Neue Mannheimet Seit Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſchec⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhe i m * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Sipelpree 10 1 long Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundoreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich erteilte an beſonderen Plätzen und Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Oienstag, 27. Juli 1037 148. Jahrgang— Nr. 339 Bis Donnerstog 12 Ur will Eden Antwort habent Eden unter Labour-Druck Die arbeiterparteiliche Oppoſition ſucht den engliſchen Außenminiſter feſtzulegen! dib. London, 26. Juli. Außenminiſter Eden beſtätigte heute nachmittag im Unterhaus, daß die engliſche Regierung einen Fragebogen ausgearbeitet hat mit dem Ziel, die Schwierigkeiten im Nichteinmiſchungsausſchuß zu überwinden. Der Labour⸗Abgeordnete Williams fragte hier⸗ auf, ob die britiſche Regierung garantieren wolle, daß ſie in keiner Weiſe von ihren urſprünglichen Vorſchlägen abweichen und unter keinen Umſtän⸗ den zulaſſen werde, daß die Rechte Krienführender vor der Zurückziehung der Freiwilligen zuer⸗ kanut würden. Eden antwortete, das ſei eine ſehr weit⸗ gehende Frage. Soweit die Anſichten der britiſchen Regierung betroffen ſeien, halte ſie ſelbſtverſtändlich an ihren Vorſchlägen feſt. Der Oppoſitionsführer Attlee fragte dann, ob die Antworten noch rechtzeitig genug eintreffen würden, um ihre Erörterung oͤurch das Unterhaus noch vor deſſen Vertagung am Freitag zu ermöglichen. Eden erwiderte, er glaube, daß die Antworten bis Donnerstagabend angefordert würden. Herr Negrin wird deutlich dnb. Berlin, 26. Juli. Der ſpaniſch⸗bolſchewiſtiſche„Miniſterpräſident“ Negrin ſprach in einer öffentlichen Verſammlung in „Valencia erneut über den Vorſchlag Edens und die Verhandlungen des Londoner Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes. Er drückte— wie der Deutſche Telegraphendienſt meldet— die Hoffnung aus, daß das Kontrollſyſtem nicht mehr zur Anwendung gelangen möge. Der ganze Plan ſei zu kompliziert, als daß er die einan⸗ der widerſtrebenden politiſchen Strömungen in Euro⸗ pa überbrücken könnte. Sollte General Franco, ſo meinte Negrin, weiter Widerſtand leiſten, ſo werde wohl„nichts anderes übrig bleiben, als den ſpaniſchen Konflikt in einen neuen euro⸗ päiſchen Krieg umzuwandeln“(). Den Schlüſſel dazu, ſo erklärte der Bolſchewiſten⸗ häuptling weiter, halte Valencia in der Hand. Das ſollten die europäiſchen Politiker bedenken, bevor ſie ſich entſchließen, in London nochmals das Kontroll⸗ problem zu erörtern. Aguirre in Paris dib. Paris, 27. Juli. Der baskiſche Bolſchewiſtenoberhäuptling Aguirre, der ſich von ſeinen Anhängern Regierungschef nennen läßt, iſt in Begleitung ſeiner Familie ſowie des ſogenannten baskiſchen„Juſtizminiſters“ am Montag im Flugzeug in Paris eingetroffen. Der Verlauf der Londoner Ausſchußſitzung: Wolan ſuhl den eten. Plnn brtdieken Botſchafters— Deutſche und italieniſche Bedenken in der Verfahrensfrage Das„Anannehmbar“ des ruſſiſchen dnb. London, 26. Juli. Der Unterausſchuß des Vorſitzenden des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes beſchloß am Montag nach vierſtündiger Sitzung, daß die neun Punkte des britiſchen Plaus den Regierungen zur Stellung⸗ nahme unterbreitet werden ſollen mit dem Er⸗ ſuchen, zu jedem einzelnen Punkt in klarer und kurzer Form bis Donnerstagmittag um 12 Uhr Stellung zu nehmen. Die nächſte Sitzung des Ausſchuſſes ſoll ſodann am Freitag um 16 Uhr ſtattfinden. Sowohl der Entwurf eines britiſchen Fragebogens, der der Sitzung vorgelegt worden war, wie auch ein italieniſcher Gegenvorſchlag zu dem britiſchen Fragebogen und einige deutſche Ergänzungsvorſchläge fanden nicht die Zuſtim⸗ mung des Ausſchuſſes. In der Sitzung erklärte der italieniſche Vertreter Graf Grandi, daß der britiſche Plan in der Reihenfolge erörtert werden müſſe, in der er an⸗ genommen worden ſei. Der Streit um die Frage, welcher Punkt zuerſt behandelt werden ſoll, ſei kei⸗ neswegs lediglich eine Verfahrensfrage, ſondern von materieller Bedeutung. Er müſſe ſich mit Schärfe gegen die franzöſiſche Preſſepolemik wenden, die ihn wegen ſeiner Stel⸗ lungnahme in der letzten Sitzung des Ausſchuſſes angegriffen habe, was er um ſo erſtaunlicher finde, als er lediglich den Vorſchlag gemacht habe, ſich an den britiſchen Plan zu halten. Grandi hob ſodann ausdrücklich hervor, daß die italieniſche Regierung nach wie vor bereit ſei, die Frage der Zurückziehung der Freiwil⸗ ligen zu erörtern, und zwar ſei ſie ausdrücklich berect, einem Beſchluß zuzuſtimmen, der ſich für die Zurückziehung der Freiwilligen ausſpreche. Ferner ſei Italien bereit, den Bericht des Tech⸗ niſchen Unterausſchuſſes über die Freiwilligen⸗ frage anzunehmen und weiter ſich an der ge⸗ planten Kommiſſion für die Auskämmung der Freiwilligen zu beteiligen. Die italieniſche Regierung nehme alſo den Punkt 7 des britiſchen Plans(Zurückziehung der Freiwilligen) ausdrücklich an, unter der Voraus⸗ ſetzung, daß auch die vorhergehenden Punkte von anderen Mächten angenommen würden. Der italieniſche Vertreter wandte gegen den britiſchen Fragebogen und wies darauf hin, daß dieſer etwas anderes als der urſprüngliche britiſche Plan ſei. Er bringe daher einen Gegenvorſchlag ein, der ſich eng an den bri⸗ tiſchen Vorſchlag halte. ſich darauf Botſchafter von Ribbentroy: begrüßte es hierauf, daß Großbritannien eine neue Initiative ergriffen habe und erklärte ſich grundſätz⸗ lich bereit, die Idee der Stellung von Fragen anzu⸗ nehmen. Er hob ſodann hervor, daß nach ſeiner Auffaſſung der britiſche Fragebogen lediglich eine Anregung der britiſchen Regierung darſtelle und daß der Ausſchuß den endͤgültigen Fragebogen ſelbſtän⸗ dig aufſtellen müſſe. Die von dem britiſchen Ver⸗ treter ausgearbeiteten Fragen des Fragebogens er⸗ ſchienen nicht im vollem Umfang geeignet, den derzeitigen Erforderniſſen Rechnung zu tragen. Er ſchlage daher vor, daß an der Reihenfolge des britiſchen Plans feſtgehalten werde. Der Botſchafter wies ſodann darauf hin, daß im britiſchen Fragebogen der geſamte Punkt D des britiſchen Plans, der bezwecke, die wirkſam zu geſtalten, nicht berückſich⸗ tigt ſei. Der Punkt D ſehe ausdrücklich vor, daß die Gewäh⸗ rung der Kriegsführenden⸗Rechte erfolgen ſoll, um die Kontrolle wirkſam zu geſtalten. Seiner Auffaſ⸗ ſung nach gliedere ſich der britiſche Plan in drei Hauptfragen: a) Wiederherſtellung der Kontrolle, b) Gewährung der Rechte Kriegführender zur Vervollſtändigung der Kontrolle, c) die Zurückziehung der Freiwilligen. Beſonders wichtig ſei die Frage der Zurückziehung. Der Botſchafter wies darauf hin, daß die Frage⸗ ſtellung des Punkts 4 des Fragebogens, nämlich wie die Durchführung des Plans erfolgen ſoll, zu Un⸗ klarheiten Anlaß geben könne. Seiner Auffaſſung nach müſſe die Frageſtellung heißen: Welches iſt die Auffaſſung der Regierungen über die beſte Art, den britiſchen Plan oͤurchzuführen. um die Nichtein⸗ miſchung baldigſt wirkſam zu geſtalten? Im übrigen wieg der Botſchafter darauf hin, daß Deutſchland jederzeit bereit ſei, die Frage der Zurückziehung der Freiwilligen zu behan⸗ deln, da dieg ein urſprünglich deutſcher Vor⸗ ſchlag ſei, voransgeſetzt, daß der Zeityunkt der Gewährung der Kriegsführenden⸗Rechte befrie⸗ digend geregelt würde und daß die ſpaniſchen Parteien zuſtimmend geantwortet hätten. Der Bertreter Sowjetrußlands: rief hierauf ſtarkes Auſſehen durch eine Erklärung hervor, in der er einen der wichtigſten Punkte des britiſchen Plans als unannehmbar begzeichnete. Er erklärte im Namen ſeiner Regierung, daß dieſe nicht in der Lage ſei, es anzu⸗ Der franzbſiſche Staatspräſident empfing den König von Arabien, ein Staatsfrühſtück. 5 nehmen, daß das Recht einer kriegsführen⸗ den Macht General Franco gegeben werde. Nach ſowjetruſſiſcher Auffaſſung ſei der Ausſchuß für die Frage der Gewährung der Kriegsführenden⸗ Rechte überhaupt nicht zuſtändig. Der deutſche und der Veytreter wieſen darauf hin, daß dͤieſe Erklärung italieniſche Ibn Saud beſucht Paris Ib) Saud, und gab ihm zu Ehren (Atlantic, Zander⸗M.) oͤes ſowjetruſſiſchen Vertreters Fazu geelgnet fel, dien britiſchen Plan völlig zu töten, wäh⸗ rend Lord Plymouth im Namen der engliſchen Re⸗ gierung erklärte, daß dies eine außerordentlich pein⸗ liche Erklärung ſei, die hoffentlich nicht das letzte Wort der Sowjetregierung ſei. Nach längerer Ausſprache wurde hierauf beſchloſ⸗ ſen, weder den engliſchen Fragebogen noch den von der italieniſchen Regierung vorgeſchlagenen Frage⸗ bogen, ſondern ſtatt deſſen den urſprünglichen briti⸗ ſchen Plan den Regierungen zur Stellungnahme zu den einzelnen Punkten zu überweiſen, d. h. alſo, daß damit die Regierungen aufgefordert werden zu jedem einzelnen Punkt des britiſchen Plans ſich in klarer Form zu äußern. Das Ergebnis der Rückſrage ſoll dann erneut dem Unterausſchuß des Vorſitzenden am Freitag vorgelegt werden. Wird man Erjfolg haben? Die engliſche Preſſe fragt es ſich mit einer Miſchung aus Hoffnung und Beſorgnis (Funkmeldung der NM3.) + London, 27. Juli. Die geſamte Preſſe berichtet über die geſtrige vierſtündige Sitzung des Hauptausſchuſſes des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, der Unterſchied zwiſchen den Vorſchlägen Grandis und denjenigen von Lord Plymouth ſei der geweſen, daß die Reihenfolge im Entwurf Grandis der des engliſchen Kompromißplanes entſprochen habe, während im Vorſchlag von Lord Plymouth gewiſſe Aenderungen in der Reihenfolge vorgenom⸗ men worden ſeien, ſo z. B. ſei die Frage der Zurück⸗ ziehung der Freiwilligen an zweiter Stelle geweſen, anſtatt an ſiebenter, wie in dem Kompromißplan. Jetzt ſtehe es den Regierungen frei, ihre Einſtellung zum britiſchen Kompromißplan in der ihnen belie⸗ bigen Reihenfolge zu beantworten, vorausgeſetzt, daß dieſe Antworten klar umriſſen ſeien. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet, im großen und ganzen hätten die geſtrigen Beratungen den Eindruck hinterlaſſen, daß die Regierungen auch weiterhin miß⸗ trauiſch ſeſen, und daß ſie dementſprechend ein „diplomatiſches Spiel der Taktik“ durchführten. Das Blatt hebt dann die Worte Grandis hervor, daß Ita⸗ lien die Zurückziehung der ausländiſchen Frei⸗ willigen aus Spanien begünſtige. Der Sowietbot⸗ ſchafter Maiſky hingegen habe mit ſeiner plötzlichen Erklärung, Sowjetrußland werde niemals General Franco die Rechte Kriegführender zugeſtehen, den Ausſchuß in Gefahr gebracht. Man müſſe aber ab⸗ warten, ob dieſe Zurückweiſung eines weſentlichen Teiles des engliſchen Kompromißplanes auch in gleicher endgültiger Art und Weiſe von der Sowjet⸗ regierung ſelbſt erfolgen werde. Der diplomatiſche Kopreſpondent der „Daily Mail“ bezeichnet die Erklärung Graf Grandis als die wichtigſte Entwicklung des geſtrigen Tages. Die Erklärung habe eine hoffnungsvolle Atmoſphäre geſchaffen, die allerdings ſchnell zer⸗ ſtört wurde, als der Sowjetbotſchafter Maiſky die Erklärung abgab, ſeine Regierung könne niemals General Franco die Rechte Kriegführender zuge⸗ ſtehen. Man ſei ſich darüber klar geweſen, daß der Sowjetbotſchafter das Ziel verfolgt, eher die Schwie⸗ rigkeiten innerhalb des Ausſchuſſes noch zu erhöhen, als zu einer wirklichen Löſung der augenblicklichen Schwierigkeiten beizutragen. Der Jiplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ glaubt, daß man am Freitag wiederum in einer Sackgaſſe landen werde. In einem Reuterbericht heißt es u.., die kon⸗ ſtruktive Haltung, die die Vertreter Deutſchlands und Italiens in der geſtrigen Sitzung eingenommen hätten, habe in London große Beachtung gefunden. Die Erklärung, die der Sowjetbotſchafter Maiſky abgegeben habe, wonach Sowjetrußland General Franco niemals die Rechte Kriegführender zuge⸗ ſtehen werde, betrachte man in London noch nicht als eine enoͤgültige Stellungnahme der Sowjetregierung. Paris gibt ſich peſſimiſtiſch (Funkmeldung der NMz3.) + Paris, 27. Juli. Die Pariſer Frühpreſſe vom Dienstag kommen⸗ tiert im Gegenſatz zu den Londoner Blättern die Arbeiten des Londoner Nichteinmiſchungsausſchuſſes nur ganz vereinzelt und recht peſſimiſtiſch. Der„Jour“ wirft dem Ausſchuß vor, Zeit ge⸗ winnen zu wollen und ſich deshalb in das„Laby⸗ rinth“ zu verlaufen. Man müſſe ſich die Frage vor⸗ legen, wohin das führen ſolle. Die„Epoque“ möchte Italien für dieſe Verwir⸗ rung verantwortlich machen. Es ſei normal, daß je⸗ des Land ſeinen Standpunkt verteidige, ſo ſchreibt das Blatt in heuchleriſcher Weiſe, aber es ſei nicht normal, daß ein einziges Land die Verwirklichung iedes Vermittlungsvorſchlages verhindere.(2) Wenn 2. Seite“ Nummer 339 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 Dienstag, 27. Juli 1937 man wirklich einen Zweifel an den Verantwortlich⸗ keiten gehabt habe, ſo ſei man heute„aufgeklärt“. Die italieniſche Haltung in der Sitzung könne nur die franzöſiſch⸗engliſche Annäherung begünſtigen und man ſei gezwungen, zu erklären, daß die immer enger werdende franzöſiſch⸗engliſche Zuſammenarbeit heute das beſte Unterpfand für den Frieden darſtelle. Große Beute bei Masrid 50 Sowiet⸗Panzerwagen im Verlaufe der Kämpfe zerſtört dnb. Salamanca, 27. Juli. Nach dem nationalen Heeresbericht vom Montag wurden an der Front von Madrid in den vergan⸗ genen Kämpfen etwa 100 Maſchänengewehre und zahlreiche Tankabwehrgeſchütze erbeutet. Das Schlachtſeld von Brunete iſt bedeckt mit gefallenen Feinden. 50 ſowjetruſſiſche Panzerwa⸗ gen wurden vernichtet. Am Montag wurden über 100 Geſangene gemacht; 600 Milizleute gingen zu den Nationalen über. Ein Angriffsver⸗ ſuch des Gegners auf die von den nationalen Trup⸗ pen am Sonntag eroberten Stellungen wurde zu⸗ rückgewieſen. Die nationalen Streitkräfte ſind weiter vorgegangen. Frantos Siegesgewißheit dub. London, 26. Juli. Ein aus Spanien zurückgekehrter Preſſevertreter berichtet in der„Daily Mail“ über den Stand der Dinge in Spanien. In Kürze, ſo ſchreibt er u.., werde Spanien au den Ländern Europas gehören, die ſich mit Er⸗ folg des Bolſchewismus entledigt haben. Man ſage, daß Madrid immer noch nicht gefallen, obwohl Franco eine Armee befehlige, die mehr als die Hälfte Spaniens vom Bolſchewismus gerettet Man dürfte aber nicht vergeſſen, daß General Franco, als er zu ſeinem Kreuzeug ausgesogen ſei, mit nichts begonnen habe. Jetzt habe Franco ein Volksheer hinter ſich, das nicht einen Augenblick an ſeinem Siege 938 sweifle. Nach einer Würdigung der Verdienſte der Frei⸗ willigen, die nichts anderes wollten, als Spanien ſtark und frei vom Bolſchewismus zu machen, fuhr der Berichterſtatter fort, in allen ſeinen Teilen ſei das Heer General Francos nun ſtark genug, um ſich ſelbſt überlaſſen bleiben zu können. Das nationale Spanien beginne das zweite Jahr mit einer vollſtän⸗ digen und modernen Tankwaffe. Nur der unbe⸗ zwingbare Geiſt der urſprünglichen Guerilla⸗Kämp⸗ fer ſei die einzige Sache, die Francos Armee heute mit derjenigen vom Beginn des Bürgerkrieges ge⸗ meinſam habe. Ordnung und Organiſation ſowie eine gute Ausrüſtung ſeien die Vorteile derjenigen Männer, die die bolſchewiſtiſchen Horden im erſten Jahre bis nach Madrid zurückgeſchlagen hätten. Die Zeit ſei nicht mehr ein Faktor zugunſten der Bol⸗ ſchewiſten. Den Sowjetſpaniern bleibe nur noch ein Vorteil, nämlich das geſtohlene ſpaniſche Gold. In nationalſpaniſchen Gebieten gebe es eine Fülle von Lebensmitteln, während ſich bei den Bolſchewiſten die Knappheit immer mehr bemerkbar mache 2 5 Selbſt die ſtrategiſch vorteilhafte Lage der Ver⸗ teidiger von Madrid werde mehr und mehr durch die ſchlechte Moräl der bolſchewiſtiſchen Banden auf⸗ gehoben. Kurzum, Francos Sieg ſei nie⸗ mals ſo ſicher geweſen wie heute, und es ſei ſehr gut möglich, daß er ſehr plötzlich komme. In Trier wurde von Korpsführer Hühnlein das im ſchönen Weißhausgelände neu errichtete NSKK⸗Stadion eingeweiht. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich eingefunden. Die herr⸗ liche Anlage war feſtlich geſchmückt. Sämtliche For⸗ mationen der Partei hatten Abordnungen entſandt. Streikende Laſtwagenfahrer beſchießen Wagen⸗ kolonne. In Akron(Ohio) beſchoſſen ſtreikende Laſt⸗ wagenfahrer eine Wagenkolonne, die von Nichtſtrei⸗ kern gefahren wurde. Vier Mann mußten mit Schußverletzungen in das Krankenhaus übergeführt werden. Ein Beiſpiel Wiederaufflackern der noröchineſiſchen Kämyfe: Die Fapaner greifen Peiping an Neues japaniſches Altimatum wird von Nanking abgelehnt— Kämpfe um die Peipinger Stadttore — Tientſin, 27. Juli.(U..) Der Lanfang⸗Zwiſchenſall und die anſchließend durchgeführtn japaniſchen Vergeltungsmaßnahmen haben der nordchineſiſchen Kriſe mit einem Schlag wieder ein äußerſt ernſtes Geſicht gegeben. Wie immer bei ſolchen Gelegenheiten, weichen die japaniſche und die chineſiſche Darſtellung erheblich von einander ab. Die Chineſen erklären, daß die Japaner für die Zwiſchenfälle verantwortlich ſeien, während ſich die Vorgänge nach japaniſcher Darſtel⸗ lung folgendermaßen abſpielten:„Soldaten der 38. chineſiſchen Diviſion von der 130. Brigade, hätten ohne jeden Grund eine Gruppe von Japanern, die damit beſchäftigt war, eine Telegraphenleitung aus⸗ zubeſſern, mit Maſchinengewehren und Grabenkano⸗ nen beſchoſſen. Zwei Japaner ſeien dabei ſchwer, drei andere leicht verletzt worden. Auf japaniſcher Seite iſt man über die Beſchießung der Telegraphen⸗ arbeiter beſonders empört, da die Japaner die Aus⸗ beſſerungsarbeiten an dieſer Stelle mit ausdrücklicher Erlaubnis des zuſtändigen chineſiſchen Kommandan⸗ ten durchgeführt hätten. Die japaniſchen Militär⸗ ſtellen ordneten, ſobald ſie von dem Vorfall Kennt⸗ nis erhielten. die Bombardierung der Kaſernen der 38. Divi⸗ ſion an„als notwendige Vorbengungsmaßnahme gegen die Vernichtung der japaniſchen Streit⸗ kräfte“ in der betreffenden Zone. Die Kaſerne war zur Zeit deg Bombardementeg durch die japaniſchen Flieger von einem vollzähligen chineſiſchen Regiment beſetzt, deſſen Verluſte ſehr hoch geweſen ſein ſollen. Die Vergeltungsaktion war nicht mit dem Luft⸗ bombardement der Kaſernen beendet. Japaniſche Truppen rückten kurz darauf in Lanfang ein und beſetzten Stadt und Kaſernen. Die chineſiſche Gar⸗ niſon hat ſich zurückgezogen und 16 Kilometer ſüd⸗ öſtlich von Langfang bei Huantſund Stellung be⸗ zogen. Weitere japaniſche Truppen befinden ſich im Anmarſch auf Langfang und ſuchen die chineſiſchen Streitkräfte zu umgehen. Räumung Peipings verlangt — Schanghai, 7. Juli.(U..) Der Oberbefehlshaber der Kwantungarmee, General Katſuki, hat, wie aus Tientſin berichtet wird, dem chineſiſchen Oberbefehlshaber Sung⸗ tſcheynan ein ſchriftliches Ultimatum überreicht. Darin wird die Räumung der Peipingzone durch ſämtliche chineſiſche Truppen bis Mittwoch 12 Uhr mittags verlangt. Das Ultimatum behauptet, die Chineſen hätten die mit den Japanern eingegangenen Verpflichtun⸗ gen bisher nicht eingehalten. Das Ultimatum ver⸗ langt dann die ſofortige Zurückziehung aller chine⸗ ſiſchen! Truppen aus Lukautſchiau und Papgoſhan nach Tſchanghſientien. Dieſe Räumung müſſe bis morgen mittag vollendet ſein. Außerdem müſſen die Truppen der 37. chineſiſchen Diviſion, die Stellungen innerhalb Peipings innehalten, ſowie die Truppen innerhalb der Seiynan⸗Kaſernen ſich auf das weſt⸗ liche Ufer des Yungtingfluſſes zurückziehen und ſpä⸗ ter den weiteren Rückzug bis nach Paotingfu an⸗ treten. Die Zurückziehung der chineſiſchen Truppen bis Paotingfu müſſe am W. Juli mittags beendet ſein. Sollten dieſe Forderungen von den Chineſen nicht erfüllt werden, ſo würde die japaniſche Armee zu„umfaſſenden unabhängigen Maßnahmen greifen, für die die Nankingregierung die volle Verantwor⸗ tung zu übernehmen haben wirdb'. Nanking lehnt das Altimatum ab — Nanking, 7. Juli.(U..) Das von dem Oberkommandierenden der Kwan⸗ tungarmee, General Katſuki, dem chineſiſchen Be⸗ für die Welt Engliſches Lob für Flottenvertrag mit Deutſchland-35 oder 400m Schiffsgeſchütze? db London, 26. Juli. Der Londoner Flottenvertrag, der bereits vom Unterhaus erörtert worden iſt, wurde am Montag im Oberhaus behandelt. Unterrichtsminiſter Lord Stanhope wies als Ver⸗ treter der Regierung insbeſondere auf das nach den Richtlinien des Londoner Flottenvertrages abge⸗ ſchloſſene deutſch⸗engliſche Flottenüber⸗ einkommen hin. „Zwiſchen der deutſchen und der eugliſchen Ad⸗ miralität habe, ſo führte der Miniſter u. a. aus, die engſte Zuſammenarbeit ſtattgefunden und er wünſche, dem freundſchaftlichen und verſtändnis⸗ vollen Geiſt, den Deutſchland gezeigt habe, ſeinen Tribut zu zollen. Die engliſche Regierung meſſe dem deutſch⸗engliſchen Flottenabkommen vom Jahre 1935, das durch das weue Uebereinkommen weiter ergänzt werde, gro⸗ ßen Wert bei. Im übrigen erklärte Lord Stanhope, daß der Londoner Flottenvertrag ein wertvolles Beiſpiel der Rüſtungsbegrenzung ſei und zur Be⸗ ſeitigung internationaler Mißverſtändniſſe beitrage. Von ſeiten einiger Abgeordneter wurden Befürch⸗ tungen hinſichtlich der Möglichkeit zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß Japan ſeine Schlachtſchiffe mit 40Zen⸗ timeter⸗Geſchützen ausſtatten werde. Lord Stanhope erwiderte, daß die engliſche Admiralität angeſichts des japaniſchen Beſchluſſes, eine Beſchrän⸗ kung auf 35⸗Zentimeter⸗Geſchütze nicht anzunehmen, die Angelegenheit erneut prüfen müſſe. Sie müſſe erwägen, ob es klug ſei, die engliſchen 35 000⸗Tonnen⸗ Schiffe mit 35⸗Zentimeter⸗Geſchützen auszuſtatten, oder ob es nicht beſſer wäre, 40⸗Zentimeter⸗Geſchütze zu montieren. Das 35⸗Zentimeter⸗Geſchütz habe aber möglicherweiſe eine ebenſo gute Reichweite wie das 40⸗Zentimeter⸗Geſchütz. Die Admiralität werde die Lage ſehr ſorgfältig beobachten, wenn feſtgeſtellt werden ſollte, daß Japan ode irgendein anderes Land Schlachtſchiffe von etwa 35 000 Tonnen mit größeren Geſchützen, als ſie im Vertrag vorgeſehen ſeien, baue. Der Vertrag ermögliche es jedem beteiligten Land, angeſichts der von irgendeinem Staate ergriffenen Maßnahmen von der Gleitklauſel Gebrauch zu ma⸗ chen, um Schiffe zu bauen, die den anderen gewachſen wären. England habe nicht die geringſte Abſicht, ſeine Leute auf Schiffen, öͤie denjenigen irgendeiner anderen Macht unterlegen ſeien, zur See zu ſchicken. Er hoffe, daß Japan einer Vereinbarung zuſtimme und nach den Richtlinien des Londoner Flottenver⸗ tvages handeln werde. Englanos„Zentralreſerve“ dnb. London, 26. Juli. Die ſogenannte„Armeeliga“ hat, wie bereits ge⸗ meldet, inoffizielle Vorſchläge für eine Neuorgani⸗ ſation der engliſchen Armee durch eine Verbeſſerung der Rekrutierungsziffer ausgearbeitet. In einem heute veröffentlichten Bericht wird u. a. die Schaffung einer„Zeutralreſerve“ regu⸗ lärer Truppen gefordert, die in einer Stärke bis zu zehn Diviſionen ohne Mobilmachung jeder⸗ zeit nach beͤrohten Punkten des britiſchen Welt⸗ reiches entſandt werden könnte. Dieſe Zentral⸗ reſerve ſoll den Kernpunkt der Exveditionsſtreit⸗ kräfte bilden, die im Falle einer Mobilmachung gegen eine größere Macht bereitſtehen müßte. Ferner wird eine Verſtärkung der Feldarmee vor⸗ geſchlagen. Es wird in dieſem Zuſammenhang dar⸗ auf hingewieſen, daß die Stärke der engliſchen regu“ lären Armee und der Reſerve heute um 112 000 Mann geringer ſei als 1914. Auch die Stärke der Territorialarmee ſtehe der vom Jahre 1914 um über 100 000 Mann nach. Um die Mehrkoſten für eine Verſtärkung der Armee aufzubringen, wird dann eine Art Mili⸗ tärſteuer vorgeſchlagen. „China gerichtet, wobei freilich auch dem kommu⸗ unſeres politiſchen Ausgangspunktes kommen wird. wird, zumal man nicht weiß, welche Auswirkung die ſeiner Partei faßte Doriot in dem Satz zuſammen: fehlshaber Sungtſcheynan überreichte Ultimatum iſt von der chineſiſchen Zeutralregierung abgelehnt wor⸗ den. Die chineſiſche Regierung hat nach Ablehnung des japaniſchen Ultimatums ein Telegramm an Sungtſcheynan geſandt, in dem ſie erklärte, daß der General alle Hoffnungen auf eine friedliche Bei⸗ legung des nordchineſiſchen Zwiſchenfalls aufgeben und alle erforderlichen Maßnahmen trefſen ſolle, um einem etwaigen Vordringen der Japaner energiſch⸗ ſten Widerſtand entgegenzuſetzen. Die Kämpfe in Peiping beginnen — Peiping, 27. Juli.(U.). Heftige Kämpfe fanden am Montagabend um das Tſchangyinmen⸗Tor im Süden der nordchineſiſchen Kaiſerſtadt ſtatt. Truppen der. chineſiſchen Divi⸗ ſion leiſten den Japanern in der Nähe des Tores er⸗ bitterten Widerſtand, nachdem ſie infolge eines ener⸗ giſchen japaniſchen Angriffes das Tor ſelbſt und die benachbarten Mauerabſchnitte hatten räumen müſſen. Die Japaner haben bisher ein Gebiet von dreihun⸗ dert Metern Ausdehnung vor dem Tſchangyinmen⸗ Tor innerhalb der Stadt beſetzt. Chineſiſche Verſtär⸗ kungen werden in aller Eile herangezogen. Nach einem chineſiſchen Berichte begannen die Kämpfe um das Tor damit, daß fünfhundert japaniſche Soldaten vor das Tor marſchierten und Einlaß in die Stadt verlangten. Die Chineſen lehnten dieſe Forderung rundweg ab, worauf die Japaner verſuchten, ſich mit Gewalt in den Beſitz des Tores zu ſetzen. In den Morgenſtunden des Dienstag erhielten ſämtliche japaniſchen Bewohner Peipings Anwei⸗ ſung, bis zwölf Uhr mittags im Geſandtſchafts⸗ viertel Zuflucht zu nehmen. In die Geſandtſchaftswache übergeführt dib Peiping, 27. Juli. Beim Artillerieangriff der japaniſchen Brigade Kawabe auf die Weſttove drangen morgens etwa 1000 japaniſche Soldaten durch das Stadttor Kuan⸗ ganmen ein. Verhandlungen mit dieſer vom Gros ihrer Formation abgeſchnittenen Truppe führten ſpät nachts zu ihrer Ueberführung nach den japa⸗ niſchen Militärbaracken innerhalb des Geſandtſchafts⸗ viertels. Hirota über Tokios Außenpolitik Verſtändigung mit China zu gemeinſchaftlichem Kampf gegen den Kommunismus (Funkmeldung der NM3.) Tokio, 27. Juli. Außenminiſter Hirota gab am Dienstagvormittag im Parlament einen Ueberblick über die Beziehun⸗ gen Japans zu den übrigen Mächten. Der Miniſter führte in ſeiner Rede u. a. aus: Die japaniſche Regierung bedauert es aufs Tieſſte, daß in China antijapaniſche Strömungen erautigt und ſyſtematiſch ausgenutzt werden, um die öffent⸗ liche Meinung aufzuputſchen und gewiſſe nationaliſti⸗ ſche Empfindlichkeiten noch zu ſteigern. Auf ſolche Weiſe haben ſich immer wieder Zwiſchenfälle in den verſchiedenſten Teilen Chinas ergeben. Die japa⸗ niſche Politik iſt auf eine wirkliche Stabiliſierung Oſt⸗ aſiens durch Ausſöhnung und Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen den drei Ländern Japan, Mandſchukuo und niſtiſchen Einbruch in den Orient Ein⸗ halt geboten werden muß. Die japaniſche Regierung hofft ernſtlich, daß China baldmöglichſt zu vollem Verſtändnis und zur Billigung dieſes Was den gegenwärtigen Zwiſchenfall anlangt, ſo hat die japaniſche Regierung von Anſang an an dem Verſuch der örtlichen Beilegung und der Nichtver⸗ ſchärfung der 190 feſtgehalten. Viel wird davon abhäncen, was die Nankingregierung unternehmen Dinge möglicherweiſe auf die chineſiſchen Maſſen haben werden. Hier beſteht tatſächlich die Gefahr, daß unvorhergeſehene Bewegungen jeden Augenblick Der franzöſiſche Schifferſtreik Die Flußſperre bei Ronen aufgelbſt anb. Paxis, 26. Juli. Die Auflöſung der Flußſperre, die die ſtreikenden Kahnbeſitzer auf der Seine bei Rouen gebildet hat⸗ ten, wurde heute durch ein ſtarkes Aufgebot von Mobilgarde und Matroſen vorgenommen, ohne daß es dabei zu Zwiſchenfällen kam. Die Flußkähne wurden von einem Schiff abgeſchleppt. Die Fluß⸗ ſchiffer ſelbſt hatten Hilfe bei Auflöſung der Sperr⸗ ketten abgelehnt. 5 Maßnahmen zur Auflöſung der Sperren auf der Seine nörolich von Paris ſind noch nicht durchgeführt worden. Die Flußſchiffer, die meiſtens Eigentümer des von ihnen geſteuerten Kahns ſind, ſehen mit Ruhe den Vorarbeiten der Mobilgarde entgegen und war⸗ ten auf die Ankunft der Staatsmatroſen, die ihre Kähne auseinanderwirren ſollen. Doriots Front der Freiheit“ dub Paris, 26. Juli. Auf einem Provinzialkonreß der Franzöſiſchen Volkspartei in Lyon hielt auch der Parteigründer und Vorſitzende, Jacques Doriot, der von ſeinen Anhängern begeiſtert begrüßt wurde, eine Rede. Ausgehend von ſeiner kürzlichen Wahlniederlage in St. Denis erklärte er u.., er ſei wohl geſchla⸗ gen, nicht aber beſiegt. Er haben den noch viel ſtärkeren Willen, gegen den Kommunismus zu kämpfen, um über die Dik⸗ tatur Moskaus zu triumphieren. Sodann verbreitete ſich Doriot über ſeine Idee der„Front der Freiheit“, deren Hauptpunkt darin beſtehe den Intereſſen Frankreichs zu dienen. Dieſe Idee werden ſiegen. Den Bundesgenoſſen gegenüber müſſe man Zugeſtändniſſe machen, aber dem Feind gegenüber gelte es Mut zu haben. Das Programm „Nach der Vernichtung des Kommunis⸗ mus— wiederaufbauenl“ Man müſſe die Erzeugniſſe der Arbeit verteilen, die Bauern gegen die Spekulation ſchützen und die Familie als Seele der Nation wahren, um ſchließlich das„Empire“ zu ſchaffen d. h. ein mächtiges Volk unter dem Regime der Freiheit und der Gleichheit, geeint unter der Fahne der franzöſiſchen Revolution. Mit dem Abſingen des Parteilieds„Frankreich befreie dich“ wurde die Veranſtaltung geſchloſſen. Der Reichsredner Prinz Lippe ſprach in Rio de Janeiro im überfüllten Deutſchen Heim vor den Rio⸗Deutſchen über das Thema„Sozialis⸗ mus gegen Bolſchewismus“. Er vermit⸗ telte den Zuhörern nicht nur ein Miterleben der Kampftzeit, ſondern auch den Glauben und das Ver⸗ trauen zum Führer. Am Freitag war Prinz Lippe vom braſilianiſchen Propagandaamt empfangen worden. zum Ausbruch kommen können. Wir haben jeden⸗ falls allen Anlaß, mit beſonderer Aufmerkſamkeit au verfolgen, was die Zentralregierung ſowie die militäriſchen und behördlichen Stellen tun werden zur wirkſamen Kontrolle der antijapaniſchen Tätig⸗ keit und zum Schutze unſerer Landsleute in China⸗ Auch die Zwiſchenfälle an der mandſchuriſch⸗ ſowietruſſiſchen Grenze wiederholten ſich. Es wird notwendig ſein, daß man praktiſche Schritte unternimmt, um dieſe Grenzzwiſchenfälle zu verhin⸗ dern. Um dieſes Ziel zu erreichen, ſollten ſobald wie möglich zwei Kommiſſionen zur Feſtſetzung der Grenzlinie und zur Bereinigung der Streitfragen eingeſetzt werden. Was unſere Beziehungen mit Großbritan⸗ nien anbetrifft, ſo ſind kürzlich unſere beiden Re⸗ gierungen darin übereingekommen, daß es ratſam iſt, in freie Beſprechungen einzutreten, um die Bezie⸗ hungen unſerer beiden Länder jederzeit auszuglei⸗ chen. Wir hoffen, daß wir dieſes Ziel bald erreichen werden. Die japaniſch⸗amerika ni ſchen Beziehun⸗ gen ſind in der letzten Zeit ſehr gut geweſen, ausge⸗ zeichnet dͤurch immer wärmere Freundſchaft und gu⸗ ten Willen. Im letzten Jahr haben wir das Antikomin⸗ termabkommen mit Deutſchland abgeſchloſ⸗ ſen. Die Regierüng iſt gewillt, jeglichen Nutzen aus dieſem Abkommen zu ziehen und für die weitere For⸗ derung freundſchaftlicher und enger Beziehungen zwiſchen Japan und Deutſchland Sorge zu tragen. Schutz der Ernte vor Branoͤgefahr Eine neue große Aufklärungsaktion bnb. Berlin, 24. Juli. Die Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung beginnt Mitte Auguſt mit einem neuen großen Auf⸗ klärungsfeldzug zur Brandverhütung, der ſich ins⸗ geſamt über ein halbe Jahr erſtrecken ſoll. Es iſt unvereinbar mit der Erzeugungsſchlacht, daß ſich in Deutſchland alljährlich 350 000 Brände mit einem Geſamtverluſt von 400 Mill. Mark ereignen, von denen zwei Drittel auf das Land entfallen. 20 000 ganze Wohnhäuſer könnten jedes Jahr mit dieſer Schadenſumme errichtet werden. 250 000 ſchaffende Deutſche verdienen zuſammen dieſe Summe, die in Rauch und Flammen aufgeht, ſie haben alſo umſonſt gearbeitet. 200 000 Menſchen könnten von dem le⸗ ben, was an Nahrungsmitteln verbrennt. Im Rah⸗ men der Aufklärung ſoll beſonderes Augenmerk auch dem Kind zugewandt werden, das der größte Brand⸗ ſtifter iſt. Allein die Kinder ſtiften täglich 13 Scha⸗ denfeuer, elf die Jungen und zwei die Mädchen, und ziemlich genau zwei Mark koſten die Kokeleien der Kinder im Durchſchnitt jeden Monat jeden deutſchen Haushalt. Reichsautobahn Hamburg- Kaſſel dnb. Berlin, 24. Juli. Anfang Juli iſt in der Frage der Linienführung der Reichsautobahn Hamburg-—Kaſſel die Entſchei⸗ dung durch den Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen getroffen worden. Zur Ausführung kommen zwei Linien, deren weſentliche etwa über Soltau, Hannover, Gandersheim nach Northeim führt, die andere verläuft öſtlich etwa über Uelzen, Braunſchweig, Seeſen, um ſich bei Gandersheim mit der weſtlichen Linie zu vereinigen. Von der weſt⸗ lichen Linie zweigt in der Umgebung von Waldrode 5 nach Bremen ab. An der öſtlichen nie iſt eine Abzweigung in R Wittenberge Mecklenburg geplant. 3 Es iſt damit zu rechnen, daß mit dem Bau der weſtlichen Linie Hamburg—Hannover noch im Laufe des Herbſtes begonnen wird und daß ſie im Früh⸗ jahr 1038 auf ganzer Länge in Arbeit ſteht. ————————.—————————.———————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich fär Politik: Dr. Alois Wi Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Sentet, Bilen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Fritz Vode ⸗ Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗Sport: Willy Müller e—— und Bilderdienſt: Curt Wilhelm ennel ⸗ ge che Mitteilungen: Jakob de, ſämtlich in Mannheim 9 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitu Dr. Fciß Bode c Eo., Mannheim, K 1.—8 Bung Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 21306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 9 V — Dienstag, 2. Juli 1937 3. Seite Nummer 558 Die Siadtseiie Mannheim, 2. Juli. Ab nach Breslau! Die Mannheimer Liedertafel ſtartete Heute morgen um 7 Uhr waren zwei rote Omni⸗ buſſe der Reichspoſt, von den allerbeſten(mit Klub⸗ ſeſſeln), am Paradeplatz zu ſehen, rundͤherum viel weiße Mützen, deren Inhaber ſo luſtig und fidel waren, wie ſelten einer ſo früh am Morgen. Es ſind die 50 Sänger der Liedertafel. Großes Abſchied⸗ nehmen von Frau und Verwandtſchaft, man zeigt ſich die Reiſekarte, auf der ſchon die Straßen⸗ bahnmarke für Breslau eingeklebt iſt, man ſchwärmt vom erſten Frühſtück in Fulda, und weiß ſchon, was es in Eiſenach auf der Wartburg für ein Mittageſſen gibt(Geflügelkremſuppe und Schweine⸗ rippenbraten uſw.), und in allem wird der Heinrich Wellenreuther gelobt, der die Fahrt bis ins letzte organiſierte, ſogar anrufen kann die Familie überall, wo unterwegs Station gemacht wird, um das Befinden zu erkunden und Wichtiges vom Ge⸗ ſchäft mitzuteilen. Alſo wird man allmählich ſtartbereit, der letzte Koffer und auch die Fahne iſt verſtaut, das Trans⸗ parentband mit der Aufſchrift„Sängerſahrt der Lie⸗ dertafel Mannheim nach Breslau“ iſt angebracht, Vereinsleiter Voigt bekommt noch einen Roſen⸗ ſtrauß, letzte Aufnahme der ganzen 50 Mann ſtarken Schar, und ſchließlich„Hoch deutſches Lied, hoch Bad⸗ ner Land!“ und„Muß i denn...“ Mit Kraft öͤrängt jetzt der Wellenreuther. Ab ſauſen dann die beiden Wagen über die Plan⸗ ken, und überall grüßen die Mannheimer, ſowei vorhanden um dieſe frühe Stunde. Lob für unſer Wohnungsweſen: Karlsruher Tagungsteilnehmer in Mannheim Rundfahrt durch Siedlungen und Hafen Der Hauptrerband Deutſcher Woh⸗ nungsunternehmen, der in Karlsruhe ſeine Tagung abgehalten hatte, führte etwa 100 Ta⸗ gungsteilnehmer aus allen Teilen des Reiches zum Abſchluß der Karlsruher Beſprechungen auf Ein⸗ ladung der Stadtverwaltung nach Mannheim. Bei einer ausgedehnten Rundfahrt durch die Mannheimer Siedlungen und durch die neuerſchloſſenen Wohngebiete bekamen die Gäſte einen Querſchnitt durch das neue Bauen der Rhein⸗ Neckarſtadt gezeigt. Bei einem Beiſammenſein begrüßte Bürgermei⸗ ſter Dr. Walli die Gäſte und wies darauf hin, daß der Charakter des Wohnungsbaues ein anderer ſei äls in anderen Städten, da durch die Zuſammen⸗ ſetzung der Bevölkerung beſondere Wohnbedürfniſſe entſtanden ſeien. Präſident Dötſch vom Hauptver⸗ band Deutſcher Wohnungsunternehmen dankte für die Einladung der Stadt Mannheim und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es den Tagungeteil⸗ nehmern vergönnt war, im Anſchluß an Karlsruhe noch das Wohnungsweſen Mannheims kennen zu lernen. Unverkennbar ſei das ſyſtematiſche und wohl⸗ überlegte Wohnungsweſen der Stadt Mannheim. Eine Hafenrundfahrt beendete den Mannheimer Aufenthalt, ehe es über die Reichsautobahn nach Hei⸗ delberg ging und dort die Tagung endgültig abge⸗ ſchloſſen wurde. Seeee aun Mit der Reichsbahn in den Harz. Die Ro⸗ mantik deutſcher Landſchaft ſpricht am deutlichſten aus den ſagenumwobenen Haröbergen zu uns. Der geſpenſterbelebte Brocken, der hexenumtoſte Hexen⸗ tanzplatz, die Tropfſteinhöhlen, das Rübeland— ſie ſpielen in der deutſchen Sage, im deutſchen Mär⸗ chen eine große Rolle. Dieſes einzigartige Stück deutſcher Erde kennenzulernen, gibt ein Sonder⸗ zug der Reichsbahn Gelegenheit, der vom 31. Juli bis 7. Auguſt nach Blankenburg im Harz, als Stand⸗ quartier fährt. Tägliche Ausflüge zu Fuß, mit Geſellſchaftskraftwagen oder mit den herrlichen Ge⸗ birgsbahnen erſchließen die Schönheiten des Harzes und ſeiner Siedlungen. Durch die große Verbilli⸗ gung, die Reiſe und Aufenthalt für die Fahrtteil⸗ nehmer erfahren, iſt es weiten Kreiſen möglich ge⸗ macht, dieſe herrliche deutſche Landſchaft kennenzu⸗ lernen. Programme über die Fahrt werden koſten⸗ los bei den Fahrkartenausgaben und amtlichen Reiſebüros abgegeben. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Merkwürdige Entdeckung im Dachgeſchoß: Tabakſtüicke jo groß wie Ziegelſteine! Geſtern nachmitlag: Ballen- und Dielenbrand in der Breitenſtraße Geſtern nachmittag gegen 5 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr zu einer Gaſtſtätte in der Breiten Straße gerufen. Dort war in einem Seitenflügel des Gebäudes aus noch nicht völlig einwandfrei geklärter Urſache, wahrſcheinlich durch einen ſchadhaften Kamin, ein Balken⸗ und Dielenbrand entſtanden. Die Alarmie⸗ rung der Feuerwehr hatte in der zu dieſer Zeit beſonders belebten Straße einen großen Men⸗ ſchenauflauf zur Folge, ſo daß zur Aufrecht⸗ erhaltung des Verkehrs Abſperrmaßnahmen not⸗ wendig wurden. Das gab geſtern ein Hallo, ein Rennen und Fra⸗ gen in der Breiten Straße, als um die 5. Nachmit⸗ tagsſtunde plötzlich ein Löſchzug der Feuerwehr vor einem Gaſthauſe haltmachte, eine Schlauchleitung zum Hofe gelegt wurde und die Wehrmänner mit kleinen Löſchgeräten und ihren Aexten im Gebäude⸗ innern verſchwanden. Jeder wollte es beſſer wiſſen, was drinnen„los“ ſei, aber etwas Richtiges wußte niemand. Die Menge zerſtreute ſich erſt, als die Motor⸗ ſpritze nach kurzer Zeit abrückte. Nun, um es vorwegzunehmen: es war nur ein klemeres Schadenfeuer, das den Männern der Berufsfeuerwehr aber dennoch eine rund zweieinhalbſtündige Arbeit brachte. Man hatte bemerkt, daß aus einigen Räumen im Ober⸗ und Dachgeſchoß des ſüdlichen Hofflügels dicker Qualm hervordrang und alarmierte die Feuerwehr. Unter der Leitung von Brandrat Kargel drangen die Wehrmänner in die verqualmten Räume ein. Im Dachraum ſchlugen ihnen bereits Flammen entgegen. Stützbalken und Dielen hatten Feuer gefangen. Mit kleinen Löſchgeräten ging man dem Brande zu Leibe und ſtellte feſt, daß der Kamin undicht war. Dicke, ſchwere Balken waren bereits total verkohlt und mußten herausgebrochen werden. Der Brand hatte insbeſondere den Iſolierraum zwiſchen Kamin und Wand erfaßt und als die Löſch⸗ mannſchaften die Decke aufgenommen und Teile der Mauer freigelegt hatten, mußten ſie auch die merk⸗ würdige Entdcckung machen, daß in dieſem Die Feuerwehr hatte lüchtig zu tun Zwiſchenraum an einer Stelle zuſammengepreßte, überwiegend ſchon verkohlte Stücke Pfeifentabak, wie Ziegelſteine ſo groß lagen. Es war eine mühſelige und ſehr ſtaubige Arbeit, als nun Stück für Stück des Mauerwerks rings um den Kamin ſowohl im erſten Obergeſchoß als auch im Dachgeſchoß abgebrochen werden mußte, um viele Rußmengen und halbverbranntes Holz zu entfernen und mit dem Löſchgerät jedes einzelne Brandneſt zu löſchen. Den Männern wurde es mehr als warm dabei, zumal die Backſteine des Kamins eine ſtarke Glut ausſtrahlten. Rund zweieinhalb Stunden mußten ſie ſchaf⸗ fen, ehe ſie zurückgezogen werden konnten. Später wurde noch mehrmals Nachſchau gehalten, um jeder etwa noch vorhandenen Gefahrenmöglich⸗ keit vorzubeugen. Die Entſtehung des Brandes iſt wahrſchein⸗ lich auf den ſchon längere Zeit ſchadhaften Ka⸗ min zurückzuführen. Seine unmittelbare Verur⸗ ſachung konnte aber noch nicht einwandfrei geklärt werden. In den Oefen, die zum Kamin führen, ſoll ſeit langem nicht geheizt worden ſein. Es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß einer der Deckbalken ſchon vor Monaten vielleicht durch Funkenflug zu glim⸗ men begonnen hat und erſt jetzt ſeine Umgebung mit⸗ erfaßte. Auch iſt die Herkunft des Tabaks noch ungeklärt. Es ſollen ſich früher Lagerräume im Hauſe befunden haben. Die Möglichkeit iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß er durch ſchadhafte Gebäude⸗ ſtellen herabrieſelte und ſo allmählich wie einge⸗ mauert ſich anhäufte. Als oͤie Wehrmänner nach rund zweieinhalbſtün⸗ diger Arbeit, bei der ſie auch das abgebrochene Mauerwerk zum Hof transportieren mußten, end⸗ lich zurückgezogen werden konnten, glichen ſie mehr Maurern als Feuerwehr⸗ leuten. Man ſieht, daß ſelbſt ein verhältnismäßig kleiner Brand nach Beſeitigung der Hauptgefahr noch lang⸗ wierige Bekämpfungsarbeit erfordern kann. In den Abendſtunden wurde nochmals Nachſchau gehalten, um jeder etwa noch vorhandenen Gefahrenmöglich⸗ keit vorzubeugen. 1 —1— Nach längerer Pauſe trat die Milchzulaſſungs⸗ ſtelle beim Polizeipräſidium geſtern nachmittag zu einer Sitzung zuſammen. Der überwiegende Teil der Konzeſſionsgeſuche konnte glatt bewilligt werden, da die erforderlichen Vorausſetzungen vorlagen. In mehreren Fällen erfolgte die Genehmigung aber nur unter der Bedingung, daß die Verkaufs⸗ und Auf⸗ bewahrungsräume neu hergerichtet oder verbeſſert werden. Gerade der Handel mit Milch verlangt die größte Sauberkeit, ſo daß bei Erteilung von Konzeſſionen mit Recht ſehr ſtreng auf einwand⸗ freie Räume geſehen wird. Bei einem Geſuch⸗ ſteller wurde feſtgeſtellt, daß ſich der Kannenraum in einem völlig unzulänglichen Zuſtand befindet. Da ſein Umbau jedoch ſchlecht möglich iſt, wurde die Konzeſſion nur unter der Bedingung erteilt, daß der Milchhändler ſein Geſchäft baldmöglichſt an eine beſſer geeignete Stelle verlegt. Um die Zulaſſung im Siedlungsgebiet Sehr eingehend mußte ſich die Zulaſſungsſtelle mit einem Geſuch befaſſen, das um die Erlaubnis zur Verlegung eines beſtehenden Milchgeſchäftes vom Lindenhof in die Almenſiedlung bat. Das Ge⸗ ſuch läuft ſchon ſeit 1935, wurde jedoch zurückgeſtellt, da ſich im Almengebiet bereits eine Milchhandlung befand und man warten wollte, bis durch den wei⸗ teren Ausbau der Siedlung ein wirkliches Bedürf⸗ nis für ein weiteres Milchgeſchäft bejaht werden konnte. Das iſt jetzt der Fall. Inzwiſchen war aber Einſpruch von einem Milch⸗ händler in der Almenſiedlung erhoben worden, der für ſeinen Abſatz fürchtete. Gleichzeitig lag noch das Geſuch eines Mannes vor, der eine Neukonzeſ⸗ ſion gleichfalls für das Almengebiet beanſpruchte und ſich mit ihr nach langer Arbeitsloſigkeit eine Exiſtenz gründen will. Der Vorſitzende mußte ihn jedoch darauf aufmerkſam machen, daß ſein Geſuch— das ſpäter auch abgelehnt wurde— keine Ausſicht Handiwerk hat ſeine Pflicht für den Arbeitseinſatz Die Handwerkskammer, die Länderregierungen, Oberpräſidenten und Regierungspräſidenten waren aufgefordert worden, darüber zu berichten, in welcher Form das Handwerk bei der Sicherſtellung des Fach⸗ arbeiternachwuchſes im Sinne der Erſten Anordnung der Durchführung des Vierjahresplanes ſeine Pflicht getan hat. Es handelt ſich dabei beſonders um die Lockerung der Vorſchriften über Lehrlingshöchſtzahlen, Lehrzeitdauer und die Zuerkennung der Anleitungs⸗ befugnis. Im„Deutſchen Handwerk“ gibt Regierungsrat Dr. Hancke vom Reichswirtſchaftsminiſterium an Hand der jetzt vorliegenden Berichte das Erg ebnis dieſer Unterſuchung betannt. Er ſtellt zu⸗ ſammenfaſſend feſt, daß ſich das Handwerk ſeiner großen Aufgabe, das Seine zur Sicherſtellung des Facharbeiternachwuchſes zu tun, bewußt geweſen und noch ſei. Bezüglich der Lehrzeitverkürzung im Maurer⸗, Zimmerer⸗ und Straßenbauerhandwerk wird im einzelnen mitgeteilt, daß, ſoweit die Lehr⸗ zeit drei Jahre überſtieg, eine Lockerung erfolgt iſt. Faſt alle Lehrlinge, die Oſtern 1037 eine dreiſährige Lehrzeit beendeten, ſeien zur Geſellenprüfung zuge⸗ laſſen worden. Weiter war zu prüfen, ob die Zahl der Lehrlinge im angemeſſenen Verhältnis der be⸗ ſchäftigten Geſellen ſtand. Für das Bauhandwerk habe ſich hier die Problemſtellung dadurch völlig ver⸗ ſchoben, daß nicht mehr von einem Mangel an Lehr⸗ ſtellen, ſondern einem ausgeſprochenen Mangel an Lehrlingen geſprochen werden müſſe. Um der Abneigung der Jugendlichen gegen⸗ über dem Banhandwerk zu begegnen, werde verſchiedentlich verſucht, im Bauhandwerk Lehrſtellen mit Koſt und Unterkunft zu ſchaffen. Die Beſtimmungen über Lehrlings⸗ höchſtzahlen würden nicht allgemein außer Kraft geſetzt, ſondern nur nach Prüfung von Fall zu Fall würden in den Lehrbetrieben mehr Lehrlinge zugelaſſen. Auch von der Verleihung der Anleitungsbefugnis würde, ſoweit erforderlich, Gebrauch gemacht. Schließlich wird über die Verſuche berichtet, Hand⸗ werker, deren ſelbſtändiger Betrieb wegen Beſchäf⸗ tigungsmangel ruht, zu Facharbeitern zu machen. Es ſei damit zu rechnen, daß dieſe Maßnahme weiteren Erſolg haben werde, zumal den Inhabern der ſoge⸗ nannten Einmannbetriebe die Aufrechterhaltung ihrer Rechte gewährleiſtet ſei. Der Referent erklärt, daß die erſten Maßnahmen ies Handwerks ſich bewährt haben. Es werde künf⸗ ig insbeſondere auch die Aufgabe des Handwerks ein, die Reichsanſtalt in ihren Bemühungen zu un⸗ erſtützen, daß der Nachwuchs von den ſogenannten Nebenberufen abgelenkt und in jene Berufe geleitet wird, in denen Facharbeitermangel beſteht. — Die Sanierung des Michhandels wird fortgeſetzt Aus der Sitzung der Mannheimer Milchzulaſſungsſtelle auf Erfolg habe. Einmal läuft das andere Geſuch ſchon ſeit Jahren, iſt alſo bevorrechtigt. Beide zu genehmigen geht nicht an, wenn man geſunde Milch⸗ handelsverhältniſſe im Siedlungsgebiet haben will. Zweitens aber— und dies iſt vor allem ausſchlag⸗ gebend— wird durch die Verlegung eines beſtehen⸗ dͤen Geſchäftes aus dem Stadtkern in ein Siedlungs⸗ aebiet die ſo notwendige Sanierung des überbeſetz⸗ ten Milchhandels gefördert— was bei einer Neu⸗ konzeſſion nicht der Fall wäre. Auch das bevorrechtete Geſuch wurde aber noch nicht entſchieden, ſondern vertagt. Der Geſuchſteller ſoll ſich— um den Wünſchen des Einſprechers ent⸗ gegenzukommen— einen anderen Platz in der Al⸗ menſiedlung ausſuchen, der eine gegenſeitige Schädi⸗ gung ausſchließt. Nach Zurückſtellung wurden einiger anderer Geſuche erteilt die Konzeſſionen zum Handel mit Milch in den Geſchäften Mittelſtraße 25 Seckenheimer Straße 106, Seckenheimer Straße 60 und zur Verlegung des Milchgeſchäftes vom Hauſe J 1, 15 in das Haus J 2, 4. Zwei Konzeſſionsentziehungsverfahren konnten eingeſtellt werden. In einem Falle war das Ver⸗ fahren wegen einer nicht einwandfreien politiſchen Aeußerung eingeleitet worden. Seine Einſtellung er⸗ folgte, um dem Manne Gelegenheit zu geben, ſich einwandfrei zu führen. Auch beim zweiten Falle hatte ſich die Zulaſſungsſtelle von dem ehrlichen Be⸗ ſtreben des Mannes, ſeine Verhältniſſe in Ordnung zu bringen, überzeugt, ſo daß die Einſtellung des Verfahrens ausgeſprochen werden konnte. 5000 Lehrer in Austauſchlagern Im Jahre 1936 wurde erſtmalig von ſieben Gauen ein Lehreraustauſch vorgenommen. Der Erſolg veranlaßte die Reichswaltung des NS⸗Lehrerbundes, die Durchführung von Austauſchlagern für alle Gaue im Jahre 1937 zu fordern. Während im vorigen Jahr nur einige hundert Erzieher weniger Gaue das Austauſchlager erlebten, ſind es 1937 bereits 5000, die in 77 Lagern, zum größten Teil an den Grenten ge⸗ legen, eine volksdeutſche Sendung erfüllen. Die Hauptaufgabe dieſer Lager iſt die Gewinnung klarer geſchichtlicher Erkenntniſſe, die Verbindung mit dem Volkstum und die Feſtigung der Lagerkameradſchaft zu einer verſchworenen Kampfgemeinſchaft. Der Austauſch vollzieht ſich in der Weiſe, daß beiſpiels⸗ weiſe Lehrkräfte aus Schleſien in einen rheiniſchen Gau fahren, Schwaben nach Schleswig⸗Holſtein, Pom⸗ mern in die Bayeriſche Oſtmark. Durchweg ſind in den Austauſchlagern Vertreter von drei bis vier Stämmen beieinander. Die Austauſchmannſchaften kommen geſchloſſen aus ihren Heimatgauen in dem Lagerort an der Grenze und bilden dort mit der Stammannſchaft des gaſtgebenden Gaues die Lager⸗ kameradſchaft. Jedes Lager iſt weltanſchaulich aus⸗ gerichtet, es iſt kein reines Fachlager. Für die Wir⸗ kung der Austauſchlager auf die Erzieherſchaft ver⸗ ſpricht ſich der NS⸗Lehrerbund große Erfolge. Das Blickfeld des deutſchen Erziehers wird geweitet, es werden Brücken von Stamm zu Stamm geſchlagen, die innige Verbindung mit dem Volkstum führt zur eingehenden Erſchließung der Landſchaft und ihrer beſonderen Bedingtheiten, und der Erzieher wird durch das Austauſchlager zum Kämpfer für den Gaſt⸗ gebergau. Reichsſtelle für Sippenforſchung führt keine Forſchungsaufträge aus In weiten Kreiſen beſteht die Meinung, daß die Reichsſtelle für Sippenforſchung Anträge auf Er⸗ forſchung der Abſtammung von Privatperſonen und auf Beſchaffung der dazu nötigen Urkunden über⸗ nehme. Die Reichsſtelle hat in erſter Linie die Auf⸗ gabe, die Abſtammungsverhältniſſe auf Grund vor⸗ gelegter Urkunden zu prüfen und über das Ergeb⸗ nis ein Gutachten in Form eines Abſtammungs⸗ beſcheides oder Unbedenklichkeitsbeſcheides abzu⸗ geben. Wer einen ſolchen Beſcheid beantragt, muß für die erforderlichen Urkunden ſelbſt ſorgen, ſo⸗ weit die Beſchaffung ſich nicht als unmöglich er⸗ weiſt. Wer für die Beſchaffung der Urkunden einen Sippenforſcher in Anſpruch nehmen will, wende ſich an die Vereinigung der Berufsſippenforſcher, Ber⸗ lin NW. 7, Schiffbauerdamm 26, zweckmäßig unter Angabe des Forſchungsgebietes und des in Be⸗ tracht kommenden Zeitraums, aber ohne Einſendung weiterer Unterlagen. Die Vereinigung benennt dann einen oder mehrere Berufsſippenforſcher, mit denen ſich der Antragſteller wegen des Auftrages und der vorausſichtlichen Koſten in Verbindung zu ſetzen hat. Schlacks als Seehund Er iſt ein endlos langer Kerl, unſer Schlacks, ein netter Kamerad und ein unermüdlicher Spaßvogel. Aber ſchwimmen, nein, ſchwimmen kann er nicht.— Nun ſteht er, ein paar Stündchen nach der Ankunft am Nordſeeſtrand, auf der Düne, deutet mit Hand⸗ ſchuhnummer 10 auf die Sandbank draußen, an der ſich die Wogen brechen, und verkündet, zu Fräulein Lo gewandt:„Dort alſo, mein verehrtes Fräu⸗ lein, wird morgen um dieſe Zeit ein gewiſſer Schlacks ſtehen und freundlich winkewinke machen— Ihnen zuliebe! Wie ein Seehund an die Heringe, ſo will ich mich an dieſes Riff heranpirſchen, indem mich nämlich der innere Drang ergriffen hat, Ihnen, o blonde Venus vom Strandkorb nebenan, den ganzen Reiz meiner vollerblühten männlichen Kraft und Schönheit vor Augen zu führen. Howagh, ich habe ge⸗ ſprochen!“ Natürlich iſt Lo wild begeiſtert. Gewiß, es iſt ver⸗ boten, hinauszuſchwimmen, denn es gibt da, 300 Me⸗ ter vom Strand weg, nichts zu lachen; die Brandung iſt ſtark; zwiſchendurch böſe Untiefen. Aber nun will der Herr Schlacks ihr zuliebe... Sie ahnt nicht, die Gute, daß der gute Junge ſchwimmen kann wie eine bleierne Ente. Abends begegne ich Schlacks am ſtillen Strande. „Was meinſt du wohl, wie weit man hinauswaten kann, ohne mit der Freßluke unterzutauchen? Ganz hübſch weit, ſiehſt du. Und den Reſt ſchaff ich dann mit ein paar eleganten Armzügen.“ Meine Warnung ſtößt auf ſcheußliches Grinſen: „Aha, Kleiner, nettes Mädchen, die Lo, was?“ Ich halte den Schnabel. Das große Ereignis kann ſteigen. Lo hat ihren ganzen Hofſtaat um ſich verſammelt, und Schlacks be⸗ gibt ſich aufrechten Hauptes zum Strande. Um zwo Uhr dreißig knallt der Startſchuß, indem Lo in die Hände klatſcht. Schlacks rennt los, hinein in die kühle Flut, mit den Armen wedelnd immer tiefer⸗ wie eine Windmühle. Es fällt zuerſt gar nicht auf, daß er plötzlich merkwürdig lange wegbleiht und nur die Arme ein paarmal ſteif aus dem Waſſer ragen. Aber auf einmal ſchallt ein erſtickter Hilferuf aus einem Wellental, ein angſtverzerrtes Geſicht taucht auf und verſchwindet. Ein gellender Schrei aus Los ſchöngemaltem Munde alarmiert die Unfallwache:„Menſchenleben in Gefahr!“— Es gelingt eben noch, den leichtſinnigen„Seehund“ zu bergen, bewußtlos ſchon und leichenfahl. Die Wie⸗ derbelebungsverſuche haben nach harten Mühen Er⸗ folg. Aber als er eben wieder krauchen kann, iſt Schlacks ohne Abſchied abgereiſt. Fräulein Los ver⸗ achtungsvolles Achſelzucken hat ihn ſchwerer getrof⸗ fen als Strafmandat und Himmelkreuzdonnerwetter der Badeverwaltung. Mut und Kraft erſetzen keine Schwimmſtunde! Und Eroberungen macht man nicht mit— Dummheiten. Raswel. un Einſchlagverbot für Walnußbäume. Der Vor⸗ ſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ bauwirtſchaft hat ein Einſchlagverbot für Walnuß⸗ bäume erlaſſen. Walnußbäume auf landwirtſchaft⸗ lichen oder gärtneriſchen Grundſtücken dürfen, wenn ſie in.50 Meter einen Durchmeſſer von weniger als 45 Ztm. haben, nicht gefällt oder ſonſt beſeitigt wer⸗ den. In beſonderen Fällen können Ausnahmen zu⸗ gelaſſen werden. Wer Walnußbäume fällt oder be⸗ ſeitigt, iſt verpflichtet, ſür jeden dieſer Bäume einen neuen Walnußbaum zu pflanzen, und zwar auch dann, wenn der beſeitigte Baum einen größeren Durchmeſſer hatte. Die Erſatzpflanzung muß mit dem vom Gartenbau⸗Wirtſchaftsverband empfohlenen Pflanzmaterial erfolgen. Für Zuwiderhandlungen ſind Ordnungsſtrafen vorgeſehen. Fe — IBOIDT- DEUTZMOTOREN AG. ecKaufstele ERAxHKFURI/ MLebbrandst- IU5 Rf. EInbau-u BEDEeturw/ePHStäft 4. Seite/ Nummer 339 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 27. Juli 1937 Deutſche Amateur-Jliegermeiſterſchaften Haſſelberg-Vochum Amateur⸗ Fliegermeiſter Bochum ſtand am Sonntag im Zeichen der deutſchen Amateur⸗Fliegermeiſterſchaften, die bei unbeſtändigem Wetter vor 5000 Zuſchauern durchgeführt wurden. Zunächſt kam nur die Meiſterſchaft im 1000⸗Meter⸗Malfahren zum Ablauf, da nach dieſer Meiſterſchaft die Rennen wegen Regens unterbrochen werden mußten. Es wurden ſechs Borläufe abgewickelt, in denen ſich die jeweils zwei Erſten für die zwei Zwiſchenläufe qualifizierten. Im erſten Borlauf ſiegte Krauſe⸗Eſſen vor Bartels⸗Berlin. Hier gab es einen Sturz, den Mertens⸗Dortmund verurſachte, der dann wegen unkorrekter Fahrweiſe disqualifiziert wurde. Im zweiten Vorlauf ſiegte Riemann⸗ Chemnitz vor Schorn⸗Köln, im dritten kam Ihbe⸗Leipzig vor Horn⸗Köln, im vierten blieb der auslandsdeutſche Fahrer Klug⸗Zürich vor dem Ludwigshafener Kurt Walther erfolgreich, Karſch⸗Leipzig holte ſich den fünften Lauf vor Aymans⸗Krefeld und im ſechſten Vorlauf blieb Haſſelberg⸗Bochum vor A. Walther⸗Ludwigshafen erfolg⸗ reich. Im erſten Zwiſchenlauf war dann Haſſel⸗ berg vor Klug an der Spitze, während den zweiten Lauf Karſch vor Ihbe an ſich brachte. Im Entſcheidungslauf, in dem die letzten 200 Meter geſtoppt wurden, ſiegte dann Haſſelbera mit 12,3 Sek. knapp vor Karſch, Ihbe und Klug. Ergebnis: Das Deutſche Fliegermeiſterſchaft, Amateure, 1000⸗Meter⸗ Malfahren: 1. Vorlauf: 1. Krauſe⸗Eſſen; 2. Bartels⸗Berlin. 2. Borlau f: 1. Riemann⸗Chemnitz: 2. Schorn⸗Köln, 8. Vor⸗ lauf: 1. Ihbe⸗Leipzig; 2. Horn⸗Köln. 4. Vorlauf: 1. Klug⸗ ürich; 2. K. Walther⸗Ludwigshafen. 5. Vorlauf: 1. Karſch⸗ eipzig: 2. Aymans⸗Krefeld. 6. Vorlauf: 1. Haſſelberg⸗ Bochum, 2. A. Walther⸗Ludwigshafen. 1. Zwiſchenlauf: 1. Haſſelberg: 2. Klug. 2. Zwi Genlauft 1. Karſch; 2. Ihbe⸗ Leipzig. Entſcheidung: 1. Haſſelberg⸗Bochum 12,3 Sek.; 2. Karſch⸗Leipzig; 3. Ihbe⸗Leipzig; 4. Klug⸗Zürich. Ihbe⸗Karſch und RC Wanderer Chemnitz Meiſter Nachdem der Regen nach der erſten Meiſterſchaft der Bochumer Amateur⸗Fliegermeiſterſchaften bald wieder auf⸗ gehört hatte, wurden die beiden Vorläufe zur Meiſterſchaft im Zweiſitzerfahren über 2000 Meter geſtartet. Insgeſamt traten elf Mannſchaften an. Im erſten Vorlauf be⸗ haupteten ſich Schorn⸗Horn(Köln) und Ihbe⸗Karſch von den ſechs Mannſchaften, während im zweiten Borlauf Haſſelberg⸗Kinnle(Bochum⸗Köln) und die Gebrüder Walther(Ludwigshafen) von fünf Mannſchaften ſich für den Zwiſchenlauf qualifizierten.— In den nachfolgenden Zwiſchenläufen waren Ihbe⸗Karſch vor Schorn⸗Horn bzw. die Gebrüder Walther über Haſſelberg⸗Kinnle erfolg⸗ reich. Im Kampf um den dritten Platz behaupteten ſich die Gebrüder Walther vor Haſſelberg⸗Kinnle, wogegen im Entſcheidungslauf um die Meiſterſchaft die Leipziger Ihbe⸗ Karſch— die letzten 200 Meter wurden mit 11,3 Sek ge⸗ ſtoppt— ſich den Meiſtertitel vor Horn⸗Schorn ſicherten. Die dritte Meiſterſchaft fiel dann im Mannſchafts⸗Ver⸗ ſolgungsrennen über 4000 Meter. Von den vier gemeldeten Mannſchaften traten mit Weſtfalia Bochum, Reé Wanderer Chemnitz und Ré Falke Erfurt drei an. Im erſten Vor⸗ lauf blieben die Chemnitzer über Weſtfalia Bochum mit :04,2 Min. erfolgreich. RC Falke Erfurt ſtartete im zweiten Sauf im Alleingang und erzielte:26,3 Min. Im Endlauf ſiegte Chemnitz mit:02,2 vor Erfurt umd Bochum. Die Ergebniſſe: Meiſterſchaft im Zweiſitzerſahren, 2000 Meter. End⸗ ergebnis: 1. Ibbe⸗Karſch(Leipzig); 2. Schorn⸗Hörn(Köln); J. Gebrüder Walther(Ludwigshafen); 4. Haſſelberg⸗Kinnle (Bochum⸗Köln). M 8⸗Verſolgungsreunen, 4000 Meter, Meiſter⸗ ſchaft: 1. Ré Wanderer Chemnitz(Schulze, Hackebeil, Schubert, Blankenburg, Kühn, Fenſel, Zafruv):02,2; 2. RC Falke Erfurt:26,3 Min.; 3. Weſtfalia Bochum. H. Henkel und A. Allſtein Nationale Tennismeiſterſchaften in Braunſchweig Bei recht windigem und ſonnenloſem Wetter wurden am Sonntag vor ausverkauften Tribünen in Braun⸗ ſchweig die nationalen deutſchen Tennismeiſterſchaften be⸗ endet. Im Männereinzel fiel der Titel wie erwartet an Heinrich Henkel, der in 45 Minuten Hans Denker:2, •2, 62 beſiegte. Bei den Frauen holte ſich die Leipzigerin A. Ullſtein die Meiſterwürde. Dank eines beſſeren Rückhandſpiels fertigte ſie die Berlinerin Enger:8,.:4 ab. Das Ergebnis ſpiegelt aber nicht den harten Wider⸗ ſtand wieder, den die Berliner Juniorenſpielerin nach einer Zu⸗Führung im zweiten Satz leiſtete. Lund/ Göp⸗ ſert holten ſich nach prächtigem Fünſſatzkampf mit 614, :2, 720,:6,:1 die Doppelmeiſterſchaft der Männer gegen Denker/ Dettmer. Lund war der ſtärbſte Spieler des Quar⸗ tetts. Im Schlußſpiel zum Frauendoppel waren Ha⸗ mel /Heidtmann 436,:5,:2 über die Berliner Rot⸗Weißen Käppel/ Schumann erfolgreich, die bei 46 und 124 im zweiten Satz ſchon vor einem ſicheren Siege ſtanden. Die Ergebniſſe: Männereinzel(Vorſchlußrunde): Henkel— Schröder 621,:0; Denker— Hildebrandt:2, 64;(Schlußrunde): Henkel— Denker:2,:2, 62— Fraueneinzel(Vorſchluß⸗ runde): Enger— Weber:2,:2; Ullſtein— Blumenſeld⸗ Häpp 611, 6·4;(Schlußrunde): Ullſtein— Enger:9, 6ꝛ4. — Männerdoppel(Vorſchlußrunde): Dettmer/ Denker— Schröter/ Sindern:7,:1,:3; Lund/ Göpfert— Beuth⸗ ner/Bartkowiak:5, 613;(Schlußrunde): Lund/ Göpfert— Dettmer/ Denker 64,:2,:9, 276, 61.— Frauendoppel (Vorſchlußrunde): Hamel/ Heidtmann— Friſchſtoſt:4, 226,:5; Käppel/ Schumann— Blumenfeld⸗Häpp/ Reimann 673, 621;(Schlußrunde): Hamel/ Heidtmann— Käppel/ Schu⸗ mann:6,:5,:2.— Gemiſchtes Doppel(Vorſchlußrunde): Blumenfeld⸗Häpp/ Göttſche— Huß/ Göpfert:6, 628; FriſchſSindern— Reimann/Heidenreich 917,:6. Dr. Tübben bleibt Tennis⸗ meiſter der Wehrmacht Auf den Berliner Blau⸗Weiß⸗Plätzen wurden am Sonn⸗ tag die Tennismeiſterſchaften der Wehrmacht abgeſchloſſen. Ueber 3000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, um den Schlußkämpfen beizuwohnen. Im Einzel konnte Dr. Tübben ſeinen Vorfahrsſieg mit:3,:6,:6,:3,:2 über Lt. v. Guſtke wiederholen und den Wanderpreis des Reichskriegsminiſters Generalfeldmarſchall von Blom⸗ berg ein weiteres Jahr in ſeinen Beſitz bringen. In der Doppelmeiſterſchaft um den Preis des Reichsluft⸗ fahrtminiſters Generaloberſt Göring ſiegten Lt. v. Gu ſt ke und Lt. Bergholtz ſicher:3,:1,:5 über Lt. Graf Keſſelſtadt/ Lt. Bauer. Hauptmann Baumann kam kampf⸗ zos zu einem Sieg im Senioreneinzel und das Senioren⸗ doppel gewannen Hptm. Sommer/ Hptm. Breidenbach 63, 624 über Major Ilgen/ Hptm. Tromm. Den Sieg im Ein⸗ zel⸗Troſtturnier holte ſich Fähnrich Haenſel über Fahnen⸗ junker Helfer mit 618,:6,:3. Die Preisverteilung nahm General der Artillerie von Reichenau vor, der ſelbſt an dem Wettbewerb beteiligt war. Prehn⸗Leipzig deutſcher Gehermeiſter Bei ganz ausgezeichnetem Wetter, nicht zu warm, fand om Sonntig in Bonn die deutſche Gehermeiſterſchaſt ſtatt. Erwartungsgemäß gab es bei dieſer Meiſterſchaft einen Zweikampf zwiſchen dem Titelverteidiger Bleiweiß (Berlin) und dem Leipziger Prehn. Prehn ſetzte ſich auch kurz nach dem Verlaſſen des Stadions an die Spitze des Rieſenfeldes von 63 Gehern und vergrößerte ſeinen Vorſprung immer mehr, ſo daß er nach 20 Km. mit 500 Meter Vorſprung an der Spitze lag. Fritz Bleiweiß Legte nach der Hälfte der Strecke einen mächtigen Zwiſchenſpurt ein und bei Brühl(25 Km.) hatte der Berliner auf 50 Mtr. aufgeholt, vermochte dann aber das von ihm vorgeſchlagene Tempo nicht mehr zu halten. Prehn, der ebenſo wie ſeine Mannſchaft zuf der Strecke ausgezeichnet Anterſtützt wurde, kam nun immer klarer in Front. Der Leipziger traf im Bonner Stadion noch recht friſch mit faſt vier Minuten Vorſprung vor dem etwas erſchöpften Bleiweiß ein. Einen ſehr guten Eindruck hinterließen die weiteren Mit⸗ glieder der SA⸗Brigade Leipzig, die auch im Mann⸗ ſchaftsbampf den erſten Platz vor dem Reichsbahn⸗S Berlin belegte. Die Ergebniſſe: Deutſche Gehermeiſterſchaft, 50 Km.: 1. Prehn(SA Brigide 35 0 4234:21 Std.; 2. Bleiweiß(Berlin) .39.10 Stö.; 3. Dill(Berlin):42:87 Std.; 4. Kirſch(S. Brigade 85 Leipzig):43:39 Std.; 5. Köhler(SA Brigade 85 Leipzig):47:16 Std.; 6. Köppen(Berlin)):50, 7. Bern⸗ hardt(Dresden):51:35 Stö.; 8. Albrecht(Mainz):52:26 Std.; 9. Schoſtag(Berlin):55 Std.; 10. Fiſcher(Braun⸗ ſchweig):58:10 Std.; 11. Ditz(Bonn):59:12 Std.— aunſchaftswertung: 1. SA Brigsde 35 Leipzig, 2. Reichs⸗ bahn⸗SV Berlim. Die neue SS-Hauptreitſchule in München-Riem Durch die Tatkraft des Präſidenten der Reichsorganiſa⸗ tion für das„Braune Band von Deutſchland“, SS⸗Bri⸗ gadeführer Ratsherr Chriſtian Weber, erſtand ein vorbild⸗ liches Werk für den deutſchen Pferdeſport: die Turnierhalle in München⸗Riem. Dieſe großzügig ausgeſtattete Anlage ſoll für den Pferde⸗ und Reitſport beſonders veranlagte deutſche Volksgenoſſen ausbilden und fördern. Sie wurde am Sonntag feierlich eingeweiht und in einem Feſtakt ihrer Beſtimmung als SS⸗Hauptreitſchule zugeführt. Auf dem geſchmückten Feſtplatz hatten ſich die Vertreter oͤer Partei und ihrer Gliederungen, des Staates, der Wehrmacht, der Stadt und der dem Reitſport dienenden Verbände und Vereine, ferner die am Werk beteiligte Ar⸗ beiterſchaft eingefunden. SS⸗Obergruppenführer Polizei⸗ präſident Freiherr von Eberſtein, der Führer des SS⸗ Oberabſchnittes Süd, meldete dem Reichsführer SS Himmler die angetretenen Ehrenformationen, deren Spalier der Reichsführer SS abſchritt. Dann übergab Präſident Weber die vom Reichsſchatzmeiſter Schwarz, Miniſterpräſident Siebert, Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner und Oberbürgermeiſter Fiehler ge⸗ zeichnete Stiftungsurkunde der Anſtalt dem Reichsführer SS Himmler, der die Anſtalt mit dem Ausdruck des tief⸗ ſten Dankes übernahm. Er verlieh der Turnieranſtalt den Namen„SS⸗Hauptreitſchule“ und bezeichnete ſie als die letzte und oberſte Schule im Reich für die reiterliche Aus⸗ bildung der Schutzſtaffel. Weltmeiſterſchaſten der Jechter in Paris SFtalien Degen⸗Weltmeiſter Einen überraſchenden Verlauf nahmen die Schlußkämpfe im Mannſchafts⸗Degenfechten bei den Weltmeiſterſchaften der Feͤchter in Paris. Italien war nahe daran, auszuſchei⸗ den, rettete ſich aber ſchließlich doch noch in die Entſchei⸗ dung und ging dann als Sieger und Weltmeiſter aus die⸗ ſen Gefechten hervor. Nachdem Frankreich die Schweiz und Schweden überlegen abgefertigt hatte, gewann Italien gegen die Schweiz knapp mit:7 und verlor gegen Schwe⸗ den mit:9, ſo daß im ketzten Kampf zwiſchen Italien und Frankreich die Entſcheidung fallen konnte. Die Italiener gewannen hier aber bei 818 Siegen durch die beſſere Tref⸗ ferzahl, ſo daß Frankreich, Italien und Schweden zu den Stichkämpfen antraten. Frankreich beſiegte die Schweden mit:7, verlor aber dann gegen Italien mit:9. Schweden hätte Italien beinahe erneut bezwungen. Bei 818 Siegen ergab ſich aber die merkwürdige und ſeltene Tatſache, daß die erhaltenen und gegebenen Treffer der beiden Länder übereinſtimmten. So wurde Italien knapp mit einem Sieg und einem Unentſchieden Weltmeiſter vor Frankreich mit einem Sieg und Schweden mit nur einem Unentſchieden. Fünf Deutſche in der Zwiſchenrunde Obne die an dem Mannſchafts⸗Stichkampf beteiligten Fechter, die erſt in die Zwiſchenrunde eingreifen, begannen 50 Teilnehmer die Vorkämpfe zur Weltmeiſterſchaft im Degen⸗Einzelfechten. Von den deutſchen Vertretern ſchied lediglich Uhlmann aus, der ſich in ſeiner Gruppe nicht durchſetzen konnte. Schröder war in ſeiner Gruppe allen Mitbewerbern überlegen und blieb ungeſchlagen. Mierſch und Kretſchmann erkämpften ſich den Aufſtieg ebenſalls ſehr ſicher, Roſenbauer und Lerdon ſchafften es ſchließlich in Stichkämpfen. Die Zwiſchenrunde iſt in ſechs Gruppen zu je acht Teilnehmern eingeteilt. Hier haben es die deut⸗ ſchen Fechter ſehr ſchwer, denn zum Aufſtieg gelangen aus jeder Gruppe nur drei Teilnehmer. Vier Deutſche in der Vorſchlußrunde Die deutſchen Degenfechter ſcheinen ſich bei den Welt⸗ meiſterſchaften in Paris im Einzelturnier für die im Mannſchaftsfechten erlittene Niederlage ſchadlos halten zu wollen. Sie befinden ſich in der Mehrzahl in guter Form und haben ſich in der Zwiſchenrunde hervorragend geſchla⸗ gen. Lediglich Roſenbauer vermochte nur einmal zu ge⸗ winnen und mußte ausſcheiden. Kretſchmann verlor nur gegen D. Mangiarotti(Italien), Lerdon nur gegen den Schweden Drakenberg. Schröder war in ſeiner Gruppe der beſte Mann, er war nur dem Italiener Ragno und dem Schweden Lunoquiſt unterlegen, ſchlug aber u. a. den guten Franzoſen Coutrot. Die ſchwerſte Runde hatte Polizei⸗ Oblt. Mierſch zu beſtehen, aber mit drei Siegen holte er ſich einen vierten Platz, der ihm den Aufſtieg in die Vor⸗ ſchlußrunde ſicherte. Die Franzoſen und Italiener ſtehen noch ganz unter dem Eindruck der Anſtrengungen des vergangenen nächt⸗ lichen Mannſchaftsturniers. Italien hat zwar gleichfalls noch vier Fechter im Kampf, doch mußten die Franzoſen bisher nur auf Wolf verzichten, ſo daß ſie noch mit fünf Mann vertreten ſind. Von den Schweden kämpft als cn⸗ ziger nach Drakenberg. 8 B. Schmetz Degen-Meiſter Fecht⸗Weltmeiſterſchaften in Paris Im Pariſer Sportpalaſt wurden bei den Weltmeiſter⸗ ſchaften der Fechter am Montagvor⸗ und ⸗nachmittag die Endrundenkämpfe zur Degen⸗Einzelmeiſterſchaft durchge⸗ führt. Hervorragend hatten es die deutſchen Vertreter verſtanden, ſich für die in den Mannſchaftskämpfen erlit⸗ tenen Niederlagen zu revanchieren. Sie ſtellten die Hälfte der für die Endrunde zugelaſſenen Degenfechter. Polizei⸗ Oberleutnant Mierſch war hier beſter Deutſcher und be⸗ legte mit drei Siegen vor Kretſchmann(Berlin) den ſieb⸗ ten Platz. Lerdon bam dagegen nicht über den letzten Platz hinaus. Den Weltweiſtertitel holte für Frankreich 7 4 97 5• 7 7 8 7 9—— Deutſcher Doppelſieg in Jürich General der Flieger Milch und Major Seidemann in Front Mit einem unvergleichlichen deutſchen Erfolg wurde der Alpenflug bei der Vierten Internationalen Züricher Flugwoche am Montag abgeſchloſſen. Der über 367 Kilo⸗ meter führende Wettbewerb vom Züricher Flughafen Düben⸗ dorf über Thun nach Bellinzona und unmittelbar zurück nach Dübendorf, mit Zwangslandungen in Thun und Bellinzona, wurde in zwei Klaſſen für Einſitzer und Mehr⸗ ſitzer ausgetragen. In beiden Abteilungen ſtellte Deutſch⸗ land die Sieger, wobei Major Weidemann mit 56:47,1 auf der BFW⸗Meſſerſchmioͤt Tagesbeſtzeit erflog. Trotz der Zwiſchenlandungen legte er die Strecke alſo mit einer mittleren Stundengeſchwindigkeit von 400 Kilometern zu⸗ rück. In der Klaſſe B für Mehrſitzer ſiegte der General der Flieger Milch mit einer Dornier Do. 17 unter Füh⸗ rung von Major Polte und Bordwart Hänsgen ſowie Fun⸗ ker Franz als Inſaſſen in 58:42,3 Minuten vor dem bel⸗ giſchen Fliegerhauptmann van der Heyden(Farry Fox) in :06:12,8 Stunden und Kapitän de Caters(Belgien) in :08:07 bei ſieben geſtarteten Teilnehmern. In der Wer⸗ tung der Einſitzer war Major Weidemann mit der§W⸗ Meſſerſchmitt 109 in Tagesbeſtzeit von 56:47,1 Minuten vor Leutnant Hlado⸗Tſchechoſlowakei in:03:32,8 überlegen ſiegreich. Im Steig⸗ und Sturzfiugwettbewerb gab es einen weiteren deutſchen Doppelerfolg. Die 3000 Meter Höhe mit anſchließendem Sturzflug bewältigte der deutſche Pilot Franke mit der Meſſerſchmitt 100 in:05,7 Minu⸗ ten als Beſter vor Schürfeld⸗Deutſchland in:28,0 Min. Notlandung Adets vor dem Alpenrundflug Vor Beginn des am Montag geſtarteten internationalen Alpenrundſllugs mußte Generalmajor Udet infolge Mo⸗ tordefekt in Steffisburg in der Nähe von Thun im Ber⸗ ner Oberland notlanden. Es gelang ihm, ſeine Be 109 mit geringem Schaden zur Erde zu bringen. General⸗ major Udet ſelbſt kam mit ein paar Schrammen davon. Zum Ausſcheiden Udets aus dem Internationalen Alpenrundflug Zum Ausſcheiden von Generalmajor Udet aus dem Internationalen Arpenrundflug für Militärflugzeuge wird noch gemeldet: Generalmajor Udet, der als Letzter um .51 Uhr geſtartet war, mußte notlanden, weil die Benzin⸗ zufuhr nicht mehr funktionierte. Den Rückflug trat er mit einem ihm nachgeſandten Reiſeflugzeug an, deſſen Steuer er ſelbſt führte. Als er vom Kommandanten des Thuner Flugplatzes hörte, daß von einem vor längerer Zeit geſtarteten tſchechoſowakiſchen Teinehmer, Hauptmann Engler, noch keine Nachricht eingetroffen ſei, und man ſchon Befürchtungen wegen ſeines langen Ausbleibens hegte, begann Udet in den Seitentälern des Thuner Sees Bernärd Schmetz vor ſeinem, von Lerdun geſchlagenen Landsmann Coutrot. Das Ergebnis: Degen⸗Einzelſechten: Weltmeiſter Schmetz(Frank⸗ reich) 8 Siege; 2. Coutrot(Frankreich) 7.; 3. Straſſer (Belgien) 6.; 4. E. Mangiarotti(Italien) 5.; 5. H. Olivia(Mexiko) 4.; 7. Oblt. Mierſch(Deutſchland) 3.; 8. Kretſchmann(Deutſchland) 2., 1 Unent⸗ ſchieden; 10. Lerdon(Deutſchland) 2 S. Zum Tode von Delius Der Nachruf des Korpsführers Hühnlein Korpsführer Hühnlein hat zum Tode des am Sonntag auf dem Nürburgring verunglückten Rennfahrers Ernſt von Delius einen Nachruf erlaſſen, der folgenden Wortlaut hat: „Einer unſerer jüngſten und erſolgreichſten Männer des deutſchen Motorrennſports, NScge⸗Scharführer Ernſt von Delius, wurde durch ein tragiſches Geſchick jäh aus dem Leben geriſſen. Beim Großen Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring, dieſem ſportlichen Kampf der Männer und Motore, dem er ſich mit Herz und Hand verſchrieben hatte, ſahen wir ihn kampffreudig wie immer am Start. Mutig und entſchloſſen fuhr er Runde auf Runde. Jeder glaubte, ihn auch am Ziel in der Spitzengruppe unſerer Meiſterfahrer zu finden, bis die Nachricht von ſeinem Un⸗ fall kam, der zunächſt unerheblich ſchien, dann aber die ernſte Folge hatte. Wir ſind erſchüttert über dieſes unerwartete Schickſal. Ein Mann fiel, dem das Leben große Chancen gegeben hatte und der auch die notwendigen Fähigteiten für dieſes Amt beſaß. In der früheſten Jugend war von Delius ein leiden⸗ ſchaftlicher Anhänger des Motorraöſports. Nach dieſer ausgezeichneten Schule ſtieß er dann guan Autorennſport. Seitdem er ſich vor vier Jahren einen alten Sportwagen kaufte und damit neun erſte und zwei zweite Preiſe er⸗ kämpfbe, fanden wir ihn ſtets in vorderſter Front. Nach einer Erfolgsſerie als BMW⸗Fabrikfahrer wurde Ernſt von Delius dann im Frühjahr 1936 von der Auto⸗ Union als Nachwuchsfahrer verpflichtet. Sein erſter Sieg im Grand⸗Prix⸗Wagen beim Großen Prets von Kapſtadt in Südafrika beſtätigte im vorigen Jahr ſein großes Kön⸗ nen. In Tripolis, beim Avusrennen und beim Rennen um den Vanderbilt⸗Pokal erhärtete er dieſen Beweis, daß er zur Spitzenklaſſe der europäiſchen Rennfahrer gehört. Ernſt von Delius iſt als Motormann gefallen. Seine iugendliche Begeiſterung zum Motorſport und ſein un⸗ beugſamer Wille waren ihm im Leben treue Helfer. Er wird unſerem jungen Nachwuchs ſtets ein Vorbild ſein. Die NSKök⸗Motorbrigade Berlin ſenkt die Fahnen. Sie wird das Andenken von Delius' bewahren. Sein Name wird allen Männern des Korps in unvergeßlicher Er⸗ innerung bleiben. gez. Hühnlein, Korpsführer.“ Carattiola führt in der Straßenmeiſterſchaft Drei Rennen ſind in dieſem Jahre zur Ermittlung des deutſchen Straßenmeiſters im Rennwagen gültig: das Eifel⸗ rennen, der Große Preis von Deutſchland und der Große Bergpreis von Deutſchland, der am kommenden Sonntag bei Freiburg i. Br. den Schauinsland hinauf gefahren wird. Nach den Eifelrennen und dem Großen Preis liegt Rudolf Caracciola auf Mercedes⸗Benz mit einem Sieg und einem zweiten Platz(8 Punkten) vor Bernd Roſe⸗ meyer auf Auto⸗Union(7 Punkte), der einmal zum Siege und einmal auf den dritten Platz kam). Manfred von Brauchitſch hat 5 Punkte lein dritter und ein zweiter Platz). Zwiſchen dieſen drei Fahrern liegt nunmehr die Entſcheidung. Jeder von ihnen kann noch den Meiſtertitel erobern. die Suche nach dem verirrten Flieger aufzunehmen, da hier das Motorengeräuſch des tſchechoſlowakiſchen Flug⸗ zeuges angeblich ausgeſetzt haben ſoll. Erſt als tiefhän⸗ gende Wolken ein Weiterſuchen unmöglich machten, kehrte Udet nach Dübendorf zurück. 18. Nationale Rhön Erſt am Nachmittag Startmöglichkeit Der zweite Wettbewerbstag der 18. Nationalen Rhön begann mit„Knofe“ und die überladenen Wolken deckten die Berge des Rhöngebiets bis Mittag ein. Die Flug⸗ tätigkeit wurde ſo vorübergehend zur Ruhe gezwungen, ſo daß es den von ihren Ueberlandflügen am Vortag zurück⸗ gekehrten Piloten möglich war, ihre Flugzeuge wieder ſtartfertig zu machen. Um 14 Uhr riß die Wolkendecke und in kurzer Zeit waren 33 Start erfolgt, die allerdings bei der in der Rhön vorherrſchenden ſchlechten Witterung in den meiſten Fällen nicht über 30 Km. hinaus führten. Stveckenflüge über 30 Km. führten Güſſefeld(Hamburg) nach Meiningen(58 Km.), Karch⸗Zimmermann(De) in. einem Doppeſitzer nach Coburg(75 Km.) und Blech(Bres⸗ lau nach Loheſiten im Thüringer Wald mit ſogar 106 Km. ourch. NSFͤK⸗Gruppe Berlin führt Nach den Leiſtungen vom Sonntag führt die NScͤ⸗ Gruppe Berlin dank des Zielfluges einer Kette von drei Piloten nach Chemnitz. Die größte Höhe erreichten Helm⸗ Stöckler mit 2875 Meter in einem Doppelſitzer und der Tagespreis fiel dem Oſtpreußen Ruhnke zu. Die beiden Tagespreiſe des Montag fielen an die Ber⸗ ziner Haaſe und Philipps. Deutſche Kunſtflug- Meiſterſchaft Die deutſche Kunſtflug⸗Meiſterſchaft 1937 wird am 14. und 15. Auguſt auf dem Flughafen in Dortmund ent⸗ ſchieden werden. Der Korpsführer des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Fliegerkorps hat die Durchführung des Wettbewerbs der NScK⸗Gruppe X(Eſſen) übertragen. Die Ausſchei⸗ dungskämpfe beginnen am 14. Auguſt und der Titel fällt dann am 15. Auguſt demjenigen Bewerber zu, der die höchſte Punktzahl erzielt. Der Sieger erhält außer dem Titel„Deutſcher Kunſtflugmeiſter 1937“ auch den Wander⸗ preis und einen Ehrenpreis des Reichsminiſter der Luft⸗ fahrt. Die ſechs beſten Bewerber in der Ausſcheidung ſtar⸗ ten zum Titelkampf. Weitere Ehrenpreiſe wurden vom Staatsſekretär der Luftfahrt, vom Korpsführer des NSc§K, des Gauleiters von Weſtſalen⸗Süd und dem Gruppenfüh⸗ rer der NS§ͤK⸗Gruppe X zur Verfügung geſtellt. Ein erleſenes Feld von 20 Bewerbern wird ſich an der Meiſterſchaft beteiligen, ͤarunter auch Graf Hagenburg und als einzige Frau die bekannte Kunſtfliegerin Liſel Bach. Leichtathletik-Klubkampf Schi⸗Elub ſiegt gegen Stadtſportverein mit 98744 Der Schi⸗Club Mannheim e. V. trug am Sonntag früh bei herrlichem Sonnenſchein im Stodion einen Klubkampf gegen den Skadtſportverein aus. Beide Vereine keünen den Wert der Leichtathletik als Ergänzungsſport zu ihren S Auch die Schifrauen zeigten gegen die rauen vom Stadtſportverein, daß ſie ſich nicht nur auf den Brettern bewegen können. Beide Mannſchaften zeigten ſehr beachtliche Leiſtungen. Der SCM ſtellte, mit Aus⸗ nahme im Kugelſtoßen, im Einzel ſowie im Geſamtergebnis die beſſere Mannſchaft. Im Anſchluß an die Wettkämpfe wurde ein Fußballſpiel(2 mal 15 Minuten) ausgetragen, das der Stadtſportverein:0 gewann. Die Ergebniſſe wurden unter Auſſicht von Herrn Schüſſel vom Reichsverband für Leibesübungen abgenommen. Die Ergebniſſe: Männer, 100 Meter: 1. Langer(SCM) 11,4; 2. Urban und Togmund(SCM) je 11,9, 3. Stapf(Stadt) 12 Sek. 400 Meter: 1. Langer(SCM) 56:08; 2. Effelberger(SCM) 58:04; 3. Urban(SCM):02,5; 4. Michel(Stadt):06,2 Min. Weitſprung: 1. Raab(SCM) 5,60; 2. Urban(SCM) und Rehglau(SCM) je 5,50; 4. Walgenhäußer(Stadt) 5,32 Meter. Kugelſtoßen: 1. Walgenhäußer(Stadt) 10,20; 2. Kunzelmann 9,76; 3. Urban(ScM) 9,70; 4. Bundſchuh (SEM) 8,4 Meter. Hochſprung: 1. Linder 1,60) 2. Raab und Urban je 1,50, 3. Bundſchuh 1,45 Meter(alle SCM). Keulenweitwurf: 1. Rehglau(SCM) 58,10, 2. Linder (SCM) 54,80; 3. Lehr(Stadt) 54,10; 4. Langer(SCM) 52,80 Meter. A4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. SCM:04; 2. Stadt.19,6 Min. Geſamtergebnis: Schiklub Mannheim 93 Punkte, Stadtſportverein 44 Punkte. Frauen: 75 Meter: 1. Selting 10,0; 2. Kaufmann 11,27 3. Kempf 11,3, 4. Koch 11,4 Sek.(alle SCM). Kugelſtoßen: 1. Ußmann(SC(M) 6,82; 2. Schott(Stadt) 7,48; 6. Born⸗ hofen(Stadt) 6,93; 4. Maurer(SCM) 6,68 Meter. Hoch⸗ prung; 1. Selting und Ußmann(SCM) je 1,30, 3.— mann(SCM) 1,25; 4. Schott(Stadt) 1,20 Meter. Ballweit⸗ wurf: 1. Ußmann(SSM) 52,40; 2. Schott(Stadt) 38,40; 9. Seltina(SCM) 87,80; 4. Waibel(SSMf 37 Meter. Weitſprung: 1. Selting 4,80; 2. Kaufmann 4,70; 3. Waibel 4,50; 4. Schott 4,40 Meter. Das deutſche Aufgebot gegen Frankreich Den Rahben der diesjährigen Leichtathletik⸗Länderkämpfe eröffnet a Münchner Begegnung zwiſchen Deutſchland und Frankreich am Sonntag, 8. Auguſt. Reichsfachamts⸗ leiter Dr. Ritter von Halt hat auf Grund der Ergebniſſe bei den deutſchen Meiſterſchaften für dieſes Treffen fol⸗ gende Athleten namhaft gemacht: 100 Meter: Borchmeyer(Stuttgart), Scheuring(Ot⸗ denau); 200 Meter: Hornberger(Frankfurt), Necker⸗ mann(Mannheim); 400 Meter: Robens(Stuttgart), Linnhoff(Charlottenburg); 800 Meter: Harbig(Dresden), Lang(München); 1500 Meter: Schaumburg(Berlin), Stad⸗ ler(Freiburg); 5000 Meter: Syring(Wittenberg), Eber⸗ hardt(Berlin); 110 Meter Hürden: Wegner BBerlin), Kumpmann(Köln); Hochſprung: Weinkötz(Köln), Augu⸗ ſtin Berlin); Weitſprung: Long(Leipzig), Aßmus(Leip⸗ Gig); Stabhochſprung: Müller(Kuchen), Sutter(Freiburg); Kugelſtoßen: Wöllke(Berlin), Konvad(München); Diskus⸗ werfen: Schröder(Berlin), Lampert(München); Speer⸗ werfen: Laqua(Breslau), Stöck(Charlottenburg); 4 mal 100 Meter: Hornberger, Neckermann, Borchmeyer, Scheu⸗ ring; 4 mal 400 Meter: Robens, Linnhoff, Kiſters, Rößler. NSDAP-Miſſeilungen Aus partetamtlichen Behanntmachungan entnommen Anordnungen der Kreisleitung Ortsgruppen der NSDA gruppen der NS DAP auf der Beſchafteſteue. 20.30 Uhr, NS⸗Frauenſchaft Kaſſenwalterinnen. Die Beitrogsmarken ſind abzuholen in L 9, 7, Abteilung Kartei. Friebrichsfeld. Sprech⸗ und Kaſſenſtunden ſind nur dienstogs von 20 bis 21 Uhr. Zeit iſt einzuhalten. BDM Gruppenfächer ſofort leeren. —08 ——— — „cſe Seutaclie SDie Ueilablungsole Lundeunk-oluckedlung 1037 Von Hans Kriegler, Vom 30. Juli bis 8. Auguſt findet die„14. Große Deutſche Rundfunkaus⸗ ſtellung 1937“ in Berlin ſtatt. Aus allen Gauen Deutſchlands werden Sonder⸗ züge die Maſſen der Beſucher zur Reichshauptſtadt bringen. Die Schriftleitung. Die„Große Deutſche Rundfunkausſtellung“ iſt eine politiſche Ausſtellung. Sie wendet ſich nicht ſo ſehr an den Fachmann wie an das Volk in ſeiner Geſamtheit. Das bedeutet nun nicht etwa, daß der Fachmann auf der Rundfunkausſtellung nichts zu ſuchen hätte und dort nicht eine Fülle der inter⸗ eſſanteſten Anregungen bekäme. Sowohl auf der Seite des Rundfunks wie bei der Darſtellung des politiſch⸗propagandiſtiſchen Apparates des ſtaatlichen und parteilichen Rundfunkweſens oder bei der Schau des Fernſehens und der rundfunkinduſtriellen Er⸗ zeugniſſe treten ſoviel bedeutſame Einzelheiten in Erſcheinung, daß auch der Fachmann der Rundfunk⸗ ausſtellung ſeine Aufmerkſamkeit nicht verſagen kann. Gerade deshalb heißt es die Leiſtungen der geiſtigen und techniſchen Geſtalter, die der Ausſtel⸗ lung ihr Gepräge geben, nicht ſchmälern, wenn ich feſtſtelle, 8 daß die große Leiſtungsſchau des national⸗ ſozialiſtiſchen Rundfunkſchafſens doch erſt da⸗ durch Sinn und Berechtigung erhält, daß die breite Maſſe des Volkes an ihr teilnimmt. Allein für das Volk iſt nach den nationalſozia⸗ liſtiſchen Grundſätzen unſerer Rundfunkarbeit über⸗ haupt der Einſatz aller jener Kräfte gerechtfertigt, die tagein, tagaus in der politiſchen Rundfunk⸗ organiſation in den Rundfunkhäuſern oder in der Rundfunkwirtſchaft ihren verantwortungsvollen Dienſt tun. Die diesjährige Rundfunkausſtellung gibt, wie die Ausſtellungen der Vorjahre, einen um⸗ faſſenden Ueberblick über die Leiſtungen des deutſchen Rundfunks in den vergangenen Monaten und zeigt zugleich die künftige Entwicklung des Rundfunk⸗ weſens auf. Mit der„Großen Deutſchen Rundfunkausſtel⸗ lung“ beginnt für die Rundfunkſchaffenden ein neues Arbeitsjahr. Gleichzeitig ſetzt auch eine ver⸗ Carſta Löck in dem Film„Heiratsinſtitut Jda u. Co.“, der heute in Mannheim anläuft. —..—————— œVꝙx7j7Tlll ò rUV'u ¶.!ᷣ· ꝰB ꝰ ꝰ ꝰ ꝰꝰ ꝑð? Üꝰ ¶¶ ¶¶ ⁊ Von einer Ausstellung zur anderen: Präſident der Reichsrundfunkkammer ſtärkte Propaganda für den Rundfunk unter den⸗ jenigen Volksgenoſſen ein, die noch nicht als Hörer gewonnen wurden. Die Rundfunkausſtellung erfor⸗ dert alſo nicht nur allein eine Mobiliſierung aller im Rundfunkweſen tätigen Kräfte, ſondern in ganz entſcheidendem Maße auch eine Mobiliſierung der Volksmaſſen zum Rundfunk hin. Unſere Rundfunk⸗ ausſtellung 1987 ſoll die Anteilnahme des deutſchen Volkes am Rundfunk ſtei⸗ gern und mit dazu beitragen, daß der beiſpielloſe Höreranſtieg ſeit dem Jahre 1933 weiter anhält, bis als Ziel der nationalſozialiſtiſchen Rundfunkarbeit auch der letzte Volksgenoſſe Rundfunkhörer gewor⸗ den iſt Was die Ausſtellungsbeſucher in den Rieſen⸗ hallen auf dem Berliner Meſſegelände zu ſehen be⸗ kommen, zeigt ihnen das Rundfunkſchaffen bei der Arbeit, gibt ihnen Rechenſchaft über die Leiſtungen im laufenden Jahr und weiſt der Rundfunkentwick⸗ lung den Zukunftsweg. Der Rundfunk bei der Arbeit bedeutet für die Hörerſchaft Freude, Entſpannung, Unterhaltung, Miterleben am Zeitgeſchehen, Teilnahme an allen Aeußerungen der Kultur. So geſchieht es alltäglich, wenn der Rundfunk ſeine Programme azu den Mil⸗ lionen deutſcher Menſchen ſendet, die ſeinen Ruf vernehmen. So geſchieht es auch auf der Rundfunk⸗ ausſtellung, wenn die Reichsſender mit ihren volks⸗ tümlichen und charakteriſtiſchen Programmen von der Ausſtellung her ſenden. Auch auf der Rund⸗ funkausſtellung zeigt ſich der Rundfunk bei der Arbeit. Die Beſucher vertreten hier, wo ſie an den Sendungen als Zuſchauer unmittelbar teil⸗ nehmen können, die große Millionengemein⸗ ſchaft der Hörenden und erleben in unge⸗ zwungener Beſchwingtheit Feſttage des Rund⸗ funks, wie ſie in ſo umſaſſender Form nur die Ausſtellung vermitteln kann. Das deutſche Volk weiß heute, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Staatsführung dem Rundfunk die Mög⸗ lichkeit zu ſeiner beiſpielloſen Entfaltung damit ge⸗ geben hat, daß ſie ihn zum Träger, Verkünder und Geſtalter des Willens des Führers machte. Die politiſche Miſſion, die der Rundfunk im Dritten Reich übernommen hat, iſt ſe ine volkstümlichſte Miſſion. Um dieſe poli⸗ tiſche Zielſetzung der nationalſozialiſtiſchen Rund⸗ funkgeſtaltung hat ſich dann das übrige volkstümliche Geſtaltungsprinzip des Rundfunks entwickelt. Seine großen kulturellen Sendungen, ſeine gewaltigen ſportlichen Uebertragungen, ſeine unterhaltenden Programme verfolgen nur den einen Zweck, dem auch der Rundfunk in ſeiner politiſchen Funktion dient, jedem einzelnen Volksgenoſſen in ſeinem täg⸗ lichen Lebenskampf das Bewußtſein zu geben, daß ſein Leben ſich nicht geſondert von der Geſamtheit vollzieht, ſondern daß er als Teil der Gemeinſchaft mit der Gemeinſchaft in den Kreis gemeinſamen Erlebens eingeſchloſſen iſt. Damit hat auch der ein⸗ zelne teil an den geſamten Daſeinsäußerungen unſerer völkiſchen Gemeinſchaft, die im Rundfunk ihren Widerhall und ihre Geſtaltung findet. Ein Rundfunk, der ſo bis in die Tiefen unſeres Volkstums wie unſer nationalſozialiſtiſcher vor⸗ oͤringt, wird auch vom ganzen Volk verſtanden und zum unentbehrlichen Begleiter ſeines Alltagslebens erhoben. Wenn dieſer Rundfunk ſeine vielgeſtal⸗ tigen Erſcheinungsformen zu einer Schau zuſam⸗ menträgt, in der die Spitzenleiſtungen des gemein⸗ ſamen Schaffens am und für den Rundfunk vor⸗ geführt werden, ſo iſt dieſe Rundfunkausſtellung in der Tat eine Ausſtellung für das ganze deutſche Münchner Vilderbogen im Schloßmuſeum Geſchwindigkeit iſt keine Hexeret; aber dennoch muß man den gar nicht muſeumsmäßigen Schneid bewundern, mit dem Muſeumsdirektor Jacob knapp eine Woche nach den Münchner Feſttagen ſchon eine fix und fertige kleine Photoſchau beieinander hat. Wer ſich ein bißchen in ſolchen Sachen auskennt, der weiß: es iſt ja nicht damit getan, daß man von ein paar guten Blickpunkten aus ſeine zwei, drei vier Kleinbild⸗Filmſtreifen runterknipſt. Denn einmal gehen ſolche Aufnahmen, wie Dr. Jacob ſie ſeit Jahr und Tag ſeinen Ausſtellungen beigibt. über knipſtes“ im landläufigen Sinne weit hinaus, und mancher Berufsphotograph oder Preſſe⸗Bildberich⸗ ter könnte ſich glücklich preiſen, wenn er nur an⸗ nähernd ſoviel künſtleriſches Feingefühl und Sinn für gute Wirkungen aufbrächte, wie dieſer Mann⸗ heimer Muſeumsdirektor, der das Photographieren eigentlich nur ſo nebenbei in ſeine ſonſtige, ausge⸗ dehnte Berufsarbeit einbezogen hat. Außerdem iſt es von der Aufnahme bis zum ausſtellungsbereiten Bild immerhin auch noch kein kleiner Weg. Da muß entwickelt, der Bildausſchnitt überprüft, das Papier für die Großkopie herausge⸗ ſucht werden, denn Nacht Inahmen zum Beiſpiel wollen hier meiſt ganz anders behandelt werden als gut durchgezeichnete Tageslichtmotive. Und dann die Paſſepartouts, die Rahmen, die Bildunterſchrif⸗ ten, endlich die Anordnung im Raum, von der nicht zuletzt ein weſentlicher Teil des mehr oder weniger überzeugenden Geſamteindrucks abhängt! Genuge die Zeit von Montag bis Samstag hat ausgereicht. Die Ausſtellung mit rund hundert Bil⸗ dern füllt dͤrei Räume der Zimmerflucht rechts vom Ritterſaal, und geſtern waren ſchon eine Menge Leute da, um ſie anzugucken. Es lohnt ſich auch wirk⸗ lich hineinzugehen. Denn nicht nur iſt da wieder eine Ausleſe oft prachtvoll erfaßter Bilder von größ⸗ ter Einprägſamkeit beieinander, ſondern die von Dr. Jacob und zum kleineren Teil von dem jungen Schloßmuſeumsbeamten Karl Biebelheimer auf⸗ genommenen Szenen aus den beiden Haupt⸗Feſt⸗ tagen bieten ſo im Zuſammenhang natürlich eine weit ausführlichere Schilderung aller Ereigniſſe als die Einzelausſchnitte in den illuſtrierten Zeitungen, — ia, ſogar als die Wochenſchau im Kino, weil ſie nach Belieben zu gründlichem Verweilen aufmuntern und nicht gleich wieder„von der Bildfläche ver⸗ ſchwinden“. Müuchens Feſt, wie es nicht jeder geſehen hat möchte man die ganze Folge überſchreiben,— ſoviel reizvolle Durchblicke und beinahe anekdotiſche Stim⸗ mungsberichte gibt ſie wieder. Es iſt ja nicht nur das große Fahnenwehen, das Lichterſpiel beim Künſt⸗ lerfeſt im Ausſtellungspark, die Sicht auf das offi⸗ zielle hiſtoriſche Ereignis, ſondern hier hat der Re⸗ porter zugleich auch gar eifrig„dem Volk auf's Maul geſchaut“ und damit faſt ſeine ſchönſten Erfolge gezeitigt. Wie da Münchner Jugend einen der Löwen vor der Feldͤherrnhalle beſetzt hält,— wie Bäuerinnen im Sonntagsſtaat— das unvermeidliche Proviantköfferchen neben ſich— auf irgendeiner Freitreppe des Feſtzuges harren, das ſind Genre⸗ bilder von entzückender Unmittelbarkeit. Sehr aus⸗ führlich kann man ſich über die Art der Ausführung und Aufſtellung jener vergoldeten Großplaſtiken unterrichten, die Profeſſor Wackerle und ſein Schülerkreis eigens für die Ausſchmückung der Feſt⸗ ſtraße um Siegestor und Univerſität geſchaffen haben. Und daß die Wagen des Feſtzuges„2000 Jahre deutſcher Kunſt“ mit etwa einem Viertel⸗ hundert Aufnahmen nicht zu kurz kommen verſteht ſich eigentlich von ſelbſt. So wird jeder Muſeums⸗ beſucher vor dieſen jüngſten„Münchner Bilderbogen“ auf ſeine Koſten kommen, der Photodienſt inſonder⸗ heit aber manche nützliche Anregung dafür finden, BILDER VoNHTACE Der„Imbiß⸗Autobus“ Eine Rheiniſche Verkehrsgeſellſchaft ſtellte einen„mbiß⸗Autobus“ in den Verkehr der eine vollkommen eingexichtete Bar, Kochgelegenheit, fließendes Waſſer, Spültiſche, Aurichte und Aufbewah⸗ rungsräume für Flaſchen und Teller beſitzt. Der Imbiß⸗Autobus wird gerade bei Sommerfahrten ſchnell volkstümlich werden. (Weltbild, Zander⸗M.) Die jüngſte Mutter der Welt Ein dreizehnjähriges Mädchen aus Texas, Daniela Gonzales, hat bereits ihr zweites Kind glücklich zur Welt gebracht. Ihr erſtes Kind gebar ſie mit nicht ganz 12 Jahren. Ihr Mann iſt Arbeiter in einer Oelraffinerie.(Preſſephoto, Zander⸗M.) 9 Volk. Die Ausſtellung geht jeden an, der mit dem techniſchen Phänomen„Rundfunk“ zugleich das ge⸗ waltige Wunder ſeiner mannigfachen ſchöpferiſchen Geſtaltungsmöglichkeiten erkennt, die auch ſein per⸗ ſönliches Leben mit Freude erfüllen. — man ſolch ein Thema lichtbildneriſch anpacken kann. I. Der Kunſtverein zeigt: Schleswig-Holſtein/ Land und Voll Die ſehr anſprechende Schau von Gemälden und Plaſtiken aus einem typiſch norddeutſchen Lebens⸗ raum vorwiegend ländlicher Prägung iſt als Wan⸗ derausſtellung der NS⸗Kulturgemeinde, Gau Schleswig⸗Holſtein, auf ihrer Reiſe durch das Reich nun auch in unſere ſüdweſtdeutſche Ecke gekommen. Und wenn man den vierzig aus⸗ ſtellenden Künſtlern das Lob eines recht erfreulichen Geſamteindrucks von ihrem Schaffen ausſprechen kann, ſo kommt neben dem Vorzug der Bekanntſchaft mit einer ganzen Reihe ſympathiſcher Maler und Bildhauer gerade für uns hier unten noch der beſon⸗ dere Reiz des landſchaftlichen Motivs hinzu, deſſen Stille, Kraft und Weite in vielen dieſer Bilder über⸗ zeugend eingefangen iſt. 73 Mit zu den ſchönſten und maleriſch feinſten Ar⸗ beiten dieſer Art gehört das kleine Gemälde„Beim Netzeflicken“ von Henning Edens, einem gebürti⸗ gen Hamburger, der über die praktiſche Malerlehre zur Kunſt gekommen iſt und heute als Mann in den beſten Jahren in Altona wirkt. An zweiter Stelle möchten wir den Blick in das Kircheninnere von Curslack nehmen— ein Bild von Amalie Ruths—, voll ſchwebenden Lichtes, das um blaugeſtrichenes Ba⸗ rockgeſtühl ſpielt und in ſeiner Eindringlichkeit auch für die bewahrende Sorgfalt der ſchleswigholſtei⸗ niſchen Denkmalspflege ſpricht. Zwei Dünenland⸗ ſchaften— die eine von Magnus Weidemann, die andere von Carl Hilmers—, geben beide aus ganz verſchiedener künſtleriſcher Blickrichtung Weſentliches wieder. Ebenſo atmen die Bilder„Red⸗ lefswerft“ und„Bauernhöfe auf der Geeſt“ von Ingwer Paulſen in ihrer eigenartigen ſarblichen Friſche einen Hauch von Meer und Sonne und ſtar⸗ ker Naturhaftigkeit, während die ſehr reizvolle Schil⸗ derung„Aus Wedel“ von Ernſt Flege ein in das Norddeutſche überſetzter Will Sohl ſein könnte. Auch dies Bild übrigens, wie mehrere andere, als Staats⸗ * Der„Weiße Pferdeadler“ ſtarb Der volkstümlichſte Indianerhäuptling unſerer Zeit, der eigentlich 150 Jahre olt werden wollte,„White Horſe Eagle“, iſt, wie wir bereits vor kurzem gemeldet haben, im Alter von nur 115 Jahren in die „Ewigen Jagoͤgründe Manitus“ hinübergewechſelt. „White Horſe Eagle“ iſt wohl der in der Welt bekann⸗ teſte Indianerhäuptling geweſen; er war in Amerika ſo populär, daß ſein Kopf von der Regierung in ein offi⸗ zielles Geldſtück geprägt wurde. Er war bereits vor mehr als 50. Jahren Gaſt in Berlin und wurde damals von Bismarck empfangen. Im Laufe ſeines Lebens war er zunächſt einer der erbittertſten und verwegenſten Indianerkämpfer gegen die Weißhäute, dann einer der Begründer des Ewigen Friedens zwiſchen den India⸗ nern und den Bleichgeſichtern.(Weltbild, Zander⸗M.) ankauf durch den Regierungspräſidenten gekenn⸗ zeichnet. Aus der großen Zahl guter Maler blieben uns noch im Gedächtnis: Ludwig Roth, der hinter ſpie⸗ lendem Waſſer den Kirchturm eines Küſtenſtädtchens mit dekorativer Farbigkeit zeichnet; Otto Nie⸗ meyer⸗Holſtein, deſſen„Stürmiſcher Tag“ locker und gut in den Tonwerten gemalt iſt; Chri⸗ ſtian Rautenberg, von dem ein faſt erzähleriſch anmutender„Schrebergarten“ in romantiſcher Sach⸗ lichkeit zu ſehen iſt. Unter den nicht ſehr zahlreichen Plaſtiken begrüßt man mit herzlicher Freude einige ganz ausgezeich⸗ nete Arbeiten des jungen Rudolf Leptſen, deſſen großes und eigenartiges bildhaueriſches Können auch in der gegenwärtigen Kunſthallenausſtellung auffiel. Hier im Kunſtverein zeigt er mit„Bäuerin“ und „Leſendes Mädchen“ zwei in dunkelgetöntem Holz geſchnittene Statuetten voll ruhiger Sicherheit. Das„Ferkelchen“ dagegen iſt ebenſo nett und lebendig wie ähnliche Tierſtudien, die wir im Anbau der Kunſthalle ſahen. Zwei reizende kleine Bronzen„Füllen“ und„Kälbchen“,— trefflich in der Bewegung und erfüllt von kindlicher Da⸗ ſeinsfreude,— bringt Max Winter, der in Klein⸗ Flottbek bei Altona tätig iſt. Margot Schubert Britannicus: Der König und die Königin. Albert Nauck Verlag, Berlin. Preis 6 A. Das Intereſſe an den engliſchen Verfaſſungsinſtitutio⸗ nen iſt durch die Vorgänge des letzten Jahres auch bei uns ſehr lebhaft geworden. Auch hinter den engliſchen Inſti⸗ tutionen, die ſoviel beſtändige Kraft in ſich ſelber tragen, ſtehen aber lebendige Menſchen, die ihrem Inhalt erſt Er⸗ ſcheinung geben. Das rechtfertigt das vorliegende Buch eines unbekannten angeblich dem engliſchen Königshauſe naheſtehenden Verfaſſers, das dem jungen engliſchen König und ſeiner Familie gewidmet iſt. Es iſt kein ſehr tiefes Buch, aber es iſt auch keine reine Hofbiographie nach alten, berüchtigtem Muſter. So ſehr, manchmal zu ſehr, die Per⸗ ſönlichkeit des jungen Königs und ſein perſönliches Wer⸗ den und Erleben auch hervortritt, ſo iſt der Verfaſſer doch auch klar und klug bedacht darauf, die zeitlichen und poli⸗ tiſchen Hintergründe dieſes Lebens nicht zu überſehen. So entſteht zwar kein politiſch⸗problematiſches Buch, aber immerhin ein Buch mit ſtarkem Zeitkolorit. 9 Al. Win bauer. 6. Seite) Nummer 339 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 27. Juli 1987 — Auf mehreren engliſchen Eiſenbahnlinien hat⸗ ten ſich in den letzten Monaten die Frachtdiebſtähle in ſo ſtarkem Maße gehäuft, daß ſich die Bahnpolizei zu durchgreifenden Maßnahmen entſchloß. Sie ſetzte in den Güterbahnhöfen, die von den Verbrechern be⸗ ſonders ſtark gebrandſchatzt worden waren, Spezial⸗ beamte ein und leitete einen verſtärkten Streifen⸗ dienſt in die Wege. Die Erfolge ließen dann auch nicht auf ſich warten. Schon nach kurzer Zeit gelang es den Beamten, feſtzuſtellen, daß die Diebe unter den Eiſenbahnangeſtellten ſelbſt zu ſuchen waren, und daß ein in England berüchtigter Hehler, Abva⸗ ham Blumenſtein, der allgemein der„König der engliſchen Hehler“ genannt wird, das Diebesgut in Empfang nahm. Blumenſtein war aber ein äußerſt gewitzter Burſche, dem nicht leicht beizukommen war. Vorläufig konnte man ihm noch nichts bewei⸗ ſen, und ihn ſofort in Haft zu nehmen, war ſinnlos, da es ja vor allem auch darauf ankam, die unter ſeiner Anleitung arbeitenden Diebe zu faſſen. Bei der Schlauheit des Hehlers konnte man nur die Liſt als Waffe gebrauchen. Raſch war ein Plan geſaßt. Der Bahnpolizeibeamte John George Sußton über⸗ nahm es, ſich in Verkleidung in die Verbvecherbande einzuſchleichen, um das erforderliche Beweismaterial zu ſammeln. Schon am nächſten Tage erſchien in einer Londoner Spelunke, die als der Treſſpunkt der Bande Blumenſteins ermittelt worden war, ein heruntergekommener Mann mit ungepflegten Haa⸗ ren, ſchmutzigen Kleidern und Händen und einer verwegenen Schiebermütze auf dem Kopf. Es han⸗ delte ſich bei ihm offenbar um einen Anreißer eines Buchmachers, denn er begann augenblicklich von den bevorſtehenden Pferderennen zu ſprechen und die verſchiedenſten Wetten vorzuſchlagen. Die Männer in der Spelunke nahmen von ihm nur wenig No⸗ tiz, lediglich Blumenſtein, der mit allen Waſſern gewaſchene Unterweltler, ſchöpfte Veroͤacht. Da aber die übrigen Verbrecher in dem Fremden ihresglei⸗ chen ſahen und ſich durch ihn nicht ſtören ließen, be⸗ ruhigte ſich Blumenſtein wieder. Der Fremde er⸗ ſchien jetzt täglich und mit der Zeit konnte er die Verbrecher auch ins Geſpräch ziehen und ſie zu klei⸗ nen Wetten überreden. Es seigte ſich, daß ſeine Tips nicht ſchlecht waren. Wiederholt wurden klei⸗ nere Summen gewonnen. So kam es, daß man dem Unbekannten immer mehr Vertrauen ſchenkte und ihn in die verbrecheriſchen Geſchäfte einweihte. Der Fremde war kein anderer als der Bahnpolizeibeamte Sußton. Seine Aufgabe war übrigens ſchwieriger, als es den Anſchein haben könnte, denn er war bei den Eiſenbahnangeſtellten ſehr bekannt, und ſo mußte er ſtändig damit rechnen, daß er entlarvt wurde. Das aber wäre beſtimmt nicht gut ausgelau⸗ ſen. Nun, Sußton war ein Meiſtr der Maske, und ſo gelang die Liſt. Er war allerdings am Ende ſei⸗ ner Nervenkräfte, als er endͤlich die ganze Bande verhaften laſſen konnte. — Auf dem großen Winnipegſee in Kanada geriet vor einigen Tagen eine Segeljacht auf eine Sand⸗ bank und konnte trotz aller Anſtrengungen nicht „befreit werden. Weit und breit war kein anderes Waſſerfahrzeug in der Nähe, und bis zum Ufer waren es acht Kilometer. Die drei Inſaſſen, zwei junge Männer und die 26 Jahre alte Joſephine Wolfe, ließen nichts unverſucht, ſich bemerkbar zu machen. Aber ſchon ſenkte ſich die Dämmerung. Man mußte die Nacht über warten. Am nächſten Tage aber wollte wiederum kein Schiff auftauchen. Die Bucht des Sees, in ͤͤer ſich das geſtrandete Boot befand, lag zu entlegen. Lebensmittel hatte man nicht an Bord und natürlich auch keine Leuchtraketen. Wenn man das Boot nicht freibekommen konnte, blieb nichts anderes übrig, als aus Ufer zu ſchwim⸗ men. Aber keiner der drei konnte ſchwimmen. Und lediglich ein einziger Schwimmgürtel war vorhan⸗ den. Man beſchloß, weiter zu warten. Als aber auch der dritte Tag, an dem man nun ſchon grimmi⸗ gefeiert. gen Hunger verſpürte, keine Retter in die Nähe führte, war es mit Joſephines Geduld zu Ende. Sie erklärte kategoriſch, ſie werde ſich den Schwimm⸗ gürtel umſchnallen und ans Ufer zu ſchwimmen ver⸗ ſuchen. Die beiden jungen Männer meinten, ſie würde unterwegs elend umkommen, wenn ſie nicht trotz des Schwimmgürtels ertrinke. Hilfe tat aber dringend not, wenn man nicht verhungern wollte. Joſephine ließ ſich alſo wirklich vorſichtig ins Waſſer und bemühte ſich dann, ſich vorwärtszubewegen. Es ging zwar unendlich langſam und war äußerſt an⸗ ſtrengend. Aber gottlob trug der Schwimmgürtel gut. Er trug ſo gut, daß ſich Joſephine, wenn ſie müde geworden war, ruhig ausſtrecken konnte, ohne unterzuſinken. Schon für einen guten Schwimmer bedeutet eine Strecke von acht Kilometer eine Ge⸗ waltleiſtung. Für eine Nichtſchwimmerin aber, die ſich nur auf ihren Schwimmgürtel verlaſſen kann, iſt ſie nach menſchlichem Ermeſſen nicht zu bewältigen. Aber Joſephine vollbrachte in ihrer Not eine wahr⸗ haft übermenſchliche Leiſtung. Sie kämpfte ſich ver⸗ biſſen vorwärts, und nach etwa zwölf Stunden war es wirklich ſoweit, daß ſie feſten Grund unter den Füßen verſpürte, Taumelnd und der Ohnmacht nahe, ſchleppte ſie ſich bis zur nächſten Anſiedlung, wo ſie dann auch endgültig zuſammenbrach. Aber erſt nachdem ſie dafür geſorgt hatte, daß ſofort ein Motorboot zur Rettung der beiden jungen Männer auf den See hinausfuhr, ließ ſie ſich zum Schlafen nieder. Sie wird jetzt in Kanada wie eine Heldin * — Eine aufregende Jagd nach einem ſchwimmen⸗ den— Schwein ſpielte ſich kurz vor dem Hamburger Hafen ab. Ein engliſcher Frachtdampfer hatte ge⸗ rade den Kai verlaſſen, als ein Decksmatroſe be⸗ merkte, daß ein Schwein, das ſich in einem Käfig an Deck befand, entflohen war. Er entdeckte das Tier, wie es gerade am Heck die quirlenden Fluten der Schraube offenbar höchſt intereſſiert betrachtete. Als er ſich dem Schwein näherte, ſprang es mit lautem Auſquietſchen über Bord.„Schwein über Bord!“ Der Dampfer wurde ſofort angehalten und ein Ret⸗ tungsboot machte ſich an die Verfolgung. Aber das Schwein wollte ſich nicht retten laſſen. Mit größter Anſtrengung ſtrebte es immer wieder vom Boot weg. Eine halbe Stunde ging ſo die luſtige Schweine⸗ jagd. Das Schwein ſchnüffelte und grunzte im Waſ⸗ ſer ſo komiſch, daß die Matroſen zeitweiſe vor La⸗ chen nicht rudern konnten. Endlich kam man in die Nähe des Tieres. Ein Matroſe ergriff es bei den Ohren und ein anderer am Schwanze. So wurde es ins Boot gezogen. Kaum aus dem Waſ⸗ ſer, fiel das Schwein ſoſort in einen tieſen Schlaf, was durch die große Anſtrengung des langen Schwimmnus erklärlich iſt. Erſt nach ſechs Stunden wachte das Tier mit einem ſehr großen„Appetit“ wieder auf. Nach dieſem luſtigen Intermezzo ſetzte das Schiff die unterbrochene Reiſe wieder ſort. — Aus dem Eaſtham⸗Gefängnis in Texas waren vor zwei Wochen zwei gefährliche Gangſter, Peter Traxler und Fred Tindol, ausgebrochen. Obwohl ein rieſiges Polizeiaufgebot mit Bluthunden ihre Spur verfolgte, verübten die beiden Verbrecher eine ganze Reihe ſchwerer Raubüberfälle und Diebſtähle. Sie ſchlugen ſich bis nach Oklahoma durch, wo die Frau Traxlers lebte. Hier konnten ſie ſich aber nicht lange verborgen halten, da die Polizei ſehr raſch ihr Ver⸗ ſteck ausfindig gemacht hatte. Wieder gelang es den Gangſtern zu entkommen. Auf der Straße hielten ſie ſchließlich einen Kraftwagen an, in dem ſich zwei junge Farmer befanden. Die Farmer wurden ge⸗ feſſelt und Traxler ſetzte ſich an das Steuer, um ſie zu entführen. Die beiden Ueberfallenen hatten ſofort erkannt, wer ihre beiden Kiönapper waren. Sie mußten damit rechnen, daß die beiden berüchtigten Männer ſie ſofort ermordeten, wenn ſie mit ihrem Kidnapperſtreich keinen Erfolg haben ſollten. Trotz⸗ dem gaben ſich die Farmer nicht verloren. Sie war⸗ teten einen günſtigen Augenblick ab und entriſſen dann trotz ihrer Feſſelung dem einen Gangſter ſeine Schußwaffe. Es kam zu einem Handgemenge, in deſſen Verlauf die Farmer beide Gangſter nieder⸗ ſchoſſen. Tindol ſtarb auf der Stelle, während Trax⸗ Brücke bricht unter einem Auto Vier Menſchen ertrunken anb. Wien, 26. Juli. Als ein Kraftwagen bei einem Wolkenbruch über eine Gebirgsbachbrücke in der Nähe von Gosan im Salzkammergut fuhr, brach dieſe ein. Der Kraftwagen ſtürzte in den Bach, ſeine vier Inſaſſen, ein Herr und drei Damen aus Wien, ſanden den Tod in den Wellen. Schweres Eroͤbeben in Mexilo Viele Tote und Verletzte dnb. Mexiko, 26. Juli. In der Nacht zum Montag wurde in der mexika⸗ niſchen Hauptſtadt ein Erdbeben wahrgenommen, deſſen Zentrum etwa 180 Kilometer ſüdöſtlich liegen dürfte. Während in der Hauptſtadt kein Schaden zu verzeichnen iſt, hat das Erdbeben in verſchiedenen Landesteilen ſtarke Ausmaße augenommen, ſo in Veracrnz, Tierra Blanca und Puebla. In Veracrug wurden vier Menſchen getötet und 20 ver⸗ letzt, als während des Bebens in einem Kranken⸗ haus die Decke eines Operationsſaales einſtürzte. In Jalapa wurden mehrere Häuſer, darunter das Regierungsgebände, beſchädigt. In Tierra Blanca ſind mehrere Häuſer eingeſtürzt. Hier iſt die Zahl der Opfer noch nicht bekannt. Die Zeitung„Ultimas Noticias“ in Exorigaba im Staat Veracruz meldet die faſt völlige Zer⸗ ſtörung der Stadt Maltrata durch das am Sonntag ſtattgefundene Erdbeben. Es wurden bis⸗ her 12 Tote und rund 60 Verletzte geborgen. In der nahe Orizaba gelegenen Ortſchaft Nogales ſtürzte der Kirchturm ein, in Rioblauco No⸗ gales wurden zahlreiche Häuſer zerſtört, ebenſo die hohen Schlote eines Fabrikgebändes in der Nähe von Sanlorenzo. In der Hauptſtadt Vera⸗ eruz droht der Einſturz des Turms der Pfarrkirche. Auch die Hafenmolen ſind beſchädigt worden. Anwetterkataſtrophe über Steiermark + Graz, 26. Juli. Ueber dem Gebiet des Murrtales und der Oberwölſer Tauern in der Steiermark ging ein ſchweres Unwetter nieder, das in der ganzen Gegend rieſige Verheerungen anrichtete. Mehrere Ortſchaften wurden von den Waſſer⸗ maſſen, die ſich an manchen Stellen in einer Flut⸗ welle von drei Meter Höhe rgoſſen, völlig ver⸗ wü ſtet. Zahlreiches Vieh wurde vernichtet, viele Familien ſind obdachlos. Nach einem glutheißen Tage brach das Unwetter plötzlich am Samstagabend los. Zuſehends ſtiegen die Waſſer, Brücken und Stege mit ſichrei⸗ ßend, kilometerweit Möbelſtücke und ſonſtigen Hausrat mit fortſchleppend. In den Ortſchaften läuteten die Glocken, um die talwärts liegenden Ort⸗ ſchaſten vor der oͤrohenden Gefahr zu warnen. Erſt am Sonntagnachmittag kamen die entfeſſelten Ele⸗ mente zur Ruhe, ſo daß mit den Aufräumungsarbei⸗ ten von den aus Graz herbeigerufenen Pionieren begonnen werden konnte. Von der Landeshaupt⸗ mannſchaft und den örtlichen Behörden ſind bereits Hilfsaktionen für das vom Unglück betroffene Not⸗ ſtandsgebiet eingeleitet worden. Schweres Autobusunglück in Frankreich Drei Tote und 30 Verletzte + Paris, 26. Juli. Ein Autobus, der engliſche Ausflügler beför⸗ derte, iſt bei der Straße von Abbéville nach Toulons in Norofrankreich mit einem anderen Autobus, auf dem ſich eine Schar Kinder mit ihren Eltern befand, zuſammengeſtoßen. Bis jetzt ſind dvei Tote und 30 Verletzte feſtgeſtellt worden. Weitere fünf Todesopfer des Anglücks von Abbéville anb. Paris, 26. Jull. Der ſchwere Verkehrsunfall am Sonntag bei der noroͤfranzöſiſchen Stadt Abbéville, wo zwei mit 54 und mit 23 Perſonen beſetzte Auto⸗ buſſe an einer Straßenkreuzung zuſammen⸗ ſtießen, hat außer den bereits gemeldeten drei Toten weitere fünf Todesopfer gefor⸗ dert, und zwar zwei junge Mäochen, zwei Frauen und einen Mann. Mehrere Verletzte befinden ſich in Lebensgefahr. Das Arteil im Negerprozeß dnb. Decatur(Alabama), 25. Juli. Die 11. Verhandlung des Scottsboro⸗Falls, der die Gerichte ſeit ſechs Jahren beſchäftigt, fand am Samstag einen unerwarteten Abſchluß. In allen früheren Verhandlungen hatte der Staats⸗ anwalt gegen die angeklagten neun Neger wegen Vergewaltigung zweier weißer Frauen die Todes⸗ ſtrafe verlangt. In der Verhandlung am Samstag wurde nur einer der Angeklagten, der Neger Clarencenorris, zum Tode verurteilt. Von vier weiteren Ne⸗ gern erhielten einer 90 Jahre, zwei je 75 Jahre und einer 20 Jahre Gefängnis. Die Anklage gegen die übrigen vier Neger zog der Staatsanwalt über⸗ raſchenderweiſe zurück und ordnete deren Frei⸗ laſſung an. Drei Schwerverbrecher ausgebrochen dnb. Paris, 26. Juli. In der Nacht zum Sonntag brachen aus dem Ge⸗ fängnis in Avignon, vermutlich durch Hilfe von außen, örei Schwerverbrecher aus. Im Gang des Gefängniſſes verſteckt, ſchalteten ſie das Licht aus, ſchlugen den Wächter bei ſeinem Rundgang nieder und warfen ihn gefeſſelt in eine keere Zelle, die ſie von außen verſchloſſen. Auf Leitern überſtie⸗ gen die Verbrecher ſchließlich die Gefängnismcner und entkamen. 8 PPPPPPC PPPPPPPPPPGPGPPPGPPGPGPGGGPGPGPGPGGGGPGPGGGGPPPPPPPPPPPPPPPP ler ſchwer verwundet wurde. Eine aufregende zehn⸗ tägige Verbrecherjagd hatte damit durch die Geiſtes⸗ gegenwart und den Mut der beiden jungen Farmer ihr dramatiſches Ende gefunden. * — In Rumänien hatte eine Zigeunerbande zahl⸗ reiche Räubereien verübt und unter anderem auch verkrüppelte Kinder geſtohlen, die ſie dͤann an Bett⸗ ler weiterverkaufte. Die Bande wurde angeführt von der 21jährigen Zigeunerin Liuba. Cerebowfrki, einer Zigeunerfürſtin. Das Mäochen war nicht nur von ungewöhnlicher Schönheit, ſondern auch toll⸗ kühn und grauſam. Die männlichen Angehörigen ihrer Bande unterwerfen ſich willig ihrem Befehl und lieferten der Polizei wiederholt ſchwere Feuer⸗ gefechte. Der Polizei gelang es endlich aber doch, das Lager der Bande zu umzingeln und mit einem Sturmangriff in das Lager einzudringen. Die Zi⸗ geunerfürſtin ſetzte ſich aber trotz der Ausſichtsloſig⸗ keit ihrer Lage zur Wehr. Sie zog einen langen Dolch und ſtieß mit ihm mehrere Polizeibeamte nieder, ehe ſie von einer Kugel tödlich getroffen wurde. Als die Zigeuner ſahen, daß ihre Anführerin und Fürſtin gefallen war, ſenkten ſie ſofort die Waffen und ließen ſich dann widerſtandslos ab⸗ führen. 15 Roman von Jenny Sattler-Könio Das Mädchen Elin wird geküßt 2 Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, ſprang Manfred aus dem leichten Fahrzeug, raſte den Damm hinauf, ſetzte mit einem mächtigen Sprung hinüber zum Motorboot und riß Elin in den Fluß. Die Strömung, die hier— ein paar Meter weiter drau⸗ ßen— ſchon ziemlich ſtark war, riß die beiden mit ſich fort. Einen entſetzlichen Augenblick lang drohte Manfred die Beſinnung zu verlieren. Er ſah ein angſtverzerrtes Geſicht vor ſich. Zwei Arme klam⸗ merten ſich erſtickend um ſeinen Hals. Mehr trieb⸗ mäßig als bewußt riß er die Hände des Mädchens von ſich los und drückte haſtig die leichte Geſtalt ganz und gar unter das Waſſer. Während er mit eiligen Stößen ſchwamm, fühlte er, wie der Körper des Mädchens langſam bewegungslos wurde. Von plötzlicher raſender Angſt gepackt, daß er ihm geſcha⸗ det, es gar getötet haben könnte, hob er es hoch empor, hielt es mit beiden Armen dicht vor ſeine Augen und ſchaute ihm ins Geſicht. Die ſchmalen Wangen waren leichenblaß, die dunkel bewimperten Augen feſt geſchloſſen. In dem Mädchen ſchien kein Leben mehr zu ſein. Nur die heftig arbeitende, keu⸗ chende Bruſt verriet, daß alles in Elin gegen den drohenden Tod ankämpfte. Unſäglich rührend war das junge Geſchöpf, das da in ſeinen Armen Iag. In Manfred wallte eine heiße, ununterdrückbare Zärtlichkeit auf. Haſtig beugte er ſich nieder, ſchob mit dem Munde eine blonde Strähne weg, die die Lippen des Mädchens bedeckte und drückte dann einen ſanften Kuß darauf. Unter ſeiner Berührung ſchienen ſich die Augen Elins zu öffnen. Tiefbraun, halb unbewußt, traumumfangen, blickten ſie ihn an. Ihre Lippen ſchienen ſich leiſe zu bewegen, ſchienen zart ſeinen Kuß zu erwidern. Er riß ſich davon los, ſchaute ſie an, wollte ſprechen, aber ſchon hatten ſich die bläulichen Lider wieder geſchloſſen, ſchon waren die ſchwarzen Wimpern wieder auf die fahlen Wan⸗ gen geſunken. Er wußte nicht recht: war das eben ein Traum, war es Wirklichkeit geweſen? Eilig ſchwamm er in mächtigen, angeſtrengten Stößen weiter, um Elin einige hundert Meter wei⸗ ter ſtromab ans Land zu tragen. Kaum hatte er ſeine Laſt ſanft ins weiche Gras dͤer Uferböſchung gleiten laſſen, da hörte er auch ſchon ein eifriges Plätſchern in ſeinem Rücken. Er drehte ſich um, noch keuchend von der gewaltigen Anſtrengung, die er ſoeben vollbracht hatte und ſah ſeinen Bruder Peter, der mit gemächlichen Bewegun⸗ gen ͤͤurch das Waſſer auf ihn zuſtampfte. Das blanke Naß rieſelte in breiten Strömen an ihm nieder. Seine Muskeln ſpielten geſchmeidig unter der glän⸗ zenden Haut.„Großartig!“ rief er ſchon von wei⸗ tem und ſchwenkte den rechten Arm.„Das haſt du prachtvoll gemacht! Ich bin natürlich einen Poſttag au ſpät gekommen! Wenn das Ding nur ein Auto geweſen wäre.“ Manfred antwortete ihm gar nicht. Er drehte ſich, ſelbſt noch immer ſchwer atmend, wieder um, und blickte von neuem auf ſeinen Schützling, der zwar immer noch ohnmächtig ſchien, deſſen Bruſt ſich jedoch in beruhigendem„Gleichmaß hob und ſenkte. Auch Peter trat nun hinzu, um neugierig den zier⸗ lichen, ſchmalen Mädchenkörper zu betrachten. Manfred ließ einen Augenblick ſeine Augen zwi⸗ ſchen dem Bruder und dem jungen Mädchen hin⸗ und her gehen. Dann ſagte er haſtig:„Iſt das Boot in Sicherheit?“ Peter beugte ſich vorſichtig zu Elin hinunter:„Hat ſie etwa Schaden genommen?“ entgegnete er halb⸗ laut, ſtatt eine Antwort auf die Frage des Bruders zu geben. „Glaube ich kaum! Sie muß nur erſt wieder zu ſich kommen!— Aber wo iſt das Paooelboot?“ Peter kniete neben dem jungen Mäochen hin und verſuchte ſchweigend, die paar Fetzen des naſſen Klei⸗ des, die nicht verbrannt waren, über ſeine Knie zu ziehen. 855 „Wo iſt das Padoelboot, will ich wiſſen!“ herrſchte der Aeltere ihn nun an. „Keine Ahnung!— Dort!“ Eine undeutliche Geſte deutete auf das Waſſer hinaus.„Iſt ja auch nicht ſo wichtig!“ Peters ſorgloſe Stimme ſank zum Flü⸗ ſtern hexab.„Der Papa hier wird den Kahn ſchon wert ſein.“ „Pfui Teufel!“ In Manfred wallte Entrüſtung auf, aber zu irgendwelchen Auseinanderſetzungen war hier keine Zeit;„alſo gut, bleib oͤu indes bei dem Mädel“, ſagte er unterdrückt,„ich werde das Boot ſuchen!“ Er warf noch einen kurzen Blick auf Elin, die nahe am Erwachen ſchien, und lief dann in langen Sätzen den Leinpfad hinunter, mit den Blicken immer wieder über die Waſſerfläche ſchwei⸗ fend, um das dort dahintreibende Paddelboot zu entdecken. 2. Kapitel Als Elin Hallermann wieder zu ſich kam, ſand ſie ſich im dichten Ufergraſe liegend neben einem blon⸗ den jungen Manne, der— nur mit einer klatſch⸗ naſſen blauen Sporthoſe bekleidet— neben ihr kniete und ſie angelegentlich betrachtete. „Jemine!“ ſagte ſie halblaut,„das dürfte Gras⸗ flecken geben!“ „Wenn ſchon!“ erwiderte er gleichmütig lächelnd und hob einen Zipfel ihres Kleides empor.„Das wäre heute ziemlich unweſentlich.“ Als ſie das verbrannte Stückchen Stoff in ſeiner Hand ſah, ſchnellte ſie eilig empor. Auf einmal kam ihr alles zu Bewußtſein: das Boot, der Kocher, bas Mittageſſen(Kartoffel u. Spiegeleier hatten es wer⸗ den ſollen). Sie hatte den Eroͤmannsdorf dazu ein⸗ geladen, und dann hatte ſie die Flaſche genommen, um neu aufzugießen— und dann— und dann— „Da iſt alles explodiert?“ fragte ſie. „Ja“, erwiderte der junge Mann. „Und dann hat ſich mein Kleid entzündet?“ „Und dann haben Sie mich gerettet?“ fuhr ſie leiſe— faſt tonlos— fort. Der junge Mann erwiderte nichts. Er ſah vor ſich nieder, auf ſeine ausgeblichene, blaue Sporthoſe, die dicht am Körper klebte und unter den Strahlen der Sommerſonne bereits wieder ein paar helle, trockene Flecke aufwies. Elin folgte ſeinem Blick. Natürlich hatte er ſie gerettet! Er war ja ganz naß! Er war plötzlich auf das Boot geſprungen, hatte ſie ins Waſſer geriſſen und dann——— Sie begann plötzlich zu erröten. Unaufhaltſam ſtieg ihr oͤas Blut in die Wangen— bis hoch hinauf unter die Wurzeln ihres ſehr hellen Haares, das jetzt, da es naß war, ein wenig dunkler ſchien und wie eine ſtraffe Mütze dem Kopf anlag. Vorſichtig ließ ſie den Blick von unten her über ſein Geſicht gleiten. Flammend blaue Augen waren das unter dunklen, dichten, über der Naſenwurzel faſt zuſammengewachſenen Brauen. Kein Zweifel! Er hatte ſie gerettet! Es war wahr und kein Traum! Da war ein Kuß geweſen, ein langer Kuß— der erſte, den Elin je mit einem Manne ausgetauſcht hatte— und ein Blick, ein tie⸗ fer, ein unendlicher Blick. Vielleicht würde es nie⸗ mals wieder ſo einen Blick geben! Aber es war ſchön von ihm, daß er nicht davon ſprach, daß er nicht der⸗ gleichen tat, daß er es ſich nicht einmal anmerken ließ, daß er darum wußte, daß es ſolche Blicke geben konnte. Sie ſtreckte ihm herzlich die Hand hin:„Ha⸗ lben Sie vielen Dank.“ Er nahm nur zögernd ihre Finger in die ſeinen. 9 05 0 bitte Sie“, erwiderte er ſtockend,„aber i E, „Doch! Sie brauchen ſich nicht zu vercecken!“ un⸗ terbrach ſie ihn ſofort.„Es war ſehr tapfer von Ihnen! Ich bin Ihnen ſehr, ſehr öankbar! Wenn Sie nicht geweſen wären, dann— ich weiß nicht, was dann aus mir geworden wäre.“ Er ſah angeſtrengt vor ſich hin. Er rang nach Worten, um ihren Dank von ſich abzuwehren, um ihr zu ſagen, daß... Aber ſie war inzwiſchen ſchon wieder weitergeglitten, es war ihr ſehr darum zu tun, ihn von dem wegzubringen, was er jetzt von ihr und von ſich dͤenken mußte. „Wo kamen Sie eigentlich her? Auf welche Weiſe ſind Sie ſo ſchnell bei mir geweſen?“ „Bei Ihnen geweſen?“ Er ſtarrte ſie verwundert und noch immer mit ſich kämpfend an. Aber dann gewann ſogleich wieder die ſorgloſe Seite in ihm die Oberhand. Er ſchob die unangenehme Tatſache, daß eigentlich gar nicht er, ſondern ſein Bruder der Ret⸗ ter dieſes ſchönen, feingliedrigen Weſens geweſen war, ſo weit wie möglich von ſich fort.„Ach wir waren doch ſchon die ganze Zeit bei Ihnen! Wir haben zugeguckt, wie Sie da Ihr Mittageſſen zu⸗ ſammengeſtellt haben. Ich kann ſagen, daß wir eigent⸗ lich bloß auf das Unglück gewartet haben!“ „Wir? Wieſo wir?“ „Na, mein Bruder noch, mein Bruder Manfred und ich! Das heißt: eigentlich iſt er nur mein Stief⸗ bruder!— Wir haben dahinten gelegen, dort hin⸗ ter der vierten Buhne, als Sie mit Ihrem Boot ankamen und das nette Feuerwerk in Szene ſetzten.“ Sie war gar nicht böſe darüber, daß er ſie fopptel Alles, was er ſagte, kam ſo freimütig heraus, daß man ſich gar nicht daran ſtoßen konnte. Sortſetzung kolat) 2 — — 92 6 8 Dienstag, 27. Juli 1937 Aus Baden Bäckereifachſchule für Südweſtdeutſchland Sie wird im Weinheimer„Waloͤſchloßchen“ eingerichtet Weinheim, 26. Juli. Der Reichsinnungsverband des Bäckerhandwerks errichtet im„Waldſchlößchen“ eine Fachſchule für Südweſtöeutſchland. Mit den Umbau⸗ arbeiten wird baldigſt begonnen. Aus 20000 Bäcke⸗ reibetrieben Badens, Württembergs, der Saarpfalz und Südheſſens werden junge Meiſter und Geſellen durch die Innungen vorgeſchlagen, von denen jeweils 40 Aufnahme finden. Außerdem haben 10—15 ver⸗ diente oder bedürftige Meiſter Gelegenheit zum Die Eröffnung wird Oſtern 1938 e n. Die Fachſchule wird nach neueſten Grundſäsen eingerichtet werden. Eine Muſter⸗Backſtube wird erſtellt. Die Ausbildung wird ſehr vielſeitig ſein. Landwirtſchaft wird nebenher betrieben, wozu aus⸗ veichend Gelände und Wirtſchaftsgebäude vorhanden ſind. In der Schulung nimmt der Sport einen her⸗ vorragenden Rang ein. Daß die Wahl auf Weinheim fiel, liegt an der verkehrspolitiſch vorteilhaften Lage mit guten Zugverbindungen nach den verſchiedenen Großſtädten Sücweſtdeutſchlands, ferner an dem Entgegenkommen der Stadt Weinheim, die das An⸗ weſen käuflich erworben hat und zu günſtigen Be⸗ dingungen zur Verfügung ſtellt. Der Reichsinnungs⸗ verband hat weitere vier Fachſchulen in Hamburg Bochum, Hannover und Dresden. * Konſtanz, 26. Juli. Ueber Berma⸗ tingen wütete Montag früh ein heſtigeg Ge⸗ witter. Etwa zehn Minuten lang fiel ſtarker Hagel, der auf den Feldern, in den Gärten und an den Reben ſchweren Schaden anrichtete. Oftersheim, 27. Juli. Der Kleintiersucht⸗ verein Oftersheim veranſtaltet auch dieſes Jahr wieder vom 7. bis 8. Auguſt im Schulhof eine große Jungtierſchau mit Prämiierung. Es werden dabei 170 Kaninchen und Geflügel aller Raſſen gezeigt werden. 3 Plankſtadt, 27. Juli. Am Sonntagnachmittag fand im Gaſthaus zur„Sonne“ eine gutbeſuchte Ver⸗ ſſammlung der Ortsbauernſchaft ſtatt. Ortsbauernführer Treiber ſprach über den Kontin⸗ gentbrief. Seine Ausführungen betrafen weiter die Frühkartoffel⸗ und Getreideablieferung. Frühkartof⸗ feln können zu jeder Menge bei vorheriger Anmel⸗ dung bei der Sammelſtelle abgeliefert werden. Die Säcke werden ebenfalls dort in Empfang genommen. UWeinheim, 27. Juli. Am 28. Juli feiert die Hebamme Gölz ihren 90. Geburtstag. Viele Jahrzehnte übte ſie ihren Beruf aus und manches Weinheimer Großelternpaar begrüßt heute noch ihr einſtiges„Ammenbäschen“. Die Jubilarin verbringt ihren Lebensabend in Mannheim. Den Schwiegervater im Streiterſchoſſen Draisbach(Saar), 24. Juli. Hier ereignete ſich eine ſchwere Bluttat. Zwiſchen dem Gaſtwirt Palz und ſeinem Schwiegerſohn Albert Guckeiſen war es wieder einmal zu heftigen Auseinanderſetzungen gekommen. Als ſie handgreifliche Formen annah⸗ men, flüchtete Palz in die Küche eines Mieters, wo er ſich einſchloß. Guckeiſen ſtürzte hinter ſeinem Schwiegervater her, zertrümmerte die Tür der Küche und ſtürzte ſich auf Palz, der aus einer Mauſerpiſtole drei Schüſſe auf ſeinen Verfolger ab⸗ gab und ihn auf der Stelle tötete. Er benachrich⸗ tigte dann ſelbſt die Polizei, die ihn feſtnahm. Nr e Um Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Brief aus Stuttgart Vor großen Tagungen Willy Reichert aus Indien zurück- Die alte Orts⸗ krankenkaſſe wird Hö-Heim ⸗as Stuttgart, 26. Juli. Stuttgart rüſtet ſich für zwei große Tagungen, die in den nächſten Wochen ſtattfinden: die Jubi⸗ läums ⸗Jahrestagung des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts und die fünfte Reichs⸗ tagung der Auslandsdeutſchen. Zu der letzteren kommen über tauſend auslandsdeutſche Volksgenoſſen aus den abgetrennten Gebieten, aus Ameriba und aus den ehemals deutſchen Kolonien nach Stuttgart, wo auf dem Cannſtatter Waſen gegenwärtig für dieſe Tagung bekanntlich eine große Holzhalle— die zweieinhalbmal ſo groß iſt wie die Stadthalle— erbaut wird. Das rieſige Holzgerüſt der Halle ſteht bereits. In der Halle, die 160 Meter lang und 64 Meter breit iſt, wird man von allen Plätzen aus unbehinderte Sicht haben. Der Innen⸗ vaum wird durch tieſes Seitenlicht und durch hoch⸗ liegende Lichtbänder erhellt. Vor der Halle liegt ein großer Eingangsplatz, mit kleinen Kaſſenhäuschen und Verwaltungsbauten, rückwärts befindet ſich ein Werkhof. Am Vordergiebel wird ein großes Ho⸗ heitszeichen angebracht. Zu den Feiern kommen u. a. auch die deut⸗ ſchen Sängerbünde aus Rumänien, Sieben⸗ bürgen und dem Banat nach Stuttgart. Neben den Arbeitstagungen wird ein großer Zapfen⸗ ſtreich der Wehrmacht, Feſtvorſtellungen der Staats⸗ iheater, ein Fackelzug der Parteigliederungen, ein Feſtzug mit dem bunten Vielerlei der auslands⸗ deutſchen Trachten den feſtlichen Rahmen bilden. Da⸗ zut kommen einige Ausſtellungen, z. B. die Ausſtel⸗ lung„Deutſchland im Oſten— Bollwerk Guropas“. Stuttgart ſieht eine künſtleriſche Aus⸗ ſchmückung der Straßen vor. Am Rathaus und am Bahnhof werden große Fahnentücher mit dem „Glückhaften Schiff“ und dem Stuttgarter Stadt⸗ wappen aufgehängt, gegenüber dem Bahnhof, am Hindenburgbau, wird ein 50 Meter langer Blumen⸗ fries die Gäſte grüßen. Vorgeſehen iſt aber auch eine große Feſtbeleuchtung. Alle bekannten Stuttgarter Gebäude werden angeſtrahlt. Marktphatz und Alt⸗ ſtadt werden mit Kerzen und Windlichtern beleuch⸗ tet. Die Stuttgarter Ausſichtstürme, die Höhengaſt⸗ ſtätten erhalben Umrißbeleuchtung. Angeſtrahlt wird u. atauch die Grabkapelle auf dem Rotenberg. Dieſe Stuttgarter Nachtbeleuchtung wird eine beſon⸗ dere Sehenswürdigbkeit in den nächſten Wochen bilden. * Der ſchwäbiſche Humoriſt Willy Reichert hat vor ein paar Monaten ſein ſtilles Landhaus auf dem Sonnenberg droben auf den Fildern verlaſſen und eine weite Reiſe nach Indien angetreten. Er hat den deutſchen Auslandsgruppen draußen mit ſei⸗ ner Vortragskunſt ein Stück Heimat wieder näher⸗ gebracht, hat ſelbſt aber auch viel geſehen und erlebt und dabei ſicher auch viele Anregungen für ſeine Wintervorträge empfangen. Willy als Rikſchafahrer, als Gaſt auf Bali uſw.: das wird luſtige Szenen geben. Kaum war der Künſtler daheim, begann er ſchon wieder mit ſeinen Vortragsreiſen im Lande, um dann im Herbſt wieder ins Friedrichsbautheater zurückzukehren. Gegenwärtig haben alle Stuttgar⸗ ter Theater geſchloſſen, nur das Schauſpielhaus— Beſitz der Stadt Stuttgart— ſorgt für die Unterhal⸗ tung der Einheimiſchen und Fremden mit einer Stuttgarter Revue:„Stuttgart, es dreht ſich um dich!“ Da kommen die Fremden mit dem„Zep⸗ pelin“ in die Stadt am Neſenbach, werden von einem Fremdenführer empfangen, von denen es in Stuttgart jetzt eine ganze Anzahl gibt. Sie ſtehen täglich an allen Stellen der Stadt, die von Fremden beſonders gerne aufgeſucht werden: am Schloßplatz, am Bahnhof uſw. und fallen mit ihren weißen Lei⸗ nenanzügen und Olympiamütze mit blauen Aufſchlä⸗ gen ſofort auf. Das Wilhelmaſchloß, Cannſtatter Kurſaal, Solitude tauchen in der Revue auf, der Ba⸗ deſtrand am Max⸗Eyth⸗See, Cannſtatter Volksfeſt ſeiern auf der Bühne Auferſtehung. Zoo, Neckar⸗ kanal, das kommende Stuttgarter Nachtleben ſowie ein Stammtiſch in einer kleinen ſchwäbiſchen Wein⸗ kneipe bringen luſtige und witzige Szenen mit einem kräftigen„Bodengfährtle“. Revuetänze und wir⸗ kungsvolle Aufmachung ſorgen vollends für den Er⸗ olg. * Die Stadt hat für die Ausdehnung der Kurein⸗ richtungen in Bad Cannſtatt wieder zwei Gebäude 4.“ Schwetzingen, 27. Juli. In der Kurve Drek⸗ Wiüutder tine Setie des ubells Der rote Hahn! Zwei ſchwere Schadenfener * Bühl, 27. Juli. In Weitenung wurde nachts das Oekonomiegebäude des Landwirts Otto Droll ll ein Raub der Flammen. Leider ſind auch zwei Schweine, das Geflügel und die ganze Heu⸗ und Getreideernte verbrannt. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt unbekannt. In Ottenhöfen brannte das Anweſen des Landwirts Bernhard Bühler nieder. Das Vieh und ein kleiner Teil der Fahrniſſe konnten ge⸗ 4 werden. Es wird Brandſtiftung ver⸗ mutet. Beim Aeberholen verunglückt Schweres Verkehrsunglück bei Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 26. Juli. Ein ſchwe⸗ res Verkehrsunglück ereignete ſich am Sonn⸗ tagabend auf der Hohenecker Landſtraße. Der 1898 geborene Zollinſpektor Franz Nikolaus, in Kai⸗ ſerslautern wohnhaft, fuhr mit einem Auto von Gelterswoog kommend gegen die Stadt zu. Dabei Kandel feierte ſeine Stadterhebung Feſtlicher Verlauf der Grenzlandtage * Kandel, 27. Juli. Wenn je einmal eine Veranſtaltung dagu ange⸗ tan war, dem Volke an der ſüdöſtlichen Grenze der Weſtmark Gelegenheit zum Ausdruck ſeines Grenz⸗ landbewußtſeins zu geben, dann waren es dieſe glängenden Tage Kandel 1937, verbunden mit der Stadterhebungsfeier. Schon die Eröffnungsfeier am Samstag war ein würdiger Auftakt des weiteren feſtlichen Geſchehens. Der Sonntag wurde mit einem Wecken eingeleitet. Dann veranſtaltete der Bann 318 der HJ am Krie⸗ gerdenkmal eine Morgenfeier. Eine feſtliche Stimmung herrſchte im Rathaus⸗ ſaal. Viele Vertreter von Partei, Staat und Be⸗ hörden hatten ſich zur offiziellen Stadterhebungs⸗ feier und Feſtſitzung der Ratsherren eingefunden. Bürgermeiſter Multer begrüßte die Feſtver⸗ ſammlung und wies darauf hin, daß der Reichsſtatt⸗ halter von Bayern am diesjährigen Geburtstag un⸗ ſeres Führers und Reichskanzlers die Gemeinde Kandel zur Stadt erhoben hat und die heutige Feier für Kandel die Erreichung eines höchſt wichtigen Abſchnittes ſeiner Aufwärts⸗ entwicklung bedeute. Das Ziel iſt, ſo führte er wei⸗ ter aus, aus der jungen Grenzſtadt und ihrer Um⸗ gebung eine Viſitenkarte zu geſtalten, die in Form und Inhalt dem ganzen Grenzland zur Ehre ge⸗ reicht.— Der Kommunalreferent im bayeriſchen Innenminiſterium, Oberregierungsrat Dr. Men⸗ ſentz, überbrachte die Grüße und Wünſche der baye⸗ riſchen Regierung. Kreistagspräſident Imbt ſprach der jungen Stadt als Vertreter des Gauleiters im eigenen wie auch im Namen des Deutſchen Ge⸗ meindetages, Land Bayern, ſowie im Namen des Kreiſes Pfalz herzliche Glückwünſche und Grüße aus. Bezirksoberamtmann Schmitt⸗Germersheim über⸗ brachte die Grüße und Glückwünſche der Auſſichts⸗ behörde. Auf dem weiten Gelände des Bienwaldes folgte das große Bekenntnis der Grenzlandbevölkerung. Die SA⸗Standarte„Emil Müller“ ſowie die Ver⸗ bände und Gliederungen der Bewegung waren auf⸗ marſchiert. Tauſende von Volksgenoſſen hatten ſich eingefunden. Würdig und packend geſtaltete ſich das Feſtſpiel des Reichsarbeitsdienſtes. Dann eröff⸗ nete Bürgermeiſter Multer die Kundgebung. Kreisleiter Kleemann⸗Ludwigshafen ergriff na⸗ mens des am Erſcheinen verhinderten Gauleiters das Wort zu einer eindrucksvollen Rede. Nachmittags bewegte ſich der Feſtzug durch die reich geſchmückten Straßen der Stabt. Auch der Vorbeimarſch der Gliederungen der Be⸗ wegung weckte große Begeiſterung. Die Freude wuchs, wo immer der Gauleiter, der nachmittags in die feſtliche Stadt gekommen war, erſchien. Und als ſich draußen auf dem weiten Feſtplatz die Men⸗ ſchen bewegten, merkte man erſt, welche gewaltigen Maſſen in die junge Grenzſtadt gekommen waren. Ihre Zahl dürfte nicht weit von 40 000 entfernt ge⸗ weſen ſein. Das Volksfeſt brachte Steigerung der Stimmung gegen Abend, wo die Stadt in farben⸗ prächtiger Illumination ſtand. wollte er einen vor ihm fahrenden Kraftwagen überholen. Dieſes Auto mußte im gleichen Augen⸗ blick zwei Radfahrern ausweichen, als Nikolaus zum Ueberholen anſetzte. Nikolaus geriet dadurch mit ſeinem Wagen nach links, wollte dann nach rechts, ſtieß an den zu überholenden Wagen an und rannte ſchließlich gegen einen Baum, wobei er den vorſchriftsmäßig rechts auf ſeinem Rad fahrenden 46 Jahre alten Lehrer Emil Dick aus Kaiſerslautern anfuhr. Der Lehrer wurde ſchwerverletzt und bewußtlos ins Krankenhaus ein⸗ gelieſert, wo er am Montag ſtarb. Der Fahrer Nikolaus trug Verletzungen, Prellungen und Haut⸗ abſchürfungen davon, ebenſo wurden vier Mit⸗ fahrende mehr oder weniger ſchwer verletzt, ſo daß alle ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Unter den Verletzten beſinden ſich Frau und Sohn des Fahrers. Todesſturz im Steinbruch Ein Lehrling aus Berlin verunglückt L. Ziegelhauſen, 27. Juli. In dem Steinbruch oberhalb Meutersloch ſtürzte ein 17j1ähriger Kaufmannslehrling aus Berlin, der ſich gegenwärtig hier als KöcF⸗Urlauber aufhält, aus einer Höhe von etwa 15 Metern ab und trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er auf der Stelle tot war. Ein Kamerad von ihm, der den Unfall beobachtete, rutſchte aus Schreck darüber ab, kam aber noch mit Hautabſchürfungen davon. Bluttat auf einem Bauernhof Ein Mädchen überfallen und mit einem Hammer ſchwer verletzt * Ueberlingen, 26. Juli. Eine ſchwere Blut⸗ tat ereignete ſich in der Nacht auf Montag in dem bei Marksdorf gelegenen Gehöft Fitzenweiler. Der bis vor einer Woche dort beſchäftigt geweſene Dienſt⸗ knecht Karl Pfeifer überfiel in der Nacht die 21 Jahre alte Frieda Wirth im Bett und brachte ihr mit einem Hammer mehrere Schläge auf den Kopf bei. Die Verletzungen des Mädchens ſind ſo ſchwer, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Der Täter ſtellte ſich ſelbſt der Gendarmerie. Er wurde ins Amtsgerichtsgefängnis Ueberlingen ein⸗ geliefert. Bereits vor einer Woche hatte Pfeifer ver⸗ ſucht, das Mädchen zu töten, indem er ihm die Naſe zuhielt, damit es erſticken ſollte. Dieſer Verſuch war aber mißglückt. * Edenkoben, 26. Juli. Seinen Verletzungen er⸗ legen iſt der Dachdeckermeiſter Johann Petry von hier, der auf der Bezirksſtraße von Maikammer nach Edenkoben vom Fahrrad ſtürzte. * Rockenhauſen, 26. Juli. Am Samstag ereig⸗ nete ſich in Dörnbach ein tödliches Unglück. Als der Landwirt Klein III. eine Kuh ausſpannen wollte, ſprang dieſe über die Deichſel, warf ihn um und trat auf ihn, ſo daß ſein Tod ſofort eintrat. 48 l au= 7. Seite/ Nummer 339 erworben. Außerdem hat ſie die ausgedehnten frü⸗ heren Verwaltungsgebäude der Stuttgarter Orts⸗ krankenkaſſe in der Ernſt⸗Weinſtein⸗ und in der Rote⸗ bühlſtraße— die Ortskrankenkaſſe hat ſchon vor Jahren neue Räume bezogen— erworben. Sie wer⸗ den nun für die HJ eingerichtet, die damit weitere ſchöne Räume für ihre Zwecke in Stuttgart bekommt. Die Stuttgarter Höhenſtraßen ſind in einer Ausdehnung von 38 Km. mit etwa 60 grün⸗ weißen Schildern verſehen worden, die nach den ſchönſten Ausſichtspunkten auf den Höhen der Stadt weiſen. Ueber die ganze Strecke kann mit dem Kraftwagen gefahren werden. Die Höhenrundfahrt beginnt bei der Heilbronner Straße, führt hinauf zum Weißen⸗ hof, von dort über die Feuerbacher Heide zur Char⸗ lottenbuche, nach Degerloch, durch den Wald zur Geroksruhe, weiter zur Uhlandshöhe und von dort hinunter nach dem Kurſaal. Was in Stuttgart ſehlt, ſind preiswerte Wohnungen. Um den Genoſſenſchaften zu ermöglichen, Wohnungen mit einer Miete von etwa 40 Mark zu erbauen, gibt die Stadt für jede Wohneinheit einen ſtädtiſchen Zu⸗ ſchuß von 700 Mark, außerdem wird der Zinsfuß für ſtädtiſche Baudarlehen für Reſtkaufpreiſe und Anlie⸗ gerleiſtungen für die Wohnungsbaugenoſſenſchaften von 4 auf 3 v. H. ermäßigt. Vorgeſehen iſt auch ein Reichsdarlehen für den Volkswohnungsbau. Das nächſte große Wohnungsbauprojekt iſt die Gemein⸗ Warum Schlafloſigkeit? Trinken Sie abends ein Likörglas, enthaltend ein Teil Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und zwei Teile Waſſer, und Sie werden von Schlafloſigkeit meiſt raſch befreit ſein! Kloſter⸗ frau⸗Meliſſengeiſt beruhigt Herz und Nerven und erleichtert das Einſchlafen auf geſunde Weiſe. Als rein natürliches Erzeugnis(Heilkräuter⸗Deſtillat) völlig giftfrei und unſchäd⸗ lich, deshalb dauernd bekömmlich und doch wirkſam. Alſo ſichern Sie ſich einen beſſeren Schlaf durch den echten Kloſter⸗ frau⸗Meliſſengeiſt! Erhältlich in der blauen Packung mit den drei Nonnen in Apotheken und Drogerien von 95 an. ſchaftsſiedlung im Stadtteil Mühlhauſen. Hier ſollen Kleinſiedlerſtellen, Eigenheime und Mietwohnungen für etwa 2500 Bewohner erſtehen. Alle Bewohner er⸗ halten noch ein Stück Land zur Bebauung. Erſtellt wird auch ein Schulhaus und ein Sportplatz. Der erſte Bauteil mit 350 Wohneinheiten ſoll bis 1. Juli 1038 fertiggeſtellt ſein.—2— Blick auf die Syargelſtadt Weißer Strich in der Kurve könig⸗ und Schloßſtraße wurde in den letz⸗ ten Tagen dadurch eine Verkehrsverbeſſe⸗ rung geſchaffen, daß die Fahrbahn durch einen wei⸗ ßen Farbſtrich in zwei Hälften geteilt iſt. Die Ge⸗ fahr eines Zuſammenſtoßes an dieſer verkehrsrei⸗ chen und gefährlichen Kurve wird dadurch erheblich gemindert. Auch an der Hebelſtraße(Rathaus) wurde ein ſolcher weißer Strich angebracht, wie auch die Fußgängerübergänge über die Schloßſtraße zu beiden Seiten des Einganges zum Schloſſe in glei⸗ cher Weiſe angezeigt werden. Ketſch, 27. Juli. Ein hieſiger verheirateter Maun iſt beim Holzhacken ſchwer verunglückt. Der Verletzte blieb mit ſeinem großen Beil am Hackklotz hängen, wobei er ſich die linke Hand ober⸗ halb des Daumens big auf die Elle ahbackte. Schnelles Eingreiſen der Hausbewohner retteten den Verun⸗ glückten vor größerem Blutverluſt. Der Verunglückte wurde in das Heidelberger Krankenhaus eingeliefert. * Plankſtadt, 27. Juli. Der SͤA⸗Trupp 1 4/110 Plankſtadt veranſtaltete auf dem Schießſtand des KͤtS 1927 einen wohlgelungenen Kamerad⸗ ſchaftsabend, wozu auch die Schützen⸗Kameraden des KKSS eingeladen waren.— Ein großer Ernte⸗ betrieb war in der vergangenen Woche zu verzeich⸗ nen. Unaufhörlich ſummten von morgens früh bis abends ſpät die drei Dreſchmaſchinen. 9 77— EEEE Dienstag, 27. Juli Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproſektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wold und Weinſtraße. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Waldparkreſtaurant, Lichtſpiele: Univerſum:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“.— Alhambra: „Heiratsinſtitut Ida u. Co.“.— Palaſt:„Togger“.— Gloria:„Peter im Schnee“.— Capitol:„Der Herrſcher“. Scala:„Standſchütze Bruggler“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchan: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſenm, E 7, 20: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchan: Aus der Mannheimer eaterwelt. —— Gebffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 ußr. Sonderſchau des Zenghausmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 10 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 Eibtilche Minfebceret, 1. 2. v. Gebſeuet 30rb 10 0 Pbilche Bn rei.„ 9 1 8 e bene Scer 10 Ubr. Geöffnet von 10 bis 13 r. und Leſeballe. Buchausgabe von 19.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Lei 0 7 e 13 und 1400 bis 21 Ugr. ale geuiinet 9an 1045 Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 343 21. Dienstag. 27. Juli 1937 der Neuen Mannheimer Zeituncg HAVDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETrUNG Mittag-Ausgabe Nr. 339 Die Indusirie in Juni 30 000 mehr Arbelier beschãfſigi Die induſtrielle Arbeit iſt im Juni wie alljährlich unter dem Einfluß der Sommerflaute leicht zurück⸗ gegangen. Das gilt insbeſondere für die Zweige der verarbeitenden Induſtrie, die die Zeit der vorüber⸗ gehenden Geſchäftsſtille für die Betriebsferien be⸗ nutzen. Nach der Induſtrieberichterſtattung des Sta⸗ tiſtiſchen Reichsamts hat die Zahl der geleiſteten Ar⸗ beiterſtunden von 112,4(1936 100) im Mai auf 110/9 im Juni abgenommen. Die Zahl der beſchäf⸗ tigten Induſtriearbeiter iſt jedoch auch im Juni ge⸗ ſtiegen, und zwar von 108,9(1936= 100) auf 109,8 im Juni. Die durchſchnittliche tägliche Arbeitszeit iſt infolge der ſommerlichen Flaute von 7,78 Stun⸗ den im Mai auf 7,62 im Juni geſunken. Nach vorläuſigen Berechnungen iſt die Zahl der Induſtriearbeiter im Juni um rund 50 000 auf rund 6,9 Millionen geſtiegen. Dieſe Zunahme beſchränkt ſich auf die Produktions⸗ güterinduſtrie; in den Verbrauchsgüterinduſtrien iſt die Zahl der Arbeiter faſt unverändert geblieben, Das induſtrielle Arbeitsvolumen iſt im Juni von 1277 auf 1263 Millionen Stunden zurückgegangen. Es iſt damit noch um über 100 Millionen Stunden größer als im Juni 1936. Die Sommerflaute macht ſich beſonders in den Verbrauchsgüterinduſtrien bemerkbar. Hier hatte allerdings ein Teil der Betriebe die Ferien bereits in den Mai gelegt. Das gilt beſonders für die Textilinduſtrie, deren Arbeitsvolumen daher auch im Juni nicht ſo ſtark abgenommen hat wie im Vormonat. In der Bekleidungsinduſtrie hat ſich die Rn dagegen ſtärker verringert als im ai. In vielen Hausratinduſtrien deren Beſchäftigung im Mai den jahreszeitlichen Höhepunkt erreichte, ſetzte im Juni gleichfalls die Sommerflaute ein. Das gilt für die Serienmöbelinduſtrie, die Herſtellung von Aluminiumwaren, Herden und Geſchirrſteingut und die Hohlglasindu⸗ ſtrie. Demgegenüber hat die Arbeit in der Schmuck⸗ wareninduſtrie ſowie in der Herſtellung von Beleuch⸗ tungskörpern und Blech⸗ und Lackierwaren auch im Juni zugenommen. Ebenſo iſt die Beſchäftigung in der Rundfunkinduſtrie vor der Rundfunkausſtellung ſtark geſtiegen. In den Probuktionsgüterinduſtrien iſt das Arbeits⸗ volumen weit ſchwächer zurückgegangen als in den Verbrauchsgüterinduſtrien. Nur in der Eiſen⸗ und Stahlwareninduſtrie war der Rückgang ſtärker. In einigen Inveſtitionsgüterinduſtrien iſt das Arbeits⸗ volumen, auch infolge der ſchwierigen Rohſtoffbeſchaf⸗ fung, geſunken, ſo in der Großeiſeninduſtrie, in der NE⸗Metallhalbzeuginduſtrie, in den Gießereien, im Dampfkeſſelbau, in der Kabelinduſtrie und im Bau von elektriſchen Maſchinen. In den NE⸗Metall⸗ hütten, im Schifſbau, im Maſchinenbau und im Bau von Starkſtromapparaten iſt indes die Beſchäftigung geſtiegen. Ebenſo hat der Bergbau ſeine Arbeiter⸗ gefolgſchaften weiter erhöht. Vor allem hat auch die Bauinduſtrie im Juni weiterhin Arbeitskräfte aufgenommen, die durch⸗ ſchnittliche Arbeitszeit iſt allerdings kürzer geweſen als im Vormonat. In den Sägewerken, wie auch in der Holzbau⸗ Bauzubehör⸗ und Parkettinduſtrie hat ſich die Belebung fortgeſetzt. Vereiniachung der Anzeigepflichi für Bauvorhaben Es ſind ſeit dem 1. Dezember 1936 Bauvorhaben vor ihrem Beginn beim Arbeitsamt anzeigepflichtig, und zwar private Bauvorhaben, wenn ſie mehr als 5000“ und öffent⸗ liche Bauvorhaben, wenn ſie mehr als 35 000/ Arbeits⸗ löhne an der Bauſtelle erfordern. Die bisherigen Erfah⸗ rungen haben gezeigt, daß eine weſentliche Vereinfochung der Abgrenzungsmerkmale für die Anzeigepflicht möglich iſt. Zweifelsſragen, ob ein Bauvorhaben als öffentlich oder privat anzuſehen iſt oder ſich die Löhne an der Bauſtelle errechnen, ſind wiederholt aufgetaucht. Deshalb hat der Beauftragte für den Vierjahresplan ab 1. Auguſt 1937 die Anzeigepflicht einheitlich für alle öffentlichen und privaten Bauvorhaben vorgeſchrieben, bei denen mehr als zwei Tonnen Baneiſen verwendet werden. Damit werden Re⸗ paraturen, die häufig kein oder nur wenig Eiſen ver⸗ brauchen, von der Anzeigepflicht befreit, ſo daß unnötiges Schreibwerk vermieden wiro. An den bisherigen Vordrucken für die Anzeigen, die koſtenlos bei den Arbeitsämtern zu haben ſind, ſowie an der Notwendigkeit, daß die Baupolizei die Baugenehmigung ſich des Arbeitsamtes erteilen darf, ändert nichts. Ziel und Eriolg naional- Sozialisſischer Wirischafispoliſik Ein Vorirag vor udoſieuropaiſchen Ausiauſchſſudenien Bei einem Empfang von jugoflawiſchen und ru⸗ mäniſchen Austauſchſtudenten durch die kulturpoliti⸗ ſche Abteilng des Auswärtigen Amtes ſprach an Stelle des in letzter Stunde verhinderten Vortragen⸗ den Legationsrates im Auswärtigen Amt, Dr. von Twardowſky, der Studienleiter in der Hochſchule für Politik, Dr. Kieſewetter, über das Ziel und die Er⸗ folge nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftspolitik. Unter den Zuhörern befandeen ſich u. a. auch der rumä⸗ niſche Geſandte, Exzellenz Petresku⸗Komnén, der jugoſlawiſche Geſchäftsträger Diordjewie, ein Ver⸗ treter der bulgariſchen Geſandtſchaft ſowie des deut⸗ ſchen akademiſchen Austauſchdienſtes. Der Vortragende ging bei ſeinen Ausführungen davon aus, daß die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit nur durch eine Neubewertung der Arbeit im Rah⸗ men aller in der Wirtſchaft tätigen Faktoren erreicht werden konnte. Da die Arbeit nie, wie etwa Kapital und Rohſtoffe, unperſönlich betrachtet werden kann, ſondern eng mit dem Menſchen verbunden und höch⸗ ſter Ausdruck und ſtärkſte Lebensäußerung der Per⸗ ſünlichkeit iſt, kam es bei der ſogenannten„Ankur⸗ belung“ der Wirtſchaft alſo in erſter Linie auf die Aktivierung von Perſönlichkeitswerten an. Die ſtarke Betonung des Perſönlichen kommt auch im national⸗ ſozialiſtiſchen Siedlungsgedanken zum Ausdruck, in der engen Verbindung von Bauernhof und Bauer, von Menſch und Boden zu einer Einheit. Niemals handelt es ſich hier nur um eine äußerliche, rein mechaniſche Neuaufteilung von Beſitzverhältniſſen wie in den früheren„Agrarreformen“, ſondern um die Schaffung einer neuen Lebensordnung auf der Grundlage eines neuen Bodenrechtes. In dieſem Zuſammenhang hat die Marktordnung eine beſondere Bedeutung, denn ſie ſoll ein Auseinanderfallen von Erzeugungsmengen und Erzeugungswert in Zukunft vermeiden, da hierin das Kaufkraftproblem der Landwirtſchaft beſchloſſen liegt. Wenn von 1933 bis 1936 die Erzeugung von Pro⸗ duktionsgütern ſehr viel ſtärker als die der Ver⸗ brauchsgüter geſtiegen iſt, ſo liegt der Grund darin, daß erſtens ſtets jeder wirtſchaftliche Aufſtieg von ſeiner Belebung des Inveſtitionsgütermarktes aus⸗ gegangen iſt, daß zweitens aber der Verbrauchsgüter⸗ markt ſtärker als die Produktionsgüterſphäre vom Bezug ausländiſcher Rohſtoffe abhängig iſt. Da infolge des geſtiegenen Volkseinkommens (45,3 Mrd. zu 61,5 Mrö. /) die Bevölkerung in einen höheren Lebensſtandard hineinwächſt, muß Deutſch⸗ land ſich ſelbſt die Rohſtoffe ſchaffen, die es vom Ausland nicht kaufen kann. Hier liegt die beſondere Bedeutung des zweiten Vierjahresplans für die weitere wirtſchaftliche Entwicklung. Die Einzelhan⸗ delsumſätze ſind um 35 v. H. geſtiegen, der geſamte Geldumlauf vom Mai 1933 bis Mai 1937 nur um 25 v.., ſo daß an eine Inflation nicht zu denken iſt. Erleichterung für Deutſchland könnte zwar eine Be⸗ lebung des Welthandels bringen. Da aber deſſen Volumen ſich ſeit 1932 nur um 16 v. H. gehoben hat, während die Weltproduktion um 20 v. H. geſtiegen iſt, liegt der Schwerpunkt in der Belebung der nationalen Wirtſchaften. Eingehend behandelte der Vortragende dann die Finanzierungsfrage und die Stärkung des Kapital⸗ und Kreditmarktes ſowie die Anſtrengungen zur Steigerung des Exports. Deutſchland hatte vor dem Kriege Kapitalanlagen im Ausland in Höhe von 20 bis 25 Milliarden, aus denen 800 bis 1000 Millionen in Form von Zinſen nach Deutſchland zurückfloſſen. Jetzt hat Deutſchland einen jährlichen Schuldendienſt von rund 650 Millionen, von denen es iedoch nur etwa 200 Millionen transferieren kann. Um ſeinen Schuldendienſt erfüllen zu können, muß es mangels größerer Exportmöglichkeiten ſeinen Einfuhrbedarf möglichſt niedrig halten und verſuchen, ſich im zwei⸗ ten Vierjahresplan eine eigene Rohſtoffgrundlage zu ſchaffen. Zum Schluß wurde noch die beſondere Bedentung der Preisſrage unterſtrichen. Während das Preis⸗ niveau in dem Dreivierteljahr vom Juni 1936 bis April 1937 in England um 22 v. H. und in Frank⸗ reich um 46 v. H. geſtiegen iſt, zeigt der deutſche Groß⸗ handelsindex nur eine Erhöhung um rund 2 v. H. Die inlandsbeſtimmten Preiſe ſtiegen ſogar nur um 0,5 v. H. Bei der Preispolitik kommt es darauf an, den„volkswirtſchaftlich gerechtfertigten Preis“ zu finden, der an der niedrigſten Grenze der Geſtehungs⸗ koſten auskalkuliert ſein muß und die größtmögliche Beteiligung der größtmöglichen Zahl von Volksge⸗ noſſen am Sozialprodukt gewährleiſtet, Das allein nur kann das Ziel einer ſozialiſtiſchen Wirtſchaft und einer wahren Volkswirtſchaftspolitik ſein. —— * Bauſtoffe⸗Großvertrieb Ac, Mannheim. Durch Be⸗ ſchluß vom 18. Juni 1937 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſamtes Ver⸗ mögen unter Ausſchluß der Liquidation übertragen wurde auf die zwiſchen den Aktionären neuerrichtete Kommandit⸗ geſellſchaft unter der Firma Bauſtoffe⸗Großvertrieb R. Künzia u. Co. mit Sitz in Mannheim. * Hoffmann u. Engelmann AG., Neuſtabt a. d. Weinſtr. Die Geſellſchaft, die ſich mit ͤer Herſtellung und dem Ver⸗ trieb von Papierwaren aller Art und verwandten Artikeln befaßt, ſchließt das Geſchäftsjahr 1936 mit einem Rein⸗ gewinn von 69 047, der ſich um den Gewinnvortrag auf 70 778/ erhöht. Einer Roheinnahme von 1810 138 (1617 308)„ ſtehen Perſonalkoſten mit 772 057(705 661) 4, Zinſen mit 115 502(122 614) /, Beſitzſteuern mit 84 951 (85 918) /, alle übrigen Auſwendungen mit 551 419(438 980) Mark gegenüber. Anlageabſchreibungen erſcheinen mit 220 161(202 828) /, andere Abſchreibungen mit 4000(5000) Mark bei unv. 850 000% AK., 67 965(65 334)/ Reſerven und 48 000(24 000)/ Rückſtellungen. * Zigarreufabriken Trausatlantic AG., Einöd/ Saar. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1936 mit einem Roherlös von 119 594 /; dazu treten noch 8 177 ao. Er⸗ träge. Unter Berückſichtigung der Unkoſten, von denen Löhne und Gehälter 95875 erforderten, verbleibt ein Verluſt von 27 608 /. In der Bilanz werden Vorräte mit 53 096 4, Warenforderungen mit 51 849„ ausgewieſen. Andererſeits betragen die Verbindlichkeiten bei 80 000 4 AK. und 21740 4 Reſerven und Rückſtellungen 53 583 l. * Oeſterreichs konjunktureller Auſſchwung hält au. Nach dem Monatsbericht des Oeſterreichiſchen Inſtituts für Kon⸗ junkturſorſchung hat ſich in Oeſterreich Fer konjunkturelle Aufſchwung fortgeſetzt. Der ſaiſonbereinigte Produktions⸗ index(1929= 100) iſt im Mai auf 107 geſtiegen; er liegt nun um 6 Punkte höher als im April und um 26 Punkte oder 32 v. H. höher als im Mai des Vorjahres. Die gün⸗ ſtigſten Wirkungen auf die öſterreichiſche Wirtſchaft gingen auch in dieſer Berichtszeit von der Belebung des Außen⸗ handels aus. Das wertmäßige Außenhandelsvolumen war im Juni um 40 v. H. höher als im entſprechenden Vor⸗ iahrsmonat. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war auch an der heutigen Börſe außer⸗ gewöhnlich ſtill. Die Berg⸗ ſowie die Talfracht blieb mit 1 4 ab Ruͤhrort und 1,20„ ab Kanal Baſis Mannheim und Rotterdam unverändert. Der Bergſchlepplohn notierte mit 70 und 80 Pfg. nach Mainz und 80 und 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt zur Zeit 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Waren und Märkte Manuheimer Getreidegroßmarkt O Mannheim, 26. Juli. Am Markt werden weiter Wei⸗ zenmuſter gezeigt, die ſehr ſchön ſind und ein hohes Hekto⸗ litergewicht aufweiſen. Die Umſätze ſind jedoch noch nicht ſehr umfangreich, da badiſcher Weizen noch nicht verkauft werden darf und die übrigen Erzeugergebiete offenbar Haushaltmaſchinen, Oefen und zuerſt den bei ihnen ſelbſt beſtehenden Bedarf befriedigen wollen.— Roggen war noch nicht reichlich am Markt, da man vielfach mit dem Druſch noch nicht ſo weit iſt.— Bei Braugerſte kamen neben den in früheren Berichten erwähn⸗ ten Herkünften jetzt auch ſehr ſchöne fränkiſche Muſter heraus; Umſätze ließen ſich noch nicht ermöglichen, da die Brauer noch keine Bezugsſcheine haben. Induſtriegerſte blieb gefragt.— Die Nachfrage nach Weizenmehl hielt an ebenſo wie das Fehlen der Kaufluſt bei Roggenmehl.— Der Juttermittelmarkt blieb geſchäftslos. Stroh war etwas reichlicher zu haben und ließ ſich auch gut verkaufen. Die amtlichen Preiſe wurden wie folgt herabgeſetzt: Rog⸗ gen⸗ und Weizen⸗Preßſtroh auf 3,20—3,50(bisher 3,50 bis 3,80) A, Hafer⸗ und Gerſte⸗Preßſtroh auf 2,70—3,00(3,00 bis 3,30) 4, gebundenes Futterſtroh(Weizen, Hafer, Gerſte) auf 3,50—3,80(3,80—4,10)„ und Spelzſpreu auf 2,40—2,70 (2,70—3,00) /. Wieſenheu war angeboten, Luzernekleehen dagegen nicht erhältlich. Mannheimer Geire idegroßßmarki Weizen 6 Gerste Weizenkleie 8 10,60 20,80 Braugerſte.. ſmit Sack 10.65 WI5] 20,90 Induſtriegerſtc/ 16 10,70 WiI6] 21.— Futtergerſte 171 10.75 W7] A,10 59/60 G 71 16.20 19 10.90 Wi9] 21,40.—.7 G 80 15,80 W20/ 21.60 G 9 16,70[Roggenkleie 14 10.10 Ausgleich—.40 G11 17.— mit Sack 180 10.45 Roggen 69,71 Ausgleich-— 40 191 10.50 RI4J 18.50 Hater 511/ 17.10[Gerſtfutterm 7 17.90 RI5( 18.60 48/49 H14 17650 156.—15..) 80 138,20 R18] 19. 517 17.90 91 18.40 Ri9] 19.20 Ausgleich—.40 10 138,70 Ausgleich-.40 Induſtriehafer Wzfuftermehl 13.50 Raps ab Station.. 32.— Trockenſchnitzel, Fbrpr...18 Mais. mit Sack 5 Rohmelaſſe.42 Diertreber 14.— Steffenſchuigei 11.38 Malzkeinme 13,40 Zuckerſchnitztßtlt 14.38 Ausgleich-.30 Ausgleich +—.35 Sonstige Futterartikel Erdnußkuchen, prompt 15.80[Rauhfutter Soyaſchrot, prompt.. 15,50[Wieſenheu loſes...25— 4,75 Rapskuchen inl... 13,70 Luzernkleeher 5,80—6, Rapskuchen ausl... 14.20 Preßſtroh, Rogg., Weizen„0 3,50 Rapskuchenſchrot... 13,70 Hafer, Gerſte.. 2,70—.— Palmkuchen... 13.90 Futterſtroh, Weizen 8 8* 0 Aner, 3 3,50.—3,80 eſamkuchne 9 elzſtreu, ab Station Leinkucheern 16.30 3— o. Gerbermühle.40—2,70 Qunalitätszuſchläge: Weizen für 1 Kg. über Durch⸗ ſchnitt 0,15 per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnit 0,30 p. 100 Kg., für 3 Kg. über Durchſchnitt 0,40 4 ver 100 61 0 9 Kitbaramm über Durch⸗ ſchuitt 0,073 4 per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,15 4 p. 100 Kg., für 8 Ka. über Durchſchnitt 0,22½ 1 per 100 Kile 68 6 über Durch⸗ ſchnitt 0,15& p. 100 Kg. für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,90 4 p. 100 Kg. für jedes weitere Kg. bis zu 68 Kg. 0,10 per 100 Kilo. Hafer für iedee Kilogramm über Durchſchnitt.10 per 100 Kilo.— Braugerſte, allerbeſte Ausſtichware, bis 1,50 4 ver 100 Kilo höher. Die Notizen in den Rauhfuttermitteln erfolgten auf Anordnung der Preisbildungsſtelle Karlsruhe. Die Er⸗ zeugerpreiſe ſind um 1,20 l/ niedriger zu bewerten. Mannheimer Mehlnofierungen Weizenmehl, Preisgebiet Baden 14 Typebl2 30,10 25J).15.8, 2980 15 30.10 29.80 16 29.80 17 30,10 29.80 19 30,½45 30.15 2⁰ 30.4⁵ 30.15 Pfalz⸗Saar 19 30,45 3⁰,15 2⁰ 3⁰.45 30.15 RoggenmehlTypel150Baden 14 22,70 Maismehl Baden 14 22,70 5 22.80 15 22,80 18 23,5 18 25 nfaln-Soor 8 88 Pfalz⸗Sact 1d, 889 „Pfalz⸗Sgar 28.30 falz⸗Saar 18 2 ieee., Maismehl nach Beoͤingungen der Rfc. Zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Aufſchlag 1,50 4 je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Sauerkirſchen 25, Johannisbeeren 14, Birnen 15—25, 10—14, Aepfel 16—25, —15, Pflaumen 12—15, Reineclauden 20, Zimmer Früh⸗ zwetſchgen 25, Zwetſchgen 20—25, Pfirſiche 27—28, Kopf⸗ ſalat—5, Buſchbohnen—6, Stangenbohnen—12, gelbe 12, Erbſen 15—18, Tomaten 10—13,—7, Gelbrüben 5, Wirſing 6, Schlangengurken 8, Kaſtengurken—9, Zwiebeln —6 je ½ Kg. Anfuhr und Nachfrage gut. 2 Rotterdamer Getreidekurſe vom 26. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 8,62/, Sept. 8,55 G; Nov. 8,47½; Jan. 8,37,%4.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli, Sept. je 108; Nov., Jan. je 107. Liverpooler Baumwollkurſe vom 26. Juli.(Eig. Dr.) 6167 Auguſt 615; Sept. 617; Nov. 615; Dez. 616; Jan.(38) 619, Febr. 620; März 621; April 622; Mai, Juni je 628; Juli 624; Okt. 621; Dez., Jan.(39) je 619; März 620; Mai 621; Tendenz ſchwach. Leinöl⸗Notierungen vom 26. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 1936, Leinſaot Klk. per Juli⸗ Auguſt 15,25; Bombay per Juli⸗Auguſt 1576; Leinſaatöl loko 91,0; Auguſt 30,0; Sept.⸗Dez. 29,7; Baumwollöl ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 78/16. Neuyork: Savannah: Terp. 32,25—82,50. Terp. 37%. Geid- und Devisenmarki Paris, 26. li Gälub emifich). lanien 133. Vien Fpanlen 2 Kepenhagen—2 32 Fewpor 25,71— flen 141.55 folland ſr5- Berlis 10780 Beigien 450,75 Schwi 613,25 J Stockholm„ I aSch 510.— London. 28. A Geklub amtlich) 497.7 f1 22.407, H Mockan 5* PSchenbe 1½41 Wae 4% 5, Satein 19.88, Uuneile, 678.— Lalcher, 1,0) imsieriem 90J.87 Osio 19.90./ Konsianfin.] 618.— Auralien 125,— faris 13396 Uiszbun 110,18 fhen 50 Knike. 18.— Prösse 29.5/½ͥ feisingiors 225,18 J ien 20,31 Honievideo 28.— Halien 94.60— Prag 142,.25 Warsthau„20 LVaipsreiso 128.0 Berlin, 12.½½ duispes 25,.— Fuenes Ares] 16,— Suchos Schw: 21.58]/. Belgra 216.— io de Iun.— uf Lon do16,40 S hanien 86,00— LSoiſ⸗ 400,— Lfonekang 1 1/262 Südstrib 100,1 Meialle Hamburger Meiallnoſlerungen vom 26. Juli Hupfer IBanda- u. Sraits-Linn brief Seld Briei f beld berahliſ brief beld Iberahlt, Sie üttenrcxun—2— feb7.. Felnsilber(Rk2. p. ku)). 41,70038.70 MI29 e Feingold GM. B. r· 284ʃ.79 e. AtPlaun(Abfälle 0 e Ucapr.(l. p. xr.)..70..50 Jun. tachn. frinos pleün ui. 75.25/.25. B51.“Ss100 Augus 51,0035100 Sopienb./5,2575... 51,00551.00 7700 ITi Oktober.. 91,0SL. OH... J Anfimon Regulus miner.(S te.)61,—60.50 Koremb.75 2575,25. B51,0351.00... Guedksliber(S per flasche) 16.2516.25 Oeremb. I75, 2575. 25... 1351.00351,0. J Wolt chines.(in Sh.) 1. 72.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 26. Juli für eine Unze Feingold 139 ſh 9 d5 86,6101 4/, für ein Gramm Feingold demnach 53,9168 Pence= 2,78458 l. Günsſiger Siand der Weinberge Die Weinberge ſtehen im allgemeinen günſtig. Die Wei⸗ terentwicklung der Trauben machte bisher gute Fortſchritte. Bei frühreiſen Sorten ſind nahezu ausgewachſene Trauben zu finden. Während das bisher feuchtwarme Wetter der Fortentwicklung der Trauben günſtig war, hat es anderer⸗ ſeits die Ausbreitung der Peronoſpora ſehr gefördert. Vielfach ſind ſogar Traubenbeeren von dieſem pilzlichen Schädling des Weinbaus befallen. Der Traubenbehang iſt in den einzelnen Weinbergs⸗ parzellen ſehr unterſchiedlich. In erſter Linie iſt hierbei beſtimmend, ob die Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Heuwurm rechtzeitig oder verſpätet eingeſetzt haben. Dort, wo auf Grund geographiſcher Lage die Rebfelder mehr oder weniger einem ſtärkeren Luftzug ausgeſetzt ſind, Detallyr,(äll. p.... 15,—14.75 Rhein-Viainische Abendbörse Ruhig und behaupiei *Frankfurt, 26. Juli. Die Abenoͤbörſe eröffnete am Aktienmarkt ſehr ruhig bei gegenüber dem Mittagsſchluß gehaltenen Kurſen. No⸗ tierungen kamen anfangs nicht zuſtande. JG Farben hörte man mit 169/ bis 16954, Verein. Stahlwerke mit 12373.— Am Rentenmarkt wurden Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,65 genannt. Im Verlaufe blieb die Haltung am Aktienmarkt unver⸗ ändert ruhigt. Kursveränderungen traten kaum ein. Am Rentenmarkt wurden in Kommunal⸗Umſchuldung zu 94,70 größere Beträge umgeſetzt, Reichsbahn⸗VA. ver⸗ loren gegenüber dem Berliner Schluß v. H. Weiter ge⸗ ſucht waren Dekoſama⸗Neubeſitz, die mit 48 taxiert waren. wurde der Traubenanſatz nicht oder nur unweſentlich durch Heuwurmſchaden nachteilig beeinflußt. In den tiefer ge⸗ legenen„Wurmlagen“ iſt durch Heuwurmgeſpinſt und ⸗Fraß der größte Teil der urſprünglich vorhanden geweſenen Ge⸗ ſcheine vernichtet worden. Dieſe betrübende Tatſache trifft insbeſondere auf die Weinbaugebiete der pfälziſchen Ober⸗ und Mittelhaardt, der badiſchen Ortenau, teilweiſe auch auf Württemberg und Franken zu; von den Weinbaugebie⸗ ten der Moſel, Saar und Ruwer wird ebenfalls über ſtär⸗ keres Auftreten dieſes Schädlings Klage geführt. Das mengenmäßige Ergebnis der diesjährigen Weinernte wird oͤaher ſehr unterſchiedlich ſein. Ob eine gleichgroße Ernte wie im Vorjahre eingebracht werden kann, muß abgewar⸗ tet werden. Inzwiſchen iſt die Zeit herangekommen, wo der Win⸗ zer gegen den Nachfolger des Heuwurms, den Sauerwurm, ankämpfen muß. Dies erfordert neben großen geldlichen Aufwendungen viel zeitraubende Arbeit und Mühe. Aber nur eine gründliche Arbeit führt zum Erfolg; denn, würde der Winzer dieſen Kampf unterlaſſen oder nur oberflächlich führen, ſo wäre beſtimmt bis zum Herbſt nichts mehr in ſeinem Weinberg zum Ernten übrig, weil der Sauerwurm ungeſtört ſein Vernichtungswerk vollführen könnte. Auch der Freihaltung der Rebblätter von Peronoſporabefall iſt erhöhte Aufmerkſamkeit zu widmen, denn die Blätter ſind neben den Wurzeln die wichtigſten Ernährungsorgane der Rebe. Bei allen Laubarbeiten iſt darauf zu achten, daß die Trauben den Sonnenſtrahlen nicht ungeſchützt ausgeſetzt ſind; freihängende Trauben bleiben in der Entwicklung zurück. Verlieren die Reben eine größere Anzahl von Blättern, dann wird die Reife ihrer Trauben ſtets be⸗ einträchtigt. Auffallenderweiſe ſind die jungen Weinberge, die in der Regel den größeren Ertrag brachten, gegenüber älteren Weinbergen weniger gut mit Trauben behangen. Man glaubt die Urſache dazu darin finden zu können, daß in⸗ folge der weniger guten Holzausreife im vergangenen Spätjahr öͤer Samen⸗ oder Geſcheine⸗Anſatz in erſter Linie gerade bei Zungweinbergen nicht ſehr groß war. Die durch⸗ weg niederſchlagsreiche Witterung während des Sommers 1936 hat gerade die Jungfelder zu außerordentlich ſtarker Wachstumstätigkeit angeregt; ſie ſind, wie der Winzer ſagt, ſtark ins Holz gewachſen, wodurch die Bildung von Frucht⸗ anſätzen mehr oder weniger nachteilig beeinflußt wurde. Andererſeits wurde, infolge verhältnismäßig frühen Laub⸗ abfalles die vollſtändige Ausbildung der vorhanden gewe⸗ ſenen Fruchtanſätze unterbunden. 84* 491197 R 9111 20 Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 20. Quli 1957 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 27. Juli. Das oſtatlan⸗ tiſche Hochdruckgebiet wird langſam auch auf Mittel⸗ europa Einfluß gewinnen, wodurch ſich zunehmende 'ruhigung und Erwärmung durchſetzen wird. Für vie nächſten Tage kann daher wieder mit freund⸗ lichem und wärmerem Wetter gerechnet werden. Vorausſage für Mittwoch, 28. Juli Wolkig bis heiter, trocken, wieder wärmer, ſchwache, wechſelnde Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 26. Juli: + 23,3 Grac, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 27. Juli: 4 15,3 Grad; heute früh 8 Uhr: 16,3 Grad.— In den Rheinbädern wurden heute vor⸗ mittag 8 Uhr 4 19,5 Grad Waſſer⸗ und 413 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Abein- Begel] 23. 24. 25. 25. 27. Rbein-Wegel 24. 25. 25. 7. Rö.infelden 59.63,“113,95 Kaud 22271 Se e 4 2220 Keol. 3,4.385,303.253,2 Reckar⸗Pegel Maran 545.50400 8788ʃ( Naunheim.19.184,07 586 3,55 Manngeim 400392 383/ 375 — 8 V Dienstag, 27. Juli 1937 9. Seite /Nummer 339 Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelbera 1937:„Romeo und Julia“, 20.80 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ludwigshafener Veranſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr and 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Slick auf ludwigshefen Die Stadt am Wochenende 3000 bei der ruſſiſchen Tanzſchau im Hindenburgpark Ludwigshafen, 26. Juli. Die Ankündigung der ruſſiſchen Tanzſchau Natalia Michaylowa brachte nicht weniger als 3000 Menſchen auf die Beine, ſo daß ein großer Teil der Zuſchauer ſich mit einem Stehplatz zwiſchen den Terraſſen der Gaſtſtätten und den Stuhlreihen vor der Muſchel begnügen mußte. Trotz dieſer Ueberfüllung und des Gedränges hat wohl keiner der Gäſte den Weg zum nächtlichen Hindenburgpark bereut. Wohl brauchte man ein Weilchen, bis man ſich an die Eigenart ruſſiſcher Muſik und ruſſiſcher Tänze gewöhnt hatte, aber allmählich ging man immer leichter mit, und am Ende konnten die Maſ⸗ ſen kaum genug des Schauens bekommen. Das kam daher, weil Boris Bojarſky, der Partner und Gatte der Tänzerin Natalia Michaylowa, und zugleich An⸗ ſager der Schau, die Tänze geſchickt ausgewählt hatte, in wirkſamer Steigerung der Zeitmaße und der lei⸗ denſchaftlichen Grunoͤhaltung. Begonnen wurde mit einem feierlich konventionellen Feſttanz aus Groß⸗ Nowgorod des Tanzpaares. Daran ſchloß ſich ein Tempeltanz„Traum aus Turkeſtan“ fernöſtlichen Gepräges. Der Anſager bemühte ſich erfolgreich, in leichtem Unterhaltungston jedem Tanz ſeinen land⸗ ſchaftlichen und pſychologiſchen Hintergrund zu geben und damit tieſer in das Weſen der einzelnen Dar⸗ bietungen einzuführen. Das gebrochene Deutſch dieſes einſtigen kaiſerlich ruſſiſchen Oberleutnants weckt in den Hörern recht freundlichen Widerhall. 43 Jahre als iſt Boris Chruſchtſcheff, und als In⸗ ſtrukteur der kaiſerlichen Kavallerieſchule hätte er vor dem Krieg es ſich gewiß nicht träumen laſſen, daß er einmal als Tanzkünſtber draußen in der Welt ſein Brot verdienen werde. An Stelle ſeiner er⸗ krankten Tochter„Ina“ tanzte eine andere, eben⸗ falls etwa 16jährige Ballerina Walzer und Polka, zierlich graziös und begabt mit jugendlicher Anmut. Die Tänze des erſten Teils ſchloß ein Koſakentanz ab, in deſſen Rhythmus und Art ſich das Weſen die⸗ ſes freien, ſtets zum Kampf aufgelegten Volkes widerſpiegelt. Zu dieſer wie zu jeder anderen Num⸗ mer trugen die Veranſtalter ſtilechte Bekleidung einſchließlich echt ruſſiſcher Stiefel ganz eigenartiger Machart und hohen kunſtgewerblichen Wertes. Den zweiten Teil eröffnete ein Tſcherkeſſen⸗ Tanz, der im ſüdlichen Kaukaſus, der ſchönſten Ge⸗ gend des unglücklichen Heimatlandes der Gäſte, zu Hauſe iſt. Das ganze Jahr über blühen dort, wie der Ruſſe mit leiſer Wehmut ausmalte, die Roſen. Bei den Tſcherkeſſen ſpiele das Meſſer eine ganz be⸗ ſondere Rolle. Bei ſeinem Temperament nehme der Tſcherkeſſe die ſcharfgeſchliffene Waffe immer nur dann aus der Scheide, wenn auch wirklich Blut zu fließen habe. Beim Tanzen z. B. dreht er den Dolch ſolange auf der Hand, bis ſie tatſächlich blutet. Boris Bojarſky ſetzte ein Dutzend Meſſer währeno ſeiner Tänze auch auf die Unterlippe und ſchleuderte ſie von ihrem„Standort“ zu Boden durch ruckartig: Bewegung des Körpers, bis alle Meſſer auf dem Bo⸗ den ſpießten. Stürmiſcher Beiſall folgte dieſer auf⸗ regenden Schaunummer. Höhepunkt und bezaubern⸗ den Ausklang brachten die beiden Schlußnummern des Tanzprogramms: der Bojarenbrauttanz, der als Tanzwerbung der Braut vor den Eltern des Bräutigams anzuſehen iſt, und die„Ukrainiſchen Scherze“. Der Bojarenbrauttanz beruht nach dem An⸗ ſager auf uralter Ueberlieferung. Dazu trägt die Tänzerin eine reich mit Perlen beſetzte Kopfbedeckung und langen weißen Schleier über einem immer von Mutter zur Tochter weitervererbten Kleid.„Es iſt nicht zum Ver nügen beſtimmt, ſondern nur zu Hei⸗ ratszwecken“, ſtellte der Anſager zu allgemeiner Er⸗ heiterung klar. Dicken Leuten empfahl er warm die Nachahmung der„Ukrainiſchen Scherze“; hierzu trat er in weißer Pelzmütze, roten Stiefeln und reichbeſtickter weißer Bluſe auf. In immer tollerem Wirbel dͤreht er ſein Mädel um die eigene Achſe und — 3 5 ſich, auf einem Fuß ſtehend, in raſendes Ro⸗ eren. Die leidenſchaftliche Glut der Vorführungen übertrug ſich auf die Zuſchauer und entlud ſich in kaum endenwollendem Beifallsſturm. Das Drei⸗ geſtirn mit ſeinen hinreißenden ruſſiſchen National⸗ tänzen kann überaus freundlicher Aufnahme auch in Zukunft ſicher ſein. Dr. Fritz Haubold. Glücksnummern der Kdc⸗Jahresprogramme. Die Inhaber der Glücksnummern 158, 345, 578, 630, 852, 931, 985, 1001 und 1111 der Jahresprogramme und der Glücksnummern 214 und 327 der Monatspro⸗ gramme der„Köͤ“ werden vom Kreisamt Ludwigs⸗ hafen, Luöwigsplatz 4, erſucht, auf das Kreisamt zu kommen. Verloſt wird eine achttägige Frei⸗ fahrt mit„Kd“ und eine Anzahl Dauerkarten zum Hindenburgpark. Auf die reſtlichen 100 Jahres⸗ programme, die beim Kreisamt zum Verkauf auf⸗ liegen, wird eine Norwegen fahrt verloſt. Jeder Volksgenoſſe hat hiermit Gelegenheit, beim Kauf eines Jahresprogramms an dieſer Ausloſung teilzunehmen. Die Gefahren der Straße Verkehrsunfälle in Ludwigshafen Geſtern nachmittag ſtieß laut Polizeibericht auf dem Wittelsbachplatz ein von der Heinigſtraße kom⸗ mender Motorradfahrer mit einem Radfah⸗ rer zuſammen, der durch die Bleichſtraße kam. Beide Fahrer ſtürzten. Während der Motorradfahrer mit leichten Verletzungen davonkam, mußte der Rad⸗ fahrer mit einer Gehirnerſchütterung in das Kran⸗ kenhaus gebracht werden. * In der Kurzen Straße wurde ein fünfjähri⸗ ger Funge, der kurz vor einem in Richtung Ani⸗ linſtraße fahrenden Kraftwagen über die Fahrbahn gwringen wollte, von einem Wagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Knabe erlitt einen Oberſchenkelbruch und Verletzungen am Kopf. Durch die Unfallwache der JG⸗Farbeninduſtrie wurde der Verletzte in das Krankenhaus eingeliefert. Ludwigsplatz: Abends Standkonzert des Reichskolonial⸗ bundes. Es ſpielt der Muſikzug der 10. SS⸗Standarte unter Leitung von Muſikzugführer Fritz Meißner. —— Dilettantenabend und Kleinkunſt⸗ ne. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Lichtlpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“. — Palaſt⸗Lichtſpiele:„Zum Tanzen geboren“.— Ufa⸗ Rheingold:„Die Frau des anderen“.— Union⸗Theater: „Weiberregiment“.— Alhambra Mundenheim:„Herbſt⸗ Juidulbuucuu Gu]%¹ Magnet Heidelberg Viele Gäſte am Sonntag Der Sonntag brachte wie ſeine Vorgänger wie⸗ der umfangreichen Fremdenverkehr. Er kam den Sehenswürdigkeiten der Stadt, vor allem natürlich dem Schloß, wo es von Menſchen wimmelte, zugute, aber auch die Umgebung wies recht guten Beſuch auf. Auf dem Neckar tummelten ſich dichtbeſetzte Paſſagierdampfer neben zahlreichen Pad⸗ delbooten. Die Freibäder waren wieder Ziel der Badeluſtigen, wenngleich die Frequenz mancher heißerer Sonntage der vergangenen Wochen nicht erreicht wurde.— Auch der Tiergarten übte am Sonntag wieder große Anziehungskraft aus. Chronik des Anheils Reiſen platzt— Fahrrad überſchlägt ſich Einem 17 Jahre alten Radfahrer platzte beim Be⸗ fahren des Molkenkurwegs der Reiſen des Vorder⸗ rades, wobei ſich das Fahrrad überſchlug. Der Rad⸗ fahrer wurde zu Boden geſchleudert und erlitt eine erhebliche Knieverletzung. Er wurde mit⸗ tels Kraftwagens nach dem Akademiſchen Kranken⸗ haus gebracht. Wind wirft Scheunentor um In der Neurott⸗Siedlung wurde durch den um dieſe Zeit herrſchenden ſtarken Wind ein Scheunen⸗ tor aus den Angeln gehoben und umgeworfen. Das Scheunentor ſtürzte auf einen 15 Jahre alten Lan d⸗ helfer, der mit dem Einſahren von Getreide be⸗ ſchäftigt war. Dieſer zog ſich innere Verlet⸗ zungen zu und mußte nach der Klinik gebracht werden. Kind ſtürzt auf die Straße In einem Hauſe„Im Höllenſtein“ ſtürzte ein zwei Jahre altes Kind infolge ungenügender Beauf⸗ ſichtigung aus einem Fenſter des 2. Stocks auf die Straße. Das Kind erlitt nur Hautabſchürfungen im Geſicht. Tagungsteilnehmer beſuchten Heidelberg. Der Verband Deutſcher Wohnungsunter⸗ nehmer, der z. Z. in Karlsruhe eine Tagung ab⸗ hält, beſuchte am Montag Mannheim und Heidel⸗ berg. Die Tagungsteilnehmer fuhren nachmittags in Mannheim ab und beſichtigten die Siedlung Och⸗ ſenkopf und den Pfaffengrund. Dann ging die Fahrt über den Ehrenfriedhof nach der Feterſtätte: Abſchließend wurde in der Philoſophenhöhe ein ge⸗ meinſames Abendeſſen eingenommen. 5 Uhr Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“, im Königsſaal). Aus den Kinos: Kammer:„Herbſtmanöver“.— Odeon:„SOs— 51“— Gloria:„Meiſeken“.— Schloß:„Menſchen ohne Vater⸗ lond“.— Capitol:„Land der Liebe“. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Verkaufsſtellen: Haus der Deutſchen Arbeit, P 4,—5, immer 11; Langſtraße 99a; Völkiſche Buchhandlung; igarren⸗Kiosk Schleicher am Tatterſall; Zigorrenhaus Köhler in der Meerfeldſtraße. Neckarau: Buchhandlung Göppinger. Weinheim: Luiſenſtraße 3. Schwetzingen: Zigarrenhaus Rey, Karl⸗Theodor⸗Straße. Seckenheim: Friſeur Volk, Hauptſtraße 129. Ladenburg: Preiſingſtr. 8. Neulußheim: St. Leoner Straße 25. Sonderzug nach Freiburg am 1. Auguſt mit Wanderun⸗ gen. Fahrpreis 4,50 4. Gleichzeitig findet an dieſem Tage in Freiburg das Schauinslandrennen ſtatt. Abfahrt ab Mannheim.10 Uhr, Rückkunft Mannheim an 23.49 Uhr. Sonderzug nach Bad Dürkheim am 1. Auguſt mit Wan⸗ derungen Peterskopf— Lindemonnsruhe— Bad Dürkheim. Wanderzeit etwo 5 Stunden. Ruckſackverpflegung. Abſahrt in Mannheim gegen 8 Uhr, Rückfahrt ab Bod Dürkheim gegen 22.30 Uhr. Fahrkarten zu 90 Pfig. bei den Köc⸗ Verkaufsſtellen. Nach Bad Wimpfen mit Beſichtigung des Steinſolzberg⸗ werks Kochendorf. Fahrpreis einſchl. Einfahrt in dos Berg⸗ werk 2,60“. Karten bei allen Verkaufsſtellen. Abfahrt ab Mannheim etwa.10 Uhr, Rückkunft Mannheim an etwa 2 Uhr. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Koͤc! Im Rahmen der demnächſt ſtattfindenden Urlaubsreiſen wird noch beſonders auf folgende Fohrten hingewie⸗ ſen, zu denen die Geſchäftsſtellen noch Anmeldungen enr⸗ gegennehmen: An die Nordſee(Wyk⸗Nieblum⸗Nebei) mit Studt⸗ und in Hamburg vom 30. Juli bis 14. Auguſt. eſamtkoſten 71,60 J1. Sonderzug nach St. Goarshauſen am 8. Auguſt, mit Dampferfahrt St. Goarshauſen— Mainz. Fahrpreis 3,90 A. Eſſengutſcheine für Mittageſſen an Bord 1 4. Mann⸗ heim ab.22 Uhr, Käfertal ab.33 Uhr, Waldhof ab.41 Uhr, Lampertheim ab.55 Uhr, St. Goarshauſen an.55 Uhr. In St. Goarshauſen Aufenthalt bis 12.30 Uhr. Um 12.30 Uhr mit Dampfer bis Mainz, Mainz an gegen 17.30 Uhr. Mainz⸗Süd ab 21.52 Uhr, Mannheim Hhf. an 28.15 Uhr. An Bord des Dampfers befindet ſich eine ſtorkbeſetzte Muſikkapelle. Zu dieſer Fahrt ſind die Karten ab heute bei allen erhältlich. Sofortige Be⸗ ſchaffung der Karten empfiehlt ſich, da dieſe Fahrt zweifel⸗ los ſehr raſch ausverkauft ſein wird. Nach Stuttgart(Heilbronn, Ludwigsburg) am 8. Auguſt. Fahrpreis.10 4. Der Zug fährt über Heidelberg durch das Neckortal, er hält noch an den Stationen Mannheim⸗ Rangierbahnhof, Seckenheim, Friedrichsfeld und Heidelberg. Von Heilbronn aus wird eine Wanderung durchgeführt. Sonderzug nach einem der ſchönſten Gebiete des Schwarz⸗ waldes: Bad Liebenzell, mit Wanderungen nach Hirſau am 15. Auguſt. Abfahrt ab Mannheim etwa 6,30 Uhr, Rück⸗ kunft Mannheim an etwa 23.10 Uhr. Halteſtellen oußerdem Neckarau, Rheingu⸗Hafen, Schwetzingen, Hockenheim, Neu⸗ lußheim und Pforzheim. Fahrkarten zu.90 ſind er⸗ hältlich bei allen KöF⸗Verkaufsſtellen. Achtung! Fahrplan zum Sonderzug Nr. 30 nach Ober⸗ bayern am 28. Juli. Abfahrt ab Mannheim mit dem be⸗ ſchleunigten Sonderzug.20 Uhr. In Karlsruhe wird der Sonderzug ob 10 Uhr beſtiegen. Abteilung Kaſſe Folgende Urlaubsfahrten ſind bis zu dem nachſtehend genau bezeichneten letzten Termin bei unſeren Zahlſtellen zu bezahlen, andernfalls werden die Anmeldungen geſtri⸗ chen: Uß 63 Berlin(28 /) bis 31. Juli; Uc 34 Bodenſee (49 /J) bis 1. Auguſt: Uß 35 Rhön(22,50), UF 36 Thü⸗ ringen(34,80„jund Uß 37 Allgäu(16 /) jeweils bis 4. Auguſt; Uc 38 Oſtſee(62,30) und U§ 39 Lüneburger Heide(52,80 /) jeweils bis 9. Auguſt; Uc 40 Oberbayern (39,50 /) bis 13. Auguſt; Uc 41 Rhein(23,80), uc 42 Wiesbaden(20) und U§ 48 Allgäu(47,80 J) jeweils biß 16% Auguſt 3 eee Abteilung Feierabend Wandergruppenführer, Orts⸗ und Betriebswanderwarte! Wichtige Beſprechung mit Vortrag am 29. Juli, 20.80 Uhr, im Nebenzimmer im Haus der Deutſchen Arbeit. Er⸗ ſcheinen iſt unbedingte Pflicht! Verifischtes Kaufgesuche IA Automorkt — fllüstscher Medizinal Verband N Pllaalsdnua, Selbsttanrerf HInxaoen Unser 8 begt. 1064 Mannheim + 2. 16 31 kauf. geſucht. erh.lelhwmene Wag 2ſü ſteuerfrei Direl gegen ſof Kaſſe Ang. u. N B 152 Th. voelckelſeſts. err Direkior Lersichert Famlllen- u. Einzelpersonen zu kauf. geſucht. a. d Geſchäftsſt. Innab, der LIxena der Diskretion zuge⸗ 560g lür trelen Arzt und Apotheke ſichert 88090 Felbsttehrer-Usion Se 0. 0fne, geule Difelhnt, Kauf Deutschlanes art ö. Geſchäfts⸗ Ur Ssermann 5 10 e een 0- I. 22. Breiteſtr. au E Mannhelm Tel. 27512 telle.—— ſttel. Moneteheltfg9e, KBers...0 Stanuyletz: J8,13-17/, 2 Pers. Mk..50, 34 Pers. k..50, aut erhaltene ist am Samstag, dem 24. Juli, nach langem Leiden und doch unerwartet NEEE ganz Möb Lerkaunanzelgen 2 Steuerfreien. rasch verschieden. der Vororten. 86 dervorragend 0 2 Rexin gut erh., 7ſitzig. 2— 8 Wir verlieren in dem Verstorbenen einen hervorragenden Mitarbeiter, in— 9 Duwellerwerkstätte 10%0 und 4 2 9 2 en 5 1 einen Menschen von vorbildlichen Charaktereigenschaften und ausgezeich- Amtl. Bekanntmachungen—— eer, 0 1. 13 Wanderer muian 010 neter Gesinnung, dessen Ableben eine große Lücke hinterläßt. Seine auf- Leistung S————— 9 6 richtige und soziale Einstellung machte ihn zum wahren Freund aller derer, 2 8270 aigtf Wie die mit ihm zu tun hatten, seine Bereitwilligkeit, jederzeit zu helfen und anſtelle— Föönorne die Hausfrau fur seine Mitmenschen einzutreten, zu einem Vorgesetzten, dem seine Ge- Naene Neckar ihn wünseht. folgschaft in Liebe und Dankbarkeit ergeben war. Sein Andenken wird 1 Radfahrer⸗ Nur im 3 Ich bringe dies zur öffentlichen[Sperialhau Senninte mit der Aufforderung, P 5 8——— oder F U 1 rr erbürgermeiſt on Deuische Banle und Disconto- Gesellsdialt Mansdein Sn e e 1 1* 18 e alle 9 Kaiserring 42 ili Frei 7 auf privatrechtlichen Titeln be⸗ Hiaie reisgau ruhenden Einwendungen als ver⸗ Fatenzehlung ſäumt gelten. Ehestandsdarleh * Ich weiſe darauf hin, daß die vor Inkrafttreten des Geſetzes vom „ 8. April 1913 kraft beſonderer pri⸗ vatrechtlicher Titel an den öffent⸗ Gardinen lichen Gewäſſern oder natürlichen 9 9 0 nicht öffentlichen Waſſerläufen be⸗ reinigt AM& exes C8 3 0 k E e 00 105„auf Neu“ 7 em en en echt angehörige Unser ur en- R der See—. fürberalHramer war es, mit solchen Schiffen uber den Ozean a es Geſetzes), u — kulecnon Uem: 416 27 au fahren. Dagegen hat der moderne Schnell- Nach getreuem, irdischem Wandel und geduldig Kräuter Essig fae 3 8 3 ſ1:(0 10 8 5 oeit lahren bettebt iſt.E dampfer die Sicherheit der Fahrt jast ertragenem Leiden durfte unsere brave Mutter, Frau nnerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht vorgebracht werden, ebenfalls hundertprozentig gemacht. Biter 15 vic. 83 Unterrioht —— aunheim, den 13. Juli * FI 9 Weidner WV e Gurken-Gewürz 20 pi. Der—9 geihräſident Abt. 0⁰⁵ 8 Kein Kaufm ann würde seine Waren heute orogerle Schüffner. Unterrient dem veralteten Ruderschiff anvertrauen, im Alter von 681 hren gottergeben in die ewige ˖ f Borſtehendes wird hiermit orts⸗ ig wie er mit unmodernen Werbe· im 8 8 Jahren g 8 18 Lucwig& Schütthelm Aile eee mem 1 Klavier ebensowenig 50 5 Heimat eingehen. 0 4. 3 und Friedrichsplatz 19—— werden gemäß 8 42 Vollz.⸗ boc ptece methoden arbeitet. Wer nicht in erster Linie i zum Waſſergeſetz zur Geltend⸗ emsehn Mannheim, Juli 1937. brachüng 5165 Einwen⸗ Lesschlatteri 31 dem erfolgreichsten aller Werbemittel, der ungen ä Di Ei 1b1 be 1037 0, e Teler on 268 10 Anzeige, den Vorxug gibt, steuert falschen 5 Damenbari e Kar, aterert mit det elen Gcleete ie alle lästigen kiaare entherni Hauptregiſtratur, Zimmer 164 des Wer Pptei 90 Die Bestattung fand in der Stille statt. 55„5 Ratbaus.1 t Eriolgreich sein! Inserieren lIn einer Zeitung Von Beileidsbesuchen bitten wir höfl. absehen zu wollen. garantlert danernd und narbentrei Maunheim, den 26. Juli 1997. diie schon tausendfache Erfolge gebracht hat 15 11—— Unterricht? in der Neuen Mannheimet Zei Gret to Afall. gepr. Schlachthof Mittwoch früh 7 Uhr Preisangeb. unt. t eitung 9 auf der FreibankK X 16 a. Geſch. Mannhelm lilumm. 19- Pemmt 44 u8 Kuhfleiſch. Anfang Ne..(Ste 1990 — 10. Seite/ Nummer 339 Nene Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 27. Juli 1937 Leirate iar Aua ch Erstaufführung einer ganz tollen Komödie! 1da WI4t in einer Bombentolle eis Ehestifterin. Ralph ri. Robenl: urkomisch wie immer eis seuz Schlhbmmer Welberfelnd. Theo lingen m 1000 Nöten und dezu ein Senz erstklassiges Ensemble Carsta Lõck, Trude Haefelin Vicky Werkmeister Ruccolf Platte, Leo Peukert Eil Deuer Film der gronen Lamitef! wo rn Vorprogremm? Neue Baväria-Woche und Kulturfilm: „Die Barockstadt Dresden“ DPALASI Mur im Palast-Theater Heute letzter Tag: als Fräulein Reporter Paul Hartmann-Mathias Wiemanng Paul Otto, Fritz Odemar, Fritz Kasp, Carl Auen P. Westermeier, Hüller 3³⁰3 H. Salfner Aktuelles K u Besinn:.00 Im Vorprogramm: jugendliche über 14 J. zugelass. Lustiges Iturelles .10.20 Uhr Inserieren bringt Gewinn! 7 0 1 PAl. Die kleine rraud 10RIn ab heute nur im Gloria (ab morgen im palast u. Gloria) peter⸗ ſim Schnee Liane Hald und Paul Hörbiger bereiten uns 2 Stunden lang ein herrliches Vergnügen! S Strade AST entzückende IStark chones Vorprogramm! Anfang:.00, unallsre Iia Martz-“ Einstieg nur Adolf- Hitler- Brücke Hntwoch, 28. Juli, Jugend hat Zutritt! zuruck nur 1. Donnerstag. 29. Juli, 8 Uhr: Heidelbers und zurũck Neckarsteinach u. zurllek.50 K. .10,.20 Uhr Ruf 2 Unr, Worms und N. .10 Fi. 5²⁴.49 55²⁰ und Gesellschejts- angüge werd. bill. verkauſt und ver- lienen in der 248 Etage Ringel 0 3, 42, 1 Llenpe neben neben Neugebauer Päd-Wueg für alle Zwecke liefert insauber. Aus führung adia-Zadla 0 4, 5 Strohmarkt Fernruf 273 14 86023 Tuncher- geschäfi Hlempf. ſich.ſämtl. Tüncherarbeiten 0b. billiaſt Preiſ. g. Iost, 6 4, 4 S22⁴ ——— Ferntransvorte m. geſchlofl. Mö⸗ bel⸗Auto billig. Kunz 20r Tel. 267 76 Verkäufe monetlich. Anzahlung. — VIcroRIA- MoronfAHNnA Laleleal Preiswerte Schlatümmer in echt Eiche und mit Nußbaum, 10 vielen Edelnölzern Küchen relche Auswahl. in Natur u. Elfenbein und Nubßbaum lackiert 5111191 Mod. Speisezimmer 1 Komb. Aulüuinner einz. Schreibschränke einz. 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