Neue Mannheimer Zeitt Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Frei Haus monatlich.08 Me. und 62 Pfg. Trägerlohn, Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 bofſtr. 12, Täglich 2mat außer Sonntag. Bezugspreiſe; in unſeren Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 28. f. d. folgend. Monat erfolgen. Saantprels 10 N9 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Mittwoch, 28. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 341 Die geſamte Ernte für den Dienſtder Brotverſorgung Ablieſerungspflicht und Berfftterungsverbot Bedeutſame Veroronung des Reichsernährungsminiſters zur Sicherung der Brotgetreideverſorgung 62 (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 7. Juli. Der Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft hat im Einvernehmen mit dem Beauf⸗ tragten für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, zur Sicherſtellung des Brotgetreidebedarfs des deutſchen Volkes eine Ver⸗ ordnung erlaſſen, durch die gewährleiſtet wird, daß die geſamte Roggen⸗ und Weizenernte in den Dienſt der Brotverſorgung geſtellt wird. Die Verordnung beſtimmt zunächſt, daß jeder Erzeuger inländiſchen Brotgetreides verpflich⸗ tet iſt, alles Brotgetreide, das er ge⸗ erntet hat, abzuliefern. Ausgenommen von der Ablieferugspflicht ſind lediglich die Mengen, die für die Brotnahrung und für Saatzwecke des Getreideerzeugers, der Deputat⸗ berechtigten und Empfänger eines Leibgedinges erforderlich ſind. Die Verordnung bringt dann das Verbot der Verfütterung von Brotgetreide und Erzeugniſſen für jedermann, einerlei, ob Erzeuger von Brotgetreide oder Tierhalter, der Brotgetreide nicht ſelbſt erzeugt. Die Hauptver⸗ einigung der deutſchen Geireide, und Futter⸗ mittelwirtſchaft kann von dieſem Verbot Aus⸗ nahmen zulaſſen. Von der Ausnahmebeſugnis wird aber nur in ſolche Fällen Gebrauch ge⸗ macht werden, in denen es ſich um Ware han⸗ delt, die für Mahlzwecke völlig ungeeignet iſt. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft wird das ganze Getreidewirtſchaftsjahr hin⸗ durch Futtermittel laufend zur Verfügung ſtellen; er hat ſchon jetzt beträchtliche Mengen von in⸗ und ausländiſchem Futtergetreide zur Verteilung über die Landesbauernſchaften bereitſtellen laſſen. Dieſe Futtermittel werden unter Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe zugeteilt, die ſich durch die reſtloſe Ablieferung des Brotgetreides auf den Erzeugerbetrieben ergeben. Wegen der großen Bedeutung, die der„Verord⸗ nung zur Sicherſtellung des Brotgetreidebedarfs“ produktionspolitiſch zukommt, fand am Montag, dem 26. Juli, unter dem Vorſitz des Reichsbauernführers und Reichsminiſters R. Walter Darré eine Sitzung ſtatt, an der die Reichsſtatthalter und Gauleiter, die Ober⸗ und Regierungspräſidenten, ſowie die Landes⸗ bauernführer teilnahmen. In dieſer Sitzung machte Reichsbauernführer und Reichsminiſter Darré grund⸗ ſätzliche Ausführungen über die zwangsläufigen Be⸗ ziehungen zwiſchen der dem Landbau zur Ver⸗ fügung ſtehenden Fläche, der Erzeugung landwirt⸗ ſchaftlicher Güter auf dieſer Fläche und dem Nah⸗ rungsbedarf einer erfreulicherweiſe zunehmenden Bevölkerung. Sodann wurden die Gründe, die zu dieſer Verordnung geführt haben, und die Einzel⸗ heiten der Durchführung erörtert. „Borſorglichen Charakter“ dnb. Berlin, 27. Juli. Zu der Veroroͤnung zur Sicherſtellung des Brot⸗ getreidebedarfs ſchreibt der„Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes“ u. a. folgendes: Die Verordnung iſt entſtanden aus unſerer Verſorgungslage und hat vorſorglichen Charakter, um rechtzeitig allen Entwicklungen auf dem Gebiet der Brotgetrei⸗ deverſorgung begegnen zu können. Es wäre Wahn⸗ ſinn, heute noch Brotgetreide in den Futtertrog flie⸗ ßen zu laſſen. Man wird ohne Zweifel an die bei der Fütterung des Viehs entſtandene Lücke hier ins⸗ beſondere an jene Gebiete denken, in denen Roggen aus der gegebenen Lage des Bodens als Futter ver⸗ wendet wurde. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Tatſache Rechnung getragen wird. Es war wöglich, rechtzeitig Gerſte und vor allem Mais einzuführen, die im Verein mit den inländiſchen Futtermitteln in erſter Linie in den von der Verordnung betroffenen Gebieten zur Verteilung kommen. Die neuen Maßnahmen fordern von der Land⸗ wirtſchaft ohne Zweifel eine gewiſſe Beſchränkung der Verfügungsfreiheit. Allein, es wird niemand geben, der einen Blick für die Verſorgungslage hat, der die Notwendigkeit zum Handeln nicht einſieht. Nur dadurch, daß man Entwicklungen und ihre Konſequenzen überſieht und rechtzeitig Maßnahmen trifft, wird man ohne Erſchütterung die Lage mei⸗ ſtern können. In dieſer Vorausſicht iſt die neue Ver⸗ oroͤnung rechtzeitig erlaſſen worden. Sie bietet die Gewähr, daß die ſtraffere Form der Sicherſtellung der Verſorgung ſich reibungslos einſpielt. Schutz der Ernte vor Brandgefahr Die Polizei wird eingeſetzt— Berſchärſtes Vorgehen gegen Fahrläſſigkeit dub. Berlin, 2. Juli. Zur erſolgreichen Durchführung des Vier⸗ jahresplaues und zur Sicherſtellung der Ernäh⸗ rung des deutſchen Volkes iſt es unbedingte Notwendigkeit, daß die eingebrachten Erntevor⸗ räte vor Brandgefahr geſchützt werden. Der Reichsführer SS und Chef der dentſchen Poljzei Heinrich Himmler hat deshalb die geſamte Polizei des Reiches und der Gemeinden, Schutz⸗ polizei, Gendarmerie und Kriminalpolizei, an⸗ gewieſen, dem Schutz der Erntevorräte dauernd die größte Aufmerkſamkeit zu widmen und zur Verhütung von Bränden und Brandſtiftungen unnachſichtig ſämtliche Perſonen, die gegen die beſtehenden Beſtimmungen verſtoßen, zur An⸗ zeige zu bringen. Er hat die Polizeibehörden er⸗ ſucht, ſich durch unvermutete Reviſionen von der Einhaltung der geſetzlichen Beſtimmungen zu überzeugen. In dem Erlaß wird auf die häufigſten Brandurſachen hingewieſen, die in jedem Jahr erfahrungsgemäß zur Vernichtung rieſiger Erntevorräte führen. Wenn Volksgenoſſen während ihrer Arbeit an Getreide, oder Strohſchobern oder an der Dreſch⸗ maſchine ihre Pfeifen oder Zigaretten rauchen, ſo iſt dies eine Verantwortungsloſigkeit, die von der Po⸗ lizei künftig ſchärfſtens geahndet wird. Wenn die Polizei weiter feſtſtellt, daß Antriebsmotoren der Dreſchanlagen durch ihren unvorſchriſtsmäßigen Zu⸗ ſtand oder ihre unſachgemäße Aufſtellung in unmit⸗ telbarer Nähe von Getreide⸗ oder Strohſchobern in höchſtem Grade feuergefährlich ſind, wird ſie eben⸗ falls ſofort einſchreiten. Eine weitere häufig vor⸗ kommende Brandurſache während der Erntezeit iſt das Anzünden der beim Dreſchen anfallenden Spreu in unmittelbarer Nähe von Strohſchobern. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei macht den Polizeibehörden in dieſem Zu⸗ ſammenhang weiter zur Pflicht, ſofortige Maßnah⸗ men zur Vermeidung der zahlreichen Müh⸗ lenbrände zu treffen. Mehrere Fälle in der letz⸗ ten Zeit haben den Beweis erbracht, daß die bau⸗ und feuerpolizeilichen Vorſchriften bei Mühlen oft nicht beachtet werden. Die Polizei wird auch in Altbauten mit beſonderer Sorgſalt nachprüfen, ob ausreichende techniſche Feuerſchutzvorrichtungen vor⸗ handen ſind, da erfahrungsgemäß die techniſchen Neuerungen in Mühlen die Feuersgefahr weſentlich erhöht haben. Engliſcher Dampfer aufgebracht Immer neue vergebliche Verſuche, die Santander-Blockade zu durchbrechen dnb. Lon do n, 27. Juli. Nach einem hier eingetroffenen Bericht iſt der engliſche Dampfer„Mirupanu“(2500 To.) in den ſpaniſchen Hoheitsgewäſſern auf der Höhe von Gijon durch den nationalen Kreuzer„Cindad de Valencia“ aufgebracht und nach Ferrol gebracht worden. Der Kapitän der„Mirupann“ ergab ſich ſofort, nachdem die„Ciudad de Balencia“ einen Warnungsſchuß ab⸗ gegeben hatte. Die„Mirupanu“ iſt das dritte engliſche Schiff, das im Juli innerhalb der ſpaniſchen Gewäſſer von nationalſpaniſchen Flottenſtreitkräften aufgebracht worden iſt. Annüherung zwiſchen England u. Falienꝰ Chamberlain gibt Grandi beruhigende Erklärungen bezüglich Englands Abſichten dnb. London, 28. Juli. Der italieniſche Botſchaſter Graf Grandi beſuchte am Dienstag den engliſchen Miniſterpräſidenten Neville Chamberlain in der Downingſtreet. Die Unterredung dauerte eine halbe Stunde. (Funkmeldung der NM3.) AE London, 28. Juli. Verſchiedene Morgenblätter berichten in größter Aufmachung über die geſtrige Unterredung des ita⸗ lieniſchen Botſchafters Grandi mit dem engliſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ berichtet, Graf Grandi hoffe, bald nach Italien gehen zu können. Er werde dann Muſſolini aufs neue mitteilen, daß England weiterhin entſchloſſen ſei, ſeine Intereſſen im Mittelmeer zu verteidigen, daß es aber gleichzeitig freunoͤſchaftliche Zuſammen⸗ arbeit mit Italien anſtrebe. „Daily Expreß“ erwartet, daß auf die geſtrige Unterredung hin eine weſentliche Verbeſſerung der engliſch⸗italieniſchen Beziehungen eintreten werde. Dies werde man ſehr bald erfahren. Chamberlains Intervention beabſichtige, eine weitere Verſchlechte⸗ rung der engliſch⸗italieniſchen Beziehungen zu ver⸗ hindern und gleichzeitig die Nichteinmiſchungsver⸗ handlungen zu ſtärken. Der diplomatiſche Korreſpondent den„Daily Mail“ will wiſſen, Chamberlain habe dem italieni⸗ ſchen Botſchafter die Verſicherung abgegeben, daß England keine aggreſſiven Abſichten gegen Italien hege. Dieſe freimütige Erklärung des engliſchen Miniſterpräſidenten an den Vertreter Muſſolinis habe man geſtern abend Nals einen der wichtigſten diplomatiſchen Schritte bezeichnet, den Chamberlain je getan habe. Es bleibt bei der Beſchlagnahme — Poitiers, 28. Juli.(U..) Vor dem hieſigen Berufungsgericht fiel jetzt die endgültige Entſcheidung über das Schickſal des engli⸗ ſchen Frachters„Seabank“ und des Valencia⸗Damp⸗ fers„Expemendi“. Die beiden Schiffe hatten Bilbao kurz vor ſeinem Fall mit nahezu dem geſamten Gold⸗ und Wertpapierbeſtand der Banken von Bilbao an Bord verlaſſen und verſucht, dieſe Schätze nach England in Sicherheit zu bringen. Die franzöſiſche Regierung aber machte ihnen einen Strich durch ihre Rechnung, indem ſie beide Schiffe im Hafen von La Pallice auf Antrag engliſcher und baskiſcher Banken beſchlagnahmen ließ. Die Valencia⸗Behörden legten gegen dieſe Beſchlagnahme Berufung ein, die aber von dem Berufungsgericht von Poitiers abge⸗ lehnt wurde. Als Vertreter der Valencia⸗Behörden fungierte bei der Gerichtsverhandlung der frühere franzöſiſche Premierminiſter Paul⸗Boncour. Die franzöſiſche Regierung beabſichtigte anfänglich nur die Beſchlagnahme der Ladung der Schiffe. Aber die franzöſiſchen Hafenarbeiter weigerten ſich, die wertvolle Ladung zu löſchen. Dadurch ſah ſich die franzöſiſche Regierung gezzwungen, um die Ladung ſicherzuſtellen, auch die Schiffe mit zu beſchlagnahmen. Ganz Arabien proteſtiert Panarabiſcher Proteſt in Genf gegen die Teilung Paläſtinas? * Paris, 28. Juli. In Damaskus iſt eine nationaliſtiſche Abordnung aus dem Jrak eingetroffen, um in Zuſammenarbeit mit den dortigen Behörden eine panarabiſche Ab⸗ ordnung aufzuſtellen, die in Genf gegen den Plan einer Aufteilung Paläſtinas proteſtieren ſoll. Ferner ſoll in Damaskus eine panarabiſche Tagung ſtatt⸗ finden, an der Vertreter des Irak, Paläſtinas, Syriens und Aegyptens teilnehmen werden. Brotgetreide und Futtertrog * Mannheim, 28. Juli. Der Reichsernährungsminiſter hat eine nicht nur für die Landwirtſchaft ſondern für das ganze deutſche Volk außerordentlich bedeutſame Verordnung er⸗ laſſen. Ihr nationalwirtſchaftlicher Charakter er⸗ gibt ſich aus der Ueberſchrift„Zur Sicherung des Brotgetreidebedarfs des deutſchen Volkes“, ihre Ein⸗ zelbedeutung für die Landwirtſchaft ergibt ſich aus ihren zwei weſentlichſten Beſtimmungen: Abliefe⸗ rungspflicht für den Geſamtanfall von Brotgetreide und uneingeſchränktes Verfütterungsverbot für Brotgetreide. Dem deutſchen Bauern iſt damit die freie Ver⸗ fügungsgewalt über ſein Brotgetreide— mit Aus⸗ nahme des Saatgetreides, des Deputatsgetreides und des Getreides für den eigenen Bedarf— ent⸗ zogen: er iſt verpflichtet, es voll und uneinge⸗ ſchränkt den ſtaatlichen Stellen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Er iſt weiter verpflichtet, das Ablieferungsſoll nicht zu ſchmälern durch Ver⸗ fütterung von Brotgetreide, wie es bisher, vor allem in der Schweinemaſt und in der Hühnerzucht, vielfach üblich war. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Beſtimmungen von ſolch weittragender Bedeutung nicht erlaſſen worden wären, wenn nicht Notwendigkeiten ebenſo wichtiger Art ſie erforderten. Dieſe Notwen⸗ digkeiten ergeben ſich ſehr einfach aus einer kurzen Betrachtung unſerer ernährungspolitiſchen Situation. Deutſchland war immer auf ausländiſche Zufuhr von Brotgetreide angewieſen geweſen: wie ſehr, das haben ja die Erfahrungen der Kriegszeit allen hinreichend klargemacht. Seit der Kriegszeit aber hat ſich die Lage nicht gebeſſert, ſondern verſchlech⸗ tert. 3,8 v. H. unſeres Ackerlandes haben wir allein durch den Vertrag von Verſailles verloren. Eine weitere erhebliche Menge an Ackerland wurde ſeit 1933 für die Bedürfniſſe unſerer neuerſtandenen Wehrmacht zu Exerzier⸗ und Flugplätzen gebraucht; auch beim Bau der Autobahnen ließ es ſich nicht vermeiden, daß dem Pflug mancher Hektar guter Boden entzogen wurde. Die Meliorationsarbeiten haben gewiß eine Entlaſtung gebracht, aber der neugewonnene Ackerboden braucht erſt eine be⸗ ſtimmte Zeit, bis er voll ertragsfähig wird. Gleich⸗ zeitig aber nahm nicht nur die deutſche Geſamt⸗ bevölkerung von 60 Millionen auf 66 Millionen im heutigen Reichsumſang zu, ſondern trat vor allem durch oͤen erfolgreichen Kampf gegen die Arbeits⸗ loſigkeit ein ungleich verſtärkter Konſumbedarf auft Millionen deutſcher Volksgenoſſen traten mit ver⸗ ſtärkten Bedarfsanſprüchen auf den Markt. Dazu kamen noch die beſonderen Schwierigkeiten unſerer Wirtſchafts⸗ und Deviſenlage. Auf der einen Seite mußte ein gut Stück deutſchen Ackerbodens ſtatt für Brotgetreide für den Anbau ölhaltiger Pflanzen zur Verfügung geſtellt werden, um die beſonders bedrohliche Fettlücke zu ſchließen, auf der anderen Seite ſtiegen die Weltmarktpreiſe für Brotgetreide in den letzten Jahren auf das Doppelte, d. h. alſo die Beanſpruchung an unſere Deviſenlage verſchärften ſich immer mehr und mehr. Eine ſolche Situation erlaubt es einfach nicht, auch nur im kleinen fahrläſſig oder egoiſtiſch zu wirtſchaf⸗ ten. Miniſterpräſident Göring, der Beauftragte des Führers für den Vierjahresplan, hat einmal Deutſch⸗ land eine„belagerte Feſtung“ genannt. Für eine belagerte Feſtung aber gilt in erſter Linie der Zwang zum Haushalten, die Einordnung jedes pri⸗ vaten, auch jedes berechtigten privaten Egoismus unter die Notwendigkeiten der Geſamtverteidigung. Das wird der deutſche Bauer, der ja an dem Mut⸗ terboden ſchafft, der alle trägt und alle nährt, leichter einſehen als andere. Nicht umſonſt hat ja der Reichs⸗ nährſtand ſelbſt ſeinem Schaffen die Parole gegeben, daß es Ehrendienſt am ganzen Volke ſei. Daß ſich für den Bauern im einzelnen Schwierigkeiten er⸗ geben werden, wird nicht beſtritten. Viehwirtſchaft und Getreidewirtſchaft müſſen in viel ſtärkerem Ein⸗ klang gebracht werden, als es bisher vielerorts der Fall war. Das Getreide, das der Bauer bisher zur Auföucht ſeines Viehs verwandte, beanſprucht nun⸗ mehr der deutſche Menſch und die deutſche Nation. Das bedeutet ſelbſtverſtändlich nicht, daß nunmehr ein unorganiſiertes Aufräumen im deutſchen Vieh⸗ beſtand erfolgen müßte und erfolgen dürfte, etwa wie der berüchtigte Schweinemord im erſten Kriegs⸗ jahr. Im Gegenteil: es bedeutet nur eine Umſtel⸗ Iung der bisherigen Futtergrundlage; und auch dieſe Umſtellung kommt nicht überraſchend, ſie iſt ſeit Hah⸗ 2. Seite“ Nummer 341 Neue Maunbelmer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Juli 1937 ren durch den Reichsnährſtand und den Reichsbauern⸗ führer nicht nur eindringlich propagiert, ſondern auch organiſatoriſch vorbereitet worden. Heute iſt es ſo, daß von Reichswegen dem Bauern genügend Erſatz an anderweitigem Futtermaterial zur Ver⸗ fügung geſtellt wird, vor allem in Form von Mais und Gerſte. Was verlangt wird, iſt alſo weniger ein tatſäch⸗ licher Verzicht als ſachliche Däſeziplin: der Bauer muß in ſeiner Wirtſchaft ſo handeln, wie es die großen Intereſſen des Ganzen verlangen Und er wird ſo handeln! Denn die Intereſſen des Ganzen ſind in dieſer Frage zwingend. Wir ſtehen in unſerer dritten Freiheitsſchlacht. Nach der ſieg⸗ reichen Durchführung unſeres Kampfes um unſere territoriale Freiheit, nach der glücklich errungenen Wehrfreiheit geht nun der Kͤampfum die Nah⸗ rungsfreiheit des deutſchen Volkes. Der Kampf iſt nicht minder ſchwer als der voraus⸗ gehende. Er iſt aber auch nicht minder ehrenvoll und vor allem iſt ſein Ausgang nicht minder entſcheidend. „Ohne Nahrungsfreiheit keine Wehrfreiheit“— es waren deutſche Bauern, die dieſem Worte des Gene⸗ raloberſten Göring zujubelten. Auch dieſer Kampf um unſere Nahrungsefreiheit iſt aber in erſter Linie Erziehungsarbeit: Erziehung zum Weſentlichen, zum Notwendigen, zum Geſamtverbindlichen. Das iſt der eigentliche Sinn dieſer Vorſchrift, die viel weniger einem aktuellen Notſtand begegnen— ein ſolcher iſt augenblicklich nicht da und auch nach dem Stand der Ernte nicht zu erwarten—, als eine Bereitſchaftserziehung der ganzen Nation und ihres wichtigſten Standes für eine nationale Politik auf lange Sicht ſein will. Dr. A. W. Hetze in 1821 Samnel Dickſtein erhebt unſinnige Beſchuldigungen gegen ein Jugendlager des Amerika⸗Deutſchen Volksbundes dnb. Neuyork, 28. Juli. In Andover im Staat New Jerſey wurde kürz⸗ lich ein Jugendlager des Amerlka⸗Deutſchen Volks⸗ bunds eröffnet, in dem 300 beutſchſtämmige Jungen und Mädchen während der Sommermonate zur Er⸗ holung untergebracht ſind. Der ſattſam hekannte jüdiſche Hetzer Samuel Dickſtein und ſeine zahlen⸗ mäßig unbedeutenden Genoſſen erheben nunmehr unſinnige Behauptungen, daß dieſes Jugendlager „ein neuer Mittelpunkt unterirdiſcher und die Sicher⸗ heit der Vereinigten Staaten gefährdender Nazi⸗ propaganda ſei!“ Sie verlangen deshalb vom Kon⸗ greß erneut eine amtliche Unterſuchung aller„un⸗ amerikaniſcher Spionageſyſteme“ und legten dem Kongreß eine Liſte mit den Namen von 46 Deutſchamerikanern und Reichsdeut⸗ ſchen vor, die ſich nach der Behauptung Dickſteins als Agitatoren hervorgetan haben ſollen. 3 Der Präſident des Amerika⸗Deutſchen Volks⸗ bunds, Fritz Kuhn, hat ſeinerſeits an den Sprecher des Repräſentantenhauſes ein Telegramm geſandt, in dem er als ein amerikaniſcher Bürger eine Un⸗ tetſuchung des Volksbands und ſeiner Lager ver⸗ langt, um den Unſinn des Abgeordneten Dickſtein ein ſer allamal zu beenden. 63 ο 74341 General Jorödana Wie aus zuverläſſiger Quelle gemeldet wird, wird General Graf Jordano Miniſterpräſident der ſpani⸗ ſchen Nationalregterung werden.(Weltbild, Zunder⸗M.) Studienfahrt der Runofunkleiter 9341 4 anb. Bonn, 26. Juli. „Die Intendanten ſämtlicher 12 Reichsſender und die Direktoren der Reichsrundfunkgeſellſchaft trafen ſich in Bonn, von wo ſie unter Führung des Reichs⸗ intendanten, Dr. Glasmeier, eine Studienfahrt durch Weſtdeutſchland und beſonders durch den Sendebezirk des Reichsſenders Köln unterneh⸗ men. Dieſe Fahrt entſpricht einer Anregung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda Dr. Goebbels, der gewünſcht hatte, daß die Leiter der einzelnen Reichsſender nicht nur ihren eigenen Arbeitsbereich, ſondern darüber hinaus das Geſicht der Lanoͤſchaften und der deutſchen Stämme ganz Deutſchlands aus eigener Anſchauung kennen⸗ lernen. Die Steigerung der Lebenshallung noland in E dnb. London, 25. Juli, Das Labour⸗Organ„People“ meldet, daß die La⸗ bour⸗Party im Laufe dieſer Woche im Unterhaus die Frage der ſtändig ſteigenden Lebenshaltungsko⸗ ſten zur Sprache bringen werde. Sie werde darauf hinweiſen, daß die Lebensmittelpreiſe und andere Waxenpreiſe ſeit Beginn der engliſchen Aufrüſtung um annähernd 20 v. H. geſtiegen ſeien. Die Regie⸗ rung werde aufgefordert werden, Sofortmaßnahmen zur Herabſetzung der Preiſe zu unternehmen, an⸗ dernfalls ſie mit großen Lohnſtreiks rechnen müſſe. ———— Eugliſcher Bomber an Finnland verkauft. Wie verlautet, ſind zwei der neueſten britiſchen Bomber an die finniſche Regierung verkauft, worden. Es * ſich um zwei Briſtol⸗Blenham⸗Maſchinen, ſe ote ſchnellſten Bomber der hritiſchen Luftwaſfe ſein ſollen. — Nanking, 28. Juli.(U..) Der Sprecher des chineſiſchen Außenminiſteriums gab in einer Erklärung zu den letzten Ereigniſſen in Nordchina bekannt, daß die Nankingregierung am Ende ihrer Bemühungen um die Aufrechterhal⸗ tung des Friedens im Fernen Oſten angelangt ſei. Der Sprecher fügte hinzu, daß Japan für alle wei⸗ teren Entwicklungen in Nordchina die Verantwor⸗ tung übernehmen müſſe. Ein Vertreter der 29. Armee in Nanking er⸗ klärte heute gleichfalls, daß„der Vorhaug zu einem neuen Kriege in Nordchina aufgegangen iſt“. „Japan hat alle Hoffnung aufgegeben' (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 28. Juli. Der Sprecher des japaniſchen Auswärtigen Amtes hat eine Erklärung abgegeben in der es u. a. heißt, daß die japaniſchen Militärbehörden wegen der feindlichen Haltung der Chineſen nunmehr alle Hoff⸗ nung auf friedliche Beilegung des Konfliktes im Ge⸗ biet von Peiping aufgegeben hätten. Es ſei daher notwendig geworden, nunmehr militäriſche Maßnah⸗ men einzuleiten, um den Chineſen klarzumachen, daß gegebene Verſprechen und Vereinbarungen gehalten werden müßten. Die grundſätzlich feindſelige Hal⸗ tung der 29. chineſiſchen Armee ſei jetzt ohne Zweifel erwieſen. Auch die letzte Hoffnung, daß wenigſtens die 38. Diviſion zu einer Zuſammenarbeit mit Japan bereit ſein würde, ſei zerſtört. Infolgedeſſen genüge der Abzug der 37. Diviſion den japaniſchen Militär⸗ behörden nicht mehr. Die Lage in Peiping — Schanghai, 27. Juli.(U..“ Auf Grund der letzten Meldungen bietet die Lage bei Peiping ſolgendes Bild. Den Chineſen iſt es ge⸗ lungen, die geſtern in einer Breite von dreihundert Meter am Changyimen⸗Tor in die Stadt eingedrun⸗ genen Japaner teils aufzureiben, teils zum Rückzug zu zwingen. Nur einer 150 Mann ſtarken Abteilung iſt es gelungen, ſich zum Gelände der japaniſchen Botſchaft durchzuſchlagen. Das Gros der japaniſchen Streitmacht befindet ſich jedoch nach wie vor außerhalb der Stadt und hat zu⸗ ſammen mit den inzwiſchen herangeführten Reſerve⸗ truppen eineinhalb Kilometer vor den Mauern Pei⸗ pings befeſtigte Stellungen bezogen. Das galt bis⸗ her für den Süden, Oſten und Weſten der Stadt. Nach den jüngſten chineſiſchen Meldungen ſind die Japaner jedoch eben dabei, ſich auch der nördlichen eine zweihundert Mann ſtarke japaniſche Abteilung aufgetaucht und hätte ſich des Bahnhoſes dieſer wich⸗ tigen Station an der Strecke Peiping—Malgan— Suiynan, alſo der Strecke die Peiping mit dem Nor⸗ den verbindet, bemächtigt. Damit wäre die Umzinge⸗ lung Peipings vollendet. 5 Kämpfe vor der Stadt — Schaughai, 28. Juli.(U..) Zwiſchen chineſiſchen und japaniſchen Truppen ſind am geſtrigen Nachmittag Kämpfe in Tuanho bei Nanyuan ausgebrochen, die in den Abendſtunden noch immer andauerten. In der Nähe von Tungtſchau, deſſen chineſiſche Garniſon von den Japanern aufge⸗ rieben worden ſein ſoll, finden ebenfalls Kampfhand⸗ lungen zwiſchen chineſiſchen und japaniſchen Truppen ſtatt. Einzelheiten über dieſe neuen Kämpfe liegen bisher jedoch nicht vor. Nach Meldungen der chineſiſchen Zeitungen aus Peiping hat das diplomatiſche Korps die chineſiſchen und japaniſchen Behörden davon in Kenntnis geſetzt, daß nach den Beſtimmungen des Boxer⸗Protokolls keine Kämpfe innerhalb von dreißig Kilometern im Umkreiſe Peipings geſtattet ſind, Die Folgen der Bombardierung 1 3 Lanfangs — Peiving, 27. Juli.(U..) Ueber den Luftangriff der japaniſchen Streit⸗ kräfte in Nordchina auf die chineſiſchen Kaſernen in Lanfang werden aus chineſiſcher Quelle Einzelheiten bekannt. Danach befand ſich in den Kaſernen ein ganzes chineſiſches Regiment, von dem nur 200 Mann unverletzt blieben. Die fapaniſchen Flugzeuge warfen Dutzende von Brandbomben auf (Funkmeldung der NM3)) + Paris, 28. Juli. Der ehemalige Landesverteidigungs⸗ und ſpätere Kriegsmarineminiſter Pietri äußerte ſich im„Fi⸗ garo“ im Anſchluß an den Stapellauf des italieniſchen Großkampfſchiffes„Vittorio Veneto“ über die fran⸗ zöſiſche Flottenpolitik. Im Augenblick ſei Frank⸗ veich mit Ausnahme ber leichten Kreuzer auf a llen Gebieten gut gerüſtet, Es beſitze ohne die alten Serien der„Courbets“ öret Linienſchiffe von der Klaſſe der„Lorraine“, ferner die„Dunkerque“ und ſchließlich die„Straßbourg“die kurz vor der Vol⸗ lendung ſtehe. Das Linienſchiff„Richelieu“ und das aber ſelbſtverſtändlich, daß man die augenblicklichen Anſtrengungen fortſetzen müſſe. Man würde einen großen Irrtum begehen, wenn man den Gasnier⸗Dupare, aufgeſtellten Flottenbauplan auf⸗ geben würde, der den Bau weiterer drei 35 000 Ton⸗ nenkreuzer vorſehe. Nanking zum japaniſchen Altimatum: „Der Vorhang zum Krieg Bewaffneter Widerſtand der Chineſen gegen die japaniſchen Forderungen— Neue Kämpfe im Gange Zugangſtraßen zu bemächtigen. Bei Tſchongping ſei. Linienſchiff„Jean Bart“ könnten und müßten ſpäte⸗ ſtens 1939 bzw. 1040 in Dienſt geſtellt werden. Es ſei von dem Kriegsmarineminiſter des Kabinetts Blum, die Kaſernen ab, durch die nicht nur Hunderte von Soldaten, ſondern auch viele Ziviliſten getötet und verwundet wurden. Sorge um die Ausländer —Peiping, 28. Juli.(U..) Die in Peiping anſäſſigen deutſchen Staats⸗ angehörigen wurden von der Deutſchen Bot⸗ ſchaft aufgeſordert, ſich auf das Gelände der Bot⸗ ſchaft zu begeben. Eine ähuliche Aufforderung erging auch an die in Peiping lebenden Engländer, be⸗ ſchränkt ſich jedoch vorläufig auf die Frauen und Kin⸗ der der britiſchen Staatsangehörigen, die aufgefor⸗ dert wurden, zur Nachtzeit auf dem Gelände der Botſchaft Zuflucht zu ſuchen. Auch die frauzöſiſche Botſchaft hat alle franzöſiſchen Staatsangehörigen und unter franzöſiſchem Schutz ſtehenden Bürger auf⸗ geſordert, ſich ins Diplomatenviertel der Stadt in Sicherheit zu bringen. Amerika miſcht ſich nicht ein — Waſhington, 27. Juli. Auf der Preſſekonferenz erklärte Staatsſekretär Hull zu den Kämpfen in China, er habe in Tokio und in Nanking die Hoffnung zum Ausdruck bringen iſt aufgegangen! laſſen, daß die Kämpfe in Peiping eingeſtellt würden. Im übrigen bleibe Amerika in ſeiner unabhängigen Stellung, die parallel mit der anderer Mächte auf die Beilegung der Differenzen in China gerichtet ſei. Vermittlungsverſuche würden von den Vereinigten Staaten aber nicht unternommen werden, und ebenſo ſeien auch keinerlei Proteſtſchritte beabſichtigt. Eine Erklärung Edens — London, 27. Juli. Die Lage im Fernen Oſten wurde am Dienstag erneut im Unterhaus zur Sprache gebracht. Auf An⸗ frage des Oppoſitionsführers Attlee erklärte Außen⸗ miniſter Eden, einen Bericht erhalten zu haben, wo⸗ nach die Japaner möglicherweiſe ſowohl in Peiping als auch außerhalb zu militäriſchen Maßnahmen ſchreiten würden. Er habe den britiſchen Geſchäfts⸗ träger in Tokio angewieſen, die ernſtliche Hoffnung der engliſchen Regierung auszudrücken, daß ein ſol⸗ ches Vorgehen vermieden werde. Erhöhung der Eiſenbahntarife in England. Der Tarifausſchuß der engliſchen Eiſenbahnen hat be⸗ ſchloſſen, alle Fahr⸗ und Frachtpreiſe ab 1. Oktober um 5 v. H. zu erhöhen. Ausgenommen von dieſer Erhöhung ſind gewiſſe Arbeiterfahrkarten und die Fahrpreiſe auf einigen Londoner Vorortſtrecken. eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee-—————————————— Unnötige Aufregung wegen Gibraltar Der engliſche Verteidigungsminiſter muß wieder einmal das Märchen von der Beoͤrohung Gibraltars wioerlegen dub. London, 27. Juli. Nachdem das Unterhaus Dienstag früh die Vor⸗ anſchläge für die Armee, die Flotte und die Luft⸗ ſtreitkräfte angenommen hatte, wobei ſich die Labour⸗ Oppoſition faſt durchweg der Stimme enthielt, fand am Nachmittag die zweite Leſung der Verteidigungs⸗ haushalte ſtatt. Die Ausſprache wurde durch einen Antrag des Li⸗ beralen Sinclair eröffnet, den Haushalt des Vertei⸗ digungsminiſterums um 100 Pfund zu kür⸗ zen— die übliche Form, in der die Oppoſition ihre Gegnerſchaft gegen die Regierungsvorſchläge auszudrücken pflegt. Sinclair begründete ſeinen Antrag damit, daß der Verteidigungsminiſter keine ausreichenden Vollmachten habe, um ſeine Ausgabe als Koordinationsminiſter zwiſchen den Wehrmini⸗ ſterien zu erfüllen. Der Abgeoronete rügte weiter, daß nicht genügend Vorſorge für die ſogenannte Hei⸗ matfrönt getroffen werde, womit er die ſeeliſche, kör⸗ perliche und wirtſchaftliche Vorbereitung der Vertei⸗ digung⸗meinte Auch⸗die Luftabwehr müßte verſchärft werden. Der Labour⸗Abgeordnete Lees⸗S mith be⸗ häuptete, daß die britiſchen Angriffsflugzeuge be⸗ deutend ſchneller entwickelt worden ſeien als die Luftabwehr. Man habe die Verteidigung zugunſten des Angriffs vernachläſſigt. Churchill(Konſervativ) erklärte u.., öaß die Sicherheit ſeiner Anſicht nach nicht durch die Ent⸗ wicklung der paſſiven Verteidigung zu gewinnen ſei. Man müſſe ſich auf das Abſchreckungsmittel der Gegenmaßnahmen verlaſſen. Es ſei kein Zweifel, daß die britiſche Verteidigung von Tag zu Tag ſtärker werde, aber alles ſei relativ, weil es die Aufrüſtung auf dem Kontinent gebe. Hierauf nahm Verteidigungsminiſter Lord Inſkip: das Wort. Er behandelte zunächſt die Luftſchutz⸗ frage. Die Regierung erkenne die Wichtigkeit die⸗ ſer Frage an, doch könne der Luftſchutz nicht von heute auf morgen organiſiert werden. Immerhin ſeien die Vorbereitungsarbeiten bereits weit ge⸗ diehen. Im Verlauf ſeiner Ausführungen antwortete Lord Inſkip auf frühere Angrifſe Churchills, der in der Aufſtellung von Geſchützen auf ſpaniſchem Bo⸗ den eine Beörohung Gibraltars erblickt hatte. Der Miniſter erklärte, man ſei vielleicht ein wenig ungeduldig darüber geweſen, daß die Regie⸗ rung keine Mitteilungen abgegeben habe, doch be⸗ mühe ſie ſich, nur angemeſſene und zuverläſſige Mit⸗ teilungen zu machen. Selbſt im Augenblick ſei es aber weder möglich noch wünſchenswert, alle Ein⸗ zelheiten bekanntzugeben, doch könne er immerhin genügend ſagen, um die Beunruhigung zu beſchwich⸗ ——..'.;I᷑ ᷓ ¶¶¶¶¶¶¶ ¶ Auurrſiſten: die große Parole! Frankreichs Meinung: gerüſtet ſein ijt gut! Weiterrüſten iſt beſſer! Schaffung einer Reſerve für die ASA-Kriegsflotte + Waſhington, 28. Juli. Präſident Rooſevelt kündigte in der geſtrigen Preſſekonferenz an, daß er die Schaffung einer Marinereſerve vorbereite, da die Kriegsflotte über keine ausgebildeten Reſerviſtenmannſchaften verfüge, während die Armee junge Ziviliſten zu freiwilligen ſommerlichen Uebungen einziehe. Zur Ausbildung von Reſerveoffizieren der Kriegsflotte gibt es ſchon jetzt Kurſe, die die Studenten entweder während der Studienjahre oder nach ihrem Ab⸗ ſchluß abſolvieren. Nun ſoll für Mannſchaften der Reſerve ein vierjähriger Sommerkuſus eingerichtet werden, wo junge Leute jährlich einen Monat ohne Löhnung ausgebildet werden, aber Verpflegung, Kleidung, Unterkunft und Reiſegeld erhalten. Prä⸗ ſident Rooſevelt meinte, dies ohne Befragung des Parlaments aus eigener Machtvollkommenheit tun beſeitigt worden. und aus allgemeinen Marineetatsmitteln beſtreiten zu können. 2 tigen. In der Bucht von Algeciras ſeien keine Ka⸗ nonen aufgebaut, die als eine Drohung für Gibral⸗ tar betrachtet werden könnten. Eine Batterie von vier ſchweren Haubitzen ſei gegenüber der Straße von Gibraltar aufgebaut worden. Zwei ſeien wieder Haubitzen ſeien keine Küſtenbat⸗ terien. Man habe erklärt, daß eine einzige Haubitze die Schiffahrt bedrohen könne. Die übrigen in der Bucht von Algeciras befindlichen Geſchütze ſeien zweitwichtig. Sie ſeien gering an Zahl und weder ihre Anlage noch ihr Kaliber bedrohten Gibraltar, noch ſehe man eine diesbezügliche Abſicht. Auf alle Fälle würden ſowohl die Batterien ſtärkeren Kali⸗ bers wie die zweitwichtigeren alle übertroffen von den Batterien von Gibraltar. In Aubetracht der Kämpfe in Spanien ſei die Auweſenheit ſolcher Batterien wohl ver⸗ ſtändlich. Es ſei nicht nötig, irgendwelche finſteren Abſichten gegen England zu erſinden. Die Regierung habe ſich ſorgfältig mit der An⸗ gelegenheit beſaßt, und es beſtehe kein Grund dafür, dieſe Frage überhaupt aufzuwerſen oder aber Beſorgnis über die Lage zu hegen. Anf der anderen Seite ſei Ceuta ſchon immer be⸗ waffnet geweſen. Das Unterhaus werde verſtehen, daß Ceuta ſpaniſches Gebiet ſei. Er ſchlage deshalb vor, man ſoll der engliſchen Regierung Vertrauen ſchenken, daß ſie die ganze Angelegenheit und ihre Wichtig⸗ keit in bezug auf die Umſtände im Auge behalte. Er, Inſkip, hoffe, daß die Tatſachen, über die er be⸗ richtet habe, den unnötig alarmierenden Erklärungen ein Ende bereiten würden, die betzüglich der angeb⸗ lichen Bedrohung gemacht worden ſeien. Nach der Rede des Verteidigungsminiſters im Unterhaus griffen verſchiedene Reoͤner Lord Inſtkip an. U. a. meinte der konſervative Abgeordnete La⸗ mery, der Verteidigungsminiſter habe nicht ein⸗ mal den Verſuch angeſtellt, ſich mit den weſentlichen Fragen der Landesverteidigung, die in der Aus⸗ ſprache aufgeworfen ſeien, zu befaſſen. Der Redner machte verſchiedene Verbeſſerungsvorſchläge im Sinne einer Verſtärkung der Verteioigung Eng⸗ lands. Es ſolle eine ſtändige mobiliſierte Reſerve⸗ armee von regulären Truppen geſchaffen werden, die man ſofort in ſämtliche Teile des britiſchen Welt⸗ reiches ſchicken könne. Beförderung nach raſſiſchen Merkmalen? Ein Vorſchlag zur Perſonalpolitik In„Raſſe und Recht“ entwickelte der Magdebur⸗ ger Oberbürgermeiſter Dr. Markmann Vorſchläge über die Berückſichtigung raſſiſcher Merkmale bei der Perſonalpolitik. Wer Menſchen zu irgendeiner Be⸗ tätigung einzuſtellen habe, werde von der Wertung der Einzelperſönlichkeit ausgehen müſſen, um keine Fehlſchläge zu erleiden. Da aber zweifellos jede Formung einer Perſönlichkeit maßgeblich unter raſ⸗ ſiſchen Eindrücken ſtehe, müſſe zu der Forderung nach bewußter Perſönlichkeitswertung auch eine Wertung treten. Es ſei zu erwägen, in Zukunft bei Neuein⸗ ſtellung von Beamten in Behörden e Beasz⸗ nis des Amtsarztes über den Geſundheitszuſtand auch ein Zeugnis eines Raſſenarztes über die raſſiſche Körperkonſtitution des Einzuſtellen⸗ den zu verlangen. Der Referent meint, es werde ſ0 8 ſogar raſſiſche Ge⸗ ichtspunkte in der Beförderungspoliti zuverwerten. —.......rðvr,— auptſchriftleiter und ver 8 SS ſchaft u. Unterbaltung Carl Onno Cifenbart- Handelstell: Dr. Hritz Bobe Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗ Sport: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdlenſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob ſämtlich in Mannheim gen: Jakob ð a u de. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer gel Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E.§. Schaffer, Berlin-Friebenau, entaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. 8 2300 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Dür unverlangte Veiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rücvorto raſſiſcher Körpermerkmale N 3 *2 53 9 Mittwoch, 28. Juli 1937 Neue Manuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 341 Die Staditseite Mannheim, 28. Juli. Die Butterverſorgung während der Reiſezeit Von der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel wird uns geſchrieben: Butter wird an den Verbraucher im Geſchäft (Einzelhandelsgeſchäft, Milchgeſchäft, Filialgeſchäft, Lebensmittelabteilung, Hauſierhandel, Wochenmarkt) nur auf Kundenliſte abgegeben. Während der Reiſe⸗ zeit verſorgen ſich viele Volksgenoſſen ſelbſt mit Nahrungsmitteln und kaufen dementſprechend auch ihre Fette in einem Geſchäft an ihrem Reiſeplatz. Da hierfür naturgemäß nicht beſondere Kunden⸗ liſten aufgelegt werden können, iſt es notwendig, dafür Sorge zu tragen, daß auch dieſe Volksgenoſ⸗ ſen, die Eigenverſorger auf Reiſen ſind, die Mög⸗ lichkeit erhalten, in Geſchäften, in denen ſie nicht in Kundenliſten eingetragen ſind, Butter zu erhal⸗ ten. Um dieſe Verſorgung zu regeln, wird folgende Anweiſung gegeben: Die Kunden, die verreiſen, legen dem Geſchäfts⸗ inhaber, bei dem ſie in der Kundenliſte eingetragen ſind, den ihnen bei der damaligen Eintragung in die Kundenliſte ausgehändigten Bezugsausweis vor, auf dem Name, Straße und Kopfsahl der eingetrage⸗ nen Familie vermerkt ſind. Auf dieſer Karte wird dann auf der Rückſeite folgender Austragungs⸗ vermerk gemacht: „Der.., wohnhaft..„ iſt mit... Köpfen aus meiner Kundenliſte für die Zeit vom bis... ausgetragen.“ Der Geſchäftsinhaber macht dann gleichzeitig einen entſprechenden Vermerk in ſeiner Butteraus⸗ lieferungsliſte. Gehen von einem Haushalt mehrere Mitglieder zu derſelben Zeit nach verſchiedenen Orten auf Reiſen und wünſchen ſie, dort Butter zu beziehen, ſo werden mehrere Bezugsausweiſe mit der entſprechenden Kopfzahl ausgeſtellt. Der Ver⸗ merk für die Dauer der Reiſe und die entſprechende Eintragung in die Butterauslieferungsliſte durch den Geſchäftsinhaber werden in jedem Falle gemacht, in dem ein Kunde lentſprechende Kopfzahl) auf Reiſen geht. Für den Kunden hat der Vermerk jedoch nur dann Bedeutung, wenn er ſich während der Reiſezeit an anderen Plätzen, an denen er nicht in die Kundenliſte eingetragen iſt, als Eigen⸗Ver⸗ ſorger Butter kaufen will. Der Kunde zeigt an dieſen Plätzen den Bezugsausweis mit dem Reiſe⸗ vermerk vor, worauf ihm auch ohne Kundenliſte Butter ausgehändigt wird. Die Volksgenoſſen, die während der Reiſezeit in Gaſtwirtſchaften, Hotels, Penſionen, Gemeinſchaftslagern uſw. verpflegt wer⸗ den, gelten nicht als Eigenverſorger, da die Ver⸗ pflegungsſtätten in den Kur⸗ und Badeorten uſw. zwährend der Reiſezeit entſprechend ſtärker mit Fett beliefert werden.“ Tauben auf der Tour Bon Oeſterreich nach Nordbaden— Schlechtwetter⸗ zouen zu paſſieren Die nordbadiſche Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter, der acht Gruppen angeſchloſſen ſind, ließ in Bruck an der Leitha (Streckenlänge 630 Km.) 1126 Tauben um 6 Uhr morgens ſtarten. Wegen Sturm und Regen konnten die Tauben erſt am 18. Juli aufgelaſſen werden. Aber auch in dieſem Tag hatten die Tiere bei ihrem Flug durch Oeſterreich mit Unwetter zu kämpfen, was die Ankunft in der Heimat verzögerte. Von den 282 Tauben, die Preiſe erhielten, kamen am erſten Tag 74 wieder im heimatlichen„Schlag“ an. Die erſte bei dem Züchter Hch. Schmidt, Weinheim, um 16.51.31 Uhr. Sie erreichte eine Fluggeſchwindig⸗ keit von 956.51 Stundenmeter. Die zweite landete bei G. Stoll, Schwetzingen, die dritte und vierte bei Gebr. Deuth und Schumann in Neckarau, die fünfte bei Fr. Kirſch in Sandhofen, die 74. bei J. Staib in Sinsheim um 21.13.12 Uhr. Am zweiten Tag mel⸗ dete ſich die erſte kleine Fliegerin bei L. Reubold in Sandhofen, die nächſte bei Kalan, Neckarau, die darauffolgenden bei Schuchmann, Sandhofen und Karl Bauer, Feudenheim. Die anderen folgten in knappen Abſtänden. Die 282. Taube meldete ſich bei H. Pauſchbach um.55.00 Uhr in Feudenheim. Die Verluſte waren trotzdem gering. Untte:“9 Kleingärten müſſen weichen: Südliche Lindenhof⸗ Erweiterung marſchiert Der Lückenbau hat begonnen— Neue Wohnhäuſer entſlehen In wenigen Jahren hat ſich der ſüdliche Teil des Lindenhofes ausgedehnt. War er früher hauptſächlich das Gebiet neuzeitlicher, ſchöner Mietswohnungen, wofür die Straßenzüge, die an die Emil⸗Heckel⸗ Straße angrenzen und das weite Rund des Pfalz⸗ platzes hervorragender Beweis ſind, ſo hat ſich in den letzten Jahren immer mehr der Bau hübſcher Eigenheime im Landhausſtil durchgeſetzt. Ein völlig neues Villenviertel iſt zwiſchen Meer⸗ wieſenſtraße und Waldparkdamm entſtanden, deſſen Grenze bis in die jüngſte Zeit das breite Band der Speyerer Straße war. Seit mehreren Monaten hat nun die rege Bauluſt auch dieſe Grenze überſchritten. Zunächſt ergriff ſie von der Speyerer Straße ſelbſt Beſitz und hat zu ihren beiden Seiten bis zur Einmündung der Meer⸗ wieſenſtraße vorbildlich geformte Ein⸗ und Zwei⸗ familienhäuſer, zumeiſt mit Garagen ausgeſtattet, entſtehen laßſen. Auch zwiſchen Meerwieſenſtraße und Pfalzblock ſind augenblicklich an der Speyerer Straße zwei ſchmucke Häuſer im Aufbau begriffen. Als zweiter Schritt wurde die parallel mit dem Waldparkdamm verlaufende Schwarzwaldſtraße über die Speyerer Straße hinausgeführt. Kleingärten verſchwanden. An ihrer Stelle erheben ſich heute reizende Landhäuſer, die bei aller unter⸗ ſchieoͤlichen Formgebung dennoch einen einheitlichen Bauſtil ſpüren laſſen. f Als dritter Schritt wurde die Ortenauſtr a ß e auſgeſchüttet, die, der Speyerer Straße parallel vor⸗ gelagert, einen herrlichen Ausblick geſtattet auf die Niederung der Gärten, hinüber nach Neckarau und zur Bergſtraße. Auch hier ſtehen bereits 8 neuzeit⸗ liche Ein⸗ und Zweifamilienhäuſer. Im Vormarſch auf die Gärten Die ſüdliche Lindenhoferweiterung macht damit aber nicht halt. Seit längerer Zeit iſt ſchon ein großer Teil des Gartengeländes der Nie⸗ derung— etwa bis hinauf zum Tieraſyl und hinüber bis zur Steubenſtraße— plangelegt. Breite, luf⸗ tige Straßen, darunter eine ſchöne Baumallee ungefähr von der Breite der Speyerer Straße, ſind vorgeſehen. Bei Durchführung dieſer Planung wer⸗ den die heute noch vorhandenen Gärten weichen müſſen. Und verſchwinden wird auch das ſteinerne Häuschen am Beginn des Waldparkdamms hinter dem Rheinkaffee, in deſſen grünüberdecklem Pavil⸗ lon viele Mannheimer ſchon Raſt auf ihren Spaziergängen gehalten haben. Früher diente es einmal als Zollſtation und diente den Zollwächtern als Aufenthalt. Seit Jahr⸗ zehnten wird es zur Aufbewahrung von Geräten der Gartenverwaltung benutzt. Seine Tage ſind gezählt. Schon jetzt iſt der Damm bis in ſeine Nähe aufgeſchüttet und verbrei⸗ tert worden. Und ſeit kurzem hat man auch die Schwarzwaldͤſtraße nun ſogar über die Ortenauſtraße hinaus verlängert. Wieder ſind einige Kleingärten verſchwunden. Fünf ſaubere Häuschen wachſen be⸗ reits empor und zu einem ſechſten werden die Grün⸗ dungsarbeiten gemacht. Der Lindenhof dehnt ſich. Nur wenige Jahre, dann wird er der Almenſiedlung die Hand reichen können, zu der man von der Höhe der Speyerer Straße einen prächtigen Ausblick hat. Auch der Lückenbau marſchiert Aber während in den Außenbezirken des ſüdlichen Lindenhofes tüchtig gebaut wurde und noch gebaut wird, lagen in ſeinen inneren Straßenzügen noch eine Reihe von Bauplätzen unbenutzt. Dieſe Lücken im Straßenbild waren ſo recht für den Bau von neu⸗ zeitlichen Mietshäuſern geeignet; aber jahrelang ſchien es, als hätte man ſie vergeſſen. Seit die Stadt⸗ verwaltung vor wenigen Monaten jene Bekannt⸗ machung erließ, nach der in Fällen von Lückenbauten die meiſt recht erhebeichen Straßenbaukoſten ermäßigt werden können, iſt nun aber erfreulicherweiſe auch hier die Bauluſt erwacht. Hinter dem Altersheim, in der Haardtſtraße, Ecke Eſchkopfſtraße, ſind vier dreigeſchoſſige Miethäuſer emporgeführt worden, die noch bis zum Herbſt bezugsfertig werden. Sie ſchließen die dort bisher vorhandene Baulücke. Am bekannteſten iſt wohl aber den meiſten Mannheimern die große Geländelücke an der Endſtation der Stra⸗ ßenbahn. Ein Rieſenplatz zwiſchen Waldpark⸗ und Meerlachſtvaße lag hier frei und diente den Kindern als Tummelplatz. Vor wenigen Wochen ſind nun auch dort die Bauhandwerker erſchienen. Durch private Initiative iſt mit dem Bau von zehn Wohn⸗ häuſern begonnen worden, die— wie man ſich be⸗ reits heute an den bis zum zweiten Stockwerk ge⸗ diehenen Bauten überzeugen kann— einen überaus ſtattlichen Anblick gewähren werden. Baulücken ſchließen ſich auf dem Lindenhof. Weitere ſind noch vorhanden. Es wäre begrüßens⸗ wert, wenn auch ſie bald Bauluſtige finden, damit der Lindenhof auch in den Innenbezirken„fertig“ wird, nachdem ſein Randausbau in ſo ſchneller und ſtädtebaulich hervorragender Weiſe marſchiert. ei⸗ ee Briefe bringen es an den Tag Guſtav uns die„Pfunde“ der Margarete 11 Monate Gefängnis als Denkzettel für Zuhälterei Am Montagmorgen zierte wieder einmal ein der Zuhälterei Beſchuldigter die Anklagebank der Mannheimer Strafbammer. Es war der s0jährige Guſtav Bierbrauer aus Eſſen⸗Frohnhauſen. Viel gearbeitet hat er zwar bis hente noch nicht, aber das lag weniger vielleicht an ihm als an den mißlichen Umſtänden, in die ihn das Leben hinein⸗ geſtellt hat. Arbeitsſcheu kann man ihn nicht nennen, wo er Arbeit bekam, machte er ſich auch nützlich. In einer Beziehung macht er aber doch eine Ausnahme gegenüber ſeinen„Kollegen“, er iſt nämlich verheiratet und hat zwei Kinder, wenn er auch ſeit einiger Zeit von ſeiner Frau getrennt lebt. Zur Zuhälterei kam er über den Weg des zahlenden Gaſtes. So lernte er Margarete K. kennen, die immerhin ſo ausſieht, daß man ihr das unſaubere„Gewerbe“ der Gutemannſtraße nicht auf den erſten Blick an⸗ ſieht. Im Herbſt 1936 war das und er kehrte des öfteren zu ihr zurück. Er beſtreitet zwar irgend⸗ eeeeeee Drti Wein⸗Jahrgänge werden Patentweint Zur Durchführung des Patenweinabſatzes 1937 Der Reichsorganiſationsausſchuß für das Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1937 Gerlin NW 40, Hinderſinſtraße 11), das vom 25. bis 26. September ſtattfindet, die für die Durchführung dieſer Veranſtaltung allein zuſtändige Stelle, gibt durch den Zeitungsdienſt des Reichs⸗ nährſtandes bekannt, daß auch in dieſem Jahr ſich der Abſatz der Patenweine wiederum nach Reichs⸗ richtlinien vollzieht, die demnächſt ausgegeben werden. Als Patenweine werden Weine der Jahr⸗ gänge 1934, 1935 und 1936 beſtimmt. Die endgültige Zuteilung der Patenſchaften wird von der Hauptvereinigung der Deut⸗ ſchen Weinbanwirtſchaft bekanntgegeben. Ein zuſätzlicher Ankauf von Patenweinen aus den Erzeugergebieten iſt in dieſem Jahre nicht erforder⸗ lich, die Patenweine können vielmehr aus den Lägern der zum Patenweinvertrieb zugelaſſenen Weinverteiler geliefert werden. Die Zulaſſung der Weinverteiler erfolgt auf Grund einer Beſcheinigung der zuſtändigen Weinbauwirtſchaftsverbände durch die Patenſtädte oder Kreisorganiſationsausſchüſſe. Gaſtſtätten und Einzelhandelsbetriebe erwirken ihre Zulaſſung über die örtlichen Fachgruppen. Die Zu⸗ laſſung dieſer Betriebe bleibt gebührenfrei, jedoch werden wie im Vorjahre die zum Vertrieb von Patenwein berechtigten Betriebe durch Aushändi⸗ nung einer Zulaſſungsplakette gekennzeichnet. Weinbauwirtſchaftsverbänden. Wie im letzten Jahre wird ein einheitliches Flaſchenſchild herausgebracht, für deſſen Lieferung vom Reichsorganiſationsaus⸗ ſchuß eine Anzahl Druckereien gugelaſſen ſind. Die Qualitätskontrolle bei der Patenweinverteilung ob⸗ liegt den Landes⸗ und Stadtausſchüſſen und den Die Abgabe der Patenweine durch die zugelaſſenen Weinverteiler hat in Literflaſchen oder ganzen Flaſchen zu erfolgen. Der Abgabepreis wird durch den Stadt⸗ oder Kreis⸗ organiſationsausſchuß feſtgeſetzt, der auch den Preis für den Ausſchank in Gaſtſtätten und den Einzel⸗ handelspreis beſtimmt. Auch Qualitätsweine ſollen in dieſem Jahre in Form von Sonderangeboten in den Vor⸗ dergrund treten. Dieſe Angebote müſſen die zuſätzliche Bezeichnung „Feſtwein zum Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1937“ tragen und ihrer Qualität nach für dieſe Werbung beſonders geeignet ſein. Als Feſtgetränk iſt auch deutſcher Schaum⸗ wein zugelaſſen, der mit einheitlicher Ausſtattung und zu einheitlich feſtgeſetzten Preiſen von zugelaſ⸗ ſenen Schaumweinherſtellern zum Verkauf gelangt. In vollem Umfange ſoll die Werbung bei der dies⸗ jährigen Veranſtaltung auch der deutſchen Eßtraube und dem Traubenſüßmoſt zugute kommen. welche„ſeeliſchen“ Beziehungen, was wir ihm gerne glauben, wenn auch in anderem Sinne, wie er das meinte. Immerhin entſpann ſich ſo etwas wie ein vertrauliches Verhältnis. Er beſuchte ſie während ihrer Aufenthalte in Darm⸗ ſtadt, Karlsruhe und Bruchſal, begleitete ſie auch ſeinerzeit nach Mannheim und trug ihr freund⸗ ſchaftlichſt den Koffer in die Gutemannſtraße. Um⸗ gekehrt beſuchte auch Margarete ihren Guſtav, wohnte im gleichen Gaſthaus mit ihm und ging mit ihm auch des öfteren aus, wobei ſie die Zeche be⸗ zahlte, denn Guſtav, der wenig verdiente, konnte ſich das ſo ohne weiteres nicht leiſten. Einmal mach⸗ ten ſie auch einen Ausflug zuſammen in die ſchöne Pfalz, nach Frankenthal, wo ſie ſich amüſierten und Margarete 10 Mark berappen mußte. Auf dieſe gemeinſamen Ausgänge und oft recht anſtändigen Zechen beſchränkte ſich aber das Bedürf⸗ nis Guſtavs nach einem beſſeren Lebensſtandard nicht. Er kam auch für ſeine eigenen beſcheidenen Ausgaben nicht auf und lieh ſich nun Geld von Margarete, die ihm dieſes auch gutwillig zukommen ließ. Leihen iſt hier aber leider nicht im üblichen Sinn zu ver⸗ ſtehen, denn es war beiden Teilen von vornherein klar, daß es mit der Zurückzahlerei ſeine Haken haben würde. Das ganze Verhältnis kam jedoch eines ſchönen Tages ans Tageslicht. Man fand näm⸗ lich Brieſe, aus denen hervorging, daß Guſtav die Margarete geldlich in Anſpruch nahm. Er ſchrieb darin, ſie möchte ihm doch ein„Pfund“ ſchicken und ſie ſolle ſich doch nicht ſo knauſerig zeigen, ſie hätten doch ſchon mehr zuſammen klein gemacht. Alle Ausflüchte Guſtavs, daß er das Geld nur als Darlehen aufgefaßt habe, konnten daher nichts nützen, auch nicht die Tatſache, daß er auf der anderen Seite ihre Wäſcherechnung bezahlte oder eine Likörflaſche mitbrachte. Das Gericht verurteilte ihn unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 11 Monaten, worauf ſogar noch ein Monat Unterſuchungshaft angerechnet wurde. ba⸗ Wohin darf ich ein Gartenhaus oder einen Schuppen bauen? Beim Bau von größeren Garten⸗ häuſern und Schuppen entſtehen oft große Zweifel, denn es erwacht die Frage, braucht der Erbauer dazu die Bauerlaubnis? In den meiſten Fällen nicht, denn die Errichtung von kleinen Bauten wie Schuppen, Kleinviehſtällen uſw. iſt nach der Baupolizeiordnung ohne Baugenehmigung erlaubt, wenn die Grund⸗ fläche 15 Quadratmeter und die Höhe bis zur Traufe das Maß von örei Meter nicht überſteigt und keine Feuerungsanlagen darin enthalten ſind. Allerdings hat jede Stadt noch Sondervorſchriſten, die beachtet werden müſſen. Darum iſt es vatſam, ſich vorber bei zuſtändiger Stelle Rat und Auskunft einzuholen. Wer darf wen zu Luftſchutzübungen einberufen? Nachdem zu dem Luftſchutzgeſetz die erſten drei Durchführungsbeſtimmungen ergangen ſind, kann je⸗ der Volksgenoſſe gemäß den geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen zur Luftſchutzdienſtpflicht herangezogen werden. Eine Erläuterung hierzu gibt Regierungsrat Dr. Darſow vom Reichsluftfahrtminiſterium im„Reichs⸗ verwaltungsblatt“. Die Heranziehung entſpricht der militäriſchen Einberufung. Sie durchzuführen, iſt Aufgabe der Ortspolizeibehörde im Benehmen mit der Kreispolizeibehörde. Eine ins einzelne gehende Regelung hierzu wird, ſo weit dies noch nicht ge⸗ ſchehen iſt, Ausführungsvorſchriften bringen. Die Anordnungsbefugnis zur Teilnahme an Ausübungs⸗ veranſtaltungen und Uebungen erſtreckt ſich für die Führer des Reichsluftſchutzbundes nur auf die durch die ordentlichen Polizeibehörden bereits zur Luft⸗ SS mutti, dieſe- die ſchmeckt ſo gut. Mutti lächelt, denn Zahnpests ist men je nicht. Aber cdie Zunge ist dennoch stork beteiligt, und de ist des milde und wunclerbar schöne Arome der Nivee- Zehnpaste eine gute Hilte, um àuch die Kinder zur Zahnpflege snzuheſten ſchutzdienſtpflicht Herangezogenen gemäߧ 9 der 1. Durchführungsverordnung. Der paſſive Teil der Bevölkerung kann daher, wie überhaupt zur Luftſchutzpflicht, auch zu Ausübungsveranſtaltungen und Uebungen nur durch polizeiliche Verordnungen oder Verfü⸗ gung herangezogen werden. Die Anordnungsbefugnis der Polizei beſchränkt ſich auf den Gebieten des Werkluftſchutzes und Selbſt⸗ ſchutzes auf gemeinſame Uebungen des zivilen Luft⸗ ſchutzes im Luftſchutzort, d.., nicht auf Einzelübun⸗ gen des Werkluftſchutzes oder Selbſtſchutzes. Von dem Recht, Ausübungsveranſtaltungen und Uebun⸗ gen anzuordnen, ſoll unter möglichſter Schonung der wirtſchaftlichen und perſönlichen Verhältniſſe der Be⸗ teiligten Gebrauch gemacht werden. Auch ſoll die Heranziehung zu laufender Ausbildung oder Uebung auf dem Gebiet des Selbſtſchutzes jährlich 72, im übrigen 104 Stunden nicht überſteigen. Bei der Ge⸗ ſamtbeanſpruchung der Bevölkerung für vaterlän⸗ diſche Zwecke iſt es Pflicht des Führers im Luftſchutz, die Pflichtigen nur im unbedingt notwen⸗ digen Umfang heranzuziehen. Gegen die poli⸗ zeiliche Verfügung über luftſchutzmäßiges Verhalten und über die Heranziehung uſw. iſt das Rechtsmittel der Beſchwerde gegeben. Die Beſchwerdefriſt beträgt zwei Wochen, die Beſchwerde hat keine aufſchiebende Wirkung. ** Ein alter Maunheimer und treuer langjäh⸗ riger Leſer der NM, der Bäckermeiſter i. R. Hein⸗ rich Frank, K 1, 21, der im Jahre 1850 geboren iſt, feiert am 29. Juli ſeinen 87. Geburtstag. Unſere herzlichſten Wünſche für die Zukunft! uk Hohes Alter. Eine alte Leſerin unſerer Zei⸗ tung, Frau Karoline Simon, D 1, 2, kann heute ihren 71. Geburtstag feiern. Wir gratulierenl ** Vortrag über Deutſch⸗Südweſt. Am Mittwoch, dem W8. Juli, abends.30 Uhr, findet im Vortrags⸗ ſaal der Städtiſchen Kunſthalle ein Lichtbildervor⸗ trag:„Deutſch⸗Südweſt⸗Afrika vor und nach dem Weltkriege“ ſtatt. Sprecher: Victor Dick⸗Mannheim, der ſelbſt von 1905 bis 1931 in Deutſch⸗Südweſt⸗Afrika tätig war. Eintritt frei für iedermann. Die SA iſt Träger wehrhaften Geiſtes durch das SͤA⸗Sportabzeichen. Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Auguſt 1937 PPPP Filmrunoſchan Alhambra: Heiratsänſtitut Ida& Co. Des Witzes Knalleffekt, daß Ehen bei Himmel ge⸗ ſchloſſen werden, ſpart ſich dieſe ſommerlich leichte Poſſe zwar als Schlußtreffer auf; aber da wir un⸗ möglich hier ſchon das vergnügliche und von ausge⸗ zeichneten Schauſpielern oft unendlich komiſch dar⸗ gebotene Gewirr rings um ein mit Anwärtern reichbeſchicktes Eheanbahnungsinſtitut in wohlgeſetz⸗ ten Worten erzählen wollen, ſo ſei er einfach vor⸗ weggenommen, damit Frau Ida Wüſt⸗ Himmel nebſt ihrem Metier ins rechte Licht gerückt wird. Sie macht das Heiratsſtiften ſehr ſcharmant und windet ſich ſo geſchickt durch alle Schwierigkeiten, daß ſie am Ende inmitten eines ganzen Kranzes glücklicher Brautpaare die vor zwanzig Jahren ſchnöde ausge⸗ ſchlagene Trauung mit ihrem allmählich ganz ma⸗ nierlich gewordenen Muſiklöwen Maximilian nach⸗ zuholen bereit iſt. Ralph Arthur Roberts iſt dieſer wilde Mann mit Rieſenbart und Mähne, deſ⸗ ſen vadikale Bändigung den armen Weiberſeind denn auch rettungslos in die Hände ſeiner modernen Da⸗ lila gibt. Als Rechtsberater des grauzenden Rübe⸗ zahl, der ſeinem weit freundlicheren Schnauzer zum Verwechſeln ähnelt, hat Theo Lingen diesmal be⸗ ſonders ſchwere Prüfungen zu beſtehen. Er darf ſeine eigene Frau(Annemarie Korfß) nicht ken⸗ nen und muß mit dem Nefſen des Sonderlings(Ru⸗ dolf Schündler) ſowie dem Faktotum des Hauſes (Karl Ettlinger) klarinetteblaſend Quartett ſpie⸗ len, bis mühſam erzeugte Mißtöne auf der ganzen Front ihm endlich die Feierabendfreiheit ſchenken, Die Sekretärin im nachbarlichen Ehe⸗Himmel aber iſt Carſta Löck, die uns damit auch einmal ſozu⸗ ſagen in Zivil kommt und dabei nicht weniger an⸗ ziehend wirkt, als wenn ſie in Holzpantinen platt⸗ dütſch ſnakt. Reſolut und lyriſch zugleich, zähmt ſie nicht nur gar zu wilde Ehe⸗Aſpiranten, ſondern ſinkt am Schluß ſelbſt redlich verliebt dem ſchüchternen Dichterling Meerſchaum in die Arme, deſſen mehr ſchaumige Verſe Rudolf Platte herrlich zu dekla⸗ mieren weiß. So kriegt jeder Topf ſein Deckele, und das Publikum lacht herzlich dazu. Im Beiprogramm ein hübſcher Kulturfilm von Dresden. 8 Margot Schubert. ————— 4. Seite/ Nummer 341. Mittwoch, 28. Juli 1037 2 Der Davispokal geht nach uSA ASA-England 41— Parker und Buoge ſiegten Die Entſcheidung iſt gefallen. Die begehrte Trophäe der Tennisnationen, der Davispokal, geht über den großen Teich, nach den Vereinigten Staaten, deren Vertreter in der Herausforderungsrunde am Dienstag in Wimbledon England, den Verteidiger des wertvollen Preiſes, mit 411 ſchlugen. Nach zehnjähriger Unterbrechung gelang den Amerikonern damit die Wiedergewinnung der heißumſtrit⸗ tenen Trophäe. Im nächſten Jahre werden alſo Inter⸗ zonenfinale und Herausforderungsrunde im heißen Monat Auguſt in der Gluthitze von Foreſt⸗Hills auf Hortplätzen ausgetragen. Das iſt die weitere Auswirkung der engli⸗ ſchen Niederlage. Vor faſt ausverkauften Tribünen erkämpfte Frank Parker im erſten Spiel durch einen verhältnismäßig leichten:2,:4, 612⸗Sieg über den ebenfaglls noch recht jungen Briten Charles Hare für Amerika den dritten Punkt, der das Schickſal Englands, das dank dem großen Können eines Fred Perry ſeit 1933 nach einem:2⸗Gewinn gegen Frankreich mit:1 und:0 über Amerika und einem :2 gegen Auſtralien den Pokal mit Erfolg verteidigt hatte, beſiegelte. Im anſchließenden letzten Einzel des Endkampfes kam Wimbledonſieger Donald Budge zu einem weiteren Sieg, er ſchlug den Engländer„Bunny“ Auſtin in vier Sätzen:6, 31b, 674,:8 und holte für ſein Land den vierten Punkt. In weniger als einer Stunde hotte Parker, der bei den Wimbledon⸗Meiſterſchaften unſeren Heinrich Henkel in fünf Sätzen ausſchaltete, ſeinen Kampf gegen Hare mit 6˙2, 644,:2 gewonnen. Wieder war der harte Aufſchlag des Engländers Stärke, doch ſein Grundlintenſpiel hatte nicht genügend Fahrt und Länge, ſo daß Parker vom Netz aus ohne große Mühe ſeine Spiele machte. Zwar führte Hare im dritten Satz:0, doch ſechs Spiele hintereinander ſicherten dem Amerikaner den Sieg. Unbeſchwert konnten ſo die beiden Spitzenſpieler Donald Budge und„Bunny“ Auſtin das letzte Spiel des Davis⸗ pokal⸗Wettbewerbs 1937 in Angriff nehmen. Der Ameri⸗ kaner war aufangs wohl etwas zu unbeſchwert, gewann dann aber ſicher:6,:6,:4,:3. Buodge fehlte ſichtlich der letzte Anreiz zum Kämpfen, und ſo ging der ſich voll einſetzende Auſtin:1 und:2 in Führung, bevor Budge ernſt machte und ſich den erſten Sotz:6 ſicherte. Feine Paſſierſchüſſe brachten Englands Rangliſtenerſten den näch⸗ ſten Satz mit 6·3. Mit zwei Sätzen machte der Wimbledon⸗ ſieger dann endgültig Schluß. Jedesmal begann er ganz groß und begeiſterte vor allem durch ſeine Serien von Kanonenaufſchlägen, ließ dann aber noch, wenn ihm der Vorſprung ausreichend ſchien. Casmir blieb ungeſchlagen Weltmeiſterſchaft im Säbel⸗Mannſchaftsfechten Am ſchnellſten wurden von allen bisher erledigten Tur⸗ nieren um die Weltmeiſterſchaft im Fechten in Paris die Vorkämpfe im Mannſchaftswettbewerb auf Säbel durch⸗ geführt. Nach der 10:6⸗Niederlage der Engländer gegen Frankreich ſtellten ſich die Engländer der deutſchen Mann⸗ ſchaft, die mit voller Stärke, mit Altmeiſter Erwin Casmir an der Spitze, antrat. Der Kampf brauchte nicht bis zu Ende geführt werden, da nach dem Stande von:2 im erſten Durchgang die Deutſchen auf und davon gingen. Als unſere Mannſchaft neun Siege verzeichnete, wieſen die Engländer erſt drei Siege auf. Die zweite Vorrunde ſah Rumänien, Ungarn und die Tſchechoſlowakei im Kampf. Die Rumänen ſchlugen die Tſchechoſlowakei:7 und Un⸗ garn brauchte nach einer og⸗Führung gegen die Tſchecho⸗ flowakei, die damit ausſchied, ebenfalls nicht alle Gefechte auszutragen. Italien und Belgien waren in der dritten Vorrunde Jugoflawien klar überlegen. Italien gewann :1 und Belgien führte den Kampf bis zu zwölf Siegen, denen nur einer der Jugoſlawen entgegenſtand. In der Vorſchlußrunde traf die deutſche Mannſchaft zu⸗ nächſt auf Frankreich. Unſere Fechter waren in ausgezeich⸗ neter Form. Altmeiſter Erwin Casmir blieb unge⸗ ſchlagen, der Düſſeldorfer Eſſer errang drei Siege, Heim(Offenbach) zwei und Eiſenecker(Frankfurt) einen. Der Kampf endete ſo 10:6 für Deutſchland. Un⸗ garn ſchlug Frankreich mit:2 ganz aus dem Felde. Ru⸗ mänien war über Belgien:7 erfolgreich, und als Italien gegen Belgien ebenfalls mit 973 gewonnen hatte, war auch dieſe Mannſchaft ausgeſchieden, ſo daß ſich im Endkampf am Mittwoch Deutſchland, Ungarn, Italien und Rumänien um den Sieg ſtreiten. r des Jubiläums-Hanoballturnie Syn Waldhof Der Sportverein Waldhof feiert in den letzten Auguſt⸗ zogen Jubiläum. Aus dieſem Anlaß kommen nicht nur die Fußballſpieler, ſondern auch die Handballſpieler, die auf ein fünfzehnfähriges Beſtehen zurückblicken können, zu Wort. In den Tagen vom 24. bis 28. Auguſt ſteigt drau⸗ ßen an den Schießſtänden ein Handballturnier, das vornehmlich den Mannheimer Gau⸗ und Bezirkskloſſen⸗ vereinen vorbehalten iſt. Bis zum Augenblick ſtehen folgende Monnſchaften als Teilnehmer um den vom Reichsfachamtsleiter gegebenen Ehrenpreis feſt: VfR Mannheim, T Seckenheim, Reichs⸗ bahn⸗Turn⸗ und Sportverein, Poſt⸗SV, Mech, TB46, TS6 91 Ludwigshaſen. Als achter Verein kommt voraus⸗ ſichtlich noch der SpVg 98 hinzu. Das Jubi⸗ käumsſpiel ſelöſt beſtreitet der Jubilor gegen Me Wei⸗ Fenfels, doch ſtehen dieſem Vorhaben Urlau sſchwierigkeiten der Soldaten entgegen. Magdeburger Schwimmklub 1896 lommt nach Mannheim! Die Freiwaſſerzeit hat mit Macht eingeſetzt und wie überall können auch die Mannheimer Schwimmer von äußerſt lebhafter Tätigkeit berichten. An der Spitze mar⸗ ſchiert hier gegenwärtig wieder der Schwimmperein Mannheim, deſſen Trainingsmannſchaft mit Leib und Seele bei der Sache iſt. Nachdem der SVM bereits in den letzten Wochen verſchiedene erfolgreiche Starts zu verzeich⸗ nen hatte, ſind die Bemühungen der techniſchen Leitung, einen ſchweren Gegner für ſeine Rennmannſchaft zu ge⸗ winnen und dadurch gleichzeitig der Mannheimer Schwimmſportgemeinde eine Deltbateſſe zu bieten, von Erfolg gekrönt worden. Die in allen deutſchen Gauen be⸗ ſtens bekannte Jugendmannſchaft des Magdeburger Schwimmklub 1896, die ſich gegenwärtig auf einer Süddeutſchlandreiſe beſindet, wird am kommenden Sams⸗ tag(81. Juli) bei Mannheims älteſter Schwimmerfamilie zu Gaſt ſein, um in einem auserwählten Programm mit der Jugend⸗ und Herrenmannſchaft des SVM ihre Kräfte zu meſſen. 8 Deutſche Schwimmer in Paris Eſik— Fiſcher, Sietas— Cartonnet Anläßlich der Weltausſtellung findet am Sonntag in Paris ein großes internationales Schwimmfeſt ſtatt, deſ⸗ ſen Höhepunkte die Kämpfe zwiſchen Olympiaſieger Ferene Eſik und Helmut Fiſcher über 100 Meter Kraul und Eu⸗ ropameiſter Erwin Sietas und dem franzöſiſchen Welt⸗ rekordſchwimmer Jacques Cartonnet über 200 Meter Bruſt bilden. Auch in den übrigen Wettbewerben gehen deutſche Schwimmer und Schwimmerinnen— Schlauch, Simon, Balke, Erhardt Weiß, Inge Schmitz, Ruth Halbsguth, Frau Engfeld⸗Genenger— an den Start. Wettbewerbe ſind wie folgt beſetzt: Männer: 100 Meter Kraul: Fiſcher(Bremen), Cſik (Bubapeſt), Biörn Borg Stockholm), Nakaſche, Schatz, Diener(alle Frankreich); 100 Meter Rücken: Schlauch (Gera), Simon(Gladbeck), Noual und Philippot(beide Frankreich); 200 Meter Bruſt: Sietas(Hamburg), Balke (Dortmund), Cartonnet, Schöbel, Benoit lalle Frankreich); Kunſtſpringen: Weiß(Dresden), Heinkelé, Laporte eide Frankreich); Frauen: 100 Meter Kraul: Schmitz(Spandau), Halbsguth(Charlottenburg), Fleuret, Machieres(beide Frankreich); 100 Meter Rücken: Inge Schmitz, Ragnhild Hveger(Dänemark), Motto, Seignol(beide Frankreich); 200 Meter Bruſt: Engfeld⸗Genenger(Krefeld), Sörenſen (Dänemark), Letellier, Cachet, Goute(alle Frankreich); 400 Meter Kraul: Halbsguth(Charlottenburg), Hveger(Däne⸗ mark), Fleuret, Dubettier, Jeoulet(alle Frankreich). Im Mittelpunkt dieſer Veranſtaltung ſteht der Schwimmländerkampf Frankreich— Bel⸗ gien, der ſich aus einem Waſſerballſpiel und der 4⸗mal⸗ 200⸗Meter⸗Kraulſtaffel zuſammenſetzt. Die einzelnen Kene Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe — 2 Kee 7 E 7—— Mannheims Leichtalhletik im Spiegel der Orei⸗Beſten⸗Liſte Alljährlich bringen wir im Laufe des Sommerhalbjah⸗ res, der Saiſon der Leichtathleten, die Beſtenliſte der Leichtathleten. Zwei⸗, ͤͤreimal erſcheint dieſelbe im Laufe der Saiſon und gibt uns dabei ein getreues Spiegelbild des Leiſtungsſtandardes im Kreis Mannheim. Wir betonen dabei im Kreis, weil dieſes Jahr auch die Athleten aus der Schwetzinger Ecke zu uns zählen und deshalb auch bei uns mitgeführt werden ſollen. Wir finden dieſelben in dieſer erſten Liſte zwar erſt viermal, dafür aber an her⸗ vorragender Stelle. Ein Vergleich der diesjährigen Beſtenliſte mit der un⸗ gefähr um dieſelbe Zeit des Vorjohres(Nr. 284 vom 24. Juni 1936) erſchienenen Zuſammenſtellung erübrigt ſich. Anders verhält es ſich aber mit den Athleten, die ſchon im vergangenen Jahr in derſelben genannt waren. In dieſer Hinſicht ſchneiden wir diesmal weſentlich beſſer ab. Ueber 100 und 200 Meter iſt Neckermann noch immer uner⸗ reicht, dabei erſcheint er uns heuer noch ſtärker und ſchnel⸗ ler als 1936. Hinter dem Poſtler erſcheint wieder Abele. Keller iſt ja beim Militär. In Rüger und Köſter folgen jedoch zwei neue Leute, die ſich gut gehalten haben. Sehr ſchwach ſind die 400 Meter geworden. Wir waren darin in den letzten Jahren nie ſehr ſtark. Seit Neumanns Zei⸗ ten iſt hier ein ſtorker Rückgang zu verzeichnen. Nehb verhalf vorübergehend dem alten Glanz zu neuem An⸗ ſehen, aber auch dieſe Zeit iſt vorüber. Wenig unter 58 Als Zuſchauer in Wembley (Von unſerem nich London entſandten Mitarbeiter) Der Schwimmländerkmpf Deutſchland— England liegt hinter uns. Wir haben ihn mit dem klaren Ergebnis von 69:37 Punkten gewonnen, haben alſo nach den Kämpfen gegen Frankreich und Ungarn erneut bewieſen, daß wir im Schwimmſport in Europa keinen Gegner zu fürchten haben. Aber man würde ſich einer Täuſchung hingeben, wenn man aus dem Punktergebnis entnehmen wollte, daß es eim„Spaziergang“ für die deutſche Mannſchaft war. Das ſtimmt nicht, es war ein Ringen zweier großer Geg⸗ ner, ein Kampf auf Biegen und Brechen, wie ihn ſelbſt die Fachleute nicht erwartet haben. Jeder einzelne Sieg mußte wahrhaft errungen werden, die Engländer erwieſen ſich in faſt allen Konkurrenzen als großartige und zöhe Gegner, die nicht leicht zu ſchlagen wrren. Und das iſt gut ſo, das hat dieſe Begegnung ſportlich ſo überaus wertvoll gemacht. Ein ſolches Treffen haben wir unſerer Spitzen⸗ klaſſe im Schwimmſport ſchon lange gewünſcht. Deutſchlands Schwimmer wieren, das muß gleich geſagt werden, in guter Form. Trotz der nicht gerade leichten Ueberfahrt und trotz der weiten Entfernungen in der Rieſenſtadt— das Hotel lag eine knappe Autoſtunde vom Schwimmſtadion entfernt— zeigten unſere Schwimmer und Schwimmerinnen und vor allem unſere Springer gonz hervorragendes Können, ſo daß der Ehrentitel„beſte Schwimmnotion Europas“ zu Recht beſteht. Nach dieſem Treffen vor allem darf nicht mehr daron gezweifelt werden, daß Deutſchland z. ffe keinen Gegner hat, der bei einem Länderkampf mit allen olympiſchen Diſziplinen Ausſicht hat, uns beſiegen zu können. Der Endſieg hätte noch klaxer ausfallen können, wenn auch die 4 mal 200 Meter⸗ Kraulſtaffel, deren Verluſt für uns eine Enttäuſchung be⸗ deutet, auf unſer Konto gekommen wäre. Bei taktiſch rich⸗ tiger Einſtellung guf den überraſchend ſtarken Gegner, den wir in dieſem Wettbewerb zweifellos ein wenig unter⸗ ſchätzt hitten, wäre ein deutſcher Sieg durchaus möglich gewefen. Eine Lehre für die Zukunft! Es muß auch noch geſagt werden, daß der Länderkampf ſich in einer Kimofphäre wirklicher Sportfreundſchoft obſpielte. Bei allem Einſatz und bei aller Kampfeshörte zeigten beide Mannſchaften vorbildliche Fairneß, ſo daß auch nicht der leiſeſte Mißton dieſe von den Londonern mit ungewöhnlich großem Intereſſe verfolgte Begegnung trübte 80 000 Zu⸗ ſchauer bei einem Schwimmländerkmpf, das beſagt, daß man in England dem Schwimmſport großes Intereſſe ent⸗ gegenbringt, daß man bemüht iſt, an die früheren großen Erfolge engliſcher Schwimmer wieder anzuknüpfen. Wembley— Mittelpunkt der ſchwimm⸗ ſportlichen Arbeit Wembley iſt die Londoner Univerſal⸗Sporthalle. Hier finden im Winter die großen Eishockey⸗Wettkämpfe ſtutt, hier liegt ouch das„Empire Pool“, die größte Schwimm⸗ halle der Welt und der Mittelpunkt der geſamten ſchwimm⸗ ſportlichen Arbeit des Inſelreichs. Von hier aus be⸗ müht man ſich, den engliſchen Schwimmſport im Rahmen des„Drei⸗Jahres⸗Planes“ des engliſchen Sports, für deſſen Durchführung nicht weniger als zwei Millionen Piund zur Verfügung geſtellt wurden, wieder auf eine Höhe zu bringen, die internationale Geltung hat. Die Vorausſetzungen dafür, daß der engliſche Schwimmſport noch einmal eine Blütezeit erlebt wie um die Jahr⸗ hundertwende, ſind durchaus gegeben. Betrachtet man die Leiſtungen nicht nach dem Maßſtab von Sieg und Nieder⸗ lage, der durch den Länderkampf gegen Deutſchland oͤurchaus gegeben iſt, blickt man vielmehr über die heu⸗ tigen Leiſtungen himweg in eine nicht oll zu ferne Zukunft, muß man zu dem Schluß kommen, daß England ſehr Lald wieder im europäiſchen Schwimmſport ein wichtiges Wort mitſprechen dürfte. Engliſche Sportwerbung Aber das gilt nicht nur für den Schwimmſport. Eng⸗ land hat ſich auf allen ſportlichen Gebieten ſehr viel vor⸗ genommen, die Olympiſchen Spiele in Berlin haben wie ein zündender Funke gewirkt. Das iſt der erſte Algemeine Eindruck, den man bei einem ſo kurzen Beſuch in London erhält. Ueberall ſind große Blakote angebracht, die davauf hinweiſen, daß der Sport notwendig iſt, um die Kraft und Geſundheit des engliſchen Volrkes zu erhalten und zu mehren. Man wundert ſich zunächſt ein wenig, daß dieſe Plakate ausgerechnet im„Mutterland des Sports“ zu finden ſind, aber die Feſtſtellungen der engliſchen Militär⸗ ärzte bei den Rekrutenaushebungen haben eindeutig ge⸗ zeigt, diß eine ſolche Werbuna notwendig iſt. „Borbildliche Haltung der Zuſchaner Ein weiterer Eindruck ſei nicht verſchwiezen. Es ift der von der wirklich fabelhaften Haltung der engliſchen Zuſchauer, der auf alle ͤeutſchen Teilnehmer und Schlach⸗ tenbummler wohl am ſtärkſten und nachhaltigſten gewirkt hat. Gleich im zweiten Trefſen des Lönderkampfes, in dem der junge deutſche Meiſter Platz den vorzüalichen engliſchen Krauler Wainwright, der über 1500 Meter bei den Euronomeiſterſchaften 1934 den dritten Platz belegte, beſiegte, bekam man den richtigen Eindruck von dieſer wahrhaft fairen Einſtellung des enaliſchen Publikums, das rückhaltlos den Beſſeren bewunderte, den, der zu kämpfen verſteht, amz gleich, ob er einer fremden oder der eigenen Nation angehört. Kleine Sport⸗Nachrichten Richard Seaman befindet ſich, wie das Krankenhaus in Adenau verſichert, nach ſeinem Sturz, auf dem Nürburg⸗ ring wohlauf. Der engliſche Mercedes⸗Benz⸗Fahrer wird ſchon in den nächſten Tagen das Krankenhaus verlaſſen können. Mercedes⸗Benz wird beim Großen Bergpreis von Deutſchland nur mit zwei Wagen ſtarten, die von Carac⸗ ciola und Lang geſtenert werden. Manfred von Brauchitſch muß auf ärztliches Anraten eine Ruhepauſe einlegen. Heinz Haſſelberg, der neue deutſche Amateur⸗Flieger⸗ meiſter, wurde in Anerkennung ſeiner Verdienſte um den Amateur⸗Radſport vom Oberbürgermeiſter ſeiner Heimat⸗ ſtadt Bochum durch Ueberreichung der Kortum⸗Plakette ausgezeichnet. Karl Marklewitz(Berlin) hat für das in Frankreich ſtattfindende Straßenrennen Marſeille—Lyon über 950 Km. einen Vertrag erhalten. Sieronſki hat in dieſem Rennen, das am 15. Auguſt wiederholt wird, beretts einen Sieg davongetragen. Berlins Waſſerball⸗Sieben für den Kampf gegen Oeſter⸗ reich am kommenden Samstag, 31. Juli, im Olympia⸗ ſtadion, ſetzt ſich aus folgenden Spielern zuſammen: Mei⸗ ſel(SSc 80); Salgo(SSC 80), Möwes(Spandau 040 Golz(SSc 80); Brauer(Spandau 04), Polten, Bölke (beide SSC 89). Olympiaſieger H. Whitlock gewann die engliſche Geher⸗ meiſterſchaft über 50 Km. zum dritten Male hinterein⸗ ander. Er ſiegte in der nicht allzu guten Zeit von:88:43 Stunden vor Chriſtie⸗Murray und ſeinem Bruder Rex Whitlock mit faſt 1000 Meter Vorſprung. Zum Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland— Schweiz am 22. Auguſt in Karlsruhe ſind Sonderzüge aus Richtung Mannheim⸗Heidelberg und Freiburg⸗Offenburg geplant. Beim Großen Auto⸗Preis von Monaco, der am 8. Auguſt zum 9. Male entſchieden wird, ſtarten 16 Wagen, darunter vier Mercedes⸗Benz und drei Auto⸗Union. 1200 Schützen nehmen an den Weltmeiſterſchaftskämpfen in Helſinki vom 31. Juli bis 9. Auguſt teil, darunter aller⸗ dings allein 800 Finnen. „18. Nationale Rhön“ Obwohl auch am dritten Tag der 18. Nationalen Rhön erſt gegen 12 Uhr mittags die Witterung aufklarte und dann auch Wetterverhältniſſe vorherrſchten, die im letzten Jahr noch zu einem Ausfall jeglicher Flugtätigkeit geführt hätte, ſtarteten am Dienstag 55 Teilnehmer, von denen ſogar 51 die Abſicht hatten, Zielſtreckenflüge durchzuführen. Bezeichnend für den Leiſtungsdrang und den großen Fort⸗ ſchritt des deutſchen Segelfluges waren bereits die Leiſtun⸗ gen am Montag, die am Dienstag aber noch geſteigert wurden. Pomper(Oſtpreußen) kam nach 35 Km. bis in die Nähe von Meiningen und Andrös⸗Müller SStet⸗ tin) erreichten mit ihrem Doppelſitzer Eisfeld in Thürin⸗ gen mit 70 Km. und Blech(Breslau) gelangte nach Bayern und landete nach 75 Km. bei Mammeldorf. König (Oſtpreußen) kam in die Nähe von Coburg, hatte alſo 80 Km. hinter ſich gebracht und auch die weiteren Lande⸗ meldungen ſtanden im Zeichen ſtändiger Leiſtungsſteige⸗ rung. In der Nähe des Staffelſteins landete Ludwig (Weimar) nach 86 Km. Ein weiterer Doppelſitzer, der von den beiden ſchleſiſchen Piloten van Huſen⸗Sauer⸗ bier geſteuert wurde, kam bis in die Nähe von Kulmbach mit 110 Km. Zielflüge wurden zumeiſt nach der Feſtſpiel⸗ ſtadt Bayreuth mit 190 Km. durchgeführt, und zwar von Beck(Stuttgart), Kuhn(Oſtpreußen) und Steinig (Breslau) und wiederum Karch⸗Zimmermann vom Doe in einem Doppelſitzer, die ſich damit in der Punkte⸗ wertung mit weitem Abſtand an der Spitze behaupten. Guter deutſcher Springer⸗ Nachwuchs Der Reichslehrgang ſür unſere beſten Nachwuchskräfte im Waſſerſpringen fand am Sonntag mit einer Sprung⸗ veranſtaltung in Hirſchberg ihren Abſchluß. Vor über 1000 Zuſchauern gab es bei den Männern und Frauen ausge⸗ zeichnete Leiſtungen, die zu den ſchönſten Hoffnungen be⸗ rechtigen. Die Sieger waren Haſter GBerlin) im Kunſt⸗ ſpringen der Männer, Kitzig(Dresden) im Turmſprin⸗ gen der Männer, Daumerlang(Nürnberg) im Kunſt⸗ ſpringen der Frauen und Eckſtein(Erkenſchwich) im Turmſpringen der Frauen. Die Ergebniſſe: Männer: Kunſtſpringen: 1. Haſter(Berlin) 141,57., 2. Evnſt(Iſerlohn) 131,2, 3. Kitzig(Dresden) 120,23, 4. Walter(Frankfurt a. d..) 129,12, 5. Dallmeier(Osna⸗ brück 125,51, 6. Föckel(Dresden) 116,81 P. Turmſpringen: 1. Kitzig(Dresden) 109,17, 2. Dr. Hefter Berlin) 102,42, 3. Föckel(Dresden) 92,92 P. Frauen: Kunſtſpringen: 1. Daumerlang(Nürn⸗ berg) 99,72, 2. Schloßnagel(Nürnberg) 94,68, 3. Hanſel⸗ mann(Stuttgart) 92,05 P. Turmſpringen: 1. Eckſtein (Erkenſchwich 99,21; 2. Daumerlang(Nürnberg) 36,40, 3. Schmidt(Breslau) 95,40 P. Mertedes⸗Benz wieder zu Hauſe Am Dienstagvormittag hatten ſich im Untertürkheimer Werk der Daimler⸗Benz AG. Betriebsführung und Ge⸗ folgſchaft zuſammengefunden, um die vom Nürburgring ſiegreich zurückkehrenden Mercedes⸗Benz⸗Rennfahrer zu empfangen. Auf der Tribüne waren Rudolf Carac⸗ eiola, Manfred von Brauchitſch, Chriſtian Kautz und Hermann Lang angetreten. Betriebsführer Dr. Kiſſel beglückwünſchte die ſiegreichen Fahrer zu ihren Erfolgen und ſprach allen ſeinen Dank aus, die mitgehol⸗ ſen haben, den Sieg des Untertürkheimer Werkes zu ſichern. Nach Dr. Kiſſel erzählte Caracciola über das Rennen und —99 ebenfalls ſeinen treuen Rennmonteuren und Hel⸗ ern. Mit einem„Sieg Heill“ auf Führer, Volk und Vater⸗ land ſchloß die ſchlichte, aber eindrucksvolle Feier. iſt der Beſte, der BfL⸗Mann Lang, gelaufen. Dafür ſieht es bei den beiden Mittelſtrecken 800 und 1500 Meter beſſer aus. Lang iſt klar unter 2 Minuten gekommen und führt die Rangliſte an vor ſeinem Klubkameraden Abel, der noch nicht ſeine Borjahresform erreicht hat. Ueber die langen Strecken können wir das alte Klage⸗ lied weiter anſtimmen. Wir haben wohl mit knapp 10 Minuten eine gute Spitzenzeit, aber unſere Mannen ſind nicht hart genug und geben ſich zu früh geſchlagen, ſo daß man ſich nie über eine feine Leiſtung freuen kann, weil ſie eben keinen Beſtand hat. Einen gewaltigen Fortſchritt haben wir bei der Staffel über 4 mal 100 Meter zu verzeichnen. Poſt lief 42, und iſt als erſte Mannheimer Staffel in einen Endlauf um die deutſche Meiſterſchaft der 4 mal 100 Meter gekommen. Die beiden längeren Staffeln über 4 mal 400 Meter und 4 mal 1500 Meter werden zu wenig gelaufen. In den Sprüngen iſt ein kleiner Fortſchritt zu verzeich⸗ nen. Die Weit⸗ und Dreiſpringer haben ſich um Zenti⸗ meter verbeſſert, die Hochſpringer haben ſich gehalten; im Stabhochſprung aber hat ſich der Oftersheimer Waibel ge⸗ waltig verbeſſert und beherrſcht mit 3,60 Meter eindeutig die Lage. Im Dreiſprung finden wir auch den Plank⸗ ſtadter Büttner und Fetzer⸗Ladenburg vertreten. Mit den ſtarken Männern will es gar nicht vorangehen. Ob die zu wenig Geduld zum Ueben haben? Im Hammer⸗ werſen hat ſich Greulich zwar gehalten und die nach⸗ drängenden Männer können ſich gleichfalls mit ihren Lei⸗ ſtungen ſehen laſſen. Damit iſt es aber auch mit den tech⸗ niſchen Wurfübungen aus. Im Speerwurf iſt mit Aus⸗ nahme Büttners nicht allzu viel geleiſtet worden, desglei⸗ chen im Diskuswerfen, in dieſer Uebung hat ſich übrigens Abel gegen das letzte Jahr etwas verbeſſert. Schwach ſind wir im Kugelſtoßen ſchon lange und augenblicklich noch. Der 13⸗Meter⸗Mann iſt noch in weiter Ferne. Wenn wir die Beſtenliſte der Frauen be⸗ trachten, ſo fällt uns hier zunächſt die Erweiterung durch das Hinzukommen von den verſchiedenen Uebungen, die bei der letzten Olympiade nicht auf dem Programm ſtanden, auf. Leiſtungsmäßig können wir feſtſtellen, daß zwar noch immer dieſelben Athletinnen die Trägerinnen in der Liſte erſcheinen, aber auch daß ſich diefelben faſt durchweg ver⸗ beſſert haben. Dies iſt das Erfreuliche unſerer diesjährigen Beſtenliſte, daß es im Frauenſport wieder vorwärts geht. Gerade die Frauenabteilungen haben ja auch berechtigte Hoffnungen, größer und ſtärker zu werden, da nun der Mäbeldienſt viel mehr junge Mädels in die Vereine führen wird, aber auch hier muß geſagt werden: Sorgt für mehr Wettkampfmöglichkeiten! Stand am 18. Juli 1937 Männer: 100 Meter: Neckermann, Poſt, 10,5; Herwerth, Poſt, 14,0; Köſter, Poſt 11,2. 200 Meter: Neckermann, Poſt, 21,6; Rüger, TV46, 22,0: Büthe, Käſertal, 28,1. 400 Meter: Lang, Vie, 52,9; Reimer, MTG, 53,8; Abel, Vfe, 53,4. 800 Meter: Lang, Vfe,:57,8; Abel, Vfe,:59,2; Höfer, MTG,:01,6. 1500 Meter: Abel, Vſs,:03,2; Höfer, MTG,.15,2 Lauſer, MTG, 416,6. Poſt, 5000 Meter: Lauſer, MecG, 16:07,8; 10 000 Meter: Fiſcher, Poſt, 37:13; Speidel, Vſd, 41:26. Daurer, 16:24,2; Krüpp, Brühl, 17:00,2. 1410 Meter Hürden: Marquet, Poſt, 15,7; Herwerth, Poſt,„ 16,65, Andräs, MTG, 18,4. 400 Meter Hürden: Marquet, Poſt, 58,; Schmitt, Poſt, chud 7908 63,7, Löhmdün, MTG, 69,6. 4 mal 100 Meter: Poſt⸗Sp 42,5; TV 46 44,3; M 44,9; Turnerſchaft Käfertal 45,5. 4 mal 400 Meter: MTG:43,6; TV 46 3¶51,4. Hochſprung: Paulus, Germania, 1,77 Meter; MTG, 1,77 Meter; Marquet, Poſt, 1,71 Meter. Stabhochſprung: Waibel, Oftersheim, 3,60 Meter; Höhl, DV 46 3,20 Meter; Buß, Waldhof, 3,10 Meter. Weitſprung: Abele, MTG, 6,69 Meter; Feilmeier, VſgR, 6,56 Meter; Groß, TV 46, 6,54 Meter. Dreiſprung: Herwerth, Poſt, 13,00 Meter; Büttner, Plankſtadt, 12,70 Meter; Fetzer, Ladenburg, 12,54 Meter. Kugelſtoßen: Abel, Vfe. 12,29 Meter; Blaeß, Schwet⸗ zingen, 12,13 Meter; Schmitt, Poſt, 12,00 Meter. Speerwerfen: Büttner, Plankſtadt, 61,87 Meter; Hoff⸗ mann, D 46, 54,70 Meter; Abel, Vfe, 54,43 Meter. Diskuswerfen: Abel, Vſe, 38,31 Meter; Schmitt, Poſt, 38,00 Meter; Grveulich, TV 46, 37,81 Meter. Hammerwerfen: Greulich, TV46, 51,45 Meter; Größle, TV 46, 44,40 Meter; Hotz, Polizei, 42,85 Meter. Frauen: 100 Meter: Wendel(TV 46) 12,4; Braun(M7) 1297 Happel(Mec) 18,5 Sek. 80 Meter Hürden: Maurer(T 46) 15,4: (MTG) 15,6 Sek. 4 mal 100 Meter: T 46 53,2: MT 53,6; BfR 55,2 Sek. Weitſprung: Wendel(TV 46) 5,39; Braun(MTTG) 5,97; —(D*3 1850 3 prung: Braun(M) 1,43; Scheerle(T 46) 1,40; A 64— 83 5 3 uge en: Bäuerle 46) 10,79; Hübner(TV 40) 10,26; Egger(BfR) 10,24 Meter. 8 Speerwerſen: Weskott(MG) 38,26; Mayer(MT) 5 uswerfen: W. Bäurle(TV 34,06; Egge R) 99,50; R. Bäurle(TB 46) 32,98 Meter. Hans Wöllke— 16,26 m Abendſportfeſt in Hamburg Eine Reihe führender deutſcher Leichtathleten beteiligte ſich am Dienstag am Nationalen Abend⸗Sportfeſt des SV St. Georg Hamburg. Trotz ungünſtiger Witterung hinter⸗ ließen unſere Athleten einen ausgezeichneten Eindruck. So erzielte Olympiaſieger Hans Wöllke(Berlin) im Kugelſtoßen mit ſeinem letzten Verſuch die hervorragende Weite von 16,26 Meter. Im Hammerwerfen kam Karl Hein auf 54,40 Meter und Guſtav Weinkötz überſprang 1,90. Meter. Die 80 Meter Hürden der Frauen waren der Duisburgerin Anni Steuer in 19 Sekunden nicht zu nehmen und Dora Ratjen war ebenſo ſicher im Hoch⸗ ſprung mit 1,60 Meter Siegerin. Weitere wichtige Ergebniſſe waren: 100 Meter: 1. Borchmeyer(Stuttgart) 10,7 Sek.; 2. Gan⸗ ger(Hamburg) 10,0 Sek.— 800 Meter: 1. König(Ham⸗ burg) 1357,2; 2. Körting(Hamburg); 3. Dompert(Stutt⸗ gart).— 400 Meter: 1. von Stülpnagel(Berlin) 50,1 Sek.; — 110 Meter Hürden: 1. Scheele(Hamburg) 15,5 Sek.— A⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Stuttgarter Kickers 43,7 Sek.; 8 en AC.— 200 Meter: en uttgar„6 Sek.— 10 5 1. Krauß(Dresden) 12,3 Sek. eeeeee von Delius nach Berlin übergeführt Am Dienstagnachmittag iſt Ernſt von Deli Bonner Univerſitätsklinik nach P Kdernefühet uvs- den. Eine Ehreneskorte der NSKK⸗Motorſtandarte 71 gab dem Toten das Geleit bis zur Standartengrenze nach Engelskirchen. Vertreter des NSͤKc und DDAC, darunter Standartenführer Schmidt, waren bei der Ueberführung anweſend. Unter den zahlreichen Kränzen ragten die des Korpsführers, der Auto⸗Union und der NScK⸗Motor⸗ brigaden Weſtmark und Niederrhein hervor. Jung, Langer 6 9 9 603 Besucl in Roceα Plua Die 6 Getreuen des amerikanischen Präãsidenten Waſhington, im Juli. Man nennt Rooſevelt hier„den größten Schwer⸗ arbeiter der Nation“. Ein Beſuch in ſeinem Privat⸗ büro verſtärkt die Meinung, daß dieſer Ausſpruch nicht zu unrecht beſteht. Wir glauben, daß die Größe ſeiner Arbeitsleiſtung dadurch nicht geſchmälert wird, daß wir hinzufügen: dieſes Unmaß von Arbeit kann Rooſevelt nur bewäl⸗ tigen, weil ihm ſechs Getreue zur Seite ſtehen, die durch viele Jahre mit ſeiner Arbeit ebenſo wie mit dem Privatmenſchen aufs engſte verbunden ſind. Die Dame, die täglich 5000 Brieſe lieſt. Rooſevelt dürfte der Menſch mit der größ⸗ ten Privatkorreſpondenz ſein— 5000 per⸗ ſhaliche Briefe werden täglich etwa in ſeinem Büro etügeliefert. Die Frau, die von Rooſevelt auser⸗ ſehen wurde, in oͤieſe völlig unüberwindliche Flut Ordnung zu bringen, iſt Miß Le Hand— und ſo⸗ weit es ſich um die Poſt handelt, iſt ſie wahrhaftig die rechte Hand des Präſidenten! In der Kanzlei werden die Briefe zwar bereits flüchtig durchgeſehen und geordnet; dann aber ſchleppt ein Bote den ganzen Stoß zu Miß Le Hand und ſie entſcheidet, welche Briefe dem Präſidenten perſönlich vorgelegt und welche anderen Abteilungen zur Bear⸗ beitung überwieſen werden ſollen. Rooſevelt iſt von jeher ein großer Brief⸗ ſchreiber geweſen und keiner ſeiner Briefe iſt „ſchablonenmäßig“, viemehr iſt jeder Brief, der ſeine Unterſchrift trägt, auch wirklich perſönlich gefaßt und durchdacht. Schon lange, ehe er Präſident war, unter⸗ hielt Rooſevelt eine lebhafte Privatkorreſpondenz mit Hunderten von Menſchen; nicht zuletzt hierdurch iſt er zu jeder Zeit ſo gut wie kaum ein anderer über die wahre Stimmung im Lande unterrichtet. Er legt dieſem Briefwechſel eine ſolche Bedeutung bei, daß der Samstag in der Regel völlig für die Erledigung der Privatkorreſpondenz freigehalten wird. Pat MeKenna—„Empfangschef“. So wie Miß Le Hand die Briefe abwägt, ſo wägt Pat MeKenna die Beſucher. Ihm obliegt es, den Strom jener Beſucher, die alltäglich den Präſidenten „ſofort und ganz perſönlich“ zu ſprechen wünſchen, in die rechten Bahnen zu leiten und— zu⸗ friedenzuſtellen. Eine keineswegs leichte Aufgabe! Aus allen Teilen Amerikas, aus allen Geſellſchafts⸗ ſchichten ſtrömen ſie hier zuſammen, jeder meint, das gleiche Anrecht zu haben und jeder hält ſeine Ange⸗ legenheit für„most important“. Mr. MecKenna muß jedem Beſucher ſeine volle Aufmerkſamkeit widmen und dennoch darf er nie den „Stundenplan“ des Präſidenten außer acht laſſen. Am ſchlimmſten iſt es naturgemäß, wenn der Präſi⸗ dent, wie dies an„großen Tagen“ häufig iſt, für 24 oder auch 48 Stunden überhaupt keinerlei Beſuch empfängt. Aber auch ſonſt gehört ebenſoviel Be⸗ ſtimmtheit wie Geſchicklichkeit und Liebenswürdigkeit dazu, eine große Zahl der Beſucher an jene Stellen zu verweiſen, die mit der Erledigung der betreffen⸗ den Angelegenheit betraut ſind. Preſſekonferenz im Weißen Haus. Aber was ſind„gewöhnliche Sterbliche“ verglichen mit der Zähigkeit und dem Wiſſensdurſt einer Schar amerikaniſcher Reporter! Mr. Early iſt der Mann, der ſich Tag für Tag dem Anſturm der Preſſe aus⸗ ſetzt. Jeden Morgen empfängt er die Berichterſtatter im Weißen Haus, um ihnen mitzuteilen, was der Präſident den Tag über zu tun gedenkt und um ge⸗ gebenenfalls auch einzelne Regierungsmaßnahmen ausführlicher zu beſprechen. Bei dieſer Tätigkeit, die er ſelbſt als„trouble shooter“ bezeichnet— ein Slang⸗Wort, das ſich etwa mit„Beruhigungspille“ überſetzen ließe— kommt es Mr. Stephan Early natürlich ſehr zuſtatten, daß er ſelbſt während langer Jahre ein hervorragender Journaliſt war. Die„General⸗Inſtruktion“ der Preſſe hat ſich Rooſevelt jedoch ſelbſt vorbehalten; gewöhnlich empfängt er dienstags und freitags die Journaliſten, die ſich im Weißen Haus „angeſiedelt“ haben, um in freier Ausſprache mit ihnen die laufenden Fragen durchzuſprechen und ſeine Wünſche mitzuteilen. Die zwei„Privateſten“. Rudolph Forſter iſt der Mann, der die ge⸗ ſamte verwaltungstechniſche und wirtſchaftliche Lei⸗ tung des Weißen Hauſes unter ſich hat. Ihm unter⸗ ſtehen die 162 Sekretäre, Boten und Stenographen des Hauſes und gleichzeitig iſt er der offizielle„Ver⸗ bindungsmann“ zu den anderen Staatsſtellen. Neben ihm und den bereits Erwähnten gehören zu dem Kreis der„Privatſekretäre“ des Präſidenten zwei Männer, von denen die Oeffentlichkeit nur wenig erfährt: ſie bilden die letzte Scheidewand, die paſſieren muß, wer zum Ohr oder Auge des Präſiden⸗ ten vordringen will. Marvin MeIntyre iſt nicht nur„der Mann an der Strippe!, der unabläſſig ſämtliche für den Präſidenten beſtimmte Geſpräche zunächſt perſön⸗ lich in Empfang nimmt und dann gegebenenfalls weiterverbindet, daneben ſpricht er mit den Warten⸗ den im Vorzimmer; er vermittelt den anderen„Pri⸗ vat⸗Sekretären“ Wünſche und Anordnungen des Prä⸗ ſidenten— in ſeiner immer leiſen, immer aufs äußerſte konzentrierten Aufmerkſamkeit iſt er der Mann, der den Präſidenten ebenſo wie alle, die zu ihm wollen,„überwacht“ und dafür ſorgt, daß alles „glatt gebt“. Neben ihm arbeitet ſeit einiger Zeit der junge James Rooſevelt, der Sohn des Präſidenten, der die Arbeitskraft und den Scharm des Vaters ge⸗ erbt hat. Er informiert ſeinen Vater über alles, was dieſer zu wiſſen wünſcht, er holt die„privaten“ Er⸗ kundigungen ein, knüpft die„privaten“ Beziehungen an; aber gerade dadurch, daß er nie amtlich auftritt, iſt ſein Wirken für die Arbeit und die Stellungnahme des Präſidenten häufig von großer Bedeutung. Mr. Rooſevelts„Kinderſtunde“. Dieſe Sechs und ihr„Herr“ ſind aber weit mehr als einer der größten und am beſten funktionieren⸗ den„Amtsbetriebe“ der Welt— ſie ſind ſeit vielen Jahren zu einer großen Familie zuſam⸗ mengewachſen. Ihre Zuſammenarbeit geht zu⸗ rück bis auf das Jahr 1920, als Miß Le Hand Sekre⸗ tärin bei„einem Mr. Rooſevelt“ wurde. Wie ſie ſind auch die Männer Mitarbeiter des jetzigen Prä⸗ ſidenten geweſen, lange ehe er dies hohe Amt be⸗ kleidete. Und dieſe Freundſchaft, die als enges Band dieſen Mitarbeiterſtab und ſeinen Kopf verbindet, iſt eher noch enger geworden ſeit jenen Tagen, da der Kreis ins Weiße Haus überſiedelte. Wenn die Arbeit es irgend zuläßt, verſammelt Rooſevelt nachmittags um fünf dieſen Kreis um ſich: er nennt dieſen Fünf⸗Uhr⸗ Tee die„Kinderſtunde“. Da kommt„Miſſy“(Miß Le Hand), es kommen„Mac“ und„Steve“ und„James“ und meiſt kommt auch die wahre Herrin des„Weißen Hauſes“— die Gattin des Präſidenten, die zur un⸗ zertrennlichen Arbeitsgefährtin nicht nur des Prä⸗ ſidenten, ſondern dieſes ganzen Kreiſes Fliegende Krankenwagen in Däuemark Die däniſche Rettungsgeſellſchaft hat mit der däniſchen Luftfahrtsgeſellſchaft ein Abkommen getroffen, nach dem ein Sanitätsflugdienſt eingerichtet wird. Von jedem Flugplatz können künftig„Flie⸗ gende Kronkenwagen“ in kürzeſter Zeit zur Verfügung geſtellt werden.(Atlantic, Zander⸗M.) Euglands Königin beſichtigt ihr Regiment Die Königin von England beſichtigte in Alderſhot das Regiment„Queens Bays“, deſſen Chef ſie iſt. (Weltbild, Zander⸗M.) Fünfmaſtſchoner wurde Motorfrachtſchiff Der im Jahre 1022 für eine Bremer Reederei auf der Germania⸗Werft erbaute Fünfmaſtſchoner „Werner Vinnen“(oben) wurde in dieſem Jahre in ein Motorſchiff umgebaut(unten). Durch die Einführung eines 16 Meter langen Zwiſchenſtückes wurde die Tragfähigkeit des Schiffes um 1430 Tonnen erhöht.(Weltbild, Zander⸗M.) Der ſchwarze Schleier/ von Sermann einben Sogar in den Wagen ſelbſt ſchien die Fröhlichkeit des herrlichen Tages geſtrömt zu ſein... Vergnügt ratterte der Omnibus die unendlich ſcheinende Straße entlang. Durch Tür und Fenſter ſchmeichelte ſich der Frühling herein und verführte die Phantaſie: das Pflaſter wurde zur ſchimmernden Seeoberfläche, die Autos zu ſanften Segeln, die Häuſer zu ſamtenen Wäldern. Die Menſchen ſaßen nicht einſam, ſtumm und gleichgültig nebeneinander, ſümtliche Fahrgäſte ſprachen laut und luſtig zuſammen wie eine Familie, die ſich einen guten Tag macht. Ruck— hielt der Omnibus wieder einmal. Die allzu tief Verträumten und die ins Geſpräch zu ſehr Verſtrickten wurden vom Sitz emporgeſchüttelt. Aber für all die Leute in dem Wagen hier nahte der Augenblick der Erſchütterung: die Geſtalt einer Da⸗ me. Der neue, einzige Fahrgaſt, der einſtieg, war eine große, ſchlanke Dame. Eine Dame in vollkom⸗ menem Schwarz, alſo eine Frau in Trauer. Zufällig war neben mir der einzige freie Platz im Omnibus. Die Dame nahm ihn ein. Und nicht nur ein neuer Fahrgaſt war eingeſtiegen, nicht nur eine Dame hatte ſich geſetzt— auch ein Ereignis hatte ſich vollzogen. Schwarzgekleidete Damen, Frauen in Trauer, be⸗ gegnet man häufiger, auf der Straße, auf Parkwegen, in Läden. Man nimmt ihre Erſcheinung mit einem gewiſſen Ernſt und vielleicht auch mit unperſönlichem Mitleid wahr. Mit der Erſcheinung dieſer Dame war es aber etwas gang anderes. Zunächſt wirkte ſie, lebende Mahnung des Todes, als plötzlicher und viel⸗ leicht auch etwas erſchreckender Kontraſt ou der ſtrah⸗ lenden Schönheit dieſes Tages, zu dem ſorgloſen Sonnenglanz, zu der allgemeinen Fröhlichkeit, die frei von finſteren Schatten war. Das Jenſeits glitt mit lautloſem Flügelſchlag durch das lärmende Dies⸗ ſeits und lenkte alles Denken auf andere Wege. Die Wirkung, die ſich vollzog, kam nicht allein von dem allgemeinen Kontraſt zwiſchen Leben und Tod, kam nicht nur von dem ſchwarzen Keide, ſondern ſie kam auch— und mir ſchien, in einem ganz hohen Grade— von dem Schleier der Dame. Dieſer Schleier war keines jener koketten Gewebe, die mehr ſchen Königsdramen im Bochumer Staditheater vor hindeuten als verbergen; er wehte nicht pikant, er ſtand — ſtarr, förmlich ummauernd. Sein Gewebe war ſo dicht, wie ich es noch nie geſehen hatte. Die Gegen⸗ überſitzenden ſahen nur den Schleier. Das Geſicht war ihnen vollkommen unſichtbar. Ich ſelbſt, der ich unmittelbar neben der Dame ſaß, konnte ihr Ge⸗ ſicht kaum erkennen. Ein weißes, ſchattenhaftes Ge⸗ bilde war zu ſehen: die Ahnung eines Geſichtes, eines edlen Antlitzes. Völliges Schweigen herrſchte im Omnibus. Es war eine Minute, die jenen Augenblicken glich, in denen etwa eine totale Arbeitsruhe befohlen wird und wo alle Maſchinen und Lippen ehrfürchtig ſchweigen. Hier befahl der Tod durch das Sinnbild eines Schleiers, der Abwehr ausdrückte und dennoch Ach⸗ tung forderte. Niemand dachte mehr an den Früh⸗ ling, an Segeln, an Seen, an Reiſen, an luſtige Unterhaltung und witzige Anekdoten. Alle Blicke wanderten hin zu dem Geſicht, das ſie nicht ſehen konnten, und auch dem Schaffner war es anzuſehen, daß ihm ſonderbar zumute wurde, als er in die Dun⸗ kelheit des Schleiers hineinfragte und ihm eine leiſe klingende Stimme antwortete. Aber auch ſolche Minuten der Beſtürzung, der Stille und der Achtung vor fremdem Schickſal ſind wertvolle Minuten. Es ſchadet nicht, an Tod und Ewigkeit erinnert zu werden— ſelbſt nicht an einem ſtrahlenden Sommertag. —————— Swei Shakeſpeare⸗Theater in London Oondon erhält demnächſt zwet Shakeſpeare⸗ Theater, in denen ausſchließlich Werke von Shakeſpeare zur Aufführung gelangen ſollen. Gegenüber dem Victoria⸗ und Albert⸗Muſeum (South⸗Kenſington⸗Muſeum) hat die Regierung im Cromwell⸗Park ein großes Grunoͤſtück zum Bau eines modernen Schauſpielhauſes zur Ver⸗ fügung geſtellt, in dem nach den Plänen eines aus Theater⸗Fachleuten, Shakeſpeare⸗Forſchern und Mäzenen beſtdehenden Gründerſyndikats„die beſten Shaleſpeare⸗Aufführungen der Welt“ veranſtaltet werden ſollen. Urheber dieſes Planes iſt ein eng⸗ liſch⸗amerikaniſcher Kunſthändler, der bei ſeinem Beſuch der zykliſchen Aufführung der Shakeſpeare⸗ einigen Jahren in der engliſchen Preſſe Stimmung für den Bau eines allen techniſchen Anſprüchen ge⸗ Shakeſpeare⸗Theaters in London gemacht Das andere Shakeſpeare⸗Theater ſoll in der be⸗ rühmten Shakeſpeare⸗Herberge an der Themſe entſtehen, in der ſchon zu Shakeſpeares Lebzeiten Theater geſpielt worden iſt. Hier ſollen Shakeſpeare⸗Aufführungen im alten Stil, und zwar auf der ſogenannten Shakeſpeare⸗ Bühne, unter Mitwirkung der Schauſpielerin Sy⸗ bille Thorndyke erfolgen. Der Zuſchauerraum des Shakeſpeare⸗Herbergs⸗Theaters wird Sitzplätze für 800 Perſonen erhalten, während der Zuſchauerraum des Shakeſpeare⸗Theaters im Cromwell⸗Park auf eine Beſucherzahl von 2000 Perſonen berechnet iſt. Erwünſchte und unerwünſchte Verbindungen Von Oskar Jaucke Man vorſtelle ſich einmal, was dabei herauskäme, wenn der Telegrammſtil ſich überall öurchſetzte. Man anerkennt gewiß ſeine Vorzüge. Denn er vor⸗ ſchreibt Vielſagendes durch wenige Wörter und ge⸗ währleiſtet dafür Billigkeit. Und wenn er ſchon doch auferlegt„eintreffe“ ſtatt„treffe ein“ und„anbiete“ ſtatt„biete an“, ſo anrät er kaum ſolche Verbindun⸗ gen als wünſchenswert für den beſcheidenen Haus⸗ gebrauch. Nicht zukommt derartiger Einfluß dem Kapital auf unſer Sprechen und Schreiben. Darum abwehrt ihn von ſelber der geſunde Menſchenverſtand, das geſunde Menſchengehör. Leider feſtſtellt man dennoch mancherlei Neigun⸗ gen, den drahtſprachlichen Reizen nachzugeben. Erſt vor kurzem hinwies man meine Aufmerkſamkeit auf die Mahnung: Bauſparen Sie!“ Gern möchte ich ſparen, um bauen zu können, auch Mitglied einer Bauſparkaſſe, Bauſparer ſein. Aber es abſtößt mich, zu bauſparen oder bauzuſparen. Ich bauſpare, du bauſparſt, er bauſpart. Wir ſparen bau, ihr ſpart bau, ſie ſparen bau. Wie ſage ich es nur meinem Kinde? Ich mag nicht, ich will nicht, es geht auf keinen Fall. Ich bitte mir es ver. Es fällt mir miß. Ob einer nun kunſtbetrachtet, winterhilft, vier⸗ jahresplant oder bauſpart, es iſt alles gleich ſchlecht geſagt, wenn es noch ſo gut getan iſt. Was ſich ver⸗ binden muß, was ſich trennen kann bei zuſammen⸗ geſetzten Zeitwörtern, kann man ſich leicht merken. Man überzeuge ſich, daß man bei Wörtern wie über⸗ zeugen, überreden, antworten, erwidern, ſchon an der Betonung erkennt, daß das Vorwort für ſich keinen Wert hat. Natürlich kann ich über einen reden, aber das heißt nicht, daß ich ihn überrede, ſondern hat einen anderen Sinn. Es gibt zuſam⸗ mengeſetzte Zeitwörter, die in ihrer Zuſammenſet⸗ zung in allen Formen untrennbar ſind, weil das Vorwort für ſich nichts mehr bedeutet. Andere zuſammengeſetzte Zeitwörter müſſen ſich in manchen Formen in ihre Beſtandteile auflöſen. Man erkennt auch ſie an der Betonung. Ihr Vor⸗ wort wird betont und hat für ſich ſelber Wert, ſo: ankommen, aufmachen, ableiten, hinweiſen, anerken⸗ nen, lauter Wörter, die ſich für Telegramme beſon⸗ ders empfehlen. Aber jeder erkennt an(nicht: aner⸗ kenntl), daß ihre Vorwörter noch ſtark als ſelbſtän⸗ dig empfunden werden. Man ankommt nicht, man abfährt nicht, man auseinanderſetzt auch nicht. Viel⸗ mehr: man kommt an, man fährt ab, man ſetzt aus⸗ einander. Wenn man das einigermaßen überdacht und ver⸗ ſtanden hat, muß man ſich folgendes hinzumerken: Man ſchlagt nicht Rat, man handelt nicht miß, kein Fluß übertritt die Ufer, kein Menſch tritt über das Geſetz. Setze ich über Bücher, überſetze ich ſie nicht. Aber: ſpare ich bau oder bauſpare ich? Das mögen die Götter wiſſen. Noch ſchlimmer Sokrates erging ſich unter den Säulen der Aka⸗ demie und traf dort einen ſeiner Schüler der ein M, ücktes Geſicht aur Schau trug, daß es dem Philoſaphen ſchließlich auſfiell. „Biſt du krank?“ fragte Sokrates teilnahmsvoll. „„Nein“, entgegnete der Schüler zögernd. 5 fehlt dir dann?“ „Meine Frau hat mich böswillig verlaſſen!“ 8 65 und cheltl ſchwach „was ſoll i in ſagen? eine F ibt bös⸗ ne Frau bleibt bös⸗ 6. Seite/ Nummer 341 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Juli 1937 — Nachdem erſt kürzlich von der polniſchen Po⸗ lizei eine größere Mädchenſchmuggel⸗Organiſation ausgehoben werden konnte, gelang es jetzt der jran⸗ zöſiſchen Polizei in Toulonſe, eine Bande von Mäd⸗ chenhändlern auszuheben, die ſchon mehrere Jahre unentdeckt ihr ſchändliches Gewerbe ausübt. Die erſte Verhaftung konnte vorgenommen werden als einem Poſtbeamten von Toulouſe ein ſeltſames Telegramm in die Hand kam, welches überaus verdächtig er⸗ ſchien Ein arabiſcher Exporthändler verlangte darin von einer großen Toulouſer Exportfirma eine„Neue hübſche Sendung“. Durch dieſes naiwe Telegramm konnte das Haupt der Bande dingfeſt gemacht wer⸗ den. Es handelte ſich um einen als überaus ehrſam und ſittſam bekannten Kaufmann. Bei dieſem fand man dann viele Adreſſen und Liſten, auf Grund derer es gelang, faſt alle Mitglieder der Bande feſt⸗ zunehmen. Aus den Unterlagen ergab ſich, daß die Banditen jede Woche eine„Sendung“ Mädchen an die verſchiedenſten Abnehmer in Buenos Aires, Ma⸗ rokko und Algerien abſchickten. Viele Hunderte von Frauen und Mädchen waren ſo im Laufe der Zeit aus der Heimat verſchleppt worden. Ein ſüdameri⸗ kaniſcher Dunkelmann bezog ſogar Mädchen auf „Abonnement“ und gahlte dafür recht erhebliche Summen. Glücklicherweiſe kam die Polizei gerade noch zurecht, um die letzte„Sendung“ Mädchen an⸗ zuhalten. Siebenundzwanzig Mädchen im Alter von fünfzehn bis zwanzig Jahren waren in dem Lade⸗ raum eines Frachtſchifſes eingepfercht, welches als Ziel Buenos Aires angegeben hatte. Die Mädchen konnten identifiziert und in die Heimat zurückbeför⸗ dert werden. Sie gaben an, daß man ſie mit Ver⸗ ſprechungen auf eine„glänzende Anſtellung“ in Süd⸗ amerika auf das Schiff gelockt und dort gefangen ge⸗ ſetzt hätte. Es handelt ſich bei den Mädchen meiſt um⸗ ſtellungsloſe Stenotypiſtinnen und Kellnerinnen, die auf eine Beſſerung ihrer finanziellen Lage gehofft hatten. Die frazöſiſchen Mitglieder der Bande ſind ſämtlich hinter Schloß und Riegel geſetzt. Fieberhaft arbeitet die Polizei von Buenos Aires, um die„Ab⸗ nehmer“ jener Sendungen von Mädchen zu ermit⸗ teln und endlich dem ſchändlichen Treiben ein Ende zu ſetzen. Man vermutet, daß es ſich um die Be⸗ ſitzer von zweifelhaften Varietés handelt. Die Täter erwartet eine ſchwere Strafe. 2 — Ein unglaublicher Fall von Führerflucht, der von einer verbrecheriſchen Geſinnung zeugt, ereig⸗ nete ſich in der Nähe der franzöſiſchen Uniwerſitäts⸗ ſtadt Lyon. Autofahrer, die durch die nächtlichen Straßen von Lyon geraſt waren, überfuhren auf einer Waldchauſſee in einem Vorort einen alten Bauern. Der Lenker des Wagens bielt an und ging mit den übrigen Inſaſſen zu dem Verunglück⸗ ten, den ſie jedoch mit fürchterlichen Verletzungen tot vorfanden. Um das Beweisſtück ihres leichtſin⸗ nigen Fahrens zu entfernen, hüllten ſie den Leich⸗ nam in eine Decke und warfen ihn von einer Brücke in die Saone. Ein Autofahrer, der aus der Ferne den Vorfall beobachtet hatte, machte ſich an „die Berfolgung der verbrecheriſchen Automobiliſten, könnle jedoch den davonraſenden Wagen weder ein⸗ holen noch erkennen. Die Polizei hat ſofort die Nachforſchungen nach den gewiſſenloſen Fahrern aufgenommen. Man vermutet, daß es ſich um Ver⸗ brecher handelt, die mit einem geſtohlenen Wagen eine Schwarzfahrt unternemmen hatten. — Einem raffinierten Schwindler, dem 82 Jahre alten Walter Genthe wurde vom Berliner Schöffen⸗ gericht für längere Zeit das Handwerk gelegt. Im Hinblick auf ſeine 18 Vorſtrafen verſagte ihm das Gericht jede Milde und erkannte auf eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von einem Jahr und 8 Monaten ſowie dͤrei Jahre Ehrverluſt. Genthe, ein altes Sorgenkind der Berliner Kriminalpolizei, arbeitete ſtets mit einem raffinierten Trick. Er ſuchte in den verſchie⸗ denſten Stadtteilen Leute auf, bei denen er einmal mit Erfolg gebettelt hatte, und erzählte, daß er end⸗ lich eine gutbezahlte Stellung in Hamburg gefunden Das Mädchen Elin wird geküßt ———————. „Und wo iſt Ihr Bruder denn jetzt? Noch dort oben?“ Sie wies mit der Hand flußabwärts. „J bewahrel Der hat die Brände auf dem Ober⸗ deck ausgetreten, und den Kocher ins Waſſer gewor⸗ ſen und die Kartoffeln gegeſſen, und dann iſt er hin⸗ ter unſerem Padbelboot herr— Das gehört uns nämlich gar nicht. Wir haben es uns nur ausgelie⸗ hen, und bis um— Uhr muß es der ahnungs⸗ loſe Beſitzer wiederhaben.“ „Zwei Uhr!“ Elin erſchrak.„Auf zwet Uhr hab' ich doch den——“, ſie murmelte undeutlich einen Namen vor ſich hin,„zum Eſſen eingeladen! Wenn der nun kommt und die Beſcherung ſieht, dann er⸗ fährt Vater alles und dann...“ Sie ſprach nicht weiter, ſondern ſprang haſtig auf, um flußabwürts zu laufen. Peter lief verdutzt hinter ihr her.„Was wollen Sie denn nun machen?“ rief er. 27 „Nach Hauſe fahren! Mich umziehen! Dann wie⸗ zerkommen! Von Weidenau her will er doch kom⸗ men, um ſich hier mit mir zu treſſen.“ „Nach Hauſe fahren? Wo ſind Sie denn her?“ Ste blieb atemlos ſtehen.„Ich komme von Flo⸗ ridsdorfl Und Sie? Sie ſind aus der Stadt?“ Er ſchaute ſie achtungsvoll an. Sie kam alſo von Floridsdorf, aus dieſem wunderſchönen ländlichen Vorort, wo die reichen Leute der Staöt wohnten. „Ja, ich bin aus der Stabtl“ murmelte er letſe. „Aus der inneren Stadt.“ Sie hörte gar nicht auf ihn. Sie hatte ſich ſchon wieder in Trab geſetzt. Als ſie an den Weg, der nach Weidenau führt, kam, ſpähte ſie ängſtlich ein paar Sekunden die Uferböſchung hinauf, ehe ſie die Buhne entlang lief, um zu ihrem Boot zu kommen. Das zog ſie eilig zu ſich heran. Dann ſprang ſie aufs Deck,(tieß ungeduldig mit den Füßen die wenigen Reſte, die dort noch vom Unglück umherlagen, ins Waſſer hinunter, kletterte wieder in den Bootsraum und ließ den Motor anſpringen. Peter ſahh ihr vom Roman von Jenny Sattler-Könle — habe, und ſich gerade auf der Durchreiſe befinde. Er wollte nun die Gelegenheit benutzen, um ſich noch einmal für alles ihm erwieſene Gute zu bedauken. Im Verlaufe des Geſprächs erklärte der Gauner dann, daß er einige hübſche Photos aus ſeinem neuen Wirkungskreiſe bei ſich habe, die er gern einmal zeigen wolle. Aber, o Schreck, die Brieftaſche war weg. Mit angeblich 120 Mark, den Photos und allen Ausweispapieren! Verloren oder geſtohlen? Genthe vermochte ſich den furchtbaren Verluſt einſach nicht zu erklären. Seine Rolle ſpielte der Burſche nun mit einem ſolchen Geſchick, daß niemand Verdacht ſchöpfte. Man war auch ſelbſtverſtändlich beveit, dem„Be⸗ dauernswerten“ fürs erſte mit 20 bis 30 Mark unter die Arme zu greifen und ihm zu helfen. Mahnbriefe wach Hamburg kamen als unbeſtellbar zurück. Der Reſt waren Anzeigen der Betrogenen bei der Polizei und die oben erwähnte Straſe. * — Im Herzen Nenyorks eröffnete dieſer Tage ein namhafter amerikaniſcher Verleger ein„Haus der 50 Dichter“. Er verpflichtete dafür ein halbes hundert angeſehener Autoren auf den verſchiedenſten Gebie⸗ ten des modernen Schrifttums. Er ſchloß Verträge mit berühmten Kriminalſchriftſtellern, mit Spezia⸗ liſtinnen auf dem Gebiet des Liebesromans, ja, ſo⸗ gar Lyriker und Theaterautoren wurden von Mr. Hohnes für mehrere Monate feſt verpflichtet. Was haben nun all dieſe führenden Köpfe der amerikani⸗ ſchen Literatur für ihre hohen Honorare zu leiſten? Das Haus, das Mr. Johnes für ſeine 50 Mitarbeiter ſchuf, iſt nichts anderes als eine wohlorganiſierte Büromaſchine des Geiſtes. Wie jede Verkäuferin und jeder Handwerker haben die 50 Dichter des Mr. Johnes tagtäglich mit dem Glockenſchlag 8 Uhr in ihren Büroräumen zu ſitzen und mit ihrer Arbeit zu beginnen. Sie haben ſich nämlich vertraglich ver⸗ pflichtet, unermüdlich ihren Geiſt für den Verlag anzuſtrengen und täglich mindeſtens acht Stunden lang ununterbrochen zu— dichten! Beſondere lite⸗ rariſche Bürochefs geben den Jüngern des Pegaſus von Zeit zu Zeit Anweiſungen über Themen, erteilen ihnen Ratſchläge über den Verlauf der Handlung und beſtimmen ihre künſtleriſche Arbeit. Das Mindeſt⸗ penſum, das die Literaten des Mr. Johnes täglich zu leiſten haben, iſt auf 16 Druckſeiten feſtgeſetzt. Für diejenigen Mitarbeiter aber, die beſondere Rekord⸗ ziffern in ihrer Geiſtesproduktion aufzuweiſen haben, ſetzt der Verlag Sonderprämien aus. Vorwiegend wird an der fabrikmäßigen Herſtellung von ſpannen⸗ den Kriminalromanen gearbeitet. Die Autoren haben ſich dabei an die Richltinien des amerikaniſchen Ma⸗ gazingeſchmacks zu halten und zu gleichen Teilen Liebe und Mord, Abenteuer und Kriminaliſtik, Sport und Film zu behandeln. Allein 12 Mitarbeiter zeich⸗ nen für die Abteilung„Liebesgeſchichten“ verant⸗ wortlich. Da Lyrik der„letzte Schrei“ in den Ver⸗ einigten Staaten iſt, bemühen ſich ebenfalls ein paar geſchäftstüchtige Amerikanerinnen, die in den Dien⸗ ſten des Mr. Johnes ſtehen, ihre zarten Liebes⸗ melodien in Verſe zu bringen. Jeden Samstag er⸗ halten die 50 Dichter in ihren nüchternen Bürozim⸗ mern eine Lohntüte überreicht. Dann beginnen für ſie ein paar Stunden Erholung von dem jagenden Tempo des Dichterbüros. * — Bet einem Schützenfeſt in Miskolcz(Ungarn) rühmte ſich ein junger Mann, er ſei imſtande, auf dreißig Meter Entfernung jedem Schützen die Ro⸗ ſette von der Vereinskappe herunterzuſchießen. Einer der Schützen ging nun mit dem jungen Manne eine Wette ein und ſtellte ſich dann auch, ſeine Kappe auf dem Kopf, in dreißig Meter Entfernung auf. Der Schuß fiel und zum allgemeinen Staunen wurde auch wirklich die Roſette heruntergeriſſen. Allein im nächſten Augenblick zeigte es ſich, daß die Kugel nicht nur die Roſette getroffen, ſondern auch in den Kopf des Mannes eingedrungen war, der ſo leichtſinnig die Wette abgeſchloſſen hatte. Er liegt jetzt im Kran⸗ und die Aerzte bezweifeln, daß ſie ihn retten nnen. . — Auf der atlantiſchen, zur Gruppe der Kanarien gehörenden Inſel Teneriffa ragt der Vulkan Pico de Teyde, wie ein vom Meeresgrunde emporge⸗ ſchleuderter Pfeil, zur Höhe von 3711 Meter. Die⸗ Ufer aus unſchlüſſig zu. Als es ausſah, als ob ſie wirklich ohne ihn losfahren wollte, machte er ſich ſtumm daran, die Leine von den Uferſteinen, an denen ſie ſie vorhin feſtgemacht hatte, loszubinden. „Sie möchten am Ende mit?“ fragte ſie öögernd, als er ihr nun das Seil ſtumm in die Hand drückte. Als er nicht antwortete, machte ſie eine zugleich ſchüchterne und doch auch wieder damenhafte kleine Bewegung:„Bitte!“ Er ſtieg nach einem kurzen Zaudern langſam ein und ging ſogleich zum Steuer. 0 Sie denn damit Beſcheid?“ fragte ſie leiſe. „Ich weiß mit jedem Motor Beſcheid!“ erwiderte — großſpurig, und ſuhr los, ohne ſich nach ihr um⸗ ehen. Elin Hallermann nahm einen weißen Sport⸗ mantel von einem der Korbſeſſel und wickelte ſich wie fröſtelnd in ihn ein. Dann kauerte ſte ſich in eine Ecke und ſah ihm zu. Er fuhr wirklich ſehr gutl Wahrſcheinlich war er Ingenieur oder ſo etwas Aehnliches. Es ſiel ihr mit einem Male ſchwer auf die Seele, daß ſie ja eigentlich mit einem wildfremden Men⸗ ſchen hier herumfuhr. Er hatte bloß eine Badehoſe an und ſonct weiter nichts. Und mit ſo etwas hatte man ſich geküßt! Es lag eine ſtille Verlegenheit in der Luft. Man wußte ſich nichts mehr zu ſagen. Es — da ſoviel Unausgeſprochenes, das zwiſchen ihnen and. Auch Peter empfand es ſo. Er ſpürte plötzlich das bringende Verlangen, ſich dem jungen Mädchen vorzuſtellen, um endlich wieder den feſten Boden des Gewohnten unter den Füßen zu haben.„Peter Flamm!“ ſagte er, und machte eine zielloſe Verben⸗ gung nach rückwärts. „Ich bin Elin Hallermann!“ murmelte ſie leiſe, aber ſo undeutlich, daß er ſie nicht verſtehen konnte. Sie waren der Stadt nun ſchon ziemlich nahe. Der verſchnörkelte Doppelturm des Krematoriums ward in einer Biegung des Fluſſes ſichtbar. Schon teilte der Strom ſich in die beiden Arme, die das zart⸗ grüne Eiland der Eliſeninſel mit ihren hellen Bu⸗ chengruppen und den gelblichen Schleiern der Ufer⸗ weiden feſt umſchließen. Peter hielt ſich auf der lin⸗ ken Seite des Flußbettes. Er ſteuerte auf das Ufer zu, auf dem die eigentliche Stadt lag mit den vie⸗ len Landungsbrücken, den Bootshäuſern, den gro⸗ ßen Klubgebäuden, den langgedehnten, grauen Spei⸗ ei n Ole Die Kataſtrophe am Nanga⸗Parbat Fünf Expeditionsteilnehmer geborgen dnb. München, 7. Juli. Die Deutſche Himalaja⸗Stiftung teilte am Diens⸗ tagabend mit: Von Paul Bauer traf eine Meldung ein, wonach es gelungen iſt, fünf der im Lager 4 am Nanga⸗ Parbat verunglückten Bergſteiger auf⸗ zufinden. Es handelt ſich um die Expebitionsteil⸗ nehmer Pfeffer, Hartmaun, Hepp, Dr. Wien und Fankhauſer. Sie wurden in der Nähe der Unglücksſtelle am Fuß eines hohen Eisturms zur letzten Ruhe beſtattet. Zwei weitere Bergſteiger, Müllritter und Göttuer, und die neun Träger, die bei dem Unglück gleichfalls verſchüttet wurden, konnten nicht mehr geborgen werden. Die Bergungsarbeiten waren infolge der Härte der Lawine und des Saner⸗ ſtoffmangels in der großen Höhe von über 6000 Meter außerordentlich anſtrengend. Dag Lager 4, das von der Kataſtrophe ereilt wurde, war bei den früheren Expeditionen als voll⸗ kommen ſicher angeſehen worden; es war jedesmal Wochen hindurch beſetzt. In der Umgebung waren nie irgendwelche Lawinen niedergegangen. Die Lawine, die die Kataſtrophe herbeigeführt hat, iſt dadurch entſtanden, daß am Haug des Rakiot⸗Peak⸗ Ausläufers Eismaſſen abbrachen, die den friſch gefallenen Schuee mitriſſen. Die Lawine hat auf der Terraſſe, ouf der Lager 4 ſtand, noch 400 Meter auf einer nahezu waagrechten Strecke zurückgelegt und das Gelände in einer Breite von 150 Meter bedeckt. Der Zeitpunkt der Lawine konnte feſtgeſtellt werden; ſie ging nieder in der Na cht vom 14. zum 15. Juni, wenige Minnten nach Mitternacht. Die genaue Beſtimmung iſt offenbar dadurch möglich geworden, daß mehrere Uhren der Verunglückten zu dieſer Zeit ſtehen geblie⸗ ben ſind. Autobus vom Zuge erfaßt und mitgeſchleift + Paris, 27. Juli. In der Nähe von Toulonſe ereignete ſich am Montag ſpät abends ein ſchwerer Unglücksfall. Auf einer Bahnkreuzung wurde ein vollbeſetzter Auto⸗ bus von einem Zuge erfaßt ud etwa 60 Meter weit mitgeſchleift. 15 Inſaſſen des Autobuſſes mußten ſchwerverletzt in ein Krankenhaus von Toulonſe gebracht werden. Der Zuſtand von acht Verletzten iſt beſorgniserregend. Schwere Anwetter in Südtirol dnb. Mailand, 27. Juli. Verſchiedene Gegenden Südtirols wurden von ſchweren Unwettern heimgeſucht. Während eines heftigen Gewitters im Eiſacktal töten ſich Ge⸗ ſteinsmaſſen vom Abhang des Monte Cevola in der Nähe von Blumau und ſtürgten mit ungeheurer Gewalt in die Tiefe. Ein rieſiger Felsblock ſchlug mit ſolcher Wucht gegen die Mau er eines Hauſes, daß dieſes zuſammenſtürste und eine im erſten Stock des Hauſes befindliche Frau unter den Trümmernbegraben wurde. Die Frau erlag kurze Zeit darauf den erlittenen ſchweren Verletzungen. Ein weiterer Felsrutſch während eines Ge⸗ witters ereignete ſich etwa sur gleichen Zeit im Puſtertal. Dort wurde die elektriſche Eiſen⸗ bahnlinie von Bruneck nach Sand unterbrochen, ſo daß die Reiſenden mit Poſtkraftwagen weiterbeför⸗ dert werden mußten. Bei der Ortſchaft Laces riſſen die Waſſer eines hoch angeſchwollenen Wildbaches eine Brücke fort und überſchwemmten die um⸗ liegenden Felder ſowie die Straße nach Meran. Etwa 400 Kbm Geröll und Schuttmaſſen mußten fortgeräumt werden, um den Straßenverkehr wieder gu ermöglichen. Im Glocknergebiet abgeſtürzt dnb. Wien, 27. Juli. Bei einer Bergwanderung im Glockner⸗ gebiet vom Fuſchertoerl über den Oſtgrat zum Brennvogel, die der 50jährige Meditzinalrat Dr. Ful da aus Hersfeld in Heſſen⸗Naſſau und ſeine drei Söhne unternahmen, glitten der Arzt und über den vereiſten Gletſcherhang aus und ſtürczten 300 Meter tief ab. Beide wurden mit ſchweren Verletzungen geborgen. „----—————— ſer ſteile Bergrieſe wirft beim Aufgang und beim Untergang der Sonne einen wahrhaft gigantiſchen Schatten auf den Atlantiſchen Ozean, von einer ſonſt nirgends auf dem Eroball beobachteten Länge. Kürz⸗ lich hat dieſes Naturphänomen zu genauen Meſſun⸗ gen Anlaß gegeben. Dabei hat man ermittelt, daß der Schatten des Pico de Teyde bei Sonnenaufgang nicht weniger als 300 Kilometer lang iſt. a. — Wie erſt jetzt, nach der Durchſicht der Hinter⸗ laſſenſchaft des verſtorbenen Oelmagnaten John D. Rockeſeller bekannt wird, hat der Greis in den letz⸗ ten Jahren ſeines Lebens beinahe mit allen ſeinen Freunden und ſogar mit ſeiner Dienerſchaft Wetten über beträchtliche Summen abgeſchloſſen. Bei allen dieſen Wetten ging es um die Frage, ob der Greis hundert Jahre alt werden würde. Rockefeller jeden⸗ falls war ſo feſt davon überzeugt, daß es ihm immer wieder Freude machte, derartige Wetten abzuſchlie⸗ ßen. Da er nun doch nicht hundert Jahre alt ge⸗ worden iſt, hat er alle dieſe Wetten verloren, und damit ſeine Hinterlaſſenſchaft um eine beträchtliche Summe, man ſpricht von einer Million Dollar, ver⸗ mindert. Noch an ſeinem Sterbetage fragte er ſeinen Kammerdiener:„Wetten, daß ich hundert Jahre alt werde?“ Der Kammerdiener durfte ſeinen Herrn nicht aufregen, und ſo ging er tatſächlich die Wette ein, die ſich diesmal nur auf zweihundert Dollar be⸗ lieſ. Es muß allerdings dahingeſtellt bleiben, ob chern, die ſich in bunter, unendlich langer Kette hier aneinanderreihten. Nun konnte es nicht mehr lange dauern, bis man ſich trennen mußte, und wer wußte, ob man ſich dann je noch einmal wieder ſah. „Sie ſind wohl Ingenieur?“ fragte Elin ſchüchtern. „Nein, ich bin Autofachmann. Ich war— das heißt, ich bin——, er machte eine kurze Pauſe, um dann haſtig und vor ſich hinlächelnd fortzufahren: „Ich bin zweiter Direktor der N...“ „N...“ kenne ich nicht! Habe ich noch nie ge⸗ „Neind! Das glaube ich gern!“ pflichtete er bei⸗ Er pfiff leicht mit einem ſtrahlenden Jungenlächeln durch die Zähne, während er aufmerkſam, mit ſchar⸗ ſem Auge nach einem freien Plätzchen ausſpähend, durch das Gewimmel der zahlreichen ankernden Se⸗ geljachten, Ruderboote und Jollen hindurch auf die Landungsbrücken zuhielt.„Es iſt auch ein ſehr klei⸗ nes Unternehmen! Sie werden es kaum im Adreß⸗ buch finden. Das Büro iſt in der Wettinerctraße. Merken Sie es ſich„Wettinerſtraße Nummer vier⸗ unodreißig“— Wenn Sie mich wieder einmal nötig haben, wenn es mal wieder etwas zu retten geben ſollte, da brauchen Sie mir's bloß zu melden.“ Er lachte nun laut auf und legte geſchickt an. Wäh⸗ rend ſte unwillkürlich einen der eiſernen Balken⸗ griffe erſaßte, um ſich und damit das Boot feſtzuhalten, griff er mit einer eiligen Verbeugung nach ihrer Hand und ſprang dann mit einem mächtigen Satz auf die ſchmale Holzbrücke des Landungsſtegs, die hoch über dem Waſſerſpiegel endete. Oben angekom⸗ men verbeugte er ſich noch einmal leicht und ſchaute ihr dann nach, als ſie ſich abſtieß und dann mit einem Winken und einem hilfloſen Lächeln in dem immer noch ſehr blaſſen Geſicht das Boot zum anderen Ufer —— in der Richtung nach Floridsdorf zu— euerte. 8. Kapitel Manfred Corvin war ſchon wieder angekleidet, als ſein Bruder endlich in langſamem Dauerlauf den Kat entlang kam. Er ſaß auf der langen Bank, dicht vor dem Bootshaus der„Schweifſterne“ und blickte nachdenklich vor ſich hin. Er ſah ſehr ſchmal aus in dem abgewaſchenen grauen Sporthemd und der dunklen Hoſe, die mit einem ſchmalen Riemen auf den Hüften feſtgehalten war. Sein Geſicht ſchien überanſtrengt, die ſchwarzen Brauen über den in Rockefeller nicht auf dieſe Weiſe ſeinen Freunden und ſeinen Dienern eine beträchtliche Schenkung zukom⸗ men laſſen wollte. * — Ein tolles Stück von Unverfrorenheit erlaubte ſich ein Fuchs in Debſtadt im Kreiſe Weſermünde. Nahe dem Weſtausgang des dortigen Knüppelholzes ſteht das Haus des Einwohners Birk. Birk ſaß beim Abendbrot, als durch die offene Tür ein Fuchs her⸗ einkam und im Handumdrehen den beiden Haus⸗ katzen das Genick umdrehte. Birk, der zuerſt ob die⸗ ſer Frechheit ganz verdutzt dem Morden zu ſeinen Füßen zugeſehen hatte, ſprang auf und ſchlug die Tür zu, worauf der Fuchs dann den beiden Katzen ins Jenſeits folgen Wubt — In einem Spital in Budapeſt iſt dieſer Tage Regierungsrat Gabriel Szakats geſtorben. Er war Hauptmann in der ehemaligen öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Armee und galt als der Erfinder des Flam⸗ menwerfers. Dieſe Erfindung und noch eine Reihe anderer kriegstechniſcher Neuerungen haben ihm ein beträchtliches Vermögen eingebracht. In den Nach⸗ kriegsjahren hat er es jedoch nicht verſtanden, das Vermögen durch die Inflation hindurchzuretten. Er verlor faſt alles und iſt jetzt in bitterſter Armut ge⸗ ſtorben. Der Titel eines Regierungsrats war ihm ſeinerzeit in Anerkennung ſeiner Verdienſte ver⸗ liehen worden. ſich gekehrten Augen machten es traurig und ver⸗ grübelt. Als Peter daherkam, blond, hell, mit glänzendem Körper und wiegenden Schritten, hob er nicht ein⸗ mal den Kopf. „Na, alter Burſche“, lächelte Peter und fragte dann in gemacht harmloſem Tone:„Haſt du den Kahn wiedergekriegt und richtig abgeliefert?“ „Jawohl.“ „Was hat Schneider geſagt? War er böſe, daß es ſpäter geworden war?“ „Nein, es war ihm ganz gleich. Der Freund, mit dem er fahren wollte, hatte abgeſagt.“ „Freundd Freund? Das iſt gar kein Freund ge⸗ weſen. Das wird ein Mädel geweſen ſein. Was das mit dem Schneider bloß iſt; dem ſpringen ſie immer alle wieder ab.“ Manfred antwortete nicht. Es war ihm gleich⸗ gültig, wie das mit Schneider und ſeinen„Freun⸗ den“ war. Er ſtarrte vor ſich hin und wartete auf das, was Peter zu erzählen haben würde. Als der Bruder nicht ſelbſt begann, fragte er endlich:„Na und oͤu? Was iſt mit der ungen Dame geworden, die wir da herausgezogen haben?“ „„Ach Gott“, erwiderte Peter gedehnk,„hierher hat ſie mich gebracht.“ „Na und— kam ſie bald wieder zu ſich? War ſte ſehr erſchöpft? Hat ſie ſich gut erholt? Hätteſt du ſte nicht lieber nach Hauſe bringen ſollen? Hat ſte nach mir gefragt?“ „Ich weiß nicht“, entgegnete Peter langſam mit jungenhaft aufgeworfenen Lippen,„du fragſt heute mehr als ſonſt in einem ganzen Jahre.“ „Hat ſie geſagt, wie ſie heißt?“ fuhr Manfreb fort, ohne den Einwand zu beachten. „So ganz richtig habe ich den Namen nicht ver⸗ ſtanden.— Von Floridsdorf war ſie.“ Peter wies unluſtig nach der ungefähren Gegend der Eliſen⸗ inſel.„Wahrſcheinlich iſt ſie die Tochter eines Groß⸗ moguls von drüben! Sie hieß Ehlermann oder Petermann oder ſo ähnlich.“ „Na— und ſonſt?“ „Na, oͤu wirſt doch noch mehr von ihr erfahren haben! Du wirſt ſie doch gefragt haben, und wird dir geantwortet haben. Es iſt doch immer ſo: on erzählſt den Leuten was und die Leute erzählen dir was.“(Fortſetzung folgt) ſein 171ähriger Sohn Ulfila beim Abſtieg 63 —— 93 Mittwoch, 28. Juli 1937 Leue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 341 Nannſicimor F — *e Quell an oͤic Mäanner⸗ Lieblingsgerichte und Kochtopfpolitik Einige Männer trauen ſich gern zu, daß ſie glän⸗ zend kochen könnten, auf alle Fälle beſſer und raffi⸗ nierter als die Frauen.„Ja, wenn ich den Küchen⸗ zettel zu machen hätte!“, ſo ſagen ſie ungefähr,„dann käme Abwechſlung hinein! Jeden Tag irgend etwas Pikantes, irgendeine phantaſievolle Zuſammenſtel⸗ lung! Kochen iſt eben eine künſtleriſche Angelegen⸗ heit und kein Handwerk; die meiſten Frauen können gar nicht kochen, ſie reden es uns nur ein.“ „Alſo, dann ran mit den Männern an die Koch⸗ töpfe!“ pflege ich bei einer derartigen Wiendung des Geſprächs ganz ruhig zu ſagen.„Stellt euch ruhig einmal eine Woche hin und macht euren künſtleriſchen Küchenzettel, aber bitte, bleibt dabei auch auf dem Boden der Tatſachen, ſchlagt euch herum mit all den Schwierigkeiten, die eine Küchenführung heute aus⸗ machen, kommt aus mit dem täglichen Satz Haushaltsgeld, richtet euch nach der Markt⸗ lage und Jahreszeit.“ Nicht ohne Lächeln nehme ich höchſt verdutzte Geſichter zur Kenntnis. Auch im Eſſen iſt der Mann das große Kind, das am liebſten jeden Tag ſeine Leib⸗ und Magengerichte auf dem Tiſch hätte. Und wir wären gar nicht ab⸗ geneigt, ihm dieſen Wunſch zu erfüllen, wenn— ja wenn unſere Küchenzettel nicht einen hochpoli⸗ tiſchen Hintergrund hätten! Müſſen wir es wirklich einmal ausſprechen, daß alle große Politik des Mannes, alle ſeine Bemühungen um Nahrungs⸗ freiheit hinfällig ſind in dem Augenblick, wo um der ſogenannten Liebe willen, die angeblich durch den Magen geht, die Einzelzellen der Volkswirtſchaft, die Haushalte, aus der Reihe tanzen und ihre eigene Kochtopfpolitik machen würden? Es hat ſich bei uns herumgeſprochen, daß manche Hausfrauen Klage führen über die Uneinſichtigkeit ihrer Männer, ja ſogar oft ihrer jungen Söhne, die das, was heute auf den Tiſch kommt, nicht eſſen mögen. Da lehnt der eine die fleiſchloſen Tage ab, der andere wird von einer kräftigen Gemüſeſuppe nicht ſatt, der dritte kann ſich mit Fiſchgerichten nicht befreunden. Der Austauſch der morgendlichen But⸗ terſtulle gegen eine Milchſuppe ſtößt auf gering⸗ ſchätzigen Widerſtand, Marmelade,„das ſüße Zeug“, wird verächtlich an die Tiſchkante geſchoben. Ihnen müſſen wir ſagen, daß Politik nicht aus⸗ ſchließlich darin beſteht, treulich in die Verſammlung zu gehen oder in Volksreden große Worte über die deutſche Nahrungsdecke loszulaſſen. Wer das tut und nachher zu Hauſe Mutters Kohlkopf als„Schlan⸗ genfraß“ bezeichnet, der iſt in unſeren Augen weder Politiker noch Nationalſozialiſt. Wir ſind beileibe nicht gegen die Lieblingsgerichtel Aber wir ſind politiſch genug, wir Hausfrauen, um die Trag⸗ weite unſerer Verantwortung auf un⸗ ſerem ureigenſten Gebiet zu kennen. Uns da hinein⸗ 4 Kindermund und Ferienfrende vockin Heidelberger Leſer ſchreibt uns: Es iſt der erſte Schultag nach den Ferien. Klein Magdalenchen, 11 Jahre alt, wird von der Mutter geweckt und ſagt:„Mama, ich habe ein Gedicht gemacht.“—„Nun, dann ſag's auf.“ Magdalenchen ſtrahlt und ſpricht: „Wenn ich ein Kätzchen wär' Und auch ein Schwänzchen hätt'! Schwänzt' ich die Schul'. Da 8 aber nicht kann ſein, Geh' ich hinein.“ meckern zu laſſen und etwa nachzugeben um des lie⸗ ben Friedens willen, hieße das Vertrauen zu täu⸗ ſchen, das eine zielbewußte Staatsführung in uns ſetzt. Unſere Mitarbeit könnte weſentlich erleichtert und gefördert werden durch männliche Vernunft, die über den Magenfragen ſteht. Sſall einer Budibesprediung: Zweimal Jean Paul, Ein zierliches Bändchen mit Rokoko⸗Vignette und leiſe verſchnörkelter Titelſchrift: das iſt Eduard Thorns Erzählung„Schwärmerei des Her⸗ zens“, in einer neuen Buchreihe zu 175 Mark bei Heſſe u. Becker in Leipzig. Die ſoeben in fünfter Auflage erſchienenen ſechs Heidelberger Novellen „Im Schatten des Heiligenberges“ der heimiſchen Dichterin Irma von Drygalſki(Brausverlag⸗ Heidelberg) ſind das zweite Werkchen, deſſen Inhalt ſich unter anderm der Geſtalt des Herrn Legations⸗ rates Jean Paul Friedrich Richter aus Wunſiedel bei Zoichn.: Chicky Sparkuhl. 2902 Diese Modelle sind der schönen Mode-, Unterhaltungs- und Haushalts-Zeitschrift„Südd. Hausfrau“ entnommen. enn Frauen sich betont ein- iach kleiden, s0 ist das meist kein Zeichen von schüch- terner Zurückhaltung, sondern weit öiter die Sichtbarwerdung eines modisch geschulten Willens, der es versteht, durch bewußte Schlichtheit aulzufallen. Feine Biesen und Säume, gut ausge- kührte Steppereien tragen Shensoviel zu der dezenten Wirkung eines bescheidenen Kleidchens bei wie eine fast kindlich wirkende Pikeegarni- „ zwel monogrammverzierte ragenecken, die sich unauf⸗ fallig in das Gesamtbild ein- fügen. Eine gewisse Koketterie iet von keiner„betonten Ein⸗ kachheit“ wegzuleugnen, un wenn es die dunklen Einfaß- streifen an den Teilungsnühten — Jacke wären, die die * 8 unterstreichen, Fa die neckisch WE alten eines Jachenschoßes.— 3 os Stuchce klewen Friets, mit denen eine geschmacſts⸗ sichere Frau augenkällige Schlichtheit zaubern ann. Linda-Schnitte M 2704 in Gr. 0, M 2982 in Gröbe II; I: Mu. G 2903 für 14—16 Jahre und in Fröbe II; M 2904 in Größe 1, Uund Ul sind erhältlich⸗ fülumnuummummmmaunuununpnff enne *3* 9 Illuuuudnunnnunakunmmmnnminnnnnnnmnnnniunmnunu der Frauenſieblin er Frauenl 8 Hof zuwendet. Der ebenſo viel bewunderte wie viel⸗ geſcholtene Zeitgenoſſe Goethes und Schillers gilt uns heute zwar nach wie vor nicht ganz zu Unrecht im weſentlichen als literariſche Erſcheinung, über deren Lebensdaten man gemeinhin noch weniger weiß, als über die umfangreichen, an„ſchönen Stel⸗ len“ reichen Dichtungen ſeiner Feder. Gerade des⸗ halb aber iſt es ein beſonders reizvolles Zufallsſpiel das da faſt gleichzeitig aus ganz verſchiedener Sicht den Menſchen Jean Paul zum Gegenſtand liebens⸗ würdiger Erzählungskunſt macht. Frauen, Frauen und noch einmal Frauen haben in hellen Scharen ſeinen Lebensweg begleitet, um ganz im Stil der Zeit platoniſch liebend, vergötternd, ſchwärmend oder gar ſich zu höchſter Leidenſchaft ſteigernd dem Autor des„Titan“,— dem„großen Genius des Heſperus“ zu dienen. Und gibt nun Edͤuard Thorn— den Ton jener empfindſamen, bis zum Uebermaß gefühlsſchwelgeriſchen Atmoſphäre trefflich nachahmend.— in anmutig gelockerter Hand⸗ lung gewiſſermaßen eine Ueberſicht aller Jean Paul⸗ ſchen„Herzensergießungen“ von der„Titanide“ und einſtigen Schillerfreundin Charlotte von Kalb bis zu ſeinem rechtmäßigen und gutbürgerlichen Ehegeſpons Karoline Mayer, ſo greift Irma von Drygalſki in ihrer beſinnlich⸗kräftigen Art allein„Des Herrn Jean Paul Friedrich Richter wunderſame Jubelſom⸗ mertage“ im Auguſt 1817 heraus, da er zu Heidel⸗ berg in Johann Heinrich Voßens Garten dichtete und fern ſeiner ziemlich poeſtelos gewordenen Karoline weibliche Huldigungen ohne Zahl entgegennahm. Und beide Büchlein berichten, daß nicht nur er ſelbſt, ſondern auch ſein berühmter weißer Hund Alert— einmal als Spitz, einmal als Pudel abkonterfeit— nur gänzlich kahlgeſchoren aus ſolchen Abenteuern der Seelenfreundſchaft hervorgingen. Weder die eine, noch die andere der beiden unter⸗ haltſamen Geſchichten, die übrigens in dem Heidel⸗ berger Novellenband der Drygalſki noch durch einige ähnlich plaſtiſch geſehene Epiſoden um den jungen Goethe, die Günderode, die Krüdener, Sophie Bren⸗ tanos Tod und Gottfried Kellers leidnolle Neigung zu Johanna Kapp bereichert iſt, geben den ganzen Jean Paul— ſo wie es ein einziges, meiſterhaftes Verschen von Friedrich Theodor Viſcher tut, das wir deshalb um der Gerechtigkeit willen an den Schluß dieſes kleinen literariſchen Spaziergangs ſetzen wollen: Herz voll von Liebe, ſel'ger Freude Bringer Im armen Hüttchen an des Lebens Strand; Du Kind, du Greis, du Kauz, Hanswurſt und Engel, Durchſicht'ger Seraph, breiter Erdenbengel, Im Himmel Bürger und im Bayerland. Margot Schubert Fleiſch ohne Fett gehraten! Wiſſen Sie, wie man Fleiſch ohne Fett, Butter oder Oel bratet? Wenn Sie ein Stück Kleiſch, gleichgültig, was für einen Teil, braten wollen und Sie haben zufällig weder Butter, Fett oder Oel zu r Verfügung, ſo genügt es, wenn Sie zwei Eßlöffel Waſſer in den Topf oder die Pfanne tun und dann das Fleiſch beim Braten ſtändig um⸗ oͤrehen. Wenn das Waſſer verdunſtet iſt, fügen Sie wieder zwei Eßlöffel Waſſer zu; Sie müſſen aber deckt wird: ſein Zweck iſt nur zu verhindern, daß das Fleiſch ſich feſtſetzt und dadurch anbrennt. Die⸗ ſer Braten wird ausgezeichnet ſein, die Sauce kon⸗ zentrierter, das Fleiſch an ſich weicher und nicht trocken. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. NSDAP-Miſieilungen Aus partetamilichen Bekenntmachungan enmommen Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Auguſt⸗Auflage„Kampf der Gefahr“ liegt zum Abholen bereit. Da die Kreisgeſchäftsſtelle ab 31. Juli für einige Wochen geſchloſſen iſt, müſſen die Hefte bis ſpäteſtens 90. Juli abgeholt ſein. Die Landortsgruppen haben den gleichen Termin einzuhalten. Ortsgruppen der NSDA Rheinau. 28.., 18 Uhr, haben ſämtliche Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen auf dem Sportplatz der NSDAP zum Arbeitsdienſt anzutreten. Neckarſtadt⸗Oſt. Nächſte Dienſtſtunde des 3. SA⸗Sport⸗ abzeichen⸗Lehrgangs am 29. 7. um 20 Uhr im„Neuen Tivoli“. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsgruppen! Ferien in den Ortsgruppen der Noec ſind vom 15. 7. bis 1. 9. BDM Hochlandfahrt. Alle Teilnehmerinnen an der Hochland⸗ fahrt kommen am W.., 19.30 Uhr, auf den Untergau zu einer Beſprechung. 63 Fähnlein 52/171. Am 28. 7.(Mittwoch), tritt das Fähn⸗ lein 52/171 Friedrich von der Pfalz um.45 Uhr im Schul⸗ hof der Schule Seckenheim an. DAxð Almenhof. Sprechſtunden für Frauen und Mäochen der DAc jeden Mittwoch von 18—20 Uhr in der Streuber⸗ ſtraße 40, 2. St. Platz des 30. Januar. Unſere Dienſtſtelle haben wir von Amerikanerſtraße 1 nach der Friedrichsfelder Straße 23 verlegt. Dienſtſtunden montags und donners⸗ tags von 18—20 Uhr. Arbeitsſchule Am 3. Auguſt beginnt in C 1, 10, 19 Uhr, ein Lehrgang in Stenographie für Fortgeſchrittene ab 60 Silben, und um 20.30 Uhr ein Lehrgang in Steno⸗ graphie Eilſchrift ab 120 Silben. Anmeldungen hierzu werden noch entgegengenommen. Zu dem Lehrgang„Maſchinenſchreiben Fortgeſchrittene“ werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Wirtſchaſtskundliche Fahrt(Betriebsbeſichtigung). Am 7. Auguſt führt die DAc, Abteilung Berufserziehung und Betriebsführung, eine wirtſchaftskundliche Fahrt durch, und zwar wird die Reichsanſtalt für Tabakforſchung beſichtigt. Die Koſten ſür die Fahrt betragen 3,50„/ jej Teimehmer. Abfahrt am 7. Auguſt, 12 Uhr, mit dem Omnibus; Rück⸗ kunft gegen 22 Uhr. Die Anmeldungen für die Fahrt ſind bis ſpäteſtens 31. 7. in C 1, 10, Zimmer 6, abzugeben. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Verkaufsſtellen: Haus der Deutſchen Arbeit, P 4, 2 11; Langſtraße dha; 0 —5, lkiſche Buchhandlung; Zigarren⸗Kiosk Schleicher am Tatterſall; Köhler in der Meerfeldſtraße. Neckarau: Göppinger. Weinheim: Luiſenſtraße 3. Schwetzingen: aus Rey, Karl⸗Theodor⸗Straße. Seckenheim: Friſeur Volk, Hauptſtraße 129. Ladenburg: Preiſingſtr, 8. Neulußbeim: St. Leoner Straße W. Sonderzug nach Freiburg am 1. Auguſt mit Wanderun⸗ gen. Fahrpreis 4,50 /. Gleichzeitig findet an dieſem Tage in Freiburg das Schauinslandrennen ſtatt. Abfahrt ab Mannheim.10 Uhr, Rückfahrt Mannheim an 23.40 Uhr. Der Zug hält in Neckarau, Rheinau, Schwetzingen, Hocken⸗ heim, Neulußheim. In Freiburg ab 16 Uhr Tanzmuſik in der Löwenbräuhalle(Bahnhofsnähe). Sofortige Beſchaffung der Karten empfiehlt ſich. Nach Bab Wimpfen mit Beſichtigung des Steinſalzberg⸗ werks Kochendorf. Fahrpreis einſchl. Einfahrt in das Berg⸗ werk 2,60. Karten bei allen Verkaufsſtellen. Abfahrt ab etwa.10 Uhr, Rückkunft Mannheim an etwa 5 r. Nach Stuttgart(Heilbronn, Ludwigsburg) om 8. Auguſt, Fahrpreis.10“. Der Zug fährt über Heidelberg durch das Neckortal, er hält noch an den Stationen Mannheim⸗ Afahet Wn Seckenheim, Friedrichsfeld und Heidelberg. Abfahrt Mannheim ab etwa.30 Uhr, Rückfahrt Mannheim an etwa 22.10 Uhr. Von Heilbronn aus wird eine Wan⸗ derung durchgeführt. Volksgenoſſe, deine Urlanbsreiſe mit Kog! Im Rahmen der demnächſt ſtattfindenden Urlaubsreiſen wird noch beſonders auf folgende Fahrten hingewie⸗ ſen, zu denen die Geſchäftsſtellen noch Anmeldungen ent⸗ gegennehmen: An die Norbſee(Wyk⸗Nieblum⸗Nebei) mit Stidt⸗ und afenrundfahrten in Hamburg vom 90. Juli bis 14. Auguſt. eſamtkoſten 71,00 4. An den Bodenſee(Ueberlingen, Meersburg) vom 7. bis 21. Auguſt. Die Geſamtkoſten einſchl. Bodenſeerundfahrten betragen 49 l. Nach Thüringen(Brotterode) vom 11. bis 18. Auguſt. Geſomtkoſten nur 34,80 l. In die Rhön(Bad Salzſchlirf) vom 11. bis 18. Auguſt. Geſamtkoſten nur 22,50 l. An die Oſtſee(Inſel Poehl⸗Graal). Geſamtkoſten einſchl. Dampferfahrt 69,30 l. In das herrliche Allgän(Lechbruck und Umgebung). Die Geſamtkoſten betragen nur 30“. Sport für jedermann Achtung, Teilnehmerinnen am Montag⸗Gymnaſtikkurſus Carin⸗Göring⸗Schule. Dieſer Kurſus findet nunmehr je⸗ weils montags von 19.90 bis 21 Uhr in der Liſelotteſchule, Colliniſtraße, ſtatt. Was hören wir? Donnerstag, 29. Juli Reichsſender Stuttgart .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.—.00: Gym⸗ naſtik.—.30: Ohne Sorgen jeder Rorgen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fortſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei— von zwei bis drei.— 16.00 Muſik am Nachmiktag.— 18.00: Griff ins ute.— 19.00: Dies und das für jeden was.— 20.30: er heitere Bach.— 21.15: Wie es euch gefällt.— 24.00: Nachtmuſik. Zigarrenhaus Buchhandlung Aus Mannheim über Stuttgart 22.30: Unterholtungsmuſik Hes Londesorcheſters Baden. Deutichlandſender .30: Frühkonzert.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 18.18: Künſtler der Mailänder Scala.— 18.00: Lieber und Arien. — 18.45; Zur Woche des Braunen Bandes.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend.— 20.10: Großes Unterhaltungskonzert. — 21.10: Andersrum ſchippen.— 22.30: Eine kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Wir bitten zum Tanz. 2 * ——— oiSAT-AUSSTELNTUNE Mittwoch, 28. Juli 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. 14 Uhr Heſſiſcher Oden⸗ Planetarium: ab Paradeplatz: wald. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Speyer und zuxück; 14.25 Uhr Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim Kunſthalle: 20.30 Uhr Lichtbildervortrag„Deutſch⸗Sücweſt⸗ Afrika vor und nach dem Weltkrieg“. Sprecher: Victor Dick, Mannheim. Eintritt freil 0 Tanß: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flugbafengaſtſtätte, Waldparkreſtourant. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängeruna). Lichtſpiele: Univerſum:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“.— Alhambra: 5Heiratsinſtitut Jda u. Co.“.— Palaſt und Gloria:„Peter im Schnee“.— Capitol:„Die gläſerne Kugel“.— Scala: „Zwiſchen Abend und Morgen“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 1 35 Sonderſchau: Nannheim als Feſtung un Garntfontadt. Das Münchner Staötbild am Tog der Deutſchen Kunſt. Theatermuſeum, E 7. 20: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer ——— 95 ernwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bilöhauer. Mannheimer Kunſtverein, I I, 1: Geöffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein Neckar ⸗Hallen: Gebffnet von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughansmuſeums:„Die Wert der 9 Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Blädtiſche Schloßbücherei: Ausletbe von 11 bis 19 und 17 bis 1e Ubr Lefefäle geöffner 9 bie 13 und 18 bis 10 Uhr ktädtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.90 bis 12 und 16 bis 19 ühr. Leſehalle geöffnet von 10.89 bis 13 und 16.90 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Tel. 343 21. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 28. Juli: Die kühle Meeres⸗ Iuft, die jetzt ſchon faſt über eine Woche lang nach Mitteleuropa einſtrömt, hält hartnäckig weiter an, ſo daß ſich die erwartete Beſſerung kaum merklich durch⸗ ſetzen konnte und die meiſt ſtarke Bewölkung nur eine geringe Auflockerung erfuhr. Da ihr Zuſtrom durch neues Aufleben der Wirbeltätigkeit eine Ver⸗ ſtärkung erfahren hat, bleibt das Wetter weiterhin kühl und meiſt ſtark bewölkt. Borausſage für Donnerstag, 29. Juli Bei weſtlichen Winden ſtark bewölkt und für die Jahreszeit zu kühl, jedoch vielfach trocken. *V Höchſttemperatur in Mannheim am 27. Juli + 22,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5 Juli + 13,5 Grad; heute früh halb 8 Uhr 141 rad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 10,5 Grad Waſſer⸗ und + 16 Grad Luſt⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein-Begel] 25. 25. 7. 28. Kaub 27/26825/252 Köln 242284229224 Ahein⸗Pegel] 24. 25. 26. 27.. Rheinfelden.168,14/3.113,08/8.03 Breiſach..28217208/22/209 Kehll..38 2232 Maxau. 5,045..89 Mannheim.13/407 3,950 Mannheim 392 886/3,76 37² S 888 ——— S L. Wiesloch, 28. Jult. Am Bahnübergang der Nebenbahn iſt ein künſtleriſcher Wegweiſer aufgeſtellt worden, der von der kunſtgewerblichen Anſtalt Karlsruhe ſtammt und die Richtung zum Winzerkeller der kurpfälziſchen Winzergenoſſenſchaf⸗ ten weiſt. Der Wegweiſer ſind zwei in Holz ge⸗ — 5 5975— an einer Stange einen Traubenhenkel tragen und die Richtu Keller eingeſchlagen haben. gemeinſam Grabbdichter, Jenſeitsmenſch, Schwindſuchtbeſinger, aufpaſſen, daß das Fleiſch niemals vom Waſſer be⸗ ————————————————————— ——— Neckar⸗Peael —— ——— — 235 8. Seite/ Nummer 341 Aus Baden Angetreuer Rechner verurteilt Blick in den Heidelberger Gerichtsſaal Heidelberg, 27. Juli. Wegen ſortgeſetzter Un⸗ treue und Unterſchlagung hatte ſich der Rechner einer landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft, Jakob Jäger, vor dem Heidelberger Schöffenge⸗ richt zu verantworten. Der Angeklagte hatte in 88 Fällen Beträge für die Genoſſenſchaft eingenommen, aber nicht verbucht und für ſich verbraucht. Weiter⸗ hin hatte er 450 Mark aus der Kaſſe genommen, Waren auf eigene Fauſt verkauft, Schuldanerkennt⸗ niſſe gefälſcht und aus dem Journal Seiten ent⸗ ſernt. Insgeſamt hat er 1550 Mark unterſchlagen und für ſich verbraucht, ohne daß man allerdings feſtſtellen konnte, wohin das Geld verſchwunden iſt. Das Schöffengericht verurteilte ihn wegen fortge⸗ ſetzter Unterſchlagung und Untreue, Urkundenfäl⸗ ſchung und Urkundenunterdrückung zu einer Ge⸗ ſamtſtrafe von acht Monaten Gefängnis und 300 Mk. Geloͤſtrafe. Fahrrabmarder am Werk Was Weinheims Polizei notiert UGWeinheim, 27. Nulk. Aus einem Betriebe in der Weſtſtadt wurden ſolgende Fahrräder entwendet: Damenrad, Marke Goericke Nr. 905 583, ſchwarzer Rahmen und Kotſchützer, ſchwarze Felgen mit grünen graue Bereifung, aufwärtsgebogene Lenkſtange mit ſchwarzen Griffen, Handglocke, Vorder⸗ und Rück⸗ trittbremſe, hinterer Gepäckträger.— Herrenvad, Marke Regina, Nr. 1 864 557, ſchwarzer Rahmen und Kotſchützer, ſchwarze Felgen mit grünen Streifen, ſchwarze Bereifung, ſchwarze Griffe, aufwärtsge⸗ bogene Lenkſtange, Vorder⸗ und Rücktrittbremſe. Dynamolampe, Glocke trägt die Aufſchrift: Adam Trautmann, Birkenau.— Am Z. d. M. wurde fol⸗ gendes Herrenrad bei einer Wirtſchaft im Stadtteil Müll entwendet: Marke Diamant, ſchwarzer Rah⸗ men, ſchwarze Felgen mit blauen Streifen, graue Bereifung, ſchwarze Kotſchützer mit blauen Streifen, aufwärtsgebogene Lenkſtange, Hanoͤglocke, Vorder⸗ und Rücktrittbremſe, Boſchlampe.— Am 28. d. M. wurde aus einem Betrieb an der Bergſtraße folgen⸗ des Herrenrad entwendet: Marke Opel, ſchwarzer Rahmen, gelbe Felgen, ſchwarzer Kotſchützer, brau⸗ ner Sattel mit Taſche, Vorder⸗ und Rücktrittbremſe, engliſche Lenkſtange, Handglocke. Am 20. b.., gegen Berg⸗ und Annaſtraße hier ein Motorradfahrer mit eilem Perſonenkraftwagen zuſammen. Die Schuld trifft den Wagenführer, weil er das Vorfahrtsrecht nicht wahrte. Das Motorrad wurde beſchädigt. Um ſachdienliche Mitteilung an die Kriminal⸗ Polizei hier wird gebeten. Der naſſe Tod! Beim Baden ertrunken Dornach 27. Juli. Beim Baden in der Birs bei Dornach⸗Brugg ertrank der 20jährige in Dornach wohnhafte Landwirt Walter Jakob. Sein gleich⸗ altriger Freund konnte durch Umſtehende mit Mühe und Not im letzten Augenblick aus dem Waſſer ge⸗ zogen werden. Der Verunglückte hatte ſich trotz den Warnungen ſeines Freundes in die gefährliche und ſehr tiefe Stelle zwiſchen dem dortigen Stauwehr und der Nepomukbrücke—0 Waſſer gewagt. Lörrach, 27. Juli. Beim Baden in der Wieſe ertrank hier der in den Der Jahren ſtehende ſtädti⸗ ſche Angeſtellte Karl Maier. Er hatte an einer an ſich ungefährlichen Stelle bei der Brücke Lörrach Tirllingen ein Bad genommen und war dabei an eine tieſe Stelle geraten und untergegangen. Der herbeigerufene Arzt hat einen Herzſchlag als Todes⸗ Arſache feſtgeſtellt. ee 8 Renchen, 28. Juli. Der 44 Jahre alte Motor⸗ raöfahrer Erhard Weidner aus Waldkirch, der mit ſeiner Ehefrau in der Kurve beim Rathaus ſchwer —ů verunglückte, iſt im Krankenhauſe zu Achern gleich⸗ faͤlls ſeinen Verletzungen erlegen. Beſuch in Lampertheim: ——— E ——— 2 2222 2 18.30 Uhr, ſtieß an der Ecke — 9 2— 2 * 275 9223 weft —— —— —— N NEE deulf Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe m e U 8 2 2 a 1 u 9 * 8 —* 9 V 2* N 25 4— 3 — 83 3 8 2—.— Mittwoch, 28. Juli 1937 4 7. 5VS — SZangen Laclen u Festen Prãchtige Feste im Gau Saarpfalz- Die Trifelsstraße wird eingeweiht ⸗ Höhepunkt der Annweiler Heimattage Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 27. Juli. Drei Burgen der Pfalz ſind es, die an den kom⸗ menden zwei Sonntagen zu feſtlichen Feiern laden: Trifels, Wachtenburg und Madenburg. Mit der Einweihung der Trifelsſtraße durch den bayeriſchen Miniſterpräſidenten Ludwig Siebert am kommenden Sonntag erreichen die Heimattage von Annweiler ihren Höhepunkt. Aus dem ganzen Reich werden ſich an dieſen Tagen die Menſchen zu⸗ ſammenfinden, die Annweiler ihre Heimat nennen In dieser Kapelle des Trifelsbergfriedes wurden einst die Reichskleinodien aufbewahrt Im Vordergrund: (Archto N3g) Alter deutscher Kaiser im Krönungsornat. Der Raubmord in Frankfurt-Zeilsheim: Schlitztus noch nicht ermittelt! Belohnung von 500 Mk. ausgeſetzt Lpd. Fraukfurt a.., 28. Juli. Trotz der wie⸗ derholten Aufforderungen in der Preſſe und im Runofunk ſind bisher die Mitteilungen aus der Be⸗ völkerung nur ſpärlich eingegangen. Der des Raub⸗ mordes an dem Althändler Auguſt Bauer in Frank⸗ furt⸗Zeilsheim dringend verdächtige Walter Fritz Schlitzkus, geboren am 15. Auguſt 1915 zu Freiburg in Sachſen, trägt mit aller Wahrſcheinlichkeit nicht mehr ſeine frühere Kleidung(bayeriſchen Janker), ſondern einen neuen dunkelgrauen Anzug. Die Volksgenoſſen werden nochmals dringend gebeten, alle Wahrnehmungen, die auf Schlitzkus hin⸗ Auß dem Fahrrad durch die Welt Ausländer lernen Deutſchland kennen ar Lampertheim, 27. Juli. In Lampertheim konnte man in letzter Zeit wie⸗ derholt Ausländer antreffen, die mit dem Fahr⸗ rad Deutſchland durchreiſen, um ſich per⸗ ſönlich von dem allgemeinen Aufſtieg im Dritten Reich zu überzeugen. Etwa ſechs ſolcher Fahrer kehr⸗ ten in einem hieſigen Gaſthaus in den letzten Ta⸗ gen ein. Zuerſt war es ein Amerikaner, dann kamen in kurzen Abſtänden drei ſolcher Radwanderer hier⸗ her, die ebenfalls im gleichen Haus in kurzen Ab⸗ ſtänden einkehrten. Der erſte war ein amerikani⸗ ſcher Student aus San Franzisko von der„Uni⸗ verſity of California“ in Berkely. Mittels eines Lampertheimer Dolmetſchers entwickelte ſich eine in⸗ tereſſante Unterhaltung. Bereits im Januar, ſo er⸗ zählte er, verließ er ſeine kaliforniſche Heimat, reiſte über Japan, China nach Mandſchukuo, wo er zwölf Tage auf ſein ruſſiſches Reiſeviſum warten mußte. Die Reiſe führte ihn weiter durch Sibirien, Polen, Frankreich, Schweiz nach Deutſchland. Jetzt iſt ſein Ziel England; bis Januar 1938 will er ſeine Heimat wieder erreichen. Der zweite war ein Irländer, 31 Jahre alt und Poſtbeamter in Dublin. Am gleichen Abend kamen noch zwei Dänen, die nach kurzer Raſt wieder weiterfuhren. Am letzten Samstag trafen 40 Hitlerjungen aus dem Gau Pommern hier ein. Sie kamer zu Fuß von Hemsbach nach hier und bezogen hier Quartiere, um am Sonntagmorgen ihren Marſch nach Worms fortzuſetzen. Ein Sonderzug mit über 1000 Hitlerjungen brachte ſie bis Frankfurt a.., von wo aus ſie ihre Süddeutſchlandfahrt antraten. Der Lampertheimer Schweinehändler Adam Rupp von hier erhielt auf dem Beerfelder Groß⸗ Zuchtviehmarkt bei ſehr ſtarker Konkurrenz mit ſei⸗ nen Hannoveraner Läuferſchweinen den zweiten Preis. Seinen 74. Geburtstag beging der Gemeinde⸗ arbeiter i. R. Johannes Wegerle, Römerſtr. 107. — 78 Jahre alt wurde Herr Jakob Wegerle, Hoſpitalſtraße 35. Bei dem Samstag⸗Gewitter, das wolkenbruchar⸗ tigen Regen mitbrachte, ſchlug der Blitz in einen Hausgiebel der Rieſengaſſe ein, wo die Dachziegeln heruntergeſchleudert wurden. Im gegenüberliegen⸗ den Hauſe traf der Blitz die Antenne, wobei die Drahtſpannung abbrannte, ohne jedoch größeren Schaden anzurichten. deuten, ſofort dem nächſten erreichbaren Polizei⸗ beamten mitzuteilen. Auf die ausgeſetzte Belohnung von 500 Mark wird nochmals hingewieſen. Eine Mannheimerin— Oyfer eines fahrläſſigen Schützen Gerichtsverhandlung in Ravensburg ea- Friedrichshafen am Bodenſee, 27. Juli. Wie ſeinerzeit berichtet, iſt am 4. Juni d. J. im Stadt⸗ teil Spaltenſtein bei einbrechender Dämmerung die 24jährige Lina Maaß, gebürtig aus Mannheim⸗ Friedrichsfeld, von einem Manne, der ver⸗ meinte, nach einer Katze zu ſchießen, in den Kopf getroffen und getötet worden. Der unglückliche Schütze, der 1909 in Ravensburg geborene Fr. Heyer, verheiratet und Vater von 3 Kindern, hatte ſich nun⸗ mehr vor dem Schöffengericht in Ravens⸗ burg wegen eines Vergehens der fahrläſſigen Tötung zu verantworten. Der Staatsanwalt geißelte, daß hier unſelige Schieß⸗ und Jagdleiden⸗ ſchaft ein Menſchenleben gefordert habe. Es ſei Un⸗ fug übelſter Sorte, blindlings zu ſchießen, ohne ſich zu vergewiſſern, ob Erwachſene oder Kinder in der Nähe waren, denn in der Nähe des Tatorts hätten zahlreiche Familien gewohnt. Heyer habe grob fahr⸗ läſſig gehandelt, ſeine große Reue komme jetzt zu ſpät. Er beantragte eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten und Tragung der Koſten aus. Hohe Geloſtrafen für Steuerſünder * Edenkoben, 27. Juli. Das Finanzamt Eden⸗ koben gibt amtlich bekannt: Durch rechtskräftige Strafbeſcheide wurde der Weinhändler und Gutsbeſitzer Joſef Ullrich 2 in Maikammer, Adolf⸗Hitler⸗Straße 84, zu folgenden Geldͤſtrafen verurteilt: 1. wegen fortgeſetzter Einkommenſteuerhinterzie⸗ hung 1927 bis 1932: 34000 Mark, Koſten 3402,22 Mk.; 2. wegen fortgeſetzter Gewerbeſteuerhinterziehung 1927 bis 1932: 4400 Mark, und wegen fortgeſetzter Umſatzſteuerhinterziehung 1925 bis 1932: 2700 Mark; Koſten: 712,22 Mark. Die Beſtrafung war auf kannt zu machen. Koſten des Beſtraften be⸗ dürſen oder die der Beruf auf kürzere oder längere Zeit nach hier führte. So werden die Annweiler Heimattage zu einer frohen Wiederſehensfeier, die ihre Tiefe durch die innige Anteilnahme der geſam⸗ ten Bevölkerung erhält. Ein Heimatabend in der neuen ſchmucken Stadthalle wird am Samstag den Auftat bilden zum ereignisreichen Sonntag, an dem durch die Eröffnung der Höhenſtraße auf die geſchicht⸗ lich denkwürdige Stätte des Trifels ein langgehegter Wunſch der Autofahrer in Erfüllung geht. Der hiſtoriſche Feſtang am Nachmittag wird intereſſante Ausſchnitte aus dem reichen geſchichtlichen Leben der ehemaligen Reichs⸗ ſtadt und der Gemeinden ihrer Umgebung bieten. Mit einem großartigen Feuerwerk am Abend, das in der Art einer Burgenbeleuchtung und Burgvertei⸗ digung durchgeführt wird, wird ſich den vielen Tau⸗ ſenden ein prachtvolles Schauſpiel bieten. Der Mon⸗ tag ſoll die Annweiler zum fröhlichen Ausklang in der Stadt und auf der Burg vereinigen. Dieſe Ann⸗ weiler Feſttage erhalten dadurch eine beſonders wertvolle Vertiefung, daß ſie den Auftakt hilden wer⸗ den zu großen geſchichtlichen Taten.. Am gleichen Sountag ruft die Wachtenburg, deren Trümmer vom Bauernkrieg, vom Dreißig⸗ jährigen Krieg und dem Franzoſeneinfall im Jahre 1689 künden, zum Wachtenburgfeſt. Wachenheim kann am Sonntag Jubiläum feiern, denn es iſt das zehntemal, daß es zum Wachtenburgfeſt ein⸗ lädt. Aus dieſem Grund erfährt das Feſt auch in dieſem Jahr eine beſonders feſtliche Ausgeſtaltung. Der Feſtzug am Nachmittag, an dem ſich die Wein⸗ güter, Winzervereine, der Weinhandel, die Sekt⸗ kellerei und das Handwerk beteiligen, ſteht unter dem Leitwort„Wachenheim, die Stadt der Quali⸗ täts⸗ und Spitzenweine an der Deutſchen Wein⸗ ſtraße“. Das frohe Volksfeſt auf der Wachtenburg ſelbſt erhält ſeine höchſte Steigerung mit der Burg⸗ beleuchtung. Am Sonntag darauf iſt es die Madenburg, die der Volksmund das Eſchbacher Schloß nennt, die zum Madenburgfeſt einlädt. Zum erſtenmal wird Kreisleiter Bachmann, der Vorſitzende des Madenburgvereins, dem Feſt Form und Geſtält geben.— Der gleiche Sonntag, 8. Auguſt, bringt ebenfalls ein ſportliches Ereignis. Auf der⸗ Ritter⸗von⸗Epp⸗Kampfbahn in Herxheim bei Landau wird das 13. Pfälziſche Motorrad⸗(Sandͤbahn⸗)Ren⸗ nen von der DDAcC⸗Ortsgruppe Herxheim durch⸗ geführt. Die zahlreichen Anmeldungen laſſen auf ein motorſportliches Großereignis ſchließen. Wie aus dem Terminkalender des Landesfrem⸗ denverkehrsverbandes Saarpfalz weiter erſichtlich, finden am Sonntag, 1. Auguſt, noch zwei weitere größere Veranſtaltungen ſtatt: Die Stadt Kai⸗ ſerslautern weiht ein Ehrenmal für die Ge⸗ fallenen und in St. Ingbert kann die Bergkapelle ihr 100jähriges Jubiläum feiern. N 1 2 2 Blick auf die Spargelſtadt Schwerer Motorradunfall Schwetzingen, 27. Juli. Aus bis jetzt noch nicht geklärter Urſache fuhr am Ortsausgang nach Ketſch ein Motorradfahrer gegen die Straßenböſchung und wurde von ſeinem Fahrzeug geſchleudert. Der Fah⸗ rer trug dabei eine ſchwere Gehirnerſchütterung da⸗ von, die die Ueberführung in das Heidelberger Kran⸗ kenhaus notwendig machte. Das Fahrzeug wurde dabei ſtark beſchädigt. Am letzten Wochenende herrſchte im Schwetzinger Schloßgarten ein lebhafter Fremdenverkehr. Auch Ausländer— vor allem Amerikaner, Engländer und Polen— ſtatteten dem ſchönen Garten einen Be⸗ ſuch ab. Am Samstagvormittag fand in dem Hof der Hildaſchule eine Schlußfeier ſtatt, mit feierlicher Flaggenhiſſung und der Schlußanſprache von Rek⸗ tor Breunig. Plankſtadter Allerlei * Plankſtadt, 27. Juli. Die Volksſchule führte am Montagnachmittag mit den Schülerx eine gemeinſame Aktion zum Aehrenleſen durch. Die kleinen flinken Hände der Schüler hal⸗ fen dadurch, einen ſchönen Beitrag für die NS zu leiſten. Am Dienstagvormittag führten die älte⸗ ren Klaſſen das Aehrenleſen durch. Ein tolles Stück widerfuhr hier einem Lanoͤwirt. Dieſer ſah ſich veranlaßt, gegen einen unbekannten Täter Anzeige zu erſtatten, der in der Nacht von Samstag auf Sonntag in den Kuhſtall eindrang und ſämtliche Kühe ausgemolken hat. Kaum iſt die Erntearbeit beendet, als ſchon wie⸗ der eine neue Arbeit ruft. Der Tabak iſt durch die günſtige Witterung in ſeinem Wachstum erheb⸗ lich vorgeſchritten und fängt jetzt zu blühen an. Der Tabakpflanzer muß jetzt die Köpfe vom Tabak weg⸗ nehmen, damit ſich die Blätter ausdehnen und die erforderliche Größe bekommen. Wieder Fiſcherfeſt in Altlußheim L. Altlußheim, 27. Juli. An der Ziegenweide, auch„Sauloch“ genannt, hält der Angelfiſcher⸗ verein„Früh auf“ am kommenden Sonntag ſein Fiſcherſportfeſt ab, das von jeher ſich größter Beliebtheit erfreuen kann. Muſik und Unterhaltung werden bei der Veranſtaltung nicht fehlen. 65 naliſtiſch oder MHittwoch, 28. Juli 1937 HAxIS- WIRTSCHAFTS-ZrUNG der Neuen Mannheimer Zeitung 3 Mittag-Ausgabe Nr. 341 Zur Verhütung der Einschleppung des Karioffelkäfers Unter dem 20. Juli hat der Reichsminiſter für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft eine Verorbnung zur Verhü der Einſchlepyung des Kartoffelkäfers 5 ſie Schei die Ein⸗ und Durchfuhr von lebenden Kartoffelkäfern ſowie die Ein⸗ und Durchfuhr von Kartoffeln, Tomaten, Auber⸗ ginen, bewurzelten Gewächſen mit und ohne Eroͤballon (Baumſchulerzeugniſſe, Topfpflanzen), unterirdiſchen Knol⸗ len und Zwiebeln, Rhizomen und anderen unterirdiſchen Teilen von Gewächſen(3. B. Spargel, Karotten, Pilze uſw.) eus Frankreich, Belgien und Luxemburg für die Dauer des ganzen Jahres. erner wird die Ein⸗ und Durchfuhr von friſchem Gemüſe und anderen friſchen Küchengewächſen (ſoweit ſie nicht ols unterirdiſche Teile einfuhrverboten ſind) ſowie von oberirdiſchen friſchen Teilen von Gewächſen (6, B. Blumen) in der Zeit vom 1. April bis 14. November jeden Jahres nur geſtattet, wenn die Erzeugniſſe an einem Ort gewachſen ſind, der wenigſtens 50 Kilometer vom näch⸗ ſten Kartoffelkäferberd entfernt iſt und wenn jede Sen⸗ dung von einem entſprechenden Zeugnis des amtlichen Pflanzenſchutzdienſtes des Urſprungslandes begleitet iſt. Obſt und Weintraube 91 2 Ahn Lene n werden von der Veroroͤnung Jahrbuch des deuischen Handwerks 1936 In dieſen Tagen übergibt der Reichsſtand des deutſchen Handwerks der Beſfentlichket ein„Jahr⸗ Duch des deutſchen Handwerks 1936“, das neben einer Fülle von handwerkspolitiſchen Tatſachen die Ent⸗ wicklung im Handwerk in die großen deutſchen Zu⸗ ſammenhänge hineinſtellt. Das mit zahlreichen Schaubildern verſehene Jahrbuch berichtet über die Tätigkeit des Reichsſtandes des deutſchen Handwerks im Jahre 1986 und im erſten Vierteljahr 1937 und bildet ein gutes Nachſchlagewerk für alle, die ſich mit Handwerksfragen politiſch, organiſatoriſch, jour⸗ wiſſenſchaftlich befaſſen. In der allgemeinen Ueberſicht wird zunächſt die Wirkung des großen Befähigungsnachweiſes gewür⸗ digt, der erſt den Weg freigemacht hat zu einer be⸗ rufsſtändiſchen Leiſtungsgemeinſchaft zuverläſſiger meiſterlicher Könner— zu einer Leiſtungsgemein⸗ ſchaft, die auch die Leiſtungsverantwortung tragen kann. Leiſtungsgemeinſchaft und Leiſtungsverant⸗ wortung ſind die Leitgedanken der Arbeit des Reichs⸗ ſtandes. In dieſem Sinne hat auch die Reichsſtands⸗ organiſation den großen Befähigungsnachweis nicht als Mittel zur Ausſchaltung des Wettbewerbs, ſon⸗ dern als das große verantwortungsvolle Inſtrument zur Sicherheit des Leiſtungsgrundſatzes im Hand⸗ werk gehandhabt. Ein ſicheres Kennzeichen dafür iſt die weitherzige Behandlung der Ausnahmeanträge durch die Handwerkskammern. Auch die Verein⸗ barung des Reichsſtandes mit der Reichsgruppe In⸗ duſtrie über die Zulaſſung von geprüften Facharbei⸗ tern der Metallinduſtrie zur Meiſterprüfung im Handwerk liegt auf der Linie, den Weg zum Hand⸗ werk nicht unnötig zu erſchweren. „Der zweite Abſchnitt der allgemeinen Ueberſicht bringt eine Darſtellung der Wirtſchaftslage des Handwerks im Rahmen der Geſamtwirtſchaft. Die für den Anlagebedarf arbeitenden Handwerkszweige, namentlich in der Bauwirtſchaft, hatten beſönders gute Beſchäftigung. Aber auch die Verbrauchsgüter⸗ zweige rücken langſam nach, da die Kaufkraft der Bevölkerung gewachſen iſt. Die privaten Aufträge wurden zum Teil ſehr weſentlich dadurch ergänzt, daß das Handwerk mit Hilſe der Lieferungsgenoſſen⸗ ſchaften große öffentliche Aufträge durchführte. Die Werkſtoffumſtellung konnte dank der ſtraffen Orga⸗ niſation des Reichsſtandes raſch gefördert werden; viel wurde für die Sicherſtellung des Facharbeiter⸗ nachwuchſes getan, wie auch die ſtändig ſteigende Lehrlingsziffer des Handͤwerks(von 1933 bis 1936 um 40 v. H. geſtiegen) beweiſt. Auch die Ausfuhr⸗ förderung wurde kräftig betrieben. Aus den weiteren Kapiteln verdienen u. a. ins⸗ beſondere die Angaben über die Berufsausbildung im Handwerk Intereſſe, da ſie die wachſende Bedeu⸗ tung des Handwerks als Arbeitsſchule der Nation zeigen: Die Zahl der Handwerkslehrlinge betrug 1926: 766 000, ging bis 1933 auf 419 000 hinunter und iſt bis Ende 1936 auf 588 000, alſo um rund 40 v.., und ſeitdem noch weiter geſtiegen. Die Zahl der handwerklichen Lehrbetriebe wächſt raſch, gegenwär⸗ tig jährlich um rund ein Zehntel, denn immer neue Handwerker beſtehen die Meiſterprüfung, und zwar nach den neuen, modernen Prüfungsbeſtimmungen. Die raſche, längſt nicht beendete Zunahme der Mei⸗ ſterprüfungen(darunter viel freiwillige, geſetzlich nicht erforderliche Prüfungen) beweiſt, daß das Handwerk die nationalſozialiſtiſche Politik der Lei⸗ ſtungsſteigerung und beſonders den Großen Befähi⸗ gungsnachweis bejaht. Es wurden Meiſterprüfungen abgelegt: 1932/33 27000, davon beſtanden 24 800, 1935/36 ⸗ 67,400, davon beſtanden 59 200. In dem Kapitel„Handwerkswirtſchaft“ wird als Aufgabe für 1937 beſonders die deviſenſparende Bau⸗ weiſe, die Erhaltung des Lohn⸗ und Preisſtandes und die Leiſtungsſteigerung durch mannigfache Mit⸗ tel hervorgehoben. Die Maßnahmen des Reiches für die Neuordnung des Städtebaues und des Bau⸗ und Bodenrechtes ſowie die Raumordnung und Landes⸗ planung werden dem Handwerk Aufgaben auch auf dem Gebiete der Planung ſtellen.— Für die Betei⸗ ligung des Handwerks am Vierjahresplan wurde ein eingehender Arbeitsplan aufgeſtellt, zu dem noch ausführliche Arbeitspläne der einzelnen Reichs⸗ innungsverbände kommen. Die Arbeitspläne erfor⸗ dern vor allem auf techniſchem Gebiet die Umſtellung auf neue Werkſtoffe, auf betriebswirtſchaftlichem Ge⸗ biet die Einrichtung einer Einheitsbuchführung und die Auſſtellung von Kalkulationsrichtlinien. Zur Werkſtofſumſtellung gehören vor allem finanzielle und Schulungsmaßnahmen zur Erleichterung der Umſtellung. * Weiter günſtige Entwicklung der Reichsſteuereinnah⸗ men. Die Einnahmen des Reichs an Beſitz⸗ und Ver⸗ kehrsſteuern beliefen ſich im Juni auf 1011,3 Mill. 4 gegen 749,7 Mill. in öllen und Verbrauchsſteuern auf 299,0(249,8) Mill. /, alſo auf 1510,3(990,5), Mill. 4. In der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1957 betrugen die Reichsſteuer⸗ einnahmen insgeſamt 9077,5 Mill. gegen 2527,0 Mill. 4 in der entſprechenden Vorjahrszeit, von denen 2156,8 Mill. * 1(1693,1) auf Beſitz⸗ und Verkehsſteuern und 920,7(884,8) Mill. auf Zölle und Verbrauchsſteuern entfallen. Das Lohnſteuer war im Juni um 17,0 Mill. 4 höher als im entſprechenden Vorſahrsmonat. An veran⸗ lagter Einkommenſteuer ſind im Berichtsmonat 95,9 Mill. „ mehr als im gleichen Vorjahrsmongt aufgekommen. Insgeſamt ergab ſich bei der Einkommenſteuer ein Mehr von 115,9 Mill./ gegenüber dem Aufkommen im Juni — Die Verordnung zur Sichersiellung des Broigeireidebedaris dib Berlin, 27. Juli. Die Verordnung zur Sicherſtellung des Brot⸗ getreidebedarſes vom 22. Juli 1037 hat ſolgenden Wortlaut: Auf Grund der Paragraphen 1 bis 4, 7, 8 des Geſetzes zur Ordnung der Getreidewirtſchaft vom 27. Juni 1934(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 527) wird folgendes verordnet: Abſchnitt J Geſamtablieferung von Brotgetreide 8 1 1. Jeder Erzeuger inländiſchen Brotgetreides iſt verpflichtet, alles Brotgetreibe, das er geerntet hat, abzuliefern. 2. Der Ablieferungspflicht unterliegt nicht: 1. Brotgetreide, das für die menſchliche Ernährung innerhalb des Betriebes des Erzeugers verwendet wird, 2. Brotgetreide, das für Saatzwecke innerhalb des Betriebes des Erzeugers verwendet wird, 3. Brotgetreide, das— auch in Form von Erzeugniſſen hievaus— in Erfüllung eines Deputats oder Leib⸗ gedinges geliefert und für die Ernährung des Be⸗ rechtigten und ſeinen Saatgutbedarf verwendet wird, 4. grüner Dinkel oder Spelz, der zur Herſtellung von Grünkern verwendet wird. 3. Brotgetreide im Sinne dieſer Verordͤnung iſt Roggen, Weizen, Spelz(Dinkel, Feſen), Emer, Ein⸗ korn und Gemenge, das eine oder mehrere Arten ſolchen Getreides enthält. 4. Als Ablieferung im Sinne dieſer Vorſchriften gilt nur die Lieferung, die zur Erfüllung eines auf Veräußerung gerichteten Geſchäftes für Zwecke der menſchlichen Ernährung, für Saatzwecke oder für techniſche Zwecke erfolgt. 8 2 0 Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft beſtimmt nach Anhörung des Reichsbauern⸗ führers, innerhalb welcher Friſten die Ablieſerung zu erfolgen hat. 8 3 1. Der Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft kann nach Anhörung des Reichsbauern⸗ führers beſtimmen, welche Mengen der Erzeuger für den im§ 1 Abſatz 2 Nummer 4 genannten Zweck verwenden darf. 2. Der Reichsnährſtand trifft eine beſondere Rege⸗ lung, um ſicherzuſtellen, daß zur Erfüllung eines De⸗ putats oder Leibgedinges Brotgetreide und Erzeug⸗ niſſe hieraus nur in der Menge geliefert werden, in der ſie zur Ernährung des Berechtigten und für ſei⸗ nen Saatgutbedarf erforderlich ſind(8 1, Abſatz 2, Nummer). Abſchnitt II Verfütterungsverhot 4 1. Brotgetreide(ſowohl gedroſchen als auch unge⸗ droſchen) oder Erzeugniſſe hieraus dürfen weder vom 3 1096. Das Aufkommen an Körperſchaftsſteuern war um 104,2 Mill. höher. Das Mehr rührt zum Teil von der Erhöhung der Körperſchaftsſteuern durch das Geſetz zur Aenderung des Körperſchaftsſteuergeſetzes vom 27. Auguſt 1936 her. An Umſatzſteuer ſind 25,0 Mill. mehr auf⸗ gekommen. Bei der Beförderungsſtener iſt im Juni 1937 gegenüber dem entſprechenden Vorjahrsmonat ein Mehr⸗ aufkommen von 4,3 Mill./ zu verzeichnen. Hierbei iſt jedoch zu berückſichtigen, daß vom 1 Oktober 1936 ab die Beförderungsſteuern auf den Güterfern⸗ und Werk⸗ fernverkehr mit Kraftfahrzeugen und vom 1. März 1997 ab auf den Perſonenverkehr mit Kraftfahrzeugen ausgedehnt worden iſt. 0 0 und nachträgliche Preis⸗ erhöhungen.— Keine Rückwirkung der Ansnahmebemilli⸗ gungen. Bei dem Reichskemmiſſar für die Preisbildung wurde in der letzten Zeit mehrfach Beſchwerde darüber ge⸗ führt, daß einzelne Unternehmer, die eine Ausnahme⸗ bewilligung zur Erhöhung ihrer Preiſe erhalten hatten, dieſe dazu benutzten, um auch für die Vergangenheit Preis⸗ erhöhungen durchzuſetzen. Nunmehr hat der Reichskommiſ⸗ ſar ſolche Preiserhöhungen für unzuläſſig erklärt. Auch wenn in den Ausnahmebewilligungen über den Ter⸗ min des Inkrafttretens nichts geſa t wird, dürſen Preis⸗ erhöhungen erſt vom Tage der Bekanntgabe ab vorge⸗ nommen werden. * Keine argentiniſche Konverſionsanleihe in Neuyork. Die Staödt Buenos Aires hat ihren Antrag auf Auflegung einer Konverſionsanleihe für ihre 6 und 675proz. Stadt⸗ anlethen bei der Neuyorker Börſenkommiſſion zurückgezo⸗ gen. Die Stadt zieht die Barrückzahlung der Anleihen vor und will zur Auſbringung der Mittel eine Inlands⸗ anleihe aufnehmen. Der Schritt der Stadt Buenos Aires zeigt deutlich, daß Argentinien gegenwärtig über außer⸗ oroͤentlich hohe Deviſenguthaben verfügt. Mit der Rück⸗ zahlung der Staödtanleihen von Buenos Aires vermindert ſich die geſamte argentiniſche Dollarſchuld auf 229 Mill. Dollar, während ſie noch vor einem Jahre 345 Mill. Dollar betrug. Waren und Märkte Hamhurger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung ſür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ.— ſür 50 Kg einſchl Sack 27 7.— 10 uhr 30 25. 7.— 2 Uhr 15 Termine Prtef Oelb f bez, ErlefJ Gelb' bez uli%½04500.20 4*04 —— 9 5 225 5 16— Ori. 400 4,%0„„„ 40 4,70 Nov. 4,80 ½00.804.70„ Dez.„LESES. Danuar.4,904800 480.80 Februat. 4954,90 5,0 4,* ürg. 340 5,.—„„„—„*. Ap ril E 58 0 Sü 5 8 Inni 15,5 l 519 55345[ Hamburger Kafee-Termin · Noſierungen Amtliche Notierung für 10 406 netto in We nte, unverzollt Baſis P.* aht 1) aſis antos(Kontr 27. Juli hr 27. Juli 12.80 Uhr Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahlt Juli6 44— 40 4⁴* September 8 44— 40 44* 5 3— 46—— März. 40—— Ma“. 48 4 + R* S Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juli 6,62/2; Sept. 8,57 Nov. 8,46) Jan. 8,975.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jult 109, Sept. 108,50; Nov. 107 G; Fan. 107, E Liverpooler vom 27. Juli.(Eig. Dr.) Amerikan Untverſol Stand, ddl.(Schluß) Juli(87) 620, Auguſt, Sept, je 617; Okt. 620, Nov. 618, Dez. 619, Jun.(38) 621; Febr. 628, März 725, April 620, Mat, Juni je 627; Jult 628; Okt. 624; Dez., Jan.(80) je 622, März 623; Mai 624, Tendenz gut behauptet. Leinbl⸗Notierungen vom 27. Juli.(Gig. Dr.) Lon⸗ do R: Pl. per 95 18%103; 3 Kik per Juli⸗ Auguſt 15/07 Bombay i⸗Auguſt 1506; Leinſaatöl loko Erzeuger des Brotgetreides noch von anderen zu Futterzwecken verwendet werden. 2. Brotgetreide(ſowohl gedroſchen als auch unge⸗ oͤroſchen) ooͤer Erzeugniſſe hieraus dürfen zu Futter⸗ zwecken nicht gekauft, erworben, verkauft, veräußert oder ſonſt in den Verkehr gebracht werden. 3. Die Vorſchriften oͤer Abſätze 1 und 2 gelten auch für Brot und andere Backwaren ſowie für Abfälle hiervon, die zur menſchlichen Ernährung geeignet ſind. 38 5, Die Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ tragten Stellen können Ausnahmen von den Vor⸗ ſchriften des 8 4 zulaſſen. 8 6. Die Vorſchriften des§ 4 gelten nicht für Kleie und Futtermehle im Sinne der 88 2, 24 der Ver⸗ ordnung zur Ausführung des Futtermittelgeſetzes vom 21. Juli 1927(Reichsgeſetzblatt J Seite 225). 8 7. Die Getreidewirtſchaftsverbände ſind zwecks Ueberwachung der Einhaltung der Vorſchriften des 8 4 berechtigt, auf Grund der Veroroͤnung über Auskunftspflicht vom 13. Juli 1923 GReichsgeſetz⸗ blatt J Seite 723) von den Tierhaltern Auskunft zu verlangen, auch ſoweit dieſe nicht Mitglieder der Getreidewirtſchaftsverbände ſind. III. Schlußvorſchriften 8 8. 35 Der Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft kann die ihm auf Grund dieſer Verord⸗ nung zuſtehenden Befugniſſe auf den Reichsbauern⸗ führer übertragen. 3 Soweit ſich aus den Vorſchriften dieſer Verord⸗ nung oder aus den zu ihrer Durchführung erlaſſe⸗ nen Vorſchriften nichts anderes ergibt, gelten die marktordnenden Vorſchriften des Reichsnährſtandes. 8 10. Es iſt verboten, Handlungen vorzunehmen, durch die mittelbar oder unmittelbar die Vorſchriften die⸗ ſer Verordnungen oder die zu ihrer Durchführivig erlaſſenen Vorſchriften umgangen werden oder um⸗ gangen werden ſollen. 8 11. Enthält die Strafvorſchriften bei Zuwiderhand⸗ lungen. 8 12, Dieſe Verordnung tritt mit dem auf die Ver⸗ kündung folgenden Tage in Kraft. Gleichzeitig tritt die Verordnung über die Verwendung von Roggen und Weizen und Erzeugniſſen hieraus zu Futter⸗ zwecken vom 9. Januar 1957(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 7) außer Kraft. 3 91,0; Auguſt 29,1076, Sept.⸗Dez. 29,9; Baumwoll⸗Oel ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 7/6. Neuyork: Terp. 37/60. Savonnah: Terp. 32,25—93. * Großmarkthalle Handſchuhsheim(in Pfg. je/ Kg.): Johannisbeeren 14, Himbeeren 27—30, Birnen 16—25, Aepfel 19—25,—17, Pflaumen 13—15, Reineklauden 20, Bühler Frühzwetſchgen 25, Zimmer Frühzwetſchgen 25, Zwetſchgen 19—25, Pfirſiche 27—28, 22, Kopfſalat—5, Buſchbohnen—6, Stangenbohnen—12, Stangenbohnen gelb 11—12, Erbſen 15—16, Tomaten 11—42,—10, Gelb⸗ rüben 6, Blumenkohl 19—30, Wirſing—7, Weißkraut 4, Schlangengurken—43, Kaſtengurken—12, Zwiebeln 6. Anfuhr und Nachfrage gut. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren 25—27, Pfirſiche 20—28, Zwetſchgen 20—25, Pflaumen 10, das beliebteſte Mittel zu vielen Tauſenden jederzeit ſchnell und erfolgreich von Er⸗ N zeugniſſen und Leiſtungen, demſo.p. N Wert einer Ware und ihren ausl, Pat. 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Am Rentenmarkt hörte man Kommunalumſchuldung mit 94,70, Dekoſama⸗ Neubeſitz waren 49 Geld. Im Verlaufe waren am Aktienmarkt Metalceſellſchaſt zu 15671 beachtet, Feldmühte wurden zu 148/, Mannes⸗ mann zu 126 geſucht. RWéE kamen mit 135/ zur Notiz. Am Rentenmarkt erſchienen Dekoſama⸗Neubeſitz wieder mit Plus⸗Zeichen. Von Induſtrieobligationen beſtand Nach⸗ frage für öproz. Ewald König zu 10296—10246, und öproz. Röchling zu 101, außerdem waren Heſſ. Naſſauiſche Hül⸗ tenverein⸗Obligationen zu 101/ geſucht. FFEPPPTTTPTPTPTTTTTT—TTTTT—————————— Reineclauden 20, Aepfel 10—5, Birnen 12—25, Tomaten 12, Bohnen—14 Pfg. je Kg. Anfuhr 330 Zentner. Nachfrage gut. * Vom Weinmarkt. Die im Vergleich zu den letzten beiden Jahren ſchnellere Verwertung der Weinernte durch die Erzeuger, wie ſie in dem bisherigen Teil des Wein⸗ wirtſchaftsjahres zu beobachten war, hat ſich weiterhin fort⸗ geſetzt. Es beſtand faſt in allen Bezirken ein recht guter Bedarf, ſo daß ziemlich bedeutende Umſätze getätigt werden konnten und die noch vorhandenen Erzeugerbeſtände we⸗ ſentlich unter denen des Vorfjahres liegen. Die 1986er Weinernte wurbe zu über 65 v. H. verkauft. Beim Abſatz des Weißweins dürften die mengenmäßigen Umſätze etwa denen oͤes Vorjahres entſprochen haben. Beim Rotwein war in den Erzeugergebieten bereits bis zum Frühfahr eine ſo weitgehende Verwertung der letzten Ernte erfolgt, daß größere Verkäufe in der letzten Zeit im allgemeinen nicht mehr in Betracht kamen. Von den einzelnen Gebieten wieſen hauptſächlich die Pfalz und Rheinheſſen eine recht lebhafte Umſatztätigkeit auf, ſo daß hier die Beſtände we⸗ ſentlich abgenommen haben, aber auch in den übrigen Be⸗ zirken machte die Verwertung ſchnelle Fortſchritte. Am weiteſten iſt oͤͤie Räumung der badiſchen Weißweine fort⸗ geſchritten. Das Weingeſchäft hat ſich befriedigend ent⸗ wickelt; oͤie Geſchäftslage iſt ſaiſonmäßig ruhiger geworden. In den ſüddeutſchen Weinbaugebieten ſind die Preiſe feſt. Geld- und Devisenmarkif Paris, 27. luli Kchnb emilich), lencon* Josnien*2 Lonenhagen]. Vies 514.— Reayor“ 25./1— ttafl 140.45 folleni 1474/ Berli, 107 Baler 449.37 ünch 61175] Jhabo 686,— Uanhot— ondon, 7. li Schlus amffick) 407.892 Lopenbegen] 22,B7, Rocken* 0 49781 edhan 19,89% Fumznien 678.— ſcolrs, 19 Amsterem 901.8K bei0 19.90,% Nonstanün. 18.— i 12— falis 132 98 iſsssbon 110,13 J Kthen 546,50 ferito 18.— krüösse 29.57¼“ Helsiagiors 228,18 Pien 25.31 Hianierſces 28.— Hlolien 94.67— Preg 142.25 Warschan 25.20 Talperzis 1280 —— E—9—.— 16.— denos weiꝛ 68— 0.— B e ln.— eat Lon e. iin 850—ffn. 04— Ler 125 1069 Neialle Hamburger hieiallnofierungen vom 27. Juli Bancs- u. Sfrits-Linn Prief Seld brleff beſd fbrꝛahl 23— 20 . ittegrchzinm—2— *.. keinsilder(MA. p. K5) 90ʃ5 * ege U.. F 620 20 * 99— 5 89⁰ 5 S0519 8 5 10 940 0 r...„.7⁵ 0 U Abn 1 578.25. BSI. 4 uecke 6. Deremb.I75,2575 25 51.01351,0 Volkramer: Ku W. 92— Goldpreis betrug am 27. Juli füe eine ſh 6% d= 86,5856“, für ein Gramm 53,8364 Pence 2,78379. * Der Londoner Unze Feingold 139 Feingold demnach Frachienmarli Duisburg-Ruhrort Das Berggeſchäft war an der heutigen Börſe im Gegen⸗ ſatz zu geſtern reger. Ebenſo konnten zu Tal mehr Kähne t 0 Die Berg⸗ ſowie die Talfracht blieb mit 1, ab Ruhrort und 1,20/ ab anal unverändert. Nach Antwerpen⸗Gent beträgt die Fracht 1,30„ ab Ruhrhäfen und 1,50“ ab Kanal. Die Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. Etfaſung 1. Muſterung der Jahrginge 1803.4012 Belanntmachung des Polizeipräſidenten Alle wehrpflichtigen Deutſchen der Geburtsfahrgänge 1898 bis 1912 einſchließlich— auch Nichtarier—, die im Stad ler i Vororten ihren Wohnſitz haben, Se e und Muſterung nach n bef diejenigen, für die eine Aniel karte heim Poltzeipräſidium(Militärbüro) oder bei der Erſaſung im Ballhaus oder im Anweſen 0 7. 5 on Diejenigen die an 3 3 ſi na ehebung des Grundes unverzü i (Militärbüro) zu melden., Wi Sckeben uin 730 decrezulegen: in Hivilkleidung ohne Kopfbedeckung; Nachweiſe über das Wehrdienſt⸗ Snzessionlorter Boinen verhältnis(Militärpaß u..); Geburtsſchein oder ili Webrpflichtige, werche dieſer Aufforderung— acen werden, ſofern nicht eine höhere Stra verwi bis zu RM. 150.— oder mit Haft beſtraft ie werden hiermit aufgefordert ſich zur untenſtehendem Plan zu menen om Erſcheinen befreit ſind angelegt iſt. dem für ſie beſtimmten bweſenheit nicht erſcheinen können, haben 2 Paßbilder, Größe 377c52, achkommen, Erfaſſungs- und Muſterungsplan t ri 0 Anfangsbuchſtaben ſind in unſeren Geſchäftsräumen Tas: Jahrgang: der Familiennamen: auf Zimmer 901 erhältlich. 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