9 8 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Reue Mannheblner Sel Manaheimer General-Anzeiger iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. loig Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe K Dienstag, 3. Auguſt 105⁷ 148. Jahrgang— Nr. 35 Plan einer Viermüchtekonferenz Chamberlain ſtrebt ein Abkommen zwiſchen England, Frankreich, Deutſchland und Italien an- Graf Ciano beſpricht ſich mit Englands Botſchafter dlib. Nom, 2. Auguſt. Der Duce hat einer amtlichen Verlaut⸗ barung zufolge auf die handſchriftliche Botſchaft von Chamberlain mit einem eigenhändigen Schreiben an den eng⸗ liſchen Premierminiſter geantwortet, das der italieniſche Botſchafter Grandi am Montag⸗ mittag um 14 Uhr in Downingſtreet überreicht hat. Englands Botſchaſter in Rom bei Graf Ciano (Von unſ. römiſchen Korreſpondenten) — Rom, 2. Auguſt. Heute vormittag iſt der engliſche Botſchaf⸗ ter, Sir Eric Drummond, vom Außen⸗ miniſter Graf Ciano in Rom empfangen worden. Nachmittags wurde mitgeteilt, daß der italieniſche Botſchafter in London, Graf Grandi, eine handſchrüftliche Antwort Muſſo⸗ limis auf den Brief des engliſchen Premiermini⸗ ſters Neville Chamberlain in Downing Street über⸗ peicht hat. Die diplomatiſchen Schritte in Richtung der engliſcheitalieniſchen Annäherung werden alſo fortgeſetzt. Ueber den Inhalt der ausgetauſchten Handſchreiben und der Geſprüche wird jeboch nach wie vor Stillſchweigen bewahrt. Lediglich das halbamtliche„Giornale'Jtalia“ erklärt im Rahmen eines Londoner Berichtes, dieſer Briefwechſel und die damit verbundenen „Freundſchaftsbezengungen zwiſchen dem eng⸗ liſchen Premierminiſter und Muſſolini könnten zu einer Londoner Konferenz zur Herſtellung eines Paktes zwiſchen den vier Weſtmächten führen. Hinſichtlich einer Anerkennung des italieniſchen Im⸗ periums betone man in offiziöſen Londoner Kreiſen, daß die Entſcheidung nicht von England, ſondern von Genf abhänge. Aus ſehr zuverläſſiger Quelle verlaute jedoch, daß Chamberlain der engliſchen De⸗ legation bald genauere und ganz andere In⸗ ſtruktionen für die nächſte Sitzung des Wöl⸗ kerbundes geben werde, als die britiſche Ab⸗ oroͤnung für die letzte Sitzung im Mai mitbekommen habe. Im übrigen enthält die Tagespreſſe ſich aller Kom⸗ mentare. Ihre Aufmachung läßt indeſſen eine wohi⸗ wollende Haltung für die Verſtändigung mit England durchblicken, während an die franzöſiſche Adreſſe heftige Polemiken gerichtet werden. Man braucht nicht anzunehmen, daß ſich hinter dieſer Zu⸗ rückhaltung der amtlichen Stellen bereits konkrete politiſche Abſichten und Konſtruktionen verbergen. Der engliſche Botſchafter in Rom geht Ende dieſer Woche in Urlaub, während ſein italieniſcher Kollege Grandi wohl vorerſt noch in London bleibt, ſo daß der Beitrag, den Grandis Beſprechungen in Rom zur Entſpannung liefern ſollten, noch verſchoben werden muß. So iſt es nicht unwahrſcheinlich, daß auch in dieſer Beziehung die Ferienzeit ſich trotz der euro⸗ päiſchen Lage etwas auswirken wird! Das bedeutet keine Entwertung der engliſch⸗italieniſchen Annähe⸗ rungsverſuche. Sie dürfte aber im gegen⸗ wärtigen Stadium nicht über die Beſ⸗ ſerung der Atmoſphärehinausgehen. In politiſchen Kreiſen wird berichtet, daß die Be⸗ gegnung zwiſchen Sir Eric Drummond und Graf Eiano ausgeſprochen herzlich geweſen ſei. Der engliſche Botſchafter, der erſt am Sonntag von einem Aufenthalt in Wien nach Rom zurückgekehrt war, nahm von Graf Ciano den Dank des Duce für das Schreiben Chamberlains entgegen, um ihn ſeinerſeits an den engliſchen Premierminiſter wei⸗ terzuleiten. Im übrigen war die Unterhaltung nach der Darſtellung hieſiger engliſcher Kreiſe infor⸗ matoriſcher Natur“. Ciano habe den briti⸗ ſchen Botſchafter über die letzten Entwicklungen in den engliſch⸗italieniſchen Beziehungen unterrichten wollen. In diplomatiſchen Kreiſen iſt man darüber übervaſcht, wie raſch ſich Muſſobini au dem Schreiben Chamberlains geäußert hat. Daraus gehe hervor, daß die engliſch⸗italieniſchen Verhandlungen ſchneller vorwärtsſchreiten, als man zunächſt geglaubt habe. Als ein weiteres Symptom der Entſpannung iſt es anzuſehen, daß, wie ſchon gemeldet, die Vertreter der italieniſchen Zeitungen in London vor Mitte Auguſt ihre Tätigkeit wieder aufnehmen werden, die ſie vor etwa drei Monaten auf Weiſung des Duce unterbrochen haben. 165 Frankreich unterſtützt Englands Weſtpaktwläne Pariſer Stimmen zur Chamberlain⸗Politik dnb. London, 2. Auguſt. Der Briefwechſel zwiſchen dem engliſchen Miniſterpräſidenten und Muſſolini bildet in der franzöſiſchen Preſſe ebenſo wie die Abſicht Chamberlains, eine neue Weſtmächtekonfe⸗ renz einzuberufen, das Hauptgeſprächs⸗ thema. Man erklärt, daß Frankreich alles tun werde, um die engliſchen Bemühungen nach dieſer Richtung zu unterſt ützen. Chamberlain, ſo ſchreibt der„Paris Soſr“, ſei ſich über den Mißerfolg der Nichteinmiſchungs⸗ politik klar geworden. Es bleibe ihm deshalb nur noch die Möglochkeit, zu verſuchen, auf enro⸗ päiſcher Grundlage das zu erreichen, was er auf „rein ſpaniſcher Grundlage“ nicht erreichen konnte. Der engliſche Premierminiſter ſei es ſicherlich leid, die Zukunft Europas noch länger mit der ungewiſſen Zukunft Spaniens zu verbinden, und er verſuche, den politiſchen Boden zu ebnen, und hierauf ſei auch die Initiative für die Einberufung der ehemaligen Lo⸗ carno⸗Mächte zurückzuführen. Es wäre falſch, wenn man Chamberlain dabei irgendwelche Hintergedan⸗ ken unterſchieben wollte, denn er verſuche lediglich, ſich von der ſpaniſchen Frageloszulöſen und die anderen Mächte durch die Regelung aller Fragen zu einigen, die ſie einander näherbringen könnten. Sein„Manöver“ ſei jedenfalls geſchickt. Die Joee eines Viermächteabkommens dnb. London, 2. Auguſt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Evening Standard“ befaßt ſich mit den in Ausſicht genom⸗ menen Viermächtebeſprechungen. Cham⸗ berlain, ſo heißt es, glaube nach der belgiſchen Neu⸗ tralitätserklärung nicht, daß es möglich ſein werde, den alten Locarnovertrag wieder zu beleben. Er greiſe deshalb lieber auf den Gedanken eines Viermächteabkommens zwiſchen England, Frank⸗ reich, Italien und Deutſlchland zurück. Ehamber⸗ Muſſolinis Antwort an Chamberlain eingetroffen Die Kümpft im fernen Oſten Verwundete japaniſche Soldaten werden in bereitgeſtellte Krankentransportautos nach Dientfi gebracht und in ein in der Stadt eingerichtetes Feldlazarett eingeliefert. lain hoffe, daß es möglich ſein werde, noch in die⸗ ſem Herbſt eine Viermächtekonferenz in London einberufen zu können. Was den geplanten Beſuch Edens in Rom an⸗ gehe, ſo habe Chamberlain grundſätzlich nichts da⸗ gegen einzuwenden, er habe aber einen ſolchen Beſuch für die nahe Zukunft als außerhalb der Grenzen praktiſcher Möglichkeit be⸗ zeichnet. Der„Star“ meint, die Gerüchte, wonach Graf Ciano nach London kommen oder Eden im Herbſt Rom einen Beſuch abſtatten würde, fänden bisher keine Beſtätigung. Sollte ſich aber etwas ähnliches ereignen, ſo beſtehe mehr Möglichkeit für den letz⸗ —— Fall, nämlich einen Beſuch Graf Cianos in London. Londons Preſſe zu Muſſolinis Antwort Freundliche Aufnahme der Verſtändigungsaktion (Funkmeldung der NM3.) — London, 3. Auguſt. Die Ueberreichung der Antwort Muſſoli⸗ nis auf das perſönliche Schreiben Chamberlains ſteht für die Londoner Morgenpreſſe im Vorder⸗ grund des politiſchen Intereſſes. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ will erfahren, daß der Ton und Inhalt des Schreibens Muſſolinis kein en Zweifel an dem ehrlichen Wunſch der italieniſchen Regievung laſſe, die taktiſche Zuſammenarbeit zwiſchen London und Rom, die während der Dauer des Locarnovertrages geherrſcht habe, wieder herzuſtellen. Im gegenwärtigen Sta⸗ dium der ſchriftlichen Fühlungnahme zwiſchen dem italieniſchen und engliſchen Regierungschef würden noch keine Einzelheiten beſprochen. Die Miniſter⸗ kollegen um Chamberlain ſeien ſich deſſen bewußt, würden aber dieſe Gelegenheit für unmittelbare Be⸗ ſprechungen begrüßen. Da das gegenwärtig aber nicht möglich ſei, habe er das Verfahren perſönlicher Briefe, das durch Beſprechungen zwiſchen dem Bot⸗ ſchafter und dem Außenminiſter ergänzt werde, an⸗ geſchlagen. Chamberlain hoffe, auf dieſe Weiſe den Boden für eine neue Verbindung zwiſchen den Locarnomächten vorzubereiten. Er habe es klar gemacht, daß ſich ſeine Auffaſſung von einer ſolchen Vereinbarung ſtütze auf zwei Hauptziele, nämlich erſtens auf die Wieder⸗ allen Staaten ein erhöhtes Sicherheitsgefühl ge⸗ jen, die gegenwärtig unter einem Gefühl der Un⸗ gerechtigkeit litten. Die Erreichung dieſer Ziele ſcheine parallele Beſpre⸗ chungen über politiſche und wirtſchaftliche Probleme vorauszuſetzen. Der Korreſpondent weiſt in dieſem Zuſammenhang auf die Unterſuchung des bel⸗ giſchen Miniſterpräſidenten van Zee⸗ land hinz er betont dann, daß Chamberlain einen herſtellung des Vertrauens in Europa, in dem geben wird, und zweitens Befriedigung für die berechtigten Beſtrebungen jener Staaten zu ſchaf⸗ viel größeren Anteil an der Führung der Außenpolitik habe als ſein Vorgänger Baldwin, wobei er jedoch in enger Fühlung⸗ nahme mit dem Außenminiſter Eden ſtehe. Er ſei entſchloſſen, die engliſch⸗italieniſchen Mißver⸗ ſtändniſſe zu beſeitigen Die Anerkennung der italieniſchen Oberhoheit in Aethiopien, ſo ſchließt das Blatt, würde ohne Zweifel dieſe Aufgabe erleichtern und die britiſche Botſchaft in Rom habe dieſen Schritt ſchon öfters ſihrer Regierung in London empfohlen. In der„Times“ wird betont, daß die Antwort Muſſolinis freundlicher Natur ſei, und daß darin die in dem Schreiben Chamberlains aus⸗ gedrückten Gefühle erwidert würden, nämlich das Bedauern, daß die engliſch⸗italieniſchen Bezie⸗ hungen durch Mißverſtändniſſe getrübt ſeien und die Hoffnung, daß eine baldige Beſſerung dieſer Bezie⸗ hungen zuſtandekommen werde. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning mit Zurückhaltung. Er meint, daß die meiſten daran geknüpften Gerüchte unbegründet ſeien; der Brief⸗ wechſel habe nichts mit den Viermächte⸗Verhandlun⸗ gen zu tun und die Abhaltung einer Konſerenz in London im Herbſt müſſe als problematiſch betrachtet werden. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ weiß zu melden, 5 daß Chamberlain dem italieniſchen Botſchafter mitgeteilt habe, daß er auch während ſeines Ur⸗ laubs in Schottland jederzeit bereit wäre, wei⸗ (tere Pläne für die Beſſerung der eugliſch⸗ita⸗ lieniſchen Beziehungen zu beſprechen. In dieſem Zuſammenhang habe Chamberlain ferner vorgeſchlagen, daß Eden auch zu einer Unterredung mit Muſſolini und Graf Ciano nach Rom eingeladen werden ſolle. Der Zweck eines ſolchen Beſuches ſei die Grundſteinlegung zu einem neuen Weſtpakt, die Vorausſetzung wäre die Anerlennung des ita⸗ lieniſchen Kaiſerreiches. Poſt“ beurteilt den Briefaustauſch zwiſchen Chamberlain und Muſſolini Kn (Atlantie, Zander⸗M.) Engliſche Ferien (Von unſerem Londoner Mitarbeiter) — London, 1. Auguſt. Das Unterhaus iſt auf faſt drei Monate in die Sommerſerien gegangen. Auch der Premierminiſter und ſeine Kabinettskollegen verlaſſen die Hauptſtadt. Aber ſie bleiben, wenigſtens die politiſch wichtigen Reſſortminiſter, im Land. Selbſt wenn Neville Cham⸗ Chamberlain nicht ſowieſo kein Freund vom Aus⸗ landsurlaub wäre, ſo würde er die heurige Ferienzeit ſicher nicht außer Landes gehen. Denn es ſieht nach etwas unruhigen Ferien aus. Von allen Sturmzentren zeigt nur das in⸗ ͤͤiſche Zeichen der Beruhigung. Dort hat, zum Erſtaunen und zur Erleichterung der Englän⸗ der, die anti⸗britiſche Kongreßpartei eine, wenigſtens taktiſche, politiſche Schwenkung vollzogen. Als die Partei in den erſten Wahlen unter der neuen Ver⸗ faſſung im Sommer letzten Jahres gewaltige Majo⸗ ritäten in ſechs aus elf Provinzen und ſtarke Min⸗ derheiten in den fünf anderen erhielt, da war man in Delhi und London recht beſorgt. Die Parole war damals geweſen, ausgegeben von Pandit Nehru und gutgeheißen von Mahatma Gandhi, daß die Partei ſich an den Wahlen zwar beteiligen ſolle, um ihre Stärke zu proben, daß ſie ſich aber nicht an der Bil⸗ dung der in der neuen Verfaſſung vorgeſehenen Pro⸗ winz⸗Regierungen beteiligen werde. Denn die stimm⸗ abgabe für die Kongreß⸗Partei war ja gerade eine Stimmabgabe gegen dieſe, von extrem⸗nationaliſti⸗ ſchen Indern abgelehnte, Verfaſſung. Als nach den Wahlen die engliſchen Provinz⸗Gouverneure an die Führer der einzelnen Kongreßpartei⸗Fraktionen die Aufforderung ſtellten, nunmehr eine Regierung du bilden, da lehnen ſie erſt alle ab, und es ſah aus, als müßte die Verfaſſung noch bevor ſie in Wirkſamkeit getreten war, gleich außer Kraft geſetzt werden, außer dem Artikel nämlich, der für ſolche Fälle die Allein⸗ Exekutive des Vize⸗Königs und der Gouverneure vorſah. 0 Es gab lange und hartnäckige Verhandlungen. Man verlangte von der Zentralregierung in Delhi, daß gerade dieſer Artikel betreffend den Ausnahme⸗ zuſtand niemals angewandt würde. Ein Verſprechen, daß die Vertreter des britiſchen Empire natürlich nicht geben konnten. In der engliſchen Preſſe und daher in der engliſchen Oeffentlichkeit ſind dieſe ſchwierigen und gefährlichen Verhandlungen kaum diskutiert worden. Sie ſielen in die Vorbereitungs⸗ zeit auf die Krönungsfeier und dann in die Krö⸗ nungszeit ſelbſt. Da hatten die Engländer daheim andere, freudigere Gedanken im Kopf. Und als ſie wieder Zeit und Luſt hatten, ſich mit ſolch ernſten reichspolitiſchen Fragen zu beſchäftigen, war dieſe, für den Augenblick wenigſtens, friedlich gelöſt. Pandſt Nehru und ſeine Mitführer der Kongreßpartei be⸗ chloſſen, Realpolitik zu treiben. Die großen zu⸗ kunftspolitiſchen Probleme im Reich der Theorie und der Prinzipien zu laſſen und die der Kongreß⸗ partei durch die Wahlen in die Hand gegebene ver⸗ faſſungsmäßige Machtſtellung zur Durchführung ihres innerpolitiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Reformprogramms zu nützen. Der Mahatma gab ſeinen Segen und in allen Provinzen Indiens be⸗ ——————— 2. Seite/ Nummer 8⁵¹t Kene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 3. Auguſt 1. ſtehen heute Regierungen, die ſich auf die Mehrheit in den Provinzparlamenten ſtützen können. In ſechs Provinzen alſo aus ausgeſprochen antibriti⸗ ſchen Regierungen. Da aber die Kongreßpartei nur in dem antibritiſchen, indiſch⸗nationaliſtiſchen Pro⸗ grammpunkt ſich wirklich einig iſt und im übrigen, außer der tiefgehenden religiöſen Spaltung zwiſchen Mohammedanern und Hindus, alle wirtſchaftlichen Theorien, vom konſervativen Bauerntum bis zum extremſten Sozialismus umfaßt, ſo kann man ver⸗ ſtehen, daß man in London mit einem gewiſſen Opti⸗ mismus die zukünftige Entwicklung der Kongreß⸗ partei abwarten zu können glaubt, nachdem der ge⸗ meinſame nationaliſtiſche Aktivismus, bis auf wei⸗ teres jedenfalls, zurückgeſtellt worden iſt. Neue ſchwere Sorge macht der Regierung in London, und in dieſem Fall werden ſie von einer viel größeren Oeffentlichkeit geteilt, das Problem Paläſtin a. Hier hat ſich England, wie der„Dally Expreß“ neulich mit ſarkaſtiſchem Witz in der Ueber⸗ ſchrift„Das über⸗gelobte Land“ zum Ausdruck brachte, in die Lage eines Vormunds begeben, der ſein Mün⸗ del zwei Freiern zum Weib verſprochen hat. Jetzt ſoll, nach ſalomoniſchem Vorbild, die Braut geteilt werden. So wenigſtens hatte es die Regierung auf Grund eines Gutachtens der Paläſtina⸗Unter⸗ ſuchungskommiſſion beſchloſſen. Vom Augenblick, als dieſer Teilungsplan bekannt wurde, begann in der Preſſe wie im Parlament und in der Oeffentlichkeit ein heftiger Meinungsſtreit. Er hat vorläufig da⸗ mit geendet, daß die Regierung dem Unterhaus ver⸗ ſprechen mußte, nichts Endgültiges zu unternehmen, bevor nicht noch einmal das engliſche Parlament be⸗ fragt worden wäre. Der engliſche Kolonialminiſter, zu deſſen Reſſort die Mandate gehören, muß alſo in dieſen Tagen bei den Paläſtina⸗Verhandlungen in Genf in der unangenehmen Rolle eines Abgeſandten deſſen Verhandlungsautorität nur bedingt iſt. In den Reden, Leitartikeln und Briefen an die Preſſe hat das ethiſch⸗moraliſche Prinzip der Teilung Paläſtinas eine überraſchende Rolle geſpielt. Dieſer ethiſch⸗ moraliſche Turnierſchmuck kann aber die wirk⸗ liche Rüſtung der engliſchen Kreuzritter nicht ver⸗ bergen. Sowohl für die pro⸗zioniſtiſche als für die pro⸗arabiſche Partei kommt es in Wirklichkeit nur darauf an, welche Paläſtina⸗Löſung für das britiſche Reich die lebenswich⸗ tigere iſt, für das Empire, das ſich nach dem abeſ⸗ ſiniſchen Krieg und nach dem doch kaum zu bezwei⸗ felnden Ausgang des ſpaniſchen Bürgerkriegs vor einer ganz neuen Lage im Mittelmeer ſieht. Das Ge⸗ ſchenk der völligen Souveränität an Aegypten hat tweifelsohne in dieſem kritiſchen Augenblick macht⸗ politiſcher Veränderungen im Mittelmeerbecken Eng⸗ land einen aufrichtigen Freund am Suezkanal ver⸗ ſchafft. Die Frage, wie man ſich einen zweiten ſol⸗ chen Freund nördlich des Suezkanals durch den Berzicht auf ein dornenreiches Mandat und das Geſchenk eines ſouveränen Paläſtinaſtaats verſchafft, dieſe Frage iſt das eigentliche Problem für England. Für welche Löſung das britiſche Reichsintereſſe ſchließlich ſich entſcheiden wird, iſt heute nicht voraus⸗ zuſehen und hängt von der zukünftigen politiſchen Konſtellation im Mittelmeer ab. Und da ſcheint es, als ſei der neue Premierminiſter ent⸗ ſchloſſen, das durch die abeſſiniſchen Ereigniſſe getrübte Verhältnis zwiſchen Italien urund England wieder normal⸗freund⸗ ſchaftlich zu geſtalten. Jedenfalls hat ſeit langem kein diplomatiſches Ereignis ſo viel Auf⸗ ſehen in der engliſchen Oeffentlichkeit erregt, als der anderthalbſtündige Beſuch des italieniſchen Botſchaf⸗ ters Grafen Grandi bei Neville Chamberlain in Downing Street. Er erfolgte auf ausdrückliche Ein⸗ ladung des engliſchen Premiers und nicht einmal der Außenminiſter Eden war zugegen. Das allein ſchon war außergewöhnlich und beſtätigte die allgemeine Anſicht, daß es ſich hier um eine gründliche und ent⸗ ſcheidende Ausſprache handelte, die, wie man hier an⸗ nimmt, zu einer mehr verſtändnisvollen Zuſammen⸗ arbeit der beiden Mittelmeermächte führen wird. (Was durch den inzwiſchen bekanntgewordenen Brief Chamberlains an Muſſolini noch unterſtrichen wird.) Das ſchlimmſte Gefahrenzentrum, weil es ein nah⸗europäiſches iſt, bleibt für England im⸗ mer moch das ſpaniſche. Hier iſt, wenn auch nur ganz vorſichtig, ein Einlenken Englands in die Richtung der deutſch⸗italieniſchen Politik zu bemer⸗ ken. Die prinzipielle Bereitwilligkeit Londons, der Nationalregierung Francos, wenn auch nur unter ganz beſtimmten Vorausſetzungen, die Rechte einer kriegführenden ſouveränen Macht einzuräumen, iſt ſchon ein Fortſchritt. Auch in der ſpaniſchen Frage, wie ſie in England debattiert wird, darf man ſich durch die von Franco⸗Freunden oder Madrid⸗Freun⸗ den vorgebrachten ethiſch⸗moraliſchen oder konſtitu⸗ tionell„korrekten“ Argumente nicht täuſchen laſſen. Auch hier iſt für England nur entſcheidend, ob in dem Sieg der einen oder anderen Seite eine Gefahr ir Englands Mittelmeerſtellung liegen kann. Auch von dieſem Geſichtspunkt aus kann die Ausſprache zwiſchen Grandi und Chamberlain eine entſcheidende Bedeutung gehabt haben. Während den europäiſchen Mächten durch den ſpa⸗ niſchen Konflikt die Bewegungsfreiheit beſchnitten iſt, ginnt im Fernen Oſten ein neuer japaniſch⸗ chineſiſcher Konflikt. Ob und in welcher Form England dort eingreifen will, iſt ungewiß. Eines nur iſt ganz ſicher: ohne ſich mit Waſhington beraten zu haben, wird die engliſche Regierung nichts unternehmen. Im weſtlichen Stillen Ozean ſind die Intereſſen der beiden angelſächſiſchen Großmächte faſt identiſch. Denn wenn ſie auch auf den fernöſt⸗ lichen Wirtſchaftsmärkten als Konkurrenten auftreten, ſo haben ſie beide das eine Intereſſe gemeinſam, daß dieſe Märkte, und vor allem der China⸗Markt, ihnen offen bleibt. In Tokio weiß man das natürlich auch und man hat bort ſchon einmal bei der Abtrennung der Mandſchurei vom chineſiſchen Reichs⸗ körper die engliſchen und amerikaniſchen Handels⸗ nationen darauf aufmerkſam gemacht, daß ein wohl⸗ geordnetes und gut regiertes Land größere wirtſchaft⸗ liche Möglichkeiten und größere Handelsſicherheit ge⸗ währt als ein von Revolutionen zerriſſenes und ſchlecht und korrupt verwaltetes Reich. Das Verſpre⸗ chen, die offene Handelstür auch weiterhin dort offen zu laſſen, wo Japan ſich ſeſtſetzt, wiegt vielleicht auch diesmal ſchwerer als moraliſche Entrüſtung über die langſame Zergliederung des chineſiſchen Reichskoloſ⸗ ſes durch das vordrängende Inſelreich im Oſten. Es kann aber auch in dieſer Wetterecke der Augenblick kommen, wo das gefährdete politiſche Intereſſe ent⸗ ſchloſſen das abwägende Handelsintereſſe beiſeite · ſchiebt und eine ernſte Sprache ſprechen muß. Dieſen Augenblick werden Waſhington und London beſtim⸗ men. 33 dub. Berlin, 2. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wir⸗ Eung vom 1. Auguſt 1937 befördert: Im Heer: zum General der Artillerie: den Generalleutnant Keitel, Chef des Wehr⸗ machtsamts, zu Generalleutnanten: die Generalmajore: Frhr. v. Höherer Kawallerieoffizier 2, Weyer, Kommandeur der 14 Diviſion, Haaſſe, Kommandeur der 17. Diviſion, Leeb, Kommandeur der 15. Diviſion, Köſtring, Militärattachse bei der deutſchen Bot⸗ ſchaft in Moskau und der deutſchen Geſandtſchaft in Kowno mit dem Sitz in Moskau, v. Falkenhorſt, Kommandeur der 22. Diviſion, zu Generalmajoren: die Oberſten: Ritter v. Speck, Kommandeur des Art.⸗Regts. 10, Fahrmbacher, Abteilungschef im Reichskriegsminiſterium, Boettcher, Komman⸗ deur des Inf.⸗Regts. 30, Dr. Speich, Inſpekteur der Weſtbefeſtigungen, v. Kortzfleiſch, Komman⸗ deur des Inf.⸗Regts 3, v. Brieſen, Kommandeur des Inf.⸗Regts. 69, v. Salmuth, Chef des Gene⸗ ralſtabs des II. Armeekorps, Hanſen, Abteilungs⸗ chef im Generalſtab des Heeres, Brand, Komman⸗ deur des Art.⸗Regts. 12, zu Oberſten: die Oberſtleutnante: Meinhold im Inf.⸗Regt. 50, Fiſcher im Inf.⸗Regt. 46, Schwartz im Reichs⸗ kriegsminiſterium, Rauch im Inf.⸗Regt. 1, Kühn im Inf.⸗Regt. 18, Dörffler im Stab des Gene⸗ valkommandos des V. Armeekorps, Fiſcher im Inf.⸗Regt. 57, Keſſel, Infanterie⸗Geräteinſpi⸗ zient(A) 1, Wilke im Stab des Generalkomman⸗ dos des VIII. Armeekorps, Zahn im Inf.⸗Regt. 110 Haverkamp im Inf.⸗Regt. 63, Siry, Kom⸗ mandeur des Art.⸗Regts. 15, Trierenberg im Generalſtab der 16. Div., Birkenbihl, Komman⸗ deur des Pionierbataillons 47, Hemmerich, Ab⸗ teilungschef im Generalſtab des Heeres, Seeger im Stab des Generalkommandos des V. Armee⸗ korps, Hühner im Inf.⸗Regt. 83, v. Schuler, Komandeur der Panzerabwehrabteilung 5, Scher⸗ bening im Inf.⸗Regt 54, Sümmermann im Inf.⸗Regt. 87, Thoma im Inf.⸗Regt. 19, Hauffe im Inf.⸗Regt. 82, Cantzler, Kommandeur des Pi. II, Reichert, Kommandeur des 3. Bat. Inf.⸗ Regt. 106, Doſtler im Generalſtab der Gruppe 4, Fretter⸗Pico im Generalſtab des Heeres, Rommel, Lehrgangsleiter an der Kriegsſchule Potsdam, zu Oberſten(EE:) die ch. Oberſten(): v. Oeſterreich, Ausbildungs⸗ leiter Dt. Krone 3, Frhr v. Lutz, Kommandeur des Wehrbezirks München J,— die Oberſtleutnante(): Lienhardt, Kommandeur des Behrbezirks Ansbach, Traumann im Stab des Generalkom⸗ mandos J. Armeekorps, Hammer(Karl), Kom⸗ mandeur des Wehrbezirks Gumbinnen, Händle im Reichskriegsminiſterium, v. Penſtz bei der Wehrerſatzinſpektion Bremen, Frhr. v. Leoprech⸗ ting(Waldemar), Kommandeur des Wehrbezirks Die Blätter des Auslandes berichten ausführlich über das große Breslauer Sängerfeſt. Wir geben nachſtehend eine kleine Blütenleſe: Wien: Die Wiener Preſſe bringt zum Teil aus⸗ führliche Sonderberichte zum Sängerbundesfeſt in Breslau, wobei beſonders betont wird, mit welcher Wärme die öſterreichiſchen Teilnehmer ſchon wäh⸗ rend der Fahrt nach Breslau empfangen worden ſind, Es erſcheine, ſo ſchreibt u. a. die„Reichs⸗ poſt“, als ein glücklich gewähltes Zeichen guten Verſtehens, daß man die Deutſchen aus Oeſterreich in der Stadt des jungen Altendorf, in Ratibor, mit feierlicher Herzlichkeit empfangen hat. Es habe etwas von der jahrhundertelangen hiſto⸗ riſchen Verbundenheit mitgeklungen, als die Wiener zum Bahnhofsplatz und Altendorfdenkmal geleitet wurden, wo dann ſo manches Lied aus Oeſterreich erklang, von der Bevölkerung mit ſtürmiſchem Bei⸗ fall gedankt. Nicht anders ſei es beim Empfang in der ſchleſiſchen Hauptſtadt geweſen. Ausführlich wird dann auch die deutſche Weihe⸗ ſtunde im Stadion geſchildert mit der Rede des Füh⸗ rers und Reichskanzlers an die Sänger, die auszugs⸗ weiſe wiedergegeben wird. Schallphatten mit der Rede dͤes Führers wurden Sonntag nachmittag über den öſterreichiſchen Rundfunk geſendet. Warſchau: Die polniſche Preſſe veröffentlicht am Mon⸗ tag ausſührliche Berichte über das Breslauer Sän⸗ gerbundesfeſt. Zu den Reden des Führers und des Reichsminiſters Dr. Goebbels hätten ſich rund eine halbe Million Menſchen verſammelt. Aus der Rede des Führers werden vor allem die Sätze wiederge⸗ geben, die den Deutſchen im Auslande gelten, mit denen das geſamte deutſche Volk durch die Sprache und das Blut verbunden ſei. London: Die Rede des Führers auf dem Sängerbundesfeſt in Breslau wird von den führenden engliſchen Mor⸗ genblättern auszugsweiſe wiedergegeben.„Daily Telegraph“ bringt die Ueberſchrift„Deutſchlands Na⸗ tionalhymnen ein Band der Einheit“. Die in Breslau einen gewaltigen Appell an die „Morning Poſt“ ſpricht von dem gigantiſchen deutſchen Sängerfeſt und hebt hervor, daß der Biegeleben, du „Times“, die die Rede ausführlich wiedergibt, leitet ihre Meldung mit den Worten ein, daß der Führer Deutſchen in der ganzen Welt gerichtet habe. Die HFührer die Nationalhymnen als ein Band bezeichnet Beförderungen in der Wehrmacht Fürth(Bayern), Fiedler(Erich) im Stab des Generalkommandos IV. Armeekorps, Walter (Helmuth), Kommandeur des Wehrbezirks Barten⸗ ſtein(Oſtpreußen), Daſer, Ausbildungsleiter Aſchaffenburg, zum Oberſtveterinär(): den Oberfeldveterinär(E) Dr. Müller(Johannes) im Stab des Generalkommandos XII. Armeekorps. In der Kriegsmarine: Mit Wirkung vom 1. Juli 1937: zu Kapitäuen zur See: die Fregattenkapitäne: Degenhardt im Reichs⸗ kriegsminiſterium, Scheer, Chef der Unterſee⸗ bootsflottille„Saltzwedel“. In der Luftwaffe: Mit Wirkung vom 1. Auguſt 1937: zu Generalleutnanten: die Generalmajore: Stumpff, Chef des General⸗ ſtabs der Luftwaffe, Klepke, Inſpekteur der Auf⸗ klärungsflieger und des Luftbildweſens, Chri⸗ ſtianſen, Korpsführer des NS§K. Den Charakter als Generalleutnant erhält: der Generalmajor Thomſen bei den Offitzieren 8. b. V. des Reichsminiſters der Luftfahrt. Mit Wirkung vom 1. Auguſt 1937 werden beför⸗ dͤert: zu Generalmajoren: die Oberſten: Mayer, Kommandeur der Flieger⸗ ſchulen und Flieger⸗Erſatzabteilungen VII, Wolff, Chef des Generalſtabs des Luftkreiſes V, zu Oberſten: die Oberſtleutnante: Friedensburg, Krieg⸗ baum, Gandert, Flörke, David, Feyer⸗ abben d. Bazillenkrieg gegendas nationaleSpanien Die Enthüllungen eines franzöſiſchen Rournaliſten dinb. Paris, 3. Auguſt. Der Berichterſtatter des„Journal“, Morice, beſchreibt in mehreren Artikeln den Verſuch der roten Helfershelfer der ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten, in Nationalſpanien durch Verbreitung von Krankheitserregern eine Seuche heraufzubeſchwören. Wie erinnerlich, ſind vor kur⸗ zem zwei Fransoſen wegen Verbreitung von Krankheitserregern vom Kriegsgericht in Pamplona zum Tode verurteilt worden. Im erſten Artikel ſchildert Morice, wie ein gewiſſer Iwan Iwanowitſch ihm, dem fran⸗ zöſiſchen Journaliſten, in Paris gegen ein Entgelt von 50 000 Franken und die Stellung eines Kraft⸗ wagens und zweier Mitarbeiter verpflichten wollte, im nationalen Spanien eine Art Schlaf⸗ krankheit ezu verbreiten. In ſeinem zweiten Artikel erzählt Morice, wie der einer der beiden in Pamplona verhafteten und verurteilten Franzoſen namens Bouguénec, den er in Paris mehrmals geſprochen habe, aus Geld⸗ verlegenheit den Auftrag annahm. Allerdings ſei dieſer Mikrobenkrieg ein Mißerfolg für die Auftragerteiler geweſen, denn Bougénec habe ſich zunächſt einmal längere Zeit— von Ende März 1937 ab— in kleinen baskiſchen Dörfern auf der franzöſiſchen Seite verſteckt gehalten und nur dann und wann eine Poſtkarte aus San Sebaſtian an ſeine Auftraggeber aufgegeben. In St. Jean de Luz wie in Paris hätten die beiden„Bazillenträger“ ein großartiges Leben geführt und viel Geld aus⸗ gegeben. In ſeinem oͤritten Artikel kündigt Morice für Mittwoch die Schilderung der Umſtände an, unter denen die beiden Beauftragten des Bazillenkrieges bei ihrer Tätigkeit erwiſcht wurden. Hedilla von Franto begnabdigt anb St. Jean de Luz, 2. Auguſt. Wie der DNB-Vertreter ſoeben aus einwandfreier Quelle erfährt, wurde der frühere Führer der ſpaniſchen Falange, Mannel Hedilla, der vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt war, von General Franco begnadigt. Am Samstag brachte ihn ein Schiff von, Cadiz nach Palma auf den Kanariſchen Inſeln, wo er interniert wird. Moskan, der Brandſtiſter Europas Belgiſche und italieniſche Bläer kennzeichnen mit aller Deutlichkeit die ver⸗ derbliche Haltung Sowietrußlands dnb. Brüſſel, 2. Auguſt. In der belgiſchen Oeffentlichkeit ſetzt ſich, wie die irch, daß dürch das Auftreten Soſwjetrüßtänds in London nicht nur der engliſche Plan in Frage geſtellt, ſondern die Nichteinmiſchungs⸗ politiküberhaupt gefährdet iſt. Das Ver⸗ halten Moskaus findet, wenn man von den marxi⸗ Breslau im Auslundsecho Die Wiener Sänger machen eine Deutſchlandreiſe habe, durch das alle Deutſchen zuſammengeſchweißt werden. Neuyork: Die glanzvolle Eröffnung dͤes Breslauer Sänger⸗ bundesfeſtes wurde in techniſch vollkommener Kurz⸗ wellenübertragung von vielen Rundfunkhö⸗ rern Nordamerikas miterlebt. Bei der auszugsweiſen Wiedergabe der Reden des Führers und des Reichsminiſters Dr. Goebbels unterſtreicht die Neuyorker Preſſe beſonders die an das Auslands⸗ deutſchtum gerichteten Stellen. Die„Neuyorker Ti⸗ mes“ ſpricht von einer begeiſterten Kundgebung und ſchreibt, ein beiſpielloſer Jubel habe unter den anweſenden Reichsdeutſchen ſowie den zahlreichen Deutſchen aus Polen, der Tſchechoſlowakei, Oeſter⸗ reich, Rumänien und anderen Ländern geherrſcht. Deutſchlandreiſe des Wiener MG Weihevoller Auftakt in Schneidemühl dub. Schneidemühl, 2. Auguſt. Die Provinzialhauptſtadt der Grenzmark Poſen⸗ Weſtpreußen, Schneidemühl, ſtand am Montag im Zeichen des Beſuches des Wiener Män⸗ nergeſang⸗Vereins, der nach dem großen Erlebnis der Breslauer Tage Schneidemühl als Ausgangspunkt einer Reiſe gewählt hat, die ihn während 14 Tagen in alle deutſchen Gaue führt. Die Deutſchen aus Oeſterreich, die in der Nacht zum Montag eingetroffen waren, beſcherten am Mit⸗ tag den Arbeitskameraden aus 30 Schneidemühler Betrieben eine erhebende Feierſtunde, zu oͤer auch Regierungspräſident Bachmann, Ober⸗ bürgermeiſter Stöhr und Kreisleiter Pufahl er⸗ ſchienen waren. Im Auftrage des Reichsamtes der NSG„Kraft durch Freude“ entbot SS⸗Oberſturm⸗ bannführer Weberpals den Wiener Sängern herzlichen Willkommen. Die Grüße der Stadt über⸗ mittelte Oberbürgermeiſter Stöhr. Der 1. Vor⸗ ſitzende ͤͤes Wiener Männergeſang⸗Vereins, Hofrat Umiverſitätsprofeſſor Dr. Sperl, dankte für die Begrüßung. Begeiſtert ſprach er von dem Erlebnis der Breslauer Tage, die ſo recht die wiedergewon⸗ nene deutſche Größe offenbart hätten. Nach den Anſprachen brachten die Wiener Sän⸗ ger unter der Leitung ihres Chormeiſters Profeſſor Ferdinand Großmann eine große Reihe deutſcher Lieder zu Gehbr. Gaureferent der NSG„Kraft oͤurch Freude“, von Peinnen, machte ſich zum Dolmetſcher der anweſenden Kameraden der Arbeit und dankte den Wiener Sängern aus vollem Herzen Die Wiener Sänger reiſten weiter nach Königs⸗ SS Preſſeſtimmen beſtätigen, immer mehr der Eindruck ſtiſchen Organen abſieht, eine einmütige Ver⸗ urteilung. Am ſchärfſten kommt dies in der der Regierung naheſtehenden„Indépendance Belge“ zum Ausdruck. Während die Staatsmänner und die Diplomaten der Welt ſich bemühen, ſchreibt das Blatt, den Brandherd zu begrenzen, um ihn im gegebenen Augenblick gänzlich zu löſchen, gehe Sowjetruß⸗ land mit der Brandfackel einher. Die Moskauer Internationale verfolge ein doppel⸗ tes Ziel, die Entfeſſelung der Weltrevolution und die Verſtärkung des ſowjetruſſiſchen Imperialismus. Eine ebenſo ſcharfe Sprache führt das Oppo⸗ ſitionsblatt„La Nation Belge“. Wie einfach wären die Dinge, ſchreibt das Blatt, wenn die Weſtmächte ſich entſchlöſſen, endlich zu begreifen, daß die revo⸗ lutionäre Aktion der Sowjets eines der furchtbar⸗ ſten Giftſtoffe iſt, vor denen Europa ſich zu hüten hat, wenn ſie ſich endlich entſchlöſſen, Stalin und ſeine Leute aus dem Spiel zu verweiſen, und wenn ſie entſchloſſen wären, mit Deutſchland und Italien ſich ins Einvernehmen zu ſetzen hinſichtlich des ſpa⸗ niſchen Konfliktes unter ausſchließlicher Berüchkſichti⸗ gung ihrer Intereſſen und unter Beiſeiteſtellung po⸗ litiſcher Doktrinen, von denen ſie ſich lediglich in der Geſtaltung ihres innerpolitiſchen Regimes beein⸗ fluſſen laſſen ſollten. Moskau will überall den Ton angeben — Rom, 2. Auguſt. Die„Tribuna“ befaßt ſich am Montag noch einmal mit Sowjetrußlands Haltung im Nichteinmiſchungsausſchuß und hebt hervor, wie gleichgültig Moskau der europäiſche Frieden ſei. In Spanien ſtünden zwei verſchiedengeartete Intereſſen auf dem Spiel, nämlich das nationale Intereſſe der einzelnen Mächte, das durch die Entwicklung der Lage in Spanien beeinträchtigt werden könne, und 50 e Intereſſe, den Frieden aufrecht zu erhalten. Im Londoner Ausſchuß ſei nun klar und deutlich zutage getreten, daß gerade die Haltung derjenigen Macht, die dem Mittelmeer am fernſten ſteht, nämlich Sowjetrußland, das größte Hindernis für das Zuſtandekommen einer gemeinſamen Neutralitäts⸗ und Nichtein⸗ miſchungspolitik bilde. Es ſei geradezu widerſinnig, daß dieſe teufliſche antieuropäiſche Macht in allen europäiſchen Fragen, bei denen die Intereſſen der einzelnen Staaten mit denen des europäiſchen Friedens in Einklang gebracht werden ſollen, auf das herzlichſte willkom⸗ men geheißen werde und dort ſogar den Ton angebe. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbau (in Urlaub) i. V. Carl Onno Eiſenbart 0 Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Or. Fritz Bode ⸗ Lokaler Teil: i. V. C. W. Fennel-Sport: Willn Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilberdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Fa u de —5 60 ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitu 13 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 Juni 1937: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. 8 21306 17 AZur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rückſendung nur bel Rückporiu — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /B Nummer 351 Mannheim, 3. Auguſt. „Mannheim unterſtützt die Bienenzucht Verbeſſerung der Bienenweide im Stabtgebiet Sehr oft kommen aus den Kreiſen der hieſigen Bienenzüchter Klagen, daß für die Verbeſſerung der Bienenweide im Mannheimer Stadtgebiet zu wenig geſchehe. Sie führen dabei als Beweis die vielen Pla⸗ tanen an, welche in den Straßen als Alleebäume ſtehen und welche für die Bienenzucht keinen Wert haben. Demgegenüber werden nachſtehend jene Bäume und Sträucher aufgeführt, welche in den letz⸗ ten drei Jahren ſowohl bei Neuanlagen wie auch bei Ergänzungspflanzungen in beſtehenden Parks und Anlagen zur Verbeſſerung der Bienenweide ange⸗ pflanzt wurden. Die Bienenzüchter dürfen dabei überzeugt ſein, daß die Stadtverwaltung beſtrebt iſt, auch bezüglich der Bienenweide Verbeſſerun⸗ gen durchzuführen, wenn ſich dieſe Maß⸗ nahmen mit den Geſtaltungsabſichten hin⸗ ſichtlich der Grünanlagen nur einigermaßen in Einklang bringen laſſen. Die Stadtverwaltung iſt ſich der Bedeutung der Bienenzucht voll bewußt. Die nachfolgende Aufſtel⸗ Uung der in den letzten drei Jahren durchgeführten Verbeſſevungen der Bienenweide dürfte davon am beſten überzeugen. Es wurden u. a. an honigen⸗ den Bäumen und Sträuchevn angepflanzt: 1000 Linden in verſchiedenen Sorten, 770 Ahorn in verſchiedenen Sorten, 200 Akazienhochſtämme, 850 Birken, 50 kanadiſche Pappeln, 26 Pyramiden⸗Pap⸗ peln, 50 Roßkaſtanien, 40 Rotbuchen, 2500 Schnee⸗ beeren, 6000 Spierſträucher, 1700 Berberitzen, 3200 Kornelkirſchen oder Hartriegel, 7000 Wild⸗ und Park⸗ roſen, 4500 Ginſter, 1500 Zwergmiſpeln, 8500 Weiß⸗ dorn, 1000 Akazienbüſche, 1300 Flieder, 800 Forſythien, 1200 Heckenkirſchen(Lonicera), 800 Zierjiohannis⸗ beeren, 800 Pfeifenſtrauch, 500 Schneeball, 400 japa⸗ niſche Quitten, 450 Zierpflanzen(Prunus), 280 Eber⸗ eſchen, 250 Holunder, 200 Weigelien, 120 Deutzien, 550 Alpenroſen, rund 500 diverſe Sträucher wie Goldregen, Weidenbüſche, Felſenbirne, Haſel, Zier⸗ apfel und ähnliche. Weiterhin wurden rund 4000 Schmuckroſen und 11000 Stück verſchiedene Stauden in den Anlagen neu angepflanzt. In den Siedlungen wurden ſeitens der Stadtverwaltung rund 3000 Obſtbäume und rund 30 600 Beerenobſtſträucher zur Anpflanzung gebracht. 183 Banater Schwaben beſuchen Mannheim Koſtenloſe Privatquartiere für auslandsdeutſche Volksgenoſſen geſuchttkt Am Freitag, dem 13. Auguſt, kommen 183 Banater Schwaben, und zwar Angehörige des Banater Deut⸗ ſchen Sängerbundes, zu uns, um am Abend des 13. Auguſt im Friedrichspark einen Volkstums⸗ abend zu veranſtalten. Die auslandsdeutſchen Volks⸗ genoſſen unternehmen dieſe Gaſtſpielreiſe oͤurch das Reich im Anſchluß an die herrlichen und gewaltigen Tage von Breslau, um die Verbundenheit mit ihrer Urheimat nochmals zu betonen. Es muß Ehren⸗ pflicht jedes Volksgenoſſen ſein, den kurzen hieſigen Aufenthalt unſerer auslandsdeutſchen Brüder ſo an⸗ genehm wie nur möglich zu geſtalten. Aus dieſem Grunde ergeht an alle Volksgenoſſen die Bitte, koſtenloſe Privatquartiere zur Verfügung zu ſtellen. In Betracht kommen Uebernachtung mit Frühſtück vom 13. 8. bis 14. 8. Schriftliche Meldun⸗ gen werden bis ſpäteſtens Freitag, den 6. Auguſt, an das Kreisamt„Kraft durch Freudel, L. 4,15, Horſt⸗Weſſel⸗Haus, erbeten. *e Hohes Alter. Frau Philippine Böcken⸗ haupt, Friedrichsfelder Straße 34, feiert am 5. Auguſt in voller Rüſtigkeit ihren 80jährigen Geburtstag im Kreiſe ihrer Familie, in der ſeit vielen Jahren die NMz geleſen wird. Herz⸗ lichen Glückwunſch! ernähren. Wagens bitten. Anvergeßliche Tage in Breslau: Mannheims Licderhalle“ ſang auf einem badiſchen Abend Die Badener marſchierten im Feſtzug an der Spitze der inlandsdeutſchen Sängerſchaſten Aus Breslau wird dem DNB fernmündlich folgender Bericht übermittelt: Die Breslauer Feſttage werden allen Bade⸗ nern ein unvergeßliches Erlebnis bleiben. Beſon⸗ ders erhebend und begeiſternd war ihre Mitwirkung bei der Deutſchen Weiheſtunde auf der Frieſenwieſe am Samstagabend, wo ſie vor 500 000 Deutſchen— es waren viele Ausländsdeutſche darunter, die zum Teil in Trachten gekommen waren— mit einigen an⸗ deren Sängergauen vaterländiſche Lieder ſangen und damit die Rede des Führers und des Reichsminiſters Dr. Goebbels umrahmten. Im Feſtzug, der am Sonntag ſtattfand und nach der Weiheſtunde einen zweiten glanzvollen Höhepunkt brachte, marſchierten die Badener an der Spitze der inlandsdeutſchen Sängerſchaften. Bereits in früher Morgenſtunde hatten ſie Aufſtel⸗ lung genommen und marſchierten gegen 10 Uhr in die Stadtmitte und kamen etwa eine Stunde ſpä⸗ ter auf dem Schloßplatz in muſterhafter Ordnung und Geſchloſſenheit an der Tribüne des Führers vorbei. In allen Straßen wurden ſie von der Bevöl⸗ kerung, die dicht gedrängt ſtand, begeiſtert begrüßt. Sie dankten für die ununterbrochenen Heilrufe und die Erfriſchungen, die ihnen gereicht wurden, mit dem badiſchen Sängerſpruch und badiſchen Volks⸗ liedern. Ihre 350 Vereinsfahnen wurden innerhalb der 8000 Fahnen des Deutſchen Sängerbundes ge⸗ tragen, geziert mit der Plakette, die der Führer den teilnehmenden Vereinen an dieſem 12. Sängerbun⸗ desfeſt geſtiftet hat. Sehr ſchön war der Feſtwagen mit dem Bundesbanner des badiſchen Sängerbun⸗ des, das umrahmt war von 30 badiſchen alten Ver⸗ einsfahnen. Dieſem Feſtwagen folgte eine Trachten⸗ gruppe aus dem Schwarzwald. Für den Sonntagabend hatte der Mannheimer Sängerkreis zu einem Abend der Badener ein⸗ geladen. 0 Die Vortragsfolge beſtritt die„Liederhalle“ Mannheim unter Muſikdirektor Gellert in bekann⸗ ter Meiſterſchaft. Es ſprachen Sängergauführer Karl Schmitt und ſein Stellvertreter Dr. E. Münch mit einem Hinweis auf die 75⸗Jahrfeier des Badi⸗ ſchen Sängerbundes am 29. Auguſt in Pforzheim. Obwohl an jeden einzelnen Sänger während des Feſtes große Anforderungen geſtellt waren, ſind ſie begeiſtert über die Breslauer Tage und heben als Höhepunkt die Deutſche Weiheſtunde auf der Frieſen⸗ wieſe mit dem märchenhaft⸗ſchönen Rieſenfeuerwerk und den Feſtzug hervor, daneben auch die vielen Kon⸗ zerte der Gaue und der einzelnen Vereine, die ſie be⸗ ſuchen konnten. Vor allem ſprechen ſie danbbar über die große Gaſtfreundſchaft der Stadt Breslau. Auf der Rückfahrt, die die Badener am Montag antreten, wollen ſie einen Ausflug ins Rieſengebirge machen und die Stadt Nürnberg beſuchen. Badiſche Komponiſten waren erfolgreich Einen außerordentlichen Erfolg hatte übrigens in der dͤritten Gaufeierſtunde die Kantate„Heilig Vaterland“ von Franz Philipp, geſungen vom Rheiniſchen Sängerbund und 350 Hitlerjungen. Das Werk ſtrahlte dank einer hervorragenden Wiedergabe auf die Zehntauſende von Hörern eine mächtige Wir⸗ kung aus. Auch die Chöre anderer badiſcher Kompo⸗ niſten, wie Richard Trunk, Bruno Stürmer, Wilhelm Maler fanden bei dieſer Gaufeier oder in ſonſtigen Konzerten herzliche Aufnahme. Vor dem Mannheimer Schöffengericht: Ein gefährliches Pfänderſpiel. Ein unverbeſſerlicher Betrüger wandert auf örei Fahre ins Zuchthaus Im Januar des Jahres 1936 trat der nunmehr 50jährige Heinrich Hamacher aus Köln, zuſam⸗ men mit einem anderen Reiſenden, an eine aus⸗ wärtige Maſchinenfabrik heran, mit der Bitte, für deren Doſenverſchlußmaſchinen reiſen zu gürfen. Er hatte bereits ein Jahr lang mit einem anderen Vertreter dieſer Firma zahlreiche ſolcher Maſchinen verkauft und wollte ſich nun H. hatte aber keinerlei Geld. Seine Vorſtrafen⸗ liſt e wies eine recht anſtändige Zahl von Strafen auf. Erſt ein Jahr zuvor war er aus ſeiner letzten Strafhaft entlaſſen worden, Das Waſſer ſtand ihm am Halſe. Er hatte eine Frau und ſechs Kinder zu Das Pech hatte es gewollt, daß ſeine Frau in dem Jahr, das er in Freiheit verbrachte, ſogar Zwillinge bekam. So war er gezwungen, den Fabrikanten um einen Vorſchuß zu bitten, damit er überhaupt ins Geſchäft kommen konnte und da man ſchließlich ſolche Doſenverſchlußmaſchinen nicht in der Hand transportieren, andererſeits ſolche Maſchinen in einem Ort auch nur einmal, höchſtens zweimal, ab⸗ ſetzen kann, mußte er um die Stellung eines Mit ſeinen Wünſchen hatte er aber wenig Glück. Man gab ihm wohl 200 Mk., aber davon die erſte Zeit leben und noch einen Wagen erſtehen, iſt reichlich viel verlangt. Trotzdem er⸗ ſtand er einen Wagen für 220 Mk., legte alſo noch 20 Mik drauf und hoffte nun ſich einen Verdienſt verſchaffen zu können. Es kam aber, wie es kom⸗ men mußte, zumal bei einer, man muß ſchon mit dem Vorſitzenden des Gerichtes ſagen, ſo ſeltſam ſozial denkenden Firma, wie dieſer: er endete auf der Anklagebank. Der Vertrag, der zwiſchen H. und der Firma abge⸗ Jubilüum in der Kallen Gaſſe Ein Haus wird 200 Fahre alt Jeder Mannheimer kennt den charakteriſtiſchen Bau mit ſeinen eiförmigen Oberlichtern, der in der Kalten Gaſſe neben der Jeſuitenkirche ſteht. Man ſieht dem Gebäude, das dieſes Jahr zweihundert Jahre alt iſt, ſein Alter wirklich nicht an, zumal es gut im Schuß iſt. Der Bau wurde 1737 nach den Plä⸗ nen des bekannten Oberſchloßbaumeiſters Sigismund Zeller ausgeführt. Aeußerlich eine Einheit bil⸗ dend, hatte er zwei Aufgaben zu erfüllen. Seine eine Hälfte diente den Jeſuiten als Gymnaſium, die an⸗ dere als Muſikſeminar, in welchem begabte Jüng⸗ linge unentgeltlich Anleitung im Geſang erhielten. Mit der Aufhebung des Jeſuitenordens begann für das Haus eine wechſelvolle Geſchichte. Zunächſt diente es noch weiter als Gymnaſium. Später gaſtierte in dem„theatrum“, dem Saal, in welchem die Jeſuiten ihre Schüler Theaterſtücke auf⸗ führen ließen, die Seydlerſche Schauſpiel⸗ truppe, bis das Nationaltheater eröffnet wurde. Längere Zeit wurden in dem Saal auch Gewehre aufbewahrt, die man aus dem alten Zeughaus(dem jetzigen Nationaltheater) hierher brachte. Beſſere Zeiten ſah der Saal erſt wieder, als der hieſige Muſikverein das Gebäude erwarb, den Saal her⸗ richten ließ und darin ſeine Konzerte aufführte. Vom Jahre 1838 ab wurden in dem Saal eine Reihe von Jahren die Geſchicke der Stadt Mannheim beraten, da der Bürgerausſchuß hier ſeine Sitzungen abhielt. Das Rathaus verfügte nicht über einen entſprechend großen Sitzungsſaal und ſo mußte man bei dem Muſikverein in Miete gehen. Auch in den ſpäteren Jahrzehnten ſpielte der Saal noch eine zeitgeſchichtliche Rolle, insbeſondere im Revolutionsjahr 1849. Während vieler Jahrzehnte wurde das Gebäude als Volksſchule benutzt und dann als Waiſenhaus, welchem Zweck es heute noch dient Man möchte den ebenſo einfachen wie harmoniſchen Bau in der Kalten Gaſſe nicht vermiſſen, mit der er ſo werbunden iſt, daß er davon einen notwendigen Be⸗ ſtandteil bildet.—. — STune, UUe i ſelbſtändig machen. ſchloſſen wurde, trug dieſe Gefahr in ſich. Schließ⸗ lich iſt es unmöglich, daß ein Mann ohne jegliche Mittel und Speſenunterſtützung draußen auf der Landſtraße mit Maſchinen herumfährt, die ſehr wenig abzuſetzen ſind und nur Geld in die Finger bekommt, wenn er eine Maſchine verkauft und da⸗ für die erſte Rate kaſſiert. Er muß übernachten, muß eſſen und ein Wagen für 220 Mk. braucht ſchließlich nicht nur eine ganze Menge Brennſtoff und Oel, ſondern verurſacht, wie man ſich an den fünf Fingern abzählen kann, dauernd Reparaturen. „Woher nehmen, wenn nicht ſtehlen“, ſagt hier der Volksmund treffend. Das hätte ſich der Fabrikant von vornherein ſagen müſſen, denn die bargeld⸗ loſen Verhältniſſe des Angeklagten waren ihm be⸗ kannt. Er ſagte aber ſelbſt vor Gericht, das mache er mit allen Vertretern ſo und er ſchicke auf dieſe Art ganze Kolonnen aus. Eines kann man dem Angeklagten trotz aller Vorſtrafen nicht abſtreiten: zunächſt hatte er unbe⸗ dingt den Willen gehabt, ſich ehrlich ſein Brot zu verdienen und erſt als das nicht gelingen wollte, ließ er ſich immer mehr in ſtrafbare Handlungen ein, war er wieder in dem gleichen Fahrwaſſer, das ihn ſchon des öfteren ins Gefängnis gebracht hat. Das geht ſchon daraus hervor, daß ihm zwei Zeugen, die mit ihm zuſammengearbeitet, mit ihm zuſammen auf der Landſtraße im Wagen geſchlafen und mit ihm tagelang trockene Brötchen gegeſſen haben, beſtätigten, daß er von morgens bis abends fleißig war. Selbſt der Fabrikant erklärte, daß er unbedingt ein ſogenanntes„Verkaufstalent“ ge⸗ weſen ſei. Die unbedingt zu verurteilenden ſtrafbaren Handlungen beſtanden darin, daß er insgeſamt 9 Doſenverſchlußmaſchinen verpfändete, um Geld für Brennſtoff, Eſſen und Nachtlager zu bebommen. Er hatte noch bedeutend mehr verpfän⸗ det, aber die anderen Maſchinen konnte er wieder auslöſen. Immerhin hat er auch das nicht ſo ohne weiteres und im ſtillen getan, ſondern erſt, als ſich die Firma ſeinen dringenden Vorſtellungen um Unterſtützung verſchloß, und er teilte ihr auch mit, daß er gezwungen geweſen ſei, ſich auf dieſe Weiſe Geld zu verſchaffen. Einmal wieder in ſeinem gewohnten Fahrwaſſer, riß ihn dieſes immer mehr mit. Er knüpfte eine zweite Verbindung mit einer ähnlichen Firma an, die ſich bei weitem großzügiger zeigte. Dieſe kaufte ihm einen anderen Wagen, da er den erſten zur Verſchrottung verkauft hatte, ſtellte ihm eben⸗ falls Maſchinen zum Verkauf hin und unterſtützte ihn auch mit Geld. 17 dieſer Maſchinen verpfändete er nun ebenfalls, ohne eine einzige zu verkaufen, ſo daß er dieſe Firma tatſächlich ſehr erheblich und in gemeinſter Weiſe ſchädigte. Aehnlich ſpielte er einem Kölner Beſteckfabrikanten, einem Mannheimer Hoſenlieferanten und einem Fahrradhändler mit. Das Urteil: Nur auf Grund dieſer letzten beiden ſchwerwie⸗ genden, fortgeſetzten Taten entſchloß ſich das Ge⸗ richt, ihn gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes als einen, durch ſeine Vorſtrafen ſchon gekennzeich⸗ 2„ 181. 3223.-3 9 XEZ QLI 1 neten, gefährlichen Gewohnheitsverbrecher zu be⸗ trachten. Er wurde wegen Untreue, Unterſchlagung und Rückfallsbetrugs zu einer Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von drei Jahren verurteilt. Die Geldſtrafe in Höhe von 300 Mk. und 5 Monate der Strafe wurde durch die Unterſuchungshaft als verbüßt er⸗ klärt. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren SDa⸗ Vier Fahre Zuchthaus für Fugend⸗ verderber Von der Strafkammer verurteilt Mit einem verwerflichen Verbrechen hatte ſich wieder einmal die Mannheimer Strafkammer zu beſchäfti⸗ gen. Der 1891 in Saarbrücken geborene Erich Wolfz ſtand wegen widernatürlicher Un zucht unter Anklage. Wolff iſt wegen dieſes Deliktes ſchon mehr⸗ ſach ſchwer vorbeſtraft. Unzweifelhaft iſt es bei ihm eine ſtarke anormale Veranlagung, die während ſei⸗ ner Lehrzeit wie er ausführte, durch Verführung durch andere Lehrlinge, zum Ausbruch kam. Seit dieſer Zeit hatte er eigentlich immer mit ſeinen krankhaften Trieben zu kämpfen und man muß ihm zugute halten, daß er dies tatſächlich getan hat. Trotzdem gelang es ihm nicht. Auch einige Verſuche von anderer Seite, ihn von dieſer Bahn abzubringen, ſcheiterten. So kam er immer wieder vor den Richter. Diesmal hatte er ſich wegen des gleichen Vergehens in vier Fällen zu verantworten. In einem Fall wegen Vergehens an einem Minderjährigen unter 14 Jahren, in den ande⸗ ren Fällen waren die Jungen nicht viel älter. Unter allen möglichen Vorwänden wußte er ſich an die Kna⸗ ben heranzumachen und wagte ſogar ihre Bedenken oͤurch Hinweiſe auf religiöſe Dinge zu zerſtreuen. Wolff war in dͤer Hauptſache geſtändig. Der Sach⸗ verſtändige kennzeichnete ihn als einen doppel⸗ geſchlechtlichen Menſchen, bei dem der gleichgeſchlecht⸗ liche Trieb aber bedeutend ſtärker ſei. Er hielt die Entmannung, die im übrigen von dem Angeklagten ſelbſt gewünſcht wurde, für angebracht. Das Gericht ſprach nach langer Beratung, über die vom Staatsanwalt beantragten 3 Jahre Zucht⸗ haus hinausgehend, eine Zuchthausſtrafe von 4 Jahren aus und erkannte dem Angeklagten außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf oͤie Dauer von 5 Jahren ab. Die Unterſuchungshaft in Höhe von 2 Monaten wurde angerechnet.—ba— Beurlaubung zum Auslanòsſtudium erſt nach dem dritten Semeſter Die Reichsſtudentenführung hat grundſätzliche Beſtimmungen über Auslandsreiſen zum Aus⸗ landsſtudium von Studenten erlaſſen. Reichs⸗ deutſche Angehörige der Deutſchen Studentenſchaft bedürfen danach zur Auslandsreiſe der Genehmi⸗ gung der Reichsſtudentenführung oder der von ihr ermächtigten Dienſtſtellen. Wer eine Auslands⸗ reiſe unternehmen will, muß ſich dem Außenamt der Studentenführung ſeiner Hochſchule bis ſpäteſtens einen Monat vor Antritt der Reiſe melden, um den Urlaub zu erhalten. Vergehen gegen die Auslands⸗ urlaubsordnung fallen unter die Dienſtſtrafordnung der Oeutſchen Studentenſchaft. Jeder Reichsange⸗ hörige der Deutſchen Studentenſchaft, der beabſich⸗ tigt, im Ausland zu ſtudieren, muß ſich im Außen⸗ amt der Studentenführung ſeiner Hochſchule bei Beginn des dem Auslandsſtudium vorangegangenen Semeſters melden. Eine Beurlaubung zum Aus⸗ landsſtudium kann grundſätzlich erſt nach dem drit⸗ ten Semeſter erfolgen. Ausnahmen ſind nur für das Studium in Genf, Lauſanne, Dorpat und Riga zuläſſig. Das Studium in Danzig unterliegt keinerlei Beſchränkungen, es iſt dem Studium an reichsdeutſchen Hochſchulen gleichgeſtellt. Ferien⸗ kurſe gelten als Auslandsſtudium. FFPPPP.T Das SA⸗Sportabzeichen iſt ein Teil des Fundamentes der Ehre und Freiheit! Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Auguſt 1937 e Im Silberkranz. Zwei hangjährige treue Leſer, Herr Fritz Wöllner und Ehefvau Marie, geb. Haldenwang, begehen am 3. Auguſt das Feſt der ſilbernen Hochzeit.— Der frühere Werkmeiſter und jetzige Vereinsdiener der Mannheimer Lieder⸗ tafel e.., Herr Hans Otto, und ſeine Gattin, Amalie Otto, geb. Kurſtedt, ſeiern heute das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Herzlichen Glück⸗ wunſch den treuen Leſern der NM31 a Entrahmte Friſchmilch muß von nun an be⸗ reitgehalten werden. Unter Außerkraftſetzung ent⸗ gegenſtehender Beſtimmungen hat die Hauptvereini⸗ gung der deutſchen Milchwirtſchaft jetzt beſtimmt, daß die an der Trinkmilchverſorgung beteiligten Molkereien und Verteiler die Verbraucher neben der Vollmilch mit entrahmter Friſchmilch zu verſorgen haben. Wenn im eigenen Betrieb die benötigte ent⸗ rahmte Milch nicht anfällt, iſt ſie beim Milchwirt⸗ ſchaftsverband zu beantragen. Die Abgabe an die Verbraucher erfolgt grundſätzlich loſe. Ein Zuſchlag für die Abfüllung in Flaſchen darf nicht erhoben werden. Die zur Abgabe an Verbraucher beſtimmte entrahmte Friſchmilch iſt ſo ſorgfältig austzuwählen und zu behandeln, wie Vollmilch für den gleichen Verwendungszweck. Sie darf nur nach vorangegan⸗ gener Paſteuriſierung und Tieſkühlung an Ver⸗ braucher abgegeben werden. Die Kannen, aus denen entrahmte Friſchmilch verteilt wird, ſind eindeutig mit der Aufſchrift„Entrahmte Friſch⸗ milch“ zut kennzeichnen. Verſtöße werden mit Ord⸗ nungsſtrafen bis zu 10 000 Mark bedͤroht. Ce euneene SEiti 10 E 4. Seite/ Nummer 351 Aus Baden Georg Juchs 7 Eine bekannte Weinheimer Perſönlichkeit a- Weinheim, 3. Auguſt. Eine bekannte Weinhei⸗ mer Perſönlichkeit, Georg Fuchs, iſt hier im Alter von 68 Jahren geſtorben. Getreu dem Brauch ſeiner Borfahren erlernte er das Müllerhandwerk. Nach ſeiner Verheiratung im Jahre 1898 übernahm er die Mühle mit der dazu gehörenden bekannten Gaſtwirt⸗ ſchaft„Fuchsſche Mühle“ im Birkenauer Tal. 1935 übertrug er die Geſchäftsführung ſeinem Sohne, der nun die„Fuchsſche Mühle“ in der ſechſten Generation lenkt. Neben ſeinem eigentlichen Berufe betätigte ſich der Berſtorbene auch ſchriftſtelleriſch. Schon vor dem Kriege erſchien ein Werk von ihm über das Birken⸗ auer Tal und ſeine Mühlen. Nun muß Georg Fuchs, ein großer Freund der Natur, von ſeinem liebgewor⸗ denen Tal Abſchied nehmen, um draußen auf dem Gottesacker ſeinen ewigen Schlaf zu halten. Anvorſichtigkeit rächt ſich Motorradfahrer prallt auf Laſtauto EL Weinheim, 3. Auguſt. Gegen 8 Uhr morgens fuhr etwa 1 Km. unter⸗ halb des hieſigen Schlachthofes an der Landſtraße Viernheim—Weinheim der Tankwart J. aus Bir⸗ kenau mit ſeinem Motorrad gegen einen ihm ent⸗ gegenkommenden Laſtkraftwagen. Er erlitt einen Oberſchenkelbruch, eine Knie⸗ und Handver⸗ letzung und mußte der chirurgiſchen Klinik in Hei⸗ delberg zugeführt werden, Das Motorrad wurde ſchwer, der Laſtkraftwagen leicht beſchädigt. Die Schuld trifft J. ſelbſt, da er während des Ueber⸗ holens von anderen Verkehrsteilnehmern rück⸗ wärts ſchaute. 4* Am Montagvormittag ſtieß an der Ecke Berg⸗ und Friedrichſtraße hier ein Motorradfahrer aus Rimbach mit einem Radfahrer aus Hemsbach zuſammen. Der Motorradfahrer zog ſich leichte Verletzungen zu. Ein hundertfacher Betrüger Beſtellſcheine gefälſcht— Drei Jahre Gefängnis der Denkzettel * Pforzheim, 1. Aug. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte den verheirateten 30 Jahre alten Paul Geuß von hier zu ͤrei Jahren Gefängnis, Ehrverluſt und Entziehung des Berufs als Vertre⸗ ter auf die gleiche Dauer, weil er innerhalb ſechs Monaten als Vertreter zweier Textilſirmen in Stuttgart in nahezu 100 Fällen Beſtell⸗ ſcheine fälſchte und ſich hauptſächlich von kleinen Leuten Anzahlungen geben ließ, die in ſeine Taſche floſſen. Auf dieſe betrügeriſche Weiſe ergaunerte der Beſchuldigte Tauſende von Mark und vernichtete den Kredit ſeiner Aufgeberfirmen. Außerdem ließ ſich der gewiſſenloſe Menſch Darlehen geben unter falſcher Vorſpiegelung. Die beſtellten und teilweiſe im voraus bezahlten Waren ſind nie geliefert wor⸗ den, weil Geuß die Beſtellſcheine in dieſen Fällen vernichtet hat. In weiteren Fällen bot ſich der An⸗ geklagte zur Beſchaffung von Eiern an, ließ ſich das Geld im voraus geben und vexrduftete. Sonntagsrückfahrkarten für die „Große Woche“ * Baden⸗Baden, 1. Aug. Aus Anlaß der„Großen Woche“ in Baden⸗Baden geben die Bahnhöfe im Umkreis von 200 Km. um Baden⸗Baden Sonntags⸗ rückfahrkarten(auch blanko) nach Baden⸗Baden und Rennplatz Iffezheim aus. Geltungsdauer vom 21. Auguſt(Samstag) 0 Uhr bis 23. Auguſt(Montag) 24 Uhr, vom 28. Auguſt(Samstag) 0 Uhr bis 30. Auguſt(Montag) 24 Uhr, vom 4. September(Sams⸗ tag) 0 Uhr bis 6. September(Montag) 26 Uhr lie⸗ weils ſpäteſter Antritt der Rückfahrt) und an den übrigen Tagen(17., 18., 19., 20., 24., 27. Auguſt, 2. und 3 September je mit Geltungsdauer von 0 Uhr bis 24 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). * Bietigheim bei Raſtatt, 2. Aug. Der 7Rährige Felix Raſtaetter wurde, als er mit dem Fahr⸗ rad vom Felde heimkehrte, beim Ueberqueren der Landſtraße von einem aus Richtung Raſtatt kommen⸗ den belgiſchen Auto erfaßt und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Er iſt nach zwei Stunden an den erlit⸗ tenen ſchweren Verletzungen geſtorben. Die Schuld⸗ frage bedarf noch der Klärung. **2 2 Süsweltdenuiſche Neue Mannheimer Zeitung/ Mit tag⸗Ausgabe Auf dem Ludwigshafener Kolonialfeſt: Rekordbeſuch im Hindenburgpark Rund 20 000 Gäſte allein am Sonntag — Kunoͤgebung in der überfüllten Rieſenhalle ⸗ Pfälzer Frohſinn feierte Triumphe k. Ludwigshafen, 3. Auguſt. Oberſt a. D. Peter, einſtiger Kolonialſoldat und begeiſterter Vorkämpfer des kolonialen Gedankens, hat, wie er uns lachend eingeſtand, ſeine guten Be⸗ ziehungen zu ſeinem himmliſchen Namensvetter und Wettermacher Petrus weiolich ausgenutzt und dem Kolonial⸗Voltsfeſt ganz hervorragendes Wetter be⸗ ſorgt. So zählte man ſchon am Samstag 6000—7000 Gäſte im Hindenburgpark und am Sonntag, dem Haupttag, ſogar rund 20000! Das iſt geradezu eine Rekordziffer und rechtfertigt die gewaltigen Vorarbeiten der Or⸗ ganiſation dieſer großen erſtmaligen Veranſtaltung. Der Sonntag begann mit allgemeinem Wecken in allen Stadtteilen und den Vororten. Zwei Stun⸗ den ſpäter gab es im Hindenburgpark bereits die erſten Starts zu dem heißen ſportlichen Ringen um den Kolonial⸗ wanderpreis. Währenddeſſen tagte im Pfälzer Hof in der Bismarck⸗ ſtraße der Bezirksverband Saarpfalz des deutſchen Kolonialkriegerbundes in Anweſenheit des ſtellvertretenden Bundesführers, Oberſtleutnant von Böhmcke. 300 einſtige Kolonialkrieger umſchließt der Bezirksverband in unverbrüchlicher Kamerad⸗ ſchaft. Als Tagungsort für das wurde Kaiſerslautern beſtimmt. Als Bezirksführer wurde Kamerad Eſpenſchied, Speyer, einſtim⸗ mig wiedergewählt. Um 10.30 Uhr begann in der Freihalle des Hindenburgparks das Frühkonzert, ausgeführt vom Muſikzug der SA⸗Standarte 17 unter Leitung von Muſikzugführer Rillig. Im Lud⸗ wigshafener Hauptfriedhof gedachte man am Ehrenmal der Gefallenen. Die Gedenkrede des Kameraden Handrik wurde würdig umrahmt von ernſten Weiſen des Muſik⸗ korps vom Infanterie⸗Regiment 110. Neben den einſtigen Kolonialkriegern waren auch SaA, SS, NSͤK, NSKO ſowie Abordnungen der Wehr⸗ macht und des Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ am Ehrenmal vertreten. Für den Reichskolonialbund legte Bezirksführer Eſpenſchied einen Kranz nieder, und für den Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis und die Stadtverwaltung Ludwigshafen Ratsherr Neſ⸗ ſel. Mit dem Lied vom„Guten Kameraden“ klang die Feier aus. Der große Kolonialfeſtzug am Sonntagnachmittag führte durch die Wohnviertel der Arbeiter⸗Bevölkerung unſerer fleißigen Stadt der Arbeit. Vom Neuen Marktplatz ging es unter feſtlichen Klängen durch die Heinig⸗, Wittelsbach⸗, Mundenheimer und Ludwigſtraße über den Viadukt zur Gräfenau⸗, Blücher⸗, Kanal⸗, Seiler⸗, Rup⸗ precht⸗, Fichte⸗ und Adolf⸗Hitler⸗Straße in den Hin⸗ denburgpark, unter Aufmarſchleitung von SS⸗ Sturmführer Gaab. Vier Kolonialkrieger ritten voran. Ihnen folgte der Muſikzug der 10. SS⸗ Standarte unter Fritz Meißner, weiter die einſti⸗ gen Kolonialkrieger in ihren ſchmucken Uniformen und dem breitrandigen, rechts hochgeſchlagenen Süd⸗ weſter. Ihnen folgten Abordnungen des alten Hee⸗ res in den leuchtenden Farben der Vorkriegs⸗Uni⸗ formen, Ehrenſtürme der SA und SS, Kriegerkame⸗ radſchaften und Sanitätskolonnen. Die Straßen, durch die der ſtattliche Feſtzug führte, waren faſt durchweg reichlich mit Fahnen geſchmückt, und die Bevölkerung zeigte ſehr viel Intereſſe für das durch⸗ aus nicht alltägliche Bild. Einen entſprechend feſ⸗ ſelnden Anblick boten all die Fahnenabordnungen auf dem gewaltigen Podium der vollbeſetzten Feſt⸗ halle des Hindenburgparks, nachdem der Einmarſch ſeierlichſt unter Marſchklängen und Böllerſchüſſen unſerer Artillerie⸗Kameradſchaft ſich vollzogen hatte. Oberſtleutnant v. Böhmcken hielt die große Anſprache während dieſer Kundgebung. Seine Worte drangen nicht nur den 12000 Volksgenoſſen in die Herzen, die in der Rieſenhalle hatten Platz finden können, ſondern wurden von Tauſenden auch drau⸗ ßen auf dem Feſtgelände und ſogar auf den Straßen gehört, da man mit Lautſprechern nicht geſpart kommende Jahr hatte. Der Redner knüpfte an die Reden des Vor⸗ abends im JG⸗Feierabendhaus an, worüber wir eeee eee. Die Pfalzjahrt der Blutordensträger Beſuch in Speyer und im Grenzdorf Schweigen * Speyer a. Rh., 3. Auguſt. Auf ihrer Saarpfalz⸗ Fahrt beſuchten die Angehörigen der ehemaligen 9. Kompanie des SͤA⸗Regiments München geſtern vormittag Speyer. Sie wurden im Wittelsbacher Hof, vor dem eine Ehrenſormation der HJ und ein Muſikzug Aufſtel⸗ lung genommen hatten, von den Vertretern der Partei, des Staates und der Stadtverwaltung emp⸗ ſangen. Nach einer Anſprache des Oberbürgermei⸗ ſters gedachte Kreisleiter Horn der im Abwehr⸗ kampf in Speyer gefallenen Abwehrkämpfer Hel⸗ linger und Wiesmann, während der Muſikzug das Lied vom guten Kameraden ſpielte. In das„Sieg Heil!“ auf den Führer ſtimmten die Blutordens⸗ träger und die zahlreich erſchienenen Volksgenoſſen begeiſtert ein. Vom„Wittelsbacher Hof“ aus, wo Hauptſtellen⸗ leiter Dr. Englram die Ereigniſſe des 9. Januar 1924 ſchilderte, begaben ſich die Angehörigen der ehe⸗ maligen 3. Kompanie des SA⸗Regiments München unter Führung von Kreisleiter Horn und Gaupreſſe⸗ amtsleiter Förſter zum Friedhof. Die Kranznieder⸗ legung vor dem Denkmal der gefallenen Separati⸗ ſtenabwehr⸗Kämpfer Hellinger und Wies⸗ mann war in ihrer ſchlichten Einfachheit tief er⸗ greiſend. Nach Beſichtigung der neuen Rheinbrücke und des Kaiſerdomes unter Führung von Stadtbaurat Col⸗ lein, und nach einer Beſichtigung der Kurpfälzi⸗ ſchen Sektkellerei, ging die Fahrt zum Weintor nach .Schweigen weiter. bereits in der Montagmorgen⸗Ausgabe berichtet haben. Er betonte, daß beine imperialiſtiſchen Gründe unſeren Blick nach Ueberſee lenken, ſondern lediglich die zwingende Notwendigkeit, die wirtſchaftliche Freiheit des deutſchen Volkes zu ſichern. Dann wandte ſich der Sprecher gegen die fadenſcheinigen Einwände, mit denen man uns den Kolonialbeſitz weiterhin ſtreitig zu machen verſucht. Mit einem Treuegedenken an den Führer ſchloß die Anſprache. Unter den Klängen von Märſchen und unter erneu⸗ ten Böllerſchüſſen der Artillerie zogen die Fahnen⸗ abordnungen wieder aus der Halle. Kurz vor 17 Uhr begannen die SS⸗Pioniere auf dem Feſtgelände die feſſelnde Vorführung eines Brückenbaues recht anſehnlichen Ausmaßes. Der SA⸗Muſikzug ſtellte dazu in vorbildlicher Kameradſchaft ſchönſte Begleitmuſik. Die gutvorbereitete Konſtruktions⸗ arbeit erforderte nicht mehr als 15 Minuten. Mit einbrechender Dunkelheit erglänzte die weitgedehnte Budenſtadt, die ſich an der Straßenſeite des Feſt⸗ platzes ſehr günſtig niedergelaſſen hatte, in einem gleißenden Lichtermeer. Wie geſchickt ſich die„Fahr⸗ geſchäfte“ der Beſonderheit dieſer Tage anzupaſſen uuncl um Ccliu/etʒ ienstag, 3. Auguſt 1937 D 3 wußten, zeigte u. a. das Beiſpiel der„See⸗Sturm⸗ Bahn Sartoria“. Alle, ohne Ausnahme, machten er⸗ freulich gute Geſchäfte, und auch in„Liliput“ wollte jeder einmal zu Gaſt ſein; darüber ein anderesmal noch mehr. Den großen Unterhaltungsabend in der Feſthalle beſtritten am Sonntag der Muſikzug der 10. SS⸗ Standarte, das Tanzorcheſter Ottuſch, die Unter⸗ gruppe Nord der Sängergruppe Ludwigshafen, Tanz⸗ meiſter Hanns Hamm mit ſeiner Schule und Lotte Kron. Ueber das Kolonie⸗Tanzſpiel mit ſeinen 8 Bil⸗ dern, zu dem Kunſtmaler Erich Schug die leuchtend bunte Tropenpracht der Bühnen⸗Ausſtattung geliefert hatte, haben wir im Zuſammenhang mit dem Lud⸗ wigshafener Beſuch aus München ſchon kurz berichtet. Nach 22 Uhr folgte der Lampionzug durch den Hin⸗ denburgpark in 2 Zügen, angeführt vom SA⸗ und SS⸗Muſikzug. Bei allgemeinem Tanz blieben Tau⸗ ſende noch lange vergnügt beiſammen. Der Montag begann mit allerhand Kinder⸗ beluſtigungen. Von 16—18 Uhr folgte erneut Konzert in der großen Freihalle, ausgeführt von der Regiments⸗Kapelle der 110er. Gegen 20 Uhr gab es feierliche Sieger⸗ ehrung und dann wieder Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik in beiden Hallen, unterbrochen durch das große, glanzvolle Kolonial⸗Feuerwerk. Ludwigs⸗ hafen ſieht mit Freude und Stolz auf das erſte große Kolonial⸗Volksfeſt zurück, das in ſeinen Mauern ſoviel Freude, Lebensluſt und Lebens⸗ bejahung weckte und den Kolonialgedanken in den Herzen der 30 000 Feſtteilnehmer vertiefen half. Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 3. Auguſt. In der Nacht von Freitag auf Samstag ließ ſich ein bis jetzt unbekannter, etwa 50 Jahre alter Mann in der Nähe von Kilometerſtein 16,4 auf dem Bahngleis Schwetzingen—Hockenheim vom Zug überfahren. Dabei wurde der Schädel vollkommen zertrümmert, ſo daß der Mann auf der Stelle tot geweſen ſein muß. Der Mann war etwa .68 bis.70 Meter groß, trug hellgrauen Sommer⸗ kittel, dunkelgraue Hoſe aus Wollſtoff, Flanellhemd und Unterhoſen, graue Socken und hohe ſchwarze Schnürſtiefel. Irgendwelche Wahrnehmungen, welche zur Identifizierung des Toten beitragen können, wollen der Gendarmerie Schwetzingen bekannt⸗ gegeben werden. In den letzten Tagen wurden von der hieſigen Gendarmerie ein 58 Jahre alter Mann aus Ketſch und ſechs Perſonen aus Brühl wegen unzüch⸗ tiger Handlungen feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis Mannheim eingeliefert. Auf dem hieſigen Friedhof wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung der im Alter von 80 Jahren verſtorbene gartentüncher tätig geweſen iſt. Der Verſtorbene gehörte auch 35 Jahre lang dem Stiftungsrat der katholiſchen Pfarrgemeinde an, Ein erfolgreicher Züchter. Bei der Raſſehunde⸗ ausſtellung in Fürth erhielt die aus dem Dober⸗ mann⸗Pinſcher⸗Zwinger„von der Hebelgruft“ des Bäckermeiſters Eugen Schuſter ſtammende Dober⸗ mann⸗Pinſcher⸗Hündin„Elfe von der Hebelgruft“ (Beſitzer Karl Allach, Nürnberg) die höchſte Aus⸗ zeichwung, den 1. Preis und die Bewertung„Vor⸗ züglich“. Aeb Aug' und Hand! 10 Jahre Kleinkaliberſchützenverein Ketſch ., Brühl, 3. Auguſt. Der Kleinkaliberſchützen⸗ verein Brühl begeht am 4. und 5. September ſein zehnjähriges Beſtehen. Dem Jubiläumsakt voraus geht ein vom 22. bis 29. Auguſt währendes Jubi⸗ läumsſchießen, das zugleich mit einem Preis⸗ und Mannſchaftsſchießen verbunden iſt. Für die Sieger ſind zahlreiche wertvolle Preiſe bereitgeſtellt. Gefährliches Spiel mit der Schußwaffe * Ketſch, Z. Aug. Einen bedauerlichen Unfall verurſachte ein 18jähriger Junge, der im Kreiſe einer Anzahl Kinder mit einem Flobert⸗ gewehr leichtſinnig umging. Plötzlich Löſte ſich ein Schuß und traf einen gjährigen Jungen in Lunge und Magen. Der Verletzte wurde nach An⸗ legung eines Notverbandes in das Heidelberger Krankenhaus gebracht, wo er in bedenklichem Zu⸗ ſtand darniederliegt. Dieſer tragiſche Unfall be⸗ weiſt wieder, wie gefährlich es iſt, mit einer Waffe leichtfertig umzugehen. * Brühl, 3. Auguſt. Nachdem die Bacharbei⸗ len überall einen ſchnellen Fortgang nehmen, wird nun auch in Brühl die Weitexarbeit beginnen. Da zum Ingangſetzen der Mühle eine Turbine erſtellt wird, muß hier auch ein Stauwehr errichtet werden. Die entſprechenden Materialien ſind be⸗ reits eingetroffen, ſo daß mit der Weiterführung und Fertigſtellung der Arbeiten begonnen werden konnte. * Plankſtadt, 3. Auguſt. Der Obſt⸗, Reb⸗ und Gartenbauverein hielt hier eine Verſamm⸗ lung ab. Man beſchloß eine Baumſpritze anzuſchaf⸗ fen. Da es bald Zeit wird zum Setzen von Erd⸗ beeren, Johannis⸗ und Stachelbeeren, werden die Friedrich Brixner zu. Grabe getragen, der lange Jahre hier als Schloß⸗ Mitglieder angehalten, recht bald ihre Beſtellung auf ſortenechte Pflanzen zu machen.— Der Auszug aus dem Standesamtsregiſter verzeichnet für Monat Juli 10 Geburten, 3 Eheſchließungen und einen Sterbefall.— Seinen 75. Geburtstag konnte Georg Ochs III, Waldpfad 67, in guter Geſundheit feiern. Herzlichen Glückwunſchl * Oftersheim, 3. Aug. Ein von auswärts ſtam⸗ mender Mann mißhandelte im Verlaufe eines Wortwechſels einen 30jährigen Arbeiter von hier „auf offener Straße derart, daß dieſer mit dem Sani⸗ lätsauto in das Heidelberger Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Rohling wurde in Haft ge⸗ nommen. Was gibt es Neues in Weinheim? Bei der Dürreſchule wird gebaut L Weinheim, 3. Auguſt. Die Hitler⸗Jugend erhält für die kommende Winterzeit einen neuen Verſammlungsraum. Das Transformatorenhaus an der Dürreſchule wird um etwa einen Meter zurück⸗ gelegt und ein Stockwerk aufgebaut, das dann als Heim für die HJ dienen ſoll. Eine endgültige Lö⸗ ſung wird durch dieſen Umbau nicht gefunden, aber vorläufig wollen wir für dieſen Bau dankbar ſein. Die erſten Arbeiten zur Erſtellung einer Bedürf⸗ nisanſtalt— die ſchon ſeit langer Zeit einer Not⸗ wendigkeit entſpricht— ſind ebenfalls auf dem Platz bei der Dürreſchule in Angriff genommen. Anläßlich der mit dem erſten Auguſt erfolgenden Zurruheſetzung des Polizeiwachtmeiſters Chriſtian Bauer und der gleichzeitigen Verſetzung der Haupt⸗ wachtmeiſter Peter Wittermann und Georg Pfläſterer in den Verwaltungsdienſt der Stadt fand im Gaſthaus von„Fitzers Weinſtuben“ eine ſchlichte Abſchiedsfeier der Polizei⸗ und Gen⸗ darmeriebeamten ſtatt, bei der der ſcheidende Poͤlizei⸗ meiſter Chriſtian Bauer beſonders geehrt wurde. Flammen im Tabaklager 8 Verletzte bei den Löſcharbeiten * Bruchmühlbach, 3. Aug. Am Freitag brach im Tabaklager der Hevimſa infolge Funkenflugs bei Schweißarbeiten ein Brand aus, zu deſſen Be⸗ kämpfung auch die Motorſpritzen von Kaiſerslau⸗ tern und Homburg gerufen werden mußten. Da der Tabak in einem großen fenſterloſen Raum lagerte, mußte das Mauerwerk durchſchlagen werden. Der Ta⸗ bak verkohlte unter ſtarker Rauchentwicklung, die Bekämpfung war nur mit Gasmasken wöglich. Fünf Feuerwehrleute und eine Zivilperſon erlitten Rauchvergiftungen und wurden in das Landeskran⸗ kenhaus Homburg eingeliefert, desgleichen zwei Männer, die abſtürzten und Verletzungen davon⸗ trugen. QU Laudenbach, 3. Auguſt. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich hier am Samstag an der jetzt in Betrieb befindlichen Dreſchmaſchine. Der Ein⸗ leger Georg Hoppner, verheiratet und Vater von drei Kindern, geriet mit dem rechten Fuß in das Ge⸗ triebe der Trommel des Dreſchwagens, während die Maſchine ſich in vollem Gange befand. Das rechte Bein wurde Hoppner unterhalb des Knies vollſtän⸗ dig abgeriſſen. Schuh und Gliedmaßen wurden vollſtändig zermalmt. Ein im Sanitätsdienſt kun⸗ diger Bauer, der gerade anweſend war, leiſtete dem Bedauernswerten die erſte Hilſe und verhütete da⸗ durch eine Verblutung. Hoppner fand Aufnahme im Weinheimer Krankenhaus. L. Wiesloch, 3. Auguſt. Pfleger Adam Hager bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt konnte hier ſein 25⸗ jähriges Dienſtjubiläum begehen. B 8 ——— Einer der Besten aus der Welt des Varietés oleeα Coclonas olxtistentxagccia Die Frau niedergeschossen, dann auftreten Neuyork, 1. Auguſt. Die Welt des Varietés hat einen ihrer Beſten verloren. Alfredo Codona, der Leiter der berühmten Artiſtengruppe„Die drei Codo⸗ nas“ iſt nicht mehr. Im Hader mit dem harten Geſchick, nach einem ſchweren Unfall nie wieder auftreten zu dürfen, die Nerven vollkommen zer⸗ rüttet oͤurch die aufgezwungene Untätigkeit, hat er in einem Anwaltsbüro ſeine geſchie den e Frauniedergeſchoſſen und dann Selbſt⸗ mord verübt. Alfredo Codona iſt in Deutſchland regelmäßig aufgetreten, und in Berlin war is, wo er vor einigen Jahren den verhängnisvollen Unfall erlitt. Menſchen am fliegenden Trapez „Die drei Codonas“— das war und iſt noch heute ein Begriff! Hoch oben in der Kuppel des rie⸗ ſigen Varieté⸗Theaters ſchwingen im weiten Bogen zwei Trapeze. Im grellen Scheinwerferlicht hangeln oͤrei ſchlanke Artiſten in ſchneeweißem Trikot hinauf, zwei Männer und eine Frau. Schon im nächſten Augenblick fliegen ſie in eleganten Schwüngen durch die Luft. Die weißen Geſtalten löſen ſich vom Tra⸗ pez, überſchlagen ſich, hängen ſchon wieder am ande⸗ ren Trapez und wirbeln hin und her, als wäre für ſie die Schwerkraft aufgehoben. Den Zuſchauern ſtockt der Atem, die Muſik ſchweigt und nur die kur⸗ zen Zurufe der Artiſten und das Klatſchen ihrer Hände, wenn ſie ſich gegenſeitig nach dem Flug über viele Meter auffangen oder wenn ſie im Schwunge das Trapez erhaſchen, iſt in gebannter Stille ver⸗ nehmbar. Und dann der Höhepunkt der Nummer. Einer der Artiſten ſchwingt weit hinaus, löſt ſich vom Trapez und überſchlägt ſich im tollen Wirbel— ein⸗ mal— zweimal— oͤreimal— da hängt er auch ſchon in den Armen ſeines Kameraden, des„Fängers“. Das war der dreiſache Salto, ein Luftakt wie ihn nur einer ausführen kann— Alfredo Codonal Im donnernden Beifall verneigt er ſich jetzt, zuſam⸗ men mit ſeinem Bruder Lalo und ſeiner jungen Frau Vera auf der Rampe. Auf ihren Geſichtern ſteht das glückliche Lächeln des Artiſten, der wieder ein⸗ mal einen Sieg errungen hat, einen Sieg über das Mißgeſchick und über den Tod. Schwerer Auſſtieg So ſahen wir die dͤrei Codonas noch vor wenigen Jahren. Heute iſt Alfredo Codona tot und in einer Klinik in Long Beach wehrt ſich ſeine Frau Vera verzweifelt gegen das Sterben. So endete der Le⸗ bensweg zweier Artiſten, der zu dem höchſten Gipfel des Weltruhms führte. Leicht haben es die drei Co⸗ donas nie gehabt. Alfredo und Lalo entſtammen einer alten Artiſtenfamilie aus Kaliſornien und at⸗ meten ſchon in früheſter Jugend die Luft der Ma⸗ nege und des Varietés. Alfredo begann als Schlan⸗ genmenſch. Aber dann wurde er zuſammen mit ſeinem Bruder durch ſeinen Vater zum Luftakrobaten herangebildet und jetzt waren die beiden Brüder in ihrem Element. Bald durften ſie ſich zu den Mei⸗ ſtern ihres Faches zählen, doch vergingen noch viele Selbstmord— Weil er nicht mehr konnte. Jahre, oft bitterſter Not, ehe ſie ſich endgültig durch⸗ zuſetzen vermochten. Zuſammen mit Miß Vera Bruce, die Alfredo in einem kleinen Wanderzirkus entdeckte und die er als Partnerin heranzog, wurde die Truppe„Die drei Codonas“ gebildet, die nun die ganze Welt bereiſte. Geſpenſt„Unſicherheit“ Mit ihrer jungen Partnerin verbanden die Brü⸗ der anfangs ausſchließlich kameradſchaftliche Gefühle. Alfredo war längſt glücklich verheiratet und zwar mit der ebenfalls weltberühmten Artiſtin Lillian Leitzel, der„Königin am ſchwebenden Seil“. Nur ſelten ließ es ſich ermöglichen, daß Alfredo und ſeine Frau gemeinſam auftraten. So kam es, daß Alfredos Truppe gerade ein Engagement im Berliner Winter⸗ garten hatte, als Lillian Leitzel in Kopenhagen töd⸗ lich abſtürzte. Auch Alfredo ſtürzte an dem gleichen Tage ab, aber er wurde von einem Seil aufgefangen und kam ohne Verletzung davon. Doch ſeit Alfredo die Nachricht von dem Tode ſei⸗ ner Frau erhielt, mußte er allabendlich einen verbiſ⸗ ſenen, nervenaufreibenden Kampf beſtehen, den Kampf gegen das Schreckgeſpenſt des Artiſten, die Unſicherheit. Niemand unter den Zuſchauern be⸗ merkte es, wie ihm das Herz bis zum Halſe ſchlug, wenn er zu ſeinem berühmten dreifachen Salto an⸗ ſetzte, und wie er die Augen ſchloß, weil er unter ſich die gähnende ſchwarze Tiefe ſah. Erſt als er ſich mit ſeiner treuen Gefährtin Vera Bruce verhei⸗ ratete, gewann er allmählich wieder die volle Sicher⸗ heit zurück. Der ſolgenſchwere Uunfall Abermals in Berlin im April 1932 ereignete ſich dann jener folgenſchwere Unfall, der Alfredo für immer für ſeine ſchwere artiſtiſche Arbeit unfähig machen ſollte. Beim dreifachen Salto nahm er zu⸗ viel Schwung und als er aufgefangen wurde, renkte er ſich die rechte Schulter aus, wobei auch noch swei wichtige Muskeln gezerrt wurden. Viele Monate lag Alfredo Hanieder. Zahlloſe Spezialärzte verſuch⸗ ten an ihm ihre Kunſt. Die Schulter heilte auch glücklich wieder aus, doch als Alfredo wieder am Trapez hing, da zeigte es ſich, daß er den rechten Arm doch nicht mehr gebrauchen konnte. Alfredos Artiſtenlaufbahn war für immer beendet. Eine bittere, ja unerträgliche Erkenntnis. Traurig sog ſich nun Alfredo auf ſeinen Landſitz in Kalifor⸗ nien zurück. Sein Schickſal ließ ihn immer mehr verzweifeln. Er konnte die Untätigkeit nicht mehr ertragen und den täglich immer wieder aufs neue eroberten Erfolg nicht mehr entbehren. Seine Ehe ging in die Brüche, mußte unter dieſen Umſtänden in die Brüche gehen. Jetzt nach der Scheidung, als vor dem Anwalt noch einige Formalitäten zu klä⸗ ren waren, geſchah die Kataſtrophe. Mit vier Schüſ⸗ ſen ſtreckte Alfredo ſeine Frau nieder und mit der fünften Kugel traf er ſich ſelbſt nur allzu gut. Der Patriarch der ſerbiſchen Kirche feierlich beigeſetzt Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde jetzt das Oberhaupt der ſerbiſchen Kirche, Patriarch Warnawa, in der Belgrader Kathedrale zur letzten Ruhe gebettet. Die geſamte Geiſtlichkeit der jugoflawiſchen Hauptſtadt und eine unüberſehbare Menſchenmenge gaben dem verſtorbenen Patriarchen das letzte Geleit. (Weltbild, Zander⸗M.) Spaniſche Waiſenkinder als Gäſte in Rom 250 verwaiſte Kinder aus dem nationalen Spanien, deren Eltern im Kampf gegen den Bolſchewismus gefallen ſind, trafen in Rom ein, wo ſie als Gäſte der italieniſchen Regierung empfangen wurden. (Preſſephoto, Zander⸗M.) S e eeeeeeeeeeeee——————————————————————————————————————————————————— Die Kunſt der Sängerbünde/ Seaahautr Carebinkesſeher (Eigener Bericht der NM3) Breslan, 31. Juli. Sängerbundesfeſte mögen vielen als eine Maſſen⸗ anhäufung von ſangesluſtigen Kehlen erſcheinen, die ſtraßauf, ſtraßab ihr Lied ſchmettern,— allenfalls, oͤaß ſie ſich zu gewaltigen Chören vereinigen, deren Kunſtgenuß auch höchſt problematiſch erſcheint. Aber beide Annahmen ſind ein Irrtum. Hinter dem bun⸗ ten Vorhang der Feſtesfreude ſpielt ſich ernſte muſi⸗ kaliſche Arbeit ab und mit Hilfe moderner techniſcher Einrichtungen iſt auch das Problem der Maſſenchöre auf freiem Feld ſo gelöſt, daß über die gewaltige aku⸗ ſtiſche Wirkung hinaus ein ebenſo gewaltiger künſt⸗ leriſcher Eindruck erzielt wird. Das zeigte ſich ſchon bei der 1. Chorfeier im Stadion, die unter dem Leitgedanken„Sängervolk— Volk im Chor“ ſtand. Sogleich wurde offenbar, daß der Ge⸗ ſang der Maſſen zugleich zu einem völkiſchen Maſſen⸗ erlebnis wird, das ſich von den Sängern unmittelbar auf die Zuhörer ausweitet, Symbol einer umfaſſen⸗ den Einheit, deren Ausſtrahlungen viel tiefer gehen, als ſie ſich mit dem Schlagwort„Macht des Geſangs“ erfaſſen laſſen. Paul Geilsdorf⸗Chemnitz leitete dieſe erſte Feierſtunde, deren„Weckruf“ gewaltig übers weite Feld hallte. Aber auch ein Volkslied von der Innig⸗ keit des„Aennchen von Tharau“ verlor nichts von ſeiner lieblichen Zartheit und es iſt ein Beweis für die vortvefflichen Vorbereitungen in den einzelnen teilnehmenden Vereinen, daß ein Lied wie„Du wonnevolle Nachtigall, durch Wetternacht und Trop⸗ fenhall lockt deine helle Flöte“ in wundervoller, melodiſcher Geſchloſſenheit dahinſtrömnte, als hätte der Geſamtchor lange Zeit daran geübt, um dieſe Einheitlichkeit zu erreichen. Mit dieſen Chorfeiern iſt ein neuer Ausdruck einheitlichen Formwillens geſchaffen worden, der ſeine Probe beſtanden hat. Mit Händels feſtlichem A⸗Dur⸗Konzert für Orgel und Orcheſter war im gewaltigen Kuppel⸗ raum der Jahrhunderthalle die Reihe der Feſttage eröffnet worden, die ſchleſiſchen Sänger vereinigten ſich hier unter der Stabführung ihres Gauchormei⸗ ſters Hermann Behr, um ihren Gäſten zu huldigen, der ernſte Gebetston von Schuberts„Hymne“ leitete dann über zu der Fülle einzelner Chöre, die die Weihe der Stunde allmählich zu frohen Volksweiſen ausklingen ließen. Der Grunoͤſtein der muſikerzieheriſchen Arbeit wird natürlich in den einzelnen Vereinen gelegt. Die beſten von ihnen gaben eine große Reihe von Sonderkonzerten, die eine Heerſchau über das künſtleriſche Wollen und Können der deuſſchen Sänger ablegten. Man hatte bewußt von einem Wettſtreit abgeſehen, von einer Art Meiſter⸗ ſingerei um den Siegeslorbeer. Zu rielſeitig iſt hierfür das choriſche Gut, zu verſchiedenartig auch die ſtimmlichen Bedingungen. Aus der Vielgeſtal⸗ tigkeit der deutſchen Sangeskunſt erwächſt ja gerade das breitausladende Geäſt der Chormuſik⸗Literatur. Die deutſchen Sänger ſind nicht beim Alther⸗ gebrachten ſtehen geblieben, gerade das Breslauer Sängerfeſt bewies, wie ſtark und nachhaltig die Kräfte ſind, die in der Entwicklung neuer Formen und der Kündung neuen Wol⸗ lens vorwärts drängen. Viele Vereine brachten Uraufführungen lebender Geſtalter deutſchen Män⸗ nergeſanges. Da iſt Prof. Dr. h. c. Pöll zu nen⸗ nen, der mit ſeiner Sängervereinigung„Wolken⸗ ſteiner“⸗Innsbruck eine Reihe gehaltvoller eigener Kompoſitionen zu Gehör brachte, da iſt der Wiener Joſephh Reiter zu nennen, der wie unſer Führer aus Braunau am Inn ſtammt und ſich durch Selbſtſtudium zum Muſikprofeſſor emporarbeitete; ſein„Deutſcher Volksruf“ iſt eine ergreifende hymniſch anſteigende Tonſchöpfung von innerlicher Wucht und Geſchloſſenheit. Unter den weſtdeutſchen Tonſchöpfern ragt der Eſſener Ottmar Gerſter hervor, deſſen hymniſche Kantate„An die Sonne“ mit wuchtiger und glanz⸗ voller Feierlichkeit anſteigt. Eberhard Wenzel hat Eichendorffs„Sprüche“ in Muſik geſetzt, das von einem Kammerquartett begleitete Werk wurde vom Deutſchen Sängerbund preisgekrönt und bei ſeiner Breslauer Urauffüührung ſehr beifällig aufgenom⸗ men. Camilo Hildebrand fand in ſeinen fünf Männerchören weihevollen und dramatiſch bewegten Ausöruck. Hans Heinrichs, Karl Beck, Cle⸗ mens von Droſte, Adolf Clemens, Kurt Liß⸗ mann, um nur einige zu nennen, dazu Paul Geilsdorf⸗Chemnitz, den wir ſchon oben er⸗ wähnten, zeigen in ihren Chorſätzen den meuen, kraftvollen Stil des deutſchen Männergeſanges, der ſich an das Gemeinſchaftserlebnis wendet und es hymniſch oder froh geſtaltet. Das anziehend bunte Bild der Stebenbür⸗ gener, die urwüchſige Muſik der Tiroler und Salz⸗ burger, der ſtraffe Ernſt des„Rigaer Lieder⸗ kranzes“, der Auswahlchor deutſcher Geſangver⸗ eine in Mittelpolen— man weiß kaum, wo man an⸗ fangen ſoll, die muſikgeſtaltende und volksunterhal⸗ tende Kraft der Auslandsdeutſchen zu erwähnen. Und im Reigen der reichsdeutſchen Männerchöre zeig⸗ ten die vielen Werkvereinigungen— Werkchor Hett⸗ ſtedt, die Knappen von Neumühl und Rheinpreußen, der Männerchor der Stadtverwaltung Wuppertal u.., daß ſie ſehr ernſt zu nehmende künſtleriſche Faktoren ſind, hervorragend geſchult und mit einem Fundus ausgezeichneten Stimmaterials verſehen. Süddeutſchland, deſſen Sänger zum Teil erſt am Freitag in Breslau eintrafen, wird erſt ſpä⸗ ter eingreifen, wir werden in einem weiteren Bericht auf ihr Können eingehen. Süodeulſche Chöre ſangen in Breslau Das muſikaliſche Programm des Sängerbundes⸗ feſtes in Breslau hatte mit der Deutſchen Weihe⸗ ſtunde ſeinen Abſchluß erreicht, die Größe des Ein⸗ drucks dieſes gewaltigen Schlußakkordes entzieht ſich der Schilderung durch das Wort. In dem unermeß⸗ lichen Jubel, der den Führer umbrauſte, ſchwang die Freude mit, die die muſizierenden Chöre den Hunderttauſenden mit ihren Gaben bereitet hatten. Die badiſchen und ſchwäbiſchen Sänger ſtanden mit den Schleſiern im vorderſten Treffen, der Gau Schwaben wartete mit zwei Volksliedern auf, deren ſeiner Melodienkranz ſelbſt im gewaltigen Raum des freien Feldes der Frieſen⸗Wieſe nicht ver⸗ lorenging. Muſikdirektor Nagel⸗Eßlingen führte die große Schar der ſchwäbiſchen Sänger zu vielbeju⸗ belten Leiſtungen, während die gewaltige Maſſe der Sänger aus Schleſien, Schwaben, Naſſau, Heſſen, Baden, Thüringen, dem Rheinland und dem Aus⸗ land ſich zu einem Gefüge von unerhörter Klangwirkung zuſammenfand. In dieſer Weiheſtunde wurde erneut offenbar, daß es keine Kunſt an ſich gibt, keine Kunſt um ihrer ſelbſt wil⸗ len, ſondern daß Kunſt völkiſche Sendung und völ⸗ kiſche Bindung zugleich iſt. Wenige Stunden zuvor hatte in der Jahrhundert⸗ halle der Sängergau Franken die vierte Gau⸗ feierſtunde„Fröhlich Volk“ geſtaltet. Hier ſtanden die Volkslieder in choriſcher Bearbeitung im Vor⸗ dergrund, und dem Sinn der Stunde gemäß überwog die frohgemute Stimmung, die von der„Fränkiſchen Bauernmuſik“ Max Gebhards einleitend ange⸗ feuert wurde. Am Abend zuvor hatten die Reichs⸗ bahnſänger viele Proben ihres ſtarken Könnens im Rahmen eines Gemeinſchaftsabends gegeben. Hier fanden ſich die Gaue Karlsruhe und Stutt⸗ gart mit anderen weſtdeutſchen Gauen zuſammen, wobei u. a. Bernhard Peterſen⸗Wiesbaden umſich⸗ tig ſeines Amtes waltete. Die Wiege des deutſchen Sängerfeſtes liegt in Schwaben. In dieſem„liedgeſegneten Land“ fan⸗ den ſich vor 110 Jahren ſchon die Sänger in Plochin⸗ gen zu einem erſten Sangesfeſt zuſammen; das 1. geſamtdeutſche Geſangsfeſt fand gleichfalls in Süd⸗ deutſchland, 1845 in Würzburg, ſtatt. Die Stuttgar⸗ ter geſtalteten dann das 5. Deutſche Sängerbundes⸗ feſt zu einem triumphalen Erfolge, und was die Stuttgarter Sänger ſelbſt zu bieten haben, das zeigten ſie jetzt in Breslau bei einem Sonder⸗ konzert. Kapellmeiſter Hermann Dettinger ſetzte dabei den ſtattlichen Chor des„Stuttgarter Lie⸗ derkranz“ für eine einzige große Aufgabe ein: Kurt Lißmanns Chorwerk„Der ewige Kreis“ gelangte in Breslau zum erſten Male zur Aufführung. Der in Wuppertal⸗Elberfeld heimiſche Komponiſt hat Ge⸗ dichte von Byron, Shakeſpeare, Hölderlin, Hebbel und E. du Vinage zu einem ſich immer wieder ge⸗ waltig ſteigerndem Hymnus verflochten, der den Lauf der Jahreszeiten deutet. In der natürlichen Vierteilung der Kompoſition wechſeln Männerchöre und Baritonſolo gleichmäßig miteinander ab, während dem Orcheſter die verbin⸗ dende und gefühlsmäßig ſteigernde Form zufällt. So reihen ſich in der Ausdrucksgeſtaltung eine Fülle von Höhepunkten aneinander, zwiſchen denen die ſanfte Regung tiefer Empfindung ſich melodiegeſättigt wei⸗ tet. Wundervoll und warm glänzend der„Hymnus an die Sonne“; hier ſang Kammerſänger Max Roth von den Württembergiſchen Staatstheatern mit edler Bewegung, während die wuchtige Stimme ihre eben⸗ mäßige Fülle im Zwiegeſang mit dem Chor weit ausladend verſtrömte. Der Chor unter Dettingers feinfühlender Stabführung zeigte ſich nicht nur dem Anſpruch letzter Kraftentfaltung gewachſen, Wohllaut des Ausoͤrucks verriet zugleich innere Bewegung und weitgehende Stimm⸗Schulung, ſo daß ſich ein Bild von geſchloſſener Eindringlichkeit ergab, dem ſich das vortrefflich muſizierende Orcheſter(Schleſ. Philhar⸗ monie) harmoniſch einfügte. Der Komponiſt wurde mit Beifall überſchüttet, allen Ausführenden zugleich galt der Dank des vollbeſetzten Hauſes. Von ſüddeutſchen Konzertveranſtaltungen iſt noch das Sonderkonzert des Männergeſangvereins „Einigkeit“, Gonſenheim bei Mainz und des Männerquartettes Biebrich 1905 zu erwäh⸗ nen, das wertvolle muſikaliſche Leiſtungen zeigte, während die badiſchen Sänger angeſichts der weni⸗ gen Zeit, die ihnen zur Verfügung ſtand leider mit keiner Sonderveranſtaltung hervortraten. Auch der letzte Tag der Muſikveranſtaltungen zeigte wiederum, daß die Werkvereinigungen mit ihren Sängern ganz Hervorragendes leiſten, hier iſt der MG der Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſchen Sprengſtoff⸗Ach Troisdorf, beſonders hervorzuheben, der ſich in die erſte Reihe der Männergeſangsvereine heraufgearbeitet hat, wie oͤenn überall bei den Sonderkonzerten der Wille deutlich ſpürbar war, das hohe Gut deutſcher San⸗ geskultur nicht nur vorſichtig zu wahren, ſondern zu mehren und zu erneuern. Die Geſamtwirkung der großen choriſchen Veranſtaltungen ſtrahlte wie⸗ der auf die Kunſt der einzelnen Vereine zurück, aus der unendlichen Fülle erhebender Stunden und ein⸗ drucksſtarker Veranſtaltungen hebt ſich die Gewiß⸗ heit ab, daß der deutſche Männergeſang einer neuen Blüte entgegenſchreitet, von der die ſchönſten Früchte zu erwarten ſind. Hellunth Schunke, Breslau ———— ————————— 6. Seite/ Nummer 351 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 3. Auguſt 1987 Veunbschte« — Zu gewiſſen Zeiten und aus unbekannten An⸗ läſſen heult der Hund. Wenn ein Dorfköter anfängt, fallen alle anderen ein. Mancher Haushund beginnt auch zu heulen, wenn die Tochter des Hauſes allzu falſch Klavier ſpielt. Wenigſtens will die Erfahrung lehren, daß es aus dieſem Grunde geſchehe. Ein Pariſer Tierarzt hat nun zum erſten Male ver⸗ ſucht, dem Phänomen des Hundegeheuls wiſſenſchaft⸗ lich auf die Spur zu gehen. Er warf die Frage auf: „Warum heult der Hund?“, und kam zu folgender Antwort: Die Hunde, ſo will er wiſſenſchaftlich feſt⸗ geſtellt haben, ſind an ſich Herdentiere. Wenigſtens waren ſie es früher, wie es der Wolf noch iſt. Wie bei allen Herdentieren beſeelte ſie ein ſtarker Ge⸗ meinſchaftsſinn. Heulte der Leithund, fielen alle anderen ein. Damit wäre die Erklärung für das Maſſengeheul der Dorfköter gegeben. Mit der Mu⸗ ſik, meint der Tierarzt weiter, mag es ſich ähnlich verhalten. Gewiſſe Töne(alſo keineswegs das er⸗ wähnte Falſchſpielenl) mögen im Urinſtinkt des Hundes, im Unterbewußtſein lange vergangener Zeiten, eine Erinnerung an das Heulen eines Leit⸗ hundes erwecken. Er antwortet dem vermeintlichen Leithund als treuer Herdengenoſſe wie vor vielen Jahrtauſenden. * — Ein tragiſches Ende nahm die Reiſe einer jun⸗ den Franzöſin, die mit ihrem dreijährigen Jungen in Polen einen Beſuch gemacht hatte. Auf der Rück⸗ reiſe ſpielte ihr Kind zwiſchen Berlin und Hanno⸗ ver an der Abteiltüre des FPD⸗Zuges. Plötzlich ſprang die Tür auf, der Junge fiel aus dem Zug heraus, und die Mutter ſprang in ihrem erſten Schreck dem Kinde nach. Von einem Sonderzug, der in demſel⸗ ben Augenblick aus der entgegengeſetzten Richtung kam, wurden ihr beide Beine und dem kleinen Jun⸗ gen die Hand abgefahren. Die Mutter iſt im Kran⸗ kenhaus in Lehrte geſtorben. 8 — Vor elf Jahren verlor eine junge Frau in Chikago einen Diamanten im Werte von 1000 Mk. aus ihrem Verlobungsring. Alles Suchen blieb ver⸗ geblich. Vor kurzem beklagte ſich ihre Tochter über heftige Schmerzen im Ohr. Der Arzt unterſuchte ſie, ſah im Röntgenbild einen Fremdͤkörper, operierte und holte den vermißten Diamanten heraus. Wahr⸗ ſcheinlich hat die Tochter als kleines Kind den Dia⸗ —— gefunden und ſich ihn beim Spielen ins Ohr Guſtav Fröblich u dem Film„Alarm in Pekin Wochenende in Mannheim anläuft. „der zum leſen ſtand, — Die Geſundheitsabteilung des japaniſchen Innenminiſteriums hat im Intereſſe der Beſſerung des Geſundheitszuſtandes des japaniſchen Volkes den Plan einer nationalen Geſundheitskontrolle ausgearbeitet, der in Sinn und Ziel der national⸗ ſozialiſtiſchen Schöpfung des Geſunoͤheitspaſſes nahe⸗ kommt. Nach dem Plan der Geſundheitsabteilung, der vorausſichtlich bald Geſetzesform annehmen wird, ſind Pflichtunterſuchungen jedes Japaners und jeder Japanerin vorgeſehen, die bereits unmit⸗ telbar nach der Geburt beginnen. Jeder ärztlich Unterſuchte erhält eine Kontrollkarte als Ausweis. Die männlichen Japaner ſollen bis zum Eintritt der Wehrpflicht alljährlich unterſucht werden, nach Be⸗ endigung der Dienſtzeit nur noch in längeren Zwi⸗ ſchenräumen. Man hofft, auf dieſe Weiſe Neigung zu Erkrankungen und Krankheiten in einem ſo frü⸗ hen Stadium erkennen zu können, daß die Heilung leichter möglich iſt. Auch will man aus dem Ergeb⸗ nis der Unterſuchungen Hinweiſe auf die für die Geſundheitsführung nötigen Maßnahmen entnehmen. — Mitten im Stillen Ozean, etwa auf halbem Wege zwiſchen Auſtralien und Hawai, liegt die kleine Canton⸗Inſel, ein Eiland, das mit Kokos⸗ bäumen beſtanden iſt und reiche Guano⸗Vorräte birgt. Nur ſelten geht hier ein Schiff vor Anker und dennoch iſt jetzt um dieſe Canton⸗Inſel ein, wenn auch harmloſer, Streit zwiſchen den Regierungen von England und den Vereinigten Staaten ent⸗ brannt. Bei der raſchen Entwicklung des Flugver⸗ kehrs über dem Pazifik kommt der Canton⸗Inſel nämlich große Beöeutung als Flugzeug⸗Stützpunkt zu. Vorläufig ſchläft die idylliſche Südſee⸗Inſel zwar noch ihren Dornröschenſchlaf, aber vielleicht wird ſchon morgen mit der Anlage eines Flugplatzes und eines Hafens begonnen. Kurzum, die Canton⸗ Inſel hat eine Zukunft und ſo darf es nicht wunder⸗ nehmen, wenn ſowohl England als auch die Ver⸗ einigten Staaten ihre Anrechte geltend machen. Eng⸗ land hat in den letzten Jahren durch wiederholte Demonſtrationen zu zeigen verſucht, daß es das Eiland als zu ſeinen Kolonien gehörig betrachtet. Es muß allerdings geſagt werden, daß es Ameri⸗ kaner waren, die das Eiland entdeckten und zuerſt vermeſſen ließen. Dennoch ſteht die Canton⸗Inſel augenblicklich unter der Kontrolle des engliſchen High Commiſſioner für den weſtlichen Pazifik, der einer engliſchen Firma die Rechte zur Ausbeutung der dort vorhandenen Guano⸗Vorräte überlaſſen hat. Um die engliſche Flagge auf der Canton⸗Inſel zu hiſſen, war eigens im vergangenen Jahr die bri⸗ tiſche Schaluppe Leith zur Canton⸗Inſel gefahren. Ihre Beſatzung errichtete auf einem Hügel einen kleinen Fahnenmaſt, ſetzte den Union Jack und ver⸗ grub am Fuße des Fahnenmaſtes eine Metallkap⸗ ſel, die eine Proklamation der Beſitzübernahme der Inſel durch England enthielt. Außerdem wurde eine Holztafel an eine Kokospalme genagelt, auf der zu daß dieſe Inſel„Seiner Britiſchen Majeſtät König Edward VIII.“ gehöre. Aber da⸗ mit ließen es die Engländer nicht bewenden. Im Januar dieſes Jahres ſtattete die Schaluppe„Leith“ der Inſel abermals einen Beſuch ab, um eine zweite Tafel an eine Kokospalme zu nageln, auf der Kö⸗ nig Georg VI. als Eigentümer der Canton⸗Inſel angegeben war. Im vergangenen Monat nun, als es galt, dͤie große Sonnenfinſternis zu beobachten, trafen beinahe gleichzeitig ein engliſches und ein amerikaniſches Kriegsſchiff hier ein. In aller Fried⸗ lichkeit und ohne ſich gegenſeitig im geringſten zu ſtören, hißten die Engländer und die Amerikaner auf verſchiedenen Hügeln ihre Flaggen. Die Ameri⸗ kaner mauerten ferner eine Pyramide, an deren vier Seiten ſie eine Nachbildung der Flagge der Vereinigten Staaten in roſtfreiem Stahl anbrach⸗ ten. Die Engländer dagegen errichteten eine ſtei⸗ nerne Säule mit vier eiſernen Union⸗Jacks. Damit war nun von beiden Seiten der Form Genüge ge⸗ tan. Jetzt konnten ſich die Diplomaten die Köpfe darüber zerbrechen, wem denn nun die einſame Sücſee⸗Inſel gehöre. Auch in dem Diplomaten⸗ Streit hat übrigens England die Initiative ergrif⸗ fen, denn in einem Erlaß wird mitgeteilt, daß die Canton⸗Inſel zuſammen mit anderen, noch kleine⸗ das ihm keine ruhige Minute mehr, geſchweige denn Die Opern⸗Ireilichtſpiele in Verona + Venedig, 2. Auguſt. Die deutſche Aboroͤnung von namhaften Ver⸗ tretern des deutſchen Theaterlebens, die gegenwärtig anläßlich des Biennale in Venedig weilt, nahm auf Einladung von Exzellenz Alfieri an der Eröffnung der Opern⸗Freilichtſpiele in der Arena von Verona teil. Die Aufführung von Boi⸗ tos„Mefiſtofelo“ hinterließ den nachhaltigſten Einoͤruck und zeigte eindringlich die Höhe der gegen⸗ wärtigen italieniſchen Theaterkultur. Neue Schnellfahrt der ⸗Normandie“ über den Atlantik dnb. Paris, 2. Auguſt. Der franzöſiſche Dampfer„Normandie“ hat, wie Havas meldet, auf der Fahrt von Le Hayre nach Neuyork eine neue Beſtleiſtung aufgeſtellt. Der Dampfer hat die für die Zuerteilung des Blauen Bandes des Ozeans vorgeſehene Strecke Biſhops⸗ Light— Ambroſe⸗Light in 95 Stunden 2 Minuten zurückgelegt. Dabei fuhr er mit einer Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 30.58 Knoten. Tragiſches Ende eines Schiffsausflugs dub. Athen, 2. Auguſt. Während der Nacht zum Montag ſtieß der Per⸗ ſonendampfer„Hyöra“ mit dem Motorſchiff„Ana⸗ ſtaſiſa“ zuſammen, das voll beſetzt mit Ausflüg⸗ lern von der Inſel Aegina zurückkehrte. Das Motorſchiff barſt in zwei Teile und ſank ſofort. Bisher wurden neun Leichen gefunden. 30 weitere Perſonen werden noch vermißt. Ftalieniſches Großflugzeug verunglückt Neun Tote dnb. London, 2. Auguſt. Wie aus Wadi Halfa im Sudan gemeldet wird, fing am Montagmorgen auf dem dortigen Flugplatz ein italieniſches Großflugzeug beim Lan⸗ dungsmanöver Feuer und wurde vollkommen ver⸗ nichtet. Dabei fanden fünf Mann der Beſatzung und vier Fahrgäſte den Tod. Behörden der italieniſchen Luftfahrtgeſellſchaft„Ala⸗Littoria“ haben ſich ſofort bei Bekanntwerden des Unglücks im Flug⸗ zeug von Kairo nach Wadi Halfa begeben, um die er⸗ forderlichen Unterſuchungsmaßnahmen einzuleiten. Waſſerkataſtrophe auf den Philippinen + Manila, 2. Auguſt. Infolge eines zehntägigen Regens werden aus verſchiedenen Provinzen große Ueberſchwem⸗ mungen gemeldet. In der Provinz Zeneral⸗Ln⸗ zon wurde ein großer Teil der Ernte vernichtet, zahl⸗ reiche Häuſer wurden zerſtört und bis jetzt vier Tote geborgen. Man befürchtet den Ausbruch von Maſſenerkrankungen. In der Gegend des Agno⸗ Fluſſes in der Provinz von Pangaſinan ertranken zahlreiche Menſchen, darunter mehrere Kinder, 20 erlagen der Ruhr. Tauſende Bewohner und viele Ortſchaften ſind von der Außenwelt abgeſchnitten. Mehrere neuangelegte Reisanpflanzungen, die für die Inſelbewohner lebenswichtig ſind, ſollen ven⸗ nichtet ſein. Fuden in Neuyorks Strandbad unbeliebt dnb Nenvork. 2 Naguſt. Daß ſich auch amerikaniſche Kreiſe gecen das Vordringen des Judentums zur Wehr ſetzen zeigt ein intereſſanter Vorfall am Samstag in dem Neu⸗ horker Strandbad Coney Island. Als der Träger eines Plakates mit der Aufſchrift„Juden nicht zu⸗ gelaſſen“ von mehreren Juden angegriffen wurde, kamen ihm eine Reihe von Badegäſten zu Hilſe. Bei der Schlägerei, die erſt durch das Eingreifen von Poliziſten beendet werden konnte, wurden drei Po⸗ liziſten verletzt. Den Demonſtranten gelang es, im Tumult unerkannt zu entkommen. Eroͤſtöße zwiſchen Nanking und Tientſin dnb. Schanghai, 2. Auguſt. Am Sonntag um.45 Uhr und 18.35 Uhr wur⸗ den in Nanking, Kaifeng, Tientſin und anderwärts Erdſtöße verſpürt. In Sutſchau, an der Eiſenbahnkreuzung der Lunghaibahn mit der Tientſin⸗Pukaubahn, ſtürzten über 50 ältere Häuſer ein. Mehr als 20 Menſchen wurden getötet und ver⸗ letzt. Von anderen Orten wurde kein Schaden ge⸗ meldet. ã00CC000CC0C0000C00000000P0PPPPPP0GPGGGGPPGPGGGG0GP0GPGPGGPGPGPGPGPGPGPPGPPPGPGGGPPPPPGPPPPPPPPPP ren Inſeln der Phönix⸗Gruppe, in die„Gilbert⸗ und⸗Elliott⸗Inſel⸗Kolonie“ eingegliedert worden iſt. Eine Abſchrift dieſes Erlaſſes iſt der Regierung der Vereinigten Staaten zugeſtellt worden. Eine Ant⸗ wort darauf iſt noch nicht eingelaufen. So läßt ſich jetzt noch nicht ſagen, wem denn nun der zukünftige Flugzeug⸗Stützpunkt endgültig zufallen wiröd. 4* — Mr. Charles Baughan, der amerikaniſche Großinduſtrielle, hat auf ſeinem rieſenhaften Maha⸗ goniſchreibtiſch in Hamilton im Staate Maſſachu⸗ ſetts ſechs Telephone ſtehen, und jedes dieſer ſechs Telephone läutet von morgens bis abends nach Kräften. Und wenn Mr. Vaughan ſich des Abends in ſeine Villa begibt, dann ſtehen da abermals drei Telephone, eines davon auf ſeinem Nachttiſch und eines ſogar— oh, armer Mr. Vaughan!— in ſeinem Badezimmer. So telephoniert ſich dieſer vielgeplagte Mann ein ſtattliches Dollarvermögen zuſammen, aber das Telephon iſt es andererſeits, einen ungeſtörten Genuß ſeines Reichtums läßt. Doch eines Tages lärmten die ſechs Telephone auf dem Schreibtiſch von Mr. Vaughan umſonſt. Der Großinduſtrielle war verſchwunden, und niemand wußte, wohin er ſich gewandt habe. Schon dachte man an die Möglichkeit eines Verbrechens, der Polizeifunk arbeitete und alle Niederlaſſungen der Geſellſchaft wurden alarmiert. Da iſt nun Charles Vaughan plötzlich vor wenigen Tagen mit lächeln⸗ der Miene in Paris aufgetaucht. Im Staate Maſſa⸗ chuſetts atmeten Aktionäre und Generaldirektoren auf, als ſie erfuhren, daß es dem oberſten Chef gut gehe. Mr. Vaughan aber erklärte, er habe endlich einmal dem Telephon, das ihn ſeit Jahren bis in ſeine unruhigen Träume hinein verfolge, entrinnen wollen, und ſich inkognito nach Paris begeben, um dort die Weltausſtellung und andere Lebensfreuden zu genießen. Sämtliche Telephone mußten aus den Zimmern des Luxushotels, die Mr. Vaughan in Paris bewohnt, entfernt werden. — Ein nicht alltäglicher Verkehrsunfall ereignete ſich während der Nachtſtunden auf der Landſtraße bei Halberſtadt. Ein Kraftwagen aus Thale befand ſich auf der Rückfahrt von Friedrichsbrunn, als plötzlich ein ſtarker Hirſch in die Fahrbahn und da⸗ mit dͤirekt gegen das Auto ſprang. Durch die Wucht des Zuſammenſtoßes wurde der Hirſch zu Boden ge⸗ ſchleudert, er ſprang aber ſofort wieder auf und verſchwand in eiliger Flucht im Walde. Offenbar iſt das Tier alſo nicht nennenswert verletzt worden, während der Kraftwagen am Kühler und an den Kotflügeln ſo ſtark beſchädigt wurde, daß er abge⸗ ſchleppt werden mußte. Roman von Jonny Sattler-König Das Mädchen Elin wird geküßt Er war gang und gar ein Mann, wie er ſo da⸗ ſtand, groß, ſchwer, breit, mit einem viereckigen, be⸗ reits mit grauen Haaren umſtandenen Haupte und Einer von Sorgen durchfurchten Stirn. Wenn nur nicht ſeine Augen geweſen wären, die bekümmerten, grauen Augen, die Elin mit einem ſonderbar unbe⸗ quemen Ausdruck muſterten; einem Ausdruck, den ſie nicht zu deuten wußte. Das Sorgliche, Väterliche daran ſtörte ſie! Und dann wieder lag eine bange Frage in ihnen, die mit ſcheuer Haſt vorgebracht, und ſogleich wieder verſchleiert wurde! Faſt ſah es ſo aus, als wollten dieſe Augen andeuten, daß für ihren Beſitzer von Elin viel abhänge, und dabei hatte Elin Ponfiek noch nie im Leben geſehen. Heinrich Friedrich von Erdmannsdorf ſtand ſtumm neben den beiden. Er griff nicht mit einer Silbe in ihre wortkarge Begrüßung ein. Auch er ſah verwundert auf Ponfiek. Noch niemals war ihm das Achtunggebietende in der Erſcheinung dieſes perkrachten Fabrikanten ſo aufgefallen wie heute. Er mußte ein erſchrecktes Würgen herunterſchlucken, als ihm mit einem Male die faſt tragiſche Würde des anderen zum Bewußtſein kam. „Da kommt Anacker!“ ſagte er mit Erleichterung, als ſich die beiden anderen Herren der Gruppe näherten.„Sie kennen doch Herrn Anacker, nicht wahr, Fräulein Hallermann?“ Wie ſollte Elin den Bankier Anacker nicht ken⸗ nen. Man mußte ſich mit Bankmenſchen immer gut ſtellen, auch wenn man ſie nicht nötig hatte, das war ihres Vaters Grundſatz, und nach ihm handelte er auch. Anacker war einer der beiden Direktoren einer mittelgroßen Bank in der Stadt, und er hatte ſo ziemlich in allen bedeutſamen Geſchäften, die in der Stadt gemacht wurden, ſeine kleine, fleiſchige Hand. Anacker war ein netter, kleiner, dicker Mann, in mittleren Jahren, und obwohl ſie meiſt ein bißchen über ihn lachen mußte, hatte Elin Herrn Anacker recht gern. Er war ihr gegenüber ſtets höflich, luſtig und guter Dinge. Die Geſchäfte legten ſich bei ihm weder auf die Nerven noch auf die Leber noch auf den Magen wie bei anderen Menſchen. Sein Fehler aber war der gleiche, wie der des Herrn von Erö⸗ mannsdorf: Er war entſetzlich eitel. Aber während ſich bei Herrn Heinrich Friedrich die Eitelkeit mit feinſtem Geſchmack vereinte, vielleicht lediglich fein⸗ ſter Geſchmack war, äußerte ſie ſich bei Anacker nur in dem kindlichen Hang, auffallend zu ſein. Nur Anacker konnte ein ſolches allzu taubenblaues Auto⸗ mobil fahren, nur Anacker trug ſo grelle Schlipſe, nur Anacker beſaß einen ſolchen weißen, großkrem⸗ pigen Hut, der von eingewebten Stichelhaaren ſtarrte und den er nun unternehmend in der Hand ſchwenkte. „Die beiden Herren kommen wegen des Renn⸗ wagens“, ſagte Herr von Eroͤmannsdorf leiſe zu Elin,„aber bitte, bemühen Sie ſich nicht, ich habe Winkler ſchon Beſcheid geſagt.“ „Natürlich“, erwiderte Elin,„da wird Winkler gewiß ſchon auf den Schlüſſel warten.— Wir kön⸗ nen gleich dort durch das mittlere Gewächshaus gehen, da iſt es etwas näher.“ Der weiße Rennwagen ſtand ganz allein in einer rieſigen alten Wagenhalle, am Ende einer langen Flucht von leeren, teils offenen, teils geſchloſſenen Pferdeſtänden. Herr Hallermann hatte ihn hier ab⸗ ſichtlich ſo abſondern laſſen, da ſich auf dieſe Weiſe Beſichtigungen am bequemſten durchführen ließen, und da vor allem auf dieſer Seite der Gebäude ſich ein beſonderer Weg befand, der bei Probefahrten be⸗ nutzt werden konnte; und von dem aus man ohne den Umweg über den Gutshof ſogleich auf die Straße gelangen konnte. Ponfiek, Herr Anacker und der Automobilſach⸗ verſtändige gingen voran, während ſich Heinrich Friedrich mit Elin abſichtlich ein wenig zurückhielt. Langſam ſchlenderten dͤie beiden durch den öämm⸗ rigen Gang, ab und zu einmal halt machend, und dann weitergehend. Elin hatte das olivfarbene Jäck⸗ chen dicht um ſich gewickelt. Sie fror nun zwar nicht mehr, aber es bot ihr ein wenig Schutz gegen die unangenehmen Erwägungen, die wieder und wieder gegen ſie anſtürmten. Irgenoͤwie mußte das Fern⸗ bleiben neulich dieſem Heinrich Friedrich doch er⸗ klärt werden, irgendwie mußte ſie verſuchen, ihm begreiflich zu machen, daß ſich etwas geändert hatte — und dabei hatte ſich doch eigentlich gar nichts ge⸗ ändert. Es beſtand zwiſchen ihnen dͤieſelbe kühl⸗ freundſchaftliche Beziehung wie bisher. Sie hatte Zeit mehr.“ keinen Grund, nach Entſchuldigungen zu ſuchen, wie ſie doch in einem fort tat. Es hatte eben einfach neu⸗ lich nicht gepaßt, damit gut. Herr von Eroͤmanns⸗ dorf war viel zu rückſichtsvoll und zu vernünftig, um irgend etwas bei ſo einer Entſchuldigung zu finden. Heinrich Friedrich blieb ab und zu ſtehen, neſtelte an den ledernen Zaumzeugen, die hier und da noch hingen, und atmete ab und zu einmal tief die ihm innigſt vertraute Luft eines Pferdeſtalles ein, die dieſen Räumen noch immer anhing, mochten ſie jetzt auch ſchon lange von ihren Bewohnern verlaſſen ſein. Eigentlich hätte er jetzt völlig zufrieden ſein können, wäre da nicht die dumme Geſchichte geweſen mit dem verpaßten Treffen dort bei Weidenau. „Es war zu dumm neulich“, begann Elin end⸗ lich,„es paßte nämlich nicht— und ich hatte keine Herr von Erömannsdorf ſtand dicht unter einem der vergitterten und arg verſchmutzten Fenſter und prüfte einen Zügel daraufhin, ob er noch gebrauchs⸗ fähig oder doch ſchon zu riſſig ſei. Aufmerkſam fuhr er mit dem Nagel auf dem Leder hin und her.„Hat⸗ ten Sie keine Zeit, hinzukommen?“ fragte er vor⸗ ſichtig und ohne Sie anzuſchauen. „Vater wollte nämlich—— und da konnte ich nicht anders. Und telephoniern“, ſtotterte Elin. Heinrich Friedrich ließ den Satz auf ſich beruhen und ging weiter. Unweit vom Eingang zur Wagen⸗ halle blieb er wieder ſtehen. Von hier aus konnte man ganz gut ſehen, wie die drei Herren an dem weißen Wagen herumhantierten. Sie klappten die Motorhaube auf und nieder, ſtrichen mit den Hän⸗ den über den Kühler, ſchalteten eifrig vorn am Schaltbrett. Es ſah nicht ſo aus, als ob ſie in Ge⸗ ſchäften hier in dieſem Raum weilten, ſondern als hätten ſie ſich einmal eine Stunde Zeit genommen, um mjt dieſem ſchmucken, weißen Ding herumzu⸗ ſpielen. Stumm ſahen die beiden von ferne dem Gebaren der drei zu.„Die Sonne kommt wieder“, ſagte Elin endlich und deutete zum Fenſter hinaus.„Fein! Wir haben allerhand Schönes im Staudengarten oben! Es wäre zu ſchade, wenn die Blüten vom Regen vernichtet würden. Kommen Sie dann einmal mit hinauf?“ „Ja, natürlich, ſehr gern!“ erwiderte Heinrich Friedrich einſilbig und griff erneut nach einem Zaumzeug. „Ich habe nämlich“, ſagte er nach einer Weile, und zog tief den Ledergeruch in ſich hinein,„ich habe nämlich dort im ſeichten Waſſer eine Kartoffel ge⸗ funden, und ich dachte, ich nahm an... Ich kann mich aber auch geirrt haben!“ Elin ward flammend rot. Sie fühlte ſich ſo be⸗ ſchämt wie noch nie. Lügen war ihr verhaßt, und nun hatte ſie noch ſo dumm gelogen! Endlich, als ſie ſich ſelbſt wieder in der Gewalt hatte, ſchlug ſie den Blick zu ihm auf.„Sie haben ſich nicht geirrt“, ſagte ſie freimütig. Ihre großen, dunkelbraunen Augen waren leicht verſchleiert. Einige Augenblicke lang hingen ſie an ſeinem Geſicht. Als er aber immer wieder auf ſeinen Zügel ſtarrte, ohne den Mut zu finden, Elin ſeinerſeits anzuſchauen, ließ ſie den Blick wieder ſinken. Wenige Augenblicke ſpäter traten die dͤrei Her⸗ ren, die ihre Automobilbeſichtigung beendet hatten, wieder zu ihnen. „Darf ich Ihnen ein Glas Wein anbieten?“ fragte Elin höflich, den Grunoͤſätzen ihres Papas getreu, daß man einen Bankmenſchen nicht ungelabt vom Hofe gehen laſſen dürfe. „Nein, ich danke Ihnen ſchön, Gnädigſte!“ erwi⸗ derte Anacker für die anderen und beugte ſich ſchwungvoll über Elins Hand,„leider haben wir heute keine Zeit mehr für den Genuß des Lebens. Die Geſchäfte rufen!— Kommen Sie mit, mein Beſter, oder bleiben Sie noch hier?“ Er ließ un⸗ zweideutig ſeinen Blick zwiſchen Friedrich Heinrich und Elin hin und her gehen. Herr von Erdmannsdorf runzelte die Stirn. Er konnte und konnte nun einmal Anackers gut ge⸗ meinte Taktloſigkeit nicht leiden, obwohl er im übri⸗ gen Anacker als anſtändigen und auch liebenswer⸗ ten Menſchen ſchätzte. „Jawohl, ich möchte noch hier bleiben, Herr Anak⸗ kerl— Das heißt, wenn Sie geſtatten, Fräulein Hallermann.“ Elin verſuchte zu lächeln. Sie begleitete die Her⸗ ren auf den Hof, ſchüttelte abſchiednehmend ihre Hände und überließ es Heinrich Friedrich, ſie bis zum Wagen zu begleiten und hinter Anackers rund⸗ licher Kehrſeite die taubenblaue Tür ins Schloß zu werfen. Einen Augenblick ſah ſie ſehnſüchtig dem Wagen nach, der langſam und lautlos hinter dem Pförtnerhauſe verſchwand. (Fortſetzung folgt) ** —— — Scott und Frl. Weber meldete einen Sieg über die Britin Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 351 Deutſche Raſen-Kraftſportmeiſterſchaſten 2 1846 Mannheim Mannſchaftsſieger im Dreikampf— Greulich⸗T 1846 Mei Dreikampf Schwergewicht, im Gewichtwerſen und im eiſter im In dem Ludwigsburger Vorort Oßweil fanden am Wochenende die Deutſchen Raſen⸗Kraftſportmeiſterſchaften im Dreikampf(Hammerwerfen, Gewichtwerfen, Steinſtoßen) ſowie als Einzelmeiſterſchaften im Hammerwerfen, Ge⸗ wichtwerfen, Steinſtoßen und im Gewichtheben und Ringen der Altersklaſſe ſtatt. Beim Gewichtheben der Altersklaſſe von 40.—50 Jahren kam im Schwergewicht Straßberger (1860 München) wieder zu Meiſterehren. Im Dreikampf verteidigte im Schwergewicht der Mann heimer Greu⸗ lich ſeinen Titel erfolgreich, und Mannſchaftskampfſieger wurde hier der TV 46 Mannheim. Die Ergebniſſe: Gewichtheben: Altersklaſſe 35—40 Jahre: Leichtgewicht: 1. Schondelmaier(Lauterbach) 170.; Mittelgewicht: 1. Glaub(Saarbrücken) 129 Punkte: Schwergewicht: 1. Siegloch(Allianz Stuttgart) 240, 2. Lang(KSV Stutt⸗ gart) 195 P.— Altersklaſſe 40—50 Jahre: Leichtgewicht: 1. Stephan(Magdeburg) 180, 2. Eckroth(Bietigheim) 119, 3. Haager(Holzreißing) 113.; Mittelgewicht: 1. Liſt (Neuiſenburg) 171, 2. Dietrich(AS Heilbronn) 144., 9. Weißhaupt(ASV Auosburg) 135.; Schwergewicht: 1. Straßberger(1860 München) 270, 2. Pfaffenberger (Reichsbahn Augsburg) 206, 3. Stahl(ASV Ladenburg) 203.; Aelteſtenklaſſe, über 50 Jahre: 1. Oeſterlin (Germania Karlsruhe) 144, 2. Schäufele(KSV Stutt⸗ gart) 111 Punkte. Ringen: Altersklaſſe über 40 Jahre: Leichtgewicht: 1. Reinhardt(Ax Oberſtein) 3 Siege, 2. Stephan(Magde⸗ burg) 2., 3. Spänlein(ASV Mainz) 2.; Mittelgewicht: 1. Fiſcher(KS Plieningen) 4 Siege, 2. Fehrle(Plie⸗ ningen) 3., 3. Juchem(An Oberſtein) 2.; Schwer⸗ gewicht: 1. Hees(Pol. SB Pforzheim) 5 Siege, 2. Haag (KS Stuttgart) 3., 3. Böhringer(A Pforzheim) 2S. — Altersklaſſe 35—40 Jahre: Leichtgewicht: 1. Schmitt (Eckenheim) 4 Siege, 2. Kitzen(KS Düſſeldorf) 3 Siege, 9. Forſter(Sberſtein) 2.; Mittelgewicht: 1. Gerber (AS Frankfurt a..) 3 Siege, 2. Schweinſteiger(KSV Obermenſing) 2., 3. Vögele(KS Waiblingen); Schwer⸗ gewicht: 1. Köpf(KS Stuttgart) 3., 2. Fürg(Germ. Augsburg) 2., 3. Schmidt(VfL Stammheim) 2 Siege. Dreikampf Hammerwerfen, Gewichthaben, Stein⸗ ſtoßen): Federgewicht: 1. Schieſſel(pPaſing) 178,25., 2. Doginder(Mainz) 154,50., 3. Zehner(Heilbronn) 149,75.; Leichtgewicht: 1. Seeger(Oßweil) 228,25., 2. Genk(Poſt München) 215,75., 3. Dunkel(SV Jena) 207.; Mittelgewicht: 1. Wolf(Germania Karlsruhe) 259,50., 2. Lampert(1860 München) 221.25., 3. Größle (TB 46 Mannheim); Schwergewicht: 1. Greulich(T V 46 Mannheim) 275., 2. Maier(TV Paſing) 254,50., 3. Stärker(KS Fürth) 246,50 P. Mannſchaftskampf: 1. T B46 Mannheim 795,50 P. (Greulich, Größle, Bender, Maas), 2. SVo Germania Karlsruhe 751,50 P.(Müller, Wolf, Burkhard, Hennig), 3. S86 München 622,50 P.— Altersklaſſe, leichte Klaſſe: 1. Schmidt(Karlsruhe) 145., 2. Kuſterer(München) 121,75., 3. Liſt(Neuiſenburg); ſchwere Klaſſe: 1. Wag⸗ ner(München) 189,75* 9(Sendlingen) 147,25, 3. Oeſterlin(Karlsruhe) 134,75 P. Mannſchaftskampf, Tauziehen: Leichtgewicht: 1. A S V ſſigheim, 2. KS Winzeln: Mittelgewicht: 1. A S B dersbach, 2. KSV Winzeln; Schwergewicht: 1. ASV ſſigheim, 2. VfL Stammheim. 93 e g e Rundgewichtsriegen: Unterſtuſe: 1. SV Rommels⸗ auſen 423., 2. KSV Plieningen 403.: Mittelſtufe: TSVStrümpfelbach 432.; Oberſtufe: 1. Vf aiblingen 433.; Altersſtufe: 1. Pol. SBͤarls⸗ ruhe 402.; Nenlingsſtufe: 1. Reichs bahn S V tü dt 395., 2. AS Bruchſal. 392., 3. Reichs⸗ bahn SB Bonn. 05 Einzelkämpfe: Gewichtwerſen: Leichte Altersflaſſe: 1. Schwidt(Karlskuhe)“ 18,5, 2. Kuſterer(München) 13,31, 3. Liſt(Neuiſenburg); ſchwer⸗ Altersklaſſe: 1. Schröder(Sendling) 17,24, 2. Waaner(München) 16,8. 9. Seſterlin(Karlsruhe) 15,22, Federgewicht: 1. Schießl (Paſing) 15,93, 2. Zehner(Heilbronn) 15,00, 3. Doginter (88 Mainz) 1451; Leichtgewicht: 1. Genk(München) 17,83, 2. Seeger(Oßweil) 17,78; 3. Bender(46 Mannheim) 17,25, Mittelgewicht: 1. Lampert(60 Münchem) 19.47 ſnene Beſtleiſtung), 2. Wolf(Karlsrube) 8,80, 3. Maier (München) 17,92; Schwergewicht: 1. Greulich(46, Mann⸗ heim) 19,15, 2. Stärker(Fürthſ 18,04. 3. Mayer(Paſing) 17,88 Meter. 3 8 Hammerwerfen: Federgewicht: 1. Schießl(Paſing) 40,07, 2. Zehner(Heilbronn) 3785, 3. Herrmann(Karls⸗ ruhef 36,51; Leichtgewicht: 1. Seeaer(Oßweil) 4,70, 2. Dunkel(Jena) 4558, 3. Genk(München) 44.77; Mittel⸗ Fnternationale Tennismeiſt Dettmer beſiegte Cejnar Aan erfreulichſten von den Sonntag⸗Ergebniſſen bei den Tennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchlamd auf den Hamburger Plätzen am Rothenbaum waren die beiden Siege unſeres Nachwuchsſpielers Edgar Dettmer, der mach verſchiedenen Enttäuſchungen in den letzten Wochen jetzt endlich einmal nach der angenehmen Seite hin über⸗ Tiſchte. Der blonde Weſtfale bezwang zuerſt in einem ſchönen Spiel den Jugoſlawen Mitix mit 610,:2,:4. Wenig ſpäter brachte er ſich durch eim taktiſch klug ange⸗ legtes Spiel mit 614,:4,:6, über den ſtarken Tſchechoſlo⸗ waken CFejnar hinweg unter die letzten Sechzehn. Cejnar konnte in dieſem Spiel nichts anderes beweiſen, als daß ſeine beiden Turnierſiege in Berlin im Frühſommer mit u. a. einem Siege über Gottſried vont Cramm nichts als große Ueberraſchungen waren. Zu den letzten Sechzehn ge⸗ hören ferner noch Gottfried von Cramm(nach einem Drei⸗ ſatzſiege über den Framkſurter Donnl), Hans Denker, Hilde⸗ brandt, Heinrich Henkel, der den Polen Tloczynſli 917, :2,:4 ausſchallete, deutſcherſeits. Bromwich, von Cramms nächſter Gegner, MacGrath, Crawford, Graf Boworowſki, von Metrxa, ſpetra, Szigeti, Kukuljevic und Kiho Sin Kie ſind Lie Ausländer in der dritten Runde. Im Frauen⸗Einzel gab es einige Ueberraſchun⸗ gen. Frau Fabian ſchaltete Hollands Meiſterin Rollin⸗ Couquerque aus. Frl. Hamel beſiegte die Englönderin = —* Frau Whitmarſh, ſchließlich ſertigte Frl. Enger noch die Ungarin von Somogyi ab. Im Kampf der Männer hinterließen die beiden Oeſterreicher Graf Baworowſki und Georg von Metaxa übrigens einen ſehr guten Eindruck. Metaxa bezwang den Sügefrikaner Kirby:6, 614, 60,.11,:2. Als, Favoriten⸗ ſchreck gilt der wieſelflinke Chineſe Kho Sin Kie, der mit ſeinem Bombenvorhand den Ru mänen Schmidt:4,:1, :6,:4 bezwong und nun auf Kukuljevic trifft. Wie man es bei dem Nürnberger Göpfert gewohnt iſt, hatte Jack Crawford gegen das beherzte Angriffsſpiel des deut⸗ ſchen Juniors große Mühe, einen Dreiſatz⸗Sieg zu er⸗ kämpfen. Durch das Fehlen von Puncec(Jugoſlawien), Caſka(Tſchechoſlowatei) und Stalios(Griechenland) gab es auch einige kampfloſe Siege. Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: Pohlhauſen.— Heidr 6ꝛ:3,:6, Arb,:2, :2, Cejnar—Pietzner 715, 67,:5,:8, Sproule—Hartz 9ꝛ6, :4, 653, 06,:4, G. von Cramm hnal 612,:4,:27 Brbmwich-Redl:4,:0,.6, 376,:2; Forquharſon—Dr. Tübben:2,:6,:6,.3, Baworowſki⸗Boſſi:3,:5, 6247 Dettmer.— Cejnar:4, 64,:6, Demker— Bartköwink 611, 624,:6,:2; Metaxa-Kirby 416, 6·4, 610,:11,:2, Eraw⸗ ſork-Göpfett 678,.4, 64, KukulievicSproule 46, 672, 755,:1; Kho Sin KieSchmidt 6˙4 641,:6, 64; Hilde⸗ branbt-Vodicka 614, 226,•8, 276, 6·8; Henkel⸗-Dloczyinſki :7,:2, 64, rauen⸗Einzel: Sperling.Juſt 6·4, 670; Heitmonn 9 624, 8225 Käppel-Florian•2,:2, Kriuß— To⸗ nolli:2,:6,:9; Fabian—Rollin.—Cruquerque 26, 75, 611; Hamel—Scott:4, 612; Zehden—Herbſt:0,:4; Roſenow Nechvilowa 526,:4,:67 Weber— Whitmarſh:5, 26, 674; gewicht: 1. Wolf(Karlsruhe) 47,82. 2. Größle(46 Mann⸗ heim) 42,42, 3. Schleicher(Kick. Stuttgart) 42,10; Schwer⸗ gewicht: 1. Greulich(Mannheim) 50,92, 2. Mayer (Paſing) 48,70, 3. Stärker(Fürth) 46.78 Meter. Steinſtoßen: Federgewicht: 1. Schießl(Paſing) 7,85. 2. Seidel(Geislingen] 7,76 3. Gerlitz(Ak Oberſtein) 7,70: Leichtgewicht: 1. Genk(München) 9451. 2. Hißl(Gerw. Hornberg) 9,37, 3. Geiger Stuttgart).86, Mittelgewicht: 1. Lampert(München) 10,14, 2. Größle(46 Mannheim) 9,34, 3. Lichtenberg(RAD Durlach).78; S. ewicht: 1. Mayer(Paſina) 9,95 2. Greulich(46 Mannheim) 893. 3. Stärker(Fürth) 8,71 Meter. Die deutſchen Schützen in Helſinki Im Laufe des Montag trafen in Helſinki die letzten Mannſchaften, die zu den ge⸗ meldet hatten, ein. Die 32 Mann ſtarke deutſche Expedition hatte eine ſtürmiſche Ueberfahrt zu beſtehen. Schnell wr⸗ ren aber die ſchlimmen Stunden vergeſſen, umſo mehr, als den Deutſchen bei ihrer Ankunft ein überaus herz⸗ licher Empfang zuteil wurde. Unter Vorantritt einer Mu⸗ ſikkapelle ging es mit flotter Marſchmuſit durch die Hzupt⸗ ſtraßen der Stadt und überall wurdem unſere Schützen jubelnd begrüßt. Am ſpäten Nachmittag legten die deut⸗ ſchen Schützen vor dem finniſchen und deutſchen Helden⸗ grab einen Kranz nieder. Mit großer Anteilnahme werden die den eigentlichen Weltmeiſterſchaftskämpfen voraufgehenden Wettbewerbe auf den Schießſtänden bei Malmi verfolgt Die Schweizer Schützen und auch die Eſten erzielten im Training beacht⸗ liche Leiſtungen. Alle Teilnehmer loben das finniſche Mi⸗ litärgewehr, das im Volksmund den Namen„Spitzohr“ trögt. Im Einzelwettbewerb um das Meiſterſchafts ab⸗ eichen im freien Gewehr dreimal 20 Schuß in jeder Loge ſchoß Kiviſtik(Eſtland) 554 Ringe, darunter eine Serie liegend von 199 Ringen. Großer Veithtalbletiktlubkampf in Neulußheim 99,5 vor Vic Mannheim mit 82,5 lußheim“ mit 69 Punkten Turnerbund Bruchſal gewinnt mit und Tb.„Germania Neu Auf dem Platze des Turnerbund„Germania“ Neuluß⸗ heim fand am Sonntog ein ſehr intereſſanter leicht⸗ athletiſcher Klubkampf zwiſchen den Leichtathletikmann⸗ ſchaften des VfR Mannheim, Turnerbund 07 Bruchſal und Germania Neulußheim ſtatt. Entgegen der Erwartung wurde Turnerbund Bruchſal mit einem ſchönen Vorſpruna Sieger. Von den ausgetragenen Wettbewerben errang Bruchſal 7, darunter drei Doppelſiege, Vſh. Mannheim belegte die Kurzſtrecken, mit einem Doppelſieg im 100 Meter⸗Lauf, ſowie die beiden Staffeln. Neulußheim konnte nur im Steinſtoßen den erſten Platz belegen. Mannſchaftsführer waren Herr Waamer⸗Bruchſal, Herr Kehl⸗Mannheim und Herr Hoffmann Neulußheim. Nach dem mit aller Energie durchgeführten Klubbampf 9 7 im Bären zu Neulußheim ein Kameradſchaftsabend ſtatt. Die Ergebniſſe: 100 Meter⸗Lauf: 1. Schwitt⸗BfR Mannheim⸗ 14,1; 2. Feilmeiner⸗VſR. Mannheim 11.2, 3. Lana⸗Bruch⸗ ſal 11,2; 4. Bohleber⸗Bruchſal 113, 5. Fleck und Suntz⸗ Neulußheim ſe 11,3 Sek.— Steinſtoßen: 1. Fleck⸗Reu⸗ lußheim 8,18, 2. Heid⸗Bruchſal, 758, Mannheim 7,42: 4. Gogref⸗Bruchfal.10. 5. Bögle⸗Neuluß⸗ heim 6,99; 6. Brandmaier⸗Mannheim.90 Meter.— 800 Meter⸗Lauf: 1. Schäfer ⸗Bruchſal:06,9: 2. Holloch⸗ Bruchſal:14,8; 3. Stein⸗Mannheim:13; 4. Rupp⸗Neu⸗ lußheim:13,4; 5. Joſt⸗Mchrnheim 220,4; 6. Suntz⸗Neu⸗ lußheim.29,4 Min.— Schlenderball: 1. Heid Bruchſal 35.55, 2. Fleck⸗Neulußheim 52,80; 3. Gogref⸗Bruchſal 52,0; 4. Brandmaier⸗Mannheim 40,)5; 5. Bhgle⸗Neulußhein 47, 45, 6. Sornberger⸗Mannheim 44,95 Mtr.— 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. BfR Mannbeim 45.8: 2. Thbd. Bruchſal 46,2; 3. Tbd. Neulußheim 46.9 Sek. Hoch⸗ ſprung: 1. Brandmaier⸗Mannheim 1,65: 2. Gottfried⸗ Neulußheim 1,65; 3. Lang⸗Bruchſal.60. 4. Huck⸗Bruchſal 1,55, 5. Sornberger⸗Mannheim 1,50: 6. Bögle⸗Neulußheim 1,45 Meter.— Kugelſtoßen; 1 Heid Bruchſal 1, 2. Gogref⸗Bruchſal 11,80; 3. Fleck⸗Neulußheim 11,04,; 4. Eickel⸗ baum⸗Mannheim 10,83; 5. Brandwaier⸗Mannbeim 10.68. erſchaften von Deutſchland Ullſtein—Blumenfelg⸗Hepp 725, 611; Kovacs—Reimann:2, :7,:5; Enger—von Somogyi:2, 611; Horn—Frau Roſt :0,:1. * Gottfried von Cramm ſorgte für die größte Senſation bei den Internationalen Deutſchen Tennismeiſterſchaften in Hamburg. Unſer Meiſter verlor in fünf Sätzen gegen gen jungen Auſtralier John Brom wich, der mit ſeinem unorthodoxen Spiel umſeren Dawispokalſpieler völlig aus dem Konzept brachte. Mit:1,:6,:3,:6,:2 wurde von Cromm ausgeſchaltet.—§95 die zweite Ueberraſchung ſorgte dann der Ruſtralier Crawford, der gegen den Wiener von Metaxa ebenfells in fünf Sätzen 614,:6, 156,:1, 6ꝛ8 einging. Damit ſchieden zwei„Geſetzte“ aus. Henner Henkel fertigte dagegen mühelos den ehemoligen ., Eickelbaum⸗ Mannheimer Hildebrandt 670,:3,:1 ab. Kleine Sport⸗Nachrichten Bei der Schweizer Rad⸗Rundfahrt gab es auf der drit⸗ ten Strecke von Bellinzona nach Luzern über 175 Km. wieder einen Schweizer Sieg. Diesmal gewann Egli in:30:48 Std. vor del Cancia(Italien) und Litſchi (Schweiz). In der weiter der Schwei⸗ zer Amberg mit rund zehn Minuten Vorſprung vor ſeinem Landsmanm Litſchi. Beſter Deutſcher in der Ge⸗ ſamtwertung iſt nunmehr der Dortmunder Kiefewſki, der den 16. Rang einnimmt und auf der dritten Etappe den zweiundzwanzigſten Platz belegte. Vorzeitiger Abbruch des Füricher Ilugwettbewerbs Die Sonntagsveranſtaltungen des 4. Internationalen Flugmeetings hatten ſehr unter ſchlechtem Wetter zu lei⸗ den. Trotz niedriger Wolkendecke konnte zur Fortſetzang der internationalen Staffelkonkurrenz geſtartet werden. In der Kategorie 4 für Militärflieger⸗Einſitzer ſiegte Staffel⸗Leutnant Nowak⸗Tſchechoſlowakei mit 243,25 Punk⸗ ten vor Staffel⸗Hauptmann Remondino⸗Italien mit 233 Punkten. In der Kategorie B für Militärflieger⸗Zwei⸗ ſiter wurde Staffel⸗Hauptmann Gerber⸗Schweiz mit 201,25 Punkten Sieger und in der Kategorie D für Sportflieger die Staffel Sektion Vaudoiſe des Aero⸗Klubs der Schweiz mit 139 Punkten. Mit beiſpielloſem Erſolg zeigte Flugkapitän Hanna Reitſch atemberaubende Segelkunſtflüge und begeiſterte durch die Verwegenheit ihrer Vorführungen. Auch die Kunſtflieger Graf Hagenburg und Willi Stöhr ſo⸗ wie der Schweizer Leutnant Beck ernteten vor den 40 000 Zuſchauern ſtürmiſchen Beifall. Nach weiteren Vorführun⸗ gen mußte, da die Sicht ſich immer mehr verſchlechterte und wunderung und äußerte den Wunſch, daß das Flugweſen es in Strömen regnete, die Veranſtaltung abgebrochen werden. e eeeee e 7 27 8* 4——— Abolf Schön deutſcher Stehermeiſter Erich Metze nur Sechſter Auf der Frankfurter Sportfeld⸗Radrennbahn wurde am Sonntag die deutſche Steher⸗Meiſterſchaft über 100 Km. entſchieden. Den Sieg und Titel ſicherte ſich, wie bereits kurz gemeldet, der Wiesbadener Adolf Schön, der auf ſeiner„Heimatbahn“ ein beſtechendes Rennen fuhr und der beſte Mann des Feldes war. Zweiter wurde der Bochumer Lohmann vor dem Chemnitzer Schindler, dem Düſſeldorfer Ifland, dem Leipziger Hille, dem Titelverteidiger Metze (Dortmund) und dem Berliner Stach. Der Sieger fuhr die 100 Km. in:30:47 Stunden. Bei herrlichem Wetter hatten ſich im Frankfurter Sport⸗ ſerd gegen 15000 Radſportfreunde eingefunden. Unter den Ehrengäſten bemerkte man neben dem Führer des DRB, Stadtrat Holzhüter, auch den neuen Amateur⸗Fliegermei⸗ ſter Haſſelberg(Bochum) und Ex⸗Weltmeiſter Walter Sa⸗ wall(Berlin). Nachdem der DRV⸗Führer am Denkmal des unvergeßlichen Auguſt Lehr einen Kranz niedergelegt und in einer kurzen Anſprache die großen Verdienſte Frankfurts als Radſportſtadt gewürdigt hatte, leiteten die Nationalhymnen zu den Ereigniſſen auf dem Zement ſiber. Die einleitenden Rennen waren den Amateuren vor⸗ behalten. Der Ludwigshafener K. Walther gewann das Alex⸗Verheyen⸗Erinnerungsrennen über 800 Meter vor den Frankfurtern Hofmann, Bär und Fries und anſchlie⸗ ßend gewann er auch das 800⸗Meter⸗Vorgabefahren vor ſeinem Bruder Alfred und den Frankfurtern Ritter und Lorz. Das Hauptereignis des Tages, der Endlauf zur 100⸗ Kilometer⸗Stehermeiſterſchaft, wurde vom DRV⸗Führer Otto Holzhüter perſönlich geſtartet. Schindler führte das Feld an, gefolgt von Hille, Ifland, Stach, Schön, Metze und Lohmann. Schön brachte ſofort Leben ins Feld; blitz⸗ 6. Bögle⸗Neulußheim 10.27 Mtr.— Weitſprung: 1. Lang⸗ Bruchfal 6,12; 2. Feilmaier⸗Mannheim 6,07; 3. Gottfried⸗ Neulußheim 6,06: 4. Schmitt⸗Mannbeim 5,76: 5. Fleck⸗ Neulußheim 5,50; 6. Gack⸗Bruchſal.52 Meter.— Diskus⸗ werfen: 1. Brandwaier⸗Mahinheim 34,39; 2. Gogref⸗ Bruchſal 93,45; 3. Heid⸗Bruchſal 32.27: 4. Fleck⸗Neuluß⸗ heim 30,95; 5. Gottfried⸗Neulußheim 30,08; 6. Eickelbaum⸗ Mannheim 25.65 Meter.— 200 Meter⸗Lauf: 1. Feil⸗ maier⸗Mannheim 2,2; 2. Rupp⸗Neulußheim.8; 3. Bohleber⸗Bruchſal 23,9; 4. Bühler⸗Neulußheim 24,0: 5. Lang⸗Bruchſal 24,1; 5. Sornberger⸗Mannheim 24,3 Sek.— 3000 Meter⸗Lauf: 1. Hamecker ⸗Bruchſal:58,4, 2. Schä⸗ ſer Fr.⸗Bruchſal 10:24,2; 3. Stief⸗Neulußheim 10:95,2; 4. Werner⸗Neulußheim und Bößler⸗Mannbeim. 10 mal Runde⸗Staffel: 1. BfR Mannbeim.04,1; 2. Tbd Neulußheim 3107 1; 3. Tbd Bruchſal.12,4 Min. Für die Vereinsmeiſterſchaften, außer Wettbewerb des Klubkampfes, wurde zwiſchen Mannheim und Bruchſal noch das Speerwerſen ausgetragen: 1. Heid ⸗Bruchſal 47,05; 2. Fiſcher⸗Mannheim 44,0, 3. Brandmaier⸗Mann⸗ heim 8,47; 4. Herbold⸗Bruchſal 36,55 Meter. Jußballkreistagung Alljährlich während der Sommervauſe geben ſich die Fußballer des Kreiſes 2(Heidelberg) ein Stelldichein. In dem letzten Fahr war das herrliche Neckarſtädtchen Ne ck a r⸗ gemünd als Tagunasort gewählt worden. So fanden ſich zur diesjährigen, erſtmals gemeinſam mit der Fach⸗ ſchaft Handball durchgeführten Arbeitstaqung des Kreiſes 2 die Vereinsführer und„pertreter am Sonntag im Gaſt⸗ haus zur„Weißen Roſe“ ein, um mit ihren Kreis⸗ und Fachſchaftsführern vor Beaiun eines neuen Spielabſchnitts die wichtigſten Probleme zu erörtern und die nötigen Richtlinien entgegenzunehmen. Kreisfachwart Olbert⸗Doſſenheim eröſfnete die Sit⸗ zung und richtete an die Gäſte und Verſommlungsteilneh⸗ mer herzliche Begrüßungsworte. Hierbei ſtellte er mit große Freude feſt, daß von den 54 Kußballvereinen im Kreisgebiet 48 vertreten ſind. Während ſeiner Eröfſaunas⸗ onſprache beehrte auch der ſtellvertretende Gauführer. Linnenbach, die Verſammlung mit ſeinem Beſuch. Linnen⸗ bach ergriff ſofort das Wort und veferierte über die Ju⸗ gendfroge. Er ermahnte insbeſondere die Vereinsvertreter für eine gediegene und erſprießliche Zuſammenarbeit mit der Hitler⸗Fugendführung beſorgt zu ſein und iwar ſo. wie das Verhältnis zwiſchen Gau⸗ und Gebietsführung der HF. ein Gutes iſt. Die Jugend bilde die Zukunft der Vereine und die Sportiugend muß unter einer auten und zielbewußten Führung ſtehen. Der ſtellvertretende Kreisführer Bähr⸗Heidelbera be⸗ handelte im weſentlichen einige wichtiae Verordnungen aus dem Gauwerordnungsblatt und ſeine guten. Sach⸗ kentnis verratenden Ausführungen fanden einmütige Zu⸗ ſtimmung. Der geſchäftliche Teil wickelte ſich ſehr raſch ab. Kreis⸗ ſachwart Olbert behandelte die Angelegenheiten in ſpiel⸗ techniſcher Hinſicht, teilte die Vereine der Bezirksklaſſe, der Das IV. Internationale Flugmeeting wurde am Sams⸗ tagabend durch ein Bankett abgeſchloſſen, an dem u. a. teil⸗ nahmen Bundesrat Obrecht, Vertreter des Diplomati⸗ ſchen Korps und der Züricher Regierung ſowie die mili⸗ täriſchen und zivilen Mannſchaften der am Meeting betei⸗ ligten Staaten ſowie die Mitglieder des Ehren⸗ und des Organiſationskomitees. Nach kurzer Begrüßung durch den Präſidenten des Or⸗ ganiſationskomitees zollte der Züricher Regierungsrat Maurer im Namen des Kantons und der Stadt Zürich PFPPPPGGPoPööoöooooooooooo Hart gegen ſich ſelbſt in der Verantwortung gegenüber dem Ganzen, geht die SA den Weg, den der Führer ihr weiſt. Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Anguſt 1937 eeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee den gewaltigen Fortſchritten des Flugweſens ſeine Be⸗ zur weiteren Verbundenheit der Völker beitragen möge. Der franzöſiſche Botſchafter Aphand dankte im Na⸗ men der ausländiſchen Gäſte für den warmen Empfang durch die Schweiz. Die Flieger zahlreicher Länder hätten ſich hier kennen und ſchätzen gelernt, und er ſei überzeugt, daß das Flugmeeting dem Frieden gedient habe. Bundesrat Obrecht widmete den Gäſten Abſchieds⸗ worte und anerkannte ihre hervorragenden Leiſtungen. Sodann wurde die Preisverteilung vom Vizepräſiden⸗ ten des Organiſationskomitees durchgeführt, der die er⸗ freuliche Feſtſtellung traf, daß ſich während der Veranſtal⸗ tung dank der ſorgfältigen und aufopfernden Arbeit der Mechaniker kein nennenswerter Unfall ereignet habe. ſchnell lag er hinter ſeiner Schrittmachermaſchine und ſchon nach zwei Runden hatte er den zweiten Platz hinter Schindler. Der Chemnitzer legte 10 Km. in 907 Minuten zurück. Hinter ihm lagen Schön, Hille, Ifland, Stach, Metze und Lohmann in dieſer Reihenfolge. In der 33. Runde griff dann Schön den Spitzenreiter an und paſſierte ihn nach Kampf. Der Wiesbadener hatte ſich aber doch zuviel zugemutet, denn nun kamen Hille und Ifland heran und ſetzten ſich an die Spitze. Als Ifland dann in der 52. Runde an Hille vorbeizog, jubelten die Maſſen dem Düſſeldorfer zu. Dann iſt aber Schön wieder da und im Nu hat er wieder die Spitze erobert. Der Wiesbadener iſt jetzt unwiderſtehlich, ſtürmt ſtändig auf den Bochumer Lohmann ein und in der 84. Runde paſſierte er ihn. Loh⸗ mann, einmal überrundet, fiel mehr und mehr ab und ſah in den nächſten Runden ſeine Hauptaufgabe darin, Metze nicht vorbeizulaſſen. In der Schlußphaſe des Rennens wechſeln die Plätze hinter Schön ſtändig. Lohmann holte ſich ſchließlich noch den zweiten Platz vor Schindler, Ifland, Hille, Metze und Stach. Stadtrat Holzhüter ſchmückte den neuen Meiſter mit dem Meiſterſchaftstrikot und überreichte ihm unter dem Beifall der Zuſchauer Medaille und Lor⸗ beerkranz. Auch Ifland, der ſehr gut gefallen hatte, mußte eine Ehrenrunde fahren.— Das Endergebnis: Deutſche Steher⸗Meiſterſchaft(100 Km.): 1. Adolf Schön(Wiesbaden):30:47 Stunden; 2. Lohmann GBo⸗ chum) 350 Meter, 3. Schindler(Chemnitz) 415 Meter, 4. Ifland(Düſſeldorf) 570 Meter, 5. Hille(Leipzig) 920 Meter, 6. Metze(Dortmund) 1120 Meter, 7. Stach(Berlin) 1430 Meter zurück. 18. Nalionale Rhön Startverzögerung durch„Knofe“ Auch der neunte Wettbewerbstag der 18. Nationalen Rhön begann mit der berüchtigten Knofe. Nebelſchwaden hüllten bis über die Mittagsſtunden hinaus das Maſſiv der Waſſerkuppe ein und erſt gegen 14 Uhr konnte der Startbetrieb aufgenommen werden. Vorüberziehende Ge⸗ witterwolken wurden zu Streckenflügen ausgenutzt, von denen ein großer Teil nach 78 Km. in Würzburg endete. Hier landeten Pomper(Oſtpreußen), Heidrich(Eſſen), Wilherm(Frankfurt) und Graf von Treuberg(München). Einen Zielſtreckenflug nach Würzburg führten die drei Nürnberger Piloten Medikus, Döbler und Croiſſant durch. In die Nähe von Haßfurt(63 Km.) gelangte Nieland (Eſſen) und im Doppelſitzer flogen die Darmſtädter Peters⸗ Lengler 60 Km. weit. Die Tagesbeſtleiſtung verzeichnete nach den bisherigen Landemeldungen der Stettiner Wolf mit einem Flug von 122 Km. nach Rehhof. In der Ge⸗ ſamtwertung führen nach dem achten Tag Karch⸗Zimmer⸗ mann(DVoe) mit 3299,6 Punkten vor Haaſe(Berlin) 2026,2; Beck(Stutigart) 1819,6; Blech(Breslau) 1204,4; Kracht(DVe) 1156,2; Treuter(Weimar) 1120,6 Punkte. Der Hornberger Kracht liegt in der Wertung des Ziel⸗ ſtreckenfluges Waſſerkuppe—Berlin—Waſſerkuppe mit 588,6 Punkten an der Spitze vor Huth(Hamburg) mit 496,8 1 Punkten. iee 88 in Neckargemünd erſten und zweiten Kreisklaſſe mit, die nunmehr nach der auf der Oſſenburger Tagung getroffenen Regelung dem Kreis 2 angehören. Die ſeither zur Heidelberged Gruppe zählenden Vereine BfR Ketſch, F Oftersheim, Sportklub Neilingen und Fußballverein Altluſcheim werden dem Kreis 2 angehören. Die ſeither zur Heidelberger Gruppe mental wurde auf dem Offenburger Gautaa ein Ent⸗ ſcheidungsſpiel um den Verbleib in der erſten Kreisklaſſe baw. Abſtieg in die zweite Kreisklaſſe ſeſtgeſetzt. Kreis⸗ fachwart Olbert hat dieſes Spiel zwiſchen den punktgleichen auf den 22. Auguſt nach Wieſenbach be⸗ immt. Schiedsrichter⸗Obmann Duchardt teilte verſchiedene Aenderungen in der Schiedsrichter⸗Angelegenheit mit, ſo u.., daß die Schiedsrichter⸗Unteraruppe Schwetzingen nunmehr dem Kreis 3(Mannheim) unterſteht und die Schiedsrichteruntergruppe Eppingen von Kreis 4(Karls⸗ ruhe) dem Kreis 2(Heidelberg) zugeteilt würde. Schließlich ſind noch die Reſerate des Kreisjugendwarts Seibert⸗Neckarſteinach und des Kameraden Stalf⸗ Mannheim zu erwähnten: letzterer ſprach über den Sinn 5 Zweck der Unterſtützungskaſſe der Deutſchen Sport⸗ ilfe. Dann war noch kaum zweiſtündiger Beſprechung das veichhaltige Programm erledigt. Bevor die Tagung mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf Führer und Vatertond und mit dem Geſana der Nationallieder geſchloſſen wurde, ſamd der Verſammlungsleiter Olbert nach einer kurzen Anſprache von Kreisführer Schmuch noch herzliche Be⸗ grüßungsworte dem imzwiſchen erſchienenen Alterspräſi⸗ denten Carolus aus Reihen, dem 77iährigen Fußball⸗ ſenior, der trotz ſeines Alters der Arbeitstaauna noch einen Beſuch abſtattete. Der Kreisfachwart für Handball, Boos(Heidelberg), erſtattete in Kürze einen Bericht über die Einteilung der Handballmannſchaften in der Leiſtungs⸗, erſten und zweiten Kreisklaſſe. Anſchließend an dieſe arbeitsreiche Tagung wurde von Kreisleiter Durchardt(Heidelberg) im Be⸗ nehmen mit den Vereinsvertretern des Kreiſes 2 die Mannſchaft für das am 5. September in Heidel⸗ berg ſtattfindende Fußballtrefffen Kreis 2gegen Städteelf Krefeld aufgeſtellt. Sie lautet: Zuber(Bi Wiesloch), Schwarz(1. FC 05 Heidelberg), Kohler(Union Heidelberg), Kurz(Union Heidelberg), Hermann Gottfried(§C Kirchheim), Wilherm Grimm(05 Heidelberg), Fauß(Union Heidelberg), Zimmermann(Fuß⸗ ballverein Eppelheim), Krieg, Neid, Ziegler, alle FC 05 Heidelberg. 8 Am die deutſche Schachmeiſterſchaft Kieninger Deutſcher Schachmeiſter In der letzten Runde der Spiele um die Deutſche Schachmeiſterſchaft gab es noch einmal recht intereſſante Auseinanderſetzungen. Im Mattangriff ſiegte der Nürn⸗ berger Michel über den Hamburger Rodatz, während Dr. Lachmann⸗ Pommern den Düſſeldorfer Engels ſchlug. Der Breslauer Schmitt mußte gegen den Ber⸗ liner Rellſtab eine Niederlage hinnehmen. Der Ber⸗ liner Richter gewann durch einen Zeitnotfehler Rein⸗ haröͤts⸗Hamburg, konnte aber den Kölner Kieninger nicht mehr einholen. Kieninger entſchied die Schlacht durch einen Sieg über den Gelſenkirchener Ernſt und hat damit den Titel des Deutſchen Schachmeiſters nach Weſt⸗ deutſchland gebracht. Weiter ſiegte noch Zollner⸗ München über Kohler⸗München, während der Mann⸗ heimer Heinrich und Kranki⸗Hamburg ſich unent⸗ eee e Der Schlußſtand iſt: 1. und Deutſcher Meiſter Kieninger⸗ Köln 9 Punkte, Richter⸗Berlin 9, Weuhab Michel⸗Rürnberg 8, Kranki⸗Hamburg, Schmitt⸗Breslau und Reinhardts⸗Hamburg je 7, Zollner⸗München 7, Engels und Dr. Lachmann je 674, Ernſt⸗Gelſenkirchen 5½, Kohler⸗ %, Rodatz⸗Hamburg 25 Heinrich⸗Mannheim 2 Kontingente, überhaupt des Warenverkehrs im Dienstag, 3. August 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 351 Der deuisch-iranzösische Handel Schöpffi Aiem Der neue Siari am i. Augusi Am d. Auguſt endete, nicht nur grundſätzlich, ſondern vor allem auch praktiſch, ein Zuſtand, der im Bereich der deutſch⸗fvanzöſiſchen Handelsbeziehungen nahezu ein ver⸗ tragsloſer genannt werden konnte. Zwar hatten die beiden Nachbarländer erſt vor faſt genau drei Jahren, am 28. Juli 1934, einen Handelsvertrag geſchloſſen. Dieſer Vertrag, der ſeinerſeits eine lange Epoche handelspolitiſcher Un⸗ gewißheiten und Schwierigkeiten zu beenden beſtimmt war, blieb an ſich während der ganzen Dauer dieſer drei Jahre in Kraft. Aber Stimmungen und Tatſachen lähmten dieſe Kraft, es entwickelte ſich trotz allem Bemühen wenn nicht ein vertragsloſer, ſo doch jedenfalls ein unbefriedigender Schwebezuſtand. Die Gründe dieſer unerfreulichen Entwick⸗ lung ſind leicht zu erkennen, ſie lagen auf den drei Ge⸗ bieten der Politik, der Weltwirtſchaft und der Währungen. Beide Länder bedurften und bedürfen noch einer national⸗ wirtſchaftlichen Anſtrengung, um die Kriſennachwirkungen zu überwinden. Dazu kamen die politiſchen Spannungen Europas, es wirkten die Schwierigkeiten ſich aus, die dem deutſchen Außenhandel durch den Gold⸗ und Deviſenmangel entſtanden, und es trat drittens die Verſtärkung dieſer vielfältigen Hemmniſſe ein, die der franzöſiſche Frane mit —— Abwertung und ſeinen Schwankungen mit ſich rachte. Einer ſolchen Lähmung des zwiſchen Frankreich und Deutſchland natürlichen, durch räumliche, kulturelle und wirtſchaftliche Nachbarſchaft bedingten Güteraustauſches entgegenzuwirken, einer Lähmung, die ſonſt zur wirtſchaft⸗ lichen Unnatur auszuarten drohte, war vom Standpunkt beider Länder notwendig. Dies Notwendige iſt durch das Abkommen vom 10. Juli, das jetzt in Kraft trat, ge⸗ ſchehen, und ſinngemäß wird der Hebel dort angeſetzt, wo die hemmenden Wirkungen ſich am ſichtbarſten veroichtet hatten. Es wurde ſomit, vor allem, ein Zahlungsabkom⸗ men geſchloſſen, das zugleich den Handelsvertrag vom 2. Juli 1034 in ſeinen durch die Zeitverhältniſſe brüchig ge⸗ wordenen Teilen ergänzte. Die zahlungstechniſchen Schwie⸗ rigkeiten, die auf beiden Seiten ein ſo beträchtliches Hemm⸗ nis bildeten, ſind durch das neue Abkommen weitgehend vermindert, die deutſchen wie die franzöſiſchen Einfuhr⸗ und Ausfuhrbedürfniſſe gleichſam aufeinander abgeſtimmt. Der Weg des Erzes zur Kohle, der Kohle zum Erz, bei⸗ ſpielsweiſe iſt praktiſch vereinfacht, die gerade in den letzten Monaten ſo heikel gewordenen Preis⸗ und Währungsfragen haben ihre für beide Teile annehmbare Regelung gefunden — dies alles, ohne daß auf dem Gebiet der Zölle einzel⸗ nen, die Beſtimmungen des Handelsvertrages weſentlich hätten geändert werden müſſen. Natürlich iſt es ſogar von großer Bedeutung für die Ausfuhr deutſcher Wacen nach Frankreich und für die entſprechenden franzöſiſchen Einfuhrbedürfniſſe, wenn in Frankreich der Nationale Preisüberwachungsausſchuß nun⸗ mehr entſchieden hat, daß die Preiſe für die aus Deutſch⸗ land eingeführten Güter ſich den Schwankungen und mög⸗ lichen Wertminderungen der franzöſiſchen Währungsein⸗ heit anpaſſen dürfen, alſo nicht mehr an die für das In⸗ land gültige Verordnung gebunden ſind, wonach die Preiſe den Stond vom 28. Juni nicht überſchreiten dürfen. Aber das, was das neue Abkommen an Erkenntnis und gutem Willen veranſchaulicht, reicht doch über die einfachen tech⸗ niſchen Erleichterungen hinaus weit ins Grundſätzliche der deutſch⸗ſranzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen. Es bekundet ſogar ſeinen Zuſommenhang mit den heute am meiſten er⸗ örterten weltwirtſchaftlichen Fragen. Es zeigt, wenn ſeine Wirkungen ſeinen Abſichten entſprechen, die Anfänge der Umkehr auf Wegen, die von den einzelnen Volkswirtſchaf⸗ ten, oft gegen die eigene Erkenntnis und gegen die eigenen Wünſche, aus Not beſchritten wurden. Wege, die von einer für die Völkerbeziehungen ſehr weſentlichen Einſicht weit hinwegzuführen ſchienen: daß nämlich Weltwirtſchaft — beim Nachbarn beginnt. Nur die Not der Wirtſchafts⸗ und Währungskriſen, der Zwang alſo, neue, wenn auch unbequeme, Wege und Um⸗ wege des Güterabſatzes zu ſuchen, den Handel von Kon⸗ tingenten, von Verrechnungen und Tauſchgeſchäften abhän⸗ gig zu machen, nährte den allerdings ſchon alten Aber⸗ glauben: Länder von ähnlicher Wirtſchaftsbeſchaffenheit und noch dazu räumlicher Nachbarſchaft hätten einander handels⸗ politiſch nichts zu ſagen. Auch hier, ſo etwa meinte dieſe Auffoſſung, zögen nur die Gegenſätze ſich an. Ein Agrar⸗ land alſo, ſchematiſch ausgedrückt, ſei dazu beſtimmt, einem Induſtrielande Lebensmittel und Rohſtoffe zu lieſern, der Induſtrieſtaat wieder könne faſt lediglich in dieſen Agrar⸗ ländern für ſeine Fertigwaren das natürliche Abſatzgebiet finden. Als vollends Weltwirtſchaftskriſe und Währungs⸗ wtrren die Völker veranlaßten, die Einfuhr auf das äußerſte Mindeſtmaß einzuſchränken, ohne natürlich auf das er⸗ reichbare Höchſtmaß der Ausfuhr zu verzichten, wurde der Kampf um die Abſatzmärkte jeweils auf das Gebiet eines „Dritten“ verlegt. Die Wirtſchaften, die von Natur aus einander die nächſten ſein ſollten, drehten ſich gegenſeitig gleichſam den Rücken. Tatſächlich aber hat die Erfahrung gelehrt, daß in Zei⸗ ten, die nicht gerade unter außergewöhnlichen Bedingungen ſtehen, die Nachbarſchaft noch immer die beſte Grundlage reichen und regen Güteraustauſches iſt; auch oder gerade dann, wenn die beiden benachbarten Wirtſchaften in ihrer Grundform einander weitgehend ähneln. So verhält es ſich zwiſchen Deutſchlond und Frankreich. Die Außenhandels⸗ ſummen in beiden Ländern entſprechen der Volkszahl, ver⸗ halten ſich alſo ungefähr wie:3. In beiden Ländern ent⸗ fällt dauernd mehr als die Hälfte der Einfuhr auf Roh⸗ ſtoffe und Halbfabrikate, mehr als die Hälfte der Ausfuhr auf Fertigwaren. Aber ſeit Beginn der Wirtſchaftskriſe ſank Deutſchlands Anteil an der franzöſiſchen Einfuhr von etwo 15 auf etwa 8 v.., Deutſchlands Einfuhr aus Frank⸗ zeich fiel zwiſchen 1930 und 1935 von 9,7 auf 6,8 v. H. Eine ſolche Entwicklung iſt wirtſchaftliche Unnotur. Das neue Abkommen iſt dazu beſtimmt, ſie wieder auf ihre natürlichen Bahnen zurückzuführen. Frachierhöhungen in der Nheinschifiahri OOMannheim, 1. Auguſt. Nach einem kurzen Anſteigen der Rheinwaſſerſtände war die Waſſerführung des Rheines in der abgelaufenen Woche rückläufig, und zwar am Ober⸗ rhein weniger als am Mittel⸗ und Niederrhein. Am 27. v. M. notierte der Kauber Pegel 2,57 Meter, der Brei⸗ ſacher 2,21 Meter und der Kehler 3,22 Meter. Dieſe Waſſer⸗ ſtände gewährleiſten weiter eine volle Auslaſtung der Fahr⸗ zeuge bis Kehl/ Straßburg, während man nach Baſel mit einer Abladetiefe von 2,50 Meter, was annähernd einer vollen Auslaſtung entſpricht, fährt. Seit Mitte Juli hat ſich das Ladungsangebot in den Seehäfen erheblich vermehrt; insbeſondere kamen ſtärkere Verſchiffungen von Brennſtoffen, Erzen und anderen Roh⸗ ſtoffen vor, ſo daß am 15. Juli die Baſisfracht Rotterdam/ Ruhrort auf 45 c. und diejenige für Rotterdam/ Mannheim auf 85 c. erhöhte wurde. Am 16. Juli trat eine weitere Erhöhung auf 47/ c. und 877 c. ein und ſeit dem 17. Juli verlangte man nach Duisburg/Ruhrort 50., nach Düſſel⸗ dorf 55 c. und nach Köln 60 c. Auch die Frachtſätze nach dem Oberrhein erhöhten ſich an dieſem Tage auf 95 c. nach Mannheim, 1,10 hfl. nach Karlsruhe und 1,25 hfl. nach Kehl, doch haben ſich inzwiſchen die Forderungen nach die⸗ ſen ͤͤrei Oberrheinhäfen wieder um je 5 c. geſenkt.— Ent⸗ ſprechend dieſer Bewegung ſtiegen auch die Erzfrachten auf 32%—37% c. nach Ruhrhäfen, 40—45 c. nach Häfen des Rhein⸗Herne⸗Kanals und 65—70 c. nach Dortmund bei vier und acht Löſchtagen, doch wurden dieſe Forderungen wieder um 2/ c. nach Ruhrhäfen und um 5 c. nach Rhein/ Herne⸗Häfen geſenkt. Die Schlepplohnnotierungen für die Baſis Doroͤrecht/ Ruhrort wurden erſt ziemlich ſpät von der Frachtenſteige⸗ rung in Mitleidenſchaft gezogen, erhöhten ſich aber neuer⸗ dings zweimal um je 27., ſo daß nunmehr der 30⸗c.⸗ Tarif zur Anwendung kommt. Auch die Forderungen für Maſſengüter(Getreide), Kahnfracht einſchl. Schlepplohn, erfuhren eine leichte Er⸗ höhung. Man verlangt jetzt auf der Baſis Rotterdam Duisburg/Ruhrort für Teilpartien über 500 To. 0,85 J, von 400—499 To. 1,00 /, von 300—399 To. 1,05/ und von — Dinge hervorheben: Die nehmungsgeiſt und Tatkraft weit überlegener Mann, über⸗ Flüssiges Obsi ſür alle Siaaissekreſär Willikens eröſineie den Zweiien Iniernaſionalen Kongreß lür gärungslose Fruchiverweriung Der zweite Internationale Kongreß für gärungsloſe Früchteverwertung, der zuſammen mit einer Fachausſtel⸗ lung von Geräten, Süßmoſt und Werbemitteln als Ta⸗ gungsort die Berliner Krolloper gewählt hat, wurde am Montag feierlich eröffnet. Rund 2000 Teilnehmer aus 34 ausländiſchen Staaten wohnen dem Kongreß bei, der vom 2. bis zum 6. Auguſt wertvollen Austauſch wiſſenſchaft⸗ licher, techniſcher und geſchäftlicher Erfahrungen bieten wird. Nach einleitenden Worten des geſchäftsführenden Prä⸗ ſidenten des Zweiten Internationalen Kongreſſes, Boett⸗ ner, dankte als Vertreter der ausländiſchen Teilnehmer der Vizepräſident Cachot⸗Frankreich und betonte, daß die Teilnehmer der anderen Länder die Arbeit Deutſch⸗ lands mit dem Gefühl der Dankbarkeit und der Hoch⸗ achtung ſchätzten. Das Beiſpiel Deutſchlands unter ſeiner ſtarken Regierung ſei ein Beiſpiel, das andere Länder ſtark anrege. Als Vertreter des Reichsbauernführers und Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft, der die Schirmherrſchaft über dieſen Kongreß übernommen hat, hieß Staatsſekretär Wizlikens die Teilnehmer willkommen. Die Einlaoöͤung, die oͤie deutſche Reichsregierung an den Internationialen Ausſchuß für gärungsloſe Früchteverwer⸗ tung ergehen ließ, war in dem lebhaften Anteil begründet, den Deutſchland an der Entwicklung der Früchteverwertung nimmt. Die gärungsloſe Früchteverwertung war zunächſt eine Sache des Obſt⸗ und Weinbaues. Der Weinbau ſieht ſich dank der großen Fortſchritte in Züchtung, Anbau und Schädlingsbekämpfung immer wieder Großernten gegen⸗ über, die allein in der Form von Wein nicht voll abgeſetzt werden können. Große und bleibende neue Abnehmer⸗ kreiſe erſchließt nun die gärungsloſe Verarbeitung der Traube. In einer ähnlichen Notlage befand ſich der Obſt⸗ bau. Hier hat das Mutterland der gärungsloſen Früchte⸗ verwertung, die Schweiz, Großes und Vorbiloliches gelei⸗ ſtet. Verheißungsvolle Anfänge wurden durch den Welt⸗ krieg und die folgende Notzeit abgedroſſelt. Doch im letz⸗ ten Jahrzehnt hat Deutſchland ſein Beſtes getan, den Fort⸗ ſchritten anderer Länder zu folgen. Auf dieſem Arbeits⸗ felde hat es ſo manches gelernt, und wenn man jetzt auf die Leiſtung blickt, ſo kann man als Beſonderheit zwei Entwicklung, den techniſchen Stand und den Ausbau der deutſchen Lohnmoſterei. Hinzu kommt noch die immer ſtärkere Ausdehnung auf faſt ſämt⸗ liche Obſtarten, angefangen von der Traube bis zum Apfel, über die Sauerkirſche bis zu allen Beerenarten der Gärten und Wälder. Deutſchland glaubt, in dieſer Hin⸗ ſicht anderen Völkern manches Beachtliche und Nützliche zei⸗ nehmern gen zu können. Der Wein⸗ und Obſtbau hat durch die gärungsloſe Früchteverwertung manche Erleichterung erfahren. In der Schweiz kommen heute jährlich 5 bis 6 Liter flüſſiges Obſt auf den Kopf der Bevölkerung, in Bulgarien 2/ Liter, im Deutſchen Reich hat ſich der Abſatz allein der Traubenſüfte in dͤen letzten drei Jahren faſt verfünffacht und beträgt etwa 4 v. H. einer Normalernte. Dabei ſtehen wir doch erſt in den Anfängen einer großen Entwicklung. Unter dieſen Geſichtspunkten hat das Obſt als Nahrungsmittel, im friſchen Zuſtand wie in flüſſiger Form, an Bedeutung außerordentlich gewonnen. Daß die Regierungen dieſe hohe Bedeutung des Obſtes erkannt haben, beweiſt die Teilnahme zahlreicher, auch mediziniſcher, Regierungsver⸗ treter an oͤieſem Kongreß. Zu den Fortſchritten der Sache haben die Schweiz und Deutſchland ſtark mit ihrer Technik beigetragen. Auch die Chemie iſt an der Ausgeſtaltung der gärungsloſen Früchteverwertung mit Erfindungen und grundlegenden Unterſuchungen mit beteiligt. Schließlich iſt der Geſetzgeber beſtrebt, die gärungsloſe Früchteverwer⸗ tung zu fördern. So iſt in verſchiedenen Staaten die Na⸗ turreinheit der Obſtſäfte und Moſte geſetzlich vorgeſchrie⸗ ben. Für den Kongreß wird es eine dankbare Aufgabe ſein, eine internationale Vereinheitlichung auf dieſem Ge⸗ biete anzubahnen. Eine internationale Zuſammenarbeit auf dem viel⸗ ſeitigen Gebiete der Früchteverwertung, die für viele Staaten der Erde eine ſteigende Bedeutung hat, iſt nicht nur wünſchenswert, ſondern notwendig. Aus dem ſich daraus ergebenden Austauſch von Erfahrungen und An⸗ regungen werden Wirtſchaft und Technik, geſunoheitliche Volksaufklärung und ärztliche Praxis, wiſſenſchaftliche Forſchung und Geſetzgebung großen Nutzen ziehen, noch höheren Nutzen aber das Leben und die Geſundheit der Völker ſelbſt und das beſte, was ſie haben, ihre Jugendl Nach der Eröffnung begann die Arbeitstagung, deren erſter Tag der Volkswirtſchaft und der Volksgeſundheit gewidmet war. So ſprachen der Präſident des Schweizeri⸗ ſchen Obſtverbandes, Nationalrat Stutz, über Obſtbau und gärungsloſe Früchteverwertung, Prof. Giovanni Dal⸗ maſſo und der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft, Diehl, über Traubenſüß⸗ moſtherſtellung und Weinbau. Die Bedeutung der gärungs⸗ loſen Früchteverwertung für die menſchliche Ernährung behandelte dͤer Präſident des Reichsgeſundheitsamtes Ber⸗ lin, Prof. Dr. med. Reiter. Die nächſten Tage ſind der Aufklärung und Werbung, den Rechtsfragen und der Tech⸗ nik gewioͤmet. Anſchließende Beſichtigungsfahrten durch das ganze Deutſche Reich ſollen den ausländiſchen Teil⸗ eine aufſchlußreiche Einſicht in die Arbeit der deutſchen Süßmoſtherſtellung geben. 00ã0 0¼¼u¼—d¹...ã 0TT0T0P0T0T0PGTGThTGTGTPPöPT'''Tͤ-„—Cĩrrirr7 200—299 To. 1,10/ je To. und auf der Baſis Rotterdam Mannheim für ganze Kahnladungen 2,35 /, für Teilpar⸗ tien über 600 To. 2,40 /, von 400—599 To. 2,45 /, von 200—399 To. 2,50/ und von 100—199 To. 2,60/ je To. Nach Karlsruhe ſind die Forderungen um 0,50 /, nach Kehl um 1,00 und nach Frankfurt um 0,10/ je To. höher. Für Verladungen ab Antwerpen wird ein Zu⸗ ſchlag von 20 Pfg. erhoben; die Forderungen ab Antwer⸗ pen nach Frankfurt werden von Fall zu Fall feſtgeſetzt. Die Frachtenlage in den Ruhrhäfen, die bisher als ſtabil zu verzeichnen war, iſt nunmehr durch die Frachten⸗ erhöhungen in den Seehäfen in Mitleidenſchaft gezogen worden. Es werden nunmehr gefordert von Ruhrort nach Mainz/ Mannheim 1,00 /, nach Karlsruhe 1,20, nach Kehl 1,50„, nach Frankfurt 1,15% und nach Aſchaffen⸗ burg 1,25.— Die Frachten ab Ruhrhäfen nach Rotter⸗ dam betragen jetzt 1,00/ und nach Antwerpen 1,30/ je Tonne einſchließlich Schlepplohn. Die Kanalzuſchläge be⸗ tragen berg⸗ wie talwärts 20 Pfg. je To. Im Verkehr auf dem Oberrhein nach Baſel beſtimmen die Brennſtoffverlabungen den Markt, nachdem die Ein⸗ fuhren von Getreide auf dem Rhein ſehr zurückgegangen ſind. Auf dem Seitenkanal Straßburg—Klein⸗Hüningen iſt der Verkehr wiederum zum Stillſtand gekommen, da die Schleuſe 81 infolge der Streikbewegung auf franzöſi⸗ ſchen Schiffen barrikadiert iſt. Auf Main und Neckar hat die Schiffahrt keine weſent⸗ lichen Veränderungen erfahren. Krauss-Mafiei- 100 Jahre bayerischer Lokomoſivbau J. A. von Maffei, ein ſeinen Zeitgenoſſen an Unter⸗ nahm im Jahre 1837 den damals in der Hirſchau gelegenen Lindauerſchen Dampfhammer und ſchuf damit den Grund⸗ ſtock zu dem in den folgenden Jahrzahnten zu größter Blüte gelangenden Lokomotivbau in Bayern. Bereits 1841 konnte er den damaligen König Ludwig J. davon in Kennt⸗ nis ſetzen, daß die erſte Lokomotive fertig ſei. Dieſe wurde auf Anregung des Königs„Der Mürchner“ getauft. Im Jahre 1851 konnte das Unternehmen dann mit ſeiner Lo⸗ komotive„Bavaria“ bei einem Preisausſchreiben für den Semmering den 1. Preis mit 20 000 Dukaten erhacten. Das Werk nimmt raſch ungeahnten Aufſchwung, und als ſein Gründer im Jahre 1870 ſtarb, hatte es bereits über 800 Lokomotiven für das In⸗ und Ausland geliefert. Die Lokomotipfabrik Krauß u. Co. wurde 1866 von dem ehemaligen Obermaſchinenmeiſter der Schweizeriſchen Nord⸗ oſtbahn zuſammen mit einſichtsvollen Kaufleuten und In⸗ duſtriellen gegründet. Krauß war der Begründer ſeines nach ihm geſchaffenen Syſtems, den Lokomotivrahmen als Waſſerkaſten auszubauen. Am 20. Januar 1930 genehmigte eine Generalverſamm⸗ lung der Lokomotivfabrik Krauß u. Comp., AG. in Mün⸗ chen die Zuſammenlegung mit dem Maffeiſchen Unterneh⸗ men. Maffei hörte auf zu fabrizieren und Krauß verlegte den Betrieb im Laufe der folgenden Jahre von ſeiner bis⸗ herigen Wirkungsſtätte nach Allach. Dort werden heute nicht nur Lokomotiven gebaut, ſondern auch moderne Stra⸗ ßenbaumaſchinen, Zugwagen, Dampfkeſſe“ uſw. Die Verwaltung der Lokomotivfabrik Krauß u. Comp.— J. A. Maffei Aktiengeſellſchaft in München gibt aus Anlaß des hundertjährigen Jubiläums eine Feſtſchrift heraus, in der der Werdegang der beiden Unternehmungen in ein⸗ drucksvoller Weiſe und lebendig geſchildert wird. * Vereinigte Electro⸗Werke A, Saͤ des Appareils Electrigues, Saarbrücken. Dieſe mit 110 000 AR arbei⸗ tende Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1936/87(81..) bei 14543/ Mieteinnahmen mit einem Verluſt von 8721 4. In der Bilanz werden unter oͤen Verbindlichkeiten Bankſchulden mit 69 912 /, Warenſchulden mit 67 754/ und Hypotheken mit 31 485/ ausgewieſen. Dem ſtehen gegenüber 82 250/ Forderung an die franzöſiſche Tochter⸗ geſellſchaft, 16 648 Forderungen auf Grund von Liefe⸗ 5 Leiſtungen. Die Anlagewerte ſtehen mit 192 000 u Buch. 4 Martfui- Hünere und Salzkotten, Maſchinen⸗ und Apparatebau ⸗AG, Salzkotten. Laut Beſchluß der Geſell⸗ ſchafterverſammlung vom 30. Juni 1937 iſt die Maſchinen⸗ und Apparatebau⸗Geſellſchaft Martini u. Hüneke m. b.., Salzkotten i.., aufgelöſt. Ihr Vermögen wird im Wege der Liquibation auf die Geſellſchafterin, die Firma Martini⸗ Hüneke und Salzkotten, Maſchinen⸗ und Apparatebau⸗AG, Salzkotten, übertragen. Ausgründung des Rheinfeldener Werkes der Alumi⸗ nium AG, Neuhauſen. Unter der Firma„Aluminium Gmbch in Rheinfelden(Baden)“ erſcheint im Handels⸗ regiſter zu Säckingen mit einem Stammkopital von 2,25 Mill.„ eine Neugründung, deren Geſchäftsführer der Kaufmann Arnold Bloch und der Chemiker Dr. Julius Weber, beide Neuhauſen(Schweiz) ſind. Dieſe beiden Ge⸗ ſchäftsführer ſind gleichzeitig auch Direktoren der Alumi⸗ nium AG, Neuhauſen. Bei der nunmehr errichteten Alu⸗ minium Gmbch in Rheinfelden handelt es ſich um die Aus⸗ gründung der Rheinfeldener Werke aus der Schweizer Muttergeſellſchaft Aluminium AG. Die Rheinfeldener Gmbc hat man jetzt offenbar aus ſteuer⸗ und deviſenmäßi⸗ gen Gründen entſprechend früheren Ueberlegungen zur ſelb⸗ ſtändigen deutſchen Tochtergeſellſchaft erhoben. * Eden⸗Hotel AG., Berlin.— Wieder kleiner Verluſt. Die Eden⸗Hotel AG., Berlin, hat im Geſchäftsjahr 1938 wieder einen kleinen Verluſt erlitten, und zwar in Höhe von 184(2 468) /, ſodaß der Geſamtverluſt jetzt 312043 bei 1 Mill./ Aktienkapital beträgt. Die Bruttoein nah⸗ men abzüglich des Verbrauchs an Lebensmitteln, Geträn⸗ ken, Betriebs⸗ und Hilfsſtoffen haben im Berichtsjahr eine Steigerung auf 1,64(1,30) Mill. aufzuweiſen. An außer⸗ ordentlichen Zuwendungen werden diesmal nur 6,10(0,52) Mill. und an außerordentlichen Erträgen einſchließlich Steuernachläſſen 0,28(0,10) Mill./ angegeben. Demgegen⸗ über ſind Löhne und Gehälter mit 0,56(0,58), Zinſen mit 0,36(0,37), Beſitzſteuern mit 0,15(0,14), ſonſtige Steuern und Abgaben mit 0,12(0,10) Mill.%/ aufgeführt. Ab⸗ geſchrieben wurden auf Anlagevermögen 0,48(0,35) Mill. Mark. In der Bilanz erſcheint die Hypothekenbelaſtung mit 7,49(7,73) Mill. 4. Kreditoren betragen insgeſamt 0,45(0,60) Mill. 4. Andererſeits wird das Anlagever⸗ mögen mit 8,43(8,83) aufgeführt, das Umlaufsvermögen mit 0,24(0,22) Mill. J. * Steigende Brandſchadenkurve. Die Geſamtzahlen der im erſten Halbjahr 1937 bei dem Verband privater Feuer⸗ verſicherungsgeſellſchaften gemeldeten Schäden ſtieg mit 107 196 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres mit 103 599 um 3,6 v. H. Die angeſallene Schadensſumme Iag mit 25,00 Mill./ im erſten Halbjahr 1937 um 19,6 v. H, über der Vergleichszeit 1936 mit 22,68 Mill. /. Die Gegenüberſtellung des Schadenverlaufs der erſten 6 Mo⸗ nate zeigt, daß die Schadensſummen in allen Monaten mit Auswahme der Monate Februar und April 1937 höher liegen als 1936. Daß mit der Statiſtik des Verbandes aber aicht alle bei den privaten Feuerverſicherern angefallenen Schäden erfaßt ſind, wird aus den Zahlen der den Ver⸗ band mit erfaſſenden Fachgruppe Feuerverſicherung in der Wirtſchaftsgruppe Privatverſicherung erſichtlich. Dieſe hat für das erſte Halbjahr 1937 rund 182683 Schäden mit einer Geſamtſchadenſumme von 31,68 Mill./ zu ver⸗ zeichnen. Neue unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen. Nach Ausverkauf der bisher zur Verfügung ſtehenden kürzer⸗ friſtigen unverzinslichen Reichsſchatzanweiſungen per 15. 5. 38 wurde eine neue Ausgabe per 15. 6. 1938 zu einem unverönderten Diskontſatz von 3/6 zur Verfügung geſtellt. — * Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank. Nach dem Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank vom 31. Juli 1937 beläuft ſich der Goldbeſtand unverändert auf 2594, Mill. Schw. Fr. Dagegen haben die Deviſen um 2,2 auf 90,7 Mill. Schw. Fr. zugenommen. Die Beanſpruchung der Bank im Diskont⸗ und Lombarogeſchäft hat ſich nicht geändert; es werden ausgewieſen: die Wechſel mit 6/9(7,1), die Lombardvorſchüſſe mit 28,5(28,9) und die Wechſel der Darlehenskaſſe mit 15,6(16,1) Mill. Schw. Fr. Der Noten⸗ umlauf weiſt mit einer Zunahme um 40,2 auf 1411,8 Mill. Schweizer Fr. die am Monatsende übliche Ausweitung auf. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten haben ſich um 27,8 auf 1 298,9 Mill. Schw. Fr. verringert. Am 31. Juli waren Notenumlauf und täglich fällige Verbindlichkeiten zu 95,70(06,5) v. H. durch Gold gedeckt. * Schwediſche Eiſenerz⸗Rekordausfuhr im Juli. Die beſonders hohen Erwartungen, die an die Ausfuhr von Eiſenerz aus Schweden im Juli geknüpft worden waren, ſind Lurch die tatſächliche Entwicklung noch ganz weſent⸗ lich übertroffen worden. Der Erzexport des Grängesberg⸗ Konzerns belief ſich auf nicht weniger als 1228 000 To. gegenüber 1 008 000 To. im Juni und 905 000 To. im Juli vorigen Jahres. Eine derartig hohe Erzausfuhr iſt in der Geſchichte des Konzerns bisher noch niemals in einem Monat vorgekommen. Das bisher höchſte Ergebnis wurde im Auguſt des Jahres 1927 mit einem Export von 1 141 000 Tonnen erzielt. In den bisherigen 10 Monaten des lau⸗ fenden Geſchäftsjahres von Grängesberg beträgt die ge⸗ ſamte Erzausfuhr nunmehr 8 021 000 To., das ſind 1 879 000 To. mehr als in den erſten 10 Monaten des vorigen Ge⸗ ſchäftsjahres. Wie ſich die Entwicklung im Auguſt geſtalten wird, iſt naturgemäß kaum zu überſchauen. Im allgemei⸗ nen pflegt in dieſem Monat der Export jeweils niedriger zu liegen. In dieſem Jahr wird aber dennoch mit einer verhältnismäßig hoben Exportziffer gerechnet. Rhein-Mainische Abendbörse Ruhig * Fraukfurt, 2. Auguſt. Die Abendbörſe eröffnete in ſehr ruhiger Haltung und erfuhr auch ſpäter kaum eine Bewegung. Einzelne Spe⸗ zialpapiere waren weiter etwas gefragt, beſonders Laura⸗ hütte. Ebenſo begegneten Daimler Motoren einigem In⸗ tereſſe. Im übrigen konnten ſich die ſchwächeren Berliner Schlußkurſe vorwiegend gut behaupten. Am Rentenmarkt dauerte die Nachfrage fort, infolge des herrſchenden Ma⸗ terialmangels kam es aber nur zu ſehr kleinen Umſätzen. Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,75. Die Geſchäftstätigkeit war bis zum Schluß des Ver⸗ kehrs nicht beſonders lebhaft; erhöhte Nachfrage erhielt ſich nur nach Laurahütte, die auf 22(2174) anzogen. Bank⸗ aktien hatten bei unveränderten Kurſen ebenfalls mehr Geſchäft, Aöca erreichten den Pariſtand. An den übrigen Marktgebieten konnten ſich die Berliner Schlußnotierungen größtenteils behaupten, Schuckert um 1 v. H. auf 1796 er⸗ holt. Renten blieben ruhig, aber geſucht.— Laurahütte 22 Geld. Waren uncd Märkte Mannheimer Geireidegroſßmarki O Manuheim, 2. Auguſt. Das Angebot von Weizen iſt weiterhin ziemlich gering, da badiſcher Weizen aus den bereits geſchilderten Gründen noch nicht an den Markt kommt und man im übrigen die am 10. Auguſt in Kraft tretenden höheren Preiſe abwarten will.— Norddeutſcher Roggen war verſchiedentlich angeboten, doch wurden die verlangten Handelsſpannen von 6 /, nicht genehmigt. Das ſüdweſtdeutſche Roggenergebnis reicht, wie üblich, nicht zur Deckung des hieſigen Bedarfs aus.— Sommergerſte war in recht guten Qualitäten und erfreulicher Trockenheit am Markt; zu Umſätzen kam es noch nicht, da noch keine Bezugsſcheine an die Brauereien ausgegeben ſind.— Hafer iſt bereits geſchnitten und wird demnächſt an den Markt kommen.—, Weizenmehl blieb gut gefragt; verſchiedentlich wird allerdings für erſte Hälfte Auguſt eine kleine Er⸗ leichterung feſtgeſtellt, da ab 15. Auguſt die Mehlpreiſe her⸗ abgeſetzt werden. Roggenmehl kaum gefragt.— Die amt⸗ lichen Notierungen für Wieſenheu wurden auf 5 bis 5,25%0 (bisher 4,25—4,75) und die für Luzernekleehen auf—6,404 (bisher 5,50—6) erhöht. Welzen 75%7 Gerste Weizenkleie 140 10,60 Bii 19,40 Braugerſte. ſmit Sack 15 10.55 W15/ 19,50—9—0 16 10,70 W16 19.60 Futtergerſte 171 10,75 W17 19.70 59,/0 G 7 25.20 19 10,90 W9] 20.—.—.7. G 8/ 15,50 20 11.— W20] 20,29.9] 46,70[Roggenkleie 14/ 10,10 Ausgleich-.—.40 G41] 17.—[mit Sack 180 10,45 Roggen 69,71 Ausgleich-— 40 19 10, 50 Ria] 19.50 Hater 511/ 15,0[Gerſtfutterm 7 17,80 R15 18.60 46/49 944/ 15.80[(..—15..) 80 18,20 Ri8 19.— 517 16,10 9 18.40 RI9, 19.20 Ausgleich—.40 18,70 Ausgleich⸗P—,40 Induſtriehafer 5⁰ 10 Wzfuttermehl 13, 3² Trockenſchnitzel, Fbrpr.. 9. Rohmelaſſe. Steffenſchnitzei.. 11.52 Raps ab Station... 32.— Mais, mit Sack— Biertreber 14.— Malzkeime 170 Le10—8 Zuckerſchnitzel gle—, usgle—. Sonstige Futterartikel Erdnußkuchen, prompt. 15,80 Rauhfutter Soyaſchrot, prompt.. 15,50[Wieſenhen loſes.—. 5,25 Rapskuchen inl... 13,70 Luzernkleehen 6,——6,40 Rapskuchen ausl... 14.20 Preßſtroh, Rogg., Weizen 3,20—3,50 Rapskuchenſchrot. 13,70 Hafer, Gerſte... 2,70—3,— Palmkuchen 13.90 Jutterſtroh, Weizen Kokoskuchen 14.70 Hafer, Gerſte.. 3,50—3,80 Seſamkuchen Leinkuchen 15(Spelsſtreu, ab Station d. 41 180 Erzeug. o. Gerbermühle 2,40—2,70 ualitätszuſchläge: Wetzen für 1 Kg. über Dur ſchnitt 0,15 per 100 Kg., für 2 Kg. über B 0,30 p. 100 Ka., für 3 Kg. über Durchſchnitt 0,40 1 ver 100 Kilo o en rei Kilbaramm über Durch⸗ ſchnitt 0,075 per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,15/ p. 100 Kg., für 3 Ka. über Durchſchnitt 0,22½ per 100 Kilo, Gerſte ur; Kilegramm über Durch⸗ chnitt 0,15 4 p. 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,0/ p. 100 Kg. für jedes weitere Kg. bis zu 68 Kg. %10/ per 100 Kilo. Hafer für jedee Kilogramm über Durchſchnitt.10 per 100 Kilo.— Braugerſte, allerbeſte Ausſtichware, bis 1,50 4 per 100 Kilo höher. Die Notizen in den Rauhfuttermitteln erfolgten auf Anordnung der Preisbildungsſtelle Karlsruhe. Die Er⸗ zeugerpreiſe ſind um 1,20“ niedriger zu bewerten. Mannheimer Mehlnofierungen Weizenmehl, Preisgebiet Baden 14 Types12 2980 257.—158, 29. 1 168.—09. 2080 2⁰⁰ 29.80 4 8⁰ 250 19 80.15 30.15 20 30.15 30.45 Pfalz⸗Saar 19 30.15.45 2⁰ 8⁰,„15 30.15 Roggenmehl Typel150Baben 14 22.70 Maismehl Baden 14 22,70 15.80 2⁰0 18 2,55 Pfalz⸗Saar 16.00 Pfalz⸗Saar 13 20 19 23,50 19 250 Maismehl nach Bedingungen der Rf6. Zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich frei Empfa Sſtati gemäß Anordnungen der WV Weizenmehl mit—4 Bei. miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Aufſchlag 1,50& je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen und der neue Reichs müblenſchlußſchein maßgebend. SRotterdamer Getreidekurſe vom 2. Auguſt. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 94 Rol 8580 Jon, 8,90, März 3477.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 107,50 Nov. 106; Jan. 106,25; März 107. Liverpooler Baumwollbörſe vom 2. Auguſt geſchloſſen Leinöl⸗Notierungen vom 2. Auguſt. Neuyork: Terp. 37,25. Savannah: Terp. 32,25. * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 25 5 Kurspreiſe für Kupſer 75 und die ff 0 5 10 See, ie für Zinn um 3, je zondoner Goldpreis. In London fand am 2. 1997 eine Notierung des Golöpreiſes nicht Padk. Eine Nu — in Reichsmark konnte daher nicht vorgenommen Geld- und Devisenmarkt Paris, 2. Iugust Scchlub amflich). London 13282] Fpanien 3, Kopenhagen 595.—— icyor; 4645. Inlien 485 oe 1450—f fh 10520 Belglen 449,12[ chweiz 612.50 Sochelm 684,— anchab elalle Hamburger Meialluoſierungen vom 2. Augusi Hupfer IBanca- u. rajfg-1 i Brief Celd, bezahliſ Prief—. ünun 76.2576,25. 848.0848,00... MüenbziRx 29.5029.50 3.e. Fäiasikber Cfü. p. 6. 41,9038.90 Peinpold(. p. K.. 284 270 4 4 3700 3 — 44 2— 2 4. 42 trapr.(Rll. p. gr. 01.50 ——1— Techn. reines Pfofin Ant E8.2575 6480 50—5 Letallpr.(xM.. gr....75 5,— Septemb. 3— 8 848,00348,00 Loco Tlet —— 0— 7825.6848,0 949.0e. afnon Hegplas Uturs.(S.)60,5061,— „GacOS4800.. Ouscksilber(S per klosche) 15,2515,25 eremb, 848, 0lS48,0J. J Molfrzmerr Oines.(in S6.) 75.— Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der heutigen Börſe ziemlich ſtill. Nur zu Tal konnte ziemlich Kahnraum angenommen wer⸗ den. Die Frachten blieben mit 1/ ab Ruhrort und 1,20/ ab Kanal Baſis Mannheim und Rotterdam unverändert. Die Schlepplöhne talwärts mit 8 Pfg. je Tonne für größere beladene Kähne und bergwärts mit 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pfg. nach Mannheim erfuhren keine Aenderung. Nachbörſe: HANDnIS- WIRTSCHATTS-Zxrruxd — ——— Dienstag, 3. Auguſt 1937 Keue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe NSDAP-NMiiiieilungen Aus parteiamilichen Behanntmechungan enmommen Anordnung der Kreisleitung Ortsgruppen der NS DAP Waldhof. 3.., 18.90 Uhr, Antreten ſämtlicher Politi⸗ ſchen Leiter, DAc⸗ und NSV⸗Walter bei der Ortsgruppe dum Arbeitsdienſt. Arbeitsanzug und Geräte mitbringen. NS⸗Frauenſchaft Käfertal. Die Beitragsmarken ſind am 3.., 20.30 Uhr, in der Geſchäftsſtelle der NSVabzuholen. TJ 5, 12, erſcheimen. N Bismarckplatz. Die Beitragsmarken ſind ſofort bei Frau Fritz, Tatterſallſtraße 14, abzuholen. 83 Teilnehmer am 2. Südweſtmarklager in Offenburg! Antreten am 6.., vorm..00 Uhr am Schlageterhaus mit Rad. Tagesverpflegung mitbringen. Streifengefolgſchaft 171. Die Gef. ſteht am 4. 8. nicht wie angegeben um 20 Uhr, ſondern 19.30 Uhr auf dem Markt⸗ platz. BDM Feudenheim. 4.., 19.30 Uhr, Antreten zum Aehren⸗ leſen DAx Kreiswaltung Die Mitgliederbeſtandsmeldungen und Tätigkeitsberichte der Ortsorganiſationswalter ſind ſofort bei der Kreis⸗ waltung einzureichen. Druck und Papier. Am Dienstag, 3.., findet die allmonatlich abgehaltene Zuſammenkunft der Altersinva⸗ liden des graphiſchen Gewerbes ſtatt. Es iſt der Wunſch der Altersinvaliden, mit den jüngeren Arbeitskameraden, die noch im Beruf ſtehen, die Verbindungen, die durch die frühere Zuſammenarbeit beſtonden haben, aufrecht zu erhalten bzw. wieder aufzufriſchen. Es iſt daher jeder Arbeitskamerad das graphiſchen Gewerbes in Mannheim zu dieſer Zuſammenkunft herzlichſt eingeladen. KBo Nahrung und Genuß. Am 7. 8. findet eine Be⸗ ſichtigung der Reichsanſtalt für Tabakforſchung in Forch⸗ heim ſtatt. An dieſer Beſichtigung können ariſche Betriebs⸗ führer und Gefolgſchaftsangehörige aller Betriebe der Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittelinduſtrie teilnehmen. Der Fahr⸗ preis beträgt 3,50 /. Abfahrt am 7.., 12 Uhr, mit Om⸗ nibus ab Paradeplatz. Anmeldung bis ſpäteſtens 31. 7. in 1, 10, Zimmer 8. Das deutſche Handwerk Ortsbetriebsgemeinſchaft Friedrichsfeld. Selbſtändige Handwerksmeiſter, die ſich am„Leiſtungskampf der deut⸗ ſchen Betriebe“ beteiligen wollen, holen am Mittwoch, 4., von 19—20 Uhr, in der DalF⸗Geſchäftsſtelle, Main⸗ Neckar⸗Bahnſtraße, ihre Anmeldeformulare ab. Deutſches Eck. Alle Betriebsobmänner und Köc⸗Warte müſſen zu einer kurzen, aber ſehr wichtigen Beſprechung heute, Dienstag, 3.., Punkt 20 Uhr, in der Geſchäftsſtelle, Bei Verhinderung des Betriebsob⸗ manns oder des Köc⸗Wartes werden nur mit Vollmacht ausgeſtattete Verkreter zugelaſſen. Platz des 30. Jannar. Unſere Dienſtſtelle haben wir von Amerxikanerſtr. 1 nach Friedrichsfelder Str. 23 ver⸗ legt.— Dienſtſtunden: montags und Lonnerstags von 18 bis 20 Uhr. Arbeitsſchule Am g. Auguſt beginnt in 1, 10, 19 Uhr, ein Lehrgang in Stemografie f. Fortgeſchrittene ab 60 Sil⸗ ben, und um 20.30 Uhr ein Lehrgang in Stenogrufie Eilſchrift ab 120 Silben. Anmeldungen hierzu wer⸗ den noch entgegengenommen. Zu dem Lehrgang„Maſchinenſchreiben Fortgeſchrittene“ werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Wirtſchaftskundliche Fahrt(Betriebsbeſichtigung). Am 7. Auguſt führt die DAſ, Abtlg. Berufserziehung und Be⸗ triebsführung, eine wirtſchaftskundliche Fahrt durch umd zwar wird die Reichsanſtalt für Tabakforſchung beſichtigt. Die Koſten für die Fahrt betvagen.50 Mk. pro Teilneh⸗ mer. Abfahrt am 7. Auguſt, 12 Uhr, mit dem Omnibus; Rückkunft gegen 2 Uhr. aſt durch Jeude: ————— Schwimmen Die Schwimmkurſe am Dienstag von 20 bis 21.90 Uhr für Männer in der Halle 3, am Donnerstag von 21.30 bis 23 Uhr für Männer und Frauen in der Halle 2, am Freitog von 20 bis 21.30. Uhr für Männer in der Halle 2 und am Samstag von 20 bis 21.90 Uhr für Frauen und Männer in der Halle 1 fallen bis auf weiteres aus. Unſere Schwimmkurſusteilnehmer können folgende Kurſe beſuchen: Montags von 20 bis 21.30 Uhr, Halle 2, nur Frbuen; mittwochs von 21.30 bis 23 Uhr, Holle 1, Frauen und Männer; freitags von 20 bis.30 Uhr, Halle 2, Frauen und Männer. Hausfrauen⸗Schwimmkurſe. Dienstags und Freitigs je⸗ weils von 9 bis 10.90 Uhr in der Halle 2. An dieſen beiden Kurſen können ſich noch Hausſrauen beteiligen. Achtung⸗ Teilnehmerinnen am Montag⸗Gymnaſtikkurſus Carin⸗Göring⸗Schule. Dieſer Kurſus findet nunmehr je⸗ weils montags von 19.30 bis 21 Uhr in der Liſelotteſchule, Colliniſtraße, ſtatt. 8 Abteilung: Reiſen, Waudern und Urlaub. Berkaufsſtellen: Hous der Deutſchen Arbeit, P 4,—5, Zimmer 11: Langſtraße 39a; Völkiſche Buchhandlung; Bigarren⸗Kiosk Schleicher am Tatterſall; Zigarrenhaus Köhler in der Meerfeldſtraße. Neckarau: Buchhandkung Göppinger. Weinheim: Luiſenſtraße 3. Schwetzingen: igarrenhaus Rey, Karl⸗Theodor⸗Straße. Seckenheim: Gilkent Volk, Hauptſtraße 129. Ladenburg: Preiſingſtr. 8. Neulußheim: St. Leoner Straße 25. Sonderzug nach St. Goarshauſen am 8. Auguſt, mit Dampferfahrt St. Goarshauſen— Mainz. Fahrpreis 3,90 +J. Eſſengutſcheine für Mittageſſen an Bord 1 /. Mann⸗ heim ab.22 Uhr, Käfertal ab.33 Uhr, Waldhof ab.41 Uhr, Jampertheim ab.55 Uhr, St. Goarshauſen an.55 Uhr. In St. Goarshauſen Aufentholt bis 12.30 Uhr. Um 12.30 Uhr mit Dampfer bis Mainz, Mainz an gegen 17.90 Uhr. Mainz⸗Süd ab.52 Uhr, Mannheim Hbf, an.15 Uhr. An Bord des Dampfers befindet ſich eine ſtorkbeſetzte Muſikkapelle. Landſchaftserklärungen werden durch Laut⸗ fprecher gegeben. Zu dieſer Fahrt ſind die Karten bei allen Köc⸗Verkaufsſtellen erhältlich. Sofortige Be⸗ ſchaffung der Karten empfiehlt ſich, da dieſe Fahrt zweifel⸗ los ſehr raſch ausverkauft ſein wird. Nach Stuttgart(Heilbronn, Ludwigsbura) am 8. Auguſt. Fahrpreis.10. Der Zug fährt über Heideltzerg durch das Neckortal, er hält noch an den Stationen Mannheim⸗ Rangierbahnhof, Seckenheim, Friedrichsfeld und Heidelberg. Von Heilbronn aus findet eine Wanderung ſtatt. Abfahrt ab Mannheim.37 Uhr, Heidelberg ab.27 Uhr, Stuttgart an 11.14 Uhr. Rückfahrt Stuttgart ab 19.44 Uhr, Heilbronn ab 20.47 lühr, Heidelberg an 22.37 Uhr, Mannheim an 28.19 Uhr. Sonderzug nach einem der ſchönſten Gebiete deß Schwarz⸗ waldes: Bad Liebenzell, mit Wanderungen nach Hirſau am 15. Auguſt. Abfahrt ab Mannheim um.32 Uhr Rück⸗ kunft Mannheim an um 23.01 Uhr. Halteſtellen außerdem Neckarau, Rheinau⸗Hafen, Schwetzingen, Hockenheim, Neu⸗ lußheim und Pforzheim. Fahrkarten zu.90„, ſind er⸗ hältlich bei allen Kd⸗Berkaufsſtellen. Sonderzug nach Karlsruhe zum Verwandtenbeſuch und zum Leichtathletikkampf Deutſchland— Schweiz am 2. 8. Abfohrt ab Mannheim.20 Uhr, Rückkunft Mannheim an 22.28 Uhr. Preis für Fahrkarte 1,50 /, Eintrittskarten für den Länderkampf zum verbilligten Preis von 35 Pfg. bis 2,70/ in den Geſchäftsſtellen. Sonderzug in das Herz des Pfälzer Waldes mit Enoͤ⸗ ſtation Dahn am 29. Auguſt. Von dortaus werden Wande⸗ rungen durchgeführt. Karten zu.40 ſind bei allen Ge⸗ ſchäftsſtellen erhältlich. Mannheim ab.57 Uhr, Rückkunſt Monnheim an 23.08 Uhr. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Kdch! en der demnächſt ſtattfindenden Urlaubsreiſen — roch öeſonders auf folgende Fahrten hingewie⸗ ſen, zu denen die Geſchäftsſtellen noch Anmeldungen ent⸗ gegennehmen: beuſee(Ueberlingen, Meersburg) vom 7. bis 21. Se Wie Geſamkkoſten einſchl. Bodenſeerundſahrten 49 l. beigin die Rhön(Bad Salzſchlirf) vom 11. bis 18. Auguſt. Geſamtkoſten nur 22,50 4. %%% 0(en Geſamtkoſten 19.50. fäahrt 80 l. „Heiratsinſtitut Jöa u. Co.“.— Segeln war Trumpf! Lebhafter Sonntag auf dem Neckar Der Sonntag blies den zahlreichen Segelboo⸗ ten auf dem Neckar den erwünſchten Wind zu, er war kräftig und friſch, ſodaß ſich am Morgen manche vom Baden abhalten ließen, doch war er im geſamten geſehen, eine recht willkommene Beigabe zu prächti⸗ gem, warmem Auguſtwetter. Es förderte den Frem⸗ denverkehr mächtig, brachte wieder Tauſende hinauf zum Schloß, und ließ ſie unter kundiger Führung auch einen genußreichen Gang durch die Stadt tun. Reger Dampſerbetrieb auf dem Fluß, der Verkehr auf der Bahn und den großen Zufahrts⸗ ſtraßen— wiedͤer war der Beſuch insbeſondere mit Reiſeomnibuſſen ſehr ſtattlich— das flutende Leben in den Straßen, all dies bildete einen recht guten Auftakt für die Heidelberger„Saiſon“ im Auguſt. Das dreitägige Strandſeſt am Neckar er⸗ reichte am Sonntag einen Höhepunkt. Ueberall frohes Treiben am Vorland, ſei es im Feſtzelt, an Schießbuden und Karuſſells, bei Fiſcherſtechen und Kübelrennen. Bei Muſik und Tanz! Blinkende Lich⸗ ter, die ſich mit ihren bunten Farben im Waſſer ſpiegelten. Wenn man an ihm entlang in die nächſte Umgebung wanderte, konnte man da und dort noch Gäſte von weither treffen, die von ihren Zelten in Ufernähe, einen bezaubernden Blick nach der aus der Dämmerung heraustretenden ſeinen Silhouette der Stadt genießen konnten. Nadͤler-Denkmal erhält ſeinen Platz am Neckar Gottfried Nadlers, des bekannten pfälziſchen Heimatdichters Denkmal, ſoll nun im nächſten Früh⸗ jahr einen neuen Platz erhalten. Das Denkmal ſtand früher am Stadtgarten und führt derzeit im Garten des St.⸗Anna⸗Hoſpitals ein zurückgezogenes Daſein. Nach Prüfung verſchiedener Vorſchläge und Unterſuchung auch anderer Plätze auf ihre Eignung wurde als beſte Löſung der Platz an der Schiffs⸗ gaſſe weſtlich des Marſtalls ausgeſucht. Dort alſo Nach Thüringen(Brotterode) vom 11. bis 18. Auguſt. Geſomtkoſten nur 94,80 l. Ius Allgäu vom 14. bis 15. Auguſt. Unterbringungs⸗ orte Isuy— Wangen. Geſamtkoſten 16„¼. An die Oſtſee(Inſel Poehl⸗Graal). Geſamtkoſten einſchl. Dampferfahrt 69,30„/. Nach Berlin zur Rundfunkausſtellung vom 5. bis 9. —9 17 leinſchl. Uebernachtung und Früh⸗ ſtück 2 In die Lüneburger Heide, die Heimat Hermann Löns, vom 14. bis 27. Auguſt. Geſamtkoſten für die l4tägige Fahrt nach Ebstorf nur 52,80 /. An den Rhein(Braubach— Oſterſpei) vom 21. bis 25. Geſamtkoſten einſchließlich Rheinfahrt.80 l/. ach Wiesbaden vom A bis 25. Auguſt. Geſamtkoſten 20 4. In das Allgän(Schöllang— Bolſterlang) vom 21. Auguſt bis 3. September. Geſamtkoſten 47,80 l. In den Hotzenwald/ Oberrhein vom 1. bis 8. September, A Foiſthiig ſchi ot oe Gamen An den Bodenſee(Ueberlingen— Bodmann) vom 5. bis 12. September. Geſamtkoſten einſchließlich Bodenſeerund⸗ In den herrlichen Schwarzwald(Schonach— St. Geor⸗ gen) vom 5. bis 12. September. Geſamtkoſten 28.50 l. Nach Oberbayern(Salzachgau— Tittmoning) vom 12. bis 19. September. Geſamtkoſten 24,60 /. Nach München vom 24. bis 29. September. Koſten ein⸗ ſchließlich Fahrt, Uebernachten mit Frühſtück, Alpen⸗ und jedoch ohne Mittag⸗ und Abendeſſen nur 29,60 /. Hochſeefahrt nach den norwegiſchen Fjorden mit Dampfer „Ozeana“ vom 7. bis 14. September, mit Stadt⸗ und Hafen⸗ rundfahrt in Hamburg. Geſamtkoſten 62,50 l. Abteilung Feierabend „Zu den Reichsfeſtſpielen nach Heidelberg! Am 7. Auguſt „Götz von Berlichingen“, am 8. Auguſt„Romeo und Julig“. Zu beiden Feſtvorſtellungen ſind noch Karten in den Ge⸗ ſchäftsſtellen zum Preiſe von 2,80 einſchl. Bahnfahrt und Eintritt erhältlich. Die Abfahrt erfolgt an beiden Tagen jeweils ab Hauptbahnhof 18.30 Uhr, ab Neckarbrücke 18.40 Uhr. Rückfahrt ab Heidelberg Bismarckplatz um 24 Uhr mit der OéEG. Sageoaleucles Dienstag, 3. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Univerſum:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“.— Alhambra: Palaſt und Gloria: „Man ſpricht über Jocqueline“.— Capitol:„Frauen⸗ launen“.— Scala:„Es geht um mein Leben“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—18 und 15—17 Uhr Sonderſchau: Mannheim als Feſtung un) Garniſonſtact. Das Münchner Staoͤtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſeum. E 7, 20: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt, Sternwarte: Geöffner von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bilòͤhauer. Maunheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein ⸗Neckar⸗Hallen: Gebſſnet von 1 bis 17, Uhr. Sonderſchau des Zeughauzmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Stäbtiſche Muſikbücherei, 1. 2. 9: Geöfinet von 10 bis 19 und non 16 bis 10 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleibe von 11 bis 16 und 17 bis 10 Uor Lefeſäle geöfinet 9 bie 18 und 15 bis 19 Uhr Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 19.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünſte durch den Verkehrs⸗Verein, Tel. 943 21. Was hören wir? Mittwoch, 4. Auguſt Reichsſender Stuttgart .00: Frühmuſik.—.90: Frühkonzert.—.30: Mu ſik am Morgen.— 11.00: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert. — 13.15: Fortſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Aller⸗ lei— von zwei bis drei.— 16.00: Unſer ſingendes klingen⸗ oͤes Frankfurt.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Klänge der Heimat.— 21.15: Lob des Sommers.—.90: Pro⸗ grammaustauſch Deutſchland— Portugal.— 28.00: Tanz⸗ muſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.—.40: Kleine Turn⸗ ſtunde.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 16,45; Nationolſozioliſtiſche Kampfſpiele.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend.— 20.10: Klänge ber Heimat. — 22.85: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.00: Und zum Schluß im Bereich noch der Altſtadt, aber auch ſchon ange⸗ ſichts der Weite des Fluſſes wird— nach Einſtellung der hierfür notwendigen Mittel in den neuen Haus⸗ haltsplan— das Denkmal an repräſentativer Stelle ſeinen dauernden Platz finden. Der noch dort befindliche Kinderſpielplatz wird zugleich in Berückſichtigung des in der Umgebung ſtändig großen Verkehrs verlegt. An Stelle des Sok⸗ hels aus Marmor erhält das Denkmal, das mit der Frontſeite zum Marſtall zu ſtehen kommen ſoll, einen ſolchen aus heimatlichem Sandſtein. Die großen Weiden, die ſchon bisher den Platz zierten, werden auch dem Denkmal an ſeinem neuen Standort ſchöner gärtneriſcher Schmuck ſein. Schlafend am Steuer! Ein Motorradfahrer, der während der Fahrt ſchlief, ſtieß auf der Reichs⸗ autobahn Heidelberg—Bruchſal gegen ein Geländer der Dammböſchung und ſtürzte zu Boden. Er zog ſich eine Knieverletzung zu; das Kraftrad wurde ſtark beſchädigt. Radfahrer kontra Auto. Am Sonntag fuhr ein Radfahrer auf der Erwin⸗Rohoöe⸗Straße gegen einen Perſonenkraftwagen, wobei er eine leichte Schulterverletzung erlitt. Theodor⸗Körner⸗Straße und Vangerowſtraße ſtieß am Sonntag ein Perſonenkraftwagen infolge Nicht⸗ beachtung des Vorfahrtsrechts mit einem Motorrad⸗ fahrer zuſammen. Letzterer zog ſich leichtere Ver⸗ letzungen zu. In beiden Fällen wurden die Fahr⸗ zeuge beſchädigt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937:„Amphitryon“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen„Pontalon und ſeine Söhne“ 20.30 Uhr im Königsſaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Aus den Kinos: Capitol:„Zwei gute Kameraden“.— Kammer:„Das Frauenparadies“.— Gloria und Odeon: Neues Programm. Alicb ad? LcloigeRafe ali LAci Ludwigshafener Verauſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte oͤes Saarpfalz⸗Orcheſters. Dilettantenabend und Kleinkunſt⸗ ne. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. „ Lichtleiele: 8 2— Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Mein Sohn, der Herr Miniſter⸗ Ufa⸗Rheingold:„Land der Liebe Kiebe“ arr un Pllei „Pat und Patachon ſchlagen ſich durch“.— Pala Vichtſv le: „Spiel an Bord“.— Mundenheim:„Die graue ame“. 5 — An der Ecke Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 2. Au9 1057„ Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 3. Auguſt. Der hohe Druck, der über dem Oſtatlantik und über Weſteuropa liegt, hat ſich noch weiter verſtärkt, ſo daß die Zufuhr milder Feſtlandsluft anhält. Eine weſentliche Aen⸗ oͤerung iſt für die nächſten Tage nicht zu erwarten. Vorausſage für Mittwoch, 4. Auguſt Wolkig bis heiter, trocken und warm, höchſtens vereinzeltes Auftreten von leichten Schauern, ſchwache nordöſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 2. Auguſt: 4+.24,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. Auguſt: 16,1 Grad; heute früh 8 Uhr: 418,2 Grad.— In den Rheinbädern wurden heute vor⸗ mittag 8 Uhr 4 20 Grad Waſſer⸗ und 19 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt -Ahein⸗ Begel. S. 31..2. 3.[Röbein⸗Vegel 31..2. 3. Mheinfelden 2,9.982 85 37 801 Saue 24285281228 Breiſach. 199.801.84 1 15 Köln. 2132410 200 193 8975 170 5 9 48* Neckar⸗Peael Agau 5 0——— Mannheiin 8,81/3,718,618,55 8,45[ Mannheim 3583,51340 39 Die amtlich vor- geschriebenen Bau- Formulare nämlich: Form. 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