8 e 10 ſenſationelle Mitteilung, Nelle Mannheimet Sei 2 2 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Noe Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Pji. 90 Anzeig⸗ Pig, 79 mm breit Amilien⸗ und Kleir Ne. Allgemein gültig iſt die Zwangsvergleichen oder Konkurſe Pewährt. Keine Gewähr für Anzeigen Mäben, an beſonderen Plätzen und für fernm Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 26. Juli 1937 148. Jahrgang- Nr. 557 Reue ſpanische Nalionalregierung in Bildung Miniſterpräſident General Fordana? Mehrere Miniſter der Regierung Primo de Riveras ſollen in das neue Kabinett eintreten dnb. St. Jean de Luz, B. Juli, Augenblicklich wird eine neue ſpaniſche Nationalregierung, die den„techniſchen Aus⸗ ſchuß“ erſetzen ſoll, gebildet. Wie aug zuverläſſiger Quelle verlautet, iſt General Graf Jordana, der Vorſitzende des techniſchen Ausſchuſſes, zum Miniſterpräſi⸗ denten auserſehen. Als Inneuminiſter nennt man General Martinez Anido, der dieſen Poſten ſchon in der Regierung Primo de Riveras bekleidet hatte. Ferner wurden genannt, ohne daß die Vertei⸗ lung der Poſten aber ſchon ganz ſicher iſt: der be⸗ kannte Dichter Peman als Propaganda⸗ miniſter und Graf Guadalhorce, der unter Primo de Rivera Miniſter für öffentliche Ar⸗ beiten war, für den gleichen Poſten. Das Außenminiſterinm ſoll Joſe Nangnas Meſſia, dem Außenminiſter Prima de Riveras, oder Sangroniz, dem Chef des diplomatiſchen Kabinetts der Nationalregierung, unterſtellt werden. Queipo de Lan o oder Nico⸗ las Frauco, der Bruder des Staatschefs Gene⸗ ral Franco, ſind für den Poſten des Kriegminiſte⸗ riums vorgeſehen. Um den Poſten des Finanz⸗ miniſters bewerben ſich Ventos, ein langjäh⸗ riger Vertrauensmaun des Finanzpolitikers Cambo, Chapaprieta, der als Finanzreformer bekannt iſt, und Amado, dem jetzt ſchon die Leitung der Finanzen der nationalen Regierung auvertrant iſt. Amado wird aber vielleicht auch den Poſten des Präſidenten der Bank von Spanien übernehmen. Brunete von den Nationalen genommen dnb. Avila, 24. Juli. Zu dem bereits gemeldeten Vorſtoß der nationalen Truppen auf Brunete an der Madrider Front werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Am Samstag früh 6 Uhr eröffneten 60 Bataillone der Nationalen nach dreitägiger Kampfpauſe einen zweiten Angriff auf die feindlichen Stellungen im Einbruchsabſchnitt von Brunete, 20 bis 30 Km. weſtlich von Madrid. Vor ihrem Angriff belegten etwa 40 nationale Flugzeuge die feindlichen Stel⸗ lungen mit Bomben. Das Feuer von 20 Batterien begleitete den Vorſtoß der Infanterie, der um die Mittagszeit zur Umzingelung und zur Ein⸗ nahme von Brunete, dem ſüblichſten Brenn⸗ punkt des Einbruchsabſchnittes, führte. Das Schwergewicht des Kampfes lag auf dem Straßenabſchnitt Villaviciona— Brunete, wo zwei nationale Tankkompanien die Infanterie wirkſam unterſtützten. Den beiden im Kampf um Bilbao bewährten Freiwilligen⸗Brigaden von Na⸗ varra gelang es, die am meiſten gefährdete Stelle der nationalen Front an der Oſtſpitze des Einbruchs⸗ abſchnittes bei Villafranca de Caſtillo um einen Kilo⸗ meter zu erweitern. Oeſtlich Brunete betrug der Geländegewinn bis zum Nachmittag zwei Kilometer Tiefe und drei Kilometer Breite. Die Infanterie konnte ſich auch bis dicht an die Ortſchaft Quijorna heranarbeiten. Der Feind war auf die nationale Offenſive vorbereitet und leiſtete heftigen Wider⸗ ſtan d. Auf ſeiner Hauptnachſchubſtraße Valdemo⸗ rillo—Brunete ſpielte ſich unter dem Feuer der nationalen Artillerie, die mehrere feindliche Laſt⸗ wagen traf, ein reger Autoverkehr ab. In Brunete fanden die einmarſchierenden Soldaten zwei 17⸗ und 18jährige Krankenſchweſtern der Falange, die der Feind überraſcht hatte, von den Kommuniſten gekreuzigt vor. Die nationalen Truppen haben an der Teruel⸗ Front am Samstag ihren Vorſtoß im Abſchnitt von Albarracin in ſüdweſtlicher Richtung fortgeſetzt und nach heftigem Gefecht wurden mehrere bol⸗ ſchewiſtiſche Stellungen am Südhang des Bergſtockes Muels de San Juan eingenom⸗ men. Die Nationalen ſind ſomit an mehreren Punkten an der Grenze der Provinz Cuenca an⸗ gelangt. An der Front von Santander haben die na⸗ tionalen Truppen ihre Vorhutſtellungen an einigen Punkten vorgeſchoben. Die Bolſchewiſten, die dem Vorſtoß der Nationalen ſtarken Wider⸗ ſtand entgegenſetzten, mußten ſich zurückziehen. Jtalien ſieht in Frankreich den Störenfried „Tribuna“ ſagt:„Syſtematiſche Sabotage“— Lockerung der engliſch-franzöſiſchen Zuſammenarbeit?— Duff⸗Coover will Verſtändigung mit Italien— Eine engliſche Denkſchriſt zur Nichteinmiſchungsfrage anb. Rom, 24. Juli. Die franzöſiſchen Verſuche, Edens Be⸗ mühungen zur Wiederaufnahme der Beſprechungen im Nichteinmiſchungsausſchuß mit allen Mitteln ent⸗ gegenzuwirken, und damit das Scheitern der geſamten Nichteinmiſchungspolitik her⸗ beizuführen, werden auch am Samstag von der ge⸗ ſamten römiſchen Preſſe hervorgehoben. Dabei wird die Tatſache, daß Delbos ſämtliche Kompro⸗ mißvorſchläge Edens zurückgewieſen habe, beſonders unterſtrichen. In größter Aufmachung werden ferner die Un⸗ terhausausführungen Duff Coopers unter Ueberſchriften wie„Der Erſte Lord der Aoͤmi⸗ ralität wendet ſich gegen die falſche„Menſchenfreund⸗ lichkeit“ zugunſten der Bolſchewiſten. Eine ſchmutzige Schiebung entlarvt“, im Wortlaut kommentarlos wiedergegeben. Auch die Stimmen, die von der Möglichkeit eines Zuſammenbruchs der franzöſiſch⸗engliſchen Zuſammenar⸗ beit wiſſen wollen, werden mit Intereſſe verzeich⸗ net. Der„Piccolo“ iſt der Anſicht, daß die Pole⸗ mik der franzöſiſchen Preſſe, die unter Verdrehung der Tatſachen Deutſchland und Italien für das Scheitern des engliſchen Kompromißplanes verant⸗ wortlich machen möchten, nicht dazu beitragen könne, die Atmoſphäre zu klären. In England, wo man zu einem Ergebnis kommen wolle, ſchätze man dieſes Manöver keinesfalls. Man habe den Eindruck, daß die britiſche Regierung den Dingen auf den Grund gehen wolle, indem ſie von den einzelnen Regierun⸗ Der blutige Kreislauf in Sowjetrußland Neue Maſſenverhaftungen und Hinrichtungen ⸗84 neue GPu⸗Junktionäre eingeſetzt dub. Moskau, 24. Juli. Die täglichen Meldungen der Sowjetpreſſe über neue Verhaftungen und Hinrichtungen führender Perſonen des öffentlichen Lebens charakteriſieren den Kampf aller gegen alle in der Sowjetunion. Ehedem mit den höchſten Or⸗ den ausgezeichnete Spürhunde und Werkzeuge des Bolſchewismus werden mit Hilfe neuer Funktionäre, die dafür ihrerſeits die höchſten Auszeichnungen er⸗ halten,„liquidiert“, bis auch dieſe Verfolger ihr Schickſal trifft. So bringen die Moskauer Blätter in einem kleinen Bericht über eine Ausſchußverſamm⸗ lung der Moskauer Jungkommuniſten nebenher die daß die„Staatsfeinde“ auch in den oberſten Or⸗ ganen des Komſomols„ausgemerzt“ worden ſeben. Die Mitglieder des Sekretariats und des Politbüros des Zentralkomitees des Komſomols, Luk Jan ow und Feinberg, die bisher neben dem Chef des Komſomols, Koſſarew, als eigentlicher Leiter des geſamten Komſomols galten, werden genannt. Fer⸗ ner die Mitglieder des Politbüros des Komſomols, Bubekin, Iljinſki, Andrejew und Sal⸗ tanow, die gleichfalls zu den Spitzenfunktionären des Komſomols gehörten. Weitere„Staatsfeinde“ wurden, der „Isweſtija“ zufolge, im Volkskommiſſariat für Außenhandel verhaftet.„Das Syſtem des Außenhandels“, ſo bemerkt das Blatt vielſagend, Ler⸗ Iwies ſich als verſchmutzt mit Feinden, Trotzkiſten, Buchariniſten, Spionen uſw.“ Weiter berichten die Blätter von der„Entlar⸗ vung“ vier weiterer Redakteure der Kiewer Zeitung,„Proletarſkaja Prawda“ und neun als „Staatsfeinde“ verhafteter Funktionäre der ukrai⸗ niſchen Wirtſchaft und Verwaltung. „Zugleich wird heute eine neue Liſte von 84 GPu⸗Funktionären bekanntgegeben, welche für„vorbildliche und ſelbſtverleugnende Erfüllung Sowfetorden ausgezeichnet wurden. „Die Pläne für 1937 ernſtlich beoͤroht“ dnb. Moskan, 24. Juli. Ein Leitartikel der„Prawda“ beſchäftigt ſich mit der Rückſtändigkeit vieler Induſtrie⸗ zweige, durch die die Erfüllung der Pläne für 1937 ernſtlich bedroht werde. Die Kohlen⸗ und Naphtha⸗ und Holzinduſtrie, ſowie die chemiſche und alle Zweige der metallurgiſchen Induſtrie wie⸗ ſen„ſchmachvolle“ Rückſtände in ihrer Produktion auf. Das gleiche gelte auch für die gonze Leichtinduſtrie, glied des Politbüros der Bolſchewiſtiſchen Partei der Ukraine war, als„abſcheulicher Spion“ verhaftet worden ſei. wichtigſter Regierungsaufträge“ mit dem höchſt en wo Verletzungen der Staatsdiſziplin an der Tages⸗ ordnung ſeien. Natürlich ſchiebt die„Prawda“ alle Mißſtände auf das Konto der„Schädlinge“ und„Spione“. Es gelte z. B. als erwieſen, daß der bisherige Leiter der geſamten Kohleninduſtrie des Donez⸗Beckens, Garkiſſow der ſogar Mit⸗ Volksfeind und gen eine ſchriftliche Stellungnahme zu den Haupt⸗ punkten des Kompromißplanes verlange. Dabei laſſe man durchblicken, daß, falls der Kom⸗ promißvorſchlag ſcheitern ſollte, die engliſche Re⸗ gierung zum ihrer eigenen Intereſſen mit der Nationalregierung in Salamanca ſofort Be⸗ ziehungen anknüpfen würde, ohne Rückſicht dar⸗ guf, ob dies Frankreich recht ſei oder nicht. Dieſer Gefahr ſetze ſich Frankreich aus, wenn es auf ſeinem Starrſinn beharre. Frankreich ſoll Farbe bekennen dub. Rom, 24. Juli. Auch die römiſche Abendpreſſe ſteht ganz unter dem Eindruck der Schwierigkeiten, die Paris immer hartnäckiger den diplomatiſchen Bemühungen Lon⸗ dons macht. Frankreich treibe, wie der Direk⸗ tor der„Tribuna“ dazu ausführt, eine ſyſtema⸗ tiſche Sabotage gegen jede Kompromißformel und zeige dadurch auch den rückſtändigſten Köpfen, daß es nur das eine Ziel verfolge, nichts zu ver⸗ ſäumen, was mit Rückſicht auf den ſchlechten Stand der Roten das Ende des ſpaniſchen Bürgerkriegs verzögere. Unter den üblichen ſcheinheiligen For⸗ meln ſolle abermals die tatſächliche und wirkſame Unterſtützung der Genoſſen von Valencia maskiert werden. Die durch den franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt beöͤingte Helfershelferſchaft Frankreichs werde immer belaſtender, und vergebens werde verſucht, oͤͤieſen niedrigen Machenſchaften ein humanitäres Mäntelchen umzuhängen. Der Lord der engliſchen Admiralität habe in dieſer Hinſicht ganz klare Worte geſprochen, denen politiſch wie pſychologiſch eine bemerkenswerte Be⸗ deutung zukomme, da mit ihnen zugegeben werde, daß auch indirekte Unterſtützungen eine wirkſame Hilfe für die Fortſetzung des Krieges bildeten. Für England ſei jetzt der Augenblick gekommen, nicht beiläufig, ſondern grund⸗ ſätzlich ein offenes Wort zu ſprechen und von Frank⸗ reich eine klare und unzweideutige verantwortliche Stellungnahme zu verlangen. „Frankreich“, ſo ſchließt das angeſehene römiſche Blatt ſeinen Appell an England,„will die Nicht⸗ einmiſchung nicht praktiſch verwirklichen, es ar⸗ beitet mit ſeinen Waſſen, ſeinen Freiwilligen und ſeinem Geld für den Erfolg der Bolſche⸗ wiſten. Und nur deshalb iſt der allgemeine Friede in Gefahr. Wird England bei dem zu erwartenden Scheitern ſeiner Initiative und bei den franzöſiſchen Sabotage⸗ abſichten es darauf ankommen laſſen wollen, in ſeinem Anſehen und in ſeiner Würbde eine weitere Einbuße zu erleiden?“ Duff-Cooper für Verſtändigung mit Italien dub. Lonbon, 24. Juli. In einer Rede in Winſton Caſtle kam Marine⸗ miniſter Duff⸗Cooper auf Englands Verhält⸗ nis zu Italien zu ſprechen. Obwohl man noch vor einem Jahre Sanktionen gegen Italien an⸗ gewendet habe, ſei jetzt, wie er glaube, die Zeit gekommen, die Vergangenheit auf ſich beruhen zu laſſen und mit Italien diejenigen glücklichen Beziehungen wiederherzuſtellen, die lange zwiſchen ihm und England beſtanden hätten. Seitdem es ein geeintes Italien gebe, ſei Groß⸗ britannien ſein Freund geweſen. Er glaube, daß in ganz Europa der Wunſch zunehme, die Streitig⸗ keiten beizulegen und Mittel ausfindig zu machen, durch die man die Wünſche der verſchiedenen Völ⸗ ker befriedigen könne, ohne zum Kriege zu ſchre iten. Eine Denkſchriſt der engliſchen Regierung in Sicht dub. London, 24. Juli. Wie von amtlicher engliſcher Seite mitgeteilt wird, bereitet die engliſche Re⸗ gierung zur Zeit eine Denkſchrift vor, die durch den Vorſitzenden des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes dieſem unterbreitet werden ſoll. Das Dokument werde während des Wochen⸗ endes fertiggeſtellt werden, um ſodann entweder am Montag oder ſpäteſtens am Dienstag dem Nichteinmiſchungsausſchuß vorgelegt zu werden. Ein Schrittdesfranzöſiſchen Votſchaſters in Berlin dub Berlin, 24. Juli. Der franzöſiſche Botſchafter Francois Pon⸗ cet hat ſich geſtern abend in das Auswärtige Amt begeben und gegen die in der deutſchen Preſſe veröffentlichte Nachricht Verwahrung eingelegt, wonach ein Kontingent Soldaten und Offiziere der franzöſiſchen Fremden⸗ legion nach Syanien geſchickt worden wäre. Er hat außerdem das Dementi wiederholt, das ſofort in oͤieſem Zuſammenhang von der franzöſi⸗ ſchen Regierung veröffentlicht worden war. Von deutſcher Seite wurde dem franzöſiſchen Botſchafter hierbei u. a. vor Augen geführt, in wel⸗ chem Umfang der franööſiſche Nachrichtendienſt ge⸗ vade in letzter Zeit immer wieder unrichtige, die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen vergiftende Mel⸗ dungen über Deutſchland verbreitet. Deutſch-italieniſches Fugendlager bei Köln dnb, Köln, 25. Juli. In der Nähe von Nideggen wurde am Samstag⸗ abend ein deutſch⸗italieniſches Jugend⸗ lager durch Stabsführer Hartmann⸗Lauter⸗ bacher eröffnet. In einem großen Viereck waren die Teilnehmer der Hitlerjugend und der faſchiſtiſchen Jugend ange⸗ treten, als beim Auflodern des Feuers Hartmann⸗ Lauterbacher das Wort ergriff. Er begrüßte die italieniſche Jugend auf deutſchem Boden und erin⸗ nerte daran, daß die Fühlungnahme zwiſchen natio⸗ nalſozialiſtiſcher und faſchiſtiſcher Jugend bereits kurz nach der Machtübernahme eingeſetzt habe. Man ſei ſich ſchon damals darüber klar geweſen, daß es in erſter Linie die Jugend ſei, die eine immer tiefere Verſtändigung zwiſchen den Nationen ſchaffen könne. Der Reichsjugendführer und der italieniſche Ju⸗ genoͤführer, Staatsſekretär Ricei, ſeien ſich ſchon da⸗ mals darüber einig geweſen, daß es nicht Aufgabe der Jugend ſei, viel zu reden und Anſprachen zu halten, ſondern durch Taten die Uebereinſtimmung und das Verſtändnis zwiſchen beiden Nationen dar⸗ zulegen und zu vertieſen. Stabsführer Lauter⸗ bacher ſchloß mit einem Hoch auf den König von Ita⸗ lien und Kaiſer von Aethiopien, auf den Führer Adolf Hitler und auf Benito Muſſolini. Mit den Liedern der Nationen klang die Feier aus. 9 * 9 — 2. Seite Nummer 337 Neue Manuheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 26. Juli 1937 „Aufrichtige Bewunderung für Deutſchland“ Telegrammwechſel des ausländiſchen Ferienkurſus der Hochſchule für Politik mit dem Führer A Berlin, 24. Juli. Die Teilnehmer des ausländiſchen Ferienkurſus, an dem 60 Vertreter aus 20 Nationen teilnahmen, ſandten zum Abſchluß des Kurſus dem Führer und Reichskanzler ein Danktelegramm, in dem ſie ihre aufrichtige Bewunderung zum Ausdruck bringen für das, was das nationalſozialiſtiſche Deutſchland im Aufbau ſchon erreicht hat. Sie hätten nicht nur ein ſchönes Deutſchland vorgefunden, ſondern ſich über⸗ zeugen können, daß es wieder frei und glücklich iſt. Sie ſcheiden aus öͤem Reich als Künder der Wahr⸗ heit und des Glaubens an den Friedenswillen des deutſchen Volkes. Der Führer und Reichskanzler dankte hierauf den ausländiſchen Gäſten mit einem in herzlichen Wor⸗ ten gehaltenen Erwiderungstelegramm. + Berlin, 24. Juli. Der argentiniſche Senator Sorondo, der auf Einladung der Reichsregierung Anfang Juli zu einem Beſuch in Deutſchland eintraf und Ge⸗ legenheit hatte, die Einrichtungen des neuen Deutſch⸗ lands kennen zu lernen— er wurde u. a. von Ge⸗ neraloberſt Göring empfangen—, richtete jetzt nach ſeiner Abreiſe ein Telegramm von Brüſſel aus an den Reichsminiſter von Neurath, in dem es heißt: „Beim Verlaſſen Deutſchlands ſpreche ich Ew. Exzel⸗ lenz meine Bewunderung für Ihr großes Land aus, das ein gigantiſches konſtruktives Werk ver⸗ wirklicht. Ich bitte meinen Dank für die Aufmerk⸗ ſamkeiten entgegenzunehmen, die ich in Deutſchland ſeitens der Regierung erfahren habe und dies dem Führer zu übermitteln.“ Baldur von Schirach in Oſtpreußen Der Reichsjugendführer überzeugt ſich vom muſter⸗ gültigen Stand der Geſundheitspflege in den Lagern dub. Danzig, 24. Juli. Der Reichsjugendführer Baldur v. Schirach traf am Samstag in Danzig ein. Er begibt ſich von hier aus zu einer Beſichtigungsfahrt nach Oſtpreußen, um Zeltlager und Dienſtſtellen der H zu beſuchen. Ueberall will er ſich vor allen Dingen von dem tadelloſen Stand der ſanitären An⸗ lagen und des Geſundheitsdienſtes wie von der Zweckmäßigkeit des Dienſtplans in den Zeltlagern überzeugen, da ihm die Geſundheit der Jugend be⸗ ſonders am Herzen liegt. Am heutigen Vormittag überraſchte Baldur v. Schirach, der vom Gebiets⸗ führer Oſtland, Boeckmann, begleitet wird, das Zeltlager der 530 Danziger Hitlerjungen bei Marienburg. Die Jungen befanden ſich gerade in einer Singſtunde. Baldur v. Schirach ließ ſich ſämtliche Einrichtungen des Lagers zeigen und ſchritt die Front der Danziger HJ ab. Der Menſch als Jeind des Waldes Eine Milliarde Dollar Braubſchäden in den Usel⸗ 5 Wälbern infolge Fahrläſſigkeit Verſchiedene große Waldbrände, die ſich in den letzten Tagen ereigneten, haben den Leiter des ameri⸗ zaniſchen Forſtdienſtes veranlaßt, alle Ausflügler zur Vorſicht zu ermahnen. 16 Millionen Hektar Wald, ein Gebiet ſo groß wie der Staat Waſhing⸗ ton, werden alljährlich durch Feuer vernichtet, und der dadurch angerichtete Schaden beläuft ſich auf eine Milliarde Dollar. In 90 v. H. aller Fälle ſind die Brände auf die Fahrläſſigkeit von Ausflüg⸗ lern gurückzuführen. Deshalb wird die Bundes⸗ Regierung noch in dieſem Jahre einen großen Feld⸗ — Waſhington, 24. Juli⸗(u. 590 1— Fapans Truppen noch nicht zurückgenommen Neuer Konfliktſtoff in China Rätſelhaftes Verſchwinden eines Japaniſchen Marineſoldaten in Schanghai Die Fapaner durchſuchen die Stadt dub. Schanghai, 24. Juli. In dem Schanghaier Stadtteil Hongkew wird ein japaniſcher Matroſe vermißt. Starke japaniſche Streifen durchziehen auf der Suche nach dem Vermißten die Straßen. Fapaniſche Suchaktion erregt die chineſiſche Bevölkerung — Schanghai, 24. Juli.(U..) Der Zwiſchenfall in Schanghai, der durch das Verſchwinden eines japaniſchen Marine⸗ ſoldaten hervorgerufen und zu einer Such⸗ aktion japaniſcher Soldaten in verſchie⸗ denen Bezirken Schanghais führte, hat unter der chineſiſchen Bevölkerung größte Beunruhi⸗ gung verurſacht. In der Befürchtung, daß ſich die Ereigniſſe des Jahres 1932, als es zu einer Be⸗ ſchießung Tſchapeis und zu Straßenkämpfen zwiſchen chineſiſchen und japaniſchen Truppen kam, wieder⸗ holen könnten, haben Tauſende von Chineſen am frühen Sonn⸗ tagmorgen die Flucht in die Znternationale Niederlaſſung von Schanghai begonnen. Die Polizei macht angeſtrengte Bemühungen, die Bevölkerung zum Verbleiben in den Chineſenvier⸗ teln zu bewegen. Zur Aufrechterhaltung der Ruhe ſind, wie hier berichtet wird, dreitauſend Mann des chineſiſchen„Friedens⸗Erhaltungskorps“ in Schang⸗ hai mobiliſiert worden. Um den Noroͤbahnhof haben chineſiſche Soldaten einen Kordon gezogen. Wann wird Fapan räumen? Eine Erklärung des japaniſchen Militärattachés in Peiping dnb. Tientſin, 24. Juli. Der japaniſche Militärattaché in Pei⸗ ping hat, Blättermeldungen zufolge, eine Erklä⸗ rung abgegeben, woneh die japaniſchen Truppen vor Peiping vorläufig noch nicht zurückgenommen werden ſollen. Man werde erſt einen günſtigen Zeitpunkt abwarten, der von der Genauigkeit aßhängen werde, mit der die 29. chineſiſche Armee die in dem Abkommen vor⸗ geſehene Zurückziehung ihrer Truppen durchführt. Nanking verſtimmt und enttäuſcht dub. Nanking, 24. Juli. Der Bericht des Präſidenten des Hopei⸗Tſchachar⸗ Rates Sungtſcheyn an bildete am Samstag nach⸗ mittag den Gegenſtand von Beſprechungen zwiſchen leitenden Kabinettsmitgliedern in Nan⸗ king. Der Bericht vermochte aber noch beine völlige Klarheit über das Verhandlungsergebnis mit den Japanern und den gegenwärtigen Stand der Lage in Noroͤchina zu erbringen. In Nankinger Amtskreiſen macht ſich eine gewiſſe Verſtimmung und Enttäuſchung über die ganzen Dinge in Nordchina bemerkbar. Zumal noch eine amtliche Beſtätigung über die Erfüllung der ja⸗ paniſchen Zuſagen bezüglich der Rücknahme ihrer Truppen aus dem Kampfgebiet fehlt und da nichts über Zuſagen der Japaner bekannt iſt, ob überhaupt und zu welchem Zeitpunkt die Rück⸗ nahme der nach Nordchina gebrachten japaniſchen Verſtärkungen erſolgt. Die Regierungskreiſe ſind zunächſt geneigt, oͤie Trup⸗ pen der Zentralregierung in Paotingfu, der Haupt⸗ ſtadt oͤer Provinz Hopei, bis nach völliger Klärung der Lage zu belaſſen. Regelung der Erſchließung von Mineralien Eine wichtige Anordnung Hermann Görings dub. Berlin, 24. Juli. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, hat am 23. Juli 1937 folgende ordnung erlaſſen: 1 Bergbauberechtigte können zum Zwecke des Aufſchluſſes und Abbaues von Mineralien zu⸗ SSS 2 Der Zuſammenſchluß kann in der Form erfolgen, daß den Bergbauberechtigten gegen Einbringung von Bergbauberechtigungen und Mutungen Beteiligun⸗ Wirkichaftsappell des belgiſchen Königs Leopold III. ſchlägt die Bildung eines internationalen Studienorgans zur weltwirtſchaftlichen Neuoronung vor dub. Brüſſel, 24. Juli. Miniſterpräſident van Zeeland wird die erſten Ergebniſſe ſeiner Unterſuchung der weltwirt⸗ ſchaftlichen Lage die er im Auftrage Eng⸗ lands und Frankreichs durchführt und die ihn bereits nach London, Paris und Waſhington führte, demnächſt fixieren. Damit iſt der erſte Abſchnitt der Miſſion van Zeelands beendet. Die erſten Schlußfolgerungen, die ſich aus dem bisherigen Verlauf der Unterſuchung ergeben, wur⸗ den am Freitagabend in einem Brief veröffent⸗ licht, den Kübnig,Leopold III. an den Miniſter⸗ präſidenten van Zeeland gerichtet hat. In dieſem Brief regt König Leopold die Studienorgans an, das univerſellen, ſtändigen und unabhängigen Charakter haben und deſſen Aufgabe darin beſtehen ſoll, die Elemente einer weltwirtſchaftlichen Organi⸗ ſation und die ſtändige Anpaſſung dieſer Organiſation an dͤen dͤauernden Wechſel der wirtſchaftlichen Fak⸗ toren zu ſtudieren. Dieſe Organiſation ſoll möglichſt unabhängig von nationalen Einflüſſen ſein. Es wird für wichtig gehalten, daß an dieſer Organiſation hervorragende Sachkenner auf dem Ge⸗ biete der Induſtrie, des Handels, der Landwivtſchaft, der Finanzen und der zug zur Aufklärung der Oeffentlichkeit unter⸗][ Arbeit beteiligt ſind, wobei ausdrücklich betont nehmen. wird, daß dieſe Sachkenner auf Grund ihrer perſön⸗ eeeeeee Eheſcheidungsreform in England Allgemeine Härten und Täuſchungsmanöver werden beſeitigt Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 24. Juli. Die vor acht Monaten von dem Abgeordneten Herbert als Privatentwurf eingebrachte Re form der Eheſcheidung iſt vom Unterhaus endgültig angenommmen worden und bedarf jetzt nur noch der königlichen Zuſtimmung. Als Scheidungsgründe werden in dem neuen Geſes anerkannt: Ehebruch, Verlaſſen für die Dauer von drei Jahren, Grauſam⸗ keit und Geiſteskrankheit, wenn ſie durch fünfjährige Behandlung als unheilbar erwieſen iſt. Das engliſche Recht kannte bisher nur einen ein⸗ zigen Scheidungsgrund, nämlich Ehebruch Die Folge war, daß der Ehebruch häufig vorgetäuſcht wurde, wo der wahre Grund des Zerwürfniſſes ein anderer war. In England hat ſich mit anderen Wor⸗ ten die Täuſchung der Scheidungsparteien zu ſkan⸗⸗ dalöſer Blüte entwickelt, und es iſt eine umſtrittene Frage, wie weit Richter und Anwälte bei der Be⸗ handlung der fiktiven„Hotelrechnungsfälle“, die ihnen immer wieder vorkommen, ein Auge zudrück⸗ ten. Den juriſtiſchen Schwierigkeiten einer Ehe⸗ ſcheidung entſprach weiterhin ihre Koſtſpielig⸗ keit, ſo daß für Unbemittelte die Auflöſung einer zerrütteten Ehe meiſt unmöglich war. Es beſteht weiterhin der Eindruck, daß infolgedeſſen in den ärmeren Schichten Englands die unehelichen Ver⸗ bindungen zahlreicher ſind als anderwärts. Um dieſen Mißſtänden abzuhelfen und das Schei⸗ dungsrecht allgemein zu moderniſieren, mußte jedoch der Urheber des Reformentwurfs von vornherein außerordentliche Zugeſtändniſſe an grundſätzliche Geg⸗ ner machen, die bisher im Parlament die meiſten der⸗ artigen Vorſchläge vereitelt hatten. So erklärt es ſich, daß ſein Entwurf urſprünglich eine Beſtim⸗ mung enthielt, wonach vor Ablauf von fünf Jahren nach der Eheſchließung überhaupt keine Scheidung hätte ausgeſprochen werden können. Außerdem legte der Entwurf dem Scheidungskläger die Bedingung auf, ſich vom Verdacht zu reinigen und verſtieß da⸗ mit gegen den für alle engliſche Rechtſprechung cha⸗ rakteriſtiſchen Leitſatz, daß einem Verdächtigen nie⸗ mals die Beweislaſt zugeſchoben werden darf. Merkwürdigerweiſe war es das„reaktionäre“ Oberhaus, das an dieſen rückſchrittlichen Neuerungen Anſtoß nahm. Es ſetzte die Sperrfriſt von fünf auf drei Jahre herab, definierte eine Reihe von Härtefällen, in denen die Gerichte auch die verkürzte Sperrfriſt außer acht laſſen können und nahm dem Scheidungskläger die Beweislaſt im Falle eines Verdachtes wieder ab. Man fürchtete nun, daß das Unterhaus den veränderten Entwurf ablehnen und die ganze achtmonatige Mühe wieder vergebens ſein würde. Dieſe Beſorgnis war, wie das Unter⸗ haus durch ſeinen geſtrigen, ohne eine einzige Ab⸗ ſtimmung gefaßten Beſchluß gezeigt hat, unbegründet. Die Mißſtände des geltenden Rechts ſind ſo groß und ſo allgemein bekannt, daß niemand die Verantwortung für das Scheitern der Reform auf ſich zu nehmen wünſchte. Auch die anglikaniſche Kirche hat unter grundſätz ⸗ licher Wahrung ihres ſcheidungsfeindlichen Stand⸗ punktes den parlamentariſchen Debatten freien Lauf gelaſſen. Der Sprecher der katholiſchen Abge⸗ ordneten im Unterhaus hat nach einer kurzen ab⸗ lehnenden Rede ebenfalls auf eine Abſtim⸗ mung verzichtet und zum Schluß mit dem Ur⸗ heber der Reformbill einen freundſchaftlichen Hände⸗ druck ausgetauſcht. Daß die Reform von einem Einzelgänger durchgeſetzt werden mußte, iſt natürlich bezeich⸗ nend für die engliſche Parteidemokratie. In Fragen, für deren Löſung die perſönliche Lebensauffaſſung und die religiöſe Ueberzeugung des einzelnen aus⸗ ſchlaggebend ſind, können weder die Regierung noch eine Partei die Initiative ergreifen, ohne ſich der Gefahr einer heilloſen Zerſplitterung auszuſetzen. Selbſt wenn die Regierung ſich den Entwurf des Ab⸗ geordneten Herbert nachträglich zu eigen gemacht hätte, wäre das, wie ein Redner im Oberhaus ſagte, eine Dummheit geweſen. Die Regierung hat indeſſen wiederholt zugunſten der Scheidungsbill eingegriffen, wenn ihre Gegner im Unterhaus die für die meiſten privaten Entwürfe verhängnisvolle Taktik an⸗ wandten, ſie durch obſtruktive Ausnutzung der Ge⸗ ſchäftsoroͤnung in Gefahr zu bringen. Schaffung eines internationalen Wirtſchaſtlichen lichen Eignung und nicht in Ausübung eines Man⸗ dats mitarbeiten ſollen. Ueber die Ziele und Aufgaben der in Ausſicht genommenen weltwirtſchaftlichen Neuordnung heißt es in dem Brief wörtlich:„Es iſt nicht möglich, durch die Senkung der Zollſchranken oder eine andere Teilmaßnahme der Unordnung, die den Frieden be⸗ droht, ein Ende zu bereiten. Wenn man wirklich den Krieg ausſchalten und die Menſchen zu friedlicheren Gefühlen zurückrufen will, müſſen wir den Mut haben, zdie wirtſchaftlichen Fragen in ihrer Allge⸗ meinheit zu betrachten und den großen Pro⸗ blemen, die ſich drohend vor der ganzen Meuſchheit erheben, eine Löſung zu geben: der Verteilung der Rohſtoffe, der Verteilung der Zahlungsmittel, der internationalen Ver⸗ teilung der Arbeit, dem Gleichgewicht zwi⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Agrarländern und ſo weiter.“ Ueber die Schwierigkeiten, die die Verwirklichung dieſes Programms mit ſich bringen, mache er ſich, fährt der König in ſeinem Schreiben fort, keine Illuſionen. Er ſei aber überzeugt, öͤaß der Augen⸗ blick günſtig ſei, um dieſen Verſuch zu unternehmen. Aeberraſchung in England Doch ſympathiſche Aufnahme dnb. London, 24. Juli. Die geſamte Londoner Morgenpreſſe berichtet zum Teil ſehr ausführlich über den offenen Brief des Königs der Belgier an den Miniſterpräſidenten van Zeeland.„Morning Poſt“ berichtet, daß die Anre⸗ gung König Leopolods in London ſehr über⸗ raſcht habe. Das Intereſſe, das König Leopold den internationalen Problemen entgegenbringe, ſei je⸗ 99 doch bekannt, und es ſei ſelbſtverſtändlich, daß ſeine Anregung in England mit Sympathie begrüßt werde. Es liege wahrſcheinlich in der Abſicht des belgiſchen Königs, den Empfehlungen mehr Gewicht zu geben, die van Zeeland jetzt als Abſchluß ſeiner Wirtſchaftsbeſprechungen in Form eines Planes veröffentlichen werde. Man könne annehmen, daß die Ergebniſſe der verſchiedenen Informationsreiſen van Zeelands in Kürze den anderen Regierunge mitgeteilt würden. Auch Amerika begrüßt den Vorſchlag — Waſhington, 24. Juli.(U..) Der Vorſchlag des belgiſchen Königs in einem Schreiben an van Zeeland, ein permanentes Inſtitut zum Studium der weltwirtſchaftlichen und währungs⸗ politiſchen Bedingungen ins Leben zu rufen, iſt in amerikaniſchen Regierungskreiſen mit Befriedigung aufgenommen worden. Staats⸗ ſekretär Cordell Hull bezeichnete den Vorſchlag König Leopolds als ſehr„opportun“, vermied jedoch jeden Hinweis darauf, ob die Vereinigten Staaten in dieſem Inſtitut mitarbeiten würden. Der ameri⸗ baniſche Staatsſekretär gab jedoch in dieſem Zuſam⸗ menhang bekannt, daß Rooſevelt, van Zeeland und er ſelbſt den Gedanken der Schaffung eines unab⸗ hängigen internationalen Ausſchuſſes zum dauern⸗ den Studium der wirtſchaftlichen und währungspoli⸗ tiſchen Lage der Welt beſprochen hätten. König Leopolb in Paris dnb. Paris, 24. Juli. König Leopold III. von Belgien iſt in Be⸗ gleitung ſeines Bruders Karl, Grafen von Flandern, am Samstagmittag zu einem amtlichen Beſuch in Paris eingetrofſen. Er wurde am Bahnhof vom franzöſiſchen Außenminiſter Delbos empfan⸗ gen und war zu Mittag Gaſt des Präſidenten der Republik, Lebrun. Nach Niederlegung eines Kranzes am Grabe des Unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen beſichtigte König Leopold das belgiſche Gebäude auf der Pariſer Weltausſtellung. gen an einer Geſellſchaft, die den Aufſchluß und den Abbau der Mineralien übernimmt, gewährt werden. Das Reich kann ſich an der Geſellichaft be⸗ teiligen. Seine Beteiligung braucht nicht in der Einbringung von Bergbauberechtigungen und Mu⸗ tungen zu beſtehen. Das Reich kann ſich auch durch eine von ihm be⸗ herrſchte Geſellſchaft beteiligen. Die Bergbauberechtigungen gehen einſchließlich der auf die Geſellſchaft über. 3. Die Rechtsform des Zuſammenſchluſſes und die Richtlinien für die Satzungen der Mitglieder beſtimmt der Beauftragte für den Vierjahresplan. Falls die Mitglieder über die Höhe der Anteile nicht einig werden, entſcheidet der Beauftragte für 4 Vierjahresplan. 4 Zu den Mineralien im Sinne dieſer Beſtimmung gehören die nach dem geltenden Recht verleihungs⸗ fähigen Mineralien mit Ausnahme von Steinkohle, Braunkohle, Steinſalz ſowie der Kali⸗, Magneſia⸗ und Borſalze nebſt den mit dieſen Salzen auf der nämlichen Lagerfläche vorkommenden Salz⸗ und Solquelle. 8 5. Der Geſellſchaft kann die Errichtung und der Betrieb von Aufbereitung⸗ und Ver⸗ hüttungsanlagen und die Beteiligung an an⸗ deren Körperſchaften 5 werden. 6. Dieſe Anordnung tritt mit dem auf die Verkün⸗ dung folgenden Tage in Kraft. Reichewerke elG5. für Erzbecbbait in Eiſenhütten ⸗Hermann⸗Göring gegründet dnb. Berlin, 24. Juli. Der Beauftragte für den Vieriahresplan, Mini⸗ ſterpräſident Generaloberſt Göring, ſprach am Frei⸗ tagnachmittag vor Vertretern der eiſenſchaffenden und ⸗verbrauchenden Induſtrie, des Eiſenhandels, der Bauwirtſchaft u. a. über Maßnahmen und Ver⸗ pflichtungen, die künftig für die Eiſenwirtſchaft gelten. Im Lauſe der Sitzung teilte Generaloberſt Gö⸗ ring mit, daß er eine Geſellſchaft ins Leben gerufen habe, die unter Führung des Reiches die Aufgabe hat, die Eiſenerzvorräte des deutſchen Bo⸗ dens in nationalwirtſchaftlich notwendigem Ausmaß zu erſchließen und auszunutzen. Die Ge⸗ ſellſchaft führt den Namen Reichswerke für Eröbergbau und Eiſenhütten„Hermann Göringél. Sie hat ihren Sitz in Berlin. Den Auſſichtsrat bilden: Staatsſekretäir Körner als Vorſitzer, Direktor Dr. Voß, Deutſche Reviſions⸗ und Treuhand⸗AG, als ſtellvertretender Vorſitzer, der Generalſachverſtändige Ing. W. Keppler, Miniſterialdirigent Naſſe, Reichsfinanzminiſte⸗ rium, Miniſterpräſident Klagges⸗Braunſchweig, Präſident Lange⸗Berlin, Generaldirektor Röh⸗ nert⸗Lüdenſcheid. 5 Zum Vorſitzer des Vorſtandes wurde Paul Plei⸗ ger beſtellt. Mit dem Aufbau der Hüttenwerke hat die Reichswerke AG. für Erzbergbau und Eiſenhüt⸗ ten„Hermann Göring“ die Braſſert⸗Kommanditge⸗ ſellſchaft, Berlin, beauftragt. Von der Geſellſchaft werden zuerſt Werke im Bereich der Erzvorkommen im Salzgitter⸗Gebiet in Baden und in Franken errichtet. Zum Abſchluß der Beſprechung ſprach der Gene⸗ ralbevollmächtigte für die Eiſen⸗ und Stahlbewirt⸗ ſchaftung, Oberſt v. Henneken, über die nächſten Aufgaben ſeiner Geſchäftsgruppe. Franzöſiſch⸗engliſches Marokko⸗Abkommen Abſchaffung engliſcher Vorrechte in Franzöſiſch⸗ Marokko dib. Paris, 24. Juli. Die„République“ berichtet von einem engliſch⸗ franzöſiſchen Abkommen über die Abſchaf⸗ fung der engliſchen Kapitulationsvor⸗ rechte in Franzöſiſch⸗Marokko, das fol⸗ gende Punkte enthalten ſoll: 1. Aufhebung der engliſchen Gerichts⸗ barkeit über die britiſchen Staatsangehörigen und Schutzbefohlenen. Dieſe werden künftig den franzö⸗ ſiſchen und marokkaniſchen Gerichten unterſtehen. 2. Abſchaffung der Sondergeſetzge⸗ bung für die britiſchen Staatsangehs⸗ rigen. 8. Aufſtellung einer Liſte der Schutzbefohlenen, in die ſpäter beine neuen Namen mehr aufgenommen werden. Dieſe ſo bevorrechtigten Marokkaner be⸗ halten ihre Rechte bis zu ihrem Tod, jedoch erliſcht der Begriff des fremden Schutzbefohlenen mit dem Ausſterben des letzten Titelinhabers. 4. Beſeitigung des engliſchen Poſt⸗ dienſtes in Marokko. 7 — — — 4 Montag, 26. Juli 1937 Neue Mauuh eimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 337 Die Siadtseite Mannheim, 26. Juli. Wochenend mit Regengüſſen Die Wetterpropheten behielten recht Diesmal hat ſich die Zehntage⸗Wettervorausſage hundertprozentig bewahrheitet. Sie verhieß uns sum Wochenend große Wärme— aber auch ver⸗ breitete und niederſchlagsreiche Gewitter. Nun: an Wärme fehlte es uns am Samstag beſtimmt micht. Es war ausgeſprochen ſchwül, hundstage⸗ mäßig ſchwül. Die Sonne ſtach, ſie„zog Waſſer“, das ſich zu Wolken verdichtete, und kurz nach 16.30 Uhr ging es dann auch am Samstag los. Unter Donnergrollen entlud ſich ein wolkenbruchartiges Gewitter, nur etwa zehn Minuten lang, aber richtig und tüchtig. Dann gab es eine kurze Ruhe⸗ pauſe und um 17.15 Uhr praſſelte es nochmals her⸗ ab. Von Blitzgezuck und Donnergeräuſch begleitet ſtrömte das feuchte Element bindfadendick heftig her⸗ ab. Wer unter dieſen Guß kam, hatte es nicht mehr mötig, zum Badeſtvand zu gehen, er war auf dem Sande„gebadet“ worden. So ſchnell und ausgiebig oͤer Regen gekommen war, ſo ſchnell hörte er auch wieder auf. Zwar ſah der Himmel weiterhin gewitterdrohend aus; aber er verſchonte uns mit weiteren Niederſchlägen und angenehm abgekühlt war es auch. Das Samstag⸗Gewitter hatte ein Gutes: es be⸗ ſcherte uns einen trockenen Sonntag. Zwar drohten wiederholt Wetterwolken vom Firmament. Aber von vereinzelten Strichregen abgeſehen blie⸗ ben ſie„oben“. Stundenlang verteilten ſie ſich auch völlig, ſo daß die Sonne nun um ſo ſchöner hervor⸗ ſtrahlte und die Mannheimer herauslockte. Aller⸗ dings war dieſe Lockung nicht ſo ſtark, daß man ſich zu vielen Ausflügen entſchloſſen hätte. So recht traute man dem dͤritten Juli⸗Sonntag doch nicht und blieb lieber im ſchützenden Staoͤtrevier. Da gab es nochmals mancherlei Abwechſlung und vielerlei zu ſchauen, ehe das große Reiſen angetre⸗ ten wird und die Veranſtaltungsſtille unſere kom⸗ menden Sonntage beherrſcht. Standkonzerte winkten den Morgenſpaziergängern am Waſſerturm und auf dem Marktplatz. Im Schloßmuſeum konnte man koſtenlos die neue Photoſchau„Das Münchener Stadtbild am Tage der Deutſchen Kunſt“ beſichtigen. Viele lenkten auch ihre Schritte hinaus zur Kolo⸗ nial⸗Ausſtellung, zu deren Beſuch am Sams⸗ tagabend der Propagandamarſch der Kolonial⸗Krie⸗ ger aufgefordert hatte. Sportbegeiſterte kamen auf ihre Rechnung bei den Ausſcheidungskämpfen der SA⸗Gruppe Kurpfalz, die auf der Sellweide ausgetragen wur⸗ den. Wer dort draußen war, hatte nur eine kurze Wegſtrecke bis zum Platz der Schützengeſellſchaft 1744 Feudenheim, wo ſich die Männer im Rahmen des 4. Standartenſchießens des Unterkreiſes Mannheim⸗ Kurpfalz im Großkaliberſchießen maßen. Mit Kind und Kegel ſuchten viele das Volksfeſt der Ortsgruppe Jungbuſch auf der Neckarwieſe und das Sommerfeſt der Spielvereinigung 07 am Reichsautobahnplatz auf. Doch um es genau zu ſagen: ſo regen Beſuch alle dieſe Veranſtaltungen auslöſten— die ſtärkſte Anziehungskraft übte diesmal doch das Stadtinnere ſelbſt aus. Am Samstagabend fielen dort die Hüllen von den Schaufenſtern. Frei den Blicken boten ſich überall die tauſend und aber tauſend Dinge des Sommer⸗ Schlußverkaufes den Mannheimern dar. Das war eine Lockung, der niemand widerſtand. Da wurde eifrig und ausgiebig Schaufenſterpromenade gemacht, damit man„im Bilde“ iſt, was es ab Mon⸗ tag alles billig zu kaufen gibt. Aber nicht nur mit dem Schauen hatten die Mannheimer zu tun, ſondern nicht minder auch mit dem Packen. Der Sonntag wurde genützt, um alles ſachgemäß in den Koffern zu verſtauen, was man für die große Ferienreiſe braucht, die viele ſchon am Samstag mit den vielen Sonderzügen antraten. Wenn wir in unſerer Sonntagsausgabe ſchon von den Mannheimern ſagen konnten, daß ſie in dieſem Jahre reiſefreudig wie in keinem der Vorjahre ſind, ſo können wir heute dieſe Feſtſtellung auch auf den unſere Stadt aus anderen Landesteilen berührenden Reiſeverkehr erweitern. Schon an den letzten Sonn⸗ tagen bewieſen die vielen durch Mannheim kommen⸗ den Ferienzüge, wie ſtark die diesjährige Reiſeluſt iſt. In der vergangenen Woche hat nun der Groß⸗ anſturm auf die Reichsbahn eingeſetzt. Von Tag zu Tag ſchwoll der Verkehr an, auf den ſich unſere Reichsbahn ſelbſtverſtändlich mit vielen Reiſeſonder⸗ zügen, verſtärkter Wagenſtellung und Doppelführung zahlreicher Kurszüge eingeſtellt hat. Bereits in ͤͤer Wochenmitte mußten viele Schnellzüge verſtärkt geführt werden. Am Donnerstag kamen dann die erſten ſieben Ferienſonderzüge durch Mannheim, die meiſten aus Weſtfalen und dem Rheinland mit Richtung Baſel, Konſtanz und München. Auch in umgekehrter Richtung, von Saarbrücken nach Ber⸗ lin, fuhr ein Sonderzug und gleichfalls von Saar⸗ brücken kam an dieſem Tage der erſte Sonderzug durch unſeren Hauptbahnhof, der die Saarpfälzer Sangesbrüder zum 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt nach Breslau brachte. Am Freitag mußten vier wei⸗ tere Ferienſonderzüge in Mannheim abgefertigt werden. Die Hochflut des Ferienverkehrs ſetzte am Samstag ein Alle bekannten Kurszüge wurden doppelt geführt. Am Samstag wurde zunächſt ein Vorzug zu dem be⸗ ſchleunigten Perſonenzug 998 durch das Rheinland nach Konſtanz in beiden Richtungen geführt und auch der vielbenutzte Schnellzug D 270 von Duisburg nach Freiburg doppelt gefahren. Am Sonntag ver⸗ kehrten ferner die Vorzüge 853 von Ludwigshafen Hochſiut des Verlehrs auf der Reichsbahn Mannheim reijeluſtig wie noch nie! 43 Reiſeſonderzüge wurden auf dem Hauptbahnhof abgefertigt ⸗Verdoypelung der Kurszüge— Hochbetrieb ſchon während der Woche nach Neckarelz, 908 nach Konſtanz und wiederum D 270 nach Freiburg, wie dieſe Züge überhaupt wäh⸗ rend der ganzen Ferienzeit im Bedarfsfalle mit dop⸗ peltem Lauf geführt werden. An beiden Tagen muße ſelbſtverſtändlich auch der den Nord⸗Südver⸗ kehr vermittelnde D 192 Altona—Berlin—Schweiz wegen Ueberbeſetzung doppelt gefahren werden. Wie ſtark der Reiſeverkehr über das Wochenende war, geht daraus hervor, daß am Samstag und Sonntag zuſammen auf unſerem Hauptbahnhof 43 Reiſeſonderzüge abgefertigt werden mußten. Darunter befanden ſich allein 20 Köͤcß⸗Züge und 11 Ferienſonderzüge. Von den Koͤð⸗ Zügen verkehrten dͤrei von Stuttgart, einer von Karlsruhe und einer von Mannheim nach Adenau zum Nürburgrennen. Sämtliche Sonderzüge waren ſtark beſetzt. Von Mannheim aus gingen ſerner am Samstag zwei KoͤF⸗Züge, von denen einer nach Neckargemünd fuhr, der andere nach Nierſtein mit der Rückfahrt von Oppenheim ſowie ein Ferienſonderzug nach München. Am Sonntag fuhren von hier auch Mitglieder des Odenwaldklubs nach Neckarſteinach. Wie dieſe letzteren Züge ſchon erkennen laſſen, war auch der Ausflugsverkehr an beiden Tagen recht rege. Beſonders wurden zahlreiche Geſellſchaftsfahrten ins Neckartal unternommen. Auch der Stadtbeſuch war ſehr lebhaft. Wohl ſind nun die erſten Großkampftage geſchla⸗ gen. Aber auch in ͤͤer kommenden Woche wird es noch einen ſehr ſtarken Reiſeverkehr bei der Reichs⸗ bahn zu bewältigen geben. Trotz des Anſturms hat ſie es verſtanden, alle Züge pünktlich und faſt ohne Verſpätungen abzufertigen, und das will ſelbſt bei ihr— die auf ſolche Beanſpruchungen eingeſtellt iſt — im Hinblick auf die diesmalige Reiſehochflut et⸗ was heißen.-i- Rund 30 000 Beſucher hat bis jetzt die große Kolonialausſtellung draußen in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen aufzuweiſen. Das iſt beſtimmt eine recht beachtliche Zahl, aber für eine Großſtadt wie Mannheim noch lange nicht genug, denn auch Lud⸗ wigshafen und die ganze Umgebung muß man in dieſem Falle hinzurechnen. Das liegt beſtimmt nicht an der Ausſtellung ſelbſt; abgeſehen davon, daß ſich jeder für eine ſolche Schau intereſſiert, die einen Ehrenſache, dieſe Ausſtellung zu beſuchen. Nein, das liegt vielmehr an der Vergeßlichkeit vieler Mann⸗ legenen Rhein⸗Neckar⸗Hallen. Das Publikum käme wahrſcheinlich viel zahlreicher, wenn die Ausſtellung auf dem Marktplatz aufgebaut wäre, aber das geht nun einmal leider nicht. Um allen Säumigen nochmals nachdrücklichſt die intereſſante Ausſtellung in Erinnerung zu bringen, machten die ehemaligen Kolonial⸗Krieger Maun⸗ heims am Samstagabend einen regelrechten Pro⸗ pagandamarſch durch die belebteſten Straßen unſerer Stadt. In der Käfertaler Straße hatten ſie ſich aufgeſtellt. Punkt 20 Uhr gab Kameradſchafts⸗ führer Schaffner das Kommando zum Abmarſch, hob der Tambourmajor Weiher der Askari⸗Spiel⸗ leute ſeinen Tambourſtab, ſetzte ſich der kleine, aber eindrucksvolle Zug in Bewegung. Zwei Pimpfe mit den uns von den Plakatſäulen bekannten Aufforde⸗ rungen zum Beſuch der Ausſtellung, marſchierten voraus. Dann kam der Spielmannszug in ſeiner ————————— Wieder Feſtfreuden auf der Neckarwieſe 500 Ballons ſtarteten Zur größten Freude der Kinder—-Am Montag abend: Großer Lampion⸗Korſo auf dem Ende gut— alles gut. Das war der Wahlſpruch, mit dem die Männer der Ortsgruppe Jung⸗ buſch an die Ausgeſtaltung ihres Volksfeſtes heran⸗ gingen. Umſichtig und tatkräftig hatten ſie dafür ge⸗ ſorgt, daß ihre Veranſtaltung, mit welcher der Som⸗ merreigen unſerer diesjährigen Parteiortsgruppen⸗ feſte beendet wurde, den entſprechenden äußeren Rah⸗ men erhielt, der nun einmal für ein wirklich volks⸗ tümliches Treiben notwendig iſt. Wieder war die Neckarwieſe das Feſtgelände. Die vom vorwöchigen Volksfeſt bekannte Budenſtadt aber war um eine Reihe von Ständen, um ein Wein⸗ zelt und ein großes Tanzpodium im Freien be⸗ reichert worden, ſo daß es den Beſuchern nicht an Ab⸗ wechſlung fehlte. Aber auch darüber hinaus ließ es ſich die Ortsgruppe nicht nehmen, ihren Mitgliedern und Freunden etwas zu bieten. In Gemeinſchaft mit KöF. wartete ſie mit einer reichhaltigen Veran⸗ ſtaltungsfolge und vielen Ueberraſchungen auf. Am Samstag und Sonntag konnte man ſich an den Zauberkunſtſtücken eines Mellini und den Kunſtradfahrdarbietungen der Truppe Simons erfreuen, konnte den Tanzreigen der BDM⸗Mädel und des Jungvolks zuſchauen. Zwei Kapellen— der Kreismuſikzug der Politiſchen Leiter und die Ss⸗ Kapelle— ſpielten wacker und unermüdlich zu fro⸗ her Unterhaltung und zum Tanz auf. Koͤc⸗Sport⸗ kurſe zeigten am Sonntag ihr Können, die Mann⸗ heimer Liedertafel ſang, zum Preisſchießen Neckar war auch Gelegenheit und an einer Verloſung fehlte es gleichfalls nicht. Zur Freude der Kinder fand ein Maſſenſtart von 500 Ballous ſtatt— ein Preisfliegen mit ſchönen Siegerpreiſen. Beluſtigungen und ein humoriſtiſches Sackhupfen begeiſterten die Kleinen, indeſſen ſich die Größeren dem Tanz im Freien und die Trinkfreudigen dem „Steinheben“ und Stoßen in den Zelten hingaben. Zwar war das Wetter am Samstag etwas ungnädig und hatte den Feſtplatz aufgeweicht. Um ſo ſtim⸗ mungsvoller ging es in den Zelten zu, wo tüchtig geſungen und geſchunkelt wurde. Der Sonntag brachte den erwünſchten Maſſenbeſuch und ungetrübte, frohe Stunden, die man bis zum ſpäten Feierabend ausnützte. Eine ganz beſondere Ueberraſchung wartet der Mannheimer heute, Mon⸗ tag abend: ein großer Lampion⸗Korſo auf dem Neckar, zu dem die Ser⸗ und 4er⸗Boote und einige Motorboote der Amicitia auffahren wer⸗ den. Wie man ſieht: Für jeden gab es lund gibt es heute noch) auf der Neckarwieſe etwas zu ſchauen und mitzutun. Beſonders das letztere wurde tüchtig be⸗ ſorgt, da brauchte man nur in die Zelte ſchauen. Fröhlich, wie ſie vor einigen Wochen begonnen, ſo klangen die Volksfeſte mit der Jungbuſch⸗Veranſtal⸗ tung aus. Und wenn die Mannheimer jetzt in die Ferien fahren, dann werden ſie ſich noch manches Mal an die ſchönen Stunden erinnern, die ſie auf dieſen Feſten erlebt haben. N umfaſſenden und plaſtiſchen Ueberblick von unſerem früheren Kolonialbeſitz gibt, iſt es ſchließlich eine heimer und ſchließlich auch an den etwas abſeits ge⸗ Kolonialkrieger marſchierten durch die Skadt Sie warben für unſere intereſſante Kolonialausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen ſchmucken Uniform. Muſikzugführer Brecht folgte mit der Kreiskapelle der PL. Darauf die Bundes⸗ fahne des Kolonialkriegerbundes mit dem Kreuz des Südens auf rotem Grund in der rechten oberen Ecke und dem Hakenkreuz in der Mitte. Dahinter mar⸗ ſchierten Kameradͤſchaftsführer Schaffner und ſein Adjutant, gefolgt von der ſtattlichen Schar ehemali⸗ ger Kolonial⸗Krieger, in ihren prächtigen Kakhi⸗Uni⸗ formen und dem ſtattlichen Tropenhut. Es waren ſämtlich Männer, denen man anſah, daß ſie harte Proben auf Willen und Ausdauer im Dienſt am Vaterland beſtanden haben. Den Beſchluß machten wieder zwei Pimpfe mit den Propagandaſchildern. Flotte Marſchmuſik, Trommelſchlag und Pfeifen⸗ klang, begleiteten den Zug über die Friedͤrichsbrücke, durch die Breite Straße hinauf bis zur Kunſtſtraße, durch dieſe nahm man den Weg zum Baſſerturm. Zurück ging es durch die Heidelberger Straße, über den Paradeplatz wieder in die Breite Straße zur Friedrichsbrücke und ſchließlich zur Käfertaler Straße, wo ſich der Zug nach ungefähr einſtündigem Marſch wieder auflöſte. Ueberall wurden die alten Soldaten aus dͤen Ko⸗ lonien von der Bevölkerung herzlich begrüßt, ſtrecken⸗ weiſe ſtanden die Menſchen, die die Muſik heran⸗ nahen hörten, ſchon lange vorher Spalier. Ueberall war deutlich zu ſpüren, daß man unſeren Kolonial⸗ kriegern ſehr zugetan iſt und die Idee, für die ſie marſchieren, für die Wiedergewinnung der deutſchen Kolonien, verſtanden hat und ihre Ziele voll und ganz unterſtützt. g. Was die Polizei notiert: Leichtſinn und kein Ende! Wieder fünf Unfälle durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrhten Am Samstag, dem 24. Juli, ereigneten ſich in Mannheim fünf Zuſammenſtöße, die auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten, wie Ueberholen in zu geringem Abſtand, Nicht⸗ einräumung des Vorfahrtsrechtes und falſches Ein⸗ biegen zurückzuführen ſind. In allen Fällen entſtand erheblicher Perſonen⸗ und Sachſchaden. Ein Kraft⸗ radfahrer, der den Zuſammenſtoß ſelbſt ver⸗ ſchuldete, wurde vor einen fahrenden Laſt⸗ kraftwagen geſchleudert. Der Laſtwagen fuhr über ſeinen Rücken. Erheblich verletzt wurde der Kraftradfahrer in das Krankenhaus eingeliefert. Beim Ueberholen eines jugendlichen Rad⸗ fahrers durch einen Laſtkraftwagen in zu geringem Abſtand wurde der Radfahrer zu Boden ge⸗ ſchleudert. Er wurde(ierbei ſp ſchwer verletzt, daß ihm im Krankenhaus der linke Arm abge⸗ nommen werden mußte. Ein Radfahrer kam beim Ueberqueren der Straße zu Fall und zog ſich am Kopf und an den Armen Verletzungen zu. Er wurde in das Krankenhaus gebracht. In Gewahrſam genommen. Vier jugendliche Perſonen, die verkehrshindernd auf dem Geh⸗ weg herumſtanden, Paſſanten beläſtigten und den Weiſungen der Polizeibeamten keine Folge lei⸗ ſteten, wurden in Polizeigewahrſam genommen. Gegen ſechs betrunkene Perſonen mußte eingeſchritten werden, vier von ihnen wurden zur Verhinderung der Fortſetzung von Tätlichkeiten in Polizeigewahrſam genommen. Ein roher Fuhrmann. Ein Fuhrmann wurde zur Anzeige gebracht, weil er andauernd mit der Peitſche auf ſein Pferd einſchlug und dieſes zum Traben anhielt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs gelangten in vergangener Nacht zwölf Perſonen zur Anzeige. Mäßige Strandbaöfreuden Daran war das Wetter ſchuld! Es iſt wirklich ein Kreuz mit dem Wetter! Wäh⸗ rend der Woche, wo die meiſten Mannheimer be⸗ ruflich feſtgehalten ſind, lacht die Sonne herab und ladet zum Bade. Zum Wochenend aber, wenn man nun wirklich ſeine Badeſehnſüchte verwirklichen möchte, iſt nun ſchon mehrmals das Wetter umge⸗ ſchlagen und hat vielen die Luſt zum Strandbad⸗ beſuch vertrieben. Immerhin können wir mit dem Badeergebnis dieſes Wochenends zufrieden ſein. Be⸗ ſonders der Samstagvormittag verhieß die ſchönſten Badefreuden und lockte einige Tauſend zu unſerem Lido hinaus. Selbſt in den Nachmittagsſtunden hielt der Zuſtrom noch an, ſo daß ſich etwa 5500 Mannheimer eingefunden hatten, obwohl ſich bereits Gewitterwolken am Himmel zuſammenzogen. Man hoffte, daß ſich das Wetter halten würde; aber es hielt ſich nicht. Wohl regnete es draußen am Strande nicht einmal ſtark— während wir in der Stadt wolkenbruchartige Schauer zu vereichnen hatten— mit der Badeluſt war es dann aber doch vorbei. Es war kühl geworden, die Sonne ver⸗ ſchwand und eine tüchtige Briſe wehte, ſo daß ſich der Strand ſchnell leerte. Auch der Sonntag brachte nicht im vollen Maße die gewünſchten Badefreuden. Gewiß: Es blieb trocken und ſtundenlang ſchien auch die Sonne. Aber der Zuzug zum Strand war mäßig. Etwa 8000 hatten ſich bis zur Mittagszeit nur eingefunden. Wer draußen war erlebte ein erfriſchendes Flußbad. Viele begnügten ſich aber nur mit dem Luftbaden und zeigten ſich gegen den lebhaften Wind empfind⸗ lich, der ſie veranlaßte, ihren Aufenthalt abzukürzen. Voll auf ihre Rechnung gekommen ſind dagegen die Segler, denen der friſche Wind ein„gefun⸗ denes Freſſen“ war. Muſik am Mittag Zwei Standkonzerte erfreuten das Publikum Es iſt erfreulich zu ſehen, welche Beliebtheit ſich unſere ſonntäglichen Standkonzerte bei den Mannheimern errungen haben. Selbſt an den heißen Sonntagen der Vorwochen konnte man beobachten, daß die Konzerte am Waſſerturm, Paradeplatz und auf dem Marktplatz ſtets gut beſucht wurden und ſich ſehr viele dieſen koſtenloſen Muſikgenuß verſchafften. Beſonders ſtark waren die Mannheimer an dieſem Sonntag auf Muſik eingeſtellt. Das Wetter war auch ſo recht geeignet dazu, ſtillzuſtehen und den Klängen der beiden Kapellen zu lauſchen, die uns um die Mittagszeit mit ihren Vortragsfolgen erfreuten. Am Waſſerturm ſpielte auf Veranlaſſung von Koͤc. die Werkkapelle BBC. unter Leitung ihres Kapellmeiſters Lauterbach. Hunderte waren her⸗ beigekommen, als der Brucker⸗Lagermarſch und Steinbecks ausdrucksreiche Ouvertüre„Wanderer im Gebirge“ die Muſikfolge eröffneten. Beſchwingt er⸗ klang die Fantaſie über Werke Carl Maria von Webers, ſchmiſſig Steinbecks„Tſcherkeſſenzug“ und Rhodes„Einzug der Roſenkönigin“, und als der Walzer des jungen Komponiſten Löhr„Im Tal der Iſar“ das Konzert beendete, dankte lebhafter Beifall der. Umſtebenden den Männern für ihr ſchönes Mu⸗ ſizieren. Faſt noch mehr Zuhörer ſcharten ſich auf dem Marktplatz um den Muſikzug der SA⸗ Standarte 171. Sturmführer Homann⸗ Webau hatte diesmal leichte, frohe Noten in den Vordergrund geſtellt. Fuciks„Fanfarenklänge“ und Braſes„Iriſche Rhapſodie“, rhythmuserfüllt und mitreißend geſpielt, bildeten hier den Auftakt für das Programm, in deſſen Mittelpunkt nach Sterkels lebhaftem Rondo eine ſauber inſtrumentierte, humo⸗ reske Variationenfolge über oͤas Thema„O du lieber Auguſtin“ ſtand. Auf ſchwediſch und wieneriſch, auf ruſſiſch und orientaliſch, ungariſch und ſpaniſch, auf ſchweizeriſch und ſelbſt als Militärmarſch konnte man den„lieben Auguſtin“ hören und wie ſehr dieſe von Homann⸗Webau ſelbſt komponierte Muſikplau⸗ derei den Zuhörern gefiel, bewies der reiche Beifall, der für ihren Vortrag dankte.„Wir ſpielen Will Meiſel“— dieſe gefällige Folge bekannter Tonfilm⸗ melodien— beſchloß das Marktplatzkonzert. Ebenſo wie das am Waſſerturm lehrte es erneut, daß wir in Mannheim an guten Kapellen für unſere ſonn⸗ täglichen Standkonzerte glücklicherweiſe keinen Man⸗ gel haben! i- Anſere Feuerwehr hatte zu tun Zur Hilfeleiſtung nach Karlsruhe gerufen Unſere Mannheimer Berufsfeuerwehr hatte über das Wochenend wieder mancherlei Arbeit. Außer zum Fabrikbrand in Neckarau in der Nacht vom Frei⸗ tag zum Samstag wurde ſie am Samstagmittag nach Karlsruhe gerufen. Wir haben bereits über den Großbrand in der Nähmaſchinenfabrik von Haid& Neu berichtet, der dort am Samstagvormittag aus⸗ gebrochen war und ausgedehnte Fabrikanlagen ge⸗ fährdete. Der Umſang des Brandes ließ es ange⸗ zeigt erſcheinen, unſere Mannheimer Wehr zur Hilfe⸗ leiſtung heranzuziehen. Mit zwei Motorſpritzen(zwei Halbzügen) rückte die Berufsfeuerwehr aus und vollbrachte eine Bravourleiſtung an Ge⸗ ſchwindigkeit. Die Strecke von der Hauptfeuer⸗ wache bis zur Brandſtelle in Karlsruhe wurde in der Zeit von nur einer Stunde und 17 Minuten durchfahren. Glücklicherweiſe war beim Eintreffen der Wehr die Hauptgefahr ſchon beſeitigt, ſo daß ihr Einſatz nicht mehr notwendig war. Dieſer Alarm zeigte aber, daß unſere Wehr auch bei auswärtigen Bränden in der Lage iſt, ſchnell einzugreifen. Auch am Samstagabend gabe es für die Männer der Wehr keine Ruhe. Gegen 21 Uhr muß⸗ ten ſie nach der Mittelſtraße 131 ausrücken, um einen Vorhangbrand zu bekämpfen. Um Mitternacht wurden ſie nach der Roſengartenſtraße gerufen, wo ein Putzlappenbrand entſtanden war. Beide Brände konnten in Kürze gelöſcht werden. an Hohes Alter. Am heutigen Montag kann Frau Minna Lenz, ſeit 30 Jahren Leſerin unſeres Blattes, Rheinau, Relaisſtraße 63, ihren 83. Ge⸗ burtstag feiern. Seit 40 Jahren wohnt ſie mit ihrem Sljährigen Ehemann auf der Rheinau und dürfte wohl die älteſte Einwohnerin des Vorortes ſein. Wir wünſchen der Greiſin, die vor ſechs Jahren das Feſt ihrer goldenen Hochzeit ſeierte daß ſie auch ihre diamantene Hochzeit noch in gleicher Friſche erlebt, wie heute ihren Geburtstag. 4. Seite(Nummer 337 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 26. Juli 1937 Abſchied der Breslaufahrer im Rahmen eines Familienabends der Mannheimer Liedertafel 51 Sängerkameraden und Sangesfreunde der Mannheimer Liedertafel treten am Dienstag um 7 Uhr von der Hauptpoſt aus in den zwei in Heidel⸗ berg ſtationierten Klubſeſſelwagen der Reichspoſt die Fahrt nach Breslau an, die am erſten Tage über Frankfurt, Hanau, Schlüchtern, Fulda, Eiſenach, Gotha, Erfurt, Weimar, führt. Auf der Wartburg wird das Mittageſſen eingenommen. Es iſt üblich, daß ſich vor Sänger⸗ reiſen die daheimbleibenden Liedertäfler von den Ausflüglern im Rahmen eines Familienabends ver⸗ abſchieden, der am Samstag im großen Saal des Vereinsheimes einen keineswegs vom Abſchieds⸗ ſchmerz getrübten Verlauf nahm, weil man weiß, daß es ſich in den beiden Großkraftwagen ſo bequem reiſt, daß die Strapazen auf ein Mindeſtmaß herab⸗ gemindert ſind. Vereinsführer Voigt verwies bei der Begrü⸗ ßung der zahlreich Erſchienenen auf die große Ar⸗ beit, die bei der Vorbereitung der Fahrt ins Oſt⸗ land geleiſtet werden mußte, eine Arbeit, die um ſo höher einzuſchätzen iſt, als ſie nur von einigen Lie⸗ dertäflern bewältigt werden konnte. An erſter Stelle iſt Sängerkamerad Heinrich Wellen⸗ EKEC. SA⸗Geiſt iſt Wehrwille des Volkes! Reichswettkämpfe der SA Berlin, 18. bis 15. Auguſt 1937 reuther zu erwähnen, der die Fahrt auf das ge⸗ naueſte feſtgelegt hat. Ihm galt der beſondere Dank des Redners. Aber auch den übrigen Mitgliedern, die ihre freie Zeit für die Vorbereitung willig ge⸗ —— haben, wurde die gebührende Anerkennung auteil. Die Darbietungen wurden durch die Haus⸗ kapelle eingeleitet, die unter Dr. Blaus Leitung in der gewohnten ſchmiſſigen Weiſe ſpielte, wobei ſie mit einem Volksliederpotpourri einen Sonderbeifall erzielte. Der Männerchor ſang zuerſt drei Chöre, die in Breslau bei den Maſſenaufführungen erklin⸗ gen werden, und ſpäter drei Volkslieder, die ebenſo großen Anklang fandey wie drei Lieder, die der Frauenchor mit tiefer Empfindung und guter Klang⸗ wirkung unter Ulrich Herzogs Leitung wieder⸗ gab, der mit der Geige und am Flügel begleitete. Au'h das Quartett erfreute unter Manſars Lei⸗ tung und Begleitung am Flügel mit drei ſtim⸗ mungsvollen Liedern. Eine ſoliſtiſche Neuerſchei⸗ nung war Frau Freeb, die mit zwei Vorträgen zeigte, daß ſie über einen klangreichen Sopran und eine vorzügliche Schulung verfügt. Und ſchließlich iſt noch Joſeph Götz zu erwähnen, der mit humo⸗ viſtiſchen Vorträgen mit großer Lachwirkung den Reigen der gediegenen Darbietungen ſchloß. Reichsfeſtſpiele Heidelberg! itzlieder der NS⸗Kulturhameindebu Für die Reichsſeſtſpiele erhalten die Mitglieder der NS⸗Kulturgemeinde bedentende Exmäßiaungen. Nähere Auskunft gibt die Geſchäftsſtelle der NS⸗ Kulturgemeinde, Tatterſallſtraße 37. Sonntagsfreuden durch Koͤß Blick auf das Anguſt⸗Programm Wer einen Sonntag lang einen Sonnen⸗ tag erleben möchte in ſorgloſer Ungebunden⸗ heit, der möge einmal das Anguſt⸗ Programm der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ auf die Sonntagsfahrten hin genan durchſehen. Schwarzwald, Pfalz und Odenwald werden beſucht, hier das genane Programm: Am 1. Auguſt nach Freiburg zum Schauins⸗ landrennen und zu Wanderungen. Abfahrt ab Mannheim.10 Uhr, Rückkunft Mannbeim an 28.49 Uhr. Fahrkarten zu.50 Mk. bei allen Verkaufs⸗ ſtellen. Oder am gleichen Tag nach Bad Dürkheim mit einer herrlichen Wanderung. Abfahrt ab Mann⸗ heim gegen 8 Uhr, Ruckfahrt ab Dürkheim gegen 20.30 Uhr. Fahrpreis 90 Pfg. Oder nach Bad Wimpfen mit Beſichtigung des Salzbergwerkes Kochendorf. Abſahrt ab Mannheim eiwa.10 Uhr, Rückkunft Mannheim an etwa 22.80 Uhr. Fahrpreis einſchließlich Einfahrt in das Berg⸗ werk.60 Mark. Am 8. Auguſt geht es mit Sonderzug nach St. Goarshauſen. Von St. Goarshauſen bis Mainz mit einem Großdampfer der Köln⸗Düſſeldorfer Rheinſchiffahrtsgeſellſchaft, mit ſtarkbeſetzter Muſik⸗ kapelle an Bord. Fahrpreis.90. Mark, Eſſengutſchein 1 Mark. Abfahrt ab Mannheim.22 Uhr, Rückkunft Mannheim an 23.15 Uhr. Außerdem geht am 8. Auguſt ein Sonderzug nach Stuttgart mit Halteſtellen Heilbronn und Lud⸗ wigsburg. Wer wandern will, kann ſich an einer Wandergruppe von Heilbronn aus beteiligen. Der Zug fährt durch das Neckartal. Der Fahrpreis be⸗ trägt.10 Mark. Am 15. Auguſt führt ein Sonderzug in einer der ſchönſten Gegenden des württembergiſchen Schwarz⸗ waldes nach Bad Liebenzell. Auf zwei herr⸗ lichen Wanderungen wird das Mohnbachtal durch⸗ wandert und die Kloſter⸗Ruine Hirſau mit ihren bekannten Ulmen erreicht. Am 22. Auguſt geht es auf Großwanderfahrt nach Fürth im Odenwald, mit Wanderungen auf die Tromm und nach Lindenfels. Am Nachmittag Tang⸗ muſik in Fürth. Der Fahrpreis beträgt.10 Mk., oder ſie können an dieſem Tag nach Karlsruhe fahren zum Leichtathletik⸗Kampf Deutſchland Schweiz oder zu Verwandten⸗ und Bekanntenbeſuch. Der Fahrpreis nach Karlsruhe beträgt.50 Mark. Am 29. Auguſt führt ein Sonderzug zu Wande⸗ rungen in das Dahner Felſenland mit Wan⸗ derungen und Nachmittagstanz in Dahn. Fahrpreis beträgt.40 Mk. Zu den meiſten dieſer Sonderzüge werden die Karten heute ſchon durch die Geſchäftsſtellen aus⸗ gegeben. Bei jeder dieſer Fahrten empfiehlt ſich frühzeitige Beſchaffung der Karten, da die Züge zweifellos raſch ausverkauft ſein werden. Apolda nach Naumburg Wöß Zur Tagung des Verbandes badiſcher Wohnungsunternehmen Baden und Württemberg an der GSyitze Auf dem Gebiet der Bautätigkeit gemeinnütziger Wohnungsunternehmen Em Vortrag Innenminiſters Pflaumer * Karlsruhe, 24. Juli. Der Verband Badiſcher Wohnungsunter⸗ nehmen e.., Karlsruhe, hielt, wie bereits berichtet, in den Tagen vom 24. bis 26. Juli in der Landeshauptſtadt ſeinen Verbandstag ab. Am Samstagnachmittag fand zunächſt die ordentliche Mitgliederverſammlung im Saol des Studentenhauſes ſtatt, zu der auch zahl⸗ reiche Mitglieder des Hauptverbandes Dent⸗ ſcher Wohnungsunternehmen aus allen Gauen beſonders aus dem Norden und Oſten des Reiches erſchienen waren. Verbandsführer Dr. Koehler begrüßte in ſei⸗ ner Eröſfnungsanſprache vor allem den badiſchen Miniſter des Innern Pflaumer, Regierungs⸗ dͤirektor Freiherr von Duſch als Vertreter des Reichsſtatthalters, ferner den Schirmherrn der Deutſchen Baugenoſſenſchaften, Staatsſekretür Dau⸗ ſer, München, den Präſidenten des Hauptverbandes Deutſcher Wohnungsunternehmen Dötſch, Berlin, ſowie die Vertreter der Partei, des Staates, der Behörden und führende Perſönlichkeiten des ge⸗ gemeinnützigen Wohnungsbaues. Darauf ſprach Miniſter des Innern Pflaumer über das Thema„Wohnungspolitik im Dritten Reich und gemeinnützige Wohnungsunternehmen“. Er be⸗ handelte im einzelnen die Maßnahmen, die die nationalſozialiſtiſche Regierung zum Zwecke eines geſunden Wohnungsbaues und damit gleichzeitig zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit getroffen hat. Er betonte dabei, daß mindeſtens 80 v. H. der Neu⸗ bauwohnungen in ihrer Mietgeſtaltung auf die min⸗ derbemittelten Volksgenoſſen Rückſicht nehmen müſ⸗ ſen. In der Entwicklung, daß nur verhältnismäßig kleine Wohnungen gebaut werden, liege eine Gefahr für die bevölkerungspolitiſchen Ziele der Reichs⸗ regierung. Es müſſe ein Ausgleich geſchaffen wer⸗ den durch möglichſt geſunde Wohnungen mit Bei⸗ gabe von etwas Land. Den Vorzug verdiene die Kleinſiedlung vor den Geſchoßbauten. Der Miniſter betonte den Willen und die Notwendigkeit, den Woh⸗ nungsbau weiterhin mit öffentlichen Mitteln zu unterſtützen, in Form von Darlehen oder Bürgſchaf⸗ ten, oder auch Mieten dürften nur eine begrenzte Höhe haben, und daher dürften dem Siedlungsbau neue Laſten ſteuer⸗ licher Art nicht auferlegt werden. Es komme dar⸗ auf an, die eigenen Intereſſen den Geſichtspunkten der Allgemeinheit unterzuoronen. Gerade in dieſer Beziehung habe es bei den gemeinnützigen Woh⸗ nungsbaugeſellſchaften noch nie gefehlt. Ich habe, ſo ſchloß Miniſter Pflaumer, die feſte Zuverſicht, daß Sie auch weiterhin eine treue und zuverläſſige Stütze bei der Durchführung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Wohnungspolitik ſein werden. Sodann erſtattete 5 913791 Berbaubsführer Dr. Koehler. den Geſchäftsbexicht. Danach zählt der Verband 109 ——...........—.——..————xxX7X7XC7CXCPCXPPPPPPPPPP————————— Steuerkalender für den Monat Auguſt (Mitgeteilt von der Städt. Nachrichtenſtelle) a) Stadtkaſſe: Es werden fällig bis zum: 5. Auguſt: Gebäudeſonderſtener für Juli 1937. 5. Auguſt: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszah⸗ lungen im Juli 1937 einbehaltenen Beträge. 10. Auguſt: Bürgerſtener, 3. Viertel 1037 der mit beſonderem Beſcheid angeforderten Steuer. 16. Auguſt: Hundeſteuer, 2. Drittel 1087. 16. Auguſt: Gemeinde⸗ und Kreisſtener, 2. Viertel der Vorauszahlungen auf die Gewerbeſteuer 1937. 18. Auguſt: Gebühren für Juli 1987. 20. Auguſt: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszah⸗ lungen in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1007 einbehaltenen Beträge, ſoweit die abzulie⸗ fernde Summe den Betrag von 200 Mk. über⸗ ſteigt. .„ Auguſt: Gemeindebierſtener für Juli 1937. Auguſt: Gemeindegetränkeſtener für Juli 1937. b) Finanzamt: „Auguſt: Lohnſtener, einbehalten im Juli 1987. „Auguſt: Verſicherungsſtener, Abſchlagszahlung der Vierteljahreszahler für Juli 1087. 10. Auguſt: a) Umſatzſtener für Juli 1937. b) Vermögensſtener, 2. Kalendervierteljahr 1037, ausgenommen Landwirte. c) Aufbringungsumlage, 1. Rate Rechnungs⸗ jahr 1987. 16. Auguſt: a) Börſenumſatzſtener für Abrechnungs⸗ zettraum bis 31. Juli 1937. b) Tilgungsraten für Eheſtandsdarlehen. Auguſt: Lohnſtener, einbehalten in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1937, ſoweit der Ge⸗ ſamtbetrag 200 Mki. überſteigt. 8S 298* — der Mittelpunkt aner maßnahmen im Rilſowerk„Mutter und find“ it die deutſche Fomie. 31. Auguſt: Verſicherungsſtener der Monatszahler für Juli 1937. Außerdem Beiträge für land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ liche Unſallverſicherung innerhalb 14 Tagen nach Zuſtellung des Forderungszettels. Ferner im Auguſt 1037 fällig werdende Zah⸗ lungen infolge beſonderer Friſtfeſtſetzungen. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung wird ein Säum⸗ niszuſchlag in Höhe von 2 v. H. des fälligen Steuerbetrages berechnet. Außerdem wird der Be⸗ trag durch Poſtnachnahme oder Beitreibung auf Koſten des Pflichtigen eingesogen. in Form von Steuerbeihilſen. Die Mitgliedsunternehmen, wovon 95 als gemeinnützig anerkannt ſind. Der Umfang der Bautätigkeit der Mitgliedgeſellſchaften ſei nach der Machtergreifung wieder gewaltig geſtiegen. 1990 wurden von den Mit⸗ gliedgeſellſchaften 1065 Wohnungen gebaut. In den Kriſenjahren ging dieſe Zahl rapide zurück und er⸗ reichte 1932 den Tiefpunkt mit nur 120 Wohnungen. Bereits im Jahre 1936 wurde die Zahl 1000 wieder überſchritten. Für 1937 iſt der Bau von 1200 Woh⸗ nungen vorgeſehen. Von den Verbandsmitgliedern haben im Jahre 1935 25,6 v. H. eine Bautätigkeit ausgeübt, im erſten Halbjahr 1936 36,1 v. H. Das vorläufige Geſamtergebnis für 1936 hat bereits 47 v. H. erreicht. Dieſe Sätze liegen, was beſonders hervorgehoben werden muß, über dem Reichsdurch⸗ ſchnitt, Baden ſteht hinter Württemberg an der Spitze der Bautätigkeit gemeinnütziger Wohnungs⸗ unternehmen. Die Finanzierung der Neubauten wurde weſentlich unterſtützt durch die Landesverſicherungsanſtalt Ba⸗ den und die Badiſche Landeskreditanſtalt für Woh⸗ nungsbau durch Hergabe von Hypotheken. In man⸗ chen Fällen haben auch die Gemeinden durch Stun⸗ dung des Kaufpreiſes und der Aufſchließkoſten die Spitzenfinanzierung erleichtert. Das Eigenkapital der Verbandsmitglieder(Geſchäftsguthaben und Stammkapital) betrug am 31. 5. 1935 9,1 Millionen Mark, Rücklagen 7/9 Millionen Mark, Spareinlagen 7,8 Millionen Mark. Hypotheken und Zwiſchenkredite haben ſich von 78,2 auf 72,8 Millionen Mark vermin⸗ dert. Im ganzen dürfe man dieſes Ergebnis als durchaus geſund bezeichnen. Oberbaurat Feldmann, Karlsruhe, ſprach ſodann zu den Aufgaben der Landesplanung in Baden und betonte die Notwendigkeit der Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen der Landesplanung und dem gemeinnützigen Wohnungsbau. Verbandsprüfer Schindel⸗Karlsruhe konnte in ſeinem folgenden Bericht eine Beſſerung der Mietein⸗ nahmen feſtſtellen. Die Mietrückſtände ſind geringer geworden. Während ſie 1934 noch 3,56 v. H. der Jahresſollmiete ausmachten, gingen ſie 1936 auf 1,72 v. H. zurück, woran die Beſſerung der Kaufkraft der Bevölkerung zu ermeſſen iſt. Auch die Rentabilität und Liquidität der gemeinnützigen Wohnungsunter⸗ nehmungen haben ſich gebeſſert. Bei den gemein⸗ nützigen Wohnungsunternehmen ſtehe nicht die Wah⸗ rung der Kapitalintereſſen, ſondern die Förderung der geſunden Wohnungsbautätigkeit im Vorder⸗ grund. Zum Abſchluß der Mitglieberverſammlung hielt Oberbaudirektor Dr. Schlippe⸗Freiburg einen Licht⸗ bildervortrag über Raumgeſtaltung und gemein⸗ nützige Wohnungsunternehmen und zeigte in anſchau⸗ licher Weiſe gute und ſchlechte Beiſpiele einer zeit⸗ „hemäßen Wohnungskultur cr E + KDen 5918 Prüfung zum Reiterſportabzeichen! Uns wird geſchrieben: Die Prüfungen zum Erwerb des Reiterſport⸗ abzeichens fanden am Freitag, dem 28. d. M. auf der Reitbahn des Sturmes 2 der 13. SS.Reiter⸗ ſtandarte im hieſigen Schlachthof ſtatt. Die Prü⸗ fungskommiſſion beſtand aus Oberſtleutnant Vier⸗ ort und dem Führer der 13. SS⸗Reiterſtandarte, SS⸗Oberſturmbannführer und Oberabſchnittsreiter⸗ führer Floto. Den Prüfern ſtellten ſich vom Sturm 2/16 ſechs SS⸗Reiter ſowie zehn Privatperſonen, die ihre Aus⸗ bildung und Vorbereitung zu dieſer Prüfung eben⸗ falls im SS⸗Reitbetrieb der 13. SS⸗Reiterſtandarte im hieſigen Schlachthof erfahren haben, zur Verfü⸗ gung. Die Prüfung zerfiel in ein Dreſſurreiten in allen vorkommenden Gangarten, ein Jagdſpringen über 12 Hinderniſſe und einen theoretiſchen Teil. Sämtliche Teilnehmer haben die Prüfung mit „gut“ beſtanden. Aus dieſem glänzenden Reſul⸗ tat iſt ohne weiteres zu erkennen, daß die Reitaus⸗ bildung in der hieſigen SS⸗Reitſchule eine ſehr gründliche iſt. Es iſt daher zu hoffen, daß derartige Prüfungen in Zukunft öſters unter Mitwirkung unſerer Mann⸗ heimer SS⸗Reiterei ſtattfinden und daß ſich hierzu noch mehr Bewerber melden, als dies beim erſten⸗ mal der Fall war. NSDAP-Mifieilungen Aus portelamilichen Behennimachung⸗n enmommen Ortsgruppen der NSDAN orſt⸗Weſſel⸗Platz. Antreten der Politiſchen Leiter und Politiſchen Leiteranwärter in Uniform am 26.., 20 Uhr, auf dem Eiſenlohr⸗Platz bei den Kaſernen. Feudenheim⸗Oſt. Die Dienſträume der Ortsgruppe Feudenheim⸗Oſt befinden ſich mit ſoſortiger Wirku in Mannheim⸗Feudenheim, Hauptſtr. 48, im Kaufhaus Schwö⸗ bel. Sprechſtunden des Ortsgruppenleiters dienstags 20 bis 21 Uhr. Die Zellenleiter der Ortsgruppe Oſt ſprechen dienstags von 20—21 Uhr auf der Geſchäftsſtelle vor. Feudenheim. 26. 7. 20 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter an der Halteſtelle der Kaſerne. Uniform: Marſchan⸗ zug(Dienſtbluſe). Zivil: mit Armbinde. Wallſtadt. 26. 7. 20 Uhr, Antreten der Politiſchen Lei⸗ ter un der Halteſtelle der Kaſerne. Uniform: Marſchan⸗ zug(Dienſtbluſe). Zivil: mit Armbinde. Deuiſches Eck 26. 7. 10.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Po⸗ litiſchen Leiter und Anwärter, Walter und Warte der Glie⸗ derungen, ſoweit Partei⸗Anwärter) zum Bereitſchaftsdienſt vor der gemeinen Ortskrankenkaſſe. Dienſtanzug. Nichtuniformiertte: Armbinde. 9 Standort Mannheim. Die Stellen des Bannes 171 haben ab ſofort folgende Sprechſtunden: Der Führer des Bannes: außer den Ge⸗ ieſacer beſtimmt dienstags von 17—19 Uhr. Ge⸗ ſchäftsführer: töglich von—12 und 14—18 Uhr; ſamstags von—19 Uhr. Organiſationsſtelle: dienstags und frei⸗ tags von 19—21 Uhr. Perſonalſtelle: dienstags und frei⸗ tags von 19—21 Uhr. Sozialſtelle: dienstags von—21 Uhr, donnerstags von 20—21 Uhr. KS⸗Stelle: dienstags und freitags von 19—22 Uhr. WeS⸗Stelle dienstags und freitags von 19—22 Uhr. Kulturſtelle: dienstags und don⸗ nerstags von 19—21 Uhr, Preſſeſtelle dienstags und don⸗ nerstags von 19—21 Uhr. GA-⸗Stelle: dienstags und freitags von 10—21 Uhr. Rundfunkſtelle dienstags von 10 bis 21 Uhr. Betreuungsſtelle: täglich von 16—18 Uhr. Fahr⸗ ten und Wandern: täglich von 18.30 Uhr ab, Zimmer 66. PR⸗Stelle. Sämtliche Mitglieder der PR⸗stelle ſtehen am Sonntag.15 Uhr am Bohnhof Weimheim. DAð Deuiſches Eck. Die Betriebsobmänner und Straßen⸗ zellenwalter haben ſofort auf der Geſchäftsſtelle, T 5, 12, W rbeilsſchule Am 27. 7. beginnt in C 1, 10, 10—22 Uhr ein Lehrgang in Kurzſchrift, Fortgeſchrittene ab 60 Sil⸗ ben und ein Maſchinenſchreiblehrgang für Hact E 1,10, Nnmeldungen hierzu ſind bis ſpäteſtens 26. Juli in C1,10, Zimmer 8, abzuggeben. Belriebsbeſchklaung⸗ Die Deutſche Arbeitsfront, Abtei⸗ lung Beruufserziehung und Betriebsführung, führt am 7. 8. eine wirtſchaftskundliche Fahrt Lurch, und zwer wird die Reichsanſtalt für Tabakforſchung in Forchheim beſichtigt. Die Koſten für die Fahrt betragen ungefähr 3,50 RM. Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens 31. Juli in C1, 10, Zim⸗ mer 8, abzugeben Auskunft erteilt obige Stelle(Tele⸗ phon 203 55). Frauenabteilung 7 92 Bismarckplatz. Sprechſtunden für Frauen und Mädche, der DAF. ſind jeden Montag und Donnestag von 16.30 bis 19,90 Uhr in dͤer Thoräckerſtraße 10. 3 „Friedrichspark. Sprechſtunden für Frauen und Möd⸗ 8** DAc. ſind jeden Montag von 18 bis 20 Uhr in Platz des 30. Jannar. Sprechſtunden für Frauen und Mädchen der DAß. ſind jeden Montag von 19—20.30 Uhr in der Amerikanerſtrnße 1. Hausgehilfen Biemarckplatz. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind E Montag und Donnerstag von 18.30 bis 20 Uhr in er Thoräckerſtraße 10. Frierichspark. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind ieden Montag von 19—20 Uhr in D 5, 11. Humboldt. Sprechſtunden für die Hausgehilſen ſind je⸗ den Montag von 19—20 Uhr in der Langſtvaße 96a. Platz des 30. Januar. Sprechſtunden für die Hausge⸗ hilfen ſind jeden Montag von 19—20.30 Uhr in der Ameri⸗ Lar ho 4* ſandhoſen. Sprechſtunden für die Hausgehilfen ſind jeden Montag von 19.30 bis 20.30 Uhr in der—— 8. Schlachthof. Sprechſtunden für die Hausgebilſen ſind je⸗ den Montag von 19 bis 20 Uhr in der Viehhofſtr. 2 Kein Betrieb darß abſeits ſtehen! Im Leiſtungskamyſ der deutſchen Betriebe Die in den letzten Tagen ergangenen Aufrufe der Reichsbetriebsgemeinſchaften an ihre Betriebe, ſich geſchloſſen an dem Leiſtungskampf zu beteiligen, um⸗ reißen noch einmal eindeutig und klar Sinn und Be⸗ deutung dieſer neuen Aktion. Dieſer Leiſtungskampf will danach nichts anderes ſein, als ein Gradmeſſer dafür,„wieweit ſich jeder deutſche Betrieb aus in⸗ nerer Verpflichtung gegenüber Führer und Volk in die vorderſte Front des Nationalſozialis⸗ mus ſtellt und die Ziele des Führers an ſeinem Platz und unter Ausnutzung ſeiner Möglichkeiten zu ſeinem eigenen Ziele macht.“ Das aber fordert von den beteiligten Betrieben größte Aktivität und freu⸗ dige Mitarbeit an der Verwirklichung des Gedankens des ſozialen Wettkampfes. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat den Betriebsführern durch Uebertragung der Füh⸗ rereigenſchaft ein gewaltiges Vertranen geſchenkt. Wie der Geſamtbeauftragte für die Durchführung des „Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe“, Dr. Hupfauer, in einem Aufrufe darlegt, ſollen jetzt die Betriebsführer durch ihre Teilnahme am Lei⸗ ſtungskampf beweiſen, daß ſie dieſes Vertrauens würdig ſind, daß ſie mitmarſchieren und die Ziele Adolf Hitlers zu ihren eigenen machen. Sie ſollen mit anderen Worten zeigen, daß ſie die aktivſten Kämpfer in der deutſchen Volksgemeinſchaft für die Erringung der Ziele der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ volution auf dem Gebiete der Arbeitspolitik ſind. 6 die Durchführungsbeſtimmungen erkennen laſſen, hängt die Beteiligung weder von der Größe noch von der wirtſchaſtlichen und materiel⸗ len Lage eines Betriebes ab. Es geht auch nicht etwa darum, nur große finanzielle Aufwendungen für ſoziale Leiſtungen nachzuweiſen uſw. Entſcheidend iſt allein die Bereitſchaft und Entſchloſſenheit der Betriebsführung und der Ge⸗ folgſchaft, die nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaftsidee in ihren Betrieben zu verwirklichen und an der Er⸗ füllung der vom Führer geſtellten großen Aufgaben mitzwarbeiten. Was die Betriebsgemeinſchaften alſo umter Beweis zu ſtellen haben, das iſt der Wille, vorbildlich zu ſein. Maßgebend iſt dabei die charak⸗ terliche Grundhaltung der Betriebsführer und der Gefolgſchaftsmitglieder. Insbeſondere muß der Be⸗ triebsführer ſich in der Menſchenführung und in der Gefolgſchaftsbetreuung bewähren. Er muß praktiſch zeigen können, daß er aktiv und tatkräftig mitar⸗ beitet an der ſozialpolitiſchen Geſtaltung des deut⸗ ſchen Arbeitslebens. Es wird bei der Bewertung im Leiſtungskampf weiterhin zu prüfen ſein, inwieweit die vorhande⸗ nen Möglichkeiten zur Wahrung und Gewährleiſtung des ſozialen Friedens im Betrieb genutzt worden ſind. Selbſtverſtänoͤlich wird bei der Auswertung u. a. auch der Wille zur Erhaltung der Volks⸗ und Arbeitskraft ſowie die Wirtſchaftlichkeit ͤes Unter⸗ nehmens eine Rolle zu ſpielen haben. Was über die Auszeichnungen in dieſem Leiſtungskampf noch zu ſagen iſt, ſo werden dieſe ihrer Bedeutung entſprechend ſo vorgenommen, daß dem Betriebs⸗ führer die Werkſcharuniform der Deutſchen Arbeitsfront verliehen wird, oder daß bei weiteren Leiſtungen ein Leiſtungsabzeichen auf irgend⸗ einem Gebiet, die Siedlung,„Kraft durch Freude“ oder Berufserziehung gegeben werden kann oder den beſten Betrieben der Gaue durch den Gauleiter der NSDAp ein Gaudiplom ausgehändigt wird. Die höchſte Ehre iſt aber die vor der geſamten Nation durch den Führer ſelbſt verliehene Auszeichnung, Betriebsführer eines national⸗ ſozialiſtiſchen Muſterbetriebes zu ſein. Es wirb alſo von der deutſchen Unternehmerſchaft erwartet, daß ſie ſich an dieſem Leiſtungswettkampf ebenſo lückenlos und erfolgreich beteiligt, wie es die deutſche Jugend im Reichsbernfswettkampf vorbild⸗ lich tut. Es verpaſſe niemand die Anmeldung zu die⸗ —— bis zum letztmöglichen Termin am 1. Au⸗ gu 8 * 0 58 0 Morgen-Ausgabe Miontas, 20. Jul 1937 148. Jahrgang Nr. 337 Carattiola ſiegt im Großen Preis von Deutſchland Carattiola auf Mertedes-Benz ſiegt vor v. Brauchitſch(Mertedes-Benz), Roſemeyer(Auto-Anion), Nuvolari(Alfa Romeo) und Haſſe(Auto-Anion) Wieder deutſcher Autotriumph: (Sonderbericht der Neuen Mannheimer Zeitung) Adenau, 25. Juli(Eig. Drahtbericht) Der Große Preis von Deutſchland am Sonntag auf dem Nürburgring hat mit einem neuen deutſchen Rennwagentriumph geendet. Caracciola auf Mer⸗ cedes⸗Benz iſt der Sieger dieſes größten Rennwagen⸗ kampfes geworden, v. Branchitſch auf Mercedes kam als Zweiter ein und als Dritter Bernd Roſe⸗ meyer auf Auto⸗Union. Caracciola, der Sieger im Großen Preis von Deutſchland (Archiv NM3) 300000 Menſchen umſäumten den Ring. „Prgchtvolles Wetter begünſtigte den Großkampf der Rennwagen und die Stimmung entſprach der Größe des Ereigniſſes. Wechſelnder, ſpannungsgeladener ünd erregender gab es lange auf dͤͤem Ring kein Ren⸗ nen mehr. Ein wildes Auf und Ab des Glücks, ein ſtändiger Wechſel oͤer Plätze, heißer Kampf vom Start bis zum Ziel, ein Kampf, bei dem man die Stoppuhr nicht mehr aus der Hand legte. Das Ren⸗ nen über 500 Kilometer hatte einem Furioſo ge⸗ glichen, in dem dauernd die Plätze wechſelten, in dem es ſcharfe ſpannende Kämpfe gab und in dem man nicht mehr aus der Aufregung herauskam. Am Start ſtanden die Wagen in folgender Auf⸗ ſtellung: 1. Reihe: Roſemeyer, v. Brauchitſch, Lang. 2. Reihe: Nuvolari, Caracciola. 3. Reihe: Seaman, Müller, Haſſe. 4. Reihe: Kautz v. Delius. 5. Reihe: Rüeſch, Stuck, Farina. Vom Start weg hatten erſt einmal Lang, Ca⸗ racciola und Roſemeyer die Spitze ge⸗ nommen: Lang, Roſemeyer, Caracciola, v. Brauchitſch, Mül⸗ ler, von Delius und Haſſe iſt die Reihenfolge der Wagen, oͤie an der Spitze aus der erſten Runde ja⸗ gen. Roſemeyer geht dann nach vorn und Carac⸗ ciola klemmt ſich mit Lang im Schlepptau hinter ihn. v. Brauchitſch jagt als Vierter ein. Schon in der dritten Runde aber muß Roſe⸗ meyer wegen ſeines ſcharfen Tempos am Er⸗ ſatztelllager mit 3 beſchädigten Reiſen alten. Weil er zudem ins Schleudern kam, hatte er einen Stein geprellt und dabei die Radkappe verloren. Nicht auszudenken iſt, was geſchehen wäre, wenn ihm durch das Fehlen der Kappe das Rad abgeflo⸗ gen wäre. Zwei und eine halbe Minute arbeiten die Monteure. Inzwiſchen ſind Caracciola, der von der vierten Runde ab die Spitze nimmt, Lang und von Brauchitſch davongejagt. Roſemeyer, ihr ſchärfſter Gegner, iſt auf den zehnten Platz zurückgefallen. 137,8 Km.⸗St. war ſein Durchſchnitt in der zweiten Runde geweſen. Ein tolles Tempo für den Anfang. Die Auto⸗Union aber ſoll weiter Pech haben. In der vierten Runde fehlt der junge Nachwuchsfahrer Müller, der ſich bis dahin ganz großartig auf den vierten Platz vorgekämpft hatte. Er ſtürzt, kommt aber, wenn auch humpelnd, geſund von der Strecke zurück. Weiter bleibt die Spitzengruppe Caracciola, Lang, v. Brauchitſch. Nuvolari, der große Gegenſpieler unſerer deut⸗ ſchen Wagen, nimmt gleichmäßig auf dem achten Platz liegend, ſeine Runden. Er hält noch offen⸗ ſichtlich zurück. Sechs Wagen aber ſtehen ſchon am Erlatzteillager und ſind ausgeſchieden. Sechs von den 26, es ſollen noch mehr werden, viel mehr. Es kommt die ſiebente Runde. In ihr iſt die Hölle los. Kaum kann man ſo ſchnell erfaſſen, was alles ge⸗ ſchieht. Caracciola muß zum Reifenwechſel halten, v. Brauchitſch gleich dahinter. Lang geht unterdeſſen an ihnen vorbei und liegt nun an der Spitze. Auch Haſſe und Kautz hal⸗ ten zum Reifenwechſel und Tanken am Erſatzteil⸗ lager. Rieſenſpannung auf den Tribünen. Ganz neu iſt das Bild nach der ſiebenten Runde. Lang liegt vorne, dahinter Caracciola, v. Brauchitſch und an vierter Stelle Nuvolari. Der Italiener an vierter Stelle. Der alte Fuchs hat ſich unbe⸗ merkt immer weiter nach vorne gepirſcht und iſt nun da in gefährlicher Nähe der Spitze. Wo aber ſind Delins und Seaman? Bange wartet man auf Nachricht, als die beiden immer und immer noch nicht kommen. Da hört man es. Delius und Seaman ſind in wilder Ueberholungs⸗ hetze zuſammengeſtoßen und beide geſtürzt. Während Seaman nur leichte Hautabſchürfungen davontrug, erlitt Delius Knochenbrüche und eine leichte Gehirnerſchütterung. Ein ſchwerer Schlag für den Nachwuchsmann, der gerade erſt von ſeinem Sturz beim Eifelrennen ſich leidlich erholt hat. Auch Stuck iſt inzwiſchen ausgeſchieden. Sein Wagen war ſchon im Training nicht in Ordnung geweſen, und in der Nacht vor dem Rennen noch hatte man dem Meiſterfahrer den Motor des Trai⸗ ningswagens eingebaut. Der aber hatte nun auch nicht durchgehalten. Großes Pech für Stuck, dem wir einen beſſeren Wagen gewünſcht hätten. In der neunten Runde wieder ein ſenſatio⸗ neller Angenblick. Zwei rote Alfa ſind drü⸗ ben, wo man das Kurvengefälle des Hatzen⸗ bach von der Tribüne aus ſehen kann, zuſammengeſtoßen. Auch ſie ſind aus dem Rennen. Elf Wagen ha⸗ ben ſchon die Segel ſtreichen müſſen, elf Wagen nach zehn Runden und über 22 Runden geht der Kampf. Unter den elf ſind aber auch ſchon drei Auto⸗Union und ein Mercedes. Nur Roſemeyer und Haſſe ſind noch im Rennen. In der elſten Runde muß Lang vor das Erſatz⸗ teillager mit Reiſenſchaden. Er hat eine Runde zu ſpät gewechſelt und dadurch ſchon auf der Strecke viel Zeit verloren; Caracciola ſowie v. Brauchitſch gehen, während er am Erſatzteil⸗ lager hält, an ihm vorbei. Ja, ſogar Nuvolari kommt auf den oͤritten Platz und Lang muß mächtig auf⸗ oͤrehen, um den Italiener wieder auf den vierten Platz zu verweiſen. Auch Roſemeyer muß in dieſer Runde halten. Er war ſchon bis auf den vierten Platz nach vorn gekommen, verlor aber jetzt wieber etwas an Boden. Aber es iſt phantaſtiſch, wie Roſemeyer immer weiter kämpft, wie er ſich wieder von Platz zu Platz vorarbeitet, Nuvolari angreift, an ihm vorbeigeht, und dann auf den vierten Platz kommt. Ueberhaupt wird der Endkampf von Runde zu Runde toller. Zwar fahren ununterbrochen Carac⸗ ciola, v. Brauchitſch und Lang, aber durch die immer neuen Reifenwechſel ergeben ſich immer neue Si⸗ tuationen und man rechnet ſtändig, ob der Vorſprung von dem und jenem zu einem neuerlichen Aufent⸗ halt noch reicht. In der ſiebzehnten Runde kommt Lang mit be⸗ ſchädigtem Reifen an. Er muß lange am Erſatzteil⸗ lager halten, ſehr lange und fällt weit zurück, ſo daß nun hinter dem führenden Caracciola, dem Brauchitſch ganz dicht auf den Ferſen ſolgt, Nuvolari an dritter Stelle liegt und hinter ihm ganz dicht mit 9 Sekunden Abſtand Roſemeyer. Als Fünfter folgt Rudolf Haſſe, der wieder einmal ein großartiges, gleichmäßiges Rennen fährt. Nach einmal muß Caracciola dann Reifen wechſeln, aber ſein Vorſprung iſt zu groß, als daß ihm v. Brauchitſch inzwiſchen noch gefährlich werden könnte. Und hinter v. Brauchitſch jagt dann, Caracciola wieder auf der Strecke iſt, Roſemeyer als Dritter durch. Roſemeyer als Dritter iſt eine glän⸗ zende Leiſtung. Er hat Nuvolari nun wieder ein⸗ mal hinter ſich gelaſſen und beginnt ſchon den An⸗ griff auf v. Brauchitſch. Aber das iſt nicht mehr zu Kraten⸗ ſelbſt wenn man ſo wild wie Roſemeyer ämpft. In der dlrittletzten Runde, der 19. des 22⸗Run⸗ den⸗Kampfes, iſt die Reihenfolge: Caracciola mit weitem Abſtand in Führung, v. Brauchitſch, Roſe⸗ meyer, Nuvolari, Haſſe, Kautz und Lang. Die übri⸗ gen ſind weit abgeſchlagen, weit, weit. Aendert ſich noch etwas in der Endentſcheidung? Schon oft hat man es auf dem Ring erlebt, daß ſich in den letzten Runden die Poſition verſchob. Man darf darum keine Prognoſe treffen, bevor nicht der Sieger über das Zielband iſt. Aber diesmal, hier in dieſem Großen Preis, in dieſem großen Kampf, der zu den wildeſten gehört, den wir je ſahen, üiſt der Sieg Caracciola nicht mehr zu nehmenn Doch meldet der Voranzeiger aus der letzten Runde die Nr. 12 und jetzt jagt der Mercedes, umjubelt von Tauſenden. durchs Ziel. Caracciola, unſer Altmei⸗ ſter. hat ſein erſtes Rennen in dieſem Jahr gewon⸗ nen, wurde Sieger des Großen Preiſes von Deutſch⸗ land. v. Brauchitſch kommt nach großartiger Fahrt als Zweiter ein und ganz dicht hinter ihm, von⸗ nachdem mit nur einer Minute Abſtand. Bernd Roſemeyer als Dritter. Vierter wird Nuvolari und Fünfter Haſſe auf Auto⸗Union. 133,3 Kilometerſtunden iſt der Durchſchnitt, den Caracciola in ſeinem Mer⸗ cedes fuhr, 133,0 Kilometerſtunden der von Brau⸗ chitſch und 132,5 Kilo eterſtunden der von Roſe⸗ meyer. Nuvolari kam auf 130,9 Kilometerſtunden und Haſſe auf 130,1. Das genaue Ergebnis: 1. Caracciola(Mercedes⸗Benz),:46,00,1 Stö. (133,2 Stoͤkm., Rekord). 2. v. Brauchitſch(Mercedes⸗Benz),:46,46,1 Std. (132,7 Stöͤkm.). 3. Roſemeyer(Auto⸗Union),:47,01,4 Std.(182,6 Stoͤkm.). 4. Nuvolari(Alfa⸗Romeo),:50,04,2 Std.(130,9 Stoͤkm.). 5. Haſſe(Auto⸗Union),:51,25,1 Std.(130 Stoͤkm.). 6. Kautz Mercedes⸗Benz),:52,10,3 Std.(129,7 Stoͤkm.). 7. Eine Runde zurück: Lang Mercedes⸗Benz), :45,47,2 Std. 8. Rüeſch(Mercedes⸗Benz),:49,02 Std. 9. Drei Runden zurück: Evans(Alfa Romeo), :47,49,2 Std. Von den Verletzten erfahren wir noch folgendes: Delius wollte auf der langen Geraden, 2 Km. vor dem Zielplatz, Seaman überholen, beide gerieten zuſammen. Sea⸗ man blieb auf der Bahn, Delius' Wagen flog über die Böſchung, ohne aber Zuſchauer zu verletzen. Delius zog ſich einen Unterſchenkelbruch(nicht Ober⸗ ſchenkelbruch), eine Gehirnerſchütterung und Ge⸗ ſichtsverletzungen zu, Seaman einen Bruch des lin⸗ ken Unterarmes und Geſichtsverletzungen. Telegramm an den Führer Im Anſchluß an den Großen Preis von Deutſch⸗ land ſandte Korpsführer Hühnlein folgendes Tele⸗ gramm an den Führer und Reichskanzler: 8 „Mein Führer! Ich melde: 10. Großer Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring nach über⸗ aus ſpannendem Kampfe ſiegreich für Deutſchland entſchieden. Sieger wurde Rudolf Caracciola auf Mercedes⸗Benz und damit Gewinner Ihres Preiſes. Zweiter Manfred von Brauchitſch auf Mercedes⸗ Benz. Dritter Bernd Roſemeyer auf Auto⸗Union. Heil mein Führer! Korpsführer Hühnlein.“ Deulſche Leichtathletik-Meiſterſchaften Borchmeyer wieder 100⸗Meter⸗Meiſter— Reckermann punktgleich auf dem oritten Platz— Hornberger wird Meiſter üher 200 Meter vor Neckermann— Neue deutſche Beſtleiſtungen über 800 m— Weitſprung der Frauen (Sonderbericht der Neuen Mannheimer Zeitung) Berlin, 25. Juli.(Eigener Bericht.) Berlin, 25. Juli(Eig. Drahtbericht) Die Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften begannen am Samstagfrüb um 10 Uhr bei warmem aber leider windigem Wetter. Entgegen der allaemeinen Meinung merkt man in der Tiefe des Stadions ſehr ggut den Wind, der bier meiſt tückiſch ſtrudelt. Im weiten Oval bot ſich unſere herrliche Olympiabahn in prachtvoller Verfaffung. Das übliche Treiben der Meiſterſchaftstage. Starter Miller überprüft noch einmal ſeine elektriſche Start⸗ piſtole— etwas mißtrauiſch— und meint, ſeine alte und gute Kanone ſei ihm lieber. Die babe noch nicht ein⸗ mal werſagt. Hier muß ſich dieſe aute Eigenſchaft noch erſt beweiſen. Dann ruft er ſchon die 100 Meter⸗Läuſer an den Start zu den Vor⸗ läufen. Mit ganz wenigen Ausnahmen waren alle geweldeten Teilnehmer am Start. Und agleich erwies es ſich, daß die großen Könner des Voriahrs wieder die erſte Rolle ſpiel⸗ ten. Borchmeyer, Hornberger. Leichum, Neckermann, Konze⸗Wuppertal und Scheuring⸗ Ottenau gewannen ihre Vorläufe alatt und überlegen ohne ſich auszugeben. Den beſten Eindruck dabei hinterließ der Mannheimer Neckermann der in feinem untd zügigem Stil mit 10,6 Sek. die beſte Zeit der Vorläufe erzielte, trotzdem er ſich überhaupt nicht an⸗ zuſtrengen brauchte. Weiter imponierte der neue Mann aus Baden, Scheuring, ſehr. Dieſer iſt ohne Frage ein Talent, hat aute Figur und bringt als Sprinter das rich⸗ tige Temperament mit. Ueberraſchenderweiſe mußte Schein⸗Hambura im vierten Lauf hinter Leichum⸗Stettin und Kreher⸗Dresden mit dem dritten Platz vorlieb nehmen. Damit ſchied der deutſche 200 Meter⸗Meiſter vom 1996 ſchon im Vorlauf aus. Von den ausgeſchiedenen Sprintern wären noch Sumſer⸗Stuttgart, Lammers⸗Berlin, Brink⸗ Magdeburg zu erwähnen. Im erſten Zwiſchenlauf ſtarten Bogelſang⸗ Köln, Neckermann⸗Mannheim, Fiſcher⸗Berlin. Ganzer⸗ Hamburg. Fritzſche⸗Dresden, Leichum⸗Wünsdorf. Necker⸗ mann hatte einen ſehr ſchlechten Start war dann bei 60 Meter klar in Front und ſiegte mit einem auten Meter Vorſprung vor Vogelſang und dem wieder wacker und hartnäckia kämpfenden Fiſcher. Leichum mußte von ſeinem Weitſprung weggerufen werden und zeigte einen matten Lauf. Der Stettiner iſt im Lauf wie auch im Sprung jedoch nicht in der Form der vergangemen Jahre. Necker⸗ wann 10,6, Fiſcher 10,7. Vogelſang 10.8. Im zweiten Lauf ſtarteten Hornberger, Scheuring, Bulhe⸗Pieper, Kreher, Borchmeyer, Konze. Der Lauf iſt ſchwerer als der erſte Zwiſchenlauf. Barchmeyer und Hornberger kommen aleich aut ab und liegen bis ins Ziel faſt auf gleicher Höhe. Scheuxina klar Dritter vor Konze und Kreber. Hornberger aéwann in 10,6 Borchmeyer 10,7. Scheuring 10,8. Doch wieder Giſela Mauermeyer Gleich noch den Zwiſchenläufen wurde der erſte Meiſter⸗ titel vergeben. Giſela Mauermeyer errang ihn im Diskus⸗ werſen. Mit 43,24 Meter ſiegte die Olympiaſiegerin vor Kirchoff⸗Detmold 39,44 Meter, Hagemann⸗Kaſſel 38,40 Meter und Mollenhauer⸗Hamburg 37,82 Meter. Damit hat Gifela gezeigt, daß ihre Schwächeperiode überwunden iſt und ſie wieder Anſchluß an ihre vorjährige Form erhält. Long mit 7,70 Meter, Leichum nicht in Form Inzwiſchen hatten die Weitſpringer nach ſtundenlangem Springen ihren Meiſter ermittelt. Natürlich war es unſer Olympiazweiter Long, der mit dem Meiſtertitel von Eng⸗ land in der Taſche als hoher Favorit an den Start gegan⸗ gen war, nachdem es ſich ſchon in den Ausſcheidungskämp⸗ jen gezeigt hatte, daß ſein hartnäckiger Rivale der letzten Jahre, Leichum⸗Stettin, ſtark nachgelaſſen hatte. Mit ſei⸗ nem vorletzten Sprung verbeſſerte ſich Long von 7,57 auf 7,70 Meter und war natürlich mit dieſer feinen Leiſtung ſeiner Sache ſicher, nachdem vorher Aßmus⸗Leipzig mit 747 Meter nicht weit hinter ihm gelegen hatte. Erſt kürzlich war bei den Gaumeiſterſchaften zwiſchen dieſen beiden die Lage ähnlich geweſen. Auf dem dritten Plätz endete, eine kleine Ueberraſchung, der Berliner Grampp mit 7,28 Meter vor Witte⸗Frankfurt, der die gleiche Weite erzielte, aber beim Stichſprung unterlag. 5. Biebach⸗Halle 7,25 Me⸗ ter; 6. Leichum⸗Stettin 7,12 Meter. Dompert natürlich nicht zu ſchlagen Im 3000⸗Meter⸗Hindernislauf wor der Verteidiger des Titels, Heyn⸗München nicht am Start. Dompert⸗Stuttgart, der das große Rennen bei der Olrmpiade lie', übernohm ſofort die Spitze. Hinter ihm liegen nach der erſten Runde Nowacki⸗Jeng, Otto⸗Berlin und Holthuis⸗Hamburg. Nur von dieſer Spitzengruppe kann man behaupten, daß über Hürden und am Waſſergraben techniſche Fertigkeiten ge⸗ zeigt wurden. Das Feld iſt bald gonz auseinander geriſſen. Zur allgemeinen Ueberraſchung ſchält ſich aus der großen Schar Kaindl⸗Nürnberg heraus, der ſich von der Mitte des Rennens ab gut zu Dompert halten kann und dicht hinter dieſem an zweiter Stelle liegt. Zum Schluß iſt ober Kaindl über den Hürden recht ſchwach und Dompert zieht ihm weit davon, um in 918 zu ſiegen. Immerhin iſt der zweite Platz dieſes eis dahin der breiten Heffentlichkeit ziemlich unbekannten Mannes aller Ehren wert und zeigt, wieviele Talente noch verborgen ſchlummern. Kaindl:28 Min.; 4. Otto⸗Berlin:31,2 Min.; 4. Holthuis 9141,6 Min.; 5. 55 9 5 Helber 1⸗Stuttgart:56,4. Die iten ſind ſehr gut und noch nie bei einer Deutſchen Meiſterſchaft erzielt worden.* 69 Dora Ratjen⸗Bremen mit 1,63 Meter. Faſt wäre hier ſogar eine neue Weltbeſtleiſtung fällig ge⸗ weſeſn, denn Dora Ratjen verſuchte ſich noch über 1,66 Mtr. und riß dieſe Höhe nur ganz knapp. Kaun⸗Kiel mußte ſchon bei 1, 57 Meter die Waffen ſtrecken. Die bisher unbekannte konnte mit 1,50 Meter den dritten Platz egen. Gute und äußerſt knappe Ergebniſſe im Hammer⸗ ⸗werfen. Wie immer zog das Hammerwerfen wieder die größte Aufmerkſamkeit auf ſich. Kein Wunder bei den vielen guten Würfen, die immer dicht um die 50⸗Meter⸗Linie herum niedergingen. Zwiſchen Olympiaſieger Hein und Blask gab es einen äußerſt heftigen Kampf um den Sieg. Mit nur 5 Zentimeter ſiegte Hein mit 54,71 Meter vor Blask mit 54,66 Meter. Auch zwiſchen dem Dritten und felt, um wenigſtens den zweiten Platz zu retten. Vierten gab es ein ſcharfes Ringen. Die Entſcheidung zautete hier Wolf⸗Karlsruhe 50,67 Meter vor Greu⸗ lich⸗Mannheim, der mit 50,61 Meter mit 6 Zentimeter um den dritten Platz geſchlagen blieb. 5. Lehmann⸗Berlin genau 50 Meter, 6. Becker⸗Saarbrücken 48,95. 0 Borchmeyer zum vierten Male Deutſcher 100⸗Meter⸗ Meiſter. Im Abendſonnenſchein kam dann der 100⸗Meter⸗Eut⸗ ſcheidungslauf zum Austrag. Von innen nach außen ſtan⸗ den am Ablauf: Fiſcher⸗Berlin, Vogelſang⸗Köln, Necker⸗ mann⸗Mannheim, Borchmeyer⸗Stutigart, Hornberger⸗Frank⸗ furt und Scheuring⸗Ottenau. Wer wird den begehrten Titel eines Deutſchen Sprintermeiſters ſich erringen? Der alte ſtarke und zuverläſſige Borchmeyer, der Vorjahrsmei⸗ ſter Hornberger oder Neckermann, der im Vor⸗ und Zwi⸗ ſchenlauf ſo gut gefallen hatte. Nur zwiſchen dieſen drer konnte das Ende liegen— und es wurde ſo knapp, daß das Zielgericht lange beraten mußte und erſt die Zielphoto⸗ graphie entſcheiden konnte. Borchmeyer hatte knapp, ſehr knapp geſiegt, neben ihm lagen Neckermann und Hornber⸗ ger auf kaum feſtſtellbarem Abſtand auf dem zweiten und oͤritten Platz. Borchmeyer hatte einen ſehr guten Start und lag von Beginn des Laufes an in Front. Bei 60 Meter kam urplötzlich Neckermann ſcharf auf und man dachte ſchon, er würde es gegen Borchmeyer ſchaffen. Aber dieſer legte auf den letzten Metern auch noch zu, ſo daß der Mann⸗ heimer nicht ganz herankam. Rechts von Borchmeyer war auch Hornberger aufgekommen und kämpfte nun a übrige Feld lag in klarer Entfernung zurück. Das Ziel⸗ gericht gab dann bekannt: 1. Borchmeyer 10,8, Horn⸗ berger Zweiter vor Neckermann, beide ebenfalls 10,8 Sek., 4. Scheuring 10,9, 5. Fiſcher 11 Sek., 6. Vogelſang 11,1. Ein Kleeblatt dreier faſt gleichwertiger Leutel Und noch einmal Müller⸗Kuchen.— Sutter⸗Freiburg ein zukunftsreicher Mann Eine endloſe Angelegenheit war wieder der Stabhoch⸗ ſprung. Sehen wir von dem Freiburger Sutter ab, den wir als den Mann der Zukunft bezeichnen möchten, ſo gab es hier nicht viel Neues zu ſehen. Der vielfache Meiſter Müller⸗Kuchen ſiegte mit 4 Metern vor Sutter⸗Freiburg 3,90 Meter, 3. Hartmann⸗Breslau 3,90 Meter, 4. Dzwidza⸗ Bochum 3,80 Meter. Sutter iſt noch jung und es fehlt ihm die Erfahrung. Bei zunehmender Reife wird er bei ſeiner guten Verankagung ſicher unſer zukünftiger Meiſter werden, Woellke 15,82 Meter, aber ſonſt kein Mann über 15. Wohl ſtieß Woellke mit 15,82 Meter eine Entfernung, vor der wir uns gewöhnen müſſen, wieder Reſpekt zu haben denn 16 Meter liegen nicht jeden Tag„drin“. Doch daß wir keinen weiteren Mann mehr haben, der über 15 Meter kommt, iſt ein Zeichen des Niedergangs, den wir in dieſer Uebung zu verzeichnen haben. Trippe⸗Düſſeldorf wurde mit 14,92 Meter Zweiter. 3. Konrad⸗München 14,85 Meter 4, Stöck⸗Berlin 14,78 Meter, 5. Janſſen⸗Berlin 14.65 Meter/ 6. Lampert⸗München 14,61 Meter. — ———— 6. Seite“ Nummer 387 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 4 Montag, 26. Juli 1937 Im Langſtreckenlauf Wittenberg nicht zu ſchlagen Schönrock ſiegt vor Liek⸗Berlin Im 10 000⸗Meter⸗Lauf hatte ſich bald eine Spitzengruppe gebidet, die aus Schönrock⸗Wittenberg, Liek⸗Berlin und dem bis heute wenig bekannten Hönninger⸗Nürnberg, der überraſchenderweiſe jedes Tempo, das Schönrock und Liek anſchlugen, halten konnte. Ueber 7000 Meter lang blieben dieſe Drei geſchloſſen zuſammen. 700 Meter vor Schluß entſpann ſich zwiſchen Schönrock und Liek ein erbitterter Enökampf, den der Wittenberger zu ſeinen Gunſten ent⸗ ſcheiden konnte. Hönninger konnte da nicht mehr folgen, hatte aber die Genugtuung, in einem Meiſterſchaftsfeld als Anfänger einen guten dͤritten Platz zu beſetzen. 1. Schönrock 31:40,4; 2. Liek⸗Berlin 31:54,8; 3. Hön⸗ ninger⸗Nürnberg 31:59,6; 4. Bertſch⸗Stuttgart 32:27 B. Gebhard⸗Dresden 32.29; 6. Luck⸗Bremen 92:47,2. Scharf umkämpfte Vorläuie in den Mittelſtrecken Ueber 800 und 1500 Meter hatten ſich wie noch in keinem Jahr zuvor, ſo viele gleichwertige Läufer am Start einge⸗ funden. So ergaben ſchon alle Vorläufe recht ſpannende Rennen, deren jedes in früheren Jahren einer Meiſter⸗ ſchaft würdig geweſen wäre. Leider waren die Läufe ſchlecht und ungleichmäßig eingeteilt. Ueber 800 Meter kamen aus dem erſten Lauf Harbig⸗Dresden mit:58,1; Mertens⸗Wittenberg:58,1; Zehnter⸗Kaſſel:58,4; aus dem zweiten Lauf Lang⸗München mit:55,7; Schuhmacher⸗Düſ⸗ ſeldorf:55,9; Schmidt⸗Durlach, der ein wackeres Rennen in dem ſchürſſten der Vorläufe gelaufen war, mit:55,0 und aus dem dritten Vorlauf König⸗Hamburg mit:56,5; Grau⸗Eßlingen:56,7 und Weichert⸗Berlin mit:56,9 Min. in die Entſcheidung. Deſſecker⸗Stuttgart war nicht am Start. Ausſcheiden mußten u. a. Rößler⸗Berlin, Seibert⸗ Kaſſel, Jauch⸗Hannover, Reutelshöfer⸗Gotha. Ueber 1500 Meter war der Kampf um die Placierung ähnlich ſcharf. Stabler⸗Freiburg hatte mit im vergangenen Jahre noch als Junior geſtarteten Stieglitz, der einen vor⸗ züglichen Eindruck machte, mit:01,8 Min. die beſte Zeit erzielt. Ausgeſchieden war hier von bekannten Leuten Becht(Kriegsſchule Dresden), dem man ſogar eine Chance gegen Schaumburg gegeben hatte. * Ueber 400 Meter waren die Vorläufe für die Favoriten die reinſten Spaziergänge, da man immer zwei ſtarke und zwei ſchwache Leute zuſammengeſtellt hatte. Hamann⸗Ber⸗ lin, Klupſch⸗Jena, Kiſters⸗Düſſeldorf, Blazejezak⸗Hannv⸗ ver, Helmle⸗Frankfurt, v. Stülpnagel⸗Berlin und Linn⸗ Hoff hinterließen den beſten Eindruck. Sehr ſcharf werden ſchon die Zwiſchenläufe werden. Klupſch und Blazejezar hatten mit je 49,7 die beſten Vorlaufzeiten. Die Frauen führten ihre 100⸗Meter⸗Vor⸗ und Zwiſchenläufe durch Den erſten Zwiſchenlauf gewann Krauß überlegen in 12,2 vor Albus⸗Berlin und Freitag⸗Barmen. Im zweiten Zwiſchenlauf ſiegte Dörffelft⸗Berlin knapp vor Winkels⸗ Köln und der Mannheimerin Wendel, die einen ſchlechten Start hatte. Im Vorlauf war die noch wenig Süddeutſche durch einen wackeren Lauf ſchon auf⸗ gefallen. Entſcheidbungen vom Samstag 100 Meter: Deutſcher Meiſter Borchmeyer SStutt⸗ gart) 10,8; 2. Hornberger(Frankfurt) 10,8; 3. Neckermann (Mannheim) 10,8; 4. Scheuring(Ottenau) 10,9; 5. Fiſcher (Berlin) 11,0; 6. Vogelſang(Köln) 11,1. Weitſprung: Deutſcher Meiſter Long(Leipzig) 7,70; 2. Aßmus(Leipzig) 7,47; 3. Grampp(Berlin) 7,28; 4. Witte (Frankfurt) 7,28(durch Stechen entſchieden); 5. Biebach (Wünsdorf) 7,25; 6. Leichum(Wünsdorf) 7,09. 3000⸗Meter⸗Hindernislauf: Deutſcher Meiſter Dom⸗ pert(Stuttgart):18; 2. Kaindl(NRürnberg) 928,2; 8. Otto(Berlin) 9731,2; 4. Holthuis(Hamburg):41,65 5. Seidenſchnur(Kiel):53,2; 6. Helber 1(Stuttgart):56,4. Hammerwerfen: Deutſcher Meiſter Hein(Hamburg) 54,71; 2. Blafk(Berlin) 54,66; 3. Wolf(Karlsruhe) 50,64; 4. Greulich(Mannheim) 50,61; 5. Lehmann(Berlin) 50,00; 6. Becker(Saarbrücken) 48,95. Stabhoch: Deutſcher Meiſter Müller(Kuchen) 4,00; 2. Sutter(Freiburg) 3,90; 3. Hartmann(Breslou) 9,90, 4. Dzwidza(Bochum] 3,80; 5. Krauſe(Dresden) 3,807 6. Born (Düſſeldorf) 3,80. Diskus(Frauen): Deutſche Meiſterin Mauermeyer (München) 45,24; 2. Kirchhoff(Detmold) 30,44; 3. Hagemann (Kaſſel) 38,40; 4. Mollenhauer(Hamburg) 37,82; 5. Volk⸗ hauſen(Dortmund) 37,47: 6. Krauß(Dresden) 37,09. Kugelſtoßen: Deutſcher Meiſter Wöllke(Berlin) 15,82; 2. Trippe(Düſſeldorf) 14,92; 3. Konxad(München) 14,85; 4. Stöck(Berlin) 14,78; 5. Fanſſen(Berlin) 14,65; 6. Lam⸗ * eter: Deutſcher Meiſter Schönrock(Witten⸗ berh) 31:49,4; 2. Liek(Berlin) 31:54,8; 3. Hönninger (Nürnberg) 31:59,6; 4. Bertſch(Stuttgart 92:27; 5. Gebhardt (Dresden) 92:29,6; 6. Luck(Bremen) 92:47,2. Hochſprung(Frauen): Deutſche Meiſterin Ratjen (Bremen) 1,63; 2, Kaun(Kiel) 1,57; 3. Lockemann 1,50; 4. Weſtphal(Homburg) 1,50, 5. Bock(Hannover) 1,50; 6. Friedrich(Würzburg) 1,50. Ausgezeichnete Kämpfe und Ergebniſſe am zweiten Tag Am Sonntagvormittag wurden bei warmem und win⸗ digem Wetter die Wettkämpfe fortgeſetzt. Im 200⸗Me⸗ ter⸗Vorlauf erzielte Neckermann⸗Mannheim mit 2,7 vor Fiſcher⸗Berlin mit 21,0 die beſte Vorlaufzeit Borchmeyer⸗Stuttgarter Kickers gewann den erſten Borlauf in 2,7, Hornberger⸗Frankfurt den dritten Vorlauf in 22,2 vor Schein⸗Hamburg, dem Vorjahrs⸗ meiſter in 22,4. Der ſechſte Lauf wurde von Pontow⸗ Nürnberg in 22,3 gewonnen. Im Speerwerfen der Männer wurden am Vormittag die Ausſcheidungskämpfe ausgetragen. Mit vie⸗ ler Mühe und Not gelang es, die Qualifikationslinie von 60 Metern zu erreichen. Die Favoriten ſetzten ſich durch und kamen in die Vorkämpfe, unter ihnen Stöck, der wahrſcheinlich den weiteſten Wurf hatte, Wein mann, der Vorjahrsmeiſter, Karius⸗Deſſau, Heinßen⸗ Breslau und Laqua⸗Breslau. Dieſe Fünf waren ein⸗ wandfrei über 60 Meter gekommen. Im Speerwurf der Frauen gelangten in den Vorkampf Goldmann⸗Berlin, Krüger⸗Dresden, Kahle⸗Ham⸗ burg, Volkhauſen⸗Dortmund, Schlüter und Rüßmann⸗ Karlsruhe. Auch hier war es ſehr ſchwer, die ver⸗ langte Weite von 38 Metern zu erzielen. Beim Weitſprung der Frauen geraugten in den Vorkampf Göppner⸗Danzig, Eberharöt⸗Berlin, Voß⸗Ber⸗ lin, Hagemann⸗Hamburg, Friedrich⸗Würzburg und Krauß⸗ Dresden. Das Diskuswerfen der Männer brachte inſofern eine kleine Ueberraſchung, als es Hans Heinz Sievert⸗ Hamburg nicht gelang, die Qualifikation für den Vor⸗ kampf zu erreichen. In den Vorkampf kommen Hilbrecht⸗ Königsberg, Stöck⸗Berlin, Schröder⸗Berlin, Blask⸗Berlin, Fritſch⸗Braunſchweig, Lampert⸗München und Würfels⸗ dobler⸗München. Ausgeſchieden war Debus⸗Köln. Beim Hochſprung der Männer war es ebenfalls nicht einfach, die verlangten 1,85 Meter zu erreichen. Sie wurden von Gehmert⸗Berlin, Auguſtin⸗Berlin, Martens⸗ Kiel, Weinkötz⸗Köln, Roſenthal⸗Königsberg, Häusler⸗Bres⸗ lau, Bornhöfft⸗Limbach und Stechemeſſer⸗Münſter bezwun⸗ gen. Im Dreiſprung ſchieden u. a. von bekannten guten Springern aus Rapp⸗Stuttgart, der auf 12,29 Meter kam. Es erfolgte ein Ausſcheidungskampf. Wöllner⸗Leipzig 14,20 Meter, Ziebe⸗Deſſau 14,11 und Witte⸗Frankfurt 14,17. Dies waren die einzigen Springer, die über 14 Meter kamen. Kege!⸗Hamburg 13,57, Sälzer⸗Köln 13,71 und Petri⸗Köln 13,51 erzielten hinter ihnen die beſten Ergebniſſe und kamen noch in den Vorkampf. Beſtleiſtungen am Nachmittag Vor 40 000 Zuſchauern wurde am Sonntag der zweite Teil der deutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften ausgetragen. Gutes Wetter wor eine gute Vorbedingung für die Ab⸗ wicklung der Kämpfe. Linnhoff iſt 400⸗Meter⸗Meiſter— Robens als Erſter disaualifiziert Ueberaus harte Kämpfe brachten die 400⸗Meter⸗Zwiſchen⸗ läufe, die wieder nicht glücklich eingeteilt wurden. So ſtar⸗ teten im erſten Lauf gleich Kiſters⸗Düſſeldorf, Voigt⸗Berlin, Linnhoff⸗Berlin, von Stülpnagel⸗Berlin, Helmle⸗Fronkfur und Blazeſezak⸗Hannover zuſammen. Linnhoff gewann dieſen Lauf in 48,7 vor Blozeſezak und Kiſters, die eben⸗ falls noch unter 40 Sekunden lieſen. Bedeutend leichter war der zweite Lauf mit Robens⸗Stuttgaxt, Hamann⸗ Berlin, Müller⸗Saorbrücken, Klupſch⸗Jen, Rößler⸗Berlin und Metzner⸗Frankfurt. Die Senſation bildete hier das Ausſcheiden des Vor⸗ jahresmeiſters Hamann, der im Vorlauf ſo gut gefallen hatte. Bei den letzten 100 Metern entwickelte ſich ein ſcharſes Ringen um die drei erſten Plätze. Der vorzüg⸗ liche Robens⸗Stuttgart, Klupſch⸗Jena und Rößler⸗Berlin hatten in dieſem Ringen die meiſten Reſerven zuzuſetzen und gingen in dieſer Reihenfolge durch das Ziel. Zeit: 40,3, 49,5, 49,5. Metzner 49,8. Der zum Schluß nicht mehr auslaufende Hamann 50,4 und weit dahinter Müller⸗Saar⸗ brücken, dem die Strapazen des Meiſterſchaftstages wohl etwas zu groß waren. Im Endlauf ſtarteten von ihnen nach außen Blaze⸗ jezak, Linnhoff, Rößler, Robens, Kiſters, Klupſch. Es wurde ein großartiges Rennen. Klupſch auf der Außen⸗ bahn läuft um ſein Leben und kommt als Erſter in die Zielgerade. Mit ihm aber auch ſchon gleichzeitig ausge⸗ richtet das übrige Feld. Die Zielgerade hinunter tobt ein erbitterter Endkampf, der auf den letzten Metern Robens und Linnhoff etwas in Führung vor den übrigen Teil⸗ nehmern ſah. Selten war eine 400⸗Meter⸗Meiſterſchaft ſo haxt umſtritten und das Ende unter den ſechs Teilnehmern ſo knapp. Robens warf als Erſter ſeine Bruſt an das Zielband, mußte aber disqualifiziert werden, weil er in der letzten Kurve ſeine Bahn verlaſſen hatte. Eine bittere Enttäuſchung. Somit Erſter Linnhoff⸗Berlin 40, 2. Kiſters, Deutſcher Meiſter von 1990, 49,1, Rößler 49,1, Blazejezak 49,2, Klupſch 49,3. 200 Meter der Frauen: Willenbacher ſiegt Im Entſcheidungskampf der Frauen über 200 Meter ſetzte ſich eine kraſſe Außenſeiterin in Willenbacher⸗ Schwenningen durch. Sie hatte noch die meiſte Kraft und rang die Kuhlmann⸗Hamburg in der guten Zeit von 25,6 nieder. Kuhlmann mußte dennoch die Frankfurterin Kurz, die 25,7 brauchte, vorbeilaſſen. Kuhlmann ebenſalls 25,7. Willenbacher lief einen ſchönen und flüſſigen Stil und der Titel liegt bei ihr in guten Händen. Ein tolles 800 Meter⸗Rennen Harbig⸗Dresden läuft neuen deutſchen Rekord mit:50, 9. Eins der unvergeßlichſten Rennen dieſer Meiſterſchaſts⸗ tagte zeigte uns dieſer 800 Meter⸗Lauf. Harbig⸗Dresden führte vom Start wea das ſtarke Feld an und kümmerte ſich garnicht um ſeine Gegter. Bei 500 Metern machte er ganze Sache. Er lief einſach ſeinen Gegnern, von denen ſich Mertens⸗Wittenberg noch am länaſten zu ihm halten konnte auf und davon und ſiegte mit 25 Meter Vor⸗ ſprung vor Mertents⸗Wittenbera und Lang⸗München. Vierter wurde der ſehr wacker laufende Schmidt⸗Durlach. Harbig:509; Mertens:54.9: Lana:54.3: Schmidt:55,8. Hornberger ſiegte über 200 Meter vor Neckermann Im erſten Zwiſchenlauf über 200 Meter war Borch⸗ meyer auf der Außenbahn gleich gut ſiegte mit 22,1 vor Schein⸗Hamburg mit 22,2 und Recker⸗ mann mit 22,2, die alle dͤrei nicht ausliefen. Hornberger ließ ſich den zweiten Lauf nicht entgehen. in Schwung und Dieſer war ſchärfer. Scheuring⸗Ottenau wurde Zweiter vor Fiſcher⸗Berlin und Mathus⸗Berlin. 21,9; 22. Somit ſtanden im Endlauf Borchmeyer, Neckermann, Hornberger, Fiſcher⸗Berlin, Scheuring und Schein. Borchmeyer lief ouf der Außenbahn ſcharf los und kam auch als Erſter in die Zielgerade hinein. Er führte ſogar weiter bis 160 Meter vor Hornberger, der aber da ſehr ſtark aufkam. In dieſem Augenblick ſteckte Borchmeyer das Ren⸗ nen auf. Hornberger war ſomit der Weg zum Sieg frei, den ihm nur noch Neckermann hätte abnehmen können. Doch Neckermann war auf den erſten 100 m etwas zu⸗ rückgeblieben und hatte die ſcharfe Fahrt anfänglich nicht mitgemacht. So verſuchte der Mannheimer vergebens, Hornberger einzuholen. Schließlich ſiegte Hornberger klar in 21,6 vor Neckermann(21,9) und Scheuring⸗Ottenau(22). Die erſten Drei dieſes Laufes ſtammen alle aus der Süd⸗ weſtecke des Reiches. Vierter wurde Schein mit 22 Sek.; 5. Fiſcher mit 22,2; 6. Borchmeyer mit 22,3 Sek. Schaumburg über 1500 Meter nicht zu ſchlagen. Dem neugebackenen Polizeileutnant Schaumburg wurde fedoch der Siea nicht leicht gemacht. Den Hamburger Kör⸗ ting war der Schrittmacher in dieſem ſchnellen Rennen. Bei 1000 Meter hielt Schaumbura ſeine Zeit für ge⸗ kommen und ging leicht an dem Führenden vorbei, der auch nur noch von Stadler⸗Freibura gefolat war. Sieglitz⸗ Wuppertal ſchob ſich noch auf den dritten Platz. Schaum⸗ bura ſiegte in:54,4 vor Stadler, der ein feines Rennen gelaufen war, mit:55,8 und Sieglitz mit:58,8. Stadler lief badiſchen Rekord. Selten ſah man von dem Badener ein ſo energiſch gelaufenes Rennen. Krauß⸗Dresden ſpringt neuen Weitſprung⸗Rekord 5,96 Meter Nur zwei Zentimeter blieb die Dresdnerin hinter der Welthöchſtleiſtung der Hitome⸗Japan zurück. Die Lei⸗ ſtungen in dieſem Wettbewerb waren überhaupt vorzüg⸗ lich, denn alle ſechs Teilnehmerinnen des Endkampfes ſprangen über 5,50 Meter. Mit 5,71 wurde die bisher wenig bekannte Franke⸗Breslau Zweite; 3. Göppner⸗ Danzig 5,69; 4. Eberhardt⸗Berlin 5,58: 5. Dippe⸗Göttingen 5,55; 6. Haag⸗München 5,51 Meter. Den Rekordſprung er⸗ 0 1928 Dresdnerin mit dem letzten Sprung des Wett⸗ ewerbes. Krauß(Dresden) im 100⸗Meter⸗Lauf ebenfalls weit überlegen Am Start fehlte Freitag. Von innen nach außen ſtan⸗ den Winkels(Köln), Albus(Berlin), Wendel(Mannheim), Dörffeldt(Berlin), Krauß(Dresden). Krauß hatte gleich die Führung und vergrößerte ſie bis in das Ziel. Auf Zeiten: 2¹,7; vier Meter vorläufig kann ſie von ihrer nächſten Läu⸗ ferin erreicht werden. Hier kämpft auf gleicher Höhe Winkels, Albus, Dörrfeldt, etwas zurück lag Wendel (Mannheim), die wohl für dieſen erſten Kampf nicht die nötige Erfahrung hatte. Krauß ſiegte in der vorzüglichen Zeit von 1,90 Sekunden vor Dörrfeldt mit 12,3. Die Rei⸗ henfolge zwiſchen Dörrfeldt und„Winkels, mußte durch Zielfotografie feſtgeſtellt werden. 4. Albus 12,3. 5. Wen⸗ del(Mannheim) 12,7 Sekunden. Es war ſehr gut von der Anfängerin Wendel, daß ſie in den Endlauf einer deut⸗ ſchen Meiſterſchaft gelangte. Eine neue Hürdenmeiſterin in Dempke(Weimar) Diesmal iſt dem Starter Miller wohl der einwanoͤfreie frühe Start von Eckert(Frankfurt) entgangen. Eckert lag gleich in Front, kam aber in der dritten Hürde vor lauter Aufregung und Bangen um ihren Sieg ins Stolpern und gab dann auf. Auf der Außenbahn hatte Dempke inzwiſchen die Füh⸗ rung erlangt. Steuer(Duisburg) kam auf den letzten Metern mächtig auf und erreicht noch Dempke Erſt eine Zielphotographie konnte auch hier die Entſcheidung wie folgt feſtlegen: Dempke hatte in der vorzüglichen Zeit von 11,7 Sekunden(Weltrekord 11,6) geſiegt vor Steuer 11,8, ————(Marburg] 12, Spitzwea 12,2. Weinkötz der erwartete Hochſprungmeiſter mit.93 Metern. Weinkötz erreichte damit die gleiche Höhe wie im ver⸗ angenen Jahre. Zwolier wurde Auguſtin(Berlin) mit 1,00 vor Dehmert, der einen ſchwachen Tag hatte und nur auf 1,85 kam. Alle übrigen Springer erreichten nur 1,80, darunter auch Mer⸗ tens Gieh. Hölling(Berlin) der neue 400⸗Meter⸗Hürdenmeiſter Im Endlauf verſchenkte Scheele⸗Hamburg, der Europa⸗ meiſter, durch einen zu langſamen Beginn ſeine Ausſichten. Kürten und Hölling zogen in ſcharfem Tempo los und hatten den auf der dritten Bahn liegenden Scheele nach 100 Meter ſchon eingeholt. Zuſammen mit ihm bogen ſie in die Zielgerade ein und fochten bis in das Zielband einen erbitterten Kampf untereinander aus. Der Nach⸗ wuchsmann Hölling(Berlin) zeigte ſich über den zähen Hamburger überlegen und ſiegte in der famoſen Zeit von 53,3 vor Scheele, der 53,6 brauchte. Dritter Bö 58,8, Vierter Kürten 54,1, Fünfter Stöckle 55, Sechſter Nott⸗ brock 55,9. Die Zeiten der erſten vier Mann ſind als erſt⸗ klaſſig zu bezeichnen. Syring findet immer noch keinen Bezwinger Im 5000⸗Meter⸗Lauf bildet ſich bald nach dem Start eine Spitzengruppe aus Syring(Wittenberg), Eitel(Berlin), Raff(Oberhauſen) und Eberhardt(Berlin). Das Tempo war ſehr ſchnell, 1500 Meter wurden in 4,18, 3000 Meter in 8,52 durcheiét. Bei 4000 Meter gibt Eitel, in der Spitzengruppe liegend, plötzlich auf, Syring, Eberhardt und Raff liefern ſich in den letzten zwei Runden einen erbitterten Kampf. Als Syring 300 Meter vor dem Ziel richtig loslegt, kann vorläufig nur noch Eberhardt folgen. Eberhardt hält ſich zu dem mächtig losſpurtenden Witten⸗ berger recht gut. Syring ſiegt in der recht guten Zeit von 14,53 Minuten vor Eberhardt, der 14:56,4 brauchte. Eber⸗ hardt iſt mit dieſer Zeit der vierte Deutſche, der unter 15 Minuten kommt. Ebenfalls hevorragend lief noch der Dritte, Raff(Oberhauſen), der ebenfalls mit 14:59,2 die ominöſe 15⸗Minuten⸗Grenze unterbot. 4. Oſtertag⸗Mün⸗ chen 15:05,2; 5. Schulze⸗Dingsdorf 15:12,8; 6. Oberlahn⸗ München 15:33. Ausgezeichnete Ergebniſſe im Diskuswerfen, wo Welt⸗ rekordͤmann Schröder⸗Berlin einen guten Tag hatte und zweimal über 50 Meter warf. Er verbeſſerte ſich in der Entſcheidung von 50,02 auf 50,44. Zweiter wurde der Jugendliche Hillbrecht⸗Königsberg, der mit 48 und 44 Mtr. eine ausgezeichnete Leiſtung bot. Dritter war Lampert⸗ München mit 47,48 Meter; 4. Buſchlei⸗Bochum, ein N wuchsmann, mit 47,44 Meter; 5. Schreck⸗Braunſchweig 45,90; 6. Black⸗Berlin 45,70 Meter. Wegener⸗Berlin wurde 110⸗Meter⸗Hürdenweiſter Am Start fehlte der Titelverteidiger Welſcher⸗Frankfurt, der aus beruflichen Gründen nicht abkömmlich war. Ueber die 2 Strecken lieferten ſich Wegener und Kunſtmann⸗Köln einen erbitterten Zweikampf, nachdem der zuerſt führende Beſchetznik bei der dritten Hürde zurückgefollen war. Bei der 8. Hürde konnte ſich Wegener Gegner los⸗ machen und das Zielband mit einem Meter Vorſprung in 14,9 Sek. erreichen. Kunſtmann⸗Köln 15,1; Glaw⸗Halle 15,2; Beſchetznik 15,8; Grotte⸗Leipzig 15,4; Kollmanns⸗Köln 15,5. Dreiſprung: 1. Ziebe⸗Deſſau. Im Dreiſprung faſt 15 Meter Nach ſchlechter Vorkampfleiſtung gelang es unſeren Dreiſpringern in der Entſcheidung doch noch, einige an⸗ nehmbare Reſultate Der Deſſauer Sziebe kom mit 14,92 Meter bis auf 8 em an die 15⸗Meter⸗Grenze beran. Zweiter purde Wöllner(Leipzig), der dieſes Jahr nicht in rechter Form iſt, mit 14,51 Meter; g. Witte⸗ Frankfurt(14,23); 4. Staib⸗Stuttgart(14). Ueberraſchungen im Speerwerſen Im Speerwerfen gab es eine ſehr große Ueberraſchung, als es weder Stöck. dem Olympiaſieger noch dem viel⸗ fachen deutſchen Meiſter Weimann gelana, ſich den Meiſter⸗ titel zu holen. Der in Schleſien bekannte Laqua⸗Bres⸗ lau erzielte im Vorkampf ſchon 64,58 Meter und blieb mit dieſer Weite auch deutſcher Meiſter. Intereſſant iſt die Tatſache, daß es dem Olympiaſieaer Stöck noch nie gelungen iſt, einmal deutſcher Meiſter im Speerwerſen zu werden. Stöck wurde Zweiter mit 64 Mtr. vor Weimann⸗ Wittenbera(61,61) und Köhler⸗München(61,12). Marathonlauf: 1. Gnädig⸗Berlin:46:44,2; 2. Hel⸗ ger⸗Stuttgart:51:59,2; 3. Wiedemann⸗München 2158:17,4; 4. Bödner⸗Berlin; 5. Wiczorek⸗Berlin, 6. Wohlgemuth⸗ Annaberg. Kugelſtoßen der Frauen: 1. Mauermayer München 12,88; 2. Schröder⸗Mundenheim 12,66. Der zweite Meiſter⸗ ſchaftstag war auf der ganzen Linie ein voller Erfolg und zeigte, wie ſtark der deutſche Nachwuchs nach vorn drängt. Wenn das in den Wurfübungen noch nicht ſo ſtark zur Geltung gekommen iſt, ſetzen. Vorentſcheidung um die Mannſchafts-Meiſterſchaft KW Stuttgart konnte im vorletzten Kampf Siegfried knayp:8 beſiegen Sonderbericht der NM3 Stuttgart, 24. Juli(Eig. Drahtbericht) Stuttgart war am Samstagabend Mittelpunkt im Deut⸗ ſchen Ringkampfſport. Die geräumige Stuttgarter Stadt⸗ halle, die ſchon Sechstagerennen, Hallenſportſeſte und ſonſtige große ſportliche Ereigniſſe in Hülle une Fülle geſehen hat, gab einen prächtigen Rahmen für die Veranſtaltung ab. Leider war der Beſuch nicht ſo wie erwartet, knapp 4000 Zuſchauer bedeuten für die Sportſtadt Stuttaart in An⸗ betracht des Ereigniſſes nicht allzuviel, aber das gleich⸗ zeitig ſtattfindende Gauſportſeſt der Frauen in der Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn und die Gewitterſchwüle des Samstag⸗ abends, die dann auch eine Entladung brachte, mag manche abgehalten haben. Um ſo mehr ſah man eine ganze Anzahl alter Ringer⸗ füchſe aus Manuheim⸗Ludwigshafen und auzs dem Kreis der ſchwäbiſchen Gorde in der Staothalle verſammelt und auch die maßgebenden Führer des Sports, zahlreiche Ver⸗ treter des Staates, der Partei, der Wehrmacht und der Formationen waren anweſend. Man ſah aus Ludwigshafen den Kreisleiter, Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis, Bürger⸗ meiſter Matthias, während von den ſchwäbiſchen Sportfüh⸗ rern der Gauführer des DRe Dr. Klett und der Sport⸗ referent der Stadt Stuttgart Rechtsrat Dr. Locher durch ihre Anweſenheit die Wichtigkeit der Veranſtaltung unter⸗ ſtrichen. Auch Reichsfachamtsleiter Kurt Frey⸗München war zugegen; er wurde beſonders herzlich begrüßt. An Stelle des ſelbſt mitkämpfenden Stuttgarter Ver⸗ einsführers Köpf begrüßte Herr Hirſchmann im Auftrag des platzgebenden Vereins KV 1895 die Erſchtenenen, während für die Fachſchaft Schwerathletik der Fachſchaftsletter Schä⸗ fer einige Worte des Willkomms an die Gäſte aus der ſonnigen Pſalz richtete. Dann konnte Kampfleiter Huth⸗Hamburg die Mann⸗ ſchaften und die beiden Punktrichter, Huheler(Neu⸗Iſen⸗ burg) und Bramm(Münſter a. N) vorſtellen. Man war in Stuttgart äußerſt geſpannt auf die Lud⸗ wigshafener Siegfried⸗Staffel die vor 5 Tagen Hörde 04 ſo hoch geſchlogen hatte, während die Ttuttgatter mit ihrem Berliner Gegner aus der Zwiſchenrunge ſchon mehr Mühe hatten und nur durch eine beſſere Zeit bei 15115 Punkten vor die Berliner kamen. In Stuttgart rechnete man mit der Stärke der drei Leichtgewichte und einem doraus entſpringenden Punktvor⸗ ſprung. Die ganze Taktik der Stuttgarter Kraſtſportler war auch darauf aufgebaut. Den Ausſchlag für den Sieg gab der überraſchende Hüftſchwungerfolg des Weltergewicht⸗ lers Hilgert über den Ludwigshaſener Blomaier. Allerdings muß man zugunſten der Siegfried⸗Staffel be⸗ merken, daß die Urteile im Feder⸗ und Leichtgewicht nicht ganz unwiderſprochen hingenommen werden können und lediglich die Abſtimmung der Punktrichter(edesmal 21) gab den Ausſchlag. Denn nicht wenige waren der Anſicht, daß Vondung⸗Ludwigshafen aus ſeinem Bodenkampf, wobei ihm ein famoſer Ausheber gelang, eine beſſere Wertung verdient hätte und damit wären 2 Punkte, die den Aus⸗ — für den Sieg gegeben hätten, an Ludwigshafen ge⸗ allen. Auch die Entſcheidung im Leichtgewicht war zweifelhaft, denn Freund hatte Fink für kurze Jer mit einem Kopf⸗ griff auf die Schultern gebracht, aber der auf der anderen Seite befindliche Kampfrichter hatte dies nicht bemerkt; da⸗ durch ging dieſer wohl ſchönſte Kampf wertmäßig an Fink⸗ R während Freund eigentlich den Sieg verdient ätte. Ein ausgezeichneier Kampf war der der Halb⸗ chwergewichte, oͤen Ebret nach 4 Minuten 38 Sek. an ſich brachte, indem er Rager nach Anſetzem eines Armzuges nicht mehr los⸗ ließ. Umſomehr enttäuſchte der Kampf des Schwergewichts. weil hier eine allzu durchſichtige Taktik des Stuttgarters Köpf dem Europameiſter Gehrina keine Möglichkeit ließ, einen ſeiner gefürchteten Griffe anzuſetzen. Khpf ging nur darauf aus, über die Zeit zu kommen, kämpfte über⸗ haupt nicht, ſondern legte ſich direkt auf ſeinen Gegner, der bei dem kurzen Körver nicht beikommen konnte. Zwei Verwarnungen leinte wegen Nichtkämpfens und eine we⸗ gen Hinaustragens über die Matte) holte ſich der Stutt⸗ garter Schwergewichtler. Wir waren ſogar der Auffaſſung, daß eine Disqualifikation angebracht geweſen wäre denn ein derartiges Zeitſchinden iſt keine ſvortliche Leiſtung, ſondern gehört gerügt, genau ſo wie man einen nicht⸗ kämpfenden Boxer beſtraft. Nach den in Stuttgart gezeigten Leiſtungen und den Erfahrungen, die die Siegfried⸗Leute bei dieſen Kämpfen Der Enokamyf um den Davis-Pokal England und Amerika ſpielen am erſten Tag:1 Der Davispokal⸗Herausſorderungskampf zwiſchen Eng⸗ land und USA begann am Samstagnichmittag— Wnbteson mit den beiden erſten Einzelſpielen. England hatte einen guten Start, konnte doch Bunny Auſtin den zweiten Amerikaner, Frank Parker, ohne Satzverluſt mit 68, 6˙2, 715 ſchlagen. Anſchließend geſtattete Donald Budge dem Engländer Charles Hare einen langen erſten Satz, um ſchließlich überlegen 15:13, 611,:2 zu gewinnen. Rein ergebnismäßig ähnelt alſo der erſte Tag des Dayispokal⸗ Endkampfes dem erſten Tag der deutſch⸗amerikaniſchen Be⸗ gegnung vor einer Woche, nur mit dem Unterſchted, daß Hare gegen Budge ein beſſeres Ergebnis erzielte als unſer Henkel. Nach dem erſten Tag ſteht alſo der Kampf 111. Es ſind für den britiſchen Tennisſport bittere Stunden, die er in dieſen Tagen durchmacht. Vier Jahre hindurch gelang es den Engländern dank dem überragenden Können eines Fred Perry, den Daytspokal, die heißbegehrte Trophäe im internationalen Tennisſport, zu verteidigen. Am kom⸗ menden aber wird er, wenn kein„Wunder“ geſchieht, wie⸗ der an USA fallen. Ueber 12000 Zuſchauer waren es, die am Samstag bei bewölktem Himmel auf dem Hauptplatz in Wimbledon den beiden erſten Einzelſpielen beiwohnten. Bunny Auſtin fand in Frank Parker keinen allzugroßen Wibderſtand. Der engliſche Meiſter war in großer Form, eigte ein klaſſiſch ſchönes Tennisſpiel und verſtand es in — erſten beiden Sätzen, den Amerikaner:3,:2 zu über⸗ ſpielen. Im dritten Satz verſuchte Parker mit aller Ge⸗ walt ans Netz vorzuſtürmen, um hier ſeine wuchtige Vor⸗ hand auszuwerten. Auſtin paſſierte ihn mit einer auf den Zentimeter genau angeſetzten Rückhand und zwang Parker immer wieder zum Grundlinienſpiel. So ſtellte Auſtin ſeinen:9⸗,:2⸗, 7ꝛ5⸗Sieg ſicher. Nach einer großen Ueberraſchung ſah es im erſten Satz des zweiten Einzel aus. Der 9. Brite Charles Hare ließ ſich durch den Namen ſeines Gegners einſchüch⸗ tern, ſpielte überaus forſch und griff Donald Budge dau⸗ ernd 123 Netz aus mit wuchtigen Flugbällen an. Von 0240 erarbeitete er ſich eine 311⸗Führung und ſtand bei 514 nur zwei Bälle vom Satzgewinn. Budge aber bewies in dieſem kritiſchen Moment, ein wie großer Meiſter er iſt. Mit wuchtigen Treibbällen bannte er Hare an die Grund⸗ linie und kam ſo mehr und mehr auf. Durch ſeinen groß⸗ artigen Aufſchlag aber gelang es Hare, noch einmal bei „13 beide“ Anſchluß zu ſinden, um dann aber ermüdet und verausgabt 15:13,:1,:2 dem Weltmeiſter einen klaxen Sieg zu überlaſſen. Immerhin, Hare kann für ſich in An⸗ ſpruch nehmen, ſich eine Stunde gewehrt zu haben, ehe er den erſten Marathon⸗Satz abgab geſommelt haben. muß den Ludwigshafenern bei der Rück⸗ begegnung am kommenden Samstag der Endſieg gelingen. denn auch bei den Leichtgewichten, wo die Stärke der Stuttgarter ſitzt, ſind ſie verwundbar. das haben Vondunga und Freund mehrfach unter Beweis geſtellt. Der Kampfverlauf: Bantamgewicht: Herbert— Ampertro. Hier ſpielte das Alter eine Rolle. Der Olumpiaſieger Herbert iſt etwas wendiger als Impertro. Es wird etwas viel außerholb der Matte gekämpft, weshalb ſich Impertro auch eine Verwamung zuzieht. Der Lucwigshafener ſchafft ſich in gewanoͤter Art einmal aus einem Kopfgriff von Herbert heraus. Gegen den Arbeitsſies don Herbert mit einem Abſtimmungsergebnis von:0 aibt es keine Ein⸗ wendungen. Febergewicht: Weidner— Vondung. Der Lud⸗ wigshoſener geht ſofort ofſen und tapfer los. Weidner ver⸗ ſucht ihm„dichtauf“ zu bleiben und ſaßt einigemal ſogar nach Abpfiff noch nach. Ein Ausheber mißlingt dem Stutt⸗ garter, nach forſchem Anfong hat man bald den Eindruck, daß der Gewichtsverluſt Weidͤner in einer Ermü⸗ dung bemerkbar macht. Im Bodenkampf gelangt dann Vondung der wunderbare Ausheber, den man eigentlich als Wertung erwartet hat. Vondung ſprengt einen Griff von Weidner durch Zurückdrängen des Kinns auf wunderbare Art. Mit einem Abſtimmungsverhältnis von:1 für Weid⸗ ner kom es zu einem Punktſieg für den Stuttgarter, der immerhin als umſtritten bezeichnet werden kann. Leichtgewicht: Fink— Freun d. Auch hier beginnt der Stuttgarter ſehr aggreſſiv, beinahe wäre das Ver⸗ hängnis für Freund ſchon im Standkampf eingetreten, Aber im Bodenkampf ſpürt man dann doch ein gewiſſes Nachlaſſen der Kräfte bei Fink und hier kommt es zu dem von uns deutlich bemerkten Kopfgriff von Freund, der ink für kurze Zeit auf die Schultern brachte. Der chiedsrichter ſieht es nicht Wertmäßia geht dieſer ſchönſte Kamyf der drei Leichtgewichte auch mit einer Abſtimmung von:1 an Stuttgart. Weltergewicht: Hilgert— Blomaier. In dieſem Kampf fiel wohl die Entſcheidung für den Abend, indem Hilgert ſeinen gefürchteten Spezialgriff. den Hüftſchwung, ſchon nach 4 Minuten 20 Sek. anbringen konnte. Eine Führuna von:0 nach 4 Kämpfen war für die Ludwias⸗ hafener trotz ihrer vorausſehbaren Erfolge in den Schwer⸗ gewichten kaum mehr aufzuholen. „Mittelgewicht: Kurtz— Schäfer. Man ſoh deutlich, die Stuttgarter Schwergewichte gehen nun auf Hinhalten der Kämpfe aus, denn nur ſo konnten ſie ihren Vorſprung bewahren. Kurtz war allerdings nicht der Mann, um den Euxopameiſter Schäſer auf eine lange Geduldsprobe zu ſtellen, durch einen famoſen Hammerlock konnte Schäfer den Stuttgarter Mittelgewichtler ſchow noch 2 Min, 20 Sek. auf die Schultern legen. Punktſtand 919. Halbſchwergewicht: Rager— Ehret. Man kam der Entſcheidung näher, das merkte man der Nervoſität der Gegner von Kampf zu Kampf an. Ehret benbtigte immer⸗ 8 8 Arm⸗ altzug in, nute, aus dem aber der Stuttgarter nicht mehr herauskam. Zeit 4 Min 08 Sek, Schwergewicht: Köyf— Gehring. Der Kuropa⸗ meiſter Gehring konnte aus den ſchon weiter oben an⸗ gedeuteten Gründen nur 45* Arbeitsſiea gegenüber dem ſich dauernd wälzenden Köof erzwinaen. Gehring muß alſo heim Rückkampf ſchon eine andere Takkik anwenden, um hier den Kampf vor 1 mit el 10• zu beenden. der Zeit nem:0⸗Punkteſtea Am Abend war noch ein geſelliges Beiſammenſein der beiden Monnſchoften in den Großgaſtſtätten Friedrichsbau und am Sonntag lieſerte die beim Athle⸗ tikſportverein Wangen einen Freundſchaftskampf. ſo ſah man doch in den Läufen manche neuen und jungen Geſichter, die in abſehbarer Zeit wohl in der Lage ſein dürften, unſere alten Meiſter zu er⸗ 2 2 7* 2 Montag, 26. Juli 1937 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 387 Deutſchlands neuer Schwimmer-Sieg England verliert den Schwimm⸗Länderkampf gegen Deutſchlans in London mit 63:37 P. Nach ben Erfolgen über Frankreich und Ungarn konnte die deutſche Nationalmannſchaft auch den dritten Schwimm⸗ Länderkampf des ahres zu einem überlegenen Erfolge ge⸗ ſtalten. Im Londoner Wembley⸗Bad wurde Englands Vertretung mit 63:37 Punkten ganz klar geſchlagen, ob⸗ wohl es in ben einzelnen Wettbewerben teilweiſe nur Entſcheidungen und auch einige Ueberraſchungen gab. Im erſten Wettbewerb des zweiten Tages war der Berliner Heinz Arendt natürlich nicht zu ſchlagen. Der Engländer Leivers bemühte ſich auf der 1500⸗Meter⸗Strecke vergeblich, den Berliner zu erreichen. Ein ſehr knappes Ende ſahen die 10 000 Zuſchauer im Kunſtſpringen der Frauen, wo es großartige Leiſtungen gab. Die Berline⸗ rin Heinze gewann nur ganz knapp. Inge Schmitz im 100⸗ Meter⸗Kraulſchwimmen der Frauen war ebenſo wenig zu ſchlagen wie Meiſter Hellmut Fiſcher bei den Männern. Eine überraſchende, aber unglückliche Niederlage erlttt Werner Plath im 200⸗Meter⸗Kraulſchwimmen. Plath führte bis kurz vor dem Ziel, griff beim vorletzten Arm⸗ zug aber in die Korkleine und wurde ſo durch den Eng⸗ länder Wainwright um Handſchlag beſiegt.. Mit einer prachtvollen Leiſtung brachte Erhard Weiß erwartungsge⸗ müß das Turmſpringen an ſich. Trude Wollſchläger war im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen der Engländerin Storey eindeutig überlegen. Die 3mal⸗100⸗Meter⸗Lagenſtaffel der Männer und die amal⸗100⸗Meter⸗Kraulſtaffel der Frauen brachten zwei ſchöne Siege, die das Punktergebnis weiter vergrößerten. Zum Abſchluß fand ein Waſſerball⸗Freund⸗ ſchaftskampf ſtatt, der die deutſche Nationalſieben mit dem Empire Sc London zuſammenführte. Wie die engliſche Nationalſieben hatte auch der Empire Sc keine Chance und wurde ſogar zweiſtellig mit 16:2(:1) geſchlagen: Die Ergebniſſe: 16500 Meter Kraul, Männer: 1. H. Arendt(D) 20209,8; 2, Leivers(E) 20:35,4; Kunſtſpringen(Frauen): 1. Heinze (D) 90,60.; 2, Orr(E) 69,07.; 100 Meter Kraul, (Frauen);: 1. J. Schmitz(D):08,6; 2. Wadham(C) 1113; 200 Mtr. Kraul(Männer): 1. Wainwright(E):18,6) 2. W. Plath(D):15,8; 100 Mtr. Rücken(Frauen): 1. Frampton (800:19,8; 2. A. Stolte(D):25,4; 100 Meter Kraul: 1. H. Fiſcher(D):00,6; 2. Dove(C):01,2; Turmſpringen: 1. E. Weiß(D) 119,90; 2. Tomalin(E) 113,08; 200 Meter Bruſt(Frauen): 1. T. Wollſchläger(D):08,6; 2. Storey (E);14,4; Smal 100 Meter Lagen(Männer): 1. Deutſch⸗ land(Schlauch, Sietas, Fiſcher):26,2; 2. England 3129,4; Amal 100 Meter Kraul(Frauen): 1. Deutſchland(Arendt, Pollak, Schmitz, Halbsguth):44; 2. England:52,8— Ge⸗ ſamt: 1. Deutſchland 63 Punkte; 2. England 37 Punkte. Waſſerball: Deutſchland— Empire SE London 1672(621). Wehrſport auf der Sellweide Die Ausſcheibungskämpfe der Su-Gruppe Kurpfalz— Elbersberger Saar-Mannſchaft weit vorne im 15 Die wehrſportlichen und leichtathletiſchen Kämpfe der SA-Gruppe Kurpfalz auf der Sellweide nahmen am Sonei⸗ doamorgen nach 6 Uhr ihren Anfang mit dem Start zu den Geyäckmärſchen. Das Wetter war gut, denn der Wind ließ keine Schwüle aufkommen. und ſo bamen die Mannſchaften ſaſt durchweg gut über die ſchwere An⸗ ſtrengung hinwea. Aus den Kreiſen der Mannheimer, Ludwigshafener und Heidelberger imaktiven SA⸗Männer und Führer waren viele Zuſchauer erſchienen. Das ſehr umfangreiche Programm mit ſeinen komplizierten Punkt⸗ wertungen gab der ſportlichen Leitung. für die Sturm⸗ ſührex Dr. Otto Neumann(der bekannte Mannheimer Meter⸗Läufer) zeichnete, ſehr viel Ar⸗ beit zu erledigen. Die Organiſation batte Sturmbann⸗ führer Bender. Die Mannſchaften des Deutſchen Wehrwett⸗ kampfes(1 Führer und 36 Mann), die aus den einzel⸗ nen Stürmen zuſammengeſtellt worden waren, hatten kurz mach dem Abmarſch hinter der Riedbahnbrücke Entfer⸗ nungsſ ätzen zu erledigen, marſchierten öͤann weiter nach Feudenheim und Ilvesheim, von wo aus ſie die Strecke nach Seckenheim nach der Horte finden mußten, und ka⸗ men donn, auf der anderen Seite des Neckars marſchierend, über die Adolf⸗Hitler⸗Brücke wieder an. Die erſten, die urückkamen, waren die Sieger vom Brigrdeſportfeſt, 250er ruchſaler, die nun über die kleine liſadenwand mit dem Graben mußten, dann über die Balkenſperre mit Schwebebalken, Keulenzielwurf und Billonſchießen. Die beiden letzten Uebungen wurden einfach von denjenigen beſorgt, die zuerſt ankamen, gute Werfer legten—7 Keu⸗ len richtig ins Ziel, ehe ſie genug hatten, und dann wurde auf die Ballons geballert, die aus der Deckung heraus⸗ guckten und ſich im Winde doch ziemlich bewegten. Luſtig war's zu ſehen, wenn dis—.— ſich ganz kriegm auf die einzelnen übriggebliebenen Ballons konzentrierte, und ſie manchmal erſt nach 10—12 Einſchlägen zerplatzten. Nachdem der letzte Ballon weg war, Haltpfiffe und ſchleu⸗ miges Antreten vor der Anſchußhalle, Meldung und Kon⸗ trolle, ob auch alles zur Stelle, und dann erſt wurde geſtoxvtt. Ritter von Eberlein von der Standarte 50 war na⸗ türlich auch da; mit ſicherem Blick hatte er den Mann her⸗ ausgegriffen, der ſchlapp zu machen drohte:„Den Tor⸗ niſter herunter, nehm doch mal einer dem Mann den Torniſter ab!“ ließ er ſich mit nachgeſchickten anſeuern⸗ den Kriftworten vernehmen, und* 5 er erreichte, daß der Mann ſtehen blieb bis nach der Meldung. Dann frei⸗ lich mußte er zu den Sanitätern, die ihn aber bald als wiederhergeſtellt abgaben. Alſo hatten die W0er zunächſt ganz gute Ausſicht, bei ſpäteren Mannſchaften fehlte ſchon mal ein Mann, oder man hatte ſich auch mal ganz kurz verlaufen. Dann aber kamen die Saarländer Bergleute aus Elbersberg, die voriges Jahr im Reichsgepäckmarſch ſiegten, und darum auch als Extramannſchaft neben der normalen Mannſchaft der Saarländer Bler marſchieren durften. Die marſchierten eine phantaſtiſche Zeit von :42,55 Stunden heraus(alles was unter:50 Stunden bleibt iſt erſtklaſſigl), und nun gingen ſie auch noch mit einer Wendigkeit über die Hindernisbahn, daß alles nur noch den Kopf ſchütteln konnte,, Zeit ca. 4 Minuten. Da blieben denn die anderen Brigademannſchaften weit zu⸗ rück, und nach vorläufigen Berechnungen liegen die beiden Saarländer Mannſchaften weit vorne mit 205 und 122 Punkten(bei der letzteren ein Ausfall). Als Dritter folgte Standarte 250 für Brigade 153 mit 103 Punkten. Dex andere 20⸗Km.⸗Gepäckmarſch hatte nicht dieſes ein⸗ K Spannungsmoment der feſt zuſammenhaltenden unſchaft, die ſich unter ſich mit Uebernohme von Tor⸗ niſter oder Gewehr unterſtützte. Hier ließ man die 60 Mann der 12 Mannſchaften alle auf einmal los mit Num⸗ mern auf der Bruſt, damit man in Einzelwertung die beſten aus dex ganzen SA⸗Gruppe ausleſen könne. Es wurden im 20Km.⸗Gepückmorſch von den beiden Erſten folgende Zeiten marſchiert:24:41 Std. und:20:02 Stö., alſo her⸗ vorragende Leiſtungen, die ebenfalls wieder mit Hindernis⸗ läufen und KͤK⸗Schießen beſchloſſen wurden, z. T. mit 5 Schuß liegend und 5 Schuß freihändig. Auch hier waren ausgezeichnete Leiſtungen zu verzeichnen, die man nach ſol⸗ chen Anſtrengungen kaum erwarten ſollte. Ein noch nicht erprobter Fünfkampf für Sa⸗Führer ſoh hier nur 5 Teilnehmer am Start. Man läuft 3000 Meter und ſchwimmt 100 Meter, außerdem gehören Weitſprung, Piſtolenſchießen und Keulenweitwurf dazu. Lauf, Schwim⸗ men und Schießen ließen ſich aut an. Das Piſtolenſchießen ging auf 25 Meter, Ziel eine ſchwarze ſtillſtehende Ganz⸗ biloͤſcheibe mit 10 Ringen, der Zehnerſpiegel etwa in der Mitte der Bruſt. Sehr erfreulich woren die 100⸗Meter⸗Zwiſchenläuſe. Um noch Berlin kommen zu können, mußte man mindeſtens 11,4 laufen, aber dauernd ſtrömten Meldungen von 11/1 — 11,2— 11,3 Sek. uſw. ein. Hier waren auch Mannhei⸗ mer am Start. Das Boxen zog viel Zuſchauer an, wenn auch freilich nicht alle was ſohen, denn der Ring war auf dem Boden aufgebaut. In den wenigen Kämpfen des Vormittags ſah man nur einen Kampf, der zu Ende ging. Sonſt war die techniſche Ueberlegenheit bald ſo offenbar, daß Aufgabe oder Abbruch entſchied; Kampfrichter Crezeli. Es ſieg⸗ ten Bobylon mit Erſatz Ziechlex im Leichtgewicht. Die mei⸗ ſten der bisher aufgeſtellten Boxer in der Gruppe ſind kampflos Sieger geworden, es ſind dies vom Bantam⸗ bis Mittelgewicht Hildenberger, Koch, Krämer, Babylon, Petry, Bauſch. Es gab aber noch Schaukämpfe, und ſchließlich wer⸗ den im Halbſchwergewicht noch Seelinger und Walter kämpfen. 75 Sehr erfreut war man vom Kͤ⸗Schießſtand zu hören, doß die drei Erſten olle iex, Monnheimer wgren. Rogge hatte 160 Punkte, Reif(Neckarau) 158 und Gerberich 157 Punkte. Auch die weiteren guten Schützen gehörten zur Brigade 158. egen balb 12 rwurde auch die aro inbernis⸗ — 4 einem 400⸗Meter⸗Hindernislauf—330 erprobt, der ohne Gepäck gelauſen wurde. Es gaßb ſichere Hoch⸗ weitſprünge und einiges Kriechen und Klettern. aber die Laufgeſchwindiakeit war doch noch ſehr maßaebend, Das Seilhangklettergerüſt wurde z. B. noch nicht in Gebrauch genommen, Es wurden folgende Zeiten gelauſen: 1. Wolf 50/115, Beit: 119,4: 2. Weckeſſer 250. Zeit::22: g. Schmitt 3/61, Zeit::25,2; 4. Seubert 153 Heit::26,2. Ueber die bisherigen Ergebniſſe der leichtathletiſchen Weltbewerbe unterrichtet nachſtehende Liſte. Die Hoch⸗ ſprungleiſtung wäre bei beſſeren Anlaufmöglichkeiteh! vielleicht noch zu ſteigern geweſen: m Gepäckmarſch- 3 Mannheimer Sieger im KK-Schießen C III, Speerwerſen: 1. Braun 2/115 48 Mtr.; 2. W. Frey 12/117 47 Mtr.; 3. Bentz 12/18 46 Meter.— C III. Diskuswerfen: 1. Herbel 153 40,15 Mtr.; 2. Ullrich 51 98,20 Mtr.; 3. Braun 50 36,70 Meter.— 0 III, Kugel⸗ ſtoßen: 1. Herbel 153 19,16 Mtr.; 2. Ledig 51 12.52 Mtr.: 3. Orth 153 12 45 Meter.— 0 III. Hochſprung: 1. Bau⸗ mann 51 1,75 Mtr.; 2. Ledia 51.70 Mtr.; 3. Doland 50 .66 Meter.— 1500 Meier⸗Lauf: 1. Roß 115 4,18; 2. Krieg 18 4,17: 3. Baum 115 4,30. Weitere Ergebniſſe von den SA-Wettkämpfen Der Nachmittag brachte einen weit größeren Auſtrieb an Zuſchauern. Die Kämpfe mickelten ſich flink ab, und man war ſchon vor der Zeit fertig. Kurz nach 17.30 Uhr mar⸗ ſchierten die Kampfmannſchaften auf, und der Führer der Gruppe Kurpfalz, Brigadeführer Fenz, hielt eine kurze Anſprache, in der er für Hingabe und Einſatzbereitſchaft dankte, auf die Worte des Führers in der Stiftungsurkunde zum SA⸗Sportabzeichen vom„harten und widerſtandsfähi⸗ 93 Geſchlecht“ anſpielend, an unſere Leiſtungen auf der erliner Olympia erinnernd, den Sportvereinen und Ver⸗ bänden alle Anerkennung ausſprach, und die Verſicherung, baß die Su nicht mit ibnen in Konkurrenz treten wolle, gleichwohl aber alle Wege benutzen werde, die jenem durch den Führer gezeigten Ziel näher komme. Unter den Gäſten ſah man eine lange Reihe von Offizieren der Wehrmacht und den Polizeipräſidenten. Aus der Siegerliſte iſt noch nachautragen, daß Her⸗ bel(Brig. 153) im 100⸗Meter⸗Lauf 108 Sek. lief. nach Scheid von der Brigade 51 lief Fren lebenfalls von der Brigade 158) als Dritter 11.2 Sek. Der Deutſche Wehrwettkamof brachte wie er⸗ wartet die Mannſchaft& der Brigade 151(Saar) an die Spitze mit 717 Punkten, die Mannſchaft B folgte mit 588 Punkten. Die Bruchſaler von der Brigade 159 errangen als Dritter auch noch 518 Punkten. Im SA⸗Führerfünfkampf ſiegte der kleine Jung mit 324 P. von der Brigade 51. Er hatte u. a. einen ſabelhaften 9000⸗Meter⸗Lauf von 10,98 Min. hingelegt. Im Keulen⸗ weitwurf ſiegte SAM Kuhn von der Brig. 50, Stan⸗ darte 18, mit 76,5 Meter. SAM Heinz von der Brig. 50, Standarte 221, blieb Zweiter mit 74 Meter. Noch weitere zwei SA⸗Männer warfen über 68 Meter.— Der Mann⸗ ſchaftspatrouillenlauf von 1500 Meter, in voller Uniſorm zu laufen, war auch eine hervorragende Leiſtung für eine Reihe von Leuten, von denen der erſte Roß(Brig. 50) 4,19,6 Min. lief, geſolgt von zwei Kameraden der Brig, 51, die auch unter 4,25 Min. Liefen. Der Piſtolenſchießen⸗Einzelkampf war noch deswegen intereſſant, weil hier z. T. auf Zeit. und mit kleinen Hinderniſſen geſchoſſen wurde: ungeladene Piſtole in den Toſche, Streiſen mit drei Schuß inm der Piſtolentoſche⸗ Streifen mit zwei Schuß in einer anderen Taſche. Er⸗ gebnis: SüM Baumann, Sturm 2/12, 315 Ringe SAM Köhler von Sturm 11/17(Ludwigshafen) bli Zweiter mit 288 Ringen. Im Boxen war man geſpannt auf die Entſcheidung im Holbſchwergewicht, ganz beſonders, weil der ſchon 94 Jahre alte Boxer Walter aus Darmſtadt vormittogs den 20⸗Km.⸗ Gepäckmarſch hinter ſich hatte. Er kämpfte zwar nicht ſehr gut, aber immer noch bedeutend beſſer als ſein Gegner Seelinger, der überdies viel unreine Schläge anbrachte. Trotzdem erhielt der letztere den Sieg wohl wegen ſeiner großen Härte, 4 Ein Raufballſpiel Mannheim— Weinheim ſah letztere techniſch leicht im Vorteil, doch waren die Mannheimer kräftiger und härter. Es endete unentſchieden und ma den Zuſchauern viel Freude, zumal es bei fairem Spiel keine Verletzungen gab. Schiedsrichter Sturmführer Schmidt brauchte kaum einzugreifen. Damit war der ſportliche Teil des aut verlaufenen SA⸗Sportfeſtes beendet. Helene Mayer iſt Weltmeiſterin Drei Olympiaſiegerinnen auf den erſten Plätzen Bis nach Mitternacht zogen ſich die Entſcheidungskämpfe im Frauen⸗Florettfechten im Pariſer Sportpalaſt hin, dann konnten die Richter drei Olympiaſiegerinnen als Erſt⸗ placierte bekanntgeben. Weltmeiſterin wurde die allein ungeſchlagene Helene Mayer(Deutſchland) mit ſieben Siegen, die der ungariſchen Olympiaſiegerin von Berlin, Frau Jlona Elek⸗Schacherer eine 5ꝛ3⸗Niederlage beibrachte. Frau Elek wurde mit ſechs Siegen Zweite und den oͤrit⸗ ten Platz belegte Ellen Preis(Oeſterreich). Drei Olympia⸗ ſiegerinnen endeten damit auf den erſten Plätzen, Helene Mayer als Beſte von Amſterdam 1928, Jlona Elek⸗Schache⸗ rer als Siegerin von Berlin 1986 und Ellen Preis als Olympiabeſte von Los Angeles 1932. Herrliche Kämpfe, die die zahlreichen Zuſchauer immer wieder zu begeiſtertem Beifall hinriſſen, gab es in der Ent⸗ ſcheidungsrunde der Weltmeiſterſchaft im Florettfechten der Frauen. Drei Olympiaſiegerinnen ſtanden im Kampf, He⸗ zene Mayer(Deutſchland), Ellen Preis(Oeſterreich) und die Ungarin Frau Jlona Schacherer, die unter ihrem Mäd⸗ chennamen Elek ſtartete. Als einzige von dieſem Drei⸗ geſtirn überſtand Helene Mayer die Schlußkämpfe ohne Niederlage und wurde mit ſieben Siegen und nur zwölf erhaltenen Treſſern Weltmeiſterin vor Frau Elek, Ellen Preis und der jungen belgiſchen Meiſterin Jenny Addams. Unter dem Jubel der Zuſchauer erhiert die deutſche Titel⸗ trägerin die goldene Meiſterſchafts⸗Medaille und als Son⸗ Herpreis einen Silberpokal. Hedwig Haß belegte den ſech⸗ ſten und Rotraud von Wachter den achten Platz. Durch Siege über ihre Landesſchweſtern übernahm Helene Mayer ſoſort die Führung des Turniers. Den Höhepunkt brachten ihre beiden Gefechte mit den beiden au⸗ deren beteiligten Olympiaſiegerinnen. Beſonders geſpannt war man auf das Zuſammentreffen mit der Ungarin. die Helene Mayer bei den Mannſchaftskämpfen 518 geſchlagen hatte. Diesmal triumphierte die Deutſche mit dem glei⸗ chen Ergebnis, nachdem ſie über:1 und:2 den entſchei⸗ denden Trefſer angebracht hatte. Gegen Ellen Preis führte Helene Mayer ſchon 30, als es der Oeſterreicherin glückte, auf:4 gleichzuziehen. Die überlegene Klingenführung und die ſelbſt in dieſem wichtigen Augenblick nicht zu ex⸗ ſchütternde Ruhe ieß Helene Mayer den Angriff ihres Gegnerin durchbrechen und dͤurch einen Sperrſtoß den Sieg erringen, Die Ergebniſſe: 1. und Weltmeiſterin Helene Mayer(Deutſchland) 7 Siege, 12 erhaltene Treſfer; 2. Flona Elek(Ungarn) 6 Siege, 16 Treffer; 3. Ellen Preis(Oeſterreich) 5 Siege, 20 Trefſer; 4. Jenny Addams(Belgien) 3 Siege, 28 Trefferz 5. Karin Lachmann(Dänemark) 3 Siege, 29 Treſſer; 6. Hedwig Haß(Deutſchland) 2 Siege, 28 Trefſer; 7. Eliſabeth Dreſſer(Oeſterreich) 1 Sieg, 33 Treffer; 8. Rotraud von Wachter(Deutſchland) 1 Sieg, 84 Treffer. 40 jähriges Fubiläum des RV Walohof Beil⸗Worms Sieger im Straßenyreis der Jugend Zu ſeinem 40fährigen Jubiläum baf der RW 1697 ein Programm zuſammengeſtellt, das ſich in ieder Begiehung ſehen laſſen kann. Leider wurde die Eröffnung am Sams⸗ tagabend auf dem Feſtplatz durch die ſchlechte Witteruna ſtark beeinträchtigt. Um ſo erfreulicher war es, feſtſtellen zu künnen, daß trotzdem eine ſtattliche Anzohl Anhänger und Gönner des Vereins ſich eingefunden hatte, um auf 50 Fahre T 1887 Sandhofen Eine ſtolze Jubelfeier Ein gelungenes Kreisſeſt- Walter⸗Weinheim ſiegt im Zwölflampf Unſer ſportfreudiger Vorort Sandhoſen, bekannt durch ſeine ſtarken Männer des Ringklubs„Eiche“, durch ſeine tapferen Fußballmannen der Spielvereinigung Sandhoſen, nicht minder bekannt aber auch durch ſeinen Turnverein 1887, ſtand am Wochenende im Zeichen eines beſonders feſtlichen und ſportlichen Geſchehens, galt es doch das 50. Wiegenfeſt des Turnvereins 1887 zu ſeiern. Anlaß genug, daß der Ort bereits am Samstagabend Feſtſchmuck angelegt hatte. Welch großer Beliebtheit ſich der Jubelverein all⸗ ſeits erfreut, dies bekundete am eindr⸗ksvollſten die Ju⸗ biläumsfeier im Samtagabend. Nah und fern hattte man des Jubilars in Verehrung gedacht und dies durch eine ſtattliche Reihe von Glückwunſchadreſſen bewieſen. Groß war aber auch die Zohl derer, die es ſich nicht nehmen ließen, dem Ehrenabend des Jubelvereins perſönlich an⸗ zuwohnen. Unter den zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man u. a. Vertreter der Stadt und der Partei und ihrer Gliederungen, Vertreter befreundeter Vereine und ein Teil der Monnheimer Sportführung mit Kreisführer Cre⸗ zeli und dem Ortsgruppenleiter des DRe, Stalf, an der Spitze. Alle die gekommen waren, erlebten frohe Stunden im Kreiſe einer fröhlichen Turnerſchar, die das ſtattliche Ver⸗ einshaus bis auf den letzten Platz beſetzten. Im Mittel⸗ punkt des feſtlichen Programms ſtand die Begrüßung und die Feſtrede des Vereinsführers, worauf anſchließend Krets⸗ führer Crezeli die Glückwünſche von Kreis und Gau übermittelte. Als Dank und Anerkennung wurde der Vereinsführer Carl Winkler mit dem Ehrenbrief des Kreiſes ausgezeichnet. 0 Groß war die Zahl alter und treuer Mitglieder, die der Verein zu ehren hatte, und nicht weniger als 15 Mitglieder durften die wertvollſte Auszeichnung des Vereins für über 40jährige Mitgliedſchaſt in Empfang nehmen. Ortsgruppen⸗ leiter Weickum überbrachte als Abſchſuß des Ehrungsaktes die beſten Wünſche der Partei und in Sonderheit die herzlichſten Glückwünſche unſeres Stadt⸗ oberhauptes. Wie Pg. Weickum, ſo zeichnete auch der Kreis⸗ fachſchaſtsführer Schweitzer ein herrliches Bild von der Weſensart deutſchen Turnens, um dann noch einmol die Pionterarbeit des Jubelvereins gebührend zu würdigen. Nachdem ſchließlich noch Klumpp(Spyg Sandhofen) namens ſämtlicher Sandhöſer dem DaRd angeſchloſſenen Vereine eine Feſtgabe überreicht hatte, folgte ein buntes, abwechſlungsreiches Programm, mit dem der erſte Feſttag in beſter Weiſe und ſchönſter Harmonie ausklang. Der zweite Feſttag ſtand natürlich ganz im Zeichen des Sports. Bexeits in den früheſten Morgenſtunden herrſchte auf den ſtädtiſchen Spielplatzanlagen Sandhofens ausgeſprochener betrieb. Rund 500 Turner und Tunnerinnen, ſowie ein ſtattliches Feld von Leichtathleten war zum 1. Kreis⸗ turnfeſt angetreten und jung und olt wetteiferte mit guten Leiſtungen um den Siegeskranz. Ganz beſondere Aufmerkſamkeit wendete das ſchon frühzeitig auf den Beinen geweſene Publikum natürlich den turneriſchen Vorführungen der Oberrieggen zu, wo man hauptſöchlich exakte Leiſtungen an Barren, Reck und Pferd bewundern konnte. Aber auch den übrigen Kamoffeldern wurde leb⸗ haftes Intereſſe entgegengebracht und gerade die Ver⸗ ſchiedenaxtigkeit der einzelnen Sportdiſziplinen war es, die die Zuſchauer immer wieder in ihren Bann zog. Un⸗ ter der ſtraſſen Leitung der Kreisſachwarte Adelmann und Kehl wurde das umfangreiche Brogramm des Vor⸗ mittaas in muſtergültiger Weiſe abgewickelt* dabei einige kleinere techniſche Schwierigkeiten— die ſich bei ſolchen Großveronſtaltungen kaum vermeiden laſſen— ſicher gemeiſtert. Zweiſellos hat der TV 1887 Mannheim⸗Sandhofen nach monatelanger Vorbexeitungsarbeit bewieſen, daß das Kreisturnfeſt zu Recht an ihn vergeben wurde, wie über⸗ dies gergde Sandhofen ſich erneut ala einer der geeig⸗ 3—— für große turneriſche Veranſtaltungen entpuppte. Sieger in der Oberſtufe für Männer(Zwölf⸗Komupf) wurde Walther 4 5 Weinheim) vor Hafner(7 46 Mannheim), während/ in der erſtuſe für Frauen (Sieben⸗Kampf) Liöoy Engelbard(7 Mannbeim⸗ Rheingu) dem erſten eünt errang. Nachſtehend die Ergebniſſe des Einzelturnens: Die Ergebniſſe: Aktive Turner. Oberſtuſe(12⸗Kamofl: 1. Max Wal⸗ ther TB 62 Weiüheim 224/10.) 2. Peter Hafner TB 46 Mannbeim 207.; 3. Auguſt Muntz T 46 Monnheim 107%.; 4. Hans Binningex TV 1877 Waldhof 196/ P. Oberſtuſe, Turnerinnen(7⸗Kampf): 1. Lidoy Engel⸗ hard T Mhm.⸗Rbeinau 121,5.; 2. Selma Meier Tſch Hoch⸗ Mhm.⸗Käfertal 1175.; 2. Suſanne Reimold TB 1887 Sandhofen 117,5.; 3. Ameliſe Spörry TV Möom.⸗ Rheinau 116,5.; 3. Charlotte Greiner TV Mhm.⸗Rheinau 116,5 P. 4. Julia Lack TB 46 Monnheim 115.5.; 4. Irma Eckert, Tſch, Mhm.⸗Käfetal 115,5 P. Aktive, Jahrgang 1906/18, Oberſtufe(5⸗Kampf): 1. Ernſt Groß, TV 846 Mannheim, 84 Punkte; 2. Karl Schmitt, Poſtſportverein Mannheim, Leichtathletik⸗Abtl. 82 Punkte; 3. Albert Huber, Turnverein 1898 Seckenheim, 81 Punkte; 4. Max Mülbert, TV 1890 Edingen, 77 Punkte. Jugend, Jahrgang 1919/1920(7⸗Kampff: 1. Hermann Wendlinger, TB 1846 Mannheim, 131,5.: 2. Hans Fiſcher, TB 1862 Weinheim, 130.; 3. Karlheinz Schüßler, TV 1846 Mannheim, 128 Punkte; 4. Willi Stoll, Turn⸗ u. Sportgemeinde 1864 Ladenburg, 123 Punkte. Männer, 1887 und ältere(5⸗Kampf): 1. Heinr. Gropp, Turnverein Seckenheim, 62 Punkte; 2. Foſeph Hoffmann, Tbd. Germania Mannheim, 59 Punkte; J. Gg. Benzinger, Badenia Feudenheim, 56 Punkte; 4. Freiländer, Bſſi Mannheim, 53 Punkte. Vierkampf, Turner(Aeltere, bis Jahrgang 1889): 1. Auguſt Leiß, Tv. 1877 Walohof, 77.; 2. Valentin Groh, Jahn 1884 Reckarau, 72.; 3. Joſef Bergmann, Ty 1887 Kun 66½.; 4. Johann Heiſeck, Jahn 1878 Wein⸗ Dreikampf, Männer(Jahrgang 1893 bis 1897): 1. Hans Buttmi, Ty Neckarau, 56.; 2. Hermann Kölle, Tſchft Käfertal, 55.; 3. Emil Ackermann, VfR Mannheim, 46 .; 4. Adolf Wagner, VfR Mannheim, 42 P. Siebenkampf, Turner(Aeltere bis Jahrgang 1897): 1. ans Effler, Ty. Viernheim, 127.; 2. Kautzmann, riedrichsfeld, 119½.; 3. Franz Freund, TuSp. 1864 * 116.; 4. Hohann Robert, Toy 1890 Edingen, Vierkampf, Männer(Jahrgang 1898 bis 1901): 1. Gg. Wenzel, Ty 1890 Edingen, 86.; 2. Adam Sauer, Ty Lützelſachſen, 74.; 3. Ludwig Hartmann, Ty 1846 Mann⸗ heim, 70.; 3. Rich. Baumgartner, Ty 64 Schwetzingen, 70.; 4. Daniel Nickel, Ty Hützelſachſen, 66 P. Neunkampf, Turner(Aeltere bis Hahrgang 1904): 1. Hermann Ebel, Jahn 1884 Neckarau, 166.; 2. Heinrich Eckert, Tb. Hockenheim, 150%.; 2. Eugen Baro, TG Ketſch, 156½.; 3, Karl Halkenhäuſer, Tſch Käſertal 151 .; 4. Matthias Träger, Tu Viernheim, 1434½ P. Bierkampf, Männer(Jahrgang 1902 bis 1905): 1. Alb. Möll, Tes os, 74.; 2. Bruno Schmich, Tod Hahn Seckenheim, 60.; 2. Ludwig Weiß, Tbd Hockenheim, 69 .; 3. Karl Maaß, Tu Rheinau 1893, 64.; 4. Karl Strieyl, Kahn Neckarau, 62. P. Die Kämpfe am Nachmittag Den Höhezpunkt des Feſtes bildeten zweifellos die Wett⸗ kämpfe des Nachmittags. Wohl hatte ſich der Wind zu einer kräftigen Briſe entwickelt und ab und zu traten ſchwarze Wolken auf, aber immer brach ſich die Sonne durch und beſtrahlte das maleriſche Kampffeld, welches dem Beſchauer ein buntbewegtes Bild bot. Der Reigen der Darbietungen wurde eröffnet durch ſchöne Volkstänze der Turnerinnen, welche abgelöſt wur⸗ den durch das Vereinsturnen der Männer⸗ riege. Zwiſchendurch kamen die Fauſtballſpieler zu Wort, denen ſich ſpäter die Freiübungen der Turnerinnen anſchloſſen, die unter Leitung von Frau Storz⸗Mann⸗ beim einen vorzüglichen Einöruck hinterließen. Gemeinſame Freiübungen der Männer ſowie Vorfüh⸗ zungen der Kunſtturnerriegen, muſtergültig geleitet vom Sportwart Müller, leiteten über zur Siegerehrung, womit die große ſportliche Veranſtaltung abgeſchloſſen wurde. Noch zange aber blieben die Kampfteilnehmer zuſammen, um nach wackerer Arbeit noch gemütliche Stunden zu feiern, Das erſte Kreisturnſeſt unſerer Turner und Sportler aber, das übrigens mit einem ſtattlichen Feſtzug umrahmt war, wird in der Erinnerung noch lange weiterleben; war es doch nicht zuletzt ein markanter Prüſſtein der Leiſtungen unſerer heimiſchen Turner und letzten Endes auch das ſchönſte Jubiläumsgeſchenk für den Turnverein 1897 Sand⸗ hofen, der ſowohl mit dem ſportlichen als auch mit dem ſinanziellen Erſong ſicher zufrieden ſein dürſte, Die ein⸗ zelnen Ergebniſſe werden wir nachtragen. dem Volksſeſt einige frohe Stunden zu verleben. So ent⸗ wickelte ſich in den ſpäten Abendſtunden ein reges Treiben Bierzelt, der Schiffſchaukel und den Schieß⸗ uden die einen auten Zuſpruch fanden. Die tenzſreudige Jugend ließ ſich durch die niedergebenden Regenſchauer nur wenig ſtören und ſchwang eifria das Tanzbein nach den ſchneidigen Weiſen der Feuerwehrkapelle. Der ſportliche Auftakt der Jubiläumswoche bildete ein Straßenrennen, das am Sonntagmorgen durch⸗ geführt wurde. Zu begrüßen iſt, daß der RB Woldhof hiex der Jugend Gelegenheit gab, ihr Können zu be⸗ weiſen. Seit längerer Zeit wurde damit in größerem Rahmen ein Jugendrennen zur Durchführung gebracht das ͤͤurch die Teilnahme ſtarker auswärtiger Fahrer zu einem außerordentlichen Erfolg wurde. Die Mannheimer Ju⸗ gend hatte bier den Beweis ihres Künnens zu lieſern und ſie tat es, denn ſie konnte ſich aut placieren. Das günſtige Meldeergebnis von nahezu 50 Jugendlichen un⸗ terſtreicht die Beliebtheit dieſes Rennens. Um 8 Uhr früh am Sonntagmorgen ſtellten ſich 44 Fab⸗ rer dem Starter, der ſie pünktlich auf die Strecke ſchickte. Der ſiebenmal zu durchſahrende Kurs befand ſich in aus⸗ gezeichneter Verſaſſung und wies nur aanz ausgezeichnete Straßen auf. Der Start beſand ſich auf der Karlſtern⸗ ſtraße an der Waldſchule. Von bier aing es bis 915 Waloͤpforte, durch die Waloͤſchule und Wormſer Stpiße bis nach Käfertal. Von dort über den Lampertheimer Weg zum Karlſtern und zurück zum Start und Ziel. Neben Aſphalt⸗ und Teerſtraßen wax nur ein kleines Stück Klein⸗ pflaſter zu überwinden. Ueberraſchend gut fanden ſich die jungen Fahrer mit den vier Kurven der Strecke ab, von denen die Spitzkurve in Käfertal die ſchwerſte war. Kein einziger Sturz konnten wir hier feſtſtellen wie auch im ganzen Verlauf glücklicherweiſe keine ſchweren Stürze vorkamen, Zuerſt gingen die Fahrer der Jugendklaſſe B an den Start, die 1/ Minuten Vorſvprung erhielten. Die AKlaſſe machte ſich ſofort auf die Verfolgung und zwar ſo ſtürmiſch, daß ſchon noch 200 Meter ein Maſſenſturs er⸗ folgte, der aber noch alimpflich ablief. Leider wurden drei ausſichtsreiche Teilnehmer dadurch aus dem Rennen ge⸗ worſen. Es waren dies der Pforzheimer Feuchter. Kugel⸗ Brötzingen und der Waldböfer Dewald, die ſich Ber⸗ leßungen 8 Die übrigen fanden bas) wieder Anſchluß an das Feld. Nach der erſten Runde lag der Karlsruher Mathies an der Spitze, der für ein ſtrommes Dempo ſorgte, ſo daß kurz vor der Zweiten die B⸗Klaſſe eingeholt wurde. Hier hatte ſich jetzt eine Spitzengruppe von 20 Mann gebildet, die einige hundert Meter vor dem Felde lag. Als urn Mathies von der Spitze ging, ließ das Tempo ſtark nach, ſo doß alle Fahrer wieder aufſchliehen konnten. Auch in den nächſten Runden verändert ſich das Bild nicht mehr. Mathies iſt der einzige, der immer wieder Leben ins Feld bringt, ohne doß es ihm gelingt, wegzukommen, deny ſeine Konkurrenten paſſen auf und gehen immer mit, ohne daß ſich einer zur Führung entſchließen kann Nur Weber⸗Waldhof liegt einige Zeit vor dem Feld. In der fünſten Runde lichtet ſich das Feld ſtark, die ſchwächeren Fahrer kommen nicht mehr mit und geben mit ihren Kameraden, die Defekte haben, auf. Der Mannheimer Ziegler ſtürzt in dieſer Runde, kann aber bald wieder auſſchließen. Die ſechſte Runde bringt ein verſchärftes Tempo, man merkt, es geht dem Ende zu. Wieder iſt es Mathies, der das Feld aus⸗ einandexr zieht, als er vorne ab geht und nun ſcheidet ſich die Spreu von dem Weizen. 12 Mann bilden nun die⸗ Spitze, die geſchloſſen die letzte Runde fährt, und Hamit muß der Spurt entſcheiden. Ma thies und Hohmonn(Frie⸗ ſenheim) liegen mit Ullrich und Weber 500 Meter vor dem Ziel an der Spitze, dichtauf ſolgen die anderen Spitzen⸗ ahrer. Nur wenige Zentimeter trennen die erſten Ein⸗ laufenden auf dem Zielband. Dex Wormſer Beil hat ſich gunz unbeachtet vorgeſchoben und iſt auf den letzten Metern der Schnellſte, ſo daß ſein Sieg ſicher ſteht. Hohmann, Ull⸗ rich und Mathies kämpfen erbittert um die Plätze. Beber iſt der nächſte vor Steinle, der Glück hat, deß ſein Sturß erſt nach dem Ziel erfolgt. Eine zweite Gruppe kommt dann unter der Führung eines Wormſer Jugendfahrers und von Ziegler ein. Die Zeit des Siegers über die 50,4 Km. lange Strecke war 1 Stunde und 20 Minuten, Das Ergebnis: 1. Beil⸗Worms.20 Std.; 2. Hohmann⸗ Frieſenheim; 3. Ullrich⸗Waldhof: 4. Matbies⸗Karlsxuhe; 5. Weber⸗Waldhof; 6. Steinle⸗Baldhof; 7. Schmitt⸗Wies⸗ baden; 8. Schmidi⸗Worms; 9. Müller⸗Worms; 10. Buch⸗ holz⸗Woldhof; 11. Haſſert⸗Mutterſtadt. Engliſcher Leichtathletikſieg i letik⸗Länderkampf Frankreich— England, r Pariſer Colombes⸗Stadion von den Engländern mit 6654 Punkten gewonnen wurde, gab es folgende Einzelergebniſſe: Meter: 1. Holmes⸗E 10,8; 2. Pages⸗E. 200 Meter: 4.— 21,0; 2. Richardſon⸗E 22. 400 Mtr.: 1. Roberts⸗E 47.5, 2. Wilde⸗E 40, 800 Meter: 1, Handley⸗E 1252,5: 2. Gollier⸗E:53,2. 00 Meter: 1. Wooderſon⸗E 9151; 2. Thomas⸗E.568. 5000 Meter: 1. Ward⸗E 14:48,2, 2. Lefevree 14.49,9. 110 Meter Hürden: 1. Thomſon⸗E 15,05 2. Mathiotte⸗ F 15,4. 3000 Meter Hindernis: 1. Cuzol⸗x 958464) 2. Callet⸗J 985,8. Hochſprung: 1. Mantran⸗F 185, 2. Newman⸗E 1,85 Meter. Weitſprung: 1. Breach⸗E 7,09, .Paul⸗J, 704 Meter. Stabhochſprung: 1. Ramadier⸗ 9·89, 2. Vintouſki⸗F 3,75. Kugelſtoßen: 1. Drecg⸗F 14 507 2. Noel⸗§ 14,28. Diskuswerſen; 1. Noel⸗IF 47,00; 2. Winler⸗ Hlomviſche Siaſſel: 1. England.37, 2. Frank⸗ 8 Seite/ Nummer 337 Kene Maunheimer Zeilung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 26. Juli 1087 Das Braune Vanod des Springſports Am Sonntag, 25. Juli, wird im Rahmen eines ſeſtlichen Aktes vom Reichskuratorium des Braunen Bandes, die zwiſchen den Rennbahnen Daglfing und Riem liegende Turnieronlage dem Reichsführer Ss Himmler feterlichſt übergeben werden. Der neue Turnierplatz iſt am 29. und 31. Juli ſowie am 1. Auguſt der Schauplatz des Kampfes um das„Braune Band des Springſports“, das nach olympiſcher Wertung durchgeführt wird. Gilt dieſes Turnier den Mei⸗ ſtern des Springſports, ſo ſtellen die SS⸗Reichs⸗Reiterwettkämpfe eine Art Nachwuchsprüfung dar. Getreu dem Geiſte der SS ſteht die Mannſchaftsleiſtung im Vordergrund, doch iſt auch dem einzelnen Gelegenheit gegeben, ſeine Tüchtigkeit und ſein Können unter Beweis zu ſtellen. Die SS⸗Keichs⸗ Reiterwettkämpfe ſind nicht ausſchließlich reiterliche Wett⸗ bewerbe, ſie umfaſſen vielmehr alles, was ein SS⸗Mann hohen Wertes beherrſchen muß. Der wertwollſte Preis, um den gerungen wird, iſt der Wanderpreis des Reichsführers SS Himmler der im Fünfkampf von der Standarde gewon⸗ nen wird, die zweimal im Reichswettkampf die beſte Mann⸗ ſchaft geſtellt hat. Der Reichswettkampf iſt eine Vielſeitig⸗ keitsprüfung mit Einzel⸗ und Mannſchaftswertung und beſteht aus einem Abteilungsreiten, bei dem jeder Reiter eine Einzelnote erhält und die Diſziplin der Abteilung einbezogen wird, aus einem Jagoͤſpringen der Klaſſe L, einem 300⸗Meter⸗Hindernislauf im Dienſtanzug mit Stie⸗ feln und Sporen, Kleinkaliberſchießen und Keulenweitwurf. Den Standarten⸗Mannſchaftspreis im Jagoͤſpringen der Klaſſe M ſtellte die Hauptſtadt der Bewegung. Für den Mannſchafts⸗Vierkampf, beſtehend aus Patrouillenſpringen und Keulenzielwurf, ſtiftete der Inſpekteur der SS⸗Reit⸗ ſchulen, SS⸗Brigadeführer Chriſtian Weber, einen Wan⸗ derpreis, der zweimal hintereinander oder doͤreimal außer der Reihe zu gewinnen iſt. 14 Pferde im Braunen Band Für das aroße Exeignis der Internationalen Münchner Renwoche ſind die noch beſtehenden Zweiſel über die vorausſichtliche Beſetzung des„Braunen Bandes“ ſo ziem⸗ lich geklärt worden. Es ſteht nunmehr ſeſt daß der Ita⸗ liener Donatello II nach ſeinem Verkauf für einen Start in München nicht in Frage kommt. So bedauerlich das Fernbleiben des prachtvollen Dreijährigen an und für ſich iſt, ſo wird doch noch eim Elitefeld von aroßer Klaſſe an den Ablauf kommen. Als Reiter des Franzoſen Chucho⸗ teur iſt B. Carflick genannt worden. Das Geſtüt Wald⸗ fried wird eingedenk der beim Erinnerungspokol in Hoppe⸗ Karten gewonnenen Erfahrungen Graviter unter A. Ebert Blaſius als Begleitpferd beigeben. Weiterhin beabſichtigt der Stall Nemo Goldtaler, den Vierten des Vorjahres. ſtarten zu laſſen. Es iſt alſo mit 14 Startern, drei frau⸗ zöſiſchen und elf deutſchen Pferden, im Braunen Band zu rechnen. Oblt. Pachaly beſiegt Die Tennismeiſterſchaften der Wehrmacht wurden am Samstag auf den Berliner Blau⸗Weiß⸗Plätzen mit den Vorſchlußrundenkämpfen fortgeſetzt. Der Titelverteidiger Dr. Tübben beſiegte Lt. Bergholtz:2,:1, während Oblt. Pachaly, der 1935 den Titel innehatte, von dem chleſier Lt. d. R. von Guſtke mit 611,:6,:3 bezwun⸗ gen wurde. Eine große Ueberraſchung gab es im Doppel, denn die Titelverteidiger Dr. Tübben/ Dr. Bauer wurden von Lt. Bergholtz/ Lt. d. R. von Guſtke mit 11:9, 6ꝛ3 geſchlagen. Lt. Graf Keſſelſtadt/ Lt. Bau er qualifizierten ſich mit 611,:5 über Oberſtlt. Burchardt/ Oblt. Pachaly ebenfalls für die Schlußrunde. Dettmer und Beuthner beſiegt Nationale Tennismeiſterſchaften in Braunſchweig Bei ausgezeichnetem Tenniswetter wurden am Samstag in Braunſchweig die Spiele zur nationalen deutſchen Ten⸗ nismeiſterſchaft vor 1000 Zuſchauern, darunter auch Meiſter Gottfried von Cramm, ſtark gefördert. Die Ueberraſchung des Tages bildete das Ausſcheiden unſerer talentierten Nachwuchsſpieler Eoͤgar Dettmer und Werner Beuth⸗ ner. Dettmer verlor ſeine Partie mit dem Berliner Blau⸗ Weißen Hildebrandt 610,:6,:6, weil er nach leich⸗ tem Gewinn des erſten Satzes ſeinen Gegner unterſchätzte und ſpäter, als er die Gefahr gewittert hatte, nervös wurde. Von der beſten Seite zeigte ſich der Deſſauer Schröter, der Beuthner:7,:5,:4 ausſchaltete und zuſammen mit ſeinem Landsmann Sindern im Männerdoppel A. von Cramm/ Drache glatt:1,:4 ſchlug. Heinrich Henkel fertigte den Nürnberger Göpfert:1,:7 ab, während Haus Denker nach ſehr ſchwachem Spiel:4,:5 über Kaj Lund, der durch einen Doppelfehler verlor, erfolgreich war. Bei den Frauen hat die Leipzigerin Ullſtein nach einem 611,:2 über Frau Huß(München) und einem 611, :4 über Frau Blumenfeld⸗Häpp bereits die Schlußrunde erreicht. Um den Eintritt in die Schlußrunde kämpfen in der„unteren Hälfte“ Frl. Weber und Frl. Enger. Im Männerdoppel haben Denker/ Dettmer, Schröter/ Kreistreffen der Turner und Turne⸗ rinnen. fachwart für Turnen(Gerätturnen, Gymnaſtik und Sommerſpiele) iſt der vielfältige Wettkampf⸗ und Uebungsbetrieb geſtaltet. Als fachkundige und er⸗ fahrene Mitarbeiter ſtehen ihm im Gau die Obleute zur Seite, und zwar für Männerturnen, Wettkampf⸗ und Kampfrichterweſen Fr. Schweizer⸗Mann⸗ heim, Frauenturnen Anny Häringer⸗Bruchſal, Altersturnen Guſt. Ottſtadt⸗Offenburg, Kunſt⸗ turnen, der bekannte Olympia⸗Uebungslagerleiter Eug. Kopp⸗Villingen, Sommerſpiele Eug. Haug⸗ Pforzheim⸗Dillweißenſtein, Ihli⸗Achern, Preſſe Michael Krämer⸗Neckar⸗ gemünd und als Gaujugendfachwart Andr. Wolf⸗ Plankſtadt. Fritz Brill⸗Karlsruhe betreut. mäßige Umgliederung im Lande vollzogen, auf die 11 badiſchen DRe⸗Kreiſe, Turnen bis zum 1. April in 16 Kreiſe aufgeteilt war. Auch dort ſind überall einſatzbereite Kreisfach⸗ warte und Mitarbeiter am Werk. daß die Schulung und Ausbildung der Vorturner und Turuwarte unerläßlich iſt. Sie muß ſogar noch erweitert und vertieft werden, wenn die zuſätzlichen Aufgaben gemeiſtert werden ſollen. Es ſei dabei nur an die Jugend⸗ und Frauenarbeit erinnert. So müſſen zu den Vorturnerſtunden und Turn⸗ warteverſammlungen, bildung, die Wochenendlehrgänge an und für ſich, neben dem Einſatz des Reichsbundlehrers für Tur⸗ nen treten. Wir hatten Gelegenheit, den Kameraden Streicher, den der Gau Baden mit dem Gau Bayern zu teilen hat, Kreisobleute für Karlsruhe kennenzulernen. Er wird bei uns Ba⸗ denern beſtimmt bald heimiſch ſein. Zunächſt iſt ſein Einſatz im Kreis 1 geplant; dort werden im Auguſt, und zwar in den Stützpunkten Adelsheim am./8. Auguſt, Tauberbiſchofsheim am 14./15. Auguſt, Mos⸗ Sindern und Beuthner/ Bartkowiak bereits die Vorſchlußrunde erreicht. Zu ihnen geſellt ſich noch das ſiegreiche Paar aus der Begegnung Hi'debrandt/ Schumann gegen Lund/ Göpfert. Im Gemiſchten Doppel ſchieden En⸗ ger/ Dettmer gegen Frau Reimann/ Heydenreich durch das ſchwache Spiel von Frl. Enger:6,:6 aus. In der Vorſchlußrunde ſtehen bereits Frau Friſch/ Sin⸗ dern, die 6ꝛ3,:3 über Frau Roſt/ Drache triumphierten. Die„18. Rhön“ eröffnet Am Samstag wurde der 18. national ausgeſchriebene Rhön⸗Segelflugwettbewerb auf der Waſſerkugpe feierlich eröffnet. Anſchließend begann ſofort der Start zum Ziel⸗ ſtreckenflug Waſſerkuppe—Berlin—Waſſerkuppe, der dank der muſtergültigen Organiſation des NSrK reibungslos vor ſich aing. Nahezu alle 60 gemeldeten Piloten aingen auf die Strecke. Als Erſter ſtartete der Segelfluglehrer Heinz Danker um 10.30 Uhr. Er hatte bereits nach einer Stunde das erſte Etappenziel Meininaen iet der vor⸗ geſchriebenen Höhe von 500 Meter überflogen. um dann Erfurt anzufliegen. Für die Erreichung dieſer beiden e ee am Samstag werden beſondere Gutpunkte vergeben. 4. Internationales Flugmeeling in Zürich Graf Hagenburg gewinnt den Kunſtflug⸗Wettbewerb Herrliches Wetter wor am Samstag, dem erſten Haupt⸗ kampftag in Zürich⸗Dübendorf, beſchieden, als am Morgen und nachmitttag mit den erſten Konkurrenzen vor zahlrei⸗ chen Zuſchauern begonnen wurde. Am Morgen hatten ſich 13 Teilnehmer zum Kunſt⸗ flugwettbewerb der Kategorie A(Hubvolumen bis 10 Liter) geſtellt, wobei der vielen Anmeldungen wegen ein Ausſcheidungswettbewerb nach Pflichtprogramm(19 Figuren innerhalb 10 Minuten, Start und Landung ein⸗ begriffen), nötig wurde. Als Sieger dieſer Ausſcheidung ging der ſchweizeriſche Oberleutnant Hoerning mit der Punktzahl 94,1 vor Oberleutnant Kuhn(Schweiz) 90,35 und Graf Hagenburg(Deutſchland) 88,7 Punkte her⸗ vor. Auf den Plätzen 4 bis 7 landeten Schweizer, während an ſiebenter Stelle im gleichen Rang mit Oberleutnant Fiſcher(Schweiz) der Deutſche Behnitz mit 69,8 Punkten ſtand, gefolgt im 8. und 10. Rang von der Deutſchen Lieſel Bach(53,98) und der Deutſchen Vera van Biſſing(21,75), Stöhr(Deutſchland) hatte infolge eines Düſendefektes auf⸗ geben müſſen und trat zur Wiederholung nicht mehr an, während der Ungar Majoros ſeine Pflicht nach einem Mo⸗ tordefekt wiederholte und ſich als Neunter placierte. Es Aus dem badiſchen Turnlager Unter ihrer bisher bewährten Führung ſind auch die badiſchen Turner und Turnerinnen nach der Neugliederung des DR unentwegt an die geſtell⸗ ten und ihnen zufallenden Aufgaben herangegan⸗ gen. Es liegt in der Natur der Dinge, daß dieſe Arbeit mehr im ſtillen geleiſtet wird; ſie findet ihren ſichtbaren Ausdruck entweder in den Schau⸗ turnen der Vereine oder, wie es in dieſem Jahre in den nächſten Wochen der Fall ſein wird, in den Mit Prof. Dr. Fiſcher⸗Karlsruhe als Gau⸗ Kinderturnen Max Ringtennis wird auch weiterhin von Völlig reibungslos hat ſich auch die gebiets⸗ nachdem das Fachamt Reichsbundlehrer Streicher kommt im Auguſt und September in den Gau. Es verſteht ſich und wird auch künftig ſo ſein, im Rahmen der DRe⸗Aus⸗ beim Lehrgang der Kunſtturnen kürzlich in bach am 21./½2. Auguſt und Walldürn am 28./29. Auguſt vier Wochenendlehrgänge für Vorturner und Turnwarte durchführen, unter der Woche dagegen den Vereinen in den Uebungs⸗ ſtunden mit Rat und Tat an Hand gehen. Im Sep⸗ tember wird Streicher als Gaſt im Gebiete des Hegau⸗Bodenſee, alſo im Kreis 11, erwartet. Im übrigen war der Lehrgang für die Kreis⸗ lehrwarte im Kunſtturnen am./4. Juli in Karlsruhe im Rahmen der DRe⸗Gau⸗Ausbil⸗ dung ein voller Erfolg. Am./8. Auguſt werden nunmehr die für die Deutſche Zwölfkampf⸗ meiſterſchaft der Turner und die Acht⸗ kampfmeiſterſchaft der Frauen am 21. und 22. Auguſt in Greiz in Frage kommenden ba⸗ diſchen Turner und Turnerinnen durch einen wei⸗ teren Lehrgang eine vertiefte Ausbildung erfahren. Obwohl über den vorgeſehenen Arbeits⸗ und Wettkampfplan der Turner des Gaues das nächſte⸗ mal eingehender zu ſprechen ſein wird, ſei heute ſchon vermerkt, daß die Deutſchlandriege im Gau Baden zum Einſatz kommt. In Verbindung mit dem Opfertag des deutſchen Sports, der für das Fach⸗ amt Turnen im September Verpflichtung bedeutet, ſind am 25. und 26. September zwei Schauturnen in Freiburg und Karlsruhe vorgeſehen. Weiter erfahren wir, daß die deutſche Olympiamann⸗ ſchaft ſich im Auguſt zu einem Lehrgang in Vil⸗ lingen zuſammenfindet. Auch dort iſt ein Schau⸗ turnen in Ausſicht genommen. So ſind neben der Alltagsarbeit alſo auch eine Reihe beſonderer Feier⸗ ſtunden zu erwarten. Im Juli ſtehen jedoch die Kreistreſſen im Vordergrunde. Am porigen Sonntag war der Kreis 9 bereits in Maulburg an der Reihe. An dieſem Wochen⸗ ende ſind es deren gar 5 Kreistreffen. Der Gedanke, in Zuſammenarbeit mit dem Fachamt Leichtathletik auch die Mehrkämpfe einzubauen, wie es da und dort geſchehen iſt, erſcheint uns ſehr ver⸗ nünftig und zeugt von der Verwirklichung des Bundesgedankens des DRe. So ſehen wir am letz⸗ ten Juliſonntag den Kreis 3 in Mannheim⸗Sand⸗ hofen am Werk, der Kreis 4 iſt beim Karlsruher TV 46 zu Gaſt, der Kreis 5 führt ſein Treffen in Eiſingen bei Pforzheim durch, der Kreis 8 und damit der geſamte Breisgau, trifft ſich in St. Georgen bei Freiburg, und ſchließlich iſt es noch der Kreis 10, der ſich in Villingen ein Stelldich⸗ ein gibt. Es ſteht außer Zweifel, daß dieſe Treffen durchweg in ſchönſter Weiſe einen Einblick in die pulſierende Arbeit des DRe, ſowohl leiſtungs⸗ wie breitenmäßig, vermitteln werden. hatten ſich demnach Graf Hagenburg und die Schweizer Kuhn und Hoerning für das Finale qualifiziert, das nach⸗ mittags in einer Kür ausgetragen wurde und mit dem überlegenen Sieg des deutſchen Kunſtflugmeiſters Graf Hagenburg endete, der 158,05 Punkte errang, während Oberleutnant Kuhn 119,5 Punkte auf ſich vereinigte vor Oberleutnant Hörning mit 116,32 Punkten, dem ſich wäh⸗ rend der Konkurrenz der Sitz löſte, ſo daß er ſehr benach⸗ teiligt war. Am Nachmittag eröffneten ſieben Flugzeuge in Staffel⸗ formation, geſchmückt mit den Landesfarben der teilneh⸗ menden Staaten, die Wettbewerbe. Die deutſche Kunſt⸗ fliegerin Lieſel Bach vermochte mit ihren ſauberen Dar⸗ bietungen ſehr gut zu gefallen und erntete großen Beiſall. In der internationalen Staffelkonkurrenz führte der ſchwei⸗ zeriſche Hauptmann Schlegel ſeine Fünferformation von zweiſitzigen Militärmaſchinen ins Feld, während Frank⸗ reich neun Devoitine⸗Maſchinen vorführte. Bei der Vor⸗ führung neueſter Flugzeugtypen ſah man Generalmajor Udet auf Fieſeler 156, das wohl langſamſte Flugzeug vorfliegen, das ſich mit einer„Geſchwindigkeit“ von nur 40 Km. in der Luft zu halten vermochte, faſt ſenkrecht ſtarten und landen konnte und wohl als das größte Ereig⸗ nis des Tages gewertet werden muß. Stellt es doch auch eine Konkurrenz des Windmühlenflugzeuges dar. Die Heinkelwerke flogen durch einen Fabrikpiloten eine Kon⸗ ſtruktion vor, die 500 Km“ überſchritt. Der Deutſche Gert Achgelis auf Focke⸗Wulf„Stieglitz“, Siemens 165 PS, zeichnete ſeinen Kunſtflug mit farbiger Leuchtſpur. Wei⸗ tere Vorführungen zeigten eine tſchechoſlowakiſche Staffel, eine franzöſiſche Fünferſtaffel im Kunſtflug und ſchließlich bewies eine italieniſche Staffel ihr hohes Können. Von franzöſiſcher Seite führte der Flieger William einen zu⸗ gleich mit ſechs Fallſchirmen durchgeführten Abſprung aus, wobei er mit dem letzten landete. Auch ein franzöſiſches Windmühlenflugzeug wurde gezeigt, das faſt ſenkrecht lan⸗ dete und ſtartete. Neue Glanzleiſtung von Erich Bautz Vorletzter Tag der„Tour“ „Die vorletzte Teilſtrecke der Frankreich⸗Radrundſahrt führte am Samstag von Rennes nach dem 173 Km. ent⸗ ſernten Caen. Die Fahrer hatten diesmal eine beſondere Leiſtung zu vollbringen, mußte doch der zweite Teil der Strecke von Vire nach Caen über 59 Km. nach der Uhr urd vorangegangenem Einzelſtart geſabren werden. Hier zeigte der Deutſche Erich Bau wieder ſein großes Kön⸗ nen denn er erzielte hinter dem Schweizer Ambera die zweitbeſte Zeit. Die erſten 114 Km. von Rennes nach Vire wurden im Rudel gefahren. Das Wetter war ausgezeichnet. aber nur gelegentlich wagte einer der 46„Giganten“ einen Vorſtoß. Erſt als der im Geſamtergebnis führende Fran⸗ zoſe Lapébie einen Reifenſchaden erlitt(Cloarec lieh aber ſofort ſeit Rad, ſo daß Lapébie aleich wieder Anſchlus hattel), nützte der franzöſiſche Einzelfabrer Paſſat die Berwirrung zu einem ernſten Vorſtoß aus dex auch Er⸗ folg hattte, zumal das Feld keine Anſtalten zur Verfolgung traf. Paſſat hatte zeitweiſe 137% Minuten Vorſpruna und erreichte das Zwiſchenziel in Vire mit 12 Minuten Vor⸗ ſprung. Dadurch rückte Paſſat in der Geſamtwertung rund zehn Plätze vor und ſicherte ſich außerdem noch die Sonderprämie von 7500 Fr. für ienen Fahrer, der als Etappenſieger den größten Zeitvorſorung gegen den Zweitplacierten aufzuweiſen hat. Bisher war der Ita⸗ liener Camuſſo Anwärter auf dieſen Preis. Paſſat kam in:21:56 Sid. in Vire an, während der Italiener Mar⸗ tano die Verſolgergruppe nach einer Fahrzeit von:33·51 ins Ziel führte. Wengler belegte den fünſten Platz, während Thierbach, Geyer und Bautz mit gleicher Zeit auf den 10. Platz geſetzt wurden. Weckerling. Hauswald und Wendel kamen in:86:06 ein. Von Vire aus gina es im Einzelſtart weiter Zuerſt ſtarteten die fünf Erſten der Geſamtwertung in Abſtänden von fünf Minuten in der Reihenſolge Vieini, Mareaillou, Camuſſo, Ambera und Lapébie. Die übrigen Fahrer folgten in Abſténden von je zwei Minuten. Es wurde von allen Fahrern ein unerhörtes Tempo vorgeleat da io jeder auf ſich ſelber angewieſen war. Der Schwerzer Ambera hatte ſchließlich mit:28:96 Std.(faſt 40 Km.⸗ Std. Durchſchnitt) die beſte Zeit aufzuweiſen, während unſer Bautz mit:31:05 Zweitſchnellſter war und damit auch noch einige Sekunden Zeitveraütung„verdiente“. 936 gute Zeit fuhr auch Thierbach mit 1135:40 eraus. Im Geſamtergebnis iſt Bautz auf den ſiebten Blatz vorgerückt, während Thierbach als nächſtbeſter Deutſcher Zwöliter iſt. Das„gelbe Trikot“ des Spitzenreiters träat weiterhin der Franzoſe Lapébie. Das Geſamtergebnis nach der vorletzten Strecke: 1. Lapébie 131:34:06 Std.; 2. Vicini 131:39:23: 3. Am⸗ berg 132:00:19; 4. Camuſſo 132:00:19 5 Maicaillon 132:09:42; 6. Viſſers 132:15:15; 7. Bautz 132:93:48; 8. Gallien 132:37:07; 9. Chocque 132:39:25: 10. Coſſon eeeeeeeee eeeeeeeeeee eeeeeeeeeeee—————————..———————————————————————————————————————— Millionen im Seidenſtrümpſchen Von Peter Bamm Daß Frauen gern hübſch ausſehen wollen, hal⸗ ten wir, wenn wir uns überhaupt etwas dabei denken, für eine ihrer reizenden Launen, und zwar eine von denjenigen Launen, die unſeren vollen Beifall haben. Beiſpielsweiſe die Laune der Frauen, ſeidene Strümpfe zu tragen. Die Jahresbilanz des engliſchen Handelsamtes ergibt nämlich, daß die Frauen in England im letzten Jahre für dreihun⸗ dertſechzig Millionen Mark ſeidene Strümpfe ge⸗ tragen haben. Das heißt, die Frauen ſind bereit, jeden Tag eine Million auszugeben für einen Hauch von Glanz. Auch wenn die Männer dieſe Million natürlich verdienen müſſen, ſo wäre es un⸗ dankbar von ihnen, nicht entzückt zu ſein. Denn ſchließlich läßt ſich doch nicht leugnen, daß die Män⸗ ner an dem Umſatz in ſeidenen Strümpfen täglich eine Million verdienen. Der Anblick des Glanzes iſt ſozuſagen geſchenkt. Ein ernſter moraliſcher Mann hat angeſichts der dreihundertſechzig Millionen die Frage geſtellt, was denn die Frauen früher mit dieſem Gelde gemacht haben, als ſie noch mit vier Paar wollenen Strümpfen im Jahr auskamen. Nun, dieſe Frage kann man dem guten Mann ſehr leicht beantwor⸗ ten. Sie haben nichts mit dieſem Gelde angefan⸗ gen, denn ſie haben es gar nicht in die Hand bekom⸗ men. Und woher hätten die Männer es auch neh⸗ men ſollen, da ſie dazumal noch keinen Pfennig an dem glänzenden Geſchäft mit ſeidenen Strümpfen verdienten. An der kapriziöſen Laune einer ſchö⸗ nen Frau kann ein Mann leicht zugrunde gehen. Und auf dieſem Grunde findet der Anker der Erfahrung guten Halt. In dieſem Falle haben die Männer es vorgezogen, aus einer Laune eine Welt⸗ induſtrie zu machen. Sie ſind dabei nicht ſchlecht gefahren, und daß ein wenig mehr Glanz dabei in die Welt gekommen iſt, braucht den Moraliſten nicht zu beunruhigen. Es iſt dafür geſorgt, daß die Beine nicht in den Himmel wachſen, auch wenn ſie ſeidenbeſtrumpft ſind. Denn nur ſchöne Beine wer⸗ den durch Seide ſchöner, häßliche aber häßlicher. Und man ſoll nicht darüber klagen, daß die Welt deshalb ungerecht wäre. Denn wenn das Häßliche ſich durch ſo ſimple Tricks in Schönheit verwandeln ließe, würde Schön⸗ heit etwas ſo Gewöhnliches werden, daß ſie uns nicht mehr das geringſte Vergnügen machen könnte. Die Häßlichkeit aber iſt in der Welt glücklicherweiſe ſo verbreitet, daß wir Gelegenheit haben, uns ſo an ſie zu gewöhnen, daß ſie uns nicht mehr erſchreckt. Aber freilich ſollten wir die kapriziöſen Launen der Frauen ſorgfältig unter Beobachtung halten. Denn wie leicht können ſich daraus neue Weltinduſtrien ergeben. Freude und Leid in Tönen Die Muſik zu den Reichsfeſtſpielen Daß Shakeſpeares Wortmuſik in„Romeo und Julia“ wiederholt an verſchiedenen wichtigen Stellen nach der Steigerung durch Geſang und Sai⸗ tenſpiel verlangt, bisweilen ſogar mit den Wor⸗ ten, die der Dichter ſeinen Geſtalten in den Mund legt, führte dazu, daß die bedeutendſten Tondichter ſeit Erſcheinen des Werkes vor 340 Jahren ſich um eine würdige Vertonung bemühten. Den ſchönſten Anreiz hierzu bot Romeo, wenn er Julia bei Lo⸗ renzo überſelig in ſeine Arme ſchließt, die zu ihm zur Trauung eilte: Ach Julia! Iſt deiner Freude Maß Gehäuft wie meins und weißt du mehr die Kunſt, Ihr Schmuck zu leihen, ſo würze rings die Luft Durch deinen Hauch; laß des Geſanges Mund Die Seligkeit verkünden, die wir beide Bei dieſer teuren Näh' im andern finden. Neben zahlloſen Bühnenmuſiken zu„Romeo und Julia“ wurde dieſe ergreifenoͤſte Liebestragödie aller Völker von Bellini 1834, von Gounod 1867 als Oper komponiert, als ſinfoniſche Dichtung von Tſchaikowſki, während Berlioz auch Sologeſänge und Chöre hinzufügte. Für die ganz neuartigen Forderungen unſerer Reichsfeſtſpiele ſchrieb Win⸗ fried Zillig die Muſik, die in Heidelbergs Schloßhof erſtmalg uraufgeführt wurde. Seit ſeinen Studienjahren in der Heimat Würzburg bei Hermann Zilcher ging Winfried Zil⸗ lig eigene Wege, die durch ſeine Oper„Roſſe“ nach Billingers eigenartiger Tragödie eines pferdelie⸗ benden Bauernknechts, der gegen die aufkommenden Traktoren erliegt, gekennzeichnet wird, wie auch durch die Muſik zu den Tonfilmen„Schimmelrei⸗ ter“ und„Schwarzer Jäger Johanna“. In der kommenden Spielzeit führt die Hamburger Oper „Das Opfer“ auf, eine Vertonung des Dramas „Die Südpolexpedition des Kapitän Scott“ von Reinhard Goering. Zillig, der muſikaliſche Mitar⸗ beiter des Düſſeldorfer Generalintendanten Bruno Iltz, ſchmiegte ſich in ſeiner Muſik zu„Romeo und Julia“ eng an die Spielleitung an und unterſtützt ſie wirkſam durch kurze Vor⸗ und Zwiſchenſpiele, die thematiſch'miteinander verbunden ſind, doch ohne aufdringliche Leitmotiv⸗Technik. Geſchickt ver⸗ mitteln ſeine Ueberleitungen zwiſchen himmelhoch⸗ jauchzend und zu⸗Tode⸗betrübt. Schlagerartige Muſik in alten Tanzformen der Sarabande, Gigue u. a. beleben das Feſt bei Capulet. Hoffnungslos düſter wirkt das ſeltſame monotone Pſalmodieren der Summſtimmen bei Julias Begräbnis in der Quinto. Leo Spies, deſſen Muſik zu„Götz“ und„Pan⸗ talon und ſeine Söhne“ bereits bei den Reichsfeſt⸗ ſpielen 1936 Anklang fand, ſchrieb die Muſik zu Kleiſts„Amphitryon“, eine gewiß nicht leichte oder gemeinhin ſehr dankbare Aufgabe, die er aber mit viel Geſchick löſte und hierdurch der Spielleitung Hans Schweikarts wirkſamſte Dienſte beſonders bei Ueberbrückung der komiſchen, edͤel⸗menſchlichen und göttlichen Spielebenen leiſtete. Freilich bleibt auch der muſikaliſche Schluß ungelöſt, wie ihn ſchon der Dichter hinterließ, der uns mit einem Fragezeichen entläßt. Dankbarere Aufgaben ſtellte Paul Ernſts ſinniges Luſtſpiel„Pantalon und ſeine Söhne“ und der„Götz“ durch klare Stimmungsgehalte, zu denen Leo Spies die rechten Töne fand. Das ſtädtiſche Orcheſter und ſein Leiter Richard Heine ſichern in hingebungsvoller Arbeit beiden Komponiſten die würdige Wiedergabe ihrer vier Feſtſpielmuſiken, die ihr Teil zu den großen Erfolgen unſerer Reichs⸗ feſtſpiele beitragen. Friedrich Baſer. Von Berlin nach Paris Wertvoller Watteau als deutſche Leihgabe für die Weltausſtellung — Paris, im Juli. Auf der Pariſer Welltausſtellung wer⸗ den im großen Pavillon des franzöſiſchen Staats, am Tokio⸗Quai, die Meiſterwerke franzöſiſcher Kunſt gezeigt. Ein vielbewundertes Kleinod der ein⸗ drucksvollen Schau iſt Antoine Watteaus größtformatiges Gemälde„Das Firmenſchild des Bilderhändlers Gerſaint“. Dem Kranzöſiſchen Volke iſt dieſes Bild im Original bisher unbekannt geblieben, denn es befindet ſich ſeit über 180 Jahren ununterbrochen in deutſchem Beſitz. Früher gehörte es dem preußiſchen Königs⸗ hauſe, jetzt dem Staat. Alle franzöſiſchen Kunſt⸗ freunde haben es dankbar gewürdigt, daß die deut⸗ ſche Reichsregierung gerade dieſen Watteau nach Pavis geſandt und ſomit eine vollkommene Ausſtel⸗ lung der Werke des Meiſters erſt ermöglicht hat. Watteaus Gemälde iſt wohl das ſchönſte von Künſtlerhand geſchaffene ausgemalte Firmenſchild. Abgeſehen vom Künſtleriſchen, hat es auch großen kulturgeſchichtlichen Wert. Es ſtellt in vielfältiger Lebendigkeit eine Szene aus dem Tagewerke des Kunſthändlers Gerſaint dar; man blickt in den fen⸗ ſterloſen Bilderladen und ſieht unter anderem Ge⸗ ————————— hilfen des K dlers unter ſeiner Aufſicht eine große bemalte Leinwand entrollen, auf der man die Züge Ludwigs XIV. erkennt. Gerſaints Laden hieß„Au Grand Monarque“, („Zum Großen Monarchen“). Zur Rechten drängen ſich um den breiten Ladentiſch die Käufer. Das Ganze iſt ungemein lebensvoll in der Wirkung. Dieſes Firmenſchild iſt Watteaus letztes Werk. Gerſaint, deſſen damals ſehr bekannte und geſchätzte Bilderhandlung ſich an der Notre⸗Dame⸗Brücke be⸗ fand, ahnte in Watteau, deſſen Arbeit von den Zeit⸗ genoſſen wenig gewürdigt wurde, den großen Künſt⸗ ler. Er gab ihm— Handwerk oder Kunſt, wer will ſtreiten?— das Firmenſchild in Auftrag. Watteau vollendete das Bild 1720, ein Jahr vor ſeinem Tode, der den erſt 37jährigen allzu früh dahinraffte, als er gerade das Maß ſeines genialen Könnens enthüllt hatte. Gerſaint ſollte vecht behalten. Alle großen franzöſiſchen Maler des 18. Jahrhunderts ſind von Watteau ausgegangen. Friedrich der Große ſchätzte ſich glücklich, als er im Jahre 1756 Watteaus Meiſterbild erwerben und ſeinen Kunſtſchätzen hinzufügen konnte. Zuerſt fand es ſeinen Platz im Schloſſe zu Charlottenburg, ſpä⸗ ter im Berliner Reſidenzſchloß, in dem es als das ſchönſte nach Deutſchland gelangte Werk franzöſiſcher Malerei des 18. Jahrhunderts bewahrt und bewun⸗ dert wurde. 4* 9232 —— 9 — Montag, 26. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 387 9** umlscſatæs — Der 22 Jahre alte Walter D. in Berlin war dem Wetteufel reſtlos verfallen, ſo daß er nicht nur ſeinen ganzen Wochenverdienſt auf dem Altar des Turfs opferte, ſondrn auch noch ſeine Wirtin zu überreden verſuchte, ſich an ſeinen„todſicheren Tips“ mit größeren Beträgen zu beteiligen. Als angeb⸗ licher Angeſtellter eines Mariendorfer Rennſtallbe⸗ ſitzers— in Wirklichkeit ſtand er Tag für Tag in ſeiner Werkſtatt an der Maſchine— ſei er in die intimſten Stallgeheimniſſe eingeweiht, ſo daß es ein⸗ fach keinen Fehlſchlag geben könne, ſo erzählte er. Trotzdem hatte die Wirtin aber Bedenken, doch tö⸗ richterweiſe ließ ſie ſich dennoch dazu überreden, von ihren Erſparniſſen 200 Mark als Darlehn herzu⸗ geben. Das Geld wurde von B. bis auf den letz⸗ ten Pfennig verwettet, und als die Frau nach Ab⸗ lauf einer Woche beſcheiden um ihr Geld mahnte, erklärte der Burſche, daß er unglücklich gewettet und Pech gehabt habe. Sie möge ſich aber um den „kleinen Betrag“ nicht weiter Sorge machen, denn ſein Chef, der Rennſtallbeſitzer, ſet gerade geſtorben und habe ihn und den Trainer als Univerſalerben eingeſetzt. Da allein auf ſeinen Teil 6000 Mark, acht wertvolle Rennpferde und ein nagelneues Auto entfielen, wäre es für ihn eine Kleinigkeit, in Kürze alles zu regeln. Da bis zur Teſtamentseröffnung noch einige Zeit vergehen würde, bereiteten ihm die Futterkoſten für die vielen Pferde erhebliche Sor⸗ gen. Die gutgläubige Frau glaubte an den Schwin⸗ del, ließ ſich nun nochmals breitſchlagen und hän⸗ digte D. abermals 400 Mark aus. Natürlich wan⸗ derte auch dieſes Geld wieder auf die Rennbahn und der große Schlag, auf den der junge Burſche immer wieder hoffte, wollte'nicht kommen. Vor dem Berliner Schwurgericht hatte ſich., als der Schwindel nun doch herauskam, wegen Betruges zu verantworten. Im Hinblick darauf, daß er große Reue an den Tag legte und einen Teil des Scha⸗ dens ſchon wieder gut gemacht hatte, beließ es das Gericht bei einer Gefängnisſtrafe von zwei Wochen. — Im Mittelpunkt einer Verhanölung vor der Verkehrsſtrafkammer des Berliner Landgerichts ſtand das tragiſche Schickſal eines zehnjährigen — Nannette, die Gattin des Miniſters Heli Finkenzeller in dem Tonfilm„Mein Sohn, der Herr Miniſter“, der Dienstag in Mannheim anläuft (Photo: Ufa⸗Hämmerer) Jungen, der bei einem Verkehrsunglück durch den Leichtſinn eines Kraftfahrers ums Leben gekommen war. Der Schuldige, ein 25 Jahre alter Heinz T. aus Berlin, der ſich unter der Anklage der fahrläſ⸗ ſigen Tötung verantworten mußte, war bei einer Berliner Großhandlung als Fahrer eines Liefer⸗ kraftdreirades angeſtellt, mit dem er am Unfalltage ſeinen Chef zu einer Beerdigung bringen ſollte. Auf der Ladepritſche des Fahrzeugs ſaßen zwei zehn⸗ jährige Jungen, von deren Anweſenheit zunächſt weder der Angeklagte noch ſein neben ihm auf dem Führerſitz ſitzender Chef etwas gewußt haben wol⸗ len. Die beiden„blinden Paſſagiere“, ſo meinte T. in der Verhandlung, hätte man erſt ſpäter bemerkt und ſie dann die Fahrt mitmachen laſſen, um ihnen den Spaß nicht zu verderben. Der Angeklagte be⸗ ſchleunigte in der Kurve ſeine Geſchwindigkeit, um noch an zwei von links auftauchenden Lieferwagen vorbeizukommen. Dieſes Huſarenſtückchen ſollte ihm aber zum Verhängnis werden. Er nahm den Bo⸗ gen zu kurz, ſo daß ſein Fahrzeug plötzlich krachend umſtürzte. T. und ſein Chef kamen mit dem Schrecken davon und auch einer der Jungen, der das Unheil hatte kommen ſehen, war im letzten Augen⸗ blick abgeſprungen, ohne den geringſten Schaden zu nehmen. Schlimm dagegen erging es ſeinem Spiel⸗ kameraden. Dieſer wurde auf den Fahrdamm ge⸗ ſchleudert und ſchlug mit ſolcher Wucht gegen eine Bordſchwelle, daß er einen Schädelbruch erlitt. Be⸗ reits wenige Stunden darauf erlag er im Kranken⸗ haus ſeinen ſchweren Verletzungen. Das Urteil gegen T. lautete wegen fahrläſſiger Tötung auf drei Monate Gefängnis. In der Urteils⸗ begründung betonte der Vorſitzende, daß der Ange⸗ klagte in doppelter Hinſicht fahrläſſig gehandelt hatte. Einmal hätte er anhalten müſſen, als er die beiden Jungen auf der Ladepritſche bemerkte, um ſie abſteigen zu laſſen, da nach den Ausführungsan⸗ weiſungen der Reichsſtraßenorͤnung das Mitfüh⸗ ren von Perſonen auf Pritſchen verboten iſt. Zum anderen hatte er die Kurve in ſo unangemeſſen ſchnellem Tempo und ſo kurz genommen. daß das Fahrzeug nach den Gewichtsverteilungsverhältniſ⸗ ſen einfach umkippen mußte. * — Zu einem wilden Zweikampf zwiſchen zwei Polarbären kam es im Zoologiſchen Garten zu Belfaſt. In einem großen Käfig mit einem Waſſer⸗ baſſin waren dort zwei männliche Polarbären, „Eskimo“ und„Schneeball“, untergebracht, die ſich bisher ſtets auf das beſte vertragen hatten. Ihre Freundſchaft ſollte ſich aber in erbitterte Feindͤſchaft verwandeln, als ein Beſucher ein großes Stück Talg in den Käfig warf. Talg gehört zu den Leckerbiſſen der Polarbären und wird ihnen nur ganz ſelten als zuſätzliche Nahrung geboten. Beide Bären ſtürzten ſich auf den Leckerbiſſen, und ſchon war der grimmige Streit entbrannt. Er währte viele Minuten und war, als man die Verwaltung des Zoologiſchen Gartens davon verſtändigte, bereits entſchieden. Der Bär „Schneeball“ hatte„Eskimo“ mit furchtbaren Pran⸗ kenhieben auf den Kopf betäubt und dann in das Waſſer geworfen, wo er ihn nun unter wütendem Brummen ſtändig unter die Waſſeroberfläche drückte. Es war unmöglich, dem betäubten Tier Hilfe zu bringen. Es ſcheint noch einmal zu Bewußtſein ge⸗ kommen zu ſein, denn es wühlte das Waſſer plötzlich Hoch guf. Dann gber rührte ſich nichts mehr in dem ertrunken, Da es den Beſuchern des Zoologiſche Gärtenz ſtreng Uhlerfägt iſt Tiére zu 40 Pürte der traurige Zwiſchenfall für den Mann, der den Talg in den Käfig warf, noch ein unangenehmes Nachſpiel haben. * — Ein Hamburger Ehepaar, das im Auto von Bad Nenndorf nach Hannover unterwegs war, hatte vor dem Dorfe Bantorf ungewollten Aufenthalt. Für einen Augenblick verließ das Ehepaar den Kraft⸗ wagen, um von der Bantorfer Höhe aus die Land⸗ ſchaft zu betrachten. Als die beiden zurückkehrten, hatte ein Bienenvolk im Auto ſeine neue Heimat gegründet. Aber nur für kurze Zeit. Einige Stun⸗ den ſpäter, als inzwiſchen ein Imker gefunden war, der die„Bewohner“ wieder einfing, konnten die Hamburger die Weiterfahrt antreten. Waſſer⸗Baſſin— der große prächtige Polarbär war ee eeeee Schwere Zuchthausſtrafe für gewerbs⸗ mäßige Abtreibung dunb. Berlin, 24. Juli. Das Hamburger Schwurgericht verurteilte den 49⸗ jährigen Georg Schultz wegen gewerbsmäßiger Abtreibung zu fünf Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. Schultz hatte ſich, wie die Beweisaufnahme klar ergab, in mehreren Fällen dieſes Verbrechens ſchuldig gemacht. In der Ver⸗ handlung beſtritt er zwar alles und verſuchte, den Tatbeſtand in den entſcheidenden Punkten als harm⸗ los hinzuſtellen, jedoch gelang die Ueberführung des Angeklagten, der auch ſonſt als wenig wahrheits⸗ liebend gilt, reſtlos. Stiftung für ein Apothekenmuſeum — Berlin, 24. Juli. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat die Errichtung einer Stiftung unter dem Namen „Deutſche Apothekenmuſeum⸗Stiftung“ mit dem Sitz in Berlin genehmigt. Ihr Zweck iſt die Errichtung eines deutſchen Apothekenmuſeums, das einen Ueber⸗ blick über die Entwicklung der Apotheke in Deutſch⸗ land gewähren und gleichzeitig den geſamten Auf⸗ gabenkreis der modernen Apotheke in dem Dienſt der Volksgeſundheit dartun ſoll. Zu dem Anfangs⸗ vermögen von 5000 Mk. zur Einrichtung der Räume ſind ſchon zahlreiche Geld⸗ und Sachſpenden getreten. Den Vorſtand der Stiftung bildet der Reichsapothe⸗ kerführer, Stifter, die ſich beſonders verdient machen, können ehrenhalber zu Mitgliedern eines Senats der Stiftung ernannt werden. Reues Flughafengebäude in Bremen dnb. Bremen, 24. Juli. Geſtern wurde der neuerbaute Flugbahn⸗ hof Bremen dem Verkehr übergeben. Das neue Gebäude, das mit den modernſten Einrichtungen ver⸗ ſehen iſt, enthält Räume der Deutſchen Lufthanſa, des Zolls, der Poſt, der Flughafenverwaltung, des Wetterdienſtes und der Funkſtelle, ferner eine große Gaſtſtätte. Bei der Schlüſſelübergabe betonte der Vorſitzende des Aufſichtsrates der Bremer Flughafen⸗ geſellſchaft, Bollmeyer, daß das neue Gebäude dem ſich ſtändig ſteigernden Luftverkehr Bremen und des Wirtſchaftsgebietes Weſer⸗Ems in jeder Weiſe entſprechen werde. Schweres Anwetter in Noroſchleswig anb. Tondern, 23. Juli. Ueber dem Kirchſpiel Bülderup ging am Donnerstagnachmittag ein verheerendes Unwetter nieder. Hagelſchlag vernichtete einen Teil der Korn⸗ ernte. Die Hagelkörner waren ſo groß, daß ſtellen⸗ tbeiſe die“ Fenſterſcheiben öertrümmerk würden, auEAal R 2 — Wie bereits in den Vormonaten ſo iſt auch wiederum aus der letzten Polizeiſtatiſtik eine erfreu⸗ liche Aufwärtsbewegung im Kraftfahrzengbeſtand der Reichshauptſtadt erſichtlich. Die Zahl der Pri⸗ vatwagen hat ſich von 91748 am 1. Juni im Laufe des Monats um 1446 auf 93 194 erhöht, die der Laſt⸗ kraftwagen von 28 621 in der gleichen Zeit um 320 auf 28 941. Während die Zugmaſchinen im Juni nur einen Zuwachs um von 2993 auf 2940 erfuhren, iſt die Zahl der Kraftomnibuſſe um 8 geſtiegen, ſo daß in Berlin gegenwärtig 968 Omnibuſſe laufen. An Krafträdern über 200 cem. Hubraum waren am 1. Juli 30 655, an Kleinkrafträdern 30 338 in Berlin gemeldet. Alles in allem verfügt Berlin zur Zeit über nicht weniger als 197 849 Kraftfahrzeuge. ieeeeeeee Vier in einem Neubau arbeitende Maurer wurden durch einen Blitz betäubt. Während drei ſich bald erholten wurde ein Lehrling auf einer Seite völlig gelähmt. Schwediſches Militärſlugzeug abgeſtürzt dub Stockholm, 24. Juli. Ein ſchwediſches Militärflugzeug ſtürzte aus noch ungeklärten Gründen in den Wättern⸗See. Von der Beſatzung iſt ein Mann ertrunken, wäh⸗ rend der andere in hoffnungsloſem Zuſtand gebor⸗ gen wurde. Verwegener Piratenüberfall auf engliſchen Dampfer — Hongkong, 24. Juli.(U..) Einen aufregenden Kampf mit chineſi⸗ ſchen Piraten hatte die Mannſchaft des britiſchen Dampfers„Tingſang“ zu beſtehen. Der Damp⸗ ſer wurde auf dem Wege von Wutſchau nach Hong⸗ kong von Piraten geentert. Die Matroſen der „Tingſang“ ſetzten ſich zur Wehr, und es entſpann ſich ein wildes Handgemenge, bei dem die Piraten ſchließlich überwältigt werden konn⸗ ten. Paſſagiere befanden ſich nicht an Bord. Während ſich oben an Deck der Kampf abſpielte, ſandte der Funkoffizier der„Tingſang“ S08⸗Rufe aus, die von dem zufällig in der Nähe befindlichen engliſchen Zerſtörer„Cicala“ aufgefangen wurden. Der Zerſtörer eilte ſofort herbei und ſchickte eine Wache an Bord der„Tingſang“. Der Dampfer nahm darauf Kurs nach Shiuhang, wo die Piraten der Polizei übergeben werden ſollten. Die„Cicala“ be⸗ gleitete den Transport. Trotz der ſcharfen Bewachung gelang es vier der Piraten, in einem gün⸗ ſtigen Moment die Reeling zu erreichen und über Bord zu ſpringen. Sie verſuchten ſchwim⸗ mend zu entkommen. Auf der„Cicala“ hatte man jedoch den Fluchtverſuch bemerkt und ließ ſofort ein Motorboot zu Waſſer, das die Verfolgung aufnahm. Zwei der Räuber konnten gefangen werden, ein dritter wurde getötet, während der vierte verſank und ertrank. Der Dampfer„Tingſang“ gehört der Indochine⸗ ſiſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft in Hongkong und iſt 2256 Tonnen groß. Es handelt ſich um den ver⸗ wegenſten Piratenüberfall, der ſich ſeit langem in den Gewäſſern von Hongkong zugetragen hat. Der Goloſchatz von Vanama ein Märchen? dnb. Pauama, 29. Juli. Die ſogar amtlich beſtätigte Entdeckung eines Goldſchatzes im Werte von drei Millionen Dollar hat plötzlich eine geheimnisvolle Wendung genommen, Der zum Schutz des Goldes abgeſandte Polizeichef Oberſt Pino teilte dem Präſidenten von Panamg mit, daß der Franzoſe Vonteck, einer der drei Finder, der die Polizei zur Fundſtelle ge⸗ führt hatte, dort unerwartet Selbſtmord be⸗ gangen habe. In Panama wird angenommen, daß Pino, der am Donnerstag aus David, der Haupt⸗ ſtadt der Provinz Chiriqui, über den Fund telegra⸗ phiſch berichtet hat, ſich nicht vorher von der Wahrheit überzeugt, ſondern die Berichte des Gouverneurs und zweier Polizeioffiziere als wahr unterſtellt hat. Das Geheimnis wird dadurch vertieft, daß der zweite Finder, ein Amerikaner namens Thorpe, auf Be⸗ fragen jede Kenntnis von Schätzen beſtritten hat. Der dritte Finder, angeblich ein Deutſcher namens Anton Hill, iſt ſpurlos verſchwunden. Der Präſident von Panama ordnete eine gründliche Un⸗ terſuchung an, da immer noch die Möglichkeit beſteht, daß der Goldſchatz illegal abtransportiert wurde. Roman von Jenny Sattler-König Das Mädchen Elin wird geküßt 1. Kapitel Ueber der weiten Talmulde lag drückende Vor⸗ ſommerglut. Der Fluß zog träge dahin. Von ſeinem Waſſer ſtrahlte ein bleierner Glanz aus, der das ganze Tal ausfüllte, der weiter und weiter floß, und dort unten, wo die Stadt lag, die Geſtalten zierlich geſchwungener, dunkler Türme licht umfing. Nichts war zu hören, als das Gurgeln der Fluten, das ab und zu heftig anſchwoll, in wild kreiſelnden Wirbeln emporſprang und einige Meter weiter ſich wieder beruhigte. Der Strom war hier ſchon ziemlich breit. Um ihn in ſein Bett einzudämmen, hatte man an ſei⸗ nem linken Ufer, wo die Strömung infolge der Bie⸗ gung des Laufes beſonders reißend war, feſte Dämme ins Waſſer hineingebaut, an deren ſteinernem Bug die Wogen aufſtrudelnd ſich brachen. Zwiſchen ihnen ſtanden ſtille flache Waſſerflächen, kaum bewegt vom Widerhall des Stürmens und Drängens da drau⸗ ßen, bedeckt von treibenden Holzſtückchen und träge dahinziehenden Tangpatzen, begrenzt von ſchlickri⸗ gem, ſonderbar riechendem Uferſchlamm und hie und da einem hell glänzenden Fleckchen Sand, das des Waſſers Laune irgend einmal dahin getragen hatte. 78390 Auf ſo eine ſandige Strandſtelle hatten Padoͤler ihr Boot gezogen. Im Ufergras daneben lagen die Ruder. Man ſah dicht nebeneinander zwei blaue Turnerhoſen, gleichmäßig ausgeblichen, zwei lange, gerade, noch unverbrannte Rücken, zwei halb erho⸗ bene Köpfe, die— auf die Hände geſtützt— aufs Waſſer hinaus gerichtet waren. Die Geſtalten waren einander ſo ähnlich, die Geſte glich ſich ſo ſehr, daß man auf den erſten Blick erkannte, daß man Brü⸗ der vor ſich hatte Die beiden jungen Männer wechſelten kein Wort miteinander. Sie lagen da in der Sonne und blick⸗ ten ſtumm auf die fließende, bewegte Fläche hin⸗ aus. Ihre Geſichter, beide ſchmal und bartlos, ihre Augen, von dem gleichen flammenoͤen Blau, unter dunklen, zuſammengewachſenen Brauen, verrieten durch ihren Ausdruck, daß ſie das, was ſie ſahen, nicht alle Tage ſahen. Sie tranken das alles in ſich hinein, dieſe Sonne, dieſen Glanz, dieſen feinen, ganz dünnen Schleier, den die Hitze über das Waſ⸗ ſer wob, ſie dehnten ſich wohlig in der Glut. Es ſah ſo aus, als wollten ſie das, was da um ſie war, hin⸗ einxetten in einen endlos langen Winter. Und da⸗ bei war es doch erſt Juni. Die beiden Brüder regten ſich nicht einmal, als das Surren, und Knattern eines Motorbootes die Mittagsſtille unterbrach. Es ſchien von Floridsdorf drüben herzukommen. Fuhr an der Sandſtelle der beiden vorbei, verklang in der Ferne und kam dann raſch wieder, um mit einem ebenſo gefährlichen wie feinen Schwung um den Buhnenkopf herum in das ſtille Gewäſſer hinter der nächſten Buhne flußab⸗ wärts hineinzufahren und dann dort, zwei, drei Me⸗ ter vom Damme entfernt, Anker zu werfen. Der Neuankömmling war gerade in das Geſichts⸗ feld der beiden Padͤdler hineingeraten. Sie konnten — wollten ſie nicht ihre Lage verändern, und wer hätte ein ſolches Opfer von ihnen verlangen dürfen! — nicht umhin, ihn zu betrachten. Hatten ſie jedoch bislang mit der köſtlichen, halbwach dahindämmern⸗ den Teilnahmsloſigkeit des Badenden, der ſich ein⸗ mal von allem befreit hat, von den Feſſeln des All⸗ tags, von der ewigen Begleitung ſeiner Sorgen, von der Enge ſtädtiſcher Behauſung, ja ſogar von der leichten Laſt menſchlicher Bekleidung, vor ſich hin⸗ geſchaut, ſo begann plötzlich ein ganz anderer Blick in den blauen Augenpaaren aufzuflammen. Mit der gut verborgenen Neugier des wohlerzogenen Men⸗ ſchen beobachteten ſie geſpannt alles, was drüben vor ſich ging. Elin Hallermann hatte die beiden blauen Hoſen und die glatten Rücken gar nicht bemerkt, ſonſt hätte ſie möglicherweiſe doch erſt eine Buhne weiter unten halt gemacht, obwohl ja gerade hier der Wieſenweg von Weidenau her in den Leinpfad einmündete. Sie ſprang eilig vom Boot und machte es am Ufer ſo feſt, wie es nur irgend möglich war; denn da das Fahrzeug immerhin einen gewiſſen Tiefgang beſaß, ſo mußte es weiter in der Strömung ankern, als ihr eigentlich lieb wax. Dann zog Elin Hallermann das Boot, das ihr Vater, der Konſul Hallermann, nach ihrer verſtorbenen Mutter„Ingrid“ genannt hatte und das er ihr nur in ſeltenen Fällen anzu⸗ vertrauen pflegte, wieder zu ſich heran, um leicht⸗ füßig hineinzuſpringen und emſig darin herumzu⸗ wirtſchaften. Die„Ingrid“ war nicht ein ſo großes Boot mit einer Kajüte und einem Schlafzimmer, wie man das manchmal ſieht, aber es war doch immerhin ein ſehr ſchönes Fahrzeug: Im eigentlichen Bootsraum fan⸗ den eine ganze Menge Leute, mindeſtens ſechs Per⸗ ſonen, Platz, und auf dem erhöhten Bug— vor dem Motor— konnte man auch noch zu zweien oder gar zu dreien liegen. Elin holte aus einem verborgenen Spind am Heck einen großen Kocher heraus, eine Flaſche Spi⸗ ritus, Töpfe und allerlei Tüten und Geſchirr. Mit dem allen kletterte ſie vorn auf dͤen Bug und fing an, ſich dort häuslich einzurichten. Sie ſtellte den Kocher auf, entzündete die Flamme und ſetzte einen Topf darauf. Er mußte bis obenhin gefüllt ſein! Man ſah es daran, wie ſchwer ſie an ihm trug. Immer wieder fehlte noch etwas! Sie huſchte elfenleicht hinab und herauf, um alles zuſammen⸗ zuholen. Ihr dünnes weißes Kleid, das hochgegür⸗ tet war und in vielen Falten an ihren Hüften nie⸗ derfloß, ſtob wie ein leichter weißer Schleier hinter ihr her. „Mein Gott, die offene Flamme!“ ſagte Peter halblaut und blickte ſeinen älteren Bruder an. Der andere erwiderte nichts. Er wandte kein Auge von der hellen Geſtalt da drüben, die weiter ab und zu ging mit wiegenden Schritten und wehenden Röcken, ohne auch nur einen Atemzug an Gefahr zu denken. „Wann ſollen wir das Paddelboot wieder ab⸗ liefern, Manfred?“ begann Peter nach einer Weile wieder halblaut. „Um zwei Uhr!“ „Dann müſſen wir aber jetzt aufbrechen, nicht wahr? Es geht boch ſchon auf zweil“ Keine Antwort. Peter ſah wieder wie ſein Bruder zum Motor⸗ boot hinüber. Das Mädchen im weißen Kleide machte ſich jetzt daran, den Tiſch zu decken. Es holte aus ſeinem Spind ein Tuch und breitete es auf dem kleinen Tiſch im Bootsraum aus. Dann ſchien es Beſtecke und Teller aufzulegen. Man konnte das nicht ſo recht ſehen. Die Brüſtung des Bootsrau⸗ mes war ſehr hoch. Nur ihre hellblonden Haare ragten darüber hinaus. „Sie erwartet Beſuch! Sicher männlichen!“ mur⸗ melte Peter vor ſich hin. Er ſchielte zu ſeinem Bruder hin, der noch immer zu dem Mädchen hinüberſtarrte.„Komm nunl“ drängte er.„Es wird Zeit! Wir können nicht mehr länger hier bleiben.“ Manfred antwortete immer noch nicht. Er beob⸗ achtete Elin, die jetzt wieder aufs Deck hinaufklet⸗ terte. Mit gekrauſtem Näschen blickte ſie in den dampfenden Topf. Dann ergriff ſie ihn mit ſpitzen Fingern und goß vorſichtig das Waſſer ab. Als ſie fertig war, ſchob ſie den Deckel auf die Flamme des Spirituskochers und ſchlenkerte mit einem hellen Aufſchrei die Finger auf und nieder, weil ſie ſich verbrannt hatte. „Enoͤlich“, murmelte Manfred. Dann ſprang er haſtig auf und rieb ſich mit den Händen den Sand vom Körper.„Schnell! Komm! Wir wollen fort⸗ fahren.“ Auch Peter fuhr empor. Wie ſie nun ſo neben⸗ einander ſtanden, ſtellte es ſich heraus, daß die Brü⸗ der ſich gar nicht ſo ähnlich waren, wie es zuerſt ge⸗ ſchienen hatte! Peter war ein wenig kleiner als ſein älterer Bruder und gedrungener im Bau; dafür hatte er aber wiederum vor ihm eine unendlich an⸗ mutige Geſchmeidigkeit der Bewegungen voraus. Sein Haar war hellblond, das Manfreös etwas dunkler! Nur der Geſichtsteil um Augen und Naſe war bei beiden ſehr ähnlich, ja, er glich ſich da faſt vollkommen. Es waren da bei beiden ſehr blaue, flammend blaue Augen unter dunklen, über der Naſenwurzel faſt zuſammengewachſenen Brauen. Die beiden ſchoben eilig ihr Boot zu Waſſer und ſtiegen dann ein. Mit ein paar Schlägen waren ſie dicht bei der nächſten Buhne. Gerade wollten ſie in einem vorſichtigen Bogen die freie Strömung ge⸗ winnen, als vom Motorboot örüben ein heller Schrei ertönte. Auf dem Bootsdeck leckten die hellen Flam⸗ men empor! Mittendrin ſtand das junge Mäd⸗ chen! Sein weißes Kleid war bereits vom Feuer —93 Mit entſetztem Blick ſtarrte es an ſich her⸗ nieder. (Cortſetzung folgt) ————. ——————— —————— —— ——————— v Seite/ Nummer 387 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe *— Montag, 26. Juli 1937 Was bei der Forellenfütterung zu beachten iſt Forellenbrut findet in Teichen zu wenig Nahrung, falls nicht mit Stalldünger(mit Ausnahme von Pferdemiſt) gedüngt wurde. In ſolchen Fällen iſt die künſtliche Fütterung dringend geboten. Es darf dabei aber nur geſundes Futter verabfolgt werden, andernfalls der Schaden den Nutzen weit überwiegt. Junge Forellen erhalten ein Futter⸗ gemiſch aus Roggenmehl, Fiſch⸗ und Fleiſchmehl zu je gleichen Teilen mit Mager⸗ milch angerührt und zu Klumpen geſormt. Ein Zuſatz von etwas Blut macht das Futter dunkler. Es wird dann lieber von oͤen Fiſchen genommen. Man reiht die Klumpen auf Stäbe und ſteckt dieſe auf den Grund des Zulaufes. Aeltere Forellen erhalten friſche, gekochte Seefiſche, Aalabfälle aus Räuchereien, kleine Weißfiſche uſw., je nachdem man dieſe Futtermittel vorteilhaft beſchaffen kann. Pferde⸗ fleiſch iſt als Forellenfutter ungeeignet, da es den Geſchmack und die Farbe der Fiſche ungünſtig beein⸗ flußt. Dazu werden die männlichen Forellen davon nach wiederholtem Genuſſe unfruchtbar. Niemals darf das Futter ranzig oder überſalzen ſein, wie es — 27. 23— Telefon Nr. 2902 Unsere filmtheater .00,.2,.15,.30 Heute letztor Tag! mit Wera Engels, Albr. Schoenhals ine Pet alHädiBRa Neerfeidstrase 37 Telefon Nr. 269 40 .00,.10,.30 Horgen letzter Tag! Iin ilat Iler icluolne J S5f a t1 ö f c ũ 0 Bruggler SCALA bei der Verwendung von Fiſch⸗ und Fleiſchmehl häuſig der Fall iſt. Zu beachten iſt ferner, daß Fut⸗ termehl mit Holzmehl verfälſcht ſein kann. Nach dem Genuſſe ſolchen Futters erkranken die Fiſche an Darmentzündungen, und es kann zu Maſſenſterben kommen. Derart erkrankte Forellen ſtehen ruhig unter der Waſſeroberfläche. Sie bevorzugen dabei die Ränder öder Gewäſſer. Die Sek⸗ tion ergibt geſchwollene und auffallend ſtark durch⸗ blutete Därme. Nach einer ſolchen Feſtſtellung muß das Futter ſofort gewechſelt werden. Leichte Erkran⸗ kungen ſind durch kurze Faſtenzeiten noch zu heilen. Wer mit den genannten Mitteln füttert, tut auf je⸗ den Fall gut, die Gewäſſer regelmäßig abzugehen und auf die Fiſche genau zu achten. Andernſalls kommt es nur zu leicht vor, daß ungeeignetes Futter längere Zeit gegeben wird und dann den ganzen Be⸗ ſatz gefährdet. Eine genaue Kontrolle des beſchaff⸗ ten Futters iſt als vorbeugend nicht zu umgehen. Was hören wir? Mittwoch, 28. Juli Reichsſender Stuttgart .00: Frühmuſik.—.45: Morgenlied.—.30: Frühkon⸗ zert.—.00: Gymnaſtik.—.30: Muſik am Morgen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fort⸗ ſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei— von zwei bis örei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. — 21.10: Franz Schubert.— 22.15: Deutſches Sängerbun⸗ desfeſt in Breslau.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nacht⸗ konzert. Deuiſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.40: Kleine Turn⸗ ſtunde.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 15.15: Orcheſterwerke.— 16.00: Muſik am Rachmittag.— 18.00: Das Inſtrumentenſpiel.— 18.30: Kleines Zwiſchenſpiel.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend. — 20.10: Aus alten und neuen Operetten.— 23.00: Und zum Schluß tanzen wir! Montag, 26. Juli Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors: 9 bis 13 und 15 bis 18.30 Uhr zur Beſichtigung geöffnet. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Ubr Odenwald. F. 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Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Pr. Fritz Bode Lokaler Teil: i. B. C. W. Fennel ⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeuiſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fau de ſämtlich in Mannheim erausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung e Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1.—6 Schriftleitüng in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau, Sentaſtraße 2 Juni 193): Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporio Ein Fm tor leden, Lochen llebt und on Schön- heſt, Witz und defrelender Fleiterleit seine Ffreude hot Uit dusti Huber, Abert Mstterstock Vilerie von Mavtens Neute letztmalig —5 der dos .00.30.50.30 Uhr GufRRAir UNIVERSUN Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Amtl, Bekanntmachungen W Shalber Gebraucht Verkäufe— Paki ir dertf 1 5 2 Nah- u. 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