0 K* —— * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mk., durch die Voſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abbolſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: n 1,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Neue Mannheimer Seitibig Mannheimee General Anzeiger Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eimzelpreis 10 Pj. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Freitag, 30. Juli 1957 148. Fahrgang— Nr. 345 Moskaus Nein zu Englands Plan chweres zugunglütk bei Paris Schnellzug entgleiſt ⸗ Man rechnet mit 25 Tote und über 50 Verletzten dub. Paris, 30 Juli. Ein ſolgenſchweres Eiſenbahnunglück ereignete ſich in der Nacht zum heutigen Freitag in Villenenve⸗ St. Georges, etwa 20 Km. ſüdlich von Paris. Der Schnellzug St. Etienne—-Paris entgleiſte und ſtürzte um. Bis gegen 2 Uhr nachts waren 10 Tote und 50 Verletzte geborgen. Von den Ver⸗ letzten ſchweben viele in Lebensgefahr Sie wurden in das Krankenhaus Villenenve-St. Georges ge⸗ bracht. Die Leichtverletzten wurden nach Paris weitergebracht. Die Aufräumungsarbeiten ſind in vollem Gang. Der Präfekt des Departements Seine⸗et⸗Oiſe begab ſich ſofort nach Bekanntwerden des Unglücks an die Unfallſtelle. (Funkmeldung der N M.) P Villeneuve— St. Georges, 30. Juli. Die Zahl der Todesopfer des ſchweren Eiſenbahn⸗ bahnunglücks bei Villeneuve— St. Georges ſteht zur Zeit noch nicht feſt, da die Aufräumungsarbeiten noch immer in vollem Gange ſind und man befürch⸗ tet, daß ſich noch zahlreiche Tote und Verletzte unter den Trümmern befinden. Die Eiſenbahngeſellſchaft veröffentlicht in den frühen Morgenſtunden eine kurze Verlautbarung, in der die Zahl der Todesopfer auf etwa 25 und die der Verletzten auf etwa 50 geſchätzt wird. Die hölzernen Wagen ſind zum Teil ineinander⸗ geſchoben, zum Teil vollkommen zertrümmert. Die Lokomotive liegt mit dem Packwagen und dem Poſt⸗ wagen neben den Gleiſen. Ueberall liegen zerfetzte Koffer, blutige Wäſche und Reiſeutenſilien verſtreut. Dazwiſchen ſieht man die Rettungsmannſchaften und die unverletzt gebliebenen Inſaſſen des Zuges, die ſich nach ihren Angehörigen umſehen oder nach ihrem Hab und Gut ſuchen. Militär, Mobilgarde und Feuerwehr ſperren, ſo gut es geht, die Unglücksſtelle ab. Die zertrüm⸗ merten Eiſenbahnwagen werden vorſichtig Stück für Stück auseinandergeſchweißt. Die Toten, die zunächſt in einem an der Eiſenbahnſtrecke liegenden Garten aufgebahrt waren, ſind inzwiſchen nach Villeneuve⸗ St. Georges übergeführt worden. Da das Kranken⸗ haus der kleinen Ortſchaft recht bald mit Verletzten überfüllt war, mußte ein Abtransport nach Paris organiſiert werden. An der Unglücksſtelle traſen in den frühen Mor⸗ genſtunden auch der Miniſter für öffentliche Ar⸗ beiten, der Innenminiſter, ein Vertreter des Miniſterpräſidenten und der Generaldirektor der Eiſenbahngeſellſchaft Paris-Lyon-Marſeille ein. Die Urſache der Entgleiſung ſoll angeblich falſche Weichenſtellung ſein. Da der Zug⸗ führer den Tod gefunden hat und der Lokomotiv⸗ führer und der Heizer ſo ſchwer verletzt ſind, daß ſie vorläufig noch nicht vernommen werden können, er⸗ geht man ſich augenblicklich lediglich in Ver⸗ mutungen. Exploſion auf amerikaniſchem Küſtendampfer (Funkmeldung der N M.) + Baltimore, 30. Juli. Der von Baltimore auf der Fahrt nach Norfolk in Virginien befindliche Küſtendampſer„Eity of Baltimore“ der Cheſapeake Steamſhiy Company mit etwa 150 Ausflüglern an Bord geriet Don⸗ nerstag abend, 14 Meilen von Baltimore entfernt, in Cheſapeake⸗Bai in Brand. Wie gemeldet wird, ſind mehrere Fahrgäſte verbraunt und Alle hieſigen Feuer⸗ eine große Anzahl verletzt. löſchboote und Küſtenwachſchiffe eilten zu Hilfe. Die Bewohner einer benachbarten Inſel erklärten, daß ſie eine furchtbare Exploſion vernommen und Flam⸗ men mitſchiffs auflodern geſehen hätten. In den nächſten Minnten ſei der ganze Dampfer eine ein⸗ zige Flammenmaſſe geweſen. Das war vorauszuſehen: Moskau erkennt dnb. London, 29. Juli. Der diplomatiſche Korreſpondent Reuters weiſt darauf hin, daß die britiſchen Vorſchläge zum Teil mit außerordentlich wichtigen Vorbehalten angenommen worden ſeien. Der wichtigſte der Vorbehalte ſes die ſowjetruſſiſche Weigerung. die Rechte Kriegführender an Franco zuzugeſtehen. Moskau wolle die Lage nur von neuem erwägen, wenn alle Nichtſpanier unter Einſchluß der aus Spanien zurückgezogen worden eien. Die deutſche Antwort lauſe darauf hinaus, daß Deutſchland die Inangriffnahme praktiſcher Schritte zur Zurückziehung der Freiwilligen gleich⸗ zeitig mit der Zuerkennung der kriegführenden Rechte haben wolle. Darüber hinaus ſchlage die deutſche Regierung die Gewährung der Rechte Krieg⸗ Peſſimiſtiſche Stimmung in London Gereizte Reaktion der Londoner Preſſe auf die Moskauer Obſtruktionsvolitik (Funkmeldung der N M.) + London, 30. Juli. Sämtliche Morgenblätter beſchäftigen ſich mit der heutigen Sitzung des Hauptausſchuſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſſes. Die Lage wird von den Blättern peſ ſi miſtiſch beurteilt. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, 22 von 27 Antworten ſeien am Donnerstag eingetroffen, die übrigen würden im Laufe des Freitagmorgen eintreffen. Die Antwort der Sow⸗ jetregierung ſcheine jetzt ein größeres Hindernis darzuſtellen als irgend eine andere, denn in ihr werde erklärt, daß die Zugeſtehung kriegführender Rechte an General Franco erſt dann in Frage komme, wenn eine völlige und loyale Zurückziehung aller ausländiſchen Freiwilligen einſchließlich der Marokkaner() erfolgt ſei. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Sowjetrußland ſcheine ſich alle Mühe zu geben, um die Bemühungen des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes, einen praktiſchen Vorſchlag zur Beibehaltung der. Nichteinmiſchungspolitik aus⸗ zuarbeiten, zum Scheitern zu bringen. Die meiſten heute in London eingegangenen. Antworten ent⸗ hielten eine Annahme des britiſchen Planes. Ledig⸗ lich die Sowietregierung habe jeden nur möglichen Einwand zu allen Punkten des britiſchen Planes erhoben. Sowjetrußland habe dies in einer Art und Weiſe getan, daß man ſich des Gedaukens nicht erweh⸗ ren könne, daß Moskau die Nichteinmiſchungs⸗ politik zu zerſchlagen wünſche · In Londoner diplomatiſchen Kreiſen zerbreche man ſich den Kopf über die Beweggründe für dieſe Hal⸗ tung. Sei Moskau etwa überzeugt, daß die Bol⸗ ſchewiſten in Spanien vor der Niederlage ſtünden und wollten die Sowjets deshalb ihre Aktionsfreiheit wie⸗ dergewinnen? Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ hebt insbeſondere hervor, daß Italien die bri⸗ tiſchen Vorſchläge annehme, Auch die deutſche Ant⸗ wort ſei zufriedenſtellend, ebenſo wie die Frankreichs. Nur Sowjetrußland werde bei der heutigen Sitzung des Hauptausſchuſſes des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes aufs neue den Verſuch machen, ein Abkom⸗ men über die Nichteinmiſchung zu ſabotieren⸗ Da aber die übrigen Antworten zuſtimmend ausgefallen ſeien, ſo glaubt der Korreſpondent trotzdem, in bri⸗ tiſchen Regierungskreiſen ſei man noch hoff⸗ nungsvoll und denke, daß es möglich ſein werde, die Unnachgiebigkeit Sowjetrußlands zu brechen. Dieſe Hoffnung, ſo ſchreibt der Korreſpondent ab⸗ ſchließend, ſei nach den letzten Erfahrungen, die man mit der Taktik der Sowjetregierung gemacht habe, unberechtigt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ ſchreibt, man könne angeſichts der Halsſtar⸗ rigkeit Moskaus mit Beſtimmtheit mit einem neuen Stillſtand der Verhandlungen rechnen. Gebenbürniſche Sünger in Brreluu (Weltbild, Zonder⸗M.] Franto die Kriegsrethte nicht zu Die Antworten der Mächte auf Englands Fragen- Moskaus Sabotage gejährdet den ganzen Plan führender auch in der Luft vor, was die Folge hätte, daß beide Parteien in Spanien dem Genfer Abkom⸗ men über den Bombenabwurf unterworſen würden. Der einzige Vorbehalt der Italiener beziehe ſich auf die Frage, wann die Rechte Kriegführender gewährt werden ſollten. Nach italieniſcher Anſicht ſolle dies in Verhandlungen zwiſchen Großbritan⸗ nien und den beiden Parteien in Spanien geklärt werden. Frankreich nehme ohne Vorbehalte an, ver⸗ lange aber, daß vor der Anerkennung der Rechte Kriegführender eine„diſtanzielle Zurückziehung von Freiwilligen“ feſtgeſtellt ſein müſſe. Außerdem er⸗ kläre die franzöſiſche Regierung, daß die Regeln für die Ausübung der Rechte Kriegſührender zum Teil nicht angemeſſen ſeien, z. B. bei der Frage der Le⸗ gung von Minen auf hoher See. Frankreich erkläre ſich weiter bereit, die Beobachter an der Pyrenäen⸗ grenze wieder einzuſetzen, ſobald die Kontrolle der portugieſiſchen Grenze wieder hergeſtellt werde. Abſchließend ſchreibt Reuter folgendes: Aus der obigen Inhaltsangabe der wichtigſten Anworten gehe hervor, daß der Hauptmeinungsunterſchied ſich wahrſcheinlich aus dem ſowjetruſſiſchen Vorbehalt er⸗ geben werde. Da nach britiſcher Anſicht Einſtimmig⸗ keit über alle Punkte erforderlich ſei, beſtehe wieder einmal die Gefahr eines toten Punktes, es ſei denn, daß die Sowjetregierung noch nicht ihr letztes Wort geſagy habe. Es ſei jedoch unwahrſcheinlich. daß Sowjetrußland den Wunſch habe, ſich zu iſolieren und ſich für einen etwaigen Zuſammenbruch verant⸗ wortlich machen zu laſſen. In franzöſiſchen Kreiſen werde in dem deutſchen Vorbehalt ein Grund zu Meinungsverſchiedenheiten geſehen. In der Frei⸗ tagsſitzung werde der Vorſitzende des Ausſchuſſes eine ſchwere Aufgabe finden, die Anſichten auszu⸗ —— und die Fortſetzung der Nichteinmiſchung zu ichern. Moskaus„Begründung“ — London, 30. Juli. Die Sowjetregierung behauptet in ihrer Antwort, daß die bolſchewiſtiſchen Machthaber in Valencia von allen Beteiligten am Nichteinmiſchungsausſchuß als einzige geſetzmäßige„Regierung“ von Spanien aner⸗ kannt worden ſeien und daß daher General Franconur als„Rebellund Verbrecher“ angeſehen werden könne(9. Eine Aenderung dieſer Haltung gegenüber Franco und insbeſondere die Ge⸗ währung Rechte Kriegführender ändere daher die ge⸗ ſamte Grundlage ab, auf der die Nichteinmiſchung beruhe. Die Frage, zu welcher Zeit General Franco kriegführende Rechte gewährt werden können, erhebe ſich daher überhaupt nicht, und eine Ermächtigung des Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes zu Erörterungen über die Frage, unter welchen Be⸗ dingungen kriegführende Rechte an General Franco gewährt werden können, ſei nach Anſicht der Sowjet⸗ regierung nicht möglich. Auch in Paris iſt man ungehalten (Funkmeldung der NM3)) + Paris, 30. Juli. Die Pariſer Blätter ſtellen feſt, daß ſowohl die deutſche als auch die italieniſche Antwort trotz der Vorbehalte, die darin zum Ausdruck kämen, eine gewiſſe Hoffnung auf eine Einigung zuließen Da⸗ gegen macht man den Sowietruſſen den Vorwurf, die Beſprechungen torpedieren zu wollen. Der„Jour“ zeigt ſich über dieſe Haltung Mos⸗ kaus nicht überraſcht. Das Blatt erklärt, man brauche ſich nur daran zu erinnern, daß der ſowfet⸗ ruſſiſche Botſchafter in London ſchon auf der letzten Sitzung des Unterausſchuſſes erklärt habe, daß ſeine Regierung in keinem Falle und unter keinen Um⸗ ſtänden General Franco als kriegfühernde Partei anerkennen werde. Das„Journal“ ſagt, die Antwort Sowjetrußlands ſei beunruhigend. Moskau ſei auch diesmal wieder bemüht, den Frieden zu untergraben durch unan⸗ nehmbare Forderungen. Die ſowjetruſſiſche Obſtruktionspolitik, ſo ſchreibt der„Matin“, habe in gewiſſen Kreiſen die Vermu⸗ tung aufkommen laſſen, Sowjetrußland verſuche, Frankreich von England loszulöſen, um es dann in ein Abenteuer zu ſtürzen. Moskau verzeihe der Lon⸗ doner Regierung vor allem nicht, daß ſie General Franco als kriegführende Partei anerkennen ſolle, um ſich mit Italien zu verſtändigen. Anterredung Maiſkys mit Chamberlain (Funkmeldung der NM 3) + London, 30. Juli. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter Maiſky ſtattete am Donnerstagabend Miniſterpräſident Chamberlain einen Beſuch ab, mit dem er alsdann eine längere Unterredung hatte. Billig weggekommen (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 30. Juli. Das Pariſer Strafgericht verurteilte am Don⸗ nerstagmittag die politiſche Mitarbeiterin der„Tri⸗ bune de Nation“ und der„Liberté“, Marta Fon⸗ tanges, zu einem Jahr Gefängnis mit Bewährung Sfriſt. Die Angeklagte hatte, wie erinnerlich, auf den ehemaligen franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter in Rom, de Ehambrun, einen Revolver⸗ anſchlag verübt und ihn nicht unerheblich verletzt. Wene Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 30. Juli 1937 2. Seite Nummer 345 5 Panzerwagen in den Feſtſtraßen Ein eigenartiges Bild: Durch die Heſtſtraßen fahren Panzerwagen mit Polizeitruppen. (Weltbild, Zander⸗M.) Der Norochina-Konflikt greift weiter um ſich: Die Unruhen beim Belſaſter Königsbeſuch Eine Karte zu den iriſchen Ereigniſſen Mehr als zwei Drittel der Inſel Irland gehören gum Iriſchen Freiſtaat. Provinz Ulſter(Nordirl 91 11 8 vinz er(Nordirland) ſoll nach den Plänen dem Jriſchen Freiſtaat gugeteilt werden. S8 zeichneten Teil Weſtirlonds wird ausſchließlich, im punktierten Teil faſt völlig iriſch geſprochen. Im ſchwarz ge⸗ Das engliſche Königspaar beſichtigt die Ehina zum fußerſten Widerſland entichloſſen Erklärungen Tſchangkaiſcheks: Die Grenze des Erteäglichen erreicht“-Die ganze Nation ſoll in den Kamyf geführt werden anb. Schanghai, 29. Juli. Tſchangkaiſchek hat zu der Lage in Nordchina eine längere Erklärung veröfſentlicht. Die Zentralregierung werde ſo ſtellt er feſt, ſich dem japaniſchen Druck nicht ergeben. Bezüglich der weiteren Politik Chinas verweiſt dann Tſchangkaiſchek auf ſeine Erklärungen auf ſeinem Sommerſitz Kuling vom 19. Juli, in der er vier Mindeſtbedingungen Chinas bekanntgege⸗ ben habe und die heute noch unabänderlich blieben. Er habe damals geſagt, die chineſiſche Regierung wolle keinen Krieg, aber ſie würde einem Krieg ent⸗ gegentreten, falls ihr ein ſolcher aufgezwungen werde. Seildem ſei nunmehr die Greuze des Erträg⸗ lichen erreicht, und er könne den Zuſtand in Pei⸗ ping und Tientſin nicht als eine lokale Angele⸗ 4 Aiſei, den Geſamtplan in Bewegung zu ſetzen und die geſamte Nation in den Kampf zu ihrem Schuß b zum bitteren Ende zu führen. Eine lokale Regelung ſei völlig unmöglich. Seine vier Mindeſtbedingungen bedeuteten den entſcheiden⸗ den Punkt für die Exiſtenz Chinas. China ſei entſchloſſen, niemals einen Kompromi zu ſchlie⸗ ßen oder ſich zu ergeben. Die endgültige Stel⸗ lung der Regierung ſei feſt und unabänderlich: Kein Gebiet dürfe verloren gehen, und die ſou⸗ veränen Rechte dürften nicht verletzt werden. Sunfo, der Präſident des Reichsamtes für Ge⸗ ſetzgebung, erklärte Preſſevertretern in Schanghai, China müſſe den Japanern gegenüber revolutionäre Kriegsmethoden anwenden, d. h. die Chineſen müßten den Feind an jedem Ort und zu jeder Zeit angreifen, um den endgültigen Sieg zu erringen. Nach der Ueberzeugung Sunfos wollen die Japaner zunächſt Hopei⸗Tſchachar in ihren Beſitz bringen und dann ſpäter ihre Macht auf Schan⸗ tung und Schanſi ausdehnen. Daher bliebe China nur der revolutionäre Kampf übrig. Sunſo erklärte weiter, oͤaß auswärtige Hilfe nicht zu erwarten ſei. Den einzig möglichen Freund ſah er in Rußland, mit öͤem China ein Abkommen ſchließen ſolle. Hierzu iſt zu bemerken, daß die Anſichten Sunſos, wenn er auch ein Mitglied der Regierung iſt, nur teilweiſe mit der allgemeinen Regierungsauffaſſung übereinſtimmen. Beſonders ſeine Meinung über eine Anlehnung an Rußland iſt ſein eigenes Steckenpferd, das er mit ͤͤer Witwe Sunyatſens teilt. Japan gegen jede Intervention 85— Tokio, 29. Juli. Auf eine Anfrage im Unterhaus bezüglich einer möglichen Intervention fremder Mächte in Norbd⸗ china erklärte Außenminiſter Hirota, Japan werde eine ſolche, falls ſie von dritter Seite erfolgen ſollte, ſchärfſtens zurückweiſen. Ebenfalls im Unterhaus ſtellte Miniſterpräſident Fürſt Konoe eine erhöhte Aktivität der Komintern in Nord⸗ china feſt. Wie die Agentur Domei berichtet, haben die aus⸗ ländiſchen Konſuln in Tientſin bei dem Kommandeur der Norochina⸗Garniſon, Katſuki, Proteſt gegen die Beſchießung Tientſins mit Artillerie ſowie gegen den Luftangriff eingelegt. Katſuki hat jedoch den Pro⸗ teſt zurückgewieſen, da die Angriffe eine Selbſtver⸗ teidigungsmaßnahme darſtellten. Die Agentur Domei berichtet weiter, daß die Kämpſe in Tientſin auf das geſamte Stadtge⸗ biet erweitert worden ſeien. Zahlreiche Hänſer ausländiſcher Konzeſſionen ſeien zerſtört und die „Petroleumtanks der britiſchen Aſiatic⸗Petrol Co. in Brand geſchoſſen worden. Ferner ſeien neue Gegenangriffe der 29. Armee bei Tungtſchou nördlich von Peiping erfolgt, nachdem geſtern die chineſiſchen Truppen nach ſchweren Kämp⸗ ſen verjagt worden ſeien. Erklärungen Edens zum Chinakonflikt 5 dub. London, 20. Juli. Außenminiſter Eden gab am Donnerstag im Un⸗ terhaus eine längere Erklärung über die Lage in China ab. Die Zurückziehung der engliſchen Gats⸗ genheit betrachten. Was jetzt getan werden könne, angehörigen in das Geſandtſchaftsviertel habe heute morgen begonnen und ſei den ganzen Tag über fort⸗ geſetzt worden. Der größere Teil von ihnen habe von der Gelegenheit, in der Geſandtſchaft Schutz zu ſuchen, Gebrauch gemacht und ſei dort untergebracht worden. General Sungtſcheyuan ſei aufgefordert worden, für dͤie Sicherheit und das Eigentum der Ausländer in der Stadt zu ſorgen. Der britiſche Ge⸗ ſchäftsträger in Tokio habe Vorſtellungen wegen der Sicherheit der britiſchen Staatsangehörigen erhoben mit dem Ergebnis, daß die japaniſche Regierung und die örtliche japaniſche Militärbehörde gewiſſe Zuſiche⸗ rungen in dieſer Hinſicht gegeben hätten. Die bri⸗ tiſche Regierung halte weiter die Fühlung mit der amerikaniſchen und den anderen betroffenen Regie⸗ rungen aufrecht. Attlee fragte hierauf, ob Eden nicht beabſichtige, ergreifen., keine Regierung verlangt, daß vor den Völkerbund gebracht werde. Es lägen be⸗ ſondere Umſtände inſofern vor, als Japan und die Vereinigten Staaten nicht Mitglieder des Völker⸗ bundes ſeien und weiter, als England zur Zeit nicht bereit ſei, irgendeine Initiative in der Angelegen⸗ heit zu ergreifen. dub. Warſchau, 29. Juli. In der Donnerstagsſitzung des polniſchen Senats, ber auch der Miniſterpräſident und der Außen⸗ miniſter beiwohnten, legte der ͤeutſche Senator Wiesner den Stanoͤpunkt der deutſchen Volks⸗ gruppe zu den bereits im Sejm angenommenen Ge⸗ ſetzentwürfen über Oſtoberſchleſien dar. Senator Wiesner erklärte zu dem Geſetzentwurf über die Amtsſprache in den Gerichten der Staat habe ein ungeheures Intereſſe daran, daß in Oberſchleſien endͤlich Ruhe und Frieden einziehen. Nach dem Erlöſchen dͤer Genfer Konvention haben der Verantwortung für all das übernommen, was in Oſtoberſchleſien geſchehe und damit auch die Ver⸗ pflichtung, die Bevölkerung dieſes Gebiets ohne Unterſchied ihrer Nationalität zu ſchützen. Der Gen⸗ fer Konvention trauere die deutſche Bevölkerung nichh nach, denn zur Zeit ihres Beſtehens ſeien viele deutſche Exiſtenzen wirtſchaftich zugrunde gerichtet worden. Das Deutſchtum in Oberſchleſien ſei heute eine hungernde, arbeitsloſe und verzweifelnde Volks⸗ gruppe. Sie ſei entſchloſſen, ihre nationalen, kulturellen und wirtſchaftlichen Rechte nur auf innerpoliti⸗ ſchem Weg durchzuſetzen. Vorausſetzung hierfür ſei, daß von ſeiten des Staats und ſeiner Organe darauf verzichtet werde, das Deutſchtum zu vernich⸗ ten. Die ſchönſten geſetzlichen Beſtimmungen ſeien nutzlos wenn beim Vertragspartner der ehrliche und gute Wille fehle, den Vertrag bis zur letzten Kon⸗ ſequenz durchzuſühren. Dieſer gute Wille ſei auf ſeiten des Deutſchtums ebenſo vorhanden wie der unbeugſame Entſchluß, die Verpflichtungen dem Staat gegenüber auch unter den ſchwerſten Voraus⸗ ſetzungen und in der größten Not zu erfüllen, weil die deutſche Volksgruppe von dem Glauben erfüllt ſei, daß es zu einer Verſtändigung und Befriedung kommen müſſe. Der vorliegende Geſetzentwurf gebe jedem, der ſich zum Deutſchtum bekenne, das Recht, vor Ge⸗ richt deutſch auszuſagen und mit dem Rich⸗ ter und dem Staatsanwalt in deutſcher Sprache öu verkesven. Dieſes natürliche Recht ſtehe der deut⸗ irgendwelche Schritte über den Völkerbund zu Eden erwiderte, ſoweit er wiſſe, habe bisher die Angelegenheit polniſche Staat und das polniſche Volk die alleinige zwiſchen dem Deutſchtum und dem polniſchen Volk Attlee fragte, ob das beſage, daß der Völker⸗ bund machtlos ſei und nicht handeln könne, wenn ein Völkerbundsmitglied unter einem Angriff ſeitens einer Macht leide, die ſich außerhalb des Völkerbundes befinde. Eben erwiderte, im Fernen Oſten lägen außer⸗ gewöhnliche Umſtände vor. Mander wollte darauf wiſſen, ob nicht Artikel 17 der Völkerbundsſatzung anzuwenden ſei. Eden befahte das, erklärte aber, es hänge von den Mitgliedern des Völkerbundes ab, ob von dem Artikel Gebrauch gemacht werde. Auf weitere An⸗ fragen erwiderte er dann, daß die britiſche Regierung die Lostrennung weiterer Provinzen von Nanking nicht billige. Das Flaggſchiff der amerikaniſchen Fernoſt⸗Flotte in Wlabiwoſtok. Wie amtlich mitgeteilt wird, lief am Mittwoch der Kreuzer„Auguſta“, das Flaggſchiff der amerikaniſchen Fernoſt⸗Flotte, in den Hafen von Wladiwoſtok zu einem Höflichkeitsbeſuch ein. Londoner Flottenvertrag vom Oberhaus an⸗ genommen. Der Londoner Flottenvertrag wurde am Mittwoch im Oberhaus endgültig verabſchiedet, nachdem er bereits das Unterhaus durchlaufen hat. Zu ſeiner Ratifizierung bedarf er nur noch der Un⸗ terſchriſt des Königs. Der Worte ſind genug gewechſelt Der Exiſtenztamyf der Deutſchen in Polen Soll dem Ablauf des Minderheitenabkommens weitere Entrechtung folgen? ſchen Bevölkerung auf Grund der Verfaſſung zu, und es bedeute keineswegs einen Gnadenakt. Auch zu dem Geſetzentwurf über die Ausdehnung der Beſtimmungen der Agrarreform auf Oſtober⸗ ſchleſien nahm Senator Wiesner Stellung. Wenn die Bodenreform in der beſtehenden Form ihrer Handhabung ſchon in anderen Staatsgebieten auf das heftigſte bekämpft werde, weil durch ſie, ſelbſt nach Anſicht maßgebender polniſcher Wirtſchafts⸗ kveiſe, in den polniſchen Weſtgebieten öſtliche Ver⸗ hältniſſe geſchaffen würden, ſo müſſe ſich die Boden⸗ reform in Oſtoberſchleſien ganz beſonders ſchädlich auswirken, da die Zerſtückelung des Großgrund⸗ beſitzes die Lebensmittelverſorgung dieſes ausge⸗ ſprochenen Induſtriegebiets gefährde. Außerdem richte ſich dieſer Geſetzentwurf gegen den deutſchen Beſitzſtaud in Oſtoberſchleſien. Er habe zum Ziel, den ſeit Jahrhunderten deutſchen Grund und Boden zu euteignen und polniſchen Siedlern zuzuteilen. Mit der Parzellierung der deutſchen Güter wur⸗ den außerdem Tauſende von deutſchen Landarbeitern, Handels⸗ und Gewerbetreibenden brotlos gemacht. Die Durchführung der Agrarreform habe bereits den deutſchen Beſitzſtand in Poſen und Pommerellen unge⸗ heuer verringert. Die jetzt zur Erörterung ſtehende Erweiterung der Beſtimmungen über die Durchfüh⸗ rung der Agrarreform auch für Oſtoberſchleſien ſei gleichbedeutend mit der Vernichtung weiterer deutſcher Exiſtenzen. In Oſtoberſchleſien ſeien heute 80 v. H. der ge⸗ ſamten deutſchen Bevölkerung erwerbslos, und die deutſche Jugend wachſe ohne die Möglichkeit einer Berufsausbildung heran. Mit der Agrar⸗ veform ſoll das Deutſchtum auch noch des Lanoͤbeſitzes verluſtig gehen. Der Worte über die Gleichberechti⸗ gung und die gleichen Rechte auf Arbeit und Brot für alle ſeien genug gewechſelt. Die Deutſchen in Polen wollten enolich auch Taten ſehen. Die polniſchen Senatoren, die zu den Geſetzent⸗ würfen oͤas Wort nahmen, wiederholten die bereits im Sejm vorgebrachten Behauptungen über die un⸗ gleiche Lage und Behandlung der Minderheiten in Deutſchland und in Polen. In der Abſtimmung wurden die Geſetzentwürfe angenommen. Die Folgen der Zwiſchenfälle Friſche Regierungsmaßnahmen gegen die„Iriſche Republikaniſche Armee“ + London, 30. Juli. Nach Zeitungsmeldungen aus Irland wird mit Regierungsmaßnahmen gegen die illegale ſogenannte „Iriſche Republikaniſche Armee“ gerechnet, die für die Zwiſchenfälle während des Königsbeſuchs in Ir⸗ land verantwortlich gemacht wird. Dieſe Maßnahmen ſollen im weſentlichen darin beſtehen, daß die iriſche politiſche Polizei weſentlich verſtärkt und der Haus⸗ halt der Geheimen Staatspolizei erhöht werden ſoll. Schließlich iſt eine Zuſammenarbeit der regulären Armee in Nordirland mit der politiſchen Polizei vorgeſehen. Die engliſchen Blätter berichten, oͤaß die Zwiſchen⸗ fälle bei dem Königsbeſuch in Irland für die iriſche Regierung ſehr überraſchend geweſen ſeien. Es habe ſich herausgeſtellt, daß man ſich einer Organiſation gegenüber befinde, deren Führer der Polizei völlig unbekannt ſeien. Es habe den Anſchein, daß junge Offiziere der iriſchen Armee hohe Poſten in der ſo⸗ genannten„Republikaniſchen Armee“ innehätten, und daß ſie in enger Verbindung mit der Organiſation in Nordirland ſtünden. Ein völlig unverſtändlicher Beſchluß Prag läßt keine Kinderverſchickung nach Deutſchland zu dub. Berlin, 29. Juli. Vor einiger Zeit war unter Mitwirkung des Roten Kreuzes an den Bund der Deutſchen in Teplitz und an die Landeskommiſſion in Reichenberg ein Vorſchlag ergangen, ſudeten deutſche Kin⸗ der zur Erholung nach dem Reich zu ſchicken. Es handelte ſich hierbei um eine Er⸗ holungsmöglichkeit für etwa 5000 Kinder gerade aus den Gebieten, die in dem ſudetendeutſchen Teil der Tſchechoſlowakei beſonders unter Arbeitsloſigkeit und Hunger zu leiden haben. Die in Frage kommenden ſudetendeutſchen Stellen, denen das im Jahre 1933 durchgeführte Ferienkinder⸗Verſchickungswerk noch in beſter Erinnerung war, ſetzten ſich ſofort mit den zuſtändigen tſchechoſlowakiſchen Regierungsſtellen in Verbindung. Den vorgebrachten Bedenken, die Kinderverſchickung könne zu einer unerwünſchten Agitation ausarten, konnte mit dem Hinweis be⸗ gegnet werden, daß die Kinder in geſchloſſenen Lagern untergebracht werden ſollten, die unter der Obhut und der Aufſicht der tſchechoſlowakiſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Berlin ſtehen würden. Nachdem anfangs Ausſicht zu beſtehen ſchien, daß die Angelegenheit ſich günſtig erledigen würde, iſt nunmehr von tſchechoſlowakiſcher Seite das Hilfs⸗ werk unvermittelt abgelehnt worden. Ganz abgeſehen von der merkwürdigen Aufſaſſung über den Begriff der demokratiſchen Freiheiten und der humanitären Fürſorge wirkt ſich die neue tſchecho⸗ ſlowakiſche Einſtellung auch als Unfreundlichkeit gegenüber dem Reich aus, weil gegen Reiſen ſudeten⸗ deutſcher Kinder— allerdings in ſehr viel beſchränkte⸗ rem Ausmaß— nach Dänemark Oeſterreich und der Schtveiz keine Einwendungen erhoben worden ſind. Moskaus Hand in den Kolonien Die Unruhen auf Trinidad— eine Folge kommuniſtiſcher Verſeuchung dnb London, 29. Juli. Das Oberhaus behandelte am Donnerstag die letzten Unruhen in Trinidad. Der Herzog von Mont⸗ roſe wies darauf hin, daß die Unruhen das Er⸗ gebnis kommuniſtiſcher Propaganda ſeien. Auf Trinidad. gebe es etwa ein halbes Dutzend führender Kommuniſten, die bisher wegen nicht weniger als insgeſamt 169 Verbrechen abgeur⸗ teilt worden ſeien. Die Kommuniſten hetzten die Schwarzen gegen die Weißen auf. Gegen dieſe auf⸗ wiegleriſche kommuniſtiſche Propaganda müſſe etwas geſchehen. ————........—.——— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winb Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. nerantwortlich fün 5 ſchaft u. Unterhalkung. Carl Onno eſenbart. Handelstefl. ddr. Ir1 Bode ⸗ Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗Sport: Willn Miller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fa u de ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitun Dr. Fritz Bode& Co,, Mannheim, R 1,—6 5 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Verlin-Friedenau. 8 Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe Au f 21306 Zur geit Preisliſte Nr.7 gülti Fär unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendun un e Mückporto angetretenen Veteranen des Weltkrieges(rechts).— Bei ugendorganiſation ſtürzte eine Mauer, auf der eine Menge Kinder ſaß, ein, ſo daß Sanitäter Hilfe leiſten mußten(links).(Weltbild 2, Zander⸗M.) — Freitag, 30. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 345 Die Stadiseiie Miannheim, 30. Juli. Achtung, Betriebsführer! Crmöglicht die Teilnahme an den Wettkämpfen und am Führerappell der Sal Der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley, richtet an die Be⸗ triebsführer folgenden Aufruf: „Vom 13. bis 15. Auguſt 1937 finden auf dem Reichsſportfeld in Berlin die Reichswett⸗ kämpfe der SA ſtatt. In Verbindung mit die⸗ ſen Wettkämpfen hat der Stabschef der SA das ge⸗ ſamte Führerkorps bis einſchließlich Sturmführer zu einem Führerappell nach Berlin beſohlen. Ich richte an die Betriebsführer die Bitte, den SA⸗ Führern und SA⸗Männern, ſoweit aus betrieblichen Gründen möglich, die Teilnahme an den Wettkämp⸗ fen und an dem Führerappell durch die Gewäh⸗ rung von Sonderurlau b ſu ermöglichen. Heil Hitler! Dr. Robert Ley.“ ar Im Silberkranz. Stadtpfarrer Dr. Otto Steinwachs von der altkatholiſchen Gemeinde Mannheims, M 7, 2, begeht mit ſeiner Gattin Elſe geb. Gutiahr heute das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit. Herzlichen Glückwunſchl kE Seinen 65. Geburtstag beging in körperlicher und geiſtiger Friſche Herr Ph. Johann, Secken⸗ heim, Kloppenheimer Straße 37. Herzlichen Glück⸗ wunſch! an Drei feſtliche Tage im Waldpark. Wenn man in Mannheim vom Parkfeſt im Waldpark ſpricht, ſo werden für manchen Mannheimer frohe Stunden aus früheren Jahren in Erinnerung gerufen. Es iſt er⸗ freulich, daß nunmehr zum dritten Male ſich das Parkfeſt wiederum jährt, und zwar in dieſem Jahr ſogar für drei volle Tage vorgeſehen iſt. Man kann in der Tat von einem Feſtprogramm ſprechen, da der Reichsſender Stuttgart mit bekann⸗ ten Künſtlern reich vertreten iſt. Der Anſager und Humoriſt Albert Hofele, bekannt und gerne gehört, konferiert, Karl Jautz, der beliebte Rundfunk⸗Tenor, ſowie Barbara Müller, die heitere Funk⸗Schwäbin, ſind u. a. verpflichtet. Das kleine Ballett vom Natio⸗ naltheater tanzt, anſchließend findet auf verſchiedenen Tanzflächen ein großer Feſtball ſtatt. Ein Sonder⸗ konzert der Fliegerkapelle wird allſeits erfreuen. Dieſe wird auch zum Ball am Sonntag mit einem flotten Repertoire aufwarten. Den dritten und letz⸗ ten Tag beſchließt mit einem Kehrausrummel ein großes Feuerwerk. * Neues aus Feudenheim. Hier ſtapb der älteſte Feudenheimer Bürger, der zugleich der älteſte Schreinermeiſter des Bezirks Mannheim war, Herr Franz Schmitt, im Altev von 88 Jahren. Er wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung begraben. u Betriebsſichere elektriſche Anlagen. Der Reichs⸗ und Preußiſche Wirtſchaftsminiſter hat die zuſtändigen Stellen angewieſen, ihr beſonderes Augenmerk darauf zu richten, daß elektriſche An⸗ lageteile, ſoweit ſie ſich nicht in ordnungsmäßigem Zuſtande befinden, umgehend wieder den geltenden Borſchriften entſprechend hergerichtet werden. Ganz beſonderen Wert lege er darauf, daß neben den den allgemeinen Schutz vor Unfallgefahren regeln⸗ den Vorſchriften die Sonderbeſtimmungen Beachtung finden, die für feuchte, durchtränkte und ähnliche Räume, für feuergefährdete Betriebsſtätten und Lagerräume uſw. gelten. Im Zeichen des Deutſchen Sängerfeſtes: 770 Mannheimer Sünger ſtarteten Geſtern abend rollte der Mannheimer Sonderzug der badiſchen Sänger Breslau entgegen Geſtern abend herrſchte aber Leben und Lachen am Bahnhof! 19.10 ſollte der Sänger⸗Sonder⸗ zug nach Breslbau abgehen, und um halb Sieben mußten die Leute ſchon da ſein, damit es keinen Streit um die Plätze gibt. und alles gut verteilt wird. Da kamen ſie nun in Gruppen klein oder groß, mit oder ohne Frau, Liebſte, Koffer und ſon⸗ ſtiges Anhängſel für die große Reiſe. Aber die Männer von der„Liederhalle“ kamen mit Muſik. Das waren Pfälzer Straßenmuſikanten (Queidersbacher) von der tüchtigen Sorte, an denen wir ſchon ſeit einiger Zeit unſere Freude haben; die alſo hatten ſie am Haus des Bäckerhandwerks vorbei⸗ marſchierend aufgegabelt:„Hallo, Hallo, eich kennte 'r grod brauche!“ Die Mütze ging um. ſchon war man handelseinig, und da jene auch weiße Mützen mit Lyraabzeichen am Kragen hatten, ſo ſah es ganz beſonders nobel und repräſentativ aus den Fried⸗ richs⸗ und Kaiſerring hinunter. Am Bahnhofsvor⸗ platz„Halt! Wegtreten zum Kofferfaſſen!“ und ſchon ſtürzt ſich ein großer Gewimmelhaufen auf den Laſtwagen mit den Koffern, und drin auf Bahnſteig I1 ſind ſie. 20 Wagen iſt der Zug lang. Kreisverbandsleiter Hügel rennt eilig und aufgeregt von einem Ende gürm andern und muß noch verteilen und organi⸗ ſieven. 60 Vereine hat er zu betreuen, und an ſeinem Sängerabzeichen baumelt etwas Lametta zum Zeichen ſeiner Würde. Das gibt von Mannheim allein 770 Mann, aber in Hei⸗ delberg und Mosbach wird auch noch aufgeladen, was reingeht, etwa 260... Aber nicht alles ſind Männer und Sängerbrüder, was da in den Abteilen ſitzt. Bei dem bißchen Fahrpreis(17.80 Mk.) haben ſich auch Frauen und Kinder gemeldet, die Töchter ganz beſonders, und außerdem iſt der Schleſier⸗ verein mitgegangen, um auch mal billig in der Heimat geweſen zu ſein, und ganz am Ende des Zugs, da lugen doch einige fröhliche Blondköpfe in Braunhemden heraus:— Jungvolk, ein ganzer Haufen, die auf große Fahrt wollen. Viel gute Ratſchläge werden ausgetauſcht, wie es ſich gehört, wenn es ſo weit weggeht: wie man ſich vor Zug ſchützt, und wie man es fertig bringt, Kopf auf aufgehängten Mantel gelegt, ſüß zu ſchlum⸗ mern, wenn man nur immer wieder zwiſchendurch einen hebt, in Würzburg und Bamberg, in Hof und in Dresden und wo man überall vorbeikommt. Ein Mitropakiſſen wird noch dazu erworben, andere haben ſolche mit Luft und ſind feſte am Blaſen, und da und dort äugt die Frau des Hauſes mißtrauiſch, was der Vadͤder wohl für eine hübſche Nachbarin be⸗ kommen hat. Hätt' ſie das gewußt, wär ſie doch lieber ſelber mitgefahren, wer denkt auch immer an ſowas. So ſchlägt man die Zeit tot, und wenn man ſonſt nichts zu tun hat, ärgert man die ein wenig, die zu ſpät kommen, und den rechten Platz nicht finden und ſich überall zu Dritt und zu Viert noch hereindrän⸗ geln wollen.„Jeſſes nee, was wollt ihr dann immer ſo uffenonner hocke, ſeid doch emol froh, daß r allee⸗ ſeid. Eich uff die Finger gucke, des kennt'rs ganze Johr daheem in'r Kich hawwe. Los, die Kleeni nemme''r noch rei'. Un du Odol, ſchieb dei Aldi ab in en onneres Coupeé, dann kannſt widderkommel“ Jacken werden ausgezogen, Koffer umgepackt, und damit die tauſend Enggedrängten auf dem Lindenhof⸗ ſteg auch etwas davon haben, ſtimmt der MGV⸗ Lindenhof das Liedel vom„Geiger von St. Vel⸗ ten“ an, der ein ſo kreuzfideles Haus war, und dem ſo wie dem Petrus der Himmel voller Geigen hing, lala lala! Vom Abteilfenſter aus gibt der Vorſitzende Falter die Einſätze und ſingt wacker mit, die die Lokomotivenluft nicht ſchenend. Alſo hat man die halbe Stunde luſtig zugebracht. „Jetzt kann's langſam losgehen.“„In dem Bier⸗ wagen iſt doch nix mehr drin“, meint einer.„Ein⸗ ſteigen!“ und ſchon ſchließen ſich die Türen. Hügel mit ſeinen Bezirksführern im Transportführer⸗Ab⸗ teil lacht jetzt wieder vergnügt; denn er hat die Hauptarbeit hinter ſich, 1000 ſchneeweiße Taſchen⸗ tücher winken, wie der Zug hinausrollt, einen Duft von Tannengrün hinterläßt er ſogar. Aber eine Gemeinheit war es doch, ſo viele von den hübſchen Mädels mitzunehmen, mindeſtens zwei Dutzend, die uns jetzt auf den Planken und im Strandbad fehlen werden Dr. Hr. Der kranke Mann“ beinn Fußballſpiel. Entſcheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts Der Arbeiter war krank geſchrieben und es wurde feſtgeſtellt, daß er während dieſer Zeit ausgegangen war. Die Kontrolleure, die dieſe Wahrnehmung— in Ausübung ihres Berufes— machten, bezichtigte der Mann der„Denunziation“. In die gleiche Zeit fiel ein Fußballſpiel in Zürich, an dem der Kläger als Zuſchauer teilnahm. Er antwortete auf Befragen mit„Nein“— aber eine Fußballzeitſchrift brachte ein Bild von Zuſchauern, unter denen ſich der Kläger befand. Er beſtritt dies zuerſt, gab aber ſpäter die Identität mit dem Bild zu. Auf Grund dieſer. Vorgänge wurde der Arbeiter friſt⸗ los entlaſſen. Vor dem Arbeitsgericht ſuchte der Rechtsbeiſtand des Klägers für dieſen zu retten, was zu retten iſt; er gab das falſche Verhalten zu, aber er bezweifelte, ob es für eine friſtloſe Entlaſſung ausreichen würde. Das Arbeitsgericht entſchied in dieſem Sinne und wies die Klage koſtenpflichtig ab. Das Vor⸗ liegen des„wichtigen Grundes“— der zur friſtloſen Entlaſſung notwendig iſt— wurde bejaht. Der Kläger habe während ſeiner Krankheit in grober Weiſe gegen ſeine Dienſtpflichten ver⸗ ſtoßen. Die Tatſache des einmaligen Ganges auf eeeeeeenre cr Aus der Geſchichte unſeres linken Schloßflügels: Von General Wurmſer einſt in Brand geſchoſſen Keber ein halbes Fahrhundert In dem warmen Rot der Sanoſteinteile und dem gelblichen Weiß der Mauerflächen wirkt unſer eben neu hergeſtellter linker Schloßflügel ſtark verjüngt. Dieſer Flügel könnte übrigens die⸗ ſes Fahr ſo etwas wie ein„Jubiläum“ feiern. Er wird aber damit wohl warten wollen, bis noch zehn Der Weg ins Leben und Semeſterabſchluß in der Rheiniſchen Ingenieurſchule lle haben Stellung Wieder iſt ein Semeſter an der Rheiniſchen Ingenieurſchule Mannheim zu Ende. Und wieder ſtellte ſich eine Reihe von Kandidaten ihren Lehrern zur Abſchlußprüfung in den Abteilungen Maſchinenbau und Elektrotechnik. Nach Beendigung der erfolgreich verlaufenen mündlichen Prüfung fanden ſich geſtern abend die Kandidaten und Be⸗ ſucher der Schule in einem Unterrichtsraum zu einer ſchlichten Abſchiedsfeier zuſammen. Direktor Mau konnte hierzu auch Re⸗ gierungsrat Neckermann, den Vertreter des Unterrichtsminiſteriums und Dr. Reinmuth, der in Vertretung der Stadtverwaltung erſchienen war, begrüßen. Mit herzlichen Worten wandte er ſich an die Kan⸗ didaten und wies ſie darauf hin, daß bei der Bewer⸗ tung der Prüfung nicht nur Wiſſen und Können, ſon⸗ dern auch die Anlagen des Abſolventen berüchſichtigt wurden. Ein übertriebener ungeſunder Fleiß ohne die entſprechenden Anlagen führe zu keinem Erfolg. Ingenieur iſt man nur dann wirklich, wenn man die Maſchine verſteht, ihren geiſtigen Inhalt in ſich aufgenommen und ver⸗ arbeitet hat. Heute ſei die ſchuliſche Berufsausbildung be⸗ endet. Es komme jetzt allein darauf an, was jeder daraus im praktiſchen Leben macht. Sie alle haben bereits ihre Stellung. Sie hatten das Glück, wählen zu können im Gegenſatz zu den Studenten früherer Jahre, die lange ſuchen mußten. Da die meiſten auch bereits eine mehrjährige Praxis haben, iſt ihnen das Kommende nicht mehr völlig fremd. Aber dennoch werden ſie mit teinem ganz anderen Gefühl an die Arbeit gehen. Sie ſind nicht mehr Schüler, ſondern ſie ſollen jetzt ſchon etwas können und poſitive Arbeit leiſten. Be⸗ währen ſie ſich dabei als echte Ingenieurel Gleichzeitig mit der Verabſchiedung der Kandi⸗ daten gedachte Direktor Mau zugleich mit Worten herzlichſter Anerkennung des bisherigen Lehrers der Anſtalt, Diplomingenieurs Fleiſchmann, der nach 13jähriger Tätigkeit an der Schule wieder in die Induſtrie zurückkehrt. Sein Name und ſein Wirken bleiben immer mit dem Gedeihenn der Schule eng verbunden. Im Auftrag des örtlichen Studentenführers ent⸗ ließ ſodann Herr Wendel ſeine ſcheidenden Kame⸗ paden aus dem Verband der Deutſchen Studenten⸗ ſchaft. Er wies ſie darauf hin, daß ſie ihr Wiſſen der Schule verdanken und es nunmehr zum Wohle des ganzen Volkes als Arbeiter der Stirn anwenden ſollen. Jeder iſt ein Teil der Gemeinſchaft. Dieſe Gemein⸗ ſchaft kommt ohne den einzelnen aus, aber der ein⸗ zelne nicht ohne die Gemeinſchaft. Darum diene er ihr treu, im In⸗ wie im Ausland und widme ſich mit aller Kraft den großen Aufgaben, die das neue Deutſchland insbeſondere dem Ingenieur ſtellt. Die eindrucksvolle Verabſchiedungsfeier wurde nach Dankesworten des Dipl.⸗Ing. Fleiſchmann mit der Huldigung an den Führer und den nationa⸗ len Liedern geſchloſſen. Am Abend trafen ſich Schü⸗ ler, Kandidaten und Lehrerſchaft im„Großen Hir⸗ ſchen“ zu einem frohen Kameradſchaftsabend, der einen ſichtbaren Beweis für die innere Verbun⸗ denheit ablegte, die Lehrende und Lernende der An⸗ ſtalt miteinander verbindet. Das Sommerſemeſter 1937 an der Rheiniſchen Ingenieurſchule wurde von 131 Studierenden beſucht. Hiervon waren aus Mannheim 55, aus dem übrigen Baden 18, aus der Pfalz 34, aus dem übrigen Deutſchland 22 und aus dem Ausland 2. Die Hauptprüfung haben beſtanden: Bordollo, Caſimir, aus Ludwigshafen a. Rh. Deinhardt, Hans, aus Mutterſtadt(Pfalz); Eckert, Karl, aus Mannheim; Ellmer, Heinrich, aus Mann⸗ heim, Groß, Willi, aus Mannheim; Krätzſchmar, Adolf, aus Mannheim; Lahr, Helmut, aus Mann⸗ heim⸗Neckarau; Lüber, Walter, aus Stuttgart; Maier, Alſons, aus Mannheim⸗Rheinau; Müns, Joſef, aus Mannheim⸗Friedrichsfeld; Neumann, Hans, aus Mannheim; Oberſt, Friedrich, aus Mut⸗ terſtabt⸗Limburgerhof; Reutter, Eduard, aus Mann⸗ heim; Schiel, Wolfgang, aus Mannheim; Stiefel, Rudi, aus Mannheim; Ziegler, Heinrich, Heinrich, aus Mannheim. —1— Ruine— 1865 hielt dort das Amtsgericht ſeinen Einzug Jahre herum ſind, denn dann werden es gerade Jahre ſein, daß man ihn wieder neu auf⸗ baute. Es iſt nur wenig bekannt, daß dieſer Flügel im Jahre 1795 bei der Belagerung Mannheims von dem öſterreichiſchen General Wurmſer in Brand geſchoſſen wurde und dann über ein halbes Jahrhunderb als Ruine dalag. Rauchgeſchwärzt vagten die ſtehengebliebenen Mauern zum Himmel, in denen ſich allerlei Raub⸗ geſindel eingeniſtet hatte. Gegen dieſen Zuſtand, gegen den die Mannheimer viele Klagen führten, gab es lange Zeit kein Mittel, da dem Staat zum Wiederaufbau das erforderliche Geld fehlte. Um den Bau wenigſtens vor dem wet⸗ teven Zerfall zu ſchützen, wurde er im Jahre 1819 mit einem hölzernen Notdach verſehen. In den dreißiger Jahren wurde der Wunſch in der Bürgerſchaft wieder laut, den häßlichen Zuſtand zu beſeitigen. Aber immer war die Zeit dazu noch nicht gekommen. Die Steine, zu mächtigen Haufen auf⸗ geſetzt, blieben noch lange Jahre auf dem Karl⸗ Philipp⸗Platz liegen, bis man endlich im Jahre 1847, alſo vor neunzig Jahren mit dem Wiederaufbau be⸗ gann. In der kurfürſtlichen Zeit befanden ſich in dieſem Flügel vornehmlich Verwaltungs⸗ räume der Regierung. Im zweiten Stock diente einer der Säle zur Auf⸗ führung franzöſiſcher Schauſpiele. 1844, noch vor dem Wiederaufbau, waren die unteren Räume teilweiſe dem„Gewerbe⸗ und Induſtrieverein“ als„Induſtrie⸗ halle“ zur Verfügung geſtellt worden. Als 1857 das zweite Mittelrheiniſche Muſikfeſt hier abgehalten wurde und eine geeignete Feſthalle nicht zur Ver⸗ fügung ſtand, richtete man die Räume im zweiten Stock dazu her. Nachdem endlich die fertiggeſtellt waren, hielt am 4. Auguſt 1865 das Amtsgericht hier ſeinen Einzug. Damit hatte der linke Schloßflügel wieder eine dauernde Beſtimmung gefunden. Immer mehr Räume mußten im Lauf der Zeit für Gerichtszwecke in Anſpruch genommen werden, ſo daß er ſchon lange ausſchließlich dafür Verwendung findet.—ma.— Innenräume vollſtändig **„Schleswig⸗Holſtein, Land und Volk“ im Kunſtverein. Der Kunſtverein gewährt. um die Be⸗ ſichtigung dieſer Ausſtellung der NS⸗Kul⸗ tur gemeinde Kiel allen Volksgenoſſen zu er⸗ möglichen, für die nächſten Tage bis zum Schluß der Ausſtellung am Sonntag, dem 1. Auguſt, ein⸗ ſchließlich freien Eintritt. 0 die Straße wertete das Gericht nicht als beſonders ſchwerwiegend, dagegen das Verhalten des Klägers gegenüber den Kontrollbeamten und das Abſtreiten ſeiner Reiſe zu dem Fußballſpiel. Alles dies be⸗ zeuge, daß der Kläger kein Verſtändnis habe für die Pflichten eines in einem öffentlichen Betrieb Beſchäftigten. Eine Fortſetzung des Dienſtverhält⸗ niſſes könne daher der Beklagten nicht zugemutet werden. Unfall im Betrieb Zur Aushilfe als Urlaubsvertretung ſtellte die Großfirma den Arbeiter ein, der ſich am zweiten Arbeitstag eine Handverletzung zuzog. Dem Oueb gbu u. O EEr qaus der rot-weiſen Dose Arbeiter wurde bald darauf gekündigt und er klagte gegen die Firma auf Auszahlung einer Entſchädi⸗ gung. Er habe es als Kränkung empfunden, er⸗ klärte er vor Gericht, daß er entlaſſen wurde, trotz⸗ dem er ſich den Unfall im Betrieb zugezogen habe. Die Verletzung heilte, aber die ſchwere Arbeit, die der Kläger ſonſt verrichtete, kann er vorerſt nicht ausführen. Es entſtehe ihm dadurch Verluſt an Lohn, für den die Firma aufkommen müſſe. Dieſen Standpunkt nahm der Kläger unentwegt ein. Der Vorſitzende des Arbeitsgerichts verſuchte die Wieder⸗ einſtellung, die Firma war grundſätzlich dazu ge⸗ neigt, aber die Verletzung der Hand beeinträchtigte den Arbeiter in ſeiner Eignung für ſchwere Arbeit. Die Klage wurde abgewieſen, die Koſten dem Kläger auferlegt. Es fehle die geſetzliche Grund⸗ lage für den Entſchädigungsanſpruch des Klägers, ſo bedauerlich der Unfall und die Folgen für den Klä⸗ ger ſeien. Der Vorſitzende ſchloß an die Urteilsver⸗ kündung die Erwartung, daß die Beklagte trotz dieſes Ausgangs des Rechtsſtreits den Kläger, ſolange die Behinderung ſeiner Hand dauere, mit leichter Arbeit beſchäftigte. Der Firmenvertreter hielt dies nicht für ausgeſchloſſen, ebenſo eine Aufwendung aus dem Un⸗ terſtützungsfonds. „An Stelle“ eines Schwerbeſchädigten 2 Auf dem Bauplatz gab es eine Auseinanderſetzung. Dem Arbeiter war gekündigt worden, er war dar⸗ über aufgeregt, weil er glaubte, vier Wochen minde⸗ ſtens Beſchäftigung zu haben. Der Geſchäftsinhaber hatte von der Schwerbeſchädigtenſtelle einen Mann angefordert und es war ihm der Kläger„an Stelle“ eines Schwerbeſchädigten geſchickt wopden. Der Ar⸗ beiter ſtellte ſich auf den Standpunkt, wenn er an Stelle des Schwerbeſchädigten eingeſtellt wurde, daß er auch in den Genuß des geſetzlichen Schutzes der Schwerbeſchädigten komme. Er verlangte Lohn für die fehlenden vierzehn Tage. Die Klage wurde abgewieſen, die Koſten dem Klä⸗ ger auferlegt. Auf die geſetzlichen Beſtimmungen für Schwerbeſchädigte könne der Kläger ſeinen An⸗ ſpruch nicht ſtützen. Die vier Wochen Arbeit wurden ihm zugeſagt in der Annahme, daß er Schwerbeſchä⸗ digter ſei. Da er„an Stelle“ eines Schwerbeſchädig⸗ ten eingeſtellt wurde, ſtehe ihm der Schutz nicht zu. Die Kündigung müſſe als rechtswirkſam angeſehen werden und für die weitere Zeit nach der Kündigung habe der Kläger keinen Rechtsgrund für ſeine An⸗ ſprüche. Kenntniſſe des Motors wurden von dem Maſchiniſten verlangt. Er ſagte, er habe dieſe beſeſſen, während die Firma der Auffaſſung war, daß der Kläger nur als Werkſtatt⸗ arbeiter, nicht als Maſchiniſt anzuſehen war. Er verlangte nach ſeiner Kündigung noch 50 Mark. Der Meiſter des auswärtigen Betriebes legte eine Be⸗ ſcheinigung vor, wonach der Kläger Reparaturen nicht ſelbſtändig erledigen kkonnte. Der Arbeiter wieder⸗ um erklärte, er habe die vorkommenden Störungen beſeitigt. Es entwickelte ſich vor dem Arbeitsgericht eine Ausſprache über Motore, bei der keine Ueber⸗ einſtimmung darüber zu erzielen war, ob Störungen dasſelbe ſeien wie Reparaturen am Motor. Der Rich⸗ ter ſchlug die gütliche Löſung des Streites vor, und nach einigem Zögern willigten die Parteien in eine Vergleichszahlung an den Kläger ein. il 3 4 4 0 24N 4. Seite/ Nummer 345 Aus Baden Anter Ankſage fahrläſſiger Tötung Geldſtrafe für Bruchſaler Betriebsleiter * Karlsruhe, 29. Juli. Unter der Anklage fahr⸗ läſſiger Tötung hatte ſich vor der Karlsruher Straf⸗ kammer der 50 Jahre alte Karl Stradinger aus Göppingen zu verantworten. Dem Angeklagten fiel zur Laſt, er habe als verantwortlicher Betriebs⸗ leiter einer Bruchſaler Möbelfabrik, als Arbeiter unter ſeiner Auſſicht einen Bretterſtapel auſſtellten, es an der nötigen Sorgfalt fehlen laſſen und ſich nicht vergewiſſert, ob die Unfallverhütungs⸗ vorſchriften eingehalten wurden. Die Folge war, daß der Holzſtapel zuſammenſtürzte und der Hilfs⸗ arbeiter Franz Meiſel derart ſchwere Verletzungen erlitt, daß er ſtarb. Das Gericht verurteilte Stra⸗ dinger zu 200 Mark Geloſtrafe an Stelle einer Ge⸗ fängnisſtrafe von zwei Monaten. Deviſenſchieber vor Gericht Ein Karlsruher verurteilt * Karlsruhe, 30. Juli. Wegen Deviſenvergebens verurteilte das Schöffengericht den 37 Jahre alten ledigen Edwin Mädler aus Baden⸗Baden zu vier Monaten zwei Wochen Gefängnis ſowie 5000 Mark Geldſtrafe und 3995 Mark Werterſatz, ferner den mitangeklagten 28jährigen Joſef Theißenber⸗ ger aus Senftenberg zu zwei Monaten Gefängnis, 1800 Mark Geldſtrafe und 1870 Mark Werterſatz. Auf Bergtour lödlich verunglückt Vom Steinſchlag in die Tieſe geriſſen * Triberg, 30. Juli. Der 37 Jahre alte verhei⸗ ratete Adolf Scherer von hier wurde auf einer Bergtour in Vorarlberg von einem Steinſchlag getroffen, der ihn und ſeinen Begleiter etwa 30 Meter in die Tiefe riß. Scherer erlitt einen Schä⸗ delbruch und war ſofort tot, ſein Begleiter kam mit leichteren Verletzungen davon. Erſt nach drei Tagen konnten die Verunglückten geborgen werden. Die Leiche Scherers wurde in die Heimat übergeführt. An der Bahre trauern Frau, Kind und Eltern. Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 30, Juli. Die Ladenhurger Schulen haben ihre Pforten geſchloſſen und jetzt beginnen die Ferienfahrten und Wanderungen die erſten Grüße trafen berits aus dem ſchönen Ti⸗ rol— aus dem über 1000 Meter hoch gelegenen Pitz⸗ tal, unweit von Innsbruck, ein.— Allmählich ebbt die große Erntearbeit etwas ab. Die Aehrenleſer be⸗ geben ſich auf die Felder, um da und dort Halme mit der Körnerfrucht zu ſammeln. Ganz ausnahmsweiſe konnte dieſes Jahr infolge oͤer Witterungsverhült⸗ berufsgruppe Rechtsbeiſtände Rechtsfront in Düſſeldorf eine bedeutſame Tagung und der Gaufachberater. Oberlichtſaal der Tonhalle die Iſi tdeu R 4———*—* Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienſt am deutſchen Recht Die Reichsberufsgruppe Rechtsbeiſtände in der Deutſchen Rechtsfront tagte in Düſſeldorf Düſſeldorf, 30. Juli. Unter dem Vorſitz des Leiters der Reichsberufs⸗ gruppe, Fritz Panſe⸗Düſſeldorf, hielt die Reichs⸗ in der Deutſchen in der Tonhalle ab, die den Zweck hatte, gemäß den Richtlinien der Reichsführung der Rechtsfront die rechtſuchende Bevölkerung über die durch das Rechts⸗ beratergeſetz geſchaffene neue Rechtslage aufzuklärem Daneben ſtellte die Tagung die vollkommene Ge⸗ des deutſchen Rechtsſtandes unter Be⸗ weis. Am Sonntagvormittag tagte dann zunächſt eine Arbeitsſitzung der Mitglieder des Gruppenbeirats Anſchließend fand im große Tagung der Reichsberufsgruppe ſtatt. Im Auftrage des Reichsminiſters Dr. Frank überbrachte Reichsamtsleiter Dr. Heuber die Grüße des Reichsminiſters und des geſamten deut⸗ ſchen Rechtsſtandes. Er machte eingehende Mittei⸗ lungen über doͤie Aufnahme der Rechtsbeiſtände als Einzelmitglieder in den Nationalſozialiſtiſchen Rechts⸗ wahrerbund. Reichsſtellenleiter Rechtsanwalt Dr. von der Heyde(Berlin) gab einen Ueberblick auf die Ar⸗ beiten der Deutſchen Rechtsfront und wies auf die niſſe der Weizen zuerſt und dann erſt die Gerſte ge⸗ ſchnitten und geerntet werden, die heuer etwas ſpäter reifte als in normalen Jahren. Von früh bis ſpät ſingt das Lied der Dreſchmaſchine den Sang der Ar⸗ beit“— Die beiden hieſigen Männergeſangvereine „Liederkranz“ und die„Sängereinheit“ werden insgeſamt 26 Sänger zum großen Sängerfeſt nach Breslau entſenden. — * Bühl, 30. Juli. Der auf der Ruheſteinſtraße ſpielende vierjährige Knabe des Werkzeug⸗ ſchmieds Emil Schnurr in Seebach wurde von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und blieb mit einem ſchweren Schädelbruch liegen. Am anderen Tage iſt der Junge geſtorben. Die Schuldfrage iſt noch zu klären, e Ein ſeltener Fall von Sittenverderbni * Pforzheim, W. Juli. Die ledige, 26 Jahre wiederholt vorbeſtrafte Suſanne Donnerstag aus Mannheim⸗Neckarau hat mit einem Volksſchüler unter 14 Jahren unſittliche Hanoͤlungen getrieben. Die Große Strafkammer verhängte über dieſe Ju⸗ gendverderberin eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. uncl um qcletʒingen Kyffhäuſerbundesſchießen im Kreisverband Schwetzingen Schwetzingen, 30. Juli. Auf dem Schießſtande der Schützengeſellſchaft Schwetzingen im Ketſcher Wald fand am letzten Sonntag das Bun desſchießen des Kyff⸗ häuſerbundes im Kreisverband Schwetzingen ſtatt. Dabei wurden die Ausſcheidungskämpfe um die Wanderehrenpreiſe des Deutſchen Reichskrieger⸗ bundes und die Ehrenpreiſe des Bundesführers ausgetragen. Insgeſamt beteiligten ſich 27 Mann⸗ ſchaften mit zuſammen 111 Schützen an dem von Kreisſchießleiter Krhn⸗ Oftersheim gelei⸗ teten Schießen. An die beſten Einzelſchützen ge⸗ langten 1500 Schuß Munition zur Verteilung. Das Schießergebnis war ſolgendes: Mann⸗ ſchaftsſchießen: Klaſſe A: Militär⸗ und Krie⸗ gerkameradſchaft Schwetzingen 1. Mannſchaft 418 Ringe; 2. Militär⸗ und Krieger⸗Kameradſchaft Of⸗ tersheim 1. Mannſchaft 404 Ringe; 3. Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft Altlußheim 1. Mannſchaft 390 Ringe; 4. Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft Schwetzingen 2. Mannſchaft 365 Ringe; 5. Soldaten⸗ kameradſchaft Plankſtadt 1. Mannſchaft 354 Ringe. Mit wenig veränderten Ringzahlen folgten dann die Kameradſchaften: Oftersheim, Hockenheim, Rohrhof, Ketſch, Brühl, Reilingen, Altlußheim, Plankſtadt ſo⸗ wie die Artilleriekameradſchaft Schwetzingen und der Verein chemaliger Kavalleriſten Schwetzingen. Mannſchaftsſchießen, Klaſſe B: Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft Schwetzingen 417 Ringe; 2. Militär⸗ und Kriegerkameraoͤſchaft Oftersheim 403 Ringe; Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft Ketſch 400 Ringe. Sodann folgten die Mannſchaften von Alt⸗ lußheim, Oftersheim, Rohrhof. Eingelmeiſter, Klaſſe A: Karl Lohnert⸗Alt⸗ lußheim 113 Ringe; Fritz Naßner⸗Schwetzingen 113 Ringe; Peter Weber⸗Schwetzingen 110 Ringe; Hein⸗ rich Klug⸗Oftersheim 108 Ringe; Kaſpar Sauer⸗ Schwetzingen 107 Ringe; Peter Jung⸗Schwetzingen 107 Ringe; Auguſt Klein⸗Plankſtadt 104 Ringe; Jak. Fiſcher⸗Hockenheim 104 Ringe; Phil. Zimmermann⸗ Oftersheim 103 Ringe. Einzelmeiſter, Klaſſe B: Ernſt Hoffmann⸗ Schwetzingen 110 Ringe; Oskar Kuhn⸗Oftersheim 109 Ringe; Heinz Deimann⸗Schwetzingen 108 Ringe; Pirmin Huber⸗Ketſch 107 Ringe; Karl Piſter⸗Ofters⸗ heim 104 Ringe. Plankſtaöter Allerlei Von der Ortsbauernſchaft * Plankſtadt, 30. Juli. Bei der letzten Be⸗ ſprechung in der„Sonne“ wurden die laufenden An⸗ gelegenheiten erleoͤigt, beſonders die Regelung der Kontingentierung des Brotgetreides und deſſen Ab⸗ liefevung. Die Abſatzverhältniſſe der Frühkartof⸗ feln fanden eingehende Behandlung. Die Auszah⸗ lung für gelieferte Kartoffeln erfolgt jeweils ſamstags. Die Erbhöfe erhalten als Neueinführung die Erbhofſchilder, die zum Preis von 5 Mk. beim Ortsbauernführer zu beſtellen ſind. Der Orts⸗ bauernführer wies ferner noch darauf hin, daß für Dungſtätten, Jauchegruben und Silos noch ein Zu⸗ ſchuß gewährt wird. In abſehbarer Zeit findet auch die Leiſtungsprüfung der Kühe ſtatt. * Ketſch, 30. Juli. Dieſer Tage beſtand Herr Joſef Hemmerich, Schwetzinger Straße, an der Univerſität Heidelberg das philoſophiſche Doktor⸗ mit ſehr gutem Erfolg. Herzlichen Glück⸗ wunſch! * Oftersheim, 30. Juli. An der Kreisziegenzucht⸗ ſchau in Heidelberg beteiligten ſich auch die Ofters⸗ heimer Ziegenzüchter. Hierbei erhielt der Züchter Weber für eine Jungziege einen erſten Preis. Ferner erhielten Preiſe: Jak. Weyer, Johann Näher, Auguſt Röſch, Friedrich Pfeuffer und Jakob Heß. Mit dieſen Erfolgen kann der junge Ziegen⸗ zuchtverein zufrieden ſein. hatte als Jäger Karl Feith von hier. oͤurch den nationalſozialiſtiſchen Umbruch eingetre⸗ tenen Wandlungen im Rechtsdenken des deutſchen Volkes hin. Miniſterialrat Dr. Jonas ſprach über das Rechtsberatergeſetz vom 13. Dezember 1935 und ſeine Auswirkungen. Durch dieſes Geſetz werde eine völlig neue Rechtslage geſchaffen Die unter der früheren Gewerbefreiheit mögliche Ausbeutung der Unerfahrenheit rechtſuchender Volksgenoſſen durch unfähige oder unlautere Rechtsberater ſei nunmehr beſeitigt. Neben dem Rechtsanwalt ſei heute nur noch der von der Juſtizverwaltung auf Eignung und Zuverläſſigkeit geprüfte Rechtsbeiſtand, in der Hauptſache der frühere langjährige Rechtsanwalts⸗ bürovorſteher, zur freiberuflichen Rechtsberatung be⸗ rechtigt. Seine Tätigkeit beſchränke ſich auf die zur Zuſtändigkeit der unteren Gerichte gehörigen Rechts⸗ ſtreitigkeiten, während beim Landgericht und den übergeoroͤneten Gerichten Anwaltszwang herrſche. Amtsgerichtsrat Dr. Borchardt Gerlin) hielt einen Vortrag über das Thema„Vomformalen zum ſoztalen Vollſtreckungsrecht“. Rechtsbeiſtand Panſe⸗Düſſeldorf betonte zum Schluß die Notwendigkeit, einzelne Beſtimmungen früherer Geſetze mit der durch das Rechtsberater⸗ geſetz geſchaffenen neuen Sachlage in Einklang zu bringen. Aus der Pfalz 7700 Mark Steuerſtrafen * Kandel, 29. Juli. Das Finanzamt gibt amtlich bekannt: Der Landesproduktenhändler Oskar Haas in Kandel, Rheinſtraße 16, wurde wegen 1. fortgeſetzter, teils vollendeter, teils verſuchter Hinterziehung von Umſatzſteuer 1926 bis 1935 mit einer Geldſtrafe von 4000 Mk., 2. fortgeſetzter, teils vollendeter, teils verſuchter Hinterziehung von Ein⸗ kommenſteuer 1926 bis 1935 mit einer Geldſtrafe von 2000 Mk. beſtraft. Der Kaufmann Richard Haas in Kandel, Rheinſtraße 16, Sohn von Oskar Haas, ſuchter Hinterziehung von Umſatzſteuer— für 1933 bis 1935— mit einer Geloſtrafe von 1000 Mark, 2. fortgeſetzter, teils vollendeter, teils verſuchter Hinterziehung von Einkommenſteuer— für 1933 bis 1935— mit einer Geldſtrafe von 700 Mk beſtraft. Miniſterpräſident Siebert beſucht Annweiler Zur Einweihung der Trifelsſtraße * Aunweiler, 29. Juli. Der bayeriſche Miniſter⸗ präſident Ludwig Siebert, der am Sonntagvor⸗ mittag die Höhenſtraße auf den Trifels eröffnen wird, trifft bereits am Samstagnachmittag 4 Uhr in großer Begleitung von München in Annweiler ein. Die Bevölkerung von Annweiler wird ihm den Willkommensgruß entbieten und die herzliche Dank⸗ barkeit für die Unterſtützung bezeugen, die Annwei⸗ ler durch ihn erfahren hat. Am Abend wird Mini⸗ ſterpräſident Siebert an dem großen Heimatabend in der Stadthalle teilnehmen und hier das Wort zu höchſt bedeutſamen Ausführungen ergreifen. Die am Sonntagvormittag 10 Uhr vorgeſehenen Feier⸗ lichkeiten zur Einweihung der Trifelsſtraße wickeln ſich am Beginn der neuen Höhenſtraße ab. Da mit einem außerordentlich ſtarken Zuſtrom von Frem⸗ den nach Annweiler gerechnet werden muß, ſind für Sonntag umfangreiche Maßnahmen zur Abſperrung und zur Regelung des Verkehrs vorgeſehen. „Sauglück“ er. Hauenſtein, 28. Juli. Ein ſeltenes Jagdglück Während einer Treibjagd beim Lindelbrunn, bei der vier Bor⸗ ſtentiere zur Strecke gebracht werden konnten, erlegte Feith einen Keiler im Gewicht von nahezu zwei Zentnern. sk. Oggersheim, 28. Juli. Herr Fritz König, Frankenthaler Straße, feierte ſein 86. Wiegen⸗ feſt. Wir gratulieren! * Frankenthal, 29. Juli. Vor dem Sonder⸗ gericht Frankenthal waren der Pfarrer Ehnes aus Goſſersweiler, der Präſes des Jungmänner⸗ vereins von Goſſersweiler, Kaplan Pirro, ſowie der weltliche Leiter dieſer katholiſchen Jugendorga⸗ niſation, der Zuſchneider Ballweber aus Goſ⸗ ſersweiler, wegen Vergehens gegen die Verordnun⸗ gen vom 13. und 20. Juni 1933 und vom 30. Juli 1935 zum Schutze von Volk und Staat angeklagt. Die Angeklagten wurden nach eingehender Beweis⸗ aufnahme freigeſprochen, weil ihnen nicht nachgewieſen werden konnte, daß ſie abſichtlich gegen die Verordnungen verſtoßen haben. jetzt wurde wegen 1. fortgeſetzter, teils vollendeter, teils ver⸗ — Freitag, 30. Juli 1937 Nachbargebiete Blick auf Viernheim ea⸗ Viernheim, 29. Juli. Die Erntearbeiten in unſerer Gemeinde ſind ſoweit beendet. Nur noch etwas Hafer ſteht auf dem Feld. Dagegen wird mit der Tabakernte begonnen. Das feuchtwarme Wetter ließ die Pflanzen ſich außer⸗ ordentlich günſtig entwickeln und man rechnet auch dieſes Jahr mit einem Qualitätstabak. Die San d⸗ blätter ſind gut geraten. Mit der Leſe iſt bereits begonnen worden. * An der Kurve Lorſcher und Adolf⸗Hitler⸗Straße kam ein Dreäradlieferwagen ins Schleudern und ſtürzte um. Der Fahrer, ein Mann aus Darmſtadt, ſowie zwei Kinder wurden durch Glasſplitter leicht verletzt. Der Unfall dürfte auf zu große Fahrgeſchwindigkeit zurück⸗ zuführen ſein. Chemikerhilfe der 36 * Frankfurt a.., 29. Juli. Im Frühjahr 1934 wurde von der JG Farbeninduſtrie AG ein Stipen⸗ dium unter dem Namen„IG⸗Chemikerhilfe“ begründet, wofür bis jetzt insgeſamt 650 000 Mark zur Verfügung geſtellt worden ſind, Das Stipen⸗ dium hat oͤen Zweck, ſolchen ſtellungsloſen Chemi⸗ kern, die ſchon längere Zeit die Hochſchule verlaſſen, jedoch den Anſchluß an ihren Beruf verloren haben, wieder zu einer feſten Anſtellung zu verhelfen. Die Verwaltung des Stipendiums und die Betreuung der Stipendiaten iſt von der JG⸗Farbeninduſtrie in Ge⸗ meinſchaft mit dem Reichsſtellennachweis für Chemi⸗ ker und Phyſiker durchgeführt worden, der durch die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung mit der Betreuung der Chemiker und Phyſiker beauftragt iſt. Von 380 Bewerbern haben bis 1936 bereits 281, alſo 63 v.., eine An⸗ ſtellung gefunden. Vor allem kam das Stipendium älteren Chemikern zugute, die trotz größer Bemü⸗ hungen ohne dieſe Unterſtützung kaum wieder eine Anſtellung erhalten hätten. * Darmſtadt, 29. Juli. Der Leiter der italieni⸗ ſchen Forſtverwaltung, General Agoſtini, der Mittwoch im Speſſart weilte, beſuchte auch heſ⸗ ſiſche Wälder. Unter Führung von Landesforſtmeiſter Dr. Heſſe beſichtigte er ſchöne Buchenbeſtände des Rieds und Odenwaldes, und zwar im Jägersburger Wald und im Seidenbucher Staatswald. NSoAp-xliffeilungen Aus partetamtlichen Bekanutmachungan entnommen Anordnung der Kreisleitung Ortsgruppen der NSDAP Wohlgelegen. Am 31. 7. Antreten ſämtlicher SA⸗Sport⸗ abzeichenlehrgang⸗Teilnehmer 17.45 Uhr am OéG⸗Bahnhof. Die übrigen Politiſchen Leiter und Anwärter treten 18.40 Uhr vor der Geſchäftsſtelle an. Feudenheim⸗Oſt. 30.., 21.30 Uhr, Hauptſtr. 48(Kauf⸗ haus Schwöbel) Beſprechung der Zellenleiter. NS⸗Frauenſchaft Erlenhof. Die Beitragsmarken ſind am 30.., ab 16 Uhr, bei Frau Frankfurth, Zeppelinſtr. 36, abzuholen. Feudenheim. Die Beitragsmarken ſind am 2. 8. zwi⸗ ſchen 15 und 17 Uhr bei Frau Reis abzuholen. BDM Feudenheim. 30.., 19.30 Uhr, Antreten mit Sport am Schulplatz. ˖ DAxð Kreiswaltung Die Mitgliederbeſtandsmeldungen und Tätigkeitsberichte der Ortsorgoniſationswalter ſind ſofort bei der Kreis⸗ waltung einzureichen. Abteilung Berufserziehung und Betriebsführung Betr. Kaufmannsgehilſenprüfung. Die Anmelbungen zur Kaufmannsgehilfenprüfung ſind bis ſpäteſtens 31. 7. in 0 1, 10(Zimmer 8) abzugeben. Platz des 30. Jannar. Volksgenoſſen, herhören! Die Dienſträume der NSG„Kraft durch Freude“ befinden ſich jetzt in der Friedrichsfelder Straße 23. Die Dienſtſtunden des Ortswartes ſind: Montags und donnerstags von 18 bis 19 Uhr. Arbeitsſchule Am 3. Auguſt beginnt in C1, 10, 19 Uhr, ein Lehrgang in Stenografie für Fortgeſchrittene ab 60 Silben, und um 20.90 Uhr ein Lehrgang in Stenografie Eilſchrift ab 120 Silben. Anmeldungen hierzu werden noch entgegengenom⸗ men. Zu dem Lehrgang„Maſchinenſchreiben Fortgeſchrittene“ werden noch Anmeldungen entgegengegommen. Wirtſchaftskundliche Fahrt(Betriebsbeſichtigung). Am Auguſt führt die DAß, Abtlg. Berufserziehung und Betriebsführung, eine wirtſchaftskundliche Fahrt durch und zwar wird die Reichsanſtalt für Tabakforſchung be⸗ ſichtigt. Die Koſten für die Fahrt betrigen.50 M. pro Teilnehmer. Abfahrt am 7. Auguſt, 12 Uhr, mit dem Omnibus; Rückkunft gegen 22 Uhr. Die Anmeldungen für die Fahrt ſind bis ſpäteſtens 31.., in C 1, 10, Zimmer 8, abzugeben. NSKOV Kameradſchaft Mannheim, Große Merzelſtraße 5. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ Mannhein unſeren Mitgliedern die Teilnahme in den von ihr veranſtalteten Fahrten ge⸗ ſtattet. Wir bitten, davon regen Gebrauch zu machen. Für die erſte Hälfte Auguſt ſind folgende Fahrten vorgeſehen: 1. Sonntag, 1.., nach Freiburg i. Br.,.50 RM. 2. Sonntag, 1.., nich Stuttgart.10 RM. 3. Sonmtag, 8.., Bohnfahrt bis St. Goarshauſen. Rück⸗ fahrt mit Dampfer bis Mainz. Aufenthalt in St. Go⸗ arshauſen etwa 3 Stunden...80 RM. 4. Fahrten zu den Reichsfeſtſpielen nach Heidelberg, am., 7. und 8. 8. Preis für Fahrt mit OEch einſchl. Ein⸗ ..etwa 240 RM. im Haus der Deutſchen Arbeit, Karxten ſind erhältlich P 4, 4/5(Zimmer 11)). SSNNLAS eeee eeee, ee eeee eeeeeeeeeeeeeeeee den 1. august 1937 J0. Machlenburgfesl in Wachenheim an der Weinztraße Erühkenzert Nachmittags graler Jublläunsfestzug— Konzerte undsonstlge barbietungen an der Surg— Burgbeleuchtung— Feuerwerk— Eintritt frei! 2 am 9 D Vnleilablungsele det NMN2. alxen dluncli Cucpa „Warum sind unsere europäischen Kollegen so still?“ — London, im Juli. Die Vereinigung der Neuyorker Zeitungsver⸗ leger hit für die ſechs geſchickteſten und ſtimmkräf⸗ tigſten Zeitungs jungen der Stadt eine fünfwöchige Europare iſe geſtiftet. Die ſechs Gewinner dieſer Prämie ſind ſoeben in ondon eingetroffen, ſie werden auf ihrer Fahrt auch Paris und Berlin beſuchen. Es iſt ein hartes Brot, in der Millionenſtadt Neuyork Zeitungsjunge zu ſein. Man muß nicht nur eine unermüdliche Stimme haben, die den toſenden Verkehrslärm am Broadway und am Times⸗ ſquare übertönt, ſondern der Neuyorker iſt auch ge⸗ wöhnt, daß ihm der Zeitungsboy die neueſten Welt⸗ ereigniſſe gleich ins Ohr brüllt, um ihn durch das Ausſchreien einer Schlagzeile zum Zeitungskauf an⸗ zulocken. Die Boys, die meiſt 16, 17 Jahre alt ſind, begnügen ſich nicht damit, den Namen der Zeitung zu nennen, ſie rufen vielmehr ununterbrochen:„Vul⸗ kanausbruch in Neuguinea— über 100 Tote!“ oder „Der Scheidungsprozeß der Claudette Colbert in Wort und Bild!“ oder„Jean Harlows Tagebuch— ſenſationelle Enthüllungen aus der Filmwelt!“ und es dergleichen„Weltſenſationen“ noch mehr gibt. Von der Geſchicklichkeit dieſer Jungen hängt für den Straßenverkauf der Blätter ſehr viel ab. Morde und Scheidungsprozeſſe, Banküberfälle und Natur⸗ kataſtrophen, Streiktumulte und Bürgerkrieg, Sport⸗ ſenſationen und Filmklatſch ſind für die Boys an den Straßenecken das tägliche Brot, und die Ver⸗ leger der Boulevaröblätter wiſſen ganz genau, was ſie an den halbwüchſigen Jungen für wertvolle Kräfte haben. Darum haben ſie beſchloſſen, die ſechs geſchickteſten und mit den kräftigſten Stimmen be⸗ gabten Zeitungsjungen von Neuyork zu belohnen und ihnen eine fünfwöchige Europareiſe zu ſchenken, damit die Boys einmal mit eigenen Augen jene Städte ſehen können, aus denen die Nachrich⸗ ten, die ſie täglich ausſchreien, herkommen. Damit ſie ſich ihr Weltbild, das bisher nur aus Papier be⸗ ſtand, einmal verlebendigen können. Unter 4000 Zeitungsjungen wurden die ſechs Beſten ausgewählt, der älteſte von ihnen iſt der 17jährige Kirk Leech, der jüngſte der 12jährige Henry Wenſel. Stolz und überglücklich haben die Buben den Ozeandampfer„Preſident Rooſevelt“ be⸗ ſtiegen, und nun ſind ſie in London eingetroffen, wo ſie von zahlreichen Preſſevertretern, die ſich ihrer kleinen„Kollegen“ annahmen, empfangen wurden. Und nun ſtaunen ſie über dieſes alte Europa, das doch ein wenig anders ausſieht, als es ſich amerika⸗ niſche Zeitungsboys gemeinhin vorſtellen. Vor allem aber wunderten ſie ſich, daß die Londoner Zeitungs⸗ boys ſo ſtill ſind und nur manchmal„Zeitun⸗ gen!“ vor ſich hinmurmeln. Das imponiert den fixen Neuyorker Burſchen nicht im mindeſten, dagegen fin⸗ den ſie es wunderbar, daß man es wagt, im Tower den Schatz der britiſchen Kronjuwelen auszuſtellen. „Das hätten bei uns die Gangſter ſchon am erſten Tag geſtohlen“, erklären ſie kopfſchüttelnd. Im übrigen finden ſie, daß London mit ſeinen vielen Pferden und alten Häuſern recht altmodiſch iſt und daß die Autotaxen alle aus dem letzten Jahrhundert zu ſtammen ſcheinen. Die ſechs Zeitungsboys, die durch Europa bum⸗ meln, werden von London aus nach Paris weiter⸗ reiſen und ſich dann auch für einige Tage nach Berlin begeben. Natürlich haben ſie alle dicke Notizbücher dabei, in die ſie eifrig Eintragungen machen, denn ſie ſollen den Zeitungen nach ihrer Rückkehr Bericht erſtatten, und vielleicht iſt das das heißerſehnte Sprungbrett zum— Reporter. 5 Spaniſch und jayaniſch Zwei Legenden Sankt Jago, der Schutzheilige Spa⸗ niens, ging einſtmals in Andaluſien ſpazieren, da traf er einen heiligen Mann, der fromm in ſeiner Einſiedelei lebte. Der Schutzpatron, dem der Eremit gefiel, ſprach ihn an und gewährte ihm wollwollend einige Wünſche. Der Eremit bat für Spanien: „Schöne Kirſchen, fruchtbarer Boden!“ „Gewährt.“ „Tapfere Söhne, fromme Töchter!“ „Auch das!“ „Eine weiſe Regierung!“ „Nein! Du forderſt zu viel, mein Guter. Wenn Spanien auch noch weiſe regiert wird, verlaſſen alle Engel den Himmel und ziehen nach Spanien.“ * Ein berühmter japaniſcher Malexr, der ſich ſiebzig Jahre ſeines Lebens innig und aufopfernd für ſeine Kunſt gemüht und nur der Wahrheit und Schönheit gedient hatte, zeigte ſeinen Freunden eines Tages ſein neueſtes Gemälde. Auf Seide war da eine herrliche Landſchaft zu ſehen Ein ſchmaler blütenüberſchütteter Weg wand ſich durch blumige Wäeſen zu maleriſchen Felſen hin, die ſich zu einem erhabenen Gebirge auftürmten. Zwiſchen den Felſen war eine Höhle zu ſehen, die von einer kunſtvollen bronzenen Tür verſchloſſen war. Als die Freunde nun nachdenklich vor dem Bilde ſtanden, trat der Meiſter aus ihrer Mitte hervor, raffte ſein Gewand, ſtieg in das Gemälde hinein und wanderte den Weg entlang, wurde kleiner und kleiner, bis er vor der bronzenen Tür ſtill ſtand. Dort angekommen, wandte er ſich zu den ſtaunenden Freunden zurück, winkte ihnen freundlich mit der Hand, trat in die Höhle hinein und ſchloß die Türe hinter ſich. Er iſt niemals wieder geſehen worden. Anſichtbare Brillen Der Gedanke, die manchem wie weiland Goethe verhaßte Brille durch unſichtbare, dem Auge unmit⸗ telbar unter die Lider aufzulegende Schalen zu er⸗ ſetzen, iſt nicht neu, aber erſt in neuerer Zeit ſo durchgearbeitet worden, daß man von einer Ver⸗ wirklichung reden darf. Ueber die Frage handelt der Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Heine(Kiel) im Auguſt⸗ heft von Velhagen& Klaſings Monatsheften; auch über das Einſetzen der Gläſer, das manchem viel⸗ leicht beſonders ſchwierig erſcheint, ſpricht er. Nach ſeinen Erfahrungen gelingt es in den meiſten Fäl⸗ len, das Haftglas einzuſetzen, ohne daß der Patient merkt, was vorgeht, und ſich dann nur ſehr wundert, daß er ſo ſchön ſehen kann. Nachdem das geſchehen iſt, kommt der Punkt, wo auch der Patient mitarbei⸗ ten muß: er muß ſich das Haftglas ein⸗ und auszu⸗ ſetzen lernen. Darin iſt die Geſchicklichkeit der Men⸗ ſchen ſehr verſchieden. Es iſt mehrſach vorgekom⸗ men, daß Patienten, nachdem ihnen das eine Glas eingeſetzt war, das andere in die Hand nahmen und nach kurzer Anweiſung ſogleich ſelbſt in das andere Auge ſetzten und gar nicht auf den Gedanken ver⸗ 700 Fahre Stadt Berlin Von Dr. J. Lippert, Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident der Reichshauptſtadt Ich bin, beſonders in der letzten Zeit, ſehr oft ge⸗ fragt worden, warum Berlin ausgerechnet im Jahre 1937 ſeinen 700. Geburtstag feiert. Viele Volksgenoſ⸗ ſen bezweifeln, daß die Stadt an der Spree wirklich ſchon auf eine ſolche Vergangenheit zurückblicken kann. Andere dagegen meinen wieder, daß Berlin doch ſicher noch viel älter ſei. Der Urſprung der heutigen Reichshauptſtadt da⸗ tiert zweifellos nicht erſt aus dem Jahre 1237. Ber⸗ lin hat meines Erachtens ein viel höheres Alter, denn es ſteht einwandfrei ſeſt, daß es vor vielen Jahrhunderten als alte germaniſche Siedlung be⸗ reits beſtanden hat. Trotzdem wird das Jahr 1237 als das eigentliche Gründungsjahr Berlins ange⸗ nommen, weil in dieſem Jahre— dafür liegen die geſchichtlichen Dokumente vor— Berlin zum erſten Male urkundlich erwähnt wird. Die beiden Markgrafen Otto 1II. und Johann., Nachkommen Albrechts des Bären, gründeten die Doppelſtädte Berlin und Kölln um 1230. Der Plan war, einen Brennpunkt des Handels zum Oſten zu ſchaffen und einen neuen Verbindungspunkt zwi⸗ ſchen dem Heiligen Römiſchen Reich deutſcher Nation und dem Oſten Europas zu errichten. Im Jahre 1287 ſchloſſen dieſe beiden Markgrafen einen Vertrag mit dem Biſchof von Brandenburg über die Feſtſetzung der kirchlichen Zehntenſteuer. In dieſer Urkunde räumte der Biſchof von Brandenburg den Markgra⸗ fen einen Anteil am Kirchenzehnten, der damaligen Kirchenſteuer, ein. Unter den 18 Zeugen des Ver⸗ trages befinden ſich auch der Beauftragte des Mark⸗ grafen, der unterſchrieb„Symeon, plebanus de Co⸗ lonia“, alſo Pfarrer von Kölln. Eine andere Ur⸗ kunde nennt aber ſpäter Symeon„praepoſitus de Berlin“, alſo Propſt von Berlin. Somit iſt ein⸗ wandfrei erwieſen, daß die Doppelſtadt Berlin⸗Kölln 1237 bereits beſtand. Dieſe wertvolle Urkunde iſt in dem Domarchiv von Brandenburg aufbewahrt. Die Reichshauptſtadt wird ihren Geburtstag feſt⸗ lich begehen und dafür ſorgen, daß ſich alle Veran⸗ ſtaltungen würdig einreihen in die Geſchichte, Ber⸗ gangenheit und Gegenwart der Stadt. Den Auftakt der Feierlichkeiten des Jubiläums, das unter der Schirmherrſchaft des Gauleiters, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſteht, bildet am Sonntag, dem 15. Auguſt, der große hiſtoriſche Feſtzug, den der Direktor der Berliner Rats⸗ bibliothek, Dr. Arendt, ausgerichtet hat. In 150 Gruppen werden mehr als 3000 Menſchen, 50 Wagen und 50 Tragmodelle einen Querſchnitt durch die 700 Jahre der Berliner Geſchichte geben. Dieſer Feſt⸗ zug iſt in ͤrei Hauptgruppen aufgegliedert, die erſte werſinnbildlicht Ereigniſſe aus der Berliner Ge⸗ ſchichte, die zweite bringt Beſonderheiten der zwanzig Berliner Verwaltungsbezirke und die letzte Gruppe zeigt Berlin als Reichshauptſtadt. Im Feſtzug wird die weltberühmte„Faule Grete“, die Kanone Fried⸗ richs., zu ſehen ſein, wie auch die beiden Berliner Charakteriſtika, die„Berolina“ und der„Berliner Bär“, und ſchließlich werden all die kleinen Rand⸗ E nicht ſehlen, wie z. B.„Eckenſteher ante“. Den zweiten Höhepunkt unſerer Feſtwoche wird ohne Zweifel das große Feſtſpiel„Berlin in ſieben Jahrhunderten deutſcher Ge⸗ ſchichte“ bilden, das ſeine feſtliche Uraufführung im Olympiaſtadion auf dem Reichsſportfeld am 18. Auguſt erleben wird. In neun grandioſen Bildern ſoll Berlin als Mittelpunkt märkiſch⸗preußiſcher Kul⸗ tur ſowie als Hauptſtadt des Dritten Reiches darge⸗ ſtellt werden. Das erſte Bild zeigt den„Feſtlichen Aufklang und Einzug der Tempelritter“, das zweite „Zünfte und Ritter“, das dritte„Der Dreißigiährige Krieg“, das vierte„Der Soldatenkönig und der Große König“, das fünfte„Freiheitskriege“, das ſechſte„Biedermeier und Romantik“, das ſiebente „Die großen Kriege 1870/1 und 1914/18“, das achte „Die Olympiſchen Spiele 1936“ und das neunte als Schlußbild zeigt„Das neue Deutſchland“. Unter altes Volksfeſt, der Stralauer Fiſch⸗ zutg“, wird drei Wochen lang die Berliner und die Gäſte aus dem Reich erfreuen. Der Stralauer Fiſch⸗ zug iſt bekanntlich das älteſte, Jahrrhunderte alte Geſchützrohre drohen dem Angreiſer Bei den großen Flottenmanövern an der engliſchen Küſte traten auch die Langrohrgeſchütze der Küſten⸗ batterien in Tätigkeit. Die Uebungen wurden völlig kriegsmäßig durchgeführt.(Atlantie, Zander⸗M.) Ein Denkmal für die gefallenen Bretonen In Sainte⸗Anne'Auray wurde dieſes Denkmal für die im Weltkrieg gefallenen 240 000 Bretonen (Weltbild, Zander⸗M.) ee e, eingeweiht. BE fielen, daß das vielleicht ſchwierig ſein könnte. Die meiſten brauchen etwas länger, bis ſie„den Dreh“ heraus haben, d. h. faſt jeder hat ſchließlich ſeine eigene Wieſe, die nach einiger Uebung, meiſt ſchon nach wenigen Tagen, mit einer großen Fertigkeit beherrſcht wird, ſo daß kein harmloſer Beobachter, der nicht genau mit den typiſchen Bewegungen ver⸗ traut iſt, merken würde, daß ſich da eben jemand Berliner Volksfeſt und bringt in dieſem Jahre be⸗ ſondere Ueberraſchungen. Die Feſtwoche iſt aber nicht nur auf die heitere Note abgeſtimmt: ſie zeigt auch Berlin in der Kunſt. Zwei große Ausſtellungen geben ein um⸗ faſſendes Bild von der Kunſt und darüber hinaus von der wirtſchaftlichen Entwicklung der Reichs⸗ hauptſtadt. Weiter werden die Muſikfeſtſpiele im Weißen Saal des Schloſſes und die traditionellen Konzerte im Schlüterhof Zeugnis ablegen von dem ernſten Kunſtwillen der Reichshauptſtadt. Die 700⸗Jahr⸗Feier der Stadt Berlin ſoll und wird zu einem wahren Volksfeſt geſtaltet werden, das in der Woche vom 15. bis 22. Auguſt das Bild Berlins vollkommen beherrſcht. Doppelmitaliedſchaft in der Reichskuſturkammer Zwei wichtige Entſcheidungen Der Präſident der Reichskulturkammer hat zwei wichtige Entſcheidungen über die Doppel⸗ mitglieödſchaft bei verſchiedenen Kammern getroffen. Für die im Rundfunk tätigen Muſiker gilt folgendes:„Ein Muſiker übt nicht deshalb eine zur Zuſtändigkeit der Reichsrundfunkkammer gehö⸗ rende Tätigkeit aus, weil ſein Spiel durch Rundſunk verbreitet wird. Entſprechendes gilt für Komponi⸗ ſten. Urheber von Funkopern oder Rundfunkkapell⸗ meiſter, Chorleiter uſw. haben daher nicht der Reichs⸗ rundfunkkammer anzugehören. Dieſe Perſonen ge⸗ hören vielmehr ausſchließlich in die Reichs⸗ muſikkammer. Wenn ein Rundfunkkapellmeiſter das Programm ſelbſt zuſammenſtellt, ſo übt er in⸗ ſofern eine Tätigkeit aus, die in das Gebiet der Reichsrundfunkkammer fällt. Dieſe Tätigkeit tritt jedoch gegenüber ſeiner muſikaliſchen Betätigung völlig zurück, ſo daß er inſoweit von der Mitglied⸗ ſchaft zur Reichsrundfunkkammer auf Grund des 8 9 der Erſten Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergeſetz vom 1. November 1933 befreit werden muß.“ Ueber die Mitgliedſchaft zur Reichsmuſik⸗ kammer oder Reichspreſſekammer iſt fol⸗ gende Entſcheidung getroffen worden:„Eine berufs⸗ Ein verunglückter Stratoſphäreuflug Dr. Jean Piccard, der Bruder des bekannten Stratoſphärenforſchers, unternahm einen Verſuchs⸗ flug mit einem Ballon, der ſich aus 80 kleineren zuſammenſetzte. Dieſer Verſuchsflug, der in Lanſing (USA) ſtattfand, endete nach einem ſechsſtündigen Flug mit der vollſtändigen Zerſtörung des Ballons durch Feuer. Sämtliche Meßinſtrumente wurden vernichtet. Der Forſcher ſelbſt blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Unſer Bild zeigt den Start auf dem nächtlichen Flugplatz.(Weltbild, Zander⸗M.) im Bruchteil einer Sekunde ein Schälchen unter die Lider geſteckt hat. ſtändiſche Erfaſſung ſoll grundſätzlich nur durch die Organiſation erfolgen, auf deren Gebiet der Erfaßte hauptberuflich tätig iſt. Das Schriftleitergeſetz macht hiervon inſofern eine Ausnahme, als es ͤͤurch aus⸗ drückliche Vorſchrift die Erfaſſung von nebenberuf⸗ lichen Hauptſchriftleitern im Reichsverband der Deutſchen Preſſe vorſieht. Wechſel in der Leitung der Düſſeldorſer Kunſt⸗ akademie. Aus Düſſeldorf wird gemeldet: Wie die Nachrichtenſtelle der Regierung mitteilt, iſt der Di⸗ rektorder Düſſeldorfer Kunſtakademie, Grund, bis auf weiteres von ſeinem Poſten beurlaubt und Profeſſor Fahrenkamp mit der kommiſſariſchen Leitung der Kunſt⸗ akademie betraut worden. „Zu neuen Ufern“ in Venedig. Deutſchland hat ſich, wie bereits mitgeteilt, vorbehalten, in der Reihe der bei der Internationalen Filmkunſtſchau in Venedig vorzuführenden Filme einen achten Spiel⸗ film zu nennen. Nun iſt dieſer Film bekanntgegeben. Es handelt ſich um den Ufa⸗Tonfilm„Zu neuen Ufern“, nach dem gleichnamigen Roman von Lo⸗ renz, den unſere Leſer aus der Veröffentlichung in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ kennen. S Römiſche Münzen in oſtpreußiſchem Gotengrab. Im Kreiſe Neidenburg gelang es, zum erſtenmal auf oſtdeutſch⸗altgermaniſchem Gebiet, ein regelrechtes Mauſoleum freizulegen, in dem vor anderthalb Jahr⸗ tauſend ein gotiſcher Edelmann beigeſetzt wurde. An Grabbeigaben fand man neben Scherben von Ton⸗ gefäßen, Reſten eines hölzernen Stuhls u. a. m. auch oͤrei römiſche Münzen, darunter eine mit dem Bild⸗ nis des Kaiſers Hadrian. Der Fund, der auch inſo⸗ ſern bemerkenswert iſt, als der hölzerne Fußboden⸗ belag des Grabhauſes noch vollſtändig erhalten iſt, wird in das Königsberger Pruſſiamuſeum überführt. S Ein„Stammbaum“ für die Werke des Louvre. Die Verwaltung des Pariſer Louvre⸗Mu⸗ ſeums beabſichtigt, von allen im Louvre ausgeſtell⸗ ten Kunſtwerken einen lückenloſen„Stamm⸗ baum“ zuſammenzuſtellen, in dem nicht allein die Herkunft des Werkes ausführlich angegeben wird, ſondern auch Hinweiſe auf Literatur und Reproduk⸗ tionen enthalten ſind. Es werden in dieſen Stamm⸗ bäumen auch die Ergebniſſe der chemiſchen und rönt⸗ genologiſchen Unterſuchungen wiedergegeben. 6. Seite/ Nummer 845 Neue Mannheimer Zeitung/ Freitag, 90. Jult 1942 Veumischtæs — In einem Dorfe bei Beanvais(Diſe) fand dieſer Tage die Verſteigerung des Nachlaſſes eines alten Sonderlings ſtatt, der Brightonghieß und ein penſionierter engliſcher Seeoffizier Mr. Brighton konnte nur noch an Krücken geben, denn beide Füße waren ihm erfroren und mußten amputiert werden. Im fortſchreitenden Alter hatten ſich Verſchlimme⸗ rungen gezeigt und endlich hatte der Kranke für immer das Bett zu hüten. Eine Krankenſchweſter verſah ſtille und folgſame Hilfe. Letzteres erſchien notwendig, denn mit dem Alten war nicht gut Kir⸗ ſchen eſſen. Niemand machte es dem Kapitän recht. Die Krankenſchweſter fand kurioſe Dinge in dem alten Hauſe vor. Alle Zimmer bis auf zwei waren verſchloſſen. In dem einen lag der Engländer, das andere erhielt die Pflegerin zur Wohnung. Die ver⸗ ſchloſſenen Zimmer durften nicht geöffnet werden, auch von außen konnte man nicht hineinſehen, da die Läden geſchloſſen waren. Brighton lag ſeit zehn Jahren zu Bett, nur mit Nachthemd und Unterhoſen bekleidet. Die Pflegerin mußte dieſe Dinge von Zeit zu Zeit auswaſchen und— ausbeſſern. Denn obwohl der alte Kapitän reich war, obwohl er über Truhen voll neuer Wäſche verfügte, zog er immer wieder die alten Sachen an und wurde fuchsteufels⸗ wild, wenn die Pflegerin ihm vorſchlug, friſches Un⸗ terzeug an Stelle der alten, zerfetzten Stücke zu nehmen. Nein, dieſe Unterhoſen, dieſes Hemd gin⸗ gen noch einmal zu flicken! Nun war der alte Eng⸗ länder geſtorben. Da keinerlei Teſtament vorlag und auch keine Verwandte vorhanden waren, erklärte die Gemeinde die Hinterlaſſenſchaft als ihr Eigentum und beraumte eine Auktion an, die ſeltſamſte, die man vielleicht erlebt hat. Das ganze Dorf fand ſich ein. Unter Auſſicht des Gemeindevorſtehers und des Auktionators wurden die ſeit zwei Jahrzehnten ver⸗ ſchloſſen geweſenen Zimmer gebffnet. Moderluft ſchlug den Eintretenden entgegen. Schwärme von Motten flogen auf, als die Fenſterläden endlich wieder Licht einfluten ließen. Hunderte von Spin⸗ nen flüchteten. Die ſo lange unberührten Zimmer machten einen faſt geſpenſtiſchen Eindruck. Zumal man in ihnen auch allerlei Merkwürdiges ſand., So ſtand in einem der zehn Zimmer nur ein Tiſch, auf dem ein Schwert lag. Im übrigen gab es reichlich unbenutzte Bettwäſche zu erſtehen. Auch die Möbel, teilweiſe alte, gediegene engliſche Stücke, gingen reißend weg. Dann aber kam die Leibwäſche Brigh⸗ tons daran— und mit ihr die groteskeſte Ueber⸗ raſchung. Der Kapitän, der ſeine alte Unterhoſe immer wieder hatte flicken laſſen, beſaß fünfzig Paar nagelneue Unterbeinkleider. Desgleichen hatte er, obwohl ſeit zehn Jahren ohne Füße, dreihundert Paar neue Socken. Als die Auktion beendet war, kam der Gehilfe des Auktionators, der noch einen Rundgang durch die Räume des Hauſes gemacht hatte, von dem Dachboden herunter und ſagte laut, um die vorzeitige Beendigung der Auktion zu hin⸗ dern:„Oben ſteht noch ein Marmorſarg“. Der Sarg war natürlich leer. Niemand wußte, zu wel⸗ chem Zweck Mr. Brighton ihn ſich einſt angeſchafft und auf dem Dachboden verſtaut hatte. Auch er wurde nun verſteigert und ging fort für 200 Fran⸗ ken an einen Gaſtwirt, der ihn, wie er ſagte— als Badewanne brauchen wollte. * — Auch der mit dichteriſcher Phantaſie Begabte vermag ſich, wenn er ſeinen Blick in das traurige Chaos eines Müllkaſtens verſenkt, keine Vorſtellung von der vielfältigen Verwendbarkeit dieſer übel⸗ riechenden Zerfallsprodukte des Haushalts zu machen. Man hat auf ſtatiſtiſchem Wege feſtgeſtellt, daß 6. B. der jährliche Miüllertrag der Stadi München ausreichen würde, etwa 55 Güterwagen mit Knochen, 102 mit Papier, 80 mit Glasſcherben, 42 mit Eiſen und 37 mit Wellblech zu füllen. Eine beſonders eindringliche Sprache reden die Zahlen der Berliner Müllabfuhr. Sie beziffert ſich, wie wir in einem Aufſatz von Prof. Dr. Charlotte Lorentz Das Mädchen Elin wird geküßt 5 Ro man von Jenny Sattler-König 4. Kapitel Herr Heinrich Friedrich von Erdmannsdorf zu Großgrabe und Bulleritz hatte ſich verſpätet. Der⸗ gleichen geſchah ihm ſonſt nur ſelten. Er hatte ge⸗ wöhnlich genugſam Zeit und Muße, um ſich auf all das, was er plante, gehörig vorzubereiten. So ein Pech, daß er gerade heute, da unter Umſtänden auf dem Motorboot des Herrn Konſul Hallermann ge⸗ wichtige Worte geſprochen werden ſollten, die Vor⸗ bereitungen zu dem großen Ereignis ſo weit ge⸗ trieben hatte, daß er es ſelbſt darüber verpaßte. Es war gut zwanzig Minuten über die verein⸗ barte Zeit, als Herr Heinrich Friedrich am Eingange des Weidenauer Weges erſchien und— ungeachtet, daß er dies aus angeborener Abneigung nur ſehr ungern tat!— in langen Sprüngen über das fette Weidegras ſetzte, um ſeinen Weg abzukürzen und ſo ſchnell wie möglich an Ort und Stelle zu ſein.— Elin Hallermann waren aber wohl die zwanzig Mi⸗ nuten zu lang geworden, ſie befand ſich jedenfalls nicht mit dem Motorboot an der Stelle, die ſie beide vorgeſtern auf dem Staoͤtplan ſorgſam mit einem roten Kreuz bezeichnet hatten. Herr von Erdͤmannsdorf ſtellte das mit einer leiſen Enttäuſchung feſt: er hatte ſich ſehr auf dieſe Fahrt und auf das Mittageſſen an Bord mit dieſer jungen, blonden Elin, die ſo ſchmale Glieder hatte und ſo geſchmeidige Bewegungen, gefreut. Es iſt möglich, daß man, wenn man Heinrich Friedrich von Erdmannsdorf zu Großgrabe und Bulleritz heißt, und wenn man ſo viele Erdͤteile, Menſchen und Dinge geſehen hatte wie eben dieſer Heinrich Fried⸗ rich von Erdmannsdorf, nicht mehr eine ſo ſchlichte und urſprüngliche Neigung zu einem Mäochen auf⸗ bringen kann, eine zärtliche und leiſe bewundernde, dann war es gewiß die zu dieſer einen, unverdor⸗ benen und bezaubernden jungen Elin. Und nun war Elin ſchon wieder abgedampft. Oder ſie hatte das Warten zu einer kleinen Rundfahrt im Anguſtheft von Velhagen& Klaſings Monats⸗ heften leſen, im Jahre 1036 auf nicht weniger als 750 000 Tonnen. Die Beſchaffenheit des wertlos gewordenen Müllinhalts übertriſſt in bezug auf ſeine Verwertbarkeit alle Erwartungen. Im Jahre 1935 ſind aus dieſen Ablagerungen des Berliner Haushalts Rohprobukte im Gewicht von 5000 To. zu Wiederverwertungszwecken ausſortiert worden. Im Jahre 1936 wurde bereits die doppelte Menge: 10 000 To., das ſind 13 v. H. des Geſamtertrages, für die Reproduktion gerettet. Dieſe Menge ent⸗ hält u. a. nicht weniger als 4500 Tonnen Weißblech⸗ doſen, 2500 Tonnen Schrott leiſerne Töpfe Pfannen, Emaillegegenſtände), 880 Tonnen Metalle(Zinn, Zink, Meſſing, Aluminium, Kupfer, Blei, Akkublei, gemiſchte Metalle), die von Altmetallhändlern auf⸗ gekauft werden und faſt 3000 Tonnen Rohprodukte (Lumpen, Schrenz, das ſind alte Läufer, Papier, Pappe, Knochen, Bettfedern, Glas, Flaſchen, Felle, Gummi, Anoden, Brot, Schuhe und Weckuhren). Dazu kommt noch auf dem Wege der Sammlung ein Anfall an Flaſchen mit einer Stückzahl von 107 000 ſowie von Altpapier. So konnten in einem Verſuchsmonat in einer Sortieranlage, die rund 5 v. H. des Berliner Mülls auswertet, jeden zwei⸗ ten Tag allein 5 Tonnen Papier verladen werden. Bei Verteilung des anfallenden Altmaterials auf einen Güterzug würde der Abtransport nicht weniger als 550 Wagen für Blechdoſen, 285 für Schrott, 40 für Metalle und 210 für ſonſtige Roh⸗ produkte erfordern. Die Ertragsſteigerung des landwirtſchaftlichen Bodens, die durch Verwendung des aus dem Berliner Stadtbezirk bezogenen Mülls als Düngemittel bewirkt wird, iſt nach vorſichtiger Schätzung auf 40 v. H. zu veranſchlagen, wodurch eine Mehrverſorgung mit Brot und Kartoffeln für 420 Volksgenoſſen geſichert wäre. 1* — Vor dem Landgericht in Aix en Provence ging ein großer geſellſchaftlicher Senſationsprozeß zu Ende, der nun ſchon 14 Jahre lang andauert. Es handelt ſich dabei um die Erbſchaft des im Jahre 1923 verſtorbenen ruſſiſchen Grafen Sergius Stro⸗ ganoff. Stroganoff war um die Jahrhundertwende eine der bekannteſten Figuren der Pariſer großen Welt. Er beſaß in Rußland Anliegenſchaften, Gru⸗ ben, Fabriken und verfügte über ein Milliardenver⸗ mögen. Aber er zog es vor, ſein Leben in Paris und an der Riviera zu verbringen. Hier verheira⸗ tete er ſich im Jahre 1900 mit einer jungen Fran⸗ zöſin namens Roſe⸗Angelica Lewieuxe, die er mit dem größten Luxus umgab. Er kaufte ihr Villen und Schlöſſer, und als ſie einſt über eine vorüber⸗ gehende Geldverlegenheit klagte, ſchickte er ihr tele⸗ graphiſch eine Million Goloͤfranken von Paris nach der Riviera. Kurz nach dem Tode des Grafen im Jahre 1923 erſchien ein junger, unbekannter Ruſſe, der zufällig auch auf den Namen Stroganoff hörte, aber nicht mit der gräflichen Familie verwandt war, bei der Witwe und gab ſich als Neffe des Verſtor⸗ benen aus. Der jugendliche Abenteurer hatte aus dem Beſitz einer Verwandten des Grafen, der Prin⸗ zeſſin Olga Scherbatoff, eine Reihe von Familien⸗ papieren geſtohlen, mit denen er ſeine Anſprüche zu rechtfertigen ſuchte. Als er nun aber auch Anſpruch auf die Erbſchaft des Verſtorbenen erhob, warf ihn die Witwe, die ihn zunächſt freundlich aufgenommen hatte, auf die Straße. 14 Jahre hielt der Schwind⸗ ler vor allen Gerichten Frankreichs ſeine Anſprüche in enoloſen Prozeſſen durch, obwohl nach und nach alle ſeine Behauptungen entkräftet wurden. Erſt jetzt konnte der Prozeß mit ſeiner völligen Zurück⸗ weiſung zu Ende gehen. Der Schwindler iſt inzwi⸗ ſchen an ſeinem ausſchweifenden Leben geſtorben. Er hätte ſonſt vielleicht auch heute noch ſeine Nie⸗ dͤerlage nicht hingenommen. — In einem Budapeſter Strandbad fand dieſer Tage die fünfzehnjährige Lyzeumsſchülerin Kato Sagi einen kleinen Brillenbehälter, den irgendein Badegaſt im Sande verloren hatte. Zu ihrem Er⸗ ſtaunen enthielt der Behälter aber eine ganze An⸗ zahl hoher Geldſcheine. Ohne ſich zu beſinnen, gab die Schülerin den Behälter der Verwaltung des Strandbades ab, wo man ſeſtſtellte, daß der Brillen⸗ benutzt und konnte in einigen Minuten wieder zur Stelle ſein. Herr Heinrich Friedrich zog ſein großes ſeidenes Taſchentuch, das er zu einem ganz kleinen Knäuel zuſammenknüllen konnte, aus der Taſche und ſtäubte damit die Uferſteine ab, auf die er ſich ſetzen wollte. Er war ganz und gar bordsmäßig angezogen. Es fehlte von der blendend weißen Hoſe bis zur dun⸗ kelblauen Mütze nichts an der Kapitäns⸗Aufmachung. Das war ſo eine Schwäche von dieſem Heinrich Friedrich, daß das Leben für ihn keinen Sinn hatte, ohne den zu jeder Gelegenheit paſſenden, vornehmen und ſtets über jeden geſchmacklichen Zweifel erhabe⸗ nen Anzug. Aber abgeſehen davon war er auch nicht ſchlechter und dümmer als ein anderer ſeiner Zeit⸗ genoſſen. Im übrigen ſah Herr von Erdmannsdorf in ſeinem Seemanns⸗Anzug ſehr hübſch aus! Die Mütze ſtand ihm glänzend. Sie machte ſein ſchmales, ſcharfgeſchnittenes Geſicht jünger, und ſie paßte gut zu dem ſehr kurz geſchnittenen, leicht angegrauten Schläfenhaar. Nahm er die Kopfbedeckung ab, dann enthüllte der ein wenig zu hoch anſetzende, bereits etwas fahle Scheitel ſchon eher ſein wahres Alter. Mochte Herr von Erdmannsdorf auch warten und ausſpähen, Elin Hallermann kam nicht zurück. Der glitzernde Sonnenglaſt blendete ihn. Er ſtrich ſich unmutig mit der Hand über die Augen und ſah vor ſich hin. Da erblickte er plötzlich dicht vor ſeinen Füßen— im ſeichten Uferwaſſer— etwas Merk⸗ würdiges! Dort ſchaukelte im gelblichen Giſcht, halb —4 auf Sand geſetzt, eine gekochte Kartoffel um⸗ 5 Mit ſpitzen Fingern angelte er ſie heraus, um ſie näher zu betrachten. Es war nichts Beſonderes an ihr zu ſehen; eine gelbe„Induſtrie“ ſchien es zu ſein. Auf einer Seite war ſie etwas aufgeplatzt; meh⸗ lig fiel ein gelbes Stückchen aus der herunterhän⸗ genden Schale zu Boden. Herr von Erdmannsdorf mußte ſchnell das Knie wegnehmen, damit es ihm nicht aufs ſchneeweiße Beinkleid fiel. Es war wirk⸗ lich nichts Beſonderes an dieſer Kartoffel. Allenfalls das, daß ſie einem in der Hand lauwarm erſchien. Aber das konnte ja auch von der Sonnenhitze her⸗ rühren. Warum in aller Welt ſollte Elin ihre Kar⸗ toffeln ins Waſſer geworfen haben? Er konnte ſie ſich nicht wütend vorſtellen. Sie war doch viel zu vernünftig, Weiſa—— um auf Unpünktlichkeit in einer ſolchen Mittag⸗Ausgabe Nuel ben 0 Schweres Anglück auf dem Amazonas — Belem(Paragnay), 29. Juli.(u..) Auf dem oberen Amazonenſtrom hat ſich ein ſchweres Schiffsunglück ereignet. Das Flußboot „Joſe Antunes“, das eine Ladung Brennſtoff an Bord hatte, geriet aus noch ungeklärter Urſache in Brand und ſank. Nach uubeſtätigten Berichten kamen dabei fünfzehn Perſonen ums Le⸗ ben, während zwanzig verletzt wurden. An Bord des Bootes befanden ſich 38 Paſſagiere; die Stärke der Beſatzung iſt nicht bekannt. Eine Maſchine der Panamerikauiſchen Luftfahrtgeſellſchaft mit Aerzten unb Krankenſchweſtern an Bord befindet ſich unter⸗ wegs nach Breves, in deſſen Nähe ſich das Unglück ereignete. Eiſenbahnunglück in Fayan + Tok io, 29. Juli. In der Station Okayama auf der Hauptſtrecke TokioSchimonoſeki fuhr ein Perſonenzug auf einen dort haltenden Expreßzug auf. Mehrere Wagen des Perſonenzuges wurden zertrümmert. Bisher wurden 20 Tote und Verwundete gezählt. Fulius und Henry Barmat in Belgien vor Gericht dnb. Brüſſel, 29. Juli. Die Vorunterſuchung in der Betrugsangelegen⸗ heit des jüdiſchen Hochſtaplers und Schwindlers Ju⸗ lius Barmat wurde am Donnerstag abgeſchloſ⸗ ſen. Dem Antrag des Staatsanwaltes auf Einlei⸗ tung des Strafverfahrens gegen Julius Barmat, ſeinen Bruder Henry ſowie dͤrei weitere ehemalige Verwaltungsratsmitglieder der Noorderbank und des Bankhauſes Goldzieher& Penſo wurde ſtattge⸗ geben. Die Gerichtsverhandlung über den Fall Barmat wind nunmehr in Belgien mit größtem Intereſſe er⸗ würfe eines Teiles der belgiſchen Preſſe gegen die Leitung der Nationalbank, die angeblich von Barmat ungedeckte Wechſel in Millionenbeträgen angenom⸗ men habe, obwohl ſie über den Stand der Unterneh⸗ mungen Barmats im klaren geweſen ſei. Bergwerksunglück bei Metz dub. Paris, 29. Juli In einem Bergwerk von Petit Roſelle bei Metz brach ein Brand aus. Während der Löſchanwei⸗ ſungen erfolgte plötzlich aus bisher ungeklärter Ur⸗ ſache eine Exploſion, durch die 14 Arbeiter mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Ein Arbeiter erlag ſeinen Verletzungen. Amokläufer tötet vier Perſonen dub Bukareſt, 20. Juli. In der beſſarabiſchen Gemeinde Zlotzi fielen vier Perſonen einem Amokläufer zum Opfer. Ein Gendarmerieſergeant, der einen Wortwechſel mit einem Forſtmeiſter hatte, ſchoß dieſen in einem Wutanfall mit ſeinem Gewehr nie⸗ der. Er lief dann auf ſeinen Poſten, wo er einen Unteroffizier und deſſen Frau niederſchoß. Schließ⸗ lich begab er ſich in ſeine Wohnung und tötete mit elf Schüſſen ſeine ſchlafende Frau. Der Amokläufer flüchtete nach dieſen Morden vor den ihn verfolgen⸗ den Gendarmen in einen benachbarten Wald und verſchwand. Er konnte bisher noch nicht gefunden werden. Großflugboot. Cambria“ zum Ozeanflug geſtartet dub. London, 90. Juli. Das engliſche Großflugboot„Cambria“ verließ am Donnerstagabend 7 Uhr Foynes in Irland, um erneut ͤie Ueberquerung des Ozeans zu verſuchen. Der gleiche Verſuchsflug nach Neu⸗ fundland iſt vor kurzem von dem britiſchen Groß⸗ wartet. Im Zuſammenhang hiermit ſtehen Vor⸗ flugboot„Caledonia“ erfolgreich durchgeführt worden. PPPPPAPCCCCCCGGPGGPPPPPPPPPPPPPP0P0P0PPP0PPPPPPPPPPPPPPPPPPTPPPPPPP0T0TTTTTTTTTTTTTTTTTTTT behälter keinem anderen als dem ungariſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Daranyi gehörte. Schon am näch⸗ ſten Tage wurde die Schülerin ans Telephon ge⸗ rufen. Der Miniſterpräſident war ſelbſt am Appas, vat und bedankte ſich bei der ehrlichen Finderin. Danach fragte er ſie, was ſie ſich denn nun als Fin⸗ derlohn wünſche. Das Mäochen meinte zuerſt, es habe nur ſeine Pflicht erfüllt und wolle dafür keinen Lohn. Erſt auf oͤringendes Zureden erklärte Kato Sagi, ſie könne ganz gut Oelfarben zum Malen ge⸗ brauchen.„Das iſt zu wenig“, entgegnete der Mini⸗ ſterpräſident,„haben Sie nicht noch einen zweiten Wunſch, mein kleines Fräulein?“ Das Mädchen beſann ſich längere Zeit, dann bat es höflich:„Ich habe in meiner Klaſſe den Sanitätskaſten zu ver⸗ walten und da ſind mir einige Medikamente und Binden ausgegangen. Darum wünſche ich mir, öͤaß mein Sanitätskaſten wieder voll ergänzt wird!“ 9* — Vor dem Gericht des Pariſer Vororts Cou⸗ lommiers ſind einer Vorführdame, die bei einem Autounfall Verletzungen erlitten hatte, 60 000 Fran⸗ ken Schadenerſatz zugebilligt worden. Es war ein Mannequin der Modellgröße 44, das nach mehr⸗ wöchigem Auſenthalt in der Klinik erheblich an Ge⸗ wicht zugenommen hatte. Eine Abmagerungskur gab ihr zwar ihr urſprüngliches Gewicht wieder zurück, aber die Aeſthetik ihrer urſprünglichen„Linie“ war verſchwunden, ſo daß ſie nach Meinung ihrer Arbeit⸗ geber als Vorführdame nicht mehr in Betracht kam. Der Gerichtsvorſitzende geriet etwas in Verlegen⸗ heit, als der Anwalt der Klägerin geltend machte, Die Kartoffel hatte einen ſehr angenehmen Ge⸗ ruch. Sie erinnerte an Groß⸗Grabe und Bullritz, an Elternlächeln und Bubenſtreiche, an Kartoffelfeuer und Lagerplätze. Heinrich Friedrich war nahe daran, hineinzubeißen! Als er, in Gedanken verloren, ſie ſchon zum Munde führen wollte, wurde er ſich plötz⸗ lich bewußt, daß er einen recht kräftigen Hunger hatte. Es war nun ſchon gleich ͤrei Uhr, und mit Rückſicht auf Elin Hallermanns Einladung hatte er heute nur ein ſehr kleines Frühſtück zu ſich ge⸗ nommen. Nach einem letzten vergeblichen Blick in die Runde warf Herr von Eroͤmannsdorf ſeine Kartoffel weit, weit hinaus in die drängenden Fluten und wan⸗ derte dann wieder ins Dorf zurück. Der Mittelpunkt von Weidenau war der Gaſt⸗ hof„Zum Alten Grafen“. Wer etwas in dieſem Fabrikvorort zu tun hatte, der mit ſeinen dͤünnen, unendlich langgedehnten Streifen von Häuſern und vor allem Fabriken die Stadt mit dem nächſten gro⸗ ßen, flußauf gelegenen Ort verband, der kehrte für eine kurze Zeit im„Alten Grafen“ ein. Hier betrat man eine große, blau bemalte Wirtsſtube mit tie⸗ fen, dunkelbraunen Deckenbalken, hier ſaß man an ſchweren, hellgeſcheuerten Holztiſchen in dunklen Niſchen, hier trank man ein dunkles, ſchäumendes Bier oder einen hellen, herben Landwein. Jetzt— am frühen Nachmittag— war ſtille Stunde im„Alten Grafen“. Ohne ſich viel umzu⸗ ſchauen, ſteuerte Herr von Eröͤmannsdorf auf eine Niſche zu und ließ ſich an einem der beiden Tiſche darin nieder. Am anderen Tiſche ſaß auch ein Gaſt, ein Mann, der regungslos und ohne aufzublicken, unſichtbare Kreiſe auf die hellgeſcheuerte Platte malte. Es packte einen merkwürdig an, wenn man dem ſtummen Gebaren dieſes Mannes zuſchaute. Man wurde traurig dabei, wenn man das gebeugte Haupt betrachtete, zuſah, wie die müßige Hand langſam und ſchwerfällig——— „Mein Gott, das iſt ja Ponfiek, nein wirklich, das iſt ja Ponfiek.“ Heinrich von Erdmannsdorf ſprang auf und lief hinüber. Natürlich war es Ponfiek! Er war nur grauer geworden in den vielen Jahren, in denen man ſich nicht geſehen hatte. In Eſſen war mal ein Kame⸗ radſchaftstreffen— gleich nach dem Kriege. Seitdem war Erdmannsdorf nie wieder mit dem alten Ka⸗ meraden aus dem Felde zuſammengekommen. Er daß ſeine Mandantin am rechten Oberſchenkel eine Narbe davongetragen habe, und meinte, das habe doch nichts zu ſagen; er mußte ſich indeſſen belehren laſſen, daß auch das ſeine Bedeutung hatte, denn das Mannequin müßte nicht nur Geſellſchaftsroben, ſondern auch Badeanzüge vorführen. * — Der verſtorbene Erfinder, Senator Marconi, hinterläßt ein Vermögen, das auf etwa 500 Millio⸗ nen Lire beziffert wird. Es iſt zum Teil in Italien, zum Teil im Ausland angelegt. Haupterbin iſt Elektra Marconi, die Sjährige, aus der zweiten Ghe des Gelehrten ſtammende Tochter. Die drei Kinder aus erſter Ehe, Digna, Gioia und Giulio, müſſen ſich mit dem Pflichtteil begnügen. Die Witwe, Grä⸗ fin Chriſtina Marconi, wird die Nutznießung aus einem Viertel des Vermögens haben. war immer gerade im Ausland, wenn ſo eine Zu⸗ ſammenkunft geplant war. „Damals, fünfundzwanzig— bei der großen Sache, wo auch noch Müller war— und der lange Soden— und Grell, der dann verunglückt iſt, da warſt oͤu nicht mit? Du warſt da wohl gerade in Afrika?“ fragte Ponfiek, als ſie nun zuſammen⸗ ſaßen. „Ja!, erwiderte Heinrich Friedrich,„da war ich gerade in Afrika.“ „Schade, du. Das war eine ſchöne Sache. Da ha⸗ ben wir einen zackigen Vorbeimarſch gemacht und Soden hat geſprochen. Es war ſehr ſchön. Eigentlich war es das letzte wirklich Schöne.“ Heinrich Friedrich antwortete nicht. Er betrach⸗ tete Ponfiek verſtohlen. Der Kamerad ſah nicht gut aus. So wie heute hatte er nie ausgeſehen, im ſchlimmſten Trommelfeuer im Schützengraben nicht. Das große Haupt verwilderte, die Haut war grau und faltig. Es war ſchrecklich traurig, wenn ein ſo ſtattlicher, großer Mann einen ſo ungepflegten, einen ſo— verzweifelten Eindruck erweckte. „Haſt du die Beſitzungen in Afrika noch?“ fragte Ponfiek. „Ja,— das heißt: ich habe ſie gerade noch. Ich will in ein paar Tagen nach Algier fahren— du weißt doch, daß meine Mutter dort unten lebt. Ich will mit einem Käufer verhandeln, der den Beſitz ungeteilt übernehmen will.“ „So— mit einem Käufer? Er will ihn unge⸗ teilt übernehmen!— Haſt du nicht auch einen Käu⸗ fer für meine Fabrik?“ fragte Ponfiek gepreßt und leiſe und mit dem mühſamen Anflug eines Lächelns. „Ich bin nämlich mit meinem Ding auch am Ende.“ Der Herr von Erdmannsdorf kannte das. Er kannte das ganz genau. So war das immer: Alle borgten ſie ihn an! Er konnte ſich nicht mehr retten vor all den Leu⸗ ten, die Geld von ihm haben wollten. Gerade war er hineingefallen mit dieſem Fredersdorf dort in Chemnitz! Einen Wagen hatte er herausbekommen für alle die zigtauſende, die er im Laufe der letzten Jahre in das Unternehmen dieſes Mannes hinein⸗ geſteckt hatte, einen ſchneeweißen, faſt neuen Renn⸗ wagen. Als ob er, Friedrich Heinrich von Erd⸗ mannsdorf, je mehr getan hätte, als hie und da, wenn er gerade am Orte war, einem größeren Auto⸗ rennen als Zuſchauer beizuwohnen. (Fortſetzung folgt) S * — 8 — * Freitag, 30. Juli 1987 7. Seite“ Nummer 345 Der ‚ſchwarze Mann“ mit Fairbairn⸗Stil Im Zeichen der Deutſchen Rudermeiſterſchaſten in Leipzig 1934 ſtarteten deutſche Ruderer nach jahrzehntelangem Fernbleiben wieder auf der Europameiſterſchaft in Luzern. Damals blieben für uns noch viele Wünſche offen. Bei den Europameiſterſchaften 1935 in Grünau lagen die deut⸗ ſchen Boote an zweiter Stelle und im Vorjahr erkämpften unſere Ruderer auf der Olympiſchen Regatta gegen die Beſten der Welt die Vormachtſtellung. 5 Siege in 7 Ren⸗ nen, dazu eine ſilberne und eine bronzene Medaille! Ein ſtolzer Erfolg. Als vor wenigen Wochen ein deutſcher Ach⸗ ter zum erſten Male einen Her älteſten Ruderpreiſe, den „Grand Challenge Cup“ in Henley gewann, lebte die Aus⸗ ſchraffierte Orthodox rudert. um das Grundgeſetz der bei⸗ den Stilarten zu umreißen, kann man folgendes ſagen: Das orthodoxe Rudern ſtellte die Körperhaltung in den Vordergrund und ſah man erſt auf die Leiſtung, während Fairbairn den entgegengeſetzten Weg ging und die Lei⸗ ſtung in den Vordergrund ſtellte, aus der ſich die natür⸗ liche Körperhaltung entwickeln ſoll. Dazu muß bemerkt werden, daß es ſich hier ausſchließlich um die Leiſtung in der Rennruderei handelt. Die drei Bilder ſind nun kei⸗ neswegs als nachahmenswerte Haltungsvorbilder anzu⸗ ſehen, denn der neue, fairbairnſche Ruderſtil wird immer Der„ſchwarze Mann“ rudert richtig Der Bewegungsablauf eines Ruderſchlages des Ruderers(ſchwarz). einonderſetzung über die Ruderſtile in England wieder auf, das ſowohl für den orthodoxen wie für den Fairbairn⸗ Stil verantwortlich zeichnete. Wir aber wiſſen, daß uns 8 Auffaſſung den Weg an die Spitze weſentlich ebnete. Wie unterſcheiden ſich nun die beiden Ruderarten, die auseinanderzuhalten ſelbſt einem Fachmann ſchwer fällt? Hier ſollen einmal von fachkundiger Hand gezeichnete Bil⸗ der die verſchiedenen Bewegungsabläufe der beiden Ruder⸗ ſtile Orthodox und Fairbairn allgemeinverſtändlich dar⸗ ſtellen, wobei der ſchwarze Mann nach Fairbairn und der 35 (ſchraffiert) und des Fairbairn⸗ (Zeichnung: Schreiber⸗DRL⸗Preſſedienſt) verſchieden ausſehen, je nachdem der einzelne Ruderer ſei⸗ nen Körper der Forderung, höchſte Kraftentſaltung zu er⸗ reichen, anpaſſen kann. Völlig falſch wäre es, wollte man die Holtung des Ruderers, die ſich aus der Waſſerorbeit entwickelt, wieder in feſte Formen zwängen. Das entſpräche ja dann nur einer techniſchen Wandlung des orthodoxen Stils. Die 7 Rennen um die Deutſchen Rudermeiſter⸗ ſchaften am kommenden Sonntag auf dem Hochflutbecken in Leipzig werden beweiſen, daß unſere Ruderer ſich Fair⸗ bairnſche Ruderart in großem Maße zu eigen gemacht haben und daß ſie gerüſtet ſind, ihr Können auch 14 Tage ſpäter in Amſterdam zu erhärten. orthodoxen Erſtes Bergpreis-Training Roſemeyer und Carattiola am ſchnellſten Die erſten offiziellen Troiningsfahrten zum„Großen Bergpreis von Deutſchland“, die am Donnerstag auf der bekannten 12,8 Km. langen Schauinsland⸗Strecke durch⸗ geführt wurden, beſtätigten nur das, was man ſchon wußte: das ſonntägliche Rennen wird einen wahren Rekordſegen bringen und ſich in der Rennwagenklaſſe zu einem neuen großen Duell zwiſchen, Mercedes⸗Benz(Cargeciola) und Auto⸗Union(Roſemeyer) geſtalten. Die Rennwagenfahrer gingen am Donnerstag dreimal über die Strecke. Europameiſter Bernd Roſemeyer, der am Mittwochabend zuſammen mit Hons Stuck ein klei⸗ nes Privattraining abſolviert hatte, fuhr ouf ſeinem Auto⸗ Union⸗Wagen bei der erſten Fahrt mit:43,1 93,3 Stoͤkm. gleich eine Bombenzeit heraus, und ſein großer Gegner, Rudolf Caracciolg auf Mercedes⸗Benz blieb mit 7552,1— 91,5 Stoͤkm. ebenfalls erheblich unter dem abſo⸗ luten Streckenrekord von:59, Minuten, den Bernd Roſe⸗ meyer 1936 aufſtellte. Bei den beiden nächſten Fohrten wurde dann aber Roſemeyer von Caracciola übertrumpft. Der Sieger des Großen Preiſes von Deutſchland fuhr beim zweiten Verſuch 74½ 93,45 Sidkm. und beim dritten:38,4— 94,2 Stökm., während Roſemeyer na einer zweiten Fohrt von 748/2= 92,25 Stoͤkm. donn„nur“ 7242,5— 98,40 Stdͤkm. ſchaffte. Der zweite Mercedes⸗Fahrer, Hermann Lang, machte ſich zuerſt einmal mit der Strecke vertraut, kam dann aber bei der dritten Fahrt(nachdem er vorher:10,2 und 757,4 benötigt hatte) mit:49, 92, Stoͤkm. nahe an die Zeiten oͤer beiden großen Favoriten heran. Hans Stuck mußte am Donnerstag ausſetzen, da ſich am Vormittag beim Pei⸗ vattraining der Auto⸗Union an ſeinem Wagen(an dem übrigens die doppelten Hinterradreiſen, die dem Wagen einen beſſeren Anzug und ſtabilere Kurvenlage verleihen ſollen, bemerkenswert ſind!) Störungen gezeigt haben, die eine nochmalige Ueberprüfung notwendig machten. Der ebenfalls für die große Rennwagenklaſſe gemeldete Italiener Biondetto auf Alfa⸗Romeo kam mit ſeiner eit von 8248,4 Minuten nicht im entfernteſten an die Lei⸗ ſtungen der deutſchen Fahrer heran. Auch die Sportwagenfahrer waren ſchon eifrig beim Training. In der Klaſſe bis 2000 cem ohne Kompreſſor war natürlich BMoW vorherrſchend. Mit einer Zeit von 990,2 blieb Brudes(Breslau) als Schnellſter volle 19 Sekunden unter dem Kloſſenrekord. Am Spätnachmittag hatten die Motorradfahrer das Wort. Die Strecke mit ihren über 170 Kurven machte vor allem den Solofahrern einige Schwierigkeiten und ſo konnte in keiner der drei Klaſſen der von Müller(DW) 1996 aufgeſtellte Rekord von:05,8 erreicht oder unterboten werden. Die beſte Zeit fuhr Mansfeld auf ſeiner 500er DaW mit:26= 85, Stö.⸗Km. In der kleinen Seitenwagenklaſſe konnte dagegen Meiſter Braun(DKW) ſeinen eigenen Rekord(:28,7) mit 9·09,1 75,7 Sid.⸗Km. beträchtlich unterbieten. In der großen Klaſſe verfehlte Schumann(DaW) mit.26,2= 76,3 Std.⸗Km. den Re⸗ kord um über 10 Sekunden. Doppelſpiele ausgeloſt Internationale deutſche Tennismeiſterſchaften Für die am Sonntag in Hambu beginnenden inter⸗ nationalen deutſchen Tennis⸗Meiſterſchaften wurden am Mittwochzbend die Doppelſpiele ausgeloſt. Gleichzeitig wurde bekannt, daß der Fvanzoſe Deſtremau wegen, Krank⸗ heit eine Abſage erteilen mußte. Für ihn ſpringt Jamain ein. Im Männerdoppel wird es in Hamburg hervorragende Kämpfe geben. Dieſen Eindruck bekum man bei der Aus⸗ loſung.„Geſetzt“ wurden von„obem“ nach„unten“: von Eramm⸗Henkel, Baworowſki⸗v. Metaxa, Farquharſon⸗ Kirby, Crawſord⸗Mo Grath. Harte Gegner warten in den einzelnen Viertel, ſo u. a. Sgigeti⸗Petoe, Hebda⸗Tloczinſki, Wilde⸗Butler lerſtes Viertel), Denker⸗Dettmer, Brom⸗ wich⸗Sproule, Wahid⸗Shoukry(zweites Viertel), Stalios⸗ Bodica, Pekra-Jamain, Lund⸗Göpſert(Orittes BViertel), Kukuljevie⸗Puncec, Ceinar⸗Gaſka, Boſſi⸗Romanoni lvier⸗ tes Viertel). Im Gemiſchten Doppel wurden„eingeſetzt“: Sperling⸗Farquharſon, Whitmarſh⸗Wilde, Coutquerque⸗ Dr. Deſſart, Horn⸗Denker. Weitere ſtorke Paare ſind Hein⸗Müller⸗Caſka, Tonolli⸗Romanoni, de l Valdene⸗ Pédra, Käppel⸗Kirby, Ullſtein⸗Lund. Im Frauendoppel führen die einzelnen Viertel Sperling⸗Couquerque, To⸗ noli⸗Somogyi, Käppel⸗Ullſtein und Scott⸗Whitmarſh an. Tennis-Kalender 1938 Wimbledon Beginn ſtatt Höhepunkt? Aus franzöſiſchen Tenniskreiſen kommt der Vorſchlag, die Europazone im Davispokal⸗Wettbewerb 1938 ſo früh beginnen zu leſſen, daß bereits vor den engliſchen Meiſter⸗ ſchaften in Wimbledon, die, durchweg ja Ende Juni ihren Anfang nehmen, Europas Vertreter für das Interzonen⸗ Finole in Foreſt Hills ermittelt ſind. Frankreich will der Kommiſſion für die Auſſtellung des Tennis⸗Kalenders den Vorſchlag unterbreiten, die franzöſiſchen Meiſterſchaften im Anſchluß an Wimbledon anzuſetzen. Vom Roland⸗Garris⸗ Stadion aus würde es dann nach Hamburg gehen, da man mit einiger Beſtimmtheit annehmen kann, daß auch die Internationalen Deutſchen Meiſterſchaften vorgelegt wer⸗ den. Dieſer fronzöſiſche Vorſchlog, der in Wimbledon be⸗ ſprochen wurde, ermöglicht es den Ueberſee⸗Nationen, in erſter Linie aus Auſtralien und USA, in Wimbledon, Paris und Hamburg an den Start zu gehen, bevor die Rückreiſe nach Amerika zu den Davispokal⸗Schlußrunden angetreten wird. Frankreich ehrt Marzi Der neue Weltwmeiſter Marzi, wurde nach Abſchluß des Säbelmannſchaftstur⸗ niers vom franzöſiſchen Unterxichtsminiſter Zay mit der ehrt. Der 29jährige Italiener, der ſich bei den Olym⸗ piſchen Spielen in Amſterdam moch mit dem vierten Platz begnügen mußte, gewann 1932 in Los Angeles das Florettfechten und wurde in Berlin auf Säbel Zweiter. Ungarns Säbelſechter gewannen in Paris die Welt⸗ meiſterſchaft im Mannſchaftskampf vor Italien, Deutſch⸗ land und Rumänien. Italien wurde im Endkampf mit :10 beſiegt und im Kampf um den dritten Platz gewann Deutſchland mit:7 gegen Rumänien. Der§c Schalke 04, Deutſchlands Fußballmeiſter, wird am Sonntag, 15. Auguſt, in Karlsruhe gegen den KV ſpielen. Der neue Meiſter gegen den traditionsreichen Ke— das wird einen intereſſanten Kampf geben! Zahn Regensburg, die Mannſchaft unſeres Nationaltor⸗ hüters Jakob, ſpielt am Samstag, 21. Auguſt, in Heidel⸗ berg gegen den FC 05. Zur Tſchft. Göppingen zuſammengeſchloſſen haben ſich die beiden Göppinger Vereine Turnerbund und Turn⸗ gemeinde. Der neue Verein iſt vor allem im Turnen, im Hanoball und in der Leichtathletik ſehr ſtark. Deutſchlands Rugby⸗Fünfzehn wird als Vorbereitung zum Weltausſtellungsturnier in Paris am 26. September in Hannover ein Spiel gegen die deutſche Meiſtermann⸗ ſchaft von Linden 97 austragen. Tilben⸗Stoeſen gewannen beim Berufsſpieler⸗Tennis⸗ turnier in Deauville das Doppel gegen die Fwanzoſen Plaa⸗Ramillon, ſie benötigten a erdings fünf Sätze zum Siege. Auch Leſter Stoefen brnuchte fünf Sätze, um Mar⸗ tin Pac im Einzel zu beſiegen. Jean Borotra, der— Basbe“, wie Frankreichs völkstümlichſter Tennisſpieler gerne genannt wurde, ſich in dieſen Tigen mit Frl. Mabel de Foreſt verheiratet. Polens Tennisſpieler konnten im ſogenannten Mitro⸗ papokal⸗Wettbewerb Italiens Vertreter in Warſchau über⸗ raſchend mit.1 beſiegen. Lediglich Romanoni konnte im abſchließenden Einzel den polniſchen Jumior Spychala be⸗ ſiegen und damit wenigſten den hrenpunkt“ retten. Es iſt wohl anzunehmen, daß die Italiener der Warſchauer Begegnung nur geringe Bedeutung beimaßen. Der Stuttgarter Rugby⸗Club wird in dieſem Jahre ſeine Meiſterſchaftsſpiele in der badiſchen Gauliga zuſam⸗ men mit Neuenheim, Heidelberger Rͤ und R Heidel⸗ berg austragen. Heilbronn 96 ſpielt zuſammen mit Hei⸗ delberg 78 und Ré Pforzheim in der zweiten Klaſſe. Die Hockey⸗Punkteſpiele in Württemberg beginnen be⸗ reits am Sonntag, 29. Auguſt. In zwei Gruppen ſpielen je ſechs Mannſchaften eine einfache Runde aus. 8 Der Schweizer Maurice Dubois, Europameiſter im Boxen der Bantamgewichtsklaſſe, trifft am 8. Auguſt in Genf auf den Federgewichts⸗Europameiſter Maurice Sieges auch Titelhalter im Federgewicht. Die Schweizer Tennis⸗Meiſterſchaften, die vom 28. bis 20. Auguſt in Gſtaad ſtattfinden, werden, wahrſchein⸗ lich auch von Deutſchland beſchickt werden. Bisher haben bereits neun Nationen Meldungen abgegeben. Meiſter Schaumburg wurde vom Fach imtsleiter Dr. v. Halt von der Teilnahme om Länderbampf Deutſchland — Frankreich am 8. Auguſt in München entbunden, da er für die am gleichen Tage in Frankfurt a. M. ſtatttfin⸗ dende Poligei⸗Meſſterſchaften emeldet wurde. Neun Franzoſen wurden* Prris für den„Großen reis ber Reichshauptſtadt“, der am 19, Oktober als 100 000⸗Mark⸗Prüfung in Hoppegarten entſchieden wird, gemeldet. Damit hit ſich die Zähl der bisher eingeſchriebe⸗ nen Pferde auf 88 Bei den Akadem. Weltſpielen in Paris läßt ſich Deutſchland in den radſportlichen Wettbewerben durch den Bremer Woltersdorf(100⸗Km.⸗Straßenrennen), Ehrens⸗ berger(Augsburg) und Oliver(Jen) in den Bahnrennen vertreten. im Florettfechten, Guſtavo Goldplakette des franzöſiſchen Unterrichtsminiſteriums ge⸗ Holtzer(Frankreich). Der Schweizer wird im Falle eines Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe „18. Nationale Rhön“ Reger Flugbetrieb am vierten Wettbewerbstag übrigen beiden Maſchinen nicht mit voller Geſchwindigkeit geflogen werden konnten. Der Nachmittag brachte auf dem Flugplatz Dübendorf Nach der unfreiwilligen Pauſe am vierten Wettbewerbs⸗ tag der„18. Nationialen Rhön“ konnte am Donnerstag durch den völligen Witterungsumſchlag der Flugbetrieb auf der Waſſerkuppe ſchon in den Morgenſtunden auf⸗ genommen werden. Die Piloten nahmen ſich meiſtens wieder den Zielſtreckenflug vor, doch begrenzten und er⸗ ſchwerten die ſchwankenden Wind⸗ und Thermikverhältniſſe die Flugmöglichkeiten ſo ſtark, daß nur unter Schwierig⸗ keiten größere Leiſtungen erzielt werden konnten. Inner⸗ halb von 27 Stunden konnten 56 Start durchgeführt wer⸗ den. Die bis 18 Uhr vorliegenden Landemeldungen wie⸗ ſen Flüge zwiſchen 40 und 195 Km. aus, nur der Berliner Haaſe überſchritt mit ſeinem Zielſtreckenflug bis Regens⸗ burg über 225 Km. den Tagesdurchſchnitt. Der Kölner Krieger landete öſtlich von Bad Kiſſingen(42 Km.), und die beiden Roſtocker Andrös/ Müller erreichten im Doppelſitzer den Flughafen Meiningen 65 Km.). Rock⸗ ſtroh(Dresden) landete nach 60 Km. in Unterfranken, Treuter(Weimar) ging öſtlich von Weimar nach 102 Kilometer nieder, Unterbannführer Seele von der NS⸗ Fk⸗Gruppe 11 legte 41 Km. zurück und Blankert (Stettin) landete nach 48 Km. bei Zella⸗Mehlis in Thürin⸗ gen. Auf 90 Km. brachte es Graf von Treuberg (München), Kracht vom Dd, Heidrich(Eſſen) und die ſchleſiſchen Piloten van Huſen/ Sauerbier im Doppelſitzer gingen nach 70 Km. in Unterfranken nieder. Ueber Bamberg hinaus flogen Wieland(Eſſen), der es auf 150 Km. brachte und der Oſtpreuße Ruhlke(104 Kilometer). Der Doppelſitzer der NSc§K⸗Gruppe Sach⸗ ſen mit Bräutigam und Steinert meldete ſich aus der Nähe von Erlangen(126 Km.) und der Münchener Schmidt kam bis nach Mittelfranken(132 Km.). Me⸗ dicus(Nürnberg) landete in der Fränkiſchen Schweiz (114 Km.) und der Breslauer Blech erreichte im Ziel⸗ ſtreckenflug den Flugplatz Nürnberg(135 Km.). Großer deutſcher Sieg bei der ieeee in üri Deutſche Fliegeroffiziere ſiegten im Juternationalen Alpenflug für Militärſtaffeln Bei ausgezeichneten Witterungsverhältniſſen wurde om Donnerstag im Rahmen der Internationalen Züricher Flugwoche der Alpenrunoflug für Militärflugzeuge aus⸗ getragen, der als Patrouillenflug im Dreierverband für Ein⸗ oder Mehrſitzer ausgeſchrieben war. Der vom Flug⸗ hafen Dübendorf über Thun nach Bellinzono und zurück über eine Geſamtentfernung von 367 Kilometer führende Rundflug endete wieder mit einem großen deutſchen Er⸗ folg. Die auf Jagdeinſitzern des Typs Beỹ§ W Mo 109 mit Jumo 210 640 PS⸗Motoren mit den Fliegeroffizieren Hauptmann Reſtemeier, Oberleutnant Trautloft und Hberleutnant Schleif geſtartete deutſche Staffel ſicherte ſich in 58 Minuten, 52,7 Sekunden einen großarti⸗ gen Sieg vor der Tſchechoſlowakei, Frankreich, Belgien und den beiden Schweizer Staffeln. „Der Flug geſtaltete ſich zu einem Zweikampf. W der deutſchen und der tſchechoſlowakiſchen Mannſchaft. Bellinzona hotten die Tſchechoſlowaken die beſte Zeit, aber auf der Schlußetappe war die deutſche Sto ſchnellſten und ſicherte ſich mit einem Vorſprung von über zwei Minuten den Sieg, obwohl einer der deutſchen Appa⸗ rate Oel verloren hatte und nachtanken mußte, ſo daß— do das Ziel geſchloſſen erreicht werden mußte— auch die Kleine Sport-Nachrichten Willy Falck⸗Hauſen gewann auf der Kopenhagener Oròdrup⸗Bahn erneut die däniſche Berufsflieger⸗Meiſter⸗ ſchaft vor Knudſen. Ameteurfliegermeiſter wurde H. C. Nielſen vor C. J. Gene. Die 10 Km. der Amateure ge⸗ wann A. W. Gruncohl die der Berufsfahrer. Deutſchland und Polen tragen am., 12. und 15. Auguſt in Lodz einen inoffiziellen Rad⸗Länderkampf für Ama⸗ teuve aus. Der Kampf erſtreckt auf Flieger⸗, Zwei⸗ ſitzer und Drei⸗Stunden⸗Mannſchaſtsvennen. Die deutſche Mannſchaft wurde bereits aufgeſtellt. Der 1. Karlsruher BV hat für den 6. Auguſt die Ama⸗ e des—0 rankfurt zu einem Mann⸗ ſchafts“ mach Karlsruhe verpflichtet. In der Frank⸗ furter Staffel ſteht u. a. der zweifache deutſche Meiſter Rappſilber. Zum Ausſcheibungsturnen des Gaues Süodweſt für die deutſche Zwölfkampfmeiſterſchaft in Greiz wurden folgende zehn Turner zugelaſſen: Reuther(Oppau), Göbig, Mück, Lindemann lalle Mainz), Fiſcher, Weſtenberger(beide Frankfurt), Groß(Wiesbaden), Steigber(Rüſſelsheim), Becker(Pirmaſens) und Schwarz(Luiſenthal). Das Aus⸗ ſcheidungsturnen findet am kommenden Sonntag, 1. Auguſt, in Mainz ſtatt. Der Athletik⸗Länderkampf gegen Holland, der zum 22. Auguſt nach Groningen vorgeſehen war, iſt abgeſagt worden. fDafür wird eine deutſche Mannſchaft wahrſchein⸗ 0 am 21./22. Auguſt in Kopenhagen gegen Dänemark an⸗ reten. Das Saarbrücker Abendſportfeſt, das am Mittwoch ſtatt⸗ finden ſollte, mußte auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſcho⸗ ben werden. Der Autopreis von Cominges für Rennwagen, der am 1. Auguſt ſtattfinden ſollte und zu dem ſchon zahlreiche Nennungen aus England vovlagen, wurde abgeſagt, da der Veranſtalter ein Rennen ohne franzöſiſche Wagen nicht durchführen wollte. Der Engländer Frank Hough, einer der beſten Halb⸗ ſchwergewichtler Europas, wurde in der Freiluft⸗Arena von Wandsworth(England) von dem Südafrikaner Eddie Peirce überraſchend beſiegt. Hough erlitt in der ſiebten Runde eine Augenverletzung und in der nächſten ſtoppte der Ringrichter den Kampf. 5 Hein ſchleudert Hammer 56,68 m Leichtathletik⸗Abendſportfeſt in Osnabrück Inm Zeichen guter Leiſtungen ſtand das Abenoͤſportfeſt in Osnabrück, an dem auch einige deutſche Meiſter teil⸗ nahmen. Die 3000 Zuſchauer ſahen den deutſchen Meiſter und Olympiaſieger im Hammerwurf, Karl Hein(Ham⸗ burqh, in ſehr guter Form. Er wartete mit einigen präch⸗ tigen Würfen auf, deren Endergebnis ein neuer deutſcher Hammerwurf⸗Rekord war. Mit 56,68 Meter konnte er ſeine eigene Beſtleiſtung von 56,40 Meter um rund 20 em ver⸗ beſſern. Auch der Zweite in dieſem Wettbewerb, Lu tz (Dortmund), wartete noch mit einer feinen Leiſtung auf, denn ſein beſter Wurf lag bei 51,90 Meter. Den 100⸗Meter⸗ Einladungslauf gewann Meiſter Borchmeyer(Stutt⸗ gart) in 10,6 Sekunden vor dem Hamburger Schein (10,9). Im 3000⸗Meter⸗Lauf ſiegte der Stuttgarter Do m⸗ pert in:52,1 vor Holthuis(Hamburg), der:06 Min. benötigte. Die 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel ſah den Hambur⸗ ger SVin 44,4 vor den Stuttgarter Kickers mit 44,6 Sek. erfolgreich. Im Weitſprung ſiegte der Osnabrücker We⸗ ber mit 6,77 vor dem Stuttgarter Staib mit 6,72 Meter. ffel weitaus am wiederum vor zahlreichen Zuſchauern ein intereſſantes Schauprogramm, bei dem auch die deutſche Kunſtfliegerin Lieſel Bach mitwirkte. Bei der Vorführung neuer Ma⸗ ſchinen intereſſierte beſonders die von Fieſeler gezeigte Neukonſtruktion„Storch“ und das neue Dornier⸗Flugzeug Do. 17, das fliegend vorgeführt wurde. Kanu⸗Regatta im Mühlauhaſen am Sonntag, 1. Auguſt 1937, nachmittags 14 Uhr Die in dieſem Fahre ſo außerordentlich erfolgreichen Mannheimer Kanufahrer veranſtalten am kommenden Sonntig im Mühlauhafen eine große Kurzſtrecken⸗Wett⸗ fahrt. Die dazu eingeladenen Vereine haben größtenteils, trotz der 8 Tage ſpäter liegenden Deutſchen Meiſterſchafts⸗ regatta in Hannover, der Einladung Folge geleiſtet.— Gibt doch der Mühlauhafen eine Garantie für einwand⸗ freies Fahrwaſſer und dem Zuſchauer dͤurch die neue Tri⸗ büne einen tadelloſen Ueberblick. 5 Am Start ſind 249 Fahrer aus 15 Vereinen und zwar von Saarbrücken, Darmſtadt, Karlsrube, Heidelberg, Mainz, ſowie allen Mannheimer Vereinen. Da ſpannende Rennen im Zehner und Vierer, ſowie auch erſtklaſſige Beſetzungen im Einer⸗ und Zweier⸗ Kajak aufzuweiſen ſind, wird die Veranſtaltung, die in der keine Lücke läßt, mit Beſtimmtheit ſich großen Beſuches erfreuen können.— Aim Ziel ſpielt die SS⸗Kapelle der 32. SS⸗Standarte. Starterliſte für das„Braune Band“ Die Starterliſte für das 100 000⸗Mark⸗Rennen um das „Braune Band von Deutſchland“ am Sonntag, 1. Auguſt, in München⸗Riem ſteht jetzt endgültig feſt, nachdem man weiß, daß Donatello 2 nicht kommt und auch aus Eng⸗ land kein Pferd erſcheint. Vorausſichtlich werden ſich noch⸗ ſtehende 16 Pferde an dieſer überragenden Zuchtprüfung beteiligen: Vic. de Chambure: Chuchoteur 5§ 6055 B. Carslake Geſt. Schlenderhan: Sturmvogel 5§ 60½% W. Printen O. Mülhens: Wahnfried 4 H 60 J. Raſtenberger L. Volterra: Vatellor 4§ 60 G. Bridgland Stall Nemo: Golotaler 5 H 59/ H. Blume A. v. Negelein: Peterle 5§ 59/ E. Huguenin Geſt. Iſarland: Azolin 4 c 59 2 Geſt. Waloͤfried: Groviter 4 H 59 A. Ebert Ehr. Weber: Graf Schleiden 4 H 59 W. Heßler P. Mülhens: Seine Hoheit 4 H 59 J. Göbl de.⸗Lucinge: Couſine 4 S 57% R. Brethes Hauptgeſt. Graditz: Abendfrieden 3 H. 56 E. Grabſch W. Bresges Trollius 3 H 54 E. Böhlke Stall Halma: Atis 3 H 54 K. Narr Geſt. Walofried: Blaſius 3 H 54 W. Held Geſt. Erlenhof: Iniga Iſolani 3 S 52 O. Schmidt 2 Ehrenpreis des Führers für das Münchener Spring⸗ turnier um das Branne Band von Deutſchland Der Führer und Reichskanzler hat für das am 1. 8. oͤ. F. in der Hauptſtadt der Bewegung zum Austrag gelzn⸗ gende große Springturnier um das Branne Band von Deutſchland als Ehrenpreis eine von der Staatlichen Bern⸗ 1 Königsberg geſchaffene Bernſteinſchale geſtiftet. SS-Reiterwettbewerbe in München Die SS⸗Reiterwettbewerbe wurden am Donnerstag bei herrlichem Sommerwetter und vor gutem Beſuch auf der Münchener Thereſienwieſe fortgeſetzt. Am Vormittag wurde ein Patrouillen⸗Springen um den Wan⸗ derpreis des Inſpekteurs der SS⸗Reitſchulen, SS⸗Bri⸗ gadeführers Weber, entſchieden. 1 SS⸗Reitermannſchaften ſtanden im Wettbewereb, und da der größte Teil fehler⸗ los blieb, mußte die Zeit den Ausſchlag geben. Sieger wurde die SS⸗Reiterſtandarte u Braunſchweig mit 0 Fehlern und der Stilnote 0,4 in 67 Sekunden vor der zweiten Mannſchaft der SS⸗Reiterſtandarte 4 Hamburg (0, 0,4, 69,2) und der erſten Mannſchaft der SS⸗Reiter⸗ ſtandarte 16 München(0, 0,4, 72). Dieſem Wettbewerb ſchloß ſich ein Lagöſpringen der Klaſſe M um den Wanderpreis des Ss⸗Gruppenfüh⸗ rers Karl Fiehler an. Es waren nur ſehr wenige Reiter, die den ſchwierigen Kurs fehlerlos bewältigten. Als Sie⸗ ger im Einzelwettbewerb ging SS⸗Oberſcharführer von Wielutzki von der SS⸗Standarte 16 Dresden mit 0 Fehlern und einer Zeit von 7u,1 Sekunden hervor. Sm Mannſchaftswettbewerb belegte öͤie SS⸗Standarte 16 Dres⸗ den mit Oberſcharführer von Wielutzki und Scharführer Hobuſch mit 0 Fehlern den erſten Platz vor der 1. SS⸗ Standarte Inſterburg mit 4 Fehlern, der SS⸗Standarte 14 Stuttgart, der SS⸗Standarte Bresban und der SS⸗ Standarte Hamburg. Am Nachmittag wurde dann der Mannſchafes⸗ Mehrkampf(Vierkampf, beſtehend aus Patronillen⸗ ſpringen, Reiterppüfung, Abteilungsreiten, Kleinkaliber⸗ ſchießen und Keulenzielwerfen) entſchieden. Hier blieb, wie im Vorjahr, die erſte Mannſchaft der SS⸗Reiter⸗ ſtandarte 15 München ſiegreich und gelangte endgültig in den Beſitz des Wanderpreiſes des Inſpekteurs der Ss⸗ Reitſchulen. Die ſiegreiche Mannſchaft, beſtehend aus Oberſturmführer Nienbauer, Unterſcharführer Nadler und Unterſcharführer Streidl, brachte es auf 68 Punkte. Die Plätze belegten SS⸗Standarte 18 Heidelberg mit 78, SS⸗ Standarte 4 Hamburg mit 64, SS⸗Standarte 3 Treuberg (Oſtpreußen) mit 87, SS⸗Standarte 15 München(2. Mann⸗ — mit 96 und SS⸗Standarte 14 Stuttgart mit 100 nkten. Temme außer Gefecht SS⸗Hauptſturmführer Temme ſtürzte am erſten Tage des Münchener Reitturniers mit Nordland und den ſich einen Schlüſſelbeinbruch zu. Der erfolgreiche deutſche Turnierreiter kann aus dieſem Grunde an dem weiteren Wettbewerb um das Braune Band des Springſports, das am Freitig mit einem Kanonen⸗Jagoſpringen fortgeſetzt wird, nicht mehr teilnehmen und wird vorausſichtlich für einige Wochen pauſieren müſſen. München(29. Juli) Saarpfalz⸗Flachrennen. 2200, 1400 Meter. 1. A. De⸗ dows Juiſt(Ebert); 2. Aicha; 3. Oberhaupt. Ferner: Wald⸗ jee, Pompon, Ergo. Tot.: 18, 16, 20:10. EW. 128:10. Kurmark⸗Hürdenrennen. 2400 /, 3000 Meter. 1. O. v. Mitzbaffs und v. Schlicks Goldelſe(R. Flieth); 2. Wer⸗ laon; 3. Tortoiſe Shell. Ferner: Tanagra. Tot.: 12, 11, 15210.———— Hauſa⸗ rennen. 2600 /, 2400 Meter. 1. Gr i Solms 4 8 ner Magyar⸗Gandhi, Berna, Nemere. Tot.: 23. 5 e. Tot.: 38, 24, 28110. Elbe⸗Flachrennen. 2200 /, 1800 Mete⸗ 8 Buxus(Ebert); 2. Melaenis; 3. Alboin. Gratulor. Tot.: 11, 11, 17710. GW. 44710 2 Freitag. 30. Juli 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Zahlen aus der deuischen Kredii- Wirischafi zum Halhjahresschluſ Der Einlagebeſtand bei den Sparkaſſen iſt nach dem neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung im erſten Halbjahr 1937 um knapp 500 Mill. 4 ge⸗ wachſen; hiervon entfallen allein 350 Mill. 4 auf Einzah⸗ lungsüberſchüſſe. Der Einlagenbeſtand einſchl. Aufwer⸗ tungsrechnung belief ſich Ende Juni 1937 auf 15 060 Mill. Mark gegen 14065 Mill. Ende Juni 1036. Die Depo⸗ ſiten⸗ Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen haben ſich zum Halbjahresſchluß 1037 gegenüber dem entſprechenden Zeit⸗ punkt des Vorjahres auf 2454(2 230) Mill. 4 erhöht. Bei den Kreditbanken hat ſich öer Kreditorenzugang nicht mehr ſortgeſetzt; die Debitoren nehmen, wenn auch nur lang⸗ ſam, weiter ab. Die Wechſelbeſtände bei den Großbanken und bei der Golddiskontbank haben ſich neuerdings weiter vermindert. Andererſeits hat ſich der Kreoͤiteinſatz der Reichsbank etwas verſtärkt. Bei acht Großbanken betru⸗ gen die ſonſtigen Gläubiger plus Spareinlagen Ende Juni 1937: 6 174 Mill. gegen 5 575 Mill. Ende Juni 1936. Die Wirtſchaftsdebitoren ſtellten ſich auf 3 248(3 526) Mill. Mark. Der Wechſelbeſtand bei acht großen Banken hat ſich auf 2827(1978) Mill./ erhöht. Duldungspreise und Duldungs- Spannen- Zur besseren Marki- überwachung Auf dem Gebiet der Ueberwachung der Preisbildung ſteht eine wichtige Neuerung bevor, die„Der Vierjahres⸗ plan“ mitteikt. In Zukunft wird auf allen Märkten zur beſſeren Ueberwachung der Preiſe und Unterrichtung der Beteiligten ein neues Syſtem der Preisankündigung ein⸗ geführt werden, das zur Zeit in Hannover erprobt wird. Vor Beginn des täglichen Gemüſegroßmarktes werden vor einer vom Gartenbauwirtſchaftsverband zuſammengeſetzten Kommiſſion Duldungspreiſe für Obſt und Gemüſe feſt⸗ geſetzt und von der Ortspolizeibehörde vor Beginn des Marktes auf großen Tafeln veröffentlicht. Dieſe Preiſe ſind obere Duldungspreiſe. Bei ihrer Ueberſchreitung kann eine ordnungsmäßige Preiserrechnung nicht mehr anerkannt werden. Für die einzelnen Wirtſchaftsſtufen werden entſprechend Duldungsſpannen feſtgelegt, aus denen ſich der höchſtzuläſſige Verkaufspreis für jede Stufe ergibt. Für den Erzeuger iſt maßgeblich, ob er als Großhändler oder als Kleinhändler fungiert. Für die Kleinhändler in der Stadt, die höhere Unkoſten haben als die Markthänd⸗ ler, gilt eine Sonderregelung. Auf den Wochenmärkten wird ein entſprechendes Verfahren eingeführt, wobei nur Kleinhandelspreiſe veröffentlicht werden. Iniernaſionale Kohlenkonferenz in Brüssel? „Das internationale Arbeits⸗Bureau plant für Ende dieſes Jahres die Abhaltung einer internationolen Kohlen⸗ Konferenz, für die bereits acht Länder, dorunter Belgien, Frankreich und England, grundſätzlich ihre Teilnahme zu⸗ geſagt haben. Die Verhandlungen dieſer Konferenz ſollen ſich nicht auf die Dauer der Arbeitszeit, ſondern vornehm⸗ lich auf allgemein⸗wirtſchoftliche Probleme, die mit der Kohlen⸗Induſtrie in Zuſammenhang ſtehen, wie Produk⸗ tion, Transportfragen uſw. erſtrecken. Wie in Brüſſel ver⸗ lautet, ſoll die belgiſche Hauptſtadt inzwiſchen zum Ta⸗ gungsort auserſehen worden ſein. Kunſt des Handwerks auf der 25. Deutſchen c Oſtmeſſe Im Rahmen der großen Handwerks⸗Ausſtellung auf der vom 15. bis 18. Auguſt in Königsberg ſtattfindenden 25. Deutſchen Oſtmeſſe wird auch wieder eine umfaſſende Schau des deutſchen Kunſthandwerks veranſtaltet An ihr ſind alle Zweige des deutſchen Handwerks aus allen Gauen des Reiches mit Ausſtellungen ſchöner und koſtbarer Schöp⸗ fungen kunſthandwerklicher Arbeit beteiligt, mit Textilien eeeee und Keramik, mit Erzeugniſſen aus Holz, Metall, Leder, Geflechten, Glas u. a. edlen deutſchen Werkſtoffen, mit Graphik, Lichtbildarbeiten, Handmalereien uſw. Einen beſonderen Platz nimmt auch wieder der in Oſtpreußen beheimatete ſchöne Bernſtein ein. Vertreten ſind ſerner olle jene bekannten deutſchen Porzellan⸗ und Majſolika⸗ Monufakturen, die Weltruf und internationales Anſehen genießen. Zum erſten Mal tritt auf einer internationalen Meſſe auch die neue vom Reichsführer SsS ins Leben gerufene SS⸗Porzellan⸗Manuſaktur Allach in Erſcheinung. So begegnen ſich in dieſer Schau des kunſtſchaffenden deutſchen Handwerks Kultur und Wirtſchaft in einer ſinn⸗ vollen Ergänzung ihrer hier beſonders betonten Aufgabe der harmoniſchen Verbindung zwiſchen Idee und Materie, zwiſchen Werkſchöpfung und Abſatzmarkt. Die Verordnungen über die deutſch⸗ franzöſiſchen Warenverkehrs⸗Abkommen im Reichsgeſetzblatt ver⸗ öffentlicht Die Verordnung über die vorläufige Anwendung von deutſch⸗ſvanzöſiſchen Abkommen über den Warenxverkehr und über die Zahlungen aus dem Warenverkehr vom 15. — 1937 iſt im Reichsgeſetzblott Teil 2, Nr. 27, veröffent⸗ licht worden. Beſtellungen auf dieſe Einzelnummer nimmt das Reichsverlagsamt, Berlin NW. 40, Scharnhorſtſtraße 4, Poſtſcheckkonto Berlin 96 200, entgegen. Der Preis beträgt 4,08 /% und 40 Pfg.— bei Voreinſendung des Geſamtbe⸗ trages— für Poſtgebühren. * Zuckerfabrik Rheingan AG, Worms.— Wieder 8 v⸗ H. Dividende. Die Zuckerfabrik Rheingau AG, Worms, deren AK von 3,13 Mill./ ſich im Beſitze der Süodeut⸗ ſchen Zucker AG befindet, verteilt, wie der§dꝰ erfährt, für das Geſchäftsjahr 1996/37 unverändert 8 v. H. Divi⸗ dende. Die Hauptverſammlung hat bereits ſtattgeſunden. * Union⸗Werke AG., Radebeul⸗Dresden. In der o. HV. der Union⸗Werke AG., Radebeul⸗Dresden, wurde der be⸗ kannte dividendenloſe Abſchluß für 1936 einſtimmig geneh⸗ migt. Weiter wurde beſchloſſen, die 5000/ Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln. Der Vorſtand wurde er⸗ mächtigt, 1000% Stammaktien zu erwerben und einzuzie⸗ hen, ſo daß das Aktienkapital danach 1 Mill./ betragen wird. * Nitritfabrik AG., Berlin⸗Köpenick. Die o. HV. der Nitritfabrik AG., Berlin⸗Köpenick, genehmigte den bekann⸗ ten Abſchluß per 31. Dezember 1036, der einſchließlich 1 119 (1670)/ außerordentlichen Erträgen einen Bruttogewinn von 1,07(1,02) Mill. ausweiſt. Dagegen erforderten u. a. Löhne und Gehälter 0,52(0,54), Abſchreibungen 0,19 0,17) Mill. /, ſoziale Abgaben rund 36 000(38 000) /, Beſitzſtenern und ſonſtige Aufwendungen 0,29(0,24) Mill. Mark, ſo daß die Geſellſchaft wiederum weder Gewinn noch Verluſt ausweiſt und der Verluſtvortrag aus dem Jahre 1034 in Höhe von 27 562/ unverändert vorgetragen wird. Laut Geſchäftsbericht hat ſich der Umſatz gegenüber dem Vorjahre etwas geſteigert. Da ein großer Teil der Er⸗ zeugniſſe der Geſellſchaft exportiert wurde, iſt infolge der Währungsabwertungen und ſcharfer Auslandskonkurrenz trotz mengenmäßiger Steigerung erlösmäßig kaum eine Veränderung eingetreten. Die Geſellſchaft hat Verein⸗ bärungen getroffen, wonach, wie in den Vorjahren, die Zinszahlungen für einen erheblichen Teil ihrer Verbind⸗ lichkeiten zur Zeit ruhen.— In der Bilanz erſcheint das Anlagevermögen mit 2,91(3,02) Mill. 4. Einem Umlaufs⸗ vermögen in Höhe von 0,68(0,55) Mill. /, darunter 0,40 (0,35) Mill. Waren und 0,25(0,17) Mill./ Warenfor⸗ derungen, ſtehen insgeſamt 2,67(2,62) Verbinodlichkeiten gegenüber, darunter 0,85(0,55) Mill. 4 hypothekariſch ge⸗ ſicherte Anleihe, 0,19(0,13) Mitl.„ Warenſchulden, 0,06 (0,11) Mill. Akzeptverbindlichkeiten, 0,67(0,03) Mill. 4 Geſellſchaften geliefert. „Kleiner Geschäfismann“ oder Konzern? Was Amerika lehri— Kleinheii als Vorieil— Geschäfilicher Vorspann: die neue Idee Zielscheibe Groſuniernehmen— Jeder kann„groß“ werden Bei oberflächlicher Betrachtung der nordameri⸗ kaniſchen Verhältniſſe erſcheint die Lage des kleinen Mannes in USA wenig beneidenswert, denn z. B. rund 85 v. H. der amerikaniſchen Zigaretten wer⸗ den von nur 4 Firmen hergeſtellt, 3 Großkonzerne fabrizieren nahezu 90 v. H. aller Automobile, 4 Ge⸗ ſellſchaften bringen 80 v. H. aller inländiſchen Farb⸗ ſtoffe auf den Markt, 4 Großſchlächtereien haben 40 v. H. des geſamten Fleiſchhandels(Chikago) in der Hand, und eine einzige Fabrik nimmt für ſich die Lieferung von 80 v. H. Hefe in Anſpruch. Ungefähr 50 v. H. der in Nordamerika verbrauchten Seife ſtammen von einem Fabrikanten, und etwa 39 v. H. aller elektrotechniſchen Erzeugniſſe werden von zwei Die Liſte könnte noch viel länger werden. Dieſe Konzentration wirtſchaftlicher Macht beweiſt indeſſen, wie S. George Fremont, Wirtſchafts⸗ berater der Amerikaniſchen Handelskam⸗ mer, Berlin, in deren Organ, dem Transatlantic Trade, ausführt, nicht, daß der kleine Mann dem Großunternehmer ausgeliefert iſt: Im Gegenteil, eine genaue Unterſuchung der Tatſachen zeigt, daß eine erhebliche Anzahl der 1200 Großunternehmen, die 60 v. H. der Geſellſchaftseinkommen darſtellen, noch vor wenigen Jahren ohne beſondere Bedͤeutung und nur kleinen Maßſtabes waren. Aus dieſer Tat⸗ ſache iſt zu ſchließen, daß der kleine Geſchäftsmann oder Kleinunternehmer nicht nur den Wettbewerb aufnehmen, ſondern ſich ſogar zum Rivalen der Groß⸗ unternehmen entwickeln kann. Nur recht wenige Unternehmen beginnen in USA in großem Stil. In nicht wenig Fällen war ein Holzverſchlag, eine Scheune, Küche oder Bodenraum die Geburtsſtätte eines erfolgreichen Geſchäftes. Auch die Einzelhandelsgeſchäfte waren mit kaum einer Ausnahme recht beſcheiden, und in faſt allen Fällen war der junge Kaufmann Einkäufer, Ver⸗ käufer, Fenſterreiniger und Pförtner in einer Per⸗ ſon. Die meiſten der großen Kettengeſchäfte wur⸗ den mit nur einem Laden ins Leben gerufen, und auch der zweite zu eröffnende Laden hatte große Schwierigkeiten zu überwinden, ehe es ſo weit war. Es hat ſich gezeigt, daß die Kettenunternehmen, die unmittelbar nach der Gründung viele Läden eröff⸗ neten, ſelten von Erfolg waren. Es ſcheint, daß ſich auch in Amerika ein Geſchäft langſam entwickeln, daß ein Stein auf den anderen gelegt werden muß. Die Tatſache kommt dem kleinen Unternehmer zugute, daß er wirklich klein iſt. Er iſt in der Lage, ſein kleines Unternehmen ſelbſt zu leiten und ſeine Ideen durchzuführen ohne Ein⸗ miſchung von Teilhabern, Aktionären, Bankiers oder Aufſichtsrat. Die Mehrzahl der Unternehmen faßt feſten Fuß und entwickelt ſich am beſten, wenn ſie noch klein ſind und der perſönlichen Leitung nicht entbehren. Ein Unternehmen zeigt ſozuſagen Riſſe, ſobald der Eigentümer die Verantwortung auf an⸗ dere überträgt. Natürlich gibt es Ausnahmen. Manche Männer ſind ſolchen Formats, daß ihr Schat⸗ ten allein das Unternehmen beherrſcht, gleichgültig, wie groß das Unternehmen wird. Für ein Unter⸗ nehmen iſt es viel ſchwerer, groß zu bleiben als groß zu werden. Wir erwägen die Gefahr des Großunter⸗ nehmertums, überſehen aber, daß dieſes großen Handicaps unterworfen iſt, daß, abgeſehen von den ausgezeichnet geleiteten Konzernen, zerſetzende Kräfte einſetzen, ſobald die Phaſe des„großen“ Kon⸗ zernes erreicht iſt. Die Feſtſtellung wird vielleicht überraſchen, daß nahezu alle neuen Ideen und Neuerungen auf vielen Gebieten, die heute ins beinahe Uebergroße gewachſen ſind, von kleinen Unternehmen ins Leben gerufen wurden. Die amerikaniſche Induſtrie verzeichnet zahlreiche Beiſpiele in dieſer Beziehung. Die großen Konzerne widmeten ſich der Pionierarbeit und For⸗ ſchung, ehe ſie groß wurden, ſobald ein ſolcher Kon⸗ zern aber eine gewiſſe Größe odeer Ausdehnung er⸗ reicht hat, darf er von dem einmal eingeſchlagenen Kurs nicht abweichen. Die Pionierarbeit muß den Kleinen überlaſſen werden(Alfred Sloan). Gewiß, das Großunternehmen ſoll ſich in ſeinen Laboratorien der Forſchung widͤmen, doch das Experimentieren mit neuen Produkten auf dem Markt kann es ſich nicht geſtatten. Der Großkonzern kommt durch die rieſen⸗ hafte Kapitalinveſtierung in ſeinen Fabriken und die ebenſo großen Unkoſten ins Hintertreffen. Der Lei⸗ ter einer beſonders erfolgreichen kleineren Fabrik antwortete, als er gefragt wurde, worauf er ſeine Konkurrenzmöglichkeit mit den Großen zurückführe: „Ehe die anderen auch nur ihre Unkoſten gedeckt ha⸗ ben, haben wir ſchon einen Nutzen.“ Das Großunter⸗ nehmen iſt außerdem durch ſein Hervortreten„handi⸗ kapped“: Es bildet eine Zielſcheibe für Politiker und Reformer. Auch ſonſtige zahlreiche„Handikaps“ ſchaden dem Großkonzern; mit wenig Ausnahmen kann kein Konzern auf die Dauer dominieren. Ein Beiſpiel: Als die United States Steel Corporation gegründet wurde, kontrollierte ſie 65 v. H. der amerikaniſchen Stahl⸗ und Eiſkninduſtrie. Heute ſind es nur noch 38 v. H. Ein anderes: Die Tabakinduſtrie wurde vor nicht allzulanger Zeit von einem einzigen Kon⸗ zern beherrſcht, heute ſind es ſechs. Heute iſt es un⸗ möglich, daß eine einzige Geſellſchaft einen Indu⸗ ſtriezweig beherrſchen kann, es ſei denn, daß ſie ein unerſchütterliches Monopol ausübt. Es iſt bekannt, daß ſich ein kleiner Mann mit aller Ausſicht auf Er⸗ folg einem ſolchen Induſtriezweig hingeben ſoll, der kurz vorher zu einem Großkonzern verſchmolzen wurde. Die Entwicklung iſt nämlich die, daß ein ſolcher Großkonzern glaubt, alle Konkurrenz aus dem Wege geräumt zu haben. Bald aber erſtehen neue und ſtarke Konkurrenten, und der Großkon⸗ zern hat das Nachſehen. * Der kleine Geſchäftsmann hat keine Chance! Seine Gelegenheit liegt in der Ausnutzung neuer Ideen. Sei es nun, daß er eine Erfindung gemacht oder auf eine neue Abſatzmethode gekommen iſt. So⸗ gar der Neuankömmling in Amerika hat eine Chance; er muß nur die Augen offen halten und der Linie des geringſten Widerſtandes folgen. Das gleiche gilt für dͤen Fall, wenn eine patentierte Neuerung an den Mann gebracht werden ſoll. Geſchieht dies vom Ausland her, dann iſt es vorteilhaft, ſich den Rat jener zu holen, die in Amerika Beſcheid wiſſen, denn ſonſt iſt alle Arbeit umſonſt. Die Mehrzahl der 1200 führenden Geſellſchaften in den Vereinigten Staaten begann mit einer neuen Idee. Dann iſt die Kon⸗ kurrenz nur gering. Wenn der kleine Mann durch ſeine Originalität oder durch ſeinen Wagemut oder durch die Wirkſamkeit ſeiner Methoden in Wett⸗ bewerb treten kann, dann wird er nicht lange Zeit klein bleiben. FPPPPPPPPPPPPPPGGGGPGG0G00GGPGPCCö0öö0öPP0öP—PP———PP——————PPP———PPPP————————PPPP—————— Bankſchulden und 1,21(1,20) Mill. 4 ſonſtige Verbindlich⸗ keiten. * Bayeriſche AG. für chemiſche und landwirtſchaftlich⸗ chemiſche Fabrikate, Heufeld(Obb.). Die o. HV. der Bay⸗ eriſche AG. für chemiſche und landwirtſchaftlich⸗chemiſche Fabrikate, Heufeld(Obb.), genehmigte den bekannten Ab⸗ ſchluß für 1936/37 mit wieder 8 v. H. Dividende. Ebenſo einſtimmig wurde der bekannten Erhöhung des Aktienkapi⸗ tals um 500 000%/ zugeſtimmt. Von der Verwaltung wurde dazu ergänzend mitgeteilt, daß man zunächſt für die jun⸗ gen Aktien einen Mindeſtkurs von 130 v. H. feſtgeſetzt habe. Der endͤgültige Uebernahmekurs werde erſt noch feſtgeſetzt. Die Einzahlungen auf die jungen Aktien hätten in bar zu erfolgen. Dieſe nahmen am Gewinn der Geſellſchaft nach Maßgabe der Einzahlung teil. Die Uebergabe der jungen Aktien an die alten Aktionäre erfolgt im Verhältnis von :1. Satzungsgemäß hatte der geſamte Aufſichtsrat zurück⸗ zutreten. Die Verſammlung wählte die alten Mitglieder wieder mit Ausnahme von Hartmann Frhr. v, Richthofen, Berlin, an deſſen Stelle Bankier Auguſt Lenz, München, neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde. * Bergedorf⸗Geeſthachter Eiſenbahn⸗AG. Rechtsanwalt Willy Tormann⸗Berlin, als Vertreter der Genuß⸗ rechtsinhaber der Bergedorf⸗Geeſthachter Eiſenbahn⸗A teilt mit: Vor der Spruchſtelle beim Oberlondesgericht Homburg war am 15. April 1037 zwiſchen der Bergedorf⸗Geeſthachter Eiſenbahn⸗Ac und mir ein Vergleich dahin geſchloſſen worden, daß die Schuldnerin ſich verpflichtet, den Inhabern von Genußrechtsurkunden der Geſellſchaft eine Abfindung von 40 v. H. des Nennwertes am 30. Juni 1938 zwecks Abgeltung aller weitergehenden Forderungen zu zahleg. Dieſer Vergleich wurde unter dem Vorbehalt abgeſchloſſen, daß der Reichsſtatthalter in Hamburg und der Reichs⸗ ſinonzminiſter die Genehmigung hierzu erteilen würden. Dieſe Genehmigung iſt nunmehr erteilt worden, ſo daß der Vergleich rechtskräftig geworden iſt. * Kapitalherabſetzung bei Paulanerbräu. Die AG. Pau⸗ lanerbräu Salvatorbrauerei und Thomasbräu, München, beruft auf den 20. Auguſt eine ab. HV. ein, die Beſchluß zu faſſen hat über die Herabſetzung des Grundkapitals von 10 um 3 auf 7 Mill. /, durch Einziehung von im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen 2 995 000/ Stamm⸗ und 5000 Mark Vorzugsaktien. Der ſich hieraus ergebende Buch⸗ gewinn ſoll der Sonderrücklage zugeführt werden. Schließ⸗ lich hat die HV. auch noch über die durch die Einziehung notwendig werdenden Satzungsänderungen Beſchluß zu faſſen. In der Vermögensaufſtellung für 1935/36 wurden eigene Aktien mit 3 709 500 4 ausgewieſen, die mit 2,52 Mill. bewertet waren. Die Rücklagen betrugen 3,29 Mill. J. * Eiſenfrachten nach dem Fernen Oſten erhöht. Mit Wirkung vom 1. Auguſt 1937 ab werden für einige Poſi⸗ tionen die Eiſenraten nach Oſtaſien erhöht. Von der Er⸗ höhung werden, wie die„Deutſchen Verkehrsnachrichten“ melden, in erſter Linie Formeiſen, Stabeiſen, Bleche und Univerſaleiſen betroffen. Die Fracht wurde für ſämtliche Häfen auf 35/— Sh. feſtgelegt, ausgenommen die Rate für Formeiſen nach China und Straits, die auf 34/6 Sh. feſt⸗ geſetzt wurde. * Steigende Preiſe in England. Im Unterhaus fand am Mittwoch eine Ausſprache über die Lebenshaltungskoſten in England ſtatt. Die Vertreter der Oppoſition wieſen oͤgrauf hin, daß die Lebenshaltungskoſten in den letzten vier Jahren dauernd geſtiegen ſeien. Für die engliſche Arbeiterſchaft bedeute dieſe Preisſteigerung einen Verluſt von rund 100 Millionen Pfund jährlich. Der Vertreter der Labour⸗Partei erklärte, daß die große Maſſe des engliſchen Volkes in Armut lebe und daß ſich die Kluft zwiſchen den Löhnen und der Kaufkraft ſtändig vergrößere. Der Präſi⸗ dent des Handelsomtes, Stanley, gab zu, doß ſich die Lebensmittelkoſten ſeit dem letzten Fahr und auch ſchon ſeit 1933 ſtändig erhöht hätten. Die Preiſe ſeien jedoch heute immer noch niedriger, als im Jahre 1990. Stanley verteidigte die engliſche Zoll⸗ und Quotenpolitik, die ein notwendiges Mittel zur Wiedererholung der engliſchen Landwirtſchaft ſei. Die Tendenz der ſteigenden Preiſe ſei heute in vielen anderen Ländern vorhonden. Im übrigen vertrete er die Auffaſſung, daß ein Steigen der Waren⸗ preiſe immer von einer Zunahme des wirtſchaftlichen Wohl⸗ ſtandes begleitet ſei. * Senkung der Benzinpreiſe in England. Mit Wirkung vom 29. Juli 1937 ab ſoll der Benzinpreis in England um 56 0 je Gallone ermäßigt werden, ſo daß ſich der Benzin⸗ preis für die erſte Qualität nunmehr auf ½ ſh je Gallone ſtellt. Die letzte Aenderung war eine Erhöhung um 7 8 je Gallone im April d.., wobei der Benzinpreis den höchſten Stand ſeit 1932 erreichte. Dieſe Erhöhung wurde ſeinerzeit der anhaltenden Steigerung der Weltmarkt⸗ preiſe und der Erhöhung der Frachten zugeſchrieben. Die jetzige Senkung des Benzinpreiſes iſt inſofern als eine Ueberraſchung unzuſehen, als die Rohölpreiſe und Frach⸗ ten weiter auf dem hohen Stand verbleiben. Man hatte erwartet, daß der Benzinpreis während der Sommerſaiſon, wenn der Verbrauch am größten iſt, auf der bisherigen Höhe verbleiben wird. * Erhöhung des Benzinpreiſes in der Schweiz. Unter Hinweis auf das anhaltende Anziehen des Weltmarkt⸗ Preiſes für Benzin und die Unmöglichkeit, den Inlands⸗ preis niedrig zu halten, hat die Schweiz beſchloſſen, den Benzinpreis von 43 zuf 45 Centimes je Liter zu erhöhen. Der Beſchluß tritt ab 27. Juli in Kraft. * Weitere leichte Erhöhung des franzöſiſchen Großhau⸗ delsinder. In der Woche vom 17. zum 24. Juli hat der Großhandelsindex mit 576 gegen 570 nur noch eine relativ kleine Aufwärtsbewegung erfahren. * Kapitalerhöhung in der ſchwediſchen Eiſeninduſtrie. Das 3755 Fagerſta⸗Konzern gehörende Horoͤnſdal Jern⸗ verk A/B beſchloß in ſeiner Generalverſammlung die Er⸗ höhung des Aktienkapitals von 200 000/ auf 500 000 Kr. Die Kapitalerhöhung dürfte nach bisherigen Unterrichtun⸗ gen ait einer gewiſſen Erweiterung des Betriebes in Zu⸗ ſammenhang ſtehen. Die Muttergeſellſchaft Brukskoncer⸗ nen Fagerſta hat im Mai dieſes Jahres ihr Aktienkapital von 7,5 Mill. Kr. auf 20,0 Mill. Kr. erhöht. Damals wurden ſämtliche neuen Aktien von Svenſka Handels⸗ banken gegen Liquidierung ausſtehender Forderungen übernommen. Wie verlautet, wird damit gerechnet, daß in abſehbarer Zeit die Einführung der Fagerſta⸗Aktien an der Börſe erfolgen wird. * Neue Frachtenerhöhungen Holland— Levante. Das Algemeen Handelsblad meldet aus Rotterdam, daß die Frachten vom Rhein nach der Levante, und zwar ſowohl die Flußfracht ols auch die Seefracht, erhöht worden ſind. Ende der Woche tritt auch die Tarifheraufſetzung auf der Linie Rotterdam— Liverpool⸗Mancheſter in Kraft. Mittag-Ausgabe Nr. 345 Rhein-hiainische Abendbörse Ruhig und behaupiei Zu Beginn war das Geſchäft an der Abenobörſe ruhig. Die anfangs genannten Kurſe lagen auf dem Berliner Schluß behauptet. Etwas beachtet waren weiter Maſchinen⸗ werte. MAN kamen mit 137,25 zur Notiz. Sonſt waren noch BMN zu 151,50, Rheinmetall zu 152,50, JG. Farben zu 169,50, Metallgeſellſchaft zu 154,25 und Reichsbank zu 117 geſucht. Am Rentenmarkt erſchienen Dekoſam⸗ Neubeſitz unverändert mit Pluszeichen. Der Berlauf war bei lebhafterem Geſchäft als an den Vortagen am Aktienmarkt ohne größere Veränderun⸗ gen uneinheitlich. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtan⸗ den MAR, die bei größeren Umſätzen bis zu 138,50 eld waren. Der Rentenmarkt blieb weiter ruhig. Kom⸗ munalumſchuldung wurden mit 94,70 genannt. JG. Farben⸗ Bonds kamen mit 134½ zur Notiz. Dekoſama⸗Neubeſitz mit 54,50 *Niederländiſche Bank.— Zunahme des Goldbeſtandes. Der Ausweis vom 26. Juli zeigt eine Zunahme des Gold⸗ beſtandes um 8,0 Mill. hfl auf 1265,9 Mill. hfl. Im gleichen Zeitabſchnitt haben die Inlandswechſel eine un⸗ bedeutende Abnahme erfzhren. Sie erſcheinen mit 14,5 Mill. hfl. Die übrigen Ausleihungen der Bank er⸗ höhten ſich um 3,8 auf 170,7 Mill hfl. Auf der Paſſipſeite wird der Banknotenumlauf mit 821,9 Mill. hfl ausgewieſen Stand der Vorwoche 824,7 Mill. hfl). Die Giroeinlagen der Bank erhöhten ſich um 14,2 Mill. hfl und zeigen einen Stamò von 669,6 Mill. hfl. * Weiterer Rückgang der polniſchen Induſtrieproduktion im Juni 1037. Nachdem der vom Inſtitut für Konjunktur⸗ und Preisforſchung errechnete Index der Induſtrieproduk⸗ tion(1928= 100) für den Monat Mai 1937 noch mit einer Steigerung ausgewieſen war, obwohl der weitaus über⸗ wiegende Teil der polniſchen Induſtrie bereits deutliche Rückſchläge erfahren hatte, zeigt jetzt der Proöuktionsindex für den Juni 1937 im Vergleich zum Vormonat einen Rück⸗ gang von 85,4 auf 83,9. Innerhalb der einzelnen Wirt⸗ ſchaftsgruppen zeigt die Kennziffer der Textilinduſtrie nach den ſehr ſtarken Rückſchlägen in den Vormonaten eine Erhöhung ſowie ferner die Kennziffer der Produktion der Eiſenerzgruben. In allen anderen wichtigeren Induſtrie⸗ zweigen ſind Rückgänge zu verzeichnen, die beſonders ſtark in der Metall⸗ und Mineralinduſtrie ſind. * Der Totalverluſt der Welthandelsflotte Im März 1937 ſind nach der Aufſtellung des Germaniſchen Lloyd ins⸗ geſamt 36 Schiffe mit 49 504 BRrr total verloren gegangen. Hierunter befanden ſich 27 Dampfſchiffe mit 42 720 BRT, oͤrei Motorſchiffe mit 4245 BRT, zwei Segelſchiffe mit Motoren mit 255 BRT und vier Segelſchiffe und Seeleich⸗ ter mit 2284 BRer. “ Die Tätigkeit der franzöſiſchen Schwefelkiesgeſellſchaft in Spanien. Nach einer Meldung der„Agence Economi⸗ gue et Finanzieére“ hat die franzöſiſche Schwefelkiesgeſell⸗ ſchaft in Huelva in Spanien im erſten Halbjahr 1937 nur 93 000 To. zum Verſand gebracht gegen 108 000 To. im entſprechenden Zeitraum des Vorjahres. Die Arbeiten der Werke gehen normal vonſtatten. Auch fehlt es nicht an Arbeitskräften, jedoch iſt die Abbeförderung teilweiſe ins Stocken geraten. Der Betrieb war im vergangenen Jahr ſeit Ausbruch der kriegeriſchen Auseinanderſetzungen von Ende Juli bis Anfang September ſtillgelegt. Bereits im zweiten Halbjahr 1936 fehlte es an Frachtdampfern zur Abbeförderung. Die franzöſiſche Schwefelkies⸗Geſellſchaft von Huelva hat auch noch nicht die erforderliche Erlaubnis erhalten, einen Teil ihrer in Spanien geſperrten Guthaben nach Paris zu verlegen. * Reiſeverkehr Europa— Nordamerika beträchtlich ge⸗ ſtiegen. In der zweiten Hälfte dieſes Jahres hat der Reiſe⸗ verkehr von Ameriko nach Europa hauptſächlich infolge der engliſchen Königskrönung eine weitere Steigerung gegen⸗ über dem Vorfahre erfahren. Prozentual doppelt ſo ſtark wie die Zunahme in der Weſt⸗Oſt⸗Richtung war die Ver⸗ kehrszunahme in der Richtung Europa— Nordamerika. Sie dürfte nicht nur auf die weſentlich gebeſſerte Wirt⸗ ſchaftslage in den Vereinigten Staaten, ſondern vor allem guch auf das ſtetig wachſende Intereſſe für USA als Reiſe⸗ ziel zurückzuführen ſein. Bis zur erſten Juli⸗Woche konnte die Hamburg⸗Amerika⸗Linꝛe ihren Verkehr nach Nord⸗ amerika gegenüber der entſprechenden Zeit des Vorjahres um nicht weniger als 21,5 v. H. ſteigern. Waren und Närkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 29. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept., Nov. je 8,3776, Jan. 8,25 B: Mäcz 8,17.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 107,75; Nov. 106,75 B; Jan. 106,25; März 105. E Liverpooler Baumwollkurſe vom 29. Juli.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) ulf(37 601; Auguſt, Sept, je 598. Okt., Nov., Dez. 601; Jan.(38) 8 901———— 75 607; Mai, Juni je 609; uli f 8 Dez., Jan.(89) je 6045 Mä 2 Mai 606; Tendenz willig. 105 8 Leinölnotierungen vom 29. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſoat Pl. per Juli 13/6; Leinſaat Klk. per Juli⸗ Auguſt 15/6; Bombay per Juli⸗Auguſt 15,50; Leinſaatöl loko 31,0, Auguſt 30,0; Sept.⸗Dez. 20,106; Baumwoll⸗Oel ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 77 16. Neu⸗ york: Terp. 37,75. Savannah: Terp. 32,75. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren 22—28; Pfirſiche 23—28; Zwetſchgen 20—25; Pflaumen 8 800—5— 10—25; Tomaten 10—12; ohnen(Stangen 2, Bu—6. ſch Anfuhr 350 Ztr. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Johannisbeeren 14; Himbeeren 27—30, Birnen 17—25, 10—16; Aepfel 14.405 —13; Pflaumen 1015; Reineclauden 18—20; Mirabellen 20—25; Bühler Frühzwetſchgen 22—25; Zimmers Früh⸗ zwetſchgen 24—25, Zwetſchgen 18—25; Pfirſiche 26—28, 20 bis 26; Koyſſalat—5; Kohlrabi 4; Buſchbohnen 57 Stan⸗ genbohnen—12; Stangenbohnen gelb 10—12; Erbſen 14 bis 18 Tomaten—10,—6; Blumenkohl 10—20; Wirſing —67 Weißtraut—4; Schlangengurken—9; Kaſtengurken 05 Spinot—7; Zwiebeln—6. Anſuhr und Nachfrage * Schweinemarkt Kandel. Zufuhr: 101 Triebſchweine und 243 Milchſchweine. Preiſe: Triebfe weine 38—5 5 ch. ſchweine 20—34“. Handel keböaft * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K 37¹ werden ab 30. Juli die Metallkurspreiſe für Kußer, Meſſing⸗ und Neuſilberlegierungen um.50 /, für Rotguß⸗ und Bronzelegierungen um 1%/ je 100 Kg. erhöht. Geld- und Devisenmarki Paris, 29. ſi echlud ⸗milich). London 132.83[ Fpanien*„„ ogenhagenn I Nauyor 26.69— italien 149 40 olan 14.68¼ 10060 belglen 449,12[ ſchweiz 612.50 J Stockholm 683,— Warsch⸗. 8 London, 29. Auli Gckluß amtlich“ vahorn 497.)7 Kopenkegen] 22.40, Moskan— ener, 4h 8% Shuin. J9 80,% me, 858.— ehn, 17200 Imsterdem 902.58 beio 19.90⸗/8J Konsianün. 618.— urfrafler 125.— farie 132.82 isssbon 1 Aſfen 546,50 J eribo 2 5 rüte 29.50 /. ieisingiors 228.18 fMien 351 Honferide- 28.— ſielien 94.50 prag anchen 25,20 aipazi. 128.0 Berlin 12.50½% Huleres 25,— Pueros Aires] 16,— f üdenos chweiz 21.67¼ Belgra! 216.— Pio de Ian. 412.— auf Lon con 16,40 Fuarier 86.50— Lulfe 400.— fcncknn.262 L Säsfts 100,1 Melalle Hamburger Melallnoſierungen vom 29. Juli Hupfer hanca- u. Kraifs-Linn biek äld ſtermf kak kelh üa el Ald eluar.„. HüttenrohziR. + Lbr. e J fälnsilber(f. p. 49) 770— M2. LFanprid GM. p. K.. 24/2.79 e,ie — 2 3 88— 5.70/.50 i 25.25.25 B54.00351 00 ti. n An 05 ,0 StG. Lir G. x 1.—.475 an 5 SSLG0. uumnn easlus Glngt.(x.)60.5061. Pouenb.75 275.25 851 567 65689/69.590.55 Deaunf.,)5,25 05425. 5160 6810 ebe( un fircie)—22 Wolframerz clines.(in Sb.) HaNDRIS- WIRTSCHAFTS-ZrUNG 8 93 —— Freitag, 30. Juli 1937 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Wagen überſchlägt ſich auf Autobahn Zwei Verletzte Auf der Reichsautobahnſtvecke Heidelberg—Bruch⸗ ſal ereignete ſich am Mittwoch ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Der Führer eines Perſonenkraſtwagens mußte beim Ueberholen eines Kraftwagens plötzlich ſtark bremſen, weil dieſer ebenfalls unvermutet ein anderes Fahrzeug überholen wollte. Infolge des ſtarken Bremſens überſchlug ſich der Wagen, wobei der Wagenführer einen Unter⸗ ſchenkelbruch erlitt, ſo daß er nach der Klinik ver⸗ bracht werden mußte. Ein weiterer Inſaſſe zog ſich nur leichtere Verletzungen zu. Der Kraſtwagen wurde ſtark beſchädigt. Wenn man das Vorfahrtsrecht nicht beachtet Ein Motorradfahrer ſtieß am Mittwoch infolge Nicht⸗ beachtung des Vorfahrtsrechts an der Ecke Luther⸗ und Mönchhofſtraße mit einem Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen. Der Motorradfahrer und ſeine Mitfah⸗ rerin erlitten leichte Kopfverletzungen. Beide Fahr⸗ zeuge wurden beſchädigt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937:„Amphitryon“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen„Pantalon und ſeine Söhne“ 20.30 Uhr im Königsſaal). Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwort!“. Kurpfälziſches Muſeum: Sammlungen. Aus den Kinos: Capitol:„Zwei gute Kameraden“.— Schloß:„Liebe macht blind“.— Odeon:„Meuterei guf der Bounty“.— Kammer: Neues Programm.— Gloria: Neues Programm. Zlick aiſ RAcig Eine Märchenſtadt wächſt aus dem Boden. Im Rahmen des großen Kolonialfeſtes in Ludwigshafen wächſt im Hindenburgpark eine ganze kleine Mär⸗ chenſtadt der Liliputaner aus dem Boden. Das zier⸗ liche Völkchen trifft morgen, Samstag, vormittags im Sonderzug in der Stadt der Arbeit ein und wird gewiß viele Neugierige anlocken. Sonderzug zur Hardenburg. Das Kreisamt „Kraft durch Freude“ führt zur Nachtvorſtellung „Die Rabenſteinerin“ auf der Hardenburg hinter Bad Dürkheim morgen einen Sonderzug durch, zum Fahrpreis von 1,90 Mk. einſchließlich Eintritt. Waldſeſt in Mutterſtadt. Ein Waldfeſt für die Arbeitsopfer bereitet die Deutſche Arbeitsfront, Kreiswaltung Ludwigshafen a. Rh., für Sonntag, 8. Auguſt, in Mutterſtadt vor. Die Preiſe für Getränke und Eßwaren werden ſo niedrig wie mög⸗ lich bemeſſen. Den Arbeitsopfern werden mit muſi⸗ kaliſchen und insbeſondere geſanglichen Darbietungen frohe Stunden bereitet werden. Als Fahrpreis ſind insgeſamt nur 0,50 Mk. zu entrichten. Teilnehmen dürfen alle Mitglieder der DA, die Arbeitsopfer und ihre Ehefrauen. Ludwigshaſener Veranſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Konzert des Saarpſfalz⸗ Orcheſters. 20.15 bis 22.30 Uhr Gaſt⸗Abend des ameri⸗ kaniſchen Studentenorcheſters„Father Lach's Boys Sym⸗ phonic Band“ unter Leitung von Adam P. Leſinſky. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“. Ufa⸗Rheingold:„Wie der Haſe läuft“.— Union⸗Theater: „Meuterei auf der Bounty“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Spiel an Bord“. Atlantik:„Flitterwochen“. Alhambra Mundenheim:„Die graue Damel. Kraſt durch Fre ude Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub. Verkaufsſtellen: Haus der Deutſchen Arbeit, P 4,—5, Zimmer 11; Langſtraße 394a; Völkiſche Buchhandlung; Zigarren⸗Kiosk Schleicher am Tatterſall; Zigarrenhaus Köhler in der Meerfeldſtraße. Neckarau: Buchhandlung Göppinger. Weinheim: Luiſenſtraße 3. Schwetzingen: Zigarrenhaus Rey, Karl⸗Theodor⸗Straße. Seckenheim: Friſeur Volk, Hauptſtraße 129. Ladenburg: Preiſingſtr. 8. Neulußheim: St. Leoner Straße 25. Achtung, Fahrpläne! Uß 31 an die Nordſee am 30. Juli. Monnheim ab um 20.16 Uhr, Weinheim ab um 20.43 Uhr. Uc 64 nach Berlin am 30. Juli. Mannheim ab um 19.46 Uhr, Berlin Anhalter Bahnhof an am 31. Juli mor⸗ gens.25 Uhr. Uc 32 Alggäu am 31. Juli. Mannheim ab um.20 Uhr mit beſchleunigtem Perſonenzug. Weiterfahrt mit Sonder⸗ aug ab Karlsruhe um 10 Uhr. Uc 33 in den Schwarzwald am 31. Juli. Mannheim ab 10.08 Uthr, ab Karleruhe mit Sonderzug 12.07 Uhr. Rück⸗ fahrt am 7. Auguſt ab Karlsruhe 14.48 Uhr, Monnheim an 16.19 Uhr. Sonderzug nach Bad Dürkheim am 1. Auguſt mit Wan⸗ derungen Peterskopf— Lindemannsruhe— Bad Dürkheim. Wanderzeit etwa 5 Stunden. Ruckſackverpflegung. Abfahrt in Mannheim gegen 8 Uhr, Rückfahrt ab Bad Dürkheim gegen 22.90 Uhr. Fahrkarten zu 90 Pfg. bei den Koͤc⸗ Verkaufsſtellen. Sonderzug nach Freiburg am 1. Auguſt mit Wanderun⸗ gen. Fahrpreis 4,50 4. Gleichzeitig findet an dieſem Tage in Freiburg das Schauinslandrennen ſtatt. Abfahrt ab Mannheim.10 Uhr, Rückfohrt Mannheim on 23.40 Uhr. Der Zug hält in Neckarau, Rheinau, Schwetzingen, Hocken⸗ heim, Neulußheim. In Freiburg ab 16 Uhr Tanzmuſik in der Löwenbräuhalle(Bahnhofsnähe). Nach Bad Wimpfen mit Beſichtigung des Steinſalzberg⸗ werks Kochendorf. Fahrpreis einſchl. Einfahrt in das Berg⸗ werk 2,60 /. Karten bei allen Verkaufsſtellen. Abfahrt ab Mannheim.10 Uhr, Rückkunft Mannheim an 22.38 Uhr. Sonderzug nach St. Goarshauſen am 8. Auguſt, mit Dampferfahrt St. Goarshauſen— Mainz. Fahrpreis 3,90 „. Eſſengutſcheine für Mittageſſen an Bord 1 /. Mann⸗ heim ab.22 Uhr, Käfertal ab.33 Uhr, Waldhof ab.41 Uhr, Lampertheim ab.55 Uhr, St. Goarshauſen an.55 Uhr. In St. Goarshauſen Aufenthalt bis 12.30 Uhr. Um 12.30 Uhr mit Dampfer bis Mainz, Mainz an gegen 17.30 Uhr. Mainz⸗Süd ab 21.52 Uhr, Mannheim Hbf. an 28.15 Uhr. An Bord des Dampfers befindet ſich eine ſtarkbeſetzte Muſikkapelle. Landſchoftserklärungen werden durch Laut⸗ ſprecher gegeben. Zu dieſer Fahrt ſind die Karten bei allen Köß⸗Verkaufsſtellen erhältlich. Sofortige Be⸗ ſchaffung der Karten empfiehlt ſich, da dieſe Fahrt zweifel⸗ los ſehr raſch ausverkauft ſein wird. Sonderzug nach einem der ſchönſten Gebiete des Schwarz⸗ waldes: Bad Liebenzell, mit Wanderungen nach Hirſau am 15. Auguſt. Abfahrt ab Mannheim um.32 Uhr Rück⸗ kunft Mannheim an um 23.01 Uhr. Halteſtellen außerdem Neckarau, Rheinau⸗Hafen, Schwetzingen, Hockenheim, Neu⸗ lußheim und Pforzheim. Fahrkarten zu.90/ ſind er⸗ hältlich bei allen Koͤcß⸗Verkaufsſtellen. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Kdß! Im Rahmen der Hemnächſt ſtattfindenden Urlaubsreiſen wird noch beſonders auf folgende Fahrten hingewie⸗ ſen, zu denen die Geſchäftsſtellen noch Anmeldungen ent⸗ gegennehmen: An den Bodenſee(Ueberlingen, Neersburg) vom 7. bis 21. Auguſt. Die Geſamtkoſten einſchl. Bodenſeerundſahrten betragen 49 l. In die Rhön(Bad Salzſchlirf) vom 11. bis 18. Auguſt. Geſamtkoſten nur 22,50 l. Mannheimer Kunſtverein, L I, 1: Geöffnet von 10 bis 13 An die Oſtſee(Inſel Poehl⸗Graal). Geſamtkoſten einſchl. Dampferfahrt 62,30„l. Es empfiehlt ſich die Anmeldungen zu allen Urlaubs⸗ fahrten raſcheſtens abzugeben, da täglich mit der Annahme⸗ ſperre gerechnet werden muß. 2 Zu den Urlaubsfohrten finden auch Wanderungen ſtatt, die ſich auf die Dauer der Urlaubsfahrten erſtrecken. Ec⸗ kundigen Sie ſich dieſerhalb bei den Koͤc⸗Geſchäftsſtellen. Alle Orts⸗ und Betriebswarte holen ſofort wichtiges Material im Kreisamt Koͤc, Mannheim, L 4, 15, Zim⸗ mer 4, ab. Was hören wir? Samstag, 31. Juli Reichsſender Stuttgart .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.—.00. Gym⸗ naſtik.—.30: Muſik am Morgen.— 11.00: Volksmuſik. — 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fortſetzung des Mittags⸗ konzerts.— 14.00: Allerlei— von zwei bis drei.— 15.00: Wer recht in Frenden wandern will. 16.00: Froher Funk für alt und jung.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00: Schöne Opernmelodien.— 19.30: Reichsſen⸗ dung: Deutſche Weiheſtunde.— 22.30: Wir tanzen in den Sonntag.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .30: Frühkonzert.—.40: Kleine Turnſtunde.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 16.00: Froher Funk für alt und jung.— 18.00: Waldemar Haß ſpielt.— 18.45: Zur Woche des Braunen Bandes.— 19.00: Im Walzertakt.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. S Freitag, 30. Juli Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Tromm— Oden⸗ wald. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannbeim. Tanz: Libelle. Palaſthotel, Parkhotel. Waldparkreſtaurant. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängeruna). Lichtſpiele: Univerſum:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“.— Alhambra: „Heiratsinſtitut Jöa u. Co.“.— Palaſt und Gloria:„Peter im Schnee“.— Capitol:„Die gläſerne Kugel“.— Scala: „Zwiſchen Abend und Morgen“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtacdt. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen un Theatermuſenm, E 7, 20: Gebfinet von 10 bis 13 und vo 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Ubr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. und von 15 bis 17 Uhr Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bie 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, I. 2, 9: Geöffnet von 10 bis 13 und non 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 19.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 29. Oul: Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 30. Juli. Ueber Mittel⸗ europa haben ſich ſeit geſtern die Druckgegenſätze weiter ausgeglichen, ſo daß die kühle Nordweſtſtrö⸗ mung in unſerem Bezirk weitgehend abgeſchwächt wurde. Durch das neue Aufleben der Wirbeltätig⸗ keit auf dem Atlantik wird ſich in den nächſten Ta⸗ gen ſüdliche Luftzufuhr durchſetzen, womit eine wei⸗ tere Erwärmung verbunden iſt. Ein längerer Be⸗ ſtand der Schönwetterlage erſcheint jedoch nicht ge⸗ ſichert. Borausſage für Samstag, 31. Juli Wolkig mit Aufheiterungen und warm, meiſt trocken, ſchwache ſüdliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 29. Inli + 22,0 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 30. Juli + 12,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr 13,8 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 19 Grad Waſſer⸗ und 18 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel 27. 28. 29. 30. Kaub 257252252268 9Köln.. 22922424726 Neckar⸗Pegel Mannheim 375 3723.73.68 Rhein⸗Pegel 25. 27. 28. 29. 30. Rheinfelden Breiſach. Kehll Maxgau Mannheim Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehaas Vaterland: Konzert und Tanz. Geſomit Nach Thüringen(Brotterode) vom 11. bis 18. Auguſt. oſten nur 34,80 J/. Einspattige Kleinanzelgen bie zu oiner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesue he je mn4Pig. Reiſ. mit Motorr Verſ.⸗Abonnenten Kontrolleur f. Sprungbearbeit und Rheinheſſen) ſeſucht. Angebote mit Lichtbild, ebensl. u. Ref. von nur Ia Kraft erb. unter S T 8779 an Ala An⸗ zeigen AG., München. Zeltschriften ad z. Werben v. und als ung uſw.(Pfalz in Dauerſtellung V341 TIchüge, lungere Katt bis 25 Jahre, als auszuſtatten. Hindenburgſtraße 55. 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Juli 1936 für die Stadt Mannheim nebſt Vororten ſind die Erzeuger von Körnermais verpflichtet, die Maispflanzen nach Bei Entfernung des anfallenden Materials vom Felde iſt dafür zu ſorgen, daß Verfüttern oder er angefallenen e Sicherheit ge⸗ daß die Raupen des reſtlos vernichtet Die Entfahnung und Entfernung der Pflanzenreſte muß ſpäteſtens eine Woche nach dem Abblühen er⸗ Körnermais, die den Anordnungen dieſer Vorſchrift machen ſich gemäß § 145 des Pol. Str. Geſ. B. ſtrafbar, die unterlaſſenen Bekämpfungsmaßnahmen auf Koſten StãaZ Mannheim, den 27. Juli 1937. Der Oberbürgermeiſter. in faſt neuen Mabanzigen Mäntein usw. zu billtaſt. Preiſen. S655 Tinkel. H—41 Meuheit! Fũr Zuckerkranke: Lihn⸗ confiture GEls sehr schmackhaft, aber unschädſich. 5 Sorten! Bestände Rechnungsabschlus aui den 28. Februar 1937 Verbindlichkeiten 7 1. Aulagevermögen 1. Grundkapitall 2.„. 4 300⁰⁰0⁰0.— Grunſtuücke JJ 1—— 2 2 Geſchäfts⸗ und* 3 Eexr. 2. Reſerven: RM. ikgebäude und and aulichkeiten. 8 2 Naſchtnen 13732 959.57 Geſetzliche Reſerven 5000 000.— Betriebs⸗ und Geſchäftsinventttoeorn 1376035.89 Freie Reſerven 9951 093.060 14951093.06 RM. 20274978.38———— 2. Beteiligungen„. 12 907 482.57 FCCPPP—————PPPPPPPP———————T—. 10189 181.77 — öſchreibunggg—3912259 12 816 261.07 4. Anlagen⸗Amortiſatiingg„ 16 305091.86 + Zugagng 6 176 561.55 18 992 822.62 eee ——— Borräte: ekündigte gationsanleihen 506.7 0 Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe.. 1802 282.30 der Blüte zu entfahnen. Halbfertige Erzeugniſſe 759 475.— Anzahlungen von Kunden 3338 220.42 Fertige Erzeuaniſſe. 3803420 226 Verbindlichkeiten auf Grund v. 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Rückgriffsforderungen aus Haftungsverbindlich⸗ 5 8 keiten t. 7 786 685.37 Haftungsverbindlichkeiten RM. 7 786 685.37. Si 97314756.17 97314756.17 R Soll Gewinn- und Verlust-Bechnung ſiir 1936/37 Haben. 5 RM N* Keulen u. Rücken Löhne und Gehälter 10595307.28Gewinn⸗Vortrag aus 1935/36 16516138 Kilo.40 Rc 83 Erträge nach Abzug der Aufwendungen für Roh', Votterschl. Kilo.10 — 8S5 693 264.70 Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe ſowie der Zuckerſteuer. 30497048.[Ragout ½ Kuo- 75 Sienern: 5 M. Erträge aus Beteiligungen 604 403.-[Wiicdenten 1. Beſitzſteuer 5 Zinſen und ſonſtige Kapital⸗Erträge 1214386.84% Alie Sorten und Gewerbeertragſteueen 64.735.02 itiihe Ertigcgtg 398 430.27 f 2. Sonſtige Steuerern 2054 6719270.13— 9 2 junges Alle übrigen Aufwendungen mit Ausnahme der Auf⸗ ee eee Gefluͤgel. wendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 7519913.93 8 Gewinn: RM. 1 lenab Vortrag aus 1935/38.„. 1851 619.85 Reingewinn in 1936/37 3195 2214.15 5046 841.— au 1. 14 34565 887.96 34565 837.96 69 Nach dem abſchließenden Ergebnis unſerer pflichtgemäßen Prüfung. In der heutigen Generalverſammlung wurde der Gewinnanteil auf——— und Schriſten der Geſellſchaft ſowie der vom für das Geſchäftsjahr 1936/37 auf die in fremdem Beſitz befindlichen Vorſtand erteilten Aufklärungen und Nachweiſe 155———— S i 059 28 19 1670 ob Eiltransporte ührung, der sabſchluß und der Geſchäfts den geſetzlichen 9 an die Deutſche Goldͤiskontbank Berlin abge werden. Gegen 2 Gorſcrlten. 5 8 Einreichung des Gewinnanteilſcheines Nr. 19 werden nach Abzug der e Mannheim, im Juni 1997. Rheiniſche Treuhand⸗Geſellſchaft, Aktiengeſellſchaft ppa. Blum, Wirtſchaftsprüfer. Dr. Michalowsky, Wirtſchaftsvrüfer. 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