—— * „zeug Reichsminiſter mit Dr. Goebbels die Treppe zur Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Anzeſgg Rennig, 79 mm breit Familien⸗ und Kleir Setſe. Allgemein gültig iſt die ei Zwangsvergleichen oder Konkurſe s gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen-gaben, an beſonderen Plätzen und Nemazeit Mannheim für fernm e Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Morgen Ausgabe A u. B Montag, 2. Auguſt 195⁷ 148. Jahrgang- Nr. 349 Deutſche Weiheſtunde in Breslau dub. Breslau, 1. Auguſt. Der Führer iſt am Samstagnachmittag in Bres⸗ lau, der Stadt des 12. Sängerbundesfeſtes, im Flug⸗ eingetroffen. In ſeiner Begleitung befanden, ſich u. a. Obergruppenführer Brückner und Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich. Auf dem Flugplatz hieß der Gauleiter und Oberpräſident Joſef Wagner den Führer in der ſchleſiſchen Hauptſtadt willkommen. Nach der Begrüßung des Kommandierenden Gene⸗ rals des VIII. Armeekorps und Befehlshabers im Wehrkreis VIII, General der Kavallerie von Kleiſt, ſchritt der Führer die Ehrenformationen, eine Ehren⸗ kompanie der Wehrmacht und Ehrenſtürme der Gliederungen der Bewegung, ab. Unter brauſenden Heilrufen der auf dem Flug⸗ platz Weilenden trat der Führer dann die Fahrt in die reichgeſchmückte Stadt an. * Dr. Goebbels in Breslau eingetroffen Der Schirmherr des 12, Deutſchen Sängerbundes⸗ feſtes, Uhr auf dem Breslauer Flughafen ein. Reichsminiſter Dr. Goebbels, traf um 18.15 * „Strahlende Sonne liegt über der Feſtſtadt Bres⸗ lau, als der Aüfmarſch der Hunderttauſenden zu der großen Deutſchen Weiheſtunde auf der Frieſenwieſe am Samstagabend beginnt. „Die Tatſache, daß der Führer und Reichsminiſter Dr. Goebbels an ihr teilnehmen und zu den Sän⸗ gern und den unzähligen anderen Feſtgäſten ſprechen werden, gibt der Feierſtunde eine ganz beſondere Weihe und Bedeutung. Kurz nach 19 Uhr marſchieren die ſchleſiſchen Standarten, die Sturmfahnen der SA und HJ und die Wimpel des NSͤK ein. Inzwiſchen iſt die Sonne untergegangen. Der Aufmarſch der Sänger, die den Mittelblock des weiten Feldes einnehmen, iſt nunmehr endgültig vollendet. Jubel um den Führer Vor dem Hotel Monopol, wo der Führer und der Reichsminiſter Dr. Goebbels abgeſtiegen ſind, wankt die Menſchenmenge nicht. Wenige Minuten vor 20 Uhr geht, während der Badenweiler Marſch erklingt, die Führerſtandarte über der Ehrentribüne hoch. Auf der gegenüber⸗ liegenden Seite des rieſigen Feldes erſcheint in der von zwei hohen Ehrentürmen markierten Einfahrt die Wagenkolonne des Führers. Stürmiſche Heil⸗ rufe brauſen über das Feld, als die Wagen das von 500 000 Volksgenoſſen beſetzte Feld durchfahren. Die Führerfanfare klingt auf. Als der Führer Ehrentribüne hinaufſchreitet, ſchallen erneut ſtürmiſche Heilrufe über das weite Feld. Sie wollen kein Ende nehmen. Der Führergruß, von 40 000 Sängern machtvoll geſungen, empfängt den Führer. Der Gauleiter und Oberpräſident Joſeph Wagner nimmt das Wort zur Begrüßungsanſprache: Mein Führer! Beſſer und eindringlicher als alle Worte es vermögen, iſt die Zuſtimmung, die Ihnen aus dem Jubel der Hunderttauſenden entgegen⸗ gebracht wird. Für die hier vereinten Volksgenoſ⸗ ſen deutſchen Blutes aus allen Erdteilen iſt es ein hehres Erlebnis, den Schöpfer des Dritten Reiches, den Retter Deutſchlands anläßlich der Weiheſtunde des Sängerbundesfeſtes begrüßen zu dürfen. Der Gauleiter wies weiter darauf hin, daß der Deutſche Sängerbund mit dieſer überwältigenden Veranſtaltung ein unerſchütterliches Bekenntnis zum deutſchen Lied, zur deutſchen Kultur und zum deutſchen Volkstum ablege. Durch die national⸗ ſozialiſtiſche Revolution ſeien alle Kräfte deutſchen Volkstums bewußt hingelenkt auf jene unveräußer⸗ lichen Werte, die aus der Art und dem Blut unſe⸗ res Seins ſtammten. Deutſches Lied, deutſche Muſik und deutſche Kunſt hätten dadurch ihre eindeutige Sinngebung erhalten und würden heute bewußt ge⸗ tragen von jener völkiſchen Verpflichtung, die jedem deutſchen Menſchen aus der Zugehörigkeit zum deut⸗ ſchen Volk geſetzt ſei. Das deutſche Lied ſei das ſin⸗ gende Band, das alle deutſchen Seelen bewußt und unbewußt zuſammenhalte. Der Gauleiter ſchloß: Das Herz des ſchleſiſchen Menſchen iſt dem Lied und der deutſchen Kunſt weit geöffnet und läßt Ihnen, mein Führer, durch mich im Angeſicht der Hunderttauſenden in dieſer feier⸗ lichen Stunde ſagen, unſterblich wie das deutſche Lied, iſt der Wille des ſchleſiſchen Menſchen, für Deutſchland alles eintuſetzen. 1 130 000 Sänger und Sängerinnen Nach den mit ſtarkem Beifall bekräftigten Aus⸗ führungen des Gauleiters meldet der Bundesführer des Deutſchen Sängerbundes, Oberbürgermeiſter Meiſter, dem Führer 8000 Banner und Fahnen ſo⸗ wie 130 000 Sänger und Sängerinnen aus dem Reich, dem Grenzland und Ueberſee. Als der Schirmherr des Sängerbundesfeſtes und Hüter deutſcher Kultur, Reichsminiſter Dr. Goebbels, an das Rednerpult tritt, will der Beifall kein Ende nehmen. Dr. Goebbels ging in ſeiner Anſprache davon aus, daß dieſe Feierſtunde nicht eine Angelegenheit der deutſchen Sänger allein, ſondern ein großes natio⸗ nalpolitiſches Ereignis iſt, ein Ereignis, das in die⸗ ſen Tagen die Deutſchen im Reich mit Zehntauſenden ihrer Brüder im Auslande verbindet. Es iſt mehr als eine äußere Geſte, ſo rief Dr. Goebbels unter ſtürmiſchem Jubel aus, wenn Sie, mein Führer, in dieſer feſtlichen Stunde mitten unter Ihrem Volk ſtehen. Hier ſind Zehntauſende um Sie verſammelt, die Sie noch niemals geſehen hatten. Ueber die Aetherwellen von Ort zu Ort iſt in den vergangenen Jahren Ihre geliebte Stimme zu unſerer Grenzen haben Ihre Stimme gehört und haben Ihre Ideale in ihre Herzen aufgenommen. Maun kann hölzerne oder ſteinerne Barrieren aufrichten. Was deutſch iſt, wird ſich in alle Ewig⸗ keit zuſammengehörig fühlen.(Begeiſterte Heil⸗ vufe.) Zum erſten Male, ſo fuhr Dr. Goebbels fort, feiern wir das Feſt der deutſchen Sänger im neuen Deut⸗ ſchen Reich. Auch früher waren Zehntauſende von Auslandsdeutſchen dabei, aber wie anders erleben ſie heute das Feſt. Damals war es eine Angelegen⸗ heit der Sänger allein. Dr. Goebbels kennzeichnete dann mit ſcharfen und knappen Worten. wie das Reich am Boden lag. Juden und Judengenoſſen führten das große Wort. Die deutſche Kunſt wurde verhöhnt und bewitzelt. Statt guter deutſcher Muſik herrſchte Negermuſik. den verjazzt und verballhornt. So konnte man es zen ſich manchmal ihres eigenen Vaterlandes geſchämt haben. Wie aber hat ſich ſeitdem unſer Deutſchland gewandelt! ein Bild über die große Wende. Die Kunſt ſteht wieder in voller Blüte. Deutſche führen ſie ſtatt Meiſter“ iſt im Dritten Reich wieder wahr gemacht worden. Kraft und Mut ſind die Zeichen der Zeit, und man kann es ohne Ueberheblichkeit ſagen: Das deutſche Volk iſt in den letzten vier Jahren glück⸗ licher geworden! Des Führers Gruß an Stürmiſcher Jubel dankte Dr. Goebbels für ſeine an die deutſchen Sänger gerichteten warmherzigen Worte. Hierauf nimmt, von einem Begeiſterungsſturm ohnegleichen empfangen, der Führer das Wort. Es iſt das erſtemal, daß auf einem Feſt des nunmehr 75 Jahre beſtehenden deutſchen Sängerbundes das Staatsoberhaupt zu den Hütern des deutſchen San⸗ gesgutes ſpricht. Deutſche! Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſ⸗ ſinnen! Meine deutſchen Sänger! Nicht immer konnte Sie bei dieſen Feſten im Deutſchen Reich die deutſche „Nation durch den Mund eines Mannes begrüßen. Heute beſitze ich das Recht, Sie im Namen dieſer 68 Millionen, die innerhalb der Grenzen des Reiches leben, in dieſer Stadt zu ihrem großen Feſt des deut⸗ ſchen Liedes begrüßen und beglückwünſchen zu kön⸗ nen, Sie, oͤie Sie gekommen ſind aus allen Gauen des Reiches und aus jenen Gebieten, die nicht innerhalb ſeiner Grenzen liegen, in denen Sie aber als Ange⸗ hörige unſeres deutſchen Volkstums wohnen.(Stür⸗ miſche Heilrufe der Hunderttauſende.) Es iſt faſt ſtets das Unglück gerade unſeres Volkes geweſen, nicht politiſch geeint zu ſein. Millionen „Deutſche leben auch heute außerhalb des Reiches, faſt die Hälfte derer, die in Deutſchland ſelber ihre Heimat und Wohnſtätte beſitzen. Allein gerade ein Volk, das ſo viele Jahrhunderte keine politiſche Einheit bilden konnte, muß andere Momente be⸗ ſitzen, die in der Lage ſind, ihm das Fehlen der rea⸗ len politiſchen Einheit wenigſtens ideell zu erſetzen. ihnen getragen worden. Auch die Deutſchen jenſeits Unſere großen Meiſter wur⸗ verſtehen, daß die Deutſchen jenſeits unſerer Gren⸗ Unter ſtürmiſchem Beifall gab Dr. Goebbels nun Juden. Und Richard Wagners„Ehret eure deutſchen ſchen Gauen und alten Geuſen⸗Lied Ein Reich iſt neu gewor Der Führer ſpricht zu den deutſchen Sangern Maſſeuchöre ſingen Der muſikaliſche Teil der Deutſchen Weiheſtunde nimmt mit dem von 40000 Sängern aus ſieben deut⸗ aus dem Auslande angeſtimmten „Du großer Gott, wie gefährlich iſt unſer Leben!“ unter der Leitung des Feſtdirigen⸗ ten des 12. Deutſchen Sängerbundesfeſtes, Gauchor⸗ meiſters Hermann Behr, ſeinen Anfang. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht: Niemand von euch, ſo rief Dr. Goebbels denen zu, die von jenſeits der Grenze nach Breslau ge⸗ kommen ſind, braucht ſich heute ſeines Volkes und ſeines Reiches in der Welt noch zu ſchämen.(Stür⸗ miſche Heilrufe brandeten Dr. Goebbels als Ant⸗ wort entgegen.) Der Miniſter führte dann aus, daß heute zwar nicht mehr Dutzende von parlamentariſchen Par⸗ teien das Recht hätten, mit dem Glück und dem Wohlſtand des deutſchen Volkes Schindluder zu treiben. Dafür führt es ein Mann im Namen der Nation. Das iſt das neue Deutſchland! Ehedem am Boden liegend, hat es ſich aus Schmach und Knecht⸗ ſchaft wieder erhoben. Die ganze Nation iſt von einem neuen Lebensrhythmus erfüllt. Die Arbeit hat wieder ihre Ehre erhalten und wir Deutſchen handeln nach dem Goethe⸗Wort, in deſſen Zeichen auch dieſer Feſttag ſteht:„Tages Ar⸗ beit, abends Gäſte, ſaure Wochen, frohe Feſte“. Wäh⸗ rend anderswo in der Welt die Völker von Streik, Aufruhr und Kriſen erſchüttert werden, iſt Deutſch⸗ land ein Hort des Friedens, aber auch ein Hort der Kraft und der Stärke geworden. Sie, mein Führer, ſo rief Dr. Goebbels aus, haben das Reich wieder zu einer Nation der Freiheit und der Ehre gemacht! Ganz beſonders hier im Oſten kommt es zum Be⸗ wußtſein, daß unſere Grenzen nicht mehr entblößt liegen, ſondern daß eine deutſche Wehrmacht wieder über die Sicherheit des Reiches wacht. Und dieſes Volk, ſo ſchloß Dr. Goebbels, hat wie⸗ der ſingen gelernt. Das deutſche Lied klingt wieder aus den marſchierenden Kolonnen. Dieſes Volk, das immer ſangesfroh geweſen iſt, erlebt eine neue Blüte ſeines nationalen Liedes.„So gilt denn in dieſer feſtlichen Abendſtunde unſer Gruß den deutſchen Sängern als den Trägern des deutſchen Liedes, des ſchönen deutſchen Liedes, das wieder in einem eini⸗ gen Volk erklingt, in einem Deutſchland, das wieder geachtet ſteht unter den anderen Nationen. Und das gibt eigentlich dem diesjährigen Sängerfeſt ſeine be⸗ ſondere Weihe. Die deutſchen Sänger ſind glücklich und dankbar dafür, am heutigen Abend dem Führer Auge in Auge danken zu können.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Ihm gilt deshalb unſer Gruß und unſere Treue. Aus allen Herzen ſpricht der Wunſch und die Bitte an das Schickſal, daß er noch viele Jahrzehnte⸗ ſeine ſchützende Hand halten möge über dem Deutſchen Reich, über dem deutſchen Volk und über der deutſchen Kunſt.“ die Sänger: Das erſte iſt unſere deutſche Sprache, denn ſie wird nicht von 68 Millionen, ſondern von 95 Mil⸗ lionen geſprochen.(Begeiſterte Beifallskundgebungen.) Ein zweites iſt das deutſche Lied: Denn es wird nicht nur innerhalb der Grenzen dieſes Reiches ge⸗ ſungen, ſondern es klingt über ſie hinaus, überall dort, wo überhaupt Deutſche in der Welt leben(ſtür⸗ miſche Kundgebungen, die minutenlang anhalten). Dieſes Lied begleitet uns von unſerer Kinoͤheit bis ins Greiſenalter. Es lebt in uns und mit uns, und es läßt, ganz gleich, wo wir auch ſind, immer wieder die Urheimat vor unſeren Augen erſtehen, nämlich Deutſchland und das deutſche Volk. Der Vogel, deſſen Auge geblendet, pflegt ſein Leid, ſeine Gefühle nur noch inniger in ſeinen Ge⸗ ſang zu legen. Und vielleicht iſt es auch kein Zufall, daß der Deutſche, der ſo oft leidgequält auf dieſer Erde ſein Daſein ertragen mußte, in ſolchen Zeiten zum Liede ſeine Zuflucht nahm, es erlaubte ihm, darin all das auszudrücken, was die harte Wirklich⸗ keit ihm verwehrte. Wir aber empfinden dieſe bit⸗ tere Wahrheit heute vielleicht ſtärker als je zuvor, Gerade in dieſer weltbewegten und unruhigen Zeit ſieht das ganze deutſche Volkstum auch außerhalb der Grenzen des Reiches wieder auf die Urheimat, auf Deutſchland, und es ſucht, wenn es ſchon keine an⸗ dere Möglichkeit der Beziehung gibt, wenigſtens die eine, Verbindung durch das deutſche Lied! Und ſo klingen denen auch heute die Lieder unſe⸗ res, Bolkes nicht nur im Innern des Reiches, ſon⸗ ortſetzung auf Seite 9 engliſche Kompromiß vor eine neue ſchen Häfen ein reger Verkehr abſpielt. den Keine Nichteinmiſchung ohne Kriegsrechte (Von unſerem Londoner Vertreter) — London, 1. Auguſt. Nach einer mehr als dreiſtündigen Debatte im Hauptunterausſchuß, die an Unfruchtbarkeit alle frü⸗ heren übertraf, iſt die Auseinanderſetzung um das engliſche Kompromiß auf unabſehbare Zeit vertagt worden. Der Ausſchuß hat ſich nicht entſchließen können, die durchaus klare, ſchon negative Lage an⸗ zuerkennen, welche die bedingungsloſe Ablehnung des engliſchen Planes durch Sowjetrußland geſchaf⸗ fen hat. Wenn die Vertagung mit dem Wunſch be⸗ gründet wird, den Regierungen Gelegenheit zur Ueberprüfung der Lage zu geben, ſo iſt denn auch da⸗ mit nicht geſagt, daß der Ausſchuß eine beſtimmte von den Zielen einer ſolchen Prüſung ätte. Derſelbe Nebel umgibt die noch Freitag abends offiziös verbreitete Ankündigung, daß man ſicher nicht vor Mitte kommender Woche wieder zuſam⸗ mentreten wird. Die Frage iſt, ob dieſe Woche über⸗ haupt eine Sitzung möglich ſein wird. Der Termin, deſſen Wahl dem Vorſitzenden überlaſſen bleibt, iſt völlig ungewiß. Andererſeits iſt das Ende der Nichteinmiſchungsdiskuſſionen zweifellos noch nicht gekommen. 7 Ein großer Teil der Ausſprache am Freitag, ins⸗ beſondere der engliſche Beitrag dazu, kann nur als ein verzweifelter Verſuch bezeichnet werden, den Faden um jeden Preis fortzuſpinnen, haben ſich doch die Londoner Botſchafter und Geſandten, die man für praktiſche Männer halten ſollte, anderthalb Stunden lang allein darum geſtritten, ob man nicht in eine Einzeldiskuſſion über den Zeitpunkt treten könne, zu dem den ſpaniſchen Parteien die Kriegs⸗ rechte bewilligt werden ſollen, auch ohne daß die Sowjetunion durch Zurückziehung ihres Einſpruches den Beſchluß ermöglichte, daß Kriegsrechte über⸗ haupt bewilligt werden ſollen. Daß der deutſche Vertreter und in Uebereinſtimmung mit ihm der italieniſche und der belgiſche einem ſolchen Verlauf der Nichteinmiſchungsmaſchine nicht das Wort reden konnten, verſteht ſich von ſelbſt. Das Motiv der er⸗ gebnisloſen Diskuſſionen wird aber zweifellos fort⸗ wirken und mit oder ohne engliſchen Plan den Aus⸗ ſchuß wieder zuſammenführen. Das war wohl auch die Meinung Edens, als er im Unterhaus die For⸗ derung der Oppoſition abſchlug, bei einem„Zuſam⸗ menbruch der Nichteinmiſchungsorganiſation“ das Parlament einzuberufen, und hinzufügte, in der eng⸗ liſchen Politik werde jedenfalls keine revolutionäre Wendung eintreten. England werde ſich weiter für die Lokaliſierung des ſpaniſchen Konfliktes und für die Erhaltung des europäiſchen Friedens einſetzen. Der deutſche Standpunkt in dieſer Lage, in der die Prozedur und die Wirklichkeit völlig auseinander⸗ ſtreben, geht aus den Erklärungen des deutſchen Botſchafters unzweideutig hervor. Die Reichsregie⸗ rung iſt durch den Angriff der Sowjetunion auf das Lage geſtellt. Sie hat bisher und auch jetzt noch einmal alles ge⸗ tan, um dem Plan Englands trotzdem zum Erſolge zu verhelfen. Sie ſieht es aber als ſinnlos an, in die Erörterung von Einzelheiten einzutreten— und zu den Einzelheiten gehört der Zeitpunkt, an dem die Kriegsrechte der ſpaniſchen Parteien in Kraft treten ſollen—, ſolange die grundſätzliche Frage nicht be⸗ antwortet iſt, ob Sowjetrußland den europäiſchen Mächten geſtattet, durch Bewilligung der Kriegsrechte die grundlegende Beſtimmung des engliſchen Planes zu erfüllen. Nichteinmiſchung ohne Gewährung der Kriegs⸗ rechte iſt nicht mehr denkbar. Wer nicht entſchloſſen iſt, ſich dafür blind zu ſtellen, dem mußte die von dem portugieſiſchen Vertreter und dem Sekretär des Nichteinmiſchungsausſchuſſes einwandfrei getroffene Feſtſtellung die Augen öfſnen, daß bisher noch kein einziges ſowietruſſiſches Schiff einen der vom Londoner Ausſchuß vor Monaten be⸗ ſtellten Beobachter an Bord genommen hat. trotzdem ſich zwiſchen dem Schwarzen Meer und den rotſpani⸗ Es gibt mit andern Worten kein ſowietruſſiſches Schiff auf der Fahrt nach Spanien, das nicht Kontrebande führt. Nur die Mitwirkung der mit den nötigen Rechten ausgeſtatteten ſpaniſchen Kriegsfahrzeuge ſelbſt kann dieſe„Lücke im Kontrollring“ ſchließen. Um ſo nötiger iſt es, auch allen Verſuchen entge⸗ genzutreten, die auf die Ausſchaltung der Kriegs⸗ rechte aus ihrem engen Zuſammenhang mit der Kon⸗ trolle und damit auf eine verhängnisvolle Beſchöni⸗ aung der Rolle Sowletrußlands im gegenwärtigen Augenblick hinauslaufen. Bemühungen dieſer Art an denen nicht zuletzt die engliſchen Väter des Kom⸗ promiſſes vom 14. Juli beteiligt waren, haben tat⸗ ſächlich die Zeit und Kraft des Londoner Ausſchuſſes und der hinter ihm ſtehenden Regierungen aufge⸗ —————— Nelle Mannheimer Seih Mannheimer General- Anzeiger — 2. Seite/ Nummer 349 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. Auguſt 1937 zehrt, ſeit dem Tage, an dem der engliſche Plan zur Sprache gebracht wurde. Der enthüllende Ueberblick, den Botſchafter von Ribbentrop am Freitag über die Diplomatie dieſer 14 Tage gab, hat die engliſche und die franzöſiſche Empfindlichkeit getroffen, aber keine Widerlegung gefunden. Es iſt nur zu peinlich ſichtbar, daß Eng⸗ lands Hände durch politiſche Rückſichten gebunden ſind, die mit der Lokaliſierung des ſpaniſchen Konfliktes wenig zu tun haben. Der Verlauf der Ausſprache ſelbſt mußte notwen⸗ digerweiſe von der Tatſache ausgehen, daß die Sow⸗ jetunion als einzige unter den vertretenen 27 Mäch⸗ ten ſich dem engliſchen Plan widerſetzt. Ihre in Lon⸗ don eingereichte Antwort weiſt in Form und Inhalt die gleiche Brutalität auf. (Fortſetzung von Seite.) bern weit darüber hinaus. Sie werden mit einer gläubigen Inbrunſt geſungen, denn in ihnen lebt die Hoffnung und die Sehnſucht aller Deutſchen.(Brau⸗ ſende Zuſtimmungskundgebungen.) So iſt denn auch gergde das Lied, das uns Deutſchen am heiligſten erſcheint ein großes Lied dieſer Sehnſucht. Viele in anderen Völkern verſtehen es nicht. Sie wollen gerade in jenem Lied etwas Imperialiſtiſches er⸗ blicken, das doch von ihrem Imperialismus am wei⸗ teſten entfernt iſt. Denn welch' ſchönere Hymne für ein Volk kann es geben als jene, die ein Be⸗ kenntnis iſt, ſein Leben und ſein Glück in ſeinem Volke zu ſuchen und ſein Volk über alles zu ſtellen, was es auf dieſer Erde gibt.(Neue Stürme der Be⸗ geiſterung.) Und wenn Sie heute dieſes Lied der Deutſchen ſingen, das auch in leidgequälter Zeit ent⸗ ſtanden iſt, dann ſingen Sie es mit dem glücklichen Gefühl, daß dieſes Deutſchland nun wieder würdig geworden iſt, unſer Deutſchland zu ſein, daß es wieder wert geworden iſt, uns wirklich über allem zu ſtehen, was uns die Welt zu bieten ver⸗ möchte. Wer ſo ſein Volk, wer ſo ſeine Heimat liebt der kann nicht ſchlecht ſein! Wer ſo zu ſeinem Volke und zu ſeiner Heimat ſteht, der wird aus beiden immer neue Kraft gewinnen! Und ſo iſt ſtets das deutſche Lied eine Quelle der Kraft ge⸗ worden und iſt es auch heute wieder.„Deutſchland über alles“ iſt ein Bekenntnis, das heute Millionen mit einer großen Stärke erfüllt, mit jenem Glauben, der gewaltiger iſt, als jede andere irdiſche Macht es ſein könnte.(Minutenlangé Beifallsſtürme zeigen, daß der Führer den Hunderttauſenden aus der Seele ſprach.) 8 „Dieſes Lied iſt damit zugleich auch ein Bekennt⸗ nis zum Allmächtigen, zu ſeinem Willen und zu ſei⸗ nem Werk: Denn nicht Menſchen haben dieſes Volk geſchaffen, ſondern jener Gott, der über uns allen ſteht. Er hat dieſes Volk gebildet, nach ſeinem Wil⸗ len iſt es geworden, und nach unſerem Willen ſoll es bleiben und nimmermehr vergehen!(langan⸗ haltende brauſende Kundgebungen). Wir haben wie⸗ der ein ſtolzes Volk und ein ſtarkes Reich vor uns, und alle die, die nach Ablauf der feſtlichen Tage dieſe Stadt verlaſſen müſſen, um die Grenzen des Reiches zu überſchreiten, werden mit Stolz, mit Freude und auch mit Zuverſicht zurückblicken auf das, was ſie hier ſehen konnten und was ihnen of⸗ fenbar wurde. mitnehmen: Ein Volk iſt wieder aufgeſtanden, ein Reich iſt neu geworden! Der deutſche Menſch hat ſich ſelber gefunden. Er hat damit im Sinne ſeines Schöpfers gehandelt. (Heilrufe der Hunderttauſende.) Wielche Macht hat ein Recht und die Kraft, den Lebensweg eines Volkes zu hemmen, das in ſeinem Liede nichts anderes als nur ſich ſelber ſucht: Ein ſtarkes Reich, ein ſtolzes Volk, ſo groß und ſo er⸗ haben, daß es nunmehr wieder jeder Deutſche freu⸗ dig bekennen kann: Ich bin ein Deutſcher und ich bin ſtolz darauf, es zu ſein!(Minutenlange erhe⸗ bende Kundgebungen der Maſſen.) Und dieſes Bekenntnis muß gerade in einer ſo feierlichen Stunde über uns kommen! Wir, die wir hier nun verſammelt ſind, aus allen deutſchen Gauen, aus ſo vielen Gebieten außerhalb des Rei⸗ ches, wir fühlen uns hier alle als eine Gemeinſchaft. Sänger ſind Sie und ſind damit Sprecher des deut⸗ ſchen Volkstums!(Brauſende Kundgebungen.) Wir ſind ſo glücklich, über alles Trennende hin⸗ weg uns nun in dieſer Stunde als unlösbar zuſam⸗ mengehörig empfinden zu können. Einer für alle und alle für jeden.(Stürmiſche Heilrufe.) Und ich bin unendlich glücklich und ſtolz, Sie in dieſer Stunde hier namens des Reiches und der im Reich lebenden deutſchen Nation begrüßen und Ihnen danken zu können nicht nur dafür, daß Sie das deutſche Lied pflegen, ſondern daß Sie ſich in dieſem Lied der deutſchen Heimat ergeben und ſich mit ihr verbunden haben (immer erneute Zuſtimmungskundgebungen). Sie, die Sie die weite Reiſe nicht ſcheuten, Sie, ödie Sie aus allen Gegenden Europas und darüber hinaus hierher kamen in dieſe Stadt, Sie begrüße ich be⸗ ſonders! Gehen Sie wieder fort von hier mit dem feſten Glauben: Deutſchland ſteht und nimmermehr wird dieſes Reich vergehen! Nicht endenwollende Beifallsſtürme branden dem Führer entgegen.) Feſtlicher Abſchluß Dem Dank der über 500 000 Volksgenoſſen von nah und ſern für die erhebenden Worte des Füh⸗ rers gibt Gauleiter und Oberpräſident Joſeph Wag⸗ ner mit bewegten Worten Ausdruck. Die Lieder der Deutſchen klingen zum Abſchluß auf. Kurz darauf ſolgt dann ein Feuerwerk, wie es Breslau und wohl auch der größte Teil der der Feierſtunde beiwoh⸗ nenden Volksgenoſſen aus dem In⸗ und Auslande noch nicht erlebt haben. Immer wieder muß der Führer den ihm erneut entgegenhallenden Heil⸗Rufen, die kein Ende neh⸗ men wollen, danken. Als er die Ehrenloge verläßt, ſtimmen 40 000 Sänger vom Mittelfeld, das nach dem grellen Feuerwerk wieder in tiefſchwarze Nacht gehüllt iſt, den deutſchen Sängergruß an. Eine deutſche Weiheſtunde, gemeinſam erlebt von Sängern und Sängerinnen aus dem ganzen deut⸗ ſchen Volkstum, hat ihr Ende gefunden. Der Führer empfängt den Bundesführer und den Führerrat dub. Breslau, 1. Auguſt. Am Sonntagvormittag erfreute die Weſtfäliſche Chorgemeinſchaft den Führer durch einige Liedvor⸗ träge vor dem Hotel„Monopol“. Der Führer dankte Sie werden alle die Empfindung Die tufſiſche Antwortnolt zur Nichleinmiſchung Das ſchroffe Nein gegen Franto wiederholt— Die geſamte Nichteinmiſchung in Frage geſtellt dnb. London, 1. Auguſt. Von den 27 im Nichteinmiſchungsausſchuß vertre⸗ tenen Staaten, die zur Rückäußerung zum engliſchen Nichteinmiſchungsvorſchlag aufgefordert worden wa⸗ ren, ſind 26 zuſtimmende Antworten in London ein⸗ gegangen. Die ſowjetruſſiſche Stellungnahme, die die ſchroffe Ablehnung eines der Hauptſtücke dieſes Vorſchlages, nämlich die Zuerkennung von Krieg⸗ führendenrechten an General Franco enthält, hat die Nichteinmiſchungspolitik in Frage geſtellt. Bekannt⸗ lich konnte der Hauptausſchuß in ſeiner Freitag⸗ ſitzung zu keinerlei Ergebniſſen kommen, da die ſow⸗ jetruſſiſche Haltung, die einer Sabotage des geſam⸗ ten Nichteinmiſchungsvorſatzes gleichkommt, keine Möglichkeit zur Förderung der Ausſchußarbeiten bie⸗ tet. Botſchafter von Ribbentrop hat die Verantwort⸗ lichkeit für ein etwaiges Scheitern der Nichtein⸗ miſchungspolitik eindrucksvoll dargelegt. Die von unſachlichen Darſtellungen und Beleibi⸗ gungen des nationalen Spanien ſtrotzende ſowjet⸗ ruſſiſche Antwortnote zum engliſchen Nichtein⸗ miſchungsvorſchlag, die für ſich ſelbſt ſpricht, lautet in ihren weſentlichen Teilen: „Zur Zeit des Abſchluſſes des Nichteinmiſchungs⸗ abkommens war die republikaniſche Regierung(da⸗ mit iſt der Valencia⸗Ausſchuß der ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten gemeint. Die Schriftleitung), die früher in Madrid ihren Sitz hatte und augenblicklich in Valen⸗ cia reſidiert, von allen Teilnehmern des Abkom⸗ mens als die einzige geſetzmäßige ſpaniſche Regie⸗ rung(2) anerkannt. Deshalb konnten Franco und die anderen mit ihm verbündeten Generäle als nichts anderes angeſehen werden als Rebellen und Ver⸗ brecher(), die die Geſetze Spaniens verletzt haben. Eine Aenderung in der Haltung gegenüber Franco, und noch mehr, die Gewährung irgendwelcher Rechte, die ſeine Rebellion legaliſieren würde, ſtellen einen Akt offener Einmiſchung in die ſpaniſchen Ange⸗ legenheiten zugunſten der Rebellen dar(1) und gleichzeitig eine Aenderung der ganzen Grundlage, auf Grund der die Verpflichtungen der Nichtein⸗ miſchung übernommen und der Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß in London geſchaffen wurden.(2) Schon das grundſätzliche Einverſtändnis, Franco, falls er gewiſſe Bedingungen erfüllt, die Rechte eines Krieg⸗ führenden zu gewähren, würde auf einen Wechſel in der Haltung gegen Franco als den Führer der Rebellen hinauslaufen, was auch dann ſeine Bedeu⸗ tung bewahren würde, falls Franco die ihm zu ſtel⸗ lenden Bedingungen nicht erfüllen würde. Abgeſehen davon zweifelt die Sowjetregierung nicht daran, daß Franco ſich entweder weigern wird, der Zurückziehung der ausländiſchen Staatsangehö⸗ rigen zuzuſtimmen, oder, daß er, falls er in die Zu⸗ rückziehung einwilligt, die Evakuierung nicht loyal durchführen wird. Die Sowjetregierung hat auch Zweifel hinſichtlich der loyalen und vollſtändigen Zurückrufung der ſogenannten Freiwilligen, die augenblicklich militäriſche Formationen darſtellen, durch gewiſſe Mitglieder des Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes(). So werden die Bedingun⸗ gen, auf Grund deren die Kriegführenden⸗Rechte in den britiſchen Vorſchlägen gewährt werden ſollen, nicht erfüllt werden, während die grundſätzliche Zu⸗ geſtehung der Kriegführenden⸗Rechte an Franco übrigbleiben wird. Cyanien und die Die Sowjetregierung kann dazu ihre Zuſtimmung nicht geben. Wenn und ſobald die völlige und loyale Eva⸗ kuierung aller ausländiſchen Staatsangehörigen, die in den Konflikt verwickelt ſind, aus Spanien durch⸗ geführt iſt, wird eine neue Lage eintreten, die es er⸗ lauben würde, zur Prüfung der Punkte der britiſchen Vorſchläge zurückzukehren, die nach Anſicht der Sow⸗ jetregierung augenblicklich nicht geregelt werden kön⸗ nen und ſollen.(2) Die Sowjetregierung iſt der Anſicht, oͤaß alle aus⸗ ländiſchen Staatsangehörigen, die in der einen oder anderen Form an den militäriſchen Operationen in Spanien teilnehmen, zurückgerufen werden müſſen. Sie beſteht deshalb darauf, daß die Marokkaner(), die von General Franco nach Spanien gebracht worden ſind, ausſchließlich, um gegen die republi⸗ kaniſche Regierung Spaniens zu kämpfen, ebenfalls entfernt werden müſſen. Die Somjetregierung iſt bereit, mit allen anderen Mitgliedern des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes bei der Anwendung aller notwendigen Maßnahmen zuſammenzuarbeiten, die zur Durchführung der völligen Zurückziehung der ausländiſchen Staatsangehörigen aus Spanien in dem oben feſtgeſtelltem Ausmaße beſtimmt ſind. Im Hinblick auf die Feſtſtellungen, die in der Antwort der Sowjetregierung auf Paragraph B(3) enthalten ſind, wird die Frage nach dem Zeitpunkt, zu dem die Gewährung der Kriegführenden⸗Rechte erfolgen ſoll, gegenſtandslos.(0) Was Punkt(8) des Paragraphen E(0) der briti⸗ ſchen Vorſchläge angeht, nämlich die Ermächtigung an den Vorſitzenden, in Verhandlungen mit der ſpa⸗ niſchen Regierung(Valencia⸗Bolſchewiſten— Die — Schriftleituna) und mit General Frane hinſichtlich der Bedingungen, unter denen die Kriegführenden⸗ Rechte gewährt werden ſollen, einzutreten, ſo hält es die Sowjetregierung aus den in Pararaph B(3) dar⸗ gelegten Gründen nicht für möglich, ihre Zuſtim⸗ mung zu dieſem Vorſchlag zu geben.“ Die franzöſiſche Antwort auf den engliſchen Vorſchlag dub. London, 1. Auguſt. In der franzöſiſchen Antwort auf den engliſchen Vorſchlag heißt es u..: „Nach Kenntnisnahme der in der letzten Sitzung des Unterausſchuſſes abgegebenen Erklärungen und in der Annahme, daß das Komitee zu einer vollſtän⸗ digen Einigung über die in den vorangegangenen Paragraphen angeführten Punkte gelangt iſt, ſtellt die franzöſiſche Regierung feſt, daß angeſichts 1. der Einſetzung internationaler Beobachter in den ſpaniſchen Häfen, 2. des normalen Funktionierens des Abtransportes der Ausländer aus Spanien 3. der Tatſache, daß dieſe Ausländer zum großen Teil Spanien bereits verlaſſen haben und ſomit ausländiſche Einflüſſe bereits weitgehend aus dem ſpaniſchen Konflikt ferngehalten ſind, die beiden Parteien befugt ſind, zur See gewiſſe Rechte auszuüben, die die internationale Praxis krieg⸗ führenden Parteien zuerkennt. Die Ausübung der ſo zuerkannten Rechte iſt abhängig zu machen von der vorherigen Annahme und Innehaltung der in dem britiſchen Plan aufgeſührten Bedin⸗ gungen des 83, Abſatz a, b, c und d, vorbehaltlich der Abänderungen, die der Ausſchuß bei dieſen Punkten noch für nötig erachten kann.“ Enolich! Die Pariſer Weltausſtellung jetzt fertiggeſtellt + Paris, 31. Juli. Auf der Pariſer Weltausſtellung wurden am Frei⸗ tag zwölf Pavillons eingeweiht. Am heutigen Sams⸗ tag finden die Einweihungen mit der Eröffnung des Pavillons von Elſaß⸗Lothringen ſowie des bulgari⸗ ſchen Pavillons ihren Abſchluß. Die Ausſtellung kann alſo mit dem 1. Auguſt als enoͤgültig fertig⸗ geſtellt angeſehen werden. Die Organiſierung des Gasſchutzes Berlin und Hamburg erhalten die erſten Volksgas⸗ masken — Berlin, 1. Auguſt. Nach der Ankündigung des Reichsluftfahrt⸗ miniſters erfolgt die Ausgabe der Volksgasmaske durch die NS und den Reichsluftſchutzbund. Der NS obliegt dabei alles, was mit dem Erwerb der Gasmaske zufammenhängt, während der ReB für ſachgemäße Erfaſſung und Ueberwachung der Lage⸗ rung zu ſorgen haben wird. Da die Frage der Ver⸗ teilung der Volksgasmaske in der Bevölkerung heute ſtärkſtem Intereſſe begegnet, nimmt Regie⸗ rungsbaurat Dr. Mielenz vom Reichsluftfahrtmini⸗ ſterium im„Gasſchutz und Luftſchutz“ Veranlaſſung, engliſch⸗italieniſche Entipannung Hanoͤſchreiben des engliſchen Miniſteryräſidenten an Muſſolini Kommt Ebden (Von unſ. römiſchen Korreſpondenken) — Rom, 1. Auguſt. Die Erklärungen des Sowjetbotſchafters Maiſky in London haben in den römiſchen politiſchen Krei⸗ ſen wegen ihrer unverhüllten Schärfe Ueberraſchung hervorgerufen, obwohl man ſich in Rom über die wahren Ziele der Sowjets längſt klar iſt. Seit geſtern hat nach römiſcher Auffaſſung Moskau end⸗ gültig die Maske fallen gelaſſen. „Die Geſte der ruſſiſchen Regierung beſagt, daß Moskan den Krieg will.“ Mit dieſen Worten kennzeichnet der„Popolo di Roma“ die italieniſche Meinung. Das Blatt führt weiterhin aus, man hätte erwarten können, daß die Sowjetruſſen die Anerkennung Francos wenigſtens der Freiwilligenfrage untergeordͤnet hätten. Da viele Tauſende von Freiwilligen in Spanien ſeien und ihre Zurückziehung lange Zeit in Anſpruch neh⸗ men würde, hätten die Sowjets mit der ihnen ſo peinlichen Anerkennung Francos auf dieſe Weiſe wenigſtens Zeit gewinnen können Aber auch dieſen diplomatiſchen Ausweg hätten ſie verſchmäht. Seit England eine gerechtere Haltung gegen die beiden in Spanien kämpfenden Parteien eingenommen hätte, hätten die Sowjetruſſen auch jeden Anſchein von Friedensliebe aufgegeben und ſteuerten unver⸗ hüllt auf den europäiſchen Krieg los. Nachdem durch die Haltung der Sowjetruſſen zu⸗ nächſt jede Hoffnung auf das Zuſtandekommen eines neuen Nichteinmiſchungsabkommens vernichtet iſt, bleibt nach römiſcher Auffaſſung nichts anderes übrig, als, wie kürzlich aus Muſſolini im„Popo'Italia“ erklärt hatte, dem Austrag des Waffenganges freien Lauf zu laſſen. Inzwiſchen hofft man, daß nach der italieniſch⸗engliſchen Entſpannung, die nach Anſicht nach Rom? der politiſchen Kreiſe Roms das wichtigſte außen⸗ politiſche Ergebnis der vergangenen Woche iſt, durch Fortſetzung der direkten engliſch⸗italieniſchen Aus⸗ ſprache in der Spanienfrage wenigſtens ein Modus vivendi erzielt werden kann, der die Moskauer Be⸗ ſtrebungen auf die Entfeſſelung eines europäiſchen Zuſammenſtoßes vereiteln könnte. Es iſt heute noch nicht gewiß, in welcher Form die engliſch⸗italieniſchen Beſprechungen fortgeſetzt werden.(Die Londoner Meldungen über die beabſichtigte Romreiſe Edens werden in Rom mit großem Fntereſſe aufgenommen.) Gewiß iſt aber, daß Italien die Fortführung der ſo günſtig gewonnenen Ausſprache aufrichtig wünſcht, und daß die italieniſche Politik eine gründliche Aus⸗ väumung der italieniſchen Streitfragen anſtrebt, in deren Verfolg auch das Spanienproblem erörtert werden müßte. Hanoͤſchreiben des engliſchen Miniſter⸗ präſidenten an Muſſolini duh. Rom, 31. Juli. Die Agentur Stefani meldet, in Kreiſen des For⸗ eign Office werde beſtätigt, daß der engliſche Mini⸗ ſterpräſident Chamberlain am Schluß ſeiner letzten Unterredung mit dem italieniſchen Botſchafter Graf Grandi dieſem ein an Muſſolini gerichtetes Hand⸗ ſchreiben überreicht habe. Chamberlain in Arlanb gefahren Der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain trat am Samstag ſeinen Sommerurlaub an, der vor⸗ ausſichtlich bis Ende September dauern wird. Cham⸗ berlain wird ſich zunächſt nach dem Landſitz Chequers und dͤann nach Schottland begeben, wo er ſich dem Fiſchereiſport widmen will. P0000TP0PPPGPPPGPGPPPPPPPPPTPTPPTPTPTPPPPTTPThTTGTGPPGTbTbTbT———————————TT—TTT—TTTTTTP den Sängern vom Fenſter ſeines Zimmers aus für die freundlichen Darbietungen. Anſchließend empfing der Führer den Bundes⸗ führer des Deutſchen Sängerbundes, Oberbürger⸗ meiſter Meiſter, der dem Führer die Mitglieder des Führerrats des Deutſchen Sängerbundes vorſtellte. Außerdem ſtatteten dem Führer während ſeines Breslauer Aufenthalts einige auslandsdeutſche Sän⸗ gergruppen, darunter auch Sängerbundesmitglieder aus oͤer Geburtsſtadt des Führers Braunau am Inn, einen Beſuch ab. Hermann Behr zum Profeſſor ernannt Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorſchlag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda den Breslauer Chordirigenten Hermann Behr, der an der künſtleriſchen Ausgeſtaltung des 12. Deutſchen Sängerbundesfeſtes hervorragend be⸗ teiligt war, und der im Rahmen der deutſchen Weihe⸗ ſtunde die Maſſenchöre dirigierte, zum Profeſſor er⸗ nannt. 93 nähere Mitteilungen darüber zu machen. Die Verſor⸗ gung der Berölkerung mit Volksgasmasken werde nach einem genau feſtgelegten Plan vor ſich gehen, wobei zunächſt ſelbſtverſtändlich beſonders gefährdete Ortſchaften berückſichtigt würden. Die erſten Volksgasmasken würden daher nach Berlin und Hamburg gehen. Es ſei ſomit nicht zu vermeiden, daß manche Teile Deutſchlands noch längere Zeit auf die Möglichkeit, ſich mit Volksgasmasken zu verſorgen, warten müßten. Luftſport Südamerika⸗Deutſchland in anderthalb Tagen dub. Berlin, 1. Auguſt. Am Sonntagvormittag um.03 Uhr landete in Frankfurt a. M. die Südamerika⸗Luftpoſt. Das Flugboot der Lufthanſa hatte am Freitag um 19.55 Uhr Braſilien verlaſſen. Die geſamte Reiſezeit be⸗ trug alſo nur 1“ Tage. Das Eiſenbabnunglück in Frankreich Verſagen der techniſchen Schutzvorrichtung?— Nur 4000 Stahlwagen— Geldmangel verhindert die An⸗ ſchaffung der noch benötigten 8000 Stahlwagen. Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 1. Auguſt. Die Bilanz des Eiſenbahnunglücks bei Villeneuve⸗ St.⸗Georges ſtellt ſich nunmehr auf 29 Tote und 42 Schwerverletzte. Neun unter den Verletzten befin⸗ den ſich noch in größter Lebensgefahr. Die Urſache des Unglücks ſteht nun auch eindeutig feſt: falſche Weichenſtellung, die zu ſpät berichtigt wurde. Irr⸗ tümlicherweiſe war nämlich von Paris an Stelle des mit Verſpätung auslaufenden Schnellzuges von St. Etienne zuerſt die fahrplanmäßige Abfahrt des Schnellzuges nach Villeneuve gemeldet worden. Erſt zwölf Minuten ſpäter folgte die Berichtigung. In höchſter Eile wurde nun in Villeneuve auf St. Etienne umgeſtellt. Doch es war ſchon zu ſpät dazu. Der Schnellzug kam gerade in dem Augenblick an, als ſich die Weiche umlegte. So entgleiſte er. Nach dem automatiſchen Sicherheitsſyſtem auf den franzöſiſchen Eiſenbahnen bringt jeder Zug, der das letzte Halteſignal vor einer Weiche überfährt, eine gelbe Warnungslampe zum Brennen. Es erhebt ſich nun die Frage, ob dieſe Warnungslampe verſagte oder ob ſie ſchon brannte, als die Weichenſteller die Umſtellung der Weiche vornahmen. Dieſer Punkt iſt nicht ganz geklärt. Auch iſt noch nicht feſtgeſtellt worden warum die falſche Meldung über die Ab⸗ fahrt der Züge von St. Etienne und Villeneuve erſt nach zwölf Minuten berichtigt wurde. Trotz allem wäre das Unglück nicht ſo furchtbar geworden, wenn nicht in dem verunglückten Zug abermals zwiſchen fünf Stahlwagen zwei Holzwa⸗ gen eingeſtellt worden wären, die, wie ſchon gemel⸗ det, zwiſchen den ſchweren Eiſenmaſſen völlig zer⸗ ſchmettert und zerſplittert wurden. Dieſe„Politik der rollenden Särge“ hat einſt die 199 Todͤesopfer bei dem Unglück von Lagny zur Folge gehabt und hat ſeither nach einer ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellung des„Petit Journal“ noch weitere 280 Tote und 310 Schwerverletzte gefordert. Bemerkenswert iſt übrigens, daß erſt ſeit Be⸗ ginn des Ferienverkehrs ſeit dem 12. Juli die Holz⸗ wagen wieder auf der Linie nach St. Etienne erſchie⸗ nen waren. Die„Action Francaiſe“ hatte dagegen ſofort am 16. Juli Proteſt erhoben. Die franzöſi⸗ ſchen Eiſenbahngeſellſchaften verfügen heute über insgeſamt 4000 Stahlwagen. Es wären jedoch nicht weniger als 12000 zur Bewältigung des Verkehrs erforderlich. Die Moderniſierung des rollenden Materials würde etwas über 6 Milliarden koſten, und dieſe Summe iſt nicht vorhanden. Hauptſchriſtleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer (in Urlaub) t. B. Dr. Fritz Bode Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Friz Bode„ Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel Sport: Willy Mülfer Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen! Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitun Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1,—6 5 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. chaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 Juni 193/: Geſamt⸗D.⸗A, Ausgabe A u. B 21806 Zur geit Preisliſte Nr.7 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 632 * Montag, 2. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 349 Die Siadiseite * Manuheim, 2. Auguſt. Mehr Fremde als im Vorjahr Mannheims Fremdenbeſuch in der Reiſezeit Die Reiſezeit iſt auf ihrem Höhepunkt angelangt. Erfreulicherweiſe iſt ſie bisher auch an Mannheim nicht ſpurlos vorübergegangen. Bei einem Gang durch die Straßen kann man ſehr häufigffremden Reiſegeſellſchaften begegnen, die mit ihren Omnibuſſen hier kurz Station machen. Man ſieht viele Autos mit auswärtigen deutſchen Nummer⸗ ſchildern und auch ſehr häufig ausländiſche Wagen. Um uns ein etwas genaueres Bild über den diesjährigen Fremdenbeſuch in der Reiſezeit zu verſchaffen, haben wir bei einigen unſerer größeren Hotels angefragt. Iſt auch das Bild nicht 6 überall einheitlich, ſo ergab doch der Durchſchnitt die begrüßenswerte Tatſache, daß er ſtärker als im Vorjahr iſt. Bor allem unſere führenden Häuſer können von einer weſentlichen Steigerung berichten Dies gilt ſowohl von dem deutſchen, als auch von dem aus⸗ ländiſchen Reiſeverkehr. Was den deutſchen Frem⸗ denbeſuch betrifft, ſo war er ſonſt während der Haupt⸗ reiſezeit häufig ſchwächer, als in den Vormonaten. Das erklärte ſich daher, weil Mannheim in ſtarkem Maße von Geſchäftsreiſenden beſucht wird, die in den Ferienmonaten zumeiſt ausfielen. Trotzdem iſt in dieſem Jahr die Beſucherzahl in den großen Hotels beſſer als im Vor jahr. Vielfach iſt das darauf zurückzuführen, daß die Ferienreiſenden in Mannheim ein bis zwei Tage Station machen, ehe ſie in den Schwarzwald weiterfahren. Die Hauptſteigerung aber iſt im Aus⸗ länderbeſuch zu verzeichnen. Hier iſt der „Ferienruck“ beſonders ſtark zu ſpüren. Neben Hol⸗ kändern, Engländern und Schweizern ſind es vor allem außerordentlich viel Belgier und Ameri⸗ kaner, die der lebendigen Stadt einen Beſuch ab⸗ ſtatten. Viele davon, die nur zu einer„Stippoiſite“ kommen wollten, waren überraſcht, wie ſchön Mann⸗ heim iſt und erklärten, ſie würden künftig ſtets unſere Stadt zum Ausgangsort für ihre Ferien⸗ reiſen wählen. Bei den ausländiſchen Beſuchern handelt es ſich nicht nur um Einzelperſonen und Familien. Be⸗ merkenswerterweiſe nehmen auch zahlreiche Reife⸗ geſellſchaften hier Quartier. So ſind in den letzten Tagen 50 Tſchechen und 15 Amerikaner in Mann⸗ heim angekommen. Am Sonntag trafen 80 Ita⸗ liener ein, und 15 Franzoſen, die ſich auf der Durchreiſe befanden, ließen ihren Omnibus halten, um die Innenſtadt zu beſichtigen. Auch für die kommende Woche ſind ſchon mehrere ausländiſche Reiſegeſellſchaften— hauptſächlich Ameri⸗ kaner— angeſagt, ſo daß es in unſeren Hotels tüch⸗ tig zu tun gibt. Wir Mannheimer hoffen, daß die⸗ ſer Beſuch dazu beiträgt, den Ruf der ſchönen und lebendigen Stadt am Neckar und am Rhein auch im Ausland noch mehr als bisher zu verbreiten. Schlitzkus gefaßt! Er wurde in Metz verhaftet Nachdem die Suche nach Sch litzkus, der unter dem dringenden Verdacht ſteht, den Althändler Au⸗ guſt Bauer im Frankfurter Vorort Zeilsheim er⸗ mordet zu haben, in Mannheim ergebnislos blieb, wird jetzt der„Frankfurter Zeitung“ gemeldet, daß der Geſuchte in Metz gefaßt worden iſt. Er wurde von der franzöſiſchen Polizei in Metz in dem Augen⸗ blick verhaftet, als er ſich auf einem Werbebüro zur Fremdenlegion melden wollte. Die Polizei war durch die veröffentlichten Photographien auf den Mann aufmerkſam geworden. Der Ausliefe⸗ rungsantrag iſt bereits geſtellt. Keine„tote Saiſon“ in Mannheim: Schöner Start in den Auguſt Zahlreiche Veranſtaltungen am 1. Sonntag des Hochſommer⸗Monats Der Juli hat abgedankt. Wir können ihm be⸗ ſcheinigen, daß er nicht ſo unfreundlich wie der Juli 1996 war. Aber hundertprozentig gefallen konnte er auch nicht. Wohl beſcherte er uns ſchöne Sonnen⸗ tage und viel Wärme. Zugleich aber gebärdete er ſich wiederholt ſehr aprillaunig, wartete mit Regen, Gewitter und ſelbſt Hagelſchlag auf, überraſchte mit mehrmaligen Temperaturſtürzen und verdarb den Mannheimern zweimal das Wochenend. Glücklicherweiſe ſtrengte er ſich am Samstag an, um wenigſtens mit ſeinem letzten Tage einen guten Eindruck zu hinterlaſſen, ehe er die Herrſchaft an den Hundstags⸗ und Hochſommermonat Auguſt ab⸗ trat, der ſich gleich mit einem Sonntag einführte. Einem temperamentvollen Sonntag, das kann man wohl ſagen. Temperamentvoll im Hinblick auf den ſtarken Wind, der durch die Straßen wehte und an den Flüſſen und auf freiem Gelände nur ſo die Backen pluſterte, Hüte und Röcke in Gefahr bringend. Der das Firmament alle Stunden änderte, mal ungetrübten Sonnenglanz und Himmelsbläue brachte, mal wieder gewitterdrohend gezackte Wolkenbilder erſtehen ließ. Aber nicht nur wettermäßig war der erſte Auguſt⸗ ſonntag temperamentvoll, ſondern auch im Hinblick auf die vielen Veranſtaltungen, mit denen er die Mannheimer überraſchte und ihnen die Wahl ſchwer machte. Eigentlich befinden wir uns ja in der„Sauregurkenzeit“, in jenen Wochen alſo, in denen im allgemeinen„nichts los“ iſt, in denen Veranſtaltungsſtille herrſcht, alle Welt verreiſt iſt. Diesmal aber war von„Stille“ wenig zu ſpüren! Das Wochenend ſtrengte ſich vielmehr beſonders an, um ſeinen Unterſchied gegenüber den„gewöhnlichen“ Wochentagen zu betonen. Da waren vor allem die verſchiedenen Volks⸗ und Sommerfeſte, die die Mannheimer in ſo großer Zahl anlockten, daß man nicht glauben mochte, es ſei jetzt Reiſezeit und viele Tauſende fern ihrer Rheinneckarſtädter Heimat. Drei Parteiortsgruppen volksfeſteten großem Erfolg. Ein Sommerfeſt winkte im Friedrichspark und ein dreitägiges Park⸗ feſt draußen im Waldpark⸗Stern. Wenn Lieſe Auswahl nicht genügte, der konnte hinüber nach Ludwigshafen zum Kolonialfeſt pilgern, nach Edingen zum NS⸗Volksfeſt, nach Oggers⸗ heim zum Kurpfälziſchen Schützenfeſt, der konnte die Kerwe in Forſt oder das Burgenfeſt in Annweiler beſuchen. Doch auch auf ſportlichem Gebiete war mancherlei„fällig“. Der Radfahrerverein Mann⸗ heim⸗Waldhof 1897 beging ſein 40jähriges Jubiläum und feierte es mit einem ſpannenden Radrennen auf der Phönix⸗Kampfbahn. Freunde des Kanuſports der großen Kanu⸗Regatta im Mühlauhafen auf ihre Koſten. Die Auto⸗ ſportler beteiligten ſich an der Nachtorientie⸗ rungsfahrt des DꝰDA C. Und für Mannheims Schwimmer war Großkampftag, trugen ſie doch ihre Vereinsmeiſterſchaften im Ladenburger Schwimmbad aus. Auch die Karnevaliſten waren am Werk und trafen ſich in Worms zu fröhlichem Beieinan⸗ derſein und ernſtem Pläneſchmieden für den kom⸗ menden Faſching. Dazu kamen verſchiedene Ferien⸗ ſonderzüge der Reichsbahn, die von vielen Mann⸗ heimern benutzt wurden— mit einem Wort: es ging wirklich lebhaft zu am erſten Auguſtſonntag. Leb⸗ haft nicht nur bei den vielen Veranſtaltungen, ſon⸗ dern auch im Stadtzentrum ſelbſt, wo ſich unſere Frauenwelt von den Spätnachmittagsſtunden ab nochmals mit Muße einer gründlichen Beſchau der Auslagen in den Läden widmete. Der Sommerſchluß⸗Verkauf iſt ja erſt zur Hälfte herum, außerdem war der „Erſte“ und hat neue„Finanzen“ gebracht, ſo daß man ſich ſolcherart wohlgerüſtet auf die„Pirſch“ machen konnte. Auch Muſikfreunde kamen auf ihre Rechnung, Der Monatswechſel hat neue Kapel⸗ len nach Mannheim gebracht, die vielen in an⸗ genehmer Weiſe den veranſtaltungsreichen Sonntag „ausklingen“ ließen. kamen bei Dreimal Volksfeſt am Wochenende Partei-Volksfeſte mit glänzendem Beſuch und vielen neiten Darbietungen Ja, das darf wirklich gleich zu Beginn feſtgeſtellt werden: Es herrſchte eine ſehr gute Stimmung und lebensfrohes Treiben auf den drei Partei⸗⸗ Volksfeſten, die an dieſem Wochenende ſtattfan⸗ den. Die veranſtaltenden Ortsgruppen waren vom Wetter beſſer begünſtigt, als ihre Vorgänger an den letzten beiden Sonntagen. Beſonders der Eröff⸗ nungs⸗Samstag war ſo recht für feſtliche Veranſtal⸗ tungen im Freien geeignet, ſo daß es überall Groß⸗ beſuch gab. Den hatten ſich die Ortsgruppen auch reoͤlich ver⸗ dient. Jede ſorgte in Gemeinſchaft mit Koͤ, den Vereinen ihres Gebietes und den Untergliederungen dafür, daß die Beſucherſcharen ſchöne, abwechſlungs⸗ reiche Stunden verlebten. Keines der Feſte nahm dem anderen Beſucher ab. Sie lagen alle hübſch aus⸗ einander, das eine am Rande der Schwetzingerſtadt, das zweite in Seckenheim, das oͤritte in Rheinau. Zwiſchen Straßenbahndepot und Neckarauer Uebergang hatte die Ortsgruppe Schlachthof das geräumige Gelände zu einem mit zahlreichen Buden, Karuſſels und einem großen Bierzelt ausge⸗ ſtatteten Feſtplatz umgewandelt. Sie ſtellte ihre Veranſtaltung unter den Leitſatz: Betriebsappelle am 3. Auguſt Wie die Deutſche Arbeitsfront zu berichten weiß, werden bereits am 3. Auguſt 1937 im ganzen Reich Betriebsappelle aller am Leiſtungskampf be⸗ teiligten Betriebe abgehalten. Dieſer Betriebsappell iſt als eine öffentliche Demonſtration ge⸗ dacht, die Zeugnis ablegen ſoll von der bejahenden Einſtellung der teilnehmenden Betriebe an dem. Leiſtungswettkampf. Auf dieſem Betriebsappell wird der Betriebs⸗ 2 führer zu ſeiner Gefolgſchaft ſprechen und hierbei die Ziele aufſtellen, ſtungskampf erreichen ſoll. Es ſoll alſo eine Demonſtration des guten Willens ſein. Der Betrieb, der ſich zum Leiſtungskampf an⸗ meldet, braucht alſo noch nicht vorbildlich zu ſein. Dadurch, daß er ſich meldet, zeigt der Betrieb aber, daß er gewillt iſt, nach den Richtlinien der Deutſchen Arbeitsfront die Maßnahmen zu ergreiſen, mit denen er ein poſitiver Mitarbeiter in der Front des Auf⸗ baues wird. Im einzelnen wird der Betriebsführer viel⸗ leicht bekauntgeben, welche Punkte er aus dem großen Leiſtungsprogramm zunächſt in Angriff nehmen und zu verwirklichen ge⸗ denkt, vielleicht ein Kameraoſchaftshaus oder eine Einrich⸗ tung einer Lehrwerkſtatt, oder die Aufſtellung einer Werlſchar, oder die Durchführung der Gedanken von „Schönheit der Arbeit“ uſw. Wie ſthon geſagt, entſcheidend wird immer bei der Beurteilung im Leiſtungskampf ſein, wie der kame⸗ radſchaftliche Geiſt im Betriebsleben iſt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß jeder Betrieb nach ſeiner Leiſtungskraft bewertet wird. „*5 So muß es der Nationalſosialismus beiſpielsweiſe . ablehnen, daß ein kleiner Betrieb, der ſich nach ſeiner ganzen Struktur niemals ein nach außen hin wir⸗ kendes Gemeinſchaftshaus leiſten kann und es auch die der Betrieb im Lei⸗ eeeeee eeee Zum Leiſtungskamyf der deutſchen Betriebe Beoertung nach der Leiſtungskraft nicht braucht, etwa niedriger bewertet wird als ein großes Werk, dem die Errichtung von großgügigen Anlagen nicht viel mehr iſt als eine Maßnahme der betrieblichen Propaganda. Zum Schluſſe ſei noch darauf hingewieſen, daß natürlich die Betriebe, die ſich von vornherein vom Leiſtungskampf ausſchließen, beſtimmt Gefahr lau⸗ ſen, zu denen gezählt zu werden, die nicht gewillt ſind, in der großen nationalſozialiſtiſchen Front mit⸗ zumarſchieren. * Betriebsführer, Betriebsobmänner der am teilnehmenden etriebel Am kommenden Dienstag, dem 3. Auguſt 1937, werden in ſämtlichen Betrieben Deutſchlands, die am „Leiſtungskampf der deutſchen Be⸗ triebe“ teilnehmen, ſo auch in Mannheim, vor Beginn der Arbeitszeit Betriebsappelle durch⸗ geführt, bei denen der Betriebsführer und der Be⸗ triebsobmann den Gefolgſchaftsangehörigen verkün⸗ den, daß der Betrieb im Leiſtungskampf ſteht. Im Rahmen dieſes Betriebsappells ſoll der Be⸗ triebsführer der Gefolgſchaft beſtimmte Ziele an⸗ geben, die der Betrieb im Laufe des Leiſtungswett“ kampſes erreichen will. Der Betriebsobmann hat durch praktiſche Winke und Vorſchläge, die der Eigenart des Betriebes ent⸗ ſprechen, den Weg zu zeigen, auf dem die vom Be⸗ triebsführer geſtellten Ziele erreicht werden können. Dieſen Betriebsappellen, die den Auftakt zum Leiſtungskampf darſtellen, kommt im Kreis Mann⸗ heim, als Induſtrieſtadt, beſondere Bedeutung ön, Wir erſuchen die Betriebsführer und die Be⸗ triebsobmänner, die eutſprechenden Vorbereitungen ſofort in Angriff zu nehmen. Heil Hitler! Die Deutſche Arbeitsfront gez. Weber, Kreispropagandawalter, „Freut euch des Lebens“. Nun: dieſer Leitſatz wurde reſtlos verwirklicht. Da⸗ für ſorgte ſchon das überaus reichhaltige Abendpro⸗ gramm, zu dem Paul Streckfuß, den Mannhei⸗ mern wohlbekannt und nun als jugendlicher Komi⸗ ker an das Stadttheater Bremerhaven verpflichtet, die ſpritzige, humorvolle Anſage übernommen hatte. Was er anſagte? Die Bruxellos mit ihren orientaliſchen Neuheiten, die 3 Jacobys mit ihren gymnaſtiſchen Höchſtleiſtungen, zwei Renos — die hohe Schule der Tanzkunſt—, die luſtigen Fünf, Brenzinger mit ſeiner zum Brüllen ko⸗ miſchen Motorraddarbietung. Dann dem Geſangver⸗ ein Sängerkranz, die erſte Riege des TV 1846, die HJ, die tadelloſe Pyramiden in bengaliſcher Beleuch⸗ tung ſtellte— es ging Schlag auf Schlag. Zwiſchen⸗ durch und anſchließend ſpielten die Mannen Ho⸗ mann⸗Webaus wacker zu Unterhaltung und ausgedehntem Tanze auf.— Kein Wunder, daß ſich die Beſucher wirklich getreu dem Motto, ihres Le⸗ bens freuten. Am Sonntag gab es dann nach dem Frühkonzert ein luſtiges Kinderfeſt mit vielen Ueberraſchun⸗ gen, die Tombola wurde rege in Anſpruch genom⸗ men, viele Wehrmachtsangehörige„kämpften“ um die beſten Treffern an den Schießbuden und um die Er⸗ oberung der Mädchenherzen, im Zelt übte man ſich im„Steinſtoßen“, ſo daß jeder auf ſeine Rechnung kam. Mit Umſicht und Tatkraft hatte auch die Ortsgruppe Seckenheim ihr Volksfeſt an der Schulturnhalle vorbereitet. Zelte rings um das Schulgebäude, in der Turnhalle Wein⸗, Bier⸗ und Kaffeeſtuben, im großen Saal genügend Raum zum Tanzen— alles farben⸗ prächtig ausgeſtaltet für den Hochbetrieb, der hier ſchon am Samstag nachmittag inſetzte. Ein großer Staffellauf der Turnvereine, SA und Politiſchen Leiter bildete den ſportlichen Auftakt für das frohe Geſchehen, das am Abend in einem reichhaltigen Künſtlerprogramm ſeinen Höherunkt erreichte. Für ſeine Anſage war Dela Kars⸗Schwarze— die bekannte Rundfunkanſagerin— gewonnen worden. Equilibriſtik, radkünſtleriſche, akrobatiſche, tänzeriſche und humoriſtiſche Darbietungen wechſelten in bunter Folge miteinander ab, die luſtigen Fünf ſangen, und getanzt wurde auch ausgiebig. Am Sonntag bewegte ſich ein großer Feſtzug zum Schulgebäude, wo HJ und BDM mit Lieder⸗ ſingen, Boxvorführungen, Volkstänzen und Muſik⸗ vorträgen alsbald ihr Können zeigten. Die Kinder⸗ beluſtigungen fanden die helle Freude der Kleinen. In den Abendſtunden ſtellten die Turnvereine die Klaſſe der Seckenheimer unter Beweis und der Maſſenbeſuch ließ erkennen, daß ſich die Bewohner des Vorortes auf ihrem Volksfeſt ſehr wohl fühlten. Das gleiche gilt von den Rheinauern. Die Ortsgruppe Rheinau hatte ſie zum Volksfeſt auf dem SA⸗Platz geladen und in trefflicher Weiſe das bunte, frohbewegte Ge⸗ ſchehen vorbereitet, das ſich dort, von Buden. Zelten umgeben, in echt volkstümlicher Weiſe ab⸗ ſpielte. Wie bei den übrigen Volksfeſten fehlte es auch hier nicht an ſportlichen, künſtleriſchen und Ge⸗ ſangsdarbietungen, bei denen die Rheinauer Vereine mitwirkten, es ſehlte nicht an Verloſungen, Preis⸗ ſchießen, Tanz und Muſik— vor allem nicht an Stimmung. So kann man von allen drei Volksfeſten ſagen, daß ſie Tauſenden und Abertauſenden frohe Unter⸗ haltung und die Loslöſung vom Pflichtkreis des All⸗ tags brachten.—.— Man ſcheute den Wind. Strandbad wenig gefragt Nur 3500 ſah am Samstag„unſer Lido“. „Es winkt der Strand, er ladet zum Bade“— ein ſchöner, verheißungsvoller Spruch. Aber leider haben in der letzten Zeit nicht übermäßig viel Mannheimer dieſe freundliche Einladung angenom⸗ men. Zugegeben: das Wetter war nicht immer das beſte; vor allem an den letzten Sonntagen war es mit den Badefreudigen nur wenig im Bunde und auch die letzte Woche brachte nur ſehr mäßiges Bade⸗ wetter. Dennoch hätten wir uns vom Wochenend einen ſtärkeren Strandbandbeſuch verſprochen, zumal alle Vorausſetzungen dafür gegeben waren: 20 Grad Waſſertemperatur, kein Hochwaſſer und ſtundenlan⸗ ger Sonnenſchein mit erheblicher Wärme. Trotz alle⸗ dem war unſer Lido am Samstag nur von 3500 Badegäſten beſucht, von denen 1500 mit Fahr⸗ rädern kamen lauch 100 Kraftfahrzeuge wurden ge⸗ zählt). Das iſt für einen wetterbegünſtigten Bade⸗ tag wirklich wenig. Gewiß ſind viele Mannheimer verreiſt; aber wir glauben doch, daß die Daheim⸗ gebliebenen etwas zu ängſtlich geworden ſind und den Gang zum Strandbad ſcheuen, wenn nur einige Gewitterwolken am Horizont auftauchen. Mehr Mut, ihr Mannheimerl Am Sonntag konnte man es ſchon eher ver⸗ ſtehen, daß der Zuſtrom nicht ſo lebhaft war wie ſonſt. Er war bis zur Mittagszeit ſchon be⸗ deutend ſtärker als am Samstag. Von einem Maſ⸗ ſenbeſuch konnte man jedoch nicht reden. Mögen viele durch den Veranſtaltungshochbetrieb abgehal⸗ ten worden ſein, ſo ſcheuten ſich doch andere vor dem Wind. Der fegte allerdings tüchtig über die Frei⸗ flächen am Strand. Aber die Badefreude der Tau⸗ ſende, die draußen waren, vermochte er kaum zu ſtören. Man wartete eben mit dem naſſen Bad bis zum Schluß und zog ſich dann gleich an, nachdem man vorher tüchtig gebräunt worden war. Alſo nicht ſo ängſtlich ihr Mannheimer! Bringt unſeren ſchönen Strand wieder zu Ehren, laßt euch nicht von ein paar Wolken und einer Briſe Wind um den Genuß eines Badetages bringen und beehrt am nächſten Sonntag das Strandbad mit einem regelrechten Maſſenbeſuch, nachdem ihr es an dieſem Sonntag davon„verſchont“ habt. Weiterhin Hochbetrieb bei der Reichsbahn Viele Ferienſonderzüge— Doppelt gefahrene Kurszüge Bei der Reichsbahn herrſchte auch an dieſem Wochenend ein unvermindert ſtarker Reiſe⸗ und Sonderzugverkehr. Der Anſturm der Ferienfahrer iſt noch nicht vorüber. Um ihn zu bewältigen, mußten unverändert eine ganze Reihe von Kurs⸗ zügen doppelt gefahren werden. Vor allem handelt es ſich dabei um die Züge D 192 Mannheim-Baſel, P 998 Mannheim—Offenburg, D 270 Duisburg Freiburg, P 999 Offenburg-Mannheim, die am Samstag und Sonntag doppelt geführt werden mußten. Außerdem wurde am Samstag der D 164 von der holländiſchen Grenze nach Offenburg und am Sonntag die Schnellzüge D 44 FrankfurtMann⸗ heim und D 108 Köln—München über Mannheim doppelt gefahren. Im Durchlauf mußten auf unſerem Hauptbahn⸗ hof an beiden Tagen zuſammen außerdem 27 Ferienſonderzüge, darunter 18 Kdcß⸗Züge abgefertigt werden, die alle vollbeſetzt waren. Ab Mannheim wurden folgende Sonderzüge ge⸗ fahren: Am Samstag ein Köͤ⸗Zug nach Seebrugg— Bonndorf, am Samstag drei Koͤc⸗Züge nach Frei⸗ burg(Schauinslandrennen), nach Kochendorf und nach Dürkheim, ſowie die Verwaltungsſonderzüge nach Seebrugg und Eberbach und ein Sonderzug der S Mannheim nach Deides⸗ eim. Im Fernverkehr machten ſich außerdem zahlreiche Reiſegeſellſchaften bemerkbar. Auch der Nahverkehr war außerordentlich lebhaft. Noch 3 Tage Kolonial-Ausſtellung Ermäßigter Eintritt für die Schlußtage— Zahlreiche Ausländer beſuchten die Rhein⸗Neckar⸗Hallen Die Kolonial⸗Ausſtellung in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen geht ihrem Ende entgegen. 35000 Beſucher haben bis jetzt die Schau mit größter Anteilnahme beſichtigt, ſich von dem Wert deutſcher Kolonialarbeit überzeugt und den Gedanken, daß das Deutſche Reich wieder zu Kolonien gelangen muß, neu beſtärkt. Die Ausſtellung hat nicht nur die Bevölkerung von Mannheim und Umgebung angelockt, ſondern in überraſchend großer Zahl Fremde, Reichsdeutſche aus allen Gauen, Auslandsdeutſche und vor allem Ausländer aus nahezu ſämtlichen Ländern Europas. Beſonders zahlreich fanden ſich Franzoſen un d Engländer ein, deren Regierungen bekanntlich den alten deutſchen Kolonialbeſitz verwalten. Auch Japaner und Amerikaner befanden ſich unter den Beſuchern. Alte Kolonialbewohner, Farmer und Schutztruppler waren beſonders erfreut, wenn ſie in der Ausſtellung Gegenſtände aus ihrer früheren Heimat entdeckten.— Für die letzten 3 Tage der Kolonial⸗Ausſtellung wird der Eintrittspreis allgemein auf 20 Pfg. ermäßigt. Damit ſoll jedem Volksgenoſſen, der bisher die Ausſtellung noch nicht beſucht hat, die Möglichkeit gegeben werden, dies bis Mittwoch, den 4. Auguſt, noch nachzuholen. Für Militär und Schü⸗ ler bleibt der bisherige Eintrittspreis von 10 Pfg. beibehalten. Die Beſucher werden bis 19 Uhr abends in die Rhein⸗Neckar⸗Hallen eingelaſſen und können dann noch in Ruhe die Ausſtellung beſichtigen. 4% 70. Geburtstag. Heute am 2. Auguſt feiert der Rentner Wilhelm Hanemann, Rheinſtraße 9, in voller Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Herz⸗ lichſten Glückwunſch dem treuen NMZ3⸗Leſer!* a Sechs Verkehrsunfälle am Samstag. In zu ſchnellen Fahrens, Nichtbeachtung des S rechts und falſchen Einbiegens ereigneten ſich am Samstag hier ſechs Verkehrsunfälle, wobei zwei Perſonen verletzt und acht Fahrzeuge beſchädigt wurden. Die beiden Verletzten mußten nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden. ——————— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. Auguſt 1937 Feſtfreuden in den Kleingärten Das Gartenfeſt in der Daueranlage Sellweiden Im Reigen der hochſommerlichen Veranſtaltungen hat ſich das Gartenfeſt in der Kleingarten⸗ Daueranlage Sellweiden längſt ſeinen feſten Platz errungen. Die Sellweiden⸗Koloniſten verſtehen es, ein Feſt aufzuziehen. Das hat ſich all⸗ mählich herumgeſprochen. Außerdem kennen ſie ſich untereinander und halten in guter Kameraoͤſchaft zuſammen. So ſind„alle Mann an Bord“, wenn es gilt, nicht nur ſich ſelbſt und ihren Kindern, ſondern vor allem auch allen Außenſtehenden, die an ſolchen Feſttagen zu ihnen kommen, frohe Stunden zu be⸗ reiten. Kaum eine andere Mannheimer Gartenanlage kennen wir, in der ein gleich ſchöner Rahmen für ein Gartenfeſt vorhanden iſt, wie an den Sellwei⸗ den. Inmitten der Gärten liegt der grasbewachſene Feſtplatz— ein Platz im Grünen, in friſcher, freier Luft. Auch diesmal hatten ihn die Kleingärtner wie⸗ der volksfeſtmäßig hergerichtet, mit allerlei Buden, einem großen Bierzelt und einem Tan zpodin m im Freien. Auch diesmal ſetzte jeder auch ſeine Ehre darein, den eigenen Garten blitzſauber herzu⸗ richten, mit Fahnen, bunten Bändern und Lampions zu verſehen, damit die Beſucher ſchon daran ihre Freude haben. Sie hatten auch ihre Freude, das konnte man den vielen Hunderten anmerken, die ſich ſchon am Sams⸗ tag im Gartengelände verſammelten. Im Bierzelt ging es hoch her. Nach einem ſchönen Künſtlerpro⸗ gramm wurde eifrig geſungen und geſchunkelt, die Jugend tanzte, in den Gärten glühten Lämpchen auf gleich großen Glühwürmchen und als nachts um 3 Uhr endlich Feierabend geboten wurde, hatte ſich die Menge noch keinesfalls gelichtet. 8 Am Sonntag folgten die traditionellen Kinder⸗ beluſtigungen, Tauziehen, Wurſtſchnappen und Klettern. Da wurde tüchtig mitgemacht, winkten doch den Siegern hübſche Preiſe. Für die Erwach⸗ ſenen gab es in der Tombola vieles zu gewinnen. Jeder Gegenſtand war mit einem prächtigen Blu⸗ menſtrauß ausgeſtattet worden. Im Laufe des Nachmittags erſchien auch Storck, dem wir den Reißinſel⸗Film verdanken, um das bunte Geſchehen und die herrlichen Gartenanlagen für einen Werbe⸗ film aufzunehmen. Er fand viele„Objekte“ für ſeinen Kurbelkaſten vor. Denn nicht nur auf dem eigentlichen Feſtplatz herrſchte„Pfundsbetrieb“. Das ganze Gartengebiet glich einem einzigen Feſtplatz. Aus den Lauben drangen frohes Lachen und Geſang oder die Weiſen eines Schifferklaviers hervor. Dort ſaßen die Kleingärtner mit ihren Freunden bei kühlendem Trunk, und wenn es ihnen einmal zu„einſam“ wurde, dann hatten ſie nur einen Sprung hinüber zur Budenſtadt mit ihrer fröhlichen Feſtmenge. Eine ganz beſondere Ueberraſchung haben ſich die Männer der Sellweidenanlage für den heutigen Montag aufgeſpart: das große Prachtfeuer⸗ werk, das Tauſende anlochen und ſich in dem Grün⸗ gelände beſonders wirkungsvoll ausnehmen Quote:50000 In der Luftſchutz⸗Lotterie 1987 Ein günſtiges Verhältnis, nicht wahr. Wo aber ſoll es im täglichen Leben eine zahlenmäßig ſo hohe Ueberlegenheit geben! Es ſei Ihnen verraten: In der Luftſchutz⸗Lot⸗ terie 19371 Für ein Doppellos zum Preis von 1 Mk. können Sie einen Betvag von 50000 Mk. ge⸗ winnen, für ein Einzellos von 50 Pfg. 25 000 Mk. Sie werden ſagen, daß die Wahrſcheinlichkeit, den Haupttreffer zu machen, ſehr gering ſei. Gewiß, den Haupttreffer kann nur einer machen, aber es gelan⸗ gen ja über 75000 Gewinne und Prämien mit zu⸗ ſammen 200 000 Mark zur Ausſpielung. Die Ge⸗ winne werden in bar ohne Abzug ausgezahlt. Loſe der Luftſchutz⸗Lotterie ſind bei jeder Dienſt⸗ ſtelle und bei jedem Amtsträger des Reichsluftſchutz⸗ bundes ſowie bei ſämtlichen Banken und allen durch Plakate gekennzeichneten Vertriebsſtellen zu haben. Duech die Winoſchutzſcheibe geſlogen Radfahrer prallt gegen Auto *Mosbach, 31. Juli. Nachmittags ereignete ſich auf der Neckartalſtraße zwiſchen Binau und Neckarelz ein ſchwerer Verkehrsunfall, der leider ein Todesopfer forderte. Als der 50jährige Bahnhofs⸗ beamte Georg Lndebühl mit dem Fahrrad durch die Straße vom Bahnhof an der unüberſichtlichen und abſchüſſigen Einmündung in die Verkehrsſtraße einbiegen wollte, fuhr er auf einen in voller Fahrt befindlichen Perſonen wagen aus Heidel⸗ berg und flog über den Kühler durch die Windſchutzſcheibe auf die beiden Inſaſſen, die nur leichte Berletzungen davontrugen. Ludebühl er⸗ litt neben zahlreichen Kuochenbrüchen ſchwere innere BVerletzungen, an deren Folgen er am Freitag im Mosbacher Krankenhaus ſtarb. Der Raubmord an Oberzahlmeiſter Gablenz noch nicht aufgeklärt 3000 Ml. Belohnung für Erfaſjung des Karlsruher Mörders Das Publikum muß mithelfen.— Wer kann Angaben machen? bld. Karlsruhe, 31. Juli. Am Montag, dem 31. Mai 1937— das war der Tag, an dem in der Preſſe und durch Rundfunk die Beſchießung des Panzerſchiſfes Deutſchland auf der Reede von Ibiza durch Flugzeuge der roten Vaken⸗ cia⸗Regierung und die deutſchen Vergeltungsmaß⸗ nahmen, die Beſchießung von Almeria belanntge⸗ geben wurde— holte die Heeresſtandortverwaltung, Kriegſtraße 200 lehem. Proviantamt), bei der Reichs⸗ banbſtelle Karlsruhe einen größeren Geloͤbetrag zur Auszahlung an die hieſigen Truppen ab. Von der Summe verblieb ein Reſt von 1590 Mark, den der ſachbearbeitende Oberzahlmeiſter Gablenz abends in den Kaſſenſchrank der Heeresſtandortverwaltung verſchloß. Nach Dienſtſchluß wurde Gablenz am gleichen Abend gegen 22.30 Uhr an das Telephon von Haus⸗ bewohnern des Hauſes Helmholtzſtraße 2, in dem er ebenfalls wohnte, gerufen. Der Anrufende veran⸗ laßte Gablenz, auf ſein Büro bei der Heeresſtand⸗ ortverwaltung zu gehen. Dort dürfte er gegen 23 Uhr(11 Uhr abends) eingetroffen ſein, wo ihn der Täter erwartete. In einem Kaſſenraum wurde dann Gablenz durch zwei Kopfſchüſſe aus nächſter Nähe ge⸗ tötet. Der Täter raubte aus dem Kaſſenſchrank die Summe von rund 1590 Mark. Das Geld beſtand aus 30 bis 31 Fünfzigmarkſcheinen, der Reſt aus Silbergeld und eine Rolle mit 59 Einpfennigſtücken. Nach Anſicht eines Sachverſtändigen wurde zu der Tat höchſtwahrſcheinlich eine Ortgies⸗Selbſt⸗ ladepiſtole, Kaliber 7,65 Millimeter, und öldichte Sinoxyd⸗Munition(Marke Geco) benutzt. Wie Gablenz nach ſeinem Büro gelockt wurde Der Täter hat verſucht, nachdem er in das Haus der Heeresſtandortverwaltung gelangt war, von hier aus Gablenz telefoniſch zu erreichen. Da er aber den Vermittlungsapparat nicht richtig bedienen konnte, hat er offenbar von hier nicht telefoniert. Er muß alſo das Gebäude der Heeresſtandortverwal⸗ tung nochmals verlaſſen und dann in der Nachbarſchaft oder von einem öffentlichen Fernſprechautomaten das fragliche Geſpräch mit Gablenz geführt haben. Am Tage nach der Tat, dem 1. Juni 1937, wurde in dem Häuschen der Städt. Straßenbahn an der Kreuzung der Kriegs⸗, Garten⸗, Weinbrenner⸗ und Schillerſtraße auf einer Bank Hartgeld ge⸗ funden. Dieſes Häuschen liegt etwa 550 Meter vom Tatort Kriegsſtraße 200 entfernt. Man kann annehmen, daß ſich der Täter zunächſt in dieſes Häuschen begeben hat, wo er das erbeutete Geld umpackte. Nach den Berechnungen kann er in dieſem Häuschen am Tatabend, Montag, dem 31. Mai 1937, etwa gegen 23.15 Uhr(11 Uhr abends), geweſen ſein. Außer dem erwähnten Bargeld nahm der Täter dem Gablenz einen ſchwarzen Ledergeldbeutel mit zwei Fächern, eins für Hart⸗, das andere für Pa⸗ piergeld, ab, in dem ſich etwa—7 Mk. befanden. Der Geloͤbeutel iſt mit Reißverſchluß zu verſchließen. Nolizen im Telefonbuch In dem Telephonbuch des öffentlichen Fern⸗ ſprechautomaten der Techniſchen Hochſchule (Kaiſerſtraße 12) wurden drei Tage nach der 55————————— Geſtern abend in Ludwigshafen: Auftakt des Kolonial-BVolksfeſtes Einorucksvoller Feſtabend im§-Feierabenohaus Fröhliches Treiben begann im Hindenburgpark b. Ludwigshafen, 1. Auguſt. Der Reichskolonialbund, Gau Saarpfalz, hat ſich mit dem erſten großen Kolonial⸗Volksſeſt ſeines Kreisverbandes Ludwigshafen die ebenſo wichtige wie zeitgemäße Aufgabe geſtellt, den kolonialen Gedanken im Herzen unſerer Volks⸗ genoſſen neu zu beleben und tief zu verankern. Kreisleiter Kleemann hat das Protektorat über dieſes drei Tage währende Volksfeſt über⸗ nommen und damit bekundet, daß der Reichs⸗ kolonialbund mit ſeiner großzügigen Werbung für den kolonialen Gedanken tatkräftige Unter⸗ ſtützung der Partei findet. Auftakt des Feſtes bildete der Feſtabend am Samstag im Feierabenoͤhaus der J⸗G. Farben⸗ induſtrie AG. Der Muſikzug der 10. SS⸗Standarte unter M37. Fritz Meißner und die Sängergruppe Ludwigshaſen unter Leitung von Hauptlehrer Alhert Umlauf umrahmten die Anſprachen mit vorzüg⸗ lich ausgewählten und überraſchend eindrucksvoll wiedergegebenen muſikaliſchen Darbietungen. Gauverbondsleiter Oberſt a. D. Richard Peter hielt nicht nur die vecht zu Herzen gehende Feſtrede, ſondern hatte auch einen Vorſpruch verfaßt, den Hans Vetter zu Gehör brachte. Im weiten Parkett des Feſtſaales überwogen die Uniformen: Politiſche Leiter, SA, SS, Offtziere der Wehrmacht, und an langem Tiſch unſere alten Ko⸗ lonialkämpfer mit den breitrandigen Tropenhüten und den farbigen Umrandungen: gelb China, blau Südweſt, rot Kamerun und Togo, weiß Oſtafrika. Die Balkonbrüſtung war geſchmückt mit Fahnen der Bewegung; die Bühne beherrſchte die Büſte des Führers mit dem Wappen des Reichskolonialbundes im Hintergrund(Hakenkreuz und das Sternbild vom Kreuz des Südens). Die Bühne war im übri⸗ gen mit Hilfe von Stechpalmen andeutungsweiſe in einen tropiſchen Urwald verwandelt. Kreisverbandsleiter Eugen Weber begrüßte die Freunde des Kolonialgedankens und er⸗ läuterte, warum man diesmal im Gegenſatz zu frü⸗ her an die breiteſte Oeffentlichkeit getreten ſei. Der Reoͤner begrüßte insbeſondere Kreisleiter Klee⸗ mann, Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis, als Vertreter der Wehrmacht Oberſt Demoll und Major Hartmann, die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädti⸗ ſchen Behörden, der Partei, des Soldatenbundes uſw. Kreisleiter Kleemann als Schirmherr des Volksfeſtes erinnerte an Kriegs⸗ beginn, Kriegsende, Verſailles und das Werden der jungen Bewegung. An den kolonialen Anſprüchen laſſen wir nicht rütteln. Was Deutſchland hier leiſtete, iſt, ſo führte der Reoner aus, über alle Kri⸗ tik erhaben, und an Tüchtigkeit laſſen wir uns von niemand in der Welt übertreffen; das iſt unſer Glaube an„Deutſchland über alles.“ Stürmiſcher Beifall dankte dem Kreisleiter. Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis wies darauf hin, daß dieſer zweite Appell an die Oeffentlichkeit auch das erſte Feſt dieſer Art im Gau Saarpfalz iſt. Ludwigshafen freut ſich, Ta⸗ gungsort ſein zu dürfen. Es war in ſeiner Geburts⸗ ſtunde und Entwicklung an Deutſchlands Auſſtieg gebunden, nach der Einigung des Reichs, gleich wie die Kolonien einſt die Grundlagen für Deutſchlands Macht und Weltgeltung waren. Darum hatte auch dieſe Stadt mehr als andere Städte des Reichs die Erwerbsloſigkeit zu ſpüren, als das Reich zerbrach, und mit dem Raub der Kolonien Deutſchlands Welt⸗ geltung verloren ging. Ehre und Freiheit, Arbeits⸗ kraft und Wehrhoheit der Nation ſind heute wieder⸗ hergeſtellt. Nunmehr ſollen dieſe Tage für uns ein Appell ſein, genau ſo treu weiter zu glauben an die Ideen des Führers, Begeiſterter Beifall folgte auch dieſer Anſprache. Der Gauverbandsleiter Oberſt a. D. Richard Peter gab einen packenden Rückblick auf unſere Kolonial⸗ geſchichte und würdigte den Wagemut unſerer großen Kolonialpioniere. Peter entwickelte die zwingenden Gründe unſerer Kolonialforderung. Mit einem hinreißenden Appell, den kolonialen Gedanken in das letzte deutſche Herz hineinzutragen, ſchloß Peter ſeine zündende Feſtrede. Nach kurzen Worten des Kreisverbandsleiters Eugen Weber klang die Kundgebung mit der Huldigung an den Führer und den Liedern der Nation eindrucksvoll aus. Während dieſes Feſtaktes begann im Hinden⸗ burgpark bereits der volkstümliche Teil des Feſtes mit Eröffnungskonzerten, Tanzmuſik, Schaubuden und allerhand Volksbeluſtigungen auf dem Feſtplatz und in der Freihalle vor der Feſthalle, Was Ludwigshaſens Polizei notiert: Im Weinrauſch am Steuer Unverantwortlicher Leichtſinn verſchuldet mehrere Unfälle h. Ludwigshafen, 1. Auguſt. Die Polizei hat leider über eine ganze Reihe von Fällen zu berichten, in denen Kraftfahrer ſich an das Steuerrad geſetzt haben, obwohl ſie mehr oder weni⸗ ger ſtark„benebelt“ waren und dadurch in leichtſin⸗ niger und unverantwortlicher Weiſe das Leben ihrer Volksgenoſſen aufs Spiel ſetzten. Der ſchlimmſte Fall betrifft ein Unglück, das ſich heute nacht,.10 Uhr, in der Frankenthaler Straße zutrug. Ein Autobeſitzer aus Mannheim fuhr mit einem Perſonenkraftwagen durch die Franken⸗ thaler Straße ſtadteinwärts. Gleich hinter der Un⸗ terführung fuhr er plötzlich gegen einen Lei⸗ tungsmaſt der Straßenbahn. Dabei wurde das Auto ſchwer beſchädigt und mußte abgeſchleppt wer⸗ den. Die vier Inſaſſen des Wagens erlitten Schnittwunden und ein Mann dazu noch einen Knöchelbruch. Die Verletzten wurden in das Städ⸗ tiſche Krankenhaus übergeführt. Auch der Lenker des Wagens wurde verletzt. Alle Inſaſſen, ein⸗ ſchließlich des 32jährigen Lenkers, waren ange⸗ trunken. Der Lenker wurde feſtgenommen und wird dem Amtsgericht vorgeführt. Die Nacht⸗ fahrt erſtreckte ſich auf die Weinorte Bad Dürkheim, Wachenheim und Forſt. Feſtgenommen wurde auch ein Motor⸗ radfahrer, der im ſüdlichen Stadtteil trotz Trunkenheit das Motorrad beſteigen wollte. In der Arnulfſtraße wurde eine Ehefrau aus Mundenheim dabei betroffen, wie ſie in der Dunkel⸗ heit auf unbeleuchtetem Rad fuhr. Der vorausfah⸗ rende Ehemann kam zurück und griff den feſtſtellen⸗ den Polizeibeamten tätlich an. Der Mann wurde feſtgenommen.— Ecke Mundenheimer⸗ und Bleich⸗ ſtraße ſtießen ein Laſtkraftwagen und ein Paket⸗ wagen der Reichspoſt zuſammen; der Laſtkraftwagen wurde dabei leicht beſchädigt. An der Kreuzung der Heinig⸗ und Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Straße mußten ein Perſonenkraftwagen und ein Lieſerkraftdreirad plötzlich anhalten. Ein durch die Heinigſtraße fahrender Motorradfa hrer fuhr auf den Perſonenkraftwagen auf. Beide Fahrzeuge wurden leicht beſchädigt. * Wegen Sittlichkeits⸗Verbrechens, begangen an Kindern unter 10 Jahren, wurde im Stadtteil Nord ein 66jähriger Invalide feſtgenommen und dem Amtsgericht vorgeführt. Feſtgenommen wurde auch eine 31 Jahre alte Ehefrau von auswärts wegen Diebſtahls in einem Kaufhaus. Tat Notizen gefunden. Sie ſind mit Kopier⸗ ſtift gemacht. Offenbar haben ſie auf die Tat Bezug. Höchſtwahr⸗ ſcheinlich ſoll der Buchſtabe„G“ der Anfangsbuch⸗ ſtabe zu dem Namen des ermordeten Gabtenz ſein. Vom Täter fehlt trotz eifrigſter Arbeit der hie⸗ ſigen Kriminalpolizei bisher jede Spur. Es ergeht daher an das Publikum die Aufforderung zur Mit⸗ arbeit, ohne welche die Auſklärung kaum wöglich er⸗ ſcheint. Insbeſondere intereſſieren folgende Fragen: 1. Wer hat am Montag, dem 31. Mai 1937, zwi⸗ ſchen.30 Uhr und.30 Uhr vormittags, in der Reichsbankſtelle Karlsruhe oder in der Nähe einen Verdächtigen geſehen, der den Geldempfang und den Abtransport dͤurch die Beauftragten der Heeres⸗ ſtandortverwaltung(zwei Zahlmeiſter in Offiziers⸗ uniform, ein Unteroffizier und eine Zivilperſon) beobachtet? 2. Wer hat am 31. Mai 1937 kurz vor oder kurz nach 22 Uhr(10 Uhr abends) einen Mann entweder in das Haus gehen oder aus dem Haus der Heeres⸗ ſtandortverwaltung, Kriegsſtraße 200 lehem. Pro⸗ viantamt), kommen ſehen? Solange Deutſchland lebt— wird die SA marſchieren! Solange die SA marſchiert— wird Deutſchland leben! Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Auguſt 1937 ————————————————— 3. Wer kann Angaben darüber machen, ob der Unbekannte am 31. Mai 1937 gegen 22.30 Uhr(10.30 Uhr abends) in der Nähe des Tatortes Kriegsſtr. 200 von einer Wirtſchaft oder dergl. oder von einem öffentlichen Fernſprechautomaten aus telephoniert und mit Gablenz geſprochen hat? 4. Wer hat am 31. Mai 1937 gegen 28 Uhr(11 Uhr abends) einen Mann aus dem Hauſe der Heeres⸗ ſtandortverwaltung kommen ſehen, der mutmaßlich auf die Straßenkreuzung Kriegs⸗, Garten⸗, Wein⸗ brenner⸗ und Schillerſtraße bis zum dort ſtehenden Straßenbahnhäuschen ging und ſich in dieſes begab? 5. Wer hatte eine Ortgies⸗Selbſtladepiſtole, Kal. 7,65 in Beſitz? 6. Wer hatte öldichte Synoxyöd⸗Munition(Marke Goco) in Beſitz? Wo wurde kurz vor der Tat ſolche Munition an einen Veroächtigen verkauft? 7. Wer war nach dem 31. Mai 1937 plötzlich im Beſitze größerer Geldmittel, darunter ſo vieler 50⸗Mk.⸗Scheine? Wer hat ſich nach dem gu. Mai 1937 durch größere Geldausgaben verdächtig gemacht? 8. Wer hatte plötzlich nach dem 31. Mai 1997 einen ſchwarzen Ledergeldbeutel mit Beſitz? 9. Wer iſt ſeit dem 31. Mai 1937 oder 1. 6. 1937 plötzlich von hier verſchwunden? 10. Wer kann— beſonders auf Grund der charak⸗ teriſtiſchen Schriftzüge— Angaben darüber machen, wer die Vermerke im Telefonbuch des öffentlichen Fernſprechautomaten in der Techniſchen Hochſchule, Kaiſerſtraße 12, gemacht hat? Wer hat bei dieſem Telephon gehört, daß ſich je⸗ mand die Telephonnummer des Wehrbezirkskom⸗ mandos und der Heeresſtandortverwaltung ſowie die Adreſſe der Heeresſtandortverwaltung nennen ließ? Falls die Anfragen von einer Perſon gemacht wor⸗ den ſein ſollten, die mit der Raubmordſache nichts zu tun hat, wird dieſe dringend gebeten, ſich umgehend bei der Kriminalpolizei zu melden, damit dieſe Spur nicht weiter verfolgt zu werden braucht. 11. Wer kann Angaben darüber machen, mit wem Gablenz in freundſchaftlicher oder ſonſtiger Bezie⸗ hung in Verbindung ſtand? Für Mitteilungen, die zur Ermittlung und Ueberführung des Täters führen, hat der Unter⸗ zeichnete eine Belohnung von 2000 Mark und das Oberkommando des Heeres eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. Die Belohnung von RM 3000.- kommt unter Ausſchluß des Rechtsweges nur an Privatperſonen zur Verteilung. Die Kriminalpolizei bittet alle Perſonen, die An⸗ gaben machen können, ſich auf Zimmer 63, 3. Stock, des Polizeipräſidiums Karlsruhe zu melden. Ebenſo nehmen alle anderen Polizeiſtellen Nachrichten ent⸗ gegen. Auch ſcheinbar unbedeutende Angaben können für den weiteren Gang der Unterſuchung für die Kriminalpolizei von größter Bedeutung ſein. Auf Wunſch werden die Mitteilungen vertraulich behan⸗ delt, und wird der Anzeiger nicht nach ſeinem Namen gefragt. Dageohaleucleꝛ Montag, 2. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Odenwald. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Worms— Gerns⸗ heim— Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Morgen: 7 Uhr Speyer— Germersheim— Karlsruhe und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Waldparkreſtaurant Stern: 20.30 Uhr Mannheimer Park⸗ feſt. Großes Feuerwerk. Tanz: Libelle, Waldparkreſtauxrant. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“.— Alhambra: „Heiratsinſtitut Jda u. Co.“.— Palaſt und Gloria: „Man ſpricht über Jagueline“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—19 und 15—17 Uhr, Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaöt. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſenm, E 7. 20: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt, Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 and 14 bis 19 Ubr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleibe von 11 bis 19 und 1 bis 19 Ubr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 28 und 15 bis 19 Utze. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 343 21. Reißverſchluß im * 0 40 9 3 —— Morgen· Ausgabe Sweimal Auto⸗Anion beim Schauinslandrennen: Motorräder: Kluge(DKW) 250 tem, Hans Stuck iſt wieder da! (Sonderbericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Freiburg, 1. Auguſt(Eig. Drahtbericht) Hans Stuck iſt auf Auto⸗Union der Sieger des Großen Bergpreiſes geworden. Mit 88 Stunden⸗ kilometer war er der Schnellſte, Roſemeyer, ein zweiter Auto⸗Union⸗Fahrer, kam auf 87,7 Km.⸗St. und als Dritter landete Caracciola auf Mer⸗ cedes⸗Benz mit 86,9 Km.⸗St. Trotz dieſes dritten Platzes aber wurde Caracciola deutſcher Meiſter, denn er hatte bereits acht Gutpunkte zu dieſer Meiſterſchaft und die zwei Punkte für den Stuck auf Auto⸗Union, Sieger des Schauinslandrennens (Archiv NM3) dritten Platz bei der Bergmeiſterſchaft genügten, um einen Punkt gleich mit Roſemeyer zu machen. In der Entſcheidung aber galt das Ergebnis des Gro⸗ ßen Preiſes von Deutſchland, in dem ja bekanntlich Caracciola der Sieger gewordeen war und damit er⸗ hielt er nun den Titel eines deutſchen Meiſters. 203 Fahrer am Start, darunter laſen wir Namen, die im deutſchen Rennſport bekannt ſind, eine große Zahl von Italienern dabei. Das hatte man in Frei⸗ burg auf der Schauinslandſtrecke noch nicht geſehen. Darum war es kein Wunder, daß ein rieſiger Strom von Menſchen hinauf zur Rennſtrecke pilgerte und daß die Rennleitung 140 000 Zuſchauer zählte, die Kopf an Kopf die 12,8 Kilometer lange Strecke zum Schauinsland hinauf umſäumten. Höhepunkt des Tages war ganz fraglos der Kampf der großen Rennwagen, denn hier ging es ja um die deutſche Meiſterſchaft, die ganz knapp nach Punkten ausgehen ſollte. Es war zum Schluß des Rennens etwa gegen drei Uhr, als die ſchweren Rennwagen der Klaſſe über drei Liter an den Start geſchoben wurden. Unten regnete es in Strömen und man verſprach ſich darum nicht all⸗ zuviel von den Zeiten, die hier herausgeholt werden konnten. Oben jedoch auf der Höhe— die Schauins⸗ lanoſtrecke führt ja bekanntlich über 800 Meter Hö⸗ henunterſchied— war es trockenes und gutes Wetter. Zuerſt einmal ſtartete Hermann Lang, der auf einen Durchſchnitt von 85 Km.⸗Stö. kam. Danach ging Hans Stuck von den vier deutſchen Mei⸗ ſterfahrern auf die Strecke. Geſpannt ſtoppte man ſeine Zeiten, wo es nur irgend ging, denn man wußte, daß Hans Stuck als einer der großen Favo⸗ riten hier am Start war und daß ihm ſeine Zwil⸗ lingsbereiſung an den Hinterrädern ſicherlich bei der Glätte der Strecke nützlich ſein würde. 8 Minu⸗ ten 11 Sekunden verzeichnete die Zeitmeſſung. Das war in Anbetracht der Bodenbeſchaffenheit und des Wetters ganz phantaſtiſch. Nun kam Rudolf Caracciola daran,:17,17 Minuten wurden für ihn geſtoppt. Caracciola war alſo unter der Zeit Stucks geblie⸗ ben. Nun mußte Roſemeyer, wollte er deutſcher Mei⸗ ſter werden, ſchneller ſein als ſein Stallgenoſſe Stuck, ſchneller als:11 Minuten. Er begann in wildem Tempo die Verfolgungsjagd nach Sekunden und ſchon hatte man auf der Hälfte der Strecke einen günſtigeren Durchſchnitt für ihn geſtoppt, als ihn Stuck eingeholt hatte. Als aber Roſemeyer auf dem letzten Teil der Bahn noch durch Schleudern Zeit verlor,—:12,8 Minuten war ſeine Zeit, 87,7 Km. ſein Durchſchnitt—, mußte er den Sieg an Hans Stuck und die Meiſterſchaft an Rudolf Caracciola abgeben. Begeiſtert war die Menſchenmenge dem Rennen gefolgt. Begeiſtert zog ſie zur Siegerehrung, die Korpsführer Hühnlein vornahm. Mit den Kämp⸗ ſen der Motorräder hatte der Tag begonnen. Kurz vor zehn Uhr zog oben auf der Holzſchlä⸗ germatte der Ehrenſturm des Necgc auf und im Beiſein von Korpsführer Hühnlein wurden die Flaggen gehißt. Fahnen von ſechs Nationen wehten an den Ma⸗ ſten. Ueber die Höhen um die Holzſchlägermatte, 8 2. August 1937 Stuck ſiegt im Schauinslandrennen Stuck ſiegt vor Roſemeyer und Caratt Mellmann(NSA) 350 tem, Bodͤmer(SKW) 500 tem: (Douglas) bei den Seitenwagen auf der ſich Kopf an Kopf die Menge drängte, zogen aber Nebelſchwaden, und ſie wurden immer dichter, ſo daß man zeitweiſe bis auf die 100 Meter die Zeit⸗ nahme nicht mehr ſehen konnte. Dann verkündete der Lautſprecher, daß unten am Start der erſte Motorradſahrer auf die Reiſe gegangen war. Die Ausweisfahrer ſtarteten als erſte und ſchon ſie legten ein dem ſchlechten Wetter entſprechendes ſehr gutes Tempo vor. Bei den 250ern verdiente ſich dabei der Frei⸗ burger Kirner auf DK W emit einem Sieg die erſten Sporen. Bei den 650ern wurde der Eßlinger Reichle auf NSu der Sieger, war jedoch mit einem Durchſchnitt von 70,6 Stoͤkm. langſamer als der Ge⸗ winner der Boer⸗Klaſſe, der es auf 72,2 Stoͤkm. ge⸗ bracht hatte. Winkler dagegen kam nur auf 80,2 und wurde damit vor einem weiteren DͤW⸗Fahrer Gablenz Zweiter. Mellmann(NSu) Schnellſter der 350er⸗Klaſſe Bei den 350er Maſchinen hängte diesmal der kleine Mellmann auf ſeiner NSu ſeinen Stallkameraden Fleiſchmann ab, wenn er auch nicht die vorjährige Rekorozeit des Heiner, die auf 86 Km.⸗ Std. ſteht, mit ſeiner Zeit von 85,8 ganz erreichte. Fleiſchmann machte einen Doppelſieg von NSu mit einem zweiten Platz von 85,4 Km.⸗Std. komplett und Dritter wurde Henn, der Schweizer, auf Norton. Boomer, der Sieger der Haibliterkiaſſe Dann wartete man geſpannt auf Mansfeld, den wir als den Favoriten der 500 cem.⸗ Klaſſe anſahen. Und doch, diesmal klappte es mit den DKW⸗Meiſtern nicht. Bodmer, ſein Stallgenoſſe, war ſchneller und brachte es als Sieger der Halbliterklaſſe auf 86,3 Km.⸗Std. Zweiter wurde der Schweizer Cor⸗ dey auf Norton und Dritter Hentze auf NSU. Erſt als Vierter placierte ſich Mansfeld. Darauf aber klappte es mit einem neuen Klaſſenrekord. Bei den 500er⸗Maſchinen ſchließlich machte der Freiburger Wiesler auf BMW das Rennen und holte einen Durchſchnitt von 80,9 heraus. Dann wurde es ſpannender. Kluge führt ſeine 250er DKW zum Siege Die Meiſter des Motorradſattels, die Spitzen⸗ fahrer von DͤW und NSu gingen an den Start zu den Lizenzfahrerrennen. Leider aber war der Nebel inzwiſchen noch dichter ge⸗ worden und zuweilen regnete es auch, während die Maſchinen mit hellem Singen den Berg hinaufzogen, ſich ihre Fahrer tollkühn in die Kurven legten, auf der Holzſchlägermatte vorbeiſchoſſen und etwas höher ins Ziel jagten, Die Zeiten waren darum wegen des ſchlechten Wetters durchweg ſchlechter als die des Vorjahres. Kein Wunder. Seltſamerweiſe wurden die Favoriten auch zumeiſt geſchlagen, ſo iſt bei den kleinen 250er⸗Maſchinen nicht Winkler der ſchnellſte geworden, ſondern ſein Stallgefährte Kluge, der ſeine kleine DͤW mit einem Durchſchnitt von 8¹,7 Km.⸗Std den Brg hinaufhetzte. Geſpanne erzielen Rekorde Trotz des Regens und des Nebels brachte es Braun auf ſeinem DaW⸗Seitenwagengeſpann in verwegener Fahrt fertig, in der Klaſſe bis 600 cem auf einen Durchſchnitt von 78,4 Km.⸗St. zu kommen. So ſchnell war nicht einmal der Sieger der großen Beiwagenklaſſe, der Münchener Faiſt en⸗ hammer, der überraſchenderweiſe die zahlreichen ſehr ſtarken Gegner ſeiner Klaſſe hinter ſich ließ und mit einem Durchſchnitt von 78 auf ſeiner Douglas ganz überraſchend ſchnell war, zudem aber gleichfalls einen neuen Klaſſenrekord aufſtellte. Kleine Pauſe. Dang kamen die Sportwagen an die Reihe. Es war mittlerweile 12 Uhr geworden, als der erſte der kleinen Wagen bis 1,1 Liter an den Start ge⸗ ſchoben wurde. Zwei BMW endeten in dieſer kleinen Klaſſe in Front: mit einem Durchſchnitt von 72,7 Km.⸗St. und Mül⸗ leir als Zweiter mit 66,8 Km.⸗St. Bei den Sportwagen ohne Kompreſ⸗ ſor bis 500 cem wurde der junge Frankfurter Glöckler Sieger, der ſich eigenhändig ſeinen Hanomag durch Leichtmetall und Doppelvergaſer ſo ſchnell ge⸗ macht hatte, daß er es auf den beachtlichen Durch⸗ ſchnitt von 71,2 Km.⸗St. brachte und damit ſchneller war als Dr. Werneck auf BMW und der Italiener Capelli auf Firt, die auf den nächſten Plätzen lan⸗ deten. Die darauf geſtartete Klaſſe bis zwei Liter war eine geſchloſſene Angelegenheit von BMW. Im iola auf Mertedes ⸗Benz Braun(DKW) Neumeier als Sieger 148. Jahirgang Nr. 349 — Die Sieger der und Feiſtenhammer Wettbewerb der ſchmucken ſchnellen Sportwagen wurde der Schleſier Illmann vor Brudes, dem alten ſchleſiſchen Sportwagenſpezialiſten, und Richter der Sieger und brachte es auf einen Durch⸗ ſchnitt von 79,7 Km.⸗St. In der Sportwagenklaſſe über 8 we i Liter ohne Kompreſſor war der Hanno⸗ veraner Petzold, ein alter Motorſportbegeiſterter, der ſich mit großen Koſten und prächtiger Begeiſte⸗ rung einen Ford V8 rennmäßig hergerichtet und mit dieſem Wagen ſozuſagen eigener Konſtruktion die ſchöne Zeit von 84,6 Km.⸗St. herausholte. Der Sieger fuhr zudem eine neue Beſtzeit in dieſer Klaſſe. Hummel auf Alſa Romeo und Balleſtrero, ein weiterer Alfa⸗Fahrer, kamen hinter ihm auf die Plätze. Prächtig überhaupt in dieſem Sportwagen⸗ rennen, mit welcher Begeiſterung und welchem Ein⸗ ſatz hier die Privatfahrer am Start waren und wo man alte und älteſte Sportenthuſiaſten wiederſah Kohlrauſch auf MG, der ſchon zehnmal erzählte, daß er nicht mehr fahren wollte, gewann dann die Klaſſe der kleinſten Sportwagen mit Kom⸗ preſſor, die bis 1100 cem mit 77,5 Km.⸗St. Durch⸗ ſchnitt. Zweiter wurde der Italiener Villoreſo auf Maſerati. Bei den Kompreſſorwagen bis zwei Liter war der Stuttgarter Brütſch auf Bugatti mit 79 Km.⸗St. der Sieger und bei denen über zwei Liter fuhr der alte italieniſche Bergſpezialiſt Ta⸗ dini auf Alfa mit 80,3 Km.⸗St. die ſchnellſte Zeit. Wimmer von der ſüddeutſchen Renngemeinſchaft kam hinter ihm als Zweiter ein, und der Italiener Bianchi als Dritter. Es gab keine Pauſe an dieſem Tag. Kaum wa⸗ ren die Sportwagen vorbeigebrauſt, da waren auch ſchon wieder die Rennwagen am Start, und es ſpritzte ſich immer mehr die Spannung zum großen Ereignis des Tages, zu dem Kampf der ſchweren Rennwagen. Da waren die Renner bis 1½1 Liter freilich erſt einmal ein kleines Vorſpiel. Graf Lu⸗ rani, einer von der alten italieniſchen Rennfahrer⸗ gemeinde, gewann hier mit 75,1 Stoͤkm. Durchſchnitt. Die Rennwagenklaſſe bis 1,5 Liter wurde eine Beute von Berg auf Maſerati und die bis drei Liter brachte der Ungar Hartmann auf Maſerati mit einem Durchſchnitt von 78,1 Stoͤkm. an ſich. Das war ſchon ein Auftakt zum Kampf der großen Renn⸗ wagen, der nun folgen ſollte. Und wieder einmal, wie wir berichteten, wurde er eine eindeutige Beute unſerer deutſchen Fahrer und Wagen, die ſich in die Entſcheidung teilten. 26. Deulſsches Meiſterſchaſts-Rudern Die Kämpfe am erſten Tag— Mainz ſchlägt im Vorrennen Wicking-Berlin (Sonderbericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Leipzig, 1. Auguſt. Die 26. Deutſche Meiſterſchafts⸗Regatta hatte das Hoch⸗ flutbecken in Leipzig zum Kampfesfeld, das in einer von gleichlaufenden Ufern in üppigem Baumgrün begrenzten ſpiegelglatten Fläche ein ideales Fahrwaſſer bot. Der erſte Tag galt den Vorrennen, die am Nachmittag eine ſehr große Zahl von Zuſchauern angezogen hatten, die durch die gebotenen Leiſtungen reichlichen Lohn für ihr Ausharren ſanden. Die Organiſation der Regatta war bis ins kleinſte ſorgfältig durchgearbeitet. Die Rennen vollzogen ſich ohne Störung in guter Ordnung. Die Vorrennen für die elf Einer wurden, nachdem v. Opel⸗Rüſſelsheim ſeine Mel⸗ dung zurückgezogen hatte, am Vormittag in vier Vovläufen, denen am Nachmittag ein Zwiſchenlauf folgte, Auch in dem Achter⸗Rennen fand eine bemerkens⸗ werte Aenderung ſtatt, indem die ſieben Bewerber in zwer Abteilungen gruppiert waren, auf die man die als Favo⸗ riten angeſehenen mit Mannſchaften ſchwächeren Grades zuſammenſetzte, und um möglichſt allen Bewerbern die Be⸗ teiligung am Entſcheidungsrennen zu ermöglichen, den letzten Booten in den beiden Vorrennen in einem noch⸗ maligen Laufe, der am Sonntagvormittag ſtattfindet, die Gelegenheit bietet. Die Einer⸗Rennen gaben wertvolle Auſſchlüſſe über das Kräfteverhältnis. Pirſch verſagte gegen See⸗ dorf von Tangermünde, der die Erwartungen, die man ſeit der Frankfurter Regatta auf ihn geſetzt hatte, erfüllte. Auch Weſthoff vom Berliner Club zeigte ſich als beſter Anwärter für die Meiſterſchaft. Aus den Vorläufen ſchie⸗ den ſchon Paul⸗Frankfurt, Füth, der gegen Brook⸗ mann unterlag, Matſchke⸗Nürnberg und v. d. Bergh⸗ Mainz aus. Die Nachmittagsrennen brachten im Vierer ohne Steuermann Berliner Ruderklub, Eſſener Ruderriege und Wiking Berlin in Front, während Regensburger RV und Saar⸗Saarbrücken ausſchieden. Der Vierer mit Steuermann brachte Berliner Ruderklub und Wiking als beſte Bewerber, die Frankfurter Germania verſagte, ebenſo der Münchener Ruderklub. Eine Ueberraſchung brachte der Achter, in welchem der Mainzer Ruder⸗ verein den Berliner Wiking in hartem Bord⸗an⸗ Bord⸗Rennen über die ganze Strecke knapp ſchlug und der Berliner Ruderklub, ohne gedͤrängt zu ſein, in der zweiten Abteilung die beſte Zeit herausruderte. Die Ergebniſſe: Vierer ohne Steuermann(Deutſche Meiſterſchaft), 1. Vor⸗ rennen. 1. Breslauer RB e. V. Breslau(Gerhard König, Haus Urbach, Pet. Schirmer, Günt. Mathes:55,3 2. Berliner RC, Berlin:50; 3. Regensburger RV v. 1898 e. V, Regensburg:08. 2. Vorrennen 1. Ruderriege des Eſſener Turn⸗ und Fechtklubs, Eſſen(W. Immand, Gg. Schmid, Karl Seuſer, Ernſt A. Großkopf) erledigt. —.—, 2. Schweriner RG v. 1874/75 e.., Schwerin i. M. 073,2. 3. Vorrennen. 1. RG Wiking e.., Berlin (Gerd Döls, Werner Löckle, H. J. Hannemann, H. Schmidt) :04,7; 2. RC Saar, Saarbrücken 708,5. Zweier ohne Steuermann. 1. Vorrennen. 1. Berl iner RCé Hellas e., Berlin(Willi Tietz, Fr. Devantier) :45,8; 2. RG Victoria e.., Berlin⸗Grünau:58,5; 3. Berlinmer R von 1876 e. V, Berlin⸗Treptow:03,5. 2. Vorrennen. 1. Hannoverſcher Rc v. 1880 e.., Hannover(Friedrich Melching, Hans Meyer auf der Heide) :49,1; 2. Mainzer RB, Mainz 8119. Einer. 1. Vorrennen. 1 Berliner Ré, Berlin(Franz Weſthoff):40,3; 2. Berliner RC Alemannia e. V. Berlin (J. Pierſch):43,1; 3. RV Nürnberg, Nürnb.(G. Matſchke) 7746. 2. Vorrennen. 1. Schweinfurter Ré„Franken“ von 1882, Schweinfurt(Willi Keidel):52,9, 2. Waſſerſport⸗ verein Godesberg 1909/11(H. Neuburger):58; 3. Mainzer RV, Mainz(v.§. Bergh): 03,8. 3. Vorrennen. 1. Aka d. Ré Rhenus Bonn(Karl Broockmann):44,5; 2. RG Victoria e.., Berlin⸗Grünau(W. Futh):48,4. 4. Vor⸗ rennen 1. Tangermünder RC, Tangermünde(Paul Seedorf):02; 2. Frankfurter R6„Germonia“ e. V. von 1869, Frankfurt a. M.(Ed. Paul):05. 1. Zwiſchenlauf. 1. Berliner RB, Berlin(§. Weſt⸗ hoff):27; 2. Waſſerſportv. Godesberg 1909/11, Godesberg (§. Neuburger):36,2. 2. Zwiſchenlauf. 1. Schwein⸗ furter Ré Franken von 1882, Schweinfurt(W. Keidel) :47,6; 2. Akad. RCE Rhenus, Bonn(J. Brookam):53/1. 3. Zwiſchenlauf. 1. Tangermünder RC Tangermünde (F. Seedorf):45,4; 2. Berliner RV Alemannia e.., Berlin(J. Pierſch) 7255,6. Herrliches Wetter, warm bei bedecktem Himmel, ganz leichter Gegenwind und ein Rieſenbeſuch mit ausverkauften Tribünen waren die Begleiterſcheinungen des Haupttages der Regatta. Leichter Gegenwind kräuſelte das ſonſt ſpie⸗ gelglatte Waſſer und läßt erwarten, daß die Rennen etwas mehr Zeit beanſpruchen als die geſtrigen Beſtzeiten. Bei dem heute früh ſtattgehabten Wiederholungslauf im Achter zwiſchen Kieler Ruderklub und Ruderverein am Wannſee blieb Kiel in:26 Min. Sieger gegen Wannſee mit:20 Min., ſo daß außer Wannſee alle übrigen ſechs gemeldeten Boote am Achterrennen teilnehmen werden. Der Vierer ohne Steuermann brochte ein hartes Ren⸗ im Endkampf. in dem die ſtark zurückliegenden Bres⸗ auer aufliefen und mit Hanoͤbreite von Eſſen gehalten wurden. Im Zweier ohne Stenermann ſiegten die vor⸗ züglich trainierten Hannoveraner gegen Viktorio Berlin. Im Einer fand zwiſchen Weſthoff und Haidel anſänalich ein ſtarker Kampf ſtatt bei dem Kaidel ſchlielich zurück⸗ fiel und trotz aller Anſtrengungen von Weſthoff ſicher ge⸗ ſchlagen wurde. Paul Seedorff Hon Tangermünde, f den man große Hoffnuna geſetzt hatte. konnte nur den s. Platz halten. Im Vierer mit Stenermann gab es ein ge⸗ Vierer mit Steuermann. 1. Vorrennen. 1. Berliner RC, Berlin(Eberhard Kösling, Walter Fuglſang, Dr. H. Buhtz, Walter⸗Rolf Volle, St. Friedrich⸗Wilhelm Schüffler) :20,3; 2. Ruderriege des Eſſener Turn⸗ u. Fechtklubs, Eſſen:26,9; 3. RC Victoria e.., Bernburg a. S. 70,5, 4. Münchner RC von 1880 e.., München:35. 2. Bor⸗ rennen. 1. Renngemeinſchaft RG Wikin gyRRo Tib. Berlin e. V.(Erich Knorr, Willi Everth, Heinz Kaufmann, Walter Kaps, St Wilhelm Mahlow) 7224,6 2. Renngemeinſchaft RV Frieſen/ Rütch 1884, Berlin:25,0; 3. RV Sturmvogel Leipzig:27,4; 4. Frankfurter Ro Ger⸗ mania e. V. 1869, Frankfurt a. M.:29. Doppelzweier 1. Vorrennen. 1. Renngemeinſchaft Frankſurter Rc von 1884/ Fronkfurter R Ger⸗ mania e. V. 1869(Karl Timpe, Ed. Paul):24,87 2. Ro Favorite Hammonig Hamburg:29, 3. Berlimer Hochſchulen Berlin:37,1. 2. Vorrennen. Renngemeinſchaft Frankfurter Ré Franken/ Berliner Ré NLe⸗ mannia Berlin(Willi Kaidel, Joachim Pierſch):28,1 2. Halleſcher RC e.., Halle an der Sarle—Trotha 7286. Achter. 1. Vorrennen.. Mainzer R, Mainz(Hch. Wegener Karl Schubert, Gg. Boller, Oskar Fiſcher, Haus Faber, Karl Braun, Hins Menz, Hans Mink, St. Karl Waſſerfuhr):25,6; 2. RG Wiking e.., Berlin:20,5, 3. Frankfurter RG Germania e. V. 1869, Frankſurt a. M. :30) 4. Erſter Kieler RC von 1862 e.., Kiel:35. 2. Vor⸗ rennen. 1. Berliner Ré, Berlin(Eberhard Kösling, Walter Fuglſang, Gg. Jakſtet, Fritz Braunsdorf, Joachim Charlé, Walter⸗Rolf Volle, Dr. H. Buhtz, Erich Buſchmann, St. Karlheinz Neumann):21,3; 2. RV Wratislavio e B. Breslau:26,3; 3. RC am Wannſee e. B, Berlin 6286,6. Der Tag der Meiſterſchaſten die ſchlielich ſich in denen Wicking⸗Berlin nach hartem Kampf Sieger blieb gegen Frieſen Berlin. während der Berliner Ruderklub auf dem dritten Platz landete. Die Ergebniſſe: 1. Vierex ohne Steuermann: Deutſche Meiſterſchaft: 1. waltiges Rennen der ſechs Boote, zwei Treſſen teilten, von Ruderriege Eſſen:27, 2. Erſter Breslauer Ruder⸗ verein:27,5: 3. Rudergeſellſchaft Wicking Berlin 8119. Eſſen führt von vornherein bis zu 1½ Längen. Wicking fällt langſam zurück. Breslau ſetzt zu einem gewaltigen Endſpurt ein und erreicht die Eſſener. die nur mit Hand⸗ breite gewinnen. 2. Zweier ohne Steuermann: Deutſ⸗ i: 1. Hannoverſcher Ruderclub 326, Berlin.86,9; 3. Hellas Berlin auegeben. Hannover geht ſofort in Führuna und kämpft mit Hellas, der aber bei 1500 Meter aufgibt. Hannover verarößert ſeinen Vor⸗ ſprung ſtetig und gebt vor den wacker durchrudernden Viktoria⸗Leuten durch das Ziel. Das Aufgeben von Hell hat ſtark befremdet. 8 3. Einer: Deutſche Meiſterſchaft: 1 z ⸗ hoff, Berliner Ruderelub,:23,5; 5 Wille N Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgase Prontag, 2. Auguſt er Schweinfurter Ruderclub:92,2; 3. Paul Seedorff, Ruder⸗ elub Tangermünde,:42,. Nach anfänglich hartem Kampf owiſchen Weſthoff und Kalbel ging Weſthoff in ſichere Fuh⸗ rung und weiſt alle Vorſtöße von Kaidel zurück. Seedorff fällt langſam zurück. Weſthoff, der vorige Woche ſeinen Doktortitel erworben hat, wird auf Anordnung des Füh⸗ rers und Reichskanzlers zum Akademiſchen Weltmeiſter⸗ ſchafts⸗Rudern in Paris geſandt. 4 Vierer mit Steuermann: Deutſche Meiſterſchaft: 1. Renngemeinſchaft Wicking⸗Berlin 741,6; 2. Renngemeinſchaft Frieſen⸗Berlin:42,8; 3. Berliner Ruderclub:45, 4. Sturmvogel Leipzig:50,2; 5. Ruder⸗ elub Viktoria:57,1; 6. Ruderriege Eſſener Turnverein aufgegeben. Hartes, geſchloſſenes Rennen mit Endkampf owiſchen Wicking, Frieſen und Berliner Ruderelub. 5. Gig⸗Doppelvierer mit Steuermann für Frauen(Stil⸗ rudern): Um den Titel„Reichsſieger“: 1. Wicking Leipzig; 2. Rückertſchule Berlin; 3. Aegir, Berliner Ruderclub. 6. Doppelvierer mit Steuermaun für Frauen: Um den Titel„Reichsſieger“: 1. Frauen⸗Ruderclub Han⸗ nover:23; 2. Frauenabteilung Obotrit Schwerin:20,1; 3. Ruderverein Allianz Berlin:30,5; 4. Akbademiſcher Ruderclub Breslau:92; 5. Hamburger Damen⸗Ruderelub Hamburg:32,5; 6. Frauen⸗Ruder⸗Verein Freiweg Frank⸗ furt a. M.:33,7. Hannover hat oͤas ſchön belebte Rennen Länge hinter Wratisſlavia. ſicher gewonnen. Zwiſchen den übrigen harter Kampf um den 2. und 3. Platz. 7. Zweier mit Steuermann. Deutſche Meiſterſchaft. 1. Frieſen⸗Berlin.43,4; L. Hellas⸗Berlin.49. In einem gewaltigen Ringen, das über die ganze Strecke ging, konnten ſich ſchließlich die Olympia⸗Sieger vom Vorjahr freimachen und mit zwei Längen gewinnen. 8. Doppelzweier. Deutſche Meiſterſchaft. 1. R ennge⸗ meinſchaft Schweinfurt⸗Berlin.32, 2. Renn⸗ gmeinſchaft Frankfurt a. M..38; 3. Ruder⸗Elub Favorite Hammonia Hamburg.45,6. Frankfurt konnte ſich lange führend behaupten, wurde aber dann im letzten Augenblick von der Olympia⸗Mannſchaft niedergerudert. 9. Achter. Deutſche Meiſterſchaft. 1. Berliner Ru⸗ derklub 6,31,5; 2. Frankfurter Germania.33,6; 3. Main⸗ zer Ruderverein.36,6; 4. Wratislavia Breslau.37,6 5. Rudergeſellſchaft Wiking Berlin.39,5; 6. Erſter Kieler Ruderklub.50,1. Ein Rennen, das von Anfang an einen gewaltigen Kampf zeigte. Die Frankfurter Germania konnte ſich lange führend mit Luftkaſten⸗ bis halber Länge behaupten und hielt dieſe Führung bis zur Hindenburgbrücke. Da ſetzte der Berliner Ruderclub zum Spurt ein und in einem gewaltigen Zweikampf gewann ſchließlich der Ber⸗ liner Ruderclub mit einer Viertellänge Vorſprung vor Germania Frankfurt. Mainzer Ruderverein 7 Länge hin⸗ ter Germania, Wratisſlavia Länge hinter Mainz, Wicking Kiel war vollſtändig ab⸗ geſchlagen. Am das„Braune Band“ des Springſports Hauptmann von Barnekow ſiegt vor Rittm. K. Haſſe Bei ſonnenloſem, aber dͤoch warmem Wetter wurde das Internationale Springturnier in München am Samstag⸗ vormittag mit dem Jagoͤſpringen(Klaſſe Sa) für Berufs⸗ reiter fortgeſetzt. Das Feld der Teilnehmer war mit nur insgeſamt ſechs Bewerbern etwas klein, doch boten Reiter und Pferde über den ſchweren Kurs mit 15 Hinderniſſen vonzügliche Leiſtungen. SS⸗Oberſturmführer B ruhn hatte au Beginn auf Jlona III einen fehlerloſen Ritt hingelegt, der von den übrigen Teilnehmern nicht erreicht werden konnte. Teilweiſe war die Zahs der gemachten Fehler er⸗ heblich hoch. Zum Schluß wurtete SS⸗Oberſturmführer Bruhn auf Nora noch mit einem weiteren fehlerloſen Rittt auf, ſo daß die Zeit von 83,8 Sek. zugunſten von Nora vor Ilona entſchied. Die beiden nächſten Plätze belegte G. Lange auf Rovena mit 7 und auf Fahnenweihe mit 20 Fehlern. Der Ungar Czabo wurde auf Czuſzi mit 28 Feh⸗ lern Fünfter. Olaf(Hptm. v. Barnekow allein in Front Das dritte Jagoſpringen um das„Braune Band des Springſports“, das am Samstagnachmittag auf der There⸗ ſienwieſe in München vor ausgezeichnetem Beſuch durch⸗ geführt wurde, war ein Geſchicklichkeitsſpringen um den Preis des Münchner Polizeipräſidenten SS⸗Obergruppen⸗ führer Frhr. von Eberſtein und ſtellte nicht nur an die Ge⸗ ſchicklichkeit der Reiter, ſondern vor allem an die Wendig⸗ keit dͤer Pferde hohe Anforderungen. Trotzdem abſolvierte gleich der erſte Reiter, Hptm. v. Barnekow auf Olaf, über die ſchwierige Kombination von 20 Sprüngen den Kurs fehlerfrei. Die Kavallerieſchule Hannover ſchnitt diesmal überhaupt recht günſtig ab, da auch noch Tora unter Rittm. K. Haſſe und Alchimiſt unter Oblt. Brinckmann fehlerfrei blieben. Als Vierter geſellte ſich noch der rumäniſche Ritt⸗ meiſter Rang auf Delfis zu ihnen, ſo daß die beſſere Zeit für die Vergebung des Preiſes entſcheiden mußte. Oblt. Brinckmann belegte auf Alchimiſt den erſten Platz, da er den Kurs mit einem feinen Ritt in 113 Sek. bewältigt hatte. Rittm. K. Haſſe wurde Tora Zweiter vor Rittm. Rang mit Delfis und Hptm. von Barnekow mit Olaf. In der Geſamtwertung um das Braune Band des Springſports liegt aber nunmehr Hptm. von Barnekow Kuf, Olaf mit Null Fehlern allein in Front, da Rittm. K. Haſſe auf Tora, Oblt. Brinckmann auf Alchimiſt und Oblt. Tzopescn auf Gascony alle vier Fehler aufzuweiſen haben. Die Entſcheidung in der großen Prüfung fkel ſchon im erſten Umlauf des letzten Springens, das 22 ſchwere Hin⸗ derniſſe aufwies. Hauptmann v. Barnekow auf Olaf er⸗ öffnete den Reigen, kam zwar fehlerfrei über die Hinder⸗ niſſe, aber Olaf verweigerte am großen Wall, was drei Fehler koſtete. Sieger des vierten Springens wurde Oblt. Brinckmann auf Wotansbruder nach einem fehlerfreien Ritt in 119 Sekunden vor SS⸗Unterſturmführer W. Fege⸗ lein, der als einziger Reiter neben Oblt. Brinckmann fehlerfrei über den Kurs gekommen war. Dem Hauptſpringen voraus ging ein Jagoͤſpringen der Klaſſe M um den Preis des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutſchen Warmbluts, in dem die SS⸗Hauptreit⸗ ſchule München in dem Springderby⸗Sieger Schorſch mit SS⸗Standartenführer H. Fegelein im Sattel den erſten Preisträger ſtellte. Nachdem der letzte Reiter die Bahn verlaſſen hatte, marſchierte eine SS⸗Kapelle ein, hinterher der Sieger des „Braunen Bandes“, Hauptmann v. Barnekow mit Olaſ. Die Nationalhymnen wurden geſpielt und dann beglück⸗ wünſchte SS⸗Brigadeführer Weber den ſiegreichen Reiter und ſchmückte Olaf mit der goldenen Schleife. Die genauen Ergebniſſe: Braunes Band des Springſports(Geſamtergebnis): 1. Hptm. von Barnekow auf Olaf 3 Fehler; 2. Rittm. K. Haſſe auf Tora 8 Fehler; 3. Hptm. Rang(Rumänien) auf Delfis 9 Fehler; 4. Oblt. Brinckmann auf Wotansbruder 15 Fehler; 5. Oblt. Brinckmann auf Alchimiſt 15,5 Fehler; 6. Oblt. Tzopescu(Rumänien) auf Gascony 16 Fehler, 124 Sekunden; 7. Rittm. Momm auf Baccarat 16 Fehler, 132 Sekunden; 8. SS⸗Oberſturmführer W. Fegelein auf Diana 23 Fehler. Der Sieger, Hptm. v. Barnekow, erhielt auch den vom Führer und Reichskanzler geſtifteten Ehrenpreis, eine wunderſchöne Bernſtein⸗Schale. Hauptmann v. Barnekow auf Olaf Gewinner des„Braunen Bandes des Springſport“. Der Haupttag der Riemer Renn⸗ und Turnierwoche, der die Entſcheidungen im„Braunen Band des Spring⸗ ſports“ und im„Braunen Band von Deutſchlond“ brachte, war leider nicht vom Wetter begünſtigt. Schon am Vor⸗ mittag ſetzte Regen ein, der auch während des ganzen zwei⸗ ten Teils der Hauptprüfung der Turnierveranſtaltung an⸗ hielt. Trotzdem umſäumten gegen 3000 Zuſchauer die Tur⸗ nieranlage, um die Entſcheidung im„Braunen Band des Springſports“ mitzuerleben. Sieger in dieſem ſchwerigen Wettbewerb wurde ein Vertreter Her Kavallerieſchule Han⸗ nover, Hauptmann v. Barnekow ouf Olaf, der zwar im letzten ſchweren Springen drei Fehlerpunkte hinneh⸗ men mußte, aber doch noch überlegen vor ſeinem„Stall⸗ geföhrten“ Rittmeiſter K. Haſſe auf Tora(8 Fehler) und dem rumäniſchen Hpt. Rang auf Delfis(9 Fehler) gewann. 4. wurde Oblt. Brinkmann auf Wotansbruder, und auch auf den 5. Preis legte Oblt. Brinkminn mit Alchimiſt Beſchlag. 8 Magoͤeburger SC ſiegt auch in Mannheim Großkamyf an der Diffenébrücke. Magdeburg gewinnt 3 Staffeln und das Waſſerballſpiel Auf ihrer ausgedehnten Sücdͤdeutſchlandreiſe war die ausgezeichnete Jugend⸗Nachwuchsmannſchaft des Magde⸗ burger SC96 nach ihrem vorabendlichen Geſamtſieg über Nikar Heidelberg am Samstag in Mannheim gelan⸗ det, um hier gegen eine kombinierte Mannſchaft des Schwimm⸗Vereins Mannheim anzutreten. Der angekündigte Start hatte eine erfreuliche Anzahl Schwimm⸗ ſportbegeiſterter hinaus an die Diffenébrücke in das feſt⸗ lich geſchmückte Sommerbad des SVM gelockt, unter denen wir u. a. als Vertreter für den verhinderten Kreisführer Crezeli Kreisfachamtsleiter Schmitt ſowie den Gau⸗ obmann für volkstümliches Schwimmen, A. Lang, be⸗ merkten. Pünktlich auf die Minute traten die Mann⸗ ſchaften an, als Vereinsführer Dobler den offiziellen Willkommengruß entbot. Der den Magdeburgern vorauseilende gute Ruf wurde auch in unſerer Vaterſtadt glänzend beſtätigt. Gleich beim Start der Eröffnungsbruſtſtaffel 6 mal 120 Meter gab es nicht nur für die Zuſchauer, ſondern für die Magdeburger ſelbſt eine haushohe Ueberraſchung. Hier gingen die Mannheimer vom Start weg knapp in Füh⸗ rung, um den Vorſprung von Mann zu Mann etwas zu verbeſſern, doch beim fünften und ſechſten Mann veränderte ſich vorübergehend das Bild. In verzweifeltem Enoͤſpurt gelang es jedoch den SVMlern, unter nicht endenwollen⸗ dem Jubel mit gut 3 Meter Vorſprung als Sieger anzu⸗ ſchlagen. In der großen Bruſtſtaffel 10 mal 60 Meter ſtand alsdann der Sieg dͤer Gäſte außer Frage. Nachdem die erſten beiden Leute etwa 1 Meter Verluſt für Mann⸗ heim eingebracht hatten, wuchs Weniger hier wieder über ſich ſelbſt hinaus u. konnte ſogar etwa 76 Korperlänge gutmachen. Kopf an Kopf ging es dann bis zum ſechſten Mann, bis die Magdeburger aufdrehten und die Mann⸗ heimer weit hinter ſich ließen. Bei der Kraulſtaffels mal 120 Meter gab es alsdann wieder einen eindrucksvollen Sieg, wie auch ſchließlich die große Kraulſtaffel 10 mal 60 Meter eine klare, verdiente Beute der Mitteldeutſchen wurde. Sehr ſchön und raſſig verlief das Waſſerball⸗ ſpiel SV Mannheim— Magdeburg 96 314(22). In der Aufſtellung: Magdeburg 96: Schlitter, Behte, Küſtermann, Mahnicke, Lentze, Gaenſch, Jurgeit; SV Mannheim: Jeck, Böhler, Merz, Böttcher, Ziegen⸗ fuß, Weniger, Weingärtner ſtellten ſich beide Mannſchaften dem Schiedsrichter S. Mäl⸗ lers⸗ Magdeburg. Hier zeigte ſich wohl bie ſchwimmeriſche Ueberlegenheit der Magdeburger, doch waren die Mann⸗ heimer im Zuſpiel mitunter beſſer. Beim Anſchwimmen erwiſchten die Magdeburger jeweils zuerſt das Leder. Im Rahmen des Kampfes Magdeburg— SVM wartete der Veranſtalter mit Einlagen von Frauen⸗ und Männer⸗ kämpfen auf, zu denen ſich auch noch die Jugend geſellte. Reicher Beifall wurde einem von 6 SVMlerinnen vorge⸗ führten Figurenlegen zuteil. Die Ergebniſſe: Bruſtſtaffel 6 mal 4 Bahnen: 1. Schwimm⸗Verein Mannheim mit Zeck, Joſ. Weniger, Hannack, Bohler, Staudt, Böttcher 10:24,9 Min.; 2. Magdeburg 96 mit Ru⸗ dolph, Gaenſch, Küſtermann, Schlitter, Rumpel, Mattſtedt 10:27,6 Min. Bruſtſtaffel 10 mal 2 Bahnen: 1. Mag deburg 96 mit Lentze, Bodendorf, Telge, Jurgeit, Rudolph, Gaenſch, Rumpel, Schlitter, Küſtermann, Mattſtedt:41,9 Min.; 2. SVM Mannheim 15 Meter zu rück. Kraulſtaffel 3 mal 4 Bahnen: 1. Magdeburg 96 mit Bodendorf, Lentze, Jurgeit:16 Min.; 2. Magdeburg 96 2. Mſchft.:17 Min.; 3. SVo Mannheim(Weingärt⸗ ner, Böhler, Böttcher):30 Min. Kraulſtaffel 10 mal 2 Bahnen: 1. Magoͤeburg 96 mit Rumpel, Gaenſch, Fritz, Bodendorf, Telge, Rudolph, Lentze, Mahnicke, Bethe, Jurgeit:22 Minuten; 2. SBM Mannheim mit Zander, Kretzler, Hild, Bradel, Ziegenfuß, Weißhaar, März, Schellhaas, Böttcher, Weingärtner 7115. Magdeburger Sc 96— SBM Mannheim 28.00). Zum Ausſcheidungsturnen des Gaues Südweſt für die deutſche Zwölfkampfmeiſterſchaft in Greiz wurden folgende zehn Turner zugelaſſen: Reuther(Oppau), Göbig, Mück, Lindemann lalle Mainz), Fiſcher, Weſtenberger(beide Frankfurt), Groß(Wiesbaden), Steigler(Rüſſelsheim), Becker(Pirmaſens) und Schwarz(Luiſenthal). Das Aus⸗ ſcheidungsturnen findet am kommenden Sonntag, 1. Auguſt, in Mainz ſtatt. Kanu-Kurzſtrecken⸗Regatta im Mühlauhafen Große Erfolge der Mannheimer Vereine Auf der idealen Mannheimer Regattaſtrecke im Mühbauhafen fanden am Sonutagnachmittag Kurnſtrecken⸗ Rennen des Fachamts Kanuſport. Gau 14, ſtatt, die einen ausgezeichneten Erfola zu verzeichnen batten. Zwar war das Wetter nicht gerade günſtig, da der ſtarke Wind und der damit verbundene hohe Wellengana die Waſſerarbeit ſehr erſchwerten. Trotzdem bekamen die zahlreich erſchie⸗ nenen Zuſchäuer erbitterte Kämpfe au ſehen. Die SS⸗ Kapelle der Standarte 32 ſorgte zudem in den kurzen Pauſen zwiſchen den einzelnen Rennen für Unterhaltung. Die Zahl der gemeldeten auswärtigen Vereine war diesmal nicht ſo ſtark wie bei früheren Regatten, lediglich Saarbrücker Kanu⸗Club. Rheinbrüder Karlsruhe, WS Brühl, WSC Neuenheim, TSG 46 Darmſtadt und BfW Mainz hatten ihre Meldungen abgegeben. Dafür waren aber die Mannheimer Vereine, welche ja in dieſem Jahre ſchon wiederholt ihre Vorherrſchaft in den Gauen 18 und 14 unter Beweis ſtellen konnten, mit ihren beſten Kräften am Start. ſo daß der Löwenanteil der Siege wieder in Mannheim blieb, cin weiterer Beweis mit welcher Ueber⸗ legenheit augenblicklich im Kanuſport der Gau Baden führt. Die erſolgreichſten Vereine waren die Mannheimer Paddelgeſellſchaft, welche vor allem bet der Jugend, den Anfängern und den Frauen dominierte. Hervorragend ſchlug ſich auch die Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft, welche vor allem in den Kajak⸗Senioren⸗Rennen ihre Ueberlegen⸗ heit zeigte. Als Dritter der erfolgreichſten Vereine iſt der Kanu⸗Club Mannheim zu nennen, der ebenfalls viel Nach⸗ wuchsrennen gewann. Von den auswärtigen Vereinen hielt ſich der WSW Mainz 93 am beſten. der auch zu ei⸗ nigen Siegen kam. TSG 46 Darmſtadt mußte ſich dagegen mit zahlreichen Plätzen begnügen. 3 ehner⸗Kanadier Jugend C 10, 600 Meter: 1. Paddel⸗ G er Mannheim:29,2, 2. TSG 46 Darm⸗ ſtadt:29,3; 3. WSpy Sandhofen 2131,2. Scharfer Kampf bis ins Ziel, den die Paddelgeſellſchaft nur ganz knapp für ſich entſcheiden konnte, nachdem Darmſtadt 100 Meter vor dem Ziel noch auf gleicher Höhe mit den Mannheimern lag. Einer⸗Kajak K 1 Junioren, 1000 Meter. 1. WSB Mainz 33(§. Kaſt):03,1; 2. Paddelgeſ. Mannheim(K. Ochs):05, 3. Kanuklub Mannheim(S, Wind):05,4. Kla⸗ rer Sieg des Mainzer Vertreters, deſſen Sieg in dem Sechſerfeld kaum beoͤroht war. Ochs konmte den zuletzt ſtark aufkommenden Wind knapp halten Zweier⸗Kanadier C 1 Anfänger, 1000 Meter. 1. Pad⸗ delgeſellſchaft Mannheim(Rieger⸗Brüggemeier) :38,1. Kampfloſer Sieg der PG, da WeV Sandhofen bei 600 Meter aufgeben mußte. Zweier⸗Kajak Anfänger K 2, 1000 Meter. 1. Kan u⸗ [Portklub Neckarau(Otte⸗Zepp):48, 2. Kanuklub Mannheim:50, 3. Prddel⸗Geſ. Manmheim.51,1, 4. Saar⸗ brücker Kanuklub. Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf zwiſchen Necharau und Klub. Erſt 50 Meter vor dem Ziel kann Neckarau einen knappen Vorſprung herausholen, der zum Sieg aus⸗ reichte. Der dritte Mannheimer Vertreter, Paddelgeſell⸗ chaft, konnte Saarbrücken klar auf den 4. Platz verweiſen. Einer⸗Kajak K 1 Senioren, 1000 Meter. 1. Munn hei⸗ mer Kanugeſellſchaft(Karl Plitt):47,4, 2. Pad⸗ delgeſellſch Mannheim(J. Stumpf):56, 3. Mannheimer Kanugeſellſchaft(5. Weißgerber):59,1, 4. Snarbrücker Kanuklub(Cvall). Eine ganz hervorragende Leiſtung vom Plitt, der zu einem überlegenen Sieg kam. Bei 400 Meter lag das Feld noch ziemlich zuſammen, oͤmnn zog Plitt in glänzendem Stil unaufhaltſam davon und ſiegte mit Län⸗ gen Vorſprung. Saarbrücken hatte zuch in dieſem Rennen überraſchend nichts zu beſtellen und mußte den Mann⸗ heimern Stumpf und Weißgerber noch den 2. und 3. Platz überlaſſen. weier⸗Kajak Jugend K 2 Jahrgang 19ſ/20, eter. 1.— 1. Kanuklub Mannheim(Schmutz⸗ Bruckbräu):20,4, 2. Padoͤelgeſ. Mannheim:27, 3 Kanu⸗ Geſ. Mannheim:31. Sicherer Sieg der Klubmannſchaft, der ſchem 200 Meter vor dem Ziel geſichert war. 2. Abteilung: 1. Mannheimer Kanu⸗Geſell⸗ ſchaft(Hauck⸗Karle):22, 2. TSG 46 Darmſtadt:82; 3. WSV Sandhofen:38. Auch in der 2. Abteilung ſiegte ein Boot ganz überlegen. Kanu⸗Geſellſchaft übernahm vom Start weg die Führung und ließ ſich nie auf dem 1. Platz bedoͤrohen. 5 Zweier⸗Kanadier C 1 Senioren, 1000 Meter: 1. Pa d⸗ delgeſellſchaft Mannheim(0. Stumpf, E. Wirt):23,4; 2. WS Sandhofen(Zellner, Lutz):32. Das Boot der„PG“ war klar überlegen. Sandhofen kam für den Sieg kaum in Frage. Einer⸗Kajak K 1 Jugend, Jahrg. 2/23, 600 Meter: 1. Kanu⸗Club Mannheim(W. Wind) 244,3; 2. WS Sandhofen(Duttenhofer):54; 3. TSG 46 Darm⸗ ſtadt(Weber):55. 5 Boote am Start. Bei 300 Meter la⸗ gen ſämtliche Boote noch dicht zuſammen, lediglich der Kanu⸗Club hatte ſich hier bereits mit ſicherem Vorſprung die Spitze erkämpft, welche er auch bis ins Ziel nicht mehr abgab. Hinter ihm ſcharfer Kampf um die nächſten Plätze. Zweier⸗Kajak Frauen K 2 Senioren, 600 Meter: 1. Paddelgeſellſchaft Mannheim(E. Rieger, E. Groh).41,3; 2. TSG 46 Darmſtadt:49. Die ſieg⸗ gewohnten Damen der Paddelgeſellſchaft ließen ſich natür⸗ lich den Sieg nicht nehmen. Darmſtadt blieb im Ziel klar abgeſchlagen auf dem zweiten Platz. Einer⸗Kajak K 1 Altersklaſſe 1, 600 Meter: 1. Waſ⸗ ſerſportverein 33 Mainz(F. Janeceh).47,2 2. Paddler⸗Gilde Mannheim(K. Müller):493 3. Rhein⸗ brüder Karlsruhe(F. Lohrmann):50,1; 4. Reichsbahn Mannheim(R. Walter). Der 2. Sieg eines auswärtigen Bootes. Ein ſcharfer Enoͤſpurt von Müller bringt ihn nur noch bis auf Bootslänge an den Mainzer heran. Vierer⸗Kajak K 4 unbeſchränkt, 1000 Mtr.: 1. Mann⸗ heimer Kanu⸗Geſ.(Zahn, Plitt, Lorenz und Noller) .14, 2. Paddelgeſellſchaft'heim(Stumpf, Ochs, Klinger, Rink):1,1. Scharfer Kampf zwiſchen den beiden Lokal⸗ gegnern. Paddelgeſellſchaft etwas ſchneller im Schlag, Kanu⸗ Geſellſchaft aber wuchtiger und beſſer in der Zuſammen⸗ arbeit. Dem überlegenen Endſpurt der„Geſellſchaft“ war die Paddelgeſellſchaft nicht mehr gewachfen, nachdem ſie bei 900 Meter bereits knapp zurückgelegen war. Einer⸗Kanadier O 1, Aufänger und Innioren, 1000 Mtr.: 1. Kanu⸗Club Mannheim(H. Volz):12,1 2. WSV Sandhofen(Wandrey):15,4; 3. Kanu⸗Club Mannheim (Bruckbräu):18. Verſchiedene Boote verſteuerten ſich er⸗ heblich. Volz ſiegte ſchließlich ganz knapp vor Wandrey, der damit Sieger bei den Anfängern wurde, während Volz der Sieg der zufiel. Vierter deutſcher Schwimmer⸗Sieg Oeſterreich verliert den Schwimmländer⸗Kampf gegen Deutſchland in Berlin 56:92 Deutſchlands klare Führung am Samstag Nach den großen Erfolgen unſerer Schwimmer gegen Ungarn und England trat eine Auswahl des Gaues Bran⸗ denburg als Vertreter der deutſchen Farben im faſt bis auf den letzten Platz gefüllten Olympia⸗Schwimmſtadion des Reichsſportfeldes am Samstagabend gegen die Länder⸗ mannſchaft Oeſterreichs zum Kampf an. In den am erſt en Tage durchgeführten vier Männer⸗ und zwei Frauen⸗Wett⸗ bewerben ſtellte Deutſchland feoͤesmal die Sieger, ſo daß auch im Geſamtergebnis eine klare Führung mit 40:23 Punkten errungen wurde. Ueber 100 Meter Kraul gab es einen ſpannenden Kampf. Nach einem durch Swoboda verurſachten Fehlſtart gingen beide Oeſterreicher auch bei der Wiederholung zu früh ab, ſo daß die Deutſchen Mühe hatten, den Vorſprung aufzu⸗ holen. Erſt auf den letzten Metern holte von Ecken⸗ hrecher den Oeſterreicher ein und ſchlug als Sieger an. 595 der A⸗mal⸗200⸗Meter⸗Kraulſtaffel erzielte die branden⸗ urgiſche Staffel eine beſſere Zeit als die Nationalſtaffel bei den Kämpfen gegen England in London. P Lath war mit.17,2 Minuten der ſchnellſte der ocht Schwimmer. Das Kunſtſpringen der Männer holte ſich Mahraun erſt im letzten Sprung, der ihm 17.63 Punkte und damit die Füh⸗ rung einbrachte. Das nicht in der Länderwertung zählende Waſſerballſpiel zwiſchen dem Gaufeſtſieger Spandau 04 und dem Erſten Wiener Amateur⸗SE gewann Spandau knapp mit 4·8(:). Der glänzende deutſche Sieg am Sonntag Nach den ſchönen deutſchen Erfolgen gegen Frankreich, Ungarn und England, mußte nun auch am Sonntag, am zweiten Tage des Länderkampfes, Oeſterreich die Ueber⸗ legenheit der deutſchen Schwimmer anerkennen. Diesmal hatte man die Vertretung Deutſchlands dem Gau Bran⸗ denburg übertragen. Den Kämpfen am Sonntag, die vor 8000 begeiſterten Zuſchauern ſtattfanden, wohnte auch Reichsorganiſationsletter Dr. Dey bei. Deutſchland gewann dieſen Länderkampf mit 92:56 Punkten. Die 200 Meter Bruſt der Frauen gewann Poltack in :14 gegen Seeböck⸗Oeſterreich:14,9 äußerſt knapp. Die Frauen⸗Lagenſtaffel ſicherte ſich gleichfalls Deutſch⸗ land mit Schmitz, Pollack und Arendͤt gegen Oeſterreich mit Lederer, Sceböck und Wagner. Die junge Suſi Heinze verriet im Kunſtſpringen, beſonders in der Eintauchtechnik, zwar noch einige Schwächen, ſie ſiegte aber ſicher mit 100,57 Punkten vor Staudinger⸗Oeſterreich 98,71 Punkten. Die 100 Meter Rücken gewann Inge Schmitz in.26 nur äußerſt knapp vor Wagner⸗Oeſterreich, die nur fünf Zehntelſekunden ſchlechter war. Im Waſſerballſpiel konnte Oeſterreich gegen die zweite brandenburgiſche Auswahlmannſchaft unentſchieden:2 ſpielen, nachdem es vor der Pauſe noch 211 geführt hatte. Dies wor der einzige Teilerſolg Oeſterreichs. weier⸗Kajal Jngend K 2, Jahrgang 21/23, 600 Meter: 1. S Mannheim(W. Wind, O. Trenkle) :29,4; 2. Reichsbahn Mannheim:86; 3. WSs Sand⸗ hofen:30. Die Reihenfolge im Ziel ſtand bereits nach 300 Mtr. feſt. Kanu⸗Club gewann mit großem Vorſprung. Einer⸗Kajak Frauen, K 1, Anfänger. 600 Meter: 1. Kanu⸗Club Mannheim(Gretel Marach):04,4; 2. Kanu⸗Geſellſch. Neckarau(Lotte Bauer):06,2. Knap⸗ per Sieg mit einer Länge, nachdem die Neckaxauerin ſtets knapp zurück auf dem 2. Platz folgte. Zweier⸗Kajak Junioren K 2. 1000 Meter: 1. Paòsdel⸗ geſellſchaft Mannheim(Ochs⸗Klinger):44,4; 2. TSG 46 Darmſtadt:48,2; 3. Saarbrücker Kc:49,1. Schöner Kampf der 5 Boote. Paodelgeſellſchaft ſicherte ſich erſt im Schlußſpurt den Sieg, wähvend Darmſtadt ſo nach⸗ ließ, daß Saarbrücken beinahe noch auf den 2. Platz ge⸗ kommen wäre. Einer⸗Kanadier Senioren C 1. 1000 Meter. 1. Kanu⸗ Club Mannheim(L. Sonns):00,2; 2. Paddelgeſell⸗ ſchaft Mannheim(W. Barnitzke):40; 3. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft:22. Kampf der drei erfolgreichſten Mannheimer Vereine. Sonns war— wie ſchon oft— nicht zu ſchlagen und gewann ganz überlegen vor ſeinen beiden Konkurrenten. Vierer⸗Kajak K 4 Jugend, 600 Meter: 1. Mann⸗ heimer Kanu⸗Geſ.(Noller, Hauck, Karle, Hör):12,1; 2. Kanu⸗Club Mannheim:17; 3. Mannheimer Kanu⸗Geſ. 2. Boot:38. Wie bei den Senioren, holte ſich die Kanu⸗ Geſ, auch bei der Jugend den Vierer⸗Kafak in prächtigem Stil. Die Mannſchaft hatte vom Start weg die Spitze. Einer⸗Kajak Frauen K 1 Senioren, 600 Meter: 1. Kanu⸗Geſ. Neckarau(Käthe Obermaier); 2. Paddel⸗ geſ. Mannheim(Erika Rieger):52,4; 3. Kanu⸗Club (Martha Schleicher):56. Fünf Boote am Start. Bei 400 Meter geht die Neckauerin ſicher in Führung, während hinter ihr die Reihenfolge erſt nach Kampf entſchieden wird. Mannſchafts⸗Kanadier C 10 unbeſchränkt, 1000 Meter: 1. WSV Sandhofen:42; 2. TSG 46 Darmſtadt 3ꝛ44; 3. Paddelgeſ. Mannheim:47,1. Scharfer Kampf auf den erſten 300 Metern. Paddelgeſ. knapp in Führung vor Sandhofen und Darmſtadt. Dann holt Sandhofen auf, das bei 500 Meter in Führung geht. Ein herrliches Bild der Kampf der drei Achterkanadier. Bei 800 Meter fällt die Paddelgeſellſchaft auf den dritten Platz zurück. Im End⸗ ſpurt hält Sandhofen die aufkommenden Darmſtädter ſicher. Einer⸗Kajak⸗Jugend K 1, Jahrgang 19/20, 600 Meter: 1. Abteilung: 1. Mannheimer Kanu⸗Geſell⸗ ſchaftt(§. Noller).23,3; 2. WSW Sandhofen(8. Heil⸗ mann):40; 3. TS Darmſtadt(A. Frieß):49 Min. 2. Abteilung: 1. WSV Sanoͤhofen(J. Kohl):36,3; 2. Kanu⸗Club Mannheim(Bruckbräu) 237,1; 3. WSC(“ Neuenheim 2·49 Minuten. Infolge der ſtarken Beteili ung Start in 2 Abteilungen. Noller, der Sieger der 1. Abtei⸗ lung erzielte die weitaus beſte Zeit, obwohl er ohne Kampf über die Strecke gehen konnte. Zweier⸗Kajak⸗Senioren K 2, 1000 Meter: 1. Soar⸗ brücker Kanu⸗Club(Coall⸗Thomae):35,4; 2. Mann⸗ heimer Kanugeſellſchaft(Plitt⸗Lorenz):36; 3. WSV Mainz (Gebr. Kaſt):37,4 Minuten. Der ſchönſte Kampf des Tages. Mainz und Mannheim in ſcharfem Kampf zwi⸗ ſchen 800 und 900 Meter. Mannheim, ſtets ſicher in Füh⸗ rung, überſieht ſcheinbar das Aufrücken von Saarbrücken auf Start 1, ſo daß die Saarländer auf den letzten 50 Metern in phantaſtiſchem Spurt Mannheim im Ziel ab⸗ fangen können. Die erſte Niederlage der Mannheimer ſeit langer Zeit. Zweier⸗Kanadier⸗Jugend C1. Jahrgang 19/23, 600 Me⸗ ter: 1. Paddelgeſellſchaft Maanherm(Friede⸗ mann⸗Wolff).53,4; 2. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft (Noller⸗Hauck):04; 3. Kanu⸗Geſ. Neckarau:05 Minuten. Ueberlegener Sieg der„Ph“. Scharfer Kampf um den 2. Platz nach beiderſeitigem Verſteuern. Einer⸗Kajak⸗Anfänger K 1, 1000 Meter: 1. Abteilung: 1. Rhein brüder Karlsruhe(Striby):20,3, 2. Woec Neuenheim:20,4; 3. Konuſport⸗Klub Neckaxau 422 Minuten. 2. Abteilung: 1. T SG 46 Darmſtadt(Sche⸗ rer).09,2; 2. Paddelgeſellſchaft Mannheim 4217,2; 18. Kanu⸗Geſellſchaft Neckarau:18 Minuten. In beiden Ab⸗ teilungen auswärtige Siege, wobei der zweite Lauf die weitaus ſchnellſten Boote zuſammenbrachte. Internationale Tennis-Meiſterſchaſten Bei ſtrahlendem Sonnenſchein begannen am Samstag die Spiele um die Internationale Tennis⸗Meiſterſchaft von Deutſchland mit den erſten Begegnungen im Männereinzel. Die drückende Schwüle machte den am erſten Tage in Hamburg ſpielenden Bewerbern ſtark zu ſchaffen. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle gemeldeten Spieler zur Stelle. Der Deutſchböhme Melzer hatte in letzter Minute abgeſagt, ſo daß an ſeiner Stelle der Berliner Drache zum Eröffnungsſpiel gegen unſeren Meiſter Gott⸗ fried von Cramm antrat. Der Berliner wehrte ſich zwar tapfer, ohne allerdings von Cramm gefährden zu können. Die Jugoſlawen Puncec, der bereits ohne Spiel eine Runde weiter kam, und Kukuſevic, die am Samstag noch nicht zur Stelle waren, werden erſt am Sonntag in die Ereigniſſe eingreifen. Bemerkenswert iſt noch die Fünf⸗ ſatz⸗Niederlage des Engländers Wilde durch den Tſchecho⸗ ſlowaken Vodicka. Die Umſtellung von Gras⸗ auf Hart⸗ platz bereitete dem Engländer erhebliche Schwierigkeiten und dürfte auch in erſter Linie mit zur Niederlage bei⸗ getragen haben. Göpfert ſchaltete den Dänen Ulrich in drei hartumſtrittenen Sätzen aus. Vor Beginn der Spiele wurden unſere Davispokol⸗Vertreter durch die Hamburger Tennisgilde noch beſonders geehrt. Die erſten Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: von Cramm— Drache:1, 624, 6297 Reöl— Wahid 11:9,:2,:4; Farquharſon— Bruns:5, .2,:4; Graf Baworowſki— Bodin.0,:0, 671; Szigeti —,Henke 628,:2,:1; Metaxa— Sing Sahib:0,:1,:1 Göpfert— Ulrich:4,:4,:4; Vodicka— Wilde:6,:5, :0,:6,:2. Heinrich Henkel hatte natürlich gegen den Dänen Niels Körner keine Schwierigkeiten und gab nur zuwei Spiele ab. Dr. Tübben hatte mit dem Engländer Avory einen harten Vierſatzkampf zu beſtehen, ehe er ſich ſiegreich be⸗ haupten konnte. Dadurch iſt die engliſche Streitmacht ſchon am erſten Tage arg zuſammengeſchrumpft. Unſer fri⸗ herer Davispokalſpieler Dr. Walter Deſſart erzwang gegen den Auſtralier Jack Crawford einen langen erſten Satz, war dann aber mit ſeinem Latein zu Ende. Eine recht gute Leiſtung bot der frühere Mannheimer Hildebrandt, der den Holländer Leembruggen ohne Satzverluſt bezwang. Ueberhaupt ſchlug ſich unſer Nachwuchs recht gut. So auch F. Schröter, der gegen den Sübdafrikaner Kirby im vierten Satz auf Gewinn ſtand, aber dann mangels genügender Erfahrung doch noch verlor. Weitere Ergebniſſe: Dr. Tübben— Avory:6, 725,:2,:4; Boſſi— Wulf :2,:6,:5,:8; MeGrath— A. v. Cramm 624,:0,:1 Stingl— Sperling:7, 610,:6,:5,:1; Denker— Petoe :4,:4,:6,:0; Kirby— Schröter 426, 026,:2,:3, 624 Crawford— Dr. Deſſart 11:9,:2,:1; Schmidͤt— Dr. Tü⸗ ſcher:2,:2, 623; Kho Sin kie— Romanoni 7ꝛ5, 629, 61: Hildebrandt— Leembruggen:5, 614,:2 Henkel— Kör⸗ ner 60, 671,:1; Bromwich— Göttſche 68, 610, 61; Ja⸗ mein— Richter:6,:2, 0ꝛ6,:3,:4; Butler— Lund 6ꝛ45 :4, 75; Petra— Kleinlogel 641, 628, 376, 628; Tloczynſki — Koch 611,:2,:6, 63. Farr-Louis in England nicht anerkannt Einen Beſchluß, der in Amerika großes Aufſehen er⸗ regen wird, faßte der Britiſche Boxing Board of Control, die für das geſamte Weltreich allein maßgebliche Boxſport⸗ behörde. In den Morgenſtunden des Samstig gab ſie offi⸗ ziell bekannt, oͤaß ſie den Kampf Farr—Louis am 26. Aug. . Aug. in Neuyork nur als Endausſcheidung zur Weltmeiſterſchaft werte. Der Sieger dieſer Begegnung müſſe— Max aller Klaſſen Schmeling boxen, wolle er als Weltmeiſter in England Anerkennung finden. 99 in die zweite Runde hinein. Montag, 2. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite) Nummer Wereinsmeiſterjchaften der Mannheimer Sthiwimmer Weſentliche Leiſtungsſteigerung auf der ganzen Linie Am Sonntag wurden im herrlich gelegenen, neu aus⸗ gebauten Freiſchwimmbad von Ladenburg die diesjährigen Vereinsmeiſterſchaften der Mannheimer Schwimmvereine ausgetragen, zu denen der Schwimm⸗Verein Mannheim, Turn⸗Verein von 1846(Schwimmabteilung), Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sport⸗Verein ſowie die Frauen des SB Manuheim antraten. Leider fehlten hierbei die Vertrete⸗ rinnen des SB Rheintöchter, da Urloub und Erkrankungen einen Start unmöglich machten. In Gegenwart von Bürgermeiſter Pg. Pohly, der das Bad in echt ſportlicher Weiſe zur Verfügung ſtellte, ſowie Gauobmann für volkstümliches Schwimmen Lang und Kreisfachamtsleiter Schmitt wurde das Programm ſchnell und flott abgewickelt, ſo daß bei den Männern insbeſondere gute Zeiten herausgeſchwommen werden konn⸗ ten. Bei den Schwimmern des SBM machte ſich zweifel⸗ los der ſchwere Abend gegen Magoeburg 96 noch bemerkbar, ſonſt wären wohl hier noch beſſere Zeiten erzielt worden. Bei den Frauen des SVm, die gleichfalls mit 4 Erſatz⸗ leuten am Start erſchienen, machte ſich das Fehlen von Konkurrenz zweifellos bemerkbar, ſonſt wären ſicherlich noch weitere Zeitverbeſſerungen zu regiſtrieren geweſen, zumal, wie geſagt, im Alleingang geſchwommen werden mußte. Von der großen Linie aus betrachtet, haben alle Vereine deutliche Fortſchritte zu verzeichnen, und das wer⸗ ten wir als ein günſtiges Zeichen dafür, daß in ſämt⸗ lichen Vereinen erſprießliche Arbeit geleiſtet wird. Der in der Klaſſe 3 durchgeführte Mannſchaftskampf ſieht für Männer und Frauen je vier gleiche Staffeln vor. In ſämtlichen Wettbewerben vermochte der z. Z. beſonders aktive Schwimm⸗Verein Mannheim ſämtliche erſte Plätze zu belegen, was naturgemäß zur Folge hatte, daß ihm die meiſten Punkte zufielen. Der hartnäckigſte Kampf war zweifellos die Lagenſtaffel für Männer 3 mal 100 Meter, bei der zunächſt der Reichs⸗ bahn TuS gefährlich war, doch ſpäter vom TV 1846 ab⸗ gelöſt wurde. Unangefochten vermochte ſchließlich Wein⸗ gärtner trotz Verſchwimmens den Sieg für den SVM heimzuſchwimmen, wobei er erſtmals auf der freien 50⸗ Meter⸗Bahn auf:06 Min. für 100 Meter kam, eine Lei⸗ ſtung, die ſich ſehen laſſen kann. Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß der SVM die Staffel dͤurch ſeine Jugendſchwim⸗ mer Kretzler, Hannack, Weingärtner beſtreiten ließ, die mit der Geſamtzeit die auf den badiſchen Jugend⸗ meiſterſchaften geſchwommene Zeit unterboten.— Mehr als offen begann dͤie Männer⸗Kraulſtaffel 4 mal 100 Meter, in der der TV 1846 durch ſeinen erſten Mann Benno Weni⸗ ger vor Böhler SVM knapp in Führung ging, doch war vom zweiten Mann Merz⸗SVM die Sache für den SBM bereits entſchieden. Nicht vie“ anders war es alsdann in der Männerbruſtſtaffel 4 mal 100 Meter ſowie über 8 mal 100 Meter Rücken, in denen der SVM durch ſeine tapfer ſchwimmenden Jungens mit weitem Vorſprung vor TV 1846 und Reichsbahn als Sieger einlief. Ueber die Frauen viele Worte zu verlieren, erübrigt ſich, da der geſuchte Gegner leider nicht antreten konnte und die Schwimmerinnen ſich inſolgedeſſen nicht voll ver⸗ ausgabten. Erwähnt ſei an dieſer Stelle noch, daß mit dem geſtrigen Sonntag gleichzeitig die Gründung einer Schwimm⸗⸗ abteilung des Turn⸗ u. Sportverein Ladenbura 1862 ver⸗ bunden war die nun auf der herrlichen Kampfbahn ihre Tätigkeit aufnehmen wird. Bei dem erſten Start am geſtrigen Sonntag waren bereits eine Anzahl talentierter Jungens zu bemerken, ſo daß wix der beſtimmten Hofſ⸗ nung Ausdruck verleihen, daß vielleicht ſchon im nächſten Jahr von dieſem Neuland her gute Schwimmer von ſich reden machen. 9 8 Die Ergebniſſe: Männer: Lagenſtaffel Zmal 100 Meter: 1. SVMann⸗ heim(Kretzler, Hannack, Weingärtner):01 Minuten; 2. TV 1846(Stoll, Ederle, Fitzner):07,1; 3. Reichsbahn (Bruckbräu, Ziemer, Haaf):17 Min.— Kraulſtaffel 4mal 100 Meter: 1. SV Mannheim(Böhler, Merz, Böttcher, Weingäriner):54,4 Min.; 2. TV 1846(Weniger, Ederle, Vögele, Fitzner).14 Min.; 3. Reichsbahn(Sundermayer, Brauch, Bruckbräu, Haaf):43 Man.— Bruſtſtaffel ama 100 Meter: 1. SV Mannheim(Feck, Staudt, Weniger, Joſ. Böttcher):45,8 Min.; 2. TV 46(Stoll, Frank, Ehr⸗ lich, Weniger Benno):04 Min.; 3. Reichsbahn(Konrad, Groß, Herrling, Ziemer):81 Min.— Rückenſtaffel gZmal 100 Meter: 1. SV Mannheim(Kretzler, Böttcher, Böhler):28,4 Min.; 2. TV 1846(Biedermann, Stoll, Fitzner):42 Min.; 3. Reichsbahn(Ziemer, Haaf, Bruck⸗ bräu):15 Minuten. Franen: Lagenſtaffel Zmal 100 Meter: 1. SV Mann⸗ heim(Pfau, Blank, Kühn):18 Minuten.— Kraulſtaffel Amal 100 Meter: 1. SV Mannheim(Seeber, Weller, Pfau, Kühn):47,8 Min.— Bruſtſtaffel Amal 100 Meter: 1. SV Mannheim(Pulcher, Faber, Wacker, Blank):18,2 Min.— Rückenſtaffel Zmal 100 Meter: 1. SV Mannheim(Blank, Kühn, Pfau):25 Minuten. Geſamtergebniſſe: a) Herren: 1. SV Mannheim 405,4 Punkte(376,8 i..); 2. TV 1846 376,8 Punkte(357,9 .); 3. Reichsbahn TuS 244 Punkte(163 i..).— i. b) Frauen: 1. SV Mannheim 251 Punkte(169 i..). Leichtathletik⸗Klubkampf Z SG 61 Luòwigshafen gewinnt den Hauptlauf Der Mannheimer Poſtſportverein, deſſen Spitzenkön⸗ ner Neckermann am Sonntag wieder in Berlin weilt dort am Internationalen teilnimmt. Katte mit ſeiner Ju⸗ gend⸗ und Männerabteilung zwei Klubkämpfe gegen den Turnerbund Germania Mannheim und TG Worms ver⸗ einbart, die am Sonntagvormittag geſtartet wurden. Die vorbilöliche Platzanlage der Poſtler garantierte dabei für eine reibungsloſe Durchführung dieſer beiden Kämpfe in wenigen Stunden, wobei noch ein Stab Kampfrichter unter Leitung des Käfertalers Zahnleiter für einen ein⸗ wanöfreien Verlauf ſorgte. Die Jugend der Germanen war leider nicht in beſter Beſetzung zur Stelle, wodurch die Poſtler ein zu ſtarkes Uebergewicht hatten und ſicher zum Sieg mit 78:43 Punkten kamen. Von den insgeſamt 12 Wettbewerben entſchied Poſt allein elf für ſich und gab nur den 400⸗Meter⸗Lauf an die Germanen ab. Sutter unter⸗ ſtrich ſeine Mehrkampfveranlagung durch einige ſchöne erſte Plätze im Kugelſtoßen, Dreiſprung und Diskus⸗ werfen; dazu ſchaffte er im Speerwerfen noch einen zwei⸗ ten Platz. Die Leiſtungen der Jugendlichen ſtanden auf einer beachtlichen Stufe. Feuerſtein durchlief die 100 Me⸗ etér itt 12,1, Neunfinger holte ſich die 1500 Meter nach ſpan⸗ nendem Kampf in:36 Min. Beide Staffeln wurden eine Beute der Poſt. Im Speerwerfen kam Wölker auf 40,97 Meter, Kiß ſprang 1,56 Meter hoch und Kinzer 5,78 Meter. Für Deſchner wurden als beſte Stabhochſprungleiſtung 2,55 Meter gemeſſen. Den einzigen Germaniaſieg holte Gehrig im 400⸗Meter⸗Lauf in 57,5 Sek. Nach Punkten blieben die Germanen zwar klar geſchlagen, aber das Re⸗ ſultat allein ſpiert keine Rolle, die Hauptſache iſt, daß ge⸗ kämpft und den Zuſchauern auch wirklich etwas geboten wurde. Als Gegner der Männer war mit TG Worms ein Verein gekommen, der hier zwar kein Unbekannter iſt, der aber doch einige Leiſtungen zeigte, die gefielen. Zwar mußten auch die Linksrheiner bei den Senioren die Ueber⸗ legenheit des Gaſtgebers anerkennen, aber hier gab es doch ſtets ſcharfe Kämpfe und dann vor allem Leiſtungen, die ſich wirklich ſehen laſſen konnten. Marquet und Schmidt erreichten dabei im Weit⸗ und Dreiſprung perſönliche Beſt⸗ leiſtungen, die ſie in unſerer Beſtenliſte im erſten Fall auf dem zweiten Platz und beim Dreiſprung an der Spitze ſehen werden. Mit 25 Punkten Vorſprung mußten die Athleten der Domſtadt den Poſtlern den Sieg überlaſſen, die in den meiſten Wettbewerben den erſten Sieger ſtellen konnten. Sieger im Klubkampf wurden die Poſtler, erwähnt, mit 85:60 Punkten. Die Ergebniſſe der Jugend: 100 Meter: 1. Feuerſtein⸗ P 12,1; 2. Giebfried⸗P 12,4; 3. Gerich⸗G 12,4 Sek. Kugelſtoßen: 1. Sutter⸗P 12,46; 2. Feuerſtein⸗P 11,42; 3. R. Holm⸗G 9,83 Meter. Hochſprung: 1. Kiß⸗ P 1,56; 2. Kinzer⸗P und Schönig⸗G je 1,51 Meter. Weitſprung: 1. Kinzer⸗ P 5,78; 2. Krug⸗P. 5,72; 8. Kenngott⸗G 5,62 Meter. Dreiſprung: 1. Sutter ⸗P 11,58) 2. Kinzer⸗P 11,47; 3. Schönig⸗G 11,30 Meter. Stab⸗ hochſprung: 1. Deſchner⸗P 2,55; 2. Gerig⸗G und Loren⸗ zer⸗G je 2,45 Meter. 400 Meter: 1. Gerig⸗G 57,5; 2. Held⸗P 58; 3. Lorenzer⸗G 60,1 Sek. 1500 Meter: 1. Neun⸗ finger⸗P.:36,4; 2. R. Holm⸗G:40; 3. Hunken⸗G :52,2 Min. 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Poſt⸗SV 48,1; 2. Tbd Germanio 48,6 Sek. 10 mal eine halbe Runde: 1. Poſt⸗SW:25, 2. Tbd Germanig:29 Min. Diskus: 1. Sutter⸗P 38,85; 2. Held⸗P 30,95; 3. Gerig⸗G 27,36 Meter. Speerwerfen: 1. Wölker⸗ P 40,97; 2. Sutter⸗P 37,59; 3. Lorenzer⸗G 36,94 Meter. Die Ergebniſſe der Männer: 200 Meter: 1. Pink⸗Wͤ 24,5; 2. Armbruſter⸗P 24,7; 9. Töcker⸗W'e 25 Sek. 1500 Meter: 1. Lipuſchech⸗P:.26,3; 2. Weiler⸗P:29; 3. Kunz⸗W.34,6 Min. 400 Meter: 1. Garrecht⸗P 55,4; 2. Pink⸗W 55,0; 3. Lammach⸗P 55,1 Sek. 5000 Meter: 1. Dauer⸗P 16:44,3, 2. Hotter⸗ 17,04; 3. Schmitt⸗W 18:93 Min. 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Poſt⸗SV Mannheim 45,3, 2. TG Worms 47/1 Sek. Hochſprung: 1. Marguet⸗ P 1,66; 2. Schneider⸗P 160, 3. Sahm⸗W 1,54 Meter. Stabhochſprung: Dohm⸗P und Lipuſcheck⸗Pß je 2,65; 3. Emmerich⸗W 2,55 Meter. Weit⸗ ſprung: 1. Marquet⸗P 6,65; 2. Holl⸗W 6,30; 3. Eiſen⸗ grein⸗P 6,08 Meter. Dreiſprung: 1. Schmitt⸗P 13,05; 2. Marquet⸗P 12,45; 3. Holl⸗W 12,28 Meter. Kugelſtoßen: 1. Schmitt⸗P 11,75; 2. Emmerich⸗W 11,58; 3. Völker⸗B 11,27 Meter. Diskuswerfen: 1. Allgaier⸗W ͤ40,15; 2. Emmerich⸗W 34,86; 3. Schmitt⸗P 34,67 Meter. Speer⸗ werſen: 1. Trumpfheller⸗P 2,24; 2. Emmerich⸗W 41,87; 3. Völker⸗W 41,70 Meter. Hammerwerſen: 1. All⸗ 42,00; 2. Schölch⸗P 98,26; 8. Dohm⸗Poſt 93,52 eter. wie ſchon Straßenmeiſterſchaft des Gaues Südweſt Gruber-Kl. Auheim ſiegt bei den Junioren Am Sonntag war Ludwigshafen ⸗Frieſenheim Start und Ziel der Einer⸗Straßenmeiſterſchaft des Gaues Süd⸗ weſt. 20 Fahrer kämpften auf der zweimal zu fahrenden Strecke Frieſenheim— Oppau— Frankenthal— Beinders⸗ heim— Dirmſtein— Oberſülzheim— Gerolsheim— heim— Frankenthal— Edigheim— Oppau— Frieſenheim um den Titel„Gaumeiſter 1937“. Die Strecke war ſo, daß beſondere Anforderungen nicht geſtellt wurden. Lediglich der Wind machte etwas zu ſchaffen; da aber die Straßen, 750 eine Ausnahme, und die Organiſation gut waren, wurde flott gefahren. Schneller als erwartet wurde das Feld geſprengt. Schon vor Frantenthal führte eine Tempoverſchärfung dazu, daß ſich das Feld in die Länge zog und neun Fahrer den An⸗ ſchluß verpaßten. Wagner, Albrecht, Oſter und Kuhn bilden die zweite Gruppe, aber vorn wird mächtig gekurbelt und für die Abgefallenen gab es kein Aufſchließen mehr. Gruber, Rehmer, Mang, Hilbert, Karner, Riehl, Feuer⸗ bach bilden die Spitze. Dieſe Reihenfolge bleibt bis weit Rehmer und Riehl fallen dann noch ab, Pech hat der Frankenthaler Hilpert, der in Frankenthal von einem Defekt befallen wird. Vorn ver⸗ ſchärft man das Tempo, aber der Pfälzer hält mit und kommt bis auf 500 Meter heran. Ein Sturz aber wirft ihn erneut zurück, und jetzt gibt es keine Ausſicht mehr! Gruber holt ſich im Spurt den Titel„Gaumeiſter“ vor dem Frankfurter Feuerbach. Die Fugend fuhr die Strecke einmal. 50 Fahrer nahmen den Kampf auf, und natürlich zog ſich auch hier das Feld mächtig in die Länge. Da ſich aber die Hälfte der Fahrer auf dem Rückweg verfuhr, nahm das Rennen einen überraſchenden Ausgang, an dem aber den Ver⸗ anſtalter, der die Strecke muſtergültia beſetzt hatte, keine Schuld trifft. Die wirkliche Spitzengruppe ging eigene Wege, während die zweite Gruppe und die Abgefallenen den vorgeſchriebenen Kurs einhielten. Dieſem Umſtand verdankt Ulrich einen Ueberraſchungsſieg vor Lüthring⸗ hauſer, denn für den Entſcheid kann immer nur die richtige Strecke maßgebend ſein. Homanns fabelhafter Schlußſpurt in der„Verfahrenengruppe“ blieb alſo ohne entſprechende Auswirkung. Die Ergebniſſe: Senioren: 1. Gruber⸗Klein⸗Auheim.32 Std.; 2. Feuerbach⸗Frankfurt; 3. Mang⸗ Frankfurt, 4. Karner⸗ Frankſurt; 5. Ph. Hilpert⸗Frankenthal, 6. Riehl⸗Franken⸗ thal.34 Std., 7. Rehmer⸗Frankfurt; 8. Albrecht⸗Ludwigs⸗ hafen.99 Stb.; 9. Kuhn⸗Rülzheim.44 Std.; 10. Krebs⸗ Darmſtadt. 0 Zugend: 1. Ulrich⸗Ludwigsbafen.18 Std.; 2. Lüth⸗ Alrich-Eudwigshafen bei der Jugend ringhauſer⸗Ludwigshafen; 3. Stoner ⸗Ludwigshafen: 4. Kiſfel⸗Frankfurtz 5. Herning⸗Frankfurt. Willy Falck⸗Hauſen gewann auf der Kopenhagener Ordrup⸗Bahn erneut die däniſche Berufsflieger⸗Meiſter⸗ ſchaft vor Kuudſen. Amateurfliegermeiſter wurde H. C. Nielſen voyv C. J. Gene. Die 10 Km, der Amateure ge⸗ wann A. W. Grundahl die der Berufsfahrer. Deutſchland und Polen tr am., 12. und 15. Auguſt in Lodz einen inoffiziellen 5 ⸗Länderkampf für Ama⸗ teure aus. Der Kampf erſtreckt ſich auf Flieger⸗, Zwei⸗ ſitzer und Drei⸗Stunden⸗Mannſchaſtsvennen. Die deutſche Mannſchaft wurde bereits aufgeſtellt Das Saarbrücker Abendſportſeſt, das am Mittwoch ſtatt⸗ finden ſollte, mußte auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſcho⸗ ben werden. —— Int. Fubiläumsrennen des R Waldhof 1897 Weimer⸗-Stuttgart Sieger im großen Fliegeryreis von Mannheim über 1 km— Stuttgart gewinnt den Städtekamyf vor Zürich Als ſportlichen Höhepunkt ſeiner Jubiläumswoche ver⸗ anſtaltete der RB 1897 Waldhof am Sonntagnachmittag Internationale Radrennen auf der Phönixbahn, die zu einem großen Erfolge wurden, denn neben den Fahrern aus Mannheim und Umgebung waren ſtarke Fahrer aus Zürich, Stuttgart, Dortmund, Köln, Bielefeld, Dülken und Frankfurt auf der Bahn, die ſich ganz ausgezeichnete Kämpfe lieferten und die dafür ſorgten, daß die 3500 Zu⸗ ſchauer immer in Spannung gehalten wurden. Schon der erſte Vorlauf des großen Fliegerpreiſes über 1000 Meter brachte die richtige Stimmung. Weimer war hier nicht zu ſchlagen; er verwies Krimmer⸗Gladbach ſicher auf den zweiten Platz. Im zweiten ſicherte ſich Seeger⸗Duisburg den erſten Platz vor dem Züricher Boliger. Beim dritten Vorlauf ſchlug Mertens⸗Dortmund den kleinen Kölner Fiſcher knapp im Spurt. Dem zweiten Schweizer Fahrer Kieniger war der vierte Vorlauf nicht zu nehmen, der Kurzawa hinter ſich laſſen konnte. Im Hoffnungslauf, bei dem die Zweiten der Vorläufe ſtarteten, ſiegte Boliger, der vor der letzten Runde einen Vorſtoß unternahm, der ihm 20 Meter Vorſprung ein⸗ brachte und den er erfolgreich gegen Fiſcher verteidigte. Der Endlauf ſah wieder einmal mehr Weimer in Front, der dieſes Rennen ſicher nach Hauſe fuhr. Mertens kam vor Seegers in zweiter Poſition ein. Ueberraſchend war, daß die Züricher ſich nicht durchſetzen konnten. Ein Städte⸗ kampf war der zweite Wettbewerb der Veranſtaltung, der in drei Rennen zur Durchführung gebracht wurde. Ein Fliegerfahren über 1200 Meter ſah je einen Vertreter der Städte Dortmund, Bielefeld, Stuttgart, Mannheim und Zürich im Kampf. Im erſten Lauf ſorgte Boliger unter⸗ wegs für eine Abwechſkung, die aber nichts einbrachte. Weimer holt ſeinen Farben die Punkte vor Mertens und Boliger. Kieniger hieß der Sieger des zweiten Laufes, der vor Kurzawa und Richter einkam. Eine ſchwierige Sache für die Fahrer war das Zeit⸗ fohren über 400 Meter, das mit fliegendem Start durch⸗ geführt wurde. Die weitaus beſte Zeit fuhr Weimer, der 20 Sekunden für die Runde benötigte. Der Mannheimer Rößler, der in 30,1 Sekunden über die Strecke kam, über⸗ raſchte ſehr angenehm. Kurzawa brauchte 30,2 Sekunden, während Boliger 30,3 Sekunden benötigte. Nachdem nach der erſten Konkurrenz Stuttgart, Zürich und Dortmund mit je 8 Punkten an der Spitze lagen, hatte ſich die Loge nach dem Zeitfahren merklich verſchoben. Stuttgart führte nun klar mit 22,5 Punkten vor Dortmund 20,5 Punkte und Zürich 17,5 Punkte. Mannheim folgte mit 14,5 Punkten, während Bielefeld mit 10 Punkten den Schluß bildete. Ein Mannſchaftsfahren über 5 Runden, das ebenfalls gegen die Uhr gefahren wurde, folgte. Beim erſten Lauf ſtarteten Bielefeld und Stuttgart. Die Stuttgarter haben Pech, als Bühler ſchon nach zwei Runden durch Defekt ausſcheidet und Weimer das Rennen allein zu Ende fah⸗ ren muß, trotzdem fährt Weimer in:59,3 Min. die zweit⸗ beſte Zeit. Der zweite Lauf bringt Mannheim und Dort⸗ mund an den Start. Die Dortmunder fahren ſich einen kleinen Vorſprung heraus, der jedoch in der Endrunde verloren geht, da Mertens unverſtändlicherweiſe nicht mehr mitgeht. Als er merkt was los iſt, geht er nach, aber jetzt war es zu ſpät. Die Züricher haben ihren Lauf allein und zeigen ſich hier als beſte Einheit, ihre Zeit iſt:57,8 Minuten. In der Geſamtwertung holt Stuttgort mit 30,5 95— 4. Mannheim 20,5 Punkte; 5. Bielefeld 12 unkte. Tag der Fugend auf dͤer Phöniebahn Hohmann Frieſenheim Sieger im kleinen Fliegerpreis Als Beginn ſeiner Jubiläumsrennen brachte der Rad⸗ fahrer⸗vVerein Waldhof am Samstagnachmittag drei Jugendrennen zur Durchführung, die bei den Jugend⸗ fahrern großes Intereſſe fanden. Der Nachwuchs hatte diesmal Gelegenheit, in einem Flieger⸗, einem Aus⸗ ſcheidungs⸗ und dem Mannſchaftsfahren über 1 Stunde ſein Können unter Beweis zu ſtellen. Und das wurde auch mit Begeiſterung gemacht. Es iſt nur zu bedauern, daß die Jugendrennen ſo wenia Anklang bei den Zu⸗ ſchauern gefunden hatten; die weniaen Gäſte, die gekom⸗ men waren, kamen aber voll auf ihre Rechnung. Im erſten Rennen wurde erbittert um den Sieg gekämpft. Dieſer Fliegerpreis wurde in 6 Läuſen gefahren. Die Sieger der Vorläufe waren der Karlsruher Mathies, Ziegler und Hammerſtein⸗Mannheim und Hohmann⸗ Frieſenheim. Die Zweiten beſtritten einen Hoffnungs⸗ lauf, der von Buchholz Mannheim gewonnen wurde der dadurch mit in öͤen Endkampf kam. Hier kam es wiederholt zu Stehverſuchen. Buchholz erfaßt die Sache und ſtößt ganz überraſchend vor und ſichert ſich einen großen Vor⸗ ſprung. Die anderen machen ſich auf die Verſolgung, aber nur Hohmann hat Glück, gut nachzukommen und ſeine Spurtkraft bringt ihn an den Ausreißer heran, den er auf der Zielgerade ſchlagen kann. Ziealer und Hammer⸗ ſtein folgen auf den Plätzen. Mathies hat Pech denn er verpaßt den Anſchluß und kommt nur auf den letzten Platz. Die Nichtplacierten trafen in einem Ausſcheidungsfahren zuſammen, das mit 17 Jugenolichen gut beſetzt war. Das große Feld kommt gut über die erſten Runden, erſt als noch 8 Fahrer im Rennen ſino, gibt es einen ſchweren Sturz, ſo daß neutraliſiert werden muß. Die Fahrer haben abe Glück, denn es geht mit leichteren Verletzungen ab. K10 Fahrer nehmen das Rennen wieder auf. Weber holt ſich den Sieg in dieſem Rennen vor Ullrich⸗Mannheim, der ſich durch ein Verſehen beim Schlußſpurt nicht recht ein⸗ ſetzt. Kuhn⸗Friedrichsfeld und Dewald⸗Mannheim folgen auf den Plätzen. Als Abſchluß wurde ein Mannſchaftsfahren über 1 Std⸗ geſtartet, bei dem 11 Paare um den Sieg kämpften. Das Rennen ſtand ganz im Zeichen der Frieſenheimer Hoh⸗ mann—Fickert, die wieder einmal einen ſicheren Sieg herausfuhren. Hohmann holte ſich alle vier Wertungen in überzeugendem Stil, allerdinas mußtem ihm bei der Zweiten die Punkte abgeſprochen werden, aber das än⸗ derte an dem Geſamtſieg nichts mehr. Heubel.—Dangel⸗ Mörlheim⸗Rülzheim lagen nach Beendiaung auf dem zwei⸗ ten Platz mit 9 Punkten, vor Mathias—Buchholz⸗Karls⸗ ruhe⸗Waldhof, die mit 3 Punkten auf dem dritten Platz einkamen Ebenfalls 3 Punkte erreichten ZieglerDewalb⸗ Waldhof, die durch ſchlechtere Placierung nur die vierte Poſition erreichten. Nach der zweiten Wertung ereignete ſich ein Sturz bei dem ſich Haſſert einen Schlüſſelbein⸗ bruch zuzog. die anderen kamen mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. Staffellauf„Ouer dͤurch Luödwigshafen“ Poſt Mannheim zweimal ſiegreich Das in dieſen Tagen in Ludwigshafen ſtattfindende Kolonialfeſt hätte wohl keinen eindrucksvolleren Auſtakt bekommen können, als durch die Austragung des Städte⸗ ſtaffellaufes„Quer durch Ludwigshafen“, der nach lahre⸗ vanger Pauſe ſeine Wiederauferſtehung feiern durfte. Zwar waren die frühen Nachmittagsſtunden des Samstags als Zeitpunkt des Staffellanſes nicht gerade beſonbers geſchickt gewählt, aber eine Külle anderer Veranſtaltungen ließ eine günſtigere Terminiegung nicht zu. Ueberdies wollte man den Lauf— der bekanntlich bereits vor acht Tugen wegen des SA⸗Svoctſeſtes in Mannheim verſcho⸗ ben wurde— nicht noch ein zweites Mal abblaſen. So mußte man denn mit gar manchem vorlieb nehmen, und was vielleicht am meiſten bedauert wurde, war das verbliebene ichwache Meldeergebnis. Von insgeſamt 35 gemeldeten Mannſchaften konnte nur die Hälfte an den Start gehen, wober es durchaus verſtändliche Entſchu⸗di⸗ gungen gab. Die HJ und das Jungvolk mutzte wegen des gleichzeitig ſtattfindenden Gebietsſporttreffens nicht weni⸗ ger als ſieben Mannſchaften zurückziehen, während die Klaſſe der Fußballer und Handballer wohl wegen der angenblicklichen Spielruhe ganz und gar unvollſtändig war. Demgegenüber war die erfreuliche Feſtſtellung zu machen, baß wenigſtens die Klaſſe der Wehrorganiſationen gut be⸗ ſetzt war, und auch die Beteiligung am Hauptlauf war durchaus annehmbar. Dieſer ſtand natürlich im Zeichen der TS 61 Lud⸗ wigshafen, die ihr beſtmöglichſtes Läufermaterial zur Stelle hatte. TS 61 führte über das ganze Feld, welches von je 15 Läufern zu je 150 Metern zu beſtreiten war, zu⸗ weilen ſtärker angefochten von der Staffel der§0 Farben Ludwigshafen, die ihrerſeits wieder einen heftigen Gegner im Poſtſportverein Ludwigshafen hatte, der allerdings nur den dritten Platz belegen konnte. TS 61 erreichte mit :44 Min. die beſte Zeit oͤes Tages, während der Sieger in der Staffel der Wehrverbände, 2. Bat.⸗Inf.⸗Regt. 140, auf:51 Min. bam. War die aktive Beteiligung bei„Quer durch Ludwigs⸗ hafen“ diesmal auch verhältnismäßig ſchwach, ſo wurde der Werbezweck, der inſonderheit dem Sportfeldbauverein Lud⸗ wigshafen galt, doch ſicher reſtlos erfüllt. Ueberall, wo die Läufer die Straßenzüge vom 3G⸗Feierabendhaus über Rupprechtplatz, Blücher⸗, Gräfenau⸗, Jäger⸗, Uhlanoſtraße Blaſius ſchlug Vatellor „Braunes Band von Deutſchland“ in München Ihren eigentlichen Höhepunkt erreichte die große Mün⸗ chener Pferdeſportwoche am Sonntagnachmittag mit der Entſcheidung des„Braunen Bandes von Deutſchland“ auf der Rennbahn von Riem. Schon am Vormittag hatten die deutſchen Springreiter den Kampf um das„Braune Band des Springſports“ um den werwollen Ehrenpreis des Führers und Reichskanzlers durch Hauptmann von Bar⸗ nekow auf Olaf gegen ihre rumäniſchen Gegner gewonnen. Am Nachmittag ſtand auf dem grünen Raſen der Kampf um Has 2400 Meter lange Rennen„Das Braune Band von Deutſchland“ im Werte von 100 000/ zur Entſcheidung, das einen Zweikampf Deutſchland— Frankreich brachte und ebenfalls mit einem deutſchen Siege endete. Der oͤrei⸗ jährige Blaſius(W. Held) aus dem Geſtüt Walofried entſchädigte ſich hier für ſein Pech im Hoppegartener Er⸗ innerungspokal⸗Rennen, wo er wegen Behinderung ſeines Sieges wieder verluſtig erklärt worden war, und gewann nach Kampf ſicher mit Längen gegen den Franzoſen Vatellor und Iniga Fſolani. Damit wurde die Serie der deutſchen Erfolge ſeit dem einzigen auslän⸗ diſchen Sieg der Italienerin Tofanella fortgeſetzt. Als die 14 Starter bekanntgegeben wurden, gab es noch einige Aenderüngen, die nicht ganz unweſentlich waren. Ernſt Grabſch konnte das Gewicht von 56 Kilo nicht bringen und überließ daher den Ritt auf dem Derbyſieger Abenofrieden dem zweiten Graditzer Reiter H. Zehmiſch. Iniga Iſolani, die den beiden Erfolgen der Erlenhofer Athanaſius und Nereide hier einen dritten Sieg anreihen ſollte, wurde ſofort in Front getrieben und führte in guter Fahrt vor Blaſius, Trollius, Graviter und Sturmvogel, während Vatellor und Goldtaler den Beſchluß machten. Unverändert kam das Feld bis in den letzten Bogen, wo Iniga Iſolani auf etwa ſechs Längen davonzog. Die Stute vermochte aber von ihrem Vorſprung nicht„zu leben“. In der Diſtanz war ſie aber von Blaſius geholt und auch Vatellor ſchoß bedrohlich heran, nachdem er ſchon als Drit⸗ ter in die Gerade gekommen war. Blaſius ging zwiſchen ſeinen beiden Gegnern durch und gewann nach Kampf ſicher gegen Vatellor, Iniga Iſolani und die aufgerückte Couſine, die alle drei nur durch je eine Kopflänge getrennt den Richter paſſierten. Die übrigen Pferde hatten nie etwas mit dem Ausgang des Rennens zu tun, beſonders Abend⸗ frieden und Sturmvogel enttäuſchten ſtark. Der Rahmen, in dem das wertvolle Rennen gelaufen wurde, war impoſant. Schon viele Stunden vor Beginn der Veranſtaltung füllten ſich die Tribünen und Ränge der flaggengeſchmückten Riemer Bahn, die einen ihrer größten Tage hatte. Selbſt das unfreundliche Wetter konnte der prächtigen Stimmung keinen Abbruch tun. Es waren wohl gegen 25 000 Zuſchauer, die dem Kampf um das„Braune Band“ beiwohnten. Unter den vielen Ehrengäſten be⸗ merkte man Staatsminiſter Gauleiter Wagner, Reichsleiter Schwartz und den Kreistagspräſidenten Ehriſtian Beber, den Schöpfer des großen Rennens. Auch der ſportfreudige General von Reichenau und die rumäniſchen Reiteroffiziere waren auf der Tribüne zu ſehen. zum neuen Marktplatz durcheilten, ſtand eine dichte Men⸗ ſchenmenge Spalier und beſonders ſtark war das Feld der Intereſſenten am Ziel, wo ſich u. a. der ſtellvertretende Kreisleiter Roth, Polizeihauptmann Schneider, SA⸗ Sturmbannführer Krämer und mehrere Offiziere der Wehrmacht eingefunden hatten. Recht angenehme Ab⸗ wechſlung in den Pauſen zwiſchen den einzelnen Läufen bot die Werkſcharkapelle der J6 Farben Ludwigshafen, die über die ganze Dauer der Veranſtaltung ſchwungvolle Märſche erklingen ließ. Die techniſche Leitung durch die Herren Meſſer⸗ ſchmidt, Schowalder und Niſt ließ keinerlei Wün⸗ ſche offen, wobei natürlich die ſchwachen Felder die Regie ziemlich erleichterten. Die Ergebniſſe: Klaſſe 1 loffen für H8 und Jungvolk): l. H3J⸗Unter⸗ bann 1 Ludwigshafen:15 Min.; 2. Jungvolk Stamm 9 Ludwigshafen:96 Min. Klaſſe 2 loffen für Wehrverbände): 1. 2. Bak.⸗Inf. Regt. 110 Lubwigshafen:51 Min.; 2. SA⸗Standarte 17, Sturmbann 2 Ludwigshafen:56 Min.; 3. Polizeiſport⸗ verein Ludwigshafen:58 Min.; 4. NSͤKK⸗Motorſtaffel Ludwigshafen:05 Min.; 5. SS; 6. SA⸗Pionierſturm. Klaſſe 3(offen für Jugend und zweite Mannſchaften der DRL⸗Vereine): 1. Reichsbahn Ludwigshafen 508 Min.; 2. DS 61 Ludwigshafen(Jugend):10 Min.; 3. TSG 61 Ludwigshafen(Hockey⸗Abtlg.):29 Min. Klaſſe 4 loffen für aktive Mannſchaften der DR⸗Ver⸗ eine): 1. TSG 61 Ludwigshafen:44 Minuten; 2. Poſtſportverein Ludwigshafen:56 Min.; 3. Tusp der 86 Farben Ludwigshafen:08 Min.; 4. Vfs Frieſen⸗ heim ohne Zeit. Wieder TC Mannheim Badiſche Tennis⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft In der Schlußrunde der badiſchen Tennis⸗Mannſchafts⸗ meiſterſchaft ſtanden ſich auch in dieſem Jahre wieder TC Mannheim und der TC Pforsheim gegen⸗ über. Die Mannheimer behielten im Geſamtergebnis mit :1 Siegen die Oberhand und wurden damit erneut Gau⸗ meiſter. Schon in den Einzelſpielen legten die Gaſtgeber eine klare Ueberlegenheit an den Tag. konnten ſie doch von ſechs Kämpfen fünf gewinnen. Daß ausgerechnet im Spitzeneinze' Dr. Buß(.) gegen Wetzel(Pf.) verlor (mit:6,:6 ſogar ganz glatt), war eine, Ueberraſchung, aber der Pforzheimer lieferte ein wirklich famoſes Spiel und gewann verdient und einwandfrei. Die Ergebniſſe: Einzelſpiele: Dr. Buß— Wetzel:8, 2263 Walch ⸗ Frautz:2,:0; Dr. Hildebrandt— Prof. Wagner:1, 614; Schwab— Biſchof:0,:6,:0; Fütterer— Werner 624, :0; Armbruſter— Haager:6,:2,:4.— Doppelſpiele: Schwab/ Armbruſter— Biſchof/ Haager 62,.2; Dr. Hilde⸗ brandt/ Fütterer— Wagner/ Werner 613,:3; Dr. Buß/ Walch— Wetzel/ Frautz 678,:5. Ftaliens Voxer gegen Deutſchland r den in Italien mit großer Spannung erwarteten Amateur⸗Box⸗Länderkampf zwiſchen Italien und Deutſch⸗ land am 28. Auguſt in Trieſt haben die Azzurri, ſich eng an die Ergebniſſe der Meiſterſchaften haltend, folgende Mannſchaft, vom Fliegengewicht aufwärts, aufgeſtellt: Morabito⸗ Callabria(Erſatz: Zucca); Sergo⸗Fiume (Paoletti⸗Venedig); Montanari⸗Rimini(Cortoneſi⸗Li⸗ vorno); Rea⸗Rom(Peire⸗Previſo); Garbarino⸗Turin(Pit⸗ tort⸗Ancona); Bonadio⸗Turin(Ferrario⸗Vareſe); Muſina⸗ Gorizia(Paraone⸗Genua); Lazzari⸗Rom(Paoletti⸗Spezia). Lediglich Olympiaſieger Sergo und Europameiſter Muſina gab man den Vorzug gegenüber den Landesmeiſtern ihrer Gewichtsklaſſen. 8. Seite /Nummer 349 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. Auguſt 1937 Kreismeiſterjchaften der Kraftjporiler in Feudenheim Glänzender Verlauf des erſten Tages— Der Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenhei — m der über eine ſehr erfolgreiche Ninere elbe—— wurde erſtmals mit der Durchführuna der Kreismeiſter⸗ ſchaften im Ringen, Gewichtheben, Raſenkraftſport, Tau⸗ ziehen und Rundgewichtsriegen, betraut untd man kann nach dem Verlauf des erſten Tages ſchon behaupten, daß der DRL⸗Kreis die Ausrichtung dieſer Meiſterſchaften in wirklich gute Hände legte. Der veranſtaltende Verein weder Koſten noch Mühen, um dieſem unter⸗ aöiſchen Kraftſporttreſſen einen wirklich guten Rahmen geben zu können. Ganz beſondere Verdienſte machte ſich in erſter Linie der Vereinsführer H. Brunner. In Händen des Kreisfachwartes Drees. unterſtützt von zeinen Kreisobmännern Keſtler, Kimmer und Wunſch, lieg. die techniſche Durchführuna dieſer ſehr umſangreichen — 8 Sei den Raſenkraftſportlern vermißte man die ſehr er ſolgreichen TV aber Maaß, Größle und GrenKich, wie mon hörte beteiligte ſich dieſes Dreigeſtirn bei den in Osweil ſtattfindenden Deutſchen Meiſterſchaften. So kamen gute Nachwuchsleute zu Meiſterehren. Hoffmann⸗ TB 46 wartete in der Federgewichtsklaſſe mit über raſchend zauten Leiſtungen auf. Er ließ Helmting⸗ ASsW Ladenburg und Wunſch⸗RTus Mannheim hinter ſich. Im Leichtgewicht aab es zwiſchen Nies⸗Inf.⸗Reg. 110 Heidelbera und den. Kreisfachwart Drees vom Sc⸗ Stuba. I1/92 einen hartnäckigen Kampf. den der Heidel⸗ Herger durch beſſeres Steinſtoßen für ſich entſcheiden konnte Aber noch viel heißer verlief der Titelkamof im Mittelgewicht zwiſchen Hertlein⸗TV 46 Mannheim und Bürner⸗Ladenburg. Mit dem Vorſprung von nur einem halben Punkt kam Hertlein erſtmals zu Meiſter⸗ ehren. In Hotz vom Pol.⸗SV Mannbein wurde ein neuer Wurſathlet entdeckt. Mit einem beträchtlichen Vorſprung ſiegte Hotz im Schwergewicht. Er warf den Hammer über 43 Meter und das 25 Pfd. ſchwere Gewicht über 16 Meter. Bei einem intenſiven Spezialtrainina ͤürfte Hotz der zweite Mannheimer ſein. der im Hammerwerfen die 50⸗Meter⸗Grenze erreicht. Bei den alten Herren kam in der leichten Kloſſe wieder Harani⸗Vis Neckarau an die Spitze. In der ſchweren Klaſſe ſiegte Eiſenhut⸗Obrigheim vor Albrecht⸗RTus Mannheim. Im Gewichtheben bekam man bei den alten Her⸗ ren ganz reſpektable Leiſtungen zu ſehen. Mit den beſten Leiſtungen aller Klaſſen wartete Groh⸗Pol.⸗SV Mannheim auf. In der ſchweren Altersklaſſe muſte ſich der Gaubeſte Albrecht⸗KTus Mannheihm mit dem zweiten Platz be⸗ guügen. nachdem er im einarmigen Reißen vollkommen verſagte. In der älteſten Klaſſe ſüber 50 Jahre) kam Schlechte⸗gä Mannheim vor Eiſenhut⸗Obrigheim auf den erſten Platz. Sehr ſtark beſucht war die Abenoͤveranſtaltung, in deſſen Mittelpunkt die Boxkämpfe ſtanden. Erſt bekam man einen ſehr flotten Jugend wannſchafts⸗ kompf im Ringen zwiſchen VfTuR Feudenheim und „Eiche“ Sandhofen zu ſehen, der mit 11:11 unentſchieden endete. Für Feudenheim ſiegte Heckmann, Bruſt. Uhrig — Bendler, für Sandhofen Weber, Siefert. Haller und Haas. Bolz verlor gegen Winter, Wurth beſiegt Klomann, Mertes und Huber unentſchieden Mit großem Intereſſe und Begeiſteruna wurden die Kämpfe im Ring von den rund 1000 Zuſchauern verfolat. Im erſten Treffen gab es zwiſchen den beiden Vereins⸗ komeraden Wegſcheiter und Wetterich vom Vf 86 eine intereſſante Kräftemeſſung und einen unentſchiedenen Kampf. Für den ſehr kampfſtarken Stätter ⸗Vfa 86 einen geeigneten Gegner aus der näberen Umgebuna zu verpflichten, iſt nicht mehr leicht. So zeigte Stäther in einem 3⸗Runden⸗Kamof mit ſeinem Vereinskameraden Wülli ſein großes Können. Punktſieger wurde Stätter. Im Federgewicht gab es zwiſchen Huber ⸗VfK 86 und Mertes⸗Wehrmacht Neuſtaòt(früher Trier) einen ſehr erbitterten Kampf. Huber erzielte auch gegen Mertes ein Unentſchieden. Von der ſehr energiſchen Kampfesweiſe des Gau⸗ meiſters Wurth⸗Vſͤ 86 wurde man angenehm über⸗ voſcht. Ex boxte im Mittelgewicht mit dem ſtarken und harten Klomann⸗Tus 46 Neuſtadt. Wurths fluüſſige Bein⸗ und Diſtanzarbeit ließ den harten Schläger nie rich⸗ tig zu Wort kommen. Er ſiegte klar nach Punkten. Eine große Ueberraſchung gab es im Halbſchwergewichtskampf zwiſchen Bol z ⸗VfK 86 und Winter⸗TuS 46 Neuſtadt. Entweder muß Bolz ganz und gar ſeinen Geaner unter⸗ ſchätzt haben, oder war er wirklich in einer ſo körperlich ſchlechten Verfaſſung. In der Schlußrunde war er wieder beſſer und man hoffte, daß er ſich noch ein Unentſchieden herausholen kann. Aber der Punktrichter Eſter⸗VfR Mannheim entſchied für Winter. Gaufachwavpt Wei⸗ rich gab ſein Debüt als Ringrichter. Der Abendveranſtoltung, der eine Begrüßungsanſprache des Vereinsführers Brunner vorausging wohnte der Kreisführer des DRe Karl Crezeli und der Orts⸗ gruppenführer Kaufmann bei. Die Ergebniſſe: Raſenkraftſport(Dreikampf, Hammerwerſen, Gewicht⸗ Aeber 1000 Zuſchauer bei den Borkämpfen (TV 46 Mannheim) 183.; 2. M. Helmling(ASV Laden⸗ burg) 130,5.; 3. K. Wunſch(Reichsbahn⸗TuSB Mann⸗ heim) 69,5.; 4. Alwin Sensler(Turn⸗ u. Sp Obrig⸗ heim) 36 Punkte; 5. Karl Schneifer(Athl.⸗Sp Ladenburg) 20,5.,; 6. Karl Karcher(SS⸗Stuba.„/32) 17,5 Punkte. Leichtgewicht: 1. Eugen Nies(IR 110 Heidelberg) 136,5; 2. Anton Drees(SS⸗Stuba. 2/32) 124,5; 3. Fritz Schork (ASB Ladenburg) 72,0; 4. Karl Knapp(S 1884 Mann⸗ heim) 53,0, 5. Karl Glaſer(SB 1884 Mannheim) 47,5 Punkte. Mittelgewicht: 1. Auguſt Hertlein(TB 1846 Mannheim) 144,0; 2. Wilhelm Bürner(ASV Ladenburg) 143,5; 3. Theiß(Bſe Neckarau) 99,0; 4. P. Wittich(RuSté Eiche Sonoͤhofen) 54,0 Punkte. Schwergewicht: 1. Wilhelm Hotz(Polizei⸗⸗V' Mannheim) 200; 2. Albert Friedrich (ASB Ladenburg) 187, 3. Arthur Hammer(SB 1884 Mannheim) 110, 4. Georg Bartmann(SV 1884 Mann⸗ heim) 104; 5. Fritz Haier(RTuSp Mannheim) 75,5 Punkte. Altersklaſſe, Leichtgewicht: 1. Adolf Harant (Bfs Neckarou) 66,5; 2. Franz Kunz(TV 1846 Mannheim) 63,5; 3. Ernſt Kölbl(Vfe Neckarau) 44 Punkte. Alters⸗ klaſſe⸗ Schwergewicht: 1. Guſtav Eiſenhuth(TuSp Obrigheim) 113,5; 2. Wilhelm Albrecht(RTuS Mann⸗ heim) 101; 3. Wilhelm Amail(RTuS Mannheim) 67,5 Punkte. Gewichtheben: Altersklaſſe, Leichtgewicht: 1. Philipp Groh(Polizei⸗SV Mannheim) 150; 2. Georg Etzel(AC Weinheim/ 138, 3. Heinrich Gärtner(Vfc 64 Käfertal) 1307 4. Ernſt Kölbl(Bſe Neckarau) 99, 5. Wilhelm Maier (RTuS Mannheim) 87 Punkte. Altersklaſſe, Schwer⸗ gewicht: 1. Wilhelm Amail(RruS Mannheim) 121; 2, Wilhelm Albrecht(RruSV Mannheim) 1600 Punkte. Aelteſten⸗Klaſſe: 1. Ernſt Schlechte(S 1884 Mannheim) 1447 2. Guſtav Eiſenhuth(TS Obrigheim) 130; 3. Heinrich Bierig(SV 1884 Mannheim) 120; 4. Gottlieb Seeger 9 5 108; 5. Michael Ullrich(ASV Ladenburg) unkte. „Zum frieoͤlichen Kampf werden in den Tagen vom 13. bis 15. Auguſt in der Reichshauptſtadt die Sturmabterlun⸗ gen des Führers aufmarſchieren. Rund 4500 SA⸗Männer aus allen Gauen des Reiches werden an derr in ihrer Vielſeitigkeit kaum noch zu übertreffenden Kampfſpielen der Sa teilnehmen. Wenn der Taa erwacht, träat flotter Marſchtritt die Mannſchaften in vollem Gepäck zu un⸗ bekannten Zielen die mit Geſchicklichkeit, mit Orientie⸗ rungsſinn, in Beherrſchung von Kleinkalibergewehr und Handgranate als Probe der Felodienſtfähigkeit zu erreichen ſind. Ueber Gräben, Baumverhaue. über Steilhänge, durch Waſſer iagen die Reiter, knattern Motorräder. In Wannſee wird geſchoſſen. in der Deutſch⸗ landhalle wird geboxt, im Kuppelſaal des Hauſes des deutſchen Sports wird gefochten, auf dem Reitplatz des Reichsſportfeldes finden Dreſſur⸗ u. Spring⸗ konkurrenzen ſtatt und im der olumviſchen Kampfhahn herrſcht ebenſo wie im Schwimm⸗Stadion ſpannender Kampf vom Morgen bis zum Abend. Hier gilt es nicht nur in allen olympiſchen Uebungen den Siegerpreis zu erringen, hier werden nicht nur Meiſterſpiele in Handball und Fußball ausgetragen, hier werden micht nur die Reiter über ſchwere Sprünge hetzen, auch in Einzel⸗ und Mann⸗ ſchaftskämpfen werden hier die Männer im Braunhemd antreten. Ganze Abteilungen im Dienſtanzug mit Ge⸗ päck mit Gewehr und Hanoͤgranate die Gasmaske auf⸗ geſetzt, werden vorwärts haſten. Spruna über dem Graben, Robben unter Stacheldraht, Klettern über Balken und Wände, ſchließlich Ueberwinden einer markierten Häuſer⸗ front. deren Fenſter erſt im Handgranatenwurf zu öffnen ſind.„Einſt und jetzt wird eine Uebung heißen. Die Männer der SͤA⸗Reichsführerſchule München werden uns den Wandel vor Augen führen von der Turnübung unſerer Väter zur praktiſchen Ausnutzung, wie ſie der Soldat von morgen zu leiſten haben wird. Tauſend SA⸗Männer der Gruppe Heſſen werden in ihrer Geſchloſſenheit einzig⸗ artige aymnaſtiſche Vorführungen zeigen. 750 kampf⸗ geſtählte Männer der Standarte Feloͤherrnhalle werden eine Boxſchule vorführen, wobei in dem letzten Minuten nach heiterem Spiel der Ernſt des Kampfes in ſeine Rechte tritt. Die Reichswettkämpfe der Sͤ ſind die Vorſtufe zu den großen erſten Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpielen in Nürnberg, die nunmehr Jahr für Jahr der Gradmeſſer für 55 körverliche Tüchtigkeit des deutſchen Volkes ſein werden. Gedenkfeier am Grabe Horſt Weſſels Den Reichswettkämpfen der SA geht am Donnerstag, 12. Auguſt, eine Gedepkfeier am Grabe Horſt Weſſels voran. Zu der Feierſtunde wird die Standarte Feldherrnhalle Ringen, Altersklaſſe, Leichtgewicht: 1. 8. Weber (RuStC Eiche Sandhofen); 2. Heinrich Gärtner(Bfe 04 Käfertal); 3. Wilhelm Maier(RTus Mannheim). Alters⸗ klaſſe, Schwergewicht: 1. Paul Rohr(GSV Ketſch); 2. Guſtav Eiſenhuth(TSp Obrigheim); 3. Wilhelm Amail (RTuS Mannheim). Die Kämpfe am Sonntag Bei herrlichem Sommerwetter wurde am Sonntag⸗ vormittag.30 Uhr nach der Flaggenhiſſung, zu der alle Teilnehmer angetreten waren, mit der Fortſetzung der Meiſterſchaftskämpfe, und zwar vorerſt im Gewichtheben, begonnen. Die Beteiligung bei den Gewichthebern war nicht nur zahlenmäßig ſchwach, ſondern auch in den Lei⸗ ſtungen. Lediglich die Leiſtungen in den unteren Klaſſen konnten einigermaßen befriedigen. Im Bantamgewicht errang ſich der mehrmalige Meiſter Stephan⸗Obrigheim mit einer Leiſtung von 500 Pfund im olympiſchen Drei⸗ kampf erneut den Titel. Der neue Federgewichts⸗Meiſter Zeh(Vie Neckarau) hatte, nachdem Adam(84 Mannheim) wegen Uebergewicht in dieſer Klaſſe geſtrichen wurde, keine Gegner zu fürchten. Der Deutſche Jugendmeiſter Groh (Bfe Neckarau) ſiegte im Leichtgewicht mit einem klaren Vorſprung von 50 Pfund. Seine Leiſtungen in den drei olympiſchen Uebungen waren: Drücken 140, Reißen 180, Stoßen 230 Pfund. Nach Beendigung der Gewichtheberkämpfe kamen die Ringer zu Wort. Auf ſechs Matten wurde in den ſieben Gewichtsklaſſen ſehr erbittert um Sieg oder Niederlage ge⸗ kämpft. Man ſah in den unteren Gewichtsklaſſen viele neue Geſichter. Die Nachwuchsringer ſtellten ſich überraſchend ſehr gut. Zu bewundern waren die 15⸗, 16⸗ und 173jährigen, die manchem alten Kämpen das Siegen nicht leicht machten. Im Verlaufe der Vorführungen der Rundgewichts⸗ riegen, wo ganz beſonders die Deutſche⸗Meiſter⸗Riege vom RTus Mannheim zu nennen iſt, erſchien Badens Sport⸗ führer, Miniſterialrat Her bert Kraft. Die Entſchei⸗ dungskämpfe der Bantam⸗, Leicht⸗ und Mittelgewichtsklaſſe, die aber auch wirklich ſehr guten Sport brachten, be⸗ geiſterten den Gauführer ſichtlich. Das Tauziehen geſtaltete ſich ganz intereſſant. In der leichten Klaſſe ſiegte AS Ladenburg vor VfTuR Feuden⸗ heim. Eine Mannſchaft der Mannheimer SS⸗Wettkampf⸗ Reichswettkämpfe der S A 4500 Kämpfer in der Reichshauytſtadt eine aus 1200 Mann beſtehende Ehrenparade ſtellen. Stabs⸗ chef Lutz e wird gegen 20 Uhr, begleitet von allen Grup⸗ penführern, am Grabe des Sturmführers auf dem Nikolai⸗ kirchhof einen Kranz niederlegen. Nach dem Gedenken er⸗ folgt der Abmarſch der Wachſtandarte auf dem Wege über oͤen Alexanderplatz— Unter den Linden nach dem Pariſer Platz, wo der Stabschef den Vorbeimarſch abnehmen wird. Kampfball— das Spiel der SA Bei den Reichswettkämpfen wird das neue Spiel der SA erſtmals einer breiten Oeffentlichkeit gezeigt werden. Kampfball iſt ein hartes, männliches Spiel, das in ſeiner Art mit dem Rugby verwandt iſt. Eine Mannſchaft beſteht aus 15 Spielern, einem Torhüter, vier Verteidigern, drei Läufern und ſieben Stürmern. Geſpielt wird mit dem zwei Kilogramm ſchweren Medizinball, der mit Händen und Füßen fortbewegt werden darf. Kraft, Geſchicklichkeit und Mut verlangt dieſes ureigenſte Spiel der kämpferiſchen SA. Das Entſcheidungsſpiel führt am Freitag, 13. Auguſt, 16.30 Uhr, die Mannſchaften der Gruppe Weſtfalen und Schleſien zuſammen. Am gleichen Tage tragen um 17 Uhr die Mannſchaften der Gruppen Berlin⸗Bran⸗ denburg und Heſſen die Vorentſcheidung im Han oͤ⸗ ball aus. Der Sieger aus dieſer Begegnung beſtreitet am Sonntag, 15. Auguſt, das Enoſpiel gegen die Gruppe Schleſien. Einen Fußballkampf führen am Samstag die Auswahr⸗ mannſchaften der Gaue Berlin und Sachſen durch. Am Sonntag ſtehen ſich die Auswahlmannſchaften der S A und des Fachamtes Fußball im Reichsbund für Leibesübungen gegenüber. Der Athletik⸗Länderkampſ gegen Holland, der zum 22. Auguſt nach Groningen vorgeſehen war, iſt abgeſagt worden. Dafür wird eine deutſche Mannſchaft wahrſchein⸗ lich am 21./22. Auguſt in Kopenhagen gegen Dänemark an⸗ treten. Der Autopreis von Cominges für Rennwagen, der am 1. Auguſt ſtattfinden ſollte und zu dem ſchon zahlreiche Nennungen aus England vorlagen, wurde abgeſagt, da der Veranſtalter ein Rennen ohne franzöſiſche Wagen nicht durchführen wollte. John Woodruffs Weltbeſtleiſtung, die der Olympiaſieger vor 14 Tagen in Dallos über 800 Meter mit:47,8 auf⸗ ſtellte, oͤürfte kaum anerkannt werden, da— wie eine Nachmeſſung ergab— die Strecke nur 798 Meter lang war. gemeinſchaft ſiegte überraſchend in der ſchweren Klaſſe über RTus Mannheim. Die Ergebniſſe: Federgewicht: Kreismeiſter Brunner⸗Feudenheim: 2. Götz⸗Eiche Sandhofen; 3. Weick⸗Ketſch: 4. Uhrig⸗Feuden⸗ heim: 5. Schmitt⸗Feudenheim.— Leichtgewicht: Kreis⸗ meiſter Lauth⸗Feudenheim 6 Siege: 2. Stadler⸗Ziegel⸗ hauſen 4 Siege: 3. Trill⸗Sadenburg 2 Siege: 4. Krämer⸗ AC 92 Weinheim: 5. Hecker⸗Feudenheim.— Weltergewicht: Kreismeiſter Benzinger⸗Feudenheim; 2. Eppel⸗Ketſch: 3. Meurer⸗Vfc 86; 4. Weber⸗Ziegelhauſen; 5. Jäger⸗Fort. Edingen.— Mittelgewicht: Kreismeiſter Brunner⸗ Ziegelhauſen: 2. Schmitt⸗Feudenheim: 3. Walz⸗Vf 86; 4. Wittich⸗Sandhofen; 5. Klern⸗Fortuna Edingen.— Halb⸗ ſchwergewicht: Kreismeiſter Emmering⸗Eiche Sand⸗ hofen; 2. Rob. Rupp⸗Sandhofen; 3. Huber⸗Neulußheim: 4. Burkhardt⸗Weinheim.— Schwergewicht: Kreismeiſter Hans Rudolph⸗VfͤK 86; 2. Hammer⸗84 Mannheim; 3. Treiber⸗Edinnen.— Bantamgewicht: Kreismeiſter Alb⸗ raum⸗Eiche Sandhofen; 2. Glaſer⸗d4 Mannheim; 3. Bruſt⸗Feudenheim; 4. Baier⸗Feudenheim: 5. Keilbach⸗Ketſch. Gewichtheben(Aktiv): Bantamgewicht: 1. Kreismeiſter Karl Stephan(TS Obrigheim) 500; 2. Ludwig Lem⸗ mert(BfeL Neckarau) 480; 3. Fritz Glaſer(SV 1884 Mann⸗ heim) 425, 4. Karl Knaus(PfK 04 Käfertal) 420; 5. Rudi Müller(SV Schwetzingen) 415 Pfund. Federgewicht: 1. Kreismeiſter Joſef Zeh(Bfe Neckarau) 500; 2. Karl Haas (Pfͤ 04 Käfertal) und Jean Fiſcher(ASB Ladenburg) je 390 Pfund. Leichtgewicht: 1. Kreismeiſter Walter Groh (Vies Neckarau) 550; 2. Philipp Maier(S Schwetzingen), Erwin Heinzelbecker(AC Weinheim) und Karl Knapp(SB 1884 Mannheim) je 500; 5. Georg Scherb(Vfͤ 04 Käfer⸗ tal) 460 Pfund. Mittelgewicht: 1. Kreismeiſter Alex Ham⸗ mer(S 1884 Mannheim) 525; 2. Ernſt Kölbl(Vfe Nek⸗ karou) 510; 3. Willi Rückert(Vfͤ 04 Käfertal) 480; 4. Heinrich Weber(As Germania Ziegelhauſen) 460; 5. Karl Glaſer(S 1884 Mannheim) 455 Pfund. Halbſchwergewicht: 1. Kreismeiſter Johann Schneider(Bfe Neckarau) 560; 2. Oskar Brunner(AC Germania Ziegelhauſen) 545; 3. Ernſt Köhler(AC Weinheim) 480; 4. Theiß(Vfe Neckarau) 470: 5. Adam Stein(AC Germania Heidelberg⸗Rohrbach) 460 Pfund. Schwergewicht: 1. Kreismeiſter Arthur Ham⸗ mer(SV 1884 Mannheim) 580; 2. Albert Friedrich(ASV Ladenburg) 540; 3. Hans Rudolph(Vfͤ 1886 Mannheim) 455; 4. Georg Treiber(SV Fortuna Edingen) 430 Pfund. SA-Schützen in Zella-Mehlis Truppf. Maier von der Gruppe Kurpfalz gewaun Piſtolenſchießen Während die eigentlichen Reichswettkämpfe der SA erſt in den Tagen vom 13.—15. Auguſt im Berliner Olympia⸗ ſtadion und auf verſchiedenen anderen Sportſtötten der Reichshauptſtadt ausgetragen werden, hatten ſich am Frei⸗ tag und Samstag die beſten SA⸗Piſtolenſchützen aus allen Gruppen Deutſchlands in Zella⸗Mehlis eingefunden, um den Reichswettkampf im Piſtolenſchießen zu beſtreiten. Es gah in den oͤrei Uebungen— Genauigkeits⸗, Schnelligkeits⸗ ung Fertigkeitsſchießen— ganz hervorragende Durch⸗ ſchnittsleiſtungen, die den Beweis erbrachten, daß ſich in den Reihen der SA⸗Männer eine Menge talentierter „Sportſchützen befinden. Den Sieger ſtellte die Gruppe Kurpfalz in Truppführer Maier, der 322 Ringe ſchoß und den Preis des Stabschefs erhielt. Rottenführer Böhner von der Gruppe Franken wurde mit 319 Ringen 2. vor Scharführer Maurer von der Gruppe Südweſt mit 316 Ringen. Die Ergebniſſe: 1. Truppführer Maier(SA⸗Gruppe Kurpfalz) 322., 2. Rottenf. Böhner(SA⸗Gruppe Franken) 319 Ringe, 3. Scharführer Maurer(SA⸗Gruppe Südweſt) 316 Ringe, 4. Truppführ. Bauer(SA⸗Gruppe Thüringen) 315 Ringe, 5. Truppführer Dieter(SA⸗Gruppe Hochland) 297 Ringe, 6. Truppf. Titel(SR⸗Gruppe Oſtland) 296 Ringe. Kunſtflugſtart bei der Inter nationalen Flugwoche Das internationale Fliegertreffen in Zürich war am Samstag nicht von dem gleichen herrlichen Weter begün⸗ ſtigt wie an den Vortagen. Der für den Vormittag vor⸗ geſehene Ausſcheidungskampf im internationalen Kunſt⸗ flugwettbewerb mußte zuf Sonntag verſchoben werden, da drei Teilnehmer ihre Meldung zurückgezogen hatten. Am Nachmittag konnte bei trockenem Wetter wieder ein großes Schauprogramm auf dem Flugplatz Dübendorf abgewickelt werden, an dem wieder deutſche Flieger hervorragend be⸗ teiligt waren, ſo die deutſchen Kunſtflieger Graf Hagen⸗ burg, Flugkapitän Hanna Reitſch, Liſel Bach und Willi Stöhr. Den Höhepunkt der Vorführungen bildetei die Kunſtflugdarbietungen von Gerd Achgelis⸗ Berlin, der ſeine waghalſigen Figuren mit Rauchſpuren an den Himmel malte. werfen, Steinſtoßen) Federgewicht: 1. Willi Hoffmann daß Dr. Goebbels künftig in den unterhaltenden Der Vater/ Bon E. 4. Es war ſchwer geweſen, mit ihm auszukommen. Denn das Leben hatte ihm hart mitgeſpielt, es hatte ihm mitten im Aufſtieg, in den erſten, glücklichen Jahren ſeiner Ehe einen unverwindlichen Schlag verſetzt. Er hatte ſeine Kräfte überſpannt, er er⸗ krankte, er taumelte und brach zuſammen. Die Aerzte gaben ihn auf, er mußte ſich ſelber aufgeben. Als er dennoch von ſeinem ſchweren Leiden langſam wieder genas, blieb er verbittert, gequält, er lebte ewar wieder, er lebte weiter, aber die alten Kräfte kehrten nicht mehr zurück. Er war für immer zur Untätigkeit verdammt. So ſah ihn der Sohn, als er heranwuchs: nicht krank, aber leidend, zweifelnd, gegen die Menſchen ergrimmt ſchwarzſeheriſch und ewig mit der früh ſich freudlos fügenden, geduldig ertragenden Mutter im Streit. Angeſichts dieſer Hoffnungsloſigkeit wurde es dem Sohn ſchwer, in dieſem Leben einen Sinn zu erkennen Er ſah einen Vater, der litt, der zu tatenloſem Verzicht verdammt war, der die Men⸗ ſchen haßte, und eine Mutter, die viel arbeitete, viel weinte und traurig, oft verzweifelt und vatlos un⸗ glücklich war. So ſah der Sohn das Leben, denn ſo ſpielte es ſich in ſeiner nächſten Umgebung ab. Für dieſes Leben ſchien es ſich nicht der Mühe zu lohnen, es war eine unſichere Sache, eine völlig ungewiſſe Angelegenheit. Es konnte den beſten Plan zum Scheitern bringen, den härteſten Willen brechen, die reiſſte Kraft zu dauernder Ohnmacht verdammen. Dier Sohn brauchte lange, um aus dieſer frühen Reſignation wieder herauszukommen, länger als andere Söhne, um ſeinen Kräften zu vertrauen, auch wenn er es gleichſam blindlings tun mußte. Lang⸗ ſam und ſchwer arbeitete er ſich hoch. Viele Jahre ſah er den Vater nicht, er ſchrieb auch immer nur der Mutter, denn noch immer prophezeite der Vater, die ewige Baterprophezeiung, daß aus dem Sohn nichts werden würde, weil er dem Vater nicht folgte. Der Sohn folgte nicht den Lehren des Vaters und wurde langſam etwas. Er haßte ſeinen Vater, wie ein Sohn ſeinen Vater haßt, der immer nur ungläubig und verneinend blieb, der immer nur das denkbar Schlechteſte prophezeite. Es war eine harte Schule. Der Sohn wurde älter, und der Vater wurde es auch. Der Sohn wurde ruhiger nach dͤen Zerriſſenheiten der Jugend, und der Vater wurde milder nach dem Kummer und dem Leid eines langen, verlorenen Lebens. Und dann haßte der Sohn den Vater nicht mehr, und der Vater ſtellte ſeine Prophezeiungen ein und er⸗ kannte langſam an, daß der Sohn doch noch etwas geworden war. Und eines Tages ſagte der Vater zum Sohn:„Ich freue mich, daß du vorangekom⸗ men biſt, und was dich begabt werden ließ, das haſt du von mir.“ Nun ſehen ſie ſich öfter, auch die Mutter iſt wie⸗ der froher geworden, denn ſie hatte unendliche Mühe und Angſt um den Sohn, aber ſie verzweifelte nie ganz, ſie ſah niemals ſchwarz und half immer und unermüdlich, und ſo iſt es jetzt doch noch gut gewor⸗ den. Nur zu Hauſe gelingt es dem Sohn nicht, mit dem Vater in ein freies, ungezwungenes Verhält⸗ nis zu kommen. Und jedesmal, wenn der Sohn wieder auf Beſuch gekommen iſt, ſetzen ſich die beiden nach einiger Zeit auf die Räder, Vater und Sohn, und fahren hinaus in die ſchweigende Umgebung der Wälder und Wieſen. Und dann kehren ſie zuletzt in einem ſtillen Waldwirtshaus ein, um an einem Tiſch zuſammen zu ſitzen und ein Glas zu trinken. Das iſt für andere ein alltäglicher Vorgang, aber für den Sohn hat dieſe ſtille Einkehr beinahe etwas Feier⸗ liches und Ergreifendes, weil es ſo einfach und doch ſo unausdenklich iſt. Da ſitzen ſie nun nebeneinander, nach den langen Jahren des Haſſes, der Bitterkeit, der Verzweiflung und der Angſt, der Unraſt und der Verlorenheit. Nun ſind ſie beide ein wenig verlegen, wenn ſie das Glas heben und einander zutrinken. Und wenn dann der Vater manchmal, leiſe, verſonnen und mild, anfängt, eine Geſchichte aus ſeinem Leben zu erzäh⸗ len, das ſchwer und bitter geweſen iſt, aber auch einmal jung und voller Hoffnungen und Träume, dann füllt ſich des Sohnes Herz mit tiefem Mitleid und mit ſchmerzlicher Liebe. Volksfunk In ſeiner Eröffnungsrede zur 14. Großen Deut⸗ ſchen Rundfunkausſtellung hat Reichsminiſter Dr. Goebbels mit berechtigtem Stolz auf den gewal⸗ tigen Aufſchwung des deutſchen Rundfunkweſens während der erſten vier Jahre nationalſozialiſtiſcher Staatsführung hinweiſen können. Die klaren Tat⸗ ſachen des von Dr. Goebbels vorgelegten Rechen⸗ ſchaftsberichtes, der ſeit 1933 faſt eine Verdoppelung der Zahl der Rundfunkhörer und eine faſt 60prozen⸗ tige Steigerung der Sendeſtunden ausweiſt, redͤet eine bedeutſame Sprache, und wenn der deutſche Rundfunk heute an der Spitze aller europäiſchen Völker marſchiert, ſo iſt das gewiß ein Erfolg, der nicht nachörücklich genug ins Licht geſtellt werden kann. Das Reich will aber auf ſeinen bisher erwor⸗ benen Rundfunklorbeeren nicht ausruhen, ſondern hat, wie der Reichsminiſter ſagte, den Ehrgeiz, mit aller Kraft daran zu arbeiten, alle noch nicht für den Rundfunk gewonnenen Volksgenoſſen heranzuholen und Deutſchland, dem nur noch Amerika an Rund⸗ funkdichte überlegen iſt, zum erſten Rundfunkland der Welt zu machen. Der Runofunk ſoll Beſitz des ge⸗ ſamten Volkes werden. Erſt wenn er das iſt, wenn er eine ganze Nation als Hörer hat, wird er ſeine Aufgabe als vornehmlichſtes Führungs⸗ und Er⸗ ziehungsinſtrument des neuen Staates wirklich er⸗ füllen können. Mit Recht betonte Dr. Goebbels, daß der Rund⸗ funk mit ſeinen Darbietungen die breiteſten ——— Volksſchichten erfaſſen und auch auf dem Ge⸗ biete der Unterhaltung durchaus volkstümlich in beſtem Sinne ſein müſſe. Aus den bisher gemach⸗ ten Erfahrungen zog der Miniſter eine Reihe in⸗ tereſſanter Schlußfolgerungen in bezug auf die Pro⸗ grammgeſtaltung der Sender. Der Rund⸗ ſunk ſoll ganz bewußt nicht nur oder nicht in der Hauptſache künſtleriſche Spitzenleiſtungen bieten, de⸗ ren Aufnahme vom Hörer ſchärfſte geiſtige Konzen⸗ tration oder gar eingehende vorbereitende Beſchäfti⸗ gung mit dem betreffenden Kunſtwerk verlangen, ſondern ſein Zweck iſt, nach dem Willen der Staats⸗ führung, dem arbeitenden deutſchen Menſchen nach des Tages Laſt und Mühen Entſpannung und Freude zu bieten, um ſo zu einem täglichen Kraft⸗ ſpender für den ſchweren Alltagskampf des einzel⸗ nen Volksgenoſſen zu werden. Eine derartige Programmgeſtaltung nach den Volkswünſchen braucht keineswegs zu einer Niveauſenkung der Darbietungen zu führen. Es gibt ja auch beſonders auf dem weiten Gebiet der muſikaliſchen Unterhaltung, das der Miniſter vor allem gepflegt wiſſen will, unerſchöpfliche Freudequellen für hoch und niedrig, und niemand wird beſtreiten, daß gehaltvolle Muſik, ſei ſie nun heiter oder ernſt, in jedem deutſchen Menſchen ohne Unterſchied der„Bildung“ immer auf willige und freudige Empfangsbereitſchaft ſtößt. Aus die⸗ ſem Grunde wird es die Millionenſchar der Rund⸗ funkhörer mit beſonderer Freude begrüßt haben, Darbietungen noch mehr als bisher der Muſik den Vorrang vor das Wort geben möchte. Die angekündigte Dezentraliſation der Programmgeſtaltung nach landſchaftlichen und bodenſtändigen Erwägungen der einzelnen Gaue und ſonſtige organiſatoriſche und programmatiſche Neuordnungen, wie Dr. Goebbels ſie in klaren Formulierungen darſtellte, werden überall freudigen Widerhall finden. Wenn alle dieſe guten, von Weit⸗ ſicht und Tatkraft zeugenden Pläne in den nächſten Jahren ihrer Verwirklichung entgegenreifen wer⸗ den, dann wird ſich das erfüllen, was der Miniſter als das große Ziel pries: aus dem Runofunk ein Band zu geſtalten, das alle Deutſchen diesſeits und jenſeits der Grenzen geiſtig und ſeeliſch umſchließt, ihn immer mehr zum Träger deutſchen Lebens, deut⸗ ſcher Kunſt und Kultur, deutſchen Frohſinns und deutſcher Lebensfreude zu machen. E. O Deutſche Kunſt in Paris gezeigt. Auf der Pa⸗ riſer Weltausſtellung fand im Pavillon der bilden⸗ den Künſte die Eröffnung der deutſchen, der franzö⸗ ſiſchen, der ſchweizeriſchen und der tſchechoſlowaki⸗ ſchen Abteilungen ſtatt. Als deutſche Vertreter nah⸗ men an der Eröffnung der deutſche Botſchafter Graf Welczek, der Präſident der Reichskammer der bil⸗ oͤenden Künſte, Profeſſor Adolf Ziegler, und der Stellvertreter des Reichskommiſſars Dr. Maiwald teil. Die deutſche Abteilung des Pavillons zeigt in zwei Sälen Oelgemälde, Graphiken und Plaſtiken, deven Auswahl einen Ueberblick über das deutſche Kunſtſchaffen der Gegenwart gibt. Ein reich illuſtrier⸗ ter Katalog führt den Beſucher in den Geiſt der deutſchen Kunſt ein. Frankreich zeichnet Wagner⸗Biographen aus. Die Franzöſiſche Akademie hat jetzt Guy de Pour⸗ talès, den hervorragenden franzöſiſchen Wagner⸗ Kenner, deſſen Name mit der Lebensgeſchichte des großen deutſchen Meiſters eng verbunden iſt, mit dem diesjährigen Großen Romanpreis ausgezeichnet. An⸗ laß war das neue Werk von Pourtalès„La Pöéche miraculeuſe“, mit dem der Schriftſteller ſich auch als Biograph von Liszt und Chopin vor⸗ ellt, In London hat ſich eine engliſch⸗griechiſche Geſellſchaft gebildet, die die Epen Homers verfilmen will, Als erſter Film dieſer Herſtellungsſerie ſoll dis „Odyſſee“ gedreht werden. 9* * 65 6 Seite/ Nummer 349 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. Auguſt 1937 — Vor einem Londoner Gericht ſtand dieſer Tage ein Autofahrer, der durch plötzliches Bremſen auf einer verkehrsreichen Straße einen ſchweren Auto⸗ unfall verurſacht hatte. Zu ſeiner Entſchuldigung gab er an, er habe plötzlich ganz deutlich das Feuerwehr⸗ ſignal gehört, das doch jeden Autofahrer zu ſofor⸗ tigem Bremſen verpflichtet. Der Richter hielt dieſe Entſchuldigung für eine recht dumme Ausrede, denn in Wirklichkeit war kein Feuerwehrzug an dieſem Tage durch die betreffende Straße gefahren, Als ſich aber die Beweisaufnahme ihrem Ende näherte, ließ der Rechtsanwalt des Angeklagten einen Käfig mit einem Papagei auf den Nichtertiſch bringen. „Dieſer Papagei gehört einem Tierhändler, deſſen Geſchäft ſich in unmittelbarer Nähe der Straßen⸗ ecke befindet, an der ſich der Unfall ereignete Mit dem Papagei hat es aber eine ganz beſondere Be⸗ wandtnis. Er kann, wenn er dazu aufgelegt iſt, ſehr täuſchend das Feuerwehrſignal nachahmen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Angeklagte dieſen Vogel hörte, als er glaubte, ein Feuerwehrzug raſe durch die Straßen!“ Dies waren die Worte, mit denen der Verteidiger den Papagei vorſtellte. Der Richter machte noch immer ein ungläubiges Geſicht. Als dann aber plötzlich laut und ſchrill, das Feuerwehr⸗ ſignal im Gerichtsſaal ertönte, deſſen Urheber kein anderer als der Papagei war, war der Beweis für die Unſchuld des Angeklagten geführt. Der Auto⸗ fahrer wurde auf der Stelle freigeſprochen, nachdem man durch Zeugenvernehmung noch feſtgeſtellt hatte, daß der betreffende Papagei am Tage des Unfalls mit ſeinem Käfig vor dem Tiergeſchäft geſtanden hatte. 2* — Habana, die Hauptſtadt der Republik Kuba— ihr vollſtändiger Name lautet San Chriſtobal de la Habana— iſt in der ganzen Welt ein Begriff. Al⸗ lenthalben, wo blauer Zigarrenrauch gen Himmel ſteigt, weiß man, daß Habana ein Weltzentrum der Zigarrenfabrikation iſt. Darüber hinaus iſt Habana mit ſeinen 600 000 Einwohnern die größte Stadt Weſtindiens, die an der ſchmalſten Stelle der Inſel Kuba am Rande der berühmten Tabakregion Vuelto Abajo liegt. Der lorbeerbewachſene Pradro der ſich von Campo de Marte am Meere entlangzieht, iſt eine der ſchönſten Promenaden der Welt. Man hat errechnet, daß die vielen tauſend Arbeiter, die in den Zigarrenfabriken Habanas beſchäſtigt ſind, nur ein Durchſchnittsalter von 50 Jahren erreichen. Das hängt mit den außerordentlich ungeſunden Arbeits⸗ verhältniſſen zuſammen, die die Leute zwingen, den ganzen Tag bei einer wahren Treibhaustemperatur in einer ſtaubgeſchwängerten Atmoſphäre zuzubrin⸗ gen. Um ſich ihre eintönige und langweilige Arbeit ein wenig zu erleichtern, haben die Arbeiter der ku⸗ baniſchen Zigarrenfabriken neuerdings eine Einrich⸗ tung geſchaffen, die wohl bis heute einzigartig da⸗ ſteht, Sie halten ſich auf gemeinſame Koſten in den großen Arbeitshallen einen eigenen— Vorleſer, der den ganzen Tag die neueſten Zeitungsberichte zum Vortrag bringt. In jedem Arbeitsſaal iſt hoch oben an der Decke eine Art Kanzel angebracht, auf der der Vorleſer vor ſeinem Mikrophon ſitzt und mit echt ſpaniſchem Temperament Senſationsmeldungen aus allen Teilen der Welt vorträgt. Ein Zeitungsboy bringt ihm alle paar Stunden die neueſte Ausgabe irgendeines Boulevardblattes, ſo daß der Leſeſtoff niemals ausgeht. Der Vorleſer erhält von jedem Arbeiter eines Saales für ſeine Tätigkeit zehn Cent pro Woche und iſt damit der beſtbezahlte Mann des ganzen Betriebes. Freilich muß er eine gute Stimme haben, es iſt keine Kleinigkeit, acht und zehn Stun⸗ den täglich Pnäntertrmehen laut zu leſen. — Anläßlich der Geburt des bulgariſchen Thron⸗ ſolgers hat der Miniſter für Volkskultur angeord⸗ net, daß allen Schülern die Noten in ihren Zeuiniſſen um einen Grad verbeſſert werden, ſo daß 1937 kein bulgariſcher Schüler ſitzen bleiben wird. Das iſt wahrhaftig ein origineller Erlaß, der wohl bis heute ohne Beiſpiel daſteht. Es iſt ſozuſagen eine„Am⸗ neſtie der Faulpelze“, die ſicherlich allenthalben mit großer Begeiſterung aufgenommen wird. Denn zum erſtenmal wird es in ganz Bulgarien in dieſem Jahr keine bekümmerten Schülergeſicher geben, keine zitternden Mütter und keine zornbebenden Vä⸗ ter. All die kleinen häuslichen Tragödien, die ſich ſonſt bei Schulſchluß allenthalben auf der Welt abzu⸗ ſpielen pflegen, bleiben in Bulgarien diesmal aus, und manche Tracht Prügel, die ſchmerzvolle Tränen entlockte, bleibt den kleinen Faulpelzen des Landes, die normalerweiſe das Klaſſenziel nicht erreicht ha⸗ ben würden, für dieſes Mal erſpart. Mag die Maß⸗ nahme der bulgariſchen Regierung auch manchem Pädagogen bedenklich erſcheinen, ſo hat ſie doch einen tiefen und durchaus verſtändlichen Sinn. Nun, da ein kleiner Thronfolger angekommen iſt, ſoll nie⸗ mand im ganzen Lande traurig ſein, und ſo ſetzt der Staat diktatoriſch ſämtliche Schulnoten um einen Grad hinauf und macht damit die ſchlechteſten Schüler zu mittelmäßigen, die mittelmäßigen zu gu⸗ ten, und die guten zu hervorragenden. Ob daraufhin nun die Gymnaſiaſten im nächſten Jahr ihren Cäſar beſſer ins Bulgariſche überſetzen werden, als dies⸗ mal, bleibt freilich noch dahingeſtellt. * — Vor kurzem ſtattete ein braſilianiſcher Hunger⸗ künſtler namens Cadrane der Stadt Mailand einen Beſuch ab, in der Abſicht, hier eine öffentliche Vor⸗ führung zu geben. Cadrane kündigte an, er wolle ſich einen vollen Monat lang jeglicher Nahrung ent⸗ halten, und auch kein Getränk zu ſich nehmen, und er werde ſich zu dieſem Zweck öffentlich in einem verſiegelten Glaskäfig zur Schau ſtellen. Als die Polizei von dieſem Vorhaben Kenntnis erhielt, ver⸗ bot ſie die ganze Veranſtaltung. Die zu einer Be⸗ vatung gerufenen Sachverſtändigen erklärten näm⸗ lich einſtimmig, daß der Plan des Hungerkünſtlers un durchführbar ſei, da der Menſch den Qualen, die die Nahrungs⸗ und Flüſſigkeitsentziehung während der Dauer eines ganzen Monats verurſachen, nicht gewachſen ſei. Entweder müſſe es ſich hier alſo um ein Schwindelunternehmen handeln oder der Hungerkünſtler werde bei ſeinem Vorhaben ſchwere körperliche Schäden davontragen. In beiden Fällen perſtoße die Vorführung gegen die guten Sitten und könne daher nicht genehmigt werden. So ſehr ſich Cadrane auch bemühte, die Polizei davon zu über⸗ seugen, daß ſein Körper durch das viele Hungern widerſtandsfähig geworden ſei, und daß er das Experiment ohne weiteres überſtehen werde, er⸗ reichte er doch nicht eine Aufhebung des Verbotes und mußte unverrichteter Dinge wieder abziehen. * — Bisher mußten Tiere, die einen Knochenbruch erlitten hatten, meiſtens erſchoſſen werden, weil es in der Regel unmöglich war, einen Heilungsprozeß durchzuführen. Wertvolle Rennpferde, die in Jagd⸗ rennen zu Fall kamen, haben auf dieſe Weiſe ihr Leben laſſen müſſen, was für ihre Beſitzer einen er⸗ heblichen Schaden bedeutete. Auch Hunde, die einen Knochenbruch erlitten, mußten faſt ſtets getötet wer⸗ den. Nun hat Dr. Otto Stader vor der Liga der nordamerikaniſchen Veterinäre in Neuyork ein Ver⸗ fahren vorgeführt, das eine neuartige Methode zur Heilung von Knochenbrüchen bei Tieren bedeutet. Es beruht darauf, daß dem kranken Tier auf beiden Seiten des gebrochenen Gliedes kleine Aluminium⸗ nadeln mittels verſtellbarer Klammern eingeſetzt werden, die beiſpielsweiſe einem Hund oder einem Pferd die Möglichkeit geben, während des Heilungs⸗ prozeſſes zu laufen. Im Gegenſatz zu den bisher verwendeten Schienen und Verbänden ſollen durch das neue Verfahren weder Blutkreislaufſtörungen noch nervöſe Reizungen auftreten. Die an zwei Pferden und drei Hunden vorgeführten Demonſtra⸗ tionen endeten mit einem vollen Erfolg. 4* — In Berlin wurde kürzlich der Fahrer Guſtav B. auf Grund eines gegen ihn zuſammengetragenen Beweismaterials vom Schöffengericht wegen Fahrer⸗ flucht und Sachbeſchädigung zu ſechs Wochen Gefäng⸗ 1 Ke dan Ollllou Eine neue Mine in Belfaſt explodiert Politiſche Gegner geraten aneinander + London, 31. Juli. In Belfaſt ereignete ſich in den Morgenſtunden des Samstags eine neue ſchwere Exploſion. Von unbekannter Hand war eine Mine vor einem dreiſtöckigen Gebäude in der Junenſtadt von Belfaſt gelegt worden. Das Haus wurde durch die Exploſion zum Teil zerſtört, jedoch iſt niemand verletzt worden, da es unbewohnt war. In der Nacht zum Samstag kam es in den Stra⸗ ßen von Belfaſt zu einer Schlägerei zwiſchen politiſchen Gegnern. Ein Mann wurde von einer bewaffneten Bande bewußtlos geſchlagen. Als man den Sehn kverletz. fand, trug er um ſeinen Hals ein Papier mit der Auſſchrift:„Spione und Polizeiſpitzel, hütet euch!“ Kletterfahrt in den Tod dnb, Berchtesgaden, 31. Juli. An der Oſtſeite des Hochecks ſtürzte, wie der „Berchtesgadener Anzeiger“ berichtet, der 18 Jahre alte Schloſſer Heinz Grundmann aus Gotha tödlich, ab. Grundmann war mit zwei jungen Kameraden aus Gotha über Kuehroint aufgeſtiegen und die drei kletterten vom Falzſteig aus über die Bänder und Platten, die ſich vom Watzmannkar zum Hocheck an deſſen Oſtſeite hinaufziehen. Sie hatten zwar ein Seil dabei, benützten es aber nicht. Wie die Kame⸗ raden Grundmanns berichten, brach ein Felsblock, an dem ſich dieſer feſtgehalten hatte, aus, und Grund⸗ mann ſtürzte in die Tiefe. Die beiden anderen wag⸗ ten nicht umzukehren, ſondern kletterten weiter, bis ſie das Hocheck erreichten und ſtiegen dann zum Watz⸗ mannhaus ab, wo ſie Meldung erſtatteten. Die Leiche des tödlich Abgeſtürzten konnte geborgen werden. Codona hat ſich erſchoſſen — Long Beach(Kalifornien), 31. Juli. Alfred Codona, der„fliegende“ Trapes⸗ künſtler, beging am Samstag Selbſtmord, nach⸗ dem er ſeine Frau Vera Bruce durch Revolver⸗ ſchüſſe lebensgefährlich verletzt hatte. Codonas erſte Frau war die Trapezkünſtlerin Leitzel, die vor mehreren Jahren bei einer Vorſtellung in Kopen⸗ hagen tödlich verunglückte. Vera Bruee iſt eben⸗ falls eine bekannte Trapezkünſtlerin. Die Aerzte zweifeln an ihrem Aufkommen. Das Geſchehen ſpielte ſich in dem Büro eines Rechtsanwaltes in Long Beach(Kalifornien) ab, bei dem ſich die beiden Eheleute über ihre Anteile an dem Vermögen von 50000 Dollar einigen wollten. Nachdem Codona den Rechtsanwalt gebeten hatte, für einen Augen⸗ blick das Zimmer zu verlaſſen, ſchloß er die Tür hinter ihm ab, richtete die Piſtole auf ſeine Frau und ſagte:„Das iſt das letzte, was ich für dich tun kann!“ Dann feuerte er mehrere Schüſſe auf ſie ab, richtete die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich. tötete ſich. PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGCG————————————XTX+Z7T7P7N7NTNTNTNNNNNNNPNNNNTPPPPPPPPPP————— ů—— nis verurteilt. In der jetzigen Berufungsverhandlung vor der Großen Strafkammer des Berliner Land⸗ gerichts nahm die Angelegenheit für ihn aber nun eine angenehme Wendung, denn er konnte jetzt dͤrei Zeugen beibringen, die unter ihrem Eide bekundeten, zuſammen mit dem Angeklagten in der Unfallnacht bis kurz nach 4 Uhr in Köpenick Skat geſpielt zu haben. Sein Wagen hatte ſich ein Haus weiter vor einer Tankſtelle befunden. Die Fragen blieben be⸗ ſtehen: Hatte das Fahrzeug möglicherweiſe jemand heimlich zu einer Schwarzfahrt benutzt? Sollten frühere Zeugen ſich in der Nummer des Wagens doch geirrt haben? Ausſage ſtand gegen Ausſagel Man konnte Kombination an Kombination reihen, ohne dadurch der Löſung des Rätſels näherzukom⸗ men. Das Gericht hob nach eingehender Beweis⸗ aufnahme das erſtinſtanzliche Urteil auf und ſprach den Angeklagten, der bis zum Schluß der Verhand⸗ lung immer wieder mit allem Nachdruck ſeine Un⸗ ſchuld beteuert hatte, auf Koſten der Reichskaſſe frei, * — Große Ueberraſchung herrſchte auf dem Pariſer Flugplatz Le Bourget, als während der Abenddäm⸗ merung ein kleines Sportflugzeng im Gleitflug nie⸗ derging und eine junge Engländerin herausſtieg, die erklärte, ſoeben den erſten Alleinflug unternommen zu haben. Von welchem Flugplas ſie denn komme, fragte man ſie.„Nun, von Croydon, naus Englandl⸗ Ich habe mit einem Freund gewettet, daß ich bei meinem erſten Alleinflug den Aermelkanal bezwin⸗ gen und bis nach Paris kommen würde. Die Wette ging über hundert Pfund, da wollte ich die Sache ſchon einmal riskieren. Wie Sie ſehen, habe ich die Wette auch gewonnen. Natürlich habe ich ſchon lange vorher eifrige Kartenſtudien betrieben. So fand ich, ohne jede Mühe, den Weg nach Paris. Hier aber gab es eine kleine Enttäuſchung. Ich konnte den Flugplatz Le Bourget nicht entdecken, mußte da⸗ gegen aber feſtſtellen, daß mein Betriebsſtoff zur Neige ging. Aber gerade in dem Augenblick, als der Motor ausſetzte, ſah ich unter mir den großen Lande⸗ platz. So konnte ich im Gleitflug niedergehen und wohlbehalten landen. Fetzt werde ich mich gründlich ausſchlafen, um dann ſchon morgen nach London zu⸗ rückzufliegen, damit ich meinem Freunde möglichſt vaſch von der gewonnenen Wette Mitteilung machen Eaunn * — Die kanadſche berittene Polizeitruppe— Mounted Police Force, kurz„Mountie“ genannt— iſt bei den Kanadiern ungemein beliebt, insbeſondere ob ihrer Vielſeitigkeit. Im Weſten und in der Ark⸗ tis verſieht die„Mountie“— außer dem gewöhn⸗ lichen Sicherheitspolizeidienſt— mindeſtens ein Dut⸗ zend ſonſtiger amtlicher Obliegenheiten. In jenen dünnbevölkerten, mitunter faſt menſchenleeren Gefil⸗ den, müſſen die„Mounties“ häufig die allgemeine Beamtenſchaft erſetzen: Sie erheben Zölle, Steuern und Einwanderergebühren, nehmen auch Einbürge⸗ rungsanträge entgegen. Außerdem ſind ſie ſtellver⸗ tretende Poſtmeiſter, Bergbaukontrolleure und Lei⸗ chenbeſchauer, ſtellen Erlaubnisſcheine zum Holzfällen aus, zahlen die Prämien für den Abſchuß von Wöl⸗ fen und verwilderten Hunden(Coyotes), nehmen le⸗ benswichtige Statiſtiken auf, verſorgen notleidende Eskimos mit Lebensmitteln und überprüfen die Schanklizenzen. Des weiteren haben alle Offiziere der„Mountie“ die Beſtallung als Friedensrichter und Eidesabnahme⸗Kommiſſare. Mehr kann man alſo nicht verlangen. S 2 — Wenn ein Vater für ſeinen Sprößling eine Lehrſtelle ſucht, dann wird er im allgemeinen deſſen Licht nicht unter den Scheffel ſtellen. Ganz anders jedoch war es bei einem biederen Offenbacher, der ſeinen Sohn zu einem Klempnermeiſter in die Lehre ſchicken wollte. Er ſetzte ſich nämlich hin und ſchrieb mit wohlgemalten Zügen einen Brief folgenden In⸗ halts:„.. Mein Junge kann mit beſten Zeugniſſen aufwarten. Er iſt von raſcher Auffaſſungsgabe, in⸗ telligent, fleißig und ehrlich. Außerdem iſt er kör⸗ perlich vollkommen geſund und bin ich überzeugt, daß er jeder Arbeit Widerſtand leiſten wird.“ Roman von Jenny Sattler-König Das MädchenElin wird geküßt 7 Johann Ponſiek hob ſchwerfällig die Hand auf den Tiſch.„Erdmannsdorf!“ ſagte er leiſe,„Erd⸗ mannsdorf, wie ſoll ich dir— das— je——?“ Heinrich Friedrich war ſehr verlegen.„Ach bitte, Ponfiek, mach kein Aufhebens davon. Denk an ſrü⸗ her!— Vermagſt du deinen Bankier ſchnell zu be⸗ nachrichtigen? Kannſt du mich anrufen und mir ſagen, wann wir draußen den Wagen beſichtigen kön⸗ nen? Sobald wie möglich müßte es ſein, weil ich doch verreiſen will. Vielleicht ſchon morgen oder auch übermorgen.“ 5. Kapitel Die kleine grüne Gartenſtabt Floridsdorf war mit dem anderen Ufer unterhalb der Eliſeninſel durch eine lange, doppelte Kettenbrücke verbunden. Hier brauſten die Autos aus aller Herren Länder einher, hier ratterten die Straßenbahnen, die den Verkehr zwiſchen der eigentlichen Stadt mit Floriòs⸗ dorf und dem noch weiter oben auf den Höhen ge⸗ legenen Dorfe Pönneritz vermittelten, hier ſtampf⸗ ten die ſchweren D⸗Zugs⸗Lokomotiven, die ihre Laſt von weit, weither brachten und weit, weithin trugen. Es beſtanden auch noch andere Möglichkeiten, von der Stadt hinüber nach Floridsdorf zu gelangen; man konnte die große Dampffähre beſteigen, die oberhalb der Eliſeninſel unermüdlich zwiſchen bei⸗ den Ufern hin und her ging, und die vor allem die Bauernwagen, das Gemüſe, und im Herbſt beſon⸗ ders auch die Trauben zur Stadt und zu den Märk⸗ ten brachte. Man konnte auch die kleinen Kahnfäh⸗ ren benutzen, die an vielen Stellen die Eliſeninſel mit der Stadt verbanden, und die dann auch wie⸗ der an zwei Orten beim Kaffee Spinetti und bei der Konzerthalle— eine Verbindung zwiſchen der Eliſeninſel und Floridsdorf ſchufen. An ſchönen Sommertagen, vor allem an den Sonntagen, herrſchte hier buntes Leben und Trei⸗ ben, und die langen, ſchmalen Kähne der Schiffer woben dann unermüdlich an dem unſichtbaren Band zwiſchen den Frden Rienn. Wochentags jedoc ſyun es hier, am rechten Arm des Fluſſes, meiſt ſtill. Da ſaß nur dann und wann ein ſtummes, verliebtes Paar am Leinpfad oder im Graſe unter den hohen Uferbäumen der Inſel, und nur ab und zu ſtrich das Fährboot leiſe durch den Fluß, um für einen ein⸗ zelnen Wanderer oder eine ſchon von weitem Ker lärmenden Schulklaſſe zur Stelle zu ſein. Das Dorf Floridsdorf war urſprünglich gar kein richtiges Dorf, ſondern nur ein einzelnes Weingut geweſen, um das herum ſich dann allmählich die Häuſer der Neuanſiedler an dieſem Ufer geſchart hatten. Es wurde dort auch ſchon längſt kein Wein mehr gebaut, als der Konſul Hallermann es für ſeine Familie erwarb. An die ehemaligen Weinberge erinnerten nur noch die grünen Höhen, die der Kon⸗ ſul, der ein leidenſchaftlicher Gartenfreund war, nach und nach mit den abſonderlichſten und ſeltenſten Ge⸗ wächſen hatte bepflanzen laſſen. Der Floridshof alſo lag auf einer Anhöhe und nicht ſehr weit entfernt vom Ausgange der großen Kettenbrücke, aber die große Autoſtraße ging an ihm nicht unmittelbar, ſondern einige hundert Meter weiter links vorbei. Man konnte ſie vom Gute aus nicht ſehen. Gedämpft durch das Zweigwerk der ho⸗ hen Bäume tönte von drüben nur das unabläſſige Rattern der Motoren und ab und zu einmal ein all⸗ zu lautes Hupen herüber. Das Herrenhaus war ein zweiſtöckiger, gelbge⸗ tünchter, langgezogener Bau, längs der ganzen Außenfront von einer ſchmalen Terraſſe geziert, die an beiden Seiten eine gewundene Treppe in den Garten hinunterſchickte. Von hier ſah man über einen weiten Wieſenplan hinweg auf den Fluß, und darüber hinaus auf den öſtlichen Teil der Stadt— bis nach Weidenau hinauf und noch weiter. Auf der Hofſeite führte eine ziemlich hohe Rampe, die rechts und links kleine, runde Oleanderbäume ſchmückten, zum Hauseingang hinauf. Die Hofge⸗ bäude waren wohl ehemals zum großen Teil abge⸗ riſſen und durch neue erſetzt worden, jedoch hatte man mit großem Geſchick den Charakter eines ge⸗ ſchloſſenen Hofes zu wahren gewußt. Alle dieſe Gebäude waren nach der Inneren⸗, der Südſeite hin, zu Gewächshäuſern umgeſtaltet wor⸗ den, und dieſe umfangreichen Glashäuſer hatten ehe mals den Konſul vor allem dazu beſtimmt, das An⸗ weſen, das mehr ländlich ſchlicht als herrſchaftlich wirkte, zu erwerben. In den Glashäuſern ringsum ſtanden all ſeine grünenden und blühenden Lieblinge, denen er ſeine karge Freizeit— außer ſeiner ein⸗ zigen Tochter Elin— widmete. Auf der Rückſeite, nach Norden zu, war der alte Charakter der Scheu⸗ nen erhalten geblieben. Da beſaß nun das Gut einen unendͤlich großen Schuppenraum, der durch die bei⸗ den Kraftwagen des Konſuls, und durch das bißchen alte Pferdegeſchirr, das noch von alten Zeiten her hier aufbewahrt wurde, nicht im mindeſten aufge⸗ braucht wurde. Seit den Zeiten, da Elin mit ihren Freunden und Freundinnen hier ihr Kinderreich gehabt hatte, ſtanden die großen Hallen, Ställe und Garagen faſt immer leer. Nur hier und da einmal bat ſich einer der Freunde des Herrn Hallermann deſſen Gefällig⸗ keit aus, um einen alten Wagen für einige Zeit darin zu verſtauen. Auf dieſe Weiſe war auch Herr Heinrich Friedrich von Erdmannsdorf dazu gekom⸗ men, ſeinen im„Konkurs Fredersdorf“ erbeuteten Rennwagen hier aufzuſtellen; denn abgeſehen davon, daß Herr Heinrich Friedrich daheim keinen Platz dafür hatte,— die beiden Güter Großgrabe und Bulleritz waren verpachtet, und nur das kleine Jagd⸗ haus in Bulleritz ſtand ihm zur Verfügung, ſchien der Verkauf eines ſo koſtbaren weißen Dings, der ſchon in der Stadt ſo ungeheuer ſchwierig war, auf dem Lande geradezu ein Ding der Unmöglichkeit.— Nach der erſten überraſchten Junihitze war es -wieder kühl geworden. Elin Hallermann ſtand in einem olivfarbenen Kleide auf der Rampe und ſah zwiſchen den Oleanderbäumen hindurch auf eine kleine Gruppe von Herren, die ſoeben in einem ein wenig zu taubenblauen Wagen auf den Hof gefah⸗ ren waren und ſich nun mühſam aus einer Unzahl von Decken und Mänteln herausſchälten. Auch Elin fror ein wenig, Sie wickelte ſich feſter in das leinene Jäckchen, das im Farbton etwas dunkler war als der Rock und mit ſeinem geraden Schulmäocchen⸗ ſchnitt ſie noch jünger und zarter erſcheinen ließ, als ſie im Grunde war. Elin fror auch noch aus einem anderen Grunde; da unten ſtieg mit ͤͤrei anderen Herren Herr Hein⸗ rich Friedͤrich von Eroͤmannsdorf aus dem Wagen, derſelbe Heinrich Friedrich, den ſie vorgeſtern nach dem Ungleck dort bei Weidenau im Stich gelaſſen und geſtern nicht einmal zur Entſchuldigung ange⸗ rufen hatte. Derſelbe Herr Heinrich Friedrich, deſſen Antrag ſie möglicherweiſe in dieſen Tagen erwar⸗ ten, und deſſen Bewerbung genau zu überlegen der Vater empfohlen hatte. Es war eine ungemütliche Sache mit dieſem Herrn von Eröͤmannsöorf, den ſie als ritterlichen Geſellſchafter oͤurchaus ſchätzte, und der ihr, da ſie ihrer ſelbſt noch nicht ſo völlig ſicher war— beſonders ſeit vorgeſtern nicht ſo ſicher war — in ſeiner Untadeligkeit häufig ein wenig unheim⸗ lich erſchien. Frau von Erdmannsdorf?! Na ja, ſchon gut! Sie ſah nicht nur manchmal noch wie ein klei⸗ nes Schulmädchen aus, nein, ſie fühlte ſich auch wie ein kleines Schulmädchen, als ſie nun mit kleinen, tapferen Schritten die Rampe hinunterſchritt. Die Sonne brach gerade durch die Wolken und ward flimmernd von den Glashäuſern zurückgeworfen, als Elin bei Heinrich Friedrich angelangt war, der ihr mit einem der oͤrei Herren entgegenkam. „Guten Tag, Herr von Erdmannsdorf!“ ſagte ſie ernſthaft und verſuchte ihn anzuſchauen, aber die Sonne blendete ſie ſo ſtark, daß ſie nicht viel mehr erkennen konnte, als einen feinen, hechtgrauen An⸗ zug und einen wie immer farbenprächtigen und klug abgetönten Schlips. „Guten Tag, Fräulein Hallermann“, erwiderte Heinrich Friedrich. Er war ſelbſt ein wenig verlegen, und er fürchtete, daß man ſchon allein aus ſeinen Worten den vorwurfsvollen Groll heraushören könne, oͤen er gegen Elin hegte.„Darf ich Ihnen hier einen alten Freund vorſtellen?— Herr Pon⸗ fiek— Fräulein Hallermann.“ Elin machte eine kleine damenhafte Verbeugung. „Guten Tag, Herr Ponfiek, ich freue mich ſehr, Sie kennenzulernen.“ „Ganz auf meiner Seite, gnädiges Fräulein“, er⸗ widerte Ponfiek.„Ich freue mich auch ſehr, Sie ken⸗ nenzulernen. Ja, wirklich, ich freue mich auch ſehr ———1“ Er verhedͤderte ſich ein wenig, aber das machte ihm nichts aus. Er behielt Elins Finger in ſeiner großen, ſchweren Hand und ſah ihr eindring⸗ lich, faſt prüfend—oder wie nur?— fragte ſich Elin kurz, in die Augen. Die Sonne verſchwand gerade wieder hinter einer Wolke. Das Mäcochen konnte nun den großen, ſchweren Mann, der dicht vor ihm ſtand, deutlich erkennen. Er war nicht im mindeſten vornehm gekleidet. Sein ͤunkler Anzug ſtand trotz ſeiner peinlichen Sauberkeit in einem ſtarken Ge⸗ genſatz zu der zart abgetönten Tadelloſigkeit Hein⸗ rich Friedrichs. Aber das alles vermochte die Ge⸗ ſchloſſenheit ſeiner Erſcheinung durchaus nicht zu beeinträchtigen. (Roxtſetzung jalat) 9 6 1 10. Seite/ Nummer 349 Der lust! Ida Wüst Ralph Arth Heiretsinziitut Jcla& E0. und selne Helratskandidaten: Montag, 2. Auguſt 1937 Heute abend das grose? Feuerwerk beim Parkfest Waldpatrestaurant am Stern im Telet. 228666 96 Filmschwank Sie holen ihn wieder! Theo Lingen ur Roberts S0 fett. s0 aart, so schmack⸗ haft und so hillig tat er nur einmal im lahr— jetat! bestimrat hald Deutsche Bücklinge Bücklings-Filet Rollmops. heringe, Geleeheringe ebentalls aus deutschen Heringen Bismarck- roger Kehraus mit TanziB die Solten ihn winkich ſinma Puobiren den guten, deutschen 250 gr 20% „„ 254 9618 Verkaufsstelle erfr. durch Zahlxeiche Anerkennungen: HerrRegierungsrat Dr. Willemsen,&teitin, Borgislawstr. J4 Schreibt am 3l. 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