8 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Simzelpreis 10 Y. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe R »(Funkmeldung der NM3.) + London, 28. Juli. Auläßlich des Beſuches des engliſchen Königs⸗ paares, das am Mittwoch, wie angekündigt, zu den vorgeſehenen Krönungsfeierlichkeiten in Belfaſt eintraf, kam es an der Grenze zwiſchen dem iriſchen Freiſtaat und Nordirland zu Raußerordentlichen Vorfällen, die größtes Auf⸗ ſehen erregt haben. In der Nacht zum Mittwoch verübten Perſonen, die anſcheinend der iriſchen republikaniſchen Partei angehören, zahlreiche Anſchläge an der Grenze. Telegraphen⸗ und Telephonleitungen wurden un⸗ terbrochen. Die Eiſen bahnlinie bei Dun⸗ dalk wurde in die Luft geſprengt, ſo daß der Verkehr auf der Nordbahn zwiſchen dem Freiſtaat und Ulſter eingeſtellt werden mußte. Fünf Zollſchuppen an wichtigen Verkehrsſtrecken wurden von kleinen bewaffneten Gruppen niederge⸗ brannt, die anſcheinend aus dem Freiſtaat kamen. Ein Trupp von etwa 7 Mann, der mit Maſchinengewehren, Gewehren und Piſtolen bewaff⸗ net war, überfiel ein Zollhaus an der Hauptſtrecke von Belfaſt nach Dublin und zerſtörte das Gebäude mit einer Brandbombe. Die Bewaffneten griffen mehrere Politziſten an und ſchlugen ſie in die Flucht⸗ Auch bei Strabane an der Weſtgrenze Ulſters wurde ein Vorpoſten von bewaffneten Männer überfallen. Nach einer gründlichen Polizeiſtreife wurden am Mittwoch früh 5 Männer in Omagj verhaftet. Sie werden ſich bereits im Laufe des Mittwoch vor Ge⸗ richt zu verantworten haben. Aus Belfaſt wird berichtet, daß den dortigen Be⸗ hörden Gerüchte über einen geplanten Anſchlag republikaniſcher Elemente anläßlich des Königs⸗ beſuches zu Ohren gekommen ſind. In den Gefäng⸗ niſſen von Belfaſt ſind beſondere Vorſichtsmaßnah⸗ men ergriffen worden, um politiſche Unruhen zu ver⸗ hindern. Als das Königspaar am Mittwochvormittag auf der königlichen Jacht„Victoria and Albert“ von Schottland kommenoͤ, in Begleitung von zwei Kreu⸗ zern und einer Zerſtörerflottille in Belfaſt eintraf, wurde es von einer großen Menſchenmenge begrüßt. Polizei und Militär hatten jedoch weitgehende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Auf den Haus⸗ dächern in den Straßen, durch die ſich das Königs⸗ paar bewegte, waren bewaffnete Poliziſten aufge⸗ ſtellt. Nach der Landung in Belſaſt fuhr das engliſche Königspaar in feierlichem Zuge zu der Stadthalle, wo es vom Lordͤmayor und von den iriſchen Wür⸗ denträgern unter großem Zeremoniell begrüßt wurde und eine Parade der Frontkämpferorganiſation und anderer Verbände abnahm. Die Zehntauſende von Schauluſtigen, die ſich an dem Weg des Königspaares aufgeſtellt haͤtten, waren ſehr überraſcht, als mehrere Panzerwagen die Stra⸗ ßen entlangraſten. Wie ſpäter bekannt wurde, wollte Der Brotgetreideerluß und das Ausland Mittwoch, 28. Juli 1957 Iriſche Demon'tegtionen gegen Englands König Schwere Jwiſchenfälle Eiſenbahnlinien werden in die Luſt geſprengt und Zollhäuſer niedergebrannt die iriſch⸗republikaniſche Armee eine Proteſtkund⸗ gebung gegen den Königsbeſuch abhalten. In zahl⸗ reichen Straßen waren von unbekannter Hand Pla⸗ kate angeſchlagen worden, in denen zur Teilnahme an der Proteſtkundgebung aufgefordert wurde. Große Polizeiaufgebote begaben ſich nach den Bezirken und durchſuchten die Häuſer nach Waffen. Es wird gemeldet, in Belfaſt ſeien Berichte ein⸗ getroffen, daß mehrere Abteilungen der iriſch⸗ republikaniſchen Armee ſich in verſchiedenen Lau⸗ desteilen in Richtung auf Belfaſt bewegten. Kein Anſchlag auf das Königspaar! (Funkmeldung der NM3Z.) + London, 28. Juli. Gerüchte, die von einem Anſchlag auf das eng⸗ liſche Königspaar in Belfaſt wiſſen wollen, ſind voll⸗ kommen aus der Luft gegriſſen. Tatſache iſt ledig⸗ lich, daß zu der Zeit, als ſich der König in der Stadthalle befand, einen halben Kilometer entfernt ſich eine Gasexploſion in einem Wagenlager ereig⸗ nete. Durch dieſe Exploſion wurden im Umkreis von 50 Meter mehrere Fenſterſcheiben zertrümmert. —— Der Kabinettsrat von Salvador beſchloß den Austritt aus dem Völkerbund. +E Brüſſel, 28. Juli. In der Nähe von Brüſſel hat ſich am Mittwoch⸗ vormittag ein ſchweres Flugzeugunglück ereignet. Ein holländiſches Flugzeug, das auf dem Brüſſeler Flug⸗ platz eine Zwiſchenlandung vorgenommen hatte und ſich auf dem Wege von Rotterdam nach Paris befand, ſtürzte in der Nähe von Hal bei Brüſſel inſolge einer Exploſion brennend ab. Sämtliche 14 Inſaſſen des Flugzeuges ſind dabei ums Leben gekommen. dnb. Nanking, 28. Juli. Amtlich wird mitgeteilt, daß die chineſiſchen Trup⸗ pen Mittwoch früh Feugtai und Langfang zurück⸗ erobert haben, während der Kampf bei Tungöͤſchon noch fortdauert, wobei die chineſiſchen Streitkräfte die Oberhand haben. Zwei japaniſche Flugzeug⸗ geſchwader erſchienen am Mittwochfrüh über Nan⸗ yuan bei Peiping und warſen Bomben und Pro⸗ pagandaſchriften ab. In einem Rundtelegramm, das in Nanking ein⸗ traf, erklärt General Sungchihian, das Vorgehen Die engliſche Preſſe hat volles Verſtändnis für die deutſche Maßnahme dnb. London 28. Juli. Die geſamte Londoner Morgenpreſſe veröffent⸗ licht zum Teil ausführliche Meldungen zur Verord⸗ nung über die Sicherung des Brotgetreidebedarfs. „Daily Telegraph“ ſchreibt u..: Deutſchland wolle ſich in vier Jahren frei vom Ausland machen. Weſentlich dabei ſei eine hundertprozentige Aus⸗ nutzung der Verſorgungsmöglichkeiten im eigenen Land. Angeſichts der Tatſache, daß der Verbrauch der Städte an Lebensmitteln gegenüber der Erzeu⸗ gung der Landwirtſchaft ſtändig ſteige, hätten die Deutſchen, um einen Ausgleich herbeizuführen, mit ihren außerordentlichen organiſatoriſchen Fähigkeiten die Sicherung des Brotgetreidebedarfes geſetzlich ge⸗ regelt. Der Bauer hat jetzt eine weitere ſehr verantwort⸗ liche Aufgabe, der er ſich aber ebenſo gewachſen zei⸗ gen wird wie bisher. Das deutſche Volk iſt heute ſo geſchult, daß es den Sinn und die Zweckmäßigkeiten der neuen Anord⸗ nungen begreift. Es kennt die Beſonderheiten der deutſchen Scholle, und es weiß, daß da, wo moderne 1 Straßen laufen und wohnliche Häuſer ſtehen, kein Getreide wachſen kann, ſo daß das übrige Land mehr Ertrag bringen muß. Die neue Brotgetreideüberwachung ſei eine vor⸗ ausſchauende Maßnahme, die ſowohl dem wirtſchaft⸗ lichen als auch den finanziellen Umſtänden entſpreche. „Daily Expreß“ erklärt, Deutſchland mobiliſiere in dieſem Jahre Getreide und Korn, um das Brot der Nation ſicherzuſtellen. Man werde ſchreien, daß es ſich um eine neue Kriegsmaßnahme handle. Das ſei ſie auch, aber ein Krieg gegen den Winter. Die Deviſenlage zwänge das Reich, Deutſchland ſo ſelbſtändig wie nur möglich zu machen. Daher be⸗ baue Deutſchland ſein Land und ſorge dafür, daß Saatgut vorhanden iſt. Obgleich man in England keine Deviſenſchwierigkeiten habe, ſollbe man doch das Gleiche tun. Statt deſſen habe der engliſche Land⸗ wirtſchaftsminiſter zugeben müſſen, daß ſeit 1931 in England 76 000 Landarbeiter in die Städte abge⸗ wandert ſind. England werde dafür noch gahlen müſſen. 148. Jahrgang— Nr. 342 Btwafjneter Widerſland in tiner Moſchet Der Großmufti, der dieſer Tage wegen„aufrühreriſcher Machenſchaften“ von den britiſchen Behörden verhaftet werden ſollte, hat ſich mit ſeinen Anhän gern in der Omar⸗Moſchee verſchanzt. Fiugzeugunglüic fordert 14 Todesoyfer Holländiſches Verkehrsfiugzeug explodiert und brennend abgeſtürzt Zwei Tote bei einem Verkehrsunglück T Lichtenfels(Oberfranken), 28. Juli. Am Mittwoch früh ereignete ſich auf der Staats⸗ ſtraße bei Trieb vor der Bahnbrücke Michelau ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein Perſonenwagen kam infolge Verſagens der Steuerung von der Fahrbahn ab und ſtürzte die Böſchung hinunter. Zwei Perſonen wurden getötet, mehrere verletzt. Chineſijche Erfolge bei Peiping? Fengtei und Langfang von den chineſiſchen Truppen zurückerobert? der Japaner habe die chineſiſchen Streitkräſte ge⸗ zwungen, harten Widerſtand zu leiſten, um die na⸗ tionale Exiſtenz zu verteidigen. 8 Nach der Sonderſitzung des japaniſchen Kabinetts unter Leitung des Miniſterpräſidenten Prinz Konde (in der Mitte).(Weltbild, Zander⸗M.) ——— Deutſche Minenſuchflottille beſucht Schweden. Am Montag traf in Helſingborg eine deutſche Minenſuch⸗ flottille von acht Fahrzeugen ein und ging im Nord⸗ hafen vor Anker. (Erich Zander, Archiv,.) Abgeſetzt und erſchoſſen (Von unſerem Moskauer Berichterſtatter) — Moskan, Ende Juli 1937. Wenn das Organ der Kommuniſtiſchen Partei, die „Prawoa“, vor noch gar nicht allzu langer Zeit davon ſprach, daß das„Richtſchwert der proletariſchen Dik⸗ tatur“ keineswegs ſtumpf geworden ſei und mit die⸗ ſer Feſtſtellung ein weiteres ſchonungsloſes Vor⸗ gehen gegen die„Staatsfeinde und Schädlinge“ an⸗ kündigte, ſo hat das kommuniſtiſche Parteiorgan nur den Weg vorgezeichnet, den Stalin auch weiterhin einzuhalten gedenkt. Seit zu Beginn des Jahres Jeſhow an die Stelle ſeines ehemaligen Lehrmeiſters Jagoda trat, hat die Säuberungsaktion in den Re⸗ gierungs⸗, Wirtſchafts⸗ und Parteikreiſen einen noch nie dageweſenen Umfang angenom⸗ men. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die trei⸗ bende Kraft, der ſtändige Rufer und Verdächtiger, der nunmehr für ſeine offenkundigen Verdienſte um die Stalin⸗Diktatur ausgezeichnete GPu⸗Chef iſt. Mit ihm hat erſt kürzlich eine Reihe hoher Funktionäre des Innenkommiſſariates ebenſalls den Lenin⸗Orden erhalten, und es war kein Zufall, daß faſt gleichzeitig die Abſetzung verſchiedener Volkskommiſſare offiztell beſtätigt wurde. Die Beſpitzelungstätigkeit jedoch, denn anders können die Funktionen dieſes Mannes nicht bezeichnet werden, hat ſich in letzter Zeit ſo in⸗ tenſiv geſtaltet und einen ſolchen, von Stalin zwei⸗ felsohne gebilligten Umfang angenommen, daß man kaum in der Lage iſt vorauszuſagen, welche etwaigen weiteren Perſonalveränderungen ſich der Rat der Volkskommiſſare noch wird gefallen laſſen müſſen. Es kann hier daher nur eine vorläufige Bilanz gezogen werden, eine Bilanz, die ein einprägſames Bild von der ſelbſt bis in die regierenden Gruppen hineinge⸗ tragenen Unſicherheit gibt. Die Zuſammenſetzung des Rates der Volkskom⸗ miſſare ſowohl der Sowjetunion als auch der wich⸗ tigſten Teilrepublik, Großrußlands(RSFSR), hat im Laufe des vergangenen halben Jahres eine ſelbſt für ſowjetruſſiſche Verhältniſſe ungewöhnliche Verän⸗ derung erfahren. Die Aenderungen innerhalb der Regierung ſind vielfach blitzſchnell erfolgt, ohne daß die Betroffenen, etwa durch eine Preſſekampagne, auf das ihnen drohende Unheil hätten aufmerkſam wer⸗ den können. Dieſe ſetzte meiſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt ein und durch ſie erfuhr dann der erſtaunte Sowjetbürger, welch fluchwürdigem Individuum er ſein Vertrauen zwangsgeſchenkt hatte. Auch in den allerletzten Tagen ſind innerhalb der leitenden Po⸗ ſten in der Sowjetunion wiederum wichtige Umbe⸗ ſetzungen vorgenommen worden. Vor allem iſt hier der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare der großruſſiſchen Teilrepublik Sulimow zu nennen. Dieſer iſt mit Schimpf und Schande davongejagt wor⸗ den und hat ſogar ſeinen Namen von der ſowjetruſ⸗ ſiſchen Landkarte ſtreichen ſehen müſſen. Ein Vor⸗ gang, der übrigens nicht ohne Beiſpiel iſt. Das Schick⸗ ſal Sulimows, der einen Nachfolger in d des bisherigen Vorſitzenden des Moskauer— jets Bulganin erhielt, haben im Rat der Volkskom⸗ miſſare der Sowjetunion zwei weitere Perſonen teilen müſſen. Der eine iſt der bisherige Stellver⸗ 2. Seite Nummer 342 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Juli 1937 treter des Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſ⸗ ſare Rudſutak. Sein Sturz, der zweifelsohne auf Gegenſätzlichkeiten zu Stalin zurückzuführen iſt, iſt um ſo auffallender, als Rudſutak als Mitglied des Politbüros bisher zum engſten Parteigremium und zur nächſten Umgebung des Diktators gehörte. Zu ſeinem Nachfolger wurde der bisherige Volkskommiſ⸗ ſar für die Nahrungsmittelinduſtrie Mikojan er⸗ nannt. Dieſer Armenier vereinigt nunmehr in Per⸗ ſonalunion zwei wichtige Aemter. Die zweite im Rat der Volkskommiſſare geſtürzte Größe iſt der Kom⸗ Frankreich nimmt an! Ueberreichung der franzöſiſchen Antwort in England (Funkmeldung der NM3.) + London, 28. Juli. Nach einer Reutermeldung aus Paris wird die franzöſiſche Regierung heute nachmittag eine Mit⸗ teilung in London aushändigen, in der Frankreich die Annahme der britiſchen Nichteinmiſchungsvor⸗ Breslaus große Feſttage beginnen: 99 130000 Cünger werden erwartet Die ſchleſiſche Metropole im Feſiſchmuck Sonderzug um Sonderzug läuft ein anb. Breslau, 28. Juli. Ueber München trafen am frühen Morgen des miſſar für die Staatslandgüter Demtſchenko, der in der Perſon Jurkins einen Nachfolger erhalten hat. Dieſem dürfte ſein Arbeitsgebiet nicht unbekannt ſein, da er im Jahre 1034 den nunmehr wiederum durch ihn beſetzten Poſten an Kalmanowitſch hat ab⸗ treten müſſen. Auch die beiden zuletzt genannten Volkskommiſſare ſind in der Verſenkung verſchwun⸗ den und vielleicht ſchon dem Arm der Gerechtigkeit, welchen„im demokratiſchſten Lande der Welt“ der Innenkommiſſar Jeſhow verkörpert, übergeben wor⸗ den. Ueber das Schickſal eines weiteren hervorragen⸗ den Mitgliedes des Rates der Volkskommiſſare, nämlich des Volkskommiſſars für den Außenhandel Roſengolz, kann ebenfalls keine Unklarheit mehr herrſchen. Eventuelle Zweifel werden durch einen jüngſt in den„Isweſtija“ erſchienenen Artikel von Sudjin, dem erſten Stellverteter des Außenhandels⸗ kommiſſars, behoben. Sudjin greift hier in ſchärfſter Foxm ſeinen ehemaligen Chef an und wirft ihm vor, Die Hauptſtadt Schleſiens prangt am Mittwoch früh in reichem Feſtſchmuck, um die 130000 Sän⸗ ger und die unzähligen Gäſte zum 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt, mit dem gleichzeitig die 75⸗Jahr⸗ Feier des Bundes begangen wird, zu empfangen. Von allen Häuſern wehen Fahnen, die Faſſaden ſind mit Girlanden und mit friſchem Grün verſchwende⸗ riſch geſchmückt. Die Hauptſtraßen, der Ring und die Anmarſchwege zum Feſtgelände an der Jahrhundert⸗ halle ſind von hohen Maſten mit Hakenkreuzfahnen und den Bannern Breslaus und anderer ſchleſiſcher Städte eingefaßt. Namentlich die Altſtadt bietet ein eindrucksvolles Bild, das ſich unmittelbar am Ring mit dem ehrwürdigen Rathaus, in dem das Bundes⸗ banner Platz gefunden hat, noch verſtärkt. Das gilt auch von dem Platz vor dem hiſtoriſchen Schloß Friedrichs des Großen, in dem am Donnerstagmit⸗ tag das Bundesbanner feierlich übergeben wird und wo ſich zwiſchen den großen Tribünen am Sonntag Mittwoch etwa tauſend Sangesbrüder aus Tirol ein. Die öſterreichiſchen Gäſte, die in hei⸗ matlicher Tracht erſchienen waren und eine eigene Kapelle mitgebracht hatten, marſchierten mit Muſik vom Bahnhof in ihre Quartiere; unterwegs wurden ſie von der Breslauer Bevölkeung überall herölich begrüßt. Zwei Stunden ſpäter kamen deutſche Sänger aus Polen, deren Sonderzug von Lodz ausge⸗ gangen war. Sie waren frühmorgens auf dem Bahn⸗ hof der Grenzſtadt Militſch auf deutſchem Boden will⸗ kommen geheißen und von NSV und NS⸗Frauen⸗ ſchaft verpflegt worden. Ueber den herzlichen Empfang zeigten ſich alle Gäſte ſehr erfreut. Empfang bei Gauleiter Wagner (Funkmeldung der NM3Z.) + Breslau, W. Juli. ſchläge erklärt. Die Seine iſt wieder frei Die Sperrkette auf der Seine gelöſt (Funkmeldung der NM3.) + Paris, W. Juli. Tagesanbruch ſelbſt die Sperrkette gelöſt. Neubildung der Sperre verhindert wird. Politik in Kürze Die Flußſchiffer, die die Seine in der Gegend von Paris ſeit 14 Tagen geſperrt hatten, haben für die am heutigen Mittwoch ſtattfindenden Einigungs⸗ verhandlungen ihr Verſprechen eingehalten und bei Man hofft, daß die Einigungsverhandlungen im Laufe des Tages zum Abſchluß gelangen und ſomit eine —— — Wie der Reichsluftfahrtminiſter und Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe bekanntgibt, iſt nach den vorlie⸗ genden Berichten die überwiegende Mehrzahl der Truppen für die Einführung des geteilten Drilchan⸗ zuges aus ſchwarzem Drilch an Stelle des grauen Drilchanzuges. Im Hinblick auf die dadurch zu erzielenden Erſparniſſe an Rohſtoffen wird den Anträgen ſtattgegeben und die Drilchbluſe und nachmittag die vier Säulen der Feſtzuges begegnen. Draußen vor der Jahrhunderthalle, dem Wahr⸗ zeichen Breslaus, errichtet zur Erinnerung an die Erhebung im Jahre 1813, iſt ein Ehrenplatz für die deutſchen Liederdichter und Kom⸗ poniſten geſtaltet, während ſich rechts davon auf dem Meſſegelände der umfangreiche Vergnügungs⸗ dieſer habe entgegen ſeiner beſſeren Erkenntnis „Schädlinge und trotzkiſtiſch⸗bucharinſche Diverſanten“ in dem von ihm geleiteten Kommiſſariat geduldet. Die Liſte der Volkskommiſſare, welche bereits ab⸗ geſetzt worden ſind, dürfte jedoch ſchon in nächſter Zu⸗ kunſt um mindeſtens einen weiteren Poſten berei⸗ chext werden. Es iſt dies der Volkskommiſſar für Als Auftakt zu den Veranſtaltungen des 12. Deut⸗ ſchen Sängerbundesfeſtes fand am Mittwoch im Oberpräſidium ein Empfang des Führerrates des Deutſchen Sängerbundes durch den Gauleiter Ober⸗ präſident Wagner ſtatt. Gauleiter Oberpräſident Joſef Wagner hieß die die leichte Induſtrie Ljiubimow. Wenn er immer noch amtiert, ſo iſt dies auf eine gänzlich ungewöhn⸗ liche Langmut Stalins zurückzuführen. Seit Mona⸗ ten wird Liubimow von den maßgebenden Moskauer Zeitungen für das völlige Verſagen des ihm unter⸗ ſtellten Kommiſſariates auf das Schärſſte angegriffen. Mit dieſer Aufzählung iſt die Liſte der„Schäd⸗ kinge“, die ſich ſelbſt in den höchſten Poſten, welche in der Sowjetunion zu vergeben ſind, befunden haben ſollen, noch keineswegs erſchöpft. Um nur einige anzuführen, ſei hier an Rykow, an Pjatakow, an Jagoda ſowie an die plötzlich erſchoſſenen hohen Of⸗ ſiziere erinnert. Wie ſchon eingangs erwähnt wurde, iſt es ohne Zweifel Jeſhow zu danken, daß die Liſte der Proſkribierten von Tag zu Tag wächſt. Da Sta⸗ und Verpflegungspark hinzieht. Auch die Breslauer Bahnhöfe und ihre Vorplätze kragen ein betont feſtliches Gepräge. An der Stirn⸗ ſeite des Hauptbahnhofs glänzt auf rotem Grund ſilbern leuchtend das Hoheitszeichen des Dritten Rei⸗ ches, der Platz iſt von Fahnenmacten und hohen, mit Grün verkleideten Ehrentürmen eingefaßt und bil⸗ det ſo ein feſtliches Tor in die Feſtſtadt. Mit Ein⸗ bruch der Dunkelheit werden die markanteſten Bau⸗ werke angeſtrahlt. Breslau iſt bis ins kleinſte gerüſtet, die nunmehr in raſcher Folge mit Sonderzügen aus dem Aus⸗ lande und aus allen Gauen des Reiches eintreffenden Sänger feſtlich zu empfangen. Schon klingt in den Straßen der deutſche Sängergruß, und überall Erſchienenen im Südoſtgau des Deutſchen Reiches auf das Herzlichſte willkommen. Schleſien und Bres⸗ lau hätten alle Vorbereitungen getroffen, um einen würdigen Rahmen für das Feſt zu ſchaffen. Für Schleſien bedeute das große Sängertreffen ſehr viel. Schleſien iſt ſtolz darauf, den Rahmen für dieſe große Veranſtaltung abzugeben, die ja über das Reich hinausgehe und ein Bekenntnis aller Deutſchen zu ihrem Lied ſei. Denn das deutſche Lied habe von jeher, oft unbewußt, das Bindeglied deutſcher Men⸗ ſchen gebildet. Der Bundesführer des Deutſchen Sängerbundes, Oberbürgermeiſter Me iſter⸗Herne, dankte dem Oberpräſidenten für das Intereſſe, das er und alle ſeine Mitarbeiter dem deutſchen Sängerbund ge⸗ Das graue Drillichzeug iſt aufzutragen. 1* teilnehmen, Urlaub erteilt werden kann, gewieſen wird, der zuſtändigen ormation erfolgt. * der Inhaber eines Wehrpaſ Drilchhoſe künftig aus ſchwarzem Drilch angefertigt. Vom 13. bis 15. Auguſt finden in Berlin die Reichswettkämpfe der SA und in Verbin⸗ dung damit ein Führerappell der geſamten SA ſtatt. Der Reichs⸗ und Preußiſche Innenminiſter hat an⸗ geordnet, daß den Behördenangehörigen, die daran wenn dienſtliche Intereſſen nicht entgegenſtehen und nach⸗ —9 80 Teilnahme auf Anordnung Nach einem Erlaß des Reichskriegsminiſters iſt je⸗ ſes verpflichtet, die⸗ ſen ſeinem Behördenleiter oder Betriebsführer auf Anforderung zur Einſichtnahme vorzulegen. Eine entſprechende Anweiſung wird allen Wehrpflichtigen künftig bei Aushändigung des Wehrpaſſes, bei Wehr⸗ verſammlungen uſw. mitgeteilt. lin anſcheinend auch weiterhin gewillt iſt, dem Innen⸗ kommiſſar freie Hand zu laſſen, kann, wenigſtens für die nähere Zukunft, mit einem Abflauen der Verhaf⸗ tungen, die ſich bis in die höchſten Regierungskreiſe erſtrecken, nicht gerechnet werden. Fetzt kommen die Bankleute daran dnb. London, 28. Juli. Die„Morningpoſt“ erklärt zu den bereits bekannt⸗ gewordenen neuen Maſſenverhaftungen in der Sow⸗ jetunion, nach kurzer Pauſe habe die„Reinigungs⸗ aktion“ mit derartiger Heftigkeit wieder eingeſetzt, daß es praktiſch unmöglich ſei, alle„Trotzkiſten“ auf⸗ zuzählen, die in den letzten Tagen feſtgeſetzt wor⸗ den⸗eian, Zuc S i Nach Berichten aus Moskau„befaſſe“ ſich die GPu augenblicklich insbeſondere mit den Finanäkre i⸗ ſen. i einer plötzlichen Unterſuchung von Ban⸗ ken habe man feſtgeſtellt, daß Schiebungen und Be⸗ trügereien in gewaltigen Ausmaßen begangen wor⸗ den ſeien. Im Anſchluß an dieſe Feſtſtellung ſei eine große Angahl Bankdirektoren verhaf⸗ tet worden. Unter ihnen beſinde ſich auch der kürz⸗ lich noch ernannte Direktor des Intouriſt⸗ Reiſebüros. Viele der Verhafteten ſtünden unter der Anklage, einen ſchwunghaften Handel mit falſchen Päſſen für diejenigen betrieben zu haben, die die Sowjetunion verlaſſen wollten. währt haben. ———TPTPTPbPPTPTbTbT7TbTbT''TbTbTbTbTbTbTb—bTbTbTb—————————————————————— Flugzeug als Truppentransvorter herrſcht hochgemute Stimmung. Kein jüdiſcher Teſtamentsvollſtrecker. Das Amts⸗ gericht Leipzig hat in einem Beſchluß, den die „Deutſche Juſtiz“ veröffentlicht, die Beſtellung eines jüdiſchen Teſtamentsvollſtreckers für den Nachlaß eines Deutſchen abgelehnt. Zwar ſei das Amt des Teſtamentsvollſtreckers als öffentliches Amt nicht an⸗ zuſprechen. Da es jedoch ſeiner ganzen Weſensart nach einem öffentlichen Amte ſtark ähnele, ergebe ſich in Anlehnung an die Beſtimmungen über die Aus⸗ wahl von Armenanwälten, Pflichtverteidigern uſw. die Folgerung, daß die Beſtellung eines jüdiſchen Teſtamentsvollſtreckers ſich als für ariſche Erben un⸗ tragbar und den völkiſchen Zielen des Staates wi⸗ derſprechend darſtelle. Großdiebſtahl im Muſeum (Funkmeldung der NM3.) + Kairo, W. Juli. Dieſer Tage iſt im Nationalmuſeum von Kairo eine Beſtandsaufnahme vorgenommen worden, die zu einem überraſchenden Ergebnis geführt hat. Man mußte feſtſtellen, daß eine große Anzahl von Alter⸗ tümern, darunter 1000 Statuetten und über 4000 — — Streik in den Pariſer Schlachthäuſern. Einer Parole der marxiſtiſchen Gewerkſchaft folgend hat ein großer Teil der Belegſchaft der Pariſer Schlacht⸗ häuſer am Dienstagvormittag beſchloſſen, die Arbeit niederzulegen. Gegen Mittag ſoll der Streik be⸗ reits 90 v. H. der in den großen Schlachthäuſern Beſchäftigten erfaßt haben. Bei den ſetzigen großen Flugmanövern in England wurden Vickers⸗Valentia⸗Truppentransporter durchgeführt. Die So und ſind ſofort in Feuerſtellung gegangen, um weitere auch Landungsübungen mit Hilfe der ldaten haben ſoeben das Flugzeug verlaſſen Ausladungen von Truppen zu ſichern. (Atlantic, Zander⸗M.) Schmuckſtücke, fehlen. Dieſe Gegenſtände ſind gelegenheit klären ſollen. Die Karten lügen nicht 7 Von Elſriede Haſſenſtein „Karo Zehn neben dem Herzbuben und der Treff Zehn bedeutet ganz großes Glück, und da“— ein Langer Zeigefinger eilt über ausgebreitete Karten— „Herz Sieben zum Quadrat erhoben, Geld, viel Geld und eine räumliche Veränderung.“ Ein ſchmales Mädchengeſicht ſieht die Sprecherin an, zwei fragende graue Augen. „Iſt noch ein Weg bis dahin—“ ſpricht die dunkle Stimme der Frau weiter. Sie ſitzt mit dem Rücken zum Fenſter und Urſula ſieht, wie der Regen mit glänzenden Tropfen ſchräg über das Glas läuft. „Karo Acht neben dem Piquebuben heißt Achtung. Ja— Urſula, da iſt alſo ein Ring. Mit Be⸗ ſtimmtheit. Ein runder Ring aus blankem leuchten⸗ dem Metall..“ 8 „Ringe ſind immer rund, Lina, nicht?“ wagt Ur⸗ ſula einen ſchüchternen Einwurf. „Natürlich. Ich mein halt auch einen Ring ohne Unterbrechung. Kein Stein iſt drin. Alſo nicht ein einfaches Geſchenk. Ein Verlobungsring..“ „ Wer ſollte mir den geben?“ Aber warum muß man dabei plötzlich an Heinz Ehlers denken, den man eigentlich gar nicht mag? Hina lächelt nachſichtig. 8 Wahrheit. Immer. Es iſt nicht einfach, ten. Aber wart' mal...“ Ein kurzes Sinnen! Ihre Lippen ſormen Worte, die Urſula nicht verſteht. 8 „Achtzehn, elf, drei! Alſo der Tag nach dem morgigen Tag. Mit Gewißheit. Und da ſehe ich auch, wer ihn bringt. Ein junger fremder Mann mit blondem Haar! Den Scheitel trägt er an der vechten Seite. Er hat graue Augen, eher blau. Und einen dunklen Anzug hat er an. Die Farbe iſt nicht genau zu erkennen, vielleicht dunkelblau. Alſo nicht Heinz Ehlers. 8 „Nun paß einmal genau auf, mit wem du über⸗ morgen ſprichſt.“ Lina miſcht die Karten, legt. ſie in einem Kreis vor ſich hin, zählt und nickt mit dem Kopf. „der Ring iſt beſtimmt, Urſula. Viele Menſchen werden von dem Ring ſprechen— Ein Schleier hängt „Die Karten ſagen die ſie zu deu⸗ über der Zukunſt und der Welt. Du mußt ihn fort⸗ nehmen. Das Herz muß ſeinen Weg wiſſen, und du wirſt ihn wiſſen..“ Urſula verſteht nicht, was Lina meint. Sie ſchweigt. Entweder man glaubt an die Karten oder man tut es nicht.— Aber ein ganz kleines Glück ſitzt da zu unterſt im Herzen, verſcheuchte beklem⸗ mende Ungläubigkeit. Und freudig erhebt ſich die Hoffnung:„Vielleicht iſt es wahr!“ Und dann iſt es plötzlich Gewißheit. Die Karten lügen ja nicht. Be⸗ klommen hält ſie den Atem an. So ſehr glaubt und ſpürt ſie das Wunder Daſein. Lina hat ihr wiſſendes Lächeln in dem breitknochi⸗ gen Geſicht, als ſich Urſula verabſchiedet.„Es gibt zwei Welten, Urſula, nickt ſie geheimnisvoll. Sie ge⸗ hören dir beide. Sei klug.“ Aber wie kann man klug ſein, wenn man jung und nur allzu bereit iſt, ſich zu verlieben. Man will ja eigentlich nicht, aber man denkt un⸗ ausgeſetzt an das, was Lina geſagt hat. Lina war Hausſchneiderin bei Peterſen, als die Mutter noch lebte. Immer ſchon hatte ſie Kartenweisheit betrie⸗ ben und immer auch recht gehabt. Merkwürdig— man verrennt ſich immer mehr in den angefangenen Gedanken an den fremden Mann. Erſt Neugier, Nervoſität. Dann plötzlich kein Pro⸗ blem, kein Zweifel, nur ein regloſes Nichts, ein ſtilles Warten. Aber Vermutungen kann man nicht anſtellen.„Ganz fremo tritt er auf dich zu“, hatte Lina geſagt. Es iſt ſchwer, am nächſten Tag im Büro ſeine Ge⸗ danken zu ſammeln. Man iſt hingegeben an das Neue, das in das Leben kommen ſoll. Und am über⸗ nächſten Tag— einem Samstag— erwacht Urſula mit einem Glücksgefühl in den lachenden Morgen, bereit, den Tag und das verheißene Freudengeſchenk entgegenzunehmen. Es wird ein herrlicher Tag, weiß Urſula, 410 dem ganz von ſelbſt das Blut ſchneller durch die Adern fließt und ſehnſüchtige Weiſen ſingt. Urſula hat noch ein wenig Zeit, ehe ſie ins Bitro muß. Sie geht in den Garten. Das goldene Gelb * eines Goldregenbaumes beherrſcht das kleine grüne Viereck. Der Baum ſteht ſchon ſeit Tagen in Blüte. Aber Urſula entdeckt ihn neu. Regungslos verharrt ſie vor dem blühenden Wunder. Sie empfindet ſeine Schönheit geradezu ſchmerzhaft. Die Menſchen, mit denen ſie am Tag zu tun hat, werden zu Schauſpielern. Sie haben fremde Geſten, ſprechen wie im Theater. Ganz allein für Urſula. Die Welt iſt überhaupt nur für ſie da. Für ihre acht⸗ zehn Jahre. Aber man hat Pflichten. Und brav und gewiſſenhaft ſitzt Urſula hinter ihrer Schreibmaſchine und nimmt von Zeit zu Zeit einen ſauber geſchriebe⸗ nen Brief von der Walze. Und dann iſt ſie allein mit einem freien Nach⸗ mittag und einem ſprengend wehen Glücksgefühl. Frauen begegnen ihr auf der Straße in hellen Kleidern, Sonne auf dem Geſicht und in den Augen. Im Stadtpark trinkt ſie mit ihrer Freundin Eva duftenden Kaffee. „Wir haben uns zum Abend zzu einer Maibowle auf der Grünen Burg verabredet. Kommſt du mit, Urſula?“—„Danke, Eva. Aber es geht nicht.* „Warum willſt du allein ſein? Komm doch. Fred bringt einen Freund mit, den du noch nicht kennſt.“ „Er wird dir allein gegenübertreten, Urſula“, kommen ihr Linas Worte in die Gedanken. „Danke, Eva. Wirklich!“—— Der Stadtwald nimmt ſie auf. Reglos und ſtu kommen Tannenſtämme auf ſie zu. Verdunſtender Sonnenglaſt hängt in den Zweigen. Es riecht dumpf nach Erde und Moos. Einſam und ſtill iſt es um ſie her. Und wie eine kleine Koſtbarkeit trägt ſte ihr Geheimnis mit ſich, das nun Erfüllung wird. Plötzlich hört ſie ein ſchnelles Tapp, Tapp, einen ſedernden energiſchen Männerſchritt. Und an der Wegkreuzung hat ſie ein junger Mann eingeholt. Er hat dunkle Augen ein braunes Geſicht. Eine gerade Energieſalte läuft längs der Naſe zum Mund her⸗ unter. Urſulas Herz hämmert Sturm. Sie wird rot bis zum Anſatz der Haare⸗ „Verzeihen Sie, mein Fräulein. Führt der Weeg zur Grünen Burg hier links herauf?“—„Sie müſſen ſich rechts halten...“—„Danke“, ſagt ein an⸗ genehmer Bariton. im Laufe mehrerer Jahre abhanden gekommen. Es ſind Unterſuchungen angeordnet worden, die dieſe An⸗ Und das alles nur, geſicht gefiel, zwei Augen, die nicht waren und ſie alſo nichts angingen. beruhigt. Erwartung in ihrem Herzen Platz gehabt. maten. ſpürt, jetzt iſt der Augenblick da! blauen Leinenanzug an. „Verzeihen Sie, Fräulein“, ſagt Stimme.„Bei Grubers iſt niemand zu Haus. liefern.“ Mädchen. Was hat ſie nur? ——— „Hab ich es nicht geſagt? ten lügen nicht...“ Langſam geht ſie weiter. Sie fühlt eine rätſel⸗ hafte Traurigkeit. Sie ſchluckt.„Wenn etwas kom⸗ men will, dann kann es auch kommen.“ Der Gedanke Da geht plötzlich die Türglocke. Einen Augenblick ſetzt Urſulas Herzſchlag aus. Alſo doch!—— Sie Der junge Mann zögert, ſtarrt auf das junge Er ſtveckt einen kräftigen Arm aus und über⸗ reicht Urſula einen Ring aus hellem blankem Nickel, der gewiß herrlich auf Frau Grubers Ofenrohr Ein blonder Mann bringt den Ring!“ Lina kreuzt die Arme und ſtreicht mit ihren breiten Händen über die Schultern.„Iſt ja lächerlich, Auſhebens davon gu machen. Die Kar⸗ Eine höfliche Verbeugung, und Urſula ſteht allein. Ihre Augen ſind ſtarr vor Enttäuſchung. Sie fühlt eine Leere im Herzen. Am liebſten hätte ſie geweint. weil ihr ein braunes Männer⸗ einmal blau Sie ſteht vor dem kleinen Vorſtadthaus, in dem ſie wohnt Ein kleiner ſilbriger Halbmond hängt über dem Giebel. Urſula iſt plötzlich müde. Zu ſehr hat Mecha⸗ niſch bereitet ſie ihr Abendbrot, Eier und friſche To⸗ In der Dämmerung erkennt ſie ein Paar breite Schultern, ſehr helles Haar. Eine zitternde Hand taſtet nach dem Schalter. Licht flammt auf. Zwei Augenpaare ſtarren ſich an. Einen Augenblick ver⸗ harrt Urſula ſchweigend Sie überlegt. Soll ſie wei⸗ nen oder lachen? Sie entſchließt ſich für das letztere. Aber leer iſt das Lächeln, verzerrt der kleine Mund. Vor ihr ſteht ein junger Mann mit blondem ge⸗ ſcheiteltem Haar, graublauen Augen. Er hat einen eine laute Ich hatte verſprochen, den Ring heute abend noch abzu⸗ —— — Mittwoch, 28. Juli 1937 3. Seite Nummer 342 Die Stadiseite Mannheim, 28. Juli. Was der Polizeibericht meldet: Schwerer Anfall auf der Reichs⸗ autobahn Motorradfahrer prallt auf baltendes Laſtauto. Geſtern mittag fuhr auf der Reichsauto⸗ bahn ein Kraftradfahrer mit ſolcher Wucht auf das linke Hinterrad eines wegen Motorſchadens haltenden Laſtkraftwagens, daß das Vorderrad des Kraftrades vollſtändig zertrümmert und der Fah⸗ rer unter die Hinterachſe des Anhän⸗ gers geſchleudert wurde. Der Motorrad⸗ fahrer wurde in ſchwerverletztem Zu⸗ ſtande mit einem Kraftwagen nach dem Städt. Krankenhaus in Heidelberg gebracht, * Bei 5 weiteren Verkehrsunfällen, die ſich geſtern ereigneten, wurden 4 Perſonen ver⸗ letzt und 4 Fahrzeuge erheblich beſchädigt. Alle Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. * Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden geſtern 31 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an 9 Kraftfahrzeughalter Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Badiſche Sonderzüge nach Breshau Raſchdorf⸗Baute das Standquartier des Babiſchen Sängerbundes Die badiſchen Sänger, die am 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Breslau teilnehmen, fahren Donnerstag, den 29. Juli, in zwei Sonderzügen zur Feſtſtadt. Der erſte Sonderzug fährt ab Offenburg 16.30 Uhr, der zweite ab Mannheim 19.10 Uhr. Beide Züge halten auf allen badiſchen Stationen. Das Standquartier der Sänger des Gaues 15 Baden(Badiſcher Sängerbund) iſt Raſchdorf⸗ Baute, Leerbeutelſtraße—11. Der Haupttreff⸗ punkt der Sänger ſind die Haaſe⸗Säle in der Nähe des Feſtplatzes. Blick auf Sandhofen Das goldene Jubiläumsfeſt des Turn⸗ verein 1887 e. V. Sandhofen, ſchloß am Montag mit einem zünftigen Volksfeſt ab, hat ſomit in allen Teilen einen ſchönen Verlauf genommen. Das 630 Kilometer entfernte Bruck war dies⸗ mal bei dem Brieftaubenwettflug als Auflaßort der Brieftauben beſtimmt. Die am Wettflug teilnehmenden Tiere wurden früh 6 Uhr in Freiheit geſetzt. Sie ereichten bei widrigen Winden gegen die fünfte Nachmitagsſtunde die Heimatſchläge. Beim B3ZV„Rhein“ Sandhofen traf der erſte gefiederte Sprinter um 18.06,20 Uhr ein und wurde von 8 Ein⸗ ſatzgruppen in der Geſamtwertung bei 218 Züchtern immerhin fünfter, was bei der ſtarken Konkurrenz von einigen Hundert Tauben viel heißen will. Die Flugleiſtung betrug 877,52 Meter pro Minute. Der Brieftauben⸗Zuchtverein nennt als 1. Sieger den Züchter Friedrich Kirſch. 2. wurde der Züchter Fritz Schmelzer, 3 der Züchter Fritz Neſtlen. Auch Sandhofer Sänger nehmen in ſchöner Zahl am deutſchen Sängerfeſt in Breslau aktiv teil. Beſchleunigte Poſtbeförderung nach Amerika Luftpoſtnachbringeflüge Köln— Cherbourg Zur Beſchleunigung der Poſtbeförderung nach Amerika hat die Deutſche Reichspoſt Nachbringe⸗ flüge von Köln nach Cherbourg eingerichtet, die den Dampfern„Bremen“ und„Europa“ Spätlings⸗ poſt nachbringen. Die Flüge, die von Köln um 10 Uhr abgehen und in Cherbourg um 14.30 Uhr ein⸗ treffen, verkehren im Monat Auguſt am., 13., 20. und 29. Auguſt. Ihre Benutzung ermöglicht durch die Erreichung eines früheren Dampfers Zeit⸗ ſewinne bis zu drei Tagen. Die neben den gewöhn⸗ ichen Auslandsgebühren zu entrichtenden Luftpoſt⸗ zuſchläge betragen nur 15 Pf. für je 20 Gramm. Nähere Auskunft erteilen die Poſtanſtalten. Ein Vogelneſt iſt 80 Mark wert Die zweite Brut der Singvögel In vielen Neſtern wird jetzt noch die zweite Brut großgezogen. Wer erfreut ſich nicht an dem vielſtim⸗ migen Konzert der kleinen gefiederten Sänger. Prä⸗ gen wir es uns darum mit jedem ſtets neu erklin⸗ genden Vogelgezwitſcher feſt ein, wie hoch der Nut⸗ zen dieſer kleinen Hilfspolizei gegen Schädlinge unſerer Kulturpflanzen einzuſetzen iſt. Merken wir uns einmal, was ein einziges Vogelpaar an Unge⸗ ziefer und Schädlingen vertilgt, auf daß wir dann auch im Winter daran denken, den Singvögeln in der unwirtlichen Jahreszeit Futter und Schutzſtätten zu gewähren. Ein Meiſenpaar vertilgt jährlich wenigſtens 75 Kilo lebende Inſekten oder 120 Millionen Inſekten⸗ eier, die mindeſtens 650 000 lebende Raupen gegeben hätten. Was iſt ein Vogelneſt wert? Alle vier Mi⸗ nuten wird eine Raupe verzehrt. Die Fütterungszeit währt von 4 bis 20 Uhr, was in den 960 Minuten — 240 Raupen täglich ergibt. Die Fütterungsdauer beträgt 20 Tage S 4800 Raupen, 4800 Raupen zer⸗ ſtören aber 4800 Früchte. Dieſer Menge entſpricht, rechnen wir 12 Früchte auf 1 Kilo ⸗ 400 Kilo. 1 Kilo Aepfel koſtet mindeſtens 20 Pfg. Alſo iſt ein Vogel⸗ neſt 80 Mark wert. un Kinder ſchwimmen bei Kocß! Mütter, eure Kinder können auch in den Ferien bei„Kdc“ ſchwim⸗ men lernen, und zwar finden Kinderſchwimm⸗ kurſe jeden Montag und Donnerstag ab 15 Uhr bis 16 Uhr im„Rheinbad Arnold“ ſtatt. Gerade in den Ferien iſt zum Erlernen eines der geſundeſten Sportarten die beſte Gelegenheit. Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe it Propaganda der lebendigen Siadt Aus der Arbeit unſerer Mannheimer Stadtwerbung— Feder kann mithelfen! War noch vor wenigen Jahrzehnten die ſtädtiſche Propaganda ein Stiefkind der Verwaltung, ſo ſind heute wohl überall die Zeiten vorbei, daß eine Ge⸗ meinde ihre Werbeaufgabe damit erfüllt ſieht, dem örtlichen oder bezirklichen Verkehrsverein bzw.⸗Ver⸗ band einen Beitrag zu leiſten. So hohen Wert auch die Verkehrsvereine für jede Gemeinde haben, ſo würde doch eine Verwaltung läſſig handeln, die ſich heute nur auf die Tätigkeit ihres Verkehrsvereins verlaſſen und nicht ſelbſt darüber hinaus Führer 1 7 Anreger ihrer ſtädtiſchen Werbung ſein wollte. Zuſammenarbeit in Mannheim Kein Nebeneinander von Verkehrsverein und Stadtwerbung iſt aber die Forderung, ſondern ein inniges Mit einander. In dieſer Hinſicht ſind wir in Mannheim auf dem richtigen Wege. Beſonders in den letzten Jahren iſt dank der Initiative unſeres Oberbürgermeiſters eine dauernde Fortentwicklung dieſer Zuſammenarbeit feſtzuſtellen geweſen, die ihre Früchte getragen hat. Die Erfolge der Werbung werden ſichtbar. Nicht allein der Fremdenverkehr hat beachtlich zugenom⸗ men, auch der Beſuch der öffentlichen Einrichtungen (Muſeen uſw.) konnte weſentlich geſteigert werden und ferner iſt der Tagesverkehr— beſonders an Sonntagen— geſtiegen. Werbung für unſere Stadt Gehen wir der Arbeit, die dies zuwege brachte, einmal nach, ſo ſteht in ihrem Vordergrund die Wer⸗ bung im engeren Sinn. Das iſt nicht nur die ins Auge fallende Proſpektwerbung, die größter Sorgfalt bedarf. Bei der Herſtellung beginnt die Arbeit und mit der Verſendung der Proſpekte an Reiſebüros, andere Verkehrsvereine und Zeitungen ſowie mit ihrer regelmäßigen Verteilung an Tau⸗ ſende von Beſuchern iſt dieſe beileibe noch nicht beendet. Denn nun kommen die Anfragen und ſind ſo zu bearbeiten, daß der Fremde auch einen Anreiz bekommt, Mannheim zu beſuchen. Dieſe Proſpektwerbung erſtreckt ſich nicht nur auf das Inland. Das neueſte Werbeheftchen iſt vierſprachig erſchienen und hat weſentlich dazu beigetragen, Mannheim im Ausland bekannt zu machen. Ueber die Proſpektwerbung hinaus werden ſtändig Notizen an Zeitungen verſandt, Photos und Aufſätze verſchickt. Viel wird mit Plakaten gewor⸗ ben und Sorgfalt auf die Bahnhofsreklame gelegt. Eine beſonders zugkräſtige Werbung war auch der erſte Mannheim⸗Tonfilm, der in rund 800 deutſchen Lichtſpielhäuſern, in der Schweiz, im Elſaß und in Holland zur Aufführung gelangte. Im Laufe der letzten Jahre iſt der Außenwer⸗ bung immer ſtärker die Werbung in der Stadt ſelbſt zur Seite getreten. Der nach Mannheim kom⸗ mende Fremde ſoll den vorteilhafteſten Eindruck von der Rhein⸗Neckarſtadt erhalten. Unter dieſem Ge⸗ ſichtspunkt gewinnt die Parole vom„ſchönen“ Mannheim erhöhte Bedeutung. All die werbenden Maßnahmen die inzwiſchen zur Durchführung gelangt ſind, wie Anſtrahlung des Rathauſes und des Waſſerturms, die Leuchtfontäne, der Ausbau der Gartenanlagen und die Siedlungsrundfahrten, geſchahen nicht zum wenigſten, um die alteingewurzelte Vorſtellung von der„Induſtrieſtadt“ zu bekämpfen. In gleicher Richtung bewegt ſich unſer Städtebau der letzten Jahre. Zu all dem müſſen nun noch die Stadtfüh⸗ rungen genannt werden, denen wir vor allem den Beſuch zahlreicher Reiſegeſellſchaften danken, die Betreuung der Fremden durch Beſorgung oder Nach⸗ weis von Gaſtſtätten und Uebernachtungsmöglichkei⸗ ten, die Zuſammenarbeit mit anderen Verkehrsinſti⸗ tuten, mit Vereinen und Organiſationen der Um⸗ gebung, mit großen Verbänden, um deren Tagungen, die hier ſtattfinden, zu unterſtützen. Weitere Aufgaben Dies nur in groben Umriſſen ein Bild unſerer vielfältigen Stadtwerbung. Aber noch mancherlei wäre zu erwägen, um ſie auszubauen. Wir erinnern uns der Erfolge, die unſer erſter Mannheim⸗Ton⸗ film erzielt hat und laſſen im Geiſte einige der neueſten Werbetonfilme anderer Städte an uns vor⸗ überziehen. Und da glauben wir, daß es angebracht iſt, baldmöglichſt einen neuen, noch zugkräftiger, noch ſchöner geſtalteten Mannheim⸗Film aufnehmen zu laſſen und ihn zweckbewußt in unſerer Stadtpropa⸗ ganda einzuſetzen. Auch unſere Wirtſchaft ſollte ein Intereſſe daran haben, die Herſtellung eines ſolchen Films zu unterſtützen. Was er durch Bild und Ton zu leiſten vermag, könnte unterſtützt werden durch Schriften, die ſich mit dieſem Thema befaſſen. Ein neuer Anfang dazu iſt gemacht worden mit den beiden vom Theater⸗ und Schloßmuſeum her⸗ ausgegebenen Schriften. Aber ein Thema wie etwa „Mannheims Planken“ hat doch zu ſehr lokale Be⸗ deutung. Wir brauchen einige geſchickt und verſtänd⸗ lich geſchriebene, reich bebilderte Schriftchen zu bil⸗ ligem Preiſe, die oͤas ſchaffende und das kulturelle Mannheim in einer Weiſe behandeln, die jeden Deutſchen und auch den Ausländer intereſſiert; Ver⸗ öffentlichungen alſo, die ſowohl als ſchriftſtelleriſche Leiſtung Beachtung finden, als auch zugleich zum Beſuch Mannheims anregen. An Themen dafür fehlt es beſtimmt nicht, mag es nun etwa ein Büchlein über„Mannheim, die Geburtsſtadt des Automobils“ ſein, über„Mannheims Kunſt und Muſik“ oder über „Mannheim und der neue deutſche Städtebau“. Photos im Eiſenbahnwagen Außer durch dieſe mehr literariſche Werbearbeit glauben wir, daß unſere Stadtpropaganda auch ſonſt einen Ausbau erfahren ſollte. Wir denken etwa an die CEiſen bahnreklame. Auf verſchiede⸗ nen Bahnhöfen haben wir Plakate hängen. In den Zügen ſelbſt aber ſahen wir bisher nur Bilder anderer Städte. Es müßte möglich ſei, wenigſtens in den Kurszügen, die über Mannheim kommen, eeeeeee Im Aniverſumiheater: „Mein Sohn, der Herr Minister“ Anoré Birabeaus Komödie von Veit Harlan verfilmt Aus André Birabeaus beißend⸗witziger Satire auf den franzöſiſchen Parlamentarismus, mit dem launiſchen Wellenſpiel ſeiner Kabinettsſtürze und Miniſterwechſel, hat Veit Harlan eine entzückende Filmkomödie geſchaffen, die geſtern bei ihrer Mann⸗ heimer Erſtaufführung alle Nichtverreiſte anderthalb Stunden lang auf das köſtlichſte unterhielt und Anderthalb Stunden amüſierte. lang wird das Hilde Körber als Pariser Chansonette. (Photo: Ufa) Panoptikum eines politiſchen Syſtems in ſeiner gan⸗ zen Bizarrie auf die Leinwand gezeichnet, blickt man hinter die Kuliſſen eines Miniſteriums, in dem die Portiers oft beſſer„im Bilde“ ſind, als die an prunkvollem Schreibtiſch wirkenden Exzellenzen ſel⸗ ber, mögen ſie nun der gemäßigten Linken oder einer anderen Parteicouleur angehören. Eben noch beſingt eine kecke Chanſonette in einem Montmartrekabarett eine pikante Affäre, die zum ſchnellen Rücktritt des bisherigen Kultusminiſters⸗ führte, da betritt bereits ſein Nachfolger, der junge hoffnungsfrohe Sohn einer energiſchen Mama und zugleich der Gatte einer reizenden kleinen Frau, die partout von der ganzen Politik nichts wiſſen will, das Miniſterium. Und es rollt nun nach hundertfach bewährtem Schema F die Einführungszeremonie ab, die alle Beamten des Hauſes ſamt der zu haltenden Anſprache des Miniſters längſt auswendig kennen. Alles wäre überhaupt für den alten Gabriel, das amtskettengeſchmückte Faktotum des hohen Hauſes, in der üblichen Weiſe abgelaufen, wenn nicht plötzlich ihm durch die Mutter des neuen Herrn die Ent⸗ deckung gemacht wirod, daß„ſein Chef“ ſein eigener Sohn iſt. Eine Entdeckung, die nunmehr die größ⸗ ten und erheiterndſten Komplikationen und dazu eine wegen jener bereits genannten, für die Stabili⸗ tät des Kultusminiſteriums höchſt gefährlichen Ka⸗ barettſängerin, verabreichte ſchallende Ohrfeige aus „Vaters“ Hand auf die gutraſierte miniſterielle Wange im Gefolge hat. Größter Eklat vor gela⸗ denen Gäſten. Rücktritt des neuen Miniſters, Auf⸗ ſtieg eines Dritten, den die rote Preſſe„Befreier des Proletariats“, den„Mann, der einen Bourgeois⸗ miniſter geohrfeigt“ hat, nennt, und der niemand anders iſt, als der völlig arg⸗ und harmloſe Gabriel, der Portier und Papa des Demiſſionierten. Aber auch ihm bleiben die Götter des turbulen⸗ ten demokratiſchen Spiels nicht lange hold. Auch er ſtürzt, aber nicht in eine Welt des Kummers, ſon⸗ dern in die angenehme Region einer prächtig dotier⸗ ten Miniſterrente, deren Genuß ſich übrigens ſein letzter Vorgänger, ſein neuentdeckter Filius, gleich⸗ falls hingeben kann. So erſcheint den beiden Ex⸗ ſtaatsmännern ihre Doppelpenſion als beſte Löſung des ſozialen Problems, und auch die ehrgeizige Mama, dazu ſelbſtredend die niedliche Schwieger⸗ tochter, ſind ſehr damit einverſtanden. Um die Geſtaltung dieſer ſcharmanten Komödie mit der tieſeren Bedeutung iſt ein ganzer Reigen liebenswerter Darſteller bemüht. Neben dem immer noch jungenhaften Hans Brauſewetter als friſch⸗fröhlichen Miniſter und der zierlich⸗anmutigen Heli Finkengeller in der Rolle ſeiner Frau iſt hier beſonders Hans Moſer als Amtsdiener mit ſenſationeller Karriere Gelegenheit zu einem neuen Beweis ſeiner humorigen Kunſt gegeben. Auch Frangoiſe Roſay entfaltet ihre Talente. Ihre ſelbſtherrliche temperamentvolle Miniſtermama iſt von ſchönſter Komik. Hilde Körber, ſehr blond ſehr dekolletiert, gibt die bewußte Chanſonette. Im Beiprogramm: Ein netter Bildſtreifen von gefiederten und vierbeinigen Helfern des Jägers und die Uf a⸗Wochenſchau mit prächtigen Bildern vom Feſtzug am Tag der Deutſchen Kunſt in München. 7 Kurt Wilh. Fennel. gute Photos unſerer Stadt anzubringen. Ein wei⸗ teres, von anderen Gemeinden vielgepflegtes Werbe⸗ gebiet iſt die Reichs poſtreklame. Be⸗ kanntlich gibt die Reichspoſt auf Beſtellung der Städte und Verkehrsvereine beſondere Poſtkarten mit Städteanſichten heraus, die bei ihrer Verſendung wirkungsvoll für die betreffende Stadt werben. Von Mannheim iſt zwar auch ſchon eine Reihe von Werbe⸗ poſtkarten herausgekommen, die letzten unſeres Wiſſens aber 1935. Wäre es nicht möglich, mit einer neuen Serien aufzuwarten? Wie mit Bildpoſtkarten werben die Gemeinden auch mit Werbeſtempeln. Wir erinnern nur an die Stempel„München— Hauptſtadt der Bewegung“,„Erfurtd ie Blumenſtadt“. Mannheim hat anläßlich einiger Tagungen und des Nationaltheaterjubiläums Sonderſtempel herausge⸗ bracht. Auch hier ſollte erwogen werden, ob ein Dauerſtempel— vielleicht:„Mannheim, die Stadt des Nationaltheaters“— nicht mög⸗ lich iſt, der ſtändig in Deutſchland auf Vorzüge unſerer Stadt aufmerkſam macht Mannheim als Ausflugsziel Ein weiteres Gebiet iſt die Propagierung Mann⸗ heims als Ausflugsziel. Jawohl— als Ausflugsziel für die eine Million Menſchen, die im 25⸗Kilometer⸗Umkreis der Rhein⸗Neckarſtadt wohnen. Sei langem bemühen wir uns, in dieſer Richtung zu arbeiten. Wir wiſſen wohl, wieviele verkehrs⸗ techniſche und ſonſtige Fragen damit zuſammenhän⸗ gen, welche dieſer Werbung im Wege ſtehen. Aber das darf nicht abhalten, ſie immer wieder voranzu⸗ treiben. Mehrmals iſt verſucht worden, Fahrten aus der UAmgebung zum Nationaltheater zuſtandezubringen. Eine Dauereinrichtung vermochte ſich daraus bisher noch nicht zu entwickeln; aber wir laſſen uns den E uben nicht nehmen, daß dies im Laufe der Zeit möglich ſei müßte. Bezogen ſich unſere vorſtehenden Ausführungen hauptſächlich auf die Werbung außerhalb Mannheims, ſo wollen wir nicht vergeſſen, auf einige Dinge hin⸗ zuweiſen, die in Mannheim ſelbſt am Platze wären. Sie laſſen ſich unter dem Begriff„Reiſendendienſt“ zuſammenfaſſen. Da iſt zunächſt die Frage eines Kioskes am Hauptbahnhof. Einige Zeit lang lang unterhielt der Verkehrsverein ein Büro am Bahnhof. Mag das neue Büro im Plankenhof die Unterhaltung einer Bahnhofszweigſtelle vielleicht als überflüſſig erſcheinen laſſen, ſo wäre es doch an⸗ gebracht, eine ſtändige Auskunftsſtelle im oder am Bahnhof zu haben. Ein zweites betrifft die Werbetafeln. Am Bahnhof ſind einige aufgeſtellt; aber ſie genügen nicht. Es wäre zweckmäßig, an mehreren Punkten⸗ des Stadtinnern Werbetafeln aufzuſtellen, aus denen in knappen Angaben alles Weſentliche zu entnehmen 8 iſt, was es in Mannheim zu ſehen gibt. Der Fremde — und auch der Einheimiſche— muß auf einem Gang durch die Stadt wiederholt auf die Aufforde⸗ rung ſtoßen„Sieh dir das und das an!“ Auch ein leicht lesbarer großer Stadtplan in oder am Bahnhof ſollte nicht fehlen. Ferner ſollte man es erreichen, daß in jedem Hotel und auch in größeren Gaſtſtätten ein klar ge⸗ gliederter Stadtplan aushängt, auf dem ſich der Fremde orientieren kann. Auch wäre die Neuheraus⸗ gabe eines an Fremde koſtenlos oder ganz billig ab⸗ zugebenden Stadtplanes mit Straßenverzeichnis zu erwägen. Man ſieht: noch ſind nicht alle Möglichkeiten auf dem Gebiet der Werbung ausgeſchöpft. Manches da⸗ von mag von der Finanzierung abhängen. Sie könnte erleichtert werden, wenn mehr und mehr ins⸗ beſondere Mannheims Geſchäftswelt erkennen würde, daß die Mitgliedſchaft beim Verkehrs⸗ verein keine nutzloſe, ſondern eine produktiv werbende Ausgabe darſtellt und ihr in Form beſſeren Fremdenbeſuchs wieder zurückfließt. Wir haben das Vertrauen zu unſerer Stadtverwaltung, daß ſie lebendig für eine lebendige Stadt wirkt. Aber unendlich mehr könnte ſie tun, wenn auch jeder Mannheimer ſelbſt zu ſeinem Teil dazu beiträgt, dieſe Arbeit zu N 75 von der wir hier einen Abriß gegeben haben. 92 —— Suchgebühr für Abſtammungsnachweis 75 Pfg. je angefangene halbe Stunde Es werden häufig Klagen darüber geführt, daß vor allem von Pfarrämtern und Sippenkanzleien für die Ausſtellung von Urkunden ſcheinbar zu hohe Suchgebühren erhoben werden. Geht man ſolchen Klagen nach, ſo muß, wie die Reichsſtelle für Sippen⸗ forſchung mitteilt, meiſtens feſtgeſtellt werden, daß die Antragſteller nur unzulängliche Angaben über den Zeitpunkt der erfolgten Amtshandlung gemacht haben. Die daraus erforderlich werdenden zeitrau⸗ benden Sucharbeiten können nicht koſtenlos geleiſtet werden. Nach dem Gebührenerlaß vom 10 Oktober 1935 ſind die Regiſterbehörden zwar gehalten, für das Aufſuchen einer Urkunde dann keine Gebühren zu berechnen, wenn bei annähernd richtiger Angabe der Daten das Auffinden der Eintragungen mit einem gewiſſen Zeitaufwand verbunden iſt. Der Gebührenerlaß bringt aber auch zum Ausdruck, daß der Antragſteller ſeiner Pflicht nachkommen ſoll, aus⸗ reichende Angaben über ſeine Vorfahren zu machen. Iſt der Antragſteller nicht in der Lage, die Angaben ſo genau zu machen, daß die beantragte Urkunde ohne längeres Suchen ausgeſtellt werden kann, wird er entweder auf eigene Koſten die Hilfe eines Sippenforſchers in Anſpruch nehmen, oder ſich der Regiſterbehörde gegenüber bereiterklären müſſen, die feſtgeſetzte Suchg ebühr von 75 Pig. je an⸗ gefangene balbe Stunde zzu tragen. So⸗ weit ein Antragſteller auf Grund der Bebühren⸗ erlaſſe Anſpruch auf Gebührenfreiheit hat, erſtreckt ſich dieſe auf die üblichen Urkunds⸗ Suchgebühren. und auch auf die ———— —— —— —— — — 4. Seite/ Nummer 342 Aus Baden Am 17. Oktober: Gegenbeſuch unſerer Frontkämpfer in Belfort * Freiburg, 28. Juli. Wie jetzt feſtſteht, wird das än Freiburg vereinbarte deutſch⸗franzöſi⸗ ſche Frontkämpfertreffen am Sonntag, dem 17. Oktober, in Belfort ſtattfinden. Die deutſchen Frontſoldaten aus der Südweſtecke des Reiches und namentlich aus Freiburg erwidern damit den Be⸗ ſuch der franzöſiſchen Frontkämpfer aus Beſancon. Heute ſchon herrſcht auf beiden Seiten große Be⸗ geiſterung für dieſes Treffen. Anheil am laufenden Band Ein Kette tödlicher Unfälle * Donaueſchingen, 8. Juli. Aus noch unbekann⸗ ter Urſache ſtürzte der 24 Jahre alte Robert Moſer von Bräunlingen auf der Heimfahrt kurz vor ſeinem Heimatort mit dem Motorrad. Moſer erlitt. ſo ſchwere Verletzungen, daß er alsbald ſtarb. Sein Beifahrer kam mit dem Schrecken davon. In Gutmadingen ſtürzte der Vorarbeiter Emil Hummel beim Verlaſſen ſeines Hauſes ſo un⸗ glücklich die Treppe hinunter, daß er bewußtlos in das Krankenhaus Donaueſchingen eingeliefert wer⸗ den mußte. Dort iſt er ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. * Durlach, W. Juli. In Karlsruhe war die Rad⸗ fahrerin Frieda Löffler aus Grünwettersbach auf einen Perſonenkraftwagen gerannt und hatte ſich da⸗ bei einen ſchweren Schädelbruch zugezogen. Die Verunglückte iſt jetzt an den Folgen des Unfalles geſtorben. Lörrach, B. Juli. Im Stadtteil Tullingen wurde eine ältere Frau, die ſeit längerer Zeit ſchwer krank war, von einem plötzlichen Schwächeanfall be⸗ troffen, als ſie an das Fenſter trat, um friſche Luft zu ſchöpfen. Sie ſtürzte aus dem zweiten Stock in den Hof und trug dabei ſo ſchwere Verletzungen da⸗ von, daß ſie an den Unfallfolgen ſtarb. * Ueberlingen, 28. Juli. In der Gemeinde Ober⸗ teuringen iſt das 261jährige Söhnchen des Päch⸗ ters Ziegelmüller im Mühlenkanal ertrunken. Das Kind war in einem unbewachten Augenblick in das Waſſer gefallen. 33„Tauberbiſchofsheim, hatte der 14jährige Ernſt Fohmann auf dem Felde bei Einbringung der Ernte mitgearbeitet und wollte ſich mit dem Fahrrad nach Hauſe begeben. Un⸗ terwegs ſtieß er an einen Stein und kam zu Fall. Zu Hauſe ſtellten ſich Kopfbeſchwerden ein, die ſich immer mehr ſteigerten. Der Junge wurde in das Kranken⸗ haus Bad Mergentheim gebracht, wo er geſtorben iſt. Durch den Unfall hat er ſich offenbar eine ſchwere ——— zugezogen, die den Tod zur Folge tte. 2. 2— 28. Juli. In Aſſamſtadt EE tal und zur Saar bequem möglich BV. Karlsruhe, 28. Juli. Die„Feſten Rundreiſekarten“, wie ſie von den Deutſchen Reichsbahn⸗Direktionen für die von ihnen betreuten Bezirke ausgegeben werden, erlauben den Fahrgäſten, die Landͤſchaften, in de⸗ nen ſie ihre Urlaubstage verbringen, in der Nähe und Weite kennen zu lernen, ohne daß ſie dabei die wollen Eiſenbahntarife zu bezahlen brauchen. Welche Fülle von ſolchen wohlfeilen Reiſe⸗ möglichkeiten ſich dem Gaſt darbietet, läßt ſich einem Heſt entnehmen, das die Reichs⸗ bahndirektion für dieſen Sommer heraus⸗ brachte und in dem gruppenweiſe für die innerhalb ihres Verwaltungsbereiches zur Ausgabe gelangenden feſten Rundreiſekarten zuſammengeſtellt ſind. Schönes Badener Land: Blick auf Rathaus und Stadtkirche in Bühl Pommerſche zugend ehet„Mutter Benz“ Hitlerjungen aus dem ſchonen Gau an der Oſtſee zu Gaſt in der alten Römerſtadt Tr. Ladenburg, 28. Juli. Unſere Jugenoherberge ſah dieſer Tage wieder 40 junge Gäſte aus Pommern, die mit einem Son⸗ derzug nach Frankfurt gefahren waren und von da aus in Gruppen in den Odenwald, in die Pfalz, zur Bergſtraße oder ins Saargebiet gewandert waren. Die Hitlerjungen wollten unter der Leitung des Ladenburger Fähnleinführers W. Schnabel der ehrwürdigen Frau Benz eine Ovation darbringen. Singend kamen ſie am Marktplatz an und marſchier⸗ ten die hieſige HJ und der BDM freudig mit zum Hauſe Benz. Der pommeriſche HJ⸗Führer, die Führerin des BDOM, Lilli Scholl, und Fähnleinsführer Schna⸗ hel begaben ſich dann nach mehreren Liedern, die vor dem Hauſe geſungen wurden, zu Frau Benz, um ihr die Grüße ihrer Gruppen zu überbringen. Ein Hitlerjunge namens Werner Schweizer über⸗ brachte Mutter Benz einen Roſenſtrauß. Liebens⸗ würdig und angeregt unterhielt ſich die rüſtige Grei⸗ ſin mit ihren jungen Gäſten, die ſich auch in das Gäſtebuch einſchrieben. In flottem Marſch ging es dann wieder zurück in das HJ⸗Heim, wo ein Kamerabſchafts⸗ abend ſtieg und die Gäſte von der Oſtſee mit Liedern, Vorträgen und Berichten aus dem ſchönen Pommernland ſich die Herzen der Ladenburger Ju⸗ gend eroberten. Am nächſten Morgen marſchierten die pommer⸗ ſchen Hitlerjungen, wohlbefriedigt von ihrem Aufent⸗ halt in der Römerſtadt, weiter. Das Feltlager der H§ wird eröffnet I. Wiesloch, 2. Juli. Am alten Bergwerk be⸗ ſteht bereits ſeit einigen Tagen ein Zeltlager des Jungvolks; nunmehr hat auch die HJ des Bannes 110 am Stupfelberg ein Zeltlager aufgeſchlagen, das mit einer Kundgebung am Sonntagabend auf dem Marktplatz in Wiesloch eingeleitet wurde. Bürger⸗ meiſter Bender ſprach vom Sinn des Zeltlagers als einer Erziehung zur Gemeinſchaft und Kamerad⸗ ſchaft und Bannführer Lenz dankte für dieſe rich⸗ tungweiſenden Ausführungen. Er gelobte, im Zelt⸗ lager den Geiſt der alten Frontſoldaten zu pflegen. Die Kundgebung, der auch Landrat Schäfer an⸗ wohnte, wurde mit einem Propagandamarſch durch Wiesloch abgeſchloſſen. Sr 11 N utſche Um) 5— 2 rU— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die ganze Südweſtmark iſt erſchloſſen: Schöne Ferienfahrten mit Rundreiſekarten Von Mannheim in den Südſchwarzwald— Abſtecher in die Pfalz, ins Neckar⸗ — Auch„Wanderſtrecken vorgeſehen Allgemein gilt, daß Rundreiſekarten für Ent⸗ fernungen unter 300 Kilometer 15 Tage gelten, ſolche für größere Entſernungen 30 Tage. Die Fahrt kann auf jedem beliebigen Vahnhof der je⸗ weiligen Rundreiſekarte angetreten werden. Auch ſteht dem Reiſenden frei, in welcher Richtung er die Fahrt beginnt. Nur muß die Reiſe in der einmal gewählten Richtung fortgeſetzt werden. Be⸗ ſonders angenehm wird man es empfinden, daß die Fahrt innerhalb der Geltungsdauer beliebig oft und beliebig lang unterbrochen werden darf. Alle übrigen Beſtimmungen, wie ſie für die 2. und 3. Klaſſe zur Ausgabe kommenden Rundreiſekarten gelten, können dem erwähnten Heft entnommen werden, das auf den badiſchen Bahnhöfen auf Wunſch ausgehändigt wird. Die Ermäßigung der Rundreiſekarten beträgt rund 25 vom Hundert der üblichen Tarife. Für jede Rundreiſeſtrecke, für die eine feſte Karte ausgegeben wird, bringt das Heft über die Rundreiſekarten neben genauer Preisangabe uſw. ein überſichtliches Orientierungskärtchen. Bei einer ganzen Reihe von ſolchen Rundreiſekarten ſind „Wanderſtrecken“ vorgeſehen. So etwa kann man von Freiburg nach Elzach fah⸗ ren, dann weiter wandern nach Triberg, um dort wieder die Eiſenbahn zu benützen und über Villin⸗ gen, Donaueſchingen, Neuſtadt, durchs Höllental nach Freiburg zurückzukehren. Es ſcheint angebracht, einige Strecken, wie ſie in den„Feſten Rundreiſekarten“ erfaßt ſind, zu nen⸗ nen. So kann man für 11,10 RM. in der 3 und für 16,10 RM. in der 2. Klaſſe folgende Fahrt un⸗ ternehmen: Freiburg— Neuſtadt— Donaueſchin⸗ gen— Singen— Konſtanz— Baſel— Freiburg bezw. umgekehrt oder von jedem der genannten Orte aus in jeder, dann aber einzuhaltender Rich⸗ tung. Aber auch von Maunheim gibt es Rundreiſekar⸗ ten in den ſübdlichen Schwarzwald, ſo eine über Schwetzingen— Karlsruhe— Baden⸗ Oos— Freiburg— Neuſtadt— Donaueſchingen— Villingen— Triberg— Hauſach— Schiltach— Freudenſtadt— Raſtatt— Karlsruhe— Bruchſal — Heidelberg— Mannheim. In den nördlichen Schwarzwald führen gleichfalls zahlreiche feſte Rundreiſekarten. Desgleichen geſtatten ſolche feſte Rundreiſekarten bequeme Abſtecher ins Neckar⸗ tal und in den Oden wald, nach Württem ⸗ berg, nach Heſſen und Franken und nach der Pfalz und Saar. Alſo verlockender Rund⸗ reiſekarten die Fülle! Beſonders erfreulich iſt, daß dicſe billigen Rundreiſekarten in großem Umfang auch in umgekehrter Richtung ab Saarbrücken, Mainz, Frankfurt, Würzburg, Stuttgart uſw. nach den Städten und Erholungsgebieten Badens be⸗ nützt werden. Ferienreiſen an den Oberrhein ge⸗ winnen durch die feſten Rundreiſekarten ungemein reichhaltige Ausflugsmöglichkeiten, deren Aus⸗ nützung ein gründliches Kennenlernen und Erle⸗ ben von Land und Leuten in der Sübweſtmark des Reiches erlaubt. oes. Tragiſcher Tod eines Kindes In einen Waſſerbehälter gefallen und erſtickt * Baumholder, 27. Juli. In der Wohnung der hieſigen Familie des Sattlermeiſters Eugen Cöſter in der Korngaſſe ereignete ſich ein trauriger Unfall. Als das zweifährige Söhnchen der Familie in einem unbewachten Augenblick an einer in der Scheune ſtehenden Waſſerwanme ſpielte, bekam es das Uebergewicht. Das Kind ſtürzte kopfüber in den Be⸗ hälter. Der ſofort herbeigeruſene Arzt konnte nur noch oͤen Tod feſtſtellen. * Baumholder, 27. Juli. Der Landwirt Peter Jungbluth aus Fronhauſen hatte einen Gras⸗ halm in den Mund genommen. Schon bald ſtellten ſich ſchwere Vergiftungserſcheinungen ein, ſo daß der Mann in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Der behandelnde Arzt ſtellte eine Strahlen⸗ pilzvergiftung feſt. Nachbargebiete Lampertheim lehnt ab Worms wollte ein Fünſtel der Lampertheimer Gemarkung eingemeinden * Lampertheim, 27. Juli. Die Stadt Worms will ſich auch auf das rechte Rheinufer ausbreiten, weshalb Oberbürgermeiſter Bartholomäus die Eingemeindung des im Bau befindlichen Erbhöfeweilers Roſengarten und der Maulbeeraue, die beide Lampertheimer Gemarkungs⸗ teile ſind, anſtrebt. Eine derartige Vorlage wurde in letzter Woche ſeitens des Gemeinderats be⸗ ſprochen und abſchlägig beſchieden. In einer am geſtrigen Montagabend ſtattgefundenen dringlichen Gemeinderatsſitzung gab Bürgermeiſter Grünewald einen Bericht über die am Samstag ſtattgefundene Geländebeſichtigung dieſerhalb, bei der der Kreisdirektor und ein Regierungsvertreter, ſowie die daran intereſſierten Bürgermeiſter der Gemein⸗ den Lampertheim, Bürſtadt, Worms und Hofheim zugegen waren. Worms benötigt für ſeine rechtsrheiniſche Ausbreitung Lampertheimer, Hofheimer und Bürſtadter Gelände. Hofheim kann einer Abtretung nicht zuſtimmen, da fragliches Gelände bereits für Erbhöfe aufgeteilt iſt; von Bürſtadt kommen etwa 100 Morgen in Frage, während der Geländeanſpruch an Lampertheim von ſeiten Worms etwa 820 Hektar oder etwa 4000 Mor⸗ gen beträgt. Das bedeutet etwa ein Fünftel der Lampertheimer Geſamtgemarkung. Es handelt ſich faſt ausſchließlich um beſtes Ackergelände, auf das die Lampertheimer Landwirtſchaft nicht ver⸗ gichten könnte. Aus allen dieſen Erwägungen her⸗ aus kam der Gemeinderat zu dem Beſchluß, das Anliegen der Stadt Worms abſchlägig zu beſchei⸗ den. Die Gemeindevertretung erklärt ſich jedoch bereit, einen anderen gangbaren Weg zu prüfen, ſofern ein entſprechender erneuter Vorſchlag ein⸗ gereicht würde. Parköieb auf den Leim gegangen Sportler als Helfer der Kriminalpolizei * Friedrichshafen, 28. Juli. Seit zwei Monaten trieb ſich ein Rjähriger Mann im Riedlewald herum, der nach eingebrochener Dunkelheit jungen Leuten, die ſich auf einer Bank niedergelaſſen hatten, blitzſchnell die Handtaſchen und andere Gegenſtände wegnahm und verſchwand. Jetzt erſt iſt man dieſem ſonderbaren Räuber auf die Spur gekommen. Die Kriminalpolizei hatte ihm eine Falle geſtellt, indem ſich ein junges Paar auf eine Bank ſetzte und an das andere Ende der Bank eine Handtaſche legte. In weitem Umkreis hatten ſich ausgezeichnete Läufer hieſiger Sportvereine verſteckt. Bald verſchwand plötzlich die Handtaſche. Auf einen Pfiff kamen aus allen Richtungen die Helfer herbei und raſch gelang es, den flüchtigen Dieb einzuſangen und der Polizei zu übergeben. Eine Hausſuchung in ſeiner Wohnung brachte ein ganzes Lager von Die⸗ besgut zum Vorſchein. Da auch die Ehefrau darum wußte, wurde ſie ebenfalls in Polizeigewahrſam ge⸗ nommen. Selbſtmord im Bodenſee Von einer Fähre ins Waſſer geſprungen * Meersburg, 28. Juli. Morgens ſprang bei der Ueberfahrt der 10⸗Uhr⸗Fähre von Staad nach Meers⸗ burg eine 90 Jahre alte Frau vom zweiten Stock der Fähre in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Bodenſee und ertrank. Der Vorgang wurde von einer Gruppe Schulkinder aus Laufenburg, die ſich auf der Fähre befand, beobachtet, die ſofort der Schiffsleitung Kenntnis gab. Das Fährſchiff kreuzte daraufhin längere Zeit an der betreffenden Stelle, doch konnte von der Selbſtmörderin nichts mehr ent⸗ deckt werden. Ueber die Perſonalien der Toten iſt nichts behannt. Ein auf dem Schiffsgeländer aufge⸗ fundener Geldbeutel der Toten enthielt lediglich einen geringen Geldbetrag, irgendwelche Papiere wurden jedoch nicht gefunden. U Viernheim, 28. Juli. Nach einem arbeitsreichen Leben konnte Frau Nikolaus Stumpf 4, Witwe, Magdalena, geb. Gallei, wohnhaft in der Bismarck⸗ ſtraße, am 27. Juli in ſeltener geiſtiger Friſche ihren 90. Geburtstag begehen. Die Jubilarin durfte mit ihrem vor ſechs Jahren verſtorbenen Ehemann 5 Feſt der goldenen und diamantenen Hochzeit eiern. Am 1. August 1937 Rennen um den 95 Auskunft und prospelt: Stödt. Verkehtsômt Freibutg. 2 hohen Scheuinsland wöhrend des Rennens. Ab 18 Uhr auf dem Nunsterpletz„Siegerehrung“ und Besucht FR ElSURä& im Breisgau Beaguei⸗ Decdtechαα auf den„Schauinsland“, Seginn 10 Uhr.— Gelegenheit zur Fahtt mit der Seilschwebebahn nach dem 1284 m Großes Badisches Weinfes! 1 die Stadt des Waldes, des Weines und der Gotik 2² 4 0 utofehrer FBFneusummieren Fernsptechet 5198 ethelte Dit Deine Beifen Gummi-Mayer, Landau Wenn äbgeléufen, lasse dieselben 5⁵⁴⁴ Fabtik füt Reifen-ktneuerung— Reifen- und Zubehör-Grobhandlung Stündig grees lager in neuen und gebrauchten Relfen w * ——— 5— —— Stunden vor ſeinen Landsleuten Kranzer und Müller und in Heppenheim(Bergſtraße) durchgeführt wurden, Anſere Schwimmſport-Amſchau Der vierte Länderkampſſieg gegen Oeſterreich Mehr kann man wirklich nicht verlangen, als vier Siege in Länderkämpfen innerhalb eines Monats: In Darmſtadt über die Franzoſen auf breiteſter Front, in Berlin über die Ungarn nur Schwimmer und Waſſerballer, in Holland über Hollands Waſſerballſieben und jetzt im Wemb ley⸗ Stadion über England mit Schwimmern, Schwimmerinnen und Waſſerballſpielern. Hut ab vor unſeren Schwimmern. Sie haben in dieſem Monat allerhand geleiſtet. Man überlege einmal, welche Strapazen allein dieſe Reiſen be⸗ deuten. Dann überall vollſter Einſatz gegen die Beſten anderer Nationen. Nochmals Hut ab! Man rechnete mit einem ſicheren Sieg über die Englän⸗ der. Und doch, es iſt ſchon ſo, wie wir es vorausſagten, man durfte ſie nicht unterſchätzen, die zähen Briten. Die deutſche Niederlage in der 4 mal 200⸗Meter⸗Kraulſtaffer der Männer war doch ein Schönheitsfehler, ſelbſt dann, wenn ſie vielleicht nur an einer etwas unglücklichen Mannſchafts⸗ aufſtellung lag. Es ſteht einwandfrei feſt: Die Engländer ſind wieder im Kommen und ſchon heute ein ſtärkerer Geg⸗ ner als Frankreich. Noch iſt unſer Durchſchnitt erheblich ſtärker und in einzelnen Diſziplinen kommen die Englän⸗ der noch nicht mit; aber ſie haben in wenigen Jahren nach Zeiten abſoluten Tiefſtandes doch ſchon einige Leute herausgebracht, die ſchon bei den Olympiſchen Spielen die Fachleute aufhorchen ließen. Ihre Schwimmerinnen zähl⸗ ten ſchon immer zur Weltklaſſe und es iſt merkwürdig, daß ſie auch gerade auf den Gebieten, die ja nun einmal Deutſch⸗ Iands Schwäche ſind, Rückenſchwimmer und Mittelſtrecken, uns ſchon weit überflügelt haben. Es iſt ſchon ſo: Man wird auf Englands Schwimmſportentwicklung ein wach⸗ ſames Auge haben müſſen. Nun kommen die Meiſterſchaften dran Reecht heiß wird es auch wieder bei den Deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften am 7. und 8. Auguſt im Düſſel⸗ dorfer Rheinſtadion zugehen. So klar vielleicht in den Einzelmeiſterſchaften einige Favoriten ſchon jetzt heraus⸗ ragen, ſo offen werden diesmal wohl die Staffelmeiſter⸗ ſchaften ſein. Das Kräfteverhältnis der führenden Vereine hat ſich zum Teil recht erheblich verſchoben; mit dem Beei⸗ ſtift wird nicht viel Zuverläſſiges herauszurechnen ſein. Noch iſt das Meldeergebnis nicht bekannt, aber es wird alles da ſein, was Anſpruch auf Meiſterehren erheben kann. Intereſſant ſind in erſter Linie die Mannſchaftskämpfe. In den Kraulſtaffeln geht es um die Führung zwiſchen Bremen und Magdeburg. In der Bruſtſtaffel muß Magdͤe⸗ burg ſich ſtark ſtrecken und die große Lagenſtaffel iſt über⸗ haupt ein Rätſel. Da hängt es eben oft an einem einzigen Mann und ſeiner Tagesform. Sichere Titelanwärter ſind eigentéich nur Fiſcher über 100 Meter Kraul, Plath über 200 und Arendt über 1500 Meter. Die 400 Meter Kraul ſind ſchon offen. Im Bruſtſchwimmen muß es durchaus nicht Sietas ſein und im Rückenſchwimmen muß Schlauch ſeinen Erbfeind Schwarz auch erſt geſchlagen haben. Im Springen ſollte Weiß dominieren, aber ein Fehlſprung und die Hoffnungen ſind weg. Bei den Frauen iſt die Frage Giſela Arendt oder Inge Schmitz. Im Rücken⸗ ſchwimmen gibt es gleich vier ausſichtsreiche Kandidatinnen. Im Springen iſt alles ͤrin. Es wird alſo ſchon allerhand los ſein in Düſſeldorf, Gegen JItalien und Angarn Die deutſche Box⸗Mannſchaft aufgeſtellt Den deutſchen Amateurboxern ſtehen als nächſte größer⸗ Aufgaben die Länderkämpfe gegen 9 Auguſt in Trieſt und gegen Ungarn am 1. September in Budapeſt bevor. Das Reichsfachamt hat bereits 16 Boxer namhaft gemacht, die die deutſchen Farben vertreten ſollen und von Mitte Auguſt ab zu einem Spezialtroining in Bad Blankenburg zuſammenkommen werden. Der deut⸗ ſchen Mannſchaft gehören ſämtliche acht Meiſter und als Erſatzleute eine ganze Reihe von Nachwuchsboxern an. Die Aufſtellung lautet wie folgt: Fliegengewicht: Looſchke(Nordhorn) Kaiſer(Gladbeck) Bantamgewicht: Graaf(Hamburg) Wilke(Hannover) Federgewicht: Völker(Berlin, Miner(Breslau) Leichtgewicht: Heeſe(Düſſeldorf) Murach(Schalke) Weltergewicht: luß(Köln) Nürnberg(Dresden) Mittelgewicht: ampe(Berlin) Baumgarten (Hamburg) Halbſchwergewicht: Koppers(Hannoverſpietſch(Leipzig) Schwergewicht: 9 55 Runge(Wuppertal) auſen Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auf der Rückreiſe von Budapeſt auch noch in Prag angehalten und dort der Kampf gegen die Tſchechoflowakei erledigt wird. Das wei⸗ tere Programm unſerer Amateurboxer umfaßt dann noch die Kämpfe gegen Ungarn(auf deutſchem Boden), Irlond, Schweden, Finnland und Polen. Polens Tennisſpieler erzielten in Warſchau im Mit⸗ ropapokal⸗Länderkampf gegen Italien am erſten Tag eine :0⸗Führung. Hebda ſchlug Palmieri, Wittman beſiegte Quintavalle und Spychala/ Warminſki waren im Doppel über Palmieri/ Romanoni erfolgreich. Am 1. Auguſt werden die Deutſchen Rudermeiſterſchaſten 1937 in Leipzig durchgeführt. Bis heute wurden als Meiſter⸗ ſchaftsrennen ausgerudert: 49 Einer, 20 Doppelzweier, 25 Zweier ohne Steuermann, 2 Zweier mit Steuermann, 13 Bierer mit und 25 Vierer ohne Steuermann, ſowie ſchließlich 25 Achter. Der Schauplatz der Deutſchen Ruder⸗ meiſterſchaften hat faſt alljährlich gewechſelt, ſoweit ein⸗ wandfreie 2000⸗Meter⸗Kampfbahnen vorhanden waren. Es gibt nur 315 deutſche Meiſterruderer Wenn man bedenkt, daß es Meiſterſchaften vom Einer bis zum Achter gibt und daß eine Viererbeſetzung etwa den Durchſchnikt darſtellt, ſo muß es wundernehmen, daß wir bisher bei ausgeruderten 159 Meiſterſchaftsrennen nur 315 deutſche Meiſterruderer zählen. Die Erklärung für dieſe geringe Zahl iſt aber einfach: Einmal haben viele Ruderer ihre Meiſterſchaft mehrere Jahre hintereinander Kleine Syort Nachrichten Der RV Friebrichshafen kam bei der Ruderregatta in Velden am Wörther⸗See zu zwei ſchönen Siegen. Im Junior⸗Achter ſchlugen die Friedrichshafener den Londoner Rowing⸗Club, außerdem waren ſie im Zweiten Senior⸗ Achter erfolgreich. Willi Kutſchbach, der ausgezeichnete Berliner Straßen⸗ fahrer, beteiligte ſich als einziger Deutſcher an der Vo⸗ geſen⸗Rundfahrt über 300 Km. mit Start und Ziel in Epinal. Sieger wurde der Franzoſe Antoine mit ſieben Minuten Vorſprung vor einer Gruppe, in der ſich auch Kutſchbach befand. Ulmer Kajak⸗Fahrer werden ſich an der öſterreichiſchen Kajak⸗Slalom⸗Meiſterſchaft beteiligen, die am 1. Auguſt in Loſenſtein ͤͤurchgeführt wird. Englands Amateur⸗Fußballſpieler trugen auf ihrer Auſtralienreiſe noch ein inoffizielles Spiel gegen Auſtralien in Melbourne aus, das ſie knapp mit 4ꝛ8 gewannen, nach⸗ dem die Einheimiſchen bei der Pauſe noch:1 geführt hatten. Deutſche Wagen wurden bei der Langſtreckenfahrt Rund um Litauen, die ſich über zwei Tage erſtreckte, von ein⸗ heimiſchen Fahrern zum Siege geführt. In der unbeſchränk⸗ ten Klaſſe ſiegte Ingenieur Salewſki auf Adler von In⸗ genieur Bimſtein auf Mercedes⸗Benz und in der kreinen Klaſſe war R. Sommer auf DaW erfolgreich. Der Biſdt Mannheim hat als neuen Fußball⸗Lehrer Karl Boſtelaar(Köln) verpflichtet, der zuletzt beim Kölner B tätig war. Der KBC ſchaffte unter Boſtelaars Füh⸗ rung den Aufſtieg zur mittelrheiniſchen Gauliga. Der TSB 1860 München wurde beim Marathonlauf der deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Mannſchaftsſieger vor Polizei Berlin und BTSV 50 Berlin. Ferencvaros Bubapeſt ſiegte im zweiten Mitropapokal⸗ Vorſchlußrundenkampf gegen die Fußballelf der Wiener Auſtria mit 6·1(:1) und machte damit die:4⸗Vorſpiel⸗ niederlage wett. Ferenevaros wird nun mit Lazio Rom die Schlußrunde beſtreiten. Der Preis der„Jährlings⸗Auktionen“, das Hauptereig⸗ nis bei den Pferderennen zu Karlshorſt(10 000 Mk.), er⸗ gab einen Ueberraſchungsſieg von Fortunata(K. Viſek) vor Brook und Korporal. Die Einlaufswette wurde mit 16868:10 notiert. Die Handballelf der Sͤä⸗Gruppe Heſſen ſiegte in Frank⸗ furt im Ausſcheidungskampf für die Reichswettkämpfe über die SA⸗Gruppe Oſtland mit 11:40 Toren. Das Spiel wurde erſt in verlängerter Spielzeit entſchieden. Rund um Nürnberg, ein Straßen⸗Radrennen über 167 Kilometer, wurde von dem Schweinfurter Heller in:54:30 dem Münchner Krückl gewonnen. Deutſchlands Kegler gewannen den in Düſſeldorf aus⸗ getragenen Länderkampf gegen Belgien mit 5546:5476 Holg. Beſter Einzelkegler war der Deutſche Schilling mit 586 Holz. Die Schwimm⸗Meiſterſchaften des Gaues Südweſt, die ſahen den 1. Frankfurter SC als den erfolgreichſten Verein mit 14 Siegen. Erwähnenswert iſt die gute Zeit von Minnich (Frankfurt) im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen mit:52 Min. Internationale Züricher Flugwoche Die 4. Internationale Züricher Flugwoche brachte am Dienstag bei wieder ausgezeichnetem Wetter Lediglich den Wettbewerb der Sport⸗ und Tourenflugzeuge. Nach Er⸗ ledigung einer techniſchen Prüfung auf dem Flugplatz in Zürich⸗Dübendorf mußten die Teilnehmer einen Drei⸗ Streckenflug über 636 Km., der in Lauſanne eine einſtün⸗ dige und in Bern eine halbſtündige Pauſe vorſah, zurück⸗ legen. Der Streckenflug wurde in Form eines Vorgabe⸗ wettbewerbs ausgetragen, bei dem für die Vorgaben die Form eines mittleren Tourenflugzeugs maßgebend war. Insgeſamt elf Teilnehmer bewarben ſich um den Preis, der auf Grund der Vorgabeformel von demjenigen Flug⸗ 0 gewonnen wurde, das als erſtes wieder in Dübendorf andete. Sieger wurde der Pole Eugen Przyſiecki(RWDD 13, Giypſi 130 PS), der die techniſche Prüfung mit 71 Punkten hinter ſich gebracht hatte und nach einer Flugzeit von drei Stunden und 31 Minuten 55,4 Sekunden als Erſter wieder in Dübendorf landete. Die deutſchen Piloten Dempewolf, Thomſen und Schule waren ſchon bei der techniſchen Vor⸗ prüfung ins Hintertreſfen geraten, und da ſie Vorgaben von 39 bis 52 Minuten zu keiſten hatten, konnten ſie auch durch gute Flüge keine weſentliche Verbeſſerung in der Wertung mehr erreichen und belegten in der genannten Reihenfolge den 8. bis 10. Platz. Während ſich die Flieger auf der Strecke befanden, wurde auf dem Flugplatz Düben⸗ dorf vor zahlreichen Zuſchauern ein intereſſantes Pro⸗ gramm mit Staffelflügen, Segelflugvorführungen und Fallſchirmabſprüngen gezeigt, bei dem auch die deutſche Kunſtfliegerin Liesl Bach mitwirkte. Beileid des Reichsverkehrs⸗ miniſters zum Tode E. v. Delius Der Reichsverkehrsminiſter hat anläßlich des Todes des Rennfahrers Ernſt von Delius beim Nürburgrennen an den Borſtand der Auto⸗Union Ach in Dresden⸗Ehemnitz nachſtehendes Telegramm geſanot: „Zu dem ſchweren Verluſt, der den deutſchen Kraft⸗ wagenſport durch den tragiſchen Tod ihres hoffnungsvollen Reanenaßrers Ernſt von Delius, dieſes vorbildlichen Sport⸗ ameroden, betroffen hat, ſpreche ich der Betriebsführung und Gefolgſchaft der Auto⸗Union mein wärmſtes Beileid Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 26. Meiſterſchaftsrudern in Leipzig aus mit der Bitte, meine herzlichſte Anteilnahm er Familie von Delius' zu Aberluitlekn“ Damen⸗Polo in Eugland Eine beſondere Volkstümlichkeit erlangt das Damen⸗Poloſpiel in England. Ranelagh bei London ſand kürzlich ein Damen⸗ Poloturnier ſtatt. Schlag auf Schlag folgen jetzt die motorſportlichen Groß⸗ ereigniſſe, die innerhalb der Reichsgrenzen die beſten Rennfahrer der alten Welt verſammelt ſehen. Knum iſt der Widerhall vom Nürburgring verklungen, da haben ſich die Fahrer mit ihrem Troß bereits wieder in Freiburg im Breisgau eingefunden, um ſich zuf den„Großen Bergpveis von Deutſchland“ vorzubereiten. Die letzte Hand wurde bereits an die Strecke gelegt, es liegt jetzt nur noch an den Fahrern und Maſchinen, wenn der von Hans Stuck gehiltene abſolute Bergrekord mit 112,0 Km.⸗Sto. nicht erreicht wird, nachdem im Vorjahre Bernd Roſemeyer auf Auto⸗Union bei ſchlechtem Wetter auf 112,7 Km.⸗Std. kam. Das Nennungsergebnis iſt— wie könnte es anders ſein?— ganz hervorragend ausgefzllen. Zehn Nationen haben 248 Meldungen getätigt. Davon entfallen 42 auf die Ausweisfahrer mit Krafträder. Die Kraftyrd⸗Lizenz⸗ fahrer leiſteten 109 Unterſchriften, den Kampf der Sport⸗ wagen nehmen 43 kompreſſorloſe und 21 Fahrzeuge mit Kompreſſor auf, wöhrend für die Rennwagenkbiſſe 88 Fah⸗ ver gemeldet wurden, elf von ihnen ſtarten in der un⸗ beſchränkten Klaſſe. Ueberraſchend groß iſt die Beteiligung des Auslandes, was aus folgenden Zahlen khrr hervor⸗ geht. Italien ſchickt 18 Fahrer, die Schweiz 10, Oeſter⸗ reich 8, Ungarn und Englband je 3, Holl und, Belgien, Spanien und Schweden ſind je einmal vertreten. Da das Schauinsland⸗Rennen als einziger Berglauf zur Meiſter⸗ ſchaft von Deutſchland im allen Klaſſen gewertet wird, hiben ſich die deutſchen Spitzenfahrer nahezu ohne Aus⸗ nahme eingeſchrieben. Leoiglich einige wenige Fahrer haben es im Hinblick auf den Großen Preis von Deutſch⸗ land für Krafträder in Hohenſtein⸗Evnſtthal vorgezogen, ſich und ihre Maſchinen noch zu ſchonen. Jan Mittelpunkt ſteht natürlich, wie immer, der Kampf der„großen Rennwagen“. Roſemeyer, Stuck(Auto—— und Coracciola, v. Brauchitſch(), Lang(Mercedes⸗Benz ſind die„Gegenſpieler“ von denen Cargcciolr, Roſemeyer und von Brauchitſch noch allein Ausſichten haben, die deutſche Straßenmeiſterſchaft zu gewinnen. Der Kampf gegen die Uhr und gegen die Strecke wird hier beſonders ſcharf entbrennen. Die beiden Mercedes⸗Benz⸗Fuhrer ſind ſehr darauf bedacht, Europameiſter Bernd Roſemeyer den errungen und außerdem ſaßen viele Meiſter auch in ver⸗ ſchiedenen Bootsgattungen, oft ſogar im gleichen Jahr. Faſt ein Jahrzehnt ſtand an der Spitze der erfolg⸗ reichſten deutſchen Meiſterruderer der Frankfurter Walter Flinſch vom Frankfurter Ruderverein von 1865, Frankfurt a. Main, mit 10 errungenen Meiſterſchaften. Flinſch, der jetzt Fluglehrer iſt, kann ſich mit Recht auch heute noch als vielſeitigſter Meiſterruderer bezeichnen, denn er war in fünf verſchiedenen Bootsgattungen erfolgreich. Aber im Vorjahr wurde er entthront durch Ernſt Gaber, der nun ſeit 1936 mit 11 Meiſterſchaften allein die Spitze hält. Gaber hat nicht nur alle 10 Meiſterſchaften ſeines Heimatvereins, des Mannheimer RV Amicitia, miterkämpft, ſondern war noch ein 11. Mal in der Würzburger Renn⸗ gemeinſchaft erfolgreich, die für Deutſchland 1935 in Berlin⸗ Grünau die Europameiſterſchaft im Vierer mit Steuer⸗ mann errang. Von den 45 Meiſterruderern, die dreimal und noch häu⸗ figer die alte goldene Kette oder den ſchlichten ſilbernen Eichenzweig, der für Meiſterſchaſten im Mannſchaftsboot gegeben wird, in Empfang nehmen konnten, ſind heute ſchon faſt alle in den„ſportlichen Ruheſtand“ getreten und haben dem Nachwuchs den Weg zu den höchſten Ehren des deut⸗ ſchen Ruderſports freigemacht. Nur einer iſt auch diesmal wieder dabei: Dr. Herbert Buhtz, der ſechsfache Deutſche Meiſter, der ſchon als Schüler in Magdeburg Meiſter⸗ ruderer wurde, als einziger Deutſcher zweimal die be⸗ rühmten„Diamant Skulls“ in Henley errungen hat und der in dieſem Jahr nach zweijähriger Unterbrechung wie⸗ der ins Rennboot geſtiegen iſt. Für den Berliner Ruder⸗ Club wird er in Leipzig im Vierer und Achter ſtarten. Vielleicht glückt es ihm, zum ſiebenten Male Meiſter zu werden. Das nennt ſich Weltmeiſterſchaſt Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird be⸗ ſtimmt ſchon in allernächſter Zeit um eine Senſation rei⸗ cher ſein, um die wir Amerika allerdings nicht beneiden. Wie aus Neuyork gemeldet wird, hat„Weltmeiſter“ Joe Louis den Vertrag, um den Titel mit dem britiſchen Schwergewichtsmeiſter Tommy Farr zu kämpfen, unter⸗ zeichnet. Das Treffen findet am 26. Auguſt im Neuyor⸗ ker Yankee⸗Stadion ſtatt, für das Louis eine Börſe in Höhe von 40 v. H. der Einnahme zugeſichert bekam, wäh⸗ rend ſich Tommy Farr mit 20 v. H. begnügen muß. Unſer Meiſter aller Klaſſen, Max Schmeling, iſt alſo erneut verurteilt, zuzuſehen, wie zwei Boxer um den Titel kämpfen, der ihm ſchon lange Zeit zuſteht. Das hat der farbige Louis vor einem Jahr nur zu deutlich zu ſpüren bekommen, als Schmeling ihn auf die Bretter ſtreckte. Tommy Farr zog es vor, den gleichen Weg zu beſchreiten wie Braddock, er hielt den durch ſeine Unterſchrift beſiegel⸗ ten Vertrag nicht ein, wodurch er ſich verpflichtet hatte, gegen Schmeling anzutreten. Die Lockungen des Dollars waren alſo ſtärker als ein Manneswort. Trotz allem glau⸗ — wir, daß auch Schmelings Stunde noch einmab kommen wird. Zum 13. Male am Schauinslano Großer Bergyreis von Deutſchland Vorfahrsſieg und Titel, Hans Stuck aber den abſoluten Rekord abzujagen. Nun, wenn der Wettergott gute Miene macht, dann iſt in Lieſer Beziehung wirklich das Beſte zu erhoffen. Die Alfa Romeo und Maſerati haben ſicher nur Ueberraſchungsauſichten. In den übrigen Rennwagen⸗ klaſſen ſind nur ausländiſche Fabrikate am Start. Bei den kompreſſorloſen Sportwagen iſt BMW recht ſtark vertreten, u. u. mit Richter, Röſe, Heinemann und Brudes, die ſich auch die erſten Siegesausſichten errechnet haben, wobei allerdings gerade hier Ueberraſchungen ſehr nahe liegen. Die Kompreſſorwagen ſtammen vornehmlich aus dem Auslande. Sehr ſcharfe Fahrten wird man bei den Krafträdern er⸗ leben. Obwohl die Ausländer mit ſchwellen Maſchinen, wie die Velocette, zur Stelle ſind, dürfte es wohl in der Hauptſache deutſche Siege geben, denn diie Streckenkenntnis iſt von Bedeutung. luge, Winkler, Petruſchke(DRW) bei den„kleinen“, Fleiſchmann, Mellmann(RSuu) Hamel⸗ ehle, Kohfink(Norton) bei den 350ern und Mansfeld, Bodmer, Herz(Dach) bei den„großen Rädern“ wird mam in den Ergebnisliſten wiederfinden., Braun, Kahrmann, Schumann(DaW), Zimmermnn, Detert⸗Fauſt(NSu) und Bock(Norton) ſind die ſtärkſten Seitenwigenfohrer. Hingu kommen noch die ehrgeizigen Ausweisfahrer auf Solokraft⸗ rädern. Alles in allem ſtehen wieder erſtklaſſige Rennen in Ausſicht. Am die deutſche Schach⸗ meiſterſchaft Ueberraſchungen in der 9. Runde.— Kieninger bleibt an der Spitze. In der 9. Runde der Kämpfe um die deutſche Schach⸗ meiſterſchaft gab es eine Reihe von Ueberraſchungen. So verlief die wichtige Begegnung Michel— Rellſtab unent⸗ ſchieden. Der Münchener Kohler wurde nach einem Zeit⸗ notfehler von dem Norddeutſchen Rodatz mattgeſetzt. Der Berliner Richter erzielte gegen Dr. Lachmann nur ein mageres Unentſchieden. Ernſt⸗Gelſenkirchen ſchͤug nach einem ſchneidigen Königsangriff den Münchener Zollner. Heinrich verlor ein Damenendſpiel gegen den Hamburger Reinhardt, während das Turmenoſpiel Engels⸗Däſſeldorf gegen den Kölner Kieninger unentſchieden ausging. Nach achtſtündigem Kampf mußte der Breslauer Schmitt gegen den Hamburger Kranki ſchließlich Remis gehen. Der Stand nach der 9. Runde: Kieninger 656 Punkte, Rellſtab, Schmitt je 6 Punkte, Richter, Reinhardt je 59 Punkte, Ernſt, Dr. Lachmann, Michel je 5 Punkte, Engels, Zollner je 455 Punkte, Kranki 4 Punkte, Kohler, Rodatz je 27 Punkte, Heinrich 74 Punkt. Im Verbandsturnter führt mit der öͤͤritten Runde der Bochumer Rogman mit 2/ Punkten vor Hennig⸗Kiel 2 Punkte und eine Hängepartie ſowie Hans Herrmann⸗ Bochum mit 2 Punkten. Das Vier-Meiſter-Schachturnier 8 Noch keine Entſcheidung 26 Das Vier⸗Meiſter⸗Schachturnier wurde am Dienstag ford⸗ geſetzt. Aljechin ſpielte gegen Weltmeiſter Euwe eine ſpa⸗ niſche Partie. Im neunten Zug erfolgte ein bisher als ſchlecht geltender weißer Läuferzug(L. e 1— f4). Euwe, der mit Recht eine Neuerung vermutete, wagte nicht, den bisher als Widerlegung angeſehenen Zug g7— g 5 zu ſpielen. Aljechin kam ſofort zum Angriff. Man hatte je⸗ doch das Gefühl, daß er nicht die ſtärkſte Fortſetzung fand. Euwe glich das Spiel aus und verſchaffte ſich ſchließlich in der d⸗Linie einen Freibauern. Es fragt ſich, ob dieſer Bauer ſtark ooer ſchwach iſt, worüber bei Abbruch im 31. Zug die Meinungen der Sachverſtändigen geteilt ſind. Saemiſch wählte gegen Bogoljubow die Damen⸗indiſche Verteidigung. Es entſtand ein ſchwerer Stellungskampf, in dem Saemiſch durchweg die beſte Verteidigung fand. Der Kampf wurde im 32. Zug abgebrochen. Bogoljubow hat das freiere Spiel. Die Entſcheidung fällt alſo erſt am Mittwoch, wo drei Hängepartien, von denen die Partie Saemiſch— Aljechin klar zugunſten des letzteren ſteht, ausgetragen werden. Stand: Euwe 37½ Punkte plus eine Hängepartie, Bogol⸗ jubow 2/ Punkte plus eine Hängepartie, Aljechin 2 Punkte plus zwei Hängepartien, Saemiſch 1 Punkt plus 2 Hängepartien. Neunter großer Preis von Monato Am 8. Auguſt wird auf der bekannten Caſino⸗ und Hafenrunoſtrecke in Monte Carlo der Große Automobil⸗ preis von Monaco zum neunten Male entſchieden. Die Veranſtalter teilen jetzt mit, daß die abgeſchroſſene Teil⸗ nehmerliſte nunmehr 16 Spitzenfahrer Europas umfaßt. Deutſchland iſt durch die Auto⸗Union und Mercedes⸗Benz erwartungsgemäß ſtark vertreten. Die Hauptgegner ſind die Fahrer der Scuderia⸗Ferrari auf Alfa Romeo. Für die Auto⸗Union ſtarten Bernd Roſemeyer, Hans Stuck und Rudolf Haſſe, während H. P. Mäller als Erſatzfahrer nam⸗ haft gemacht wurde. Mercedes⸗Benz hat Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitſch, Hermann Lang und G. Zehender gemeldet, während hier Richard Seaman als Erſatzfahrer gilt. Die Seuderia Ferrari erſcheint mit Dr. G. Farina, Brivio, Pintacuda und Sommer. Der beſte Alfa⸗Romeo⸗ Fahrer, Tazio Nuvolari, wurde einſtweilen als Fahrer noch nicht genannt. Als Privatfahrer nehmen auf Maſerati und Alfa Romeo die Italiener Biondetti und Soffietti, der Ungar Hartmann, Rüeſch(Schweiz) ſowie Pietſch (Deutſchland) teil. Ausloſung der Einzel Internationale Tennismeiſterſchaft von Deutſchland Am Dienstagabend wurde die Ausloſung für die Ein⸗ zelſpiele bei den Internationalen Tennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland in Hamburg vorgenommen. Geſetzt wur⸗ den bei den Männern von oben nach unten: v. Cramm, Deſtremau, MeGrath, Farquharſon, Punceo, Crawforo, Kho Sin Kie und H. Henkel. Gottfried von Cramm hat es in ſeinem Achtel in erſter Linie mit Bromwich zu tun. Deſtremau trifft vorausſichtlich auf Avory, Boſſi und Graf Baworowſki und im Achted von MacGrath befinden ſich Hebda, Butler, Lund und Cejnar. Im vierten Achtel unter Führung von Farquharſon ſtehen Dettmer, Mitic und Szigeti. In Puncec“ Achtel befinden ſich Caska, Bart⸗ kowiak, Denker und Petra. Metaxa, Kirby, Göpfert und Dr. Deſſart ſind die Stärkſten des ſechſten Achtels, das Crawſord anführt. Im ſiebenten Achtel wartet der Chineſe Kho Sin Kie auf Kukyljevic oder Sproule, im letzten, von Heinrich Henkel a rten Achtel, trifft man Wilde, Vo⸗ dicka und Troczynſki. Bei den Frauen führen die— zelnen Viertel von oben nach unten: Sperling, Couquerque Gräfin de la Valdene, die nachgemeldet hat, und Marie⸗ Auf dem Poloplatz von (Atlantie, Sasser-.) luiſe Horn an. Bei den Mei i 10 Nationen vertreten. ——— — ——— — HANDELS- u WIRTSCHAFTS.-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung —————.......——..........————— Zuversichiliche Grundhaliung Akſienmärkie ruhig— Renien behaupiei Mittwoch, 28. Juli 1937 Suddeuische Zucker AG., Mannheim O Mannheim, 28. Juli. In der heute unter dem Vorſitz von Geh. Juſtizrat Dr. Zapf abgehaltenen GV war ein Ac von 2 261 200/ vertreten. De: bekannte Abſchluß mit 10 v. H. Dividende wurde einſtimmig genehmigt. Der geſamte AR, deſſen Amtszeit abgelaufen war, wurde wie⸗ dergewählt bis auf Herrn Joſef Flegenheimer aus Stutt⸗ gart, der auf eigenen Wunſch ausgeſchieden iſt. Die Fa⸗ milie Flegenheimer bleibt im AR weiter vertreten durch Herrn Albert Flegenheimer. Neugewählt wurden die Her⸗ ren Dr. Jlario Monteſi(Padua), Dr. Oskar Rabbethge und Direktor Karl Büchting(beide Zuckerfabrik Klein⸗ Wanzleben) Dazu erklärte der Vorſitzende, daß Herr Monteſi als Vertreter einer Großaktionärgruppe vorgeſchlagen werde (die bereits durch Dr. Leonardo Monteſi im AR vertreten iſt). Die Zuwahl der beiden anderen Herren erfolge im Intereſſe einer freundſchaftlichen Zuſammenarbeit mit der Zuckerfabrik Kiein⸗Wanzleben vorm. Rabbethge u. Gieſecke AG, derzufolge dieſe Firma einen größeren Poſten Aktien der Südzucker erworben hat, während ſich die Südzucker in gleicher Weiſe bei Klein⸗Wanzleben beteiligt hot. Im Zuſammenhang hiermit habe die Firma J. u. A. Flegen⸗ heimer, vorm. Württembergiſche Melaſſefutterwerke Gmbc, Stuttgart, einen großen Teil ihres Beſitzes an Südzucker⸗ Aktien— wie wir hören, handelt es ſich um mehr als zwei Drittel des bisher bei Flegenheimer ruhenden Aktien⸗ beſitzes— abgegeben. Der GV von Klein⸗Wanzleben werde die Wahl von Kommerzienrat Schumacher(Südzucker) in den AR vor⸗ geſchlagen werden. Herrenmühle vorm. c. Genz AG., Heidelberg 4 60.H. Dividende Die Geſellſchaft berichtet über das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr 1936, daß ein Teil des Vermahlungsrückſtandes aus dem Vorjahre aufgemahlen werden konnte. Die teil⸗ weiſe geringeren Qualitäten des Weizens, der hohe Feuch⸗ tigbeitsgehalt ſowie die ſchwierige Beſchaffung des Mahl⸗ gutes und die dadurch verurſachten Sonderkoſten hätten das Ergebnis, beſonders in der erſten Hälfte des Geſchäfts⸗ jahres, nachteilig beeinflußt. Nach Vornahme aller Ab⸗ ſchreibungen und Rückſtellungen verbleibt einſchließlich des Vortrages aus dem Vorjahr von 14 524 4 ein Reingewinn von 41 175(65 744) /, aus dem 4(5) v. H. Dividende aus⸗ geſchüttet werden. In der Erfolgsrechnung wird ein Netto⸗Ertrag von 576 378(554 978)/ ausgewieſen, dazu treten noch 10 751 triebs⸗ und Handlungsunkoſten 27 170(473 542) /4. An⸗ dererſeits erforderten Perſonalkoſten 234422(211 574)., Zinſen und Beſitzſteuern 76 274(71 917) 4, ſonſtige Be⸗ trieebs⸗ und Handlungsunkoſten 227 170(173 542) /. An⸗ lageabſchreibungen werden mit 53 052“/(57 893 ſowie 9825 auf Forderungen und Wertpapiere) angegeben. In der Bilanz erſcheinen bei unv. 750 000/ AK. und 75 000/ Reſerven Rückſtellungen nur noch mit 4500/ (20000/ Rückſtellung für zweifelhafte Forderungen und 30 000 ſonſtige Rückſtellungen), nachdem alle zweifelhaf⸗ ten Außenſtände unter Verwendung der Rückſtellung aus dem Vorjahr abgebucht wurden. Der Penſionsfonds wird mit 28 500(10 000)/ ausgewieſen. Verbindlichkeiten be⸗ tragen hauptſächlich durch Minderung der Verpflichtungen aus der Annahme von gezogenen Wechſeln auf 200 513 (677 976)„“ und der Bankſchulden auf 99 168(185 015) 4 nur noch 473 761(1 004 076) 4. Andererſeits iſt auch das Umlaufsvermögen mit 455 128(1 063 086)&4 ſtark vermin⸗ dert. Vorräte betragen nur noch 188 174(697 210) /, Waren⸗ forderungen 183 460(252 976) J, Wechſel und Schecks 13 6²8 (60 070) 4, während Wertpapiere auf 15397 6180) A, Bankguthaben auf 81 484(21 255)„ ſtiegen. Das Anlage⸗ vermögen ſteht bei 42 360„/ Zugang an Maſchinen und maſchinellen Anlagen mit 920 001(917 001) zu Buch. Der Poſten Waſſerkraftantage hat ſich auf beiden Seiten durch⸗ Rückzahlung der Jahresrate auf 135 000(145 000) ver⸗ mindert. Die in Heidelberg abgehaltene 41. o. HB, bei der 405 500 Mark mit 4055 Stimmen vertreten waren, genehmigte den Abſchluß. Der nach Abzug der Tantiemen verbleibende Gewinnreſt von 10 110 /% wird auf neue Rechnung vor⸗ getragen. Auch die übrigen Regularien wurden einſtim⸗ mig genehmigt und ebenſo Entlaſtung erteilt. * Hanſa⸗Haus AG, Mannheim. Das Geſchäftsjahr 1936 ſchließt mit einem Rohertrag von 41 167(689 748), dazu treten noch 68(105)/ ao. Erträge. Nach Abzug der Un⸗ koſten, von denen Perſonalkoſten 6610(5792) 4, Zinſen und Betriebsſteuern 24054(25 140)/ ausmachen, ſowie 6857(wie i..) Abſchreibungen verbleibt ein Verluſt von 552(4022) /, der ſich um den Verluſtvortrag 1035 auf 2279(1727)/ erhöht. In der Bilantz werden An mit 100 000 /, Hypotheken mit 955 000 unv. ausgewieſen. Verbindlichkeiten betragen 2 855(682 810) J. Andererſeits ſind Grundſtück und Gebäude mit 315 078(318 795) be⸗ wertet. Die geſamten Forderungen belaufen ſich auf 153 194 (153 985) l. „ Bamberger Kalikofabrik AG., Bamberg.— Wieder Verluſt. Bei der Geſellſchaft verlief laut Bericht das Ge⸗ ſchäftsjahr 1936 recht unterſchiedlich in Beſchäftigung und Abſatzmöglichkeit. Wie bereits im vorjährigen Geſchäfts⸗ bericht erwähnt, war zu Beginn des Jahres mit Rückſicht auf die Rohſtoffkontingentierung die Arbeitszeit etwas zu⸗ rückgeſetzt. Gleichzeitig waren aber auch die Abrufe im ganzen erſten Semeſter ſehr beſcheiden, obwohl es an Wa⸗ ren nie mangelte. Erſt in der zweiten Jahreshälfte ſetzte eine Abſatzbelebung ein. Es war der Geſellſchaft möglich, den auftretenden Bedarf dadurch zu befriedigen, daß ſie ſich ſeit langem ſchon auf hochprozentige Zellwollmiſchgarne für Bucheinbandſtoffe umgeſtellt hatte, während ſie trotz der Webereikontingente mit Berufs⸗, Schuhköpern und ähnlichen Stoffen im Rahmen der vorgeſchriebenen Roh⸗ ſtoffmiſchungen helfen konnte. Die zange angeſtrebte Zu⸗ ſammenarbeit der deutſchen Herſteller bei der Ausfuhr von Einbandſtoffen wurde im Laufe des Jahres erreicht. Durch die Abwertung verſchiedener Währungen entſtanden jedoch neue Schwierigkeiten im Auslandsabſatz und entſprechende Verluſte an Guthaben. Da es notwendig war, auf For⸗ derungen aus früheren Jahren eine weitere weſentliche Rückſtellung vorzunehmen, ergab ſich ein neuer Verluſt von 14 406(i. V. 15 884) /, um den ſich der Verluſtſaldo auf 64 440/ erhöht. Neben den geringeren Abſchreibungen auf Anlagen von 84521(109 260) ſind andere Abſchrei⸗ bungen erhöht mit 17 278(4818)/ verbucht. Der Roh⸗ ertrag des Betriebes iſt mit 0/33(0,847) Mill. etwas niedriger als im Vorjahr. Die Bilanz zeigt bei 805.000% Aktienkapital die öproz. Teilſchuldverſchreibungen mit un⸗ verändert 0,18, Warenſchulden mit 0,96(0,07), Verbindlich⸗ keiten gegenüber Konzerngeſellſchaften mit 0½6(0,63), Ak⸗ zepte mit 0,02(0,04), Bankſchulden mit 0,25(0,18) und ſon⸗ ſtige Verbindlichkeiten mit 0,04(0,02) Mill.. Anderer⸗ ſeits werden Vorräte mit 0,66(0,59) und Warenforderun⸗ gen mit 0,40(0,36) Mill. aufgeführt. * Wieder Verluſtabſchluß der Geſellſchaft Süd⸗Kamerun, Hamburg. Die Geſellſchaft legt für die HVam 10. Auauſt 1937 den Geſchäftsbericht für die Zeit vom 1. Jusi 1936 bis zum 31. Dezember 1036 vor. Danach ſtand die Berichtszeit unter dem Zeichen der im September 1936 beſchloſſenen Zuſammenlegung des bisherigen Stammkapitals und der Kapitalerhöhung. Durch die Kapitalerhöhung wurde die Geſellſchaft in die Lage verſetzt, die gründliche Durchreini⸗ gung der Pflanzungen Zkaſſa in die Wege zu leiten. Ein Direktoriumsmitglied wurde zuſammen mit dem Pflan⸗ zungsleiter und einem weiteren Pflanzungs⸗Aſſiſtenten nach Kamerun entſandt, um ſich über die beſtmöglichſte Aus⸗ nutzung des Pflanzungsgeländes an Ort und Stelle zu unterrichten. Wenn über das Ergebnis auch Endgültiges noch nicht geſagt werden kann, ſo hat ſich jedenfalls ergeben, Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe freundlich Fraukfurt, 28. Juli. Bei ruhigem Geſchäft verzeichnete die Börſe zu Be⸗ ginn eine freundliche Grundhaltung. Die einzelnen Marktgebiete lagen nicht ganz einheitlich, jedoch überwogen die Befeſtigungen. Am Montanmarkt konnten ſich Höſch um ½, Buderus um 1386 erhöhen, während andererſeits Rheinſtahl 4, Ver. Stahl 96 v. H. niedriger eröffneten. Chemiewerte lagen vorerſt ruhig, J6 Farben mit 1697 unverändert. In der Elektrogruppe hatten El. Licht und Kraft mit plus 1 v. H. eine ſtärkere Befeſtigung zu ver⸗ zeichnen. Die übrigen Veränderungen gingen nach beiden Seiten nicht über v. H. hinaus. Maſchinen⸗ und Mo⸗ torenwerte waren bis auf Mönus, die um„6 leichter lagen, durchweg erhöht. Junghans gewannen ½ v.., Daimler v. H. Beſonders beachtet waren Zellſtoffwerte, Aſchaf⸗ fenburger kamen mit 153,25(152,5) zur Notiz. Auf den ſonſtigen Marktgebieten waren noch Cement Heidelberg mit plus 185 v. H. ſtärker befeſtigt. Die Erſtnotitz für die neuen Nordd. Lloyd⸗Aktien ſtellte ſich auf 101.— Am Rentenmarkt lagen Reichsaltbeſitz mit 12676 unverändert, ebenſo Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,70. Im Verlaufe ſetzten ſich auf faſt allen Marktgebieten Befeſtigungen durch. Stark beachtet waren weiter Zell⸗ ſtoffwerte. Feldmühle wurden zu 14950(148,50) geſucht. Walbhof ſtiegen auf 166,50(164,25), Aſchaffenburger um weiter 4 v. H. auf 153,50. Eine weſentliche Erhöhung hat⸗ ten ſerner Bemberg mit 157 bis 160(15676) zu verzeich⸗ nen. Von ſonſtigen Werten konnten ſich noch Junghans im Verlauf 141,50 nach 140,50 befeſtigen. Klöckner waren mit 138,25 um 7 v. H. höher. Auch der Rentenmarkt lag feſt. Kommunalumſchuldung ſtiegen auf 94,80 nach 94,70, Rheiniſche Städtealtbeſitz auf 132%(192) und Süddeutſche Städtealtbeſitz auf 1327— (132,50). Dekoſama Neubeſitz wurden mit 51 rationiert. Am Pfanöbriefmarkt waren Frankfurter Hyp.⸗Liqu. mit 101,35(101,25) etwas feſter, während Meininger Hyp. und Naſſauer Landesbank Liqu. nur knapp behauptet lagen. Reichsbahn⸗VA waren mit 12776 unverändert. Berliner Börſe: Aktien bei ruhigem Geſchäft eher freundlich. Berlin, 28. Juli. Da der berufsmäßige Börſenhandel ſich in den letzten „Tagen offenbar kräftig entlaſtet hat, trat von dieſer Seite her kaum noch Angebot auf. Infolgedeſſen waren auch kaum noch Kurseinbußen von Belang feſtzuſtellen, viel⸗ mehr konnten ſich bei weiter vorhandenem Anlagebedarf des Publikums Beſſerungen durchſetzen, was dadurch ge⸗ fördert wurde, daß der Geldmarkt trotz des bevorſtehenden Monatsſchluſſes ein verhältnismäßig ſehr flüſſiges Aus⸗ ſehen zeigt. Allerdings erſtreckte ſich das Kaufintereſſe nur auf einige Spezialpapiere und⸗Märkte. So fielen nament⸗ lich Papier⸗ und Zellſtoffaktien mit etwas lebhafteren Um⸗ ſätzen und ſteigenden Kurſen auf; Waldhof zogen um 145 Aſchaffenburger um 1 und Feldmühle um 7 v. H. an. Bei Junghans dürften wieder Abſchlußerwartungen für eine Sieigerung von etwa 194 v. H. maßgebend geweſen ſein. Auch einige Verſorgungswerte waren für Anlagezwecke geſucht, ſo HEW(plus 1 v..). Montanwerte lagen ziem⸗ lich uneinheitlich. Mannesmann ſtiegen um 76, Buderus um 7 v.., während Harpener um 75 und Laurahütte um „ v. H. zurückgingen. Braunkohlenwerte waren bis auf Deutſche Erdöl und Niedevläuſitzer(minus und minus 2 v..) geſtrichen. Auch bei Kaliaktien mußte die Kurs⸗ feſtfetzung zunächſt mangels Umſatzes vielfach unterbleiben. Wintershall konnten einen Anfangsgewinn von 74 v. H. allerdings ſofort auf 7 v. H. ſteigern. Von chemiſchen Papieren gaben Farben nach einer um 5 v. H. höheren Eröffnung ſogleich wieder auf den Ausgangskurs von 169 nach. Bei den Glektrowerten zogen Accumulatoren, Deutſche Atlanten, Lichtkraft und Schuckert um etwa 4 v. H. an. An den übrigen Marktgebieten des variablen Verkehrs fielen nur noch Deutſche Waffen und Dierig mit je minus 1 v. H. auf. Von Schiſfahrtsaktien wurden heute bei Ha⸗ pag und Nordd. Lloyd erſtmals die im Verhältnis 51 zu⸗ ſammengelegten Aktien gehandelt, und zwar auf Vortags⸗ baſis mit 93 und 101. Bemerkenswert feſt lagen von den ſogenannten unnotierten Werten Deutſche Gaſolin mit plus 3½, ſchwächer dagegen Ford mit minus 2/ v. H.— Am Rentenmarkt hält das Intereſſe für Umſchuldungsanleihe an, die heute erneut um 10 Pfg. auf 94,70 anſtieg. Reichs⸗ altbeſitz notierten unperändert 12674, Reichsbahnvorzüge plus 6 v. H. Im Verlauſe kam es an den Aktienmärkten bei Rück⸗ käufen der Kuliſſe vielfach zu Erholungen, allerdings nur um Prozentbruchteile. Daneben entwickelten ſich aber einige Sonderbewegungen, die ſpäter den freundlichen Grundton feſtigten. So ſtiegen Daimler, bei denen man, auf die gute Beſchäftigungslage verweiſt, um rund 27 v. H. an, im gleichen Ausmaß waren ferner auch Bemberg gebeſſert. Am Kaſſarentenmarkt ſtanden heute die Kommunal⸗ obligationen der Realkreditinſtitute im Mittelpunkt. Bei ——————— daß bei weiterer günſtiger Entwicklung der Produktions⸗ preiſe die Grundlage für eine geſunde Wirtſchaft gegeben ſein dürfte. Die bisher eingeleiteten Maßnahmen erfor⸗ derten naturgemäß zunächſt die Aufwendung von Mitteln, denen entſprechende Einnahmen noch nicht entgegengeſtellt werden können. Da eine einwandfreie Wertſchätzung der vorhandenen Kulturen erſt vorgenommen werden kann, wenn die zur Zeit in Gang befindliche Durchreinigung der alten Beſtände beendigt iſt, hat die Geſellſchaft davon ab⸗ geſehen, die in der Berichtszeit aufgewendeten Koſten in Inveſtierungskoſten und reine Betriebskoſten aufzuſpalten, ſo daß ein Verluſt von 28 227 // ausgewieſen wird, der vorgetragen werden ſoll. Bei der Groß⸗Anteilsinhaberin, die die nicht von den alten Anteilseignern auf Grund ihres Bezugsrechts gezeichneten neuen Anteile Lit. E zu übernehmen ſich verpflichtet hat, hat die Geſellſchaft der Vereinbarung gemäß in der Berichtszeit 100 000 und im laufenden Geſchäftsjahr weitere 50 000 4 abgerufen, wäh⸗ rend der Reſt der Süd⸗Kamerun jederzeit im Rahmen ihres Ausbau⸗Programms zur Verfügung ſteht. In der Eigengebietsfrage iſt in der Berichtszeit eine Aenderung nicht eingetreten.— Da die vorhergehende Rechnungslegung für 6% Jahre galt, iſt ein Vergleich der Gewin⸗ und Ver⸗ luſtrechnungen nicht möglich. ak Lampertheim. Hier fand die Generalverſammlung des Alten Kohlen⸗Konſum⸗Vereins ſtatt. Im Geſchäfts⸗ bericht konnte der Borſitzende M. Gutſchalk von einem normalem Geſchäftsbetrieb im letzten Jahre berichten. Rechner Schenkel gab den Rechenſchaftsbericht, aus dem zu erſehen war, daß etwa 14000 Zentner Kohlen, Koks, Bri⸗ ketts uſw. abgeſetzt wurden; der Geldumſatz hierfür war 20188. Für alte Forderungen wurden 110/ abge⸗ ſchrieben. Der Reingewinn betrug 276/ und wurde je zur Hälfte der Betriebsrücklage und dem Reſervefonds gut⸗ geſchrieben. Die Bilanz wurde genehmigt, wie man au der Verteilung des Reingewinns zuſtimmte und den Ver⸗ waltungsorganen einſtimmig Entlaſtung erteilte. Aus dem Vorſtand ſcheidet ſatzungsgemäß M. Gutſchalk aus, der wiedergewählt wurde. Für das Aufſichtsratsmitglied Biene⸗ feld wurde Fal. Kern gewählt wegen Krankheit des Aus⸗ ſcheidenden. Unter Mitteilungen gab der Vorſitzende einen Ausblick auf das neue Geſchäftsjahr, das einen recht ver⸗ heißungsvollen Anfang genommen habe. Es ſeien bis jetzt bereits wieder 37 neue Mitglieder der Genoſſenſchaft bei⸗ getreten. Der Mitgliederſtand betrug am Ende des Ge⸗ ſchäftsjahres 311, er dürfte bis zum Jahresende bis zu 350 ſteigen. ten erneut Steigerungen um i. V. zum Ausdruck kommt. wieder recht knappem Angebot, aber lebhaftem Bedarf, tra⸗ 76 bis 74 v. H. ein. Von Stadtanleihen gewannen 29er Kaſſel v. H. Hamburger Neubeſitz zogen um 0,30 an. Zu erwähnen ſine ſerner von Provinzanleihen 26er Brandenburg mit minus M, von Schutzgebiets⸗Anleihen 1918er mit plus 0,10 und 1939er Poſtſchätze mit plus 76 v. H. Von Induſtrieobligationen büßten die neuen Harpener v. H. ein. Am Einheitsmarkt waren heute wieder Hypotheken⸗ banken geſucht. Bayeriſche Hypotheken zogen um 74 v. H. an. Sonſt ergaben ſich Beſſerungen von 74—/ v. H. Im Gegenſatz zur Algemeintendenz ſtanden nur Hamburger Hypotheken mit minus 7 v. H. Von Großbankaktien zogen Dedibank um und Handelsgeſellſchaft um 7 v. H. an. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank gaben aus den bekannten Gründen erneut um 16/ nach. Von heimiſchen Induſtriewerten gewannen Günther u. Sohn 4 v. H. Von Kolonialwerten ermäßigten ſich Schantung um v. H. Von Steuergutſcheinen gab die Fälligkeit 1937 um 5 nach, während 1936er 12/ gewannen. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er 100,12 G; 1999er 101,12 B; 1940er 100,12 G; 1941er 100 G; 1943er und 1944er je 99,37 G 100,12 B; 1935er bis 1947er je 99,12 G.— Ausgabe 2 nicht notiert. 1944/45er und 1946/48er je 80,37 G 81,12 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,325 G 95,075 B. Gegen Börſenſchluß machten ſich wieder Ermüdungs⸗ erſcheinungen bemerkbar, ſo daß ein Teil der im Verlauf erzielten Beſſerungen wieder verloren ging. Farben gaben bis auf 160 nach, AEL ermäßigten ſich dem Verlauf gegen⸗ über um je“ v. H. Andererſeits wurden Deutſche Waf⸗ fen 1 und Elektriſche Werke Schleſien 77 v. H. höher be⸗ wertet. Reichsbahn⸗Vorzüge waren mit plus 7 v. H. (12776) gut erholt. Eine Nachbörſe fand nicht ſtatt. Geld- und Devisenmark! 4* Berlin, W. Juli. Am Geldmarkt waren auch heute noch keine Anzeichen verſtärkter Inanſpruchnahme wegen des bevorſtehenden Ultimos feſtzuſtellen. Vielmehr iſt kurtzfriſtiges Geld noch ausreichend zu haben, wobei Sätze von 296 bis 276 v. H. angegeben werden. Zweifellos kom⸗ men erſte Nehmer aber auch darunter an. Das Anlage⸗ geſchäft ſtagniert faſt völlig. Der geringeve Bedarf an Privatdiskonten und Reichswechſeln konnte wieder nur zum Teil befriedigt werden. Der Privatdiskontſatz blieb unverändert 276 v. H. An den internationalen Deviſenmärkten ſchienen die lebhaften Pfundkäufe, die in den letzten Tagen zu einer anhaltenden Befeſtigung führten, nachgelaſſen zu haben. Jedenfalls trat keine weitere Erhöhung mehr ein. Gegen Amſterdam notierte das Pfund zuletzt mit 9,0176 auf Vor⸗ tagsbaſis gegen Zürich bei 2,68(21,69½). Pfunde Ka⸗ bel notierten mit 4,9767(4,986). Schwächere Tendenz zeigte auch der franzöſiſche Frane, der in Amſterdam 6,79 (6,80), in Zürich 16,31(16,32) und in London 132,00 (132,89) notierte. Der Schweizer Franken blieb behauptet, auch der Dollar war gegen den Vortag unverändert, wäh⸗ rend der holländiſche Gulden leicht zur Schwäche neigte. Späterhin lag der franzöſiſche Franken etwas feſter, auch das Pfund zog geringfügig an. Oiskontsatz: fleichsbank 4, Combard 5, Prüvat 3 v. 59 3 1 Dis⸗ 27. Juli 28. Jul: 0 Rm. kont Geid Brief.Geld. NBrif G Aegypten lägypt.PfBb. 12669512725 12.680 12.710 Argentinien 1P.⸗Peſo.792.786.752] 0,756 Belgien.. 100Belga] 2 41.8900 41.970 41.890 41.970 Braſilien. 1 Milreis· 0,167.169.167 0,165 Bulgarien. 100Seva 6 3047 3053 3047 3053 Dänemark 100Kronen5 55,34 55,46 5527 55389 Danzig 100Gulden] 4 47.1047.20 47.1047 20 England... 1PfdB. 2 12.305 12.425 12380 124ʃ0 Eſtland. 100eſtn Kr. 4½ 65.93 68.07 67.986307 innland100finn Mk.4.480.490.480.490 rankreich.. 100Fr. 4 9225.844.321].389 riechenland 100Dr. 3 2358⁰ 2⸗357 1.37 olland 100Gulden]2 137 42 187/0 137.29 137.57 ran(Teheran) ſpablai[.15.89 15.48 15,88 15.42 Sland„ 100isl.Kr. 5¼ 55.4055.52 85.34 55.46 Italien.. 100 Lire4 130913.1) 13.09.“ 18 11 Japan... IHen3.29] 0719.72¹.719/.721 Jugoſlavien00 Dinar5 594( 5700.694/ 5,706 anada 1 kan. Dollar. 2488.492.488.492 Lettland.. 100 Latts6 49.— 49,10 49, 49.10 Litauen. 100Litas] 5¼ 41 9041.98 41.9044.98 Norwegen 100ftronen]4 62.29 62441 62.22 6284 ———— 3* 9¹⁰ 925 710 85 ſolen oty 9 Portugal 100 Eskudo 4½% 11,255 11.275 11.245/ 11,265 Rumänien. 100Lei[ ½— 44—2 6* Schweden.. 100Kr. 27[ 6390683.02 68.886395 Schweiz 100Franken 1¼½ 57.1257.24 57.08 57.20 Spanien 100Peſeten3 1688. 17.02 15.98 17.92 Tſchechoſlowakeiioogt 3 8,551] 8 669.6510 1669 Türkei.. Itürk Pfd. 5¼.978.982 9780.882 ——— 4 3 6 1380 9 ruguay. oldpeſoh 0 3 Ver. Staaten 1Dollar! ½ 2,488.492 2488].492 4 Frankfurt, 27. Juli. Tagesgeld unv. 274 v. H. * Vereinigte Berliner Mörtelwerke, Berlin.— Weitere Verluſtminderung. Die rege Bautätigkeit brachte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1936 eine weitere Umſatzſteigerung, die in dem erhöhten Rohertrag von 2,28 Mill. gegen 1,84 Mill., Hierzu ſind 0,02(0,008) Mill. Bins⸗ und 0,04(0,02) Mill. außerordentliche Erträge getreten. Nach Abzug der Aufwendungen für Löhne und Gehälter von 0,64.(0,55), für fremde Löhne und Trans⸗ portkoſten von 0,73(0,60), für Steuern von 0,23(0,19) und der übrigen Auſwendungen von 0,2(0,2) Mill./ ver⸗ bleibt nach Vornahme von 0,14(0,10) Mill./ Anlage⸗ und 0,04(0,05) Mill. anderen, Abſchreibungen nach Zuwei⸗ ſung von 0,02(0,01) Mill.“ an den Unterſtützungsfonds ein Reingewinn von 260 842(51 882) /, um den ſich der Verluſtvortrag auf 194 276(455 118)/ ermäßigt, bei unv. 2,20 Mill./ AK, 0,13(0,07) Rückſtellungen und 0,3(0,01) Unterſtützungsfonds. * Hartung, Kuhn u. Co., Maſchinenfabrik AG., Düſſel⸗ dorf. In der HV wurde der Abſchluß für das am 30. Sep⸗ tember 1936 abgelauſene Geſchäftsjahr genehmigt. Weiter wurde beſchloſſen, das Kapital von 1,1 Mill. /, in Abände⸗ rung der zunächſt vorgeſehenen Form von:1, im Ver⸗ hältnis 11:6 auf 600 000 zuſammenzulegen. Die Verwal⸗ tung teilt dazu mit, daß ſeit der vor 35 Jahren erfolgten Gründung des Unternehmens irgendwelche Aenderungen des Kapitals nicht erfolgt ſeien. Das Unternehmen ſei im laufenden Jahre weiter recht flott beſchäftigt. * Vermahlungsquoten für Auguſt. Nach einer Bekannt⸗ machung des Vorſitzenden der WV der Roggen⸗ und Wei⸗ zenmühlen beträgt die Verarbeitungsquote für den Auguſt 1937 für die Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als insgeſamt 500 To. Roggen und Weizen haben, 7 v. H. des Roggengrundkontingents und 8 v. H. des Weizen⸗ grundkontingents. Für die Mühlen, die ein Grundkon⸗ tingent bis einſchließlich insgeſamt 500 To. Roggen und Weizen haben, wird die für die drei Monate Juni, Juli und Auguſt 1937 zugeteilte Verarbeitungsquote bei Weizen von 20 v. H. um 4 v. H. auf 24 v. H. des Weizengrundkon⸗ tingents erhöht. Die für den genannten Zeitraum feſt⸗ geſetzte Roggenverarbeitungsquote von 25 v. H. erfährt keine Aenderung. Für Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als 500 To. Roggen und Weizen insgeſamt haben, und denen auf Autrag für die drei Monate Juni, Juli und Auguſt 1937 Vierteljahrsquoten bewilligt worden ſind, erhöhen ſich dieſe Vierteljahresquoten bei Roggen und 2 v. H. und bei Weizen um 4 v. H. auf 20 v. H. des Roggen⸗ grundkontingents und 24 v. H. des Weizengrundkontin⸗ Abend-Ausgabe Nr. 342 gents. Lohn⸗ und Umtauſchmüllerei für Selbſtverſorger, Deputatempfänger und Empfänger eines Leibgedinges ſo⸗ wie Vermahlungen für Heeresverpflegungsämter, Marine⸗ intendanturen werden auf die Verarbeitungsquoten an⸗ gerechnet. Lohnvermahlungen einer Mühle für eine andere Mühle werden auf die Verarbeitungsquoten der Mühle angerechnet, die den Mahlauftrag erteilt hat. * Die Einlagen der badiſchen Sparkaſſen. Bei den badiſchen öffentlichen Sparkaſſen waren Ende Juni ins⸗ geſamt 655,6 Millionen Spareinlagen angeſammelt. Ende Dezember 1936 betrugen die Spareinlagen 626,2 Mil⸗ lionen 4. Im erſten Halbjahr 1937 iſt eine Vermehrung von 29,4 Millionen“ eingetreten. In der gleichen Zeit des Vorjahres haben die Spareinlagen nur um 2,5 Mill. zugenommen. Waren und Mäörkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 28. Juli. Im Berli⸗ ner Getreidevertehr beſchräntte ſich das Geſchäft überwie⸗ gend auf die Abwicklung bereits getätigter Abſchlüſſe. Die Anlieferungen haben gegenwärtig eher etwas nachgelaſſen, jedoch iſt die Verſorgung der Mühlen durchaus befrie⸗ Ligend, zumal weiterhin auf Zuteilungen Material zur Verfügung ſteht und auch laufend Waggonware an, den Markt gelangt. Darüber hinaus konnten die hieſigen Müh⸗ len zumeiſt bereits ſpätere Verladungen im Rahmen der Beſtimmungen über die Lagerhaltung erwerben. Futter⸗ getreide ſteht kaum zum Verkauf, während Sommergerſte verſchiedentlich verladebereit iſt. Von Meblen werden Wei⸗ zenmehle laufend aufgenommen, Roggenmehle haben ruhi⸗ ges Bedorfsgeſchäft. Magdeburger Zuckernotierungen vom 28. Juli.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 32,37; Juli 92,92732/74; Ten⸗ denz ruhig; Wetter bewölkt. S Bremer Baumwolle vom 28. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schluß) loko 13,90. Hamburger Schmalzuotierung vom 28. Juli.(Eig. Dr.) Unverändert. Berliner Metall⸗Notierungen vom 28. Juli.(Eig. Dr.] Amtlich notierten in“ je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 81,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren hoproz. 137; Feinſilber ie Kilo 38,80—41,80. u Schweinemarkt Schwetzingen. Anfuhr 155 Stück, davon 90 Läufer und 65 Milchſchweine. Preiſe: Milchſchweine 22—34, Läufer 36—75/ das Paar. Bei lebhaftem Handel wurden drei Viertel verkauft. u. Bühler Schweinemarkt. Auftrieb: 181 Ferkel und 24 Läufer. Verkauft wurden 140 Ferkel und 20 Läufer. Für Ferkel lagen die Preiſe zwiſchen 22 und 50/ für das Paar, für Läufer zwiſchen 60 und 80 l. * Obſtgroßmarkt Achern. Birnen 12—15, dito klein—12, Aepfel 12—23, Zwetſchgen 22—25, Edelpflaumen 18.—20, Pflaumen gelb 20—25, Heidelbeeren 21, Johannisbeeren 12—14, Stachelbeeren 10—17, Brombeeren 23—25, Reine⸗ clauden 14—17 3 je ½ Kg. Anfuhr 1500 Zentner. Markt geräumt. * Obſtgroßmarkt Bühl. Birnen 15—25, Aepfel 15—23, Kochäpfel 12—15, Pfirſiche 18—28, Zwetſchgen 22—25, Pflaumen blau 18—20, dito gelb 18—20, Erntepflaumen —10, Heidelbeeren 21, Himbeeren 28—30, dito Induſtrie⸗ ware 20,5, Johannisbeeren 12—14, dito Induſtrieware 12,5, Stachelbeeren 10—17, Brombeeren 18—24, Reineclauden 16—20 je/ Kg. Anfuhr 800 Zentner. Handel flott, Markt geräumt. * Starke Frühkartoffel⸗Zufuhren. Auch in der Berichts⸗ woche haben die ſtarken Zufuhren am deutſchen Früh⸗ kartoffelmarkt angehalten. Dabei hat ſich die Angleichung ͤͤer Anlieferungen an den Bedarf weiter durchgeſetzt. Der Verbrauch iſt bei weiter ſinkenden Verbraucherpreiſen und der nun endgültigen Räumung der alten Speiſekartoffel⸗ beſtände geſtiegen. Die Beſchaffenheit der neuen Kartoffeln entſpricht den Anforderungen der Verbraucherſchaft. In Süddeutſchland nimmt der Frühkartoffelanfall aus den eigenen Gebieten zu. In der Saarpfalz hat die Getreide⸗ ernte keinen nennenswerten Rückgang der Anlieferungen mit ſich gebracht. Futterkartoffeln wurden nur in gerin⸗ gen Mengen umgeſetzt. Die badiſchen Speiſekartoffel⸗ märkte nahmen einen lebhaften Verlauf. In Südbaden wurde die Verſorgung aus dem dortigen Ernteausfall durchgeführt, während Mittel⸗ und Nordbaden durch reich⸗ liche Zufuhren, beſonders aus der Saarpfalz und dem Rheinland, ſtark verſorgt waren. * Vom Holzmarkt. Die deutſche Forſt⸗ und Holzwirt⸗ ſchaft ſteht im Zeichen einer unverändert lebhaften Ge⸗ ſchäftstätigkeit, die auch ſür die nächſte Zeit anhalten wird. Die Nachfrage iſt anhaltend ſtark; Walobeſitz wie Säge⸗ induſtrie werden im volkswirtſchaftlichen Intereſſe bemüht ſein müſſen, angeſichts der Knappheit an Rohſtoffen dem Großen Bedarf zu genügen. Angeſichts der verhältnismäßig geringen Vorräte an trockener Ware wird auf friſchen Einſchnitt, ſobald er, begünſtigt durch das warme Wetter, einigermaßen verladereif iſt, zurückgegriffen. Die Forſt⸗ wirtſchaft will durch die Vornahme von Sommerfägungen die Verſorgung der Sägewerke bis zum kommenden neuen Einſchlag überbrücken. Am Berliner Markt liegen die Preiſe für kieferne Balken waggonfrei jetzt zwiſchen 65 bis 70 Mark je cbm. Fichten⸗ und Tannenbalken notierten in gleicher Höhe. Kantholz nach Liſte in normalen Abmeſſun⸗ gen koſtet 54 und 56 /, Schalbretter 98—44 /, alles je nach Stärke und je cbm. Für das mit üblicher Waldkante ge⸗ ſchnittene Tannen⸗ und Fichtenbauholz frei Bauſtelle Mannheim⸗Karlsruhe verlangen die Schwarz⸗ wälder Sägewerke etwa 50/ je nach Abmeſſungen je obm. Vorratsholz unter gleichen Vorausſetzungen 42—45 /. * Vom Baumarkt.— Sehr günſtige ſe. Die Lage auf dem Brumarkt iſt, was Auftrabseſtand und— gende Bauaufgaben anlangt, als ſehr günſtig zu bezeichnen. Die verfügbaxre Menge an Baueiſen diktiert für einen weſentlichen Teil des Baumarktes den Umfang des Bau⸗ volumens. Die Bautechnik ſucht Mittel und Wege, trotz dem Eiſenmangel die Bauten durchzuführen, indem ſie zur eiſenzrmen Bauweiſe übergeht und teilweiſe auf alte Bau⸗ methoden zurückgreift. Für die Induſtrie der Steine und Erden ergibt ſich daraus die Folge, daß ein erhöhter Be⸗ darf an Ziegeln auftritt. Am Bauſtoffmarkt zeigte ſich anhaltend lebhafte Nachfrage. Portlandzement koſtete un⸗ verändert je 10 To. frei Karlsruhe—-Mannheim 377 /, Hintermauerſteine je 1000 Stück 26—30 /, Stückenkalk je 100 Kg. 1,50—2,50 /, Putzgips je 100 Kg. 212,0%, Dachziegel, ortsübliches Format, je 1000 Stück 60—95 l. * Der Wachstumsſtand des Obſtes hat ſich nach den Feſt⸗ ſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes gegenüber dem Vormonat nur unweſentlich verändert. Die Aprikoſen⸗ und Birnenernte wird danach vorausſichtlich gering ausfallen, während die Walnußernte gut und die Apfelernte ziemlich Sahr zu verſpricht. Unter ahlennoten 2 ⸗ gut, 3 ⸗ mittel, 4- gering, wurden im Durchſchnitt des Deutſchen Reiche folgenbe Nolen über den Wachstumsſtand des Obſtes ermittelt: Sauerkirſchen 3,0 (i. V. 2,8): Pflaumen, Zwetſchgen 3,2(2,0); Mirabellen, Reineclauden 3,5(3,4); Pfirſiche 3,5(3,7), Aprikoſen 40 (4,0); Walnüſſe 2,4(3,2); Aepfel 2,9(3,5); Birnen 3,6(3,0). Zugleich mit der Beurteilung des Wachstumsſtandes wurde auch eine Vorſchätzung der diesjährigen Ernte an Sauer⸗ kirſchen durchgeführt. Als Ergebnis wurde für 1957 ein von 11,1 Kg. im Deut⸗ en Reich gegenüber 14,0 Kg. bei der endgülti urnte⸗ ermittlung im Vorjahr geſchätzt. een e * Börſenkeunziffern. Die vom Stotiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 19. bis 24. Juli im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochendurchſchnitt Monats Aktlenkurſe Endeg 1024%1026—1000.—247 127.— 177. Durchſchnitt Bergbau und Schwerinduſtrie. Verarbeitende Induſtrie 4 18 17205 Handel und Verkehr 1183 11700 15.— 555 95 ee 115,7 114,73 42, 81 andbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 99,45 99.32 Pfdbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.08 98.90 975 „Kommunalobligationen. 9941 08.34 88.23 Anleihen der Länder u. Gemeinden 96.67 94.50 68,3 Surghſchnte c, 0 0 1— 0/ 98000 8,85 %% Induſtrieobligationen.. 102.89 102.3¹ 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 94,29 94,22 9906 in Normalliſten Zugrundelegung der S3 Mittwoch, 28. Juli 1937 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 342 Das deuiſche Bucß Englands Weg nach Indien Karl Bartz: Englauds Weg nach Jndien. Schick⸗ ſalsſtunden des britiſchen Weltreiches. Mit 24 Bildern. Broſchiert 5,50 Mark. Leinen 6,80 Mark. Verlag Ullſtein⸗Berlin. Am Ende des 17. Jahrhunderts, das den Aufſtieg Englands zur Weltherrſchaft geſehen hatte, ſprach vor dem Londoner Parlament ein Anwalt der „Ehrenwerten Oſtindiſchen Compagnie“ die propheti⸗ ſchen Worte:„Das Land, das in den Beſitz Indiens gelangt, wird imſtande ſein, der ganzen Handelswelt die Geſetze zu geben!l“ Damals fanden dieſe Worte nur ſchwachen Widerhall: Parlament, Regierung und Krone waren nur ungern bereit, den engliſchen Han⸗ del in Indien durch Kriegsſchiffe und Truppen zu ſchützen und den britiſchen Einfluß am Stillen Ozean mit dem Einſatz der bewaffneten Macht zu ſtärken. Es ſchien, als ſollte Indien, das Land märchenhaften Reichtums, das ſich in blutigen Kämpfen der einge⸗ borenen Fürſten untereinander zerfleiſchte, den Por⸗ tugieſen, Holländern und vor allem den Franzoſen als leichte Beute anheimfallen. Knapp zwei Menſchenalter ſpäter, und Robert Clive hatte die Fundamente der engliſchen Herrſchaft in Indien gelegt; er und ſeine Nachfolger im Amt des engliſchen Generalgonverneurs für Indien— Warren Haſtings vor allen anderen— haben dieſe Macht ausgebaut, unterſtützt von einem harten Ge⸗ ſchlecht kühner und todesmutiger Männer, wie ſie das Inſelreich zu allen Zeiten ſeiner Geſchichte immer wieder hervorgebracht hat, Männer, die nicht immer nach Recht und Moral fragten, die aber ſtets ſtaatsmänniſchen Blick beſaßen und von glühender Vaterlandsliebe beſeelt waren. Seitdem gilt Indien als der koſtbarſte Edelſtein in der britiſchen Länderkrone; nicht wirtſchaftlich nur, auch politiſch iſt es zum Eckſtein in dem Rieſen⸗ gebäude der engliſchen Weltherrſchaft geworden. Mühſam genug war der Weg zur Beherrſchung In⸗ diens für das Inſelreich, immer wieder ſah das Mut⸗ terland den Beſitz der ungeheueren Ländermaſſe am Stillen Ozean, die um ein Vielfaches den Flächen⸗ inhalt der„Grünen Inſel“ übertrifft, bedroht; unter unſäglichen Opſern nur konnten die verſchiedenen Aufſtände der Eingeborenen niedergeworfen werden. Aber mehr noch: weit ſchwieriger war für die eng⸗ liſche Politik die Sicherung des Weges nach Indien. In zähem Ringen, nicht immer von Anfang an ganz folgerichtig und zielbewußt, hat England die Statio⸗ nen dieſes Weges unter ſeine Herrſchaft gebracht. Von Gibraltar, der Pforte des Mittelmeeres, Malta und Zypern bis Port Said am Suezkanal und Aden, der machtvollen Seeſeſtung am Ausgang des roten Mee⸗ res, ſind alle lebenswichtigen Punkte in engliſcher Hand. Darüber hinaus erreichte es England im und nach dem Weltkrieg, daß neben dem Seeweg auch der Landweg nach Indien über Aegypten, Arabien, Sy⸗ rien und Meſopotamien unter ſeine Kontrolle kam. Zukunft zu ſichern, iſt das letzte Ziel aller gegen⸗ wärtigen und zukünftigen engliſchen Politik. In dieſem Streben liegt der Schlüſſel zu Englands oft ſchwankender Haltung, zu ſeinem die Welt und be⸗ ſonders Europa oft überraſchenden und blitzſchnellen Handeln, zu ſeinem nicht ſelten abwartenden Zuſehen, zu der Bereitſchaft, Kompromiſſe zu ſchließen und ſcheinbar zu verzichten, wo es geſtern unnachgiebig ſchien. Es iſt Karl Bartz in ſeinem Buche ge⸗ und na Dieſe⸗Achſe des britiſchen Weltreiches auch in der rade darauf angekommen, Weſen und Ziele der eng⸗ liſchen Politik im Zuſammenhang mit ihrer Hal⸗ tung zu Indien herauszuarbeiten, und dies iſt ihm glänzend gelungen. In dramatiſch bewegten Kapi⸗ teln voll erregender Spannung des packend geſchil⸗ derten hiſtoriſchen Geſchehens ſtellt er die Höhepunkte dar im Ringen Englands um den Beſitz ſeiner wert⸗ vollſten Kolonie und um die Sicherung der Verbin⸗ dungswege von Indien zum Mutterland. Wer Eng⸗ lands Politik verſtehen und das Werden des briti⸗ ſchen Weltreiches in den letzten zwei Jahrhunderten verfolgen will, der greiſe zu dieſem Buch. Er wird daraus lernen, wie entſcheidend alles politiſche Han⸗ deln Englands— und nicht nur Englands— von weltpolitiſchen Geſichtspunkten beſtimmt wurde und beſtimmt wird. L. W. Böhm * Brunton: Nogis. Wolfgang Krüger, Verlag, Berlin. Geb. 7,50 Mark. Das Buch führt in die geheimnisvollſten Winkei des indiſchen Lebens und in die geheimnisvollſten Tiefen der indiſchen Seele. Dorthin, wo das euro⸗ päiſche Verſtändnis ſich in Staunen und höchſtens in Ahnen verwandelt. Die indiſchen Yogis gaben dem europäiſchen Ueberlegenheitsgefühl manche Gelegen⸗ heit zu Zweifeln und auch manche zum Spott: aber hinter Zweifel und Spott ar weniger Ueberlegen⸗ heit als Scheu. Dazu kam eine ſehr üble Populari⸗ ſierung des Yogibegriffes in einer Publiziſtik, die le⸗ diglich nach ſenſationellen Effekten aus war und in der die Nogis der europäiſchen Ziviliſation vorge⸗ ſtellt wurden als ungewaſchene veroͤreckte Männer, die monatelang nur ihren Nabel anſtarren, auf einem Bett von Nägeln ſchlafen und ſich die Finger⸗ nägel einen halben Meter lang wachſen laſſen. Brunton iſt ein wenig tiefer in dieſe geheimnis⸗ volle Welt eingedrungen. Er hat jahrelang mit den, wirklichen Nogis gelebt und er hat ſie als Menſchen nicht nur von höchſter moraliſcher, ſondern auch gei⸗ ſtiger Kultur kennen gelernt. Er überſieht nicht die merkwürdigen Abſonderlichkeiten, die an dem Nogi⸗ Begriff ſich angeſetzt haben, aber er weiſt mit Ener⸗ gie, der die Leidenſchaft nicht mangelt, nach, daß es ſich dabei nicht um das Weſentliche dieſes Begriffes handelt. Das Weſentliche ſieht Brunton vielmehr in der Bewahrung uralter Weisheiten, die aus Zeiten einer körperlich⸗ſeeliſchen Einheit auf unſere Tage DIE STUARTS Eva Scott: Die Stuarts. Verlag Georg D. W. Call⸗ twey, München, 1936. 520 Seiten. Broſchiert .50 Mark. Die ſchottiſchen Stuarts, deren Geſchichte dieſes Buch einer Engländerin zu ſchildern unternimmt, waren ein glückloſes Geſchlecht. Siebzehn Herrſcher aus dieſem Königshauſe haben einſt in England oder Schottland regiert: nur fünf von ihnen ſtarben im Beſitz der Krone eines natürlichen Todes; acht nur haben das fünfzigſte Lebensjahr erreicht, vier wie⸗ derum ſtarben verbannt und entthront in der Fremde; einen von ihnen tötete ein Schuß aus der eigenen Kanone, ein anderer fiel auf dem Schlacht⸗ feld; je zwei endeten unter dem Beil des Henkers, oder wurden meuchlings ermordet. Eine erſchüt⸗ ternde Chronik in der Tat! Mit Recht ſagt Eva Scott von dieſem unglücklichen Geſchlecht:„Von allen Dynaſtien, die einen Thron einnahmen, war keine in ſo lückenloſer Folge von Unglück verfolgt. Nie gab es Herrſcher, die heißer geliebt wurden, denen treuer gedient, nie gab es Herrſcher, denen größere und bereitwilligere Opfer gebracht wurden, und nie wurden Opfer vergeblicher gebracht.“ Faſt ohne Aus⸗ nahme begabt, fähig und klug, mutig und tapfer, geiſtig beweglich, politiſch nicht ohne ſelbſtändige Ideen, dabei leutſelig zu ihren Untertanen und von liebenswürdiger Höflichkeit gegenüber den Mitſpie⸗ lern auf der weltgeſchichtlichen Bühne, blieben den⸗ noch den Stuarts die entſcheidenden Erfolge verſagt, einer Geſchichte von nahezu viereinhalb Jahrhunderten, nach einem Schickſal, reich an Aben⸗ teuern, an dynaſtiſchem anz und menſchlicher Größe, erloſch das Geſchlecht im Mannesſtamm an der Schwelle des 19. Jahrhunderts, faſt genau ein⸗ hundert Jahre nach dem Tode Jakobs II., der als letzter Stuart über das Inſelreich geherrſcht hatte. Angeſichts der nie abreißenden Unglückskette in der Geſchichte dieſes Königshauſes verſteht man die Frage, die einſt ein alter Höfling an einen Spät⸗ ling des Geſchlechtes richtete:„Was hat Ihre Fa⸗ milie getan, Sir, um derart, durch ſo viele Jahr⸗ hunderte, die Rache des Himmels auf jeden ihrer Zweige herabzulenken?“ War dieſes Schickſal gleich⸗ ſam nur die Erfüllung eines Fluchs, der wie in einer antiken Tragödie unentrinnbar, ſchickſalhaft auf allen Gliedern dieſes Hauſes laſtete? War es menſchliches Verſchulden, perſönliche Schwäche, die ſie ſcheitern lißen? Eva Scott meint einmal:„Die Religion war der Fels, an dem ſie ſcheiterten.“ Ge⸗ wiß lag darin eine der tiefſten Urſachen ihres Ver⸗ ſagens, indem die Stuarts die geiſtigen und religiö⸗ ſen Mächte des engliſchen Proteſtantismus ver⸗ kamnten, dem die Zukunft gehörte. Ihre Tragik aber war, ſo will uns ſcheinen, ihre Unfähigkeit, die machtpolitiſchen Notwendigkeiten zu erkennen, die ſeit den Tagen Eliſabeths, der„jungfräulichen Königin“— die Maria Stuart, den„unſeligen Sproß dieſes unſeligen Geſchlechts“ aufs Schafott geſchickt hatte!— die Entwicklung des Inſelreichs im Bunde mit dem neuen Glauben zu weltumſpannender Machtentfaltung führten. Nicht ohne Bewegung läßt man die Geſchichte der Stuarts in Eva Scotts ſchöner Monographie an ſich vorüberziehen. Fleiß, Akribie, Umſicht im Erfaſ⸗ ſen und Deuten eines weitſchichtigen Quellenſtoffs ſowie ein ſachliches Urteil geben dem Werke das Gewicht einer wiſſenſchaftlichen Leiſtung auch da, wo man ihm nicht immer folgen kann; ein bemerkens⸗ wert reifes darſtelleriſches Vermögen, die Fähigkeit zu wirkungsvoller Perſüönlichkeitsſchilderung und die Sicherheit, mit der auch die geiſtigen und Hintergründe eines Zeitalters anſchaülich gemacht gerundeten Monographie. Die deutſche von E. Mayer gut und flüſſig übertragen, von der Verfaſſerin ergänzt durch einen Schlußabſchnitt über die Schickſale der letzten Stuarts, zeichnet ſich durch ſeine gepflegte Ausſtattung aus. Eine große Anzahl von Bildniſſen, Wiedergaben zeitgenöſſiſcher Dokn⸗ mente, und insbeſondere eine höchſt aufſchlußreiche Stammtafel begleiten die Darſtellung und erhöhen den Reiz der ſpannenden Lektüre. L. W. Bö h m Holitiſchen“ werden, vexleihen ihm den Rang, einer, künſtleriſch, 5 herübergerettet worden ſind, von denen wir Euro⸗ päer auch nicht mehr eine Vorſtellung haben. Hier liegt das Geheimnis, aber wohl auch die Ge⸗ fahr des Pogibegriffes und des Nogi⸗Kultes für das europäiſche Denken und Leben. Was in Indien ſich erhalten hat, iſt für uns weder ein Rezept noch eine Lehre. Es iſt wie ein Ueberreſt aus der Vorzeit: ſtaunenswert, aber für die heutige Zeit nicht mehr zu gebrauchen. Und der Weg zurück iſt da nicht mehr zu finden: die Gänge, die zu dieſen Urgründen zu⸗ rückführen, ſind verſchüttet: wer verſuchen wollte, ſie aufzugraben, würde ſich ſelbſt nur im Dunkel ver⸗ lieren. Aber freilich: das Dunkle und das Geheimnis reizt, reizt vor allem eine ihres ziviliſatoriſchen und geiſtigen Exhibitionismus müde gewordene Welt. Brunton ſelbſt ſcheint uns manchmal ein Beweis da⸗ für zu ſein, wie ſchwer es hält, ihnen nicht zu ver⸗ fallen. Darum ſei ſein Buch mit Intereſſe, aber auch mit Vorſicht geleſen. Wer die Klugheit und die Kraft dieſer Vorſicht hat, der wird vielen Nutzen haben, als größten vielleicht den, daß er vor fremden Wel⸗ ten wieder beſcheiden wird! Al. Winbauer. * Agricola:„Der große Verräter“.(Zwinger⸗Verlag, Dresden N 6, Ganzleinen 3,80 Mark.) Agricola, der Rußland⸗Hiſtoriograph, iſt den Le⸗ ſern unſerer Zeitung durch verſchiedene bei uns ver⸗ öffentlichte Artikelſerien bereits bekannt geworden, und erſt kürzlich brachten wir aus ſeiner Feder eine Erzählung, betitelt:„Der Mann mit der grünen Laterne“. Sein neueſtes Buchwerk führt in das Ruß⸗ land der Vorkriegszeit und verſetzt den Leſer in die unterirdiſche Wühl⸗ und Minierarbeit der Sozial⸗ revolutionäre, die den Sturz des Zarismus zum Ziele hat. Das geiſtige Oberhaupt dieſer Anarchiſten aber, Enoch Aſew, treibt ein abſcheuliches Doppel⸗ ſpiel: Er iſt nicht nur der Führer der Bomben⸗ werfer, ſondern unter dem Namen„Raskin“ gleich⸗ zeitig der beſtbezahlte Spitzel der ruſſiſchen Geheim⸗ polizei, der„Ochrana“, und liefert als ſolcher kalten Blutes als Mann ohne Gewiſſen, unzählige ſeiner Parteigenoſſen dem Henker oder den Eiswüſten Si⸗ biriens aus. In Romanform, ſpannend und unter⸗ haltend zugleich zu leſen, ſchildert Agricola den Le⸗ bensweg dieſes Verräters. Es ſind alles Tatſachen, die der Verſaſſer auf Grund eines umfangreichen Studienmaterials mitteilt. Alles iſt packend und in⸗ tereſſant dargeſtellt. Zwar iſt dieſe Arbeit nicht die erſte Biographie dieſes Unmenſchen, aber das We⸗ ſentliche und Bedeutſame des Agricolaſchen Werkes beſteht darin, daß er die wahren Gründe und Zu⸗ ſammenhänge aufdeckt, aus denen heraus Aſew han⸗ delte: Aſew war Jude und indem er durch ſeine Bombenattentate den Zarismus ſchwächte und die Führung der Terroriſten an ſich riß, bereitete er die Herrſchaft der Juden in Rußland vor. So erſcheint dieſe verräteriſche Geſtalt in einer völlig neuen Be⸗ leuchtung. Jö ſt unG Philipp Sauptſchriſzletler und. verantwortlich für Politik: Dr. Al in Stellvertreier des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich fün—— B ichaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz BDode„Lokaler Teil! i. V. C. W. Fennel Sport: Willn Mülker Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und oeſchäftliche Mitteilungen Jakob§a ude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Rerleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. S chaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückpor/o * 5 27. 28 27. 28 9 7. B. 5558 275 27. 28 Frankfurt anleihen d. Kkom.-Verb. rf Soldhyb.-PfandbriefefTAN4 4 Lard** Poenw. bartſteinſ—. Vürtengrcerte] I1,5 P09 /Verkehrs-Alctien nfi..⸗Pfbrf. v. Hypothekenbanken,,, R2 4 Hesbforgo.% 3rüt ilfingerer ulle, Brauereiſ 28.75 88,25 Oberheſſ. Pr.⸗Anl. R 19..99,255.½ do. K 3,30,36 99,50.„Bayr. Motorenw.] 14),)(50.0 firk⸗. Bi Ieaſt. Waldhof.154.00..Bod. Ach.f. Rhein⸗ Saisl Werteſ,, urne 8a m meſ e e a,—— do..⸗om ürzb.- ½ Ma.-Byy⸗ Julius Berger 0* BR zrans lestver zinsl. Werie 8 70 80 430 Wüttt-Wohn 99 50 85 4 102 0 J 0 98,.50 98.50 eoner ch 9285 9230 8 Kaher 156,0 Zi. Preß).“ Spritſ 155,00 Sank-Aktien Pi-Relc93b. B9n. 250 3 3 ½B.⸗Baden SFE vank 5 Suo) Hodcr.2“ ronce Schlenk. 92..502 4 556 9 i Otsch. Staatsanleihen 40% St25—5 99550 8—— N 10¹ 2 f08 8 Bromn. Bober. 1351380 Saenen 99 17³5 9 55———— 20————95— Krö Hrꝛ 1887 S 0 g3˙58[Landes- u Miner 8 6 von 25.99.50 99.50 und il 0. K...10l. iſement Heidelbg.] 163.2 163 2/Henni 1 132013 do. Borz. 123.5 123.5 DD⸗ Bank...120 122 Versicherungen 5 Dt..⸗Anl. 27 6½ Seant. 20 97 9875 banken, kom. Giroverb.4½ Freitr Hyp. B1 do. Karlſtadi 8 90 Heſfen⸗Raſf Gs 8 6135 Bbegretal. 180 884.7 8 ee 50 E e k mgünſee e in Ke ee f R F E N t. Gold. u. Silber 254 5 2540, ſunghans Eſpfält Hop⸗Bant 105, Wänneim. Verk.e 9 P. 588— 85 40 0 Cb eſe Pe-Boisden. f Scnleenen ipuns. 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Das tragiſche Geſchick des Wälſungen⸗ Paars und der heroiſche Kampf Wotans um die Be⸗ freiung einer erſtarrten, von Neid und Gier bedroh⸗ ten Welt fanden eine erſchütternde Darſtellung, die den unſterblichen Wert der Ideen Richard Wagners mit großer Erlebniskraft beſtätigte. Die hinreißen⸗ den Leiſtungen der Regie, der muſikaliſchen Leitung und der Sänger ſchlugen die Hörer völlig in Bann, ſo daß nach jedem Aufzug der Beifall gegen den ge⸗ ſchloſſenen Vorhang brandete. In den bekannten Bühnenbildern von Emil Preetorius, die vor allem in den zackig ſich übereinanderſchiebenden Felſenſzenerien eine ideale Vereinigung von monumentaler Bildwirkung und ſinnvoller Einrahmung der Handlung aufweiſen, be⸗ währte ſich wieder die überragende Spielleitung Heinz Tietjens. Mit den feinſten Mitteln er⸗ reichte der Regiſſeur eine unerreichte Plaſtik der Ge⸗ bärdenſprache und auf dem Walkürenfelſen eine ge⸗ niale Umſetzung der Muſik in Bewegungsvorgänge. Die Ausbeutung der Partitur durch Wilhelm Furt⸗ wängler war das Ereignis der Aufführung. Ne⸗ ben ſeiner ſeeliſch vertieften Erfaſſung aller lyriſchen Teile, die in der Liebesſeligkeit des erſten Akts, den Schauern der Todesverkündigung Brünhildes und der Feuerzaubermuſik gipfelt, entwickelte Furtwäng⸗ ler die Klänge der Leitmotive mit einer geradezu ſzeniſchen Anſchaulichkeit und trieb die Aufführung durch weitgeſpannte und ſicher geführte Steigerungen vom Orcheſter her zu überwältigenden Wirkungen. In idealer Gemeinſchaft mit dem überall führen⸗ den Dirigenten wirkten die Sänger zuſammen. An Stelle Franz Völkers hatte Max Lorenz den Siegmund übernommen. Damit fügte der Künſtler, der ſeit vier Jahren zu den hervorragendſten Kräften der Bayreuther Feſtſpiele gehört, ſeinen früheren Erfolgen einen neuen Triumph hinzu. Der metal⸗ liſche Klang des echten Heldentenors und die ſchau⸗ ſpieleriſche Eindringlichkeit geſtalteten die Schwert⸗ gewinnung zum Höhepunkt der Leiſtungen. Die Frauenrollen waren wieder mit dem glanzvollen Dreigeſtirn Maria Müller Sieglinde), Frieda Leider(Brunhilde) und Margarethe Kloſe (Fricka) beſetzt. Selbſt neben dieſen vollkommenen Leiſtungen nahm Rudolf Bockelmann als Wotan eine Son⸗ derſtellung ein, denn der Künſtler gab mit ſeinem ebenſo klangvollen wie umfangreichen Heldenbariton ſowohl den typiſchen Sprechgeſang Wagners wie auch die blühende Geſanglichkeit der lyriſchen Epiſoden in vollendeter Stileinheit. Die kleineren Rollen waren mit Ludwig Hofmann als finſter drohendem Hunding und einem prachtvoll abgeſtimmten Wal⸗ küren⸗Enſemble erſtrangig beſetzt. Künſtler des Auslands bei Prof. Siegler Berlin, 27. Juli. Die zur Zeit in Berlin weilenden Vertreter— Präſident, Vizepräſidenten und Delegierte— der Confédération internationale des artiſtes wurden vom Präſidenten der Reichskammer der bildenden Künſte, Prof. Ziegler, empfangen. Die Delegierten, die aus Belgien— dem Sitz der Confédération— Frankreich, Holland, Oeſterreich, Polen und USA gekommen waren, hatten die gro⸗ ßen Tage der Kunſt in München und im Anſchluß hieran eine Reiſe über Rothenburg, Nürnberg, Würz⸗ burg, Heidelberg, Frankfurt, Köln, Düſſeldorf, Eſſen nach Berlin angetreten. Prof. Ziegler überbrachte die Grüße der Reichskammer der bildenden Künſte⸗ Der Führer, ſo erklärte er in ſeiner Anſprache, lege den größten Wert darauf, daß die Beziehungen der Nationen untereinander gerade durch die kulturel⸗ len Bande gefördert und gepflegt werden. Profeſſor Ziegler bat die Delegierten, in dieſem Sinne auch in ihrer Heimat zu wirken und ſich für eine Ver⸗ ſtändigung von Land zu Land einzuſetzen. Der Präſident der Confédération internationale des artiſtes Kerels(Belgien), gleichzeitig Präſident geren Ausführungen für den herzlichen Empfang und die überaus reichen Eindrücke. Der größte Ein⸗ druck, den er mit nach Hauſe nehme, ſei der von einer ungeheuren Arbeitskraft und einem unbändigen Ar⸗ beitswillen Deutſchlands nicht nur auf kulturellem und künſtleriſem, ſondern auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Kein Land weiſe eine derartige Förderung der Kunſt und eine derartige öffentliche Teilnahme zu ihrer Pflege auf, wie man ſie in Deutſchland finde. Nach ihm hob Prof. Gerſtenbrand⸗Wien vor allem den kulturellen Aufſtieg in Deutſchland her⸗ vor, deſſen Einfluß ſich auch in Wien und Oeſterreich geltend mache. Der franzöſiſche Vizepräſident Duche⸗ min verſicherte, daß es trotz der verſchiedenen We⸗ ſensarten beider Völker ohne Zweifel möglich ſei, ſich gerade auf kulturellem Gebiet hervorragend zu ergänzen. Frau Maud Trube⸗Ferrieère gab als Delegierte von Amerika ihrer Freude Ausdruck, endlich das wahre Geſicht Deutſchlands perſönlich kennengelernt zu haben. Nachdem der polniſche Ver⸗ treter Geppert die Hoffnung ausgeſprochen hatte, daß der Weg von der kulturellen Zuſammenarbeit zu einem tieferen gegenſeitigen Verſtändnis führen möge, fand der Vizepräſident Booth(Holland) warme Worte für die Leiſtungen des Führers. Am Dienstagabend werden die Vertreter der Confédération internationale des artiſtes vom Reichskulturwalter Hinkel im Hauſe der Kamerad⸗ ſchaft empfangen. Was gibt es Neues in Eberbach? L. Eberbach, 27. Juli. Auf Einladung der NSG „Kraft oͤurch Freude“ gaſtierte hier die Trachten⸗ gruppe der Banater Schwaben. Die Veranſtaltung fand wieder im Freien, im hiſtoriſchen Pfarrhof, ſtatt, und hatte eine große Anzahl von Gäſten an⸗ gelockt. Ihnen führte die Trachtengruppe in Rei⸗ gen, Tänzen und Spielen die Eigenart des Banater Volkstums vor, das ſich in wunderbarer Weiſe deutſch erhalten hat und ſtarken pfälziſchen Ein⸗ ſchlag verrät. Ueber die Entſtehung des Banater Schwabenreiches und über die ſtarken Beziehungen zum Mutterland ſprach einleitend der Führer der Truppe, Profeſſor Hans Eck von Temesvar, der das neue Deutſchland der unwandelbaren Treue der Auslandsdeutſchen verſicherte. Bei der hier ausgetragenen Sportwerbe⸗ woche, die ſtärkſte Beteiligung fand, gewannen die Odinwerke im Tauziehen und errangen damit zum ͤͤritten Male den Wanderpreis. Bei der Gaimühle fuhr ein Mäochen aus Fried⸗ richsdorf mit ihrem Rad gegen einen Perſonen⸗ wagen und zog ſich bei dem Zuſammenprall ſchwere Verletzungen zu. L. Meckesheim, 28. Juli. Die nach Mönchzell führende Straße wird gegenwärtig ausgebeſſert. Da die Straße ziemlich ausgefahren war, ſo wird die des belgiſchen Künſtlerverbandes— dankte in län⸗ Herſtellung der Straße allgemein begrüßt. ——————— * Alte Soldaten in Offenburg (Regimentstag der ehemaligen 172er 4* Offenburg, 28. Juli. Die Angehörigen der ehe⸗ maligen 172er hielten am Samstag und Sonntag an⸗ läßlich der 10. Wiederkehr des Tages der Denkmals⸗ weihe und des 40jährigen Regimentsgründungs⸗ feſtes ihr Wie derſehenstrefſen ab. Mit einer Gefallenenehrung am Denkmal und einem Begrüßungsabend, auf dem 30 verdienten Kameraden die Ehrennadel überreicht wurde, wurde der Regimentstag eingeleitet, zu dem die Teilneh⸗ mer zum Teil aus weiter Ferne herbeigeeilt waren. Nachmittags zogen die Kameraden in feſtlichem Zuge durch die Stadt zur Feſthalle, wo die große Wieder⸗ ſehens⸗ und Regimentsgründungsfeier ſtattfand. Mit einer Fahrt nach Bühl am Montag fand der Regi⸗ mentstag ſeinen Abſchluß. ea⸗ Weinheim, 8. Juli. Landwirt Ferdinand Hock in der Karlſtraße feierte ſeinen 86. Ge⸗ burtstag. * Buchen, 28. Jatli. In der vorigen Woche iſt, wie berichtet, ein auslandsdeutſcher Junge aus Po⸗ len, der hier zum Aufenthalt weilte, bei einem Auto⸗ unglück ſchwer verletzt worden. Trotz allerbeſter Pflege iſt der Knabe jetzt im Krankenhaus geſtorben. Das tragiſche Schickſal, das den Jungen fern der Heimat ereilt, wird hier allgemein aufs tieſſte be⸗ dauert. EinProdukt reiflicher Ueberlegung, lengiöhriger Frfahrung u. technischen Könnens ist die unserm Verkaufs- progtemm eingereihte Union Küche elfenbein lackiert. Be- sichtigung dieser Küche scwie unserer übrigen sehr preiwerten döbel unverbindlich Mannheim öbelhaus Lüngen& Batzd Se or edet Art liefert schneil u. bil ig 7. 29 Drucketei Dr. Haas R 1,—6 1 liebraucht. Möbel Wir bedauern den frühen Heimgang dieses wertvollen Arbeits- seiner stets ehrend zu gedenken wird unsere kameraden; Pflicht sein · Beiriebsiũhrer und Geiolgschafi der Zellsiofltabriké Waldhol, Werk Niannheim Die Beisetzung findet morgen. Donnerstag, den 28. Juli 1937. 14.30 Uhr, in Maunheim Käfertal statt. 233 Es war ein guter Einfall von ihm, auch einmal regelmäßig die Kleinanzeigen der N. M. Z. zu lesen. 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