* 66⁵ Erſcheinnugsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld, Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 19, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m Neue Mannheimer Seitihig Mannheimer General-Anzeiger ——————————————————————————— —— Einzelyreis 10 P̃. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 7. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe N Samstag, 31. Juli 1937 148. Jahrgang— Nr. 347 Londoner Ausſchuß geht ergebnislos auseinander Geſcheitert an Moskaus Cabotage Der Verlauf der geſtrigen Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes dnb. London, 30. Juli. Der Unterausſchuß des Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes vertagte ſich am Freitag nach dreieinhalbſtündiger Sitzung, um den Regierungen Gelegenheit zu geben, zu der Lage, die auf Grund der eingegange⸗ nen Antworten entſtanden iſt, Stellung zu nehmen. Eine weitere Sitzung des Aus⸗ ſchuſſes wird einberufen werden, ſobald der Vorſitzende dies für zweckmäßig hält. Die Sitzung iſt ſomit im weſentlichen ohne klares Ergebnis geblieben. Die Sitzung wurde von Lord Plymouth mit der Erklärung eröffnet, in der er darauf hinwies, daß ſämtliche Antworten bis auf die bulgariſche einge⸗ gangen ſeien, Die Antworten wieſen ein weit⸗ gehendes Maß von Uebereinſtimmung auf, jedoch bedürften noch einige Punkte der Auf⸗ klärung. Was die ſowjetruſſiſche Antwort an⸗ gehe, ſo bedauere er ihren Inhalt. Er hoffe jedoch, daß die Sowjetregierung ihren Standpunkt revidieren werde, da es ſonſt ſchwierig ſein würde, den eng⸗ liſchen Plan zu verwirklichen. Zu der deutſch⸗ italieniſchen Antwort ſeien weitere Aufklärungen notwendig, um ein klares Bild zu erhalten. Hierauf ſprach Botſchafter von Ribbentrop.(Die Rede geben wir an anderer Stelle wieder.) Der franzöſiſche Vertreter erklärte da⸗ nach, er müſſe ſich dagegen wenden, daß der deutſche Vertreter der britiſchen Regierung einen Wechſel ihrer Stellungnahme vorgeworfen hätte. Der deutſche Botſchafter antwortete hier⸗ auf, daß es ihm fern liege, die britiſche Regierung in irgendeiner Weiſe zu verdächtigen. Seine Dar⸗ ſtellung der Vorgänge entſpreche aber den Tatſachen. Er erkenne gerne an, daß die britiſche Regierung ihr Beſtes verſucht habe. Offenbar habe der Wunſch, zu vermitteln, ſie aber unbewußt veranlaßt, nicht immer das Gleichgewicht des Plans zu halten. Der italieniſche Botſchafter Grandi erklärte, er ſei von der franzöſiſchen Antwort nicht befriedigt. Er bitte um Aufklärung darüber, ob die Franzoſen den Punkt 3 des britiſchen Plans(Ge⸗ währung der Rechte Kriegführender) ebenſo annäh⸗ men wie die italieniſche Regierung den Punkt 7 des britiſchen Plans(Zurückziehung der Freiwilli⸗ gen) angenommen habe. Der Sowjetbolſchafter Maifky verſuchte hierauf in einer längeren Rede die deutſche und die italieniſche Regierung anzugreifen, indem er behauptete, daß ſie einer Entſcheidung in der Freiwilligenfrage auszuweichen verſuchten. Ferner FPP Auf zum Leiſtungskampf! Aufruf des Gauleiters an die badiſchen Betriebe Der Leiſtungskampf ſoll die nationalſozia⸗ liſtiſche Geſtaltung des Betriebslebens herbei⸗ führen. Aus der Gemeinſchaft zwiſchen Be⸗ triebsführer und Gefolgſchaft erwächſt der ge⸗ meinſame Wille, deſſen Wirken und Geſtalten in dieſem Leiſtungskampf Ausdruck finden ſoll. Ich rufe daher die Betriebsführer und Ge⸗ folgſchaften des Gaues Baden auf, durch her⸗ vorragende Beteiligung an dieſem Leiſtungs⸗ kampf mitzuhelfen, einen weiteren Beitrag für das Aufbauwerk unſeres Führers zu leiſten. Robert Wagner. müſſe er ſich dagegen wenden, wenn der deutſche Vertreter erklärt habe, daß die Sowjetregierung den britiſchen Plan grundſätzlich angenommen habe. Sie habe ihn nur als Erörterungsgrundlage an⸗ genommen. Der deutſche Vertreter wies demgegenüber un⸗ widerſprochen darauf hin, daß für die normalen Menſchen die Annahme als Erörterungsgrund⸗ lage auch bedeute, daß der Plan in ſeinen Grund⸗ linien bejaht werde. Wenn das nicht der Fall ſei, müſſe man ſich fragen, was denn die Sowjet⸗ regierung eigentlich überhaupt angenommen habe. Der portugieſiſche Vertreter richtete an den Sekretär des Ausſchuſſes die Frage, ob es richtig ſei, daß bisher kein ſowjetruſſiſches Schiff einen Be⸗ obachter an Bord genommen habe, eine Anfrage, die der Sekretär des Ausſchuſſes bejahen mußte. Es wurde alſo feſtgeſtellt, daß trotz des regen Schiffsverkehrs zwiſchen Sowjetſpanien und Sow⸗ jetrußland bisher nicht ein einziger Beobachter des Ausſchuſſes an Bord eines ſowjetruſſiſchen Schiffs genommen wurde, eine Tatſache, die aufs deutlichſte für ſich ſpricht. Im weiteren Verlauf der Ausſprache wies der deutſche Vertreter ſodann darauf hin, daß die Wei⸗ terführung der Erörterungen ſinnlos wäre, bevor nicht geklärt ſei, ob die Sowjetregierung ihren Stand⸗ punkt, wonach keine Rechte Kriegführender gewährt werden dürften, aufrechterhalten wolle. Die deutſche Regierung ſei zu jeder Mitarbeit am engliſchen Plan bereit. Sie müſſe ſich aber ihre geſamte Stellung⸗ nahme vorbehalten, ſolange die Somjetregierung ihren Standpunkt nicht revidiert habe. Da es kei⸗ nen Zweck habe, endloſe flüchtige Diskuſſionen zu führen, ſchlage er daher vor: 1. Die Feſtſtellung, daß der britiſche Plan inſolge der Stellungnahme des Sowjetvertreters nicht weiterbehandelt werden könne; 2. Daß der Ausſchuß ſich vertagen möge, um den Regierungen über dee neue Lage zu berichten und Zeit zur Ueberlegung zu haben, was zur der Nichteinmiſchung getan werden önne. Demgegenüber verſuchten der engliſche und der fran⸗ beizuführen, ob es nicht doch ſinnvoll wäre, zu klä⸗ ren, zu welchem Zeitpunkt eine Gewährung der Rechte Kriegführender erſolgen könne, ſelbſt wenn die Ribbentroy dnb London, 30. Juli. Im Verlauf der Sitzung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes gab Botſchafter von Ribbentrop eine Er⸗ klärung ab, in der er feſtſtellte: Von den 27 im Nichteinmiſchungsausſchuß ver⸗ tretenen Staaten haben ſich 26 mit den Grundſätzen des britiſchen Planes vom 14. Juli ſowie mit ſeiner alsbaldigen Inangriffnahme einverſtanden erklärt. Ein Staat hat ſich ausgeſchloſſen: Sow⸗ jetrußland. Der engliſche Plan beſteht bekannt⸗ lich aus drei Hauptabſchnitten: Wiederherſtellung der Kontrolle, Gewährung der Rechte Kriegführender an die beiden ſpaniſchen Parteien und Zurückziehung der Freiwilligen fremder Nationen. Es iſt wieder⸗ holt innerhalb dieſes Gremiums und auch von dem britiſchen Außenminiſter erklärt worden, daß die oͤrei Teile des britiſchen Planes miteinander in Zuſam⸗ menhang ſtehen und ein Ganzes bilden. Durch die plötzliche glatte Weigerung, den Spa⸗ niern kriegführende Rechte zuzugeſtehen, hat Sowjetrußland den britiſchen Plan zum Schei⸗ tern gebracht. Ich muß ſagen, wir ſind in dieſem Ausſchuß ja manches gewohnt. Dieſes letzte Vorgehen Sowjet⸗ rußlands aber ſteht doch wohl einzig da, denn welche Begebenheiten haben denn zu dieſer er⸗ ſtaunlichen Situation geführt? Am 16. Juli wurde der britiſche Plan als Dis⸗ kuſſionsbaſis von den 27 Mächten angenommen. Auch die Sowjetunion nahm damit einen der weſentlichen Punkte des britiſchen Planes, die Gewährung der Rechte Kriegführender an Spanien, grundſätzlich an. Daß ſie dies nicht gern getan hat, ſollte ſich als⸗ bald zeigen. Es ſetzte nämlich ein ſeltſames Spiel in dieſem Ausſchuß ein, um die Frage der Rechte als Kriegführende allmählich aus dem Geſichtskreis der Ausſchußmitglieder verſchwinden zu laſſen. Der erſte Anſatz hierzu zeigte ſich bereits in dem briti⸗ ſchen Plan ſelber. In dem britiſchen Plan bildete nämlich die Ge⸗ währung der Rechte Kriegführender einen Teil des Kontrollſchemas und wurde vollſtändig unabhängig von der Frage der Freiwilligenzurückziehung be⸗ handelt. In dem Teil des Planes dagegen, der allein die Durchführung betraf, wurde dieſer fundamentale Gedanke des Planes einfach fallen ge⸗ laſſen. Es wurde jetzt aus rein politiſcher Rückſicht die Gewährung der Rechte Kriegführender von einer zufriedenſtellenden Durchführung der Zurückziehung der Freiwilligen abhängig gemacht. Unſer italieniſche Kollege und ich haben mit Nach⸗ druck auf die Unſtimmigkeit zwiſchen dem britiſchen zöſiſche Vertreter, eine Erörterung der Frage her⸗ Moskau torpedierte Minen unter Eiſenbahnſchienen Während des Beſuches des engliſchen Königspaares in der nordiriſchen Hauptſtodt Belfaſt kam es bekanntlich an mehreren Orten des der Nähe von Dundalk wurde der Schienenweg der zerſtört. Landes zu ſchweren Terxorakten und Bombenanſchlägen. In durch eine Landmine Strecke Dublin— Belfaſt (Atlantie, Zander⸗M.) Sowjetunion auf ihrem Standpunkt verharre. Dieſe Anregung wurde jedoch wegen ihrer Unlogik von dem deutſchen und dem italieniſchen Vertreter abgelehnt. nagelt Moskaus Die Ausſprache ſchloß ſchließlich mit dem eingangs erwähnten Beſchluß, die entſtandene Lage den Re⸗ gierungen zur Ueberprüfung zu berichten, Schuld feſt den engliſchen Plan!- And die Gründe hierfür ſind klar! Plan und dem Durchführungsvorſchlag hingewieſen und auf der Einhaltung der Reihenfolge, wie ſie von dem Urheber des Planes, der britiſchen Regierung, vorgeſchlagen war, beſtanden. Die Folge waren die ſchwerſten Angriffe in der internationalen Preſſe gegen Deutſchland und Italien, die man einfach be⸗ ſchuldigte, das Problem der Freiwilligenzurück⸗ ziehung umgehen zu wollen und damit den britiſchen Plan zu ſabotieren. In Wirklichkeit lagen die Dinge aber umgekehrt, denn zunächſt einmal war die Zurückziehung der Freiwilligen ja unſer eigener deutſcher Vorſchlag, und durch die willkürliche und zeitlich völlig vage „Abhängigmachung der Gewährung der Rechte Krieg⸗ führender vom Freiwilligenproblem ſollten in Wirk⸗ lichkeit die Rechte Kriegführender in der Verſenkung verſchwinden. Die britiſche Regierung, auf der Suche nach einem Ausweg, ſtellte dann einen„Fragebo⸗ gen“ auf. In dieſem waren die Rechte Kriegführen⸗ der als Teil der Kontrolle nun aber völlig verſchwun⸗ den. Sie wurden dagegen nur noch in dem ſoeben erwähnten, höchſt unklaren Zuſammenhang mit der Zurückziehung der Freiwilligen erwähnt. Es iſt nur zu verſtändlich, daß die deutſche und die italieniſche Regierung daher in der Sitzung über den Frage⸗ bogen ſich erneut für die Feſthaltung an dem eng⸗ liſchen Plan ausſprachen und eine entſprechende Frageſtellung an die Mächte verlangten. Vierzehn Tage hat ſich nunmehr bereits der Aus⸗ ſchuß mit unfruchtbaren Diskuſſionen über die Frage der weiteren Behandlung des Planes abgegeben. Den Höhepunkt bildete am letzten Dienstag eine der ſeltſamſten Spiegelfechtereien innerhalb dieſes Ausſchuſſes, die ich je erlebt habe. In langen Debatten konnte man ſich über ein Do⸗ kument von Fragen, das nach Inhalt und Reihen⸗ folge genaueſtens dem britiſchen Plan entſprach, nicht einigen, um nach viereinhalbſtündiger Des⸗ Celbſt in Paris beginnt man klar zu ſehen! Die Rechtspreſſe wenigſtens ſtellt eindeutig die Verantwortlichkeit Moskaus feſt! (Funkmeldung der NM3.) FEF Paris, 31. Juli. Die Pariſer Morgenpreſſe zeigt ſich hinſicht⸗ lich der Londoner Nichteinmiſchungsbeſprechun⸗ gen recht peſſimiſtiſch. Man betont allge⸗ mein, daß die Gegenſätze, die zwiſchen England und Frankreich auf der einen Seite, Dentſch⸗ land und Italien auf der anderen und nicht zu vergeſſen Sowjetrußland auf der dritten Seite Hbeſtänden, ſo groß ſeien, daß die vorhandene Kluft nur ſchwer überbrückt werden könne. Während die Rechtsblätter zugeben, daß Moskau die größte Verantwortlichkeit an einem etwaigen Schei⸗ tern der augenblicklichen Bemühungen tragen würde, verſuchen die marxiſtiſch und kommuniſtiſch ange⸗ hauchten Organe ſelbſtverſtändlich, Deutſchland und Italien die Schuld in die Schuhe gu ſchieben. „Die rechtsſtehende Zeitung„Epoque“ ſchreibt, die Moskauer Regierung habe durch ihre Haltung die Verantwortlichkeit für einen möglichen Mißerfolg übernommen. Die ſowfetruſſiſchen Forderungen könnten auf keinen Fall anerkannt werden, denn es würde Moskau ſtets ein leichtes ſein, ſpäter au er⸗ „klären, daß die Zurückziehung der Freiwilligen noch cricht endgültig durchgeführt ſei und daß die Aner⸗ kennung der beiden Parteien als kriegführende Mächte daher verfrüht wäre. Die ſowjetruſſiſche Forderung, die marokkaniſchen Soldaten ebenfalls als Ausländer zu betrachten, könne außerdem von Frankreich aus naheliegenden Gründen unmöglich anerkannt werden. Der„Jour“ teilt voll und ganz die Anſicht der „Gpoque“ und bemerkt in einer fetten Ueberſchrift, daß Sowjetrußland den engliſchen Plan torpediere. Das„Echo de Pais“ unterſtreicht ebenfalls die unnachgiebige Haltung Moskaus. Auch der Londoner Berichterſtatter des„Jvurnal“ nimmt kein Blatt vor den Mund, um der Moskauer Regierung die Wahrheit zu ſagen. Alle diejenigen, die bisher noch in Illuſionen über die wahren Ab⸗ ſichten Moskaus ſchwebten, ſeien jetzt aufgeklärt. Sowjetrußlands Haltung könne niemanden über⸗ raſchen, denn ſeit Beginn des ſpaniſchen Bürger⸗ krieges hätten die Moskauer Vertreter ſtets verſucht, den Konflikt auf die anderen europäiſchen Groß⸗ mächte auszudehnen. Sie verfolgten dabei lediglich 7 der 0 einen Erfolg der Welt⸗ ution nur durch einen Kri iſchen. lifiſchen Staaten perſprah. en kazite —————— 2. Seite/ Nummer 347 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe. Samstag, 31. Juli 1937 kuſſion zu beſchließen, den britiſchen Plan ſelbſt, den die Regierungen bereits ſeit 14 Tagen beſaßen, dieſen nochmals zur Stellungnahme zu überſenden. Das Charakteriſtiſche für die herrſchende Einſtel⸗ lung in dieſem Ausſchuß aber beſtand darin, daß es im Grunde belanglos war, welchen Fragebogen man letzten Endes nahm, den engliſchen, öͤen ita⸗ lieniſchen oder die deutſchen Vorſchläge. Lediglich darauf aber kam es an, ob man bereit war, lopal in den Gedankengang des engliſchen Planes, den man angenommen hatte, an ſeine Regierung die eine Frage zu ſtellen: zu welchem Zeitpunkt iſt man bereit, den Spaniern die Rechte Kriegführen⸗ der als Teil der Kontrolle zu gewähren und in welch zeitlicher Verbindung ſollte dieſe Gewährung mit der Frage der Zurückziehung der Freiwilligen gebracht werden? Zur Beantwortung dieſer Fragen waren einige Vertreter aber einfach nicht bereit. Moskaus Sabotage: Den Schleier des Geheimniſſes dieſer 14tägigen Spiegelfechterei zu lüften und endlich deren wahre Urſache zu bekennen, blieb dem Sowjetvertre⸗ ter vorbehalten, der plötzlich erklärte, ſeine Regie⸗ rung könne einem weſentlichen Teil des britiſchen Planes, nämlich der Gewährung der Rechte Kriegfüh⸗ render, nicht zuſtimmen. Eine ſehr bequeme Methode. Man hatte den britiſchen Plan als Diskuſſionsbaſis angenommen und damit auch grundſätzlich die Ge⸗ währung der Rechte Kriegführender. Dann hatte man 14 Tage diskutiert und allerlei taktiſche Kniſſe angewandt, um der Frage der Rechte Kriegführender auszuweichen. Als dann aber endlich Farbe bekannt werden mußte, erklärte man einfach, daß dieſer Teil des bri⸗ tiſchen Planes nicht annehmbar wäre. Die einzig logiſche Folgerung, die ich aus dieſer Handlungs⸗ weiſe ziehen kann, iſt, daß der Welt Sand in die Au⸗ gen geſtreut werden ſollte, und daß man in Wahrheit niemals gewillt war, den britiſchen Plan zu akzep⸗ tieren. Ich muß ſagen, ͤͤaß mir das Verſtändnis für dieſe Verhandͤlungsmethoden fehlt. Hat Franto nicht auch mitzureden? Ich kann an dieſer Stelle nicht umhin, auch noch einmal in aller Oeffentlichkeit auf die Bedeutung hin⸗ zuweiſen, die der Mitarbeit der beiden ſpa⸗ niſchen Parteien bei unſerem Nichteinmi⸗ ſchungsplan zukommt. Schließlich ſind die Spanier an dieſen Fragen ja auch etwas intereſſiert! Ge⸗ neral Franeo iſt ein ſtolzer Patriot. Er iſt der Befreier des Landes von den Mächten der Zerſetzung. Er beherrſcht den größten Teil Spaniens. Was wollten wir nun General Franco vorſchlagen? Wir wollen ihm Kommiſſionen in die Häfen ſchicken, die ihm die Zufuhren zu ſeiner kämpfenden Truppe kontrollieren ſollen. Wir wollen ihm Kommiſſionen ſchicken, die ihm aus ſeiner kämpfenden Truppe die Freiwilligen abtransportieren ſollen. Wir wollen ihm weiter ſonſtige Beſchränkungen ſeiner Souverä⸗ nität zumuten. Glauben Sie wirklich, daß ein ſtolzer Spanier, der im Exiſtenzkampf für das Wohl ſeines Bolkes ſteht, dies alles hinnehmen würde, wenn man ihm nicht zum mindeſten das primitive Recht der An⸗ erkennung der Rechte Kriegführender, Autorität und Macht Se Täuſchen wir uns nicht: Ohne eine ſolche Gegenleiſtung wäre alles dies niemals möglith“ Der Ausſchuß hätte ſonſt leicht wieder eine Ueber⸗ raſchung erleben können.— Ich glaube, man ſollte ſich überhaupt ein für alle⸗ mal darüber klar ſein, daß jede Nichteinmiſchungs⸗ maßnahme dieſes Ausſchuſſes, die ſpaniſches Gebiet berührt oder die die Mithilfe der Spanier erfordert, in Zukunft immer die Gewährung der Rechte Krieg⸗ führender durch die im Ausſchuß vertretenen Staaten bedingt! Die Feſtſtellung der Verantwortlichkeit: Abſchließend möchte ich die Lage jetzt, nachdem wir alle Antworten zum britiſchen Plan äberſehen, wie ſolgt zuſammenfaſſen: Auf der einen Seite haben ſich 26 von den im Ausſchuß vertretenen 27 Staaten zu dem Grundgedanken des britiſchen Planes be⸗ kannt. Abweichende Meinungen beſtehen allerdings noch über den Zeitpunkt, an dem die Rechte Krieg⸗ führender gewährt werden ſollen. Auf der anderen Seite hat ein einziger Staat, nämlich die Sowjet⸗ union, den britiſchen Plan zum Schei⸗ tern gebracht, indem ſie einen ſeiner drei Grund⸗ pfeiler zum Sturz brachte. Dieſe unwiderlegbare Feſtſtellung muß hier gemacht werden. Sowjetruß⸗ land allein hat hierfür die ſchwere Verantwortung vor der Welt zu tragen. Der Grund für dieſe Haltung der Sowjetunion iſt klar: Sowjetrußland hat den ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieg begonnen. Es möchte ihn auch auf ſeine Weiſe beendet ſehen, d. h. mit der Bolſchewiſie⸗ rung Spaniens. Die Nichteinmiſchung iſt die⸗ ſem Ziele hinderlich. Daher lehnt die Sowjetunion die Rechte Krieg⸗ führender ab, wohl wiſſend, daß damit der britiſche Plan ſcheitern muß und der Nichteinmiſchungspolitik ein Schlag zugefügt wird, von dem ſie ſich ſchwer erholen kann. Die Parole Moskaus iſt eben Einmiſchung um feden Preis. Die Maske, die dieſes Spiel verdeckte, iſt mit dem heute hier abgegebenen Beſchluß Sowjetrußlands gefallen. Dies hat vielleicht inſofern ſein Gutes, als die Welt Hdadurch immer klarer ſieht, wer der wahre Stören⸗ fried iſt. Wir Deutſchen wiſſen ſeit langem: Wäre Sowjetrußland nicht da, gäbe es keinen ſpaniſchen Büngerkrieg. Auch die übrige Welt ſcheint auf dem beſten Wege, dies endlich einzuſehen. Der Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß jedenfalls ſollte dieſe Tatſache miemals aus dem Auge verlieren. Die uns vor⸗ liegende ſchriftliche Erklärung der Sowjetunion zu dem britiſchen Plan bedeutet für meine Regierung, eine völlig neue Lage. Ich bin der Aufſaſ⸗ ſung, daß es keinen Wert hat, bei dieſer Sachlage in eine Erörterung der Ginzelheiten der vorliegen⸗ den Antworten einzutreten. Die Stellungnahme meiner Regierung zu dieſer neuen Lage muß ich mir daher nach jeder Richtung vor⸗ behalten.“ Glückwunſchtelegramm des Führers zur Thron⸗ beſteigung König Farouks 1. Anläßlich der Thron⸗ beſteigung des Königs Farouk J. von Aegypten hat der Führer und Reichskanzler dem König ſeine und der Reichsregierung Glückwünſche telegraphiſch üher⸗ mittelt. ri 0 Eden dnb. London, 30. Juli. Im Unterhaus fand am Freitag anläßlich der Vertagung für die Sommerpauſe eine außenpolitiſche Ausſprache ſtatt. Sie wurde vom Oppoſitionsführer Attlee eröffnet, der— wie nicht anders zu er⸗ warten war— die Gewährung der Rechte Kriegfüh⸗ render an die ſpaniſchen Streitparteien ablehnte. Die Anerkennung Francos als kriegführende 5 ſei gefährlich für die britiſchen Inter⸗ eſſen. Er erſuchte die Regierung um eine Verſicherung, daß ſie das Unterhaus zu einer Sonderſitzung zuſam⸗ menberufen würde, bevor ſie ſich auf irgendeine Po⸗ litik einlaſſen werde, die die Gewährung der Rechte Kriegführender an Franco erforderlich machte. Attlee wiederholte dann die bekannte Forderung der La⸗ bour⸗Oppoſition, den ſpaniſchen Konflikt dem Völ⸗ kerbund zur Behandlung zu übergeben,„bevor die Nichteinmiſchungspolitik zuſammengebrochen iſt“. Auch den neuen chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt will Attlee vor den Völkerbund gebracht ſehen. Der konſervative Boothby erklärte, daß ſich die engliſche Regierung von einem Kriege fernzuhalten ſuche, während die Oppoſition den Eindruck erwecke, als ob ſie England in den Krieg treiben wolle. Die engliſche Regierung dürfe nicht über ihre gegenwär⸗ tigen Verpflichtungen gegenüber Frankreich, Bel⸗ gien und Holland hinausgehen. Sie ſei zwar nicht un⸗ intereſſiert an der Tſchechoſlowakei oder an den mit⸗ teleuropäiſchen Ländern, aber ſie ſolle keine weiteren militäriſchen Verpflichtungen übernehmen. Wenn es in Mitteleuropa zu einem Krieg käme, dann dürſe England nicht am nächſten Tage den Krieg gegen die angreiſende Macht erklären. Lloyd Georgegriff die Haltung der Regierung in der Spanienfrage an und machte ihr den Vorwurf, ſowohl hinſichtlich Aethiopiens wie Spaniens von ihrem urſprünglichen Standpunkt abgegangen zu ſein. Das Nichteinmiſchungsabkommen ſei ein pölliger Fehlſchlag geweſen und werde vorausſichtlich ganz zuſammenbrechen. Lloyd George ſchloß ſich dann im weſentlichen den Gedanken Attlees an und for⸗ derte auch ſeinerſeits die Einberufung des Unter⸗ hauſes, wenn Franco als kriegführende Macht aner⸗ kannt werden ſollte. Hierauf erhob ſich der Außenminiſter Eden: der zunächſt auf die Beſchuldigungen Lloyd Georges gegen die Regierungspolitik einging. Wenn Lloyd George erklärt habe, daß es ſehr gefährlich wäre, in der Welt den Eindruck hervorzurufen, England würde unter keinen Umſtänden irgendwelche Schritte unternehmen, ſo ſtimme die engliſche Regierung völ⸗ bilig dieſer Auffaſſung zu. Sie habe aber niemals etwas Derartiges behauptet, ſondern vielmehr das genaue Gegenteil exklärt, Ex wolle in, dieſem Zu⸗ ſammenhang auf ſeine vor einiger Zeit erfolgte Er⸗ klärung über die Umſtände hinweiſen, unter denen England gewiſſe Maßnahmen ergreifen würde. An dieſer Stelle hielt es Lloyd George für an⸗ gebracht, noch einmal die nationalen Befeſtigun⸗ gen bei Gibraltar in die Debatte zu werfen, was Eden mit der Feſtſtellung beantwortete, daß ſich die Regierung der Bedeutung dieſer Frage und ihrer Rechte und Vorrechte ebenſo bewußt ſei wie Lloyd George. Man trage aber nicht zu einer Ver⸗ teidigung dieſer Rechte bei, wenn man durch Vor⸗ ſpiegelung unzutreffender Dinge eine falſche Atmoſphäre ſchaffe. Der Außenminiſter kam hierauf auf die Nicht⸗ ein miſchung zu ſprechen und betonte, daß die engliſchen Vorſchläge als Ganzes ſtün⸗ den oder ſielen. Die engliſche Regierung könne dnb. Tokio, 30. Juli. Auf eine Anfrage im Abgeordnetenhaus über das Nordchinaproblem erklärte Miniſterpräſident Fürſt Konoye, was Japan von China verlange, ſei nicht eine Gebietsabtretung, ſondern ein Zuſammengehen. Mit anderen Worten: China ſoll nicht den Inter⸗ eſſen Japans geopfert werden, ſondern Hand in Hand mit Japan arbeiten, um zur Entwicklung der Kultur des Oſtens ſowie zum Aufbau und Gedeihen in Oſt⸗ aſien beizutragen. Wenn der jüngſte Zwiſchenfall bei⸗ gelegt ſei, beabſichtige Japan, eine grundſätzliche Re⸗ gelung der beiderſeitigen Beziehungen durchzuſetzen. Miniſterpräſident Fürſt Konoye begab ſich nach einer Miniſterkonferenz in den kaiſerlichen Palaſt zur Genehmigung von Maßnahmen, die in der Kon⸗ ferenz für den zweiten Abſchnitt des nordchineſiſchen Konfliktes ausgearbeitet worden waren. In Verbindung mit dem jetzt begonnenen zweiten Abſchnitt des Konfliktes meldet das Hauptquartier der japaniſchen Nordchina⸗Garniſon den Uebergang japaniſcher Truppen über den Yungting⸗Fluß, die Bildung eines Brückenkopfes bei Tſchangſintien ſo⸗ wie das Auftauchen von Vorpoſten nach Norden mar⸗ ſchierender Zentraltruppen. Damit ſei vermutlich die Gefechtstätigkeit mit den Zentraltruppen aufgenom⸗ men. Nanking ſieht die Sage als. untragbar an unb. Schaughai, 30. Juli. Zuſtändige Kreiſe in Nanking ſind der Auf⸗ faſſung, daß die von den Japanern geſchafſene militäriſche Lage in Nordchina für die chineſiſche Außenpolitik uutragbar ſei. Die Schaffung einer 88 japaniſchen—— 65 Ausſchaltung des chineſiſchen ärs und die Sitbang eiube mehs ader wenlges kelbhünkinen Hitzige Spaniendebatte im Anterhaus: irgendeiner größeren Abänderung, durch die das Gleichgewicht der Vorſchläge geſtört würde, nicht zuſtimmen. Wenn der Plan angenommen werde, dann würden die Beſorgniſſe der Oppoſition be⸗ ſeitigt werden. Denn ſeine Annahme würde be⸗ deuten, daß die Rechte Kriegführender nur unter dem in dem Plan niedergelegten Bedingungen gewährt werden könnten. Es ſei die Abſicht der britiſchen Regierung, die Nichteinmiſchung ſolange fortzuſetzen, ſolange die Nationen Europas als Ganzes bereit ſeien und den Wunſch hätten, dasſelbe zu tun. Eden befaßte ſich dann eingehend mit den Forderungen der Oppo⸗ ſition, deren Argumente dazu angetan ſeien, einen Vorbeugungskrieg zu rechtfertigen. Die von der Op⸗ poſition befürwortete Politik würde nicht die Neu⸗ tralität und nicht die Zurückziehung eines Ausländers aus Spanien zur Folge haben. Sie würde auch nicht den Wunſch erfüllen, daß Valencia den Krieg gewinnen ſolle. Der Wunſch der Labour⸗Party, daß General Frauco nicht gewinnen dürfe, könne nur durch eine einzige Methode erfüllt werden, nämlich durch die aktive Beteiligung Englands an den Feindſeligkeiten mit allen ihren Folgen. Das ſei eine Politik, die weder die Regierung noch das Volk einſchlagen wollten. Er könne, ſo fuhr Eden fort, ſich kaum vorſtel⸗ len, wie unter den gegenwärtigen Umſtänden Der Plan iſt ein unabünderliches Ganzes“ Angriffe der Oppoſition gegen den Außenminiſter— Eden über die gefährdete Nichteinmiſchung die Nichteinmiſchung gerettet werden könnte, wenn der engliſche Plan ſcheitern würde. England würde den Zuſammenbruch der Nichtein⸗ miſchung bedauern. Er würde eine völlig neue Lage ſchaffen, in der alle Grenzen offen und alle Hinder⸗ niſſe für Menſchen⸗ und Materiallieferungen beſei⸗ tigt wären. Er könne nicht mitteilen, welches unter ſolchen Umſtänden die Politik der engliſchen Re⸗ gierung ſein werde. Sie würde offenſichtlich von den Umſtänden des Zuſammenbruches abhängen. Wenn die Regierung die Lage für ſo ernſt hal⸗ ten ſollte, daß ihr eine Einberufung des Parlaments notwendig erſcheine, dann würde ſie den Sprecher des Unterhauſes hierzu ermächtigen. Vielleicht werde die Lage ſich plötzlich ändern. Aber er ſelbſt halte es für wahrſcheinlich, daß dies nicht der Fall ſein werde. Lloyd George fragte hier den Außenmini⸗ ſter, ob das Parlament einberufen würde, wenn man die Rechte Kriegführender für Franco zuge⸗ ſtehen wollte. Eden antwortete, daß er keine dies⸗ bezügliche Verſicherung abgeben, ſondern nur wie⸗ derholen könne, daß die engliſche Regierung nicht die Abſicht habe, irgendwelchen Abänderungen ihrer Nichteinmiſchungsvorſchläge zuzuſtimmen. Der Gang der Ereigniſſe werde nicht nur von England ab⸗ hängen, und die engliſche Regierung werde ſicher⸗ lich mit anderen Ländern und mit der franzöſiſchen Regierung in Rückſprache über die einzuſchlagende Politik eintreten. London will es weiter verſuchen Trotz der Enttäuſchung hat man die Hoffnung auf Einigung nicht ganz aufgegeben! dub London, 31. Juli. Zu dem Ausgang der geſtrigen Sitzung des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes ſchreibt der diplonitiſche Korreſpondent von Reuter, die britiſche Regierung ſei vor allem bemüht, die Tür ofſenzuhalten. Zu dieſem Zweck hoffe man, daß weitere Erläuterungen der deutſchen, der italieniſchen, der portugieſiſchen und der ſowjetruſſiſchen Antwort beigebracht würden, und daß die endgültigen Anſichten der Regierungen nicht jede Möglichkeit eines Kompromiſſes ausſchlie⸗ ßen würden. Das Moskauer Manöver und die engliſche Preſſe Nach der Vertagung des Londoner Ausſchuſſes (Funkmeldung der NM3Z.) + London, 31. Juli. Der größere Teil der Londoner Morgenpreſſe iſt in der Behandlung und Beurteilung des Ergebniſſes der geſtrigen Sitzung des Hauptautsſchüſſes des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes ziemlich zurückhaltend. Im⸗ merhin ſprechen die meiſten Blätter von einem neuen Stillſtand in den Verhandlungen. Auffallend iſt, wie weitgehend die Preſſe es ver⸗ meidet, die Haltung Sowjetrußlands, die allein für die erneute Unterbrechung in den Verhand⸗ lungen verantwortlich iſt, an den Pranger zu ſtellen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ ſchreibt u.., Sowjetrußland habe, wie vor⸗ auszuſehen war, das Nichteinmiſchungsabkommen dem Zuſammenbruch in gefährlicher Art und Weiſe nahegebracht. Der Korreſpondent macht ſich die Worte des deutſchen Vertreters zu eigen und meint, 26 von den 27 Nichteinmiſchungsſtaaten hätten den britiſchen Plan gebilligt. Sowjetrußland aber ſtehe allein da. Erklärungen des japaniſchen Regierungschefs: Was will FJavan von China? Keine territorialen Groberungen, ſondern nur Zuſammenarbeit! Regierung unter japaniſchem Einfluß in Pei⸗ ping könne nicht zugelaſſen werden. Am Freitag ſäuberten die japaniſchen Truppen die Umgebung Peipings von den Truppen der 88. Diviſion und ſtießen nach Südweſten bis Tſchangh⸗ ſintien vor. Sie nahmen vollen Beſitz von Tientſin einſchließlich der Chineſenſtadt. Landungstruppen japaniſcher Kriegsſchiffe nahmen Taku ein. Die japaniſchen Streitkräfte ſind jetzt im Weſten durch weitere 4000 Mann und im Oſten durch Verſtär⸗ kungen aus Schanghaikwan vergrößert worden. Chineſiſche kulturelle Kreiſe ſind beſtürzt über die am Donnerstag und Freitag erfolgte Zerſtörung der Nankai⸗Univerſität in Tientſin, einer der größten und älteſten modernen Univerſitäten Chinas, die von den Japanern als Zentrale für die antijapaniſche Bewegung angeſehen wurde. Auch die Nankai⸗Mäochen⸗ und ⸗Mittelſchule wurde ein Opfer von Fliegerbomben. Der japaniſche Marineattaché in Nanking, Honda, ſprach beim Vizekriegsminiſter und bei dem Marine⸗ miniſter vor und erklärte, das dͤritte japaniſche Ge⸗ ſchwader, das in den chineſiſchen Gewäſſern ſtationiert ſei, hätte Maßnahmen ergriſſen, um eine Ausdeh⸗ nung der Kriſe in Mittel⸗ und Südchina zu verhin⸗ dern. Sieben japaniſche Bombenflugzeuge warfen am Freitagnachmittag Bomben auf Paotingſu, die Haupt⸗ ſtaoͤt der Hopei⸗Provinz, die damit zum erſten Male angegriſſen wurde. Das Hauptziel der Flugzenge war der Bahnhof, der jedoch nur geringen Schaden erlitt.— Der Landesverband der Chineſiſchen Frauen⸗ vereinigungen hat an alle Frauenverbände der Welt ein Telegramm gerichtet, in dem er der Hoffnung Ausdruck gibt, daß die Frauen aller befreundeten Nationen ihre moraliſche Unterſtützung zur Geltung bringen Der Korreſpondent ſchreibt abſchließend, niemand könne ſich eine klare Vorſtellung darüber machen, welche neuen Schritte unternommen werden könnten, um das Nichteinmiſchungsabkommen wirkungsträch⸗ tig zu erhalten. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ iſt der Anſicht, daß der britiſche Plan praktiſch bereits tot ſei. Wenn man ihn noch nicht gänzlich getötet habe, ſo lediglich, weil nie⸗ mand den Mut gehabt habe, ihm den Todesſtoß zu verſetzen. So habe denn die Anregung Lord Ply⸗ mouths, die Sitzung zu vertagen, Dankbarkeit aus⸗ gelöſt. Seine Erklärung, daß dies zwecks weiterer Aufklärungen notwendig ſei, nennt der Korreſpon⸗ dent illuſoriſch. Die Lage ſei im Gegenteil ſehr klar. Sowietrußland ſei entſchloſſen, den Plan zu töten, 1 0 aber nicht die Verantwortung hierfür zu ragen. 1 Arabiſche Deukſchrift an den Mandatsausſchuß dnb. Genf, 90. Juli. Die nach Genf entſandte Abordnung des Arabi⸗ ſchen Hohen Rates hat dem Mandatsausſchuß eine Denkſchrift überreicht, in der die Vorſchläge des Peelberichtes noch einmal eingehend kritiſiert wer⸗ den. Es ſei eine merkwürdige Rechtsauffaſſung, wenn man den Juden Eigentumsanſpruch an einem Lande dͤeshalb zugeſtehe, weil ihre Vorfahren es vor 2000 Jahren bewohnt hatten. Der Unterſuchungsausſchuß könne ſich nicht das Recht anmaßen, den Juden den bedeutendͤſten und fruchtbarſten Teil Paläſtinas an der Küſte und im Norden des Landes zuzuteilen und 100 000 Araber unter jüdiſches Joch zu bringen. Das Eiſenbahnunglück in Frankreich Die Zahl der Todesopfer auf 29 erhöht (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 31. Juli. Die Zahl der Todesopfer des ſchweren Eiſen⸗ bahnunglücks bei Villenenve⸗St. Georges hat ſich inzwiſchen auf 29 erhöht, nachdem zwei der Schwerverletzten geſtorben ſind. Leider muß da⸗ mit gerechnet werden, daß noch weitere Schwer⸗ verletzte nicht am Leben erhalten werden können, ſo daß die endgültige Bilanz des Unglücks noch nicht abgeſchloſſen werden kann Die franzöſiſche Preſſe kritiſiert lebhaft die aus⸗ gedehnte Verwendung hölzerner Perſonenwagen im Fernverkehr und begrüßt den Beſchluß des Miniſter⸗ vates, wonach inzwiſchen zurückgezogene Aufträge auf ſtählerne Waggons neu erteilt werden ſollen. Die Unterſuchung des Unglücks bei Villeneuve⸗ St. Georges, das nach der Eiſenbahnkataſtrophe von Lagny im Dezember 1933, bei der 199 Menſchen den Tod gefunden haben, das bisher ſchwerſte in Frank⸗ reich iſt, hat einwandfrei ergeben, daß die Weichen⸗ ſteller allein verantwortlich ſind. Der Chef des Blockhauſes hat von ſich aus bereits zu⸗ gegeben, daß er die Schuld trage, da er die Umſtel⸗ lung der Weiche erſt in dem Augenblick vorgenommen habe, als die Räder der Lokomotive bereits zur Hälfte über die Weiche hinweggefahren war. Die beiden Weichenſteller ſind deshalb wegen fahrläſſiger Tötung unter Anklage geſtellt worden. Sie wurden jedoch vorläufig auf freiem Fuß belaſſen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich fär Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich fün Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung. Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Frig Bode Lokaler Teil: i. B. E,. W. Fennel-Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilberdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen! Jakob Fa ude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Perleger: Neue Mannbeimer geitun Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 8 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 Junt 1987: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. 8 2306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur ber biückporto Der Paläſtinaplan 4* — *2 * Nene Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Die Siadiseiie Mannheim, 31. Juli. Am Samstagmittag. Gegen 12 Uhr fangen die Damen an träumeriſch ins Weite des Hinterhofs zu ſchauen, und verfallen in Gedanken darüber, wo der Wildwein an der Mauer von gegenüber wohl herkommen mag, und wenn der Stubenälteſte aus dem Vorzimmer gar drin beim Chef iſt, dann rennen ſie gleich ans Fen⸗ ſter, um nach der goldigen Angora von der alten Frau Müller zu ſchauen. Bei der Gelegenheit kom⸗ men ſie auf Kanarienvögel, Kater und gewöhnliche Katzen, Dackel und was ſie alles freſſen und kaputt machen, Pferde und Reitwünſche und Wagen zu ſprechen.. Huſch huſch ſitzen ſie wieder auf den Plätzen; denn„der Alte“ naht. Die Herren ſind nicht viel anders. Die Leicht⸗ athleten haben jetzt das große Wort, Kenner von Zeiten und Formen, Techniken des Laufs und des Hochſprungs. Die reden recht ungeniert; aber andere haben den Sport längſt hinter ſich, und ſind auch dur das unvorhergeſehen gute Wetter überraſcht wor⸗ den, woher ſo ſchnell noch was Nettes nehmen für's Paddelboot? Die Konkurrenz iſt in den letzten Jah⸗ ren ſo groß geworden, hat man da Ausſichten mit ſo einem ſpäten Angebot? Sie flüſtern und gucken im Notizbüchel nach, da ſtehen ſie alle. Aber ein⸗ zelne haben ein Kreuz hinter der Fernſprechnum⸗ mer, das bedeutet verlobt oder ſo⸗gut⸗wie. Ob man mal telephoniert und anfragt, wann heute der Mond aufgeht? Alſo wird getuſchelt und geſprochen und beraten, die Arbeit hört langſam auf, und die Oberen im in⸗ neren Zimmer ſchicken ſich drein; denn in der Stati⸗ ſtik ſteht bewieſen, daß die Arbeitskurve Samstags rapide ſinkt, beſonders bei ſchönem Wetter, und ganz beſonders, wenn es ſo überraſchend kommt. Es gibt natürlich auch welche die ſchaffen auch jetzt noch wie die Wilden, und brummen bös, wenn man ſie ſtört mit albernen Fragen über Kino und Stamm⸗ tiſch. Die wollen am Montag in Ferien, und müſſen auf jeden Fall die Zeichnungen fertigkriegen, ſonſt macht einem der Kaffer von Kollege den größten Blödſinn rein. Und dann haben wir doch morgen wieder den Erſten, das iſt nicht für jedermann ſo er⸗ freulich, wie es ſich anhört, mit Auszahlung von Ge⸗ hältern und Prozenten. Manch einer ſitzt und ſchwitzt und ſtöhnt über die Abrechnung:„Wüßt ich jetzt bloß, obs morge widder onneres Wetter gibt, dann oͤhät ich jo den anzen Krom hieſchmeiße!“ Unruhe iſt in der Staoͤt, dieſe Himmelsbläue hat uns alle aufgeweckt wie der erſte Frühlingstag mit Vogelgezwitſcher. Es muß was geſchehen, Wen kann man noch anpumpen? Es muß eine Partie gebildet werden, es muß eine Flotte zuſammenge⸗ ſtellt, eine Kavalkade auſgebaut werden, mit der man die Zeltplätze der Umgegend, die Strandͤbäder in Oſten und Weſten abſtreift. Wer aber ſchon vor⸗ geſorgt hat und iſt gar feſt verpflichtet durch Bund der Treue oder des Eherings, der füllt den Ruck⸗ ſack, den Wagenkoffer, und kauft Konſerven mit abenteuerlich⸗rätſelhaften Namen und Schildern, nebſt Wein und Trockeneis. Schon früh ſind die Planken von Wagen leer, bevölkert ſind alle Wege und die Ufer der Flüſſe. Aber doch bleibt noch mancher, wie ich, in den Kaffeehäuſern ſitzen, ſtudiert Proſpekte und Zug⸗ tabellen und ruft Freunde und Freundinnen an, die alle weg ſind. Unſere einzige Hoffnung und Freude bleibt ſchließlich die erſte Wolke, die ge⸗ wohnten, abermaligen Wetterumſchlag ankündigt und Rückkehr zu Regen und W 4 E. Elk, —— ** Treue im Dienſt Sonntag, 1. Auguſt, kann Frl. Anna Mohra, Pförtnerin des Wöchnerinnen⸗ aſyls des Luiſenheims, C 7, 4, auf eine Bjährige Tätigkeit zurückblicken. Herzlichen Glückwunſch! u Hohes Alter. Eine alte Mannheimerin, die ſeit vielen Jahren treu die NMz lieſt, Frau Sophie Kramer, geb. Rub, U 2, 3, feiert am Sonntag ihren 81. Geburtstag. Wir gratulieren untergebracht. Die Bewohner haben ihnen einen herzlich! überaus herzlichen Empfang bereitet. eeee eeee Marktregelunga e Forſt⸗n Holzwirtychaft Holzfachleute tagten in Mannheim— Von den großen Aufgaben des Vierjahresplanes ſind der deutſchen Forſt⸗ und Holzwirt⸗ ſchaft beſonders wichtige zugemeſſen worden. Ohne die früher ſehr erheblichen Holzeinfuhren ſoll ſie den geſtiegenen deutſchen Holzverbrauch decken und dafür ſorgen, daß die Maßnahmen des Vierjahresplanes, ſoweit ſie ihr Gebiet betrefſen, reibungslos erfüllt werden. Das verlangt einerſeits die vollſte Einſatz⸗ bereitſchaft eines jeden Holzerzeugers, ⸗Bearbeiters und Verteilers, anderſeits aber eine ſtraffe Ord⸗ nung, die es verhindert. daß privater Egoismus die Bedarfskonjunktur zum Schaden der Geſamtwirtſchaft ausnützt. Um beides zu erreichen und die Holzwirtſchaft auf ihre neuen Aufgaben auszurichten, wurde ähnlich wie in der Landwirtſchaft eine Marktordnung eingeführt und zu ihrer organiſatoriſchen Durchführung die Marktvereinigung der deutſchen Forſt⸗ aind Holzwirtſchaft geſchaffen. Sie iſt ein Kontrollorgan des Reichsforſtmeiſters, der ſich ihrer für marktpolitiſche Zwecke bedient. Ohne Rückſicht auf Ländergrenzen iſt ſie bezirksweiſe in ſogenannte Außenſtellen eingeteilt, welche die erlaſſenen Verordnung durchführen. Die vielſeitigen, neuen Aufgaben dieſer Markt⸗ vereinigung veranlaßten die Außenſtelle 10, Sitz Wiesbaden, am Freitag nachmittag die Holzerzeuger, ⸗verteiler und ⸗bearbeiter der ihr unterſtehenden Kreiſe Mannheim, Heidel⸗ berg, Mosbach, Sinsheim, Wiesloch und Bruchſal nach Mannheim in das„Deutſche Haus“, C 1, 10, zu einer Verſammlung zu laden, um ſie über Organiſation und Arbeit der Marktvereinigung näher zu unterrichten. Außer den in ſtattlicher Zahl erſchienenen Beteiligten wohnten der Zuſammen⸗ kunft Forſtmeiſter Nücker, Gauamtsleiter Wei⸗ ler, der Geſchäftsführer der Fachgruppe Holz⸗ handel Wiesbaden, Böhm, Vertreter der RBG. Holz und der Handelskammer bei. Die Bedeutung der Marktordnung Nach begrüßenden Worten ſprach Oberforſtmeiſter Bispinck in Vertretung des Leiters der Außen⸗ ſtelle 10 über die Bedeutung der neuen Marktord⸗ nung. Sie will die Beziehungen zwiſchen den Holz⸗ erzeugern, Bearbeitern und Verteilern unter geſamt⸗ wirtſchaftlichen Geſichtspunkten regeln und die libera⸗ liſtiſche Unordnung auch in der Forſt⸗ und Holzwirt⸗ ſchaft beſeitigen. Als organiſatoriſche Vorausſetzung dafür wurde die Marktvereinigung geſchaffen, die insbeſondere das Gleichgewicht zwiſchen den einzel⸗ nen Zweigen der Holzwirtſchaft herzuſtellen hat. Der Ausrichtung auf den Vierjahresplan Bedarf an Holz muß in ein richtiges Verhältnis zum Angebot geſetzt werden. Das wird durch eine planmäßige Holzverteilung angeſtrebt, die eine der Hauptaufgaben der Marktvereinigung iſt. Ein gebundenes Preisſyſtem ſoll die Erfüllung dieſer Aufgabe gewährleiſten. Der deutſche Wald hat die Auſgabe, der Wirt⸗ ſchaft das notwendige Holz zu liefern. Der Bearbei⸗ ter muß es verluſtlos weiterverarbeiten, der Handel ebenſo verluſtlos an den Verbrauch heranbringen. Wenn alle Beteiligten im vollen Bewußtſein dieſer Forderungen arbeiten, wird die Holzwirtſchaft ihre Aufgabe im Vierjahresplan erfüllen können. Die Durchführung In eingehender Weiſe erläuterte ſodann der Geſchäftsführer der Außenſtelle 10, Herr Kü⸗ ſter, in welcher Weiſe die Marktvereinigung die Marktoroͤnung durchführt und ihre Maßnahmen vor⸗ bereitet. Er ging von der Zunahme des Holzbedarfs beim Neuaufbau des Reiches aus und wies darauf hin, daß heute mit den kleinſten Mengen gerechnet werden müſſe. Jedes„Hamſtern“ wird rüchſichtslos unterbunden, gehamſterte Beſtände werden an not⸗ leidende Gebiete überwieſen. In gründlicher Weiſe wird die Rohholzzuteilung für das Forſtwirtſchaftsjahr 1937/38 vorbereitet. Mit ihr, wie überhaupt mit der ganzen Marktregelung, wird keine Zwangswirtſchaft angeſtrebt, ſondern ledͤiglich eine plaumäßige Lenkung des Wirtſchaftsgutes Holz. Die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Betriebe bleibt ſoweit als möglich erhalten, wie es auch Sache der Betriebe bleibt, wo und wie ſie ſich das Holz beſchaffen. Lediglich für den ſogenannten Spitzen⸗ ausgleich, zur Beſeitigung von Mängeln in beſtimm⸗ ten Gebieten und zur Regelung der Preisfrage ſchaltet ſich die Marktvereinigung ſtärker ein. Das⸗ ſelbe gilt im Hinblick auf die Neugründung und Erweiterung von Betrieben, die genehmigungspflich⸗ tig iſt, damit reine Konjunkturgründungen unter⸗ bunden werden. Die Marktvereinigung will eine Geſundung der holzwirtſchaftlichen Verhältniſſe ſchaffen, an der mitzuarbeiten jeder eimzelne auf⸗ gerufen iſt. Nachdem noch Herr Böhm für die Fachgruppe Holzhandel ergänzende Ausführungen über die Fra⸗ gen der Verteilung gemacht hatte, wurden in einer regen Ausſprache wichtige Einzelfragen geklärt. Die erfolgreich verlaufene Tagung trug dazu bei, die Zuſammenarbeit der Forſt⸗ und Holzwirtſchaft der badiſchen Kreiſe mit der Marktvereinigung feſter zu geſtalten und ſie auf ihre neuen Aufgaben auszurichten. i — ————————————————————————————— Badens Sänger am Ziel In Breslau eingetroffen Aus Breslau wird uns gemeldet: Die beiden Sonderzüge aus Baden ſind am Freitagnachmittag in Breslau angekommen. Ein Vertreter der Feſt⸗ ſtadt widͤmete den Sängern, die alle die weite Fahrt gut überſtanden haben, einen herzlichen Willkom⸗ mensgruß, für welchen der Sängergauführer Karl Schmitt dankte. Umrahmt war dieſer erhebende Empfang dͤurch Vorträge einer Muſikkapelle und ge⸗ meinſame Geſänge. Eine aus Bühl gebürtige Ba⸗ denerin, die ſeit 20 Jahren in Breslau lebt, hatte es ſich nicht nehmen laſſen, mit einem Korb roter Roſen auf dem Bahnſteig zum Empfang der Lands⸗ leute zu erſcheinen. Nach der Begrüßung fuhren die Sänger in bereitgeſtellten Straßenbahnwagen nach ihren Quartieren, die in einem Vorort in unmit⸗ telbarer Nähe des Stadions und der Felſenwieſe liegen. Der Vorort liegt in einem wunderſchönen ruhigen Parkgelände. Die Straßen tragen die Na⸗ men von Dichtern, Muſikern und Singvögeln. Man hat alſo die Badener nicht nur in einer landſchaft⸗ lich ſchönen, ſondern auch„muſikaliſchen“ Gegend Gerüſte wachſen empor Alsſtellungshallen werden aufgebaut Für die Oberrheiniſche Induſtricausſtellung— Der neue Stadigarten wird ausgebaut Geht man jetzt an den Rhein⸗Neckar⸗Hal⸗ len vorüber, ſo kann man feſtſtellen, daß ein reger Betrieb in ihrer Nähe herrſcht. Gerüſte ſtreben auf dem Freiplatz neben der Halle empor, ſtabile Stangen und Verſtrebungen lagern auf dem Boden, kräftige Arbeiterfäuſte hieven ſie empor und fügen ſie zu einem tragenden Ganzen zuſammen. Um was es ſich hier handelt? Nun, ſelbſtverſtändlich um den Aufbau der großen Ausſtellungshallen für die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Für dieſe Leiſtungsſchau unſerer Wirtſchaft genügt die Rhein⸗Neckar⸗Halle bei weitem nicht und ſo wird neben ihr eine viele tauſend Quadratmeter bedeckende Halle aufgebaut, deren Grundgerüſt jetzt im Ent⸗ ſtehen iſt. Aber nicht nur eine Ausſtellungshalle ſoll entſte⸗ hen. Im Anſchluß an ſie iſt die Errichtung einer etwa 5000 Quadratmeter großen Koͤß⸗Halle für feſtliche Veranſtal⸗ tungen vorgeſehen. Um ihren Bau vorzubereiten, wird augen⸗ blicklich eine Bereinigung des Geländes vorgenom⸗ men. Sträucher und Gebüſche werden entfernt, es wird planiert und eifrig abgeſteckt und in Kürze wer⸗ den auch hier Gerüſte emporſtreben. Dieſe Einebnung des Geländes hat weit über die Ausſtellungszeit hinaus Bedeutung. Sie iſt zu⸗ gleich ein Beitrag zur weiteren Ausgeſtaltung des neuen Stadtgartens, der hier zwiſchen Reichsautobahn, Seckenheimer Straße und Riedbahn angelegt werden ſoll. Wenn die Hallen längſt wieder verſchwunden ſind, wird man daran gehen, das vorgearbeitete Gelände gärt⸗ neriſch umzugeſtaͤlten. Gleichfalls der Weiterführung des neuen Stadt⸗ gartens dient der Abbruch des Hauſes Seckenheimer Anlage 74, mit dem in dieſen Tagen begonnen wird. Das Haus — ein in der Inflationszeit nach„eigenem“ Bau⸗ ſtil errichtetes Gebäude— liegt etwa in Blickrich⸗ tung der früheren„Jägerluſt“ in Riedbahnnähe. Mit ſeiner Beſeitigung wird wieder ein großes Ge⸗ biet für die Zwecke des Stadtgartens erſchloſſen. Aber noch an einer dritten Stelle wird gearbeitet— und zwar ſchon ſeit einiger Zeit: an der alten Secken⸗ heimer Landſtraße. Gegenüber dem Stadion geht ſie rechts von der heutigen Rieoͤbahnunterführung ab. Praktiſche Bedeutung hatte ſie nicht mehr, da die Rieöbahn ihre Verbindung zum Harlachweg hinüber unterbrach. Jetzt iſt man dabei, die Straße abzutra⸗ gen und das Gelände einzuebnen. Hier ſoll künftig ein Zugang zum neuen Stadtgarten und wahrſchein⸗ lich auch ein Parkplatz angelegt werden. Die anfallen⸗ den Erdmengen werden zur Auffüllung der Bau⸗ gruben an der Seckenheimer Anlage benutzt, über die wir bereits berichtet haben. Garagen entſtehen im Siedlungsgebiet Mit der ſchnellen Vorwärtsentwicklung der Mo⸗ toriſierung hat der Bau von Garagen nicht überall Schritt gehalten. Auch in Mannheim beſteht noch eine lebhafte Nachfrage nach guten, ſchnell erreich⸗ baren und erſchwinglichen Unterſtellmöglichkeiten für Kraftfahrzeuge, insbeſondere für private Perſonen⸗ wagen. Erfreulicherweiſe konnten wir in letzter Zeit mehrfach davon berichten, daß der Bau von Groß⸗ garagen voranſchreitet, von ſolchen Garagen alſo, die geeignet ſind, den Bedürfniſſen der Kraftwagenbe⸗ ſitzer ganzer Stadtviertel zu dienen. Woran es jedoch noch häufig mangelt, ſind Ge⸗ nieinſchaftsgaragen, die von den Außen⸗ und Siedlungsbezirken der Stadt ſchnell erreicht werden können. Wo es ſich um Siedlungen und Er⸗ weiterungsgebiete handelt, in denen der Eigen⸗ heimbau überwiegt— wie etwa in Feudenheim, Neupſtheim und der ſüdlichen Lindenhoferweiterung — haben ſich viele Kraftfahrer zwar eine eigene Ga⸗ rage errichten laſſen. Aber es gibt neben dieſen Glücklichen eine bedeutende Anzahl von Eigenheim⸗ beſitzern, die dazu nicht in der Lage waren, häufig, weil die Größe des Bauplatzes die Erſtellung einer Garage nicht erlaubte. Für dieſe Randbewohner liegen, wie geſagt, die meiſten Großgaragen etwas weit entfernt. Im Sied⸗ Iungsgebiet ſelbſt darf aber ſelbſtverſtändlich keine derartige Großanlage erbaut werden. Möglich iſt dies jedoch am Rande der Erweiterungsviertel. Tatſächlich ſind denn auch in neuerer Zeit ſchon ver⸗ ſchiedene größere Garagenbauten in der Nähe von Neubaubezirken entſtanden. Eine recht glückliche Lö⸗ ſung der Garagenfrage hat man nun auch für die Kraftwagenbeſitzer der Almenſiedlung und des ſüdlichen Lindenhofes gefunden. Im Zuſammenhang mit dem neuen Wohnblock an der Speyerer Straße, zwiſchen Schillerſchule und dem Evangeliſchen Gemeindehaus, hat man, unmittelbar an das Lanzſche Fabrikgelände angrenzend, eine neu⸗ zeitliche Großgarage errichtet, die ſich in ihrer An⸗ lage dem Baubild der Umgebung einfügt. Dieſes neue Autoheim am Stadͤtrande enthält in zwei Rei⸗ hen eine große Anzahl von Einzelboxen. Neben der Einfahrt liegt ein Raum für das Be⸗ dienungsperſonal, Abortanlagen ſind vorhanden und auch eine Tankſtelle iſt vorgeſehen. Die blitzſaubere Großgarage wird zum Wochenende eröffnet. Ihre Einrichtung wird von den Kraftwagenbeſitzern des angrenzenden Siedlungsgebietes ſicher dankbar be⸗ grüßt werden, zumal es dort bisher an einer der⸗ artigen Anlage fehlte. Alte Soldaten treſſen ſich Landwehr⸗Aber⸗Treffen in Mannheim Dieſes am 11. und 12. September 1937 ſtattfin⸗ dende Treffen, zu dem die Kameraden aus Baden, Württemberg, Heſſen, aus dem Rheinland, dem weſt⸗ fäliſchen Kohlengebiet, Hamburg und Kiel ſich ſchon überaus zahlreich zur Teilnahme gemeldet haben, verſpricht eine große Wiederſehensfeier zu werden, bei der kein Kamerad fehlen wird. Fürſt Friedrich von Hohenzollern, der mit dem ehemaligen Regi⸗ ment 40 eng verbunden iſt, hat die Schirmherrſchaft übernommen. u Ehrenbezengungen marſchierender geſchloſſener Abteilungen vor Offizieren in fahrenden Kraftfahr⸗ zeugen fallen in Zukunft fort, wie der Reichskriegs⸗ miniſter beſtimmt. Ab 1. September Gerümpelfreiheit 2 Der Reichsluftfahrtminiſter hat als Träger des deutſchen Luftſchutzes Richtlinien für die Entrümpelung herausgebracht, die auf Grund der Entrümpelungs⸗Aktion des Reichsluftfahrt⸗ miniſters durchgeführt werden muß. Jeder Hausbeſitzer oder Mieter eines Bodenraumes wird verpflichtet, Vorſorge zu treffen, daß die Dachböden bis zum 1. Sep⸗ tember tatſächlich entrümpelt werden. Es ſteht den Verpflichteten frei, die Ausräumung in einer ihnen genehmen Form zu vollziehen. Die vom Reichsluftſchutzbund in Gemeinſchaft mit anderen Organiſationen und Fachverbänden geplante Ent⸗ rümpelungsaktion hat lediglich den Sinn, Haus⸗ beſitzern und Mietern die Arbeit zu erleichtern und die Koſten herabzuſetzen. Ihr Ziel iſt, ab 1. Sep⸗ tember die vorgeſchriebene Gerümpelfreiheit der Dachböden ſicherzuſtellen, ferner anläßlich der Entrümpelung freiwerdende Gebrauchsgegenſtände mit Hilfe der NSebedürftigen Volksgenoſſen zu⸗ gänglich zu machen und ſchließlich unter Mitarbeit der Gaubeauftragten für Altmaterialerfaſſung überflüſ⸗ ſiges Altmaterial der Rohſtoffgewinnung zuzuführen. Der Termin der Entrümpelungsaktion wird nach gründlicher Vorbereitung von den nachgeordneten Dienſtſtellen dͤes Reichsluftſchutzbundes im Einver⸗ nehmen mit den beteiligten Dienſtſtellen und Organi⸗ ſationen feſtgelegt. Ueber die Erfolge der Aktion ſollen die Landesgruppen des Reichsluftſchutzbundes bis zum 1. Oktober ausführlich an den Reichsluft⸗ ſchutzbund berichten. Kündigung wegen Ausſchluſſes aus der DAß— keine unbillige Härte Das Arbeitsgericht Stuttgart hatte ſich mit der Klage eines Arbeiters zu befaſſen, der aus der DAc ausgeſchloſſen worden war, weil er trotz mehrfacher Verwarnung es ablehnte, ſeine Mitglied⸗ ſchaft in einem konfeſſionellen Arbeiterverein aufzu⸗ geben. Dem Kläger wurde darauf das Arbeitsver⸗ hältnis friſtgemäß gekündigt. Das Arbeitsgericht hat es abgelehnt, in dieſer Kündigung eine unbillige Härte zu erblicken. Die Deutſche Arbeitsfront ſei die Gemeinſchaft aller im Arbeitsleben ſtehenden Deut⸗ ſchen, der anzugehören Ehrenpflicht ſein müſſe. Da⸗ oͤurch, daß der Kläger durch ſein Verhalten zu erken⸗ nen gegeben habe, daß er keinen entſcheidenden Wert auf die Mitarbeit in dieſer Gemeinſchaft lege, habe ————————— Die SA iſt Träger wehrhaften Geiſtes durch das SA⸗Sportabzeichen. Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Auguſt 1937 er auch gegen die ſich aus der Betriebsgemeinſchaft ergebenden Pflichten verſtoßen. Die„NS⸗Sozial⸗ politik“ ſtimmt dieſen Ausführungen zu. Eine Kün⸗ digung ſei dann nicht als unbillige Härte anzuſehen, wenn ſie durch die Betriebsverhältniſſe bedingt ſei. In einem Betrieb, der geſchloſſen in der DAß ſtehe, gehe aber, wie das Urteil mit Recht betont, das ideelle Intereſſe an der geſchloſſenen und ausnahmslos durchgeführten Zugehörigkeit des Betriebes zur DAß dem perſönlichen Intereſſe des Klägers vor. Das Ferienheim in der Gemeinde Die Zahl der von Verbänden, Unternehmungen oder Organiſationen unterhaltenen Ferienheime iſt gegenüber der der privaten Beherbergungsbetriebe vergleichsweiſe gering. Dennoch können ſie im Ge⸗ genſatz zu den Einrichtungen der DAcF. und der NSV., durch die zuſätzlicher Verkehr geſchaffen wurde, in einzelnen Fremdenverkehrsorten zu fühl⸗ baren Wettbewerbern werden. Deshalb verzeichnet das Beherbergungsgewerbe jetzt mit einer gewiſſen Unruhe die Neigung zur Neugründung ſolcher Heime, die vorwiegend Angeſtellte, Lehrer, Beamte und andere gern geſehene Urlaubsgäſte aufnehmen. Nicht ſelten liegen die Dinge ſo, daß die Gemeinde⸗ behörden an die betreffenden Verbände oder großen Betriebe wegen der Gründung von Ferienheimen herantreten. In jedem Fall empfiehlt es ſich aber zu prüfen, ob der Nutzen, den die Gemeinde aus der Wirtſchaftsbelebung durch ein Ferienheim zieht, nicht durch die damit verbundene Schädigung der Einzelbeherbergungsbetriebe wettgemacht wird. Für die Träger ſolcher Heime oder für Betriebe, die die Errichtung ſolcher Heime planen, beſteht ja auch im⸗ mer die Möglichkeit, den von ihnen Betreuten durch Zuzahlungen die umfaſſendſte Ausnutzung der KDe⸗ Einrichtungen zu geſtatten * Auszahlung von Invaliden⸗ und Unfallrenten. Mit Rückſicht darauf, daß der 1. Auguſt auf einen Sonntag fällt, findet die Auszahlung der Invaliden⸗ — Unfallrenten bereits am Samstag, dem 31. Juli, att. 11˖na 4. Seite/ Nummer 347 * Neue Mannhbeimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Samstag, 31. Juli 1937 Slick auf Lu dwigshafen Die Gartenſtadt wächſt immer noch Rege Bautätigkeit Die Bautätigkeit iſt augenblicklich in der Gartenſtadt Hochfeld, wie der Augenſchein lehrt, noch reger als in den anderen Stadtteilen Ludwigshafens. Im Rohbau fertiggeſtellt ſind zahl⸗ reiche Wohnhäuſer mit Kleinwohnungen, die die G. Farbeninduſtrie unter finanzieller Mitwir⸗ kung ihrer ſozialen Kaſſen errichten läßt, und die ſie zu anerkennenswert niedrigen Sätzen ihren Werkskameraden zur Verfügung ſtellt. Private Wohnhausneubauten wuchſen auch dicht hinter dem Weißdornhag aus dem Boden. Gegenüber der Er⸗ löſerkirche und Hans⸗Schemm⸗Schule geht auch eine Apotheke ihrer Vollendung entgegen. In der Mau⸗ dacher Straße führt der Gartenſtädter Architekt Zwedling eine vielbeachtete Aufſtockung durch. Zur Gartenſtadt gehört nach der Schul⸗, Kirchen⸗, Poſtbezirks⸗Einteilung uſw die Adolf⸗Hitler⸗ S iedlung. Sie iſt ſchon lange über die urſprüng⸗ lich gedachten Grenzen hinausgewachſen und hat ins⸗ beſondere ſchon mehrfach das Weichbild der Stadt Ludwigshafen überſchritten. Wie daraufhin ver⸗ ſchiedene Grundſtücke der angrenzenden Maudacher Gemarkung aus praktiſchen Gründen an Ludwigs⸗ hafen abgetreten werden mußten, ſo hat vor Monats⸗ friſt auch das benachbarte Oggersheim 120 Grund⸗ ſtücke abgeben müſſen, was im weſentlichen der er⸗ wähnten Abrundung der Ludwigshafener Adolf⸗ Hitler⸗Siedlung diente Es handelt ſich dabei alſo nur um eine verwaltungstechniſche Förmlichkeit, die mit der bevorſtehenden Eingemeindung der ge⸗ nannten Nachbarorte nichts zu tun hat Die ein⸗ ſchlägigen Verhandlungen zur dringend notwendigen räumlichen Erweiterung unſerer Stadt ſind noch im Gang und betreffen ja nicht nur Maudach und Oggersheim, ſondern auch Rheingönheim und die Stadt Oppau Wir kommen hierauf zurück, ſobald greifbare Ergebniſſe der Verhandlungen vorliegen. Das Saarpfalz⸗Orcheſter muſiziert Sonderkonzert im Hindenburgpark Im jüngſten Sonderkonzert unſeres Hinden⸗ burgparks fand ſich trotz des nicht allzu freundlichen Wetters eine recht große Kunſtgemeinde ein, die dem Saarpfalz⸗Orcheſter und ſeinem um äußerſt ſaubere und gehaltvolle Leiſtungen erfolgreich bemühten Di⸗ rigenten Ernſt Schmeißer beſonders für die heiteren und leichteren Weiſen dankte, die ſie kredenz⸗ ten. Das Millöckerſche Allerlei aus ſeinen Operet⸗ ten z. B. ergänzte klug die beliebteſte Arie aus dem „Bettelſtudenten“(„Ach, ich hab' ſie ja nur auf die Schulter geküßt“). Mit ihr ſchmeichelte ſich Dr. Richard Rühmekorb tief ein in die Herzen der lauſchenden Hörer. Ebenſo klug ergänzte Schmeißer mit ſeinem Inſtrumental⸗Programm die ſonſtigen Lieder⸗ und Arien⸗Darbietungen des überaus ſym⸗ pathiſch wirkenden heimiſchen Künſtlers, der noch vor wenigen Jahren auf ſüddeutſchen„Bühnen wirkte. Sein ſtimmliches Material beſtrickt weniger rt und Größe als durch hohe Geſgngskultur und ſtark verinnerlichten Vortrag. au kommt geſchmackvolle Auswahl und Zuſammenſtellung der Darbietungen. Nach alledem kein Wunder, daß man auch recht ſelten Gehörtes kennenlernte(3. B. die beiden Spielmannslieder von Lorleberg), und daß der mit ſtarkem Beifall geehrte Sänger nicht ohne Zugaben davonkam. Dr. Fritz Haubold. Geſegneteg Alter. Den 73. Geburtstag feierte geſtern Frau Anna König, Witwe, geb. Kraut, Kanalſtraße 28, in aller wünſchenswerten Rüſtig⸗ keit. Herzlichen Glückwunſch! Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Samstag Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Konzert des Saarpfalz⸗ Orcheſters. Abends Doppelkonzerte zur Erbſſnung des Kolonial⸗Volksfeſtes. Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20.30 Uhr Feſt⸗ abend des Reichskolonialbundes unter Mitwirkung des Muſikzugs der 10. SS⸗Standarte, der Sängergruppe Lud⸗ wigshafen, Untergruppe Süd(Leiter: Hauptlehrer Um⸗ lauf). .üend am Sonntag Haupttag des Kolonial⸗Volksfeſtes: 6 Uhr allgemeines Wecken; Tagung im„Pfälzer Hof“; 11 Uhr Gefallenen⸗ Ebrung auf dem Hauptfriedhof; 12.30 Uhr Aufſtellung des großen Feſtzugs auf dem Neuen Marktplatz; An⸗ ſprache des Kreisleiters Kleemann in der Großen Halle des Hindenburgparks; Fortſetzung der ſportlichen Wett⸗ kämpfe; 22 Uhr Lampionzug und Tanz. 5 5 An beiden Tagen: im Hindenburgpark: Ab Samstag um 2⁰—5 Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehans Vaterland: Konzert und Tanz. Rheinſchiffs⸗Gaſtſtätte„Kurpfalz“: Konzert und Tanz. Pfalzban⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Eintritt frei! Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Hardenburg: Samstag 20—23 Uhr„Die Rabenſteinerin“. Sonntag 16 Uhr„Der Kurſürſt führt den Bock“. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“. Ufa⸗Rheingold:„Land der Liebe“.— Union⸗Theater: „Meuterei auf der Bounty“.— Palaſt⸗Lichtſniele:„Spiel an Bord“.— Atlantik:„Der Hund von Baskerville“.— Alhambra Mundenheim:„Die graue Dame“. Samstag: Nachtvorſtellung„Kreuzweg einer Liebe“. Sonntag, 14 Uhr: Kindervorſtellung„Wunder des Fliegens“. 4 5 ikt Was bringt das Heidelberger Wochenende? Wer an dieſem Wochenende nach Heidelberg kommt, wird in der ſchönen Neckarſtadt wiederum eine Fülle künſtleriſcher Veranſtaltungen und unter⸗ haltſamer Darbietungen vorfinden. Der Spielplan der Reichsfeſtſpiele ermöglicht gerade in den drei Tagen vom 31. Juli bis 2. Auguſt den Beſuch von dͤrei verſchiedenen Werken. Am Samstag, dem 31. Juli, wird Shakeſpeares Tragödie„Romeo und Julia“ gegeben, die ſich ſo vollendet in die Renaiſſance⸗Bauten des Heidelberger Schloſſes ein⸗ fügt; am Sonntag, dem 1. Auguſt, wird die heitere Komödie„Pantalon und ſeine Söhne“ den Schloßhof erfüllen, während am Montag, dem 2. Auguſt,„Götz von Berlichingen“ in Geſtalt von Heinrich George für dieſes Jahr ſeinen Ein⸗ zug in die alte Kurfürſten⸗Reſidenz hält. Für alle Volksgenoſſen, die an der Gunſt des Wetters zwei⸗ ſeln, mag es eine troſtreiche Gewißheit ſein, daß auf jeden Fall, wenn wirklich einmal ein Regenſchauer die Aufführung im Schloßhof vereitelt,„Pantalon und ſeine Söhne“ im Königsſaal ihr luſtiges Trei⸗ ben entfalten werden. „Freunde der Kunſt werden mit Intereſſe erfahren, daß am Sonntag, dem 1. Auguſt, im Kurpfälziſchen Muſeum eine Sonderſchau„Heidelberg und die Angelſachſen“ eröffnet wird, die die viel⸗ ſeitigen geſchichtlichen und kulturellen Beziehungen zwiſchen der alten Hauptſtadt der Kurpfalz und dem britiſchen Reich aufzeigt. Wer nicht drei Abende hintereinander die hohe Kunſt der Reichsfeſtſpiele genießen will, findet bei dem Strandfeſt, das der Verkehrsverein Heidel⸗ berg zuſammen mit den Karnevalsgeſellſchaften und der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ auf dem Neckarvorland vom 31. Juli bis 2. Auguſt veran⸗ ſtaltet, volkstümliche Unterhaltung. Von Samstag bis Montag ſoll es am Neckarſtrand fröhlichen Be⸗ trieb geben, zu dem Fiſcherſtechen, Kübelrennen, Kettenbeleuchtung und Feuerwerk beitragen werden. B553 Abſchiessfeier bei der Kriminalpolizei Dank für treue Pflichterfüllung Nach Erreichung der Altersgrenze ſind die Kri⸗ minal⸗Bezirksſekretäre Otto Langner, Daniel Kniſſel ſowie die Kriminalſekretäre Hugo Wein⸗ del und Fridolin Karrer in den Ruheſtand ge⸗ treten. Aus dieſem Anlaß fand in den Dienſträumen der Kriminalpolizei hier in Anweſenheit des Polizei⸗ direktors und aller Kameraden eine Abſchieds⸗ feier ſtatt, bei der Kriminalrat Stoll den ſchei⸗ denden Beamten den Dank für die in langjährigem aufreibendem Dienſt bewieſene treue Pflichterfüllung und Kameradſchaft ausſprach mit dem Wunſche, daß ſie auch im Ruheſtande die Kameradſchaft wie bis⸗ her aufrechterhalten möchten. Polizeidirektor Hen⸗ ninger ſchloß ſich dieſen Ausführungen für die Staatsbehörde an, während Bezirksſekretär Kniſſel für die in den Ruheſtand getretenen Kameraden für die Ehrung dankte. Nach Ueberreichung von Anden⸗ ken durch die Kameraden und einem„Sieg Heil!“ auf den Führer wurde die ſchlichte Feier beendet. Zum deutſchen Sängerbundesfeſt nach Breslau fuhren am Donnerstagabend 300 Sänger aus Hei⸗ delberg und Umgebung ab. Hausmuſik im Kurpfälziſchen Muſenm. Am heu⸗ tigen Samstag veranſtaltet die Heidelberger Geſell⸗ ſchaft zur Pflege der Heimatkunde die vierte Haus⸗ NSDAP-Mifieilungen Aus parteiamtlichen Bekanntmechungen entnommen Anordnung der Kreisleitung Betr. RPT⸗Teilnehmerliſten Die Liſten der Marſchteilnehmer ſind bis 1. Auguſt in doppelter Fertigung einzureichen. Liſten der Zivilteilneh⸗ mer ſind ſofort einzureichen. Getrennt nach Maſſen⸗ und Priyatqnartiernehmer. Für Privatquartiere können etwa 75 Prozeut der Zivilteilnehmer vorgeſehen werden. Das Kreisorganiſationsamt. Ortsgruppen der NSDAP Friedrichsfeld. 2.., 19.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, Walter und Warte am Goetheplatz. Dienſtanzug(Bluſe) und Fahrrad. Wohlgelegen. Am 31. 7. Antreten ſämtlicher SA⸗Sport⸗ abzeichenlehrging⸗Teilnehmer 17.45 Uhr am OEG⸗Bahnhof. Die übrigen Politiſchen Leiter und Anwärter treten 18.40 Uhr vor der Geſchäftsſtelle an. Seckenheim. Am Sonntag, 13.30 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter an den Planken zum Feſtzug. An alle Ortsgruppen⸗Kaſſenleiter! Die Beitragswertmarken ſowie die Reichsparteitag⸗ Umlagemarken ſind eingetroſſen und müſſen ſofort bei der Kreiskaſſenverwaltung abgeholt werden. Kreiskaſſenverwaltung. Achtung! Zeltlager der H31 Für die Zelt⸗ „lager in Weinheim vom 6. bis 13. und 14. bis 21. Auguſt werden noch Meldungen angenommen. Beitrag.—. „Anmeldungen auf der Banndienſtſtelle Schlageterhaug, Zimmer 63. Nen kehh S Sozialſtelle. Am 31.., 17 Uhr, im Schlageterhaus, Zimmer 67, Monatsappell der Sozialſachbearbeiter. Mel⸗ dungen über Lehrſtellenſuchende, Vermittelte ſowie aus⸗ gefüllte Berufsberatungskarten ſind mitzubringen. Der für Samstag, 31.., feſtgeſetzte Ausmarſch der Streifengefolgſchaft 171 nach Plankſtadt muß aus tech⸗ niſchen Gründen ausſallen. Nächſter Dienſt wie immer Dienstag auf der Sellweide. BDM Schleſienfahrt. Anmeldungen zur Schleſienfahrt des Untergaues vom 7. bis 28. 8. müſſen bis 2. 8. auf dem Untergau, N 2, 4, ſein. Bitte Gruppenſächer ſofort leeren. Feudenheim. 2. 8. Schwimmen im Städt. Hallenbod um 19.45 Uhr. 25 Pfg. Einlaßgebühr. Deutſches Jungvolk Südweſtmarklager! Für das zweite Südweſtmarklager vom 7. bis 16. Auguſt in Offenburg können noch Teil⸗ nehmer gemeldet werden. Lagergebühr 3,50 4. Anmel⸗ muſik im grünen Saal der Romantiker— Kurpfäl⸗ ziſches Muſeum. Sie verſpricht mit dem Programm „Flötenmuſik am Hofe Friedrichs des Großen“ einen beſonderen Genuß. Zu Gehör gelangen Stücke von Telemann, Haſſe, Ramenau, Nardini, Vivaldi, Quantz und Friedrich dem Großen. Toni Seelig (Klavier) und Wilhelm Holſchuh(Flöte) haben die Ausführung übernommen. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Samstag Reichsfeſtſpiele Heidelbera 1937:„Romeo und Julia“, 20.30 Uhr Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“, im Königsſaal). Romantikerfaal, Kurpfälziſches Muſeum: 18.15 Uhr„Flö⸗ tenmuſik am Hofe Frtedrichs des Großen“. ... und am Sonntag: Reichsſeſtſpiele Heidelberg 1937:„Pantolon und ſeine Söhne“, 20.90 Uhr im Schloßhof(bei Regen im Königs⸗ ſaal). Am Montag Reichsſeſtſpiele Heidelberg 1937:„Götz von Berlichingen“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“ im Königsſaal). Samstag bis Montag Strandfeſt am Neckar. Kurpfälziſches Muſeum: Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwort“. Aus den Kinos: Capitol:„Zwei gute Kameraden“.— Kammer:„Zum Tanzen geboren“.— Gloria:„Eskapabe“.— Schloß:„Arzt aus Leidenſchaft“(Samstag: Nachtvorſtellung„Truxa“). — Odeon:„Meuterei auf der Bounty“(Samstag und Sonntag: Nachtvorſtellung„Der Polizeibericht meldet...). Im fiilſswerk„Mutter und find“ liegt unſer Bekenntnis zur deuiſchen mutter ale Trügerin des völkiſchen kebene. oung täglich von 10 bis 11 Uhr und von 16 bis 17 Uhr auf dem Jungbann, Zimmer 79. Achtung, Teilnehmer an der Hochlandfahrt 19371 Sämt⸗ liche Führer des Stammes VI/171, die an der Hochland⸗ fahrt teilnehmen, treten am Montag, 2.., um 18 Uhr, im Hofe des Schlageterhauſes an. Sommerdienſt⸗Anzug. NS⸗Frauenſchaft Feudenheim. Die Beitragsmarken ſind am 2. 8. zwi⸗ ſchen 15 und 17 Uhr bei Frau Reis abzuholen. Humboldt. Die Beitragsmarken ſind am 2. 8. in der Langſtraße 39a abzuholen. Wenn verhindert, Vertretung ſchicken. Käfertal. Die Beitragsmarken ſind am 3.., 20.30 Uhr, in der Geſchäftsſtelle der NSVabzuholen. Bismarckplatz. Die Beitragsmarken ſind ſofort bei Frau Fritz, Tatterſallſtraße 14, abzuholen. Almenhof. Die Beitragsmarken ſind ſofort bei Frau Schwöbel, Streuberſtraße 66, abzuholen. Platz des 30. Jannar. Die Beitragsmarken ſind ſofort bei Frl. Becker, Augartenſtraße 44, abzuholen. Schlachthof. Die Beitragsmarken ſind ſofort bei Frau Kabaki, Schwetzinger Straße 172, abzuholen. Rheinau. Frauen der Nec und des Frauenwerks, heſucht olle das Volksfeſt auf dem SA⸗Platz am 31.., 1. und 2. 8. DAx Kreiswaltung Die Mitgliederbeſtandsmeldungen und Tätigkeitsberichte der Ortsorganiſationswalter ſind ſoſort bei der Kreis⸗ waltung einzureichen. G Druck und Papier. Am Dienstag, 3.., findet die allmonatlich abgehaltene Zuſammenkunft der Altersinva⸗ liden des graphiſchen Gewerbes ſtatt. Es iſt der Wunſch der Altersinvaliden, mit den jüngeren Arbeitskgmeraden, die noch im Beruf ſtehen, die Verbindungen, die durch die frühere Zuſammenarbeit beſtonden haben, aufrecht zu terhälten bzwiwieder aufzufriſchen. Esiſt daher jeder Arbeitskamerad das graphiſchen Gewerbes in Mannheim zu dieſer Zuſammenkunft herzlichſt eingeladen. KBG Nahrung und Genuß. Am 7. 8. findet eine Be⸗ ſichtigung der Reichsanſtalt für Tabakforſchung in Forch⸗ heim ſtatt. An dieſer Beſichtigung können ariſche Betriebs⸗ führer und Gefolgſchaftsangehörige aller Betriebe dͤer Nah⸗ tungs⸗ und Genußmittelinduſtrie teilnehmen. Der Fahr⸗ preis beträgt 3,50 /. Abfahrt am 7.., 12 Uhr, mit Om⸗ nibus ab Paradeplatz. Anmeldung bis ſpäteſtens 31. 7. in 1 10, Zimmer 8. Almenhof. DA⸗Straßenzellen⸗, Zellen⸗ und Block⸗ walter treten am 31.., 19.30 Uhr, geſchloſſen vor der Dienſtſtelle Streuberſtraße 40 an. NSKOV Kameradſchaft Mannheim. Am 1. und 2. 8. veranſtaltet der Reichskolonialbund, Kreisverband Ludwigshafen a. Rh., im Hindenburgpark das erſte Kolonialvolksfeſt. Unſere Mitglieder ſind hierzu eingeladen und bitten wir, das Feſt recht zahlreich zu beſuchen. Näheres über das Programm in der Preſſe. - ,,,,,,,, ,,,,,,——BBBBBBBBB————————————BBBBBB——BBBBBB—————————————————————————————————————————————————————— Gottesdienſi-Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 1. Auguſt 1937 Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Landes; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Speck; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Speck; abends 8 Abendmahlsfeier, Pfr. Speck. Konkordienkirche:.90 Uhr Hauptgottesdienſt, Bikar Siern; 10.45 Vikar Stern:.00 Abendgottes⸗ dienſt, cand. theol. Kaufmann. Chrttuskirche: 8 Frühgottesdienſt, Vikar Weiß: 10 Haupt⸗ gottesdienſt, Vikar Weiß: 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, —.— Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Brenner euoſtheim: auptgotte 2 2 ece.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Bender: 10.45 Kindergototesdienſt, Vikar Bender. Zohanniskirche: 10.00 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Emlein. Lutherkirche:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Walter. Melauchthonkirche: 10.00 Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heſſig; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Stürmer. Gemeindehaus Zellerſtr. 64:.30 Gottesdienſt. Pfr. Heſſig: Auſerſtehungskirche Mannheim⸗Nord:.30 Hauptgottes⸗ dienſt, Vikar Landes; 10.30 Kindergottesdienſt, Vikar Landes. Städt. Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Vikar Doll. iakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. ———— Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Rau:.90 Hauptgottesdienſt, Vikar Rau. Friedrichsfeld:.30 Hauptgottesdienſt, cand. theol. Kraſt. Käſertal: 10.00 Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann: 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Adelmann. Käſertal⸗Süd: 9 Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann. :.30 uptgottesdienſt, Vikar Schmitt; 10.30 9 Südpfarrei, Pfarrer Kühn; 11.15 Kindergottesdienſt der Nordpfarrei, Vikar Schmitt. Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.90 Hauptgottesdienſt Phorrpibar Müller; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrv. Müller. Rheinan: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Lau. Pfingſtberg: 9 Hauptgottesdienſt, Vikar Lau. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Herrenknecht. Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Fichtl; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Fichtl. Pauluskirche Waldhof:.30 Einführung von Pfarrer Ohn⸗ gemach durch Dekan⸗Stellvertreter Pfarrer Mayer, Pre⸗ digt, Pfarrer Ohngemach; 10.45 Kindergottesdienſt. Wallſtadt:.45 Hauptgottesdienſt, eand. theol. Naumann. Wochengottesdienſte: Montag—Samstag.20 Morgenandacht. denheim: Donnerstag.15 Morgenandacht, Vikar Rau. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für Innere Miſſion.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöcklej: Sonntag abend.00 und Donnerstag abend 8 Verſammlg.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag abend 8 u. Donnerstag abend 8 Verſammlung. Freitag abd. 8 Bibelſtunde für jg. Männer. Schwetzinger Straße 90(Stadtmiſſionar Wild): Sonntag nachm. 3 und Dienstag abend 8 Verſammlung.— Neckarau. Fiſcher⸗ ſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag abend 8 und Dienstag abend 8 Verſammlung.— Rheinau, Dän. Tiſch: Sonntag nachm. 3 u. Mittwoch abend 8 Verſammlung.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Donnerstag abend.00 Verſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonntag abend 8 und Freitag abend 8 Verſammlung.— Seckenheim, Kinberſchule: Donnerstag abend 8 Verſamm⸗ lung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag nachm. 3 u. Mittwoch abd. 8 Verſamml.— Feudenheim, Unt. Kinder⸗ ſchule: Sonntag und Dienstag abend 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde;.00 Jugendbund für Mädchen;.15 Wortverkündigung. Dienstag abends.15 Männerbibelſtunde. Mittwoch abend.15 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm..00 Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗ Süb, Dürkheimer Straße 92: Montag abend.15 Wort⸗ verkündigung.— Almenhof, Möuchwörthſtraße: Montag abend.15 Wortverkündigung.— Pfingſtberg, Oſterſtr. 30: Dienstag abend.15 Wortverkündigung.— Neckarau, Rathausſtr. 11a: Freitag abend.15 Wortverkündigung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Friede“, K 4. 10. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; aboͤs. 8 Evangeliſations⸗ vortrag. Mittwoch abend 8 Jugendbund für jg. Mädchen; 8 Männer⸗Bibelbeſprechſtunde. Donnerstag nachm..00 Frauenſtunde; abends 8 Blaukreuzſtunde.— Almenhof, Mönchwörthſtraße 218 bei Reißner: Montag abend.15 Verſammlung.— Pfingſtberg, Strahlenburgſtraße 13: Dienstag abend.15 Verſammlung. Landeskirchl. Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Ingendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ raße 34: Sonntag abend.00 Wortverkündigung(Br. Zimmermann). Montag abend.00 Frauenbibelſtunde. „Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Samstag abend.15 Männerbibelſtunde.— Ingendbund für EC: 1. junge Männer: Freitag abend.18; b) Jungfrauen: Sonntag nachm. 4, Donnerstag abend 8.— Mhm.⸗Feudenheim, Schwanenſtraße 30(Lokal im Hof): Sonntag abend 8 Uhr Wortverkündigung. Mittwoch abend 8 Frauenbibelſtunde. — Waldhof⸗Gartenſtadt, Trommlerweg 33 bei Gültling: Freitag abd. 8 Bibelſtunde.— Wallſtabt, Atzelbuckelſtr. 4: Sonntag abend 8 und Donnerstaa abend 8 Bibelſtunde. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗Gemeinde, Angartenſtraße Nr. 26. Sonntag vorm..45 Predigt, Prediger Neumann; 11 Sonntags⸗ ſchule; abends 6 Predigt, Prediger Neumann. Donners⸗ tag abend 8 Bibelſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft Mannheim, U 3. 23. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Sautter; 10.45 Sonntags⸗ ſchule; abends.30 Predigt. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ ſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauen⸗Miſſionsſtunde; abends 8 Jungmännerſtunde. Freitag 6 Knabenſtunde. Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12. Sonntag vorm..30 Gottesdienſt und Abendmahl, Prediger Reploeg; 11.00 Sonntagsſchule; abends 8 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Uhr Bibel⸗ und Gebetsſtunde. Adventgemeinde Mannheim, J 1. 14. Dienstag abend 8 Bibelſtunde, Römerbrief Kap. 2. Freitag abd. 8 Jugend⸗ ſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule: 10 Predigt. Blaukreuzgruppe Mannheim J. Meerfeldſtraße 44, Hinterh.⸗ Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde.— Mittwoch abend 8 Blaukreuzſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Uhr Frauenſtunde. Die Heilsarmee, O 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; nachm. 2 Kinderverſammlung;.30 Frei⸗ gottesdienſt am Stephanienufer(am Rhein): abends.30 Heilsverſammlung. Mittwoch abend 8 Heilsverſammlg. Freitag abend 8 Heiligungsverſammlung. Die Chriſtengemeinſchaft, I. 2, 11 Bewegung zur religiöſen Ernenerung. Sonntag vorm. 10.00 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder. Mittwoch vorm. 9 Uhr Menſchenweihehandlung. .⸗Katholiſche Kirche Sonntag, den 1. Auguſt 1937 Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche): von 6 an Beichtgelegenb.; 6 Frühmeſſe; 6,45 hl. Meſſe;.90 Sinameſſe mit Predigt: .30 Singmeſſe;.90 Feſtpredigt und levit. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 feierliche Veſper mit Segen; abends.30 Andacht für den Heil. Vater mit Segen. St, Sebaſtian— Untere Pfarrei: früh von 7 an Beichte im 6 hl. Meſſe in der Sakriſtei; im Bürger⸗ ſpital: 7 hl. Meſſe;.90 Singmeſſe; 11 Singmeſſe mit Predigt; im Thereſienkrankenhans: 11 hl. Meſſe mit Predigt; im Thereſienheim, T 5.—3: abends 8 Corp.⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen, Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ elegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 redigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt: nachm...90 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Heiliggeiſtkirche, Mannheim: 5 hl. Meſſe; 6 hl. Meſſa Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt,.15 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe; nachm..30 Corp.⸗ Chriſti⸗Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen. Liebfrauenkirche: von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe; nachm..90 Sakramentale Bruderſchaft. Kath. Bürgerſpital:.90 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſeph, Lindenhof: 6 Uhr Beichtgelegenheit, hl. Meſſe; Predigt; 10 Amt; 11.30 Singmeſſe: abends 7 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft. St. Peter, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Hochamt; 11 Singmeſſe mit Predigt; abends.30 Corpor..⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Andacht. St. Bonifatiuskirche, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe, 8 Singmeſſe mit Predigt: 10.00 Hochamt, 11.30 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Cor⸗ poris⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. St. Nikolaus, Mannheim: 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenh.; 8 hl. Meſſe; 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt; abends .30 Segensandacht. St. Jakobuspfarrei. Neckarau: 6 hl. Meſſe:.45 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe; abends 8 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. St. Franziskuskirche, Waldhof: 6 Frühmeſſe;.30 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 10.00 Hauptgottesdienſt mit Predigt; abends 8 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen. Kapelle der Spiegelfabrik: 9 Amt mit Predigt. St. Eliſabeth, Gartenſtadt: 8 Singmeſſe mit Predigt: 11.00 Kindergottesdienſt mit Predigt. St. Laurentius, Käfertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte;.15 l Meſſe; 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit redigt: abends 8 Segensandacht. St. Bartholomäuskirche, Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit: 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt: 11 Schülergottesdienſt; .30 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsand. mit Segen. t. Anton, Rheinau: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; .90 Amt mit Predigt; abends 8 Corp.⸗Chriſti⸗ ee eeee mit Segen. nheim: 7 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt: 8 .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. 585 Friedrichsfeld:.30 Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; .30 Predigt und Amt; nachm..30 Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen. St. Thereſia vom Kinde Jeſu. Pfingſtberg:—.30 Beichte; .90 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt: nach⸗ mittags.90 Bruderſchaftsandacht;.30 Abendgebet. St. Paul, Almenhof:? Frühmeſſe;.30—.90 Beichte;.90 Singmeſſe mit Predigt, 11 Singmeſſe mit Predigt; nach⸗ mitt, 2 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaft m. Andacht u. Segen. 87 S Käfertal: 7 Frühmeſſe; 9 Amt; abends.90 nöacht. Kapelle Thereſien⸗Krankenhaus: 6.: ing⸗ 98445 1 90 30 hl. Meſſe:.00 Sing vesheim: rühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Pre⸗ digt; nachm..30 Andacht zu Ehren der Hl. Samitte; Andacht in der Bruder⸗Konrads⸗Kapelle(Sieblung).— Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßkirche: Sonntag vorm..30 hl. Meſſe 1 Sprache mit Predigt und—— 8* Erlöſerkirche(Waldhof, Waldſtraße 117): Sonnta bl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt u. eee 7 Spendung der hl. Kommunion;.45 Betſingmeſſe mit 9 — 8 9 6. Seite/ Nummer 345 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 30. Juli 1937 Heumlachtes — So ſeltſam es heute klingen mag: das Zeit⸗ alter des Rokoko, die„galaute Zeit“ der ſchönen Frauen in ihren zierlichen Trachten, hat eine ſchier unüberwindliche Schen vor dem Waſſer empfunden. Gehörte im Mittelalter das Baden zur allgemein üblichen Körper⸗ und Schönheitspflege, ſo wurde es in der klaſſiſchen Epoche der Liebe— durch das Schminken erſetztl Freilich haben, wie das„Daheim“ erzählt,„die georuckten Geſetze des feinen Beneh⸗ mens“, die in Paris die Richtſchnur für den guten Ton abgaben, vorgeſchrieben, daß man ſich wenig⸗ ſtens täglich die Hände waſchen ſolle und gelegent⸗ lich auch das Geſicht. Ludwig XIV., der bekannteſte König des galanten Zeitalters, begnügte ſich damit, morgens Geſicht und Hände mit einem Alkohol⸗ lappen abzuwiſchen. Dasſelbe tat auch die Marquiſe von Pompadour, die aber ſo geſchminkt war, daß ihr der Puder in Schichten von Geſicht und Händen abfiel. Wie wenig man damals in Frankreich auf Sauberkeit hielt, geht aus der ungeheuren Ungezie⸗ ferplage hervor, von der niemand verſchont geblie⸗ ben iſt. Im Bett des Königs wimmelte es von Wan⸗ zen, wie eine zeitgenöſſiſche Chronik behauptet. Nun war es in der galanten Zeit auch nicht einmal leicht, das Geſicht zu waſchen, denn es war ſtets mit Schön⸗ heitspfläſterchen beklebt. Ein Chroniſt ſpottet dar⸗ über:„Ich ſah einen Haufen Weiber, die im Geſicht ausſahen, als hätten ſie ſich ſchröpfen, pieken oder hacken laſſen, denn an allen Stellen, die ſie gern be⸗ ſchaut haben wollten, waren ſie mit kleinen ſchwar⸗ zen Pfläſterchen, mit runden, langen, breiten, ſchma⸗ len, ſpitzen Mücklein, Flöhen und anderen poſſier⸗ lichen, zum Anblick öͤringenden, zum Zugriff zwin⸗ genden Mausfallen beklebt“. Die verſchiedenſten Parfüms, vor allem der Zibetbiſam, wurde von Da⸗ men und Herren überreichlich verwendet, ſogar auf Handſchuhen und Strümpfen. Man umgab ſich wie mit einer Dunſtwolke, der Grund aber war: daß man damit eine kaum vorſtellbare Unſauberkeit ver⸗ decken wollte. 0 — Man ſagt von einem Menſchen, dem es wirt⸗ ſchaftlich nicht gerade gut geht, er kann keine Seide ſpinnen. Ganz ſo wörtlich iſt dieſer Ausſpruch auf das emporſteigende Induſtrieland Japan nicht anzu⸗ wenden. Dieſes Land des Fernen Oſtens befindet ſich ſeit mehreren Jahren in einem grundlegenden wirtſchaftlichen Umſchichtungsprozeß. Auf den Aus⸗ bau einer bedeutenden eigenen Kunſtſeideninduſtrie folgt jetzt der auch aus wehrpolitiſchen Gründen kräftig geförderte Aufbau einer leiſtungsfähigen eige⸗ nen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie. Daß dieſe neuere Entwicklung vielfach zum Nachteil älterer Induſtrie⸗ zweige vor ſich geht, iſt eine Tatſache, die ſich nicht ganz aus der Welt ſchaffen läßt. Die von Jahr zu Jahr in ihrer Bedeutung nachlaſſende Seidenindu⸗ ſtrie, einſt das Rückgrat der japaniſchen Wirtſchaft, iſt aber auch oͤurch die in der Nachkriegszeit mächtig auf⸗ geblühte japaniſche Kunſtſeideninduſtrie ziemlich an die Wand gedrückt worden. Schwankungen in der Mode ſowie nicht zuletzt die große Weltwirtſchaftskriſe ha⸗ ben die Struktur des Seidenmarktes und damit auch „Die Grundlagen einer japaniſchen Seibeninduſtrie un⸗ tergraben, die früher zwiſchen 7“ und 76 des Welt⸗ bedarfes an Seide zu decken vermochte. Ein amtliche japaniſche Statiſtik von 1936 erwähnt insgeſamt 42 000 Seidenſpinnereien und verwandte Betriebe. Gegenüber dem Vorjahre iſt ein neuerlicher Rück⸗ gang um 8,5 v. H. zu verzeichnen. Im Vergleich zum Jahre 1927, in dem noch etwa 83 000 Seidenbetriebe beſtanden, iſt nunmehr bereits eine Schrumpfung um nahezu 50 v. H. eingetreten. Die Mehrzahl der ietzt noch exiſtierenden Betriebe beſteht aus ſehr kleinen Einheiten, von denen Ende 1936 mehr als 82 v. H. ohne maſchinelle Hilfe arbeiteten. Entſprechend der immer weiter zurückgehenden Anzahl der noch täti⸗ gen Betriebe haben auch die Belegſchaftsziffern einen Das Mädchen Elin wird geküßt Roman von Jenny Settler-Könie 6 Am beſten war es, von dieſem heiklen Geſprächs⸗ thema gleich abzulenken. „Wie geht es deiner Familie?“ fragte er.„Was machen deine Frau und Töchter?“ „Danke ſchön“, erwiderte Ponfiek.„Der Junge iſt ſeit dem April bei einem Schloſſer in der Lehre.“ „Was, du haſt auch einen Buben?“ „Ja, der kam noch nach dem Kriege an!— Das iſt ein Lausbub. Ich glaube, dͤer hat bislang mehr Ohrfeigen bekommen, als er Schrauben eingedreht hat.“ Heinrich Friedrich lachte. Er hatte ſehr viel übrig für ſolche Schlingel von vierzehn Jahren, die noch Ohrfeigen bekommen mußten. Auch Ponſiek lachte. Für einen Augenblick war er der alte Ponfiek, der mit einer Flaſche unter jedem Arm— ſie konnten allweil leer ſein— im Unterſtand Polka tanzte, und der immer ruhiger und luſtiger wurde, je dicker die Luft und je aufgeregter die anderen waren. „Aber du hatteſt doch auch Töchter? Wie geht es denn denen? Wie alt ſind ſie jetzt?“ Ponfiek wurde raſch wieder ernſt.„Die Margot iſt in Berlin in einem Büro Sekretärin, und die Irmgard iſt als Haustochter in einem Pfarrhaus in Oſtpreußen—— Ich hätte ſie gern daheim behalten, ſie hat ſolches Heimweh da oben; ſie hätte auch gul bei uns helfen können, meine Frau hat ſo ſchlechte Beine und kann den Haushalt baum beſorgen, aber— „Und da war doch noch eine!“ fragte Heinrich Friedrich beklommen weiter— in dem Bemühen, wieder auf ein fröhliches Thema zu kommen.„Du zeigteſt uns immer ihre Bilder. Es war ſo ein ſüßes kleines Mädchen mit dunklen Locken..“ „Das iſt die Lieſelott“, antwortete Ponfiek düſter. „Ja, richtig, die Lieſelott!— Wir hatten ſie alle mit lieb, die kleine Lieſelott. Wir lachten immer ſo ſehr über ihre vielen dummen Streiche, von denen deine Frau dir ſchrieb. Ich glaube, ſie war uns allen ein Sonnenſchein, die Lieſelott.“ 30 ſtarken Rückgang aufzuweiſen. Gegen das Vorjahr iſt die Geſamtzahl der männlichen Arbeitskräfte um kräfte um 7,8 v. H. auf 297 000 geſunken. Vor zehn Jahren wurden in den japaniſchen Seidenſpinnereien noch 33 735 männliche und 462 000 weibliche Arbeits⸗ kräfte beſchäftigt. * — Es iſt nicht alleg Jägerlatein, was als ſolches angeſehen und belächelt wird. Im Gegenteil— der Forſtmann hat oft Gelegenheit, Merkwürdigkeiten im Leben des ſcheuen Wildes zu beobachten, die er ſelbſt nicht für möglich halten würde, hätte er ſich nicht mit eigenen Augen davon überzeugt. So kann man beobachten, wie die Gemſe ihr Junges vom Tage der Geburt an ganz bewußt für den harten Daſeinskampf in den Steilwänden und Felsklüften des Hochgebirges erzieht, indem ſie ihm die Sprünge vormacht, gelegentlich auch mit einem ſanften„Schub⸗ ſer“ nachhilft oder ein gar zu zaghaftes Kitz einfach über einen Geſteinsvorſprung hinabſtößt. Später, wenn das Kleine erwachſen iſt, ſcheint es gerade umgekehrt zu ſein. In weiten Sätzen eilt es der Mut⸗ ter voraus, blickt ſich jedoch von Zeit zu Zeit um, um zu ſehen, ob die„Alte“ auch nachkommt. In ihren erſten Lebenswochen machen die Gemskitzen oft unfreiwillige Schlittenpartien auf harſchtigem Schnee. Es dauert jedoch nicht lange und ſie emp⸗ finden ſichtliches Vergnügen an dieſem„Sport“. So oft ſich die Gelegenheit bietet, ſetzen ſich daher die älteren Kitze auf ihr Hinterteil und„rodeln“ ein Eis⸗ und Schneefeld herab. Ja— ſogar regelrechte „Watſchentänze“ werden von ihnen aufgeführt, in⸗ dem ſie ſich mitten im Spiel auf die Hinterläufe ſtel⸗ len und ſich gegenſeitig mit den Vorderläufen bear⸗ beiten, daß es nur ſo„patſcht“. Durcheinanderkollern, Anrempeln, Hüpfen, Tollen und Boxen ſcheint über⸗ haupt die Lieblingsbeſchäftigung der ſpringlebendi⸗ gen jungen Tiere zu ſein. * — Zum erſtenmal fährt ein großes Kriegsſchiff den Amazonas⸗Strom hinauf. Es handelt ſich um den britiſchen Panzerkreuzer„Apollo“, der von den Bermuda⸗Inſeln aus eine tauſend Meilen weite Reiſe antritt, die ihn bis weit hinein in den Ama⸗ zonenſtrom, den größten Fluß Südamerikas, führt. Wochenlang hat man das Kriegsſchiff für dieſe Reiſe vorbereitet. Da auf dem Amazonas⸗Strom die In⸗ ſektenplage beſonders fühlbar in Erſcheinung tritt, wurde der„Apollo“ mit einer eigenen Schutzvorrich⸗ tung gegen Moskitos ausgerüſtet. Man hat um den rieſigen Panzerkreuzer ein dünnmaſchiges Netz ge⸗ ſpannt, das jede Art von Inſekten abhalten ſoll. Das Schiff bietet, vom Bug bis zum Kiel vollſtändig in das feine grüne Netz gehüllt, einen merkwürdigen Anblick. Aber man verſpricht ſich von dieſer Maß⸗ nahme, daß die Mannſchaft vor jeglichen Erkran⸗ kungen durch Inſektenſtiehe geſchützt ſein wird. — Es iſt ſehr ſonderbar, daß der arme Hund im Volksmunde herzlich ſchlecht wegkommt. Sein Name dient, allein oder mit ſo ſchmeichelhaften Beiwörtern wie feige, frech, erbärmlich, ſchamlos, miſerabel, räu⸗ dig geſchmückt, als vielgebrauchtes Schimpf⸗ und Un⸗ glimpfwort, und der Lumpenhund, der Satans⸗, der Blut⸗ und der Schweinehund ſind gewiß keine erfreu⸗ lichen, ſondern hundsgemeine Zeitgenoſſen. Und wer für ein lumpiges Hundegeld oder einen erbärmlichen Hundefraß, vielleicht gar bei grimmiger Hundekälte oder ſonſtigem Hundewetter, eine mühſelige Hunde⸗ arbeit verrichten muß, um ſich abends hundsmüde in ſein elendes Hundeloch oon einer Behauſung zu ſchleppen, der führt weiß Gott ein rechtes Hunde⸗ leben. Die paar ſpärlichen Anerkennungen, die der Volksmund demgegenüber ctwa für rührende Treue unſeres braven Vierbeins übrig hat, können die ihm ſonſt allerenden zugefügte Unbill nicht wettmachen. Die ſeit dem 17. Jahrhundert häufiger begegnende, auch heute noch gang und gäbe Redensart„Da liegt der Hund begraben“ will beſagen: Das iſt der Kern der Sache, das Weſentliche, worauf es ankommt; dann aber auch, vielleicht durch das Wort begraben hervor⸗ gerufen, mit leidigem Beigeſchmack: Daran ſtößt ſich die Sache, da liegt die Schwierigkeit. Eine wiſſen⸗ „Sie iſt kein Sonnenſchein mehr!“ erwiderte Pon⸗ fiek rauh und ſieht vor ſich hin.„Auf und davon ge⸗ gangen iſt ſie mit einem Kerl——— Du kannſt es ruhig wiſſen; alle Leute wiſſen es.“ Peinlich berührt und verlegen ſchweigt von Erdmannsdorf. Eine ſolche Sprache war er nicht. ge⸗ wöhnt. Beinahe wäre er zornig geworden auf dieſen Johann Ponfiek, daß er ſo rückſichtslos und unge⸗ ſchminkt über ſeine Familienangelegenheiten ſprach. Mit den Fingern ſchnipſte er ein vorwitziges Stäubchen vom tadellos gebürſteten, blauen Jackett. „Das iſt ganz merkwürdig mit ſo einem Mädel!“ fuhr Ponfiek, mehr zu ſich ſelbſt als zu Heinrich Friedrich ſprechend, fort.„Da wächſt es nun neben dir auf, und es atmet neben dir und es lacht mit dir. Und öu denkſt, du kennſt jedes Fäſerchen in ſo einem Kind, und dann— und dann——“ „Das iſt ein Unglück, Ponfiek, was euch da zu⸗ geſtoßen iſt! Die Liſelott kann gewiß nichts dafür. Es iſt eben etwas gekommen, das ſtärker war als ſie.“ „Nein, Erdmannsdorf, ſo iſt es nicht. Das iſt ja eben das Furchtbare. So iſt es nicht. Sie ſelbſt iſt ſo. — Man hat das gar nicht von ihr gewußt, man hat geglaubt, bei ſolch einem Mädchen ſehe man klar bis auf den Grund. Aber das gibt es gar nicht: man kann ein Kind nie vollſtändig kennen, ſo durch und durch, weißt du, und gerade in einem Mäochen kennt man ſich niemals aus.“ „Ich glaube, ich kenne doch ſo ein Mäochen, bei dem man bis auf den Grund ſehen kann!“ murmelte Heinrich Friedrich langſam. Ponfiek ſchaute raſch auf. Eine kurze Zeit ſahe ſich die beiden Kameraden ſchweigend ins Auge. In das ſchmale Geſicht des Herrn von Erdmannsdorf ſtieg langſam dͤas Blut. „Du biſt immer noch derſelbe untadlige Ritter von damals“, ſagte Ponfiek,„aber glaube mir nur: das, was du denkſt, das gibt es gar nicht.“ Vor dem inneren Auge des Herrn von Erd⸗ mannsdorf ſtand Elin Hallermann. Da ſtand ſie mit ihren kurzen, hellen Locken, ihren dunklen Schel⸗ menaugen und den weißen, zierlichen Gelenken. Mochten alle übrigen Mädchen ſo ſein, wie Ponfiek ſagte, Elin Hallermann war keineswegs ſo. Die war ſo klar und ſo rein und ſo köſtlich unberührt von der Schwere des Lebens, daß———l Ach, es war unſinnig, mit dieſem armen Ponfiek derglei⸗ chen erörtern zu wollen. Und plötzlich, obwohl gerade er vorhin von der beiklen Geſchäftsſache abgelenkt hatte, ſtieg in dem 8,6 v. H. auf 24 000 und die der weiblichen Arbeits⸗ 2 0 0 Schiff in Flammen Brandkataſtrophe auf hoher See — Baltimore, 30. Juli.(u..) Der Paſſagierdampfer„City of Baltimore“ ſing Fener und braunte bis zum Waſſer⸗ ſpiegel aus. Der Dampfer befand ſich 220 See⸗ meilen von Baltimore entſernt auf See, als das Feuer ausbrach. Dem Feuer ſind nach den bisherigen Meldungen fünf Menſchenleben zum Opfer gefallen. Die Urſache des Feuers iſt noch nicht bekannt. 40 Paſſagiere befanden ſich an Bord. Sofort nach Ausbruch des Feuers wurden ein Feuerlöſchboot ſowie zwei Schlepper an die Unfallſtelle entſandt. Ebenſo iſt der Dampfer„Margaret Dollar“ dem bren⸗ nenden Schiff zu Hilfe geeilt. Spätere Meldungen laſſen die Brandkataſtrophe auf der„City of Baltimore“ weit ſchlimmer erſchei⸗ nen, als die erſten Funkſprüche von der Küſte er⸗ kennen ließen. Die Zahl der Paſſagiere betrug 96 und nicht, wie man zunächſt annahm, 40. Es iſt zu befürchten, daß ein großer Teil der Paſſagiere und auch zahlreiche Beſatzungsmit⸗ glieder in den Flammen umgekommen oder er⸗ trunken ſind. 3 14 Fünf Leichen wurden bisher an der Küſte angeſpült. Einer der Paſſagiere, der von einem Küſtenfahrzeug aufgefiſcht wurde, ſchilderte den Hergang der Kataſtrophe: 2 80 „Zur Mittagszeit, als wir alle im Speiſeſaal ver⸗ ſammelt waren, erfolgte plötzlich eine heftige Exploſion. Innerhalb einer Stunde ſtand das ganze Schiff vom Heck zum Bug in Flammen. Wo und wie die Exploſion und das Feuer entſtanden waren, wußte keiner von uns. Alles ſtürzte zu den Booten. Viele ſprangen von Panik ergriffen, ins Waſſer.“ Die„City of Baltimore“ iſt 2378 Tonnen groß und verſieht den regelmäßigen Dienſt auf der Cheſa⸗ peake⸗Bay.— In einem Funkſpruch teilt der Kapitän einer der zur Hilfeleiſtung herbeigeeilten Küſten⸗ fahrzeuge mit, daß er 40 Paſſagiere und Beſatzungs⸗ mitglieder der„City of Baltimore“ aufgefiſcht habe. Kebopd Frauen leiden oft en Müdigkeit, Migrãne u. Nerverschwͤche. De hilft Kobone. in Atheken u. Uragerlen 80 Plg- V339 * Den Atlantik gleichzeitig in beiden Richtungen überquert dnb. London, 30. Juli. Die zweite Ueberquerung des Nord⸗ atlantik in beiden Richtungen durch ein engliſches und ein amerikaniſches Flug⸗ zeug im Rahmen der Atlantik⸗Verſuchsflüge iſt erfolgreich verlaufen. Die amerikaniſche Maſchine„Clipper“ traf Freitag früh.50 Uhr in Foynes(Irland) ein, während das engliſche Flug⸗ boot„Cabria“ kurz nach 10 Uhr in Bodwood(Neu⸗ fundland) niederging. ſchaftlich hinreichend begründete Erklärung hat dieſer Ausdruck bisher nicht gefunden. Nach vorherrſchen⸗ der Meinung leitet er ſich von dem in vielen deut⸗ ſchen Sagen auftretenden Hunde— gewöhnlich iſt es ein ſchwarzer, dämoniſcher Hund mit glühenden Augen— als Hüter unteriroiſcher Schätze her; mit Bezug auf dieſen Glauben nannte man dann, das Ge⸗ hütete mit dem Hüter vertauſchend, einen verborge⸗ nen Schatz auch Hund. * — In Rodentah, Kreis Lötzen fand der Beſitzer Piehl auf ſeinem Acker einen erſchoſſenen Storch auf, der zu ſeinem Neſt gehörte. In den nächſten Tagen beobachtete er, wie der verwaiſte Storch Mühe hatte, ſeine zwei Jungen durchzufüttern, es war ihm auf die Dauer doch ſehr ſchwer, die nimmerſatten Schnä⸗ bel zu ſtopfen. Der kluge Storch wußte Rat, zum langen Trauern war keine Zeit, das Leben verlangte ſein Recht, und eines Morgens waren wieder vier Störche auf dem Dach, die vergnüglich klapperten. Große Familienvorſtellung bei Storchens, die zur Zufriedenheit ausgefallen ſein muß denn bald reg⸗ ten die beiden Alten die Schwingen, und nun wur⸗ den die Kleinen wieder ſatt. Und wenn dieſe Sache ſo einen tröſtlichen Ausgang nahm, dann iſt es doch eigenartig, daß der Storch oft zu der Stelle fliegt, wo ſeine Gefährtin erſchoſſen wurde, dort kreiſt und klappert er oft, als wollte er die Tote wieder holen, — Vor einigen Jahren hatte eine groze Firma in Linz durch den Schrebergarten des arbeitsloſen Schloſſers Emil Winter eine Benzinleitung legen laſſen. Winter nutzte nun die Gelegenheit, um in aller Stille größere Mengen Benzin zu ſtehlen. Er grub einen kleinen Schacht, zapfte das Benzinrohr an und befeſtigte an ihm einen Ablaufhahn. Seinen Streich mußte er aber ſchwer büßen, denn er wurde bald ertappt und vom Gericht zu ſechs Monaten Ker⸗ kers verurteilt. Nach ſeiner Strafverbüßung erhielt er einen Schrebergarten angewieſen, der weit von dem Benzinrohr entſernt war. Aber Winter war nun einmal auf den Geſchmack gekommen. Als er aber⸗ mals arbeitslos geworden war, beſchloß er, ſich wie⸗ derum Benzin zu ſtehlen. Diesmal ging er mit ganz beſonderer Vorſicht zu Werke. Er grub einen unter⸗ irdiſchen Gang, den er ſorgfältig abſteifte und drang auch wirklich bis zu der Bezinleitung vor. Mit Hilſe eines Gartenſchlauches von zwanzig Meter Länge konnte er in einem großen Tank etwa ſechshundert Liter Benzin ſtehlen. Die Anlage ſeines„Benzin⸗ brunnens“ wurde aber ebenfalls entdeckt und ſo er⸗ hielt Winter diesmal eine Strafe von zwei Monaten ſchweren Kerkers. * — Im Oſten der Provinz Sachſen ſpielt der„Stop⸗ peltanz“ eine große Rolle. Selbſt die kleinſten Dör⸗ fer, die ſonſt mit öffentlichen Unterhaltungen nicht verwöhnt zu ſein pflegen, wollen nicht zurückſtehen. Der Stoppeltanz iſt nicht mit dem Erntefeſt zu ver⸗ wechſeln. Damit hat es noch einige Wochen Zeit. Die Ernte iſt vielmehr noch in vollem Gange. Aber auch mitten in der ſchwerſten Arbeit hat die Jugend ein Recht darauf, ſich ihres Lebens zu freuen. Wer auf dem Erntefeld ordentlich herangenommen wird und vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ſchaffen muß, der weiß zwiſchendurch einen zünftigen Stoppeltanz um ſo mehr zu ſchätzen. In allen Ort⸗ ſchaften des genannten Gebiets wird daher gegen⸗ wärtig fleißig dem Tanze gehuldigt. * — In unſeren Gärten erreichen die Regenwür⸗ mer ſelten eine Länge von dreißig Zentimetern. Und es ſcheint unmöglich, daß ein Tier, das doch ohne Lunge und Kieme nur durch ſeine Hautoberfläche atmen kann, überhaupt eine bedeutendere Länge er⸗ reicht, wie wir das von den Meereswürmern mit ihren Kiemen gewohnt ſind. Und dennoch gibt es auf Ceylon Regenwürmer von gut einem halben Meter Länge, ja, manche werden ſogar 70 Zenti⸗ meter lang. Auf Madagaskar leben noch größere Verwandte unſeres Regenwurms, und in Braſilien 05 es gar Arten, die bis eineinhalb Meter lang werden. Herrn von Erdmannsdorf der oͤringende Wunſch auf, ſeinem alten Freunde Ponfiek irgendwie, ſo⸗ weit es in ſeinen Kräften ſtand, zu helfen.„Arbeitet denn deine Fabrik noch?“ fragte er vorſichtig. Ponfiek ſchüttelte verneinend den Kopf. „Was machtet ihr da eigentlich?“ „Große Formen aus Chromnickelſtahl zum Preſ⸗ ſen von Radiogehäuſen.“ 222792222272 „Ein großer Teil der Radibapparate wird nicht aus Holz gemacht, ſondern aus Bakelit. Das iſt praktiſcher— für Ueberſee und ſo, weil es ſich nicht verziehen kann. Dieſe Bakelitgehäuſe werden in großen Formen gepreßt und ſolche Formen ſtellten wir her.— Das iſt feine, genaue Arbeit, weißt du, größtenteils Handarbeit, und ſo ein Ding muß auf ein Zehntel Millimeter berechnet werden, ſonſt ſtimmt es nicht.“ Herr Heinrich Friedrich von Erdmannsdorf wog überlegend das Haupt,„So eine Sache müßle doch eigentlich jetzt ſehr gut gehen!“ ſagte er nach einer Weile zögernd.„Einen Rundfunkempfänger kauft doch jetzt jedermann.“ „Gerade weil ihn jeder kauft, iſt der Wettbewerb der Herſteller ſo groß, daß einer dem anderen ſcha⸗ det“, verneinte Ponfiek eifrig. Er war nun ganz in ſeinem Fahrwaſſer.„Weißt du, Erdmannsdorf, ich hatte da einen jungen Ingenieur, einen prachtvol⸗ len Jungenl Der hatte ein ganz neues Verfahren ausgeheckt, um die Formen zu beizen. Und die erſte Form, die wir nach dieſem Verfahren hergeſtellt und geliefert hahen, die mißlangl Gott allein weiß aus welchem Grunde. Jedenfalls ſprang ſie beim Apparatepreſſen. Nun folgte eine Klage, ein Pro⸗ zeß— und ſo weiter. Was weiß ich nicht alles. Wir lagen damals ſchon ſchief, das Ding ſollte uns her⸗ ausxreißen, ſtatt deſſen....“ Ponfiek ſchlug mit den großen Händen in die Luft und ſchwieg verzweifelt. „So eine Form iſt wohl ſehr teuer, Ponfiek?“ Ponfiek nickte, ohne Heinrich Friedrich anzu⸗ ſchauen. „Wieviel koſtet ſie denn ſo ungefähr?“ „Der Block koſtet mindeſtens dreitauſend Mark, dazu kommen dann noch der Lohn für die Arbeits⸗ ſtunden! Zwei⸗, dreitauſend mindeſtens. Wenn man es nur noch einmal verſuchen könnte. Das Verfah⸗ ren von Corvin iſt glänzend. Es müßte ſich durch⸗ ſetzen. Statt deſſen läuft der arme Kerl arbeitslos berum, und ich— ich—— verkomme langſam.“ „Ich würde dir gerne helfen!“ Herr von Erd⸗ mannsdorf betrachtete emſig und verlegen ſeine Hände.„Aber ich weiß nicht, wie ich es machen ſoll. Ich habe augenblicklich kein Bargeld zur Verfügung. Es iſt alles bereits ſeſtgelegt. Und wenn ich dann wiederkomme?!! Es kann einen Monat, aber es kann auch ein halbes Jahr dauern.“ Er verſuchte Ponfiek ſchüchtern fragend anzu⸗ ſchauen, aber der blickte ſtumm vor ſich hin. „Wieviel müßte es denn ſein, Ponfiek?“ „Mindeſtens fünf⸗ bis ſechstauſend Mark!“ er⸗ widerte Ponfiek leiſe. „Und es müßte bares Geld ſein?“ „Ja, bares Geld ſchon!— Oder wenn wenigſtens eine Sicherheit da wäre. Eine gute Sicherheit. Einen Bankmann hätte ich ja an der Hand, dͤurch den könnte ich vielleicht Geld bekommen. Aber eine Sicherheit müßte da ſein. Die Fabrik iſt ja bis zum Schorn⸗ ſtein hinauf belaſtet. Das Haus habe ich längſt ver⸗ kauft, die Mädel haben ihre Ausſteuer geopfert, und der Bub iſt von der Schule weg ſchloſſern gegangen. — Es iſt ihm ja nicht ſchwer gefallen. Na...“ Eine Sicherheit! Wo nahm man ſo ſchnell eine Sicherheit herl Plötzlich fiel Friedrich Heinrich ſein Rennwagen ein. Dieſer ſchneeweiße, lange, raſſige„Imperator“, den ihm da neulich ſein Anwalt aus dem Konkurs von Fredersdorf herausgefochten hatte, dieſes un⸗ nütze Ding, das da nutzlos herumſtand und keinem zuliebe und keinem zuleide war. Neu war der Wa⸗ gen mindeſtens ſeine öreißigtauſend Mark wert ge⸗ weſen; alſo konnte er dem guten Ponfiek bis zu ſechstauſend Mark beſtimmt dienſtbar ſein. „Eine Sicherheit könnte ich dir ſtellen, Ponfierl“ ſagte der Herr von Erdmannsdorf vorſichtig,„wenn du deinerſeits den Geldmann brächteſt.— Es iſt ein Rennwagen, der gut ſeine ſechstauſend wert iſt. Er ſteht jetzt in Floridsdorf beim Konſul Hallermann. Ich will ihn dir gern für deine Zwecke zur Ver⸗ fügung ſtellen. Aber du mußt meinen Namen aus dem Spiel laſſen. Ich möchte nicht, daß man erfährt, daß du Geld durch mich bekommen haſt. Wenn die Leute hören, daß— Ich werde dann die Anborger nicht mehr los. Du ſagſt einfach, der Wagen gehöre dir. Verſtehſt du?!— Das ſtimmt awar nicht, aber wenn ich damit einverſtanden bin, dann hat uns ja da niemand reinzureden. Und wenn ich dir damit helfe, wenn du dann deinen Karren wieder auf dem Trocknen haſt, dann iſt ja eigentlich gar nichts ge⸗ Seſen.(Fortſetzung folat) —— Volksverbundene Medizin Dee tomciopatliie in dex neuen deutscien Melbkuncle Von Dr. med. Hauns Rabe⸗Berlin Vorſitzender des Deutſchen Zentralvereins homöopa⸗thiſcher Aerste, Präſident des Internationalen Homö⸗ opathiſchen Kongreſſes in Berlin Vom 8. bis 15. Auguſt findet zum erſten Male der Internationale Homöopathiſche Kongreß, der unter der Schirmherrſchaft von Reichsminiſter Heß ſteht, in Deutſchland ſtatt. 5 Die deutſche Medizin will durch die Schaffung einer neuen deutſchen Heilkunde eine grundſätzliche Aenderung der bisher vielfach geübten Heilverſuche durchführen, Der Stellvertreter des Führers, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, der Schirmherr unſeres Kon⸗ greſſes, hat wiederholt betont, daß die allgemeinen biologiſchen Methoden jedem Arzt vertraut gemacht werden ſollen. Der neue Arzt ſoll durch die Beherr⸗ ſchung auch der volkstümlichen Methoden wieder ſeine Vertrauensſtellung beim Kranken und darüber hinaus als Berater des Volksganzen erringen. Die Wiſſenſchaft war vielfach zu einem Fremdkörper zwi⸗ ſchen Arzt und Patienten geworden, ſtatt verbindend zu wirken. Neben dem Abgleiten der Wiſſenſchaft auf ſelbſtſüchtige Wege, die nicht mehr als einzigen Zweck die Förderung des Arztes im Dienſte am Volke an⸗ ſtrebten, ſind es auch zum Teil ſozialpolitiſche Ver⸗ irrungen geweſen, die ein haltloſes Auseinander⸗ ſtreben von drei Begriffen zur Folge hatten, die erſte Vorausſetzung für die Volksgeſundheit ſind: Natur — Arzt— Wiſſenſchaft. Die Naturheilkraft und na⸗ turgegebene Maßnahmen werden in der neuen deut⸗ ſchen Heilkunde wieder eine bedeutende Stellung ein⸗ nehmen. Nach dem Willen des Reichsärzteführers Dr. Wagner wird ſo die Grundlage für den neuen deutſchen Arzt geſchaffen, wobei auch die reine Homö⸗ opathie als Wiſſenſchaft auf alle mediziniſchen und naturheileriſchen Richtungen befruchtend wirkt, Bis zum Umbruch hat der Staat für die Homö⸗ opathie ſehr wenig getan. Die Geſchichte dieſer Son⸗ derwiſſenſchaft iſt die Geſchichte eines ununterbro⸗ chenen Kampfes gegen die erdrückende Macht einer ſtaatlichen Schulmedizin, und es iſt nicht zu leugnen, daß nur durch die Unterſtützung der Laien und ihren Glauben die Lehre Hahnemanns am Leben geblieben iſt. Durch ihren lebensgerechten Charakter iſt die Homöopathie auch dem einfachſten Laien immer leich⸗ ter verſtändlich geweſen als die Schulmedizin. Es gibt keine eigentlich„homöopathiſchen“ Arznei⸗ mittel.„Homöopathiſch“ wird ein Mittel erſt durch die Art ſeiner Anwendung, d. h. auf Grund der ver⸗ gleichenden Arzneiwahl. Dieſer Vergleich ergibt ſich Aus bem am geſunden Menſchen durchgeführten Arz⸗ neimittelverſuch, der eine„Arzneikrankheit“ hervor⸗ kruft und deſſen Erſcheinungen(Symptome) mit dem jeweils zu behandelnden Krankheitsbild in Beziehung geſetzt werden können. Ein Arzneiſtoff, der ein cha⸗ rakteriſtiſches Krankheitsbild am Geſunden auszu⸗ löſen vermag, iſt nach den Erfahrungen der verglei⸗ chenden Methode imſtande, die gleichen oder ähnliche echte Krankheiten zu heilen(homoion ⸗ ähulich, pathein ⸗ leiden). Zahlreiche Mittel ſind der Schul⸗ medizin und der Homöopathie gemeinſam. Nicht die kleine Doſis bedingt den grundſätzlichen Unterſchied, ſondern der zu erreichende Zweck. Jedes Mittel kann anregend oder erſchöpfend im Endefſekt wirken, je nachdem, ob es als zarter Reiz oder als lähmende Kraft angewendet wird. Um ſeine — Wirkung genau berechnen zu können, muß es mög⸗ lichſt einfach ſein, und zwar in einer Doſierung, die imſtande iſt, die Naturheilkraft genügend anzuregen. Fertige Gemiſche von mehreren Mitteln haben mit reiner Homöopathie nichts zu tun. Sie führen in das Weſen einer Arzneibehandlung zurück, das im 18. Jahrhundert bereits der Schöpfer der Homöopa⸗ thie Hahnemann ſtreng verurteilte, nämlich zur Ver⸗ quickung von tunlichſt vielen arzneilichen Stoffen in der Hoffnung, daß auch der heilende vielleicht dar⸗ unter ſei. Ein ſolches Vorgehen wird vom ernſthaften Homöopathen abgelehnt werden. Die Homöopathie verdankt ihre Entdeckung dem ſächſiſthen Arzt Hahnemann, der vor etwa 150 Jahren nach dem Genuß von Chinarinde an ſich Erſcheinun⸗ gen beobachtete, die dem Fieber ähnlich waren. Er ſetzte ſeine Verſuche fort und kam zu dem Ergebnis, daß„jedes wirkſame Arzneimittel im menſchlichen Körper eine Art eigene Krankheit erregt, die um ſo eigentümlicher, ausgezeichneter und heftiger iſt, je wirkſamer die Arznei iſt.“ Aehnliches wird alſo durch Aehnliches geheilt. Dieſer Aehnlichkeitsbegriff hat ſich im Laufe des letzten Jahrhunderts weiter ent⸗ wickelt. Die Deutung der Wirkung naturgegebener Kräfte auf den geſunden Menſchen ermöglicht auch eine über die arzneiliche hinausgehende Behandlung. Alle Arzneiſtoffe, alſo auch ſtärkſte Gifte, können durch Prüfung am geſunden Menſchen in ihrem cha⸗ rakteriſtiſchen Arzneibild beſtimmt und dann„homö⸗ opathiſch“ angewandt werden. Der Begriff„Heilmit⸗ tel“ oder„Gift“ wird dabei relativ. Kräuter⸗Tee⸗ pflanzen werden zum Gift, wenn ihre wirkſamen Subſtanzen genügend konzentriert und gehäuft zur Geltung kommen. Man kann auch mit dem harmloſen Kamillentee in genügender Konzentration einen Menſchen vergiften, während das ſtärkſte Gift, wie z. B. das Arſen, genügend aufgeſchloſſen und ver⸗ dünnt, eins der anregendſten Mittel iſt. Gifte wirken mild, ſanft und ſegensreich, wenn ſie„homöopathiſch“ angewendet werden. Das Leben aus ſeinen Antworten auf Fragen des Lebens ſelber erkennen, ſeinen Willen zur Selbſter⸗ haltung durch gleichgerichtete Reize zu fördern, iſt das höhere Ziel der Homöopathie. Für den homö⸗ opathiſchen Arzt hat es niemals eine Trennung von Körper und Seele gegeben. Die Schüler Hahnemanns ſind weder eine Geheimſekte noch Wundertäter, aber die von modern geſchulten Aerzten vertretene Homö⸗ opathie wird durch den ſtändigen täglichen Erfolg ge⸗ tragen. Zwei grundlegenden Vorausſetzungen iſt un⸗ ſere Arbeit unterworfen, nämlich der Achtung und dem Verſtändnis für den„Sinn des Lebens“, wie er ſich in jedem Schaffen der Natur offenbart und die Unterordnung unſeres ärztlichen Handelns unter den„Heilwillen der Natur“. Wenn heute der Staat die Homöopathie anerken⸗ nend unterſtützt, ſo wird die Sonderſtellung, die die Homöopathie bis heute in der Reihe der arzneilichen Behandlungsmethoden eingenommen hat, allmählich einer ſelbſtverſtändlichen und geachteten Umgrenzung ihrer arzneilichen Fähigkeiten Platz machen, anderer⸗ ſeits aber den Beweis ermöglichen, daß ihre Grund⸗ ſätze weit über die reine Arzneiwahl hinaus eine all⸗ —————————————————————————————————— Das Mäochen Marietta 60 Von Erich Vaetzmann Für eine Gala⸗Wanderſchau war es eigentlich keine ſehr feſtliche Kuliſſe. Rechts und links ver⸗ ſtellten zwei Brandmauern den Himmel und nach hinten war der übrige Horizont mit einem Bauzaun freudlos zugenagelt. Und obendrein führte der Zu⸗ gangsweg über einen ehemaligen Schuttabladeplatz, zwiſchen deſſen jungen Gras⸗ und Neſſelbüſcheln die alten Konſervenbüchſen und Regenſchirmgeſtelle trüb⸗ ſelig weiterwucherten. Aber im Grunde⸗ſiel das alles nicht ſo ſehr ins Gewicht. Denn an der Wanderſchau ſelber war von Gala auch nicht viel zu entdecken. Weder an den bei⸗ den dürren Pferdchen, die das Unternehmen fortzu⸗ bewegen hatten, noch an den drei melancholiſchen Ge⸗ ſtalten des artiſtiſchen Perſonals. Wenn man einmal von dem vierten Mitglied der Truppe abſieht, aber das war erſt ſechzehn Jahre alt und hieß Marietta. Marietta war nicht nur ſehr hübſch, von einer ſüd⸗ lich dunklen und ſehr frühgereiften Schönheit, ſon · dern ſie war außerdem noch die einzige und eigent⸗ liche Attraktion der ganzen Wanderſchau. Denn ſie exekutierte zum Beiſpiel den doppelten Salto rück⸗ wärts, während die Männer, vielleicht infolge Al⸗ ters oder zu geringer Gage, nur den einfachen vor⸗ wärts fertigbrachten. Ich war auch nicht viel älter, als ich ſie kennen⸗ lernte, ſo um ſiebzehn etwa. Sie hatte ſich nach ihrem Auftritt einen Mantel umgehängt und ging mit einem Sammelteller durch das Publikum. Ich ſtand ein wenig abſeits, aus dem Lichtkreis der ſurrenden Karbidlampen heraus, als ſie zu mir kam. Und wäh⸗ rend ich in allen Taſchen übertrieben eifrig mein Kleingeld zuſammenſuchte, fragte ich mit ſtockender Stimme, ob ich ſie mal ſprechen könnte. Sie ſah mich eine Weile verwundert und ein bißchen forſchend an, aber dann lächelte ſie kurz und ſagte: Schön, nachher, wenn es recht iſt. Ich wartete, bis die Vorſtellung zu Ende war, und dann nochmal eine Viertelſtunde. Und dann kam ſie. Sie hatte ein ganz einfaches hellbraunes Strick⸗ kleid an und ſah mit ihrem ſchwarzen Pagenkopf und ihren kindlich großen Augen jetzt noch viel jünger aus als vorher unter den grellen Lampen. „Bitte ſchön“, ſagte ſie leichthin,„da bin ich!“ „Ja, freut mich, daß Sie gekommen ſind“, ſtot⸗ terte ich heraus,„ich dachte ſchon, Sie würden mich vergeſſen.“ „Warum denn?“ „Ja, ich habe nämlich— ich dachte nur, Sie könnten denken, ich wäre nur ſo ein Liebhaber viel⸗ leicht—“ „Ach du meine Güte“, lachte ſie luſtig hevaus, „das war ja vielmals was gedacht. Und dabei dachte ich überhaupt nicht daran, daß Sie denken könnten, ich dächte ſowas von Ihnen—— Komiſch, nicht?“ Ja, ſagte ich, das fände ich auch, und ſtimmte in ihr Lachen ein. Damit war der erſte Bann gebrochen. Ich ſtand zu dieſer Zeit gerade im Examen und war ſo bis an den Hals mit Algebra und Herodot und diluvialen Mergelgeſchichten vollgeſtopft, daß ich noch keine Zeit gefunden hatte, mich im Um⸗ gang mit jungen Damen auszubilden. Aber ich hatte mir als Abwehr gegen das Trommelfeuer der Lehrſätze und Vokabeln einen panzerdicken Glauben an irgendeine unerhörte Sendung in der Welt zurechtgelegt. Und da ich nirgends die Kar⸗ rieren ſo kometengleich aus dem Dunkel aufſteigen ſah wie bei den Politikern und den Poeten, war ich entſchloſſen, dramatiſcher Dichter zu werden. Ich hatte auch ſchon ein Drama„Bonaparte“ bis auf die Hälfte des fünften Aktes fertiggeſtellt. Wir gingen alſo zuſammen durch den Monden⸗ ſchein, Marietta und ich, und Marietta ſah ſehr klein und rührend und geduldig aus, als ich nun anfing, alle die brennenden Probleme meiner ſiebzehnjähri⸗ gen Seele vor ihr auszubreiten. Und um ſie ganz mit der verſchwenderiſchen Fülle meines Dichtertums vertraut zu machen, zog ich, als wir draußen zwiſchen den Vorſtadtgärten eine einſame Bank gefunden hatten, meinen Bonaparte heraus und las ihn teils im Mondlicht und teils aus dem Gebächtnis vor. Marietta hörte ſtumm und hingegeben zu, zwei ganze Akte lang. Dann ſtand ſie auf und ſagte, jetzt glaube ſie ſelber, daß ich ganz beſtimmt ein gro⸗ ßer Dichter werden würde, aber es wäre ſchon ſehr ſpät und ſie müßte nun nach Hauſe. In Japan iſt das Reklameweſen in der letzten 8 rikaniſcher Reklamemethoden. Eine japaniſche durch die Straßen Tokios ziehen. Englands jüngſter Pilot Englands füngſter Pilot, Michgel Doel, machte vor kurzem ſeine Pilotenprüfung. Allerdings darf er noch nicht allein fliegen, ſondern muß noch ſechs Jahre warten.(Atlantic, Zander⸗M.) gemein gültige Bedeutung für jedes ärztliche Han⸗ deln haben. Hierin liegt ie ungeheure Bedeutung der zukünftigen Aufgaben der Homöopathie, die letz⸗ Als wir uns dann ein wenig ſpäter an dem alten Platz zwiſchen den Brenneſſeln und den Regenſchirm⸗ geſtellen voneinander verabſchiedeten, fragte ich ſie, wann wir uns wiederſehen könnten. „Ueberhaupt nicht“, antwortete ſie kurz,„morgen früh reiſen wir ab.“ „Was? Morgen früh? Und das ſagen Sie mir jetzt erſt?“ „Sie haben mich ja nicht gefragt, Sie haben ja Ihr Stück geleſen, Sie—— Sie Dichter—!—“ „Aber ich wußte doch nicht—. Und nun ſpotten Sie auch noch über mich.“ „Nein, ich ſpotte gar nicht“, ſagte ſie und lächelte ein wenig in den Mond hinein,„ich muß mich bloß ein bißchen wundern, daß ein Mann ſo klug ſein kann und merkt doch nichts.“ „Aber was ſollte ich denn merken, Friulein Marietta?“ „Ach nichts,“ ſagte ſie und ſtellte ſich ganz dicht vor mir auf die Zehenſpitzen,„komm, gute Nacht, mein lieber, dummer Junge!“ Dabei küßte ſie mich leiſe auf den Mund und ließ mich dann mitten in dem weichen Mondlicht ſtehen. Ich habe Marietta nie wiedergeſehen, G Badiſche Komponiſten beim 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt. Beim 12. Deutſchen Sänger⸗ bundesfeſt in Breslau werden Chöre folgender badiſcher Komponiſten aufgeführt werden: Richard Trunk, Franz Philipp, Wilhelm Maler, Heinrich Zöllner, Bruno Stürmer, Eberhard Witt⸗ mer, Wilhelm Jung, Friedrich Gellert, Karl Weidt (geſt.), Philipp Wolfrum(geſt.) und Joſef Schelb. Das Pariſer Gaſtſpiel der Hohnſteiner Pup⸗ penſpiele. Aus Paris ſchreibt unſer UH⸗Mitarbeiter: Max Jacob hat nun mit ſeinen Hohnſteiner Puppenſpielern Paris wieder verlaſſen. Das Gaſtſpiel im Rahmen der Weltausſtellung war zweiſellos ein großer Erfolg für die ſympathi⸗ ſchen Künſtler. Zwar gab es eine Menge Schwierig⸗ keiten, die ſich in letzter Minute einſtellten, zu über⸗ winden. Aber mit dem verfügbaren guten Willen und dem Mut der Ausſtellungsleitung zur Impro⸗ viſierung löſte ſich doch noch alles in Wohlgefallen, Japaniſche Reklamemethode it weit fortgeſchritten. Oft bedient man ſich echt ame⸗ utfabrik läßt hier drei Träger mit Rieſenſtrohhüten ⸗ wenn ſchon das vorgeſehene Puppentheater nicht —— (Atlantie, Zander⸗M.) Aegypten empfängt ſeinen König Bei ſeiner Ankunft in Alexandrien wurde der junge König Farouk auf dem Flugplatz emp⸗ fangen. Bekanntlich finden in dieſen Tagen die Krönungsfeierlichkeiten für den jungen Monarchen ſtatt, die ͤrei Tage andauern werden. (Preſſephoto, Zander⸗M.) ——.——.———————..— ten Endes eine Heilkunde fördern ſoll, die nicht als iſolierende Wiſſenſchaft, ſondern als B indeglied zwiſchen Arzt und Volk ſteht. fertig war; dafür nahm man dann halt mit einem anderen Vorſtellungsraum vorlieb. Die Vorfüh⸗ rungen waren überaus gut beſucht. Die Franzoſen, das muß man ihnen laſſen, empfingen Max Jacob und ſeine Mitarbeiter überaus herölich, und trotz verſchiedener Sprachen— denn keiner war der des anderen mächtig— war die Verſtändigung prächtig. Denn der„Deutſche Volkstanz“ und der„Engliſche Walzer“ der ſächſiſchen Puppenſpieler begeiſterte und beſchwingte die franzöſiſchen Fachleute ſichtlich. Auch die Legende vom Freiſchütz, die hier in dieſer Art und ohne Muſik völlig unbekannt war, verfehlte nicht, tiefen Eindruck zu machen. Der deutſche Reichs⸗ kommiſſar für die Weltausſtellung, Miniſterialrat Dr. Ruppel, und der deutſche Botſchafter nahmen ſich der Puppenſpieler herzlich an. Auf dem Dach des Deutſchen Hauſes in der Weltausſtellung ſaß man am Abend beiſammen, freute ſich an dem ſarbenprächtigen Bild der illuminierten Seine und lauſchte Max Jacob, der viel von ſeiner Arbeit erzählte und aus ſeiner Befriedigung über den Pa⸗ riſer Beſuch keinen Hehl machte. S Künſtlerempfang beim Führer in Bayreuth. Die an den Bayreuther Bühnenfeſtſpie⸗ Len beteiligten Künſtler und Künſtlerinnen, unter ihnen auch Vertreter des Feſtſpielorcheſters und des Chores, wurden vom Führer empfangen und verbrachten den Abend als ſeine Gäſte im Haus Wahnfried. O Willy Fritſch als glücklicher Vater. Nach einer Meldung des„B..“ iſt der bekannte Filmſchauſpie⸗ ler Willy Fritſch Vater eines geſunden Kna⸗ ben geworden. Seine Frau, Dinah Grace, und der ſtramme Sprößling befinden ſich wohlauf. OEine Malerakademie in der Eifel. In dem inmitten einer beſonders charakteriſtiſchen Eifel⸗ landſchaft liegenden Flecken Kronenburg, dem alte Fachwerkbauten und eine Bergruine ein mittel⸗ alterliches Gepräge geben, wird eine Malerakademie errichtet werden. Als Zuſchuß zu der Bauſumme hat der preußiſche Miniſterpräſident Generaloberſt Göring bereits 100 000 Mark zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Der Entwurf zu dem Bau ſtammt von Prof. Fahrenkamp. Die Leitung der Akademie wird der rheiniſche Landſchaftsmaler Prof. Peiner übernehmen. —— Samstag, 31. Juli 1937 Aus Baden Schwere Verkehrsunfälle in Pforzheim Ein Todesopfer gefordert * Pforzhei m, 30. Juli. Am Freitagnachmittag fuhr der verheiratete Herbert Reſſel mit ſeinem Motorrad mit 40 Km. Geſchwindigkeit durch die Robert⸗Wagner⸗Straße. Als ihm ein Pferdefuhrwerk entgegenkam, ſprang hinter dieſes das vierjährige Söhnchen des Gendarmerie⸗Hauptwachtmeiſters Brell aus Waldkirch, das hier zu Beſuch weilt, ins Motor⸗ rad. Das Kind wurde vom Fahrzeug erfaßt und vier Meter fortgeſchleudert. An den erlittenen ſchweren Verletzungen iſt es geſtorben. Ebenfalls am Freitagnachmittag fuhr der Kon⸗ ditorlehrling Herbert Frey beim Einbiegen von der Anſelm⸗Straße in die Erbprinzenſtraße in einen ent⸗ gegenkommenden Perſonenkraftwagen. Der junge Mann wurd vom Fahrrad geſchleudert und mußte mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. 4* Auch in Karlsruhe fordert das Unheil Opfer * Karlsruhe, 30. Juli. In der Freitagnacht gegen.50 Uhr fuhr ein Mo⸗ torradfahrer mit Soziusfahrer durch die Ettlinger Allee, wo er beim Schlößle in Kleinrüppurr aus der S⸗Kurve getragen wurde. Beide kamen zu Fall. Hierbei trug der Motorradfahrer einen Schädelbruch davon, an deſſen Folgen er auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. Der Mit⸗ fahrer erlitt Schnittwunden an den Händen und Kopfverletzungen. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Um 11 Uhr vormittags wurde Ecke Ettlinger⸗ und Augartenſtraße eine ältere Frau vom An⸗ hänger eines Perſonenkraftwagens erfaßt und um⸗ geworfen. Die Frau erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. Die Schuldfrage be⸗ darf noch der Klärung. * Reuchen, 30. Juli. Die Meldung, daß das Ver⸗ kehrsunglück in der Kurve beim Rathaus ein zweites Todesopfer geſordert habe, beſtätigt ſich erfreulicher⸗ weiſe nicht. Der Ehemann Weidner aus Waldkirch liegt allerdings noch in ſchwerverletztem Zuſtande im Krankenhaus Achern. Ein Giebel ſtürzt ein * Dillingen, 30. Juli. Nachts iſt an einem ge⸗ meindeeigenen Hauſe am Marktplatz der Giebel eingeſtürzt. Perſonen ſind dabei glücklicher⸗ weiſe nicht zu Schaden gekommen. Die Hausbewohner alarmierten die Polizeiwache, worauf die Techniſche Nothilfe eine Abſtützung des Giebels vornahm. Bürgermeiſter Dr. Kronenberger hat daraufhin die Anweiſung gegeben, das als baufällig angeſehene Haus mit ſeinen Hintergebäuden abzureißen. Der ſo gewonnene Platz wird dem Marktplatz zugeſchla⸗ gen. Mit dem Abbruch ſoll unverzüglich begonnen werden. In den Abendſtunden des folgenden Ta⸗ ges iſt ein weiterer Teil des Hauſes eingeſtürzt. Von den herumfliegenden Steinſplittern wurden einige Straßenpaſſanten, die ſich dort angeſammelt hatten, getroffen. Drei Perfonen wurden mit leichten Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus gebracht. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Roljchrei⸗Paßſtraße wird Einbahnſtraße Eine begrüßenswerte Maßnahme im Süoſchwarzwald om. Freiburg i. Br., 31. Juli. Eine Maßnahme, die deutlich die Verkehrszu⸗ nahme im Innern des Schwarzwaldes beweiſt und die darüber hinaus aber wegen ihrer Einzigartigkeit bemerkenswert iſt, hat der Südſchwapzwald für einen ſeiner ſchönſten Paßübergänge Richtung Nord⸗ Süd zu verzeichnen. Die zwiſchen Freiburg—Dreis⸗ amtal und Wieſetal—Todtnau laufende Paßſtraße, die im Notſchrei ihren höchſten Punkt mit 1121 Meter erreicht und in ihrem Namen an die lang⸗ jährigen Bitten jener Gebiete um Schaffung dieſer lebenswichtigen Straße erinnert, hat vom Tal von Oberried her eine außerordentliche Steilrampe von rund 800 Metern, teilweiſe in engem Tal mit ent⸗ ſprechenden Kehren, zu überwinden, ſo daß ſich all⸗ mählich mit der Verkehrszunahme Schwierigkeiten ergaben und die Gefahren wuchſen. Für einen Um⸗ bau und Ausbau der Straße wären angeſichts der Geländegeſtaltung enorme Beträge nötig geworden, die nicht verfügbar und vertretbar ſchienen. Man iſt daher zu einem anderen Hilfsmittel übergegangen, indem man den Weg der Verkehrsteilung wählte. Was gibt es Neues in Nußloch? Eine neuzeitliche Hopfendarre * Nußloch, 31. Juli. In dem unter Denkmalsſchutz ſtehenden ſogenann⸗ ten„Magazin“, das zur Zeit äußerlich neu herge⸗ richtet wird, hat die Fachſchaft„Hopfenbau“ der hie⸗ ſigen Ortsbauernſchaft in dieſen Tagen eine neuzeit⸗ liche Hopfendarre erſtellt, die im Laufe dez nächſten Monats in Betrieb genommen wird. Die Darre iſt imſtande, täglich bis zu ſieben Zentner dürren Hopfen zu lieſern. Da vier Zentner grüner Hopfen einen Zentner dürren Hopfen ergeben, kann alſo die Darre in 24 Stunden bis zu 28 Zentner grünen Hopfen verarbeiten. Während ſich die Feue⸗ rungsanlage mit dem elektriſch angetriebenen Heiß⸗ luftgebläſe zu ebener Erde befindet, erſtreckt ſich die Darre bis hinauf zum dritten Stockwerk. Gleich⸗ zeitig mit dem Einbau der Hopfendarre werden auch zwei neue Böden auf die ſchon vorhandenen Gebälke des„Magazins“ verlegt, da es ſich infolge ſeiner Ge⸗ räumigkeit ſehr gut als Lagerraum für den getrock⸗ neten Hopfen eignet. Die ehemaligen Kirchenfenſter — das Gebäude war bis zum Jahre 1821, alſo bis vor 116 Jahren, eine lutheriſche Kirche— laſſen ſehr viel Licht einſtrömen, wodͤurch die Farbe des Hopfens beim Verkauf hier ſehr gut zur Geltung kommt. In dem der Gemeinde Nußloch gehörigen Gebäude ſind außer der Hopfendarre noch die Hopfenwaage, die Tabakswaage, die Viehwaage und die Geräte der Freiwilligen Sanitätskolonne untergebracht. ——— g. Wiesloch, 30. Juli. Am 1. Auguſt findet hier das Kameradſchaftstreffen des ehem..Bad. Lan dſturm⸗Infanterie⸗Regiments mit Wiederſehensfeier ſtatt, das mit einem großen Feſt⸗ zug verbunden iſt.— Der Maurer Brenton Sec⸗ cardi ſtürzte vom 3. Stockwerk vom Gerüſt und zog ſich ſchwere Kopfverletzungen zu. Er iſt der bekannte Spieler des hieſigen VfB. —⏑⏑—— Keine weitherzige Auslegung von Deviſenbeſtimmungen Ein Fall zur Warnung * Freiburg i. Br., 30. Juli. Ein Strafverfahren vor der Großen Strafkam⸗ mer des Landgerichts Freiburg i. Br. wegen De⸗ viſenvergehens gegen zwei Angeklagte, von denen der eine Leiter einer mit dem An⸗ und Verkauf von Gold betrauten Geſellſchaft iſt, zeigte die Schwierig⸗ keiten, die ſich leicht ſür den ergeben, der nicht mit peinlichſter Genauigkeit den Forderungen entſpricht, die das Reich aus den Lebensnotwendigkeiten der Nation heraus auf dem Gebiete der Deviſenfragen erlaſſen hat. Die Ehefrau des erſten Angeklagten verfügte über Feingold in Barren und in Gold⸗ dollars in einem Betrage von etwa 11⸗ bis 12 000 Mark. Als das dem Ehemann bekannt wurde, ließ er ſich dahin informieren, daß es nicht ratſam ſei, das Gold der Reichsbank anzubieten, da ſeine Ehefrau ſich durch den Beſitz bereits ſtrafbar gemacht habe. Als der nunmehrige Angeklagte in geſchäftliche Nöte ge⸗ riet und den Gegenwert des Goldes brauchte, wandte er ſich an den zweiten Angeklagten, der ihm das Gold zum ſeſtgeſetzten Kurſe abnahm. Der Verkäufer glaubte genug getan zu haben, um den Intereſſen des Staates gerecht zu werden, wenn er auf dieſe Weiſe das Geld in die Wirtſchaft leitete und begrüßte es zugleich, von dem Gold befreit zu ſein, deſſen Beſitz ſeine Ehefrau mit Strafe bedrohte. Der zweite Angeklagte, ein Mann, der weit über das übliche Maß hinaus in einer vielfachen Zahl von Fällen dem Vaterland unter Hintanſetzung ſei⸗ ner perſönlichen Intereſſen gedient hat, war auf Grund ſeiner kaufmänniſchen Eigenſchaft berechtigt, ein beſtimmtes Kontingent Gold zu erwerben, aller⸗ dings nur Altgold. Dieſes, nach den Umſtänden ſogar zu niedrig für ihn angeſetzte Kontingent, hatte er zur Zeit der Straftat nicht voll in Anſpruch ge⸗ Reiches die peinlichſte Einhaltung der nommen; die Geldknappheit wirkte ſich zudem in ſei⸗ nem Geſchäft verhängnisvoll aus— die Kundenzahl ging von 700 auf 200 zurück—, ſo daß er fürchten mußte, ſeinen Lebenserwerb zu verlieren. In dieſer Lage ließ er ſich dazu verleiten, das Feingold von dem erſten Angeklagten zu erwerben. Er ſetzte es zum Teil an Zahnärste ab, die ſeine Kunden waren(aber auch nur im Rahmen der die⸗ ſen zuſtehenden Kontingente) und benutzte einen weiteren Teil zu wiſſenſchaftlichen Verſuchen zur Herſtellung einer golderſparenden Legierung für Zahnarbeiten, die ein beachtenswerter Ausfuhr⸗ artikel in Kürze werden wird, ſo daß auf dieſe Weiſe eine Stärkung unſeres Deviſenvorrats ereicht wer⸗ den kann. Trotz dieſer Sachlage, die die Tat in ſehr günſti⸗ gem Lichte bei beiden Angeklagten erſcheinen läßt, und trotzdem der Schaden durch Deviſenzahlungen der Verwandten des zweiten Angeklagten abgedeckt werden wird, kam das Gericht doch zu empfindlichen Strafen, ja es mußte dazu kommen, weil eben das Wohl des Deviſenver⸗ ordnungen verlangt und es nicht geſtattet werden kann, daß ſich jemand, ſelbſt bei einer Zwangslage, über die erlaſſenen Beſtimmungen hinwegſetzt. Es wurde gegen den erſten Angeklagten auf drei Monate Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe und gegen den zweiten Ange⸗ klagten, der Kraft ſeiner Poſition die Dinge klarer überſehen mußte, auf vier Monate Ge⸗ fängnis und 2000 Mark Geldſtrafe er⸗ kannt. Den Milderungsgründen wurde dadurch Rech⸗ nung getragen, daß dieſe Strafen nach der Deviſen⸗ geſetzgebung verhältnismäßig ſehr niedrig ſind, daß der Haftbeſehl aufgehoben und die Unter⸗ ſuchungshaft voll angerechnet wurde. FFPFPFPPCPCPPPPTPTGPPPTTTTTTTTTTTTTTTT———TTT———T Die Möglichkeit dazu bot der bei Steinwaſen von der Hauptſtraße ſüdweſtlich abzweigende Gemeinde⸗ weg nach Hofsgrund, der über das Haldenhotel am Schauinsland dann auf ebener Fahrt den Notſchrei⸗ ſattel erreicht und dort auf die Hauptſtraße ſtößt. Die Regelung iſt ſo getroffen, daß die Paßſtraße(Land⸗ ſtraße 1. Ordnung Nr. 126) in der Talrichtung zur Einbahnſtraße erklärt iſt und ſomit in der Richtung Todtnau-Notſchrei Freiburg ausſchließlich befahren werden darf. Um⸗ gekehrt wird in der Richtung Freiburg—Notſchrei Todtnau die genannte Abzweigung des Ge⸗ meindeweges nach Hofsgrund—Halde zur Ein⸗ bahnſtraße für den Durchgangsverkehr gemacht, ſie darf damit nur bergwärts im Durch⸗ gangsverkehr benützt werden. Der Verkehr zu Berg erfährt damit eine weſtlich vorſpringende Ausbuch⸗ tung, deren geringe Mehrentfernung durch das glat⸗ tere Fahren und das Erreichen der offenen Höhe der Halde wieder ausgeglichen wird. Dieſe Ver⸗ kehrsteilung beſeitigt aus der ſtark mit Omnibuſſen, Stein⸗ und Holzfuhren benützten Notſchreiſtraße außerordentliche Verkehrsgefahren. Es brannte in Lampertheim Schuppen, Stall und 16 Hühner fielen dem Feuer zum Opfer * Lampertheim, 31. Juli.(Eig. Drahtber.) In der Nacht vom Freitag auf Samstag gegen 23 Uhr entſtand in dem Haus des Fabrikarbeiters Klip⸗ per in der Bismarckſtraße ein Brand aus noch un⸗ bekannter Urſache. Ein teilweiſe noch ganz neuer Schuppen war in Brand geraten. Das Feuer fand in den darin aufbewahrten Feuerungs⸗ und Stroh⸗ vorräten reichliche Nahrung, ſo daß der Schuppen bald völlig in Flammen ſtand. Die Feuerwehr rückte mit der Motorſpritze aus mehreren Leitungen dem Feuer zu Leibe, mußte ſich aber bald auf den Herd oͤes Feuers beſchränken, da auch die angren⸗ zenden Wohnhäuſer bereits Feuer gefangen hatten. Der Schuppen fiel dem Feuer völlig zum Opfer, auch der angrenzende Stall ſowie eine angebaute Sommerküche wurden vernichtet. Während das Großvieh gerettet werden konnte fielen 16 Hüh⸗ ner dem Feuer zum Opfer. Abſchied von der Nibelungenſtadt: Die Schnellboote wieder auf Talfahrt * Worms, 30. Juli. Im weiteren Verlauf ihres Wormſer Aufenthaltes beſuchten die Beſatzungen der erſten Schnellboot⸗Flottille die Sehenswür⸗ digkeiten der Stadt und waren dann Güſte der Marine⸗Kameradſchaft, deren Führer die Män⸗ ner der jungen Seewaffe herzlich begrüßte. Nach einem echt ſeemänniſchen Labskaus⸗Eſſen ſaßen die alten und jungen Marineleute noch einige Zeit bei⸗ ſammen. Dann marſchierten die Kolonnen zum Handelshafen, von wo aus die vier Schnellboote nach St. Goar und Rüdesheim in Marſch gingen. Tauſende von Volksgenoſſen hatten ſich wieder am Rheinufer eingefunden, um den Gäſten herzliche Ab⸗ ſchiedsgrüße zuzuwinken. Blick auf die Spargelſtadt Dem Schwetzinger Schweinemarkt wur⸗ den am Mittwoch 155 Schweine zugeführt. Da⸗ von waren 65 Milch⸗ und 90 Läuferſchweine. Be⸗ zahlt wurden je Paar 22 bis 34 Mk. für Milch⸗ und 36 bis 75 Mk. für Läuferſchweine. Verkauft wurden drei Viertel bei lebhaftem Marktverlauf In der Nacht zum Mittwoch verſchied nach kurzem Krankenlager Herr Friedrich Matthias Bvixner, einer der älteſten Schwetzinger Bürger, der als ehemaliger Schloßgartentüncher in wohl⸗ verdientem Ruheſtande lebte. Oftersheimer Notizen * Oftersheim, 31. Juli. Die Leimbach⸗ arbeiten ſchreiten rüſtig vorwärts, ſo daß jetzt der Abſchnitt von der Leitzſchen Mühle bis zur Hin⸗ denburg⸗Straße nahezu fertiggeſtellt iſt. Die Aus⸗ hubarbeiten ſind bereits bis zur Höhe der Luiſen⸗ ſtraße fortgeſchritten. In den letzten Tagen wurde auch das neue Sportplatzgelände vermeſſen, ſo daß um⸗ gehend mit den Arbeiten begonnen wird. Derſelbe wird neben einem normalen Spielfeld eine Lauf⸗ bahn von 340 Meter Länge, Sprungbahnen und eine neue Brunnenanlage erhalten. Die ganze Sport⸗ anlage wird von einer lebenden Grünhecke um⸗ zäunt. * Reilingen, 31. Juli. Ein hier bei Verwandten zu Beſuch weilender Schüler aus Mannheim entwendete einem hieſigen Landwirt das am Ackerende aufgeſtellte Fahrrad, brachte es zum Kiesloch, um dort beſſere Teile des geſtohlenen Rades mit denen ſeines tauſchen. Das abmontierte geſtohlene Rad ließ er zurück. Da der ganze Vorga tet wurde, ne Eine kleine Tanzmuſik.— 16.00: Nachmittagskonzert.— konnte der junge Fahrradmarder feſtgeſtellt werden. — Infolge Schlaganfalls verſchied hier die betagte Witwe Frau Götzmann, Hockenheimer Straße. älteren Rades auszu⸗ E 4 VV 2 8—5 4 E 3.——— 7. Seite/ Nummer 347 Wieder Kolonialfeſt! Am 31. Juli und 1. Auguſt in Ludwigshafen Ludwigshafen, 29. Juli. Der Gauverbandsleiter des Reichskolonial⸗ bundes, Gauverband Saarpfalz, widmet den hie⸗ ſigen Großveranſtaltungen folgendes Geleitwort: „Wenn wir in dieſen Tagen unſer erſtes großes Kolonial⸗Volksfeſt feiern, ſo wollen wir das in Ge⸗ meinſchaft und Verbundenheit mit allen Volksge⸗ noſſen tun. Wir wollen aber unſerem Feſt auch einen Sinn geben. Bei aller Kurzweil und froher Laune muß im Untergrund des Herzens ein ernſter Ge⸗ danke ruhen:„Unſere Kolonien!“ Dieſer Gedanke iſt vorerſt noch vecht ſchmerzlich, denn er gilt„Deut⸗ ſchem Land in fremder Hand“. Wer an unſere Ko⸗ lonien denkt, wer von ihnen ſpricht, wer unter ihren Zeichen ſeiert und Freude genießt, muß wiſſen, daß er ihnen perſönlich verpflichtet iſt, daß er Träger und Verfechter des kolonialen Gedankens ſein muß und Kämpfer für unſeres Volkes große Zukunft. Hierzu gehört vor allen Dingen der unerſchütterliche, ja fanatiſche Glaube, daß es eines Tages dem Füh⸗ rer gelingen wird, auch dieſe Fragen deutſcher Le⸗ bensnotwendigkeit, deutſchen Rechtsanſpruches und deutſcher Ehre der Löſung entgegenzuführen. Wer ſich ſo in die Reihen des Reichskolonialbundes ein⸗ reiht und deſſen Ziele tatkräftig verfolgt, darf ſich beim Feſt der Kolonien ungehemmt der Freude hin⸗ geben.“ Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis ſchreibt:„Die Entſtehung und das Wachſen unſerer jungen Groß⸗ ſtadt fällt zeitlich zuſammen mit dem Erwerb und der Durchoͤringung unſerer kolonialen Beſitzungen. Und Hand in Hand mit der Ausweitung unſerer Märkte und der Verſtärkung unſerer Proouktion dͤurch Sicherung der Rohſtoffe ging der Siegeszug Ludwigshafener Erzeugniſſe über die ganze Welt. So hat auch die Staoͤt oͤer Arbeit weder die Grundlagen ihrer Entwicklung noch die deutſchen kolonialen Ge⸗ biete vergeſſen. Möge das erſte koloniale Volksfeſt, das am 31. Juli und 1. Auguſt 1937 in unſerer Stadt ſtattfindet und aus allen Teilen unſeres Gaues und Nachbargaues beſucht wird bei allen Volksgenoſſen die Erkenntnis von der Bedeutung der Kolonien und unſerem unabdingbaren Recht auf die Rückgabe der⸗ ſelben vertiefen. Mit dieſem Wunſche begrüße ich alle Teilnehmer an den Veranſtaltungen des Reichs⸗ kolonialbundes namens der Stadt Ludwigshafen am Rhein, die in dieſen Tagen unter der Parole ſtehen wird: Deutſchland will Kolonien!“ Kreisleiter Kleemann:„Deutſche Kolonien, deutſche Tüchtigkeit, hervorragende ſoldatiſche Lei⸗ ſtungen ſind drei unzertrennliche Ehrbegriffe, über die auch ein von der Welt ſanktionierter Raub nicht zu triumphieren vermochte. man nicht, das Recht fordert man. In dieſem Sinne den deutſchen Kolonialgedanken wachzuhalten, ihm zu dienen, iſt Aufgabe eines jeden anſtändigen Deut⸗ ſchen.“ mnnnHEim 8 LSNIA Samstag, 31. Juli Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf /Pfalz. lugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. ldparkreſtaurant Stern: 20.30 Uhr Mannheimer Park⸗ feſt unter Mitwirkung des Reichsſenders Stuttgart. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldparkreſtaurant, Friedrichspark. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchan: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt, Das Münchner Staoͤtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchan: Aus der Mannheimer Theaterwelt. Sternwarte: Geöffnei von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Biloͤhaner. Maunheimer Kunſtverein, L I, 1: Gebffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗ Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schloßbücherei: 11 bis 13 Uhr Ausleihe: 9 bis 13 Uhr Leſeſäle. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.80 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.99 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 349 21. Was hören wir? Sonntag, 1. Auguſt Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert.—.30: Ein Regiment marſchiert —.00: Evangeliſche Morgenfeier.—.30: Kleine Kom⸗ mermuſik.— 10.00: Wenn wir unter Fahnen ſtehen, wird es in uns ſtill und klar.— 10.30 bis 12.00: Deutſches Sängerbundesfeſt Breslau 1937.— 11.30; Wohlauf, die Luft geht friſch und rein.— 12.00: Großer Bergpreis von Deutſchland auf dem Schauinsland.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Großer Bergpreis von Deutſch⸗ land.— 14.00: Gretels neuer Sommerhut.— 14.30: Her⸗ bert Ernſt Groh ſingt.— 15.00: Unterhaltungskonzert.— 17.00: Buntes Nachmittagskonzert.— „Bund— Grundſtein der Schweiz.— 19.30: Turnen und Sport— haben das Wort.— 20.00: Was ihr wollt.— 21.00: Wir gedͤenken der Olympiade 1936.— 21.20: Tanz⸗ und Untechaltungsmuſik.— 22.30: Wir bitten zum Tanz.— 2 tmuſik. 24.U0: Rachemunk. Deutſchlanblender .00: Hafenkonzert.—.00: Eine kleine Muſik.—.40: Vom Neckar zur Oder.—.00: Sonntagmorgen ohne Sor⸗ gen.— 11.30; Fontaſien auf der Wurlitzer Orgel.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Die zertanzten Schuhe.— 14.30: Beliebte Ouvertüren.— 15.00: Erntefeſt.— 15.30: 18.00: Funkbericht vom Flachrennen.— 18.15: Schöne Me⸗ lodien.— 19.30: Deutſchland⸗Sportecho.— 20.00: Wie es euch gefällt.— 22.30: Wir bitten zum Tanz. Um einen Raub bittet Flughafengaſtſtätte, 18.30: Der ewige Samstag, 31. Juli 1937 Am die deutſche Meiſterſchaft der Rennwagen! Keue Manuheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Täglich ſchneller, täglich wilder beim Training zum Großen Vergyreis! So ſchnell, wild und verbiſſen wie diesmal wurde wohl noch niemals bei einem Training zum Großen Bergpreis gekämpft. So ſchwer und groß war aber woh“ auch noch niemals die Konkurrenz auf der berühmten, alten Schau⸗ insland⸗Bergſtrecke. 248 Fahrer haben zum Rennen am Sonntag gemeldet und faſt alle ſind ſie beim Training, das am Donnerstag offiziell begann, bereits dabei. Es geht diesmal in Freiburg um die deutſche M e i⸗ ſterſchaft der Rennwagen, zu der Caracciola acht Punkte hat und Roſemeyer ſieben; es kämpft eine Rieſen⸗ zahl beſter Motorrad⸗Fahrer, unter denen ſich faſt alle be⸗ kannten deutſchen Meiſter und gute Ausländer befinden, es ſind viele, viele private Sportfahrer in den ſieben Klaſ⸗ ſen der Sportwagen dabei, Sportskeute, die unter größtem Aufwand und Einſatz ſich immer wieder freuen, wenn ſie in einem großen, internationalen Rennen Gelegenheit zum Start haben. Nein, man kann ſchon wirklich ſagen, daß noch niemals ein Großer Bergpreis ſo ſtark beſetzt war. 4* Täglich werden die Rekorde zu neuen Höhen herauf⸗ getrieben. Hatte im Mittwoch bei erſten privaten Probe⸗ galopps der beiden Auto⸗Union⸗Fahrer Stuck und Roſemeyer, Bernd bereits nach privater Stoppung eine Zeit von etwi 7,38 Mimuten erreicht, ſo jagte am nächſten Tage Caracciola auf ſeinem Mereedes, beim erſten offiziellen Training in der gleichen Zeit in 788,2 Minuten, alſo etwa 94 Stoͤkm. Durchſchnitt die 12,8 Kilo⸗ meter lange Bahn, mit ihren 170 Kurven hinauf. Die olte Vorjihresbeſtleiſtung von 7,59 Minuten ſchnappte hörbar nach Luft und verſtarb. Am Freitag war es dann wieder Roſemeyer der auf die ſchnellſte Zeit des Tages Digd machte und auch tatſächlich wieder auf 7,38 Minuten heraufkam. Dalbei hatte man das Gefühl, daß beide Fahrer ſich noch ängſtlich hüteten die letzten Reſerven zu zeigen — und Reſerven hat auch noch Hins Stuck, der bis zum Freitag pauſieren mußte, weil das Getriebe ſeines Auto⸗ Union einen Knaks hatte, der dann rber am Freitag gleich auf Anhieb auf 7,46 und dann ſogar 7,43 Minuten fuhr und damit etwa 93 Stoͤkm. Durchſchnitt ſeine Erfꝛh⸗ rungen als alter Bergſpezialiſt unter Beweis ſtellte. Gute Dienſte taten ihm dabei ſeine Zwillingsreifen auf den Hinterrädern, die hier als Stuck⸗Spezirlität ſchon größte Aufmerkſamkeit erregten und auch Gelegenheit zu dem Witz gaben: Stuck hat Zwillinge. Long iſt noch nicht ſo ganz mit der ſchwierigen Berg⸗ ſtrecke vertraut, aber das wird ſchon noch mit dem letzten Samstag⸗Training kommen! Bei den Sportwagen war ein Rieſenbetrieb. Neben ſehr vielen ſchmucken BMW's ſah man auch zahlreiche Italiener auf der Bahn, die beachtlich ſchnell ſind. Beſonders erfreu⸗ lich bei dieſer Sportwagen⸗Beteiligung iſt die Begei⸗ ſterung, mit der Privatfahrer immer wieder dort am Start ſind, wo ſie ſich mit Sportwagenkämpen meſſen können, wenn das auch erheblichen Aufwand an Koſten und Einſatz erfordert. Im Treining der Motorradkämpen ſchließlich war Mansfeld der bisher Schnellſte. Der DaW⸗Fahrer kam mit 87,9 Km.⸗Std. ſogar recht dicht an den Vorjahresrekord von Müller, der auf 88,6 Km.⸗Std. ſteht, heran. Bei den 350ern ſind die beiden NSU⸗Kämpen Mellmann und Fleiſch⸗ mann wieder einmal die Favoriten, und in der kleinen Klaſſe der Boer iſt Winkler der Trainingsſchnellſte. Bei den E Wrrg ſchinen kippte Braun auf DaW den bisherigen Rekord und blieb der ſchnellſte Mann der Seiten⸗ wagen⸗Kämpen. So iſt näch intenſivem Training jetzt alles bereit zum Großen Bergpreis am Sonntag. Die Freiburger Jungens haben bereits ungezählte Autogramme und die NSKK⸗ Motorbrigade Süd⸗Weſt hat eine Rieſenvorbereitungs⸗ arbeit hinter ſich. Es wird ein heißer Kampf am Sonn⸗ tag, ein Kampf um Sekunden, und es ſteht viel auf dem Spiel, nicht nur der Sieg, ſondern auch die Meiſterſchaft! K. G. von Stackelberg. Rio erhält eine neue Rennſtrecke Die Gavea⸗Bahn, der Schauplatz der Großen Preiſe von Rio de Janeiro, erwies ſich beim letzten Rennen nicht mehr allen Anforderungen gewachſen. Die maßgebenden Kreiſe des Automobilſports und der Hauptſtadt haben ſo⸗ fort die nötigen Schritte eingeleitet, um eine neue Strecke zu ſchaffen. Die Pläne wurden dem braſilianiſchen Par⸗ lament vorgelegt, das jetzt ein entſprechendes Geſetz ver⸗ abſchiedete. Die neue Autorennſtrecke wird vor der Stadt nahe der rieſigen Halle der deutſchen Zeppelin⸗Reederei erſtehen. Sie ſoll ſchon im nächſten Jahre fertiggeſtellt ſein. Heute Abend ſtartet Magdeburg 96 in Mannheim Wie bereits berichtet, findet am heutigen Samstag (19 Uhr) das Schwimmertreffen M agöeburg 96— S Mannheim im Sommerbad des SVM an der Dif⸗ fenébrücke ſtatt. Die mitteldeutſche Nachwuchsmann⸗ ſchaft hat auf ihrer Süddeutſchlandreiſe bereits herrliche Kämpfe geliefert und ſich erfolgreich durchzuſetzen ver⸗ ſtanden. Beſonderen Anklang werden bei den Mannheimern wieder die beliebten großen Staffelwettbewerbe finden, von denen wir vor allen Dingen die 40⸗mal⸗2⸗Bah⸗ nen⸗Bruſt⸗ und 10⸗mal⸗2⸗Bahnen⸗Kraul⸗ ſtaffel hervorheben. Leute, vie Küſtermann, Schlitter, in der Bruſtlage, ſowie der fabelhafte Tur⸗ geit und Bodendorf von Magdeburg im Kraul dürf⸗ ten hierbei ausſchlaggebend ſein, während in der Z⸗mal⸗ 100⸗Meter⸗Kraulſtaffel die Gäſte in doppelter Beſetzung antreten werden. Hochintereſſant verſpricht das Waſſer⸗ ballſpiel zu werden, nachdem die Magdeburger gegen eine Stuttgarter Stadtvertretung einen einwandfreien :2⸗Sieg herausholen konnten. Bedauerlich iſt nur, daß der SBM in letzter Minute auf Wilh. Lichdi verzichten muß, der geſtern abend beruflich nach Oſtpreußen abbe⸗ rufen wurde. Trotz aller Hemmniſſe wird ſich der SVM in echt ſportlichem Geiſt dem großen Gegner ſtellen und ihm das Leben ſo ſauer wie möglich machen. Um der Mannheimer Jugend den Beſuch dieſes ſport⸗ lich anregenden Kampfes zu ermöglichen, gewährt der SVM Jugendlichen bis zu 15 Jahren freien Eintritt. Im Hinblick auf den frühzeitigen Einbruch der Dunkel⸗ heit beginnen die Kämpfe pünktlich um 19 Uhr. Kreismeiſterſchaften der Schwer⸗ athleten Die Schwerathleten halten am Samstag und Sonntag ihre Kreismeiſterſchaften in Feudeaheim ab. Die Durch⸗ führung wurde dem Verein für Turn⸗ un d Roſenſport Feudenheim übertragen. Die Kämpfe beginnen am Samstag, 15 Uhr, mit den Wettkämpfen im Raſenkraftſport, Ringen und Gewichtheben der Alters⸗ klaſſen und den Vorkämpfen der Aktiven. Um 20 Uhr iſt Siegerehrung. Ferner werden Boxkämpfe ausgetragen, an denen die Gaumeiſter Stetter, Lennert, Wurth und Bolz teilnehmen. Anſchließend iſt Tanzgelegenheit. Am Sonntag früh 7 Uhr beginnen nach der Flaggen⸗ hiſſung die Wettkämpfe der Aktiven im Ringen und Ge⸗ wichtheben. Um 13 Uhr ſind die Entſcheidungskämpfe im Ringen, der Runogewichtsriegen und im Tauziehen. Nach der Siegerehrung wird auf dem Sportplatz ein großes Volksfeſt abgehalten. Am Montagabend wird die Veran⸗ ſtaltung mit einem Feuerwerk abgeſchloſſen. Zweites Springen um das „Braune Band“ Oblt. Brinkmann und Oblt. Tzopeseu führen Am Spätnachmittag des Freitags wurde bei den Ss⸗ Reichs⸗Reiterwettkämpfen in München das zweite Jagd⸗ ſpringen(Klaſſe S) um das„Braune Band“ des Spring⸗ ſports durchgeführt, das ſich bis gegen 20 Uhr hinzog. Bei dieſem Kanonenſpringen waren acht verhältnismäßig ſchwere Hinderniſſe bis zu einer Höhe von 1,60 Meter zu nehmen. Als Erſter ging Hptm. von Barnekow auf Olaf fehlerfrei über den Kurs, aber auch der nächſte Reiter, Oblt. Tzopesen(Rumänien) auf Jolka blieb fehlerlos. In der Folge gab es dann noch eine ganze Reihe von fehler⸗ freien Ritten und ſchließlich qualifizierten ſich folgende 13 Teilnehmer für das Stechen über zwei erhöhte Hinderniſſe: Rittm. K. Haſſe mit Goldammer, Thora und Zridolin, Hptm. von Barnekow mit Olaf, Rittm. Rang(Rumänien) mit Delfis, Oblt. Tzopescu(Rumänien) mit Folka, Ful⸗ ger und Gascony, Oblt. Zahai(Rumänien) mit Hunter, Standartenführer H. Fegelein mit Schorſch, Unterſturm⸗ führer W. Fegelein mit Diana, Scharführer Schmidt mit Rauhreif und Unterſturmführer W. Fegelein mit Firſta. Zum Stichbampf wurden nur noch acht Pferde geſattelt, von denen ſieben— Firſta, Diana, Schorſch, Jolka, Fulger, Hunter und Fridolin— wiederum fehlerfrei blieben und gemeinſam auf den erſten Platz geſetzt wurden. Rittm. Rang war mit Delfis geſtürzt und wurde auf den achten Platz geſetzt, während alle übrigen fehlerloſen Pferde, die nicht zum Stechen antraten, den neunten Rang erhielten. Nach dem zweiten Springen lagen im Geſamtergebnis Oblt. Brinkmann mit Olaf und Oblt. Tzopescu mit Gascony(beide o Fehler) an der Spitze. Dahinter folgten mit 4 Fehlern Thora und Delſis und mit 8 Feh⸗ lern Alchimiſt, Baccarat und Hunter. Hochbetrieb auf der Waſſerkuppe Hochſommerliche Witterung und ein ſtarker Weſtwind ſchufen für die Segelflieger am ſechſten Wettbewerbstage ber„18. Nationalen Rhön“ wieder günſtigere Bedingun⸗ gen. Zahlreiche Strecken⸗ und Zielſtreckenfltüge wurden übernommen, ſo daß die Zahl der zurückgelegten Luftkilo⸗ meter an dieſem Tage auf über 4000 Km. ſtieg. Um 9 Uhr früh waren die kurz zuvor von ihren am Vortage unter⸗ nommenen Ueberlanoͤflügen zurückgekehrten Segelflieger wieder bereit zu neuen Starts. Wenig ſpäter bot ſich den zahlreichen Schlachtenbummlern das packende Bild von 40 Segelflugzeugen, die ſich in den verſchiedenen Höhen bewegten und Anſchluß an eine Wolkenwand ſuchten. Nach den erſten vorliegenden Landemeldungen voll⸗ brachte der Berliner Haaſe wiederum die beſte Tages⸗ leiſtung, denn mit 194 Km. ſegelte er bis nach Stuttgart⸗ Cannſtatt. Nein von der Deutſchen Lufthanſa Landete bei Schwäbiſch⸗Hall(152 Km.). In dieſe Gegend kamen auch Rockſtroh(Dresden) und Krüger(Köln), die nach Zurücklegung von je 154 Km. niedergingen. Zwiſchen 130 bis 140 Km. ſchafften Wolf(Stettin), Krach(DeV), Karch⸗Zimmermann(DeV) bis Nürnberg, Pe⸗ ters⸗Schneller(Darmſtadt) bis München und der Stuttgarter Beck bis nach Ansbach. 4* Bis in die Abendſtunden hinein klangen die Landemel⸗ dungen aus den Lautſprechern im Segelfluglager. Nach einem zweiten Start erſt gegen 3 Uhr nachmittags konnte Heidrich(Düſſeldorf) noch den Flughafen Würzburg (78 Km.) erreichen, wo auch Ruhnke(0ſtpreußen) lan⸗ dete, während ſeine beiden Gruppenkameraden Pomper und König es auf 145 Km. brachten und bis in die Nähe von Schwäbiſch⸗Hall kamen. Der Doppelſitzer Andrös⸗ Müller GStettin) legte 120 Km. bis in die Nähe von Ansbach zurück. Die zweitbeſte Leiſtung des Tages voll⸗ brachte Münch(Dresden), der 162 Km. weit bis zum bayeriſchen Segelfliegergelände Heſſelberg flog. 2, — eeee———— — 7 27 a 27 ,, 27 Die Bezirksklaſſe von Unterbaden-Oſt Wir ſtehen vor dem Beginn einer neuen Ver⸗ bandsrunde. Nur noch wenige Wochen wird es dauern und dann wird die runde Lederkugel wieder die Situation beherrſchen. Die aus zwölf Mann⸗ ſchaften beſtehende Abteilung Unterbaden⸗Oſt ſetzt ſich aus zehn alten Bezirksligateilnehmern und zwei ſogenannten Neulingen bezw. Aufſtiegsberech⸗ tigten zuſammen. Die Abſteigenden der Saiſon 1936⸗ 1937 ſind§ C.„Badenia“ St. Jlaen und FC. „Freya“ Limbach, welche ſich im letzten Jahre die Zugehörigkeit zur zweiten Spielklaſſe erworben haben und nun, nach nur einjähriger„Mitglied⸗ ſchaft“ wieder den Weg in die 1. Kreisklaſſe antreten müſſen. An die Stelle dieſer beiden Vereine tritt nunmehr im kommenden Jahre T. u. Sp. G. Plank⸗ ſtadt und der Bauland⸗Kreismeiſter Bad Mer⸗ gentheim. Ueber das Können und die Leiſtungs⸗ vermögen der Plankſtadter Elf gibt es wohl kaum ein Wort zu verlieren. Dieſe Mannſchaft der ver⸗ einigten Plankſtadter Sportvereine SpVgg. Plank⸗ ſtadt und TG. Plankſtadt hatte ein derart erfolgrei⸗ ches Spieljahr hinter ſich, wie man es im Fußball⸗ ſport ſelten antreffen dürfte. Auch in den v. Tſcham⸗ mer⸗Pokalſpielen hat ſich Plankſtadt weit über die Grenzen ihrer engeren Heimat hinaus in ganz Ba⸗ den einen Namen gemacht. Die Gauligaelf der Brötzinger Germanen hat ſich der fabelhaften Form des Kreismeiſters beugen müſſen und die SpVag. Mannheim⸗Sandhofen hatte größte Mühe, ſich auf eigenem Platze mit:1 behaupten zu können. Hier⸗ durch iſt die Spielſtärke Plankſtadts am beſten do⸗ kumentiert. Die Elf weiſt auf allen Poſten vorzüg⸗ liche Könner auf. Die Elf des Baulandvertreters Bad Mergentheim iſt uns weniger bekannt. Schon deshalb und aus der Tatſache, ob Bad Mergent⸗ heim überhaupt der Gruppe Unterbaden⸗Oſt zuge⸗ teilt wird, kann uns ein abſchließendes Urteil er⸗ ſpart bleiben. Eine Zuteilung Bad Mergentheim's zu unſerer Gruppe würde ſehr wahrſcheinlich den Verein in finanzieller Hinſicht ungeheuer belaſten und in Mitleidenſchaft ziehen. Im übrigen wird die Punktejagd in der Spiel⸗ zeit 1937/38 von folgenden Vereinen beſtritten: VfB. Wiesloch, SpV. 98 Schwetzingen, Union Hei⸗ delberg, FV. Weinheim, JVgg. Eppelheim, FG. Kirchheim, SpVag. Eberbach, Kickers Walldürn, 05 Heidelberg und SpV. Sandhauſen. Schon heute ſieht man der kommenden Spielzeit mit großem In⸗ tereſſe entgegen; insbeſondere beſchäftigt man ſich jetzt ſchon mit der Frage des Meiſters und in nicht minderem Umfang mit der Frage, wer den bitteren Kelch des Abſtiegs wird koſten müſſen. Hauptſächlich die Kämpfe um Verbleib oder Abſtieg laſſen cine erhöhte Kampfesſteigerung und eine größere Erbit⸗ terung deswegen erwarten, weil in der Offenburger Tagung die Erweiterung des Kreiſes der Abzuſtei⸗ genden(von bisher zwei auf künftig drei und ſogar vier Vereine) angekündigt worden iſt. Noch in keinem Verbandsjahr war in unſerer Gruppe die Spielſtärke ſo ausgeglichen wie gerade in dem hinter uns liegenden. Daher kam es auch, daß die Meiſterſchaft erſt ganz zuletzt entſchieden wurde und die Wieslocher Bewegungsſpieler noch⸗ mals mit wirklich viel Glück das Rennen vor ihrem ſtärkſten Widerſacher Schwetzingen heimbrachte. Man wird die Wieslocher auch im kommenden Jahre wie⸗ der zu den Meiſterſchaftsfavoriten einbeziehen dür⸗ fen, zumal ein neuerdings angeſtellter Sportlehrer ein dankbares Betätigungsfeld vorfinden wird. Eine der Hauptaufgaben wird die Ausbildung von guten und geeigneten Kräften als Reſerveſpieler ſein, die Kleine Syort⸗Nachrichten „Das Deutſche Stadion“— ſo wird, wie die NSck. mel⸗ det, die im Reichsparteitagsgelände geplante große Sport⸗ ſtätte heißen. Das jetzige Nürnberger Stadion wird in Zukunft„Altes Stadion“ genannt. Baron Kubota, der Generalſekretär des Organiſations⸗ Komitees für die 12. Olympiſchen Spiele 1940 in Tokio, iſt aus Geſundheitsrückſichten von ſeinem Poſten zurückge⸗ treten. Der Leichtathletikführer Dr. Takaſhi wurde zum Nachfolger beſtimmt. Die Polizei⸗Meiſterſchaft im Fünfkampf wird in dieſem Jahre am 7. und 28. Auguſt in Plauen i. V. durchge⸗ führt. Das Programm enthält erſtmals auch einen Mann⸗ ſchafts⸗Wettbewerb, der von 18 Inſpektions⸗Mannſchaften (ie ein Offizier und zwei Wachtmeiſter) beſtritten wird. Ein 1000⸗Meilen⸗Kolonialrennen für Automobile wol⸗ len die Italiener Ende November in Libyen auf der Strecke Bengaſi⸗Tripolis durchführen. Die Reichs⸗Zugendregatta des Fachamtes Rudern findet am 26. September auf der olympiſchen Regattaſtrecke in Berlin⸗Grünau ſtatt. Nach München verlegt wurden die Eu ropameiſterſchaf⸗ ten im Freiſtil⸗Ringkampf, die urſprünglich in der Reichs⸗ hauptſtadt ſtattfinden ſollten. Die Veranſtaltung wird vom 29. bis 31. Oktober im„Zirkus Krone“ abgewickelt. Das Stilfſerjoch⸗Bergrennen, das am 20. Auguſt ſtatt⸗ finden ſollte, findet in dieſem Jahre nun doch nicht ſtatt. Willi Arend(Hannover), der erſte deutſche Rad⸗Welt⸗ meiſter, wird am 7. Auguſt auf der Berliner Olympia⸗ bahn den Startſchuß zur Deutſchen Meiſterſchaft der Be⸗ rufsflieger abgeben. Joſef Beſſelmann(Köln), der deutſche Meiſter im Boxen der Mittelgewichtsklaſſe, kämpft am 22. Auguſt im Rah⸗ men des Heuſer⸗Witt⸗Kampfabends in Berlin gegen den Kolonialfranzoſen Paul Malapa. Lettland— Oeſterreichs Gegner Mitten im Hochſommer, wenn in den meiſten euro⸗ päiſchen Ländern Fußballruhe herrſcht, trugen Lettland und Litauen in Riga einen Ausſcheidungskampf zur Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1938 aus. Lettland, Litauen und Oeſterreich büldeten die Gruppe 7, allerdings mit der Be⸗ ſtimmung, daß Oeſterreich lediglich gegen öen Sieger aus Lem Treffen Lettland—Litauen anzutreten hatte. Dieſe Begegnuna find nun am Donnerstag ſtatt und ſah Lett⸗ land mit:2(:0) ſiegreich. Lettland hat nun gegen Oeſterreich anzutreten. Kovats⸗Angarn Säbel⸗Weltmeiſter Die Deutſchen in der Vorſchlußrunde ausgeſchieden Die erſten Weltmeiſterſchaftskämpfe im Fechten wurden nach zehmtägiger Dauer am Freitag amit dem Söbel⸗Gin⸗ zelfechten zu Ende geführt. Wie ſchon im Säbel⸗Mann⸗ ſchaftswettbewerb gab es einen großen Triumph der unga⸗ riſchen Fechter, die ſechs Mann in die Schlußrunde brach⸗ ten und auf die drei erſten Plätze Beſchlag legten. Pal Kovacs ſicherte ſich nach einem Stichkampf mit ſeinem Landsmann Tibor Berczelllt Len Weltmeiſtertitel. Dritter wurde der Ungar Laſglo Rajcſanyi und den vierten Platz belegte der Italiener neenzo Pinton. Die Deutſchen Heim, Wahl und Eſſer blieben in der Vor⸗ ſchlußrunde auf der Strecke, obwo⸗ leer Offenbacher Heim Siege gegen den Franzoſen Chapigne und den Rumänen Marineſcu zu verzeichnen hatte. In der Schlußrunde ſtanden neben ſechs Ungarn zwei Italiener und ein Mexikaner. Die Entſcheidung um den Titel geſtaltete ſich zu einer nervenzufreibenden Ange⸗ legenheit. Berczelli führte nach Schluß der Kämpfe mit 7 Siegen, während Kovas in ſeinem letzten Kampf gegen den Italiener Maſciotta mit:4 auf Verluſt ſtand und keine Chance mehr zu haben ſchien. Kopvꝛcs gewann aber doch noch gegen den Italiener und erreichte ſomit ebenfalls wie Berczelli 7 Siege. In dem damit notwendig gewor⸗ denen Stichkampf behielt dann Kovacs gegen ſeinen Landsm inn die Oberhand und ſicherte ſich damit den Welt⸗ meiſtertitel. Das Endergebnis: 1. Kovaes(Ungarn) 8 Siege, W erhaltene Treſſer; 2. Berczelli(Ungarn) 7 Siege, er⸗ haltene Trefſer; 3. Raheſanzi(Ungern) 5 Siege, 29 er⸗ Treffer; 4. Pinton(Italien) 4 Siege, erhaltene Treffer. Donatello 2 im,Großen Preis“ Wenn nicht alles täuſcht, dann wird der erſte„Große Pveis der Reichshauptſtadt“, der am 19. September in Hoppegarten entſchieden wird, eine kaum noch zu über⸗ treffende Beſetzung erhalten. Für das 100 000⸗Mark⸗ Rennen liegen nunmehr 46 Unterſchriften vor, und zwar 24 Meldungen aus Deutſchland, 9 aus Frankreich, je 4 aus Italien und Ungarn, 3 aus England und 2 aus Polen. Beſonders bemerkenswert ſind die Nennungen des italieniſchen Stalles Teſio⸗Inciſa mit dem großartigen Dreijährigen Donatello II an der Spitze. Danach iſt an⸗ zunehmen, daß der gemeldete Verkauf des prachtvollen Hengſtes nach England noch nicht vollzogene Tatſache iſt. Der gleiche Stall meldete De Albertis, einen rechten Bru⸗ der von Donatello II und El Greco, während der Stall Pellegrina Italiens beſte Dreijährige Amerina entſenden will. Aus England wurden von Aga Khan Unterſchriften für die Dreijährigen Le Grand Duc und Sultan Mahomed, ſowte von Lord Glanely für Buckleigh abgegeben. — Union Heidelberg hat im Notfall die eine oder andere eintretende Lücke ausfüllen können. Die Meiſterſchaft von 1937/38 müßte eigentlich einmal dem SpV. 98 Schwetzingen zufallen. Schon immer ſtanden die Spargelſtädter in vorder⸗ ſter Front, ſcheiterten aber wiederholt an einem un⸗ vorhergeſehenen Hindernis. Wird den Blau⸗Weißen diesmal der große Wurf gelingen? In der letzt⸗ jährigen Spielzeit leiſteten ſich die Schwetzinger einen groben Fehler: In Limbach beim Tabellen⸗ letzten und Neuling ließ ſich der Meiſterkandidat mit:4 überfahren und gerade die Punkte aus die⸗ ſem Spiel hätten, wie es ſich ſpäter zeigen ſollte, die Gruppenmeiſterſchaft bedeutet. Daß Schwetzingen auch heute Anſpruch auf einen der erſten Plätze er⸗ heben kann, darüber ſind wir uns alle einig. Es darf natürlich nicht außer acht gelaſſen wer⸗ den, daß gleichfalls die Elf des Altmeiſters Wein⸗ heim ein ſehr gewichtiges Wort mitreden wird. Allerdings hat man dies ſchon im vorigen Jahre von ihr erwartet, jedoch bewegte ſich die Leiſtungskurve in ſchwankenden Bahnen, ſo daß die Erwartungen nicht in Erfüllung gehen konnten. Eine eigenartige Bewandtnis hat es mit den Vereinen aus dem Neckartal und dem Bauland inſofern, als es die Mannſchaften von Eberbach und Walldürn immer wieder fertig bringen, ſich in der Bezirksklaſſe einen guten Tabellenplatz zu ſichern. Es hat eine Zeit gegeben, in welcher ſie leoͤiglich als Heimmannſchaft eine Rolle ſpielten; der Verlauf der letztjährigen Punktekämpfe hat mit der Bezeichnung„Platzelf“ gründlich aufgeräumt. Zwar ſind ihre Erfolge auf auswärtigen Feldern ſeltener aber keinesfalls Aus⸗ nahmeerſcheinungen. Den beiden„Außenſeitern“ wird auch in der neneu Spielzeit ein guter Mit⸗ telplatz ſicher ſein. Bei der Verteilung der vorderen Plätze wird auch die FVgg. Eppelheim wieder dabei ſein. Im Vorjahre hatten die Eppelheimer vorübergehend die Tabellenführung, um dann allerdings etwas ins Hintertreffen zu geraten. Vornehmlich für die Mei⸗ ſterſchaftskandidaten war Eppelheim ſchon immer ein ſchwer zu nehmendes Hindernis, womit auch in die⸗ ſem Jahre zu rechnen iſt. Ernſtliche Bedenken werden wohl die Anhänger des SpV. Sandhauſen haben. Im verfloſſe⸗ nen Spielabſchnitt gelang es den ſonſt tüchtigen Sandhäuſern gerade noch, ſich über Waſſer zu hal⸗ ten. Man wird ſich in Zukunft gewaltig anſtrengen müſſen, wenn die zweite Spielklaſſe erhalten werden ſoll. Immerhin darf die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß man ſich entſprechend vorbereitet hat, und wie in früheren Zeiten Sandͤhauſen einen gu⸗ ten Namen erhalten wird. zu den drei Heidelberger Bezirksklaſſenvereinen. in der vorjährigen Spielzeit mit der Erringung des dritten Tabellen⸗ platzes— nur vier Punkte hinter den punkteglei⸗ chen Spitzenreitern Wiesloch und Schwetzingen— eine ganz vorzügliche Leiſtung vollbracht, die man den Rotjacken bei weitem nicht zugetraut hatte. Das Mannſchaftsgebilde wird auch in der neuen Spiel⸗ zeit eine ſtarke Einheit bilden. Die Mitwirkung des Handſchuhsheimer Härle als Mittelläufer oder Verteidiger bildet für die Elf eine große Verſtär⸗ kung. Wir hatten kurz vor der Sommerpauſe anläß⸗ lich der Fußballwerbewoche in Rohrbach Gelegenheit gehabt unſere Heidelberger Bezirksklaſſenvereine in Augenſchein zu nehmen. Hierbei konnten wir er⸗ freulicherweiſe feſtſtellen, daß ſich die Leute ſämtlicher drei Heidelberger Clubs, trotz der vorgerückten Spielzeit in ganz guter Verfaſſung befanden. Union und der 1. FC. 05 lieferten gegen ihre jeweiligen Gegner Edingen und Leimen ganz vorzügliche Lei⸗ ſtungen, die zu den beſten Hoffnungen Anlaß geben. Und wenn ſie mit dieſer Form in die neue Spielzeit gehen, ſo werden alle übrigen Vereine ſtark mit ihnen zu rechnen haben. Glänzend war beiſpiels⸗ weiſe der Start des Heidelberger„Clubs“ in die Verbandsrunde 1936⸗87, wo er ſich auf allerdings kurze Dauer als Tabellenführer präſentieren bonnte. Dann kam ein gewaltiger Rückſchlag, der, wenn der Punktvorſprung nicht ſo groß geweſen wäre, hätte zum Verhängnis werden können. In dieſer Hinſicht werden die Grünen ſich etwas vorſehen müſſen, denn, wie bereits ſchon erwähnt, werden die Abſtiegkämpfe naturgemäß bedingt durch die größere Spielſtärke der beiden Aufſtiegsberechtigten— wenigſtens was Plankſtadt anbelangt— eine weſentliche Steigerung erfahren. Der Gruppenmeiſter von 1934—95 FG Kirch⸗ heim hat ſich für die Spielzeit 1937—38 anſcheinend wieder viel vorgenommen. Dieſe Annahme ergibt ſich aus der Tatſache, daß dieſer Heidelberger Vor⸗ ortverein einen Sportlehrer verpflichtete. Das Spie⸗ lermaterial iſt als recht gut zu bezeichnen und die aus der-Jugend, welche Jugendkreismeiſter wurde, für die erſte Mannſchaft verwendbaren Kräfte verſprechen eine gute Zukunft. Wir hoffen zuverſicht⸗ lichſt, daß die FG Kirchheim im nächſten Jahr eine beſſere Rolle ſpielt und bei der Vergebung der Mei⸗ ſterwürde ſeine Anwartſchaft geltend macht. Die — 80 einer Vorrangſtellung ind zweifelsohne in ſpieleriſchen und kämpferiſe Belangen vorhanden. 3 4 Bei der Beſprechung von Unterbaden— Weſt wurde leider der Verein für Turn⸗ und Raſen⸗ ſport Feudenheim, der ſich um die Entwicklung des Fußballſports große Verdienſte erworben hat, weggelaſſen. Die Feudenheimer waren in der vergangenen Spielzeit teilweiſe vom Pech verfolgt. Daß die Mannſchaft ſpielen kann, zeigten betzartig einige Spiele, wo die Feudenhei⸗ mer überlegen gewannen. Diesmal wird Feudenheim faſt mit der alten Mannſchaft antreten. Am Anfang wird die Mannſchaft nicht vollſtändig antreten können, da einige Spieler beim Heer und Arbeitsdienſt ſind und erſt im Laufe des Oktober entlaſſen werden. Mit vollſtändiger Mannſchaft wird Feudenheim ein Wort bei der Vergebung der Meiſterſchaft mitſprechen und bei richtiger Ei beſtimmt mit an der Spitze ſein. Und endlich kämen wir bei unſerer Betrachtung S S Samstag. 31. Juli 1937 HANDELS. u WIRTSCHAFTS-zZRur der Neuen Mannheimer Zeitung Noch kleine Angeboie am Geireide- Großmarki * Mannheim, 31. Juli. An den Welt⸗Weizenmärkten war die Stimmung im Verlaufe dieſer Woche abgeſchwächt. Wohl machte ſich eine gewiſſe Auslandsnachfrage nach Hard⸗ winter⸗Weizen geltend und auch die amerikaniſchen Müh⸗ den ſchritten in ſtärkerem Maße zu Käufen, das Bild wurde jedoch weſentlich durch Glattſtellungen und Siche⸗ rungsverkäufe beſtimmt. Auch ſind die Anlieferungen an den amerikaniſchen Märkten recht gut, ſo daß die im gan⸗ zen genommen nicht große Exportnachfrage befriedigt wer⸗ den kann. Lolo Antwerpen verlangte man für Manitoba III, Pacific, 10,10 hfl. und für Manitoba IV, Atlantie, 9,75 hfl. Auf Abladung koſteten Manitoba J, hard, Atlantie, Juli⸗ Auguſt, 10,57% hfl., Manitoba J, Atlantic, Juli⸗Auguſt 10,35 hfl. und Oktober⸗November 10,30 hfl., Manitoba II, gleiche Termine, 10,20 und 10,05 hfl., Manitoba III, At⸗ lantic, 10,00 und 9,627 hfl. und Manitoba IV, Atlantie, 9,65 und 9,5755 hfl. Manitoba III, Pacific, koſtete für Auguſt 10,4775 bfl., Dark 1 oder Hard Winter white I, Golf, Juli, 9,47½ hfl., Auguſt 9,37/ hfl., September —5705 hfl., Dark Hardwinter 1I, Golf, entſprechend 9,35, 9,25 und 9,25 hfl., Red Winter II, Atlantiſch⸗kanadiſch, Auguſt, 9,00 hfl., Red Winter II Garlicky, Auguſt, 7,75 hfl., Hard Winter II Ports, Auguſt 9,25 hfl., rumäniſcher, 78 bis 79 Kg., oko Antwerpen, 159 belg. Fr., Kurrachee blane, lolo, 156 belg. Fr. und Caleutta Club II, loko, 158 beig. Franken. Sämtliche Termin⸗Lieferungen verſtehen ſich eif Antwerpen. „Das Angebot in deutſchen Weizen war naturgemäß noch nicht ſehr umfangreich, da man vielerorts noch mit der Ernte oder aber mit dem Druſch beſchäftigt iſt. Im weſent⸗ lichen widmete man alſo ſeine Aufmerkſamkeil den vor⸗ liegenden Muſtern. Außer den in der Vorwoche bereits aufgeführten Herkünften waren diesmal auch einige Muſter von bayeriſchen Weizen am Markt. Die gezeigten Quali⸗ täten werden allgemein als ſehr gut anerkannt. Hektoliter⸗ gewichte von 79—80 Kilo bilden keine Seltenheit. Die Nachfrage der Mühlen iſt recht echeblich, doch kann ſie gerade hier nicht voll befriedigt werden, da badiſche Wei⸗ zen laut Anordnung des Getreide⸗Wirtſchafts⸗Verbandes nicht zum Juli⸗Preis verkauft werden dürfen, um nicht den Bauern, die beſonders früh zum Druſch kommen, eine beſondere Prämie zu geben oder für künftig den Abbau von Frühweizen in unerwünſchtem Maße zu ſteigern. So⸗ weit aus den benachbarten Getreide⸗Wirtſchafts⸗Bezirken Weizen heronkam— es handelte ſich jeweils nur um fuh⸗ renweiſe Anlieferungen aus Heſſen oder der Pfalz— wurde dieſer von den Mühlen gern gekauft. Die neue Brot⸗ getreideanoroͤnung, die die Verwendung der geſamten Brot⸗ getreide⸗Ernte für Zwecke der unmittelbaren Volksernäh⸗ rung vorſieht, während die gleiche Ablieferungspflicht bis⸗ her nur für die ausdeücklich feſtgeſetzten Kontingente gül⸗ tig war, wurde allgemein begrüßt, zumal durch die reich⸗ liche Zurverfügungſtellung von Futtergetreide dem Markt eine Belaſtung genommen iſt. Am heutigen Getreidegroßmarkt wurde norddeutſcher Roggen für Abladung Auguſt/ September, nich den Eif⸗ Beſtimmungen 1, Kaſſa gegen Verladedokumente mit 6%/ Handelsſpanne angeboten; die Qualität iſt recht befriedi⸗ gend. Umſötze darin fanden jedoch, ſoweit wir unter⸗ richtet ſind, nicht ſtatt. Das Angebot gus den Erzeugungs⸗ gebieten der Oberrhein⸗Ebene hat bis jetzt noch keinen größeren Umfang angenommen. Soweit ſolcher aber ſchon an den Markt kam, war er teilweiſe von übercus guter Ourlität und weiſt hohe und höchſte Naturalgewichte auf. Das Ernteergebnis ſoll jedoch in einigen Teilen der nähe⸗ ren Umgebung mengenmäßig nicht ſo reichlich ſein, wie man es gern gewünſcht hätte. Braugerſte konnte noch nicht gehandelt werden, weil noch keine Bezugsſcheine und Boſagemarken ausgegeben — Die Ausgabe von Bezugsſcheinen iſt laut Rund⸗ ſchreibennder cHhuptvereinigung derttbeutſchen Brauwirt⸗ ſchuft für Anſang Auguſt in verſchiedenen Raten zu er⸗ warten,, und zwar ſollen zunächſt. 50.,., der, in der Zeit vom 1. April 1036 bis 31. März 1657 benbtigten“ Menge ausgegeben werden, Ende Auguſt 20 v.., Mitte September weitere 20 v. H. und im Oktober die reſtlichen 10 v. H. Die alten Malzbezugsſcheine werden mit dem 9. September ihre Gültigeit verlieren; die neue Malz⸗ periode wird auf Len 10. September 1937 bis 31. Januar 1998 feſtgeſetzt. Die an den Mirkt kommenden Mengen Braugerſte, zu denen ſich neuerdings auch die fränkiſche geſellt hat, ſind teilweiſe grob, aber auch ſchön; die Farbe iſt gut. Mengenmäßig dürfte èie Ernte in unſerem An⸗ baugebiet verhältnismößig klein ſein. Inbuſtriegerſte, und zwar norddeutſche vierzeilige Win⸗ tergerſte oder Sommergerſte nach Verkäufers Wahl, ge⸗ handelt.— Das Angebot in deutſcher Futtergerſte war nicht ſehr groß, doch ſind im Rahmen der Brotgetreide⸗ aktion in den letzten Tagen ſchon größere Mengen Mais zugeteilt worden: Zuteilungen von Futtergerſte inländi⸗ ſcher und ausländiſchere Herkunft ſind für die nächſte Zeit zu erwarten. Die Nachfrage nach Weizenmehl iſt unverändert lebhaft: die Beimiſchung von Maismehl hat jedenfalls bisher auf die Kaufluſt noch keinen Einfluß ausgeübt. Roggenmehl war ſchwer unterzuhringen. Der Fuitermittelmarkt lag ziemlich ſtill. Die amtlichen Preiſe für Stroh wurden, da ſich das Angebot vermehrt hat, herabgeſetzt, und zwar um je 30 Pfg. auf 3,20—3,50 1 für Roggen⸗ und Weizenſtroh, auf 2,70—3,00 für Haſer⸗ und Gerſte⸗Preßſtroh, auf 3,50—3,80/ für gebundenes Stroh und auf 2,40—2,70/ aus Spelzſpreu. Paul Riedel. Vermahlungsquoien im Augusi Nach einer Bekanntmachung des Vorſitzenden der WV der Roggen⸗ und Weizenmühlen beträgt die Verarbei⸗ tungsquote für den Monat Auguſt 1037 für die Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als insgeſamt 500 To. Roggen und Weizen haben, 7 v. H. des Roggengrundkon⸗ tingentes und 8 v. H. des Weizengrunokontingentes. Für die Mühlen, die ein Grundkontingent bis einſchließlich insgeſamt 500 To. Roggen und Weizen haben, wird die für die drei Mongte Juli, Juni und Auguſt 1937 zugeteilte Verarbeitungsquote bei Weizen von 20 v. H. um 4 v. H. auf 24 v. H. des Weizengrundkontingentes erhöht. Die für den genannten Zeitraum feſtgeſetzte Roggenveravbeitungs⸗ quote von 25˙v. H. erfährt keine Aenderung. Für Müh⸗ Len, die ein Grundkontingent von mehr als 500 To. Rog⸗ gen und Weizen insgeſamt haben, und denen auf Antrag für die öͤrei Monate Juni, Juli und Auguſt 1957 Viertel⸗ jahresquoten bewilligt worden ſind, erhöhen ſich dieſe Vier⸗ teljahresquoten bei Roggen um 2 v. H. und bei Weizen um 4 v. H. auf 20 v. H. des Roggengrundkontingentes und 24 v. H. des Weizengrundkontingentes. Lohn⸗ und Umtauſchmüllerei für Selbſtverſorger, Deputatempfänger und Empfänger eines Leibgedinges ſowie Vermahlungen für Heeresverpflegungsämter und Marineintendanturen werden auf die Verarbeitungsquoten angerechnet. Lohn⸗ vermahlungen einer Mühle für eine andere Mühle werden auf die Verarbeitungsquoten der Mühle angerechnet, die den Mahlauftrag erteilt hat. * Thyſſen u. Co. AG., Mülheim /Ruhr. Die Thyſſen u. Co. AG., Mülheim/ Ruhr, die nach Uebertragung ihrer Werke und Anlagen auf die Vereinigte Stahlwerke AG. bekanntlich nur noch als Holdinggeſellſchaft fungiert, weiſt für das Geſchäftsjahr 1086 einen Verluſt von 102 742(i. V. 7382)/ aus, der durch die Organgemeinſchaft gedeckt wird.— In der Bilanz erſcheinen bei 15 Mill.„ Ag. Rücklagen mit unv. 25,72, Rückſtellungen mit 0,35(0,35) und die geſamten Verbindlichkeiten mit 7,09(68,31) Mill. Mark, denen Beteiligungen von 43,58(47,73), ein Anlage⸗ vermögen von 0,15(0,16) und ein Umlaufsvermögen von 4,43(1,40) Mill.& gegenüberſtehen. * Bibundi AG., Hamburg. Die Tagesorönung der Bi⸗ bundi AG., Hamburg, für die auf den 19. Auguſt einberu⸗ Die Aktien der deutſchen Banken haben in letzter Zeit an der Börſe ziemlich ſtarkes Intereſſe gefun⸗ den, und ihre Kurſe ſind recht beachtlich geſtiegen. Von verſchiedenen Seiten, darunter auch von ein⸗ zelnen Banken ſelbſt, wurden die Bankaktien als gute Kapitalsanlage bezeichnet. Hinweiſe dieſer Art ſind ſicherlich nicht unberechtigt, denn bereits die Ab⸗ ſchlüſſe der Banken für das Jahr 1936 brachten den Beweis dafür, daß ſich die Rentabilität und die Fi⸗ nantzkraft der Kreditinſtitute erfreulich gehoben ha⸗ ben. Es beſteht kein Anlaß zu der Annahme, daß in den erſten ſechs Monaten 1987 etwa eine Verſchlech⸗ terung der Verhältniſſe eingetreten ſei; man wird im Gegenteil vorausſetzen dürfen, daß ſich der Anſtieg — vielleicht ſogar in etwas verſtärktem Tempo— fortgeſetzt hat. Genaue Anhaltspunkte hierfür liegen nicht vor, weil die Leitungen der Banken über den Geſchäftsgang nur ſehr ſelten Mitteilungen veröffent⸗ lichen. Die Communiqés über die Halbjahresergeb⸗ niſſe pflegen erſt im Herbſt zu erſcheinen. Grundſätzliche Aenderungen in der Struktur des Bankgeſchäftes ſind in dieſem Jahre, wie man aus den Ergebniſſen der Monatsbilanzen entnehmen kann, nicht erfolgt. Der charakteriſtiſche Zug iſt nach wie vor der Rückgang der Schuldner, die bei allen berichtenden Inſtituten Ende Juni 1937 nur noch .96 Mrd. RM. betrugen gegen.09 Mrd. RM. vor einem Jahre. Hierin zeigt ſich, daß der Kreditbedarf der Wirtſchaft noch immer bemerkenswert klein iſt, obwohl die Inveſtitionen im Rahmen des Vierjah⸗ resplanes allmählich eine größere Rolle ſpielen. Bei den Banken wirkt ſich die ſogenannte Selbſtfinanzie⸗ rung der Induſtrie recht deutlich aus. Die Kredit⸗ inſtitute ſahen ſich genötigt, die ihnen zur Verfügung geſtellten Gelder, alſo die Einlagen der Kundſchaft und die Sparguthaben, in Wertpapieren, vor allem aber in den verſchiedenen Arten von Wechſeln und Schatzanweiſungen anzulegen. Im Laufe des letzten Jahres ſtieg der Beſtand an Wechſeln bei den Kre⸗ ditinſtituten von.24 auf.88 Mrd. RM. Mit gro⸗ ßem Erfolg bemühten ſich die Banken ferner um Verſtärkung der Liquidität, und zwar ſtiegen von Juni 1936 bis Ende Mai 1937 die Barmittel von 316 auf 339 Mill, RM. Ab Ende Juni 1937 werden ſo⸗ gar 416 Mill. RM. Barmittel ausgewieſen, jedoch iſt dabei in Betracht zu ziehen, daß es ſich hier um große Bereitſtellungen für den Geldbedarf zum Halb⸗ jahresultimo handelte. Dieſe Verlagerung auf der Aktivpſeite der Bank⸗ bilanzen iſt inſofern von Nachteil, als die Zinsein⸗ nahmen bei Wechſeln, Schatzanweiſungen und z. T. auch bei Wertpapieren niedriger ſind, als bei der Gewährung von Krediten. Die Spanne zwiſchen Debet⸗ und Kreditzins iſt alſo kleiner geworden, was zunächſt die Rentabilität der Bankbetriebe be⸗ teinträchtigt. Dieſem negativen Faktor ſtehen aber einige poſitive Momente gegenüber. Die Banken brauchen heute kaum noch ein Riſiko bei den Aus⸗ leihungen an die Wirtſchaft in Rechnung zu ſtellen. Der Debitorenbeſtand iſt bei den meiſten Inſtituten bis auf unbedeutende Reſte von zweifelhaften Po⸗ ſitionen bereinigt. Die hier erzielten Fortſchritte ſind ſogar recht bedeutend, da ſich bekanntlich eine ſtarke Verflüſſigung in der Wirtſchaft ergeben hat, und die Kriſenreſte durch Sanierungen bei den Fir⸗ men, die als Kreditnehmer der Banken in ſtarkem Maße in Betracht kamen, beſeitigt worden ſind. Man kann ſogar annehmen, daß die Banken in den vorangegangenen Jahren auf Debitoren Rückſtellun⸗ gen und Abſchreibungen vorgenommen haben, die ſich heute als zu weitgehend erweiſen. In gewiſſem Um⸗ fange dürften alſo die hier früher gebildeten zweck⸗ gebundenen Reſerven frei geworden ſein. Ein ſehr günſtiges Moment liegt zweifellos auch in der Bilanzierung des Effektenbeſtandes. Wäh⸗ rend der Kriſe mußten auf den Beſitz an Aktien und feſtverzinslichen Werten wegen der ſtark geſunkenen Kurſe Abbuchungen vorgenommen werden. In den letzten Jahren iſt die Kurve der Börſenkurſe aber ſehr beträchtlich geſtiegen, ſo daß die Effektenbeſtände in Wirklichkeit größer ſind, als es in den Bilanz⸗ anſätzen zum Ausdruck kommt. Man hat keine ge⸗ nauen Anhaltspunkte über die Höhe der hier ruhen⸗ den ſtillen Reſerven. Verſchiedene Anzeichen deuten aber doch darauf hin, daß es ſich bei der Mehrzahl der Inſtitute um ſehr anſehnliche Summen handelt. Sicherlich ruhen auch noch Reſerven in den Beteili⸗ gungen und im Grundbeſitz. Vorſichtige Bilanzie⸗ rungen dieſer Finanzpoſten ſind aber bei Banken als Selbſtverſtändlichkeit zu betrachten. Reſerven ſolcher fene o. HV. hat inſofern eine Aenderung erfahren, als die Verſammlung über die Erhöhung des Grundkapitals auf bis zu 700 000/ Beſchluß faſſen ſoll. * Sächſiſche Maſchinenſabrik vorm. Rich. Hartmann Ac). i.., Chemnitz. In der HV. der Sächſiſchen Maſchinen⸗ fabrik vorm. Rich. Hartmann AG. i.., Chemnitz, wurde der Abſchluß für das Liquidationsfahr 1966/87 per 31. März 1937 genehmigt und Auſſichtsrat und Liquidatoren Ent⸗ laſtung erteilt. Neu in den Auſſichtsrat wurde Direktor Ernſt Koch von der Sächſiſchen Textilmaſchinenfabrik vorm. Rich. Hartmann gewählt. In Ergänzung des Geſchäfts⸗ berichts wurde über den Stand der Liquidation mitgeteilt, daß inzwiſchen weiterer Grundbeſitz veräußert worden iſt und außerdem auch noch Verkaufsverhandlungen ſchweben. Waren unc Märkte Nürnberger Hopfenmarkt Bericht für die Zeit vom 24. bis 90. Juli Am Hopfenmarkte iſt die Geſchäftstätigkeit in der heute ſchließenden Berichtswoche noch weiter zurückgegangen. Die Vorräte ſind nur noch* und das Intereſſe wendet 9 bereits mehr der neuen Ernte zu, die in dieſem Jahre ſchon Mitte Auguſt, vereinzelt noch früher, einſetzen wird. Der geſamte Wochenumſatz erreichte nur noch 92 Ballen mit 66 Ztr., die auch nur auf den Inlandsverkehr ent⸗ fallen, während der 621 in der Berichtszeit ganz aus⸗ gefallen iſt. Die Preiſe ſind wieder unverändert, für ge⸗ ringere Sorten aber nachgebend. Es wurden bezahlt für Hallertauer 200—218“, für Tettnanger 205“, für Spal⸗ ter 200 /, für Württemberger 170/ und für badiſche Hopfen 160./ je Ztr. Wochenſchlußſtimmung ruhig. Die en zeigen in allen Anbaugebieten ein recht erfreuliches Bild. Der Geſundheitszuſtand iſt faſt SSSS 9S LN Mittag-Ausgabe Nr. 347 — Günsſige Halhjahresbilanz deuischer Banken Sieigende Kurse der Bankakiien— Geringer Krediibedari der Wirischafi— Die Aus- sichien des Emissionsgeschäfies— Dividendenhoſnungen Art ſollten daher bei der Frage der Bewertung von Bankaktien außer Betracht bleiben. Niemand wird erwarten können, daß die Verwaltungen der Banken etwa aus Preſtigegründen die in den Bilanzen lie⸗ genden unſichtbaren Kräfte, nämlich die hier genann⸗ ten Reſerven, teilweiſe mobiliſieren, um die Divi⸗ denden weiter zu ſteigern. Die Leitung einer Bank muß die Reſervebildung jederzeit in den Vordergrund ihrer Politik rücken. Dies iſt beſonders jetzt notwendig, weil der oben ge⸗ ſchilderte Prozeß der Debitorenſchrumpfung und der Geldanlage in beſonders liquiden Werten nicht im⸗ mer anhält. Man darf ſogar eine gegenläufige Be⸗ wegung enwvarten. Sicherlich wird früher oder ſpäter der Kreditbedarf der Induſtrie, des Handels, der Verſorgungsunternehmungen und des Verkehrsge⸗ werbes wachſen. Inveſtitionen, die heute mit Rück⸗ ſicht auf die Rohſtofflage und den Facharbeiterman⸗ gel zurückſtehen müſſen, werden einmal nachgeholt werden. Nicht immer kann aber direkt der Kapital⸗ markt in Anſpruch genommen werden, ſondern die Einſchaltung der Banken durch Kreditgewährung wird erforderlich ſein. Ob die Börſenkurſe am Ak⸗ tienmarkt in ſpäteren Zeiten aus irgendwelchen Gründen zurückſchlagen, läßt ſich heute natürlich nicht überſehen. In jedem Falle werden die Banken Vor⸗ ſorge für unvorhergeſehene Entwicklungen zu treffen haben. Hierbei iſt auch zu erwähnen, daß aus finanz⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Gründen ſpäter die ſtaat⸗ liche Initiative zugunſten der Privatinitiative mehr in den Hintergrund treten wird. Dann werden heute noch vorhandene Garantien wegfallen, d. h. das Ri⸗ ſiko, das nun einmal in dem Geſchäft zwiſchen Ban⸗ ken und Induſtrie liegt, wird wieder ſtärker in Er⸗ ſcheinung treten. Wenn man trotzdem— vielleicht nicht ohne ſach⸗ liche Gründe— annimmt, daß die Banken ihre Di⸗ videnden noch ſteigern werden, ſo wird dies nur dann möglich ſein, wenn ſich die Rentabilität weiter beſſert. Die für die Dividende notwendigen Beträge können, wie auch aus dem oben Geſagten hervorgeht, nur aus den echten Gewinnen des betr. Geſchäfts⸗ jahres genommen werden. Da, wie erwähnt, die Verdienſtmöglichkeiten im Kredit⸗ und Kontokor⸗ rentgeſchäft bei dem geringen Kreditbedarf noch nicht ſehr groß ſind, kommen als Einnahmequelle vor allem das Effekten⸗ und Emiſſionsgeſchäft in Be⸗ tracht. Beide Zweige des Bankgeſchäftes haben ſich in letzter Zeit nicht unbefriedigend entwickelt. In erſter Linie gilt dies für das Emiſſionsgeſchäft, das durch die fortlaufende Ausgabe von Reichsanleihen ſehr ſtark befruchtet worden iſt. Außerdem ſind bis⸗ her verhältnismäßig anſehnliche Beträge an Indu⸗ ſtrieobligationen, ſo vor allem für die neuen Ben⸗ zingewinnungsanlagen, an den Markt gebracht wor⸗ den. Bei den Konverſionen von Induſtrie⸗Schuld⸗ verſchreibungen und bei Sanierungen mit Kapitals⸗ erböhungen ergaben ſich ebenfalls nicht zu unter⸗ ſchätzende Verdienſtmöglichkeiten für die Banken“ In jüngſter Zeit iſt allerdings das Emiſſionsgeſchäft ruhiger geworden. Für die Banken wird es daher von weſentlicher Bedeutung ſein, ob in der Zeit bis zum Schluß d J. noch größere Ausgaben von neuen Wertpapieren erfolgen. Mit der Auflegung einer neuen Reichsanleihe wird allerdings ziemlich be⸗ ſtimmt gerechnet. Das Effektengeſchäft geſtaltete ſich ziemlich wech⸗ ſelnd, und zwar folgten auf lebhaftere Börſenwochen wieder ruhigere Perioden. Da beim Publikum be⸗ trächtlicher Anlagebedarf beſteht, werden aber die Ef⸗ fektenabteilungen der Banken wohl wiederum befrie⸗ digend abſchließen. natürlich die Tatſache, daß angeſichts der ausführlich geſchilderten Debitorenentwicklung die Notwendig⸗ keit von Abſchreibungen heute kaum mehr ins Ge⸗ wicht fällt. Hierdurch werden die Ertragsrechnun⸗ gen der Banken ganz weſentlich entlaſtet. Gerade hierin liegt der weſentliche Grund für die Annahme, daß die Ergebniſſe des Geſchäftsjahres 1937 noch beſ⸗ ſer als für 1936 ausfallen können. In dieſem Zu⸗ ſammenhang iſt auch an die Aeußerungen der Com⸗ merzbank⸗Verwaltung zu erinnern, die in dem Divi⸗ dendenſatz von 5 Prozent noch nicht das abſchließende Reſultat der Bemühungen des Inſtitutes auf Wie⸗ derherſtellung ſeiner Rentabilität ſieht. Zuſammen⸗ faſſend iſt zu ſagen, daß die Abſchlußausſichten bei den Banken im allgemeinen zuverſichtlich beurteilt werden dürfen; allerdings ſind Hoffnungen auf ſprunghafte Dividendenſteigerungen ſelbſtverſtändlich unangebracht. allgemein gut. Schädigungen in größerem Ausmaße ſind 8⁰ nirgends anzutreffen. Die Blüten gehen überall in olden über und es beſtehen gute Ernteausſichten. Am Saazer Markte blieb die Geſchäftslage infolge vor⸗ gerückter Saiſon ruhig. Intereſſe beſtand meiſt nur für billige Hopfen für Notierungen 400—700 Kro⸗ nen je Zir.— Weſtliche Märkte weiter ruhig und meiſt geſchäftslos. Rotterdamer Getreidekurſe vom 30. Juli.(Eig. Dr,) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 8,40, Nov. 68,37 Jan. 8,30; März 8,20.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 107,50; Nov. 106,25; Jan. 100; März 107,25. ELiverpooler Baumwollkurſe vom 30. Juli.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß) Auguſt(87 601; Sept. 506; Okt. 590; Nov. 600; Dez. 601; Jan.(38 603; Febr. 605; März 607; April 605; Mai 610, Juni 611; Juli 603, Auguſt 608; Okt. 606; Dez., Jan.(30) je 605; März, Mai 606; Tendenz kaum ſtetig. Bremer Baumwolle vom 30. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 13,54. Leinölnotierungen vom 30. Juli.(Eig. Dr.) Lon⸗ .on; Leinſaat Pl. per Juli 13/½0; Leinſagt Klk. per Juli⸗ Auguſt 15/ Bombay ver Juli⸗Auguſt 16,50; Leinſoatbl loko 30,9; Auguſt 20,0; Sept.⸗Dez. 20,7; Baumwoll⸗Oel ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 7,25. Neu⸗ vork: Terp. 38,0. Savannah: Terp. 35,0. * Ermäßigung von Metallkurspreiſen. Durch Bekannt⸗ machung K P 572 weroͤen die Preiſe für nichtlegiertes Blei und Hartblei um je 9,25/ herabgeſetzt. Großmarkthalle Handſchuhsheim. Johannisbeeren 14, Himbeeren—90, Birnen 19—25, Nepfel 14—55,—18, Büger 8—— 20, ühgwetſchgen mer Frühzwetſchgen Süweiſchgen 2, Pfirſiche 20.28, Kopfſalat—4, Buſchbohnen 5, Stangenbohnen 10—12, 80. gelbe 10—12, Erbſen 13—17, Tomaten—8,—5, Karotten 2, Blumen⸗ kohl—20, Wirſing—7, Weißkraut 3. Schlangengurken —0, Kaſtengurken—10, Zwiebeln 6. Anfuhr gut, frage gering. Von ſehr großer Bedeutung iſt „Gozz von Berlichingen“ am 8. Auguſt„Romeo und Julia“. Rhein-hiainische Abendbörse Behaupiei Die Abenoͤbörſe lag am Aktienmarkt im allgemeinen auf dem Berliner Schluß behauptet, größere Umſätze hatten nur Mönus zu 123¼(12294) zu verzeichnen. Sonſt komen noch AEc mit 134, Feldmühle mit 150, Mannes⸗ mann mit 127,25 und Löwenbräu München mit 193 zur Notiz. Ferner hörte man Daimler mit 141,5, JG Farben mit 160. Der Rentenmarkt war weiter ruhig. Kommu⸗ nal⸗Umſchuldung 94,65 knapp behauptet. Der Verlauf brachte am Aktienmarkt keine weſentlichen Verärderun⸗ gen, Mönus konnten ſich noch auf 121,5 erhöhen, Verein. Stahlwerke kamen mit 121,5, Cement Heidelberg mit 170,5 zur Notiz. MAN waren zu 138,5 geſucht. Am Rentenmarkt beſtand Nachfrage nach Pfanobriefen und Kommunol⸗Obligationen. Im Freiverkehr fanden Kramſta⸗ Aktien Beachtung, die bei lebhafteren Umſötzen zu 126,25 bis 128,25 gehandelt wurden. 0 * Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte. Weinheim. Brembeeren 26—29, Pfirſiche 22—28, Zwetſchgen 20—25, Pflaumen 10, Aepfel 10—25, Birnen 10—25, Tomaten—8, Buſchbohnen—6, Stangenbohnen—12. Anfuhr 250 Ztr. Nachfrage gut. Zwingenberg. Pflaumen 22—27, Zwetſchgen 28—30, Birnen 14—26, Aepfel—27, Reine⸗ elauden 21—30, Bohnen—11, Pfirſiche 26—32, Tomaten —11, Türk. Kirſchen 20—26, Mirabellen 25—36, Brom⸗ beeren 28—92, Pilze 40—50. * Schweinemarkt Mosbach. Dem Schweinemarkt waren 284 Stück zugefahren. Der Preis für das Paar bewegte ſich zwiſchen 22 und 52 l/. Geld- und Devisenmarki Paris, J0. uli Schlus emflich). Lonson 13284 J Spanien 7 epenhagen J 594.50[ Pien 511.— Reupor: 25,65.— falien 149.40J Kollend 14.88/ Berlin 10730 Belien 448,87 Schreiz 612.50 J Siockhol 685,25 Warrchev* London, 30. uli Echlub emlich) 5 veu 497.72 Fopenbagen] 22.40- Maskao 57 Schenb /241 —5 4877 Siochoim 19,9/8J Fumzaiun 678.— okohen: 1½07 Imsterdom 902.25 Oele 19.90./ Monsfantin. 618,— Auriten 125.— Parlx 132.82 Liszaben 110,13 Athen 546, Meriko 18.— Crüssel 29.58½ͥ] Heisingtors 2265,18 Wien 25,1 Honieridev 28.— Helien 84.50— Prag 42.25 Vanchen„20 Laiperaise 128.0 Berlia 1237— Budpest 25,— Boenes Ares 18.— Suenos Sttue: 21.5// Fel 216.— fieee Ian. 442.— f 100 C00 16,49 Sbunlen 86,50— Soiis 400.— LHonkann 1/262 H Südetriks 100,1 Meſalle Hamburger Meiallnoſierungen vom 30. Juli HKupfer fBanes- u. Streits-Ling kriet celt ſbermif Far eld firefl. 8 iue HütenPchiun. 29.—29.— Fobmar—5.. fainsilber(A. p. 40)). 41.80088.80 Hm.„ e be e G. F. 284.70 Iti.. Alt Plafin(Aufalle U—.. Citapr.(ll. P. gr.). 470/.50 W 578%750.. EScSS0 i, C 5 8** felailpr. 8 35 Augun /58)5 SSCS8l0 8 Sptemb.7575.75 51.0851.00 E Ukiober 75.7575,75. Bel. OSDl. O.. Anfimon flegulus mines.(S.)60.5061.— Tcemk.75.75)5,/5. 51.0551.... Jusäsilber(S per Firtche) 15,2518.2 Deꝛemb. 7d,75175.75... 513.01851,0.. J Wottramer: dülnes.(in Su.) 7250 Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Kähne mittlerer Größe, ſür Verladungen ab Ruhrhäfen, war heute ziemlich rege. Auch talwärts wurde verſchiedent⸗ lich Raum für Verladungen ab Rhein⸗Herne⸗Kanal nach Rotterdam abgegeben. Die Frachten und Schlepplöhne blie⸗ ben unverändert. ort Frankfurt a.., vom 31. Juli: Eine über Süd⸗ frankreich liegende Störung bedingt die Zufuhr wär⸗ merer und trockener Feſtlandsluft. Durch ihre Ver⸗ lagerung in nördlicher bis nordöſtlicher Richtung wird ſich zwar zeitweiſe ſtärkere Bewölkung ein⸗ ſtellen, aber das Wetter über das Wochenende wird ſich durchaus freundlich geſtalten. Mit einſetzender Gewittertätigkeit aber tritt dann wieder ſpäter eine Verſchlechterung ein. Borausſage für Sonntag, 1. Auguſt Wolkig und trocken, warm, ſüdöſtliche bis ſüdliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 30. Juli + 25,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 85 Nn + 15,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 15,8 ra* In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 19,5 Waſſer⸗ und 18 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Abein⸗Begel] 27. 28. 29. 30. A. Rhein⸗Vegel] 28. 28. 30. S1. Rheinfelden 3,08.082.98..982,98l Kaub 2322522382 Sreſag.. 250 20 5 Kem 222246228 Sial i 05 Necar-Beacl Magau. 4884,89484479/4.741————— Mannheim 3,853,85 3,85.813,71] Mannheim 372378,.66 8,53 Sport für jedermann Kinderſchwimmen! Mütter, eure Kinder können auch in den Ferien bei„Köͤcc“ ſchwimmen lernen. Und zwor finden Kinderſchwimmkurſe jeden Montag und Donners⸗ tag von 15 bis 16 Uhr im Rheinbad Arnold ſtatt. Gerade in den Ferien iſt zum Erlernen eines der geſündeſten Sportarten die beſte Gelegenheit. „Kd“⸗Sportler herhören! Alle in den Schulturnhallen ſtattfindenden„Köc“⸗Kurſe werden bis zum 20. Auguſt 1937 durchgeführt. Da die Turnhallen von dieſem Tage ab bis zum Ablauf der Schulferien geſchloſſen ſind, fallen die Kurſe während dieſer Zeit aus. en Teilnehmern iſt jedoch Gelegenheit geboten, ſich an den übrigen Kurſen, wie ſie im Wochenprogramm der Tageszeitungen bekannt⸗ gegeben werden, zu beteiligen. Achtung, Teilnehmerinnen am Montag⸗Gymnaſtikkurſus Carin⸗Göring⸗Schule. Dieſer Kurſus findet nunmehr je⸗ weils montags von 19.30 bis 21 Uhr in der Liſelotteſchule, Colliniſtraße, ſtatt.* Ausreiten in den Waldpark täglich von 6 bis 8 Uhr vormittags und von 12 bis 17 Uhr nachmittags. Reiten in der Halle jeweils von 21 bis 23 Uhr. Anmeldungen nimmt das Sportamt in L 4, 15, Eroͤgeſchoß, Zimmer 6, entgegen. Abteilung Feierabend Zu den Reichsfeſtſpielen nach Heidelberg! Am 7. Au uſt Zu beiden Feſtvorſtellungen ſind noch Karten i ſchäftsſtellen zum Preiſe von 2,0 einſchl. Babnfahel—— Eintritt erhältlich. Abfahrt mit OC ab Neckarbrücke um 18.40 Uhr, Rückfahrt ab Heidelberg gegen 24 Uhr. Bei ungünſtigem Wetter finden die Vorſt i öni ſaal und Banoͤhaus ſtatt. Die Nachfrage für bergwärts, vor allen Dingen für Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ 40 —— —— —— —— SS———————— ——— ——— 10. Seite/ Nummer 347 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 31. Juli 1557 Der große Richerd Eichber e un ne rhee lin Samstag:.00 Sountag⸗.00 Für Ju gendliche ni Ab heutel nach dem bełennten Ullstein-Noomen „Der schweigende Mund“ ari Lucdwie dienl Keitty Jantzen Ein toller Betrieb im! Heiratsinstitut Ida& bo, Ida Wüst- Theo Lingen Ralph Arthur Robertis Carsta Löck— Rudolf Platte in den Hauptrollen. 0 Sie alle kõnnen iſiren Humor hier einmal nach Herzenslust austoben lassen. Verskumen Sie nichi, sich dlesen neuen Filmschwank d. grofi. Komiker anzusehen! Samstag:.00,.30,.35,.40 Uhr Sonntas:.00,.15,.20,.30 Unr Für Jugendliche nicht zugelassen alHaBRA NACHTαe Heuie Lamslag u morgen Lonnlag abencis 11 Uhr REGINE Ein Spitzenwetk des deutschen films. Cuaise Mtsricſ als Magd Regine Adoilf LUomHOri als weltberühmter lugenieur Reynold OCISα FFOCeC als verführerische Schauspielerin Eloris Bell sind die Gestalten des errẽgenden Haramer- spiels von 2265 Erieh Wasehneek. -Kriminelfilm il Loben .15.30 .15.30 cht zugelassen! Die kleine ParasT —— 0 NloRia eeeeee, ennie letzter ragF entzückende TRAUOT SrARK Liane Haid und Paul Hörbiger bereiten uns 2 Stunden lang ein herrliches Vergnügen Schönes Vorprogramm! Jugend hat Zutritt! Anf.:.00.10 — 6 WEIUER .25/ So. 2 Uhr fEUTHER in bevorz 9 Behaglicher. Das KONDñITTORFI-KAFFEEF der Stadt. ugter Lage Prachtvoller Vorgarten angenehmer Aufenthealt 390 0 Variete⸗ Der spönnende Die glaserne KUSkl Albr. 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Juli 1937; Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗ Hanſa Attiengeſellſchaft, Mannheim. Die Generalverſammlung vom 24. April 1057 hat die Abänderung der Firma und des§ 1 des Geſellſchaftsver⸗ trags beſchloſſen. Die Firma iſt ge⸗ ändert in: Badiſch⸗Pfälsiſche Flug⸗ betrieb Aktiengeſellſchaft. Die Ge⸗ neralverſammlung vom aleichen Tag hat beſchloſſen, das Grund⸗ kapital zu erhöhen um einen Be⸗ trag bis zu 380 000.4. Dieſe Erhöhung iſt um den Betrag von 352000.“ erfolgt, das Grund⸗ kapital beträgt jetzt 1 152 000.A. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Die neuen Aktien über je 1000.“ lauten auf den In⸗ haber, ſie werden zum Nennwert ausgegeben. Rheiniſche Mühlenprodukte Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Dr. Emil Becker⸗ Bender iſt als- Geſchäftsſührer ausgeſchieden. Mannheimer Wohnungseinrich⸗ tung Geſellſchaſt mit beſchränkter Haftung i.., Mannheim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 30. Juni 1957 iſt die Liquidations⸗Geſell⸗ ſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen unter Aus⸗ ſchluß der weiteren Liquidation übertragen wurde auf ihre alleinige Geſellſchafterin, die Firma Kauf⸗ haus Better Geſellſchaſt mit be⸗ ſchränkter Haftuna in Mannheim. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öſfentlicht: Gläubigern der Geſell⸗ ſchaft, welche ſich binnen ſechs Mo⸗ naten ſeit dieſer Bekanntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicher⸗ heit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Befriedigung haben. Lloyd Rheinſchiffahrt und Spe⸗ dition Geſellſchaft mit beſchränkter Haſtung, Mannheim. Gemäß Be⸗ ſchluß der Geſellſchafterverſamm⸗ lung vom 12. Juli 1937 iſt das Stammkapital um 25 000 R. er⸗ höht, es beträgt jetzt 100 000.(. Durch den gleichen Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung iſt der § 4 des Geſellſchaftsvertrags ent⸗ ſprechend der am gleichen Tage beſchloſſenen Kapttalerhöhung ab⸗ geändert. M. Marum Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Liquidation, Mannheim. Max Erlanger und Joſef Erlanger ſind als Liquida⸗ toren ausgeſchieden. Kaufmann Karl Ummen in Freiburg i. Br. — alleinigen Liquidator be⸗ tellt. Samatag und Sonntag KAFFEE BURsE, E4, 12 Verlängerung mii Konzeri 3 MU 2 3 Mähmasching: zwenig benutazt, bill.? zzu verk. Evtl. Teilz.; 2 2 2 Plaflenhuber, KM 1. 14: Martinlatz. 5 Schaufantter 2 C. Heger Nachfolger Geſellſchaft mit beſchräntter Haftung, Mann⸗ heim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 23. Juni 1937 iſt der Geſell⸗ ſchaftsvertrag in L 2 geändert und durch die weiteren§8 9 bis ein⸗ ſchließlich 15 ergänzt nach dem In⸗ EIGFEN halt der eingereichten Nieder⸗ ſchrift, auf welche Bezug genom⸗ men wird. Der Geſellſchaftsvertrag rann erſtmals nur zum 31. Dez. 1940 gekündigt werden. Kündi⸗ gungen können nur für den Schluß eines Geſchäftsjahres erfolgen, u. zwar mindeſtens 6 Monate vor dieſem Zeitpunkt. Im Falle einer Kündigung ſind der oder die üb⸗ rigen Geſellſchafter berechtigt, das Geſchäft nach Maßgabe der im 813 feſtgeſetzten Grundſätze allein oder mit einem anderen Beteiligten mit Aktiven und Paſſiven zu über⸗ HEIMSCHAU NUR WENIGE TAGE Wir zeigen lhnen Modelle und Bilder der schönsten mit uns finonzierten kigenheime e Prospekte und jede gewönschte Beratung öber Samstag. Sonntag. Montag. 31. 7. bis 2.., 10-20 Uhr im Restaurant, Zum kühlen Crund, Mannheim, seckenheimer Str. 98 EINTRITT FREI BAUSPARKASSE MAINZ AG. kostenfrei. 3830 Offene Stellen eierkräuein z. Aushilfe für Kaffee aeſucht. Kaiſerrina 40. 5573 Lal dle M Ehepaarx z. 1. 10. 5 Jungbuschstr. 4, IV St. Mietgesuohe EE — e 90 2 Zim. u. Küche Eattter. 5 von ruh. iung. 0 7 Mäbl. Zimmer ſof. zu vermiet. R 4. 2. 3 Tr. Iks. *3616 oder früher ae⸗ rage., Se ſtele. 02 HMäbl. 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Ge⸗ Kottentaschen ſchäftslokal: U 1. 7. Tellbahnen Fauſel& Sorg, Mannheim. Durch Kochgeschirte das Ausſcheiden von Kaufmann pelroleumkocher Fritz Sorg als perſönlich haftender Aluminiumtòöpfe Geſellſchafter iſt die offene Han⸗ Spirituskocher delsgeſellſchaft auſgelöſt. Das Ge⸗ ſchäft führt der ſeitherige Geſell⸗ ſchafter Kaufmann Emil Fauſel in Mannheim als Einzelfirma un⸗ verändert weiter. Hilger u. Kern, Mannheim. Der perſönlich haftende Geſellſchafter Walter Julius Hilger iſt am 16. Vermietungen 9. * 2 1 1 j Neu, wöchtl. Rate? 2 M. 2. Kl. Anzahl. 1 i Pnflenhuben,.14; J Karkhplakr- 5 Scaufiniter 1 Seeeeeεeεeεαοeeeee“ 88³0 Guſtav Würzmzeiler, Die Firma iſt erloſchen. 90*⏑ 3,11/12 Kunststrade Amtsgericht FG. 36. Mannheim. 5—5 provientdosen 5 äft wird als Kommanditgeſell⸗ U4 Iaf e—.— Fahrradtaschen Eine Laute eſellſch helm Kern, Kauf⸗ f mann in Mannheim, als perſön⸗ Autohauben Räberes lich haftendem Geſellſchafter und 5 M. 4. 9. 3. Stock einem Kommanditiſten fortgeführt. Alivelter-Mäntel 43485 83— D8 eſchäft— ohne Forderungen un Gut erh. dklbr. Berbindlichkeiten— ſamt Firmen⸗ SPORTHAUS geſtreift. Anzug. recht gina über auf den Kaufmann 0 00 mittl. Gr., orsw. Max Paulſen in Mannheim. Die au vk. U 6, 5, vrt. —.— Theodor U I 686820 eß, Inh. Max Paulſen. Iſak Rennert, Mannheim. Die 9— 5 u. Firma iſt erloſchen. HANNHEIN 90 8— .—, 18.—, 25.— zu verkf. Löſch. H. 4. 24(Laden). 9670 Fahrrädor ebr. M. 15. Neue; eilahl., kl. Raten.? pfaflenhuber, M 1. 1 Augusia Arlaoe 4-Zimmer- S887 οe Wegauashalber Slätäanaa weiß lackiert. n⸗ einrichtung. Kleider⸗ ſowie Spiegelſchrank, Silberſchr., Eis⸗ ſchrk. Gasherd. Couch, Gram⸗ Blu⸗ mengr., Be⸗ leuchtungskör⸗ per und verſch. bill. zu verkf. Lameyſtraße 13 2 Tr. 3630 Badeeinrichtung mit Becken. ſehr aut erh., Wohnzi.⸗ Teppich. 2 3, Oelgemälde, Spiegel bill. zu verkauf. Lamey⸗ itr. 15.., links. 79666 flerren-, Lamon-, Hidchenrad 14.—, 18.—, 22.— aut erhalten ab⸗ Zugeben. S707 auſer, L 2, 8. ————— Mmmpuh. 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