— — 6 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Neue Mannheimer 3 Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Mittwoch, 4. Auguſt 1957 148. Jahrgang— Nr. 353 „Beſſere europäiſche Atmoſphäre“ Wird Paris den Anſchluß finden? Leichte Verſtimmung und verſpätete Erkenntniſſe in der franzöſiſchen Preſſe dnb. London, 3. Auguſt. Der Briefwechſel zwiſchen Chamber⸗ lain und Muſſolini wird in London wieder mit beträchtlicher Befriedigung verzeich⸗ net. Von unterrichteter Seite wird darauf hingewie⸗ ſen, daß der Briefwechſel eine beträchtliche Ent⸗ ſpannung gebracht habe. Er ſei ein weiterer Beweis dafür, daß trotz der Lage in Spanien in ganz Europa eine allmäh⸗ liche Beruhigung eintrete. Die Briefe gäben Anlaß zu der Feſtſtellung, daß die Lage ſich allgemein gebeſſert habe und daß insbeſon⸗ dere die Lage im Mittelmeer eine beſſere geworden ſei, nachdem das engliſch⸗italieniſche Mittelmeerab⸗ kommen, wie wohl bekannt ſei, durch die Verſchlech⸗ terung der Beziehungen zwiſchen den beiden Län⸗ dern gelitten habe. Was den Inhalt der Briefe angehe, ſo empfiehlten ſie eine Beſtätigung der bereits von Eden im Unter⸗ haus abgegebenen Erklärung, wonach das Mittel⸗ meer groß genug ſei, um Platz für alle zu haben, ſo daß keinerlei Anlaß für eine Gegnerſchaft zwiſchen Italien und Großbritannien gegeben ſei. Der Brieſwechſel habe unmittelbar an die kürz⸗ liche Erklärung Edens im Unterhaus angeknüpft, in der darauf hingewieſen wurde, daß Großbritannien keinerlei weitere Ziele und Abſichten im Mittelmeer habe. Das ſei im weſentlichen in dem Brief des Premierminiſters Chamberlain beſtätigt worden, der ausdrücklich hervorgehoben habe, daß Großbritannien von frieoͤlichen Abſichten gegenüber Italien erfüllt ſei. Die Antwort Muſſolinis wiederhole dieſe Erklä⸗ vung in großen Zügen. Durch den Brieſwechſel ſei alſo vor allem eine beſſere Atmoſphäre geſchafſſen worden, da gewiſſe beſtehende Ver⸗ dachtsmomente beſeitigt worden ſeien. Dagegen ſei es unrichtig, wenn im Zuſammen⸗ hang mit dieſer Angelegenheit Gerüchte von Verhandlungen über einen Viermächtepakt, über die abeſſiniſche Frage, über gegenſeitige Miniſterbeſuche und ähnliches gemacht würden; es haudle ſich hierbei zum größten Teil um wohlwollende Preſſekombinationen. Daß ſie nicht zuträfen, ändere nichts an der Bedeu⸗ tung des engliſch⸗italieniſchen Briefwechſels. „Verpaßte Gelegenheiten“ (Funkmeldung der NM3.) 2 + Paris, 4. Auguſt. Die Pariſer Preſſe verfolgt weiterhin mit großer Aufmerkſamkeit die Beſſerung der engliſch⸗italieni⸗ ſchen Atmoſphäre und erblickt darin ein Vorzeichen für eine praktiſche Regelung der rechtlichen Seite der Eroberung Aethiopiens vor dem Völkerbund. Manche Blätter bedauern es allerdings, daß die engliſch⸗ italieniſche Bereinigung nicht durch Vermittlung Frankreichs, ſondern ſelbſtändig angebahnt werde. Auch ſtellen manche Zeitungen ungern feſt, daß die franzöſiſch⸗italieniſche Eutſpannung nun früheſtens un Fortſetzung der engliſch⸗italieniſchen zu erwarten ſei, was für Frankreich eine ver⸗ paßte Gelegenheit darſtelle. Im übrigen legt man in Paris immer wieder Wert darauf, zu verſichern, daß durch den neuen engliſch⸗ italieniſchen Kurs, der den Viererpakt⸗Gedanken wie⸗ der am Horizont erſcheinen laſſe, das engliſch⸗franzö⸗ ſiſche Verhältnis in keiner Weiſe geſchmälert werde. So berichtet der Vertreter des„Petit Pariſien“ aus Sondon, er habe in der dͤortigen italieniſchen Botſchaft vernommen, daß die römiſche Regierung nicht beab⸗ ſichtige, das„Funktionieren der engliſch⸗franzöſiſchen Entente zu behindern.“ Das„Journal“ ſagt, 0 niemals ſei ein Manöver ſo klar geweſen wie dieſes letzte engliſche. England reiche Italien die Hand, weil es begriffen habe, daß der ſpaniſche eingedämmt werden müſſe. Italien habe nicht die Abſicht, ſich auf den Balearen oder in Marokko feſtzuſetzen, wie es von verſchie⸗ denen Seiten behauptet wurde, ſondern das Ziel Italiens ſei, den Bolſchevismus gu hindern, auf der ſpaniſchen Halbinſel Fuß au faſſen. Auf dieſer Ebene beginne ſich die italieniſch⸗engliſche Annähe⸗ rung abzuzeichnen, und an Frankreich liege es, ſeinen betziehen, auch wenn es nicht mehr der erſte ſei. 5„Paris Midi“ ſchreibt zu der engliſch⸗ italieniſchen Annäherung folgende bemerkenswerte Sätze: Hofſen wir, daß an dem Tage, an dem Eden mit ſicherem Schritt das Kabinett Muſſolinis betre⸗ ten wird, um den Kontrakt zu unterzeichnen, Frankreich wenigſtens einen Botſchafter in Rom haben wird, und daß Frankreich nicht als Ge⸗ ladener der letzten Stunde der Schlußzeremonie gebeten wird, die in London während einer hypothetiſchen Locarno⸗ Konferenz begangen werden wird. Das Ziel der italieniſchen Diplomatie, meint dann das Blatt, ſchiene der Verſuch zu ſein,„Paris in eine un⸗ günſtige Lage“ zu bringen. Auch der„Intranſigeant, warnt im Hinblick auf die engliſch⸗italieniſchen Verhandlungen vor einem Beiſeiteſtehen Frankreichs. Frankreich dürfe nicht nur Mitläufer ſein, denn Frankreich habe auch im Mittelmeer Intereſſen. Auch Frankreich müſſe an ſein Kolonialreich denken. England habe ſich Frankreich gegenüber in letzter Zeit ſehr loyal verhalten, aber weder Loyalität noch Freundſchaft gewährleiſteten die franzöſiſchen Inter⸗ eſſen in vollem Umfange. Der Führer und Reichskanzler hat an den Ober⸗ befehlshabers des Heeres, Generaloberſten Frhr. v. Fritſch, anläßlich ſeines 57. Geburtstages ein herzliches Glückwunſchtelegramm geſandt. Botſchafter v. Ribbentrop hat London verlaſſen, um einen längeren Urlaub anzutreten. Ehrenparade für König Farout Bei den Krönungsfeierlichkeiten in Kairo findet eine Pargde von Truppenteilen der ägyptiſchen Armee ſtatt, mit der die Königskrönung ihren feſt lichen Höhepunkt finden wird(Preſſephoto, Zander⸗M.) Anglaubliche Beleidigung Deutſchlands: Das Ausreiſeverbot für die ſude tendeutſchen Kinder Die Sſchechen begründen“ das Berbot mit der öreiſten Lüge vom Lebensmitlelmangel in Deutſchland dnb. Berlin, 3. Auguſt. Die deutſche Preſſe hat ſich vor einigen Tagen mit unerhörten Vorgängen in der Tſche⸗ choſlowakei beſchäftigt, die nur als eine Brüs⸗ kierung des Deutſchen Reiches aufgefaßt werden können. In den ſuodetendeutſchen Gebieten der Tſchechoſlowakei herpſcht behanntlich eine unge⸗ heuere Arbeitsloſigkeit. Ein außerordentlich hoher Prozentſatz der Sudetendeutſchen iſt ſchon ſeit vielen Jahren erwerbslos. Derartige Bilder des Hungers und des Elends wie in den ſudetendeutſchen Gebieten der Tſchechoſlowakei ſucht man in Europa ſonſt ver⸗ gebens. Deutſche Stellen hatten ſich bereiterklärt, eine große Zahl von unterernährten ſude⸗ tendeutſchen Kindern in Deutſchland aufzunehmen und ihnen einen Erholungsauf⸗ enthalt zu gönnen, damit ſie wieder zu Kräften kom⸗ men. Dieſe Ausreiſe iſt bekanntlich von der Re⸗ gierung der Tſchechoſlowakei verhindert worden. Nachdem die tſchechoſlowakiſche Preſſe zunächſt den Ausführungen der deutſchen Zeitungen nur wenig entgegenzuſetzen vermochte, iſt nunmehr eine Stel⸗ lungnahme der geſamten tſchechoſlowakiſchen Preſſe erfolgt, die in Form und Inhalt eine ſo weitgehende Uebereinſtimmung aufweiſt, daß ſie vermutlich von zoffiziöſer Seite ſtammen dürfte. Ju dieſer Stellungnahme der tſchechoſlowakiſchen Preſſe wird nicht mehr und nicht weniger geſagt, als daß die Ausreiſe der ſudetendeutſchen Kinder nach Deutſchland mit Rückſicht auf die angeblich in Deutſchland herrſchende Verknappung zahl⸗ reicher Lebensmittel nicht hätte genehmigt wer⸗ den können.() So ſchveibt das tſchechiſch⸗agrariſche Abendblatt „Vecer“ am 31. Juli:„Die deutſche Preſſe ver⸗ breitet in der letzten Zeit unrichtige Nachrichten, daß die tſchechoſlowakiſchen Aemter 6000 deutſchen Kin⸗ dern aus der Tſchechoſlowakei einen Erholungs⸗ urlaub im Deutſchen Reich unmöglich gemacht hät⸗ ten, wobei angeblich die tſchechoſlowakiſche Regierung ſelbſt nichts für die geſundheitlich bedrohten Kinder aus den deutſchen Bezirken unternommen hätte. Voriges Jahr und im Frühjahr dieſes Jahres ver⸗ anſtaltete der Bund der Deutſchen Verſchickungen deutſcher Kinder. Neben dieſen Verſchickungen wurde auch ein Geſuch um Bewilligung einer ähn⸗ lich großen Verſchickung von Kindern nach Deutſch⸗ land eingebracht. In dieſer Angelegenheit wurde nur allgemein angeführt, daß es um die Verſchickung einiger tauſend Kinder gehe.“ Demgegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß es ſich nicht um ungenaue Angaben gehandelt hat, ſon⸗ dern daß die in Frage kommenden Behörden ge⸗ naueſtens über⸗die Zahl der Kinder und das Ziel der Verſchickung unterrichtet worden ſind. Das gleiche Blatt meldet am 2. Auguſt weiter: „Die deutſchen Kinder aus der Tſchechoſlowakei brauchen nicht nach Deutſchland zu fah⸗ ren, wo ihnen bei der gebundenen Wirtſchaft nicht alle'notwendigen Lebensmittel zur Erholung zur Verfügung geſteilllt wer⸗ den können.“(). Der„Deutſche Sozialdemokrat“ ſchreibt u..:„Es iſt klar, daß zu einer Bewilligung der Verſchickung genaue Angaben über Namen oder min⸗ deſtens Zahl der Kinder, Herkunft, Art der Aus⸗ wahl, Beſtimmungsort und Art der Verſorgung ge⸗ macht werden müſſen.“ Das Blatt behauptet weiter, daß dieſe Vorausſetzungen nicht erfüllt worden ſeien. Es verſucht dann, die tſchechoſlowakiſchen Maub⸗ ver dadurch abzubiegen, daß es dem Deutſchen Noch ein Fall tſchechiſcher Schikane Die Behörden von Aſch verbieten 31 Kindern den Grenzübertritt anb. Eger, 4. Auguſt. Aus Eger trafen auf dem Bahnhof der Grenzſtadt Aſch 31 Kinder aus Plan und Kuttenplan in Böhmen mit zwei Begleitperſonen ein. Ein in Bayern täti⸗ ger Sudetendeutſcher aus Kuttenplan hatte für die Kinder in Rehau in der Nähe von Hof in der Baye⸗ riſchen Oſtmark Gaſtplätze ausfindig gemacht. Diee deutſchen Gaſteltern hatten ſich bereiterklärt, die Jungen und Mädel einige Zeit bei ſich aufzunehmen, um ihnen— die Kinder ſind zum größten Teil unter⸗ ernährt— eine Ferienerholung zu bieten. Die bei⸗ den Begleiter wollten mit den Kindern zum Zollamt gehen, um dort einen Paſſierſchein für den Grenz⸗ zübertritt zu erwirken. An der Grenze ſollten die Kinder dann von ihren Betreuern übernommen und nach Rehau gebracht werden. Der Trausport wurde bereits in Aſch von der Staatspolizei aufgehalten. Die Kinder mußten iin einem Schulzimmer in Aſch übernachten. Nach eintägigem Aufenthalt mußten die euttänſchten Jungen und Mädel wieder in ihre Heimatorte zurückgebracht werden, da die tſchechoſlowakiſchen Behörden in Aſch ſich weigerten, die Ausreiſe⸗ bewilligung für die Kinder zu erteilen. in S 5— Perſonals, das ſich aus Mitgliedern des Bundes de 5 zuſammenſetzen würde, untergebracht— oen ſollten. Reich unterſtellt, daß die Kinder keine Butter be⸗ kämen und nur Maisbrot und zur Wiederbele⸗ bung altgermaniſcher Sitten Pferdefleiſch(h. Mit welch lächerlichen Argumenten man ſich hevaus⸗ zureden verſucht, beweiſt eine weitere Aeußerung. „Wie berechtigt das Mißtrauen unſerer Behörden gegen die Entſendung von Kindern in das Ausland iſt, beweiſt eine vor einigen Tagen im„Teplitz⸗ Schönauer Anzeiger“ wiedergegebene Nachricht, von einem Betriebsunfall, der einem ſudetendeutſchen Kind bei landwirtſchaftlichen Arbeiten in der Schweiz zugeſtoßen iſt.“ 385 Das Organ der Kommuniſtiſchen Partei ſchreibt: „Das Deutſche Reich hat 5000 ſandetendeutſche Kinder zu einem Ferienaufenthalt eingeladen. Die tſchecho⸗ ſlowakiſche Regierung hat die Ausreiſebewilligung verweigert. Dieſes Verbot hat unter der ſudeten⸗ deutſchen Bevölkerung viel böſes Blut her⸗ vorgerufen, weil die Regierung nicht alles tat, um felbſt eine ausreichende Feuienaktion für die ſudetendeutſchen Kinder zu organiſieren.— Es iſt recht merkwürdig, daß das Dritte Reich auslanoͤsdeutſchen Kindern einen wirklichen Erholungsaufenthalt zuſichert, wäh⸗ rend es micht einmal für ſeine eigenen Kinder Butter und Milch hat.“ Die„Prager Preſſe“und andere Regierungs⸗ organe antworten auf die deutſchen Preſſeſtimmen damit, daß ſie krampfhaft nachzuweiſen verſuchen, „wie gut man in der Tſchechoſlowakei für die ſudetendeutſchen Kinder ſorgt.“ Schärſſte Zurückweiſung: Die Bundesleitung des Bundes der Deutſchen hat in einer Veröffentlichung die Be⸗ hauptungen widerlegt, die die offigziöſe „Prager Preſſe“ und andere Zeitungen aufgeſtellt haben. In den betreffenden Artikeln wird dem „Bumde der Deutſchen u. a.„organiſatoriſch nicht fundierter Charakter“ der von ihm geplanten Un⸗ terbringung von einigen tauſend erholungsbedürf⸗ tigen Kindern ſudetendeutſcher Eltern vorgeworfen. Die Bundesleitung verweiſt insbeſondere auf das Anſuchen, das der Prager Landesbehörde im April des Jahres öugeſandt wurde, und aus dem hervor⸗ geht, daß die Kinder in Heimen an der Oſtſeeküſte unter Aufſicht eines eigenen Es wurde gleichzeitig darauf hinge wieſen, daß die Heime und Namen der Aeſis- perſonen erſt nach Erhalt der behördlichen Bewilli⸗ gung genannt werden können. Ausdrücklich wurde aber betont, daß nur Kinder von Arbeitsloſen, die vorher ärztlich unterſucht werden, in die reichs⸗ — + 2. Seite Nummer 353 Reue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 4. Auguſt 1937 deutſchen Heime geſchickt werden ſollen, und daß die Auswahl der Kinder insbeſondere nicht durch irgend⸗ welche anderen Gründe beeinflußt werden darf. Wiederholt wurde auch der zuſtändigen Prager Stelle die Zahl von 6000 Kindern genannt und da⸗ bei immer wieder ausdrücklich betont, daß es ſich nur um wirklich erholungsbedürf⸗ tige Kinder handelt. * Die Behauptung, daß in Deutſchland eine große Lebensmittelknappheit herrſche und die ſudetendeutſchen Kinder deshalb in Deutſch⸗ land nicht die nötige Pflege haben würden, iſt ein e ſo ungeheuerliche Beleidigung Deutſchen Reiches, daß ſie mit äußerſter Schärfe zurückgewieſen werden muß. Die zahlreichen Arbeitsloſen in der Tſchechoſlowakei würden ſich glücklich ſchätzen, wenn ſie täglich ſo viel zu eſſen hätten wie der ärmſte deutſche Arbeiter. Deulliche Worte an die Tſchechen dnb. Berlin, 4. Auguſt. Die Berliner Morgenblätter nehmen in energi⸗ ſchen Kommentaren zu den unverſchämten Lü⸗ gen der tſchechiſchen Preſſe Stellung, mit denen das Ausreiſeverbot für ſudetendeutſche Kinder„begrün⸗ det“ werden ſollte. Der„Völkiſche Beobachter“ Organe eines Staates, deſſen Kräfte die Exiſtenzgrundlage einer Volksgruppe von 3 Millionen Menſchen ſeit nunmehr faſt 20 Jahren mit erſchütterndem Erfolg untergraben haben, ſich anmaßen, in einer derart beleidigenden Art eine hilfreich ausgeſtreckte deutſche Hand zurück⸗ zuſtoßen, dann enthüllen ſie damit nur unfreiwillig Zuſammenhänge, die leider ſeit langem jedem Ein⸗ ſichtigen klar werden. Trotz aller billigen Beteuerun⸗ gen erweiſt ſich immer wieder, daß der Prager Wunſch nach korrekten Beziehungen zum Deutſchen Reich eine Redensart iſt, die immer dann vergeſſen wird, wenn es ſich darum handelt, ſie zu verwirk⸗ lichen. Das Tragiſche dieſes Falles iſt nur, daß als Opfer der Prager Politik 6000 unterernährte Kinder aus dem ſudetendeutſchen Gebiet ein weiteres Jahr ohne Ausſicht auf eine Erholung dahinleben müſſen. Der„Berliner Lokal⸗Anseiger“ weiſt mit Entrüſtung die provokatoriſche Beleidigung für das Reich zurück, die in der zweifellos auf eine offiziöſe Anordnung hin von der tſchechiſchen Preſſe verbreiteten Lügenmeldung von der angeblichen „Hungersnot“ in Deutſchland zu erblicken iſt. Es iſt einmalig, ſo ſchreibt das Blatt, daß ein Staat, der, wie Prag das 3/⸗Millionen⸗Volk der Sudetendentſchen zu 47 v. H. und mehr ohne Arbeit und Brot darben läßt, der, ohne mit der Wimper zu zucken, zuſieht, wie die Jugend dieſes Großteiles der Staatsbevölkerung verkommt, daß dieſer Staat die Möglichkeit einer Hilſe für dieſe Kinder ablehnt, und daß ſie dazu noch eine als Lüge auerkannte Gemeinheit gegen das ſchreibt: Wenn die treibende politiſche Land vorbringt, das, einſach dem Gebot der Menſchlichkeit gehorchend, die Kinder einlud. Im Reich wird man nicht ein Prozent jener Zahl an unterernährten Kindern finden, die in der Tſchecho⸗ ſlowakei ein beſonders trübes Kapitel ausmachen. innert daran, daß ſie bereits am letzten Sonntag gu tſchechiſchen Preſſeäußerungen eingehend Stellung genommen hatte, und ſagt: Hier liegt ofſenkundige Böswilligkeit vor, an⸗ geſichts derer es beinahe zwecklos erſcheint, ſich mit Prag noch weiter ſachlich auseinanderzu⸗ ſetzen. Das tſchechiſche„Argument“, nur der Nahrungs⸗ mittelmangel in Deutſchland ſei an der tſchechiſchen Ausreiſeſperre ſchuld, iſt überhaupt, ſo ſchließt die „Berliner Börſen⸗Zeitung“, kein Argument, es iſt einfach eine reichlich ungehobelte Anrem⸗ pelei des Deutſchen Reiches, in welcher Art journaliſtiſcher Betätigung die tſchechiſche Preſſe von jeher groß war. Im„Berliner Tageblatt“ heißt es, was den Hinweis auf den Mangel an Lebensmitteln an⸗ langt, ſo haben mehr als einmal auch in der tſche⸗ chiſchen Preſſe Kenner der Verhältniſſe im Reich das Gegenteil zugeben müſſen. Wir glauben, daß die Tſchechen ihre Lage bis auf den Grund verkennen, wenn ſie glauben, ſich ſolche unglaublichen Herausforderungen gegen das Deutſche Reich leiſten zu können. Ganz abgeſehen, daß alle Welt weiß, was ſie aus den blühendſten Gewerbe⸗ betrieben der alten Monarchie gemacht haben: einen Wirtſchaftsfriedhof mit einer erdrückenden Arbeits⸗ loſenzahl, die höchſte Selbſtmordziffer in der Welt überhaupt und Kinder, von denen in vielen Be⸗ Birken nachweislich von zehn acht bis neun unter⸗ ernährt ſind. Sogar die Kriegsſchulolüge muß herhalten! Das Blatt Konrad Henleins rechnet ab „antb. Prag, 4. Auguſt. Die iſchechiſche Preſſe ſetzt ihre Verdrehungs⸗ manöver—3 ihre maßloſe Hetze gegen Deutſchland mit dem Verbot des Ferienaufenthaltes ſudeten⸗ deutſcher Kinder im Reich durch die tſchechoſlowakiſche Regierung fort. Dabei iſt nichts zu töricht und ſinn⸗ los, um„als Begründung“ für die aller Menſchlich⸗ keit hohnſprechende Haltung Prags zu dienen. Sogar die Kriegsſchuldlüge muß wieder herhal⸗ kea, und außerdem wird Dentſchland auch noch dafür verantwortlich gemacht, daß während des Weltkrieges im iſchechiſchen Gebiet Not ge⸗ herrſcht habe.(0 78 Selbſtverſtändlich bemüht man ſich auch, das men⸗ —— Anerbieten Deutſchlands in eine Angelegenheit politiſcher Propaganda umzufälſchen. „Die Zeit“ das Blatt oͤer Sudetendeutſchen Par⸗ tei Konrad Henleins, hält mit dieſen bös⸗ willigen Verleumdern und Verdrebern der Wahrheit ſcharſes Gericht. Das Blatt kennzeichnet die Hetz⸗ manöver als das, was ſie in Wahrheit ſind, ein Glied mehr in der Kette der Feindſelig⸗ keiten gegen das Dritte Reich und die Sudetendeutſchen. 5 „Die Zeit“, ſchreibt dann u..:„Die 6000 Kinder ſind um ihre Ferien gebracht worden. Die Gaſt⸗ fveundſchaft Deutſchlands, das eine faſt ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht leiſten wollte, Kinder von darbenden des „Berliner Börſen⸗Zeitung“ er⸗ dub. Salamanca, 4. Auguſt. Von amtlicher Stelle wird mitgeteilt, daß nach dem Beſuch eines Vertreters des Heiligen Stuhls bei dem Chef des diplomatiſchen Kabinetts in Salamanca, der in der vergangenen Woche ſtatt⸗ gefunden hat, die nationalſpaniſche Regie⸗ rung nunmehr durch den Vatikan offi⸗ ziell anerkannt worden iſt. Zum national⸗ ſpaniſchen Geſchäftsträger beim Vatikan wurde der bevollmächtigte Miniſter Churruca ernannt. Plymouth ſondiert Noch kein Termin für die nächſte Sitzung des Hauptausſchuſſes dnb. London, 3. Auguſt. Es verlautet, daß der Vorſitzende des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes, Lord Plymouth, den gan⸗ gen Dienstag über in Fühlungnahme mit den Haupt⸗ vertretern des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſtand. Ein endgültiger Zeitpunkt für die nächſte Sitzung des Hauptausſchuſſes iſt noch nicht feſtgeſetzt. An zuſtändiger Londoner Stelle wird erklärt, es ſei möglich, daß noch in dieſer Woche eine Sitzung * (Funkmeldung der NM3) + London, 4. Auguſt. Der heutige 23. Jahrestag des Ein⸗ tritts Englands in den Krieg veranlaßt Ergebniſſe und Folgen des Weltkrieges. Die„Times“ weiſt in einem Leitaufſatz auf die Hoffnungen und Wahnvorſtellungen hin, die man ſich nach Beendigung des Krieges in den Siegerſtaaten gemacht habe. So habe man z. B. im erſten Triumph des Sieges geglaubt, daß die„Welt für die Demokratie“ gerettet worden ſei, daß alle befriedigt ſeien, weil das bei den Siegerſtaaten der Fall geweſen ſei und daß alle Länder in Zukunft zuſammenarbeiten würden. Tatſächlich aber ſeien die Friedensverträge nicht da⸗ zu angetan geweſen, dieſe Gefühle in den unter⸗ legenen Staaten zu erwecken, die beim Abſchluß der Verträge überhaupt nicht zu Worte gekommen ſeien, Wie man jetzt feſtſtelle, ſeien die Friedensver⸗ träge nicht in der Lage geweſen, ein neues Syſtem der internationalen Beziehungen ein⸗ zuleiten. oe en LüEAid neen eei Man habe in den letzten Jahren viel von der„ein⸗ ſeitigen Aufkündigung der Vertragsklauſel“ gehört und⸗geſehen, aber man müſſe ſich fvagen, ob die„ein⸗ (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 4. Auguſt. In den letzten Monaten hat eine große Zahl von Prozeſſen eine unglaubliche und erſchütternde Sit⸗ tenverwilderung in Pfarrhäuſern und hinter Kloſtermauern enthüllt. Die Preſſe hatte es aus Gründen des guten Geſchmacks unter⸗ laſſen, all die Scheußlichkeiten, die in dieſen Prozeſſen ans Licht kamen, in ihren Einzelheiten zu ſchildern. Doch konnte es nicht hingenommen werden, daß dieſe Zurückhaltung dazu mißbraucht würde, von den Kan⸗ zeln herab die Andeutungen über das Ausmaß der Unſittlichkeit öffentlich zu bezweifeln und die Preſſe der unwahren Berichterſtattung zu beſchuldigen. Des⸗ halb wurde von dem ſonſt üblichen Ausſchluß der Oeffentlichkeit Abſtand genommen und es wurden Eltern, Erzieher und nicht zuletzt auch Geiſtliche zu den Protzeßverhandlungen zugelaſſen, damit ſie ſich ſelbſt von der Wahrheit, ſo unglaublich ſie jedem vor⸗ her ſcheinen mochte, überzeugen könnten. Wie aber römiſch⸗katholiſche Kirchenbehörden ſich zu dieſer Gelegenheit und Möglichkeit, der Wahrhett zu dienen, verhalten haben, zeigt ein Bericht des „Weſtdeutſchen Beobachters“. Das Blatt ſchreibt: Auch der Pfarrer Ru eſo in Hohenzell im Ober⸗ bayeriſchen ſäte von der Kanzel Mißtrauen gegen die Prozeßberichte. Dem zuſtändigen Kreisleiter der NSDA hätte er alſo dankbar ſein müſſen, als dieſer ihm Gele⸗ genheit gab, ſich ſelbſt von der Wahrheit überzeugen zu können. Dem Pſarrer hatte er folgendes Schrei⸗ ben geſchick: „Ich lade Sie hiermit ein zur Teilnahme an einer Fahrt nach Koblenz mit einer Anzahl Bür⸗ germeiſter des Gaugebietes und auch des Kreis⸗ gebietes Aichach, um ſich durch Anweſenheit im Gerichtsſaal von den Tatſachen zu überzeugen und um aus eigener Anſchauung in der Lage zu ſein, der Wahrheit die Ehre zu geben. Sie ſind auf dieſer Fahrt Gaſt der Kreisleitung, ſo daß Ihnen Ausgaben irgendwel⸗ cher Art nicht entſtehen.“ Nun kann man dem Pfarrer Rueſz nicht ins Herz ſchauen, um genau zu wiſſen, ob er gern die Wahr⸗ heit erſahren hätte oder ob ihm die Möglichkeit, die Entſcheidung ſeiner vorgeſetzten kirchlichen Stelle Volksgenoſſen aufzunehmen, iſt zurückgewieſen wor⸗ den mit Begründungen, die keiner Ueberprüfung ſtandhalten können. Der Fall liegt klar, die Re⸗ gungen des Herzens und des Menſchen⸗ tums ſind Ewigkeitswerte, ſind Ewig⸗ keitstatſachen. Man hat ſie durch Drucker⸗ ſchwärze überdecken wollen. Aber dieſe Töne klingen fort, ſie rühren an die Herzen aller, die davon Billert Wahrheiten Aiimes“ England gedenkt des Eintritis in den Weltkrieg einige Morgenblätter zu Betrachtungen über die Der Batikan erkennt Francos Regierung an Nichteinmiſchungsausſchuß erſt nächſte Woche?- Delbos wird einſichtig des Hauptausſchuſſes ſtattfinden werde, ſofern die Lage eine weitere Diskuſſion über die neu aufge⸗ tauchten Schwierigkeiten in der Spanienfrage ge⸗ ſtatten würde. Sollte Lord Plymouth jedoch den Eindruck haben, daß augenblicklich kein Fortſchritt mit dem britiſchen Plan zu machen ſei, ſo ſei es wahrſcheinlich, daß der Hauptausſchuß nicht vor kom⸗ mender Woche zuſammentreten werde. „Die Quelle aller Schwierigkeiten“ dub. Paris, 3. Auguſt. Außenminiſter Delbos empfing am Dienstag den ſowjetruſſiſchen Botſchafter Suritz. In unterrichteten Kreiſen verlautet, daß Del⸗ bos verſucht habe, den ſowjetruſſiſchen Botſchaf⸗ ter davon zu überzeugen, daß die Unnach⸗ giebigkeit Moskaus im Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuß die Quelle aller Schwie⸗ rigkeiten ſei. Delbos habe insbeſondere darauf hingewieſen, daß Frankreich unmöglich die auf nationaler ſpaniſcher Seite kämpfenden marokkani⸗ ſchen Truppen als freiwillige Ausländer anſehen könne. ſeitige Aufkündigung“ nicht eine logiſche Folge der einſeitigen Auferlegung geweſen ſei. Der größte Wunſch der mittelenropäiſchen Staa⸗ ten, Deutſchlands, Oeſterreichs, Ungarns, Bul⸗ gariens, ſei eine politiſche Aenderung der Frie⸗ densverträge geweſen und mit Ausnahme der Fälle, wo Deutſchland ſolche Abänderungen er⸗ zwungen habe, hätten dieſe Staaten keine Befrie⸗ digung erfahren. Die engliſche Staatskunſt habe es auf Grund ihrer Erfahrung im britiſchen Staatenverband gelernt, zwanglos die Hüllen der Form abzuſtreifen und ein organiſches Wachstum zu ermöglichen. Jetzt ſei es notwendig, dieſes Verfahren auf internationalem Gebiet anzuwenden. Seit 1919 ſeien allgemein Feh⸗ ler gemacht worden, und zwar von England nicht weniger als von anderen Staaten. Auf der einen Seite habe man zuviel Starrheit angewandt, auf der anderen zuviel Gewalt. Man habe nicht einzuſehen vermocht, daß, nachdem der Kellogg⸗Pakt den Krieg als ein Inſtrument der Aenderung be⸗ ſtehender Zuſtände beſeitigen wollte, eine andere Methode gefunden werden müſſe. Ebenſo wie die Natur einen Hohlraum verabſcheue, ſo verabſchene die politiſche Natur den Status quo. Man habe es aufgegeben zu glauben, daß alle Nationen demokratiſch würden. Die Autorität von oben ſtheine einigen Völkern beſſer angepaßt zu ſenn. Das Problem beſteht jetzt darin, nicht die Welt für die Demokratie zu retten, ſondern das gleichzeitige Beſtehen von Demokratien und autoritär regierten Staaten zu ermöglichen. Auch könne man jetzt nicht hoffen, daß der Völker⸗ bund in ſeiner jetzigen, mit Zwangsmaßnahmen aus⸗ gerüſteten Form in unmittelbarer Zukunft eine uni⸗ verſale Organiſation ſein werde. Wenn der Völker⸗ bund univerſal ſein wolle, dann müſſe man ſich mit einer Körperſchaft begnügen, die nur konſultative vermittelnde und ſchiedsrichterliche Funktionen habe. Der gegenwärtige Völkerbund könne auf keinen Fall auf eine univerſale Allgewalt Anſpruch erheben, und der engliſche Außenminiſter habe in ſeiner Rede in Limington das begrenzte Ausmaß, in dem England ſeine bewaffnete Intervention als automatiſche Ver⸗ pflichtung betrachte, treffend dargelegt. Einer der Gründe, warum die Abrüſtung zuſammengebrochen ſei, habe ohne Zweifel darin beſtanden, daß man zu viel auf einmal verſucht habe. Wenn daher bei einer neuen Gelegenheit weniger verſucht werde, könne wahrſcheinlich mehr geleiſtet werden. Fapanijche Vomben au Truppentransporte Wollen die Chineſen angreifen?-Fapaniſche Kriegsſchiffe vor Swatau und Amoy dnb. Tokio, 4. Auguſt. Das Hauptquartier der japaniſchen Nordchina⸗ Garniſon meldet eine lebhafte Tätigkeit der japani⸗ ſchen Flieger an der Front zwiſchen Peiping und Tientſin. Die japaniſchen Flugzeuge bombardierten an drei verſchiedenen Stellen chineſiſche Truppen⸗ transporte zwiſchen Kalgan und dem Nanow⸗Paß an der großen Mauer. Die anrückenden chineſiſchen [Truppen gehören zur 48. Diviſion der Nanking⸗Regierung, die Kalgan gegen Jehol ſchützen ſollen und einen neuen Angriff auf Peiping von Norden her als Aufgabe von der Nanking⸗Regierung geſtellt bekamen. Wie Domei meldet, waren die Bombenabwürfe der japaniſchen Flugzeuge erfolgreich. Sie zerſtörten Eine Illuſtration zu den Kirchenprozeſſen: Cie wollen die Wahrheit nicht hören! Seltſame Haltung des Augsburger biſchöflichen Ordinariats zu erbitten, nicht unwillkommen war. Er antwortete: „Herr Kreisleiter! Auf Ihr Schreiben vom 16. Juni a. c. beehre ich mich, Ihnen mitzuteilen, daß Sie ſich in dieſer Angelegenheit mit dem Hochwür⸗ digſten Biſchöflichen Ordinariat in Augsburg in Verbindung ſetzen müſſen, da mein Amt von mir Reſidenzpflicht verlangt.“ Darauf richtete der Kreisleiter an das Bi⸗ ſchöfliche Ordinariat in Augsburg die Bitte, den Pfarrer für die Fahrt nach Koblenz von ſeinex Reſidenzpflicht zu entbinden. Und hier wurde nie Farbe bekannt. Die Antwort beſtätigt, was wir ſchon früher geſagt haben. Sie lautet: „Auf Ihre Einladung des Pfarrers Rueſz von Hohenzell zu einer Fahrt nach Koblenz ſehen wir uns veranlaßt, dem Herrn Kreisleiter mitzuteilen, daß wir nicht bloß wegen der Reſidenzpflicht des Pfarrers, ſondern ins⸗ beſondere aus grundſätzlichen Erwä⸗ gungen nicht in der Lage ſind, dem Pfarrer die Teilnahme an der Fahrt zu erlauben. Der Generalvikar: gez. Weber.“ Es enthüllt ſich ein Syſtem, das die Lüge empor⸗ kommen läßt und die Urteilsfähigkeit eines Seelen⸗ hirten ſo gering einſchätzt. Es gibt Dinge, die er ein⸗ fach nicht wiſſen darf, damit ſich ſein Gewiſſen nicht auflehnt gegen die Zumutungen ſeiner Oberen. Aber die Wahrheit iſt nicht dadurch aus der Welt zu ſchaffen, daß man ſie im Augsburger Generalvi⸗ kariat nicht hören will und einem Pfarrer verbietet, ſie zu hören. Der Oberbürgermeiſter von Paſſau hak das nach⸗ ſtehende Telegramm an den Führer und Reichskansler gerichtet:„Vor dem Scheiden aus dem Reiche danken die in Paſſau ausreiſenden öſter⸗ reichiſchen Sänger für die erwieſene Gaſtfreundſchaft und ſenden an Sie, Herr Reichskanzler, ehrerbietige Grüße. Mit deutſchem Gruße! Moßbauer, Ober⸗ bürgermeiſter.“ Das ägyptiſche Unterrichtsminiſterium hat einen großzügigen Plan ausgearbeitet, der im Verlauf einer Friſt von zehn Jahren die Neugrün dung von 2200 Volksſchulen vorſieht. Der Plan ſoll bereits im September in Angriff genommen werden. 8 „Kunde erhalten. Keine Druckerſchwärze und keine irgendwie geartete Propaganda wird das ändern oder auſhalten können, und den falſchen Propheten wer⸗ den dͤieſe Stimmen des Herzens einmal wie die Po⸗ ſaunen von Jericho in die Ohren dröhnen, daß man mit Friede Freiheit und Menſchlichkeit kein falſches Spiel, mit Ewigkeitswerten keine Propaganda trei⸗⸗ ben darf.“ befehligt. die Eiſenbahnlinie und zwangen die chineſiſchen Truppen, die Züge zu verlaſſen. Domei meldet weiter verſtärkte Kriegsvorbereitungen der 148. chine⸗ ſiſchen Diviſion im Kalgangebiet, die ſich bisher neu⸗ tral verhalten hatte. Standrecht über Swatau (Funkmeldung der NM3.) T Schanghai, 4. Auguſt. Wie die chineſiſche Preſſe meldet, iſt in der Lage von Swatau eine Veyſchärfung eingetreten, da angeblich neun japaniſche Kriegsſchiffe dort ein⸗ getroffen ſind, Bei der Bevölkerung iſt die Stim⸗ mung derartig geſpannt, daß die Stadtverwaltung das Standrecht verhängen mußte und die See⸗ und Landbefeſtigungen verſtärken läßt. Auch vor Amoy ankern, den chineſiſchen Blät⸗ tern zufolge, drei japaniſche Kriegsſchiffe. Sowietruſſiſcher Proteſt in Tokio dib. Tokio, 3. Auguſt. Der ſowfjetruſſiſche Geſchäftsträger Deitchman hat im Auftrag ſeiner Regierung bei dem ſtellvertre⸗ tenden Außenminiſter Horinouchi Proteſt wegen eines angeblichen Ueberfalls in Tient⸗ ſin eingelegt, den Weißruſſen mit japaniſcher Unter⸗ ſtützung auf das ſowjetruſſiſche Konſulat verübt hät⸗ ten und bei dem Bilder von Lenin und Stalin zer⸗ ſtört worden ſeien. Horinouchi wies die Anſchuldigungen ſchärf⸗ ſtens zurück und betonte ausdrücklich, daß die japa⸗ niſche Garniſon in Tientſin nachweislich bemüht ſei, den Schutz der Intereſſen der Ausländer wahrzu⸗ nehmen; außerdem ſei ſie an den Streitigkeiten zwi⸗ ſchen den Bolſchewiſten und den Weißruſſen in kei⸗ ner Weiſe intereſſiert. Diplomatiſche Kreiſe vermuten hinter dem ſowjet⸗ ruſſiſchen Proteſt die Abſicht, die japaniſche Nord⸗ china⸗Aktion dem Ausland gegenüber zu diskrimi⸗ nieren. Wieder Anruhen in Velfaſt Ueberfall auf die Wohnung des Innenminiſters dub. London, 4. Auguſt. Wie aus Belfaſt gemeldet wird, kam es dort am Dienstag zu einem neuen Zwiſchenfall. Bewaffnete und maskierte Männer, die ver⸗ mutlich der revolutionären JRA(Jriſch⸗Republi⸗ kaniſche Armee) angehören, drangen in die Woh⸗ nung des Innenminiſters Dawſon Ba⸗ tes ein, hielten das Perſonal mit Revolvern in Schach und plünderten den Büroraum. Der Ueberfäll wird darauf zurückgeführt, daß der Innenminiſter ſcharſe Maßnahmen gegen die Friſch⸗ Republikaniſche Armee ergrifſen hat. Wie verlautet, ſoll die Gruppe, die den Ueberfall ausführte, nach Dokumenten geſucht haben, die einen Plan für die Unterdrückung der Republikaner enthalten. General Léon André, der zum Oberbefehlshaber der franzöſiſchen Streitkräfte in Oſtafrika mit dem Sitz in Tananarivo auf Madagaskar ernannt worden war, iſt auf dem Seeweg dorthin an Bord des Damp⸗ fers„Chantilly“ geſtorben. General Andrs hat früher das befeſtigte Gebiet bei Hagenau im Elſaß Hauptſchriftleiter und nerantwortlich fär Politik: Dr. Alois Winb (in Urlaub) i. B. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode⸗ Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes ⸗Sport: i. B. C. W. Fennel Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude 400 ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitun Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 8 5 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau Sentaſtraße 2; Juni 193/: Geſamt⸗D.⸗A. Ausgabe A u. 6 21806 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückports vor, den Pfad des Bummels auf die Mittwoch, 4. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite(Nummer 353 Die Stadiseiie Mannheim, 4. Auguſt. Der Planken-Bummel Jede Stadt hat ihren„Bummel“. Für jeden Bummel bildet ſich eine Art Ritus heraus, der von Stadt zu Stadt Verſchiedenheiten aufweiſt, die„man“ kennen muß. Der Mannheimer Bummel wickelt ſich tradi⸗ tionsgemäß auf den Planken ab. Aber auch von den Planken iſt nur ein Stück für würdig befunden worden, dem Bummel zu dienen. Der geübte Plankenbummler weiß, daß„man“ ſich nur auf der einen Straßenſeite dem genießeriſchen Dahinſchlen⸗ dern ergibt. Das iſt die ſüdliche Plankenſeite. Die nördliche wird mehr von Außenſeitern benutzt. Nur vor den neuen Plankenbauten iſt dieſe bisher ſo eindeutige Ordnung unterbrochen worden, ohne doch, von wenigen Stunden abgeſehen, die Vorherr⸗ ſchaft der ſüdlichen Straßenſeite beſeitigen zu kön⸗ nen. Der tägliche Globetrotter auf der Welt des Plankenbummels geringſchätzt jedenfalls im all⸗ gemeinen dieſe nöroͤliche Straßenſeite und begibt ſich dort hinüber nur, wenn er ein Kaffee, Reſtaurant oder Kino beſuchen will. Sein Ritus ſchreibt dem Plankenbummler ferner Strecke zwiſchen Paradeplatz und Waſſerturm zu begrenzen— was darüber iſt, iſt beinahe von Uebel... Denn über dieſe beiden Grenzpunkte hinaus„bummelt“ ein echter Plankenſpezialiſt meiſt nicht mehr. An ihnen angelangt, hält er dort nur ſein„Ständchen“ ab, verweilt ein wenig, wenn er — nochmals auf ſeine oͤurchluſtwandelte„Tour“ zu⸗ rückblickend— die Bummelſtunde beſchließt. Wie der Weg, ſo iſt auch die Stunde und das Verhalten des Plankenbummlers weitgehend ge⸗ regelt. An Wochentagen iſt die Mittags⸗ oder frühe Abendzeit für den Bummel am geeignetſten. Aber ſie iſt nicht ſtörungsfrei. Zu viele Menſchen kreuzen des Bummlers Weg, die mit anderen als Bummel⸗ geoͤanken beſchäftigt ſind. Dieſer„Betriebs⸗ ſtörungen“ wegen kürzt der routinierte Bummler an Wochentagen ſeinen Straßengang ab und begibt ſich in ſein Stammkaffee. Indeſſen wäre dieſe Ab⸗ kürzung für ihn am Sonntag eine Sünde. Der ſpäte Sonntagvormittag iſt ſein Haupt⸗ bummeltag! Da weitet ſich ſein Blick und im Kreiſe gleich⸗ geſtimmter Freunde geht er elegant und jung und ſchön ſeines Weges. Der Bummler iſt nämlich ſtets elegant. Es iſt ſeine Pflicht, nach dem letzten Mode⸗ ſchliff gekleidet zu ſein und jung zu wirken. Sein weibliches Gegenſtück iſt die elegante, junge und natürlich hübſche Bummlerin. Beider Ver⸗ hatten iſt ſo genormt, daß ſie faſt nur in Gruppen gehen. Männlein und Weiblein für ſich. Eine„ge⸗ miſchte“ Gruppe zu bilden, iſt das Ziel vieler Bummler. Faſt alle ſehen außerdem ihre Aufgabe darin, ſich gegenſeitig auf die Vorzüge und Nachteile der übrigen bekannten und unbekannten Bummel⸗ pflichtige Perſonenkreis in der' Tſchechoſlowakei ge⸗ teilnehmer aufmerkſam zu machen. Doch iſt ein zu langes„Hecheln“ unzweckmäßig. Es gibt der Bumm⸗ ler zu viele, die man trifft! Aus dieſem Grunde vermeidet es die Mehrzahl der„Bummelanten“ auch, ſich ſtehenbleibenderweiſe länger als zehn Minuten in ein Geſpräch mit anderen Gruppen ein⸗ zulaſſen. Ein längeres Verweilen birgt die Gefahr, daß der Bummelweg während der eingebürgerten Hauptbummelſtunde nicht mindeſtens zweimal durch⸗ wandert wird, wie es die Sitte vorſchreibt. Ob der Bummler von der ſogenannten„Trot⸗ toirkrankheit“ befallen iſt, wie ſchon vor längeren Jahren ein Rektor in einer pädagogiſchen Zeitſchrift den Hang zum Bummeln nannte, wagen wir nicht zu entſcheiden. Wir wiſſen nur, daß der Bummler eine verbreitete Unterart des Städters iſt. Er iſt aus dem geſellſchaftlichen und kulturellen Leben keiner Stadt wegzudenken. Die Abwendung vom Rationalismus der Berufsarbeit zur irra⸗ tionalen Welt der Freizeit äußert ſich im Bummel. Er iſt eines der vielen Ventile für das Meinen und Fühlen der Städter. Von der Beſchaffenheit dieſes Bummel⸗Ventils hängt für viele Menſchen ab, ob ſie ſich in einer Stadt wohlfühlen. Hoffen wir, daß dies bei den Mannheimer Plankenbummlern der Fall iſt. Wo gibt es wohl noch eine ſo ſchöne Bum⸗ melſtraße wie in Mannem? Götz. Nur noch einen Tag dann ſchließt die ſeit 4 Wochen in Mannheim in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen gezeigte Kolonial⸗Aus⸗ ſtellung ihre Pforten. Diejenigen, die bis heute verſäumt haben, die überaus lehrreiche Schau zu be⸗ ſuchen, haben alſo nur noch„heute“ Gelegenheit, das Verſäumte nachzuholen, denn am 4. Auguſt iſt, wie bekannt, letzter Ausſtellungstag. Da vom Reichskolo⸗ nialbund bereits über die Ausſtellung anderweitig disponiert iſt, iſt eine Verlängerung des Termins unmöglich. Bei dieſer Gelegenheit ſei noch einmal darauf hin⸗ gewieſen, daß, vielfachen Wünſchen entgegenkom⸗ mend, der Eintrittspreis für die Schlußtage allge⸗ mein auf 20 Pfennig feſtgeſetzt wurde. Militär, Schüler, Arbeitsdienſt und Erwerbsloſe zahlen an den Ausſtellungskaſſen 10 Pfennig Einlaß. Die Rhein⸗Neckar⸗Hallen ſind ununterbrochen von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Es iſt dafür Sorge getragen, daß die Beſucher, die erſt um 19 Uhr die Möglichkeit zum Beſuch der Ausſtellung haben, dieſe noch in Ruhe be⸗ ſichtigen können. Ein wenig abgekämyft, aber in guter Laune: Unere Cünger ſind wieder daheim! Großer und herzlicher Empfang auf dem Bahnhof In der Bahnhofshalle wie auf dem Vorplatz ſtan⸗ den die Angehörigen und Sängerfreunde dicht ge⸗ drängt und erwartungsvoll, von mehreren Bahn⸗ poliziſten in Reih und Glied gehalten. Leider wurde halbſtündige Verſpätung des Zuges gemeldet. Alſo erſt 22.46 Uhr. Einer ſagte es dem andern, und bei der Kommentierung dieſer betrüblichen Tatſache gab man allgemein nicht der Bahn, ſondern den Sängern die Schuld.„Se werre nit pünktlich'rück ſei', ſe werre in Nürnberg rumgeloffe ſei' und hawwe die ganz Heemfahrt vageſſe vor lauter Nürnberger Bier.“ Anſonſten gab es ja Beſchäftigung genug am Bahnhof, man unterſuchte ſämtliche Automaten von Briefpapier bis Butterbrot, man lernte die Fahr⸗ zeiten nach Heidelberg auswendig, man kritiſierte auch die neuen Ausverkaufskleider, und dann gab es ja eine ganze Menge Leute zu betrachten, die mit anderen Zügen kamen, und über die manches tref⸗ fende Wort gewechſelt wurde, beſonders wenn die zu zweit waren. Endlich nach weiteren zehn Minuten Verſpätung hört man die warnenden Worte von ſeiten der Bahn⸗ beamten, die Freude und Wiederſehen künden:„Ach⸗ tung, Vorſicht, zurücktreten!“ und darauf allgemeines „Ah—-Ah-Ah!“ Dann kam lange nichts, und end⸗ lich um 29.09 rollte die Lokomotive langſam und maje⸗ ſtätiſch ein, richtig wie es ſich zu einer Wiederſehens⸗ feier gehört. Heil⸗ und Hurrarufe, die bis nach Ludwigshafen klingen mußten, und allgemeines Drängeln nach vorne mit dem Rufe„Mannem vorne!“, weil angeblich die meiſten in den erſten Wa⸗ gen ſitzen ſollten, und man lag ſich in den Armen. Erſchütternde Szenen, als wenn die Männer jahre⸗ lang im Feld oder in Afrika geweſen wären. Die Sänger freuten ſich natürlich ſo im allge⸗ meinen, aber wenn die Herzlichkeit ſie ſelber betraf, wehrten ſie ab und ſprachen ſogar ganz trocken„Jeſ⸗ ſes näh, heer uff mittem Theater!“ Nahmen aber dann die Blumen ganz gern in Empfang.„Nix wie rau un heem!“ hieß es dann.„Viel müd', viel müd'!“ —„Mr haww drei Tag kee Bett mehr'ſehe.“ Und ſo machten ſie größtenteils doch ernſte Ge⸗ ſichter, die vom Feiern vorläufig genug hatten, und die zahlloſen Fahnen, in ſchwarzes Wachstuch ein⸗ gewickelt, verſtärkten den Eindruck.„Na, ihr ſeid awwer ſchlapp, ihr Leit, ſingt doch emool eens, des gibt widder Mut!“ ſprach einer der Wartenden, und tatſächlich klang kurz der Sängergruß durch die Halle. Aber andere entſchuldigten ſich, und krächzten nur noch ſo: total heiſer. Sie waren in Nürnberg viel herumgekommen, von vormittags 10 Uhr bis heute nachmittag um 5. Aber der Beſuch im Rieſengebirge war mit viel Regen belegt wor⸗ den, und man hatte viel Korn trinken müſſen, um ſich überhaupt warm und geſund zu halten.„Aha!“ ſagten die Frauen dann wieder„Verſteh' ſchun!“— „Ja Kornbier natürlich, ſo wie Weizenbier hier!“ verbeſſerte ſich jener.—„Und des ſoll warm halde?“ kam die Gegenfrage voller Mißtrauen. Immer aber waren die Frauen, die den Ihrigen feſt am Arm hatten, glücklicher als jene, die verlaſſen daſtanden und Beſcheid bekamen von den Sängerbrü⸗ dern:„Ja de Karl, de Hemmann, de Heiner, die ſin noch dogebliwwe in Hirſchberg, in Görlitz, in Salz⸗ brunn. Se hawwe ſich verkällt, de Fieß hawwe ihne weh gedoͤha' vum viele Marſchiere und Stehe,— ſin lie⸗ wer glei' ins Bad gange. Iwwermorge ſin ſe dol“ Hier und da werden noch Medaillen bewundert. Langſam zerſtreut ſich alles, und dieſe temperament⸗ volle Wiederſehensfeier, gewaltig wie bei heimkeh⸗ renden deutſchen Meiſtern im Sport, iſt zu Ende. Dr. Hr. Die Durthjührung der Wehrſteuer Weitere Einzelheiten Ju Anſch'uß aa die Durchſührungsverordnung und den Erlaß des Reichsfinanzminiſters era⸗ben ſich aus einem Kommentar zum Wehrſteuergeſetz, den Miniſterialrat Dr. Blümich vom Reichs⸗ finantzminiſterium in der„Deutſchen Steuerzeitung“ veröffentlicht, noch zahlreiche Ergänzungen, die für die Wehrſteuerpflichtigen von Bedeutung ſind. Der Referent erinnert zunächſt daran, daß bereits in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts der Gedanke auftauchte, Per⸗ ſonen, die nicht zum Militär eingezogen wurden, mit einer beſonderen Abgabe zu belaſten. Nur in der Schweiz hätten die Behörden auf einer tatſächlichen Steuergeſetzgebung verzichtet. Auch im Weltkrieg ſei es zu einer weiteren geſetzgeberiſchen Entwicklung auf dieſem Gebiet nicht gekommen. Nur Italien habe während des Krieges die Nichtkämpfer zu einer Sonderſteuer herangezogen. In der Nach⸗ kriegszeit ſei der Geoͤanke der Wehrſteuer erneut aufgegriffen worden. Beſonders weit ſei der ſteuer⸗ zogen, in der auch Frauen, die nicht Mütter ſind, wehrſteuerpflichtig werden. Für die Durchführung des Wehrſteuergeſetzes iſt von Bedeutung, daß der Dienſt bei der SS⸗Verfügungstruppe dem aktiven Wehr⸗ dienſt gleichgeſtellt iſt, die Angehörigen dieſer Truppe alſo wehrſteuerfrei ſind. Dagegen befreien, wie der Referent betont, ſon⸗ ſtige Dienſtleiſtungen bei Gliederungen der Partei, z. B. bei der SA, grundſätzlich nicht von der Wehsſteuerpflicht, ſelbſt wenn die Befreiung der Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht mit Rückſicht auf dieſe Dienſtleiſtungen ausgeſpro⸗ chen iſt. Auch die Erfüllung der Arbeitsbienſtpflicht befreit nicht von der Wehrſteuer. Iſt die Arbeitsdienſtpflicht in beſonderen Ausnahme⸗ fällen nicht erfüllt, aber der aktive Wehrdienſt ge⸗ leiſtet, ſo beſteht keine Wehrſteuerpflicht. Für die Heranziehung zur Wehrſteuer iſt es einerlei, aus welchem Grunde die Einberufung unterbleibt, ob wegen Wehrunwürdigkeit, wegen Wehruntauglich⸗ keit oder aus beſonderen Gründen. Auch der Beſitz der Reichsbürgerſchaft iſt nicht erforderlich. Die Ausdehnung der Wehrſtenerpflicht bis zum 45. Lebensjahr ſoll einen Ausgleich ſchaffen für die wirtſchaftlichen Vorteile des Nichtdienens für die ganze Dauer, während der der aktiv Wehrdienſtpflichtige davon be⸗ freit wird. Wichtig iſt ferner, daß bei Arbeitnehmern die Ver⸗ pflichtung des Arbeitgebers zur Einbehaltung der Wehrſteuer durch das Ruhen der Steuerpflicht wäh⸗ rend einer Uebung nicht berührt wird. Hier gilt das Erſtattungsverfahren. Wenn eine Veranlagung nicht erfolgt, wird die Wehrſteuer auf Antrag inſoweit er⸗ ſtattet, als ſie für oͤie Zeit der Uebung einbehalten worden iſt. Der Antrag muß innerhalb eines Mo⸗ nats nach Ablauf des Kalenderjahres geſtellt werden, in dem die Uebung beendet wurde. Für die Ueber⸗ gangszeit bis Ende 1937 kommen nur Uebungen in Frage, die nach dem 31. Auguſt abgeleiſtet werden. Die Erſtattungsanträge müſſen hierfür bis ſpäte⸗ ſtens 31. Januar geſtellt werden. Im übrigen wird bekanntlich Arbeitnehmern der Geburtsjahrgänge 1914 bis 1916 während der Ueber⸗ gangszeit die Wehrſteuer abgezogen, wenn ſie nicht eine Beſcheinigung auf ihrer Steuerkarte beibringen, daß ſie nicht wehrſteuerpflichtig ſind. Arbeitnehmer dieſer Jahrgänge, deren Arbeitslohn unter der Lohn⸗ ſteuerfreigrenze, aber über der Wehrſteuerfreigrenze von 52 Mark monatlich liegt, und die keine Steuer⸗ karte beſitzen, müſſen ſich dieſe unverzüglich bei der Gemeindebehörde ausſtellen laſſen. Wenn ſie ſich nicht für wehrſteuerpflichtig halten, müſſen ſie gleich⸗ zeitig die Auſnahme des Freivermerks auf der Steuerkarte beantragen. „Verkehrsunfall-Kommandos“ in allen deutſchen Großſtädten Der Reichsſührer SS und Chef der deutſchen Polizei, Himmler, hat ſoeben verfügt, daß in allen deutſchen Großſtädten mit über 200 000 Einwohnern Verkehrsunfallkomman⸗ dos der deutſchen Polizei geſchaffen werden, wie ſie in einigen Großſtädten bereits beſtehen. Im Zuſammenhang mit dieſer Veroroͤnung hat der Reichsführer Ss zugleich eine Veroroͤnung her⸗ ausgegeben, in der unter anderem auch alle die Arten der Verkehrsunfälle bezeichnet werden, bei denen die Kommandos einzugreifen haben. Ihnen obliegt vor allem auch, die am Unfall beteiligten Perſonen und die Zeugen ſofort zu verneh⸗ men, weil der Beweiswert der Ausſagen unter dem friſchen Eindͤruck der Ereigniſſe größer iſt. Bei Fern⸗ laſtwagen⸗Fahrern muß z. B. ſofort die Arbeitszeit des Fahrers feſtgeſtellt werden, die u. a. aus dem von der Deutſchen Arbeitsfront eingeführten Schich⸗ tenbuch erſichtlich iſt. Die Straßen werden ausgebeſſert Die Hochſommerwochen ſind für unſere Straßen⸗ bauer die geeignetſte Zeit, um notwendige Ausbeſ⸗ ſerungsarbeiten vorzunehmen. Seit Ferienbeginn kann man deshalb an den verſchiedenſten Stellen der Stadt und in unſeren Anlagen kleinen Gruppen von Arbeitern des Tiefbauamtes begegnen, die ſich eifrig mit flüſſigem Teer und Kies zu ſchaffen machen. Schadhafte Stellen und Löcher werden mit friſchem Belag aufgefüllt und dann mit Kies bedeckt. So ſind vor allem in den letzten Tagen die Stra⸗ ßen am Krankenhaus ſorgſam ausgebeſſert worden. In den Anlagen, beſonders im Schloßgarten, wur⸗ den die Fußgänger⸗ und Radfahrwege in Arbeit ge⸗ nommen. Meiſt handelt es ſich um die Herſtellung eines die Straßen und Wege konſervierenden Be⸗ lages, wobei flüſſiger Teer auf die alte Straßendecke geſpritzt und mit Kies überwalzt wird. Dieſer Kalt⸗ aſphaltbelag hat neben ſeiner aufrauhenden vor allem ſtaubbindende Wirkung und läßt auch nach Re⸗ genfällen den betreffenden Weg ſchnell trocknen. Aber auch die eigentlichen Aſphaltierer ſind am Werk. In der Freßgaſſe konnte man ſie dabei beob⸗ achten, einige Kurven höher zu legen. Dort hatte ſich bisher das Regenwaſſer immer angeſammelt. Der alte Aſphalt wurde deshalb herausgebrochen und eine neue Decke hergeſtellt, die dieſen Uebelſtand be⸗ ſeitigt. Transpiration der Achselhöhlen und Füße? Dialon-Puder hilft! Streudose RM—.72 Beutel zum Nachfüſlen RM— 49 Blick auf Sandhoſen Der Reichsnährſtand, Ortsbauernſchaft Sandhofen⸗Scharhof, hielt im Adlerſaal eine wich⸗ tige Verſammlung ab. Der Ortsbauernführer er⸗ klärte hier das Geſetz zur Getreideablieferung. Auf den großen Tabakfeldern der Gemar⸗ kung begann man nun auch mit der Aberntung des Sandgutes. Damit wurde die diesjährige Tabakernte offiziell eröffnet. Die Ziegelhütter Kerwe hatte am Sonn⸗ tag und Montag einen zünftigen Betrieb aufzu⸗ weiſen. Es war für Luſtbarkeit und den üblichen Kerweſchmaus reichlich Sorge getragen. Die Zellſtofffabrik Walcdhof, Werk Mannheim, konnte wiederum einige Arbeitsjubilare mit 25jähriger Tätigkeit ehren. Es ſind dies die Gefolgſchaftsmitglieder Johann Schuhmacher, Eugen Spatz, Karl Sommer, Heinrich Bayer und Karl Herpel. Das große Kirchweihfeſt in Sand⸗ hofen findet am 22., 23. und 24. Auguſt ſtatt. An⸗ ſchließend iſt der Scharhof und die Blumenau an der Reihe. Am Sonntag, 15. Auguſt, finden in Sandͤhofen die Kreisjugendmeiſterſchaften der Kreiſe 1, 2 und 3 im Fachamt Schwerathletik des DRͤ ſtatt, die dem hieſigen Ring⸗ und Stemm⸗ klub„Eiche“ übertragen wurden und der den Jugendmeiſterſchaften einen würdigen Rahmen geben wird. Der Geiſt von Langemarck und der Geiſt der Feldherrnhalle müſſen ſich verſchmelzen. Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Auguſt 1937 u Vortrag in der Kunſthalle. Am heutigen Mittwoch, um 20.30 Uhr, findet im Vortragsſaal der ſtädtiſchen Kunſthalle ein vom Reichskolonialbund veranſtalteter Lichtbildervortrag über„Togo, die deutſche Muſterkolonie“, ſtatt. Sprecher: 1 Eiſenbahnoberrat Fräulin⸗Karlsruhe. Vor der Mannheimer Strafkammer: Vom Geld verführt Verhängnisvolles Betrugsmanöver eines bisher unbeſcholtenen Mannes Von einer augenblicklichen Gelönot ließ ſich der heute 27jährige Oskar H. aus Hockenheim dazu verleiten, ſeine Vertrauensſtellung, die er bei einem Revierförſter des Schwetzinger Forſtamtes innehatte, zu mißbrauchen. H. war bereits ſeit 1928, alſo von früheſter Jugend an, als Waldarbeiter in dieſem Revier tätig. Da nun jeder Förſter bei Holz⸗ verſteigerungen einen Gehialfen benötigt, wurde er dazu auserſehen und genoß auch das volle Vertrauen ſeiner Vorgeſetzten. Dies Vertrauen ging ſoweit, daß es zu ſeinen Aufgaben gehörte, die Löhne für die Waldarbeiter auf dem Forſtamt in Empfang zu nehmen und ſogar dieſe auszubezahlen. Nie hat er ſich dabei Verfehlungen zuſchulden kommen laſſen. Nur ſo läßt ſich auch die Tatſache erklären, daß die Holzkäufer ihm unbedenklich das Geld für das erſteigerte Holz übergaben. Dies war eigentlich nicht zuläſſig, denn nach der Dienſtvorſchrift durften die Förſter keine Gelder über die Höhe von 5 Mark einziehen, alſo ſchon gar nicht ein einfacher Waldarbeiter. Als nun H. im Jahre 1932 größere Anſchaffungen hatte und 1933 heiratete, benötigte er mehr Geld, als er noynaler⸗ weiſe verdienen konnte. H. glaubte ſich nicht anders helfen zu können, als durch Zurückhaltung von Gel⸗ dern, die von den Holzkäufern an ihn bezahlt wurden. Er hatte natürlich nicht die Abſicht, dieſe vollkommen zu unterſchlagen, ſondern wollte ſie nur im Laufe einer längeren Zeit unbemerkt wieder der Domänenkaſſe zuführen. Um dies möglich zu machen, fälſchte er Bürgſchaftsurkunden. Dieſe werden nämlich von dem Domänenamt dann verlangt, wenn der Holzkäufer nicht ſofort bezahlt. Der Käufer hat eine Friſt von vier Monaten. Der Betrag von ungefähr 650 Mark, der von dem Angeklagten zurückbehalten wurde, konnte von ihm natürlich nicht in den nächſten vier Monaten wieder geoͤeckt werden. So kam es, daß er— ein Loch aufdeckte, um das andere zuzuſtopfen. Insgeſamt laborierte er bis zu Beginn dieſes Jah⸗ res mit ungeſähr 3000 Mark herum. Immer wie⸗ der mußte er ſolche Bürgſchaftsurkunden fälſchen. Verſtellte dazu teils ſeine Schrift, unterſchrieb mit dem Namen anderer, aber auch mit ſeinem eigenen, ohne daß dies ſeltſamerweiſe auffiel. Das Domänen⸗ amt hatte natürlich dadurch eine Menge von Schere⸗ veien, Prozeſſen und dergleichen mit den vermeint⸗ lichen Schuldnern. Stutzig wurde man erſt durch eine größere Einzahlung, die durch den Angeklagten er⸗ folgte, da man feſtſtellte, daß ſie auf die Namen all derer lautete, mit denen das Domänenamt wegen die⸗ ſer Gelder im Prozeß ſtand. Es war nur verwun⸗ derlich, daß die Beklagten ſich nicht ſchon auf die erſten Mahnungen hin zur Wehr ſetzten und geltend machten, daß ſie ſchon bezahlt hatten. In Anbetracht der Unvorbeſtraftheit des Ange⸗ klagten erkannte das Gericht wegen Betrugs in Tat⸗ einheit mit ſchwerer Privaturkundenfälſchung auf eine Gefängnisſtraſe von zehn Monaten. Eine Geldͤſtrafe von 300 Mark und vier Monate der Strafe wurden durch die Unterſuchungshaft als ver⸗ büßt erklärt.— 4 morgen friiſi: 2 Reste, Reste! Seicden- und Wollstoften 8417 Waschstoffen/ Bettdamasten Schlafanzug- u. Hemdenstotten ete. SACNEEUANENPANKEN-Kece * —— e, u, 0— 4 4. Seite /Nummer 353 Aus Baden Großfeuer in Pforzheim Sägewerk und Lagerhalle abgebrannt * Pforzheim, 4. Aug. In dem Sägewerk von Rob. Bürkle brach am Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr aus noch unbekannter Urſache Feuer aus. Der an der Frank⸗Straße auf Pforzheim⸗Brötzinger Gemarkung liegende große Holzbau wurde ſamt Ma⸗ ſchinen und ziemlichen Holzvorräten ein Raub der Flammen, die bei dem herrſchenden Nordoſtwind auch auf das benachbarte Warenlager der Firma Pfannkuch 8 Co. übergriffen, das bis auf die Grundmauern gleichfalls niederbrannte. Auch ein Teil der dort lagernden Vorräte fiel dem Feuer zum Opfer. Ebenſo iſt ein kleiner Lagerraum einer Seifenſiederei abgebrannt. Das Feuer wurde von den Löſchmannſchaften Pforzheims und der umliegenden Orte ſowie einem Löſchzug der Karlsruher Berufsfeuerwehr energiſch bekämpft und konnte etwa um 16.30 Uhr als lokali⸗ ſiert gelten. * Das Brandunglück in Großrinderfeld * Tauberbiſchofsheim, 4. Aug. Die in Groß⸗ rinderfeld durch die Brandkataſtrophe ge⸗ ſchäbigten Familien ſind zum großen Teil ihres ganzen Inventars beraubt und beſitzen nicht einmal das nötigſte Geſchirr, um ihre Tiere zu verpflegen. Neben vielem Federvieh iſt den Flammen auch ein ausgewachſenes Schwein zum Opfer gefallen. An verſchiedenen Brandneſtern, aus denen immer wie⸗ der Flammen und Rauch emporſtiegen, mußte die am Brandplatze verbliebene Ortsfeuerwehr auch am Montag und in der Nacht auf Dienstag immer wieder eingreifen. Bei den Rettungsarbeiten hat ſich eine zur Erntehilfe im Ort weilende Abteilung des RA D beſonders hervorgetan, Die Unterſuchung der Brandurſache wird eifrig fortgeſetzt. Eine der Brandſtiftung verdächtige Perſon wurde be⸗ reits in vorläufige Haft genommen. Entlarvte Hühnerräuber Sieben Iltiſſe in einem Bauernhof k. Langenbrücken bei Bruchſal, 3. Auguſt. Unſer durch ſein altbewährtes Schwefelbad bekannter Ort verzeichnete in den letzten Wochen große Unruhe der Bauern bezüglich ihrer Hühnerhöfe. Sind doch an 300 Hühner verſchwunden, ohne daß man trotz aller Aufmerkſamkeit den oder die wirklichen Täter feſtſtellen konnte die den großen Sthäden ver⸗ urſachten. Durch Zufall kam es nun dieſer Tage ans Tageslicht. Ein Lanoòͤwirt ſah am hellen Nach⸗ mittag auf ſeinem Hofe einen Iltis mit einem Huhn davonſpringen, und nun gings an die Jagd. Einige Jäger mit Treibern wurden um einen Hau⸗ fen Hopfenſtangen aufgeſtellt und dann gelang es, 7 Iltiſſe aufzuſtöbern und zur Strecke zu bringen. Die„Feinſchmecker“ hatten ſich in dem Stangenhau⸗ ſen häuslich eingerichtet und überall ſich ihren Be⸗ darf an Hühnern zuſammengeraubt. Die Einwoh⸗ ner ſind nun doch von einer großen Sorge befreit und mit berechtigter Freude wurden die ſieben dreiſten bepelzten Hühnerdiebe als Jagdͤbeute beſtaunt. 4 dweft deu Nachts in der Kurve: E Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe E Auto raſt gegen Baum und verbrennt Ein gräßliches Autounglück Drei 22jährige getötet * Homburg(Saar), 4. Aug. Zwiſchen Bruch⸗ hof und Bruchmühlbach ereignete ſich in der Nacht ein Autounglück, dem drei junge Menſchenleben zum Opfer fielen. Der Gipſer Heinrich Her mann, der Reiſevertreter Bartſcherer und der Holz⸗ hauer Anton Faller, alle von Niederwürzbach und alle 22 Jahre alt, ſtießen in der Kurve zwiſchen Bruchhof und Bruchmühlbach gegen einen Baum, wobei es offenkundig zu einer Explo⸗ ſion kam. Faller war ſofort tot, Bartſcherer ſtarb einige Stunden ſpäter, und Hermann, der Lenker des Kraftwagens, iſt Dienstag nachmittag 5 Uhr, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, ebenfalls geſtorben. Der Kraftwagen war faſt völlig verkohlt. Soviel bisher feſtgeſtellt werden konnte, ſcheint das Unglück auf ein Verſagen der Steuerung zurück⸗ zuführen zu ſein. Schwerer Anfall beim Hochzeitsſchießen *Pforzheim, 3. Auguſt. In Mühlhauſen wollten am Samstag einige junge Leute anläßlich der Hochzeit eines Freundes einen Böller zum Ab⸗ ſchuß bringen. Dieſer entlud ſich jedoch vorzeitig und die ganze Ladung ging dem Monteur Emil Ippich ins Geſicht. Der Verunglückte mußte ſofort einem Krankenhaus in Pforzheim zugeführt werden. Es iſt leider zu befürchten, daß Ippich das Augenlicht verliert. * Schrecklicher Tod eines Kindes * Pforzheim, 3. Auguſt. Geſtern nachmittag fiel das 3/jährige Söhnchen der Eheleute Klittich in der Großen Gerberſtraße in eine ſchlecht geſicherte Jauchegruppe und ertrank. Blitz ſteckt Scheune in Brand * Königshoſen(Taubertal), 3. Aug. Am Mon⸗ tagabend ſchlug während eines ſchweren Gewitters der Blitz in die Scheune des Bauern Joſef Ludwig und zündete, ſo daß die Scheune mit den Futtervor⸗ räten und der bereits eingefahrenen Ernte nieder⸗ brannte. Da das Gebäude frei ſtand, konnte das Feuer nicht weiter um ſich greifen. eee eeeeee Brief aus der Gauhauptſtadt Die Stadt im Dienſte der Erzeugungsſchlacht—Karlsruher Finanzen ſind geſund (Von unſerem ſtändigen Karlsruher Mitarbeiter.) * Karlsruhe, 4. Auguſt. Im Rahmen des Vierjahresplanes ſpielt die Er⸗ zeugungsſchlacht des deutſchen Bauern eine große Rolle. Staat und Partei, Reichsnährſtand und Lanoͤ⸗ wirtſchaft arbeiten eng zuſammen, damit dieſe Schlacht ſiegreich durchgeführt werden kann. Daß auch unſere Gauhauptſtadt beſtrebt iſt, nach ihrem Können mitzuhelfen, die Ernährungsfreiheit unſeres Volkes ſicherzuſtellen, davon konnten ſich die Preſſe⸗ vertreter im Rahmen einer von der Landesſtelle des Reichspropagandaminiſteriums einberufenen Preſſe⸗ konferenz beſtens überzeugen. Unter Führung von Oberbürgermeiſter Fäger fuhren die Schriftleiter mit den Ratsherren hinaus vor die Tore der Stadt, wo man in der„Fritſchlach“ unweit des Rheinſtran⸗ des die ſeit dem Jahre 1934 durchgeführten landwirtſchaftlichen Maßnahmen der Stadt⸗ verwaltung beſichtigte. Zwiſchen dem Stadtteil Daxlanden und dem Hochgeſtade des Rheines wurden hier im Rah⸗ men eines großen Arbeitsbeſchaffungsprogramms zahlreiche— zuletzt unbenützte— Sand⸗ und Kies⸗ gruben ſowie rieſige Baggerlöcher zugeworfen und mit Müll aufgeſchüttet. Dadurch entſtand binnen zweier Jahre äußerſt fruchtbares Gelände, das be⸗ reits die erſten Ernten gebracht hat. Das ganze Gelände iſt 40 Hektar groß, wovon bereits 20 Hektar 55 Am 4. Auguſt: Eint Eiſenbahnlinie ſeiert Geburtstag 75 Fahre Karlsruher Rheinbahn bid. Karlsruhe, 3. Auguſt. Am 4. Auguſt 1937 kann die Eiſenbahn Karls⸗ ruhe.Maxau auf eine 75jährige Betriebszeit zu⸗ rückblicken. Sie verdankt ihr Entſtehen der fort⸗ ſchrittlich geſinnten Stadtverwaltung von Karlsruhe unter Bürgermeiſter Malſch, welche die Bedeutung dieſes Verlängerungsſtückes der Linie Pforzheim— Karlsruhe erkannte und auch nicht davor zu rück⸗ ſchreckte, die Bahn als Privatbahn auf Koſten der Stadt Karlsruhe zu bauen. Die Stadt war ſogar bereit, zur Verzinſung und Amortiſation der für den Bahnbau nötigen Anleihe in Höhe von 600 000 Gulden die ſtädtiſchen Oktroi⸗Einnahmen heran⸗ zuziehen, falls die errechnete Rentabilität nicht ein⸗ treten ſollte. Am 29. Auguſt 1860 ſtimmte die II. Kammer des Landtages dem Bahnban zu, worauf am 6. September die landesherrliche Geneh⸗ migung erfolgte. Am 21. Juli 1861 wurde dann die Konzeſſion erteilt. Die Finanzierung des Bahnbaues oblag demzu⸗ folge der Stadtgemeinde Karlsruhe, Verwaltung, Betrieb und Unterhaltung dagegen dem Staat gegen eine entſprechende Vergütung von ſeiten der Stadt. Damals erkannte man ſchon die Bedeutung einer ſeſten Rheinbrücke für den Durchgangsverkehr nach der Pfalz. Dieſes Projekt kam allerdings nicht zur Durchführung, ſondern man begnügte ſich nach lan⸗ gen Verhandlungen mit einer Schiffbrücke, die in den folgenden Jahren mit einem Koſtenaufwand von rund 164000 Gulden erbaut wurde. Sie galt für die damalige Zeit als ein techniſches Wunderwerk. Die Strecke bis Maxau konnte am 4. Auguſt 1862 eröffnet werden. Die Baukoſten belieſen ſich auf rund 600 000 Gulden (über eine Million Mark). Nachdem in den erſten Betriebsjahren die Rentabilität tatſächlich Sorgen bereitete, trat nach Inbetriebnahme der Schiffbrücke un“ Herſtellung der Verbindung mit dem pfälziſchen Eiſc. eonnetz ein erfreulicher Umſchwung ein. Die Karlsruher Rheinbahn zeigte bald die günſtigſten Ergebniſſe aller badiſchen Privatbahnen und warf Jahre hindurch einen Nutzen von 30 v. H. und dar⸗ über des Anbagekapitals ab. Am 1. Juli 1905 machte der badiſche Staat von ſeinem vertraglichen Recht Gebrauch und übernahm die Bahn mit ſämtlichen Anlagen zum Preis von 3 065 320 Mark. Im Rahmen des Bahnhofsneubaues 1913 erfolgte dann eine Verlegung der bisher im Weſten von Karlsruhe beim Mühlburger Tor vor⸗ beiführenden Linie, was für die Stadt nicht nur die Beſeitigung eines den Verkehr behindernden ſchienengleichen Ueberganges bedeutete, ſondern zu⸗ gleich die Erſchließung eines ausgezeichneten Bau⸗ geländes in der Umgebung des zu Straßenzwecken benützten Bahnkörpers. ollten Sie dich ſchon Deyßen chein für lnte Herbstterienim im September und October ist es en den herrlichen Seen von LUGaνο und LocaRe em chonteni Infolge Abyw/ ertung 40% billiger öt im' Votlehre! Auberdem 45% Efmäßigung auf Bahn und pottauto. Relchheltige gesellicheftliche und Alle Auscünfte und Proßpekte qurch die keontonelen Verhehrbüros LUGAο ůund rocanxe nutzbare Fläche geworden ſind. Mit einem Koſten⸗ aufwand von über einer Million Mark iſt hier ein Kulturwerk entſtanden, das im Dienſte der Erzeu⸗ gungsſchlacht ſteht. Auf weiten Flächen wurde Hanf geerntet und der Landesbauernſchaft zur Verarbei⸗ tung zur Verfügung geſtellt, während der aus der Rapsernte ergebene Oelertrag von 1000 Litern dem ſtädtiſchen Krankenhaus zu⸗ geleitet wurde. Von den angepflanzten Korbweiden konnten im letz⸗ ten Jahre über 800 Zentner der badiſchen Korb⸗ werden es 1200 Zentner ſein! An Hand eines intereſſanten, von amtlicher Stelle zu Verfügung geſtellten Zahlenmaterials kann die geſunde Wirtſchaft unſerer badiſchen Gau⸗ hauptſtadt nachgewieſen werden. Der Ausgleich des Haushalts und der finanzielle Aufſchwung waren nur möglich auf Grund der Sparmaßnahmen in den letzten vier Jahren, was in Anbetracht der Tatſachen, daß Karls⸗ ruhe keine„von altersher vererbten Reichtümer“ hat, als außerordentliche Leiſtung beſonders anerken⸗ nungsvoll iſt. Denn wenn man ſo z. B. erfährt, daß die Stadtverwaltung von 1933 bis 1937 über 16 Mil⸗ lionen Mark für nützliche Arbeitsbeſchaffung auf⸗ brachte, ſo muß von einer außerordentlichen Aufbau⸗ leiſtung geſprochen werden. Die Frucht dieſer Aus⸗ gaben, die ja eine Fülle von notwendigen Erneue⸗ rungsarbeiten aller Arten innerhalb des ſtädtiſchen Bereiches brachte, zeichnete ſich auf der Einnahmeſeite allerdings wieder günſtig ab in einer vermehrten wareninduſtrie überwieſen werden, in dieſem Jahre Entnahme von Gas, Waſſer und elektriſchem Strom ſowie in einem erhöhten Steuereingang. Der Anteil der Stadt an Fürſorgegeldern ſank von 1933 bis 1937 um 526 000 Mark, der Anteil von Reich und Land für die allgemeine wie die ge⸗ hobene Fürſorge um 1,5 Millionen Mark, um bei⸗ nahe 50 Prozent gingen die Unterſtützungsfälle zu⸗ rück. Der Schuldentilgungsſatz der Stadt ſprang von 1933 mit 2,45 Prozent auf 1937 mit 5,87 Prozent der Schuldſumme. Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 4. Auguſt. Der große Tag des Wiederſehens der 50jährigen iſt auf den letzten Auguſt⸗Sonntag gelegt worden. Alle vorbe⸗ reitenden Arbeiten erledigt der Ausſchuß. Zum Nachfolger des ſo raſch verſtorbenen ſtellv. Zugführers der Ladenburger Sanitätskolonne Auguſt Müller wurde ein auch ſchon lange Jahre in der Kolonne wirkender Kamerad, Georg Zeidler, beſtimmt. Im nächſten Jahre feiert dͤie Kolonne ihr 10jähriges Beſtehen. Dieſer Tage feierte eine Per⸗ ſönlichkeit, die ihr ganzes Leben in den Dienſt der Nächſtenliebe als Pflegerin geſtellt, aus alter Laden⸗ burger Familie, Frl. Marie Meinecke in erfreu⸗ licher Friſche und Rüſtigkeit ihren 75. Geburts⸗ tag, zu dem wir ihr die beſten Wünſche entbieten! Bei der letzten Verbandstagung der 170er Kameradſchaft in Pforzheim wurde der Antrag der Ladenburger Kameraoſchaft, die nächſt⸗ jährige Tagung in Ladenbur g abzuhalten, ein⸗ ſtimmig angenommen. Sportliche Verensteltunsen. Ruu nun, Liroulziuuun, Viele Beſucher in der Spargelſtaot ck Schwetzingen, 4. Auguſt. Ueber das Wochenende herrſchte in Schwetzingen wieder ein ſehr lebhafter Fremdenverkehr. Ueber 4000 Volksgenoſſen beſuchten den herrlichen Park Karl Theodors. Darunter befanden ſich mehrere Ver⸗ eine und Geſellſchaften, Angehörige Betriebe und viele Köͤc⸗Fahrer. Im Monat Juli beſuchten insgeſamt 34000 Beſucher den Park, das ſind 5400 Perſonen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. * An der Ecke Karl⸗Theodor⸗Straße und Mannhei⸗ mer Straße beim„Weißen Schwan“ ſtießen zwer Motorradfahrer zuſammen wobei die bei⸗ den Fahrzeuge erhebliche Beſchädigungen davontru⸗ gen. Glücklicherweiſe kamen die beiden Fahrer mit dem Schrecken davon. *. Wie bereits gemeldet, fand man an Kilometer⸗ ſtein 16,4 die Leiche eines Mannes. Wie ſich imzwiſchen herausſtellte, handelt es ſich um einen Schwetzinger. Ueber die Gründe, die zu der Tat führten, konnte noch nichts Näheres in Erfahrung gebracht werden. * Hochbetagt im Alter von über 83 Jahren verſchied hier nach kurzem, ſchwerem Leiden Frau Margarethe Farrenkopf, Hauptlehrers⸗Witwe. Die Flachsernte hat begonnen! * Plankſtadt, 4. Auguſt. In dieſen Tagen ſind hier die Bauern mit der Flachsernte beſchäftigt. Vorſichtig wird jedes Unkraut und ſonſtiger Acker⸗ unrat vom Flachs getrennt und der Flachs in Bü⸗ ſcheln zu kleinen Haufen zuſammengeſtellt. Wie die übrigen Feldfrüchte, ſo hatte auch der Flachs unter der Trockenheit zu leiden. Die junge Generation ſieht zum erſten Male, wie der Flachs nach Hauſe gebracht und hier entſamt wird, da dieſer ſeit vielen Jahren zum erſtenmal wieder hier angepflanzt wurde. * Bruchſal, 4. Aug. In Büchenau hat ſich ein 40⸗ jähriger Mann aus Neuthard, der als Wächter bei der Reichsautobahn beſchäftigt war, in der Nacht er⸗ ſchoſſen. Familienzwiſtigkeiten ſollen den Bedauerns⸗ werten zu dieſem Schritt veranlaßt haben. —*—. * S „„1ähriger vermit Wer kann Angaben machen? * Gimmeldingen, 3. Aug. Seit über oͤrei Wochen wird der 17 Jahre alte Hilfsarbeiter Otto Ferkel von Gimmeldingen vermißt. Am 9. Juli entfernte er ſich von zu Hauſe unter Mitnahme eines kleinen Geloͤbetrages, um in Neuſtadt einer Vorladung Folge zu leiſten. Er iſt weder dort erſchienen, noch hat ſich ſeit dieſer Zeit irgendeine Spur des Ver⸗ mißten verfolgen laſſen. Ferkel iſt ungefähr 1,65 Meter groß, ſchlank, mit ſchmalem Geſicht und Som⸗ merſproſſen. Zweckdienliche Mitteilungen wollen der nächſten Gendarmerieſtation gemacht werden. Auf dem Bahnübergang ſchwer verunglückt * Landau, 3. Auguſt. Als Dienstag früh der Landwirt Geiger in Billigheim den Bahn⸗ übergang überſchritt, wurde er von dem aus Rich⸗ tung Rohrbach heranfahrenden Perſonenzug erfaßt und mitgeſchleift. Mit lebensgefährlichen Verletzun⸗ gen wurde er ins hieſige Krankenhaus übergeführt. Der Verunglückte hat aller Wahrſcheinlichkeit nach die Warnſignale des Zuges überhört. * Bergzabern, 3. Auguſt. Ehrenbürgermeiſter Conrad Schli tt ging anläßlich ſeines 90. Geburts⸗ tages ein Glückwunſchſchreiben mit Bild des Führers und Reichskanzlers zu. Glückwünſche übermittelten der Reichsführer des Kyſſhäuſerbundes und andere. NSDAp-Mifieilungen Aus parteiemtlichen Bekanntmachungen entnommen Ortsgruppen der NS DAP Erlenhof. 4.., 20.15 Uhr, Amts⸗ und Zellenleiterſitzung in 83 9 eckenheim. 6.., 20.30 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Pol. Leiter auf der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Die Hefte„Deutſche Hauswirtſchaft“ ſind am 5.., zwiſchen 15 und 16 Uhr, auf der Parteigeſchäfts⸗ ſtelle, Langſtraße 39a, abzuholen.— Die Zellen, die ihre Beitragsmarken noch nicht abgeholt haben, holen dieſelben ſofort bei Frau Reitmeier, Lortzingſtroße 6, ab. 88 Teilnehmer am 2. Südweſtmarklager in Offenburg! Antreten am 6.., vorm. 5 Uhr, am Schlageterhaus mit Rad. Tagesverpflegung mitbringen. DAx Kreiswaltung Die Mitgliederbeſtandsmeldungen und Tätigkeitsberichte der Ortsorganiſationswalter ſind ſofort bei der Kreis⸗ waltung einzureichen. 1288 Tesn auswärtiger. 8 v7 6 —— Eomtocke Commenviduen (Von unſerem Korreſpondenten in Rom) Rom, Anfang Auguſt. Schon immer iſt es in Rom Sitte geweſen, den heißen Stadtmauern im Sommer zu entfliehen. Die römiſchen Kaiſer gingen ans Meer. Auf Capri baute Tiberius ſeinen herrlichen Palaſt, bei Anzio ragen noch die Subſtruktionen der Kaiſervillen aus den Wel⸗ len des Mittelmeeres und in der Campagna, unweit Tivolis, errichtete Hadrian ſeine rieſige Sommerreſi⸗ denz. Aber nicht nur die Imperatoren kehrten in der heißen Jahreszeit Rom den Rücken und ſuchten kühlere Plätze auf. In den Albaner Bergen bei Fras⸗ cati lag Ciceros Villa, und auf den luftigen Rom umgebenden Hügeln haben Virgil, Horaz, Salluſt und Properz ihre Sommervillen bezogen. Die Tradition, Rom im Sommer zu verlaſſen, hat ſich bis auf unſere Tage erhalten. Zwar können wir heute von den Sommervillen der Kaiſer, der Bürger und der gefeierten Dichter nur noch die Trümmer er⸗ kennen. Bis in unſere Zeit aber haben ſich die mit verſchwenderiſcher Pracht und Ueppigkeit errichteten Villen der Renaiſſance, des Barock und des 18. Jahrhunderts erhalten. Dieſe Villen im Weichbild Roms und ſeiner näheren Umgebung, erbaut von Päpſten, ihren Nepoten, Kardinälen und vom römi⸗ ſchen Adel, gehören zu den ſchönſten, künſtleriſchen und kulturellen Zeugniſſen ihrer Zeit. Da iſt als erſte die Villa Farneſina zu nennen, die ihren Namen vom Kardinal Aleſſandro Farneſe erhielt, als er ſie 1535 ihrem Erbauer Chigi abbkaufte und zu ſeiner Sommerreſidenz erhob. Die Villa liegt jenſeits des Tiber, gegenüber dem Stadt⸗ palaſt der Farneſe, der heute die franzöſiſche Bot⸗ ſchaft beim Quirinal beherbergt. Der Kardinal führte vom Stadtpalaſt bis zum Flußufer einen Garten. Auf der anderen Tiberſeite wurde der Garten bis zur Villa fortgeſetzt. Und ſo lagen Palaſt und Villa in einem einzigen Park, durch deſſen Mitte der Tiber floß. Die offenen Säulenhallen der Villa, ihre ganze Anlage und die heitere Ausſchmückung mit den Fres⸗ ken Raffaels Peruzzis und Sodomas vermitteln noch heute einen Eindruck von der fröhlichen, ſinnes⸗ frohen und geiſtreichen Geſelligkeit, die in öͤieſen Vil⸗ len entfaltet wurde. Sie waren mehr als nur„Som⸗ merfriſche“, denn ſie boten jenem Zuſammenſein gleichempfindender und ⸗denkender Menſchen Ge⸗ legenheit, das die florentiniſche Renaiſſance des vier⸗ zehnten Jahrhunderts den atheniſchen Akademien abgelernt hatte und das ſie„nach der langen Nacht des Mittelalters“ zum erſtenmal wieder in den Vil⸗ len der florentiniſchen Umgebung übten.(Villa Far⸗ neſina iſt heute Sitz der italieniſchen königlichen Aka⸗ demie. Im Saal der Galathea, ſo genannt nach Raffaels Fresko, wurden kürzlich Marconis ſterb⸗ liche Ueberreſte aufgebahrt.) Bis ins ſpäte acht⸗ zehnte Jahrhundert erhielt ſich dieſe Art des geſelli⸗ gen Gedankenaustauſches in römiſchen Sommeroil⸗ len. Wir kennen ſie aus Juſtis ſchöner Biographie Winckelmanns, in der das Leben und Treiben in der Villa Albani lebendig und mit feinſter kulturhiſtorj⸗ ſcher Kenntnis beſchrieben wird. Etwa zur gleichen Zeit wurde die Villa Ma⸗ dama von Kardinal Medici, dem ſpäteren Papſt Clemens VII., erbaut. Raffael hatte an den Bauplä⸗ nen mitgearbeitet. Aber ſeine Entwürfe wurden nach ſeinem frühen Tode nicht ganz ausgeführt. Wechſel⸗ voll iſt das Schickſal der Villa geweſen. Sie trägt heute ihren Namen nach„Madama“ Margarete von Parma, Statthalterin der Niederlande, die die Som⸗ merwohnung und den Palaſt bei der alten Univerſi⸗ tät durch Heirat mit einem Medici übernommen hatte. Welcher Römer kennt nicht die Villa Bor⸗ gheſe, welcher Fremde durchwandelt nicht die ſchat⸗ tigen, von hohen Pinien überragten Wege der Villa, freut ſich an ihren vielen Springbrunnen und trinkt ſeinen Nachmittagskaffee in einem ihrer zahlreichen Kaffees? Wer kennt nicht die ſchönſte Gemäldegalerie der ewigen Stadt, die Galeria Borgheſe? Es ſei an dieſer Stelle bemerkt, daß entgegen dem deutſchen Sprachgebrauch im Italieniſchen„Villa“ Landſitz und zugleich Park bedeutet— im Gegenſatz zu Stadt⸗ palaſt. Dieſes alles, weitläufiger Garten und Land⸗ haus, iſt einſt Sommerſitz der Borgheſe geweſen. Erſt zu Beginn dieſes Jahrhunderts kaufte der italieniſche Staat der verarmten Familie Park und Villa ab und machte einen Volkspark und öffentliche Galerie aus ihnen. Aehnlich der Villa Borgheſe mit ihren reichen Kunſtſchätzen des Altertums und der Malerei iſt die Villa Doria Pamphili. Einſam liegt ſie in einem herrlichen Park inmitten des hügeligen Ge⸗ ländes auf den Weſtabhängen des Gianicolo, mit herrlichem Blick auf die Sankt⸗Peters⸗Kuppel und auf den Monte Mario. Uns Deutſchen beſonders ans Herz gewachſen. iſt die Villa Albani, die jüngſte der römiſchen Villen. Vom Kardinal Albani um 1760 erbaut, trägt ſie auch in der barocken Gartenanlage das urſprüng⸗ liche Gepräge. Kardinal Albani war der vertraute Freund und Gönner Johann Joachim Winckelmanns. Unter Winckelmanns Beratung hat der Kardinal ſeinen reichen Schatz an antiken Bildwerken zuſam⸗ mengetragen, und hier entſtand Winckelmanns„Ge⸗ ſchichte der Kunſt des Altertums“. Seine Porträt⸗ büſte, im vorigen Jahrhundert unter Steineichen des jetzt ſo ruhigen und ſtillen Gartenparadieſes aufge⸗ ſtellt, hält heute in jedem Beſucher die Erinnerung an den Begründer der Kunſtgeſchichte und ſein mit der Villa Albani verknüpftes Schaffen wach. Aber auch die Päpſte ſchlugen ihre Sommerreſi⸗ denz außerhalb des Vatikans auf. Clemens VII. baute ſich auf den Hügeln des Pincio die Villa Mediei, Julius III. die Villa Giulia, die letzte der römiſchen Renaiſſanceanlagen, und Urban VIII. verlegte ſeinen Sommerſitz nach Caſtel Gan⸗ dolfo, das ſeither Sommerwohnung der Päpſte geblieben iſt.(Schloß und Park von Caſtel Gandolfo wurden denn auch im Garantiegeſetz, das der italieniſche Staat nach der Beſetzung Roms durch ſeine Truppen erließ, als päpſtlicher Beſitz anerkannt und in den Lateranverträgen von 1929, in denen Muſ⸗ ſolini nach faſt fünfzigjährigem Ringen den Kampf zwiſchen Kirche und Staat beendete, wurden ſie als päpſtliches Hoheitsgebiet für exterritorial erklärt.) Es wurde Sitte beim römiſchen Adel, dem Papſt zu fol⸗ gen, und ſo ſieht man noch heute das Wappen der Barberini, die Biene, am Eingangstor des heutigen päpſtlichen Staatsſekretariats. Wandert man von Caſtel Gandolfo auf) den Höhen⸗ rücken der Albanerberge weiter hinüber nach Fras⸗ cati, ſo erblickt man auf den weinbebauten Hügeln und Abhängen die heute meiſt verſchloſſenen und ein⸗ ſam liegenden Prachtvillen des römiſchen Adels aus dem 17. Jahrhundert. Die Ein Denkmal für Kriegshunde In Neuyork wurde ein Denkmal für die Meldehunde des Weltkrieges errichtet. Es wurde auf einer Auhbhe des Hundefriebhofes erbaut und iſt weithin zu ſehen. (Atlantik, Zander⸗M.) Schöne Mädchen machen alkoholfreie Säſte ſchmackhaft Beim Internationalen Kongreß für gärungsloſe Früchteverwertung bot ein Dutzend hübſcher junger Mädel den Teilnehmern alkoholfreie Fruchtſäfte au. (Weltbild, Zander⸗M.) Villa Falconieri, vor dem Weltkriege deutſcher Beſitz, beherbergte Paul Heyſe und Richard Voß. Die ſchönſte unter ihnen iſt die Villa Aldobran⸗ dini, von der Goethe als Gaſt des Fürſten Aldo⸗ brandini bei ſeinem erſten römiſchen Aufenthalt ſagte: „Man ſpricht viel von Luſthäuſern, aber man müßte von hier aus umherblicken, um ſich zu überzeugen, daß nicht leicht ein Haus luſtiger gelegen ſein könne.“ Im Schloßhof zu Heidelberg: „Gejchichte Gottfriedens von Berlichingen Als 9 aller Superlative hat einmal jemand den Ausdruck„noch nocher“ geprägt Nun, wenn wir denn ſchon im Vorjahr die Götz⸗ inſgenierung des dritten Feſtſpielſommers unüber⸗ trefflich nannten, ſo möchte man von der vierten Neuaufführung des Auguſt 1097 nichts weiter mehr ſagen, als daß ſie eben„noch nocher“ iſt! Unver⸗ ändert in ſeinem dramaturgiſchen Beſtand, dagegen ſchauſpielgciſch ausgefeilt durch einige ſehr überzeu⸗ gende Umbeſetzungen, bietet ſich Goethes herrliches Jugendwerk in ſeiner ganzen Kraft und menſch⸗ lichen Fülle dar: durch Heinrich Georges Künſtlerſchaft als Spielleiter und Darſteller das Reichsfeſtſpiel ſchlechthin, deſſen Inhalt weit über jede noch ſo ergreifende Theaterwirkung hinaus Abbild und Lebensraum des deutſchen Weſens ſel⸗ ber zu ſein ſcheint. Und ſo packt es denn die einen wie die andern glei⸗ chermaßen: wer es zum erſtenmal ſieht, der iſt ge⸗ bannt von der atmoſphäriſchen Unmittelbarkeit des Ganzen,— von ſeiner ſaftigen Anſchaulichkeit, die in jeder noch ſo beiläufigen Szene lebt und aus den Ruinen des Heidelberger Schloſſes eben jenes ein⸗ zigartige Zeitgemälde vom Heiligen Römiſchen Reich Deutſcher Nation hervorwachſen läßt, das mit„viel⸗ Licht und ſtarkem Schatten“ die Geſtalt des Ritters mit der eiſernen Fauſt umgibt. Wer aber einen. Sommer und immer noch einen wiederkommt, um der dramatiſchen Bezauberung willen, dem mag es mit dem Götz gehen wie mit einer Symphonie von Beethoven, deren zwingende Gewalt um ſo größer wird, je tieſer man in ihr Gefüge eindringt,— ie mehr man aus dem allgemeinen Eindruck wieder zum Einzelnen zurückfindet. Dies Einzelne offenbart ſich zunächſt an Götz⸗ George ſelbſt in vielen kleinen Zügen: angefan⸗ gen von der meiſterlichen Beherrſchung des Wor⸗ tes, den in ihrer Sinnfälligkeit immer wieder ſo feſſelnden Uebergängen vom großen Pathos zum ſchlichten, ten Geſprächston bis zu der berühmten Kraftſtelle, die dem Publikum ſo herzerfriſchend in den Ohren klingt, jener unbekannten Vokabel ein wenig ratlos die mit einem Schnurrbartſtreichen begleite⸗ auch wenn ein paar Amerikanerinnen ob mit der eijernen Hand“ Köpfe zuſammenſtecken... Und wie prächtig iſt wie⸗ der die Frau Götz— Lina Carſtens—, wie lie⸗ benswert Clemens Haſſe mit ſeinem blonden Schopf als der„goldne Junge Georg“! Walter Kot⸗ tenkamp und Lothar Koerner haben ſehr zum Vorteil die Rollen getauſcht: der erſte iſt nun ein Biſchof von Bamberg, den neben diplomatiſcher Ge⸗ wandtheit auch die etwas füllige Statur des ge⸗ fürſteten geiſtlichen Herrn auszeichnet. Der zweite bringt den Unmut Kaiſer Maximilians im bellen Glanz der Augsburger Volksſzene trefflich zum Ausdruck. Weislingens Wankelmut und unlautere Leidenſchaft für die wie immer reizvolle, gefährlich politiſterende Buhlerin Adelhaid Alice Verdens fand noch keine beſſere Deutung als in dieſem Jahr durch Gerhard Juſt, der zum erſtenmal auch in der Sterbeſzene der ſchwierigen Rolle menſchliches For⸗ mat zu geben wußte. Und Bruder Martins bittere Klage über die Unnatur ſeiner Mönchsgelübde hörte man nie ſo brennend eindringlich, wie aus Alfred Mendlers Munde. Bleiben noch der köſtliche Abt von Fulda, den Wilhelm H. Holtz vom Staats⸗ theater Weimar an ſeinem Rieſenbauch ebenſo ſchwer tragen läßt wie an ſeiner würdevollen Ein⸗ falt, und das biedere alte Rauhbein Selbig Eduard Wandreys; daneben Hans Kaiſer vom Stadt⸗ theater Eſſen als kaiſerlicher Rat, Walter Richter als kaiſerlicher Herold und Elſi Scherer als Kam⸗ merfräulein der Adelhaid, Eugen Wallrath und Hanns Groth, die als Götzens Reiter den Ein⸗ gangsdialog einprägſamer als ſonſt geſtalten, ſo ſind im übrigen noch die bewährten Künſtler des Vorjahres mit allem Lob zu bedenken: Kuhl⸗ manns Lerſee und Knuths wilder Metzler, Gefion Helmkes zarte Marie und Walter Bäuerles wackerer Sickingen, Ludwig Link⸗ manns boshafter Liebetraut, Will Quadfliegs geſchmeidiger Weislingenknappe, Martin Bau⸗ manns Sievers, enoͤlich Erich Bartels als Dr. Olearius, Gerda Maria Terno als Gräfin Hel⸗ fenſtein. Wie immer umtönte die Muſik von Leo Spies mit ihrem vielfach abgewandelten Horn⸗ motiv das Leben und Sterben Gottfriedens von Berlichingen, dem am Schluß zu mitternächtiger Stunde in echter Götz⸗Begeiſterung gehuldigt wurde. Margot Schubert. — ⏑— Internationales Muſikfeſt Baden⸗Baden 1938. Das Internationale Zeitgenöſſiſche Muſikfeſt Baden⸗Baden, das ſeit Jahren im Frühiahr in dem berühmten Heilbad an der Oos ſtattfindet, iſt auch ſür 1938 geſichert. Dem Generalmuſikdirektor Gotth. E. Leſſing iſt es jetzt gelungen u. a. auch das Konzert für Violoncello und Orcheſter von Karl Höller als Uraufführungswerk zu gewinnen. Soliſtiſcher Interpret dieſes Werkes wird Prof. Lud⸗ wig Hölſcher ſein. OGeheimrat Reichenow 90 Jahre alt. In dieſen Tagen begeht in Hamburg in bewundernswerter körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit der Senior der deutſchen Ornithologen, Geheimrat Prof. Dr. Anton Reichenow, ſeinen 90. Geburtstag. Der berühmte Vogelforſcher war von 1874 bis 1021 am Zoologiſchen Muſeum in Berlin tätig. Geheimrat Reichenom unternahm bereits im Jahre 1873, wohl überhaupt als erſter Wiſſenſchaftler, eine ornithologiſche Expe⸗ dition nach Zentralafrika. Das Ergebnis dieſer Reiſe iſt in Verbindung mit ſpäteren Forſchungen in dem dreibändigen Wert„Die Vögel Afrikas“ niederge⸗ legt worden, das auch heute noch zu den Standard⸗ werken der Vogelkunde zählt. Vom Hörten zum Operntenor. Vor wenigen Jahren war der junge Georg Mazaroff noch ein einfacher Hirte, der die Herden ſeines Ar⸗ beitgebers, eines bulgariſchen Großbauern, der ſich mit der Aufzucht von Büffeln befaßte, weidete. Da⸗ mals ſandte er frohgemut ſeine ſchönſten Lieder in die Berge, und es kam manchmal vor, daß Ausflüg⸗ ler aus Sofia ſtehen blieben, und ihm ſtundenlang zuhbrten. Unter ihnen beſand ſich auch eines Ta⸗ ges ein Geſangslehrer, der ſich bereit erklärte, den jungen Hirten koſtenlos auszubilden. Georg Ma⸗ zaroff hatte Glück, er gab einige Konzerte, bei denen er wahre Beifallsſtürme erntete und ſchließlich wurde er an die Oper von Sofia engagiert. Als in Wien unlängſt ein internationaler Singwettbewerb ſtattfand, meldete ſich auch Mazaroff und trug unter vielen bekannten Teilnehmern den erſten Preis da⸗ von. Nun iſt er an die Wiener Staatsoper verpflichtet worden und nimmt im Herbſt dieſes Jahres ſeine neue Tätigkeit auf. 99 König Carol erwarb eine Motorjacht Während ſeines Londoner Aufenthaltes hat König Carol von Rumänien die Jacht„Nahlin“ gekauft, mit der König Eduard VIII. im vorigen Jahr eine Mittelmeerreiſe unternahm.(Atlantie, Zander⸗M.) Die Artiſtentragödie Codona Der weltberühmte Alfredo Codona(Mitte) erſchoß in Long Beach ſeine Frau, Vera Bruce⸗Codona (vorn), und verübte dann Selbſtmord. Wir haben geſtern ausführlich über die Tragödie berichtet. (Atlantik, Zander⸗M.) — Der Eisbär Von Adolf Obée Es war einmal ein kleiner Bub, der mancherlei Spielwerk beſaß: Zinnſoldaten und Eiſenbahn, Se⸗ gelſchiff und Schaukelpferd. Sein köſtlichſter Beſitz war aber eine große Mur⸗ mel, eine Glaskugel, ſo dick, daß die kleine Hand ſie kaum umſpannen konnte. Mitten im Glaſe ſaß ein drolliger ſilberner Eisbär, und wenn man die Kugel über den Boden rollte, purzelte der Eisbär luſtig übereinander. Eines Tages kam dem Bübchen der Gedanke, der Bär müſſe noch vergnüglicher anzuſchauen ſein, wenn man das dicke Glas zerſchlage. Gedacht, ver⸗ ſucht. Er warf die Kugel gegen die Wand, bear⸗ beitete ſie mit dem Hammer, ſtampfte mit den Ab⸗ ſätzen darauf— ſie zerſprang nicht. Er ſtieg hinauf in den vierten Stock und ſchleuderte die Murmel aus dem Treppenfenſter hinunter in den Hof. Mit lautem Klang ſchlug die Kugel unten auf, ſprang hoch empor und hüpfte in immer kleiner werdenden Sprüngen über das holprige Pflaſter. Aber den Eisbären gab ſie nicht her. Und er mußte ihn haben! Da ſteckte der Bub die Murmel in die Taſche und ging hinüber zum Nachbar Hufſchmied. Ein Weilchen ſah er zu, wie der Schmied auf einen glühenden Eiſenſtab hämmerte, daß die Fun⸗ ken ſtoben wie lauter kleine Leben, die einmal hell aufglühen und verlöſchen, bevor ſie noch die Erde erreicht haben. Aus dem Stab wurde ein Huſeiſen, das der Schmied in ziſchendes Waſſer tauchte und zu vielen anderen legte. Da faßte ſich der Bub ein Herz und ſagte zum Schmied:„Schlag mir mal die Murmel kaputt; ich muß den Eisbären haben.“ Der Schmied zeigte freundlich ſeine weißen Zähne, legte die Kugel auf den Amboß, ſchwang den Ham⸗ mer und ſchlug mit gedämpfter Energie darauf. Es knirſchte laut. Unter dem ſchweren Hammer hervor rollte eil⸗ fertig ein Queckſilberkügelchen und tropfte ſchwer wie eine Silberträne zu Boden. Das war der Eisbär. Faſſungslos ſtarrte der Bub auf die grünlichen Glasbrocken, und das ganze kleine Herz ſtieg ihm heiß in die Augen * Woraus hervorgeht, daß man auf die Illuſion nicht mit Schmiedehämmern einhauen, laſſen joll. wo ſie bingehören: hinter Glas. 6. Seite/ Nummer 353 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 4. Auguſt 1937 Veumicochtæ« — Mit betonter Streuge ging das Berliner Schöf⸗ ſengericht gegen einen gewiſſenloſen Kraftfahrer vox, der ſich aller Warnungen zum Trotz betrunken an das Steur ſeines Wagens geſetzt hatte, deſſen Beleuchtung auch noch unvollkommen ſunktionierte. Der Angeklagte, ein 28 Jahre alter Paul Geſicke aus Zoſſen, geriet in der Dunkelheit ſoweit auf die rechte Straßenſeite, daß er zunächſt zwei Bäume ſtreifte und dann gegen einen dritten mit ſolcher Wucht prallte, daß dieſer wie ein Streichholz um⸗ knickte. Der umſtürzende Baumſtamm traf zwei Soldaten, die ſich gerade auf dem Heimwege zu ihrer Unterkunft befanden. Beide wurden ſchwer verletzt, und auch der Angeklagte ſowie ein Beglei⸗ ter wurden erheblich in Mitleidenſchaft gezogen. Einem der Soldaten mußte ſogar einige Zeit darauf wegen einer hinzutretenden Vereiterung ein Bein oberhalb des Knies amputiert werden. Auch ſein Kamerad erſchien jetzt noch zur Gerichtsverhandlung mit einem Gipsverband. Zeugen, die den Angeklag⸗ ten vor dem Unfall geſehen hatten, bekundeten, die⸗ ſer ſei in der beſonders dunklen Nacht mit einer Geſchwindigkeit von 60 Km. ohne Licht gefahren. Der Staatsanwalt beantragte gegen G. ein Jahr Gefängnis. Das Gericht blieb nur wenig hinter dieſem Antrage zurück und verurteilte den Ange⸗ klagten wegen fahrläſſiger Körperverletzung und Fahrens in Trunkenheit zu zehn Monaten Gefäng⸗ nis und orönete ſeine ſofortige Verhaftung an. In der Urteilsbegründung führte der Vorſitzende u. a. aus, daß der Angeklagte einer jener Kraftfahrer ſei, von denen erſt kürzlich von höchſter Stelle betont wurde, daß ſie in Anbetracht ihrer grenzenloſen Verantwortungsloſigkeit wie kriminelle Verbrecher behandelt werden müßten. Auch das geſunde Volks⸗ empfinden erfordere eine ebenſo nachdrückliche wie empfindliche Beſtrafung Verkehrsſünder. — Durch geiſtesgegenwärtiges Verhalten hat eine junge Fran in dem engliſchen Badeort Caſt Runton nicht weniger als vierzig Menſchen das Leben gerettet. Der Strand dieſes Badeortes liegt unmittelbar unter ſteilen Klippen, von deren Gipfel ſich plötzlich eine große Steinlawine löſte. Es be⸗ ſtand die Gefahr, daß ſämtliche Badegäſte erſchlagen wurden. Die erwähnte junge Frau ſah das Unheil kommen und zeigte ſofort allen, wie man ſich ver⸗ halten mußte. Sie ſtieß einen lauten Warnungs⸗ ſchrei aus, wies mit dem Arm auf die Klippen und ſtürzte ſich dann ins Waſſer. Sämtliche Badegäſte folgten ihrem Beiſpiel und ſo zertrümmerte die Steinlawine zwar die Strandkörbe, aber von den Menſchen wurde niemand getroffen. 4. — Am 4. Auguſt wird zu Woobſtock, in der kana⸗ diſchen Provinz Ontario, das lebensgroße eherne, auf einem granitenem Sockel errichtete Standbild einer Milchkuh enthüllt werden. Ihr Name war „Springbank Snow Counteß“ und ſie hatte ihrem Eigentümer, dem Farmer T. R. Dent, in den 18 Jahren ihres Lebens viel Ruhm und Ehre gebracht. Sie war Kanadas beſte Milchkuh und hatte den Weltrekord an Milchabgabe aufgeſtellt: In ihrer letzten Milchperiode waren 9062 engl. Pfund Butter aus 207 050 engl. Pfund ihrer Milch gewon⸗ nen worden, was einen durchſchnittlichen Fettgehalt von 4,33 v. H. ausmacht. Deshalb hatte die kana⸗ diſche Vereinigung der Züchter von Kühen holſtei⸗ niſch⸗frieſiſcher Raſſe 1000 Pfund Sterling geſtiftet, um der trefflichen Kuh ein würdiges Denkmal zu ſetzen. * — Briefmarkenſammeln iſt mehr als eine Leiden⸗ ſchaft, mehr als ein Sport, ſondern eine Wiſſenſchaft, deren Geheimniſſe und Freuden gar nicht ſo leicht auszuſchöpfen ſind. Der kulturgeſchichtliche Wert der Briefmarke iſt ſeit langem unumſtritien. Neuerdings legt man allenthalben geſteigertes Gewicht auf die Schaffung künſtleriſch ſchöner Briefmarken. Indeſſen hat man noch niemals eine Briefmarke geſehen, deren Entwurf bewußtermaßen auf eine humori⸗ ſtiſche Wirkung hinaus will. Hingegen gibt es bereits ein Zeugnis unfreiwilligen Briefmarkenhumors, an dem ſich die dem Lachen ſo holden Amerikaner weid⸗ lich ergötzen. Vor einiger Zeit gelangte in den Ver⸗ einigten Staaten eine Serie zur Ausgabe, die dem vom Präſidenten Rooſevelt verfolgten Ziel der wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Wiedergeburt propagandi⸗ ſtiſch dienen ſollte. Die 3⸗Cent⸗Marke dieſer Serie zeigt 4 Figuren: Ein Ackersmann mit der Sichel in der Hand verſinnbildlicht die Landwirtſchaft; ein Arbeiter mit dem Hammer die Induſtrie; eine junge Frau die Frauenarbeit; ein elegant gekleideter Herr, der ganz offenbar ein Bankier ſein ſoll, den Kendel. Darunter ſtehen die Worte: In einmütiger Ent⸗ ſchloſſenheit!— Nun aber ſchreiten der Landmann, der Arbeiter, die Frau in gleichem Takt. Der Ban⸗ kier aber— und darin liegt der Humor— hält nicht Schrittl * — Als kürzlich der Perſonenzug Burnley—Black⸗ burn im Bahnhof von Blackburn einlief, ſtanden dort zwei Tragbahren für den Lokomotipführer und den Heizer bereit. Von der Station Harwood war telephoniſch die Kunde gekommen, daß die beiden Männer einen ſchweren Unfall gehabt und furchtbare Brandwunden davongetragen hatten. Sie waren aber dennoch auf ihrem Poſten geblieben, weil ſie den ihnen anvertrauten Zug ſicher zum Ziel⸗Bahnhof bringen wollten. Der Bahnhofsvorſteher hatte in ſeiner telephoniſchen Meldung nicht übertrieben. Der Lokomotivführer Patrie Bridge war wirklich ſo ſchwer verletzt, daß er im gleichen Augenblick ohn⸗ mächtig wurde, als er den Zug in Blackburn vor⸗ ſchriftsmäßig zum Halten gebracht hatte. Der Hei⸗ zer, Frank Salisbury, deſſen Brandwunden nicht ganz ſo ſchwerer Natur waren, gab von dem Unfall folgenden Bericht: Wenige Meilen vor der vor⸗ letzten Station ſchlug plötzlich eine lange Stichflamme aus dem Feuerungsloch und erfaßte den Lokomotiv⸗ führer, deſſen Kleider ſofort braunten. Patric Bridge ließ aber dennoch den Bremshebel nicht los, da er gerade in die Station Harwood einlief und der Hei⸗ zer mit der Bedienung der Lokomotive noch nicht vertraut genug war. Der Heizer bewies aber eben⸗ falls Heldenmut, denn er bemühte ſich, die Flammen an den Kleidern des Lokomotivführers mit den blo⸗ ßen Händen zu erſticken. Mehrere Minuten vergin⸗ gen, ehe ihm das gelungen war. Während dieſer ganzen Zeit wich Patric Bridge nicht einen Augen⸗ blick von dem Bremshebel und den Kontrollinſtru⸗ menten zurück. Seine Kleider brannten an mehre⸗ ren Stellen bis auf die Haut durch. Da in der Sta⸗ tion Harwood ärztliche Hilſe nicht raſch genug zur Stelle war, entſchloß ſich der Lokomotivführer, ſeinen ohne Verzögerung nach Blackburn zu fahren. Der Heldenmut der beiden Männer findet in ganz England allgemeine Anerkennung. 8 d. — In eine höchſt ſeltſame Lage ſind ein in Paris anſäſſiger Engländer, Mr. Henry Fowler, und ſeine Lebensgefährtin, eine geborene Franzöſin, geraten. Vor zwölf Jahren hatte ſich Mr. Fowler mit Fräu⸗ lein Yvonne Paul verheiratet. Zehn Jahre lang war dieſe mit zwei Kindern geſegnete Ehe ſehr glück⸗ lich geweſen. Dann aber kam Zwietracht und Haß in die Ehe, die ſchließlich geſchieden wurde. Zwei Jahre ſpäter trafen die Geſchiedenen zufällig im Hauſe eines gemeinſamen Freundes zuſammen. Und, wie das manchmal ſo kommt, verliebten ſie ſich wie⸗ derum ineinander. Ihre Trennung, ſo meinten ſie nun, ſei nur ein böſes Mißverſtändnis geweſen. Sehr bald wurde man über eine ſchleunige Wieder⸗ verheiratung einig. Als in der zuſtändigen Bürger⸗ meiſterei die wieder notwendige Ziviltrauung ſtatt⸗ finden ſollte, eröffnete der Standesbeamte den Brautleuten zu deren äußerſter Verblüffung, daß ſie beide weder jemals rechtmäßig verheiratet waren, noch gültig geſchieden ſelen. Die erſte Ehe ſei wegen eines Formfehlers nichtig geweſen, das gleiche gelte darum auch für das Scheidungsverfahren. Würden die Brautleute als„früher von einander geſchieden“ wieder getraut, müßte die zweite Ehe wegen unzu⸗ treffenden Angaben aufs neue als ungültig er⸗ achtet werden. Um das zu vermeiden, hätten ſich die beiden jetzt ausdrücklich als„ledig“ zu bezeichnen. uei àun Ollllor Vater mit zwei Söhnen im Brunnenſchacht erſtickt dub. Neuruppin, 3. Auguſt. Ein furchtbares Unglück trug ſich in den Abendſtunden des Montag in Schönermark zu. Der 54 Jahre alte Landwirt Karl Ingold war in einen Brunnen hinabgeſtiegen, um eine Reparatur vorzunehmen. Er wurde bald von den im Schacht befindlichen Gaſen betäubt. Sein 21jähriger Sohn Hermann Ingold bemerkte das und ſtieg dem Vater ſofſort nach. Aber ehe er ſein Ret⸗ tungswerk vollenden konnte, fiel auch er den gif⸗ giftigen Gaſen zum Opfer. Um Vater und Bruder zu retten, ſtieg darauf der 23jäh⸗ rige Sohn Albert Ingold in den Brunnen⸗ ſchacht. Aber auch er konnte ſein Rettungswerk nicht vollenden und wurde wie ſie von den Gaſen betäubt. Erſt nach längeren Bemühungen konnten die drei als Tote geborgen werden. 77 Geiſteskranke revoltieren Schreckensſtunden in Straßburgs Irrenanſtalt + Paris, 3. Auguſt. Am Montagabend brach in einer Irren⸗ anſtalt in Straßburg eine Revolte aus. 77 Geiſteskrauke zerſtörten die geſamte Inneneinrichtung der Anſtalt und verſuch⸗ ten, Feuer an das Gebände zu legen. Gendarmerie und Feuerwehr mußten von der Anſtaltsleitung zu Hilfe gerufen werden. Erſt nach drei Stunden gelang es, die Anſtaltsinſaſſen zu überwältigen und ſie ſpäter einzeln in ihre Zellen abzuführen. Schon am Samstag zuvor hatten zehn Irre revoltiert und einen Fluchtverſuch unternommen. Bis auf zwei konnten jedoch ſämtliche wieder ergriffen werden. Banditenſtück in Lodz + Warſchau, 3. Auguſt. Ein unerhört oͤreiſter Raubüberfall trug ſich geſtern in Loödz zu. In einer der belebteſten Straßen ſprangen am hellen Vormittag zweimas⸗ kierte Banditen in eine Droſchke, in der ſich ein Lodzer Großhändler befand, den ſie zur Heraus⸗ gabe ſeines Bargeldes durch vorgehaltenen Revolver zwangen. Die Banditen, die dann flohen wurden von Polizeibeamten verfolgt. Als einer der Ban⸗ diten in eine Sackgaſſe geriet und keinen Ausweg mehr fand, erſchoß er ſich. Syringfluten in Burma dub. London, 3. Auguſt. Wie aus Rangoon berichtet wird, ſind im Be⸗ zirk Burma 50 Menſchen bei Springfluten ums Le⸗ ben gekommen. Etwa 4000 Perſonen wurden obdach⸗ los. Der Schaden wird auf 150 000 Pfund geſchätzt. Die Eiſenbahnverbindungen zwiſchen Rangoon und einer Anzahl wichtiger Provinzſtädte ſind unter⸗ brochen. Flugboot mit 12 Inſaſſen vermißt dnb. Neuyork, 3. Auguſt. Ein Flugboot der Panamerican Airways mit neun Fluggäſten und drei Beſatzungsmitgliedern wird in der Panama⸗Kanal⸗Zone vermißt. 22 ameri⸗ kaniſche Marinebomber haben die Suche aufge⸗ nommen. Das Flugboot iſt ſpäter 50 Kilometer noroöſtlich von Criſtobal geſichtet worden. Die Maſchine trieb bereits unter Waſſer. Von den neun Fluggäſten und ödrei Mann Beſatzung fand man kein Lebenszeichen. Unter den Fahrgäſten befanden ſich auch zwei Beamte des Wirtſchaftsminiſteriums der Vereinigten Staaten. Das geſchah, und die Eheſchließung wurde ohne weitere Einwendungen vollzogen. Jedenfalls ſind Herr und Frau Fowler nunmehr zweifellos mit⸗ einander gültig verheiratet. Doch ſoll dieſe ſonderbare Ehegeſchichte noch ein gerichtliches Nachſpiel finden. Die Eheleute ſagen, ſie ſeien während ihrer erſten Ehe des guten Glaubens geweſen, rechtmäßig ver⸗ bunden zu ſein. Daß dem nun nicht ſo iſt, ſetze ſie und vor allem ihre beiden Kinder vor den Mitmen⸗ ſchen herab und ziehe mancherlei Leiden und Sorgen nach ſich. Und das alles nur, weil dem Beamten, der die erſte Eheſchließung vornahm, ein Formfehler unterlaufen war. Deshalb wollen die endlich rich⸗ tiggehenden Eheleute Fowler die Pariſer Stadtver⸗ waltung auf Schadenerſatz verklagen. — Im Rahmen der Pariſer Weltausſtellung wird am Quai de Tokio eine„Schau der Meiſterwerke franzöſiſcher Kunſt“ gezeigt. Wie es im Katalog wört⸗ lich heißt, ſind die Schöpfer dieſer Meiſterwerke ſämtlich„tot und begraben“. Unter dieſe Meiſter werke hatte eine„Bretoniſche Landſchaft“, angeblich von Gauguin, Aufnahme gefunden. Nun beſuchte kürzlich Emile Bernard, der letzte Ueberlebende des durch die Namen Gauguin Cézanne und van Gogh bezeichneten Künſtlerkreiſes, die Ausſtellung. Er ſtieß dabei auf die„Bretoniſche Landſchaft“ von Gau⸗ guin und ſtellte in ihr zu ſeiner maßloſen Verwunde⸗ rung ein Werk ſeiner Arbeit feſt. Emile Bernard hatte das Bild im Jahre 1888 gemalt und im Jahre 1925 an den Kunſthändler Schuffenecker verkauft. Schuffenecker iſt inzwiſchen geſtorben. So wird es vermutlich niemals offenbar werden, auf welche Weiſe das Signum Emile Bernards durch das ſeines Freundes Gauguin erſetzt werden konnte. Jedenfalls will Emile Bernard dieſe„Bretoniſche Landſchaft“ unter ſeinem Signum vor 12 Jahren erſtmals ver⸗ kauft haben. Das wird gewiß zutreffen können, aber die Frage iſt, was mit der„Bretoniſchen Landſchaft“ geſchehen ſoll? In der„Schau der Meiſterwerke fran⸗ zöſiſcher Kunſt“ darf das Bild nicht verbleiben. Denn Emile Bernard weilt ja noch unter den Lebenden und denkt nicht daran, ſich begraben zu laſſen, auf daß ſein Bild am Quai de Tokio weiter angeſchaut und bewundert werden könne. Ein Ausweg iſt freilich gegeben. Auf der Weltausſtellung wird noch eine „Schau der Meiſter der unabhängigen Kunſt“ gezeigt. Lebende Künſtler ſind dort vertreten, darunter Emile Bernard ſelbſt mit zwei Bildern. In der Pariſer Preſſe wird lebhaft befürwortet, die„Bretoniſche Landſchaft“ dorthin zu überführen. Der Eigentümer des Bildes, eine hohe politiſche Perſönlichkeit Frank⸗ reichs, muß hierzu die Zuſtimmung geben. Zunächſt aber iſt er enttäuſcht, an Stelle eines toten Gauguin „nur“ einen lebenden Bernard zu haben. Ein ungewöhnlicher Anlaß war es, der die Be⸗ wohner mehrerer großer Mietshäuſer in Bukareſt unlängſt zu einem feierlichen Fackelzug vereinigte. Der Hausbeſitzer Bela Falowy, dem mehrere große Mietshäuſer der bulgariſchen Hauptſtadt gehören, hatte ſeinen Mietern zur Kenntnis gebracht, daß er ihnen im kommenden Monat anläßlich der 50. Wiederkehr ſeines Hochzeitstages die geſamte Miete erlaſſen werde. Darüber herrſchte natürlich in den Familien, die auf dieſe Weiſe einen vollen Monat umſonſt wohnen öürfen, große Freude, und die Mie⸗ ter entſchloſſen ſich, ihrem ſo ſozial denkenden Haus⸗ herrn zum Dank einen gemeinſamen Fackelzug dar⸗ zubringen. Der Jubtlar nahm dieſe Ehrung vom Balkon ſeiner Wohnung aus mit gerührter Miene entgegen und dankte mit bewegten Worten für die ihm erwieſene Aufmerkſamkeit. 3 Roman von Jenny Sattler-Könio Das Mädchen Elin wird geküßt 9 ,Wollen wir nun in den Staudengarten gehen?“ fragte ſie dann ungewohnt ſchüchtern. Heinrich Friedrich ſtreckte prüfend die Hand vor. „Ich glaube, es regnet ſchon!“ ſagte er nach einer Weile des Emporſtarrens.„Es wird wohl beſſer ſein, wenn wir ins Haus gehen.“ Das Paar durchſchritt die grüne, breite Haustür und den ſchneeweiß gehaltenen Vorraum. Dann überquerte Elin vorausgehend ſogleich den breiten Flur und klinkte die Tür zum Eßſaal auf. Eine Fülle von Licht empfing die beiden. Die dem Ein⸗ gange gegenüberliegende Längswand dieſes Raumes, die ihn von der langen Gartenterraſſe ſchied, war faſt völlig in rieſige Fenſter aufgeteilt, die ihrerſeits wiederum in viele kleine Fenſter untergeteilt waren. Auf den breiten Fenſterſimſen ſtand auch hier eine ganze Anzahl der vielen Lieblinge des Herrn Hal⸗ lermann. ö Elin zog einen der Vorhänge auf.„Sehen Sie mal!“ ſagte ſie,„dieſe beiden Zwergfuchſien hat Va⸗ ter neulich mitgebracht. Sie ſollen japaniſchen Ur⸗ ſprungs ſein, und ſie ſind ihm von einem ſüdfran⸗ zöſiſchen Händler angeboten worden. Heinrich Friedrich ſchob den Finger unter eine der herabhängenden winzigen, bunten Blüten und betrachtete ſie aufmerkſam. Man war wieder ein⸗ mal bei dem Thema angelangt, bei dem man mit Elin vernünftig, wie mit einem alten, erfahrenen Kenner reden konnte, und bei dem ſie und er ſich immer wieder fanden. Aber Elin zeigte heute keine ſonderliche Neigung zur Fachſimpelei. Sie ließ ihren Blick hinausſchweifen über die Terraſſe, über den Wieſenplan, über den Fluß da unten, deſſen Lauf man weithin verfolgen konnte, bis da hinauf, wo fern am Horizonte der Weg nach Weidenau lag. „Ich war vorgeſtern dort oben bei Weidenau!“ ſagte ſie plötzlich unvermittelt.„Aber ich hatte Pech beim Kochen, es gab ein Unglück!— Ich will Ihnen alles erzählen, nur bitte, bitte“, ſie hob flehend die Hände,„Sie dürfen es um Gottes willen nicht Va⸗ ter ſagen!— Vater darf das nicht erfahren, nie⸗ mals darf es Vater erfahren.“ Heinrich Friedrich ſah erſchreckt in ihre Augen, die leidenſchaftlich aufleuchteten, ſo wie er es noch niemals geſehen hatte. „Nein, natürlich erzähle ich es ihm nicht, wenn Ste es nicht wünſchen!“ ſagte er langſam. Elin begann zu berichten. Sie erzählte, wie alles gekommen war. Nur das mit dem Kuß verſchwieg ſie; es war ſelbſtverſtändlich, daß ſie nicht davon ſprach. Herr von Erdmannsdorf hörte ihr mit ſteigender Beſtürzung zu. Da war ja ein ſchreckliches Unglück verhütet worden! Erblaſſend blickte er auf das lei⸗ denſchaftlich bewegte Geſicht Elins, auf den feinen Mund, der mit überſtürzenden Worten ſprach. Wie fürchterlich, wenn ein ſo hartes Schickſal dieſes wun⸗ derſchöne Menſchenkind serſtört hätte. „Wiſſen Sie, wer der junge Mann war, der Sie gerettet hat? Man müßte ihn doch eigentlich beloh⸗ nen.— Er hat Sie doch unter eigener Lebensgefahr gerettet.“ „Er hat mir ſeinen Namen geſagt, aber ich habe ihn natürlich nicht verſtanden!“ erwiderte Elin. „Wie ſah er denn aus? Können Sie ſich auf ihn beſinnen? War er— war er hübſch?“ „Och kann mich nicht mehr genau beſinnenl Ich war ſo benommen, daß ich ihn mir gar nicht mit Bewußtſein angeſchaut habe!“ ſagte Elin. Sie log nun ganz bewußt. Hier mußte ſie lügen! Irgend etwas zwang ſie zur Lüge! Natürlich mußte man das alles noch heraus⸗ kriegen von dem jungen Manne: Wer er war— und wie er war— und was das mit dem Kuſſe war... Aber Herr von Erdmannsdorf brauchte es nicht herauszubekömmen. „Ich bin dann auch gleich nach Hauſe gefahren, um mich umzuziehen. Eigentlich wollte ich ja nach⸗ her ſogar noch nach Weidenau, aber es hätte ſchließ⸗ lich keinen Zweck mehr gehabt. Es war zu ſpät ge⸗ worden!“ Herr von Erdmannsdorf atmete unhörbar auf. Es gab ſo merkwürdig romantiſche Anwandlungen bei jungen Mädchen— ihren mutigen und mann⸗ haften Rettern gegenüber! Da konnte man nie wiſſen „Wiſſen Sie, Elin“, ſagte er zart und nahm ihre Hand,„ich wollte Ihnen damals..“ Die untadelige Zofe Frieda ſtand kerzengerade in der Tür.„Herr von Eroͤmannsdorf werden am Fernſprecher gewünſcht.“ Heinrich Friedrich ließ haſtig Elins Hand los. „Ja, danke, ich komme gleich!“ ſagte er nervös und unfreundlich.— Am Telephon meldete ſich Ponfiek.„Ich wollte dir gleich mitteilen, wie es ſteht, Erdmannsdorf“, ſagte er. Seine Stimme klang leiſe und undeutlich; die Verbindung ſchien ſehr ſchlecht zu ſein. Wahr⸗ ſcheinlich ſprach Ponfiek aus einer Straßenzelle. „Nun— und?“ erwiderte Heinrich Friedrich und gab ſich Mühe, die Ungeduld in ſeiner Stimme zu unterörücken. Ponfiek bemerkte nichts davon. Er berichtete um⸗ ſtändlich über ſeine Verhandlungen mit Anacher. „Es ſieht alſo ganz günſtig aus, Erdmannsdorf“, ſagte er,„wenn ich auch vielleicht noch vier bis fünf, möglicherweiſe ſogar acht Wochen auf das Geld war⸗ ten muß!“ „Wie lange?“ fragte Heinrich Friedrich zerſtreut, obwohl er ſich ſogleich entſann, die Zahlen verſtan⸗ den zu en. „Nun ja, dann iſt es ja ſchön. Ich freue mich ſehr, wenn ich dir helſen kann.“ „Wann fährſt du?“ fragte Ponfiek nun.„Sehe ich dich noch einmal?“ „Ich werde wohl ſchon morgen abreiſen. Ganz genau weiß ich es noch nicht!— Alſo dann leb wohl, Ponfiek.“ „Da muß ich dir ſo noch einmal danken!“ klang es leiſe von drüben.„Du weißt nicht, wie dankbar ich ͤir bin. Du kannſt es dir nicht denken, wie— ——1“ Die letzten Worte verloren ſich im Ge⸗ murmel. „Jawohl, lieber Ponftek, ich helſe dir ſa ſehr gern. Hauptſache, daß es dir auch wirklich nütztl“ erwiderte Herr von Erömannsdorf flüchtig.„Und nun leb wohl.“ Aber Ponfiek war noch nicht am Ende.„Und dann wollte ich dir noch eins ſagen, Erdmannsdorſ“, er ſtockte und ſuchte merklich nach Worten.„Das Mädchen— das junge Mäbchen— ſie iſt auch nicht anders, als... Sie iſt auch nicht klar, verſtehſt du?!“ Heinrich Friedrich begriff nicht ganz. Er wußte nicht ſo recht, wie es gemeint war. Elin etwa? Ohne noch ein Wort zu erwidern, hing er ab und ging ärgerlich wieder in den Eßſaal. Die Menſchen wa⸗ ren zu ſonderbar. Einſach aufgeregk machten ſie einen, und ſie ließen einen nicht die Worte finden, die man gern ſprechen wollte. Elin ſtand noch immer bei ihren Zwergblumen⸗ Er ſah ſie kaum. Als ſchmaler, olivfarbener Schat⸗ ten hob ſie ſich von der zartgelben, ſehr faltigen Gardine ab. Herr von Erdmannsdorf trat wortlos neben ſie. Sie ſpielte mit den kleinen, herunterhängenden Blü⸗ ten der Zwergfuchſien, die leicht über ihre roſigen Fingerſpitzen hinwegglitten.„Wird er den Wagen kaufen?“, fragte ſie plötzlich. „Wer?“ entgegnete er verſtändnislos. „Nun, der komiſche, große Mann, der mich ſo ſonderbar anſchaute!“ „Nein, ich glaube es nicht!“ gab er ſtockend zu⸗ rück.„Aber— ich...“ Aufhorchend hob Elin den Kopf. Auf dem Flur erklangen eilige Schritte. Türen ſchlugen. Der Wind⸗ fang rauſchte. Ein Hund kläffte freudig auf.„Mein Vater!“ ſagte ſie.„Wie zeitig er heute kommt!“ Sie ſchlüpfte an Heinrich Friedrich vorbei und lief eilig hinaus. Unzufrieden mit ſich ſelbſt, ſchloß Herr von Erdmannsdorf ſich ihr an, um den heimkehrenden Hausherrn zu begrüßen. Der Konſul ſtellte mit einem raſchen Blick die Lage der Dinge ſeſt und reichte dem Gaſt unbefangen die Hand. 6. Kapikel Am Abend, als ſie enölich mik ſich allein war, ſtand Elin noch lange am Fenſter ihres Zimmers, das über den Arbeitsräumen ihres Vaters auf der Schmalſeite des Hauſes lag und das denſelben herr⸗ lichen Blick auf die Stadt mit ihren Türmen hatte wie dieſes. Sie blickte hinaus. Dort oͤrüben— rechts von den Türmen— im Geſchäftsviertel, lag die Wettiner Straße, und in dem Hauſe Nummer vier⸗ unddreißig mußte ſich die N..G. befinden, von der ihr Retter geſprochen hatte. Wieder und wieder ging ihr das Geſpräch mik dem Herrn von Erdmannsdorf durch den Kopf. Was hatte er geſagt? Man müßte doch eigentlich dieſen fungen Mann belohnen, der Sie gerettet hatl“ hatte er geſagt. Vortſetung kolgt) 40 — * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 353 Mannſchaftskämpfe der Schützen Anterkreis Kurpfalz-Mannheim Vor der Entſcheidung Auf den Schießſtänden des Zimmerſtutzenſchützenvereins Rheinau 1925(), beim Schützenverein Rheinau 1926 am Pfingſtbergweiher und bei der Schützen⸗Geſellſchaft 1744 bei der Feudenheimer Allee trugen die drei Schieß⸗ ſport⸗Gemeinſchaften des Unterkreiſes Kurpfalz⸗ Mannheim im Juli ihre vierten Mannſchafts⸗ kämpfe um die Wanderſtandarten aus. Der erſte Mann⸗ ſchaftskampf in dieſem Jahre, der vom Wetter reſtlos be⸗ günſtigt wurde. Nun folgt im September die Entſcheidung für alle drei Waffengattungen, Zimmerſtutzen, Kleinkaliber und Großkaliber, auf dem Waldhof. Während die Mann⸗ ſchaftsſieger für Zimmerſtutzen und Großkaliber heute ſchon ſo gut wie endgültig feſtſtehen, kann für Kleinkaliber ſelbſt nach dem nun beendeten vierten Kampf noch keine ſichere Vorherſage getroffen werden, denn der Schützenverein der Polizei⸗Beamten wird von der erſten o9er Mannſchaft immer noch bedrängt, und wenn auch Rheinau 1926 nicht mehr in die Entſcheidung eingreifen kann, ſo hat ſich dieſe Mannſchaft doch ganz beängſtigend vorgeſchoben. Unter Hinzurechnung der letzten Kampfergebniſſe iſt der Tabellenſtand heute folgender: Schießſport ⸗ Gemeinſchaft 1— Zimmerſtutzen: 1. Schützengeſellſchaft 09 1. Mannſchaft 2433 Ringe; 2. Schützenverein Neckarau 1. Mannſchaft 2371 Ringe; 3. Schützengeſe. 1904 Waldhof 1. Mannſchaft 2362 Ringe; 4. Schützen⸗Club 1924 1. Mannſchaft 2308 Ringe; 5. Schützen⸗ verein Rheinau 1926 1. Mannſchaft 2284 Ringe; 6. Schützen⸗ geſellſchaft 00 2. Mannſchaft 2255 Ringe; 7. Freiſchütz 1896 2. Mannſchaft 2206 Ringe; 8. Schützenverein Neckarau 2. Mannſchaft 2189 Ringe; 9. Freiſchütz 1896 1. Mannſchaft 2175 Ringe; 10. Schützengeſ. 1904 Waldhof 2. Mannſchaft 2162 Ringe; 11. Zimmerſtutzenſchützenverein Rheinau 1925 1. Mannſchaft 2088 Ringe. Die erhebliche Ringeinbuße von der 1. Mannſchaft Frei⸗ ſchütz iſt darauf zurückzuführen, daß die Mannſchaft nur mit vier Mann antreten konnte. Beſte Schützen des Tages waren: 1. Kohl, Schützen⸗ verein Neckarau, 129 Ringe; 2. Eckert, Schützen⸗Club 1924, 125 Ringe; 3. Becherer, Schützengeſ. 09, 125 Ringe.; Spitze der Einzelmeiſter⸗Anwärter: 1. Becherer, Schützengeſ. 09, 512 Ringe; 2. Volz, Schützengeſ. 09, 497 Ringe; 3. H. Mögele, Freiſchütz 1896, 494 Ringe: 4. Geier, Schützengeſ. 1904 Waldhof, 493 Ringe; 5. Bühler, Schützenverein Neckarau, 492 Ringe; 6. Gerard, Schützen⸗ geſellſchaft 1904 Waldhof, 489 Ringe. Der 1. Einzelmeiſter dürfte für Zimmerſtutzen demnach heute ſchon in Becherer zu ſehen ſein, während um den 2. und 3. Platz immer noch gekämpft werdͤen muß, denn nicht weniger als fünf Mann liegen knapp hintereinander. Schießſport ⸗ Gemeinſchaft II— Kleinkaliber—: 1. Schützenverein der Polizeibeamten 1. Mann⸗ ſchaft 5916 Ringe; 2. Schützengeſellſchaft 09 1. Mannſchaft 5867 Ringe; 3. Schützenverein Rheinau 1926 1. Mannſchaft 5838 Ringe; 4. Schützen⸗Geſellſchaft 1744 1. Mannſchaft 5469 Ringe; 5. Schützenverein Neckarau 1. Mannſchaft 5431 Ringe; 6. Schützenluſt Käfertal 1. Mannſchaft 5408.: 7. Schützenverein der Polizeibeamten 2. Mannſch. 5306.; 8. Schützengeſellſchaft 00 2. Mannſchaft 5289.; 9. Schützen⸗ verein der Polizeibeamten 3. Mannſchaft 5896 Ringe; 10. Schützenabteilung des Poſtſportvereins 1. Mannſchaft 5219 Ringe; 11. Schützenverein Sandhofen 1. Mannſchaft 5179.; 12. Schützengeſellſchaft 00 3. Mannſchaft 5167 Ringe; 13. Schüttengeſellſchaft„Diana“ Waldhof 1. Mannſchaft 4916.; 14. Schützenverein Neckarau 2. Mannſchaft 4779 Ringe: 15. Der weiße Sport: ie zweiten Kampf Doppelſpiele ſtark geförbert Schützenabteilung des Poſtſportvereins 2. Mannſch. 4658.; . 16. Schützen⸗Club 1924 1. Mannſchaft 4650 Ringe. Sehr beachtlich war übrigens das Tagesergebnis der an der Spitze liegenden drei Mannſchaften, und zwar: 1. Schützengeſellſchaft 09 1. Mannſchaft 1491.; 2. Schützenverein Rheinau 1926 1. Mannſchaft 1476.; 3. Schützenverein der Polizeibeamten 1. Mannſch. 1472 R. Beſte Schützen des Tages waren: 1. Schleich Peter, Schützenverein Neckarau, 162 Ringe; 2. Baumgart Alfons, Schützenluſt Käfertal, 160 Ringe; 3. König Adolf, Schützengeſellſchaft 09, 158 Ringe. Spitze der Einzelmeiſter⸗Anwärter: 1. Reif Karl, Schützenverein Rheinau 1926, 627 Ringe; 2. Baumgart, Schützenluſt Käfertal, 622 Ringe; 3. Becherer, Schützen⸗ geſellſchaft 09, 621 Ringe; 4. Schleich., Schützenverein Neckarau, 612 Ringe; 5. Emig Wilh., Schützengeſellſchaft 09, 611 Ringe; 6. Dietz Fritz, Schützengeſellſchaft 09, 610 Ringe; 7. Fuhr Fritz, Schützengeſellſchaft 09, 609 Ringe; 8. Moll Hermann, Schützenverein der Polizeibeamten, 607 Ringe; 9. Spannagel, Schützenverein der Polizeibeamten, 603.; 10. Rogge, Schützenverein der Polizeibeamten, 602 Ringe. Vier Einzelmeiſter⸗Auszeichnungen winken dieſen An⸗ wärtern und es kann auch hier ſchon geſagt werden, daß die drei erſten ſo gut wie feſtſtehen und lediglich die Rang⸗ folge ſich noch verſchieben kann, während der vierte Platz, Kampf bis zum letzten Schuß, erfordert, denn faſt durch⸗ weg gleichwertige Schützen folgen hier einander mit unbe⸗ deutenden Unterſchieden, wenn man in Betracht zieht, daß jeder Kämpfer doch nun ſchon 60 Schuß abgegeben hat. Schießſport⸗Gemeinſchaft III— Großkaliber: 1. Schützemgeſellſchaft 09 3978 Ringe; 2. Schüt⸗ zengeſellſchaft 1744 3631., 3. Schützen⸗Geſellſchaft Diana 8233 Ringe. Standartenſieger III wird Uſo hier die Scchützengeſellſchaft 09. Ueberraſchend kam hier das Ergebnis, das die Diana⸗Mannſchaft im 4. Hampf ge⸗ ſchoſſen hat, nämlich 928 Ringe. ſum erſten Male in dieſem Sportjahr reichte dieſes Ergebnis für den 2. Platz in der Tigesleiſtung. Kenk mit 233 Ringen hat hieran den Hauptanteil. Beſte Schützen des Tages waren: 1. Ken k, Georg, Schützengeſellſchaft Diana, Waldhof, 233 Ringe; 2. Fuhr, Fritz, Schützengeſellſchaft o0 217 Ringe; 3. Emig, Wilh., Schützengeſellſchaft 00 214 Ringe. Wiederum frllen die beiden beinamputierten Schützen Kenk und Fuhr mit den beſten Tagesleiſtungen auf, nachdem es ihnen bereits im in der Schießſport⸗Gemeinſchaft II— Kleinkaliber gelungen war ſich an die Spitze zu ſetzen. Spitze der Einzelmeiſter⸗Anwärter 1. Becher ar, Karl, Schützengeſellſchaft 00 842 Ringe; 2. Kenk, Georg, Schützengeſellſchaft Diang 821 Ringe; 3. Volz, Hermann, Schützengeſellſchaft 09 815 Ringe; 4. Gerberich, Schützen⸗ geſellſchaft 1744 780 Ringe. Nach den bisher gezeigten Leiſtungen wird wohl Beche⸗ rer nicht mehr einzuholen ſein, aber Volz, der bisher den zweiten Platz hielt und nun von Kenk überſchoſſen wurde, wird nochmals gut hinhalten müſſen, denn in der Schieß⸗ ſport⸗Gemeinſchaft III— Großkaliber gibt es nur 2 Ein⸗ zelmeiſter⸗Auszeichnungen. Nach den vorſtehend wiedergegebenen Ringzahlen ver⸗ ſpricht alſo auch der fünfte und letzte Kampf im September beſonders umter den Einzelmeiſter⸗Anwärtern der HOrei Schießſport⸗Gemeinſchaften ein heißes Ringen zu werden. NäRRgaN Internationale deutjche Tennismeiſterſchaften in Hamburg Der vierte Tag der Internationalen Deutſchen Tennis⸗ meiſterſchaften am Rothenbaum in Hamburg ſtand ein⸗ deutig im Zeichen der Doppelſpiele. Durch den Verzicht Gottfried von Cramms auf die weitere Teilnahme, der durch ſeinen ſchlechten Geſunoheitszuſtand bedingt wurde, gab es im Männerdoppel einige Nenderungen.„Oben ſpielen nun Denker/ Henkel, die 1935 den Meiſtertitel er⸗ rangen, diesmal aber in Crawford/ Me Grath, Farquhar⸗ ſon/ Kirby, Bromwich/ Sproule und Baworowfki/ Metaxr äußerſt ſtarke Gegner vorſinden. Bei ſchönſtem Sommerwetter konnten die Spiele am Dienstag ſtark gefördert werden. Während Denker/ Henkel die Ungarn Szigeti/ſpetoe:3,:6, 614, 624 ausſchalteten. 8 ohne Spiel eine Runde weiterkamen, hrben Jamain/Stingl, Farquharſon/ Kirby, Puncec/ Kukuljevic und Grawford/ Me Grath bereits die letzten Acht erreicht. Im Viertelfinale des Frauendoppels ſtehen bisher Sperling/ Couquerque, Hein⸗Müller/ Nechvilova, Tonolle/ Somogyi, Hamel/ Heitmann, Käppel/ Ullſtein, de la Val⸗ eene/ Zehden und die Engländerinnen Scott/ Whitmarſh. Die Acht im Fraueneinzel hat nun auch Gräfin de la Valdene nach einem:4, 6ꝛ3 Erfolg über Frau Wolf Oeſterreich) erreicht. Es ſpielen dort von oben nach unten: Sperling—Kraus; Hamel—Zehden; Ullſtein— de la Valdene; Enger—Horn. Die Ergebniſſe: Männerboppel: Farquharſon⸗Kirby— Richter⸗Pohl⸗ hauſen 86,:2,:2; Puncec⸗Kukuljevic— Schröter⸗Koch :2,:2,:0; Cejnar⸗Vodicka— Dr. Kleinſchroth⸗Singh Sahib 611,:3, 623; Avory⸗Kho Sin Kie— Boſſi⸗Romanoni 1ꝛ6,.2,:4,:4; Denker⸗Henkel— Szigeti⸗Petoe:8,:6, 624,:4; Hebda⸗Tlocgynſki— Henke⸗Dohnal 8110,:8, 611, :1; Wilde⸗Butler— Dr. Tüſcher⸗Hartz:0,:1,:8; Dr. Deſſart⸗Reoͤl— Pietzner⸗Hildebrandt:4,:6,:33 Baworowſki⸗Metaxa— Heydenreich⸗Kleinlogel 6, 611,:2; Bromwich⸗Sproule— Bartkowiak⸗Göttſche 611,:1,:2; Jamain⸗Stingl— Wulff⸗Bruns 816, 618,:9,:2; Lund⸗ Göpfert— Ulrich⸗Körner:8,:2, 622; Crawford⸗MeGrath — A. v. Cramm⸗Drache 10:8,:2,:1; Jamain⸗Stingl Schmidt⸗Badin:2,:1,:5; Farquharſon⸗Kirby— Lund⸗ Göpfert:2, 614,:4; Kukuljevic⸗Puncec— Cejnar⸗Vodicka 624,:2,:6; Crawford⸗MeGrath— Avory⸗Kho Sin Kie :6,:6,:0,:2, 816. Frauendoppel: Sperling⸗Couquerque— Reimann⸗Weber :3,:3; Hein⸗Müller⸗Nechvilova— Fabian⸗Wedekind o. Sp.; Tonolli⸗Somogyi— Roſt⸗Enger 61l,:1; Hamel⸗ Heitmann— Blumenfeld⸗Häpp⸗Roſenow 613,:6, 614; Käppel⸗Ullſtein— Nömmik⸗Juſt:1,:1; de la Valdene⸗ Zehden— Buderus⸗Herbſt o. Sp.; Scott⸗Whitmarſh— Kovac⸗Florian 116, 614, 614. Fraueneinzel: de la Valdene— Wolf 614, 618. Henkel⸗Denker ſiegen weiter Am ſpäten Nachmittag mußten Henkel⸗Denker im Männerdoppel bei den Internationalen Tennismeiſter⸗ ſchaften von Deutſchland in Hamburg noch einmal antre⸗ ten. Denker verſtand ſich mit ſeinem Partner ganz aus⸗ gezeichnet, ſein Spiel trug weſentlich zum Siege über das ſtarke polniſche Doppel Hebda⸗Tloctzynſki bei. Neben Henkel⸗Denker erreichten ſpäter auch noch Wilde⸗Butler. Graf Baworowſki⸗v. Metaxva und Bromwich⸗Sproule die „letzten Acht“. Die Ergebniſſe waren: Männer⸗Doppel: Henkel⸗Denker— Tloyzynſki⸗Hebda :2,:6, 613; Wilde⸗Butler— Dr. Deſſart⸗Redl 624, 612, :3; Graf Baworowſki⸗v. Metaxa— Dettmer⸗Mittic:6, :0,:3,:3; Bromwich⸗Sproule— Wahid⸗Shoukry 610, :3, 61. Frauen⸗Doppel: Wolf⸗Kraus— Alexander⸗Wen⸗ necker:8, 610; de la Valdene⸗Zehden— Scott⸗Whitmarſh :4,:10,:4. Gemiſchtes Doppel: Wolf⸗v. Metaxa— Weber⸗A. v. Cramm.2, 611. Irmgard Roſt/ Filby ſiegten Das Internationale Tennisturnier in Torquay(Eng⸗ land) endete mit einem ſchönen Erfolg der Kölnerin Irm⸗ Fleiſchmann(15.) bedrohlich nahe. gard Roſt, die das Fraueneinzel gegen die Engländerin Norke mit:6,:3 gewann. Im Gemiſchten Doppel ſiegte ſie zuſammen mit dem engliſchen Nachwuchsſpieler Filby und auch im Frauendoppel konnte ſie zuſammen mit Fro. Norke den Turnierſieg erringen. Tuckey und Anita Lizana holten ſich die beiden Einzel beim Tennisturnier in Newcaſtle⸗on⸗Tyne über Jones und Frl. Heeley. Der Jugoſlawe Puncec gewann in Baſtad(Schweden) das Männereinzel durch einen:2,:2,:4⸗Sieg über den Schweizer Ellmer. Mit der Schwedin Roberg ſiegte er im »Gemiſchten Doppel. Wer wird deutſcher Motorrab- Meiſter? Als einziges Bergrennen war der Große Bergpreis auf dem Schauinsland als Pflichtlauf für die Deutſche Motor⸗ rad⸗Meiſterſchaft angeſetzt worden. Mit einer Ausnahme, in der 600⸗cem⸗Seitenwagenklaſſe, trug es zu allen anderen als einer weiteren Klärung der Lage bei. In der 250⸗ cem⸗Klaſſe ſetzte ſich der Vorjahrsmeiſter Kluge (DaW) mit 10 Punkten als Zweiter hinter dem 16 Punkte führenden W. Winkler. Durch den Ausfall der BMW ſind nun auch in der Halbliterklaſſe die Auto⸗Union⸗Fahrer unter ſich. Ueberraſchend nahm Bodmer mit 10 Punkten die Spitze vor Mansfeld(5 Punkte). Die 350⸗c em⸗ Klaſſe iſt NSu vorbehalten. Hier rückte Mellmann ͤͤurch ſeinen Sieg mit 13 Punkten dem Titelverteidiger Braun ſteuert mit der 600 ⸗cem⸗D KW überlegen ſeiner zweiten Meiſter⸗ ſchaft zu. Er weiſt bereits nach zwei Läufen 10 Punkte auf, während der Mannheimer Privatfahrer Bock mit zwei zweiten Plätzen auf 6 Punkte kam. In der großen Klaſſe konnte Kahrmann(DaW) mit 7 Punkten knapp den erſten Platz behaupten; Faiſtenhammer(Douglas) rückte durch ſeinen Ueberraſchungsſieg mit 5 Punkten an die zweite Stelle vor Weyres und Schumann. durch Siege Am Rande der Rennbahnen Ein Geſpräch mit Dr. Porſche,„Altes Eiſen,- und ſo einiges Nuvolari ſoll in Monte Carlo als Erſatzmann von Jetzt hat die große Rundreiſe der Rennfahrer begon⸗ nen. Schon ſind ſie unterwegs nach Monte Carlo, wo am Donnerstag das Training zum Großen Preis von Monaco beginnt. Von unſeren deutſchen Fahrern ſind dorthin von Mercedes Caracciola, von Brau⸗ chitſch, Long und als Erſatzmann Kautz und von der Auto⸗Union Roſemeyer, Stuck, Haſſe und als Er⸗ ſatzfahrer Müller unterwegs. Vor dem Rennen in Monte Carlo wird Hans Stuck noch im La⸗Turbie⸗Bergrennen in der Nähe von Nizza ſtarten, und 8 Tage nach dem Großen Preis von Monaco iſt ſchon wieder in Pescara die Coppa Acerbo, dieſes tra⸗ ditionelle italieniſche Rennen. Und wieder acht Tage Zwi⸗ ſchenraum— drauf dann der Große Preis der Schweiz in Bern am 22. Auguſt. Es geht Schlag auf Schlag, das kann man ſchon ſagen! In einem kleinen Freiburger Eßlokal kann man im Gäſtebuch eine Eintragung finden, die dort am Freitag vor dem Großen Bergpreis von Deutſchland gemacht wurde.„Das Kalbfleiſch war ſehr gut— doch für den Sonntag wünſch ich mir Schwein!“ Unterſchrift: Hans Stuck. Was ja denn auch prompt ſerviert worden iſt. Eine köſtliche Geſchichte erzählte mir Stuck dann noch: Ein alter Lehrer hatte in Freiburg ſeine Ferien zugebracht und war mit dem Rennfahrer ins Geſpräch gekommen. „Wiſſen Sie“, hatte er gemeint,„meine Kinder ſind ja ſo begeiſtert für den Motorſport. Als Sie 1934 ſiegten, taufte prompt eine kleine Schülerin von mir ein neugeborenes Kalb„Stuck“. Neulich fragte ich ſie, wie es denn nun Stuck gehe, und da meinte ſie: Oh, dem geht's gut, aus dem iſt ein großer, ſtarker Ochſe gemorden!“ In Freiburg trafen wir auch Dr. Porſche. Ganz klar, daß man von dem großen Konſtrukteur etwas über die Rennwagen wiſſen will, die für die nächſtjährige Renn⸗ formel in Vorbereitung ſind. Dr. Porſche aber will da noch nicht mit der Sprache heraus. Nur ein paar Andeu⸗ tungen macht er. Man kann wohl damit rechnen, daß. außer der Auto⸗Union und Mercedes, wo ja in den Verſuchsabteilungen die neuen Modelle ſchon auf der Bremſe laufen, Delage, Bugatti, Alfa und viel⸗ leicht auch oͤie Amerikaner neue Wagen bauen. Wer klug iſt, ſo meint Dr. Porſche, konſtruiert beide Modelle, ſowohl das bis 3 Liter mit Kompreſſor als auch das bis 4,5 Liter ohne Kompreſſor. Die Fahrgeſtelle werden bei unſeren deut⸗ ſchen Wagen, ſofern ſie gut ſind, wohl auch für die neuen Typen verwendet werden.“„Und wie ſchnell werden die neuen Wagen?“ wollen wir wiſſen— Dr. Porſche zuckt die Achſeln—„kommen ſie bis an die 300⸗Kilometer⸗Grenze?“ Darauf die Antwort:„Warum denn ſo langſam?“. Das läßt allerhand erwarten! Aus Neuyork erfährt man unterdeſſen zuverläſſig. daß in UeSA nun der Bau von Rennwagen nach der neuen Formel gleichfalls aufgenommen werden wird. Zu dieſem Zweck wurde eine Geſellſchaft gegründet, die„Boves Racing Inc.“, deren Direktor der Präſident der Boves Feol Faſt Corporation in Indianopolie Robert Boves iſt. der Scuderia Ferrari gemeldet worden ſein. Der alte Kämpe ſcheint keine Luſt mehr an den alten Modellen, die er zu fahren gezwungen iſt, zu haben. Das kann man ja auch wirklich verſtehen. Schon lange ſollte ja der neue Alfa da ſein. Während nun die einen behaupten, daß die⸗ ſer neue Wagen überhaupt nicht kommt, ja nur eine aus der Luft gegriffene Erfindung iſt, wiſſen andere bereits genaue Einzelheiten des Renners und beſchwören, daß der nun ſchon ſagenhafte Alfa beim Großen Preis von Italien auf der Livorno⸗Bahn ganz beſtimmt da iſt. 12 Zylinder ſoll der Wagen haben, 4460 cem, 72 mm Bohrung, ſoll 6000 Touren in der Minute drehen und 100 PS unter der Haube haben. Wir würden uns über dieſen Gegner freuen — aber abwarten. *. Nach den ſchönen Erfolgen unſeres Rennfahrer⸗Nach⸗ wuchſes haben ſich manche Leute in Purzelbäumen über⸗ ſchlagen, indem ſie nun auf einmal hinter den neuen Männern des Volants die„Alten“ glaubten vergeſſen zu können. Ja man ſchrieb ſogar von„altem Eiſen“ und ähnlichen Unfug. Daß dieſes„alte Eiſen“ immer noch mit das beſte iſt, das wir im Feuer haben, ſahen wir erſt jetzt wieder in Freiburg beim Großen Bergpreis. Caracciola wurde deutſcher Straßenmeiſter und Hans Stuck der Sieger des Großen Bergpreiſes. Jahrzehntelange Er⸗ fahrungen ſind eben doch ein Schatz, der ſich auf Renn⸗ bahnen immer als Plus auswirkt. Abgeſehen davon aber erfordert es ja auch im Alltag der Takt, daß man einen Menſchen nicht zum Krüppel ſtempelt—, wie kommt mon denn dazu, Männer, die Unerhörtes auf der Rennbahn leiſten, weil ſie einmal nicht Sieger werben, mit„altes Eiſen“ abzutun. Die Lage im Rennſport iſt heute ſo, daß eine große Zahl von gleichen Fahrern auf Wagen kämpft, die man wenig⸗ ſtens was Mercedes und Auto⸗Union anbelangt, als aus⸗ geglichen in ihren Leiſtungen bezeichnen kann. Da iſt es unmöglich, daß einer dauernd ſiegt, und wenn er auch ſein Beſtes gibt. Rennen gehen heute zwiſchen unſeren deutſchen Rennſtällen jedesmal um die„Wurſcht“— und ganz, ganz knapp ſogar. Da entſcheiden manchmal hundert kleine Zufälle, da iſt der eine, mal der andere, mit dem Glück auf beſſerem Fuß. Es iſt auch deshalb zu töricht, aleich immer zu fragen Nanu, was iſt denn mit dem Roſe⸗ meyer los oder mit dem Lang? Dieſe beiden Fahrer haben, man kann faſt ſagen, das Pech gehabt, mit einem Schlog gleich immer zu fragen: Nanu, was iſt denn mit dem Rioſe⸗ meyer gewann im vergangenen Jahr faſt jedes Rennen, und Lang wartete dieſes Jahr gleich mit zwei großen Sie⸗ gen in Tripolis und ouf der Avus auf. Wenn nun einer von ihnen nicht gewinnt oder gar auf einem ſchlechten Platz endet, dann ſagt man: mit dem iſt es nicht mehr in Ordnung. Durch dieſe Einſtellung aber werden die jungen Fahrer nur unnötig nervös gemacht und zu Wogniſſen getrieben, die den Hals koſten können. Delius wagte viel⸗ leicht aus dem gleichen Grunde zuviel und ſollte ein war⸗ nendes Beiſpiel ſein. Einen kann nur gewinnen, heute iſt es der und morgen der, nun ſchön— man kann nichts Unmögliches verlangen! K. G. von Stackelberg, Franzoſenſieg in München Etn. Mathet⸗FJrankreich erringt Doppelerſolg für den Stall de Rivaud „Der zweite Tag der Münchner Internationa⸗ len Rennwoche um das„Braune Band“ war den Amateur reitern gewidmet. Prächtiges Wetter ver⸗ half dieſem Tag zu einem beſſeren äußeren Rahmen als dem Eröffnungstag. Die beiden Hauptrennen mit ihrer guten internationalen Beſetzung endeten mit ausländiſchen Siegen. Der erfolgreiche franzöſiſche Offiziersmeiſter Lin. Mathet gewann auf Bao Dai das über 2000 Meter füh⸗ rende Amateur⸗Flachrennen im Werte von 12000 Mark nach einem überaus geſchickten Ritt gegen Höllen⸗ fürſt und Galleria Brera, von denen erſterer bis kurz vor dem Ziel ſeinen Sieg ſicher zu haben ſchien, aber dann in den letzten Sprüngen doch noch von dem Franzoſen um eine halbe Länge niedergerungen wurde. Die eigentliche Hauptnummer, der mit 30 000% aus⸗ geſtattete„Deutſche Alpenpreis“, ein Jagdrennen über 5000 Meter, war eine rein franzöſiſche Angelegenheit. Der Stall de Rivaud belegte mit Skiff und Dugreygall die beiden erſten Plätze und auf dem dritten Rang endete mit Bois Chabot ein weiterer Franzoſe vor dem gutgelaufenen Ahnherr. Dugreygall wurde zum Schluß ſtark verhalten, um ſeinem Stallgefährten Skiff, der als„Erklärter“ ge⸗ ſtartet war, den Vortritt zu laſſen. Auf Skiff war eben⸗ falls Ltn. Mathet im Sattel, der damit einen ſchönen Dop⸗ pelerfolg errang. Die Ergebniſſe: Preis der Löwenbrauerei. 39000“, 1400 Meter: 1. A. Pfiſters'Toni(Haut); 2. Azolin; 3. Darius. Ferner: Gamsbock, Aicha, Wildfang, Triſteſſe. Toto: 15, 1, 13, 13:10. EW: 60210. Preis der Gemeinde Riem⸗Dornach. 3000 /, 3600 Me⸗ ter: 1. Oblt. W. Kaupert Trovoatore(Ltu. Roſchmann); 2. Stahlhelm; 3. Mais de Hongrie. Ferner: Pollux 2, Menne, Harald, Lebensweg, Ol'Man River. Toto; 40, 16, 14, 35:10. EW: 76:10. Internationales Amateur⸗Flachrennen. 12000 /, 2000 Meter: 1. Cte. de Rivaud's Bao Dai(Ltn. Mathet); 2. Galleria Brera; 3. Höllenfürſt; 4. Varus. Ferner: Traver⸗ 99 8 Goldrubin, Mon „Zenodore, Oſaka, Cipo. Toto: 91 7, 1 22:10. EW 2436.10. Deutſcher Alpenpreis. 80.000 4, 5000 Meter: 1. Cte. de Rivauds Skiff(Ltn. Mathet); 2. Dugreygall; 3. Bois Chabot; 4. Ahnherr; 5. Famor. Ferner: Agathon, Salam, Coſa, Feldpoſt, Koſtanienblüte, Altai, Palladio, Mahaggony, Kriegsflamme, Mattiacum. Toto: 16, 13, 35, 38, 19, 28:10. EW: 210:10. Preis der Geſtütshöfe Iſarland. 5000“, 3200 Meter: 1. H. C. Buſchkampfs Mein Fürſt(Unterholzuer); 2. Poca⸗ Amberg verlor 13 Minulen Schwerſte Etappe der Schweizer Rundfahrt Am Dienstag wurde die ſchwerſte Tagesſtreche bei der Radrundfahrt durch die Schweiz mit dem 197 Km. langen Abſchnitt von Luzern nach Sitten ausgetra⸗ gen. Zunächſt war der Brüning und anſchließend die Grimſel zu erklimmen. Die Grimſel⸗Paß⸗Straße, die bis⸗ her noch nie von Radfahrern befahren wurde, ſtellte un⸗ geheure Anforderungen an die Teilnehmer der Rundfahrt, und völlig erſchöpft erreichten die Fahrer die 2176 Meter hohe Paßhöhe. Daß unter dieſen Umſtänden die Marſch⸗ tabelle nicht eingehalten werden konnte, nimmt gar kein Wunder, denn ſelbſt ſchon ein Fußweg auf die Grimſel iſt keine Kleinigkeit. Der bisherige Spitzenreiter Amberg büßte 13 Mi⸗ nuten ein und ſiel auf den dritten Platz hinter dem ſamoſen Kletterer Litſchi und Egli zurück, von denen erſterer am Grimſel⸗Paß wiederum den Berg⸗ preis vor Mollo, Marabelli, Chriſtiaens(Belgien) Blatt⸗ mann und Egli gewann. Dieſe Gruppe vergrößerte auf dem letzten Teil der Strecke ihren Vorſprung immer mehr. Den Endſpurt und damit den Streckenſieg erkämpfte ſich der Belgier Chriſtiaens vor Litſchi, Mollo und Blatt⸗ mann. Egli hatte einige hundert Meter vor dem Ziel einen Reifenſchaden und konnte deshalb nicht mehr in den Endkampf eingreifen. Faſt 13 Minuten hünter ber— gruppe trafen die erſten Verfolger ein. Die Deut⸗ ſchen, dͤenen die Berge ungewohnter ſind als vielen ſchwächeren einheimiſchen Fahrern, büßten wieder viel 5 ein. Funke als Achtzehnter hielt ſich mit 23 Minuten Verluſt noch am beſten. 10 Minuten nach ihm trafen die Dortmunder Kijewſki und Diederichs als Neunundzwan⸗ zigſter und Dreißigſter ein. Kutſchbach verlor als Fünf⸗ undvierzigſter gar eine ganze Stunde. Das Renngericht entſchied, Haß auf Grumd der übergroßen Schwierigkeiten 780 15 durch Automobile auch llſch intreffe im bleiben ſollen. Erheeiße! Luzern— Sitten 197 Km.: Litſchi; 3. Mollo; 4. Blattmann, gleiche Zeit; 5. Egli i 18. Funke:90:41; 29. ſew 40.207 30. Diederichs gleiche Zeit; 39. Hoffmann :47:50; 45. Kutſchbach 7707749 Se. 95 Geſamt: 1. Litſchi 21:50122; 2. Egli 21252241; 3. Amberg 1. Chriſtiaens:07:07; 2. 21:54:85 Sid. Künderwertung 1. Schweiz 65.1059, 2, Helgien 60%1 7. 66:49:09; 4. Frankreich 69:04:27, 5. Deutſchland :15:50. zwölf Uhr ſchlägt.— 12.00: Mittagskonzert.— cute; 3. Limperich. Ferner: Grollenie, Sintflut, Heitu Wöth. 4, 17, 18, 14 0. C5: 58410. Preis vom Münchner Hofbräuhaus. 2500“, 1600 Meter: 1. Buchmüllers Seydlitz(Frl. M. v. Glinſki); 2. Blaufuß; 3. Perlhuhn. Ferner: Pompon, Palmenländer, Waldfee, Arena. Toto: 43, 14, 12, 23:10. An den Stockholmer Spielen in der Zeit vom 4. bis 6. Auguſt werden nun boch noch deutſche Leichtathleten teil⸗ nehmen. Das Fachamt Leichtathletik entſendet den Sprin⸗ ter Vogelſang(Köln), den 400⸗Meter⸗Läufer Blezejezak, Wittenbergs Mittelſtreckler Mertens und den tüchtigen Hammerwerfer Blaſk(Berlin). Abgeſagt wurde der für den 29. Auguſt in Oberhauſen vorgeſehene Hanoͤball⸗Länderkampf Deutſchland— Rumä⸗ nien. Das Spiel wird vorausſichtlich erſt im nächſten Frühjahr ſtattfinden. Tageslaleacles Mittwoch, 4. Auguſt 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. ab Paradeplag: 14 Uhr Heſſiſcher Oden⸗ wa Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Speyer und zurück; 14.25 Uhr Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundilüge über Mannheim. Kunſthalle: 20.30 Uhr Lichtbildervortrag„Togo, die deutſche Muſterkolonie“. Sprecher: Reichsbahnoberrat Fräulin, Karlsruhe.— Tanz: Palaſthotel, Parkbotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte, Waldparkreſtaurant. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum;„Mein Sohn, der Herr Miniſter“.— Alhambra: „Heiratsinſtitut Iöa u. Co.“.— Palaſt und Gloria: Planetarium: „Man ſpricht über Jacqueline“.— Capitol:„Frauen⸗ launen“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaoͤt. Theatermuſeum, B 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der Maske“.— 8 bis 19 Uhr„Kolonial⸗Ausſtellung“. Letzter Tag. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleibe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöfſnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Tel. 343 21. Was hören wir? Donnerstag, 5. Auguſi Reichsſender Stuttgart .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.—.00: Gymna⸗ ſtik.—.30: Ohne Sorgen jeder Morgen.— 10.30: Eh's 13.15: Fortſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei— von zwei bis drei.— 16.10: A Ruckſockl voll.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00; Stuttgart ſpielt auf.— 20.00: Ich verreiſe. — 21.15: Wir tanzen.— 24.00: Nachtkonzert. Aus Maunheim über Stuttgart 22.30: Unterhaltungskonzert. Deutſchlandſender .30: Frühkonzert. 10.00: Volksliedſingen.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 15.45: Frau und Rundfunk.— 16.00: Kleines Zwiſchenſpiel.— 168.25: Enrico Caruſo ſingt (Schallplatten).— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend.— 21.00: Beliebte Ouvertüren.— 22.30: Eine kleine Nachtmuſik.— 23.00: Zum Tanz erklingen die Geigen. —— 3 ——— 8. Seite/ Nummer 353 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 4. Ruguſt 887 Sſanmſcimer Sfriucu“ oder:„Verkehrsinsel“ für Kraftfahrer aus der Frauenperspektive Lieber Ritter vom Steuer, ſo etwas ſoll es einmal gegeben haben und wir wollen nicht ungerecht ſein— das gibt es auch heute noch. Sagenhafte Autofahrerinnen wiſſen davon zu berichten, daß männliche Kollegen ihnen Platz ge⸗ macht haben, ihnen beim Parken behilflich waren und es ſogar einmal anerkannten, daß eine Frau ganz gut gefahren iſt. Aber leider iſt das nicht immer ſo. Sonſt wür⸗ den wir autofahrenden Frauen ja wohl auch in den Himmel wachſen. Meiſtens ſieht oͤie Sache ganz an⸗ ders aus. Zum Beiſpiel: Eine Frau kommt von rechts aus der Hauptſtraße, ein Mann von links aus der Nebenſtraße. Es iſt ganz klar, daß die Frau Vorfahrtsrecht hat, aber der Kerl aus der Nebenſtraße flitzt doch noch raſch vor⸗ bei— weil— ja weil eben in dem Wagen mit dem Vorfahrtsrecht eine Frau ſitzt. Eine Frau kreuzt eine Straße, eine ſehr breite Straße, auf einem in der Mitte geteilten Fahr⸗ damm. Sie kommt von rechts auf die Hauptſtraße, und aus der Hauptſtraße ſchieben ſich zwei Wagen heran. Der erſte iſt ein kleines Stück zurück, der zweite, mehr in der Mitte zu ein wenig weiter vor⸗ geſchoben, aber beide ſind noch weit genug von der Kreuzung entfernt, ſo ͤaß die Frau beruhigt queren hann.. Da ſchießt hinter dem zweiten Wagen ein dritter vor, überholt ihn, und wenn nun beide Wa⸗ gen ihr Tempo behalten, dann ſitzen die Frau und der Dritte ineinander. Woraufhin die Frau es vor⸗ zieht zu bremſen, was dann der Dritte auch tut. Man ſollte glauben, daß die beiden anderen Autofahrer, Die Futtertaſche fürs Wochenende Wie oft hört man gerade jetzt in der warmen Jahreszeit, in der immer mehr das Bedürfnis nach leichter, fettarmer und gemüſereicher Koſt entſteht, beſonders die Hausfrauen klagen, die als Paddlerin oder Seglerin, als Sport⸗ oder Wanderkameradin ihren Mann und ihre Kinderſchar zum Wochenende begleitet:„Was ſoll ich bloß am Samstag als Pro⸗ viant bei dieſer Hitze mitnehmen? Die Butter ſchmilst und das Brot wird hart. Außerdem wollen wir ja unterwegs abkochen, und da habe ich wieder die meiſte Arbeit. Der ganze Sonntagvormittag geht mit der Kocherei verloren.“ Hier dient tatſächlich die Obſt⸗ und Gemüſe⸗ konſerve als idealſtes Hilfsmittel für das wochen⸗ endliche Mittageſſen. Eine tüchtige und kluge Haus⸗ frau wird daher in die„Futtertaſche“ die verſchieden⸗ ſten Büchſen packen, ſei es Obſt, Gemüſe und auch Fiſch, denn gerade Fiſch iſt eine ſättigende und be⸗ kömmliche Beigabe für jede Art von Gemüſe. Sie braucht dann an den ſchönen Tagen draußen nicht lange das beliebte Gemüſe zu waſchen, zu putzen und zu ſchälen, ſie würzt und dünſtet es nur ein wenig, und ſchon iſt das ſchmackhafteſte Mittagsmahl fertig. Und wie gut und erfriſchend munden als Nachtiſch die eingemachten Früchte! wenn ſie ſich zu dieſem Vorfall überhaupt äußern, auf den dritten Autofahrer ſchimpfen würden, weil er einen Viertelmeter vor der Kreuzung auf einmal überholen will und wie ein Verrückter auf die Kreu⸗ zung ſchießt, die er unmöglich überſehen kann, da rechts von ihm zwei Wagen fahren. Weit gefehlt! Das einzige Wort, das wir zu hören bekommen, lautet:„Natürlich, eine Frau am Stuer.“ Es gäbe noch ſehr viele Beiſpiele dieſer Art anzu⸗ führen, doch wozu? Lieber Ritter vom Steuer, du weißt Beſcheid. Du kennſt ja die vielen Situationen, in die ein Autofahrer geraten kann— wohlgemerkt: völlig unverſchuldet. Wo käme man hin, wenn wir Frauen genau ſo denken würden wie ihr und einfach darauflosfahren würden, und zwar nicht aus Dumm⸗ heit, ſondern aus Dickköpfigkeit? Es iſt oͤoch manch⸗ mal ſo. Nicht wahr? Ich gebe ja gerne zu, daß viele Frauen ſchlecht fahren, doch die könnens dann eben nicht beſſer. Aber ihr fahrt manchmal ſo ſchlecht, ob⸗ wohl ihr beſſer könntet und es beſſer wißt, nur weil euch der Artikel„der“ vorangeſetzt iſt. Zum Schluß will ich euch noch eine Schmeichelei ſagen, damit ihr über dieſe Klagen nicht allzu böſe ſeid: Im Durchſchnitt fahrt ihr Männer ja beſſer, aber deswegen könnt ihr ruhig im Straßenverkehr ein wenig ritterlich ſein, gerade in dem Vollgefühl eurer Ueberlegenheit. Wir Frauen haben die weib⸗ liche Tour entdeckt, wir tragen Anſteckblumen, Sonnenbäder zu nehmen iſt heute beinahe eine Modeſache. Wir ſind ſo furchtbar ſonnenhungrig ge⸗ worden. Und das iſt gut ſo für uns ſelbſt wie für die Volksgeſundheit. Wo Sonne fehlt, entſtehen die ſchweren paraſitären Krankheiten, da entſteht Tuber⸗ kuloſe, Lupus, Krebs und ähnliches, da ſterben die Menſchen zu früh und die Lebenskraft des Volkes ſinkt unter das Normale. Darum iſt dieſer Sonnenhunger unſeres Vol⸗ kes zu begrüßen, und man ſoll, wo man nur kann, jeden dazu anhalten, ſich neue Kräfte durch die Sonne zu holen. Unſere Großmütter gingen im Sommer noch tief ver⸗ ſchleiert und ſchützten die Schönheit des jungen Mäd⸗ chens mit dichten ſchwarzen Schleiern vor den„ſchä⸗ digenden“ Strahlen dͤer Sonne. Wir, die wir die Sonne beſſer zu ſchätzen wiſſen, müſſen ſie aber auch zu unſerem Heile benutzen. Bei der Krankenheilung iſt die Sonnenbeeinfluſ⸗ ſfung ein wichtiger Faktor. Offene Wunden und große Wundflächen werden durch die Einwir⸗ kung der Sonne ſchnell und gut zum Verheilen ge⸗ bracht. Durch die Einwirkung der Strahlen ſtrömt das Blut ſtärker an die verwundeten Stellen und be⸗ günſtigt die Heilung. Die Materie trocknet ſchneller ein, die Bildung von neuem, geſundem Gewebe wird bedeutend beſchleunigt. Dabei hält die Sonne die Wunde trocken, wodurch Eiterkeimen der Nährboden entzogen wird. Die Wunde wird ſchnell rein, trocken und überzieht ſich mit einer glatten Schutzhaut, was Frau am Steuer auf großer Fahrt Straußenfedern, Rüſchen und Volants. der Mann wieder Kavalier geworden. Warum nicht auch am Steuer? Dies wünſcht euch herzlichſt eure Felicitas von Rezuicek, Dafür iſt Sonnenhunger- durchaus möglich Sonnen· Medizin, die richtige Anwendung verlanꝑt z. B. bei Brandwunden von beſonders großer Be⸗ deutung iſt, da es auch die Narbenbildung verhindert. Den Stoffwechſel erhöht die Einwirkung der Sonne ſehr und reizt die körperlichen Kraftquellen zu erhöhter Tätigkeit. Man kann darum beobachten, wie heilſam ſich die Sonne bei den Stoffwechſelkrankhei⸗ ten auswirkt: Fettſucht, Zuckerkrankheit, Rheumatis⸗ mus, Gicht, Ischias, ja ſogar Waſſerſucht beſſern ſich zuſehends unter der Sonnenbeſtrahlung. Bleichſüchtigen iſt die Sonne eine Quelle der Geſundheit, denn unter ihren Strahlen vermeh⸗ ren ſich die roten Blutkörperchen, an denen Mangel beſteht, bedeutend ſchneller, das Grundübel wird alſo im Kern bekämpft. Viele Menſchen leiden an Hautausſchlag, Ekzemen. Auch ihnen kann die Sonne helfen. Näſſen⸗ der Ausſchlag trocknet nach ganz wenigen Behand⸗ lungen ein und heilt dann ab. Der trockene Aus⸗ ſchlag braucht etwas längere Zeit. Aber auch mit ihm wird die Sonne fertig! Verhältnismäßig ſchnell be⸗ ginnt der Schälprozeß und die Haut wird glatt und braun. Es wäre natürlich unverantwortlich, wenn ſich kranke Menſchen nun ſofort in die pralle Sonne legen und der Sonne den ganzen Heilprozeß überlaſſen wollten. Jede Medizin muß mit Maß und Vorſicht an⸗ gewandt werden, und kranke Menſchen ſind empfind⸗ licher und reagieren anders als geſunde Menſchen auf die Sonnenbäder. Das Vernünftigſte iſt es, mit (Werk⸗Photol dem Arzt die Beſtrahlungsark— ob Ganz⸗ oder Teil⸗ beſtrahlung— und die Dauer zu beſprechen. Will man aber ſelbſt verſuchen, kann man nicht vorſichtig genug damit umgehen, denn eine plötzliche und ſtarke Sonneneinwirkung kann auf den kranken Körper wie ein Schock wirken und Fieber und ſchwere Erkran⸗ kungen hervorrufen. Man muß der Sonne Zeit laſſen, die darniederliegenden Körperkräfte und Säfte lang⸗ ſam umzuſtimmen, um ſo ſicherer wird dann auch die Beſſerung und Heilung eintreten. Vom Büchertiſch Deutſche Heilpflanzen, ihre kulturelle, volksgeſundheitliche und wirtſchaftliche Bedeutung. Von G. G. Wegened, München, Mitglied des Sachverſtändigenbeirates für Volksgefundheit. Buchſchmuck von Helmut Hövker (Halle). Verlag Ewald Ebelt, Halle/ Saale. Preis broſch. 0,40 /, auf feinem Werkdruckpapier.— 4. Dieſes praktiſche, mit vielen ebenſo inſtruktiven wie liebenswürdigen Pflanzenzeichnungen ausgeſtattete Büch⸗ lein ſollte jeder, der in Wald und Feld ſich umzuſchauen weiß oder im eigenen Garten Heilkräuteranbau treiben möchte, mit Aufmerkſamkeit benützen. Es unterrichtet über Vorkommen, typiſche Merkmale und Verwendung ebenſo wie über die Gartenkultur und das Sam⸗ meln der gebräuchlichſten deutſchen Heil⸗ pflanzen, die eigentlich in keinem Haushalt und in keiner Hausapotheke fehlen dürften. In einer Bedarfs⸗ liſte am Schluß des Heftes wird außerdem über die be⸗ ſchriebenen 33 Arten hinaus noch eine ausführlichere Liſte von Arzneipflanzen veröffentlicht, wobei jeweils voran⸗ geſtellte Zahlen den durch Fragebogen ermittelten Jahres⸗ bedarf von 85 führenden Handelsfirmen angeben und da⸗ mit auch guten Einblick in die wirtſchaftlichen Voraus⸗ ſetzungen des Heilkräuterſammelns und des Heilkräuter⸗ anbaues gewähren. Daneben ſind die einſchlägigen ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen über ganz oder teilweiſe dem Naturſchutz unterſtehende Pflanzenarten abgedruckt; ebenſo wird der Leſer über die gefährlichſten Gift⸗ pflanzen in Wort und Bild unterrichtet. M. S. Verankwortlich: Margot Schubert, Mannheim. Q* 7 57 5 .ege Heidelbergs Tiergarten -eine Sehenswürdigkeit Ein Ziel für Einheimiſche und Fremde Draußen im Weſten am Neckar, unmittelbar vor den Toren der Stadt, hat ſich in der verhältnismäßig kurzen Zeit ſeines Beſtehens Heidelbergs Tiergarten zunehmend treue Freunde er⸗ worben. Er hat ſich einen regen Beſuch verdient mit dem reichen Beſtand ſeiner Tiere, mit der ihren Daſeinsbedingungen ſo entgegenkommenden Aus⸗ ſtatbung der Gehege und Einfriedungen— wir denken dabei nur einmal an die weiträumige Um⸗ gitterung für die Raubvögel, die ihnen eine einzig⸗ artige Bewegungsfreiheit ermöglicht— er hat ſich ſolchen Beſuch verdient auch mit der Geſamtheit der ſchönen gärtneriſchen Anlagen. All dies macht einen Aufenthalt zu geruhſamem Verweilen und wenn im Spaziergang durch den Park, auf gepflegten Wegen ſich dem Gaſt die Tierwelt lebendig und natürlich erſchließt, ſo zeigt ſich ihm auch deutlich, daß die An⸗ laufszeit für den Garten ſowohl hinſichtlich der Ge⸗ hege wie auch der gärtneriſchen Ausſtattung zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt iſt. Die Leitung des Tiergartens hat es zudem er⸗ folgreich unternommen, mit mannigfachen Veran⸗ ſtaltungen die Gäſte zu erfreuen. So werden auch fernerhin Kindernachmittage und vor allem Konßzerte veranſtaltet werden. Ein neuer Füh⸗ rer durch den mit der großzügigen Förderung Geh.⸗Rats Dr. Boſch von Anfang an ſo eng ver⸗ bundenen Garten wird dem Einheimiſchen wie dem Fremden ein freundlicher Wegweiſer für dieſe immer wieder beſuchenswerte Sehenswürdigkeit un⸗ ſerer Stadt ſein. Wie der Kurpfälziſche Tiergarten erreichbar iſt? Auf dem bequemen Weg im An⸗ geſicht der neuen Klinik oder über die Hindenburg⸗ Brücke, aber auch auf dem Neckar in einem der ge⸗ legentlich verkehrenden Motorboote odͤer in wenigen Minuten mit einem der regelmäßig ſonntags nach⸗ mittags verkehrenden Autobuſſe gelangt man zum „Zoo“ unſerer Muſenſtadt. Ausklang des Stranofeſtes Das Strandfeſt am Neckarvorland verſam⸗ melte an ſeinem dritten Tag Heidelbergs Jugend in Scharen auf dem Feſtplatz. Dort gab es denn auch am Nachmittag für Buben und Mädels ſo viel zu ſchauen und mitzumachen, daß die Stunden nur ſo flogen und das luſtige Treiben nur allzubald zur frohen Erinnerung wurde. Rundum die zahlreichen Buden und mitten drin allerhand nahrhafte Sachen, wenn man am Kletterbaum, beim Wurſtſchnappen oder Käſeeſſen„ſeinen Mann ſtand“! Und die glück⸗ licher Geſichter erzählten von vielerei Freude und Er⸗ folg an eifrigem Wettbewerb, und die Erwachſenen hatten ihren ſchönen Anteil daran, wenn ſie in die Augen ihrer Jüngſten ſahen.— Am Abend nahm das Feſt ſeinen Abſchluß, aber nicht, indem Licht um Licht allmählich ausging, ſondern mit dem ziſchenden far⸗ benfrohen Hinaufſtürmen der Raketen, mit oͤem von vielen Augen begeiſtert geſchauten Feuerwerk, allen denen, die am Neckarvorland ſich eingefunden hatten, ein nochmaliger Gruß des frohen Strandfeſts. Alte Jäger beſuchen Heidelberg. Alte„Jäger 14“ aus Köln werden am kommenden Samstag mit mehreren Omnibuſſen hier eintreffen, um ihre alte Kriegsgarniſon und die Kameradſchaft ehe⸗ maliger Jäger und Schützen Heidelberg zu beſuchen. Viele Jäger ließen für Deutſchland ihr Leben. Wer oben auf unſerem ſchönen Ehrenfriedhof die Reihen der Kreuze betrachtet, findet dort allein 34 Jäger begraben. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937:„Götz von Berlichingen“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“ im Königsſaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Aus den Kinos: Capitol:„Zwei gute Kameraden“. Kammer:„Das Frauenporadies“.— Odeon:„Dahinten in der Heide“.— Gloria:„Der Kaiſer von Kalifornien“. Blick auf Ludwigshafen Vom Viadukt geſtürzt Seltſamer Unfall in Ludwigshafen h. Ludwigshafen, 4. Auguſt. Ein ſeltſamer Unfall ereignete ſich in der Nacht zum Dienstag auf dem Viadukt in Ludwigshafen. Nach dem Polizeibericht fiel ein 32 Jahre alter Mann, der in der Jägerſtraße wohnt, kurz vor der Biegung der zur Schillerſtraße führenden Abfahrt über das Geländer auf den Bahnkörper. Durch den Sturz zog er ſich einen Beckenbruch zu und mußte durch die Sanitäts⸗ wache ins Krankenhaus gebracht werden. Die Ur⸗ ſache des Unfalls iſt noch ungeklärt. Karl auf der ſchiefen Ebene Wegen Beirugs verurteilt Der 23 Jahre alte ledige Karl Thamerus aus Ludwigshafen geriet wieder einmal mit dem Geſetz in Konflikt. Er war vom 15. bis 26. Mai d. J. in der Bahnhofswirtſchaft Ludwigshafen als Hausburſche tätig. Ihm oblag auch der Verkauf auf dem Bahnſteig. Von den ihm übergebenen Waren verſchenkte er einen Teil, den anderen verbrauchte er für ſich, ſo oͤaß ſeinem Arbeitgeber ein Schaden von etwa 80 Mark entſtand. Einem jungen Mäd⸗ chen gegenüber gab er ſich als Koch und Hausmei⸗ ſter mit einem guten Einkommen aus. Er verſprach dem Mädchen die Heirat und verſtand es auch, das Vertrauen deren Mutter zu gewinnen. Nachdem er im Bahnhof ſchon entlaſſen war, lieh er ſich von ſeiner zukünftigen Schwiegermutter ein Fahrrad und ließ ſich auch mit den Kleidern des Bruders ſeiner Braut verſehen. Das Brautpaar fuhr dann nach Neuſtadt, wo Thamerus verſuchte, einen Fahrradͤhändler hereinzulegen. Nach dͤer Rück⸗ kehr verſtand er es, von dem Mädchen noch einmal einen ſchönen Betrag und von ihrer Mutter 8 Mark zu erſchwindeln. Vor dem Einzelrichter des Amts⸗ gerichts Ludwigshafen gab Thamerus ſeine Ver⸗ fehlungen zu. Er hat ſchon mehrere Strafen wegen Betrugs erhalten und war erſt im April dieſes Jah⸗ 0 res nach Verbüßung einer längeren Freiheitsſtrafe aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Seine Taten forderten eine hohe Strafe. Nur um ihn vor dem Zuchthaus noch einmal zu bewahren, wurden ihm mildernde Umſtände zugebilligt und er zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 10 Monaten verurteilt. Geſegnetes Alter. In Rüſtigkeit feierte Frau Gertrud Winkler Witwe, Ludwigshafen, Seilerſtr. 17, ihren 88. Geburtstag. 8 Kinder, 30 Enkel und 20 Urenkel umfaßt die Nachkommenſchaft der Jubi⸗ larin. Herzlichen Glückwunſch! Ehe⸗Jubiläum. Silberne Hochzeit feierten geſtern Ludwig Nell und Frau Luiſe, geborene Liſch, Ludwigshafen a. Rh., Fabrikſtraße 3. Herzlichen Glückwunſchl Ludwigshafener Künſtlerin im Rundfunk. Die Ludwigshafener Sängerin Frau Helene Hofmann⸗ Fetteroll trägt heute 15.30 Uhr in der Kleinen Konzertſtunde des Reichsſenders Saarbrücken Brahms⸗Lieder vor. Ludwigshafener Veranſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Abends unter Mit⸗ wirkung von Walter Schulz(Ankara), Soloflötiſt im tür⸗ kiſchen Staatstheater. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“. Ufa⸗Rheingold:„Es geht um mein Leben“.— Union⸗Theater: „Pat und Patachon ſchlagen ſich durch“.— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Meiſeken“.— Atlantik:„Maddalena“. Alhambra Mundenheim:„Die graue Dame“. Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub. Achtung, Fahrplan! Nach Berlin zur Rundfunkausſtellung vom 5. bis 9. Auguſt. Fahrpreis 17/ leinſchl. Uebernachtung und Früh⸗ ſtück 28). Abfahrt ab Mannheim am 5. Auguſt, 19.46 Uhr, Berlin Anhalter Bahnhof an am 6. Auguſt,.25 Uhr. Rück⸗ fahrt Berlin Anhalter Bahnhof ab am 9. Auguſt, 18.34 Uhr, Ankunft in Mannheim am 10. Auguſt,.41 Uhr. Zu dieſer Fahrt ſind nur noch einige Karten frei. Anmeldungen neh⸗ men alle Koͤc⸗Geſchäftsſtellen entgegen. Abteilung Feierabend Zu den Reichsfeſtſpielen nach Heidelberg! Am 7. Auguſt „Götz von Berlichingen“, am 8. Auguſt„Romeo und Julia“. Es iſt noch eine geringe Zahl Karten zu 2,80“ und 4,204 in den Geſchäftsſtellen erhältlich. Für nachſtehende Tage und Aufführungen ſind bei allen KdF⸗Geſchäftsſtellen noch verbilligte Kacten erhältlich. Mon⸗ tag, 9. Auguſt,„Götz von Berlichingen“; Dienstag, 10. Auguſt,„Romeo und Julia“; Sonntag, 15. Auguſt,„Götz n Ber ichingen“; Dienstag, 17. Auguſt,„Romeo und Julia“; Sonntag, 22. Auguſt,„Romeo und Julia“. ——— —— HaNDELS- ο WIRTSCHAFTS.-ZBETrUNG Mittwoch, 4. August 1937 Die Bauiäſigkeii im 1. Halbiahr 1937 Inn den Groß⸗ und Mittelſtädten hat ſich der Woh⸗ nungsbau auch im Juni weiterhin günſtig entwickelt. Es wurde mit dem Bau von 12832 Wohnungen begonnen, d. i. gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 27.2 v. H. Auch gegenüher dem beſonders günſtigen Stand der Bau⸗ beginne im Juni 1996 war noch eine geringe Zunahme zu verzeichnen. Neubauwohnungen wurden 10676 fertig⸗ geſtellt, 66 v. H. mehr us im Juni 1936. Dagegen war der Anteil der Umbauwohnungen an dem geſamten Roh⸗ dugang der Neu⸗ und Umbauwohnungen mit 10,4 v. H. geringer als im Juni 1996. Die Mittelſtädte und auch die Großſtädte Eis zu 500 000 Einwohner waren gegenüber dem Vorjahr verhältnismäßig ſtärker am Wochnungsbau beteilügt As die ganz großen Städte mit 500 000 und mehr Einwohnern. Der Wohnungsbau mit Mitteln der Klein⸗ ſiedlung hat in den Mittelſtädten— im Gegenſatz zu den Größſtädten— der Zahl und dem Anteil nach zugenom⸗ men. Im Nichtwohnungsbau war der Umfang der Bau⸗ vollendungen mit 1,9 Mill. cbm umbauten Raumes um die Hälffte größer als im Vormonat und nahezu doppelt ſo groß wie im Juni 1036. m 1. Halbjahr 1987 wurden insgeſamt 62981 Neu⸗ und Umbauwohnungen fertiggeſtellt, 11.3 v. H. mehr als im 1. Halbfahr 1936. Auf Umbanwohnungen entfielen nur noch 12.8 v. H. gegen 20.0 v. H. im Vorjahr. Der Anteil der Kleinwohnungen(1 bis 3 Wohn räume, Küche als Wohnraum gerechnet) hat ſich— im Gegenſatz zur bisherigen Entwicklung— im 1. Halbjahr 1937 auf Koſten der Mittel⸗ und Großwohnungen erhöht Von 100 er⸗ richteten Wohnungen insgeſamt waren 50 Kleinwohnungen gegen 44 im 1. Hulbjahr 1936. Dies hängt in der Haupt⸗ ſache mit der erhöhten Bautätigkeit der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen zuſammen, die 18 77/1 Wohnungen erſtellt haben, ein Viertel mehr als im Vorjahr, bei gleich⸗ zeitiger Zunahme des Anteils der Kleimwohnungen von 52 v. H. auf 65 v. H. Der Umfang des Nichtwohnungs⸗ baues war mit.9 Mill. ebm umbutten Raumes um 22.9 v. H. größer als im 1. Halbjahr 1936. Die Kraffiahrzeugindusirie im 1. Halbjahr 1937 Produktion und Abſatz der Kraftfahrzeuginduſtrie nah⸗ men— wie das Statiſtiſche Reichsamt im neuen Heft von „Wirtſchaft und Statiſtik“ berichtet— auch im 1. Halb⸗ jahr 1937 weiter zu. Im 1. Halbjahr 1937 wurden insge⸗ ſamt 245 372 Kyaftfahrzeuge fertiggeſtellt gegen 294 701 im 1. Halbfahr 1936 und 268 642(241.965) abgeſetzt. Hervor⸗ ragendes Kennzeichen der Abſatzentwicklung iſt eine er⸗ freuliche Belebung des Ausbandsgeſchäfts. Vom Geſamt⸗ Abſatzwert in Höhe von 614.2 Mill. entfielen auf den Ausl zndsabſatz 80.5 Mill.. Die Ausfuhrquote ſtieg da⸗ mit von.6 v. H. im 1. Halbjahr 1096 auf 13.1 v. H. im 1. Halbjahr 1937. Im einzelnen belief ſich die Produktion an Perſomen⸗ kraftwagen auf 128 195 Stück, das ſind 6 v. H. mehr als im entſprechenden Vorjahrszeitraum. Der Inlanosabſatz ging leicht zurück, der Auslondsabſatz verdoppelte ſich nahezu. Bei den Laſtkraftwagen haben ſich Inlandsabſatz und Erzeugung nicht nennenswert geändert. Der Aus⸗ andsabſatz dagegen iſt um 76 v. H. geſtiegen. An Kraft⸗ rädern wurden im Verlauf des 1. Halbjahres 1937 78 249 Stück(plus 8 v..) abgeſetzt. Der Auslandsabſatz lag um ſaſt zwei Drittel über dem des erſten Halbjahres 1936. Auch die Erzeugung von Kraftfahrzeuganhängern nahm im 1. Halbjahr 1937 weiter zu, allerdings längſt nicht im gleichen Maße wie die von Kraftfahrzeugen. Sie betrug 13566 Stück oder.6 v. H. mehr als im entſprechenden Zeitraum des Jahres 1936 Der Abſatzwert war mit 34.9 Mill.„ ebenſo groß wie im 1. Hulbfjahr 1096. „Deuischlands Außenhandel mii 5 Eunkgeräſen EBUO GWit 180 Von 1925 bis zur Weltwirtſchaftskriſe ſtieg die deutſche Ausfuhr an Funkgeräten ganz erheblich an. Selbſt der Beginn ber Kriſe vermochte nicht, dieſe Zunahme aufzuhal⸗ ten. Ihren höchſten Stand erreichte die Ausfuhr im Jahre 1931. Um ſo ſtärker war der Rückſchlag mit Beginn der großen Währungsabwertungen im Ausland. Der mengen⸗ mäßige Rückgang erſtreckte ſich bis in das Jahr 1933, dem Werte nach trat eine Aufwärtsbewegung wieder im Jahre 1936 ein. Der weitaus größte Teil der ausgeführten Funkgeräte wird nach einer Unterſuchung des Statiſtiſchen Reichsamts in„Wirtſchaft und Statiſtik“ in europäiſchen Ländern ab⸗ geſetzt. Wichtige Abſatzgebiete ſind hier die Niederlande, Schweden, Frankreich, Italien und die Schweiz. Die deutſche Einfuhr von Funkgeräten iſt gering. An ihr waren die Niederlande im Jahre 1936 mit zwei Dritteln beteiligt. Auch über die Weltausfuhr an Funkgeräten bringt der Aufſatz bemerkenswerte Daten. Die Weltausfuhr ging ebenſalls im Verlaufe der Weltkriſe ſtark zurück und konnte ſich ſeitdem noch nicht wieder erholen. Den größten Anteil an der Weltausfuhr hatten im Jahre 1936 die Vereinigten Staaten; es folgen die Niederlande, Deutſchland und Groß⸗ britannien. Da nicht nur in Ueberſee große Gebiete mit noch geringer Rundfunkdichte vorhanden ſind(z. B. China), ſondern auch in Europa(Balkanländer), ſo iſt eine Stei⸗ gerung der Weltausfuhr durchaus denkbar. *Die Umſatſtenerumrechungsſätze auf Reichsmark für die Umſätze im Juli werden wie folgt feſtgeſetzt: Staat Einheit RM Staat Einheit RM Aegypten 1 Pfund...12,58[Jugoſlawienſloo Dinar. 5,70 Argentinien 100 Papierpeſos /5,40Letltand. 160 Lat 48,97 Belgien..100 Belga.. 41,96Litauen rg 100 Litas 41,96 Braſilien.100 Milreis..16,69/Luxembu 00— 45⁵⁴⁴ Bulgarien.100 Lewa...3,05 Norwegen 100 Kronen.6219 Canada.. 1 Dollar 2,49 Deſterreich.100 Schilling 49.00 Dänemark. 100 Kronen.59,25[Polen. 00 Zloty. 47.15 Danzig..100 Gulden. 4,15Portugal. 100 Eskudos. 11,24 Eſtland.. 190 Kronen.68,00 Rumänien.00 Lei2,50 Finnland.100 finn. Mark. 5,4/Schweden. 100 Kronen. 68,79 .100 Francs..49Schweiz..00 Franken..57,09 riechenld 100 Drachmen. 2,86Spanien 100 Peſeten. 17,00 Großbrittan] 1 Pfd Sterlingſ 12,88Tſchechei..100 Kronen8,67 Holland. 100 Gulden. 13/9Türkei. I Pfund. 108 Iran. 00 Rials. 15,87 ungarn. 100 Pengo. 61,44 Islanb. 100 Kronen..55,8ſuruguay 1 Peſo 140 talien.. 00 Lire. 15,10 PSt vAmeril 1 Dollar 2,49 Japan. 00 Hen 71,87 Die Feſtſetzung der Umrechnungsſätze für die nicht in Bevlin ausländiſchen Zahlungsmittel erfolgt etwr am 10. d. M * Rheiniſche Papiermanufactur Hermann Krebs AsG, Mannheim. Dr. Hermaun Roſenfeld iſt ous dem Vorſtand ausgeſchieden. Das bisherige ſtellvertretende Vorſtands⸗ mitglied Haus Waldeck, Kaufmann in Mannheim, iſt zum ordentlichen Vorſtandsmitglied beſtellt. * Eine neue 15⸗Mill.I⸗Anleihe der Rhein⸗Main⸗Donau Ach, München. Die Geſellſchaft beruft zum 9. Auguſt nach München eine aoHB mit dem einzigen Punkt der Tages⸗ ordnung: Beſchlußfaſſung über die Ausgabe der Teilſchuld⸗ verſchreibungen einer Anleihe bis zu 15 Mill. Nenn⸗ wert zum Ausbau von 7 Waſſerkraftwerken an den Stau⸗ ſtufen der Main⸗Kanaliſierung zwiſchen Aſchaffenburg und Würzburg. Weitere Angaben ſtehen noch aus, ſo vor allem die Einzelheiten über die Ausſtattung der neuen Anleihe. Mit der Begebung der beabſichtigten Teilſchuldverſchreibung bis zu 15 Mill. hat die Rhein⸗Main⸗Donau A als Erbauerin des Sben roßſchſffabrtsweges die fünfte Anleihe begeben. Sonderſchau„Werkſtoff Papier“ auf der Leivziger Herbſtmeſſe. Während der Leinziger Herbſtmeſſe(29. Aug. bis 2. September) führt die Wirtſchaftsaruppe Druck und Papierverarbeitung unter dem Motto„Werkſtoff Papier“ Leiſtungs⸗ und Exportſchau der Wirtſchaftsgruppe Druck und Papierverarbeituna eine aroße Gemeinſchaftswerbung im Papierwarenmeßhaus„Stentzlers Hof“ darrch, von der man in Bezug auf im Ausland eine ſonders güriſtige Wirkung erhofft. beſergeſpeiger Meſſeamt.— Zulaſſungsantrag für 4% pro⸗ zentige Schuldverſchreibungen. Bei der Zulaſſungsſtelle der Mitteldeutſchen Börſe iſt ein Antrag eines von der der Neuen Mannheimer Zeitung Sachſenbank, Filiale Leipzig, geführten Bankenkonſor⸗ tiums eingegangen zuf Zulaſſung von 2,8 Mill. 4 4pro⸗ zentige Teilſchuldverſchreibungen des Leipziger Meſſeamtes für 1987. * Bei den„Reichsautobahnen“ wurden im Juni 147 Kilometer neu in Betrieb genommen, ſo daß nunmehr 1381 Kilometer in Betrieb ſind. Neu in Bau genommen wurden 87 Kilometer. Damit ſind nunmehr 1713 Kilo⸗ meter in Bau. Bei den Unternehmern wurden im Be⸗ richtsmonat 98 869(Vormonat 92 198) Köpfe beſchäftigt. Geleiſtet wurden bei den Unternnehmern 2,49 Millionen Tagewerke. * Städtiſche Werke AG, Baden⸗Baden. Der Bericht über das 7. Geſchäftsjahr 1936/37 läßt eine geſunde Entwicklung des Unternehmens erkennen. Die nutzbare Stromabgabe erfuhr gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 11,2 v. H. und die nutzbare Gasabgabe eine ſolche von 8,1 v. H. Die Straßenbahn beförderte 3,1 v. H. Perſonen mehr als 1935/6, während bei der Merkurbahn ein Rückgang in der Zahl der beförderten Perſonen um 10 v. H. zu verzeichnen iſt. Die Geſellſchaft erzielte im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahr nach Vornahme der erforderlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen einen Reingewinn von 92 510 /. * Hugo Stinnes Reederei AG, Hamburg. Die ocV ge⸗ nehmigte die Abrechnung für das Geſchäftsfahr 1936, das mit einem Gewinn von 31 638(4795)/ abſchließt. Es wurde beſchloſſen, dieſen Betrag zur teilweiſen Deckung des Ver⸗ luſtvortrages von 489 550/ zu verwenden, der ſich dadurch auf 457 912/ ermäßigt. Die Schiſfe der Geſellſchaft waren wiederum, wie in den Vorfahren, verchartert. Es war der Reederei auch im vergangenen Jahre möglich, einen größeren Teil der Auslandsverpflichtungen günſtig abzu⸗ wickeln. Ende des Jahres 1935 hat die Geſellſchaft in Iſtanbul eine Zweigniederlaſſung errichtet, die im Jahre 1936 befriedigend gearbeitet hat. Im einzelnen betrugen die Einnahmen 321 483(80 431) /, Erträge aus Beteiligungen wieder 6168/ und außerordentliche Erträge 275 710 (814 241) J. Andererſeits erforderten Löhne und Gehälter 22 515(2750) 4, Abſchreibungen auf Anlagen 260 352 (259 273), Zinſen 134 090(126 289) /, Beſitzſteuern 26 756(2633) /, ſonſtige Aufwendungen 119 665(5099) l. Grundkapital unv. 1,00 Mill. I. * Neue Konkurſe und Vergleichsverfahren im Juli 1937. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Juli 1937 durch den„Reichsanzeiger“ 177 neue Konkurſe— ohne die wegen Maſſenmangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung— und 88 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vor⸗ monpt ſtellen ſich auf 181 bzw. 36. * Innerfrauzöſiſche Anleihe.— Neue Aproz. Schatzbonds. Da die%proz. Anleihe vom Johre 1934 am 5. Oktober dieſes Jahres fällig wird, hat Finanzminiſter Bonnet die Ausgabe von aproz. Schatzbonds beſchloſſen, die eine ein⸗ jährige Laufzeit haben und zwiſchen dem 5. und 19. Auguſt gezeichnet werden können. Für dieſe Anleihe ſollen die gleichen Bedingungen gelten wie für die letzte nationale Verteidigungsanleihe. Sie ſoll in erſter Linie denſeni⸗ gen vorbehalten ſein, die ihre 4/proz. Schatzbonds von 1934 zur Einlöſung eingereicht hoben. Finanzminiſter Bon⸗ net erklärte am Dienstagabend der Preſſe, daß es ſich hier⸗ bei um eine ſehr begrenzte Finanzoperation handele und daß man lediglich den Beſitzern der Anleihe von 1934 die gleichen Vorteile gewähren wolle, wie ſie die Zeichner der Landesverteidigungsanleihe erhalten hätten. * Kapitalerhöhung der franzöſiſchen Dunlop⸗Fabrik. Die S. A. des Pneumatiques Dunlop in Montlugon, die fran⸗ zöſiſche Zweigfabrik des engliſchen Dunlop Rubber Kon⸗ zerns, will ihr Kapital durch Ausgabe von 100 000 Aktien zu 500 Franken von 75 Mill. auf 125 Mill. Franken er⸗ höhen. Die Zeichnungsfriſt iſt für die Zeit vom 9. Auguſt und 15. September feſtgelegt. Die bevorſtehende Kapital⸗ erhöhung wird damit begründet, daß die Geſellſchaft im Zuſammenhang mit der Einführung der 40⸗Stunden⸗Woche in den Fabriken von Montluçon und auch in Anbetracht der günſtigen Umſatzentwicklung ihre Produktionsmittel ausweiten muß. * Siebenſtündige Arbeitszeit im Antwerpener Hafen geplant. Auf einer Verſammlung des Hafenarbeiterver⸗ bandes in Antwerpen wurde bekanntgegeben, daß die bel⸗ giſche Regierung in allernächſter Zeit eine Verfügung er⸗ laſſen werde, nach der die Arbeitszeit im Hafen auf ſieben Stunden im Tag herabgeſetzt wird, unter Aufrechterhal⸗ tung der bisherigen Löhne. Gleichzeitig wurde angekün⸗ digt, daß die ſeit langem geplanten offiziellen Heuerbüros am 1. Oktober eröffnet werden ſollen. * Belgiſche Eiſenpreisherabſetzung. Die belgiſchen Roh⸗ eiſenerzeuger, die im belgiſchen Roheiſenverband zuſam⸗ mengeſchloſſen ſind, ermäßigten ihre Exportpreiſe um etwa 15—17,6 Papierſchilling je Tonne, ſo daß Gießereiroheiſen im Exportverkehr jetzt noch 5/15/ Papierſchilling und Thomasroheiſen 5/2/ bis 5/15/0 Papierſchilling koſtet. Die Abſchwächung der Markttendenz hat das belgiſche Ex⸗ portbedürfnis für Gießereiroheiſen verſtärkt; man hofſt, daß die Preisſenkung für Gießereiroheiſen beſonders die engliſche Nachfrage beleben wird. Die Preisſenkung iſt auch deshalb beſonders bemerkenswert, weil ſie im Gegen⸗ der feſten Haltung der internationalen Kartellpreiſe ſteht. * Niederländiſche Bank. Der Ausweis vom 2. Auguſt zeigt einen faſt unveränderten Goldbeſtand von 1 265,9 Mill. hfl. Bemerkenswert iſt, daß die Bank nunmehr den geſamten ausländiſchen Goldvorrat nach Holland zurück⸗ gezogen hat. Die Inlandswechſel zeigen eine Abnahme um 1,5 auf 13,0 Mill. hfl. Die übrigen Ausleihungen der Bank erhöhten ſich im Zuſammenhang mit dem Monats⸗ ſchluß um 16,0 auf 186,7 Mill. hfl. Auf der Paſſipſeite zeigt der Banknotenumlauf eine Erhöhung um 38,8 auf 860,7 Mill. hfl. Die Girveinlagen ermäßigten ſich um 22,9 Mill. hfl., und zwar ausſchließlich der Saldi des Staates. Die Geſamteinlagen zeigen einen Rückgang auf 646,7(696,6) Mill. hfl. * Die größte tſchechoſlowakiſche Baufirma in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten. Die Firma Nekvaſil, Bau AG in Prag, das größte Unternehmen in der Tſchechoſlowakei und eines der beſtbeſchäftigten Unternehmen ihres Zweiges, iſt in Zablungsſchwierigkeiten geraten. Die Geſellſchaft wandte ſich an ihre Banken, mit denen nun über eine Flottmachung verhandelt wird. Die Verbindlichkeiten an die Banken ſetzen ſich aus Bauvorſchüſſen zuſammen, die 70—80 v. H. des Bauaufwandes erreichen und bei den Finanzierungs⸗ banken nunmehr 12 Millionen Tſchechenkronen ausmachten. Wie die tſchechiſchen Blätter zu berichten wiſſen, beträgt das Paſſivum an die 20 Millionen Tſchechenkronen. Die Firmo begründet ihre Schwierigkeiten damit, daß der Staat bei ihr Beſtellungen auf Staatsbauten für 90 Millionen Tſchechenkronen gemucht, das Geld jedoch der Firma nicht ausgezahlt habe. Das Blatt der Sudetendeut⸗ ſchen Partei,„Die Zeit“, ſchreibt dazu: Der Name Nekvaſil iſt nicht gerade oͤnzu angeton, im Sudetendeutſchtum an⸗ genehme Vorſtellungen wachzurufen. Bekanntlich hat dieſe Firma durch die unerhört niedrigen Angebote faſt ſämt⸗ liche öffentlichen Bten im ſudetendeutſchen Gebiet an ſich gebracht, ohne auch nur im geringſten daran zu denken, ſudetendeutſche bodenſtändige Arbeiter einzuſtellen. In letzter Zeit tauchte auch der Name der Firma in Zuſam⸗ menhang mit einigen ſchweren Bauunfällen auf, die ſich bei der Durchführung der von Nekvaſil übernommenen Arbeiten ereigneten. Waren unel Märkte Badischer Holz- und Breiiermarki O Mannheim, 4. Auguſt. In der Zeit vom 14. bis 28. Juli wurden aus badiſchen Waldungen insgeſamt 18 084 Feſtmeter Tannen⸗ und Fichtenſtammholz verkauft gegen 20 377 Feſtmeter in den vorhergegangenen zwei Wochen). Der Anteil der Staatswaldungen hieran betrug 9575(6164) Feſtmeter oder 52,9(30,2) v. H. Im Durchſchnitt wurden 65,4(64,7) v. H. der Landesgrundpreiſe erlöſt.— Von den einzelnen Preiſegebieten ſteht wieder der nördliche Schwarz⸗ wald mit 9065(10 117) Feſtmeter an erſter Stelle; dabei haben die Staatsverkäufe erheblich zugenommen, und zwar auf 4986(1349) Feſtmeter oder 55,0(13,3) v. H. Die Erlöſe hoben ſich auf 68,2(67,3) v. H.— Im ſüblichen Schwarz⸗ wald ſtammten von 6179(6099) Feſtmeter Verkäufen 3978 (4815) Feſtmeter oder 64,4(78,9) v. H. aus Staatsbeſitz. Der Erlös betrug hier im Durchſchnitt 61,6(61,1) v. H.— Im Bodenſeegebiet kamen nur zwei Verkäufe aus Ge⸗ meindewaldungen von zuſammen 1700(1160) Feſtmeter zu⸗ ſtande, für die jeweils 65(67,9) v. H. der Landesgrund⸗ preiſe bezahlt wurden.— Das Markgräflerland meldet Verkäufe von 949(2201) Feſtmeter, von denen 611(0) Feſt⸗ meter oder 64,4 v. H. aus Staatswaldungen ſtammten. Die Preiſe erhöhten ſich auf 63,4(59,9) v. H.— Schließlich iſt aus dem Odenwald noch ein Verkauf von 191(800) Feſt⸗ meter zu melden, für den man 70(67) v. H. erlöſte. Der Staat war hieran nicht beteiligt. Am Markt für ſorlen⸗Stammholz iſt nur ein Verkauf aus Staatswaldungen zu melden, der 76(2237) Feſtmeter ausmachte. Da es ſich teilweiſe um Wertholz handelte, wurden 86 v. H. der Landesgrunoͤpreiſe bezahlt(gegen durchſchnittlich 77,7 v. H. in der Vergleichszeit). Verkäufe von Laubſtammholz wurden in der Berichts⸗ zeit nicht vorgenommen. Dagegen haben ſich die Papierholz⸗Verkäufe ſtark geſtei⸗ gert. Insgeſamt wurden 19 997(5529) Ster verkauft, von oͤenen der Staat 15 639(4677) Ster oder 78,2(84,6) v. H. ſtellte. Die Preiſe lagen zwiſchen 59 und 71(62—68) v. H. der Landesgrundpreiſe bei einem Durchſchnitt von 65,7 (64,3) v. H. Am Brettermarkt beſtand unverändert ſtarke Nachfrage nach Ware aller Art ſowie nach Dielen und Bauholz, ſo daß die Sägewerke nur mit Mühe nachkommen können, da ihnen nicht immer genügend Runoͤholz zur Verfügung ſteht. Die Preiſe hielten daher durchweg die höchſtmög⸗ lichen Grenzen inne. * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futiermittel Stuttgart, 3. Auguſt. Je 100 Kilo frei verloden Vollbohn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 75/7 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W818,80; W' 10 19,00 W' 14 19,40; W 17 19,70; Roggen, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 69/71 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 18,50; R 18 19,00; R 19 19,20; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 16,20; G 8 16,50; Futterhafer, durchſchnittliche Beſchaffenheit 46/49 Kilo, H 11 15,80; 14 15,80; Wieſenheu loſe neu—4,40; Kleeheu loſe neu 4,50—5; Stroh drahtgepr.—3,40; Spelz⸗ ſpreu ab Erzeugerſtation oder Gerbmüller 2,70—3„/.— Mehlnotierung im Gebiet des Getreidewirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Station.— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslanösweizen 1,50/ Auſſchlag per 100 Kilo für Type 812,.—/ Aufſchlag per 100 Kilo für Type 502. Reines Kernenmehl 3,50/ per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl, Baſistype 812 Wö8 29,05; W 10 20,55; W 14 29,80; W 17 29,80; Roggenmehl, Baſis⸗Type 1150, N 14 22,70; R 18 23,30; R 19 23,50; Kleiegrunopreiſe ab Mühle, einſchließlich Sack: Weizenkleie W8 9,95; W 10 10,10: W' 14 10,30:'ö 17 10,45: Roggen⸗ kleie R 14 10,10: R 18 10,40) R 19 10,50 Mark.— Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50 per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäfte ſino die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. — Marktverlauf: Für die nächſte Zeit erhalten die Mühlen noch Zuteilungen in Brotgetreide. Die Anlieferungen in Weizen neuer Ernte nehmen infolge der Erntearbeiten noch keinen größeren Umfong an. In Induſtrie⸗Getreide fin⸗ den nur geringe Umſätze ſtott. Mit den Zuteilungen in Mais und Futterhafer kann der Bedarf vorläufig befriedigt werden. Futtergetreide neuer Ernte kam noch 6 Markt. Der Anfall in Weizen⸗ und Roggenmehl reicht für den laufenden Bedarf aus. 2 Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 8/5, Nov. 8,8; Jan. 8,23; März 8,15.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 107,50; Nov. 106; Jan. 106,25; März 107 G. Liverpooler Baumwollkurſe vom g. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß] Auguſt(37) 501; Sept. 591; Okt. 593, Nov. 592; Dez. 503; Jan.(38) 506, Febr. 597; März 590, April 600; Mai, Juni je 603; Juli 600, Auguſt, Okt. je 609; Dez., Jan.(39), März, Mai je 602; Tendenz ſtetig. Leinölnotierungen vom 3. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaot Pl. per Auguſt 13)6½ Leinſaat Klk. per Anguſt⸗Sept. 15,25; Bombay per Auguſt⸗Sept. 159“; Lein⸗ ſaatöl loko 30¹9; Auguſt 29,9; Sept.⸗Dez. 20,76; Baumwoll⸗ ül ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 7,25.— Neuyork: Terp. 37,0. Savannah: Terp. 39,0. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren 26—28; Pfirſiche 20—30; Zwetſchgen 12—18; Pflaumen 10; Aepfel—20; Birnen 10—22; Tomaten 7; Bohnen(Buſch) 4; Bohnen(Stangen)—13 Pfg. ſe 7% Kilo. Anfuhr; 680 Ztr. Nachfrage gut. * Schweinemarkt in Adelsheim. Zufuhr: 284 Milch⸗ ſchweine. Preiſe: 35—55 das Paar. Verkauf infolge der Ernte ſchleppend. Geld- und Devisenmarkif Paris, J. August Schluß emilich). London 13276 Fpanlen[ Kopenhagen] 592.50 l Wien 511.— Meupor: 25,64/ lialien 149.25 Poiend 14.69¾' berlin 10720 Deſelen 448,25 l Schnen: 612.12 Siacholm 684,— Farschen——— London, 3 August(chlub emtlich) Teuo. J 488.30 Kofenbagen] 22.40. Meshan 5„ Schnb 1½41 Vontreel 498.25 Siadhoim 19,39/ Kumänien 678.— Pokobeme 1/½207 Imsterdem 903.18 0elo 19.90./J Ronstanin. 618.— J zusraiien 125,— part 18281 ſissabon 110,18 L Athen 5⁴6,50 feriko 18.— Früssel 29.60— felsingiors 22.18[Miien 2 51 Hionievideo 28,— allen 94.67— brag 32.75 Panch 29,0 Paiparzi0 128,0 Perlin, 12.)— Budapes: 25,— Suenos Alres] 16,— f uenos Stüneſt 21.68½ Belgra⸗ 216.— ſic de Jan. 412.— auf Lon con 16,40 Sanien 86.50— LSoil 400.— Hhonckone 1 1/262 Sücafrika 100,1 Meialle Hamburger Meiallnoflerungen vom 5. August Hupfer Hanos- u. Srefts-Inn brief Keid Hrigt üeld f brief, Peld berehl, zenuar 76,2576,25. 848.00848.00.. Hüttegrrbimm.... 29.5029.50 Lebruar W Feinsilber(ök. p. Ku).. 41.90038.90 Hart e e eee feingeid G. p. 5—. 12842.79 —**114„44 6„„„ Al-Plakn(Abtälle lſai N. Cimapr.(Pl. p. 9r.)).70/ 3,50 01 4750 5 *·˖[˖ 8*—* eiailpr,(RM. p. grr.. Suen 78.%25J E8 06848—.— Scptamb.78.75 848,0848,00 Lote ILe e .„—*.01 48.00 us er Flasche.„„ Deremb. 76 2576,25 01848.0 Voltramerꝛ 8(in Sh.. 73.— *Der Londoner Goldpreis betrug am 3. Auguſt für eine Unze Feingold 139 Sh 7½ d ⸗ 86,6024 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,8685 Pence 2,78438 A. Mühleneinkauisquoie für Broigeireide Die HB der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittel⸗ wirtſchaft teilt mit: In letzter Zeit iſt von Seiten der Makler und Agenten wiederholt eine irreführende Auf⸗ laſſung über die Zuläſſigkeit der Zahlung von zuſätzlichen Proviſionen durch Mühlen verbreitet worden beim Ankauf von Brotgetreide. Der Mühleneinkaufspreis von Brotgetreide, das nicht vom Erzeuger gekauft wird, errechnet ſich gemäß Abſchnitt A Nr. 4, 1, der Anordnung vom 1. 7. 1937 aus dem Er⸗ zeugerfeſtpreis des Preisgebietes, in dem die Mühle liegt, und einem Aufſchlag von 4/ je Tonne. Ein weiterer Aufſchlag auf den Kaufpreis kann bis zur Höhe von 2 je Tonne berechnet werden, ſoweit dies durch beſondere bei der Lieferung notwendige Koſten gerechtfertigt iſt. Einer Mühle iſt es unter keinen Umſtänden geſtattet, eine Proviſion über den zuläſſigen Mühleneinkaufspreis hinaus zu zahlen. Das bedeutet, daß grundſätzlich die Makler⸗ und Agentenproviſion, die nicht höher ſein darf als.50„ je Tonne, bereits in dem Mühlenaufſchlag von 4/ ie Tonne enthalten ſein muß. ict an ven Mittag-Ausgabe Nr. 353 Rhein-Mainische Abendbörse Still * Frankfurt, 3. Auguſt. Da jegliche Anregungen fehlten, war die Abenöbörſe auf der ganzen Linie ſehr ſtill. Angebot wurde jedoch nicht mehr beobachtet. Vereinzelt zeigte ſich auf dem ermäßig⸗ teren Stand eher Kaufintereſſe, ſo daß vorerſt genannte Kurſe gegen den Berliner Schluß gut behauptet lagen. Laurahütte bei kleinen Umſätzen weiter abbröckelnd auf 22 nach 22/4. Von Maſchinenaktien waren Mönus gefragt und 7 v. H. höher mit 129/. Für Renten blieb die Hal⸗ tung unverändert und feſt, das Geſchäft aber gering. Kom⸗ munal⸗Umſchuldung 94,80. Wenn auch das Geſchäft bis zum Schluß des Verkehrs ſehr klein blieb, ſo war die Haltung doch unverkennbar etwas erholt, obwohl dies in den Kurſen kaum zum Aus⸗ oͤruck kam. Etwas beſſer belebter waren zeitweiſe Verein. Stahl mit 121(12094). Höſch waren 4 v. H. höher mit 125 geſucht, während Rheinſtahl den erhöhten Berliner Schlußſtand nicht erreichten. Bankaktien bei vuhigem Ge⸗ ſchäft unverändert. Renten blieben ohne Bewegung, Farbenbonds 7 v. H. feſter mit 13334/, dagegen 4proz. Krupp nicht ganz gehal⸗ ten mit 1004(100,30), ebenſo Reichsbahn⸗VA. mit 12796 (1279/.— Nachbörſe: Verein. Stahl 12174 Geld. * Weitere Diskontermäßigung in Frankreich Die Bank von Frankreich, die am 6. Juli d. J. eine Diskontermäßigung um 1 v. H. auf 5 v. H. vorgenommen hat, hat den Diskontſatz weiter um 1 v. H. auf 4 v. H. er⸗ mäßigt.* Dementſprechend iſt der Satz für Vorſchüſſe auf Wert⸗ papiere von 6 auf 5 v. H. und für 30⸗Tage⸗Gelder von d auf 4 v. H. herabgeſetzt worden. 0000P0PP0PP00PPPT0T0TTPTPTPPPT0TTTTTT Iſt der Mühlenaufſchlag höher als 4%— im Höchſt⸗ falle bis zu 6 je Tonne—, ſo iſt den Vorſchriften ent⸗ ſprechend nachzuweiſen, daß der Betrag von 4 nur in⸗ ſoweit und in der Höhe überſchritten wird, als die tatſäch⸗ lich entſtehenden Beförderungskoſten des Verteilers und die etwa zu zahlende Vergütung für die wirtſchaftlich not⸗ wendige Einſchaltung eines Vermittlers mehr als 2 4 betragen. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Schlepplöhne blieben unverändert. Die Fpichten und Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. S. Aug. 1057 S eeeeee — oſunenuen, Aorgemon, c iamummomung Fnbucimen ſlene; Buue c Hummcbre GMMM a, S ſebe, NGe VciU Onolueniu M moſix o Regen Soruhire Ohere, Mbebecur X Scmnee hSchemelben Gebets mir ermrache, fi — 2 — Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankſurt a.., vom 4. Auguſt: Der hohe Druck über England und Skandinavien wird lang⸗ ſam abgebaut. Eine raſche Umgeſtaltung des ſom⸗ merlichen Wetters iſt damit noch nicht verbunden, ſondern es wird, abgeſehen von örtlich auftreten⸗ den Gewittern, freundlich und warm bleiben. Vorausſage für Donnerstag, 5. Auguſt Bei ſchwachen nördlichen Winden meiſt heiter und warm, örtliche Gewitterbildung wahr⸗ ſcheinlich. Höchſttemperatur in Mannheim am 3. Auguſt + 27,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 4. Auguſt 14.5 Grad, heute früh halb 8 Uhr + 16,3 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 4 19,5 Grad Waſſer⸗ und 19 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Pegel 3l..2. 3. 4. Rbein⸗Vegel] 1. 4 4 4. Rheinfelden 2,98,2.5.47.912.95 Kaud— 2352892 Breiſach..80L.84 121520/ U Kn 240 200 195 13¹ l. 505097. 8405.20 Mecar⸗Peacl Marau 776.5 /1(48ʃ(——4 5 Mannheim 371ſ8,613,55 8,468,79]][ Mannheim 351ſ3,40393.50 — —ů —— 10. Seite/ Nummer 353 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 4. Auguſt 1087 Was gibt es Neues in Lampertheim? a Lampertheim, 3. Auguſt. Der Chorleiter des hieſigen MGV Sängerbund⸗ Sängerroſe kann in dieſem Jahre ſein 251ähriges Dirigenten⸗Jubiläum feiern. Es iſt dies der Komponiſt und Kreischormeiſter im Heſſ. Sänger⸗ bund, Herr J. Koch⸗Frankfurt. laß haben ſich alle Vorſtände der von Koch geleiteten in Frankfurt zuſammen⸗ gefunden, in der beſchloſſen wurde, ein gemeinſames der Koch'ſchen Vereine Bolksbildungsheim zu veranſtalten, deſſen erſter Teil aus den Hauptwerken des Jubilars beſtehen ſoll. Außerdem werden die Vereine jeweils in ihren Or⸗ ten, in denen ſie anſäſſig ſind, Konzerte geben, in denen die beſten Werke des Chorleiters im Pro⸗ Chöre zu einer Sitzung Konzert gramm erſcheinen. Zur Zeit löſt eine Ernte die andere ab. War es zuerſt die Spargelernte, die die Bauern voll beſchäf⸗ tigte und auch einen guten Erlös brachte, ſo begann bald darauf die Gurkenernte, vollen Gange iſt und nicht minder zufrieden⸗ ſtellende Reſultate zeitigt. Es geht trotz der Rieſen⸗ Aus dieſem An⸗ im Frankfurter Speyer ſchaft die i m noch Rheinfahrt ernte kein Zentner verloren, da die Genoſſenſchaft für reſtloſen Abſatz ſorgt. rationell betrieben werden, wenn er erfolgreich ſein ſoll. Wurden früher alle—5 Tage Gurken ge⸗ brochen, ſo muß dies jetzt alle 2 Tage geſchehen, um beſte Ware Halmfrüchte jetzt als Haupternte bearbeitet werden, zu erhalten. Während Der Gurkenbau muß weil während lion Mark. vorhanden war. etwa 1100 Pflanzer mit dem Tabakbau. trägt der Ertrag etwa 274 Proz. der geſamten Ernte im Reich; erlöſt wird hierfür pro Jahr etwa 1 Mil⸗ kommt noch der Tabak dazu. hat man mit dem Vorbruch, das iſt das Leſen der Sandblätter und Grumpen, begonnen. Stand des Tabaks im Felde in dieſem Jahre unter⸗ ſchiedlich ſteht, iſt die Qualität durchweg ſehr gut, der Setzzeit g Speyerer Poſtangehörige auf Rheinfahrt Der Reichspoſtminiſter bei den Berufskameraden der Weſtmark * Speyer, 2. Auguſt. Die Betriebsgemeinſchaft dͤer Reichspoſtdirektion unternahm mit etwa 240 s mitgliedern und nach Koblenz, wo Angehörigen Poſtpräſident Dr. eeeeeeeee 0 Gefolg⸗ eine Betriebsgemeinſchaft Speyer hatten ſich auch die Be⸗ triebsgemeinſchaften der Reichspoſtdirektionen Frank⸗ furt, Saarbrücken, Trier, Koblenz, Köln, Düſſeldorf und Aachen eingefunden, ſo daß ein Kameradſchafts⸗ treffen der rheiniſchen Poſtangehörigen mit etwa 10 000 Teilnehmern zuſtande kam. der Veranſtaltung bildete eine Feierſtunde am„Deutſchen Eck“, an der Reichspoſtminiſter Dr. e. h. Ohneſorge, ſowie Vertretungen der Partei, des Staates und der Hartmann, der aus ſeinem Urlaub herbeigeeilt] Wehrmacht teilnahmen. Nach Muſik⸗ und Geſangs⸗ war, ſeine Gefolgſchaft erwartete. Auf Anregung der vorträgen ſprach Poſtpräſident Dr. Schneider Im ſüdlichen Ried befaſſen ſich Seit dieſer Woche Obgleich der enügend Feuchtigkeit Dort be⸗ Mit Den Höhepunkt Reichspoſtminiſter freudigem Beifall begrüßt, Dr. Ohneſorge Den Tag dieſes Trefſens am Deutſchen Eck bezeich⸗ mete er als den Beginn einer neuen Periode des Ge⸗ meinſchaftslebens. Klar ſtellte der Miniſter dann den tiefen Unterſchied feſt, den der Begriff Maſſe heute gegenüber den Kampfjahren vor 1933 hat.— Von unvergeßlichen Eindrücken erfüllt, trat die Betriebs⸗ gemeinſchaft der RPꝰD Speyer nach einigen Stunden Aufenthalt zu Schiff die Heimfahrt an. (Koblenz) Worte der Begrüßung. Gauſtellenleiter Fleiſchmann(Speyer) betonte, daß durch dieſe Gemeinſchaftsfahrten der rheiniſchen Berufskame⸗ raden der Kameraoſchaftsgedanke weit über die Grenze der Betriebsgemeinſchaft eines Gaues hin⸗ ausgetragen und zum Prüfſtein einſatzbereiter Ge⸗ folgſchaftstreue wurde. nahm darauf das Wort. Guntersblumer Rheinfähre noch in Reparatur * Worms, 3. Auguſt. Für die Tauſende von Ausflüglern nach dem Rhein und Altrhein⸗Kühkopf iſt es wiſſenswert, daß die Ausbeſſerung der Gun⸗ tersblumer Rheinfähre nach dem Kühkopf mehr Zeit als vorgeſehen in Anſpruch nimmt. Vorausſichtlich wird ſie den Betrieb erſt am 10. Auguſt wieder auf⸗ nehmen können. und der gu sollten sich, ansehen. Nur Freunde ekaashlurAtasls Aiueelirultmmmnmminitiunulliun den tollen Filmschwank mit Ida Müst, Iheo Iingen Ralph Arihur Roberts Morgen leizier Tag! 1 des Humors ten Laune 68⁵ „* v08¹⁸ .00, 4. 30, IIELELLL .33,.40 — e StSRA vDonnersiag leizier Tag! Man spricht über Der spannende Roman von Katrin Holland mit der großen Besetzung: Wera Engels- Albrecht Schoenhals- Sabine Peter: Großes Vorprogramm Unfang im palast:.00.10.15 Anfang im üloria:.00.20.30 Il Jpdermann! Pfälzerwald- Verein k. V. rrsgr Audvigshafen- 8 5 Mankein k. J. Sonntag, 6. Aug. 1937 8. Planwanderung Börrftadt— Donnersberg— Kirch⸗ heimbolanden. 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