— — —22 Neue Mannheimer Zei Mannheimer General-Anzeiger Serlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m 4 +4¹ Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Eimelpreis 10 Pf. lung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe R Oonnerstag, 5. Auguſt 1957 148. Jahrgang— Nr. 356 Fünf yrogrammatijche Hauytwunkte Muſſolinis Zuſammenarbeit mit England im Mittelmeer- Keine Anſprüche in Spanien-Freier Zugang zum Suezkanal Erhaltung der Achſe Rom-Berlin-Das Weſwaktwroblem (Drahtber. unſ, röm. Korreſpondenten) — Rom, 4. Auguſt. Das Interview, das der italieniſche Außen⸗ miniſter Graf Ciano dem Univerſal Service ge⸗ geben hat, iſt gleichſam ein Signal für die öffent⸗ liche Behandlung der italieniſch⸗eng⸗ liſchen Beziehungen durch Rom, denn zum erſtenmal nimmt die italieniſche Preſſe nach einer Woche des Schweigens jetzt dieſes Thema in breiter Ausführlichkeit auf. Wenn die„Tribuna“ ſchreibt, das Interview des Grafen Ciano ſei der Kommen⸗ tar zu ͤͤem Briefwechſel zwiſchen Chamberlain und dem Duee, ſo hat ſie ͤͤamit in mehrfacher Beziehung recht, denn Graf Ciano hat ganz konkret die prak⸗ tiſchen Fragen behandelt, die zwiſchen Rom und London geregelt werden müſſen, wenn die traditio⸗ nellen guten Beziehungen zwiſchen Italien und England wieder hergeſtellt werden ſollen. Man iſt ſich in Rom darüber klar, daß das pro⸗ vozierende Auftreten des Sowjetbotſchafters Maiſky in London den Anſtoß zur Initiative Chamberlains gegeben hat, denn Maiſky hat aller Welt die wahren Ziele des Bolſchewismus enthüllt. So iſt es nach hieſiger Auffaſſung naheliegend, daß die britiſchen Staatsmänner eben das Bedürfnis empfinden, ſich mit Italien auszuſöhnen, um der auf die Entfeſſe⸗ lung eines Krieges zuſteuernden ſowjetruſſiſchen Politik möglichſt wenig Zündſtoff zu bieten. Die praktiſchen Fragen, die jetzt geklärt werden müſſen, faßt das halbamtliche„Giornale dItalia“ in einem offenſichtlich inſpirierten Artikel unter fünf Punkten zuſammen, die als Programm der italieniſchen Außenpolitik nicht nur hinſichtlich der eigentlichen Mittelmeerprobleme, ſondern dar⸗ über hinaus in allen europäiſchen Fragen ange⸗ ſehen werden können. Unter Punkt 1 wird ausgeführt, daß die briti⸗ ſchen und die italieniſchen Intereſſen im Mittelmeer zwangsläfig zu einer aufrechten Zuſammenarbeit führen müßten, die, wie auch Graf Ciano in ſeinem Interview geſagt hat, nur durch pſychologiſche Momente geſtört worden ſeien. Unter Punkt 2 wird dargelegt, daß das Mit⸗ telmeer von beiden Imperien als le⸗ benswichtige Verkehrsſtraße anzuſehen ſei.„Lavoro Faſeiſta“ bemerkt dazu noch, daß beide Staaten in dieſer Frage auf der Grundlage vollſter Gleichheit miteinander ſtehen müßten. Unter Punkts wird die ſpaniſche Frage be⸗ handelt. Dazu wiederholt das„Giornale'Italia“ noch eiumal die Verſicherung, daß Italien in Spanien nichts für ſich verlange, ſondern lediglich die Feſt⸗ ſetzung des Bolſchewismus auf der Pyrenäen⸗ halbinſel verhindern wolle. Dieſe Politik decke ſich mit den engliſchen Intereſſen, denn England könne nicht dulden, daß ſich an der Lebensader, die das Mittelmeer ſei, der Kommunis⸗ mus feſtſetze. In der ſpaniſchen Frage ſeien lediglich die Methoden der italieniſchen und der engliſchen Politik verſchieden, indem Ita⸗ lien aktiv vorgehe, während England ſich paſſiv ver⸗ halte. Unter Punkt 4 wird dargelegt, daß die Entwicklung Libyens den Mittelmeerhandel und die wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen zu Aegypten nur beleben könne.(Es ſei in dieſem Zuſammenhange darauf hingewieſen, daß der Gouverneur Libyens, Marſchall Balbo, Duce einen ausführlichen Bericht über die politiſche, militäriſche und wirtſchaftliche Entwicklung der Ko⸗ lonie erſtattet hat.) Daß Italien die Intereſſen aller Müttelmeerländer achte, gehe aus den freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zu Aegypten, ſeiner neu er⸗ ſtandenen Freundſchaft zu Jugoſlawien und Griechenland und den ſich anbahnenden guten Beziehungen zur Türkei hervor. Mit dieſen Sät⸗ zen verweiſt das offiziöſe Blatt auf die Beſprechun⸗ gen und Abkommen hin, die Muſſolini und Graf Ciano im Laufe dieſes Jahres mit den Staatsmän⸗ nern der genannten Länder geführt und abgeſchloſ⸗ ſen haben und die in der Tat, da London zu dieſen Staaten gute Beziehungen unterhält, das Zuſtande⸗ kommen der italieniſch⸗engliſchen Ausſöhnung außer⸗ ordentlich erleichtert haben. In dieſem Zuſammen⸗ hang, in dem alſo die eigentlichen Mittelmeerfragen behandelt werden, weiſt das„Giornale'Jtalia“ auch auf die Bedeutung des Suezkanals und des Roten Meeres als Durchfahrtsſtraßen für das italieniſche Impero und das britiſche Empire hin. dem Der freie Zugang zum Suezkanal und zum Ro⸗ ten Meere müſſe Italien für alle Zeiten und für alle Fälle geſichert werden. Hier ſpielen die bitteren Erinnerungen, die die eng⸗ liſchen Drohungen mit der Schließung des Kanls während des abeſſiniſchen Krieges in Italien hinter⸗ laſſen haben, eine gewichtige Rolle. “ Für den deutſchen Standpunkt iſt beſonders wich⸗ tig ſchließlich noch Punkt 5, in dem dargelegt wird, daß, wie auch Graf Ciano erklärt hat, die Achſe Rom—Berlin durch die italieniſch⸗engliſche An⸗ näherung nicht beeinträchtigt wird. An dieſer Stelle dehnt ſich oͤas Programm der italieniſchen Außen⸗ politik auch auf die europäiſchen Fragen aus und be⸗ handelt insbeſondere das Problem des Weſtpaktes. Nicht nur dem„Giornale'Italia“, ſondͤern allen italieniſchen Aeußerungen zufolge, ſchließt die Achſe die Mitarbeit keines Staates aus, ſondern kann ſehr wohl die Grundlage zu einem neuen Weſtpakt ab⸗ geben, der, einem Lieblingsgedanken der römiſchen Diplomatie gemäß, Beſtimmungen des glten Lo⸗ carnopaktes und des von Muſſolini eröachten und ausgeführten Viererpaktes in ſich vereinigen müßte. Es iſt einer der Hauptwünſche Italiens, einen ſol⸗ chen Pakt möglichſt bald zuſtande zu bringen, und um keine Möglichkeit dazu zu verſcherzen, bemüht man ſich in Rom heute darum, ſowohl Deutſchland wie auch Frankreich klarzumachen, daß die italieniſch⸗ engliſche Ausſöhnung ſich weder gegen Berlin noch gegen Paris richtet. Mit größter Genugtuung regiſtrieren die politiſchen Kreiſe Roms daher auch die zuftimmende und freundſchaftliche Auf⸗ nahme, die die Beſſerung der italieniſch⸗engliſchen Beziehungen in Deutſchland gefunden hat. Zu den italieniſch⸗deutſchen Beziehungen ſagt„Lavoro Fa⸗ ſciſta“ heute: Die Achſe Berlin—Rom werde nicht ge⸗ ſchwächt,„weil“, wie das Blatt wörtlich fortfährt,„der britiſche Premierminiſter auch das ebenfalls für Großbritannien grundlegend wichtige andere Pro⸗ blem zu löſen wünſcht: den Frieden in Europa zu ſichern. Eine europäiſche Friedensſicherung ohne oder gar gegen Deutſchland iſt aber einſach abſurd.“ Geſpenſterſehern ins Stammbuch! (Funkmeldung der NM3.) + Warſchau, 5. Auguſt. Mit einem Teil der polniſchen Preſſe, die ſich, um des Senſationsbedürfniſſes ihrer Leſer willen darin gefällt, in jeder Nummer das Ge⸗ ſpenſt eines demnächſt bevorſtehenden Ausbru⸗ ches einesneuen Weltkrieges an die Wand zu malen, rechnet heute der Leitartikel des„Expreß Poranny“ ab. Eine Spezialität dieſer Blätter ſei es dabei, Deutſchland der Abſicht, einen Krieg hervor⸗ zurufen, zu bezichtigen. Tatſächlich ſei die Gefahr eines ernſthaften Konfliktes der ſpaniſchen Frage we⸗ gen heute weit geringer als früher. Dieſe ſtändigen Kriegsalarme, ſo ſchreibt das Blatt, eten aufs ſchärfſte zu verwerfen. Gewiß beſtehe keinerlei An⸗ laß, die internationale Lage zu beſchönigen, die von einem Idyll ſehr weit entfernt ſei. Trotzdem könne man feſtſtellen, daß ſich in Europa ein gewiſſes Gleichgewicht der Kräfte gebildet hat, dem es vor allem zu danken ſei, daß die Kriſe in Spanien und im Fernen Oſten lokaliſiert werden konnte und daß die Gefahr eines bewaffneten Kon⸗ fliktes in Europa ſelbſt heute geringer ſei als vor ein oder zwei Jahren. Das Blatt fordert auf, den be⸗ rufsmäßigen Verbreitern einer Panikſtimmung keine Beachtung zu ſchenken. Spaniens Kirche hinter Franto Eine intereſſante Kundgebung der ſpaniſchen Katholiken an die Welt — Paris, 4. Auguſt.(U..) Die höchſten Würdenträger der ſpani⸗ ſchen kath o liſch en Kirche bahen, wie die Preſſeſtelle der ſpaniſchen Nationaliſten in Paris be⸗ kanntgab, ein Kollektivſchreiben an alle Biſchöfe in der Welt geſchrieben, in dem ſie ſich für die von General Franco geführte Bewegung ausſprechen. Das Schreiben iſt von zwei ſpaniſchen Kardinälen, ſechs Erzbiſchöfen und 35 Biſchöfen unterzeichnet. Das Schreiben, das in mehrere fremde Sprachen überſetzt und in der ganzen Welt verbreitet werden ſoll, gibt unter anderem einen Ueberblick über die von der katholiſchen Kirche während des er⸗ ſten Bürgerkriegsjahres gebrachten Opfer. Das Schreiben erklärt:„Die anarcho⸗kommuni⸗ ſtiſchhe Revolution war von langer Hand vorbereitet und war eine der blutigſten der Weltgeſchichte. Zwanzigtauſend Kirchen wur⸗ den zerſtört und etwa vierzig Prozent der Geiſtlichen der einzelnen verwüſteten Diözeſen wurden ermordet. In einigen Diözeſen erreichte die Zahl der ermordeten Geiſtlichen nicht weniger als achtzig Prozent. Das Schreiben ſchätzt die Zahl dͤer wegen ihres Glaubens ermordeten Zivilperſonen auf dreihundert⸗ tauſend. Viele der Ermordeten ſollen vor ihrem Tode gefoltert und in ſchwerſter Weiſe mißhandelt worden ſein. Sie wären ohne Beſchuldigungen ir⸗ gendwelcher Art, und ohne Gerichtsverhanoͤlung, le⸗ diglich wegen ihres Glaubens getötet. Das Schrei⸗ ben ſchließt damit, daß die Unterzeichneten ſich in vollem Umfange für General Frauco und ſeine Regierung ausſprechen.„In Spanien liegt heute die einzige Hoffnung für die Wiederherſtellung von Frieden und Ordnung in dem Triumph der nationalen Be⸗ wegung. Die ſpaniſche Kirche wollte den Krieg nicht und vor dem Kriege hatte die Kirche eine Stellung an der Seite der Autorität eingenommen, aus wel⸗ chem Grunde ſie ſpäter das Opfer der Wut der ex⸗ tremen Parteien wurde.“ Rückkehr der baskiſchen Flüchtlingskinder? dib. London, 5, Auguſt. Das engliſche Außenminiſterium hat dem Aus⸗ ſchuß für Spanien⸗Flüchtlinge mitgeteilt, daß nach Anſicht des britiſchen Botſchafters in Hendaye die Lage in Bilbao bald genügend normal ſein werde, um die Rückkehr der nach England verbrachten 4000 basckiſchen Flüchtlings⸗ kinder zu ermöglichen. Wie die„Morning Poſt“ meldet, haben annähernd 1000 baskiſche Eltern den britiſchen Konſul in Bilbao Italiens außenpolitiſches Jiel Bela Khun von Stalin verhaftet Der bisherige Chef des Geheimdienſtes der Komintern, Bela Khun, der während ſeines kommuniſtiſchen Räte⸗Abenteuers in Ungarn Hunderte unſchuldiger Geiſeln hinrichten ließ und zum Teil ſelbſt ermordete, eine der führenden Perſönlichkeiten der Komintern über⸗ haupt, wurde jetzt in Moskau verhoftet. (Preſſephoto, Zander⸗M.) ſchriftlich um die Rückſendung ihrer Kinder gebeten. Es beſtehe jedoch der Verdacht, daß marxiſtiſche Mit⸗ glieder des engliſchen Flüchtlingsausſchuſſes aus politiſchen Gründen die baldige Rückkehr der Kinder verhindern wollten; ſie wollten nämlich den Eindruck erwecken, daß Bilbao unter der Herrſchaft Francos nicht genügend ſicher ſei. In vielen Fällen ſeien die Kinder gegen den Willen ihrer Eltern nach England geſandt worden, und zwar auf Veranlaſſung der bolſchewiſtiſchen„Regierung“, die jetzt nicht mehr be⸗ ſtehe. Moskaus Spanien-Werber in der Tſchechoſlowakei (Funkmelöͤung der NM3.) + Prag, 5. Auguſt. Wie das tſchechiſch⸗nationale oppoſitionelle Mit⸗ tagsblatt„Expreß“ zu berichten weiß, bedienen ſich die Agenten Moskaus neuer Tarnungsmittel, um die Arbeitsloſen aus der Tſchechoſlowakei nach Sowjetſpanien zu ſchmuggeln. So ſei erſt in den letzten Tagen ein neuer Transport von 20 Geworbenen aus einer Prager Vorſtadt, die ihre militäriſche Ausbildung in der tſchechoſlowaki⸗ ſchen Armee bereits hinter ſich haben, unter dem Vor⸗ wand eines Beſuches der Pariſer Weltausſtellung über die tſchechoſlowakiſche Grenze gegangen. Es handele ſich dͤabei oͤurchweg um junge Männer, die ohne Wiſſen ihrer Eltern den kommuniſtiſchen Werbern auf den Leim gingen und nun einem ungewiſſen Schickſal entgegengehen. Die Schraube ohne Ende: Chautemys unter Gewerkſchaftsdruck Das Anſteigen der Lebenshaltungskoſten erfordert neue Lohnerhöhungen (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 5. Auguſt. Der Hauptausſchuß der CGT⸗Gewerkſchaft hat in einer Nachtſitzung von Mittwoch auf Donnerstag nach längeren Verhandlungen eine Entſchließung an⸗ genommen, die einen Teil der Forderungen dieſer Gewerkſchaft in eine neue dringlichere Form gießt. Die Entſchließung wird der Volksfront⸗Regierung als politiſche Willenskundgebung der CGT⸗Gewerk⸗ ſchaft mit der Forderung nach Durchführung unter⸗ breitet werden. In der vorausgegangenen Ausſprache erklärte Jouhaux, man müſſe jetzt den Mut haben, eine Angahl„grundſätzlicher Reformen“ vorzunehmen. Die Gewerkſchaft verlange die„Befreiung der Demokratie von dem Druck der Finanz⸗ und In duſtriemächte“. Man dürfe den Ban⸗ ken nicht mehr das Kreditmonopol überlaſſen. In der Entſchließung wird erklärt, die Gewerk⸗ ſchaft könne nicht gleichzeitig zuſehen, wie das bis⸗ her auf ſozialem Gebiet Erreichte bedroht werde. Sie verlange Achtung der Kollektivarbeitsverträge, des Gewerkſchaftsrechtes, der Stellung der Betriebsräte, des Arbeitsrechtes und der Sozialgeſetzgebung. Ind Rahmen der Kollektivarbeitsverträge ſeien aber Lohnberichtigungen erforderlich, denn das Anſteigen der Lebenshaltungskoſten habe zu einem ſehr großen Teil bereits die vorgenom⸗ menen Lohnerhöhungen wettgemacht. Dieſe Feſtſtellung iſt ungemein intereſſant, iſt ſie doch ein nacktes Eingeſtändnis der Fruchtloſigkeit der Volksfrontexperimente, Bei der Forderung nach Achtung des Gewerk⸗ ſchaftsrechtes, ſo heißt es in der Entſchließung wei⸗ ter, denke die CGT⸗Gewerkſchaft mehr an die Wah⸗ rung der Ausübung dieſes Rechtes, denn der Grund⸗ ſatz werde heute nicht mehr beſtritten. Bei dem Ab⸗ ſchnitt betreffend die Achtung des Arbeitsrechtes for⸗ dert die Entſchließung die Abſchaffung aller privaten Stellenvermittlungsbüros, wobei der Wunſch Pate ſteht, den gewerkſchaftlichen Stellenvermittlungen Monopolcharakter zu verleihen und auf dieſem Wege den Einfluß der Gewerkſchaft zu ſteigern, Der Schlußabſchnitt enthält die Forde⸗ rung nicht nur auf Achtung der beſtehenden Sozial⸗ — ſondern deren Ausdehnung auf alle erufe. 55BF —— Zukunft. 2. Seite Nummer 356 Donnerstag, 5. Auguſt 1937 In den Volksgerichtshof berufen dub Berlin, 5. Auguſt. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksge⸗ richtshof teilt mit: Der Führer und Reichskanz⸗ ler hat durch Entſchließung vom 20. Juli 1937 zu ehrenamtlichen Mitgliedern des Volks⸗ gerichtshofs auf die Dauer von fünf Jahren ernannt: SS⸗Oberführer Wilhelm Graf v. Wedel in Potsdam, SS⸗Oberführer Karl Zenner in Mün⸗ chen, SS⸗Oberführer v. Humann⸗Hainhöfen in Münſter, SS⸗Obergruppenführer Friedrich Wil⸗ helm Krüger in Berlin, Ss⸗Brigadeführer Harm in Berlin, SS⸗Standartenführer Mozek in Berlin, SS⸗Standartenführer Katzmann in Berlin, SS⸗Oberſturmbannführer Tondock in Berlin, SA⸗Gruppenführer Jahn in Halle, SA⸗ Brigadeführer Geyer in Hannover, SA⸗Ober⸗ führer Lambert in Hameln, SA⸗Oberführer Otto Karl Liebel in Nürnberg, SA⸗Brigadeführer Oberdieck in Hannoyer, SA⸗Oberführer Zöber⸗ lein in München, SA⸗Oberführer Keller in Adl. Prechlau/ Pommern. Steigerung des Fremdenverkehrs 34 v. H. mehr Auslandsgäſte als 1936 dub. Berlin, 5. Auguſt. Im Juni 1937 hatte der Fremdenverkehr wiederum einen größeren Umfang als zur gleichen Vorjahreszeit, obgleich er damals durch die —— beſonders angeregt wurde und Pfingſten diesmal ſchon in den Mai gefallen iſt. In 804 wichtigen Fremoͤenverkehrsorten des Deutſchen Reiches wurden 2,42 Millionen Fremden⸗ meldungen und 10,73 Millionen Fremdenübernach⸗ tungen gezählt, das heißt 13 und 14 vom Hundert mehr als im Juni 1936. Der Fremdenverkehr aus dem Ausland iſt ſtärker geſtiegen, und zwar bei dͤen Meldungen um rund ein Drittel(34 vom Hundert) auf 248 733, und bei den Uebernachtungen um 22 vom Hundert auf 667 679. In den Großſtädten war die Zahl der Frem⸗ denübernachtungen(1,91 Millionen) um 29 vom Hundert, in den Mittel⸗ und Kleinſtädten(rund 1 Million) um 10 vom Hundert, in den Bädern und Kurorten(6,08 Millionen) um 6 vom Hundert und in den Seebädern(1,75 Millionen) um 15 vom Hundert größer als im Juni 1936. Der Erdrutſch im Kaunſertal iſt noch nicht zu m Stehen gekommen und bürfte noch eine Zeit⸗ lang anhalten, doch hofft man, den 1260 Meter hoch am Südweſthang des Tales liegenden ſtark gefährde⸗ ten Wallfahrtsort Kaltenbrunn retten zu können. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 450 Avanguardiſten in Berlin Herzlicher Empfang auf dem Bahnhof 8oo dnb Berlin, 5. Auguſt. Zum Abſchluß ihrer Deutſchlandfahrt kamen die 450 Avanguardiſten unter Führung des Com⸗ mandante Centurione Bandini am Donnerstag⸗ vormittag zu zweitägigem Beſuch in die Reichs⸗ hauptſtadt. Den italieniſchen Jungen, die zwi⸗ ſchen 16 und 18 Jahren alt ſind, und ſämtlich der Avanguardia angehören, wurde bei ihrer Ankunft in Berlin ein herzlicher Empfang bereitet. Vor dem Bahnhof Zoologiſcher Garten, der mit den deutſchen und italieniſchen Farben geſchmückt iſt, war zu Ehren der italieniſchen Kameraden eine Ehrenformation der HJ angetreten. Die erſten Willkommensgrüße in der Reichshauptſtadt entboten die Vertreter der Reichsjugendführung und des Gebietes Berlin der HJ, die in großer Zahl das Eintreffen ihrer italieniſchen Gäſte erwartet hatten. Zur Begrüßung ihrer jungen Landsleute waren auch der italieniſche Botſchafter Attolico und mit ihm die Mitglieder der italieniſchen Kolonie ſowie die Berliner Gruppe der Balilla erſchienen. Als kurz vor 10 Uhr der Sonderzug in der Bahnhofshalle einlief, wurden die Avanguardiſten mit lauten Heilrufen empfangen. Der Chef des Or⸗ ganiſationsamtes der Rc, Oberbannführer Kley, begrüßte die italieniſche Mannſchaft und ihre Führer herzlich und geleitete ſie zur Front der HJ⸗Ehren⸗ Finanzpolitiſche Zuſammenarbeit Englands und Amerilas: Handelsvertrag und Kriegsſchuldenfrage Sir Leith Roß ſoll als Anterhändler nach Waſhington gehen — London, 4. Auguſt. In London wird, wie die„Morning Poſt“ zu wiſſen glaubt, die Entſendung des Wirtſchafts⸗ und Finanzſachverſtändigen Sir Frederic Leith Roß nach den Vereinigten Staaten erwo⸗ gen. Die amerikaniſche Regierung ſoll den engliſchen Wunſch teilen, die Handelsvertrassverhandlungen zwiſchen London und Waſhington ſowie die Bemühungen um einen freieren internatio⸗ nalen Warenaustauſch überhaupt in dieſer Form Rieſenbrand in Neumünſter: * Eine Groß⸗Lederfabrik in Flammen Donnerstag früh kurz nach zwei Uhr brach in der Lederfabrik Emil Köſter A6G. in Gadeland ein Feuer aus, das ſich in wenigen Minuten zu einem Großfener entwickelte. In kurzer Zeit verbreiteten ſich die Flammen über das Grunbſtück, ſo daß auch nicht eines der zahlreichen Gebäude gerettet werden konnte. Die Feuerlöſchpolizei Neumünſter und die Wehren der umliegenden Ortſchaften waren ſchnell zur Stelle. Sie erwieſen ſich jedoch dem Rieſenbrand, der eine Front von über 300 Meter und eine Breite von mehr als 50 Meter umfaßte, gegenüber machtlos. Nach Eintreffen der Wehren aus Kiel wurde aus etwa 60 Rohren ununterbrochen Waſſer gegeben. ahlreiche Belriebsgebäube eingeäſchert 5 anb. Neu m Mufk Ek, 46,, Ensifk Heſct Mir Gasm4BEE alloen bie Sdl⸗ Der Schaden dehl in öle Milllonen daten gegen den Brandherd vor. Es gelang ihnen, große Mengen Rohleder und Fertigwaren aus den Lagern zu retten. Mehrere Male mußten die Sol⸗ daten im letzten Augenblick aus den brennenden Ge⸗ bäuden herausgeholt werden, die bald darauf ein⸗ ſtürzten. Durch die Bemühungen der Wehren und der Soldaten konnten die wertvolle Turbinen⸗ anlage des Werkes ſowie die Geſchäftsbücher und die Geloͤſchränke gerettet werden. Der 70 Meter hohe Fabrikſchornſtein, der durch die ungeheure Hitzeentwicklung des Großfeuers einzuſtürzen drohte, hielt dem Wüten des Elementes glücklicher⸗ weiſe ſtand, Der Schaden der Brandkataſtrophe läßt ſich zur Zeit noch nicht überſehen. Man ſchätzt ihn Auch zwei Wehrmacht⸗Bataillone wurden laber auf mehrere Millionen Mark. Pointe Noire Von Peter Bamm Die Mündung des Kongo, eines der größten Flüſſe der Erde, iſt eine geographiſch höchſt vertrackte An⸗ gelegenheit. Der Kongo liegt in ſeinem ganzen Ober⸗ und Mittellauf auf belgiſchem Gebiet. Im unteren Drittel bildet er die Grenze zwiſchen Bel⸗ giſch⸗Kongo und Franzöſiſch⸗Aequatorial⸗Afrika. An der Mündung iſt zwar ein ſchmaler Streifen ſeines Nordufers noch belgiſches Gebiet, das Südufer aber Portugieſiſch⸗Angola. Das brauchte nun die Belgier nicht allzuſehr zu ſtören. Aber einhundertfünzig Meilen von der Mün⸗ dung aufwärts machen die Livingſtonefälle den Strom für die Schiffahrt unpaſſierbar. Oberhalb der Fälle liegt auf dem belgiſchen Ufer Leopoldville, gegenüber auf dem franzöſiſchen Ufer Brazzaville. Die Belgier haben ſchon vor langem eine Bahn von Levopoldville nach Matadi gebaut, unterhalb der Livingſtonefälle, etwa hundert Meilen landeinwärts von der Mündung. Dieſer Hafen kann von großen Seeſchiſſen angelaufen werden, denn die Flut des Ozeans geht von der Mündung einhundertzwanzig Meilen den Strom hinauf. Damit war die Frage, wer den Umſchlag des Handels von dieſem rieſigen Stromgebiet auf das Meer in der Hand hat, geklärt. Jetzt aber haben oͤie Franzoſen eine Bahn gebaut von Brazzaville nach Pointe Noire, das an der See liegt. Dieſe kurze Bahn, kaum vierhundert Kilo⸗ meter lang, verbindet das rieſige Hinterland des Kongo unmittelbar mit dem Meer. Der Plan iſt, den Handelsumſchlag vom Strom zur See über einen franzöſiſchen Hafen zu leiten. Pointe Noire iſt wahrhaſtig ein dunkler Punkt. Aber in zehn Jahren wird es einer der großen Häfen Afrikas ſein. Noch weht afrikaniſcher Staub über die Pläne der Aber ein Bahnhof ſteht ſchon da mit einem prächtigen, rieſengroßen Vorplatz. Nur einige Ne⸗ ger kreuzen in der brütenden Mittagshitze die leere Pracht, wie Fliegen, die über eine Fenſterſcheibe lau⸗ ſen, deren Bedeutung ſie nichts angeht. Aber draußen am Hafen wüchſt die Mole, täglich dreiviertel Meter, für die täglich tauſend Tonnen Steine in das unergründliche Meer geſchüttet wer⸗ den. Millionen werden ſo ins Waſſer geworfen. Aber dieſe Mole wird aus einer beliebigen Bucht an einer beliebigen Küſte einen modernen Hafen machen. Und der Staub der afrikaniſchen Wüſte wird vom Zement beſiegt werden. Neben den prächtigen Bahnhof haben die Fran⸗ zoſen ein prächtiges Hotel geſtellt. Noch war es Leer. Aber morgen können vierhundert Gäſte einziehen, aund ſie werden alles haben, was man von einem Grand Hotel verlangen kann. Unweit des Hafens ſteht, der Stolz von Pointe Noire, der Pavillon Bleu. Eine Jazzband zelebriert, und in der leichten Briſe des Abends tanzen die Eu⸗ radſchaft die Giovinezza erklang. italieniſchen Jugend immer ſtärker werden. außer den handelspolitiſ chen Fragen noch Soendas ſingnzielle Problem der ungeregelten Welt⸗ b8 af§. Ace ſormation, wobei zu Ehren der italieniſchen Kame⸗ Die italieniſchen Jungen, die in ihren grauen Uniformen einen her⸗ vorragenden Eindruck machten und auch von den vielen Zuſchauern beſonders begrüßt wurden, be⸗ gaben ſich dann in Omnibuſſen in ihre Berliner Quartiere. Die 450 Avanguardiſten haben bereits einen 14⸗ tägigen Aufenthalt in Deutſchland hinter ſich, der ihnen viele ſtarke Eindrücke vom neuen Deutſchland und ſeinem Aufbau vermittelt hat. Zehn Tage verlebten ſie in herzlicher Kameradſchaft mit 1000 Hitlerjungen im Zeltlager Nideggen in der Eifel. Hier knüpften ſie enge Freundſchaftsbeziehungen zur deutſchen Jugend und lernten hier nationalſozialiſtiſche Haltung und den Geiſt unſerer Hitler⸗Jugend kennen. Während bisher nur die Führer und Führer⸗An⸗ wärter der Balilla nach Deutſchland gekommen wa⸗ ren, iſt bei dem dritten offiziellen Beſuch der italie⸗ niſchen Jugend jetzt zum erſten Male die geführte Mannſchaft ſelbſt bei uns zu Gaſt. Dies zeigt, daß die Freundſchaftsbande zwiſchen der deutſchen und der In Berlin werden die 450 Avanguardiſten alle die Stätten aufſuchen, die ihnen die Bedeutung der Reichshauptſtadt im nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ fortzuſetzen. Die Miſſion des engliſchen Sachverſtän⸗ digen wäre in dieſem Sinne als ein Ergebnis der Amerikareiſe van Zeelands zu betrachten. Die eng⸗ liſch⸗ amerikaniſchen Handelsvertragsverhandlungen haben, obwohl ſie nun ſchon eine Reihe von Monaten im Gange ſind, keinen Fortſchritt gemacht. Ihre Fruchtloſigkeit wird hier auf die„zögernde Politik“ der Waſhingtoner Regierung zurückgeführt. Zu den Schwierigkeiten gehören aber bekanntlich auch die von Amerika beanſtandeten Ottawaverträge zwiſchen England und den britiſchen Dominien. Sir Leith Roß iſt jetzt zum Mitglied des ſogenannten Reichswirt⸗ ſchaftsausſchuſſes ernannt worden, eines Gremiume von 19 Regierungsvertretern Englands und der übrigen britiſchen Reichsteile, deſſen Zuſtändigkeit ſich auf Unterſuchungen und Berichte für die jeweilige Reichskonferenz beſchränkt. Immerhin hat dieſe Ernennung die große Qualifikation des engliſchen Sachverſtändigen für die nach der„Morning Poſt“ ihm zugedachte Aufgabe noch erhöht. Zwiſchen London und Waſhington ſchwebt aber riegsſchu Auf Grund der amerikaniſchen Johnſon Aet iſt der Neuyorker Anleihemarkt allen Ausländern verſchloſ⸗ ſen, die, wie England, dioſeinerzeit wereinbarten Rüch⸗ zahlungsbedingungen für die Kriegsſchulden nicht ein⸗ halten.“ Dies iſt bekanntlich eine große Lücke in den engliſchen Rüſtungsplänen, für deren wirkſame Durchführung die Gewißheit des amerikaniſchen Finanzbeiſtandes im Kriegsfalle unentbehrlich iſt. Die„Morning Poſt“ rechnet damit, daß Leith Roß er⸗ mächtigt werde, auch über die Schuldenfrage zu ver⸗ handeln. Die öffentliche Meinung in Amerika ſei vielleicht noch nicht reif für eine endgültige Löſung, aber es beſtehe Grund zu der Annahme, daß Präſi⸗ dent Rooſevelt zu gewiſſen Erleichterungen bereit ſei, die zugunſten Englands die Wirkung der John⸗ ſon Act abſchwächen würden. ———————[b ů ſ ſ ñ——ũ— ropäer unter dem funkelnden Tropenhimmel. Das iſt tauſend Meilen nach Norden und tauſend Meilen nach Süden die einzige Jazzband weit und breit. Sanft tropft der Schweiß auf dieſe ͤͤreißig Qua⸗ dratmeter Mondänität inmitten der weiten Oeden dieſer Küſte. Aber aus den Schweißtropfen Europas wachſen Lagerſchuppen, Kräne, Villen, Klubs, Bank⸗ häuſer und Kinos. König Midas geht mit ſteifem Kragen durch den afrikaniſchen Sand und evo ſein Lackſchuh hintritt, verwandͤelt ſich der Sand in Gold. ee Kongreß der deutſchen Sahnärzte Neue Erkenntniſſe der Zahn⸗ und Kieferheilkunde In Düſſeldorf fand der 8. Deutſche Zahnärztetag ſtatt, wobei zu dem Thema„Chä⸗ rurgie und Orthopädie des Mundes, der Kiefer und der Zähne“ neue Erkenntniſſe mit⸗ geteilt und erörtert wurden. Profeſſor Dr. Hübſchmann ſprach über Er⸗ krankungen des Mund⸗Kiefergebietes durch Ge⸗ ſchwülſte gut⸗ und bösartiger Natur. Er führte aus, daß man bei dieſen Erkrankungen Uebergänge von den gutartigen zu den bösartigen Geſchwülſten feſtſtellen kann und dies bei der Diagnoſeſtellung be⸗ rückſichtigen muß. Ueber die Behandlung der im Mund⸗Kieferbereich vorkommenden bösartigen Geſchwülſte referierte der Direktor der Haut⸗ klinik der mediziniſchen Akademie Düſſeldorf, Dr. Schreuß. Der Vortrag brachte eine kurze Ueber⸗ ſicht über die Behandlung dieſer Krankheiten mit elektriſchen Strahlen. Mit Hilfe von Bild⸗ material und Beobachtungen am Krankenbett gab der Redner Behandlungsvorſchläge. Der Vertreter von Ungarn, Profeſſor Dr. von Ertl, Budapeſt, ging in ſeinem Vortrag beſonders auf die Selbſtheilungsbeſtrebungen des Organismus ein. Bei der Wiederherſtellung von Kriegskieferverletzten konnte er ſeine Me⸗ thode„oſteogenetiſche Knochenlappenverpflanzung“ als ausſichtsreich feſtſtellen. Auf ſeiner chirurgiſchen Abteilung hat ſich ſchon im Anfang des Krieges die größte Kieferſtation Ungarns ausgebildet. Große Aufgaben waren zu bewältigen, z. B. die Aufgabe der Löſung der Schußkanäle. Von Ertl führte aus, daß er das geſteckte Ziel zum größten Teil erreicht habe. pädie und Prothetik bei der Löſung dieſer Aufgaben. Generalarzt Dr. Luerſſe n⸗Münſter i. W. wies in ſeinen Ausführungen auf die Verſchärfung der Kampfmittel(Gas) eines Krieges der Zukunft hin und betonte, daß dem Zahnarzt im Kampf gegen die dadurch entſtehenden Verletzungen neue Wege gewie⸗ ſen würden. Er ſchilderte den Sanitätsdienſt im Operations⸗ und Heimatgebiet unter Berüchſichti⸗ gung der beſonderen Tätigkeit des Zahnarz⸗ tes in Zuſammenarbeit mit dem Kieferchirurgen. Das erſte Betätigungsfeld für den Zahnarzt wird in Zukunft der Hauptverbandsplatz ſein. Eine end⸗ gültige Behandlung ſoll erſt in Speziallazaretten kür Kieferverletzte in der Heimat durchgeführt wer⸗ den. Zum Schluß wies er darauf hin, daß die Zahn⸗ ärzte ſich ſchon im Frieden durch Studium der Fach⸗ literatur und durch Teilnahme an Kurſen für die Behandlung von Kieferverletzten auf die Kriegsauf⸗ gaben vorbereiten ſollen. Dier Dozent Dr. Herbert Hofrath, Düſſeldorf, führte aus, daß auf eine chirurgiſche Behandlung immer eine orthopädiſch⸗prothetiſche Nach⸗ behandlung ſolgen müſſe, wenn der Erfolg ein dauerhafter ſein ſollte. Durch die Darſtellung eini⸗ ger Fälle im Lichtbild, die der Vortragende aus dem Arbeitsgebiet der Kieferchirurgie herausgriff, gab er einen Ueberblick über die verſchiedenen Methoden der Kieferverbetzungen und beleuchtete die Vorteile eines einheitlichen Vorgehens von Chirurgie, Ortho⸗ Im folgenden führte Prof. Dr. Hauberriſ⸗ ſer, Erlangen, Näheres aus über eitrige Er⸗ krankungen im Kiefergebiet. Er fordert, daß der Zahnarzt, mehr noch als bisher, nach allge⸗ mein⸗chirurgiſchen Richtlinien denken und arbeiten müſſe; insbeſondere müſſe er vor der Operation im⸗ mer einen genauen Plan ſeines Eingriffes vor Au⸗ land vor Augen führen werden. So iſt u. a. eine eingehende Beſichtigung der Stadt, der Beſuch der Rundfunkausſtellung und eine Fahrt nach Potsdam vorgeſehen. Am Donnerstagmittag wird die italie⸗ niſche Jugend am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz niederlegen. Ausnahmezuſtand in Philadelphia Die Folgen des Verkehrsſtreiks — Philadelphia, 5. Auguſt.(U..) Der Streik der Laſtkraftwagenfahrer Phila⸗ delphias hat den Bürgermeiſter zur Verhängung eines Ausnahmezuſtandes veranlaßt, da die Gewerkſchaften mit der Ausdehnung der Streiks auf ſämtliche 26 000 Laſtkraftwagenfahrer des Ge⸗ bietes von Philadelphia drohen und damit die Ge⸗ fährdung der Lebensmittelverſorgung Philadelphias überaus ernſt wird. Unter der Ausnahmeverord⸗ nung iſt die Anſammlung von Menſchenmengen an Straßenecken oder in Verſammlungshallen verboten. Die Einhaltung dieſes Verbotes wird durch Polizei⸗ patrouillen überwacht, die auf etwa 1500 Polizei⸗ automobilen die Stadt durchſtreifen. Bürgermeiſter Wilſon hat den Oberbefehl über die Polizei ſelbſt übernommen. Er kündigte die Einſtellung zahlreicher Ziviliſten in den Patrouillendienſt an und begründet dieſe Maßnahme mit der Notwendigkeit, Geſetz und Ordnung aufrechtzuerhalten. Im Rathaus ſind 3000 Poliziſten zuſam⸗ mengezogen worden. Sie ſtehen dort bereit, um jederzeit nach Stadtteilen entſandt zu werden, wo es zu Streikunruhen kommt. Nach einer Meldung des„Prager Tagblatts“ geht der Chef der politiſchen Sektion des Außenmini⸗ ſteriums, Zdenek Fierlinger, als Ge⸗ ſandter nach Moskau, während der bisherige tſchechoſlowakiſche Geſandte in Moskau, Bohdan Pavlu, vorausſichtlich an Stelle Fierlingers die politiſche Sektion übernimmt. Vom eigenen Vater geraubt! Die Chicagoer„Kindesentführung“ aufgeklärt — Chicago, 4. Auguſt.(U..) Wie ſich jetzt herausſtellt, iſt der kleine Donald, deſſen„Verſchleppung“ durch zwei unbekannte Män⸗ ner Montagabend rieſiges Aufſehen erregt hat, von ſeinem eigenen Vater„entführt“ und zur Mutter zurückgebracht worden. Die Annahme, daß Donald gar nicht der Sohn von Mrs. Horſt iſt, der er entriſſen wurde, hat ſich beſtätigt. Ein Mr. John Regan erſchien heute auf einer Polizeiſtation, er⸗ klärte, er ſei der Vater des Knaben; dieſer befinde ſich in ſeiner Wohnung in Chicago⸗Weſtſide, und er wolle ihn zur Polizeiwache bringen, wenn man ihm eine Polizeieskorte mitgebe. Donald ſei das unehe⸗ liche Kind von ihm und ſeiner Frau. Der Arzt, der als Geburtshelſer funaierte, habe das Kind der Mut⸗ ter weggenommen und es dem Ehepaar Horſt über⸗ geben. Zwei Jahre hätten er und ſeine Gattin mach ihrem Kind geſucht, bis ſie es ſchließlich fanden und mit Hilfe von Bekannten entführten. DSSSBBBB————————————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer (in Urlaub) 1. V. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode⸗Lokaler Teil! Dr Fritz HammesSport: i. V. C. W. Fennel Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und aeſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fau de ſämtlich in Mannheim „Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 21000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 29500 Zur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporio gen haben. Seiner Meinung nach kann nur beſt⸗ mögliche Sorgfalt und Leiſtung des Arztes Kiefer⸗ eiterungen vermeiden. Profeſſor Dr. Münch, Würzburg, ſprach über die neuen Anſchauungen in der Zahnheil⸗ kunde bei der Behandlung kariöſer Zähne. Profeſſor Münch ſieht die Zukunftsauf⸗ gaben der geſamten Zahnheilkunde darin, mit allen Kenntniſſen der geſamten Medizin verſehen, die glückliche Syntheſe zwiſchen Zahnmedizin und Allgemeinmedizin herzuſtellen. Be⸗ ſonders die Bedeutung der Herdinfektion in ihrer krankmachenden Wirkung auf den Geſamtorganis⸗ mus des Patienten hob er hervor und betonte, daß hierbei der Verſuch der Ausheilung dieſer Schäden unbedingt den Vorzug vor dem chirurgiſchen Ein⸗ griff haben müſſe. Ueber die Wiederherſtellung der Kie⸗ ferknochen nach Eiterungsprozeſſen referierte Profeſſor Dr. Proell, Bonn. Er wies darauf hin, daß die Knochenerneuerung immer dann eine gute ſein wird, wenn der Organismus geſund iſt. Die Heilung verlaufe nach Ausſtoßung der ab⸗ geſtorbenen Knochenreſte in dieſem Falle immer ſehr ſchnell. Wenn jedoch dieſe Wiederherſtellungs⸗ kräfte ͤes Organismus durch Krankheit des Kör⸗ pers verlorengegangen ſind, dann tritt eine chro⸗ niſche Eiterung der betreffenden Knochenteile ein und es iſt Aufgabe des Arztes, den Organismus erſt wieder in den Stand zu verſetzen, die Selbſt⸗ heilungsbeſtrebungen durchzuführen. e Rekordbeſuch bei der Ausſtellung„Entartete Kunſt“ in München. In den erſten 14 Tagen nach der Eröffnung der Ausſtellung„Entartete Kunſt“ in München haben bereits 396 000 Beſucher die Ausſtellung beſichtigt; der vergangene Sonntag brachte eine Höchſtbeſucherzifſer von 35 600 Perſonen. Der Andrang zur Aus⸗ ſtellung hält nach wie vor ununterbrochen an. Die vielen Beſucher aus dem In⸗ und Aus⸗ lande verlaſſen die Ausſtellung, auf das tieſſte be⸗ eindruckt von den Ungeheuerlichkeiten, die dem deut⸗ ſchen Volk einſt als Kunſt vorgeſetzt wurden. Be⸗ ſonders groß iſt die Beſucherzahl der Eng⸗ länder und Amerikaner. Zur Zeit beſuchen Tauſende deutſcher Volksgenoſſen, die ſich auf der Rückreiſe vom 12. Sängerbundesſeſt in Breslau be⸗ finden, die Ausſtellung. W. — ——— — — *³ — — Donnerstag, 5. Auguſt 1937 5 g. Seite(Nummer 356 2—— Mannheim, 5. Auguſt. Drei Tage Badegaſt „Die Blumen und den Kanarienvogel gebe ich zu Frau Dorſch!“ meinte Frau Schmidt zu ihrem Mann. „Und die Rogäden laſſe ich natürlich herunter, ſonſt bleichen die Vorhänge zu ſehr aus.“ Schmidts beſprachen gerade die Vorbereitungen für die Ferienreiſe.„Wollen wir nicht auch noch ein neues Sicherheitsſchloß anbringen?“ ſchlug Otto Schmidt vor. Aber da fuhr Frau Schmidt richtig auf:„Zwölf Jahre haben wir das alte Schloß jetzt nie iſt was vorgekommen— und wir können doch wirklich zur Reiſe jeden Groſchen gebrauchen! Drei Tage lang will ich überhaupt Badegaſt ſpielen, ehe wir auf die Wanderung gehen.. ich will diesmal nicht jeden Groſchen dreimal umdrehen müſſen, und du kommſt nun noch mit ſolchen Sachen! Fünfzehn Mark koſtet ſo ein Schloß mindeſtens!“ Otto Schmidt widerſprach nicht mehr; er war ein langjähriger, geprüfter und bewährter Ghemann. Seider wurden Schmidts ſchon nach ſechs Tagen durch einen Eilbrief zurückgerufen: Es war bei ihnen eingebrochen worden. Wäſche Silber, einige gute Pelzſachen... im ganzen waren es wohl für fünfhundert Mark Werte, die die Einbrecher mit⸗ genommen hatten. Der Kriminalbeamte auf dem Revier zuckte be⸗ dauernd die Achſeln:„Ja— da können Sie noch froh ſein, daß die Herrſchaften ſo fix gearbeitet haben und nicht noch die Möbel zerſtörten auf weiterer Nach⸗ ſuche!l Aber Sie waren auch ſträflich leichtſinnig: So ein einfaches, altes Schloß machen unſere dunklen Fachleute doch binnen drei Minuten mit einem Bleiſtreifen auf... und die Fenſterläden, die tagelang geſchloſſen bleiben, ſind geradezu eine Einladung für die Einbrecher! Das Geld für ein gutes Sicherheitsſchloß hätten Sie doch wohl noch übrig gehabt, Herr Schmidt...“ Otto Schmidt ſagte nichts— ſtumm ſchaute er ſeine liebe Frau an. Drei Tage hatten ſie richtig Badegaſt geſpielt, Mathilde hatte ihren Willen ge⸗ habt. Aber ein bißchen teuer war die Geſchichte doch geworden. Raroſe. Der Polizeibericht meldet 6 Verkehrsunfälle Bei ſechs Verkehrsunfällen, die ſich geſtern hier ereigneten, wurden ſechs Perſonen verletzt und 5 Fahrzeuge beſchädigt. Eine der verletzten Perſonen mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Zum größten Teil ſind die Verkehrsunfälle auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden geſtern 31 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 11 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes wurde ein Mann feſtgenommen und in das Gefängnis ein⸗ geliefert. * Die Varieté⸗Schau Frank⸗Thys, die zuletzt auf dem Lindenhof und am Erlenhof viel Beifall fand, wird vom Freitag abend an Vorſtellungen im Be⸗ reich des Möhlblocks in der Schwetzingerſtadt geben, bei denen Sport und Humor nicht zu kurz kommen werden. indiviöuelle Behandlung des Käufers zu Hführe. Um jeden Käuſer nach ſeiner Eigenart be⸗ Neue Mannbeimer Zeiiung/ Mittag⸗Ausgabe Gute Arbeit für wenig Geld Tüchtige Malermeiſter für den Siedlungsbau Wie für eine ganze Reihe von Handwerkszweigen, ſo erwachſen auch dem Malerhandwerk bei der gegenwärtigen Belebung des Siedlungs⸗ und Eigen⸗ heimbaus ſehr bedeutſame und umfangreiche Auf⸗ gaben. Gerade hier gilt es, mit den ſparſamſten Mit⸗ teln, und zwar in einem von vornherein feſtgelegten, angemeſſenen Verhältnis zu den geſamten Bau⸗ koſten, eine techniſch und geſchmacklich einwandfreie Farbgebung an Außenfronten und in Innenräumen zu bewerkſtelligen. Dabei werden nicht nur an die fachliche Leiſtungsfähigkeit des einzelnen Meiſters hohe Anforderungen geſtellt, ſondern es erweiſt ſich auch, welche große Bedeutung hier der gewiſſenhaften talkulation, einer zuverläſſigen Preisbildung, zu⸗ kommt. Vom Reichsinnungsverband des Malerhandwerks ſind die anfallenden Aufgaben beim Siedlungsbau bereits rechtzeitig erkannt und vor etwa einem hal⸗ ben Jahr zum Gegenſtand des„Heimſtattwett⸗ bewerbs des Malerhandwerks“ gemacht worden. Das Ergebnis iſt geeignet, der breiten Oeffentlichkeit und insbeſondere den am Siedlungs⸗ und Eigenheimbau beteiligten Dienſtſtellen zu zeigen, daß auch im Malerhandwerk in ausreichendem Maße tüchtige Kräfte bereit ſtehen, um die auf dieſem Ge⸗ biet anfallenden Aufgaben zu erfüllen. Von den 52 zur Beurteilung gekommenen Ar⸗ beiten dieſes Wettbewerbs haben beſonders die 7 mit Preiſen ausgezeichneten Löſungen in Darſtellung, Farbgebung und Arxt der Ausführung bemerkenswerte Ergebniſſe beigebracht. Durchgehend ſind hier für beide Teile der Geſamtaufgabe, für das Kleinſiedlungshaus ſowohl als auch für das Eigen⸗ heim, die räumlich bedingten Erforderniſſe einer hellen, freundlichen Farbgebung erkannt worden. Ebenſo iſt man ſich bei den Spitzenleiſtungen wie auch bei der Mehrzahl der weiteren, mit Ankäufen und Anerkennungen bedachten Arbeiten darüber klar geworden, daß ſowohl wirtſchaftlich als auch ge⸗ ſchmacklich eine möglichſt einfache Anſtrichtechnik das Gegebene für die vorliegenden Zwecke darſtellen mußte. Dabei war aber wieder die Gefahr einer übertriebenen Nüchternheit oder gar Primitivität zu vermeiden; demgegenüber bricht ſich in den Arbeiten eine geſunde Auffaſſung von„ehrlicher“ Aus⸗ ſchmückung Bahn, indem etwa an der Außenfront ein Wappenbild, ein Be⸗ rufs⸗ oder Hauszeichen, im Wohnraum ein ſinnvoller Spruch, im Kinderzimmer eine ein⸗ zelne Blumenmalerei den Blick auf ſich ziehen und ſomit die Sachlichkeit auf⸗ lockert. Es verſteht ſich, daß dieſe ſparſamen Einzel⸗ ornamente von der Hand des Malers allgemein in ſorgſamer und geſchmacklich einwandfreier Ausfüh⸗ rung vorgeſehen ſind. Bei den vorbildlichen Spitzenleiſtungen, die der Wettbewerb gemäß ſeiner Zielſetzung tatſächlich er⸗ bracht hat, iſt es beſonders bemerkenswert, daß auch der Kalkulationsrahmen im allgemeinen gut eingehalten worden iſt. Nur bei ſchwächeren Ar⸗ beiten hat ſich gelegentlich das Beſtreben bemerkbar gemacht, die Löſung auf die gezogene Preisgrenze zu„friſieren“. Doch zeigen eine ganze Reihe von Teilnehmern des Wettbewerbs, daß ſie durchaus in der Lage ſind, für die etwa 200 oder 360 Mark, die für Malerarbeiten am Kleinſiedlungshaus oder am Eigenheim ausgeworfen galten, tüchtige Leiſtungen zu bieten. Da dieſe Kalkulation wie auch die Zweck⸗ mäßigkeit der jeweiligen Anſtrichtechnik einer gründ⸗ lichen Prüfung unterlegen hat, ſo iſt mit dem Er⸗ gebnis dieſes Wettbewerbes den beteiligten Stellen ein wertvolles und zuverläſſiges Material in die Hand gegeben, auf das ſie bei Durchführung ihrer Bauvorhaben zurückgreifen können. Entſprechend der weitgehenden Zuſammenarbeit bei dieſem Wett⸗ bewerb beſteht auch das Beſtreben nud die Möglich⸗ keit, oͤaß die Preisträger zu gegebener Zeit auch für die praktiſche Löſung der entſprechenden Aufgaben im Siedlungs⸗ und Eigenheimbau herangezogen werden. Menſchenkenntnis im Verkauf Ein Knigge der Verkaufskunſt— Vortrag in der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel „Keep smiling“, verkaufe lächelnd, das war die große Parole, die vor einer Reihe von Jahren aus Amerika zu uns kam. Mag man über ſie denken, was man will: ſie enthält die eine Wahrheit, daß es vor allem auf den Verkäufer ankommt, ob ein Volks⸗ genoſſe käuft und zum treuen Kunden wird. Verkau⸗ fen und richtige Menſchenbehandͤlung iſt zu einer Kunſt geworden, die gelehrt und gelernt ſein will— vor allem im Einzelhandel, der ſich in zunehmendem Maße um die Schulung ſeiner Angehörigen bemüht. Im Dienſte dieſes Bemühens ſtand der Vortrags⸗ abend, den die Wirtſchaftsgruppe Einzel⸗ handel, Ortsgruppe Mannheim, geſtern im Wart⸗ burghoſpiz veranſtaltete. Vor mehreren hundert Be⸗ triebsführern und Gefolgſchaftsmitgliedern ſprach der Verkaufspſychologe Cordt von Klocke über „Die Menſchenkenntnis im Dienſte der Käufer⸗ und Kundenbehandlung.“ Was dieſer Mann in höchſt feſſelnder und humorvoller Weiſe an Hand einprägſamer Lichtbilder vortrug, fußte zwar auf neuzeitlichen wiſſenſchaftlichen Ein⸗ ſichten— vor allem auf die Körpertypenlehre Kretſch⸗ mars—, wurde hier aber vereinfachend und über⸗ zeugend auf die Bedürfniſſe der Verkaufspraxis angewandt. Klocke ging oͤavon aus, daß auf die Dauer nur Erfolgen Der Abſchluß der Kolonialvorträge: Togo, die deutſjche Muſterkolonie Letzter Lichtbildervortrag im Reichskolonialbund Reichsbahnoberrat Fraeulin, der Sprecher des letzten Kolonialvortragsabends in der Kunſthalle, be⸗ gann ſeine Ausführungen über Togo mit einem längeren Rückblick auf die Kolonialgeſchichte, der vor allen Dingen beſtimmt war, nachzuweiſen, daß Togo eine ſtammesmäßige und geſchichtliche Einheit ſei, die ſehr zu Unrecht von den heutigen Man⸗ datmächten auseinandergeriſſen wurde. Wir erſuhren auch einiges von den früheren Ver⸗ ſuchen engliſcher Zollbeamten, uns aus der gutge⸗ ſchnittenen Ecke zwiſchen Gold⸗ und Sklavenküſte zu verdrängen, und warum wir die Voltamündung nicht mitbekamen— ein Verzicht, der übrigens ſpä⸗ ter leicht zu verſchmerzen war; denn unſere Küſte war geſünder und für Straßen⸗ und Bahnanlagen geeigneter. Die Brandung am Golf von Guinea iſt freilich gewaltig, und die lange Landungsbrücke, die man für den Dampferverkehr hinausführen mußte, iſt auch ſchon einmal zerſtört worden. Zu Beginn des Krieges glaubte man ſich auch auf die Kongo⸗Akte, die die Neutralität der Kolonien ge⸗ währleiſten ſollte, berufen zu können; die 500 Mann ſtarke ſchwarze Polizeitruppe, mit Modell 71 und vier McG ausgerüſtet, mußte ſich nach zwei kleinen Ge⸗ fechten ergeben. Die Engländer verwalten ihren Teil des Mandats— etwa drei Zehntel eines Ge⸗ bietes ſo groß wie das rechtsrheiniſche Bayern und Thüringen— mit der Goldküſte zuſammen; es gibt keine Bezirkseinteilung und keinen Haushalt. Die Franzoſen verwalten ihre ſieben Zehntel mit Haushalt uſw., erlebten aber noch 1933 Unruhen wegen einer Kopfſteuer und hatten zeitweilig Mili⸗ tär, Senegalneger, dort. Militär und Mitverwal⸗ tung durch eine reguläre Kolonie widerſprechen den Mandatsbeſtimmungen. Sehr intereſ⸗ ſant ſind die Feſtſtellungen, die man über die Be⸗ völkerungsbewegung machen kann. Die Bevölke⸗ rung, etwa—2 Millionen, hat in 20 Jahren kaum zugenommen, im engliſchen Mandatsbericht kann man auch von einer Zuwanderung aus franzöſiſchem Gebiet leſen. Eine Erklärung geben die Verlaut⸗ barungen des„Verbandes deutſcher Togoländer“, der angibt, 10 000 Mitglieder zu haben. Nach ihm ind 200 000 Togoländer ausgewandert, weil ſie nicht der franzöſiſchen Herrſchaft leben wollen und ſtürmiſch die deutſche wieder herbeiſehnen ein Be⸗ weis für die Treue der Eingeborenen, die man ja auch aus anderen Schutzgebieten kennt. Ein ſehr realer Hintergrund für die Einſtellung iſt auch in der Geſundheitspolitik der Fran⸗ zoſen zu ſehen. Das Gebiet iſt im großen ganzen geſundheitlich nicht günſtig zu bewerten. Malaria, Gelbfieber, Schwarzwaſſerfieber, Hautkrankheiten, Lepra und Pocken waren ſehr verbreitet, und auch Dysenterie kam in Gegenden mit ſchlechter Trink⸗ waſſerverſorgung viel vor. Trotzdem erreichten die Deutſchen ſehr viel, die Krankenhäuſer waren vorbildlich, entgegen lügneriſchen Berichten ſowohl für Europäer wie für Eingebvrene. Nun läßt ſich nach den Mandatsberichten feſtſtellen, daß die Zahl der Leprakranken ſeit 1929 von 1500 auf 3 7 das Vierfache geſtiegen iſt, und daß die Franzo⸗ ſek, die das Germanin nicht anwenden wollten, bis 1932 eine Steigerung der Schlafkrankheit von einigen hundert Fällen wieder auf 8900 erlebten. In der Bildungspolitik bemerkt man im franzöſiſchen Teil die typiſchen Maßnahmen, die dar⸗ auf abzielen, Franzöſiſch zur alleinherrſchenden Sprache zu machen, während Engländer wie Deutſche das Leſen und Schreiben den Miſſionsſchulen über⸗ ließen, und lieber ihre Energie auf Hebung des Le⸗ bensſtandards der Eingeborenen ſammelten. Wahr⸗ ſcheinlich wollen die Franzoſen auch das Ergebnis einer ſpäteren Abſtimmung vorwegnehmen. Wirtſchaftlich ruht die Kolonie auf frucht⸗ barem Boden und großer Arbeitskraft der Bevölke ⸗ rung. Kakao, Palmöl und Baumwolle ſind z. Z. die Haupterzeugniſſe. Die Erdnuß hat auch Zu⸗ kunft, die Erzvorkommen könnten in deutſchen Händen ausgebeutet werden. Für die Bahnbauten der Deutſchen gibt es auch in den Berichten der bei⸗ den Mandatsmächte reiche Anerkennung. Der Red⸗ ner belegte alle ſeine Ausführungen mit reichem ſta⸗ tiſtiſchem Material. Einige ältere Lichtbilder ſchloſſen ſich dann noch an. Stellvertretender Kreis⸗ verbandsleiter Dick gab bekannt, daß er jetzt 3350 Mitglieder in Mannheim habe, und daß ſein nächſtes Ziel 4000 ſei; denn wir liegen noch unter dem Reichsdurchſchnitt. handeln zu können, muß man dieſe Eigenarten ſchnell erkennen. Das läßt ſich lernen, wenn man drei Hauptgruppen des Körperbaues unterſcheide: den ſchlankwüchſigen Gedankenmenſchen, den breitwüchſi⸗ gen Tat⸗ und den rundwüchſigen Gemütsmenſchen. Im Leben kommen dieſe Haupttypen zwar nur ge⸗ miſcht vor. Aber es ſei ſchon viel gewonnen, wenn man ſich ihre hervortretenoͤſten Merkmale einpräge und danach die Begrüßung und das Verkaufsgeſpräch einrichte. Durch eine liebenswürdige Behandlung des Geöoͤankenmenſchen, eine höfliche, aber beſtimmte des Tat⸗ und eine natürlich⸗freundliche des Gemüts⸗ menſchen könne viel erreicht werden, ſofern man da⸗ bei auch ſeine Stimmung beachte. Hauptſache bleibe aber immer, daß der Verkäu⸗ fer ſich ſelbſt im Zaume hält. Er muß ſtets dem Kunden gegenüber objektiv ſein, darf ihm nicht Sym⸗ pathie oder Antipathie zeigen. Sein oberſter Grund⸗ ſatz laute: Freundlichkeit. Die dürſe nicht erſt bei Verkäufen über fünf Mark anfangen. Dazu komme ſelbſtverſtändlich Takt und die Beachtung der vielen Kleinigkeiten, von denen oft der Ver⸗ kaufserfolg abhängt. Durch ſtändige Schulung und Selbſterkenntnis müſſe jeder Einzelhandelsange⸗ ſtellte dazu kommen, ſich eine bewußte Men⸗ ſchenkenntnis zu erringen, die dann auch zu Erſolgen führt. Wir müſſen uns damit begnügen, nur einige Ge⸗ dankengänge des mit zahlreichen Beiſpielen aus der Praxis belegten Vortrages wiederzugeben. Daß er den Anweſenden viele Anregungen brachte, bewies der ſtarke Beifall am Schluß. Hoffen wir, daß dieſer Knigge der Verkaufskunſt dazu beiträgt, auch an unſerem Orte die guten Beziehungen zwiſchen Käu⸗ ferſchaft und Einzelhandel noch zu verbeſſern. Am Freitagabend wird der Vortrag wiederholt. 1 Im Scheinwerfer Geräuſche in der Nacht Eine Großſtadt iſt kein Friedhof. Es gibt Ge⸗ räuſch in ihr und Lärm— nicht nur dort, wo Fa⸗ briken ſtehen, mehr noch in den Hauptverkehrsſtra⸗ ßen; Lärm der Menſchen und vor allem der rollen⸗ den Verkehrsmittel. Aber es gibt vermeidbaren Verkehrs⸗ lärmi! Auch die Nerven des Großſtadtmenſchen ſind keine Eiſenſtränge. Was techniſch zur Verhü⸗ tung von Geräuſchbeläſtigungen getan werden kann durch modernen Straßenbau, Federung und Gummi⸗ lagerung der Straßenbahnräder, durch klarere Ver⸗ kehrsleitung, iſt in Mannheim teilweiſe ſchon ge⸗ ſchehen und wird noch weiterhin geſchehen. Geblie⸗ ben aber iſt und zugenommen hat leider der Lärm, den die Verkehrsteilnehmer ſelbſt verurſachen— und zwar alle, die Fußgänger wie auch und beſonders die Rad⸗ und Motorradfahrer, Kraftfahrzeuge und die ſchweren Laſtzüge. Solange die Laſtzüge durch die Straßen don⸗ nern, ſolange nicht endlich der Autobahnhof gebaut iſt und unſere Innenſtadt entlaſtet, werden ſie weiter ſchon in den früheſten Morgenſtunden die Schläfer aufſchrecken, dagegen läßt ſich leider kaum viel ma⸗ chen; es iſt der Kaufpreis für unſeren Rühm, führend im deutſchen Ferntransportverkehr zu ſein. Aber es wird zu viel gehupt, geklingelt ge⸗ knattert, zuviel geſchrien, gerufen! Geſchieht es am Tage, mag es noch angehen. Aber in der Nacht wird es an nicht zu wenigen Stellen zur kaum erträglichen Plage. Viel Beſchwerde wird darüber aus der Rheinſtraße und dem Bahn⸗ hofsviertel geführt. Dort gerade befinden ſich viele unſerer Hotels, die für ihren Fremdenverkehr fürchten. Legen wir Wert auf einen regen Frem⸗ denbeſuch, ſo darf ihr Hinweis, daß ſich die Gäſte über den Straßenlärm beklagen, nicht überſehen werden. Der Vorſchlag, den Laſtwagenverkehr durch die Bismarckſtraße umzuleiten und ſo die Schloßgarten⸗ ſtraße und den Bahnhofsvorplatz vor ſeinen Erſchüt⸗ terungen zu bewahren, wird allerdings von den zu⸗ ſtändigen Stellen kaum befürwortet werden, auch wenn man ihn auf den Nachtverkehr beſchränkt. Man weiſt dort darauf hin, daß die heutige Verkehrsrege⸗ lung Brücke—Schloßgartenſtr.—Bahnhof—Stadt und —1— umgekehrt die kürzeſte Verbindung swiſchen Pfalz und Nordbaden darſtellt und faſt völlig kur⸗ venfrei iſt. Die gewünſchte Umleitung würde da⸗ gegen mehrere neue Kurven und Kreuzungen ſchaf⸗ fen— am Schloß-—Bismarckſtraße und an Bismarck⸗ ſtraße—Ring— und einen neuen Straßenbau am Schloß notwendig machen. Außerdem bliebe der Perſonenwagenverkehr— und wollte man auch ihn aus dem Bahnhofsviertel herausnehmen, was übri⸗ gens verkehrstechniſch kaum durchführbar wäre— ſo würde dadurch an anderen Stellen die Sicherheit des Verkehrs wie auch ſeine Flüſſigkeit gefährdet So ſtehen ſich die Anſichten gegenüber. Aber tun läßt ſich wohl dochetwas. Es wäre vielleicht möglich, im Bahnhofsviertel zur Nachtzeit eine ſtär⸗ kere„Geräuſchüberwachung“ durchzuführen. Wer dort ohne Grund und übergebührlich hupt, wer ſeinen Motor knattern läßt wie ein Maſchinenge⸗ wehr, den könnte man dann bald zum Schweigen bringen. Auch das teilweiſe gerügte laute Klappern der Milchkannen in aller Herrgottsfrühe ließe ſich auf dieſe Weiſe unterbinden, ſo daß den Fremden, die in den Hotels übernachten, nicht unnötigerweiſe die Ruhe geſtört wird. Soweit das Bahnhofsviertel. Aber wir wiſſen ja nicht nur dort, auch ſonſt hören wir zur Nachtzeit im Stadtrevier nicht ſelten rückſichtsloſe„Huper“ und„Knatterer“. Man kann nicht ein Regiment von Polizeibeamten ausſenden, um jeden daran zu hin⸗ dern. Außerdem iſt das ganze nicht eine Angelegen⸗ heit der Strafe, ſondern der Verkehrsdiſzi⸗ plin. Zu ihr kann jeder Verantwortungsbewußte beitragen. Wenn allerdings kameradſchaftliche Hin⸗ weiſe oder ein Mahnruf aus einem Schlafzimmer⸗ fenſter nicht zum Erfolge führt, dann iſt die Polizei am Platze, die am Tage und in den frühen Morgen⸗ ſtunden einmal zwiſchen D 7 und E7 nach dem Rech⸗ ten ſehen möge. Doch die Zweibeiner, die Fußgänger, ſeien nicht vergeſſen. Sie ſind zur Nachtzeit noch bedeutend ſchlimmer als die Motoriſierten. Beſonders nach Mitternacht. Mannheim iſt nun einmal im Stadt⸗ innern ſo gebaut, daß ſeine Straßenzüge vielfach wie Geräuſch⸗Schluchten wirken. Zwei oder drei ſtehen unten auf der Straße und unterhalten ſich friſch⸗ fröhlich⸗frei. Aber was ſie reden, klingt nach oben doppelt und dreifach vom Widerhall verſtärkt empor, weckt aus dem Schlafe oder läßt nicht zum Ein⸗ ſchlafen kommen. Oder es wird nach dem Verlaſſen der Wirtſchaften„ſo ganz harmlos“ gerufen und ge⸗ ſungen. Nicht jeder reagiert darauf gleich mit einem Kübel Waſſer. Manche verſuchen es in Güte. Da kann man häufig Antworten hören! Auch hier iſt nicht der Ruf nach der Obrigkeit das Entſcheidende. Wieder und immer wieder bleibt hauptſächlich der Appell andie beſſere Ein⸗ ſicht jedes Verkehrsteilnehmers übrig.„Was du nicht willſt, das man dir tu, das füg auch keinem an⸗ dern zu“,— das ſage auch deinen Freunden und Be⸗ kannten, wenn ſie ein Nachtpalaver abhalten wollen. Nur durch ſolche Selbſterziehung können wir all⸗ mählich vermeidbare Nachtgeräuſche herabmindern, die uns oft den ganzen folgenden Tag vergällen. Soll wirklich die Polizei das letzte Wort haben und micht die volksgemeinſchaftliche Selbſtzucht? Götz Der Kurszettel der Hausfrau Nun iſt der Höhepunkt der Einmachzeit gekommen. Gelees und Marmeladen ſind— mit Ausnahme von Brombeeren, Aepfeln und Preiſelbeeren— bereits erledigt. Aber Gurken, Bohnen und Tomaten müſ⸗ ſen jetzt verarbeitet werden. Zwar ſind es jetzt nur Eſſig⸗ und Salzgurken, während Senſ⸗ und ſüße Gur⸗ ken noch etwas auf ſich warten laſſen. Dafür ſind aber die Tomaten ſo billig bereits, daß ſich das Ste⸗ riliſieren wirklich lohnt. Aber nicht nur an den Aus⸗ bau der Wintervorräte ſoll man denken, auch dem Körper gilt es, beſondere Kräfte zuzuführen. Und wer eignet ſich beſſer hierzu als Salat? Wie er⸗ friſchend und zugleich Augenweide iſt eine Salatplatte zu Bratkartoffeln am Abend, beſtehend aus Gurken⸗, Tomaten⸗- und Sellerieſalat(letzterer gekocht oder roh in Stiſten), umkränzt von feingeſchnittenem Endi⸗ vienſalat, bei dem man das Ausreiben der Schüſſel mit Knoblauch nicht vergeſſen ſollte. Es verlohnt auch, einen großen Blumenkohl abzukochen und einen Teil auf dͤen anderen Tag für Blumenkohlſalat auf⸗ zubewahren; man erſpart ſo einmal Feuerung. Auch den ſchmackhaften Weißkrautſalat, den man mit aus⸗ gelaſſenem Speck anmacht, ſollte man jetzt, da er noch jung iſt, mehr verwenden. Auch hier ſchadet ein win⸗ ziges Stückchen Knoblauch nicht. An Obſt gab es, bei dieſem wunderbaren Reiſe⸗ wetter ja nicht zu verwundern, eine Unmenge köſt⸗ liche Mirabellen, Brombeeren, Pfirſiche und Apri⸗ koſen. Stark vermehrt hat ſich die Anfuhr in Bir⸗ nen und Aepfeln, und neu aufgetaucht ſind Preiſel⸗ beeren, die vielſeitiger verwendͤbar ſind als man ge⸗ meinhin annimmt. Es läßt ſich aus ihnen nicht nur die bekannte Zugabe zu Suppenfleiſch herſtellen, ſon⸗ dern auch ein köſtliches, leuchtendrotes Gelee und ein ſehr geſunder Saft. Von Maulbeeren läßt ſich übri⸗ gens ein ſehr ſättigender Auflauf herſtellen, der aus einem in feuerfeſter Form vorgebackenen Mürbeteig⸗ boden beſteht, auf den man das gut geſüßte Maul⸗ beerkompott gibt. Aus dem Reſt des Teiges legt man eine Teigplatte auf und läßt das Ganze im Backofen ſo lange backen, bis der Deckel mittelbraun iſt. Wild, Geflügel, Fiſch, Butter, Käſe und Honig gab es in reichlicher Menge. An den Blumenſtänden fie⸗ len die Gloxinien auf deren leuchtendes Rot oder Lila durch das ſamtartige Ausſehen der großglocki⸗ gen Blüten beſonders anziehend wirkt. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für 74 Kilo in Rpf. ermittelt: Kartoffeln 5,5—6; Wirſing 12—15; Weißkraut 10—12; Rotkraut 10—15; Blu⸗ menkohl 10—70; Korotten Bſchl.—7; Gelbe Rüben 10 bis 12; Rote Rüben—12; Spinat 15—20; Mangold 10—15; Zwiebeln 10; Grüne Bohnen 10—20; Grüne Erbſen 20 bis 25, Kopfſalat—15; Endivienſalat—12; Oberkohlraben —10; Rhabarber—10; Tomaten 10—15; Rettich—10; Schlangengurken 10—35; Einmachgurken je 100 Stück 80 bis 130, Suppengrünes Bſchl.—5; Peterſilie Bſchl.—5; Schnittlauch Bſchl.—5; Pfifferlinge 55—70, Aepfel—40; Birnen 25—38; Pfirſiche 30—45, Heidelbeeren 28—90; Zwetſchgen 20—25; Zitronen—15; Banonen—12; Mar⸗ kenbutter 160, Landbutter 140—142; Weißer Käſe 25—30; Eier 10,5—12,5; Hechte 120; Barben 80; Karpſen 100, Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche 35—40; Kabeljau 35—45; Schellfiſche 50—60, Goldbarſch 35; Hahn geſchlachtet 100—300; Huhn geſchl. 200—400: Tauben geſchl. 60—90; Rindfleiſch 91; Kalbfleiſch 110—116; Schweinefleiſch 92. ** Ehrung ſür treue Arbeit. Der Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat die nachgenann⸗ ten Gefolgſchaftsmitglieder für 40jährige ununter⸗ brochene Tätigkeit bei der Firma Heinrich Lanz Mannheim mit dem Ehrendiplom für treue Arbeit ausgezeichnet: Martin Stuckardt, Metalldreher; Johann Weber, Werkmeiſter. 4. Seite/ Nummer 356 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Auguſt 1937 Bas Celieimnis des Ox. Einabcli DIE WUNDERHELLUNGEN VoN LE PlAZZE Seit Jahresfriſt befaſſen ſich italieniſche Medi⸗ zinerkreiſe, amtliche Stellen und vor allem auch die große Oeffentlichkeit mit der erfolgreichen Rheumabehandlung des am 27. Dezember 1935 er⸗ mordeten Dr. Alberto Rinaldi, der die von ihm entdeckte und ausgeübte Heilmethode mit ins Grab genommen hat. Nun nimmt in dieſen Tagen das„Staatliche Italieniſche Geſunoͤheitsinſtitut“ in einer Denkſchrift dazu Stellung und gibt zum erſten Male eine umfaſſende Ueberſicht über den Stand der Experimente und Nachprüfungen der Rinaldiſchen Behandlungsmethode. Das Leben eines Sonderlings Ein kleines, ärmliches Neſt in der italieniſchen Provinz Siena, das Bauerndorf Le Piazze, war der Wohnſitz des Dr. Rinalöi. Er hauſte dort ohne Weib und Kind, ohne Diener oder Haushälterin in einem elenden Gehöft und galt mit Recht als Sonderling. Und dabei war der„Signor Dottore“ ein hochangeſehener Mann, der ſeine urſprüngliche Güte nur hinter einer mit Abſicht zur Schau getra⸗ genen Rauhbeinigkeit verſteckte. Er lehnte alle An⸗ biederungsverſuche— und auch ſolche hochgeſtellter Perſönlichkeiten!— rundweg ab, er verſchmähte Freunde und Bekanntſchaften man ſah ihn nie im Wirtshaus, und er wäre ſolchermaßen leicht in den Berdacht eines Menſchenfeindes gekommen, wenn er micht tatſächlich ein Freund und Wohltäter der lei⸗ denden Menſchheit geweſen wäre! Das bezeugen heute noch Hunderte von Perſonen, denen Dr. Rinaldi geholfen hatte, und es muß ſon⸗ derbar anmuten, daß zu ſeinen Lebzeiten ſein Ruhm nicht jene Verbreitung erlangte, die ſonſt allen „Wunderärzten“ raſch und mühelos zu eigen wird. Freilich, Rinaldi war kein Mann mit„Auftrieb“, er haßte Reklame und Tamtam und ihm fehlte auch je⸗ der Ehrgeiz, das ſtille Dörfchen Le Piazze in einen Kurort mit Rieſenhotels und allem mondänen Drum und Dran zu verwandeln. Das beweiſen ſeine Ab⸗ geſchloſſenheit und ſeine ſtrikte Weigerung, Aſſiſten⸗ ten und ſonſtiges Hilfsperſonal in ſeine Dienſte zu nehmen. Was er allein nicht mehr leiſten konnte, das blieb eben ungeſchehen! In ſeinem ganzen Le⸗ ben veröffentlichte er keine Zeile über ſeine Heil⸗ methode und über ſeine verblüffenden Erfolge, und auf zudringliche und neugierige Fragen hatte er nur eine Antwort:„Papperlapapp, davon wird nicht ge⸗ ſprochen! Meine Mittel ſind derart einfach, ja ge⸗ wöhnlich, daß— wenn ich ſie bekanntgeben würde— die Welt nur ein Kopfſchütteln übrig hätte. Laßt mich darum in Ruhe!“ Und man ließ ihn in Ruhe. Geheilte ſprechen So blieb Alberto Rinaldi das, was er ſein wollte: ein ſchlichter Dorfarzt, der ſich in ſeiner be⸗ ſcheidenen Umgebung recht wohl fühlte, obwohl nicht wenige ſeiner Patienten des Königreiches zu finden waren. Denn trotz ſeiner Abneigung, für ſich die Werbetrommel zu rühren oder rühren zu laſſen, ließ es ſich nicht verhindern, daß ſein Name vielen Rheumakranken be⸗ kannt und zum letzten Ziel ihrer Hoffnungen wur⸗ de. Von nah und fern pilgerten die Heimgeſuchten nach Le Piazza, die Gichtbrüchigen und die Zipper⸗ leingeplagten, die chroniſchen Rheumatiker und alle jene, bei denen ſich das böſe Gliederreißen einlogiert hatte. Aber Glück, viel Glück mußte man bei Dr. Rinaldi haben, denn mindeſtens ſechs Monate im Jahr hing vor ſeiner Türe ein Schild mit der Auf⸗ 4. 5 in den allererſten Kreiſen ſchrift:„Neue Kranke werden zur Zeit nicht ange⸗ nommen! Vormerkungen ſind ſchriftlich einzureichen!“ Dieſe Tafel verwehrte allen Neuangekommenen den Zutritt; der Doktor zeigte ſich unbeſtechlich, und er hätte ſelbſt Kaiſern und Päpſten unbarmherzig die Tür gewieſen. Dabei arbeitete er wie ein Ber⸗ ſerker. Täglich waren 12 Stunden ſeinen Patienten und 3 Stunden der Arbeit im Laboratorium gewid⸗ met. Hier miſchte er die Arzneien, verfertigte die chemiſche Flüſſigkeit, mit denen er die Ein⸗ ſpritzungen vornahm. Dieſen Raum durfte nicht einmal ſeine Zugeherin betreten, ängſtlich hütete er hier ein Geheimnis, das er mit ins Grab nehmen ſollte. Die Heilerfolge ſeiner Methode grenzten, nach Ausſage vieler Patienten und Augenzeugen, an das Wunderbare. Es ſchien, als ſollte es dem Dorfarzt von Le Piazze gelungen ſein, eine Geißel der Menſch⸗ heit ausrotten zu können. Ohne uns hier in tönende Lobpreiſungen zu ergehen, laſſen wir nun einige der Geheilten ſelbſt ſprechen: Der italieniſche Fürſt Boncompagni Lu⸗ doviſi, der ſeit Jahrzehnten vom heftigſten Ge⸗ lenkrheumatismus befallen war, erklärt:„Ich habe keine Scheu, daß mein Name im Zuſammenhang mit Dr. Rinaldi genannt wird, denn ihm allein verdanke ich die gänzliche Wiederherſtellung meiner Geſund⸗ heit. Schon nach kurzer Zeit war ich vollkommen ſchmerzfrei, die Geſchwülſte gingen zurück u ich habe heute, nach ſieben Jahren, noch nicht den ge⸗ ringſten Rückfall erlebt!“ Profeſſor Dr. Campi, der Primaarzt des Kran⸗ kenhauſes von Todi, ſagt:„Voll Zweifel und Skep⸗ ſis unterzog ich mich der Heilkur des Rheumadoktors von Le Piazze. Meine Fußgelenke waren ſo ange⸗ ſchwollen, daß ich mich nur mühſelig mit Krücken fortbewegen konnte. Ich kam als Saulus und ging als Paulus! Kollege Rinaldi hat mich wieder zum geſunden Mann gemacht und ich be⸗ dauere nur eins, daß er um nichts in der Welt zu bewegen war, ſich über ſeine Methode zu äußern. Seit Jahren habe ich alle mir bekannten Rheuma⸗ fälle nach Le Piazze verwieſen und es war nicht ein Patient darunter, der ohne Linderung dieſes Dorf verlaſſen hätte.“ Ein anderer Arzt, Dr. Billo aus Arezzo, gibt zu Protokoll:„Ich war nicht nur halb gelähmt, ſon⸗ dern hatte dazu ſchon hohes Fieber. Auf der Trag⸗ bahre brachte man mich zu Rinaldi und ſchon nach der erſten Einſpritzung fühlte ich eine weſentliche Beſſerung. Nach drei Wochen war ich vollkommen wiederhergeſtellt und die biederen Leute von Le Piazze brachen bei meinem Anblick in Begeiſterung aus!“ Eine italieniſche Aerztin berichtet:„Seit meiner früheſten Jugend litt ich an deformierender Arthritis, vier volle Jahre lang konnte ich kein Glied mehr vühren. Alle anderen Heilmethoden ver⸗ ſagten oder brachten nur vorübergehende Linderung. Erſt Dr. Rinaldi hat mich mit ſeiner Kunſt dem Leben und meiner Arbeit wiedergeſchenkt!“ Wir haben mit Abſicht aus dem umfangreichen Material nur ein paar Stimmen von Aerzten aus⸗ gewählt, um die Glaubwürdigkeit der Ausſagen zu erhärten. Die Chronik von Le Piazze berichtet von hunderten von Heilungen, von ſchier unglaublichen Erfolgen, die uns wie ein Wunder erſcheinen mögen. Die Rinaldi⸗Kur Auf Grund des hier Erzählten möchte es viel⸗ leicht ſcheinen, daß Dr. Alberto Rinaldi einer jener 4. 8 „Wundermänner“ geweſen ſei, an denen wir in den letzten Jahrzehnten keinen allzu großen Mangel hat⸗ ten. Dem war aber nicht ſo, denn der„Dorfarzt“ von Le Piazze verſchmähte allen Hokuspobus er be⸗ ſaß keine knatternden und funkenſprühenden elektri⸗ ſchen Röhren, er hatte keine ſideriſchen Pendel und er gab ſeinen Kranken keine Wundertees zu trinken. Er arbeitete auch nicht mit pſychologiſchen Tricks, er redete nicht auf die Patienten ein, ſondern er blieb der Mann der ſtrengen Wiſſenſchaft, die ſich vom Magiertum wenig verſpricht. Die Art ſeiner Hei⸗ lungen iſt genau bekannt. Sie gliederte ſich in drei Abſchnitte: Einſprit⸗ zung, Maſſage und wieder Einſprit⸗ zung. Das geſchah innerhalb 12 Stunden einmal und die ganze Prozedur wurde je nach Bedarf wie⸗ derholt. Sie wurde individuell vorgenommen, paßte ſich alſo dem Kranken und nicht der Krankheit an. Dabei ging Rinaldi mit ganz gewaltigen Doſen vor, die jedem Homöopathen das Blut in den Adern er⸗ ſtarren laſſen. Oft ſpritzte er bis zu 22 Kubikzenti⸗ meter ſeiner Flüſſigkeit den Kranken ein; die Be⸗ handlung war alſo meiſt ſehr ſchmerzhaft und die Patienten erzählen, daß ſie ſich, die Hände an den Kopf gepreßt, auf einen Tiſch ſtützen mußten, um dies auszuhalten. Viele bekamen Schwindelanfälle, Brech⸗ reiz uſw. Die Einſpritzung geſchah im Rücken und nach ihr folgte eine nicht minder„wohltuende“ Maſ⸗ ſage der kranken Körperteile von zehn Minuten Dauer. Wer gehen konnte, der mußte hierauf einen längeren Spaziergang unternehmen und ſich dann nochmals zur Abſchlußeinſpritzung einfinden. Das war das von Rinaldi vorgeſchriebene Tagespenſum. Der Erfolg dieſer Kur war oft ſo raſch, daß eine ein⸗ malige Behandlung genügte, ſelten aber zog ſie ſich über vierzehn Tage hin. Woraus beſtand nun jene Einſpritzflüſſigkeit, deren Zuſammenſetzung Dr. Rinaldi ſo ängſtlich ge⸗ heim hielt? Ihre weſentlichen Stofſe konnte man auf Grund der von dem Doktor bei einer Großapo⸗ theke in Siena getätigten gewaltigen Beſtellungen feſtſtellen. Dr. Rinaldi bezog im Jahre 1933: 43 580 Ampullen Natriumglyzerophosphat und 13 690 Am⸗ pullen Strychninnitrat! Außerdem bezog er kleinere Quantitäten Ameiſenſäure und noch andere chemiſche Stoffe. Im folgenden Jahre hatte er ſogar einen Geſamtverbrauch von 75000 Ampullen! Mit dieſer Erkenntnis iſt jedoch noch lange nicht das Rätſel gelöſt, denn das Rezept der Miſchung ließ ſich nicht mehr auffinden. Das Grab ſchweight Am 27. Dezember 1935 wurde Dr. Rinaldi gegen Mitternacht geweckt und wahrſcheinlich unter dem Vorwand, einen plötzlich Erkrankten aufzuſuchen, aus ſeinem Hauſe weggelockt, denn der Rheumaſpe⸗ zialiſt behandelte in Notfällen auch andere Krankhei⸗ ten. Von dieſem nächtlichen Gang kehrte er nicht meyr zurück; man fand ihn am näch⸗ ſten Täge miteingeſchlagenem Schädel tot an einer Wegkreuzung liegen. Der oder die Mörder vermuteten wohl im Hauſe des Doktors viel Bar⸗ geld und wollten einen Raubzug unternehmen. Warum es dazu nicht kam und unter welchen näheren Umſtänden Rinaldi ſein Leben einbüßte, ſoll die im nächſten Monat in Brescia ſtattfindende Gerichts⸗ verhandlung, in der ſich oͤrei ſchwer Belaſtete zu ver⸗ antworten haben, klären. Kurz nach dem gewaltſamen Tode Rinaldis be⸗ gann in Italien die Diskuſſion über die Rheuma⸗ „Goldfieber“ nennt ſich ein neuer Clark⸗Gable⸗Film, der zum Wochen⸗Ende in Mannheim erſtaufgeführt wird kuren von Le Piazze. Rinaldi wurde berühmter als zu ſeinen Lebzeiten, die Geheilten legten in aller Oeffentlichkeit ihre Zeugenſchaft ab, die noch in Be⸗ handlung Stehenden forderten von den Aerzten eine Fortſetzung der Kur und die vielen Leidenden, denen bislang der Name des Wunderarztes ein fremder Begriff geblieben war, verlangten ſtürmiſch nach der Heilmethode Rinaldi. Eine italieniſche Aerste⸗ kommiſſion durchſuchte das Laborato⸗ rium des Rheumadoktors, ſie fand viele Aufzeichnungen und Rezepte und große Mengen der bereits genannten Chemikalien. Mit aller Gründ⸗ lichkeit wurde geſichtet und geſichtet, ein befriedigen⸗ des Ergebnis war den Gelehrten jedoch verſagt: Ri⸗ naldi hatte keine genauen Anweiſungen hinterlaſſen! So war man auf bloße Vermutungen angewieſen Profeſſor Lucherini von der Akademie Lan⸗ ciſiana in Rom übernahm die chemiſche Nachprüfung der Rinaldiſchen Medikamete und in Hunderten von Experimenten ſuchte er dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Profeſſor Pozzi, ein anerkannter Ge⸗ lehrter und Herausgeber der großen italieniſchen Fachzeitſchrift„Poliklinik“, führte viele wiſſenſchaft⸗ liche Unterſuchungen durch und veröffentlichte ſeine und andere einſchlägigen Arbeiten in einem Sonder⸗ heft. Profeſſor Marotta, der Leiter ödes„Staat⸗ lichen Italieniſchen Geſundheitsinſtituts“, trug in der bereits erwähnten amtlichen Denbſchrift alles irgendwie erreichbare Material zum„Fall Rinaldi“ zuſammen und gab ſich der Hoffnung hin, daß es ge⸗ lingen würde, die Wunderkuren von Le Piazze zu wiederholen. Im„Krankenhaus zum heiligen Geiſt“ in Rom wurde eine eigene Abteilung für Rheuma⸗ behandlung nach der Therapie Rinaldis eingerichtet und wenn auch die Oeffentlichkeit von hier erreichten großen Erfolgen noch nichts gehört hat, ſo ſind die Aerzte dieſer Verſuchsabteilung doch ſehr zuverſicht⸗ lich. Ueber Italiens Grenzen hinaus horcht nun auch die mediziniſche Wiſſenſchaft auf und beſchäftigt ſich mit dem Namen Rinaldi. In der italieniſchen Denkſchrift wird geſagt, daß ſich die Rinaldikur währſcheinlich auf die Heilung chroniſcher Fälle gich⸗ tiſcher und rheumatiſcher Natur beſchränkte, und daß ſie ſich einer Einſpritzflüſſigkeit bediente, die im weſentlichen aus Natriumglyzerophosphat beſtand. Daran wird die Hoffnung geknüpft, daß es in nicht ferner Zeit gelingen werde, die gleichen Heilerfolge buchen zu können. So iſt innerhalb weniger Jahre der tote Doktor Rinaldi zu einer legendären Figur geworden, um die ſich Wahres und Unwahres, Tatſächliches und Er⸗ dichtetes ranken. 4 5 4 5. —* 4 4 * 4½ Rh. Hyp.⸗Bk. 131.0 Mannh R24 4½ do. R 35,86,390 5½ do. Lig. Pfbr. 102.0 102.0 99.—99.— Goldhyp.-Pfandbriefe V. Hypothekenbanken 4½BayrBodener. Würzb.§ lV-VIll 4½ Bayr.Landw⸗ bank kK 32 anleinen d. Kom.-Verb.CBfr.-Pforf. Anſt..⸗Pfbrf. Oberbeſſ. Pr.⸗Anl. R 19 Stadtanleihen 9 RN„ do..⸗Romg 12 4½% Augsburg 261 99.50 99.504½ Württ. 5 4½B.⸗Baden 2688.3798.3“* R1 4½ Berlinold24J 10.00 101 0 4˙½ Darmſtadt 2697.25 28.— 4½ Dresden 28.98.29 88 50 4½(7) Frankf. 260 88.7598.8 4½(6) do. 26 94 40 Kebe 28. Frankfurt Deutsche iestver zinsl. Werie Otsch. Staatsanleihen 1987 8 5 Dt..⸗Anl. 271 102,01 102.0 D. R Penw⸗ Hartſtein Verkehrs-Aktien Bod. AG. f. Rhein⸗ ſchiff, und See⸗ transport Mhm. Vt. Reichsb. Vorz 4. 102.01 Hroßkraft. Rhin. 145, aur. Br. Pforzy.. Hrün& Bilfinger 255 0/ 265.2 Bayr. Motorenw. 150.5 Bemberg, J. B. 127./12/7 Julius Berger 147.2 5770 95.50 Brauer. Kleinlein 110.0 157,015/.0 * 12/5 139.0 Bronce Schlenk. Brown. Bover 4 176,7 1050 1885 ement Heidelbg. do. Karlſtadt 1440 5 151,0, R. W... Roeder, Gebr.. 255,0 1415 141. Chem. Albert t. Gold. u. Silber t. Steinzeunungg Dürrwerke 147,0 147.00Uchlinck& Co. Durlacher Hof 105.0..245.[Schriftg. Stempe uchbaum⸗Werger 1110 1510 550/Salnd.(oi) 1 näinger⸗Union„131 7 1030/ 1022 Siemens⸗Reinig. EſchweilerBergw Sinner, Grünw. Eßlinger Maſch. Ettlinger Spinn. Stuttgart. Hofbr. Südd. Zucker.206.0 Exportmaliz 1 faber Schleich 101.[bto. Walzmühle Tedus Peraban 68˙ Gebr. 157.0157.5 55 167.7 168.0 106.(106.2 149, 88.— 157.0 Julle, Brauerei Waldhof. Hart⸗u. Bürgerbr. fälz. Mühlen Bf. Preßh.⸗ Zprit hein. Braunkohl. 3 2 St. 0. Vorz. 68, OfRbetametad. 546 R. W. E Hafenmühle. 5laid u. Neu danauer Hofbr. Hanfwerke Füſſen 0lHarpener Hartmann& Br. enninger Brauer Heſſen⸗Naſſ. Gas Holzmann. Ph. Haahans„„„ 125.9 185,0 — 10¹1 7 101,5 10¹,7 99.62 99.75 4½ Rh.-Hyp⸗Bk. .Kom. Rl-Ill 5½ SuddBodcr.27 Lig. Gpfbr. 8 1 und U o. A. 4½ Württ Hyp.⸗ Gpfbr. 1, 2, 4½0. Erdtv. 40 Schuldverschreibung. 6 DaimlerBenz 27] 105,0 105.0 6 Linoleum v. 26 20 6 Lindnerrau 26 5NeckarStuttg.23 *„— 99.50l 99,50 Landes- und Provinz- banken, kom. Giroverb. 4½ Bad..⸗Obbk. Mannh. 29, R 2 4% do. Goldsd Al * 4½ Ldskom.⸗Bk. Giroz. Helſen 4½ do. R 8 4½ do. R 10 93,25, 98,2 4½ do. R 1298./5/ 88.87 4½ Naſſausdsbk. Gpfbr. 25, A 1 100.0 100.0 4½ do. 26, 3 99,75 99,75 4½ do. Kom. 26 811 98.75] 98.75 Dt. Kom. S. Abl.8 2 2 do. 921149.61 149,6 Landschaften 4½ Oſtpr. Landſch. LE4 108.5 127%08 8 1 Sank-Aktien 120 Badiſche Bank Com. u. Privatb DD⸗Bank Dresdner Bank. Frankfurter Bank do. Hyp.⸗Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Reichsbant Rhein. Hyp.⸗Bank Württbg. Vank.10/01 107.0 1017 6 von 25. 101,7102.0 99,62 4½ Frkftr Hyp. Bk R—4... 99,75 5¼ do. Lig. Pf. 0. A. K 101,6 101,6 4½bo. GolbRtom. 2 98.7598.75 509,75 4½ do., Pfbr.-Bk. 104.5 1016 887/5 Gpfbr. kmlll u. 101.60 101,6 5½ do. Lig. k II 610185 69710 905 99,05 ohne Zinsberechnung 6 KRll. Versicherungen 5 Bad. Aſſekuranz⸗ %„ 1450 2550 105.0 2 .-G, Mhm Mannheim. Verſ. Württ. Transport %%% 98.50 888 9 30 99.50 90.70 .—.— 83 22 89.62 90,52 99.75 4½ Heidelberg 28 4½ Ludwigsh. 26 4½ Mainz 26 K. 4½ Mannheim26 4 do. 27188. 4½ Pirmaſens 260 98.50 98.50 5 Ulm 26—61100 11100.1 Mannheim.Ausl.1882433.2 Pfandbriefe u. Schuld- verschreibungen Kreditanstalten der Länder 4½ Heſſ. Ldsbk. 26, 2Tu. 28. R 1, 2, 7, 8 und 9 4½ do. Gold⸗ „Heſſ..⸗Hyp. K An.24 5 8 4½ do. v. 36. 4 S1..⸗Anl. 34 4% aden 272 4½ Bayern 27 4½ eſſen 28-DU—* 4½ Pr.St.⸗Anl.26 109.7 4½ Thüringen 2 98.25,89 4½ bo. 27-BI 8025 4½ Dt.R. bahn 35 100.8 4 8 99.2⁵ 4% Rpoſt 34. 24— 35..1005 .1934. 103.6 . 1955. 107/.5 107•6 .1986 111.9444•8 .1857 1456115, 1939 4½047,0 Altbeſit Dt.Reichl 127,4 12/4 Berlin Deutsdie lestwerzinsl. werie Anleinen: Reich, Länder, Reichspoſt, Rentenbriefe, Schutzgebiete 1987 4. 5. 4½ Braunſchw. 2600 5 Dt.Reichsanl.27 101.8 101.8 5 Breslau 28 1 4. 6680 35 89.75 99,704% do. v. 28 11. 4½ do. 1086 2. F. 99,—93, 4½ Duisburg 28. 4 Keichsanl. 1934 98.— 99. 4½ Düſſeldorf 26 5½% Houng⸗Anl 105,0 105.04½ Eſſen 25 4½ Preußen 1828 109,8 109,84½ Kaſſel 28. 4½ do. 1936. 4½ Baden 27 99.37 4½ Bayern 27. 998, 4½ do. Ser.-Anl.J3) ½ Braunſchw.29 99,25 en. 10290. 99.50 100,% 88888 SS88 lein, Schanzlin morr, Heilbronn 1102 Kolb u. Schüle 131,5 Konſerven Braun Kraftw. Altwürtt. 1200 8 Leerge 146.]Eöwenbr. 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Leder. ordweſtd, Kraft erein dt. Oelfab. do. Glanzſtoff 10³.6 99.50 98.50 76.—4 133.208 97 2⁵ 15²⁵ —* Gebrüder ESS Andrege-Noris Aſchaff. Buntpap do. Zellſtoff. Steuer⸗ Gutſcheine 2 % 101.2 Boigt& Haeffner 50% Ver. Stahlwerke(Rheinelbe Union) 101.6 101.6 54.62 Bolihom, Seil. 63,—82.—14½% %%% 4. 1337 4. Landschaften 4½Schl. Lanbſch. Gpf. km.I(fr.0/) 4½ Weſtf. L. Gdpf. 5/ do. Abfind 5. 9 5 112⁰ 4. 125.7 5. 126.0 1⁴.2 97⁵ 5. 1280 126,0 172 1¼2 101.8103.0 5. Oſtpreuß. Altbeſ. 100.5 Pommern Altb. 1 146.0 Rheinprov. Alibeſ 133,0 .-Holſt. Altbeſ· Weſtfalen Altbeſ. 1337 4½ Aachen v. 29 %BerlinG⸗S.83 4½ Bochum 29. Anhalt.Koblenw. Aſchaffbg. Zellſt. Augsb.⸗N.Maſch achm. KLadewtg alcke, Maſchinen Bayr.El. Lief.Geſ do. Elektr.⸗We. Bergmann Elekt. Berl.⸗Gub. Hut do. Kindl Br. do. St.⸗Pr. do. Kraft u. L. Beton⸗u. Monier. 1. Brauh Nürnberg 110.2 Braunk. u. Brikett Bremen⸗ Vulkan do. Woll⸗fkämm. 1 Brown, Bov.& C 1. Buderus, Giſenw Buſch, Opt. 594.40 5 37Ikbarl. Waſſerw. 104.0 Chem. Buckau 9 5 48 897 o. v. Heyden. 10200 do. Ind. Gelſk. 10/.7 0 Chillingworth 135,/ 136 Didier⸗Werke Dierig, Chriſtian Dortm. Akt.⸗Br., 5—— e 0 üren. Metallw. 0 440 Düſſeld. Hoefelbr Dyckerh.& Widm. Dynam. A. Nobel intracht Braunk. iſenb.⸗Verkrsm Elektr. Lieferung Elektr. Licht u. Kr. Enzinger⸗Union 1 156,5 Erdmannsd. Spi. Erlang⸗Baumw. 158.7 Eſchweil. Bergw. ahlberg-Liſt fanN J. G. 166,0 elbiſch,. ein⸗Jute⸗Spinn elten& Guill. Frauſtadt. Zucker Froebeln, Zuckerf. 800& Co. erreshm. Glash. Geſ. f. el. Untern.“ 15, 7JGlas Schalke Glauzig. Zuckerf. Goldſchmidt, Th. Grün& Bilfinger Guano⸗Werke 12 aberm.& Guckes ackethal, Draht OlHageda... Halleſche Maſch. Harburg. Gummi 50Harpen. Bergbau 140,0. Hedwigshütte 142.00 14200Heidenau. Papf111.0 9 178.0 1/8.[Hemmoor Portl Metallgeſellſchaft 777• Heſſ. u. Herkul Br Miag Mühlenbauſ152 Hildebrand Mühi. 93.—90,5 Mimoſa. indrichs⸗Auff... 166,0[titteldtſch. Stahl irſchberg. Lederf. 146.5 Mühle Rüningen Hochtief.⸗G. 151% Mülheim. Bergw. Stettin. Portl.⸗Z. Stock& Cie. StöhrKammgarn Stolberger Zink. Gebr. Stollwerkſ 131,7 132.0 Südd. Zucker 20/,0207,7 Thür. Elektr..GG. riumph. Werkee „0 Tucher, Brauereiſ 104 2 Tuchfobr. Aachen 112.5 Tüllfabrik Flöhaa Dt. Golddisc.⸗Bk. Dt. Hypoth.⸗Bank Dt. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank Meining. Hyp. Bt Reichsank.2 Ry. Hyp. Bk. Mhm. Rh Weſt. Boder 141.0 Sächſiſche Bank Südd. Bodenerdb. Vereinsbk. Hamb. Wſtd. Bodenkredit 1 5½ do. Liquid.] 101.8 4½do. Kom. f-6] 99.— 7 9912.0 0975 4½ Roggenrent.⸗ 93.50 Hoft ch. Röln Bgw offm.⸗Stärke Phil. Holzmann Hotelbetrieb HubertusBraunk. liſe Bergbar f6.l. de. Benuſſh. 589½ Inag, Ind,Unt. 1 en. 135.0 Pahla, Porzellan 144.5 15/2 flabt⸗Ghemte 90 14⁴ 40 Aſchersleben „Keramagg 156.7 Klöckner⸗Werie Knorr, C. 85— 197.7 Koksw. u. Chem. 468,3 Kollmar& Jourd. 18.5 142.5 Kötitzer Leder 130,0129.2 22 eckarwerke.1 Niederl. Kohle Nordd. Kabelwk do. Steingutfb 141,9 119.0 snabrück.Kupfer 139.0 Dhans Braunk ittler, Werkzeug Pomm.Eiſengieß. 144,0 Ponarth Brau. Pongs& Zahn —5 Preußengrube HſgadebergExportb. 1270438,1 agene %Keichelt Metallſch. 162. J. E. Reinetek 5 10, Rheinfelden Kraft 158.0 Rhein. Braunk. do. Elektrizität do. Spiegelglas. do. Stahlwerke OlRy.⸗Weſtf. Etektr. A RiebeckMontan OModdergrube Roſitzer Zucker. Jerd. Rückforth. 158.5 Rütgerswerke 7s(achſenwerk. 14355 Buchliaten.⸗G. Galzdetfurth Kali 12,6 01.8 162.0 99.— 99.75 99.50 99.50 99,50 1010 9950 99,50 99,50 8* 88.25 9 98.³ 0 162.0 99.37 98.90 10²,0 1740 41..142 0 95.50 10³.5 1147 1132 —0 •%% 130.2 40*—*3 er. Spielkarten Chem. Charl. do. dt.Nickelwerke do. Stahlwerke do. Trik. Vollm. do Ultramarin Vogel, Tel.⸗Draht anderer⸗Werke. aſſerwk. Gelſk. Wenderoth Weſtd. Kaufh. AG⸗ Weſteregelll 38Weſtf. Draht 9 Wintershall. 13/.0 3 150, L5 e eitzer Maſch.⸗Fb. „Bellſtoff Waldhof Zuckerf. el⸗Wanzl.J 141.0 119.2 166.0 12².2 120.5 orte 10¹.8 10¹8 10¹.7 Verkehrs-Aktien Aachenſtleinbahn 77.50 AG f. Verke hrsw 429.0 148.5 Allg. Lokb. u. Krw. 158,.2 .. Dt. Eiſenb.⸗Betr.] 97,— 162.8 Dt-Reichb. 7/ Bu 17¹.0 Hapagg. 103.7—— 61,—Hambg. ⸗Südam. 20,2 Nordd. Lloyd —0 18/.5 155.0 165,0 166.5 140.0 4½ Leipzig 28. 99.3/ 4% Maunheimze 998004½ do- 2 10024¼½ Püüngen 8 27+914• orzheim 2524% 93.50 99.504½ Wiesbabenes 88.75 100,7 100.7 Mannheimeltbeſl 1332138,2 Krefft, W. Kromſchröder Kronpr. Metall 1 Küppersbuſch,§,134 0 & Co. eipz. Br. Riebeck Linde'sEismaſch. Lindner, Gottft. Lingner⸗Werke. 163,0 Lokom. Krauß Lorenz, G. annesmann ausfeld, Bergb. Markt⸗ u. Kühlh.] 135, Maſchb.⸗Untern. MaſchinenBuckau Maximil.⸗Hütte „Mech. Web. Sorau Mercur Wollw.. 109.2 4* 4½ Sachſen 1927 N Spoſt, v, 84 4¹¹ 8 1 4½ Pr. Ldsrtbt. Gd. Rentbr. R1, 2 57% do. Lig. Gdrtbr Diſch. Anl. Nusl. Anhalt Altbeſig Hamburg Al' eſ.“ 125 7 Thüring. Altbeſitz 127.0 4 Di. S.⸗ Anieibe* Kraftwerk Thür. 1258 147⁰0 7*—* 90.62 90⁵ 99.— — 99,50 99,75 99.75 99.50 99,50 99.50. 99.75 99,12 99.50 99.75 99.75 99.50 99.50 99.50 1330 5 4556 178, 151.2 2⁴.2 128.7 98.— 90,50 149.90 2 99.— 99.— 105.24 1050 212/4 104•0 10²,0 — — — — Versicherungs-Aktien Aach. u. M. Feuer 1084 do. Rückverſ Alltanz u. Sttg. B. 274,0 do, Lebensvbk.“ 217.5 Berlin. Feuerverf. Colon ia⸗Feuerv Hermes⸗Kreditv. Magdebg. Feuer ThuringiaErf. A 5 99,50 1 870055 4½peſſvandesbk. /Hamt p. 91. 6 4, 6 4½ bo. R. 10 u. 11 ½ Haun. Bodkr. 4½0ld. St.K. A. 20 Goldhyp. f18 4½ Propfbr. R. 10 4/8 Mitteld. Bdk. 4½ do, do. 22 R 4½ Württ. Ber.f d 9 45 57 9 0„ %ſ Sbrr 40 .½ ritteldSbk.60 W5 1 r. 75, 30.„Bk. 275 5 27 10 8865/ 62/.6. B dn⸗ ½0. Pf. A. 26 f 159.90. 4½ Ur. Pfandbr. dt Kom 25260 1000 J 100,0 —9 270 29.0 240 Stadtschaften„Dank 16 6 f0 6920 Goldpf.(ir. 10%) 99.— 44. Bökred 4½ Pr. Zentral⸗ Stadtſch. Rö, 7 99.50 99.50 W 0 ſ. do. bä. K 22 2,50 9850 15 Si15 2 101.0 r. Vandes⸗ Hypothek.-Bank) Hyp.⸗Bk. 9621 99,50 4½ Bayr Höbk.1⸗6 101,8 4% WeſtdBoden⸗ 4½% BayrVereins⸗ kredit. km. 699 50 bank 936-112 101,9 4½ do. km. 24-26 94, 0 %½ Bert Liq 6 101,7 4½ꝰWürtt. Hbk. S100 ABrau 5. 5 lndustrie-Opligationen 7 nirbkr. 6Bk. f. Brauind. 116, 4%.Wohnſtät. 6 Großtr. Mheim Pfandbr. und Schuld 4 1 776 o Hoeſch 9 1020 ötfemti. Kredit- Anstalt.4% Bolhe Gcbee 4% BrſchwSt. A28h 68 5 KhM- Pon, H. Jö 10% Coi Gummt 188)5 5 Hucker Kr.r H102 182 aimter⸗Benz 142, 25 obne glusberecnung lliſch. Kelant. Tel 125 1280 6 Aſchinger 26 c6.50 87.75 Diſch. Babcoc 4/½ Harp. Bergb. 130.2 129,/ 119.5 do. Erdöl. 150.5 Sarotti Schokol. Schieß⸗efries Schl. Bgw. Beuty. do, Portl.⸗Zem. Schöfferhof Br. Schubert& Salzer Schuckert& Co. Schulty.⸗Patzenh. 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Eiſenhand. „ 7 486.5 179.3 —3 .75 98,12 1002 1422 10³.5 112.2 2352 5 2⁰⁴ 2 SD — S —5 10⁵0 152²³⁵ 15,0 5178.9 99.50 Kolonial-Werte Dtſch.⸗Oſtafrika.441.5/ 142,0 Kamerun Eiſenb.“ 100,00 Meu⸗Guineng. 200 08 135 1880 15⁰ .50 7 134,5 220,7 Dt. Bank u. Disc. Dt. Centralb.⸗Kr. Dt. Eff.⸗ u..⸗Bk. Goldhyp. k 50 4 do- Kaurk 2⁰ 178.⁊ Otavi⸗Minen.31,— Schantung⸗H.A0 4835 —*»%% 170.2 32 “Kilometer zurückzulegen. Seitenwagenmaſchinen gefahren, das über 8 Runden ⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite 7 Nummer 558 Südweſtdeutſchlands Motorſportereignis: Kraftrad-Meiſterſchaftsentſcheidung 1937 Auf dem„Hockenheim-Ring“ am 5. September Auf Deutſchlands ſchnellſter Stroßenrunoſtrecke, dem badiſchen„Hocken heim⸗Ring, veranſtaltet die ONS am 5. September das letzte große Motorradrennen dieſes Jahres, mit deſſen Organiſation die bekannte NSKͤK⸗ Motorbrigade Kurpfalz⸗Saar beauftragt worben iſt. Der Konkurrenz kommt inſofern ganz beſondere Bedeutung zu, als ihre Ergebniſſe für die Deutſche Kraftradmeiſterſchaft 1937 für Solomaſchinen gewertet werden, ſo daß dieſes 7. Hockenheimer Rennen alſo in dieſem Jahr den ent⸗ ſcheidenden Schlußlauf bringt. Wie aus der ſoeben er⸗ ſchienenen offiziellen Ausſchreibung hervorgeht, haben die oͤrei Lizenzfahrer⸗Soloklaſſen wieder je 12 Runden 144,06 Daneben wird ein Rennen für 96,04 Km. geht, und außerdem kommen auch wieder die Ausweisfahrer, alſo unſer Nachwuchs zu Wort, die in einem Sonderlauf 6 Runden ⸗ 72,03 Km. zu fahren haben. Schon iſt die motorſportfreundliche Tabakſtadt Hocken⸗ heim dabei, die Strecke auf Grund der Vorbeſichtigung durch Oberführer Rees, dem Führer der Brigade Kurpfalz⸗ Saar, an Gefahrenpunkten durch Oberflächenverbeſſerung, Verbreiterung und Holzſchlag erneut in allerbeſten Zuſtand zu bringen, ſowie am Start⸗ und Zielplatz eine vergrößerte Tribünenanlage zu ſchaffen. Kein Zweifel, dieſes Hocken⸗ heim⸗Rennen am 1. Septemberſonntag wird mehr noch als in den vergangenen Jahren das Motorſportereignis Süd⸗ weſtdeutſchlands werden, zumal, nachdem jetzt bekannt ge⸗ worden iſt, daß das Solituderennen künftig nicht mehr ausgetragen werden kann. Alle Freunde des Motorrenn⸗ ſports werden auch dieſes Jahr wieder Geſchwindigkeiten zu ſehen bekommen, wie ſie ſonſt auf keiner Straßenrenn⸗ ſtrecke möglich ſind, denn die im Vorjahr vom Sieger der Halbliterklaſſe, Otto Ley auf BMiW, erzielte Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 159 Std.⸗Km. iſt bis heute anderswo noch nicht erzielt worden. Der Nennungsſchluß läuft am 20. Auguſt ab. Das Ende der Solitude⸗Rennene Es wird keine neue Renuſtrecke gebaut — a Stuttgart, 4. Auguſt. Wie bereits mitgeteilt, war geplant, unterhalb der So⸗ litude eine neue Rennſtrecke anzulegen. Die alte Renn⸗ ſtrecke über die Madentalſtraße und das Glemseck konnte in keiner Weiſe mehr den heutigen Anſprüchen, die an eine Rennſtrecke, wenn auch nur für Motorräder, geſtellt werden, entſprechen. Ein Rennen auf der alten Strecke hätte im Jahre 1038 keine Genehmigung mehr erhalten. Das NScK, Motorbrigade Südweſt, und die Stadt Stutt⸗ gart hatten ein neues Projekt ausgearbeitet, über das wir ſchon berichtet haben. Es fand aber in Kreiſen der Wan⸗ derer und auch der Naturſchützler ſchaffe Ablehnung. Man befürchtete eine Beeinträchtigung der ſchönen, ſtillen Soli⸗ tudelanöſchaft. Jetzt hat das Projekt aber auch bei dem Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein, Ablehnung gefunden. Das würde bedenten, daß die Solituderennen praktiſch aufgehört haben zu be⸗ ſtehen. Vom Nachrichtenamt der Stadt Stuttgart wird mit⸗ geteilt, daß im Anſchluß an den Großen Preis von Deutſch⸗ land auf dem Nürburgring eine eingehende Beſprechung zwiſchen Korpsführer Hühnlein und OBM. Dr. Strölin über die Zukunft des Solituderennens ſtattfand. Es kam dabei zum Ausdruck, daß die bisherige Solituderennſtrecke im Madental für die Durchführung weiterer Motorradren⸗ nen nicht mehr geeignet iſt. Der Plan, auf der Solitude eine neue große Rennſtrecke anzulegen, die auch für Renn⸗ wagen geeignet iſt, wurde verworfen, da der Schwerpunkt der deutſchen Rennbeteiligung vornehmlich im Auslande liege und für die Durchführung der innerdeutſchen Ren⸗ nen die traditionellen Rennſtrecken Nürburgring und Avus voll genügten. Die Neuanlage einer nur für Motorrad⸗ rennen beſtimmten Strecke würde gleichfalls mit ſo hohen Koſten verbunden ſein, daß es unmöglich iſt, ſie zur Zeit aufzubringen. Es finden alſo vorläufig keine Solitude⸗ rennen mehr ſtatt. Es ſcheint nach der Einſtellung der maßgebenden Stellen ſehr fraglich, ob ſie überhaupt wieder aufgenommen werden. Pflichtſpiele werden nachgeholt Badens Fußball⸗Ganliga⸗Spiele Da am 31. Oktober das Spiel Elſaß— Baden in Straß⸗ burg angeſetzt iſt, werden die dadurch ausfallenden Pflicht⸗ ſpiele am 28. November nachgeholt. Mit der Rückrunde wird dann aller Vorausſicht nach am 5. Dezember begonnen werden können. Die Spiele finden durchweg auf den Plätzen der erſt⸗ genannten Vereine ſtatt, mit Ausnahme der Mannheimer Gauliga⸗Vereine, für die eine Sonderregelung getroffen iſt. Soweit an einzelnen Sonntagen für Mannheim Dop⸗ pelſpiele angeſetzt ſind, finden dieſe als Doppelveranſtal⸗ tung im Mannheimer Stadion ſtatt. Dieſe freiwillige Vereinbarung wird hiermit für ſämtliche Gauliga⸗Vereine Mannheims und Umgebung für bindend erklärt. Beginn der Spiele Der Spielbeginn wird allgemein bis zum 31. Oktober auf 15 Uhr, ab 1. November auf 14.30 Uhr angeſetzt. Für die Mannheimer Doppelveranſtaltungen gelten jeweils die in der Terminliſte angegebenen Spielzeiten, wobei eiwa im Laufe der Spiele notwendig werdende Aenderungen rechtzeitig zu beantragen ſind. Entgegen der vorjährigen Gepflogenheit finden im kom⸗ menden Spieljahr als jeweilige Vorſpiele die Spiele der Liga⸗Reſerven ſtatt. Die Jungliga⸗Mannſchaften der Ver⸗ eine werden abſprachegemäß in den Kreiſen eingeteilt werden. Spielbeginn der Vorſpiele entſprechend des Spielbeginns der Hauptſpiele 174 Stunden früher. Die Spielzeiten für die Spiele der Reſerve⸗Mannſchaf⸗ ten bei den Doppelveranſtaltungen in Mannheim haben 938 die beteiligten Vereine jeweils unter ſich beſonders zu regeln. 12 Länder in Amſterdam Europa⸗Rudermeiſterſchaften gut beſetzt An den Europa⸗Rudermeiſterſchaſten, die vom 10.—15. Auguſt auf der neuen Boſchbahn zu Amſterdam entſchieden werden, haben 12 Länder 56 Boote mit 200 Ruderern ge⸗ meldet. Deutſchland iſt in allen ſieben Bootsgattungen durch ſeine Meiſter vertreten. Die einzelnen Meldungen verteilen ſich wie folgt: 5 Einer(): Deutſchlaud, Frankreich. Italien. Schweis. Holland, Polen. Dänemark, Oeſterreich. Zweier v. St.(): Deutſchland, Frankreich, Italien. Schweiz, Holland, Ungarn Jugoſlawien. Dänemark. Zweier m. St. 185 0 Jialien. weiz, Holland, Ungarn, Polen, Jugoflawien. (60: Deutſchland, Frankreich, Italien, Schweiz, Belaien, Ungarn, Jugoſlowien, Tſchechoſlowakei. Vierer o. St.(): Deutſchland, Frankreich, Holland, Schweiz. Dänemark, Ungaun, Jugoſlawien. Vierer m. St.(9J: Deutſchland, Frankreich. Ftalien, Holland, Ungarn, Dänemark, Oeſterreich, Jugoflawien, D lowakei. Neer(): Deutſ Ungarn, Dänemark, d, Frankreich. ugoflawien. Tſchee talien, Holl Die Schweiz entſendet den Skuller Studach(Graß⸗ hoppers Zürich), ferner den Doppelzweier Rufli⸗Haas (Graßhoppers), den Seeklub Biel im Zweier o. St., Etoile Biel im Zweier m. St. und im Vierer o. St. den Fcé Zürich nach Amſterdam.— Frankreich läßt ſich wie folgt vertreten: Einer: Banos(CN Bourſe Paris), Zweier o. St.: Gebr. Vandernotte(CA Nantes), Zweier m. St.: Bouton⸗Seveſtre(CA Vichy), Doppelzweier: Renngem. Rowingelub⸗SN Baſſe Seine Paris Vierer o. St.: SN Marne Poris Vierer m. St.: SN Marne Paris, Achter: Encouragement Paris. Banderbilts Jacht„Ranger“ gewann auch die zweite Segel⸗Wettfahrt um den„Amerika⸗Pokal“ vor Rhode⸗Is⸗ land. Das engliſche Boot„Endeavour“ wurde diesmal um 11 Minuten geſchlagen. Die Südweſt⸗Schwimmerjugend trägt ihre Gaumeiſter⸗ ſchaften im Schwimmen und Springen am 29. Auguſt in Worms im Rahmen der Nibelungen⸗Kampfſpiele aus. Das Stromſchwimmen„Quer durch Mainz“ findet am 29. Auguſt im Rhein ſtatt. In der Hauptklaſſe, die 7,5 Km. zu ſchwimmen hat, fällt dem Sieger der Tite“ des Gau⸗ meiſters(Südweſt) zu. Zurück aus Hollywood „Häſeken“ wieder in Europa Sonja Henie ſuhr an Bord der„Queen Mary“ nach Europa. Sie wird zunächſt ihre Heimat Norwegen aufſuchen.(Weltbild, Zander⸗M.) Kleinkaliberſchießen der zweite Titel vergeben. ———— S ee-— 7——— — 9 ee, SSE 2, + +,——— Der Kampf um die Ringe Die Schlößwettkämpfe um die Weltmeiſtertitel begannen in Helſinski Die erſten„Goldenen“ für Deutſchland Die deutſchen Schützen haben ſchon gleich am erſten Tag von ſich reden gemacht. Nach einer kurzen Beſichtigung der Schießſtände in Malmi nahm die deutſche Mannſchaft am Montagabend am Feſtbankett der Stadt Helſinki zu Ehren der an den Weltmeiſterſchaften im Schießen beteiligten Nationen teil. Am Dienstagvormittag fand dann für die deutſchen Schützen ein Frühſtück des ſinniſchen Empfangs⸗ komitees ſtott, auf dem General Sarlin die Deutſchen in herzlichen Worten willkommen hieß. Bei dem Kampf um das Meiſterſchaftsabzeichen beteiligten ſich die Deutſchen gleich mit großem Erfolg. Im Wettbewerb der Kleinkaliber⸗ ſchützen 50 Meter ſtehend holte ſich Karl Steigelmann (Nürnberg) mit 365 Ringen das Guldene Meiſterſchafts⸗ abzeichen und Erich Spörer(Zella⸗Mehlis) erbielt für ſeine 363 Ringe das„Silberne“ zuerkannt. Auch Walter Gehmann(Karlsruhe) wurde beim Kleinkaliberſchießen 50 Meter liegend durch ſeine hervorragende Leiſtung mit 393 Ringen mit dem Goldenen Meiſterſchaftsabzeichen ge⸗ ehrt, während Oyen(Berlin) mit der finniſchen Militär⸗ piſtole M/3 auf 25 Meter Entfernung mit 283 Ringen das ſilberne Abzeichen errang. 1. Weltmeiſterſchaft für Finnland Nach einer gantzen Reihe von allaemeinen Prüfungen begannen am Mittwoch in Helſinki die Schießwett⸗ kämpfe um die Weltmeiſtertitel. Zunächſt ſtand das Kleinkaliberſchießen liegend zur Entſcheidung, das auf den Ständen von Malmi die Vertreter von 14 Ländern im Wettbewerb ſah. Es herrſchte zwar den gan⸗ zen Vormittag über ſchönes Wetter, aber es wehte ein hef⸗ tiger Wind der die Leiſtungen etwas beeinträchtigte. Die finniſchen Schützen waren in prächtiger Form und bolten ſich die erſte Weltmeiſterſchaft. Die fünf Schützen jeder Nation hatten in 20 Serien von ie zwei Schuß insgeſamt 40 Schuß abugeben. In der Mannſchaftswertung belegte Fiunland mit 1956 Ringen den erſten Platz vor USA (1953), Eſtland(1951), Schweden(4941]. Norwegen(1935), Frankreich(1931) und Deutſchland(1024). Hinter Deutſch⸗ land belegten England. Litauen. Ungarn, Polen, Däne⸗ mark. Italien und Lettland die nächſten Plätze. Finnland hatte mit A. Ravila. der 306 Ringe er⸗ zielte auch den beſten Einzelſchützen zur Stelle. Feiner kamen S. Halonen auf 388, V. Leskinen auf 391, T. Maenttaeri auf 393 und T. Lauſomo auf 388 Ringe. Der Eſtländer Seren, der insgeſamt 394 Ringe ſchoß, hatte als einziger eine vollſtändige 200er⸗Serie aufzuweiſen, da⸗ gegen enttäuſchte Eſtlands große Hoſfnung Lokotar mit nur 386 Ringen. Das ameribaniſche Ehepaar Woodring ſchaffte je 302 Ringe. Beſter Deutſcher war Johann Schultz mit 391 Ringen vor Mälzer mit 385 und dem anſtelle von Zimmermann eingeſetzten Gehmann mit 884 Ringen. Es folgten Willy Sekus und Karl Steigelmann mit ie 382 Ringen. Diesmal Eſtland in Front Bei den Weltmeiſterſchaften im Schießen in Malmi, 15 Kilometer vor Helſinki, wurde am im Stellte, Finnland am Vormittag auf 50 Meter Entſernung liegend die beſten Schützen, ſo gewann Eſtland auf Kleinkaliber kniend die Mannſchaftswertung, während im Monnſchafts⸗ wettbewerb zwei Eſtländer, eim Schweizer und ein Fran⸗ zoſe mit je 385 Ringen gemeinſam den erſten Platz be⸗ legten. Wie hier von der Wettbewersleitung entſchieden wird, ſteht zur Stunde noch nicht ſeſt. Die deutſche Mann⸗ ſchaft kam mit 1822 Punkten in der Mannſchaftswertung auf den ſiebenten Platz, wobei Karl Steigelmann 367. Erich Hotopf 968, Walter Gehmann 364 Hans Rauch 358 und Richard Sturm 368 Ringe ſchoß. Nach den amtlichen Ergebniſſen der Weltmeiſterſchaft im Kleinkaliberſchießen wurde A. Ravila(Finnland) mit 906 Ringen Weltmeiſter vor E. Seren(Eſtland), Rönnmark Starke Mannſchaft gegen England Auch Englands Leichtathleten ſind namhaft gemacht Schon wenige Tage nach dem Leichtathletikkampf gegen Frankreich iſt ein weiterer Länderkampf fällig, und zwar noch die eine oder andere Aenderung eintreten kaun. Selbſt⸗ verſtändlich wurde gegen die Briten das Beſte aufgeboten, was überhaupt vorhanden iſt. Denn auch die Engländer gegen England am Samstag, 14. Auguſt, in London. Reichsfachamtsleiter Ritter von Halt hat bereits die deutſche haben eine Elitemannſchaft auf die Beine gebracht, wie Vertretung namhaft gemacht, allerdings mit dem Vorbehalt,[ nachſtehend erſichtlich. daß auf Grund der Münchner Ergebniſſe gegen Frankreich Die Mannſchaften Deutſchland England: 100 Nards: Borchmeyer, Hornberger Holmes, Sweenen 220 Hards: Neckermann, Scheuring Holmes, Pennigton 440 Nards: Linnhoff, Robens Roberts, Brown 880 Hards: Harbig, Mertens Handley, Collyer 1 Meile: Schaumburg, Stadler Wooderſon, Pell 8 Meilen: Syring, Eberhardt Ward, Dainty 120 Dards Hürden: Wegner, Kumpmann Finlay, Thornton Hochſprung: Weinkötz, Auguſtin Newman, Kennedy Weitſprung: Long, Aßmus Breach, Liſter Stabhochſprung:: Müller, Sutter Kugelſtoßen: Wöllke, Stöck Webſter, Kinally Diskuswerſen: Schröder, Stöck Noung, Nesbitt Olympiſche Staffel: Klupſch— Neckermann— Roberts— Pennington— Hornberger— Harbig Holmes— Stothard(oder Powell) Bei dem Internationalen Lei teilnahmen, gab es ausgezeichneten Sport. Wooderſon vor dem Ungarn M. Szobo in:15,8. Ausgezeichnete Leiſtungen bei dem Internationalen Leichathletikfeſt in London Leichtothletikfeſt im Lon dͤoner Stadion, an dem Vertreter aus 17 Ländern Im Meilenlauf ſiegte der engliſche Meiſter Sidney 05 (Atlantie, Zander⸗M.) (Schweden) und Carlſon(uSA).— Die Ergebniſſe waren: Weltmeiſterſchaft, Kleinkaliber, 50 Meter liegend(amt⸗ lichſ: Maunſchaftswertung: 1. Finnland 1956.; 2. SA 1954; 3. Eſtland 1951; 4. Schweden 1941: 5. Nocwegen 1935 6. Frankreich 1981; 7. Deutſchland 1925: 8. England 1918: 9. Litauen 1916; 10. Ungarn 1912; 11. Italien 1895.— Einzelwertung: 1. Ravila(Finnland) 396., 2. E. Seren (Eſtland) 394; 3. Rönnmark(Schweden) 394; 4. D. Carlſon (USA) 394; 5. Hunes(Norwegen) 903 Ringe. Weltmeiſterſchaft. Kleinkaliber. 50 Meter kniend ſvor⸗ läufig): Mannſchaftswertung: 1. Eſtland 1897; 2. Schweis 1888; 3. Frankreich 1882: 4. Finnland 1877; 5. Schweden 1847; 6. Norwegen 1843; 7. Deutſchland 1822; 8. Dänemark 1808, 9. Italien 1792; 10. Polen 1791: 1. Litauen 1755: 12. Lettland 1713; 13. USA(nur vier Mann).— Einzel⸗ wertung; 1. Tellenbach(Schweiz): Kivioio(Eſtland): Lo⸗ kotar(Eſtland), Mazoyer(Frankreich) ie 385 Ringe. Amtlich und doch nicht richtig! Die finniſchen Zeitungen hatten ſchon mit großer Freude von zwei Weltmeiſterſchafts⸗Siegen der einhei⸗ miſchen Schützen berichtet, aber dieſe begreifliche Freude war nicht von allzu langer Dauer. Eine nochmalige ge⸗ naue Nachprüſuna der Einſchlaglöcher exgab nämlich, daß man ſich bei der Feſtſtellung der Eraebniſſe geirrt hatte und machte ſo eine Berichtigung notwendig. Inr Kleinkaliberſchießen 50 Meter liegend batte nach den be⸗ richtigten amtlichen Ergebniſſen nicht Finnlond den Mann⸗ ſchaftswettbewerb gewonnen, ſondern USA. Die Ame⸗ rikaner ſtellten auch in D. Carlſon den beſten Einzel⸗ ſchützen, der zuſammen mit dem Finnen Ravila mit ie 396 Ringen den erſten Platz belegte. Die berichtigten Ergebniſſe ſind nun: Weltmeiſterſchaft. Kleinkaliber. 50 Meter liegend: Manſchaftswertung: 1. USA 1957.: 2. Finnlond 1956 R. — Einzelwertung: 1. Carlſon(18A) 3. E. Seren(Eſtland) (dann wie (dann wie vorher). i und Ravila(Finnland) ie 396.: 3. E und Rönnmark(Schweden) ie 394 Ringen vorher). 19 Rhönflieger nach Nürnberg Wertvolle Punkte werden erzielt Der 18. nationale Rhön⸗⸗Segelflugwettbewerb tritt nun in den Schlußabſchnitt ein und jeder Teilnehmer iſt be⸗ müht, durch Erfüllung der ſchwierigen Aufgabe des S5510 ſtreckenfluges möglichſt viele Punkte zu ſammeln. günſtigen Witterungsbedingungen am Mittwoch ſchufen die Vorausfetzung Lazu und Nürnberg als andeplatz ſtand an erſter Stelle. Nicht weniger als 19 Landemeldun⸗ gen waren gegen abend auf der Waſſerkuppe von Nürn⸗ berg eingebrufen, eine Leiſtung, die mit ihren 140 Km. Luftlinie wertvolle Punkte einbrachte. Hier landeten Knöpfle(Stuttgart), Graf von Treuberg(München) Beck (Stuttgart), Kracht(Hornberg), Oſann(Darmſtadt), die in Ler Wertung führenden Karch/ Zimmermann(DB), Bröutigam /Steinert(Dresden) und Peters/ Sengler (Darmſtadt) mit ihren Doppelſitzern, Dr. Jahnke(Gießen), Gierlich, Niemand, Heiderich lalle Eſſen), Krieger(Köln), Schmidt(München), Ludwig(Weimar), Wolff GStettin), Treuter(Weimar), Blech(Breslau) und König(Oſt⸗ preußen). In Fürth(130 Km.) lindete der Hamburger Siegſchlag und nach Biyreuth(182 Km.) kamen Umbreidt(Berlin), Münch(Dresden) und Willich(Berlin), Steinig(Breslau) kam bis Lohnſtein(126 Km.) und Müller(Weimar) ging Bad Sachſa(126 Km.) nieder. 8 Der Sſtpreuße Ruhnke kam bis in die Nähe von Re⸗ gensburg und ſchaffte damit 220 Km. Luftlinie. Aus Weiden (Oberpfalz) meldete ſich der Nürnberger Döbler mach einem Flug über 176 Km. Ruthardt(DVe) und Medikus(Nürn⸗ berg) endlich brachten es auf je 180 Km. Im Zielſtreckenſlug Waſſerkuppe—Berlin—Waſſerkuppe wurden keine weſentlichen Fortſchritte erzielt. Der Ham⸗ burger Huth liegt in Bamberg feſt und Heidrich(Düſſel⸗ dorf) wartet in Wernigerode im Harz auf beſſere Start⸗ möglichkeit. Karl Litſchi behauptet ſich 5. Etappe der Schweizer Rabrundfahrt Der Schweizer Karl Litſchi, der ſich am Dienstag bei der Schweizer Radrundfahrt das„gelbe Trikot“ des Spitzenreiters erkämpfte, wurde auf der 5. Teilſtrecke, die am Mittwoch von Sitten nach dem 170 Km. entſernten Interlaken führte, das Berner Oberland Hurchquerte und als höchſte Erhebung den 1550 Meter hohen Pillon auf⸗ wies, Streckenſieger und behauptete damit die führende Stellung. Ja, er konnte ſie ſogar noch ausdehnen, da Egli mit vier Minuten Rückſtand einkam und Amberg ſogar durch einen Reifenſchaden ſechs Minuten einbüßte. Der eigentliche Held der fünften Teilſtrecke war aber der Schweiger Zimmermann, der ſchon bald nach dem Start eine Jagd anzettelte, als Erſter den Pillon überſtieg und kis 10 Km. vor dem Ziel allein in Front lag. Dann wurde er vom dem unermüdlich jagenden Litſchi, in deſſen Ge⸗ folgſchaft ſich del Cancia und Hartmann befanden, ein⸗ holt und im Spurt ſiegte dann Litſchi vor del Cancia, immermann und Hartmann. Mit vier Minuten Ab⸗ ſtand kam unter Führung von Leſueur die Verfolger⸗ gruppe Furchs Ziel. Die Deutſchen konnten ſich auch dies⸗ mal nicht ſonderlich zur Geltung bringen, lediglich der Chemnitzer Funke zog ſich mit einem 15. Photz vecht achtbar aus der Affäre. Die Ergebniſſe: 5. Strecke Sitten—Interlaken(170 Km.): 1. Litſchi :05:12 Std.; 2. del Cancia, 39. Zimmermann, 4. Hartmann, alle gleiche Zeit; 5. Leſueur:00:17 Std.; 6. Chriſtiaens, 7. Egli, 8. Rinaldi, 9. Stettler, 10. Bhattmann, alle gleiche Heit. Die Deutſchen: 15. Funke:11.31, 277. Kiſewſki :25:47; 28. Hofſfmann gleiche Zeit; 35. Diederichs 5284:45 88. Kutſchbach gleiche Zeit. Länderwertung: 1. Schweiz 80:25:35; 2. Belgien 82:15:29 g. Italien 82:20:28; 4. Frankreich 83:42:52, 5. Deutſch⸗ Land 84:28:04 Std. Rundenkämpfe der Säbelſechter Am Sonntag in Weinheim Der Termin für die Austragung der reſtlichen Kämpfe im Mannſchafts⸗Säbelfechten für die Kreismeiſterſchaft wurde munmehr endgültig auf Sonntag, den 8. Auguſt, nach Weinheim feſtgelegt. Dort treſſen vorm. 8 Uhr, die Mannſchiften aus Heidelberg, T 46 Mannheim, Fe⸗ Viernheim und T 62 Weinheim in der 8 Inſtituts⸗ ſtraße,——— Die Mannſchaft der Tgd Heidelberg iſt Titelverteidiger, wird ſich jedoch diesmal ſtark ſtrecken müſſen um wieder zum Erſolg zu kommen. Bis jetzt füh⸗ ren die 1. Mannſchift des Tn 46 und T 02 Weinheim mit je 2 Punkten. Die 46er wie die Weinheimer haben . 3Z. ſtarke Mannſchaſten und bürfte vorausſichtlich zwi⸗ ſchen beiden der Entſcheidungskampf ſtattfinden. Rennen zu München⸗Riem Die Internationale Rennwoche in München⸗Riem, die einen ſo glanzvollen Verlauf nahm wurde am Mittwoch abgeſchloſſen. Der letzte Tag umfaßte lediglich drei Ga⸗ lopprennen, im übrigen kamen diesmal die Traber ſtark aum e. ſek Fachrennen, 2000, 1600 Meter. 1. Geſt. Iſar⸗ 42 Schneemärchen(Mäßig) und Frl. Breindl und S8 karts Senora(Müller); 3. Chemielehrer. Ferner: Lau⸗ don jr, Warum.— Toto: 29, 20, 28, 24:10. EW: 118.10. Wieberſehen⸗Flachrennen, 2200 /, 2000 Meter. 1. Stalk Ammerlands Oberhaupt(Heßler); 2. Griſſon; 5. Treuer S 1 0 Berna, Willeburg.— Toto: 61, 26, 28.10. uß⸗Hürdenrennen, 2000, 2800 Meter. 1. Ob Melaenis(Janzen); 2. Werlaon; 9. Serdlig erner: Pompon, Tanagvn.— Doto: 20, 12, 12:10. — in .9 2 7 2 33 6. Seite/ Nummer 356 Sweltde —— 2— ———— I Aus Baden Omnibus im Schwarzwald verunglückt Mehrere Schwerverletzte * Bühl, 5. Aug. Eine Reiſegeſellſchaft aus Mainz unternahm von Kappelrodeck aus Ausflüge in den Schwarzwald, ſo auch am heutigen Tag eine Fahrt auf die Hornisgrinde. Die Rückkehr erfolgte über Breitenbrunn und Sasbachwalden. Zwiſchen der Brandmatte und Büchenberg trat kurz nach 16 Uhr ein Schaden an der Kupplung des Autobuſſes auf und die Gefahr erkennend, ſtenerte der Fahrer den Wa⸗ gen dem Hang zu, ſo daß das Fahrzeug ſchließlich hangaufwärts umſtürzte. Dabei erlitten fünf bis ſechs Inſaſſen ſchwere Verletzungen, während etwa zehn Perſonen leichter verletzt wurden. Zum Glück war alsbald ein Arzt zur Stelle. Bei der Bergung der Verunglückten, die ſämtlich in das Krankenhaus Achern gebracht wurden, war auch die SA behilflich. Chronik der Anglücksfälle * Pforzheim, 5. Auguſt. Nachts ſtürzte ſich hier eine 37 Jahre alte Frau von Eßlingen aus einem Fenſter des vierten Stockwerks auf die Straße, wo ſie mit zerſchmetterten Gliedern liegen blieb. Sie ſtarb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. 92 * Eppingen, 5. Auguſt. In Stelnsfurt ſiel die fünfjährige Brigitte Billmann in die Elſenz und ertrank. * * Bruchſal, 4. Auguſt. Die 52jährige Hilde Zu⸗ lauf iſt heute vormittag aus dem 2. Stock eines Hauſes in der Kaiſerſtraße auf den Bürger⸗ ſteig geſtürzt. Die Verunglückte mußte mit ſchweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. 2 * Pforzheim, 4. Auguſt. Beim Abwerfen von Stroh ſtürzte in Kieſelbronn der 66jährige Friedrich Mann auf den Tennenboden. Der Verunglückte zog ſich dabei einen Schädelbruch zu. Es beſteht Lebensgefahr. * * Engen, 4. Auguſt. In der Scheune abge⸗ ſtüvzt iſt in Bargen der Rätſchreibet! Albert Braun. Der Verunglückte, der 46 Jahre alt und Kedig war, blieb tot am Platze liegen⸗ o * * Lörrach, 4. Auguſt. In Herten ſtürzte das 26jährige Töchterchen der Familie Wolpenſinger in einen etwa elf Meter tiefen Brunnenſchacht und zog ſich dabei tödlich wirkende Verletzungen zu. * 200000 Mark Brandſchaden in Pforzheim * Pforzheim, 4. Auguſt. Wie aus einem amtlichen Bericht hervorgeht, beträgt der durch den Großbrand im Sägewerk Bürkle verurſachte Geſamtſchaden rund 200000 Mk. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. 9 55 In Illingen brannte die mit Heu und Ge⸗ treide gefüllte Scheune des Gaſtwirts Holzapfel ab. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. SE 8. 2 3 N2 III Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Cammenglan Aillex ſleesladen 3— Blick auf den Springbrunnen vor dem Kurhaus PP0T0TP0PPPPPGPPPGGPGGGPGGTPTPTPGTGTPTGTPTPTPTPTPTPTPTTTTTPoT————PTPTPTPTPTPTGTTXTÄTP—PTöTPTbTö—bTXTX—XT—TX————————— Aus dem Heidelberger Gerichtsſaal Wegen Diebſtahls verurteilt Rückfall und Betrugs in Tateinheit mit Urkunden⸗ fälſchung hatte ſich vor dem hieſigen Schöffengericht der 37jährige Julius Bacher aus Wieblingen zu verantworten, der in Heidelberg ein Fahrrad mit einem wertvollen Paket Tabakwaren entwendet und das Rauchmaterial ſpäter verkauft hatte. Der An⸗ geklagte war geſtändig. Er hat bereits vier Vor⸗ ſtrafen wegen ähnlicher Delikte. Das Gericht ließ mildernde Umſtände walten, wenn auch von einer Notlage nicht geſprochen werden könne, die der An⸗ geklagte geltend machen wollte. Das Urteil lautete auf eine Geſamtſtrafe von acht Monaten Gefängnis. * Hockenheim, 4. Auguſt. Der 58jährige Kauf⸗ mann Jakob Rinklef wurde auf einer Geſchäfts⸗ reiſe in Ludwigshafen a. Rh. auf der Straße von einem Herzſchlag betroffen und brach tot zu⸗ ſammen. Feſilicher Auguſt in det Saarpfalz Vom Feſt auf der Madenburg zum fröhlichen Weinfeſt in Rockenhauſen * Neuſtadt a. d.., 4. Auguſt. Die großen Heimattage von Annweiler gaben den Juli⸗Veranſtaltungen des Gaues Saarpfals den machtvollen Ausklang. Wenn auch die kommenden Beranſtaltungen nicht die Schlagkraft dieſer Ann⸗ weilerer Tage mit ihrer geſchichtlichen Bedeutung beſitzen, ſo legen ſie doch Zeugnis ab von dem friſch pulſierenden Leben in unſerem Gau. So verzeichnet der Terminkalender des Landesfremdenverkehrsver⸗ bandes Saarpfalz für den kommenden Sonntag wie⸗ der ein Volksfeſt echt pfälziſchen Gepräges. Wieder iſt es eine Burg, reich an geſchichtlichen Erinnerun⸗ gen, die die Menſchen zu ernſter Beſinnung, aber auch zu freudiger Daſeinsbejahung ruft. Kreisleiter Bachmann lädt zum Madenburgfeſt auf die Ruine Madenburg ein, deren Trümmer, immer noch machtvolle Zeugen geſchichtlicher Größe, das liebliche Weindorf Eſchbach überragen und von deren Turm wir weit hinein⸗ ſchauen in den Wasgau, das Pfälzer Felſenland, hin zu den Gebirgsketten des Schwarzwaldes, nach Hei⸗ delberg, Straßburg mit ſeinem Münſter und nach Speyer' mit ſeinem Dom. Die Trachtengruppen der Südpfalz werden das bunte Bild dieſes fröh⸗ lichen Pfälzer Volksfeſtes maleriſch beleben. Die Reichspoſt wird an dieſem Sonntag von Landau ab nach Eſchbach Pendelfahrten durchfüh⸗ ren, ſo daß jedermann Gelegenheit hat, am fröhlichen Madenburgfeſt teilzunehmen. Mehr als ein Dutzend Veranſtaltungen wer⸗ 8 f00 dann in den kommenden Wochen des Auguſts dieſem frohen Volksfeſt anſchließen. Bad Dürkheim bietet am Samstag, dem 14. Au⸗ guſt, mit einem Konzert von Willi Domgraf⸗ Faßbender von der Berliner Staatsoper eine bedeutſame künſtleriſche Veranſtaltung. Am Sonntag, dem 15. Auguſt, beginnt in Neu⸗ ſtadt a, d. Weinſtraße das Saarpfälziſche Gauſchützenfeſt, das im vergangenen Jahre zum erſtenmal unter größter Beteiligung durchgeführt wurde und das auch in dieſem Jahre wieder größte⸗ „ Anziehungskraft ausüben wird, denn als höchſter Preis winken die Würde des Gauſchützenmeiſterz und die Schützenkette des Gauleiters. Auch Kreistags⸗ präſident, Oberbürgermeiſter Imbt hat wiederum einen wertvollen Preis für dieſes Feſt zur Verfü⸗ gung geſtellt, das am Sonntag, dem 22. Auguſt, ſeinen Höhepunkt erreicht. Kaiſerslautern iſt am 15. Auguſt das Ziel des Gauwandertreffens der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“. Auch der Guſtav⸗ Adolf⸗Verein hat ſich Kaiſerslautern für ſein Zentralfeſt in der Zeit vom 26.—30. Auguſt als Tagungsort ausgewählt. Das Saarland weiſt im Auguſt mehrere größere Veranſtaltungen auf. Homburg begeht vom 28.—30. Aug. ſeine Heimattage, Neunkirchen verſtanltet vom 21.30. Aug. eine Grenzland⸗Wochenſchau des Inſtituts für Wirtſchaftspropaganda und in Saarlautern er⸗ folgt am 15. Auguſt eine feierliche Kutterweihe durch den SA⸗Marineſturm. Die Zahl der Feſte erfährt jetzt durch die traditionellen Kerwen noch eine bedeutende Bereicherung, zu denen ſich in mehreren Orten noch größere Märkte geſellen. So begeht Edenkoben vom 15.—17. Auguſt ſeinen Laurentiusmarkt, Germersheim vom 29. bis 31. Auguſt ſeinen Spätjahrsmarkt, Lanoͤſtuhl am 8. und 9. Auguſt den Auguſtusmarkt und Saar⸗ lautern als Fortſetzung der Ludwigkivmes am 29. Auguſt ͤͤen Krammarkt. Auch an ſportlichen Ereigniſſen fehlt es nicht. Hervorgehoben ſeien nur: Das Motorrad⸗ rennen bei Herxheim, das SA⸗Standartenfeſt in Neuſtadt a. d. Weinſtraße, das Spicherer Berg⸗Turn⸗ und Spielfeſt in Saarbrücken, alle oͤͤrei am kommen⸗ den Sonntag, und das Reit⸗, Spring⸗ und Fahr⸗ turnier am 27., 28. und 29. Auguſt in Pirmaſens. Auch die Zeit der Weinfeſte rückt wieder in greif⸗ bare Nähe. Den Auftakt hierzu wird diesmal Rockenhauſen mit dem Nordpfälzer Weinfeſt am 28. und 29. Auguſt geben. „ Heidelberg, 5. Auguſt. Wegen Diebſtahls im len. ſchauung vom Weſen des heutigen Deutſchlands zu ſchen Gäſte. Ausländer⸗Betreuung in Freiburg Erweiterte Fürſorge ſür ausländiſche Beſucher * Freiburg i. Br., 5. Auguſt. Die Betreuung der Freiburg beſuchenden zahlreichen Ausländer durch das Städtiſche Verkehrsamt wird eine bemerkens⸗ werte⸗Erweiterung erfahren“ Man wird ſich in Zu⸗ kunft nicht darauf beſchränken, die Ausländer mit geoͤrucktem Werbematerial zu verſorgen, ſondern ihnen auch ſprachkundige Führer zur Verfügung ſtel⸗ Es iſt beabſichtigt, ihnen eine vertiefte An⸗ vermitteln, indem man ſie z. B. mit den großen ſo⸗ zialen Einrichtungen bekannt macht. Für ſpäter denkt man an ein Klub⸗Haus für die ausländi⸗ Durch eine Verbindung mit Hei⸗ delberg, die in einer Gemeinſchaftswerbung bei⸗ der Städte zum Ausdruck kommt, hofft man, den Fremden und damit auch dͤen Ausländern ein Bild der badiſchen Lanoͤſchaft und insbeſondere der beiden alten Kulturzentren und Univerſitätsſtädte beſſer als bisher zu vermitteln. Siudienfahribelgiſcher Studentenführer Beſuch in Württemberg und Empfang beim Reichsſtudentenführer dnb. Stuttgart, 2. Auguſt. Auf Einladung der Reichsſtudentenführung unter⸗ nimmt zurzeit eine Gruppe belgiſcher Studentenfüh⸗ rer eine Studienfahrt durch Deutſchland. Die bel⸗ giſchen Studenten ſind dieſer Tage in Stuttgart einge⸗ troffen und haben eine Reihe württembergiſcher In⸗ duſtriewerke und ſoziale Einrichtungen öͤer Stadt be⸗ ſucht ſowie eine Rundfahrt durch Württemberg unter⸗ nommen. Am Samstag empfing die belgiſchen Gäſte der Reichsſtudentenführer, SS⸗Standartenführer Dr. Schell, und im Laufe dͤes Nachmittags verließen ſie Stuttgart wieder, um zunächſt München einen Beſuch abzuſtatten. 5 Ein Schwimmbad für Nußloch * Nußloch, 3. Aug. Wie wir kürzlich meldeten, beſteht hier die Abſicht, im Laufe des kommenden Winters ein Schwimmbad zu erſtellen. Die Um⸗ ſchau nach einem geeigneten Platz hat bereits gute Erfolge gezeitigt. Einige Schritte unterhalb des Dorfausganges gegen St. Ilgen zu, unmittelbar oberhalb der von maleriſchen Pappelbäumen um⸗ ſäumten und von einem Storchenneſt überragten Mühle, befindet ſich ein der Gemeinde gehöriges Gelände, das ſich ſehr gut für dieſen Zweck eignen würde. Ein kleines Stück oberhalb dieſes Platzes entſpringt eine bisher ungenutzte Quelle, deren Waſſer zur Speiſung des Schwimmbades verwendet werden könnte. Der Platz liegt auch inſofern ſehr günſtig, als das vom Schwimmbad abfließende Ueberwaſſer leicht in den nahen Leimbach abgeleitet werden könnte. Für die Einwohner von St. Ilgen und San dhauſen würde dieſer Platz keine Ent⸗ fernung bedeuten, ſo daß alſo auch von dort mit Beſuchern gerechnet werden könnte, Wegen der Ge⸗ ſtaltung des Bades wird ſich die Gemeindeverwal⸗ tung mit der zuſtändigen Koͤc⸗Stelle in Verbin⸗ dung ſetzen, damit durch deren beratende Mitwir⸗ kung, durch unentgeltliche Mitarbeit begeiſterter Waſſerſportler und durch Spenden mit den ge⸗ ringſten Mitteln ein neuzeitliches, praktiſches und ſchönes Schwimmbad zuſtande kommt. I. Edingen, 3. Aug. In einer der letzten Nächte hat ſich die 35jährige Luiſe K. in einem Anfalle gei⸗ ſtiger Umnachtung das Leben genommen. 53 Donnerstag, Aus der Pfalz Schüler verſchuldet Autounglück Ludwigshafener Kraftwagen fährt gegen Baum Drei Kinder ſchwer verletzt * Landau, 5. Aug. Auf der Godramſteiner Landſtraße mußte der Ludwigshafener Kraftwagenbe⸗ ſitzer Wilhelm Häberle ſein Fahrzeug jäh abbrem⸗ ſen, als ein radfahrender Schüler vor ihm den Löhlweg einbog, ohne ein Zeichen zu geben (). Der Kraftwagen ſchleuderte aus der Fahrtrich⸗ tung und rannte gegen einen Baum. Die drei Kinder Häberles trugen dabei ſchwere Verletzungen davon. Der Wagenbeſitzer ſelbſt blieb unverletzt. Eiſenteile in die Backſteinpreſſe geworfen! Ein gemeiner Schädling entlarvt * Ludwigshafen, 5. Auguſt. Einen ganz gemeinen Fall von Werkſabotage verübte der Arbeiter Philipp Scharfenberger aus Rheingönheim. Scharfenberger, der 24 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern iſt, war bis vor drei Wo⸗ chen erwerbslos und wurde von dem Wohlfahrtsamt der Gemeinde Rheingönheim betreut. Er wurde bei der Ziegelei Johann Frey 8 in Rheingönheim als Ziegeleiarbeiter eingeſtellt. Am Dienstag wurde bei der Arbeit bemerkt, daß an der großen Backſte lapreſſe etwas nicht in Ordnung war. Die Preſſe wurde ſofort abgeſtellt und einer gründlichen Unterſu⸗ chung unterzogen. Dabei ſtellte ſich heraus, daß mehrere Eiſenteile wie Schienenſtücke u. dgl. in die Preſſe geworſen worden waren in der Abſicht, dieſelbe zu zerſtören. Nur dem Umſtand, daß das Verbrechen ſofort be⸗ merkt wurde, iſt es zu verdanken, daß nur ein Scha⸗ den in Höhe von etwa 600 Mark entſtand. Wäre dem Verbrecher ſein gemeines Vorhaben geglückt, ſo wäre die 45 Mann ſtarke Belegſchaft der Ziegelei minde⸗ ſtens ein halbes Jahr lang brotlos geworden. Der Betriebsführer Georg Falk verſtändigte ſofort die Gendarmerie Rheingönheim, die Ermittlungen auf⸗ nahm. Der Verdacht richtete ſich gegen Scharfenber⸗ ger, der als Aſozialer und Arbeitsſcheuer bekannt iſt. Als die Gendarmerie ihm die Tat auf den Kopf zu⸗ ſagte, legte er nach anfänglichem Leugnen ein um⸗ faſſendes Geſtändnis ab. Schußwurden in das Amtsgerichtsgefängnis Ludwigshafen eingeliefert. 720 Nat 9r —* Seinen Verletzungen erlegen * Landau, 5. Aug. Der am Dienstagmorgen auf dem Billigheimer Bahnübergag verunglückte Land⸗ wirt Dreher(nicht Geiger) iſt kurz nach der Einlie⸗ ferung im hieſigen Krankenhaus geſtorben. Er war bekanntlich von dem herankommenden Perſonenzug, deſſen Warnſignale er überhört hatte, erfaßt und mitgeſchleift worden. sk. Oggersheim, 4. Auguſt. An Stelle des inzwi⸗ ſchen in Ruheſtand getretenen Oberlehrers Leutheu⸗ ſer wurde jetzt zum Stellvertreter des Bezirksſchul⸗ rates am Bezirksamt in Ludwigshafen unſer bekann⸗ ter Heimatforſcher Oberlehrer Karl Kreuter, be⸗ rufen. * Wachenheim, 5. Aug. Der 69jährige Winzer Konrad Rödel ging mittags in ſeinem Wingert an die Arbeit. Als er ſpätabends noch nicht heimgekehrt war, ſuchten ſeine Angehörigen nach ihm und fanden ihn tot auf. Ein Herzſchlag hatte dem Leben des al⸗ ten Mannes ein Ende bereitet. * Landau, 4. Aug. Bei einer Reblausunter⸗ ſuchung der Gemarkung Edesheim wurde unweit des alten Reblausherdes ein neuer Herd feſtgeſtellt. Bis jetzt beſchränkt ſich der Herd auf ſieben Stöcke, deren Wurzeln ſehr ſtark werſeucht ſind. Nachbargebiete Schriftſteller⸗ und Dichtertreſſen auf der Wildenburg * Amorbach, 5. Auguſt. Für das Mainfränkiſche Schriftſteller⸗ und Dichtertreffen, oͤas am 22. Auguſt 1937 in Amorbach und auf der Wildenburg erſtmals durchgeführt wiroͤ, hat der Gauleiter von Main⸗ franken, Dr. Otto Hellmuth, ſein Erſcheinen zugeſagt. Auf beſonderen Wunſch des Gauleiters hat der Lan⸗ deskulturwalter von Mainfranken, Gaupropaganda⸗ leiter Vogt, die Schirmherrſchaft über das Main⸗ fränkiſche Schriftſteller⸗ und Dichtertreffen, das nun alljährlich in Amorbach ſtattfinden wird, übernom⸗ men. ⸗d⸗ Viernheim, 4. Auguſt. Mit der Erntezeit ha⸗ ben ſich auch wieder die Felödiebe eingeſtellt. So wurde in den letzten Tagen nebſt Obſt und Ge⸗ müſe ein Kartoffelacker heimgeſucht, auf dem die Spitzbuben 500 Kartoffelſtöcke umlegten. * Birkenan, 4. Auguſt. Nach einem Beſchluß des Gemeinderates wird die neue Straße am Ortsaus⸗ gang nach Reiſen Horſt⸗Weſſel⸗Straße be⸗ nannt.— Mit einem Koſtenaufwand von 10 000 Mk. ſoll die Erweiterung der Waſſerleitung durchgeführt werden. Es handelt ſich um eine Erweiterung der Quellenkammer in Haſſelklingen bis Haſſelhof. ea- Fürth i.., 30. Juli. Die hieſige Gemeinde erfreut ſich eines regen Fremdenbeſuches. Gegenüber oͤem Vorjahre iſt ein erheblicher Zuwachs zu verzeichnen. Gaſthäuſer und Privatquartiere ſind durchweg gut beſetzt. * Reiſen i. O, 4. Auguſt. Hier ſtarb nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 70 Jahren der im ganzen Odenwald ſehr bekannte und allgemein beliebte Gaſtwirt und Landwirt Jakob Geiß. 9* * 9 54 Feſtſetzung der Preiſe Donnerstag, 5. August 1937 Preispoliſik und Preisbewegung Im Hinblick auf den in der ſprunghaften und unruhigen Steigerung der Preiſe im Ausland und der ſtetigen und ruhigen Preisentwicklung in Deutſchland beſtehenden be⸗ merkenswerten Unterſchied zwiſchen der Wirtſchaftsent⸗ wicklung im Ausland und in Deutſchland ſtellt das Inſti⸗ tut für Konjunkturforſchung in ſeinem neuen Wochen⸗ bericht eine eingehende Betrachtung über die Preispolitik und Preisbewegung an, in der einleitend zunächſt darauf hingewieſen wird, daß die Politik der ſtabilen Preiſe, die in der Preisſtopverordnung verankert iſt, nicht ein ſtarres Feſthalten an den einzelnen Preiſen, ſo wie ſie im Augen⸗ blick der Preisſtopverordnung beſtanden, bedeutet, ſondern die ſyſtematiſche Anpaſſung des Preisgefüges in der durch den Vierjahresplan gewieſenen Richtung. Für dieſe Auf⸗ gabe gibt es, wie immer wieder betont wurde, kein„Pa⸗ tentmittel“. Nur durch Maßnahmen, die gleichzeitig er⸗ reicht werden. Dieſe Maßnahmen ſind in drei große Gruppen zuſammengefaßt worden: 1. Maßnahmen zur Or⸗ ganiſation der Preispolitik und zur Ueberwachung bes Warenverkehrs, 2. Direkte Maßnahmen zur Lenkung und und Preisſpannen, 3. Indirekte Maßnahmen, die entweder als Folge von Preisfeſtſetzun⸗ gen oder unabhängig hiervon getroffen wurden, aber von preispolitiſcher Wirkung ſind. Der Einfluß dieſer preispolitiſchen Maßnahmen auf die Preisbewegung zeigt ſich zunächſt darin, daß die deutſche Indexziffer der Großhandelspreiſe von Dezember 1936 bis Juni 1037, ö. h. ſeit dem Erkaß der Preisſtopverordnung, nur um 1 v. H. ſtieg. Dieſe— im Vergleich zu anderen Ländern— geringe Steigerung wurde in erſter Linie durch die Preiſe der Agrarſtoffe verurſacht; es folgen die Preiſe der Kolonialwaren und der induſtriellen Verbrauchsgüter; den geringſten Einfluß hatten die Preiſe der induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren. Die Erhöhung der Agrarſtoff⸗ preiſe iſt im weſentlichen jahreszeitlich bedingt, ſie erfolgte planmäßig und iſt eine unmittelbare, beabſichtigte Folge der Preispolitik. Der verhältnismäßig geringe ſaiſonmäßige Anſtieg bei den pflanzlichen Nahrungsmitteln ſeit Januar iſt auf die Zuſammenfaſſung der jahreszeitlichen Preis⸗ ſtaffelung für mehrere Monate bei Brotgetreide zurück⸗ zuführen. Die Preiſe der Kolonialwaren, und zwar vor allem von Kaffee, Kakao und einigen Tabakſorten, ſind entſprechend den Weltmarktpreiſen geſtiegen: hier konnte die Preispolitik nur zuſätzliche Preisſteigerungen verhin⸗ dern. Der verhältnismäßig geringe Beitrag der indu⸗ ſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren zur geſamten Steigerung der Indexziffer kennzeichnet am deutlichſten die Preisent⸗ wicklung im erſten Halbjahr 1037. In ihm drückt ſich näm⸗ lich einerſeits der ſtarke Anſtieg der Preiſe wichtiger Ein⸗ fuhrrohſtoffe(NE⸗Metalle, Kautſchuk, Oel, Rindshäute) aus, andererſeits aber auch der Rückgang der Preiſe der im Inland erzeugten Rohſtoffe. Die Preiſe dieſer Rohſtoffe ſind im Durchſchnitt um 1 v. H. gefallen, während die Einfuhrrohſtoffe im Durch⸗ ſchnitt um 3,4 v. H. geſtiegen ſind. Die Erhöhung der Preiſe der Einfuhrwaren hängt zum großen Teil mit der Weltmarktpreisentwicklung zuſammen; zum Teil iſt ſie aber auch planmäßig aus wirtſchaftspolitiſchen Gründen herbeigeführt worden: im Dezember bei Benzin, Benzol und Leichtölen durch Erhöhung des Einfuhrzolls und der Ausgleichsſteuer und im Mai durch Einführung eines Ein⸗ fuhrzolls auf natürlichen Rohkautſchuk. Die Wirkungen aller dieſer Erhöhungen auf die deutſchen Preiſe konnten auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden. Bei den im In⸗ Ans erzeugten Rohſtoffen ſetzte ſich zwar bei einigen, wie z. B. bei mehreren Bauſtoffen, die Erhöhung weiter ſort, bei anderen, wie bei Papier und Papierhalbwaren, wurde ſie aber erheblich abgeſchwächt, ja, es gelang ſogar, bei mehreren wichtigen Rohſtoffen bedeutende Preisſenkungen durchzuführen, ſo vor allem bei den Stickſtoff⸗ und Kali⸗ düngemitteln und bei Aluminium. Während die Preiſe der Produktionsmitteln(landwirt⸗ ſchaftliche und gewerbliche Maſchinen und Geräte) im letz⸗ ten Halbjahr unverändert bleiben, erhöhten ſich die Preiſe der Konſumgüter weiter, wenn auch etwas weniger ſtark als in früheren Jahren. Dies iſt einmal eine Folge vor⸗ hergegangener Rohſtoffpreisſteigerungen, ſodann aber auch der ſtärkeren Verwendung im Inland erzeugter Rohſtoffe. Zur Verhinderung weiterer Erhöhungen erfolgten hier im Frühjahr die umfaſſenden Preisregelungen bei Spinn⸗ ſtoffen und Lederwaren, deren Wirkungen ſich allerdings in den Indexziffern noch nicht widerſpiegeln. Insgeſamt gelang es alſo trotz gewiſſer nicht zu unter⸗ ſchätzender Auftriebstendenzen der Preiſe, die in der Welt⸗ marktpreisentwicklung in der Verſorgung mit Rohſtoffen, in der vollen Ausnutzung der Produktionskapazitäten u: ſchließlich in der ſteigenden Nachfrage begründet ſind, die Preisſteigerungen im Rahmen des unbedingt Notwendigen zu halten, bei gleichzeitiger Ausnutzung ſämtlicher Preis⸗ ſenkungsmöglichkeiten. In der hieraus folgenden Stabi⸗ lität der Geſamtpreisentwicklung liegt der große Erfolg der deutſchen Preispolitik. In jedem Wirtſchaftsaufſchwung ſind ſtändige Verſchie bungen in den Preisrelationen, ö. h. im Verhältnis der einzelnen Preiſe zueinander, zu beobachten. Beſonders deutlich werden dieſe Wandlungen der Preisrelationen bei Rohſtoffen, die ſich— natürlich nur innerhalb gewiſſer Grenzen— vertreten können, wie z. B. innerhalb der Me⸗ talle, der Textilrohſtoffe und der Bauſtoffe. Je mehr es aber im Rahmen des Vierjahresplanes gelingt, die orga⸗ niſch erzeugten Rohſtoffe und die den Schwankungen des Weltmarkts ausgeſetzten Rohſtoffe durch induſtriell in Deutſchland erzeugte Rohſtoffe in ausreichender Menge zu erſetzen, deſto mehr werden in Zukunft ſolche Verſchiebun⸗ gen in den Preisrelationen, wie ſie noch in den letzten Jahren vor ſich gegangen ſind, verſchwinden: denn an die Stelle der freiſchwingenden Rohſtofſpreiſe werden mehr und mehr gebundene Rohſtoffpreiſe treten, deren Verhält⸗ nis zueinander ſich nur inſofern verändert, als der tech⸗ niſche Fortſchritt das eine oder andere Produkt verbilligt. Kienzle Uhrenſabriken Ach, Schwenningen. Die Ge⸗ ſellſchaft berichtet über neue Umſatzſteigerungen im In⸗ und Auslande im Geſchäftsjahr 1936. Das Inlandsgeſchäft entwickelte ſich planmäßig, das Exportgeſchäft nahm zu. Der Rohertrag wird mit 7,83(6,95) Mill./ ausgewieſen. An normalen Abſchreibungen wurden 0,99(0,99) Mill.“ verwendet, der Ruhegehaltsrücklage 0,10(0,05) Mill. überwieſen. Es verbleibt ein höherer Gewinn von 466 857 (152 352) /, durch den der Verluſtvortrag vollkommen be⸗ ſeitigt und noch reſtliche 51686 Gewinn neu vorgetragen werden können. Neben 5(5) Mill. AK beſtehen nun Rückſtellungen mit 108(0,53) Mill.. Die Verbindlich⸗ keiten gingen auf 285(8,78) Mill. zurück, darunter Bankſchulden 2,21(2,74) Mill. J. Demgegenüber ſtiegen Außenſtände auf 3,05(2,53) bei ,37(0,20) Mill. Wert⸗ berichtigungen. Vorräte 3,40(3,17), Betätigungen 0,26(0,30) und Anlagen 2,60(3,10) Mill.“. Im erſten Halbjahr 1937 hat ſch der Geſchäftsumfang weiter vermehrt, wobei der Anteit des Exportes am Geſamtumſatz des laufenden Jahres noch ſteigen werde. * Austauſchvereinbarung zwiſchen den Vereinigten Stahlwerke und der Alpinen Montangeſellſchaft, Zwiſchen den Vereinigten Stahlwerken und der öſterreichiſchen Alpi⸗ nen Montangeſellſchaft iſt ein Austauſchabkommen getroffen worden, das die Erweiterung der Lieferungen von Röſterz von der Alpine Montongeſellſchaft an die Betriebsgeſell⸗ ſchaften der Vertinigten Stahlwerke gegen Hochofenkoks von den Vereiniaten Stahlwerken an die Alvine Montan vor⸗ ſieht. Das Abkommen iſt 86 Jahre abaeſchloſſen. * Dürener Metallwerke AG, Düren. Die Geſellſchaft berichtet, daß das Geſchöftsjahr 1960 einen günſtigen Ver⸗ lauf penommen hat. Die anhaltende Belebung der deut⸗ ſchen Wirtſcheft brachte weiterhin eine erhebliche Steige⸗ 0 erbrauchs ekt Das Unternehmen beteiligte ſich an einer weiteren Metallwarenfabrik. Sonderlegierungen, die be⸗ ſpekulative Käufe, in den Leichtmetollerzeugniſſen der FHANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Ruhige Märkie Bei Akiien meisi nur Beiäſigung der Kulisse— Renien jreundlich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Still * Frankfurt, 5. Auguſt. Die Börſe lag überaus ſtill, da der Auftragseingang ſich in ſehr engen Grenzen hielt und zudem noch wenige Spezialpapiere betraf. Von dieſen wurden beſonders wie⸗ der Bankaktien gefragt, namentlich Commerzbank auf die Reprivatiſierungsfortſchritte. Auch einige Hypothekenban⸗ ken blieben geſucht. Im übrigen behauptete der Aktien⸗ markt ſeine freundliche Grundtendenz und es überwogen Erhöhungen um Bruchteile eines Prozentes. Am Montan⸗ markt lagen Klöckner auf eine größere Kauforder 274 v. H. höher mit 13874, Buderus aber 1 v. H. gedrückt auf 130. Von Elektropapieren konnten ſich Lahmeyer weiter erholen um etwa 2 v. H. auf 1304, ferner RWE um 17/ v. H. auf 13696 und Acc um v. H. auf 13356. Für Maſchinen⸗ aktien verblieb bei leicht gebeſſerten Kurſen kleine Nach⸗ frage, jedoch Rheinmetall bei einigem Angebot 174 v. H. niedriger mit 154. Etwas ſchwächer lagen Allg. Lokal und Kraft 158(159), AG. für Verkehr 129(129/). Am Chemiemarkt blieben 36 Farben mit 16896(168,4) und Deutſche Erdöl mit 15176(1514) behauptet.— Am Ren⸗ tenmarkt beſtand in der Hauptſache nach Goldpfandbriefen und Kommunal⸗Obligationen ſtarke Nachfrage, das An⸗ gebot war aber verſchwindend gering. Von den variablen Papieren Altbeſitz 127,50(127,45), Kommunal⸗Umſchuldung etwa 94,80. Das Geſchäft erfuhr auch in der zweiten Börſenſtunde keine Belebung und die Kurſe blieben größtenteils unver⸗ ändert. Leichte Steigerungen hatten nochmals Daimler mit 143,75 nach 1439% und Weſtdeutſche Kaufhof mit 6176 nach 6176, dagegen gingen Bemberg auf etwa 156—156,50 nach 157,50 zurück. Von ſpäter notierten Werten waren Golöſchmidt mit 151,75(150,75) und Conti Gummi mit 190,75(189,75) über den Durchſchnitt von—4 v. H. hin⸗ aus verändert.— Am Einheitsmarkt kamen Commerz⸗ bank bei ſehr großem Umſatz mit 117,50(116,50), DD⸗ und Dresdner Bank mit unv. 126 und 105 und ebenfalls größe⸗ rem Geſchäft zur Notiz. Pfälziſche Hypothekenbank weiter erhöht auf 109(108,25), auch einige Induſtriepapiere zogen an. Der Rentenmarkt blieb ganz ſtill. Golöpfandbrieſe bei unveränderten Kurſen teilweiſe wieder rationiert oder geſtrichen. Von Stadtanleihen gingen Heidelberger 26 auf 5 zurück, andererſeits 4/proz. Darmſtadt v. 26 Im Freiverkehr Adlerwerke Kleyer wieder belebter mit 117,50—119,50(116—118,50), ſodann blieben im Telefonver⸗ kehr Schuhfabrik Herz, Dingler Maſchinen, Schleſ. Leinen Kramſta und Kühnle, Kopp u. Kauſch geſucht. Berliner Börſe: Aktien eher anziehend * Berlin, 5. Auguſt. Am Aktienmarkt waren die Umſätze bei Beginn der Börſe im allgemeinen wieder ziemlich klein, da das Publi⸗ kum in der Auftragserteilung nur ſehr vorſichtig iſt und den Markt nach ſolchen Werten abtaſtet, die noch eine Ge⸗ winnchance oder eine ausreichende Rendite gewähren. Um ſo lebhafter betätigte ſich der berufsmäßige Börſenhandel auf einigen Spezialgebieten. Hier fielen bei den Freiver⸗ kehrspapieren Schwertfeger auf, die ihre Vortagsſteige⸗ rung fortſetzten, ohne daß ein ſachlicher Grund zu erken⸗ nen geweſen wäre. Offenbar handelt es ſich dabei um rein Bemerkenswerter iſt die Nachfrage am Kaſſa⸗Markt für Bankaktien, insbeſondere aber Commerz⸗ bank, wobei man auf die Ueberleitung weiterer, im Beſitz der Golodiskontbank befindlicher Poſten und Privatöeſitz verweiſt. Man nannte bei Commerzbank einen Kurs von 117 Geld nach 116 bei der geſtrigen Kaſſa⸗Notiz. Faſt durch⸗ weg gebeſſert waren auch Montanwerte im Zuſammenhang mit der Austauſchvereinbarung zwiſchen den Vereinigten Stahlwerken und der Oeſterreichiſch⸗Alpinen Montan. Stahlverein ſelbſt zogen um, Klöckner um 176, Höſch und Rheinſtahl um je 7 v. H. an. Stolberger Zink ſetzten ihren unaufhaltſamen Anſtieg um 7 v. H. fort. Von Braunkohlenwerten fielen Rheinbraun mit plus 2/ v. H. auf. Elektro⸗ und Verſorgungswerte, namentlich aber letz⸗ tere, wurden wieder zu Anlagezwecken aus dem Markt ge⸗ nommen. Dabei ſetzten RWe nach Einſtellung der Aus⸗ landsabgaben eine Erholung um 176 v. H. durch. Bemer⸗ kenswert feſt lagen ſerner Deutſcher Eiſenhandel und Bre⸗ mer Wolle(ie plus 14) ſowie Junghans(plus), wäh⸗ rend Bemberg um 1 und Dortmunder Union um 271 v. H. zurückgingen.— Am Rentenmarkt blieb es ziemlich ruhig. Reichsaltbeſitz und Gemeinde⸗Umſchuldung waren mit 127% und 94,80 unverändert. Etwas Intereſſe zeigte ſich für Reichsſchuloͤbuchforderungen ſpäter Fälligkeiten(plus * v..). Im Verlaufe war die Tendenz an den Aktienmärkten unſicher, dͤa die Kuliſſe angeſichts des Fehlens der zweiten Hand hier und da zu Glattſtellungen ſchritt. So ermäßig⸗ ten ſich der Anfangsnotiz gegenüber Daimler und Stahl⸗ verein je, Acéc und Weſtdeutſche Kauſhof um je 7, Farben um 6 v. H. Feſter lagen Berliner Maſchinen mit plus 4 v. H. Am Kaſſarentenmarkt zeigte ſich lebhafteres Intereſſe für Stadtanleihen, von denen 26er Eiſenach und Wer Gel⸗ ſenkirchen um je 74, 28er Eſſen und 26er Kiel je 76 v. H. gewannen. Dagegen waren 28er Duisburg angeboten und J v. H. ſchwächer. Dekoſama⸗Neubeſitz gingen um“ v. H. zurück, während dto. II im gleichen Ausmaß anzogen. Bei den Provinzanleihen wurden 8. 29er Holſtein ſowie Zoer dto., ferner II. und IV. Holſtein Kommunal je 74 v. H. höher bewertet, während 26er Brandenburg um v. H. zurückgingen. Bei den Zweckverbandsanleihen fielen Ser Ruhryerband mit minus v. H. auf. Oldenburger Liqui⸗ dationspfandbriefe plus 7 v. H. Von Induſtrieobligatio⸗ nen verloren Aſchinger, neue Harpener v. H. Far⸗ benbonds zogen um 7 v. H, an. Am Kaſſarentenmarkt ſtanden auch heute wieder Bankaktien im Mittelpunkt des Intereſſes, insbeſondere Commerzbank. Hier dürften mehr als 2 Mill./ nom. ihren Beſitzer ge⸗ wechſelt haben, wobei der Kurs gegen den Vortag um 17¼ v. H. auf 117,50 anſtieg. Die übrigen Großbankaktien blieben unverändert. Recht feſt lagen auch Deutſche Ueber⸗ ſeebank mit einer Steigerung von 3½ v.., desgleichen Deutſch⸗Aſiotiſche Bonk mit einer Erholung von 27, wo⸗ bei offenbar der Jahresbericht 1936 nachwirkte. Hypo⸗ thekenbanken waren bis auf Meininger(plus 1) unverän⸗ dert. Von Induſtriepapieren ſtiegen Küppersbuſch um 97/, Beton⸗ und Monierbau um 2/½ v.., während Adlerhütte Glas um 9/½ und Vereinigte Bautzener Papier um 3/ v. H. zurückgingen. Von Kolonialwerten waren Doag um und Schantung um 17 v. H. feſter. Otavi gaben un⸗ weſentlich nach. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1988er 160,12 G 100,87 B; 1939er 100,25 G 101 B; 1940er 100,12 G 100,87 B, 1942er 99,7 G 100,5 B; 1913er und 1944er 99,37 G 100,12 B; 1045er bis 1947er je 99,12 G 99,87 B; 1948er 99,25 G 100 B. Wiederaufbauanleihe 1944/45er 80,37 G. 81,12 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,425 G 95,175 B. Gegen Börſenſchluß ſchrumpften die Umſätze erheblich zuſammen. Deſſen ungeachtet blieb das Kursniveau ge⸗ halten, da nennenswerte Angaben nicht erfolgten. Die im Freiverkehr gehandelten Schwertfeger ſtiegen bis auf 5774 (plus 5 yv..), wobei etwa 250 000 umgeſetzt wurden. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmark! * Berlin, 5. Auguſt. Am Geldmarkt war kurzfriſtiges Geld heute wieder reichlich vorhanden. Nur in den Mit⸗ tagsſtunden trat eine leichte Verknappung ein, was offen⸗ bar mit der Vorbereitung von Lohnzahlungen zuſammen⸗ hängt. Die Sätze für Blanko⸗Tagesgeld waren mit 2,5 bis 2,75 v. H. unverändert, doch konnten erſte Nehmer auch darunter ankommen. Der Anlagebedarf wird inſolge der ſtarken Verknappung des Materials bei Privatdiskon⸗ ten und Reichswechſeln vorwiegend durch Solawechſel be⸗ Der Privatdiskontſatz war mit 276 v. H. unver⸗ ündert. An den internationalen Deviſenmärkten hielten ſich die Bewegungen in engen Grenzen. Das Pfund neigte eher zur Schwäche und ſtellte ſich zuletzt in Zürich auf 21,68,25 (21.68,75), in Amſterdam auf 9,0276(9,086). Der Dollar blieb völlig unverändert, zeigte aber ſehr anziehende Ten⸗ denz. Der franzöſiſche Frane konnte ſich ebenfalls unbe⸗ Feutend beſſern und zwär in Zürich auf 16,38(16.32,5), in Amſterdam auf 6,80,5(6,80) und in London auf 132,70 (132,84). Der hollöndiſche Gulden war wieder etwas ſchwächer, auch der Schweizer Frunken blieb nur knapp gehalten. Oiskontsatz: geichsbank 4, Comnarn 5, Privaf 3 v. H. 1 Dis⸗ 4. Auguſt 5 Augu Rm. fonſ Geld Brief Geld Sae Aegypten lägypt. PfdDb..12.695 12.725 12685/ 12715 Argentinien 1P.⸗Peſoo.252] 0,758.792.756 Beigien.. 100Belga] 2 44.900 41.880 41.890 41.970 Braſilien. 1 Milreiss.167.165.467.169 Bulgarien. 100Leva 6.047 3053 3047 3053 Dänemark 100Kronen5 5534 55,46 58.30 55.42 Danzig 100Gulden4 47.— 471⁰ 47.— 47.10 England... 1Pfd. 2 12.395/ 12425 12.385/ 12.45 Eſtland. 100eſtn. Kr.[4½% 67.9368.07 67.93 07 Finnland100finn Mk. 4.480(.490.480 5,490 8.. 100Fr. 4 9 81 9349 9331U.849 riechenland 100Dr.8 2353/.357 2858 284 Holland 100Gulden, 2 13/.20 13754 1372 12752 Fran(Teheran) ſpahlai..15,39 15.43 15.3818.42 Island. 100 isl.Kr. 5¼% 855.41 55.58 5⁵ 8025.48 Italien.. 100 Lire 2 1309 18 11 1309.13.11 Japan.. Igen]3..719/.721.719/.721 Jugoſlapientoo Dinar 5 5,594 5,7ʃ.594.706 Kanada 1 kan. Dollar.488.492 2488 2492 Lettland.. 100 Latts 6 49,.— 49.10 49.— 49.10 Litauen.. 100Litas] 5¼ 41.94 42.02 418442.02 Norwegen 100Kronen4 62.2962.41 62.25 6237 Oeſterreich 100Schill. 3½ 48.9549.05 48.95 49.05 Polen. 100Zloty 5 47.— 47.10 47.— 47.10 Portugal 100 Eskudo 4½¼ 11.255 11.275 11,250 11.270 Rumänien. 100Lei[ 4½—292——5 Schweden.. 100Kr. 27½[63.91 64.08 68.86 68.88 Schweiz 100Franken 1½[ 57.159727 5712 57.24 Spanien. 100Peſeten5 16.9817.02 168817 62 Tſchechoſlowakeiio0K 3.6510 1659.651]/ 8 669 Türkei.. Itürk. Pfd. 5¼.9/8 1,882.978.902 Ungarn. 100Pengö 4—.——————0 Uruguay. 1Goldpeſoſ 1464/ 1466.464/ 1,466 Ver. Staaten 1 Dollar! 1½1 2488 2492.488 2,492 * Frankfurt, 5. Auguſt. Tagesgeld unv. 2½ v. H. R ſonders für die Automobilinduſtrie entwickelt und erfolg⸗ reich eingeführt wurden, brachten eine weitere beachtliche 8 Das ſtändige Bemühen um dus Auslandsgeſchäft war erfolgreich. Im abgelaufenen Jahr komnte eine weitere Ausfuhrſteigerung erzielt werden. Entſprechend dieſer Entwicklung iſt der Rohüberſchuß auf 24,30(i. B. 18,82) Mill.„ geſtiegen, zu dem noch 0,03(0,02) andere Kapitalerträge und 0,20(0,30) außerordentliche Er⸗ träge getreten ſind. Hiervon erforderten Löhne und Ge⸗ hälter 10,09(7,91), Zinſen 0,07(0,07), Beſitzſteuern 2,78 (0,56) und Ale übrigen Aufwendungen 6,96(4,04) Mill., ſo daß nach Vornahme von 4,18(4,63) Mill. Anlageab⸗ ſchreibungen und 0,03(0,01) Mill./ anderen Abſchreibun⸗ gen einſchließlich 23 160(24573)/ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 372620(868 266)„ verbleibt, aus dem unverändert 6 v. H. Dividende auf 4 Mill./ Ac ausge⸗ ſchüttet werden ſollen. Die geſetzliche Rücklage erhält un⸗ verändert 0,10 Mill., ſo doß nach Abſetzung der ſatzungs⸗ gemäßen Auſſichtsratsvergütung 2513 vorzutragen bleiben. * Gründung der Geſellſchaft zur Erforſchung ausländi⸗ ſcher Erzvorkommen Gmbö. In Berlin iſt eine deutſche eſellſchaft mit einem Kapital von 500 000 gegründet worden, die ſich mit der Exforſchung ausländiſcher Erz⸗ vorkommen befaßt. Sie prüft zunächſt gewiſſe Vorkommen in Jugoflawien. Die Firma heißt: Geſellſchaft zur Er⸗ forſchung ausländiſcher Erzvorkommen mbh. * 100 Jahre Schichau. Am 4. Oktober 1937 jährt ſich zum 100. Male der Tag, on welchem Ferdinand Schichau eine kleine Werkſtätte eröffnete, aus der das heutige große Unternehmen von Weltruf entſtanden iſt. Die Feier die⸗ ſes Tages wird jedoch bereits am 29. Auguſt in Elbing ſtattfinden, damit die Verbundenheit des Unternehmens mit dem Schickſal der Stadt Elbing auch dadurch zum Aus⸗ oruck kommt, daß die Schichau⸗Hundertjahrfeier mit der 700⸗Johrfeier der Stadt Elbing zuſammenfällt. Sue 08ſe und Bieransſtoß in Baden. Im a Rechnungs 1936/87 wurden im Bereich des Landes⸗ finanzamts Karlsruhe insgeſamt 1,483 Mill. Hl. Bier ver⸗ ſteuert und ſteuerfrei abgelaſſen, 2,0 v. H. mehr als im Vorjahr, davon 1,470 Mill. Hl. Vollbier und 13 000 Hl. Starkbier. Von den badiſchen Brauereien wurden im Be⸗ richtsjahr zur Bierbereitung insgeſamt 28 453 To. Malz und 7 To. Farbebier verwendet. * Das Filmangebot im erſten Halbjahr 1937. Mit dem Juni hat die Filmſaiſon 1986/7 ihr Ende erreicht. Das Angebot war nach den Erhebungen des Inſtituts für Kon⸗ 4 Filme aller Art mit 466 515 Metern auf den junkturforſchung in dieſem Monat mit 95 Normal⸗ und 36 Schmalfilmen der Stückzahl nach geringer ols im Vor⸗ monat, doch wurden im Juni etwa 40 000 Meter Film mehr zenſiert. Dieſes Anwachſen der Meterzahl unter gleichzeitigem Abſinken der Zahl der Filme iſt im erſter Linie auf das ſtarke Angebot an langen Spielfilmen im Juni zurückzuführen. Während im Mai nur insgeſamt §lange und 6 kurze Spielfilme zenſiert wurden(darunter kein einziger ausländiſcher), ſind im Juni 20 lange Spiel⸗ filme, davon 14 ausländiſche, und 3 kurze, davon 1 aus⸗ ländiſcher, durch die Zenſur gegangen. Das ſtarke Angebot an ausländiſchen langen Spielfilmen um die Wende der Filmſaiſon iſt eine jährlich wiederkehrende Erſcheinung. Wenn in den deutſchen Ateliers noch Hochbetrieb herrſcht, beeilen ſich die ausländiſchen Verleiher, ihre Filme der —— vorzulegen und herauszubringen. Im erſten olbjahr 1987 kamen insgeſamt 1019 in⸗ und ausländiſche Markt. Da⸗ von waren 939 Filme mit 356 827 Metern deutſcher Her⸗ ſtellung und 80 Filme mit 109 688 Metern ausländiſchen Urſprungs. Der Anteil des Auslands am Angebot langer Spielfilme betrug im erſten Halbjahr 1937 insgeſamt 37 8 mit 90 475 Metern und ſtellte ſich damit auf 50,7 v. H. 99 Zinsſatz für kurzfriſtige franzöſiſche Schatzanweiſungen 38/e v. H. Im franzöſiſchen Geſetzblatt iſt geſtern am Mittwoch, eine Verordnung des Finanzminiſters erſchie⸗ nen, nach der ab 4. Auguſt der Zinsſotz für Schatzanwei⸗ lungen mit einer Laufzeit von 75 bis 1055 Tagen auf 354½/ v. H. feſtgeſetzt wurde. * Zur Einführung des holländiſchen Zuckermonopols. Wie bereits kurz gemeldet, iſt ab 1. Auguſt Zucker in Holland zum ſtaatlichen Monopolerzeugnis erklärt und Lamit die Ein⸗ und Ausfuhr dieſes Produkts in die Hände des holländiſchen Staates gelegt worden. Die omtliche Nachricht iſt in Holland ohne ſeden Kommentar veröffentlicht worden. In Kreiſen des holländiſchen Zucker⸗ handels mißt man den Folgen des neuen Zuſtandes wenig Bedeutung bei. In erſter Linie wird die Monopoliſierung des Zuckers in Beziehung zum Londoner Abkommen ge⸗ bracht, da nur eine Kontrolle der Ein⸗ und Ausfuhr von ſeiten der niederländiſchen Regierung eine Erfüllung der für Holland und Java feſtgelegten Quote von 1050 000 To. exmöglichen konnte, ſo daß ſich an dem bisherigen Zu⸗ ſtande kaum etwas geändert hat. Im übrigen habe in Hollond, ſo wird erklärt, proktiſch ſchon ein Monopol für den Inlandsverbrauch beſtanden, und zwar ſeit den Jahren, Abend ausgabe Nr. 356 in denen zum erſten Male beſchloſſen wurde, die Zucker⸗ rübeninduſtrie durch einen Einfuhrzoll von 2,4 hil. ſe 100 Kilo zu ſtützen. Dieſer Einſuhrzoll war bereits prohi⸗ bitiv, da er böher war, als die Raffinierungskoſten, ſo daß ſich auch aus dieſem Grunde die Zuckereinfuhr prat⸗ tiſch ſchon längſt nicht mehr lohnte. In beteiligten Kreiſen wird die Monopoliſierung des Zuckers als eine verwal⸗ tungstechniſche Maßnahme betrachtet. Man glaubt nicht, daß es vorläufig zur Einführung einer Monopolſteuer kommen wird, ſo daß dieſe Maßnahme auch keinen Einfluß auf den Zuckerpreis ausüben wird. * Keine finanztechniſchen Kunſtgriffe.— Rooſevelt gegen verfrühte Stabiliſierung des Dollars. In einem Schreiben an den demokratiſchen Senator Thomas hat Präſident Roofevelt in bemerkenswerter Weiſe zur Froge der Sta⸗ biliſierung des Dollars Stellung genommen. Der Präſi⸗ dent erklärt, daß er mit dem Geſetzentwurf des Senators Thomas, der eine Beſeitigung der unnötigen Schwankun⸗ gen des Dollarwerts vorſieht, durchaus ſympathiſiere. Eine Stabiliſierung des Dollarwerts werde aber weniger durch finanztechniſche Kunſtgriſſe erreicht, als vielmehr durch die Herbeiführung einer ausgeglichenen, geordneten und ſteti⸗ gen Erholung der geſamten Wirtſchaft. Angeſichts der Ver⸗ worrenheit der ſich ununterbrochen ändernden internztiona⸗ len Lage würde es geſährlich ſein, den Dollarwert auf einer ſcharf umgrenzten Grundlage zu ſtabiliſieren. Eine oerartige verfrühte Maßnahme würde in den Vereinigten Staoten und im Auslonde mehr Schaden als Nutzen an⸗ richten. * Gerüchte um Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Eng⸗ land und den Vereinigten Staaten. Wie der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning Poſt“ meldet, iſt er möglich, daß der erſte wirtſchaftliche Berater der britiſchen Regie⸗ rung, Sir Frederie Leith⸗Roß, demnächſt nach den Ver⸗ einigten Staaten reiſen wird, um mit der amerikaniſchen Regierung verſchiedene politiſche und wirtſchaftliche Fragen wie die Herabſetzung der internationalen Handelsſchranken, die Verteilung der Rohſtoffe, das Problem der Währungs⸗ ſtabiliſierung und die Abrüſtungsfrage zu beſprechen. Außerdem ſoll er vorausſichtlich ermächtigt werden, die Frage der engliſchen Kriegsſchulden an die Vexeinigten Staaten zu beſprechen. Man glaube, daß Rooſevelt zu einer Milderung des Johnſon⸗Geſetzes bereit wäre, das die Gewährung von Krediten an ſäumige Schuldnerſtaaten verbietet. Ferner müſſe auch die Frage der engliſch⸗ameri⸗ kaniſchen Zollvereinbarung, über die ſchon ſeit mehreren Monaten verhandelt wird, geregelt werden. Der Korre⸗ ſpondent meint, daß der Beſuch von Leith⸗Roß in Waſhing⸗ ton, wenn er zuſtandekomme, einen Schritt auf dem Wege der vom engliſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain ein⸗ geleitetien Bemühungen darſtellen werde, eine politiſche Befriedung durch den wirtſchaftlichen Wiederaufbau her⸗ beizuführen. In dieſem Sinne wäre die Reiſe von Leith⸗ Roß eine Folge des Beſuchs van Zeelands in Waſhington. * Japaniſche 500⸗Millionen⸗Auleihe beantragt.— Zur Finanzierung des China⸗Unternehmens. Die japaniſche Regierung hat beim Reichstag die Bewilligen von 500 Mill. Yen zur Deckung der Koſten des Nord⸗China⸗Unter⸗ nehmens beantragt. 100 Mill. ſollen dͤͤurch neue Steuern aufgebracht werden, 400 Mill. durch neue Bonds. Aus Sorge über die neuen Steuern traten an der Börſe ſtarke Kursverluſte ein. Die Meldung von der bevorſtehenden Ausgabe neuer Bonds hatte eine unberechtigte Inflations⸗ angſt zur Folge. Die Verordnung gegen die Zurückhaltung von Waren und gegen den Wucher iſt noch verſchärft worden. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 5. Auguſt. Bezüg⸗ lich der Beſchaffungs⸗ und Verwertungsmöglichkeiten von Brot⸗ und Futtergetreide war im heutigen Berliner Ge⸗ treideperkehr gegenüber den Vortagen kaum eine Ver⸗ änderung feſtzuſtellen. Die Umſatztätigkeit bewegte ſich in anbetracht der verhälinismäßig geringen Zufuhren nach wie vor in ziemlich engen Grenzen. Man nimmt jedoch an, daß infolge des zu erwartenden Sicherungs⸗ umſchwungs in Kürze mit einer Verſtärkung der An⸗ lieferungen zu rechnen ſein dürfte. Induſtriegerſten kamen kaum heraus. In Braugerſten konnte ſich aus den be⸗ kannten Gründen noch kein Geſchäft entwickeln. Be⸗ achtung fanden die Durchführungsmaßnahmen zur Auf⸗ bringung der Ausgleichsabgaben der Brauereien. Für Mehle blieb es ruhig. Hamburger Schmalzuotierung vom 5. Auguſt.(Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 3,75 Dollar. Magdeburger Zuckernotierung vom 5. Augnuſt.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 92,35—32,50; Auguſt 32,45—32,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. S Berliner Metallnotierungen vom 5. Auguſt.(Eig. 92,50, Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—90proz. in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarcen 99proz. 187, Feinſilber je Kilo 88,80—41,80. * Zinkblechpreiſe weiter erhöht. Die Süddeutſche Ge⸗ bietsfachgruppe des Zinkblechhandels hat ab 5. Auguſt die Preiſe je 100 Kilo um 0,25“ erhöht. In gleichem Ausmaße war am 1. Auguſt eine Preisherabſetzung erfolgt. * Schweinemärkte Ettlingen. Zuſuhr: 74 Ferkel und 119 Läuſer. Preiſe: Ferkel 23—20, Läufer 46—80 das Paar. Bruchſal. Zufuhr: 98 Milchſchweine und 67 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 20—24, Läufer 40—60 Mark das Paar. Wolfach. Dem Schweinemarkt waren 14 Ferkel zugefahren. Dos Paar koſtete 20—96. Bühl. Zufuhr: 195 Ferkel und 30 Läufer. Preiſe: Ferkel 22 bis 50, Läufer 60—90„ das Pazr. Wertheim. Zu⸗ ſuhr: 242 Ferkel und 10 Löufer. Preiſe: Ferkel 95—70, Läufer—100 4 das Paar. * Vom Kartofſelmarkt. Die Anlieferungen am deut⸗ ſchen Kartoffelmarkt, die noch immer verhältnismäßig groß ſind, haben in der Berichtswoche bei teilweiſe ungün⸗ ſtiger Witterung nachgelaſſen, ſo daß im allgemeinen nicht mehr ſo große Ueberſtände wie in den vorigen Wochen am Markt waren. Der verſtärkte Einſatz der Arbeitskräfte für die Getreideernte hat ebenfalls zu einer Verminderung der Kartoffelanlieferung geführt, während andererſeits der Frühkartoffewerbrauch weiter geſtiegen iſt. So iſt all⸗ gemein eine Angleichung der Lieferungen an den Bedarf erkennbar. Süddeutſchland war wieder auf Zufuhren aus dem Rheinland und aus der Saarpfalz angewieſen; das⸗ ſelbe gilt auch für Weſtfalen. Die Anlieferungen in der Saarpfalz gingen teilweiſe über die Aufnahmefähigkeit der Märkte hinaus. Die Frühkartoffelerträge haben die Höhe des Vorjahres nicht ganz erreicht, doch ſind die ur⸗ ſprünglichen Schätzungen übertroffen worden. Die Futter⸗ kartoffelumſätze waren ohne Bedeutung. In Baden zeig⸗ ten ſich die Städte in Anbetracht der Ferienzeit verhältnis⸗ mäßig wenig aufnahmefähig, doch konnten die reichlich an⸗ fallenden babiſchen runden Frühkartoffeln einigermaßen zufriedenſtellend abgeſetzt werden. Nennenswerte Umſätze in Futterkartoffeln ſind nicht erfolgt. * Grundſätzliche Einigung über die Verlängerung der Internationalen Teereſtriktion.„Het Nieuws van den Dag“, Batavia, berichtet, daß die Verhandlungen zwiſchen den niederländiſchen und britiſchen Vertretern über die Verlängerung oͤer Internotionalen Teereſtriktion in den Hauptpunkten zu einer vollkommenen Einigung geführt haben. Einzig ein paar Kleinigkeiten ſeien noch zu regeln. Im neuen Reſtriktionsplan— das beſtehende Ab⸗ kommen läuft am 31. März 1998 ab— wird die inter⸗ nationale Baſisguote kaum verändert ſein. Auch die Be⸗ ſprechungen zwiſchen den niederländiſchen Teeintereſſen⸗ ten untereinander über die Feſtſetzung der Standarderzeu⸗ gung innerhalb Niederländiſch⸗Indiens ſollen einen befrie⸗ digenden Verlauf nehmen. * Kautſchuk⸗Weltausfuhr und ⸗Nachfrage. Nach de. richt des Internationalen SantſchnkxeſtrtionB betrug die Nettoweltausfuhr von Kautſchuk im Juni 108 107 To. und überſchreitet hiermit die Janiweltver⸗ brauchszifſer um 12664 To s wird bemerkt, daß ſeit dem Juli 1935 das Angebot erſtmals die Nachfrage über⸗ ſchreitet. Die Junigusfuhr aller der Reſtriktion angeſchloſ⸗ ſenen Länder betrug bei einer Baſisquote von 104 87 To. —— v. H. und einer hier⸗ nach erlaubten Ausfuhr von To. insgeſawt 99 650 To. oder 15 750 To. über der Quote. 85 ——————— — 8. Seite/ Nummer 356 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Auguſt 1937 Vor der Mannheimer Straftammer: Faljche Scham führt ins Gefängnis Ein Weinheimer Stadtkaſſenbeamter wegen Amtsunterſchlagung verurteilt Es mag ſich ſeltſam anhören, wenn man ſagt ein Menſch kam wegen falſcher Scham ins Gefängnis, hat aus dieſem Grunde Geld geſtohlen und noch dazu als Beamter aus der ihm anvertrauten Kaſſe. Wir wollen die Schwere dieſer Tat nicht verkennen, aber trotzdem glauben wir dem Angeklagten nur gerecht werden zu können, wenn wir von dieſer Seite her ſeine ſehr verwerfliche Straftat betrachten. Wir ſprechen von dem 1897 in Weinheim gebore⸗ nen Valentin Willenbücher, der in ſeinem Hei⸗ matort ſeit 1928 als Beamter der Staotkaſſe tätig war. Willenbücher iſt bisher unbeſtraft und genießt den beſten Leumund. Vor einigen Jahren kaufte er ſich ein Haus für den Betrag von 25000 Mark. Es zeugt für die Sparſamkeit des Angeklagten, daß er 15.000 Mark ſofort bar auf den Tiſch des Hauſes legen konnte, während er für die anderen 10 000 Mark eine Hypothek aufnahm. Das Haus trug ſich zunächſt von ſelbſt, denn er hatte zwei Wohnungen nermietet. Aber im Rechnungsjahr 1936/37 ſcheint dies nicht der Fall geweſen zu ſein. Jedenfalls ſah er ſich eines Tages außerſtande, termingemäß, wie er das von jeher gewöhnt war, ſeine Gebäudeſonderſteuer zu bezahlen. Die Sache machte ihm Kopfzerbrechen. Zu ſeinem Unglück war er zu jener Zeit aushilfsweiſe als Kaſſier an der Stadtkaſſe tätig. Am 8. Auguſt letzten Jahres nahm! bilangaufſtellung, bei der das Manko auffallen lichkeit mehr, das Geld unbeachtet in die Kaſſe zu⸗ rückzugeben. Er rechnete wohl damit, daß der Kaſ⸗ er 424 Mark ein. Als gegen Feierabend an die Abrechnung und Eintragung der Tageseinnahme in das Tageskaſſenbuch ging, kam er auf den verhäng⸗ nisvollen Gedanken, nur 224 Mark einzutragen und die reſtlichen 200 Mark für ſich zu behalten, um da⸗ von die Gebäudeſonderſteuer zu bezahlen. Später nahm er noch einen weiteren Betrag von rund 50 Mark. Zweifellos hätte er auf Antrag die Steuer geſtundet bekommen, aber gerade das wollte er nicht. Er ſetzte bis dahin ſeine Ehre darein, pünktlich ſeine Verpflichtungen zu erledigen. So kam es, daß er dieſen völlig unverfänglichen Weg nicht gehen wollte und aus falſcher Scham eine ehrenrührige Hand⸗ lung beging, nämlich eine Amtsunterſchla⸗ gung. Gewiß, er hatte gehofft, den Betrag ſtill⸗ ſchweigend wieder der Kaſſe zuführen und dadurch die ganze Angelegenheit ohne Bloßſtellung erledigen zu können. Warum er dann aber ſpäter nochmals 50 Mark nahm konnte er ſelbſt nicht erklären. Es kam anders. Der eigentliche Kaſſenbeamte kehrte zurück und Willenbücher hatte nun keine Mög⸗ ſenbeamte zum Militär müſſe, und er dadurch wie⸗ der vertretungsweiſe an die Kaſſe käme. Aber das zögerte ſich immer länger hinaus und die Jahres⸗ mußte, kam immer näher. Betrag wenigſtens buchungsmäßig wieder„gut zu machen“ und beging in dieſem Zuſammenhang eine Urkundenunterdrückung. Eine Kontokarte über 213 Mark eines ſtädtiſchen Betriebes verſteckte er im Kleiderſchrank und bat um Ausſtellung einer neuen, wodurch er einen Betrag von genannter Höhe abgedeckt glaubte. Das Geld wollte er öwar immer noch zurückgeben. Dies ſollte nur eine Ver⸗ ſchleierung ſein. Aber es kam, wie es immer kommen muß, bei ſolchen unſauberen Manövern; die Sache wurde ſehr raſch entdeckt. Nun verlor Willen bücher die Nerven. Plötzlich wurde ihm klar, was er eigentlich getan hatte und er wurde gerade noch von ſeiner Frau von einem Selbſtmord durch Gas abge⸗ halten. Anſchließend litt er an einer regelrechten Geſtändnispſychoſe, denn er gab mehr zu, als er begangen haben konnte. Der Staatsanwalt kennzeichnete mit aller Entſchiedenheit die ungeheuerliche Tat des Angeklag⸗ ten und wies mit Recht darauf hin, daß durch dieſe Handlung das Vertrauen der Oeffentlich⸗ keit auf die Führung der öffentlichen Finanzangelegenheiten untergraben würde und beantragte gemäß dem neuen Untreue⸗ Paragraphen zwei Jahre Zuchthaus. Das Gericht ſchloß ſich dieſer Anſicht nicht an, ſon⸗ dern ſah in dem ernſthaften Selbſtmordverſuch die Beſtätigung dafür, daß der Angeklagte nicht in ge⸗ winnſüchtiger Betrugsabſicht gehandelt habe und ernſtlich ſeine Tat ſühnen wollte. Das Ur⸗ teil lautete daher auf 1 Jahr 9 Monate Gefäng⸗ nis und 50 Mark Geldſtrafe. Die Geloſtrafe und 2 Monate Gefängnis gelten durch die Unterſuchungs⸗ haft als verbüßt. entſchloß er ſich, den Vor dem Mannheimer Schöffengericht: Frauen ohne Verantwortungsgefühl Vier Fälle der Abtreibung ſtanden zur Verurteilung Es iſt ſchon viel über die Verwerflichkeit der Ab⸗ treibung, ihre üblen Folgen und über die Verſün⸗ digung am Volke geſchrieben worden, daß wir hier dar⸗ auf nicht näher eingehen zu brauchen. Es ſei hier nur noch einmal aus der Gerichtspraxis heraus her⸗ vorgehoben, daß der größte Teil der Abtreibungs⸗ ſälle das Argument der wirtſchaftlichen Not, das am häufigſten angeführt wird, nicht rechtfertigt. Auch die Angſt der meiſten Frauen vor der moraliſchen Verurteilung durch die Mitwelt, kann heute wohl weitgehend als unbegründet bezeichnet werden. Das Mannheimer Schöffengericht hatte ſich nun am Mittwoch mit vier Fällen, teils der vollen⸗ deten, teils der verſuchten Abtreibung, zu beſchäftigen, die gerade das oben Geſagte beſtätigen. In keinem Fall lag ein ſittlich, moraliſch oder wirtſchaftlich zwingender Grund vor. Allein in zwei Fällen waren die Mädchen verlobt, in einem Fall war ſogar ſchon ein Kind vorhanden, das von den Eltern des Mäd⸗ chens erzogen wird. Zweifellos war alſo hier die Abſicht vorhanden, ſpäter eine Ehe einzugehen. War⸗ um alſo eine ſolch ſchwere Schuld auf ſich nehmen? Trotzdem nahm das Gericht in allen Fällen auf ihre Beſonderheiten Rückſicht und griff nicht allzu hart zu. Es ſprach Strafen von 3, 4 und 5 Monaten Gefängnis, teils wegen Abtreibung, Anſtiftung zur Abtreibung und auch wegen Beihilfe aus. Die Bei⸗ hilfe bezog ſich nur darauf, daß in oͤrei Fällen Freun⸗ dinnen die Aoͤreſſe des gewerbsmäßigen Ab⸗ treibers Schuhmacher verſchafften, der ſich wohl in der nächſten Schwurgerichtsperiode zu ver⸗ antworten haben wird. aba⸗ aus echten Edelhölzern, in höchster Formvollendung und zu niedrigen Preisen, finden Sie in der großen 6 Stockwerke-Schau der lüngene Balzdorf MANNREIM Qu 7, 29 anlegen wollen, kaufen dort ihre Alle, die Wert auf streng reelle Be- .m. dienung und fachmännische Beratung b. H. legen, und jene, die außerdem ihr Ehestandsdarlehen werterhaltend Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 4. Auguſt 1937 „Aledy“ Geſellſchaft mit beſchränk⸗ Stellengesuche Glasdach ä ebr Verkäufe 35 4 br. G 1,25 hch., 1,10 br. Fahfzeuge zu verkaufen bei ter Haftung, Lack⸗ und Spachtel⸗ Täglich frisches Gemüse Salate Frischobst Obst- und Gemüse-Konserven größte Auswahl kittfabrik, Mannheim. Durch Ge⸗ ſellſchafterbeſchluß vom 29. 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Kleine Anzeigen bis Samstag mittag 12 Uhr. geſellſchaften in der Weiſe um⸗ gewandelt worden, daß ihr ge⸗ ſamtes Vermögen unter Ausſchluß auf die zwiſchen den Geſellſchaftern neuerrichtete offene Handelsgeſell⸗ ſchaft unter der Firma„Aledy, Lack⸗ und Spachtelkittfabrik Dill⸗ mann& Co.“ mit dem Sitz in Mannheim. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Gläubigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekannt⸗ machung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Befriedigung haben. Talmühle Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Schriesheim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 23. Juli 1937 iſtndie Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften inader Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen unter Aus⸗ ſchluß, der Liquidation übertragen wurde auf die alleinige Geſell⸗ ſchafterin, die Mühlenbeſitzers Auguſt Grünig Witwe Katharina geb. Kiſſel in Schriesheim. Sie führt es unter der Firma„Tal⸗ mühle K. Grünig“ in Schriesheim fort. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Gläubigern der Ge⸗ ſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekannt⸗ machung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Befriedigung haben. G. Schmitt Söhne Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim⸗ Waldhof. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt. Georg Schmitt und Adam Schmitt, beide in Mannheim⸗Wald⸗ hof, ſind zu Liquidatoren beſtellt. Die Liquidation iſt beendet, die Firma iſt erloſchen. „Glavermi“ Glanz⸗ und Verlauf⸗ Mittel⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Mannheim. Carl Weber iſt als Geſchäftsführer ausgeſchie⸗ den. Kaufmann Alfred Merz in Mannheim Hat Einzelprokura. Aledy Lack⸗ und Spachtelkitt⸗ fabrik Dillmann& Co., Mann⸗ heim. Offene Handelsgeſellſchaft ſeit 4. Auguſt 1937 mit Franz Dill⸗ mann, Kaufmann, Köln⸗Brauns⸗ feld, und Carl Weber, Kaufmann, Mannheim, als perſönlich haften⸗ den Geſellſchaftern. Jeder perſön⸗ lich haftende Geſellſchafter vertritt die Geſellſchaft mit einem anderen Geſellſchafter oder mit einem Pro⸗ kuriſten. Kaufmann Alfred Merz in Mannheim hat Geſamtprokura. Talmühle K. Grünig, Schries⸗ heim. Inhaber iſt Mühlenbeſitzers Auguſt Grünia Witwe Katharina geb. Kiſſel, Schriesheim. Guſtav Adolf Treiber in Leutershauſen und Georg Friedmann in Heidel⸗ berg haben Einzelprokura. Evertz& Co., Mannheim. Die Firma iſt geändert in:„Wilhelm Evertz“. Bruno Franke, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 82 Amtsgericht FG. 3b. Mannheim. Tapeien Linoleum Siragula Balatum findet man in großer Auswahl bel SS Seckenheimer Strase 48 der Liquidation übertragen wurde N