Neue Mannheiner Seit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Mannheim 6 8—— — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Einzelpreis 10 N. lig Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe RN Oonnerstag, 22. Juli 1937 148. Jahrgang— Nr. 332 Ein neuer Plan? Nicht die Verfahrensfrage, der Verhandlungsinhalt iſt entſcheidend! — Paris, 22. Juli. Die Beſprechungen des engliſchen Außenminiſters Eden mit den verſchiedenen Botſchaftern, um eine Löſung für die feſtgefahrenen Nichteinmiſchungsver⸗ handlungen zu finden, werden von der Pariſer Früh⸗ preſſe aufmerkſam verfolgt. Man verzeichnet mit einer gewiſſen Skepſis die angeblich geplante Bil⸗ dung von drei techniſchen Unterausſchüſſen, die ſich mit je einer der drei Klauſeln des engliſchen Kom⸗ promißvorſchlages, alſo Wiederherſtellung der Kon⸗ trolle, Rückberufung der Freiwilligen und Zuerken⸗ nung der Eigenſchaft Kriegführender befaſſen ſollen. Der„Petit Pariſien“ z. B. fragt zweifelnd, ob es möglich ſein werde, aus dem Engpaß herauszukom⸗ men. Man wiſſe, daß die engliſche Regierung ſeit jeher eine ſtarke Abneigung habe, die Verhandlun⸗ gen wegen Fragen des Vorgehens im einzelnen ab⸗ zubrechen. Es käme ihr vielmehr auf den Grund⸗ gehalt der Ausſprache an. Sie habe ſich oft in Fra⸗ gen der Reihenfolge, in der Probleme zur Aus⸗ ſprache ſtanden, verſöhnlich gezeigt, um dadurch zu erreichen, daß über den Grundgehalt Klarheit ge⸗ wonnen werde. Es ſei daher nicht unmöglich, daß London zur Erreichung dieſes Zieles geneigt ſei, die Mög⸗ lichkeit neuer Zugeſtändniſſe in der Frage des Vorgehens ins Auge zu faſſen. „England muß Franto anerkennen⸗ dib London, 22. Juli. Die„Daily Mail“ ſetzt ſich in ihrem Leitartikel aufs neue dafür ein, daß die britiſche Regierung General Franco anerkennen ſolle. Die Tatſache, daß London in bezug auf Spanien von der üblichen Art des Vorgehens abgewichen ſei, habe bedauerliche Folgen gezeitigt. Wenn England ſich ſelbſt treu geblieben wäre, würde es General Franco die Rechte Krieg⸗ führender zugeſtanden haben, ſobald es klar war, daß er eine regelrechte Regie⸗ rung unter ſich hatte und einen weſentlichen Teil des ſpaniſchen Gebietes beſaß. Dieſe Lage habe be⸗ reits zwei Wochen nach dem Ausbruch der Kämpfe beſtanden. Eine Anerkennung des nationalen Spa⸗ nien als kriegführende Macht zu jener Zeit würde Europa große Beſorgniſſe und der engliſchen Regie⸗ rung und der engliſchen Flotte große Schwierigkei⸗ ten erſpart haben. Selbſtverſtändlich müſſe die Lon⸗ doner Regierung immer die britiſchen Intereſſen im Auge behalten. In Spanien habe England ſeine Intereſſen aber ſehr ſchlecht verteidigt. Alle, die von Spanien etwas verſtünden, erklärten, daß eine Nie⸗ derlage der Bolſchewiſten ſchließlich unvermeidlich ſei. Somit trage die engliſche Politik mehr und mehr Riſiko in ſich. Außerdem, ſo ſchließt das Blatt, dürfe England nichts zu tun haben mit jenen Mör⸗ dern von Valencia, die Spanien in Schutt und Aſche gelegt, beraubt und ausgebeutet haben unter Schlagworten, daß ſie aus Spanien ein Land des Atheismus machen wollten. Macht England nicht mehr mit? + Rom, 22. Juli. Zum Stande der Beſprechungen im Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß unterſtreichen die Pariſer Korreſpondenten der römiſchen Blätter unter Ueber⸗ ſchriften, wie„Schiffbruch der engliſchen Kompro⸗ mißvorſchläge“,„Das wahre Ziel der gemeinſamen franzöſiſchen⸗ſowjetruſſiſchen Sabotagemanöver“, die mit Hochdruck betriebenen Verſuche der franzöſiſchen Linkspreſſe, die Nichteinmiſchung endͤgültig ſcheitern zu laſſen. Der Pariſer Berichterſtatter des„Meſſag⸗ gero“ vertritt die Anſicht, daß England dieſe franzöſiſchen Manöver nur widerwillig mitmache, denn die Entwicklung der Lage im Fernen Oſten habe das Intereſſe des britiſchen Imperiums für die ſpaniſche Frage weſentlich abgeſchwächt. Auch der Pariſer Korreſpondent des„Pizöolo“ meint, man mache ſich heute in England vor allem über die Lage im Fernen Oſten Sorgen. Das Blatt betont nochmals, daß die einzige Möglichkeit für eine wahre Neutralität im Spanien⸗Konflikt heute, nachdem ſich die Kontrolle als völlig unwirkſam er⸗ wieſen habe, einzig und allein in der Anerkennung beider Paxteien als„Kriegführende“ heſtehe Doch noch neue Zugeſtänoniſſe Englands? CEin Nalionalheros der Technik ſtarb Italiens großer Sohn, Senatox Guglielmo Seine, Leiche wurde jetzt im großen Sgal der Akademie aufgebahrt. Marconi, iſt, vom ganzen Bolk betrauert, ge orben. Geltbild, Zander⸗R. 4 7 e 32 Fortichritt der Franto Ofenſive bei Madrid Trotz verzweifelter Gegenſtöße und rieſigen Tankeinſatzes an Voden gewonnen — Franzöſiſch⸗Spaniſche Grenze, 22. Juli.(U..) Die Nationaliſten melden einen langſamen aber ſtetigen Fortſchritt ihrer großangelegten Gegenofſen⸗ ſive in der jetzt ſchon vier Tage andauernden Schlacht im Brunete⸗Sektor weſtlich Madrid. Die dort ſtehen⸗ den 40000 Mann Valeneia⸗Truppen ſollen von den Nationaliſten in die unmittelbare Gefahr einer Um⸗ zingelung gebracht worden ſein. Die Verluſte der Valencia⸗Truppen betragen ſeit Beginn dieſer größ⸗ ten Materialſchlacht des ſpaniſchen Bürgerkrieges angeblich 20000 Mann. Der Plan der Valencia-Streitkräfte beſtand offen⸗ bar darin, durch einen weiteren Vorſtoß gegen Na⸗ valcarnero die Nationaliſten von der Verbindung mit ihrer Haupttruppenmaſſe nordweſtlich Madrids abzuſchneiden. Sie unternahmen daher einen Vor⸗ ſtoß aus dem Raum von Villa Nueva de la Canada mit der Abſicht, die Verteidigungslinien von Sevilla la Nueva, die im Weſten von Navalcarnero ge⸗ ſchützt werden, einzunehmen. Gleichzeitig wurde ein Angriff an der Coruna⸗Straße vorgetragen, um die Nationaliſten an der Madrid⸗Front in der Flanke anzugreiſen. Trotz des Einſatzes ihrer beſten Trup⸗ pen, darunter der Liſter⸗ und Garibaldibataillone der Internationalen Brigade ſowie von etwa 100 Tanks und zahlreichen Jagd⸗ und Bombenflugzeugen, konnten die Balenciatruppen aber offenbar nicht Die Hintergründe des Kor⸗Attentates: Einer großen Verſchwörung auf der Spur? Zahlreiche Verhaſtungen in Warſchau und in der volniſchen Provinz dib. Warſchau, 22. Juli. Die Herausgabe der von Stunde zu Stunde er⸗ warteten amtlichen Verlautbarung über die bisheri⸗ gen Ergebniſſe der Unterſuchung des Bombenatten⸗ tats auf Oberſt Koe, die endlich Licht über die Per⸗ ſon des Täters und die politiſchen Hintergründe des Verbrechens bringen ſoll, wird immer wieder hin⸗ ausgeſchoben, da ſich der Kreis der vermutlich mit⸗ telbar und unmittelbar beteiligten Perſonen ſtän⸗ dig erweitert. Im Verlauf der letzten 24 Stunden wurde wie⸗ derum eine Reihe von Hausſuchungen und Ver⸗ haftungen ſowohl in Warſchau als auch in der Provinz durchgeführt. Aus den zahlreichen bisherigen Verhaftungen kann geſchloſſen werden, daß der Kreis der an dem Attentatsverſuch beteiligten Perſonen ſich nicht auf einige wenige Menſchen beſchränkt, ſondern daß hin⸗ ter dem Anſchlag eine größere Gruppe ſtehen muß, über deren parteipolitiſche Zugehörigkeit allerdings vorläufig— wie verlautet— nichts geſagt werden könne, obwohl die Unterſuchung auf dieſem Gebiet bereits zu beſtimmten Ergebniſſen geführt habe. Den verantwortlichen Stellen liegt begreiflicherweiſe ſehr viel daran, den für dieſes Verbrechen verantwort⸗ lichen Kreis bis auf den letzten Mann ausfindig und unſchädlich zu machen. Bevor dieſes nicht gelungen iſt, wird mit einer amtlichen Bekanntgabe der Er⸗ gebniſſe der Unterſuchung kaum zu rechnen ſein. Die Sektion der Leiche ergab, daß die Exploſion in einem Augenblick erfolgt ſein muß, als ſich der Tä⸗ ter in kniender Haltung befand. Wahrſcheinlich wollte er gerade die Bombe unmittelbar vor der Einfahrt des Tores eingraben, das übrigens verſchloſſen war, denn ſein Kopf, die Hände. und der Bruſtkaſten wurden durch die Exploſion vollſtän⸗ dig zerriſſen, während der Unterleib und die Beine faſt unverletzt blieben, Man nimmt an, daß der Tä⸗ ter die Bombe mit der Hand eingraben wollte, da man an den Fingern Spuren von Sand fand. Er hatte ſich dafür offenbar den Augenblick ausgeſucht, in dem ſich der patrouillierende Polizeibeamte nach Abſchreiten des Weges gerade in das Haus begeben hatte, um zu melden, daß alles in Ordnung ſei. verhindern, daß die Nationaliſten in zähem Kampf allmählich vordrangen. Der Geländegewinn der Na⸗ tionaliſten wird auf beiden Flanken auf 4 bis 5 Kilo⸗ meter geſchätzt. Die Nationaliſten beſetzten unter anderem eine Reihe wichtiger Gräben am Guadar⸗ rama⸗Fluß, wo ſie Hunderte von Toten fanden. Aus dem Raum um Sevilla la Nueva und Villa Vicioſa ſtießen ſie in Richtung auf den Guadarrama⸗Fluß vor. Hier dauerten die Kämpfe die ganze Nacht hin⸗ durch an, ebenſo wie im Quijorna⸗Abſchnitt, wo die Madrider Milizen nach Ausſagen von Ueberläufern die Hälfte ihres geſamten Beſtandes verloren haben ſollen. Anſtimmigkeit im Madrider Kommando — London, 22. Juli.(U..) Wie der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Expreß mitteilt, herrſcht im Madrider Generalſtab große Unſtimmigkeit. Die Meinungsverſchiedenheiten ſeien im Gefolge des nationaliſtiſchen Gegenangriffs ausgebrochen. General Miaja und General Rojo ſollen die Zurückziehung der Madrider Miliztruppen aus der Ausbuchtung der Front befürworten, die ſie während ihrer Offenſive vom 7. bis 14. Juli mit größerem Terraingewinn erobert hatten. Prieto und andere beſtehen jedoch darauf, daß die neubeſetz⸗ ten Stellungen um jeden Preis gehalten werden müßten. General Miaja ſoll ſchwanken, doch Rojo ſoll ſehr entſchieden bei ſeiner Meinung geblieben ſein. Er ſoll mit dem Rücktritt vom Kommando ge⸗ droht haben, wenn nicht„die Amateure“ aus dem Oberkommando ausgebootet würden. Insbeſon⸗ dere wandte ſich Rojo, wie der„Daily Expreß“ mel⸗ det, gegen Oberſt Liſter und gegen Valentin Gon⸗ zales, zwei Befehlshaber, die auf Grund dieſes An⸗ griffs durch Rojo mit anderen Kommandos hinter der Front betraut worden ſeien. Die Bergungsarbeiten am Nanga⸗Parbat (Funkmeldung der NM3.) + München, 22. Juli. Von Bauer iſt bei der Himalaja⸗Stiftung ein am 18. Juli vom Hauptlager abgeſandtes Telegramm eingegangen, aus dem hervorgeht, daß das Lager 4, der Schauplatz des Unglücks, am 15. Juli erreicht wurde. Dr. Kraus und Dr. Luft ſowie vier einge⸗ borene Träger ſind dort jetzt da mit beſchäftigt, nach den Verſchütteten zu graben. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß in der Zwiſchenzeit neue Eislawinen heruntergekommen ſind, ſo daß der ganze Abſchnitt mehr als drei Meter hoch von Eis und Schnee bedeckt iſt. Trotzdem werden die Ar⸗ beiten fortgeſetzt, wenn es auch unter dieſen Umſtän⸗ den ungewiß iſt, ob eine Bergung noch mög⸗ lich ſein wird. Kultusausübung. Der jetzige Abuna wurde Aethiopiſche Kirchenfragen Bon unſerem' Vertreter in Rom — Rom, 19. Juli. In dieſen Wochen hielt ſich Abuna Kyrillos V. in Italien auf und wurde vom König und Kaiſer und vom Duce empfangen. Man hat dieſen Beſuch im allgemeinen als eine mehr oder minder formale Höflichkeitsgeſte aufgefaßt, die dem Abuna Gelegen⸗ heit geben ſollte, dem Staatscheß und dem Regie⸗ rungschef noch einmal Treue und Ergebenheit der koptiſchen Kirche gegen die neue, italieniſche Landes⸗ herrſchaft zu verſichern. Abgeſehen davon fällt die Rom⸗Reiſe des Abuna aber mit der Neuordnung der koptiſchen Kirchenverhältniſſe zuſammen und wurde in gut unterrichteten Kreiſen denn auch damit in Zuſammenhang gebracht. Um die Fragen, die dabei zu löſen ſind, beurteilen zu können, ſei eine Skizzierung der abeſſiniſchen Kir⸗ chenregierung und Verfaſſung, zie die Italiener ſie bei der Regierung des Landes vorfanden, vorausge⸗ ſchickt. Dabei muß man ſich ſtets vergegenwärtigen, daß die Verfaſſung des Kaiſerreiches, wie der frühere Gouverneur von Italieniſch⸗Eritrea, Corrado Zoli, in ſeinem ausgezeichneten Buch über Abeſſinien dar⸗ gelegt hat, durchaus feudaliſtiſch ſowohl in juriſtiſcher wie wirtſchaftlicher Hinſicht war. Sie ent⸗ ſprach mit ihrem Aufbau von Feudalherrſchaften bis zum oberſten Lehnsherrn, dem„König der Könige“, hinauf, etwa der politiſchen und ſozialen Gliederung der mittelalterlichen Staatenwelt Europas. Der Abuna war nun keineswegs das Haupt der Koptiſchen Kirche wie vielfach fälſchlich angenommen. wird. Das war vielmehr der Negus. Der Negus vegierte die Kirche und dabei ſtand ihm der Abung beratend zur Seite. Der Abuna war nur das Haupt der abeſſiniſchen Weltgeiſtlichen, die ſtreng von den Mönchsorden geſchieden ſind. Er⸗ weihte den Negus, erteilte den Geiſtlichen Anwei⸗ ſungen hinſichtlich der Kultausübung, weihte die Geiſtlichen, löſte vom Bann uſw. Das Oberhaupt der geſamten, monophyſitiſchen Kirche reſidiert nicht in Abeſſinien, ſondern in Aegypten, und von ihm, dem Patriarchen von Alexandrien hängt auch die Einſetzung des abeſſiniſchen Abuna ab. Der Negus ſchickte eine Delegation mit reichen Geſchen⸗ ken an den Patriarchen. Dieſe Delegation ſuchte ſo⸗ dann unter den ägyptiſchen Mönchen einen geeigne⸗ ten Mann aus, der daraufhin vom Patriarchen ge⸗ weiht wurde. Der Abuna war wirtſchaftlich glän⸗ zend geſtellt. Der Negus verlieh ihm gahlreiche ſteuerfreie Feudalherrſchaften, von jeder Kirche er⸗ hielt er jährlich vier Maria⸗Thereſientaler, er erhielt Abgaben für Prieſterweihen und ſonſtige Akte der 1929 aus Aegypten,„bezogen“, wie der Fachausdruck lautete. Er hieß als äygyptiſcher Geiſtlicher Saidarus el Antoni. Der Patriarch von Alexandrien weihte damals auch vier geiſtliche Mitglieder der abeſſini⸗ ſchen Delegation zu Biſchöſen. Einer von ihnen nahm am 29. Auguſt des vorigen Jahres an dem Ueber⸗ fall auf Addis Abeba teil und wurde von den Ita⸗ lienern gefangengenommen. Eine mindeſtens ebenſo große Bedeutung wie der Abuna hat der Etſchege, das Haupt der koptiſchen Mönche. Sein Amt wurde in der 2. Seite Nummer 332 Donnerstag, 22. Juli 1937 öweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts ein⸗ liche Dienſte bei der Thronbeſteigung geleiſtet hatte. Seither iſt der Etſchege Generaloberer ſämtlicher monophyſtiſchen Klöſter und Konvente Aethiopiens. Er hatte den Titel„Aſſiſtent des Thrones“ und war oberſter Beichtvater des Hofes. Fünf Jahrhunderte lang hatte der Etſchege ſogar einen wichtigeren Rang am Hofe als der Abuna, was äußerlich da⸗ dürch ſichtbar wurde, daß der Etſchege rechts, der Abuna links vom Throne ſtand. Erſt im vorigen Jahrhundert gab Negus Theodor II. dem Abuna ſeine alte Ehrenſtellung wieder. Die Frage iſt jetzt: wer Loll künftig Ober⸗ baupt der koptiſchen Kirche ſein? Abuna Kyrillos, der 1929 vom Negus„bezogen“ wurde, ſich aber den Italienern bei ihrem Einrücken ſogleich zur Berfügung ſtellte, ihnen treu geblieben iſt und im vorigen Jahre bei dem Attentat auf den Vicekönig in Aodis Abeba zuſammen mit Marſchall Graziani und anderen, italieniſchen Offizieren verwundet wurde? Oder der Etſchege Abt Gabre Menfes Ched⸗ dus, der ſich den Italienern ebenfalls zur Verfügung 9 geſtellt hat? Corrado Zoli trat kürzlich für die Er⸗ hebung des Abuna zum Oberhaupt der koptiſchen Kirche ein mit der Begründung, daß ein italieniſcher Vrizekönig keinen koptiſchen Beichtvater und keinen 0„Aſſiſtenten des Thrones“ brauche. Der Etſchege 6 habe alſo ſeine alte Stellung am Hofe verloren und ſei nur noch Generaloberer der Klöſter. Anderer⸗ 16 ſeits iſt aber der Etſchege ſchon früher im Gegenſatz 93 zu dem landfremden, aus Aegypten„bezogenen“ Abuna ſtets als Vertreter des nationalen Elements in der abeſſiniſchen Kirche angeſehen worden, und dieſe Tatſache ſpricht auch jetzt für ihn da von der Abſicht der italieniſchen Regierung geſprochen wird, die Abhängigkeit der koptiſchen Kirche Abeſſiniens von Alexandrien zu lockern. Der alte Gegenſatz zwiſchen Abung und Etſchege iſt alſo unter veränder⸗ ten Verhältniſſen wieder auferſtanden, und die Zu⸗ kunft wird zeigen, wie Rom ſich entſcheiden wird. Mit der Neugeſtaltung aller Verhältniſſe im Lande hängt auch das Problem des Kirchen⸗ beſitzes zuſammen. Im alten Abeſſinien ſtanden die weltliche Regierungen des Negus und die kop⸗ tiſche Kirche in Beziehungen, die ſich am beſten mit denen der deutſchen Könige zum Episkopat bis zum Inveſtiturſtreit vergleichen läßt— d.., die kirch⸗ lichen Würdenträger waren dem Negus ergeben, beeinflußten das Volk in ſeinem Sinne, übten in der Regierung einen ſtarken Einfluß aus und wurden für dieſe Dienſte gleich den weltlichen, ſeudalen Würdenträgern mit der Ueberlaſſung umſangrei⸗ ſchen Landbeſitzes belohnt. Erſt der letzte Negus ging bei ſeinen Verſuchen, den mittelalterlichen feudalen Aufbau des Reiches durch eine moderne Beamten⸗ verwaltung nach europäiſchem Muſter zu erſetzen, auch dem rieſigen Grundbeſitz der koptiſchen Kirche au Leibe. Die Folge war, daß die Geiſtlichen ſich in Addis Abeba bitter beſchwerten, als die Italiener ſiegreich vordrangen, in ihrer alten Treue wankend wurden und ſich den neuen Herren zuwandten. 17 Fe jetzt die Wiederherſtellung ſeines alten Be⸗ Eserwarte und ermahnen die Regierung des * 5 önigs, die Geiſtlichen von vornherein därüber lären, daß davon keine Rede ſein könne. Dieſe Mahnungen dürften kaum nötig ſein. Denn ſicher iſt, daß die italieniſche Regierung den Land⸗ beſitz der geiſtlichen Würdenträger zum Staatseigen⸗ tum erklären und den hohen Klerus durch regel⸗ mäßige Bezüge entſchädigen wird. Wahrſcheinlich wird man auch den rieſigen, beim völligen Fehlen von ſtatiſtiſchen Erhebungen bisher ziffernmäßig nicht genau zu ermittelnden Grundbeſitz der Klöſter 1 und Kirchen zum Dominialbeſitz erklären. Dies iſt um ſo berechtigter, als die Geiſtlichen in den meiſten Fällen mit dem Grund und Boden nichts anzufan⸗ gen wußten, ihn nur als Weideland benutzten oder brach liegen ließen. Das Land ſoll von italieniſchen Pächtern bebaut und beſiedelt werden. Die italieni⸗ ſchen Sachverſtändigen verſprechen ſich außerdem von der Verkleinerung des Kirchenbeſitzes eine Abnahme der Geiſtlichen und Mönche In den amhariſchen Kerngebieten des Reiches wird der Anteil der Kir⸗ (Borbericht) „Shakeſpeares Heimat⸗ recht im Heidelberger Schloßhof hat mit dieſer wahrhaft feſtlichen, und in ihrem Geſamtbild groß⸗ 4 artigen Aufführung aufs Neue ſeine ſchönſte Beſtä⸗ tigung erfahren. Als ein Rieſengemäldevon uner⸗ hörter Wucht und Würde wächſt das Schickſal Ro⸗ meos und Juliens aus den weiten Räumen der nächtlichen Burg: rechts Montague, links Capu⸗ let. mit Waffengeklirr und Maſſeneinſatz von Hüſter⸗prächtiger Far⸗ bigkeit,— inmitten aber, im Strudel der feind⸗ lichen Gewalten, gleich einer Inſel der Seli⸗ gen, das bräutliche Ge⸗ mach, von deſſen Altane die ſüße Zwieſprache der Liebenden tönt, und un⸗ * 2 ter dem ſich ſpäter die Gruft für das bittere Ende auftut Walter Bruno Iltz, der Spielleiter, hat einen großen Wurf getan, in⸗ dem er dieſes Werk in ſolcher Vollendung den 4 Reichsfeſtſpielen ſchenk⸗ te. Und wie ihm ſelbſt, — gebührt wärmſter Dank auch allen andern Mitt⸗ lern jener mächtlichen 5 Stunden voll hinreißen⸗ der Erlebniskraft. Margot Schubert. 6 gerichtet, nachdem der Abt des Kloſters Detra 6 Libgrios Taclehaimanot dem Negus Amlac weſent⸗ Kenner des Landes behaupten, daß der koptiſche Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Der amerikaniſche Anterſuchungsberichtt Die Arſache des Findenburg-Anglücks? Wahrſcheinlich verurſachten elektro-ſtatiſche Funken den Brand-Die deutſche Anierſuchung noch nicht abgeſchloſſen* anb. Waſhington, 22. Juli. Die Luftverkehrsabteilung des Wirtſchaftsmini⸗ ſteriums veröffentlicht jetzt auf Grund des Befun⸗ des des Hindenburg⸗Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes den endgültigen Bericht über die mut⸗ maßliche Urſache des Unglücks. Es wird darin erklärt, daß wahrſcheinlich elektro⸗ ſtatiſche Funken eine Miſchung von freiem Waſ⸗ ſerſtoff und Luft entzündet haben. Man nimmt an, daß die Zellen 4 und 5 oder deren unmittel⸗ bare Nachbarſchaft undicht waren, ſo daß im obe⸗ ren Heckteil die genannte Miſchung in Flammen geriet. Die offene Flamme ſei zuerſt am Oberteil des Luft⸗ ſchiffes und in verhältnismäßig großer Nähe des oberen Seitenſteuers erſchienen. Der Bericht weiſt ferner in dieſem Zuſammen⸗ hang auf die elektro⸗ſtatiſche Ladung der Atmo⸗ ſphäre infolge des feuchten Wetters hin und hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß die a b⸗ geworfenen Landeſeile in den vier Minu⸗ ten, die zwiſchen dem Erdkontakt und dem Aus⸗ bruch des Feuers folgten, Feuchtigkeit auf⸗ nahmen. 5 Die Theorie einer Sabotage hält der Bericht 5 für nicht erwieſen. Alle Möglichkeiten ſeien unterſucht worden, einmal eine äußere Einwirkung, nämlich das Abfeuern eines Brandgeſchoſſes, ferner die Anwendung eines ſtarken elektriſchen Richtſtrahls, ſowie der Abwurf einer Zündmiſchung durch ein Flugzeug, zum anderen die Möglichkeit einer inneren Einwirkung, darunter die Exploſion einer Bombe oder einer Höllenmaſchine. Bisher lägen für keine dieſer Theorien Beweiſe vor. 2 Im Verlauf der Unterſuchung wurden insgeſamt 97 Perſonen vernommen. *. Vön zuſtändiger deutſcher Seite wird hier⸗ zu mitgeteilt, daß die eingehenden und weitreichen⸗ den Unterſuchungen der vom Reichsminiſter der Luftfahrt, Generaloberſt Göring eingeſetzten Kommiſſion noch nicht abgeſchloſſen iſt. Wie bereits gemeldet, erſtrecken ſich dieſe Arbeiten ins⸗ beſondere auch auf Laboratoriumsverſuche in der drahtlos⸗elektriſchen und luftelektriſchen Verſuchs⸗ ſtation Gräfelfing bei München in der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt in Adlershof und bei dem Luftſchiffbau Zeppelin. Zur gegebenen Zeit wird hierüber noch berichtet werden. Das l. Iuternationale Ilugmeeking züxich Starke Beteiligung der deutſchen Luftwaffe an den Wettbewerben (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 22. Juli. Vom 23. Juli bis zum 1. Auguſt findet zum vierten Male das Internationale Flug⸗ meeting Zürich ſtatt, das ſeit 1922 alle fünf Jahre durchgeführt wird und das diesmal auf Grund der ausgeſchriebenen Konkurrenzen und der hierfür vorgeſchriebenen Nennungen als der bedeu⸗ tendſte internationale fliegeriſche Wettbewerb des Jahres 1937 angeſehen chenmänner auf 10 v. O. der Geſamtbevölkerung ge⸗ ſchätzt. Die Beziehungen zur koptiſchen Kirche ſind für die italieniſche Herrſchaft bei der ſtarken, wenn auch primitiven Religioſität der Abeſſinier eines der wich⸗ Kigſten Piobleme. Sthon aus Rückſicht auf ihre mo⸗ hammedaniſchen Untertanen im Imperium und vor allem in Lybien, äber auch unter dem grundſätzlichem Geſichtspunkt der betonten Islamfreundlichkeit les ſei an die Lybienreiſe Muſſolinis und die damals ver⸗ anſtalteten proislamitiſchen Kundgebungen, Ueber⸗ reichung des Islamſchwertes uſw. erinnert), haben die Italiener ͤer früheren Bedrängung der Moham⸗ medaner durch die herrſchende koptiſche Kirche ein Ende gemacht. Aber auf der anderen Seite leiſten ſie dem Katholizismus bei etwaigen Bemühungen, das koptiſche Chriſtentum näher an Rom heranzu⸗ ziehen, zunächſt keinen ſpürbaren Vorſchub. Bei den guten Beziehungen zwiſchen Faſchismus und Vatikan läge das immerhin nahe und entſpräche auch den italieniſchen Intereſſen. Offenſichtlich will man aber zunächſt die Eingeborenen bei der Umgewöh⸗ nung an neue Verhältniſſe nicht durch die Aufrüh⸗ rung unnötiger Gegenſätze Schwierigkeiten bereiten, die ſich auch auf die italieniſche Herrſchaft ungünſtig auswirken würden. So wird praktiſch das Prinzip vollſter veligiöſer Toleranz durchgeführt. „Romeo und Julia“ in Heidelberg 95 Zweiter Abend der Reichsfestspiele Gisela Uhlen Gulia) und René Deltgen(Romeo) (Photo: Alfred R50) werden muß. Auf dem neutralen ſchweizeriſchen Boden werden ſich Flieger von elf Nationen treffen. Was dieſe Veranſtaltung jedoch für Deutſch⸗ land beſonders hervorhebt, iſt die Tatſache der erſtmaligen Beteiligung der deutſchen Luftwaffe an einem derartigen internatio⸗ nalen Wettbewerb. Auf einem Sternflug nach dem Züricher Flughafen Dübeendorf am Eröffnungstage, zu dem deutſcherſeits 14 Flugzeuge, darunter neun vom Nationa L⸗ ſozialiſtiſchen Fliegerkorps gemeldet ſind, ſtoßen weiter e ſieben Konkurren⸗ zen. An dem Kunſtflugwettbewerb nehmen ſechs der beſten deutſchen Kunſtflieger⸗ und fliege rinnen, nämlich Graf Hage nburg, Stör, Achgslis, Benſtz, Lieſel Bach und Wera von Büſſing, tei ac n M renflugzeuge, die ſich aus einer techniſch⸗flie⸗ geriſchen Vorprüfung und einem Zuverläſſigkeits⸗ flug zuſammenſetzt, ſind ſechs d eutſche Be⸗ ſatzungen— meiſt vom NScc, ſtartbereit. Die Steig⸗ und Sturzflugkonkurrenz bedeu⸗ tet eine Neuerung nicht nur für Zürich, ſondern für ſämtliche bisher oͤurchgeführte Veranſtaltungen. Die Teilnehmer haben eine Höhe von 3000 Meter zu erreichen und dann einen Sturzflug mit ſchließlichem Ueberfliegen einer Ziellinie in 100 bis 400 Metern auszuführen, wobei Sieger wird, wer die kürzeſte Flugzeit erzielt. Zwei neue deut⸗ ſche Muſter, der Jagdeinſitzer der Bayeriſchen Flugzeugwerke, BF 109, und der Kampfeinſitzer Hen⸗ ſchel Es 123 vertreten hier die deutſchen Farben. In einem Geſchwindigkeitswettbewerb über eine Rundſtrecke geht der Chef des tech⸗ niſchen Amtes der Luftwaffe im Reichsluftfahrt⸗ Marconi/ Ein Leben voller Erſoloe In der Via Condotti, nahe der Piazza di Spagna, drängt ſich eine unüberſehbare Menſchenmenge. Niemand ſpricht ein lautes Wort und die Männer haben die Häupter entblößt. Noch kann man es nicht begreiſen, daß Italiens großer Sohn Gug⸗ lielmo Marconi nicht mehr unter den Leben⸗ den weilt, Marconi, der bahnbrechende Pionier der Funktechnik, der Magier der elektriſchen Wellen, nach Muſſolini der berühmteſte Mann Italiens. Ein Leben voller Erfolge, aber auch ein Leben vaſtloſer Arbeit und hingebungsvoller Forſchertätig⸗ keit, hat ſeinen jähen Abſchluß gefunden. Guglielmo „Marconi wurde am 25. April 1874 in Griffone bei Bologna geboren. Er verlebte ſeine erſte Jugend in der italieniſchen Provinz und bezog im jugend⸗ lichen Alter die Univerſität von Bologna, wo er Phyſik und Mathematik ſtudierte. Sein Lehrer, Profeſſor Righi, arbeitete an der Weiterentwicklung der„Hertzſchen Wellen“, jener großartigen Ent⸗ deckung des Bonner Phyſikers Heinrich Hertz, ohne die es heute drahtloſe Telegraphie, Telephonie und Radio nicht gäbe. Marconi war ein aufmerkſamer Schüler. Er beſchloß, die geheimnisvolle Naturkraft in den Dienſt der Nachrichtenübermittlung zu ſtel⸗ len und brachte es auch wirklich fertig, aus einer Kombination der Entdeckungen des Phyſikers Hertz, ſeines Lehrmeiſters Righi und des Forſchers Branly den erſten drahtloſen Sender und Emp⸗ fänger zu konſtruieren. In dem Chef des engliſchen Telegraphenweſens Preece ſand er einen einflußreichen Förderer, der ihn nach England ein⸗ lud und mit deſſen Unterſtützung die erſten prak⸗ tiſchen Verſuche vorgenommen wurden. Mit primi⸗ tivſten Hilfsmitteln gelang es Marconi im Mai 1897— der Erfinder war damals gerade 23 Jahre alt— im Briſtol⸗Kanal von Savernock Point nach Flattholm Island über eine Entfernung von knapp fünf Kilometer die erſten drahtloſen Signale zu morſen. Dieſer Tag war der Geburtstag der draht⸗ loſen Telegraphie. Bald konnte die Entſernung zwiſchen dem Sender und dem Empfänger vergrö⸗ ßert werden und als noch im gleichen Jahr die Firma„Marconi's wireleß Telegraph Company Ltd.“ gegründet wurde, da begriff man in der ganzen Welt, daß hier an einer epochemachenden Ent⸗ * Für dié Konkurrenz für Spork“ und Tou⸗- miniſterium Generalmajor Udet, mit einer BE 109 ins Rennen. deutſche Zivilluſtfahrt bei dem traditionellen Alpen⸗ flug vertreten ſein konnte, hat in dieſem Jahr nach der Wiedererrichtung der deutſchen Wehrfreiheit zur Luft auch die deutſche Luftwaſfe gemeldet. 1982 er⸗ vangen Flugkapitän Polte und Direktor Milch von der Deutſchen Lufthanſa mit einer Junkers⸗Ju 52 den Sieg. 1937 wird die gleiche Beſatzung, Maior Polte und der Staatsſekretär der Luftfahrt, Ge⸗ neral der Flieger Milch, mit zwei Begleitern auf einem szweimotorigen Mehrzweck⸗Flugzeug Do 17 am Start ſein. Außerdem ſind hier in der Kategorie der Einſitzer Generalmajor Uebeck und Major Seide⸗ mann und in der Patrouillen⸗Konkurrenz eine Dreierſtaffel der Luftwaffe, ſämtlich auf BF 109, ge⸗ meldet. Während Deutſchland an einem Staffel⸗ kunſtflug nicht beteiligt iſt, wird es zu dem Pro⸗ gramm durch zwei Sondervorführungen beitragen. General Udet wird eine Fieſeler 156 vorfliegen und Flugkapitän Hanna Reiſch wird ihre Kraft im Segelflug zeigen. Dem Ehrenkomitee, an deſſen Spitze der ſchweize⸗ riſche Bundespräſident ſteht, gehört deutſcherſeits der Präſident dse Aero⸗Clubs, v. Gronau, an. Die Chineſen räumen Abzug der 37. Diviſion aus Peiping? dnb Peiping, 22. Juli wochabend General Sungtſcheyuan auf. Seine Vor⸗ ſtellungen, die, wie es heißt, ſehr ernſten Charakter hatten, hatten zur Folge, daß am Donnerstagvormit⸗ tag mit der Konzentrierung der bisherigen von der 37. Diviſion geſtellten Garniſon in Peiping als Vor⸗ bereitung zum Abzug begonnen wurde. Mit japani⸗ ſchem Einverſtändnis übernimmt die 142. Divyiſion des Gouverneurs von Tſchachar, Liujuming, die Gar⸗ niſonierung des Peipinger Abſchnittes. Die Agentur Domei beſtätigt die Nachrichten über die vollzogene Räumung des Gebietes von Lukoutſchi au durch die 20. Armee und deren Abſicht, auf das Weſtufer des Nungting⸗Fluſſes über⸗ zugehen, ſowie den Abſchluß der Vereinbarungen des General Sungtſcheywan mit der japaniſchen Nord⸗ china⸗Garniſon. Der Geſamtinhalt der Vereinba⸗ rungen werde geheimgehalten, wenn auch die Preſſe die Räumungsbeſtimmungen für die 29. Armee ſowie die Entlaſſung beſonders antijapaniſch eingeſtellter Beamter als in den Vereinbarungen enthalten an⸗ kündigt. Wie Domei weiter berichtet, ſei die Haltung in Nanking abwartend; allerdings halte man dort die Forderung aufrecht, daß lokale Vereinbarungen der nachträglichen Anerkennung durch Nanking bedürfen. Das Gefühl einer allgemeinen Ent⸗ 0 pannung iſt eindeutig, und man hofft allgemein, daß eine friedliche Beilegung des Konfliktes bald er⸗ reicht wird. 8 , ene e Beruhigung in Nanoking und ee dib. Schanghai, 22. Juli. Die Stimmung in Nanking und Schanghai iſt jetzt ruhiger geworden. Man hofft, daß die japaniſchen Truppen ihre Verpflichtungen gemäß den getroffenen Abmachungen ausführen werden, nachdem die chine⸗ ſiſchen Truppen bei Wauping am Donnerstagvormit⸗ tag anſcheinend mit der Räumung ihrer Stellungen begonnen haben. Deuiſchlandͤs neutrale Haltung dnb. Waſhington, 22. Juli. Der deutſche Botſchafter Dieckhoff ſuchte Außenminiſter Hull auf und erklärte ihm, daß die Reichs regierung im chineſiſch⸗japaniſchen Kon⸗ flikt eine ſtvikt neutrale Haltung einnehme und ebenſo wie öͤie Vereinigten Staaten von Ame⸗ rika eine baldige Beilegung erhoffe. deckung und Erfindung gearbeitet wurde. Schon 1901 konnte der drahtloſe Funke den Atlantiſchen Ozean bezwingen und in Amerika empfangen wer⸗ den. In Deutſchland war man inzwiſchen nicht müßig geweſen. Die Telefunkengeſellſchaft hatte ähnliche Erfolge aufzuweiſen, aber nach langen Pa⸗ tentſtreitigkeiten konnte eine Einigung mit dem ita⸗ lieniſchen Erfinder erzielt werden. Mit den großen Erfolgen kamen für Marconi auch die großen äuße⸗ ren Ehrungen. Zuſammen mit dem Straßburger Profeſſor Braun erhielt er im Jahre 1909 den Nobelpreis für Phyſik und in Italien wurde er zum Senator ernannt. Später erhielt er auch das Präſidium der italieniſchen Akademie der Wiſ⸗ ſenſchaften, verbunden mit einem nicht unbeträcht⸗ lichen Ehrenſold verliehen. 5 Seine zahlreichen Erfindungen ſtellten Marconi wirtſchaftlich ſo ſicher, daß er ſich ganz der wiſſen⸗ ſchaftlichen Forſchertätigkeit widmen konnte und nicht mehr darauf bedacht zu ſein brauchte, ſeine weiteren Entdeckungen wirtſchaftlich zu verwerten. Sein Laboratorium richtete er ſich auf einer großen Luxusjacht, der„Elettra“, ein, mit der er faſt ſtän⸗ dig das Mittelmeer durchkreuzte, immer auf der Suche nach dem für ſeine Arbeit günſtigſten Klima. Hier auf der„Elettra“ führte er das Leben eines Einſiedlers. Er haßte die große Oeffentlichkeit. Nur Männer der Kunſt, berühmte Virtuoſen, Komponi⸗ ſten und Sänger wurden von Marconi auf der wei⸗ ßen Jacht gern geſehen; denn er ſelbſt war ein be⸗ geiſterter Muſiker und liebte in ſeinen Er⸗ holungsſtunden nichts ſo ſehr wie Muſik und Ge⸗ ſang. Sein Arbeitstag begann ſchon um ſechs Uhr früh. Und wenn er in einer Experimentierreihe ſteckte, ſo konnte es geſchehen, daß er bis in die ſpä⸗ ten Abendſtunden ununterbrochen im Laboratorium blieb, ohne ſich eine Ruhepauſe zu gönnen. War dann aber die Arbeit zur Zufriedenheit abgeſchloſ⸗ ſen, dann verſtand es Marconi auch entſprechende Ruhepauſen einzuhalten. Während dieſer Zeit durfte niemand an Bord der„Elettra“ arbeiten. Es wurde muſiziert oder dem Schwimmſport gehuldigt. In den letzten Jahrzehnten hat ſich Marconi vor⸗ wiegend mit der Erforſchung der Kurzwelle und der Ultrakurzwelle beſchäftigt. Auch hier konnte er der Wiſſenſchaft neue Wege weiſen. Erſt die Zu⸗ kunft wird die Bedeutung dieſes großen Erfinders voll zu würdigen wiſſen. F. Während auf dem Züricher Meeting 1932 nur die Der japaniſche Militärattaché Imai ſuchte am Mitt⸗ — Donnerstag, 22. Juli 1937 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7 3. Seite/ Nummer 3³² Mannheim, 22. Juli. Verwarnungen und rote Vorfahrtsſcheine Verkehrsüberwachung am Werk Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung wurden, wie der Polizei⸗ bericht mitteilt, 30 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und 16 Kraftfahrzeughalter bekamen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Die täglichen Verkehrsunfälle. Ecke Bismarck⸗ und Kurfürſtenſtraße ſtießen geſtern vormittag ein Kraftdreirad und ein Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer kam zu Fall und trug Verletzungen der linken Geſichtshälfte, Hautabſchürfungen und Prellungen am Rücken und an den Knien davon. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Bei drei weiteren Verkehrsunfällen iſt geringer Sachſchaden entſtanden. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden ſieben Perſonen zur Anzeige gebracht. Die Sadiseiie Turmfalken und Schleiereulen Mitte Mai ſagte ein alter Freund, der drüben in L 12 wohnt, zu mir:„Jetzt hawwe ſich wahrhaftig, dunnerkeidelnochemol, zwee Schleiereile bei uns im Garte ei'geniſt, un mache mr die Amſel dorchenanner; ich verſchieß ſie noch, die Räuber, die Ickel!“ Er war feſt davon überzeugt, daß die armen Nachtflügler den Kleinen die Eier und die Jungen wegholen würdͤen, und nur mit Mühe war er her⸗ umzukriegen. In der Dämmerung wollte er ſie mir zeigen, aber über Nacht waren die Bäume grün ge⸗ worden, und ſo gab es nur noch ein paar graue Punkte hinter Aeſten und Blättern zu ſehen, nix Genaues für die Kletterei auf einem gemütlichen Dachgarten der höchſten Etage. Haupteffekt dieſes Beſuches war, daß man den trefflichen Vogelfreund zu der Anſicht bekehrte, wie nützlich die Schleier⸗ eulen ſind, die tatſächlich nur Ratten und Mäuſe jagen. Das war nun Signal, über das Muſeum für Na⸗ turkunde nach mehr Krummſchnäbeln in der Stadt zu ſahnden, und tatſächlich, dort hatten ſie etwas Beſon⸗ deres unter Obſervation. In der Lutherkirche über dem Neckar, an der Dammſtraße, da hatten als gute Nachbarn in zwei entgegengeſetzten Erkerchen des Kirchturmes ſaß am Mittwoch ein ſeltſamer Kunde, es war der 1908 in Lienheim geborene Eruſt Baumgartz, von Statur ſchmächtig und nachdem ihm ſcheinbar ein Licht darüber aufgegangen war, was er mit ſeinen„Liebesgeſchichten“ angeſtellt hatte, auch recht wehleidig. Er war wegen Betrugs in 14 Fällen ging es diesmal mehr um die Frage der Siche⸗ rungsverwahrung als um die Höhe der Strafe. Eine Kette von Vorſtrafen ſchleppt der Angeklagte trotz ſeiner jungen Jahre ſchon hinter ſich und was ihn am treffendſten bennzeichnet, ſie ſind faſt alle aus demſelben Vergehen heraus entſtanden. Mitſchuld trug in großem Maße allerdings ſeine mehr als mangelhafte Erziehung. Schon mit 17 Jahren zeigte es ſich, daß er zwiſchen Mein und Dein keine Unter⸗ ſchiede machte. In den Zeugniſſen wird er als aus⸗ ganzen iſt Baumgartz neunmal im Inlang und drei⸗ mal im Ausland vorbeſtraft, davon allein ſechsmal wegen Betrugs. Was ihn nun wiederum auf die Anklagebank brachte, iſt eine ganze Reihe von Betrügereien meiſt in Zuſammenhang mit einem ganz gemeinen Hei⸗ ratsſchwindel. Faſt möchte man ſagen, er trieb ihn im großen. Sein Unweſen trieb er hauptſächlich in der Gegend von Karlsruhe, in Durlach und Bruchſal. Im erſten Fall ſpielte er den kleinen Hochſtapler. Er war als ganz einſacher Arbeiter beſchäftigt— denn man muß anerkennen, daß er ſich immer um Arbeit bemühte, und daß man meiſt auch mit ihm ſehr zufrieden war— und traf ein Mädchen, dem er ſchlankweg erklärte, er ſei Ingenieur. Es dauerte nicht lange, da hatte er ihr 16 Mark ab⸗ geknöpft. Als er dann entlaſſen wurde, hinterließ er im Verpflegungshaus noch eine Schuld von 14,22 Mark. Es mag ſtimmen, daß er das Geld einfach nicht mehr beſaß, und auch das Gericht ſchloß dieſen Fall ſpäter aus. Er lenkte ſeine Schritte nun nach Bruchſal. Dort ſuchte er ein Mädchen aus dem Krankenhaus auf und verſprach ſchon ſehr bald, mit ihm in den Stand der Ehe zu treten, worauf es ſich felſenfeſt verließ und den Wünſchen nach Geld ſo gut als möglich— ſie lieh ſich ſogar Geld von ihrer Schweſter— nachkam. Die Schweſter hatte aber Lunte gerochen und brachte dieſes„Verhältnis“ auseinander, als B. für einen Motorradwechſel 75 Mark haben wollte. Er ſuhr zwar ein Motorrad. aber das gehörte gar nicht ihm, ſondern einem Freund. Hier erklärte er, er habe in Karlsruhe ſeine Stelle aufgegeben, da er ſich in Bruchſal nie⸗ derlaſſen wolle. In einem Lokal hatte er in der gleichen Zeit eine Frau kennengelernt, ſtellte ſich als„Bautechniker“ vor und lieh ſich 5 Mark auf Nimmerwiederſehen. In einem anderen machte er die Bekanntſchaft mit der Kochin und trotz aller Vorſicht, die dieſes Mädchen ihm ent⸗ gegenbrachte, wußte er ſie doch ſoweit zu betören, daß er von ihr rund 20 Mark bekam. Natürlich dieſem Mädel und bei dem Mädchen aus dem Kran⸗ benhaus ging er beſonders geſchickt vor. Beiden verlangte er einmal Geld für eine Beerdigung ab, bei der einen war ſein Vater, bei der anderen der Onkel geſtorben. Der Köchin zeigte er ſogar eine Todesanzeige. Die Dritte, die er mit der Ehe beglücken wollte, wohnte ebenſalls in Bruchſal. Der Boden wurde ihm nun aber doch zu heiß. Er zog nach Heidel⸗ berg und es dauerte nicht lange, ſo begann er das gleiche„Spiel“ von neuem. Er quartierte ſich als Feldmeiſter ein, gab groß an, hatte immer Geld in der Taſche und machte auf ſeine Wirtin bald ſolch netten Eindruck, daß ſie ſich ihrer Nichte erinnerte, dieſe kommen ließ und nun ernſthaſt verſuchte, die beiden zuſammenzubringen. Auch hier verſtand es der Angeklagte ſehr raſch, zu Geld zu kommen. In kurzer Zeit hatte er von ihr ſchon 95 Mk.„geliehen“. Doch hier kam es anders, als er dachte. Das Mäochen wurde mißtrauiſch und rückte nichts mehr heraus. Nun kommt ſein größter Coup: er mimte in Selbſt⸗ angeklagt, und da er ein rückfälliger Betrüger war, geſprochener Pfychopäth bezeichnet, der herriſch, empfindlich und heuchleriſch, auf der anderen Seite aber auch ſehr fleißig und willig ſein konnte. Im ebenfalls durch das Verſprechen, zu heiraten. Bei mor d. Seine„Braut“ erhält eines ſchönen Tages einen Brief, wonach die Leiche des„Bayer“, als den Bon der Mannheimer Strafkammer verurteilt: Keiratsschwindler wanzert ins zuchthaus Er prellte heiratsluſtige Mäochen— Der Trick mit dem„Selbſimord“ Sein Abſchiedsbrief' an die Braut in Heidelberg Auf der Anklagebank vor der Strafkammer er ſich ausgab, im Neckar gefunden worden ſei und der Staatsanwaltſchaft übergeben wurde. Der „Tote“ habe außerdem den folgenden Zettel für ſie hinterlaſſen. „Ich nehme Abſchied von dieſer Welt, weil Du mich dazu gezwungen haſt und ich dadurch unglücklich geworden bin. Auf Wiederſehen im Himmel.“ In Wirklichkeit wollte der Angeklagte dem Mäd⸗ chen nur einen gehörigen Schrecken einjagen, damit ſie ihn nicht wegen der 95 Mark anzeige. Nach die⸗ ſem wahrhaft theatraliſchen Abgang machte er ſich ſchleunigſt aus dem Staube. Sein Weg ſührte ihn weiter nach Mannheim und Umgebung. In Seckenheim ſuchte er einen katholiſchen Pfarrer auf und log dieſem vor, er wolle zu ſeinem„Onkel“, einem Stadtpfarrer, fah⸗ ren, habe aber kein Geld. Er bekam auch etwas, er⸗ ſchien aber ſchon nach kurzer Zeit wieder, erklärte mit aller Frechheit, er habe auf der Landſtraße einen Wagen angehalten und der Beſitzer habe ſich nach ſeiner Schilderung, wie es ihm gehe, bereit erklärt, ihn einzuſtellen. Nur müſſe er einen Arbeitsanzug haben. Der Pfarrer gab ihm tatſächlich noch das Geld dafür und ließ ihn auch bei ſich eſſen. Als er aber eines Tages nicht mehr erſchien, erkundigte er ſich nach ihm und mußte erfahren, daß alles natürlich Schwindel war. Als Baumgratz wieder bei ihm auftauchte, ließ er ihn kurzerhand verhaften. Das Urtel lautete nach langer Beratung auf drei Jahre Zucht⸗ haus, drei Jahre Ehrverluſt und 200 Mark Geld⸗ ſtrafe, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Von der Verhängung der Sicherungsverwah⸗ rung wurde Abſtand genommen. —33.— Naubvögel als Gropſtabibewohner hausen im Kirchturm— Eine friedliche Verfolgung mit der Kamera Nützliche Ratten- und Mäusejäger Schleiereule und Turmfalke ihre Horſte aufgemacht. Man ſoll ſie allerdings nach Möglichkeit in Ruhe laſſen, und eine unendliche Geduld gehört dazu, zu warten und zu warten, wenn man einmal ein Bild von dieſem Großſtadtidyll machen will. Es iſt dem Präparator des Muſeums gelungen, ſogar eins zu bekommen, wie gerade ein Junges der Schleiereule aus dem Ei ſchlüpft, leider iſt es im Zeitungsdruck nicht wiederzugeben. Seine Beobachtungen während der Zeit, da er den Vögeln mit der Kamera nach⸗ ſtellte, ſind intereſſant genug, und beſtätigen die Nütz⸗ lichkeit: Jedesmal, wenn er oben war, lagen da Ratten und Mäuſe herum, und zwar immer andere. Beim Turmfalken wie bei der Schleiereule: Einmal drei Ratten und zwei Mäuſe, ein anderes Mal drei Ratten und eine Maus, und immer der Kopf weg, denn den verſpeiſen ſie als Leckerbiſſen zuerſt. Nun ſind die Eulchen inzwiſchen flügge geworden und haben ſich woandershin verzogen, aber vom Turmfalken liegen ſeit einiger Zeit die Eier unaus⸗ gebrütet da, die ſollten dieſer Tage geholt werden, und ich gehe ebenſogut mit. Eine kurzweilige Kletterei in luftige Höhen und da oben auf dem letzten Dachboden des Turmes werde ich gebeten, im Dunkeln nicht zu ſtolpern. Da liegen nämlich, hochgeſchichtet, nach beiden Seiten große Haufen von Knochen, Gewölle, Reiſig, Federn .. weit über einen Zentner, alles Ueberreſte von den Beſuchen der Eulen, Falken, Krähen, die ſich hier ſo recht wohl fühlten. Dieſes Material genau ge⸗ ſichtet, wird wohl wieder wie in tauſend anderen Fällen den Beweis erbringen, daß eben die Turmfalken und Eulen nützläche Tiere ſind, die die Ratten und Mäuſe im Hafengebiet ver⸗ tilgen. 5 Eins der kleinen bleigefaßten Fenſterchen am ſüd⸗ öſtlichen Erker iſt eingeſchlagen, es hat in ſeiner rhomboiden Form kaum einen Umfang von zehn Zentimeter, und doch drückt ſich da die Eule herein und heraus; denn ihr Körper iſt ſchmächtig, und nur Gefieder und Schwingen laſſen ſie ſo groß erſcheinen. Bei einem der erſten Beſuche hier oben hat es einen dramatiſchen Zwiſchenfall gegeben. Wie der Präparator die Bodenluke hebt und ſelber nach⸗ folgt, geht über ſeinem Kopf ein Geflatter los, die Eule ſtreicht über ihn hinweg in den Erker gegen⸗ über, wo das Loch im Fenſter iſt, und hinaus. Draußen aber fängt ſie in ihrer Wut über die Stö⸗ rung Krach mit dem Nachbar Turmfalken an... doch darüber berichtet der Augenzeuge, der unten geblie⸗ ben war. ſtinimter Tageszeit gab es gutes Licht und ſtundenlang ſtand der Photograph und wartete verborgen, bis etwas kommen würde. Wobei er übrigens be⸗ merkte, daß in der Brutzeit immer friſche Atzung neben dem Weibchen lag. Und endlich gelang alſo die Aufnahme. Nun wieder hinunter und gehört, was draußen paſſiert war. Ein anderer Angeſtellter des Muſeums hatte unten Poſto gefaßt, und ſein forſchender Blick wurde bald mit Senſationen beſonderer Art belohnt. Ein Kampf ging los. Die Eule in ihrer verſtändlichen Erboſtheit über den Radau im gemüt⸗ lichen Turmheim machte den Turmfalken verant⸗ Deulſch,Oſtajrika vor und nach dem Kritg öntereſſanter Lichtbildervortrag im Reichskolonialbund Der Vortrag von Oberpoſtinſpektor W. Durſt über Deutſch⸗Oſt zog ziemlich viel Publikum an, die Kunſthalle war überfüllt. Der Redner hat den Feld⸗ zug unter Lettow mitgemacht, und die Erregung aus der Kriegszeit zittert immer noch in ihm nach, wenn er leidenſchaftlich gegen die Kolonialpropaganda unſerer ehemaligen Feinde auftritt, und dagegen unſere Leiſtungen hält, ſei es in der Pazifi⸗ zierung, die Deutſch⸗Oſt zu einem vollkommen rechts⸗ ſicheren Lande machte, ſei es in der Aufzählung deut⸗ ſcher Heilmittel gegen Tropenkrankheiten, oder Auf⸗ zählung von Beiſpielen der rührendſten Treue bei den Eingeboren'n, wie das von jenem Sultan, der auf die Drohung der Engländer wohl die deutſche Fahne einholte, aber mit dem Hinweis auf die Treue der Deutſchen Gift nahm, und unter dieſer ſelben Fahne verſchied. Vom Krieg einige Einzelheiten: Im Vertrauen auf die Kongvoakte waren nur 14 Kompanien As⸗ karis mit Modell 71(rauchſtarkes Pulver) bewaffnet. Aber mit den deutſchen Freiwilligen ſchlug man das indiſche Landungskorps der Engländer bei Tanga ſo vernichtend, daß man ſofort gute Bewaffnung und Munition genug hatte. Welche Freude bei der An⸗ kunft der Hilfsſchiffe, die das Vaterland ſchickte, und die Arznei und Artillerie brachten! Unermüdlicher Widerſtandsgeiſt beim Ausbauen und Wegſchleppen der Schiffsgeſchütze des Kreuzers„Königsberg“, der im Rufidfi⸗Delta zuſammengeſchoſſen wurde. Und luſti⸗ ges Intermezzo mit jenem Askari⸗unteroffizier, der eines Tages mit einem hübſchen Negermädchen ge⸗ traut werden wollte.„Aber deine Frau ſitzt doch in Daresſalam, und ein Chriſt darfnur eine Frau haben!“ Darauf er:„Bana, jetzt iſt Krieg. Jetzt nix Chriſt. Nach Krieg wieder Chriſt!“ Das Land iſt immer noch ſehr wildreich, die Engländer haben die 18 Wildreſervate gelaſſen wie früher, und der Löwe iſt hier ſo friedlich, daß man ihn beinahe anſaſſen kann. Trotzdem darf man in dieſen Dingen nicht ſentimental ſein. Wenn man pflanzen will, müſſen die 9 die alles zer⸗ trampeln, weg, und die alten Löwen können in der Regenzeit ſehr unangenehm werden, weil ſie dann in die Hütten gehen. Das Nashorn iſt immer ge⸗ fährlich, die ollen Dickhäuter, die Flußpferde, gaben auf den Kriegszügen ſolide Mahlzeiten ab. Die ſie⸗ ben Millionen Eingeborenen waren in 38 Haupt⸗ und über 100 Nebenſtämme aufgeteilt, die ſich natür⸗ lich früher viel bekriegten. Sie hatten und haben noch heute einen guten Inſtinkt für die Unerfreulich⸗ keit von Miſchlingen; und uns zu ſagen, die deut⸗ ſche Raſſenlehre wirke ungünſtig auf den Eingebore⸗ neu, iſt barer Unſinn. Im Gegenteil, die deutſche Lehre gäbe dem Eingeborenen ſeine innere Hallung wieder, wie ja überhaupt alle deutſche Kolonialpolitik ſich auszeichne durch gröberes Verſtändnis für das innere wirkliche Weſen der unterworſenen Völker. Aus der wirtſchaftlichen Sphäre iſt zu bemerken, daß die Siſal⸗Agave, die heute den beſten Hanf und Faſerſtoff liefere, ſchon 1893 von einem Deutſchen aus Mexiko übergeführt wurde. Sowohl oſtafrikani⸗ ſcher Kaſſee wie Tee rangieren in der Spitzenklaſſe der Weltmarktpreiſe. Das Zuckerrohr gebraucht nur 74 der Reifezeit vom javaniſchen Zuckerrohr, wo heute noch die Hauptplantagen liegen. Alles Dinge, die dem Eifer der Pflanzer ebenſo wie der Tüchtig⸗ keit der deutſchen Verſuchsſtationen zu verdanken ſind.— Die Schwemmgoldͤvorkommen ſind recht be⸗ achtlich, Deutſch⸗Oſt ſteht an vierter Stelle in der Goldproduktion. Mit einigen Worten über die deutſchen Schulen, die ſeit 1929 wieder anfangen aufzublühen, und die augenblicklich ziemlich unter Druck ſtehen, ſchloß der Reoͤner. Er war ſchon im Text oft durch Beifall un⸗ terbrochen worden, und man dankte ihm nochmals recht berzlich. Stellvertretender Kreisverbandsleiter Viktor Dick freute ſich ſehr über das große Intereſſe, er erinnerte daran, wie er 1931 noch ganze 7 Mitglieder in Mann⸗ heim vorgefunden habe, jetzt habe er 2800, und da viele Schulen geſchloſſen in den Reichskolonialbund eintreten, ſo hofft er, bald 3000 erreicht zu— 4 155 8 3 Hr. er wieder gepackt, daß die Federn flogen. Ein drit⸗ ſollte es dem Naturkundemuſeum, Dr. Ratzel, mel⸗ Wieviel Olympia-Beſucher Ein Stück Tuch war hier mühſam mit einigen Stangen vor dem Fenſter aufgebaut worden, zu be⸗ Neumeldungen, darunter 1752 Ausländer. Bochu Kugel. Sieben Jahre iſt ſie alt und tanzt ſcho ausgiebig Beiſall und ließ ſie ohne Zugaben nicht er ſich wortlich, und ging gleich auf ihn los, der er ſich friedlich auf einem Erkerchen ſonnte. Schwupp, hatte er den Schnabel der Gevatterin im Genick. Er flat⸗ terte ab und ſetzte ſich nebenan, ſchon ging die Eule wieder im Sturzflug auf ihn los und wuchtig wurde tes Mal ließ er ſich dieſe grobe und gänzlich gerechte Behandlung gefallen, dann zog er ab, ge ohne Ehrgefühl und Courage. An ſich hat ja d kleinere Turmfalke ganz gute Chancen, weil er deutend ſchneller und wendiger iſt. Aber er war wahrſcheinlich gänzlich im unklaren über die ſache der plötzlichen Erbitterung ſeiner Nachba vielleicht war er noch jung und beſcheiden und chey leresk veranlagt, und ſie alteingeſeſſen,— er jedenfalls ab. Ob es nun auf dieſem Zwiſchenfall beruhte, der Turmfalke ſeine Eier im Stich ließ,— die einſammelten und mitnahmen—, davon meldete Fama nichts Die Gelehrten ſind der Meinung, er in jenem Unwetter von Anfang Juni draufgegan⸗ gen iſt, es kann aber auch eine elektriſche Leitung geweſen ſein. Jedenfalls iſt er weg, und nun mag man hoffen, daß ein Kollege wieder kommt; denn er iſt, wie geſagt, ein nützlicher Vogel und eine Rarität in der Großſtadt. Wer aber mehr dergleichen geſehen und erlebt den(über Sammelnummer der Gemeindeverwal⸗ tung zu erreichen). Dr. I. kamen nach Mannheim? Unſer Fremdenverkehr verzeichnete im Sommerhalb⸗ jahr 1936 67 163 Beſucher Im Sommerhalbjahr 1936 ſtand der Fremden⸗ verkehr im Zeichen der Xl. Olympiſchen Spiele, die vom 1. bis 16. Auguſt in Berlin und vom 10. Auguſt in Kiel ſtattgefunden und ſowohl durch die Großartigkeit ihrer Vorbereitung als auch durch die Maſſe der Beſucher und die Vielſeitigkeit der Veranſtaltungen alle vorausgegangenen Ereign dieſer Art weit übertroffen haben. Nach den Er⸗ gebniſſen der umfaſſenden Halbjahresſtatiſtik w den in der Zeit vom 1. April bis 30. Septe 1936 in 3140 Fremdenverkehrsorten des Deutſ Reiches mit 37,66 Millionen Einwohnern oder v. H. der Geſamtbevölkerung 15,88 Millionen Frem denmeldungen und 68,65 Millionen Fremdenüber nachtungen gezählt, darunter 1,72 Millionen Mel⸗ dungen und 5,18 Millionen Uebernachtungen von Auslandsfremden. Dieſe Angaben enthalten di entgeltlichen Unterkünfte in den üblichen Behe gungsſtätten einſchließlich der vom Olympia kehrs⸗ und Quartieramt vermittelten Unter 5 in Privatwohnungen und der Sonderunterkünfte der aktiven Olympia⸗Teilnehmer(Olympiſches Dorf, Frieſenheim uſw.), dagegen nicht die unentgeltlichen Unterkünfte bei Verwandten oder Bekannten und die Unterkünfte in billigen Maſſenquartieren (Jugendherbergen, Zeltlagern und ſonſtigen Maſſen⸗ quartieren), die für die Zahlungsbilanz des Frem denverkehrs keine nennenswerte Bedeutung haben. Die unentgeltlichen Unterkünfte bei Verwandten und Bekannten entziehen ſich einer genauen ſta ſtiſchen Feſtſtellung. In Jugendherbergen und ſonſtigen Maſſenquartieren waren im Sommerhalb⸗ jahr nach den Ergebniſſen der Halbfahresſtatiſtik 3647 831 Fremde mit 8410 869 Uebernachtungen untergebracht.— In der Stadt Mannheim wurden im Son merhalbjahr 1936: 67163 Fremöden⸗Ne meldungen und 114273 Fremden Uebernach⸗ tungen gezählt, darunter 7236 Neumeldung von Auslandsfremden und 10665 Ueb⸗ nachtungen von Auslandsfremden. Wir gleichen die Fremdenziffern einiger Städte Sommerhalbjahr 1936: Augsburg 51136 Fremden⸗Neumeldu darunter 5813 Ausländer. Berlin 818475 Frer den⸗Neumeldungen, darunter 179 172 Ausländ Beuthen 6116 Fremden⸗Neumeldungen, runter 517 Ausländer. Bieleſeld 35785 Fremde 5498 Fremden⸗Neumeldungen, darunter 342 Aus länder. In Deutſchland wurden in den 2984 Fremden⸗ verkehrsorten des Sommerhalbjahrs 1935 insgeſa 13,56 Millionen Fremdenmeldungen und 59,70 Mil lionen Fremdenübernachtungen, darunter 1,17 N lionen Meldungen und 3,58 Millionen Ueberna⸗ tungen von Auslandsfremden, gezählt. Denn war im Sommerhalbjahr 1936 die Zahl der Frem denmeldungen um 16,8 v. H. und die Zahl de Fremdenübernachtungen um 14,4 v. H. größer ale im Sommerhalbjahr 1935. Die Meldungen der Aus⸗ landsfremden haben ſich um 46,5 v. H. und ihre Uebernachtungen um 44,1 v. H. gegenüber dem Som⸗ merhalbjahr 1935 erhöht. G. Wam un Unterhaltungsabend im„Rheingold“. Ein abwechſlungsreiches Stimmungsprogramm ging am Mittwochabend über die Bretter im Palaſt⸗Kaf „Rheingold“. Schmiſſig eröffnete die gute Stim⸗ mungskapelle Richrath⸗Horn. Dann kamen die 4 Hotters mit einigen ihrer bekannten Pfalz⸗ und Weinlieder. Willy Vogel, ſeines Zeichens ſon Baßgeiger, zeigte, daß er auch nett zu ſingen ver ſteht. Er brachte ſogar recht anſpruchsvolle Lieder aus verſchiedenen Opern. Die Sopraniſtin Rit Schütt erfreute ebenfalls mit einigen Liedern. Ei reizender Spaß für alle war die kleine Marian beachtlich. Nichtendenwollender Beifall holte ſie mit ihrem Marionettentanz. Schließlich ſeien auch die famoſen Harmonika⸗Soliſten Ziegler erwähn⸗ Die Stimmung des überfüllten Hauſes war einfach großartig. Man ſpendete den Künſtlern gerne und von der Bühne. Es war ein heiterer Abend, der bis lange nach Mitternacht ausdehnte. 73 c L 9 0 9 . 5 ———* 2—15 CeU tdeut Aus Baden Reichsminiſter Dr. Goebbels dankt Heidelberg Auf das anläßlich der Eröffnung der Reichs⸗ feſtſpiele 1937 an Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ Hels als dem Schirmherrn der Reichsfeſtſpiele ge⸗ — Grußtelegramm, dankte Dr. Goebbels wie olgt: „Reichskulturwalter Moraller über den Herrn Oberbürgermeiſter Heidelberg. Ihnen und dem Herrn Oberbürgermeiſter danke ich herzlich für ihre Grüße anläßlich der Eröffnung der Heidelberger Reichsſeſtſpiele 1937. Ich freue mich beſonders, daß die Stadt Heidelberg durch die neue Stiftung der zeitgenöſſiſchen deutſchen Dichtung einen weiteren Anſporn zur Verſchönerung der Feſtſpiele gegeben hat. Mit Hitler⸗Heill Ihr Dr. Goebbels.“ Ausgeglichener Etat in Baden⸗Baden Rückerwerb der Badenwerkaktien * Baden⸗Baden, 21. Juli. Am Dienstagnachmit⸗ tag wurde in öffentlicher Ratsherrenſitzung im gro⸗ ßen Rathansſaal der Haushaltsplan für das Jahr 1937 beraten. Der laufende ordentliche Etat enthält Einnahmen in Höhe von 7462 617 Mark und Ausgaben in Höhe von 7462617 Mark, verzeich⸗ Rnet alſo erſtmals wieder einen Ueberſchuß von 29 336 Mark. Der außerordentliche Haushalt ſieht Aus⸗ gaben vor in Höhe von 3870 287 Mark, ſeine eigenen Einnahmen belaufen ſich auf 3 680 951 Mekk. Der Fehlbetrag von 189 336 Mk. iſt durch Zuweiſung des voranſchlagsmäßigen Ueberſchuſſes des ordent⸗ lichen Haushaltes in Höhe von 29 936 Mk. und durch Entnahme aus den am 1. 4. 1997 vorhandenen Be⸗ triebsbeſtänden(geſamtverfügbarer Betrag 441 622² Mark) mit 160 000 Mk. gedeckt. Der Reſt der vor⸗ handenen Betriebsmittel und ein einmaliger Zu⸗ ſchuß der Stäwag an die Stadt in Höhe von 400 000 Mark wird der Betriebsmittelrücklage(331 022 Mk.) und der Ausgleichsrücklage(150 000 Mk.) zugewie⸗ ſen, ſo daß der Rücklagenverordnung der Reichs⸗ regierung entſprochen iſt. Außerdem kann die Stadt noch ohne Inanſpruchnahme des Kapitalmarktes langſam wieder auch an größere Bauagufgaben heran⸗ gehen. So ſind im Voranſchlag als Rücklage zur Erſtellung eines Mädchenvolksſchulgebäudes in der Altſtadt, das dringend gebaut werden muß, 200 000 Mark vorgeſehen. Die Mittel für den Rückkauf der Stäwag⸗Aktien werden aufgebracht ohne daß durch ungebührliche Entnahmen die ſorgſame kaufmänniſche Wirtſchaftsführung der Werke irgendwie beeinträch⸗ tigt oder gefährdet wird. Steigende Einnahme— ſinkende Wohlfahrts'aſten Der Haushalt der Stadt Kehl * Kehl, 22. Juli. Auf der Tagesordnung der 666 fentlichen Sitzung der Ratsherren am Montag ſtan⸗ den Haushaltsſatzung und Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1937/38. Die ſtädtiſchen Finanzen ſind das Spiegelbild der Aufwärtsentwicklung Kehls. Den ſinkenden Wohlfahrtslaſten ſtehen ſteigende Einnahmem gegenüber, die ſchwebende Schuld konnte 1996 reſtlos beſeitigt und der Voranſchlag für 1937 zum erſten Male ohne Fehlbetrag abgeſchloſſen werden. Die ſeſte Schuld hat ſich um faſt 300 000 Mark verringert. In den letzten ͤͤrei Jahren hat unſere Stadt zuſammen 1,15 Millionen Mehrleiſtun⸗ gen aufgebracht. Der Haushalt verzeichnet in Ein⸗ nahmen und Ausgaben 1693 840 Mark. Die Umlage wird in der gleichen Höhe wie im Vorjahre erhoben. Tolgeglaubie machen Bierreiſe Origineller Ausgang einer Vermißtenſuche *Neuſtadt i. Schw., 22. Juli. Zwei ſeit Sonntag abend als vermißt gemeldete Wanderer, Rudolf Gutmann⸗Titiſee und Wilhelm Mattmüller⸗ Offenburg, nach denen die Gendarmerie ſogar die Waldungen des Hochſchwarzwaldes abſuchte, wurden am Dienstagabend in feuchtfröhlicher Stimmung in einer Titiſeer Gaſtſtätte entdeckt. Sie hatten ſich in der Sonntagnacht von Saig nach Lenzkirch begeben, wo ſie übernachteten und von dort aus am Montag nach Bonndorf fuhren, um ihre Bierreiſe fort⸗ zuſetzen. Am Dienstagmittag kehrten ſie dann wie⸗ der nach Titiſee zurück. * Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe —. che 11 — — m/ Toller Banditenſtreich in Pforzheim: Raubüberſall auſ Kaſſenboten Ein Kaſſenbote ſeiner Gelotaſche mit 15 000 Mark beraubt- Der Verbrecher ſchoß auf die Verfolger- Im Auto entlommen * Pforzheim, 22. Juli. Am heutigen Donnerstagvormittag gegen 9 Uhr, wurde in der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße der Kaſſenbote der Bijouterie⸗Firma Rau überſallen und ſeiner Geldtaſche mit etwa 15000 Mark beraubt. Der Täter ſchwang ſich auf einen bereitſtehenden dunkelblauen Kraftwagen, der das Kennzeichen III A(Württem⸗ berg) 25042 trug und gab vom Trittbrett aus auf ſeine Verfolger mehrere Schüſſe ab. Der Kraftwagen iſt entkommen. Bei dem geraubten Betrag handelt es ſich um Lohngelder, die der Kaſſenbote bei der Reichsbank ab⸗ gehoben hatte. Er iſt durch zwei Revolverſchüſſe am Arm verletzt worden. Umfaſſende Fahndungsmaß⸗ nahmen ſind ſofort ergriffen worden. Es handelt ſich um mehrere Täter. Die Kriminalpolizei bittet um Mitteilungen aus dem Publikum über folgende Wahrnehmungen: 1. Wer hat einen dunkelblauen Kraftwagen am heutigen Donnerstag in Richtung Karlsruhe oder überhaupt auf der Landſtraße beobachtet? 2. Wo haben Leute in der Nacht auf Donnerstag übernachtet? 3. Wer kann über die Nummer und den Verbleib des Kraftwagens Auskunft geben? 4. Iſt der Wagen geſtohlen worden; wo und wann? 5. An welcher Tankſtelle hat der Wagen getankt? 6. In welcher Reparaturwerkſtätte oder Garage hat der Wagen vorübergehend gehalten? 7. Kann jemand über die weitere Fahrtrichtung des Wagens Auskunft geben? 8. Sind irgendwo verdächtige Perſonen bemerkt worden? Rabenmutter wandert ins Zuchthaus Sie ließ ihr Kind verhungern und erfrieren! * Ravensburg, 22. Juli. Vor dem hieſigen Schwurgericht ſtand die 25 Jahre alte Anna Bihler unter der Anklage der Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. Im Dezember 1936 hatte die Angeklagte, die mit ihrem Mann hauſierend durch das Oberland gezogen war und keinen dau⸗ ernden Wohnſitz hatte, auf der Straße bei Amtzell ein Kind geboren, mit dem ſie in das Krankenhaus Wangen eingeliefert wurde. Nach zwölf Tagen aus dem Krankenhaus enklaſſen, zog ſie mit dem Säugling und einem 2½jäh⸗ rigen Bübchen bei Eis und Schnee nach Tett⸗ naug, wo ihr Mann wegen einer Meſſer⸗ ſtecherei gerade im dortigen Amtsgerichts⸗ gefängnis ſaß. Auf dem Rückweg nach Wan⸗ gen ſtarb jedoch das Neugeborene, angeblich an den Folgen einer Lungenentzündung. In Wirklichkeit hatte die pflichtvergeſſene Mut⸗ ter den Säugling regelrecht verhungern und erfrieren laſſen. Von Schmutz überzogen wurde der kleine Leichnam mit wunden Stellen und Erfrierungen am ganzen Körper aufgefunden. Die Rabenmutter, die das Schickſal ihres Kindes völlig gleichgültig ließ, wurde, da das Gericht nur Körperverletzung mit nachge⸗ folgtem Tode annahm, zu einer Zuchthausſtrafe von vier Jahren verurteilt. Anweſenheit des Kreisleiters 32 9 7 0 —* Donnerstag, 22. Juli 1937 Ehrung für den Dichter des Pfälzer Liedes Gedenkfeier am Grabe Eduard Joſt's * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 22. Juli. Die Stadt⸗ verwaltung hatte am Mittwochvormittag die Rats⸗ herren und die Vertreter der Partei zu einer ſchlich⸗ ten Gedenkfeier am Grabe des Dichters Eduard Joſt auf dem Neuſtadter Friedhof eingeladen. In Merkle würdigte Stadtkämmerer Dr. Vogel Edͤuard Joſt als den Dichter des Pfälzer Liedes. Wenn heute das Pfälzer Lied zum Volkslied der Pfalz gewor⸗ den ſei, dann dürfe die Stadt Neuſtadt den 100. Ge⸗ burtstag des Dichters nicht vorübergehen laſſen, ohne dieſer Tatſache zu gedenken. Dr. Vogel teilte mit, daß die Stadt in abſehbarer Zeit dem Dichter eine würdigere Ruheſtätte zuweiſen wird. Es folgte eine Kranzniederlegung. Der Landesverband der ſaarpfälziſchen Schriftſteller ließ gleichfalls am Grabe einen Kranz niederlegen. Wieder Zuchthausſtrafe für ehemaligen Mönch Im Kloſter zum Verbrecher geworden— Der vergeßliche Obere der„Brüder der chriſtlichen Liebe“ 4* Koblenz, 21. Juli. Vor der Dritten Großen Strafkammer des Land⸗ gerichts Koblenz hatte ſich der frühere Angehörige der„Kongregation der Brüder der chriſtlichen Liebe“ in Geſcher(Wiſtfalen) Karl Czoencita aus Bott⸗ rop zu verantworten. Er war, da er nach beendeter Lehre keine Arbeit finden konnte, in ſchlimmſter Nor⸗ zeit im Alter von 17“ Jahren ins Kloſter gegangen, wo er im Jahre 1926 die ewigen Gelübde ablegte. In den Jahren 1930 bis 1932 verübte er als Bru⸗ der Otto mit zwei Fürſorgezöglingen die unter den Kloſterbrüdern üblichen Schweinereien. Der Angeklagte legte bei der Verhandlung ein offenes Geſtändnis ab, das durch die Zeugenvernehmun⸗ gen in vollem Umfange beſtätigt wurde. ausgetreten, weil er zu der Ueberzeugung gekom⸗ men war, daß er im Kloſter vollſtändig zugrunde RNeue Sumpfblüten gehen müſſe. Als der Ordensobere als Zeuge gefragt wurde, ob er denn von dieſen abſcheulichen Vorgängen nichts gehört habe, erklärte er auf das beſtimmteſte, ihm ſei nie eine derartige Mitteilung gemacht wor⸗ den. Er verſtummte allerdings, als ihm der Vor⸗ ſitzende einen in den Perſonalakten aufgefundenen Brief eines Pfleglings vorlas, worin dieſer dem geiſtlichen Direktor die an ihm begangenen Schand⸗ taten mitteilte. Der Obere mußte ſchließlich auch zugeben, daß er darüber mit den Eltern des Zög⸗ lings geſprochen hatte. Cilbergeld im Aulo geſchmuggelt Großer Deviſenſchieber⸗Prozeß begann in Freiburg— 10 Perſonen auf der Anklagebank * Freiburg, 22. Juli. Die Zweite Große Strafkammer beim Landgericht Freiburg verhandelt zur Zeit gegen zehn Angeklagte wegen fortgeſetzter Deviſen⸗ vergehen, die bis in den Juli des Jahres 1933 zu⸗ rückgreifen. Das Verfahren wird zunächſt gegen den 26jährigen Kraftwagenführer Bernhard Wigant⸗ Baſel, den 40jährigen Händler Konrad Reith⸗Bühl, den 28jährigen Diplom⸗Kaufmann Julius Her⸗ kommer⸗Weil a. Rh., den 54jährigen Kaufmann Julius Herkommer aus Schweigen bei Berg⸗ zabern, wohnhaft in Weil, den 37jährigen Kaufmann Carlo Bontadi⸗Baſel und den 38jährigen Händ⸗ ler Wendelin Langenecke r⸗Urloffen durchgeführt. Alle Angeklagten ſitzen ſchon längere Zeit in Unter⸗ ſuchungshaft. Die Anklage wirft u. a. Bontadi vor, mindeſtens 75 000 Mark Reichsbanknoten aus der Schweiz nach Deutſchland eingeſchmuggelt, dieſe in Silbergeld umgetauſcht und wieder über die Grenze gebracht zu haben. Die bisherige Beweisaufnahme ergab, daß die drei Hauptbeſchuldigten, Bontadi, Wigant und Lan⸗ 10087 neue Wohnungen in Baden Die Bilanz der Bautätigkeit im Fahre 1936 * Korlsruhe, 22. Juli. Nach den vom Statiſtiſchen Reichsamt veröffent⸗ lichten Ergebniſſen der Bautätigkeit im Jahve 1086 at auch das Land Baden an dem allgemeinen * am Baumarkt der letzten Jahre in be⸗ deutendem Umfange teilgenommen. Dank der för⸗ dernden Maßnahmen der Reichsregierung zur Schaf⸗ fung neuen Wohnraums ſtieg die Zahl der durch Um⸗ und Neubau entſtandenen Wohngebäude von 4934 im Jahre 1935 auf 5056 im Jahre 1936. 2692 Wohngebäude wurden mit Unterſtützung aus öffent⸗ lichen Mitteln errichtet(1935: 2683), und davon 123 mit Mitteln der Kleinſiedlung oder mit Hilfe von Reichsbürgſchaften für Kleinſiedlungen. Noch ſtärker kommt der Aufſchwung der Ban⸗ wiriſchaft in dem Rohzugang an Wohnungen zum Ausdruck. Während im Jahre 1035 in Baden nur 9053 Woh⸗ nungen gewonnen wurden, waren es im Jahre 1936 insgeſamt 10087. Der Anteil der Kleinwohnungen (mit einem bis drei Wohnräumen) betrug im letzten Jahre in Baden 2985. Da der Abgang von Woh⸗ nungen verhältnismäßig gering war, bleibt der Reinzugang nicht ſehr bedeutend hinter dem Roh⸗ zugang zurück. Insgeſamt wird ein Reinzugang von 9369 Wohnungen in Baden für das Jahr 1936 gemeldet gegenüber 8512 im Vorfahr. Berechnet auf 1000 der Bevölkerung hat ſich der Reinzugang an Wohnungen ſeit 1932 ſtändig erhöht. Er betrug 1936 im Reichsdurchſchnitt 4,7 Wohnungen auf 1000 Einwohner. Baden lag mit 3,9 Wohnungen auf 1000 der Bevölkerung unter dieſem Durchſchnitts⸗ ſatz. Den höchſten Reinzugang an Wohnungen hat⸗ ten Anhalt(11,5 auf 1000 Einwohner), Württemberg (6,5), Mecklenburg(6,3) und die Provinz Branden⸗ burg(6,1). Außerordentlich lebhaft war auch die Bautätigkeit, die nicht Wohnzwecken dient. Der Umfang der fer⸗ tiggeſtellten Nichtwohnungen betrug in Baden bei 2270 Gebäuden 2207000 Kubikmeter. genecker, etwa 60 000 Mk verſchoben haben. Das „Grundkapital“ in Höhe von 4000 bis 6000 Mark ſtammte in der Hauptſache von dem Angeklagten Langenecker.„Umſchlagsplatz“ für das Geld war Haltingen bei Baſel, wohin Langenecker das Silbergeld im Ruckſack brachte. Wigant ver⸗ ſteckte es im Auto und ſchmuggelte es über die Grenze. Die drei Hauptangeklagten wollen fünfzehnmal die Grenze paſſiert haben. Bontadi und Wigant erhielten für die Aus⸗ führung der„Geſchäfte“ Proviſion, während den „Hauptverdienſt“ Langenecker einſtrich. 4* Die Zweite Große Strafkammer Freiburg hatte ſich in einer außerordentlichen Sitzung mit vier Fällen mißbräuchlicher Verwendung von Regiſtermark zu befaſſen. Angeklagt war zunächſt ein Ehepaar aus Karlsruhe. Zur Zeit der Tat war der Mann als deutſcher Beamter in Baſel angeſtellt. Das Ehe⸗ paar machte mehrere Reiſen nach Deutſchland und erwarb dafür Regiſtermark im Betrage von 6200 Mark. Das Gericht hält es für erwieſen, daß etwa 4000 Mk. davon mißbräuchlich verwendet wurden. U. a. kauften die beiden Leute reichlich Wäſche und Kleider in Deutſchland und verwendeten etwa 3000 Mark für den Kauf eines Autos. Die Strafkammer verurteilte den Ehemann zu 1500 Mk. und die Ehe⸗ frau zu 500 Mk. Geloͤſtrafe ſowie zu den Verfahrens⸗ koſten, ſoweit Verurteilung erfolgte. Schwerer lag der Fall bei der dritten An⸗ geklagten, der Frau eines Reichsbeamten in Baſel. Sie be⸗ ſchaffte ſich für 8000 Mk. Regiſtermark, machte meh⸗ rere Reiſen nach Deutſchland und kaufte dabei für ſich und ihre Familie Kleidungsſtücke, Wäſche uſw. für mehrere hundert Mark. Ferner nahm ſie eine Summe von mindeſtens 2350 Regiſtermark nach der Schweiz hinüber Sie erhielt acht Monate Gefäng⸗ nis, 2000 Mk. Geldſtrafe und muß die Koſten des Verfahrens tragen. Mitangeklagt war ihr 20jähri⸗ ger Sohn, dem aber das Amneſtiegeſetz vom 23. April 1936 zugute kam. In den Urteilsbegründungen wird ausgeführt, daß die Angeklagten als Beamte und Beamtenfrauen durch ihr die deutſche Wirtſchaft ſchädigendes, ge⸗ winnſüchtiges Verhalten ein ſchlechtes Beiſpiel ge⸗ geben haben. 2 Er iſt im Jahre 1935 aus eigenem Antrieb aus dem Orden Volksgemeinſchaft aus Der Staatsanwalt betonte, daß zu der langen Reihe der angeklagten Orden, der Barmherzigen Brüder von Montabaur und Trier, der Franzis⸗ kanerbrüder von Waldbreitbach, der Alexianer in Bonn und vieler anderer, nun auch die Kongregation der Brüder der chriſtlichen Liebe treten und daß die Franziskaner von Aachen und die Alexianer von Aachen bald ſolgen würden. Die Urſache dieſer häu⸗ figen Verbrechen ſei im Zölibat zu ſuchen. Das Gericht habe es immer wieder mit Leuten zu tun, die unbeſcholten mit den beſten Abſichten in den Or⸗ den eintraten und dann Verbrechen begingen, die das Geſetz mit Zuchthaus bedroht. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Verbrechens§ 223a(Mißhandlung) zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von einem Jahr neun Mo⸗ naten und ſchloß ihn auf * Landau, 21. Juli. Zwölf Brüder des St. Paulusſtiftes in Queichheim ihren betreuten Kranken unſittlich vergangen haben, werden ſich in nächſter Zeit vor der Großen Straf⸗ kammer des Landgerichts Landau zu verantworten haben. Die Sache war erſt beim Sondergericht in Köln anhängig und wird nun in Landau verhandelt, wobei ein Saatsanwalt aus Köln als An⸗ kläger auftritt. Grenzlandtage in Kandel Eröffnung der Triſelsſtraße * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 22. Juli. Zwei be⸗ deutſame Ereigniſſe ſtehen am Beginn der nächſten zwei Wochen: Die Grenzlandtage in Kandel und die Heimattage in Annweiler. Die unter der Schirmherrſchaft von Gauleiter Bürckel ſtehenden Grenzlandtage erhalten für Kandel ſelbſt noch eine Vertiefung durch die offizielle Stadterhe⸗ bungsfeier am kommenden Sonntagvormittag. Damit wird Kandel, am Rande des Bienwaldes, zur jüngſten Stadt des Gaues Saarpfalz. In einer Kundgebung auf dem Feſtplatz wird die Grenzland⸗ bevölkerung ein machtvolles Gemeinſchaftsbekenntnis ablegen. Volkstum und Brauchtum an der Grenze werden ſich in einem Feſtzug widerſpiegeln, an dem ſich ſämtliche Gemeinden des ſüdoſtpfälziſchen Grenz⸗ gebietes beteiligen. Beim großen Volksfeſt am Nach⸗ mittag, das von der Gaudienſtſtelle der NS⸗Kultur⸗ gemeinde und der NSG„Kraft durch Freude“ ge⸗ ſtaltet wird, wirken ſämtliche Trachtengruppen der Südpfalz, Maſſenchöre der Männergeſangvereine des Grenzgebietes und mehrere Muſikkapellen mit. Mit einem bunten Abend auf dem Feſtplatz und einem großen Feuerwerk wird der feſtliche Tag ausklingen, dem ſich noch zwei Tage mit froher Geſelligkeit und Fahrten an die Grenze anſchließen. Nach dem macht⸗ vollen Auftakt in Annweiler erhalten die Heimattage am Sonntag, dem 1. Auguſt, ihre Krönung durch die Eröffnung der Trifelsſtraße durch den bayeriſchen Miniſterpräſidenten Ludwig Siebert. Damit wird dieſe geſchichtliche Stätte in noch ſtärke⸗ rem Maße dem Fremdenverkehr zugänglich gemacht. Ratsherrenſitzung in Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 22. Juli. Am Montag wurde in der Ratsherrenſitzung die Abgabe von Baugelände und die Aufnahme der erforderlichen Darlehen zur Ablöſung einer aus dem Jahre 1920 ſtammenden Schuld und zur Errichtung von ſechs Mietwohnungen für Minderbemittelte(davon zwei für Kinderreiche) gutgeheißen. Die neuen Vorhaben machen die Er⸗ höhung des Haushaltsplanes um 9000 Mark auf 1826 457,55 Mark und des außerordentlichen Haus⸗ halts um 80 000 Mark notwendig. Im Zuge der Erweiterung des Stadtbildes hat die Stadtverwal⸗ tung durch das Stadtbauamt bereits die Einheitlich⸗ keit der Bebauung des Fußes des Limburgberges vom Röhricht bis nach Hauſen ins Auge faſſen laſſen. Eine ähnliche baupolizeiliche Vorſchriſt wird auch für andere Stadtteile erlaſſen werden. drei Jahre von der die ſich an *.— 2 Donnerstag, 22. Juli 1937 5. Seite/ Nummer 332 Sthöne deutjche Erfolge bei der öſterreichiſchen Alpenfahrt Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe von Hanſtein auf Hanomag Geſamiſieger— Drei weitere Deutſche in Beſtleiſtung Am Montag gina in Baden bei Wien eine Fahrt zu Ende, die ſchöne deutſche Erfolge brachte. Bei der Inter⸗ naticnalen öſterreichiſchen Höhenſtraßenfahrt. an der ſich Deutſche, Oeſterreicher, Ungarn und Tſchechen beteiligten, wurde der SS⸗Fahrer von Hanſtein auf Hanomag nicht nur Sieger des Geſamtklaſſements mit der höchſten Gut⸗ punktzahl aller Konkurrenten, ſondern außerdem kamen noch öͤrei weitere deutſche Fahrer— Frau Meinecke auf⸗ Hanomag, Carl von Guilleaume auf Ovel und Graf von der Mühle⸗Eckord auf BMW— ſtrafpunktfrei ſiegreich uus Ziel. Dieſe Höhenſtraßenfahrt, die über 1860 Kilometer in drei Fahrtagen bon Baden bei Wien nach Villach, von Villach, nach Gemünden und von dort zurück nach Baden führte. wurde von manchem Teilnehmer als ſchwerer bezeichnet als es die Internationale Alpenfahrt in der Schweiz ie war! Die Ausfälle bei dieſem Alpenwettbewerb und die Flut der Straſpunkte ſprechem ſchon eine beredte Sprache für ſich. Von den 68 Wagen⸗ und Kraftradfahrern. die am Samstag in Baden geſtartet waren. langten am Ziel nur 42 an— die übrigen 20 hatten unterweas aufgeben müſſen! Es war in dieſen drei Tagen auer durch ganz Oeſterreich gegangen und es gab wohl keinen ſchweren Paß, keine Steilſteigung oder ſouſtige Alpenſchwierigkeit, die nicht den Fohrern vom öſterreichiſchen Automobil⸗Club vor⸗ geſetzt worden wäre. Das ſchwieriaſte an dieſen drei Tagen waren aber nicht die Päſſe— die immerhin wie am Katſchberg und an der Turracher Höhe bis zu 30 Proz. Steigungen brachten—, die größten Schwierigkeiten viel⸗ mehr machte es den Fahrern, die ſehr hohen Durchſchnitts⸗ zeiten einzuhalten, die von der Fahrtleituna für Wagen auf zwiſchen 52 und 42 Km⸗Std. urnd für Krafträder auf 46 bis 42 Km⸗Std. angeſetzt worden waren. Wer beurteilen will was ein Soer⸗Durchſchnitt auf ſchmalen, kurvigen Feldwegen, auf Steilſteigungen und Serpentinenſtrecken in Oeſterreichs Alven heißt, der hätte eigentlich die Fahrer auf ihrer wilden Jagd beobachten müſſen. Um Minuten, ia Sekunden aina es da öfters i den Zeitkontrollen, und wer unterwegs irgendwelches Pech hatte, ſo daß er„bauen“ mußte. ſo hagelte es nur ſo Strafpunkte. denn für jede Minute Verſpätung in den Kontrollen wurden die Straſpunkte diktiert, ſo daß es für eine Minute Verſpätung einen Strafpunkt, für zwei Minuten aber ſchom drei Strafpunkte gab. So war dieſe Alpenſahrt mehr ein Renmen durch die Alpen, ein Rennen über unabgeſperrte Straßen bei ſtar⸗ zem Gegenverkehr! Pech und Glück ſpielten dabei zu⸗ weilen auch entſcheidende Rollen und die kleinen und mittleren Wagen waren den ſchweren gegenüber nicht un⸗ weſentlich im Vorteil, weil die ſchwerem Wagen je nach ihrem Leiſtungsgewicht, das aus PS⸗Zahl und Gewicht des lompletten Wagens errechnet wurde zumeiſt ungleich höhere Durchſchnitte einzuholten hatten, aber das Lei⸗ ſtungsplus ihrer ſchweren Maſchinen auf den Kurven⸗ ſtraßen garnicht zur Geltung bringen kounten. So waren auch bei einigen der zahlreichen Som der⸗ prüfungen die geforderten Bedingungen von den ſchweren Wagen auch bei beſtem Können nicht zu erfüllen. Es gab übrigens an Sonderprüfunaen auf der erſten Strecke eine Geſchwindigkeitsprüfung, auf der bis zu 110 Kilometer Durchſchnittsgeſchwindigkeit verzamat wurde, dann am zweiten Tag eine Fahrſtilyrüfung auf einer welligen Strecke, die in beſtimmter, ſehr kurz bemeſſener Zeit zurückgelegt werden mußte und eine Beraprüfung auf dem Katſchberg. am dritten Tag dann ſchließlich eine auf einer Steilſteigung des Scharklinger Ziel eine Brems⸗ und Beſchleuniaungs⸗ Sonderprüfungen wurden zedoch nur für Anfahrtprüfuna Berges und am prüfung. Dieſe die Ausſcheidung um den Kategorie⸗Sieg, die erſten drei Plätze alſo in der Geſamtwertung. gewertet. Infolge der überſpitzten Anforderungen an die ſchwe⸗ ren Wagen gelang es zum Beiſpiel nur einem BM W⸗ Sportwagen, ſtrafpunktfrei ans Ziel zu kommen, ob⸗ gleich die bayeriſchen Sportwagen mit Meilemvorſprüngen dem übrigen Feld vorausiagten. Die Mittelklaſſe bis 2 Liter ſtellte in Hanſtein auf Hanomas den Geſamtſieger. Von den geſtarteten 24 deutſchen Fohrern, den 20 auf Wagen und den 4 auf Krafträdern, kamen 14 am Ziel an — außer den vier bereits genannten Strafpunktfreien noch weitere 7 Wagen— und drei Kartftrabfahrer. Schweres Pech hatte auf dieſer Fahrt die Mannſchaft der Motor⸗ brigade Sachſen. Sieger, einer der drei Fahrer der von Gruppenführer Lein geführten Mannſchait ſtieß am letzten Tag mit einem entgegenkommenden Privat⸗ wagen in einer Kurve zuſammen, ſo daß ſein Dasd völlig zertrümmert wurde. Sieger mußte mit inneren Verletzungen. Prellungen uund Brüchen wie auch ſein Bei⸗ fahrer, der etwas glimpflicher wegkom. ins Krankenhaus eingeliefert werden. Pech, aber zum Glück nicht ſo ſchweres, hatte auch der Braunſchweiger Kloppenburg, der noch am letzten Taa mit ſeinem BMW gegen einen Banm fuhr und mit beſchädigtem Fahrzeug die Weiterfahrt aufgeben mußte. Der Fahrer konnte dabei von Glück ſagen. daß er keine ernſteren Verletzungen davontrug. Folgende deutſchen Fohrer kamen mit Strafpunkten am Ziel an: Prinz Schaumburg⸗Livve(BMW).. Graf Sandizoll(BMW), Baronin Pleſſen(BMW), Paul von Guilleaume(Adler), Sauerwein(Adler) Scholle(Hano⸗ mag) und von den vier ageſtarteten deutſchen Kraftrad⸗ fahrern Willig(NSu), Wiegand(BMWi und Döbereiner. Fey, der vierte, war noch am letzten Taa ausgeſchieden. Die drei letztgenannten Kraftradſahrer errangen auch als Mannſchaft des DDAcC den Clubpreis, wie auch die Hanomag⸗Mannſchaft den Preis als Wagen⸗Fabrikteam. Von den 9 geſtarteten Mannſchaften lamen nur 5 durch— von ihnen aber fuhren zwei aboeſeben von dem beiden bereits genannten, deutſche Maſchinen. Eine von ihnen DKW⸗Räder, die andere NSu⸗Maſchinen. Man kann von einem wirklich aroßen deutſchen Erfolg ſprechen, den hier wieder einmal unſere Fahrer und Maſchinen gegen ſtarke ausländiſche Gegnerſchaſt, gegen Oeſterreich, Ungarn und Tſchechoſlowakei erkämpften! Von allen denen aber, die dieſe Fahre überhaupt be⸗ ſtanden, gilt der Satz von Graf Pachta des Sportpräſi⸗ denten des öſterreichiſchen Automobil⸗Clubs, der bei einer Schlußfeier beim Heurigen meinte, daß jeder der hier durchgehalten habe, ſich ols Meiſter des Volants erwies. Er hatte damit genau ſo recht, wie mit der Behauptung, daß es wohl keinen unter den Fahrern gegeben hätte, dem es nicht ein Genuß geweſen wäre. durch die Schön⸗ heiten Oeſterreichs, dieſes herrlichen Berglandes. im Kraftfahrzeug zu fahren. Anerkennung dem öſterreichiſchen Automobil⸗Club für ſeine Bemühungen, die aroße Fahrt ſo reibungslos und einwandfrei wie möglich durchzuführen. Beſonderes Lob, aber den beiden deutſchen Frauen Frau von Pleſſen und Frau Meinecke, die dieſe Fahrt durchſtanden. K. G. von Stackelbertg. Sommerturnier des Mannheimer Schachklubs Kaum ſind die Winterturniere beendet— der Stichkampf um den Titel eines Klubmeiſters zwiſchen Beck und Wei⸗ nacht ſteht ſogor noch aus—, und ſchon iſt eine neue Schlacht im Gange, das Sommerturnier. Die Erfahrungen der letz⸗ ten Jahre haben gezeigt, daß ſich auch in den Sommer⸗ monaten ſtets eine große Anzahl turnierfähiger Spieler finden, vor allem auch ſolche, denen eine Teilnahme an den regelmäßigen winterlichen Klubmeiſterkämpfen aus irgendeinem Grunde unmöglich iſt und die ſich doch auch gerne ab und zu an einem ernſthaften Wettkampf beteiligen möchten. So iſt die Einrichtung von Sommerturnieren all⸗ gemein lebhaft begrüßt worden, und die ſtarke Beſetzung — auch dieſes Johr wieder— iſt der beſte Beweis für das große Intereſſe daran. Natürlich darf ſich ein Sommerturnier nicht über eine ebenſo große Zeitſpanne ausdehnen wie das eigentliche Klubturnier. Es ſoll vielmehr als ſeine Ergänzung dafür ſorgen, daß auch der Sommer ſchachlich nicht ungenützt verſtreicht, ſondern eine Uebungsmöglichkeit für jedermann beſteht. So wird denn das diesjährige Sommerturnier nach dem ſogenannten Schweizer Syſtem durchgeſührt in 5 Runden, unabhängig von der Teilnehmerzahl. Die Aus⸗ loſung wird dabei ſo gehandhabt, daß möglichſt jeweils die Spieler mit gleicher Punktzahl als Partner zuſammenkom⸗ men und ſich ſo der Enoͤſieger im Laufe der 5 Runden her⸗ auskriſtalliſiert. Jede Niederlage wiegt bei einem ſolch kur⸗ zen Turnier natürlich doppelt ſchwer. 30 Teilnehmer hatten ſich gemeldet. Sie wurden in Abteilungen geſondert, der Spielſtärke nach. Die 1. Runde ergab in Abteilung 1 Siege von Schnepf, Blümmel, Burger, Heger, Mühl und Händle. Das Treffen Lützenbürger— Beck endete unentſchieden. In Abteilung 2 gewannen Frau Beger, Mutſchler, Häringer, Reiſer, Orth, Wild, Schmeckebecher und Schmid. Die größte Ueberraſchung der 2. Runde in Abteilung 1 war die Niederlage des Favoriten Beck gegen Mühl. Schnepf gewann gegen W. Burger, Heger gegen Händle und Liebich gegen Zettelmeyer. Di Partien dieſer Gruppe: Blümmel— Lützenbürger, W. Müller— Hirſchauer und Portſcheller— Hönig endeten alle unentſchieden. In Abteilung 2 gewannen Frau Beger gegen Schmid, Mutſchler gegen Schmeckebecher, Woll⸗ mann gegen Hellmann, Orth gegen Wild, Schwab gegen F. Burger, Paudler gegen Köhler, Reiſer gegen Bollinger und Friedrich gegen Häeinger. Die 3. Runde ſah in Abteilung 1 als Sieger: Lützen⸗ bürger gegen Liebich, Beck gegen W. Müller, Hönig gegen Hirſchauer W. Burger gegen Händle, Schnepf gegen Mühl, Blümmel gegen Heger. Die Begegnung Zettelmeyer— Portſcheller ergab Punkteteilung. Der Stand in dieſer Gruppe nach 9 Runden iſt nun: Schnepf 3, Blümmel 27//, Burger, Heger, Lützenbürger, Mühe je 2, Beck und Hönig je 1½, Händle, Liebich, Portſcheller je 1, Hirſchauer, Müller, Zettelmeyer je 177 Zähler. In Abteilung 2 waren erfolgreich; Frau Beger gegen Reiſer, Wollmann gegen Schmeckebecher, Wild gegen Schwab, Friedrich gegen Paudler, Häringer 999er Schmid, Bollinger gegen F. Burger, Mutſchler gegen Orth und Köhler gegen Hellmann. Stand nach 3 Runden in Abteilung 2: Frau E. Beger und Mutſchler je 3, Friedrich, Häringer, Orth, Reiſer, Wild, Wollmann je 2, Bollinger, Köhler, Paudler, Schmecke⸗ becher, Schmid, Schwab ie 1, F. Burger, Hellmann je 0 Punkte. Nauheimer See e in Stuttgart achwettkampf zwiſchen Weltmeiſter Dr. Euwe a rohnteiſter Bogeljubow und Großmeiſter Se⸗ miſch, der in Bad Nauheim mit den erſten beiden Runden ſeinen Anſang genommen hatte, wurde am Mittwoch in Stuttgart fortgeſetzt. ltmeiſter Dr. Euwe traf zum erſten Mal in dieſem Dr. Aljechin. Euwe eröffnete mit einem Damengambit, das von Dr. Aljachin angenommen wurde. Die übrigen Nach einem Figurenabtouſch wurde die Partie nach dem 31. Zug abgebrochen. Dr. Euwe ſcheint ſich die etwas beſſere Enoſpielpoſition geſichert zu haben. Im Kompf Sämiſch gegen Bogoljubow eröff⸗ nete Sämiſch ebenfalls mit einem Damengambit, gegen das ſich Bogoljubow mit Cambridge Springs verteidigte. Bo⸗ goljubow machte einige unerwartete Züge, die Sämiſch in Zeitnot brachten. Sämiſch konnte ſeine Stellung aber trotzdem ſtark verbeſſern, während Bogoljubow ſeine Vor⸗ teile faſt ganz einbüßte. Sämiſch hat in dieſer Partie, die 680 dem 35. Zug abgebrochen wurde, gute Gewinnaus⸗ chten. Am die deutſche Schachmeiſterſchaft Schmitt fübrt mit vier Punkten In der vierten Runde der Kämpfe um die deutſche Schachmeiſterſchaft in Bad Oeynhauſen behauptete der Breslauer Schmitt durch einen Sieg über Heinrich in einem poſitionell ausgezeichnet behandelten Damen⸗ bauernſpiel die Führung im Turnier. Rellſtab gewann eine fronzöſiſche Partie gegen Rodatz nach meiſterhaft durchgeführtem Turmenoſpiel. Faſt genau dieſelbe Eno⸗ ſpielſtellung ergab ſich in der Caro⸗Kann⸗Partie Richter⸗ Kranki, die Richter ebenfalls ſicher—— Siege führte. Kohler—Kieninger eröffneten italieniſch. Kieninger ſchlug den gegneriſchen Königsangriff ab und ſiegte im Gegenſtoß. Engels verteidigte ſich gegen Reinhardt in einem Damengambit nicht zum Beſten, doch leiſtete ſich Reinhordt auch einige Schnitzer, ſo daß ein gleichſtehendes Endſpiel entſtand. Bei einem Angriff ſtellte Engels dann eine Figur ein und gab auf. Unentſchieden endeten die Partien Zollner—Michel und Ern ſt-Lachmann. Der Stand nach der vierten Runde iſt folgender: Schmitt 4 Punkte, Kieninger.5 Punkte, Michel und Rell⸗ ſtab je 3 Punkte, Richter 2,5 Wunkte, Kranki, Engels und Zollner je 2 Punkte, Lachmann, Reinhardt je 1,55 Punkte, Kohler, Rodatz und Ernſt je 1 Punkt, Heinrich 0 Punkte. Wenninger, Slgat, une, horer, Kunz. Frauen: 100 Meter Kraul: Romz Wagner (Ewäsk), 200 Mitr, Bruſt: Seeböck(Ewask), Imal⸗100⸗Mir. 7 7 — * 27 7 27 EN 2 955 4 +—— Meiſterſchaften der Ruderer 45 Boote und 168 Ruderer gemeldet Für die deutſchen Ruder⸗Meiſterſchaften auf dem Hoch⸗ flutbecken in Leipzig am 31. Juli und 1. Auguſt haben nahezu alle ausſichtsreichen Vereine ihre Mannſchaften gemeldet. 45 Boote mit 168 Ruderern werden in die Meſſeſtadt entſandt, wobei der Einer mit elf Meldungen am ſtärkſten beſetzt iſt. Es folgen dann der Vierer m. St. mit acht Nennungen, mit je ſieben Nennungen der Vierer „ohne“ und der Achter, der Doppelzweier und Riemen⸗ zweier„ohne“ mit je fünf und der Riemenzweier„mit“ mit nur zwei Meldungen. Die beiden ausgeſchriebenen Meiſterſchoftsrennen der Frauen, bei denen der Titel„Reichsſieger“ vergeben wird, werden von neun Booten beſtritten. Für die Meiſterſchafts⸗ wurden im einzelnen folgende Meldungen ab⸗ gegeben: Einer(11 Nennungen): RV Rüſſelsheim(G. v. Opel), Rhenus Bonn(Brpockmann), WSB Godesberg(Neubur⸗ ger), Tangermünder Ré(Seedorf), Mainzer RB(T. B. d. Bergh), Berliner RC(Weſthoff), RV Nürnberg(G. Matſchke), RE Berlin⸗Grünau(W. Füth), Frankfurter Ros Germania(Paul), Alemannio Berlin(Pirſch), Schwein⸗ furter R Franken(W. Kaidel). Doppelzweier(): Ber⸗ liner Hochſchulen, Favorite⸗Hammonia Hamburg, Halleſcher RC, Frankfurter R Germania, Renngemeinſchaft Franken Schweinfurt⸗Alemannia Berlin. Riemenzweier o. St.(): Hellas Berlin, Hannoverſcher RC 1880, Mainzer RB, Ber⸗ liner RB 1876, RC Viktoria Grünau. Riemenzweier m. St. (): Hellas Bexlin, Frieſen Berlin. Vierer m. St.(): Renngemeinſchaft Wiking⸗Tih Berlin, Münchner RC, Sturmvogel Leipzig, Berliner RC, Viktoria Bernburg, Frankfurter RG Germania, Renngemeinſchaft Frieſen Ber⸗ lin/ Berlin 84, Etuf Eſſen. Vierer o. St.()? Re Saar Saarbrücken, RG Wiking Berlin, 1. Breslauer RB, Re⸗ gensburger RB, Berliner Re, Schweriner R6 84, Etuf Eſſen. Achter(): Ri Wiking Berlin, Mainzer RB, 1. Kie⸗ ler RC, Wratiſlawia Breslau, Berliner Ré, Rͤ am Wannſee Berlin, Frankfurter RG Germonio. Frauen: Doppelvierer m. St.(Schnellrudern—): ARC Breslau, RV Freiweg Frankfurt a.., Allianz Ber⸗ Iin, 1. Frauen⸗RC Hannover, Obotrit Schwerin. Gig⸗ Doppelvierer(Stilrudern—): Aegir Berlin, Hamburger Damen⸗RC, Wiking Leipzig, Rückertſchule Berlin. Deſterreichs Schwimmer zum Keoünderkampf Nach den am Sonntag in Graz ausgetragenen Landes⸗ meiſterſchaften wurde Oeſterreichs Mannſchaft aufgeſtellt, die am 29. Juli und 1. Auguſt im Olympiſchen Schwimm⸗ ſtadion zu Berlin den erſten Länderkampf gegen Deutſch⸗ land austragen ſoll. Die Aufſtellung lautet: Männer: 100, Meter Kraul: Swoboda(Ewask), Zobernig(Klagen⸗ furt). 200 Mtr. Kraul: Zobernig, Hnatek(Ewask). 200 Mtr. Bruſt: Hölzl(Schwarzrot Wien), Placheta(Auſtria Wien). 100 Mtr. Rücken: Kellner(Graz), Marhula(Ewask),. Amal⸗ 200⸗Mtr.⸗Kraulſtaffel: Hnatek, Seltenheim, Zobernig, Swo⸗ boda. Kunſtſpringen: Winkler, Marhula(beide Ewask). Turmſpringen: Groß, Winkler,(beide Ewask). Waſſerball: teinbach, Lerget⸗ porer, Kunz. Lagenſtaffel: Lederer, Seeböck, Wagner. Mädy Staudinger(Ewask). Gewichtheber⸗Meiſterſchaften in Düſſeldor Zu den Deutſchen Gewichtheber⸗Meiſterſchaften im Feder⸗, Leicht⸗ und Mittelgewicht, die am 1. Auguſt in Düſſeldorf durchgeführt werden, wurden je zehn Meldungen abgegeben: Federgewicht: Titelverteidiger Walter(Saarbrücken), Marx(Köln), Renfer(Augsburg), Liebſch(Düſſeldorf), Biermann(Düſſeldorf), Domski(Düſſeldorf), Mühlberger (Frankfurt a..), Kommnitz(Trier), Schmitt(Eſſen) und Kunſtſpringen: Kannwald(Eſſen). Leichtgewicht: Titelverteidiger Janſen(Eſſen), Schwitalle (Breslau), Clauſen(Lübech, Grauvogel(Augsburg), Leſ⸗ ſenich(Köln), Dürr(Köln), Schormann(Wanne⸗Cikel), Erdmann(Suhl), Wanne 2(Eſſen) und Müller(Grimmaß, Mittelgewicht: Titelverteidiger Wagner(Eſſen), Ismayr (Freiſing), Gottſchalk(Eſſen), Schmidt(Köln), Weber (Augsburg), Kroll(Suhl), Simon(Düſſeldorf), Stanis⸗ lawſki(Düſſeldorf), Buchin(Neu⸗Ulm) und Lehmann (Hannover). Tennismeiſterſchaften der Wehrmacht Auf den Plätzen am Roſeneck begannen am Mittwoch in Berlin die Tennis⸗Meiſterſchaften der Wehrmacht. Bei 108 Teilnehmern an der Einzel⸗Meiſterſchaft um den Wamder⸗ preis des Reichskriegsminiſters und Oberbefehlshabers der Wehrmacht Generalfeldmarſchall von Blomberg wurde vom frühen Morgen bis ſpäten Abend auf allen Plätzen flott. geſpielt. Der Titelverteidiger Dr. Tübben, der wieder⸗ um beſte Ausſichten auf die Erringung des Titels hat, kam nach Roſt über Hänſch in der zweiten Runde zu einem leichten:0,:1⸗Siege. Auch die übrigen„geſetzten“ Spieler erreichten die dritte Runde. In den Vorgefechten um die Doppel⸗Meiſterſchaft und Wanderpreis des Reichsminiſters der Luftfahrt und Ober⸗ Kleine Sport⸗Nachrichten Joſef Möritz(München), der frühere Motorrad⸗Europa⸗ meiſter, wurde am Mittwoch unter ungeheurer Anteil⸗ nahme der Münchner Bevölkerung und ſeiner Motorſport⸗ Kameraden auf dem Münchner Oſtfriedhof zur letzten Ruhe geleitet. Die Anto⸗Union hat für den„Großen Bergpreis von Deutſchland“ auf der Schauinsland⸗Rennſtrecke bei Frei⸗ burg für die große Rennwagenklaſſe Roſemeyer und Stuck ſowie für die Räderrennen Kluge, Winkler, Petruſchke (250), Mansfeld, Bodmer, Herz(500), Braun(600⸗Seiten⸗ wagen), Kahrmann und Schumonn(1000⸗Seitenwagen) ge⸗ nannt. Beſtgeiten gab es am Mittwoch beim internationalen Leichtathletikfeſt in Stockholm. Der Schwede Jonſſon und Szabo(Ungarn) nohmen beim 3000 Meter Lauf die letzten 100 Meter Bruſt⸗an⸗Bruſt in Angriff. Im Ziel hatte Jonſſon mit:16, einen neuen ſchwediſchen und Szabo als Zweiter in:17,8 Minuten einen neuen ungariſchen Rekord gufgeſtellt. Einrichtung einer -Leiſtungsgrupye Um in der Hitlerjugend den Nichwuchs an leiſtungs⸗ fähigen Spitzenkönnern in allen Sportarten—9——.— und ſicherzuſtellen, iſt die liſtenmäßige Erſaſſung der beſten Hitlerjungen in jeder Sportart für das geſamte Reichs⸗ ſebiet und ihre Zuſammenfaſſung in einer HJ⸗Lei⸗ 3 beabſichtigt. Dieſer Gruppe werden omit nux die Spitzenkönner in jeder Sportart angehören. Ihre Erſaſſung erfolat ausſchließlich zu dem Zweck, ihren wettkampfmäßigen Einſatz, ihr Training und ihre Weiter⸗ bildung für das ganze Reich einheitlich zu regeln und durch planmäßige Schulung eine weitere Leiſtungsſteige⸗ rung zu erzielen. Durch die Zuſammenfaſſung dieſer ſportlich beſten Hitlerjungen in der Leiſtungsgruppe ſoll außerdem der Hitlerjugend, die in den Jugendgruppen der Turn⸗ und Sportvpereine Leiſtungsſport betreibt, ihr Können vor Augen geführt und ihr Streben nach eigener Leiſtungsſteigerung Hurch dis Vorbild ihrer Beſten an⸗ geſpornt und gefördert werden. In die HZLeiſtungs⸗ gruppe werden in jeder Sportart nur einige wenige Spitzenkönner aufgenommen werden, ſo daß die Durch⸗ führung des Leiſtungsſports der Hitlerjungen innerhalb der Turn⸗ und Sportvereine durch die Auſſtellung einer beſonderen HJ⸗Leiſtungsgruppe in keiner Weiſe beein⸗ trächtigt wird. Mit der Aufnahme in die Leiſtungsgruppe wird erſt nach den Kampfſpielen in Nürnberg begonnen, dann wer⸗ den in Leichtathletik und Schwimmen auch erſt die Lei⸗ ſtungsgrenzen, die zur Aufnahme berechtigen, feſtgeſetzt; für die übrigen Sportarten geſchieht das im Lauf des Jah⸗ res 1938. Schon die geſtellten i zelnen Sportarten werden ſo hoch ſein, daß nur ein klei⸗ ner Kreis der Hitlerfungen für die Leiſtungsgruppe in Frage kommt. Voxausſetzung dafür iſt außerdem, daß der Betreſfende das 19 Lebensfahr noch nicht vollendet hat, 80 er ſelbſtverſtändlich Angehöriger der HJ iſt und ds Leiſtungsabzeichen beſitzt, und ferner daß er allen An⸗ forderungen der HJ in charakterlicher Hinſicht entſpricht. Die Zugehörigkeit zur Leiſtungsgruppe wird je nach der betreffenden Sportart für eine Wettkampfzeit oder für die Dauer eines Johres Ausgeſprochen. Sie erliſcht ohne be⸗ ſondere Ankündigung mit der Vollendung des 19. Lebens⸗ jahres oder mit Ausſcheiden aus der HJ. nforderungen in den ein⸗ befehlshaber der Luftwaffe Generaloberſt Hermann Göring wurde bei einer Beteiligung von 54 Paaren die erſte Runde erledigt. Mit 35 Fahren noch Weltrekord⸗ mann Es iſt nicht allgemein bekannt, daß der finniſche Olym⸗ piaſieger Ilmari Saminen, der am letzten Sonntag drei an und für ſich ſchon fabelhafte Nurmi⸗Weltrekorde ver⸗ beſſerte, ſchon im reifen Mannesalter von 35 Jahren ſteht. Und noch weniger iſt es in die Oeffentlichkeit gedrungen, daß Salminen Vater von fünf Kindern iſt. Faſt genau vor einem Jahr erhielt er kurz vor ſeinem ſiegreichen olympiſchen 10 000⸗Meter⸗Lauf die telegraphiſche Nachricht, daß ſeine Frau ihm in ſeiner Heimatſtadt Kouvola Zwil⸗ inge geſchenkt hatte. Salminen begann erſt im Alter von 23 Jahren Sport zu treiben und iſt international verhältnismäßig ſpät be⸗ kannt geworden. Zwar gewann er ſchon 1928 und 1992 die Ausſcheidungsläufe für Amſterdam und Los Angeles, mußte aber beide Male zu Hauſe bleiben. Erſt im Jahre 1934 wurde Salminen finniſcher 10 000⸗Meter⸗Meiſter und im gleichen Jahre holte er ſich in Turin den Europamei⸗ ſtertiter, dem er 1996 ſeinen größten Erſolg mit dem olym⸗ piſchen Sieg über 10000 Meter anreihte. Literatur n Wer wußte das von Roſemeyer? Ein Tatſachenbericht aus dem Werden eines Meiſters. Von Ernſt Hornickel. Mit 32 Tiefdruckbildern. In zweifarbigem Umſchlag ſteif broſchiert.80 /. Roſemeyers Aufſtieg war lange ein Rätſel. Viele glaubten an einen meteorhaften Aufſtieg. Dieſes außerordentlich friſch und feſſelnd geſchriebene Buch gibt über Roſemeyers Weg bis zur Europameiſterſchaft Aufſchluß. Er hatte das Glück, mit dem Auto und dem Motor aufzuwachſen. Früh ſchon konnte er ſeine Kräfte entfalten und ſeine Fähigkeiten entwickeln. Tolle Jungen⸗ ſtreiche geben einen Einblick in die unbekümmerte Art Roſemeyers. Das Ziel, immer ſchneller mit ſeinem ge⸗ liebten Motorrad zu fahren, wurde konſequent verfolgt und auch reſtlos erreicht. Dieſer Tatſachenbericht iſt eine Meiſterleiſtung. Ernſt Hornickel erzählt in 12 Kapiteln aus dem Leben des jungen, aber ſo erfolgreichen Meiſters. 32 Kupfertiefdrucktafeln erhöhen und unterſtreichen noch die Wirkung. Der Verfaſſer hat das Weſen des Europa⸗ meiſters klar erfaßt, ſchlicht und ohne Uebertreibung iſt die Schilderung. * Freude Zucht, Glaube. Handbuch für die kulturelle Arbeit im Lager. Herausgegeben nom Kulturamt der Reichsjugendführung. 208 Seiten mit 80 Bildern, geb. 8,20 /. Ludwig Voggenreiter Verlag, Votsdam. Ausgehend von den techniſchen Vorarbeiten eines Sommerlagers, ſoweit dieſe für die Kulturarbeit notwen⸗ dig ſind, behaardelt das Handbuch die verſchiedenſten Ein⸗ zelfragen an praktiſchen Beiſpielen und Materialangaben. Nichts wurde vergeſſen, auch die gerinaſte Sache wurde be⸗ rückſichtigt. Es gibt gültige Richtlinien für den Bau von Feierſtätten für die Anlage eines Lagers in der Land⸗ ſchaft, den Bau von Lagertoren, die Werkarbeit, Fülm⸗ vorführungen und Rundfunkanlaagem. Das luſtige u ernſte Lied, die Singſtunde, die Morgenfeier und die große abendliche Feier, der Erzählabend und der luſtige Lager⸗ nachmittag., der vom politiſchen Zirkus bis zum Puppen⸗ ſpiel und der Scharade reiche Möalichkeiten einer Aus⸗ geſtaltung bietet, werden eingehend bebandelt. Die um⸗ faſſende Bedeutung dieſes Handbuches, in dem erſtmalig alle Gebiete der Kulturaxbeit der H§ grundſätzlich und ſachlich brauchbar dargeſtellt worden ſind. wird dadurch ge⸗ kennzeichnet, daß der Jugendführer des Deutſchen Reiches. Baldur von Schirach, ein Vorwort für das Werk ge⸗ ſchrieben hat. * Der Sommerdienſt der Hitler⸗Jugend. Die bereits vorgenommene allgemeine Regelung des Sommerdienſtes behandelt außer anderem Nachtrag Nr. 12 zum„Handbuch des geſamten Jugendrechts“ in Loſe⸗Blatt⸗Form. Das empfehlenswerte Handbuch iſt im Verlag Hermann Luch⸗ terhand, Charlottenburg 9, erſchienen, koſtet auf den je⸗ weils erreichten Stand der Geſetzgebung ergänzt, 7,50 l. Der zweite Band des Allbuchs Ein Konverſationslexikon oder— wie Brockhaus ſeinen neuartigen Fünfbänder nennt— Allbuch iſt nicht dazu da, daß wir uns allen möglichen Wiſſensſtoff anleſen, es dient vielmehr zur Entlaſtung unſeres Gedächtniſ⸗ ſes. So hat es in unſerer Zeit, in der von jedem— auf welchem Platz er auch ſtehen mag— die Beſtleiſtung ver⸗ langt wird, eine wahrhaft ſegensreiche Aufgabe zu erfüllen. Dabei iſt der„Neue Brockhaus“ Meiſter in der Kunſt, das zu bringen, was der Mann oder die Frau non heute, was die aufſtrebende Jugend in ihm ſucht. Der jetzt vorliegende zweite Band zeigt dies deutlich. Wieder einmol wird uns klar, daß bei der Schaffung eines ſolchen volkstümlichen Nachſchlagewerks die viele Genergtionen umfaſſende Er⸗ fahrung des Verlages Brockhaus von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, zumal wenn ſie von einer Schriftleitung genutzt wird, die ſich an der Herausgabe des zwanzigbän⸗ digen„Großen Brockhaus“ ſchulen konnte. Das kommt nun dem Allbuch zugute, in dem ein Nachſchlagewerk im Ent⸗ ſtehen iſt, das trotz ſeiner weiſen Beſchränkung auf vier Bände und einen Atlas wirklich hohen Anſprüchen genügt, inhaltlich wie äußerlich. Das Allbuch bringt ſeine Dar⸗ ſtellungen in einer Form, die auch den Laien ſchwierige Probleme begreifen läßt. Das iſt überhaupt die Stärke des Brockhaus, daß er in einer Sprache redet, die wir alle ver⸗ ſteben. Die Ausſtottung eines Bandes mit Abbildungen iſt über Exwarten groß(wir zählten über 2000 auf den etwa 800 Seiten), bunte und einfarbige Tafeln wechſeln in lebendiger Folge mit Textabbildungen, Wiedergaben nach Photographien mit Zeichnungen erſter Künſtler. W. Müller. 6. Seite/ Nummer 332 Donnerstag, 22. Juli 1937 Has! 7* 1 10 7* Flucſi uml Jegen einer IUſrgewalt Ein Wirklichkeitsbericht aus der Wunderwelt der Chemie/ Von A. Paerjels Neue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3 Er blieb bis zum Nachmittag des 4. Dezember, verſchwand dann, kam am Freitag, 5. Dezember, wieder und löſte ſich endgültig am Sonntag, 7. De⸗ zember, auf. Als die Sonne wieder durchbrach, fiel ſie auf eine Landſchaft, deren Menſchen von paniſchem Schrecken ergriffen waren Schon als die erſten Schwaden kamen— an jenem 1. Dezember, einem Montag— war es, als fiele die Natur in einen tieſen Schlummer. Die Blätter der Zitterpappel ſelbſt, die auch noch leiſeſte Luftſtrömung regiſtrieren, erſtarrten, das Drehkreuz der Windmeſſer im Kugellager ſchien feſtgenagelt, die Vögel verkrochen ſich— kein Hauch mehr, kein Laut. Die Haustiere rückten ängſtlich näher aneinander und die Wachhunde la gen zuſammengekauert auf der Schwelle, jeden Schritt des Herrn beobachtend. Ueber allem tragiſche Stille, Todesſtille Kein Horizont mehr. Von allen Seiten iſt man eingehüllt in dies ungreifbare Leichentuch. Die Menſchen ſcheinen lebend vergraben in einer un⸗ durchdringlichen Flüſſigkeit. Als der Nebel bei den Anwohnern der Maas auch am zweiten Tage nicht verſchwand, ſchienen ſelbſt ihre Einbildungskraft: und ihr Deuken zu erſtarren. Am Mittag des dritten Tages aber alarmierten ſie die Aerzte Von überall rief man um Hilfe, die kleinen Dör⸗ ſer, die abgelegenen Grundſtücke jagten Boten in die Stadt, das Telephom raſſelte, wie ein todwundes Stöhnen klang der Schrei vom Tal der Maas: „Hilfe! Hilfe!— Wir erſticken im Nebel!“ Im erſten Augenblick meinten die Aerzte, es ſei eine Maſſenpſychoſe, eine ſeeliſche Verwirrung, her⸗ vorgerufen durch den undurchdringlich laſtenden Nebel. Ja gewiß, die Leute klagten über Prickeln in der Naſe, im Mund, im Schlund, in den Luft⸗ röhren und Bronchien. Die Schleimhäute dieſer Or⸗ gane waren tatſächlich gerötet und geſchwollen. Die Kranken fürchteten zu erſticken. Aber nichts außer dem ſchweren Nebel konnte von den Aerzten, die im Wagen herbeieilten und raſch mit den Patienten wieder davonfuhren, feſtgeſtellt werden. Es war einfach ein Rätſel, etwas vollkommen Unerklärliches. Raſch füllten ſich die Kliniken der umliegenden Ortſchaften. Zu Hunderten brachte man die Bewoh⸗ ner des Maastales hierher.„Ich habe Feuer in der Bruſt!“ ſchrien ſie.„Es iſt, als ob man mir das Innere des Körpers verbvannt hätte“, ſtöhnte ein Greis von 75 Jahren.—„Wir brennenl!“,„wir ver⸗ brennen innerlich!“ ſo klang der Schrei aus dem Maastal. Und die Opfer preßten beide Fäuſte gegen die verkrampfte Bruſt, ein furchtbarer Huſten ſchüt⸗ telte ſie, der Puls klopfte raſend, das Herz weitete ſich. Ehe 24 Stunden verſtrichen waren, hatten 71 Be⸗ wohner des Maastals ihr Leben ausgehaucht. Niemand wußte wie es gekommen war. Von der Stunde an, da der Nebel wich, hörten die Erkran⸗ kungen auf. Etwas Unfaßbares war geſchehen Was aber war die Urſache dieſes granſigen Sterbens?! Kaum, daß man die Opfer in ihren Heimadör⸗ fern beſtattet hatte, werden hunderterlei Vermutun⸗ gen laut. Die Schwarze Peſt des Mittelalters ſei jäh wieder aufgeflammt, ſagen einige namhafte Ge⸗ lehrte. Meteorologiſche Inſtitute ſprechen die Ver⸗ mutung aus, daß ein Sturm den Todeskein von der Sahara herübergeweht habe, andere wieder wol⸗ len wiſſen, daß ein Ammoniakbehälter geplatzt ſei. Doch all dies ſind Hypotheſen, die der entſetzlichen Wirklichkeit nicht ſtandhalten— keine der zahlreichen Vermutungen, die ſogleich auftauchen, vermag dies furchtbare Geheimnis zu enträtſeln. Die belgiſche Kammer entſchließt ſich endlich, eine Unterſuchungskommiſſion einzuſetzen, aber ihre ſehr ſorgfältigen Arbeiten gehen nur langſam voran. Ueber ein Jahr verſtreicht. ehe man wirklich Klar⸗ heit erlangt. In der Sitzung der belgiſchen Kammer vom 7. Juli 1931 konnte der Miniſter endlich in einer Erklärung das Geſamtergebnis der Unterſuchungen zuſammenfaſ⸗ ſen. Er ſagt: Während einiger Tage iſt das Maastal oberhalb von Lüttich von einem dichten Nebel bedeckt ge⸗ weſen. Er überſtieg in der Höhe die Spitzen der meiſten Hütteneſſen und da er ſich kaum verteilte, ſind die Rauche des Induſtriegebietes zuſammengeballt geblieben, ſtatt ſich in der Atmoſphäre zu zerſtreuen. Da alle Induſtriezweige in der Luft ſchweflige Säure verbreiten, die aus der Verbrennung von Kohle und aus anderen chemiſchen Vorgängen ent⸗ ſteht, muß man annehmen, daß es dieſe Abgaſe waren, die die zahlreichen Vergiftungserſcheinungen hervorriefen und die für dieſe Todesfälle verant⸗ wortlich ſind. Es muß weiterhin bemerkt werden, daß die Verbrennung von Kohle im Hausbrandofen ebenfalls beträchtliche Mengen von ſchwefliger Säure erzeugt, die in die Atmoſphäre geſchickt werden.“ Dieſer Erklärung muß jedoch folgendes hinzu⸗ gefügt werden: Es iſt eine wiſſenſchaftlich einwandfrei feſtſtehende Tatſache, daß Induſtrieabgaſe allein derartige Un⸗ glücksfälle nicht hervorrufen können. Das Maas⸗ tal iſt eine beſonders geſunde Gegend und die Sterb⸗ lichkeit dort iſt keineswegs höher als in anderen Be⸗ zirken. Es war vielmehr die Verkettung einer Reihe von unglückſeligen Umſtänden, durch die die Gäſerſb“ furchtbare Opfer fordern konnten. men So waren drei meteorologiſche Bedingungen wendig: eine ſchnelle Abkühlung, die von Froſt be⸗ gleitet war, dichter und abſolut beſtändiger Nebel und völlige Windſtille. All dies traf im Maastal zuſammen. So verteilte die Luft nicht die Abgaſe— ſie faßte und kompximierte ſie vielmehr jagte ſie in die Lungen der Bevölkerung— ſo bildeten ſich jene Todesnebel von der Maas, die in der Geſchichte der großen Kataſtrophen immer furchtbares Beiſpiel bleiben werden. Die Todestäler Dies iſt ſür Tauſende in der ganzen Welt ein „gelobtes Land“: enodloſe, kaum beſiedelte Flächen dehnen ſich längs der Ufer des gewaltigen Colorado. Poſten patrouillieren, Maſchinen ſurren, Bohrtürme ragen empor— das ſind die Oelfelder von Texas in USA, die in ihren Tieſen noch unerſchöpfliche Reichtümer zu bergen ſcheinen. Doch da ſind andere Tauſende, für die dies„ge⸗ lobte Land“ der Inbegriff der Hölle iſt; jene Scharen von Freibeutern und Abenteurern, die ein ſtürmi⸗ ſches Leben hierher verſchlug und die nun ihr Leben als Tagelöhner auf den Oelfeldern friſten. Ein Menſchenleben zählt hier nicht hoch im Kurs und ſchon gar nicht das Leben jener, für die die Arbeit in den Oelſeldern letztes Aſyl wurde. Die Einhei⸗ miſchen meiden, wo immer ſie können, dies Los. Und wenn es nicht gerade ein ganz junges und ahnungs⸗ loſes„Greenhorn“ iſt, das die Abenteurerſehnſucht in dieſe Gefilde verſchlug, ſo ſind es Männer, die ab⸗ geſchloſſen haben mit dem Leben. Doch es iſt nicht das mörderiſche Klima, nicht das berüchtigte Texas⸗Fieber, und es ſind nicht die Stra⸗ pazen der Arbeit, die jenes Wort geprägt haben, mit dem die Arbeiter auf den Oelfeldern von Texas ihren Arbeitsplatz bezeichnen:„Here's dare-devils cemetery!“— Hier iſt das Maſſengrab der Teu⸗ felskerle. Das Grauen, das dieſen Arbeitsplatz um⸗ gibt, hat einen anderen Grund. Der Tod in ſeiner grauſigſten Geſtalt geht hier um. Vor Hunger und Durſt fürchten ſich dieſe Kerle nicht und wenn manch einer dem Texasfieber oder dem furchtbaren Klima erliegt— nun, dieſe Jungen ſind»icht ſentimental, und es iſt für ſie gar kein grauſiges Geheimnis, daß wir alle einmal ſterben müſſen Aber wenn dein Kamerad mit dir frühmorgens zum Tagewerk aufgebrochen iſt und plötzlich ſchnappt er nach Luft und es würgt ihm im Hals und dann liegt er da und kein Doktor und kein Beten ruft ihn mehr zurück— das iſt etwas, was ſelbſt dieſen hartgeſottenen Burſchen das Gruſeln den Rücken herunterlaufen läßt. Das iſt— der Fluch der „Todestäler von Texas“. Man hat ſolche Erzählungen zunächſt in das Reich der Fabel verweiſen wollen, hat an Schlangenbiſſe geglaubt, auch an Verbrechen oder geheime Gifte. Aber dann traf man in den Helfeldern von Texas hauf⸗Sandſtriche in denen ie des animaliſche⸗Leben⸗ auf ſolche rätſelhafte Weiſe vernichtet ſchien: kein Hund, akeine Katze, kein Bogel, keine Maus lebten mehr⸗ Ein Todeswind ſchien alles vernichtet zu haben. Und nun begann man, die Erkrankungen ſorg⸗ fältig zu ſtudieren. Das erſte, was man feſtſtellte, war, daß die Geſchichten, die in der Bevölkerung um⸗ liefen, zumindeſt ſtark übertrieben waren. Immer⸗ hin gab es jährlich an 10 Todesfälle. Manche, die aus der Gegend lebend wiederkehrten, klagten über Stechen im Hals, ihre Lider waren ſtark geſchwollen, die Augen gerötet. Man rief Wiſſenſchaftler herbei. Auf Grund des vorhandenen Tatſachenmaterials konnten ſie ſich raſch ein Bild über die Urſache der Erkrankungen, die zumeiſt übrigens raſch wieder vorübergingen, * und auch über den Grund der plötzlichen Todesfälle machen. Es gab nur eine Diagnoſe: Schwefelwaſſer ſtoffvergiftung. Oel und Gas Ob die giftigen Schweſelgaſe erſt durch die Oelboh⸗ rungen an die Erdoberfläche dringen, ob ſie ſich ſelbſt einen Ausweg ſchaffen, darüber gingen die Meinungen zunächſt auseinander. Aber feſt ſtand, daß das, was die Oelfelder von Texas in„Todes⸗ täler“ verwandelt, giftiges Gas war, das aus dem Erdinneren drang. 4 Nachdem dieſe Gefahr erkannt war, hat man ſelbſtverſtändlich die Möglichkeit in der Hand, durch Schutzmaßnahmen ihrer völlig Herr zu werden, zu⸗ mal das Gas meiſt nur ganz kurze Zeit ſo konzen⸗ triert iſt, daß es derartig grauſige Gefahren mit ſich bringt. Aber die Menſchen, die hier leben, und jene, die ein abenteuerliches Leben hierher verſchlug, ſind meiſt primitive Naturen. In ihren Hirnen lebt die Ueberlieferung einiger entſetzlicher Fälle. Für ſie ſind und bleiben die Oelfelder von Texas„the dare· devils cemeteryn“. Mit Gas in den Himmel! Als die erſten Menſchen ſich in einer Gondel vom Erdboden erhoben und einige hundert Meter über dem Lande ſchwebten, da war dies der Anfangs⸗ ſchritt der Menſchheit, um ſich die Gaſe auf eine ganz neue Weiſe dienſtbar zu machen. Jene Gaſe, die leichter ſind als Luft, wollte man dazu benutzen, den Menſchen in den Himmel zu tragen! Ein kühner Traum— in der genialen Konſtruk⸗ tion des Grafen Zeppelin fand er ſeine vollendetſte Form und wie der Luftſchiffbau auf Gedeih und Ver⸗ derb mit dem Problem des Gaſes— Helium iſt auch ein Gas— verknüpft iſt, das hat uns erſt wieder das tragiſche Ereignis des„Hindenburg“ nur allzu deut⸗ lich vorgeführt. Aber nicht dieſe Frage, die gerade im Augenblick die Gemüter aller Fachleute bewegt, ſoll hier erör⸗ tert werden— noch ein ganz anderes„Gasproblem“ tat ſich auf, als die Menſchheit begann, den Himmel zu ſtürmen. 1783 ſtartet Stephan Montgolfier in Annouay den erſten Freiballon— er bnutzt noch als„Antriebsmit⸗ tel“— als Füllung des Ballons— durch Wärme ver⸗ dünnte Luft. Aber noch im gleichen Jahr, nur wenige Mönate ſpäter, erfindet der Phyſiker Char⸗ les einen„Luftballon“, der dadurch ſteigſähig iſt, daß er mit Waſſerſtoff— alſo mit Gas— gefüllt iſt. Kaum zwanzig Jahre ſpäter erreicht man mit derartigen Ballons ſchon Höhen von über 4000 Meter. Doch erſt weſentlich ſpäter— im Jahre 1875— beginnt der Sturm auf die Zehntauſend⸗Meter⸗Grenze. Und hier ſcheint der Tod ein fürchterliches„Halt!“ zu rufen!— Sivel, Croce⸗Spinelli und Tiſſandier waren es, die von Paris aus mit dem Ballon ten. Nur einer von ihnen iſt lebend zurückgekehrt. Raſch und ohne jede Störung verlief der Start — kleiner und kleiner wurde die Kugel und ſchließ⸗ lich war ſie dem Blick der Menſchenmenge, die ſich zu dieſem ſenſationellen Ereignis eingefunden hatte, völlig entſchwunden. Auch für die Blicke der Inſaſſen verſchwindet alles Umliegende. Sie ſehen nicht mehr herab auf die Erde, ſehen nicht die prachtvollen Wol⸗ kengebilde, die ſich über ihnen auftürmen, bald zu ihren Seiten ſich breiten und nun ſchon ganz unten in der Tiefe dahinſtreichen— ihre Blicke ſind nur auf den Höhenmeſſer gerichtet, der ſteigt, ſteigt, ſteigt. (Schluß folgt.) 2¹. 2 21. 22.„ A. 22² 24„ 224 2 5 Frankfurt Anleihen d, Kom.-Verb. fe Gf..-Pferf Goldhyp.Bfandbriefefi,tagnb.,2à— 4 98.80] 98.20 Lanr. Nr Procw. 79l 10l.? Srünt Bitptte(.... Penw. Bartftein 1340,. ütiteng.Elerte, lsf 1612(Verkehres· Aktion Dberbeſſ⸗Br.⸗Ant. 1 10 v. Hypothekenbankten4½ Bu. K 35,36 36 90 50 99.50 Pahr, Mororeniu. 502 148.5JP Bitfinge.. ſt. Walbhef 1 9163,5 Pesu..Rhein- Deuische S e do. R 22 ½% Bahrodener. 5% de. Wedige Pö 151.0 Lencerg§. B. 1 1c laſeimüge. 37 27) Pärtrusurherr 128,289 Läl Waldhof. 152 5 163.5 Sfgiſtn Ler⸗ lestwer zinsi. Werte* do..⸗Romk i2.. Würzb. 9-IüI...101.04½ Rh.-Pyp.-Be. Julius Berger“ 145.5 148.0 Haid u. Ken.972 97.50. 80 Mühlen. 155,0 155,0 zransportRhm. 108,0 108.0 ** 8 4% Augsburg 20.75 8825½ Württ. Wohn. 4½ Bayr.Landw⸗.⸗Kom-Rl-ii 98,25, 98,25 Brauer.Kleintein 109.0 109.0 Hanauer Hofbr.J 158,0 156,00 Pf. Preßh.⸗Sprit. Sank-Aktien Bi. Reichsb. Borz 1275 1280 %⸗Haben 26/98,12 88.12] 26 R U1.. 99,50 99.500 bank R 32. 100.0 101,2½ SübdBoder⸗2“ Bronce Schlenk.92.50 92.50[Hanfwerke Füſſen 1230 f 5 Otsch. Staatsanleihen/ BerlinGoldas 100“ 400 4½ Berl. Hyp.⸗Bl. Lig. Gpfbr. S 1 Brown. Boveri 138,0 135 00 Harpener.428 8179.5 R—ͤ 235.7—940 Bank 3 1620 1 21. 22. 14 Darntad 20 82/950/L.andes- und Provinz-] 8 6 von 45.99,25 00 25 MSnte Sog..0 40.0ſbement Heidelbg, 150.0 160.5 Henningerxranct 138.0 1389 e-Sant 12) 1220 Versicherungen 591. R. Anl. 27 10l) 107/4½0 Srratf. 20 S75 S Danten, kom. Siroverb.fc, Fictg or-s1, 0650], Gpfbr 1... 1099 1009.bo- Karſtaht.e. b9.5S Heſſen⸗Reaſ. Bas 8020 60.2 Rberetak. 80 E80 Deerner Bar' J050 1650 Gep. Aſernren- 4% Schaz 0 8 49½09 7 K 5——— 3 99,5099,504 /a0. Erbtv.1 Cl 100..100,0 Chem. Albert.148,0143.00Holzmann. Ph. 150.0 555 45 1180—— Mhm. 2 7 2* 5351/½5—„— 83 9 9 8* 0 4.6.* 8* a—+—„„ * f 41/45 99.70 98.70 28 97.—.— 90,50 101, 1 schuldverschreibung.——— 5 e e—j.—84400 405ʃ4 Srbee 20 80—— 29 1703 43 Wunl. 3 4 Malne 20 9/ K. cas00.. n e eek Ko Sieag.i. L8h ee e, Se 08 e 0 10 SPaden 27.. 00.50, 88.3 ei% Sostom.--Bl. 4% do. Pfor ⸗Bk. E„OIAnorr, Heilbronn 2420]24/.0 Schrrfrg. Steupe“ 11I.0 111.0] Württog. Vank⸗ 10/0 107, 4 5 82² 98.05 Eir u5. f. Heſſen Gpför. knii u. J 99,50 99.505 Sindnerrau 260... ichbaum-Werger,209.5“ 109..Tolb 1 Schlle 130.00889.5 Schwarh⸗Sure 12/12/5 — eſten 28.. 9850 98,804% Pirmaſens 26 98.983 R 2975,97875½ do. Lig. k I 104.3 101.35 NeckarStuttg.2J 104.8 101.8——— 123.0 Konſerven Braun 102.8 102.0Seilind,(Wotff) 115,5 116.0 4 eee, e e e eeeeee F eſe.. ee, Sereen 16.g 15h Se vrtee, o Amtiien nieht noterte werte T% bürngen 83 Nanndel Mus 120 1724½ do. K 1298,5 88.)5 Bank N T 1010, 1012 ben RM ſlinger Maſch.... 129.0ſech, Elektrizitat. 117,0 11700Sinner, Grünw. —————— KReff% ein P. SE Eiilinger Spinn.“... 1180ſköwenbe Münch 182.0 Stuttgärt. Hofbr. 10. 1005 Umtausch-Obllgationen 47 DrN. 56hn 25 100.8 1007 Pfandbriefe.Schuld- l. 28, K 1 1000 100 0Sper 9325 88 25—— Ll Erportmalg.. Sabwigeh, At e. 180 1150[Sübd Suger 2400 5 enbe, 4 do. v 90,75 98,75] verschreibungen 4½ do. 26, A 3ſ 99.75 99,754½ Pfälz.Hyp. Bk. ohne Zinsberechnung aber u. Schleich. 1038 103.0ſdto. Walzmühle 150.0 150,0 ellus Berabau K 2 4% Rpoſt 34.. 100 7100.5/ Kreditanstalten der Länder 4/ do. Rom.26 811 98.25 98.25 4%70 K1 1000. SNeckarStuttg.211 99.50l 99,500Lahr, Gebr..„1879 Haintraftretrtge 95,50 1 ere4½% Berliner Städtiſche Elektr.⸗Werke.22. 22 D0. 8.400.40054½eſſ. Obsbk.26 57½ do. Lid.26.20 J86 Farben..1/.6487.2/Mainzer Akt.⸗Br.. 85,/5 Aul. von 1925 1651] 9975 9. 1058 10 a28.K1. dcs Abr.) 132, 145.2 4, ds. Peipdnr 10l.6 10r)ladustrie-Akttien Feinnech(heineg 100 105,5 Naſchinendau. ,echin⸗Wiolfacf 138.0 38.00% Prgfreht, Maanrin u. Pfagwere; iet 23—— 4973 0 und.2 6050% 2“ 324149.2149.24½ N. om. dt, Gebrüder. 75,.— 76.— e— Rez.G... 11291129“ d0. Se 40% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl⸗ von 7— 1052 88.50 8.18889.111.3% do. Hocd, een G. 1846/880 Selebeichspütie,.. 42, Retoren Ducmft. 1180 de. SroReF 1 4828% 7 1660 16% 80 S5 8 H e ege en Se. Kaef, Henteer 859 c7 ſheoſent. 1626 27 Hiperersaer,., 4 Seeſne., Ser Eeabboefb Sae ürdeig 24 5 afbctt e E. noCEril.. Sün. Je.. 10 0 10r 20 be. Sefeff⸗ 14 Leäsker- Sacherl.e- Hleweſ reel.:z2 LSoben Se e 105 2 A. 2* 2 3* 21. 22———2 i— 22. 2* In. Alibeſ. 132,3182.3 4½% Rhein. Hypbk. Anhalt.oblenw.] 126.5 127.0 Didier⸗Werke.. 104.)104.7 Köln Bgwi128. 5 4 Berl—— 8 e R„ 36, 59.99.50 99,50 Aſchaffbg.. 150.5150,5 Diertg, Chriſtian 168,5 e, 1250 1210 30 172 Sioe 8 S00—5 20.7 1201 Deutsm Abeuſen eel 10 PsC r G S8 g) 2be ion. P 0 kath 46 1820 Pperiane. P69 kin 9 te r J l cn Kocle, 8i. 1025 S ee 4½2 T555 Deikcherſe-Bank T27 449 testverzinsi. Werie Seſiele Alideſ 14550 350% e 90.10 99.25 4½0 Fom, 98.25 88.25 gachm. KOadewigſ 124.0 125.]. do. Unionbr... 210.5 216.0 Hotelbetrieb 948/ 94.— Rordd, Kabelwk. 150. Stolberger Zink. 88. 97.50 Dresdner Bank. 105,0 105.0 leihen: Weſtlalen Altbel 1820 205¼ bo. Abfind 101,5 105 4½0ih⸗Weſtfedt. 9925(99,25 Halcke. Maſchinen 118.5 118.5 Düren. Metallw. 181,0161.0HubertusBraunk.... 220,0] do. Steingutfb. 147.).⸗Gebr. Stolweriſ 130.5 131.[Meining. Hyp. Br. 1210 129.5 5— 4% Auchen v. 25 86.— 90712 43—9—„20 Baſt——* 00 lie Bergbau.. 177.00 114,2 114.60Sübd. Zucker.209.7 210,0 Reichskank. 24.5 214.5 nkeneeie oreehee, kee.- Stactschsfien e-60- Set n...Sen. Mee Sds o5e) e, llut.enpene Sreent. 1240,s rierete, e ae 0 1987 2. 22.————— 5 10% 33 99,2599,25 Bergmann Elekt. 142.0141,7 8„ ſacobſen,...91,— 90.— ittler, Werkzeug. Tucher, Brauerei 1042 Süchſiſche Bank 105,) 106.7 5 Dt. Reichsanl.27 101.7 101.6 4½ Breslau 28 1 98,25 98.— Goldpf.(fr. 10%) 99.—99.— 4½Schl Bökred 8[Berl.⸗Gub. Hut.193.0 162.0 biſenb.⸗Verkrem 1590 0 Pomm. Eiſengieß. 14/.5 143,0 Tuchfobr. Aachen 113.0... Südd. Bodenerdb. 107.5 1080 4½.-Schatz 35—— 75 4½ do, v. 10 15 497.80 ladtſch. 6,7 9025,9925 Golhof. En. 22 90,—90,25 3 Eleaps oichn... 85— 5 139.2 13 onarth Brau. 2230— 70———— 15 01800 Ten 8 4% Sue 20 0525 9. ba. de. K 23 88%0 fö.. 100s, nſt n 1055 155 Crngen.85 22 1220 Kali Achersleben 122128 eei e epeen.- Sencwere us e Sr,- eeee Hypothek-Sankwerte] Pyp.⸗öt. 1 21,00)25 99.25 Braup Mugnerg. 1. löänerWerke S iesguin Surbwk. 50— 50,—[U% Pgteert 162.2 162//Verkehrs-Alctien 4/ do. 1936., ++◻+˖4½ Leipzig 3* 00 15 5. Braunk. u. Brikett„ Eſchweil. Bergw.. Knorr, C. H5. 23„ 57 bo. dt.Rickelwerke 16².2 1².7 e, F S e. ee g Bü 40 Se faueb. v. Bt Wege K f, e e 8 ————— München 200.: 150.0, Sant, 88-112,101.0 SS Prown, Bov.& C. 1370 c1355 lbſd,. +4100 5 Sar— 1850 285200 ein Heuunk. 2 24d0 Ultramarin. 150.0 1500 Adg, erb.-Kcw. 158.5 4% Praunſchw.29 985•05 4½ Pforz 0 4 825 en rn.· Hbr.100. ofc. S 1320 54.) Pan.- Srte,Epzn 1is 1167 0. Clektrigiidt, 840 875 Segtet 1 e 4½ Heſſen. 1929 do. 95 0 33 uſch, Opt. Felten& Guill. 141.5/ 142,24Krefft,..„EI60 lek 5 2478 ndere 5 Dt..7% ee e 4 115 n„Zuckerf. 136, 5 3 ee—32*2 0 100 /eUlrprfl 122.l—%pfr57 6 04 50 da80]6 D4 Aiekem an. Bulan 0 ,Hcpberpt 4 69. 1500 1500ffüversbnſch, 6 4290 00 U Miedentblontar 116.5 11/8 Weſtd-Kaufh u. 69.25 60650 arn 2545.85 —— RRF00c —189.—„Bk. K.9 99.—99.— 5„v. Heyden..50Geſ. f. el. Untern. 1/00 eipz. Br. 91.— oſiher Zucker. 94.— g4.12— eree Aretf, F Pe See e ee eenee⸗ e e a weſ e, e ESi eſfbandesbk. 4½amb Hyp. Bk.0 e Baer— mi„][Grün& Bilfinger Lokom. 0 Jachlleben.⸗G. 2 Zeikſt 1„ 8 8 verſ. 217,0. — 2 3,4, 60 99,50 2 99.87 100, 5 Lacerere 2 80 Guano⸗Werke.. 1248124,8 Lorenz,...... Salgdetfurth Kali] 169, Zucke al Wanzl Upe Bebenabet. 2080 269 —/ do. R. 10 u. 1—1/ Hann. Bobkr. ohne Binsderechnung tſch. Ekklank. Tel.) 1247 12 haberm.& Guckes 101.6 97.— Kanseib E27S128.0 Sarotti Schokol. 1142 1130—*— 4 55 8 ensöbk.] 208.7 208,7 e see e 3 .— r. R. 8.. 42¹. Ha. 2 U.. eß⸗De 9 8 9 8 1 e e e e e e een ae de e anieihen—„Habelwerke 189 Parburg. 5 0. Portl.⸗Zem. Auung Dr.Cr.⸗Anſt.] 9505 986⸗ Thuringiackf. Kl 2. e, hee, e e, iee, ee Paabe Kreiſe ne Sitde f Pledd0.. 50(. Geidof, 165, 98 2, 00 25 IndustrierActien,„ do. Scenael, 15901400 Helbenan. Papf. 15000. Mereue Wolbr, J020 101.5 Shucrt 4. Co,. 47) K8i Saxr, Gp. u. 8. 020 484 4½ Prandenbg.30 99.50 99.50 4½0bſchlPrbk. K2 88.2/ do. Liquid.26 101.2 1013 227.5 226.)] do. Steinheug. Hemmoor Portl. 215,— 0 150.0 151,5[Schulth.⸗Patzenh.“ 102.2 101.60 do. Bereinabe. 108.51077 Kolonial-Werte 4½annover 15 4½ r. K 6 99,75 89.75 4½ Pr. Hyp.⸗Bk. 131.00131.0, do. Tafelglas. Heſſeu. Herkul Br. Miag Mühlenbauſ 145.0 145.5 Schwabenbräu.„ e Berl. Handelsgeſ. 13 128/ Otſch.⸗Oſtafrika.J 142.5 141,3 3055 4½109e 191279 1 396 6,5.5. 20 8 14 99,25 99.25 A. E. GS. 134,6 1846 do. Tel. u. Rab. 144,5146.0 Hilbebrand Mühl.% Mimoſa... SſemensGlasind. 1290/400/Com ⸗ u. Privotb.] 115,0 110“Kamerun Cif, 15 91 4½ Sachſen K. 18 98,75. 44755. 01 1186,500850 4½ Pr. Pfanbbr.—3 188.2] do. Ton u. Stzg....,Hinbrichs⸗Auff.. 16).) 16/00Mitteldtſch. Stahll..„ Siemens& Halste. 22.0 Dt. Bank u. Disc. 121.7120 enb. 91.—90.— — 8 Goldhöp. k 50..99.25 Ammendorf Pap. 122/ 122.3] do. Waſfen.188.9 187.2 Hieſchberg,Jederf“ 40)..Müßle Rüningen——%0 Di. Centralo.⸗Kr. 119,) 118,) Otavi⸗Minen. 828/ 8825 ERaſſelz-Berb. J,7514½ dt. Kom. 25/26 90.)0] 99,7014½ do. Rom.k 20 98,— 98.25— 44„ Elfenga⸗ 192 257 8 KeG.450 10. Müälheim. Bergw. 2600l PSteattt⸗Magneſta 20 2. E654 380 80) Sun 0. 89 855 ruhen hier gemeinſam unter der Erdoberfläche. „Zenit“ im Jahre 1875 den Himmel ſtürmen woll⸗ . 8 . HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZHrrUNOG der Neuen Mannheimer Zeitung —— 05 den Gewinnvortrag auf 61 999/ ermäßigt. ſoll auf neue Rechnung übernommen Donnerstag, 22. + uli 1937 Monaisbilanzen deuischer Banken vom 30. Juni 1937 Das Bild der Monatsbilanzen der deutſchen Banken vom 30. Juni erhält ſeinen Stempel durch die beſonderen Einflüſſe des Halbjahresſchluſſes. Dementſprechend zeigen im Geſamtdurchſchnitt aller berichtenen Kreditinſtitute, deren Zahl mit 172 unveröndert geblieben iſt, insbeſondere die Barreſerven ſowie die Reichsbankgiro⸗ und Poſtſcheck⸗ guthaben eine verhältnismäßig ſtarke Zunahme. Lediglich bei den Girozentralen, auf die weiter unten noch beſonders eingegangen werden wird, haben dieſe Mittel im Gegen⸗ ſatz zu der Geſamttendenz abgenommen. Verhältnismäßig ſtark geſtiegen ſind auch, bedingt durch den Holbjahrester⸗ min, fällige Zins⸗ und Dividendenſcheine, während Wech⸗ ſel, Schecks, Schatzwechſel und unverzinsliche Schatzanwei⸗ ſungen zumeiſt eine Abnahme erfahren haben, dieſe dürfte ſich zum Teil aus der erwähnten Zunehme der Reichsbank⸗ giroguthaben erklären. Lediglich bei der Gruppe der Spe⸗ zialhanken haben die Wechſelbeſtönde zugenommen, und die Schatzwechſelbeſtände ſind bei den Staats⸗ und Landes⸗ banken ſowie innerhalb der Berliner Großbankengruppe bei der DD⸗Bank und der Berliner Handelsgeſellſchaft höher ausgewieſen. Bei den eigenen Wertpapieren wer die Entwicklung uneinheitlich; während ſich insgeſamt ein Rückgang ergibt, haben die Wertpapierbeſtände bei der Dresdner Bank, der Commerz⸗ und Privat⸗Bank und der Berliner Handelsgeſellſchaft zugenommen, womit aber im⸗ mer noch im Geſamtdurchſchnitt aller fünf Berliner Groß⸗ banken ein Rückgang bleibt. Ferner iſt eine Zunahme der eigenen Wertpapierbeſtände bei den 64 Spezialbanken und den 21 Stants⸗ und Landesbanken zu verzeichnen. Bei den Schuldnern hat ſich das Rückgangstempo weiter ver⸗ langſamt, die Verminderung beträgt bei allen 172 Kredit⸗ inſtituten zuſammen nur noch rund 8 Mill./ bei einer Geſamt⸗Schuldnerſumme von 5960 Mill. 4, Ein Zugang iſt bei oͤͤen Schuldnern ſogar innerhilb der Berliner Groß⸗ bankengruppe bei der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft und bei der Gruppe der 63 ſonſtigen Kreditbanken zu verzéichnen. Die Gläubiger haben ſich, offenbar in weiterer Auswirkung der letzten Anleiheaufleger erwartungsgemäß weiter ermäßigt, wenn auch nicht ſo weit wie vielleicht ungenommen worden war. Vom April zum Mai hatte der Rückgng hier rund 66 Mill./ betragen. Dieſes Ausmaß iſt im Juni nicht nur nicht überſchritten worden, ſondern der Rückgang war mit insgeſamt 55 Mill. bei allen Kreditinſtituten ſogar geringer. Die Wirkung der neuen Anleihe iſt alſo ofſen⸗ bar durch andere Einflüſſe— onhaltende Einkommenſtei⸗ gerung und Kapitalneubildung— weitgehend ausgeglichen worden, was nuch in einem ziemlich allgemeinen Anſteigen der Spareinlagen um insgeſamt rund 13 Mill. zum Ausdruck kommt. Im einzelnen zeigt die Kreditorenent⸗ wicklung bei den Spezialbanken, den ſonſtigen Kreditinſti⸗ tuten und den Staats⸗ und Landesbanken ſogar Zugänge, die hier zuſammen rund 119 Mill.“ betrogen. Dagegen haben bei den fünf Berliner Großbanken zuſammen die löubiger um rund 31 und bei den Girozentralen um Kund 143 Mill./ abgenommen, woraus ſich die erwähnte im Geſamtdurchſchnitt um rund 55 Mill./ ergibt. 3 Bei den Girozentralen war die Geſchäftsentwick⸗ lung im Juni gekennzeichnet durch einen über den Durch⸗ ichnitt aller Kreditinſtitute hinousgehenden Rückgang der Schuldner, ferner durch eine ſaiſonmäßige Verlangſamung der Einlagenentwicklung beieden Sparkaſſen und, wie ſchon erwähnt, durch eine von der Entwicklung bei den anderen Kreditinſtituten abweichende Verminderung der flüſſigen Mittel. Insgeſamt betrug der Kreditorenrückgang bei den regionalen Girozentralen im Juni 94,5 Mill. 4. Dabei waren die Noſtroverpflichtungen vorübergehend um 3,2 Mill. geſtiegen und die Einlagen deutſcher Kreditinſtitute, olſo insbeſondere die Einlagen von Sparkaſſen, um 74,8 Miſl-KAgwig die ſgnſtigen Gläubiger um 22.9 Miſl. W len., Kcen Büoer de Enkwicklung ic Peiüh. Girozentralen völlig einheitlich. Insbeſondere war der Ge⸗ emtrickgang der ſonſtigen Gläubiger, faſt nur' durchedie Bewegung bei einzelnen Girozentralen, hexvorgerufen. Die Beanſpruchung der regionalen Girozentralen wurde in er⸗ ſter Linie durch Rückgriffe auf ͤie Bonkguthaben, insbeſon⸗ dere auf die Bankguthaben bei det Deutſchen Gixozentrale, finanziert. Die kurzfälligen Forderungen gegen Kreditinſti⸗ tute verminderten ſich um 63,6 Mill. J. Auch die übrigen flüſſigen Mittel wurden gegenüber dem Vormonat mit etwas verkleinerten Beſtänden ausgewieſen. So ermäßigten ſich die Wechſel um 7 Mill., die Schatzwechſel und unver⸗ zinslichen Schatzanweiſungen um 16,5 Mill. und die Wert⸗ bepiere um 14,4 Mill.. Hierbei handelt es ſich in der Hauptſache noch um Reichsanleihen, die an die Sparkaſſen weitergegeben wurden. 83 Bei der Deutſchen Girozentrale führten die Abzüge der regionalen Girozentrolen zu einem Rückgang der Gläubiger um 48,9 Mill. Zur Finanzierung dieſer Abzüge griff die Deutſche Girozentrale in der Hauptſache auf ihre Wechſel⸗ und Papierbeſtände zurück. Die Wechſel wurden um 72, die Schatzwechſel und unverzinslichen Schatzanweiſungen um 38,6 Mill. und die Wertpapiere um 13.5 Mill. zurück⸗ geſetzt. Dagegen erhöhten ſich die Guthaben bei Bonken um 5,0 Mill. und Schuloͤner um 7,3 Mill. /. „Berluſtabſchluß der Waggonfabrik Joſ, Rathgeber Ach, München⸗Moosach. Die ſchon im Vorfahrsbericht zum Aus⸗ druck gebrachte Auftragsdroſſelung der Deutſchen Reichs⸗ bahn machte ſich bei der Waggonfabrik Jof Rathgeber AG, München⸗Moosach, bis über die erſte Hälfte des am 30. April 1937 abgelaufenen Geſthäftsjahres fühlbar. An ihre Stelle traten dann weitere, den freizügigen Werkslauf ſtark hemmende Momente. Inſolgedeſſen hat ſich der Umſatz gegenüber dem Vorjahr erheblich vermindert. Es gelang, die unvermeidlichen Lücken für die Gefolgſchaft auszuglei⸗ chen, doch lag unter den gegebenen Verhältniſſen der durch⸗ ſchnittliche Beſchäftigungsgrad beträchtlich unter der Normal⸗ kapazität. In der Höhe der Halbfabrikate kommt zum Aus⸗ drnk, daß im letzten Drittel des abgelaufenen Jahres die Beſchäftigungsverhältniſſe ſich weſentlich gebeſſert haben und daß bei einer normalen Geſchäftsabwicklung der Jahres⸗ umſatz' bedeutend höher geweſen wäre. Die allgemeine Lage berechtigt zu der Annahme, daß die zu Ende des Geſchäfts⸗ jahres eingetretene Belebung anhält.— In der Ertrags⸗ rechnung wird der Rohüberſchuß mit 1,21(1,25) Mill. ausgewieſen. Nach Abzug der Aufwendungen für Löhne und Gehälter von 0,85(0,79), der ſozialen Laſten von 0,13 (0,13), der Steuern von 0/11(015) und der ſonſtigen Auf⸗ wendungen von 0,12(0,10) Mill./ wird nach Vornahme von 0,00(0,07) Mill./ Abſchreibungen ein Verluſt von 21527/ ausgewieſen(i. V. Gewinn 27977), der ſich um 83 werden. In der Bilanz haben ſich bei unv. 2,138 Mill./ Ac und wiedet ½21 Mill. geſetzlicher Rücklage die Waren⸗ und ſonſtigen Verbindlichkeiten ſowie Anzahlungen auf 0,73(0,27) Mill.“ erhöht. Hierzu ſind jeweils erſtmalig 0,45 Mill./ Bank⸗ ſchulden, 0,51 Mill. Darlehen und 0,16 Mill./ Akzept⸗ verpflichtungen getreten. Andererſeits hat ſich das Umlaufs⸗ vermögen auf 1,72(0,80) Mill.“ erhöht, von denen Vor⸗ räte 1,27(0,59), Forderungen 0,42(0,12) und Kaſſe und Bankguthaben 0,03(0,00) Mill. ausmachen. Das An⸗ lagevermögen iſt bei 0,65(0,19) Mill./ Zu⸗ und nicht nennenswerten Abgängen mit 2,49(1,87) Mifl. // bewertel. Am Ende des Berichtsjohres betrug der Auftragsbeſtand ein Mehrfaches der Auftragsſumme, die zu Beginn des ab⸗ gelaufenen Jahres vorlag, ſo daß für das Geſchäftsjahr ununterbrochene und rma ſefriedigende Beſchä geſi i 969 7 HV Auguſt. Sen ficen 250 oigt& Haeffner AG. Frankfurt a. M.— 5 0 Dividende. Der Abſchluß der& F 0 8 furt a.., für 193b6 weiſt nach Abſchreibungen von rd. 96 000(783 600) ward Bildung eines Wertberichtigungs⸗ poſtens ſür Grundſtücke und Gebäude von 100 000 einen Reingewian von rd. 576 950(45685)/ aus, in dem 15 685 (1635)/ Vortrag entholten ſind. Daraus follen nach ſechs ettraglöſen Jahren erſtmals wieder 5 v. H. Dividende auf das dividendenberechtigte Aktienkapital von nom. 1975 000 verteilt werden. Außerdem iſt vorgeſehen, die Rücklage entſprechennd dem gegen Ende des Jabres 1090 erhöhten Kapital(3,3 Mill. /) durch Zuweiſung von 199 500 auf 380 000/ zu bringen und den Wohlfahrtökoſſen einen Betror von 100 000/ zu überweiſen(i. B. wurden aus dem Gewinn 30 000„ den Wohlfabrtskaſſen zugewieſen und der Reſt vorgetragen. Das Unternehmen konnte im abgelaufenen Jahre ſeinen Inlaudsumſatz um 40 v. H. erhöhen. Auch im Auslandsgeſchäſt wurde eine gewiffe Umſotzſteigerung erzielt. Die Ertpgaskraſt der Geſell⸗ ſchäft habe ſich befriedigend entwickelt. Die Geſolgſchafts⸗ .3 BRenien weiier geiragi Abgaben der Kulisse— Akuien ruhig— Fesie Haliung am Schluß Rhein⸗Mainiſche Börſe: Aktien ruhig und gut behauptet, Reuten lebhafter Frankfurt, 22. Juli. Die Börſe eröffnete am Aktienmarkt bei ruhigem Ge⸗ ſchäft mit größtenteils gut behaupteten Kurſen. Am Mon⸗ tanmarkt hatten Klöckner mit 139.50(188.50) eine ſtärkere Befeſtigung zu verzeichnen. Verein. Stahlwerke begannen mit unv. 124, während Hoeſch 74 v. H. leichter lagen. In der chemiſchen Gruppe kamen J Farben mit 1696—169.50 (169), Goldſchmidt mit 153(15256) zur Notiz. Uneinheitlich eröffneten Motoren⸗ und Maſchinenaktien; Daimler zogen um 76, Demag um 7 v. H. an, andererſeits aingen BMW und Eßlinger Maſchinen um 76 und 1 v. H. zurück. Der Elektromarkt lag vorerſt noch ſehr ruhig. Nur ACE wur⸗ den mit 195 um v. H. leichter notiert. Von Bauwerten waren Jul. Berger mit 148 unverändert, Zement Heidel⸗ berg erhöhten ſich um 1 v.., während Holzmann ſich um 7 v. H. abſchwächten. Auf den ſonſtigen Marktgebieten wieſen Zellſtoff Waldhof eine Erhöhung um 6 v. H. auf dagegen verloren Reichsbank ½ v. H. Schwächer lagen noch Rheinmetall mit 157.75(159).— Am Reutenmarkt wurden Kommunal⸗Umſchuldung bei größeren Umſätzen mit 94.10 (94.30) gehandelt. Reichsbahn⸗VA ſtiegen auf 1277(127.50). Im Verlaufe ſetzten am Aktienmarkt faſt durchweg Be⸗ feſtigungen ein. So ſtiegen J6 Farben auf 170—1704 nach 169, AGG auf 1357 nach 135. Von den ſpäter zur Notiz gekommenen Werten erhöhten ſich Junghans auf 140(140). Die übrigen Papiere lagen behauptet, nur Geſfürel und Mönus etwas leichter, Vereinigte Stahlwerke auf 124/4 nach 124.— Der Rentenmarkt verzeichnete wei⸗ ter große Umſätze in Kommunal⸗Umſchuldung zu 94,40. Reichsaltbeſitz kamen mit 12674(12696) zur Notiz. Rhei⸗ niſche Städte⸗Altbeſitz befeſtigten ſich auf 12174—92, Wieder⸗ auſbauzuſchläge auf 80(7976). Von Liqnidationspfand⸗ briefen ſtiegen Frankfurter Hyp. auf 101,5(101,25), Pfälzer auf 1017(10176). Berlin: Aktien uneinheitlich, dann beſeſtigt.— Renten gefragt. * Berlin, 22. Juli. Die Entwicklung der Effektenmärkte läßt trotz gelegent⸗ licher Schwankungen immer wieder eine Tatſache erkennen: Daß nämlich bei der zur Zeit am Gelömarkk herrſchenden Flüſſigkeit und dem natürlichen Anlagebedarf einerſeits und nur in beſchränktem Umfange zur Verfügung ſtehen⸗ den Material andererſeits Auftriebstendenzen vorhanden ſind, die ſo einmal abgedrängt, aber nicht vollkommen ge⸗ ſtoppt werden können. Das zeigte ſich auch beim heutigen Verkehr; obwohl die Kuliſſe angeſichts der geſtrigen Ge⸗ ſchäftsſtille und der damit verbundenen Kurseinbußen zu weiteren Abgaben ſchritt, vermochte dieſe keinen nennens⸗ werten Druck auszuüben, da die Bankenkundſchaft keinerlei Neigung zeigt, einmal erworbenen Beſitz wieder abzuſtoßen, vielmehr auf dieſem oder jenem Marktgebiet weitere klei⸗ nere Anſchaffungen vornimmt. So konnten am Montan⸗ märkt Buderus eine Einbuße von 1 v. H. faſt unmittel⸗ bar nach der erſten Notiz zum Teik wieder ausgleichen, Klöckner erhöhten einen Anfangsgewinn von 76 auf& v. HiVerein) Stahlwerke einen ſolchen“ von äuféebenfalls“ 6 v. H. Braunkohlenwerte zeigten wieder nur kleinſte Umſäsk, muchl(Kaliaktten agen ziemlich wuhig, wenn auch freundlich. In der chemiſchen Gruppe erhöhten Farben einen Anfangsgewinn von“ v. H. ſchon in der erſten Viertelſtunde auf)7 v. H.(1695). Nur von Heyden gaben auf ein Zufallsangebot v. H. her. Elektro⸗ und Ver⸗ ſorgungswerte litten zumeiſt unter Glattſtellungen und waren daher durchſchnittlich um etwa 1 v. H. ſchwächer, aber auch hier trat nach den erſten Kurſen vielſach eine Erholung bis auf den Vortagsſchluß ein.— Weiter lebhaft gefragt waren am variablen Reutenmarkt Reichsalibeſitz, die um 5 Pfg. auf 126,80 anzogen; man verweiſt dabei auf die im Falle einer evtl. Ausloſung in dem Papier ruhende Gewinnchance. Die Umſchuldungsanleihe wechſelte in grö⸗ ßeren Beträgen bei einem unveränderten Kurs von 94,30 — Beſitzer. Wiederaufbauzuſchläge zogen um etwa v. . an. Im Verlauf kam an den Aktienmärkten eine ausgeſpro⸗ chen feſte Tendenz zum Durchbruch, die hauptſächlich Larauf zurückzuführen war, daß ſich die Kuliſſe weitgehend entlaſtet hat und nunmehr wieder zu Neueindeckungen ſchritt. Bei der nach wie vor herrſchenden Marktenge konnte das aber nur zu kräftig anſteigenden Kurſen geſchehen. Bemer⸗ kenswert war eine Steigerung von Siemens um 47 und von Schuckert um 3/ v.., wobei man von Intereſſenten⸗ käufen ſpricht. Order wurde hauptſächlich von einer Groß⸗ bank exteilt. Farben ſtiegen um 174 auf 17056. Sonſt ſind noch Rheinhraun mit plus 1/½. Demag mit plus 1& und Klöckner mit plus 1 v. H. zu erwähnen. Am Kaſſarenten⸗ markt, wurden Hypothekenpfandbriefe weiter geſucht und 76 bis 4 v. H. höher hezahlt, ſo daß bei den 40proz, Papieren nunmehr faſt die Parigrenze erreicht iſt. Aber auch Liqui⸗ dationspfandbrieſe und Kommunalobligationen begegneten lebhaftem Kaufintereſſe, das jedoch nur zum Teil befriedigt werden konnte. Etwas ſchwächer lagen Länderanleihen, Stadtanleihen waren wenig verändert. Sonſt ſind noch 8ö5er Reichsbahnſchätze mit plus 4 und 40er Poſtſchätze mit plus v. H. zu nennen. Von Induſtrieobligationen ermäßig⸗ ten ſich Aſchinger um 76 v.., während Konkordio Bergbau A v. H. höher notierten. Am Einheitsmarkt wurden einige Großbankaktien auf Dividendenerwaxtungen wieder höher öewertet, ſo Handels⸗ geſellſchaft und Dedibank um je v. H. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank waren nach den letzttägigen Rückſchlägen um 15 erholt. Deutſche Ueberſeebank zogen um 7 v. H. an. Hypothekenbanken litten unter Glattſtellungen, Meininger und Weſtboden ermäßigten ſich um je 1, Ham⸗ urger Hypotheken um 7 und Deutſche Hypotheken um 74 v. H. Bei den Induſtriepapieren wieſen die erſtmals nach langer Pauſe(am 28. 9. 1936) notierten Hubertus Braunkohlen mit einer Steigerung von 10,5 v. H. auf. Magdeburger Gas gewannen 4 v. H, während Habermann und Guckes um 3 v. H. zurückgingen. Von Kolonial⸗ werten zogen Otavi auf die in der Hiuptverſammlung gemachten Ausführungen um 76 an. Steuergutſcheine blieben umverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 19388er 100,12 G; 1940er 100,12 G; 1941er 100 G; 1942er 99,75 G 100,62 B; 1048er 99,37 G 100,12 B; 1945er 90,25 G 100 B; 1947er 99,12 G 99,87 B.— Ausgabe 2: 1042er 99,62 G 100,5 B. Wiederaufbouanleihe 1944¼48er und 1946/48er je 79,62 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verband 93,025 G 94,675 B. „Die Börſe bewahrte bis zum Schluß ihre feſte Haltung. Zu nennenswerten Kursſteigerungen kam es allerdings nur noch in Einzelfällen. So befeſtigten ſich Aſchaffen⸗ burger Zellſtoff gegen den Anfang um insgeſamt 2 und Geſfürel um 176 v.., Weſteregeln, die erſt am Börſen⸗ chluß eine variable Notiz erhielten, lagen 1 v. H. über ortagskurs. Reichsbahn⸗Vorzüge ſtiegen bis auf 127,25 an und wurden zu dieſem Kurs weiter notiert. Nachbörs⸗ lich wax weitere Nachfroge vorhanden, nennenswerte Um⸗ ſätze dürften indeſſen kaum getätigt worden ſein. Geld- und Devisenmark: * Berlin, 22. Juli. Am Geldmarkt machte die Erleich⸗ terung weitere Fortſchritte, ſo daß für Blankotagesgeld nur noch 2/ bis 2// v. H. on Privatdiskonten vorhanden. Do jedoch nur wenig Material zur Verfügung ſtand, wurden Solawechſel und Reichsſchatzanweiſungen gekauft. Der Pri⸗ vatdiskontſatz blieb unverändert 27 v. H. Das Pfund gehalten Der franzöſiſche Franc war international weiter noch⸗ gebend. Gegen London ſtellte er ſich zuletzt auf 134,50 nach 139 am Vortag, gegen Amſterdam auf 6,73(6,86) und gegen Zürich auf 16,15(16,43). Die geringe vorübergehende Er⸗ holung, die mit der Umbeſetzung in der Leitung der Bank von Frankreich in Zuſammenhang gebracht wurde, hat ſich alſo nicht als dauerhaft erwieſen. Das engliſche Pfund konnte bei anhaltenden kräftigen Interventionen auf Vor⸗ tagsbaſis gehalten werden und ſtellte ſich gegen das ſeſtere Amſterdam auf 9,0.(9,02), gegen das ſchwächere Zürich dagegen auf 2,7194(21,714). Pfunde Kabel notierten 1 989300 an den. Abrigen Plätzen blieb der Dollat⸗ Aunveränberti. 8 Oiskantsatz: feichshank 4, ompard 5, Pcirat-3 w... Rm. Bis⸗ 21. Juli 22. Jul: kont] Geld Brief Geld Brief ten Lägopt. 8 126885/ 12715 12695( 12725 FEF 0„* ſelga 4 Scfilen L. 8 4 10 Hulgarien, 100Seval 8 3 305⁵³.047 3053 Dänemark 100 Kronen] 5 5⁵ 55.41 584 55,(46 Danzig 100ulden 2 271⁰ 70„6 720 8 n. Kr. 6% 0 Glnakanpidohn Mr. 4.480.490 5480.080 anlreich 88 4.0.190.1916.209 riechenland 100Dr. 5 2388 2388/ 235³ 2880 olland 100Gulden 2 1274 127.9 13/.5013/,78 rantTeheran) 1hai 15.81542 15.3915.43 and. 100ist.Kr.] 5% 55.2635.48.443.83 AItalien.. 100 Lire 45 130913.1ʃ1 13.0918 11 apan... Iden] J29 De 070 570.72 ugoſlavient00 Dinar] 5 5,.694 5,706.6944.706 anada 1 kan Hollar 2484/ 2488 2484.488 Hettland.. 100 Latts 6 48.90 459, 45,90 49.— Siiauen. 100 8Pitas 5¼ 4150 4188 0 e8 Norwegen 100Kronen] 4 62.4 62.80 62.2062.41 Beſterreich 100Schill½ 48 00 9 905 861 100, 2 2 1 ortugal 100 EStudo] 4% 11,245 11285 11.255/ 141.275 Rumänien. 100L6i 4¼** Schweden.. 100Kr.] 2735 68.84 63.96 63.89 64.01 Schweig 100 ranken 1½ 5702 5/½4 5707 979 owa.60 2*.878.952.9/80 1,862 ngarn en 33 945—9* Uruguay, 1Goldpeſoſ. 1,464/ 1,66 1464/.466 Ber. Eiauien 1 Dollar! 1/½ 2,488 2492 1 2488“ 24492 * Fraukfurt, 22. Juli. Tagesgeld unverändert 21 v. H. 00C0 0T0x—d¼y.“]]—;!:: zabl erfuhr eine weitere Erböhung. Die aufſteigende Ent⸗ wicklung habe auch im laufenden Jahre angehalten.— HV am 90. Auguſt. 99 8 * A, Düren.— Gute Beſchäftigung im laufenden Jahr. Die in Köln abgehaltene oßB der Iſola⸗ Werke Ac, Düren, genehmigte ohne Ausſprache den be⸗ kannten Abſchluß für 1996/7(31. März) und beſchloß die Verteilung einer von 5 auf 6 v. H. erhöhten Dividende. Zwei ſatzungsmäßig ausſcheidende AR⸗Mitglieder wurden wieder⸗ und Fobrikant Rudolf Schöller, Düren, neu in den AR gewählt. Dank der guten Beſchäftigung ſei auch im laufenden Geſchäftsjahr wiederum mit einem befrie⸗ digenden Ergebnis zu rechnen. * Siemens⸗Reiniger⸗Werke AG., Berlin. In der o. HV der Siemens⸗Reiniger⸗Werke AG., Berlin, wurde die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zum 28. Fe⸗ bruar 1937 einſtimmig genehmigt. Die Bilanz ſchließt nach Zuweiſung von 500 000(475 000) 4 an den Dispoſitions⸗ fonds für ſoziale Zwecke mit einem Gewinn von 978 668 (843 326)/ ab. Es wurde beſchloſſen, 6(5) v. H. Divi⸗ dende zu verteilen und 360 306(342 25) 4 vorzutragen. Kommerzienrat William Niendorf, der turnusgemäß aus dem Auſſichtsrat ausgeſchieden iſt, bat, von ſeiner Wieder⸗ wahl abzuſehen. Direktor Theodor Frenze! wurde wie⸗ dergewählt. Anſchließend führte der Vorſitzer noch aus, daß die Umſätze und Beſtelleingänge im laufenden Geſchäfts⸗ jahr leicht geſtiegen ſind. * Inag Induſtrie⸗Unternehmungen Ac, Berlin. Die Lage der Inag Induſtrie⸗Unternehmungen A0, Berlin, hak ſich im Geſchäftjahr 1936 nicht weſentlich vexändert. Nach wie vor überſteigen die lauſenden Einnohmen nur um ein geringes die normalen Aufwendungen. Die Ge⸗ ſellſchaft kanm daher bei Geſamterträgen von 0,20(0,85) Mill., von denen außerordenliche 9 002(0,19) Mill. 4 ausmachen, nach 90 839 ſämtlicher Aufwendungen und Vornahme von 0,046(0, 000 Mill. Abſchreibungen einen Gewinn von mur 4290(176 744) ausweiſen, um den ſich der Verluſtvortrag auf 469 998(474 286) K ermäßiat. Ueber die Beteiligungen wird bexichtet, daß ſich bei den Fabribations⸗ und Vertriebsgeſellſchaften im Inlande die geſtiegene Kaufkraft der Abnehmerkreiſe in erhöhten Be⸗ ſtellungen und Umſätzen auswirkte. Bei der Mehrzahl der gusländiſchen Beteiligungen hat ſich das Geſchöft be⸗ lebt, während die wirtſchaftlichen Erfolge infolge Ler un⸗ zureichenden Verkaufserlöſe ungüſtig beeinflußt Flieben. — In der Bilanz ſtehen bei unverändert 9941 Mill. 4 Ag, 0,01(6,91) Rückſtelungen und.15(0,88) tigungspoſten die geſamten Verbindlichkeiten mit 1,05(0,6 Müll.. darunter Wechſelverbindlichkeiten exſtmalig mi 9, und Verbinolichkeiten gegen abhängige Geſell 00(0,32) Mill. 4. Auf der anderen Seiie hat ſich Wertberichtigungspoſten enoͤgültig abgeſetzt. auf 170,36 Mill. K gegen 126,29 Mill. Kr. ſchuß von 4,8 Mill. Kr. im Mill. 4, von denen Forderungen 2,77(1,91) Mill. aus⸗ machen. Von den Beteiligungen, die mit 1,85(2,32) Mill. Mark bewertet ſind, wurden in früheren Jahren gebildete Ferner war eine Abſchreibung auf die Beteiligung on einer der Grundſtücksgeſellſchaften notwendig. Das Anlagevermögen ſteht mit 0,07(0,07) Mill. zu Buch. HV am 26. Juli. * Dyckerhoff Portland⸗Zementwerke AG, Mainz⸗Amöne⸗ burg. Die Geſellſchaft hat im Verlaufe des erſten Halb⸗ jahres 1937 eine ſtetige Abſatzzunahme zu verzeichnen ge⸗ habt, doch logen die Abſatzziffern in den erſten 6 Mona⸗ ten dieſes Jahres für den Inlandsmarkt mit 539 000 To. unter der Vorjahreshöhe von 581000 To. Im Juli hat ſich dieſes Bild wieder geändert. Es konnte ein beacht⸗ licher Mehrverſand erzielt werden. Die Geſellſchaft hat ihr Ausfuhrgeſchäft wiederum zu erweitern vermocht. Fürſtenhof Carlton⸗Hotel AG, Frankfurt a. M. Die zur Gruppe Koſſenhaſchen gehörende Fürſtenhof Carlton⸗ + AG, Frankfurt a. M. berichtet 1936 über allgemeine eſſerung im Hotelbetrieb. Es wurden Betriebseinnahmen ron 315 000(260 000)& erzielt. Trotz der Umſatzſteigerung konnten immer noch nicht Zinſen und Abſchreibungen voll gedeckt werden. Die HB beſchloß den nach 41000(59600) 4 Abſchreibungen verbliebenen Verluſt von 44364/ aus dem Gewinnvortrag von 98 207/ zu decken, der ſich da⸗ durch auf rund 54 000 ermäßigt. Der Gewinnvortrag wurde im letzten Fahre durch die Kapitalſanierung erzielt. Fleusburger Schiffsbangeſellſchaft, Fleusburg. Die o. H der Flensburger Schiffsbaugeſell chaft genehmigte den bekannten Abſchluß für 1936 ohne Ausſprache. Der beſtehende Verluſtvortrag erhöhte ſich im Berichtsjahr um 142 995 auf 702 922 /. Für die freiwillig ausgeſchiede⸗ nen AR⸗Mitglieder Viktor Nawatzki, Eiſenach, und Doktor W. Sievers, Flensburg, wurden J. Meyer, Bremen, und Oberbürgermeiſter Dr. Kracht, Flensburg, gewählt. “ Der ſchwediſche Außenhandel im erſten Halbjahr 1937. Im ſchwediſchen Außenhandel ſind auch im Juni wieder ſebr hohe Umſätze zu verzeichnen. Die Einfuhr belief ſich r. gegen 121,42 Mill. Kr. im gleichen Monat vorigen Jahres, die Ausfuhr auf 169,14 Mill. Kr. „ ſo daß ſich ein Einſuhrüberſchuß von 10,22 Mill. Kr. ergibt gegenüber einem Ausfuhrüber⸗ ſte Hälfte des Jah bete geen erſte Hälfte des Jahres e geſamte ſchw e. juhr 908,78 Mill. K10 gegen 755,59 Mill. Kr. und die Ge⸗ ſamtausfuhr 840,72 Mill. Kr. gegen 667,64 Mill. Kr. Seit dem vorigen Jahre hat ſich der Einfuhrüberſchuß damit von S liegen bemerkenswerteſten Erhöhung Geobrei Mais und Weizen, ſerner bei e aller Art, vor allem Umlaufsvermögen erhöht, und zwar von 1,95 auf 2,80 Futtermitteln, Roheiſen und Kraftfahrzeugen. Abend- 4 usgabe Nr. 332 100 Jahre Borsig zuli feiert das ſeit Anfang vorigen Jahres zur Sorſt AG gehörige Werk Borſig in Berlin⸗ —— einmeta Tegel, bekannt als eine der größten deutſchen Maſchinen⸗ bauanſtalten, ſein 10bjähriges Jubiläum in Form 3 mittäglichen Werkfeierſtunde vor dem Denkmal ſeine⸗ Gründers Auguſt Borſig. Der 22. Juli iſt deshalb ge⸗ wählt, weil der damals erſt 33 Jahre alte Fabrikant Auguſt Borſig an dieſem Tage vor dem Oranienburger Tor in Berlin den erſten Guß vollendet hat. Auguſt Borſig fing in ein paar Bretterbuden mit 50 Mann an, und ſeine erſte Arbeit waren 117 000 Schrauben, die noch mit der Hand⸗ kluppe geſchnitten werden mußten. Als er mit 50 Jahren ſtarb, hinterließ er ſeinem einzigen, erſt 25 Jahre alten Sohn Albert ein Weltunternehmen, das aus dem ganz auf Lokomotivbau eingeſtellten Stammwerk vor dem Oranien⸗ burger Tor und zwei Werken im Berliner Vorort Moabit beſtand. Außerdem hatte er bereits in Oberſchleſien aus⸗ gedehnte Kohlen⸗ und Erzfelder erworben, auf denen her⸗ nach ein großes Hüttenwerk entſtand. Das außerordentlich vielſeitige und umfaſſende Fabrikationsprogramm der alten Borſigſchen Fabriken gibt auch heute noch dem von Borſigs Enkeln Ernſt und Konrad 1898 zentral errichteten Tegeler Werk über alle Schwankungen hinweg das beſondere Ge⸗ präge. Im Geiſte ſeines Gründers iſt das Werk Borſig ſtets auf Höchſtleiſtungen, insbeſondere im Keſſel⸗, Kolben⸗ maſchinen⸗Turbinen⸗ und Apparatebau bedacht. In faſt allen Ländern der Erde iſt der Name Borſig zu einem Be⸗ griff höchſtwertiger Leiſtung auf allen Gebieten der Ma⸗ ſchineninduſtrie geworden. Enischeidungen Keine Nachholungsmöglichkeit für unterlaſſene Abſchreibungen Manche Unternehmungen bilonzieren derart, daß ſie i Jahren mit Unterbilanzen keine oder unzureichende Ab⸗ ſchreibungen vornehmen. Dies aeſchiebt in der Abſicht da⸗ für in Jahren, die einen Ueberſchuß erbringen, eine um ſo höhere Abſetzung zu machen. Ein derartiges Ver⸗ fahren iſt aber nicht zuläſſig. Vielmehr müſſen nach einem Urteil des Reichsfinanzhoſes(p. 9. 3. 37— JA 307/89) in einem ſolchen Falle grundſätzlich die früheren Bilanzen richtiggeſtellt werden denn ein zur Buchfüherung nach dem Handelsgeſetzbuch verpflichteter Kaufmann muß an den abnutzbaren Gegenſtänden des Anlagevermögens in der Hondelsbilanz und damit auch in der Steuerbilanz ohne Rückſicht auf einen etwaigen höheren gemeinen Wert die Abſetzungen für Abnutzung vornehmen Unterläßt er das. ſo verſtößt er gegen zwingendes Handelsrecht, und die Handelsbilanz iſt für ſteuerliche Zwecke zu berichtigen. Die unrichtigen Bilanzen ſind richtiazuſtellen. ſolonge ſich die Fehler in den früheren Bilanzen ſteuerlich noch nicht ausgewirkt haben. Das iſt immer dann der Fall, wenn das Unternehmen in den früberen Jahren, weil es Verluſtiahre waren, zur Steuer nicht herangezogen wurde. Hat umgekehrt die frühere Bilanz einer Veranlagung zu⸗ grunde gelegen, indem ſie zu einer Steuererhebung gefübrt hat, ſo liegt eine ſteuerliche Auswirkung der unrichtigen Bilanz vor. In derartigen Fällat muß das in der letzten derartigen Bilanz feſtgeſtellte Endvermögen bei der künf⸗ tigen Bilanz als Anfangsvermögen erſcheinen. Grund⸗ ſätzlich müſſen im übrigen die Abſetzungen für Abnutzung mit einer gewiſſen Gleichmäßigkeit vorgenommen werden. Jedenalls iſt ein willkürliches Hinundherſchwanken nitht zuläſſig. Hat ein Unternehmen trotzdem in früheren Steuerabſchnitten geringere Abſetzungen als in ſpäteren Jahren vorgenommen, ſo muß es die Gründe dafür au⸗ geben, und es muß dann nachgeprüft werden. ob und in⸗ wieweit dieſe Gründe ſtichhaltig ſind. . ſtrafbare Verſtöße verjähren nach einem Jahr.— Entſcheidungen. „Der Reichsehrengerichtshof hat über die Verjährung⸗ ehrengexich 10 0 grundſätzliche Entſcheidungen f(Urtei! Pont 4. 2. 1927 I1 4/36), die in folgenden⸗ Leitſätzen gipfeln: Graenöſaglich verjähren ehrengerichtlich ſtrafbare Ver⸗ ſtöße gegen das Arbeitsordnungsgeſetz, wenn zwiſchen dem Verſtoße und dem Straſverfolgungsantrag des Reichstren⸗ händers mehr als ein Jahr liegt. Iſt nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme zweifelhaft, ob die Verjährungsfriſt abgelaufen iſt, ſo iſt zu Gunſten des Angeklagten die Ver⸗ jährung anzunehmen. Die kurze Verjährung hat den Zweck, eine möglichſt ſchnelle Ahndung ehrengerichtlich ſtrafbarer Verſtöße ſicher⸗ zuſtellen. Sie ſoll ferner verhüten, daß noch nach über⸗ mäßig langer Zeit unter Störung des Arbeitsfriedens Streitigkeiten aufgerollt werden. Wenn das Reichsgericht in Zweifelsfällen zu Gunſten des Angeklagten entſcheidet, ſo entſpricht das der allgemeinen Rechtsauffaſſung und den ſtrafrechtlichen Grundſätzen vieler Jahre. Waren und MWärkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 22. Juli. Während Roggen neuer Ernte zur Auguſt⸗Lieferung reichlich zur Verfügung ſteht, werden ſofortige Verladungen noch immer begehrt und bei einer Ausgleichsſpanne von 4/ von den Mühlen jeweils aufgenommen. Die Lancwirtſchaft iſt aber mit der Bergung der Ernte beſchäftigt, zumal ſich die Erntearbeiten auch in dieſem Jahre vielſach zuſammen⸗ drängen und mit dem Schnitt von Sommergerſte und Weizen ſchon begonnen wird, obwohl der Roggen erſt zu einem Teil eingeſahren iſt. Die Mühlen ſind zusreichend verſorgt, für den Juli haben ſie bisher etwa 80 v. H. ihres Vermahlungskontigentes durch Zuteilungen erhalten. Die erſten Poſten Roggen neuer Ernte ſind bei den hieſigen Mühlen eingetroffen. Die Quolitäten ſind befriedigend, wie überhaupt damit zu rechnen iſt, daß die Hektoliterge⸗ wichte erheblich über dem Durchſchnitt der Vorjahreserute liegen werden. Futtergetreide iſt bisher bꝛium erhältlich, die Verteilung von Mais wird jedoch zu einer Enſpannung führen. Der Mehlmarkt bot ein unveröndertes Bild.“ Magdeburger Zuckernotierungen vom 22. Juli.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig. Gemahl. Melis Ehrengerichtlich prompt per 10 Tage 32,37; Juli 32.32//—,379—50; Ten⸗ den ruhig; Wetter ſchön. S Berliner Metallnotierungen vom 22. Juli.(Eig. Dr.] Amtlich notierten in je 100 Kilo: Elektrolytkunfer 80,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 138; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 187; Feinſilber je Kilo 38,40.—41,40. * Obſtgroßmärkte. Achern: Birnen 15—30; Pfirſiche 18 bis 30; Zwetſchgen 23—27; Pflaumen blau 18—23, gelb 23 bis 27; Erntepflaumen 12—15; Heidelbeeren 21; Himbeeren 28,5—30; Induſtrieware 26,5; Johonnisbeeren 12—14; Sta⸗ chelbeeren 10—17; Aepfel 12—25, Pfifferlinge 24 Brom⸗ beeren 24—26; Reineclauden 18—23. Anfuhr 450 Ztr., Ab⸗ ſatz flott, Markt geräumt. Bühl: Birnen 15—30, Pfirſiche 18—30, Spitzenware 95; Zwetſchgen 23—27, Pflaumen blau 18—21, gelb 23—27; Erntepflaumen 12—15; Reineclauden 18—23; Himbeeren 28,5—30, Induſtrieware 25,5; Johannis⸗ beeren 21; Brombeeren 23—25, Stachelbeeren 10—15, Aepfel 12—25. Anfuhr 1200 Zeutner, Abſatz flott, Markt geräumt, * Vom ſübdeutſchen Saatenmarkt. In erſter Linie ſind raſchwüchſige Zwiſchenfruchtſaaten unverändert lebhaft ge⸗ fragt, hauptſächlich Sommerwicken, Erbſenwickengemenge, Ackerbohnen, Winterwicken, Gelbſenf und Inkarnatklee. Die Preiſe ſind leicht befeſtigt und die Nachfrage konnte in vollem Umfange befriedigt werden. Weiter geſucht ſind auch Herbſtrübenſamen, von denen Chiemgauer runde weiße rotköpfige Sorte, die beſonders raſchwüchſig iſt, be⸗ vorzugt iſt. Kleine Abſchlüſſe wurden in Klee⸗ und Gras⸗ ſaaten getätigt. Literatur * Oeflers(Die kaufmänniſche Pra⸗ is). Herausgegeben unter Mitwirkung bewäarter Fach⸗ keute von Direktor W. Wiebach. B5., Zeubearkeikcte und exweiterte Auflage. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag. 485 Seiten. In Leinen gebunden 4,70 Mk. Die 85. Auflage des„Oefler“ wurde noch brauchbarer und nützlicher geſtal⸗ tet uls früher. Die neuen Geſetze und Beſtimmungen der letzten Zeit ſind gewiſſenhaft berückſichtigt. Das Handbuch iſt zeitgemäß und lebensnah. Neben den eigentlichen kaufmänniſchen Wiſſensgebieten belandelt es das cewerb⸗ liche Recht, das Arbeitsrecht, Steuern und Zölle, den Gü⸗ terverkehr, den weitverzweigten Poſtverfehrx u. a. Der erfahrene Kaufmann wird es als Nachſchlagewerk, der Neuling zum Selbſtſtudium benutzen. Für beide wirg es außerordentlich wertwoll ſein. Müller. mit Gemüſeſalat, oder mit Fleiſchfülle oder Pilz⸗ den. Lecker ſah auch das neue Sauerkraut aus, das an zwei Ständen bereits angeboten wurde. Bei grü⸗ für bauliche Zwecke dringend benötigt wird. gibt es Bergſträßer und Pfälzer Heidelbeeren(wie⸗ dagegen hat Rhabarber mit dicken Stangen wieder Suppenhühner, Tauben und Reh. Da wir ja auch häufig recht kühle Tage haben, empfiehlt ſich das 8. Seite/ Nummer 332 Donnerstag, 22. Juli 1937 Der Kurszettel der Hausſtau Wirklich, wie ein Sommermärchen muten unſere Blumenſtände an. Da gibt es Berge von Nelken, Wicken und Roſen; prunkvolle Dahlien in den eigenartigſten Farben, buntfarbige Haſenmäul⸗ chen, hellblauer Ritterſporn, Margeriten und als Krönung des ganzen die herrlichſten Gladiolen. Noch vor wenigen Jahren kaum beachtet, ſind ſie jetzt— dank ihrer köſtlichen Farbenpracht und ihrer Halt⸗ barkeit— auserkorene Lieblinge des Publikums ge⸗ worden. Neben den Schnittblumen gibt es noch immer in reicher Anfuhr Ageratum, Begonien und Geranien, alles dankbare Blüher, die ſich bis in den Herbſt hinein halten.— Wie die Blumenſtände faſt unter ihrer Laſt zuſammenzubrechen ſcheinen, ſo gilt dies auch für die Gemüſeſtände. Da iſt es in erſter Linie die ſaftige Tomate, die mit ihrem ſatten Rot das Marktbild belebt. Sie iſt bereits ſehr billig geworden lerfreulicherweiſe) und kann roh zum Butterbrot oder als Salat, ebenſo gut aber auch mit pikanter Fülle gedämpft oder mit Speck geſchmort als Gemüſe gegeben werden. Nach ihr iſt ein bedeutender Zuwachs an Gurken für Salate und Einmachzwecke éu verzeichnen. Auch Gurken(das Stück dieſer Art koſtete heute 5 Pfg.) eignen ſich gut zum Füllen, roh gemüſe, im Backofen geſchmort. Sehr ſchön und billig ſind zur Zeit die grünen Bohnen, die man(rheini⸗ ſches Rezept) mit Birnen und Speck zubereiten kann. Berhältnismäßig viele Perlzwiebeln werden dieſes Jahr angeboten, aber leider vermißt man noch immer die würzige, geſunde Schalotte. Zum Einmachen von Gurken und Perlzwiebeln verwendet man gerne Meerrettichſtückchen, von dem die entſprechenden dünnen Stengelchen verſchiedentlich angeboten wur⸗ nem Gemüſe entdeckte man neben Sommerſpinat auch Melde, dagegen haben die Erbſen ſichtlich ab⸗ genommen. An einem Stand gab es noch richtige Spargeln, die abgeerntet werden dürfen, da der Acker Wundervoll iſt das Obſt. Die Fülle der geſun⸗ den, auserleſenen Früchte macht wirklich Freude. Da der etwas billiger), dann Pflaumen, ſehr viel Mira⸗ bellen, Pfirſiche von beſonders köſtlicher Beſchaffen⸗ heit, Brombeeren, Maulbeeren und eine Unmenge Johannisbeeren. Mit Kirſchen geht es zur Neige, zugenommen. Erfreulich plätſcherte es heute in dichtgedrängter Fülle in den Flußfiſchbottichen, ebenſo gibt es jetzt wieder mehr Hähnchen. Es gibt genügend Einlegen von Rehypfeffer, der ja ſehr billig iſt und man gibt dazu noch goldgelbe Nudeln, wie ſie ja verſchiedentlich auch auf dem Markte zu kaufen ſind — wer wäre da nicht mit ſolchem Feſteſſen zufrieden? Vom Statiſtiſchen Amt wurden ſolgende Verbraucher⸗ preiſe für 4 Kilo in Pfennig ermittelt: Kartoffeln—8 Wirſing 12—15; Weißkraut—10; Rotkraut 12—15; Blu⸗ Einspale Kleinanzeigen bie 2u ainor Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm4Pig. 55 „Finanzführung, wie ſie für das Reich gültig ſind, deren Haushalte damit einfacher, gleichmäßiger und Haushaltsgebarung zwiſchen Reich und Ländern auch hinaus zu ſchaffende„Ausgleichsrücklage“, die, aus „Ausverkauf“ auszugleichen. Vielmehr wird be⸗ ſtimmt: Einnahmen aus ſolchen Verkäufen ſollen zur Bildung eines Vermögensſtockes, das Vermögen vor allem alſo von Grundbeſitz, verwendet werden. ändert: finanzen zu denen der Länder oder früheren Bun⸗ in ſeinen Anfängen, finanzwirtſchaftlich nicht viel Wehrmachtetat ein Reichsetat, hinzu kam etwas ſpä⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Sparpſlichi der Länder Die Haushalte der deutſchen Länder ſind verein⸗ heitlicht, gleichwie Regierung und Verwaltung die⸗ ſer Reichsteile es ſind. Allgemeine Grundſätze der haben entſprechend auch für die Länder Geltung, von dem Reichsganzen unmittelbarer abhängig ſind als vordem. Dies war im Grundſatz ſchon ſeit Jahr und Tag ſo. Jetzt aber ſind Durchführungsbeſtim⸗ mungen ergangen, kraft deren die Einheitlichkeit der in einer Reihe von Einzelheiten verwirklicht wer⸗ den ſoll. Die Uebernahme der Kaſſenordnung und der Rechnungslegung des Reiches durch die Länder regelt die einheitliche Form, in der zu wirtſchaften iſt. In der Sache werden die Länder zur Sparſam⸗ keit für Zeiten des Mangels angehalten, und zwar nach drei Richtungen: Erforderlich ſind eine Be⸗ triebsmittelrücklage(die bereits beſteht), eine darüber Einnahmeüberſchüſſen gebildet, in„ſchlechten Jahren“ aushelfen ſoll, und, als neue Vorſchrift, die Bildung eines Vermögens durch die Länder. Dieſe Vorſchrift ſteht nicht etwa in Wettbewerb mit den Beſtimmun⸗ gen über die Betriebsmittel⸗ und Ausgleichsrück⸗ lagen; ſie ſoll nur verhindern, daß Mittel, die das betreffende Land aus Verkäufen, namentlich von Grundbeſitz, gewinnt, zur Deckung laufender Aus⸗ gaben verwendet werden. Es geht ſomit auch hier um die Solidität der Finanzgebarung: die Länder ſollen nicht erſt in Verſuchung kommen, in knappen Zeiten, übertrieben ausgedrückt, Fehlbeträge durch aber ſoll ausſchließlich zum Erwerb ähnlicher Werte, So bedeutend aber die Aufgaben und Verantwort⸗ lichkeit der finanziellen Länderverwaltungen immer noch ſind, zweierlei hat ſich in der Nachkriegszeit und noch einmal im Dritten Reich grundlegend ge⸗ Das äußere Größenverhältnis der Reichs⸗ desſtaaten; und der innere Grad der früher den Ländern wie den Gemeinden zugebilligten Unabhän⸗ gigkeit. Das Reich Bismarcks galt als„Koſtgänger“ der Bundesſtaaten. In der Tat war es, wenigſtens mehr als eine Art Dachgeſellſchaft Die Subſtanz der Einnahmen, Ausgaben und entſprechenden Be⸗ fugniſſe war bei den Bundesſtaaten. Zwar war der ter die Poſt. Aber das Heer erforderte anfangs nur etwa 300 Mill./ jährlicher Ausgaben, die ſonſtigen Koſten der Reichsverwaltung waren gering, Schul⸗ „den hatte das Reich nicht, es konnte ſogar einen an⸗ ſehnlichen Teil ſeiner erſten Haushalte aus der Kriegsentſchädigung beſtreiten. So begann es, nur die reinen Ausgaben gerechnet, mit einem Geſamt⸗ haushalt in der Größenordnung von 400 Mill.. Obwohl alle Summen im Vergleich zu den heute be⸗ nötigten damals klein waren, übertraf der Bedarf der bundesſtaatlichen Verwaltungen, die unter an⸗ derem Juſtiz, Polizei, Unterricht und faſt alle Kul⸗ turaufgaben zu betreuen hatten, den des Reiches bei weitem. Außerdem verfügten ſie über die großen „werbenden“ Anlagen, vor allem die Eiſenbahnen. Aus den Aufwendungen namentlich für die Bahnen war die den Summen nach beträchtliche Verſchuldung der Bundesſtaaten entſtanden, die ſich zuletzt auf ungefähr 20 Milliarden belief, aber eben zu den „werbenden“ Schulden gerechnet werden denn ihr entſprach der faſt gleich große Vermögens⸗ wert dieſer Anlagen. Die gleiche Abſtufung im Verhältnis zum Reich fand ſich naturgemäß bei den Einnahmen. Sie wa⸗ ren zunächſt nach dem einfachen Grundſatz verteilt: Die indirekten Steuern und die Zölle dem Reich, die direkten Steuern ͤͤen Bundesſtaaten. Zum beſſeren Ausgleich, als elaſtiſche Feder gleichſam zwiſchen den Finanzen des Reiches und denen der Bundesſtaaten hatte man die ſogenannten„Matrikularumlagen“ eingeſchaltet. Sie wanderten als durchlaufende Po⸗ ſten von den Bundesſtaaten zum Reich und wieder zu ihnen zurück und vermehrten auf beiden Seiten den Brutto⸗Haushalt um einige Millionenhunderte, ohne damit die tatſächlichen Ausgaben oder Einnah⸗ men weſentlich zu erhöhen. Anfangs war dabei das Reich der Gebende, ſpäter waren es mehr und mehr die Bundesſtaaten, das„Koſtgängertum“ oͤes Reiches nahm zu. 8 90 Von da ab iſt die deutſche Finanzgeſchichte eine Geſchichte der ſtändig zunehmenden Vormacht des Reiches im Verhältnis zu ſeinen Gliedern. Noch vor Beginn des Weltkrieges hatten die Bedürfniſſe des Reiches, wenigſtens ſoweit die reinen Ausgaben in Frage kamen, das Uebergewicht erlangt: Von den ungefähr 4 Milliarden des Geſamtbedarfes kamen zuletzt 2,3. Milliarden auf das Reich, deſſen Einnah⸗ men durch die„Finanzreſorm“ von 1909 um 500 Mil⸗ lionen vermehrt werden mußten. Anderthalb Mil⸗ liarden wurden von den Gemeinden gebraucht. Im⸗ merhin wirtſchafteten Reich Bundesſtaaten und Ge⸗ meinden auch jetzt noch weitgehend unabhängig von menkohl 10—60; Karotten Bſchl.—7; Gelbe Rüben 10—15; Rote Rüben—12; Spinat 15—22; Mangold 10—15; Zwie⸗ beln 10—11; Grüne Bohnen—22; Grüne Erbſen 1525, Kopfſolat—15; Endivienſalat—10; Oberköhlraben—107 Rhabarber—10; Tomaten 18—24; Rettich—10; Schlan⸗ gengurken groß Stück 10—25, Einmachgurken je 100 Stück 70—120; Suppengrünes Bſchl.—5; Peterſilie Bſchl.—5; Schnittlauch Bſchl.—5 Pfifferlinge 55—607 Aepfel 10 bis, 40) Birnen 30—40; Kirſchen 40—45; Pfirſiche 32—40: Heidel⸗ beeren 30; Himbeeren 40—50; Johannisbeeren 16—25; Stachelbeeren 15—30; Zwetſchgen 22—35; Zitronen—15; Bananen—10; Markenbutter 160; Landbutter 140—142; Weißer Käſe 25—30, Eier 10—11; Hechte 120; Barben 80; Karpfen 100; Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche 35 bis 40, Kabeljau 35—43; Schellfiſche 40; Goldbarſch 35; See⸗ hecht 60. Geflügel je Stück geſchlachtet: Hahn 100—300; Huhn 200—400; Tauben 60—90. Rindfleiſch 91; Kalbfleiſch 110—116; Schweinefleiſch 92. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für dle Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr konnte; Auienun lad Iüsseltaft Anläßlich des Reichstreſſens der Deutſchen Volksgeſundheits⸗ bewegung am 7. und 8. Auguſt 1937 in Düſſeldorf verbunden mit der Paracellus⸗Ausſtellung laden wir alle Mitglieder ſowie einander. Die Bundesſtaaten verſügten über die Einkommenſteuern und über die großen Erwerbs⸗ einnahmen; die Gemeinden durften, neben anderen Einkünften, einen Zuſchlag zu den Einkommenſteuern erheben. Das alles änderte ſich oͤͤurch den Krieg und nach dem Krieg naturgemäß völlig. Das Reich mußte ſich Einnahmen ſchaffen, die ſeinem ungeheuer vergrößer⸗ ten Bedarf entſprachen, es erhob die wichtigſten di⸗ rekten Steuern, die Länder wurden jetzt ſeine„Koſt⸗ gänger“, öͤie Gemeinden die der Länder. Seitdem haben, im vereinheitlichten Reich die Länder einen großen Teil ihrer Hoheitsrechte und ͤͤamit auch ihre Befugniſſe abgeben müſſen; aber die räumliche Ver⸗ teilung der Aufgaben iſt annähernd die gleiche ge⸗ blieben wie zuvor. Finanziell ſind die Länder die verantwortlichen Verwalter der Mittel geworden, die das Reich ihnen überträgt. Kriegsrangliſten und Stammrollen noch immer beim Zentralnachweisamt. Wie das Oberkommando des Heeres mitteilt, lagern die Kriegsrangliſten und ⸗ſtammrollen 1914 bis 1918 der preußiſchen For⸗ mationen, aller Eiſenbahnformationen und der Frei⸗ willigen⸗ und Uebergangsformationen weiterhin beim Zentralnachweisamt für Kriegerverluſte und Kriegergräber, Berlin SW 68, Lindenſtraße 37, die der bayeriſchen Formationen bei der Zweigſtelle München des Zentralnachweisamts. Nur die Krie⸗ gerrangliſten und ⸗tammrollen der ſächſiſchen und der württembergiſchen und badiſchen Formationen ausſchließlich der Eiſenbahnformationen befinden ſich beim Heeresarchiv Dresden und Heeresarchiv Stuttgart. z Krankengeld nur bei richtiger Meldung der Arbeitsunfähigkeit. Nach§ 216 Abſ. 3 der Reichs⸗ verſicherungsordnung ruht oͤas Krankengeld dann, wenn nicht rechtzeitig die erforderliche Meldung über die Arbeitsunfähigkeit an die zuſtändige Kaſſe ge⸗ richtet worden iſt. Das Reichsverſicherungsamt hat nun entſchieden, daß bei entſchuldbarem Irrtum das Ruhen des Krankengeldes nicht in Betracht kommt. Die Entſcheidung(II a K. 25/6—.) ſagt, daß das Krankengeld dann nicht ruht, wenn der Berechtigte infolge beſonderer Umſtände unvermögend war, die Meldung über die Arbeitsunfähigkeit rechtzeitig zu erſtatten, die Meldung aber nach Beſeitigung des Hinderniſſes unverzüglich nachholt. Ein unverſchul⸗ detes Nichtkennen der zuſtändigen Krankenkaſſe kann ein ſolches Unvermögen darſtellen. DD————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Fiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode ⸗ Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗ Sport: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: CFurt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fau de ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto —— Fernipr, 220 77. ſtraße 24. gut möh 2 Eiaf an gim.— Pilt e dieſer Tagung und 5. Clill. m. chgel., ſey. a herzlichsein. Inhaber der Tagungsplakette hab Offene Stellen Vermietungen mit 1 od. 2 Bett. Sa. 118 Immo 1l1en ermäßigten Zutritt 1325 großen Ausſtellung„Schaſſenbes Bolk⸗. —.—— 0 27 Wait⸗ Laden T 3. 12. Hin und zurück per Sonderzug einſchließl. Rhein⸗ 5 In Heidelberg zne ZJim 40147 3 10 ampferfahrt etwa./ 10.—. Quartiere ab./.— bis.— Periekie eſte Süblage, Schüne-Zim.- 4, 5„ Wältz f Renlen aus durch das Quartieramt in Düſſeldorf. 938 t6 istin Wohnung Nie 15 10 Auel ruhiger ende⸗ We. Anmeldung: Verkehrsverein Mannheim. 6. 00 t, 8⸗ u. 4⸗Zi r⸗Wohng., tenotyp.-Wän1 Sec ietgesuche e e, biochem. Verein Känoipp-Bowegng Pfsssnite-Verein von hieſiger Großhandlung per it Bad ſof. zu 1. 8. zu ver: Mieteing. etwa 7000,./, 5 U 4, 3 86, 20 Almenhof 6 ſofort od. 1. S. geſucht. Auch Beiuie Zuſchr micten. S1 Lagerraum gaben eiwa 2500./, für nur XIAIIIT A- ältere Bewerberinnen erwünſcht. 77 15 Petry, Immob. 5 48 000.“ bei größ. 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