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Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Sinekbreis 10 P1 Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe N 85 Montag, 2. Auguſt 1957 Chamberlain betreibt die Anerkennung Gule Wirkung einer guten Geſte England will im September in Genf den„Störungsblock Aethiopien“ beſeitigen heljen anb. London, 2. Auguſt. Der Brief, den Miniſterpräſident Chamber⸗ lain an Muſſolini geſandt hat, findet in der Londoner Sonntagspreſſe größte Beachtung. Die Blätter heben in ihren römiſchen Berichten her⸗ vor, welchen guten Eindruck dieſe gute Geſte des britiſchen Miniſterpräſidenten in Italien hervorge⸗ rufen habe und bezeichnen den Brief als ein neues Anzeichen der Verbeſſerung in den Be⸗ giehungen zwiſchen den beiden Ländern. „Obſerver“ ſchreibt, in Italien hege man ſeit der Sanktionskriſe und wegen der engliſchen Wie⸗ deraufrüſtung Mißtrauen. Mehr als einmal habe man engliſcherſeits betont, daß die britiſche Regie⸗ rung nicht beabſichtige, ſich den legitimen Intereſſen Italiens im Mittelmeer zu widerſetzen. Als im Jannar das engliſch⸗italieniſche Agree⸗ ment unterzeichnet worden ſei, habe man gewiſſe Fragen beiſeite gelaſſen, ſo die Anerkennung des italieniſchen Imperiums in Aethiopien. In Lon⸗ doner Kreiſen vermute man, daß bei der nächſten Völkerbundsſitzung der Wunſch der italieniſchen Regierung zur Sprache kommen werde, daß die⸗ ſer Störungsblock nicht länger auf dem Weg der verbeſſerten Zuſammenarbeit ſtehen möge, die jetzt ihren Anfang genommen habe. In dieſem Züſammenhang behauptet der diplo⸗ matiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“, Chamberlain hoffe, eine Zuſammenkunft der frühe⸗ ren Locarno⸗Mächte zuſtande zu bringen. Außen⸗ miniſter Eden werde möglicherweiſe einen perſön⸗ lichen Beſuch in Rom abſtatten, der, wie man glaube, in dem Schreiben Chamberlains an Muſſolini an⸗ geregt worden ſei. Auch hoffe man, Graf Ciano in London zu ſehen, doch überſehe man hier nicht, daß der italieniſche Außenminiſter eine Einladung nicht annehmen könnte, wenn man nicht die rechtliche An⸗ erkennung der italieniſchen Oberhoheit in Oſtaf rika ins Auge gefaßt habe. Aus dieſem Grunde werde das Vorgehen der Völkerbundsverſammlung im September von größerer Bedeutung ſein. Eine Ant⸗ Antwort Muſſolinis auf das Schreiben Chamber⸗ lains werde täglich erwartet. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Mor⸗ ning Poſt“ ſagt, mit poſitiven Entwicklungen ſei möglicherweiſe in Zukunft zu rechnen; denn es beſtehe kein Zweifel, daß Chamberlain eine end⸗ gültige Regelung der Frage der Anerken⸗ nung Italieniſch⸗Oſtafrikas wünſche. Das Rothermere⸗Blatt„Daily Mail“ ſchreibt in einem Leitartikel, daß der„Freundſchafts⸗ brief“ Chamberlains an Matſſolini ein neuer entſcheidender außenpolitiſcher Schritt des Miniſter⸗ präſidenten ſei, den jeder Realiſt aufsſtärkſte begrüßen müſſe. Nach Berichten aus Rom habe Chamberlain Muſſolini die Abſicht Eng⸗ lands gezeigt, auf der nächſten Vollverſammlung des Völkerbunds die rechtliche Anerkennung des italieniſchen Kaiſerreißhes zu begünſtigen. Vor ſeinem Regierungsantritt habe Chamberlain in mehreren Reden von der Notwendigkeit und Klug⸗ heit geſprochen, mit Deutſchland und Italien auf freundſchaftlichem Fuß zu ſtehen. Je mehr ſich dieſe oͤrei Mächte einer Vereinbarung annäherten, um ſo beſſer ſei es für die Sicherheit der ganzen Welt. Die italieniſchen Fournaliſten kehren nach London zurück (Funkmeldung der NM3.) Rom, 2. Auguſt. Einer amtlichen Mitteilung zufolge werden die vor zwei Monaten aus London abberufenen Korre⸗ 5 pondenten der italieniſchen Blätter ihre Tä⸗ tigkeit in der engliſchen Hauptſtadt wiederauf⸗ nehmen. Der große Feſtzug in Breslau 148. Jahrgang— Nr. 350 Aethiopiens Hunderttauſende ſahen den großen Feſtzug beim 88 in Breslau, bei dem es zu rieſigen Kundgebungen für den Führer kam. Funkbild Scherl⸗Bilderdienſt— Zander⸗M.) Breslaus feſtliche Tage: Gewaltige Kundgebung des deutſchen Volkstums 30000 Auslanosdeutſche huldigen in einem nie erlebten Begeiſterungsſturm dem Führer dnb. Breslau, 1. Auguſt. Der Feſtzug und vor allem der Vorbeimarſch der mehr als 30 000 Auslandsdeutſchen vor dem Führer, der den Schlußakt des Zwölften Deut⸗ ſchen Sängerbundesfeſtes darſtellte, geſtaltete ſich in Anweſenheit des Führers und des Schirmherrn die⸗ ſes Feſtes, Reichsminiſter Dr. Goebbels, zu einem Bekenntnis zum deutſchen Volkstum, wie es in die⸗ Wird London wieder flott? Angebliche franzöſiſche Vermittlungsverſuche— Delbos verdächtigt Italien und Deutſch dub. Paris, 2. Auguſt. In gutunterrichteten politiſchen Kreiſen ver⸗ lautet, daß der franzöſiſche Außenminiſter Delbos mit ſeinen Mitarbeitern eine Ausſprache über die Möglichkeit einer Wiederflott⸗ machung der Arbeiten des Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes gehabt habe. Die franzöſiſche Regierung werde wahrſcheinlich ſchon am Dienstag der engliſchen Regierung Anregungen im Sinne einer Vermittlung unterbreiten, damit die Londoner und die Pariſer Regierung dann eine neue gemeinſame Anſtrengung am Don⸗ nerstag im Unterausſchuß würden unternehmen können. Wenn es eine Erfolgausſicht für die Auf⸗ rechterhaltung der Nichteinmiſchungspolitik gebe, ſo beruhe ſie auf der engliſch⸗franzöſiſchen Zu⸗ ſammenarbeit. Beide Regierungen wünſchten die Anerkennung der kriegsrechtlichen Stellung zugunſten des Generals Franco erſt dann, wenn vorher greifbare Fortſchritte bei der Zu⸗ rückziehung der Freiwilligen zu verzeichnen ſeien. 8 Wenn die deutſchen und die italieniſchen Zei⸗ tungen dieſen Standpunkt nur Frankreich zu⸗ ſchrieben, gehorchten ſie dabei, ſo behauptet man in Paris, mehr ihrem Wunſch, England und Frank⸗ reich zu entzweien. Auch heißt es, daß die Angriffe der italieniſchen Preſſe gegen Frankreich Gegenſtand der Beſprechung nunmehr in Heſterreich zum Verkauf freigegeben worden. Doch darf nicht mehr als ein Exemplar je⸗ geweſen ſeien, die Außenminiſter Delbos geſtern mit dem italieniſchen Botſchafter Cerrutti hat und land der auch ein Schritt des franzöſiſchen Geſchäftsträ⸗ gers in Rom bei den italieniſchen Behörden gegolten halbe. In der italieniſchen Preſſe ſeien Meldungen veröffentlicht worden, wonach Frankreich den Durch⸗ zug von Freiwilligen erlaube und ſogar unter der Hand Unternehmungen begünſtige, die dazu beſtimmt ſeien, Valencia Waffen zu liefern. Es verlautet, daß Außenminiſter Delbos nach den Quellen dieſer Be⸗ hauptungen gefragt und verſichert habe, wenn es ſich um franzöſiſche Quellen handele, werde er eine Er⸗ mittlung zwecks Strafverfolgung einleiten laſſen, deshalb würde er die Aufmerlſamkeit der römiſchen Regierung auf den nachteiligen Charakter eines ſol⸗ chen Preſſefeldzuges lenken. Hinſichtlich der ſowjetruſſiſchen Auffaſſung, gegen die man in Berlin und in Rom Sturm laufe, weiſt man in Pariſer diplomatiſchen Kreiſen darauf hin, daß es zwiſchen dem Standpunkt der Pariſer und der Londoner Regierung einerſeits und der Moskauer Regierung andererſeits nur einen Gradunterſchied gebe, denn Sowjetrußland wolle die Zuerkennung der kriegsrechtlichen Stellung erſt nach vollſtändiger Zu⸗ rückziehung der Freiwilligen; Frankreich und Eng⸗ land verlangten nur greifbare Fortſchritte auf dieſem Gebiet. Die Moskauer Regierung, die anfänglich gegen jede kriegsrechtliche Anerken⸗ nung geweſen ſei, habe alſo durch ihre jetzige Hal⸗ tung„Verſöhnungsgeiſt“(1) bewieſen. ——— Das Buch Adolf Hitlers„Mein Kampf“ iſt weils in einem Schaufenſter ausgeſtellt werden. ſer elementaren und ſpontanen Wucht noch nie er⸗ lebt worden iſt. Mehr als zwei Stunden zogen die Vertreter des deutſchen Volkstums mit brauſenden Heilrufen am Führer vorbei. Die überwältigende Ergriffenheit und Begeiſterung der Zehntauſende Deutſcher jenſeits der Grenzen, die in dieſem Augenblick zum erſtenmal den Führer ſahen, war ein unauslöſchliches Erlebnis für alle Zeugen dieſer großen Stunde. Nie zuvor iſt die Verbundenheit der Deutſchen in aller Welt mit ihrer Heimat und ihrem Volkstum ſo machtvoll und ſo mitreißend zum Ausdruck gekommen wie in dieſer einzigartigen Kundgebung. Begeiſterung bricht alle Schranken: Immer wieder mußte der Zug lange Zeit unter⸗ brochen werden, und die Muſik wurde übertönt durch die orkanartigen Stürme der Begeiſterung. Alle gutgemeinten Abſperrungsketten waren uutzlos, die Männer und Frauen ſtürmten zum Führer, Tauſende von Hände ſtreckten ſich ihm entgegen; und ſichtlich bös ins tieſſte ergriffen, drückte der Führer ihnen immer wieder die Hand. Die führenden Männer aus Partei und Staat, die jahrelang in härteſtem politiſchem Kampf für die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung ſtanden und die nun nächſte Zeugen dieſer ergreifenden Augenblicke waren, konnten ſich oft kaum der Tränen erwehren. Viele von den Zehntauſenden, die hier jubelnd am Führer vorbeimarſchierten, hatten eine Reiſe von Hunderten und Tauſenden von Kilometern zurück⸗ gelegt. Unter ihnen waren Angehörige des Deutſch⸗ tums aus Südafrika, aus Nord⸗ und Südamerika, beſonders zahlreich aber aus den angrenzenden Län⸗ dern, aus Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei, aus Polen und den Balkanländern, kurz aus allen Län⸗ dern, wo Deutſche wohnen, die ihr Volkstum in Wort und Lied pflegen. In ihnen allen, woher ſie auch kamen, brach in dem Augenblick, da ſie dem Führer Auge in Auge gegenüberſtanden und an ihm vorbeimarſchierten die Kraft des deutſchen Volkstums mit elementarer Wucht durch. In dieſem Augen⸗ blick kam ihnen allen beglückend wieder zum Bewußt⸗ ſein, was der Führer am Vorabend in ſo wunder⸗ baren Worten zu ihnen geſagt hatte: ſie empfanden das Glück an der Wurzel und der Urheimat ihres gemeinſamen Volkstums zu weilen und den Mann zu ſehen, der dieſe, ihre alte Heimat zu neuer Macht und neuer Freiheit geführt hat, der es ihnen wieder ermöglicht hat, ſtolz darauf zu ſein, daß Deutſchland ihre Heimat in Volkstum, Sprache und Lied iſt. Der anfangs die Mitte öwiſchen den beiden gegen⸗ überliegenden Tribünen einhaltende Feſtzug kam gleich bei den erſten auslandsdeutſchen Gruppen aus der Bahn. In überſchäumender Begeiſterung brachen die erſten aus der Reihe aus. Der Bann war ge⸗ brochen, undallesſtürztenun auf die Füh⸗ rertribüne zu, dem ganzen Zug für die Folge⸗ zeit die Richtung gebend. Noch nie zuvor hat die Verbundenheit aller Volksdeutſchen jenſeits der Grenzen ſo ſpontan und ſo überwältigend Ausdruck gefunden wie bei dieſem Feſtzug anläßlich des 12. Deutſchen Sän⸗ gerbundesfeſtes, bei dem zum erſten Male Auslandsdeutſche in großer Zahl an dem Führer vorbeimarſchierten. Die Gruppe der Jubeluden wird größer und größer. Urplötzlich ſtrömen von allen Seiten des Schloßplatzes die bereits abgerückten und auch die neu ankommenden Sängergruppen auf die Tribüne zu, ſo daß ein ungeheures Gedränge davor entſteht. Tauſende von Sängern deutſcher Zunge und dentſcher Art mit Schildern, die ihr Herkommen aus oller Weltgegend bekunden, ſtehen wie an⸗ gewurzelt vor der Führertribüne zuſammen⸗ gedrängt, zuſammengepfercht, aber leuchtenden Auges, immer wieder die Tränen abwiſchend und in Heilrufe ausbrechend. Jubelorkan um die Braunauer Sänger: Die Stürme der Begeiſterung nahmen orkan⸗ artige Ausmaße an, als Abordnungen der Sängerbundesmitglieder aus Braunau am Inn, der Geburtsſtadt des Füh⸗ rers, im Feſtzug marſchierten. Hier kannte der Ju⸗ bel⸗ der ſchleſiſchen Volksgenoſſen, die jede einzelne Gruppe des Feſtzuges begeiſtert begrüßten, keine Grenzen. Mit unbeſchreiblichen Kundgebungen wur⸗ den die Braunauer Sänger von den Zuſchauern auf den Tribünen empfangen, und auch die übrigen Gruppen des Feſtzuges jubelten ihnen ununterbro⸗ chen zu, Sie alle ehrten dadurch den Führer, durch den die kleine Stadt am Inn ein für die deutſche Geſchichte hiſtoriſcher Ort geworden iſt. Immer wie⸗ der ſchwellen die Heilrufe donnerartig an, dann 55 8 2. Seite/ Nummer 350 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Montag, 2. Auguſt 1937 wieder klingen ſie im Takt, im Sprechchor auf, und wieder das Deutſchbandlied, das heiligſte Lied aller Deutſchen. Zwei Stunden länger, als nach der reinen Marſch⸗ seit des Zuges berechnet, blieb der Führer, ununterbrochen ſtehend grüßen d, hän de⸗ ſchüttehnd auf der Ehrentribüne, um alle deutſchen Sänger aus dem Ausland an ſich vorüber⸗ siehen zu laſſen. Als dann die letzte Gruppe des Feſtzuges an ihm vorüberzog, da brandeten noch einmal die Wogen der Begeiſterung zum Führer empor. Die Zehntauſende ſchleſiſche Volksgenoſſen, die den Platz dichtgedrängt umſäumten, und ihre Güſte von jenſeits der Grenze jubelten dem Füh⸗ rer minutenlang zu, als er ſich, nach allen Seiten grüßend, von ihnen verabſchiedete. Noch einmal kam in dieſen letzten Augenblicken die unendliche, unbe⸗ ſchreibliche Begeiſterung der Maſſen zum Ausdruck, Anvergeßlich für jeden Zeugen dieſer größten Kund⸗ gelbung des deutſchen Volkstums, die jemals Deutſche — und jenſeits der Grenzen zuſammen⸗ e. Der Führer nimmt Abſchied: Nach Beendigung des Feſtzuges fuhr der Führer dann noch einmal durch das Spalier des Schleſier⸗ volkes vom Breslauer Schloßplatz zum Flughafen. Zu den aus ganz Schleſien herbeigeeilten Volks⸗ genoſſen hatten ſich hier zahlreiche Teilnehmer des Feſtzuges hinzugeſellt, die nun dichtgedrängt zu bei⸗ den Seiten der feſtlich geſchmückten Straßen die Fahrt des Führers mit einem überwältigenden Ju⸗ bel und einzigartigen Sturm von Heil⸗ rufen begleiteten. Aufrecht im Wagen ſte⸗ hend, grüßte der Führer immer wieder nach beiden Seiten die Männer und Frauen der Südoſtmark des Reiches. Auf dem Schloßplatz ſchritt der Führer die Fron⸗ ten der angetretenen Formationen der Wehr⸗ macht und der Parteigliederungen ab. Dann erhob ſich die D 2600 über der Stadt des 12. Deutſchen Sängerbundesfeſtes. Der größte Tag in der Geſchichte des deutſchen Volkstums war zu Ende. Dem Feſtzug wohnten auf der Ehrentribüne neben dem Führer und dem Schirmherrn des Feſtes, Reichsminiſter Dr. Goebbels, u. a. bei: Gau⸗ leiter und Oberpräſident Wagner, Botſchafter v. Papen, Staatsſekretär Lammers, der Kom⸗ mandierende General des 8. AK und Befehlshaber im Wehrkreis 8 General der Kavallerie von Kleiſt ſowie die übrigen höheren Ehrengäſte aus Staat, Partei und Wehrmacht des Gaues Schleſien. Hinoenburgs Todestag Kranzniederlegung im Auftrage des Führers (Gunkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 2. Auguſt. Am heutigen Todestage des verewigten Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchalls von Hindenburg legte im Auftrag des Führers und Reichskanzlers der Kommandierende General des 1. Armeekorps, Generalleutnant von Küchler, einen Kranz am Sarge des Felömar⸗ fchaehls“ in der Gruft des Tannenberg⸗Denkmals nieder. Die Ehrenwache am Ehrendenkmal war aus dieſem Anlaß verſtärkt worden. 83 Das Frontkämpfertreſfen der NSKon: „Wir Frontlämpfer wollen den Frieden“ Eine eindrucksvolle Kunogebung in- und ausländiſcher Frontſolbaten im Olympiaſtadion dub. Berlin, 1. Auguſt. Das erſte große Reichstreffen der Na⸗ tionalſogialiſtiſchen Kriegsopferver⸗ ſorgung erreichte am Sonntag ſeinen Höhepunkt in einer gewaltigen Kundgebung im Olympia⸗ ſtadion. Viele Zehntauſende deutſcher Frontkämpfer aus allen Gauen des Reiches vereinten ſich am Jah⸗ restag des Ausbruches des Weltkrieges mit den Vertretern der Frontſoldaten aus 14 ausländiſchen Staaten zu einem machtvollen Bekenntnis des Frie⸗ dens. Der Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall v. Blomberg brachte durch ſeine Anweſenheit die enge Verbundenheit zwiſchen der ruhmreichen Armee des Weltkrieges und der jungen neuerſtandenen Wehrmacht des Dritten Reiches zum Ausdruck, und der Jugenoͤführer des Deutſchen Reiches Baldur v. Schirach ſchlug durch ſeine Teilnahme die Brücke von der Frontkämpfergeneration zur heranwachſen⸗ den deutſchen Jugend. Vereint mit den heranwachſenden Trägern der deutſchen Nation füllten die ehemaligen Frontſol⸗ daten, die Kriegerhinterbliebenen und Opfer des Weltkrieges das weite Oval des Stadions. Auf der Ehrentribüne ſah man neben den Vertre⸗ tern der ausländiſchen Frontkämpferorganiſationen aus Dänemark, England, Finnland, Frankreich, Ita⸗ lien und Litauen aus Oeſterreich, Polen, Ungarn und Rumänien zahlreiche Vertreter von Polizei, Staat und Wehrmacht. Gauamtsleiter Baltes eröffnete die Kundge⸗ bung mit einem Gruß an den Frontkameraden Adolf Hitler und einer Begrüßung aller anweſenden Front⸗ kämpfer. Vor allem aber galt das Gedenken den zwei Millionen, die vor 23 Jahren mit hinauszogen und das höchſte und letzte Opfer für Volk und Va⸗ terland gebracht haben, es galt den Gefallenen der Bewegung und den Soldaten, die auf der anderen Seite für ihr Vaterland gefallen ſind. Unter Trom⸗ melwirbel ſenkten ſich die Fahnen, und das Lied vom guten Kameraden klang auf. Der ſtellvertretende Gauleiter von Berlin. Staatsrat Görlitzer, nahm dann das Wort. Das neue Reich, ſo führte er u. a. aus, hat die Ehre des alten deutſchen Heeres wieder hergeſtellt, das als tap⸗ ferſtes und ruhmreichſtes aller Heere in die Heimat zurückkehrte und ſo in die Geſchichte eingehen wird. Beſonders eindringlich unterſtrich Staatsrat Gör⸗ litzer den Friedenswillen des deutſchen Volkes. Der Bundesführer des NS⸗Soldatenbundes, Ge⸗ neral der Infanterie a. D. Seutter von Lötzen, überbrachte die Grüße der jungen Soldaten. Der Bundesführer des Oberſt a. D. SS⸗Gruppenführer Reinhard, ver⸗ ſicherte diestieſe bameradſchaftliche Verbundenheit, oͤie die Soldaten des Reichskriegerbundes mit denen emp⸗ finden, die im Weltkrieg am meiſten verloren und Dr. Goebbels über den deutſchen Oſten Breslau ernennt den Reichsminiſter zum Ehrenbürger dnb. Breslau, 1. Auguſt. Am frühen Sonntagmorgen ſtanden in den ge⸗ ſchmückten Straßen Breslaus die Menſchenmaſſen Spalier um Dr. Goebbels auf ſeinem Wege zum hiſtoriſchen Breslauer Rathaus jubelnd zu begrüßen. Um neun Uhr vormittags fand im Rathaus in einer Sonderſitzung der Gemeinderäte die feierliche Ueberreichung des Ehrenbürger⸗ brieſes der Stadt Breslau an Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtätt. Der Miniſter wurde von Oberbürgermeiſter Dr. Fridrich, Bürgermeiſter Schönwälder und Gau⸗ leiter⸗Stellvertreter Bracht in den Remter des Rat⸗ hauſes geleitet, in dem die Gemeinderäte und Be⸗ amten der Stadt verſammelt waren. Oberbürgermeiſter Dr. Fridrich ſprach Dr. Goebbels in einer längeren Anſprache den Dank der Stadt Breslau dafür aus, daß er die Schirmherr⸗ ſchaft über das 12. Deutſche Sängerbundesfeſt über⸗ nommen und alle Kräfte zum Gelingen dieſes Feſtes eingeſetzt habe. Dieſe große Kundgebung ſei ein Er⸗ eignis für das ganze deutſche Volk innerhalb und außerhalb der Grenze. Darüber hinaus gebe ſie der Stadt Breslau unerhörten Auftrieb zu weiterer Ar⸗ beit im nationalſozialiſtiſchen Reich. Darnach verlas der Oberbürgermeiſter den Wortlaut des Ehren⸗ bürgerbriefes, den er dem Miniſter feierlich über⸗ reichte. Darauf ergriff Meichsminiſter Dr. Gocbbels das Wort. Der Miniſter führte aus: „Es hat eine Zeit gegeben, da im übrigen Deutſch⸗ land der deutſche Oſten als ein zwar notwendiges, aber als ein Uebel angeſehen wurde. Hatte ſich ein Beamter etwas zuſchulden kommen laſſen, ſo wurde er in den Oſten verſetzt. Das Wort„Provinz“ hatte im deutſchen Sprachſchatz einen üblen Klang. Und es konnte deshalb auch nicht wundernehmen, daß die Einwohner der Provinz und vor allem die Bevölke⸗ rung des deutſchen Oſtens ſich manchmal vom Reich ganz verlaſſen fühlten. Nichts aber war ungerechter als das. Denn wenn die großen Stürme über unſer Land brauſten, dann zeigte der deutſche Oſten ſtets, was er für die Nation bedeutet. Der Oſten iſt für Deutſchland nicht nur das große Soldaten⸗, ſon⸗ bern auch das große Talentreſervoir geweſen. Es gibt kein Gebiet unſeres öfſentlichen Lebens, das nicht zu allen Zeiten auf das ſtärkſte vom deutſchen Oſten beeinflußt worden wäre. Es gibt kein großes Ereignis in unſerer preußiſchen oder deutſchen Ge⸗ ſchichte, das nicht maßgebend vom deutſchen Oſten mit beeinflußt wurde. Wir können uns Friedrich den Großen und ſeine Idee ohne Schleſien nicht denken. dadurch erworben, Was wäre die preußiſche Erhebung ohne Breslau? Wie könnten wir uns eine Bismarckſche Einigung des Reiches ohne den Oſten, wie könnten wir uns einen Weltkrieg ohne ſchleſiſche oder oſtpreußiſche Soldaten vorſtellen? Und in oͤer Gegenwart? Wie wäre die national⸗ ſogialiſtiſche Revolution ohne den aktiven und revo⸗ lutionären Beitrag des deutſchen Oſtens, der großen ſchleſiſchen Südoſtprovinz und ihrer Hauptſtadt mög⸗ lich geweſen? Ich ſpreche dieſe Worte nicht vom grünen Tiſch auts; ich ſelbſt bin in den Kampfjahren oftmals in dieſer Stadt und in zahlloſen Orten der ſchönen Propinz geweſen und habe dort geredet. Ich habe damals feſtſtellen können, daß es zwar zunächſt ſchwer war, die Bevölkerung dieſes Gaues und dieſer Provinz für die nationalſosialiſti⸗ ſche Bewegung zu gewinnen; marſchierten aber dieſe Soldatenkinder erſt einmal in unſeren Reihen, dann bildeten ſie die einſatzbereiteſten For⸗ mationen der Revolution; deshalb glaube ich, hat der nationalſozialiſtiſche Staat ſich um den Oſten und um dieſe Provinz das größte Verdienſt daß er ihnen das Gefühl der nationalen Verlaſſenheit genommen, daß er das Schwergewicht des Reiches weithin in den Oſten mit verlagert hat und daß er nicht auf dem Stanoͤpunkt ſteht, alles müſſe ausſchließlich in Berlin gemacht werden. Der Nationalſozialismus hat die unautaſtbare Einheit des Reiches wieder hergeſtellt, aber auch dafür Sorge getragen, daß innerhalb der Einheit des Reiches ſich nun die tauſendfältige Vielge⸗ ſtaltigkeit unſeres Volkstums und unſeres natio⸗ nalen Lebens entwickeln kann. Deshalb habe ich es aus ganzem Herzen begrüßt, daß das erſte große deutſche Sängerbundesfeſt im neuen Reich in Breslau ſtattfindet. Ich weiß, wie ſchwer dieſe Stadt noch mit den Widrigkeiten einer vergangenen Zeit zu kämpfen hat und wie ungünſtig gerade hier die Vorbedingungen ſind, um dieſe Wid⸗ rigkeiten allmählich zu überwinden. Ich weiß, daß ſie überhaupt nicht überwunden werden könnten, wenn die Bevölkerung dieſer Stadt und dieſes Gaues nicht das Gefühl hätte, zu einem der wertvollſten Beſtand⸗ teile des Reiches zu gehören. Niemand denkt heute daran, den deutſchen Oſten aufzugeben. Wir fühlen uns alle als Kinder eines gemeinſamen Vaterlandes. Wir alle ſchauen voll innerer Verbundenheit auf dieſe ſchöne Provinz, die immer ein Reſervoir unſerer Soldaten und unſerer großen Männer geweſen iſt.“ Mit ſtürmiſchem Beifall nahmen die Vertreter der Stadt Breslau dieſe ehrenden und anerkennenden Worte des Miniſters auf, der ſich nach Abſchluß der Feierſtunde durch den Oberbürgermeiſter Beigeord⸗ nete und Ratsherren vorſtellen ließ. Auf ſeiner Rückkehr zum Flugplatz begrüßte die ſchleſiſche Bevölkerung Dr. Goebbels als neuen Ehrenbürger der Stadt Breslan mit großer Begeiſterung. Reichskriegerbundes am meiſten geopfert haben, den Hinterbliebenen und den Schwerverletzten. Als Vertreter der ausländiſchen Delegationen nahm, von lebhaftem Beifall begrüßt, der Präſident der Union Feédérale, Henri Pichot-Frankreich in deutſcher Sprache das Wort. Es führte u. a. aus: Ich begrüße euch im Namen der ehemaligen Kriegsteilnehmer von 14 Nationen, die einſt im Felde ſtanden. Wir haben der herzlichen Einladung eurer Führer Folge geleiſtet, um euch den kraft⸗ ſpendenden Anblick der Friedensvereinigung der ehemaligen Frontkämpfer aller Länder zu geben. Während des großen Krieges haben wir unſere Pflicht für unſere Vaterländer getan. Heute tun wir wieder unſere Pflicht, indem wir für den Frieden unter den Völkern arbeiten. In jedem Lande ſind die Opfer des Krieges und die Frontſoldaten in Vereinigungen zuſammengefaßt, um ſich gegenſeitig zu helfen. Sie haben untereinander die Kameradſchaft der Soldaten der Schützengräben bewahrt. Sie bilden die große heroiſche Familie der Generation, die im Feuer geſtanden hat. Ueber die Grenzen und über die ſchrecklichen Erinnerungen der Schlacht reichen ſich die Männer des Krieges die Hand; jeder von uns achtet den Gegner von da⸗ mals; jeder von uns ſteht heute im Dienſte der Ver⸗ ſtändigung der Völker. Europa iſt zu klein gewor⸗ den für einen neuen Krieg. Ein europäiſcher Krieg würde ein Chaos der alten Ziviliſation herbeiführen. Kein Voik könnte ſolch eine Kataſtrophe überſtehen. Wir alle lieben unſer Vaterland ebenſo wie ihr euer deutſches Vaterland liebt. Wir wollen, daß ſich unſere Länder verſtehen und ſich achten, wie wir, die Frontſoldaten, es tun. Wir ſind aus 14 Nationen gekommen, um euch deutſchen Kameraden zu ſagen, daß in jedem unſerer Länder die alten Frontſol⸗ daten, die Witwen der Gefallenen, die Kinder der Toten und der Ueberlebenden des Krieges den Frieden wollen. Wir wollen den Frieden für alle unſere Völker und für euer Volk. Wir werden es in allen unſeren Ländern ſagen, da⸗ mit ſich überall die ſtarke brüderliche Stimme der Frontgeneration erhebt, Ich grüße in euch das Ich grüße eure Fahnen! deutſche Volk! Und ich ſage am Jahrestag des großen Krieges: Es leben die im Frieden geeinten Nationenl! Die franzöſiſche Nationalhymne klingt auf, und ſtehend entbieten die Teilnehmer der Kundgebung den ausländiſchen Frontkämpfern ihren Gruß. Stürmiſche Heilrufe namentlich der Tauſende von Pimpfen und Mädel, grüßten dann den Jugend⸗ führer des Deutſchen Reiches Baloͤur von Schirach: „Es iſt für uns ein ungeheures Erlebnis“, rief Baldur von Schirach,„mit euch gemeinſam uns hier erinnern zu dürfen eures großen und heldenhaften Kampfes. Wohl noch niemals hat zwiſchen den Vä⸗ tern und Söhnen eine ſolche Kluft des Erlebens ge⸗ ſtanden wie zwiſchen euch, die ihr im Felde wart, und euren Kindern; und doch— ſchaut auf die Ju⸗ gend Deutſchlands, ſchaut auf die jungen Pimpfe, die hinter euren Fahnen und Trommeln marſchieren. Ihr findet euch in ihnen wieder.(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Ihr findet in euren Söhnen eine Gemein⸗ ſchaft, in der der Geiſt eurer einſtigen Kameradſchaft der Front verkörpert iſt. Ihr mußtet leiden, damit Deutſchland und Deutſchlands Jugend lebe. Das Erlebnis, das ihr draußen in einer für uns unvorſtellbaren Zeit gehabt habt, das iſt von der Jugend Adolf Hitlers als Vermächtnis übernommen worden, und ich gelobe im Namen dieſer Jugend, das Vermächtnis in ehrfürchtigem Herzen dankbar zu bewahren!“ An die ausländiſchen Frontkämpfer gewandt, wi⸗ derlegte Baldur von Schirach die böswilligen Behauptungen, die heranwachſende deutſche Jugend werde in militariſtiſchen Abſich⸗ ten erzogen. Die Uniſorm der Jugend ſei nichts anderes als das Kleid der deutſchen Kameradſchaft. Der Jugendführer lädt die heranwachſende Genera⸗ tion aller Länder ein, ſelbſt nach Deutſchland zu kommen und mit der deutſchen Jugend Kameradſchaft und hoffentlich Freundſchaft zu ſchließen.„Hier wächſt die Zukunft Europas in den Zeltlagern der Jugend, wächſt die wahre Verſtändigung heran. Dort reicht ſich die Jugend ehrlich und aufrichtig die Hand. Denkt an das Opfer, das die Frontkämpfer einſt brachten und jene zwei Millionen, die heute nicht mehr unter uns ſind. Im Gedächtnis an den Einſatz der deutſchen Soldaten und den Einſatz aller Sol⸗ daten der Welt bekennt ſich die Jugend zu dem großen Gedanken eines friedlichen Europas. Wir als deutſche Jugend werden unſere Pflicht erfüllen: ein friedliches Deutſchland in einer friedlichen Welt!“ Gieichberechtigung und Frieden allen Bölkern Reichskrieosopferführer Oberlindober ſuricht Schließlich ergriff Rei chskriegsopferfüh⸗ rer Oberlindober das Wort und führte u. a. aus: Wenigen Generationen unſeres deutſchen Volkes hat die Vorſehung ſchwerere und größere Aufgaben geſtellt als der unſeren. Vor nunmehr 28 Jahren begann zum erſtenmal in unſerem Leben der Kampf um die Exiſtenz unſeres Volkes und um den Beſtand der Nation, ein Ringen und Kämpfen mit 36 Natio⸗ nen, und wir gedenken heute des Tages, an dem wir vor 23 Jahren zu den Fahnen gerufen wurden in der heiligen Ueberzeugung, angegriffen zu ſein und die Nation zu verteidigen. Der Frieden, der am W. Juni 1919 diktiert wurde, mußte von ehr⸗ und wahrheitsliebenden deutſchen Soldaten als eine Fortſetzung des durch den Ver⸗ ſailler Vertrag beendeten Krieges mit anderen Mit⸗ teln angeſehen werden. Und aus dieſer Zeit, meine Kameraden, ſtammt der heiße Wunſch und das aufrichtige Streben der deutſchen Front⸗ ſoldaten nach einem wahren Frieden. Der erſte Frontſoldat, der ſeinen Glauben an Deutſchland und an ſeine Zukunft nie verloren hat, war Adolf Hitler. Um ihn ſcharten ſich ſeine Kriegs⸗ kameraden, zu ihm ſtrebte die deutſche Jugend. Es lag aber auf der Hand, daß die deutſche Nation zum wahren Frieden erſt oͤann kommen konnte, wenn ſie dem Gegner von einſt wieder Achtung abzugewin⸗ nen imſtande war. Ueber vier Jahre regiert nun in unſerer deutſchen Heimat der Führer und die natio⸗ nalſozialiſtiſche Weltanſchauung. In dieſen vier Jahren iſt für den europäiſchen Frieden praktiſch mehr erreicht worden als je⸗ mals Phraſendreſcher vorher zu hoffen gewagt hatten. Die Hoffnungsloſigkeit der Syſtemzeit iſt beſeitigt worden vom fanatiſchen Glauben eines großen Vol⸗ kes an ſeine Zukunft. Wir deutſchen Frontſoldaten ſehen in den Vorgängen der letzten vier Jahre in unſerem Volk in tiefer Ergrifſenheit und heiliger Freude die Gefühle wiederhergeſtellt, dͤie uns 4¼ Jahre im Kriege befähigt hatten, die Vorpoſten des geſamten deutſchen Volkes zu ſein. Nun ſagt ein Teil derer in der Welt, die das deutſche Volk und die den deutſchen Staat tragende Idee des deutſchen Nationalſozialismus nicht kennen oder nicht kennen wollen, daß die kraftvolle Erneuerung unſeres Volkes und ſeine Wiedexvaufrüſtung eine ſtän⸗ öͤige Drohung für die anderen Völker ſei. Ihnen möchte ich als Frontſoldat die Antwort des deutſchen Frontſoldaten geben. Wir haben den letzten Krieg nicht verſchuldet und nicht gewollt. Wir haben in dieſem Krieg als deutſche Männer unſere Pflicht getan, genau ſo, wie die Mil⸗ lionen der Kameraden, die gegen uns im anderen Graben gefochten haben. Wir kennen den Krieg und weil wir ihn kennen, meine Kameraden, lieben wir den Frieden! Für uus iſt der Frieden— und damit glaube ich auch mit den Männern aus dem anderen Graben übereinzuſtimmen— die vorbehaltloſe Anerken⸗ nung des gleichen Lebensrechtes und der glei⸗ den ſchließen. ſchaft u. Unterh Südweſtdeutſche Umſchau, chen Ehre für die Völker, die miteinander Frie⸗ Beſſere Kricgsopferverſorgung: Ich will hier eine Aufgabe beſonders heraus⸗ greifen, nämlich die Wunden des Krieges z u ſchließen und denen das Leben beſſer zu geſtalten, die im Kriege die Träger des höchſten Kampfes und des heiligſten Opfers geweſen ſind. Sie können nicht oft genug und nicht eindringlich genug jedem Volk als die Beſten vor Augen geführt wer⸗ den, die Männer, die zerſchoſſen und ſchwer krank aus dem Kriege heimgekehrt ſind und die Frauen, die das heiligſte Opfer, das des Gatten und Vaters, ge⸗ bracht haben. Mit der Wiedergewinnung der Ehre und des Anſehens des deutſchen Frontſoldaten und ſeiner Hinterbliebenen iſt auch die materielle Ver⸗ ſorgung„ritt für Schritt vorgeſchrit⸗ ten. Mit dem heutigen Tage kann ich Ihnen als weiteren Fortſchritt mitteilen, daß erſtens die Nach⸗ unterſuchungen aufhören und daß zweitens die Ver⸗ handlungen über die Krankenfürſorge für die Kriegs⸗ hinterbliebenen vor dem unmittelbaren Abſchluß ſtehen; demnächſt werden weſentliche Verbeſſerungen erfolgen, in den Beſtimmungen, die durch Notver⸗ ordͤnungen erlaſſen wurden. Wir ſind bereit, unſeren Nachbarn die Hand zur Zuſammenarbeit zu reichen und wir werden dieſes Ziel auch gewinnen. Die Achtung von einſt iſt die Quelle unſerer Kameradſchaft von heute, die Kame⸗ radſchaft von heute wird der Beginn unſerer Freund⸗ ſchaft von morgen ſein. Wir ſind entſchloſſen, unſeren Weg unbeirrt weiterzugehen, wir gehen ihn in dem Bewußtſein, unſerem Führer Adolf Hitler zu die⸗ nen, wir gehen ihn in dem frohen Bewußtſein auch als zerſchoſſene Frontſoldaten und als Kriegerwit⸗ wen noch würdig und ſtark zu ſein, eine große Auf⸗ gabe zu löſen, wir gehen ihn voll Stolz und Treue für unſer deutſches Vaterland und unſer liebes deut⸗ ſches Volk.“ Die Lieder der Nationen und der Ausmarſch der Fahnenabordnungen ſchloſſen die Kundgebung, die ein machtvolles Bekenntnis der Kraft und Stärke, aber auch des Friedenswillens der deutſchen Nation darſtellte. Chineſenflucht aus Tſingtau dub. Schanghai, 2. Auguſt. Ueber 20000 Chineſen verließen am Sonntag Tſingtau aus Angſt vor ernſteren chineſiſch⸗japani⸗ ſchen Verwicklungen. Die Abwanderung geht ſowohl auf dem Waſſer⸗ wie auf dem Landweg vor ſich. Die Eiſenbahnſtation iſt überfüllt mit Menſchen. In Tſingtau trafen auch die in der Schantung⸗Provinz . Japaner ein, die nach Japan zurücklehren müſſen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Or. Alois Winbauer (in Urlaub) i. V. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ altungt Cari Inno Ciſenbart. Handelsteil: Pr. Hrig Bode„ Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel ⸗Sport: Willo Mülter Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zei Dr. Frih Bode& Co,, Maunheim, K 1,—6 Seitung Schriftleitung in Berlin 88 9 0 S 7 affer, Berlin⸗Friedenau. entaſtraße Juni 1987: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. B 21306 Zur Zeit Preisliſte Nr.7 gültig vennel⸗ Anzeigen und Jür unverlangte Beitrüge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporto 65 —— — 0 — ——— Montag, 2. Auguſt 1937 3. Seite) Nummer 858 Die Siadiseite *k Mannheim, 2. Auguſt. An die Belriebsführer! In letzter Zeit ſind Gerüchte im Umlauf, daß der Termin für den Leiſtungskampf der deutſchen Be⸗ triebe durch Dr. Ley verlängert worden ſei. Dieſe Gerüchte treffen in keiner Weiſe zu. Die Durch⸗ führung des Leiſtungskampfes iſt auf Erlaß des Führers in die Hände der Deutſchen Arbeitsfront gelegt, ſo daß andere Organiſationen in keiner Weiſe befugt ſein können, über die Teilnahme des Be⸗ triebes zu entſcheiden. Der Gauobman der DAð (gez.) Dr. R. Roth. Achtung, Wohnungseinbrecher am Werk! In den letzten Dagen wurden in Mannheim zwei Einbrüche in Einfamilienhäuſer verübt, deren Bewohner zur Zeit in oͤen Ferien weilen. In einem Falle ſind den Dieben erhebliche Werte an Schmuckſtücken, Bargeld und Herren⸗ kleidern in die Hände gefallen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Die Tat wurde ihnen dadurch er⸗ leichtert, daß die betr. Häuſer ohne jede Auſſicht waren und daß ſchon von außen deutlich zu erkennen war, daß die Bewohner abweſend ſind. Das Polizeipräſidium warnt aus Anlaß dieſer Fälle wiederum eindringlich davor, Wohnungen oder ganze Häuſer unbeaufſichtigt zu laſſen oder in ſolchen Räumen größere Werte aufzubewahren. Tägliche Nachſchau ſollte unter allen Umſtänden durchgeführt werden, ſo daß bei Einbrüchen ſofort die Verſtändigung der Krimi⸗ malpolizei erfolgt; die Wiederbeibringung ge⸗ ſtohlener Sachen iſt alsdann ausſichtsreicher, wäh⸗ rend nach Tagen oder Wochen nicht nur die Fahn⸗ dung nach den Tätern ſehr erſchwert iſt, ſondern auch die geſtohlenen Werte kaum mehr beigeſchafft werden können. Die Beratungsſtelle gegen Einbruch beim Polizei⸗ präſidium(Kriminalpolizei) gibt bereitwilligſt jede Auskunft über Sicherungsmaßnahmen aller Art, auch über ſolche, welche nur für einen beſtimmten Zeitabſchnitt notwendig ſind. k Dienſtjubiläum. Herr Otto Kircher, Mann⸗ heim, Goeggſtr. 20, feiert am 2. Auguſt ſein 25jä h⸗ räges Dienſtjubiläum bei der Firma Mann⸗ heimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, Mannheim. Neben ſeinem kaufmänniſchen Beruf iſt K. ehrenamtlich Be⸗ triebsvertrauensmann der Schwerbeſchädigten und NSKOV⸗Propagandaobmann. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ansgabe Nachts am Luiſenring: duſammenſtoß-Trunkenheit- vereitelte Führerflucht Folgenſchwerer Verkehrsunfall— Der ſchuldige Autolenker feſigenommen Am 1. Auguſt, um.40 Uhr nachts, ſtießen, wie der Polizeibericht meldet, auf der Straßenkreuzung Kirch⸗ ſtraße und Luiſenring der Perſonenkraftwagen 11U 250 67, Führer Adolf Weyrauch, wohnhaft in Hönin⸗ gen, und das Kraftrad IIS 23 581 zuſammen. Der Kraftradfahrer und ſein Mitfahrer erlitten erheb⸗ liche Verletzungen. Beide Fahrzeugé wurden ſtark beſchädigt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft den Führer des Perſonenkraftwagens(Weyrauch), weil er unter erheblicher Einwirkung geiſtiger Getränke ſtand. Außerdem wurde feſtgeſtellt, daß beide Bremſen ſeines Fahrzeuges unwirk⸗ ſam waren. Weyrauch verſuchte nach dem Zuſammenſtoß ſich der Feſtſtellung ſeiner Perſon durch die Flucht zu ent⸗ ziehen. Er wurde nach erfolgter Entnahme einer Blutprobe in dͤas Gefängnis eingeliefert. Am Sonntag: 7 weitere Verkehrsunfälle Geſtern mittag ſtießen an der Ecke Seckenheimer⸗ und Traitteurſtraße ein Kraftradfahrer und ein Radfahrer zuſammen. Bei dem Sturz trug der Radfahrer erhebliche Verletzungen am Kopf und eine Gehirnerſchütterung davon. Der Verletzte ſand Aufnahme im Krankenhaus. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. 8 Geſtern abend ſtießen an der Ecke L/4— M 5 ein Perſonenkraftwagen und ein Kraftrad zu⸗ ſammen. Der Führer des Kraftrades erlitt am Knie und am Knöchel des linken Fußes Verletzungen. Beide Fahrzeuge wurden leicht beſchädigt. * Bei fünf weiteren Verkehrsunfällen, die ſich am geſtrigen Tage ereigneten, wurden drei Perſonen verletzt und ſünf Fahrzeuge beſchädigt. Von den genannten Verkehrsunfällen ſind fünf auf Nichtbeachtung der Vorfahrtsberechtigung zurückzu⸗ führen. * Die tragiſche Bilanz einer Woche In der letzten Woche ereigneten ſich hier insgeſamt 40 Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon ge⸗ tötet und 21 Perſonen verletzt. An Fahrzeugen wur⸗ den 18 Kraftſahrzeuge, zehn Fahrräder und Stra⸗ ßenbahnwagen beſchädigt. eeeeeee. Mit„Aha, ahoi und helau!“: Karnevaliſten in der Nibelungenſtadt Ein rheiniſch-pfälziſches Narrentreffen im lieben alten Worms— Fröhliche Jahrt auf dem Rhein Sonntag morgen ließen ſich 170—180 Karneva⸗ liſten aus Mannheim und Umgebung mit dem Mes„Neu⸗Deutſchland“ nach Worms einſchif⸗ ſen, wo ſie von Wormſer Narrhalleſen empfangen und gleich ins Rheinkaffee geleitet wurden. Kurze Begrüßung durch Hilken, den Präſidenten, der ſo gut und ausdauernd reimen kann, und übrigens mehr rheinländiſch als heſſiſch ſpricht ler iſt aus Cochem). Antwort durch Reichert von der Fröh⸗ lich⸗Pfalz, Feſtſtellung, daß anweſend: Wormſer Narrhalla, Neue Karnevalsgeſellſchaft Speyer, Karnevalsverein Landau, Frie⸗ ſenheimer Eule,Ludwigshafener Rhein⸗ ſchanze, Grokageli⸗Lindenhof, und nicht zuletzt die Fröhlich⸗Pfalz, die das Ganze in Schwung geſetzt hatte. Es ſchmetterten die„Ahas“ und„Hellaus“ gegen die Decke, die Süngerfahrl der Liedertafel Die letzten Etappen: Hirſchberg— Waldenburg— Breslau (Von unſerem R. Sch.⸗Sonderbericht⸗ erſt atter) Breslau, 2. Auguſt. Um zur Beruhigung der Daheimgebliebenen die Haäuptſache vorweg zu nehmen: Die Liedertäfler ſind am Freitagabend um?7 Uhr wohlbehalten in Breslau eingetroffen. Kein Mißton hat die 37½tägige herr⸗ liche Fahrt durch Deutſchlands Gaue getrübt. Ehe um 9 Uhr in Hirſchberg die Wagen beſtiegen wurden, beglückwünſchte Ver⸗ einsführer Voigt Herrn Fritz Manſar, den Lei⸗ ter des Quartetts, zu ſeinem Geburtstag auf das herzlichſte unter Ueberreichung eines. Angebindes. Als ihm zu Ehren der Vereinswahlſpruch ange⸗ ſtimmt war, wurde ein Ausflug nach Schreiber⸗ hau, zur Zackelklamm und zum Zackelfall, unter⸗ nommen. Das enge Tal, durch das der Zacken fließt, hat ausgeſprochenen Schwarzwalocharakter. Einige Vorwitzige, die am Fuße des Waſſerfalles zu wenig Abſtand hielten, wurden gehörig geduſcht, als die auf der Höhe geſtauten Waſſermaſſen herbei⸗ ſtürzten. Am Fuße der Anhöhe, von der eine Rodel⸗ bahn hinabführt, liegt die berühmte Joſephinenhütte, in der eine Glasbläſerei zur Beſichtigung offen⸗ ſteht. Hier konnte man nun aus nächſter Nähe be⸗ obachten, mit welcher Geſchicklichkeit und Schnellig⸗ keit ein Weinglas um das andere aus der dem Schmelzofen entnommenen glühenden Maſſe ent⸗ ſteht. In dem benachbarten Laden hat mancher ein Kunſtwerk der Glasſchleiferei als Andenken er⸗ ſtanden. Pünktlich landeten die Wagen wieder vor unſe⸗ rem Hotel„Drei Berge“, in dem das Mittageſſen eingenommen wurde. Um 3 Uhr mußte Abſchied von der Gaſtſtätte genommen werden, die in ihrer Art eine Sehenswürdigkeit iſt. Drei übereinander ge⸗ lagerte Dachgärten, von denen aus man einen prachtvollen Ausblick auf die Rieſengebirgskette hat, ſaſſen mehrere hundert Perſonen. Bald befanden wir uns völlig in Rübezahls Reich. In Krummhübel, am Fuße der 1600 Meter hohen Schneekoppe, ſpielte uns leider der boshafte Berggeiſt einen üblen Streich. Er ſtülpte über die höchſte Erhebung des Rieſengebirges eine ſo dicke Kappe, daß vom Gipfel nichts zu ſehen war. In Schmiedeberg wurden die Wagen zu einem Liedervortvag verlaſſen. Hier waren die Zuhörer am dankbarſten. Wir freuen uns ganz beſonders, ſo wurde verſichert. weil die Lieder⸗ tafel der erſte Geſangverein iſt, der uns in Verbin⸗ dung mit dem Breslauer Sängerfeſt beſucht. Als der Landeshuter Kamm(1000 Meter Höhe) hinter uns lag, konnten wir ſo recht den Gegenſatz zwiſchen der dem Gebiet empfinden, in dem der„ſchwarze Dia⸗ herrlichen Gebirgswelt und mant“ aus dem Erdinnern geholt wird, als wir durch die Waldenburger Gegend mit ihren mächtigen Steinkohlenbergwerken fuhren. Bis nach Bad Salßbrunn, das völlig in Grün und Blu⸗ men gebettet iſt, war es nur ein Katzenſprung, aber ex machte um ſo eindringlicher darauf aufmerkſam, wie dankbar wir den Volksgenoſſen ſein müſſen, die in den Kohlengebieten ihr mühevolles Tagewerk ver⸗ richten. In Freiburg war Kaffeepauſe, aber dann ſpürten die Benzinroſſe den Stall. Rieſige Getreidefelder, von deren Ausdehnung der Badener ſich keinen Begriff machen kann, wieſen hinter Schweidnitz darauf hin, daß hier große Güter für die Volksernährung ſorgen. Schon lange vorher hatten uns große Plakate zugerufen: „Auf nach Breslau! Der Führer kommt!“ Schon grüßten die erſten Feſtfahnen. Und bald um⸗ fing uns das Gewimmel der Sängerbundesſtadt in ihrem prachtvollen Schmuck mit Fahnen und Girlan⸗ den. Um 7 Uhr wurden in dem der Liedertafel zuge⸗ wieſenen Wohnquartier jenſeits der Oder die Wa⸗ gen verlaſſen. Mit dem Gepäck„bewaffnet“ machte ſich jeder auf den Weg zur Unterkunft. daß eine Omnibusgeſellſchaft, dͤie öͤraußen wartete, ganz erſchrocken war. Und dann wurden die braunen, blauen, weißen und goloͤgeſtickten Mützen wieder aufgeſetzt und zur Stadt ging's zu einer ernſthaften Führung durch Muſeen und Bauwerke⸗ Es gibt ja eine ganze Menge Neues in Worms zu ſehen, und vermeine niemand, eine ſolche Stadt wäre auch mit drei⸗ und viermaligem Beſuche im Laufe der Jahre erledigt und erfaßt. Die köſtlichen Urkunden im Corlenianum etwa werden ſchon ein⸗ mal ausgewechſelt, und wer hat überhaupt ſchon ein⸗ mal fünf goldene Bullen auf einem Haufen geſehen? Der Arbeitsdienſt hat drei neue Domplätze geſchaf⸗ ſen, wovon der letzte erſt dieſes Frühjahr fertig wurde— es iſt derſelbe, auf dem die Feſtſpiele ſtatt⸗ fanden—, und gar die neuen ſchönen Scheiben für den Weſtchor, die Merck in Darmſtadt ſtiftete, da iſt die letzte vor einigen Tagen erſt hineingekommen. Das Muſeum im Andreasſtift iſt dauernd erweitert worden, und die St.⸗Magnus⸗Kirche(in der Luther preöͤigte) ſteht auch erſt ſeit 1933 wieder reſtauriert da. Da wanderten nun die Karnevaliſten ſehr ernſt und intereſſiert herum und nahmen alles zur Kenntnis, was der treffliche Führer zu erklären wußte, ſei es nun bronzezeitliche Verſchönerungsapparätchen oder reliefbilderreiche Ofenplatten, Siegfrieds Stein, den er über den Rhein warf, ooͤer die Wormſer Elle zum Nachmeſſen am Dom⸗Oſtchor. Wir lernten wieder viel von Herrn Giſelher und Herrn Volker, und hörten auch von Meilhac, der alles in Flammen aufgehen ließ. Aber Verwaltungsinſpektor Hebbes, der zweite Füh⸗ rer, ließ ſich nach allem Elend das dͤie Staoͤt und ihre Bürger ausſtehen mußten, troſtreich dahin verneh⸗ men, daß Mannheim das Erbe angetreten habe, und dann groß wurde, als Worm darniederlag. Dies alles hatte immerhin weit über drei Stun⸗ den gedauert, und müde trotteten wir einher, aber glaube keiner, daß die Karnevaliſten ihrer feuchten Natur nach nicht treu bei der Stange geblieben wären. Nur einige liefen jetzt etwas ſchneller und ſicherten ſich ein Mittageſſen im Städtiſchen Feſthaus, das übrigens auch erweitert und verſchönert worden iſt— während wir anderen lange warten mußten. Nach dem Eſſen kleine Pauſe, alsbald kamen auch noch Nachzügler aus Mannheim und Ludwigshafen im Wagen nach, die, durch Kolonialfeſt verhindert, nicht ſo früh hatten aufſtehen können, auch die Wormſer und ihre Mädchen kamen allmählich in Scharen angerückt, und Das Breslauer Sängerfeſt auf dem Höhepunkt Zu 500 000 Gäſten des Deutſchen Sängerbundesfeſtes ſprach der Führer auf der Frieſenwieſe die Sitzung konnte beginen. Hilken, der Reimer, hatte wieder die Leitung, de Kabauſch(Völker) war die erſte und kräftigſte Witzrakete der Wormſer, die jene ſofort ſteigen lie⸗ ßen, und zwar mit einer ausgezeichneten heſſiſchen Parodie auf die Nibelungen, dazu noch die Erbau⸗ ung von Worms in gleicher Art. Ein urſprünglicher pointenſicherer Witz ſteckt in dieſem Narrhalleſen, der ſich auch ſpäter in ſeinen bauchredneriſchen Geſprä⸗ chen mit dem kleinen Fritz'ſche tüchtig offenbarte. Es gab dann noch Verſchiedenes an Geſang und Humor aus Worms, unter denen die Geſchichte des Motorradfahrers am beſten gefiel; indem er immer wieder zwei Sorten Maſchinen durcheinanderwarf, nämlich ſein Rad und ſeine Alte, gab's natürlich Anzüglichkeiten und Doppeldeutigkeiten genug. Ein anderer Wormſer ſchmetterte immer wieder den Refrain:„Ach, wie is dem Mann ſo wohl— Wann die Fraa verreiſt emol!“ Der Vize aus Lan⸗ dau ſprach hochdeutſch darüber:„Wie ſchad, daß ich kein Rindvieh bin!“, aber die Mannheimer hatten Spindler als verſierten Völkerbundsportier und Reichert und Michel, die als ſuggeſtionsgeübter Tibetaner und brüllender Menſchenaffe die Mädels gar ſehr erſchreckten. Außerdem aber noch die Hot⸗ FPPPFPo————————— Der Mannſchaftsgeiſt der SA iſt die Urzelle der geleiſteten und geſteigerten Breitenarbeit des Volkes! Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Auguſt 1937 FPPPP. ters, die den meiſten Beifall des Tages einheimſten, ganz beſonders für ihre Lieder eigenen Fabrikats „Deidesheim“ und„Wandern durch die blühende Pfalz“. Auch Hummel⸗Hummel mit Humor wirkte prächtig, und der Raddegigl und manches andere mußte zugegeben werden. Zwiſchendurch ſangen wir auch mal ſelber, z. B. jenes extra von Julius Beer zu dieſem Treffen gedͤichtete prächtige Lied„Seid ge⸗ grüßt, Humor⸗Kumpanen“, in dem es u. a. heißt: „Mit Humor die Welt bezwingen— das iſt Grundprinzip am Rhein!“ Alſo hatte man wieder über 3 Stunden fröhlich herumgebracht, ein bißchen Tanzgelegenheit war auch immer da, und nachdem ein Telegramm vom Obriſt⸗Zunftmeiſter der Vereinigten Narrenzünfte Breiſach verleſen worden war, mußte man ans Aufbrechen denken. Gemütlicher Spaziergang an al⸗ len Sehenswürdigkeiten vorbei, und zum Hafen hinunter ins Schifflein, das Präſident Lerch wie⸗ der rechtzeitig herbeſtellt hatte. Bei kräftigem Trunk und den Hotters an Bord gab es natürlich wieder eine ſehr fidele Heimfahrt mit Heimkunft 1. Eigentümer von Schmuck geſucht Was der Polizeibericht mitteiltt In Hamburg wurden nachfolgend beſchriebene Schmuckſachen ſichergeſtellt, welche währ⸗ ſcheinlich aus Diebſtählen herrühren: 1. eine goldene Damenarmbanduhr, 18 kar. oval, Aufziehknopf mit dunkelblauem Stein, ſchwarz, gold⸗ durchwirktes Ripsband; 2 ein goldener Ring mit ovalem grünem Stein und 10 weißen Steinen(Brillanten); 3. ein goldener Ring mit einem roten und zwei hellen Steinen auf ſchwarzer Unterlage. Es handelt ſich bei dem wertvollen Ring um eine 10 Jahre zu⸗ rückliegende Fundunterſchlagung. Der Ring ſoll auf einer Damentoilette einer ſüd⸗ oder mitteldeutſchen Stadt liegen geblieben ſein. Die Eigentümer der Schmuckſachen wollen ſich bei der Kriminalpolizei Mannheim, Polizeipräſidium, Zimmer 5, melden. Verloren ging am 10. Juli nachmittags gegen 51 Uhr in einem Rheinbad, oder von dort durch den Schloßgarten, Bismarckſtraße, Kaiſerring, Moltke⸗ ſtraße bis Auguſtaanlage eine goldene, doppelt ge⸗ drehte Halskette, in der Mitte ſtärker, zu beiden Seiten dünner werdend. Kleine naſſe Statiſtik 10 000 waren am Badeſtrand Wie wir in unſerer Frühausgabe ſchon ſagen konnten: zu einem Maſſenbeſuch iſt es auch am Sonntag im Strandbad nicht gekommen. Das Ergebnis lautete am Abend: 10000 Badegäſte, 3500 abgeſtellte Fahrräder und 200 Kraftfahrzeuge. Ein mäßiges Ergebnis für dieſen Badetag, der am Nachmittag ein Abflauen des Windes mit ſich brachte und denen, die draußen waren, erholungs⸗ reiche Stunden bereitete. Von den Sanitätern mußten 53 leichtere Unfälle behandelt werden— bei nur 10000 Beſuchern eine ziemlich hohe Zahl! ** Das 50. Lebensjahr vollendet am heutigen Montag Herr Heinrich Wellenreuther. Seit ͤrei Jahrzehnten im Kohlengroßhandel tätig, machte ſich Herr Wellenreuther vor 17 Jahren ſelbſtändig. Durch Umſicht und Fleiß verſchaffte er ſich bald eine geachtete Stellung. Beſondere Verdienſte hat er ſich um den zivilen Luftſchutz erworben, für den er ſeit November 1933 raſtlos tätig iſt. Wenn die die Oberſtadt umfaſſende Reviergruppe 1 der Orts⸗ gruppe Mannheim des Reichsluftſchutzbundes, die er ſeit Februar 1934 leitet, zu den beſten in Baden zählt, ſo iſt dies vorzugsweiſe ſeiner ſtarken Initia⸗ tive zu verdanken. Wir wünſchen Herrn Wellen⸗ reuther noch recht viele Jahre frohen Schaffens. ** Landwehr⸗aber⸗Treffen in Mannheim. Dieſes am 11. und 12. September 1937 ſtattfindende Treffen, zu dem die Kameraden aus Baden, Württemberg, Heſſen, aus dem Rheinland, dem weſtfäliſchen Kohlen⸗ gebiet, Hamburg und Kiel ſich ſchon überaus zahl⸗ reich zur Teilnahme gemeldet haben, verſpricht eine große Wiederſehensfeier zu werden, bei der kein Ka⸗ merad fehlen wird. Fürſt Friedrich von Hohenzol⸗ lern, der mit dem ehemaligen Regiment 40 eng ver⸗ bunden iſt, hat die Schirmherrſchaft übernommen. Um die Organiſationsarbeiten reibungslos zu be⸗ wältigen, ſind Anmeldungen eiligſt zu richten an Ka⸗ meradſchaftsführer Adolf Kempf, Mannheim, Streuberſtraße 338. ——— ——— Thüring⸗Altbeſttg 120,5 1. Seite/ Nummer 350 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 2. Auguſt 1937 Drei Tage Feſt im Waldpark Im Zeichen von Fröhlichkeit und Tanz Mannheim hat ſein Parkfeſt draußen im Wald⸗ park wieder. Vielen alten Mannheimern und vor allem auch Mannheimerinnen iſt es noch in traute⸗ ſter Erinnerung, und von manchem Mütterchen, das der Auferſtehung dieſes Feſtes beiwohnte, hörte man ſo allerhand über jene geruhſame Zeit erzählen, da der„Großvater die Großmutter nahm“. Alſo das Parkfeſt feierte im„Stern“ ſeine Auferſtehung. Drei Tage ſoll es wieder, wie in alten Tagen, dauern. Drei Tage ſoll es Fröhlichkeit und Tanz geben. Drei Tage ſollen die Mannheimer inmitten ihres Waldparkes wieder einmal wiſſen, wie ſo ein rich⸗ tiges Parkfeſt im Mannemer Wald gefeiert wird. Nun iſt es aber nicht ſo, als ob man zum„Stern“ ſo ſchnell käme, wie zum Roſengarten, und ſo gehörte ſchon einige Ueberwindung dazu, ſich in Schwung zu ſetzen. Es ſtellte ſich aber alles als halb ſo ſchlimm heraus. Die Straßenbahn beſtieg man als erſtes der Verkehrsmittel und landete ſchließlich ſtilgerecht im „Trab⸗Trab⸗Tempo“. So machten es wenigſtens die, die noch etwas Sinn für Romantik und Mondſchein haben, die Raſchlebigen ſetzten ſich einfach in einen Omnibus und ſtrebten ſo mit Schnelligkeit ihrem „Stern“ entgegen, ſoweit er nicht ſchon an der Seite ſaß. Es ſoll aber auch welche gegeben haben, die zu Fuß ankamen. Auch ſie konnten das Ziel nicht verfehlen. Von weither wies ihnen die Muſik den Weg, denn bis man ankam, war natürlich das Parkſeſt ſchon im ſchönſten Gange. Unſer Waloparkreſtaurant„Am Stern“ hatte ein feſtliches Kleid angelegt, „Lampions erſtrahlten über den zwei großen Tanzflächen, die gleich in Benützung genommen wurden— wofür ſpielte auch die Fliegerkapelle des NScK unter M3e Schußmüller ſo flotte Märſche und Wal⸗ zer? Da mußte die Jugend tanzen Bald nahm aber eine luſtige Künſtlerſchar die volle Aufmerk⸗ ſamkeit von jung und alt in Anſpruch. Albert Ho⸗ fele, der unverwüſtliche Humorſpender, brachte ſeine Zuhörer ſchnell mit ſeinen Plaudereien und Liedern in Schwung, Max Ladewig begleitete die kräftige Tenorſtimme Karl Jautz' am Flügel, die „luſtige Barbaral, mit Zunamen Müller, auch als„Finkenſchwäbin“ wohlbekannt, ließ ihr ur⸗ wüchſiges Temperament ſprühen und H. Thaler lockte ſeiner großen Handharmonika die ſchönſten Töne ab. Wer einen„Rundfunk“ zu Hauſe hat, wird ſchon gemerkt haben, daß es ſämtlich Künſtler des Reichsſenders Stuttgart waren. Natürlich durften auch die Tänzerinnen bei einem ſolch bunten Programm nicht fehlen. Annelieſe Waelde und Hilde Hick warteten, als anmutige Vertreterinnen Terpſichores, mit reizen⸗ den Tänzen auf. Dies war der bunte ſchöne Strauß von Künſtlerblüten, den der„Stern“ ſeinen Gäſten überreichte und ſie dankten dafür mit reichem Bei⸗ fall und einer Stimmung, wie ſie die ehrwürdigen Räume rund um das Haus ſchon lange nicht mehr ſahen. Das Ende des Programms war natürlich erſt oͤer Anfang des Feſtes. Waren es bisher die Lachmus⸗ keln, die reichlich in Anſpruch genommen wurden, ſo kamen jetzt die Tanzbeine daran und bald hörte man auf dem Feſtplatz und drinnen im großen Feſtſaal ſein eigenes Wort nicht mehr vor Lachen und Fröh⸗ lichkeit. Im Feſtſaal ſpielte übrigens die Hauskapelle Werner.— Schließlich ſeien die dichtumlagerten Schieß⸗ und Wurfbuden nicht vergeſſen. So ging es bis in die ſpäte Nacht und man erzählte ſich noch ſo manches bei Sonnenaufgang Der Sonntag brachte am Nachmittag ſchon wieder Betrieb. Die Fliegerkapelle gab am Nachmittag ein Sonderkonzert und abends wurde ſchon wieder das Tanzbein in Schwung geſetzt, und wenn der nächſte Sonnenauf⸗ gang nicht der Auftakt zum neuerlichen„Sechstage⸗ rennen“ geweſen wäre, ſo wären es beſtimmt nicht weniger als am Vorabend geweſen, die ihn mit „leicht“ ermüdeten Augen betrachtet hätten. Heute abend iſt Kehraus. Man erwartet wohl nicht zuviel, wenn man annimmt, daß das Parkfeſt damit einen ebenſo ſchwungvollen Abſchluß findet, wie es ange⸗ fangen hat. g. FTPPP0PTPP0PTPPPT0TGTGPP0TPTTTTTTTTT DerReichsſportſührerin Fran'reich Empfang für den deutſchen Reichsſportführer durch Unterſtaatsſekretär Lagrange Der Unterſtaatsſekretär für Sport, Lagronge, gab zu Ehren des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten ein Eſſen, an dem neben dem deutſchen Botſchafter Graf Welczeck der Unterſtaatsſekretär für das franzöſiſche Sportweſen, Lyautey, und zahlreiche führende Perſön⸗ lichkeiten teilnahmen. uUnterſtaatsſekretär Lagrange unterſtrich in ſeiner Be⸗ grüßungsanſproche die große Beöͤeutung der Sportkamerad⸗ ſchaft und übermittelte dem Reichsſportführer hierbei den Dänk aller franzöſiſchen Sportler und des ganzen franzö⸗ ſiſchen Volkes für die überaus herzliche Aufnahme der Franzoſen anläßlich der Olympiſchen Spiele in Berlin. Er ſprach die Hoffnung aus die deutſche und die franzö⸗ ſiſche Sportjugend möge häufig Gelegenheit haben, ſich zu treffen und kennenzulernen. Eine glückliche Jugend ſei der beſte Wächter der gemeinſomen Kultur. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſprach über die Friedensaufgabe des Sportes. Auf die herzlichen Beziehungen zwiſchen dem deutſchen und dem franzöſiſchen Sport hinweiſend, wünſche er, recht viele franzöſiſche Sport⸗ ler in Deutſchland begrüßen zu können. Weltmeiſterſchaft der Schützen Am Samstag wurden bei den Schieß⸗Weltmeiſterſchaften in Helſinki auf den Anlagen von Malmi die internationa⸗ len Prüfungen um die Meiſterſchaftsabzeichen und dos Serienſchießen mit allen Waffen fortgeſetzt. Auf faſt allen Ständen wurden hochwertige Ergebniſſe erzielt, die bereits einen kleinen Hinweis auf die großen Leiſtungen geben, die bei den am 4. Auguſt beginnenden Titelkämpfen zu erwarten ſind. So erzielte der norwegiſche Olympiaſieger Willy Roegeberg im 50⸗Meter⸗Serienſchteßen mit der Kleinkaliberbüchſe 200 Punkte. Im Kampf um die Meiſter⸗ ſchaftsabzeichen mit dem Freien Gewehr kam der dreimalige finniſche Weltmeiſter E. Okſa auf 546 Punkte. Im Se⸗ rienſchießen mit automatiſchen Piſtolen hatte der Nor⸗ weger E. With 300 Treffer zu verzeichnen. Nur einen Punkt weniger wies der ſchwediſche Olympiaſieger Ullman auf. Große Freude löſte der Sieg des finniſchen Ehrenpräſi⸗ denten Pehr Evind Spin hufvud im Schulſchießen der Senioren mit der Militärpiſtole aus Pfund(145, 185, 220); 5. Wagner(Stuttgart) 550 Pfö. (165, 170, 215); 6. Domſki(Düſſeldorf) 545 Pfö.; 7. Wies⸗ heu(München) 540 Pfd.; 8. Mühlberger(Frankfurt a..) 535 Pfd.; 9. Kemnitz(Trier) 530 Pfd.; 10. Marx(Köln) 520 Pfund. Ungariſcher Waſſerballmeiſter wurde nun ſchon zum achten Male der UTE. Budapeſt. Im entſcheidenden Spiel beſiegte er den MAC. Budapeſt mit:3(:2) Toren. Ne⸗ meth, Halaſſy und Boße ſchoſſen für den Sieger die Tore. Die Europa⸗Segelmeiſterſchaft mit der Olympia⸗Jolle kommt vom 2. bis 8. Auguſt auf dem Atterſee zum Aus⸗ trag. Elf Nationen— Ungarn, Oeſterreich, Frankreich, Italien, Eſtland, England, Holland, die Schweiz, die Tſchechoſlowakei, Jugoflawien und Deutſchland— ſind be⸗ 5 Deutſchlands Vertreter iſt der Münchener Ernſt ickel. Die Deutſche Segel⸗Meiſterſchaft mit der 22⸗Quadrat⸗ meter⸗Rennjolle wird vom 8. bis 10. September auf Wann⸗ ſee und Havel bei Berlin durchgeführt. Drei Wettfahrten ſind vorgeſehen. Die erſte Segel⸗Wettſahrt um den Amerika⸗Pokal, jener berühmten Trophäe, die ſeit 87 Jahren in amerikaniſchem Beſitz iſt, wurden äuf einem 15⸗Meilen⸗Kurs vor Newport (Rhode Jsland) ausgefahren. Sieger wurde der Ameri⸗ kaner H. Vanderbilt mit ſeiner Jacht„Ranger“ in:88 Stunden mit 17 Minuten Vorſprung vor dem Enylönder Sopwith auf der Jacht„Endeavour II“. Sechs weitere Fahrten werden folgen. Der Offenbacher Stadt⸗Achter wurde von Undine Offen⸗ bach in:10,8 Minuten vor der Ré Wiking Offenbach (:11) und Hellas Offenbach(:19) gewonnen. Hollands Fußballelf trug in Klagenfurth ein Spiel ge⸗ gen Oeſterreichs Amateure aus. Die Holländer ſiegten mit :1:1) Toren. Württembergiſcher Meiſter im 100⸗Kan.⸗Straßenradfahren wurde der Ulmer König in 2756,57 Stunden vor Plappert (Zuffenhauſen) und Renz(Stuttgart). Ungarus Waſſerballſpieler zeigten ſich im Budapeſter Kampf gegen Schweden, der als Vorprobe zum Europr⸗ Turnier galt, in beſtechender Form. Sie ſiegten mit 13:1 (:1) Toren, wobei Ler bekannte Nemeth allein neun Tore erzielte. Die deutſche Stehermeiſterſchaft in Frankfurt gewann Adolf Schön⸗Wiesbaden vor Lohmann⸗Bochum und Schind⸗ ler⸗Chemnitz. Beim Pariſer Schwimmfeſt gewann Olympiaſieger Cſik Ungarn) die 100⸗Meter⸗Kraul in 59,9 Sekunden mit Hind⸗ ſchlag vor unſerem deutſchen Meiſter Fiſcher(Bremen). Deutſche Siege gab es durch Schlauch, Sietas, Weiß und Inge Schmitz. Der Oppauer Reuther kam beim Ausſcheidungsturnen des Gaues Südweſt zur Zwölfkampſmeiſterſchift, das in Mainz ſtattſand, mit 209,1 Punkten guf den erſten Platz vor Göbig(Mainz), Groß(Wiesbaden) und Stiegler Rüſſelsheim). Dieſe vier Turner ſind nun in Greiz ſtart⸗ berechtigt. Der Große Deutſche Traber⸗Stutenpreis wurde auf der Trabrennbahn zu Gelſenkirchen entſchieden. Das mit 10 000 Mark ausgeſtattete Rennen gewann E. Speckmann Eirce, die von ihrem Beſitzer meiſterhaft geſteuert wurde. Der Schweizer Amberg, der am Simstag die erſte Teil⸗ ſtrecke der Schweizer Radrundfahrt gewonnen hatte, ſiegte auch auf oͤer zweiten Strecke von Ehur nach Bellinzona, womit er ſeine Führung in der Geſamtwertung weiter Als beſter Deutſcher kam Diederichs auf den atz. Hoher Sieg des Meiſters Deutſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft in Duisburg Das Vorſchlußrunden⸗Turnier um die Deutſche Waſſer⸗ ball⸗Meiſterſchaft, an dem Waſſerfreunde Hannover(Deut⸗ ſcher Meiſter), Weißenſee 96. Duisbura 98 und Aachen 06 beteiligt ſünd, begann am Samstag in der Schwimmbahn des Duisburger Stadions vor etwa 2000 Beſuchern. Im erſten Spiel feierten die Baſſerfreunde Honnover einen überlegenen:1Sieg über Aachen 06 der allerdinas erſt in der zweiten Halbzeit ſichergeſtellt werden konnte. Bei der Pauſe ſtand das Treffen noch:1. Die Tore für Han⸗ nover ſchoſſen Allerheiligen(5) und Schwenn(2) während Lenkitſch den Ehrentreffer für Aachen buchte.— Das zweite Spiel brachte einen harten Kampf zwiſchen Duis⸗ burg 98 und Weißenſee 96, in dem ſich die Duisburger mit :2(:1) behaupteten. Alle drei Tore für Duisburg warf der bekannte Nationalſpieler Schneider und die beiden — 70 für Weißenſee kamen auf das Konto von Schirr⸗ meiſter. Die Ergebniſſe des erſten Tages: Rückenſchwimmen, 100 Meter: 1. Heiſe⸗D 1113,7; 2. Kellner⸗Oeſt.:14,8. Kraulſchwimmen, 100 Meter: 1. von Eckenbrecher⸗D:02,9; 2. Zobernig⸗Oeſt.:03,2. Kunſt⸗ ſpringen für Männer: 1. Nabraun⸗D 173,70; 2. Hoff⸗D 129,84 Punkte. Turmſpringen der Frauen: 1. Heinze⸗D 34,85; 2. Staudinger⸗Oeſt. 98,62 Punkte. Kraulſchwimmen, 100 Meter, Frauen: 1. Pollack⸗D:12,2; 2. Wagner⸗Oeſt. Kleine Syport-Nachrichten Kraulſtaffel, 4 mal 200 Meter: 1. Deutſchland(Arendt, Heiſe, Birr, Plath):25,3; 2. Oeſterreich. Endergebnis des erſten Tages 40:23 Punkte für Deutſch⸗ land. Waſſerſceunde und Hannover Deutſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft in Duisburg Das Duisburger Vorſchlußturnier um die Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft wurde am Sonntagvormittag mit zwei Begegnungen fortgeſetzt. Im erſten Spiel hatte der Deutſche Meiſter, Waſſerfreunde Hannover, einen ſchweren Kampf gegen den Altmeiſter Weißenſee 96 zu beſtehen, der erſt nach zweimaliger Verlängerung mit 614(011,:2, :4) von den Waſſerfreunden gewonnen wurde. Auch im zweiten Spiel gab es ein knappes Ende. Duisburg 98 lag gegen Aachen 06 bei der Pauſe mit 01 im Rückſtand, konnte aber dann in der 2. Halbzeit noch zwei Treffer anbringen und einen:1Sieg erringen. Damit qualifizierten ſich bereits Hannover und Duis⸗ burg für das Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft, das am 29. Auguſt ſtattfinden wird. Jubiläums-Radrennen in Mannheim Das Mannſchaftsrennen auf der Phönixbohn, das von 12 Paaren ausgetragen wurde, gewannen Seegers⸗ Krimme mit 16 Punkten und einer Runde Vorſprung vor Weimer⸗Bühler 91 Punkte und Kurzawa⸗Kamp 27 Punkte. Vierte wurden Rößler⸗Kopp vor den Schwei⸗ zern Bolliger⸗Heiniger. Eder⸗Kampfabend vollſtändig Nach der Verpflichtung des Potsdamers Przybilſki, der im Halbſchwergewichtskampf gegen den Breslauer Czichos antreten wird, iſt das Programm der am 6. Auguſt ſtatt⸗ findenden Freiluftboxveranſtaltung vollſtändig geworden. Um den Hauptkampf Guſtav Eder gegen Charles Pernot gruppieren ſich in Berlin folgende Kämpfe: Bimtam: Schil⸗ ler⸗Remſcheid, Leicht: Leopold⸗Bielſi, Halbſchwer: Przy⸗ bilſki⸗Czichos, Schwer: Klein⸗Joſt. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 2. Auguſt. Der über Weſt⸗ und Nordeuropa liegende Hochdruck hält die Zufuhr verhältnismäßig warmer Feſtlandsluft von Nord⸗ oſten her weiter im Gange. Da mit einem Abbau nicht in Bälde zu rechnen iſt, bleibt das meiſt hei⸗ tere und trockene Wetter beſtehen. Vorausſage für Dienstag, 3. Auguſt Heiter bis wolkig, trocken, Temperaturen tagsüber zwiſchen 20 und 25 Grad. Höchſttemperatur in Mannheim am 1. Auguſt + 24,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 2. Auguſt 14,9 Grad, heute früh halb 8 Uhr + 18,7 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 19 Grad Waſſer⸗ und. 19 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein-Pegel 30. Rhein⸗Negel] 29. 30. 2..2. .48 245.35ʃ2.31 Rheinfelden.98 2,982,932.85/.17 Kaubb 5 655 3 1 Köln.46 2132.100200 Kell.1803.123. 0„ 8 Macann. 484470) 260 LPene Mannheim.85ſ3.81/3,713,61/3.55] Mannheim 366 3,58 3,51/3.40 Deulsche Rheinprov. Altbeſſ 134 0 Anieihen: 9% do. Ablind 16,12,10, 4 400 759975 Bat 5 ich, Länder, Reichspoſt, 4½ Kachen v. 209 98.12 98.10 4½ Roggenrent.⸗ Bayr.Gl. Sief Gel. Mentehete, Schucgebtet 1% Bochum 8. Stadischaften n. 0 e9 s00 93 s00 P5. Ciektu⸗6f 1885 ä˖*3 4½ Braunſchw. 26% Berl, PförAmt 99.5099,50 Bergmann Glekt. 151,0132.0 5 Dt.Reichs nl.27 101,) 401,4½ Breslau 25 1 98.10.. Goldpf, ir. 10/½0 99.— 99.—%8 leh,Bökkeb. Berl.⸗Gub. Hut 19201920 4½ R⸗Schag 35... 98,.—½ Pr. Zentral⸗ 8 5 do. Kindl Br. 8 96.75 99.754½ do. v. 28 1 .89.—4½ Duisburg 28 4Reichsanl. 1984 99.-99.—4½ Düſſeldorf 260 98,75 5½ Houng⸗Aul 105.0 4½ Eſſen 2004—* 4½ Preußen 1328/ 109,8 109,84½ Kaſſel 222 4½ do. 1836. f. 9 4½ Rehspoſt, v. 34 08 Goldpfbr. 8 * P Em% ieswerzinsl. Werte Fen Kiite, 140 1832 4% Geſfpu Stabtſch. K 5,7 4½ do do. N 2 riypothek.-Bank Werte 4008/ Wneltbe 128.18824%0 Horob ui 2 5¼— do. Liquid.] 101,7 101./ Augsb.⸗N.Maſch. 1385,5 1882 99.55 99.424½90. Kom. K. 88,3/ 80,—Hachm e.% b, Keadewig, 180.0,1809 101) d0%0, Weſttodt. atte escimen 1229,1230 . kün. 2e93,5099.0 do. St.⸗Pr. 2330 270.0 7 8. ,4½ Leipzig 283 1 Braunk. u,Brikett 205 Varen 27 99,62 99.50 445 Maunbeim26 4% Bayr dbk.16 101,6 101,6 00.50 99 50 Bremen⸗, Bulkauf 146. 4½ Bayern 27. 99 79 99,/%%4¼ do. 27/98.500 9 5—— 4½ do, kn 24.20 do. Woll⸗Kämm. 4½ d9. Ser.Anl.] 100,3 100.34% München 29. 50* 936-112ʃ 101.5 1015%crt 54410 Srown, Bov,& G 135,0 %Praunſchw.29/ 9937% 4½ Pforzheim 20. 8 1⁰¹.5010.7/% ·er[Buderus, Eiſenw 132043ʃ0 2% e 104% 3000/.502% 8d, 0 // 93.50 Industrie-Obligationen Büſch. Opt..443 1460 en 050% Wiesbaden2s 9871 4%.Cenftbr.3 99,50 95 62/e8f f. Brauind. artonn Dr eden 125/1297 38 4½ Pr. Ldsrtbt. 4½.Wohnſtät.⸗ Gd.Rentbr-,2 93.-.Standbr. und Schuld] Pop.⸗Bk. 178 5 do. Lig.Gdrtbi“ 105,7 105.5 1. Kredit-Anstalt. ½ Frkf. Hyp. 16 öktentl. Kredit-Anstalt.% Golhe Orde Diſch. Nal NusL 127I 1273— AGotha. 8 r. Aahalt Altbeſigz.. 4% Brſchwst. 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Schuld Gpfbr. 2,& 1 400 0 1000, Gpfbrek K,, U0 99.75, g99,75/ Serer 9 17 50 500 1800 1 er.0— 4½% bo. v. 36 R. 1 89.5) 9975] verschreibungen 4½ bo. 28, A 3ſ99,75 99.754½% Pfätz. Hyp. Bk. ohne Zinsberechman zaber u. Schleich 103.0 1030 elus Vergbau 4%% Berliner Städtiſche Elertr.⸗Werke fälligl 2. Auguſt 4% Rpoſt 94 9—0 100.5J Kredltanstalten der Länder B8.Kc.2848. 6. 8* 100,7 100.]5NeckarStuttg.21 99,50J 99.50— 11565 1 5 P 93— 100 ͤz8 K 1.Kom S ubl.1 1385/ 170. M 5 0 Industrie-Aktisn Jelucleth,(Jeiter) 103.2,106.2/ Kaſchnendau Kerpan W,delſao 4450 1490 he Geoßkraft Mannheim u. Pfacween, l8e 1005 3. 188. 1059 106/ and 0050,60500 d 22 1402 K492J%5e. Gelcon 016 1ols feongnter 5, 8663.— Re ee. h 4470 10%. Elekir, Mul v 190 153 9 2 5 4 90 nd 9.. 5 ö 5—5 7 f 4683.—— 8 5 2— 469* 0 . 18 9 14% de. Sau, Landschatten e 1,. 440 650 Darmät 480 t1800„ 4440 0% 1330%% 0 52 1837. 115,6 1156. Schuldv. 282 98.25 98 25 ½Preuß, Boder Andrege⸗-Noris S 5 9 do. Ultramarinſ 143.5(5,½/4½% Rugrwohnungsbau 11958 90.50 08„1953. 117,0.6/¼Heſſ..⸗ Hypok 4½0ſtpr-Landſch, Gold 5 Aſchaff. Buntva ſletdſcmig,.159,/449.7] ſiederr u gederr.. Bolgt& Hgeffnerl..% Ver. Stahlwerke(Rheinelbe ünion“ 1546 Ultbeſit Dt⸗Reich 12/00 17.u1 Lig. o Ant. KI. 20....U. L. Bu. Kf 19271 1 Lit.-Uu. Vo. A. 101 60 101.7“ do ZellſtoſfP.. IUrigner ⸗Kayſer 54—Uorbweſto Kraſtl.... Bolthom, Seih..— 4½% 8 1951 100⁰.3 2 3¹. 2. 3¹. 4 31. 2. 31. 2. E 2 3¹. 2 8¹.— 3¹. 2. Erlin e 1. Candschaften 4% Rhein, Hypot. Anbalt Koblenw..123.2 Didier⸗Werke..105,5 195 S0Poeſch.Röln Bowſ 126 07 125,6(atronzellſtoff. 139.0 140.0JStettin. Portl.⸗J. 127,5, 128.8 Dt. Golddisc⸗Bl.. B Pommern Altb. 1440 35. 80, 0 9 99.62 Aſchaffbg. Zellſt...155.5Dierig, Chriſtian 165,0 SoſicSrte erte„. 175/ 117,3Stock& Cie... Dt. Hypoth.⸗Bank 12ʃ.5122.5 Dt.Ueberſee⸗Bank 134.5 184,0 — 101.7 Dresdner Bank 105.0 165.0 142.[Gebr. Stollwerk 132.1 133,1 Meining. Hyp.Bl 123,01220 118,10Südd. Zucker. 2050 Reichsßank. .. Thür. Elektr..G.... Rh. Hyp. Bt. Mhm. 150.0 .. Iriumph Werke.Rh Weſt. Boder 142.0 .. Tucher, Brauerei 104. 104 5 Sächſiſche Bank 107.1077 1500 Tuchf br. Aachen 113,5112.5 Südd. Bodenerdb Vereinsbk Hamb. 129.5 130.5 120.2 118,7/ Oſtd. Bodenkredit. Pe e 242.0240.0 em. Charl.. Akti 0ſbe, o etwerte 158) 184/Werkehrs-Altien 15./do. Stahlwerke 122.5/124.0 Uachenſtleinbahnſ 79.3779.— hſdo. Trik. Vollm. 125,5 125.5 A f. Verkehrsw. 128,31298 530./ do Ultramzrin 150.0 150,7 Allg.Lokb. u Krw.“ 15900 01 236,5 Vogel, Tel.⸗Drahtſ. 150.0/Dt. Eiſenb.⸗Betr.] 96.25 96, ... Stöhr Kammgarn 1375 Stolberger Zink. 100.2 nion, chem. Prod. 5⁰ 0 5% anderer⸗We⸗ke.. 182.5 Dt Reichb. ¼% Bu 12/,8 127 125. 12890Waſſerwe Gelſk. 4517/.Sapag.. 20 9850 19/.845, Wenderoth 1072109.0 98.— 98,.— 136,0135/ Weſtd.Raufh⸗A⸗ 60,37 60,45 Hambg.⸗Südam.“ 40,504/— — Nordd. Lloyd 100.0] 99.— etregeln 12251 1 142,5 188./ 1/0 Versicherungs-Aktien 150,00 156.2 Uach. u. M. 4 182.5 Selhcoft Ah 17.7 15540 S. 5 4—*„ of 10 OAli V.. 15 15/ Sucert Kl Wanzl 49 449 480. Jeben05. 202470 3⁰⁰ Berlin. Feuerverſf. Colonia⸗Feuer„ Hermes⸗Kredito.——. [Weſtf. Draht 902 55.— Wiäklter-Kllpn 99.— 10ʃ0 Wintershall 0% 4476 14 Fton 0 1270 12558 Sank-Actien Nagdeb euerf 453,0 682,% Ullg. Ot.Cr.⸗Anſt, 98.25/ 105,1 200.2 Badiſche Bankk 3—4 f. Brauind. 142.0 152 95„5Bayr. Hyp. u. Wo. 21* f 100.0 100.0 3 1030 1630 Kolonial Worte 22Lerl. Handelsgeſ.] 135,5 135.) Otſch.⸗Oſtafrita 142.0 4425 5400Com. u. Privatb.“ 145.5 115,6 Kamerun Eiſen 98,50105.0 28.0 22 Dt. Sank u, Disc. 12, 12% Neu⸗Guineg. 128.00 128,00 Dt. Centtalb.-Kr.] 12.5/ 12,5 Stavi⸗Minen 35.12 8212 170,50[Dt, Eff.⸗ u..⸗Bk.] 88,87 687/5 Schantung⸗H. A[„ 1330 4 * 5. Sette) Nummer 558 7 7 4 4 Montag, 2. Auguſt 1937 aee, 9 9 Harbig ſchlägt Büchners 400--Rekord 80000 beim Leichtathletikſeſt im Olympiaſtabion Long(Leipzig) 7,90 Meter; 2. Stenqviſt(Schweden) 7,47 Meter; 3. Grampp(Berlin) 7,33 Meter. Hochſprung: 1. Weinkötz(Köln) 1,90 Meter; 2. Au⸗ guſtin(Berlin) 1,85 Meter; 3. Martens(Kiel) 1,85 Meter; 4. Kerkovits(Ungarn), Gehmert(Berlin), Häusler GBres⸗ Bereits acht Tage nach den deutſchen Leichtathletikmei⸗ ſterſchaften war am Sonntag das Berliner Olympiaſtadion ſchon wieder Schauplatz großer Leichtathletikkämpfe. Die drei Berliner Großvereine, BSC, DSC und SCcC, hatten gemeinſam mit der NSG„Kraft durch Freudes das Inter⸗ naionale Stadionfeſt(JSTAß) aufgezogen, das den über⸗ rogenden Beſuch von über 80 000 Zuſchauern, alſo weit mehr als bei den deutſchen Meiſterſchaften, aufzuweiſen hatte. Die Bedeutung der Veranſtaltung unterſtrich die Anweſen⸗ heit des franzöſiſchen Botſchafters Francois Poncet, des ſchwediſchen Geſandten Richert, des Reichsorganiſationslei⸗ ters Dr. Ley, Generals Daluege. Wie ſchon bei den Mei⸗ ſterſchaften, ſo ſtand auch diesmal gleich zu Beginn der Dres⸗ dener Rudolf Harbig im Mittelpunkt der Läufe. Der 400⸗Meter⸗Lauf wurde in zwei Abteilungen geſtartet und brachte im erſten Rennen den Sieg des Berliners Hamann in 48,6 Sek. vor v. Stülpnagel, Voigt, dem Schweden Strömberg und Metzner. Im zweiten Rennen ſtartete Har⸗ big, der erſt vor einer Woche an der gleichen Stätte Dr. Peltzers 800⸗Meter⸗Rekord, der ſchon 11 Jahre beſtand, unterboten hatte, auf der Innenbahn. Er machte zunächſt gegen ſeine ſechs Gegner wenig Boden aut und erſt in der Mitte des Zielbodens hatte er die beträchtlichen Kurven⸗ vorgaben aufgeholt. Hier log der Schwede Danielſſon auf der zweiten Bahn gut im Rennen, doch ein nochmaliger Antritt des Dresdeners brachte dieſen an die Spitze. Unter dem Rieſenbeifall der Menge ſtürmte er auf den letz⸗ ten 100 Metern dem Ziel entgegen, das er in der neuen Rekordzeit von 47,6 Sek. durchlief. Mit dieſer Zeit hat er nun Jochem Büchners Höchſtleiſtung vom 2. September 1928 in Berlin mit 47,8 Sek. ausgelöſcht. Zweiter wurde der nge Stuttgarter Robens in 48,6 Sek. vor Kiſters(Düſſel⸗ dorf) 48,7, dem Ungarn Vadas in 48,8 Sek. Fünfter wurde Danielſſon und weit abgeſchlagen wurde der Franzoſe Boiſ⸗ ſet Sechſter. Auch der 1000⸗Meter⸗Lauf mußte wegen der großen Teilnehmerzahl geteilt werden. Nachdem der Ham⸗ burger König den erſten Lauf in:30,4 Min vor Ill(Ber⸗ lin) und Körting(Hamburg) gewonnen hatte, gab es im zweiten Rennen einen prachtvollen Kompf, zwiſchen dem Franzoſen Goix und dem Deutſchen Stadler. Der Freibur⸗ ger ſetzte mit ſeinem Endkampf einen Augenblick zu ſpät ein, ſo daß Goix in der hervorragenden Zeit von 227,8 Min. den Lauf vor Stadler(:28,4), dem Schweden Bertil Anderſſon(:28,8), Mertens(Wittenberg), Stieglitz(Wup⸗ pertal), Horſanyi(Ungarn) und dem Wiener Leban gewin⸗ nen konnte. Leban ſtellte mit 231,4 Min. noch einen neuen öſterreichiſchen Rekord auf. Das Maſſenfeld der 100⸗Meter⸗Läufer wurde in ſechs Vor⸗ und zwei Zwiſchenläufe geſiebt. Nicht am Start wa⸗ ren die Ungorn Sir, Paicz, Vadas und Meiſter Borch⸗ meyer. Der Nagy ſchied ſchon im erſten Vorlauf aus, ſein Landsmonn Ninai wurde im vierten Vorlauf nur Dritter. In den Zwiſchenläufen kam der Schwede Stenqviſt nur auf den vierten Platz, ſo daß als einziger Ausländer neben fünf Deutſchen Polens Meiſter Zaslona die Entſcheidung erreichte. Nach zwei Fehlſtarts kam Hornberger auf der fünften Bahn am ſchnellſten aus den Löchern. Bei 30 Meter lag er klar in Front und ſiegte ſicher in 10,6 Sek. vor dem faſt auf einer Höhe liegenden Feld. Konze hatte als Zwei⸗ ter mit 10,7 Sek. die gleiche Zeit wie Neckermann. Scheu⸗ ring lag in 10,8 Sek. um Bruſtbreite vor Zaslona und Schein. Walaſiewicz vor Käthe Krauß Frrrs on ihren Vorlauf mit 11,6 Sek. gewonnen und ſiegte im in 11 mit 2 Meter Vorſprung vor Käthe Krhuß (12,2), der Engländerin Jeſſries(12,3), Dörffelt, Alhus und Kuhlmann. Die Engländerinnen Stokes, Saunders und Watſon waren über die Vorläufe nicht hinausgekommen.— Im 8o⸗Meter⸗Hürdenlauf der Frauen hatte Anni Steuer das Pech, im erſten Vorlauf zu ſtraucheln und nach glatter Führung aus dem Tritt zu kommen, ſo doß ſie entmutigt auſgab. Die vier Deutſchen und die zwei Engländerinnen lieferten ſich einen herrlichen Endkampf, bei dem Barbara Burke als Siegerin mit 11, Seks den beſtehenden Welt⸗ rekord einſtellte und Doris Eckert und Siegfriede Dempe mit je 11,7 Sek. hinter ſich ließ. Rekordſprung von Luß Long Der Leipziger Rekoroſpringer Lutz Long beſindet ſich zur Zeit in glänzender Form und ſteigerte ſchon im Vorkampf von 7,73 über 7,78 Meter ſeine Leiſtung auf die neue Re⸗ kordweite von 7,900 Meter.— Weinkötz gewann den Hochſprung mit 190 Meter vor Auguſtin und dem Kieler Martens mit je 1,85 Meter.— Hans Wöllke ſiegte im Kugelſtoßen mit 15,85 Meter vor Gerhard Stöck mit 14.76“ und Hons⸗Heinz Sievert mit 14,75 Meter ſicher.— Im Hammerwerfen blieb Olympiaſieger Karl Hein mit 55,67 Meter vor Erwin Blaſk mit 53,42 und Lehmann(Berlin) mit 50,90 erfolgreich. Vierter wurde der Schwede Malm⸗ brandt mit 49,88 Meter. Deutſcher Sieg im Preis der Nationen Einer der Glanzpunkte des Stadionſportfeſtes war das 3000⸗Meter⸗Laufen der fünf Nationen um den Ehrenpreis von Dr. Ley. Großer Jubel erfüllte die weite Arena, als die deutſche Mannſchaft mit Schaumburg, Syring und Eitel gegen Schweden, Norwegen, Frankreich und Dänemark den Sieg erkämpfte. Sieger dieſes Tempo⸗ laufes wurde der Berliner Schaumburg in der ganz hervorragenden Zeit von:29 Min. vor dem Schweden Haglund, der in:81 Min. Platz folgte aber ſchon der Deutſche Syring mit:34,8 vor dem beſten Norweger Rollnes. Dann kam ſchon wieder ein Deutſcher, Eitel, der mit ſeiner günſtigen Placierung den Ausſchlag zum Siege im Preis der Nationen gab. Wie ſcharf dͤas Rennen war, geht ſchon daraus hervor, daß allein 17 Läufer unter der Neun⸗Minuten⸗Grenze lagen. Die Ergebniſſe: Männer: 100 Meter: 1. Hornberger(Frankfurh) 10,6; 2. Konze(Wuppertal) 10,7; 3. Neckermann(Mann⸗ heim) 10,7; 4. Scheuring(Ottenau) 10,8; 5. Zaslona(Po⸗ len) 10,8; 6. Schein(Hamburg) 10,9.— 409 Meter: 1. Abt.: 1. Hamann Berlin) 48,8; 2. v. Stülpnagel(Berlin) 49,6; 3. Voigt(Berlin) 49,7; 4. Strömberg(Schweden) 49,8; 5. Metzner(Frankfurt) 49,9; 6. Dielefeld(Köln).— 2. Abteilung: 1. Harbig(Dresden) 47,6(neue deutſche Beſtleiſtung); 2. Robens(Stuttgart) 48,6; 3. Kiſters(Düſ⸗ ſeldorf) 48,7; 4. Vadas(Ungarn) 48,8; 5. Blazejezak(Han⸗ mover) 40; 6. Danielsſon(Schweden); 7. Boiſſet(Frank⸗ reich.— 1000 Meter: 1. Abteilung: 1. König(Hamburg) :90,4; 2. Ill(Berlin):31; 3. Körting(Hamburg):3,4; 4. Teuber(NS⸗Studentenbund):33,8; 5. Otto(Berlin) :34.— 2. Abteilung: 1. Goix(Frankreich):27,8; 2. Stad⸗ ler(Freiburg):28,4; 4. Anderſſon(Schweden):28,8 4. Mertens(Wittenberg):29; 5. Stieglitz(Köln):29,67 6. Harſanyi(Ungarn):31; 7. Leban(Oeſterreich):81,4 (neuer öſterreich. Rekord).— 3000 Meter: Einzelwertung: 1. Schaumburg(Berlin).29, 2. Hagglund(Schweden) :81; 3. Syring(Wittenberg):34,8, 4. Rollnes(Norwegen); 5. Eitel:86,4; 6. Ake Jannſſon(Schweden):88; 7. Le⸗ fevre(Frankreich):88; 8. Dompert(Deutſchland):39; 9. Nilſſon(Schweden):89,2; 10. Lars Larſſon(Schweden) .89,2; 11. Grenager(Norwegen):44,4; 12. Larſen(Däne⸗ mark):44,4; 13. Gullhaugen(Norwegen):453 14. Berg (Deutſchland):48,2; 15. Hanſen(Nonwegen):49; 16. Cho⸗ tillon(Frankreich) 852,6 17. Rochard(Frankreich) 856,2; 18. Klysner(Dänemark):02 Min.— 110 Meter Hürden: 1. Wegner(Berein) 14,6 Sek.; 2. Kumpmann(Köln) 14,9; 3. Glaw(Halle) 15; 4. Beſchetznik(Berlin) 15 Sek.; 5. Scheele(Hamburg) 15,1 Sek.— Weitſprung: 1. Lutz Polens Olympiazweite Stanislawa Walaſiewicz hatte einkam. Auf dem nächſten lau) je 1,80 Meter. Kugelſtoßen: 1. Wöllke(Berlin) 15,85 Meter; 2. Stöck(Berlin) 14,76 Meter; 3. Sievert (Hamburg) 14,75 Meter; 4. Großfengels(NS⸗Studenten⸗ bund) 14,73 Meter. Hammerwerfen: Hein(Hamburg) 55,67 Metere; 2. Blask(Berlin) 53,42; 3. Lehmann(Ber⸗ lin) 50,90; 4. Malmbrandt(Schweden) 40,38; 5. Lutz(Dort⸗ mund) 49,01; 6. Beyer(Hamburg) 48,55. Speerwerfen: 1. Iſſak(Eſtland) 64,01 Meter; 2. Hißbach(Hannover) 61,96; 3. Looſe(Halberſtadt) 61,57. 4 mal 100 Meter: 1. NS⸗Studentenbund 41,7; 2. Eintracht Frank⸗ furt 41,9; 3. BTE Budapeſt 42,1; 4. MAC Budapeſt 42,5; 5. Berl. Turnerſchaft 42,8; 6. Hamburger AC 43. 4 mal 400 Meter: 1. SC Charlottenburg 31168,8; 2. AS Köln:20,2; 3. Stuttgarter Kickers:20,4. Frauen: 100 Meter: 1. Walaſiewicz(Polen) 11,0; 2. Krauß(Dresden) 12,2; 3. Jeffries(England) 12,3; 4. Dörffeldt(Berlin) 12,4; 5. Albus(Berlin) 12,6; 6. Kuhl⸗ mann(Hamburg) 12,6. 80 Meter Hürden: 1. Burke (England) 14,6; 2. Eckert(Frankfurt) 11,7 3. Dempe(Wei⸗ mar) 11,7; 4. Spitzweg(München) 11,9; 5. Elger(Magde⸗ burg) 12; 6. Tiffen(England) 12,2. Diskus: 1. H. Weiß (Polen) 44,29; 2. Hagemann(Kaſſel) 38,757 3. Mollenhauer (Hamburg) 37,77. Weitſprung: 1. Walaſiewiez(Po⸗ len) 5,72 Meter; 2. Göppner(Danzig) 5,59; 3. Raby(Eng⸗ land) 5,55; 4. Krauß(Dresden) 5,51. 4 mal 100 Meter: 1. Dresoͤner S C 49,4; 2. Jahn München 49,5; 3. Eng⸗ land 2 40,6; 4. DOSc Berlin 51,1. Eſik um Hanoſchlag vor Fiſcher Deutſche Schwimmerſolge in Paris Es ſcheint, daß unſer Europarekordler Helmut Fiſcher über den ungariſchen Olympiaſieger Ferene Cſik einfach nicht zum Siege kommen kann. Hatte der Budapeſter Meditzinſtudent erſt vor wenigen Wochen in Berlin den Bremer knapp ſchlagen können, ſo gelang es ihm auch am Sonntag im Pariſer Stade des Tourelles mit 59,9 Sek. wieder mit Handſchlag vor dem Deutſchen zu bleiben. Die übrigen Mitglieder der deutſchen Mannſchaft, die vor etwa 5000 Zuſchauern, darunter auch Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und zahlreichen Mitgliedern der Turn⸗ und Sportabteilung der deutſchen Gemein⸗ ſchaft in Paris, antraten, ſchlugen ſich ſehr gut. Erwin Sietas gewann das 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen vor Balke und Cartonnet, Schlauch holte ſich das 100⸗Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen vor Simon und Neual und der Dresdener Weiß ſiegte im Kunſtſpringen. Bei den Frauen gewann Inge Schmitz die 100⸗Meter⸗Freiſtil, während Frau Enge⸗ feld⸗Genenger im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen klar vor der Dänin Sörenſen geſchlagen wupde. Die Ergebniſſe: Männer: 100⸗Meter⸗Kraul: 1, Cſik(Ungarn) 59,97 2. Fiſcher,(Deutſchland) 1,00 8. Nakache(Frankreich) 1,02,2; 4. Borg(Schweden) 1,03,2. 100 Meter Rücken: 1. Schlauch (Deutſchland):09,83 2. Simon(Deutſchland):13; 3. Noual(Frankreich):14,6. 200 Meter Bruſt: 1. Sietas (Deutſchland):46,9; 2. Balke(Deutſchland):50,5; 3. Cartonnet(Frankreich):53,2. Kunſtſpringen: 1. Weiß (Deutſchland) 144,34., 2. Heinkelé(Frankreich) 135,72; 3. Laporte(Frankreich) 107,03. Frauen: 100 Meter Kraul: 1. Inge Schmitz(Deutſchland):10; 2. Halbsguth(Deutſch⸗ Itnd):14,6; 8. Mazieres(Frankreich) 114,9. 200 Meter Bruſt: 1. Sörenſen(Dänemark):02,8; 2. Engfeld⸗Genen⸗ ger(Deutſchland):07,3; 3. Lettellier(Frankreich):27,6. 400 Meter Kraul: 1. Hveger(Dänemark):23,2; 2. Fleu⸗ ret(Frankreich):41,2; 3. Halbsguth(Deutſchland):55,2 Minuten. Deulſche Gewichtheber-Meiſterſchaſten Liebſch(Düſſeldorf) Federgewichtsmeiſter Deutſche Gewichtheber⸗Meiſterſchaften in Düſſeldorf Im Kaiſerſaal der Städtiſchen Tonhalle in Düſſeldorf wurden am Sonntag die deutſchen Meiſterſchaften im Ge⸗ wichtheben der Feder⸗, Leicht⸗ und Mittelgewichtsklaſſe ent⸗ ſchieden. Zuerſt wurde das Federgewicht in Angriff ge⸗ nommen. Sieger und deutſcher Meiſter wurde der Düſſel⸗ dorfer Liebſch, dͤer mit insgeſamt 590 Pfund den Titel⸗ verteidiger Walter⸗Saarbrücken, der nur auf 575 Pfund kam, auf den zweiten Platz verwies. Die nächſten Plätze belegten Schäfer(Stuttgart), Renfer(Augsburg) und Wagner(Stuttgart). Im beidarmigen Drücken holte ſich Liebſch mit 180 Pfund bereits die Führung, da Europameiſter Walter nur 160 Pfund ſchaffte. Eine mäßige Leiſtung bot hier Altmeiſter Mühlberger(Frankfurt) mit nur 145 Pfund. Im Reißen verzeichnete Renfer(Augsburg) mit 185 Pfd. die beſte Lei⸗ ſtung, aber Liebſch und Walter ſtanden ihm mit 180 Pfd. nicht viel nach. Die Stuttgarter Schäfer und Wagner zeig⸗ ten hier mit 175 und 170 Pfund ſehr gutes Können. Im Stoßen brachten es Schäfer(dem ſpäter ein Weltrekord⸗ verſuch mißglücktel) und Walter auf je 235 Pfund und Liebſch ſchaffte 225 Pfund, womit ſein Sieg feſtſtand. Das Endergebnis: Federgewicht: Deutſcher Meiſter: Liebſch(Düſſeldorf) 590 Pfund(Drücken 185, Reißen 180, Stoßen 225); 2. Wal⸗ ter(Saarbrücken) 575 Pfö.(160, 180, 235); 3. Schäfer(Stutt⸗ gart) 565 Pfd.(155, 175, 235); 4. Renfer(Augsburg) 550 Karl Fanſen wieder Meiſter Die Meiſterſchaft im Leichtgewicht 8 ſich zu einem Kampf zwiſchen dem Titelverteidiger Karl Jan⸗ ſen(Eſſen) und dem Breslauer Schwitalle, in dem ſich ſchließlich der Europameiſter mit einer Geſamtleiſtung von 650 Pfund(gegen 690 von Schwitalle) behauptete. Dritter wurde Erdmann(Suhl) mit 610 Pfund, alle übrigen Teil⸗ nehmer bleiben weit unter 600 Pfund. Neun Stemmer waren am Start. Im beidarmigen Drücken erreichten Janſen und Schwitalle je 1900 Pfund, aber im Reißen ſchaffte Janſen mit 200 Pfund eine Leiſtung, die Schwitalle mit 190 Pfund nicht ganz erreichte. Da der Breslauer auch im Drücken um 10 Pfund unterlegen war, ſiel dem Eſſener erneut der Meiſtertitel zu. Das Ergebnis: Leichtgewicht: 1. Janſen(Eſſen) 650 Pſumd(190200 260);—(Breslut) 690(190190-250); 3. Ero⸗ mann(Suhl) 610 Pfund(175.190245); 4. Schopmann (Wanne⸗Eickel) 580 5. Gpauvogel(Augsburg) 580 Pfund(175-185220); 6. Leſſenich(Köln) 575 Pfd., 7. Böttje(Bremen) 540 Pfd., 8. Dürr(Köln) 535 Pfod., 9. Maſan(Dortmund) 530 Pfd. Iſmayr in alter Friſche Mit dem Titelkampf im Mittelgewicht wurden die Düſſeldorfer Gewichtheber⸗Meiſterſchiften abgeſchloſſen. Unſer Olympiaſieger von Los Angeles, Rudi Iſmayr, präſentierte ſich in prächtiger Verfaſſumg und holte ſich mit einer Geſamtleiſtung von 75 Pfund den Titel zurück den Meiſter⸗ titel gewonnen hatte, mußte ſich düesmal mit dem zweiten Der Eſſener Adolf Wagner, der im Vorfahr Platz begnügen. Er brrchte es nur auf 700 Pfund.— Das Ergebnis: Mittelgewicht: 1. Iſmayr(Freiſing) 725 Pfund(220. 215⸗•290); 2. Wagner(Eſſen) 700 Pfund(200 P220.0280)) 3. Clauſſen(Lübeck) 685 Pfö.,(190225270); 4. Gottſchalk (Eſſen) 680 Pſö, 5. Schmidt(Köln) 645 Pfö., 6. Stanislawſki Düſſeldorf) 645 Pfd., 7. Simon(Düſſeldorf) 640 Pfc., 8. Weber(Fürth) 620 Pfö., 9. Kaltſchmidt(Stuttgart) 620 Pfö., 10. Lehmann(Hannover) 610 Pfund. Deutſche Fugend-Regatten Das Reichsfachamt Nudern hat für den Reſt des Jah⸗ res folgende Jugendregatten angeſetzt: Pferöerennen im Reich Neuß(1. Auguſt) Lupus⸗Rennen. 2400 /, 1000 Meter: 1. v. Skrbenſkys Brihora(H. Wenzel); 2. Hochmeiſter; 3. Amern. Ferner: Siono. Toto: 26, 15, 16:10. GW 6810. Rheintor⸗Jagdrennen. 2400 /, 9200 Meter: 1. Frl. B. Bauers Reizjäger(L. Broda); 2. Lavant. Ferner: Titine, Schwede, Perdita. Toto: 75, 29, 16, 17:10. EW: 208:10. Lycaon⸗Rennen. 2200 /, 1400 Meter: 1. J. Lauxter⸗ manns Fechter(J. v. d. Vlugt); 2. Gewehrlauf; 3. Mor⸗ genfriſche. Ferner: Jahrhundert, Famula. Toto: 32, 21, 20:10. EW: 128:10. Preis von Lanvenburg. 3000 /, 2000 Meter: 1. J. Winters Mario(M. Schmidt); 2. Augur; 3. Mornka. Ferner: Mithra, Reichsherold. Toto: 18, 28, 18, 21:10. EW: 118:10. Kairos⸗Rennen. 2400 J, 1600 Meter: 1. W. Schultes Voltaire 9(M. Schmidt); 2. Aſti; 3. Marconius. Ferner: Partiſant. Toto: 12:10. EwW: 18:10. Athanaſius⸗Rennen. 2200 /, 2400 Meter: 1. H. Zimmer⸗ manns Graf Moltke(K. Buge); 2. Laputz; 3. Spata. Fer⸗ ner Handſchor, Angora, Torpedo. Toto: 54, 12, 11, 14:10. GW: 130:10. Druſus⸗Jagdrennen. 2200 /, 3000 Meter: 1. H. Wiehes Doppelſprung(Hochſtein); 2. Sauhatz; g. Gängerin. Fer⸗ ner: Volcan, Cologna, Strahn. Toto: 17, 10, 11, 12:10. EW: 32:10. Haus⸗Meer⸗Hürdenrennen. 2600, 2400 Meter: 1. Ge⸗ ſtüt Lauvenburgs Commodore(J. Hochſtein); 2. Chonzert⸗ leiter; 3. Mungo. Ferner: Helmſpitze, Thurilind, Gnädi⸗ ges Fräulein, Cirono, Wahrſagerin. Toto: 16, 15, 14, 13:10. EW: 30:10. München⸗Riem(1. Auguſt) Preis vom Zentralverlag Fr. Ehers Nachf., 6000 /, 1000 Meter: 4. Geſtüt Erlenhofs Formidable(O. Schmidt), 2. Wunderhorn, 3. Sermoneta. Ferner: Condor, Null. Toto: 17, 12, 14:10. GW: 38140. Preis der Stadt München, 10 000 /, 1200 Meter: d. Stall Landwerths Dardanos(O. Schmidt), 2. Jupiter, 3. Fide⸗ litas. Ferner: Heimfahrt, Kameradſchaftler, Milo, Dempo, Hot Bun, Gamsbock. Toto: 91, 28, 45, 32:10. GW: 86610. Das Braune Band von Deutſchland, 100 000 /, 2400 Meter: 1. Geſtüt Waldfrieds Blaſius(W. Held), 2. Vatel⸗ lor, 3. Iniga Iſolani, 4. Couſine. Ferner: Chuchoteur, Sturmpogel, Wahnfried, Goldtaler, Peterle, Seine Hoheit, Graviter, Abendfrieden, Trollius, Atis. Toto: 44, 15, 14, 14, 28:10. GW: 148:40. Richterſpruch: 94— Kopf— Kopf. Haus der Deutſchen Kunſt, 15 000 /, 9000 Meter: 1. Lt. W. Suters Mon Amour(E. Maeßig), 2. Gnom, 3. Mount Lavinia. Ferner: Glücksſtern, Travertin, Elanus, Man⸗ zanares. Toto: 64, 20, 43, 1910, GW: 163840. Preis der Stadt der Reichsparteitage, 4000 /, 3800 Me⸗ ter: 1. Stall Bernas Lurko(Et. W. Kaupert), 2. Kelaoun, 3. Oliman River. Ferner: Edelweiß, Exmione, Suntime, Palmenländer. Toto: 200, 36, 18, 38:10. EW: 1002:10. Preis vom Braunen Haus, 5500 /, 2950 Meter: 1. Bte. de Chambures Artaxerxes(B. Carslake), 2. Bizoulette, 3. Graf Schleiden. Ferner: Botos, Palaſtherold, Marſch⸗ Marſch, Saarpfälzer, Blaſon, Occultus: Toto: 76, A, 28, 20510. GW: 95010. Preis von der Schorfheide, 3000“, 1400 Meter: 1. Ge⸗ ſtüt Erlenhofs Greco(O. Schmidt), 2. Feſtſpiel, 3. Kata⸗ ract. Ferner: Panheros, Wildfang, Ronneburg, Grollezu, Senora, Berna. Toto: 27, 11, 17, 18:10. Karlshorſt(1. Auguſt) Fritz⸗Fromm⸗Jagdrennen. 3000 /, 3500 Meter: 1. Stall v. d. Heydt und v. Mitzlaffs Mahadö(R. Flieth); 2. Lo⸗ renz; 3. Lieber Kerl. Toto: 16:10. EW: 64:10. Honorius⸗Hürdenrennen. 2600, 2600 Meter: 1. Stall Vierlandends Raubritter(J. Eperjeſſy); 2. Fehmarn; 3. Herzbube; 4. Lachtaube. erner: Hero, Vega, Frigilla, Senigallia, Gaudi, Mariell. Toto: 24, 12, 13, 14, 26:10. EW: 76:10. Malkaſten⸗Jagdrennen. 2600 /, 3500 Meter: 1. Major Holſtes Horos(W. Wolff); 2. Wendelgard; 3. Norman. Ferner: Goal, Moldau. Toto: 37, 21, 28:10. EW: 28410. Haupt⸗Jagdrennen. 10 500 4, 4000 Meter: 1. Frau von Heynitz Ohio(R. Eder); 2. Heſtia; 3. Pallas Athene. Ferner: Friedberg, Petrarco, Gincruſta, Punktino, Herku⸗ les, Clown. Toto: 51, 11, 11, 11:10. EW: 12010. Indus⸗Flachrennen. 2200 /, 2400 Meter: 1. F. Helferts Graf Nici(R. Zachmeier): 2. Marna; 3. Silberſtreif. Ferner: Einfall, Honorius, Wehrmacht, Liebesarie, Mar⸗ quis Poſa, Epikur. Toto: 36, 14, 29, 14:10. EW: 428:10. Berolina. 8000 J, 3000 Meter: 1. H. Junks Eitel(F. Unterholzner); 2. Rajah; 3. Glücksſpiel. Ferner: Vido, Stowa, Puppi, Königsliebe, Rhein, Machado. Toto: 36, 15, 15, 19:10. EW: 10010. Mila⸗Flachrennen. 2500 /, 1400 Meter: 1. D. Krietes Ibis(R. Zachmeier); 2. Leopard; g. Sperling; 4. Tilia. Ferner: Zentaur, Parheilivs, Glücksgöttin, Graf Tucky, Burgzierde, Steinbutte. Toto: 25, 12, 12, 18, 21:10. EW: 60210 Lockhähnchen⸗Ausgleich. 2200 J, 1800 Meter: 1. Stall — Serena; 3. Jodland; Ferner: Quiſita, Oswalda, Poſtenparole, Quirl, Weros Cromwell(W. Littmann); 2. 4. Geige. Favors Prinz. Toto: 123, 19, 23, 15, 12:10. EW: 1084.10. Bad Kreuznach(1. Auguſt) Reiterſturm⸗Rennen, 400 /, 1400 Meter: 1. Reiterſt. 40 Frankf. Galleria Reale(Böhm), 2. Blumenfreude, 3. Onions. Ferner: Ingo, Lopdmajor, Dromete, Pfalzgräfin, Marſchall, Ida. Toto: 29, 12, 12, 11:10. EW: 39.10. Pfingſtwieſe⸗Jagdrennen, 900“, 9200 Meter: 1. G. Mafſeys Walpurgis(W. Maffey), 2. Tambour, 3. Diana. 9 75 Melampos, Lockvogel. Toto: 16, 13, 14:10. EW: Preis vom Kurhaus, 900 4, 1200 Meter: 1. Maſor Schuncks Silb erner Pfeil(Frl. U. Neumann), 2. Waldͤmädel, 3. Milotti. Ferner: Blumenkönig, Peladoros, Lonka, Lordmajor. Toto: 85, 14, 11, 1210. GW: 178:10. Nahetal⸗Jagdrennen, 1900 J, 4000 Meter: 1. Art.⸗Regt. 10 Melampos(Lt. Burchardt), 2. Enthuſiaſt, 3. Dompfaff. Ferner: Vagabund, Gin, Grenzesluſt. Toto: 94, 38, 18, 49:10. GW: 144:10. Preis von Bad Kreuzuach, 1500, 1600 Meter: 1. A. Strübers Gamin(A. Zachmann), 2. Blumengöttin, 3. Don⸗ nersberg. Ferner: Royal, Pantalion. Toto: 20, 16, 17710. EW: 64:10. alte Rekord ſtand auf 12:48 Stunden. 22. Auguſt: Landsberg a. Warthe, Neuwied, Radolfzell; 29. Auguſt: Frankfurt a.., Magdeburg, Neuſalz; 5. September: Fürſtenberg(Oder), Hannover, Nürnberg, Pirna, Offenbach, Oppeln, Stettin, Stuttgart; 12. Sep⸗ tember: Koſel, Halle, Würzburg, Lübeck; 19. September: Breslau, Leipzig, Speyer. Den Höhepunkt für die Jung⸗ ruderer bildet die Reichsjugendruderregatta am 26. Sep⸗ tember auf der Olympiabahn in Berlin⸗Grünau. Beginn der Schweizer Rad-Runofahrt Amberg ſiegt im Spurt Die 5. Radrundfahrt durch die Schweiz, an der Deutſch⸗ land mit einer ſiebenköpfigen Mannſchaft beteiligt iſt, be⸗ gann am Samstag mit der erſten und zugleich längſten Teilſtrecke Zürich— Chur über 2833 Km. Von 64 gemel⸗ deten Fahrern waren 61 am Start. Auf den erſten 30 Km. bis Winterthur blieb das Feld geſchloſſen, dann löſten ſich vier Fahrer vom Feld und holten zwei Minuten Vor⸗ ſprung heraus. Das anfänglich gute Wetter verſchlechterte ſich, es regnete und das Feld zog ſich weiter auseinander. Die vier Spitzenreiter konnten nicht verhindern, daß fünf weitere Fahrer zu ihnen aufſchloſſen. Die deutſchen Fah⸗ rer lagen lange mit im Vordertreffen, aber als die erſten ſchweren Steigungen kamen, fielen ſie mehr und mehr ab. Vorn holten ſich die Schweizer Amberg, Egli und Blatt⸗ mann und der Ftaliener del Cancia bei der Rheintal⸗ Abfahrt einen Vorſprung, den ſie bis ins Ziel auf volle ſechs Minuten gegen die aus 13 Mann beſtehende Ver⸗ folgergruppe, in der ſich als einziger Deutſcher der Dort⸗ munder Emil Kijewſki befand, ausdehnen konnten. Im Endſpurt ſiegte Amberg nach einer Fahrzeit von 6702208 Stunden Egli, del Canoia und Blattmann. Nach 6708 18 Stunden führte der Schweizer Erne die Verfolgergruppe über das Band, wobei Kijewſki auf den 13. Platz kam. Die nächſtbeſten Deutſchen waren Diederichs und Alten⸗ berger, die an 23. und 24. Stelle einkamen. Das Ergebnis: 1. Strecke Zürich— Chur(233 Km.): 1. Amberg (Schweiz):02:08 Stunden; 2. Egli(Schweiz); 3. del Can⸗ cia(Italien); 4. Blattmann(Schweiz) gleiche Zeit; 5. Erne (Schweiz):08:18 Stöͤ.; 12 weitere Fahrer in gleicher Zeit, darunter Kijewſki(Deutſchland); 23. Diederichs(Deutſch⸗ land), 24. Altenburger(Deutſchland). 8 Bereits 5500 km geflogen Reger Betrieb in der Rhön Der 18. nationale Segelflugwettbewerb auf der Waſſer⸗ kuppe brochte auch am Samstag wieder regen Betrieb. Ein⸗ ſchließlich des ſiebten Wettbewerbstages wurden insgeſamt 5500 Km. geflogen. In der Nacht zum Samstag waren die letzten Piloten von ihren Ueberlandflügen des Freitags zurückgekehrt. Gegen 10 Uhr vormittogs begannen die erſten Starts. Bei ſchwierigen Aufwind⸗Verhältniſſen glückten nicht alle Starts und einige Piloten mußten gleich wieder im Tal landen. Gegen Abend liefen aber doch Meldungen ein, die Streckenflüge über 100 Km. auswie⸗ ſen. Der Stettiner Wolf gelangte mit 163 Km. bis in den Weſterwald und dürfte damit Tagesbeſter ſein. Nie⸗ Land(Eſſen) landete in Oberſtetten, der Stettiner Langhorſt ging am Rande des Weſterwaldes nieder, der Stuttgarter Beck kam bis nach Thüringen(145 Km.) und die in der Wertung führenden Karch⸗Zimmer⸗ mann(De) gingen nach 133 Km. bei Limburg an der Lahn nieder, wo auch Kracht und Oſann(Darmſtadt) gelandet waren. In der Wertung liegen nach ſechs Wett⸗ bewerbstagen Karch⸗Zimmermonn(DV) mit 2413,6 Punk⸗ ten an der Spitze vor Haaſe(Berlin) 1623 und Blech(Bres⸗ lau) 1200,9 Punkte. Baden-Vadener Rennwoche Hauptprüfungen weiterhin gut beſetzt Ein weiterer Reugeldtermin für die Internationale Rennwoche in Baden⸗Baden iſt in dieſen Tagen verſtrichen. Die Hauptprüfungen in Iffezheim ſind auch weiterhin gut beſetzt, auch das Auslind zeigt nach wie vor ſtarkes Inter⸗ eſſe. Im Fürſtenberg⸗Rennen, das über 2100 Meter geht und anit 21 000 Mark ausgeſtattet iſt, ſind für den Eröff⸗ nungstag, 22. 13 Unterſchriften für Drei⸗ jährige aufrecht erhalten. Auch die beiden Italiener Gaio und Goito aus dem Stall Razza del Soldo blieben ſtart⸗ berechtigt. Ferner liegen noch die Unterſchriften für unſere beſten Dreijährigen, wie Abendfrieden, Bhaſius, Trollius, Elritzling, Iniga Iſolani, Märchenland vor. Das Zukunfts⸗Rennen, das den Zweijährigen vorbe⸗ hulten blieb und mit 21000 Mark ausgeſtattet iſt, ſieht für die 1200 Meter Diſtanz am Dienstag, 24. Auguſt, noch 26 Nennungen vor. In Paris wurde die Coronis geſtrichen, aber mit Accius, Inſubar, Paſhavitch und Caſtel Fuſmo ſind noch vier gute ſranzöſiſche Zwei⸗ jährige imm Rennen. Die vier Ttaliener Boccaccio, Proele, Akſum und Tucana blieben in Rom ſtehen. Das Geſtüt Erlenhof hat noch vier Pferde, das Hauptgeſtüt Graditz und der Stell Mülhens noch je drei im Rennen. Die geſamte deutſche Spitzenklaſſe iſt noch im Großen Preis von Baden am Freitag, 27. Auguſt, vertreten. Das mit 42 000 Mark dotierte 2400 Meter⸗Rennen ſieht noch insgeſamt 10 Unterſchriften vor. Sturmvogel, Wahnfried, Periander, Goldtaler, Seine Hoheit, Ricardo und die im Fürſtenberg⸗Rennen genannten Dreijährigen blieben ſtart⸗ berechtigt. Drei Franzoſen, Athys, Actor und Mosquito, ſind geſtrichen, dagegen wurden für Dadji aus dem Stalle Bouſſac und Viträx aus dem Stalle Widener ein weiterer Eimſatz gezhlt. Die Italiener haben für Chilone, Gaio und Goito die Startberechtigung aufrecht erholten. Für den Preis der Stadt Baden⸗Baden am Schlußtag, 29. Auguſt, wurde in Paris der öreijährige Damens aus dem Stall Bouſſac genannt. Auch in mehreren Rennen des Rahmenprogramms blieben Ausländer ſtartberechtigt. Zu den Rad⸗Weltmeiſterſchaften in Kopenhagen(21. bis 29. Auguſt) haben jetzt auch Italien und Hollond ihre Meldungen für die Bahnwettbewerbe abgegeben. Eine Kajak⸗Slalom⸗Regatta wird am Sonntag, dem 22. Auguſt, in Ulm veranſtaltet. Der Regatta⸗Platz be⸗ findet ſich mitten in der Stadt. 2 Die Berliner Segelfliegerin Eva Schmidt wartete mit einer neuen Glanzleiſtung im Langſtreckenflug auf. Sie ſegelte mit ihrem„Albſperber“ von der Reichsſegelſchule Hornberg bis Friedberg im Böhmerwald und legte damit 330 Kilometer zurück. Wütrttembergs Meiſterſchaften im Turnen werden am 7. und 8. Auguſt in Göppingen durchgeführt. Zum Zwölf⸗ kampf der Männer liegen 40 Anmeldungen vor, zum Acht⸗ kampf der Frauen 15. „Der Handballkampf Wehrmacht— DRs., der im Vor⸗ jahr in Weißenfels ſtattfand und mit einem knappen Sieg der Soldaten endete, wird am 10. Oktober in Stuttgart eine Wiederholung finden. Württemberg und Baden tragen im Auguſt in einer noch zu beſtimmenden württembergiſchen Stadt einen Ju⸗ gend⸗Handballkampf aus. Die erſte Begegnung in Wein⸗ heim gewann Badens Jugend ganz überlegen. Der Rennfahrer Earl Howe, der im Mai auf der eng⸗ liſchen Brooklands⸗Rennbahn ſchwer zu Fall kam, iſt wie⸗ der völlig hergeſtellt. Beim Großen Preis von Monaco am 8. Auguſt wird er allerdings nur auf der Ehrenrunde die das Rennen einleitet zu ſehen ſein. Eine überragende Schwimmleiſtung vollbrachte Däne⸗ marks Meiſterſchwimmerin Lilli Anderſen. Ste durch⸗ ſchwamm den Hereſund zwiſchen Barſehack und Kopen⸗ hogen in der neuen Rekordzeit von 12:02 Stunden. Der führung der Montag. 2. August 1937 Gesundeier Hausbesiiz In der Bewegung am Grunoſtücksmarkte, die ſeit lan⸗ gem durch eine ſtarke und gleichmäßige Nachfrage nach Zins⸗ hausgrunoſtücken gekennzeichnet wird, kommt die beſſere wirtſchaftliche Lage des Haus⸗ und Grunobeſitzes deutlich zum Ausdruck. Die Anlage von Vermögenswerten in zinstragenden Hausobjekten ſteht wieder, wie vor dem Kriege, im Vordergrunde des Intereſſes breiter Sparer⸗ ſchichten. Die Käufer von Zinshäuſern gehen davon aus, daß hier eine ſichere und werterhaltende Anlage ihres Spar⸗ vermögens gewährt wird, die zugleich die Möglichkeit gibt, für den Käufer und ſeine Familie eine Wohnung und Heimſtätte zu bieten. Die Lage des ſtädtiſchen Hausbeſitzes iſt dͤurch eine An⸗ zahl von Faktoren in den Jahren ſeit der Machtübernahme durch dͤen Nationalſozialismus mit Stetigkeit der Geſun⸗ dung entgegengeführt worden. Hierzu haben insbeſondere die Maßnahmen zur Zinsſenkung der Iangfriſtigen Schul⸗ den beigetragen, die in wenig mehr als zwei Jahren den Zinsſatz für Hypothekenbeleihungen von der vorher un⸗ tragbaren Höhe auf jetzt durchſchnittlich 5 v. H. herab⸗ gedrückt haben. Hinzu kam eine Anzahl von Maßnahmen auf ſteuerlichem Gebiet, insbeſondere auch die fortſchrei⸗ tende Herabſetzung der Hauszinsſteuer; und ſchließlich, wenn auch nicht an geringſter Stelle zu nennen, trug zu der anhaltenden Geſundung des Grunobeſitzes die ſteigende und auch auf größere Wohnungen ſich ausdehnende Nach⸗ frage nach Wohnraum bei. Dieſe ſteigende Nachfrage be⸗ ruht auf der Beſſerung der Einkommenslage breiter Schich⸗ ten des Volkes. An kleineren Wohnungen herrſcht nach wie vor ein empfindlicher Mangel, ſo daß hier die oͤringende Nachfrage noch nicht ͤurch das verfügbare Wohnungsangebot gedeckt werden kann. Auch für Wohnungen von mehr als 5 Zim⸗ mern tritt in den größeren Städten wieder vielfach In⸗ tereſſe zutage, das mit der wachſenden Zahl der Familien mit mehreren Kindern im Zuſammenhang ſteht. Hier iſt alſo ein echter Strukturwande“ zu beobachten, der in ſeinen Folgen für den Hausbeſitz eine wirtſchaftliche Befeſtigung bedeutet. Einige Zahlen, die kürzlich für den großen Markt des Berliner Wohngebietes ermittelt worden ſind, laſſen anſchaulich erkennen, wie ſehr die leerſtehenden Wohn⸗ räume ſeit dem Jahre 1934 an Zahl zurückgegangen ſind. Ende 1936 bereits betrug die Zah“ der unvermieteten leer⸗ ſtehenden Wohnungen im Gebiet der Reichshauptſtadt nur noch 0,7 v. H. des damaligen Wohnungsbeſtandes gegen⸗ über 1,1 v. H. im Jahre vorher. In abſoluten Zahlen ausgedrückt ſtellten ſich die Leerwohnungen Ende 1936 auf 9425, Ende 1935 dagegen noch auf 14846. Dieſe Entwicklung, die ſich in ähnlicher Weiſe auch in den anderen Großſtädten des Reiches vollzogen haben dürfte, hält auch im Jahre 1937 an. Hierüber liegen aller⸗ dings zahlenmäßige Angaben zur Zeit noch nicht vor. Da indes der Zuwachs an Neubauwohnungen und an Woh⸗ nungen, die durch Umbauten gewonnen worden ſind, nicht groß genug geweſen iſt, um den Bedarf zu befriedigen, kann angenommen werden, daß der Beſtand an Leerwoh⸗ nungen weder prozentual noch abſolut größer geworden iſt als er Ende 1936 war. Auch für Gewerberäume, ins⸗ beſondere für Geſchäfts“okale, hat ſich im Jahre 1936 eine, wenn auch ſchwache Belebung der Nachfrage gezeigt. Dieſe dürfte im laufenden Jahre weiter fortgeſchritten ſein. Teilweiſe iſt der unvermietet gebliebene gewerbliche Miet⸗ raum inzwiſchen auch in Wohnraum umgebaut worden. Alle dieſe Umſtände haben zuſammengewirkt, um die Grundlage des Miethausbeſitzes wieder mehr zu ſichern, als es während des Niederganges der Fall war. Auf der einen Seite haben geminderte Laſten, auf der anderen ver⸗ mehrte, und vor allem geſicherte Einnahmen aus Vermie⸗ tung die Lage des Rentenhauſes günſtig beeinflußt. Die Preiſe waren im Herbſt v.., ſoweit es ſich um Wohnun⸗ gen außerhalb des Mieterſchutzes und des Reichsmieten⸗ geſetzes handelte, zum Teil bereits auf einer angemeſſenen Höhe angelangt. Für Wohnungen, die dem Reichsmieten⸗ geſetz unterliegen, ſteht es dem Hauseigentümer auch nach der Preisſtopverordnung frei, ſie beim Leerſtehen zur ge⸗ ſetzlichen Miete zu vermieten, ſelbſt wenn ſie vorher einen niedrigeren Mietpreis erbracht haben. Damit wird für dieſe Wohnungen die Möglichkeit, die geſetzliche Miete als Mindeſtmiete zu erheben, geſchaffen. Für leerſtehende Räume, insbeſondere für die noch leerſtehenden Gewerberäume, werden dem Hauseigentümer, namentlich den Althausbeſitzern, nicht unweſentliche ſteuer⸗ liche Vergünſtigungen gewährt. Alle Maßnahmen, die den Hausbeſitz wirtſchaftlich zu ſtützen beſtimmt ſind, wirken zuſammen, um dieſe Stütze nachhaltig zu geſtalten. Die gebeſſerte Ertrags⸗ und Wertlage des Grunoͤbeſitzes kommt insbeſondere auch darin zum Ausdruck, daß der dringen⸗ den Nachfrage nach Rentenhäuſern gegenüber das Angebot nur verhältnismäßig gering iſt, was daraufhin deutet, daß die überwiegende Mehrzahl der Haus⸗ und Grunobeſitzer an dem Grunoſtück als günſtiger Anlage ihres Vermögens feſthält und zu einer Veräußerung dieſer Vermögensanla⸗ gen nur in Ausnahmefällen bereit iſt. Dabei ſind die Preiſe für den Grunobeſitz gegenüber dem Tiefſtand vor 3 bis 4 Jahren durchweg erheblich geſtiegen und haben jetzt eine kaum noch überſchreitbare Höhe erreicht. Die zum 1. April 1938 bevorſtehende Vereinheitlichung der Grunoſteuer für das ganze Reich wird vorausſichtlich zur weiteren Stabilität der wirtſchaftlichen Grundlage des Hausbeſitzes erheblich beitragen. Inzwiſchen ſind bereits die erſten Ausführungsbeſtimmungen für die neue Grund⸗ ſteuer erſchienen, die für die Lage des Neuhausbeſitzes unter der neuen Steuervereinheitlichung die notwendige Regelung treffen. Für den Althausbeſitz liegen die Zu⸗ ſagen verantwortlicher Stellen vor, daß auch auf dieſen Wirtſchaftskomplex bei der Durchführung der Neuregelung im nächſten Jahre die gebotene Rückſicht für ſeine wirt⸗ ſchaftliche Erhaltung genommen werden wird. — * Haudwerkstagung mit Dr. Schacht.— Landeshand⸗ werksmeiſtertagung des Reichsſtandes im Haus des deut⸗ ſchen Handwerks. Der Reichsſtand des deutſchen Hand⸗ werks hat im Haus des deutſchen Hanoͤwerks in Berlin eine Landeshandwerksmeiſtertagung durchgeführt. Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Dr. Schacht nahm über drei Stunden an der Tagung teil, ließ ſich eingehend von den Landes⸗ handwerksmeiſtern Bericht erſtatten und nahm mehrmals das Wort, um ſeine Stellung zu den wichtigſten ſchweben⸗ den Fragen der Handͤwerkspolitik zu umreißen. Unter⸗ Leitung des beauftragten Reichshandwerksmeiſters Loh⸗ mann wurden ferner organiſatoriſche und wirtſchaftliche Fragen behandelt. Die Werkſtoffumſtellung wird auf Grund genauer Arbeitspläne durch Schulungs⸗ und För⸗ derungsmaßnahmen von den Reichsinnungsverbänden der einzelnen Handwerkszweige weiter vorangetragen. Die Werkſtoffumſtellung im Handwerk und die Aufklärung der Bevölkerung über gute, mit den neuen Stoffen geleiſtete Handwerksarbeiten wird ferner betrieben dͤurch die Wan⸗ derausſtellungen des Reichsſtandes„Deutſcher Wekſtoff im Handwerk“. Unter Förderung des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe werden zu den beiden Wanderſchauen, die in Mitteldeutſchland und Heſſen mit großem Erfolg gezeigt werden, noch vier weitere geſchaffen und nach einem feſten Plan durch die Städte des Reiches geführt. Der Durch⸗ vom Reichsſtand geſchaffenen Einheitsbuch⸗ führungen im Handwerk werden ſich nicht nur die vorhan⸗ denen organiſationseigenen Buchſtellen, ſondern auch die in Gemeinſchaft mit dem NS⸗Rechtswahrerbund zu ſchaffen⸗ den„zugelaſſenen Handwerksbuchſtellen“ widmen. Erörtert wurde ferner die weitere Verbeſſerung der fachlichen Or⸗ ganiſation des Handwerks im Sinne der neuen Grundfor⸗ derungen, die der Reichsſtand durch eingehende Berufs⸗ analuſen für die neuen fachlichen Meiſterprüfungsvorſchrif⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung HANDRIS- oο WIRTSCHAFTS-ZRTTUNG Abend-Ausgabe Nr. 350 Akiien uneinheiilich Zurücchaliung der Käuier— Renien lebhafi geiragi Rheiniſch⸗Mainiſche Mittagsbörſe ruhig Frankfurt, 2. Auguſt. Die Börſe hatte auf allen Gebieten einen ſehr ſtillen Wochenbeginn. Der Auftragseingang blieb auch nach dem Ultimo ſpärlich. Am Aktienmarkt war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich, die Veränderungen hielten ſich aber in engen Grenzen. Einzelne Spezialbewegungen waren ebenfalls ohne ſonderliches Geſchäft. Nachfrage verblieb für Zellſtoffwerte; Waldhof 168.25(167.50), Feldmühle Papier 150.75(150). Sodann fanden AG für Verkehr mit 129.50 bis 130(129) und Laurahütte mit 20.75—21.25(20) erhöhtes Intereſſe. JG Farben konnten ſich bei kleinen Umſätzen auf 168,75—169(168,25) erholen. Von Motorenwerten zogen Daimler 76, BMW 74 v. H. an, Maſchinenaktien lagen behauptet, Demag 15276. Am Elektromarkt gewannen Licht u. Kraft 1 v. H. auf 158.25. Der Montanmarkt wies bei ruhigen Umſätzen nur geringe Abweichungen auf. Von Einzelwerten ermäßigten ſich Reichsbankanteile auf 217 (218), Zement Heidelberg auf 168.50(169), während Ph. Holzmann auf 154(153.25) anzogen und Weſtdeutſche Kauf⸗ hof mit 5976(606) etwa behauptet blieben. Am Renten⸗ markt wurden Kommunal⸗ Umſchuldung mit 94.75(94.25) und Zinsvergütungsſcheine mit 957(95.25) geſucht. Ebenſo erhielt ſich zu unveränderten Kurſen Nachfrage für Städte⸗ Altbeſitzanleihen. Auch in der zweiten Börſenſtunde war das Geſchäft un⸗ bedeutend, größtenteils bröckelten die Aktienwerte leicht ab. JG Farben wieder 168.25 nach 169, Verein. Stahl 122.25 nach 122.75, Mannesmann 127.25 nach 12776. Die ab heute auch in den fortlaufenden Verkehr einbezogenen VDM⸗ Aktien lagen 1 v. H. ſchwächer mit 177; andererſeits waren von den erſten im Verlauf notierten Werten Rhein. Braunkohlen 174 und Bemberg 1 v. H. feſter. Von Renten befeſtigten ſich Reichsbahn⸗VA auf 1277ÿ (12796), Reichsbahn⸗Altbeſitz auf 127.25(127). Goldͤpfand⸗ briefe waren bei Materialmangel weiter geſucht und un⸗ verändert, teilweiſe rationiert. Vvon Kommunal⸗Obligatio⸗ nen Rheiniſche 99(98.75). Liquidationspfandbriefe notierten meiſt unverändert. Stadtanleihen konnten ſich etwas be⸗ feſtigen, aber 4/proz. Darmſtaoͤt von 28 nach Pauſe 98.50 (99). Von Induſtrie⸗Obligationen gingen Farbenbonds auf 133.25(13376) zurück. Im Freiverkehr wurden genannt: Aoͤlerwerke Kleyer 116.50(116.75), Pokorny mit etwa 142 (140), Schleſ. Leinen Kramſta mit unv. 126.50. Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich Berlin, 2. Auguſt. Die variablen Nktienmärkte konnten zu Beginn der neuen Woche eine ausgeſprochene Tendenz nicht aufweiſen. Da der Monatsanfang praktiſch auf den heutigen Tag fällt und daher die Limiterneuerungen bisher 3 zum Teil vorgenommen wurden, blieb das Geſchäft verhältnismäßig klein. Insbeſondere fehlt der berufsmößige Börſenhandel. Die Bankenkunoͤſchaft ſcheint wieder den Kaſſamarkt zu bevorzugen, da es auf dieſem Gebiet immer noch Papiere gibt, in denen man Kurschancen ſehen zu können glaubt. Daß Anlagebedarf weiter vorhanden iſt, zeigt ſich auch bei den Kaufaufträgen für Renten. Im allgemeinen war die Stimmung weiter freundlich, was im Verlauf in leicht an⸗ ziehenden Kurſen zum Ausdruck kam. Am Montanmarkt zogen Mansfelder auf kleinen Bedarf um 1 v.., Stol⸗ berger Zink erneut um 0,75 v. H. an. Stärker beachtet waren auch Laurahütte, die einen Anfangsgewinn von 96 v. H. ſogleich auf 1,50 v. H. erhöhten. Von Braunkohlen⸗ werten ſetzten Rheinbraun ihren Anſtieg um 1,50 v. H. fort, während Niederlauſitzer gegen letzte Notiz in gleichem Ausmaß zurückgingen. Farben warem auf einer um 0,50 v. H. erhöhten Baſis von 168,75 kleinen Schwankungen unterworfen. Von Elektrowerten büßten Siemens bei un⸗ bedeutendem Angebot 1,50 v. H. ein. Geſucht waren da⸗ gegen Verſorgungswerte, die mit Ausnahme von Schleſ. Gis(minus 1 v..) kleine Steigerungen erzielten. Auch Autowerte erfreuten ſich regerer Nachfrage, namentlich Daimler, die 1 v. H. gewannen. Mit nennenswerten Kursveränderungen ſind ſchließlich noch zu erwähnen: Rheinmetall Borſig wit minus 1,50. Rütgers u. Deutſche Waffen amnit je minus 1 v. H. Andererſeits Hapag mit plus 0,75, Feldmühle und AG. für Verkehr mit je plus 56 v. H. Am Rentenmarkt ſtieg die Reichsaltbeſitzanleihe erneut um 17.50 Pf. auf 127356. Die Umſchuldungsanleihe erreichte mit 95½(plus 5 Pf.) ebenfalls einen neuen Höchſt⸗ kurs. Zinsvergütungsſcheine wurden v. H. höher bezahlt. Im Verlaufe führte die an den Aktienmärkten herr⸗ ſchende Tendenz zu Abgaben der Kuliſſe. Da Aufnahme⸗ neigung bei der Bankenkundſchaft kaum no beſtand, bröckelten die Kurſe meiſt etwas ab. Reichsbankanteile er⸗ mäßigten ſich bei Erledigung eines größeren Verkaufsauf⸗ trages um 2 v. H. Lahmeyer lagen 1,.25 Mannesmann und Demag je 76, Schuckert undd Rheänſtahl je 0,75, Zellſtoff Waldhof 56 und ACG 7 v. H. höher. Am Kaſſamarkt war wieder recht lebhafte Nachfrage auf allen Marktgebieten zu beobachten. Kommunlobligationen konnten in den meiſten Serien 0,25 v. H. gewinnen. Aber auch Pfandbrieſe waren zumeiſt um 76 v.., Hannoverſche Boden ſogar um 0,25 v. H. feſter. Liquidationspfanobriefe der letzteren Reihe 15 zogen um über 0,50 v. H. an. Von Stadtanleihen wurden kleinere Gemeinden gekauft, ſo u. a. 28er Hagen(plus 0,50), 26er Emden(plus 76) und Ber ten ermittelt hat. Unter Auswertung dieſer Grundſor⸗ derungen laſſen ſich die Probleme der Abgrenzung und Zu⸗ ordnung der hancwerklichen Vollberufe, Teiltätigkeiten, Spezialtätigkeiten und handwerksähnlichen Berufen, die Beſtimmung der Verwanotſchaft von Berufen und andere ſchwebende Fragen eindeutig klären. Die Tagung, auf der auch der Reichskommiſſar für den Mittelſtand, Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Wienbeck, das Wort nahm, gab in allen behandelten Fragen klare Richtlinien für die Fortſetzung der Handwerksförderung in allen Teilen des Reiches. * Lagerbuchführung für Eiſen und Stahl. Nach den von der Ueberwachungsſtelle getroffenen Feſtſtellungen haben es bisher ſogar größere Betriebe nicht für erforderlich gehal⸗ ten, ein Lagerbuch über die vorhandenen Beſtände an Eiſen und Stahl zu führen. Deshalb konnten die angeoroͤ⸗ neten Beſtandserhebungen zum Teil nur ungenau und mit erheblichem Arbeitsaufwand der meldepflichtigen Unter⸗ nehmen erfolgen. Um dieſe Schwierigkeiten in Zukunft aus⸗ zuſchalten, hat die Ueberwachungsſtelle eine Anordnung er⸗ laſſen, welche die Führung eines Lagerbuches für jeden „vorſchreibt, öͤer mehr als eine Tonne der in der Anordͤnung genannten Eiſen⸗ und Stahlmaterialien erzeugt, verbraucht, verorbeitet, handelt, für ſich oder andere auf Lager hält und bei anderen einlagert. Aus dem Lagerbuch müſſen, getrennt nach den in der Anordͤnung genannten Material⸗ gruppen, der jeweilige Beſtand und die Beſtandsbewegung erſichtlich ſein. Die Verpflichtung zur Lagerbuchführung begann am 1. Auguſt 1937. * Zuſammenarbeit zwiſchen der deutſchen und der fran⸗ zöſiſchen Handelsluftfahrt. Wie vor einiger Zeit gemeldet wurde, ſanden zwiſchen der franzöſiſchen Luftverkehrsgeſell⸗ ſchaft„Air France“ und der„Deutſchen Lufthanſo“ Ver⸗ handlungen über die künftige Zuſammenarbeit ſtatt, die jetzt abgeſchloſſen wurden. Ein entſprechender Vectrag wurde von beiden Geſellſchaften mit Genehmigung der Regierungen unterzeichnet. Der Vertrag bezieht ſich, wie bereits betont, auf die Zuſammenarbeit der beiden großen Luftverkehrsgeſellſchaften, die im Intereſſe ihrer Länder und des Weltluftverkehrs faſt überall gemeinſame Ziele verfolgen. Durch eine derartige Regelung, wie ſie der neue Vertrag umreißt, wird die Möglichkeit einer nutz⸗ loſen Kräftevergeudung von vornherein vermieden und das Zuſammenwirken auf allen Gebieten feſtgelegt. Die einzelnen Punkte dieſes Vertrages zwiſchen der Air Fronce und der Deutſchen Lufthanſa beziehen ſich auf die Poſtzuführung auf die verſchiedenen Abflugstage, auf die Streckenführungen, die gegenſeitige Benutzung der ver⸗ ſchiedenen techniſchen Einrichtungen und Anlagen und die Taxife; ſelbſtverſtändlich auch auf die beiderſeitigen Hilfe⸗ leiſtungen und Unterſtützungen, ſoweit ſie ſich aus dem praktiſchen Flugbetrieb ergeben. Es ſei hierbei beſonders darauf hingewieſen, daß die Zuſammenarbeit zwiſchen der Görlitz(plus 0,25 v..). Von Neubeſitzanleihen ermäßig⸗ ten ſich Dekoſama um 3,25 v. H. Induſtricobligationen hatten keine einheitliche Tendenz. Farbenbonds notierten 9% v. H. ſchwächer, wöhrend Klöckner um 0,50 und Biſalt um 0,25 v. H. ſtiegen. Am Markt der au Einheitskurſen notierten Aktien wurden Bankaktient weiter geſucht und meiſt etwas höher bezahlt. So zogen Dedibank um 74. Handelsgeſellſchaft um Commerzbank um 6, Adca ſogar um 176 v. H. an. Von Hypothekenbanken übernahmen Bayriſche Hypotheken mit plus 296 v. H. die Führung. Im Gegenſatz zur All⸗ gemeintendenz ſchwächten ſich Meininaer um 1 v. H. ab. Von Induſtriepapieren ſielen Sachſenwerk mit einer Steigeruna von 7 v.., Kmorr mit einer ſolchen von 5 v. H. gegen letzte Notiz am 17. 7. auf; letztere mußten repartiert werden. Sonſt ſind noch Sangershauſener Maſchinen und Mühle Rüningen mit je plus 4 v. H. bervorzuheben. Ge⸗ drückt waren Hindrichs Auffermann mit minus 5 und Berliner Kindl Stammprioritäten mit minus 4 v. H. Von Kolonialwerten ſtiegen Kameruner Eiſenbahn erneut um 6% v.., wobei Zuteiluna vorgenommen werden mußte. Steuergutſcheine blieben, ſoweit notiert, unverändert. Reichsſchulöbuchforderungen, Ausgabe 1: 1988er und 1940er je 100,12 G 100,87 B; 1941er 100 G 100,75 B; 1942er 99,75 G 100,5 B; 1943er und 1944er je 99,37 G 100,12 B; 1946er bis 1948e je 99,12 G 99,87 B.— Ausgabe 2: 1939er 100,25 G 101 B; 1944er 99,12 G 99,87 B. Wiederaufbauanleihe 1944/45er und 1946/8er 80,62 G 81,37 B. Iproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,37 G 95,12 B. Am Börſenſchluß erhielten die im Schwankungsverkehr gehandelten Aktien mangels Umſatzes meiſt Strichnotizen. Soweit Kurſe feſtgeſetzt wurden, lagen ſie etwas über denen des Verlaufs. So ſchloſſen Farben mit 168/— nach 168, Vereinigte Stahlwerke mit 1217 nach 121,75, Weſt⸗ deutſche Kaufhof mit 60,50 nach 6076. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarkf * Berlin, 2. Auguſt. Am Geldmarkt ſetzten heute bereits Rückflüſſe der über Ultimo in Anſpruch genommenen Gel⸗ der ein. Für Blankotagesgeld wurden daher um 7 v. H. ermäßigte Sätze von 2/4 bis 3 v. H. gefordert. Die Nach⸗ frage war zunächſt allerdings noch unbedeutend, namentlich in Privatdiskonten. Etwas größeres Intereſſe zeigte ſich für unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen, von denen heute eine neue Auflage per 15. Juni 1038 zu einem un⸗ veränderten Diskontſatz von 3 v. H. zur Verfügung wurde. Der Privatdiskontſatz wurde bei 276 v. H. elaſſen. Dem internationalen Deviſenverkehr lagen heute zu⸗ meiſt Samstagnotierungen zugrunde. Aus London fallen die Notierungen infolge des dortigen Bankfeiertages aus. Das Pfund war nahezu unverändert und ſtellte ſich in Am⸗ ſterdam auf 9,02/(9,026), in Zürich auf unv. A,6754 und in Paris auf 192,80(am Samstag fiel dort die Börſe bekanntlich aus). Der Dollar konnte ſich auf unveränderter Baſis aut behaupten. Etwas feſtere Tendenz zeigte der holländiſche Gulden und der Schweizer Franken, während der franzöſiſche Franc gut gehalten war. Auch ſpäter er⸗ gaben ſich den Frühkurſen gegenüber kaum Veränderungen von Belang. Der franzöſiſche Franken gab leicht nach, dagegen war das Pfund etwas feſter. giskontsatz: feichsbane 4, Comnard 5, brivat 3 v. 1 Dis⸗ 31. Juli 2. Auguſt Amtlich en Nm. kon'] Geld J Bref oOeid Brief Aegypten lägypt. Pfd. 12.685/ 12.715 12685 12.715 Argentinien ⸗Peſo.. 010%[071 088 Belgien..100Belga] 2 41.880 41.960 41,880 41.960 Braſilien. 1 Milreis.107.160.167.105 Bulgarien. 100Leva 6 3047 3053.047 3053 Dänemark 100Kronen5 55,295541 5529 55,41 Danzig 100Gulden4 47.10. 47.20 47.— 47.10 England... 1Pfd. 2 12.385 12.415 12.385/ 124ʃ5 Eſtland. 100eſtn. Kr.[ 4¼½ 67.9368. 67.9368.07 Finnland100finn Mk. 4.480].490 5480.400 rankreich.. 100Fr.4.326.844.326 9344 riechenland 100Dr. 5 2358.384 2353.357 olland 100Gulden2 137.30 137.58 137.27 d37.55 ran(Teheran) pahlawi]...15.3815,42 15,88 15. sland„ 100 isl.Kr. 5¼ 5535 35.48 85.35 55, Italien.. 100 Lire] 4[ 13,0913.11 13.0918 11 Japan... IHen.29 9,710 90720 9718 0770 5,694 5,706 8,694 5,706 anada 1 kan Dollar.488.492.468.492 Lettland.. 100 Latts6 49.— 49,10 49,.— 49.10 Litauen.. 100Litas5½ 41 9041.98 41.90 41.98 Norwegen 100Kronen 4 62.2462.30 62.2462)36 Oeſterreich 100Schill.[ 3¼[48.95 49.05 48.9549.05 Polen.. 100Zloty 5 47.104720 47.— 47.10 Portugal 100 Eskudof 4½ 11,2500 11,270 11.250 11.270 Rumänien. 100Lei 4¼ 5—— S 100Kr. 2½[63.86 6398 63.866398 Schweiz 100Franken 1½ 57.11 57.23 57.185725 Spanien. 100Peſeten5 16,9817 02 16.98 17.02 Tſchechoſlowakeitoog 3.6510 8 669.65510 1609 Türkei.. Itürk. Pfd. 5/.978 1,982 1,9780.982 Ungarn. 100Pengö 4— 83 Uruguay. 1Goldpeſo.464/.466 1464] 1486 Ver. Staaten 1 Dollar! 1½ 2,489 2,493 24891.493 Frankfurt, 2. Auguſt. Tagesgeld noch ohne Erleichte⸗ rung mit unv. 3 v. H. Air France und der Deutſchen Lufthanſa ſchon ſeit langer Zeit beſonders gut iſt und getragen wird durch eine ſehr herzliche Fliegerkameradſchaft. Die vielfachen gleichen Be⸗ ſtrebungen und die Aufgaben, die die franzöſiſche und deutſche Handelsluftfahrt im Intereſſe ihrer Völker und ihrer Wirtſchaft zu erfüllen haben, ſind meiſtens ſo ähn⸗ lich gelagert, daß eine weitgehende gemeinſame Arbeit der beiden Luftverkehrsunternehmungen dem Vorteil beider Nationen in gleicher Weiſe dient. * Schnellpreſſenfabrik König u. Bauer AG., Würzburg. Der HV. wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936 vorgelegt. Der ausgewieſene Reingewinn von 124 318 (83 546)/ geſtattet die Wiederaufnahme der Dividenden⸗ zahlung mit 2 v. H. Dem geſetzlichen Reſervefonds wer⸗ den 6 216„ überwieſen, auf neue Rechnung averden 36 102 Mark vorgetragen. Bekanntlich wurde der Vorjahrsgewinn zur Verminderung des vorhandenen Verluſtes von.66 auf 0,63 Mill. 4 verwendet. Offenbar wurde zur Beſeiti⸗ gung dieſes Verluſtes die im Vorfahr mit 0,64 Mill./ ausgewieſene Sonderreſerve aus Aktieneinziehung heran⸗ gezogen. * Einſchränkungen im Geldverkehr am Ultimo in Frank⸗ reich. Durch ein franzöſiſches Dekret iſt beſtimmt worden, daß mit Rückſicht auf die Auswirkungen der 40⸗Stunden⸗ Woche keinerlei Zahlungen von Wechſeln, Schecks uſw. am letzten Tage eines Monats gefordert werden bürfen, falls dieſer Tag ein Samstag iſt. Wechſel dürfen an dieſen Tagen ebenfalls nicht proteſtiert werden. * Frankreichs Anleihebedarf 1938: 26 Milliarden Frau⸗ ken. Aus Angaben des franzöſiſchen Finanzminiſters geht hervor, daß der Staat im Jahre 1038 für eigene Bedürf⸗ niſſe etwa 17/% Mrd. aufnehmen muß und zur Tilgung fällig werdender Beträge 1/ Mrö., daß ferner Eiſenbahn, Poſt und Telegraph, die Stadt Paris, das Departement der Seine und die Kolonien im kommenden Jahr zur Defizitdeckung und anderer Beſtreitung einen Anleihe⸗ bedorf von insgeſomt 77 Mrd. Fr. aufweiſen dürften. * Polniſche Bemühungen um eine engliſche Anleihe für Elektrifizierungsarbeiten. Von polniſcher Seite bemüht man ſich, von engliſchen Intereſſenten eine Anleihe im Betrage von 4 bis 5 Mill. Pfund Sterling für Elektrifi⸗ zierungsarbeiten zu erhalten. Von dieſem Betrage ſollen 90 bis 40 Mill. Zl. für die Fortführung der Elektrifizie⸗ rung des Warſchauer Eiſenbahnknotenpunktes verwandt werden. Weiter will man 100 bis 125 Mill. Zl. für den Ausbau der Elektrizitätsnetze zwiſchen den Kraftzentren im Kohlenbecken, an den Talſperren und im Erdgas⸗Gebiet verwenden. Die Verhandlungen über die Begebung der Anleihe werden gegenwärtig mit einer bereits in Polen arbeitenden Elektrizitätsfirma geführt, nachdem Verſuche, einen engliſchen Konkurrenzkonzern zu gewinnen, fehl⸗ geſchlagen ſind. Waren und Märkte Vom Wein Die gemäß Veroroͤnung des Vorſitzenden der HV der deutſchen Weinbauwirtſchaft am 1. Auguſt in Kraft treten⸗ oͤen„Winzerbedingungen“ wurden im Weinfach mit Befrie⸗ digung aufgenommen. Sie ſind geeignet, die längſt er⸗ ſehnte Klarheit für den Faßweinverkauf zu ſchaffen. Be⸗ reits ſeit längerer Zeit zeigte die Entwicklung im Wein⸗ verkaufsgeſchäft eine Menge von Unklarheiten, die durch gebiets⸗ oder auch ortsübliche Handelsgebräuche und nach herausgebildet hatten. Bei gerichtlichen Entſchei⸗ dungen war häufig der Winzer derjenige, der Enttäuſchun⸗ gen in geſchäftrichen Dingen erleben mußte. Die„Win⸗ zerbedingungen“ bringen eine Sicherung für den Winzer und eine Vereinfachung für den Weinvermittler. Die Lie⸗ ferungs⸗ und Zahlungsbedingungen für den Faßweinver⸗ kauf— wenn es ſich dabei um mehr als 300 Liter han⸗ delt— werden damit auf eine neue Grundlage geſtellt. Der klare Wortlaut wird Prozeſſe weſentlich verringern und im großen und ganzen bei jedem Schiedsverfahren als Grunoͤlage dienen. Die Vorräte an Weinen ſind allmählich knapper gewor⸗ den. Der Weinverbrauch iſt auf der ganzen Linie größer geworden, was wohl auf die ſowohl der Menge als auch der Güte nach großen Weinernten der Jahrgänge 1934 und 1935 ſowie auf die Patenweinwerbung zurückzuführen ſein dürfte. Während z. B. je Kopf der Bevölkerung, d. h. der „Vollverbraucher“, im Jahre 1933 nur etwa 4,7 Liter Wein für das Jahr gekommen waren, iſt der Verbrauch inzwi⸗ ſchen mehr und mehr geſtiegen; er betrug für das Jahr 1936 etwa 8,8 Liter. Neben den 1935er und, wo ſie noch vorhanden ſind, 1934er Weinen haben auch die 1986er denen man in der Zeit nach ihrer Leſe wenig Intereſſe entgegenbrachte, bei den Verbrauchern willige Aufnahme gefunden. In der Tat haben ſie ſich wider Erwarten zu ganz vorzüglichen Pro⸗ dukten herausgebildet. So kommt es, daß auch die Ver⸗ wertung der 1036er Weinernte in keinem Weinbaugebiet auf Schwierigkeiten ſtößt. Bis zur kommenden Ernte dürf⸗ ten ͤͤie Beſtände in Proouzentenkellern weitgehend ge⸗ räumt ſein. Nach den Erhebungen des Reichsnährſtandes ergibt ſich für Mitte Juni d. J. bezüglich der Weinvorräte im Produzentenkeller folgendes Bild: Während im Durch⸗ ſchnitt der Weinbaugebiete Anfang Mai noch 35 v. H. der letztjährigen Ernte an Weißwein unverkauft Lagerten, ſind die Beſtände bis Mitte Juni auf 27 v. H. zurückgegangen. Von den einzelnen Gebieten ſind Vergleichsweiſe Baden und die Pfalz am ſtärkſten geräumt; hier betragen die Vorräte nur noch 14 und 23 v. H. der Geſamternte. Bei Rotwein, wo die Abnahme bis zum Januar 1937 ziemlich ſtark war, hat die Verkaufstätigkeit unvermindert angehal⸗ ten und dazu geführt, daß einzelne Gebiete bereits voll⸗ ſtändig ausverkauft ſind. Am ſtärkſten war die Abnahme im pfälziſchen Weinbaugebiet, wo bereits bis zum Mai d. J. nur noch 5 v. H. der Geſamternte bei Erzeugern verfügbar waren. In badiſchen Weinbaugebieten dürften noch etwa 10 v. H. der Ernte 1936 verfügbar geweſen ſein. Die Vorräte liegen allgemein weſentlich unter denen des vergangenen Jahres. Insgeſamt kann mit einem Beſtand von ungefähr 6 v. H. der Ernte 1936 in den Prooͤuktions⸗ gebieten gerechnet werden, während im Vorjahr noch über 12 v. H. der Ernte verfügbar waren. * * Berliner Getreidegroßmarkt vom 2. Auguſt. Der Wochenbeginn, der zugleich der erſte Geſchäftstag des neuen Monats iſt, brachte für den Berliner Getreideverkehr kei ne Umſatzbelebung. Die Roggenverſorgung war 50 be⸗ friedigend. Das Inkrafttreten der neuen Weizenpreiſe hatte keine Verſtärkung der Zufuhren von Weizen* da ſich bereits am 10. d. M. der Grknöprels 25 Tonne erhöht, ſo daß erſt zu dieſem Zeitpunkt mit größeren Anlieferungen zu rechnen ſein dürfte. Futtergetreide wurde kaum zum Verkauf geſtellt. Auch Induſtriegerſten kamen nur vereinzelt heraus. In Braugerſten konnte ſich noch kein Geſchäft entwickeln. Am Mehlmarkte richtet ſich das Hauptaugenmerk erneut auf Weizenmehle. Magdeburger Zuckernotierungen vom 2. Augu.(Ei Dr.) Auguſt, Sept. Je 4,70 B 4,60 G, Okt. 400 8 790 65 ov., Dez. je 4,70 B 4,60 G; Jan.(88) 4,80 B 4,70 G; Febr. 4,85 B 4,75 G; März 4,95 B 4,85 G; Tendenz ruhig. Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 32,50; Auguſt 32,45 bis 32,50; Tendenz ruhig; Wetter ſchön. * Vorläufiges Zucker⸗Inlandsabſatzrecht für 1937/38 auf 85 v. H. feſtgeſetzt. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat das Inlandsabſatzrecht für das Zuckerwirtſchaftsjahr 1937/8 auf vorläufig 85 v. H. des„Zuckergrunderzeugungsrechts feſtgeſetzt. Hiermit iſt 45 die 4 0 Menge für den Inlandsabſatz frei⸗ gegeben wie na en verſchiedenen Erhöhungen auch im Zuckerwirtſchaftsjahr 1936/37 zur Verfügung geſta voͤer ſtehen wird. 9 8 D Hamburger Schmalznotie 0 i Dr.) Unverändert. 3 * Neue Verbraucherhöchſtpreiſe für Eier. Der Reichs⸗ kommiſſar für die Preisbildung hat durch eine— neue Verbraucherhöchſtpreiſe für inländiſche und auslän⸗ diſche Hühnereier ſowie Enteneier feſtgeſetzt. Die Verord⸗ nung weiſt gegenüber der bislang in Kraft geweſenen Ver⸗ ordnung ſaiſonbedingte Preiserhöhungen auf. Die neuen Preiſe entſprechen den in den letzten beiden vergan⸗ genen Jahren um die gleiche Zeit eingeführten Preiſen. In gleicher Weiſe ſind die Erzeugerpreiſe und Großhan⸗ delseinkaufspreiſe neu feſtgeſetzt worden. * Freiburger Ferkelmarkt. Zufuhr: 527 Ferkel und 48 Läufer. Preiſe: Ferkel—17; Läufer Der Ber⸗ kehr war mittelmäßig, Ueberſtand ca. 900 Stück. 5 S S 69 Milchſchweine ufer. reiſe: ſchweine 20—34; Lä bis 42 das Stück. Berliner Metallnotierungen vom 2. Auguſt.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in“ je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 82,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137; Feinſilber je Kilo 38,90—41,90. * Der Londoner Goldpreis betrug am 31. Juli für eine Unze Feingold 139 ſh 87 d 86,6191, für ein Gramm Feingold demnach 53,9007 Pence= 2,78487 J. * Preisveränderung für Zinkbleche. Die Süddeutſche Gebietsfochgruppe des Zinkblechhandels, Frankſurt a.., hat ab 1. Auguſt die Preiſe um 0,25/ erhöht. Um den Zinnpuffervorrat. In einem Preſſegeſpräch gegenüber dem Telegraaf beſtätigt der Direktor des Bankꝛ⸗ zinn⸗Verkaufsbüros in Haag, Ruimſchotel, daß zurzeit Beſprechungen über die Einrichtung eines internationalen Zinnpuffervorrates geführt werden. Die Niederlande ſetzen ſich nicht unbedingt für dieſe Vorratsbildung ein— die übrigens im Augenblick wegen Materiolmangels nicht mög⸗ lich ſei— ſofern ein anderes Mittel gezeigt werden kann, um die Ueberſpekulation aus dem Markt zu halten. Es ginge den Niederlanden nur um eine Stabilität des Zinn⸗ preiſes, wobei unter ſtabilem Preis keineswegs ein feſter Preis zu verſtehen ſei. Es ſei auf die Dauer unhaltbar, daß der Zinnpreis, wie es vorgekommen iſt, während einer Börſe um 15 Pfund ſteigt und fällt. Der Standpunkt der engliſchen Oppoſition, daß das Vorhandenſein eines Puf⸗ fervorrates für den Singaporer Markt nachteilig ſei, ſei unverſtändlich. Mit der augenblicklichen Marktregulierung oͤurch Erhöhung oder Senkung der Ausfuhrquote ſei nicht auszukommen, da ſich die Beſchlüſſe erfahrungsgemäß erſt nach drei Monaten auswirken können, zur Hemmung der Spekulotion aber gerade ſchnelles Eingreifen oftmols ge⸗ boten ſei. Daß die engliſche Oppoſitivn mif dem Hinweis auf den Singaporer Markt ein wenig ſtichhaltiges Argument in die Debatte gebracht hat, beweiſt eine Meldung aus Guala Lumpure, wonach der Vorſitzende der Guala Kam⸗ por Tinfields auf der Jahresverſammlung der Geſellſchaft ſich ſehr eindeutig gegen die voreilige Ablehnung einer Puffervorratsbildung ausgeſprochen hat. Der niederlän⸗ diſche Vorſchlag ſei im Prinzip geſund, entſpräche dem Wunſch nach einer geſunden Kaufmannspolitik und müſſe zu ſeiner Zeit ohne Vorurteil geprüft werden. ſich nach Montag, 2. Auguſt 1937 ogvognſ⸗i, eiieen eeeieieee it 7. Seite /Nummer 350 Glanzvolles Wochenende in Annweiler: Burg Trifels wird nationale Weiheſtälte Der bayeriſche Miniſterpräſident ſtellt 500 000 Mark zur Ausgeſtaltung der ſtolzen Burg zur Verfügung Ein Raum für Zeugen pfälziſcher Geſchichte wird geſchaffen * Annweiler, 2. Auguſt. Das ſchmucke Trifels⸗Städtchen Annweiler hatte zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit ſein ſchön⸗ ſtes Feſtkleid angelegt. Vor zwei Wochen wurde der Hohenſtaufen⸗Saal, eine kulturelle Pflegeſtätte für die Stadt Annweiler und die Gegend um den Trifels, durch Gauleiter Bürckel eingeweiht. Am erſten Auguſttage nun wurde ein neues Werk natio⸗ nalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit, die Straße zum Trifels, der Oeffentlichkeit übergeben. Große Freude herrſchte an dieſem denkwürdigen Tage in der Stadt mit ſo reicher geſchichtlicher Ver⸗ gangenheit, und außer der Bevölkerung Annwei⸗ lers nahmen auch die Volksgenoſſen aus dem ganzen Gaugebiet herzlichen Anteil an dieſem geſchichtlichen Geſchehen. Die Stunden von Annweiler geſtalteten ſich zu Stunden ausdrucksvoller Freude. Der bayeriſche Miniſterpräſident Siebert, Schirmherr der Annweiler Heimattage, verlieh ihrem Ausklang durch ſeine Anweſenheit beſondere Beödeutung. Ihm wunden bei den verſchiedenen An⸗ läſſen ſo ſtarke Beweiſe pfälziſcher Herzlichkeit und tiefſten Dankes für ſein Bemühen um die Pfalz zum Ausdruck gebracht, daß Miniſterpräſident Siebert hierin den ſchönſten Lohn des Grenzvolkes für ſeinen Einſatz um die Pfalz und die Erhaltung und Ausgeſtaltung ihrer Burgen ſehen kann. Die Ann⸗ weiler Heimattage wurden gleichzeitig ein Bekennt⸗ nis zu großer deutſcher Vergangenheit und zu Ta⸗ gen unwergeßlichen Erlebens um das neue Deutſch⸗ land, zu einem freudigen und nachhallenden Be⸗ kenntuis des Grenzvolkes zu Führer, Volk und Va⸗ terland. Neben den Gliederungen der Partei, die zuſam⸗ men mit dem Reichsarbeitsdienſt am Spätnachmittag des Samstags am Stadteingang Aufſtellung genom⸗ men hatten, waren Vertreter der Partei, des Staa⸗ tes und der Stadt Annweiler ſowie die Bevölke⸗ rung und viele Heimkehrer zur Begrüßung des Miniſterpräſidenten gekommen. Die Freude ſteigerte ſich noch, da die Begrüßung auf recht ſinnige Art vor ſich ging. Angehörige der HJ waren zu Lands⸗ kwechten geworden, und als der Annweiler Ehren⸗ bürger mit ſeiner Begleitung angeſahren kam, ver⸗ ſperrten ihm die Landsknechte zunächſt die Durch⸗ fahrt öͤͤurch die Begrüßungspforte. In einem humorvollen Fürſpruch wurde dem Miniſterpräſidenten freies Paſſieren in die Stadt erlaubt. Feſtliche Stimmung herrſchte in dͤem bis auf den letzten Platz gefüllten Hohenſtaufenſaal beim Heimat⸗ abend. In die Klänge des Badenweilermarſches miſchte ſich der Jubel der Feſtverſammlung, als Miniſterpräſident Siebert erſchien. Nach der vom Gaumuſikzug des RAaD zu Gehör gebrachten Un⸗ vollendeten Symphonie von Schubert ergriff Kreisleiter Bachmann— das Wort, um auch namens des Gauleiters den Miniſterpräſidenten herzlich willkommen zu heißen. „Sie ſind“, ſagte er,„ja einer der Unſrigen und ge⸗ hören zum Pfälzer Volke. Wir ſind ſtolz darauf, daß es gerade ein Pfälzer iſt, der drüben von Minchen aus die Geſchicke des bayeriſchen Staates leitet. Und wir wiſſen, daß dieſer Miniſterpräſident ſo echt und treu iſt wie wir Pfälzer alle. Der Trifels als Eckpfeiler der Weſtmark iſt wert genug, daß man ihn aus der deutſchen Geſchichte wieder hervorhebt und ihn wieder volksnahe macht.“— Der Kreisleiter bat den Miniſterpräſidenten, dem Führer zu ſagen, daß das Volk in der Grenzmark des Weſtens Deutſchlands zu ihm und dem deutſchen Volke ſteht. Bürgermeiſter Peters begrüßte in Miniſter⸗ präſtdent Siebert gleichfalls den Pfälzer Landsmann, — ſeine Heimat ſo unenoͤlich viel zu verdanken abe. Nachdem Oberamtmann Jakobus namens des Bezirksamts Bergzabern gleichfalls herzlichen Will⸗ kommengruß entboten hatte, ſprach Miniſterpräſident Siebert von der Feſtverſammlung ſturliſch und herzlich be⸗ grüßt. Er dankte für den überaus herzlichen Empfang und verſicherte, ſo treu und wahr zu ſeinen Pfälzer Landsleuten zu ſtehen, wie dieſe ſich auch ihm wieder zeigten. Er knüpfte an die erhebenden Tage von Bayreuth an und fühlte ſich beglückt, dort in der unmittelbaren Nähe des Führers weilen und ſehen zu können, wie der Führer aufs tiefſte er⸗ griffen war, Richard Wagners Ahnen von der Größe des heldiſchen deutſchen Gedankens durch ihn ſchick⸗ ſalhaft vollgogen zu ſehen. Langanhaltender Beifall brauſte auf, als Miniſterpräſident Siebert mitteilte, beim Abſchied vom Führer den Auftrag bekommen zu haben, das pfälziſche Grenzvolk zu grüßen. Der Führer ſelbſt hat nach dreimaligem Vor⸗ trag die Pläne um die Erhaltung der pfäl⸗ ziſchen Burgen und beſonders die Neu⸗ geſtaltung des Triſels gebilligt und aus ſeiner eigenen Kaſſe einen großen Betrag zur Verfügung geſtellt. Wenn gerade die Pfälzer heute ſo gute Deutſche ſind, dann deshalb, weil ſie ihre Pfalz ſo lieb haben, die in der Geſchichte Deutſchlands ſo oft das Herz⸗ ſtück Deutſchlands geweſen iſt. Seit Jahren brandet die Welt um Deutſchland. Da vollzog ſich das große, gewaltige Wunder. Aus dieſer brandenden Welt wird das neue Deutſchland von ſeinem Retter und Führer aufgebaut, groß und ſtark. Der Redner zeichnete ſodann alle die gewaltigen innenpolitiſchen Großtaten des Führers auf, dem es in ſeinem Kampfe wunderbar gelungen ſei, das völkiſche Leben und den heldiſchen Sinn vor alles andere zu ſetzen und die Wirtſchaft auf der Grund⸗ lage des Gemeinſchaftsgedankens auſzubauen. Be⸗ ſeitigt iſt der Partikularismus der Stämme, der Klaſſen und Klaſſengegenſätze, der Dynaſtien und auch der Partikularismus der Konfeſſionen. Gerade in letzter Zeit gab es manche Auseinanderſetzungen mit den Konfeſſionen und ihren Dienern, mit ſol⸗ chen Dienern allerdings, die ſich als die Diener des Friedens bezeichnen und doch Unfrieden ſtiften. Im⸗ mer ſchon hat der Nationalſozialismus den Wunſch gehabt, den Frieden mit der Kirche zu bewahren, 3 Deutſch⸗Engliſchen Geſellſchaft mit dem Sitz in Hei⸗ und auch Gauleiter Bürckel geht es nur darum. Wiederholt hat auch er ſeine Bereitwilligkeit zum Frieden erklärt. Dies kann aber nur bis zu einem gewiſſen Grade in Anſpruch genommen werden, wenn auf der anderen Seite wenig Geneigtheit zur Friedensliebe vorhanden iſt. Der Führer hat in ſeinem Programm unabänderlich feſtgelegt, daß der Nationalſozialismus ſich auf chriſtlicher Grundlage aufbaut. Und iſt ſein Inhalt unchriſtlich? Nie ſind in Deutſchland mehr Kirchen gebaut worden als in den letzten Jahren. Der Staat ſchützte die Kirchen, indem er gegen die Gottloſigkeit aufgetreten iſt. Neben der Wiederaufrichtung der Wirtſchaf/ ſehen wir, ſo führte der Redner u. a. aus, wie auch die deutſche Kultur wieder nener Blute entnegen⸗ geht. Die jüngſten Tage von München und Bay⸗ reuth ſind lebendigſte Zeugen dafür. Die große Liebe zu Führer und Volk, aber auch zur pfälziſchen Heimat, klangen aus den weiteren Worten des bayeriſchen Miniſterpräſtdenten. Er ſang insbeſon⸗ dere ein hohes Lied auf die herrliche Umgebung der geſchichtlich ſo reichen Burgen⸗Dreifaltigkeit. Wo gibt es ein geſchichtliches Dokument gleicher Art, öas — wie der Trifels— jahrhundertelang Inbegriff deutſcher Geſchichte war? Aber auch dieſe trutzigen Zeugen deutſcher Geſchichte waren in vergangener Zeit ſträflich vernachläſſigt worden. Und nun iſt ihr Beſtand auf Jahrhunderte geſichert, weil die neue Zeit alle die Burgen der Pfalz und des Reiches neu geſtalten wird. Insbeſondere der Trifels wird neben der Wegelnburg, Neugrafendahn, Limburg, Ma⸗ denburg u. a. m. konſerviert werden. Bereits im letzten Jahre habe er, ſo ſagte Miniſterpräſident Siebert, 50000 Mark für den Tri⸗ fels bereitgeſtellt. Im neuen Jahre werde für den Trifels mehr als der doppelte Betrag zur Verfügung geſtellt. Der Trifels ſolle eine nationale Weihe⸗ ſtätte werden. Deshalb hat Miniſterpräſident Sie⸗ bert angeordnet, daß Meſſungen und Grabungen vorgenommen werden, um das Bild zu bekommen, das der Trifels unter der Erde zeigt. Die bisherigen großen Erfolge der Ausgrabungen berechtigen zu manchen Hoffnungen. So wird verſucht, eine Rekon⸗ ſtruktion der Burg im Modell zu erhalten. Weiter wird die Stanofeſtigkeit dͤes Bergfriedes geſichert, um den Trifels auch für kommende Zeiten zu er⸗ halten. Es iſt außerdem daran gedacht, am Trifels eine Weiheſtätte zu ſchaffen, die dem Gau Saarpfalz dazu dienen ſoll, ſeine großen Weiheſtunden an die⸗ ſem großen Zeugen deutſcher Geſchichte abzuhalten. In Verbiendung mit der vorhandenen Kapelle wird ein Raum errichtet werden, in dem insbeſondere eugen der pfälziſchen Geſchichte aufbewahrt werden. A 60 neuen Pläne werden geſtaltet würdig des Großen, was uns der Trifels als Zeuge der alten Zeit zu ſagen hat. Sie ſollen harmoniſch überleiten zu glücklicher Gegenwart und deutſcher Zukunft. An⸗ Stelle der alten Schloßwache wird eine Ehrenwache geſchaffen werden. Hier werden verdiente Ange⸗ hörige der Parteiſormationen jeweils auf vier Wo⸗ chen Wache halten, um ſich gleichzeitig zu erholen und an den Zeugen großer Geſchichte ſich neue Kraft für die Zukunft zu holen. Damit dieſes aus ethi⸗ ſchem Gedanken aufgebaute Werk auch wirtſchaftlich nutzbar gemacht werden kann, ſollen die Zeugen unſerer Zeit zu denen der Vergangenheit pilgern. Es iſt vorgeſehen, am Fuße des Trifels eine Jugend⸗ herberge und gleichzeitig auch in allernächſter Nähe eine Beherbergungsſtätte zu errichten. Miniſterpräſident Siebert teilte mit, daß er zur Verwirklichung der einzelnen Pläne die Summe von 500 000 Mark zur Verfügung ſtelle und ſprach die Hoffnung aus, daß ſchon in einem Jahre die Pläne verwirklicht ſein werden. 0 Die Autoſtraße zur Burg eröffnet Am Sonntag herrſchte in der feſtlichen Stadt ſchon von den frühen Morgenſtunden an reges Trei⸗ ben. Vor der Stadt verſammelten ſich die Menſchen zur Einweihung der neuen Trifels⸗Straße. Um ein Attrappentor hatten die Gliederungen der Be⸗ wegung und der RADD. Aufſtellung genommen. Zahl⸗ reiche Vertreter von Partei und Staat waren er⸗ ſchienen. Bürgermeiſter Peters gab der Freude Ausdruck, die Annweiler an dieſem Tage bewegt. Miniſterpräſident Siebert und Gauleiter Bürckel ſagte er für die tatkräftige Unterſtützung herzlichen Dank, ſowie auch jenen, die an der Fertigung des Werkes mitgeholfen haben. Er übernahm die Straße in treue Obhut mit dem Wunſche, daß ſie jederzeit ihren ſchönen und guten Zwecken diene. Der Präſident des Landesfremdenverkehrsver⸗ bandes, Trampler, wies darauf hin, daß der Gau Saarpfalz von jeher alle natürlichen Voraus⸗ ſetzungen erfüllte, die an ſich Vorbedingungen einer poſitiven Verkehrspolitik darſtellen. Aber erſt aus der Jdee der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung heraus formten ſich auch die fremdenverkehrspoliti⸗ ſchen Aufgaben unſeres Gaues. Die Schaffung des Weintores iſt jüngſter Zeuge tatkräftigen Schaffens. Mit ſtarkem Beifall empfangen ſprach ſodann noch⸗ mals Miniſterpräſident Siebert. Wie am Vor⸗ abend, ließ er der Wunder der Volkwerdung ſeit der Machtübernahme vor dͤen Zuhörern erſtehen. Im Zeichen des Aufſtieges wird heute wieder eine neue Straße ihrer Beſtimmung übergeben, als Ausdruck Feſtliche Sitzung in Heidelberg: Eine neue Brücke zur Verſtändigung der Völker deulſc · enoiſche Geſelichalt Badens gegründet-Intereſſante lusſteuung · Eroſſnung des deunch · enollſchen gugendlagers Heidelberg, 2. Auguſt. Mit einer Feſtſitzung in den Räumen des Kurpfälziſchen Muſeums fand am Samstagnachmit⸗ tag die Gründung der Zweigſtelle Baden der delberg ſtatt. Den Vorſitz der Geſellſchaft hat Ge⸗ heimrat Hoops übernommen, der bekannte Hei⸗ delberger Angliziſt, der aber an der Gründungsver⸗ ſammlung ſelbſt nicht teilnehmen konnte, da er ſich auf der Fahrt nach Nordamerika befindet. Als Ver⸗ treter des engliſchen Botſchaftsrates Sir George Ogilvie⸗Forbes in Berlin, der zur Zeit Geſchäftsträ⸗ ger iſt und daher nicht abkommen konnte, war der engliſche Generalkonſul Robert T. Smallbones von Frankfurt a. M. gekommen, als Vertreter der Engliſchen Geſellſchaft in Berlin deren Vorſtands⸗ mitglied Hewel, als Vertreter der Londoner Schwe⸗ ſtergeſellſchaft Anglo⸗German Fellow Ship Prof. Cornwall Evans. Den Reichsſtatthalter in Ba⸗ den vertrat Regierungsdirektor von Duſch, das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda der Preſſereferent der Landesſtelle Baden, Pg. Bretz. Außerdem waren Partei, Organiſatio⸗ nen, Behörden uſw. vertreten. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus hielt die Eröffnungsanſprache, in der er betonte, daß alle aufgeſorderten engliſchen und deutſchen Perſönlichkeiten ſofort ihr größtes Intereſſe an der zu gründenden Geſellſchaft bekundet hätten. Es könnten nicht genug Wege und Brücken gebaut werden zur Verſtändigung der Völker im Sinne des Friedenswerkes unſeves Führers. In dieſem Falle, in dem es ſich um England handele, ſei Heidelberg als Sitz der Geſellſchaft beſonders geeignet, denn ſeit der Vermählung einer engliſchen Prinzeſſin aus dem Herrſcherhauſe Stuart mit einem pfälziſchen Kurfürſten beſtanden durch die Jahrhunderte engſte kulturelle Beziehungen zwiſchen Heidelberg und England. Berühmte engliſche Maler haben in Heidelberg gemalt, Dichter und Diploma⸗ ten bevorzugten Heidelberg, Prinzen wohnten hier, I de ube Kegeen Verbi wo einſt ein Jahrhundert lang eine engliſche Kolonie ſich befand, wo eine engliſche Schule und eine eng⸗ wo die Uniperſität ihre nöung nach England Eufe80 Wae 5 ſellſchaft werden im Gebäude des Kurpfälziſchen Muſeums Räume zur Verfügung geſtellt, und jeder Engländer, der nach Heidelberg kommt, wird gerade hier neben dem Alten auch große architek⸗ toniſche Dokumente unſerer neuen Zeit finden. Vorſtandsmitglied Hewel überbrachte ſodann die Grüße und Wünſche des Vorſitzenden der Deutſch⸗Engliſchen Geſellſchaft in Berlin, des Her⸗ zogs von Coburg⸗Gotha, ſowie des deutſchen Bot⸗ ſchafters von Ribbentrop, dem die Geſellſchaft be⸗ ſonders am Herzen liegt. Der Redner erinnerte an die Weltbedeutung des Namens Heidelberg, deſſen Beziehungen zum engliſch ſprechenden Teil der Erde ſo eng ſind, daß man ſich nur freuen könne, daß der neue Zweig der Geſellſchaft gerade in Heidelberg ſeinen Sitz haben werde Die Deutſch⸗Engliſche Ge⸗ ſellſchaft ſei vor zwei Jahren gegründet worden. Sie wolle Verbindungen vermitteln und freien Mei⸗ nungsaustauſch ermöglichen zwiſchen Perſönlichkei⸗ ten und Gruppen in England und im neuen Deutſch⸗ land, die gewillt ſind, für die Verſtändigung beider Länder zu arbeiten. Zum Schluß wünſchte er der Geſellſchaft von Herzen Glück und Erfolg, wie es an⸗ ſchließend auch Prof. Evans im Namen der Anglo⸗ German Fellow Ship und Miß Miller aus Lon⸗ don im Namen der weiblichen Mitglieder dieſer Ge⸗ ſellſchaft tat, die jetzt in London bereits 660 Mit⸗ glieder zählt. Den Beſchluß der Reoͤner bildete der engliſche Generalkonſul Smallbones, der darüber ſprach, daß die Geſellſchaft gewiſſermaßen diplomatiſche Auf⸗ gaben habe und ſich zweiſellos Verbindungen ſchaf⸗ fen und ſie ausweiten werde, um dem gegenſeitigen Verſtändnis beider Länder zu dienen. Nach einem gemeinſamen Abendeſſen im Euro⸗ pätſchen Hof, bei dem u. a. auch Geſandter a. D. von Dufour⸗Ference und Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus das Wort ergriffen, wohnten die Gäſte altf Einladung der Stabt einer Aufführung von „Romeo und Julia“ im Schloßhof bei. Am Sonntagvormittag fand die Eröffnung der Ausſtellung. Heidelberg u. die Angelſachſen⸗ ſtatt. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus begrüßte die anläßlich der Gründung der Deutſch⸗Engliſchen Geſellſchaft in Heidelberg weilenden Güſte, die auch dieſer Eröſſnungsfeier beiwohnten. Die Ausſtellung iſt, wie der Oberbürgermeiſter ausführte, der erſte Verſuch einer Stadt, in einer kleinen Schau zu zei⸗ gen, wie dieſe Stadt in den Augen und den Emp⸗ findungen einer großen Nation ſich ſpiegelt, ein Verſuch der ſpäter vielleicht auch einmal auf das ganze Reich auszudehnen iſt. Heidelberg hat immer wieder hinausgewirkt in die große Welt und ſeine Verwurzelung in deren Bewußtſein zeigt ſich immer dann, wenn dieſes Bewußtſein ſich dem Deutſchen Reiche zuwendet. Deshalb habe Heidelberg das Recht und die Pflicht, dieſe Beziehungen zu pflegen als Dienſt gegenüber dem neugeeinten Volk und Reich. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus wies in dieſem Zuſammenhang auf den lebhaften Einſatz der Vereinigung für Heimatkunde in Heidel⸗ berg bei den großen kulturpolitiſchen Beſtrebungen der Stadt hin und richtete dann an die ausländiſchen Gäſte die Bitte, in Heidelberg auch das Bild einer Stadt gu ſehen, die ihre Geſchichte und ihre Ver⸗ gangenheit bewußt in die Gegenwart und in den verpflichtenden Dienſt am Volke ſtellt, um die beſon⸗ dere kulturpolitiſche Sendung, die ihr im Dritten Reich zugefallen iſt, zu erfüllen. Er gab noch bekannt, daß Botſchafter von Rib⸗ beutrop in einem Telegramm der Deutſch⸗ Engliſchen Geſellſchaft die beſten Wünſche und Grüße übermittelt habe, und erklärte die Ausſtellung für eröffnet. Die von Dr. Wannemacher zuſammengeſtellte Schau gibt in lebendiger, anſchaulicher Form einen Ueberblick über die mannigſaltigen Beziehungen zwiſchen Hei⸗ delberg und den angelſächſiſchen Ländern.(Wir wer⸗ den über die Ausſtellung ſelbſt noch einen ausführ⸗ lichen Bericht veröſfentlichen. Die Schriftltg.) Am Nachmittag fanden ſich die Ehrengäſte zur Eröffnung des deutſch⸗engliſchen Jugendlagers auf dem Bierhelder Hof bei Heidelberg ein. Unterbannführer Stähle be⸗ grüßte die jungen Engländer und die Gäſte und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die engliſche Jugend an der ſtraffen Geſchloſſenheit der Hitler⸗Jugend den 1 oͤes ſtarken Bauwillens und der Schaffenskraft, wie es der Führer will. Die Straße, die 208 000 Mark zu bauen koſtete, wovon die Stadt 32 000 Mark auf⸗ brachte, führt hinein in das Herz der Grenze, her an die Zeugen der Vergangenheit. Wer ſie befährt oder geht, möge ſich dort Kraft holen, aus der deut⸗ ſchen Geſchichte und ihren Vergleichen ſtark zu blei⸗ ben in den Gedanken, die uns der Führer gegeben hat. So ſoll die Straße ein Symbol des Dritten Reiches ſein. Als ſolche übergab ſie Miniſterpräſi⸗ dent Siebert der Obhut der Stadt Annweiler. Mit einem Rieſenſchlüſſel öffnete Miniſterpräſident Sie⸗ bert oͤas Tor. Zahlreiche Wagen, gefolgt von den Fahrzeugen der Wehrmacht und des NSc., ſetzten ſich in Bewegung. In flotter Fahrt ging es durch herrliche Waldſtücke, vorbei an freien Stellen die einen herrlichen Ausblick auf die Burgendreifaltig⸗ keit bieten. „Dann beſtieg Miniſterpräſident Siebert mit ſeiner Begleitung den Trifels, um ſich an Ort und Stelle von den großen Erfolgen berichten zu laſſen, welche die Ausgrabungen bisher gezeitigt haben. Als ſich am Nachmittag der Feſtzug durch die Straßen der Stadt bewegte und in mehreren Teilen die reiche Geſchichte des Trifels und ſeiner Umge⸗ dung widerſpiegelte, waren die Straßen mit dichten Menſchenmaſſen angefüllt. Der feſtliche Dag klang abends mit einer Stadtillumination und einer Be⸗ leuchtung und Beſchießung des Trifels aus. Wandel erkennen möge, der in Deutſchland vor ſich gegangen iſt. Kreisleiter Seiler forderte die Jungen auf, im Zuſammenleben in dieſem Lager ſich ein Bild vom neuen Deutſchland zu ſchaffen, das echt und wahr⸗ haft getreu iſt. Nach der Flaggenhiſſung folgte eine Führung der Ehrengäſte durch das Lager, das wenige hundert Meter ſüdlich des Ehrenfriedhofes auf einem freien Platz liegt. In ſeinen beiden Häuſern werden während dͤer nächſten Wochen je 30engliſche und deutſche Jungen Unterkunft finden. Ein großes Schwimmbecken ſorgt für Erfriſchung an heißen Ta⸗ gen, der freie Platz lockt zu Spiel und Sport. Durch Blitzſchlag aus dem Boot geſchleudert Ein Fiſcher ertrunken, ſein Begleiter vom Blitz gelähmt * Konſtanz, 2. Anguſt. Die Gegend um Konſtanz wurde am Samstag⸗ vormittag von einem ſchweren Gewitter heim⸗ geſucht. Ohne daß auch nur ein Tropfen Regen ſiel, leuchteten in raſcher Folge zahlreiche Blitze auf, je⸗ weils gefolgt von brauſenden, krachenden Donner⸗ ſchlägen. Erſt nachdem ſtarker Regen eingeſetzt hatte, ließ die Gewalt des Gewitters etwas nach. Trotzdem war um dieſe Zeit ſchon ein ſchweres Un⸗ glück geſchehen, wie es ſich in dieſer Art noch nie am Bodenſee ereignet hatte. Die Fiſcher des Konſtanzer Vorortes Staad wa⸗ ren, wie gewohnt, auf dem See, als ſie von einem ſchweren Gewitter überraſcht wurden. Ein ſtarker Blitzſchlag ging neben einem Fiſcherboot in den See. Durch die Gewalt des Blitzes wurde der 63 Jahre alte verwitwete Fiſcher Wilhelm Brunner aus dem Boot geſchleudert und ertrank ſofort. Sein Begleiter, der 56 Jahre alte verheiratete Fiſcher Konrad Meßmer, der am Steuer ſaß, erlitt ſtarke Verletzungen an einer Körperſeite, ſo daß er ſofort ge⸗ lähmt war. Andere Fiſcher, die das Unglück bemerkt hatten, fuh⸗ ren herbei und brachten den ſchwerverletzten Mann an Land. Er mußte ſofort ins Krankenhaus über⸗ geſührt werden. Das Unglück ereignete ſich unge⸗ fähr einen Kilometer vom Ufer entfernt. Außerdem zählte man während des Gewitters in Konſtanz noch zwei weitere kalte Blitzſchläge, die geringeren Schaden anrichteten, und im benachbarten ſchweizeri⸗ ſchen Kreuzlingen ebenfalls zwei kalte Schläge, von denen einer die elektriſche Hochſpannungsleitung traf. Der Verkehr fordert Oyfer Verunglückter Radfahrer geſtorben au. Oggersheim, 2. Auguſt. In der hieſigen Ortseinfahrt, am Maunheimer Tor, trug ſich am Samstagvormittag ein folgenſchweres Verkehrs⸗ unglück zu. Ein Rabfahrer aus Frieſenheim, der in Richtung Ludwigshaſen fuhr, wurde plötzlich von einem überholenden Laſtzug mit Anhänger erfaßt und zu Boden geriſſen. Dem Unglücklichen wurde von dem Laſtfahrzeug die linke Rückenſeite und das linke Schulterblatt vollſtändig aufgeriſſen. In beſorg⸗ niserregendem Zuſtande mußte er ſofort in das Lud⸗ wigshaſener Krankenhaus gebracht werden, wo er ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. ———————— ————— 0 * 55———— —— — ——————— —— SS—— —— —— 8. Seite/ Nummer 350 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 2. Auguſt 1937 Angetrunken am Steuer Mit einer Radfahrerin zuſammengeſtoßen * Ludwigshaſen, 31. Juli. Am Freitagabend fuhr der 50 Jahre alte Lagerverwalter Wilhelm Hirſchbiel, in Ludwigshafen wohnhaft, in au⸗ getrunkenem Zuſtande mit ſeinem Perſo⸗ nenkraftwagen durch die Mundenheimer Straße. Beim Einbiegen in die Kaiſerwörthſtraße nahm er die Linkskurve in kurzem Bogen und ſtieß mit einer Radfahrerin zuſammen. Durch den Zu⸗ ſammenſtoß wurde die Radfahrerin zu Boden ge⸗ ſchlendert und zog ſich zwei Rißwunden am linken Bein und eine Verſtauchung der linken Hand zu. Hirſchbiel wurde feſtgen ommen und ſein Führer⸗ ſchein eingezogen. Glänzender Erfolg auf der Hardenburg Ueber 17 900 Beſucher auf der Gaufreilichtbühne. * Bad Dürkheim, 31. Juli. Der erſte Spiel⸗ monat der Hardenburg⸗Freilichtſpiele des Landes⸗ theaters Saarpfalz iſt nun zu Ende gegangen. Es kann keinen beſſeren Beweis für die Beliebtheit und künſtleriſche Leiſtungsfähigkeit dieſer Gaufrei⸗ lichtbühne der Saarpfalz geben als die Tatſache, daß ſich bis heute rund 17815 Beſucher eingefunden haben. Dieſe Zahl erhält um ſo entſcheidendere Be⸗ deutung bei Berückſichtigung der nicht immer gerade günſtigen Wetterlage, die ja für den Beſuch einer Freilichtbühne ſtets einen entſcheidenden Faktor bildet. Mit dem 1. Auguſt beginnt der neue und zu⸗ gleich letzte Spielmonat. Und es iſt zu hoffen und zu wünſchen, daß ſich alle, die in dieſem Jahre noch nicht an einer der hervorragenden Vorſtellungen teilhaben konnten, recht bald die Möglichkeit eines Beſuches der Hardenburg verſchaffen. Das Landes⸗ theater Saarpfalz ſpielt nun jeden Samstagabend das voll dramatiſcher Leidenſchaften ſteckende Schau⸗ ſpiel Ernſt von Wildenbruchs„Die Rabenſteinerin“ und ſonntagnachmittags das mit begeiſtertem Er⸗ folg aufgenommene pfälziſche Volksſtück von Heinz Lorenz⸗Lambrecht„Der Kurfürſt führt den Bock“. Die Gaufreilichtbühne Hardenburg bei Bad Dürkheim verdient von jedem, der es ſich irgend möglich machen kann— und die Möglichkeiten ſind ſowohl geldͤlich als auch verkehrstechniſch in jeder Weiſe vorbildlich und entgegenkommend—, auch in dieſem Sommer beſucht zu werden. Ehrenbürgermeiſter Schlitt 90 Fahre * Bergzabern, 31. Juli. Am Freitag beging Ehrenbürgermeiſter Konrad Schlitt bei beſter Ge⸗ ſundheit den 90. Geburtstag. Der Jubilar, ſeit 1876 hier anſäſſig, war Zeitungsverleger und Buchorucke⸗ reibeſitzer, bis er 1890 von ſeinem Schwiegervater das „Hotel Röſſel“ übernahm, das er im Jahre 1911 ver⸗ kaufte. Von 1911 bis 1924 bekleidete er das Amt eines Bürgermeiſters. Bei ſeinem Rücktritt wurde begrüßte Ratsherr Reinhard Neſſel die Gäſte der Gäſte aus München in der Stadt der Arbeit: Blutordentrüger in Ludwigshafen Die Saarpfalzfahrt der 3. Kompanie h. Lubwigshafen, 2. Auguſt. In einem großen, 42ſitzigen Autobus fuhren geſtern morgen um 7 Uhr in München dortige Ka⸗ meraden der 3. Kompanie des ehemaligen SA⸗Re⸗ giments„München“ ab zum Beſuch des Gaues Saar⸗ pfalz. Der Einladung unſeres Gauleiters Bürckel in das einſt ſo ſchwer umkämpfte Grenzland folgten alle, die ſich auf 8 Tage freimachen konnten. Um 10 Uhr vormittags war kurze Frühſtückspauſe in —.— und um 13 Uhr war man in Stuttgart ange⸗ angt. Zur Begrüßung in Ludwigshafen, dem Ziel des erſten Reiſetages, gegen 18 Uhr, hatten ſich Gaupreſſeamtsleiter Foerſter und Kamerad Hans Keßler eingeſunden, ſelbſt ehemaliger An⸗ gehöriger der 3. Kompanie, der in der Stadt der Arbeit wohnt, und die Saarpfalz⸗Fahrt leitet. Die Werkſchar⸗Kapelle der JG⸗Farbeninduſtrie gab der Begrüßung muſikaliſche Umrahmung. Anſchließend rückten oͤie Kameraden des SA⸗Regiments München, die Blutorden und natürlich auch das Goldene Par⸗ teiabzeichen tragen, in die Quartiere ein, die unſere Staòt den alten Kämpfern des Führers mit Freu⸗ den zur Verfügung ſtellte. Um 19.30 Uhr marſchierte man, bereits ein wenig heimiſch geworden in unſrer oberrheiniſchen Indu⸗ ſtrieſtadt, zum Hindenburgpark, wo im hinteren Saal der Turmgaſtſtätte ein einfaches Abendeſſen gerichtet war. Bevor die Kameraden ſich zu Tiſch ſetzten, gedachten ſie kurz des Führers. Namens des Kreisleiters Kleemann und des Oberbürgermeiſters Dr. Stolleis, die dienſtlich in der Südpfalz weilten, Stadtverwaltung ſchlicht und herzlich und lud ſie zu⸗ gleich zum Feſtabend des Reichskolonialbundes im Hindenburgpark ein. Reichszeugmeiſter Büchner dankte als Kom⸗ panieführer für die Einladung zur Saar⸗ pfalz-Fahrt. Schon lange hätten die Münchener Kameraden die Pfalz gern einmal beſuchen mögen dieſes uralte Land mit ſeiner reichen Geſchichte.„Wir Mün⸗ des ehem. SA-Regiments München chener“, ſo fuhr der Kompanieführer fort,„hatten das Glück, den Kampf des Führers aus nächſter Nähe erleben zu ͤürfen. Gerade deswegen haben wir für den Kampf der Pfälzer gegen Marxismus und Separatismus unter den Augen der Beſatzung das größte Verſtändnis. Gerade dadurch fühlen wir uns mit der Pfalz ſo eng verbunden.“ Um die Verſchönerung des Abends machte ſich un⸗ ſere Elſe Zettler als„Pfälzer Krott“ ſehr verdient mit heiteren Verſen von Pfälzer Art, Lebensfreude, Pfälzer Wein und Fruchtbarkeit. Zwiſchendurch machten die Gäſte auch einen Abſtecher zum großen Unterhaltungs⸗ Abend des Kolonialfeſtes in der Feſthalle, wo gerade Dr. Fritz Spouns Spiel im Gange war:„Was uns die Kolonien bieten, und was die Heimat den Kolonien zu geben hat“. Die Illumination der Terraſſen unſerer Turmgaſtſtätte, das frohe Volksfeſt der 20 000 mit ſeinem Großbetrieb„wie bei uns in München auf der Wie⸗ ſen“ und ein gutes Ludwigshafener Glas Bier, das den Münchener Geſchmack durchaus nicht verletzt, brachten die Gäſte in froheſte Stimmung, und ſo wird Sendeleiter Ruſt or, Mannheim, heute abend 19.45 bis 20 Uhr bei ſeiner Kurzreportage vom Hinden⸗ burgpark im Zeitfunk oͤes Reichsſenders Saarbrücken auch vom Auftakt dieſer Saarpfalz⸗Reiſe berichten können. Die Reiſe ging heute morgen im Autobus weiter nach Speyer, zur Beſichtigung des„Wittelsbacher Hofes“, wo Gau⸗ preſſeamtsleiter Foerſter über„Separatiſtiſchen Ab⸗ wehrkampf“ ſprach. Anſchließend war Kranznieder⸗ legung und Gedächtnisfeier für die dort ge⸗ fallenen Abwehr⸗Kämpfer Wiesmann und Hellinger. dann wurden die Schiffsbrücke und der Brückennen⸗ bau beſichtigt und auch den Kaiſergräbern im Dom ein Beſuch abgeſtattet. Um 11.30 Uhr weiter nach Schweigen und dann nach Landau-Saarbrücken. Neunkirchen. Am 5. Auguſt werden die Gäſte wiederum in Ludwigshafen eintreffen und nochmals für einen Tag bei uns bleiben. er durch einſtimmigen Beſchluß des Stadtrats zum Ehrenbürgermeiſter ernannt. Ehrenbürgermeiſter Schlitt iſt Kriegsteilnehmer von 1870—71. Winzer⸗Skulptur am Diedesfelder Wetterkreuzberg Mypt. Diedesfeld a. d.., 31. Juli. Der bekannte Münchener Gaſtwirt Schwarzwälder hat an ſeinem Diedesfelder Weinbergbeſitz, der ſich ſteil den Wet⸗ terkreuzberg hinaufzieht, eine wirkungsvolle Winzer⸗Steinſkulptur, einen Logelträ⸗ ger, aufſtellen laſſen. Herr Schwarzwälder hat den ſteilen Wetterkreuzberg hinauf eine kleine Schienen⸗ Transportbahn gebaut, durch die im Herbſt die ſchwere Arbeit des Logeltragens den Berg hinauf erſpart wird, worauf ein Spruch unterhalb der Skulptur Bezug nimmt. Stichflammen im Schacht Grubenunglück in Kleinroſſeln— Zwei Todesopfer * Kleinroſſeln(Saar), 2. Auguſt. Im Schacht Joſeph im Flöz Ciré auf der 624 Meter tiefen Sohle war vor einigen Tagen ein Brand ausgebrochen, mit deſſen Löſchung am Mittwoch eine Abteilung Ar⸗ beiter der Schlammkolonne beauftragt worden war. Man verſuchte durch das übliche Schlammverfahren das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Als die erſten Waſſerſtrahlen den Feuerherd erreichten, kamen die angeſammelten Gaſe zur Exploſion, die weithin gehört wurde. Der Belegſchaft bemäch⸗ tigte ſich eine allgemeine Panik, da man eine Schlag⸗ wetterexploſion befürchtete. Zahlreiche in der Nähe beſchäftigte Arbeiter ſtürzten eiligſt dem Schachtaus⸗ gang zu. Am Ort der Exploſion ſah man rieſige Stichflammen, von denen die dort beſchäftigten Arbeiter erfaßt wurden. Etwa zehn Arbeiter haben mehr oder weniger ſchwere Brandverletzungen da⸗ vongetragen. Nur unter großen Schwierigkcheiten gelang es den Rettungsmannſchaften, die Verletzten zu bergen. Der Bergmann Durka aus Freyming und der Bergmann Johann Lauer aus Großroſſeln ſind inzwiſchen ihren ſchweren Verletzungen erlegen. Der betroffene Schacht wurde zunächſt ſtillgelegt. Der Zuſtand der anderen Verletzten ſoll zu Beſorgniſſen keinen Anlaß geben. Zur Erinnerung an bedeutende Männer des Nahetals Eine heimatgeſchichtliche Sammlung in Bad Kreuznach * Bad Kreuznach, 30. Juli. In der ſtädtiſchen Volksbücherei wird jetzt in einem beſonderen Aus⸗ ſtellungsraum eine heimatgeſchichtliche Sammlung eingerichtet. Die Erinnerungsſtücke an bedeutende Männer des Nahetales ſind hier ver⸗ einigt. Im Mittelpunkt der Sammlungen ſtehen Reproduktionen von Gemälden des Malerdichters Müller aus Bad Kreuznach, die Originale ſtehen in den verſchiedenen Galerien im In⸗ und Ausland. Weiter ſind Hanoͤſchriften, Photos, Reproduktionen, Veröffentlichungen von oder über Guſtav Pfarrius, W. O. von Horn(Wilhelm Oertel), Johann Niko⸗ laus Götz, J. Maus, Johann Heinrich Kaufmann uſw. zuſammengetragen. Den Grundſtock der Samm⸗ lung ſchuf der Weinheimer Willy Mathern, der jetzt in Eſſen lebt und ſeit zehn Jahren ſich bereits um die Errichtung dieſer heimatgeſchichtlichen Samm⸗ lung bemüht, die nun durch die verſtändnisvolle För⸗ derung der Stadt Bad Kreuznach möglich wurde. Die heimatgeſchichtliche Schau„Männer der Heimat“ wird in kurzer Zeit der Oeffentlichkeit übergeben werden. Sie ſoll in Zukunft durch Material von anderen ſchöpferiſchen Kräften des Heimatgebietes erweitert werden. Einspattige Klelnanzelgen bis zu oiner hiöhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesucheje mm4Pig. Kle e en ee A——— Wintermantel n e Ecb e. eee ee e eeeegers,—— Annehmeschiud wör die Mittag Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Schwarzwaldſtraße 20, Walbpark: Versteigerung) L1u.n Leuschesaus LIun Suche ſofort Suche ſofort eine einen tüchtigen Kaub. Kundentrau TUohnfians Ddnaniseur (6 Wohn. zu 1 Zimmer u. Küche) über 45 Jahre. an entſchloſſ. Käufer bei mittl. Figur, u. 3420 m Anzug⸗ ſtoff.'grau, zu verk. Nebenius⸗ ſtraße 9, part. *8812 I gnt erbaltenes Breite Strage, K 1, 5 neuzeitl. Iadenlokal einger. Bad, Etagenheizung, zum 1. 10. 37 zu vermieten. 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