** 5 eue Mannhelme Mannheimer Generalb Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24051 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 2 ——— R für Freitag 15 Uhr angeſetzt worden. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich erteilte Aufträge. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Donnerstag, 5. Auguſt 1957 Der Londoner Ausjchuß für Freilag einberufen Die Halsſtarriskeit Sowietrußlanos rückt das Scheitern der engliſchen Borſchläge in bedrohliche Nähe dub. London, 5. Auguſt. Die nächſte Sitzung des Unteraus⸗ es des Vorſitzenden des Nichtein⸗ Wie verlautet, hatte Lord Plymonth im Laufe des Mittwochs Unterredungen mit Vertretern der Nichteinmiſchungsmächte, die er heute fortſetzen wird. Im Lauſe des Mittwochnachmittags war in London die Nachricht verbreitet worden, daß die Sowjetunion in der Frage der Anerkennung der Rechte Kriegfüh⸗ render an General Franco zu einem Entgegenkommen bereit ſei. Die Londoner Sowjetbotſchaft hat dieſe Ab⸗ ſicht am Mittwochabend energiſch in Ab⸗ rede geſtellt. „Ziemlich peſſimiſtiſch“ (Funkmeldung der NM3.) + London, 5. Auguſt. Die Ausſichten für die auf morgen anbe⸗ raumte Sitzung des Nichteinmiſchüngsäüsſchüſſes werden von der Morgenpreſſe ziemlichpeſſimi⸗ ſtiſch beurteilt, nachdem die Londoner Sowjet⸗ botſchaft am Mittwochabend die Berichte üüber ein Ab⸗ rücken Moskaus von ſeinem bisherigen Standpunkt in der Frage der Rechte Kriegführender dementiert hat. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchildert die Lage wie folgt: Seit der Sitzung am letzten Freitag ſei ein ſtar⸗ ker Druck auf die ſowjetruſſiſche Regie⸗ rung ausgeübt worden, ihren Standpunkt, daß die Gewährung Rechte Kriegführender erſt nach völliger Zurückziehung der Freiwilligen aus Spa⸗ nien erwogen werden könne, abzuändern. Frank⸗ reich habe auf dem Wege über den Sowjetbotſchafter in Paris darauf hingewieſen, daß ein Feſthalten Moskaus an ſeiner bisherigen Politik einen ſchlechten Eindruck machen würde. Geſtern nachmittag habe man moch geglaubt, daß dieſer Rat Erfolg gehabt habe, und es habe ver⸗ Lautet, daß der Sowjetbotſchafter in London dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes von den Aenderungen des in dieſer Frage eingenomme⸗ nen Standpunktes unterrichtet habe. Der Bericht über die neue ſowjetruſſiſche Stellungnahme ſei in Whitehall als zutreffend angenommen worden, und hierauf hätte Lord Plymouth Beſprechungen mit dem franzöſiſchen und italieniſchen Botſchafter gehabt. Als jedoch Maiſky bei Lord Plymouth vorge⸗ ſprochen habe, ſei nach Mitteilung der Sowjet⸗ botſchaft der Eindruck vermittelt worden, daß die Anweiſungen aus Moskan tatſächlich unverän⸗ dert ſeien, und daß kein Grund vorhanden ſei, in der nächſten Sitzung des Ausſchuſſes irgend⸗ einen Wechſel zu erwarten. Wahrſcheinlich, ſo meint das Blatt, ſeien eine oder mehrere Sitzungen des Ausſchuſ⸗ ſes nötig, um feſtzuſtellen, ob man auf dem toten Punkt bleibe oder nicht. Es beſtehe aller Grund zu der Annahme, daß alle betroffenen Regierungen den Wunſch hätten, die Nichteinmiſchungspolitik auf die eine oder andere Weiſe aufrecht zu erhalten. In italieniſchen Kreiſen werde die Anſicht aus⸗ gedrückt, daß dieſer Zweck am beſten dadurch er⸗ reicht werden könne, daß alle weiteren Verſuche deg Ausſchuſſes, neue Pläne auszuarbeiten, um einige Wochen verſchoben werden. 5 Es werde erklärt, daß die Sitzungen des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes dazu angetan ſeien, erbitterte Erörterungen hervorzurufen, die zu keinem prak⸗ tiſchen Ergebnis führten. FB In einem Leitaufſatz ſchreibt das Blatt: Wenn das ſowjetruſſiſche Dementi beſtehen bleibe, dann ſeien die Ausſichten auf eine Rettung des engliſchen Planes nicht beſſer als am letzten Freitag. Solange die ſowjetruſſiſche Haltung ſich nicht ändere, müſſe man ſich fragen, ob die Wiedereinberuſung. des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes nicht verfrüht ſei. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Mor⸗ ning Poſt“ ſchreibt, daß der Erfolg oder das Scheitern der britiſchen Vorſchläge jetzt von der Stellungnahme Moskaus abhänge. Der Verſuch des franzöſiſchen Außenminiſters, die Verweigerung der Rechte Kriegführender durch Moskau rückgängig zu machen, ſei anſcheinend fehl⸗ geſchlagen. daß das faſt fertiggeſtellte Unter dieſen Umſtänden ſei es ſchwer, einzu⸗ ſehen, was der Ausſchuß am Freitag anderes tun könne als Zeit zu gewinnen, indem er ſich auf rein techniſche Punkte beſchränken würde. Der in ſolchen Angelegenheiten immer ſehr gut orientierte marxiſtiſche„Daily Herald“ will von„zu⸗ ſtändiger Stelle“ erfahren haben, daß der Sowjet⸗ botſchafter keine neuen Anweiſungen aus Moskau erhalten habe und daß keinerlei Aenderung in der ſowjetruſſiſchen Stellungnahme eingetreten ſei. Eine Erklärung des Vatikans Noch keine amtliche Anerkennung der Franco⸗ Regierung 5— Rom, 4. Auguſt. Entgegen den Nachrichten von der Anerken⸗ nung, der nationalſpaniſchen Regie⸗ rung durch den Heiligen Stuhl wird in vati⸗ kaniſchen Kreiſen erklärt, der Vatikan habe ſchon vor einiger Zeit den Erzbiſchof von Toledo beauftragt, mit General Franco Fühlung zu neh⸗ men. Eine ähnliche Fühlungnahme zwiſchen dem Vertreter der Regierung in Salamanca und der Kurie ſei auch in Rom aufgenommen worden. Trotz dieſer tatſächlich vorhandenen Beziehungen könne— ſo ſtellt man in vatikaniſchen Kreiſen feſt— von einer amtlichen Anerkennung der national⸗ ſpaniſchen Regierung durch den Heiligen Stuhl zur Zeit noch nicht geſprochen werden. Panzerſchiff„Graf Spee“, Kreuzer„Nürnberg“ und die 4. Torpedobootsflottille haben nach ihver Ab⸗ löſung in den ſpaniſchen Gewäſſern unter Führung des Befehlshabers der Aufklärungsſtreitkräfte den Rückmarſch in die Heimat angetreten. Neue Kriegsſchiffe in ASA Aumerikas Floilen-Ausbau „Bis zur Höchſtgrenze des Londoner Vertrages“ 5 dub. Neuyork, 4. Auguſt. Der Operationschef der USA⸗Marine, Adͤmiral Leahy, gab am Mittwoch das neue Flotten⸗ bauprogramm der Vereinigten Staaten bekannt. Danach wird der Kongreß im nächſten Sitzungs⸗ abſchnitt um die Bewilligung der Bankoſten für zwei neue Schlachtſchiſfe und zwei leichte Kreuzer von je 7500 Tonnen erſucht werden. Bewilligt ſind bereits zwei Schlachtſchiffe von je 35 000 Ton⸗ nen, die noch in dieſem Jahre auf Kiel gelegt werden. Sieben zur Zeit noch dienſttuende Schlachtſchiffe der USA⸗Marine ſind als„überaltert“ klaſſifiziert. Admiral Leahy erklärte, das Ziel der ameri⸗ kaniſchen Marine ſei, bis zu der im alten »Londoner Flottenvertrag vorgeſehenen Höchſt⸗ grenze zu bauen und ſodann das Programm durch weitere Erſatzbauten fortzuſetzen. Die Klaſſifizierung von ſieben Schlachtſchiffen als überaltert ſichere der USA⸗Flotte die Höchſtzahl von 15 Schlachtſchif⸗ fen. Die gleiche Methode gelte für die Kreuzer. Admiral Leahn kam dann mit der Enthüllung, „Morktowu“ inſolge jüngſt ſeſtgeſtellter mecha⸗ niſcher Mängel wahrſcheinlich nicht vor Ablauf eines weiteren Jahres in Dienſt geſtellt werden könne. Auch das noch im Bau befindliche Flugzeug⸗ Flugzeugmutterſchiff mutterſchiff„Enterpriſe“ werde vermutlich die gleichen Mängel aufweiſen wie die„Yorktown“. Eine endgültige Beſtätigung dieſer Vermutung könnte aber erſt die Probefahrt bringen. In beiden Fällen handelt es ſich um Konſtruktionsſehler im Getriebe, die von der mit dem Bau beauftragten Schiffswerft auf eigene Koſten berichtigt werden müſſen. Die Bau⸗ koſten betragen für jedes Schifſ 19 Millionen Dollar. Ferner: 8 Zerſtörer und 4-⸗Voote (Funkmeldung der NM3.)) +E Neuyork, 5. Auguſt. Das Marineamt in Waſhington öffnete geſtern die Angebote, die von 6 Privatunternehmen für den Bau von 41 500 Tonnen Zerſtörern abgegeben wor⸗ den ſind. Das niedrigſte Gebot erfolgte von den Bath⸗Fron⸗Works in Bath im Staate Maine, die ſich bereit erklärten, einen Zerſtörer für 6 200 000 Dollar und 2 Zerſtörer für je 5 330000 Dollar zu bauen. Die Vergebung der Bauaufträge erfolgt in den nächſten Tagen. Das Bauprogramm der USA⸗Marine ſieht im laufenden Rechnungsjahr den Bau von 8 Zerſtö⸗ rern und 4 U⸗Booten vor, von denen 4 Zer⸗ ſtörer und 2 Unterſeeboote in Privatwerften gebaut werden können. 8 Vroteſt gegen die Teilung Paläiinas Die Fral-Regierung erhebt beim Völlerbund Einſpruch gegen den engliſchen Nlan anb. Genf, 4. Auguſt. Der Außenminiſter des Frak, Najial⸗Aſil, hat durch Vermittlung des ſtändigen Völkerbunds⸗ vertreters an den Generalſekretär des Völkerbundes zur Weiterleitung an die Ratsmitglieder alle Mit⸗ gliedsſtaaten und namentlich den Mandatsausſchuß einen Proteſt gegen den britiſchen Tei⸗ lungsplan für Paläſtina gerichtet und gleich⸗ zeitig die Schaffung eines völlig unabhängigen unge⸗ teilten Paläſtinas vorgeſchlagen. In dem vom 31. Juli datierten Schreiben heißt es u.., daß die Regierung des Irak an der Lage in Paläſtina aus raſſiſchen, politiſchen, religiö⸗ ſen, wirtſchaftlichen und ſtrategiſchen Gründen ſtark intereſſiert ſei. Nach Anſicht der Regierung des Frak würde die Teilung Paläſtinas eine Ungerechtig⸗ keit gegenüber der Bevölkerung dieſes Landes dar⸗ ſtellen, die nur mit den ſchwerſten Befürchtungen in Betracht gezogen werden könne. Der Vorſchlag der britiſchen Paläſtina⸗Kommiſſion ſei nicht mehr verein⸗ bar mit der vollen Unabhängigkeit dieſes Landes, wie ſie das Mandat und der Völkerbundspakt feierlich vorſehen, ſondern biete auch keine Hoffnung auf eine dauernde Regelung. Eine ſolche Hoffnung hänge von der Anerkennung eines vollkommenunab⸗ hängigen Paläſtinas ab, in dem die Juden ein für allemal die Stellung einer Minderheit ein⸗ nehmen. 93 0 Die Regierung des Irak ſei der feſten Ueber⸗ deugung, daß der Weg, um den Juden den ſtändigen Genuß der Früchte der Balfour⸗Deklaration gu ſichern, darin beſtehe, ein unabhängiges, ungeteiltes Paläſtina anzuerkennen, das ſeinen Platz unter den anderen arabiſchen Nationen einnehmen ſolle. Die Regierung des Irak hoffe, daß ihr feierlicher Proteſt gegen die Vorſchläge der Paläſtina⸗Kommiſ⸗ ſion zur Verſtümmelung des Nachbarlandes den Mandatsausſchuß veranlaſſen werde, den politſchen Ge⸗ halt des Problems beſſer zu würdigen und ein Ur⸗ teil auszuſprechen, das dem Rat, der Verſammlung und der Mandatsregierung eine Löſung in der oben angegebenen Richtung erleichtern werde. Die Regie⸗ rung des Jrak beabſichtige, dem Völkerbund eine weitere Mitteilung mit eingehenden Vorſchlägen für eine endgültige, Löſung eines ſie ſo eng angehenden Problems vorzulegen. Waffenſuche in Velfaſt 1985 A4 London, 4. Auguſt. Im Anſchluß an die kürzlichen Schießereien in Belfaſt führte die dortige Polizei während der Nacht zum Mittwoch Durchſuchungen in der gantzen Stadt nach unberechtigtem Waffen⸗ beſitz' durch. Ein junger Mann wurde dabei feſt⸗ genommen, der unter der Anklage ſteht, unberechtig⸗ terweiſe Waffen und Munition beſeſſen zu haben. Präſident der Republik. 148. Jahrgang— Nr. 355 Dus Schick olen Richleinmtichung-in Moskaus Hand Frunkreichs innenpollküche Lage (Von unſerm Pariſer Vertreter) — Paris, 3. Auguſt. Nun hat die Verordnung, daß in der Partſer Weltausſtellung keine Einweihungen von Pavillons mehr ſtattfinden dürfen, Rechtskraft er⸗ langt. Damit iſt theoretiſch die Ausſtellung fertig, wenn künftig auch noch eine ganze Reihe von dis⸗ kreten Eröffnungen ſtattfinden müſſen. Das hindert aber nicht, daß die Menſchen in immer ſtärkeren Strömen zur Ausſtellung eilen. Allenthalben Ferienſtimmung. Aber auch die Züge. die in die Provinz fahren, ſind überfüllt. Die erſt im letzten Jahre eingeführten verbilligten Urlaubskarten kom⸗ men in dieſem Jahre ebenſo wie der bezahlte Ur⸗ laub ſür Angeſtellte und Arbeiter erſt richtig zum erſtenmal zu voller Geltung. Dadurch erlebt das franzöſiſche Land eine neue Flut bisher unbekannter Reiſenden. Aber auch die Politik iſt auf Urlaub ge⸗ gangen. Nicht nur die Kammer, ſondern auch der So könnte man glauben, daß in Frankreich alles in ſchönſter Ordnung ſei. Gleichwohl hat auch die Zeit der großen Buſſe be⸗ gonnen. Um beruhigt in Ferien gehen zu können, mußte der Präſident der Republik noch einem Mi⸗ niſterrat beiwohnen, in dem die letzten Notverord⸗ nungen zur Wiederherſtellung des finanziellen Gleichgewichts des Staates gutgeheißen wurden. Denn Miniſterpräſident Chautemps verſucht mit dra⸗ koniſchen Mitteln die von dem Kabinett Blum hin⸗ terlaſſenen Schulden abzudecken. Dreizehn Monate von den Marxiſten geführter Regierung haben ge⸗ nügt, den franzöſiſchen Haushalt in völ⸗ lige Unordnung und die franzöſiſche Währung .weimal zur Abwertung zu bringen. Wenn nun auch im Kabinett Chautemps vierzehn marxi⸗ ſtiſche Miniſter ſitzen einſchließlich des ſtellvertreten⸗ den Miniſterpräſidenten Léon Blum, ſo iſt das neue Kabinett doch von dem vorhergehenden ſehr verſchie⸗ den. Im weſentlichſten dadurch, daß die Ausgaben⸗ wirtſchaft aufgehört und einer in der Geſchichte der Dritten Republik einzig daſtehenden Deflation Platz gemacht hat. Die Steuern und Gebühren wurden erhöht, ebenſo wie die Eiſenbahn⸗ tarife und die für Gas, Waſſer und Elek⸗ trizität. Bis zum 1. Januar 1938 müſſen ſechs Milliarden geſpart werden, und im nächſten Jahr ſo⸗ gar 25 Milliarden. Nicht anders, ſo ſagt Chautemps, wäre der Haushalt auszugleichen, und er denke nicht daran, jemals den Grundſatz zu verleugnen: nicht mehr auszugeben als er einnehme. Sowohl bei den einſchneidenden Maßnahmen der Regierung Blum, mit denen unzählige unzufrieden waren, ebenſo wie mit der Deflationspolitik Chau⸗ temps', mit der mindeſtens ebenſoviele, wenn auch aus einer anderen Schicht, unzufrieden ſind, immer blieb das Land ruhig. Dabei bedeutet das Ka⸗ binett Chautemps nicht eine völliae Umſtellung der Politik des vorherigen Kabinetts. Die 40⸗Stun⸗ den⸗Woche, der bezahlte Urlaub, das Gewerk⸗ ſchaftsrecht und andere ſoziale Maßnahmen, ebenſo wie die Ueberführung der Bank von Frankreich aus der Hand einer kleinen Finanzgruppe in die des Staates ſelbſt, blieben unberührt. Auch nach Chau⸗ temps wird es in Frankreich keine Regierung geben können, die an dieſe Dinge, um die Frankreich 50 Jahre lang ringen mußte, rühren könnte. Als Blum abtrat, waren, wie er behauptet, 80 Milliarden Fran⸗ ken ins Ausland verſchoben. Wenn man nur die Hälfte als richtig unterſtellt, dann war die verſchobene Summe immer noch genau ſo groß, wie das geſamte Steueraufkommen eines Jahres. Die Volksfront hatte ſeinerzeit von ihm eine Deviſenkontrolle, eine Bankkontrolle und notfalls eine Beſchlagnahme der in das Ausland verſchobenen Werte verlangt. In der Tat hatten ſämtliche Induſtrie⸗Unternehmungen ihre flüſſigen Mittel und Reſerven aus Oppoſition zur Regierung und aus Sicherheits⸗Erwägungen in aus⸗ ländiſchen Werten angelegt. Für Léon Blum gab es nur noch die Wahl, mit Zwang dieſe Werte herein⸗ zuholen, oͤen Staatskonkurs zu erleben oder abzu⸗ treten. Er wählte den letzteren Weg. Zur Verwunderung weiter politiſcher Kreiſe aber blieben ſowohl die Regierungsparteien wie die Gewerkſchaften ruhig. Man muß zugeben daß ſowohl die Arbeiter, wie auch die Unternehmer bei dem gro⸗ ßen politiſchen Spiel dieſes Jahres Haare gelaſſen haben. Die Unternehmer konnten auch jetzt die ſchweren ſozialen Belaſtungen nicht abſchütteln, da⸗ für wurden ihnen aber auch die Spekulations⸗ gewinne aus der Abwertung nicht beſchnitten. An⸗ dererſeits gelang es ihnen aber auch wiederum nicht, Beherrſcher des Landes zu werden. Die Ar⸗ beiter dagegen konnten einen gewiſſen ſozialen Fort⸗ ſchritt feiern, wofür ſie auf die Führung der Regie⸗ rung verzichten und eine nicht unbeträchtliche Teue⸗ rung hinnehmen mußten. Alle Ziele der Volksfront wurden zweifellos nicht erreicht, und es wurde nicht einmal verſucht, ſie zu erreichen. Denn an das frei Spiel des Parlaments, der Börfe und des Kapitals wagt vorerſt in Frankreich noch keine Regierung zu rühren. —— ———— werkſchaftstag der CGT. wird 83 chitigtenol u, 2 Seite“ Nummer 355 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Auch die Deflationsmaßnahmen Chau⸗ temps' wurden, wie geſagt, von den marxiſtiſchen Vertretern im Kabinett gebilligt. Hat ſich nun, ſo muß man fragen, damit die Volksfront aufgegeben, oder wie iſt der Widerſpruch zu erklären? Schon Iu ſeiner Amtszeit hatte Léon Blum die„Pauſe“ ver⸗ Langt, ohne daß ſie ihm von den Gewerkſchaften ge⸗ währt worden wäre. ſachen ſie erzwungen. Damit geriet die Volks⸗ ront in ein Wandlungsſtadium, deſſen Ausgang heute noch nicht abzuſehen iſt. Der marxiſti⸗ ſche Parteitag in Marſeille hat kürzlich ſeine Führer an Beſchlüſſe gebunden, die aller Politik des augen⸗ blicklichen Kabinetts wioͤerſprechen. Wurde dieſes Spiel nur gewagt, weil man ja wußte, daß Chau⸗ temps ſchon alle Vollmachten erhalten hatte und mit ſeinen Notverordnungen nun regieren könne, bis die in die Ferien geſchickte Kammer im November wieder zuſammentritt? Oder ſollte darin der Beginn einer Agitation liegen, die zum gewaltſamen Umſturz ſüh⸗ ren ſollte? Sagen wir gleich, daß das letztere mehr als unwahrſcheinlich iſt, denn alle Parteien in Frank⸗ reich wiſſen eines: wer ſich gewaltſam gegen eine be⸗ ſtehende Regierung erhebt, erhebt ſich damit gegen die Staatsgewalt, gegen die Republik ſchlechthin, und er wird verlieren. Denn ſowohl das Volk in ſeiner Mehrheit wie, was für den Beginn einer Machtaus⸗ einanderſetzung wichtiger iſt, die Polizei und das Militär werden jeweils hinter der ordnungsmäßig gewählten Regierung ſtehen, mit ihr kämpfen und für ſie fallen. Wer aber ſollte ſich einer ſolchen Macht widerſetzen können? Es iſt vielmehr anzunehmen, daß ſowohl die Agitation aus Marſeille wie die der Kommuniſten und anderer Parteien lediglich Vorbereitungen 6u den Kantonalswahlen im Oktober ſind. Der Ge⸗ ſehr bald weitere Auskünfte darüber geben. Denn es iſt an⸗ zunehmen, daß die Kantonalswahlen ſehr ſt ü rmiſch ſein werden. Alles deutet darauf hin, daß im Zuſammenhang mit dieſen Wahlen möglicher⸗ weiſe eine Regie rungsänderung notwendig wird. Chautemps bedeutet nämlich keine Patent⸗ Aöſung für das Kräfteverhältnis der Parteien in der Kammer. Entweder muß ein klare radikalſotiale Regierung mit freiwilliger Unterſtützung der Blumiſten oder eine rein marxiſtiſche Regierung mit Unterſtützung der Radikalſozialen gebildet werden. An eine ſehr viel andere Löſung iſt bei den heute in Frankreich umgehenden Strömungen und trotz aller Agitation, von welcher Seite auch immer, nicht zzu denken. Auch die Streikbewegung führt nicht mehr zum Ziele, wie die letzten Streiks der Friſöre, der Kino⸗Angeſtellten, Kellner und Flußſchiſſer be⸗ wieſen haben. Es gibt eine„Pauſe“, der ſich an⸗ ſcheinend niemand mehr entziehen kann. So iſt es micht ausgeſchloſſen, daß die Macht der Tatſachen ganz Frankreich zur Anerkennung der Mahnung Chautemps' zwingt, daß nämlich„über dem Leben der Parteien das der Nation ſteht.“ 10000 Wäſtenreiter in Amman Treuekundgebung für Emir Abdallag Anb. Jeruſalem, 2. Auguſt. Beunruhigt durch Nachrichten über einen angeb⸗ lich geplanten Anſchlag innerpolitiſcher Gegner gegen Emir Abdallah hatten ſich zwei in Nord⸗Trans⸗ jordanien lebende Beduinenſtämme in Stärke von insgeſamt 10 000 Reitern nach der Hauptſtadt Trans⸗ jordaniens, Amman, in Bewegung geſetzt. Die Wü⸗ ſtenreiter trafen am Montag in Amman ein und be⸗ kundeten im Rahmen einer großen Parade ihre Treue und Ergebenheit für Emir Abdallah. Dem maleriſchen Schauſpiel wohnte die geſamte Bevbl⸗ kerung der Hauptſtadt bei, die ihrem Herrſcher bei dieſer Gelegenheit ebenfalls begeiſterte Huldigungen darbrachte. Nun haben die harten Tat⸗ Entlarvung der tſchechiſchen Lügenhetze: Wie Prag den ſudetendeutſchen Volkstod fördert Schwediſche und iſchechiſche eugniſſe: Das Elend iſt grauenhaſt, der Hunger wütet“— Höchſte Selbſtmoroziffer dnb Berlin, 4. Auguſt. Die einmütige Empörung im deutſchen Volk über die jämmerlichen„Begründungen“, mit denen die Prager Regierung ſadetendeutſche unterernährte Kinder an der für ſie ſo oͤrin⸗ gend notwendigen Erholung im Reich hinderte, hat zu geradezu ſchmutzigen Rechtfertigungsverſuchen der tſchechiſchen Preſſe geführt. Die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ weiſt dieſe Verſuche ſchärfſtens zurück, insbeſondere wie ſie in einem plump⸗einfältig die Kriegsſchuld⸗ ünge() heranziehenden Artikel der„Narooni Liſty“ zum Ausdruck kommt. Das tſchechiſche Blatt behauptete dabei ſchlankweg, das von den deutſchen Zeitungen entworfene Bild der Not ſtamme aus dem Archiv der Dokumente der Kriegszeit. Zu dieſer unglaublichen Schamloſigkeit ſchreibt die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ u..:„Die Behauptung ſteht zu den nackten Tatſachen in einem ſo unerhörten Wider⸗ ſpruch, daß wir an ihr nicht vorübergehen wollen, und zwar nicht, um das genannte tſchechiſche Blatt zu belehren, ſondern um dem Gedächtnis des von der„Narodni Liſty“ zitierten Auslandes zu Hilfe zu kommen. Das Bild der ſudetendeutſchen Not, die durch die wohlberechneten Maßnahmen der tſchechiſchen Regierung künſtlich er⸗ zeugt wurde und weiter genährt wird, iſt ſo ungeheuer vielfältig, daß man auf dem beſchränk⸗ ten Raum dieſer Betrachtung es nur durch einige Züge und Zahlen anzeichnen kann. Der ſchwediſche Profeſſor Frederik Böbk weilte vor einiger Zeit in den ſudetendeutſchen Gebieten und veröffentlichte im Anſchluß an dieſe Reiſe über ſeine Eindrücke im „Spenſka Dagbladet“ einen Aufſatz, in dem er u. a. ſchrieb: „Ich ſprach mit dem Volksſchullehrer; er war verzweifelt über den Zuſtand der Schulkinder. Selbſt die intelligenteſten unter ihnen konnten dem Unterricht nicht mehr folgen, denn ſie ſind alle unterernährt. Rachitis und Ausſchlag wer⸗ den aufs neue verbreitet, Augenkrankheiten, die eng mit Unterernährung zuſammenhängen, tau⸗ chen als Vorboten einer wirklichen Hungersnot auf. Es iſt noch nicht lange her, daß in Mähren einem ſudetendeutſchen Landwirt Weiß ͤͤvei Kühe vom Blitz erſchlagen wurden. Die Kadaver wurden verſcharrt. Zwei Tage ſpäter wurden die Tier⸗ leichen, die bereits ſtark in Verweſung übergegangen waren, von hungernden ſudetendeutſchen Arbeitsloſen ausgegraben. Die offen⸗ kundige Not der Sudetendeutſchen veranlaßte im Herbſt 1935 ſogar die Tſchechen, eine Unterſüͤchungs⸗ kommiſſion einzuſetzen, die nach Abſchluß ihrer Ar⸗ beiten in einem Bericht folgendes feſtſtellte: Die Not iſt unerträglich, das Elend grauenhaft, der Hunger wütet, der Geſundheitszuſtaud der Bevölkerung wird immer ärger Die wirtſchaftlichen Zuſtände ſind geradezu kataſtro⸗ phal. 90 vom Hundert der Kinder ſind unterernährt, die Kinderkrankheiten haben heuer auch im Sommer zut wüten nicht aufgehört... Hier iſt Hilfe uner⸗ läßlich, wenn nicht ganze Schichten der Bevölkerung der Verzweiflung anheimfallen ſollen... Wir er⸗ blicken in dieſen Zuſtänden eine große Gefahr auch für unſer Land. Die Verzweiflung der Bevölkerung iſt inzwiſchen in furchtbarer Weiſe bekanntgeworden. Die ſu de⸗ tendeutſchen Bezirke in der Tſchechoſlowakei Stharfer japaniſch-chineſihcher Wirkſchaftskrieg ulbſchlaſte werden annulliert, Kaufleute fliehen, Fabriken werden ſtillgelegt (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 5. Auguſt. Die Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen Japan und China ſind nahezu völlig ab⸗ gebrochen. Während auf militäriſchem Gebiet eine gewiſſe Atempauſe in Nordchina eingetreten iſt, die von beiden Parteien zur Heranführung von Ver⸗ ſtärkungen benutzt wird, iſt der Wirtſchafts⸗ krieg im vollen Gange. Wie die Agentur Do⸗ mei meldet, ſind in allen Teilen Chinas die meiſten Geſchäftsabſchlüſſe mit Japan annulliert worden. Die in Junerchina anſäſſigen japaniſchen Kaufleute ſind geflohen. Ebenſo wurden die Textilfabri⸗ ken in Schanghai und Tientſin ſtillgelegt. Die japaniſchen Exporteure beginnen, ſich auf die ſüdpazi⸗ ſiſchen Märkte umzuſtellen. Die Urſache für den Abbruch der Wirtſchaftsbe⸗ ziehungen iſt in der japaufeindlichen Stellung der Chineſen und in der Furcht vor der kommenden Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Japan und China im Raum der fünf Provinzen Nordchinas zu ſuchen. Angeklärte Lage in Peiping dnb. Peiping, 5. Auguſt. Die örtliche politiſche Lage in Peiping iſt nach dem Abzug der 20. Armee zunächſt noch ziemlich unge⸗ klärt. General Tſchangtſchuang, der ͤͤas Kommando der 38. Diviſion niedergelegt und jebe Verbindung mit der 29. Armee abgebrochen hat, führt weiterhin den Vorſitz im Hopei⸗Tſchachar⸗Rat, aus dem alle ehemaligen Mitglieder der 29. Armee und die per⸗ ſönlichen Anhänger Sungtſcheynangs ausgeſchieden ſind. Von der Tätigkeit dieſes Rates iſt aber nicht viel zu merken. Die tatſächliche Gewalt übt der neu⸗ eingeſetzte Polizeichef Panyukuei, ein energiſcher Mann mit merkwürdiger Vergangenheit, aus. Er wird dabei von dem ſogenannten„Bürger⸗⸗Ord⸗ mungsausſchuß“ unterſtützt, der aus Vertretern der chineſiſchen Handelskammer und dem alten Selbſt⸗ verwaltungskörper beſteht. Im übrigen iſt Peiping noch weitgehend von der Außenwelt abgeſchnitten, da Telephon und Telegraph für den amtlichen Verkehr beſchlagnahmt ſind und⸗ der Eiſenbahnverkehr immer noch völlig unter⸗ bbrochen iſt. Gefechte ſüoͤlich von Tientſin dub. Schanghai, 4. Auguſt. Eine Mitteilung der Nankingregierung beſagt, dͤaß bei Tuliuchen, etwa 85 Km. ſüdlich von Tientſim, Gefechte zwiſchen japaniſchen und chineſiſchen Truppen ſtattgefunden hätten. Dar⸗ aus gehe hervor, daß die Japaner ihre Sicherungs⸗ linien nach Süden vorverlegten. Weiter wird mit⸗ geteilt, daß japaniſche Flugzeuge mehrere Bomben auf Tſinghai und Tang⸗uan⸗Tun an der Tientſin⸗ Tſinanfu⸗Eiſenbahn abgeworfen hätten. Aeberlegene japaniſche Vewaffnung Starke Verluſte der Chineſen dnb. Schanghai, 4. Auguſt. Der Bürgermeiſter von Peiping, Tſchinteh⸗ tſchun, der zuſammen mit dem Stabschef der 29. Armee zu Beſprechungen mit Regierungsſtel⸗ len in Nanking eingetroffen iſt, berichtet, daß ſich die Verluſte der 29. Armee an Toten und Verwundeten auf 5000 Mann be⸗ laufen. Die hohen Verluſte ſeien auf die lange Verteidigungslinie, die Unmöglichkeit der vechtzei⸗ tigen Zuſammenziehung der Truppen und vor allem auf die Ueberlegenheit der japaniſchen Artillerie, Panzerwagen und Flug⸗ zeuge, die namentlich bei den Kämpfen um Nan⸗ ua ſehr fühlbar geweſen ſei, zurückzuführen. Die chineſiſchen Truppen hätten trotzdem tapfer gekämpft. Sie hätten drei Tage und Nächte um Langfang ge⸗ rungen, ſo daß auch die japaniſchen Verluſte recht boch ſein müßten. Europas im ſudetendeutſchen Bezirk haben die höchſte Selbſtmordziffer Euro⸗ pa 6¹. Das Berliner Blatt ſchließt nach weiterer Aufzäh⸗ lung vernichtenden Materials: „Nicht ohne Grund konnte im vorigen Jahr der Tſchechiſierungsverein Narodni Jednota in einer Entſchließung auf ſeiner Tagung in Prerau feſtſtel⸗ len: Auf die durchgeführte Arbeit im Berichtsjahr können wir mit Stolz zurückblicken. Der tſchechiſche Vormarſch im deutſchen Gebiet iſt planmäßeg vor ſich gegangen. Planmäßig— über die Leichen unzähliger an Hunger und Verzweiflung geſtorbener Sudetendeutſcher. Dies alles ſind Tatſachen, an deren erſchütternder Rich⸗ tigkeit kein Menſch mehr zu zweifeln wagt. Um ſo ungeheuerlicher iſt die Dreiſtigkeit jener Prager Zei⸗ tung, die es wagt, zu behaupten, das grauenhafte Bild der heutigen Not der Sudetendeutſchen ſei den Doku⸗ menten aus der Zeit des Weltkrieges„entliehen“. Schon im Laufe des vergangenen Jahres hat man im beobachtenden Auslande, beſonders in England, all⸗ mählich erkannt, wer die Leute ſind, die die Schuld am Abſterben der Sudetendeutſchen tragen. Wir glauben nicht, daß das Vorwärtsſchreiten dieſer Er⸗ kenntnis durch ſo plumpe Prager Lügen aufgehalten werden kann, wie die, die hiermit niedriger gehängt ſei.“ „Schiffbruch der Prager Deutſchen-Politik“ anh. Warſchau, 4. Auguſt. „Polſka Zbrojna“ ſtellt in einem Aufſatz ihres Prager Berichterſtatters das Scheitern der Politik Donnerstag, 5. Auguſt 1937 8 Prags gegenüber der deutſchen Volksgruppe in der Tſchechoſlowakei feſt. Die bisherige tſchechoſlowakiſche vollkommen Schiffbruch erlitten. Die erwarteten Erfolge in Geſtalt einer Zerſchlagung der Sudetendeutſchen Partei ſeien ausgeblieben; dieſe Partei ſei heute noch genau ſo ſtark und ein⸗ flußreich wie früher. Darum ſei jetzt in offiziellen Prager Kreiſen der Plan entſtanden, die Ge⸗ meinderatswahlen in der Tſchechoſlowakei zu vertagen. Man fürchte nämlich, oͤaß die Sudetendeutſche Par⸗ tei bei dieſen Wahlen zum mindeſten ihren bisheri⸗ gen Stand aufrechterhalten würde. Das würde aber bedeuten, daß dieſe Partei einen entſcheidenden Ein⸗ fluß in allen Gemeinden erhalte, in denen es eine deutſche Mehrheit gibt. Bis jetzt hätte dieſe maßgeb⸗ lich deutſche Partei den Einfluß in dieſen Gemeinden noch nicht, weil die letzten Wahlen zu einer Zeit ſtatt⸗ fanden, au der die Sudetendeutſche Partei noch nicht beſtand. Die inmerpolitiſchen Schwierigkeiten Prags könn⸗ ten ſich alſo durch die Gemeinderatswahlen ſehr leicht vergrößern. In dieſer Situation gebe es einfluß⸗ reiche Faktoren vor allem in Agrarkreiſen die ſo⸗ wohl eine Verſtändigung mit den Deut⸗ ſchen in der Tſchechoſlowakei als auch mit dem Deutſchen Reich ſogar unter der Bedingung anſtreb⸗ ten, daß Henlein in die Regierung gelange. Dieſe Frage ſei jetzt ſehr aktuell geworden, da die letzten Ereigniſſe in der Sowjetunion die außenpolitiſche der Tſchechoſlowarei erheblich verſchlechtert ben. Politik habe „Niemand iſt da, der nicht ſatt wird“ Die deutſche Fugend proteſtiert gegen die tſchechiſche Lügenhetze dub. Benneckenſtein(Harz), 4. Auguſt. Zu der unverſchämten Lägenhetze der tſchechiſchen Preſſe, mit der verſucht wurde, eine„Begründung“ des Ausreiſeverbots für die ſudetendeutſchen Kinder nach Deutſchland zu geben, nehmen die Teilnehmer des Freizeitlagers Benneckenſtein(Harz) in erfriſchender Weiſe wie folgt Stellung: „Wir 2000 Thüringer Jungen, in Benneckenſtein (Harz), einem Freizeitlager der Thüringer Jugend, ſeit 12 herrlichen Tagen in beſter Gemeinſchaft und „vorbildlicher Kameradſchaft vereint, haben heute voller Entrüſtung von der verlogenen Meldung der tſchechoſlowakiſchen Preſſe hinſichtlich des vom tſchechiſchen Staat verbotenen Erholungsaufenthalts von 6000 ſudetendeutſchen Kindern in Deutſchland Kenntnis erhalten. Wir verwahren uns entſchieden gegen die ver⸗ leumderiſchen Unterſtellungen, daß die verarmten und hungerleidenden ſudetendeutſchen Kinder in Deutſchland nicht genng zu eſſen bekommen wür⸗ den, und wir proteſtieren gegen die lügneriſchen Behauptungen, daß die Kinder in unſerem Vaterland ſtatt Butter nur Maisbrot und Pferdefleiſch zu ihrer Beköſtigung erhalten. Wir 2000 Jungen, Jungarbeiter, Schüler und An⸗ gehörige aller Schichten, verleben eine prächtige Zeit, treiben Sport und Spiel, gehen baden, ſingen und ſonnen uns— und haben einen geſunden Appetit. Milchwecken mit Knäckebrot zum Kaffee, Gemüſe⸗ ſuppe mit Rinofleiſch zum Mittag und Schobolade, Butterbrot und Käſe gum Abend, das verzeichnet die Speiſekarte eines Tages in unſerem Lager. Nach⸗ holen kann ſich ein jeder von uns, ſoviel er will, und niemand iſt da, der auch nur einmal nicht ſatt geworden wäre. Wir Jungen würden es von Herzen begrüßen, wenn die bedauernswerten Kameraden und Kamera⸗ dinnen aus den ſudetendeutſchen Gebieten in unſeren herrlichen Freizeitlagern weilen und mit uns unſer Brot, unſere Butter und unſer Fleiſch teilen könn⸗ ten. Wir würden alle ſatt und erlebten gemeinſam, wie ſchön und herrlich und reich unſer deutſches Vaterland iſt.“ Siebenbürger Sänger in Berlin diub, Berlin, 5. Auguſt, Die zur Zeit auf einer Rundfahrt durch Deutſch⸗ and befindlichen Siebenbürger Sänßger und Sängerinnen, die die feſtlichen Tage in Breslau erlebten, ſind in Berlin eingetroffen und haben am Mittwoch vor dem Mikrophon des Reichsſenders Fvankfurt auf der Rundfunkausſtellung ihr Können gezeigt. Am Nachmittag wurden ſie im Terraſſenreſtau⸗ rant des Funkturmgartens von Pg. Wickenberg im Namen des Reichsminiſters Dr. Goebbels willkom⸗ men geheißen. Wenn auch der Empfang in Berlin mit ſeinem Tempo und Weltſtadt⸗Rhythmus vielleicht nicht ſo überſchäumend geweſen ſei wie der in Bres⸗ lau, ſo dürfen die Siebenbürger Gäſte doch ver⸗ ſichert ſein, daß die Gefühle der Berliner für die Brüder draußen nicht weniger herzlich ſeien. Nachdem Stadtrat Wolfermann die Grüße des Oberbürgermeiſters und Stadtpräſidenten Dr. Lippert überbracht hatte, dankte der Sprecher der Siebenbürger Sänger für den freundlichen Empfang. Die Deutſchen Siebenbürgens hielten ſeſt an alter Sitte, an altem Volkstum und an alter Tracht. Ihre farbenfrohen Trachten ſeien keine Schauſtücke, ſon⸗ dern noch heute in den Dörfern lebendig. PP0PPP0P0G0P000PPP0000GG00000G0G000000oCCCCCcöCPGPPPPCV0VV————TTX—XTPTTTX—0TPTP————TT——— Minberheitenſtreit Warſchau-Prag Neue polniſche Auklagen dub. Warſchau, 2. Auguſt. Mit ber Lage der polniſchen Minder⸗ heiten in der Tſchechoſlowakei befaßt ſich 1 die polniſche Preſſe weiterhin ſehr ſtark Sämtliche polniſche Parteien haben ſich nach dieſen Berichten zu einer Einheitsfront gegen die tſche⸗ chiſche Entnationaliſierungspolitik tzu⸗ ſammengeſchloſſen. Die tſchechiſche Preſſe aber, ſo erklärt man polniſcherſeits, bemühe ſich, dieſe Kund⸗ gebungen des polniſchen Behauptungswillens zu bagatelliſieren. Der regierungsfreundliche„Expreß Poranny“ ſchreibt heute, die Stimmen der tſchechiſchen Preſſe erweckten keinerlei Hoffnung auf eine Beſſerung der Lage der polniſchen Minderheiten. Vier Monate ſeien ſeit der Er⸗ klärung des Miniſterpräſidenten Hooͤſcha vergangen, ohne daß die damals zum Ausdruck gebrachte Be⸗ reitſchaft der Regierung, ſich die Wünſche der natio⸗ nalen Minderheiten anzuhören, zu irgendeiner Beſ⸗ ſerung ihrer Lage geführt habe. In dem wichtigen Abſchnitt des Schulweſens ſei ſogar eine Ver⸗ ſchlechterung feſtzuſtellen. Entgegen den tſche⸗ chiſchen Verſprechungen ſeien acht polniſche Schulen nicht in den Staatshaushalt übernommen worden. Straßenbau in Abeſſinien Gute Fortſchritte der italieniſchen Aufbauarbeit — Rom, 3. Auguſt. Am 1. Auguſt wurde die neue Stvaße, die Ad dis Abeba mit der Hauptſtadt der alten italieniſchen Kolonie Eritrea, Asmara, verbindet, dem Ver⸗ kehr übergeben. Die Straße iſt noch nicht ganz aſphaltiert, aber bereits ganz und gar befahr⸗ bar. Die Arbeiten an ihr ſind auch während der großen Regenzeit nicht unterbrochen worden, und mit Recht hebt man in Rom mit Stolz die große Arbeitsleiſtung hervor, die die faſchiſtiſche Organi⸗ ſation hier pon neuem vollbracht hat. Die Straße hat aber inſofern noch eine beſondere Bedeutung, als mit ihrer Fertigſtellung die direkte Verbindung zwiſchen der Haupt⸗ ſtadt Aethiopiens und dem Roten Meer zu allen Jahreszeiten auch außer der Eiſenbahn⸗ linie Addis⸗Abeba—Djibuti gewährleiſtet iſt. Dfibuti iſt bekanntlich franzöſiſcher Beſitz, und es mußte der italieniſchen Verwaltung daran liegen, ſich von dem franzöſiſchen Einfluß freizumachen. Man nimmt in italieniſchen Kreiſen jetzt an, daß der Verkehr von der Eiſenbahnlinie beträchtlich zurück⸗ gehen wird. Auch in der Hauptſtadt Addis Abeba und ihrer nächſten Umgebung ſind in letzter Zeit zahl⸗ reiche aſphaltierte Straßen fertiggeſtellt worden, Schließlich iſt auch die Autoſtraße am 20. Juni eröffnet worden, die Asmara mit dem Hauptort der Provinz Amara, Gon⸗ dar, verbindet. So breitet ſich langſam über das Imperium ein Netz von Straßen aus, das Zeugnis von der raſchen und energiſchen Durch⸗ dringung des Landes durch die Italiener ablegt. Hauytſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Wi aueſge u. n elly riftleiters u. verantwortl ür Theat⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onnd Eifenbart Pbese Pe. 0 Bode⸗ Lokaler Teil! Dr Fritz Hammes⸗Sport: i. V. C. W. Fennel Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderbienſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude 0 ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitu Di. Jeiz Bode 4 Co., Mannhelm, e,.—6 Beltung Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. entaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 21 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 29500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr„Rückſendung nur bei Rückpori⸗ 6 Vermerke unterrichten. Donnerstag, 5. Auguſt 1937 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 355 Die Stadiseite Mannheim, 5. Auguſt. And nun die Reſte⸗Tage Der Sommer-Schluß⸗Verkauf neigt ſich ſeinem Ende zu. Aber bevor es mit ihm vorbei iſt, hommen noch die Reſte⸗Tage. Heute beginnen ſie und verſprechen zu„goldenen“ Tagen für unſere Frauen au werden. Sie ſind es ja, die hauptſächlich, ja man kann ſchon ſagen: ausſchließlich davan intereſſiert ſind. Denn was verſteht ein Mann von„Reſten“? Kann er beurteilen, ob der Abſchnitt eines Woll⸗ oder Seidenſtoffes, die Reſte von Läufern und Gardinen oder die Ueberbleibſel von Frottierſtoffen das Kaufen lohnen? Ob ein halber, ein ganzer oder anderthalb Meter für einen beſtimmten Verwen⸗ dungszweck genügen? Nein, das kann er nicht, das iſt wirklich Frauenſache! Ja, unſere Hausmutter und jungen Mäbchen, die ſind auf ſo was geeicht! Die kennen ihre Figur. Sie wiſſen, bei der und der Breite komme ich mit der und der Länge für einen Rock oder eine Bluſe aus. Und findig ſind ſie auch: wenn Länge und Breite des Reſtes nicht ganz den Anforderungen entſprechen, dͤer zum Verkauf ſtehende Abſchnitt aber doch„ſo märchenhaft ſchön“ und Hazu ſoooo billig iſt, dann laſſen ſie ihre Phantaſie ſchwei⸗ Piano-U. Flügeliabrik Sarf& Hauk Erstlklassige Fabrikate C A4. 4 6903 ſen, erinnern ſie ſich an die Erfahrungen ihres Hausfrauenlebens, überprüfen ſie alle Möglichkeiten, um dennoch eine vorteilhafte Verwendungsart herauszufinden. Reicht der Reſt nicht für einen beſtimmten Schnitt, ſo wählt man eben ein anderes Schnitt⸗ muſter aus. Oder man ſagt ſich: der Stoff iſt etwas karg, aber mit dem und dem Ausputz langt es mir. Oder man nimmt zwei in den Farben harmonie⸗ vende Reſte und ſchneidert ſie zuſammen. Wir dürfen überzeugt ſein: unſere Frauen wiſſen, was ſie wollen, wiſſen, was Reſte bedeuten und wie man ſie ver⸗ werten kann. Geſtern abend hielten ſie eifrig Vorſchau, um die Fenſter mit den ausgeſtellten Abſchnitten gründlich zu muſtern. Heute werden ſie ans Kaufwerk gehen. Vorgeſorgt haben ſie dafür. Sie haben ſich am Monatserſten einige Reſerven zurückgelegt. Die kommen jetzt zum Einſatz für die Reſte. Dies um ſo mehr, als die Reſtetage im Gegenſatz zu früher nur noch zweimal im Jahre ſtattfinden, im Früh⸗ jahr und im Sommer. Da können wir ſicher ſein: ſie werden„reſt“los ausgenützt werden. 3 Die Weltkugel im Plankenhof Aber noch iſt die„Welt“ mit Bretrern vernagelt Im Plankenhof iſt etwas im Gange! Ja, buch⸗ ſtäblich„im Gang“. Seit über einer Woche iſt in der Mitte des Durchganges gegenüber den Fenſtern des Verkehrsvereins eine viereckige Bretterver⸗ ſchalung errichtet worden, die auch nach oben mit einem Schutzdächlein verſehen iſt, um alle neugieri⸗ gen Blicke fernzuhalten. Aber zwiſchen den weiß⸗ bemalten Planken ſind kleine Zwiſchenräume und man kann häufig ſehen, wie die zahlreichen Beſucher des Plankenhofes an ſie herantreten, um ein wenig von dem zu erhaſchen, was ſich hinter dem Verſchlag begibt. Wer mehr Glück hat, kommt gerade zu einer Zeit vorbei, in der ſich die Tür öffnet und die Handwerker ihre Arbeitsſtätte verlaſſen. Was man dabei ſieht? Nun, vorerſt nur einen betonierten Sockel mit einem runden Eiſenwerkaufbau. Auf dem oberen Rund⸗ pand des Aufbaus kann man kunſthandwerklich ſehr gediegen ausgeführte Tierkreiszeichen erblicken, alle zwölf, mit denen Aſtronomie und Aſtrologie arbeiten: den Löwen und den Waſſermann, die Zwillinge und den Krebs, die Fiſche und den Skorpion. Ein Jahres⸗ kreislauf der Sternzeichen alſo iſt es, der dort ent⸗ ſteht. Leer iſt aber noch das Innere des Aufbaus und viele haben ſich ſchon gefvagt, was es enthalten ſoll und was das Ganze überhaupt bedeutet. Nun: wir wollen heute nur ſoviel verraten, daß ein Rieſenglobus im Plankenhof aufgeſtellt wird, eine Weltkugel als Symbol des Reiſens und jener Beziehungen, die Mannheim und Deutſchland mit den Ländern der Erde verbinden. Auf Veran⸗ laſſung der Stadtverwaltung wird ſie aufgeſtellt, um die Aufmerkſamkeit der Vorübergehenden auf den Verkehrsverein und das Reiſebüro zu lenken und vor allem auch, um dem bisher etwas zu ſtreng ge⸗ formten Durchgang einen zugkräftigen, auflockernden Mittelpunkt zu geben. Noch iſt die„Welt“, die dort entſteht, mit Bret⸗ tern vernagelt und es wird einige Wochen dauern, bis ſie verſchwinden und der Rieſenglobus der Oeffentlichkeit übergeben werden kann, Schon heute läßt ſich aber ſagen, daß er eine wirkungsvolle Be⸗ reicherung des Plankenhofes darſtellen wird. Wichtig für Frankreich-Reiſende! Zuſatzvermerk der deutſchen Paßbehörde und franzöſiſcher Sichtvermerk erforderlich Von amtlicher Stelle wird erneut darauf hin⸗ gewieſen, daß Päſſe von deutſchen Staatsangehöri⸗ gen mit Wohnſitz oder ſtändigem Aufenthalt im In⸗ lande für Reiſen nach und durch Frankreich wüh⸗ rend der Pariſer Weltausſtellung 1937 nur gültig ſind, wenn der Geltungsbereich des Paſſes von der zuſtändigen Paßbehörde ausdrücklich auf Frankreich erſtreckt iſt. Dieſer Zuſatzvermerk iſt bei allen Reiſen nach und durch Frankreich erforderlich, alſo auch dann, wenn ein Beſuch der Weltausſtellung nicht be⸗ abſichtigt ſein ſollte. Daneben iſt ein Sichtvermerk der zuſtändigen franzöſiſchen Konſularbehörde ein⸗ tzuholen. 5 Frankreich⸗Reiſende erſparen ſich Unannehmlich⸗ keiten an der Grenze, wenn ſie ſich vor Antritt der Reiſe bei ihrer zuſtändigen Paßbehörde oder bei einem Reiſebüro über die jeweils erforderlichen Nach den Breslauer Feſttagen: —3„ 6 Heimfahrt der Liedertafel Am Montag und Dienstag über 800 Kilometer zurückgelegt— Eindrucksreiche Reiſe durch Schleſien, Sachſen und Bayern (Von unſerem R. Sch.⸗Sonderberichberſtatter) Es war nicht möglich, die verſäumte Nachtruhe nachzuholen. Und ſo ſahen die meiſten noch recht verſchlafen aus, als ſie am Montag in der achten Morgenſtunde dem Standquartier der Mannheimer. der„Friedrichsruh“, einem der Breslauer Luft⸗ und Sonnenbäder, zueilten, vor dem die beiden Reiſe⸗ wagen ſtanden. Ehe ſich Vereinsführer Voigt ver⸗ abſchiedete— er fuhr nach Neiße, wo er einige Mo⸗ nate in Stellung war—, beglückwünſchte er den un⸗ ermüdlichen Reiſeleiter Heinrich Wellenreuther zur Vollendung ſeines 50. Lebensjahres auf das herzlichſte und überreichte ihm als Angebinde der Mannheimer Liedertafel eine Bronze⸗Miniaturbüſte des Führers. Dann trat Bäckermeiſter Georg Wen⸗ neis vor, um dem auf das freudigſte überraſchten Geburtstagskind als äußeres Zeichen der Anerken⸗ nung der tadelloſen Durchführung der Fahrt nach Breslau im Namen der Reiſegeſellſchaft ein Kriſtall⸗ glas mit Sängerbundesfeſt⸗Widmung zu übergeben. Inzwiſchen hatte es zu regnen begonnen. Als ſich die Wagen in Bewegung ſetzten, verſtärkte ſich das Ge⸗ rieſel zu einem ſtarken Guß, den man mit Humor in Kauf nahm, denn man ſaß ja im Trocknen. Die Feſtſtadt lag noch im Morgenſchlummer. Nur wenige, die der Beruf aus dem Bett geholt hatte, waren unterwegs, um ſo zahlreicher die Sänger, die an den Straßenbahnhalteſtellen ſtanden, um ſich ent⸗ weder unmittelbar zum Bahnhof oder an die Sam⸗ melſtelle ihres Vereins befördern zu laſſen. Noch ein kurzer Halt vor einem Feinkoſtgeſchäft zum Ein⸗ kauf von„Mittebringe“, wie der Breslauer ſagt— in der Hauptſache Korn oder Stonsdorfer, ein Ge⸗ birgskräuterlikör. Aber dann ließen die Wagen bald die Feſtſtadt hinter ſich, um auf der Reichsautobahn Liegnitz zuzuſtreben. Die in dieſer Stadt vorge⸗ ſehene Frühſtückspauſe wurde kurz vorher in einem Gaſthauſe an der Straße eingenommen. 40 Zenti⸗ meter lange Wiener und Weck hatte am Sonntag das Vereinsmitglied, das auf der Hinreiſe die gleiche Freigebigkeit gezeigt hatte, in Breslau eingekauft. In Görlitz übernahm der Schreiber dieſer Zeilen das Sprach⸗ rohr des Reiſeleiters, um auf die bemerkenswerte⸗ ſten Sehenswürdigkeiten ſeiner Vaterſtadt aufmerk⸗ ſam zu machen: auf die alte Neißebrücke, die vor 50 Jahren ein einfacher, aber ſelbſt bei ſchwerem Eis⸗ gang ſtanöfeſter Holzbau war, der ſich in eine Eiſen⸗ konſtruktion verwandelt hat, auf die mit ihren beiden gotiſchen Türmen das Bild der Altſtadt beherrſchende Peterskirche, in der wir getauft wurden, auf das Rathaus mit ſeiner berühmten Treppe, ein Kleinod der Frührenaiſſance, und den benachbarten Schön⸗ hof am Untermarkt, ein Renaiſſance⸗Patrizierhaus, in das im Mittelalter Kaiſer und Könige einkehrten, auf den Obermarkt mit dem Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denk⸗ mal und dem hochragenden Feſtungsturm im Hin⸗ tergrunde, auf den„dicken Turm“, der den Eingang zum Poſtplatz bewacht, den ein Brunnen mit der „Muſchelminna“ ſchmückt, wie der Volksmund die Frauengeſtalt getauft hat, die eine große Muſchel trägt. Und dann war man durch die Görlitzer Hauptſtraße, die Berliner Straße, ſchnell am Hauptbahnhof angelangt.. Noch einmal grüßte die Landeskrone, das Wahrzeichen der Neißeſtadt, und ſchon war man in Reichenbach wo uns ein Spruchband„Reichen⸗ Vor der Mannheimer Strafkammer: Die Sache mit den Krankenſcheinen Bedenkenlos erſchwindelte ſich Wilhelm Frank aus Schwetzingen Darlehen von Bekannten ſeines Heimatortes. Er ſcheute auch nicht davor zurück, in ſeiner Eigenſchaft als Angeſtellter der dortigen A Oct, in die ihm anvertraute Kaſſe der Kranken⸗ ſchein⸗Gelder zugreifen. Auf jeden Krankenſchein wird zum Zeichen, daß die Gebühr von 25 Pfennig entrichtet wurde, eine Marke im Werte dieſes Betrages geklebt und durch Tagesſtempel entwertet. Frank löſte nun von alten Krankenſcheinen, die von den Aerzten gebündelt zu⸗ rückgekommen waren und in ſeinem Arbeitsraum vorübergehend aufbewahrt wurden. die entwerteten Marken und klebte ſie wieder auf neu ausgeſtellte Krankenſcheine und entwertete ſie nochmals. Das fiel, wie er meinte, niemand auf, daß zwei Stempel darauf waren. Da hin und wieder eine fälſchlicherweiſe aufge⸗ klebte Marke wieder entfernt werden muß, ſo fiel ſein Verfahren nicht auf. Der Sachverſtändige meinte außerdem, er habe unter den alten Scheinen auch Scheine gefunden, deren Marken überhaupt nicht entwertet worden waren. 38 ſolcher doppelt entwer⸗ teten Scheine im Wert von insgeſamt 9,50 Mark waren bei der Reviſion gefunden worden. Das war die eine Art Schwindel. Die zweite war bedeutend einfacher. Frank ſtahl aus dem Kaſſen⸗ ſchrank, in Abweſenheit des Kaſſenleiters, die Mar⸗ ken und verwendete ſie ſo nebenher. Er paßte dabei genau auf, daß das Geld für die geſtohlenen Marken für ſich lag und nahm es dann am Abend mit. Ins⸗ geſamt ſchädigte er ſo die Schwetzinger AOK und da⸗ mit die werktätige Bevölkerung dieſes Bezirks um 671,50 Mark, denn er hatte es fertiggebracht, 2650 Marken zu ſtehlen oder doppelt zu verwenden. Damit war die Anklage aber nicht erſchöpft. Das Geld, das er auf dieſe geriſſene Art auf die Seite bvachte, langte ihm noch lange nicht. Er betrieb auch noch den Darlehensſchwindel in großem Stil. Unter 100 Mark tat er es überhaupt nicht und es dürfte kaum fraglich ſein, daß er meiſt minderbemit⸗ telte Leute, die ihn als Angeſtellten der AOK natür⸗ lich für vertrauenswürdig hielten, ſchädigte. So nahm er zwei verſchiedenen Rentnern Geld ab. Von dem einen lieh er ſich 500 Mark, da er ein Grund⸗ ſtück kaufen wollte, von dem anderen, da er durch die Bauſparkaſſe in Schwierigkeiten geraten ſei, 200 Mark. Einen Arzt pumpte er außerdem um 100 Mk. an. Damit nicht genug, vergriff er ſich auch noch an der Kaſſe des Männergeſangvereins. Hier hatte er ebenfalls den Vertrauenspoſten eines Kaſſierers und mißbrauchte ihn, um für ſeine Taſche 200 Mk. abzuheben und für ſich zu verbrauchen. Dem Rentner, von dem er 500 Mk. erhielt, gab er außer⸗ dem eine Sicherheit über ein Grundſtück, das er be⸗ reits zwei Bürgen, die ihm zu einem Darlehen der Sparkaſſe in Höhe von allein 1000 Mk. verholfen hat⸗ ten, zur Sicherheit gegeben hatte. Eines ſteht feſt, daß er nicht aus Not ſo han⸗ deln„mußte“, wie das oft zur Verteidigung geltend gemacht wird. Auf der anderen Seite ſei anerkannt, daß er einen großen Teil ſeiner Schulden zurück⸗ zahlte oder wenigſtens gedeckt bekam. Das Urteil, das das Gericht fällte, lautete auf 1 Jahr 2 Mo⸗ nate Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe. Dieſe, ſowie zwei Monate galten durch die Unterſuchungs⸗ 8 ba haft als verbüßt.— * —..f A---------------—ʃ Bewerbungen für den weiblichen Arbeitsdienſt Einſtellungen zum 1. Oktober Die Reichsleitung des Reichsarbeitsdienſtes teilt mit: Zum 1. April und 1. Juli mußten zahlreiche Bewerberinnen für den Arbeitsdienſt der weiblichen Jugend wegen zu großen Andranges zurückgeſtellt werden. Für das nächſte Halbjahr können zum 1. Oktober Bewerbungen berückſichtigt werden, wenn die notwendigen Papiere bis ſpäteſtens 20. Auguſt bei den Meldeſtellen der Bezirksleitung des Arbeits⸗ dienſtes für die weibliche Jugend vorliegen. Die Meldeformulare ſind bei den politiſchen Meldebehör⸗ den erhältlich. u Die Kolonialausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen hat geſtern abend ihre Pforten wieder ge⸗ ſchloſſen. Sie iſt von insgeſamt rund 40 000 Per⸗ ſonen beſucht worden. Da viele Schulen ihre Schüler hineinführten, iſt die Werbung für den kolo⸗ nialen Gedanken auf fruchtbaren Boden gefallen. Auch von außerhalb war der Beſuch der Ausſtellung gut und die zahlreichen Ausländer haben ſich über⸗ zeugen können, daß Deutſchland mit gutem Recht den Ruf nach Kolonien erheben darf. * Circus Buſch kommt. Der ſeit 80 Jahren be⸗ ſtehende Berliner Cireus Buſch, der erſt vor kur⸗ zer Zeit von einer größeren Auslandstournee wie⸗ der nach Deutſchland zurückgekehrt iſt, kommt am Mittwoch der nächſten Woche zu einem achttägigen Gaſtſpiel nach Mannheim und wird für die Zeit vom 11. bis 18. Auguſt ſeine Zelte auf dem Meßplatz auf⸗ ſchlagen. za Falſche Ehne⸗Reichsmark⸗Stücke. Seit einiger Zeit ſind, hauptſächlich in Schleſien, Fälſchungen von Eine⸗Reichsmark⸗Stücken aus Reinnickel aufgetaucht, die gut gelungen ſind. Sie tragen die Jahreszahl 1933 und das Münzzeichen E, ferner 1934 A, 1994 J, 1935 A, 1935 E ſowie 1936 A. Im Gegenſatz zu den echten Stücken ſind die Falſchſtücke matt und fettig. Die Striche der Buchſtaben und Zahlen haben keine 1 Schärfe, ſondern abgerundete unſcharfe Kanten. Be⸗ ſonders unſcharf iſt die Wertziffer„1“ und der Aoler. Die an den Eichenzweigen hängenden Blätter und Eicheln und die Perlen des Perlenkranzes ſind viel⸗ ſach unvollkommen. Für die Aufdeckung der Falſch⸗ münzer⸗Werkſtatt hat der Reichsfinanzminiſter eine Belohnung bis zu 500 Mark ausgeſetzt. Mitteilun⸗ gen, die auf Wunſch vertraulich behandelt werden, nimmt jede örtliche Polizeibehörde entgegen. Filmrunoſchan Capitol:„Frauenlaunen“ Ein Mann hat viel Geld zu erben und einen Sekretär zur Seite, der wohl Journaliſt iſt, aber ſeine eigentliche Stellung iſt„Boxbeiſtand“, d. h. er ſoll die Leute zuſammenſchlagen, mit denen ſein Chef Streit kriegt— eine ganz und gar amerikaniſche Ein⸗ richtung. Der Erbe, nett, gutmütig und unſelbſtän⸗ dig, iſt Robert Woung, der die Miſchung ausgezeich⸗ net zu ſpielen verſteht. Den Journaliſten macht brummig, eigenſinnig, tüchtig Fred Mac Murray, den wir von vielen Gangſter⸗ und Polizeifilmen her kennen. Dazwiſchen Claudette Colbert, die da mit Verbindungen hineingerät, wie die beiden eine neue Zeitſchrift gründen wollen. Das Ganze hält ſich durch luſtige Einfälle, wie jene Szenen mit dem Telephonbuch, aus dem ſie als Schikanearbeit die Millers und Johnſons herausſuchen muß, oder die herrliche, durch viel Schimpfereien unterbrochene Colbert, die eine wunderbar weibliche Rolle als ewig hin und her geworfene intelligente Sekretärin hat, und im Grunde viel weniger lau⸗ niſch iſt als ihre beiden Verehrer. Im ganzen trotz kleiner Längen in der Mitte ein hübſcher Unterbal⸗ von erſtklaſſiger Schauſpiel⸗ und Regie⸗ unſt. Im Nebenprogramm ſchöne Bilder von römiſchen Brunnen und die berühmte Hochzeit unter Waſſer mit allen Feinheiten aufgenommen. Erich Hungen Trauung; außerdem durch die Schauſpielkunſt der und gebildete bach entbietet euch den letzten Gruß aus Schleſien!“ zurief. In Bautzen wurde in einem Hotel am Bahnhof das Mittageſſen eingenommen. Um 6 Uhr hielten die Wagen vor dem Ehemnitzer Haupt⸗ bahnhof, um zwei Reiſegefährten, die nach Leipzig weiterfuhren, zu entlaſſen. Wieder hatte man nach dem Paſſieren von Dresden 88 Kilometer auf der Reichsautobahn zurückgelegt, die, durch eine land⸗ ſchaftlich beſonders reizvolle Gegend führend, die höchſte und längſte Brücke aller bisher erbauten Straßen des Führers beſitzt. Ein ungewöhnlich ſchwerer Dunſt lagerte über dem Talkeſſel, in den die Induſtrieſtadt Zwickau gebettet iſt. Qualm ſtieg aus niedrigen maſſigen Türmen und aus den Kokereien züngelten die Flammen, ein Bild, das uns in ſeiner Lungen beengenden Werktätigkeit darauf aufmerkſam machte, daß der Geruch, unter dem wir in Mannheim manchmal zu leiden haben, eine Kleinigkeit gegen die Luftverſchlechterung iſt, die die Zwickauer ertragen müſſen. In Greiz war ein Sonderkonzert der Stadt⸗ kapelle auf dem Adolf⸗Hitler-Platz zu Ehren der Liedertäfler auf halb 6 Uhr feſtgeſetzt. Hunderte hatten ſich mit der Greiser Liede r⸗ tafel verſammelt, um die Mannheimer zu be⸗ grüßen. Aber da wir uns unterwegs um mehr als zwei Stunden verſpätet hatten, waren die Zuhörer wieder nach Hauſe gegangen. Aber um ſo größer war die Freude der Greizer, die die Verſpätung auf eine Panne zurückgeführt hatten, als man ſich end⸗ lich im Saale einer benachbarten Gaſtſtätte zu einem Glaſe Bier niederlaſſen konnte. Herr Zopf, der Reiſemarſchall der Greizer Sänger, begrüßte im Namen des in Breslau weilenden Vereinsführers, eines Kriegskameraden des Herrn Wellenreuther, die Mannheimer, die mit dem Verſprechen entlaſſen wurden, daß die Greizer Liedertafel beim hundert⸗ jährigen Jubiläum der Mannheimer Liedertafel mit Sonnenbrand oder geſunde Brüunung? Schnell breun werden ohne Sonner- brend— das ist die kunstl Und doch ist Es leicht, wenn Sie Nivee · Creme oder-Ui benuttenl Nivee fördert die Brunung, wehnt dem Sonnen- brenci und mecht„natürlich braun“. 871 einer Abordnung vertreten ſein werde. Herr Walz, Kreispropagandaleiter der DAc, ein geborener Mannheimer, hatte zudem vorher verſichert, daß man bei einer Sängerreiſe, die nach dem Weſten geplant ſei, beſtimmt Mannheim aufſuchen werde. Da von dem 60 Mann ſtarken Chor der Greizer nur 85 nach Breslau gefahren waren, konnten ſie es wagen, unter ihrem Chorleiter Eckart Proben ihres Kön⸗ nens abzulegen, worauf die Mannheimer mit meh⸗ reren Vorträgen unter Ulrich Herzogs Leitung antworteten, der in Breslau wieder zu uns geſtoßen war. Da der Aufenthalt wieder länger als vor⸗ geſehen war gedauert hatte, war in Plauen das Abendeſſen erſt zu Ende, als der letzte Reiſetag be⸗ gonnen hatte. 447 Kilometer waren zurückgelegt, eine enorme Leiſtung für Fahrer und Wagen, aber auch für die Liedertäfler, von denen die meiſten ſtark abgekämpft waren.* Am Dienstag wurde von Hof aus wieder die Reichsautobahn benutzt, die durch einen landſchaftlich ſo abwechſlungsreichen Teil des Fichtelgebirges führt, daß ſelbſt diejenigen, die mit dem Schlaf zu kämpfen hatten, munter blieben. 58 Kilometer lang iſt die bis Bayreuth führende Strecke. Vor dem dox⸗ tigen Verkehrsamt erwarteten uns zwei Führer, die uns zunächſt zum Feſtſpielhaus geleiteten, deſſen Zuſchauerraum wir betreten durften, da nicht geprobt wurde. Entzücken rief das Innere des Markgräflichen Opernhauſes hervor, der prunkvollen Schöpfung der Markgräfin Wilhelmine, der Lieblingsſchweſter Friedrichs des Großen, des einzigen noch erhaltenen Theaters, das von dem be⸗ rühmteſten Theaterarchitekten, dem Bologneſer Galli⸗ Bibiena, ausgeſtattet wurde. Feierliche Gedenkminnten verbrachte die Reiſe⸗ geſellſchaft an der letzten Ruheſtätte Richard Wagners hinter der Villa Wahnfried. Eine mächtige Murmor⸗ platte ohne jede Inſchrift bedeckt das Grab. Ber⸗ einsführer⸗Stellvertreter Friedrich Gordt⸗wies in einer kurzen Anſprache darauf hin, däß den großen Tonſchöpfer eine innige Freundſchaft mit Emil Heckel, dem Ehrenmitglied der Mannheimer Lieber⸗ tafel, verband und legte einen Lorbeerkranz mit Schleifen, die den Vereinsnamen tragen, nieder! Die eindrucksvolle Ehrung wird allen Reiſeteilnehmern unvergeſſen bleiben.—— Nach kurzem Verweilen in der Ehrenhalle des Hauſes der Deutſchen Erziehung wurde fahrt nach Bamberg angetreten, wo das Mittag⸗ eſſen wartete. Leider langte es nachher nicht mehr zu einer eingehenderen Beſichtigung der altertüm⸗ lichen Stadt, die durch Kaiſer Heinrich II. vor einem Jahrtauſend als Grenzwall im Oſten des Reiches gegründet wurde. Selbſt im Dom, in dem man ſtundenlang verweilen müßte, wenn man alle Ein⸗ zelheiten genau betrachten wollte, mußte man ſich auf einen kurzen Rundgang beſchränken. Kurz nach 6 Uhr fuhren die Wagen vor dem Würzburger Ratskeller hatte wieder eine herrliche Fahrt durch die frän⸗ kiſche Schweiz bei ſchönſtem Wetter hinter ſich. 145 Kilometer waren noch bis Mannheim zurückzulegen. Deshalb durfte auch dieſes letzte Beiſammenſein nicht allzulange ausgedehnt werden. Ohne Aufent⸗ halt durcheilten die Wagen Tauberbiſchofsheim, Walldürn, Buchen, Mudau, Eberbach, Neckarſteinach und Heidelberg und landeten nach der Fahrt auf der Reichsautobahn gegen 411 Uhr vor dem Vereins⸗ heim, wo ſich viele Angehörige und Freunde der Breslaufahrer zur jubelnden und zärtlichen Begrü⸗ ßung verſammelt hatten. Und nun ſaß man im Kreiſe der Daheimgebliebenen, die hören wollten, inwieweit die Preſſeberichte über die gewaltigen Breslauer Feſttage noch zu ergänzen wären. Bald brach einer nach dem anderen auf. Waren doch wieder rund 400 Kilometer zurückgelegt worden. Aber ehe ſich die Reihen lichteten, dankte Vereins⸗ führer⸗Stellvertreter Gordt Reiſemarſchall Wel⸗ lenreuther nochmals für die tadelloſe Vorberki⸗ tung und Durchführung der unvergeßlichen Reiſe, die ohne die geringſte Panne verlaufen iſt, eine Leiſtung, auf die der Kraftwagendienſt der Reichs ⸗ poſt ſtolz ſein darf. Gedankt wurde auch Kaſſenwart Karl Hoffſtätter, der ebenfalls eine große Ar⸗ beitslaſt zu tragen hatte. * Dichter zum Abſchiedstrunk vor. Man ——— machen, denn die Ergebniſſe der Engliſchen Meiſterſchaften 55——————————————————— Donnerstag, 5. Auguſt 1937 Am Sonntag in München: Nene Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgab⸗ Zum 11. Male gegen Frankreich Erſter Leichtathletik⸗Länderkamyf des Jahres Unſere Leichtathleten eröffnen die lange Reihe ihrer diesjährigen Länderkämpfe(die faſt ein Dutzend Begegnun⸗ gen umfaßtl) mit dem Treffen gegen Frankreich am kom⸗ menden Sonntag in München. Ueber den Ausgang dieſer elften deutſch⸗franzöſiſchen Begegnung beſtehen keine Un⸗ — 2 Deutſchland wird auch diesmal klar und deutlich ewinnen. Noch nie war den Franzoſen im Kampf gegen Deutſchland ein Sieg vergönnt. Bei der letzten Begegnung im Jahre 1995 in Poris muß⸗ ten ſie ſogar mit 102:48 Punkten eine ſehr bittere Nieder⸗ lage hinnehmen. Es war der erſte deutſch⸗franzöſiſche Länderkampf, bei dem es in allen 15 Wettbewerben deutſche Siege, zum größten Teil ſogar Doppelſiege, gab. Auch in München wird für die Franzoſen nicht viel u holen ſein, hat doch das Fachamt die zur Zeit ſtärkſten thleten, örunter ſämtliche in Berlin ermittelten Meiſter (nur Schaumburg wurde von der Teilnahme befreit!) auf⸗ geboten. Es iſt durchaus möglich, daß die Franzoſen auch diesmal ohne einen Einzelſieg bleiben, andererſeits kann man ſo guten Läufern wie Skavinſki und Goix(der beim „Iſtaf“ im Olympiaſtadion den 1000⸗Meter⸗Lauf gewannl) über 400 und 1500 Meter ſchon eine Chance einräumen. Am hohen Geſamtſieg der deutſchen Streitmacht wird ſich aber nichts ändern laſſen. Die Hauptſache iſt, daß dieſer 11. Länderkampf, genau wie ſeine Vorgänger, durch keinen Mißton getrübt und— Ihne Rückſicht auf Sieg und Niederlage— in ritterlichem Geiſt und wahrer Sportkameradſchoft durchgeführt wird. In beiden Mannſchaften ſtehen Athleten, die ſich aus vielen Kämpfen kennen, ſo Paul, Ramadier, Vintouſky, Noel und Winter auf franzöſiſcher und Borchmeyer, Syring, 8 Müller, Hornberger und Schröder auf deutſcher eite. Die Manuſchaften 100 Meter: Borchmeyer, Scheuring 200 Meter: ornberger, Neckermann 400 Meter: Linnhoff, Robens 800 Meter: Lang, Harbig 1500 Meter: Stadler, Ritter 5000 Meter: Syring, Eberhardt 110 Meter Hürden: Wegner, Kumpmann 4 Xx 100 Meter: 4 X* 400 Meter: Robens— Rößler — Kiſters— Linnhoff Weitſprung: Long, Aßmus Hochſprung: Weinkötz, Auguſtin Stabhochſprung: Müller, Sutter Diskuswerfen: Schröder, Lampert Speerwerfen: Laqua, Stöck Kugelſtoßen: Wöllke, Konrad Sechsfrontenkampf ſteht bevor: Deutſche Leichtathletik vor weiteren ankreich geht es gegen die Engländer— Mitte Auguſt Nach dem Kampf gegen Borchmeyer— Scheuring — Neckermann— Hornberger Malfreyoöt, Stoltz Malfreydt, Beſſonaud Boiſſet, Skavinſkt Leveque, Leichtnam Goix, Normand Poharec, Lefevre Bernard, Mathiotte Paul— Joonblanc — Malfreydt— Stoltz Boiſſet— Joye — Mareillac— Skovinſki Paul, Joanblane Puyfourcat, Mantram Ramadier, Vintouſky Winter, Noel Dore, Frinot Noel, Dreca Taten egegnungen mit ſechs Ländern Der Leichtathletik⸗Länderkampf gegen Frankreich bildet den Auftakt für eine großzrtige Länderkampf⸗Serie unſerer deutſchen Athleten. Nach dem Treſſen mit unſerem weſt⸗ lichen Nachbarn reiſt die deutſche Leichtathletik⸗Mannſchaft nach England, wo am— den 14. Auguſt, der fünfte Länderkampf Deutſchlanö-England ſtatt⸗ findet. Auch gegen die Engländer haben wir bisher ſtets geſiegt und hoffen, auch die fünfte Begegnung erfolgreich u beſtehen. Allerdings müſſen wir uns gerade in dieſem ahr guf einen harten Kampf mit den Briten gefaßt haben gezeigt, daß vor allem unſere Läufer ſchweren Staud haben werden. Von den Sprintſtrecken angeſangen bis zu den langen Strecken iſt England in —3— Jahr vorzüglich gerüſtet, ſo daß die techniſchen Uebungen für uns den Ausſchlag geben dürfte. n. Eine Woche ſpäter, am 21. und 22. Auguſt, entbrennt der Kampf auf allen Fronten. Deutſchland hat zu dieſem Termin mit ſechs Län⸗ Lerm Begegnungen abgeſchloſſen, und zwar mit Belgien, Suxemburg, Oeſterreich, Polen, der Schweiz und der Tſchechoflowokei. Geplant iſt noch ein Kampf gegen Döne⸗ mark, der aber noch nicht endgültig abgeſchloſſen iſt. Mancher wird fragen, ob wir uns mit dieſem Sechs⸗ ſrontenbimpf nicht ein wenig übernommen haben Aller⸗ bereitet die Aufſtellung der Mannſchaften für eine ſolche Vielzahl von Länderkämpfen an einem einzigen Termin erhebliche Schwierigkeiten, ober gegen Belgien und Luxemburg ſtützen wir uns in erſter nie auf die Gaue Nordheſſen, Weſtfalen, Niederrhein und Mittelrhein, für die Begegnung mit der Schweiz werden die Gaue Süd⸗ weſt und Baden die Mannſchften ſtellen, und für die mit Oeſterreich die Gaue Württemberg und Bayern. Die Tſchechoſlowakei wird es mit der Vertretung aus den Gauen Schleſien, Sachſen und Mitte zu tun haben, die Polen mit der aus Oſtpreußen, Pommern, Brandenburg und Schle⸗ ſten. Schon mus dieſer Aufzählung wird erſichtlich, daß dieſe Länderkämpfe eine Prüfung des Nachwuchſes aller deutſchen Gaue darſtellen, wie man ſie ſich um⸗ K und härter nicht denken bann. Darin iſt auch 1 Zweck dieſes Sechsfrontenkampfes zu erblicken. Es iſt micht nötig, öuß am 21. und 22. Auguſt alle ſechs oder gar ſieben Treffen mit deutſchen Siegen enden, notwendig aber iſt es, unſerem Leichtathletik⸗Nachwuchs internationale lachtetten zu ſchaffen. Nur ſo können wir für Tokio rüſten. öhepunkt aller internationalen mu ——3 Leichtathleten wird in—— Kampf gegen die Großmacht Schweden ſein, der im 18. und 19. September in Berlin vonſtatten K5. Was die Schweden können, wiſſen wir noch von e en der rder m denkwürdigen Fünfländerkampf des Jahres 1986, den Deutſchland, allerdings äußerſt knapp, in Schweden ver⸗ or. Ueberflüſſig zu betonen, daß unſere beutſchen Athleten darauf brennen, dieſen kleinen Schönheitsfehler in ihrer internationalen Bilanz auszumerzen. Leicht wird es ihnen nicht fallen, denn die Schweden ſino Mitte September zu⸗ meiſt in Hochſorm, während bei uns die Leiſtungen ab vch einer wohrlich nicht leichten Saiſon bereits wieder ab⸗ klingen. Es wird alſo wieder einen Kampf au Biegen und Brechen der zwei ſtörkſten Leichtathletik⸗ ationen Europas geben. Deutſche Sporthilſe Kreis Mannheim. 0 6. A ſtt 1937, abends 20.30 Uhr, findet in — 0 Kräng, Seckeuheimer Straße z0, eine Verſammlung betr. der Deutſchen Sporthilſe ſtatt. ch erwarte, daß alle Vereine der Ortsgruppe Mann⸗ heim des Das in dieſer Verſammlung vertreten ſind. Ver⸗ eine, die nicht vertreten ſind, lauſen in Zukunft der Ge⸗ ſahr, daß ihre Unſälle nicht mehr behandelt werden. Stalf, Hauptmitarbeiter der D. Sy. Ausnahmsweiſe wird die Ortsgruppe Mannheim des DRe 25—— Samstag, dem 7. Anguſt, nachmit⸗ tags von 16—18 Uhr, eine Prüfung für das Reichsſport⸗ abzeichen im Stadion Mannheim abnehmen. Der des DRe: Stalf. — Der rer und Reichskanzler hat für den Großen e——„Quer er 75 Ernſt Bickel(Müuchen) hat nach zwei Wettſehrten der Olympiajollen zur Europameiſterſchaft auf dem Atterſee eine klare Führung errungen. Er gewann die zweite Wettfahrt in 242:00 vor Eſtland, Oeſterreich, Ungarn, Eng⸗ Uend, Italien, Schweiz, Tſchechoſlowakei, Holland und Frankreich. Seott(England), Holit(Eſtland), Muſi(Oeſter⸗ reich) und Nadali(Italien) belegen in der Geſamtwertung die nächſten Plätze. Einen Mann wie Präſident Chriſtian Weber haben wir im deutſchen Pferdeſport noch nicht erlebt. Was ber Vollblutſport ihm zu danken hat, iſt einzigartig, nun hat auch der Halbblutſport durch ihn einen Auftrieb bekom⸗ men, und zwar zunächſt, indem er ſich für den Bau und die Einrichtung der SS⸗Hauptreitſchule einſetzte, und zum erſten Male eine Springkonkurrenz um das„Braune Band“ ausſchreiben ließ, in einer Art, wie man das noch nicht erlebt hat; und man muß ſagen, daß dieſe Ausſchreibung ganz ausgezeichnet iſt. Gewiß, beim Springderby gehen faſt nur Pferde, wolche den ſchweren Kurs auch bewältigen können, aber es iſt doch im Grunde genommen ein gewiſſer Zufall, wer die wenigſten Fehler macht. Hier in München handelte es ſich darum, daß die Pferde an vier Tagen jedes Mal ein Springen Klaſſe 8, alſo ſchwerſten Kurs, und jedes Ma? anders gebaut, gehen mußten. Wer dabei das beſte Er⸗ gebnis erzielt, iſt beſtimmt beſte Klaſſe; von Zufall kann keine Rede mehr ſein. Es iſt unbedingt ein Wort über dieſen Springkurs zu ſagen. Man hat die Hinderniſſe ſo gebaut, wie ſie im Ge⸗ birge zu nehmen wären, alſo aus der Natur direkt kopiert. Man ſieht die verſchiedenſten Arten von Wegabſperrungen, Mauern, teils maſſiv, teils unten offen, was beſonders erſchwert. Die verſchiedenſten Arten von Einfriedigungen, alſo nicht nur einfache Gatter, kleine Mauern ſtehen da⸗ vor oder dahinter; mal ſind die Stangen in einen Mauer⸗ einſatz eingelaſſen. Dann vor allem eine Menge Hälle, zwei Baskenwälle, nicht zu verwechſern mit Holzteilewäl⸗ len, erſchwert durch Stangen beim Auf⸗ und Abſprung, zwiſchen den Wällen noch ein Bach. Eine Kopie des Luzer⸗ ner Walles, eine Kopie des Wiener Tiefſprunges, aber noch erſchwert, ein weiterer Tieſſprung, wieder anders angelegt, wie man ihn im Gelände nehmen muß, uſw. Dazu kamen natürlich noch die Hinderniſſe, wie man ſie auf jedem Turnier ſieht. Kurz, ein Springkurs, bei dem an das Springvermögen und die Wendigkeit der Pferde die denkbar höchſten Anforderungen geſtellt wurden. Um die Qualifikation der Pferde und Reiter wirklich reſtlos zu erproben, fanden von den vier Springkonkur⸗ renzen zwei auf dem Platze ſtatt, wo kürzlich bei der Reichsnährſtandsausſtellung das Turnier des Reichsver⸗ bandes ſtattfand, alſo ein anderes Geläuf, und ganz an⸗ derer Springkurs. Es war erſtaunlich, wie die Rumänen, die mit ihren Blutpferden ja vor allem Gewicht auf Schnelligkeit legen, mit dieſem Zickzackkurs ſo gut fertig wurden; ſie hielten ſich ganz ausgezeichnet. Vor allem galt es natürlich, für die Kavallerie Hannover den höchſten Preis des Springſports zu er⸗ ringen, und das iſt gelungen. Der Hannoveraner Olaf, jetzt 14jährig, urſprünglich als Polizeipferd angekauft, und der Hauptmann von Barnekow, der ſchon zu der älteren Generation der Springreiter zählt, gewann wirk⸗ lich überlegen, denn der Braune ſprang oͤrei Konkurenzen fehlerfrei und bekam lediglich bei der letzten 3 Strafpunkte. Großartig ging natürlich auch die Olympiaſtegerin Tora unter ihrem gewohnten Reiter Rittm. K. Haſſe;, nur beim letzten Springen gab es vier Fehler. Dann kamen die Rumänen mit ihrem Vollblüter Delfis unter Rittm. Rang. Die Rumänen geben immer eine gute Figur ab; am erſten Tage waren ſie mit 3 Pferden vorne, am zwei⸗ ten mit vier, am dͤritten mit öͤrei und am letzten mit zwei. Am dritten Tage ſtanden noch acht rumäniſche Pferde in der Liſte der Qualifizierten. Dieſe Equipe, die ſeit meh⸗ reren Jahren faſt in derſelben Beſetzung und denſelben Pferder, die aus der Wachau kommen, die großen Tur⸗ niere Europas beſucht, iſt überall ein gefürchteter Gegner. An die vierte Stelle im Geſamtplacement kam der Beſte des letzten Tages, der in Schleſien gezogene, von dem Vollblüter Lampos abſtammende Wotansbruder (Oberleutnant Brinkmann), aber das konnte ihn nicht retten; deshalb bleibt er doch eine der ſtärkſten Waffen der Kavallerieſchule. Von Alchemiſt, unter demſelben Rei⸗ ter, hätte man nach ſeinen internationalen Erfolgen eigent⸗ * Bei den deutſchen Tennismeiſterſchaſten: Henkel in feiner Form Vorſchlußrundenteilnehmer in den Einzelſpielen ermittelt Am Mittwoch wurden bei den internationalen Tennis⸗ meiſterſchaften von Deutſchland in Hamburg die Vorſchluß⸗ rundenteiilnehmer in den Einzelſpielen ermittelt. Bei den Männern ſind die Auſtralier John Bromwich und Vivian Me Grath, der Oeſterreicher Georg v. Metaxa und der Deutſche Heinrich Henkel die„letzten Vier“, während bei den Frauen Frau Sperling(Dänemark), Frl. Zehden, Frl. Ullſtein und Frl. Horn(alle drei Deutſchland) um den Eintritt in die Schlußrunde kämpfen werden. In den vier Kämpfen der Männer gab es drei Dreiſatz⸗ ſiege und einen langen Fünfſatzkampf. John Bromwich, der Bezwinger Cramms, hatte nur im erſten Satz gegen den Südafrikaner Norman Farquharſon einige Schwie⸗ rigkeiten, um dann ſicher:5,:2,:3 zu gewinnen. Sein Landsmann Vivian MeGrath war gegen den Ungar Szigeti auch nie ernſtlich gefährdet, und unſer Heinrich Henkel ſchlug der Chineſen Kho Sin Kie in einem einſeitigen Spiel:2,:3,:3. Der Chineſe, von dem man eigentlich mehr erwartet hatte, wurde ſtets auf der Grundlinie feſtgehalten und zwiſchen⸗ durch mit famoſen Stopbällen mattgeſetzt. Henkel zeigte ſich von einer ſehr guten Seite und ſo darf man auch ſei⸗ nem weiteren Auftreten mit Vertrauen entgegenſehen. Im vierten Kampf ſetzte ſich Georg v. Metaxa erſt nach fünf hartumſtrittenen Sätzen gegen unſeren Hans Denker durch. Klaſſetennis bekam man hier zwar nicht zu ſehen, aber der 2/ſtündige Kampf war doch recht aufregend. Der Wiener war etwas ſicherer und erzwang im fünften Satz die Entſcheidung. Bei den Frauen gab Frau Sperling gegen die Wienerin Kraus nur zwei Spiele ab, dagegen hatte Frl. Zehden gegen Frl. Hamel ſchon mehr Arbcit, ehe der:2,:5⸗Sieg feſtſtand. Frl. Horn beſiegte Frl. Enger 658,:0 und Frl. Ullſtein kam kampflos in die Vorſchlußrunde, da ſich die Franzöſin Lili de la Va* dene zurückzog, um ſich für die Doppelſpiele zu ſchonen. Die Ergebuiſſe: Männereinzel(Viertelfinale): Bromwich(Auſtralien) gegen Farquharſon(Südaſrika):5,:2,:3; MeGrath (Auſtralien)— Szigeti(Ungarn):1,:6,:4; Henkel (Deutſchland)— Kho Sin Kie(China):2,:3,:3; v. Me⸗ 1 8— Denker(Deutſchland):6,:7, 611, Fraueneinzel(Viertelfinale): Sperling(Dänemark)— Kraus(Oeſterreich) 611, 611; Zehden(Deutſchland) gegen Hamel(Deutſchland):2,:5; Horn(Deutſchland)— Enger (Deutſchland) 618,:0; Ullſtein(Deutſchland)— de la Val⸗ dĩne(Frankreich) ohne Spiel. Gemiſchtes Doppel: de la Valdöne/ Jamain— Roſenow/ Wulff:5, 613. Frauendoppel: Sperling/ Couquerque— Hein Müller/ Nechvilova:4, 611. * In den Nachmittags⸗ und Abendſtunden wurde dos ge⸗ miſchte Doppel auf den Plätzen am Rothenbaum noch ſtark gefördert. Die Ergebniſſe: Gemiſchtes Doppel: Enger⸗Dettmer— Reimann⸗Klein⸗ Logel 622, 6·4; von Somogyi⸗Szigeti— Nommik⸗Ulrich 678, :1; Whitmarſh⸗Wilde— Zehden⸗Göpfert:7, 612, 1028; Tonolli⸗Romanoni— Kraus⸗Redl:2, 917; Käppel⸗Kirby — de la Valdene⸗Petra:4,:5; Ullſtein⸗Kund— Couquer⸗ 8 618,:2; Horn⸗Denker— Wolf⸗Metaxa Badens Fußball-Gauligaſpiele Die Fußboll⸗Meiſterſchaftsſpiele in der badiſchen Gau⸗ liga beginnen am 12. September. Die Vorcundentermine lauten wie folgt: 12. September: Spoͤg Sandhofen— 1. Fc Pforzheim; Germania Brötzingen— BfR Mannheim; Bſcs Neckarau — Vſch Mühlburg; In Kehl— Sꝰ Waldhof; Phönix Karlsruhe— Freiburger F. 26. September: Vfè Neckarau— BVſc Mannheim(25.); SV Waldhof— Spog Sandhofen; FV Kehl— 1. FC Eindrücke über die Springkonkurrenz ** um das Braune Band in München lich einen höheren Platz erwartet; der fünfte Platz iſt für ein ſolches Pferd zu niedrig. Baccarat(Rittm. Momm), machte insgeſamt 16 Fehler, alſo ſo viel, wie der rumä⸗ niſche Rittm. Tzopesku mit Cascony. Ein viel verſprechendes Talent iſt der junge Cammi⸗ nmeci, der Sohn des Springreiters, der vor vielen Jah⸗ ren bei uns zuerſt den italieniſchen Springſitz einführte. Bereits beim letzten Springderby hat ſich dieſer SA⸗Mann mit ſeiner Holſteiner Stute Narſes gut eingeführt. Daß der Stall Georgien durch den Sturz von SS⸗Hauptſturmf, Temme ausſchied, hat vielleicht das Bild etwas verſcho⸗ ben. SS⸗Utſchf. Schmidt machte ſeine Sache mit der Hannoverſchen Stute Nora ganz ordentlich, wie man das ſeit ſeinem erſten Auftreten mit Sigrid auf dem Hambur⸗ ger Turnier gewohnt iſt. Bleibt noch der ungariſche Maj. d. Reſerve Hartmann Pauly mit den ungariſchen Halb⸗ blütern Liders und Czuczi zu erwähnen. Dieſer Major iſt bei uns ein alter Bekannter; wie viele Male hat er ſchon in Aachen ſowohl Springkonkurrenzen als auch Dreſſurprüfung erfolgreich beſtritten. An dieſen Tagen fanden auch die Reichswett⸗ kämpfe der Se ſtatt, wozu die Standarten aus In⸗ ſterburg, Marienburg, Treuburg, Hamburg, Düſſeldorf, Paderborn, Bremen, Breslau, Heidelberg, Stuttgart, Dresden, Regensburg, Braunſchweig und München gemel⸗ det hatten. Für die SS⸗Haupt⸗Reitſchule kam es natür⸗ lich vor allem darauf an, in dem Springen um das Braune Band möglichſt viel Ehre einzulegen, nachdem Standarten⸗ führer H. Fegelein mit dem Oſtpreußen Schorſch das Derby gewonnen hatte. Man geht nicht zu weit, wenn man ſagt, daß die Reiter dieſer Schule ihr Geſchäft richtig verſtehen und ein Pferdematerial haben, wie es nicht beſſer ſein kann; es ſeien nur die Namen Zäger, Diana, Flona, Rauhreif, Hanſi, Fiypſta, Nordrud, Galgenſtrick genannt; die Hälfte dieſer Pferde ſtand in der Liſte des Geſamt⸗ placements. Da ſchon mal der ganze Apparat aufgezogen war, gab es auch noch zwei mittelſchwere Springen; hier⸗ bei zeigte die SS⸗Haupt⸗Reitſchule eine Ueberlegenheit, wogegen einfach nicht anzukommen war. Dieſem Wettkampf Kavallerieſchule, SS⸗Reitſchule, Ru⸗ mänen, wird nun in Aachen für Deutſchland der Preis der Nationen folgen, allerdings nur zu den üblichen Bedin⸗ gungen. Dieſes Münchner Turnier hat den Beweis er⸗ bracht, daß unſere deutſchen Spitzenpferde keine interna⸗ tionale Konkurrenz zu fürchten haben. Ebenſo wie tags darauf der Vollblüter Blaſius das höchſtöotierteſte Rennen um das Braune Band gegen beſte franzöſiſche Klaſſe für unſer Land gewann. Neuß(4. Auguſt) Preis von Ravensberg. 2200 /, 1200 Meter: 1. Mayers —(Buge); 2. Verafina; 3. Florian Geyer. Ferner: urchtlos, Milotti, Bummelant, Sagrfreund, Mauritza. Toto: 117, 25, 20, 16:10. EW: 416:10. Verkaufsrennen. 2400, 1600 Meter: 1. Frl. Bauers Oberſteiger(5. Schmidt); 2. Augraf; 3. Mitropo. Ferner: Urfauſt, Sextus, Selima. Toto: 103, 36, 17:10. EW: 276:10. Kartellrennen der 1. Geſt. Ravensbergs Grimbarts Bruder(Lommatzſch); 2. Thammo; 3. Anfänger. Ferner: Frauenpreis, Heſperion, Beowulf, Roſenode, Briboro. Toto: 22:10. GW: 48:10. Preis von Ludenberg. 2700 /, 1600 Meter: 1. Gebr. Röslers Partiſane(Hiller); 2. Natanga; 3. Meiſter. Fer⸗ NEE Ballonpoſt. Toto: 43, 20, 19:10. EW: Preis von Neuß. 4500 /, 3000 Meter: 1. Geſt. Ebbes⸗ lohs Lampe(O. Schmidt); 2. Hofoper; g. Edel⸗Bitter. Fer⸗ ner: Reichsherold. Toto: 13, 10, 11:10. EW: 90:10. Schloß⸗Dyk⸗Hürdenrennen. 2400 /, 3000 Meter: 1, E. Diltheys Freiheitslied(Pinter); 2. Bargello, 9. Rücklauf. Ferner: Georgina. Toto: 13, 10, 1010. EW: 20.10. Preis von Weſterberg. 2200 /, 2000 Meter: 1. Frau Wortmanns Maktonio(Zachmann); 2. Aviatik; 6. Heroine. Ferner: Coeuraß, Aſti, Fechter, Lauf fix. Toto: 100, 16, 13, 18:10. CW: 214:10. jährigen. 6200 /, 1000 Meter: Omnibus; Rückku Sie beginnen am 12. Seytember— Die Vorrundenſpiele Pforzheim; Germania Brötzingen— Freiburge Mühlburg— Phönix Kalsruhe. 3. Oktober: Spvg Sandhofen— VfR Ma im; 3 en— 88 ühlburg; önix Karlsruhe— F Kehl; 1. heim— Bie Neckaran. 0 e 10. Oktober: FV Kehl— S Sandhofen; Brötzingen— Phönix 17. Oktober: VfB Mühlburg— Spg Sond 8 99— 600 Bſct Mee aldhof; Freiburger FC— ö ruhe— Bſc Neckarau. e 24. Oktober: Spog Sanbhofen— Germani Brötzi 5 1 Mannheim— 690⸗ E ALSruhe; Pfs ühlburg—; Freiburge C— e 31. Oktaber: Spbg Sandhoſen— Freiburger§c Pyd⸗ get, e 8 n; S a— V 5 Kehl— Vft Maundeim. 7. November: 1. Fc Pforzheim— VfR Mannheim: N 6.—0 8 551500 Sgreheen, Wee 0 ehl; S aldhof— Freiburger m Brötzingen— VſB Mühlburg. 14. November: SpVg Sandhofen— Vie Neckarau; Mannheim— Freiburger FC; 1.§C 8 Mühlburg; F Kehl— Germani⸗ 0. 5 Karlsruhe— SV Waloͤhof. 21. November: Freiburger§— 1.§6 Pforzb Viſch Mühlburg— VfR Mannheim; Bic Neckarau— Waldhof. Baden gegen Schweiz und Elſas Badens e wird am 19. Sep⸗ tember, vorausſichtlich in onſtan z, gegen die Schweizer B⸗Mannſchaft ſpielen. Die badiſche Elf —— durch einige württembergiſche Spieler verſtärkt wer⸗ Am 31. Oktober findet dann in Straßbur Pr⸗ Babe* em Tag ollenden Meiſterſchaftsſpiel Gan ligo werden am 28. November—— 8 3 NSDAP-Niſſieilungen Ortsgruppen der NSDAN Seckenheim. 6.., 20.90 Uhr, B FFFFFS00 NS⸗Frauenſchaft Humbolbt. Die Hefte„Deutſche Hauswirtſchaft“ ſind am 8.., zwiſchen 15 und 16 Uhr, auf der Parteigeſchäfts⸗ ſtelle, Langſtraße 39a, abzuholen.— Die Zellen, die ihre Beitragsmarken noch nicht abgeholt haben, holen dieſelben ſofort bei Frau Reitmeter, Lortzingſtraße 6, ab. Feudenheim. Die Beerbigung von Fran Spath findet 55 5. 98 12.30—1 inn ſrtt. Die Frauen treffen um 11. r vor der Leichen Zahlreiches Erſchlinen erwünſcht. 83 Teilnehmer am 2. Südweſtmarklager in Offenburg! Antreten am 6.., vorm. 5 Uhr, am Schlageterhaus mit mitbringen. ung, Teilnehmer am 2. Südweſtlager burg! Am Freitag, 6.., 5 Uhr, tre—* 8 voden mit an, die nicht anit dem Fahrr mitfahren können. DAx Kreiswaltung Die Mitgliederbeſtandsmeldungen und Tätigkeitsberichte der Ortsorganiſationswalter ſind ſofort bei der Kreis⸗ waltung einzureichen. Deutſches Eck. Jeder Betriebsobmann ſpricht heute abend(Donnerstag, 5..) auf der Geſchäftsſtelle vor oöer dafür Sorge, daß ein Vertreter vorbeikommt. „Humboldt. Sprechſtunden der Dacß Humboldt ſind Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10—21 Uhr. Pae Handwerk rielbetrie mein t Friedr Handwerksmeiſter, die 15 ait— chen Betriebe beteiligen wollen, holen am Mittwoch, 4. ., von 10—20 Uhr, in der Fecheneheſee Main⸗ Waſee 0. 9—— Anmeldeſormulare ab. muar. von Amerikanerſtraße 1* Sricrsſebe Pabe 2 verlegt.— Dienſtſtunden: monkags und donnerstigs von 18—20 Uhr. Arbeitsſchule Wirtſchaftskundliche Fahrt(Betriebsbeſichigun chafts eſichigung). Am 7 Auguſt führt die DA, Abtlg. Berufserzie— und Betriebsführung, eine wirtſchaftskundliche Fahrt ourch und, zwar wird die Reichsanſtalt für Tabakſorſchung de⸗ ſichtigt. Die Koſten für die Frhrt betragen 350* vro Teilnehmer. 55 am 7. Auguſt, 12 Uhr, mit Hem gegen 22 Uhr. Selllbſtänbige — —— ee Aueee den Die Arie über den Wolken: Sammgetote cle&Æfgte Die Kapelle, die in 2000 Meter Höhe probt Berlin, 3. Auguſt. Die Deutſche Lufthanſa konnte dieſer Tage ein beſonderes Jubiläum begehen: die Zahl ihrer Stammkunden hat das erſte Tauſend überſchritten, was als ein Markſtein in der Geſchichte des deutſchen Luftverkehrs ſeſtgehalten zu werden verdient. Das Verkehrsflugzeug Rom-Berlin ſchraubt ſich immer höher und höher. 2000— 3000— 3500 Meter zeigt die Meßnadel an. Der große metallene Vogel, die„Ju 51“, ſcheint dem göttlichen Geſtirn der Sonne, das wie ein mächtiger Feuerball im blauen, ufer⸗ loſen Aethermeer ſchwimmt, entgegenfliegen zu wol⸗ len. Von der Tieſe herauf gleißen die Firne und Gletſcher der Alpen. Ein prachtvolles Bild, das jeden der Paſſagiere in ſeinen Bann zieht. Plötzlich holt ein Mann unter ihnen tief Atem. Der Bord⸗ funker lächelt, oh, er kennt dieſen Gaſt, und er weiß, nun wird der Herr ſeinem überſtrömenden Herzen Luft machen. Da übertönt das Motorengeräuſch eine Stimme, ſo ſchmelzend und klar, wie ſie nur ganz wenige Menſchen auf der Welt ihr eigen nen⸗ nen:„O, sole mio...“ Benjamino Gigli, der große italieniſche Tenor, iſt es, der regelmäßig auf dem Fluge über die Alpen im Dröhnen der Motore ſeine ſchönſten Arien zum beſten gibt. „Stammgäſte der Lüfte“ möchte man all die Männer und Frauen nennen, die, wenn ſie ver⸗ reiſen, ſtändig die Straße über den Wolken zu be⸗ nützen pflegen. Für ſolche häufigen Fluggäſte hat die Deutſche Lufthanſa nun eigene Gutſchein⸗ hefte herausgegeben, die eine Verbilligung der Flugpreiſe bis zu 25 v. H. gewähren. Unter dieſen Stammkunden, die in dieſen Tagen das erſte Tau⸗ ſend überſchritten haben, befinden ſich neben faſt allen großen deutſchen Induſtrie⸗ und Handelsfir⸗ Fahrrad mit Propeller⸗Antrieb junger Erfinder ein neues Fahrrad, das neben ſeinem alten Kettenantrieb eine Luftſchraube beſitzt. Es iſt durchaus anzuneh⸗ men, daß auf freier Strecke mit Hilſe des Propeller⸗ ontriebs höhere Geſchwindigkeiten erzielt werden können.(Preſſephoto, Zonder⸗M.) In Amerika zeigte ein Caſanovas letzte Ruheſtätte entdeckt Prag, im Auguſt. Dem Wünſchelrutengänger Anton Richter gelang es, die Grabſtätte Caſanovas, die von den Geſchichtsſorſchern ſeit langem geſucht wurde, im öſtlichen Teil des Schloßgartens der böhmiſchen Stadt Dux zu entdecken. Caſanova, der romantiſche Kavalier, der be⸗ rüchtigte Abenteurer und Spieler, der Mann, dem keine Frau widerſtehen konnte, iſt zu einem Begriff geworden, den man auf allen fünf Kontinenten des Erdballs kennt. So viel man bisher über das be⸗ wegte Leben dieſes Gücksritters wußte, deſſen Name allein genügte, um hundert Mädchenherzen laut klop⸗ fen zu laſſen, ſo wenig kannte man ſeine letzte Ruheſtätte. Das Grab des Mannes der 40 Jahre Lang durch ſeine tollen Streiche Europa in Atem hielt, blieb, ſo ſehr man darnach forſchte, verſchollen. Lange Zeit hat die Welt nicht einmal gewußt, wo Giacomo Caſanova, deſſen weltberühmte Memoiren trotz ihrer Frivolität und mancher darin enthalte⸗ ner Irrtümer zu den kulturgeſchichtlich bedeutendſten Werken des 18. Jahrhunderts gehören, überhaupt ge⸗ ſtorben iſt. Es wird manchen überraſchen, zu erfah⸗ ren, daß der galante Ritter nach einem Leben voller Aufregungen ſeine italieniſche Heimat verließ, um die letzten 13 Jahre ſeines Daſeins als ſtiller, mü⸗ der Bibliothekar in dem Schloß ſeines Gön⸗ ners, des Graſen Waldenſtein, in der kleinen böh⸗ miſchen Stadt Dun zubrachte. Damals, als ſich der Sechzigjährige von ſeinem abenteuerlichen Wan⸗ derleben zurückzog, war ſein Ruhm erloſchen. Den Chevalier, der einſt aus den Bleikammern Benedigs entfliehen konnte und der ſich ſo manchesmal zu einem nächtlichen Stelldichein auf den Balkon einer Schönen ſchwang, plagte das Zipperlein. Die erſten Niederlagen, die der Unbeſiegliche auf dem Gebiet der Liebe hinnehmen mußte, verbitterten ihn ſo, daß er der Einladung des Grafen Waldenſtein, nach Dux zu kommen, Folge leiſtete. n Dux ſchrieb er ſeine Memo iren, hier ſtarb er 50 müde, enttäuſcht und abgekämpft am 4. Juli 1798 im Alter von 73 Jahren. Erſt als ein Ver⸗ men, die nach dem Grundſatz„Zeit iſt Geld!“ ihren Geſchäftsreiſebetrieb größtenteils auf den Luftver⸗ kehr umgeſtellt haben, ſehr viele Schauſpieler, Film⸗ künſtler, Wiſſenſchaftler und Diplomaten, aber auch zahlreiche Privatperſonen, die es mit ihrer Fahrt eilig haben oder ſich aus Leidenſchaft gerne durch den Aether tragen laſſen. Rundflug gegen— Heuſchnupfen Alte bekannte Geſichter ſind es, die immer wieder auf den deutſchen Flugplätzen auftauchen und deren Gewohnheiten, Launen und Eigenarten den Piloten längſt vertraut ſind. Da will ein bekannter Dich⸗ ter, der behauptet, nur in den Lüften den beſten Stoff für ſeine Romane zu ſinden, immer den glei⸗ chen Platz in der Kabine einnehmen, von dem aus er die beſte Ausſicht auf den grünen Teppich der Natur genießt, da pflegt ein Fabrikant ſtets zur beſtimmten Zeit ſein Mittagſchläſchen zu halten, das nicht geſtört werden darf, ein anderer Paſſagier ſchleppt ſtändig merkwürdige Apparate und Inſtru⸗ mente mit in die Maſchine, mit denen er regelmäßig über ebener Erde geheimnisvolle Meſſungen vor⸗ nimmt, während der Pilot auf ſeinen Wunſch hin die Maſchine bald höher ſteigen läßt, bald tiefer drückt. Ein berühmter Forſcher iſt es, der vom Flugzeug aus dem Geheimnis der Erdͤſtrahlen auf die Spur kommen will. Ein Berliner Arzt ſchickt regelmäßig eine Anzahl ſeiner Patienten, für die ein eigenes Flugzeug ge⸗ mietet wird, auf einen ausgedehnten Höhenflug über die waldreichſten Gebiete Deutſchlands. Sie leiden an Heuſchnupfen, einer hartnäckigen Krankheit, die bekanntlich durch eine Ueberempfind⸗ lichkeit gegen den Blütenſtaub gewiſſer Grasarten hervorgerufen wird. Die Rezepte dieſes Arztes hau⸗ ten in dieſem Fall, ſo weit es die finanzielle Lage ſeiner Patienten zuläßt, auf„wöchentlich drei⸗ ſtündigen Flug in mehr als 1500 Meter Höhe“— eine Kur, die wahre Wunder wirken ſoll. Blättern wir weiter in der Stammkundenkartei der Lufthanſa. Wir finden Namen wie Hans Al⸗ bers, Guſtav Fröhlich, Willy Fritſch, Viktor de Kowa, Leni Riefenſtahl, Lil Dagover, aber am häufigſten iſt unter ihnen Theo Lingen in den Lüften zu finden, der jedoch nicht eher die Flugzeugkabine betritt, bevor er nicht genaue Aus⸗ kunft über die allgemeine Wetterlage erhalten hat. Oft genug kommt es ja vor, daß Filmſchauſpieler an zwei weit voneinander entfernten Orten zugleich arbeiten müſſen, um ihre Verpflichtungen erfül⸗ len zu können, und nur das Flugzeug macht es ihnen möglich, heute in»Neubabelsberg zu drehen, am nächſten Morgen in Wien ſich der Kamera zu ſtellen und am dritten Tage in Berlin einer Pre⸗ miere beizuwehnen. Das Büro in den Lüften Es müſſen aber nicht immer bekannte Perſönlich⸗ keiten ſein, die zur gewohnten Erſcheinung in den Flugzeugkabinen geworden ſind. So hören wir von einem ſeltſamen Kauz, der ſtets bei ſtrömendem Re⸗ gen fliegen will, ein anderer wieder zeigt ſein Gut⸗ ſcheinheft nur vor, wenn ſich am Himmel mächtige Gewitterwolken zuſammenballen, und gar ſeltſam iſt die Geſchichte von einer älteren Dame, die mehrmals in der Woche den Flug Köln—Berlin mitmacht, ohne einen Blick in die Tiefe zu tun, ſondern unermüdlich an einer Decke ſtickt, und die Piloten kennen einen Profeſſor, der ſtets ſeinen Geburtstag in den Lüften zu feiern pflegt. wandter des großen Caſanova viele Jahre ſpäter die Aufzeichnungen des Glücksritters erſcheinen ließ, wußte die Welt, daß Caſanova in Dux geſtorben war, ein vergeſſener Greis, der es dem Schickſal nie ver⸗ zeihen konnte, daß auch er die Bitternis des Altwer⸗ dens ertragen mußte. Als dann die Geſchichtsforſcher ſich gegen Ende des vorigen Jahrhunderts um die Auffindung der Grabſtätte des Abenteuerers be⸗ mühten, erfuhr man, daß er auf dem alten Friedhof an ber Barbara⸗Kapelle beſtattet worden ſei, der mittlerweile längſt nicht mehr exiſtierte. Nur eine an der Kapelle angebrachte kleine Gedenktafel mit der Aufſchrift„Jakob Caſanova, geboren in Ve⸗ nedig 1725, geſtorben in Dux 1798“% erinnerte an den im Hafen von Portsmouth lag. BILDER V Mit ſolcher Hilſe läßt ſich gut reinemachen Ein luſtiger Schnappſchuß vom Kriegsſchiff„Iron Duke“, das während der GEHITAGE engliſchen Marinewoche (Preſſephoto, Zander⸗M.) Bei dem Seetruppentransport, Auch Barnabas von Gezy iſt mit ſeiner Kapelle ein häufiger Gaſt der Lüfte. Er mietet meiſt für größere Entfernungen ein eigenes Flugzeug, und die Piloten reißen ſich darum, dieſe Maſchine ſteuern zu dürfen, denn„Sphärenmuſik“ hören ſie für ihr Le⸗ ben gern— die berühmte Kapelle hält nämlich auf ihren Flügen ſtets ausgedehnte Proben ab. Einer der bekannteſten Gäſte auf dem Flugplatz Tempel⸗ hof iſt ein Berliner Fabrikant, der zweimal in der Woche mit dem Flugzeug nach London reiſt, wo ihm volle ſechs Stunden bleiben, um ſeine Geſchäfte zu der kürzlich im Rahmen regiments durchgeführt wurde, nahmen Kräne die (AAAAAAA—————.——————— Infanteriemanöver und Seetrausport einer Uebung eines deutſchen Infanterte⸗ Bagagepſerde an Bord.(Atlantik, Zonder⸗M.) erledigen und noch am gleichen Tage zurückzufliegen. Er wird jedoch übertroffen von einem Saarbrückener Autohändler, der jeden Morgen die Maſchine nach Köln beſteigt und abends wieder nach Saarbrücken zu⸗ rückkehrt. Die Flugzeugkabine iſt zu ſeinem Büro ge⸗ worden, in dem er ſeine Poſt erledigt und drahtlos ſeine Anweiſungen weitergibt. Er nimmt in der Stammkundenkartei der Deutſchen Lufthanſa einen Ehrenplatz ein, iſt er doch mit ſeinen bisher zurück⸗ gelegten 300 000 Flugkilometern der treueſte Gaſt der Lüfte. ———————————————————————————————————————————— letzten Aufenthalt eines Mannes, von dem einſt die Welt ſprach. In den letzten Jahren haben ſich die Heimatfor⸗ ſcher aufs neue um die Auffindung von Caſanovas Grab bemüht. Dem Wünſchelrutengänger Anton Richter blieb es vorbehalten, durch einen Zufall nun vor kurzem die letzte Ruheſtätte des Unſterblichen zu entdecken. Bei der Suche nach einer Waſſerquelle ſtieß Richter im öſtlichen Winkel des ausgedehnten Duxer Schloßgartens auf den zerfallenen verſunke⸗ nen Grabſtein und die Gebeine Giacomo Caſanovas. Das Grab befindet ſich unweit des Punktes, an dem es von den Forſchern ſtets ver⸗ mutet wurde. ee e ie ne Deutſche Filme laufen in Paris Wie aus den Programmen des deutſchen Fil m⸗ theaters auf der Pariſer Weltausſtel⸗ lung und den deutſchen Darbietungen im inter⸗ nationalen Filmtheater hervorgeht, iſt die Reichs⸗ filmkammer mit vollem Erfolg bemüht, den ausländiſchen Beſuchern in Paris ein wirkliches Spiegelbild des deutſchen Filmſchaf⸗ fens zu geben. Der deutſche Spielfilm findet ebenſo wie die ge⸗ zeigten Kulturfilme größtes Intereſſe und rückhalt⸗ loſe Bewunderung der Ausſtellungsbeſucher. Von den für die Vorführungen ausgewählten Spielfil⸗ men werden in der Zeit vom 4. bis 22. Auguſt je zwei Tage gezeigt:„Truxa“,„Die ſelige Exzellenz“, „Verräter“,„Letzte Roſe“,„Schwarze Roſen“, der Olympia⸗Werkfilm,„Der Herrſcher“,„Schluß⸗ akkord“,„Die Werft zum grauen Hecht“ und„Liebe kann lügen“. Dieſe Vorſührungen werden durch ein umfang⸗ reiches Kulturfilmprogramm ergünzt, das nicht nur einen Ueberblick über die landſchaftlich reizvollſten Gegenden Deutſchlands gibt, ſondern gleichzeitig auch den ausländiſchen Beſuchern ein Bild deutſcher Kultur, deutſchen Handͤwerks und der deutſchen Induſtrie vermittelt. Namentlich von der Aufbauarbeit im neuen Deutſchland legen dieſe Kul⸗ turfilmſtreiſen beredtes Zeugnis ab. So werden bei beſonderen Kulturfilmmatineen während der deut⸗ ſchen Kulturwoche im deutſchen Filmtheater gezeigt: am 3. September„400 bauen eine Brücke“, „Waldgeheimniſſe“ und„Jugend der Welt“, am 5. September„Reiſen im ſchönen Deutſchland“,„Der Fiſchadler“ und„Mannesmann“, am 8. September „Wunder des Vogelzuges“,„Bergſtrom“ und der Olympia⸗Werkfilm, am 10. September„Der Lüne⸗ burger Silberſchatz“,„Albanienfahrer“ und„Was iſt die Welt?“ und ſchließlich am 12. September„Werk⸗ ſtofſprüfung“,„Leben unter dem Eis“,„Kraftlei⸗ ſtungen der Pflanzen“ und„Ein Meer verſinkt“. OStruenſee⸗Feier in Halle. Vor 200 Jahren iſt der Arzt Johann Friedrich Struenſee, deſſen abenteuerliches Leben und tragiſches Schickſal in einer Reihe von Dramen behandelt wurden, in Halle als Sohn eines Paſtors geboren worden. Die Vaterſtadt des däniſchen Staatsminiſters veranſtalter aus Anlaß des Gedenktages im Oktober eine Struenſee⸗Feier, in der Reichsdramaturg Dr. Schlöſſer, der Präſident der Reichstheaterkammer, die Feſtrede halten wird. GErneuerung des Marſchner⸗Hauſes. Auf Veran⸗ laſſung des Heimatbundes Niederſachſen hat die Stadt Hannover einen Zuſchuß zur Erneuerung des zehemaligen Wohnhauſes Heinrich Marſch⸗ ners bereitgeſtellt. Das Gebäude, ein dreigeſchoſ⸗ ſiges Fachwerkhaus aus der Mitte des 18. Jahrhun⸗ derts, in dem der Komponiſt und Hannoverſche Hof⸗ Kleines Requiem Von Stefan Andres Und iſt der Kreis geſchloſſen, das Leben ſüß vertan, zuende und genoſſen das Brot des großen Pan: Dann falten wir die Hände wie auf des Tiſches Rand und danken für die Spende aus ſeines Todes Hand. Uns kam ins Herz gefloſſen, den wir im Tod berührt Nun iſt der Kreis geſchloſſen, Gott in uns ganz entführt. RRSSSr kapellmeiſter ſeinen„Hans Heilig“ ſchrieb, machte in letzter Zeit einen ſtark vernachläſſigten Eindruck, da ſich der alte Anſtrich löſte und ſogar die Schrift auf der Gedenktafel kaum noch leſerlich war, Kleine Theater- und Muſikchronik Das Bremer Schauſpäelhaus bringt in der neuen Spielzeit 10 Bühnenſtücke zur Uraufführung. Es handelt ſich um die Schauſpiele„Philippine Welſer“ und„Die Arleſierin“(mit der Muſik von Bizet) von Jo⸗ ſef Wenter,„Der Kaiſer“ von Otto Emmerich Groh,„Caro⸗ line von England“ von Gerh. Aichinger,„Die Göttinger Sieben“ von Joſef Buchhorn,„Die ſchöne Frau Gloria“ von Roland Schacht,„Der Lord und die Geſellſchaft“ von Hans Hellenberg und„Parkſtraße 13“ von Axel Dvers, weiterhin um das Luſtſpiel„Der Lockruf“ von G. Gherardi und um das Singſpiel„Die glücklichen Tage“ von Hans Friesland und Edmund Nick. „Iluſtrierte Zeitung“, Leipzig(F. J. Weber Verl⸗ Leipzig). In der neueſten Ausgabe der„ Zeitung“ Leipzig gibt Dr. Johannes Stoye in Bild und Wort einen Ueberblick über die Geſchichte Aegyptens unter beſonderer Berückſichtigung der jüngſten bedentungs⸗ vollen Ereigniſſe. Ein ebenfalls mit ſchönen Bildern ver⸗ ſehener Aufſatz über die Flotte oͤer USA. ſchließt ſich dem Aegypten⸗Artikel an. Mehrere weitere Bildſeiten, der Mode⸗ u nd Unterhaltungsteil und ein reichbebilderter Ar⸗ tikel über die Löwenzucht im Zoologiſchen Garten in Leipzig von Direktor Dr. K. M. Schneider ergänzen den Inhalt des intereſſanten Heftes. Seite Nummer 365 Neue Maunhelmer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Auguſt 1987 — Zufrieden lächelnd konnte dieſer Tage Pierre Seronx in Paris das Krankenhaus verlaſſen. Er hat auch allen Grund zur Zufriedenheit, denn ſein Schickſal nahm im allerletzten Augenblick eine ſehr freundliche Wendung und jetzt kann er in aller Ge⸗ laſſenheit Betrachtungen über die Seltſamkeit des Zufalls anſtellen. Zu welchem Ergebnis er dabei auch kommen wird, ob er den Zufall ableugnet oder anerkennt, feſt ſteht für ihn, daß ihm der Zufall Glück gebracht hat. Die Geſchichte unſeres Monſieur Pierre Leroux beginnt damit, daß er ſeine Stel⸗ lung als Buchhalter in Marſeille verlor und nach Paris kam, um dort nach Arbeit zu ſuchen. Schon hier wollte es öer Zufall, daß der erſte Menſch, dem Pierre ſein Leid klagte, ausgerechnet auf der Suche nach einem tüchtigen Buchhalter war und ihn auf der Stelle mit einem guten Gehalt einſtellte. Pierre war fleißig, füllte ſeinen Poſten durchaus zur Zu⸗ friedenheit ſeines Chefs aus und glaubte ſich be⸗ reits für alle Zeiten geſichert, als im Geſchäftsgang ſeiner Firma ein böſer Umſchwung eintrat. Der Umſatz ſank von Woche zu Woche, und ehe er es ſich recht verſah, ſtand Pierre wieder arbeitslos auf der Straße. Pierre hatte geſpart und ſo konnte er einige Wochen ohne Hunger zu leiden auf die Stellung⸗ ſuche gehen. Aber obwohl er ſich die Hacken ſchief lief, obwohl er Bewerbungsſchreiben über Bewer⸗ bungsſchreiben in die Welt ſchickte— er konnte keine neue Anſtellung bekommen. Eines Tages ſtand er vor dem Nichts; denn die Schulden, die ſehr raſch gemacht waren, konnten von der Unterſtützung nicht getilgt werden und zerrütteten völlig ſeine Nerven. Gelegenheitsarbeiten, zu denen er griff, ſo oft ſie ſich ihm boten, brachten ebenfalls keine Rettung. End⸗ lich war er am Ende ſeiner Kraft und ſeines Lebens⸗ mutes. Er beſchloß, Selbſtmord zu verüben. Er ſtieg in einem Mietshaus in den vierten Stock und ſprang dann mit dem Kopf zuerſt in den Hof. Nun hatte ſich Pierre aber den Schauplatz ſeines beabſichtigten Selbſtmordes vorher nicht genau genug angeſehen. Im Hof ſtand nämlich ein Baum, und dieſer Baum ſtreckte einen Aſt bis dicht an die Hausfront. Ein lauter Krach, Pierre war auf dem Aſt gelandet. Zwar brach der Aſt ſofort ab, aber die Gewalt des Sturzes war doch ſtark gemindert. Pierre blieb be⸗ wußtlos liegen, und als man ihn ins Krankenhaus brachte, ſtellte es ſich heraus, daß er außer einem Bruch des Hanoͤgelenks nur noch harmloſe Hautab⸗ ſchürfungen davongetragen hatte. In ſeiner Taſche fand man ein Los der Franzöſiſchen Klaſſenlotterie. Dies Los aber war gerade an dieſem Tage mit einem ſehr beträchtlichen Gewinn herausgekommen. Von dieſer Stunde an war Pierre ein reicher Mann. Zwei glückliche Zufälle, der Sturz auf den Baumaſt und der Lotteriegewinn haben ihm zu einem neuen Leben verholfen. * — Zu einer ſehr beſchwerlichen Expedition ſind ſoeben die beiden öſterreichiſchen Forſcher Dr. Eduard Beyſchlag und Hans Ellner aufgebrochen. Sie beab⸗ ſichtigen eine Reiſe durch die Sahara zum Huggar⸗ Gebirge und zu dem gefürchteten Räubervolk der Tuareggs, bei denen ſie volkskundliche Forſchungen anſtellen wollen. Hier hoffen ſie auch den ſagen⸗ haften Stamm der„verſchleierten Männer der Sa⸗ hara“ zu treffen, von denen die Wiſſenſchaft nur ge⸗ ringe Kenntnis hat. Bei dieſem Stamm tragen nicht oͤie Frauen, ſondern die Männer das Geſicht verſchleiert. Das hat vermutlich ſeinen Grund darin, daß bei dieſem Stamm die Frauen die Herrſchaft ausüben und auch ſelbſt in den Krieg ziehen, wäh⸗ rend den Männern die Hausarbeit und die Pflege der Kinder überlaſſen bleibt. Nach der Schilderung einzelner Reiſender ſollen wohlhabende Frauen ſo⸗ gar einen ganzen Harem von Männern unterhalten. Alle dieſe Berichte klingen recht ſeltſam und ſo wol⸗ len die beiden Oeſterreicher nachprüfen, was an ihnen wahr iſt und was nicht. Die Beſteigung des Huggar⸗ Gebirges, das einen ähnlichen Charakter wie die Dolomiten hat, und deſſen Gipfel eine Höhe von etwa 9000 Meter aufweiſen, iſt durch völligen Waſ⸗ ſermangel ſehr erſchwert. Aber Dr. Beyſchlag, der erſt im vergangenen Jahr an einer erfolgreichen öſterreichiſchen Expedition in das Atlasgebirge teil⸗ genommen hat, iſt der feſten Ueberzeugung, daß es ihm und ſeinem Begleiter gelingen wird, aller Schwierigkeiten Herr zu werden. * — In der Nähe der ſüdſerbiſchen Stadt Niſch wurde bei Straßenarbeiten eine kleine Erdaufſchüt⸗ tung abgetragen, unter der ſich die Ruine eines römiſchen Hauſes aus der Zeit um 200 v. Chr. be⸗ fand. Eine nähere Unterſuchung des Hauſes ergab, daß es ſeinerzeit einem Juwelier als Geſchäftslokal gedient haben mußte, denn in ſeinem Innern wurde ein wahres Lager von antiken Koſtbarkeiten gefun⸗ den. Etwa 40 mit Gemmen verſehene Gold⸗ und Silberringe, kunſtvoll gedrehte Leuchter, reines Gold in Körner⸗ und Barrenform, eine Goldwaage, Armbänder, Schnallen und kleinere Schmuckgegen⸗ ſtände und Vaſen ließen keinen Zweifel, daß der Juwelier vor etwa 1700 Jahren ſein wohl ziemlich verſteckt gelegenes Lokal verließ, ohne zurückzukeh⸗ ren. Bald darauf muß das Haus durch einen Erd⸗ rutſch verſchüttet worden ſein, bevor die Bauern der Umgebung es hätten plündern können. Beſon⸗ ders intereſſant iſt die Entdeckung, daß der erwähnte Juwelier auch ein großer Betrüger geweſen ſein muß, denn mehrere Münzen aus Gold hatten ab⸗ gefeilte Ränder, und das Gold der Ringe war durch ganz erheblichen Zuſatz von Kupfer ſehr„verwäſ⸗ ſert“ worden. Alle gefundenen Gegenſtände ſind be⸗ reits in das Landesmuſeum gebracht worden. d — Das engliſche Unterhaus beſchäftigte ſich dieſer Tage mit einer Eingabe zahlreicher britiſcher Garde⸗ offiziere, die durch die Regengüſſe, die während der Krönungsfeierlichkeiten in London niedergingen, einen erheblichen finanziellen Schaden erlitten haben. Die Offiziere, die ſich ihre Uniformen ſelbſt ſtellen müſſen, ſind faſt durchweg genötigt, ſich eine neue Paradöeuniform anzuſchaffen, da ihre bisherigen Paradeuniformen den Regengüſſen, denen ſie am Tage der Krönung ſtundenlang ausgeſetzt waren, zum Opfer gefallen ſind. Kurz vor der Krönung har⸗ ten die Offiziere in Vorausahnung des ſchlechten Wetters verſucht, ihre Uniformen bei Lloyds ver⸗ ſichern zu laſſen. Da die Verſicherungsgeſellſchaft aber angeſichts des Riſikos die Prämie auf 20 Proz. des Anſchaffungspreiſes einer Gardeuniform feſt⸗ ſetzte, kam das Geſchäft nicht zuſtande. Obgleich man den Kriegsminiſter um einen Vermittlungsvorſchlag erſuchte, wurde das Problem nicht selöſt, und die Folge iſt, daß die Offiziere nun 800 Mark für eine neue Uniform auf den Tiſch legen ſollen. Sie haben nun an das Parlament das Erſuchen gerichtet, der Staat möge in dieſem Fall ausnahmsweiſe die Hälfte des Anſchaffungspreiſes für die Uniform über⸗ nehmen. * — Die Berliner Kriminalpolizei kam einem großangelegten Schwindel mit Fleiſchkonſerven auf die Spur, der nur deshalb möglich wurde, weil ein ungetreuer Arbeiter einer Kleiſchkonſervenfabrik mithalf. In irgendeinem Unterſchlupf des Berliner Nordens wurde der 7 Jahre alte bereits vielfach vorbeſtrafte, wohnungs⸗ und arbeitsloſe Heinrich⸗ Detlev Schlünß aufgegeriffen, der nichtsdeſtoweni⸗ ger einen großangelegten Handel mit Konſerven tätigte, auf den ſelbſt angeſehene Firmen hereinfie⸗ len, die ſpäter ſelbſt in Ungelegenheiten kamen. Dem Schwindler gelang es, Konſerven mit Lungen⸗ haſchee in großen Mengen„aufzukaufen“, die er ſchleunigſt als Kalb⸗, Schweine⸗ oder Rinoͤfleiſch beſter Gattung umfriſierte, indem er einfach die Eti⸗ ketts entfernte, um die glanzvolleren Etiketts an deren Stelle zu kleben. Die betrügeriſchen Etiketts wurden ihm von einem Arbeiter einer bekannten Fleiſchkonſervenfabrik„geliefert“, der ſie kurzerhand auf ſeiner Betriebsſtelle ſtahl. Die Ueberraſchun⸗ gen der Käufer und der kaufenden Volksgenoſſen wird man ſich unſchwer vorſtellen können. Schließ⸗ lich kam man doch hinter den Schwindel, ſo daß der Gauner und ſein treuloſer Helfershelfer prompt hinter die ſchwediſchen Gardinen gebracht wurden. Schwerer Eroͤrutſch in Tirol dnb. Lan deck(Tirol), 4. Aug. Die andauernden ſchweren Niederſchläge der letzten Tage haben im Kanuſertal einen ſtar⸗ ken Erdrutſch verurſacht, durch den in der Nähe des bekannten Wallfahrtsortes Kalten brunn die Talſtraße in großer Ausdehnung ver⸗ ſchüttet worden iſt. Die Erdmaſſen kamen in einer Länge von 400 und einer Breite von 300 Meter in Bewegung. Jusgeſamt iſt ungefähr ein e Millivn Kubikmeter Lehm ins Rut⸗ ſchen geraten— in den letzten Jahrzehnten einer der größten Erdrutſche in Tirol. Das Schulhaus von Kaltenbrunn mußte ge⸗ räumt werden, da es vor dem Einſturz nicht be⸗ wahrt werden dürfte. Große Gefahr beſteht auch für die Wallfahrtskirche, der ſich die Erd⸗ maſſen bereits bis auf wenige Meter genähert haben, Der Verkehr in das Kaunſertal iſt vollſtän⸗ dig unterbrochen und das Tal von der Umwelt ab⸗ geriegelt. Es wird an einem Umgehungsſteig ober⸗ halb von Kaltenbrunn gearbeitet, um die Verpfle⸗ gung des Tales nach Möglichkeit ſicherzuſtellen. Es beſteht auch Gefahr für die im Taleingang gelegene Ortſchaft Prutz, da durch die Rutſchungen der Wildbach verlagert wurde. Eine Tankanlage fliegt in die Luft Iſtanbul, 4. Auguſt. In den Tankanlagen der türkiſchen Pe⸗ troleumgeſellſchaft bei Smyrna entſtand eine furchtbare Exploſion, der ſchätzungsweiſe 20 Perſonen zum Opfer gefallen ſind. Wegen der großen Hitze iſt ein Vordringen zum Brandherd noch nicht möglich. Als Urſache vermutet man, daß ein Funke aus einem Kochapparat das Benzin zur Entzündung gebracht hat. Prei Jahre Zuchthaus für jüdiſchen Raſſenſchänder dnb. Weſermünde, 4. Auguſt. Die Große Strafkammer Verden, die in Weſer⸗ münde⸗Lehe tagte, verurteilte den Bjährigen Juden Kurt Hertz aus Bremen wegen Raſſen⸗ ſchan de zu drei Jahren Zuchthaus, Aber⸗ kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren und ließ ihn die Koſten des Ver⸗ ſahrens tragen. Der in Beckum⸗Weſtfalen als Sohn eines Vollblutjuden geborene Angeklagte war in Bremen beſchäftigt und lernte hier ein aus dem Landkreis Weſermünde ſtammendes Mäochen deut⸗ ſchen Blutes kennen. Zu dieſem Mädchen trat er in nähere Beziehungen, die nicht ohne Folgen blie⸗ ben. Dem Mäochen gegenübere wußte Hertz ſein e füödiſche Abſtammung zu verbergen, die erſt bei der Herbeiſchaffung der für eine Heirat not⸗ wendigen Papiere an das Tageslicht kam. Inzwiſchen war der Angeklagte aus ſeiner Wohnung verſchwun⸗ den und„auf Wanderſchaft“ gegangen. In unver⸗ ſchämter Weiſe verleugnete Hertz in der Verhand⸗ lung trotz der Ausſage ſeiner Mutter ſeine jüdiſche Abſtammung und gab an, nicht gewußt zu haben, daß er Jude ſei.(1) Wie die Unterſuchung ergab, be⸗ ſuchte Hertz die jüdiſche Schule, ging fleißig mit dem Vater zur Synagoge und wurde von ſeinen jüdiſchen Eltern dem Talmud entſprechend erzogen. In der Urteilsbegründung wurde die Schwere der Tat, die verwerfliche Handlungsweiſe und die außerordentlich niederträchtige Geſinnung des Angeklagten hervor⸗ gehoben. Das Gericht ließ deshalb keine mildernden Umſtände walten; auch die Unterſuchungshaft wurde nicht angerechnet, Die Wiener Sänger in Königsberg dnb. Königsberg, 4. Auguſt. Der erſte Wiener Männergeſangverein, der nach dem Sängerbundesfeſt in Breslau Königsberg beſuchte gab am Dienstag im großen Saale der Königsber⸗ ger Stadthalle ein Konzert. Unter den Ehrengäſten ſah man neben vielen anderen den ſtellvertretenden Gauleiter Großherr. Lieder von Schubert, Bruckner und Schumann leiteten die Vorträge ein. Einzeldarbietungen gaben die Opernſängerin Lilli Blauß und Prof. Dr. Hans Weber von der Staatsakademie der Muſik und darſtellenden Kunſt in Wien. Der Beſuch des erſten Wiener Männergeſang⸗ vereins wurde mit einer nächtlichen Kund⸗ gebung auf dem Schloßhof in Königsberg beſchloſ⸗ ſen. Unter Fanfarenklängen von den Wehrgängen des Schloſſes betrat der erſte Vorſtand des Wiener Männergeſangvereins, Hofrat Univerſitätsprofeſſor Dr. Sperl, mit dem ſtellvertretenden Gauleiter Großherr die Freitreppe zum alten Hochmeiſterhaus. Pg. Großherr dankte den Wiener Sängern für ihren Beſuch in Oſtpreußen. Wohl kaum ein ande⸗ res Kulturgut, ſagte er, ſei ſo ſehr geeignet die Emp⸗ findungen und Gedanken zu übermitteln wie das deutſche Lied. Prof. Sperl dankte für die herzliche Aufnahme der Wiener Sänger in Deutſchland und Oſtpreußen. Kriegsmarine hilft der Landwirtſchaft 500 Matroſen bei der Flachsernte dnb. Wilhelmshaven, 4. Auguſt. 500 Mann der 2. Marine⸗Ergänzungsabteilung und der 1. Schiffsſtammabteilung der Nordſee wur⸗ den von Wilhelmshaven aus im nördlichen Jever⸗ land für mehrere Tage bei der Flachsernte eingeſetzt, da durch das ſchlechte Wetter der letz⸗ ten Wochen die Gefahr beſtand, daß die Flachsernte nicht rechtzeitig eingebracht werden konnte. Die 500 Matroſen wurden zunächſt der Gemeinde Minſen zu⸗ geteilt. Sie werden in den nächſten Tagen auch an anderen Stellen des Jeverlandes beim Raufen des Flachſes helfen. Neben dieſen 500 Marineſoldaten ſind im Jever⸗ lande noch 600 Mann des Reichsarbeitsdienſtes bei der Ernte tätig, die nach dem Raufen des Flachſes auch noch die Getreideernte mit einbringen helfen werden. Die Soldaten und die Arbeitsdienſtmänner haben durch ihre Hilfe ſchon jetzt einen großen Teil der Ernte ſichergeſtellt. Eigenartiger Anfall am Stilfſer Joch + Ma land, 4. Auguſt. An der Stilfſer⸗Joch⸗Straße ſtürzte ein von einem Ungarn geſteuerter Kraftwagen aus über 200 Meter Höhe in einen Wildbach. Der Fahs⸗ rer war zupor aus dem Wagen geſtiegen und wollte 3 ihn auf ein ſchmales Straßenſtück ſchieben, als plötz⸗ lich der Motor in Gang kam und den Wagen in die Tieſe riß. Die Mutter des Fahrers, die nicht aus⸗ geſtiegen war, kam in den Fluten des Wildbaches um. Bienenſchwarm im Elyſée — Paris, 4. Auguſt. Die Pariſer Feuerwehr, die auch als Mäochen für alles benutzt wird, wurde geſtern ins Elyſée, dem Amtsſitz des Präſidenten der Republik, gerufen. Ein ſchwärmender Bienenſchwarm hatte ſich nämlich in die Behauſung des Präſiden⸗ ten verirrt. Mit einer Gasmaske geſchützt, kletterte ein Feuerwehrmann die lange rote Feuerleiter hoch und ſteckte den Bienenſchwarm in einen großen Sack. Dann wurden die Ausreißerinnen nach dem Luxem⸗ burggarten gebracht, wo eine Imkerſchule für das Landwirtſchaftliche Inſtitut beſteht. —́à——LEL————————————?———..—.....?????....xk?õk——... Roman von Jenny Sattler-König Das Mädchen Elin wird geküßt 10 Elin leuchtete die Anſicht Heinrich Friedrichs ohne weiteres ein; denn erſtens war er ſo untad⸗ lig, daß er nie etwas dachte oder tat, was nicht rich⸗ tig geweſen wäre, und zweitens kam ſeine Stellung⸗ nahme den Wünſchen Elins ganz außerordentlich entgegen! Sie hegte insgeheim den unbezwinglichen Wunſch, ihren Retter wiederzuſehen, um jeden Preis wiederzuſehen; und gehörte es der Meinung des Herrn von Eroͤmannsdorf nach auch zum guten Tone, ihn für ſeine Tat zu belohnen, ſo ſollte das ſelbſtverſtändlich ohne jeden Aufſchub geſchehen. Aber womit ſollte ſie ihn belohnen? Unſchlüſſig ſah ſich Elin in ihrem Zimmer um, bis ihr Blick an einem Schranke haften blieb, einem wunderſchönen, hohen, geſchwungenen Barockſchrank mit glänzenden goldenen Beſchlägen! Langſam trat ſie vor ihn hin. Nachdenklich ließ ſie den Schlüſſel zu ſeinem Mit⸗ telteil ins Schloß einſchnappen. Herr Hallermann hatte ſich nicht entſchließen kön⸗ nen, das Zimmer ſeiner Tochter mit den Möbeln ſeiner verſtorbenen Frau auszuſtatten. Der„Salon' der Frau Ingrid Hallermann ſtand heute noch ſo da wie an jenem Tage, da ſie ihn verließ, um ſich in der Klinik einer ſcheinbar harmloſen Magen⸗ operation zu unterziehen, von der ſie niemals wie⸗ der in ihn zurückkehren ſollte. Elin benützte die ſchönen alten Möbel aus Herrn Hallermanns Elternhaus. Das waren ein paar ſchwere, alte Stücke aus Mahagoni, geſchwungen und gebaucht, mit goldenen Beſchlägen und Schlöſ⸗ ſern verziert, von altersher überkommener Beſitz einer geſunden, treuherzigen, etwas ſchwerfälligen Bürgerfamilie. Elin ſchob mühſam den gewölbten Deckel des Schreibfaches hoch. Er ging ein wenig ſchwer auf, und rechts und links rieſelte ein feiner Holzſtaub nieder— ſo alt und baufällig war dieſes Möbel ſchon!— Nun lag eine gedoppelte Reihe ſchmaler Fächer vor ihr, deren jedes wieder einen blinken⸗ den, gehämmerten Griff zum Aufziehen beſaß. Hier bewahrte die junge Tochter des reichen Herrn Hal⸗ lermann ihren Schmuck auf. Einen Augenblick zögerte Elin. Dann zählte ſie die Fächer, um ſchließlich das ͤͤritte Fach zur Lin⸗ ken aufzuziehen. Hier lag auf einem Stückchen dun⸗ kelblauem Samt neben ein paar vergilbten Seiden⸗ ſchleifen und einem vertrockneten Veilchenſträußchen, das noch von Elins erſten Tanzſtunden herrührte, ein einzelner Ring. Elin nahm ihn heraus, um ihn an den Finger zu ſtecken und nachdenklich zu be⸗ trachten. Es war ein ſehr, ſehr koſtbares Stück, das noch von Mutters Vater ſtammte und ehemals wohl das Verlobungsgeſchenk an die Großmutter da drü⸗ ben in Schweden geweſen war. Wahrſcheinlich war dieſer ſchwere Reif mit den beiden Steinen, dem Diamanten und dem Rubin, zu koſtbar, um einfach ſo verſchenkt zu werden, aber was galt ſchließlich ſolch ein Ring im Vergleich zu einem Menſchen⸗ leben. Und konnte ein Ring zu koſtbar ſein, um vielleicht— ein Mäocchen loszukaufen von der Ver⸗ pflichtung eines ſeligen Augenblicks, den es— viel⸗ leicht!— auszulöſchen trachteted Schwer fiel es Elin nicht, ſich von dem Ring zu trennen. Sie hing nicht am Beſitze, und ſie war viel zu unerfahren, um zu ahnen, wieviel Liebe und Kräfte und tauſenderlei Unausſprechliches im Leben mit ſo einem Schmuckſtück verknüpft ſein können! Allein der Gedanke an Vater ließ ſie zögern, als ſie den Ring nun ſorgfältig in ihrer Taſche verwahrte. Es wäre gut geweſen, wenn ſie ihre Abſicht mit Vater hätte beſprechen können, aber gerade dieſe Sache ließ ſich eben nun leider nicht mit Vater be⸗ ſprechen. * Die Handtaſche krampfhaft feſthaltend, fuhr ſie am nächſten Tage zur Stadt. Sie wartete am Brük⸗ kenplatz auf die Straßenbahn, die langſam und be⸗ dächtig den Pönneritzer Berg herunterkrabbelte, und ſtieg dann in ſie ein. Natürlich hätte ſie es mit dem Wagen viel bequemer gehabt;— Vater ſtellte ihr ihn ſtets ohne weiteres zur Verfügung, wenn ſie darum bat; aber ſo mit der Straßenbahn machte ſich die Sache bei weitem leichter und angenehmer. Die Pönneritzer Bahn kam gar nicht durch die beſſeren' Stadtviertell Sie rumpelte ſchwerfällig über die lange Kettenbrücke, um dann von der Hof⸗ kirchenterraſſe aus ſcharf nach rechts abzubiegen und nach einem endloſen und trödeligen Umweg über den Holzmarkt von hinten her in die Wettiner Straße hineinzufahren. Die Halteſtelle war gerade gegenüber von dem Hauſe Wettiner Straße Nr. 34. Das war Elin gar nicht lieb, Es wäre bedeutend beſſer geweſen, wenn ſie noch ein gutes Stück Weg bis zu dieſem Hauſe gehabt hätte, um gehörig all das überlegen zu kön⸗ nen, was ſie ſagen wollte. Und um gegebenenfalls noch— umzukehren. Aber nein, das war Elin Hal⸗ lermanns Art nicht! Selbſt wenn ſie die Luſt dazu verſpüren ſollte, würde ſie nicht umkehren, da ſie dieſen Gang zur„N. D. G. doch nun einmal ernſtlich beſchloſſen hatte. Langſam ſtieg das junge Mädchen die Treppen zum dritten Stock empor. Elin hatte ſich die Angaben ihres Retters richtig gemerkt! An einer der beiden Wohnungstüren des dritten Stockes war mit Reißzwecken ein Bogen Zei⸗ chenpapier befeſtigt, auf dem— ſchön in Tuſche aus⸗ gemalt— zu leſn ſtand:„N...“ Na alſol Elin läutete. Nach einigen Sekunden ſtummen Wartens, in denen ſie ganz deutlich hören konnte, wie ihr das Herz dumpf und haſtig gegen die Rip⸗ pen pochte, wurde ihr geöffnet. In der Tür ſtand ein ſchmales, hochaufgeſchoſſenes Mädchen. „Bitte?“ fragte es höflich. „Hier iſt doch die„N...“. nicht wahr?“ fragte Elin unſicher. „Wie meinen Sie?— Was ſoll „Die„N. D..“, flüſterte Elin. „N...?— Nein, die iſt hier nicht— Wollen Sie etwas verkaufen?“ „Ich will nichts verkaufen“, ſagte Elin und ſchluckte ſchwer. Dann faßte ſie ſich:„Aber hier ſteht es doch geſchrieben, Fräulein!„N...“— Da muß es doch auch ſtimmen!“ Das Mäochen ſchaute Elin einen Augenblick lang ſtaunend an. Dann trat es neben ſie vor die Tür. „Wahrhaftig, es ſtimmt!“ ſagte es.„Sie haben recht! Wollen Sie etwas abholen?— Doch nicht hier ſein?“ Geld, hoffe ich.“ „Nein, dankel“ erwiderte Elin leiſe.„Ich möchte zu Herrn Flamm— in einer perſönlichen Ange⸗ legenheit.“ „Herr Flamm iſt leider jetzt nicht da. Sie müß⸗ ten vielleicht nochmal wiederkommen?“ „Kann ich nicht auf ihn warten?“ fragte Elin zag⸗ haft. Das Mäochen ging Elin voran in ein Zimmer, deſſen Eingang der Flurtüre gerade gegenüber lag. Elin folgte ihr gehorſam. Ein ärgerliches Gefühl gegen das Mäodchen ſtieg in ihr auf. So hölzern, wie die war— und ſo gar nicht zuvorkommend—— und ſo ſo— unfroh! Das Zimmer, in das Elin geführt wurde, war von einer beklemmenden Kahlheit, die die Größe des Raumes noch unterſtrich. Hier wirkte alles— trotz oͤes Sonnenſcheins, der voll dͤurch die beiden Fenſter hereinfiel, erſchreckend alt. Und ſo furcht⸗ bar ärmlich! „Bitte, nehmen Sie Platz!“ ſagte das Mäbdchen kurz, auf einen Stuhl weiſend, der am Tiſch unter einer Lampe mit grünem Blechſchirm ſtand. Elin ſetzte ſich gehorſam nieder. Ihre Handtaſche mit dem Ringe legte ſie vor ſich auf den Tiſch hin, der mit einem weißen, loſe gewebten Tuche bedeckt war. Einen Augenblick betrachtete Elin die Decke prü⸗ feno. Sie ſah aus, als wäre ſie aus einer alten Gar⸗ dine zurechtgemacht worden. Dann ſchaute ſie ver⸗ legen nieder. Erſt als das junge Mädchen mit ſei⸗ nem ſchwebenden, faſt lautloſen Schritt wieder hin⸗ ausgegangen war, wagte der junge Gaſt, den Blick wieder zu heben. Aber um ſich richtig alles anzu⸗ ſehen, die beiden niedrigen Feldbetten an den Wän⸗ den, den Zeichentiſch vorm Fenſter— dazu war Elin auch jetzt viel zu taktvoll. Vom Gange her hörte ſie unterorücktes Flüſtern. Zwei Slimmen, eine männliche und eine weibliche, wechſelten ſich miteinander ab. Es konnte ſein, daß da jemand ſagte:„Unerhört“ und„Blödſinn“ und „immer dasſelbe“, aber durch die Tür drangen die geflüſterten Worte ſo undeutlich, daß man ſich auch täuſchen konnte. Elins Herz klopfte wild. Sie war keine ängſt⸗ liche Natur, aber dennoch vermochte ſie eine furcht⸗ ſame plötzliche Erregung nicht zu unterdrücken. Da taſtete draußen eine Hand an der Tür, die Klinke ward niedergedrückt, ein Mann trat ins Zim⸗ mer. Mit ein paar raſchen Schritten war er bei Elin. Dort machte er eine kurze Verbeugung und ſagte leiſe, aber ſehr deutlich:„Corvin!“ (Fortſetzung folgt) goldenen Parteiabzeichens und auf 93 8 1N Donnerstag, 5. Auguſt 1937 Aus Baden Hochburg deutſchen Sualitätstabakbaues Studienfahrt der DAF. bei den Tabakpflanzern in Friedrichstal * Friedrichstal, 5. Aug. Anläßlich ihrer Studien⸗ fahrt durch„Baden, das deutſche Tabakland“, be⸗ ſuchten die Teilnehmer der wirtſchaftskundlichen Stu⸗ bienfahrt Friedrichstal, eine der Hochburgen deutſchen QOualitätstabakbaues. Es war ihnen dabei Gelegenheit geboten, die einzelnen Ver⸗ gärerlager der dort beheimateten Rohtabakfabriken zu beſichtigen, die erkennen ließen, daß in ihnen ſau⸗ ber und ſorgfältig die naturfermentierten Tabake be⸗ handelt werden. In der Hauptſache wurden inlän⸗ diſche Zigarrenſorten gezeigt, die für die einheimiſche Zigarrenherſtellung beſtimmt ſind. Im allgemeinen erzeugt Friedrichstal, wie die anſchließende Feld⸗ begehung zeigte, die Dipl.⸗Landwirt Hornung von der Reichsanſtalt für Tabakforſchung(Forchheim) führte, mit den umliegenden Gemeinden Staffort, Spöck und Graben den bekannten Rollendeck⸗Tabak, ein Spinngut, das bei leichtevren Jahrgängen auch Verwendung als Umblatt und Einlage für Zigarren findet. erade der Matratzendung iſt eine weſent⸗ liche Vorausſetzung dafür, daß der Friedrichstaler ſich in normalen Jahren zu einem ſchönen, zähen und doch elaſtiſchen Spinngut ausbaut. 8 bis 10 000 Zentner dachreifes Erntegut bringt Friedrichtal auf den Markt, zuzüglich den Erlöſen aus ſeinem tra⸗ dittonellen Saatbeetgeſchäft für Tabakſetzlinge. Ein großer Teil der Friedrichstaler Tabakpflanzer fin⸗ det dabei noch in den Vergärerlagern und Zigarren⸗ fabriken des Ortes zuſätzlichen Verdienſt, ſo daß die Beſucher den Eindruck mitnehmen konnten, hier eine Gemeinde kennengelernt zu haben, in der Tabakbau wie Tabalverwertung in harmoniſchem Einklang durchgeführt werden. Hohenſachſen, 4. Aug. In geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit feierte Frau Peter Zink 1 Witwe ihren 83. Geburtstag. * Durlach, 4. Aug. Gipſermeiſter David Loſer, der infolge Bruchs eines Fenſterkreuzes bei der Ar⸗ beit im zweiten Stockwerk eines Hauſes der Spital⸗ ſtraße abgeſtürzt war, iſt den ſchweren Verletzungen, die er bei dem Sturz erlitt, erlegen. * Furtwangen, 4. Auguſt. Verbunden mit der 65⸗ jährigen Gründungsfeier der Kriegerkameradſchaft Fuxtwangen war die ſeierliche Enthüllung des Krie⸗ gerehrenmals, der unter anderem auch Miniſter Pflaumer beiwohnte. In ſeiner Anſprache wies der Miniſter darauf hin, daß heute das Schickſal des Vaterlandes in der Hand derer ruhe, die den inne⸗ ren Feind von einſtmals erfolgreich bekämpft haben. Die junge Generation habe Ehrfurcht vor dem Alter, insbeſondere vor den Helden des großen Krieges. Den Gefallenen zur Ehre, den Lebenden zur Mah⸗ nung, weihte der Miniſter die Gedenkſtätte. * Konſtanz, 4. Aug. In Wollmatingen ſtieß die verheiratete 30jährige Frau Balbina Schuler, Mutter von zwei Kindern, mit dem Fahrrad auf einen Kraftwagen auf und erlitt tödliche Ver⸗ letzungen. 4 ˙ 23 üdweſideuift Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Bauen uber nicht uberhalb der Ortsplanung! Entſcheidungen, die der Bezirksrat-Land traf Die Baugeſetzgebung des Dritten Reiches will das frühere„wilde“ Bauen unterbinden, das oft zu Schädigungen der Allgemeinheit geführt und auch das Lanoͤſchaftsbild nicht ſelten verſchandelt hat. Reichsbeſtimmungen und Ortsſtraßengeſetz verbieten deshalb die Errichtung von Gebäuden außerhalb des Ortsſtraßennetzes und der plangelegten Ortsgemar⸗ kung. Wenn die Baupolizei alſo jemandem durch eine Verfügung dieſe Beſtimmungen ins Gebächtnis ruft, ſo handelt ſie nur in Ausübung einer Pflicht und es hat im allgemeinen wenig Ausſicht, ſich nun beſchwerdeführend an den Bezirksrat zu wenden. Das mußten auch zwei Bauluſtige merken, deren Beſchwerden in der geſtrigen Sitzung des Bezirks⸗ rats beim Bezirksamt nachgeprüft wurden. Im erſten Falle handelte es ſich um das Geſuch eines Mannes, der auf ſeinem 3900 am großen Gelände auf der Gemarkung der Gemeinde Edingen ein Wohngebäude errichten wollte. Es wurde nicht verkannt, dͤaß der Geſuchſteller ſein Grundſtück 1933 ausdrücklich als Baugelände erworben hatte und nichts einzuwenden geweſen wäre, wenn er damals das Haus gebaut hätte. Inzwiſchen ſind aber die verſchärften Bauverordnungen erlaſſen worden. Da das Gelünde außerhalb des plangelegten Gebietes liegt, mußte die Baupolizei die Ge⸗ nehmigung verſagen. Außerdem würde der Bau bei einer ſpäteren Umlegung im Falle der Orts⸗ erweiterung hinderlich ſein. Auch der Bezirksrat wies die Beſchwerde zu rück. Das Geſetz iſt eindeutig und läßt im öffent⸗ lichen Intereſſe keine Ausnahme zu, auf die ſich dann jeder berufen könnte. Die zweite Beſchwerde wurde gleichfalls zurückgewieſen. Hier ging es um den Neubau eines Wochenendhauſes in der Waldland⸗ ſchaft bei Hohenſachſen, gegen den auch die Jä⸗ gerſchaft und die Naturſchutzſtelle Einſpruch erhoben hatten. Außer der Beeinträchtigung des Jagogebie⸗ tes war eine Verunſtaltung des Lanoͤſchaftsbildes zu befürchten. Es wurde auch darauf hingewieſen, daß es micht tragbar ſei, wenn ſich einige wenige die eeeeeeeeeee Beſuch in der Liliputanerſtaöt des Hindenburgparks: Interview im Reich der Zwerge Vom kleinſten Dreſſeur der Welt und der Balletteuſe Erna— In Berlin wurde geheiratet h Ludwigshafen, 5. Auguſt. Ueberraſchend große Anziehungskraft übte und übt das Gaſtſpiel der Liliputaner im Hinden⸗ burgpark aus. Während der drei Tage, die das Kolonial⸗Volksfeſt dauerte, mußte ohne Unterbre⸗ chung eine Zirkus⸗Vorſtellung die andere ablöſen, um dem Andrang der Beſucher zu entſprechen. Da⸗ bei iſt das Zweimaſten⸗Zelt ziemlich gerüumig und bietet Platz für viele hundert kleine und große Zu⸗ ſchauer. Freiheits⸗Dreſſuren der Shetland⸗Ponies, vopgeführt vom kleinſten Dreſſeur der Welt, wechſelten ab mit Rokoko⸗Tänzen, komiſchen Zwiſchen⸗ ſpielen der Miniatur⸗Clowus, einer Leben gewor⸗ denen Parade der Zinnſoldaten uſw. Neben 20 Liliputanern werden übrigens von die⸗ ſem wandernden Schau⸗Unternehmen nicht weniger als 2 normal gebaute Kräſte beſchäftigt, darunter oͤie Kapelle mit ihren Spielleuten, ferner Requiſi⸗ teure, Maler, die ſtändig für friſchen Anſtrich ſorgen, einen elektrotechniſchen Fachmann uſw. Die Lilipu⸗ taner⸗Stadt, die dicht hinter dem Weſttor der Feſt⸗ halle des Hindenburgparks aus der Erde geſchoſſen uncl am Ccluetʒingen Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 5. Auguſt. An der Einbiegung der Joſef⸗Goebbels⸗Straße ppallten zwei Motorradfahrer mit ihren Fahrzeugen aufeinander, wobei die Frau des einen Fahrers am Knie erhebliche Verletzungen davon⸗ trug. Die Fahrzeuge erlitten Beſchädigungen. Am Dienstag konnte Bernhard Schönin⸗ ger, Schuhmachermeiſter, mit ſeiner Frau Frieda, geb. Strohecker, Mannheimer Straße, das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen. Am Montag trafen in Schwetzingen 30 verdiente alte Kämpfer ein, um den Schloßgarten zu be⸗ ſuchen. Die Beſucher ſind größtenteils Träger des Veranlaſ⸗ ſung der NSo in dem idylliſch gelegenen Waldſchlöß⸗ chen im Gorxheimer Tal in Urlaub. Die Beſucher wurden bei ihrer Ankunft in Schwetzingen von Ver⸗ kehrsdirektor Völker willkommen geheißen, der den Hitlerurlaubern die Schönheiten des Parkes zeigte. 4 Keiſch ſcierte ſein Inſelfeſt 4 Keiſch, 5. Auguſt. Am vergangenen Sonntag herrſchte in Ketſch Hochbetrieb. Im Enderle, garten fand das herkömmliche Fiſcherfeſt mit Preisangeln und großem Fiſcheſien ſtatt. Feſtliche Muſik erklang und bald war der Garten voll beſetzt. Das Fiſcherfeit nahm einen ſchönen Verlauf be'. dem noch Kunſtangeln, Preisſchießen uiw. unterhattende Stationen waren. Auf der Rheininſel ging es ebenfalls recht luſtig zu. Um die Mittagsſtunde mar⸗ ſchierte eine große Stimmungskapelle hinüber auf die ſchattige Inſel. Beide Veranſtaltungen verliefen in moller Harmonie. Blick auf Oſtersheim * Oftersheim, 5. Aug. Der Obſte, Reb⸗ und Gartenbauverein hielt im„Wilden Mann“ eine erweiterte Vorſtandsſitzung ab, die gut beſucht war. Vereinsführer Hepp gab einen kurzen Bericht über die Bezirks⸗Obſtbauvereins⸗Verſamm⸗ lung. Die Obſtauseſtellungen werden künftig in den Orten veranſtaltet, in denen, der Erntetag des Kveiſes ſtattfindet. Der Ausflug des Bereins wird am 22. Auguſt mit Omnibus durchgeführt. Der Verein wird in dieſem Jahre wieder einen Reb⸗ hüter anſtellen, da ſich dieſe Einrichtung im letzten Jahre bewährt hat. Die Mitglieder entrichten hierfür eine kleine Gebühr, Werbung für das deutſche Lied * Neulußheim, 5. Aug. Am letzten Sonntag ver⸗ anſtaltete der Vereinigte Männergeſang⸗ verein Neulußheim unter Teilnahme des Sän⸗ gerbundes Wieſenthal, des Sängerbun⸗ des Reilingen und des Männergeſang⸗ vereins Altlußheim eine Werbung für das deutſche Lied. Ehrenvorſitzender Lörch hielt die Begrüßungsanſprache und freute ſich, daß neben den Brudervereinen die Gemeindeverwaltung vollzählig anweſend waren. Leider mußte der Ver⸗ ein die Feſtfahnen auf Halbmaſt flaggen, da in der Nacht zuvor das langjährige Verwaltungsrats⸗ mitglied Julius Wein unerwartet verſchieden iſt. Die Muſikkapelle Neulußheim ſowie die anweſen⸗ den Vereine veranſtalteten im Schulhofe ein ſchönes Konzert. Preiskegeln und ein Schießſtand tru⸗ gen vollends zur Unterhaltung der Gäſte bei. * Reilingen, 5. Auguſt. Der Männergeſang⸗ verein führte am letzten Sonntag einen Sänger⸗ ausflug durch. Der Weg führte im Omnibus über das herrliche Neckartal nach Kochendorf zur Beſichti⸗ gung der Saline. Nach kurzer Weiterfahrt wurde die Bergfeſte Weibertreu in Weinsberg in Augen⸗ ſchein genommen. Ein längerer Aufenthalt zur Be⸗ ſichtigung der Kätchenſtadt ſchenkte den Sängerkame⸗ raden fröhliche Stunden. Die Rückfahrt führte das Neckarbergland und das Kraichgauer Hügel⸗ * Plankſtadt, 5. Aug. Der Geſangverein Liederkranzz hielt am Samstagabend eine Ferienzuſammenkunft ab. Beim Scheine der Lam⸗ pions im Garten des Sängerheims verlebten die Teilnehmer einige gemütliche Stunden bei frohem Geſang, humoriſtiſchen Darbietungen und Konzert. — Die„Sänger⸗Einheit“ brachte am gleichen Abend einem aktiven Sänger zu ſeiner Hochzeit ein Ständchen dar. iſt, umfaßt ein Rathaus,„erbaut Anno 1652“, mit Balkon und einem„Goldenen Buch“, in das ſich je⸗ der ehrenwerte Beſucher eintragen kann, eine Poſt⸗ anſtalt mit richtigem Reichspoſt⸗Briefkaſten, die „Villa der Balletteuſe Erna Herrmann“ und die „Villa Niedlich“, alles nicht größer als ausgewach⸗ ſene Puppenſtuben. Vom„Sendehaus“ aus ſteuert ein feierlich befrackter 40jähriger Mann, Kaliber 60 Zentimeter, die Unterhaltungsmuſik des elektriſchen Plattenſpielers. Selbſtverſtändlich hat man die klei⸗ nen Menſchen zu„ſiezen“, wenn man mit ihnen ſpricht, und wenn man ſie als„erwachſene“ Menſchen nimmt und höflich fragt, geben ſie auch jedem gern und höflich Antwort. Aus verſchiedenen Unterhal⸗ tungen konnten wir feſtſtellen, daß ſie alle große, d. h. normale Eltern haben; offenbar wurde lediglich ihr körperliches Wachstum durch innerſekretoriſche Störungen unterbrochen. Geiſtig beſonders rege iſt offenbar die Verkäuferin am Stand eines ͤͤer Puppen⸗Kaufläden. Ein großes Mäochen, das als Kundin erſcheint, fragt ſie mit gu⸗ tem Sinn für Humor:„Und was wünſchſt du, Klein⸗ chen...?“ Bekanntlich kommt dann und wann auch einmal eine Hochzeit zuſtande awiſchen Angehörigen ſolcher Liliputaner⸗Truppen. Auf Befragen hören wir, daß hier die letzte Ehe⸗ ſchließung 1935 war, in Berlin, und zwar gefeiert in der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gedächtnis⸗Kirche. Kinder frei⸗ lich ſind dieſem Bund nicht entſproſſen, obwohl ärzt⸗ liche Bedenken dem nicht entgegenſtehen ſollen. Uns begründet man die Kinderloſigkeit damit, daß wäh⸗ rend der Gaſtſpiel⸗Reiſen der Truppe Familienſegen natſürlich nicht gut zu betreuen iſt. Das ſchüchternſte Mitglied der Schau iſt ein 19fähriges Mädel von kaum einem halben Meter Größe, das noch bis zum vergangenen Winter zu Hauſe bei ihren Eltern war, die ebenfalls normale Körpergröße haben und im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet wohnen. Ein Verbrecher wird geſucht Aus der Sicherungsverwahrung entflohen 505 Worms, 4. Autg. Der den Gerichten wohlbe⸗ kannte vielſach vorbeſtrafte Theodor Rieömann, ein 44jähriger Verbrecher aus Birkenfeld, deſſen Angehörige in Wonrms wohnen, iſt aus der Pflege⸗ anſtalt Weilmünſter, wo er in Sicherungsverwah⸗ rung untergebvacht war, entwichen. Er konnte bis⸗ her nicht ermittelt werden. In u Tagen: Rekord des Intereſſes 100 000 Beſucher des Luſtſchiffes„Graf Zeppelin“ * Frankfurt a.., 4. Aug. Welch großes Inter⸗ eſſe die Bevölkerung Frankfurts und die vielen Tau⸗ ſende von Feriengäſte aus dem In⸗ und Auslande dem ſeit dem 9. Juli d. J. auf dem Flugplatz Rhein⸗ Main in der Luftſchiffhalle untergebvachten Luftſchiff „Graf Zeppelin“ entgegenbringen, wird am beſten durch die Tatſache zum Ausdruck gebracht, daß ſeit dem 12. Juli 1937— an dieſem Tage wurde das Luftſchiff zur Beſichtigung freigegeben— alſo in 21 Tagen, 100 000 Beſucher ſich in der Luftſchiffhalle eingefunden, und das Luftſchiff beſichtigt haben. Seit das Luftſchiff wieder in der Halle liegt, wird es täg⸗ lich von—5000 Beſuchern in Augenſchein genom⸗ men; an Sonntagen ſteigt dieſe Zahl auf—8000 Perſonen. Unter den Beſuchern fällt beſonders die große Zahl der Ausländer auf. * Landſtuhl, 4. Aug. In Gerharoͤsbrunn vernichtete ein Schadenfeuer Scheune und Stall des Bauernhofes Breitſcheih. Leider ſind auch das geſamte bereits geerntete Korn und die ganze Heu⸗ ernte ein Raub der Flammen geworden. Die Löſch⸗ arbeiten waren durch Waſſermangel erſchwert. Die Brandurſache bedarf noch der Aufklärung. WIXI ie Umſchaus — 7. Seite/ Nummer 355 ſchönſten Punkte einer Landſchaft herausſuchen und für ihre privaten Bedürfniſſe auswerten. Das Ge⸗ lände war nicht plangelegt— die Zurückweiſung der Beſchwerde alſo ſelbſtverſtändlich. Darf der Stall gebaut werden? Noch eine weitere Baubeſchwerde mußte verhan⸗ delt werden. Sie kam von einem Bewohner der Gemeinde Brühl. Er wandte ſich dagegen, daß ſeinem Nachbar das Baugeſuch zur Errichtung eines Waſchküchengebäudes mit Schuppen und Stall ge⸗ nehmigt wurde. Beide Häuſer ſeien in offener Bau⸗ weiſe errichtet worden. Der neue Stall und eine vier Meter hohe Mauer würden ihm die Sicht und den Wert des eigenen Grundſtückes beeinträchtigen. Da aber eine örtliche Bauorönung nicht vorhan⸗ den, eine beſtimmte Bauweiſe nicht vorgeſchrieben iſt, war gegen das Baugeſuch nichts einzuwenden. Güt⸗ liche Einigungsverſuche ſcheiterten daran, daß die Er⸗ richtung des Stalles an anderer Stelle erheblich teurer wäre. Der Bezirksrat hätte die Beſchwerde ohne weiteres ablehnen und den Beſchwerdeführer ausſchließlich auf den Weg der Privatkläge verweiſen können. Er vertagte die Entſcheidung jedoch, um den Beteiligten zu ermöglichen, noch eine Löſung zu fin⸗ den. Auf die Wirtſchaftsführung kommt es au Es genügt nicht, eine große, ſaubere Gaſtſtätte zu beſitzen. Man muß ſie auch einwandfrei zu führen wiſſen. Zwei Wirte in Großſachſen verſtanden es nicht. Der früher ſehr gut eingeführte Betrieb kam herunter und mußte im Vorjahr geſchloſſen wer⸗ den. Jetzt ſuchte ein neuer Wirt um die Konzeſſion nach. Da ſich der Bezirksrat überzeugen konnte, daß nicht mangelndes Bedürfnis, ſondern ſchlechte Wirt⸗ ſchaftsführung zur Betriebseinſtellung führte, konnte die Zuſtimmung erteilt werden. Bierausſchank im Café Aus Weinheim lag das Geſuch zur Erweite⸗ rung eines Cafés und Speiſewirtſchaftsbetriebes auf den Ausſchank von Bier vor. Vom Gaſtſtättenge⸗ werbe war Einſpruch erhoben worden, da in dem be⸗ treffenden Ortsteil eine Ueberzahl an Wirtſchaften Emnser Pasfilen G gegen fſusten und Heiserkeit vorhanden ſei. Anderſeits hatte der Antragſteller ſchon ſeit zehn Jahren Bier ohne Beanſtandung der Hbhe der Umſätze zeigten, daß die Bebürfnisfrage bejaht werden konnte.— Ein anderer Wirt aus Alt⸗ lußheim hatte ſich, dem Wunſche ſeiner Gäſte fol⸗ gend, ein neues ruhiges Nebenzimmer eingerichtet. Da es ſich um eine Verbeſſerung des Betriebes han⸗ delte und ein Bedürfnis vorlag, wurde der Kon⸗ zeſſionserweiterung zugeſtimmt. Verſagt wurde dagegen einer Mannheimer Firma der Kleinhandel mit Branntwein in ihrer Schwet⸗ zinger Filiale, da genügend Verkaufsſtellen dieſer Art in der Nähe vorhanden ſind, die Bedürfnisfrage alſo nicht bejaht werden konnte. Erteilte Konzeſſionen: Folgende Konzeſſionen wurden Zähringer Hof“, Großſachſen, „Zum Rheingau“, Ladenburg, Zehntſtraße 2 „Zum Lußhof“, Altlußheim(Erweiterung der Konzeſſion) und„Kaffee Rheingold“, Wein heim, Ludwigſtraße 4(Erweiterung der Konzeſſion). Die Erlaubnis zum Kleinhandel mit Branntwein wurde erteilt den Geſchäften Weinheim, Haupt⸗ ſtraße 20, und Weinheim, Hauptſtraße 37. Die Ausnahmebewilligung nach 8 3, Ab⸗ ſatz 2, der öͤritten Handwerkerverordnung erhielten eine Schneiderin aus Ilvesheim, eine Damen⸗ ſchneiderin aus Laudenbach und eine Wein⸗ heimerin, die das Tapezier⸗, Sattler⸗ und Pol⸗ ſterergeſchäft ihrer verſtorbenen Eltern führt. Ver⸗ ſagt wurde ſie einem Schloſſer aus Edingen, da ſich der Mann in feſter Stellung befindet und es dem Vierjahresplan widerſprechen würde, wenn man Facharbeiter nicht in ihrem eigentlichen Beruf be⸗ ſchäftigt. Jedenfalls lag für die an beſtimmte Vor⸗ ausſetzungen gebundene Ausnahmebewilligung kein Anlaß vor. 8 Dagesballeucles Donnerstag, 5. Auguſt Blanetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproiektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Keopsburg, Weinſtraße. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.25 Uhr Worms und zu⸗ rück; 14.25 Uhr Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt Worms und zurück.— Morgen: 7 Uhr Mainz— Wiesbaden⸗Biebrich— Rüdesheim— Aßmannshauſen— Bacharach und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Porkhotel, Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Univerſum:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“.— Alhambra: „Heiratsinſtitut Iöa u. Co.“.— Palaſt und Gloria: „Man ſpricht über Jacqueline“.— Capitol:„Frauen⸗ launen“.— Scala:„Spiel an Bord“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Gebffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Bildniſſe deutſcher Männer, Goloſchmiedekunſt, Liebes⸗ erteilt:„Zum Landſtraße 3; 1— ringe. E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 1 Sternwarte: Geiffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfſnet von 10 bis 19 und von —50————.—— 75*— deutſche Bildhauer. an 7 12 6 i 1005 1 eöffnet von 10 bis 13 ein ⸗Neckar⸗Hallen: eöffnet von 11 bis 17 Sonderſchau des Seugganbmuſeumz: Die Welt 3 M 1 Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 bis 19 Ubr, Leſeſäle gebffnet 9 bis 18 und 15 bis 10 Ube. örtlichen Polizeibehörden ausgeſchenkt, wenn auch ohne Genehmigung. Die Länge dieſer Zeit und die ———— —— — — —— — — Donnerstag, 5. August 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- ο WIRTSCHAFFTS-ZETTUNG Hittag-Ausgabe Nr. 355 Hausse und Baisse im Kampf um die Rohsiofimärkie Am Vorabend der panamerikaniſchen Kaffeekon⸗ ferenz.— Aufrücken der billigen Teeſorten.— Ter⸗ minverkäufe der Baumwollfarmer in uSA.— Gün⸗ ſtige Wollbilanz 1936/37.— Blei matt. Der Geſchäftsumfang und die Preisbewegung der wichtigſten Welthandelsartikel weiſen ſeit Be⸗ ginn 1937 für jedes einzelne Quartal eine beſondere Richtung auf. Im erſten erlebte die Welt eine Hauſſe, die zeitweilig in einen Boom ausartete. Das zweite brachte den unvermeidbaren Rückſchlag, der einen erheblichen Teil der Anfangsgewinne wieder verſchwinden ließ. Im gegenwärtigen dritten ſpie⸗ len ſich heftige Kämpfe zwiſchen der Hauſſe⸗ und der Baiſſeſpekulation der großen Handelsplätze ab, ohne daß man vorerſt zu erkennen vermag, wohin die Reiſe geht. Das Lavieren der unmittelbar inter⸗ eſſierten Kreiſe gibt dem Geſchäft einen ziemlich un⸗ ſicheren Anſtrich, doch iſt die Neigung, eine höhere Preisebene zu erreichen, unverkennbar. Dem ſtehen allerdings die internationalen politiſchen Spannun⸗ gen hemmend im Wege, außerdem macht ſich die Reiſezeit überall in einem Nachlaſſen der Kauftätig⸗ keit bemerkbar. Endlich iſt auch der Einfluß der befriedigenden, zum Teil ſogar guten Ernten in einigen Warengruppen nicht zu unterſchätzen. Unter den⸗Kolonialwaren bildet der Kaffee nach wie vor ein Problem. Alle Bemühungen, ſeine Preiſe durch Materialvernichtungen zu heben, haben ſich als Fehlſchlag erwieſen, weil man an die Kern⸗ frage, nämlich die des Preiſes, bisher noch nicht herangegangen iſt. Unter dieſen Umſtänden erſcheint es auch zweifelhaft, ob der im Auguſt ſtattfindenden panamerikaniſchen Kaffeekonferenz ein beſſerer Er⸗ folg beſchieden ſein wird als den bisher ſchon ab⸗ gehaltenen. Braſilien ſieht ſich jedenfalls der Tat⸗ ſache gegenüber, daß ſeinen Ueberſchüſſen ſchätzungs⸗ weiſe 18 Mill Sack neuer Kaffee⸗Ernte hinzugefügt werden müſſen.— Die Erholung des Kakao machte weitere Fortſchritte.— Ebenſo zogen die Teepreiſe weiter an, doch iſt der Handel keineswegs gewillt, alle Forderungen zu erfüllen, denn man kann be⸗ reits eine Abwanderung zu billigeren Herkünften feſtſtellen.— Das ſpekulative Intereſſe für den Reis hat nachgelaſſen. Die fernöſtlichen Märkte neigen ebenſo nach unten wie der ägyptiſche; nur in Italien haben die Umſätze noch ein größeres Ausmaß.— Der Zuckerverbrauch hält ſich ungefähr auf bisheri⸗ ger Höhe. An den Notierungen hat ſich aber kaum etwas geändert.— Die feſte Haltung für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette nimmt auch im Auguſt ihren Fortgang. Insbeſondere werden von den Ver⸗ einigten Staaten große Anſprüche an die hier gehan⸗ delten Waren geſtellt. So konnte die Leinſaat und das Leinöl eine neue Preisbeſſerung durchſetzen. Auch Kopra und Sojabohnenöl werden weiter zu kaufen geſucht. ve ee Der ſchwächſte Punkt der Weltwarenmärkte iſt zur Zeit ohne Frage der amerikaniſche Baumwollmarkt. Die alte Saiſon hatte mit einem Preisſturz geendet, und die neue läßt noch keine Anzeichen von Erholung erkennen. Selbſtverſtändlich wurden auch die übrigen Herkünfte mehr oder minder in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Die Gründe für die Schwäche der Baumwoll⸗ notierungen liegt faſt ausſchließlich in oͤen günſtigen Ernteausſichten. Es darf nunmehr als recht wahr⸗ ſcheinlich gelten, daß in der Union 155 bis 2 Millionen Ballen mehr eingebracht werden als im letzten Baum⸗ wolljahr(12,40 Mill. Ballen). Waren ſchon dieſe Meldungen dazu angetan, die Baumwolle unter einem ſtarken Druck zu halten, ſo kamen erſchwerend Nach⸗ richten hinzu, wonach Präſident Rooſevelt ſich dahin geäußert haben ſoll, unter den derzeitigen Verhält⸗ niſſen werde kaum mit einem höheren Erlös als 8 Eents gerechnet werden können. Vielleicht war die Aeußerung Rooſevelts das Signal, neue Glattſtel⸗ lungen an den amerikaniſchen Terminbörſen vorzu⸗ nehmen. An ihnen ſcheinen ſich auch die Farmer be⸗ teiligt zu haben, weil ſie hierdurch hoffen, weiteren Preisverminderungen entgehen zu können. Der Um⸗ ſtand, daß der Eigenverbrauch der USA um etwa 20 v. H. geſtiegen iſt, reichte nicht aus, den Eintritt neuer Baiſſen zu verhindern. Verſchärfend kommt hinzu, daß die ſogenannten„Exoten“ in der Baum⸗ wollkultur und auch im Export von Jahr zu Jahr größere Fortſchritte machen und dadurch der Aus⸗ fuhr nordamerikaniſcher Baumwolle ſtarken Abbruch tun. Ob und inwieweit es der Union gelingt, durch ihren kapitalmäßigen Einfluß auf die übrige baum⸗ woll⸗proöuzierende Welt ihrer eigenen Ausfuhr beſſere Bedingungen zu ſchaffen, bleibt abzuwarten. Sicher iſt jedenfalls, daß eine ganze Anzahl dieſer —.99 ſich völlig in den Feſſeln des Dollars be⸗ indet. Abioeichend von der Baumwolle iſt die Tendenz bei der Wolle feſt Das alte Wolljahr brachte den überſeeiſchen Erzeugern Gewinne in einem Ausmaß, wie ſie ſchon ſeit langem nicht mehr zu beobachten waren, und man darf ohne Uebertreibung ſagen, daß die allgemein wirtſchaftliche Erholung Auſtraliens eine Folge des Wollabſatzes war. Die Auſtralier ſetzten im Jahre 1996/87 rd. 3 Mill.(2,85) Ballen ab⸗ Dieſe erbrachten über 61 Mill. Pfund St., das ſind 11 Mill. Pfund St. mehr als im Jahre zuvor. Die Bedeutung der in den genannten Ziffern enthaltenen Gewinne tritt beſonders plaſtiſch hervor, wenn man daran denkt, daß ein wichtiger Käufer am auſtrali⸗ ſchen Markte, nämlich die Japaner, längere Zeit hindurch ſich von ihm zurückgezogen hatten. Dafür ſtiegen zwar die Bezüge des Mutterlandes, alſo Eng⸗ lands, Deutſchlands und auch Italiens, den Ausſchlag gaben aber ohne Frage die Rieſenanſchaffungen der Vereinigten Staaten. Zu den Hauptnutznießern der vorjährigen Wollkonjunktur gehört ferner Süd⸗ afrika und nicht zu vergeſſen, Neuſeeland— Die Käufer der juteverarbeitenden Induſtrie Europas haben in letzter Zeit etwas nachgelaſſen.— Rohſeide konnte ſich gut behaupten.— Die Baiſſe der Kaut⸗ ſchukpreiſe hält an. Die Notierungen ſind unlängſt auf einen Stand gefallen, den ſie im November 1936 einnahmen. Ueber die Metallmärkte als Ganzes läßt ſich ſagen, daß das Kupfer, das Zinn und das Zink ſich ziemlich gut behaupten konnten; hingegen verfiel das Blei einer erneuten Verflauung. Im einzelnen wäre über das Kupfer zu berichten, daß die ſtarben Preisſteigerungen dieſes Metalles um die Jahres⸗ wende 1936 eine Verdoppelung der Produktion zur Folge gehabt haben, die ſich bei ſinkender Konjunk⸗ tur natürlich ſtörend bemerkbar machen mußte. Aus dieſer Quelle ſtammen denn auch die fortwährenden Verſionen von einer Droſſelung der Produktion. Der amerikaniſche Inlandspreis blieb mit 14 Cents unverändert, die Exportnotiz eif Europa zog auf 14,37/ Cents an.— Zinn war gehalten; die Weiß⸗ blechinduſtrie der USA arbeitet wieder mit voller Kapazität.— Die Zinkpreiſe haben ſich nur wenig verändert. Im Juni ging die Weltzinkerzeugung auf 155 400 To.(162 300 im Mai) zurück— Blei lag matt auf Zunahme des Angebotes. Die Preisentwicklung der wichtigſten Welthan⸗ delsartikel geht aus nachſtehender Tabelle hervor(in der betr. Landeswährung): 555„ Vr 8 3 Dez 32 Dez.33 Juli 34 Dez. 35 13.73, jetzt Weizen Chicago 49.50 81.50 87.87 101.50 118,00 115,12 Roggen Chicago 30,00 535 64.53 49.88 84,50 78.25 Mais Chicago 2225 4457 57,5 5/.5 104.00 94.75 Schmalz Chicago 430 4⁴⁰ 6,9 D ucker Magdeburg 5,10.8 4,25.80.60 4,70 ucker Neuyork 65,00 110,00 107,00 214,00 2 121 autſchuk London.40 4, 77⁴.31. 8,81 8,75 Baumwolle Bremen 2 14.46 13908 12.08 11.55 Baumwolle Neuyork 6,10 10,15 12,70 1180 11.40 10.96 Kupfer London 28.60 3,19 29,53 34,75 56,84 57,87 Zucker⸗Notierung für Kontrakt 4. Die Neugruppierung im Unilever- Konzern Die englische Gruppe Gelegentlich der letzten HV der beiden Spitzengeſell⸗ ſchaften des Unilever⸗Konzerns wurde bereits ein Re⸗ organiſationsplan in Ausſicht geſtellt, der im weſentlichen darauf hinauslief, die beiden engliſchen Geſellſchaften Uni⸗ lever Ltd. und Lever Brothers Ltd. zu verſchmelzen und die Intereſſen des Konzerns künftig in der Weiſe auf⸗ zuteilen, daß die engliſche Geſellſchaft alle Intereſſen inner⸗ halb des Britiſchen Reiches und die Unilever N. V. alle übrigen Intereſſen umfaſſen ſollte. Wie jetzt bekannt wird, iſt der Plan, der in ſeinen Einzelheiten ſehr verwickelt iſt, ſoweit fertiggeſtellt, daß eine Bittſchrift— den engliſchen Geſetzen entſprechend dem Londoner Gerichtshof zur Genehmigung vorgelegt wer⸗ den konnte. Wie daraus hervorgeht, werden die beiden genannten engliſchen Geſellſchaften zu der„Lever Brothers and Unilever Ltd.“ zuſammengefaßt. Dieſe Geſellſchaft wird alle Intereſſen innerhalb des Britiſchen Reiches wahr⸗ nehmen und tritt ihre Intereſſen in den Vereinigten Staaten, in Frankreich, Belgien und den Niederlanden für einen Preis von 11 892 989 Pfund Sterling an eine Tochtergeſellſchaft der holländiſchen Unilever⸗Geſellſchaft ab, deren Aktien gänzlich im Beſitz der Unilever N. V. bleiben. * Van Zeeland empfing IcK⸗Präſident Watſon.— Ausſprache über die Vorſchläge König Leopolds. Der bel⸗ giſche Miniſterpräſident Paul van Zeeland empfing am vergangenen Sonntag in Brüſſel den Präſidenten der In⸗ ternationalen Handelskammer Thomas J. Watſon, Dr. James T. Shotwell von der Carnegie⸗Stiftung für den Weltfrieden und den Generalſekretär der Internationalen Handelskammer, Pierre Vaſſeur. Die Unterhaltung bezog ſich auf die gegenwärtigen Ausſichten für den Wieder⸗ aufbau der Weltwirtſchaft und die jüngſten Vorſchläge König Leopold III. 4 I0⸗Wiillionen⸗Auleihe der Feldmühle. Die Feldmühle Papier⸗ und Zellſtoffwerke AG, Odermünde bei Stettin, gibt zum Ausbau ihrer 1 ſamtbetrage von 10 600 000 aus, die nach fünf Ruhejahren innerhalb zwanzig Jahren zum Nennwert getilgt wird. Die Anleihe, die zum Kurſe von 100 v. H. zum freihändi⸗ gen Verkauf gelangen ſoll wird durch Eintragung einer Sicherungshypothek von 10 Mill./ zuzüglich Zinſen und Koſten an erſter Stelle auf das Odermünder Werk der Geſellſchaft geſichert mit der Berechtigung für die Geſell⸗ ſchaft, im gleichen Range mit dieſer Hypothek eine weitere Hypothek von 5. Mill./ zuzüglich Zinſen und Koſten auf das Werk eintragen zu laſſen, um gegebenenfalls die Sicherſtellung einer weiteren Anleihe bis zu dieſem Be⸗ trage durchführen zu können. 4 Zuckerfabrik Rheingan AG, Worms. Die zum Kon⸗ zern der Süddeutſchen Zucker AG, Mannheim, gehörende Zuckerfabrik Rheingau AG, Worms, veröffentlicht jetzt ihren Abſchluß für das Geſchäftsfahr 1936/37(28..). Nach der Erfolgsrechnung ſind die Betriebserträge auf 1,85(1,78) Mill. /, die Erträge aus Beteiligungen auf 0,11(0,09) eſtiegen. Außerordentliche Erträge, die i. V. ausfielen, erſcheinen mit 0,05 Mill. Die Geſamterträge beliefen ſich demnach auf 2,01(1,87) Mill./ Der Reingewinn ſtellt ſich auf 252 509(255 867), er erhöht ſich um 57 708(52 824) Vortrag auf 310 211(308 188) /, woraus, wie bereits gemeldet, wieder 8 v. H. Dividende auf 3,13 Mill. 4 AK verteilt wird. * Brenner Hotel Ach, Baden⸗Baden. Die Geſellſchaft, deren An von 1,80 Mill./ überwiegend in Familien⸗ händen liegt, berichtet für 1936 über eine weitere Stei⸗ gerung der Ankünfte um 20 v. H. und der Uebernach⸗ tungen um 20 v. H. Der Mehrbeſuch wurde ausſchließlich durch ausländiſche Gäſte beſtritten, deren Uebernachtungen um 40 v. H. ſtiegen. Die Betriebseinnahmen ſtiegen auf 1,07(0,78) Mill. 4, wozu noch 0,04(0) ao. Erträge treten. Andererſeits erhöhten ſich Perſonalkoſten auff 0,5 (0,06), während alle übrigen Aufwendungen 0,20(0,14) Mill./ erſorderten. Anlageabſchreibungen ſind auf 0,21 (0,11) Mill. erhöht. Es verbleibt ein Reingewinn von 16490 /, der vorgetragen wird. J. V. mußten 16 405% Berluſt aus der Reſerve gedeckt werden. Aus der Bi⸗ lanz: Reſerven unv. 0,53, Rückſtellungen 008(0,025), Hypotheken 0,97(1,04 einſchl. 0,02 Mill Darlehen), kurz⸗ friſtige Verbindlichkeiten 0,07(0,07) Mill. Nmdererſeits: Anlagevermögen 3,7(63,88) Umliufsvermögen 0,15(0,09), darunter 0,08(0,01) Mill. Bankguthaben. Neue Röhrwerke AG, Oberramſtadt(Heſſen).— Die Liquidationseröffnungsbilanz. Die zum 1. Januar 1937 in Liquidation getretene frühere Automobilfabrik Neue Röhrwerke AG in Oberramſtadt veröffentlicht jetzt ihren letzten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936. Zu dem Jahresverluſt von 13 140(27 985)/ tritt ein Mindererlös gegenüber Buchwerten von 76591, wodurch ſich die ge⸗ ſamte Unterbilanz auf 2,71(2,72) Mill.“ bei 1 Mill. 4 Ac ſtellt. Die gleichzeitig vorliegende Liquidations⸗ eröffnungsbilanz zum 1. Januar 1937 zeigt dementſprechend außerhalb des als verloren angeſehenen AK von 1 Mill. die Unterbilanz mit 1,71 Mill. /. Als Anlagevermögen iſt vorhanden der Beſitz von 140 000, davon Immobilien, die zwiſchenzeitlich an die Miag übergegangen ſind, mit 125 000% und die Maſchinen mit 15 000%(i. V. zu⸗ ſammen 187 000). An Umlaufsvermögen ſind 110 000% (190000) vorhanden. Andererſeitgs ſtiegen die Verpflich⸗ tungen noch leicht auf 1,92(1,88) Mill./ neben 33 000 2 (304000 /) Bankſchulden. Die Verpflichtungen gliedern ſich in 83 000(34 000)/ Kleingläubiger, 226 000(213 000)% Vorbehaltsgläubiger, 1,57(1,30) Mill./ ſonſtige anerkannte Gläubiger und 88 000(60 000)/ bevorrechtigte Anſprüche. An Eventual⸗Verpflichtungen werden noch 414 000(660 000) Mark angegeben. * Deutſche Bergin AG für Holzhydrolyſe, Heidelberg. Der auf den 27., Auguſt einberufenen 95B der Deutſche Bergin Ac für Hydrolyſe, Heidelberg, wird neben der Vorlage des Abſchluſſes für das Geſchäftsiahr 1036 An⸗ zeige des Vorſtandes nach§ 240 HGB erſtattet werden. Für den Schluß des vorangegangenen Geſchäftsjahres 1935 wurde im Zuſammenhang mit der Ausbauzeit des Werkes, in der keine Produktion ſtattfinden konnte, ein Verluſt⸗ ſaldo von 215 348% ausgewieſen. Das Aktienkapital iſt durch aoB⸗Beſchluß vom Jonuar d. J. um 593 000 4 auf 10 Mill./ erhöht worden. * Die Bokenſeefiſcherei. Im Juni ergab ſich im Boden⸗ ſee⸗ und Rheingebiet eine Fangmenge von 48 900 Kg. im Werte von 79 800 /. * Vorſchätzung der Sauerkirſchenernte in Baden. Nach einer Vorſchätzung der Sauerkirſchenernte in Baden wurde ein vorausſichtlicher Baumertrag von 6,3 Kilo ermittelt gegenüber 4,6 Kilo bei der endgültigen Ernteermittlung im Vorjahr. * 128 Milchſchweine; Preiſe: 32—44/ das Paar. Werke eine 5proz. Anleihe im Ge⸗ Mannheimer Hafienverkehr Der Waſſerſtand des Rheins bewegte ſich nach dem Mannheimer Pegel zwiſchen 468 em und 371 em und der des Neckars zwiſchen 451 em und 358 em. Er log ſomit etwas unter dem Durchſchnitt des Vormonats. Bemerkens⸗ werte Einſchränkungen bei den Abladungen der Oberrhein⸗ fahrzeuge waren jedoch nicht erforderlich. Die Zahl der ſtillgelegten Schiffe hat ſich am Monats⸗ ende bis auf eines, mit einer Ladefähigkeit von 452 Tonnen, verringert. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichtsmonat 494224 Tonnen(im Vorjahr 455 630 Tonnen), gegenüber dem Vormonat 37 680 Tonnen mehr. In den Monaten Ja⸗ nuar— Juli 1937 betrug der Geſamtumſchlag 3246 467 Tonnen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres 2 889 984 Tonnen. Rheinverkehr. Ankunft: Fohrzeuge mit eigener Trieb⸗ kraft 458; Schleppkähne 652 mit 426 226 Tonnen. Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 444; Schleppkähne 626 mit 46 426 Tonnen. Neckarverkehr. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Trieb⸗ kraft 24; Schleppkähne 47 mit 7911 Tonnen. Abgang: Fahr⸗ zeuge mit eigener Triebkraft 43, Schleppkähne 83 mit 19 631 Tonnen. Auf den Handelshafen entfallen: Ankunft 236 525 To., Abgang 50 306 To.; auf den Induſtriehafen entfallen: Ankunft 64976 To., Abgang 6432 To.; auf den Rheinau⸗ hafen entfallen: 132 636 To., Abgang 3349 Tonnen. Der in obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Haupt⸗ ſchiff zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 24614 To., auf dem Neckar 14578 Tonnen. An Güterwagen wurden während des Berichtsmonats geſtellt: Im Handelshafen 12 998 10⸗Tonnen⸗Wagen, im Induſtriehafen 8578 10⸗Tonnen⸗Wagen, im Rheinauhafen 10 402 10⸗Tonnen⸗Wagen. Waren und Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 4. Auguſt.(Eig. Dr,) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 8,07% Nov. 8,0276; Jan. 7,95; März 7,00.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 106,75; Nov., Jan. je 105,25; März 106. 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Auguſt(37) 591; Sept. 591; Okt., Nov. je 593, Dez. 594, Jan.(88) 597; Febr. 598; März 600; April 602; Mai, Juni je 604; Juli 605; Auguſt 604; Okt., Dez., Jan.(89), März, Mai je 602; Tendenz ſtetig. 2 Leinölnotierungen vom 4. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 13/16; Leinſoat Klk. per Auguſt⸗Sept. 156 Bombay per Auguſt⸗Sept, 15,50; Lein⸗ ſaatöl loko 30,9; Auguſt 29,6; Sept.⸗Dez. 29,4%; Baumwoll⸗ öl ägypt. per Auguſt 7,25.— Neuyork: Terp. 37,0. Savannah: Terp. 39,0. * Großmarkthalle Handſchuhsheim.(In Pfg ie 4 Ka.) Birnen 19—22,—10, Aepfel 18—22, 6,—12, Pflaumen 10 bis 11, Reineclauden 15—18, Mirabellen 20, Bühler Früh⸗ zwetſchgen 18, Zimmers Frühzwetſchgen 20, Zwetſchgen 15—18, Pfirſiche 24—25, Kopfſalat—4, Buſchbohnen 5, Stangenbohnen—11, do. gelb 10, Erbſen 15—18, Tomaten —8,—5, Gelberüben 6, Blumenkohl 10—20, Wirſing 7, Weißkraut—5, Schlangengurken—11, Kaſtengurken—9, Endivienſalat—3, Zwiebeln 6. Sehr ſtarke Anfuhr. Nachfrage in Steinobſt ſehr gut, in Aepfeln und Gemüſe Abſatz ſchleppend. * Schweinemärkte. und 241 Milchſchweine. Milchſchweine 18—34 J/¼ winger Ueberſtand. Kandel: Zufuhr: 140 Trieb⸗ Preiſe: Triebſchweine 30—50 4, das Paar. Lebhafter Handel, ge⸗ 100 Stück verkauft, langſamer Handel.— Landau: Anfuhr: 363 Ferkel, davon 143 Läufer umd 220 Milchſchweine. Die Preiſe betvugen für Läufer 30—50 und für Milchſchweine 15—30/ je Paar. * Lebhafter Weinmarkt in Rheinheſſen und im Rhein⸗ gau. Die Weinverkäufe im rhein⸗mainiſchen Gebiet waren auch in der zweiten Hälfte des Juli noch ziemlich rege und lebhaft. In Rheinheſſen ſind die Preiſe ſtetig feſt. Verkäufe werden auf der Baſis von 470 bis 700 je Stück für 1936er rheinheſſiſche Landweine abgeſchloſſen. Bei Verkäufen an der Rheinfront können auch jetzt noch auf der Grundlage von 500 bis 1500/ je Stück je nach Lage und Güte für ältere Jahrgänge erzielt werden. Im mitt⸗ leren Rheingau werden nur vereinzelte Verkäufe gemeldet. Die Preiſe belaufen ſich hier auf 400 bis 450/ für das Holbſtück 1996. Aehnlich liegen die Preiſe in Lorchhauſen, 100 es in der jüngſten Zeit zu häufigeren Kaufabſchlüſſen am. * Der Wachstumsſtand des Obſtes Mitte Juli in Baden, in der Pfalz und im Saarland. Der Wachstumsſtand des Obſtes Mitte Juli 1937 in Baden, in der Pfalz und im Saarland wurde wie folgt beurteilt(1= ſehr gut, 9 ⸗ gut, 9= mittel, 4= gering, 5 ſehr geringſt Sauer⸗ kirſchen 3,2— 3,1— 2,6; Pflaumen und Zwetſchgen 3,5— .3.— 8,0, Mirabellen und Reineklauden 3,6— 3,9— 3,4 Pfirſiche 5,4— 3,4— 3,5 Apriksſen 4,1— 3,8— 3,9; 2,0— 2,6; Aepfel 2,4— 9,0— 3,0; Birnen Geld- und Devisenmarki Paris, I. August Schlub amilich). Wien 4, 85 210„65.— n llan 8 rlin 91 8 448,37 L Schwei 611.871 Stockholm— mdnn London, 4. August Gcblub amilich) pewon f 498.10 f Kopenbegen] 22.07, Moskad 2 PSchanb 1/41 Mnfe 498.06 Pahain 19,39//e Fumfnien 88— Vokobame 1/½07 Amsierdsm 902.94 08l0 50./] onstaniin. 618,— Australlen 125,— Paris 18.70 Lisbon 110,18 Ahen 540.50 Reriko 18.— brüsscl 29.59 /. Helsiugiors225-18 Vien 28.51 ionierideo 28.— taſſen 94.05.—Prag 142.25 Warschan 25,0 Uaiparai 128,0 Berlün 12. 7½ lBudepest. 25, uenos Aires] 10,— Suenos Ichwei: 21.58/ Peſral 216.— io de 8. Lon don 16,40 vpanlen 86.50— oli 400,.— flongkong 1 1/262 LSüdalrik 100,1 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 4. Augusi Hupfer Banes- u. Straits-Linn brief f Keld Briek I. Geld Abezahli, Briet. I Celd Abeahlt, anuar 76,2576,25. 848,„00. Hdttenrcbzinx... 29.5029.50 februar. einsilber Cf. P. Ku) 41,.8088.80 m e feingold G. p. R.. 24842.79 fil l„ 3700 450 . Citcapr.(il. p. gr.) * 0„*% 475)5 r. 52 nt).25“)78 E48.(848..—..—.— Sawlemb.78.2576,25 848,0848.00 Toco Abled 426.•„25. B48,00S48,O... Cucdksilber(S per Flsiche) 15, Dezemb,[76 2576,251... B48,01848,0.. Woltramer Gus(in Sü.) 75,— * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 374 werden ab 5. Auguſt die Metallkurspreiſe für Kupfer ſowie Meſſing⸗, Rotguß⸗, Bronze⸗ und Neuſilber⸗Legierun⸗ gen um 0,50/ und für Zink um 0,25/ je 100 Kilo her⸗ aufgeſetzt. veröffentlicht aur veröffentlicht RM are RM 39 9 7. K in Kraft a n Kraft ab 1e 00%[3. 9. 1 10 k.6. 258. Alum. n. leg. 133—187 183—13) Bronzeleg. 110—113¼110—1 bo. Leclek. S681 58—01[Nenſtbecteg.69%2 4 69—515 Blei nichtleg. 27¼ 79½28/—30¼ Nickel n. leg.“ 236—246 236—246 Hartblei.. 30—82 30—82 Zink fein 81/—88/81½—88½ Kupfer.leg.“ 81-83¼/80¼—83 do roh /½—29/827½—29/ Meſſingleg..59¼—62 5961¼ Zinn n. leg.—330376356, Rotguß leg. 80%—83 8082½] Banka⸗Zinn] 338—348[338—348 * Der Londoner Goldpreis betrug am 4. Auguſt 1937 für eine Unze Feingold 139 Schilling 6/% Pence ⸗ 86,5856 Mark, für ein Gramm Feingold demnach 53,8364 Pence⸗⸗ 2,78370 Mark. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziemlich rege. Insbeſondere für tolwärts konnte ziemlich Rium eingeteilt werden. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. Näederſtetten: Zufuhren: Rhein-Mainische Abendbörse Freundlich Frankfurt, 4. Auguſt An der Abendbörſe verſtärkte ſich die freundliche Ten⸗ denz, obwohl das Geſchäft unverändert klein blieb und auch kursmäßig keine Auswirkung vorlag. Doch zeigte ſich auf der Berliner Schlußbaſis vorwiegend Kaufintereſſe, wobei nun in umgekehrter Tendenz kaum Angebot vorhanden war. Lebhafte Nachfrage fanden weiterhin Bankaktien, ſowohl Filialgroßbanken als auch einige Hypothekenbanken. Der Reutenmarkt lag ruhig. Erhöhtes Intereſſe zeigte ſich für die morgen zum Verkauf kommenden öproz. Feld⸗ mühle⸗Obligationen. Kommunal⸗Umſchuldung wurden zu 94,80 gefragt. Im Verlaufe blieb die Tendenz durchaus freundlich und oͤas Geſchäft konnte ſich teilweiſe etwas beleben, wenn auch die Kursbildung nicht ganz einheitlich war. Größere Ver⸗ änderungen traten indeſſen nicht ein. Sehr lebhaftes Ge⸗ ſchäſt hatten von Großbankaktien Commerzbank mit 116,50 (116). Von Hypothekenbanken Frankfurter Hyp. 121,75 (121,25), Meininger unv. 122,50, Pfälziſche 108,50(107,50). Renten waren ruhig. Kommunal⸗Umſchuldung belebter mit 84, 85. An der Nachbörſe wurden Commerz⸗ und DD⸗Bank zu den notierten Kurſen weiter lebhaft geſucht. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 4. Aug. 1057 aachm. S EEeeee —ammreni, aorgſeimom =amunmemm nbrucham Diſſee! 2 S gHuom in cbrHα Gea S lebe/ NGαeꝗ Vöch Oavſlent moſtg o Regen eSoruhregen Obeer Gbeveciu, X Schnee Schneerreſcen Gebſete mir B eee Anſere Zehn⸗Tage⸗Vorherſage Witterungsvorausſage für die Zeit vom 5. bis 14. Auguſt 1937, herausgegeben von der Forſchungsſtelle für bangfriſtige Witterungsvorherſagen des Reichs⸗ in Bad Homburg am 4. Auguſt 1937, abends: In den nächſten 3 Tagen wird im größten Teile Deutſchlands überwiegend freundliches, aber nicht ganz beſtändiges Wetter herrſchen. Dabei wird es tagsüber warm, nachts verhältnismäßig kühl ſein. Vor allem wird es im Rheinland und Rhein⸗Main⸗Gebiet ſchön und meiſt trocken ſein. Dieſes Schönwettergebiet dehnt ſich all⸗ mählich nach Oſten aus, ſo daß um das Wochenende überwiegend ſchönes Wetter wahrſchein⸗ ich iſt. Etwa mit Beginn der nächſten Woche— im Oſten ſpäter— tritt Verſchlechterung des Wetters ein. Es werden wieder häufigere Nieder⸗ ſchläge auftreten, die jedoch zeitweiſe durch Aufhei⸗ terungen unterbrochen werden. Tägliche Sonnenſcheindauer in der Mehrzahl der Tage länger als fünf Stunden. Geſamt⸗Sonnen⸗ ſcheindauer wenigſtens in Noroͤdeutſchland öſtlich der Elbe meiſtenorts über 70 Stunden. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 5. Auguſt. Ueber dem europäiſchen Feſtland hat ſich ein Hochdruckrücken entwickelt, der vorerſt für die Witterung Deutſch⸗ lands beſtimmend ſein wird. Der ſeitherige Schön⸗ wettercharaßter bleibt bei uns erhalten. Vorausſage für Freitag, 6. Auguſt Morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt im allgemeinen heiter und trocken, tagsüber warm, ſchwache, meiſt öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 4. Au guſt + 27, Grac, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 8 + 14,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr +. 15,7 In den Rheinbädern wurden heute vormitta E. + 8 8 Uhr 19,5 Grad Waſſer⸗ und 4 19 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Pegel] 1. 2. 8. 4. 5. Rhein⸗Pegel 2. 3. 4. 5. Rheinfelden.853.17.01,2.95 2,96/ Kaub...31 Sraſcg.,)0 0 Kein 200285724285 Kegh!. 3,00 2,95.40 3,20.12 Neckar⸗Pegel Maxau..664554.71488474——— Mannbeim 3,61 3,55 8,46 5,70 3,74 Mannheim 340 393 358.59 8— 29 Donnerstag, 5. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite 7 Nummer Sd Blick auf Lucdwigshafen Hindenburgpark bietet allerhand Ein Blick auf das Programm *. Ludwigshafen, 4. Auguſt. Neben den ganz großen Veranſtaltungen wie Ro⸗ ſenfeſt und in dieſen Tagen Kolonial⸗Volksfeſt bietet der Hindenburgpark in dieſem Sommer ſeinergetreuen Stammbeſucherſchaft auch ſonſtige Abwechſlungen und hochwertige muſikaliſche Unterhaltung in Hülle und Fülle. So brachte der jüngſte„Frohe Feier⸗ abend“ der NSG„Kraft durch Freude“ zwar eine Abſage des amerikaniſchen Studentenorcheſters, deſ⸗ ſen Gaſtſpiel bereits im Wochenprogramm feſtgelegt war, dafür gelang es aber, rechtzeitig vollwertigen Erſatz zu beſchaffen. Wir durften die kürzlich ge⸗ ſchloſſene erfreuliche Bekanntſchaft mit 2 Künſtlern von großem Format erneuern und vertiefen. Mit alten und neuen Proben ſeiner hochentwik⸗ kelten Geſangskultur erfreute Kammerſänger Arno Schellenberg, der Erſte lyriſche Bariton der Staatsoper Dresden. U. a. ſang er mit ſtarker Wir⸗ kung Valentins Gebet aus Gounods„Margarete“ und dann Hermann Löns'„Roſemarie“, in der Ver⸗ tonung Jöde's, ſchlicht, volksliedgerecht, erfüllt mit verhaltener Wehmut. Hugo Wolf und Richard Strauß geben dem herrlichen Material und der Ge⸗ ſtaltungskraft dieſes bedeutenden Sängers prächtigſte Entfaltungsmöglichkeiten. Abwechſelnd mit ihm ver⸗ ſetzte Siegfried Borries, Erſter Konzertmeiſter der Berliner Philharmoniker, die große Hörerſchar in helles Entzücken mit virtuoſen Tonſchöpfungen von Pablo de Saraſate, Frz. Ries uſw. Dr. Fritz Hau bold 0 Beim nächſten„Frohen Feierabend“ unſerer NSc„Kraft durch Freude“ wirkt Richard Hell⸗ riegel, der Landesleiter der Reichsmuſikkammer aus Neuſtadt an der Weinſtraße mit; er ſingt Lieder von Gräner, Rinkens und Richard Strauß ſowie J. Haydnus Serenade„Liebes Mädchen, hör mir zu“. Die heimiſche Celliſtin Cläre Beierlein ſteuert Werke von Grieg, Granado, Tſchaikowſky und Hausmann bei. Begleitet werden die Soliſten am Flügel von Käthe Leux, Ludwigshafen. Die Gefahren der Straße Geſtern vormittag wurde laut Polizeibericht in der Lagerhausſtraße ein vierjähriger Junge von einem in Richtung Mannheim fahrenden Perſonen⸗ kraftwagen angefahren und auf die Fahrbahn ge⸗ ſchleudert. Der Junge erlitt einen Oberſchenkelbruch und eine klaffende Wunde am Hinterkopf. Er wurde von dem Kraftwagenfüherr nach Hauſe gebracht. Der Junge hatte Ball geſpielt und war kurz vor dem Wagen über die Fahrbahn geſprungen. Obwohl der Lenker ſein Fahrzeug ſofort abbremſte, war der Un⸗ fall unvermeidlich. Wer iſt der Glückliche? Das Kreisamt„Kraft durch Freude“, Ludwigs⸗ hafen, Ludwigsplatz 4, ſucht nach dem Gewinner einer „Ko!⸗Freifahrt. Bei der Ausloſung der Jah⸗ resprogramme fiel der Gewinn auf die Nummer 985. Der glückliche Gewinner ſoll ſich ſofort melden! Geſegnetes Alter. Seinen 80. Geburtstag feierte geſtern in ſchöner Rüſtigkeit Herr Wilhelm Buch, Inſaſſe des proteſtantiſchen Altersheimes der Garten⸗ ſtadt Hochfeld. Herzlichen Glückwunſch! Den 78. Ge⸗ burtstag hatte geſtern Johann Wörner, Ludwigs⸗ hafen, Schillerſtraße 17. Herzlichen Glückwunſch! Ernennungen. Bei der Reichspoſtdirektion Speyer wurden ernannt: Poſtaſſiſtent Hermann Steitz in Ludwigshafen(Rhein) zum Poſtſekretär; Poſtaſſiſtent Otto Volkmer in Ludwigshafen zum Poſtſekretär, zum Hilfspoſtſchaffner der Poſtjungbote Friedrich langjähriger Prokurist, Herr im Alter von nahezu 60 Jahren. Nach kurzem Leiden verschied am 4. August 1937 unerwartet unser Willzelm Sende Der Entschlafene stand über 38 Jahre in unseren Diensten. seine Tatkraft und seine umfassenden Berufskenntnisse wurde ihm allsei⸗ tiges Vertrauen entgegengebracht; ebenso verstand er es auch, sich die Freundschaft aller seiner Mitarbeiter zu erwerben. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Mannheim, den 5. August 1937. Füihrung und Gelolgschalt der Eidabaum- Werger- Brauereien-0. Durch Auf 7 9 4 0 Nachrufe sind ausgeschlossen) gewähren xir— 7 8*—. ½ kg 22 einen ermäßigten Grundpreis von 6 Plg. leicht bekömmliche See- Kabelſau i g. o... ½ Kg 26 4 pro Millimeter fischnahrung zu sich zu Kabeiſaufiet 1½ Kg 20 nehmen. Goldbarschfilet ½ Kg 434 IIIIIIIIl 3222 Schreiber hier. Verſetzt wurde Poſtbote Anton Lang von Ludwigshafen nach Wilgartswieſen. In den Ruheſtand treten: Oberpoſtinſpektor Hermann Dick und Poſtaſſiſtent Emma Klippel, beide in Lud⸗ wigshafen(Rhein). Mit dem Pfälzerwald⸗Verein Ludwigshafen⸗ Mannheim nach Kirchheimbolanden. Der Pfälzer⸗ wald⸗BVerein, Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mann⸗ heim, hat für Sonntag ſeine 8. Planwanderung an⸗ geſetzt. Sie führt über Börrſtadt, Donnersberg nach Kirchheimbolanden. Der Verwaltungs⸗Sonderzug verläßt Ludwigshafen um.18 Uhr und erreicht es wieder um 21.02 Uhr. Ludwigshafener Veranſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 165 bis 18 Uhr. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Ahfahrten. Pfalzban⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“. Ufa⸗Rheingold:„Es geht um mein Leben“.— Union⸗Theater: „Pat und Patachon ſchlagen ſich durch“.— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Meiſeken“.— Atlantik:„Maddalena“.— Alhambra Mundenheim:„Drei tolle Tage“. Was hören wir? Freitag, 6. Auguſt Reichsſender Stuttgart .00: Fröhliche Muſik.—.45: Gymnaſtik.—.30: Früh⸗ konzert.—.00: Gymnaſtik.—.30: Froher Klang zur Arbeitspauſe.— 11.30: Volksmuſtk.— 12.00: Mittagskon⸗ zert.— 13.15: Fortſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Allerlei— von zwei bis drei.— 16.00: Muſik am Nachmit⸗ tag.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Regiment ſein Straßen zieht. 19.40: Der frohe Abend des Reichs⸗ ſenders Köln. 21.30: Heitere Abendmuſik.— 22.30: Bunte Muſik zur ſpäten Nacht.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 12.00: Muſik zum Mit⸗ tag.— 15.15: Kinderliederſingen.— 16.00: Muſik am Nach⸗ mittag.— 18.00: Soliſtenmuſik. 19.00: Und jetzt iſt Feierabend.— 20.10: Wir bitten zum Tanz. 22.30: Bunte Muſik zur ſpäten Nacht. Ein Oyfer des Neckars Zwölfjähriger Schüler ertrunken Ein 12 Jahre alter Volksſchüler, der bei der Waſſerſchachtel unterhalb der Friedrichs⸗ brücke mit noch anderen Jungen ſpielte, fiel mittags in den Neckar. Er wurde von Perſonen, welche den Vorfall beobachteten, in bewußtloſem Zuſtand aus dem Fluß gezogen. Durch anweſende Sanitäter wur⸗ den ſofort Verſuche angeſtellt, den Jungen wieder zum Bewußtſein zu bringen, jedoch ohne Erfolg⸗ Der Verunglückte wurde nach der Klinik gebracht, wd er kurz nach ſeiner Einlieferung ſtarb. Ferienkinder aus Kurheſſen. Aus Kurheſſen trafen am Dienstag fünfzig NSV⸗Ferienkinder hier ein. Sie verbringen fünf Ferienwochen in Familien Heidelbergs und ſeiner nächſten Umgebung. Ehrengabe an Altveterauen. Den Altveteranen, die 1866 und 1870/71 nachweislich an Gefechtshand⸗ lungen teilgenommen haben, wird die Stadt Hei⸗ delberg nach einem ſchönen Herkommen auch dieſes Jahr wieder eine Ehrengabe von fünfzig Mark überweiſen laſſen. Es ſind noch zehn alte Soldaten, die in Betracht kommen. Seit dem Jahr 1927 ſind 69 zur großen Armee abgerufen worden. Kind läuft in die Fahrbahn. Beim Ueberqueren der Hauptſtraße lief am Dienstag eine ſieben Jahre alte Volksſchülerin in die Fahrbahn eines Radfah⸗ rers. Das Kind wurde angefahren, ſtürzte zu Bo⸗ den und wurde dabei leicht verletzt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937:„Götz von Berlichingen“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“ im Königsfaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Aus den Kinos: Capitol:„Zwei gute Kameraden“. Kammer:„Das Frauenparadies“.— Odeon:„Dahinten in der Heide“.— Gloria:„Der Kaiſer von Kalifornien“. 9124%%%„%%%%%%%%e49 fRee ide Mähmaschine: versenkbar gebr.? M. 95 zu verkauf.: Pfaftenhubet,. 14 1 Marttplatz. 5 Schoufensfer; 8830 wegen Leschäktsautoabo Soſlatlmmer Küchen Speisceimmer Couch, Chaise longue, Schreib⸗ Schxank 6to. billig zu veik. Goldstein T 4a, 1 Stets frisch wie aus dem Metz! 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Viertel der mit Steuerbeſcheid angeforderten Bürgerſtener für heißt ein neuer erregender Roman, der heute in der, Berliner IIlustrirten“t beginnt und von einem geführlichen Spiel mit Leben und Schicksalen um die Liebe einer Frau erzählt. Ein großer Kreis von Menschen: ein berũhmter Berliner Verteidiger, eine Tänzerin, ein Gelehrter, um den das Zwielicht eines unergründlichen Geheim· nisses ist, Typen von den Straßen der Weltstadt, die Künstlerschaft eines inter · Erbsen, Bohnen. oo. 47 Gei.-Marmelade. 300 2 32 450% Schweizer 400% Edamer 12 E 30 Käarpfen aue kie... 800 f 6⁵ Sohleie auf Eis. 500 g 85 Leb. Rhein-Hechte. o0 98 Lebende Schleien u. Marptan eintreftend fah.M F. Mlbselünger rzrerxende starke, enthäu · Gravler-Anstalt Itete, Weisfieisehige 0 3,8 1u 22049l prima Guslmöt „ 1987 10. Aug. 1007, die bis dahin fällig nationalen Varietés, die Wintergäste eines Sporthotels in den Dolomiten— sie alle 5 P0 werdende Vergnügungsſtener: Gummistempel Jos0 36 U h S 10. Aug. 1087: die auf Grund von 5 werden in den Wirbel der Ereignisse gerissen. Und Sie auch, wenn Sie mitlesen 3 Saeen Rallunu 5 etteln bis dahin a werden⸗ SS 18 u. Säum⸗ Stompelklssen K—— 4 niszuſchläge. einkost 2. dieſe—— wird Se Stempeltarben, 8353 Neue Matlesheringe, große. 1 ird eine erzahlung nicht Sereteen Oeierrelcen, m KUchonmehl ee 48 et dei Gbe, Suntnsgſhe, Pen Mlaschinen- Appels Gelecheringe i. Port. 16— lauf ein einmaliger Gravuren ee Appels Roll- und Bis. Frisch gebr. Kaffee 5 ndigen Steuerbe r Industrie —. 3 Stück 28 12⁵ g 58 U. 40 8 Chubere hat außerdem die mit u. Handwerk. 8 — hohen Koſten derbundene Zwangsvoll⸗ 8675 2 3—— zu erwarten. Eins beſond S ahnung jedes einzelnen Säumigen er · repa- 2 folgt nicht. rieri I St52 Stadtkaſſe. sen reitag früh 7 uhr Kmn d Breitestrat Schlachthof 15 der reibank A3, 7a el. 20498 Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1000.(St““ 687⁴ ———————————— — —— ———— ———— —— 10. Seite/ Nummer 355 Donnerstag, 5. 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