2 Neue Mannheimer Seitiong Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mann hei m Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mat außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abbolſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Anzeigenpreiſe: breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Kleinanzeigen iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Gwehrels 10 1 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm Familien⸗ und ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich erteilte Aufträge. an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Samstag, 24. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 335 Neuer Fragebogen Englands an die Mächte Inſtruktion für den Kriegsfall“ Die britiſche Handelsflotte wird für den Krieysfall bereit gemacht! anb. Lon don, 28. Juli. Wie heute zum erſtenmal bekanntgegeben wird, hat die engliſche Regierung weitgehende Pläue vorbereitet, um die engliſche Handels⸗ marine für einen etwaigen Kriegsfall vorzube⸗ reiten. Bei einem Frühſtück, das im Rahmen der Handelsmarinewoche in Southampton ſtattfand, teilte der parlamentariſche Sekretär im Handels⸗ miniſterium, Wallace, bemerkenswerte Einzel⸗ heiten dieſer Pläne mit. Wallace erklärte, daß England heute, was die Vorbereitungen der Handelsflotte für einen Krieg betreffe, viel beſſer gerüſtet ſei als im Jahre 1914. Neben den erforderlichen Waffen ſei aber auch eine wirkungsvolle Ausbildung der Beſatzungen erfor⸗ derlich. Die Offiziere der Handelsmarine werden daher in Zukunft einen„Verteidigungskurſus“ mit⸗ machen, und zu dieſem Zweck werden Inſtruktions⸗ plätze in London, Liverpool, Glasgow, Southampton, Cardiff und Hull eröffnet. Die Offisziere werden dort in U⸗Boot⸗Abwehr, Geſchützdrill, Feuerkontrolle, Signaliſieren, Konvoi⸗Maßnahmen und den allgemeinen Handelsſchutzmaßnahmen unter⸗ richtet werden. Abſchließend richtete Wallace einen Appell an die geſamte engliſche Handelsflotte, die neuen Maßnah⸗ men zu unterſtützen, um die Kriegs⸗ und Handels⸗ flotte im Intereſſe der nationalen Verteidigung auf⸗ einander abzuſtimmen. Wieder Generalſtabsbeſprechungen? (Funkmeldung der NM3.) London, 24. Juli. „Daily Telegraph“ berichtet, der franzöſiſche Ge⸗ neralſtabschef Gamelin beabſichtige, an den britiſchen Herbſtmanövern im September teilzunehmen. Das Blatt vermutet, daß Gamelin dieſe Gelegenheit be⸗ nutzen werde, um die Beſprechungen mit den führen⸗ den engliſchen Generalen, die er im Sommer 1934 erſtmalig aufgenommen hatte, fortzuſetzen. — Der deutſche Botſchafter in China kehrt nach Nau⸗ king zurück. Botſchafter Dr. Trautmann kehrt am Samstagfrüh vom Sommerſitz der deutſchen Bot⸗ ſchaft, Peitaiho, mit der Bahn nach Nanking aurück. Eruſter Zuſtand des Patriarchen Barnabas. Im Befinden des ſeit längerer Zeit ſchwer kranken Ober⸗ haupts der Serbiſchen Orthodoxen Kirche, des Patri⸗ archen Barnabas, iſt durch Hingutreten einer Sun⸗ genentzündung eine bedenkliche Verſchlimmerung eingetreten. Der Zuſtand des Patriarchen wird als außerordentlich ernſt bezeichnet. Am 1. Jahrestag der nationalen Erhebung, Marokko landete und jeden nationalgeſinnten mit einer großen militäriſchen Parade. Die Müchte ſollen bal d mit ja oder nein antworten Mitte nächſter Woche ſoll dann im Nichteinmiſchungsausſchuß die Entſcheidung fallen! dnb. London, 24. Juli. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ berichtet, daß der franzöſiſche Botſchafter Corbin nach Paris gefahren ſei, um ſich nach ſeiner geſtrigen Unterredung mit Eden mit ſeiner Regierung zu be⸗ raten. Corbin werde bereits am Montag wieder in London ſein. Man erwartet, daß eine Sitzung des Hauptausſchuſſes des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes für Montag oder Dienstag einberufen werde. Am Freitagabend habe man erfahren, daß Corbin die Bereitſchaſt der franzöſiſchen Regierung übermittelt habe, einen neuen Weg einzuſchlagen, um den Arbei⸗ ten des Hauptausſchuſſes des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes aus der Sackgaſſe zu helfen. Das neue Verfahren, das in London beraten worden ſei, würde darin beſtehen, daß man einen Frage⸗ bogen über alle Vorſchläge des britiſchen Planes an die anderen Mitglieder des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes ſende. Man hoffe auf dieſe Weiſe von jeder Regierung den klaren Standpunkt ſowohl gegenüber dem Plan als ganzem als auch gegenüber ſeinen Einzelheiten zu erhalten. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning⸗ Poſt“ beurteilt die Lage in der Nichteinmiſchungs⸗ frage immer noch peſſimiſtiſch. Den einzigen Fort⸗ ſchritt, den man am Freitag habe verzeichnen kön⸗ nen, ſei, daß der techniſche Unterausſchuß, der den Ueberwachungsplan zu Lande auszuarbeiten habe, bereits die Einzelheiten dieſes Planes im engliſchen Außenamt berate. Auch Vernon Bartlett ſieht im„News Chroniele“ die Dinge ſchwarz. Die britiſche Regierung habe es, ſo behauptet er, aufgegeben, eine neue Formel zu ſuchen, um die Nichteinmiſchung aufrecht zu erhalten. Der diplomatiſche Reuter⸗Korreſpondent meldet, nach dreitägigen privaten Verhandlungen beſtehe nach wie vor Uneinigkeit über das Verfahren bei der Prüfung der britiſchen Nichteinmiſchungsvorſchläge. Die Meinungsverſchiedenheiten, ſo erklärt der Reuter⸗Korreſpondent, ſeien bekanntlich durch das italieniſche Beharren entſtanden, die Fragen„Land⸗ kontrolle“ und„Anerkennung kriegsführender Rechte“ vor der„Zurückziehung der Freiwilligen“ zu erörtern. Dieſe Anſicht ſei von Deutſchland und Portugal unterſtützt, von England, Frankreich und Sowjetrußland abgelehnt worden, und es ſeien keine Anzeichen vorhanden, daß eine der Parteien nachaeben würde. Da der tote Punkt beſtehen bleibe, könnten britiſche Kreiſe kaum damit einver⸗ ſtanden ſein, daß eine Frage des Verfahrens die Urſache einer Verzögerung bilden könne, und ſie würden erfreut ſein, wenn Italien einen klaren Grund für ſeine Haltung angeben oder von ſich aus einen Kompromißvorſchlag vorbringen würde. Wenn Ftalien ſich zu keiner dieſer beiden Möglichkeiten eutſchließe, würden Gründe zu der Annahme vorhanden ſein, daß Italien nicht den britiſchen Wunſch nach Be⸗ ſchleunigung einer Verwirklichung der Nichtein⸗ miſchung teile. Die britiſche Regierung wolle ſich daun veranlaßt ſehen, ihre Vorſchläge zu⸗ rückzuziehen und eine neue Stellungnahme ge⸗ genüber der Nichteinmiſchung anzunehmen. Paris drängt zur Eile (Funkmeldung der NM3Z.) + Paris, 24. Juli. Wie es heißt, ſoll der engliſche Fragebogen ſechs oder ſieben Kapitel umfaſſen, in denen nacheinander die engliſchen Vorſchläge des Kompromißplanes wieder aufgenommen würden. Die Blätter ſagen, daß die einzelnen Staaten des Fragebogens darauf antworten müßten. Der„Petit Pariſien“ will wiſſen, daß im Gegen⸗ ſatz zu dem engliſchen Kompromißplan dieſer Frage⸗ bogen jetzt alle Länder in die Notwendigkeit ver⸗ ſetzen werde, ganz klar mit Ja oder Nein auf die Fragen zu antworten, um ſomit ihre volle Verant⸗ wortung zu übernehmen. Die franzöſiſche Regierung, ſo glaubt das „Oeuvre“ zu wiſſen, werde den Kompromißvorſchlag des Londoner Ausſchuſſes annehmen, aber nur unter der Bedingung, daß die Dinge nicht noch län⸗ ger hingezogen würden, was der Fall ſein könnte, wenn nicht der nächſte Mittwoch als Friſt geſetzt wäre. Duff Cooper erinnert ſich: Weltkriegsblockade u. Santander⸗Blockade „Haben wir es anders gemacht als die nationalſpaniſche Flotte?“ Drahtb. unſeres Londoner Vertreters — London, 24. Juli. Die Blätter melden aus Santander, daß der eng⸗ liſche Dampfer„Mac Gregor“, als er geſtern abend mit 2000 Flüchtlingen an Bord von Santander nach Frankreich auslief, von dem mationalſpaniſchen Kreuzer„Almirante Cervera“ und dem ihn beglei⸗ tenden bewaffneben Handelsſchiff„Plus Ultra“ be⸗ ſchoſſen wurde. Die erſten Schüſſe fielen nach der engliſchen Darſtellung, während die„Mac Gregor“ ſich noch innerhalb der Drei⸗Meilen⸗ Zone befand. Wenige Stunden bevor dieſe Nachricht in London bekannt wurde, überhäufte die Oppoſition im Unter⸗ haus wieder einmal den Erſten Lord der Aoͤmirali⸗ tät mit dem gewohnten Vorwurf, die Flotte tue nicht das Nötige, um die engliſchen Schiffe innerhalb der ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer zu ſchützen. Der Miniſter Duff Cooper erwiderte darauf: Es iſt ſehr ſchwer, die Grenze zwiſchen Menſchlichkeit und mili⸗ täriſchem Beiſtand zu ziehen. Hüten wir uns vor der Anklage des Cant und Humbug, die nur zu oft gegen uns erhoben wird, wenn wir erklären, daß es etwas Ungeheuerliches ſei, Frauen und Kinder auszuhungern. Erinnern wir uns daran, daß wir 4/ Jahre lang alles getan haben, was in unſerer Macht ſtand, um die Frauen und Kinder Deutſchlands auszuhungern. Wenn damals die Vereinigten Staaten oder irgend eine andere Großmacht an uns mit der Forderung herangetreten wäre, daß wir den Deutſchen Lebens⸗ mittel zukommen laſſen ſollten, hätten wir uns dann auch auf den Standpunkt geſtellt, daß wir aus Gründen der Menſchlichkeit in ein ſo vernünftiges Verlangen einwilligen ſollten? Irgendwo muß die Grenze gezogen werden und wir haben ſie bei der Drei⸗Meilen⸗Zone gezogen. Wenn engliſche Schiffe in die ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer einfahren, ſo verlieren ſie das Recht auf engliſchen Schutz ebenſo wie ein engliſcher Staatsangehöriger nicht mehr erwarten kann, von der engliſchen Armee be⸗ ſchützt zu werden, wenn er nach Spanien geht, ob⸗ wohl er weiß, daß dort ein Bürgerkrieg im Gange iſt. Die engliſchen Handelsſchiffe, die nach Santander ſahren, leiſten der ſpaniſchen Regierung einen wert⸗ vollen Dienſt. Sie ſind ebenſo gut Freiwillige wie Italiener, Deutſche, Engländer und Franzoſen, die angeblich auf der einen oder anderen Seite des Bür⸗ gerkrieges kämpfen. Wenn man ſich von der Menſchlichkeit allein leiten laſſen wollte, ſo würde das bedeuten, daß die engliſche Flotte auf ſpaniſche Schiffe feuern und damit in den Krieg eingreiſen und das Leben von engliſchen Matroſen aufs Spiel ſetzen ſollte für eine Sache, für die kein Menſch in England außer der Oppoſition zu kämpfen bereit iſt.“ wismus aufrief, fanden überall würdige Feiern ſtatt. ſpäteſtens in drei oder vier Tagen nach Erhalt Gyanien feiertden Fahrestag der Erhebung dem Tage, als General Fronco vor einem Jahr in Spanier zum entſchloſſenen Kampf gegen den Bolſche⸗ Larache(Spaniſch⸗Marokko) beging den Tag (Weltbild, Zander⸗M.) Italiens Großkampfſchiffbau Zum Stapellauf des„Vittorio Veneto“ (Von unſerem römiſchen ⸗Korreſpondenten) Rom, 24. Juli. Der Stapellauf des Schlachtſchiffs„Vittorio Ve⸗ neto“, der für den 25. Juli angekündigt worden iſt, bedeutet mehr als nur die Vermehrung der italie⸗ niſchen Seeſtreitkräfte um ein Großkampfſchiff erſter Oroönung; eine Tatſache, die an ſich ſchon ſchwerwie⸗ gend genug wäre. Um ganz zu verſtehen, was dieſer Stapellauf beſagt, muß man ſich die italieniſche Flot⸗ tenbautätigkeit der letzten Jahre vergegenwärtigen. Italien hatte gemäß dem Abkommen von Wa⸗ ſhington das Recht auf den Bau von zwei Groß⸗ kampfſchiffen zu je 35000 Tonnen, von denen es eines im Jahre 1027, das andere 1929 hätte auf Sta⸗ pel legen können. Die faſchiſtiſche Regierung hat von ͤieſem ihr vertraglich zuſtehenden Recht aus ver⸗ ſchiedenen Gründen zunächſt keinen Gebrauch ge⸗ macht. Man glaubte, gemäß den Lehren des Theore⸗ tikers General Douhet, die überall das Auſſehen der Fachkreiſe erregt hatten, an die durchſchlagende Wir⸗ kung überraſchender Luftangriffe auch im Seekrieg und wollte oͤaher— militärtheoretiſche Erwägungen trafen ſich mit finanziellen Ueberlegungen— den nahezu unnötig ſcheinenden Bau koſtſpieliger, großer Einheiten vermeiden: Außerdem nahm Italien vor dem abeſſiniſchen Krieg gern Rüchſicht auf den eng⸗ liſchen Wunſch, den Bau großer Einheiten möglichſt einzuſchränken. So kam es, daß die italieniſche Flotte bis vor ganz kurzer Zeit nur über Einheiten bis zu 10000 Tonnen(die Waſhington⸗Kreuzer der Städte⸗ klaſſe) verfügte. 1034 erſt kündigte Muſſolini überraſchend den Bau von zwei Großkampfſchiffen zu je 35000 Ton⸗ nen an, von denen„Vittorio Veneto“ am 25. Juli, das zweite,„Littorio“, wahrſcheinlich in nächſter Zeit vom Stapel laufen wird. Italien entſchloß ſich alſo doch zum Bau einer Schlachtflotte erſter Ordnung! Es heißt, daß Muſſolini ſelbſt die Unhaltbarkeit des ausſchließlichen Baues von Schlachtſchiffen gweiter Ordnung zuerſt eingeſehen habe. Und nachdem wir aus den Denkwürdigkeiten des Marſchalls de Bono wiſſen, daß Italien ſich ſeit dem Jahre 1933 auf den abeſſiniſchen Krieg vorbereitet hat, darf ohne weite⸗ res angenommen werden, daß bei dem Großkampf⸗ ſchiſſbau der Gedanke an einen möglichen Konflikt mit England, zum mindeſten der Fortfall jeder Rückſichtnahme auf britiſche Wünſche, eine maßgebliche Rolle geſpielt hat. Gegen alle Aeußerungen der ausländiſchen Preſſe muß aber hervorgehoben werden, daß Italien mit dem Bau und Stapellauf des„Vittorio Veneto“ und„Littorio“ ſich durchaus im Rahmen des Abkommens von Waſhington hält. Erſt wenn es neue Großkampfſchiffe auf Stapel legte— eine Möglich⸗ keit, die vereinzelte italieniſche Preſſeſtimmen an⸗ deuten(8. B. Tribuna vom 18. Juli 1937)— würde es die im Waſhington⸗Abkommen gezogenen Gren⸗ zen überſchreiten. Außerdem wurde ſeit 1934 bekannt, daß Italien zwei von ſeinen veralteten Linienſchiffen, nämlich den„Conte Cavour“ und den„Giulio Ceſare“(beide 2. Seite(Nummer 335 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 24. Juli 1937 23 000 Tonnen; Indienſtſtellung 1911) moderniſieren würde. Der„Conte Cavour“ iſt bereits in Dienſt geſtellt worden und lag während der zu Ehren des Feldmarſchalls von Blomberg kürzlich veranſtalteten Flottenübungen im Hafen von Neapel.„Giulio Ceſare“ wird demnächſt in Dienſt geſtellt werden. Von italieniſcher Seite wird hervorgehoben, der Um⸗ bau dieſer beiden Schiffe ſei ſo gründlich, daß man nicht von„Moderniſierung“ ſprechen dürfe, ſondern ihn als„Neukonſtruktion“ bezeichnen müſſe. Die beiden Schiffe erreichen jetzt bei einer vergrößerten Waſſerverdrängung von 2000 Tonnen eine Ge⸗ ſchwindigkeit von 27 Seemeilen. Die ſchwere Artil⸗ lerie hat eine Kalibervergrößerung erfahren; die Beſtückung mit leichter und Flak⸗Artillerie iſt neu. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß nach den jetzt gewon⸗ nenen Erfahrungen auch die beiden veralteten Groß⸗ kampfſchiffe„Caio Duilio“ und„Andrea Doria“ 21565 Tonnen, Stapellauf 1913)„neukonſtruiert“ werden. Italien würde alſo demnächſt über ſechs mo⸗ derne Großkampfſchifſe verfügen(„Vit⸗ torio Veneto“ und„Littorio“ haben: 35000 Tonnen, eine Länge von 230 Meter, ſchwere Artillerie zu 381 Millimeter, leichte und Flak⸗Artillerie von 152 bis 90 Millimeter). Dieſe Tatſache entſpricht nicht nur der ſeit dem abeſſiniſchen Krieg geſteigerten Groß⸗ machtſtellung Italiens im Mittelmeer und ſeinem noch nicht behobenen Gegenſatz zu England, ſondern auch der Notwendigkeit, über eine„ozeaniſche Flotte“ — d. h. eine Flotte, die auch außerhalb des Mittel⸗ meers Italiens Intereſſen wahrnehmen kann— zu verfügen, von der kürzlich der Unterſtaatsſekretär im Marineminiſterium, Admiral Cavagnari vor dem Abgeoronetenhaus geſprochen hat. Das Belgrader Konkordat Mit 166 gegen 128 Stimmen von der Kammer angenommen dub Belgrad, 23. Juli. Vom Abgeoroͤnetenhaus wurde Freitag abend nach fünftägiger, zum Teil ſehr erregter Ausſprache das Konkordat zwiſchen Jugoſlawien und dem Vatikan mit 166 gegen 128 Stimmen angenommen. Das Konkordat wird nunmehr von der Regierung dem Senat zur Annahme zugeleitet. Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch hielt am Freitagabend nach der Annahme des Konkordats in einer Sitzung der Regierungsmehrheit eine Rede, in der er darauf hinwies, daß ſich die Regierungs⸗ mehrheit trotz der ſcharfen Agitation ſeitens der Orthodoxen Kirche und der Straße, die gegen die Annahme des Konkordats betrieben würde, als diſzipliniert erwieſen habe. Nach der Annahme des Konkordats durch das Abgeordnetenhaus wolle er, ſo führte der Miniſterpräſident aus, noch einen Ver⸗ ſuch machen, in der Konkordatsfrage Einvernehmen mit der Serbiſchen Orthodoxen Kirche herbei⸗ zuführen, nach welcher Richtung er ſchon gewiſſe Schritte unternommen habe. Deshalb ſoll das Kon⸗ kordat auch nicht ſofort dem und die weit ndlung der Konkordatsfrage um einige Mona! werden, damit e ücee Atmoſphäre geſchaffen werde. „Die Regierungsmehrheit, die die Ausführungen Dr. Stojadinowitſchs lebhaft begrüßte, beſchloß dar⸗ auf den Ausſchluß von 18 Abgeordneten aus der Re⸗ gierungspartei, die unter Bruch des Fraktions⸗ zwangs gegen das Konkordat geſtimmt hatten. winen Kann en Kaeenen Ein Kontroll- und Einmiſchungsverſuch: Welt-Kirchenkonferenz und deutſche Kirchenlage Botſchaft an die deuiſche evangeliſche Kirche-Kirchlicher Völkerbund geplant?⸗Verbeugung vor dem politiſchen Katholizismus dnb Berlin, 23. Juli. Die Weltkirchenkonferenz in Oxford hat eine Botſchaft an die Deutſche Evange⸗ liſche Kirche beſchloſſen, zu deren Ein⸗ führung der Lorbbiſchof von Chicheſter das Wort Der Lordbiſchof ſprach den dringenden Wunſch aus, daß der Kirchenkonflikt beendet werde und forderte eine Verkündigung in voller Freiheit. Dieſe Botſchaft ſolle lediglich kirchlichen Charak⸗ ter tragen. In der Erklärung wird die Ab⸗ weſenheit der Delegation der Deutſchen Evan⸗ geliſchen Kirche bedauert und auf die angeblichen Schwierigkeiten der Kirche bei ihrer Verkündi⸗ gung() hingewieſen. Es wird dabei auch der römiſchkatholiſchen Kirche gedacht und der Hin⸗ derniſſe, die angeblich der chriſtlichen Jugend⸗ erziehung entgegenſtünden(). Die Botſchaft ſchließt mit einem feierlichen Gelöbnis der Glaubensverbundenheit. Es wurde beſchloſſen, dieſe Botſchaft der Deutſchen Evangeliſchen Kirche durch eine Delegation zu überbringen und über die Fortſchritte der Oxforder Kon⸗ ferenz Bericht zu erſtatten. Während es eine Zeitlang ſchien, als ob man in Oxford größere Schärfen gegenüber Deutſchland ver⸗ meiden würde, haben ſich nun doch in den vorliegen⸗ den Reſolutionen Tendenzen bemerkbar gemacht, die eine deutliche Spitze gegenüber dem Deutſchen Reich enthalten. Dem Beſchluß, eine Delegation nach Deutſchland zu entſenden, ſtehen wir gelaſſen gegnüber und enthalten uns vorerſt einer Stellungnahme, da noch nicht erſichtlich iſt, wie die Kommiſſion ausgewählt wird und welche feſt⸗ umriſſenen Aufgaben ſie erhält. Allerdings iſt uns das Auftreten und das Syſtem der internationalen Kontrollen auch der politiſchen Vergangenheit ſo deutlich in Erinnerung, daß wir ein derartiges Un⸗ ternehmen ſehr ſkeptiſch beurteilen. Ueberaus merkwürdig berührt auch der in Oxford gefaßte Plan, einen„Weltrat der Kirchen“ zu ſchaffen, der alle fünf Jahre zuſam⸗ mentreten ſoll. Wird dieſem Rat etwa die Aufgabe eines kirchlichen Völkerbundes zuteil wer⸗ den, in dem die anglikaniſche und die amerikaniſche Gruppe dominieren? Soll hier das alte Spiel, das uns von Genf aus bekannt iſt, wiederholt werden? Das würde ein eindeutiges Eindringen der poli⸗ tiſchen Sphäre in die Angelegenheiten der Kirche bedeuten. Damit wäre nur aus dem ökumeniſchen Gedanken einer geiſtigen Fühlungnahme zwangs⸗ läufig eine organiſatoriſche Angelegenheit geworden, ein internationaler kirchenpolitiſcher Apparat, der ſich nur zum Schaden der einzelnen Kirchen aus⸗ Es ſteht zu erwarten, daß ſich alle kirchlichen Kreiſe in Deutſchland dieſem merkwürdigen Trei⸗ ben fernhalten. Die Kirche des Landes Luthers kann unmöglich die Rolle einer Sektion einer in⸗ ternationalen Kirche ſpielen, die ihre Befehle von einer auswärtigen Stelle entgegennimmt. Berurteilungen wegen Kanzelmißbrauchs Feſuitenpater Rupert Mayer zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt dnb. München, 23. Juli. Am Donnerstag und Freitag ſtand vor dem Sondergericht in München der Jeſuitenpater Rupert Mayer unter der Anklage, fortgeſetzt öffentlich hetzeriſche Aeußerungen über leitende Perſönlichkeiten des Staates und deren Anord⸗ nungen gemacht zu haben, die geeignet ſind, das Vertrauen des Volks zur politiſchen Führung zu untergraben. Weiter wurde ihm vorgeworfen, durch die gleiche Handlung fortgeſetzt als Geiſtlicher in Ausübung ſeines Berufs in Kirchen Angelegen⸗ heiten des Staats in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weiſe zum Gegenſtand von Erörte⸗ rungen gemacht zu haben. Die Vergehen des Angeklagten beſtanden in völlig unzutreffenden hetzeriſchen Aeußerungen zu der Abſtimmung über die Gemein⸗ ſchaftsſchule, zu der Preſſebericht⸗ erſtattung über Strafverfahren gegen katho⸗ liſche Geiſtliche und Ordensangehörige und ſchließlich zum Nationalſozialismus und ſeinem Schrifttum. In Zuſammenhang mit dem Kon⸗ kordat hat der Angeklagte ſogar von„Staats⸗ betrug“ geſprochen. Gegen die Preſſeveröffent⸗ lichungen über die Geiſtlichen⸗Prozeſſe hat er ſyſtematiſch Mißtrauen geſät und gedroht, wenn das ſo weitergehe, dann würden katholiſche und evangeliſche Geiſtliche eine„ganz gewaltige Stinkbombe“ hineinwerfen müſſen. Die in der Anklage angeführten Ausführungen gibt Pater Mayer bis auf einige wenige Punkte un⸗ umwunden zu, bleibt aber dabei, daß er als durch und durch„unpolitiſcher Menſch“ bei ſeinen Angrif⸗ ſen nur die Religion im Auge gehabt habe. Dier Staatsanwalt ſtellte feſt, daß der Ange⸗ klagte ſchon mit ſeinen Hetzereien in der Oeffent⸗ lichkeit über die Gemeinſchaftsſchule, die eine aus⸗ geſprochen zerſetzende Tendenz hatte, ſich einer ſtrafbaren Handlung ſchuldig gemacht habe. Seine Worte über das Konkordat hätten den Eindruck er⸗ wecken müſſen, als wolle er dem Staat eine betrü⸗ geriſche Handlung unterſtellen, während er hinſicht⸗ lich der Prozeßberichterſtattung ebenfalls darauf hin⸗ wies, daß die Autorität der Kirche durch die Straf⸗ taten leiden werde. Der Angeklagte habe durch ſeine Predigten den inneren Frieden gefährdet, in den Zu⸗ hörern Zweifel über die Rechtsſicherheit erweckt und ſich damit eines Vergehens des Kanzelmißbrauchs ſchuldiggemacht. Er habe aber auch gegen das Heimtückegeſetz verſtoßen, da er mit Abſicht und vollem Bewußtſein Zwieſpalt und Mißtrauen in das Volk getragen habe. Als ſtrafmildernd ließ der Staatsanwalt gelten, daß der jetzt 61jährige Angeklagte nicht vorbeſtraft iſt, daß er im Feld eine tapfere Haltung bewieſen und ſich am Kampf gegen den Bolſchewismus betei⸗ ligt hat. Straferſchwerend ſei die Hartnäckigkeit und Verbiſſenheit des Angeklagten ſowie die Tatſache, daß er ſeine Angriffe gegen den Staat in Predigten, die teilweiſe verſammlungsmäßig aufgezogen wur⸗ den, erhoben hat. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten abzüglich einen Monat Unterſuchungshaft. Die Verteidiger hoben die Verdienſte des Ange⸗ klagten im Feld und im Kampf gegen den Bolſche⸗ wismus hervor, und verſuchten zu beweiſen, daß Verſtöße gegen das Heimtückegeſetz nicht vorliegen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen eines fortgeſesten Vergehens gegen 8 180a des StGB. in Tateinheit mit einem ſortgeſetzten Vergehen gegen das Geſetz vom 20. Dezember 1934(Heimtückegeſetz) zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Mo⸗ naten unter Anrechnung von ſechs Wochen Unter⸗ ſuchungshaft und zur Tragung der Koſten. In dieſen Tagen kamen zwei weitere Fälle von Kanzelmißbrauch zur Aburteilung, die juriſtiſch al⸗ lerdings geringfügigere Vergehen betrafen. In Landshut wurde der 35jährige Kooperator Se⸗ baſtian Pitz wegen Kanzelmißbrauchs an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Mona⸗ ten zu 600 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Angeklagte hatte nach der Verleſung eines Hirten⸗ briefs Aeußerungen getan, die geeignet waren, den öffentlichen Frieden erheblich zu ſtören. Bezeich⸗ nend für den Mangel an Verſtändnis dieſes katho⸗ liſchen Geiſtlichen für eine geſunde Jugenderziehung im Geiſt des Sports und einer natürlichen Körper⸗ ſtählung war eine abfällige Kritik von der Kanzel herunter über die Turnkleidung des BoM., wobei er von„halbnackter ſchamloſer Jugend“ ſprach und die Bauern aufforderte, dieſe mit der Peitſche aus den Wieſen zu verjagen“(]). In Ellwangen kam ein weiterer typiſcher Fall politiſcher Brunnenvergiftung von der Kanzel herab zur Verhandͤlung. Hier ſtand vor der Großen Straf⸗ kammer des Landgerichts der von 1935 bis 1936 im Neuler Kreis als Seelſorger tätig geweſene katho⸗ liſche Vikar Franz Balles wegen Kanzelmißbrauchs auf der Anklagebank. Anſtatt ſich ausſchließlich mit geiſtlichen Dingen zu beſchäftigen, hat er des öfteren die Kanzel und ſein geiſtliches Amt dazu mißbraucht, um durch ihm zugetragene unwahre Behaup⸗ tungen, durch politiſche Hetzereien und Weiter⸗ verbreitung unwahrer Gerüchte über politiſch im Vordergrund ſtehende Perſonen den öffentlichen Frieden ſeiner Gemeinde in erheblicher Weiſe zu ſtören. Der Angeklagte wurde wegen Kanzelhetze im Sinne des 8 180a StGB. zu zwei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, Ebenſowenig kann man Verſtändnis für das in oͤer Entſchließung zum Ausdruck kommende Lieb⸗ äugeln mit dem politiſchen Katholizis⸗ mus aufbringen. Man glaubt in dieſen Kreiſen, die Totalität des modernen Staates bekämpfen zu müſſen, iſt aber andererſeits entſchloſſen, ſich dem To⸗ talitätsanſpruch des politiſchen Katholizismus ſtill⸗ ſchweigend zu fügen. Scharf zurückgewieſen werden muß aber, daß in Zuſammenhang mit einer Botſchaft an die Deutſche Evangeliſche Kirche von der kirchlichen Lage in So w⸗ jetrußland die Rede iſt. Wo wären in Deutſch⸗ land Kirchen zerſtört und Geiſtliche ermordet wor⸗ den, wie das in Tauſenden Fällen in Sowjetrußland geſchah? Wenn der Staat ſich allerdings dagegen wehrt, öͤaß die Gottesdienſte zu politiſchen Hetzreden mißbraucht werden, ſo iſt er ſich bewußt, damit die wahren Intereſſen der Kirchen im Sinne einer rei⸗ neren Religioſität zu vertreten. Die Erklärung zugunſten der ſogenaunten Be⸗ kenntnisfront wirkt ſomit nicht nur als eine Sym⸗ pathiererklärung für eine einzelne kirchenpoli⸗ tiſche Gruppe, ſondern ſtellt auch eine tendenziöſe und unwahrhaftige Verzerrung der Tatſachen dar. Dabei muß betont werden, daß die vom Lorobiſchof erwähnten Dr. Simons und Dr. Zoellner dieſer Gruppe nicht angehörten. Proteſt der evangeliſchen Freikirchen Ablehnung des Aufrufs- Dank an die nationalſozialiſtiſche Regierung dnb. London, 23. Juli. Die Vertreter der deutſchen Freikirchen auf der Weltkirchenkonferenz haben eine Erklärung an den Geſchäftsausſchuß abgegeben, in der es u. a. heißt: Die evangeliſchen Freikirchen in Deutſchland ſind dankbar für die uneingeſchränkte Freiheit der Ver⸗ kündung des Evangeliums von Chriſto und für die Gelegenheit, die ſie in. Deutſchland haben, ihren Dienſt in Evangeliſation, Seelſorge, ſozialer Für⸗ ſorge und Gemeindeaufbau tun zu können. Dem in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche aus⸗ gebrochenen Kirchenſtreit gegenüber haben ſich die evangeliſchen Freikirchen von Anfang an neutral verhalten. Sie leiden aber ſelbſtverſtändlich inner⸗ lich mit unter den Folgen des Konfliktes. Wir ſind mit der großen Hoffnung nach Oxford gekommen, daß die Weltkirchenkonferenz ein Wort der Hilfe finden werde und in der Welt Verſtändnis für die Geſamtlage in Deutſchland wecken und den Weg zu dem langerſehnten Frieden bahnen werde. Wir ſind aber der Ueberzeugung, daß die„Bot⸗ ſchaft an die Deutſche Evangeliſche Kirche“ in der von der Konferenz angenommenen Form einen ſol⸗ chen Mittlerdienſt nicht leiſten kann, daß ſie im Gegenteil geeignet iſt, Gegenſätze zu verſchärfen, zu⸗ mal in einer uns befremdenden Weiſe auch die römiſch⸗katholiſche Kirche in die Botſchaft einbezogen wurde. Insbeſondere ſehen wir uns nach ſorgfältiger Prüfung des Textes, der uns leider erſt während der Sitzung zugänglich gemacht wurde, genötigt, zu zerklären, daß wir nicht zuſtimmen können“ ſchen Stanoͤpunkt in der Kirchenfrage zum Ausdruck brachte. Biſchof Melle führte u. a. aus: Oſft wurde ich in dieſen Tagen gefragt:„Wie tſt denn eure— der Freikirchen— Stellung zum natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat?“ Darauf kann ich nur ant⸗ worten, daß die in der Vereinigung evangeliſcher Freikirchen zuſamengeſchloſſenen Kirchen GBaptiſten, Methodiſten, Evangeliſche Gemeinſchaft und der Bund freier evangeliſcher Gemeinden) dankbar ſind für die volle Freiheit der Verkündigung des Evangeliums Chriſto und für den Dienſt in Evangeliſation, Seel⸗ ſorge, ſozialer Fürſorge und Gemeindeaufbau. Sie haben die nationale Erhebung des deutſchen Volkes als eine Tat göttlicher Vorſehung betrachtet. In dem Konflikt, der in den deutſchen Volks⸗ kirchen ſelbſt ausbrach über die Frage, wie man die 27 Volkskirchen in einer Reichskirche zuſammen⸗ ſchließen könnte, blieben wir neutral, auch als der Konflikt ſpäter eine andere Richtung annahm. Wir ſtellten uns auf keine Seite der ſtreitenden Parteien. Wir litten und leiden aber ſelbſtverſtändlich innerlich mit unter den Folgen des Konflikts und beugen uns mit den Brüdern anderer Kirchen und allen ernſten Chriſten wegen der Verſäumniſſe der Chriſten, die zu ſolch einem Gericht führten. Auch die Altkatholiken und Ruſſiſch-Orthodoxen proteſtieren Nachdem die Vertreter der deutſchen Freikirchen auf der Weltkirchenkonferenz in Oxford Proteſt ge⸗ gen die von der Konferenz beſchloſſene Botſchaft an die Deutſche Evangeliſche Kirche eingelegt haben, haben Prof. Dr. Rev. Keuſſen als Delegierter der Altkatholiſchen Kirche und Biſchof Seraphim als Delegat der Biſchofsſynode der Ruſſiſch⸗ Orthodoxen Kirche im Ausland u. a. erklärt: In der allgemeinen Delegierterverſammlung wurde die Botſchaft der Weltkonferenz, die ſich mit der deutſchen Kirchenfrage befaßt, verleſen und ge⸗ nehmigt. Es war den Unterzeichneten nach Lage der Sache, zumal der Wortlaut der Botſchaft den Konferenzmitgliedern zuvor nicht bekanntgegeben worden war, nicht möglich, gegen ihre Faſſung Wi⸗ derſpruch zu erheben. Es liegt uns fern, allen chriſtlichen Brüdern, die um ihres Glaubens und ihres Bekenntniſſes willen leiden, unſer Mitgefühl zu verſagen. Wir müſſen aber Widerſpruch erheben, wenn in dieſem Zuſammenhang auch die Römiſch⸗Katholiſche Kirche in Deutſchland als eine Kirche genannt wird, die um ihres Glaubens willen zu leiden habe. Dieſe Erklärung erſcheint uns monſtrös im An⸗ geſicht der Tatſache, daß die Strafverfolgungen, welche insbeſondere Mitglieder geiſtlicher Genoſſen⸗ ſchaften in dieſer Kirche ſich zugezogen haben, durch ſchwerſte ſittliche Vergehen bedingt waren von ſolcher Art, daß ſie unter Chriſten nicht einmal ge⸗ nannt werden ſollten. Auch ſcheint es uns nicht angemeſſen, die Abſicht beſtimmter Kreiſe, die chriſtliche Lehre und Kirche zut bekämpfen und womöglch zu zerſtören, als eine allgemeine hinzuſtellen, dies um ſo weniger, als noch vor wenigen Wochen ein Erlaß des Reichs⸗ jugendführers die religiöſe und kirchliche Unter⸗ weiſung der heranwachſenden Jugend ſicherzuſtellen verſucht. Unter dieſen Umſtänden iſt es uns, wie wir er⸗ klären müſſen, nicht möglich, uns der Botſchaft der Konferenz anzuſchließen.“ Biſchof Seraphim hat dazu noch folgendes hinzu⸗ gefügt: „Ich ſchließe mich der von Herrn Profeſſor Dr. Keuſſen unterſchriebenen Erklärung an, indem ich meinerſeits hinzufüge: 1. Daß ich von der Biſchofsſynode der Ruſ⸗ ſiſch⸗Orthodoxen Kirche im Ausland nicht die Erlaubuis erhalten habe, mich in innerdeutſche Angelegenheiten, die mit men der deutſchen Reichsregierung in Verbindung ſtehen, einzumiſchen, beſonders dann, wenn die Gründe dieſer Maß⸗ 6 80 weder der Biſchofsſynode noch mir bekannt ſind; 2. daß die Biſchofsſynode der gegenwärtigen deut⸗ ſchen Reichsregierung zum Dank verpflichtet iſt für den energiſchen Kampf, den dieſe Regierung gegen den Bolſchewismus, dieſen Erzfeind des gläubigen ruſſiſchen Volkes und der ganzen Chriſtenheit, führt, und für das Entgegenkommen und die Unterſtützung, die dieſe Regierung der unter der Leitung der Biſchofsſynode ſtehenden ruſſiſch⸗ orthodoxen Diözeſe in Deutſchland erwieſen hat, und deshalb an keiner Kunoͤgebung teilnehmen kann, die, wenn auch indirekt, einen Vorwurf der gegenwärtigen deutſchen Reichsregierung gegenüber enthält; 3. daß die Biſchofsſynode der Ruſſiſch⸗Orthodoxen Kirche im Auslande ihr Mitgefühl und Mit⸗ sleidnallen Chri 1 3 Auf der Weltkirchenkonferenz in Orford hielt der leih ablen Coriſten ausſpricht, die allein deutſche Methodiſtenbiſchof Melle am Donnerstag eine Rede, in det er energiſch den deut⸗ um des chriſtlichen Glaubens willen in mehreren Stqaten leiden müſſen, beſonders auch den Blutzeu⸗ gen und Bekennern, die von Regierungen, die aus⸗ geſprochen antireligiöſen und antichriſtlichen Charak⸗ ters ſind, bedͤrängt und grauſam verfolgt werden, z. B. in der UdSSR. und Spanien.“ Tokios Beoingungen Die japaniſchen Abmachungen mit den chineſiſchen Lokalbehörden (Oſtaſiendienſt des DNB.) dub. Tokio, 28. Juli. Das Kriegsminiſterium gibt ſoeben die zwiſchen dem Kommando der japaniſchen Garniſonen in Nordchina und den chineſiſchen örtlichen Behörden getroffene Vereinbarung vom 19. Juli bekannt. Die Vereinbarungen umfaſſen drei Punkte: 1. Beſeitigung aller Perſonen, die die chine⸗ ſiſch⸗japaniſchen Beziehungen ſtören. 2. Vollkommene Unterdrückung des Kommu⸗ nismus. 3. Scharfe Kontrolle der Bewegungen und Organiſationen, deren japanfeindliche Haltung zu antijapaniſchen Bewegungen führt. Ferner wird die Entſernung der 37. Diviſion aus Peiping und den anderen Orten, in denen ſie garniſoniert war, verlangt, zur Vermeidung ähnlicher Zwiſchenfälle. Die örtlichen Behörden verſprechen außerdem die Beſtrafung aller an dem Konflikt verant⸗ wortlichen Perſonen und außer der Verfolgung der Kommuniſten auch die Unterdrückung der national⸗chineſiſchen Blauhemden⸗Organiſation. Der Garniſonwechſel der 37. und 192. Diviſion der 29. chineſiſchen Armee vollzieht ſich ganz pro⸗ grammäßig und anſcheinend ohne größere Schwierig⸗ keiten unter Ueberwachung einer japaniſch⸗chineſiſchen Militärkommiſſion. Während ſich die Japaner mit der Haltung des chineſiſchen Militärs zufrieden er⸗ klären, zeigen ſich die Chineſen darüber enttäuſcht, daß die erwartete, wenn auch nicht als befriſtet in Ausſicht geſtellte Zurücknahme der japaniſchen Trup⸗ pen aus dem Kampfgebiet bisher nicht deutlich er⸗ kennbar geworden iſt. In Peiping iſt der Straßenverkehr nur noch zwi⸗ ſchen Mitternacht und 5 Uhr morgens beſchränkt. Die Bahnverbindung mit Tientſin iſt beinahe wieder normal im Gange, und auch auf der Hankau⸗Bahn iſt wenigſtens ein beſchränkter Verkehr aufgenom⸗ men worden. Der Luftverkehr der beiden chineſiſchen Luftfahrtgeſellſchaften wird weiter ohne Schwierig⸗ keiten dͤurchgeführt. 22——————————————— tleiter und ik: 1 des SaupffSriftleters d. 6, Saworlic fin Shennn Wiſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Friz Bobe ⸗ Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗ Sport: Willv Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Fa u de ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E.§. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 Juni 1987: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Jür unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporte 5 29 — 60 Samstag, 24. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 335 ————————— Mannheim, 24. Juli. Großkampftage der Frauen Der Sommerſchluß⸗Verkauf beginnt Am Montag beginnt der diesjährige Sommer⸗ ſchlußverkauf. Er iſt für die Hausfrauen, was für die Männer der unverhoffte Beſuch einer Verſteige⸗ rung oder eines Konkursausverkaufes iſt: Ein Aus⸗ flug in das Land billiger Preiſe und „nie“ wiederkehrender Gelegenheiten, ein Gang zu einem aufregenden und immer erneut anziehenden Schauſpiel. Auf ihn rvüſten ſie bereits ſeit Wochen mit vorſichtiger Verwaltung des Wirtſchaftsgeldes und einer mit Liſt und Liebenswürdigkeit abge⸗ rungenen Sonderzulage des pp. Gatten. Auf ihn rüſten ſie ſchon heute, am Samstag, mit einem vor⸗ wegnehmenden Blick hinter die noch verhängten Schaufenſter, die erſt am Abend das Viſier vor ihren Herrlichkeiten öffnen werden. Und deren ſind es nicht wenige. Mannheims Geſchäftswelt hat ſich wieder wacker ge⸗ rüſtet auf ihre nächſt den Winterſchlußverkäufen ſtärkſten Kampftage. In der bei dieſer Gelegenheit üblichen großen Auswahl iſt alles in den Fenſtern aufgeſtapelt, was Saiſon und Mode neu gebracht haben und was nun„raus aus dem Haus“ ſoll, wo⸗ mit man„rückſichtslos aufräumen“ möchte, öͤamit die Lager frei werden für die Neuheiten des Herbſtes. „Schluß“ ſoll gemacht werden mit dieſem Sommer⸗ gut, das, ſauber auf den Verkaufstiſchen geordnet und mit lockenden Preisſchildern verſehen, des Käu⸗ ferſtromes harrt. Die Preiſe— das iſt wiederum ſo ein Spezial⸗ gebiet für unſere Frauen!„Billiger geht's nicht mehr“,„die großen Preisherabſetzungen werden alle überraſchen“,„ſo billig, da lacht das Herz“— und wie es ſonſt noch von ihnen in den Anzeigen und Reklameplakaten heißen mag: das allein zieht nicht mehr bei den kundigen„beſſeren“ Hälften. Verglei⸗ chen iſt ihr Feldgeſchrei. Und ſo wird heute und morgen eifrig die Zeitung ſtudiert, wird morgen beim Spaziergang mit gründlicher Beſchauprobe in den Planken und der Breiten Straße das geiſtige Notizbuch aufgeklappt, um dort mit dem Griffel des Gedächtniſſes die vorteilhafteſten Angebote einzu⸗ tragen. Am Montag aber iſt es dann ſoweit! Das„Rennen“ kann beginnen! Mögen ſie alle, die ſo ſorgſam prüfen, zu ihrem Rechte kommen beim Sommerſchluß⸗Verkauf. Vor allem aber möge dieſer Verkauf nicht— wie teilweiſe in den Vorjahren— den Schluß des Sommers bedeuten, ſondern ſeine ungetrübte Fortſetzung mit wochenlanger Sonne und ſtrahlender Himmelsbläue. Denn nicht wahr: Was nützen die ſchönſten Sommerkleider, die man ſich am Montag und in den folgenden Tagen in oft heißem „Kampf mit anderen Käufern„angelt“, was nützt die leichteſte Wäſche, nützen Oberhemden mit kurzen Aermeln oder Badeſachen, die man billig erſteht— wenn nun wirklich, wie es das Wort ſagt: Sommer⸗ ſchluß wäre? Doch unbeſorgt. Glücklicherweiſe hat der geſchäft⸗ liche Sommerſchluß nichts mit dem in der Natur zu tun. Wir ſind ja nun endͤgültig in die„Hundstage“ gekommen und in die Ferienzeit dazu. Da werden wir ausreichend Gelegenheit haben, alles, alles zu zeigen und ſpazieren zu führen, was wir uns in den nächſten Tagen an preisherabgeſetzten Sächelchen er⸗ gattern werden. Mit dieſer Gewißheit gewappnet, wollen wir uns mit dem„ſchwachen Geſchlecht“(viel⸗ leicht auch nach ihm, je nach Temperament) am Mon⸗ tag hineinſtürzen in den diesjährigen Sommer⸗ ſchluß⸗Verkaufl i —1— Heute abend 8 Uhr: Propagandamarſch der Kolonial-Krieger durch die Hauptſtraßen der Stadt Am Samstag, dem 24. Juli, 20. Uhr abends, wer⸗ den die ehemaligen Kolonial⸗Krieger des Bezirks Mannheim⸗Ludwigshafen in der Uniſorm der Schutztruppen einen Umzug durch die Hauptſtraßen Mannheims unternehmen, um für den Kolonialgedanken und gleichzeitig für die große Kolonial⸗Ausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen zu werben. Unter Vorantritt eines Spielmannszuges und des Kreismuſikzuges der NSDApP, bewegt ſich der Zug von der Käfertaler Straße über die Friedrichsbrücke, Breite Straße, Kunſtſtraße, Friedrichsring, Waſſer⸗ turm, Heidelberger Straße, Paradeplatz. Breite Straße zurück zur Käfertaler Straße. Nachdem bis jetzt rund 30 000 Perſonen die Ko⸗ lonial⸗Ausſtellung beſucht haben, ſoll dieſer Umzug dazu beitragen, diejenigen Volksgenoſſen, die bis jetzt die überaus intereſſante Schau noch nicht be⸗ ſucht haben, hierzu veranlaſſen. Die Kolonial⸗Ausſtellung iſt am Sonntag von 10 bis 19 Uhr, werktags von 8 bis 19 Uhr geöffnet und wird nur noch bis zum 4. Auguſt gezeigt werden. Bewußtlos am Steuer! Merkwürdiges Autounglück am Waſſerturm Geſtern nachmittag um 773 Uhr paſſierte am Waſſerturm ein merkwürdiges Autounglück. Einem Handwerker, der in einem Perſonenwagen vom Friedrichsplatz zum Waſſerturm einbiegen wollte, wurde plötzlich ſchwindlig, er verlor das Be⸗ wußtſein und brachte es nicht mehr fertig, die Kurve zu nehmen. Dafür fuhr er in den Vorgarten, der vor dem P7⸗Quadrat liegt, hinein, legte eines von den dortigen Eiſengittern um und kam dann mit dem Auto zum Stehen, ohne weiteren Schaden anzurichten. Man half dem Bewußtloſen aus dem Wagen, legte ihn auf die Bank und ein Mann aus dem Publikum, der ſich auf das Maſſieren verſtand, brachte ihn alsbald wieder zum Bewußtſein, ſo daß man kurze Auskunft von ihm bekommen konnte. Polizei war ebenſalls ſofort zur Stelle. u* Ehejubiläum. Zwei langjährige Leſer unſeres Blattes, Schreinermeiſter Heinrich Hell und Frau Eliſabeth Hell geb. Reis,§ 1, 7, feiern heute ihr 40jähriges Ehejubiläum. Tolle Kunſtſtücke in den Lüften: Lochner trainiert auf die Kunſtflugmeiſterſchaft „Repertoire“ mit Aeberraſchungen— Begeiſterung unter den Saungäſten Zaungäſte gibt's immer am Flugplatz, die das An⸗ und Abbrummen der ſchweren Maſchinen ſtau⸗ nend verfolgen; aber dieſer Tage gibts was ganz beſonderes zu ſehen, da hört ſchon ein wenig der normale Betrieb auf, und wer nicht unbedingt ar⸗ beiten muß, der läßt's liegen und guckt in die Luft. Meiſter Lochner zeigt was aus dem Kunſtflug⸗ Repertoire, und wartet immer wieder mit neuen Ueberraſchungen auf. Lochner iſt doch alter Kriegsflieger, alt, d. h. mit 17 Jahren rückte er ein, zuſammen mit dem Schloſ⸗ ſer, und muß jetzt etwa 40 ſein. Nach dem Krieg hat es an Ps gefehlt, aber ſeit 33 hat er wieder etwas zeigen können. Zunächſt mehr als Lehrer: Graf Hagenburg und Erich Fritſch ſind z. B. ſeine Schüler. Dieſes Jahr wollte er auch ſelber mal wieder dͤran, und bei der internationalen holländi⸗ ſchen Kunſtflugmeiſterſchaft in Groningen dieſes Jahr zu Pfingſten holte er ſich den großen Preis. Jetzt trainiert er für die Deutſche Kunſt⸗ flugmeiſterſchaft am 15. Auguſt. Pflaumer, Schloſſer, Schweyer und mancher an⸗ dere ſind auch da, und zunächſt wird noch ein wenig gefachſimpelt, über die Güte der„Bücker⸗Jungmei⸗ ſter“, die alle andern mit ihren PS und der fabelhaften Leichtigkeit in die Taſche ſtecke, und wie ſchnell ſich ſo ein Programm abwickeln muß. In ſechs Minuten mußte in Groningen alles fertig ſein einſchließlich Ziellandung mit ſtehender Latte. Und ein Pech war auch mit dabei, am Staudruckmeſ⸗ ſer, an dem man die Geſchwindigkeit ablieſt, ſaß der Ueberzug noch daran, als er ſchon in der Luft war. Aber es ging auch ſo, die 18 Figuren, wovon zwei Doppelfiguren waren, wurden in genau 5,55 Mi⸗ nuten abgewickelt, zuerſt ein paar Pflichtübungen, zweimal Trudeln rechts und Trudeln links, Looping, und dann freie Phantaſie, wenn es nur intereſſant war und gute Sicht hatte. Der Motor läuft an, die Klappe wird zugemacht, die Brille vor die Naſe, los geht's; nach 30 Meter ſchon vom Boden, in einigen Sekunden ſchon auf 400 Meter. 2mal Rückentrudel mit Vollgas und Sturzflug, gleich zu Anfang;—6 Meter hoch überm Platz weg(wozu man eine Sondergenehmigung haben muß, und die gibt's ſehr ſelten) ſchon iſt er wieder oben. Turn auf der Stelle. Runter mit Gebrumm. Was wird er haben, wenn er ſo über den Platz fegt? Etwa 300 Km. Wirbelturn(„Menſch, wie die genau rumgeht, des is e Maſchin!“) Jfach geriſſene Rolle(„Ach ihr Leit, ihr Leit, des ſin Sache, dunnerkeidelnochemoll“) Ein„Rollenlooping“, von dem heißt's, daß es voriges Jahr noch nicht als Figur anerkannt war. Und dann ein Zeitlupen⸗ turn und eine gezogene Rolle. Es iſt wunderbar, mit welcher Genanigkeit das alles hingelegt wird! Immer wieder ſteigen die Begeiſterungsrufe gen Himmel, nirgends wird mehr geſchafft, im Caſino ſo wenig wie bei der Lufthanſa. Alles Naſe in die Luft, und das ſchönſte Mädchen mag ankommen; wir ſehen nichts. Endlich macht er Schluß, es geht ſchon auf 20 Uhr, ſpielend leicht ſetzt er auf und kommt wieder angerollt, entwickelt ſich aus Fallſchirm und Flieger⸗ anzug zu einem normalen Mitteleuropäer in Knik⸗ kers, und wenn er auch ſchon graue Haare hat, ſo iſt das Geſicht doch jung, braun und voller Ruhe. Müde? — Keine Spur. Im Anfang ja, da ſtrengts an, aber jetzt nicht mehr, alles Training! Schon fragen ſie alle wieder: Wie machſt denn des blos, mit der drei⸗ fach geriſſene Roll', Menſch?— Des geht doch ſo 'ſchwind.“—, Hach, do gibts nit viel zu ſchaffe. Du ſitzt örin und privatiſierſt, und dann ziehſt des Steuer, den Reſt macht die Maſchin ganz vun allee'. Und dann bringſt halt des Steuer widder zjrück. Wann mr ſo im Training is, da ſieht mr jeden Grad; genau ſoviel brauch ich vum Himmel ſchun ſchieb ich de Knüppel wioͤder hie'!“ Allmählich ſchiebt ſich⸗ die Gruppe zum Kaſino hinüber um noch mal alles genau durchzugehen. Dieſen phantaſtiſchen Sport wird man an den kommenden Abenden wohl öfter haben können, und wenn da einer auf den Tiſch ſpringt und mit den Armen fuchtelt, klatſcht und unverſtändliche Be⸗ wunderungsflüche hinausſchleudert, kann er's ruhig machen, iſt man gewohnt da draußen, daß da eizer aus dem Häuschen gerät. Dr. FHr. Lieschen und der Lenz Lieschen wollte mit Karl in den Lenz. Blühende Bäume, blühende Wieſen, blauer Himmel, feſtlich gekleidete Menſchen— davon träumte Lieschen mit offenen Augen, während ſie vor dem Schaufenſter ſtand und ſich Schuhe anſah. Schuhe brauchte ſie ja unbedingt, die alten mit den ſchiefgetretenen Ab⸗ ſätzen konnte ſie unmöglich noch anziehen, die wür⸗ den das ganze neue Koſtüm verſchandeln. Nach einer Viertelſtunde kam ſie mit weißen Paket heraus— ein Paar toöſchicke, farbene Pumps mit handͤhohem Abſatz. Der große Tag war da. Im Zug holte Karl ſeine Karte heraus und ſtudierte mit Lieschen den Weg, den ſie wandern wollten. Erſt ging es ein Stück Landſtraße, dann durch Laubwald an einem Bach entlang, zum Schluß einen Wieſenpfad bis zum nächſten Dorf.„Etwa dreieinhalb Stunden“, meinte Karl und freute ſich auf die ſchöne Natur und das Alleinſein mit Lieschen. Lieschen und Karl in fröhlicher Zweiſamkeit ſchrit⸗ ten munter aus. Karl ſah zwar ein paarmal bedenk⸗ lich auf Lieschens neue Pumps, aber Lieschen war nichts anzumerken. Bald jedoch nahm ſie Karls Arm. Noch verbarg ſie, daß die Ränder des Schuhs am Vorderblatt ihr bei jedem Schritt tief ins Fleiſch ſchnitten und der Strumpf an der Ferſe ſcheuerte. Je weiter ſie gingen, deſto größer wurde der Schmerz. Bald war Lieschens Lachen verkrampft und die Stirn in Falten gezogen. Sie ſah nicht mehr rechts und links, krampfhaft blickte ſie auf die Erde. Immer ſchwerer hing ſie in Karls Arm und ſehnte das Ende der qualvollen Wanderung herbei. Mit ihr Karl, dem alle Freude gründlich verdorben war. Lieschens Füße waren allmählich dick angeſchwol⸗ len, die ſtark gerötete Haut ſchimmerte durch die Strümpfe und näßte bereits. Lieschen hätte ſchreien mögen, zumal noch Knöchelſchmerzen hinzukamen— von dem vielen Umknicken auf den unebenen Wegen. Mühſam ſchleppte ſie ſich zum nächſten Dorf in den Gaſthof, wo es zum Glück Heftpflaſter und ein wenig Wundyuder gab, den Schmerz zu lindern. Einen halben Tag früher als beabſichtigt, endete der Ausflug, zerſchlagen und verſtimmt kam Lies⸗ chen nach Hauſe. Wütend warf ſie die Marterinſtru⸗ mente in die Ecke, und noch lange konnte ſie über Karls Abſchiedsworte nachdenken:„Alles zur rechten Zeit! Die Pumps meinetwegen für die Stadt und zum Tan aber zum Wandern gehört feſtes, be⸗ quemes Schuhwerk mit flachem Abſatz!“ Liſelotte. einem ſand⸗ *er Am Sonntag Standkonzert am Marktplatz. Am Sonntag, dem 25. Juli d.., in der Zeit von 11.30 bis 12.30 Uhr, veranſtaltet der Muſikzug der SA⸗Standarte 171 unter Leitung von Sturmführer Otto Homann⸗Webau am Marktplatz ein Standkonzert mit folgendem Programm: 1.„Fanfarenklänge“, Marſch von Fueik, 2. Jriſche Rhapſodie von Braſe, 3. Rondo von Sterkel, 8 du lieber Auguſtin“, in fremden Tonſprachen(Hu⸗ moreske) a) Thema, b) Schwediſch, c) Wieneriſch, d) Ruſſiſch, e) Orientaliſch, 5) Italieniſch, 80 Un⸗ gariſch, h) Spaniſch, i) Schweizeriſch, k) Holländiſch, ) Militärmarſch, von Homann⸗Webau, 5.„Feſch und reſch“, Marſch von Pachernegg, und 6.„Wir ſpielen Will Meiſel“, Melodienfolge von Meiſel. u Achtung! Fahrplan Nürburg⸗Rennen. Die Ab⸗ fahrt des Sonderzuges ab Mannheim Hbf. erfolgt: Am Samstag, dem 24. Juli, abends 22.21 Uhr. An⸗ kunft in Adenau.22 Uhr, Sonntag früh. Die Ab⸗ fahrt erfolgt ab Adenau in der Nacht von Sonn⸗ tag auf Montag nachts.05 Uhr. Ankunft in Mann⸗ heim am Montag, dem 26. Juli, früh.47 Uhr. Die im Juli⸗Monatsheft angegebenen Fahrzeiten ſind hiermit hinfällig geworden. Hᷓ im Zeltlager Vom 14.—21. und 22.—29. Auguſt in Weinheim Die Jugenderziehung des nationalſozialiſtiſchen Reiches beruht auf dem Grundſatz einer ganzheit⸗ lichen Bildung und Formung des jungen Menſchen, die in gleicher Weiſe Geiſt, Seele und Körper erfaſ⸗ ſen ſoll. Der Erfolg dieſer gewaltigen Aufgabe wird um ſo größer ſein, je mehr es gelingt, neben die theoretiſche Bildung die praktiſche Uebung zu ſetzen und das äußere Kennenlernen durch das innere be⸗ wußte und unbewußte Erleben zu unterbauen. Die Hitlerjugend hat ſchon immer Mittel und Wege gefunden, um den jungen Menſchen die neue Weltanſchauung und Lebenshaltung erleben zu laſ⸗ ſen. Die nun beginnende Ferienzeit gibt hier eine beſondere Möglichkeit durch die Veranſtaltung von Zeltlagern, in denen unſere Jugend einige Zeit in froher Kameraoͤſchaft zuſammenleben wird und in der Gemeinſamkeit des Handelns und Erlebens klare und tiefe Eindrücke aufnehmen wird. Deshalb veranſtaltet der Bann 171 der H8 zwei Zeltlager in Weinheim, das eine in der Zeit vom 14.—21. Auguſt, das zweite vom 22.—29. Auguſt. Dieſe Lager ſollen zu gleicher Zeit den jungen Menſchen Erholung geben von der Arbeit und Umtrieb des Jahres. Gerade die Stadtjugend ſoll einmal aus den engen Mauern hinausgeführt wer⸗ den in die freie Natur, um dort die Unbeſchwertheit des Lagerlebens kennenzulernen. ** 85 Jahre alt— im Baſſermannhaus geboren. Am heutigen 24. Juli feiert Frau Clara Thor⸗ becke in Heidelberg in geiſtiger Friſche ihren 85. Geburtstag im Kreiſe von 54 Kindern, Enkeln und Urenkeln. Sie war verheiratet mit dem be⸗ kannten Mannheimer Tabakfabrikanten Franz Thorbecke. Die Jubilarin wurde 1852 im Baſſermannhaus am Markt geboren, in dem ſich heute die Schriftleitung und der Verlag der„Neuen Mannheimer Zeitung“ befindet. Das Geburtshaus wurde 1829 erbaut von ihren Großeltern Frieoͤrich und Wilhelmine Baſſermann geb. Reinhardt, Tochter der damaligen Oberbürgermeiſters der Stadt Mann⸗ heim. Wir wünſchen der rüſtigen Greiſin einen weiteren ungetrübten Verlauf ihres Lebensabends. un Wenn man am Steuer nicht aufpaßt... Ein Motorradfahrer kam geſtern abend die Seckenheimer Anlage vom Schlachthof her und guckte vermutlich in die Luft nach den Kunſtflügen von Meiſter Loch⸗ ner. Da prallte er auf einen neuen Berliner Wa⸗ gen, der die Autobahn herunterkam. Der Kopf flog durch die linke Winoͤſchutzſcheibe, und es gab eine Halsverletzung. Gottlob war die Geſchwindigkeit der kleinen 100⸗cem⸗Maſchine nicht allzu groß, ſonſt wäre der Zuſammenſtoß wohl ſchlimmer abgelaufen. a Fabrikbrand in Neckarau. Heute in der Nacht vom Freitag zum Samstag brach in einem Neckar⸗ auer Fabrikanweſen ein Feuer aus. Die ſoſort alarmierte Berufsfeuerwehr konnte jedoch zuſammen mit der Fabrikfeuerwehr den Brand ſo ſchnell lö⸗ ſchen, daß eine Betriebsunterbrechung nicht eintrat. Heiratsſchwindel⸗Tour wurde geſtopt Swei Fahre Zuchthaus für den beredſamen Otto- Ein Arteil des Mannheimer Schöffengerichts Jedes Mädel möchte gerne heiraten, das iſt nichts Neues und iſt auch gut ſo. Leider trüben ſich aber gelegentlich die Blicke mancher Mädels, wenn ſolch eine Möglichkeit am Horizont auftaucht und „haſt du nicht geſeh'n“ ſind ſie mitſamt ihrem ſauer Erſparten, was das Wichtigſte dabei iſt, einem ge⸗ riſſenen Schwindler ins Garn gegangen. Auch Wilma, ein Mädchen vom badiſchen Ober⸗ ländle, hübſch und ſonſt recht aufgeſchloſſen, ſtrebte dem Ehehafen zu. Sie war hier in Mannheim in verſchiedenen Lokalen beſchäftigt und wegen ihrer Munterkeit allgemein beliebt. Um ſo erſtaunlicher für alle Gäſte und auch für die Zuhörer der Ver⸗ handlung vor dem Mannheimer Schöffengericht, wie ſie ausgerechnet an den wenig Vertrauen erwecken⸗ den 37jährigen Otto Schiffer aus Pfaffendorf kommen konnte. Er war einige Male Gaſt in dem Lokal, in dem ſie bediente, und ſie war, wie ſie ſelbſt meinte, durch ſein Auftreten und ſein Gerede, das ſich immer um den Wunſch nach Heirat und der Suche nach der Richtigen drehte, geradezu wie„hypnotiſiert“. Allerdings mußte Wilma zugeſtehen, es waren nicht nur ſeine„ſchönen“ Augen und ſein ſalbungs⸗ volles Gerede, was ſie dazu bewog, ſeinem„Liebes⸗ geflüſter“ Gehör zu ſchenken. Nein, er zückte auch, ſo ganz nebenbei natürlich, ſolche netten Poſt⸗ abſchnitte, aus denen Wilma, auch ſo ganz nebenbei natürlich, erſehen ſollte und auch ſah, daß er in der Woche ſo ungefähr 150 Mk. allein durch den Ver⸗ kauf von Nähmaſchinen verdiene. Kurz und gut, Wilma und Otto waren ſich bald einig, daß ſie die Richtigen füreinander wären. Otto in der Hoff⸗ nung auf das Erſparte der gutgläubigen Wilma und Wilma in der Hoffnung auf den„ehrenhaften Groß⸗ verdiener“ Otto. Von dieſem Augenblick an war alſo vorhin er⸗ wähnter Blick bei Wilma getrübt. Es fiel ihr weiter nicht erheblich auf, daß er Zechen über Zechen machte, freigebig andere Gäſte einlud und zum Schluß, wiederum ganz nebenbei, meinte, ſie möge die Sache begleichen, er käme morgen vorbei und bezahle. Auch daß er plötzlich einen ungeheuren „Rüchſchlag“ im Verkauf von Nähmaſchinen mit Geduld und ihrem Geld auf die heiterſte Art zu tragen wußte, berührte ſie kaum. Ja, eines Tages hatte er ſogar einen Anzug nötig und als er das lang und breit auseinandergeſetzt hatte, da mußte Wilma wohl oder übel verſtehen, daß er zwar Geld erwarte, aber keines habe und daß ſie ihm eben welches geben müſſe. Ueber die Höhe des Benö⸗ tigten ließ er ſich vornehmerweiſe nicht aus, er ſchwieg nur, als ſie zunächſt von 100 Mk. ſprach, worauf ſie ihr Angebot auf 150 Mk. erhöhte, was ihm ausreichend erſchien, denn er gab ihr ſofort ſeinen leeren Geldͤbeutel, den ſie ihm gefüllt aus ihrem Zimmer wieder brachte. Otto drängte nun auf Verlobung. Man ging in ein Juweliergeſchäft und ſuchte Ringe aus, d. h. Otto ſuchte aus und unter ſolchen zu 40 Mk. tat er es nicht. Allerdings, als es ans Zahlen ging, mußte Wilma ſchnell mit der Taxe nach Hauſe und das Geld holen. Anſchließend mußte die Verlobung in einem Kafſee mit Sekt und einem Ziehharmonika⸗ ſpieler, der gerade am Nebentiſch ſaß, begoſſen werden— natürlich auch auf Koſten von Wilma. Von nun an mimte Otto in Eiferſucht. Wilma mußte ihre Stelle aufgeben und ſollte mit ihm in ihre Heimat. Vorher hatte er ihr noch eine Näh⸗ maſchine„geſchenkt“, die die„Braut“ nun bezahlen darf— denn es ſei ſo üblich, daß bei Teilzahlung die Braut mit unterſchreibe. So wurden denn die Brücken in Mannheim abgebrochen. Die Fahrkarten mußte wieder die„Braut“ be⸗ ſtreiten und ſie tat es in der ſchönen Hoffnung, daß ihr Otto in Konſtanz jetzt eine Filiale der Näh⸗ maſchinenfabrik mit einem feſten Gehalt von 280 Mark übernehmen werde, was genau ſo wenig ſtimmte wie ſeine anderen Angaben. Er war über⸗ haupt nicht mehr als Vertreter beſchäftigt. Im Warteſaal wurde Wilma zum erſtenmal etwas ſtutzig. Es war nachts halb 4 Uhr, als Otto bei dem Erſcheinen der Kontrolle außerordent⸗ lich aufgeregt wurde, denn er wurde wegen Betrügereien von Freiburg geſucht und hatte außerdem ſchon eine ganze Reihe von Vorſtrafen gleicher Art, die er ſeiner„Braut“ natürlich gefliſſentlich verſchwiegen hatte. Es ging noch einmal gut. Sie fuhren los. Zu Hauſe wurde es Wilma mit Otto immer ungemütlicher. Er machte die unglaublichſten Redereien und protzte mit ihrem Geld. Schließlich mußte das Mädchen hören, daß er in Singen eine zweite„Braut“ aufgetan hatte. Er hatte ſie dort in einem Kaffee beim Tanz kennen⸗ gelernt. Als nun gar ein Kriminalſekretär um Wilmas Erſcheinen bat, da Otto inzwiſchen gefaßt worden war, verlangte ſie ihm den Ring ab. Otto wurde wieder freigelaſſen, da er vorgab, er müſſe mit ſeiner Braut, eben beſagter Wilma, Namenstag feiern. In Wirklichkeit wollte er dies mit Ger⸗ trud tun. Nun wurde die Sache immer verwickelter. Auf ungeklärte Weiſe hatte Otto ſeine verſchiedenen Urkunden, die man zu einem Aufgebot benötigt und die er Wilma„als Sicherheit“ gegeben hatte, wieder dieſer abgenommen und Gertrud gegeben, deren Mutter aber bald für Otto ein Hausverbot erließ, ſo daß auch dieſe„Heirat“ glücklich verhindert wurde. Das Urteil: Einſchließlich der Gefängnisſtrafe von einem Jahr, die er am 1. Juni 1937 vom Freiburger Amtsgericht erhielt, wurde er zu einer Geſamt⸗ zuchthausſtrafe von 2 Jahren verurteilt und einer Geloͤſtrafe von 400 Mk., erſatzweiſe ein Monat Zuchthaus. Außerdem wurden ihm die hür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Die Unterſuchungshaft wurde ihm mit einem Monat und zwei Wochen angerechnet. —ba 1 4. Seite Nummer 335 NSDAp-dftüieilungen Anordnung der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Maunheim Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Juli⸗Mitglie⸗ derſtandsmeldung ſpäteſtens am 24. dieſes Monats bei uns vorliegen muß. Kreiskartei. Ortsgruppen der NSDAP HPlatz des 30. Januar. Diejenigen Parteigenoſſen, welche ſeit über zwei Jahren der Partei angehören und im Be⸗ ſitze des roten Mitgliedsausweiſes ſind und noch keinen Autrag auf Ausſtellung des Mitgli wollen ſich ſofort bei unſerem rſt⸗Weſſel⸗Platz. Die Bereitſchaft 22(Ortsgruppen Horſt⸗Weſſel⸗Platz und Plankenhof) tritt am B. 7, 7 Uhr, zum Formaldienſt auf dem Platz vor den Rennwieſen an. ſſenleiter melden. Politiſche Leiter und Politiſche Leitermwärter: Dienſt⸗ anzug: Zivil: mit Armbinde. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Antreten der Politiſchen Leiter und Politiſchen Leiteronwärter in Uniform am 20. 7, 20 Uhr, auf dem Eiſenlohr⸗Platz bei den Kaſernen. Rheintor. Am 25.., treten ſämtliche Polſtiſchen Lei⸗ ter und Politiſchen Leiteranwärter um.45 Uhr auf dem Marktplatz zum Bereitſchaftsdienſt an. Dienſtbluſe; Zivil: mit Armbimde Feudenheim⸗Oſt. Die Dienſträume der Ortsgru Feudenheim⸗Oſt befinden ſich mit ſofortiger Wirkung in Hauptſtr. 48, im Kaufhaus Schwö⸗ Mannheim⸗Feudenheim, bel. Sprechſtunden des Ortsgruppenleiters dienstags 20 bis 21 Uhr. Die Zellenleiter der Ortsgruppe Oſt Wallſtadt. 25..,.90 Uhr, Antreten fämtlicher Pol. Leiter und Amwörter mit Sport am Rathausplatz. NSKOV Frontkämpfertag in Berlin am 1. Auguſt. Anmeldun⸗ gen werden noch entgegengenommen. Mitglieder und An⸗ gehörige, die mitfahren wollen, melden ſ ſofort bei den Geſchäftsſtellen der Abteilungen oder bei de ed sbuches geſtellt Wait it⸗ wei geſtempelte Lichthilder und.20 Mk. Dienſtanzug: ſprechen dienstags von 20—21 Uhr auf der Geſchäftsſtelle vor. u Abteilungs⸗ führern; auch die Geſchäftsſtelle der Kameradſchaft, Große Merzelſtraße 5, nimmt Anmeldungen entgegen. Bei der pflichtet zur Mitfehrt. Anmeldung iſt Anzahlung zu leiſten. Anmeldung ver⸗ Deutſches Eck. Die Betriebsobmänner und Straßen⸗ zellenwalter haben ſofort auf ker Geſchäftsſtelle, T 5, 12, vorzuſprechen. Frauenabteilung Humboldt. Sprechſtunden für die Frauen und Mädel der Daß ſind jeweils montags von 19—20 Uhr, Lang⸗ ſtraße 30a. Kraft oͤurch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub. Achtung, Fahrpläne! U 29 nach Oſtpreußen. Abfohrt am 27. Juli ab Mann⸗ heim 12.15 Uhr, ab Weinheim 12.46 Uhr. Ankunſt in Lötzen anderen Tags 14.44 Uhr. Wanderung: Neckargemünd— Tillyſtein— Dilsberg— Reckarſteinach— Burgen— Neckargemünd am B. Juli Abfahrt ob Mannheim.35 Uhr, Rückfahrt ab Neckargemünd 19.58 Uhr. Gutſcheine zu.90 bei der Geſchäftsſtelle 1, P 4,—5, Zimmer 11 und bei der Völkiſchen Buchhandlung. Sonderzug nach Bad Dürkheim am 1. Auguſt mit Wan⸗ derungen. Abfahrt ob Mannheim gegen 8 Uhr, Rückfahrt ab Bad Dürkheim gegen 20.90 Uhr. Fahrkarten zu 90 Pfg. bei den Verkaufsſtellen. Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe lick auf Ludw'igshafen Partei-Filmſtunden in Mundenheim Die Gaufilmſtelle Saarpfalz führte am Don⸗ nerstagabend in Zuſammenarbeit mit der Orts⸗ gruppe Ludwigshafen⸗Mundenheim der NSDAP Sondervorſtellungen im wunderſchön hergerichteten „Alhambra“⸗Lichtſpieltheater durch, die ſich einer ganz ungewöhnlich ſtarken Nachfrage zu erfreuen hatten. Bei beiden Vorführungen war der Saal vollbeſetzt. Im Mittelpunkt jeder Spielfolge ſtand „Der Choral von Leuthen“ als außer⸗ ordentlich packender und auch mit ſtilgerechten humo⸗ riſtiſchen Epiſoden verſehener Ausſchnitt aus dem Siebenjährigen Krieg. Ergänzt wurde das ge⸗ ſchichtliche Tonfilmdrama durch einen ausgezeich⸗ neten Kulturfilm vom Weſen und Werden des Buches. 25jährige Jubelſeier im Dienſt der JG⸗Farben⸗ induſtrie feierte geſtern Konrad Kochenburger, Lud⸗ wigshafen, Frankenthaler Straße 205. Beiden Jubi⸗ laren herzlichen Glückwunſch! Jubelfeſte der Arbeit. Anton Wäckerle, Ge⸗ folgſchaftsmitglied der Ludwigshafener Walzmühle, beging ſein Bjähriges Dienſtjubiläum. Er erhielt das Diplom des Verbandes Pfälziſcher Induſtrieller ſowie Medaille und Anſtecknadel und von der Walz⸗ mühle ſelbſt ein anſehnliches Geldgeſchenk als An⸗ erkennung für treu geleiſtete Mitarbeit. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Samstag Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Konzert des Saorpfalz⸗ Orcheſters. 20.15 bis 22.30 Uhr Sonder⸗Konzert unter Mitwirkung des Geſangvereins„Bavaria“(Leitung: Her⸗ mann Lehmler). Hardenburg: 20 bis 23 Uhr„Die Rabenſteinerin“. ... und am Sonntag Hindenburgpark: Konzerte. 3 Hardenburg: 16 bis 19 Uhr Erſtaufführung des pfälziſchen Volksſtückes„Der Kurfürſt führt den Bock“ von Heinz Lorenz⸗Lambrecht. An beiden Tagen: Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehans Vaterland: Konzert und Tanz. Rheinſchiffs⸗Gaſtſtätte„Kurpfalz“: Konzert und Tanz. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Eintritt freil Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau;„Land der Liebe“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Zum Tanzen geboren“.— Ufa⸗Rheingold: „Die Frau des anderen“.— Alhambra Mundenheim: „Herbſtmanöver“(Samstag: 22.50 Uhr Nachtvorſtellung „Mutterſchaft“).— Union⸗Theater:„Kleinſtadtmädel“.— Atlantik:„Du biſt mein Glück“. Kraſtomnibuslinie zum Kurpfälziſchen Tiergarten Am morgigen Sonntag eröffnet die Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn AG. eine Kraftomnibus⸗ Iinie zwiſchen Bismarckplatz und dem Kurpfälziſchen Tiergarten. Der Betrieb erſtreckt ſich auf Sonn⸗ und Feſttage vom Frühjahr bis zum Herbſt, und zwar halbſtündlich(von 13 und 13.15 ab bis abends (19.30 ab Bismarckplatz, 19.45 Uhr ab Tiergarten). Man darf hoffen, daß mit dieſer direkten und raſchen Verbindung der Tiergarten zu den bis⸗ herigen Freunden zahlreiche neue gewinnt und daß ſein Beſuch, zumal in der jetzigen Jahreszeit, mehr noch als bisher auch von den auswärtigen Gäſten in ihr Programm einbezogen wird. —— HGeiliggeiſtkirche feſtlich beleuchtet. Seit einigen Tagen zeigt ſich die Heiliggeiſtkirche zu nächtlicher IStunde den bewundernden Blicken im hellen Flut⸗ licht. Auch der Hauptbahnhof mit ſeinen Seiten⸗ gebäuden weiſt anläßlich der Reichsfeſtſpiele präch⸗ tige Beleuchtung auf. Wenn droben auf dem Schloß Ni e men hier die Lämpchen auf, ernder allen neuankommenden Bäberabgabe in Heidelberg. Im ſtädtiſchen Hal⸗ lenbad wurden im vergangenen Monat insgeſamt 11512 Bäder, darunter 8876 Schwimmbäder und 1604 Wannenbäder, abgegeben. Die Volksbäder verzeich⸗ neten 1887 Beſucher und zwar wurden abgegeben: im Volksbad Handſchuhsheim 756 Bäder, Kirchheim 312, Pfaffengrund 274, Rohrbach 293, Wieblingen 252. Die geſamte Bäderabgabe im Hallenbad und den ſtädti⸗ ſchen Volksbädern betrug im Juni 13 999. Die neueſte Ausgabe des„Heidelberger Frem⸗ denblatts“ iſt den eben begonnenen diesjährigen Reichsfeſtſpielen gewidmet. Einem Bild des Schirm⸗ herrn der Feſtſpiele, Reichsminiſter Dr. Goebbels, folgt ein Beitrag von SA⸗Brigadeführer, Reichs⸗ kulturwalter Franz Moraller über„Das deutſche Freilichtſpiell. Weitere Aufſätze„Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937“ von Joſef Herzog und„Zwiſchen Liebesgeflüſter und Wutausbrüchen“(Bei den Pro⸗ ben zu den Reichsfeſtſpielen im Schloßhof) von Dr. Werner Schmidt, ſind von Szenenaufnahmen und Bildern von Darſtellern bei den Feſtſpielen begleitet. Ein Artikel„Shakeſpeare⸗Aufführungen am Kur⸗ fürſtenhof in Heidelberg“, ſührt in das 17. Jahrhun⸗ dert zurück mit der Uraufführung des„Sturm“ 1613. Heidelberger Veranſtaltungen Samstag und Sonntag Reichsfeſtſpiele Heidelberg: Samstag, 20.30 Uhr, Schloßhof „Amphitryon“; Sonntag, 20.90 Uhr, Schloßhof„Romeo und Julia“. Bet Regen jeweils„Pantalon und ſeine Söhne“, 20.30 Uhr im Königsſal. „Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Kurpfälziſches Muſeum: Sammlungen. Hausmuſik im grünen Saol der Romantiker des Kurpfäl⸗ ziſchen Muſeums(Samstag). Aus den Kinos: Capitol:„Land der Liebe“. Kammer:„Du biſt mein Glück“.— Gloria:„Meiſeken“.— Schloß:„Menſchen ohne Vaterland“(Samstag: Nachtvorſtellung„Truxa“).— Odeon: Neues Programm(Nachtvorſtellung„Nataſcha“). Dienstag, 27. Fuli Reichsſender Stuttgart .00: Fröhliche Muſik.—.45: Morgenlied.—.30: Frühkonzert.—.00: Gymnaſtik.—.30: Morgenmuſik.— 11.30: Volksmuſik.— 14.00: Allerlei— von zwei bis oͤrei. — 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Im Tangoſchritt.— 21.15: Heiteres Rokoko.— 22.40: Unterhaltung und Tonz.— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über den Deutſchlandſender 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fortſetzung des Mittags⸗ konzerts. Dentſchlandſender 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 15.15: Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Klaviermuſik.— 18.40: Schaljapin ſingt.— 18.55: Die Ahnentafel.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend.— 20.10: Wir bitten zum Tanz.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Was hören wir? Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 25. Qulz J57 S Ee n faurmun, aurgſeimdi S=mamimmomum Vnbrucpſoir Mſeire) 22 cα frunt in chr Cea S liebe, NO VSch Onuen Guo? oRegen Soruhregen Oſhere, Gbececur N Schnee f. Schneerreſbed Gebſetè mit Subruher auneen — Cun, leclrcnb — Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 24. Juli: Das geſtern abend und in der vergangenen Nacht über Nordweſt⸗ deutſchland hinweggezogene Regengebiet hat unſeren Bezirk nur leicht geſtreift, und die Niederſchläge blie⸗ ben bei uns auf das Gebiet nördlich des Mains und der unteren Moſel beſchränkt, wobei ſtellenweiſe bis zu acht Liter je Quadͤratmeter gemeſſen wurden. Zur Zeit befinden wir uns im Bereich einer von Süd⸗ weſten her zugeſtrömten milderen und wärmeren Meeresluft, die aber bereits morgen ſchon wieder von kühlerer abgelöſt wird. Die Witterung bleibt daher allgemein leicht unbeſtändig, die Niederſchlags⸗ tätigkeit aber gering. Vördüsfahe für Sonntag,. un Bei einzelnen Regenſchauern wechſelnd be⸗ wölkt, auffriſchende Winde aus Weſt, Tempe⸗ raturen um 20 Grad. Höchſttemperatur in Mannheim am 23. Juli: + 23,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 24. Juli: 4 18,3 Grad; heute früh 8 Uhr: 20,9 Grad.— In den Rheinbädern wurden heute vor⸗ mittag 8 Uhr 19 Grad Waſſer⸗ und 4 21 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein-VBegel A. 22.23 24. .15/ Kaud. 293261277 272 .2/ Köln. 27028824)244 Neckar⸗Pegel Mannheim Breiſach Kehl 43 Maxau..285,0 .45/4, Mannheim.15/4.08 4,06 4,00 EiHPUů5SVBBBBBBBBBBBUBBBBBBBBB KBC3;1Vꝛꝝcʒ UUUÄÄÄÄUUVVET—ÄP—————————.—...—..——————— Gottesdienſt-Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 25. Juli 1937 Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Landes; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Speck; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Speck. Konkordienkirche:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Bürck; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Stern;.00 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Stern(hl. Abendmahl). Chriſtuskirche: 8 Frühgottesdienſt, Pfarrvikar Brenner; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dr. Weber; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Doll. 55 Neuoſtheim: 10, Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Brenner. Friedenskirche:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Zahn; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Zahn. Zohanniskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Herrmann; (hl. Abendmahl); 11.15 Kindergottesdienſt, Vik. Herrmann. Sutherkirche:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Frantzmann; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Bender. Gemeindehaus Eggenſtraße 6: 9 Gottesdienſt, Pfr. Jundt. Melanchthonkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Hahn. Gemeindehaus Zellerſtr. 34:.90 Gottesdienſt, Pfr. Hahn. Auferſtehungskirche Mannheim⸗Nord:.90 Hauptgottes⸗ dienſt, Pfarrverwalter Bodemer; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrverwalter Bodemer. Städt. Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt. Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. einrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfr. Lutz. udenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kammerer; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Kammerer; abends.00 —— Pfarrer Kammerer. Friedrichsfeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal; nachm..00 Ehriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. Käſertal: 9 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Schäfer; 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Bikar Adelmann; abends 8 Gebetsgottes⸗ HDienſt, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: 9 Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann; 10.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schäfer. Neckarau:.30 Chriſtenlehre, Pfarrer Gänger und Pfarrer Kühn;.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kühn: 10.30 Kin⸗ dergottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Gänger; 11.15 Kindergottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Kühn. Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.30 Hauptgottesdienſt, BVikar Doll; 10.30 Chriſtenlehre, cand. theol. Fritz: 11.00 Ehriſtenlehre, cand. theol. Fritz. Rheinau:.30 Waldgottesdienſt, Pfarrer Vath; 10 Haupt⸗ gottesdienſt in der Kirche, Vikar Lau. Plingltberg:.30 Waldgottesdienſt, Pfarrer Vath. Sandhofen:.90 Hauytgottesdienſt, Vikar Conradi; 11.00 Kindergottesdienſt, Vikar Conradi. Seckenheim:.45 Ehriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Fichtl; .30 Hauytgottesdienſt, Pfarrer Fichtl; 12.90 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrer Fichtl,. Panluskirche Waldhof:.30 Hauytgottesdienſt, Vikar Zug: 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Sug, Wallſtadt: 9 Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.90 Haupt⸗ gottesdienſt, Pfarrer Münzel: Pfarrer Münzel. 10.90 Kindergottesdienſt, Wochengottesdienſte: Konkordienkirche: Montag bis Freitag.15 Morgenandacht in der Kirche. Donnerstag 8 Abendandacht in der Kirche, Vikar Stern. —— Montag—Samstag.20 Morgenandacht. ndenheim: Donnerstaa.15 Morgenandacht, Pfarrer Kammerer. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für Junere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag abend.00 und Donnerstag abend 8 Verſammlg.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag abend 8 u. Donnerstag abend 8 Verſammlung. Freitag abd. 8 Bibelſtunde für jg. Männer. Schwetzinger Straßze 90(Stadtmiſſionar Wildſ: Sonntag nachm. 3 und Dienstag abend 8 Verſammlung.— Neckaran, Fiſcher⸗ ſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag abend 8 und Dienstag abend 8 Verſammlung.— Rheinau, Dän. Tiſch: Sonntag nachm. 3 u. Mittwoch abend 8 Verſammlung.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Donnerstag abend.00 Verſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonntag abend 8 und Freitag abend 8 Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag abend 8 Verſamm⸗ lung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag nachm. 3 u. Mittwoch abd. 8 Verſamml.— Feudenheim, Unt, Kinder⸗ ſchule: Sonntag und Dienstag abend 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, I. 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde;.00 Jugendbund für Mädchen;.15 Wortverkündigung. Dienstag abends.15 Männerbibelſtunde. Mittwoch abend.15 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm..00 Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗ Süd, Dürkheimer Straße 32: Montag abend.15 Wort⸗ verkündigung.— Almenhof, Schillerſchule: Montag.15 Wortperkündigung.— Pfingſtberg, Oſterſtr. 30: Diens⸗ tag abend.15 Wortverkündigung.— Scharhof⸗Sandhofen: Mittwoch abend.15 Wortverkündigung.— Neckaran, Kirchgartenſchule: Freitag abend.15 Wortverkündigung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Friede“, K 4. 10. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendbund für jge. Mädchen; abends 8 Evangeliſationsvortrag. Mittwoch abend 8 Jugendbund für junge Mädchen;.00 Männer⸗ ſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends.90 für junge Mädchen; abends 8 Uhr Blau⸗ reuzſtunde.— Almenhof, Möuchwörthſtraße 218 bei Reißner: Montag abend.15 Verſammlg.— Pfingſtberg, Strahlenburgſtr. 13: Dienstag abend.15 Verſammlung. Landeskirchl. Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34. Sonntag abend 8 Wortverkündigung. Montag abend 8 Frauenbibelſtunde. Dienstag abend.15 Bibel⸗ ſtunde Fahrlachſtr. 18 bei Dörr. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ ſtunde. Samstag abend.15 Männer⸗Bibelſtunde.— Jugenbbund für EC., 1. jg. Männer: Freitag abend.15 2. Jungfrauen: Sonntag nachm..00 Zeltevangeliſation Neckarau, Donnerstag abend 8.— Mannh.⸗Feudenheim, Schwanenſtraße 30(Lokal im Hof): Sonntag abend 8 Uhr Wortverkündigung, Mittwoch abend 8 Frauenbibelſtunde. — Waldhof⸗Gartenſtadt, Trommlerweg 33 bei Gültling: Freitag abd. 8 Bibelſtunde.— Wallſtadt, Atzelbuckelſtr. 4: Sonmtag abend 8 und Donnerstag abend 8 Bibelſtunde. Evangluth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29): Sonntag morgen 8 Uhr Predigt, Kandidat Rau. Evangeliſche Freikirche Methodiſten⸗ Gemeinde, Augartenſtraße Nr. 26. Sonntag vorm..45 Gottesdienſt, Prediger A. Ueltzhöffer. Evangeliſche Gemeinſchaft Mannheim, U 3. 23. Sonntag vorm..30 und abends.30 Predigt, Prediger Sautter. Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12. Sonntag vorm..30 Gottesdienſt: 11 Sonntagsſchule; abends 8 Gottesdienſt, Prediger Reploeg. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebets⸗ ſtunde. Freitag abend 8 Jugendſtunde. Adventgemeinde Mannheim, J 1. 14. Dienstag abend 8 Bibelſtunde, Römerbrief Kap. 1. Freitag abd. 8 Jugend⸗ ſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Blankreuzgruppe Mannheim J, Meerfeldſtraße 44, Hinterh.: Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde.— Mittwoch abend 8 Blaukreuzſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Uhr Frauenſtunde. Die Heilsarmee, 0 1. 15. Sonntag vorm..80 Heiligungs⸗ verſammlung; nachm. 2 Kinderverſammlung;.30 Frei⸗ gottesdienſt am Stephanienufer(am Rhein); abends.30 Heilsverſammlung. Mittwoch abend 8 Heilsverſammlg. Freitag abend 8 Heiligungsverſammlung. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 Beweguna zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10.00 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder. .⸗Katholiſche Kirche Sonntag, den 25. Juli 1937 Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.90 Singmeſſe mit Predigt: .30 Kindergottesdienſt;.30 Hauptgottesdienſt mit Pre⸗ digt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 An⸗ dacht zur Erhaltung der Feldfrüchte. St. Sebaſtian— Untere Pfarrei: früh von 7 an Beichte im Bürgerſpital; 6 hl. Meſſe in der Sakriſtei; im Bürger⸗ ſpital iſt um 7 hl. Meſſe;.45 Singmeſſe mit Anſprache; 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt; im Thereſien⸗Krankenhaus iſt um 11 hl. Meſſe mit Predigt; abends 8 Andacht zur Hi. Familie im Thereſienheim. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm..80 Andacht. Heiliggeiſtkirche. Mannheim: 5 bl. Meſſe; 6 hl. Meſſe, Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.90 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe; nachm..90 Herz⸗ Mariä⸗Andacht mit Segen. St. N Lindenhof: 6 Uhr Beichtgelegenheit, hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe;.45 Betſingmeſſe mit Predigt; 10 Predigt und Amt; 11.90 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 An⸗ dacht zum hl. Joſeph. Liebfrauenkirche: von 6 an Beichtgelegenheit:.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Andacht. Kath. ürgerſpital:.90 Singmeſſe mit Predigt. St. Peter, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 bl. Meſſe8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt; 11 Singmeſſe mit Predigt; abends.30 Andacht. St. Bonifatiuskirche, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ eſ 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.05 l. Meſſe; 10 Hochamt mit Predigt; 11.30 Singmeſſe mib Predigt; nachm..30 Andacht zu Ehren der Hl. Familie. St. Nikolaus, Mannheim: 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenh.; 8 hl. Meſſe; 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt; abends .30 Segensandacht. St. Jakobuspfarrei, Neckarau: 6 hl. Meſſe:.45 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt,.20 Feſtpredigt und ſeierlich levit. Hochamt mit Segen; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 St.⸗Anna⸗Feier für alle Mütter und Frauen. St. Franziskuskirche, Waldhof: 6 Frühmeſſe:.90 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 10.00 Hauptgottesdienſt mit Predigt; abends 8 Andacht zum Hl. Geiſte. Kapelle der Spiegelfabrik: 9 Amt mit Predigt. St. Eliſabeth, Gartenſtadt: 8 Singmeſſe mit Predigt: 11.00 Kindergottesdienſt mit Predigt. St. Laurentins, Käfertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte;.15 hl Meſſe; 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; abends 8 Segensandacht. St. Peter und Paul, Feudenheim: vorm..30 hl. Beichte; .90 Frühmeſſe;.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.90 Haupt⸗ gottesdienſt: 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Beſper. St. Bartholomäuskirche, Sandhofen:.90 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt, 11 Schülergottesdienſt⸗ 8 Anton, einan: eichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; .30 Schülergottesdienſt mit Predigt;.30— 10.10 Amt mit Predigt; abends 8 Beſper. Seckenheim:.00 Frühmeſſe;.30 Kindergottesdienſt:.40 Hauptgottesdienſt; nachm..30 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Friebrichsfeld: 6 hl. Meſſe;.30 Beichtgelegenheit:.30 Frühmeſſe;.90 Predigt, Amt: nachm..30 Veſper. St. Thereſia vom Kinde Jeſu. Pfinaſiberg:—.30 Beichte; .30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt; nach⸗ mittage.90 Andacht,.30 Abendandacht. .30—.30 Beichte;.90 ingmeſſe mit Predigt 511 Singmeſſe mit Predigt⸗ 2 8 1 995 ameſſe mit Predigt; nach⸗ t. Hildegard, Käfertal:.90 Beichte; 7 Frühmeſſe mit Pre⸗ 43* P mit feierlicher— 4 aus:.30 hl. 8 ing⸗ Selie. hl. Meſſe:.00 Sing Ilvesheim: ihmeſſe;.90 Hauptgottesdienſt mit Pre⸗ digt; nachm..30 Andacht zu Ehren des hl. Hoſeph, 490 Andacht in der Bruder⸗Konrads⸗Kapelle(Siedlung). Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßkirche: Sonnt..90 hl. S vorm. 9 hl. Meſſe in deutſcher 1. 1 höf, Waldſtraße 117): Sonnta. 8 hl. Meſſe in deutſcher 8 mit Plbiat * — Ne Beanas incliaclie le Ein Kriminalfall über zwei Erdteile „Bildern gegliedert. —— ——— London, im Juli. Ein junger Engländer, John Walker, wurde vor kurzem in Indien, als er in einem Zelt über⸗ nachtete, mit einer Stichwunde in der Bruſt aufgefunden. Er ſtarb kurz darauf mit den Worten: „Es war Mahmud Mirzal. Plötzlich fällt ein neues grelles Licht auf eine ſeltſame Kriminalaffäre, mit der ſich die Behörden in London und Indien im⸗ mer wieder beſchäftigen mußten, und zwar bisher ohne Erfolg. Der Anfang dieſer Geſchichte liegt bereits einige Jahre zurück. In Cambridͤge lernte die ſchöne junge Diana Vardier zwei Studenten kennen die ſich beide um ihre Gunſt bewarben. Der eine war der junge Fürſt Mahmud Mirza aus Indien, der andere ſein Studienfreund John Walker, ein Engländer. Beide verband eine tiefe Freundſchaft, die ſogar ſtandhielt, als ſie das gleiche Mäochen ver⸗ ehrten und für ſich zu gewinnen wünſchten. Man überließ ſchließlich Diana die Entſcheidung. Mirza war der Bevorzugte. In aller Stille ließ ſich das junge Paar trauen. Walker tat dem Studienfreunde zwar den Freundſchaftsdienſt, Trauzeuge zu ſein, aber er zeigte ſich doch ſehr deprimiert darüber, daß nicht auf ihn die Wahl gefallen war. Während das junge Paar die Flitterwochen auf Reiſen durch Frankreich verbrachte, ſiedelte er kurz entſchloſſen nach Indien über und trat in die engliſche Armee ein. John Walker wechſelte auch in Indien Briefe mit Mirza und ſeiner jungen Frau. Die Ehe ſchien ſich ſehr gut anzulaſſen. Sie wohnten in London und führten ein großes Haus. Nach einiger Zeit aber kam Jedrup in den Haushalt, ein Inder, den Mirza als Privatſekretär engagierte. Ein finſterer Mann, den Diana inſtinktiv fürchtete. Sie glaubte bemerkt zu haben, daß Jedrup auf ihren Mann einen unheilvollen Einfluß ausübte und ihn in un⸗ Das Flugzeug mit dem gelben Kreuz Giftſchwaden über ſchleſiſche Wälder Breslau, im Juli. In den vergangenen Tagen wurden die Bewoh⸗ ner der Ortſchaft Eichwege in Oberſchleſien, nahe der polniſchen Grenze, ſtets um drei Uhr früh von lautem Flugzeugdröhnen aufgeweckt. Und wer dann ſchlaftrunkene Blicke zum Himmel ſandte, der ſah eine Flugmaſchine, die mit einem gelben Kreuz gezeichnet war, nur wenige Meter über den Wipfeln der Wälder der Umgebung dahineilte, und vas gileweck Mutter und füind“ ſchenkt durch Erholung im nsv.- mütterheim fusgleich ſue die Mmutierarbeit und mutterſorgen. dichte gelbe Schwaden hinter ſich ließ. Viertelſtundenlang ging das ſo, in dieſer Zeit ſuchte das Flugzeug nie größere Höhen auf und ſtets zog es ſeine Bahnen nur über Walbbeſtänden. Dieſem Flieger, der da Tag für Tag in den frü⸗ heſten Morgenſtunden am Steuerknüppel ſaß, war Berliner Brief Wallenſtein vor den Toren Berlins— 10 000 Schau⸗ ſpieler ohne Gage— Gefreite und Generale beim Tenniskampf— Vom neuen Geſicht Berlins— Die Speiſekarte im Krankenhaus Berlin, Ende Juli. Man kann die Berliner jetzt in drei Gruppen gliedern: die Braungebrannten, die aus der Som⸗ merfriſche wieder nach Hauſe zurückkehren, die Bleichgeſichter, die erſt morgen in die Sommer⸗ friſche fahren und die dritte Gruppe, die zu Urlaub und Sommerfriſche keine Zeit hat, weil ſie irgend⸗ wie an der Siebenhundertjahrfeier Ber⸗ Ilins beteiligt iſt. Unſer großer Feſtzug und unſere Feſtſpiele auf dem Reichsſportfeld werden es in ſich haben— wir werden uns doch von den Münchnern nicht beſchämen laſſen!l, Das Feſtſpiel auf dem Reichsſportfeld be⸗ ſchäft allein 10000 Mitwirkende, die ſchon ſeit Wochen proben. Es ſind die Idealiſten des Berliner Stadtjubiläums, denn alle ſpielen ohne Gage. Wehr⸗ macht, Parteigliederungen, Innungen, Handwerker, Berliner Schulen pilgern Abend für Abend hinaus zum Reichsſportfeld, um die gewaltige Szenerie des Feſtſpiels zu geſtalten.„Berlin in ſieben Jahrhun⸗ derten deutſcher Geſchichte“ iſt Titel und Thema des Spiels. Es iſt in eine Folge von mehr als hundert Zur Zeit iſt man bei den Pro⸗ ben des Dreißigjährigen Krieges angekommen. 162⁸ lag Wallenſtein mit ſeinen Landsknechten vor Berlin, 1937 ſpielen wir das jetzt im Reichsſportfeld nach. Mit Zelten und Lagerfeuern haben ſich die Wallen⸗ ſteiner aufgebaut. Es klappern die Würfel, Männer⸗ lieder ertönen, ein Bauer muß Spießruten laufen, bei den Ungarn tanzen die Zigeuner. Der Kapuziner wetterleuchtet ſeine Faſtenpredigt. Da pflanzt ſich durch das bunte Lager ein Schrei fort:„Die Peſt!“ Drohend wandert das Wort weiter, Geſichter er⸗ ſchrecken, Gruppen fliehen auseinander, die apokalyp⸗ tiſchen Reiter Tod, Hunger, Peſt und Krieg jagen durch das Stadion. Sie werden von vier verwegenen Reitern dargeſtellt. Artiſten? Nein, erzählt der Regiſſeur der Feſtſpiele, Dr. Niedecken⸗Gebhard, das ſind vier einſtige ruſſiſche Koſakenoffiziere, die jetzt men unterrichtet, die unter Leitung eines Mitglieds in Berlin als Emigranten leben! Das Lagerleben klare Geſchäfte hineinzuziehen verſuchte. Mahmud Mirza reiſte dann plötzlich ab, nach Indien. Er hatte kurz vorher ſeiner Frau den Ueberſiedlungsplan mit⸗ geteilt. Diana aber weigerte ſich, England zu ver⸗ laſſen. Nun erhielt Diana Briefe von ihrem Gatten, in denen er ſie immer dringlicher aufforderte, ihm nach Indien zu folgen. Schließlich drohte er ihr. Es half nichts, ſie entſprach den Aufforderungen nicht, ſondern ſiedelte mit ihrer Dienerſchaft nach Nizza über, wo ſie eine Villa mietete und ganz zurückge⸗ zogen lebte. Nur mit John Walker pflog ſie Brief⸗ wechſel. Sie teilte ihm unter anderem mit, immer in Furcht zu leben, daß der unheimliche Jedrup wieder in ihrer Nähe auftauchen könne. Dann brach der Briefwechſel plötzlich ab und wenig ſpäter erfuhr Walker, daß Diana in ihrer Villa in Nizza ermordet aufgefunden ſei. Man hatte ihr Gift beigebracht. Die Polizei tappte völlig im dun⸗ kel, ſowohl die franzöſiſche, wie die engliſche. Da kam Walker, der ſich eigens zu dieſem Zweck Heimat⸗ urlaub hatte geben laſſen, nach London und nannte Scotland Yard Mahmud Mirza als den vermut⸗ lichen Mörder Dianas. Einmal hieß es, Mirza ſei ertrunken, aber Walker hatte erfahren, daß er unter anderem Namen in Indien lebte. Die Londoner Kriminalpolizei hatte nun einen wertvollen Fingerzeig erhalten. Walkers Urlaub lief ab, er behrte nach Indien zurück. Dort beteiligte er ſich an der Nachforſchung nach dem Mörder, der, wie man hörte, ſeine Frau wegen Ungehorſams„zum Tode verurteilt“ habe. Und dann— fand man auch John Walker auf, erdolcht! In Indien einen Ver⸗ brecher ſuchen, iſt nicht ſo einfach wie in Europa. Die Polizei arbeitet fieberhaft. Vielleicht wird man doch eines Tages des Mörders habhaft werden, obſchon zur Zeit auch noch Jedrup eine höchſt myſteriöſe Per⸗ ſönlichkeit bleibt. eine intereſſante und volkswirtſchaftlich hochwichtige Aufgabe geſtellt: Er mußte den Kampf gegen eine Kiefergeſpinſtweſpe aufnehmen, die ſich in den letzten Jahren in dieſem oberſchleſiſchen Gebiet ſo unendlich zahlreich vermehrt hatte, daß nun ein Waldrevier in der Größe von 200 Hektar von ihr angefallen wurde und zerſtört zu werden drohte. „Achtung! Giftgefahr! Zutritt polizeilich ver⸗ boten!“ Zahlreiche Holztafeln mit dieſer Aufſchrift ſteckten die Wälder ab, auf die ſich rieſige Mengen giftigen Pulvers vom Flugzeug aus ergoſſen. Da⸗ durch wurde die Bevölkerung gewarnt, das beoͤrohte Gebiet aufzuſuchen. Jeder, der hier zu Fuß, auf dem Fahrrad oder per Auto des Weges zieht, wird auf dieſe ſinnfällige Weiſe von den umfaſſenden Maßnah⸗ der Verſuchsanſtalt für Waldwirtſchaft zur Bekämp⸗ fung des furchtbaren Baumſchädlings unternommen werden. Bis in das Jahr 1933 reichen die Beobachtungen zurück, daß Baumbeſtände der Wülder in der Um⸗ gebung Eichweges auf geheimnisvolle Weiſe ihre Nadeln verloren. Ganz ſyſtematiſch ging man ſofort den Urſachen nach, fällte die kranken Bäume und unterſuchte ſie genau. Da ergab ſich nun, daß man es als Gegner mit der„Lydia ſtellata“ zu tun hatte, die einen der gefährlichſten Feinde unſerer Wälder darſtellt. Sofort wurden alle erdenklichen Vorſichtsmaßregeln getroffen, bis man ſich nun die⸗ ſer Tage entſchloß, das Flugzeug in den Dienſt der Schädlingsbekämpfung zu ſtellen. Sonnenbad für Wärter und Tigerbabys Im Londoner Zoo nehmen auf Anorönung des Tierarztes die Tigerbabys Sonnenbäder. Ihren Wärtern bekommt dieſe Kur auch recht gut. (Weltbild, Zander⸗M.) Kafſee verſinkt im Meer Da Braſilien noch einen Beſtand von faſt 18 Millionen Sack Kaffee der alten Ernte vorrätig hat, hat das braſilianiſche Kaffeeamt beſchloſſen, ſtatt der bisher üblichen 30 v. H. 70 v. H ernte zu vernichten. der neuen Kaffee⸗ (Erich Zander, Archiv,.) Seitdem iſt die„Albatros“⸗Maſchine ſchon oft ge⸗ ſtartet, um, in kühnem Fluge, nahe über den Baum⸗ wipfeln ſchwebend, Calcium arſenat, ein Verderben bringendes Gift, zu ſtreuen. Zehn Zentner dieſes gelben Pulvers werden in großen Säcken bei jedem gleitet jetzt in den Totentanz über. Der Tod ſiegt über die Menſchen, die nicht geflohen ſind, ſie ſtürzen zu Boden und werden von den wenigen Ueberleben⸗ den aus dem Feld getragen. Kinder in zerlumpten Kleidern ziehen ein, wehmütige Volkslieder klingen auf, man hört Choräle, ſo verklingt das Bild vom Dreißigjährigen Krieg. Eine beiſpielloſe Fülle von Einzelarbeit, von Fleiß und künſtleriſcher Sorgfalt. So wandert die Szenerie des Feſtſpiels durch die erinnerungsreiche Geſchichte von ſieben Jahrhunderten. Das wird das große Ereignis des Auguſt von 1937 ſein. Ein mäch⸗ tiger Appell an den Heimatſinn des Berliners. 4 e Bis zu den Tagen des Berliner Stadtjubiläums iſt es im weſentlichen der Sport, der für die ſom⸗ merliche Unterhaltung der Berliner ſorgt. Dieſe Woche erfreut uns der Wettſtreit der Titelkämpfe des Wehrmacht⸗Tennis. Auf dem Sportplatz Blau⸗ weiß am Roſeneck finden ſich Vertreter des Heeres, der Marine und der Luftwaffe zum Tennisturnier ein. Das ergibt herzerfriſchende Bilder. Hier wird Tennis am männlichſten, am ſorſcheſten, am tatkräf⸗ tigſten geſpielt. Hier geht wirklich immer der Ball den kürzeſten Weg zwiſchen zwei Punkten. Hier wird das Rakett am kraftvollſten gehandhabt. Es iſt etwas ganz anderes, wenn der Ball von Augen gelenkt wird, die gewohnt ſind, zu zielen und zu kreffen. Dabei läßt die Sportkameradſchaft die Rang⸗ unterſchiede verſchwinden. Es ſtehen ſich gegenüber Intendanzräte, Gefreite, Leutnants, Majore, Ge⸗ neräle. Die mitkämpfenden Gefreiten ſind zwei jün⸗ gere Brüder des deutſchen Meiſters Gottfried von Cramm, der mitkämpfende General iſt Herr von Reichenau, der an einem Tage drei Siege erſocht: im Hauptwettbewerb, im Senioren⸗Einzel und im Doppel, ein genialer Artilleriſt auch auf dem Ten⸗ nisplatz. 0 Der Sommergaſt, der jetzt auf dem Wege zur See oder zum Gebirge einen oder zwei Tage in Berlin haltmacht, um das veränderte Geſicht der Reichs⸗ hauptſtadt zu ſtudieren, kann unmöglich an einer Feſtſtellung vorübergehen. Berlin hat dort einen toten Punkt bekommen, wo es ſich früher am auffälligſten und üppigſten aufführte: im Weſten. Die Landſchaft um die Tauentzienſtraße, die Gedächt⸗ niskirche, den Kurfürſtendamm iſt unintereſſant ge⸗ worden. Hier gibt es keine neuen Bauten, keine Straßen⸗Durchbrüche. Die neue Zeit meldet ſich erſt wieder hinter dem Ende des Kurfürſtendamms, wo die vielen klaren Neubauten des Meſſegeländes nach dem Reichsſportfeld und der Deutſchlandhalle ihre Fühler ausſtrecken. Am„neueſten“ aber wird Berlin in ſeinem älteſten Teile, in der Innenſtadt. Der Neubau der Reichsbank an der Spree, das Luftfahrt⸗ miniſterium, das Europahaus die neuen Untergrund⸗ bahnen, das Haus der Schweiz Unter den Linden, der Neubau der Reichskanzlei, der wieder breite und flächig gewordene Luſtgarten wie der Wilhelmplatz haben der Innenſtadt neue, repräſentative Akzente gegeben. Jetzt wird auch das Rathaus in ſeinen Innenräumen entnüchtert. Der Bahnhof Friedrich⸗ ſtraße wird immer weiträumiger und komfortabler. Der Engpaß der Friedrichſtraße zwiſchen dem Bahn⸗ hof und den„Linden“ wird ſauberer, an den zu Jah⸗ resbeginn abgebrannten Rheinterraſſen in der Friedrichſtraße ranken ſich Gerüſte empor, hinter denen ein Neubau auch dem Rheinwein eine fröh⸗ lichere und ſchmuckere Vertretung in Berlin ſchaffen wird. Hier muß der Chroniſt einen Irrtum berich⸗ tigen: als öͤamals der alte Bau ausbrannte, ſtand hier zu leſen, daß die Flammen nun ein Unter⸗ nehmen verzehrt hätten, das eigentlich vorher ſchon erloſchen war. Ich bin inzwiſchen aufgeklärt wor⸗ den, daß die Rheinterraſſen ein ſehr wohlgeordnetes, geſundes und blühendes Unternehmen waren. Des⸗ halb freut man ſich, daß ſie nun in noch ſchönerem Glanze wieder auferſtehen. Das Jahrmarktmäßige, das der Innenſtadt ehedem den Charakter der Zer⸗ ſetzung und des Verfalls aufdrückte, verſchwindet immer mehr, der Zuſtand preußiſcher Solidität und Gediegenheit ſetzt ſich wieder durch. Das Ru dolf⸗Virchow⸗Krankenhaus in Berlin iſt vielleicht das modernſte Krankenhaus der Reichshauptſtadt. Das Rudolf⸗Virchow⸗Krankenhaus hat Reformen eingeführt die die Krankenpflege noch mehr als bisher individualiſieren und„zärtlicher“ machen. Die großen Krankenſäle hat man aufgelöſt. Man hat ſie in möglichſt viele Einzel⸗ zimmer oder in Gruppenzimmer umgewandelt, in denen höchſtens zehn Kranke liegen. Dafür ſind die Fachabteilungen des Krankenhauſes vermehrt wor⸗ den. Man erreicht dadurch, daß ſpezielle Leiden auch ſpezieller behandelt und beobachtet werden bön⸗ nen. Eine ganz verblüffende Neuerung iſt es, daß Abflug in den Bauch der Flugmaſchine geladen, die ſich dann durch eine ſinnreiche Vorrichtung über die Wälder ergießen. Allerdings kann der Pilot ſeine ——955 nur bei ganz windſtillem Wetter ſtarten aſſen. die Kranken jetzt wählen können, was ſie eſſen wollen. Bis vor kurzem gab es im Rudolf⸗Virchow⸗Krankenhaus ein Gericht für alle (ſobald nicht die Art der Erkrankung beſondere Diät notwendig machte). aber Kranke in ihrem Appe⸗ tit ſehr empfindlich ſind, kam es vor, daß auch von wohlſchmeckendſten Gerichten große Reſte übrig blie⸗ ben, weil eben gerade dieſe Speiſen dem Kranken nicht„lagen“. Die Reſte verkamen und waven höch⸗ ſtens als Viehfutter zu benützen. Jetzt wird anders verfahren. Jeden Tag nach dem Mittagstiſch über⸗ veichen die Schweſtern den Kranken einen Vorſchlag der Küche für drei Gerichte, die am nächſten Tage gekocht werden ſollen. Der Kranke wählt, auf was er Appetit hat, und hat am nächſten Tage eine dop⸗ pelte Freude, wenn er wirklich die Speiſe ſeiner Wahl vorgeſetzt bekommt. Jetzt bleiben faſt gar keine Reſte von den Mittagstiſchen im Virchow⸗ Krankenhaus mehr übrig, im Kampf dem Verderb iſt ein Geſecht gewonnen, Laune, Befinden und Ge⸗ neſung der Kranken ſind gefördert— ein weiſer Krankenhausdirigent hat wieder einmal das Ei des Kolumbus gefunden. Der Berliner Bär. OHans FH. Zerlett zum Produktionschef der Tobis berufen. Mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels wurde der Regiſſeur und Schriftſteller Hans Hell⸗ muth Zerlett zum Produktionschef der Tobis berufen. Kleine Theater- und Muſikchronik Die Stadt Duisburg kann im November dieſes Jah⸗ res auf 50 Jahre Theater in eigener Regie zurück⸗ bölicken 1887 wurde zum erſten Male in der Stödtiſchen Tonhalle eine Oper gegeben. Vor 85 Jahren wurde das neue große Opernhaus am König⸗Heinrich⸗Platz eröffnet, das ſeit 1921 mit— Spielkörper geführt wird. Aus Anlaß des Doppeljubiläums veranſtaltet die Generalinten⸗ danz zu Beginn der neuen Spielzeit eine Feſtwoche vom 25. September bis 3. 8 Ermanno Wolf⸗Ferrart bat ſich in ſeiner neueſten komiſchen Oper diesmal eine Komödie von Lope de 8 „La Dama boba“ zugewandt. 2 Winfried Zilligs oratorienhafte Oper„Das fer“ wird ihre Uraufführung im kommenden Winter in der Hamburger Stoatsoper erleben. Der Text iſt das letzte Werk des kürzlich verſtorbenen Dichters Reinhard Göring. 19 ———— 6. Seite/ Nummer 335 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 24. Juli 1987 Veumischtæs — Zwei höchſt merkwürdige Ehrenbeleidigungs⸗ prozeſſe haben in den letzten Wochen die Wiener Gevichte beſchäftigt, bei denen ſich die etwas unge⸗ wöhnliche Frage erhob, ob man ſeinen lieben Mit⸗ menſchen erſtens mit einer Schallplatte und zwei⸗ tens mit einem Papagei beleidigen kann. Während das Gericht die erſte Frage bejahte, kam es im zwei⸗ ten Fall zu einem Vergleich. Auf jeden Fall zeich⸗ nen ſich die beiden Gerichtsverhandlungen in der Fülle der täglichen Beleidigungsprozeſſe durch ihre Originalität aus, wenn es auch nicht empfehlens⸗ wert erſcheint, ſie nachzuahmen. Ein Kaufmann feierte unlängſt ſeinen 60. Geburtstag und erhielt aus dieſem Anlaß eine Fülle von Glückwünſchen und Geſchenken aus ſeinem Verwandten⸗ und Be⸗ banntenkreis. Darunter befanden ſich auch einige Schallplatten, die in der Ferne weilende Freunde beſprochen hatten, um auf dieſe Weiſe wenigſtens ihren Glückwunſch„perſönlich“ vortvagen zu können. Eine große Geburtstagsgeſellſchaft war anweſend, als der Jubilar die Platten mit gerührter Miene zum Vortrag brachte. Plötzlich aber erbleichte das Geburtstagskind. Es erhob ſich nämlich auf einer der Grammophonplatten eine Stimme, die keines⸗ wegs irgendwelche freundlichen Worte ſagte, ſondern vielmehr eine von Beleidigungen ſtrotzende Rede hielt. Der Kaufmann wurde dabei„alter Betrüger“ und„geriſſener Strauchdieb“ genannt, und zum Ent⸗ ſetzen der verſammelten Gäſte warf ihm der Un⸗ bekannte auf der Schallplatte vor, daß er ſchon drei⸗ mal einen betrügeriſchen Bankerott gemacht habe. Man ermittelte durch Nachforſchung in den Geſchäf⸗ ten den Sprecher; es war ein Konkurrent des Kaufmannes, der ſchon ſeit langem mit ihm ver⸗ feindet war. Die Folge war ein Ehrenbeleidigungs⸗ prozeß, in dem ſich der Sprecher der Platte damit verteidigte, er habe ja nicht wiſſen können, daß der Kaufmann die ihm zugedachte Platte einer Geſell⸗ ſchaft vorſpielen werde. Man könne ihn darum auch nicht verantwortlich machen, wenn die Beſchimpfun⸗ gen öffentlich bekannt geworden ſeien. Das Gericht brachte für dieſe Verteidigung kein Verſtändnis auf und verurteilte den Verleumder auf der Schallplatte zu einer hohen Geldͤſtrafe.— Noch ſeltſamer war die Ehrenbeleidigungsklage, die eine Witwe gegen ihre Nachbarin anſtrengte mit der Behauptung, die Nach⸗ barin habe ihren Papogei dazu abgerichtet, ſie, die Witwe, zu beleidigen. Sobald nämlich„Lora“, die an ſich ein ganz ſanftes und liebenswürdiges Tier war, der Witwe anſichtig wurde— das geſchah meiſt, wenn die„Feindin“ am offenen Fenſter vorüber⸗ ging— ſtieß das Tier eine Flut von Verwünſchun⸗ gen und ſaftigen Schimpfworten aus, von denen ſelbſt die Gerichtsberichterſtatter der Wiener Zei⸗ tungen zugeben mußten, daß ſie auf dem Papier nicht wiederzugeben waren. Die Witwe behaupbete nun, die boshafte Nachbarin habe dieſe haarſträu⸗ benden Worte dem Papagei nur deshalb beigebracht, um ſie zu beleidigen. Als Lora nun gar vor Ge⸗ richt einige Proben aus ihrem„Schimpflexikon“ zum beſten gab, erhob ſich ein brauſendes Gelächter, dem ſich ſchließlich auch der Richter anſchließen mußte. Da man der Frau Nachbarin nicht nachweiſen konnte, daß ſie ihrem Papagei die Schimpfworte nur aus ehrabſchneideriſchen Gründen gelehrt habe, kam es nach langem Hin und Her zu einem Ver⸗ gleich, in dem ſich die Papageienbeſitzerin verpflich⸗ ten mußte, in Zukunft die Fenſter des Zimmers, in dem„Lora“ ſich auſhält, geſchloſſen zu halten. — Vor dem Jugendrichter der engliſchen Stadt Leeds wurde dieſer Tage ein ſehr eigenartiges Ver⸗ brechen zur Sprache gebracht. Ein 16jähriger Knabe hatte aus einer Waſſerpiſtole Ammonbik in das Ge⸗ ſicht einer jungen Fran geſpritzt und ſie dadurch ſo ſchwer verbrannt, daß ſie ein Auge verlor. Jetzt ſtand der jugendliche Attentäter unter der ſchweren Anklage des Raubüberfalls mit Gewalttätigkeit, ein Berbrechen, das in England unter Umſtänden auch heute noch nicht nux mit ſchweren Zuchthausſtrafen, ſondern auch mit körperlicher Züchtigung geſühnt wird. Zur allgemeinen Erleichterung ſtellte es ſich aber heraus, daß der Knabe keinen Raubüberfall und auch keine Körperverletzung beabſichtigt hatte, und daß es ſich in Wahrheit nur um einen ſehr üblen Lausbubenſtreich handelte, Der Sechzehnjährige hatte in einem Schundroman von einem Detektiv ge⸗ leſen, der einen Verbrecher dadurch kampfunfähig machte, daß er ihm Ammoniak ins Geſicht ſpritzte. In dem Roman war nun geſchildert, wie der Ver⸗ brecher zwar einen Augenblick nach Luft rang, ſich dann aber raſch wieder erholte und keinerlei Ver⸗ letzungen davontrug. So glaubte auch der Sechzehn⸗ jährige, der leidenſchaftlich gern Detektiv ſpielte, er könne einmal ein ſolches Ammoniakattentat ausfüh⸗ ren, ohne dabei dem Ueberfallenen Schaden zuzu⸗ fügen. Er füllte alſo eine Waſſerpiſtole mit Ammo⸗ niak und wartete dann abends auf der Straße, bis ein Paſſant vorüberkam, auf den er dann die Ammoniak⸗ ladung abfeuerte. Da er ſofort flüchtete, bemerkte er nicht die furchtbaren Folgen, die ſein Lausbuben⸗ ſtreich nach ſich zog. Um ſo beſtürzter war er, als er am nächſten Tage verhaftet wurde. Da dem leicht⸗ fertigen Attentäter von ſeinen Lehrern ein ſehr günſtiges Zeugnis ausgeſtellt wurde, ſprach der Richter keine Geſängnisſtrafe aus, ſondern vertagte die Verhandlung, um die Unterbringung des Jungen in eine Erziehungsanſtalt in die Wege leiten zu können. — Mit den Hochſtapeleien eines falſchen„Leut⸗ nants“ hatte ſich das Paderborner Schöfſengericht zu beſaſſen. Der 40jährige Hermann Seidenſtricker aus Noröhauſen am Harz, der bereits ſechsmal wegen Betrugs, Urkundenfälſchung und ähnlicher Vergehen beſtraft worden iſt, ſaß nun wegen Rückfallbetruges und Urkundenfälſchung, wegen unberechtigten Tra⸗ gens einer Leutnantsuniform ſowie von Orden und Ehrenzeichen auf der Anklagebank. Der Angeklagte lernte auf der Fahrt nach Berlin eine junge Dame aus Lippſtad kennen, mit der er ein Verhältnis ein⸗ ging, wobei er allerdings verſchwieg, daß er in Nord⸗ hauſen verheiratet und Vater von drei Kindern war. Acht Tage ſpäter fuhr er nach Lippſtadt zu den „Schwiegereltern“, denen gegenüber er ſich als Re⸗ ſerveleutnant ausgab und behauptete, im Harz eine Villenbeſitzung zu haben und monatlich über 240 Mk. aus Induſtriepapieren zu verdienen. Das Tollſte alber war, daß er mit Hilfe einer Kriegsbeorderung, die er gefälſcht hatte, behauptete, ihm ſei der Wieder⸗ eintritt ins Heer als aktiver Offizier angeboten wor⸗ den. Um ſeine Schwindeleien glaubhaft zu machen, hat er es verſtanden, ſich Offiziersuniform, Mütze, Säbel und Portepee, Stiefel und Orden, EK 1 und Il uſw. zu beſchaffen. Bei einer Lippſtädter Bank richtete er ſich ein Konto ein und brachte es ſogar fertig, daß die Bank Schecks ohne Deckung von ihm einlöſte. Als der„Leutnant“ fix und fertig im Dreß war, erſchien er bei einem Juwelier, kaufte Verlobungs⸗ geſchenke ein, pumpte bei einem den„Schwieger⸗ eltern“ bekannten Wirt noch 50 Mark und feierte am Weihnachtstage in aller Form Verlobung. Der Traum des Angeklagten war aber doch ſchließlich bald ausgeträumt, und das Gericht verurteilte jetzt den gemeingefährlichen Hochſtapler zu drei Jahren Gefängnis. ** — Viele Wochen hindurch konnten Ausflügler, die auf der Themſe⸗Inſel Romney Spaziergänge unternahmen, einen etwa zwölfjährigen Knaben beobachten, der ſich tief im Gebüſch ein Zelt aufge⸗ ſchlagen hatte, über ein Boot und ein Fahrrad ver⸗ fügte und offenſichtlich„Robinſon“ ſpielte. Der Junge war zwar ſehr ſcheu und gab nur ſehr wider⸗ willig Auskunft, wenn man ihn über ſein Spiel und ſein Lagerleben befragte, aber man ließ ihn gewäh⸗ ren. Schließlich beläſtigte er niemanden und ſicher⸗ lich waren ſeine Eltern ganz in der Nähe. Niemand ahnte, daß der Knabe nicht nur am Tage hier ſpielte, ſondern in ſeinem Zelt auch übernachtete und— ein Räuberleben führte. Während dieſer Zeit wurden in der Umgegend der Romney⸗Inſel zahlreiche rät⸗ ſelhafte Diebſtähle und Einbrüche verübt. Arbeiter in benachbarten Fabriken mußten feſtſtellen, daß aus den Taſchen ihrer Fahrräder das Frühſtück geſtohlen war, Automobiliſten vermißten aus ihren geparkten Wagen Picknickkoffer, Decken und andere Wertgegen⸗ ſtände und aus Kolonialwarengeſchäften wurden des nachts von unbekannten, geriſſenen Tätern Würſte, Konſerven und die verſchiedenſten Leckereien geraubt. Die Polizei ſtellte gründliche Nachforſchungen an und kam zu dem Ergebnis, daß alle dieſe Diebſtähle von dem gleichen Täter verübt worden ſein mußten. Aber es gelang zunächſt nicht, ſeiner habhaft zu wer⸗ den. Eines Nachts läutete es auf der Polizeiwache Sturm. Es meldete ſich ein Kolonialwarenhändler, der aufgeregt erklärte, er habe dͤen geheimnisvollen Dieb gefangen. Durch ein verdächtiges Geräuſch ſei er aus dem Schlaf geſchreckt worden, und da habe er entdeckt, daß die Tür zu ſeinem Warenlager, die er * Iwei Kaplane verführen ein Mäochen (Funkmeldung der NMz3.) Die„Weiße Roſe“ und ihr Präſes + Nütruberg, 23. Juli. Der ſeit Anfang dieſer Woche in Nürnberg vor der Erſten Großen Strafkammer des Landgerichts gegen zwei Kapläne der römiſch⸗batholiſchen Kirche durchgeführte Sittlichkeitsprozeß kam Donnerstag zum Abſchluß. Die beiden Angeklagten, der Kaplan Johann Schmitt, der zuletzt Pfarrver⸗ weſer in Altmannshauſen war, und der jetzt 38jäh⸗ rige Kaplan Auguſt Faſel haben ſich während ihrer Tütigkeit an der St. Eliſabethkirche in Nürnberg ſichwere ſittliche Verfehlungen an ein und demſelben Mädchen zuſchulden kommen laſſen. Der Angeklagte Johann Schmitt war von 1930 bis März 1935 Präſes oͤes zur Pfarrei St. Eliſabeth in Nürnberg gehörenden Jungmädchenvereins „Weiße Roſe“. Seine Aufgabe als Vereinspräſes beſtand in der Hauptſache darin, den Mitgliedern, die aus volksſchul⸗ und fortbildungsſchulpflichtigen Mädchen beſtanden, religiöſen Unterricht zu ertei⸗ len und erzieheriſch auf ſie einzuwirken. Zu dieſen Vereinsmitgliedern zählte auch das Opfer des Schmitt, die am 3. November 1919 geborene Meta W. Schmitt, fand an dem Mäochen, das bisher un⸗ beſcholten war, Gefallen und benutzte ſeine Stellung als Präſes dazu, es auf ein Zimmer im Pfarr⸗ haus einzuladen und unzüchtige Berührungen an ihm vorzunehmen. Das Widerſtreben und die mora⸗ liſchen Bedenken der noch nicht Vierzehnjährigen wußte er durch den Hinweis zu beſchwichtigen, daß ihr Tun keine Sünde ſei. Die vollſtändige Verfüh⸗ rung des Mädchens nahm Schmitt vor ſeiner im März 1935 erfolgten Abreiſe nach Tübingen vor. Später übernachtete der Kaplan mit dem Mäochen im Hotels in Aachen, Crailsheim und Tübingen. Da⸗ bei war Schmitt das Alter der Verführten bekannt. Zu gleicher Zeit begann Montag das Verhör des mitangeklagten Kaplans Auguſt Faſel, der im März 1935 als Präſes des Mädchenvereins„Weiße Roſe“ die Nachfolgerſchaft Schmitts antrat, und an dem Mäochen in ſeinem im Pfarrhaus gele⸗ genen Zimmer unzüchtige Berührungen vorgenom⸗ men hat. In der Beweisaufnahme legte Schmitt ein um⸗ faſſendes Geſtändnis ab. Als Entſchuldigung führte er an, daß er von dem Mädchen verführt worden ſei. 5 Im Verlauf der Zeugenvernehmung wurde der Weihbiſchof Kolb von Bamberg vernommen. Er ſei zuerſt im Juli 1935 von den Verfehlungen des Schmitt durch Kaplan Faſel unterrichtet worden. Daraufhin habe er Schmitt nach einer Beſprechung in Nürnberg, um einen„Verſuch zur Beſſerung“ des Angeklagten zu machen, nach Schlüſſelfeld verſetzt. Der Zeuge will klarmachen, daß dieſe Verſetzung als eine„Strafverſetzung“ zu werten ſei, muß aber ſchließlich auf den Vorhalt des Vorſitzenden zugeben, daß der Fall leider von der kirchlichen Seite nicht völlig geklärt worden ſei. Der Schlußtag der Verhandlung, zu deſſen Be⸗ ginn der Vorſitzende Mitteilung davon machte, daß der Vater der Zeugin Strafantrag gegen Schmitt und Faſel geſtellt habe, brachte das Plädoyer des Staatsanwalts. Es müſſe geſagt werden, daß der Kaplan ſeine Sinnesluſt in zügelloſer Weiſe an dem Mädchen befriedigt hat. Schmitt habe dabei nach dem ſauberen Grundſatz gehandelt:„Du darfſt ſündigen, wenn du dich nicht erwiſchen läßt.“ Dieſer Satz ſei ein Spiegelbild der Moralauffaſſung, die anſcheinend in gewiſſen Kreiſen der römiſch⸗katholiſchen Geiſtlich⸗ keit herrſche. Ablreibungsſkandale in Frankreich Ein einträgliches Geſchäft dub. Paris, 23. Juli. Die Poltzei hat in Lyon eine 61jährige Hebamme mit einem Komplicen feſtgenommen. Beim Verhör gaben die beiden über 200 Abtreibungsfälle zu, die ſie in zahlreichen ſüdfranzöſiſchen Städten vorgenommen hatten. Bei einer Hausſuchung wurden bei einer ande⸗ ren Hebamme, die kürzlich in Lille aus dem gleichen Anlaß feſtgenommen worden war, über 400 000 Franken Erſparniſſe gefunden, die ſie im Verlauf weniger Jahre ihrer Tätigkeit hatte zuſammenbringen können. feſt verſchloſſen wußte, angelehnt war. Im Lager aber ſeien leiſe Schritte zu vernehmen geweſen und da habe er ſchleunigſt die Tür wieder ins Schloß geworſen und feſt verbarrikadiert. Der Dieb ſei ge⸗ fangen, denn er habe keinen Ausweg und ſo möge doch ſofort ein Polizeikommando kommen und den Burſchen verhaften. Die Poliziſten ließen ſich das nicht zweimal ſagen. Wer beſchreibt aber ihr Er⸗ ſtaunen, als ſie, nach vorſichtigem Oeffnen der Tür im Schein ihrer Blendlaternen einen etwa zwölfjäh⸗ rigen Knaben bemerkten. Das Kind war ſehr er⸗ ſchrocken und legte ſofort das Geſtändnis ab, daß er ſeit etwa zwei Monaten auf der Romney⸗Inſel ſein Diebeslager habe und ausſchließlich von Diebſtählen und Einbrüchen lebe. Der Knabe war alſo der lang⸗ geſuchte Dieb. Dieſer Tage ſtand er vor dem Ju⸗ gendrichter in Winoͤſor. Er gab alle Verfehlungen zu und erklärte ſeinen Eltern, die in Reaging wohnen, durchgebrannt zu ſein, weil er ihnen Geld geſtohlen habe. Er ſei dann völlig mittellos auf die Wander⸗ ſchaft gegangen und habe ſich ſeinen Lebensunterhalt, ebenſo wie das Zelt, das Boot und das Fahrrad zu⸗ ſammengeſtohlen. Der Richter verfügte ſeine Unter⸗ bringung in eine Erziehungsanſtalt. E — Aus den drei Kaninchen, die ein Farmer vor Jahren in Auſtralien einführte, iſt eine rieſige Landplage geworden, deren man nicht mehr Herr wird. Alle Anpflanzungen werden von den nied⸗ lichen Tierchen, die nichts weiter zu kennen ſcheinen als Hunger und Liebe, heimgeſucht, und außerdem freſſen die Karnickel den wertvollen Schafen das Gras weg. Augenblicklich wird erwogen, ob man nicht einen natürlichen Feind des Kaninchens, den Fuchs, in Auſtralien einführen ſoll. Schön und gut, die Füchſe werden über kurz oder lang mit der Kaninchenplage aufgeräumt haben. Was wird aber dann werden? Muß man nicht mit Recht befürchten, daß die Füchſe von der reichlichen Nahrung groß und ſtark werden, ſich ebenfalls fabelhaft vermehren und ſich dann hordenweiſe auf die Schafe ſtürzen? Man hat ſchon einmal ſchlimme Erfahrungen mit derlei Dingen gemacht. Damals führte man den Feigenkaktus ein, mit dem man die Felder ein⸗ grenzte, um ſo den Kaninchen den Zugang zu ver⸗ wehren. Aber der Feigenkaktus fing zu wuchern an, und aus den ſorgſam gezogenen Hecken wurden mit der Zeit ganze ſtachlige Wälder, die Boden und Erdnahrung verſchlangen, und man mußte jetzt aus Mexiko auch die Cochenille⸗Läuſe einführen, die ſich von Kakteen ernähren und ſie von einer alltzu üppigen Entwicklung fernhalten. Wen aber ſoll man ſich ſpäter gegen die Füchſe ins Land holen? Die auſtraliſchen Farmer ſind alſo ſehr ſkeptiſch gegen den neuen Gedanken, und inzwiſchen ver⸗ mehren ſich die Kaninchen vergnügt weiter. 4* — Vor einiger Zeit wurde der Tätigkeit in der Schmiede von Gretna Green, durch die heiratsluſtige Paare allzu ſchnell zum Ziele gelangten, wie man annahm, durch ein beſonderes Geſetz ein Ende be⸗ reitet. Aber ganz durchgreifend ſcheint dieſes Ge⸗ ſetz doch nicht geweſen zu ſein; denn Londoner Blätter berichten, daß der Schmied von Gretna Green in den letzten Tagen über 20 Paare getraut habe, darunter einen Mann von 71 und eine Frau von 70 Jahren. Ueberhaupt verwahrte ſich der Schmied dagegen, daß zu ihm nur ganz jugendliche Paare, die ihren Eltern davongelaufen wären, kämen, um ſich in Gretna Green heimlich trauen zu laſſen. Er betonte ausdrücklich, daß die Mehrzahl der heiratsluſtigen Leute von über dreißig Jahren wären. Zu neuen Ulfern 49 „Nein“, ſagte ſie,„gar nichts. Es iſt alles in Ordnung.“ Das Kind fing zu plappern an und die Blumen zwiſchen uns zu verteilen. Wir gingen ins Haus. Es war alles wie ſonſt. Ob ich mich auch ſträubte— einer von Alberts Verſen fiel mir ein: „Es iſt alles wie ſonſt, das Draußen, das Haus und du. Nur manchmal höre ich im Traum, wie Türen fallen zu.“ Zoan betrachtete ſcheu und bekümmert mein Ge⸗ ſicht, das in dieſem Augenblick einen abweſenden Ausödruck angenommen haben mochte. „Kommä, ſagte ich,„wir wollen nach dem Rech⸗ ten ſehen!“ Wir gingen durch das ganze Haus, dann über den Hof und in die Speicher; und als ich erklärte, nach dem Hafen hinunter zu müſſen, beſtand ſie dar⸗ auf, meinen Arm zu nehmen und mich auch dorthin zu begleiten. Ich war entſchloſſen, jeder Erörterung des Vergangenen auszuweichen. Joan ſpürte es und ſuchte dankbar meine Nähe. Ihr ganzes Weſen ver⸗ riet den Drang: da zu ſein. 3 Als ich mich nach Tiſch von ihr verabſchtedete, um ins Kontor hinüber und an die abendliche Arbeit zu gehen, legte ſie mir plötzlich die Hände auf die Schul⸗ tern, ſuchte nach Worten, ſtockte und ſenkte ſchließ⸗ lich gequält den Kopf. Ich ſtrich ihr über das Haar. „Es wird ſich alles zurechtwachſen, Joan“, ſagte ich. Ihr Geſicht preßte ſich gegen meine Bruſt. Die verhaltenen Tränen machten ſte zittern. „Ich darf dir meine Liebe nicht beteuern“, flü⸗ ſterte ſie.„Es würde dir weh tun und heute noch falſch ausſehen— ich weißl Nur eines, Henry, laß mich ſagen: du biſt es, deſſen Hand ich beim Sterben in der meinigen halten Als ich vor Monaten damit begann, den Bericht meines Lebens niederzuſchreiben, dieſe Beſchwörung der Vergangenheit, um Erlebtes und Erlittenes nicht im Schatten neu erfüllter Tage verwehen zu laſſen, als ich das Papier bereitlegte und mir die abendliche Stille meines Zimmers für die Arbeit ſicherte, war ein einleuchtender Anlaß gegeben. Ich hatte die Abſicht gefaßt, nach Europa zu fahren und meiner Vaterſtadt Hamburg einen Beſuch abzuſtat⸗ ten, und wollte die Zeit bis zum Abgang des Schif⸗ fes, die Zeit unſeres auſtraliſchen Sommers benut⸗ zen, meine Erzählung abzufaſſen, damit ſie, als ein Dokument und für alle Fälle, hier im Hauſe ver⸗ wahrt würde. Es iſt anders gekommen. Der Januar, in dem ich die Reiſe antreten wollte, iſt verſtrichen, und das „Wappen von Hamburg“, mit dem ich mich im Traum ſchon die Elbe hatte hinaufgleiten ſehen, iſt ohne mich abgeſegelt. Ich bedaure es nicht, hier geblie⸗ ben zu ſein. Es war richtig ſo. Ein Brief von Herrn Schmidt, der für Fanny ein freundliches Aſyl in der Heimat gefunden hat und in ihrer Nähe ein ruhiges und nicht unzufrie⸗ denes Leben führt, ſowie die Poſt meiner Geſchäfts⸗ freunde unterrichteten mich von dem fürchterlichen Ereignis, das mir für die Reiſe ſowohl den Grund wie die Luſt nahm. Die Staödt Hamburg, jedenfalls ihr reichſter und ehrwürdigſter Teil, iſt im Mat des vergangenen Jahres achtzehnhundertzweiundvierzig durch eine Feuersbrunſt zerſtört worden. Schutthau⸗ ſen bezeichnen die Stellen, an denen ſich ſonſt die ſchönen Patrizierhäuſer, die Kirchen und Staatsge⸗ bäude erhoben, und zahlreiche Familien, um Hab und Gut und die vertraute Zuflucht gebracht, trau⸗ ern und ſorgen, wie ſie ihr Leben neu geſtalten ſol⸗ len. Auch das Haus meines Onkels am Rödings⸗ markt, das Haus meiner Jugend und ſo vieler Er⸗ innerungen, iſt ein Raub der Flammen geworden. Er hätte über den Grundmauern nur noch wüſte Steinhaufen und verkohlte Balken gefunden, ſchrieb mir Herr Schmidt, und es wäre wohl das Gera⸗ tenſte, den Platz an einen Unternehmungsluſtigen bei Gelegenheit zu verkaufen. Ganz Europa hat an dem Unglück Anteil genom⸗ men. Von allen Seiten kommt tätige Hilfe, und man will die Staöt neu, ſchöner und zweckmäßiger aufbauen. Es wird nicht meine alte Vaterſtadt, die Stadt meines Traumes ſein! Die Nachricht von dem Brand kam ſo rechtzeitig, daß ſie mich vor einer unnützen Reiſe und einem bitteren Wiederſehen be⸗ wahrt hat. Unter den wenigen Stücken, die man aus dem brennenden Hauſe gerettet und die Herr Schmidt mir mit dem nächſten Schiff geſandt hat, befindet ſich das kleine Bildͤyis meines Vaters, das einſt ſeinen Platz auf dem Arbeitstiſch des Doktor Magnus Hoyer gehabt hat. Jetzt ſteht es auf dem Pult in meinem eigenen Hauſe in Sydͤney. Ich habe eingeſehen, daß auch mein Platz ein für allemal hier iſt, hier, wo ich mein eigenes Haus errichtet habe, und wo alles aus der alten Heimat, deſſen ich mit Sehnſucht gedacht habe, die Ehrfurcht vor dem Ver⸗ gangenen nämlich, und der gute Wille gegenüber jedem Tag, aufs neue lebendig geworden iſt. Joan und ich, wir leben unſer Leben, und keiner von uns könnte ſich ausdenken, wie es wohl ohne den andern wäre. Wir ſprechen ſelten von den To⸗ ten. Joan iſt ſtill und heiter, und manchmal könnte es ſcheinen, als ob ſie alles, was einmal zwiſchen uns geſtanden hat, vergeſſen hätte. Ich werde es niemals vergeſſen, wenn auch die Wunde geſchloſſen und der Schmerz geſchwunden iſt. Wir haben kein armes Leben. Zwet Jahre nach Joans Heimkehr aus Parramatta wurde uns eine kleine Joan geboren; dann kam ein Knabe, den wir Henry genannt haben. Während ich dieſe Zeilen ſchreibe, ſpielen die Kin⸗ Mädchen Elin wird geküßt der neue spannende Roman der It. I.&. beginnt in der ſotjauFruhausgabe PPPPP........ der draußen auf dem Flur mit der Magd. Die Tür iſt aufgeſprungen, ſo daß ich ihre kindlich⸗leiben⸗ ſchaftliche Unterhaltung vernehmen kann. Magnus erzählt der Magd, was er einmal ſpäter werden will, und die kleine Joan plappert dumm und lieb da⸗ zwiſchen. Jetzt kommt er zu mir herein, die Hände auf dem Rücken verſchränkt, und ſtockt, da er mich ſchreiben ſieht. Sein Geſicht iſt vor Erregung gerötet. „Bater“, ſagt er,„wenn ich groß bin, will ich werden wie dͤu!“ Ich darf ihn meine Tränen nicht ſehen laſſen. Ende. 6 — — 2 ——— 1 V 9** 720* U EN Samstag, 24. Juli 1937 Aus Baden An die Schweiz ausgeliefert Der auf der Flucht verhaftete Dr. Rohner * Freiburg, 23. Juli. Deutſchland hat der Schweiz gegenüber in die Auslieferung des öſterreichiſchen Generalkonſuls und Rechtsanwalts Dr. Otto Rohner eingewilligt, der bekanntlich auf der„Europa“ nach Amerika fliehen wollte, dann aber vor der Landung in Neuyork feſtgenommen werden konnte. Dr. Rohner wird wegen Machen⸗ ſchaften bei der zuſammengebrochenen Sparkaſſe Gams und wegen Schädigung weiterer Perſonen in St. Gallen verfolgt. Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 24. Juli. Eine kinderreiche Mutter und Großmutter, die Witwe des Kaminfegermeiſters Müller, Frau Ka⸗ roline Müller, konnte im Kreis ihrer Familien⸗ angehörigen ihren 80. Geburtstag feiern.— Zwei hieſige Familien konnten ihre in Amerika verheirateten Töchter, die zum Beſuch hierher in die Heimatſtadt gekommen, begrüßen,— Eindruckspoll war die Beſtattung des ſtellv. Zugführers der Ladenburger Kolonne des Roten Kreuzes, Auguſt Müller. Nicht nur die reſt⸗ los teilnehmende Ladenburger Kolonne mit den Samariterinnen, auch§5 weitere Kolonnen des Um⸗ kreiſes marſchierten unter Leitung des Sanitäts⸗ arztes Dr. Threu zum Trauerhauſe, wo die Fahne des Reiches und die Rote Kreuzflagge trauerumflort wehten und Kameraden am Sarge des treuen Man⸗ nes die Ehrenwache hielten. Ein großes Trauer⸗ Jgefolge gab dem beliebten Manne das letzte Geleite. Am Grabe ſprach Dr. Threu dem Entſchlafenen den Dank aus, der in ſchwerer Zeit gemeinſam mit Frl. Trippmacher, allen Schwierigkeiten zum Trotz, die Kolonne gründete, und mahnte die Kameraden, in Treue ſeinem Vorbilde nachzuahmen. Gleichzeitig legte er am Grabe im Auftrage von Frl. Tripp⸗ macher ein rotes Kreuz in weißem Blumenfeld als Symbol, unter dem gemeinſam gearbeitet wurde, nieder. Namens des Bezirkes Mannheim legte der ſtellv. Bezirksführer Sandhas einen Kranz nieder und überbrachte Grüße aus Karlsruhe von der Landesleitung des Roten Kreuzes. Auch dex Kolonnenführer von Feudenheim, dem der Lädenburger Halbzug angegliedert iſt, ſprach warme Worte der, Wertſchätzung für den ſo früh Heim⸗ gegangenen. Frau Henninger, die Vorſitzende des Frauenvereins vom Roten Kreuz, dankte ihm für die Ausbildung der Samariterinnen und Hel⸗ ferinnen. Bürgermeiſter Pohley widmete dem Spitalverwalter des Ladenburger Pfründnerhauſes warme Worte der Anerkennung und einen Kranz. Stadtrechner Müller ſprach namens der Gefolg⸗ ſchaft der Ladenburger Rathausbeamten. Im Lichte des ſinkenden Abends fielen die Schollen auf den Sarg eines mit aller Kraft des Herzens dienenden Mannes vom Roten Kreus, der ſeine letzten Stun⸗ den im Kameradenkreiſe verlebt hat * Karlsruhe, 23. Juli. Ein 27 Jahre alter lediger Hilfsarbeiter aus Ettling en erlitt beim Reichsautobahnban Durlacher Wald bei Rüppurr dadurch einen Unfall, daß ihn beim Umkippen eines vollen Rollwagens der Kipphebel am Kopf traf und hierbei die rechte Halsſchlagader verletzte. Der Ver⸗ letzte iſt alsbald nach ſeiner Einlieſerung in das Krankenhaus geſtorben. * Buchen, 24. Juli. Der Sohn des Müllers Heid in Steinbach ſtürzte auf der Heimfahrt von Großrinderſeld vom Wagen. In ſchwer verletztem Zuſtande mußte er in ein Würzburger Krankenhaus gebracht werden, vo er ſeinen Verletzungen er⸗ legen iſt. 0 L. Sinsheim, 24. Juli. In der Zeit vom 16. Auguſt bis 18. September werden ſich 47 Lehrlinge des Kreiſes Sinsheim der Geſellenprüfung unterziehen. Sie verteilen ſich auf folgende Hand⸗ werke: 13 Schreiner, 5 Schloſſer, 5 Schmiede, 5 Maler, 4 Herrenſchneider, 3 Wagner, 2 Bäcker, 2 Elektriker, 2 Küfer, 2 Metzger, 1 Friſeur, 1 Maurer, 1 Müller, 1 Damenſchneider. L. Sandhauſen, 24. Juli. In einer Verſamm⸗ lung der Hopfenpflanzer wurden eingehend die verſchiedenen Maßnahmen zur Schädlingsbe⸗ kämpfung beſprochen, wobei die Fachſchaftsführer auf die beim Hopfenbau am Bodenſee gemachten Er⸗ fahrungen hinweiſen konnten. 1— üdwe) 942 Zum Pforzheimer Raubüberfall: deut Neue Mannheimer Zeitung/ 139 Auto III A 25042 in Etflingen geſichtet Erſter Erfolg der Aufmerkſamkeit des Publikums— Verſtärkte Fahndungs⸗ maßnahmen, auch das NSKK eingeſetzt * Karlsruhe, 23. Juli. Am ſpäten Nachmittag des Freitag kehrte in einer Wirtſchaft in Ettlingen ein Mann ein, der dort eine Erfriſchung zu ſich nahm. Er fiel den anderen Gäſten auf und bei der Wegfahrt wurde bemerkt, daß der Wagen des Gaſtes die Nummer des von der Polizei geſuchten blauen Wagens, III A 25 042, trug. Auffällig war, daß der Gaſt nach einer Tageszeitung verlangt und dieſe genau ſtudiert hatte. Außerdem fragte er, ob man die Täter von Pforzheim bereits gefaßt habe. Die zuſtändige Gendarmerie wurde ſofort von dem Auftreten des verdächtigen Gaſtes unterrichtet. Alsbald wurden die umfaſſenden Fahndungsmaß⸗ nahmen, die ja bisher ſchon ununterbrochen fortgin⸗ gen, noch verſtärkt und dazu das NScͤK eingeſetzt. An das Publikum werden nun noch folgende Fragen gerichtet: Wann und wo wurde der blaue Wagen noch ge⸗ ſehen? Hat er unterwegs irgendeinen Kraftfahrer Betriebsſtoff angehalten? Hat er irgendwo eine Garage, Tankſtelle, Scheune oder einen ſonſtigen Unterſtellraum aufgeſucht? Bei Auftauchen des Wagens ſoſort die Polizei oder Gendarmeriedienſtſtelle verſtändigen! * um Bebauerlicher Unfall bei der Fahndung nach den Räubern Auf die Nachricht hin, daß einer der Räuber von Pforzheim mit dem Tatkraftwagen am ſpäten Nach⸗ mittag des Freitag in Ettlingen in einer Wirtſchaft eingekehrt war und dort mit dem blauen Wagen III A 25042 parkte, rückte ein Sonderkommando der Karlsruher Kriminalpolizei alsbald ab. Auf der Fahrt durch die Karl⸗Straße wurde Sirenen⸗ fignal gegeben, um die Straße für den notwendi⸗ gerweiſe raſch fahrenden Kraftwagen frei zu machen. Dieſes Notſignal wurde von einem Radfahrer nicht beachtet, ſo daß dieſer an der Ecke Karl⸗ und Matthy⸗Straße unmittelbar in den Wagen hineinfuhr und zur Seite geſchleudert wurde. Er er⸗ litt ſchwere Verletzungen. Es erfolgte ſofort eine eingehende Tatbeſtandsaufnahme und auch die Zeugen aus dem Publikum wurden ſofort ermittelt und die zur Klärung des Sachverhaltes notwendi⸗ gen Maßnahmen eingeleitet. Auf dieſe Weiſe wird ſich die Schuldfrage reſtlos klären laſſen. Hohe Belohnungen für die Aufklärung * Pforzheim, 24. Juli. Für die Ergreifung der Täter und Wiederherbeiſchafſung des Geldes des frechen Raubüberfalles in Pforzheim iſt eine Belohnung von 1500 RM. ausgeſetzt worden. Da man annehmen muß, daß es ſich bei den Tätern um dieſelben Bernfsverbrecher handelt, die ſchon eine Reihe derartiger Ueberfälle in anderen Ge⸗ genden Deutſchlands begangen haben, ſind insge⸗ ſamt Belohn ungen in Höhe von 25000 R M. für die Unſchädlichmachung dieſer Bande aus⸗ geſetzt. Baden, das klaſſiſche Land der Bienenzucht Aus der Täligkeit der jetzt 80 Fahre beſiehenden Heidelberger Imkerſchule * Heidelberg, 24. Juli. In der Heidelberger Imkerſchule oben am Steigerweg wird nicht nur emſig von den Bienen, ſondern auch von den Menſchen gearbeitet. Haupt⸗ lehrer Maier betreut hier die Bienenvölker, und zugleich unterrichtet er und ſein Stab die Imker. 40 Bienenvölker ſind hier untergebracht, deren Leben und Verhalten eingehend ſtudiert wird. Die Biene iſt unentbehrlich für die Befruch⸗ tung der Blüten, die Pollenkörner können ſich nicht ſelbſt bewegen, die Bienen müſſen ſie übertragen. Man hat Zweige von Obſtbäumen mit Schleiern überſpannt, und es hat ſich bei Birnbäumen erwieſen, daß unter dem Schleier überhaupt keine Befruchtung erfolgte, während ſie ohne Schleier auf 50 v. H. anſtieg. Bei 150 Millionen Obſtbäumen in Deutſchland entfallen drei Viertel der Befruchtung auf die Bienen, wobei etwa 1000 Bienen auf einen Baum kommen. Unſere Obſtanlagen an der Bergſtraße, in der Rheinebene, im Kraichgau, im Odenwald würden verkümmern, wenn die fleißigen und treuen Bienen nicht wären. Baden iſt übrigens das klaſſiſche Land der Bienenzucht; im Jahre 1937 beſteht der Ba⸗ diſche Imkerverband bereits 80 Jahre. Der Wert eines Bienenvolkes hängt ausſchließlich vom Wert der Königin ab. Es iſt daher notwendig, deren Begattung nicht dem Zufall zu überlaſſen, ſon⸗ dern ihr planmäßig die wertvollſten Drohnen zu⸗ zuführen. So hat man auf dem Weißen Stein, kilometerweit weg von jedem anderen Bienenſtand, ein beſonders hochgezüchtetes Drohnenvolk angeſie⸗ delt. Man läßt die jungfräuliche Königin ihren Hoch⸗ zeitsflug da oben antreten, um die Gewähr zu haben, daß ihre Begattung durch die wertvollſte Drohne erfolgt. Sie wird nur einmal begattet, die Drohne ſtirbt danach. Der Königinnenzucht wird bei den Lehrgän⸗ gen der Heidelberger Imkerſchule beſondere Aufmerkſamkeit gewibmet, Burgfeſt in Schriesheim Mit weſtfäliſchen Koͤß-Arlaubern 2: Schriesheim, 24. Juli. Am Samstag ſind in Schriesheim rund 70 Kö c⸗ Urlauber aus Weſtfalen⸗Nord einquar⸗ tiert worden. Ein Begrüßungsabend im„Adler“ vermittelte den Gäſten gleich den Eindruck Pfälzer Heiterkeit und Gaſtſreundſchaft, und ſelbſt die ſteif⸗ ſten Norddeutſchen tauten auf, als die biederen Schriesheimer zum Takte der Muſik ſchunkelten. Na⸗ türlich verfehlte der Verkehrsverein nicht, den Be⸗ ſuchern die Schönheiten des Dorfes und der Umge⸗ bung zu zeigen, die alten Häuſer, den herrlichen Wald und vor allem das Schwimmbad, auf das die Schries⸗ heimer ja mit Recht ſo ſtolz ſind. Einem von vielen Seiten geäußerten Wunſche wurde Rechnung getra⸗ gen, als am Dienstagabend auf der Strahlenburg ein kleines Sommernachtsfeſt veranſtaltet wurde, an dem ſich auch die in Leutershauſen einquartierten weſt⸗ fäliſchen Urlauber und viele andere Gäſte beteilig · ten. Ein Tanzboden im Wirtſchaftsgarten war von der Jugend ſtets belagert, während die älteren Jahrgänge ſich mehr dem Studium des Schries⸗ heimer Weines widmeten. Natürlich haben die KöcF⸗Fahrer von Schriesheim aus allerhand Ausflüge unternommen; ſo ging es ſchon am Montag auf große Fahrt in den Odenwald und in das Neckartal; Erbach und Heidelberg waren die Hauptziele, zuletzt reichte die Zeit ſogar noch zu einem Beſuch des Schwetzinger Schloßgartens. Am Mittwoch fand für einen Teil der Gäſte eine Schwarz⸗ waldfahrt ſtatt. Der Donnerstag ſand Gäſte und Gaſtgeber ſchon etwas in Abſchiedsſtimmung, denn am Freitagnachmittag erfolgte die Rückfahrt der Hunderte von Koͤc⸗Urlaubern, die auf die Orte der Bergſtraße verteilt waren. Mancher der Leute aus Weſtfalen wird nicht zum letztenmal an der Berg⸗ ſtraße geweſen ſein, denn alle waren einmütig des Lobes voll über Land und Leute, im beſonderen aber über die Gaſtfreundſchaft der Schriesheimer. gefallenen württembergiſchen Kämpfer denn nur auf der Grundlage der verbeſſerten Züch⸗ tung iſt es möglich, die volkswirtſchaftliche Bedeutung der deutſchen Bienenzucht zu ſteigern. In den Heidelberger Waldungen werden Edel⸗ kaſtanien, Akazien, Linden und Bergahorn neu an⸗ gepflanzt, um die Bienenweide zu verbeſſern. — 7. Seite /Nummer 335 Jeuer durch Blitzſchlag * Tauberbiſchofsheim, 24. Juli. Bei einem kur⸗ zen, aber heftigen Gewitter ſchlug der Blitz in die Scheune des Bauern Johann Scheuermapn in Schönfeld ein und zündete. Die Scheune wurde ein Raub der Flammen. Leider ſind beträchtliche Erntevorräte vernichtet worden. Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. L. Neckargemünd, 24. Juli. Ein mit Salz belade⸗ nes Transportſchiff fuhr unterhalb der Stau⸗ ſtufe Neckarſteinach auf Felſen auf und wurde leck. Da es nicht gelang, das Schiff leerzupumpen, wurde die Ladung auf ein anderes Schiff verfrach⸗ tet.— Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde hier der im Alter von nahezu 7 Jahren ver⸗ ſtorbene Jakob Schneckenberger zur letzten Ruhe geleitet. Dem Verſtorbenen, der 50 Jahre lang den Beruf als Schiffer ausübte, widmete der Schifferverein einen ehrenden Nachruf. * Neulußheim, 24. Juli. Für die ganze Gemeinde überraſchend iſt plötzlich Herr Ludwig Villhauer, Sodawaſſerfabrikant, im Alter von 65 Jahren ge⸗ ſtorben.— Unter Mitwirkung verſchiedener Nach⸗ barvereine führt der Vereinigte Männergeſangverein Neulüßheim am Sonntag, dem 1. Auguſt, ein Sän⸗ gerfeſt durch. ————————————————— Solange Deutſchland lebt— wird die SA marſchieren! Solange die SA marſchiert— wird Deutſchland leben! Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Auguſt 1937 EFEPFPPFFPFPooooooo———— L. St. Ilgen, 24. Juli. Oberweichenwärter a. D. Heinrich Brecht konnte hier ſeinen 75. Geburts⸗ tag begehen. Der rüſtige Jubilar erfreut ſich hier allgemeiner Wertſchätzung. * Kirchheimbolanden, 23. Juli. Am Freitag, kurz vor Arbeitsſchluß, ereignete ſich in der Sand⸗ und Lettengrube der Dampfziegelei Ebert ein ſchwerer Betriebsunfall. Der 44 Jahre alte Urban Geibel von Kirchheimbolanden wollte gerade mit einem beladenen Rollwagen ab⸗ fahren, als ſich größere Erdmaſſen löſten und G. unter ſich begruben. Arbeitskameraden gruben den Verſchütteten frei und veranlaßten die Ueberführung des Schwerverletzten ins Kranken⸗ haus. Gefallen 1866 bei Tauberbiſchofsheim: Helden, die in frünkiſcher Erde ruhe Heute vor 71 Fahren tobte im badiſch-fränkiſchen Taubertal der Bruberkrieg * Tauberbiſchofsheim, 24. Juli. Auf fränkiſchem Heimatboden, im Flußgebiet des Maines, ſind vor 71 Jahren die letzten Schüſſe im Bruderkrieg gefallen. Im Tale und auf den Höhen der Tauber tobte ſich das furchtbare Unheil der einſtigen deutſchen Zerriſſenheit und Eigenbrödelei in ſeiner ganzen furchtbaren Tragik aus. Tauſende von deutſchen Brüdern aus Süd und Nord ſind in den Tagen vom 23. Juli bis 26. Juli 1866 bei Hundheim, Tauberbiſchofsheim, Hochhauſen, Werbach und Gerchsheim im badiſchen Franken und bei Helmſtadt und Roßbrunn in Mainfranken, von einer deutſchen Bleikugel getroffen, zu Boden geſunken. Hunderte von ihnen ſind nicht mehr aufgeſtanden. Fern der Heimat haben ſie auf blutgetränkter fränkiſcher Erde ihr junges Leben aushauchen müſſen. In Erfüllung einer ſchweren Pflicht ſind ſie die Opfer der damaligen deutſchen Uneinigkeit und Zwietracht geworden. Mahnmale auf den Stätten, die einſt der Schauplatz blutigen Ringens geweſen ſind, erinnern den Wanderer an jene ſchwere Zeit, ſo in der fränkiſch⸗badiſchen Heimat bei Hundheim, Wer⸗ bach und Tauberbiſchofsheim. Den badiſchen Heimatſöhnen, die in den Julitagen 1866 im Frankenland gefallen ſind, ließ Großherzog Fried⸗ rich J. bei Hundheim und Werbach würdige, aus heimatlichem Rotſandſtein hergeſtellte Denkmäler errichten. Auf dem Friedhof zu Tauberbiſchofsheim ſteht ein ſchlichtes, hochragendes Ehrenmal, das die einſtigen weſtfäliſchen Infanterieregimenter 15 und 55 ihren im Gefecht bei Tauberbiſchofsheim gefal⸗ lenen Kameraden errichten ließen. Ein Jahr nach dem blutigen Treffen am Tauber⸗ ſtrande, am 24. Juli 1867, alſo gerade vor 70 Jahren, wurde das Denkmal, das König Karl von Württemberg ſeinen braven württembergiſchen Sol⸗ daten widmete, in feierlicher Weiſe eingeweiht. Das Ehrenmal iſt an der Stelle errichtet, an der am Abend des Kampftages bei Tauberbiſchofsheim die in einem Maſſengrab gebettet worden ſind. Das Denkmal, ein runder, eindrucksvoller Bau aus rotem Sand⸗ ſtein, iſt etwa 10 Meter hoch und mündet in ein Kreus aus. An den Seiten des Males ſind die Namen von rund 200 württembergiſchen Soldaten verzeichnet, die bei Tauberbiſchofs⸗ heim gefallen ſind. An der damaligen Einweihungsfeierlichkeit nahmen Vertreter des Königs von Württemberg, der Regie⸗ rungen von Stuttgart und Karlsruhe, Abordnungen aller am Kampf beteiligten württembergiſchen Regimenter, eine Kompanie des damaligen 2. badi⸗ ſchen Infanterieregimentes, ſowie ein württem⸗ bergiſches und ein badiſches Militär⸗Muſikkorps teil. „Dieſes Ehrenmal“, ſo hat der Sprecher des württembergiſchen Königs, Generalleutnant von Rüpplin, bei der Einweihungsfeierlichkeit damals betont,„iſt eine Mahnung an uns. Ob die, die hier ruhen, auch geſtorben ſind, ſie leben fort in un⸗ ſerem Andenken, ſie rufen uns zu, ihrer würdig zu bleiben als brave Soldaten, in Tapferkeit und Treue.“ Wir ſind heute durch den Führer eine einige, große und ſtarke Nation geworden, die nie mehr in das ſchreckliche Uebel der Uneinigkeit, Zerriſſenheit und Eigenbrödelei zurückfallen wird. Mit dieſem Treuegelöbnis ehren wir am beſten das Andenken derer, die als tapfere, pflichttreue Soldaten auf den Fluren der fränkiſchen Heimat den Heldentod ge⸗ ſtorben ſind. S r— SSESES Samstag, 24. Juli Nationaltheater:„Liebe in der Lerchengaſſe“, Operette von A. Vetterling, Miete B, 20 Uhr. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/Pfalz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Polaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte, Waldparkreſtaurant, Friedrichspark. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Land der Liebe“.— Alhambra.„Man ſpricht über Jacqueline“.— Palaſt:„Togger“.— Gloria:„Fride⸗ ricus“.— Capitol:„Der Herrſcher“.— Scala:„Stand⸗ ſchütze Bruggler“. Ständige Darbietungen Städt. loßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. S Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaot. Theatermuſenm, B 7, 20: Gebffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: oterwelt, 65 Gebffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Uhr. Städliſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Ubr, Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der e e e 0 erei: 11 bis 13 Uhr Auslethe; 9 13 Ubr Leſeſäle. Alle Auskünkte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 349 21. Aus der Mannheimer 8. Seite/ Nummer 335 Samstag, 24. Jult 1857 Schwimm-Länderkampf Deutſchland-England Deutſchland führt 31:21— Deuiſche Freiſtilſtaffel beſiegt— Sechs Siege für Deutſchland Schlauch in:08,8 gegen Taylor(:1,6) an ſich brachte. Recht überlegen ſchwamm unſer ſtets zuverläſſiger Bruſt⸗ ſchwimmer Erwin Sietas die 200⸗Meter⸗Bruſt nach Ihren dͤritten Länderkampf innerhalb von drei Wochen beſtreiten zur Zeit die deutſchen Schwimmer und Schwim⸗ merinnen. Nach ihren großen Siegen über Frankreich in Darmſtadt und über Ungarn in Berlin ſteht unſere Mann⸗ ſchaft auch in London im Kampf gegen England vor einem neuen Sieg. Am erſten Tage führt Deutſchland mit 31:21 Punkten, obwohl etwas überraſchend die 4200⸗Meter⸗ Freiſtilſtaffel verloren ging. Unter den faſt 10 000 Zu⸗ ſchauern, die in beſter Stimmung den ſpannenden Kämpfen beiwohnten, befand ſich auch Reichsſportführer von Tſcham⸗ mer und Oſten. Nach gut überſtandener Reiſe traf die deutſche Expe⸗ dition am Donnerstag in der Haupiſtadt des Britiſchen Weltreiches ein. Am Freitag morgen ließ ſich der deutſche Botſchafter in London, von Ribbentrop, durch Reichsfach⸗ amtsleiter Georg Hax die deutſche Mannſchaft vorſtellen. Er wünſchte ihr ein erfolgreiches Abſchneiden auf eng⸗ liſchem Boden. Danach führten unſere Schwimmer in der rieſigen, aufs Modernſte eingerichteten Wembley⸗Halle, in der noch vor wenigen Monaten die Eishockey⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft entſchieden wurde, noch ein leichtes Training durch. In der in reichem Flaggenſchmuck prangenden Rieſen⸗ halle begannen am Abend, gegen 20 Uhr, die Wettbewerbe, denen der Einmarſch der beiden Mannſchaften vorausging. Zunächſt begrüßte der Präſidenten des engliſchen Verban⸗ des die deutſchen Gäſte. Georg Hax dankte für die freund⸗ lichen Worte und dann ging es an die Abwicklung des Programms, das ſich mit Ausnahme der 200⸗Meter⸗Frei⸗ ſtilſchwimmen und Lagenſtaffeln für Frauen und Männer ausſchließlich über die olympiſchen Wettbewerbe erſtreckte. Gleich im erſten Wettbewerb, dem 400⸗Meter⸗Frei⸗ ſtilſchwimmen für Frauen gab es eine Nieder⸗ Lage für Deutſchland. Hier ſiegte die Engländerin Hinton, die auf den letzten Metern in 548,4 Minuten Ruth Halbs⸗ guth(:51) auf den zweiten Platz verwies. Dieſe Nieder⸗ lage wurde aber gleich darauf durch einen ſchönen deut⸗ ſchen Sieg im 400⸗Meter⸗Freiſtilſchwimmen für Männer ausgeglichen. Zur größten Ueberraſchung der Engländer blieb hier Werner Plath in der guten Zeit von:56,4 Minuten über Wainwright, der:57,4 benötigte, ſiegreich. Plath lag ſchon bei 200 Meter, die er in 20 zurücklegte, knapp in Front und behauptete dieſen Vor⸗ ſprung bis ins Ziel. Im Frauen⸗Turmſpringen war unſere Meiſterin Anni Kapp nicht zu ſchlagen. Sie ſchaffte 36,05 Punkte, während ihre engliſche Gegnerin, Gilbert, nur 34,75 Punkte erreichte. Einen weiteren deut⸗ ſchen Sieg gab es im 100⸗Meter⸗Rückenſchwim⸗ men für Männer, das der deutſche Meiſter Heinz Hauſe. Er ſchlug nach:43,8 Minuten an und ließ den Engländer Davis mit:58,2 um über 14 Sekunden hinter ſich. Im Kunſtſpringen der Männer begeiſterte Erhard Weiß die Zuſchauer durch die Eleganz ſeiner Sprünge und vorbildliche Eintauchtechnik. Mit 138,97 Punkten zeigte er ſich dem erſt 16jährigen Briten Hodͤges (121,42) weit überlegen. Einen Teilerfolg brachte die 30 0⸗ Meter⸗Lagenſtaffel der Frauen. In der Auf⸗ ſtellung Stolte⸗ Wollſchläger⸗Arendt mußte ſich Deutſchland in:00,4 mit einem toten Rennen begnügen. Mit einer nicht geringen Ueberraſchung endete die 4 mal 200⸗Meter⸗Freiſtilſtaffel der Män⸗ ner. Den Engländern glückte hier ein Hanoſchlagſieg, der aber wohl in der Hauptſache auf die falſche Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft zurückzuführen ſein dürfte, denn hier hatte man eigenartigerweiſe Helmuth Fiſcher als Schlußmann eingeſetzt, der dann auch prompt von dem famoſen Wainwright auf dem letzten Meter niedergekämpft wurde. Ob dies aber auch gegen Plath geglückt wäre, be⸗ zweifeln wir. So mußte ſich Deutſchland mit:26,8 gegen :26,6 der Briten geſchlagen bekennen. Inge Schmitz er⸗ kämpfte für Deutſchland einen weiteren Sieg über 200 Meter Freiſtil. Mit:40,6 blieb ſie knapp vor der Engländerin Grant(:41,6) erfolgreich. Den Abſchluß des erſten Tages des Schwimmländerkampfes machte das Waſſerballſpiel, das mit einem unerwartet hohen :1(:)⸗Sieg der deutſchen Sieben endete. England lie⸗ ferte ein durchaus gutes Spiel, war aber gegen die vor⸗ bildliche Kombination und den großen„Torhunger“ der deutſchen Spieler vollkommen machtlos. Es gab keinen ſchwachen Punkt in unſerer Mannſchaft und es klappte auch erheblich beſſer als gegen Ungarn, doch muß dabei geſagt werden, daß der Gegner hier allerdings erheblich ſchwächer war. Die Torſchützen waren::0 durch Schulze,:0 Schnei⸗ der,:0 Gunſt,:0 Schulze,:0 Strauß,:0 Schneider,:0 Schneider,:0 Gunſt,:1 Dr. Sutton, 911 Strauß. Die deutſche Mannſchaft ſpielte in der Aufſtellung: Klingen⸗ burg; Baier, Gunſt; Strauß; Kienzele, Schneider, Schulze. Der Holländer de Vries war dem Spieb ein überaus kor⸗ rekter Leiter. Dem Spiel vovauf ging eine ſchöne Ehrung des deut⸗ ſchen Spielführers Itze Gunſt, der in London ſeinen 80. Länderkampf beſtritt. Gunſt ſtand bereits im Jahre 1928 in der deutſchen Olympia⸗Mannſchaft von Amſterdam, dͤie damals Olympiaſieger wurde. Erſt Fago, dann Bummeltempo SGroße Leiſtung unſerer„Tour“-Jahrer aſt übermenſchlich waren die Anforderungen, die an —— der Frankreich⸗Radrundfahrt auf der 18. Etappe vom La Rochelle nach Rennes über 2⁵³ Km. geſtellt wurden. Zu der Uebermüdung, 7 25 e e—5 einzelnen Fahrer bemerkbar ma geſellte ſich am Freitag eine faſt unerträgliche Hitze. Befonders ſtark machte den „Giganten“ aber die Staubplage zu ſchaffen. Auch die 18. Tagesſtrecke wer unterteilt. Zuerſt wurde mannſchaftsweiſe geſtartet und dann das zweite Stück in Maſſenſtarts durchgeführt. Um.30 Uhr morgens nahmen in La Rochelle in Abſtänden von je fünf Minuten die ein⸗ geteilten—— und zwor Italien und Holland zu⸗ ſammen, dan rankreich und fünf Minuten ſpäter Deutſchland den Kampf auf. Schweizer mit Spanier folg⸗ ten und zwei Gruppen der inzelfahrer bildeten den Beſchluß. Alle Vorbereitungen waren auf Schnellägkeit abgeſtellt. Materialwagen begleiteten die einzelnen Grup⸗ pen, ſo daß bei Defekten nicht nur repariert, ſondern auch das Rad gewechſelt werden konnte, um jeden Zeitverluſt zu vermeiden. Die 81 Km. bange Strecke von La Rochelle nach La Roche wurde von den Mannſchaften mit einem Durchſchnittstempo von 41 Gmm.⸗Std. gefahren, wobei eine Jagd die andere ablöſte. Franzoſen und Italiener liefer⸗ ten ſich einen Kampf um Sekunden, aber auch die deutſche Mamnſchaft hielt ſtramm mit und leiſtete Hervorragendes. Im Ziel der erſten Teilſtrecke bam Lapébie in:59:16 Stunden als Erſter ein, kurz folgt von Marcaillou, Ehocque, Tanneveau, Martano führte die italieniſche⸗hol⸗ ländiſche Gruppe mit Vieini, van Schendel, Camuſſo, Ro⸗ manati in:59:21 ins Ziel, während Camard den elften Platz in:59:42 belegte. Mit:59.50 führte Erich Bau tz als Zwölfter die geſamte deutſche Mannſchaft mit Wecker⸗ Uüng, Wengler, Hauswald, Thierbach, Geyer und Wendel über das Zielband. Eine feine Leiſtung dey Deutſchen. Die Rieſenanſtrengungen dieſer Mannſchaftsjagd mach⸗ ten ſich dann aber auf dem zweiten Teilſtück von La Roche über Nantes nach Rennes mit 172 Klm. ſtark bemerkbar. Müde zogen die Fahrer dahin und keiner zeigte irgendwie Suſt, ein ſchärferes Tempo vorzulegen. Der deutſche Fah⸗ rer Reinhold Wendel hatte wieder einmal großes Pech. Nach 20 Klm. wurde er von einer Weſpe geſtochen, ſo daß er unter ſtarken Schmerzen vom Rad ſteigen mußte. Hauswald blieb bei ihm und führte ihn dann auch wieder an das Feld heran, zumal in Nantes eine Neutraliſation von zwei Minuten eingelegt worden war. Geſchloſſen wurde die Weiterfahrt aufgenommen und erſt dann ſetzten vereinzelte Vorſtöße der deutſchen und ſchweizeriſchen Fahrer ein, die jedoch wenig Erfolg hatten. Der Franzoſe Lapébie ließ ſich nicht abſchütteln und führte auch die Ver⸗ folger immer wieder heran. Erſt auf den letzten Kilome⸗ ter flitzte Chocque davon, holte ſich ſechs Sekunden Vorſprung und gewann die Etappe in:06:14 Stunden. Aus dem Rudel heraus ſetzte ſich Fréchaut in:06:20 an die Spitze vor Puppo, Eloarec und Braeckeveldt, während 39 Fahrer auf den ſechſten Platz geſetzt wurden. Alle Deutſchen ſchrieben ſich hier gleichfalls ein. Lediglich Lau⸗ rent wurde mit:06:59 auf den 45. Rang geſetzt. Den Beſchluß des Feldes bildete Lemarie in:07:22. In der Geſamtwertung führt Lapébie weiterhin vor Vieini und Camuſſo und als beſter Deutſcher ſteht Bau tz an achter Stelle, nachdem Gallien und Frächaut ſchon tags zuvor von dem Deutſchen überholt wovpden waren. 18. Strecke(La Rochelle—-Rennes ⸗= 253 Km.): 1. Teil⸗ ſtrecke(Sa Rochelle— La Roche ⸗ 61 Km.): 1. Lapébie :59:10; 2. Marcaillou; 3. Chocque; 4. Tanneveau; 5. Mar⸗ tano:59:21; 6. Introzzi; 7. Vieini; 8. van Schendel; 9. Camuſſo; 10. Romanati; 11. Gamard:59:42, 12. Bau tz 12597505 13. Weckerling; 14, Wengler; 15. Haus⸗ wald; 16. Thierbach; 17. Geyer; 18. Wendel. 2. Teilſtrecke(La Roche— Rennes ⸗ 172 Kilometer): 1. Chocque:06:14; 2. Fréchaut:06:20; 3. Puppo; 4. Clo⸗ arec; 5. Braeckeveldt; 6. weitere 30 Fahrer, Harunter alle Deutſchen; 45. Laurent:06:59; 46. Lemarie:07:22. Geſamtwertung: 1. Lapébie 126:28:29; 2. Vicini 126:33:24; g. Camuſſo 126:53:56; 4. Amberg 127:01:22; 5. Marcaillou 127:03:36; 6. Viſſers 127:09:98; 7. Chocque 127:27:28; 8. Bautz 127:29:14; 9. Gallien 127:32:06; 10. Fréchaut 127:44:56; 12. Thierbach 127:51:11; W. Geyer 18:41:41; 37. Wengler 129:48:28; 41. Weckerling 130:39:96; 49. Hauswald 131:17:26; 45. Wendel 192:92:55. fechten erreicht, aus der am Länderwertung: 1. Frankreich 380:59:39; 2. Italien 384:00:07; 3. Deutſchland 384:02:06; 4. Schweiz 385:05:35: 5. Spanien 390:45:47; 6. Luxemburg 391:01:51 Std. Marzi Florett⸗Weltmeiſter Der zweite Titel für Italiens Fechter Vier Italiener, oͤvei Franzoſen und ein Ungar hetten am Donnerstagvormittag bei den Weltwmeiſterſchaften der Fechter in Paris die Schlußrunde im lorett⸗Einzel⸗ bend der Jürliener Guſtavo Marzi mit ſieben Siegen als Sieger hervorging und damit für Italien nach der Mannſchafts⸗Meiſterſchaft auch den Weltmeiſtertitel im Einzel holte. Der liener hag von Beginn an in Front, ſeinen ſchörfſten Widerſacher, den Franzoſen Eduard Gardere, fertigte er ſich mit 58 ab. Lediglich im Kampf gegen den Ungarn Uffaliſſy ſah es nach einer Ueberraſchung aus. Der Ungar, der noch zu keinem Siege gekommen war, ging mit ungeſtümen An⸗ griffen:0 in Führung, doch riߧer neue Weltmeiſter mit fünf wrcheinander angebrachten Treffern den Sieg an ſich.— Endergebnis: 1. Marzi(Stalien) 7 Siege; 2. E. Garödre(Frank⸗ veich) 6 Siege; 3. Lemoine Frankreich) 5 Siege; 4. A. Gardere(Fronkreich) 4 Siege; 5. Bocchino(Italien) 3 Siege; 6. Noſtini(Italien) 2 Siege; 7. Faldini(Itnlien) 1 Sieg; 8. Ujfaliſſy(Ungarn) 0 Siege. 7 eeeee, 8— 7——— 2 7 555—— 27 5 55 2 9 3 Der Sport am Sonntag Obwohl das kommende Sportwochenende mit dem Da⸗ vispokalſpiel England— USA, den Fecht⸗Weltmeiſter⸗ ſchaften in Paris, den deutſchen Radmeiſterſchaften für Amateure, dem„Großen Preis von Deutſchland“ und dem erſten Endrundenkampf zur Ringer⸗Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft u. a. eine Reihe wirklich ereignisreicher Veranſtal⸗ tungen aufweiſt, drücken ihm die Meiſterſchaften der Leichtathleten den Stempel auf. Deutſchlands beſte Vertreter und Ver⸗ treterinnen auf dieſem Gebiet, 700 an der Zahl, kämpfen um die 27 olympiſchen Titel(ausgenommen die Staffeln Mehrkämpfe, die bereits 14 Tage vorher in Frankfurt am Main entſchieden wurden). Mit zwei Ausnahmen ſind alle Titelverteidiger am Start— Heyn(München) 3000⸗Meter⸗ Hindernis und Speerwurf⸗Olympiaſiegerin Tilly Fleiſcher fehlern. Es iſt ſchon ſo, das Berliner Olympia⸗Stadion wird am Samstag und Sonntag wahre Großkämpfe er⸗ leben. Ueberaus geſpannt iſt man in dem auserleſenen Feld unſerer Beſten auf das Abſchneiden der Nachwuchs⸗ Athleten, die ſich bei den Meiſterſchaften in den Gauen in den Vordergrund geſchoben haben.— Gleichzeitig mit den Titelkämpfen in Berlin werden in Bonn die Meiſterſchaf⸗ ten der Geher als Einzel⸗ und Mannſchafts⸗Wettbewerbe entſchieden. 80 Meldungen liegen aus den Gauen für dieſe 50⸗Km.⸗Prüfung vor.— Frankreich und England tragen am Samstag und Sonntag im Pariſer„Stade Colombes“ einen Länderkampf aus, dem deutſcherſeits inſofern beſon⸗ deres Intereſſe gilt, als die Franzoſen am 9. Auguſt in München unſer erſter Länderkampf⸗Gegner ſind und man aus dieſem franzöſiſch⸗engliſchen Treffen wertvolle Schlüſſe ziehen kann.— Unter Beteiligung der Wehrmacht, SA, SS, HJ und RAD uſw. wird am Samstag in Ludwigs⸗ hafen ein Staffellauf,„Quer durch Ludwigshafen“, ge⸗ laufen.— Im Tennis ſcheint das Davispokal⸗Schickſal Europas beſiegelt, nachdem Deutſchland in der Interzonenrunde gegen USA:3 un⸗ terlag und damit die Hoffnungen, gegen England in der Herausforderungsrunde zu kämpfen,„begraben“ mußte. An ſeiner Stelle kämpft 8A, ein übermächtiger Gegner für den Pokalverteidiger. Der wertvolle Pokal, der durch Frankreich und England zehn Jahre in Europa war, wird nach Lage der Dinge wohl wieder über den großen Teich entführt werden. Englands Vertreter Auſtin und Hare in den Einzel und Tucken/ Wilde im Doppel dürften dem In⸗ terzonenſieger, deſſen Aufgebot nach dem ſchwachen Ab⸗ ſchneiden von Grant wohl wieder aus Buoge, Parker und Buoge/ Mako beſtehen wird, nicht gewachſen ſein.— Deutſchlands Tennisſport ruht jetzt erſt recht nicht aus. Beſonders unſerem talentierten Nachwuchs werden immer mehr große Aufgaben vorgeſetzt. Das iſt der erſte Weg zu einer Tennismacht. In Braunſchweig werden am Wochen⸗ ende die Stärkſten Deutſchlands bei den nationalen Mei⸗ ſterſchaften ermittelt. In Berlin kämpfen die Angehöri⸗ gen der Wehrmacht um Meiſterſchaftsehren und, gleichfalls in Berlin, meſſen Brandenburgs Tennislehrer ihre Kräfte. — Im Auskand ſteht ein weiterer Mitropapokal⸗Länder⸗ kampf zur Entſcheidung, und zwar treffen in Warſchau Polen und Italien aufeinander.— Im Schwimmen ſteht Deutſchlands erfolgreiche Nationalmannſchaft vor einer neuen internationalen Kraftprobe: im Londoner Wembley⸗Stadion geht es gegen England. Nach den großen Erfolgen über Frankreich und Ungarn beſteht gar kein Zweifel darüber, daß Deutſchland nicht auch die⸗ ſen erſten Länderkampf gegen Engband erfolgreich beſchließt. Der Gau Süoweſt führt ſeine Titelkämpfe im neuen Schwimmſtadion zu Heppenheim durch.— Nikar Heidel⸗ berg ſpielt in Schriesheim gegen die Waſſerballſieben von Wiking Chemnitz.— In Bern kommt es zu einem Länder⸗ kampf zwiſchen der Schweiz und Luxemburg.— Im Pferdeſport ſind für das Wochenende Galopprennen in München⸗Riem (Samstag), Karlshorſt, Halle, Düſſeldorf und München⸗ Riem jeweils am Sonntag vorgeſehen.— Im Ringen gehen die Kämpfe zur deutſchen Mannſchafts⸗Meiſterſchaft allmählich ihrem Ende entgegen. Am Samstag ſteigt in Stuttgart der erſte Kampf der Schlußrunde zwiſchen R 95 Stuttgart und Siegfried Ludwigshafen. Nach den bis⸗ herigen Erfolgen beider Mannſchaften geſehen, müßten ſich die Pfälzer in dieſem Kampf behaupten und auch den Tite! erringen.— Die Wegweiſer für die deutjchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Wird es neue deutſche Rekorde bei den bevorſtehenden 42. Deutſchen Leichtathletit⸗Meiſterſchaften im Olympia⸗ ſtadion geben oder wenigſtens neue Jahresbeſtleiſtungen? Wird etwa gar unſer Olympiaſieger im Hammerwerfen, der Hamburger Hein, die Weltbeſtleiſtung des Amerikaners Ryan, einen der älteſten Weltrekorde in der Leichtathletik, erreichen und übertreffen? Wir wagen es zwar kaum zu glauben, aber warum ſollte nicht... Um unſeren Leſern einen Anhaltspunkt für die Beurteilung der erzielten Leiſtungen zu geben, ſeien nachfolgend die in den verſchfe⸗ denen Uebungen beſtehenden Weltrekorde, deutſche Rekorde, der Meiſter des Vorjahrs und der bisherige diesjährige Jahresbeſte aufgeführt. Männer: Uebung Weltbeſtleiſtung Deutſche Beſtleiſtung Meiſter 1986 Jahresbeſter 1987 100 Meter: Williams⸗Kanada 10,3 Jonath 19,8 Hornberger 10.7 Hornberger 10,4 200 Meter: Owens⸗USA 20,3 Körnig 20,9 Schein 22,0 e 2¹,6 400 Meter: Williams⸗USA 46,1 Büchner 47,8 Hamann 48,9 Linnhoff 48,7 800 Meter: ompſon⸗England Peltzer:51,6 Harbig:54,1 Linnhoff:52,3 1500 Meter: ovelock⸗Neuſeeland:47,8 5000 Meter: Lehtinen⸗Finnland 14:17,0 10 000 Meter: Nurmi⸗Finnland 30206,2 3000 Meter Hindernis: Werden keine Rekorde geführt. 110 Meter Hürden: Tows⸗USA 14,1 Peltzer:51 Syring 14:46,6 Syring 30:40,0 Wegner 14,5 Schaumburg:54,6 Raff 15:06,6 Syring 31:97,2 Heyn 9185 Welſcher 15,2 Stadler:58 Syring 14:51,8 Jobſt 32:37,8 Holthuis:87,2 Kumpmann 14,8 400 Meter Hürden: Haroͤin⸗USA 50,6 Scheele 53,2 Scheele 54,0 Böhm 54,7 Weitſprung: Owens⸗USA 8,18 Long 7,82 Long 7,82 Long 7,75 Hochſprung: Johnſon⸗ u. Albritton⸗USA 2,07 Weinkötz 1,99 Weinkötz 1,93 Weinkötz 1,97 Dreiſprung: Tajima⸗Japan 16,0 Woellner 15,27 Woellner 15,06 Kegel 14,50 Stabhochſprung: Varoff⸗USA 4,43 Wegner 4,12 Müller 4,00 Müller 4,01 Kugelſtoßen: Torrance⸗ISA 17,40 Woellke 16,60 Woellke 15,86 Woellke 16,25 Diskuswerſen: Schröder⸗Deutſchland 53,10 Schröder 53,10 Schröder 49,0 Schröder 50,18 Speerwerfen: Järvinen⸗Finnland 76,66 Stöck 78,96 Weimann ,24 Weimann 63,24 Hammerwerfen: Ryan⸗USA 57,77 Hein 56,49 Hein 54,26 Hein 56,02 Frauen: 100 Meter: Stephens⸗uSA 11,5 Krauß 11,8 Krauß 11,0 Krauß 12,1 200 Meter: Walaſiewicz⸗Polen 28, Krauß 24,6 nicht ausgetragen Krauß 25,3 80 Meter Hürden: Engelhard⸗Deutſchland 11,6 Engelhard 1,6 Eckert 12,1 Eckert 11,9 Weitſprung: Hitomi⸗Japan.08 Grieme 591 nicht ausgetragen Krouß 5,85 Hochſprung: Didrickſon⸗ u. Shiley⸗uSA 1,65 Ratjen 1,65 Ratjen 1,58 Ratjen 1,65 Kugelſtoßen: Mauermeyer⸗Deutſchland 1438 Mauermayer 14.38 nicht ausgetragen Kirchhoff 12,75 Diskuswerfen: Mauermayer⸗Deutſchland 48,31 Mauermayer 48,31 Mauermayer 48,31 Volkhauſen 42,29 Speerwerfen: Gindele⸗USA 46,74 Krüger 45,27 Fleiſcher 44,56 Döge 43,77 Im Marathon lauf(42,2 Km.) werden keine leiſtungen geführt. Deutſcher Meiſter 1936 wurde der Bres⸗ lauer Barſicke in:51:2,). Die Mannſchafts⸗Meiſterſchaft gewann mit 9 Punkten der Berliner Sportelub mit der Mannſchaft de Bruyn, Seefeld und Bratek. Die Jahres⸗ beſtzeit 1937 erzielte der Berliner Jentzſch mit:50:20. Wann fallen die Entſcheidungen? Die Deutſchen Meiſterſchaften in der Leichtathletik am Samstag und Sonntag, 24./25. Juli im Berliner Olympia⸗ Stadion, nehmen beide Tage voll in Anſpruch. Die Ent⸗ ſcheidungen fallen wie folgt: am Samstagnachmittag im Stabhochſprung, Weitſprung, 100⸗Meter⸗Lauf, 10 000⸗Meter⸗ öchſt⸗ Lauf, 3000⸗Meter⸗Hindernislauf, Hammerwerfen und Ku⸗ gelſtoßen ſür Männer; für die Frauen im Diskuswerfen und Hochſpringen. Die reſtlichen Meiſter werden am Sonn⸗ tagnachmittag ermittelt, und zwar in dieſer Reihenfolge: 200 Meter Frauen, 800 Meter Männer, 80 Meter Hürden Frauen, 1500 Meter Männer, 100 Meter Frauen, 400 Meter Männer, 400 Meter Hürden Männer, 5000 Meter Männer, 110 Meter Hürden Männer, 200 Meter Männer, Marathon⸗ lauf, dazwiſchen im Hochſprung und Dreiſprung für Män⸗ ner, im Weitſprung für Frauen, im Speerwerfen für Frauen, Diskuswerfen für Männe“, Kugelſtoßen für Frauen und Speerwerfen für Männer, Kauuten 8 treten im Gegenſatz zu den Ruderern, die in Deutſchland an dieſem Wochenende keine Regatta aufziehen und ſich mit vier Vereinen— Regensburger RV, Paſſauer RV, Münchner RC und Ulmer Ré Donau— an der öſterreichi⸗ ſchen Veranſtaltung in Velden beteiligen, diesmal ſtärker auf den Plan. Sie veranſtalten in Berlin⸗Tegel eine in⸗ ternationale Regatta, in Duisburg die weſtdeutſche Kurz⸗ ſtreckenregatta und in Starnberg die bayriſche Gaumeiſter⸗ ſchaftsregatta.— Im Flugſport wird acht Tage nach der„Internationalen Rhön“ auf der Waſſerkuppe der nationale Rhön⸗Segelfug⸗Wett⸗ bewerb eingeleitet. Dieſe 18. Veranſtaltung ſieht ins⸗ geſamt 60 Segelflugzeuge im Wettbewerb, die ſich auf die Gruppen des NScFͤ, Luftwaffe und Lufthanſa erſtrecken.— In Zürich wird eine internationale Motorflugſport⸗Ver⸗ anſtaltung aufgezogen, zu der vom Deutſchen Aero⸗Club nicht weniger alrs 36 Flugzeuge des NScK und der Luft⸗ waffe genannt wurden. Deutſcherſeits ſtarten u. a. Gene⸗ ralmajor Udet, Major Seidemann, Willi Stör, Gerd Ach⸗ gelis und Lieſel Bach.— Im Motorſport wird am Sonntag als nächſtes„Grand⸗Prix“⸗Rennen der „Große Preis von Deutſchland“ zum zehnten Male veranſtaltet, und zwar auf dem Nürburgring. Dieſes zehnte Rennen erhält ſeine beſondere Bedeutung dadurch, daß der Führer und Reichskanzler einen Ehrenpreis ge⸗ ſtiftet hat. Die Anziehungskraft iſt demgemäß groß. Nicht weniger als 26 Fahrer bewerben ſich um dieſen Preis, nämlich zehn Deutſche und 16 Ausländer. Unto⸗Union ſchickt Roſemeyer, Stuck, von Delius, Haſſe und Müller ins Rennen, Mercedes⸗Benz Caracciola, von Brauchitſch, Lang, Seaman und Kautz.— Auf der bekannten Rund⸗ ſtrecke von Francorchamps folgt auf den„Großen Auto⸗ preis von Belgien“ am Sonntag der„Große Motorrad⸗ preis“, an dͤem ſich deutſcherſeits ein ſtarkes Aufgebot von DKW beteiligt.— Im Radſport wird die große Raörundfahrt durch Frankreich am Wochen⸗ ende mit den beiden Strecken Rennes—Caen und Caen— Paris beendet. Die deutſchen Amateure haben Start⸗ gelegenheit bei Rund um Nürnberg, Großen Preis der Weinſtraße und Saxoniapreis.— Die Bahnamateure da⸗ gegen ſtreiten in Bochum am Sonntag um die Titel im 1000⸗Meter⸗Malfahren, 2000⸗Meter⸗Zweiſitzerfahren und 4⸗Km.⸗Verfolgungsrennen. Weitere Bahnrennen werden in Berlin, Krefeld und Amſterdam ſowie Zürich gefah⸗ ren.— Unter Verſchiebenes ſeien das DRe⸗Frauenfeſt in Stuttgart, die SA⸗Ausſchek⸗ dungskämpfe der Gruppe Kurpfalz in Mannheim, das Mit⸗ ropapokal⸗Vorſchlußrundenſpiel Ferenevaros Budapeſt gegen Auſtria Wien und der Kegel⸗Länderkampf Deutſchland gegen Belgien in Düſſeldorf erwähnt. Drei Mann unter 10 Minuten Haupttrainingstag auf dem Nürburgring Der Freitag war der Haupttrianingstag zum Zehnten Großen Preis von Deutſchland für Rennwagen um den Preis des Führers. Das Wetter war weiterhin kühl, der Himmel bedeckt, doch regenlos. Dafür aber wehte der Wind noch heftiger als am Vortage aus Södweſt. Um ſo erfreu⸗ licher war es, daß nicht weniger als drei Heutſche Fahrer die auf dem Nürburgring ſo kritiſche Zehnminutengrenze unterboten. Alle Rennmannſchaften— Mercedes⸗Benz, Auto⸗Union und Seuderia⸗Ferrari— waren mit ihrem vollſtändigen Wagenpark und ihren Fahrern ſchon am Frei⸗ tagvormittag zur Stelle, und bis in die ſpäten Nachmittogs⸗ ſtunden hinein ſahen einige tauſend Zuſchauer ſehr an⸗ regende Trainingsfahrten. Beſonders intereſſierte Gäſte des Nürburgringes waren Offiziere und Mannſchaſten der zur Zeit auf dem Rhein liegenden Räumbootfrottille. Obwohl beim Rennen ſelbſt, das über 22 Runden gleich 501 Km. führen wird, nicht in erſter Linie die Rekordrun⸗ den ausſchlaggebend ſein werden, da bei allzu großer Ge⸗ ſchwindigkeit auch die Reifenwechſel ſich mehren werden und damit unvermeidlicher Zeitverluſt verbunden iſt, iſt man ſich in Fachkreiſen darüber klar, daß bei der zu erwar⸗ tenden Gleichwertigkeit der deutſchen Wagen und ihrer Spitzenfahrer Runden unter der Zehnminutengrenze not⸗ falls wiederholt gedreht werden müſſen, um die Spitzen⸗ ſtellung zu erlangen. So nahm es denn nicht wunder, daß außer Bernd Roſemeyer(Auto⸗Union) noch die bei⸗ den Mercedes⸗Fahrer Hermann Lang und Manfred von Brauchitſch ſehr ſchnell wurden. Ganz beſonders Lang trainierte am Freitag ſehr tüchtig und er fuhr mehrere Runden unter:55 Minuten, die beſte mit:52,2= 188,7 Stunden⸗Km. Manfred von Brauchitſch kam nach einer ſchnellen Startrunde auf:55,1 137,9 Stö.⸗Kilometer. Schnellſter Fahrer des Tages war aber auch dies⸗ mal wieder Europameiſter Bernd Roſemey er, der vormittags:55,2 Min. gefahren war, ſpäter aber auf :50,2- 199 Sto.⸗Km. kam. Im allgemeinen iſt man in beiden deutſchen Rennſtällen über den Verlauf des Trai⸗ nings ſehr zufrieden. Selbſt Caraccio ba, der von den übrigen deutſchen Fahrern mit 10:04= 135,9 Std.⸗Km. ſchnellſter Mann war, äußerte ſich ſehr zuverſichtlich über die Verfaſſung ſeines Wagens. Richard Seaman(Mer⸗ cedes⸗Benz) kam auf 10:12⸗2(134 Stö.⸗Km.) und der junge H. P. Müller(Auto⸗Union) fuhr 10:13,4, während Kautz(Mercedes⸗Benz) 10:15,3 erreichte und von De⸗ lius(Auto⸗Union) 10:18,2 Min. drehte. Noch nicht ganz zufrieden mit ſeinem Wagen ſchien Hans Stuck zu ſein, der etwas langſamer war. Rudolf Haſſe ſah man nur ein⸗ mal im Wagen Stucks auf der Bahn. Mit ſeiner eigenen Maſchine und ſeiner Zeit vom Donnerstag von 10:10 Min. war der Sieger von Spa vollkommen zufrieden. Großes Intereſſe brachte man natürlich den vier von der Seuderia Ferrari geſtellten Alfas entgegen, die von Nuvolari, Dr. Farina, Marinoni und Belmondo geſteuert werden ſollen, während von dem Amerikaner Joel Thorne, dem Sechſten aus dem Vanderbilt⸗Pokalrennen, noch nichts zu ſehen war. Wenn auch Nuvolari noch im vorjährigen Zwölfzylinder fahren muß, ſo wird er doch ſehr ſtark zu beachten ſein. Er drückte ſeine Rundenzeit verhältnis⸗ mäßig leicht auf 10:08,4— 134,8 Stoͤklm. Weit langſamer waren die übrigen gemeldeten Fahrer auf Alfa Romeb und Maſerati, von denen drei bisher noch nicht mit ihren Wa⸗ gen auf der Bahn erſchienen ſind.— Am Samstagvormit⸗ tag beginnt das Abſchlußtraining, dem anſchließend die Abnahme der Wagen folgt. Sehr unſicher iſt im Augen⸗ blick noch das Wetter, oͤas je nach ſeinem Ausſchlag alle Berechnungen über den Haufen werfen kann. „Fortuna Düſſeldorf eröffnet die neue Fußball⸗Spielzeit mit einem Treſſen gegen Olympique Lille, das am 15. Auguſt in Lille ausgetyrgen wird. uſere Waſſerballſpieler werden in der erſten Septem⸗ ber⸗Hälfte wahrſcheinlich auch noch einen Länderkampf gegen Italien austragen, der in München ſtattfinden ſoll. Die Italiener ſtarten anſchließend noch in einigen ande⸗ ren deutſchen Städten. Erwin Weiſchedel, der ausgezeichnete Stuttgarter Amz⸗ teurfahrer, mußte ſich nach ſeinem Sturz bei den Rad⸗ rennen in Zuffenhauſen einer Operation am Fuß unter⸗ ziehen, die ihn für längere Zeit außer Geſecht ſetzt. 83 — HANDRLS- WIRTSCHAFTS-ZHITTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Samstag. 24. Juli 1937 Uittag-Ausgabe Nr. 335 Neues Handelsabkommen mii Guaiemala Der am 4. Oktober 1924 zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Republik Guatemala abgeſchloſſene Handelsvertrag war infolge Kündigung durch die Regierung von Guatemala am 30. November 1935 außer Kraft getreten. Bereits im Jahre 1936 wurden jedoch Verhandlungen über ein neues Abkommen eingeleitet. Dieſe Verhandlungen ſind jetzt abgeſchleſſen worden. Am' 22. Juli iſt in Guatemala ein Handelsabkommen unter⸗ zeichnet worden, das auf der Grundlage der unbedingten und unbeſchränkten Meiſtbegünſtigung beruht. Das Ab⸗ kommen gilt für ein Jahr und verlängert ſich ſtillſchweigend auf unbeſtimmte Zeit, falls es nicht von einem der ver⸗ — Teile mit dreimonatiger Friſt gekündigt wird. Bonneis Absichien: 47 Milliarden Franken müssen auigebrachi werden Miniſterpräſident Chautemps und Finanzminiſter Bon⸗ net hatten am Donnerstag eine längere Beſprechung. Bonnet erklärte im Anſchluß daran vor Preſſevertretern, daß die Verordnungen über die Sparpolitik nächſte Woche veröffentlicht würden. Bis zum Ende des Haushaltsjahres 1937 ſeien für das Schatzamt 6 Mrd. Fr. zur Entlaſtung vorgeſehen. Davon ſollten etwas über 37% Mrd. durch Steuern und der Reſt durch Einſparungen aufgebracht wer⸗ den. Für das Haushaltsjahr 1938 ſeien zunächſt 47 Mrd. Franken Anleihen zu Laſten des Schatzamtes in Anſatz ge⸗ bracht worden, doch ſeien nach ſeiner Anſicht nur 24 Mrd. Franken tragbar. Die reſtlichen 23 Mrd. Fr. müßten ent⸗ weder durch Einſparungen oder durch Steuern aufgebracht werden. Nach den Berechnungen des Finanzminiſters wür⸗ den für das Jahr 1938 weitere 10/ Mrd. Fr. Steuern und 6 Mrö. Einſparungen an Ausgaben die Möglichkeit bieten, oͤen Staat ſeinen Verpflichtungen nachkommen zu laſſen. Weitere 6 oder 7 Mrö. Fr. würden durch die Ein⸗ nahmen von den Eiſenbahngeſellſchaften und durch finan⸗ zielle Maßnahmen der Gemeinden aufgebracht werden. Er, der Finanzminiſter, habe im übrigen bereits die Zuſtim⸗ mung des Landesverteidigungs⸗ und der übrigen Miniſter hinſichtlich der anzufordernden Kredite für 1988 erhalten. 21 Herabſetzung des Goldankaufspreiſes der Bank von Frankreich Die Bank von Frankreich hat den Preis für 1 Kilo Feingold von 29 702,70 Fr. auf 20 580,27 Fr. herabgeſetzt. Iniernaſionale Wirischafiliche Siudienorganisation Ein Vorschlag des belgischen Königs— Ein Briei an van Zeeland Miniſterpräſident van Zeeland wird die erſten Ergebniſſe ſeiner Unterſuchung der weltwirtſchaft⸗ lichen Lage, die er im Auftrag Englands und Frank⸗ reichs durchführt und die ihn bereits nach London, Paris und Waſhington führte, demnächſt fixieren. Damit iſt der erſte Abſchnitt der Miſſion van Zee⸗ lands beendet. Die erſten Schlußfolgerungen, die ſich aus dem bisherigen Verlauf der Unterſuchung ergeben, wur⸗ dentam Freitugabend in einem Brief veröffentlicht, den der König an den Miniſterpräſidenten van Zee⸗ land gerichtet hat. In dieſem Brief regt König Leopold die Schaffung eines internatio⸗ nalen wirtſchaftlichen Studienorgans an, das univerſellen, ſtändigen und unabhängigen Charakter haben und deſſen Aufgabe darin beſtehen ſoll, die Elemente einer weltwirtſchaftlichen Organi⸗ ſation und die ſtändige Anpaſſung dieſer Organiſa⸗ tion an den dauernden Wechſel der wirtſchaftlichen Faktoren zu ſtudieren. Dieſe Organiſation ſoll möglichſt unabhängig von nationalen Einflüſſen ſein. Es wird für wichtig ge⸗ halten, daß an dieſer Organiſation hervorragende Sachkenner auf dem Gebiet der Induſtrie, des Han⸗ dels, der Landwirtſchaft, der Finanzen und der Ar⸗ beit beteiligt ſind, wobei ausdrücklich betont wird, daß die Sachkenner auf Grund ihrer perſönlichen Eignung und nicht in Ausübung eines Mandats mit⸗ arbeiten ſollen. Ueber die Ziele und Aufgaben der in Ausſicht genommenen weltwirtſchaftlichen Neuordnung heißt es in dem Brief wörtlich:„Es iſt nicht möglich, durch die Senkung der Zollſchranken oder eine andere Teilmaßnahme der Unoroͤnung, die den Frieden be⸗ droht, ein Ende zu bereiten. Wenn man wirklich den Krieg ausſchalten und die Menſchen zu fried⸗ licheren Gefühlen zurückrufen will, müſſen wir den Mut haben, die wirtſchaftlichen Fragen in ihrer All⸗ gemeinheit zu betrachten und den großen Proble⸗ men, die ſich ͤrohend vor der ganzen Menſchheit er⸗ heben, eine Löſung zu geben: der Verteilung der Rohſtoffe, der Verteilung der Zahlungsmittel, der internationalen Verteilung der Arbeit, dem Gleich⸗ gewicht zwiſchen Induſtrie⸗ und Agrarländern uſw.“ Ueber die Schwierigkeiten, die die Verwirklichung dieſes Programms mit ſich bringen, mache er ſich, fährt der König in ſeinem Schreiben fort, keine Illu⸗ ſionen. Er ſei aber überzeugt, daß der Augenblick günſtig ſei, um dieſen Verſuch zu unternehmen. * Die eugliſche Preſſe über den offenen Brief + London, 24. Juli. Die geſamte Londoner Mor⸗ genpreſſe berichtet zum Teil ſehr ausführlich über den offenen Brief an van Zeeland.„Morning Poſt“ ſchreibt, daß die Anregung König Leopolds in Lon⸗ don ſehr überraſcht habe. Das Intereſſe, das König Seopold den internationalen Problemen entgegen⸗ bringe, ſei jedoch bekannt, und es ſei ſelbſtverſtändlich, daß ſeine Anregung in England mit Sympathie ge⸗ prüft werde. Es liege wahrſcheinlich in der Abſicht des belgiſchen Königs, den Empfehlungen mehr Ge⸗ wicht zu geben, die van Zeeland jetzt als Abſchluß ſeiner Wirtſchaftsbeſprechungen in Form eines Pla⸗ nes veröffentlichen werde. Man könne annehmen, daß die Ergebniſſe der verſchiedenen Informations⸗ reiſen van Zeelands in Kürze den anderen Regie⸗ rungen mitgeteilt würden. * Sprechtag der Bezirksausgleichsſtelle Baden. Der nächſte der Bezirkszusgleichsſtelle für öffent⸗ liche Aufträge bei der Wirtſchaftskammer für den Wirt⸗ ſchaftsbezirk Baden findet am Montag, dem 23. Juli, auf der Geſchäftsſtelle der Induſtrie- und Handelskammer Mannheim, Mannheim, L I1, 2, ſtatt. Vorherige Anmel⸗ dung(ſchriftlich oder belefoniſch) bei der Inoͤuſtrie⸗ und Hamdelskammer Mannheim iſt erwünſcht. Wir weiſen bei zieſer Gelegenheit nochmals daraufhin, daß die Bezirks⸗ ausgleichsſtelle Baden regelmößig in zweimonatigen Ab⸗ ſtänden Sprechtage in Mannheim abhält. An dieſen Sprechtagen können alle Kreiſe der Wirtſchaft Handwerk und Handel) und alle inteveſſierten Häſentlichen Stellen ihre Anliegen auf dem Gebiet des Auftragsweſens vorbrinoen. tlichen * Kleinbahn AG., Frankfurt a..⸗Königsſtein. Die zum Verkehrsweſen⸗Konzern gehörende Kleinbahn AG., Frankfurt a..⸗Königsſtein, verzeichnet im Geſchäftsjahr 1936 Einnahmen aus dem Bahnbetrieb von 312 000(298 000) Mark und aus dem ab 1. Mai 1936 eingeführten Kraftver⸗ kehr von 67 000 /. Zu Abſchreibungen werden 27 000(3000) Mark verwendet. Einſchließlich Vortrag ergibt ſich ein Reingewinn von 40 507(39 282) /, woraus wieder 4 v. H. Dividende auf die Aktien Buchſtabe 4, die nicht ganz zwei Drittel des Grundkapitals von 1,53 Mill./ ausmachen und die im Beſitz von Verkehrsweſen ſind, verteilt wer⸗ den. Die HV genehmigte den Abſchluß. Im laufenden Jahr liegt eine Steigerung des Perſonenverkehrs, aber ein Rückgang im Güterverkehr vor. * Neckarwerke Ac, Eßlingen. Auf Grund eines Pro⸗ ſpektes ſind 7,2 Mill./ öproz. Teilſchuldverſchreibungen von 1936 mit Zinsſcheinen zum 1. Oktober 1937 der Neckor⸗ werke AG, Eßlingen, zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Dem Preſpekt liegt der bereits bekannte Abſchluß zum 31. Dezember 1936 zugrunde. * Berliner Paketfahrt⸗Spebitions⸗ und Lagerhaus(vor⸗ mals Bartz u. Co.) AG., Berlin. Die Geſellſchaft legt nunmehr ihren Abſchluß für 1936 vor, der einen Brutto⸗ gewinn von 4,615(4,197) Mill. ausweiſt. Hinzu treten noch 11 500(7 300)/ Erträge aus Beteiligungen und 67 470 (56 581) außerordentliche Erträge. Dagegen erforderten u. a. Löhne und Gehälter 1,65(1,54), Abſchreibungen 0,57 (0,34), Zinſen 0,07(0,11), Beſitzſteuern 0,28(0,21), ſonſtige Aufwendungen 0,62(0,631) und Geſamtaufwendungen für Tochtergeſellſchaften 1,31(1,26) Mill. /, ſo daß ein Rein⸗ gewinn von 65 440(53 582)/ verbleibt, der lt. HV.⸗Be⸗ ſchluß auf neue Rechnung vorgetragen wird. Wie im Ge⸗ ſchäftsbericht u. a. ausgeführt wird, hat ſich die fortdauernde Belebung der deutſchen Wirtſchaft auch günſtig auf die Auf⸗ wärtsentwicklung der Geſellſchaft ausgewirkt. Die Auf⸗ tragseingänge ſind weiter geſtiegen. Der Kundenkreis konnte erweitert werden. Die Einnahmen des Geſamt⸗ unternehmens ſind gegenüber dem Vorjahr geſtiegen. Nach⸗ dem der Fuhrpark ſchon in den Vorjahren planmäßig er⸗ neuert und erweitert worden war, arbeitet er jetzt gewinn⸗ bringend. Die Filialbetriebe in den Berliner Vororten, die dortigen bahnamtlichen Rollfuhrbetriebe, konnten durch erfolgreiche Werbung auch die anderen Speditionsgeſchäfte beträchtlich vermehren, ſo daß auch dieſe Stellen beſſere Er⸗ gebniſſe brachten als i. V. Auch die Eilboten⸗ und Ex⸗ preßabteilung hat ſich weiter gut entwickelt. Die Tochter⸗ geſellſchaft, die Bahnpaketverkehr Gmbc., hat ihren Ver⸗ kehr nicht nur mengenmäßig ſteigern, ſondern auch ihre Einnahmen und das Ergebnis entſprechend erhöhen können. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr werden gün⸗ ſtig beurteilt. Die erſten Monate zeigen ein gleich gutes, für einige Zweige des Betriebes ſogar ein beſſeres Er⸗ gebnis als im Berichtsjahr. * Hapag⸗ und Nordlloyd⸗Proſpekte. Auf Grund eines Proſpektes, dem der bereits bekannte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1036 beigegeben iſt, ſind 45 Mill. auf den Inhaber lautende Stammaktien der Hamburg⸗Amerikaniſche Packetfahrt AG., Hamburg, zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Ueber den Ge⸗ ſchäftsgang der Geſellſchaft im laufenden Jahr wird be⸗ richtet, daß er in den erſten fünf Monaten eine Beſſerung im Vergleich zum gleichen Vorjahrszeitraum zeigt. Ueber die vorausſichtliche Entwicklung und das zu erwartende Ergebnis des Jahres 1097 laſſen ſich zur Zeit Vorausſagen nicht machen.— Gleichzeitig ſind aüf Grund eines Pro⸗ ſpektes 45 Mill. auf den Inhaber lautende Stamm⸗ aktien des Norddeutſchen Lloyd Bremen, zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen. Dieſem Pro⸗ ſpekt liegt der ebenfalls bereits bekannte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936 zugrunde. In den erſten 6 Monaten des Geſchäftsjahres 1987 iſt im Vergleich zum Vorjahr eine nicht unerhebliche Steigerung der Paſſage⸗ und insbeſon⸗ dere der Frachteinnahmen feſtzuſtellen, woraus ſich eine Beſſerung der Ertragslage ergeben hat. Die ſtändige Stei⸗ gerung der Betriebsunkoſten, wie auch die Unſicherheit der künftigen Entwicklung des Welthandels laſſen jedoch be⸗ ſtimmte Vorausſagen über den weiteren Geſchäftsgang nicht zu. * Starkes Anſteigen der Brandſchadenkurve im Juni. Bei 58 Mitgliebsgeſellſchaften des Verbandes privater Feuerverſicherungsgeſellſchaften iſt die Zahl der im Juni gemeldeten Feuerſchäden mit 16 794 um 16,45 v. H. gegen⸗ über dem Vormonat mit 14421 Schäden und um 14,31 v. H. gegenüber dem Juni 1936 geſtiegen. Die Steigerung der angefallenen Schadenſumme war noch weit ſtärker. Mit 6 411 413/ ſtieg das Schadenergebnis im Juni um 51,05 v. H. gegenüber dem Vormonat mit 4 210 524 4. Im Ver⸗ gleich zum Juni 1036 mit 3 410 150“ betrug die Stei⸗ gerung der Schadenſumme ſogar 88,04 v. H. Das außer⸗ ordentliche Anſteigen der Schadenkurve iſt insbeſondere auf 18 Großfeuer zurückzuführen, auf die allein eine Schaden⸗ ſumme von 3 551 908/ entfällt, alſo mehr als 50 v. H. der geſamten Schäden. Die jahreszeitlich bedingte größere Zahl von Blitzſchäden, die zahlenmäßig 20 v. H. aller gemeldeten Schäden ausmacht, iſt ein weiterer Grund für das Anſtei⸗ gen der Schadenkurve. Daß mit den von den 58 Geſellſchaf⸗ ten gemeldeten Schäden nicht alle erfaßt ſind, wird deutlich erkennbar durch die Meldung der Fachgruppe Feuerver⸗ ſicherung in der Wirtſchaftsgruppe Privatverſicherung. Dieſe, einen größeren Kreis von Feuerverſicherungsgeſell⸗ ſchaften umfaſſende Organiſation meldet 20 612 Feuerſchä⸗ den mit einem Geſamtſchaden von 8 228 462 Al. * Schweizeriſche Auslandsanleihe.— Wiederaufnahme der Kapitalausfuhr. In den vergangenen beiden Jahren ſind in der Schweiz keine ausländiſchen Anleihen auf⸗ gelegt worden. Auch die im März und Mai ö. J. aufge⸗ legten belgiſchen Anleihen dienten nicht zur Neubeſchaf⸗ fung von Mitteln, ſondern nur zur Konverſion. Die ſchweizeriſchen maßgebenden Finonzkreiſe haben ſich in⸗ deſſen vor einiger Zeit für eine maßvolle Kapitalausfuhr ausgeſprochen, weil die Schweiz allein nicht in der Lage iſt, die in ihr vorhandenen Kapitalien nutzbringend aufzu⸗ faugen. Zetzt iſt bekannt geworden, daß das Tochterunter⸗ nehmen der International Telephone and Telegraph Corp. eie United Revier Plate Telephone Co Etd,, zur Konſoli⸗ dierung ſchwebender Schulden eine Anleihe im Geſamt⸗ betrag von 100 Mill. arg. Peſos aufnimmt. Davon wer⸗ den 1d. 30 Mill. Peſos oder 40, Mill ſſr von einem ſchwei⸗ zeriſchen Bankenſyndikat unter Führung der beiden an erſter Stelle ſtehenden Banken, der Schweizeriſchen Kredit⸗ anſtalt und des S 8 zur öffentlichen Zeichnung in der Schweiz aufgelegt. Bemer⸗ 168 daß der Teil dieſer Anleihe, deſſen Emiſſion in der Schweiz erfolgt auf ſchweizeriſche Franken als auch auf argenkiniſche Peſos lautet. Es iſt ein feſter, Umrech⸗ nungskurs von 1 Fr.— 1 Peſo vorgeſehen. Der Anleihe⸗ zeichner hat die Wahl, die Zeichnung in ſchweigeriſchen Franken oder in Peſos vorzunehmen. Die Anleihe wird —— 3———j— bei*5 5 ege! ngungen der Anle ind alſo günſtig. Die Anleihe ſoll 25 Jahre laufen; die Anleihe⸗ ſchuldnerin kann vorzeitig kündigen. Der Rückzahlungs⸗ preis betrögt während der erſten 5 Jahre 101,5 v. 9. und ermäßigt ſich jedes Jahr um v..; von 1047 an beträgt er 100 v. H. * Zur internationalen Kautſchukausſchußſitzung in Lon⸗ don. Der Internationale Kautſchukausſchuß hat über das Ergebnis ſeiner Sitzung am 20. Juli 1097 in London keine offizielle Verlautbarung ausgegeben. Es öürfte ſicher ſein, daß auch die Quotenfrage beſprochen worden iſt, doch war hier von Anbeginn keine Aenderung erwartet worden. Man wird höchſtwahrſcheinlich erſt die Auswirkung der mit dem 1. Juli 1937 in Kraft getretenen Erhöhung auf 90 v. H. abwarten. Im Mittelpunkt der Beſprechungen ſoll die Frachtenfrage geſtanden haben, doch iſt bisher noch nicht durchgeſickert, in welcher Richtung dieſe Frage behandelt worden iſt. Die nächſte Sitzung iſt auf den 28. September anberaumt. * Badiſche Marktüberſicht. Milch, Butter, Käſe: Der jahreszeitliche bedingte Rückgang der Anlieferung von Milch trat in der Berichtswoche ſtark in Erſcheinung. Die Buttererzeugung ging entſprechend der verminderten Ver⸗ arbeitungsmilchmenge etwas zurück. Die Verſorgungslage iſt zufriedenſtellend. Emmentalerkäſe iſt zur Zeit etwas knapp. Dagegen wird Limburgerkäſe immer noch in gro⸗ ßen Mengen angeboten.— Eier: Die Eierverſorgung läßt zur Zeit manchen Wunſch offen. Die Eigenerzeugung und Erfaſſung iſt weiter erheblich zurückgegangen.— Kartoffeln: Die Verſorgung mit Kartoffern iſt gut. Den Anforderun⸗ gen kann immer entſprochen werden. Kleine Ueberſtände laſſen ſich mitunter nicht vermeiden.— Vieh und Fleiſch: Die Ferkel⸗ und Läufermärkte ſind in der Berichtswoche durchweg gut und lebhaft verlaufen. Die Preiſe haben ſich gehalten.— Die Nutzviehmärkte waren in der Berichts⸗ woche ſehr mäßig.— Die Schlachtviehmärkte waren mit Großvieh ausreichend beſchickt. Die Beſchaffenheit der auf⸗ getriebenen Tiere war gegenüber der Vorwoche etwas beſſer. Der Auftrieb an Kälbern war ausreichend, um den Bedarf zu decken. Die Zufuhren an Schlachtſchweinen haben ziemlich nachgelaſſen. * Der Saatenſtand in Argentinien. Das Argentiniſche Landwirtſchaftsminiſterium in Buenos Aires teilt mit, daß der Saatenſtand des Getreides und der Leinſaat in den einzelnen Provinzen verſchieden iſt. Während in den Pro⸗ vinzen Buenos Aires und Entre Rios die Witterungsver⸗ hältniſſe allgemein günſtig geweſen ſind, kamen die Feld⸗ arbeiten in Cordoba, Santa Fé und im Gebiete der Pam⸗ pas infolge der Trockenheit des Bodens, die die Ausſaat behindert, in Rückſtand. * Die Weizen⸗ und Roggenernte Rumäniens. Nach einer Mitteilung der Rumäniſchen Regierung wird die Weizen⸗ ernte Rumäniens im laufenden Jahre auf 35 Mill. Dz. ge⸗ ſchätzt; ſie kommt ſomit der Vorjahrsernte gleich. Gegen⸗ über dem Durchſchnitt der Jahre 1031/5 von 26,3 Mill. Dz. ergibt ſich ein ſtarker Ueberſchuß. Die diesjährige Weizen⸗ ernte wird eine der beſten der letzten Jahre ſein und dürfte nur hinter der Spitzenleiſtung von 1991 in Höhe von 36,8 Mill. Dz. zurückbleiben. Die Roggenernte wird auf 4 Mill. Doppelzentner geſchätzt gegen 4,5 Mill. Dz. im Vorjahre und 3,2 Mill. Dz. im Durchſchnitt 1931/35. Die neue Ernie kommi an den arki * Mannheim, 22. Juli. Es iſt bezeichnend für die völlig unſichere Lage des Weltmarktes, daß trotz zuverläſſiger Schätzungen über die weſtkanadiſche Ernte, die weſentlich hinter den bisherigen Erwartungen zurückblüeben, ſich eine Befeſtigung nicht durchſetzen konnte. Auch Nachrichten über Dürreſchäden auf der ſüdlichen Eröhälfte blieben faſt wirkungslos. Beſtimmend war vor allem eine ganz erheb⸗ liche Zunahme der Anlieferungen an den nordamerikani⸗ ſchen Märkten, Glattſtellungen der Spekulation ſowie eine ſehr geringe Nachfrage des europäiſchen Auslandes, die mit dem günſtigen Erntewetter hier in Zuſammenhang ſtehen dürfte. Als vorübergehend der Winnipeger Markt Nei⸗ gung zur Befeſtigung zeigte, fanden ſich ſofort Abgeber, die ſich am Chikagoer Markt eindeckten. In europäiſchen Einfuhrhäfen nannte man folgende Preiſe für Loko⸗Ware: Manitoba III, Pacific, 10,95 hio, Manitoba IV, Atlantic, 10,624 hfl., Dark Harowinter, Golf, 10,62 hfl., Kalkutta Club II, neue Ernte, 161,50 belg. Fr., Kurachi blane 159,50 belg. Fr., rumäniſcher, 78 bis 79Kge, 162 belg. Fr. und Baruſſo, 80 Kg.,164 belg. Fra⸗ ſämtlich tvansbordé Antwerpen. Auf Abladung koſteten: Manitoba I, hard, Atlantie, Juli/ Auguſt, 11,32 hfl., Ma⸗ nitoba I, Atlantie, Juli/ Auguſt, 11,15 hfi., September 11,10 hfl., Manitoba II, Atlantic, gleiche Termine, 10,90 und 10,77 hfl., Manitoba III, Atlantic, 10,72 und 10,62 hfl., Manitoba III, Pacifie, Auguſt, 11,35 hfl., Dark Haröwinter I, Golf, Juli 10,175“ hfl., Auguſt und Septem⸗ ber 10,12 hfl., Hardwinter II, Golf, Juli 10,05 hfl., Auguſt und September 10 hfé., Red Winter II, atlantiſch⸗ kanadiſch, Auguſt 9,77 hfl. und Red Winter II, Garlicky, Anguſt 9,35 hfl. Am hieſigen Markt wurden ſchon etwas reichlicher als in der Vorwoche Muſter gezeigt; dabei handelt es ſich in der Hauptſache um bagdiſche, ſaarpfälziſche und heſſiſche Her⸗ künfte mit einem Hektolitergewicht von 78—80 Kg., von ge⸗ ſunder Farbe und einheitlicher Kornbildung. Die erſten Lieferungen hierin ſollen bereits exfolgt ſein. Sehr um⸗ fangreich iſt dieſes Geſchäft aber bisher noch nicht, da durch die zuſtändigen Stellen in Baden ein Verkauf zu Juli⸗ Preiſen in den meiſten Fällen nicht gewünſcht wird. Mit⸗ teldeutſcher Weizen kommt noch nicht an den Oberrhein, da er nicht mehr zu Juli⸗Preiſen verkauft werden kann, und da genügend Käufer im Erntegebiet ſelbſt ſowie in den Hamburger und Berliner Mühlen vorhanden ſind. Nord⸗ deutſcher Weizen war ebenfalls verſchiedentlich am Markt, doch ſind auch hierin keine Umſätze bekannt geworden, da die Entſcheidungen der Hauptvereinigung abgewartet werden. * Vereinzelt kam badiſcher Roggen an den Markt, der gleichfalls Hektolitergewichte aufwies, doch war dieſes An⸗ gebot noch beſcheiden, da die Druſcharbeiten noch nicht weit vorgeſchritten ſind. Die erſten Partien norddeutſcher Rog⸗ gen wurden ſür zweite Hälfte Auguſt angeboten. Soweit in Einzelfällen ſchon Materiab an den Markt kam, wurde es glatt aufgenommen. * Die Angebote von Induſtrie⸗ und Wintergerſte aus Norodeutſchland haben noch keinen großen Umfang ange⸗ nommen. Soweit Angebote aus den ſüdweſtdeutſchen Er⸗ geugergebieten vorlagen, wurden ſie ſchlank aufgenommen. Die Preiſe hielten ſich im allgemeinen zwiſchen 200 und 24,80„ eif Mannheim. Bei der Induſtriegerſte iſt zu be⸗ obachten, daß ſich die Beſtimmung, wonach zu den Feſt⸗ preiſen für Futtergerſte zuzüglich Aufgeld für Induſtrie⸗ gerſte noch ein Aufſchlag im Rahmen der entſtandenen Un⸗ koſten gewährt wird, alſo keine ſeſte Handelsſpanne mehr in Anwendung kommt, nicht nur im Vorjahr, ſondern auch in der neuen Saiſon bewährt hat. Die Tatſache, daß durch dieſe Beſtimmung den einzelnen Verteilern ſelbſt die Verantwortung für den Verteiler⸗Aufſchlag überlaſſen bleibt, hat eine große ſelbſterzieheriſche Wirkung. Von Braugerſte kamen die erſten Muſter aus den noropfälziſchen Anbaugebieten heraus; wenn dieſe auch er⸗ fahrungsgemäß noch nicht als reſtlos zuverläſſig angeſehen werden können, ſo iſt doch feſtzuſtellen, daß ſie den Durch⸗ ſchnitt des Vorjahres erreichen oder übertreffen. Sie ſind trockener als die Vorfahresgerſte, allerdings auch unter⸗ ſchiedlich im Korn und härter in der Schale und voraus⸗ ſichtlich auch reicher an Eiweiß. Da auch bereits Muſter aus der Saale⸗Gegend, aus Thüringen und aus Schleſien vorlagen, kann man ſich an Hand dieſer Muſter ein Bild davon machen, daß die Qualitäten aus dieſen Hauptgebie⸗ ten der vorjährigen Braugerſte durchaus die Waage halten. Und wenn das endͤgültige Ernteergebnis nicht anders aus⸗ fällt als dieſe erſten Beiſpiele, werden die Brauer hin⸗ ſichtlich der Qualität der Braugerſten unbeſorgt ſein dür⸗ fen. Aus den bayeriſchen Anbaugebieten, insbeſondere aus Unterfranken, lagen bis jetzt noch keine Berichte vor. * Hafer iſt bis jetzt noch nicht am Markt, doch ſteht der Schnitt unmittelbar bevor. Die Nachfrage nach Weizenmehl hielt unvermindert an, wobei alle Typen begehrt blieben, dagegen hat ſie die für Roggenmehl in Mannheim noch nicht ge⸗ — Rhein-Mainische Abendbörse Ruhig und behaupiei Die Abendbörſe eröffnete am Aktienmarkt ruhig bei gegenüber dem Berliner Schluß gut behaupteten Kurſen. Interſſe zeigte ſich für Feldmühle, die zu 151 geſucht waren, ebenſo für Ac zu 134,75. Am Einheitsmarkt waren 'DM zu 170 gefragt. Im Verlaufe traten keine weſentlichen Veränderungen ein. Für Aſchaffenburger Zellſtoff beſtond zu 155 Nach⸗ frage, Feldmühle kamen mit 151,25 zur Notiz. Mannes⸗ mann waren zu 128 geſucht, Otavi hatten Umſätze zu 94. Am Rentenmarkt erhielt ſich Nachfrage für Kommunal⸗ Umſchuldung zu 94,50. J0 Farbenbonds notierten mit 134,25. JG⸗Farben⸗Aktien blieben mit 170 unverändert. Der Futtermittelmarkt hielt ſich unverändert ruhig, zu⸗ mal den Bauern zur Zeit genügend wirtſchaftseigenes Futter zur Verfügung ſteht. Das Angebot in Wieſenhen hat ſich verſtärkt, da der neue Schnitt bevorſteht. Aus dieſem Grund wurde der amtliche Preis für Wieſenhen auf 4,25 bis 4,75/(bisher 4,75 bis 5,00) herabgeſetzt. Auch der Preis für Luzernekleehen wurde ermäßigt(von 5,75 bis 6,25/ auf 5,50 bis 6,00), obwohl das Angebot hierin nicht bedeutend iſt. Paul Riedel. Waren und Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,70; Sept. 8,65; Nov. 8,5753 Jan. 8,47/— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 108,50; Sept. 108,75; Nov. 107,25; Jan. 107. Liverpooler Baumwollkurſe vom 23. Juli.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(37) 637; Auguſt, Sept. je 697; Okt. 638; Nov., Dez. je 637; Jan. (88) 639, Febr. 640; März 641; April 642; Mai 649; Juni 644; Juli 640; Okt., Dez., Jan.(30) je 638; März 639; Mai 640; Tendenz kaum ſtetig. Leinöluotierungen vom 23. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 1336; Leinſaat Klk. per Juli⸗ Auguſt 15,25; Bombay per Juli⸗Auguſt 15,75; Leinſaatöl loko 31.0; Auguſt 30,0; Sept.⸗Dez. 29,109; Baumwoll⸗Oel ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 7/16. Neu⸗ vork: Terp. 38,25. Savannah: Terp. 33,25. * Obſtgroßmärkte(alles in Pfg. je%/ Kilo): Bühl: Bir⸗ nen 15—30; Aepſel 12—35; Pfirſiche 18—30; Pfirſiche 18—30, Spitzenware 35; Zwetſchgen—27; Pflaumen blau 18—23, gelb 23—27; Erntepflaumen 12—15; Heidelbeeren 21; Him⸗ beeren 28,5—30, Induſtrieware 26; Johannisbeeren 12—14, Induſtrieware 10,5; Stachelbeeren 10—17; Brombeeren 28 bis 25. Anfuhr 1300 Ztr. Markt geräumt.— Achern: Die Preiſe haben gegenüber geſtern keine Aenderung erfahren. Anfuhr 700 Ztr.— Weinheim: Stachelbeeren 12—18; Him⸗ beeren 35; Brombeeren 25—28: Pfirſiche 22—34; Zwetſchgen 20—30; Pflaumen 15—18; Mirabellen—30; Aepfel 12 bis 30; Birnen 18—30; Tomaten 14—17; Buſchbohnen—7; Stangenbohnen 10—12 Pfg. Anfuhr 660 Ztr. Nachfrage gut. — Handſchuhsheim: Johannisbeeren 16, Himbeeren—32; Birnen 20—30, 10—19; Aepfel 18—30,—17; Pflaumen 18; Reineclauden 20—27; Mirabellen 28—33; Zimmers Früh⸗ zwetſchgen 26—30; Zwetſchgen 20—30; Pfirſiche 28—38, 20—27; Rhabarber 1; Kopfſalat—5; Kohlrabi 1; Buſch⸗ bohnen—6; Stangenbohnen—10; Stangenbohnen gelb —12; Erbſen 15—18; Tomaten 12—14,—9; Gelbe Rüben 6; Wirſing—7; Weißkraut 4; Rotkraut 8; Schlangengurken —11; Kaſtengurken—12. Anfuhr gut. Nachfrage nach Obſt ſehr gut. In Gurken, Salat und Bohnen Ueberſtand⸗ namburger Zucher-Terminböre Attliche Nülteruſg für weißen gucker, geſackt, trocken, licht unter höll Stand, 25, eel Seeſchfſe Peubabg ün— 23 7.— 10 Uhr 30[22. 7.— 2 uhr 15 Termine Prief[ Geld] bez. Brief Geld bez Juli 4,554,45 2.55 4,45—**ed Auguſt 4,5 4,65— 475 465„ Sept. 4,75[4,65 4,75.65* „„.80 4ſ½70*.80 4,70— Nov.4,804.70 4,80.70 Dez.„.80.700.80.70* Januar 4,90.80„ 490.80 Februar.4,95.85, 485.883 Mürz..05.95 5054,955 April...10„—**—540.— 9* Mai. 5,15 5,05—* S uni. 1 5,0 SEE. Hamburger Kaflee-Termin-Noſierungen Amtliche Notierung 4 Kg. netto in Reichepfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 9 9. Rberahr 8 14 25 lt * e ezahlt rie e e Nli.8 44— 46 444— eptember 45— 4 2⁰— Dezember 46 44— 46 4.— März. 48 44— 40 44— N 44— 46 44— n Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K 369 werden die Preiſe für nichtlegiertes Blei um 0,50 4 für Hartblei um 1 4 herabgeſetzt. Die Preiſe für nicht⸗ legiertes Kupfer werden um 0,50/ für Fein⸗ und Roh⸗ zink um 0,25/ erhöht. peröffentlicht am TBffenklich R. ee am 155 10⁰ n. Kraft a n Kraft a Alum. n. leg.] 133—137183—137[Bronzeleg. 109—112109—4 o. Jegiek—1-1“ Seaftbege, 6,4—5 Blei nichtleg. 230.—80½ 28/—30/ Nickel n. leg. 236— 246256—246 Hartblei..30/—82¼31/—8¼ Zink fein.—3—88 Kupfer n. leg. 79/— 82 79—681¼, 27—29 Meſſingleg..58½—61. 53¼—61[Zinn n. leg.] 329—39.9— Rotguß leg. J 79—81¼½ 79-81½] Banka⸗Zinnſ 341—351[341—881 Geld- und Devisenmarki Haris, 23. u(cünd amilich). do roh London 133.30 J Spenien agen, n 3— 2570ſe is] feen 14¼ U, 20780 — 280½5 Scun 616.— J Naaboln. Mand B0h London, 23. Jull Stklub amilich) 6 497.37 Kopenbe 22.40— Mockan Pchabe 1/241 Ee 48/)5 Sein 18,, me, 88.— Müren, 10 imsterdem 901,30 Osle 19.90./ Konsienin.“ 618,— AWaIeo 125,.— aris bn 110,1 Alhen 546.50 J Herito 3 Erüs l.55/ fielsiogar 22048 ien iosirids 28.— elien 94.57— Prag 142.25 Vansthan 25,20 Laiparzis 128,0 —— 60 1* E — Rio de Jan.„— aut Lon 4on 18, — 800— 4˙— üongEng 1/262 L Södsfs 100.1 Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 23. Jull mi ei G an l fl 955* e feb e Felasflber(d. y. Ku)) 41.50850 März 44„„ ee feingold(A. p.. 284.⁰⁰ 4* lee„ e At-Flaün(Abfälle) „„„„„„„„„„„„„e„. p. gr.)„.70.50 uni—2 W. Un 747575.750. BBLOISSi0- J beir,(äu.. ge... 5,—475 August 74.7574,751· 4850U Septemb.74,757 5 EE Loco Ad ciobe)5 7875 1 7———— 8— 74757475( 1 O- ueche per„„ 8 7⁴.95 7475. 51,0(851,0.. J Woltramerr düinex.(in Sb.) I. 70.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 28. Juli für eine Unze Feingold 139 ſh 10 0 ⸗ 66,6207 J, für ein Gramm Feingold demnach 58,9489 Penee= 2,78511. Frachienmarlti Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Kahnraum für talwärts w heutigen Börſe ſehr rege. Die Talfracht erfuhr eine Er⸗ höhung um 10 Pfg. ſe Tonne. Die Bergfrocht wurde heute ebenfalls um 10 Pfg. je Tonne erhöht und nolierte mit 1 4 ab Ruhrort und 1,20/ ab Kanal. Der Bergſchlepp⸗ lohn notierte mit 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pig. nach Nannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 8 Pie. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. —————— — PSSSASE ———————————— ——— —— e eee ——————— ——— — 10. Seite/ Nummer 335 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 24. Jurt 58. IIHAMBRATHSCALA AIHAMERA Nacht⸗ Vorstellung heute samstag und morgen Sonntag [abends 11 Unr Samatag:.00.25.15.30 Sonntag: 200.15.15.20 Mur nockh bis Montag! Darf die Frau eine„Ver- göngenheit“ haben? Kann Liebe stärker sein als Tradition? 365 Nlefgrũndige Fragen sind es, die in diesem Film in fesselnder, amũ- Senler Veise behendelt verden. In den Hauptrollen: Wera Engels- Alhrecht Schoenhals- Sabine Peters Samstag Sonntag: .00.10.30 .00.10.30 Ab heutel! „Staub⸗ O ſhütze Bruggler“ Ein Filmwerke Eindrucłskraft, von Störkster das in einer bockenden Hendlunę von den erbitterten Kampfen der Tiroler Standschützen an der Dolo- mitenfront und von einem klelnen Gebirgsdorf u. seinen Henschen berlchtet. Hauptdarstelier: Lola Chlud, Franziska Kinz Ludwig Kerscher, Friedrich Ulmer, Beppo Brem Bin 8365 Chanlotto gusa- Gustav Diessl · Hubert v. Meverinck Willy Schur- Carsta Loeck pall Hartmann DPALASI Mur im Palast- Theater Ein reisvekrönter fum der durch seine einzigartige, spannende Handlung das Publlkum restlos fesselt. als Fräulein Reporter Die Abenteuer des Fräulein Reporter paul Hartmann-Mathlas Wiemann Paul Otto, Fritz Odemar, Fritz Kasp, Carl Auen P. Westermeler, HH. Uhr hin Schiff „ Zur. Bahn ſtags Verbilligte Fahrten weitere ab 12 Juli Auskünfte: Franz Kessler, Bitte ausschnelden! /s„SEETMHOVEN“ ab Mannheim bis§. 9. .00 Sonntags, Freitags Hains.30, Rudesheim.0 u. rur. Sonn- Mainz.40, Rüdesheim Koblenz.00 14.25 Sonntags, Donnerst. Speyer.20, Germersh..10 u. zur, Uhr Mittwochs b. geg. Oppenheim.50, Worms.10 u. zur. .00 Dienstags Speyer-80, Karlsruhe.10 u. z. .00 Mittwochs Speyer-80 und zurück .00 Montags Worms-60. 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Juli bis 21. Auguſt 1937 nur vormittags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. St75 CADITOl Ah heute.18.20.30 Sonutags.00 Uhr Der preisgekrònſe Hoppe Häthe Harald Paulsen Vor- stellung MAcHrT- Großfum! Gülstorff⸗ Fheodor Eoos Jugendl. ab 14 Jahren zugelassen! HEUTE SAMSTAG Eetatelliesderhalung! Emil Jaunings- Harianne Haack NMax 10²⁵ [KRACcH jm Hinterhaus Das große Lachen in d. Abendstunde 8380 Fioher Foierabend in Weinhaus Grässer —²⁴¹ Jeden Samsiag Konzeri Samstag und Sonntag KaFFEE SöRsk, E 4, 12 Verlängerung mii Konzeri Im Ausschank das bekannte Bayerische Blerstube Gut bürgerliches Restaurant[Sismarckgiaiz 19 Zage. olues NBien 85⁰⁵ Siati jeder besonderen Anzeige Gestern entschlief nach kurzer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwiegersohn und Schwager, Pfarrer i. B. Heinrich Rothenböler der Im Namen der Hinterbliebenen: fron Elisabeth geb. Schreck Rothenböler Die Beerdigung findet statt am Montag, dem 26. Juli 1937, nachm. 13 Uhr, in Mannheim.— Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen abzuschen. * G