Sr——————————— RRrrrr der anzuerkennen. zeit vertagen würde. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Sei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Ennelpreis 10 tüng Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 70 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Wittag⸗Ausgabe N FPreitag, 6. Auguſt 1037 148. Jahrgang— Nr. 357 „Keine neue Entwicklung zu erwarten“ Addis Abeba belommt üin neues Geſicht Rälſelraten um London Vorläufige Beibehaltung des gegenwärtigen Kontrollzuſtandes? (Funkmeldung der NM3.) + London, 6. Auguſt. Die Morgenblätter ſind der Anſicht, daß die heu⸗ tige Sitzung des Unterausſchuſſes des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes keine neue Entwicklung bringen werde, da Sowjetrußland an ſeiner Weigerung feſthalte, die Rechte Kriegführen⸗ Die meiſten Zeitungen rechnen damit, daß der Ausſchuß ſich nach der heutigen Sit⸗ zung auf einige Zeit vertagt, und daß bis auf wei⸗ teres die Spanienkontrolle in ihrer jetzi⸗ gen Form in Kraft bleibt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ ſchreibt, in vielen Kreiſen ſei man der An⸗ ſicht, daß es beſſer ſei, die Nichteinmiſchung in ihrem gegenwärtigen Zuſtand zu belaſ⸗ ſen, als die erbitterten Streitigkeiten im Nichteinmiſchungsausſchuß über neue Pläne zur Verſtärkung der Kontrolle und Zurückziehung der Freiwilligen zu verlängern. Die Ausſprache im Aus⸗ ſchuß habe gezeigt, daß kaum Ausſichten vorhanden ſeien, eine echte Vereinbarung zur Durchführung des engliſchen Kompromißplanes zu erzielen. In der heutigen Sitzung werde Lord Plymouth wahr⸗ ſcheinlich nichts weiter verſuchen, als die Angelegen⸗ heit dadurch am Leben zu erhalten, daß er um eine mündliche Zuſtimmung zum britiſchen Plan und eine Ermächtigung für England erſuchen werde, den Entwurf von Schriftſtücken auf Grund der Ar⸗ beiten des techniſchen Ausſchuſſes fortzuſetzen. Aber ſelbſt dieſes begrenzte Ziel ſtehe in Zwei⸗ fel. Sowjetrußland habe bis jetzt in amtlichen Mitteilungen einen unnachgiebigen Widerſtand gegen einen grundlegenden Vorſchlag im Rah⸗ men des britiſchen Plans gezeigt. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning Poſt“ ſchreibt, die Folge der Weigerung des Sowiet⸗ botſchafters, die Anerkennung der Rechte Kriegfüh⸗ render zu erwägen, ſcheine keine Hoffnung auf eine Vereinbarung zuzulaſſen. Die beſte Löſung ſei es wohl, wenn ſich der Ausſchuß für eine kurze Ferien⸗ Der marxiſtiſche„Daily Herald“ bringt in einem Leitauſſatz unverhüllt die Hoffnung zum Ausdruck, daß ſich die Meinungsverſchiedenheiten im Nichtein⸗ miſchungsausſchuß derart verſchärfen werden. daß das ganze Nichtein miſchungsabkom⸗ men aufgegeben werden müſſe. Wenn dies der Fall ſei, dann ſolle man die Nichteinmiſchung ruhig ſterben laſſen und dann möge die britiſche Re⸗ gierung die„einzig ehrenvolle Alternative“ ergrei⸗ fen, nämlich der„rechtmäßigen ſpaniſchen Regierung“ ihre vollen Rechte wiederzugeben und die Spanien⸗ frage dem Völkerbund zu überweiſen. Lord Piymouth bei einem Autounfall verletzt + London, 6. Auguſt. Der Vorſitzende des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, Lord Plymouth, wurde am Donnerstagabend bei einem Autounfall verletzt. Eine Kraft⸗ droſchke, in der er ſich befand, ſtieß im Zentrum Lon⸗ dons mit einem Privatkraftwagen zuſammen. Lord Plymouth erlitt eine leichte Verletzung am rechten Auge und eine leichte Gehirnerſchüt⸗ terung. Er wurde ſofort nach dem Weſtminſter⸗ Hoſpital gebracht, konnte aber ſpäter in ſeine Woh⸗ nung entlaſſen werden. 8119 „General“ Miajas legt den Oberbefehl nieder dnib. St. Jean de Luz, 6. Auguſt. Der bolſchewiſtiſche Sender Madrids teilte am Donnerstagabend mit, daß„General“ Miajas, der bisher den Oberbefehl über die bolſchewiſtiſchen Heerhaufen führte, ſein Amt„ür einige Zeit“ () niedergelegt habe. An ſeine Stelle werde „Oberſtleutnant“ Ortega treten. Holland verſtärkt ſeine Armee (Funkmeldung der NM3.) Amſterdam, 6. Auguſt. Nach Blättermeldungen beabſichtigt die nieder⸗ Die Taxichauffeure wollen keine ländiſche Regterung, die Aushebungen für den Militärdienſt zu erhöhen, was eine Vergrößerung der holländiſchen Armee bedeuten würde. Es ſei zu erwarten, daß auch die Stellungspflichtigen der Jahresklaſſe 1938, die bisher vom Heeresdienſt befreit waren, da Brüder von ihnen dienten, nunmehr doch zu den Waffen gerufen würden. Die Einbringung entſprechender Geſetz⸗ entwürfe ſei in nächſter Zeit zu erwarten. Dem auf Grund von„Bruberdienſt“ Freigeſtellten ſei ſchon ſeitens der Behörden mitgeteilt worden, daß dieſe Freiſtellung nur eine vorläufige ſei und daß die Betreffenden damit rechnen müßten, doch noch in die Jahresklaſſe 1938 als dienſtpflichtig eingereiht zu werden. Außerdem ſe es micht unmöglich, daß die bisherige Ausloſung von Stellungs⸗ pflichtigen in Zukunft gänzlich in Fortfall kommen würde. Dieſe Ausloſung erfolgte, weil die Zahl der Stellungspflichtigen bisher immer größer war als die Zahl, die zur Ergänzung der Armee nötig war. Der ſowjetſpaniſche Dampfer„Arno⸗Mendi“, der ſeit einiger Zeit im Haßen von Bordeaux vor Anker liegt, iſt auf Veranlaſſung einer Bank in Bilbao von den franzöſiſchen Behörden beſchlagnahmt worden. Der Dampfer ſteht unter beſonderer Bewachung fran⸗ zöſiſcher Zollbeamten. Der bisherige Leiter der Abteilung für Einfuhr der ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung in Paris, Za⸗ ſermann, hat ſein Amt niedergelegt. Zafermann ſoll telegraphiſch nach Moskau beordert worden ſein, habe aber kurz vor ſeiner Abreiſe erfahren, daß verſchie⸗ dene ſeiner Freunde verhaftet und zum Teil ſchon erſchoſſen worden ſeien. Unter dieſen Umſtänden habe er es vorgezogen, die Rückkehr zu verweigern und ſein Amt niederzulegen. Im Zuge der Neugeſtaltung der abeſſiniſchen Haupt ſtadt durch die Italiener werden verſchiedenen Stodt⸗ teile, vor allem die Eingeborenenviertel(im Bilde), vollkommen moderniſiert. (Weltbild, Zander⸗M.) Neue Gewerkſchaftsforderungen in Frankeeich: 5 Fouhaux verhandelt mit Chautemos Die Gehalts- und Lohnerhöhungen erweiſen ſich als zu gering Zunehmende Anzufriedenheit dub. Paris, 5. Auguſt. Im Anſchluß an die Tagung des Landesverbandes des marxiſtiſchen Gewerkſchaftsverbandes ſtattete der Generalſekretär der Gewerkſchaft, Jouhaux, dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Chautemps einen Beſuch ab. In der halbamtlichen Verlautbarung über dieſen Beſuch heißt es, daß die in Vorbereitung befindlichen wirtſchaftlichen Maßnahmen der Regie⸗ rung Gegenſtand der Unterredung geweſen ſeien. Man darf aber annehmen, daß auch die neuen Forderungen, die der marxiſtiſche Landesver⸗ band aufgeſtellt hat, bei dieſer Gelegenheit eingehend erörtert wurden. Der marxiſtiſche Gewerkſchaftsver⸗ band verlangt bekanntlich neue Zugeſtändniſſe von der Regierung, die dieſe im Augenblick nicht über⸗ nehmen kann, wenn ſie nicht die Bemühungen für die Wiederherſtellung des Gleichgewichtes des Haus⸗ haltes gefährden will. „Sitzſreil“ mit belegten Broten Im Vorzimmer des Finanzminiſters dib Paris, 5. Auguſt. Im Vorzimmier dies franzöſiſchen Finanzminiſters kam es am Donnerstag zu einem Zwiſchenfall. 250 Mitglieder der Gewerkſchaft der Bank⸗ und Börſenangeſtellten weigerten ſich, das Zimmer zu verlaſſen, ehe ſie vom Finanzmini⸗ Die Angeſtellten ſter empfangen worden ſeien. wollten gegen eine ihrer Anſicht nach zu geringe Gehaltserhöhung von 3 bis 5 v. H. proteſtie⸗ ren und dem Miniſter gegenüber geltend machen, daß die Lebenshaltungskoſten um mindeſtens 30 v. H. geſtiegen ſeien. Als man ihnen erklärte, daß der Finanzminiſter verhindert ſei, ſie zu empfangen, holten ſie be⸗ legte Brote aus den Taſchen und erwiderten, daß ſie das Zimmer nicht eher verlaſſen wollten, bis ſie ihren Proteſt beim Finanzminiſter perſönlich vorgebracht hätten. N1 2975 Ein herbeigerufenes Ueberfallkommando brauchte jedoch nicht einzugreifen, da Finanzminiſter Bonnet inzwiſchen bekanntgegeben hatte, daß er eine Abord⸗ nung der Angeſtellten am Freitagmittag empfangen werde. 2 Tariferhöhung ie dnb. Paris, 5. Auguſt. Unter den Taxichauffeuren ſcheint ſich eine Mißſtimmung gegen die von der Pariſer Prä⸗ fektur vorgeſehene Heraufſetzung der⸗ Fahr⸗ preiſe um 25 v. H. breitzumachen. Vom Verband der Taxichauffeure wird darauf hingewieſen, daß eine Erhöhung der Tarife ſich nur zum Schaden der Taxi⸗ chauffeure auswirken könne. Man werde die ganze Frage noch einmal mit dem Berufsverband und dem Syndikat der Taxichauffeure durchſprechen. Zehnprozentige Mielſteigerung dnb. Paris, 5. Auguſt. Wie verlautet, beabſichtigt die franzöſiſche Regie⸗ rung, vom 1. Oktober ab die Mieten um 10 Pro⸗ zent zu erhöhen. Damit würde die Lavalſche Notverordnung des Jahres 1935, die eine zehnpro⸗ zentige Mietkürzung vorſah, wieder aufgehoben. Streikterror in Dänemark db. Hadersleben, 5. Auguſt. In einer hieſigen Genoſſenſchaftsſchlächterei legte die gewerkſchaftlich organiſierte Belegſchaft die Ar⸗ beit nieder, weil ein früherer Meiſter, der der Ge⸗ werkſchaft nicht angehört, eingeſtellt worden war. Alle angelieferten Schweine mußten zurückgeſandt werden, da keine Möglichkeit beſteht, ſie zu ſchlachten. Unter größten Schwierigkeiten füttern Hilfskräfte die 300 Tiere, die in behelfsmäßigen Gattern unter⸗ gebracht ſind. 700 friſchgeſchlachtete Schweine hängen in den Räumen. Streik im Prager Baugewerbe dnb. Prag, 5. Auguſt. Im Prager Baugewerbe iſt vor einigen Tagen ein Streik ausgebrochen, der ſich jetzt auſ alle Bauſtellen der tſchechoſlowakiſchen Haupt⸗ ſtadt ausgedehnt hat. Die Schlichtungsverhand⸗ lungen zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitneh⸗ mern wurden auf Montag vertagt, da eine Einigung bisher nicht erzielt werden konnte. Daladiers Mitteimcerjacht gerammt dnb. Paris, 5. Auguſt. Die Jacht„Vellela II“, auf der der franzbſiſche Kriegsminiſter Daladier zurzeit eine Mit⸗ telmeerreiſe unternimmt, wurde, wie das „Journal“ berichtet, in der Nacht zum Donnerstag an der Riviera⸗Küſte von ein em unbe⸗ kannten Dampfer gerammt. Während der Dampfer, ohne ſeinen Namen bekanntzugeben, ei⸗ nen Kurs fortſetzte, lief die Jacht den Hafen von Portofino an, um ihn am Donnerstagnachmittag bereits wieder zu verlaſſen. Ihre Beſchädigungen ſollen nur leicht geweſen ſein. Der Name des Damp⸗ fers, der die Jacht gerammt hat, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Sie können nicht verarbeitet wer⸗ den und verderben allmählich. 1391 Amerikas Heeresreform Die Herbſtmanöver als„Generalprobe“ Waſhington, Anfang Auguſt. Mitte Auguſt beginnen die großen amerika⸗ niſchen Herbſtmanöver, dic auch über die Reorganiſation der amerikaniſchen Armee entſchei⸗ den ſollen. „Vielleicht werden die diesjährigen Herbſtmanöver einmal in der amerikaniſchen Kriegsgeſchichte einen bedeutſameren Platz einnehmen, als manche von uns gewonnene Schlacht,“ ſagte der Generalſtabsoffizier, der jetzt authentiſche Mitteilungen über die geplante amerikaniſche Heeresreform macht. Ziel dͤieſer Reſorm, die in den Plänen völlig feſt⸗ gelegt iſt, iſt eine Erhöhung der Schlagkraft durch eine völlige Moderniſierung nicht nur der Armie⸗ rung, ſondern insbeſondere der Organiſation. Die Pläne für dieſe Neuorganiſation laſſen ſich im weſentlichen in folgenden Geſichtspunkten zuſam⸗ menfaſſen: 1. Die Kriegsſtärke der Diviſionen, die bisher 22 047 Offiziere und Mannſchaften betrug, ſoll — um rund 40 v. H.— auf 13512 Offiziere und Mannſchaften vevringert werden. 2. Die Einheiten der„Brigade“ der der„Kom⸗ panie“ ſollen in Fortfall kommen; an ihre Stelle ſoll— nach dem Beiſpiel der meiſten modernen euro⸗ päiſchen Heere— eine Grundeinheit von neun Mann treten. 3. Die Diviſionen ſollen nicht mehr wie bis⸗ her vier, ſondern nur noch drei In fanterie⸗ Regimenter umfaſſen. 4. Jedes der drei Infanterie⸗Regimenter ſoll nicht mehr als je 2400 Mann umfaſſen, je 600 Mann weniger alſo als bisher. 5. Bei den Diviſionen ſollen keine Pferde mehr verwandt werden. 6. Das Feldartillerie⸗Regiment(ieder Diviſion) ſoll in vier Bataillone zu je drei Batterien geteilt werden. Je ein Bataillon iſt zur direkten Unterſtützung eines der Infanterie⸗Regi⸗ menter beſtimmt; das vierte Bataillon ſoll zur Ver⸗ fügung der Geſamtdiviſion ſtehen. 7. Die Kapallerie ſoll aus einer Aufklärungs⸗ einheit der Diviſion beſtehen, die aus motoriſierter Kavallerie gebildet iſt und direkt der Diviſion unter⸗ ſteht. ſein. 8. Die Truppen der oͤrei Infanterie⸗Regimenter, Außerdem ſoll ein Motorbataillon vorhanden die das Rückgrat der Diviſion bilden, ſollen von, allen„Nebenaufgaben“ befreit werden. Für Hie ge⸗ ſamte Nachrichtenübermittlung ſoll aus⸗ ſchließlich das„Signalkorps'verantwortlich ſein; für die Munitionsverſorgung das„Ordonance De⸗ partment“; für die Arbeit mit Sprengſtoffen, Ehe⸗ mikalien eine jedem Regiment zugeteilte motori⸗ ſierte Spezialtruppe. 9. An Stelle von bisher vier ſoll jede Divi⸗ ſion künftig von nur zwei Generalen be⸗ fehligt werden, von denen der zweite, dem erſten unterſtellt, die Diviſionsbefehle erteilt. 18 Dieſe Pläne ſind das Ergebnis jahrelange arbeiten und Studien. Ihr Endziel 65* 2. Seite/ Nummer 357 Freitag, 6. Auguſt 18⁰ Truppenteile kleiner und beweglicher du geſtalten. Die hier wiedergegebenen Pläne ließen ſich etwa dahingehend zuſammenfaſſen, daß das Rückgrat jeder Diviſion die ͤͤrei Infanterie⸗ regimenter ſind, die insgeſamt etwa 7000 Mann um⸗ faſfen. Die reſtlichen 5000 Mann der Diviſion ſind die— insbeſondere techniſchen— Hilfskräfte dieſer Infanterieregimenter. Daß eine grundſätzliche Heeresreform demnächſt in, der amerikaniſchen Armee durchgeführt wird, ſcheint außer Zweifel. Ob und inwieweit die Re⸗ organiſation auf Grund der hier wiedergegebenen amtlichen Pläne durchgeführt werden wird, oder ob an dieſe Stelle neue Pläne treten werden, ſolllen diſe großen Herbſtmanöver entſcheiden, die Mitte Auguſt beginnen und mehrere Monate dauern werden. Die Manbver ſind die größten, die Amerika ſeit Kriegsende weranſtaltet hat. Die erſten Beobachtun⸗ gen im Hinblick auf die Heeresreform ſollne bei den Manövern der 4. Armee in den Weſtſtaaten gemacht werden. An dieſen Uebungen nehmen 55000 Mann, reguläre Truppen, Nationalgarde und Reſerven, teil. In einem großen Gebiet weſtlich des Miſſiſſippi wird eine Mobiliſations⸗Uebung vorausgehen und mit Bahn und Laſtautos werden die Truppen für die Uebungen der 4. Armee dann an den vier Punk⸗ ten: Camp Rimpley(Minneſota), Fort Riley Gan⸗ ſas), San Luis Obiſpo(California) und Fort Lewis (Wäſhington) zuſammengezogen. Dieſes Manbver ſteht ünter der Leitung des Major Gen. George S. Simonds. Die erſten Beobachtungen im Hinblick auf die Reformpläne werden vom d. bis 2. Augüſt in Camp Rimpley angeſtellt werden können, wo eine bereits ganz nach den neuen Plänen aufgebaute Diviſion Uebungen gegen eine Diviſion„alten Stils“ aus⸗ führen wird. Die neue Diviſion, die als 7. provi⸗ ſoriſche Diviſion bezeichnet wird, iſt aus regulären Truppen und Einheiten der Nationalgarde gebildet worden. Sie wird ſich aber nicht nur durch ihre Or⸗ ganiſation, ſondern auch bereits durch ihre Armie⸗ vung und techniſche Ausrüſtung von den bisherigen Truppen unterſcheiden und ſoll über eine beſonders große Beweglichkeit— dank äußerſter Motoriſierung — und ſehr ſtarke Feuerkraft verfügen. Darauf werden zahlreiche weitere und verſchieden⸗ geartete Manöverübungen die Brauchbarkeit der meuen Organiſationsſorm erproben. Unter anderem iſt der Einſatz einer neugebildeten und voll motoriſierten Kavallerie⸗Diviſion vor⸗ geſehen. Ihren Höhepunkt dürften dieſe Prüfungen Anfang September mit einem großangelegten Ma⸗ növer in Texas erreichen. Ihren Abſchluß werden ſie jedoch erſt im Oktober finden. 80 III. Erſt dann wird auf Grund der verſchiedenen Er⸗ fahrungen die Neuorganiſation der amerikaniſchen Armee in ihren Grundlagen völlig feſtgelegt werden können und erſt dann wird endgültig entſchieden werden, welche Teile des eingangs wiedergegebenen Organiſationsplanes ſich ſo bewährten, daß ſie die Grundlage für die Reſorm bilden ſollen und welche Teile gegebenenfalls oͤurch andere erſetzt werden. Auf dem Papier dürfte es zwar kein Problem ſein, die Diviſionen um Tauſende von Leuten zu ver⸗ kleinernezund dafür meue Diviſionen zu errichten, ſowie andere Einheiten und andere Führergruppen zu ſchaffen. In der Praxis wird jedoch oͤie Durch⸗ führung, dieſer Pläne eine keineswegs kurze Um⸗ ſtellungszeit voll von zahlreichen und verſchieden⸗ artigen Schwierigkeiten erfordern. Daß man dennoch in der Heeresleitung der Ver⸗ einigten Staaten gewillt iſt, unter allen Umſtänden die oben ſkiszierte Reorganiſation(wenn vielleicht auch in einzelnen Punkten in veränderter Form) durchzuführen, das beweiſt, welch große militäriſche Bedeutung man der Reform beimißt. B. L. Kessem. Dieie Eleklrowwirtſchaſt und der Bier-Nahresplan „Berband Deutſcher Elektrotechniker tagt in Königsberg dub. Königsberg, 5. Aug. Im Mittelpunkt der augenblicklich in Königs⸗ berg abgehaltenen Tagung des Verbandes Deutſcher Elektrotechniker ſtanden grund⸗ legende Ausführungen des Reichspoſtminiſters Dr. Ohneſorge ſowie des Leiters der Reichsgruppe Energiewirtſchaft Karl Krecke, in denen wor allem die Aufgaben der Elektrowirtſchaft und Technik im Rahmen des Vierjahresplanes behandelt wurden. Nach einer Reihe von Fachvorträgen fand eine große Mitgliederverſammlung ſtatt, an der geben dem Reichspoſtminiſter und den Vertretern bon Partei und Staat auch Abordnungen der be⸗ freundeten Fachverbände aus der Schweiz und Ita⸗ lien ſowie der Danziger Senatsvizepräſident Dipl.⸗ Ing. Huth teilnahmen. Oberbürgermeiſter Dr. Will hieß im Namen der Stadt Königsberg den Reichspoſtminiſter und mit ihm alle Mitglieder des Berbandes herzlich willkommen. Mit lebhaftem Beifall begrüßt, nahm dann Reichspoſtminiſter Dr Ing. h. c. Ohneſorge das Wort. Er führte unter anderem aus: Auch für die Technik müſſe die alte Deviſe Moltkes und ſeines Generalſtabes gelten: Mehr ſein als ſcheinen. Der Miniſter hob hervor, daß der Verband zu dem neu⸗ gegründeten nationalſozialiſtiſchen Bund Deutſcher „Technik ſeinen Teil beigetragen habe und daß er in enger und fruchtbarer Zuſammenarbeit mit dem Amt für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe ſtehe. Die Aktivität des Verbandes und ſeiner Arbeit komme in der Tat⸗ ſache zum Ausdruck, daß der Mitgliederbeſtand ſich won rund 8000 auf annähernd 11000 erhöht habe. In grundlegenden Ausführungen beſchäftigte ſich dann der Leiter der Reichsgruppe Energiewirtſchaft, Karl Krecke, mit den Maßnahmen, die notwendig erſcheinen, um die Erzeugung und Verteilung der Elektrizität den Anforderungen des Ausbaus der deutſchen Wirtſchaftskräfte anzupaſſen. Der Vortra⸗ gende betonte, daß der anhaltende wachſende Bedarf an elektriſcher Energie, insbeſondere die Erzeugung neuer Werkſtoffe im Rahmen des Vierjahresplanes, gebieteriſch eine grundlegende Neugeſtaltung der Elektrizitätsverſorgung Deutſchlands fordere. General Franco hat am Donnerstag ein Dekret unterzeichnet, durch das die vom Politiſchen Ausſchuß der nationalſpaniſchen Staatspartei Falange Tradi⸗ eiönaliſta vorgelegten Statuten über ihre Organi⸗ ſation und Tätigkeit anerkannt und gebilligt werden. Nene Mganheimer Zeitung, Mittag⸗Ausgabe Fapans Jorderung an China: Zufammenarbeit gegen den Jommuntsmus Weiterer Vormarſch der Fapaner angekündigt— Kämypfe bei Peiping dub Tokio, 5. Auguſt. Im Reichstag erklärte auf eine Anfrage hin der japaniſche Außen miniſter Hirota, die grund⸗ ſätzliche Forderung Japans an China beſtehe in einer Zuſammenarbeitgegen den Kommunis⸗ mus, der die treibende Kraft der autijapaniſchen Einſtellung in China ſei. Innerhalb einer ſolchen Zuſammenarbeit ſei Japan bereit, den chineſiſchen Wünſchen eutgegenzukommen. Hi⸗ rota ſtellte feſt, daß die Beſprechungen mit China gleichzeitig neben der Durchführung der militäri⸗ ſchen Maßnahmen weitergeführt würden. Weiterer Vormarſch der Fayaner? (Oſtaſäendienſt des D NB.) dub. Tokio, 5. Auguſt. Kriegsminiſter Sugiyama kündigte in der heutigen Sitzung des Reichstages die Möglichkeit des weiteren Vorrückens der japaniſchen Truppen über den Yungting⸗Fluß nach dem Süden an, da die chineſiſche Armee ihren Marſch nach Norden in Richtung des Gebietes von Peiping und Tientſin weiter fortſetze. Für den Fall der Ausdehnung der Kampfhandlungen ſtellte der Kriegsminiſter erneute Budgetnachforderungen in Ausſicht. Politiſche Kreiſe ſehen in der Erklärung Sugi⸗ hamas einen deutlichen Hinweis auf die Unver⸗ meidlichkeit der Ausdehnung des Kon⸗ fläktes in Noroͤchina, Heſtiges Gefecht bei Peiying dnb, Tokio, 5. Auguſt. Wie die Agentur Domei berichtet, fand zwiſchen japaniſchen Truppen und Reſten der 29. Armee bei Lianghſiang, ungefähr 40 Kilometer ſüdlich von Pei⸗ ping, an der Bahnlinie Peiping—Hankau, ein hef⸗ tiges Gefecht ſtatt. Die Chineſen, die 20 Tote hatten, wichen in Richtung auf die Verteidigungs⸗ ſtellung der Zentralarmee zurück. Lianghſiang, das etwa 25 Kilometer jenſeits des Nungting⸗Fluſſes liegt, galt bisher als die erſte Verteidigungslinie der chineſiſchen Truppen. Die Möglichkeit einer baldi⸗ gen größeren Gefechtsberührung japaniſcher Trup⸗ — mit der Zentralarmee iſt ſomit erheblich ver⸗ tärkt. Die Verluſte der Navoner 3 Anb. Tokio, 5. Aügüſt Laut Bekanntmachung des japaniſchen Kriegsmi⸗ niſteriums betragen die Geſamtverluſte der japaniſchen Armee in Nordchina vom 7. Juli bis zum 3. Auguſt 1233 Mann, davon 364 Tote und 869 Verwundete. Engliſche Anleihe für China (Funkmeldung der NM3.) + London, 5. Auguſt. Während des Aufenthalts des chinſiſchen Finanz⸗ miniſters Kung in London iſt eine grundſätzliche Vereinbarung für die Auflegung einer Anleihe an China in Höhe von 20 Millionen Pfund Sterling erzielt worden. Die Anleihe, die durch die chineſi⸗ ſchen Zolleinnahmen geſichert iſt, wird wahrſcheinlich für die Konvertierung der inneren chineſiſchen An⸗ leihe verwandt werden; ſie wird jedoch, wie verlautet, nicht während der gegenwärtigen Unruhen im Fer⸗ nen Oſten aufgelegt werden. Gandhi beim Vizekönig von Indien dib. London, 4. Auguſt. In Delhi fand am Mittwochvormittag eine Zu⸗ ſammenkunft zwiſchen dem Vizekönig von In⸗ dien, Lord Linlithgow, und Gandhi ſtatt. Nach Abſchluß der Beſprechung wurde eine Verlaut⸗ barung ausgegeben, aus der hervorgeht, daß ber Vizekönig um einen Beſuch Gandhis gebeten hatte. Man habe das Verbot beſprochen, das Gandhi und dem Khan Saheb Abdulgarrar von den britiſchen Behörden für die Einreiſe in die indiſche Nordweſt⸗ provinz auferlegt worden ſei. Obgleich es für ihn, ſo habe Gandhi ausgeführt, kein Hindernis gebe, die Nordweſtprovinz zu beſuchen, habe er doch nicht ohne Zuſtimmung der Behörden dieſen Beſuch unterneh⸗ men wollen. Die Verlautbarung beſagt dann weiter, daß der Vizekönig ſich mit Intereſſe den Standpunkt Gandhis in dieſer Frage angehört habe und ihn dem Gouver⸗ neur der Nordweſtprovinz mitteilen werde. Im übrigen habe die Unterhaltung einen allgemeinen Charakter gehabt und ſich mit der Hebung der Land⸗ wirtſchaft ſowie der Verbeſſerung der Lebensbedin⸗ gungen der Landbevölkerung befaßt. Indiens Mohammedaner gegen die Teilung Paläſtinas dub. London, 2. Auguſt. Wie aus Kalkutta gemeldet wird, wurde dort am Sonntag auf einer Maſſenkundgebung von Mohammedanern der Provinz Bengalen mit aller Schärfe gegen die geplante Auf⸗ teilung Paläſtinas proteſtiert. Die Verſamm⸗ lung erklärte, daß die indiſchen Mohammedaner zu jedem Opfer bereit ſeien, um den Arabern die Bei⸗ behaltung der heiligen Stätte des Islams zu er⸗ möglichen. Die Aufteilung Paläſtinas, heißt es in der Entſchließung, ſei eine Verletzung des feierlichen Verſprechens, das England den indiſchen Moham⸗ medanern im Weltkriege gegeben habe. Sie würden niemals eine ſtändige nichtmohammedaniſche Regie⸗ rung in Jeruſalem dulden. Eine ſegensreiche Hilfsorganiſation: Die„Stiftung für Opfer der Arbeit“ Bisher 4,5 Millionen Mark für Hinterbliebene deutſcher Arbeitsopfer verteilt db. Berlin, 5. Auguſt. Zu ſeiner 11. Arbeitsſitzung trat am 4. Auguſt 1937 im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda der Ehrenausſchuß der„Stiftung für Opfer der Arbeit“, beſtehend aus Staats⸗ rat Schuhmann MdgR., Staatsrat Dr. von Stauß, Vizepräſident des Deutſchen Reichstages, und Staatsrat Dr. Thyſſen, MdR., zuſammen. Der ehrenamtliche Geſchäftsführer, Oberregierungs⸗ rat Dr. Ziegler, erſtattete den Geſchäftsbericht, aus dem hervorgeht, daß der Eingang an Geſuchen unvermindert anhält. Es wurden dem Ehrenaus⸗ ſchuß zur Beſchlußfaſſung insgeſamt 2972 Geſuche vor⸗ gelegt, von denen 2134 mit einmaligen und laufenden Zahlungen im Geſamtbetrage von 488 175,91 Mark bedacht wurden. Damit ſind ſeit Beſtehen der Stüftung insgeſamt 4,5 Millionen Reichsmark an die Hinterbliebenen von tödlich verunglückten deutſchen Arbeitsopfern verteilt worden. Der ehrenamtliche Geſchäftsführer konnte ferner über die ſehr erfreuliche Tatſache berichten, daß in zwei Fällen die Stiftung teſtamentariſch mit erheb⸗ lichen Summen bedacht worden iſt. Neben dieſen Zu⸗ wendungen,wurden auch die nach wie por ſtändig ein⸗ gehenden Einzelſpenden erwähnt, unter denen die monatlichen Ueberweiſungen der Beamten, Ar⸗ beiter und Angeſtellten einzelner Direktionsbezirke der Reichsbahn und Reichspoſt beſondere Hervor⸗ hebung verdienen. Alle dieſe Spenden beweiſen, eben⸗ ſo wie die zahlreichen Dankſchreiben, daß die Arbeit der Stiftung ſich ſegensreich im Reichsgebiet aus⸗ wirkt und hohe Schätzung in allen Kreiſen der Volks⸗ genoſſen findet. Ueber die von der Stiftung durchgeführte Kin⸗ derverſchichung von Arbeitsopfern be⸗ richtete der Reſerent Pg. Nuoffer. Insgeſamt wurden von der Stiftung im Jahre 1936 erſtmalig 48 Kinder im Gau Schleſien in enger Verbindung mit der Ne auf Koſten der Stiftung zu einem Ferienaufenthalt von vier Wochen verſchickt. Ebenſo wurden von der Abteilung„Stiftung für Opfer der Arbeit auf See“ 85 Kinder zu einem vier⸗ be⸗ ziehungsweiſe achtwöchigen Kuraufenthalt an die Oſtſee verſchickt. Es handelt ſich in dieſem Falle um bedürftige Seemannskinder, deren Väter auf See geblieben ſind. Für das Jahr 1937 iſt die Kin der⸗ verſchichung bedeutend erweitert wor⸗ den, ſo daß vorausſichtlich insgeſamt 230 Kinder von der„Stiftung für Opfer der Arbeit“ und 157 Kin⸗ der von der„Stiftung für Opfer der Arbeit auf See“ in Heimen der Ne untergebracht werden kbnnen.* ————————„„½n— Abſchird der Abanguardiſten dib. Berlin, 5. Auguſt. Mit dem Beſuch der Reichshauptſtadt hat die Deutſchlandfahrt der 450 Avanguardiſten ihr Ende erreicht. Wie ſchwer der jungen italieniſchen Mann⸗ ſchaft der Abſchied von Deutſchland fällt und wie ſehr dieſe Fahrt zu einer weiteren Feſtigung der Freund⸗ ſchaftsbande zwiſchen der deutſchen und der italieni⸗ ſchen Jugend beigetragen hat, brachte Commandante Centurione Bandini in einem Geſpräch mit einem Schriftleiter des DRB zum Ausdruck. Wir haben uns, ſo ſagte Centurione Bandini, im HJZeltlager Nideggen ausgezeichnet kennengelernt und kameradſchaftlich angefreundet und unſeren ge⸗ genſeitigen Dienſt„ausprobiert“. Auf unſerer Fahrt Pläne der Reichsjugendführung: Zeltlager und Freizeitgeſtaltung Wie das Reich die deutſche Fugend betreut dnb. Berlin, 4. Auguſt. Ueber die Entwicklung der Zeltlager⸗ aktion der Hitlerjugend, ihre organiſato⸗ riſchen Einzelheiten und ſozialen Probleme bringt die ſozialpolitiſche Zeitſchrift„Das junge Deutſchland“ bemerkenswerte Ausführungen. Während die Zahl der Lager ebenſo wie die Teil⸗ nehmerzahlen in den Jahren 1934—1936 ſtetig wuchs, bewegen ſich die Ziffern für 1937 etwa auf der Höhe des Vorjahres. Daß keine weitere Steigerung ver⸗ zeichnet wird, iſt einerſeits darauf zurückzuführen, daß ſich die Lager mit 300 bis 1000 Teilnehmer ge⸗ genüber den kleineren Lagern durchgeſetzt und auch die größeren Lager vermehrt haben, zum anderen, daß ſich die Jugendführung des Deutſchen Reiches für 1937 die Aufgabe geſtellt hat, nicht möglichſt umfang⸗ reiche Einberufungen für die Sommerzeltlager durch⸗ zuführen, ſondern mit den vorhandenen Mitteln die Lager ſelbſt zu einer muſtergültigen Einrichtung auszubauen. Die Pimpfenjahrgänge werden im allgemeinen ſtärker als die Jahrgäng der HJ erfaßt. Der Reichsjugendſührer betont damit ſeine Ab⸗ ſicht, die Jugend ſchon möglichſt frühzeitig— die Zehn⸗ und Elfjährigen bleiben den Lagern allerdings noch ſern— in ſämtlichen Erziehungseinrichtungen gu erfaſſen. Das Zeltlager ſoll in Zukunft vornehm⸗ lich der männlichen Jugend vorbehalten bleiben, während ſich die Lagerertziehung der weiblichen Ju⸗ gend vornehmlich in den Jugendherbergen voll⸗ ziehen wird, ſo daß dieſe auch während des Som⸗ mers voll ausgenutzt werden. Mit beſonderem Nach⸗ druck unterſtreicht die Jugendführung des Deutſchen Reiches ihre Beſtrebungen, eine geſunde ſoziale Glie⸗ derung der Zeltlagerteilnehmer zu erzielen. Es iſt unter allen Umſtänden unerwünſcht, daß ſich Groß⸗ fahrten zu einer Einrichtung für Schüler und die Zeltlager zu einer ſolchen der Jungarbeiter ent⸗ wickeln. Einer ſolchen Tendenz wird aufs ſtärkſte und mit Erfolg entgegengewirkt. Das amtliche Organ des Jugendführers des Deutſchen Reiches weiſt darauf hin, daß die Verwirk⸗ lichung dieſer billigſten und erfolgreichſten Freizeit⸗ geſtaltung der deutſchen Jugend nicht zuletzt von einer reichseinheitlichen Urlaubsregelung für alle Jugendlichen abhängig ſei. In den Genuß des not⸗ wendigen Urlaubs von 18, 15 und 12 Arbeitstagen bis zum vollendeten 16., 17. oder 18. Lebensjahr komme heute erſt ein geringer Teil der Jugend. Hier liegen noch große Hinderniſſe, während es heute keinem Jungen auf Grund wirtſchaftlicher Schwie⸗ rigkeiten verwehrt iſt, an einem Lager der Hitler⸗ jugend teilzunehmen. Der Lagerbeitrag für den ein⸗ zelnen Jungen beträgt im allgemeinen pro Tag 50 Pfg. und kann in beſonders ſchwierigen Fällen erlaſſen werden. und franzöſiſche Jugend in Reichenhall dnb. Berlin, 5. Auguſt. Aus Bad Reichenhall, wo zur Zeit ein deutſch⸗franzöſiſches Jugendlager be⸗ ſteht, erhielt der Reichsjugendführer Baldur v. Schi⸗ rach folgendes Telegramm: „Das erſte und einzige deutſch⸗franzöſiſche Ju⸗ gendlager dieſes Jahres grüßt Sie als den Führer der deutſchen Jugend. Unſer großes Ziel iſt, eine unlösbaxe Kameradſchaft zwiſchen franzöſiſcher und deutſcher Jugend zu ſchmieden und ſo am Frieden der Welt zu arbeiten.“ Baldur v. Schirach antwortete:„Für die kamerad⸗ Deutſche ſchaftlichen Grüße des deutſch⸗franzöſiſchen Jugend⸗ Lagers ſage ich Ihnen meinen herzlichſten Dank. Ich erwidere ſie in dem Wunſch, daß der große ſeeliſche Erfolg unſerer erſten Begegnung Jahr für Jahr er⸗ neuert werden möge. Frankreichs Jugend iſt auf deutſchem Boden ſtets willkommen.“ 9 haben wir ſtarke Eindrücke vom Aufbauwerk des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, von ſeinen Menſchn und ſeiner Landſchaft gewonnen. Mit größ⸗ ter Aufmerkſamkeit ſind wir durch die große deutſche Leiſtungsſchau„Schaffendes Volk“ gegangen. Die neuen deutſchen Werkſtoffe, die hier gezeigt werden, haben unſer beſonderes Intereſſe gefunden. Dann ſprach Centurione Bandini von der überaus herzlichen Aufnahme, die die jungen Italiener über⸗ all in Deutſchland gefunden haben. Unvergeßlich wird uns, ſo ſagte er, der Empfang in Köln bleiben, wo die Bevölkerung im ſtrömenden Regen ſtunden⸗ lang auf uns gewartet hat. Auf unſerer Fahrt von Mainz nach Köln grüßte die Bevölkerung ſogar von beiden Ufern des Rheins zu uns herüber. Aber auch an allen anderen Punkten unſerer Fahrt wurden wir wie die beſten Freunde empfangen. Wieder ein Opfer der GPA dnb. Warſchau, 5. Auguſt. Unter'den in den letzten Tagen in der Sowjet⸗ union Verhafteten ſoll ſich auch, wie die pol⸗ niſche Preſſe aus Moskau berichtet, der Generalſekre⸗ tär der illegalen polniſchen Kommuniſtiſchen Partei, Lanſki⸗Leſzezynſki, befinden. Der Verhaf⸗ tete leitete ſeit der bolſchewiſtiſchen Revolution in Rußland die kommuniſtiſche Agitation auf polniſchem Gebiet. Seinen ſtändigen Sitz hatte er in Moskau. Des öfteren tauchte er in Polen auf, wo er ſich unter falſchem Namen insbeſondere als Spezialiſt in der Organiſation von Maſſenſtreiks betätigte. Seine Verhaftung durch die GPu ſoll jetzt wegen„gegen⸗ vevolutionärer Betätigung“ erfolgt ſein. Taifun über dem Hangtſe Hunderte von Menſchen ertrunken + Schanghai, 6. Auguſt. Ein Taifun, der Dienstag nacht nordwärts ziehend vor Schanghai abbog, richtete ſchwere Schäden in der Provinz Kiangſu an. Er ſiel verheerend in das Nangtſe⸗Tal ein und ſtaute den Strom derartig an, daß das Dorf Nanfeng au der Südſeite der Nangtſe⸗Mündung während der Nacht plötzlich haushoch überſchwemmt wurde, wodurch mehrere hundert Bauern ihr Leben verloren. Donnerstag morgen wur⸗ den etwa 60 Leichen an die Uſer angeſchwemmt. Auch eine Dſchunke mit 50 Pilgern brachte er zum Ken⸗ tern, wobei alle ertranken. Auch in Nordkiangſu richtete der Taifun ſchwere Schäden an. bauniſcriſlater an verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer in Urlaub) 1. B. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelstell: Dr. Fr Bode⸗ Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes ⸗Sport: i. V. C, W. Fenne Süd weſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilderdienſt? Eurt Wilhelm Fennel-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fau de ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitun Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 8 8 Schriftleitung in Berlin Dr. E.§. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B Über 21 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 29500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Fuür unverlangte Veiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto R * —— — Freitag, 6. Auguſt 1937 8 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe * 3. Seite“ Nummer 357 Die Siadiseite Mannheim, 6. Auguſt. Blätter, die zu früh fallen Auch Bäume können krank werden In unſeren ſtädtiſchen Anlagen ſieht man die Gärtner bereits damit beſchäftigt, auf den noch friſchgrünen Raſen das am Boden liegende vergilbte Laub zuſammenzurechen und in Körben zu ſam⸗ meln. Von jetzt an wird dieſe Arbeit nicht mehr aufhören, bis das letzte Blatt der ungezählten Mil⸗ lionen von Blättern von den Bäumen gefallen ſein wird. Erſt dann wird ein Ende ſein, wenn Aeſte und Zweige ganz kahl und winterlich geworden ſind. Wie den Menſchen, ſo geht es auch den Blättern: viele ſterben vor der Zeit! Sie werden krank und können von verſchiedenen Krankheiten befallen wer⸗ den. Sichtbar krank für das Auge wird meiſt das Blatt. Man ſieht ihm das ſchon an, wenn es noch am Zweige hängt. Dann kommt der Wind und ſchüt⸗ telt es ins Grab. Wenn die Kaſtanie, einer unſerer hier zahlreich vertretenen Bäume, Laub ſo früh verliert, ſo rührt das auch von einer Krankheit, der Roſtkrankheit her, die durch einen Pilz hervorgerufen wird. Dabei iſt der jeweilige Standort des Baumes nicht ohne Ein⸗ fluß. So erklärt es ſich, daß hier Kaſtanienbäume bereits ſtark Laub verlieren, während andere noch ihren vollen Laubſchmuck tragen. Auch die Rüſtern oder Ulmen müſſen früh Laub laſſen. Beſonders ſoweit ſie auf dem Kaiſerring oder Friedrichsring ſtehen. Es iſt jetzt nicht mehr ſo ſchlimm, wie es vor Jahren geweſen iſt. Durch reichliche Bewäſſerung bleiben die Blätter jetzt länger haften. Sie fallen jedoch um ſo früher, je näher ſie dem Bereich des Hauptbahnhofs kommen, denn ſeine gaſigen Ausatmungen ſind den Blättern, dieſen Lungen der Bäume, gefährlich, Die Lin de verliert nicht gern ihre Blätter und ſo hält ſie ſie gut beiſammen. Zuletzt wirft die Platane ihr Laub ab, die es ja auch im Frühling am ſpäteſten erhält. Der erſte Putz, den die Bäume in ihrem Laub⸗ beſtand vorzunehmen begonnen haben, erinnert jedenfalls daran, daß wir uns langſam dem Herbſt nähern. Noch ſind wir zwar mitten im Sommer, in den Hundstagen, und die Bäume ſtehen noch in der Fülle ihrer Schönheit. Aber trotzdem: die Blätter fallen! Alltäglich ſind es ſchon viele Körbe voll, die von den Gärtnern geſammelt werden, da⸗ mit ſie ihre Lebensaufgabe voll erfüllen. Ihr Tod führt zu neuem Leben. Sie düngen die Erde, um dem Nachgeborenen Fülle und Glanz zu geben. Rabfahrer verſchuldet Verkehrsunglück Ein Kind tot, drei Perſonen verletzt Auf der Mannheimer Landſtraße in Bad Dürk⸗ heim kam ein aus der Gönnheimer Straße einbiegen⸗ der Radfahrer einem Perſonenkraftwagen aus Mannheim ins Gehege, der bei dem Ver⸗ ſuch, in letzter Minute auszuweichen, in den Straßen⸗ graben geriet und ſich dort überſchlug. Dabei wurde das 2/½ährige Kind Maria Glaſer durch die Scheibe geſchleudert und war auf der Stelle tot. Zwei Frauen und ein Mann wurden verletzt, darun⸗ ter die Braut des Fahrers ſehr ſchwer. Die Verletz⸗ ten wurden in das Krankenhaus Bad Dürkheim ein⸗ gelieſert. Banater Sänger kommen Achtung, Mitglieder des VDAl! Am 13. Auguſt treffen 183 deutſche Sänger aus dem Banat in Mannheim ein. Sie werden abends zuſammen mit Koͤc einen Volkstumsabend im Friedrichspark veranſtalten. Es muß für uns eine Ehrenpflicht ſein, dieſe auslandsdeutſchen Volks⸗ genoſſen während ihres hieſigen Aufenthaltes ko ſt en⸗ los unterzubringen. Wir bitten daher um Zurverfügungſtellung von Zimmern und umgehende Aufgabe der genauen Adreſſe an die Kreiswaltung von Köͤc, I. 4, 15. Notwendig iſt: Mittageſſen am 13. Auguſt, Uebernachten und Frühſtück. „Ich darf der Hoffnung Ausdruck geben, daß un⸗ ſere Mitglieder ſich in erſter Linie an der Beſchaf⸗ fung von Quartieren beteiligen. Heil Hitler! gez. Fiſcher, Bezirksgruppenleiter des VDA. ze Stahschef Lutze weilte von geſtern auf heute in Mannheim. Er traf am Donnerstagnachmittag im Flugzeug hier ein und wurde von Brigade⸗ führer Fenz, dem Führer der SA⸗Gruppe Kurpfalz, begrüßt. Der Stabschef wohnte im Palaſthotel und hat heute vormittag Mannheim wieder verlaſſen, um ſeine Dienſtreiſe fortzuſetzen. a 70. Geburtstag. Heute feiert der bekannte Neckarauer Bürger Schloſſermeiſter Georg Zeil⸗ felder bei verhältnismäßig guter Geſundheit ſeinen 70. Geburtstag. Zwei Dinge hat er ins Greiſen⸗ alter mit hinübergenommen: Treue Anhänglichkeit zum Vaterland und ſeine Heimat, einen großen Op⸗ timismus und einen unverwüſtlichen Humor. In den Kreiſen des Mannheimer Schloſſerhandwerks durfte ſich der Meiſter ſchon in jungen Jahren dank ſeiner geſchäftlichen Tüchtigkeit und ſeines umgäng⸗ lichen Weſens allgemeiner Achtung und Wertſchätzung erfreuen. Viele Jahre war Zeilfelder bei der Mei⸗ ſterprüfungskommiſſion der Handwerkskammer Mannheim ſach⸗ und fachkundiges Prüfungsmitglied; der ehemalige Neckarauer Gewerbeverein ſchätzte in ihm ſein treues und eifriges Gründungsmitglied bis zur Vereinsauflöſung. Schloſſerinnung Mannheim, Militär⸗Kameradſchaft und Caſinogeſellſchaft Nek⸗ karau haben in dem 70jährigen einen eifrigen und allzeit hilfsbereiten Förderer. Wir wünſchen dem verehrten Handwerkerveteranen noch einen geſeg⸗ neten Lebensabend! * Im Silberkranz! Der prakt. Frauenarzt Dr. med. Felir Heeger, Richard⸗ Wagner⸗Straße 12, begeht heute mit ſeiner Gattin Gliſabeth, geb. Feßler, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Arzt und Es gibt keine Sonderrechte Der Bezirksrat fordert Einhaltung der Verordnungen Wer ſich nicht an die Bauordnung hält, muß die Folgen ſeines eigenmächtigen Vorgehens tragen. Dieſe Erfahrung mußte in der geſtrigen Sitzung des Bezirksrats beim Polizeipräſidium Mannheim ein Bewohner der Siedlung Schönau machen. Bei dieſer Siedlung iſt— wie bei allen— genau vorgeſchrieben, ein wie großes Stück vom Geſamt⸗ gelände einer Siedlerſtelle überbaut werden darf. Der Sinn dieſer Beſtimmung iſt, den Siedlungs⸗ charakter der Schönau zu erhalten; es ſollen da nicht Mietskaſernen in einer neuen Form entſtehen. Die agrariſche Baſis ſoll in jedem Falle betont erhalten bleiben. In dem geſtern zur Entſcheidung ſtehen⸗ den Falle war es ſo, daß der Siedler ohne Ge⸗ nehmigung und im Widerſpruch zu den geſetzlichen Beſtimmungen einen Schup⸗ pen errichtet hat. Die Baupolizei verfügte die Beſeitigung dieſes Nebengebäudes, aber der Siedler appellierte an den Bezirksrat. Er rechnete offenbar damit, daß der Be⸗ zirksrat— wie vorher ſchon einmal— wieder„Gnade vor Recht“ gewähren würde, dieſe Rechnung erwies ſich jedoch als falſch. Der Bezirksrat vertrat die Auf⸗ ſaſſung, daß weitere Nachſicht angeſichts des Verhal⸗ tens des Beſchwerdeführers fehl am Platze wäre, und wies die Beſchwerde zurück. Der Schuppen muß alſo entfernt werden. Dieſe Entſcheidung ſtellt kei⸗ neswegs eine unbillige Härte dar. Die Sachlage iſt vielmehr ſo, daß 99 v. H. aller Bauluſtigen ſich an die Vorſchriften halten und nur 1 v. H. meint, für ihn gelten die Beſtimmungen nicht. Dieſe wenigen ſetzen ſich bewußt über die Vorſchriften hinweg. Was wäre verſtändlicher, als, daß ſie die Folgen tragen müſſen? Das Allgemeinintereſſe verlangt, daß— beſon⸗ ders in einer Großſtadt jedes Anweſen den feuerpolizeilichen Erforderniſſen entſpricht. Dieſer Forderung wird ein Anweſen nicht gerecht, wenn zum Beiſpiel durch ſeine Einrichtung der Feuerwehr beſondere Schwierigkeiten bei der Be⸗ kämpfung eines Brandes entſtehen wüxden. Ein derartiger Fall iſt bei einem in der N eckarſt adt gelegenen Gewerbebetrieb gegeben. Ein Teil der Maſchinen iſt ſo eingerichtet, daß ſie einen notwendigen Durchgang völlig verſperren. Die Be⸗ triebsinhaberin wurde aufgefordert, dieſen feuerpoli⸗ zeiwidrigen lund auch ſonſt nicht vorbildlichen) Zu⸗ ſtand zu beſeitigen. Gegen dieſe Verfügung erhob ſie Beſchwerde. Der Bezirksrat erkannte jedoch die feuerpolizeiliche Anordnung an und verlangte die Schaffung eines oroͤnungsgemäßen Durchgangs. Ebenfalls kein Glück mit einer Beſchwerde hatte ein Anwohner des Friedrichsrings. Er hatte ſich darüber beſchwert, daß die Baupolizei von ihm die Entfernung eines den Beſtimmungen widerſprechenden, in einem Vorgarten aufgeſtellten Firmenſchildes verlanate. Der Beſchwerdeführer hätte die Koſten einer bezirks⸗ rätlichen Entſcheidung ſparen können, denn für die Ringſtraße iſt grundſätzlich jedes Anbringen von Reklameſchildern verboten und Ausnahmen von die⸗ ſer Regel werden nur gemacht, wenn die Reklamen den im Intereſſe des Stadtbildes erlaſſenen Grund⸗ ſätzen entſprechen. Der Beſchwerdeführer hatte ſich daran nicht gehalten und hätte vorausſehen können, daß ſeine Beſchwerde zurückgewieſen würde. In einer gutgehenden Wirtſchaft der In⸗ nenſtadt entſprechen die Abortanlagen ſchon lange nicht mehr den Anforderungen. Schon vor zehn Jah⸗ ren war die Abänderung dieſes Zuſtandes verlangt worden, aber dann hatte man einem Proviſorium zugeſtimmt, weil damals mit einem grundſätzlichen Umbau des in Frage ſtehenden Amweſens zu rech⸗ nen war. Der Umbauplan wurde ſpäter aufgegeben, und nun iſt es endlich an der Zeit, daß die Abortan⸗ lagen hygieniſch einwandfrei geſtaltet werden. Der Bezirksrat erließ eine entſprechende Umbauauf⸗ lage und ſetzte dem Wirt eine einjährige Friſt. Sollte der Umbau bis 1. Auguſt 1938 nicht durchge⸗ führt ſein, dann müßte das Lokal geſchloſſen werden. Wie bei jeder Bezirksratsſitzung ſtanden auch geſtern wieder zahlreiche Konzeſſions geſuche auf der Tagesordnung. Die Erlaubnis zum Be⸗ trieb der Schankwirtſchaft„Zum Schwalbenneſt“ in der Mittelſtraße 1 erhielt Eugen Rupp. Die Schankwirtſchaft„Zum Wartburg“ in der Pflügers⸗ grundſtraße 43 darf Albert Hellinger betreiben. Ebenfalls erteilt wurde die Konzeſſion für„Ditten⸗ bergers Weinprobe“ in F 5, 14, und zwar an Erna Anweiler. Auch das Geſuch des Auguſt Neu um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft „Zum neuen Lindenhof“ wurde genehmigt. In meh⸗ reren der genannten Konzeſſionen wurden Bauauf⸗ lagen gemacht. Hans Bürger war um Erlaub⸗ nis zum Betrieb einer Baukantine eingekommen; dem Geſuch wurde entſprochen, aber die Kantine muß jeweils eine Stunde nach Arbeitsſchluß ge⸗ ſchloſſen werden. Der Kleinhandel mit Flaſchenbier wurde Fritz Walter im Hauſe Seckenheimer Straße 60 und Kurt Collet im Hauſe Danziger Baumgang 90 in der Siedlung Schönau geſtattet. Ein weiteres Geſuch um Flaſchenbierkonzeſſion in der Schönau⸗Siedlung wupde zurückgezogen; der Intereſſent tat daran gut, denn die Entſcheidung wäre zweifellos ablehnend ausgefallen, weil der Ge⸗ ſuchſteller in Arbeit ſteht und ſich nur eine Erhöhung ſeines Einkommens verſchaffen wollte. Der Klein⸗ handel mit Branmtwein in feſten Gebinden wurde Anna Maria Ruf in ihrem Lebensmittelgeſchäft in der Hermsheimer Straße 14 genehmigt. Der Bezirksrat genehmigte des weiteren je zwei Geſuche um Verleihung der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen und um Ausnahmebewilligung nach § 3, 2 der dritten Handwerkerverordnung. Ein wei⸗ teres Geſuch um Ausnahmebewilligung wurde zu⸗ rückgeſtellt, bis der Geſuchſteller den Nachweis ſeiner angeblichen 67jährigen Tätigkeit in dem betreffenden Handwerk erbringt. Schließlich wurde eine Be⸗ ſchwerde wegen Verſagung der Genehmigung zum Handel mit unedlen Metallen abgelehnt; der Be⸗ ſchwerdeführer hat lange Jahre in einer anderen Branche gearbeitet und verfügt nach einem Gutachten der Handelskammer nicht über die zum Metallhan⸗ del notwendigen Kenntniſſe. 88 —— eee Soldaten können Polizeibeamte werden Eine Berufsausſicht für die im Herbſt ausſcheidenden Wehrmachtsangehörigen Im Einvernehmen mit dem Reichskriegsminiſter hat der Reichsführer SS und Chef der Deutſchen Polizei Beſtimmungen herausgegeben, nach denen der zum Herbſt 1937 erforderliche Mannſchaftserſatz der Polizei aus ehemaligen Wehrmachts⸗ angehörigen entnommen wird, ſoweit er nicht durch Einſtellung von Angehörigen der SS⸗Verfü⸗ gungstruppe gedeckt werden kann. Danach biete ſich den im Herbſt 1837 nach Ablei⸗ ſtung einer zwei⸗ bis fünffährigen Dienſtzeit aus der Wehrmacht ausſcheidenden Soldaten, deren po⸗ litiſche Zuverläſſigkeit feſtſtehen muß, zum 1. Okto⸗ ber oder 1. November 1937 Gelegenheit, als Poli⸗ zeiwachtmeiſter bei der Schutzpolisei eingeſtellt zu werden. Die Bewerber müſſen in Ehren ausgeſchieden und nach Möglichkeit Unteroffiziers anwärter ſein. Sie müſſen ledig ſein und das 20. Lebensiahr vollendet haben, dürfen aber am Tage der Ein⸗ ſtellung nicht über 25 Jahre alt ſein. Vorausſetzung iſt, daß der Bewerber deutſchblütiger oder artver⸗ wandter Abſtammung und unbeſcholten iſt. Bedingung für die Einſtellung iſt eine Min⸗ deſtkörpergröße von 1,70 Meter(bei beſonderer ſon⸗ ſtiger Eignung.68 Meter, in Ausnahmefällen.66 Meter); ſportliche Vorbildung iſt erwünſcht,(Reichs⸗ ſportabzeichen, SA⸗Sportabzeichen uſw.). Die kör⸗ perliche Eignung und der Beſitz der für den Dienſt in der Schutzpolizei erforderlichen ſonſtigen Fähig⸗ keiten muß oͤurch Ablegung einer körperlichen Leiſtungs⸗ und geiſtigen Eignungs⸗ prüfung nachgewieſen werden. WMerkblätter, aus denen alles weitere er⸗ ſichtlich iſt, können bei den Wehrmachtdienſtſtellen oder den Wehrbezirksfürſorgeoffizieren empfangen wer⸗ den. Bewerbungen haben auf Grund der Richtlinien des Reichskriegsminiſters vom 16. Juni 1997 über Eingliederung der gedienten Soldaten in das Erwerbsleben Abſatz III Ziffer 2 zu erfolgen. Die direkten Vorgeſetzten wie auch die Wehrbezirks⸗ ſtehen den Bewerbern beratend zur eite. HH——PHPPPPP.........;...'..—.—.—P— ¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶— Vergeßlichkeit und Leichtſinn Praktiſche Schadenverhütung Auch im Monat Juli wurden durch die Zuver⸗ läſſigkeit der Wachmänner der Wach⸗ und Schließ⸗ geſellſchaft in Mannheim viele unangenehme Stö⸗ rungen verhütet. An erſter Stelle ſtehen wieder die offenſtehenden Haustüren. 435 an der Zahl wurden geſchloſſen. Und wie iſt es mit dem Hoftor geweſen? 210mal hat man es vergeſſen zu ſchließen. Kennen Sie das Gebot der Gegenwart? Sparen!! Aber wo bleibt die Konſequenz, wenn in 155 Fällen die Nacht über das Licht brannte. Es iſt geſund, wenn während der Nacht das Fen⸗ ſter geöffnet iſt. Aber aus welchem Grunde muß das gerade das Kellerfenſter ſein oder das Fenſter eines unbewohnten Hauſes? 4omal wurde von den Wach⸗ männern ein Fenſter geſchloſſen. Wie iſt es möglich, daß 42 Gartentüren offen ſtanden, daß 35 Rolladen nicht herabgelaſſen waren, 14 Kellertüren nicht ver⸗ ſchloſſen waren? Hätte nicht der Wachmann Abhilfe geſchaffen, was wäre daraus entſtanden? 12 Kaſſen⸗ räume wurden geſchloſſen, 10 Autogaragen, 6 Lager⸗ räume, 4 Schaukäſten, 3 Schutzgitter, 2 Geldſchränke, 2 Werkſtätten desgleichen. Zwei Verdächtige wur⸗ den feſtgenommen, zweimal wurde Brand gelöſcht, zwei offene Waſſerhähne wurden zugedreht, zwei Schlüſſel wurden gefunden. Außerdem hat ein Wachmann zwei Waſſerrohrbrüche entdeckt, ein Pferd angebunden, zwei Diebſtähle verhindert und erſte Hilfe geleiſtet. Auch hat ein Wachmann einen Hund eingelaſſen, der ſonſt über Nacht auf der Straße ge⸗ blieben wäre. Verbeſſert die Raöfahrwege in der Stadt! Man ſchreibt uns: Der Hinweis, daß zur Zeit in der Stadt die Stra⸗ ßen ausgebeſſert werden, veranlaßt mich zu der Bitte, auch die Radfahrwege nicht zu vergeſſen. Vor etwa zwei Jahren hat man die gepflaſterten Straßen zu beiden Seiten mit einem Aſphalt⸗Ueber⸗ guß verſehen und dadurch beſondere Streifen als Radfahrwege angelegt. Damit ſind die holperigen Unebenheiten des Straßenpflaſters, die manchmal dem Rabfahrer geradezu gefährlich werden können, be⸗ ſeitigt worden. Alle Raoͤfahrer werden für die Wie⸗ derherſtellung und allgemeine Einführung der Aſphaltſtreifen ſehr dankbar ſein Dieſe Verbeſſerung wird nicht nur das Fahren ſicherer machen, ſondern auch zur Förderung der Verkehrsordnung und Un⸗ fallverhütung beitragen. Bei der gewaltigen Verkehrsſteigerung liegt aller Grund vor, es auch dem Radfahver etwas leichter zu machen. Beſonders dürften ſolche Aſphaltſtreifen auf dem groben Pfla⸗ ſter des Luiſenringes ſehr angebracht ſein E. H. u Autoräder wurden geſtohlen. An ſeinem Kraftwagen, der auf der Autobahn eine Panne erlitt, mußte der Beſitzer, der in die nächſte Reparaturwerk⸗ ſtätte gegangen war, bei Rückkehr die Entdeckung machen, daß eines ſeiner Hinterräder geſtoh⸗ len war. Auch in Wallſtadt wurden in einer der letzten Nächte an einem Anhängewagen die beiden Hinterräder geſtohlen. Um leichter arbeiten zu kön⸗ nen, haben die Diebe fachgemäß unterſtellt. getztauch eiuheilliche Baſſerſchutpoitzei; Nach einer Vereinbarung zwiſchen dem Reichs⸗ verkehrsminiſter und dem Reichsführer Se und Chef der Deutſchen Polizei vom 11. Jebrnar 1027 hat die Waſſerſchutzvolizei als Sonderdienſtzweis der Schutzpolizei neben ihren allgemein⸗polizeilichen Aufgaben auch die Schiffahrt⸗Polizei⸗ Exekutive auf den deutſchen Waſſerſtraßen über⸗ nommen. Der Reichsführer SS hat jetzt für alle der Waſ⸗ ſerſchutzpolizei angehörigen Formationen einſchließ⸗ lich der ſtaatlichen Rhein polizei, der Bodenſer⸗ polizei und der Hafen⸗ und Schiffahrtpolizei Ham⸗ burg eine Neuorganiſationsvorſchrift erlaſſen, die auch auf den deutſchen Waſſerſtraßen den Gedanken der einheitlichen Reichspolizzei organi⸗ ſatoriſch verwirklicht. In dieſem Erlaß werden die Bezirke der einzelnen Waſſexrſchutzreviere, aſtationen und ⸗wachen allein nach polizeitaktiſchen Geſichts⸗ punkten ohne Bindung an die Lalndes⸗ grenzen neu feſtgelegt. Ueber den Aufgabenbereich der einheit⸗ lichen Waſſerſchutzpolizei auf den deutſchen Waſſer⸗ ſtraßen beſtimmt der Reichsführer SS und Chef der Deutſchen Polizei folgendes: Grundſätzlich hat die Waſſerſchutzpolizei al le polizeilichen Vollzugsauf⸗ aufgaben zur Aufrechterhaltung der öffentilchen Ord⸗ nung und Sicherheit in ihrem Zuſtändigkeitsbereich durchzuführen. Nur dort, wo Spezial⸗ oder Son⸗ derpolizeibeamte eingeſetzt ſind, werden dieſe für ihre Spezial⸗ oder Sonderpolizeiaufgaben in erſter Lini zuſtändig ſein. 5 z1 id A exkalku. W Herzleiden währte Toledol⸗Herzſaft die gewünſchte Beſſerung und— des Herzens gebracht. Warum quälen Sie ſich noch damit? Packung.25 Mk. in Apotheken. Verlangen Sie ſofort koſtenlos Auftlarungsſchriſt von Dr. Rentſchler E Co, Saupheim W 50, Württemberg. V06 Ein vortrefflicher Rat Man ſoll zwar keinen Hund zur Jagd tragen und keinen Menſchen zu ſeinem Glück zwingen wollen. Immerhin aber kann man ja einmal im Vertrauen ſeinen guten Freunden einen guten Rat geben: Kaufen Sie bei einer Dienſtſtelle des Reichsluſt⸗ ſchutzbundes oder einem Luftſchutz⸗Amtsträger, bei Ihrer Bank oder bei einer durch ein Plakat gekenn⸗ zeichneten Vertriebsſtelle ein Los der 2. Geldlotterie des Reichsluftſchutzbundes. Nehmen Sie ein Einzellos zum Preiſe von 50 Pfg., ſo können Sie im günſtigſten Falle 25 000 Mark gewinnen, für ein Doppellos von 1 Mark gibt es 50 000 Mark(ſelbſtverſtändlich nur einmal); ins⸗ geſamt aber gelangen über 75000 Gewinne mit 200 000 Mark zur Ausſpielung. Der Rat, ein Los der Reichsluftſchutz⸗Lotterie zu wie Herzklopfen, Atemnot, hung vortreſflich. Der Reingewinn der Lotterie nämlich kommt dem Reichsluftſchutzbund zugute und damit der Sicherheit des ganzen Volkes gegen die Wirkungen von Luftangriffen. Selbſt wer mit ſeinem Los nichts gewinnen ſollte, hat alſo ge⸗ wiſſermaßen doch gewonnen. Und zwar einen klei⸗ nen Beitrag zu ſeinem und ſeiner Nächſten Schutz. Wehrpaß ſtändig auf dem laufenden halten Ein Wehrpaß iſt für den Inhaber eine wichtige Urkunde, die ſorgfältig aufbewahrt werden muß. Er iſt ſtändig auf dem laufenden zu halten. Bei perſönlichen Meldungen ſind der Wehrpaß und amt⸗ liche Beſcheinigungen vorzulegen, ſchriftlichen Mel⸗ dungen ſind ſie beizufügen. Zur Erleichterung der Meldungserſtattung iſt vorzuſehen, wie in der Zeit⸗ ſchrift des Soldatenbundes mitgeteilt wird, daß die Ge⸗ meindebehörden den Wehrpflichtigen des Bundes auf Erſuchen beim Abfaſſen der ſchriftlichen Meldunge behilflich ſein ſollen. 3 Ab 1. Seytember kein Gerümpel mehr! Der Reichsluftſchutzbund hat als Träger des Luftſchutzes Richtlinien für die Entrümpelung der Dachböden herausgebracht, die auf Grund der Entrümpelungsverordnung des Reichsluftfahrt⸗ miniſters durchgeführt werden muß. Jeder Haus⸗ beſitzer oder Mieter eines Bodenraumes wird ver⸗ pflichtet, Vorſorge zu treffen, daß die Dachböden bis zum 1. September tatſächlich ent⸗ rümpelt werden. Es ſteht den Verpflichteten frei, die Ausräumung in einer ihnen genehmen Form zu vollziehen. Die vom Reichsluftſchutzbund in Gemeinſchaft mit anderen Organiſationen und Fachverbänden geplante Entrümpelungsaktion hat Arbeit zu erleichtern und die Koſten herabzuſetzen. Ihr Ziel iſt, ab 1. September die vorgeſchriebene Gerümpelfreiheit der Dachböden ſicherzuſtellen, fer⸗ ner anläßlich der Entrümpelung freiwerdende Ge⸗ brauchsgegenſtände mit Hilfe der NSV bedürftigen Volksgenoſſen zugänglich zu machen, und ſchließlich unter Mitarbeit der Gaubeauftragten für Altmate⸗ rialerfaſſung überflüſſiges Altmaterial der Rohſtoff⸗ gewinnung zuzuführen. —— un Kündigungen von Kinderreichen werden über⸗ wacht. In dem Beſtreben, etwaige Kündigungen kinderreicher Familienväter auf die unumgänglich notwendigen Fälle zu beſchränken und zu kontrol⸗ lieren, hat der Reichsfinanzminiſter die nachgeord⸗ neten Dienſtſtellen erſucht, ihm künftig am Tage der Kündigung von Arbeitern und Angeſtellten mit mindeſtens vier Kindern eine Abſchrift des Kündi⸗ gungsſchreibens vorzulegen. Iſt aus dem Kündi⸗ gungsſchreiben der Kündigungsgrund nicht ohne weiteres zu erkennen, ſo iſt er im Begleitbereicht ausführlich anzugeben. u Soldatenfranen im Roten Kreuz und im Franenwerk. Der Reichskriegsminiſter hat kürzlich in einem Erlaß die Mitglieoſchaſt der Frauen von Wehrmachtsangehörigen beim Roten Kreuz als er⸗ wünſcht bezeichnet und an alle Kommandeure und Standortälteſten die Bitte gerichtet, für die aktive dieſer Organiſation zu werben. In ei 8 zungserlaß ſtellt der Miniſter feſt,— gleichem Maße begrüße, wenn Frauen von Wehr⸗ machtsangehörigen ſowie von Angeſtellten und Ar⸗ beitern der Wehrmacht im Deutſchen Frauenwerk tätig mitarbeiten und deſſen Mitgliedſchaft erwerben. kaufen, iſt aber auch noch in einer anderen Bezie⸗ lediglich den Sinn, Hausbeſitzern und Mietern die Teilnahme von Soldatenfrauen und ⸗töchtern in Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 6. Auguſt 1937 „18. Rhön': Enokamyf auf der Waſſerkuppe Das Wochenende bringt den Schluß des Segeiſlug⸗Wettbewerbs Sonderbericht der Neuen Mannheimer Zeitung Fliegerlager Waſſerkuppe, 5. Auguſt Man merkt es am fieberhaften Betrieb und dem Ein⸗ treſſen namhofter Gäſte, darunter auch Generalleutnant Ehriſtianſen, daß die beiden vom Korpsführer des Nationelſozialiſtiſchen Fliegerkorps durchgeführten, diesjäh⸗ rigen motorloſen Veranſtaltungen, die„18. Rhön“ und der erſtmalig ausgetragene„Zielſtrecken⸗Segelflug⸗Wettbewerb 1937“, ſich nunmehr ihrem Ende nähern. Während die noch im„Rennen“ befindlichen 10 motorloſen Deutſchlandflie⸗ ger, von denen ſich etwa ein Drittel auf dem Rückfluge zur Waſſerkuppe befindet, om Freitagobend von ihrem etwa 730 Km. langen Runofluge im Fliegerlager wieder ein⸗ getroffen ſein müſſen, geht der Endkampf zwiſchen den ungefähr 50 Segelfliegern, welche die„18. Rhön“ noch be⸗ ſtreiten, in unverminderter Schärfe weiter. Der Schluß⸗ tag für die Punktwertung iſt der Samstag, an dem zum letzten Male Strecken⸗ und Zielflüge gewertet wer⸗ den. Am Sonntagnachmittag findet dann die Preisver⸗ — für beide Wettbewerbe durch den Korpsführer att. Auch in dieſem Jahre haben wir hier oben unter den Wolken alle Wetterlogen vom lachenden Sonnenſchein und blauen Himmel bis zur berüchtigten„Knofe“ durchkoſten dürfen, haben wir wiederum miterlebt, wie unſere unent⸗ wegten Segelflieger, unterſtützt von ihren treuen Helfern, ſtets bemüht waren, das nur irgend Mögliche herauszu⸗ holen. Welche Arbeit und Mühen in jedem einzelnen Fluge ſtecken, das zeigen immer wieder die Leiſtungen an den einzelnen Tagen. Die Piloten gehen, nachdem ſie die nötige Höhe haben, auf Strecke. Noch Stunden melden ſie telefoniſch ihre Landeorte, und ſchon beginnt des Wirkens zweiter Teil. Legten beiſpielsweiſe 24 Segelflieger nahezu 4000 Km. bei ihren Ueberlondflügen zurück— das iſt heut⸗ zutage Durchſchnitt—, dann bedeutet dieſe inhaltsſchwere Zahl für die nimmermüden Transportmannſchaften das Bewältigen von mindeſtens 10 000 Km. auf den Land⸗ ſtroßen, und zwar teilweiſe bei dunkler Nacht. Haben die langen Schleppwagen hinter den Kraftwagen der verſchie⸗ denſten Typen die Piloten und ihre Maſchinen wieder wohlbehalten ins Lager zurückgebracht, um die großen Bögel ſofort wieder aufzumontieren, dann wird die an⸗ ſchließende kurze Ruhepauſe meiſt durch die Startſirene unterbrochen. Leider wurde am Mittwoch die Veranſtaltung durch einen bedauerlichen Autounfall getrübt. Ein Schleppwagen der NSFK⸗Gruppe 4 geriet an der Fulda⸗Quelle in den Straßengraben. Von den 4 Inſaſſen wurden 2 ſchwer verletzt. Der Segelflieger Roſe erlag inzwiſchen ſeinen Verletzungen im Fuldaer Kraukenhauſe. Die Wettbe⸗ werbsteilnehmer gedachten heute früh in einer Trauer⸗ feier ihres in treuer Pflichterfüllung gefallenen Kame⸗ vaden. Es wird weitergeflogen! Der Kampf um die Punkte geht weiter, noch ſteht der Sieger der„18. Rhön“ nicht feſt, jeder der letzten zur Verfügung ſtehenden Tage kann das Endergebnis noch verändern. Die bisherigen über 600 Wettbewerbsflüge ergaben in der Geſamtwer⸗ tung folgende Reihenfolge: Berlin 2519,7., Treute r⸗Weimar 1914,8 Schmidt⸗München 1866,1 Punkte. Warten wir alſo ab, was die uns noch bevorſtehenden Schlußtage bringen! Wie bei jedem anderen Sport ent⸗ ſcheiden auch im Segelflug neben dem fliegeriſch⸗n Kön⸗ nen das Durchſtehvermögen der Piloten, ihre körpecliche Leiſtungsfähigkeit und nicht zuguterletzt eine Doſis Glück. Hauptmann a.., Schreiber. Stuck gewann La⸗Turbie⸗Rennen In neuer Rekordzeit Deutſchlands erfolgreichſter Bergfahrer Hans Stuck kounte am Donnerstag im La⸗Turbie ⸗Bergren⸗ nen ſeinem Siege im Großen Bergpreis von Deutſchland einen weiteren anreihen. Auf ſeinem Auto⸗Union gewann er, wie ſchon im Vorfahre, das La⸗Turbie⸗Rennen in der neuen abſoluten Rekordzeit von:31 Min. 107,5 Stokm. vor ſeinem einzigen Mitbewerber Sommer auf Alfo Romeo, der:43 Min. benötigte. Stuck hat damit zugleich den ausgeſetzten Wanderpreis für drei Siege, die er 1929, 1936 und nun 1937 davontrug, endgültig in ſeinen Beſitz gebracht. Carattiola fährt Rekord! Schnelle Trainingsrunden in Monte Carlo Pünktlich um.30 Uhr früh wurde am Donnerstag das erſte Training zum Großen Autopreis von Monaco begon⸗ nen. Von den für dieſes Rennen gemeldeten 16 Fahrern fehlten lediglich die Vertreter der Scuderia Ferrari, die aber an der Grenze Schwierigkeiten hatten und ſo mit Verſpätung in Monte Carlo eintreſfen werden. Das erſte Training gab wieder ein ſprechendes Bi⸗d von der Schnel⸗ ligkeit der deutſchen Wagen, die auch auf dem ſchwierigen, nur 3,18 Km. langen Rundkurs durch die Straßen der Stadt Zeiten erreichten, die bisher weder im Training noch im Rennen gefahren wurden. Der ſchnellſte Fahrer war am erſten Tage Deutſchlands Meiſter Rudolf Carac⸗ ciola, der auf ſeinem Mercedes⸗Benz mit:50,2 Min. und 103,884 Std.⸗Km. den von dem Sieger des Jahres 1935, Luigi Fagioli, ebenfalls auf Mercedes⸗Benz aufgeſtellten Rundenrekord von:58,4 Min. und 96,7 Std.⸗Km., erheb⸗ lich unterbot. Aber damit nicht genug, auch die übrigen P. und Kurt deutſchen Fahrer blieben noch unter der alten Rekordzeit. Roſemeyer auf Auto⸗Union und Manfred von Brauchitſch uf Mercedes⸗Benz ſtanden mit:50,8 und:50,9 Min. Faracciola nur ſehr wenig nach. Hans Stuck fuhr auf Auto⸗Union:51 Min. heraus. Sehr gut hielten ſich auch die Nachwuchsfahrer, von denen der Schweizer Chriſtian Kautz auf Mercedes⸗Benz mit:54,3 etwas ſchneller als Rubolf Haſſe auf Auto⸗Union mit.54,5 über den ſchwie⸗ rigen Kurs kam. Zehender, der im Großen Preis von Monaco gleichfalls den Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen ſteuert, ſchaffte:55,1 Min. Von den Privatfahrern hielt ſich der Deulſche Pietſch auf dem alten Maſerati mit:01,2 noch am beſten. Der Ungar Laſzlo Hartmann fuhr auf Ma⸗ ſerati ſeine beſte Runde mit:05,7 und der Italiener Soffietti erreichte, ebenfalls auf Maſerati,:13,6 Min. Erwin Blask ſiegte Internationale Stadion⸗Spiele in Stockholm Der erſte Tag der Internationalen Stadion⸗Spiele in Stockholm ſtand am Mittwoch im Zeichen hervorragender leichtathletiſchen Leiſtungen. Bei ganz ausgezeichnetem Beſuch konnte der deutſche Olympiazweite Erwin Blask das Hammerwerfen überlegen mit 52,23 Meter an ſich brin⸗ gen. Der Schwede Linns belegte mit 49,51 Meter mit Ab⸗ ſtand den zweiten Platz. Ueber 100 Meter gewann der Kölner Vogelſang ſeinen Vorlauf in 10,8 Sek. ſicher. In der Entſcheidung wurde er mit der gleichen Leiſtung aber nur Dritter hinter dem Amerikaner Walker und Strandberg(Schweden). Der Wittenberger Mertens hatte im 1000⸗Meter⸗Lauf zu früh mit dem Endſpurt be⸗ gonnen und ſo ſeine Kräfte verausgabt; er fiel zum Schluß Karch/ Zimmer man n, DBe, 4221,9 Punkte, Beck⸗Stuttgart 2 618,6., Ha a ſe noch auf den vierten Platz zurück. Recht erſolgreich waren übrigens die USA⸗Athleten. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Walker(uSA) 10,5; 2. Stranoͤberg (Schweden) 10,6; 3. Vogelſang(Deutſchland) 10,8 Sek.— 400 Meter: 1. Mallot(uSA) 48,7 2. Lanzi(Italien) 49,9; 3. v. Wachenfelöt(Schweden) 48,9; 4. Blazejezak(Deutſch⸗ land) 49,1.— 1000 Meter: 1. Kucharſki(Polen):28,2 (neuer polniſcher Rekord); 2. Buſh(USA):28,9; 3. An⸗ derſſon(Schweden):29; 4. Mertens(Deutſchland):29,2. 110 Meter Hürden: 1. Stanley(USA) 14,8.— Hochſprung: 1. Walker(uSA) 2,01 Meter.— Diskus: 1. Berg(Schwe⸗ den) 49,09 Meter.— Hammerwerfen: 1. Blask(Deutſch⸗ land) 52,23 Meter; 2. Linné(Schweden) 49,51 Meter. Die Halleneinzelmeiſterſchaſt der Kegler beendet Winkler Sieger vor Reiß und Göckelmann Deß der Schlußtag dieſes Kampfes kein Spaziergang wurde, Lafür ſorgten die angetretenen Sportkameraden. Mehrfach wurde das Schlußergebnis des erſten Tages mit 833 Holtz ſehr hart beſtürmt, aber immer wieder wurden die Kämpfer Hurch die eine oder andere ſchlechte Serie zu⸗ rückgeworfen. 0 Reiß„Präziſe“, Binöl„Um ein Hanr“, Friedebach „Neckarperle“, Moſer„Gut Holz“, Oehlſchläger„Präziſe 8“ und Fränzinger„Goldene 7“ waren bemüht, die Einſeitig⸗ keit zu vertreiben, denn alle ſtreckten ſie die Hände nach des Siegeslorbeer, teilweiſe ſogar ſo ſtark, daß die Spitzen⸗ ſtellung als verloren galt. Trotzdem glückte es keinem die vorgelegte Holzzahl nochmils zu überbieten. Das Schlußergebnis lautet nunmehr wie folgt: 1. Winkler, Geldene 7, 833 Holz, 2. Reiß, Pröziſe 8, 832 Holz, 3. Göckelmann, Klub der 13, 892., 4. Bindl, Um ein Haar, 828., 5. Friedebach, Neckarperle, 823., 6. Heckel., Um ein Haar, 818., 7. Lutz., Onkel Thum, 813., 8. Moſer, Gut Holz, 808., 9. Oehlſchläger, Prä⸗ ziſe 8, 806., 10. Kümmerlin, Um ein Harr, 805., 11. Brixner, Präziſe 8, 802., 12. Siegler, Goldene 7, 802., 13 Fränzinger, Goldene 7, 801 Holz. Einen intereſſanten Ueberblick wollen wir noch von dieſem Sportgeſchehen geben. Von 119 gemeldeten Teil⸗ nehmern traten 101 zum Kampf an, dieſe ſchoben 14140 Kugeln und legten 76 937 Kegel um, ſomit einen Durch⸗ ſchnitt pro Kugel von 5,44 Holz. Dieſe Leiſtung iſt als ſehr aut zu bezeichnen. Alle Kegler treten nunmehr am Sonntag, dem 8. zur Mitgliederverſommlung und Siege ehrung in der Sporthalle an. Wg. 8. * „ 8 Eruſt Bickel(München) behielt auch nach der dritten Wettfahrt im Segeln der Olympiafollen zur Europameiſter⸗ ſchaft auf dem Atterſee die Führung. Die dritte Wettfahrt ging über 10 Seemeilen und wurde von Oeſterreich vor Pialten And Deutſchland(Bickel) newonnen Die Waſſerballkämpfe um den Horthy⸗Pokal werden im neuen Budapeſter Schwimmbad gusgetragen, das in einer Rekoröbänzeit von bier Wochen errichtet wird. Hier wird die Waſſertemperatur auf einem Mittel von 20 Grad zu halten ſein. Jahn Regensburg, die Fußballelf des Nationaltorhüters Hans Jakob, trägt am 21. Auguſt in Heidelberg ein Freund⸗ ſchaftsſpiel gegen Heidelberg 05 aus. Otto Breiter erzielte im Einzelwettbewerb um das Goldene Meiſterſchaftsabzeichen mit dem finnniſchen Mili⸗ tärgewehr in Malmi bei Helſinki bei 60 Schuß 483 Ringe und wurde gleichfalls mit dem Goldenen Abzeichen aus⸗ gezeichnet. Berlins Fußball⸗Elf, die am 14. Auguſt im Rahmen der Reichswettkämpfe der SA gegen den Gau Sachſen an⸗ tritt, erhielt folgendes Ausſehen: Schwarz; Appel— Krauſe; Raddatz— Bosmann— Simon 1; Ballendat Fiſcher— Berndt— Hallex Hahn. Jugend⸗Turnier der Spogg. 07 Mannheim Die Spielvereinigung 07 Mannheim hatte anläßlich ihres Beſtehens vor einigen Wechen Einladun⸗ gen an ſämtliche Fußballvereine Mannheim⸗Ludwigshafen zu einem Fußball⸗Turnier für Ia Jugendmannſchaften er⸗ gehen laſſen. Zahlreiche Meldungen bekundeten dis In⸗ tereſſe, das in den einheimiſchen Fußballkreiſen dem ge⸗ planten Turnier entgegengebracht wird, wobei beſonders 8 begrüßen iſt, daß der Gedanke der Jugenoͤpflege, den er Rfe als einer ſeiner Aufgrben betrachtet, bei der Ausſchreibung des Jubiläumstuvnieres durch die Spiel⸗ wurde. Eine Beſprechung der Jugendwarte der ge⸗ meldeten Vereine, ſowie die Ausloſung zu dem Turnier jand am Mittwochabend im Vereinslokal von 07 ſtatt. Drei Sonntoge ſind für die Durchführung der Spiele, Auf den Wellen nicht nur auf dem Waſſer hinter einem Motorrad auszuüben verſteht. Fugend mißt ſich im Fußballkampf vereinigung 07 als in erſter Linie maßgebend betrachtet Wellenreiten hinter Motorrädern Bei einem Motorrodrennen in London zeigte ein wagemutiger Wellenreiter, Motorboot, ſondern auch auf der Sandbahn hinter dem Der ſechſte Tag der Internationalen Tennis⸗Meiſter⸗ ſchaften von Deutſchland auf den Hamburger Plätzen am Rothenbaum diente zur Ermittlung der letzten vier Paare im Männer⸗, Frauen⸗ und gemiſchten Doppel, nach⸗ dem die Teilnehmer an der Vorſchlußrunde in den Einzel⸗ wettbewerben bereits am Vortage feſtgeſtellt worden waren. Im Männerdoppel erreichten die Auſtralier Crawford/ MeGrath als erſtes Paar die Vorſchlußrunde. Sie hatten allerdings ſchwer zu kämpfen, ehe ſie die Jugoſlawen Kukuljevic/ Puncec in fünf Sätzen mit:6,:7, 618, 725, :2 beſiegt hatten. In den beiden erſten Sätzen zeigten die Jugoſlawen ein derart ſchnelles Spiel, daß Crawford voll⸗ kommen aus dem Schlag kam und ſich überhaupt nicht zu⸗ rechtfand. Mit der Dauer des Kampfes aber ſetzte ſich das beſſere Können der Auſtralier doch durch. Eine große Ueberraſchung gab es im zweiten Spiel, denn die favori⸗ ſierten Südafrikaner Farquharſon/ Kirby wurden von dem erſt in letzter Stunde zuſammengeſtellten Paar Stingl/ Jamain ausgeſchaltet. Die ſpäteren Sieger ſpielten gleich hervorragend zuſammen und gewannen ſchließlich in drei hart umſtrittenen Sätzen mit 13111, 614, 614. Bei den Frauen verliefen die erſten Treffen durchaus programmgemäß. Das italieniſch⸗ungariſche Paar Tonolli/ von Somogyt ſchlug Hamel/ Heidtmann glatt:8,.2 und treffen nun auf Sperling/ Couquerque. Die Oeſterrei⸗ chererinnen Wolf/ Kraus hatten es gegen die Deutſchen KäppelUllſtein ſehr leicht, mit 613, 610 eine Runde weiter⸗ zukommen. Gräfin de la Valdene/ Zehden ſind die nächſten Gegnerinnen der Oeſterreicherinnen. Die Ergebniſſe: Männer⸗Doppel: Crawford/ MeGrath— Kukuljevic/ Pun⸗ cec 3ꝛ6,:7,:3,:5,:2; Stingl/Jamain Farquharſon/ Kirby 13:11,:4,:4.— Frauen⸗Doppel: Tonolli/v. Somo⸗ gyi— Hamer/Heidtmann:8,:2; Wolf/ Kraus— Käppel/ Ullſtein:3,:0. 5. 6 5 Henke!-Senker ausgeſchieden Ueberraſchung am Nachmittag Am ſpäten Nachmittag gab es dann auch wieder eine Ucberraſchung bei den Spielen im Männer⸗Doppel. Hier wurden nun die letzten deutſchen Vertreter Henkel/ Denker in vier Sätzen von dem engliſchen Paar Butler/ Wilde ausgeſchaltet. Die Gegner waren ſich ziemlich gleichwertig. Der Kampf fand ſeinen Höhepunkt im dritten Satz, wo jeder Spieler bis„13 beide“ ſeinen Aufſchlag gewann. Im entſcheidenden Moment verlor ͤann aber Denker ſeinen Aufſchlag und damit war der Kampf entſchieden. Mit 517,.4, 15:13:4 mußten ſie den Engländern den Sieg überlaſſen. Den ſchönſten Kamof des Tages aber lieferten ſich anſchließend die Oeſterreicher Baworowſki/ von Metaxa mit den Auſtraliern Bromwich/ Sproule. Die erſten beiden Sätze gingen ziemlich glatt an die Oeſterreicher. Danu zeigte jedoch Bromwich, daß er auch im Doppel ein ganz großer Könner iſt.“ Alle, Augxiffe der Oeſterreicher ſchei⸗ terten, an dem hervorragenden Netzſpiel des jungen Auſtra⸗ liers, ſo daß die beiden nächſten Sitze an die Auſtralier fielen. Im letzten Satz giug es äußerſt lebhaft her. Bis :5 holte jeder ſeinen Aufſchlag. Dann konnten die Oeſter⸗ reicher aber den Auſſchlag Sproules durchbrechen und ſo⸗ Hleine Sport⸗Nachrichten weſche mich dem Ko⸗Syſtem ausgetragen werden, vor⸗ geſehen. Die erſte Runde findet am 15. Auguſt ſtatt, die Zwi⸗ ſchenrundenſpiele folgen am 22. Augnſt und das Endſpiel wird am 20. d. M. ausgetragen. Teilnahmeberechtigt ſind nur Jugendſpieler der Jahrgänge 1920 und ſpäter, wobei ein Auswechſeln von Spielern bei der Pauſe nicht er⸗ laubt iſt. Bei unentſchiedenen Spielen entſcheidet d2s Los, lediglich das Ensſpiel muß auf dem Spielfelde ent⸗ ſchieden werden, wozu eine evtl. notwendige Verlänge⸗ rung roer ein zweites Treſſen vorgeſehen werden kann. Durch Ausloſung wurden die Paarungen in der Voxrunde ſeſtgeſetzt. Phönix Mannheim und Feudenheim beſtreiten am 15. Auguſt, vormittags 9 Uhr, das erſte Spiel, dann ſolgen um 10.15 Uhr BVfR und der einzige Ludwigshrfener Berein 03. Die beiden Sieger dieſer Spiele treſfen am 22. Auguſt, 9 Uhr, aufeinander. Am 15. Auguſt, nachmit⸗ tags, ſpielen um 16 Uhr, Sandhofen und der Jubilar Spogg. 07 aufeinonder und anſchließend beſtreiten 08 und Bſs Neckapm den letzten Kampf. Die beiden Sieger des Nachmittags ſind die Gegner des zweiten Vorſchlußrunden⸗ kampfes am 22. Auguſt, 10.15 Uhr, während das Enoſpiel für Sonntag, dem 29. Auguſt,.50 Uhr, vorgeſehen iſt. Das Zuſammentreffen der neben Waldͤhof(Sas oͤurch an⸗ derweitige Verpflichtungen an der Teilnahme verhindert iſt) ſtärkſten einheimiſchen Jugendmannſchaften dürfte inteteſſante Kämpfe bvingen, zumal 07 für die beiden Enoͤſpielteilnehmer zwei wertvolle Ehrenpreiſe geſtiftet hat. Schiedsrichter der Mannheimer Schiri⸗Vereinigung werden dafür Sorge tragen, doß die Spiele einen ein⸗ wanofreien Verlauf nehmen, ſo Haß zu hofſen iſt, daß die Spiele zu einer Propaganda für den, Jugenofußb all werden. der ⸗ Sandͤbahn daß er ſeinen Sport (Weltbild, Zander⸗M.) * auf. Herzfalter, Neandertal, burg. Toto: 62, 17, 15, 21:10. GW: 4. Crawford/ Me. Grath mußten kämpfen Her ſechſte Tag der Tennis-Meiſterſchaſten von Deutſchland mit den Sieg an ſich reißen. Mit 614,:5,:6, 5ꝛ7, 7²⁵ ſpielten ſich die Oeſterreicher in die Vorſchlußrunde. Die Ergebniſſe: Männerdoppel: Butler/ Wilde— Henkel/ Denker:7,:4, 15:43,:4; Baworowſki/v. Metaxa— BromwichSproule 6ꝛ4,:5,:6, 517, 7ꝛ5. Gemiſchtes Doppel: Kovac/ Puncec— Enger/ Dettmer :6,:2,:2; Sperling/ Farquharſon— Kovae/ Puncec:3, :0; Käppel/ Kirby—Ullſtein/ Lund 60,:5. Alte Jußball⸗Meiſter ſpielen Hamburger SV gegen 1. Fé Nürnberg Der Hamburger Sportverein wartet im Rahmen ſeiner Jubiläums⸗Woche mit einem intereſſanten Fußballkampf Die alten Meiſtermannſchaften des HS und des 1. FC Nürnberg, Fie ſich vor einem Jahrzehnt ſo große Kämpfe Lieferten, werden noch einmal auf den Plan tre⸗ ten und in Hamburg ſpielen. Nürnberg bietet Stuhlfauth, Popp, Kugler, Riegel, Kalb, Schmidt, Strobl, Hochgeſang und Wieder auf, während der HSBu. a. mit Martens, Beier, Lang, Carlſſon, Schneider, Rave, Harder, Ziegen⸗ ſpeck und vielleicht auch Halvorſen zur Stelle ſein wird. Münchens Elf gegen Stuttgart Münchens Fußballelf zum Städtekampf gegen Stuttgart am 15. Auguſt in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn wurde jetzt wie folgt namhaft gemacht: Tor: Niedermeier(Bajuwaren); Haringer(Wacker), Keß(Bajuwaren); Ehmann(Bajuwaren), Kandl(Wacker), Sturm: Forſter(Poſt), Strobl(Bajuwaren), (1860), Hammer(Poſt), Schmiöhuber(1860). Siegfried oder K 952 Entſcheidung in der Ringer⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft Siegfried Ludwigshaſen und der KB 95 Stuttgart tra⸗ gen am kommenden Samstagabend in Ludwigshaſen (Hindenburgpark) den entſcheidenden Kampf um die deutſche Moetinſchaftsmeiſterſchaft im Ringen aus. Da der würt⸗ tembergiſche Meiſter den Borkampf in Stuttgart mit 98 gewinnen konnte, geht er alſo mit einem Vorſprung von einem einzigen Punkt auf die Matte. Nach Lage der Dinge dürfte es für die Siegfried⸗Staffel nicht unmöglich ſein, dieſen Punktvorſprung der Schwaben gutzumachen und ſelbſt einen ſo glatten Sieg zu landen, der das Ge⸗ ſamtpunktverhältnis, das die Meiſterſchaft entſcheidet zu ihren Gunſten ſtellt. Acht oder gar neun Punkte können die Ludwigshafener durch Schäfer, Ehret und Gehrina in den drei ſchweren Gewichtsklaſſen machen und auf eigener Matte dürften auch die leichteren Leute beſſer abſchneiden als ſeinerzeit in Stuttgart. Freund r Vondung. vielleicht auch Impertro und Blomeier, werdem ſicher den einen oder anderen Punkt buchen und mithelfen den Ge⸗ ſamtſieg ſicherzuſtellen. Reichsſportwart Steputat(Ber⸗ lin) hat perſönlich das Kommando auf der Matte und wird Berteidiger: Läuferreihe: Streb(Wacker); Gäßler Kfürſeineneinwandfreien Kampfverlaui Sorge tragen. Die Mannſchaften dürften in der gleichen Beſetzuna kämpfen wie in Stuttgart, alſo mit: Sietfried: Imsertro, Vondung. Freund. Blomeier, Schäfer, Ehret, Gehring. Stuttgart: Herbert, Weidner, Rager, Köpf. Ringſport im Gau Südweſt Stemm⸗ u. Ringklub Lampertheim— VfK Schiffer⸗ ſtadt 14:5. Am letzten Samstag ſtanden ſich in Lampertheim die beiden Ringerſtaffeln obengenannter Vereine zum Freund⸗ ſchaftskampf gegenüber. Beiderſeits hatte man je einen Erſatz; bei den Gäſten vermißte man W. Kolb, wäh⸗ rend die Platzherren Kettler erſetzt hatten. 700 Zuſchauer bekamen ſehr harte, aber techniſch auf hoher Stufe ſtehende Kämpfe zu ſehen. Als Kampfleiter hatte Herr Sölch, 1910 Darmſtadt, einen ſchweren Stand. Vor den 1. Mannſchaf⸗ ten ſtanden ſich die Jugendmannſchaften beider Vereine gegenüber, wobei die Schifferſtädter mit 12:9 die Oberhand behielten. Wie ſie kämpften: Bantamgewicht: Wahl⸗Sch.— Wetzel⸗K. Beide lieſern ſich einen temperamentvollen Kampf, wobei der Lampert⸗ heimer durch einen wuchtigen Kopfzug in der 5. Minute entſcheidend ſiegt. Federgewicht: Sturm⸗Sch.— Müller⸗L. Heftig prallen beide aufeinander und landen mehrmals außer der Matte. Der neue Kreismeiſter muß jedoch die Ueberlegenheit des deutſchen Bantamgewichtsmeiſters Müller anerkennen, denn in der 3. Minute fällt er nach geſchickter Täuſchung einem Häftſchwung von Müller zum Opfer. Leichtgewicht: Kolb.⸗Sch.— Hahl Gg.⸗L. Ein unerhört harter Kampf über die Zeit. Hahl erhält einen zweifel⸗ haften Punktſieg zugeſprochen. Weltergewicht: Loes⸗Sch.— Griesheimer⸗L. Auch in dieſem Treffen wird bis zur letzten Minute erbittert ge⸗ kämpft. Loes wird verdienter Punktſieger. Mittelgewicht: Häusler⸗Sch.— Hahl Fr.⸗L. Schon in der erſten Minute wirft Hahl den Schifferſtädter durch Schulterſchwung in die Brücke und drückt dieſelbe nach hef⸗ tiger Gegenwehr ein. Halbſchwergewicht: Weilbach⸗Sch.— Litters⸗L. Weil⸗ bach leiſtet harten Widerſtand und gibt ſich erſt nach 5 Mi⸗ nuten durch Nackenhebel geſchlagen. Schwergewicht: Kamb⸗Sch.— Kärcher⸗L. Nach 6 Mi⸗ nuten muß geloſt werden; Kärcher zuerſt unten, unterliegt in ketzter Sekunde des Bodenkampfes durch Hamerlock. Zeit 9 Minuten. Fink, Hilgert. Kurz, Rennen zu Hoppegarten Stammesfahne⸗Rennen. 3000 Mark, 1600 Meter: 1. Hauptgeſtüt Graditz Leuthen(H. Zehmiſch); 2. Pompejus; 8. Lady Roſa. Toto: 29:10; EW: 24:10. Palma⸗Rennen. 2400 Mark, 1200 Meter: geſtüt Graditz Liebesgabe(H. Zehmiſch); 2. Cleopatra; 3. Garnela; 4. Sankt Adreas 2. Ferner: Ernſt, Torgowy, Gicerone, Thronfolger, Morgenruf, Waldluft, Kantste, Lachendes Glück, Die Woge, Vene. Doto: 91, 10, 13, 18, 78:10. GW: 708.10. Preis von Burg Röttgen. 4500 Mork, 1800 Meter: 1. E. G. Butzkes Prinzregent(§. Zehmiſch); 2. Makxrone; 3. Inshalla; 4. Hadrian. Ferner: Graf Almavivn, Egmont, Maiflieder, Panther, Marquis, Geradeaus. Toto: 55, 10, 19, 91 0— 210. amboyant⸗Rennen. 2400 Mark, 1600 Meter: 1. Ge⸗ ſtütt Ebbesloh Aktimie(O. Schmiödt); 2. Schwertlilie; 9. Mairoſe. Ferner: Albatros, Harpagos, Pverdon, Gaudi. Toto: 29, 11, 14, 10:10. EW: 260:10. Palaſtpage⸗Rennen. 3000 Mark, 1200 Meter: 1. Geſtüt Walofries Jaromir(W. Held); 2. Gräfin Iſabella; 3. Sankt 1. Haupt⸗ Peter. Ferner: Stromwart, Bellona. Toto: 22 16510. GW. 224.10.„Bell⸗ 10 Marienburg⸗Rennen. 2400 Mark, 2200 Meter: 1. Stall Hof Häuſels Paderborn(O. miöt); 2. Frei ler; Horck, 4. Mork Aurel. Schmiot) Freiſchörler; 9. ——— Orendel, e 0 er, Novalis. Toto: 108, „Winnica⸗Rennen. 2400 Mark, 1350 Meter: 1. O Peetzs Minniery(Raſtenberger) 2. Landois; 3. Mawall. Ferner: Nautikus, Waſſerſpiegel, Graf Tucky, Saꝛr⸗ W55 6 7— 4 1 * * 7— lichen Anzügen bebleiden und geſittet mit Löffel, „Meſſer und Gabel bei Tiſch eſſen. Aber was ſind Die Zoologie vor neuen Erkenntnissen: Bie zingenclen olꝑęꝑen uon ulluincken „lch getraue mich nicht, diese — München, im Auguſt. Welches Tier iſt am klügſten? Dieſe Frage iſt auf einer internationalen Zoologen⸗ Tagung in London klar entſchieden worden: Die Menſchenaf feen beſtanden die Intelligenz⸗ prüfung weitaus am beſten. Der Schimpanſe, der mit dem erſten Preis bedacht wurde, konnte mit be⸗ merkenswerter Geſchicklichkeit nähen, ſich mit menſch⸗ dieſe Klugheitsbeweiſe gegenüber den neueſten Erkenntniſſen und Erfolgen der deutſchen Zoologie in der Erforſchung der Menſchenaffen⸗ intelligenz! Vor einem Jahr wurde im Münch⸗ ner Tierpark zu völlig neuartigen Unterſuchun⸗ gen über die körperliche und geiſtige Leiſtungs⸗ fähigkeit von Orang⸗Utans, Gibbons, Schimpanſen und Gorillas eine in der ganzen Welt einzig da⸗ ſtehende Anlage eröffnet, eine wahre„Univerſi⸗ tät für Affen“. Wir haben dieſer ungewöhnlich intereſſanten Einrichtung einen Beſuch abgeſtattet und dort unter der liebenswürdigen Führung ihres vas ſiſſewerk ,Munter und find“ ſchengt durch Echolung im nsv.- mütterheim Rusgleich ſae die Mutterachelt und Mutterſoraen. Leiters, des Direktors Heck, eines Sohnes des berühmten Berliner Tierforſchers, Eindrücke erhal⸗ * die wahrhaftig grenzenloſes Erſtaunen aus⸗ jöſten. Auf unſerem Gang durch die herrlichen Anlagen des Münchner Zoologiſchen Gartens haben wir bald das Affendorado erreicht, eine richtige Kolonie von Einfamilienhäuſern, mit Verſamm⸗ lungsſälen und Turnhallen, Grünanlagen und Schwimmbecken hinter großen Glasſcheiben, die den bakterienerfüllten Zuſchauerraum hermetiſch ab⸗ ſondern. Direktor Heck errät unſere Gedanken. „Nicht wahr, das ſcheint Ihnen unvernünftig kom⸗ fortabel“, ſagt er,„aber nichts an dieſer Einrichtung iſt für die wiſſenſchaftliche Beobachtung entbehrlich. Der Gebrauch, den die Bewohner von dem Komfort machen, zeigt nämlich die nahe Verwandtſchaft dieſer Lebeweſen, die ich mich nicht getraue Tiere zu nennen, mit uns Menſchen deutlicher, als wenn der Anatom feſtſtellt, daß die inneren Organe eines Orang⸗Utans trotz der fremdartigen äußeren Hülle mit den menſchlichen Organen in geradezu peinlich genauer Weiſe übereinſtimmen.“ 4 Das Konzert des Orang⸗Utaus Beſonders der Eindruck der Waldmenſchen das iſt die deutſche Ueberſetzung für Orang⸗Utan — iſt gewaltig. Ols wir nähertreten, ſtrecken ſie uns zum Gruß ihre rieſenhaften Hände hin. Unſer Begleiter erzählt:„Der ungeheure Kehlſack, der da über die Bruſt herunterhängt, galt bis vor kurser Zeit als Verzierung, wenn er das in menſchlichen Augen auch weniger iſt. Dafingen die beiden Lebewesen Tiere zu nennen“ Station im vorigen Sommer erwerben konnte, nach den Wochen ihrer Eingewöhnung als beſtes Zeichen ihres Wohlbefindens eines Tages, man kann es nicht anders nennen, zu ſingen an. Sie blieſen den rieſigen Kehlſack zu einer großen breiten Trommel auf, dann ließen ſie einen mehrſtrophigen Ge⸗ ſang hören, der auf mich und alle, die es zum er⸗ ſtenmal erlebten einen tiefergreifenden Eindruck machte. Täglich laſſen ſie jetzt ihren Geſang ertönen. Er vereinigt die tiefen ehrfurchtgebietenden Klänge, die wir im Gebrüll des Löwen finden, mit der muſika⸗ liſchen Schönheit einer menſchlichen Tenor⸗ ſt im me. Wenn die großen Orangs ihre„Melodien“ von ſich geben, dann iſt das unbedingt ein feierlicher Augenblick. Für ſie ſelbſt hat ihr Lied nach meinem Gefühl auch etwas Erhebendes an ſich. Mit geiſtes⸗ abweſendem Blick bereiten ſie ſich darauf durch ge⸗ wiſſe, ernſthafte Bewegungen vor, welchen dann das allmähliche Aufblaſen des Kehlſacks folgt. Und iſt am Abend ihre langſam abſterbende Hymne verklungen, dann haben ſie gleichſam mit ihrem Tagwerk feierlich Schluß gemacht; dann ſind ſie nicht einmal mehr zu bewegen, einen Leckerbiſſen anzunehmen.“ Affe„Pepi“ als Sauitäter Wir erleben auch ſelbſt einige Proben der Orang⸗ Sprache, die ſich von dem anſcheinend ſinnloſen Krach dͤer Schimpanſen durch beſeelte Modulation unterſcheidet, je nachdem, ob es etwa Liebeserklärung, Vorwurf oder Warnung iſt. Wir bewundern in die⸗ ſer„Affenuniverſität“ die Einzelſchlafzimmer ſamt den mit einer ſinnreichen„Regenvorrichtung“ verſehenen Affenkinderbettchen, den Nachttöpſchen für die reifere Jugend, den mit Waſſerſpülung aus⸗ geſtatteten„W..'s“ für Affenpapas und ⸗Mamas, und laſſen uns die Verdunkelungsmaſchinen vorfüh⸗ ren, die den Schläfern auch in unſeren kurzen Som⸗ mernächten zwölf Stunden ſchwärzeſter Tropennacht vortäuſchen. Wir überzeugen uns im Lasgzarett, oaß es— ſehr zur Freude des Hamburger Tropenfor⸗ ſchungsinſtitutes, das von hier lehrreiches Unter⸗ ſuchungsmaterial bezieht— keine menſchliche Krankheit gibt, die nicht auch Affen⸗ krankheit iſt, angefangen bei den Halsſchmerzen und Röteln, bis zur Malaria und Schlafkrankheit. Aber am luſtigſten iſt es doch bei den Men⸗ ſchenaffenkindern, deren Erziehung einer jungen Engländerin anvertraut iſt.„Die Perſön⸗ lichkeiten meiner Schützlinge ſind genau ſo klar aus⸗ geprägt, wie die verſchiedener Menſchenkinder,“ ver⸗ ſichert uns Miß Felce bei der Vorſtellung ihres Horts.„Der da, unſer„Maribs“, iſt der Muſter⸗ knabe der Klaſſe,„Toni“ dagegen das Schreckens⸗ kind. Bei jedem Unfug iſt er dabei. Man darf ihn niemals ahnen laſſen, daß etwas verboten iſt; denn dann wird es für ihn einſach unwiderſtehlich. Die⸗ ſer, der„Pepi“, iſt Mechaniker. Mit Vorliebe ſchraubt er die Ventile aus den Kinderwagen, mon⸗ tiert die Pumpe ab, und wenn er ſich einmal am Finger verletzt, wickelt er ſich ſelbſtändig ein Läpp⸗ chen um die Wunde.“ Im allgemeinen leben die Münchner Affen als Rohkoſtler, aber da iſt auch einer, für den es das größte Glück auf Erden bedeutet— Medizin nehmen zu dürfen. Sie kann noch ſo ſchlecht ſchmecken, ſo iſt ſie ihm doch etwas ſo Wunderbares, rieſigen Backenwulſt⸗Orangs, die unſere daß er todunglücklich iſt, wenn ein anderer Tropfen Die ſcharfe Raſur + Von Peter Marius Zell Ueber den phantaſtiſchen Auſſtieg des Miſter Hampſon wird viel geſprochen. „Er hat es unglaublich ſchnell zum Induſtriekapi⸗ tän gebracht.“ „Wer weiß, was dahinterſteckt. Es kann nicht alles mit rechten Dingen zugehen. Jetzt hat er ſich einen großen neuen Wagen gekauft und will ſich ſo⸗ gar einen Kammerdiener zulegen.“ Das Geſpräch wird in dem eigenen Hauſe Miſter Hampſons geführt. Die Wirtſchafterin fürchtet be⸗ reits um ihren Poſten. Kann man wiſſen, wie ſich der neue Kammerdiener verhält? Die Köchin fügt ſich etwas leichter. Sie weiß, daß man die unruhigſten Gemüter mit einigen gut gekochten Speiſen zufriedenſtellen kann. Plötzlich kracht die Tür in das Schloß. Die Wirtſchafterin fährt auf: „Der Herr! Es iſt unheimlich, wie überraſchend er immer kommt.“ Sie eilt die Treppe hinauf. Neben Hampſon ſteht ein fremder, dHinſtinguiert gekleideter Menſch, den Hampſon der Wirtſchafterin als ſeinen Kammerdiener vorſtellt. Seit James' Einzug herrſcht in dem Hauſe Hamp⸗ ſon eine geſpannt gefährliche Atmoſphäve. Die Wirt ⸗ ſchafterin wird häufig das Gefühl würgender Angſt nicht los. Alles iſt ihr merkwürdig, erſcheint ihr ſchleierhaft und rätſelvoll. Oft beobachtet ſie, wie die Augen des Dieners mit Haß auf ſeinen Herrn ge⸗ richtet ſind. Eines Abends kann ſie es nicht mehr aushalten. Sie lauſcht an der Tür und ſieht durch den Spalt folgende Szene, die ihr viel, wenn nicht alles erklärt. „Ausraſieren! Ganz ſcharf ausraſieren, James!“ Miſter Hampſon lehnt ſich behaglich in den Raſier⸗ ſtuhl ſeines Ankleidezimmers zurück. James ſchleift das Meſſer. Hampſon fährt fort: „Was waren Sie eigentlich früher, James? Sie haben ſo eine leichte Hand. Waren Sie immer ſchon Kammerdiener?“ Herrn ein. „Hab' ich mir gedacht. Sie ſind ſicher ein gang gebildeter Kerl, der wie viele dann abgerutſcht iſt.“ „Des, Sir!“ Pech gehabt hat und „James!“ Miſter Hampſon klopfte wähvend des Einſeiſens auf ſeine linke Hoſentaſche. Sie iſt leer, ungewohnt leer. Er trägt dort immer, wo er auch iſt, ein kleines ledernes Büchlein mit vielen Zahlen und Buchſtaben. Beim Schlafen legt er es unter das Kopfkiſſen.„Geben Sie mir mein Notizbuch. Es liegt unter dem Kopfkiſſen. Ich muß es immer bei mir haben.“ James holt das Büchlein, reicht es Hampſon, ſchleift noch einmal mit einigen kurzen Strichen das Meſſer und ſagt, wie nebenher: „Vor mir brauchen Sie es nicht zu verbergen. Ich kenne den Inhalt.“ Hampſon will hochfahren. Aber James drückt ſacht ſeine Gurgel. Das Meſſer gleitet über ſein Geſicht. Mühſam bringt der Millionär hervor: „Was reden Sie da für einen Unſinn, James?“ James raſiert weiter: „Kein Unſinn Sir. Ich kenne den Inhalt.“ Der Millionär wütend:„Sie haben es mir im Schlaf geſtohlen und eingeſehen? Sind Sie ein Induſtrieſpion?“ Das Meſſer gleitet ſachte über ſeine Schlagader. James räuſperte ſich mit ſeitlich gehaltenem Ge⸗ ſicht. „No, Sirl Das bin ich nicht. Ich habe das Buch auch nicht geſtohlen.“ Der Millionär will auſſtehen und die unheimliche Raſur beenden. Aber er kann nicht. Das Meſſer liegt haarſcharf auf ſeinem Geſicht. In großen, ſtar⸗ ken Zügen kappt es die ſproſſenden Stoppeln. Es knirſcht. Hampſon überläuft es kalt. Der Schweiß perlt von ſeiner Stirn. James ſieht es und wiſcht ihn mit der linken Hand, die eine Serviette hält, tupfend ab. Das Meſſer funkelt dabei dicht vor „James, erklären Sie mir das!“ keucht Hampſon. „Es iſt mein Buch. Ich ſandte es Ihnen vor elf Jahren, als ich ſtellungslos in Südamerika herum⸗ lungerte und mich vergeblich nach einem Poſten als Chemiker umſah. Damals waren Sie der fachmän⸗ niſche Berater der Kosmetic Union Company.“ Hampſon hört zu. Keine Muskel zuckt in ſeinem Geſicht. Er wird keinen Ton fahler. Das bemerkt James. BILDER VoFiTAGE Ein Promenadenweg auf dem Großglockner Der Bau des Promenadenweges zum Woſſerfoll winkel auf dem Großglockner wärts. ſchreitet rüſtig vor⸗ (Atlantik, Zander⸗M.) 1500 rumäniſche Gefallene wurden in ihr Vaterland gebracht Kürzlich wurden die Gebeine von 1500 im Weltkriege gefallenen rumäniſchen Soldaten, die bisher auf einem Friedͤhof der bulgariſchen Donauſtadt Ruſtſchuk beigeſetzt waren, in 160 Särgen nach der rumäniſchen Stadt Giurgiu, die Ruſtſchuk gegenüberliegt, gebracht und dort in rumäniſcher Erde beigeſetzt. Soldaten brachten die Gebeine ihrer im Weltkriege gefallenen Kameraden Bulgariſche Soldoten trugen die Särge mit den Gebeinen zu dem Schiff— rumäniſche zum rumäniſchen Friedͤhof. (Weltbildö, Zander⸗M.) —.—....... p—————vÄvT—vPvÄvPvPv——vÄfvPvÄ—PP17—7P7PPPPPP————P—— ů— ſchlucken darf, er dagegen nicht. Kein Wunder, daß bei dieſem ergötzlichen Betrieb die Beſucherzahl der Affenſtation in München Rekorde erklettert, denn es gibt kaum ein Wiſſensgebiet, das ſo wie dieſes der Forſchung und zugleich dem Vergnügen breiter Volksmaſſen dient. „Sprechen Sie nur weiter, James, es iſt ſo inter⸗ eſſant, Jynen zuzuhören. Uebrigens— können Sie mir ſagen, wie ſich mein Präparat Nummer drei zu⸗ ſammenſetzt?“ „Ich weiß nicht, ob Sie ſich noch an meine Reihen⸗ folge gehalten haben, Sir. Ich hatte damals als oͤrittes Präparat kein kosmetiſches, ſondern ein prophylaktiſches Mittel vorgeſchlagen, das ſich der Kalomelſalbe von Metſchnikoff überlegen erwies.“ „James dann ſind Sie alſo Doktor Hutton?“ „Ja, Herr!“ „Warum haben Sie ſich unter falſchem Namen in meine Dienſte geſchlichen?“ „Sie ſind mit meinen Mitteln Millionär gewor⸗ den, während ich ein armer Teufel blieb. Nun wollte ich mir wenigſtens das Vergnügen leiſten, Sie zu raſieren.“ „Hm, James, oder Doktor Hutton, bitte, raſieren Sie mich, wie ich Ihnen ſagte, ſehr ſcharf aus.“ „Ja, Herr, beſonders hier am Kehlkopf?“ „Gewiß, James, gerade oͤa. Der Kragen ſcheuert ſonſt ſo.“ „Sie haben gute Nerven, Miſter Hampſon.“ „Nur ein gutes Gewiſſen.“ „Reiche Leute haben meiſtens ein ruhiges Ge⸗ wiſſen.“ Das Meſſer gleitet von der Wange herab auf den Kehlkopf. Hampſon lächelt. Keine Wimper zuckt. „Werden Sie mich zum Teilhaber machen, Miſter Hampſon?“ „Nein, Doktor Hutton.“ Scharf kommt es aus Hampſons Munde. „Und wenn ich jetzt—— haben Sie keine Angſt?“ „Nicht im mindeſten.“ „Und weshalb nicht?“ „Meine Brieſe an Sie kamen von Südamerika als unbeſtellbar zurück; und wenn Sie mir jetzt die Kehle durchſchneiden, dann wiſſen Sie nicht, Doktor Hutton, auf welcher Bank ich Ihre Anteile und Tan⸗ tiemen für Sie deponiert habe.“ —————— Bom Liebhabertheater zum Volksbühnenſpiel Vom 6. bis 8. Auguſt findet in Erfurt die Haupt⸗ tagung des Reichsbundes für Volks⸗ bühnenſpiele ſtatt, deren Bedeutung unſer kleiner Vorbericht würdigt. 700 Volksbühnenſpiel⸗Vereine gibt es in Deutſchland und rund 40 000 Mitglieder gehören ihnen am. Zahlreiche von ihnen ſehen auf eine ehr⸗ würdige Tradition zurück, Leipzig und Berlin haben mehrere Geſellſchaften— die„Thalyſia“, die„Ura⸗ nia“— deren hundertjähriges Jubiläum ſchon vor mehreren Jahrzehnten geſeiert wurde und aus deren Mitgliedſchaft Schauſpieler von Weltruf ebenſo wie berühmte Regiſſeure hervorgegangen ſind. Wieland war mit Leidenſchaft Leiter einer ſolchen„Bürger⸗ lichen Komödianten⸗Geſellſchaft“, Goethe trat in Wei⸗ mar ſelbſt auf die Bretter und Fürſt Radziwill leitete 1620 eine Aufführung des„Fauſt“ in Berlin. Leider verflachte die Kultur des Laienſpiels Ende des vorigen Jahrhunderts und wurde zu einem Jahrmarkt der Eitelkeit, des Geltungsbedürfniſſes, der Snoberei, des Kitſchs und der Oberflächlichkeit. Die„Liebhaberbühne“ ſteht in unerfreulichem An⸗ denken, Dilettanten auf der Bühne ſchafften ſich mehr und mehr den Ruf leiſer oder lauter Lächerlichkeit. Wenn in dieſen Tagen ſich der Reichsbund für Volksbühnenſpiele zu ſeiner Haupttagung in Erfurt zuſammenfindet, dann iſt es ſein Beſtre⸗ ben, der breiten Oeffentlichkeit zu beweiſen, daß die letzten Jahre gründlicher Arbeit es vermochten, den kulturellen Stand der Volksſpielbühnen wieder auf eine beträchtliche Höhe zu bringen und die Laien⸗ ſpiele von allem billigen Flitter, von allen Aus⸗ wüchſen zu befreien. Eine Lehrſchau zeigt in Erfurt die Sorge um die Ausbildung des Laienſpielers, die bis zu einem gewiſſen Grade dringend notwendig iſt— wenig Leute verſtehen richtig zu ſprechen und ſich richtig zu bewegen!— und die Anregungen für billige, geſchmackvolle und zweckmäßige Requiſiten. Die Vorführung des„Frankenburger Wür⸗ felſpiels“ auf dem Platz vor dem Dom, bei der tauſend Mitglieder der Vereine mitſpielen, wird einen Höhepunkt der Tagung bedeuten. Doch nicht nur der von Menſchen belebten Bühne gilt die Sorge dieſer Tagung. Auch die Puppenbüh⸗ nen, die Schattenſpiele, der Volkstanz brauchen eine Führung die es verſteht, alle wertvollen Kräfte zur vollen Entfaltung zu bringen, zielloſe Eigenbröde⸗ leien, Entfremdung von der lebendigen Volksſeele zu verhindern. E. S. rttt * —— ————— —————————— 6. Seite/ Nummer 357 Neue Maunhelmer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 6. Auguſt 1987 Heumioclitæs — Um das Leben eines auſtraliſchen Eingebore⸗ nen, der einſtmals ſeinerſeits swei deutſchen Flie⸗ gern das Leben gerettet hat, kämpfen gegenwärtig auf der Miſſionsſtation Foreſt River weiße Miſſions⸗ ärzte gegen den„tödlichen Zauber“ der ſchwarzen Magie. Jener Eingeborene trägt den Namen Hektor und ſtammt aus der Gegend von Kimberley in Weſt⸗ Auſtralien. Er war es, der vor einigen Jahren die deutſchen Flieger Bertram und Klausmann nach dem vorzeitigen Ende ihres Auſtralien⸗Fluges an der auſtraliſchen Noröweſtküſte auffand und 37 Stunden lang durch den wegloſen Buſch nach Wynd⸗ ham rannte, um ſeine Entdeckung zu melden und Hilfe zu bringen. Durch den Tod eines ſeiner Ver⸗ wandten iſt Hektor jetzt in den Bannkreis der Ein⸗ geborenen⸗Zauberer geraten. Nach den Vorſtellun⸗ gen der Buſchbewohner muß für jeden Todesfall irgendein menſchliches Weſen verantwortlich ſein. Man ſuchte nach dem„Schuldigen“, und der Verdacht fiel auf Hektor. Ihm dͤrohte alſo der Tod unter den Speeren ſeiner Stammesgenoſſen. Aus Angſt vor dieſem Schickſal floh er in den Buſch und lebte dort das Leben eines Ausgeſtoßenen. Aber er ſand keine Ruhe; überall verfolgte ihn bis in ſeine Träume hinein die Vorſtellung von auf ihn gerich⸗ teten Speerſpitzen, und dieſe Fieberträume, verbun⸗ den mit den Entbehrungen, die ihm das Buſchleben auferlegten, ließen ihn binnen kurzem zu einem bloßen Schatten ſeiner ſelbſt abmagern. In erbar⸗ mungswürdigem Zuſtand, einem ſterbenden Greis gleichend, ſchlich ſich Hektor eines Tages in die Miſ⸗ ſionsſtation, und dort begann der Kampf zwiſchen der„weißen Magie“ und der„ſchwarzen Magie“. Die Miſſionsärzte erkannten bald, daß ſie ihren Kampf um das Leben Hektors in erſter Linie gegen ſeine Furcht vor den Speeren ſeiner Stammesge⸗ noſſen und vor den Eingeborenen⸗Zauberern zu rich⸗ ten hätten. Hektor glaubt, daß der Zauberer mit einem Knochenfetiſch auf ihn gedeutet habe, und daß das ſein Todesurteil darſtelle. Aber mit dem Ver⸗ ſuch, ihm Lebenswillen einzuflößen, haben die Aerzte ſchon Erfolge erzielt. Hektors Geſundheitszuſtand beſſert ſich, und es beſteht Ausſicht, daß hier in einem für den auſtraliſchen Buſch bedeutungsvollen Fall der Todeszauber gebrochen wird. * — Die kühne Rettungstat eines engliſchen Marine⸗ offiziers, des Ajährigen Leutnants P. T. Williams, wird jetzt ͤͤurch die amtliche Mitteilung bekannt, daß ihm eine hohe Auszeichnung verliehen worden ſei. Leutnant Williams gehört zur Beſatzung der britiſchen Schaluppe„Leith“, die in dieſem Jahre ausgedehnte Fahrten durch den Pazifik unternom⸗ men hat. Unter anderem lief die Schaluppe die Phönix⸗Inſeln an, wo eine wiſſenſchaftliche Expe⸗ dition zur Beobachtung der Sonnenfinſternis ab⸗ geſetzt wurde. Als nun ein Ruderboot der Schaluppe „Leith“ mit der Landemannſchaft zum Kriegsſchiff zurückkehren wollte, erhob ſich ein ſchweres Unwet⸗ ter. Die Seeleute kämpften lange Zeit mit den auf⸗ ⸗gewühlten Fluten, konnten es aber nicht verhindern, daß ihr Boot von übergehenden Wellen immer tie⸗ fer ins Waſſer gedrückt wurde. Plötzlich verlor einer der Ruderer, Roſiert Leaſk, das Gleichgewicht. Er ſtürzte über Bord und war nun in höchſter Gefahr, von den Haiſiſchen, die in ganzen Schwärmen um das Boot herumſtrichen, zerriſſen zu werden. Leut⸗ nant Williams, ein ausgezeichneter Schwimmer, er⸗ kannte, daß hier ſofort Rettung gebracht werden mußte, ſollte der Mann nicht vor den Augen ſeiner entſetzten Kameraden zerfleiſcht werden. Ohne ſich auch nur eine Sekunde zu beſinnen, ſprang er mit einem kühnen Hechtſprung mitten unter die Hai⸗ fiſche. Den Ertrinkenden hinter ſich herziehend, ſchwamm er nun in raſchen Stößen hinüber zu der nahen Brandung. Hätte er verſucht, den Ertrinken⸗ den ins Boot zurückzuziehen, wäre er und Leaſk ein Opfer der Haifiſche geworden. In der Brandung, ſo überlegte ſich Leutnant Williams, war er und ſein Schützling aber vor den Beſtien ſicher, da ſie in flachem Waſſer nicht zu ſchwimmen vermögen. Immerhin war die Brandung erſt noch zu erreichen! Indem Williams immer wieder mit Armen und Beinen wild um ſich ſchlug, gelang es ihm, die Hai⸗ ſiſche zurückzutreiben. Endlich, Minuten äußerſter Nervenanſpannung waren vergargen, fühlte Wil⸗ liams feſten Grund unter den Füßen. Aber jetzt, da man gur den Haifiſchen ſicher war, drohte die Ge⸗ zu werden und dabei das Leben zu verlieren. Das Unwetter hatte ſich noch immer weiter verſchlimmert, Die Männer im Boot ruderten, ſo gut ſie konnten, dicht heran und warfen dann ein Ruder herüber, da ſie ſelbſt ſich nicht in die Brandung wagen durften. Williams packte das Ruder, ſtemmte es gegen zwei nebeneinanderliegende Felszacken und hielt ſich nun mit ſeinem Schützling feſt. In dieſer Lage, die noch immer unangenehm genug war, harrten die beiden aus, bis von der Schaluppe ein zweites, größeres Boot ausgeſetzt war, das nach langem Kampf den todesmutigen Retter und den Geretteten an Bord nahm. * — Wolle aus Hochofenſchlacke. Ja, gibt es das denn auch? Die Beſucher der Düſſeldorfer Ausſtel⸗ lung„Schaffendes Volk“ ſehen bereits Wolle aus Holz, Wolle aus den verſchiedenſten Pflanzenfaſern, Wolle aus gewöhnlichen ſpröden Glasſcherben. Und das war ſchon ein Wunder. Sie ſahen im Film die Gewinnung von Wolle aus Magermilch,— und nun ſtehen ſie vor einem groben Schlackenſtein und ſuchen den Zuſammenhang zu erfaſſen, der zwiſchen dieſem eiſenharten Block und den feinen weißen Fäden in der Probeſchale beſteht. Tatſächlich, es iſt Wolle, die aufmerkſam fühlenden Finger laſſen ſich nicht be⸗ trügen. Ein bißchen faſerig ſind ja die Fäden, aber Wolle iſt es, nicht zu beſtreiten. Allerd'ings nicht die Wolle, aus der ſich Textilſtoffe herſtellen laſſen, ſon⸗ dern eine aſbeſtähnliche Wolle, wie ſie gleich der Glaswolle in der Technik verwendet wird, ſei es als Dämmſtoff gegen Wärme, Kälte und Schall, als Iſoliermaterial und Zuſatzſtoff im Straßenbau. Schlackenwolle iſt es, ganz einfach, ein bereits ſeit Jahren benutzter vielſeitiger Austauſchſtoff. Man gewinnt ſie, indem man die Hochofenſchlacke bei einer Abſtichtemperatur von etwa 1100 Grad unter hohem Druck gegen einen Dampfſtrahl„verbläſt“ und die ſich ergebenden Faſern in beſonderen Aufbereitungs⸗ maſchinen behandelt. Je dünner und länger die Mehrzahl der Fäden iſt, um ſo ſchmiegſamer iſt die Wolle, und um ſo beſſer kann ſie ihren Zweck als Wärmepackung erfüllen. Selbſt die ſchlechteſten Sor⸗ ten von Schlackenwolle ſind in ihrer Wärmeleitzahl faſt von gleichem Rang wie Korkerſatz⸗ und harte Torſplatten. Ihre Verwendung iſt beiſpielsweiſe in der Bauinduſtrie faſt unbegrenzt, da ihr größter Vorteil dank der haardünnen Fäden, zwiſchen denen unzählige, dämmende Luftſchichten ruhen, in dem geringen Raumgewicht und den hervorragenden wärme⸗ und ſchalldichtenden Eigenſchaften liegt. * — Die anatomiſchen Inſtitute der nordamerika⸗ niſchen Univerſitäten haben eine gemeinſame Erblä⸗ rung an die Oeffentlichkeit gerichtet, in der ſie mit⸗ teilen, daß jegliches Angebot von Leichen gegen Ent⸗ gelt zwecklos ſei. Die in früheren Jahren getätigten Berträge ſeien ſo zahlreich, daß man damit den Be⸗ darf für lange Zeit im voraus gedeckt habe. Es gab noch vor zehn Jahren eine Zeit, in dͤer die anato⸗ miſchen Inſtitute in Europa, ganz beſonders aber in den Vereinigten Staaten, großen Mangel an Leichen hatten. Man bezahlte erhebliche Beträge für einen menſchlichen Körper, an dem man Studien machen konnte. Damals wieſen ſogar die öſter⸗ reichiſchen Zeitungen auf den Mangel an Leichen hin, unter dem das Wiener anatomiſche Inſtitut zu leiden hatte. Die Univerſität Neuyork ſetzte als erſte eine ganz beträchtliche Summe für jeden menſch⸗ lichen Körper aus, der an ſie verkauft wurde. In dieſen Tagen erſtand in USA mancherorts einer der furchtbarſten Banditentypen, die es jemals gegeben hat. Man nannte die Verbrecher, die des Nachts aus den Friedͤhöfen aufgebahrte Leichen vaubten, um ſie auf irgendwelchen Umwegen den ahnungsloſen ana⸗ tomiſchen Inſtituten zuzuführen,„Leichengangſter“. In einzelnen Bundesſtaaten entwickelte ſich ein fahr, von den Wogen gegen die Klippen geſchleudert Die Giger⸗Oſtwand bezwungen db. Baſel, 5. Auguſt. Wie gemeldet wird, iſt es der deutſchen Seilmann⸗ ſchaft Zimmermann, Wollenweber und Lohner nach verſchiedenen ſchwierigen Verſuchen gelungen, die Eiger⸗Oſtwand zu bezwin⸗ gen. Millionendiebſtähle in Paris Eine Bande internationaler Hoteldiebe — Paris, 4. Auguſt. Eine Serie verwegener Hoteleinbrüche iſt in den letzten Tagen in Paris zu verzeichnen ge⸗ weſen. Allein in der vergangenen Nacht ſind drei derartige Diebſtähle verübt worden. Es wurden dabei Schmuckſachen im Wert von 2,5 Millionen von 800 000 Franken und im dritten Falle von 50 000 Franken geſtohlen. Die Technik der Einbrecher war dabei jedesmal dieſelbe. Sie kletterten an der Faſ⸗ ſade der großen internationalen Hotels hoch bis ou einem offenen Fenſter oder zu einem Balkon und „beſichtigten“ dann die einzelnen Hotelzimmer. Man glaubt, es mit einer wohlorganiſierten Bande in⸗ ternationaler Hoteldiebe zu tun zu haben. Die Ge⸗ ſamtdiebſtähle der letzten Tage belaufen ſich übrigens jetzt ſchon auf rund acht Milionen Franken. Meuterei auf See + London, 5. Auguſt. „Daily Herald“ meldet, in Gibraltar ſei eine Funkmeldung eingelaufen, daß auf dem britiſchen Frachtdampfer„Latymer“ eine Meuterei ausgebrochen ſei. In der Funkmeldung heiße es, es ſei zu einem Meſſergefecht gekommen, und das Leben des Funkers ſtehe in Gefahr. Das Schiff habe mitgeteilt, daß es Gibraltar anlaufen werde und fordere polizeilichen Schutz. Förderung des Segeljliegens in England + London, 5. Auguſt. Die„Times“, das führende engliſche Morgenblatt, befaßt ſich in einem Leitaufſatz mit dem Segel⸗ flugſport und weiſt beſonders auf die füh⸗ rende Stellung hin, die Deutſchland in dieſem Sport einnimmt. Das Blatt ſchreibt, daß die engliſchen Segelflieger durch ihre Teilnahme an der Internationalen Segelflugveranſtaltung auf der Waſſerkuppe wertvolle Erfahrungen gewonnen hät⸗ ten, die jetzt ausgenützt werden müßten und fordert die engliſche Regierung auf, dem Segelflug⸗ ſport von nun an arößere Unterſtützung angedeihen du laſſen. Berüchtigter kommuniſtiſcher Berbrecher verhaftet 9 6— Warſchan, 6. Auguſt. Bei einer vertraulichen Beſprechung in einem Dorf im Kreiſe Kowel wurden einige Kommuniſten von der Polizei überraſcht und verhaftet. Unter den Verhafteten befindet ſich einer der berüchtigten kom⸗ muniſtiſchen Hetzer die ſich in Polen betätigen, der erſt 27fährige Luckie wicz. Er war als Student der Warſchauer Univerſität mit jüdiſch⸗kommuniſti⸗ ſchen Kreiſen in Verbindung gekommen und hatte bald darauf begonnen, ſich im Auftrage der Kom⸗ muniſtiſchen Partei in Wolhynien zu betätigen. Luckiewicz hatte innerhalb der ihm unterſtehenden Organiſation diktatoriſche Vollmachten. Er ließ ſieben Perſonen, die ihm im Wege ſtanden, oder die er verdächtigte, im Dienſte der Polizei zu ſtehen, einfahh ums Leben bringen. Mit wurden fünf ſeiner Spießgeſellen ver⸗ aftet. Großfeuer auf einer Motorraörennbahn dnb Mailand, 5. Auguſt. Auf der Motorradrennbahn von Turin brach ein Brand aus, der ſich raſch ausdehnte. Zahlreiche Löſchzüge ſind an der Branoͤſtelle tätig und verſuchen, die Flammen, die bereits einen gro⸗ ßen Teil des Tribünenbaus vernichtet haben, von der Mitteltribüne und von der Ehrenloge abzuweh⸗ ren. Die brennende Sporthalle iſt von rieſigen Menſchenmengen umlagert. Anwetter über Korea dub Tokio, 5. Auguſt. Eine ſchwere Unwetterkataſtrophe ſuchte Korea heim. Bisher zählt man 130 Tote. Die Zahl der Vermißten und Verletzten iſt bisher noch nicht zu überſehen. Die Reisernte hat ungeheuer ge⸗ litten. Der Verkehr mit den betroffenen Gebieten iſt noch unterbrochen. Warenhausbrand bei Schanghai — Schanghai, 3. Auguſt.(U..) Ein gefährliches Großfeuer brach heute in einem Warenhaus aus, das ſich in der Nähe der dicht bevölkerten Soochow⸗Landzunge befindet. Durch einen Taifun der mit einer Geſchwindig⸗ keit von 100 Kilometer die Flammen entfachte, wurde das ganze umliegende Viertel der Stadt von dem Feuer bedroht. Glücklicherweiſe gelang es der Feuerwehr unter Einſatz aller Kräfte, den Brand zu lokaliſieren. förmlicher Handel mit geſtohlenen Leichen, eigene Hehler befaßten ſich mit der Vermittlung des grau⸗ ſigen Geſchäfts. Dann kam die Wirtſchaftskriſe. Die Zahl der Leute mehrte ſich, denen es einerlei war, was nach ihrem Tode mit ihrem Körper geſchah, wenn ſie bei Lebzeiten noch ein Geſchäft damit machen konnten. Die Preiſe, die die anatomiſchen Inſtitute bezahlten, ſanken, und trotzdem ſtieg das Angebot ſtändig. Man hat ſich in den Univerſitäten von USA durch Verträge auf viele Jahre im vor⸗ aus das notwendige Studienmaterial geſichert, und in abſehbarer Zeit wird es auf dieſem Gebiet keinen Mangel mehr geben. * — In den letzten Fahren ſind die Ausgrabungs⸗ arbeiten in den Ruinenſtädten Pompeji und Hercu⸗ lanum auf Veranlaſſung Muſſolinis mit größtem Nachoͤruck betrieben worden. Es ſind dann auch, ge⸗ rade in der letzten Zeit, unter der Leitung des be⸗ kannten Archäologen Profeſſor Majuri, koſtbare Schätze zutage gefördert worden. Um die Ruinen der breiteſten Oeffentlichkeit zugänglich zu machen, iſt bereits eine moderne Autoſtraße von Pompeji nach Neapel angelegt worden, von der die Touri⸗ ſten ausgiebig Gebrauch machen. Jetzt wird man den Touriſten noch weiter entgegenkommen und die Ruinen des Nachts mit hellen Scheinwerfern beleuchten. Die erſte Beleuchtungsprobe hat dieſer Tage ſtattgefunden und einen vollen Erfolg gezei⸗ tigt. Die Ruinenſtadt im Scheinwerferlicht bietet einen prächtigen Anblick. Es werden jedoch noch einige Monate vergehen, ehe die Beleuchtungs⸗ anlage endgültig fertiggeſtellt iſt. Die SͤA ſchafft die gewaltige Einheit zwiſchen Körper und Geiſt. Reichswettkämpfe der SM Berlin, 13. bis 15. Anguſt 1937 Roman von Jenny Sattler-Ksalg Das Mädchen Elin wird geküßt 11 Elin blickte haſtig zu ihm auf. Sie wollte etwas ſagen, ſie wollte ihren Namen nennen, aber noch ehe ſie au ſprechen angefangen hatte, ſchloß ſie ihre Lip⸗ pen wieder. Sie ſah in ein paar flammend⸗blaue Augen unter dunklen, zuſammengewachſenen Brauen, in ebenſolche Augen, wie ſie ihr Tag und Nacht vor der Seele ſtanden, in ebenſolche Augen wie die, die ſie nun ſchließlich hierher gezwunge. hatten, ob ſie wollte oder nicht. Sie erſchrak zutieſſt. Hätte Peter Flamm ihr nicht geſagt, daß er der ne⸗ weſen war, der ſie neulich bei dem Unglück rethete, ſo hätte ſie geglaubt, daß dieſer Mann hier, der ſie ſo unabläſſig betrachtete Sie konnte nicht anders; auch ſie mußte Man⸗ fred Corvin unverwandt anſchauen. Sein Blick ruhte ſchwer, mit einer faſt ſchmerzlichen Neugier auf ihr. So ein ſonderbarer, fragender, faſt anklagender Blick war das, daß er ihr allmählich unbequem zu wer⸗ den ſchien. Mit einem Ruck faßte ſie ſich daher wie⸗ der. In ihre Augen trat ein ſeindſeliger Trotz. Der Bruder deſſen, der ſie gerettet, ſollte ſie nicht ſo an⸗ ſchauen. Faſt ſchien es ſo, als wiſſe er um das, was zwiſchen Peter und ihr geweſen war. Und es ſollte dͤoch niemand darum wiſſen. „Ich möchte Herrn Flamm ſprechen!“ ſagte ſie endlich in verweiſendem, faſt kaltem Tone. „Ja, ich weiß!“ erwiderte Herr Corvin, ſich einen Stuhl herangiehend.„Ich will Ihnen nur ein we⸗ nig Geſellſchaft leiſten, bis er kommt. Ich bin ſein Bruder.“ „Sie waren alſo auch dabei, als ich..“ Elin zögerte, als ſie das ſagte. „Ja, ich war auch dabei, als Sie aus dem Waſſer gefiſcht wurden!“ erwiderte er in einem ihr unver⸗ ſtändlichen, ſarkaſtiſchen Tone, der ſie ſogar empörte und verwundete. Es war ſchließlich ein Unglück, wenn einem ein Spirituskocher umfiel und explo⸗ dierte. Es war keine Schulmädchendummheit. „Ach ſo, da ſind Sie alſo der, der die Kartoffeln gegeſſen hat?!“ fragte ſie langgezogen und wie er⸗ ſtaunt. Er ſchaute ſie einen Augenblick verdutzt an. Dann wiederholte er mit hochgezogenen Brauen und einem unerträglichen Blick.„Ja, der bin ich, der die Kar⸗ toffeln gegeſſen hat.“ Elin wußte nichts mehr zu ſagen. Sie hatte auch keine Luſt mehr, ihn noch anzuſehen. Er war ja Pe⸗ ter auch ſo unähnlich— bis auf die Augen— mit ſeinem ſchmalen, verſorgten, faſt vergrämten Geſicht, und dieſem ſtrengen Mund, dem genau ſo ſtrengen und ſchmalen Mund, wie ihn die Schweſter hatte. Sie ſchaute auf ihre Handtaſche und trommelte ungeduldig mit den Fingern der rechten Hand auf ihre Jackentaſche. Mochte er nur ruhig ſehen, wie wenig ſeine Geſellſchaft ſie feſſelte. Hätte ſie nicht auf Herrn Flamm warten müſſen, dann wäre ſie ſchon längſt auf Nimmerwiederſehen von hier weg⸗ gegangen. In dieſes ſtumme Beieinanderſitzen fuhr Peter von weitem auf der Treppe lärmen. Die Schweſter wollte ihn öraußen ein wenig unterrichten über den Beſuch, der drinnen ſaß, aber er ließ ſie gar nicht ausreden. Er riß die Tür auf und kam mit eiligen Schritten in das Zimmer herein. Am Tiſch blieb er einen Augenblick ſtehen. Seine Augen liefen haſtig und mißtrauiſch zwiſchen ſeinem Bruder und dem Gaſte hin und her. Dann aber ſchüttelte er Elin freudig die Hand. „Guten Tag, gnädiges Fräulein! Wie geht es Ihnen? Haben Sie die kalte Duſche gut über⸗ ſtanden?“ Elin legte wortlos ihre Hand in die ſeine. Ihr Blick wanderte langſam von Manfred zu Peter, dann wieder von Peter zu Manfred, um auf deſſen Zügen noch einen Augenblick zu verweilen und dann raſch und ſcheu abzugleiten. Wirklich, dieſe Gleichheit ͤer Augen war fabelhaft. Aber ſonſt wa⸗ ren die Brüder ſich gar nicht ähnlich, ſand ſie. Bei dem Jüngeren war alles hell und weich und ſtrah⸗ lend; der Aeltere dagegen war dunkel, ſchwer und —— wie ſollte man es nennen?— unangenehm etwaꝰ Peter und Marfred ließen ihr ſtumm Zeit. Für ein paar Sekunden war Peter ſogar verlegen. wie ein Piſtolenſchuß hinein. Man hörte ihn ſchon „Mein Bruder, Herr Diplomingenieur Corvin!“ ſagte er dann mit einer großſpurigen Geſte. Elin lächelte flüchtig.„Danke!“ ſagte ſie damen⸗ haft gleichgültig.„Ich hatte ſchon das Vergnügenl Ihr Herr Bruder hat mir ſolange Geſellſchaft ge⸗ leiſtet.“ Immerhin wunderte ſie ſich ein wenig, Diplom⸗ Ingenieur? Das klang recht gut. Soviel hatte ſie hier gar nicht vermutet! Ihr Vater war auch Diplom⸗Ingenieur. Dann begann ſie ſofort, ſich zu verabſchieden, ohne ſich auch nur die geringſte Mühe zu geben, einen Vorwand für den eigentlichen Zweck ihres Beſuches zu finden. „Jetzt muß ich aber gehen! Es iſt ſchon ſpät ge⸗ geworden.“ Sie reichte beiden Brüdern die Hand, um dann mit eiligen Schritten zur Tür zu gehen. Nach kur⸗ zem Zaudern folgte Peter ihr. Draußen riß er ſei⸗ nen Hut vom Nagel.„Nein, nein!“ ſagte er,„ich laſſe Sie oͤoch nicht allein gehen! Ich begleite Sie natürlich.“— Auf der Straße liefen die beiden raſch und ſtumm nebeneinander her. Elin war einſilbig. Aber dergleichen ſchien Peter nicht zu ſtören. „Wo wollen Sie denn jetzt hin?“ fragte er. „Nach Hauſe!“ „Nach Hauſe nach Floridsdorf? Bei dieſem herr⸗ lichen Wetter? Es iſt doch ausgeſchloſſen, daß man bei ſo einem Wetter nach Hauſe geht!“ „Meinen Sie, daß es bei dieſem Wetter hier in der Wettiner Straße ſchöner iſt als drüben in Flo⸗ ridsdorf?“ verſuchte Elin in kühlem Tone zu er⸗ widern. Aber der Ton gelang ihr einfach nicht! Die⸗ ſer Peter hatte ein unglaubliches Geſchick, lächelnd mit einem das zu machen, was er wollte. Er war ſo unbekümmert frech und vergnügt, und er ſteckte ſeine Hände ſo unternehmend in die Taſchen, in de⸗ nen— nach ſeiner Wohnung zu ſchließen— wenig oder gar nichts dͤrin war, daß man— beſonders wenn man Elin Hallermann hieß— gar nichts anders tun konnte— als— mitmachen! Deshalb dauerte es auch keine Viertelſtunde, und Elin und Peter ſaßen auf der Eliſeninſel im Kaffee Spinetti, nur durch ein paar hohe Bäume von den neugierigen Blicken der lieben Floridsdorfer Mitmenſchen ge⸗ ree an den Strobhalmen ihres Eiskaffees ſaugend. „Ich möchte Sie etwas fragen!“ ſagte Peter nach einer Weile ernſthafter, als es ſonſt ſeine Art war. Denn da war etwas, was ihn ſehr quälte.„Finden Sie meinen Bruder und mich ſehr ähnlich?“ Elin ſchaute über ihren Strohhalm weg ins Weite.„Nein!“ erwiderte ſie dann langgezogen.“ „Manche Leute meinen nämlich, daß... um die Augen herum ſollen wir, ſagen ſie. Haber die Haare und das andere dann natürlich wieder nichtl“ Elin ſah ihn gar nicht an.„Nein, das finde ich nicht!“ murmelte ſie abweſend.„Sie ſind ganz an⸗ ders! Ihr Herr Bruder...“ Sie vollendete ihren Satz nicht. „Wir ſind ja eigentlich auch nur Stiefbrüder, wiſſen Sie?“ ſagte Peter eifrig. Jetzt hatte er nun wieder Eile, von ſeinem Gegenſtand abgukommen! „Wir hatten zwar dieſelbe Mutter, aber verſchiedene Väter. Daher auch die verſchiedenen Namenl Ach, muß Manfreös und Iſes Vater langweilig gewe⸗ ſen ſein! Nach ſeinen Kindern zu ſchließen! Er hatte auch einen verrückten Beruf: er war Kunſthiſtoxiker!“ Elin lachte, obwohl ſie noch immer nicht richtig zugehört hatte.„Jetzt muß ich Sie aber auch mal was fragen“, ſagte ſie und verſuchte ihrerſeits ein ernſtes Geſicht zu machen.„Warum nennen Sie ſich denn Direktor von einer„N. D.., wenn es in Wirk⸗ lichkeit gar keine„N. D. G. gibt?“ Peter zupfte an der Tiſchdecke. „Es gibt eine„N..G. und es gibt ſie auch wieder nicht“, erwiderte er endlich.„N..G. Wettiner Straße 34, das habe ich geſagt, damit Sie mich wie⸗ derfinden konnten, wenn Sie mich aufſuchen woll⸗ ten. Denn, daß Sie meinen Namen nicht verſtanden hatten, das habe ich Ihnen an der Naſenſpitze an⸗ geſehen! Darum habe ich auch das Schild an unſere Wohnungstür gemacht!— Und wir mußten uns doch wiederſehen, nicht wahr?“ Elin berhörte das Dringliche in ſeiner Frage. „Da haben Sie ſich die örei Buchſtaben alſo bloß ſo ſchnell ausgedacht? Da haben die gar nichts zu be⸗ deuten?“ „O ja, zu bedeuten haben ſie ſchon etwas! Manch⸗ mal nenne ich uns drei ſo: Manfred, Iſe und mich! „N..G.— Das heißt:„Notgemeinſchaft dreier Ge⸗ —— iſt der 93 5 Direktor, ich bin ite Direktor, und Iſe iſt zwar nichts, verdient dafür aber Gelo!“* 8(Fortſetzung folgt) Freitag, 6. Auguſt 1937 Badens Betriebe marſchieren mit! Ueber 2000 Betriebsführer meldeten für den Leiſtungskampf * Karlsruhe 6. Aug. Nach einer vorläufigen ab⸗ ſchließenden Zuſammenſtellung haben ſich für den Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe 2329 ba⸗ diſche Betriebe gemeldet. Sie verteilen ſich auf die einzelnen Reichsbetriebs⸗ gemeinſchaften folgendermaßen: RBG„Nahrung und Genuß“ 220 Betriebe; Textil 63 Bekleidung 34, Bau 203, Holz 145, Eiſen und Metall 246, Chemie 43, Druck 56, Papier 29, Verkehr und öffentliche Betriebe 180, Bergbau 3, Banken und Verſicherungen 84, Freie Be⸗ ruſe 28, Landwirtſchaft 21, Leder 27, Steine und Er⸗ den 90, der Deutſche Handel 462„das Deutſche Hand⸗ — werk 372 und Volksgeſunoheit 14 Betriebe. Präſident Kölſch im Amt * Karlsruhe, 6. Auguſt. Zur Einführung des neuen, aus Frankfurt a. d. Oder hierher verſetzten Präſidenten, der Reichspoſt⸗ direktion Karlsruhe Kölſch, hatte ſich die geſamte Gefolgſchaft der Reichspoſtdirektion im großen Sit⸗ zungsſaal des Reichspoſtdirektionsgebäudes ver⸗ ſammelt. Im Namen der Gefolgſchaft begrüßte Ab⸗ teilungsdirektor Gindler den neuen Präſidenten, der durch das Vertrauen des Herrn Reichspoſtmini⸗ ſters zur Führung der Reichspoſtdirektion Karlsruhe 9 ſei, und wünſchte ihm Glück für das neue mt. Eine ganze Anzahl ſchwieriger Fragen warten in der nächſten Zeit auf Erledigung. Wenn auch die meiſten dieſer Aufgaben und ihre Entwicklung ſchon vorgezeichnet und zum Teil eingeleitet worden ſeien, ſo werde doch gerade die letzte Durchführung noch auch mancherlei Schwierigkeiten ſtoßen, die zu mei⸗ ſtern eine entſchiedene und ſichere Hand nötig mache und die volle Arbeitskraft in Anſpruch nehme. Es ſei hier nur an die letzte Etappe der Eingliederung der Abteilung Konſtanz in den alten Reichspoſtdirek⸗ tionsbezirk Karlsruhe gedacht, ferner an den ganzen Block von Fragen, die mit der Ueberleitung des Betriebes der Reichspoſtdirektion in die Räume des neuen Dienſtgebäudes zuſammenhängen, und ſchließ⸗ lich ganz allgemein an die Löſung der perſonellen, be⸗ trieblichen und ſozialen neuen Aufgaben, die der Herr Reichspoſtminiſter in der letzten Zeit vorgezeichnet habe. In ſeiner Erwiderung dankte Präſident Kölſch für die freundlichen Worte der Begrüßung. Er gab gönnt ſei, in den letzten Jahren ſeiner Dienſtzeit im er nur zehn Jahre im Lande geweſen. Es ſei ſein heißer Wunſch, daß er auch in Baden in ſeinem neuen Bezirk liebe und treue Kameraden gewinne. Er bringe kein Einzelprogramm, ſein Programm ſei: Ein treuer Beamter unſeres Führers zu ſein, und ſein Amt im Geiſte des Nationalſozialismus zu führen. Im Anſchluß an die Erwiderungsrede des Präſi⸗ denten nahm der Gauſtellenleiter der NSDAP, Gau Baden, des Amtes für Beamte, Herr Siebach, das Wort zu kurzen Ausführungen. ſeiner beſanderen Freude Ausdruck, daß es ihm ver⸗ Heimatgau⸗zu arbeiten, denn von 41 Dienſtjahren ſei Es brannte im Seitenbau Schadenfeuer in Ludwigshafen * Ludwigshafen a. Rh., 5. Aug. Im oberen Stockwerk eines Seitenbaueg der Firma Grün⸗ z weig& Hartmann brach am Donnerstagabend kurz nach 21 Uhr aus noch unbekannter Urſache ein Brand aus, der ſich zu einem Großfener zu ent⸗ wickeln drohte, da die Flammen in den dort lagern⸗ den Korkmaterialien reiche Nahrung fanden. Die raſch herbeieilende Berufsfeuerwehr konnte mit zwei Löſchzügen und vier Schlauchleitungen die Gefahr bald beſeitigen. Die Flammen waren dank reichlicher Waſſermaſſen bald erſtickt, doch bedingte die auch dann noch anhaltende ſtarke Eutwicklung beizenden Qual⸗ mes ein vorſichtiges Hantieren der Wehrmänner. Um 23 Uhr war alle Gefahr gebannt. Eine Brand⸗ wache blieb zurück. Der Betrieb erleidet keine Unter⸗ brechung. Die Leitung der Bekämpfung des Brandes hatte Branddirektor Tocü. An der Brandſtelle hatte ſich auch Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis eingefunden. Großfeuer bei Lindenfels Erute und Maſchinen vernichtet * Lindenfels, 6. Auguſt. Im benachbarten Eulsbach ſind die Oekonomiegebände des Land⸗ wirts Hübner das Opfer eines Großfeuers ge⸗ worden, deſſen Urſache noch nicht geklärt iſt. Drei Dorfwehren und die hieſige Motorſpritze mußten eingeſetzt werden, um des Feuers, das alle Erntevorräte und Maſchinen ver⸗ nichtete, Herr zu werden. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Auch die Bevölkerung half bei den Löſch⸗ und Raäumungsarbeften tatkräftig mit. 18 Verletzte im Krankenhaus Zum Omnibusunglück im Schwarzwald * Achern, 5. Auguſt. Von der verunglückten Reiſegeſellſchaft aus der Gegend von Wies⸗ Achern. Für die vier Schwerverletzten beſteht keine Lebensgeſabr. W eeeeex * Pforzheim, 5. 5 85 iſt der 66 Jahre alte Friedrich Rann an den Ver⸗ letzungen, die er ſich beim Sturz in der Scheune zu⸗ gezogen hatte, geſtorben. * * Offenburg, 5. Aug. Am Mittwoch gegen 12 Uhr ereignete ſich hier ein ſchrecklicher Unfall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Am Ochſenſteg fuhr ein vierjähriges Mädchen mit ziem⸗ licher Geſchwindigkeit mit einem Roller, ohne auf einen an der Kreuzung nahenden Laſtzug zu achten. Vor den Augen ſeiner Mutter rannte das Ndz. Berlin, 6. Auguſt. Die„NS⸗Landpoſt“, das Hauptblatt des Reichs⸗ nährſtandes, veröffentlicht eine Unterredung mit dem Chef der Ordnungspolizei, SS⸗Obergruppen⸗ führer General Daluege, über den Ernteſchutz. Er weiſt darauf hin daß ſich der Erlaß des Reichs⸗ führers SS in erſter Linie an die Gendarmen rich⸗ tet, die auf dem Lande viel umfaſſendere Funktionen hätten, als die Polizei in der Stadt. Der Gendarm müſſe bei dieſer Aufgabe mit der örtlichen Feuerlöſchpolizei zuſammenarbeiten, in engerem Sinne mit den Beauftragten der öffent⸗ lichen Brandſchau, die erſt neuerdings für ganz Preußen befohlen worden ſei und deren Anordnung für das Reich in Kürze erfolgen werde. Die Aufgabe der Brandſchau ſeien unver⸗ mutete Reviſionen, um feſtzuſtellen, ob die ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen zur Brandverhütung während der Lagerung oder beim Druſch des Brotgetreides beachtet werden. Ein umfaſſender Schutz der Erntevorräte allein durch die überwachende und vorbeugende Tütigkeit der Polizei ſei natürlich nicht möglich. Hier werde wegung organiſierten Landbevölkerung einſetzen. Ein beſonderer Einſatz der Bewegung oder ihrer Glie⸗ in beſonderem Maße die Mitarbeit der in der Be⸗ eeer, General Daluege über den polizeilichen Erntejchutz derungen ſei dagegen nicht beabſichtigt, es ſei denn bei der Bekämpfung ſchon entſtandener Brände. Von ungehenrem Wert ſei jedoch die Er⸗ ziehungs⸗ und Aufklärungsarbeit der Partei und ihrer Formationen. Jeder Uniformträger der Bewegung habe die Pflicht, die unwiſſenden Volksgenoſſen auf die ent⸗ ſcheidende Bedeutung der Brandverhütungsbeſtim⸗ mungen hinzuweiſen und die Arbeit der Polizei nach Kräften zu unterſtützen. Zur beſonderen Pflicht ſei den Ortspolizeiverwaltern gemacht, Waſſer in ausreichenden Mengen für Löſch⸗ zwecke jederzeit zur Verfügung zu halten. General Daluege erklärt, daß der nationalſozia⸗ liſtiſche Staat ſich hier nicht ſcheuen werde, in Fällen von beſonderer Saumſeligkeit ein Exempel zu ſtatuieren. General Daluege befaßt ſich zum Schluß noch mit den Fällen vorſätzlicher Brandſtiftung. Er be⸗ tont, daß es Aufgabe der Rechtſprechung ſein werde, im Intereſſe der Brotverſorgung des deutſchen Vol⸗ kes vorſätzliches Anzünden von Getreideſcheunen uſw. mit den höchſten zuläſſigen Zuchthausſtrafen zu ſüh⸗ nen. Er erinnert daran, daß in Kriegsjahren ſolche vorſätzliche Brandſtiftung mit dem Tode beſtraft wurde. Wer vorſätzlich Erntevorräte durch Brand⸗ ſtiftung vernichte, ſei ein gemeiner Verbrecher. Neue Maunbeiner Zeitung/ eet Wieder eine Serie des Unheils Der rote Hahn— Anglücksfälle am laufenden Band baden befinden ſich 18 Perſonen im Krankenhaus Kind in den Tod, als es in den Anhänger hineinfuhr. * * Waldshut, 5. Aug. Am Montagnachmittag wollte der Arbeiter Joſef Hamburger aus Weizen mit dem Fahrrad zu ſeiner Arbeitsſtätte fahren. In weitem Bogen nahm er die linke Straßenſeite zur Einfahrt in das Kalkwerz Weizen. Noch ehe er ſeine Abſicht, die Straße zu überqueren, angegeben hatte, überholte ihn ein ausländiſches Perſonenauto, das ihn erfaßte und an die Einfahrtsmauer drückte Mit ſchweren Kopfverletzungen brachte man H. ins Stüh⸗ linger Krankenhaus, wo er am Donnerstag ſtarb. * * Kenzingen, 5. Aug. Als hier ein Laſtzug mit Stammholz eine Kurve paſſierte, gerieten auf dem Anhänger die Stämme ins Rutſchen und erdrück⸗ ten den Bjährigen Karl Deckler aus Sulzburg. * * Singen a.., 5. Aug. Die hieſige Familie Jetſchmanetz wurde von ſchwerem Unglück betroffen. Das vierjährige Söhnchen fiel auf noch ungeklärte Weiſe in die Aach und ertrank. * * Bad Dürkheim, 5. Auguſt. Beim Kahnfahren auf dem Iſenachweiher fiel der 36jährige Tüncher Kloh aus Herxheim am Berg ins Waſſer. Er konnte erſt nach halbſtündigem Suchen geborgen werden. Wiederbelebungsverſuche durch einen hie⸗ ſigen Arzt blieben ohne Erfolg. 7. Seite(Nummer 357 00 9 Ru um, Nioulzinuun Brief aus Plankſtadt Achtung, Falſchgeld! * Plankſtadt, 6. Aug. Bei der Polizei wurde ein falſches 50⸗Pfennig⸗Stück abgegeben. Wahr⸗ ſcheinlich ſind noch mehr ſolcher Falſchmünzen im Umlauf, weshalb zur Vorſicht gemahnt wird. Die falſche Münze iſt an der bleiähnlichen Farbe zu er⸗ kennen; es läßt ſich mit ihr auch auf das Papier ſchreiben. Die Tabakpflanzer werden erſucht, ſofort ihre ver⸗ bindliche Erklärung über den vorausſichtlichen Ernte⸗ ertrag in der Polizeiwache abzugeben. Bei Ver⸗ ſäumnis wird die Schätzung durch die Zollbehörde vorgenommen werden. Hockenheim rüſtet zum Rennen * Hockenheim, 6. Auguſt. Das große Rennen am 5. September ſchiebt ſich immer ſtärker in den Vor⸗ dergrund. Durch die Verbindung mit den Bürger⸗ meiſtern und den Verkehrsvereinen in der näheren und weiteren Umgebung konnten bereits 25000 Ein⸗ trittskarten verſandt werden. In Bälde taucht auch wieder der Propagandawagen in der Oef⸗ fentlichkeit auf, um die Bedeutung des Hockenheimer Rennens der Bevölkerung klar zu machen. * Oftersheim, 6. Aug. Herr Jakob Mergen⸗ thaler Vl und deſſen Ehefrau Wanda, geb. Kranz, konnten das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen.— Herr Chriſtoph Rüdinger, Bahnwart a.., Wil⸗ helmſtraße 1, konnte ſeinen 67. und Frau Barbara Allenberger, geb. Stoll, ihren 66. Geburtstag feiern. —— Einſt ſchwarzes Bergwaſſer“- jetzt weltberühmter Kurort 70 Fahre Kurort Titiſee B. V. Karlsruhe, 6. Auguſt. In alten Reiſebeſchreibungen wird der 848 Meter hoch liegende Titiſee im Hochſchwarzwald, nahe dem Maſſiv des 1500 Meter hohen Feldbergs, als „ſchwarzes Bergwaſſer“ bezeichnet. zwar wildromantiſch, doch düſter und ſchrecke die Menſchen ab. Sommerwirtſchaft am Titiſee, der eigentliche Be⸗ gründer des Kurorts Titiſee(Fritz Otto Eigler) im Jahre 1862 die Konzeſſion zur Führung einer Jah⸗ res⸗Gaſtwirtſchaft zu erlangen verſuchte, wurde er immer wieder abgewieſen. Erſt 1866, nach vier Jah⸗ ren Geſuche und Bemühungen, entſchied der Groß⸗ herzog und das Miniſterium in Karlsruhe im gün⸗ ſtigen Sinne für Eigler und für— den See. Denn nun beginnt die eigentliche Entdeckung —„*„ des weiten, ſchönen Seebeckens, das 2 Kilometer lang, faſt einen Kilometer breit und bis zu 40 Meter tief iſt. Der See war damals bereits ſtaatlicher Beſitz, nachdem vorher der Fürſt von Fürſtenberg und der Graf von Sickingen ſich in den Beſitz des Sees geteilt hatten. Von 1867 an kamen in die neue Gaſtwirtſchaft am See die Sommergäſte. Dies iſt da⸗ her recht eigentlich das Geburtsjahr des Kurortes, obwohl bereits vorher zahlreiche Engländer am See geweilt haben ſollen, die wohl im„Bären“, drüben an der großen Fahrſtraße Freiburg—Neuſtadt, Woh⸗ nung gefunden hatten. Die Engländer ſind dem See und dem wach⸗ ſenden Kurort bis heute treu geblieben. Aus der Sommerwirtſchaft war die Jahresgaſtſtätte und aus dieſer bald darauf eines der heutigen Ho⸗ tels entſtanden. Neue Häuſer kamen im Laufe der Zeit hinzu. Bis zu 30 Kutſchen ſtanden bisweilen auf einmal am Uſer des Sees, bevor die Höllental⸗ bahn vor nun genau 50 Jahren die Gäſte bequem und raſch an den Titiſee und damit in den Kur⸗ ort Titiſee brachte. An dieſer lanoͤſchaftlich und techniſch großartigen Bahnlinie, die jetzt elektriſch be⸗ trieben wird, iſt der nun längſt zu Weltruf gelangte Kurort Titiſee die wichtigſte Station, da hier ſeit 1926 die Dreiſeenbahn abzweigt und hoch über dem See nach Bärental, ins unmittelbare, nahegelegene Feldberggebiet und nach Schluchſee(mit Poſtkraft⸗ wagenanſchluß bis St. Blaſien) führt. Auf dem einſtigen„ſchwarzen Bergwaſſer“ fuhr bereits vor 70 Jahren ein Kahn. Dieſem folgte gegen 1870 ein Boot für 18 Perſonen; 1889 ſchoß das erſte Motorboot durch die blaugrün⸗ ſilbern verlaufende Waſſerflut. Und heute iſt im Sommer regſter Boots⸗ und Waſſerſportbetrieb, im Winter Winterſportbetrieb in bunter Fülle am und auf dem See, der, wie der Kurort ſeinen ſiebzigſten Es ſei Als daher der Beſitzer einer kleinen Geburtstag, in dieſem Jahre das Jubiläum ſeiner „Entdeckung“ feiern kann. Jeder Kurgaſt erhält am Ende der Sommerkurzeit eine Feſtausgabe der juſt als e 85 Wäsdbe SPPCKs Raſſenſchande: Zwei Jahre Zuchthaus * Karlsruhe, 4. Aug. Wegen Raſſenſchande ſprach die Strafkammer gegen den 62 Jahre alten verheira⸗ teten jüdiſchen Viehhändler Viktor Borngärtner aus Flehingen eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und oͤrei Jahre Ehrverluſt aus. Der Angeklagte hatte ſich im Laufe des Jahres 1936 in Gölshauſen wiederholt mit einer damals 17jährigen deutſchblüti⸗ gen Hausangeſtellten, die früher bei ihm in Stellung war, in Kenntnis der Nürnberger Geſetze eingelaſſen. * Amorbach, 5. Aug. Der älteſte Bürger unſeres Städtchens, Wilhelm Jordan, konnte am ver⸗ gangenen Dienstag ſeinen 90. Geburtstag feiern. Er iſt der einzige noch lebende Veteran des Krieges 1870/71. Seiner Vaterſtadt hat er ſeine Kenntniſſe und Erfahrungen gewidmet als langjäh⸗ riger Stadtrat. Geſtern in Bad Dürkheim Stabschef Lutze beſuchte die Blutordensträger * Bad Dürkheim, 6. Auguſt. Auf ihrer Saar⸗ pfalz⸗Fahrt fuhren die Angehörigen der ehemaligen 3. Kompanie des SäA⸗Regiments„München“ am Donnerstagmorgen von Saarbrücken zunächſt nach Zweibrücken. Hier wurde das Geſtüt beſichtigt, wobei auch eine Hengſtvorführung ſchließend ſtatteten die Gäſte dem Roſengarten einen Beſuch ab. Nach dem Mittagsmahl wurde die Fahrt über Elmſtein und Johanniskreuz nach Neuſtadt a. d. Weinſtraße fortgeſetzt. Von hier aus führte die Fahrt nach kurzem Aufenthalt entlang der Wein⸗ ſtraße nach Leiſtadt, woſelbſt eine kurze Weinprobe ſtattfand. Am Abend trafen die Blutordensträger dann in Bad Dürkheim ein. Zu ihrem kameradſchaft⸗ lichen Beiſammenſein im Römer⸗Keller fand ſich zur großen Freude der alten Mitkämpfer des Füh⸗ rers Stabschef Lutze ein. In einer Anſprache kam der Stabschef auf die alte Kameraoͤſchaft zurück und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß wir auf Grund dieſer alten Kameraoͤſchaft in der Pfalz und am Rhein wieder als Deutſche fühlen und leben könnten. An dem kameradſchaftlichen Beiſammen⸗ ſein nahm auch die SA von Bad Dürkheim teil. ſtattfand. An⸗ HaNxDbRLS- ο WIRTSCHAFTS-zZTUNG Freitag, 6. August 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Ausgleichsabgabe der Brauereien Der Reichsnährſtans veröffentlicht oͤurch die Hauptver⸗ einigung der deutſchen Brauwirtſchaft im Verkündungs⸗ blatt Nr. 53 vom 5. Auguſt eine Anordnung, nach der bei Brauereien und Brauerei⸗Mälzereien eine Umlage zum Ausgleich der Roggenpreiſe erhoben wird. Dabei handelt es ſich um eine Selbſthilfegktion des Reichsnährſtandes, zu der die Brauwirtſchaft mit einem Betrag von 34 Mill. herangezogen wird. Mit einer allgemeinen Umlage war dieſer Betrog nicht aufzbringen, ohne die Klein⸗ und Mittelbetriebe in ihrer Exiſtenz zu gefährden. Die Haupt⸗ vereinigung hat daher die Uwlage ſo geſtaffelt, daß die hohen Laſten auf die tragfähigeren Schultern abgewälzt werden konnten. Die Abaabe wird nach 2 Geſichtspunkten erhoben, die man nach ihrem weſentlichen Inhalt als Molzabgabe und als Hektoliterabgabe bezeichnen kann. Die Malzabgabe er⸗ rechnet ſich nach dem ſogenannten Grunobedarf an Gerſten⸗ oder Weizenbraumalz einer jeden Brauerei. Grundbedarf iſt hier lediglich ein fiktiver Rechnungsſchlüſſel, bei dem für die einzelnen Bierſorten nachfolgende bewußt niedrig gehaltenen Stammwürzen zugrunde gelegt ſind: Einfach⸗ bier 5 v.., Schankbier 7 v.., Voll⸗ und Starkbier 11 v. H. Dieſem angenommenen Grundbedarf, zu dem man gekommen iſt, da Biere mit hohem Stammwürzegehalt höhere Erfolge bringen und billigerweiſe auch höher belaſtet werden können, ſteht der ſogenannte Normalbedarf gegen⸗ über, d. h. der für jede Brauerei errechnete vorjährige Malzbedarf. Bis zur Produktion im Rahmen des Nor⸗ malbedarfs wird die Abgabe nach nachſtehender Normal⸗ ſtaffel erhoben, wobei allerdings zu bemerken iſt, daß der Betrag von 1,50/ in der 1. Normalſtafſel auf 2/ erhöht werden kann, ſofern anders eine Aufbringung des Geſamt⸗ betrages von 34 Mill. 4 nicht möglich iſt. 1. Normalſtaffel: bis zu 90 v. H. des Grunoͤbedarfs 1,50/ je Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbraumalz; 2. Normal⸗ ſtaffel: für weitere 10 v. H. des Grundbedarfs 10 4 je Dö. Gerſten⸗ bzw. Weizenbraumalz; 3. Normalſtaffel: für wei⸗ des Grundbedarfs 20/ je Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbrau⸗ malz 15/ je Dz.; 4. Normalſtaffel: für weitere 5 v. H. des Grundbedars 20/ je Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbrau⸗ malz; 5. Normalſtaffel: für weitere 5 v. H. des Grund⸗ bedarfs 25 /% je Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbraumalz; 6. Normalſtaffel: für weitere 5 v. H. des Grundbedarfs 90„ẽje Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbraumalz; 7. Normal⸗ ſtäffe!: für weitere Mengen bis zur Höhe des Normal⸗ bedarfs(ogl. Ziff. III Abſ. 3 der Anordnung) 35/ je Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbraumalz. Die Zuſatzſtafſel, die den über den normalen Bedarf einer Brauerei hinausgehenden Bedarf erfaßt, ſieht fol⸗ gende Abgaben vor: 1. Zuſatzſtaffel: bis zu 5 v. H. des Grundbedarfs 20/ je Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbraumalz; 2. Zuſatzſtaffel: für weitere 5 v. H. des Grunobedarfs 25„/ je Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbraumalz; 3. Zuſatzſtaf⸗ fel: für weitere 5 v. H. des Grunobedarfs 30 je Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbraumalz; 4. Zuſatzſtaffe“: für wei⸗ tere Mengen 35/ je Dz. Gerſten⸗ bzw. Weizenbraumalz. Bei der Berechnung dͤer Abgabe nach Normalſtaffel und Zuſatzſtaffel iſt jedoch darauf zu achten, daß die Zu⸗ ſatzſtaffel nicht erſt in jedem Fall dann zugrunde u legen iſt, wenn die letzte Normalſtaffel überſchritten wird, vielmehr muß die Abgabe nach der Zuſatzſtaffel immer ſchon dann in Kraft treten, wenn der Normalbedarf über⸗ ſchritten wird. Dies kann bereits bei einer der ſieben Normalſtaffeln der Fall ſein. SURiS I Aüsgezahlte Verſicherungsſummen für Todesſälle und Abläufe. Die im Verband öffentlicher Lebensver⸗ —3 zuſammengeſchloſſenen Anſtalten haben im erſten Halbjahr 1937 einen Betrag von 8 372 776 als Berſicherungsſummen ausgezahlt, die durch Tod fällig ge⸗ worden ſind. In der gleichen Zeit ſind 1 808 361/ durch Ablauf von Verſicherungen zahlbar geworden. Seit dem Jahre 1924 bis zum 30. Juni 1937 haben die im Verband vereinigten Lebensverſicherungsonſtalten an die Hinter, bliebenen von Verſicherten insgeſamt über 128 Mill. 4 Verſicherungsſumme gewährt. In dem gleichen Zeitraum ſind durch Ablauf von Verſicherungen über 8,66 Mill. 1 fallig geworden. So wertvoll die Auszahlungen im Er⸗ lebensfall auch ſind, ſo zeigt die Gegenüberſtellung dieſer wenigen Zahlen doch, in wie hohem Maße die, Auszahlun⸗ gen anläßlich von Todesfällen(128 Mill.“) diejenigen in Erlebensfällen(8,66 Mill.) in dem Zeitraum von mehr als 13 Jahren überſteigen. * 18 b. H. Zunahme des Stromverbauchs in Deutſchland. Die Stromerzeugung in Deutſchland dürfte im Juni, wie üblich, den Tiefpunkt erreicht haben. Sie betrug im Juni d. J. 2 Mrd. kWh bei den vom Statiſtiſchen Reichsam! erfaßten 122 Werken. In der Zeit vom 1. Januar bis 90. Juni 1937 erzeugten dieſe 122 Werke insgeſamt 12,1 Mrd. kWh gegen nur 10,2 Mrd. kWh im erſten Halbjahr 1936. Die Zunahme beträgt alſo 18 v. H. Die Strom⸗ abgabe an gewerbliche Verbraucher iſt im Mai kräftig ge⸗ ſtiegen und lag um 13 v. H. über dem Voriahrsſtand. Die Gaserzeugung im zweiten Quartal 1937 ſtellte ſich auf 1,81 Mrd. m, ſie war um 13,03 v. H. größer als im zweiten Vierteljahr 1936. * Früheres Herbſtgeſchäft in der Seideninduſtrie. Bei der hat das Geſchäft in Kleiderſtoffen im zweiten Vierteljahr 1937 den Erwartungen nicht ganz ent⸗ ſprochen. Zwar waren die Hauptaufträge der Abnehmer durchaus befriedigend, jedoch blieben die erwarteten Nach⸗ beſtellungen zum großen Teil aus. Der Ausfall konnte auch nach Einſetzen beſſerer Witterung nur z. T. wieder ein⸗ geholt werden, weil die Jahreszeit inzwiſchen ſchon ziemlich weit vorgeſchritten war. Nur in bedruckten Stoffen, die auch in dieſem Jahr wieder von der Mode ſehr begünſtigt ſind, konnte ſich die Nachfrage⸗ noch einigermaßen gut er⸗ holen. Im Gegenſatz zu den laufenden Sommeraufträgen war der Auftragseingang beſonders in gewebten und be⸗ druckten Neuheiten für das Herbſtgeſchäft ſchon recht leb⸗ aft und ſetzte weſentlich früher ein als in den Vorjahren. m übrigen iſt die Lage der Seideninduſtrie als durchaus günſtig zu bezeichnen. Die Betriebe ſind trotz vorgeſchrit⸗ kener Soiſon durchweg voll beſchäftigt. Das Exportgeſchäft Ler Seideninduſtrie hat ſich befriedigend weiterentwickelt. Vor allem in modiſchen Neuheiten ſind die Ergebniſſe be⸗ ſonders in den benachbarten europäiſchen Ländern ſehr befriedigend, tei weiſe wie in Skandinavien recht gut. In Stapelgeweben melden ſich die Länder mit abgewerteten Währungen, beſonders Italien, wieder mit billigen An⸗ geboten, vor allen in Kreppgeweben, mit denen die deutſche nbuſtrie nicht Schritt holten kann. Für den deutſchen Export bleibt jedoch immer noch auf dem Gebiet des eigentlich Modiſchen ein weites und reiches Betätigungsfeld auf den Auslandsmärkten.„Auch, die Beſchäftigungslage der Samtinduſtrie hat ſich weiterhin recht günſtig entwickelt. Der Auftragseingang in Kleiderſamten war beſonders aus Englond ſehr gut. Ebenſo war im Inlandgeſchäft ein er⸗ heblich beſſerer Auftragseingang als in der gleichen Zeit des Vorjahres zu verzeichnen. Es beſteht begründete Hoff⸗ nung, daß auch das laufende Jahr nach dem langen Tief⸗ ſtand' der Samtinduſtrie einen günſtigen Abſchluß bringt, Her vielleicht das Ergebnis des Vorjohres noch übertrifft. * Rudolph Karſtadt AG, Berlin. In der ochV dieſer Warenhausgeſellſchaft wurde der bekannte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936 ohne Ausſprache genehmigt. Dement⸗ ſprechend kommt nach ſechsjähriger Unterbrechung erſt⸗ mals wieder eine Dividende, und zwar in Höhe von 4,5 v.., zur Ausſchüttung. Vom Reingewinn in Höhe 90n 1,69 Mill. verbleiben noch 74 956% zum Vortrag. Bei Betrachtung des diesjährigen Abſchluſſes iſt die Tatſache hervorzuheben, daß vor Feſtſtellung des Reingewinns der geſetzlichen Rücklage 2,25 und anderen Rücklagen 0,50 Mill. zugeführt worden ſind. Im Vorjahr, das noch zum 31. Jannar 1936 ſchloß, wurde aus dem Reingewinn von 776 150/ die geſetzliche Rücklage mit 750 000/ do⸗ tiert, während der Reſtbetrag vorgetragen wurde. Be⸗ züglich des laufenden Geſchäftsjahres wurde von der Ver⸗ waltung mitgeteilt, daß ſich Aenderungen gegenüber dem im Geſchäftsbericht bereits gekennzeichneten Verlauf nicht 5— Eine Sonderregelung ſieht zunächſt eine Schonung des Mittel⸗ und Kleingewerbes vor. Insbeſondere Ziffer 5 ſieht Ermäßigungen für Klein⸗ und Mittelbrauereien bis zu einer Höhe von 30 v. H. vor, und zwar können im ein⸗ zelnen Brauereien mit einem Ausſtoß bis 10 000 Hl. 30 v.., 10 bis 30 000 Hl. 20 v. H. und 30 bis 50 000 Hl. 10 v. H. Nachlaß erlangen. Es handelt ſich hier jedoch um eine Kann⸗Vorſchrift, über deren Anwenoͤbarkeit die Brau⸗ wirtſchaftsverbände entſcheiden. Für bayeriſche Brauereien wurde ebenfalls für ihre im Bereich der Landesbauern⸗ ſchaft Bayern abgeſetzten Erzeugniſſe eine generelle Er⸗ mäßigung um 20 v. H. vorgeſehen. Dieſe Sonderregelung iſt im Hinblick auf die niedrigen Bierpreiſe in Bayern— für Lieferungen an Kantinen bei öffentlichen Arbeiten gilt noch immer die Eſſerſche Bierpreisſenkung vom 16. 11. 1934 — nötig. Da andererſeits die Unterſchiede zwiſchen Groß⸗ und Kleinbetrieben nicht ſo groß ſind, wie im übrigen Reichsgebiet und in Anbetracht der allgemeinen Senkung der Abgaben wurden die Abſchläge der Klein⸗ und Mittel⸗ brauereien auch für Bayern niedriger gehalten als im übrigen Reichsgebiet. Die Hektoliterabgabe wird nach der Spitzenerzeugung errechnet. Sie wird unter Zugrundelegung des Ausſtoßes einer jeden Brauerei errechnet, wobei die Brauereien, die ihren Ausſtoß über den vom Landesfinanzamt errechneten Durchſchnitt geſteigert haben, eine entſprechend höhere Ab⸗ gabe trigen müſſen. Auf die Erhebung dieſer Abgabe hat die Hauptvereinigung der deutſchen Brauwirtſchaft ein be⸗ ſonderes Gewicht gelegt, weil ſie damit die Jagd nach dem Hektoliter einzudämmen hofft. Im einzelnen bleibt die Berechnung dieſer Abgabe einer beſonderen Bekannt⸗ machung vorbehalten, mit deren Erlzß zu rechnen iſt, ſo⸗ bald die Ausſtoß⸗Entwicklung der Brauereien ſeſtſteht. Da die Erlöſe für Einfachbier Gewinnen nur wenia Raum geben, ermäßigen ſich die Sätze der Hektoliterabgabe für Einfachbier um 50 v. H. Um andererſeits bei der nuf⸗ zubringenden Umlage auch wirklich die Betriebe zu er⸗ faſſen, die unter günſtigeren wirtſchaftlichen Bedingungen arbeiten, werden auch ſolche Brauereien beſonders herau⸗ gezogen werden, deren Bezug an Rohſtoffen vorteilhaft iſt. Die Bezahlung Ler Abgabe ſelbſt wird an die Aushän⸗ digung der Bezugsſcheine für Gerſte und Malz gebunden. Da die Ueberwachung der Anordnung an die Hauptver⸗ einigung der deutſchen Brauwirtſchaft und die Brauwirt⸗ ſchaftsverbände große Anforderungen ſtellt, iſt eine über⸗ ſichtliche Buchſührung der Brauereien Vorausſetzung. Ebenſo bedarf die Gütebezeichnung der Biere nach ihren Stammwürzgehalten einer beſonderen Regelung, die die Hauptvereinigung im Einvernehmen mit dem beteiligten Gewerbe in einer beſonderen Bekanntmachung vornehmen wird. Bei der Vielfältigkeit der Wirtſchaftsbeziehungen der Brauwirtſchaft und bei der verſchiedenartigen Struktur der einzelnen Brauereien ſelbſt kann eine Reichsregelung, wie die vorſtehende, von vornherein nicht den Beſonder⸗ heiten eines jeden Einzelfalles Rechnung tragen. Die An⸗ eienung ſieht daher eine Generalklauſel vor, nach welcher der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Brauwirtſchaft zur Vermeidung vunbilliger Härten auf Antrag die nach dieſer Anordnung zu entrichtenden Abgaben im Einzelfalle ſtunden, ermäßigen oder niederſchlagen kann. Für die Prüfung dieſer Auträge, die ein ſorgfältiges Stu⸗ dium der wirtſchaftlichen Bedingungen jedes einzelnen Be⸗ triebes notwendig machen, ſind ausſchließlich bei den Brau⸗ wirtſchaftsverbänden zu bildende Schiedsſtellen zuſtändig, mit deren Leitung ſachkundige, unabhängige und neutrole Sachkundige beauftragt werden. ergeben haben. Es hieß im Bericht, daß eine weitere Beſſerung der Umſatzzahlen zu verzeichnen ſei, ſo daß man bei einem Anhalten dieſer Entwicklung auch für das lau⸗ fende Jahr wiederum ein befriedigendes Ergebnis vor⸗ legen zu können hoffe. * Die Arbeitsloſenzahl der Tſchechoſlowakei. Die Zahl der Arbeitsloſen in der Tſchechoſlowakei betrug Ende des Monats Juli d. J. 248 199; ſie iſt gegenüber Ende Juni ſomit um 55 336, d. i. um 18,2 v. H. geſunken. Gegenüber dem Vorjahr iſt die Zahl der Arbeitsloſen um 259 882 niedriger. * Das franzöſiſche Nationaleinkommen. Das„Journal des Finances“ in Paris veröffentlicht einen Auſſatz von E. Vincent, in dem dieſer ſich mit der Frage der Verrin⸗ gerung des Nationaleinkommens in Frankreich ſeit 1913 befaßt. Er kommt nach längeren Ausführungen dabei zu dem Ergebnis, daß das nationale Einkommen von 36 Gold⸗ milliarden im Jahre 1913 auf rund 22 Goldmilliarden ge⸗ ſunken ſei. * Lohnerhöhung in der ſchottiſchen Stahlinduſtrie. Die Löhne in der ſchottiſchen Stahlinduſtrie werden ab Ende dieſer Woche leicht erhöht, Niederlaſſung einer engliſchen Bauk in Belgrad. Aus Belgrad wird gemeldet, daß der jugoſlawiſche Handels⸗ miniſter der Allied Banking Corporation of Great Britain die Genehmigung zur Errichtung einer Niederlaſſung in Belgrad erteilt hat. Das fragliche britiſche Unternehmen wurde im Mai 1937 mit einem Kapital von 50 000 Pfund Sterling gegründet. Gegenſtand des Unternehmens iſt neben den üblichen Bankgeſchäften die Wahrnehmung aller Geſchäfte, die im Import⸗ und Exporthandel unterlaufen; ſie beſitzt außerdem die Ermächtigung zur Aufnahme von Reederei⸗, Bau⸗, Ingenieur⸗ und Oelhändler⸗Tätigkeit ſo⸗ wie zu Induſtrie⸗Finanzierungsgeſchäften. Außerdem wird ſich die Geſellſchaft nach den Statuten noch bei Mutungen und Bergbauunternehmungen betätigen und ferner iſt ſie in der Lage, als Regierungsagent zu fungieren. Die Firma beſchränkt ſich indeſſen nach ihren Statuten nicht auf das Geſchäft mit Jugoflawien, ſondern weiſt in ihren Zielen eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der ſeinerzeit mit 90 Verluſten liquidierten Britiſh Trade Corporation auf. * Continentale Geſellſchaft für angewandte Elektrizität, Baſel. 1936 ſtiegen die Geſamteinnahmen auf 620 643 (854933) Frs. Für Amortiſationen wurden 518 420 (275 702) Frs. aufgewendet. Einſchließlich Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von 111 535(40 199) Frs. ſteht ein Aktiv⸗ ſaldo von 213 758(111 535) Frs. zur Verfügung. Nach Zu⸗ weiſung von 10 687 Frs. an den Reſervefonds wird die Dividendenzohlung mit 4 v. H. auf 2,40 Mill. AK auf⸗ genommen. Der Amortiſationsfonds beträgt nunmehr 3,96 Mill. Frs. Die Anlagen, Gebäude, Maſchinen uſw. ſtehen mit 5,29 Mill. zu Buch. Waren und Märkte * Neue Preisregelung für ausländiſche Pfirſiche. In⸗ folge veränderter Einkaufspreiſe für ausländiſche Pfirſiche tritt, wie vom Reichskommiſſar für die Preisbildung mit⸗ geteilt wird, in dieſen Tagen eine neue Preisregelung in Kraft. Hierbei werden die bisher feſtgeſetzten Verdienſt⸗ ſpannen des Groß⸗ und Einzelhandels für ausländiſche Pfirſiche beibehalten. Eine Preiserhöhung beim Verbrau⸗ cher muß im Rahmen der neuen Einkaufspreiſe in Kauf genommen werden. Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept, 8,1277; Nov. 8,10; Jan., März je 8,00.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 107,50; Nov., Jan., März je 106,75. 2Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß) Auguſt(37) 602; Sept. 602; Okt., Nov. 604; Dez. 606; Jan.(38) 608; Febr. 610; März 612; April 613; Mai, Juni je 615 Juli 616; Auguſt 615, Okt., Dez., Jan. 139), März, Mai je 614; Tendenz gut behauptet. Leinölnotierungen vom 5. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 13/6; Leinſoat Klk. per Auguſt⸗Sept. 15; Bombay per Auguſt⸗Sept. 15,50, Lein⸗ ſaatöl loko 30,9; Auguſt 29,9; Sept.⸗Dez. 20,473 Baumwoll⸗ ül ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 7,5.— Neuyork: Terp. 37,0. Savannah: Terp. 2,0. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren 26—28; Pfirſiche 20—30, Zwetſchgen 15—17; Mirabellen 25; Aepfel—17; Birnen 10—22; Tomaten—8; Buſch⸗ bohnen—5; Stangenbohnen—12 Pfg. Anfuhr 1430 Ztr. Nachfrage gut. * Vom ſübdeutſchen Saatenmarkt. In der letzten Woche blieben nach wie vor raſchwüchſige Zwiſchenfruchtſaaten lebhaft verlangt, wobei Inkarnatklee, Gelbſenf, Sommer⸗ wicken, Erbſen und Ackerbohnen bevorzugt Abſatz fanden. Den beſtehenden Lieferanſprüchen konnte mit Ausnahme von Inkarnatklee, Sommerwicken und Ackerbohnen, die etwas verknappten, ohne Schwierigkeiten nachgekommen werden. Mittlerweile ſind aber auch Neuzufuhren von Inkarnatklee eingetroffen, ſo daß bei dieſer Art wieder Liefermöglichkeiten beſtehen. Die Beſtände von Winter⸗ wicken ſind bei guter Nachfrage immer noch bedeutend. Schließlich blieben auch wieder Herbſtrüben viel verlangt. Der Großhandel zeigte zunehmendes Intereſſe in der Uebernahme neuartiger Klee⸗ und Grasſaaten. * Milch⸗ und Molkereiprodukte. Die Milchanlieferungen an die Molkereien ſind unverändert gut. In der Butter⸗ verſorgung ſind keine Veränderungen eingetreten. Der Butterbedarf der Fremdenverkehrsgebiete iſt groß. Der Limburgerabſatz entwickelt ſich normal. Viertelreife Käſe und grüne Ware werden zu den bisherigen Preiſen bis zu 30 /% und 33/ gekauft. Auch der Abſatz von fetten Käſen aller Sorten iſt ſehr gut. An fetten Edamerkäſen wird jedes Angebot flott aufgenommen. Die Marktlage für Emmentaler iſt unverändert geblieben. * Preisregelung für die Tabakernte 1937. Auf der Haupttagung des Landesverbondes badiſcher Tabakpflan⸗ zerfachſchaften in Bühl teilte der Vorſitzende des Landesver⸗ bandes Mayer mit, daß der Vierjahresplan beſondere Aufgaben für den Tabakbau ſtelle. Zur Verſorgung der Tabak verorbeitenden Induſtrie dürfe künftig nur kauf⸗ mannsgute Ware erzeugt werden, wobei ſorgfältigſte Sor⸗ tierung des Erntegutes und entſprechende Austrocknung unter Dach durchgeführt werden müſſe. Wo durch nach⸗ läſſigen Bau geringe Tabake zur Ablieferung kommen, würden entſprechende Maßnahmen ergriffen werden. Es ſeien gegenwärtig Verhandlungen mit dem Reichskommiſſar für die Preisbildung, ſowie mit den Verteilern und Ver⸗ arbeitern im Gange über den Abſatz der Ernte 1937. Dieſe Verhandlungen berechtigten zu der Auffaſſung, daß eine gerechte Preisbildung für alle am deutſchen Tabakbau Be⸗ teiligten geſichert ſein wird. Wie weiter mitgeteilt wurde, wurden in Baden aus der Ernte 1936 rund 315 814 Zentner dachreifer Tabake erzielt und auf Grund des Heidelberger Abkommens abgeſetzt. Im Jahr 1935 hat die Ernte 313 204 Zentner betragen. Induſtrie⸗ und Handelsbörſe Stuttgart vom 4. Auguſt 1937 Verkaufsbedingungen: für Garne: Ab Fabrik, zahlbar — 8 90 5 Rechnungsdatum mit 2 v. H. Skonto. Für ewebe: eutſche Einheitsbedingungen vom 1. März 1934. Baumwollgarne cheſte ſüdd. Qualität) Rm. das Kg heuti 5 Nr. 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops 148—436 1575—10 Nr. 20 engl. Troſſel. Warp⸗ und Pincops.76—4,79.85—.89 Nr. 36 engl. Troſſet, Warp⸗ und Pincops. 17—1900 189/—2,00 Pihcops R.97—.00.07—2,10 aumwollgewebe(beſte ſüdd. Qualität 4 9 86 cm, Cretonnes 16/́16— 5 frz. S0l 180 9 rrr„ 298308 J1,1—31,6 86 8 Renforces 19/18er per ½ frz. Zoll au SS.. 295—30,0 30,15— 86 em, glatte Kattune oder Croiſes 19/18 per 25,8—26,3 26,6—27,1 *¹ Obigen Preiſen liegen die Notterungen für Deviſen⸗ zu Grunde. Garne und Gewebe aus Reichs⸗ ark⸗ die faſt ausſchließlich gehandelt werden bedingen hö Preiſe. 1 Reichsmark ⸗ 1/2790 b. Nöchſe Börſe Mittwoch, 18. Auguſt. 1937. Geld- und Devisenmark! Paris, 3. August chluh amilich). London 13283 8 opanien, J Kopenhagen J 605.— J Wien 511.— Lachr 255/%. llie. 59.8 fioln, 1471— 107 Belgien 448 87 l Schwei: 611.87, tocchold Mane, 175— London, 5 August Gchluß amilſch“ reuyork 498.10 vopenbagen] 22.40, J Moskau 3 6 Vonfrrs.96 ullein 19,39¾ Fumäni en 678.——— 75 Imsierden.(88.32 0510 19.90./l Ronstanfin. 618.— iurallep 125,— Paris 182 82 fissabon 110,13 Kthen 546,50 Hexixo 18.— Früsse 29.58¼ J Heisingtors 226,18 Wien„31 Uontevideo 28.— Lioſſen 94.65, ſPra 14.75 Wantban 23,20 LVatpsrar 126.0 Berlin 12.7/½ JBuüape 25,— Badnos Aires] 16,— uenos Schwei: 21.68/,Belgra“ 216.— ſſio de Jan. 412.— aut Lon don 16,40 Spanien 86.50— Solia 400.— fongkang 1/262 Südefril: 100,1 bleialle Hamburger Rieialluofierungen vom 5. Augusi Hupfer Bancs- u. Straits-Li, i Grief 1. Celd Abezahli hel. ba 9 anut 76,75767,5.„0 Hüttenroinn.. 29.7529.75 —5 S—„ 44418088.80 „ee„eeee inge. P. MN. 5—* 400—* Le 55 148 *0 pr.(AM. p. gr.) 01.50 1 0 ee 934 e, P. Ee089.—.——..—.— We 400 0. 9808 0 7577 48.0848,00.Anlimon Ragulus mines.(S.)60.061.— bovenb./6.576,7.. B48.0480 Huaber per 900 409.2 15.25 Deremb, /6 75176,751. B48, 0l348.0.. J Wolframerz dines,(in Sü.) 7,50 * Der Londoner Goldpreis betrug am 5. Auguſt für eine Unze Feingold 130 ſh 8 d ⸗ 86,5934,, für ein Gramm Feingold demnach 53,8846 Pence= 2,78404 l. * Die Lage am Saarbrücker Frachtenmarkt. Das Ge⸗ ſchäft in der Woche vom 20. Juli bis 1. Auguſt war ſehr ruhig. Bei weiterhin reichlich vorhandenem leerem Kahn⸗ material wurden insgeſamt 14 Transporte angeboten und auch untergebracht.— Ab 1. Auguſt d. J. wurden die Schiffsfrachten ab Saarbrücken um etwa 5 v. H. erhöht. * Straßburger Waſſerfrachtenmarkt. Wie bereits mit⸗ geteilt, traten in Straßburg die Partikulierſchiffer am 23. v. M. wieder in den Streik und verſperrten die Fahr⸗ wege. Der Fahrbetrieb wurde aber am 27. Juli in vollem Umfange wieder aufgenommen. Das Leermaterial iſt überreichlich vorhanden, zum Wochenende zählte man über 100 leere Kähne. Die Frachtaufträge fehlten und die Frachten blieben unverändert feſt. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der heutigen Börſe im Gegenſatz zu geſtern ſtiller. Für bergwärts wurde nur vereinzelt Raum angenommen. Die Frachten und Schlepplöhne blie⸗ ben nach allen Richtungen unverändert. Liieraiur * Was jedermann vom Wohnen wiſſen muß. Von Dipl.⸗ Kaufmann Dr. F. Schack und O. H. Fr. Dube, Franbfurt am Main. Umfang 315 Seiten. Preis 3,80. Ueberaus klar behandeln die Verfaſſer das Gebiet des Mietrechts; ſie ſtellen das Rechtsverhältnis der vertragsſchließenden Parteien klar und beſprechen die wichtigſten Fragen der Hausordnung uſw. Im erſten Abſchnitt wird das Woh⸗ nungsbeöürfnis behandelt, dann folgen Wirtſchaftsfragen im Wohnungsleben, die Wohnungsſuche, Geberblick über das Mietrecht, ſoziale, kulturelle und allgemeine Fragen im Wohnungsleben uſw. Das Buch iſt für Mieter und Haus⸗ beſitzer gleich wichtig und aufſchlußreich. * Deutſchlands Nahrungsfreiheit. Von Dr. Will Kraft. Die für die Erhöhung von Geſundheit und Leiſtungsfähig⸗ keit dringend notwendigen Berichtigungen unſerer heuti⸗ gen Ernährungsweiſe und ihre Beziehungen zur deutſchen Nahrungsfreiheit. Preis 50 Pfg. Müllerſche Verlagshand⸗ bzw. Exoten⸗Baumwolle mit Zellwollebeimiſchung, Kilo Feingold. Nächſte . Mittag-Ausgabe Nr. 357 Nhein-hiainische Abendbörse Ruhig * Frankfurt, 5. Auguſt. Die Abenoͤbörſe eröffnete im allgemeinen mit ruhiger Tendenz und im Großverkehr mit kaum veränderten Kur⸗ ſen, da Aufträge nur wenig vorlagen. Dagegen zeigte ſich ſeitens der Depoſitenkundſchaft weiterhin Nachfrage für Großbankaktien, beſonders Commerzbank blieben geſucht, während DD⸗Bank und Dresdner von der Kuliſſe eher leicht angeboten wurden. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ſehr ſtill, Kommunal⸗Umſchuldung wurden zum letzten Berliner Kurs von 94,90 eher gefragt. Im telephoni⸗ ſchen Freiverkehr erhielt ſich nach einigen Spezialwerten weitere Nachfrage. Bei auch im Verlaufe ſehr kleinem Geſchäft konnten ſich die Kurſe im Großverkehr des Aktienmarktes überwiegend nur knapp behaupten, doch wurde der Berliner Schluß kaum mehr als v. H. unterſchritten; nur Rheinſtahl v. H. niedriger mit 157//. Ebenſo Deutſche Erdöl mit 151 höher. Geſucht wurden andererſeits Goldſchmidt mit 15194(151). Von den Großbanken zogen Commerzbank bei wieder beachtlichem Geſchäft auf 11774(117½) an. DD⸗ Bank und Dresdner Bank lagen unverändert und ruhig. Auch das Rentengeſchäft blieb bis zum Schluß klein. Kommunal⸗Umſchuldung ſchwankten zwiſchen 94,80 bis 94,90, 4proz. Krupp lagen 76 v. H. über Berlin, aber 76 unter Frankfurt. Die Nachbörſe war ruhig. —————————————————— lung Dresden. Der Verfaſſer iſt ein bekannter Ernäh⸗ rungsphyſiologe, aus deſſen Feder unter anderem auch die Schrift„Brot, Volksgeſundheit— Nahrungsfreiheit!“ ſtammt. Wenn das Ringen um Deutſchlands Nahrungs⸗ freiheit heute in den entſcheidenden Abſchnitt eingetreten iſt, ſo darf dieſe Schrift mit an erſter Stelle beanſpruchen, gehört zu werden. Auf alle Fragen, die uns in den letzten Jahren die größten Sorgen bereiten mußten, haben die Vorkämpfer der Ernährungsreform ſchon ſeit langen Jah⸗ ren aufmerkſam gemacht, vorausſchauende Planung gefor⸗ dert und Unterlagen für eine zweckmäßige Erzeugungs⸗ und Verbrauchslenkung gegeben. Das Umdenken war und iſt für viele ganz gewiß nicht leicht. Um ſo freudiger iſt das tiefe Verſtändnis, das von der nationalſozialiſtiſchen Geſunoͤheitsführung biologiſchen Erkenntniſſen entgegen⸗ gebracht wurde, zu begrüßen. Die Schrift von Dr. Kraft verſucht die Lebensfrage von Deutſchlands Nahrungsfrei⸗ heit auf möglichſt einfache Formeln zu bringen, um Ziel und Weg unſeres Strebens ſtändlich zu machen. auch weiteſten Kreiſen ver⸗ W. Müller. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. O 2 G 26* 9895 Mer 24 Fesſſandsſun,“. SEECEE28 SLELKEEE —ſomummremus Aurſeion == amſimromud Fnbmuctmont Miſeie? 22 S from in obrhabe Qau x leebe/ NG Voce- Oaulienes moid e Regen Sprunregen Oheue, Obecect X Schnee h. Schneerreſben Sebetèe mir rKarr. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a.., vom 6. Auguſt. Die Witterung Deutſchlands bleibt auch weiterhin unter Hochdruck⸗ einfluß, ſo daß mit der Fortdauer der Schön⸗ wetterperiode gerechnet werden kann. Borausſage für Samstag, 7. Auguft Morgens vielſach dunſtig oder neblig, ſonſt heiter und trocken, warm, ſchwache Luft⸗ bewegung⸗ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Begel[.] 3. 4. 5. 6. Rhein⸗Begel] 3. 4. 5. 6. Rheinfelden.17 3,012.952,962.88] Kaub.. 2282242.362 Breiſach. 1792.13/2,07 7205.95 Köln 105 191 18⁰ 100 Keol.. 2958.40/8,203.1208 Neckar⸗Peael Magau.55471(483047465((—.— Mannheim 3,55 8,463.79 37)45,54 Mannheim 399 359 3,59.50 Höchſttemperatur in Mannheim am 5. Auguſt + 29,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 6. Auguſt + 14,5 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 16,9 Grad, In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 20 Grad Waſſer⸗ und 18 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. r αεεε“i + 4 e 47 S=LSSe 2S3—= 12383323— 51 2 22 9 999299883 * * Freitag, 6. Auguſt 1987 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 357 Aluab arf Lucdeigek0fe, Die Stadt der Arbeit in Zahlen Im Laufe des Juni iſt die Einwohnerzahl un⸗ ſerer„Stadt der Arbeit“ wieder einmal etwas zu⸗ mückgegangen, und zwar um 30 Seelen auf 107 700. Die Sterblichkeit andererſeits war mit 66 Todes⸗ fällen erheblich geringer als etwa im Juni des vergangenen Jahres oder auch in den beiden Vormonaten des laufenden Jahres. Bei einem Geburten⸗Ueberſchuß von immerhin 22 ergibt ſich das verſchwindend geringe Minus in der Bevölkerungsbilanz wiederum nur daraus, daß 102 Volksgenoſſen mehr von uns weg⸗ als zuzogen. Umgesogen ſind heuer im Juni 1233, eine recht ſtattliche Zahl Parteien und zugleich ein weiteres Anzeichen für das fortſchreitende Wohlergehen der aneiſten Mitbürger, wahrſcheinlich wohl auch eine Folge der gerade in Ludwigshafen noch erfreulich regen Bautätigkeit. Auf die ſonſtigen Aenderungen der heimiſchen„Wirtſchaftszahlen“ kommen wir bei nächſter Gelegenheit zu ſprechen. Geſegnetes Alter, Seinen 71. Geburtstag feierte geſtern Herr Philipp Koch, Ludwigshafen a. Rh., Frankenthaler Straße 45. Herzlichen Glückwunſch! Verſetzt wurde mit Wirkung vom 1. 5. M. an Pol.⸗Rev.⸗Oberwachtmeiſter Gmil Mappes, Schutz⸗ polizei Ludwigshafen, als Gend.⸗Bez.⸗Oberwacht meiſter nach Niederkirchen i. O.(Kuſel). Ludwigshafener Veranſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Abends„Froher Feierabend der NiS0„Kraft durch Freude“ unter Mit⸗ wirkung von Richard Hellriegel(Tenor), Cläre Beier⸗ „lein(Cello) und Käthe Leux(am Flügel). Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fullex und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr, Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Wenn Frauen ſchweigen“.— Ufa⸗Rheingold:„Es geht um mein Leben“.— Union⸗Theater: „San Franzisko“ Palaſt⸗Lichtſpiele: Atlantik:„Maddalena“.— Alhambra Mundenheim:„Lum⸗ pacivagabundus“. Fahrradmarder unſchädlich gemacht „ Feſtgenommen wurden zwei Perſonen wegen Fahrraddiebſtahls, von denen eine hier und aus⸗ würts zwölf Fahrräder geſtohlen und zum Teil wie⸗ der veräußert hatte. Aus dieſem Grunde ſei erneut davor gewarnt, von Unbekannten Fahrräder zu er⸗ werben, da dies nicht nur entſchädigungsloſe Weg⸗ nahme des gekauften Rades, ſondern auch Strafver⸗ folgung wegen Hehlerei zur Folge haben kann. Die Reichsfeſtſpiele, die allabendlich bis zum 22. Auguſt hinauf in den Schloßhof rufen, erfahren auch in der neueſten Ausgabe des„Heidelberger Fremdenblatts“ mehrfache Würdigung. Einmal finden wir hier die Anſprache von Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus⸗Heidelberg änläßlich der ſeierlichen Eröffnung und dann eine eingehende Bekrachtung der erſten Aufführungen durch Dr. W. Schmitt, be⸗ gleitet von prächtigen Aufnahmen aus dem Schloß⸗ hof während der Spiele. Eingangs des Heftes gibt der Leiter der Städtiſchen Singſchule, Oskar Er⸗ hardt, in einem Aufſatz„Zehn Jahre Heidelberger Singſchule“, einen umfaſſenden Ueberblick über deren innere und äußere Entwicklung zur heutigen Höhe. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelbera 1937:„Romeo und Julia“, 20.30 Uhr Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“, im Königsſaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. In den Kinos neues Programm. NSDAP-Rſiſieilungen Aus partelaratlichen Behanntmachung⸗n eninommen Ortsgruppen der NSDAP Seckenheim. 6.., 20.90 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Pol. Leiter auf der Geſchäftsſtelle. Neckarau. Achtung, Rheinfahrt am Sonntag, 8..1 Ab⸗ ſahrt Mhm.⸗Neckaxau ab.00 Uhr, Mannheim ab.15 Uhr; Ankunft Mannheim an 21.50 Uhr, Mhm.⸗Neckarau an 22.00 Uhr. Die Fahrt iſt reſtlos ausverkauft. Jegliche Rückfrage nach Karten iſt zwecklos.— Wir bemerken aus⸗ drücklich, dͤaß dieſe Rheinfahrt eine interne Veranſtaltung der beiden Neckarauer Ortsgruppen iſt und nichts mit der — gleichen Tage ſtattfindenden Koͤcß⸗Rheinfahrt zu tun NS⸗Franenſchaft Achtung, Ortsfrauenſchaftsleiterinnen. Wir benötigen jür die Gäſte aus dem Banat zahlreiche Freiquartiere und bitten um baldige Meldung. Es wird Quartier und Frühſtück vom 13. auf 14. 8. und Mittageſſen am 13. 8. gewünſcht. Rheinan. 6.., zwiſchen 17 und 10 Uhr, können die ——— in der Neuhofer Straße 7 abgeholt werden. 0 Achtung, Bannzeltlager—9 Für das zweite Bannzeltlager in Weinheim(14. bis 21. Auguſt) werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Lagerbeitrag 3 l. Anmeldungen in der Banngeſchäftsſtelle, Schlageterhaus, Zimmer 63. Berwaltungsſtelle. Während des Monats Auguſt ſind bei der Berwaltungsſtelle die Abendſprechſtunden(diens⸗ tags und donnerstags von 19.30—20.30 Uhr) einzuhalten. DAx Kreiswaltung Die Mitgliederbeſtandsmeldungen und Tätigkeitsberichte der Ortsorganiſationswalter ſind ſofort bei der Kreis⸗ waltung einzureichen. NSRO Abieilung Innenſtadt⸗Oſt. Zu der Feuerbeſtattung der Kameradenfrau Hätti bitten wir die Mitglieder am Sams⸗ tag, 7.., 12 Uhr, an der Leichenhalle antutreten. Kraſt durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub. Achtung, Fahrpläne! Nach Berlin zur Rundfunkausſtellung vom 5. bis 9. Auguſt. Fahrpreis 17/ leinſchl. Uebernachtung und Früh⸗ ſtück 28). Abfahrt ab Mannheim am 5. Auguſt, 19.40 Uhr, Berlin Anhalter Bahnhof an am 6. Auguſt,.25 Uhr. Rück⸗ fohrt Berlin Anhalter Bahnhof ab am 9. Auguſt, 18.34 Uhr, Ankunft in Mannheim am 10. Auguſt, 6,41 Uhr. Zu dieſer Fahrt ſind nur noch einige Karten frei. Anmeldungen neh⸗ men alle KoͤF⸗Geſchäftsſtellen entgegen. Sonderzug nach St. Goarshauſen am 8. Auguſt, mit Dampferfahrt St. Goarshauſen— Mainz. Fahrpreis 3,90 „. Eſſengutſcheine für Mittageſſen an Bord 1„4. Mann⸗ heim ab.22 Uhr, Käfertal ab.33 Uhr, Waldhof ab.41 Uhr, Lampertheim ab.55 Uhr, St. Goarshauſen an.55 Uhr. In St. Goarshauſen Aufenthalt bis 12.30 Uhr. Um 12.30 Uhr mit Dampfer bis Mainz, Mainz an gegen 17.30 Uhr. Mainz⸗Süd ab 21.52 Uhr, Mannheim Hbf. an 28.15 Uhr. Nach Stuttgart(Heilbronn, Ludwigsburg) am 8. Auguſt. Fahrpreis.10 /. Der Zug fährt über Heidelberg durch das Neckortal, er hält noch an den Stationen Mannheim⸗ Rangierbahnhof, Seckenheim, Friedrichsfeld und Heidelberg. Mannheim ab.57 Uhr, Heidelberg ab.27 Uhr, Stuttgort an 11.14 Uhr. Rückfahrt Stuttgart ab 19.44 Uhr, Heilbrenn ab 20.47 Uhr, Heidelberg an 22.37 Uhr, Mannheim an 23.13 Uhr. Von Heilbronn aus findet folgende Wanderung ſtatt: Heilbronn— Warberg— Weibertren— Weinsberg — Jägerhaus— Tropfenſee— Heilbronn. Wanderzeit 4 Stunden. Radwanderung Schwetzingen— Wiesloch— Heidelberg am 8. Auguſt. Treffpunkt und Abfahrt am Waſſerturm 7 Uhr, Neckarau.15 Uhr vor dem Bahnhof. Sonderzug nach einem der ſchönſten Gebiete des Schwarz⸗ waldes: Bad Liebenzell, mit Wanderungen nach Hirſau am 15. Auguſt. Abfahrt ab Mannheim um.32 Uhr Rück⸗ kunft Mannheim an um 23.01 Uhr. Holteſtellen außerdem Neckarau, Rheinau⸗Hafen, Schwetzingen, Hockenheim, Neu⸗ lußheim und Pforzheim. Fahrkarten zu.90/ ſind er⸗ hältlich bei allen Köc⸗Verkaufsſtellen. Sonderzug nach Karlsruhe zum Verwandtenbeſuch und zum Leichtathletikkampf Deutſchland— Schweiz am 22. 8. Abfahrt ab Mannheim.20 Uhr, Rückkunft Mannheim on 22.23 Uhr. Preis für Fahrkarte 1,50 /, Eintrittskarten für den Länderkampf zum verbilligten Preis von 35 Pfg. bis 2,70 in den Geſchäftsſtellen. Nach Fürth im Odenwald am 22. Auguſt. Fahrpreis .10. Wanderungen guf die Tromm und nach Linden⸗ 8 mit geſelligem Beiſammenſein am Nachmittag in ürt Sonderzug in das Herz des Pfälzer Waldes mit End⸗ ſtation Dahn am 29. Auguſt. Von dortaus werden Wande⸗ rungen durchgeführt. Karten zu.40/ ſind bei allen Ge⸗ ſchäftsſtellen erhältlich. Mannheim ab.37 Uhr, Rückkunft Mannheim an 23.08 Uhr. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Kdc! Im Rahmen der demnächſt ſtottfindenden Urlaubsreiſen wird noch beſonders auf folgende Fahrten hingewie⸗ ſen, zu denen die Geſchäftsſtellen noch Anmeldungen ent⸗ gegennehmen: An den Bodenſee(Ueberlingen, Reersburg) vom 7. bis 21. Auguſt. Die Geſamtkoſten einſchl. Bodenſeerundfahrten betragen 49 l. In die Rhön(Bad Salzſchlirf) vom 11. bis 18. Auguſt. Geſamtkoſten nur 22,50. Nach Thüringen(Brotterode) vom 11. bis 18. Auguſt. Geſomtkoſten nur 34,80. Ins Allgäu vom 11. bis 15. Auguſt. Unterbringungs⸗ orte Isny— Wangen. Geſamtkoſten 16 /,. An die Oſtſee(Inſel Poehl⸗Graal). Geſamtkoſten einſchl. Dampferfahrt 62,50 l. * Urlauber der Norwegenfahrt Sc 55 vom 19. bis 27. Inni. Foto⸗Austauſch am Mittwoch, 11. Auguſt, 20.30 Uhr, im Nebenzimmer des„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4, —5. 5 Abteilung Kaſſe Folgende Arlaubsfahrten ſind bis zu dem nachſtehend genau bezeichneten letzten Termin bei unſeren Zahlſtellen zu bezahlen, andernfalls werden die Anmeldungen geſtri⸗ chen: Seefahrt 57 Norwegen(62,50 4) bis 7. Auguſt; Urlaubsfahrt 88 Oſtſee(62,30%) und Uß 39 Lüneburger Heide(52,80 /) jeweils bis 9. Auguſt; Uß 40 Oberbayern (39,50 /) bis 19. Auguſt; Uß 41 Rhein(23,80), U§ 42 Wiesbaden(20%) und Uß 43 Allgäu(47,80 /) ieweils bis 16. Auguſt; Uß 53 Schwarzwald(19,50 /) bis 26. Auguſt; Uc 44 Bodenſee(30 /) und U§ 45 Schwarzwald(28,50 /) bis 31. Auguſt. Was hören wir? Samstag, 7. Auguſt weil.— 15.00: Wer recht in Freuden wandern will.. — 16.00: Fröhlicher Reigen(Schallplotten). 17.00: Bunte Stunde: Faſſe dich kurz.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00: Funkparade des Reichsſenders Hamburg. — 21.00: Nachrichten.— 21.15: Abendmuſik zum Wochen⸗ ende.— 22.00: Nachrichten.— 22.90: Heiterer Wochen⸗ abſchluß(Schallplatten).— 24.00: Nachtmuſik. ˖ Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Die deutſche Kompanie. Hörſpiel.— 10.30: Fröhlicher Kinder⸗ gorten.— 11.40: Felder unter Glas. Funkbericht.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.60: Allerlei von zwei bis drei. — 15.10: Bunte Platte.— 16.00: Muſik am — 18.00: Blasmuſik.— 18.45: Sport der Woche.— 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.10: Muſik zur Unterhal⸗ tung.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Sageskalexcleꝛ Freitag, 6. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternproiektors. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannbeim. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Univerſum:„Wenn Frauen ſchweigen“ Alhambra: „Alarm in Peking“.— Palaſt und Gloria:„Goldſieber“, Capitol:„Frauenlaunen“. Scala:„Spiel an Bord“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffner von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Bildͤniſſe deutſcher Männer, Goldſchmiedekunſt, Liebes⸗ ringe. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Ubr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗ Hallen: Geöffnet von 21 bis 17 Uhr. des Zeughausmuſeums:„Die Welt der aske“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 16 bis 19 Uhe. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 348 21. Bad Dürrheim in der Sommerſaiſon b. Bad Dürrheim, 5. Auguſt. Seit das neue Kurgebäude in Bad Dürrheim fertiggeſtellt iſt, ſind für die zahlreichen künſtleriſchen und geſellſchaftlichen Veranſtaltungen ſtimmungsvolle Räume geſchafſen. Die Kurgäſte Dürvheims verweilen gerne in der weitflächigen Kurparkanlage, wenn das Kurorcheſter ſeine täglichen Konzerte gibt oder im Freien zum Tanz aufſpielt. Im Innern aber finden Theater⸗ und Filmvorführungen ſtatt. Konzerte und Tanz⸗ veranſtaltungen ergänzen das Programm. Für den Auguſt, den Hauptmonat der Bad Dürrheimer Som⸗ merkurzeit, ſind folgende Veranſtaltungen geplant: Am 4. Auguſt ein Bunter Abend„Triumph der Hei⸗ terkeit“, am 10. und 24. Auguſt Gaſtſpiele des Stadt⸗ theaters Konſtanz, am 19. Auguſt Abend der Volks⸗ bühne, jeweils montags Filmabende, in der zweiten Monatshälfte ein Dichter⸗Leſeabend und mehrere Sonderkonzerte des Kurorcheſters, am 28. Auguſt ein Bunter Abend des Bad Dürrheimer Kurkabaretts „'Solſpritz“. Im Freien finden im Auguſt ſtatt: Am 8. Auguſt großes Schwimmfeſt am Salinenſee, am 22. Auguſt eine Turnveranſtaltung, gegen Ende des Monats das alljährliche Tennisturnier um den 95 Reichsſender Stuttgart eee, .30: Frühkonzert.—.30: Morgenkonzert. 11.30: Kienzle⸗Wanderpokal Am 15. Auguſt gibt die Stadt⸗ müſtk Schwenningen ein großes Konzert. Daneben Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.002, Kleine⸗ Zwiſchenmuſik(Schallplatten).— 14.15: Muſikaliſche Kurz⸗ fünden dis kiglichen Konzerte des Blasorcheſters und die Lampionzüge der Kinder wie üblich ſtatt. auch Einspaltige Klelnanzelgen bis zu Siner Höhe von 100 mm le mm SPig. Stellengesuche je mm4Pig Kleine Anzei Annahmeschiub für éte Mitiag- Ausgade vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr 20 Jahre Jäüämger E gibt grauen Haaren Jugendfarbe wieder, ist wasserhell, unschädlich. Acußerst ein⸗ fach zu handhaben. Seit vielen Jahrzehnten erprobt, u. a. von Professoren und Aeraten gebraucht und empfohlen. 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Keine erklügeſte Geschichte, keine Puppen, sondern Menschen und Schicksale, wie sie die Wirklichkeit schafft.— Der chinesische Boxeraufstand erlſebt hier seine filmische Auferstehung. 417 Europäãer gegen 10 000 chinesische Boxerl Die Daesteites: Oberkeusnaat Brek Gustav Fröhfrch Captaia Cunningham. Peter Voss Miar, Veter.. e Leny Marenbach Sergeant Mäck.„Paul Westermoler Sergeaut Micky ⏑* 0„Muge Fischer-Köpae Gefreiter Lãdecke.„„„ Günther Lüders behaunt aus, Etappenhase“ Kor vettenſtapitãn Radain„„. Herbert Mübner Tu⸗ Hang„„„„„6„ „„„„Dernbard Minetti REGIE: Nerbert Selp12 Wir sterten diesen Minerva-Füm der Terrafttrahunst eute Freitag i Varprogeen: Anfangszeiten: Für Jageα dliche zugeſassenl und Kunurküm:„Gadames“ PIASTe meater Biete Stt CloRI palattSecke ah Stt. LLkuuke Ar Mune rulhun Mbeen Irtun Ein neuer Fox · Fiim in deutscher Sprache- mit in weiteren Hauptrollen: Loretta Voung Epoche spielt der Fim nach dem berühmten wilden Zeit mit pa ckendem Reelismus dugend hat Zutritt! Großes Vorprogramm Nach dem Buch von Jack London „Wenn die Naiur rufi“ und der berühmte Film- Hund Suck Rauh sind die Sitten im nördlichen Aleske, dem land der Sehnsucht all der vielen Abenteurer aller Netionen, die vom Goldfieber gepacłt sind. Schwer ist das leben, hért die Natur, und nur wenigen gelingt der große Schleg. In dieser goman von ack london. Er selbst wer einer dieser Abenteurer und Soldsucher, und er schildert das Etlebnis dieser Taslich:.00, 6. 10, 8. 20 Unr Sonntags ab.00 Uhr Ein 80 lustiger neuer MarFilm mit Fitd Benkhoff Hilde v. Stolz, Ernst Weldow. Fr. Kramer R. plätte, H. Sessek Wenn einer eine Reise tut, denn kann er was erzöhlen. Aber wenn zwei eine Neise tun, die noch dozu im Zeichen des Honigmondes vor sich geht- denn gibt es nicht oft einen so humowollen und romantischen Bericht, wie er hier von Honsi Knoteck und Johennes Heesters mit ansteckend guter Laune erzählt wird! v306 Nlusſb: peter Fenyes 2 Spielleitung: Fritz Kirchhoff Im. Vorprogramm: Unbekanntes Chine, Ufa- Kulturfiim · Die naueste Uia-Tonwoche hringt u..: Das deutsche Sängerfest in Breslau .00-.30..30..30 Uhr Heute pr euiere Für Jugendl. nicht zugelassen UFA-PAIASTuuweasun kalẽ Bürse, E A. 12 Heute Freitag n MWerlängerung Llieie-Scau a b Freitag abds. 8½ Uhr —— duole Wonstelung Schvehingerstadt 4 öhlblock Amti.Bekanntmachungen If Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungsſaal — Eingang Platz des 30. Januar Nr. 1— findet an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung ver⸗ fallener Pfänder aegen Barzahlung ſtatt: Stõ0 a) für Gold⸗ und Silberwaren, Uhren Brillanten, Beſtecke und 15 Auguſt 19373 b) für Fahrräder, Photographen⸗ Apparate, Anzüge, Mäutel. Weiß⸗ zeug, Schuhe u. dal. am Diens⸗ tag, dem 17. Auguſt 1937; Schuhe u. dergl. am Donners⸗ tag, dem 19. Auguſt 1937. Beginn jeweils 14 Uhr(Saal⸗ öffnung 13 Uhr), Die Auslöſung der Pfandſcheine vom Monat Dezember 1936 kann nur noch bis Montag, den 9. Aug. 1937 erfolgen. Städt. Leihamt. 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