter Glattſtellungen vornimmt. Da⸗ oͤurch ergaben ſich zu Beginn der Börſe in der Mehrzahl leichtere Abſchwächungen. Dieſe Entwicklung, die von der Börſe ſelbſt angeſichts des erreichten Kursniveaus durch⸗ aus begrüßt wird, führte zu einem, bisher nur in Anſätzen, erkennbaren Tendenzwechſel inſofern, als heute lebhafter als an den Vortagen Rentenwerte gefragt waren. Gefor⸗ dert wird ſie durch eine weitere Exleichterung des Geld⸗ marktes, wenn dieſe auch infolge verſtärktem, ſaiſonbeding⸗ tem Bedarf bei weitem nicht mehr der vorigen Monate entſpricht. Am Montanmarkt gingen die Kurseinbußen über v. H. kaum hinaus; nur Klöckner und Stolberger ink waren mit minus 4 und 1 v. H. ſtärker ermäßigt, ** am Schluß widersiandsfähig Rheinſtahl und Mansfeld dagegen um 6 und 7 v. H. be⸗ feſtigt. Am chemiſchen Markt waren Farben unter leichten Schwankungen auf Vortagsbaſis befeſtigt. Sehr ruhig vagen Elektrowerte, von denen nur Akkumulatoren mit einer auf Zufallsangebot eingetretenen Abſchwächung um 2 v. H. auffielen. AEG gaben nach der kräftigen Auſwärts⸗ bewegung 7 v. H. her. Von Verſorgungswerten büßten Deſſ. Gas 1 v. H. und Waſſerwerk Gelſenkirchen bei einem Umſatz von nur 4000/ 1/ v. H. ein, während Thüringer Gas gegen den letzten Kaſſakurs 2/4 und Elektr. Schleſien 1 v. H. gewannen. Von Maſchinenbauwerten gaben Deutſche Waffen um 1,5, Stolberg um 1¼ v. H. nach, in gleichem Ausmaß waren bei den Metollwerten Metall⸗ geſellſchaft und bei den Bauwerten Berger gedrückt. In Bemberg erfolgten weitere Abgaben, die zunächſt eine wei⸗ tere Einbuße von 2/6 v. H, mit ſich brachten; ſpäter ein⸗ ſetzende Rückkäufe führten zu einer Erholung um 1 v. H. Sonſt ſind noch Dortmunder Union mit plus 174 ſowie Allgemeine Lokal und Kraft mit minus 176 v. H. hervor⸗ zuheben.— Am Rentenmarkt wurde Umſchuldungsankeihe erſtmals wieder in größeren Beträgen geſucht und 10 Pfg. höher mit 94,30 notiert. Die unverändert einſetzenden Reichsaltbeſitz zogen ſehr bald um 10 Pfg. auf 126,60 und dann weiter auf 12676 an. Reichsbahnvorzüge, ebenfalls in größeren Beträgen geſucht, ſtiegen um v. H. auf 12796. Der Aktienmarkt hatte im Verlaufe weiter ſchrumpfende Umfätze, doch blieb der Kursſtand verhältnismäßig gut ge⸗ halten. Kräftigere Einbußen erlitten lediglich Dortmunder Union mit minus 2, Deſſauer Gas und Farben mit ſe minus 1, Rütgers und Elektriſche Werke Schleſien mit je minus“ v. H. Bemberg konnten die zunächſt erzielte Er⸗ höhung nicht durchhalten und gaben weiter auf 156.75 nach, Lebhafte Nachfrage herrſchte am Kaſſarentenmarkt. Hypo⸗ thekenpfanobriefe gewannen zum Teil 4 v.., blieben aber meiſt ohne Umſatz. Sie mußten bei der herrſchenden Materialknappheit ſtark repartiert werden. Von Induſtrie⸗ obligationen ſind nur neue Harpener mit plus v. H. zu erwähnen. Am ſogenannten Einheitsmarkt blieben Großbank⸗ aktien unverändert. Deutſche Ueberſeebank verlocen 1% v.., Deutſch⸗Aſiatiſche erneut 6. Hypothekenbanken waren eher angeboten, Weſtboden(minus 2) und Bayr. Hypothek(minus). Nur Meininger gaben plus 1 v. H⸗ nennenswert ſeſter. Uneinheitlich lagen Induſtriewerte, Merkur Wolle zogen um 4,5, Sachſenwerk labgeſtempelte), und Magdebunger Straßenbahn um je 3 v. H. an, wäh⸗ rend Gebhardt u. König um.25 und Vereinigte Trikot um 2,5 v. H. zurückgingen. Bei den Kolonialpzpieren büßten Kameruner 1 v. H. ein. Steuergutſcheine blieben unveröndert. Reichsſchulöbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er 100,12 G; 1939er 100,25 G; 1940er 100,12 G; 1941er 100 G; 1942er 99,75 G; l94ger 99,37 G; 1944er und 1045er je 99,25 G; 1946 und 1948er je 99 G.— Ausgabe 2: 1998er und 1939er je 100,25 G. Wiederaufbauanleihe 1944/45er und 1946/48er je 79,5 G. Aproz. Umſchuld.⸗Verband 93,925 G 94,575 B. Die Aktienkurſe zeigten am Börſenſchluß, ſofern über⸗ haupt Notierungen vorgenommen werden konnten, eine bemerkenswerte Widerſtandsfähigkeit. Lediglich Farben waren nochmals leicht gedrückt und erhöhten damit ihren Togesverluſt auf 1 v. H. Rheinmetall⸗Borſig gaben gegen den Anfang um insgeſamt 7 v. H. nach, während Deutſche Waffen einen im Verlauf erlittenen Verluſt von 1 v. H. wieder aufholten. Nachbörslich blieb es völlig umſatzlos. Handelsvertrag auch eine Abmachung über die Lieſerung von Eiſenerz aus Bilbgo enthalten ſei. Man könne an⸗ nehmen, daß deutſcherſeits Forderungen für die Lieſerung von Waffen beſtünden, die an das nationale Spanien ge⸗ ltefert worden ſeien. Zugleich wird die politiſche Bedeu⸗ tung des Abkommens zwiſchen Deutſchland und General Franco unterſtrichen. Die Reichsregierung beſtätige, wenn ſie mit General Franco einen Vertrag ſchließe, erneut, daß ſie ihn als den Inhaber der legitimen Macht in Spa⸗ nien anerkenne. Dieſes öffentliche Abkommen ſei das erſte greifbare Ergebnis der Einrichtung diplomatiſcher Be⸗ ziehungen zwiſchen dem Reich und dem nationalen Spa⸗ nien. Verordnung betr. Roh⸗Nepritſtein⸗Gewinnung Berlin,. Juli, Ja den letzten Jahren hat ſich die Aufmerkſamkeit einem longe bekannten, heimiſchen Halb⸗ edelſtein zugewandt. Es handelt ſich um den in Jordons⸗ mühl gefundenen Neprit(Jade). Zur Erſchließung dieſer Fundſtätten ſind Vorbereitungen getroffen worden, die be⸗ reits ſoweit gediehen ſind, daß eine laufende Gewinnung möglich iſt. Um einen geregelten Ausbau zu ermöglichen und die Fortführung der bisherigen Arheiten zu ſichern, iſt die Errichtung neuer Betriebe und Unternehmungen zur Ge⸗ winnung von Roh⸗Nepritſtein von einer Einwilligung des Reichs⸗ und preußiſchen Wirtſchaftsminiſters abhängig ge⸗ macht worden. Die vom 20. Juli datierte Verordnung iſt im„Deutſchen Reichs⸗Anzeiger“ veröfſentlicht. Die Wirt⸗ ſchaftsgruppe Eiſen, Blech⸗ und Metollwareninduſtrie, Ber⸗ lin W 62 wird etwaige Antrige auf Errichtung neuer Be⸗ triebe vorprüſen und ſie dem Reichswirtſchaftsminiſter zur Entſcheidung einreichen. 4* Edelſteine und Schmuckſachen aus Idar⸗Oberſtein auf der Leipziger Herbſtmeſſe. Auf der Leipziger Herbſtmeſſe wird neben der Schmuckwareninduſtrie aus Oberſtein auch die Idarer Edelſteininduſtrie vertreten ſein. Die Edelſtein⸗ und Schmuckwareninduſtrie von Idar⸗Oberſtein heabſichtigt, in immer ſtärkerem Maße ihre Ausſtellungen auf den Leip⸗ ziger Meſſen zum Mittelpunkt für alle Intereſſenten aus⸗ zugeſtalten, Für die Winterſaiſon wird eine ganze Reihe von Neubeiten gezeig die den Ebdelſtein mit neuen Arbeits⸗ materialien aus Metall und Holz verbinden. Alle angebo⸗ tenen Stücke werden ſich Furch das Bemühen der Induſtrie auszeichnen, ſich in ihren Erzeugniſſen ſtreng an den Grunßſotz der Materiglechtheit zu halten. Weiterhin gebeſſerter Braunkohlenabſatz. Der Geſamt⸗ abſatz an Braunkohlenbriketts betrug nach Mitteilung des Rheiniſchen Braunkohlen⸗Syndikats, Köln, im Juni 1997 an 20 Arbeitstagen 1035 880 To. oder arbeitstäglich 39 842 To. gegenüber 871 472 To. an 24 Arbeitstagen oder arbeits⸗ täglich 30 311 To, im Zuni 1936. Hiernach iſt im Juni 1937 nicht nur der Geſamtabſatz infolge der höheren Anzahl der Arbeitstage gegenüber dem gleichen Vorjahrsmonat ge⸗ ſtiegen, vielmehr hat ſich ebenſo wie in den Vormonaten auch der arbeitstägliche Abſatz im Durchſchnitt erhöht. Im Mai 1937 belief ſich der Geſamtabſatz bei 22 Arbeitstagen auf 974 521 To. oder arbeitstäglich 44 296 To. marki in Baden Die Obſtmärkte ſind mit Friſchobſt vecht gut verſorgt. Die Kaufluſt iſt für alle Erzeugniſſe ſehr groß. Die Zu⸗ fuhren von Heidelbeeren ſind durch die eintretenden Regen⸗ fölle etwas geringer geworden, ſo daß die Preiſe anzogen. Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren ſind wie⸗ der zahlreich angeliefert. Kirſchen f nur noch in klei⸗ nen Mengen vorhanden. Die Zufuhren an deutſchen Pfirſichen und hoben etwas nachgelaſſen. Da⸗ gegen kommen Leichlich Pflaumen beſonders aber Aepfel auf den Markt. Bananen waren nur in kleinen Mengen angeliefert; auch italieniſche Plrſich und Aprikoſen wa⸗ ren nur ſchwach vertreten. ie Zufuhren an Zitronen ſind etwas beſſer geworden. Die Gemüſeverſorgung iſt nach wie vor gut Die Zu⸗ fuhren an Blumenkohl, Rot⸗ und Weißkraut, roten und gelben Rüben ſind groß. Wirſing, Spinzt, Karotten und Kohlrabi ſind ebenfalls ausreichend vorhanden; grüne Erbſen fehlen jedoch. Das Kauſintereſſe für ſämtliche Ge⸗ müſearten war ſehr— und Endivienſalat iſt reichlich. Sulat⸗ und Einmachgurken beleben zur Zeit den Markt. Die Anlieferungen von Zwie⸗ beln ſind genügend. Die Anlieferungen von ausländi⸗ ſchem Gemüſe haben nachgelaſſen. Die Lage am Obsi- und Gemüse- Die Verſorgung mit Kopf⸗ HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZEITUNG Abend-Ausgabe Nr. 230 Geld- und Devisenmarkt * Berlin, 21. Juli. Am Geldmarkt war Tagesgeld wieder reichlich angeboten, ſo daß erſte Nehmer unter den, offiziell unverändert genannten Sätzen von 296 bis 27⁶ v. H. ankommen könnten. Der Anlagebedarf erſtreckt 19 allerdings mehr auf die Kurz⸗ und mittelfriſtigen Ab⸗ ſchnitte, ſo daß neben Privatdiskonten und Reichsſchatz⸗ onweiſungen nächſter Fälligkeiten auch wieder Solawechſel aufgenommen wurden, während Fälligkeiten der letzteren in größerem Umfange erſt zu dem Monatsſchluß zu erwar⸗ 99 4 Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich auf unverändert 276 V. H. Im internationalen Deviſenverkehr gab das engliſche Pfund entſprechend der weiteren Erholung des franzbſi⸗ ſche Franken leicht nach. Letzterer notierte in Amſterdam 6,86 nach 6,780. Dag Pfund behauptei Die internationalen Deviſenmärkte blieben nach wie vor anhaltenden Schwankungen unterworſen. Der franzöſiſche Frane konnte ſich nach der kräftigen Abſchwächung in den letzten Tagen etwas erholen, was aber zweiſellos nicht auf echte Kapitalrückflüſſe, vielmehr auf kräftige Eingriſſe ſowohl des franzöſiſchen Währungsfonds als auch des eng⸗ liſchen Ausgleichsfonds zurückzuführen iſt. Gegen Zürich notierte der Frane zuletzt 16,43 nach 16,36, gegen London 191,84(132,93). Lediglich gegen Amſterdam blieb der fran⸗ zöſiſche Frane mit 6,78/½ nach 6,81 ſchwächer, da der hollän⸗ diſche Gulden ſeine Aufwärtsbewegung weiter ſortſetzte. Aber auch das engliſche Pfund blieb infolge des ſich wieder verſtärkenden Kapitalzuſtroms aus USA behauptet und notierte in Amſterdam unverändert 9,0274, in Zürich 21,71— nach 21,72. Der Dollar gab an den letztgenannten heiden Plätzen dagegen auf 1,81—(1,814) bzw. 4,3576(4,364) nach. Der Schweizer Franken zog leicht au. giskontsatz: Reichshank 4, Combart 5, Privyat 3 v. H. ich vis⸗ 40. Jul 21. Juli . Geld Brief Geld 9 Brief Aegypten lägypt. Pfd. 1268542,/49 12685 12715 Argentinten-e 01 5,%5.1 0755 Helgien.. 100Belga 2 44870ʃ 44,95) 44.870/ 44.950 Braſilien.1 Milreis.4680 9,158.1660 9¼U Bulgarien. 100Leda] 6.047 3,053 3047/ 3 Dänemark 100Kronen4 55.2² 500 55,2955,41 Danzig. 100 Gulden, 70 956 England... 1Pfd. 2 12.35512.415 12.385/ 12415 Eſtland. 100eſtn. Kr.4, 67.93,38.0/ 67.93.66.07 innland100finn Mk. 4.480( 5,492 5,.4800 5,490 rankreich.. 100Fr.4.324].339 9,401U.190 riechenland 100Dr. 6 2353/ 2,35/ 2353].357 Holland 100Gulden( 137.22(37551 13781 175 ran(Teheran) ſpahla'!i 15. 15,42.8813. sland. 100isf.Kr.] 54[35.30 55,43 50.30 25.43 Italien.. 100 Lire] 3½ 13093.11 13.09 13,11 apan.. Ien] 3,29] 07190 9¼%0 072+ 907/2 Saee 9 5,694 3,705 509%/88 anada 1 kan. Dollax 2484/.433 284+.488 Lettland.. 100 Latts 49,99 49.— 48.90 49.— Litauen. 100Litas]9 41.90 441.93 44 90 41.98 Norwegen 100Kronen4 62.24 62.35 62.2462.30 Oeſterreich 100Schill. 36 48,95 49.99 48,95[49.05 Polen. 100loty 47.10,4/.20.10/29 Portugal 100 Eskudo 4¼% 11.245 1205 14,245/ 11,265 Rumänien. 100Lei] 43 2„ 22 27* Schweden.. 100Kr.4 63.8433,95 63.84 63. Schweig 100Franken 16 56.99%.41 57 02 5/.14 Spanien. 100Peſeten 16.931/.04 16.9817 62 Tſchechoflowakeiloon.5510.55) 8,6510 8 659 Türkei.. Itürk. Pfd.. 978].93“.978].,902 Ungarn. 100Pengö 15 3* 5 8 Uruguay. 1Goldpeſo 1464/.455.464/ 1,466 Ver. Staaten 1 Dollar! 4 2488].492 2,488 2,42 * Frankfurt, 21. Juli. Tagesgeld unverändert 274 v. H. Waren und Mörkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 21. Juli. Röggen für Auguſt⸗Lieferung konnten die Mühlen im Berliner Getreideverkehr zur Deckung ihres Bedarfs im Rahmen der Beſtimmungen über die Vorratshaltung ausreichend erwerben, während neue Wintergerſte nur vereinzelt zum Verkauf geſtellt wird, wobei es ſich zumeiſt um Induſtrie⸗ ſorten handelt. Die Landwirtſchaft iſt mit den Ernte⸗ arbeiten nach wie vor voll beſchäftigt; ſoweit ſich Gelegen⸗ heit zum Druſch bietet, wird im allgemeinen Roggen be⸗ vorzugt behandelt. Juttergetreide iſt ſo gut wie nicht erhält⸗ lich. Am Mehlmarkte ſteht Roggenmehl genügend zur Ver⸗ fügung, Weizenmehle werden noch immer lebhaft begehrt. Futtermittel finden regen Abzug. Hamburger Schmalznotierungen vom 21. Juli.(Eig. Dr.) American. Steamlard tranſito ab Kai 31,25 Dollar. Magdeburger Zuckernotierungen vom 21. Juli.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig. Gemahl. Meli prompt per 10 Tage 32,226, Juli 32,32632,37% Auguſt 32,50; Tendenz ſtetig; Wetter ſchön warm. EBremer Baumwolle vom 21. Inli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schluß) loko 14,50. Betliner Metallnotierungen vom 21. Juli.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 79,25; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—90proz. in Blöcken — 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren Hoproz. 137; Feinſilber je Kilo 38,60—41,60 J/. 8 Schweinemarkt Schwetzingen. Zufuhr insgeſamt 142 Stück, dayon wurden verkauft: 50 Milchſchweine und Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 19—30, über ſechs Wochen 32—70/ das Stück. * Obſtgroßmärkte. Achern: Birnen 15—30; Pfirſiche 18 bis 30; Zwetſchgen 23—27; Pflaumen 18—23, gelbe 23—27 Erntepflaumen 12—15, Heidelbeeren 21: Himbeeren 28,5 bis 30, Induſtrieware 26,5; Johannisbeeren 12—14; Stachel⸗ beeren 10—17; Aepfel 12—25; Pfifferlinge 24; Brombeeren 24—26; Reineclauden 18—23. Anfuhr 450 Ztr. Abſatz flott. Bühl: Birnen 15—30, Pfirſiche 18—30, Spitzenwore 85 Zwetſchgen 23—97; Pflaumen blau 18—21, gelb 23—27 Erntepflaumen 12—15;, Reineclauden 18—23, Himheeren 88,5—50, Induſtrieware 26,5, Johannisbeeren—14, In⸗ duſtrieware 10,5; Heidelbeeren 1; Brombeeren—25; Stachelbeeren 10—15; Aepfel 12—25. Anfuhr 750 Ztr., Ab⸗ ſatz flott, Markt geräumt. * Vereinigte Fiſchmärkte Altona und Hamburg im Mai 1997. Der Geſamtumſatz der Vereinigten Fſchmärkte Hom⸗ burg und Altona ſtellte ſich im Mai 1937 auf insgeſamt 8 580 714 Kilo mit einem Wert von 1 402 093 /. 4— 2⁰ 20. A. 20. A. 20—— B eErlin 20. A. 20. 21. 7. 2 20. 2. 20. A. 8 4½ Rhein. Hypbk. Anhalt.Koblenw. 120, 5Didier⸗Werke.. 105,4 104.) Hoeſch. Köln Bgwü 129,01 128,) Katronzell.41330/ 134.6 Stettin. 3. isc.⸗ 4 e eee K. 6,. 089 P888 Mcel ceſe 155 10 iertg, Chrlttan 8, 4082 Soffr⸗Stärtgce L.0 0 kernewesee. 180 760 Stee 4 Ee. 1 St Hrdbe Ben' M8.e Deuische Rheinprov. Alcbeſ 132,3132.3 00.25,00.— 5 e Licnit Jöi J08 ArebHemaſeh, 185 1535 Dortm, Akt.⸗Br⸗“ 197.0 1570 Pbil. Holzmann 150,) 150.5 Niederl. Nohle.192.0 191.) Stöhrgammgarn 13/9 15/.2 Dtüeberſee⸗Bank 15.0 1 iestverzinsi. WerteSHoiſt. Altbe.„ P88 0690 Kom. f 5⸗ 96.25 98.25 fachm. Koadewigſ 1229 123.9J, do. Unſonbr. 218/ 240 5 Sotelbetrieb 94.—94,9/ wordd. Kabelwk. 120 155.0 Stolberger Zink 9,25 93,— Dresdner Bank 105.0 Weſtfalen Altbef.“ 132,5 132.0 4/ Weſtf.e. pf- 1%Rh⸗WeſtfBde. ſalcke, Maſchinen 120.0 119,5 Düren, Metallw./ 1630 181,00HubertusBraunk.... d0. Steingutfb. 149,) 14,) Gebr. Stodwerk 130.5130,5 Meining. Hyp. Bk 119,5 12ʃ Anleihen: W—„5 104. II.5/12, 10, 4.69,25 0025Paff.. Süſſeld. Hoefelor. ſe vergbau, 85770 Osenſteine Kuppei 1146 114.2 Süßd. Zucker...259,) Reichsank 0 Reich, Länder, Reichspoſt, 466 18.80, 4½ Roggenrent.⸗ Bahyr El.Sief,Gel..[Dyckerh. KWidm. eoſl do. Genußſch. 142.0 142.1/Usnabrück Kupfer.... hütr. Elektr. u.... Rh.Hop. Bk. Mhm- 1889 1 Rentenbriefe, Schutzgebiete 400 B0 15 m20 96.25 98,25 Stadtschaften an 99.- 00. Giektr⸗W... Dynam. A. Nobelſ 89,75 80.50 Inag, Ind.⸗Unt... Ibönix. Braunk.] 125,0 123,0 Irlumph Werke... ih Weſt. Bober 188.5 1 9 1987 2.% enſ 0.2/98,/4% Berl. Pfbreumt 4% Säch odtred⸗ 00.— 0028(Bergmann Elekt. 142,0 1420 lfargctergunt. Lrokfe, W..91,75/ 91,— kittler, Werkzeug Tuchſe Brauerei.. 104.[Sächſiſche Bank 1907/4 5 Dt.Reichsanl,27 101.7101.74½ Breslau 28. 1 98,25 98,25] Goldpf f10%% 89, 20Berl⸗Gub. Hut 185,0 193,0Liſenb.⸗Verkrsm 159.9159.0 omm.Elſengieß..14/5 Tuchfobr. Aachen...113,0 Südd. Bodenerdb. 107.71075 4½.-Schaz 35 89.62 99./0 440 95 8611 98.—97804½ Pr. Zentral⸗ J4% Schleſ Bdkred, do. Kindl Br. Elektr. Hieferung] 135,90 139. Eahla, Porzellan 139,9139.2 Henarig rau.. 2230 Tüllfabrik Flöha..., Bereinsbk. Hamb. 129.9 10 4½ do. 1986 2. F. 98, 89.— 28„ Stadtſch. K5,7 99,2 99,25* 1 Eu. 22 99,—99,—] do. St.⸗Pr. Elektr. Licht u. Kr. 155,0 459,2 Hali⸗Chemie 159,0 Pongs& gah¶n..118,00Wſtd,Bodenkreditl 120.5 4Keichsan 1684 98 98.4½ Duſfeboff 26. 98,254½ do. db. K 32882825 ie 05 bo, Kraft u. L. 400, 268.8 Enzinger ⸗Union 127.1, Lali Aſchersleben 128, 1225 Preußengruͤbe 2% Peuung⸗Ant, 188 P 16,4½ Eſſen 26 8825 4% oGanöes Beief Ronter. 0 Ertnane e eee 168, LGaesergSrvorte. 1269 Boo ee %½ Ne en 1926 109,6 109,6 4 Kaſſel 29. 88.— 98.25/Hypothek-Bank Werte* 1471 99,25 09.25 Brauh Nürnberg 110/0%„ Erlang,⸗Baumw.. Klöckner⸗Werke 138,5 138, 5 Farbwk. 55,50 50.— 0 8 hemn,Chark. 13 Verkehrs-Aktien eeee 40% ,oden, Scami.u, Priiett 113.0 18 0fScwel. Beroro.“.... Sngre, d. Hzer, 16150 189 Seicheleietadſch. 50 15,be. Siahloerte 122 9 E 0laeneleimbahn/ 5g,9 59 9 4½ Baden 27. 99,37 99 404½ Mannheimse 4½% Bayr Hdbk.1⸗60 1% kreb 1 40 93 25 Bremen⸗ Vulkan 148.9148.0 fabbberpeitt 190,0[Koksw. u. Chem.] 161.5 160,.0 Reineckel 170.0/170. S 12⁴.2 143 A f. Berkehesw. 129,0 18 2, e. g E e K60 e K Ee e %Braunſchw.20 8669 8650)aeneng 10 0 SJuet510.. J Suberne,Cifene 1320,4340(Sein⸗Bte Spn Hi2 Ur reſt.r* 335 e% egee 16) f Se 165 275 4½% Heſſen. 1029 1000 100,4¼ ido. 27 90. 985/ Praunſchwgg 5 Buſch, Opt... Felten& Guill.. 14,„[Krefft,.....92,—9587 bo. Spiegelgkas 111. 122.(Hapag.. 18,75 1875 4% Sachien 1837 100 160 244 Wiesbaden28 B/75, 8..Centebke8 90.50 99425— Käsee eren E 180—+ 1301550 S 15350129 370855 Welberait. fg San 2f 823 N 8 0 5 7 5***„. 0 118,„* 64NN325 1 8 Weſtf. 3 P63. 2165˙5 mbg.⸗.46, 8 40% 00 3 F. 1 100) 400 6, Weempel224 Mope 6 6e 00 5009 S Woteung. W, Pae 150 Pser G 6ah, 4690 4599 Küppersbuſch,§. 90—9 neee 116. 116,5 Weſteenel 602 7970 Nordt. S09 20,— 5 . cum„ 50. Grünan„0Uerreshm. Glash. 1820 132,5[Hahmeyer& Co. 132.3 Roddergrubte 5 5 b hentbrt/ 99.— 99.—Pfandbr. und Schuld 050 99.— 8950 n 935 1582 75 13 Jäb. Gelft— 163.5 e 15/0157/0 ae 9917 72 b ü 5 Be 11852 0 V 57450, Cig-Gdrtör. 105.2 105s0öffer edit- 4rkf. Hyp. 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Be 1550 157 Sank-Aktien Hermes⸗ Krebiev. 0 27. *=4/½, bo. bo. 85—499, i 7— F.⸗Untern.„„Bgw. 0 1 4% Württ.Wkr.ö 38 2 Bobenkr.,. Siem. 4 Halske 1860“ 5, Kabelwerke[.., Parbürg. Gummi. 180.0 155(Maſchinenguckau 12/ gds, Portl⸗ em. 152,5 157, Plllg. Dt. Er.⸗Anſt,] 95,87 95,75 ee Anleihen ann btr. 27 9075 Goldpfbr. 1 21,99,25 99,25 Alttien do, Linoleum 16/,3 167,1]Harpen. Bergbauſ160,0 170,5 Maximil.⸗Hütte 16905 19 Br. 201.5 Badiſche Bank 12200.* Propinz, Bezirks⸗, Zweckver⸗ 4% Kaſſ. Lder K4,6... 4% Pr. CentrPod, Industrie-Akti do, Schachtbau Hebwigshütte...Mech. Web. Sorauf 1141 112, Schuberk& Salzer 100,0, 19.2 Hank f. Brauind. 189.7/. bände, Kreiſe und Stüdie 4% Pütteldbk.5095,500..: Geldpf, 1038 99.—98.25 ustrie-Aktien do. Spiegelgl. 138.0 139.0 Heidenau. Papf. 109,0 109.0 Mercur Wollw. 10 850 Schuthen—42779 4785 n. Paettert 1050 1529/K 4½ Brandenbg.30f 99,50 99.50 40„Obſchlörbt. 2 3½ Do. Liquid. 260 104,1 101.2 gecumulat.⸗Fabr. 110 130 do, Steinzeugg... Hemmoor Portl. 215,2 215,2 158,3 150.—. 9— atzenh.] 102.5 102.2 do. Vereinsbk. 108,2 106,3 olonial-Werte 4½Hannover 1B 88.75 47 Rheinpr. A 5ſ89.75 99,75½ Pr. Hyp.⸗Bk. lg. Baugeſ.Lenz 0 do. Tafelglas. Heſſ.u. Herkul Br. 115,5..[Miag Mühlenbau 149·0/ 14 Schwabenbräu aBerl. Handelsgeſ.“ 138, 133.5 Dtſch.⸗Oſtafrika. 1425 4½ Pommern 30 98,500 54, Weſtf. Sbk27g 1 98.37 98.37, G. H. Pf. 20 8 14 99.25 A. G... 184,5 155,5] do, Tel. u, Kab.“..144,5 Hildebrand Mühl. 89.—.. 7710. 12/ SiemensGlasind.“ P1.0 1290[Com. ⸗ u. Privatb.“ 1150 115,0 Kamerun Eiſenb 92,—91.— 4½ Sachſen 10.. 98,5/4do. Pf A. 26..I 86.50 88.50% I fandpr Alſen, Poril, Sem., do. Ton.Stzg, 14200% Pindrichs⸗Auff, 155.0 15/7 Mittelbeſch, Stabi.(Stenene& Halste 25.0.. It. Bank u. Disc. 161. 12 Neu-Guinen 4½ SeBolſt K 14 eeee ee Goldhpp. E 80 99.— Anmehborf Rap. 120 127 do. Sieend. 18. 188. ce.6. 1460 150 Düuthe Segrs 7. 160 Statft taclre.. Dr. Seruraig Mc, Ptawiemtinen 8/ 85 Eaſſelch. Derb 97,7 4½ Dt.Rom, 25/26 99,70l 99,704½ do. 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