Keüt Manhe Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 4 S lannheuner Generar-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Sonhrte. 10. 1Seitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Familien⸗ und Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe N Oonnerstag, 20. Juli 1957 148. Jahrgang— Nr. 344 Erundſätzlich zuſtimmend Auch JItalien gibt eine im weſenlichen zuſtimmende Antwort (Gunkmeldung der NM3Z.) + London, 29. Juli. Die Antwort der Reichsregierung auf das letzte Erſuchen des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, zu den einzelnen Punkten des engliſchen Kompromißplanes Stellung zu nehmen, wurde im Laufe des heutigen Vormittagg dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes, Lord Plymouth, überreicht. Wie ver⸗ lautet, iſt die deutſche Antwort in allen weſentlichen Punkten zuſtimmend gehalten. Die Antwort der italieniſchen Regierung, die ebenfalls heute mittag übergeben wurde, iſt ebenfalls im weſentlichen zu⸗ ſtimmender Natur, Alles hängt von Moskau ab! dnb London, 29. Juli. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ meldet, daß das Büro des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes am Mittwochabend erſt zwei Antworten auf die britiſche Anfvage an die Nichteinmiſchungsmächte erhalten habe, und zwar die Antworten Großbritan⸗ niens und Polens. England habe ſelbſtverſtändlich die eigenen Vorſchläge gutgeheißen. Die polniſche Antwort enthalte die Annahme des engliſchen Planes als Ganzes und aller ſeiner Einzelheiten, bringe aber gleichzeitig dieſelben Vorbehalte zum Ausdruck, wie ſie bereits in der Vollſitzung vom 16. d. M. vom polniſchen Botſchafter bezüglich der techniſchen Seite der Zurückziehung der ausländiſchen Freiwilligen aus Spanien gemacht worden ſeien. Nach dem Plan ſollte es den ausländiſchen Frei⸗ willigen ermöglicht werden, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Polen wünſche aber nicht, an irgendeiner Maßnahme teilzunehmen, die es ver⸗ pflichten könnte, z. B. polniſche Kommuniſten heim⸗ zubefördern, die ſchon ſeit langem als ausgewan⸗ derte Arbeiter in Frankreich gelebt hätten und von dort aus nach Spanien gegangen ſeien. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ iſt der Anſicht, daß die Hauptmächte der Nichteinmiſchung den einzelnen Vorſchlägen höchſt⸗ wahrſcheinlich ihre Zuſtimmung erteilen würden, allerdings unter der Vorausſetzung, daß jeglicher Vorſchlag oder jedes Abkommen Einſtimmigkeit fin⸗ den müſſe. Allerdings ſei zu erwarten, daß die Sow⸗ jetregierung eine„Ausnahme“ machen werde. Man müſſe befürchten, daß Moskau durch ſeine Einſtellung in der Frage der Zugeſtehung der Rechte Kriegführender eine Diskuſſion hervorrufen werde, die jeglichen Fortſchritt für lange Zeit aufhalten würde. In dieſem Falle könnte der Ausſchuß ſich gezwungen ſehen, ſich mit der Frage zu befaſſen, die Kontrolle ſo wiederherzuſtellen, wie ſie in den beiden erſten Artikeln der britiſchen Kompromißworſchläge enthalten ſei. Dieſe Vorſchläge ſeien bekanntlich die, daß Beobachter auf den Schiffen beibehalten werden ſollen, daß die Flottenkontrolle durch Einſetzung von Beobachtern in dͤen ſpaniſchen Häfen erſetzt und daß die geſamte Landesgrenzenüberwachung wieder her⸗ geſtellt würde. In diplomatiſchen Kreiſen Londons habe man am Mittwoch erklärt, daß der britiſche Vorſchlag, Ausſchüſſe nach Spanien zu entſenden und die Zu⸗ rückziehung der Freiwilligen vorzubereiten, allge⸗ mein Annahme gefunden habe. Die Frage der Kriegführenden⸗Rechte könne allerdings ein Abkom⸗ men über dieſe Frage verhindern. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning Poſt“ iſt ebenfalls überzeugt, daß Deutſchland, Frankreich und Italien als Hauptmächte der Nicht⸗ einmiſchung in ermutigenden Darlegungen antwor⸗ ten würden. Der Korreſpondent hebt dann hervor, daß die Haltung Sowietrußlands wenig günſtig ſei. Der Sowjetbotſchafter ſei am Mittwoch im engliſchen Außenamt vorſtellig geworden und habe dort über eine Stunde verhandelt. Obgleich man über den Gegenſtand ſeiner Mitteilungen nichts erfahren habe, glaube man doch, daß Maiſky ſeine Einwände gegen die Zugeſtehung Krieg⸗ führender⸗Rechte an General Franco unter allen Umſtänden aufrecht erhalten habe. Wenn die Sowjetregierung in ihrer Haltung verharre, dann würden die Ausſichten für ein Ueberein⸗ kommen ernſtlich gefährdet ſein. Es frage ſich allerdings, ob Sowjetrußland tatſüchlich das Riſiko eines Zuſammenbruches auf ſich nehmen werde. 55 Ein modernes japaniſches Feldgeſchütz gegen Fliegerſicht getarnt „Deulichlands Anlwort an Englond überreicht. Dapaniſche Artillerie Jupans Flotte greift ein Japaniſche Flottenoperationen gegen die Häfen Schantungs geplant? dub. Schanghai, 29. Juli. Chineſiſchen Meldungen zufolge ſind ein japani⸗ ſcher Kreuzer und ſieben Zerſtörer in der Nung⸗ tſchöng⸗Bucht an der Nordoſtküſte der Halbinſel Schautung eingetroffen. In hieſigen chineſiſchen Krei⸗ ſen nimmt man an, daß das japaniſche Geſchwader nicht nur die am Mittwoch an der Taku⸗Barre ins Geſecht gekommenen japaniſchen Zerſtörer unter⸗ ſtützen, ſondern auch größere Flottenoperationen ge⸗ gen die Häfen Schantungs durchführen ſoll. Die Chineſen beſchießen jayaniſche Dampfer dnb. Tokio, 29. Juli. Meldungen aus Tientſin zufolge iſt der japaniſche Dampfer„Choan Maru“ am Mittwochabend an der Taku⸗Barre von chineſiſchen Truppen beſchoſſen wor⸗ den. Einige Zeit ſpäter eröffneten die Chineſen auch das Feuer auf den japaniſchen Zerſtörer„Fuji“, der jedoch, von anderen Zerſtörern unterſtützt, das Feuer erwiderte und die chineſiſchen Stellungen bei Taku be⸗ ſchoß. Auch Truppen der japaniſchen Nordchina⸗ Garniſon griffen ſchließlich in das Gefecht ein. Schwere Kämpfe in Tientſin dnb. Tokio, 29. Juli. Nach japaniſchen Meldungen nehmen die hier als Strafexpedition bezeichneten militäriſchen Maßnah⸗ Frankreichs Gtreikjorgen Mobilgardiſten müſſen die Einbringung der Ernte ſichern! (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 29. Juli. Der Streik in den Pariſer Schlachthäuſern hält auch am Donnerstag unvermindert an. Innen⸗ miniſter Dormoy, der am Mittwochabend eine längere Beſprechung mit einer Abordnung der Strei⸗ kenden hatte, iſt bemüht, im Verlaufe des Don⸗ nerstag eine Zuſammenkunft zwiſchen den Parteien herbeizuführen, um den Konflikt ſobald wie möglich beizulegen. Die Fleiſchvorſorgung von Paris konnte durch Friſchfleiſch aus der Provinz ſichergeſtellt werden, ſo daß der Schlachthausſtreik ſich auf den Fleiſchmarkt ſelbſt kaum auswirkt. Der Miniſter für öffentliche Arbeiten hatte am Donnerstagvormittag erneut eine Beſprechung mit den Vertretern der ſelbſtändigen Flußſchiffer, die zwar noch immer ihren Streik fortſetzen, die Flußſperren auf der Seine und anderen für den Binnenhandel wichtigen Waſſerſtraßen jedoch wieder abgeriſſen haben. Man hofft, daß auch hier eine Einigung bald erzielt werden kann. Der Departementsverband der Unternebmer! im Baugewerbe von Lille und Umgebung hat beſchloſſen, am 17. Auguſt auf allen Bauplätzen die Arbeit niederlegen zu laſſen und durch dieſe Maß⸗ nahme gegen die Lohnauſbeſſerung von über 11 v.., die das Schiedsgericht am 31. Mai den Bauarbeitern zugeſprochen hatte, Proteſt zu erheben. Dieſe Lohn⸗ aufbeſſerung ſtehe in keinem Verhältnis zu der augen⸗ blicklichen Kriſe, die das Baugewerbe durchmache und ſei nur dazu angetan, eine Reihe von Unter⸗ nehmern dem ſicheren Zuſammenbruch entgegenzu⸗ führen. Der Landarbeiterſtreik in der Gegend von St. Quentin beginnt größere Ausmaße anzunehmen. Die Tatſache, daß dieſe Streikenden— insgeſamt be⸗ reits über 1000— von ihren Arbeitgebern friſtlos entlaſſen und durch freiwillige Arbeiter erſetzt wor⸗ den ſind, iſt nicht dazu angetan, die Gemüter zu be⸗ ruhigen. Die Erntearbeiten in der Gegend von St. Quen⸗ tin, die größtenteils von Freiwilligen durchge⸗ führt werden, mußten daher unter den Schutz von Gendarmen und Mobilgarde geſtellt werden. men in Noroͤchina einen planmäßigen Verlauf. Die japaniſchen Truppen hätten nach der Beſetzung von Peiping zurückgedrängt und den Chineſen ſchwere Verluſte zugefügt. Nach einer Meldung der Agentur Domei ſind augenblicklich in Tientſin ſchwere Kämpfe im Gange, in die auf chineſiſcher Seite neben Trup⸗ penteilen der 29. Armee bemerkenswerterweiſe auch Teile der chineſiſchen Polizei verwickelt ſind. Erbitterte Kämpfe vor Peiping — Peiping, 29. Juli.(U..) Nach erbitterten Kämpfen haben ſich die chineſi⸗ ſchen Truppen aus Nanynan nach Peiping zurück⸗ gezogen. Die Ortſchaft Nanyuan, die durch ſchwere japaniſche Artillerie beſchoſſen und zahlreiche japa⸗ niſche Flugzeuge bombardiert worden war, iſt nach hier vorliegenden Berichten nichts weiter mehr als ein rauchender Trümmerhaufen. Das Gebiet von Fengtai wurde am Miittwoch⸗ nachmittag durch japaniſche Flugzeuge mit verheeren⸗ den Folgen für die dort liegenden Chineſen bombar⸗ diert. Die Tatſache der Bombardierung durch die ja⸗ paniſchen Flugzeuge ſcheint jedoch die Meldungen aus chineſiſcher Quelle zu beſtätigen, daß Fengtai den chineſiſchen Armee in ihrem Qnartier Soldaten der 29. Nanyuan die 38. Diviſion weiter in Richtung auf Japanern im Laufe des Mittwochs entriſſen worden war. Die Kämpfe ſinden infolge des Rückzuges der Chineſen an mehreren Frontabſchnitten in immer größerer Nähe Peipings ſtatt. Der weſtliche Teil Peipings rückt allmählich in den Feuerbereich der ſchweren japaniſchen Artillerie und eine Anzahl Granaten ſchlugen dort bereits ein. Chineſiſcher General macht mit den Jayanern gemeinſame Sache (Funkmeldung der NM3.) + Nanking, 29. Juli. General Schiyuſan, der Kommandeur der Pei⸗ pinger Gendarmerie, der ſeine Japanfreundlichkeit ſchon einige Male unter Beweis geſtellt hat, machte, wie es in einem bei den Nankinger Militärſtellen eingegangenen Telegramm heißt, mit den Japanern gemeinſame Sache Er ſchickte die ihm unterſtellte Gendarmerie gegen die Peipinger Eiſenbahnſtation vor, die ſie auch nach einem erfolgreichen Gefecht mit den kreu zur Zentralregierung ſtehenden Trup⸗ pen beſetzen konnte. Dadurch wurden die Regie⸗ rungstruppen gezwungen, Peiping zu werlaſſen. Auch General Suntſcheynan reiſte nach Paoting ab und überließ die Macht in Peiping dem Komman⸗ deur der 38. Diviſion Tſchangtſuchung, der wegen ſeiner Neigung, mit den Japanern zu einem Aus⸗ gleich zu kommen, bekannt iſt. Unter dieſen Umſtänden war die 37. Deviſion nicht mehr imſtande, ihre geſtern in Laugfang, Feugtai und Tungbſchou errungenen Vörteile zu behaupten, ſondern ſie mußte die gewon⸗ nenen Stellungen räumen. Der Umſchwung der Lage in Peiping hat die Nankinger Regierung und die Bevölkerung in große Unruhe verſetzt. Zwiſchen den lei⸗ tenden Mitgliedern der Regierung haben eingehende Beſprechungen ſtattgefunden. Konferenzen bei Eden — London, 29. Juli.(U..) Der offene Ausbruch kriegeriſcher Zuſammenſtöße im Fernen Oſten hat die britiſche Regierung zu in⸗ tenſiver Fühlungnahme mit den Vereinigten Staa⸗ ten, Frankreich und den beiden fernöſtlichen Kon⸗ fliktsparteien veranlaßt. Die Botſchafter und Ge⸗ ſchäftsträger der vier Mächte ſtatteten ſämtlich dem Foreign Office im Laufe des Mittwoch Beſuche ab, die der Diskuſſion der nordchineſiſchen Vorgänge galten. Allerdings verzichtet die britiſche Regierung — nachdem ſie am Dienstag zuſammen mit Frank⸗ reich den Regierungen Japans und Chinas gegenüber die boe, Peiping möge nicht zum feld gemacht werden— au üb ſtärkeren Drucks. 1 Ausfhung Eden und Unterſtaatsſekretär Cadogan begnügten ſich in ihren Unterredungen mit den Botſchaftern Chinas und Japans, wie verlautet, damit, zu mög⸗ lichſter Mäßigung zu raten. Intenſivere 51 plomatiſche Vorſtellungen würden nach britiſcher An⸗ ſicht, ſolange ſie nicht durch eine weitere Verſchärfung der Fernoſtlage gerechtfertigt werden, die Situation 2. Seite/ Nummer 344 Donnerstag, 29. Juli 1937 nicht verbeſſern, ſondern vielmehr verſchlimmern, vor allem, wenn damit der Anſchein einer gemeinſamen Aktion Englands, Frankreichs und der Vereinigten Staaten erweckt würde. Von Japan befürchtet man eine beſonders unfreundliche Aufnahme eines ſolchen Schritts. Bei aller Beſorgnis, mit der England als die Macht mit den größten finanziellen und kommer⸗ ziellen Fernoſtintereſſen die Ereigniſſe in und um Peiping verfolgt, will man in offiziellen Kreiſen doch noch nicht zugeben, daß es ſich um einen Konflikt von mehr als lokaler Bedeutung handele. Solange der Streit aber, ſo ſagt man, örtlich begrenzt bleibe, ſei die Lage zwar vielleicht ernſt, jedoch noch nicht kritiſch, und es beſtehe noch wenigſtens fünfzig Pro⸗ zent Ausſicht auf Beilegung. Allerdings, ſo betont man, gebe es eine Grenze, über oͤie Japan gegenüber Tſchangkaiſchek nicht hinausgehen dürfe, ohne einen Konflikt großen Ausmaßes heraufzubeſchwören. Wer ſoll den Luftſchutz bezahlen? Luftſchutzfragen vor dem engliſchen Kabinett (Funkmeldung der NM3.) + London 29. Juli. Das engliſche Kabinett trat am Donnerstagvor⸗ mittag zu einer Sonderſitzung zuſammen, um vor Beginn der parlamentariſchen Ferien verſchiedene noch ausſtehende Fragen zu klären. Das Kabinett befaßte ſich u. a. mit der Finanzierung der engliſchen Luftſchutzorganiſation. Bekanntlich iſt es zu Rei⸗ bungen mit den Gemeindebehötden gekommen, da ſie das bisherige Angebot des Innenminiſters, daß die Regierung rund 70 v. H. der Koſten übernehmen wolle abgelehnt haben. Vielmehr ſordern die Ge⸗ en, daß die Regierung die geſamten Koſten des Luftſchutzes übernehmen ſoll. Ende der Brunete⸗Schlacht? Die Nationalen haben ſaſt das ganze Gelände wieder zurückerobert — Spaniſch⸗franzöſiſche Grenze, 28. Juli.(U..) * Nach den heftigen Kämpfen der letzten Tage iſt im Brunete⸗Abſchnitt eine Kampſpauſe eingetreten, die nach der beiderſeitigen Auffaſſung das Ende der Schlacht im Brunete⸗Sektor einleiten dürfte. Die Truppen der Nationaliſten haben in ihrer ſechstägi⸗ gen Offenſive den Gegnern drei Viertel jenes Ge⸗ ländes wieder entriſſen, das die Madrider Milizen bei ihrem zweiwöchigen Angriff hatten gewinnen können. Fünf der internationalen Brigaden des Ge⸗ nerals Miaja ſind ſo deformiert, daß ſie zurückge⸗ nommen werden mußten, um hinter der Front reor⸗ ganiſiert zu werden. Außerdem wurden 110 Flug⸗ zeuge der Valencia⸗Truppen abgeſchoſſen und 50 ihrer Tanks entweder erobert oder zerſtört. OInfolge dͤes überraſchenden Einſetzens der Va⸗ lencia⸗Offenſive erlitten die Truppen Francos in den erſten beiden Wochen ſtarke Verluſte, bis die von den anderen Fronten herangeführten Verſtärkungen eintrafen. In dem Augenblick, wo General Franco 200 Flugzeuge dͤer Santander⸗Front vor Maoͤrid ein⸗ ſetzen konnte, änderte ſich ſogleich die Lage, und in der vergangenen Woche konnten die Nationaliſten neun örfer und den ganzen verloren gegangenen Ab⸗ ſchnitt mit Ausnahme einer Zone von einer Meile zurückgewinnen. Marxiſteneinigung in Frankreich? Die franzöſiſche Kommune verlangt„ſofortiges gemeinſames Handeln“ dub. Paris, 29. Juli. Am vergangenen Dienstag hat der im März 1935 von den Svpzialdemokraten und den Kommuniſten eingeſetzte Verſchmelzungsausſchuß auf Wunſch der Kommuniſtiſchen Partei getagt, um noch einmal die Mittel zu prüfen, die zur Verſchmelzung der beiden Parteien und zur Bildung einer einzigen Partei füh⸗ ren ſollten. Das„Oeuvre“ glaubt in dieſem Zu⸗ ſammenhang zu wiſſen, daß die Beſprechungen trotz Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe — Kairo, 29. Juli.(U..) Heute wird Kairo die erſte moderne Königskrö⸗ nung erleben. König Farouk J. wird feierlich den Thron ſeines Vaters beſteigen und als jüngſter aller regierenden Monarchen über eines der älteſten Völ⸗ ker Herrſchen. Bisher war dem jungen König ein Regentſchafts⸗ rat beigegeben, da er ſeine Volljährigkeit noch nicht erreicht hatte. Denn nach der ägyptiſchen Verfaſſung muß der Herrſcher dͤas 18. Lebensjahr vollendet ha⸗ ben, bevor er die vollſtändigen Rechte eines Königs beanſpruchen darf. Da die Mohammedaner aber mit dem Mondjahr rechnen, wird Farouk nach unſerer Zeitrechnung bei ſeiner Thronbeſteigung erſt 1774 Jahre zählen. Farouk iſt am 11. Februar 1920 geboren. Sein Vater König Fuad l. ſtammte noch aus der tür⸗ kiſchen Schule. Seine ſtrenge Lebensauffaſſung wirkte ſich auch auf die Erziehung ſeines Sohnes aus. Der Junge hatte wenig Freiheit, aber es wurde ihm eine ausgezeichnete Erziehung zuteil. Fuad., der bei den Engländern den Wert einer gründlichen Bil⸗ ͤͤung ſchätzen gelernt hatte, ließ ſeinen Sohn von ausländiſchen Lehrern in verſchiedenen Sprachen unterrichten. So lernte Farouk nicht nur die ara⸗ biſche Sprache gebrauchen, ſondern auch ſich der eng⸗ liſchen und franzbſiſchen Sprache bedienen. Großen Wert legte man auch auf die körperliche Entwicklung des jungen Prinzen. Sportarten, die den Jungen beſonders begeiſterten, waren Reiten, Poloſpiel und Tennis; aber auch für Boxen und Autofahren hatte der Prinz viel übrig. Mit 14 Jahren wurde Farouk von ſeinem Vater der Titel eines Prinzen von Said verliehen. Und kurz danach, im Februar 1934, vertrat Farouk zum erſtenmal ſeinen erkrankten Bater auf dem großen Weltkongreß in Kairo. Von dieſem Zeitpunkt an erſchien der junge Prinz oft in der Oeffentlichkeit und ſchnell konnte er ſich die Liebe ſeines Volkes erwerben. Farouk wurde eine populäre Geſtalt Aegyptens. 1995 ſchickte ihn ſein Vater, der ſchon zu dieſem Zeitpunkt kränkelte, zur weiteren Aus⸗ bildung nach England und auf die Militärakademie in Woolwich. Aber ſein Studium in England ſollte nicht lange dauern. Denn ſehr ſchnell verſchlimmerte ſich der Zuſtand ſeines Vaters, und am 28. April 1936 ſtarb König Fuad., ohne daß ihn ſein Sohn noch einmal geſehen hatte. Noch fern der Heimat, des großen Geheimniſſes, in das man ſie hüllte, z u keinem Ergebnis geführt haben. Die Kom⸗ muniſten wünſchten„ein ſofortiges gemeinſames Handeln“, während die Sozialdemokraten zunächſt einmal die Ausarbeitung gemeinſamer Satzungen vorſchlügen. Die kommuniſtiſche„Humanité“ zeigt ſich nichts⸗ Heſtoweniger recht optimiſtiſch und begrüßt die angeb⸗ liche Annäherung, oͤie zwiſchen den Parteien über die Verſchmelzungsausſichten ſtattgefunden habe. England ſtudiert unſere Autobahnen 220 Vertreter aus Parlament, Behörden und Fach⸗ verbänden kommen im September nach Deutſchland dib. London, 29. Juli. Der Generalinſpektor des deutſchen Straßen⸗ weſens Dr., Todt, hat die engliſche Automobil⸗Aſſo⸗ ciation und den Königlichen Automobil⸗Club einge⸗ laden, im September d. J. eine Abordnung zum Studium der deutſchen Reichsautobahnen nach Deutſchland zu entſenden. Der Beſuch iſt auf die Der jüngſte Herrſcher und das älteſte Reich: Farouks I. Königskrönung Große Aufgaben warten auf Aegyptens jungen König wurde der Prinz zum neuen König von Aegypten proklamiert. Nach Aegypten zurückgekehrt, arbeitete der damals 16jährige unter Aufſicht eines Regentſchaftsrates ent⸗ ſprechend den Geſetzen. Faſt hätte die Aufſtellung dieſes Rates eine innerpolitiſche Kriſe heraufbeſchwo⸗ ren. Der verſtorbene König hatte in ſeinem Ver⸗ mächtnis drei ſeiner Vertrauten für den Regent⸗ ſchaftsrat beſtimmt. Nun traf es ſich aber, daß bei den ägyptiſchen Parlamentswahlen von 1936 die Waf⸗ diſten, die Nationaliſten Aegyptens einen großen Sieg errangen und als weitaus ſtärkſte Frattion in das neue Parlament einzogen. Ihnen aber waren die vorgeſchlagenen Regentſchaftsräte nicht genehm; ſie entſchieden ſich für dͤͤrei andere Männer, die dann auch die Vertretung des unmündigen Königs über⸗ nahmen. Mit ſeiner Volljährigkeit und ſeiner Krönung übernimmt Farouk die volle Regierungsverantwor⸗ tung eines Königs. Den jungen Herrſcher erwarten große Aufgaben, Aegyptens Selbſtändigkeit, wie ſie der anglo⸗ägyptiſche Vertrag garantiert, ſoll geſichert werden. Auf der Septembertagung wird Aegypten als neues Mitglied in den Völkerbund einziehen. In Bälde wird auch das Abkommen von Montreux, das dem Land vollſtändige Souveränität gewährt, unter⸗ zeichnet ſein. Schon hat man begonnen, die britiſche Armee aus dem Land in die Kanalzone zu transpor⸗ tieren. Die Wafdiſten, bisher fanatiſche Gegner Englands, ſind, ſeitdem ſie die Verantwortung des Regierens ſelbſt zu tragen haben, gemäßigter ge⸗ worden und zeigen ſich bereit, mit England zuſam⸗ menzuarbeiten. Bei allen Schwierigkeiten ſind da⸗ mit auch verheißungsvolle Vorzeichen für die Herr⸗ ſchaft Farouks J. gegeben. Die heutigen Krönungsfeierlichkeiten ſind die erſten ihrer Art in Aegypten. Die Krönung ſelbſt wird im Parlamentsgebäude ſtattſinden, wo der Kö⸗ nig vor den beiden Häuſern den Eid auf die Ver⸗ faſſung ablegen und anſchließend den Treueſchwur der Häuſer entgegennimmt. Kirchliche Feierlichkeiten werden nicht ſtattfinden. Doch wird der König mor⸗ gen, nachdem er den Marſchallſtab erhalten und die Parade ſeiner Truppen abgenommen hat, der Rifal⸗ Moſchee einen Beſuch abſtatten, um am Grabe ſeines Vaters in ſtillem Gedenken die Feierlichkeiten abzu⸗ ſchließen. Zeit vom 24. September bis 9. Oktober feſtgelegt worden. Er wird auf engliſcher Seite von den bei⸗ den genannten Organiſationen und der Britiſh Road Federation vorbereitet, die dafür einen Sonderaus⸗ ſchüß eingeſetzt haben. Die engliſche Abordnung wird aus 220 Perſonen beſtehen. Sie ſetzt ſich zuſammen aus etwa 100 Vertretern der Grafſchaftsräte, etwa 60 Mitgliedern des Parlaments ſowie aus Vertre⸗ tern der Fachverbände. In Deutſchland werden fol⸗ gende Städte beſucht: Hannover, Berlin, Leipzig, Nürnberg, München, Heidelberg, Frankfurt a. M. und Köln. Die engliſche Abordnung wird die Autobahnen mit Autobuſſen befahren. Geburtstagsglückwunſch des Führers an Muſſo⸗ lini. Der Führer und Reichskanzler hat dem Königlich italieniſchen Miniſterpräſidenten Benito Muſſolini zum Geburtstag drahtlich ſeine Glück⸗ wünſche übermittelt. Deutſchlands Geſandter im Iriſchen Freiſtaat bei de Valera. Der neue deutſche Geſandte im Friſchen Freiſtaat, Dr. Eduard Hempel, überreichte am Mitt⸗ woch im Schloß von Dublin dem iriſchen Miniſter⸗ präſidenten, de Valera, ſein Beglaubigungsſchreiben. 93,8 v. H. in Arbeit! Die Aufwärtsentwicklung der Wirtſchaft hält an (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 29. Juli. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung legt ſoeben einen neuen Bericht über die Entwicklung der Zahl der Beſchäf⸗ tigten in Deutſchland vor. Während die Abnahme der Zahl der Arbeitsloſen im Juni 128 000 betrug, wurde eine Zunahme der Zahl der Beſchäf⸗ tigten um 165 000 feſtgeſtellt. Dieſe ſtär⸗ kere Zunahme beruht zum kleineren Teil noch auf der Eingliederung von Angehörigen des letzten Schulentlaſſungs⸗Jahrgangs zum größeren Teil auf der Arbeitsaufnahme von Perſonen, die nur in den Sommermonaten in beſtimmten Saiſongewerben Arbeit aufzunehmen pflegen. Die anhaltende Auf⸗ nahmefähigkeit der Wirtſchaft kommt in der gegen⸗ über dem Vormonat wieder geſtiegenen Zahl der offenen Stellen in einer Reihe wichtiger Berufsgruppen zum Ausdruck, ſo im Bergbau, der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie, der chemiſchen Induſtrie, im Spinnſtoffgewerbe, Verkehrsgewerbe uſw. Seit Ueberwindung des diesjährigen winterlichen Tiefſtandes iſt die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten, in einem Zeitraum von nur vier Monaten, um rund 2177 000 oder 13,1 v. H. geſtiegen. Am 31. Mai des Jahres war die Zahl der Beſchäf⸗ tigten gegenüber Ende Januar 1933 um rund 7289 000 oder 63,5 v. H. größer. Die Zahl der nach der Krankenkaſſenmitgliederſtatiſtik im Reich über⸗ haupt vorhandenen Arbeiter und Angeſtellten iſt nach den füngſten Ermittlungen um rund 144 000 auf rund 20 009 000 geſtiegen. Von dieſer Geſamtzahl aller vorhandenen Arbeiter und Angeſtellten waren am Stichtag 93,8 v. H. in Arbeit. Anormales Wetter Winter und Sommer mit vertauſchten Rollen — Berlin, 29. Juli. Angeſichts unſeres diesmal danebengelungenen Hochſommermonats Juli iſt ein vom Reichsgeſund⸗ heitsamt herausgegebener vergleichender Ueberblick über die vergangenen Monate bezeichnend für den Rollentauſch, der in der Wetterfrage bei Winter und Sommer vor ſich gegangen iſt. Der Dezember 1936 war verhältnismäßig warm und ſonnenreich; es wurden ſtatt der fälligen ſieben nur zwei Eistage gezählt. Die Sonnenſcheindauer betrug 142,6 v. H. der im Dezember üblichen. Der Januar 1937 war trotz ebenfalls höherer Sonnenſcheindauer von etwa 140 v. H. des Normalwertes kälter als ſonſt. Statt 18 Froſt⸗ mit ſieben Eistagen wurden diesmal 22 mit 12 gezählt. Ein ſtark von der Norm abweichendes Bild zeigte auch der Februar mit 12 und swei ſtatt 17 und ſechs Froſt⸗ und Eistagen und mit einer Nie⸗ derſchlagshöhe, die über 200 v. H. des ſonſt für den Monat zutreffenden Wertes lag. Die Sonnenſchein⸗ dauer betrug im Februar nur rund 67 v. H. der nor⸗ malen. Die Frühlingsmonate März und April wie⸗ ſen etwa 150 v. H. der in dieſen Monaten üblichen Niederſchlagshöhe auf und erreichten nur rund 70 v. H. der normalen Sonnenſcheindauer. Dagegen, zeigte der diesjährige Mai ausgeſprochen ſoömmer⸗ lichen Charakter mit einer um 3,2 Grad höheren mittleren Monatstemperatur als der normalen. Die Sommertage im Mai waren mit ſieben faſt doppelt ſo zahlreich gegenüber den vier üblichen. ——————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗Sport: Willy Mülier Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 2806 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge kein- Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto PPPPPPPPTTPPTTTT—TT—TTPPPPPkT''TbTbTbT''''TbTTbuTbTuTuTuTu————————————vuvv———..vZÄ—————KÄ+ÄÄZÄ+ÄÄZÄZZÄZZÄÄZvÄZvÄvÄvÄÄvÄÄZvÄÄvÄÄÄÄÄÄÄ2Ä2ÄÄK———ZZZZZZZZZZZZZ————ZZZZZZ—————————————————————————— PPP—————PPP——— P———y——p ˖— „Siegfried“ in Bayreuth Der Führer wohnt der Aufführung bei — Bayreuth, 29. Juli. Der dritte Abend von Richard Wagners gewal⸗ tigem Nibelungendrama im Bayreuther Feſtſpiel⸗ haus te wieder das vertraute Bild, zu dem ſich an dieſer Stätte künſtleriſche Spitzenleiſtungen, Be⸗ geiſterung einer anſpruchsvollen Feſtgemeinde und die Anweſenheit hoher Perſönlichkeiten aus Staat und Partei vereinigen. Denn auch zur Aufführung des„Siegfried“ waren der Führer, mehrere Reichsminiſter und Reichsleiter, ſowie führende der Wehrmacht erſchienen die durch ihre Teilnahme an der ganzen Vorſtellungsreihe die innige Verbundenheit von Macht und Geiſt im Drit⸗ ten Reich und die hohe Bedeutung Richard Wagners für die nationalſozialiſtiſche Kultur ſinnfällig bekun⸗ den. Die Künſtler der Feſtſpiele, ob Muſiker oder Sänger, ſetzten in die Wiedergabe des„Siegfried“⸗ Dramas unter der Leitung von Furtwängler, Tietjen und Preetorius, ihre beſten Kräfte mit einer ſelbſtloſen Hingabe, die der ungewöhn⸗ lichen Anſtrengungen dicht aufeinanderfolgender Ringaufführungen nicht achten. So löſten Werk und Aufführung helle Begeiſterung aus, die in immer neuen Beifallsſtürmen durch das ausverkaufte Haus brandeten. Neben dem Siegfried, der zu den berühmteſten Bühnengeſtalten von Max Lorenz gehört, trat in der großen Rolle des Mime beſonders eindrucksvoll in Erſcheinung Erich Zimmermann. Wie dieſer Künſtler den Zwerg in Maske, Geſang und Gebär⸗ denſpiel vom Afſen her anlegt, zu einem in ſich ge⸗ ſchloſſenen Weſen der mythiſchen Untermenſchenwelt entwickelt und mit echtem Geſang zu verbinden weiß, das iſt eine der ausgefeilteſten Leiſtungen der Cha⸗ rakteriſierungskunſt, die gegenwärtig die deutſche Muſikbühne aufzuweiſen hat. Eigenwertig hob ſich die Brutalität Alberichs in der Darſtellung Ro⸗ bert Burgs ab. Auf der Lichtſeite des Nibelun⸗ gen⸗Dramas ragte wieder die vergeiſtigte Geſangs⸗ kunſt Rudolf Bockelmanns als Wanderer auf, dem in Enid Szantho eine Erda von dunkler Stimmpracht gegenüberſtand. Frieda Leiders Be⸗ herrſchung der pſychologiſch durchgeſtalteten Wagner⸗ Gebärde und die Ausdrucksgewalt ihres hochdrama⸗ tiſchen Soprans gaben dem Erwachen Brünhildes und ihrer Vereinigung mit Siegfried den großen Auf⸗ ſchwung des letzten Akts. Für die Stimme Fafners war zum erſten Male Michael v. Roggen ein⸗ geſetzt, während der leicht geführte Sopran Käthe Heidersbachs mit dem Geſang des Waldvogels die Naturpoeſie des Waldidylls weſentlich ſteigerte. Hier feierte auch die Dirigentenkunſt Wilhelm Furt⸗ wänglers im Schmelz der Orcheſterlyrik einen ihrer Höhepunkte. Daneben gehören die durchgeiſtigte Klanggeſtaltung der Erda⸗Muſik, die ſtrenge Rhyth⸗ mik der Schmiedeſzene und der hinreißende Schwung der Schlußſzene zu den unvergeßlichen Eindrücken der Aufführung. Poſtſtempel für die Bayreuther Feſtſpiele Eine Neuerung, die von allen Feſtſpielbeſuchern und ganz beſonders von den Brieſmarkenfreunden begrüßt wird, iſt am Dienstag im Bayreuther Haupt⸗ poſtamt eingeführt worden, nämlich ein Brief⸗ ſtempel, der neben dem üblichen Datumsſtempel, in feiner Strichzeichnung ausgeführt, ein nach links gerichtetes Kopfbild Richard Wagners zeigt und einen Hinweis auf die Bayreuther Feſtſpiele enthält. Heidelbergs Konzertwinter 1937/38 Im kommenden Konzertwinter 1987/8 finden im Rahmen der von der Stadt Heidelberg und dem Bachverein veranſtalteten Konzerte folgende Veran⸗ ſtaltungen ſtatt: Sechs Symphonie⸗Konzerte, bei denen Raoul v. Koczalſki(Klavier), Alfred Lue⸗ der(Klavier), Enrico Mainardi(Cello), Lubka Ko⸗ leſſa(Klavier), Hugo Kolberg Gioline) und Jean Francaix(Klavier) als Soliſten mitwirken. Ein weiteres Symphoniekonzert wird von der Orts⸗ gruppe Heidelberg des Richard⸗Wagner⸗Verbandes Deutſcher Frauen veranſtaltet.— Die Ausführung obliegt dem Städtiſchen Orcheſter unter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Kurt Overhoff. Unter Leitung von Prof. Dr. H. M. Poppen veranſtaltet der Bachvevein zwei Chorkon⸗ zerte: Frommels„Herbſtfeier“ und Brahms „Requiem“.— Weiter vorgeſehen iſt ein Lieder⸗ abend von Karl Erb. Das Kurpfälziſche Kammerorcheſter unter Leitung von Konzert⸗ meiſter Adolf Berg wirb zwei Konzerte brin⸗ gen. Dabei wirken als Soliſten Günther Ramin und Profeſſor W. Kempff mit. In drei Kammer⸗ muſikkonzerten werden das Zernick⸗Quartett, das Calvett⸗Quartett und das Queling⸗Quartett ga⸗ ſtieren. 9 Ferner findet in den Tagen vom 28. bis 31. Mai 1938 ein viertägiges Schumann⸗Haydn⸗Feſt ſtatt. Der Bachverein unter Leitung von Prof. Dr. Poppen wird im Schloßhof die„Schöpfung“ von Haydn zur Aufführung bringen ferner findet u. a. ein Serenaden⸗Konzert und ein Symphoniekonzert oͤes Städtiſchen Orcheſters unter Leitung von Gene⸗ val⸗Muſikdirektor K. Overhoff ſtatt. „Hermann⸗Göring⸗Meiſterſchule für Malerei“. In Kronen burg(Eifel) iſt die„Hermann⸗ Göring⸗Meiſterſchule für Malerei“ er⸗ richtet worden; ſie iſt ihrem Schirmherrn, deſſen Na⸗ men ſie trägt, unmittelbar unterſtellt. Zum Leiter der Meiſterſchule hat Miniſterpräſident Generaloberſt Göring den Maler Profeſſor Werner Peiner, Mitglied der Deutſchen Akademie der Künſte, be⸗ rufen. Zweck und Ziel der Meiſterſchule, die in Preußen Vorbild ſein ſoll, zeigt eine vom Miniſter⸗ präſidenten gegebene Satzung auf. Die Leiſtung ent⸗ ſcheidet, wer lehren und lernen darf. Die Aufgabe heißt: deutſchem Weſen in der Kunſt Ausdruck zu verleihen. Das Ziel iſt erreicht, wenn Meiſter und Schüler den Grund für eine deutſche Malereiſchule unſerer Zeit gelegt hatten, dͤie an eine große Ver⸗ gangenheit anknüpft und wertvolles Erbe an kom⸗ mende Geſchlechter weitergibt. Neuer Autarktisflug Ellsworths. Der bedeu⸗ tende Polarforſcher Lincoln Ellswortzh bereitet ſich, wie aus London gemeldet wird, auf eine neue Antarktisexpedition vor. Er hat ein klei⸗ nes Schiff erworben, das einer Mannſchaft von 16 bis 18 Perſonen Raum bietet und mit den modern⸗ ſten Meßapparaten verſehen iſt. Außerdem trägt es ein Katapult als Ausgangspunkt eines Flugzeuges, das in jene Regionen vordringen ſoll, die mit dem Schiff nicht erreicht werden können. Ellsworth wird zuerſt von Kapſtadt nach Enderbyland fahren und von dort über den Pol hinaus etwa 2000 engliſche Meilen bis zum Roßmeer, einem zwiſchen Victoria⸗ und Edͤward⸗VII.⸗Land gelegenen Meeresteil. Eine 50 Meter hohe, ſich weit über 30 Grad erſtreckende und ſteil abfallende Eiswand ſperrt das Roßmeer nach Süden ab. Ellsworth wird ein Spezialflugzeug benutzen, das er nach eigenen Angaben bei einer engliſchen Firma bauen läßt. Das Flugzeug wird etwa in einem halben Jahre fertiggeſtellt ſein, worauf Ellsworth ſeine Expebition antreten will Der Schöpfer der Schulatlanten geſtorben. In Braunſchweig iſt, wie das„Hbg. Fröbl.“ berichtet, im Alter von 63 Jahren der wiſſenſchaftliche Leiter der kartographiſchen Anſtalt des Verlages Georg Weſtermann, Paul Diercke, geſtorben. Alle, die noch eine Erinnerung an die geographiſchen Un⸗ terrichtsſtunden in der Schule während der letzten Jahrzehnte haben, werden ſich auch an die Atlanten und Karten erinnern, die von der Hand Paul Dierckes und ſeines Vaters, des Geheimrats Karl Diercke, ſtammten. Vater und Sohn haben gemeinſam an dem Werke gearbeitet, das heute zu einem weſent⸗ lichen Beſtandteil des Erdkunde⸗Unterrichts gewor⸗ den iſt. Neben den Atlanten waren ſie Schöpfer der weitverbreiteten Wandkarten, die man in allen deut⸗ Schulen und auch öͤraußen in der Welt finden ann. Das Rotbuch über Spanien. Bilder, Dokumente, Zeugenausſagen Geſammelt und herausgegeben von der Anti⸗Komintern. 320 Seiten mit 233 Bildern und Dokumenten und einer Ueber⸗ ſichtskarte. 1. bis 50. Tauſend. Kartoniert 1,90 Mark. Es iſt eine grauenvolle Lektüre. Aber eine Lek⸗ türe, die notwendig iſt. Um zu erkennen, wie es zugeht und um was es in Spanien geht. Das Buch iſt herausgegeben von der Anti⸗Komin⸗ tern, der internationalen Vereinigung zur Ab⸗ wehr des Kommunismus: es verſucht, der Welt klar zu. machen, wie notwendig dieſe gemein⸗ ſame Abwehr gegen die kommuniſtiſche Gefahr iſt. Das ſpaniſche Beiſpiel liefert wahrhaftig eindring⸗ lichen Beweisſtoff. Da finden ſich in dem Buche die Dokumente, die beweiſen, daß die kommuniſtiſche Internationale ſchon längſt vor dem Ausbruch des ſpaniſchen Bürgerkrieges dieſen geſchürt hat. Da wird an Hand von Bildern und Zeugenausfagen ein erſchütternder Beweis geliefert für die abſolute Zer⸗ ſtörungsidee, die den Bolſchewismus beherrſcht. Da klagen zerſtörte Kirchen, ermordete und geſchändete Menſchen den Haß gegen das Menſchliche und Gött⸗ liche an ſich an, der ſich in dem unglücklichen Land austobt. Und im Hintergrund dieſes blutigen Fanals erſcheint der runde Tiſch der Nichteinmiſchungskon⸗ ferenz, jenes merkwürdigen Gremiums, in dem, wie es ſcheinen möchte, über Europas Schickſal von Blin⸗ den entſchieden wird. Es iſt ein Buch von zwingender Aktualität und von höchſter geſchichtlicher Bedeutung! Win bauer. ——— K 9 Donnerstag, 29. Julr 1997 7 der Mitte ein etwa 2 Meter breiter oͤunkler Streifen, 3. Seite Nummer 34⸗6 Die Stadiseite Mannheim, 29. Juli. Auf der Jagd nach dem Frankfurter Mörder: Mörder Schlitzkus wurde gejehen? Er ſoll ſich in der Nähe Manuheims aufhalten Der Glasbläſer Walter Fritz Schlitzkus, ge⸗ boren am 15. Auguſt 1915 in Freiberg in Sachſen, der verdächtig iſt, am 22. Juli 1937 in Frankfurt am Main den Altwarenhündler Aug. Bauer ermordet zu haben, iſt immer noch nicht geſaßt. Er hält ſich wahrſcheinlich am Rhein auf und ſoll in der Nähe Mannheims geſehen wor⸗ den ſein. Das iſt der Mörder (Photo: Kriminalpolizei) Perſonenbeſchreibung: 1,60 bis 1,65 Me⸗ ter groß, ſchmächtig, mittelblonde Haare, ſchmales hlaſſes Geſicht, Augenlider gerötet, vielleicht geſchwol⸗ len, ſächſiſche Mundart, trägt wahrſcheinlich neuen, grauſchwarzen Anzug, ſchwarze Halbſchuhe mit Da⸗ ménabſätzen. Wer irgendoͤwelche Wahrnehmungen beggl. des Flüchtigen macht, wird dͤringend gebeten, ſchleunigſt die Kriminalpolizei Mannheim(Fernſprecher 358 51) oder den nächſten Polizei⸗ oder Gendarmeriebeam⸗ ten zu verſtändigen. Eine Belohnung von 500 Mark iſt ausgeſetzt. Langfinger am Werl Entwendet wurden in der Nacht zum 23. Juli, wie der Polizeibericht mitteilt, aus einer Wirtſchaft in Seckenheim ſieben Radioröhren, Marke Telefunken, ſowie Sicherungen, verſchiedene Kuppelungen und Dreifach⸗Stecker. Um ſachdienliche Mitteilung erſucht die Kriminalpolizei. In Seckenheim auf einem Acker entwendet wurde eine Zeltplan, 56 am groß, in rechts und links davon je ein heller Streifen. Uhren, die verloren wurden: Am 11. Juli in einem Kaffee in P 7, oder von dort bis Q2, eine goldene, rechteckige Damen⸗Armbanduhr mit abge⸗ ſchrägten Ecken und ſchwarzem Ripsband. Am 25. Juli im Rheinbad Herweck eine goldene Herren⸗ Armbanduhr mit rundem Gehäuſe, das am Rand ziſeliert iſt, Stundeneinteilung 1 bis 12 und in kleinen Zahlen von 12 bis 24. Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Rlickſichtsloſer Motorradfahrer flüchtet Mit einer Radfahreein zuſammengeprallt, dann davongefahren, ohne ſich um die Verletzte zu kümmern! Mittwoch abend gegen.30 Uhr ſtieß, wie der Po⸗ lizeibericht vom 29. Juli mitteilt, an der Ecke Mittel⸗ ſtraße—Brückenſtraße ein bis jetzt noch unbekaun⸗ ter Kraftradfahrer mit einer Radfahre⸗ rinzuſammen, wodurch dieſelbe zu Boden ſtürzte und ſich erhebliche Verletzungen und eine Gehirnerſchütterung zuzog. Die Verletzte wurde mit dem Sanitätswagen der Feuerlöſchpolizei in das Städt. Krankenhaus gebracht. Der rückſichtsloſe Kraftradfahrer, den die Schuld an dem Unfall treffen ſoll, fuhr nach dem Zuſammenſtoß davon, ohne ſich um die Verletzte zu kümmern. Ein Zeuge wird geſucht Am 13. April 1937, nachmittags gegen 5 Uhr, iſt auf dem Luiſenring hier zwiſchen K 4 und 5 ein in Richtung Friedrichsbrücke fahrender Motorrad⸗ fahrer mit Beiwagen mit einem Raöfah⸗ rer zuſammengeſtoßen, wobei der Radfahrer zu Boden ſtürzte. Das Kennzeichen des Motor⸗ rades wurde von einem älteren Manne notiert und dem Verletzten übergeben. Der Mann wird ge⸗ beten, ſeine Anſchrift dem Polizeipräſidium— Krimi⸗ nalpolizei— Zimmer 5 hier ſchriftlich oder mündlich mitteilen zu wollen. Am Mittwoch: Noch 5 weitere Verkehrsunfälle Bei 5 weiteren Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten, wurden 2 Perſonen erheblich verletzt und 4 Fahrzeuge beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsoroͤnung wurden geſtern 43 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 18 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. 55 Sicherheit vor allem! Handwerker im Muſentempel Im Nationaltheater wird gearbeitet— werden— Feuerlöſchpolizei Man muß es unſerer Stadtverwaltung laſſen: nach all den Jahrzehnten, in denen an und in unſe⸗ rem Nationaltheater keine weſentlichen Erneuerungs⸗ arbeiten vorgenommen wurden, hat ſie es als ihre vornehmſte Pflicht betrachtet, die Schillerbühne in jeder Hinſicht wieder baulich zu verbeſſern und ſie auch ſo zu einem repräſentativen Haus der Bühnen⸗ kunſt zuu machen. Eine Reihe notwendiger Umbau⸗ ten waren zu erledigen. Sie mußten auf mehrere Jahre verteilt werden, da für ſie jeweils nur die Ferienzeit zur Verfügung ſteht. So wurde in einem Jahr die Erneuerung des Mittelbaus und der Zuſchauerräume einiger Ränge vorgenommen. Im anderen nahm man den Groß⸗ putz der Außenfronten vor. Nun ſind wieder Handwerker im Theater. Kaum war die letzte Vorſtellung vorüber, da er⸗ ſchienen ſie im Dachgeſchoß über dem Zuſchauer⸗ raum und geht man jetzt am Schillerplatz vorüber, ſo kann man äußerlich Spuren ihrer Tätigkeit er⸗ blicken. An der Weſtſeite des Hauſes ſieht man zwei „Rutſchbahnen“. Da poltert der Bauſchutt ſchnell und ohne erhebliche Staubentwicklung herab auf be⸗ reitſtehende Wagen, die ihn abtransportieren. Wo⸗ her dieſer Schutt kommt? Aus dem Dachraum im Zuſchauerhaus. Man hat feſtgeſtellt, daß ſich die dortigen Deckbalken, an denen auch ber ſchwere Kronleuchter befeſtigt iſt, nicht mehr im ge⸗ wünſchten Zuſtand befinden. Sie würden zwar noch manches Jährchen ihren Dienſt tun. Aber in einem Theater muß nun einmal die höchſte Sicherheit das erſte Gebot ſein. Darum werden die Deckbalken und ein Teil der Dachkonſtruktion entfernt. An ihrer Stelle wer⸗ den ſtabile Giſenträger eingezogen. Die Decke wird erneuert. Die Arbeiten werden ſelbſtverſtändlich ſo durch⸗ geführt, daß ſie noch vor Beginn der neuen Spielzeit beendet ſind. Bei dieſer Gelegenheit ſei darauf hin⸗ gewieſen, daß nicht nur in baulicher Hinſicht alles geſchieht, um das Theater nach den Erforderniſſen einer Großſtadͤtbühne auszugeſtalten Auch die Feuerlöſcheinrichtungen werden von Zeit zu Zeit überprüft, ob ſie wie gewünſcht funk⸗ tionieren. Neben der laufenden Ueberwachung er⸗ folgt jeweils am Tage nach Schluß der Spielzeit eine Art „Generalprobe“ durch die Feuerlöſchpolizei. Die am Dienstag vorgenommene Ueberprüfung er⸗ gab, daß ſich die zum Schutze des Hauſes und der Theaterbeſucher vorhandenen Feuerlöſcheinrichtungen Reue Eiſenträger ſollen eingezogen hält ⸗Generalprobe' ab deugte man ſich davon durch die praktiſche Inbetrieb⸗ nahme einer„Regengaſſe“ der Regeneinrichtung, mit der man in Kürze den geſamten Bühnenraum unter Waſſer ſetzen kann. ** 75. Geburtstag. Seinen 75. Geburtstag feiert am morgigen Freitag ein treuer Leſer unſeres Blat⸗ tes, Herr Wilhelm Lang, Schreiner, U 4, 2, in kör⸗ perlicher und geiſtiger Friſche. Wir gratulieren! ** Ferienpauſe in der Städt. Bücher⸗ und Leſe⸗ halle. Die Städt. Bücher⸗ und Leſehalle(U 3) bleibt vom 1. bis einſchließlich 16. Auguſt geſchloſſen. Die Zweigſtellen Möhlblock und Neckarſtadt bleiben vom 1. bis einſchließlich 31. Auguſt geſchloſſen. Der Kurszettel der Hausfrau „Ihr Leit, mir hawe aach Summerſchlußverkaaf — kaaft norre die ſcheene deitſche Tomate— mir ſin aach billiger geworde.“ Und das ſtimmt, die Tomaten haben einen neuen, ſehr erfreulichen „Preisſturz“ erfahren, ſo daß man ſich richtig hinein⸗ knien kann— natürlich nur bildlich geſprochen. Auch die Gurken ſind noch billiger geworden, die Kar⸗ toffeln ebenſo, die Zwiebeln, Wachsbohnen und Kraut. Zwar war wenig Blumenkohl zu ſehen, da⸗ für war der angebotene größtenteils von ſchönſter Beſchaffenheit und reinſtem Weiß. Billiger geworden ſind auch verſchiedene Obſt⸗ ſorten, z. B. Heidelbeeren, Birnen und Pflaumen. Bei den Letztgenannten iſt ein ſtark vermehrtes Angebot zu bemerken, ebenſo bei Reineclauden (Ringlo) und Aprikoſen, die ihren Preis hielten. Eine leichte Erhöhung der Preiſe für Johannis⸗ und Stachelbeeren läßt darauf ſchließen, daß ſie zur Neige gehen. Vielleicht dürfen wir an dieſer Stelle auch einmal einen Wink geben, wie man leicht und mühelos friſche Obſtflecken entfernt. Man ſpannt den Stoff an der befleckten Stelle ganz ſtraff und läßt langſam kochendheißes Waſſer durch⸗ tropfen— der Erfolg iſt verblüffend und läßt ſich bei allen Flecken dieſer Art anwenden. Nur Tomatenflecken laſſen ſich nicht gans entfernen, ſie werden nur bläſſer. In den Flußfiſchbottichen tummelte ſich dicht gedrängt eine munter zappelnde Schar und an den Geflügelſtänden gab es neben Reh genügend Geflü⸗ gel, bei denen die Suppenhühner unter den warmen Sonnenſtrahlen reichlich und vielverſprechend Fett ſchwitzten, ein Anblick, der auch im Sommer eine Nudelſuppe mit Huhn verlockend macht. Ueber die Blumen gibt es nur eines zu ſagen: „Es iſt ſehenswert, was die gärtneriſche Kultur je⸗ des Jahr neu hervorbringt.“ ** Die Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9, bleibt ge⸗ ſchloſſen vom 2. Auguſt bis einſchließlich 2. Sep⸗ tember. u* Mit der Reichsbahn nach dem Harz. Die viel⸗ verſprechende Harzfahrt vom 31. Juli bis 7. Auguſt nach Blankenburg wird nicht als Sonderzug, ſon⸗ dern als Geſellſchaftsfahrt durchgeführt. Es werden vorwiegend beſonders günſtig liegende -Hüge benutzt, die ſogar eine kürzere Reiſezeit er⸗ möglichen, als für den Sonderzug vorgeſehen war. Die Fahrkartenausgaben und amtlichen Reiſebüros erteilen nähere Auskunft. eieeeeee eeene, An der Schwelle des neuen Rundfunkjahres: 38072 Rundjunkteilnehmer in Mannheim Runoſunk in jedes Haus! Am 15. Juli hat das neue Ründfunkjahr be⸗ gonnen; zu dieſem Termin kommen die neuen Typen auf den Markt. Die Röhrenpreisſenkung und das Fallen der Regel des gebundenen Richtpreisſyſtems der letzten Jahre geben dem Rundfunkwirtſchaftsjahr 1937/38 ein beſonderes Gepräge und eine beſondere Bedeutung. Am 30. Juli beginnt in den Berliner Ausſtellungshallen die„Große Deutſche Rundfunk⸗ ausſtellung Berlin 1937“, die größte Veranſtaltung des europäiſchen Rundfunkſchaffens. Der Beginn des neuen Rundfunkjahres und die Eröffnung der Berliner Funkausſtellung legen die Frage nahe: Wo ſteht die Rundfunk⸗Entwicklung in Mannheim? Die Deutſche Reichspoſt führt alle halbe Jahre, und zwar jeweils am 1. April und am 1. Oktober eine Zählung der Rundfunkteilnehmer in allen Orts⸗ zuſtellbezirken des Deutſchen Reiches durch. Am 1. April 1937 ermittelte die Zählung der Deutſchen Reichspoſt im Ortszuſtellbezirk Mannheim 88 672 Rundfunkteilnehmer. Hierbei muß beachtet werden, daß die Ortszuſtellbezirke nicht immer mit den poli⸗ tiſchen Stadt⸗ und Kreisgrenzen übereinſtimmen. Der Ortszuſtellbezirk Mannheim, auf den ſich die Zählung der Reichspoſt erſtreckt, umfaßt 239420 Einwohner. Die Zahl der Haushal⸗ tungen im Ortszuſtellbezirk Mannheim beträgt in beſtem Zuſtande befinden.„Handgreiflich“ über⸗ 67 810. Stellt man dieſe Haushaltungsziffer die der Deutſchland gemacht hat. Rundfunkteilnehmer gegenüber, ſo ergibt ſich, daß noch 29138 Mannheimer Haushaltungen Rundfunkteilnehmer werden müſſen, damit das Pro⸗ gramm der nationalſozialiſtiſchen Rundfunkwerbung erfüllt wird: Rundfunk in jedes deutſche Haus! Nach den Ergebniſſen der Zählung vom 1. April 1937 kamen an dieſem Stichtag im Ortszuſtellbezirk Mannheim auf 100 Einwohner 16,2 Rundfunkteil⸗ nehmer und auf 100 Haushaltungen 51,6 Rundfunk⸗ teilnehmer. * Das Rundfunkweſen im Reichspoſtdirektions⸗ bezirk Karlsruhe Für die Reichspoſtdirektionsbezirke führt die Deutſche Reichspoſt monatliche Zählungen der Rund⸗ funkempfangsanlagen durch. Am 1. Juli 1987 wur⸗ den im Reichspoſtdirektionsbezirk Karlsruhe, zu dem Mannheim gehört, 253089 Rundfunk⸗ empfangsanlagen gezählt. Unter dieſen Rundfunkempfangsanlagen ſind insegſamt 16 627 ge⸗ bührenfrei. Jun Deutſchen Reich wurden am 1. Juli 1987 faſt 8,3 Millionen Rundfunkteilnehmer gezählt. Wenn man bedenkt, daß es am 1. Januar 1933 in Deutſch⸗ land demgegenüber nur 43 Millionen Rundfunkteil⸗ nehmer gab, ſo erkennt man, welche gewaltige Ent⸗ wicklung der Rundfunk ſeit der Machtergreifung in G. Wdm. Abosnahmeprei se ENGI. HOoRN&S MANNVHEIU 0 5..7 Herren-Sakko-Anzüge Spori-Anzüge mii 1 Hose Uebvergangs-Mäniel] Hochsommer-Sakkos sute Gebrauchs-Qualitsten fviele Huster und farben aus Gaberdine und cheviots aus leinen, Lüster und russor RM 40.- 43.- 49.- 35.-[N 28.50 35.⸗ 44.- 30.-PRM 34.— 45.- 54.— 67.-RNH.s0.s0 14. 18. Herxen-Sakko-Anzuge Spori Anzügemiiz Hosen Herren- Gummi- Näniel Hochsommer- Anzuge in unserer bekannten Gũte und Form][ Golf und lanse Hose enorme Auswahl 2teilig, ohne Weste, waschber RFN 38.- 65.- 68.- 75.-[RM 42.- 49.- 34. 60.—-PRAA 10.50 12.— 16.- 21.-[RM 15.— 23.- 25.— 38. Herren-Modell-Anzüge Herren-Spori-Sakkos Herren-Dopeline-Mäniel Kinder- und dünglings-Kleidung aus hochwertisen Stoffen in ellen Farben und mocern. formen wasserdicht, aus fr. 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An der fraglichen Stelle verſuchte Pfeiffer, ſeinen Wagen mit viel zu hoher Geſchwindig⸗ keit um die ſcharfe Kurve nach Thaleiſchweiler herumzufahren, was ihm jedoch mißlang. Er rannte an einen Baum, wobei der junge Klug zwiſchen dem Führerſitz und einem Straßenbaum eingeklemmt und ſofort getötet wurde. Pfeiffer und zwei weitere Mit⸗ fahrer von Pirmaſens erlitten leichtere Verletzungen. 5 Wagenführer gab an, daß die Bremſen verſagt ätten. Neuer Bürgermeiſter in Edenkoben au. Edenkoben, 29. Juli. In der hieſigen Rats⸗ herrenſitzung wurde jetzt durch den Kreisleiter Bach⸗ mann der bisherige Ratsherr Wilhelm Koch als neuer Bürgermeiſter in ſein Amt eingeführt. Koch iſt Nachſolger des verſtorbenen Bürgermeiſters Acker geworden. In der gleichen Sitzung berief der Kreis⸗ leiter als neuen Ratsherrn Auguſt Acker, den Sohn des verſtorbenen Bürgermeiſters. 5 2I 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe &d- dpcnt auę dem Cancle Aus den Erfahrungen des Mannheimer KdF- Sportamtes— Kreissportlehrer Rusch gibt Auskunft Sport auf dem Land iſt eine Sache für ſich, und awar eine ganz beſonders wichtige. Der Sport iſt bekanntlich entſtanden aus einer Gegenbewegung gegen die Induſtrialiſierung, und hatte bisher kei⸗ nen Schwerpunkt in der Großſtadt. Das iſt ſchon ſo aus raum⸗ und verkehrstechniſchen Gründen; denn wenn Sport getrieben werden ſoll, müſſen etliche zu⸗ ſammenkommen, es muß Platz und Halle da ſein, und meiſt auch ein Lehrer, der naturgemäß auf dem Lande ſein Auskommen nicht finden kann. Der Sport alſo auf dͤͤem Lande, wenn er überhaupt vorhanden war, hatte darum oft viel von einer ſehr naturhaften „Holzerei“, die der Sache ſelbſt nicht immer dienlich war. Es fehlte eben an der nötigen Lehre. Immer wurden auch nur verhältnismäßig kleine Kreiſe erfaßt, weil bei den konſervativen Eltern viel⸗ ſach das Verſtändnis für Sportdinge fehlt, ſo daß die Jungens ſich einfach fortſtehlen mußten. Schließ⸗ lich hat man in einigen Gegenden feſtſtellen müſſen, daß„Sport oder nicht?“ zu einer religibs⸗ſittlichen Frage erhoben wurde, ſo daß dort, wo der entſpre⸗ chende Einfluß vorhanden war, auch die kleinen, oft ſehr guten Anſätze in dͤen Vereinen wieder ver⸗ ſchwanden, der Barren verroſtete, das Pferd wurm⸗ ſtichig wurde. Hier mußte nun Koͤß einſetzen, nicht nur weil es den Leuten Geſundheit und Freude Kaleidoſkop einer Drei⸗Bäderfahrt Von Mannheim via Münſter am Stein, Kreuznach nach Wiesbaden Ein Ausflug durch ſommerliche Bezirke „Was zählſt du denn zu den ſchönſten biesjährigen Urlaubserinnerungen?“ mich „Unbedingt eine Omnibusfahrt, die kürzlich über die Strecke Mannheim, Bad Dürkheim nach Bad Kreuznach und Wiesbaden und von dort zurück über Worms nach Mannheim führte. Man heimſt auf dieſem Tagesausflug eine überraſchende Fülle von Eindrücken ein.“ „Die Strecke zwiſchen Mannheim und dem reizen⸗ den Iſenachtal kenne ich. In Frankenſtein wendet ſich, wenn ich im Bilde bin, die Straße nach links aum Elmſteiner Tal.“ „Gewiß. Darauf wurden wir von unſerm Füh⸗ rer aufmerkſam gemacht, als wir an die Kreuzung kamen. Bald darauf verließen wir aber auch die Straße, die nach Kaiſerslautern führt. Wir bogen mach rechts ins nicht minder ſchöne Alſenztal ab, Dabei kamen wir an einer Bauſtelle der Reichsauto⸗ bahhn vorbei. Hier wird die Straße biefer gelegt und unter der Bahn hindurchgeführt. Die genau einge⸗ teilte Zeit erlaubte es leider nicht, die unweit ge⸗ legene Stelle aufzuſuchen, an der unlängſt durch die Autobahnarbeiter ein vorgeſchichtliches Grä⸗ berfeld freigelegt wurde.“ „Wo habt ihr denn das Frühſtück eingenommen? Bis Kreuznach wäre euch denn doch der Magen zu lang geworden.“ „In Rockenhauſen. Du wirſt verwundert fragen, warum denn nicht in Alſenz? Das hatte ſei⸗ nen beſonderen Grund. Ein Fahrgaſt, der die Gegend genau kennt, meinte, als wir auf die Ebernburg zu ſprechen kamen, in Rockenhauſen befinde ſich das Schloß, in dem ſich die Feinde Ulrich von Huttens trafen, um von hier aus gegen den Ritter zu Felde zu ziehen. Als wir uns in einer Gaſtſtätte am Kirch⸗ platz geſtärkt und dabei feſtgeſtellt hatten, daß der Alſenztäler ein oͤurchaus trinkbarer Tropfen iſt, führte uns der ortskundige Fahrgaſt zunächſt zu dem Schlößchen, in dem ſich jetzt das Finanzamt des Amts⸗ ſtädtchens befindet. Aber dann mußten wir den Römerbrunnen beſichtigen, der beim benachbarten Katzenbach gefunden wurde, als man dort die Rockenhauſer Waſſerleitung anlegte. Der Brunnen beſteht in der Hauptſache aus zwei langen Sandͤſteintrögen, die offenbar zum Tränken benutzt wurden. Der Waſſerſpeier an der Stirn⸗ wand beweiſt, daß ſich die römiſchen Steinmetzen daran verkünſtelten.“ „Das iſt ja höchſt intereſſant. Da hat ſich die Pauſe wirklich gelohnt.“ „Das war aber noch nicht alles, was wir in Rockenhauſen zu ſehen bekamen. Neben dem Brun⸗ nen, der in eine Anlage gebettet wurde, befindet ſich das Heimatmuſeum. Wir waren zwar da⸗ gegen, nun auch noch dieſes Gebäude zu betreten, weil die Zeit oͤrängte, aber da der Amtmann ſelbſt ſo liebenswürdig war, uns zu führen, konnten wir nicht ablehnen.“ „Ich kann mir nicht denken, daß in einem ſo klei⸗ nen Muſeum viel zu ſehen iſt. Da hättet ihr wirk⸗ lich auf eine Beſichtigung verzichten können.“ „Da biſt du aber gewaltig auf dem Holzwege. Wir waren geradezu verblüfft über die Fülle von Sehenswürdigkeiten, die hier zuſammengetragen wurden. Man ſieht Geſteinsſammlungen, die darauf hinweiſen, wie reich der Boden der Umgegend an allen möglichen nütz⸗ lichen Mineralien iſt, Fundſtücke aus der Römer⸗ zeit, alte Waffen, Münzen⸗ und Notgeldſammlun⸗ gen, Bilder, Gebrauchsgegenſtände von der Lichtputz⸗ ſchere bis zu einem Webſtuhl, der dereinſt in Rocken⸗ hauſen in Betrieb war, uſw. Schade, daß die Zeit nicht erlaubte, ſich mehr vertiefen. Die dreiviertelſtündige Pauſe war in Rockenhauſen um eine Stunde überſchritten worden. Da mußte leider die Ebernburg dran glauben.“ in Einzelheiten zu „Aber Münſter am Stein und Kreuznach habt ihr euch dafür um ſo genauer angeſehen.“ „Gewiß. Wir ſind in Bad Münſter am Stein durch den Kürgarten und durch das Brunnen⸗ und Badehaus gegangen, haben den Brunnen gekoſtet und mächtig Luſt bekommen, hier einmal ſo drei, vier Wochen zu verweilen, und ſind dann nach Bad Kreuznach zum Mittageſſen gefahren.“ „Habt ihr die Gebäude geſehen, in denen Kriege das Hauptquartier untergebracht war?“ „Wir ſind daran vorbeigefahren. An dem Hotel, in dem Generalfeldmarſchall von Hindenburg ge⸗ wohnt hat, jetzt„Haus Hindenburg“. Mächtig im⸗ poniert haben uns auch die altertümlichen Häuſer auf der Lahnbrücke.“ „Und wann iſt es dann weitergegangen?“ „Um drei Uhr mußten alle wieder an dem Platz mit dem Bismarckdenkmal ſein, an dem der Wagen ſtand. Bald waren wir in Bingerbrück und Bingen und bogen, während das Niederwaldenkmal herübergrüßte, in die ausgezeichnete ſchnurgerade Straße ein, die auf der linken Rheinſeite nach Mainz führt. Selbſt die Hitze ließ keine Müdigkeit aufkommen, weil es ſtets etwas Intereſſantes zu ſehen gab. Die Felder und Gärten vor Mainz erinnerten in ihrer Fruchtbarkeit lebhaft an die Vorderpfalz.“ „Im goldenen Meenz' habt ihr aber unbe⸗ dingt haltgemacht.“ „Das wäre möglich geweſen, wenn wir auf Wiesbaden verzichtet hätten. Wir ſind durch die ſehenswerteſten Teile der Stabt gefahren und haben dann den Weg über die Rheinbrücke nach der internationalen Bäderſtadt eingeſchlagen. Aber auch hier fuhren wir an den berühmten Kuranlagen vor⸗ bei, weil wir auf dem Neroberg Kaffee trinken woll⸗ ten. Welch ein Unterſchied zwiſchen dem Dunſt, der noch kurz vorher von den induſtriellen Werken auf im die Straße herübergeweht worden war, und der herr⸗ lichen Luft, die wir auf der Fahrt durch den hoch⸗ ragenden Buchenwald bis hinauf zum Neroberg in vollen Zügen genoſſen. Hier war nun genügend Zeit zum Verweilen im Garten der Gaſtſtätte, zum Ausblick auf die zu Füßen liegende Bäderſtadt und zur Beſichtigung des Opelbades.“ „Da habt ihr aber in dieſen wenigen Stunden geſehen. Wo ging denn dann die Fahrt in?“ „Wir ſind auf dem gleichen Wege wieder durch Wiesbaden mit ſeinem weltſtädtiſchen Verkehr ge⸗ fahren und haben nach dem Paſſieren von Mainz auf der linken Rheinſeite den Weg nach Süden eingeſchlagen.“ „Aber zwiſchen Mainz und Mannheim ſeid ihr gewiß noch einmal eingekehrt.“ „In Nierſtein wurde wieder haltgemacht. Neben mir ſaß ein Ghepaar aus Thüringen, das zum erſten Male die Naturſchönheiten genoß, die dieſe Dreibäderfahrt in überwältigender Fülle und Mannigfaltigkeit bietet. Als wir in Nierſtein wieder in den Wagen ſtiegen, waren die Thüringer wie verwandelt. Der Rebenſaft— ſie waren an eine beſonders ſüſfige Marke geraten— hatte ſeine Wirkung ge⸗ tan. Jetzt wurde auch geſungen. Und als wir in Guntersblum waren, mußte der Fahrer noch einmal halten. Aber er war ſo vorſichtig, niemand aus dem Wagen zu laſſen. Der Abſchiedstrunk wurde hineingereicht. Die Dämmerung war ſchon hereingebrochen, als wir Worms erreichten. Der Fahrer führte trotzdem ſein Tagesprogramm ge⸗ wiſſenhaft durch. Eine kurze Fahrt durch die Stadt, Und dann ging es über Frankenthal wieder Mann⸗ heim zu.“ Sch. durch den Sport bringen wollte, ſondern aus einem ganz beſonders wichtigen bevölkerungspolitiſchen Grund. Es zeigt ſich nämlich immer mehr, daß die typiſchen Bauernſöhne durch einſeitige harte Feld⸗ arbeit an Gelenkigkeit und Spannkraft einbüßen, daß beſtimmte Krankheiten der Füße, der Gelenke, des Rückgrats bei ihnen derart oft auftauchen, daß der Hundertſatz der Wehrunfähigen auf dem Lande, beſonders in Baden, weit höher iſt als in der Stadt. Das iſt natürlich äußerſt betrüblich für die Bauern ſelbſt, ebenſo wie für die Wehrerſatzbehörden, und ſo müſſen alle Mittel herangezogen werden, die das auf⸗ wachſende Geſchlecht freier, geſchmeidiger, geſünder machen, und ſo weit wie möglich und wie guter Wille herrſcht, ſollen auch die Gekrümmten wieder gerade⸗ gebogen werden. Es iſt ja auch wohl ein Zeichen da⸗ für, daß Ziel und Aufgabe bei allen höheren Stellen erkannt ſind, wenn der Reichsnährſt and an einzelnen Stellen ſchon von ſich aus Sportlehrer wie den Olympiaſieger Pfnür auf das Land ſchickt. Es war alſo eine Aufgabe von Rang, die der hieſige Kreisſportwart Crezeli im letzten Spätherbſt ſeinem Sportlehrer Ruſch ſtellte, und der merkte denn auch bald, daß ebenſoviel Organi⸗ ſationstalent wie Diplomatie und Lehrfähigkeit dazu gehörte, auf dem Lande Sportbegeiſterung ins Leben zu rufen. Er ſing im November an, und er ſagt über die erſten Begegnungen mit der männlichen Bauernjugend:„Es war erſchreckend, zu ſehen, wie krumm und gebeugt viele der jungen Leute ankamen. Alt ſahen ſie vor allen Dingen aus, ich habe durchweg 19jährige für 26 und 27 Jahre alt gehalten. Wenn ſolche Leute erſt einmal an die 30 Jahre alt ſind, dann ſind die Gelenke zu ſteif, dann können ſie über⸗ haupt keinen Sport mehr treiben!“ Ruſch hat alſo zunächſt allein angefangen. Er hat nach Sälen und Räumen geſucht, und war manchmal übel genug dran. wenn auch mal hier und da was Geeignetes zu fin⸗ den war, was feſt genug gebaut und groß genug war, ſo wollte man doch gerne die Miete ſparen, damit die Kurſe billig blieben, Er hat's denn allmählich doch durchgeſetzt, daß in dem ganzen von ihm befahrenen nordbadiſchen Gebiet um Buchen herum, das bis nach Wertheim hinüber reichte, nur an einem Ort in einem Wirtsſchaftsſaal geturnt wurde. Der Unter⸗ richt ging vom Volkstanz bis zur allgemeinen Kör⸗ perſchule und war durchweg beſucht von 40 bis 50 Perſonen. Mit einem Wagen alſo wurden die Dörfer und Städtchen abgefahren, und da man immer nur die Abendſtunden belegen konnte, mußte man ſich nach Helfern umſehen. Ir⸗ gendwo entdeckte er den Walter Köppen, den Bru⸗ der des bekannten Mehrkämpfers; der war Schul⸗ lehrer und machte in ſeiner Freizeit mi. In einem anderen Ort entdeckte er als Arbeitsdienſtführer den Heinrich Schell, den Langſtreckenläufer von der MTG,; der ließ ſich„loseiſen“ und ging ganz zu Koͤc über. Nun fuhr man zu zweit, einer wurde unter⸗ wegs abgeſetzt, der andere fuhr weiter und holte den Kameraden auf dem Rückweg wieder ab. In Höp⸗ fingen z. B. hatte man ſeine Freude an dem wun⸗ derſchönen Bad, das eine dortige Ziegelei ſeiner Ge⸗ folgſchaft letwa 70 Mann) gebaut hatte. Geturnt wurde in einer Notkirche, die die Gemeinde ſchon vor einiger Zeit übernommen hatte. In Wertheim lief der Kinderkurſus gut, und auch die Frauen kamen regelmäßig mit 25 angerückt. In Bödigheim war ein alter Ehrenzeichenträger mit der Mitgliedsnum⸗ mer 22000, der klemmte ſich mit einem Rieſeneifer dahinter, und tatſächlich, da kamen von den 4⸗ bis 500 Einwohnern immer 40 an. Auch in Oſterbur⸗ ken hatte man Erfolg, die Frauenſchaft geſchloſſen Denn ſelbſt K 1* u 72 N Donnerstag, 29. Juli 193 mit 40 regelmäßigen Teilnehmern und die Kinder mit 60. Jetzt ſind die Leute natürlich auf dem Feld, und die Arbeit geht manchmal bis ſpät in die Nacht. Da beſchränkt man ſich im weſentlichen auf die Kinder⸗ kurſe lauf dem Land fängt der Turnunterricht erſt in der 4. Klaſſe an), und hier und da machen die Frauen auch noch mit. Es fährt einer von Buchen mit dem Motorrad die Strecke ab, in Sinzheim ſitzt eine Lehrerin für die umliegenden Orte wie Hils⸗ bach, Haßmersheim, Rappenau uſw., und in Eppin⸗ gen ſitzt auch ein Lehrer So ungefähr äußert ſich Kreisſportlehrer Ruſch, als wir ihn zufällig im Flur vom Horſt⸗Weſſel⸗Haus treffen. Er iſt ein alter Sportsmann von der erſten Klaſſe der MTG., ſicher überzeugt von Verdienſten und Leiſtungen der Sportvereine, aber überall gibt es auch noch neues Land und Breitenarbeit zu verrichten, wie hier im Badͤner Land, deſſen Bauernſchaft— durchaus im Gegenſatz zu anderen Bauerngegenden des Reichs, — ſportlich⸗körperlich ſo zurück iſt. Er hat über Win⸗ ter und Frühling die Organiſation in Schwung ge⸗ bracht, jetzt läuft oͤie Lehr⸗ und——— * Ein ungetreuer Rechner Unter dem Deckmantel der Frömmigkeit 3000 Mark unterſchlagen * Pforzheim, 29. Juli. Wegen ſchwerer Amts⸗ unterſchlagung, Urkundenfälſchung und Falſchbuchung verurteilte dͤie Pforzheimer Große Strafkammer den 37 Jahre alten verheirateten Ernſt Meiſter aus Karlsruhe zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr oͤrei Monaten und zur Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Meiſter hat in den Jahren 1934 bis 1937 als Rechner der Ka⸗ tholiſchen Kirchenkaſſe in 35 Einzelfällen den Be⸗ trag von rund 3100 Mark unterſchlagen und das Geld für ſich verwandt. Er hat weiterhin in 34 Einzelfällen zur Verſchleierung ſeiner ſtrafbaren Handlungen amtliche Regiſter und Bücher falſch be⸗ urkundet. Meiſter bezog ein Monatsgehalt von netto 320 Mk., war aber ſtark verſchuldet und vergriff ſich zur Deckung ſeiner Verbindlichkeiten an den Kir⸗ chenſteuergeldern. In der Verhandlung wurde die mangelhafte Prüfung der Kaſſe beanſtandet. So hat ſeit September 1935 keine Reviſion mehr ſtattgefun⸗ den, da man Meiſter blindlings vertraute. Die Ta⸗ ten wurden begangen unter dem Deckmantel der Frömmigkeit. Nach außen hin ſpielte Meiſter den frommen Mann. Franz und die Frauen Drei Jahre Gefängnis für Heiratsſchwindler * Karlsruhe, 29. Juli. Wegen fortgeſetzten Hei⸗ ratsſchwindels, Diebſtahls und Vergehens gegen das Geſetz zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten verurteilte heute das Schöffengericht den 37 Jahre alten vorbeſtraften Franz Niggl aus Augsburg zu drei Jahren drei Monaten Gefängnis ſowie zu ͤrei Jahren Ehrverluſt. Der An⸗ geklagte hatte ſeit 1932 bis zu ſeiner Verhaftung mit ſechs Mädchen angebändelt, ihnen die Ehe verſprochen und ihnen erhebliche Geldbeträge abgenommen, mit denen er ſeinen Lebensunterhalt beſtritt. Der An⸗ geklagte leugnete hartnäckig die ſchamloſen Betrüge⸗ reien, wurde jedoch durch die Zeugenausſagen über⸗ führt. Die Beweisaufnahme zeichnete das Bild eines gewiſſenloſen Betrügers, der es darauf anlegte, auf Koſten der Gutgläubigkeit junger Mädchen ein flot⸗ tes Leben zu führen. Das Gericht ging bei der Ur⸗ teilsfindung über den Antrag des Staatsanwaltes hinaus. Brief aus dem Siebenmühlental Eine Junoſchweſter des Schweſternheims der badiſchen NS-Frauenſchaft erzählt von ihrer täglichen Arbeit Heibelberg, 29. Juli. Im Siebenmühlental in Heidelberg iſt das Jungſchweſternheim öͤer NS⸗Schweſtern⸗ ſchaft des Gaues Baden. Seit 15. März bewohnen 24 Jungſchweſtern das Heim, um in einer zweijäh⸗ rigen Lernzeit zur NS⸗Schweſter ausgebildet zu werden. Die praktiſche Krankenpflege erlernen wir in den akademiſchen Kliniken Heidelbergs, den theo⸗ retiſchen Unterricht erhalten wir in unſerem Heim. Unſer Tageslauf iſt nun folgender: 5 Uhr B ſtehen wir auf, anſchlie⸗ ßend iſt Gymnaſtik, Duſchen und Bettenmachen. Nach 6 Uhr marſchieren wir geſchloſſen zur Halteſtelle und fahren mit der Straßenbahn zur Klinik, wo wir um 947 Uhr unſere Arbeit beginnen. Um 72 Uhr iſt gemeinſamer Mittagstiſch mit unſerer Heimleiterin. Wir freuen uns ſehr, daß wir uns in einem von der Klinik zur Verfügung geſtellten Raum zuſammen⸗ finden können, gibt es doch jeden Tag ſo vieles, was man ſich gegenſeitig auszutauſchen hat. Um 16 Uhr beenden wir unſere Klinikarbeit und ſind gegen 17 Uhr wieder im Jungſchweſternheim in Siebenmühlental. Und nun geht unſere Arbeit weiter. Montags iſt Deutſchſtunde bei unſerer Heim⸗ leiterin. Da werden Aufſätze geſchrieben, geleſen und Unterricht, dem wir mit beſonderem Intereſſe folgen, wiſſen wir doch, daß es gerade die politiſche Jungſchweſter bewußt, daß Haltung iſt, die uns von jeder anderen Schweſter unterſcheidet, um einmal als bewußte Nationalſozia⸗ liſtin in der Gemeinde ſtehen und ſchaffen zu können. Fein iſt die Gymnaſtikſtunde am Mittwoch, Donners⸗ tag und Freitag haben wir je eine Phyſiologie⸗ und Anatomieſtunde. Dazu kommt noch Gartenarbeit, die uns ſehr viel Freude macht und geſunden Ausgleich ſchafft. Beſonders lehrreich für uns iſt der Kräutergarten, lernen wir doch dͤa ſehr viele Heilpflanzen kennen, was für unſere Ge⸗ meindearbeit ſehr wichtig iſt. Wenn wir nicht zu müde ſind, ſitzen wir abends nach der Fahneneinholung zuſammen und ſingen und muſizieren, oder wir gehen auf den nahegelegenen Höhenweg, wo man einen herrlichen Ausblick hat auf Heidelberg und die ganze weite Ebene. Als großes Erlebnis iſt uns die Einweihn unſerer Schule in Erinnerung. 1 885 Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt, Frau Scholz⸗ Klink, unſere Generaloberin, der und Gauleiter Rob. Wagner und der Gauamtsleiter Pg. Dinkel u. a. m. waren unſere Gäſte. Und als zurm erſten Male die Fahne aufſtieg, war ſich jede ihr ganzes Leben nach dem Spruch, der über dem Eingang des Hauſes ſteht, erzählt uſw. Dienstags iſt weltanſchaulicher geſtaltet ſein wird: „Unſer Glaube, unſere Liebe, unſere Arbeit, Deutſchland für Dich“. M. B. ſind nur zwei Mannſchaften am Start. — Booten beſtritten. Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe 5. Seite“ Nummer 344 Auch die Ruderer ſuchen ihre Meiſter Rückblick auf ein Jahr des Welterfolgs Am kommenden Sonntaa tragen Deutſchlands Ruderer ihre 26. Meiſterſchaft aus. Der Höhevunkt des erſten Jahres nach dem Jubiläum einer hundertjährigen Ge⸗ ſchichte iſt erreicht und zwingt noch einmal den Blich rück⸗ wärts; denn das Jahr 1936 ſchmückte io nicht nur die Ge⸗ ſchichte des deutſchen Ruderſports mit dem goldenen Krauta, ſondern hyachte gleichzeitig auch Erfolge, wie ſie der deutſche Ruderſport bisher noch niemals auſweiſen konnte. In den ſieben olymwiſchen Bootsgattungen in denen die Weltmeiſterſchaften in Grünau ausgetragen wurden, ſtellte das Fachamt Rudern im Deutſchen Reichsbund für Leibes⸗ übungen fünfmal dert erſten, einmal den zweiten und ein⸗ mal den dritten Sieger. Kein Land, in dem Ruderſport betrieben wird, hat jemals dieſe großartige Leiſtuna er⸗ eicht, die uns aber aleichzeitig auch die Veryflichtung auf⸗ erlegt hat. dieſe Stellung zu behaupten und zu feſtigen. Das iſt in den hinter uns liegenden Monaten geſchehen. Deutſche Ruderer konnten auf vielen intemationalen Re⸗ gatten ihr vorzügliches Können und ihre Ueberlegenbeit beweiſen, gleichviel, ob ſie in Henley, Paris, Wien. Kopen⸗ hagen, Eremona, Amſterdam uſw. an den Start gingen. Aber nicht nur das, auch auf den nationalen Regatten er⸗ hielt man den Beweis, daß der Leiſtunasſtand gegenüber dem Vorjahr nicht geſunken iſt, daß in allen Bootsarten neue Kräfte ſtürmiſch nach vorn drängen. Dus alles aibt ung die Gewißheit, daß der Welterfola des denkwürdigen Jahres 1936 nicht eine einmalige Erſcheinuna war, ſon⸗ Dern die Auswirkung einer johrelangen, zähen und ſtillent Breitenarbeit, die im Olympiajahr ihre erſten Früchte— allerdings in überwältigender Weiſe— trua und deren Nutzen auch in den kommenden Jabren ſpürbar ſein wird. Zum erſten Male in Leipzig Nach 25 Jahren deutſcher Rudermeiſterſchaften geht ſür Leipzig der Wunſch in Erfüllung. Austragungsort dieſer wichtigſten und arößten Veranſtaltuna unſeres Ruderſports zu ſein. Die Ueberlieferungen der Leinziger Ruderer gehen bis zum Jahre 1850 zurück, wenn auch erſt im Jahre 1881 die erſten Wettfahrten ausgetragen wurden und 1884 die erſte Leipziger Regatta ſtattfand. Die Regattaſtrecke in Leipzig, im Herzen der Stadt gelegen, iſt 150 Mtr. breit und das mit wunderbaren neuen Grünanlagen umgebene Hochflutbecken 2400 Meter lang. Es handelt ſich um Stau⸗ waſſer, ein ganz beſonderer Vorteil für die Meiſterſchaſts⸗ kämpfe, da keinerlei Strömungen die Rennen behindern können. Leinpzia ſelbſt hat in ieder erdenklichen Weiſe die Meiſterſchaftstage varbereitet. Die alte Meſſeſtadt weiß, was ſie einer ſolchen Veranſtaltung ſchuldig iſt und wird das 20. Deutſche Meiſterſchaftsrudern würdia ausgeſtalten. Ein Blick auf die Kämpfe 45 Boote und 168 Ruderer haben für die Titelkämofe am Wochenende genauet. Damit iſt faſt genau das Nen⸗ nungsergebnis des Olympiaſahres erreicht worden in dem 44 Boote mit ebenfalls 168 Ruderern zu den Meiſter⸗ ſchaften antvaten, während es 1095 47 Boote und 188 Ruderer waren. Am ſtärkſten iſt der Einer mit elf Mel⸗ dungen beſetzt, der Vierer m St. weiſt acht Nennungen auf, mit ie ſieben ſolgen der Vierer o. Eöt. und der Achter. Für den Doppelzweier und den Riemenzweier o. St. haben fünf Boote gemeldet, für den Riemenzweier m. St. Die beiden aus⸗ geſchriebenen Meiſterſchaftsregatten der Frauen, bei denen der Titel„Reichsſieger“ vergeben wird. werden von neun Im Einer, muß in erſter Linie der Rüſſelsbeimer Geora veu Ovel, der Zweite der vorfährigen Meiſterſchaft, als Favorit ge⸗ nannt werden. Sehr aut iſt aber auch Füth vom RC Berlin, der Schweinfurter Kaidel und der Berliner Alle⸗ manne Pirſch. Den Doppelzweier verteidigen Kaidel— Pirſch, die nach ihrem dreifachen Erfola in Mannheim, Berlin und Fvankfurt a. M. auch wieder die beſten Ausſichten haben den Titel an ſich zu bringen. Sehr au beachten werden Timpe und Paul von der Frauffurter Renngemeinſchaft ſein. Den Zweier o. St. holten ſich im Vorjahr die Mannheimer Eichhorn und Strauß, die ihren Titel nicht verteidigen. Hier hat Hannover 1880 aroße Chancen, wenia ſchlechter dürfte aber auch Hellas⸗Berlin ſein. Im Zweier m. St. haben nur zwei Mannſchaſten gemeldet: Hellas⸗Berlin und Frieſen⸗Berlin. Die, Frieſen haben auf der„Grünauer“ die Hellenen um 2% Sekunden geſchlagen und ſollten den Meiſtertitel ſicher habem, den ſich im Vorjohr Guſtmann und Adamſki von der Fachamtszelle Grünau holten. Ein ſpannendes Rainen dürfte es im Vierer m. OSt. geben, für dos acht Boote genannt wurden. Im Voriahr erkämpfte ſich die Renngemeinſchaft Amicitia Mannbeim. Ludwigshafener RB einen klaren Siea, in dieſem Fahr dürſte vor allem die Renngemeinſchaft Frieſen Berlin- Berlin 84 gute Ausſichten haben. Aber auch der Berliner RE, Etuf Eſſon und die Renngemeinſchaft Wiking—Tib Berlin müſſen genannt werden. Auch der Vierer o. St. verſpricht ein großes Ren⸗ nen. Der Regensburger RB, Wiking Berlin, Rc Saar⸗ brücken und Etuf Eſſen können auf ſchöne Siege hinweiſen, und zwiſchen dieſen Mannſchaften ſollte auch der End kampf ausgetragen werden. Die Wikinaer wurden im Hergangenen Jahr hinter der Würzburger Fachamtszelle Zweite und ſeierten in dieſem Jahre auf der„Großen Erünauer“ vor Etuf Effen ihren erſten aroßen Erfolg. Der Achter wird eines einzigen Bootes Rennen ſein: das des Vorjahrsmeiſters und Henlen⸗Siegers RG Wi⸗ king Berlin. Man kann ſich ſchlechthin nicht denken, daß von den ſechs übrigen Bewerbern um den Titel eines Deutſchen Meiſters im Achtey auch nur einer annähernd an dos Können der Wiking⸗Mannſchaft heranreicht. Die Frankſurter Germania und der Mainzer RB ſollten am eheſten das Zeug dazu haben. den Wikingern auf ihrem Siegeszuge etwas einzuheigen. Auch der Achten von Wratislawa Breslou hat in Hambura gezeiat, datz eine aute Mannſchaft in ihm ſitzt. 18. Nationale Rhön Der erſte Segelflieger in Berlin Bei der„18. Nationalen Rhön“ nahm der Düſſeldorfer Hans Heidrich als erſter den Zielſtreckenflug Waſſer⸗ kuppeBerlin—Waſſerkuppe in Angriff; er Landete am Mittwochmittag auf dem Sportflughafen Rangsdorf bei Berlin. Da er aber zwiſchen Meiningen und Erfurt die Hilfe eines Schlepp⸗Flugzeuges in Anſpruch genommen hatte, wird er für die Geſamtwertung zurückgeſtellt. Auf der Waſſerkuppe ſelbſt herrſchte nur geringer Flug⸗ betrieb. Bei faſt völliger Winoſtille und niebrig hängender Wolkenwand wurden Streckenflüge verhindert. Die weni⸗ gen, die dennoch ſtarteten, mußten bald in den Tälern der Umgebung wieder niedergehen. Die Geſamtwertung hat folgendes Ausſehen: 1. H. Zim⸗ mermann(De) 1500,8.; 2. Beck(Stuttgart) 895,8 P. 3. Blech(Breslau) 669,8.; 4. von Huſen⸗Bauerbier 599,2 Punkte; 5. von Treuberg(München) 588,7 P. Italien oder Angarn? Deutſchlands Säbelſechter zweimal beſiegt Bei den Weltmeiſterſchaften der Fechter in Paris war der Mittwoch lediglich den Endkämpfen im Säbel⸗Mann⸗ ſchaftsturnier vorbehalten. Im erſten Durchgang trafen Rumänien und Ungarn Die Magyaxen ſieg⸗ ten mit 12•4 Siegen be wobei auf rumäniſcher Seite nur Maxinescu und Altmann u Siegen kamen. Im zweiten wäre es Beut ſchland vielleicht möglich geweſen, Jialien zu ſchbagen, ſtärkſten unſexer Mann⸗ ſchaft, Altmeiſter Caſmir und der Offenbacher Heim, den Weltmeiſter Schüſer nicht verteldiat, 71:42 Treffern recht eindeutig, für as Treffen mit Rumönien geſchont worden wären. Der 10:6⸗Sieg Italiens iſt bei 64:54 Treffern nlles andere als überzeugend. Im Gegenſatz zum voraufgegangenen Treffen ſchonten ſich die Italiener im zweiten Kampf gegen Rumänien, blieben aber dennoch mit 10:6 Siegen erfolg⸗ reich. Beſter Rumäne war Man, der Orei Siege errang, und zwar über Peremio, Martano und Marzi. Im glei⸗ chen Durchgang wurde Deutſchland auch von Un⸗ garn geſchlagen. Da Eiſenecker und Heim erſetzt werden mußten, blieken die Ungarn mit 14:2 Siegen recht klar im Vorteil. Die Entſcheidung der Säbel⸗Mannſchafts⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft liegt alſo zwiſchen den beiden ungeſchlagenen Mann⸗ ſchaften von Ungern und Italien, während Deutſchland und Rumänien um den dritten und vierten Platz zu kämpfen haben. Der Internationale Schützen⸗ verband In dieſen Tagen blickt die ganze am Schießſport inter⸗ eſſierte Welt nach ber finniſchen Hauptſtadt Helſinki, wo die diesjährigen Schießweltmeiſterſchaften in acht Wett⸗ bewerben ausgetragen werden. Wie jetzt endgültig feſt⸗ ſteht, werden 21 Nationen ihre Meldungen'rfüllen. Das iſt ein ganz ausgezeichnetes Ergebnis, auf das Finnland und der Internationale Schützenverband ſtolz ſein können. Dem Internationalen Schützen⸗Verband, der ſeinen Sitz in Paris hat, gehören insgeſamt 31 Nationen an; Präſident des Verbandes iſt Jean Carnot⸗Frankreich, der von den Vizepräſidenten Oſtermann⸗Finnland, Johnſon⸗Frankreich, Schnyder⸗Schweiz und Hannelius⸗Finnland unterſtützt wird. Die Bedeutung, die dem Interngtionalen Schützen⸗ Verband von den einzelnen Ländern und vor allen Dingen von den Militärbehörden zugemeſſen wird, geht am deut⸗ lichſten aus der Zugehörigkeit der Ehrenmitglieder hervor. So ſind u. a. die Außenminiſter Belgiens, Frankreichs, Griechenlands, Hollands, Italiens, Mongcos, Polens, Por⸗ tugols und der Schweiz ſtändige Angehörige und Schutz⸗ herren des Verbandes. Die„Union Internationale de Tir“, wie der Berband international heißt, beſteht erſt ſeit dem Jahre 1921. Aller⸗ dings gab es vorher ſchon einmal eine überſtagtliche Zu⸗ fammenfaſſung der Schützen⸗Verbände der einzelnen Länder in der„Union Internationale des Fedérations et Aſſocta⸗ tions Nationales de Tir“, die im Jahre 1907 gegründet und 1915 aufgelöſt wurde. Sechs Jahre ſpäter fand eine Neugründung unter dem jetzigen Namen ſtatt. Ihr Zweck iſt es, ein kameradſchaftliches Band unter den großen Schützenverbänden aller Nationen zu knüpfen, während ihre vornehmſte Aufgabe darin beſteht, die offiziellen Schieß⸗Weltmeiſterſchaftskämpfe, die bereits ſeit 1897 be⸗ ſtehen, durchzuführen. Die Titel werden in fünf Waffen⸗ arten vergeben: Karabiner, beliebige Waffe auf große Ent⸗ fernung, Einzelwettkampf mit Kriegswaffe, Wettkampf mit kleinkalibrigen Waffen auf kurze Entfernung. Dazu kom⸗ men die Sonderwettbewerbe und Mannſchaftskämpſe, von denen dos Schnellfeuerpiſtolen⸗Schießen, das Taubenſchie⸗ ßen, dos Schießen auf den laufenden Hirf * bewerbe mit Büchſen uſw. hervorgehoben ſeien. Beim„JSTrAc“, das im kommenden Sonntag, 1. Auguſt, von den Berliner Großvereinen im Olympia⸗ Stadion vernſtaltet wird, läßt ſich Deutſchland im 3000⸗ Meter⸗Mannſchaftslauf der Nationen gegen Schweden, Dänemark, Norwegen und Frankreich durch Syring, Schaumburg, Dompert und Eitel vertreten. ch, die Wett⸗ Am kommenden Samstag und Sonntag ſteht die Phönix⸗ Radrennbahn wiederum im Zeichen eines ganz ausgezeich⸗ neten Programms, das auch den Sport erwarten läßt, den man bei dieſer fabelhaften Beſetzung als gegeben voraus⸗ ſetzt. Als Veranſtalter dieſer zweitägigen Veranſtaltung zeichnet der Radf.⸗Berein 1897 Waldhof, der bekanntlich ſein 40jähriges Jubiläum feiert. Es wurde alles unternommen, um für dieſe Jubiläumsrennen mit einem wirklich erſtklaſſigen Programm aufzuwarten, und man kann ſagen, daß die Vorausſetzungen für ereignis⸗ reiche Stunden gegeben ſind. Den internationalen Charakter der Beranſtaltung wahren die Schweizer Bolliger⸗Henninger, Zürich, während man auf die Teilnahme einer franzöſiſchen Mannſchaft auf Grund der letzten Erfahrungen verzichtete. Der Samstag gehört der Jugend! Nicht weniger als 35 Fahrer werden in den verſchiedenen Wettbewerben an den Start gehen und beweiſen, daß ſie zu kämpfen und ſiegen verſtehen. Im„Kleinen Fliegerpreis“ wird man wohl mit einem erneuten Sieg von Hohmann⸗ Ludwigshafen rechnen können, während der Kampf um die Plätze bei der ausgeglichenen Konkurrenz ziemlich offen iſt. Im Ausſcheidungsfahren könnte man den ſym⸗ patiſchen Karlsruher Mathies in Front erwarten, ſofern ihm die Waldhöfer Weber, Dewald, Ullrich oder die Lan⸗ dauer Dangl und Heubel nicht das Konzept verderben.— Nicht weniger als 12 Paare ſtellen ſich zum 1⸗Stunden⸗ Mannſchaftsfahren der Jugend. Wer dieſes Rennen als Sieger beendet, iſt ſchwer zu ſagen. Man iſt nicht abgeneigt, dem Ludwigshafener Paar Hohmann⸗ Frickert die„erſte Geige“ zuzuſprechen, Mathies⸗Dewald, Ullrich⸗Ziegler, Steinle⸗Hammerſtein oder Dangl⸗Heubel die gleichen Chancen einräumen. Der Sonntag bringt dann ein ganz ausgezeichnetes Programm der Senioren. Da iſt zunächſt der Städtekampf Stuttgart Dortmund— Bielefeld— Mannheim, der in drei Wettbewerben, und zwar Fliegerfahren, Zeitfahren, Mannſchafts⸗Verfolgungsfahren, ausgetragen wird. Mann⸗ ausſichten; wer aber von den übrigen drei Teilnehmern den Kampf ſiegreich geſtaltet, muß abgewartet werden. Die Stuttgarter Weimer⸗Bühler haben eine gute Chance, aber die Chance der Dortmunder Mertens⸗Kurzawa iſt nicht ſchlechter! Feſſelnd werden auch die Kämpfe im„Großen Fliegerpreis von Mannheim“ ſein. Wenn ſich ſo„ausgekochte“ Sprinter wie Weimer, Mertens, Függe, Kamp, Schwiers, Sneller, Klemme, Kurzawa, Warring, Kopp, Kimmig treffen, dann ſind natürlich alle Möglich⸗ keiten für den Endlanf gegeben. Nicht vergeſſen darf man natürlich die Schweizer Bolliger und Henninger, die eine führende Stellung im Schweizer Amateurſport einnehmen. So war Bolliger Teilnehmer an der Amateur⸗Straßen⸗ weltmeiſterſchaft 19361 Eine große Sache iſt diesmal auch das 100⸗Km.⸗ Mannſchaftsfahren. Elf Mannſchaften werden ſich während oͤrei Stunden einen ſelten ſcharfen Kampf liefern. Das Rennen wird noch dadurch an Spannung gewinnen, daß durch Stellung einer anſehnlichen Ueberrundungs⸗ prämie und Spurtprämien dem Kampf um den Runden⸗ gewinn erhöhte Bedeutung beigemeſſen wird. man die bisherigen Leiſtungen, dann kann man annehmen, daß Weimer⸗Bühler⸗Stuttgart, Mertens⸗Kurzawa⸗Dort⸗ mund, Sneller⸗Schwiers⸗Sülken, Függer⸗Warring⸗Köln, Kamp⸗Klemme⸗Bielefeld in erſter Linie Siegesausſichten cchaben, wobeinabgewartet werden muß, wie ſich die Schwei⸗⸗ zer mit den Mannheimer Bahnverhältniſſen zurechtfinden. Macht ihnen die Bahn keine Schwierigkeiten, dann ſollten ſie dazu berufen ſein, ein ernſthaftes Wort bei Vergebung der Plätze mitzureden. Der in Mannheim bekannte Frank⸗ furter Rehmer kommt diesmal mit dem Straßenſpezialiſten Mang, ſo daß man annehmen kann, daß ſich auch dieſes Paar Rad-Weltmeiſterſchaften Deutſchlands Meloung für Koyenhagen Für die in der Zeit vom 20.—20. Anguſt in Kopenhagen zur Durchführung gelangenden Rad⸗Weltmeiſterſchaften iſt vom Deutſchen Radfahrer⸗Verband der erſte Meldeſchluß wahrgenommen worden. Deutſchland wird, wie bisher bei allen Titelkämpfen, auch bei den großen Kopenhagener Radſporttagen in allen Wettbewerben vertreten ſein. Es wurde vorläufig die zuläſſige Höchſtzahl von Nennungen abgegeben, wobei bis zum 5. Auguſt die Erklärung für die ſtartberechtigten Fahrer erteilt werden muß. Nachſtehend die Meldeliſte: Flieger⸗Meiſterſchaft über 1000 Meter für Berufsfahret (zwei Teilnehmer): Albert Richter(Köln), Toni Merkens (Köm). Amatenre(drei Teilnehmer): Heinz Haſſelberg (Bochum), Rudolf Karſch(Leipzig), Ernſt Ihbe(Leipzig), Emil Klug(Zürich), Kurt Walther(Ludwigshafen), Jean Schorn(Köln). Dauerfahrer(zwei Teilnehmer): Erich Metze(Dortmund), Walter Lohmann(Bochum), Adol' Schön(Wiesbaden), Paul Krewer(Köln). Straßen⸗Welt, meiſterſchaft für Berufsfahrer(vier Teilnehmer): Erich Bautz(Dortmund), Emli Kijewſki(Dortmund), Heinz Wengler(Bielefeld), Otto Weckerling(Magdeburg), Ludwig Geyer(Schweinfurt), Bruno Roth(Frankfurt a..), Fritz Diederichs(Dortmund), Willi Kutzſchbach(Berlin). Ama⸗ teure(vier Teilnehmer): Fritz Scheller(Schweinfurt), Her⸗ bert Hackebeil(Chemnitz), Willi Oberquelle(Bielefeld) Her⸗ bert Schmiöt(Berlin), Richard Dömeing(Poppenhauſen), Kurt Gänßler(Siegmar), Felix Böttcher(Köln), Bruno Schulze(Chemnitz). Weitere Nennungen für Kopenhagen Für die Weltmeiſterſchaften der Radfahrer in Kopen⸗ hagen hat Norwegen ſchon einen Teil ſeiner Mann⸗ ſchaſt namhaft gemacht, und zwar wurden für die Amateur⸗ Straßenmeiſterſchaft genannt: A. Guſtavſon, Ragnar Jo⸗ hanſen, Frank Sätrang, William Myhrvold und Finn Uſk. Ein ſechſter Fahrer wird nachgemeldet. Schweden entſendet für den gleichen Wettbewerb Arne Berg, Sven Johannſſon, Ingvar Nielſſon. Einige Erſatzfahrer begleiten die Auserwählten. England ſchickt für die Bahnwettbewerbe C. B. Helps und Ray Hicks, und für das Amateur⸗Straßenrennen W. J. Holmes, J. Faucourt, R. Jones und P. T. Stallarö. Für alle Wettbewerbe hat die Schweiz gemeldet, und zwar als Flieger Baumann(Amateur) und Dinckelkamp (Berufsfahrer), als Steher Wanzenried, als Straßenfahrer L. Amberg, E. Buchwalder, P. Egli, Ch. Litſchi(Berufs⸗ fahrer) und Th. Berret, K. Ott, J. Bolliger und Beſama (Amateure). 6 * 380 Der Davispokal wandert nach Amerika Mit einem überlegenen 41⸗Sieg über England gelang es der amerikaniſchen Mannſchaft, den genou vor zehn Jahren an Frankreich verlorenen Pokal für die USA wieder zurückzuholen. Der Kapitän der amerikaniſchen Mannſchaft, Pote, zuſammen mit ſeinen Spielern verläßt mit der erkämpften Trophäe, die ihnen von der Prinzeſſin Victoria überreicht wurde, das Spielfeld in Wimbledon. (Weltbild, Zonder⸗M.) muß aber auch heim hat in dieſem ſtarken Wettbewerb keine Sieges⸗ Betrachtet Jubiläums-Bahnrennen in Mannheim allerhand vorgenommen hat. Wie die Mannheimer Fahrer in dieſem Klaſſenfeld ſich öurechtfinden, muß abgewartet werden. Wir geben der Kombination Kimmig⸗Rößler noch die beſſere Ausſicht vor Gräſer⸗Kopp. Dr. Euwe ſiegt im Internationalen Schachmeiſterkampf Der Exweltmeiſter Dr. Aljechin nahm am Nachmit⸗ tag das angebotene Remis ſofort bei Wiederaufnahme an. Nachdem er ſich überzeugt hatte, daß der abgegebene Zug Euwes weitere Gewinnverſuche erübrige. Zuvor gab es am Vormittag in der Partie Saemiſch Aljechin außer⸗ ordentlich ſpannende Augenblicke. Saemiſch ſpielte anſaugs ganz hervorragend, ließ dann aber in Zeitnot nach und fand nicht mehr die Stärke, mindeſtens das Remis zu erzielen. Er brachte zwar ſeine 45 Züge in den geforderten drei Stunden hinter ſich, benötigte aber dann für ſeinen 46. Zug 20 Minuten und für den 47. Zug ſogar weitere 40 Minu⸗ ten. Damit hatte Saemiſch die für 60 Züge erforderlichen vier Stunden überſchritten und damit die von ihm ſo groß⸗ artig durchgelührte Partie verloren. Mit größter Spannung verfolgten die zahlreichen Zu⸗ ſchauer die Entſcheidungspartie Bogoljubow gegen Saemiſch. Wieder fand Saemiſch in zwar ſchwieriger Stellung nicht die beſte Verteidigung, verlor in Zeitnot noch zwei Bauern und gab im 46. Zug in ausſichtsloſer Lage auf. B jubom kam ſo noch zur Teilung des 2. und 3. Preiſes mit Aljechin. Der Schlußſtand lautet: Weltmeiſter Dr. Euwe 4 Punkte, Exweltmeiſter Dr. Ariechin und Großmeiſter Bogoljubow je 3 Punkte, Saemiſch 1 Punkt. Das BVerbandsturnier in Vad Oeynhauſen Weſtſalen und Nordmark führen Im Verbandsturnier, das verbunden mit der deutſchen Schachmeiſterſchaft in Bad Oeynhauſen ausgetragen wird, kam Mittwoch die vierte Runde zum Austrag. Das Ergebnis nach der vierten Runde lautet: Rog⸗ mann⸗Bochum und v. Hennig⸗Kiel je Punkte, Huber⸗ Eſſen und Schmahl⸗Wilhelmshaven je 2 Punkte, Loo ſe⸗ Düſſeldorf und Hans Herrmann⸗Bochum je 2 Punkte, Lücke⸗Hinnover 1 Punkte und Hängepartie, Kurpfuhn⸗ Bremen Punkt, Meynicke⸗Braunſchweig Punkt, Nitzel⸗Hamburg 0 Punkte und Hängepartie. Zum Start der Magdeburger Schwimmer in Mannheim Ueber Jena, Nürnberg, München, Stuttgart, Heidelberg trifft die 14 Mann ſtarke Nachwuchsmannſchaft des S6 „Magdeburg 96 am Samstagvormittag in Mannheim Hein. Abends wird ſie ſich im Eigenbad des Schwim m⸗ Vereins Mannhe im an der Diffenöbrücke der Mäunheimer Beffentlichkeit vorſtellen, um in großen Bruſt⸗ und Kraulſtaffeln ſowie nicht zuletzt in flottem Waſſerball⸗ ſpiel ihre traditionsreiche Schule unter Beweis zu ſtellen. Bei der Formverbeſſerung, die die SBMler im Laufe der letzten Wochen erreicht haben, ſind gegen die Mitteldeut⸗ ſchen ganz raſſige Kämpfe zu erwarten, die ſicherlich alle Schwimmſportanhänger begeiſtern werden. Im Rah⸗ menprogramm werden u. a. die Frauen des SVM mit einem ſchönen Figurenlegen aufwarten und ſomit die volkstümliche Seite des geſunden Schwimmſports unter⸗ ſtreichen. Mannheims Sportkegler im Kampf um die Halleneinzel⸗ meiſterſchaft Nachdem die Meiſterſchaftskämpfe der badiſchen Kegler beendet ſind, wurde die Ausſchreibung der 1. Hallen⸗ einzelmeiſterſchaft herausgegeben. Wie nicht an⸗ ders zu erwarten, war das Meldeergebnis ganz hervor⸗ ragend, denn über 100 Starter ſtellen ſich zu dieſem in⸗ tereſſanten aber auch ſehr ſchweren Kampf. Auf den ſechs Aſphaltbahnen ſind auf jeder Bahn 20 Kugeln in die Vol⸗ len, auf den beiden Internationalen Bahnen je 10 Kugeln in die Vollen abzuſchieben. Etwa die Hälfte der Gemel⸗ deten traten bereits am 25. Juli an und ſchon hier zeigte es ſich, wie heiß der Kampf um den begehrenswerten Titel des Halleneinzelmeiſters iſt. Bald nach Beginn ſetzte ſich David Lutz mit 813 Holz an die Spitze, mußte dieſe jedoch ſchon eine Stunde ſpäter an Göckelmann„Klub der 18“ mit 832 Holz abgeben. Heckel W.„Um ein Haar“ begann vielverſprechend; einige Fehlwürfe brachten ihn um die Spitzenſtellung, immerhin war er mit 818 Holz noch vor Lutz. Eine große Leiſtung vollbrachte Vereinsführer Wink⸗ Ler. Von Anfang an gut im Rennen liegend, aber eine 41⸗Serie auf Aſphalt und eine Fünf im erſten Wurf auf der J⸗Bahn ließen die Ausſichten merklich ſinken. Um Göckelmann zu übertreffen, braucht er auf der letzten Bahn 91 Holz. Die beiden letzten Würfe mit jeweils 10 bringen genau die erforderlichen 91 Holz, ſo daß am Schluſſe des erſten Tages Winkler„Goldene 7“ mit 833 Holz an der Spitze ſteht. Bei den Startern des erſten Tages befinden ſich eine Anzahl guter Könner, die ihre Ausſichten bereits begraben mußten. Am 1. Auguſt, ab nachmittags 2 Uhr, gehen die reſtlichen Kämpfer an den Start und hier wird es ſich zeigen, ob die vorgelegte Holzzahl noch zu überbieten iſt. Jedenfalls wird der Kampf an dieſem Tage noch einmal mit voller Hingabe auſgenommen. Gute Kegler, die noch anzutreten haben, werden dafür ſorgen, daß der Kampf nicht einſeitig wird. Erſt am Abend wird man ſagen kön⸗ nen, ob die 833 Holz den Sieger abgeben. Der darauffolgende Sonntag, 8. Auguſt, vereinigt die Kegler in der Sporthalle, nachmittags 4 Uhr, zu einer Mit⸗ gliederverſammlung. Hierbei werden allen Siegern aus den letzten Kämpfen ihre Ehrungen ausgehändigt. Zwiſchenzeitig wird die neue Ausſchreibung für den Hallenklubmeiſter verbunden mit dem Wander⸗ preis der Gauführung ausgegeben. Die Austra⸗ gung wird am 15 und 22. Auguſt ſtattfinden. Mannheims Kegler haben dieſes Jahr die Ehre, die Vorentſcheidungen zur deutſchen Meiſterſchaft— Gaugrup⸗ penkämpfe— durchzuführen. Wg. Pläne um Schmeling Der Manager von Joe Louſs, Mike 3 uich,, öis er enm Jiel erveicht bet, Mor Schwalinen einem Weltmeiſterſchaftsbampf Ende September oder An⸗ 8 Weht des Kampfes Louis— Farr gemn. ſi⸗ die Verhand! en i Schmeling ſchon ſo gut wie Seeiclefen S erklä aber, daß de Han ſichlich in Philobecpbia ftalffincen wird. Sneluc were ſich ſchon im Auguſt nich den Staaten begeben, um ſich den Iiom 26. Auguſt ſtattfindenden Kampf wiſchen Louis und dem engliſchen Champion Farr angne ieee Exportquote von 90 v. H. doch erfüllen werden, und amerikaniſchen Zinkmarkt eine verſteifende Wirkung HANDELS- WIRTSCHAFTS.-ZETTUNG Donnerstag, 29. Juli 1937 Die Rohsiofimärkie unier dem Ein- Uuß der welipoliiischen Spannungen Neuer Preisrückſchlag beim braſilianiſchen Kaffee— Umfangreiche Butterkäufe Großbritanniens— 15 Mil⸗ lionen Ballen amerikaniſche Baumwollerute?— Er⸗ holung der Kautſchuknotierungen— Rückzug der Spekulation vom Metallgeſchäft Die dunklen Wolken, die ſeit einiger Zeit wieder am politiſchen Himmel hängen, haben das Bild der Rohſtoffmärkte verändert. Dieſe Veränderung wird aber— im Gegenſatz zu früheren, ähnlichen Lagen nicht etwa in Form einer Baiſſe ſichtbar, ſondern ſie iſt lediglich an der Zurückhaltung der am Geſchäft mit Welthandelsartikeln intereſſierten Kreiſe zu er⸗ kennen. Was ſtürmt nicht alles auf die Märkte ein? In der Nichteinmiſchungsfrage iſt eine Stockung ein⸗ getreten; der Konflikt zwiſchen Japan und China ſpitzt ſich immer mehr zu, und das Frankenexperi⸗ ment kann noch keineswegs als beendet gelten. Re⸗ flexe auf andere Währungen liegen durchaus im Be⸗ reiche der Möglichkeit. Dem ſteht auf der anderen Seite die zunehmende Kaufkraft aller großen Natio⸗ nen gegenüber; außerdem zehren die Verbraucher induſtrieller Rohſtoffe heute zum großen Teil von ihren noch vorhandenen, aber von Tag zu Tag ge⸗ ringer werdenden Beſtänden. Anter den Kolonialwaren neigt der braſilianiſche Kaffee wieder ſtärker nach unten. Einſchließlich der in der zweiten Junihälfte für menſchlichen Genuß unbrauchbar gemachten 15 Mill Sack ſind ſeit Ein⸗ führung der genannten Maßnahmen 47)5 Mill. Sack vernichtet.— Die Grundtendenz für den Tee iſt in England und Holland gleich feſt. Auch Kakao zeigt weiterhin gebeſſerte Preiſe, wobei es in London zu lebhafteren Umſätzen kam.— Die Hauſſe an den fern⸗ öſtlichen Reismärkten iſt zum Stillſtand gekommen. Burma hatte ſtärkere Verladungen nach Oſtaſien und nach Europa; Saigon berichtet über rege Nach⸗ frage aus China und Kuba; die ſiameſiſchen Her⸗ künfte nehmen ihren Weg nach Singapore.— Zucker konnte ſich im allgemeinen gut behaupten, nur in Neuyork gab es gelegentlich leichte Schwächeanfälle. Der Verbrauch iſt in allen Ländern kräfig geſtiegen; in den USA beträgt der Abſatz während der erſten fünf Monate d. J. 2,81(in der gleichen Spanne des Vorjahres 2,80) Mill. To. Davon wurden 2,25 Mill. Tonnen durch Rohrzucker gedeckt. Große Beachtung findet in Fachkreiſen die erhebliche Zunahme des deutſchen Zuckerverbrauches; ſie zeigt einen Anſtieg in den Monaten Oktober bis Juni auf 11,62(10,54) Mill. Dz. Die Tſchechoſlowakei konnte in dem eben genannten Zeitraume ihren Zuckerexport verdoppeln 0,25 nach 0,13) Mill. To— Beſonders auffallend iſt die Steigerung der Fettpreiſe. Bei der Butter fand eine weſentliche Höherbewertung infolge umfang⸗ reicher Käufe Großbritanniens am däniſchen Markte ſtatt. Gbenſo zogen die Leinölpreiſe, die des Soiaöls, des Palmöles und der Kopra an. Unter den Spinnſtoffen ragt die Baumwolle durch eine neue Ermattung hervor. Die Kaufluſt der ame⸗ rikaniſchen Spinner iſt ſeit einiger Zeit zurückgegan⸗ gen, und die Spekulation ſchritt wiederholt zu Glattſtellungen von Engagements. Als Urſache muß nach wie vor die Ausſicht auf eine ſehr gute Ernte gelten. In der Tat laſſen die anhaltend günſtigen Wetterberichte den Schluß zu, daß die erſte offtzielle amerikaniſche Schätzung erheblich über die Taxen von früher hinausgehen wird. Private Schätzungen ſprechen von Erträgen bis zu 15 Mill. Ballen. Ein weiteres Moment der Unſicherheit wurde in das Baumwollgeſchäft durch die Nachricht hineingetragen, daß die Anbaufläche der Union 34,13 Mill Acres (i. V. 30,62 Mill. Acres) beträgt. Die ägyyptiſche Baumwolle wurde von der Schwäche ihrer amerika⸗ niſchen Schweſter verhältnismäßig wenig in Mit⸗ leidenſchaft gezogen, weil dort Japan ſtändig als Abnehmer auftritt. Vom September 1936 bis zum April 1937 bezogen die Japaner aus Aegypten 129 000 Ballen gegen nur 50 000 in der gleichen Spanne des Vorjahres. Offenbar gehen die Japaner immer mehr dazu über, an Stelle der derben feinere Gewerbe anzufertigen.— In bezug auf die Wolle iſt der internationale Handel nach wie vor recht zuver⸗ ſichtlich geſtimmt, zumal die letzte Londoner Kolo⸗ nialwollverſteigerung in recht feſter Haltung ſchloß.— Jute und Hanf konnten ſich leicht erholen.— Auf die Rohſeide drückte die Zuſpitzung des chineſiſch⸗ japaniſchen Konfliktes.— Da ſich nunmehr heraus⸗ geſtellt hat, daß die Gummiproduktionsländer ihre die Verarbeiter nach kurzer Unterbrechung wieder Zurückhaltung bewahren, dürfte die Spekulation ihre Hände fürs erſte vom Markte des Kautſchuks zurückziehen. Eine recht unſtete Haltung laſſen die Metalle er⸗ kennen. Das Kupfergeſchäft wurde durch die Be⸗ kanntgabe der Weltkupferſtatiſtik für den Juni ge⸗ lähmt, die eine Zunahme der Vorräte ausweiſt. Hiernach hat eine Vermehrung der Raffinadebeſtände um 10 300 auf 302 000 To. ſtattgefunden. Die Pro⸗ duktion zeigt wohl einen leichten Rückgang, indes hinkt auch der Verbrauch etwas nach. Für Juli und Auguſt rechnet man mit einem weiteren Anſtieg der Vorräte. Die Frage einer erneuten Kupferreſtrik⸗ tion iſt noch nicht reſtlos geklärt, doch hält man ihre Einführung für ziemlich unwahrſcheinlich.— Ebenſo wächſt der Wäderſtand gegen die Errichtung eines Zinn⸗Pufferpools. Wohl im Zuſammenhang hier⸗ mit trat nach der Hauſſe am Londoner Markt eine Reaktion ein, trotzdem die Abrufe der Weißblech⸗ und Automobilinduſtrie Amerikas recht gute blei⸗ ben.— Der Verbrauch von Blei iſt der Jahreszeit entſprechend vermindert, wenn er relativ auch noch als befriedigend angeſehen werden kann.— Das Zink befindet ſich augenblicklich in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite zerrt an ſeinen Preiſen die Schwäche des Bleies, auf der anderen übt die Befeſtigung am⸗ aus. Die Preisentwicklung der wichtigſten Welthandelsartikel geht aus nachſtehender Tabelle hervor(in der betreffenden Landeswährung): Dez 82 Dez.36 Julis4 Dez. 35 137.70 1900 1 4950 8 878) 101.50 120·00 118, —.— 3900 9% 00 Mais.5 5 9. 12, 1040 Schmalz 40 20%0 11.5 1207 11,5 ucker 540 38 4 99 27.00 Ra Neuyork 65,00 110.00 10/00 214.00.49.2 autſchuk London 2⁴⁰.40 R Saunoe Mernen, 710 1005 270 138³ 5⁰ 1150 Kupfer. London. 2650. 2219. 203 98 350 88.60 Zucker⸗Notierung für 6 8 4. der Neuen Mannbeimer Zeitung Weiiere Belebung an der Börse Akiien und Renien ſesier— Am Schluß siilles Geschäfi Rhein⸗Mainiſche Börſe: Spezialwerte feſt * Frankfurt, 29. Juli. Die Börſe eröffnete bei lebhafterem Geſchäft als an den Vortagen mit im allgemeinen feſteren Kurſen. Stärkes beachtet waren vor allem Motoren⸗ und Maſchinenwerte. So konnten ſich Daimler um 274 v.., BMWͤum 17 v. ., Junghans um 74 v.., Eßlinger Maſchinen um 7 v. H. erhöhen. Demag waren zu 153/(152) geſucht. Da⸗ neben wurden Zullſtoffaktien weiter gefragt. Waldhof hatten zu 1675(167), Feldmühle zu 1505(14974) Nach⸗ frage. Der Montanmarkt lag durchweg etwas feſter. Man⸗ nesmann ſtiegen um 74 v.., Jiſe Genuß um 176 v.., nur Höſch waren knapp behauptet. Verein. Stahlwerke blieben mit 123/ unverändert. Etwas ruhiger lagen Elektropapiere bei behaupteten Kurſen. In der chemiſchen Gruppe lagen J6 Farben mit 169/ um 7 v. H. höher. Von Bauaktien befeſtigten ſich Holzmann um 176 v.., Cement Heidelberg um v. H. Sonſt waren noch Reichs⸗ bank 1 v.., Hanfwerke Füſſen 75 v.., Weſtdeutſche Kauf⸗ hof 4 v. H. höher. AG. für Verkehr eröffneten mit 128 unverändert.— Am Rentenmarkt lagen Reichsaltbeſitz mit 12676 unverändert, ebenſo Kommunal⸗Umſchuldung mit 944. Der Verlauf war am Aktienmarkt weiter feſt. Verein. Stahlwerke konnten ſich noch auf 12376 nach 12374 befeſti⸗ gen. J6 Farben waren zu 170 nach 16974 geſucht, Hanf⸗ werke Füſſen ſtiegen weiter auf 125 nach 124/½. Die ſpäter zur Notiz kommenden Werte lagen ausnahmslos feſter. Metallgeſellſchaft gewannen 74 v.., ebenſo Jul. Berger und Aſchaffenburger Zellſtoff. Schuckert waren um J6, Rheinſtahl und Dt. Erdöl um je 7 v. H. befeſtigt. BMW auf 152 nach 15174. Der Rentenmarkt lag wenig verändert. Kommunalumſchuldung wurden mit 94,70 nach 94,75 genannt. Dekoſama⸗Neubeſitz erſchienen wieder mit Pluszeichen, nachdem ſie an der geſtrigen Abendͤbörſe mit 51 rationiert wurden. Von Golöpfandbriefen waren Mei⸗ ninger Hyp. v. H. höher, von Liquidationspfanöbriefen Meininger Hyp. 6 v. H. befeſtigt, dagegen Naſſ. Landes⸗ bank abgeſchwächt. Frankfurter Hyp. und Frankfurter Pfandbriefbank KO ſowie Meininger Hyp. Kommunacobli⸗ gationen ſtiegen“ v. H. an. Berlin: Aktien und Renten feſter Berlin, 29. Juli Schon geſtern konnte man im Börſenverlauf Belebungs⸗ tendenzen feſtſtellen, denen Rückkäufe des berufsmäßigen Börſenhandels zugrunde lagen. Heute war nun auch das Publikum wieder mit Anſchaffungen am Markt, die zwor zunächſt keinen größeren Umfang annahmen, bei dem feh⸗ lenden Angebot aber ausreichen, das Kursniveau der Ak⸗ tienmärkte um durchſchnittlich 4 bis 1 v. H. zu heben. Die wieder erwachende Unternehmungsluſt dürfte eines⸗ teils techniſch beoͤingt ſein, da der Ultimo praktiſch als überwunden anzuſehen iſt; andererſeits verſchafften ſich aber auch die während der Geſchäftsſtille unberüchſichtigt gebliebenen Wirtſchaftsmeldungen nachwirkend Einfluß; zudem iſt man geneigt, die politiſche Lage in Europa zu⸗ verſichtlicher zu beurteilen, was auch in der feſteren Hal⸗ tung der Auslandsbörſen zum Ausdruck kommt. Dem Berliner Markt gaben einige Sase e e en das Ge⸗ präge. Soszeigte ſich Krößeres Intereſſe für Maſchinenbau⸗ werte, von denen Berliner Maſchinen in Erwartung einer höheren Ausſchüttung gegen den Vortag um nahezu 3 v. H. anſtiegen. Orenſtein waren um 17 v. H. feſter. Weiter geſucht waren von Autowerten Daimler, die den Vortags⸗ gewinn um 174 v. H. erhöhten; dadurch wurden auch BMW mitgezogen(plus 2/ v..). Verhältnismäßig ruhig, aber ebenfalls meiſt feſter, lagen Montanwerte, ſo Harpener und Mannesmann(plus 74 bzw. plus 4 v..), ferner Stolberger Zink(plus 1 v..). Von Braunkohlenwerten fielen Ilſe Genußſcheine mit plus 1/ und Rheinbraun mit plus 1 v.., von Kali⸗ und chemiſchen Werten Aſchers⸗ leben ſowie Kokswerte mit ebenfalls je plus 1 v. H. auf. Farben erhöhten einen Anfangsgewinn von T ſogleich auf v. H.(16996). Sonſt ſind noch Bemberg mit plus 1. Hamburg⸗Süd mit plus 1/½ v. H. hervorzuheben. Im varioblen Rentenverkehr wurde die Umſchuldungsanleihe wieder in größeren Beträgen geſucht und 5 Pfg. höher mit 94,75 bezahlt. Reichsaltbeſitz zogen um v. H. auf 127 an. Im gleichen Ausmaß ſtiegen auch Reichsbahnvor⸗ züge auf 128. Die Aktienmärkte zeigten im Verlaufe ein weiter freundliches Ausſehen. Die ſich bei den Käufen der Kuliſſe ergebenden Kursſteigerungen hielten ſich allerdings nur im Rahmen von Prozentbruchteilen. Recht feſt lagen Farben, die bis auf 170/ anzogen. Felten und Rütgers über⸗ ſchritten den Anfangskurs um je, Orenſtein um 1 und Rheinmetall Borſig um 1½ v. H.— Am Kaſſarentenmarkt wurden wieder Kommunalobligationen, vereinzelt auch Liquidationspfanobriefe geſucht und zum Teil bis v. H. höher bezahlt. Rheiniſche Hypotheken⸗Liquidations⸗ pfanöbriefe gewannen 0,90 v. H. Aber auch Hypotheken⸗ Pfandbriefe konnten ſich bei weiterer Nachfrage etwas be⸗ feſtigen. Stadtauleihen blieben vernachläſſigt. Sehr feſte Tendenz zeigten die ſchon tagszuvor ſehr feſten Dekoſama⸗ Neubeſitz, die heute erneut um 2// v. H. anzogen, wobei 45—50proz. Zuteilung erfolgte. 35er Reichsſchätze ſtiegen auf 90,70(996), 1936er dto. galten 99 Geld. Von Indu⸗ ſtrieobligationen ſtiegen Konkordia Bergbau um 7 v.., während Harpener um 1 und Fahlberg Liſt um 7 v. H. nachgingen. Am Einheitsmarkt fanden Bankaktien heute ſtärkere Be⸗ achtung. Von den Großbanken ſtiegen Dedibank um 74, Handelsgeſellſchaft um“ und Commerzbank um v. H. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank erholten ſich um 6 l. Lebhaftere Umſätze erfolgten bei den Hypothekenbanken, von denen Weſtboden mit plus 1/% und Meininger Hypotheken mit plus 1/ v. H. die Führung hatten. Bei den heimiſchen Induſtriepapieren fielen nur Vereinigte Trikot mit plus 4 v. H. auf. Dagegen ermäßigten ſich Vereinigte Glanz⸗ ſtoff um 2/ v. H. Kolonialwerte lagen bis auf Kameruner (plus 274) unverändert. Von Steuergutſcheinen ſtiegen die Abſchnitte per 1938 um 7 v. H. Reichsſchuloͤbuchforderungen, Ausgobe 1: 1938er 100,12 G; 1939er 100,25 G; 1940er 100,12 G; 1942er 99,75 G, 1044er und 1945er je 90,25 G; 1947er und 1948er je 99,12 G.— Ausgabe 2: 1938er 100,12 G; 1942er 99,62 G; 1946er 99. G Wiederaufbauanleihe 1944/45er und 1946/48er je 80,62 G 81,37 B. 0 Aproz. Umſchuld.⸗Verband 94,37 G 95,12 B. Gegen Börſenſchluß wurde das Geſchäft ſehr ſtill. Die im Verlauf erzielten Kurſe konnten aber meiſt behauptet werden. Farben ſchwächten ſich allerdings auf 1604 ab, Vereinigte Stahlwerke und Deſſauer Gas gaben je v. H. her. Berliner Maſchinen wurden zuletzt mit 15874 ge⸗ handelt, Orenſtein erreichten mit 116 den Tageshöchſt⸗ kurs. Nachbörslich war es ruhig. Geld- und Devisenmarki 4* Berlin, 20. Juli. Am Geldmarkt war heute angeſichts oͤes bevorſtehenden Ultimos eine ſtärkere Beanſpruchung zu verzeichnen, derzufolge die Blanko⸗Tagesgeldſätze um X v. H. auf 276 bis 276 v. H. heraufgeſetzt wurden. Bei kurzfriſtigen Anlagen war Wechſelnachfrage kaum noch feſt⸗ zuſtellen, aber auch das Angebot hielt ſich bisher noch in ſehr engen Grenzen. Unverzinsliche Reichsſchatzanwei⸗ fungen und Solawechſe? gingen nur in kleinen Beträgen um. Der Privatdiskont wurde bei 274 v. H. belaſſen. Das Pfund ſchwächer Das Pfund lag heute international etwas ſchwöcher und zwar gegen Paris 132.85(132.91), gegen Zürich 21.67,5 (21.685). Nur in Amſterdam war es mit.03,25(.02) wei⸗ ter befeſtigt, ͤa der Gulden ſeinen Rückgang fortſetzte. Pfunde Kabel notierten.9756(.97,67). Die darin zum Ausdruck kommende Befeſtigung des Dollars ergab ſich aus der Züricher Notiz von 4,36(4,35), aus der Amſter⸗ damer vom.8176(.81,25) und aus der Pariſer von 26.715⸗ (26,60). Der franzöſiſche Franc war nähezu unverändert, Ler Schweizer Franken gehalten. Oiskontsatz: fleichsbank 4, Comhard 5, Privat 4 v. H. c e e e en Antlicen Rin. bont Geld Beief Geld Brief Aegypten lägypt.Pfb..12680 12.710[ 12.575/ 12795 Akgentkaten 4. Peſo.752/ 6,756.751075 Belgien.. 100Belga] 2.890 41.970 44.890 41.970 Braſilien. 1 Milreis.167 0,165.167].169 Bulgarien. 100Leva 6 3047 3053 3040 3053 Dänemark 100Kronen5 527 5539 55,25 55.37 Danzig 100Gulden4 47.1047.20 47.10.47.20 Engiand... 1Pfd. 2 1280 1240[ 12)5/ 1205 Eſtland. 100eſtn. Kr.] 4½ 67.93 63.07 67.9368.07 Finnland100finn Mk. 4.4800.490.475 5⁰5 rankreich.. 100Fr. 4.321/.389.316(.844 riechenland 100Dr. 3.353.357 2353(.84 Holland 100Gulden2 137.29 137.57 13744 13742 ran(Teheran) ſpahla 15,38 15.42 153 14¹ sland„ 100 isl.Kr.] 5/% 55.34 55.46 5532 25.44 Italien.. 100 Lire] 4[13.0918 11 13.09 13.11 Japan.. i9en 329] 9,)19 0721[97160 6770 Jugoſlavien100 Dinar5.694/.706.94.700 Kanada 1 kan. Dollar.488.492.489 2493 Lettland.. 100 Latts 6 49,.— 49.10 49.— 49,10 Litauen.. 100Litas] 5¼, 41.9041.88 41 90 41.88 Norwegen 100ftronen 4 62.226284 62.206232 Oeſterreich 100Schill. 3½ 48.9549.95 48.95 49.95 Polen.. 100gloty5.1047.20 1047.20 Portugal 100 Eskudo 4¼.245/ 11.265 11,240 11.250 Rumänien. 100Lei 4½ 23 9 Schweden.. 100Kr.] 263.83 639 63.816395 Schweiz 100Franken][ 1/[ 57085720 57.08 57.20 Spanien. 100Peſeten5 16.9817.02 16,9817.02 Tſchechoſlowakeiioog 3.651 1669.551 8 669 Türkei.. Itürk. Pfd. 5¼.9/80.882.9780.982 Ungarn. 100Pengö 4 27 290 2 Uruguay. 1Goldpeſo.30/ 1461.459/.461 Ber. Staaten 1 Dollar! 1¼ö 2488].492.4691.493 * Frankfurt, 29. Juli. Tagesgeld 2(2/) v. H. ————bTkTPb——'—————————uÄuÄuͤ1ZuÄvÄÄÄͤͤÄZvÄͤ1uÄZ1ͤÄZÄZvÄTuꝛ1vͤIjvjjuj1j1j1ͤjꝛ1j1ͤ1ꝛ1Z1ͤ1ꝛ1ͤj1ꝛ1Z1Z1⁊1⁊1ꝛꝛ1ꝛ1⁊1⁊1ꝛꝛꝛꝛZZZꝛ⁊⁊⁊ZZZ⁊⁊ꝛꝛ⁊Z2⁊⁊⁊⁊—————— ů * Zahlen aus der deutſchen Kreditwirtſchaft. Der Ein⸗ lagenbeſtand bei den Sparkaſſen iſt nach dem neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung unter der Rubrik„Die Zahlen der Woche“ im erſten Halbjahr 1937 um knapp 500 Mill./ gewachſen; hiervon entfallen allein 350 Mill. auf Einzahlungsüberſchüſſe. Der Ein⸗ lagenbeſtand einſchließlich Aufwertungsrechnung belief ſich Ende 1037 auf 15 060 Mill. gegen 14065 Mill. Ende Juni 1996. Die Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrentein⸗ lagen haben ſich zum Halbjahresſchluß 1037 gegenüber dem entſprechenden Zeitpunkt des Vorjahres auf 2454(2230) Mill. erhöht. Bei den Kreditbanken hat ſich der Kredi⸗ torenzugang nicht mehr fortgeſetzt; die Debitoren nehmen, wenn auch nur langſam, weiter ab. Die Wechſelbeſtände bei den Großbanken und bei der Golddiskontbank haben ſich neuerdings weiter vermindert. Andererſeits hat ſich dͤer Krediteinfatz der Reichsbank etwas verſtärkt. Bei acht Großbanken betrugen die ſonſtigen Gläubiger plus Spar⸗ einlagen Ende Juni 1937 6174 Mill.„gegen 5575 Mill. 4 Ende Juni 1936. Die Wirtſchaftsdebitoren ſtellten ſich auf 3248(3526) Mill.%. Der Wechſelbeſtand bei acht großen Banken hat ſich auf 2827(1978) Mill./ erhöht. * Deutſche Ausfuhr nach Italieniſch⸗Oſtafrika. Das ita⸗ lieniſche Deviſeninſtitut hat beſondere Beſtimmungen zur Ausdehnung des zwiſchen Italien und Deutſchland 1934 obgeſchloſſenen Clearingvertrages auf die italieniſchen Ko⸗ lonien und Schutzgebiete erlaſſen. Hiernach dürfen in Zu⸗ kunft Zohlungen für deutſche Importe nach Italieniſch⸗ Oſtafrika von italieniſchen Banken nur unter Vorweis der Zollquittung entgegengenommen werden. Vorauszahlun⸗ gen auf deutſche Waren bedürfen von Fall zu Fall einer beſonderen Genehmigung und unterliegen 8 Zu⸗ ſatzbeſtimmungen: 1. Der Importeur muß im Beſitz einer Einfuhrlizenz ſein, aus der klor hervorgeht, daß die Waren im voraus durch das deutſch⸗italieniſche Clearing bezahlt werden; 2. Die Form der Vorauszahlung muß bereits im Kaufvertrag vorgeſehen ſein und den Handelsgepflogen⸗ heiten entſprechen. Die Ginfuhrlizenzen erſetzen bei der * Sonderbeſteuerung des Auslandskapitals.— Ameri⸗ kaniſche Maßnahmen gegen das Auslandskapital. Der Gouverneur des Federal Reſerve Board, Eeeles, teilte über ſeine Pläne einer Sonderbeſteuerung des in Amerika arbeitenden Auslandskapitals mit, daß er ſich für eine Heraufſetzung der Steuer von 10 auf 22½ bis 25 v. H. einſetze. Er beabſichtige ferner, zwei neue Steuern ein⸗ zuführen: eine zuſätzliche Steuer und eine Kapitalgewinn⸗ ſteuer auf ausländiſche Beteiligungen. Die Kapitalgewinn⸗ ſteuer für Auslandsbeteiligungen ſoll den Sätzen angepaßt werden, die für amerikaniſche Staatsbürger angewendet werden. An Stelle der Erhöhung der beſtehenden iſt auch die Einführung einer neuen Steuer in Ausſicht genommen, die das geſamte Nettoeinkommen leinſchließl. des Kapital⸗ gewinnes) umfaßt. In dieſem Falle müßten Ausländer ihre ſämtlichen Einnahmequellen in den Vereinigten Staaten bekanntgeben. Allerdings ſei es nicht wahrſchein⸗ elich, daß der Kongreß die Vorlage noch in dieſer Sitzungs⸗ zeit annebmen werde. Einzahlung die Zollquittungen, die aber nachträglich noch vorgezeigt werden müſſen. * Halbjahresbilanz der öſterreichiſchen Autoinduſtrie.— Erhöhter Abſatz. Im erſten Halbjohr 1937 umfaßte der Geſamtabſatz der öſterreichiſchen Automobilinduſtrie an fabrikneuen Kraftwagen aller Art 9134 Stück gegen 2695 im 1. Halbjahr 1936(plus 16,7 v..). Der Abſatz an neuen Perſonenautos erreichte 2737(plus 15,8 v..) hiervon ent⸗ fielen auf öſterreichiſche Fabrikate 2265 Autos(plus 24 v..). An Laſtautos wurden insgeſamt 326(239) neue Wagen verkauft(plus 37 v..); der Abſatz neuer Laſt⸗ wagen öſterreichiſcher Herkunft erhöhte ſich von 227 auf 318 Stück(plus 4) v..). Die Geſamtausfuhr der öſter⸗ reichiſchen Autoinduſtrie erreichte im Halbjahr 1937 rund 8,3 Mill. S gegen 2,7 Mill. S im erſten Halbjahr 1936. Der Export von Perſonenautos ſtieg von 1,80 auf 2,32 Mill. S, der Export von Laſtautochaſſis von 0,18 auf 3,90 Mill. S; die letztere bedeutſame Steigerung iſt hauptſäch⸗ lich auf Lieferungen nach Bulgarien zurückzuführen, wohin für 3,20 Mill. S exportiert wurde. 3 ſtark geſtiegener Einfuhrüberſchuß. Der Geſamtwert der italieniſchen Einfuhr vom 1. Januar bis 30. Juni 1937 (ohne die Einfuhr aus den italieniſchen Kolonien und Be⸗ ſitzungen) ſtellt ſich auf 6,936 Mrd. Lire gegenüber einer Geſamtausfuhr von 3,777 Mrö. Lire. Es ergibt ſich ſomit ein Einfuhrüberſchuß von 3,159 Mrd. Lire gegen 1,532 Mrö. im Vorjahre und 1,380 Mrd. im Jahre 1935. Im erſten Halbjahr 1937 ketrug die Einfuhr aus den italieniſchen Kolonien und Beſitzungen 0,135 Mrd. Lire und die Aus⸗ fuhr dorthin 1,474 Mrd. Lire. Für das erſte 884 1936 lauteten die beiden Zifſern 0,072 und 0,868 Mrö. Lire. Von Januar bis Juni wurden zus dem Auslande(ohne die itolieniſchen Kolonien und Beſitzungen) 1 455 061 To. Weizen im Geſamtwert von 1,20 Mrö. Lire gegen nur 0,12 Mrö. Vire in der gleichen Vorjahrszeit eingeführt. Im erſten Halbjahr 1937 iſt eine Abnahme der Ausfuhr von inöuſtriellen Rohſtoffen, dagegen eine ſtarke Steigerung des Auslandsabſatzes von Fertigwaren eingetreten. * Der polniſche Staat übernimmt einen Teil der Wäl⸗ der des Fürſten Pleß. Unter dem Vorſitz des Vizeminiſter⸗ ausſchuß des Miniſterrats. Es wurde beſchloſſen, dem Finanzminiſterium zu empfehlen, weitere 15 Mill. Zloty beiten zur Verfügung zu ſtellen. Weiter nahm der Aus⸗ Teil der Pleß'ſchen Wälder für fällige Steuerſchulden und leßte Rechtsakt zur Sanierung der Vermögensverhältniſſe des Fürſten von Pleß. Gleichzeitig wurden Maßnahmen zur Vermehrung des Verbrauchs inzändiſcher, Fette be⸗ ſchloſſen. * Italiens Außenhandel.— Im erſten Halbiahr 1937 präſidenten Kwiatkowſki tagte am Montag der Wirtſchafts⸗ für die Beſchäftigung von Arbeitsloſen bei öffentlichen Ar⸗ ſchuß einen Antrag des Fürſten von Pleß an, der einen andere Verpflichtungen dem Staate angeboten hat. In der amtlichen Verlautbarung heißt es, dieſer Beſchluß ſei der Freundſchaft weſen ſei, die vor drei Jahren ſo erfolgreich begonnen wor⸗ Erträge. Gelbſenf verlangt. Abend-Ausgabe Nr. 344 Rheinmühlen AG, Düſſeldorf⸗Reisholz. Die zum Konzern der Pfälziſchen Mühlenwerke in Mannheim ge⸗ hörende Geſellſchaft weiſt für das Geſchäftsjohr 1936 nach Vornahme ermäßigter Abſchreibungen von 48 649(81 007) einen Reingewinn von 21 701(43 431)/ aus, der ſich um den Vortrag auf 65 132/ erhöht und in dieſer Höhe vorgetragen wird. Eine Dividende kommt demnach wie im Vorjahr wieder nicht zur Verteilung. In der Bilanz wer⸗ den neben dem unv. AK von 0,90 und dem gleichfalls unv. Rücklagen von 0,15 Mill.% Rückſtellungen neu mit 46 657 ausgewieſen. Unter Verbindlichkeiten erſcheinen u. a. Warenſchulden mit 0,34(0,09), Wechſelverpflichtungen mit 0,62(0,70) und ſonſtige Verbindlichkeiten mit 0,16(0,15), Mill. 4. Demgegenüber betragen Warenforderungen 0,51 (0,39) und ſonſtige Forderungen 0,011(0,014) Mill. 4l. Flüſſige Mittel erhöhten ſich auf 0,17(0,10) Mill.. Vor⸗ räte ſtehen mit 1,24(1,34) Mill. zu Buch. Die HP, in der ein AK von 839 000/ vertreten war, genehmigte ein⸗ ſtimmig den Abſchluß. Ein ausſcheidendes AR⸗Mitglied wurde wiedergewählt. *Chamotte⸗Induſtrie Hagenburger⸗Schwalb AG, Hetten⸗ leidelheim. Der AR hat den bisherigen 1. Vorſitzenden des AR Diplomkaufmann und Diplomwirtſchafter Max Müller in Saarbrücken wiederum zum 1. Vorſitzenden und den Rechtsanwalt Dr. Hermann Wand in Neuſtadt a. d. Weinſtraße zum ſtellvertretenden Vorſitzenden beſtellt. * Zuckerfabrik Rheingan AG, Worms.— Wieder 8 v. H. Dividende. Dieſe Zuckerfabrik, deren AK von 3,13 Mill. der Sücddeutſchen Zucker AG gehört, verteilt für das letzte Geſchäftsjahr 1936/37 unv. 8 v. H. Dividende. * Baumeſſetagung in Leipzig. Auf der Leipziger Bau⸗ meſſe— 29. Auguſt bis 2. September 1937— veranſtaltet die Deutſche Geſellſchaft für Bauweſen gemeinſam mit dem Leipziger Meßamt am Montag, 30. Auguſt, eine Baumeſſe⸗ tagung, die unter dem Thema„Die Bauſtoffe im Zeichen des Vierjahresplanes“ ſteht. Im Anſchluß an die Bau⸗ meſſetagung führt die Deutſche Geſellſchaft für Bauweſen einen ͤreitägigen Schulungslehrgang für Baubeamte, Ar⸗ chitekten und Bauunternehmer durch, der ebenfalls das oben genannte Hauptthema zum Gegenſtand hat. Auf einer Beſichtigungsfahrt werden bemerkenswerte Bauten und Bauſtellen in Leipzig und Umgebung unter ſachkundiger Führung gezeigt. * Erſte Melaſſe⸗Freigabe 1937/38. Die HW der deut⸗ ſchen Zuckerwirtſchaft hat den Zuckerfabriken die Melaſſe⸗ Erzeugung der Kampagne 1937/8 zum Verkauf auf dem bisher üblichen Verteilungswege freigegeben. Der Melaſſe⸗ bezug der einzelnen Verbrauchergruppen wird auch im Wirtſchaftsjahr 1937/8 durch ein Bezugsſyſtem geregelt. Für jede Verbrauchergruppe iſt eine Grundmenge feſtgeſetzt. Von dieſen Grundmengen ſind gleichzeitig mit der Ver⸗ kaufsfreigabe für die Zuckerfabriken 50 v. H. zum Bezuge freigegeben. * Abkommen zwiſchen La Plata⸗Konferenz und der Ireg. Zwiſchen den Konferenz⸗Linien der La Plata⸗Fahrt und der Ireg haben die Beratungen, die auf eine Stabiliſierung der Ratenverhältniſſe gerichtet waren, zur Unterzeichnung eines Abkommens geführt, das am 1. Auguſt 1937 in Kraft tritt und vorerſt für Verſchiffungen bis zum 31. Dezember d. J. gilt. Danach haben ſich die Konferenzlinien damit einver⸗ ſtanden erklärt, bis zum Ende des Jahres eine Baſisfracht von 14/— Sh.(Gold) je Tonne in Anrechnung zu bringen. * Japaniſche Wirtſchaftsabordnung verläßt London. Die ſeit mehreren Wochen in England weilende japaniſche Wirt⸗ ſchaftsoboroͤnung gab am Dienstagabend ein Abſchiedseſſen, bei dem der japaniſche Botſchafter Woſhida erklärte, daß das Ziel der Abordnung die Wiederherſtellung einer feſten itsgrundlage zwiſchen England und Japan ge⸗ den ſei. Der Führer der japaniſchen Abordnung betonte in ſeiner Anſprache die Wichtigkeit des Grundſatzes der Gegenſeitigkeit in den Handelsbeziehungen. Lord River⸗ da e erklärte in ſeiner Antwort, die japaniſche Aboroͤnung könne nach Hauſe zurückkehren in der Ueberzeugung, daß ſie nicht nur für den Wirtihoftsfrieden, ſondern für den Weltfrieden ganz allgemein gearbeitet habe. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt. Brotgetreideverſorgung. Dis Geſchäft im Berliner Getreideverkehr geſtaltete ſich ziemlich ruhig, da die Anlieferungen in Anbetracht der feuchten Witterung eher eine Verringerung gegenüber den Vortagen aufweiſen, zumal die Lanowirtſchaft noch von den Feldarbeiten in Anſpruch genommen iſt. Allerdings blieb die Brotgetreideverſorgung nach wie vor befriedi⸗ gend. Die Mühlen ſind im allgemeinen mit Roggen ein⸗ gedeckt. Für Weizen beſtand Kaufluſt zur Auguſtlieferung. Futtergetreide war wiederum nicht erhältlich, auch Wimter⸗ gerſte kam kaum heraus. In Sommergerſte konnte ſich noch kein Geſchäft entwickeln. Von Mehlen ſtand Weizen⸗ mehl bei eher etwas verringerten Einkaufsmöglichkeiten im Vordergrunde. Roggenmehl hatte ruhiges Abzugs⸗ geſchäft. . Magdeburger Zuckernotierungen vom 29. Juli.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 32,37½; Juli 32,32—32,374; Weiß⸗ zucker⸗ bzw. Raffinerie⸗Melaſſe per Juli 3,21; Rohzucker per Auguſt 3,24; Tendenz ruhig; Wetter be⸗ wölkt. Bremer Baumwolle vom 29. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miodl.(Schluß) loko 13,76. Berliner Metallnotierungen vom 29. Juli.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 81,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 90proz. 137; Feinſilber je Kilo 38,70—41,70. * Bruchſaler Schweinemarkt. Angefahren wurden 42 Milchſchweine und 59 Läufer. Verkauft wurden 42 Milch⸗ ſchweine und 30 Läufer. Preiſe je Paor: Milchſchweine 24—30, Läufer 40—60. * Schweinemarkt Ettlingen. Zufuhr 18 Ferkel und 145 Läufer. Verkauft wurden 17 Ferkel zum Preiſe von 25 bis 28/ und 96 Läufer zum Preiſe von 42—62/ jeweils das Paar. * Obſtgroßmärkte. Achern: Birnen 12—5, do. klein —12, Aepfel 12—23, Zwetſchgen 22—35, Bühlerzwetſchgen 18—20, Ulmer Zwetſchgen 10—12, Edelpflaumen 18—20, Pflaumen gelb 20—25, Heidelbeeren 21, Johannisbeeren 12—14, Brombeeren 20—24, Reineclauden 14—17, Pfirſiche 18—28, Erntepflaumen—10. Anfuhr 700 Zentner. Markt geräumt.— Bühl: Birnen 15—25, dto. kleine—12, Aepfel 15—23,— 12—15, Pfirſiche 18—28, Spitzen⸗ ware 30, Zwetſchgen 22—5, Bühlerzwetſchgen 18—20, Pflaumen blau 18—20, dto. gelb 18—20, Erntepflaumen 9 bis 10, Heidelbeeren 21, Himbeeren 28—30, Lo. Induſtrie⸗ ware 26,5, Johannnißbeeren 12—14, do. Induſtirieware 10,, Stachelbeeren 10—17, Brombeeren 20—24, Reine⸗ elauden 16—20, alles in Pfg. je Rg. Anfuhr 1500 Ztr. Markt geräumt. * Milch⸗ und Molkereiprodukte. Die Milchanlieferun⸗ gen ſind gleich geblieben. Gleichzeitig vollzog ſich die But⸗ terverteilungsordnung in normalen Bahnen. Der Butter⸗ bedarf der Fremdenverkehrsgebiete iſt infolge überaus ſtarken Beſuches größer geworden. Die Grummeternte hot begonnen und bringt noch Menge und Güte vorzügliche Auf dem Limburger⸗Markt hat ſich die Abſatz⸗ lage verbeſſert. Grüne und viertelreife Käſe werden glakt au den bisherigen Preiſen von 30 und 33/ aufgenommen. Die Schmelzwerke, ſind gut beſchäftigt und treten deshalb als Käufer für Rohware auf dem Markt auf. Auch fette Weichkäſe ſind gut geſragt. Etwas ruhigere Stimmung be⸗ ſteht für Weißlackerkäſe. Der Abſatz für 20- und 40proz. Edamer Käſe iſt ebenfalls beſſer geworden. Die im Rah⸗ men der feſtgelegten Kontingente hergeſtellten Mengen kön⸗ nen glatt abgeſetzt werden. Bei Emmentaler iſt die Markt⸗ lage unverändert. Alle verfügbaren Mengen werden vom Verbrauch glatt aufgenommen. * Der Saatenmarkt in Süddeutſchland. Immer mehr er⸗ kennt der Bauer die außergewöhnlich große Bedeutung des Zwiſchenfruchtbaues, ſo daß ſich gerade in füngſter Zeit eine weſentlich erhöhte Nachfrage nach den entſprechenden Futterpflanzen durchſetzte. Vor allem wurben Erbswicken⸗ gemenge, Sommerwicken, Felderbſen, Inkarnatklee und Die Beſtände hierin haben abgenom⸗ men, ſo daß Nachkäufe wohl noch auch für den Großhandel notwendig werden bürften. interwicken ſind leider nicht in dem erworteten Umſang abzuſetzen, dagegen blieb der Abſatz in Herbſtrübenſamen wieder ſehr umfongreich. Ver⸗ einzelt wurden verſchiedene Klee⸗ und Grasſamen gefragt, 4 Donnerstag, 29. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer d Geoffrey 4. Giluingstone: Slaalsoberhaupt in Iumpen/ Tibet, das Land der düſteren, meiſt unfrucht⸗ baren Plateaus in einer Höhe von 3500 bis 5000 Me⸗ ter, hat ſeine große Senſation: Nach dreijähriger vergeblicher Suche wurde nun endlich der Nachſolger des verſtorbenen Dalai⸗ Lama gefunden. Dieſe erfreuliche Tatſache er⸗ regt nicht nur die Gemüter der Bevölkerung ſondern weit mehr noch die engliſchen, ruſſiſchen und chineſi⸗ ſchen Außenminiſterien. Um die oberſte Leitung der tibetaniſchen Politik tobt ſeit einem Jahrhundert ein ſtummer aber erbitterter Kampf zwiſchen England und Rußland. China hat ſchon viel früher die Wich⸗ tigkeit der geographiſchen Lage Tibets entdeckt, das ſozuſagen die Rolle einer Drehtür zwiſchen dem Reich der Söhne des Himmels, den unendlichen Ge⸗ bieten der Sowjets und Indien ſpielt. Die Englän⸗ der haben ſich 1904 durch eine militäriſche Expedition und vorübergehende Beſetzung der Hauptſtadt Lhaſa die Freundſchaft Tibets geſichert, doch blieb es bis 1912 unter chineſiſchem Einfluß. Dann aber folgte mit engliſcher Unterſtützung die Unabhängigkeits⸗ erklärung. Tibet wurde als budoͤhiſtiſche Prieſter⸗ herrſchaft von Tſong⸗kha⸗pa im 15. Jahrhundert ge⸗ gründet. An der Spitze der Prieſterſchar ſteht der Dalai⸗Lama, der zugleich der Regent des Landes iſt. Zufall der Geburt ſichert Herrſchaft In dieſem myſtiſchen und abergläubiſchen Lande kann jeder Sohn einer armen Mutter Karriere machen, wenn er im richtigen Moment geboren wird. Durch den Zufall der Geburt kann er Herrſcher über ſechs Millionen Menſchen und das kirchliche Ober⸗ haupt der halben buodhiſtiſchen Welt werden. Wenn in Lhaſa, im Potala⸗Palaſt, das Oberhaupt der bud⸗ dhiſtiſchen, Kirche ſtirbt, beginnt ſofort mit Eifer die Suche nach ſeinem Nachfolger, nach dem Säugling, der in der Todesminute des Dalai⸗Lama das Licht der Welt erblickte. Nach der religiöſen Aufſaſſung der Lamaiſten entfernt ſich die Seele des Dalai Lama nicht von der Erde, ſie ſchlüpft vielmehr in die Kör⸗ perhülle eines Neugeborenen. In Tibet wird nicht nur Monat und Tag, ſondern ſoweit dies ohne Uhr möglich iſt, auch Stunde und Minute der Geburt eines Knaben genau regiſtriert. Mäochen intereſſie⸗ ren, weil nur zur Arbeit nützlich, weniger. Es kommt nicht ſelten vor, daß gleich zwei oder drei Säuglinge⸗ zur ſelben Minute im richtigen Zeitpunkt das Licht der Welt erblicken. Und dennoch iſt es nicht ſchwer, unter ihnen den wahren Nachfolger zu finden, da ihn himmliſche Zeichen von den anderen Neugeborenen unterſcheiden. Welches dieſe himmliſchen Zeichen ſind, verraten die Oberprieſter nicht, ſchon aus dem einleuchtenden Grunde, weil ſie es ſelbſt nicht wiſſen. Es beſteht dafür ein ällgemeines Geſetz; irgendwie wird es ſich ſchon zeigen. Zeigen die Kinder keinerlei himmliſche Gaben, ſo legt man vor ſie verſchiedene Reliquien hin, und zwar immer ein echtes Stück und eine Imi⸗ tation. Das Kind, das nach der echten Reliquie greift, in deſſen Körper wohnt die Seele des verſtorbenen Dalai⸗Sama. Natürlich iſt dies nur ein Beiſpiel von vielen. Der jetzige Lama jedenfalls wurde nicht auf dieſe Art gefunden. Ehe wir aber über ſeine Auf⸗ findung berichten, muß man wiſſen, wer das im Range nach ihm ſtehende Kloſteroberhaupt iſt: der Das Geheimnis um das frühe Sterben der Dalai⸗Lamas. Eigentlich vegieren ſeit anderthalb Jahrhunderten in Tibet die Taſi⸗Lamas, da der jeweilige Dalai⸗ Lama niemals das achtzehnte Lebensjahr erreichte, wo die Macht automatiſch auf ihn übergegangen wäre. Die armen Kinder, die ihr ganzes Leben zwiſchen vier Mauern in asketiſcher Entſagung ver⸗ bringen, werden rechtzeitig in eine andere, beſſere Welt befördert, ehe noch der Taſi⸗Lama zurückzutre⸗ ten gezwungen iſt. Dann iſt wieder Zeit genug, nach dem neuen Dalai⸗Lama zu ſuchen, um ihn, wenn er gefunden wird, für den Giftbecher zu erziehen. Der letzte Dalai⸗Lama hatte das Glück, daß ſein Taſi⸗Lama knapp vor ſeinem ſiebzehnten Jahr ſtarb und ſo konnte er die kritiſche Zeit überwinden und den Thron von Chaſa beſteigen. Bald zeigten ſich auch die Folgen der Regierungszeit des echten Da⸗ lai⸗Lama. Der neue, intrigante Taſi⸗Lama mußte 1925 nach der Mongolei flüchten. Der letzte, der Reihe nach der fünfzehnte Dalai⸗Lama, den nur ſehr wenige Europäer zu Geſicht bekamen, war nach den Berichten ein harter und ſtarker Charakter und ſchlauer Politiker, der zwiſchen engliſchen und ruſſi⸗ ſchen Einflüſſen das Gleichgewicht ausgezeichnet auf⸗ recht erhalten konnte und die Chineſen in den Hin⸗ tergrund drängte. Wie bekannt, ſtarb er vor drei Jahren, und ſeit ſeinem Tode gab es in Tibet im⸗ mer wieder Unruhen und politiſche Wirren. Furcht vor dem Taſi⸗Lama Und nun ergab ſich plötzlich die unerwartete Wen⸗ dung, und zwar auf ſehr merkwürdige Art. Der auf chineſiſches Gebiet geflüchtete Taſi⸗Lama, der ſich in Urga, in der Mongolei, aufhielt, benützte ſofort die Gelegenheit, in die Heimat zurückzukehren, als er vom Tode des Dalai⸗Lama erfuhr. Vor anderthalb Jahren machte er ſich auf, es wurden ihm aber alter⸗ hand Hinderniſſe in den Weg gelegt, da man das Aufleben des chineſiſchen Einfluſſes befürchtete, wenn er auf den Regentenſtuhl gelangte, Endlich erreichte er aber doch die Grenze Tibets. Schon ſeine bloße Annäherung brachte die tibeta⸗ niſchen Mönche in große Aufregung. Als ſie aber erfuhren, er käme nicht allein, ſondern bringe den neuen Dalai⸗Lama mit, gerieten ſie in ein wahres Fieber. Lhaſa ſummte wie ein Bienenkorb. Seine Heiligkeit, der Taſi⸗Lama, hatte abweichend von der traditionellen Gewohnheit, den Nachfolger des Dalai⸗ Lama außerhalb der Grenzen Tibets entdeckt, und zwar in Jyekundo. Zauberſee ſpiegelt den Namen des neuen Dalai⸗Lama In der Gegend von Jyekundo gibt es inen heili⸗ gen See, den Kältſee, Seine Oberflüche tut den heiti⸗ W Gefallen und ſtiegelt das eder Zukunft.„Darum ging auch der Faſi⸗ Lama hin, ſetzte ſich das Ufer S6649 1— dort ſieben Tage und ſieben Nächte ſitzend und be⸗ tend. Endlich kam die wunderbare Erſcheinung. Auf dem Seeſpiegel leuchteten ſechs rieſengroßt Buch⸗ ſtaben auf: AHK AMA. Gleichzeitig ſah der Taſi⸗ Lama ſich ſelbſt auf einem glänzenden Thron ſitzend und hinter dieſem war ein blaſſerer Thron zu ſehen, auf dem ein Kind kauerte. Der Taſi⸗Lama fiel auf die Knie und lodte und pries Buddͤha den Erleuchteten. Dann machte er ſich Taſi⸗Lama, der das minderjährige kirchliche Ober⸗ haupt vertritt. Mie der Dalai-· Iama nach dxei- jähriger Suche enidect wurde Das Kind der armen Landſtreicherin Den Tag nachher traf er auf der verlaſſenen Land⸗ ſtraße eine arme Vagabundin, die ihren in Lumpen gehüllten Jungen auf dem Rücken trug. Die Frau bekam ohne beſonderen Grund einen ſtarken Huſten⸗ anfall. Hätte ſie nicht gehuſtet, der Taſi⸗Lama hätte ſie nicht beachtet. So aber blieb er mit den Mönchen ſeines Gefolges ſtehen und fragte nach ihrem Namen. „Ich bin Kamaca“, ſagte die Frau und beugte ſich ehrfürchtig. „Und wer iſt das Kind auf deinem Rücken?“ fragte der mächtige Herr. „Mein Sohn“, antwortete die Frau untertänig. „Wie heißt er?“ „Ahkama.“ Der Taſi⸗Lama breitete betend die Arme und rief aus:„Ich habe ihn gefunden! Ich habe die Seele des Dalai⸗Lama gefunden!“ Er nahm das Kind ſofort an ſich, beſchenkte die beſtürzte Mutter reichlich und gab ihr den Troſt auf den Weg mit:„Du biſt eine glückliche Mutter, denn dein Sohn wird dir genommen. Er iſt der Nachfol⸗ Herrſcher über alle Menſchen in dieſem Lande ſein. Geh, hole deinen Mann und komme mit ihm nach „Lhaſa.“ Nach altem tibetaniſchem Brauch werden die El⸗ tern des neuen Dalai⸗Lama in Lhaſa in einem gro⸗ ßen Kloſter untergebracht und erhalten eine fürſt⸗ liche Verſorgung. Da die Bevölkerung Tibets un⸗ vorſtellbar arm iſt, bedeutet eine ſolche Entdeckung für die Eltern ein märchenhaftes Leben. Die Herrſchaft des Taſi⸗Lama In Lhaſa wurde der verbannte Taſi⸗Lama mit großer Feierlichkeit empſangen. Obwohl in den Rei⸗ hen der Prieſterſchaft viele mit Angſt ſeiner neuen Herrſchaft entgegenſahen und das Kind Ahkama am liebſten für eine Unterſchiebung erklärt hätten, wag⸗ ten ſie doch nicht aufzumucken, da man den Glauben der Bevölkerung an den wundertätigen Kaliſee nicht erſchüttern durfte. Die alten Traditionen hätten einen nicht gutzumachenden Schaden erleiden können. Alſo nahmen ſie ſchweigend zur Kenntnis, daß die Seele des Dalai⸗Lama ſich ausgerechnet ſeinem Feinde offenbart hatte, der ſeinetwegen zwölf Jahre lang keine ruhige Nacht gehabt hatte. Durch ein Wunder hat der Taſi⸗Lama die Macht zurückerobert und er wird ſie vierzehn Jahre lang ſicher in der Hand halten. Es könnten ſich aber weitere Wunder begeben. Bei den Fähigkeiten des Taſi⸗Lama kann man nichts vorausſagen. Es könnte ſein, daß der aus dem Straßenſtaub aufgeleſene Dalai⸗Lama vor ſeinem ſiebzehnten Geburtstag ſtirbt und ſeine Nachfolger dasſelbe Schickſal erleiden. Das würde dem Taſi⸗Lama zeit ſeines Lebens die Macht ger des Dalai⸗Lama und wenn er aufwächſt, wird er Ein wahres Wunderwerk der Technik geht in Italien ſeiner Verwirklichung entgegen. Bis zum Fahre 1939 wird ein rieſiger Dampfgeiſer, der in Larderello in der italieniſchen Provins Piſa erbohrt wurde, den italieniſchen Eiſenbahnen den geſamten Strom für ihren Betrieb liefern. Ge⸗ bändigte vulkaniſche Kräfte werden zum erſten Malc artf der Welt in den Dienſt des moder⸗ nen Verkehrs geſtellt. Es iſt ein uralter Traum der Menſchen, geheim⸗ nisvolle vulkaniſche Kräfte, die im Schoß der Erde ſchlummern, um da und dort jäh und ungebändigt zum Ausbruch zu kommen, zu zähmen und in den Dienſt der Technik zu ſtellen. Nun wird in Ita lien der erſte große Schritt zur Bändigung dieſer unter⸗ irdiſchen vulkaniſchen Kräfte getan. Ein ebenſo küh⸗ nes wie gigantiſches Projekt ſieht die Ausbeutung der heißen Dampfſtrahlen, die in dem vulkaniſchen Tal von Larderello, unweit von Pomarance in der italieniſchen Provinz Piſa, dem Boden entquellen, in einem Maßſtab vor, wie er bisher noch nie ange⸗ wandt wurde. Schon ſeit 110 Jahren gibt es in Larderello eine eigene Geſellſchaft, die ſich die Ausheutung der pulz kaniſchen Geiſer, iener beiken Quellen. die in ge⸗ (wiſſen Zwiſchenräumen ſpringhrunnenartig in die Luft ſprudeln, zum Ziele geſetzt hab“ Freilich be⸗ gnügte man ſich zu allererſt damit, aus dem koſten⸗ loſen heißen Waſſer Nutzen zu ziehen. Allmählich aber entſtand hier eine eigene chemiſche Induſtrie, die aus dem ausſtrömenden Dampf Borſäure er⸗ zeugte. So iſt Larderello, das man einſt als einen Ort, an dem„unirdiſche Dämonen“ ihr Un⸗ weſen treiben, betrachtete, ſchon ſehr früh zu einem Mittelpunkt der Borſäuregewinnung geworden. Später lernte man dann auch, aus den heißen auf den Weg, ohne die Bedeutung der Buchſtaben zu ahnen. Dampfſtrahlen Ammoniumſulphat, Sodium und Magneſium zu produzieren. Schließlich be⸗ belaſſen. See Mnclex Vn Canclexellο Vulkanische Kräfte im Oienste der Technik— Züge, durch Damptstrahlen gezogen gann die Geſellſchaft im Jahre 1914, den dem Erd⸗ innern mit gewaltiger Kraft entſtrömenden Dampf zur Stromgewinnung zu benutzen. Man er⸗ richtete mit großen Koſten hier ein Elektritzitätswerk, das heute bereits ſehr billig den Lichtſtrom für eine Anzahl von Städten und Gemeinden der Provind, darunter auch für die Stadt Piſa ſelbſt, lieferte. All ihren bisherigen Unternehmungen ſetzt nun die erwähnte Geſellſchaft, an deren Spitze der Fürſt Piero Ginori Conti ſteht, durch ein kühnes Projekt die Krone auf, das bis zum Jahre 1030 die italie⸗ niſchen Eiſenbahnen in die Lage verſetzen wird, ihre elektriſchen Züge mit gebändigten vulka⸗ niſchen Kräften anzutreiben. Man hat in Larderello vor kurzem einen mächtigen Dampfgeiſer erbohrt, mit deſſen Hilfe ein neues gigantiſches Kraftwerk be⸗ trieben werden ſoll, das, wie die Geſellſchaft mitteilt, fährlicheine halbe Milliarde Kilowatt⸗ ſtunden erzeugen kann— genug, um die geſamten italieniſchen Staatsbahnen, ſoweit ſie elektrifiziert werden, mit Strom zu verſorgen. Der Bau dieſes Kraftwerkes, das— ein wahres Wunderwerk der modernen Technik!— die vulkaniſche Kraft des Gei⸗ ſers in elektriſchen Strom umſetzen ſoll, iſt ſoeben in Angriff genommen worden, und wird, wie das Projekt es vorſieht, bis zum Jahre 1999 beendet ſein. Dann wird es zum erſtenmal möglich ſein, daß Uügebändicte Näturkraft in den Dienſt des neuzeit⸗ lichen Verkehrs geſtellt wird, daß die brodelnden heißen Dampfſtrahlen von Larderello gehorſam der Hand der Ingenieure folgend ſich in Kraftſtvom ver⸗ wandeln, der zahlloſe Eiſenbahnzüge durch das Land zieht. Die ganze Welt verſolgt die Durchführung dieſes Projektes mit Bewunderung, und vor allem in Gebieten mit vulkaniſcher Tätigkeit, alſo in Kali⸗ fornien, Neuſeeland. Island und Alaska begegnet das Experiment von Larderello ganz beſonderem Intereſſe und wird ſicherlich ſehr bald Nachahmung finden. 2b. ————..t,........———..,.'———— 8. 2 2 85 28. 28.*— 2³ 28. 20 28. 28. 29. 53 Frankfurteen.Cem-Verb.fE x E fr Goſcbxe enseniees, Keg. S es F. se bie f bartkein.f Mafe Ersteret 30.28 k8e Vertenrs-Aletlen Oberdeſſ. Pr.⸗Anl.. K 19. 99.50V. Hypothekenbanken/ do. K 33,36,38 ⸗99,2]Bayr.Motorenw.J 450.91829„edkſt. Waldhor.. Bod. AG. f. Rhein ⸗ Deuische do. N 772. 4½ BayrBodener. 5½ do, Lig. Pfbr. 101⸗ 101.7 Bemberg, J. B. 159.2 150.0 Raſenmüble 127.71277 erbr. 125,0128.9 U ſchiff. und See⸗ testverzinsi. Werte Stadtanleiben do..⸗Kamki:E.. Würzb- 4-Hüiſ 101 0/ 101,5% Ro.-H9p. Bt, ulius Berger 148.0, 148.2 Jald u. Ren 2925 Müßhlen. 155.0,155.0 transvortdchm 108.0 1089 Werte g e me mn e 5 8. 0 3 499. an 5 SuddBoder.27 92. 92—— 5 9 5 5 Otsch. Staatsanleihen 4½ Berlincholdes 101. JU10 1 4½ Berl. Hyp.⸗Bl.* Sid. Gpfbr. 8 Bromn Bouee 138.0 158 00Sarpener 18 75 Kbeiseteken St. 39•·4*.. Saoch 157 152 4esr 28. N. f Srrsben8. 8 kandes- und Soing. Se 8 cu80 50 ant I e. K. 10l,) on.) Pement Heldelbg.“ 158.2 168.) Senningerxr r 2 9 180Pbe. Perz 1 1278/PdSenk. 18591889 Versicherungen 5 Dt..⸗Anl. 7 102.0 4½ ISrunkf. 20 98.55887 banken, kom. Giroverb. 611 50p.1[ 6950 Prr. 0 Ua. Seriſtabi. Heſſen-Raſſ. Gas 8137 6880 Rheinmetall 1850 5—3. 75 Bab. Aſſekuranz⸗ Wee. e e k mün, eree ie a es. fe c * 4 65 99.62 99.70 90 8 26ʃ87.— 97.5 SbpeCei80 N.1 S 104.[Schuldverschreibung Gold. u. 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Silhand. 4 K⸗ 505 1807 Mülem Sert LSsrdee 4720 420Sr Eſr Sr See. 185 7650 N 9. SWecn K 7 0 —— SS——————————— ——— ———— 8. Seite/ Nummer 344 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerztag, 29. Juli 1937 Geſtern vor dem Mannheimer Schöffengericht: Die faljchen Anſchuldigungen einer nokoriſchen Lügnerin 10 Monate Gefängnis- die gerechte Strafe Ein ſeltſamer Fall wurde am Mattwoch vor d. Mannheimer Schöffengericht veygändelt. Auf 5 Anklagebank ſaß die 1901 in Mannheim geborene Frieda Wagner. Sie hatte ſich wegen zweier, in fortgeſetzter Tat erfolgter, falſcher Anſchul⸗ digungen gegenüber fünf Perſonen zu verant⸗ worten. Frieda Wagner hatte eine unglückliche Ehe hinter ſich, aus der zwei Kinder hervorgingen, die ſie dauernd auf ihren beruflichen Reiſen mitnahm. Ganz ehrlich war ſie nicht. Davon zeugen ihre 18 Vorſtrafen, von denen die meiſten wegen Betrugs ausgeſprochen werden mußten. Um ſich ihrer letzten Straſe in Höhe von vier Monaten Gefängnis zu entziehen, verließ ſie Deutſchland. In Begleitung eines gewiſſen Fritz Sch. und ihrer Kinder bereiſte ſie zunächſt Oeſterreich, dann die Schweiz und Frank⸗ reich. Bis himunter nach Marſeille führte ſie ihr Weg. Inzwiſchen war ihre Auslieferung beantragt worden, und als ſie davon bei ihrer Rückkel i Schweiz hörte, entſchloß ſie ſich, ihre Flucht bei den zuſtändigen Stellen als eine politiſche hinzuſtellen, um dadurch die Auslieferung zu verhindern, was ihr aunächſt auch gelang. Das Schickſal aber half der Als ihr Begleiter und wegen eine ges von der ſchweizeriſchen Bun⸗ desanwaltſchaft gefaßt wurde, war ſie der Mithilfe verdächtig. Man konnte ihr allerdings nichts nach⸗ weiſen, ſetzte ſie aber vorſichtshalber auf die andere Seite der Grenze, nämlich auf deutſchen Boden, wo man ſie„freundlichſt“ in Empfang nahm. Bei der Durchſuchung ihrer Koffer und Papiere machte man auf einmal Zeichneten Abſicht Der eine habe Druckſchriften, Deviſen, Juden u. Funk⸗ Da wurde ein Brief an einen Emigranten⸗ häuptling gefunden, in dem ſie als Beweis, daß ſie aus politiſchen Gründen ſeinerzeit deutſchen Bo⸗ den verlaſſen hatte, beinahe Unglaubliches anführte. Sie ſei, ſo las man darin, zunächſt einmal für eine illegale Partei tätig geweſen und habe Deviſen, Ju⸗ den und hohe Funktionäre dieſer illegalen Partei mit falſchen Päſſen über die Grenze ſchaffen helfen. Insgeſamt habe ſie fünf ſolcher Grenzfahrten unter⸗ nommen. Es iſt kein Wunder, daß man ſich nun näher mit ihr beſchäftigte, denn in ihrem Paß war von dieſen„Fahrten“ nicht das mindeſte zu entdecken. Es ſei gleich hier geſagt, daß alles einer blühenden Phantaſie entſprang. Immerhin iſt es intereſſant, wie ſie ſich nun weiter verhielt und nicht nur den Inhalt dieſes Briefes zu⸗ gab, ſondern ſich noch weiter beſchuldigte. Zu⸗ nächſt erklärte ſie allerdings, der Brief ſei vollkom⸗ men erlogen und ſie habe ihn nur in der oben be⸗ geſchrieben. Aber ſchon bei der zweiten Vernehmung nahm ſie dies zurück und er⸗ klärte, der Brief entſpreche der Wahrheit. Erſtaun⸗ lich dabei war, daß ſie von dieſen Fahrten nun flie⸗ ßend erzählte, genau die verſchiedenen Stationen kannte, die Wege und Grenzübergänge beſchrieb und Namen von mehreren Perſonen angab. Sie beſchuldigte zunächſt drei Perſonen aus Mannheim und Ludwigshafen. tionäre der erwähnten illegalen Partei nach Frank⸗ reich gebracht, der andere habe falſche Päſſe und verbotenes Werbematerial hergeſtellt und der Dritte Selbſtverſtändlich avurden dieſe oͤrei feſtgenommen und eingehend verhört, wobei der Beamte ſehr bald zu der Ueberzeugung kam, daß die Angaben der Wagner auf keinen Fall ſtimmen könnten, denn ſchon zeitlich ergaben ſich weſentliche Differen⸗ zen. Trotzdem ließ ſie es zu einer Gegenüberſtellung kommen. Erſt jetzt brach ſie zuſammen und geſtand plötzlich, daß ſie die drei nur angegeben hätte, um die tatſächlichen Leute zu ſchützen. Als„Entſchädi⸗ gung“ nannte ſie nun zwei weitere Perſonen, von denen ſie ſogar behauptete, ſie hätten wichtige Pläne, dazu Deviſen uſw. nach oͤer Schweiz und Frankreich gebracht. Von einer ihrer eigenen Kuſinen wagte ſie ſogar zu behaupten, ſie hätte in Berlin verſucht, militäriſche Geheimniſſe zu erfahren. Nachdem man den einen der beiden feſtgenommen hatte, mußte man aber wiederum feſtſtellen, daß alles erlogen war, und auch die Kuſine war vollkommen unſchul⸗ dig. Vor dem Richter erklärte ſie nun, daß alles unwahr ſei, was natürlich auch durch die Zeugen⸗ ausſagen beſtätigt wurde. Es war von vornherein klar, daß man es hier mit einer notoriſchen Lügnerin zu tun hat, die in unlaublicher Weiſe ihrer Phan⸗ taſie freien Lauf läßt. Dies beſtätigte auch der me⸗ diziniſche Sachverſtändige. Moraliſch ſei ſie, ſo führte er aus, bedenkenlos, triebhaft und unſtet. Sie lüge gewiſſenlos, ſei aber auf keinen Fall krankhaft veran⸗ lagt. Man könne ihr alſo die Verantwortung in keiner Weiſe abnehmen. Daß ſie ſich in ihren un⸗ wahren Ausſagen ſo ungeheuerlich ſelbſt belaſtet hat, führte er auf ihr Geltungsbedürfnis zurück. Das Urteil: Das Gericht ſchloß ſich dem Antrag des Staats⸗ anwaltes an und verureilte die Wagner wegen zweier falſcher Anſchuldigungen in fortgeſetzter Tat zu 10 Monaten Gefängnis. Da die Anſchul⸗ digungen von ungeheurer Schwere waren, vier von den fünf Angeſchuldigten in Unterſuchungshaft ſaßen, wurde den von ihr fälſchlich Angeſchuldigten außer⸗ dem das Recht zugeſprochen, auf Koſten der Verur⸗ teilten das Urteil mit entſprechendem Hinweis öffent⸗ Die Pflicht, mit dem Kinde zuſammenzubleiben Merkblätter zur Adoption Die Reichsadoptionsſtelle im Hauptamt für Volks⸗ wohlfahrt hat Merkblätter herausgegeben. Darin wird die Mutter, insbeſondere die uneheliche Mut⸗ ter, die ihr Kind abgeben will, auf die ſ chwerwiegende Bedeutung dieſes Schrittes hingewieſen und betont, daß es ihre Pflicht iſt, mit dem Kinde zuſammen⸗ zubleiben und für ſeine Zukunft zu ſorgen, ſelbſt wenn im Augenblick viel Schwierigkeiten und Not daraus erwachſen. Die Schwierigkeiten können ſich verringern und ganz behoben werden, aber die ein⸗ mal gegebene Einwilligung iſt unwiderruflich, be⸗ deutet eine Trennung für das ganze Leben und wird ſpäter leicht bitter bereut. Die Reichsadoptionsſtelle SA⸗Geiſt iſt Wehrwille des Volkes! Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Auguſt 1937 iſt zu Rat und Hilfe jederzeit bereit und ſteht der bedrängten Mutter durch ihre Helferinnen in allen Orten zur Seite. Entſchließt ſich eine Mutter nach ernſtlicher Prü⸗ fung zur Trennung von dem Kinde, ſo ſorgt die Adoptionsſtelle dafür, daß das Kind zu einem Ehe⸗ paar kommt, das ihm eine wirkliche Heimat bieten kann. Die perſönliche Eignung zur Kindererziehung, das Vorleben, die geſundheitlichen, wirtſchaftlichen und Wohnverhältniſſe, die politiſche Zuverläſſigkeit, Erbgeſundheit und ariſche Abſtammung der Adop⸗ tiveltern werden vorher gewiſſenhaft geprüft. Ebenſo haben Adoptiveltern die Gewißheit, daß das ihnen anvertraute Kind unter den gleichen Geſichtspunkten ausgewählt wurde. Die Zahl öͤer zur Annahme an Kindesſtatt gemeldeten und geeigneten Kinder iſt im Verhältnis zur Zahl der annahmebereiten Perſonen gering. Der Abſchluß des Adoptionsvertrages ſoll nicht erfolgen, ehe das Kind laufen und ſprechen kann. Denn erſt dann können die wichtigſten Merk⸗ male ſeiner körperlichen und geiſtigen Entwicklung liche Feſſteln ich ichti ilt werd erſtaun ugen. habe für die verbotene Partei Gelder kaſſiert.] lich bekannt zu geben.—ba— richtig beurteilt werden. Einspaltige Kklelnanzelgen bis zu 2 83 Annahmeschiuf fü çie Mlttag. Siner Höhe von 100 mm le mm ausgade vorm. 9 Uht, für die SPig. 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