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Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. WMittag⸗Ausgabe R Samstag, 7. Auguſt 1957 148. Jahrgang— Nr. 359 Der Ausſchuß vertagt ſich Eine ruhige Ausſprache-Verſuchte Quertreibereien des Sowjewertreters werden mühelos abgebogen dub. London, 6. Auguſt. Lord Plymouth eröffnete die Freitagsſitzung des Hauptunterausſchuſſes des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes mit einer kurzen Erklärung. Er habe in der Zwiſchenzeit mit den einzelnen Vertretern Fühlung genommen und feſtgeſtellt, daß die in der—* zutage getretenen Schwierigkeiten noch nicht behoben worden eien. habe er gleichzeitig feſtſtellen können, daß allgemein der Wunſch beſtehe, den engliſchen Plan nicht endgültig zu Fall zu bringen. Deshalb bitte er darum, es ihm weiterhin zu überlaſſen, Wege und Mittel zu finden, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Nach längerer Beratung wurde der Vorſchlag von Lord Plymonth angenommen, die Vertagung des Ausſchuſſes beſchloſſen und die Wiedereinberufung des Ausſchuſſes dem Vorſitzenden überlaſſen. In diplomatiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die nächſte Sitzung des Ausſchuſſes früheſtens in 14 Tagen bis drei Wochen ſtatt⸗ finden wird. Der amtliche Sitzungsbericht dnb. London, 7. Auguſt. Ueber die Freitag⸗Sitzung des Unterausſchuſſes des Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes wurde folgende amtliche Mitteilung veröffentlicht: Der Unterausſchuß des Vorſitzenden hat am heu⸗ tigen Nachmittag um 9 Uhr im Außenamt ſeine 26. Sitzung abgehalten. Der Vorſitzende Lord Plymouth erklärte:„Ich habe die Zeitſpanne ſeit unſerer letz⸗ ten Sitzung ausgenutzt, um Beſprechungen mit einer Anzahl von Vertretern des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes zu führen, um feſtzuſtellen, ob die Schwierig⸗ keiten, denen wir in unſeren letzten Sitzungen gegen⸗ überſtanden, jetzt in irgendeiner Weiſe überwunden werden können. Obgleich ich der Anſicht bin, daß ein gewiſſer Fortſchritt gemacht worden iſt, befürchte ich, daß dieſer Fortſchritt nicht genügend groß geweſen iſt, um uns im Augenblick zu einer weiteren Verein⸗ barung bezüglich der britiſchen Vorſchläge gelangen zu laſſen. Alle Vertreter werden ſelbſtverſtändlich Gelegenheit haben, ihre Anſichten darzutun. Es iſt möglich, daß ich die Lage noch nicht klar genug dar⸗ gelegt habe. Nichtsdeſtoweniger bin ich durch die Tatſache beeindruckt worden, daß alle Vertreter, mit denen ich geſprochen habe, den Wunſch zum Aus⸗ druck gebracht haben, daß die Beratungen über die britiſchen Vorſchläge nicht zuſammenbrechen dürfen. So möchte ich anregen, daß wir, während wir fort⸗ fahren, Mittel und Wege zu ſuchen, um der Schwie⸗ rigkeiten Herr zu werden, die uns augenblicklich aufhalten, in der Zwiſchenzeit dem Vorſitzenden und dem Sekretär des Nichteinmiſchungsausſchuſſes um einen gemeinſamen Bericht über die Awbeiten des Ueberwachungsplanes bitten und gleichzeitig um Anregungen für die beſte Methode erſuchen, um den Ueberwachungsplan wieder herzuſtellen und zu ver⸗ beſſern. Die augenblickliche Lage der Ueberwachung iſt zugeſtandenerweiſe nicht befriedigend. Der Bericht des Vorſigenden und des Sekretärs des Nichteinmiſchungsamtes wird auf jeden Fall von großem Wert für uns ſein, um feſtzuſtellen, ob wir mit den britiſchen Vorſchlägen ſpäterhin Fortſchritte machen können, oder ob wir zeitweilig zu irgend⸗ welchen begrenzten Vorſchlägen zurückzugreifen wünſchen um den Ueberwachungsplan aufrecht zu erhalten.“ Der ſowietruſſiſche Vertreter verſuchte, die Tatſachen zu verdrehen und durch Frageſtellung an den deutſchen, den italieniſchen und den portugieſiſchen Vertreter die Debatte auf ein anderes Gebiet zu ziehen. Der ſowjetruſſiſche Ver⸗ treter ſuchte ſeine ſchlechte taktiſche Lage öadurch zu erleichtern, daß er an den portugieſiſchen, den ita⸗ lieniſchen und den deutſchen Vertreter die Frage ſtellte, ob ſie zu einer ſofortigen Zurückziehung der Freiwilligen aus der Feuerlinie bedingungslos be⸗ reit ſeien. Der franzöſiſche Vertreter überging dieſes durchſichtige Manöver des ſowiet⸗ ruſſiſchen Vertreters und beſchränkte ſich darauf, Aufklärungen techniſcher Natur über den von Lord Plymouth vorgebrachten Vorſchlag zu erbitten. In der Mitteilung heißt es dann weiter: „Der deutſche Vertreter ſagte, daß ſich durch die Erklärung des ſowjetruſſi⸗ ſchen Vertreters nichts geändert habe und daß auch nichts durch die Fragen geändert werden könne, die er an einzelne Vertreter gerichtet habe. Der deutſche Vertreter fügte hinzu, daß die ein⸗ ſeitige Ueberwachung zur See nicht viel länger mehr fortgeſetzt werden könne.“ Lord Plymoutzh ſagte, daß zweifelsohne dieſe Frage in dem Bericht behandelt werden würde, den, wie er angeregt habe, der Unterausſchuß von den beiden Hauptbeamten des Nichteinmiſchungsamtes anfordern ſolle. Der deutſche Vertreter erklärte, daß er un⸗ ter dieſen Umſtänden mit dem Vorſchlag des Vorſitzenden einverſtanden ſei. Der portugieſiſche Vertreter führte aus: Es erſcheint mir leicht, auf die Frage zu antworten, die der Sowjetvertreter an Portugal ge⸗ ſtellt hat. Er fragte, ob die portugieſiſche Regierung bereit ſei, bedingungslos der ſofortigen Zu⸗ rückziehung aller ausländiſchen Frei⸗ willigen aus der Feuerlinie und der et⸗ waigen Zurückziehung aus Spanien zuzu⸗ ſtimmen. Dieſe Frage kann man von zwei Geſichts⸗ punkten aus betrachten. Wenn ich mir das Problem der Zurückziehung der Freiwilligen getrennt von allen anderen Problemen des britiſchen Planes vor⸗ ſtelle, ſo wie der Sowjetbotſchafter es in ſeiner Er⸗ klärung zu tun ſcheint, ſo würde ich antworten, wie meine Regierung geantwortet hat, daß Portugal grundſätzlich mit dem Bericht des techniſchen beraten⸗ den Unterausſchuſſes einverſtanden iſt. Selvoſtverſta.., würde es notwendig ſein, daß Valencia Sicherheiten für eine ehrliche und voll⸗ nundige Dur„uhrung. Planes gibt, bevor ein einziger Ausländer von der anderen Seite zurückgezogen würde. Doch dieſe Antwort würde von keinem prakti⸗ ſchen Wert ſein. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß der britiſche Plan aus einer Reihe von Grundſätzen beſteht, die untrennbar zuſammengehören. Die Annahme der Zurückziehung der Freiwil⸗ ligen, ſo, wie ſie meine Regierung ſieht und ſo, wie ſie im britiſchen Plan aufgeworfen wird, hängt von der Annahme aller anderen Teile des britiſchen Plans ab. Wir antworteten, wie verlangt, in der Annahme, daß die Zuſtimmung zu irgendeinem der Vorſchläge abhängig iſt davon, daß Einigkeit über alle anderen erzielt worden iſt. Unter dieſen Umſtänden antworteten wir ſehr klar: Die portugieſiſche Regierung iſt der Meinung, daß die Kriegführenden⸗Rechte ſofort zugeſtanden werden ſollten, ſeitdem die Lage, die auf dieſe Weiſe Anerkennung finden ſoll, bereits einge⸗ treten iſt und nicht zu irgendeinem unbeſtimmten ſpäteren Zeitpunkt erſt eintreten wird. 0 Sie iſt der Anſicht, daß es ohne die Zugeſtehung von Kriegführenden⸗Rechten und ohne Sicherheiten bezüglich der ehrlichen und vollſtändigen Durchführung der Zurückziehungsvorſchläge von ſeiten Valencias ſehr ſchwierig ſein wird, die Empfehlungen zur Zurückziehung der Freiwilligen, die in dem Bericht des tech⸗ niſchen Unterausſchuſſes enthalten ſind, zu verwirk⸗ lichen. Sie wird jedoch keine Einwände zu dem Vorſchlag erheben, wenn er von beiden Seiten in Spanien angenommen wird. (Fortſetzung auf Seite) Der blutige Stalin wütet weiter Wieder 18 führende Funktionäre ins Fenſeits befördert dub. Moskan, 6. Auguſt. Das amtliche Organ des nordkaukaſiſchen Gebie⸗ tes„Oroͤſchonikidſewſkaja Prawda“ berichtet in ſei⸗ ner Ausgabe vom 1. Auguſt, die jetzt in Moskau vor⸗ liegt, daß in Ordſchonikidſe früher Wladikawkas) am 30. Juli ein neuer ſenſationeller Prozeß gegen 18 Funk · tionäre der nordkankaſiſchen Eiſenbahnverwal⸗ tung ſtattgefunden hat. Alle 18 Angeklagten wurden vom Oberſten Militärgerichtshof zum —— verurteilt; das Urteil iſt bereits vollſtreckt worden. Dem üblichen Schema der bisherigen Prozeſſe ent⸗ ſprechend, wurden die Angeklagten des„Trotzkis⸗ mus, der Sabotage und Spionage zugunſten einer auswärtigen Macht“ bezichtigt. Auch dieſes Urteil wird von der Moskauer Preſſe mit Stillſchweigen übergangen. Wie ſerner die in Stalinabad(Hauptſtadt von Sowjet⸗Tadjikiſtan) erſcheinende und ſoeben in Moskau eingetroffene Zeitung„Kommuniſt Tadfiki⸗ ſtana“ vom 29. Juli beſtätigt, wurde unter den bis⸗ herigen Spitzenfunktionären der tadjikiſchen Sowjet⸗ republik ein ſenſationelles Strafgericht vorgenommen. An der Spitze der zu„trotzkiſtiſchen Verbrechern, Staatsſeinden und Spionen“ erklärten Funktionäre ſteht der Präſident des Zentralexekutiv⸗ komitees von Tadjikiſtan, Schotemor, alſo das formelle Staatsoberhaupt dieſer Sowjetrepublik. Wie die Präſidenten der übrigen Räterepubliken, gehörte auch er bisher dem oberſten Regierungsgremium der Sowjetunion, dem Präſidium des Zentralvollzugs⸗ ausſchuſſes, an. Ferner werden zu„Staatsfeinden“ und „Spionen“ erklärt: der Vizepräſident des tadjiki⸗ ſchen Volkskommiſſarenrates Kakktyn, der Sekre⸗ tär des Zentralexeutivkomitees Mian ow, der Ju⸗ ſtigkommiſſar Schirinow ſowie der Leiter des Jungkommuniſtenverbandes Geraſſimow. Die Genannten werden übrigens auch„nationaliſtiſch⸗ chauviniſtiſcher Umtriebe und der Zuſammenarbeit mit einer auswärtigen Macht“ beſchuldigt. Die Roſtower Zeitung„Molot“ vom 1. Auguſt gibt bekannt, daß der Armeekommandeur Zweiten Ranges Timoſchenko zum Befehlshaber des nord⸗ kaukaſiſchen Militärbezirkes ernannt worden iſt. Hierdurch werden Gerüchte über die Amtsenthebung ſeines Vorgängers, des Generals Kaſchirin, be⸗ ſtätigt. Das iſt um ſo bemerkenswerter, als Ka⸗ ſchirin noch beim Standgexicht über Marſchall Tuchatſchewſki und die gleichzeitig erſchoſſenen Ge⸗ nevale als Richter mit tätig war. Immer weitere japaniſche Truppenverſtärkungen ziehen an die Fronten vor P Ueberall jubelt ihnen die Bevölkerung begeiſtert zu.(Weltbild, Zander⸗M.) — Nichteinmiſchungskonferenz wieder ohne Ergebnis dapaniſche Truppen gehen an die Front eiping und Tientſin. Das unheimliche Dorf (Von unſerem Berichterſtatter an der nationalen ſponiſchen Front) Kri. San Sebaſtian, Auguſt 1037. Aufwühlend oder erſchütternd oder von grotesker Komik, das iſt ſo manches Erlebnis im Bürgerkrieg. Aber fragt mich jemand nach der ſeltſamſten, nach der unheimlichſten Stunde, ſo löſt ſich aus dem wirren Bild der Erinnerungen eine andaluſiſche Ortſchaft am Mittelmeer. Februar 1937. Kampf um Malaga. Frühling und Tod an der blauen Küſte. Die Truppen Francos ſind am Morgen in Fuengirola einmarſchiert und Stunden ſpäter ſchon darüber hinaus vorge⸗ ſtoßen. Die Ortſchaft iſt nur vom Meer aus einige Male beſchoſſen und bald kampflos geräumt wor⸗ den. Man hat keinen Feind, man hat von den 4000 oder 5000 Einwohnern keine fünf vorgefunden. Der Reſt der Ortsbeſatzung iſt während der Nacht mit dem Zuge nach Malaga hineingefahren. Die Frauen und Kinder und all die anderen Leute ſind aus der Kampfzone geflüchtet, ſoweit ſie nicht in die Stadt mitgenommen worden ſind. So haben die Nachrücken⸗ den einen Ort beſetzt, darin Geiſter zu hauſen ſchie⸗ nen, die nur menſchlichen Gebräuchen huldigten. Als 00 folgen, iſt der Eindruck noch der gleiche. Beiderſeits der Straßen ebenerdige, aneinander gebaute Häuſer; niedere, weißgekalkte Wände mit Türen und wenigen Fenſtern. Hinter jeder Tür eine Wohnung und rückwärts, dem Blick der Straße entzogen, Gärtchen mit Gebüſch, Gerümpel und Blu⸗ men. Andaluſien eben. Aber die Kinder fehlen, die ſich ſonſt rudelweiſe dem Fremden an die Ferſen heften. Und die Gruppen von Männern ſind nicht da, die ſonſt unweigerlich irgendwo im Schatten bei⸗ einander ſtehen. Ja, es iſt überhaupt niemand da, weder vor oͤen Häuſern, noch drinnen. Ueberall Spuren von Menſchen, ſehr friſche Spuren ſogar Aber nirgends ein Menſch. Doch, einer ja, der Ein⸗ zige. Ein Toter nämlich. Blutflecken am Straßen⸗ rand bis hin zum Geſtrüpp mannshoher Kakteen. Dort liegt er. Er hat am Kopf eine fauſtgroße Wunde und obwohl er noch keine 48 Stunden ſo da liegen mag, ſind ihm die ſtaubigen Kleider ſchon zu groß geworden. Türen öffnen ſich und poltern ans Schloß zurück. Vorhänge flattern zu den Fenſterrahmen hinaus. Ir⸗ gendwo ſcheppert es blechern. Es iſt kein Grund da, daß der einſame Spaziergänger zuſammenzuckt. Es iſt nur der Wind, der dieſen verlaſſenen Häuſern ſcheinbares Leben einbläſt. Der Wanderer iſt mit ihnen und mit ihrem Toten allein; ſo allein, als hätte eine höhere Macht die Einwohner mit einem Glocken⸗ ſchag alle zu ſich berufen, als hätte ein Allgewaltiger dieſer Ortſchaft mit einem einzigen Atemzug ihr Lebenslicht ausgelöſcht. Fuengirola iſt zur Stunde der gaſtlichſte Ort de Welt. Nur erſchauern läßt einen hie Beſ weil ſie die von Geſpenſtern zu ſein ſcheint. Dem Wanderer ſtehen alle Türen offen, alle Zimmer und alle Schubladen. Ein ganzer Bahnhof ſteht zu ſeiner Verfügung mitſamt der Wohnung des Bahnhofsvor⸗ ſtandes. Er kann ſich in allen Schaukelſtühlen wie⸗ 2. Seite/ Nummer 359 Neue Nannheimer Sellung) Mitkag⸗Ausnabe ———..—.........— Samstag, 7. Auguſt 1937 gen und an allen Kaminen Feuer machen. Und er kann die Kanarienvögel füttern, die in den winzigen Käfigen herumhüpfen, als hätte ſich nichts geändert. Von den Gärten herüber dringt ein ſtarker, bitter⸗ ſüßer Eukalyptusduft. An den ſonnenwarmen Mau⸗ ern erblüht in bläulich⸗zartem Weiß das Immer⸗ grün. Den Wanderer fröſtelt. Tragen nicht die Be⸗ wohner dieſes Ortes Tarnkappen und fragen ihn plötzlich: Senor, was ſuchen Sie in meinem Haus? Eine Küche. Auf dem Tiſch ein Teller mit Oran⸗ gen, die ſamt den dunkelgrünen Blättern gepflückt ſind, Ueber dem Kamin hängen Socken zum Trock⸗ nen. Am Rande der erloſchenen Glut haben ſich tzwei junge Kätzchen niedergelaſſen und ſchauen an⸗ einander geſchmiegt und ſo voll Neugierde, daß ſie alle Scheu vergeſſen, zu dem Eindringling empor. Im Schlafzimmer gegenüber liegen die Woll⸗ matratzen reiſefertig zuſammengerollt und ver⸗ ſchnürt auf den Bettſtellen. Die Schubladen der Kommoden ſind aufgeriſſen. Ihr Inhalt iſt auf den Flieſenboden geſtreut; Briefe, Tücher, Heiligenbil⸗ der, Wäſche, eine Gewerkſchaftsbroſchüre. Ein papie⸗ rener Fächer, der am Spiegel ſteckt, wirbt für eine Jerezaner Bodega. Bunte, billige Farboͤrucke an den Wänden. Und Photographien von Kindern, Kommunionbilder. Unter dem Durcheinander, der den Steinboden bedeckt, ein Heftblatt. Ein bißchen ſchmutzig iſt es. Irgend jemand iſt darauf getreten.„— Maria Car⸗ men Totorica“ iſt mit Tinte darauf gemalt. Dann wird der Name viele Male geprobt. Aber die Pro⸗ ben werden bald flüchtiger. Um ſo liebevoller iſt hernach mit farbigen Stiften eſn blühendes Bäum⸗ chen entworfen, und dann ſteht noch einmal da, aber diesmal mit Rotſtift geſchrieben und mit ſorg⸗ fältigen Schnörkeln bekränzt:„Maria Carmen Toto⸗ rica“. Wo wirſt du jetzt ſtecken, kleine Carmen? Irgendwo in den Zuckerrohr⸗ oder Weinfeldern mit der Mama oder gar drinnen in dem großen Malaga. Aber du kommſt wieder zurück, wenn der böſe Krieg vorbei iſt und alles wird wieder gut. Und wir hoffen für dich, daß der dort drüben hinter dem Kakteenſtrauch nicht dein Papa iſt und nicht dein großer Bruder. Nein, er wird es beſtimmt nicht ſein. Am Ausgang der Ortſchaft ſteht das Hoſpital. Eine weiße Fahne mit dem roten Kreuz, die vom erſten Stock herunter hängt, teilt es auch dem Orts⸗ fremden mit. Dieſer ſtutzt am Gartentor, denkt an Kranke und Verwundete. Er geht hinein. Der Gar⸗ ten ſſt leer. Der Vorplatz iſt leer. Leer iſt der Platz des Pförtners. So ſteht er einige Augenblicke lang wartend und horchend auf dem kühlen Vorplatz. Dann huſtet er. Ein kurzer, harter Laut haſtet die weißgetünchten Wände entlang, die ſteinerne Stiege — durch halboffene Türen in Zimmer hinein. Zögernd betritt er den Raum zur Linken; zögernd, denn es wäre immerhin möglich, daß irgendeiner von irgendwoher auf ihn ſchöſſe. Er kommt in ein Krankenzimmer— und iſt allein. In jedem der Betten muß geſtern noch jemand gelegen haben. Die Nachtgeſchirre ſind noch benützt. Er glaubt, das Atmen der Kranken zu hören, das Atmen und das Stöhnen. Unwillkürlich dreht er ſich um. Nein, nie⸗ mand iſt ihm gefolgt. So pirſcht er ſich weiter, folgt dem Geruch von Chloroform und Karbol und ſteht, woreinem Operationstiſch. Ein umgeworfener Leder⸗ ſeſſel. Meſſer und Zangen auf gläſernen Platten. Ginrbchtiges-Handtuch am Boden, ein Gummihänd⸗ ſchuh. Am Fenſterbrett eine Handvoll Patronen. Er iſt der einzige Menſch iur ganzen großen Hoſpital. E An jenem Gartentor des Krankenhauſes von Duengirola habe ich einen Fund gemacht. Als ich mit dem Fuß in einem Haufen zerriſſener Briefe, Photographien und Broschüren herumſtieß, ſiel mir plötzlich eine rote Briefmarke auf, die an einem Grashalm hängengeblieben war:„Deutſches Reich“ und in einem Kreis„10 Millionen“. Eine Infla⸗ tiynsmarke. Sie, dieſe kleine, nach dem fernen An⸗ daluſien verwehte Zeugin einer unheimlichen Zeit, nahm ich mit— zur Erinnerung an dieſe nicht weniger unheimliche Stunde. (Fortſetzung von Seite 1) Dies bedeutet, daß wir dem Vorſitzenden in ſeiner Abſicht zuſtimmen, an beide Parteien in Spanien heranzutreten. Wir betrachteten die Zurückziehung der Freiwilligen als im Rahmen des Planes liegend. Wir können dieſen Vorſchlag jetzt nicht plötzlich unter anderen Umſtänden in Erwägung ziehen, und die von dem Sowfetbotſchafter geſtellte Frage bringt das Problem auf eine Grundlage, die bisher noch nicht in Erwägung gezogen worden iſt. Dieſe Grundlage ſteht nicht zur Beratung. Der italieniſche Vertreter Erklärte darauf, es ſei ſchwerlich notwendig, auf die Frage des Sowjetbotſchafters zu antworten. Er halte es aber für wünſchenswert zu erklären, daß der Ausſchuß den Plan Englands berate und znnicht irgendeinen Sowjetplan. Italien habe bedingungslos die drei Punkte des 87 dieſes Planes bezüglich der Zurückziehung auslän⸗ diſcher Staatsangehöriger angenommen, voraus⸗ geſetzt, daß alle anderen Mächte alle anderen Teile des britiſchen Planes annähmen einſchließlich ſelbſt⸗ verſtändlich der Zugeſtehung der Kriegfüh⸗ rendenrechte, die nach dem britiſchen Plan den Zweck verfolgt,„die Politik der Nichteinmiſchung wirkungsvoller zu geſtalten“. Wenn der Moskauer Regierung wirklich die Zurückziehung der Freiwilli⸗ gen ſo am Herzen liege, ſo würde ſie nicht in dieſer Frage Einwendungen gegen die Annahme des 8 3 bezüglich der Zugeſtehung der Kriegführendenrechte, der einen weſentlichen Teil des engliſchen Planes darſtellt, erheben. 5 Der deutſche Vertreker ſchloß ſich dem all⸗ gemeinen Standpunkt des portugieſiſchen und des ita⸗ lieniſchen Vertreters in ihren Erklärungen an. Lord Plymouth meinte darauf, es werde fruchtlos ſein, die Ausſprache unter dieſen Umſtänden fortzuſetzen. Wie er in ſeiner Eröffnungserklärung dargelegt habe, befaſſe ſich der Ausſchuß mit dem engliſchen Plan, und dieſer Plan ſtehe oder falle als ein Ganzes. Dier Unterausſchuß ſtimmte ſodann dem von Lord Plymouth gemachten Vorſchlag zu, daß der AUnterausſchuß des Vorſitzenden den Sekretär des Nichteinmiſchungsausſchuſſes einladen ſolle, einen Bericht über das Arbeiten des Ueberwachungs⸗ ſchemas auszuarbeiten. Dieſer Bericht ſollte An⸗ regungen bezüglich der beſten Methoden für dde „Gemeinſchaft, Brüderlichkeit, Anterordnung“ Das Programm der ſyaniſchen Nationalpartei Die Partei iſt offizielle Staatsgrundlage Straffe autoritäre Kampforganiſation mit Milizen und Gewerkſchaften unter Führung Frantos dnb. Salamanca, 6. Auguſt. Wie bereits mitgeteilt, hat in der Nacht zum Freitag General Franco ein Dekret unterzeichnet, das den organiſchen Aufbau der neuen Staatspartei Falange Eſpagnola Tradicionaliſta y de las Jons feſtlegt. Das Parteiprogramm wird nunmehr der Oeffentlichkeit übergeben. Es wird darin feſtgeſtellt, daß dieſe Partei die Grundlage des neuen ſpaniſchen Staates darſtellt. Die Partei verkörpert diejenige Diſziplin, durch die das Volk geſchloſſen und geordnet zum Staat wird und durch die der Staat dem Volk die Tugenden des Dienſtes an der Gemeinſchaft und der Brüberlichkeit eingibt. 9 Zur Erreichung dieſes Zweckes wird die tradi⸗ tionaliſtiſche Gemeinſchaft(Carliſten) als Garantie für die Weiterführung der hiſtoriſchen Linie und die Falange als berufene Form⸗ geberin der nationalen Revolution zu einer einzigen Kraft zuſammengefaßt. Die Partei ſetzt ſich aus aktiven Mitgliedern und Anhängern zuſammen. Aktive Mitglieder ſind alle diejenigen, die ſich der Parteidiſziplin unterwerfen und am 20. April 1937 bereits Mitglieder der alten Falange oder der traditionaliſtiſchen Gemeinſchaft waren ſowie ſolche, die direkt oͤurch den politiſchen Ausſchuß vor der Veröffentlichung dieſes Statuts aufgenommen worden ſind. Ferner werden aktive Parteimitglieder: die Generäle, Stabsoffiziere, Offi⸗ ziere und Unteroffiziere der Armee, Marine und Luftwaffe ſowie ſolche Perſonen, die durch perſön⸗ lichen Entſchluß des Führers der Bewegung aufge⸗ nommen wurden. 55 Hinſichtlich der„Anhänger“ wird beſtimmt, daß ſie im Verlauf von fünf Jahren ordentliche Mit⸗ glieder der Partei werden können. Sind ſie nach Ablauf von fünf Jahren nicht zu aktiven Parteimit⸗ gliedern ernannt worden, erliſcht ihre Eigenſchaft als Anhänger. Die Partei hat folgende Abteilungen zu ſchaffen: Außenamt, Unterricht und Erziehung, Preſſe und Propaganda, Frauenſchaft, Sozialamt, Arbeiterorga⸗ niſationen, Jugendorganiſationen, Rechtsamt, poli⸗ tiſches Amt, Verkehrs⸗, Schatz⸗ und Verwaltungs⸗ amt und Informationsamt. Außerdem wird die Stellung eines nationalen Inſpekteurs gegründet. Ueber die Milizen ſagt das Dekret, daß ſie im Kriege wie in Friedenszeiten den Dienſt der Falange zu vertreten haben und den Schutzwall gegen den inneren Feind dar⸗ ſtellen. Den Oberbefehl über die Milizen hat der Führer der nationalſpaniſchen Be⸗ wegung. Was die Arbeiterorganiſationen an⸗ belangt, ſo wird es der Partei zur Pflicht gemacht, die ſyndikalen gewerkſchaftlichen Organiſationen auf⸗ rechtzuerhalten und in Richtung auf das Staatsinter⸗ eſſe auszubauen. Die ſtändige Vertretung des Nationalrates wird dem politiſchen Ausſchuß übertragen, der ſich aus zwölf Mitgliedern zuſammenſetzt, von denen ſechs vom Nationalrat und die reſtlichen ſechs vom Füh⸗ rer der Bewegung ernannt werden. Der erſte Na⸗ tionalrat der Partei wird vollſtändig von Franco ernannt. Der Nationalrat tritt min⸗ deſtens jährlich einmal, und zwar automatiſch, am 17. Juli zuſammen. Der Führer der Partei— General Frauco — verkörpert die abſoluteſte Autorität. Er iſt lediglich Gott und der Geſchichte verant⸗ wortlich. Ihm obliegt die Ernennung ſeines Nachfolgers. Dieſes Dekret iſt datiert vom 4. Auguſt 1937 mit dem Beiſatz: Zweites Jahr des Triumphes. Belogen und betrogen: „Kie wieder nach Cowietrußland! Aboeſchoſſene Sowielſlieger in Spanien vacken aus aub. Burgos, 6. Auguſt. Ein am 6. Juli bei Villa de Prado von den na⸗ [(KivnälſpanſſchenlStreitkräften abgeſchbſ!“ ſener ſowfetrufſiſcher Flieger machte bei 0 Hier werde ich ſo gut verpflegt, wie ich es in ſeiner Vernehmung u a. folgende Ausſagen/ „Ich bin am 18. Juni d. J. mit 20 Kameraden aus einem ſowjetruſſiſchen Hafen nach De Havre ab⸗ gereiſt. Nach unſerer Landung ſind wir ſofort nach Paris weitergefahren. Dort teilte man uns in kleine Gruppen ein. Ich kam mit drei Kameraden in einem Verkehrsflugzeug nach Valencia. Auch dort dauerte der Aufenthalt nicht lange. Es ging weiter nach Los Alcazares, wo wir am 4. Jult eintrafen. Dort be⸗ findet ſich eine Fliegerſchule für Jagoͤflieger. Die Offiziere und die Flieger ſind alle Sowjetruſſen. Die Apparate ſind zum Teil franzöſiſches Fabrikat. Vor⸗ mittags und nachmittags machten wir Probeflüge. Einmal mußten wir bei Albacete niedergehen, um Betriebsſtoff nachzufüllen. Hier ſind allein fünf Flugplätze mit über 50 ſowjetruſſiſchen Piloten, die zum Teil ſchon acht Monate in Sowjetſpanien flie⸗ gen. Sie ſind jetztnaturaliſiert in Spanien und haben ihre Garniſon in Valencia. Sie erzählten mir, daß ſie der Sache überdrüſſig wären und ſchon weggewollt hätten. Von dieſen Kameraden habe ich auch den Rat be⸗ kommen, die weißen Flieger nicht anzugreiſen, ſondern mich am beſten auf gar keinen Kampf mit Hhnen einzulaſſen, da ſie uns bei weitem überlegen ſeien. Vom Ueberlauſen wurde mir dringend abgeraten. Man behauptete, daß Ueberläufer ſoſort getötet würden. Jetzt ſehe ich in, wie ichrgetäuſcht worden bin denn hier geht es mir ausgezeichnt meinem Leben noch nicht hatte. Wenn ich auch bei dnb. London, 6. Auguſt. Die Britiſh Tanker Company Ltd. in London gibt bekannt, ſie habe eine Meldung ihres Schiffes „Britiſh Corporal“(6972 Tonnen) erhalten, daß es in der Nähe der algeriſchen Küſte bombar⸗ diert worden ſei und Hilferufe ausgeſandt habe. Das Schiff befinde ſich mit einer Ladung Benzin auf dem Wege in die Heimat. Allem Anſchein nach ſei auch die Funkanlage des Schiffes zerſtört. Der Standort des Schiffes ſei nicht genau bekannt, doch vermute man, daß es ſich ſüdlich von Almeria befinde. Eine Meldung, die die britiſche Admiralität von einem britiſchen Kriegsſchiff erhalten hat, beſagt, es Wiederherſtellung des Ueberwachungsplanes und ſeiner Verbeſſerung enthalten. Auf Bitte des Vorſitzenden gab ferner der Sekretär des Ausſchuſſes als Geſchäftsführer des internatio⸗ nalen Fonds eine Erklärung über die finanzielle Lage des Ueberwachungsplanes ab. Sie ſei derart, daß es nicht möglich ſein würde, die Ueberwachung durch⸗ zuführen, ſolange die verſchiedenen Regierungen, die mit ihren Beiträgen im Rückſtand ſeien, nicht ſofor⸗ tige Schritte unternehmen, um zu zahlen, was ſie dem internationalen Fonds ſchulden. 883 Nach einer kurzen Ausſprache erklärten ſich die Vertreter dͤer im Unterausſchuß vertretenen Regie⸗ rungen, ſoweit ſie mit ihren Beiträgen im Rückſtand ſtehen, bereit, ſofort ihren Regierungen über die Lage Bericht zu erſtatten, um Vollmacht für die Bezahlung am oder ſofort nach dem 8. Auguſt, dem nächſten Zah⸗ lungstermin, und zwar ſowohl für die rückſtändigen als auch für die monatlichen Beiträge, zu erhalten. Der Unterausſchuß kam weiterhin überein, oͤrin⸗ gende Empfehlungen im gleichen Sinne an die Ver⸗ treter derjenigen Länder im Hauptausſchuß zu rich⸗ ten, die ebenfalls mit ihren Beiträgen im Rückſtand Gereizte Ausfälle Moskaus gegen England dnb. Moskan, 6. Auguſt. Ein offiziöſer„Iſweſtija“⸗Artikel nimmt erſt⸗ malig zu der engliſſch⸗italieniſchen An⸗ näherung Stellung, die bisher von der Sowjet⸗ preſſe unkommentiert geblieben war, obwohl man weiß, daß in Moskauer politiſchen Kreiſen darüber erhebliche Beunruhigung herrſcht. Die„Iſweſtija“ hält es zwar für„verfrüht“, die engliſch⸗italieniſchen Verhandlungen ſchon jetzt im ganzen beurteilen zu wollen, äußert ſich jedoch ſehr feindſelig über die unmittelbaren Folgen der engliſch⸗italieniſchen Annäberung in der Frage der Nichteinm iſchung. Zwei⸗ fellos ſei die engliſche Regierung beſtrebt, ſo ſchreibt das Moskauer Blatt,„auf Koſten des ſpaniſchen Volks“(), d. h. durch die Anerkennung Francos mit Italien zu kommen. Aber es wäre ganz falſch anzunehmen, daß auch„andere Staaten“ ſich auf dieſes Spiel einlaſſen würden. Insbeſondere gelte dies von den im Nichteinmiſchungsausſchuß vertretenen Mächten. Jetzt ſchon habbe die Lage eine ſolche Entwicklung angenommen, ſo behauptet die „Iſweſtija“ in äußerſt gereiztem Ton, daß die Sache der Nichteinmiſchung durch die Schuld Englands unter der unmittelbaren Drohung des völligen Zu⸗ ſammenbruchs ſtehe.() Ttalieniſch-engliſche Veſprechungen 8 in Rom . Rom, 6. Auguſt. Bei einer Unterredung, die am Donnerstag öwi⸗ ſchen dem italieniſchen Botſchafter Graf Grandi und dem ſtändigen Generalſekretär des engliſchen Außenamts, Sir Robert Vanſittart, ſtattfand, kam man nach einer Londoner Meldung der Agen⸗ zia Stefani dahin überein, daß die italieniſch⸗ engliſchen Beſprechungen entſprechend einer italieniſchen Anregung in Rom ſtattfinden werden. Die nächſten Wochen ſollen zunächſt ſowohl von der engliſchen wie von der italieniſchen Regie⸗ rung dazu benutzt werden, die verſchiedenen Fra⸗ gen nach ihrem neueſten Stand zu prüfen und ſo das geſamte erforderliche Material für die Beſpre⸗ chungen beiderſeits vorzubereiten. Sir Robert Vanſittart habe ferner bei der Unterredung Grandi gegenüber zum Ausdruck gebracht, wie ſehr die eng⸗ liſche Regierung das Interview des Grafen Ciano zu ſchätzen wiſſe. Damit ſei der Weg für die bevor⸗ ſtehenden Beſprechungen in Rom freigemacht worden. als kriegführende Macht, zu einer Einigung den Roten 2500 Peſetas monatlich Lohn bekommen habe, ſo bin ich doch froh, daß ich nun endlich aus der Gefahr heraus bin. Ich werde auch nie wie⸗ der nach Sowietrußland zurückgehen. Ich bin ja auch kein Kriegsfreiwilliger. Man hat mich in Sowjetrußland ebenſo wie meine Kameraden abkommandiert, Kriegsdienſte zu tun. Als ich auf das Schiff ging, wußte ich gar nicht, daß ich nach Spanien kommen ſollte Ich habe die vielen Kameraden getroffen, denen es leid tut, daß ſie hier im Kriege verwendet werden.“ Ein anderer, ein rotſpaniſcher Flieger, der am 12. Juli abgeſchoſſene David Varela, ſagte aus: „Ich bin auf Koſten des roten Ausſchuſſes von Va⸗ lencia im November 1936 mit einer Gruppe von 50 Mann von Barcelona nach Burgos in Frankreich geſchickt worden zur Ausbildung als Flieger. Unſere Lehrer waren Franzoſen. Wir bekamen 105 Franken monatlich Taſchengeld und freie Verpflegung. Im April 1937 waren wir fertig ausgebildet und kehrten über Reus mit der Bahn nach Spanien zurück. Dort bekam ich 525 Peſetas monatlich bei freier Verpfle⸗ gung. Auf den rotſpaniſchen Flugplätzen ſind durchweg Sowjetruſſen als Ausbilder tätig. Das Kommando der Staffeln haben ſowjetruſſiſche Flie⸗ ger. Ich habe auch einen Engländer als Piloten kennengelernt und eine große Anzahl von franzöſi⸗ ſchen Mechanikern und Monteuren. Die Stimmung unter den Fliegern iſt miſerabel. Viele wollten gar nicht mehr aufſteigen. Sie wurden aber von den ſowjetruſſiſchen Stafſel⸗ führern dazu gezwungen.“ Ein Dritter, ein ſowjetruſſiſcher Flieger, der am 12. Juli d. J. bei Valdeigleſias abgeſchoſſen wurde, ſagte bei ſeiner Vernehmung aus:„Vom 2. Juli an bin ich an der Front von Madrid faſt jeden Tag ge⸗ flogen und zwar meiſt in einer Staffell von acht Bom⸗ bern ohne Deckung durch Jagoͤflugzeuge. Ich bin froh, daß ich in Gefangenſchaft geraten bin, denn jetzt bekomme ich reichlich zu eſſen und werde anſtändig behandelt. Es geht mir viel beſſer als früher in Sowjetrußland, wo wir ſchlecht ver⸗ pflegt wurden und ſchlecht behandelt wurden. Ich hoffe, daß man mir die Erlaubnis gibt, in Nätional⸗Spanien zu bleiben. Nach Sowjetruß⸗ land gehe ich nie wieder zurück. Dort bin ſich belogen und betrogen worden.“ Ein Autounfall Dr. Leys dnb. München, 6. Auguſt. Reichsleiter Dr. Ley erlitt am Donnerstag auf der Fahrt vom Münchener Flughafen zur Stadt einen Autounfall, bei dem er ſich einen Bruch des rechten Armes zuzog. Dr. Ley und ein bei dem Unfall mitverletzter Radfahrer fanden in einem Münchener Privatkrankenhaus Aufnahme. Straßenbautagung in Bayreuth. Die diesjährige Straßenbautagung findet vom 4. bis 6. November in Bayr euth ſtatt. Sie wird von der unter der Lei⸗ tung des Generalinſpektors Dr. Todt ſtehenden For⸗ für das Straßenbauweſen durch⸗ geführt. n Der deut ſche⸗ Botſchafter in Waſhing⸗ ton, Dr. Dieckhoff, wurde am Freitag por An⸗ tritt einer kurzen Reiſe nach Deutſchland vom Präſi⸗ denten Rooſevelt in Audienz empfangen. Myſteriöſe Bombenwürje Anbekannte Flugzeuge bombardieren im Mittelmeer engliſchen und italieniſchen Dampfer ſeiy ſpäter ein Funkſpruch aufgefangen worden, in dem der Kapitän der„Britiſh Corporal“ ſeine SOs⸗ Rufe zurückziehe. Die Funkanlage des Tankers ſei jetzt wieder in Oroͤnung gebracht, und das Schiff ſetze ſeine Fahrt nach Algier fort. Der gleiche Funkſpruch wurde auch in Gibraltar aufgefangen. Alle bisher aufgefangenen Funkſprüche beſagen nichts über etwaige Verletzte an Bord. Was dem Schiff in Wirklichkeit zugeſtoßen iſt, läßt ſich im Augenblick nicht mit Sicherheit feſtſtellen, und man wird die Ankunft des Schiffes im Hafen von Algier abwarten müſſen. „Ilugzeuge unbekannter Nationalität“ dub. London, 6. Auguſt. Reuter melöͤet aus Gibraltar, daß am Freitag oͤer italieniſche Dampfer„Mongioia“ im Mittel⸗ meer, ungefähr auf der gleichen Höhe wie der eng⸗ liſche Dampfer„Britiſh Corporal“, von unbe⸗ kannten Flugzeugen mit Bomben be⸗ worfen worden ſei. Einzelheiten über den Zwiſchenfall fehlten. Agenturmeldungen zufolge ſoll die„Mongioia“, die ſich auf dem Wege von Genua nach den Vereinig⸗ ten Staaten befand, in dem Augenblick mit Bomben belegt worden ſein als das Schiff verſuchte, dem britiſchen Dampfer„Bri⸗ tiſh Corporal“ Hilfe zu leiſten. Auf den engliſchen Dampfer hatten drei Flug⸗ zeuge unbekannter Nationalität etwa 40 Bom⸗ ben geworfen ohne daß„Britiſh Corporal“ ge⸗ troffen worden war. Auch das italieniſche Schiff ſcheink nur ge⸗ ringen Schaden erlitten zu haben Die Agentur⸗ meldungen wollen jedoch berichten können, daß der Kapitän des engliſchen Schiffes ſchwer verletzt worden ſei. Wie verlautet, hat die britiſche Admiralität beim britiſchen Konſul in Algier um ſofortige Bericht⸗ erſtattung über die Bombardierung des engliſchen Frachtdampfers nachgeſucht. —————........————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich fär Politik: Dr. Alois Winbau (in Urlaub) 1. V. Carl Onno Eiſenbart 5 Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich fün Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Hanbelsteil: Dr. Fri Bode⸗Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes⸗Sport: i. B. C. W. Fenne Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt:? Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Fau de ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitun Dr. Fritz Bode& Cy., Mannheim, R 1,—8 8 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Fried Ermtaftade 55 1 ee .⸗A. VII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 21 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 29500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewühr ⸗Rückſendung nur bei Rückporte + 10 6 9 0 Kaufhaus untergebracht wurde. Poſtgebäude ſein jetziges Ausſehen erhielt. ſchen Gründen gemacht. Samstag, 7. Auguſt 1937 3. Seite/ Nummer 359 Die Stadtseiie Mannheim, 7. Auguſt. Hundert Fahre Poſtgebäude Auf dem linken Flügel unſrer jetzigen Hauptpoſt, alſo gegen das Quadrat O 3 zu, ſtand vor hundert Jahren das„Lorenzſche Kaffeehaus“, das von den Mannheimern fleißig beſucht wurde. An ihm pro⸗ menierte man in den Abendſtunden vorüber. Nie⸗ mand konnte ahnen, daß hier einmal das Leben gans anders fluten werde. Und doch ſcheint die da⸗ malige Mannheimer Poſtverwaltung ſo etwas wie eine Ahnung davon gehabt zu haben, denn ſie er⸗ warb 1837 das Haus, um ſich darin niederzulaſſen. Die Poſt umfaßte damals die Briefpoſtexpedition und die Fahrpoſtexpedition(Paketverkehr), die beide darin untergebracht wurden. Die Poſtſtallmeiſterei befand ſich im Gebäude E 3, 1, das zuerſt der Familie Fröh⸗ lich und ſeit 1841 dem Poſtſtallmeiſter Ludwig Deu⸗ rer gehörte. Die Platzverhältniſſe im Poſtgebäude ſcheinen ſchon bald ſehr beengt geweſen zu ſein. Man klagte, daß die Räume nur den Bedürfniſſen eines kleinen Landſtädtchens, aber nicht einer aufblühenden Han⸗ delsſtadt entſprechen wüpden. Die Aufgabe⸗ und Ab⸗ gabeſchalter ſeien nur„Guckkaſten“ und einige Men⸗ ſchen würden ſchon genügen, ein Gedränge zu verur⸗ ſachen. Trotzdem war im Dezember 1859 auch das Telegrafenbüro vom Bahnhof am Tatterſall hierher verlegt worden. Das Verlegen der Drahtleitungen in der Stadt machte nicht geringe Schwierigkeiten. Man wollte ſie zunächſt durch Tragſteine an den Häuſern entlang führen, doch leiſteten die Hausbeſitzer Wi⸗ derſtand, ſo daß man ſich entſchloß, die Drähte an Stangen aufzuhängen, was das Stadtbild nicht ver⸗ ſchönerte. Am 1. Januar 1872 ging das Poſtweſen an das Reich über. Das beſtehende Poſtamt tat weiter ſei⸗ nen Dienſt, ebenſo auch die Zweigſtelle im Hauſe H 1, 8, die hier noch bis zum Jahre 1875 verblieb. Der Verkehr nahm aber von jetzt ab dermaßen zu, daß Mannheim Ende der ſiebziger Jahre im deut⸗ ſchen Poſtverkehr bereits an vierzehnter Stelle ſtand. So war denn ein neues, größeres Poſtge⸗ bäude dringend nötig geworden. Da der Neu⸗ bau auf dem alten Platz errichtet werden ſollte, mußte der Poſtbetrieb in einer Baracke wei⸗ tergeführt werden, die man auf dem Karl⸗Philipp⸗ Platz errichtete, während das Telegraphenamt im Der Neubau, mit dem im Juli 1880 begonnen wurde, konnte nach acht⸗ undzwanzigmonatiger Bauzeit am 15. November 1882 fertiggeſtellt werden. Nach neun Jahren war der Bau ſchon wieder un⸗ zulänglich geworden. Man kaufte die an der ent⸗ gegengeſetzten Ecke ſtehenden beiden Privathäuſer hinzu, um den rechtsſeitigen Ergänzungsbau aufzu⸗ ühren, der im Sommer 1903 ſeiner Beſtimmung übergeben werden konnte und durch den das Haupt⸗ —un. au Silberne Hochzeit. Schloſſer Friedrich Fuchs und Frau Anna geb. Bock, E 2,—3, begehen heute das Feſt der ſilbernen Hochzeit. un Ein Standkonzert auf dem Marktplatz Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt veranſtaltet heute abend die Werk⸗ kapelle von Bopp& Reuther in der Zeit von 18.30 bis 19.30 Uhr. ** Ständchen im Krankenhaus. Zur Freude der Kranken veranſtaltete der Handharmonika⸗ Club„Heimatklang“ Mannheim⸗Neckarſtadt unter der Leitung ſeines Dirigenten, Handharmonikaleh⸗ rers W. Dörner, ein Konzert im Städt. Krankenhaus Mannheim. Es kamen zum Vortrag: Märſche, Ländler und Konzertſtücke. Die Darbietungen fanden dankbare Zuhörer. Der ſchönſte Lohn aber war den Spielern die Feſtſtellung, daß die Kranken für eine Weile ihre Leiden vergeſſen konnten. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Mannheimer 97 marſchiert nach Weinheim Das vorbilöliche Lager im Gorxheimer Tal weiſt wieder munteres Leben auf Geſtern morgen zogen die erſten 120 Mann HJ. von Mannheim hinüber nach Weinheim ins Gorx⸗ heimer Tal,— in jenes wunderbar gelegene Lager im Gelände des Weinheimer Schwimmbads, das der Bürgermeiſter(gleichzeitig auch als Vereinsführer des Turnvereins) zur Verfügung ſtellte. JV. war ja ſchon die erſte Ferienwoche vom 25. Juli bis 1. Auguſt dort und bonnte bezeugen, daß es im ganzen Banngebiet kaum einen ſo geeigneten Platz gibt, der derart ſchön gelegen iſt mit Waſſer, Sportplätzen, Schießſtänden und genügend freiem Wald in der Nähe, Und ſo wird es alſo wiederum ein prächtiges Lagerleben in lehrreich⸗buntem Wechſel von Sport und Spiel, Arbeit um das Leiſtungsabzeichen und fröhlicher Ausgelaſſenheit geben. Der Marſch nach Weinheim iſt für die§3. ein Gepäckmarſch, den ß. B. die Lehrlinge von Daimler⸗Benz geſchloſſen mitmachten. Der Spielmannszug befeuerte den Schritt, und in Weinheim ſelbſt wurde mit klingendem Spiel ein⸗ marſchiert. Lagerkommandant iſt Unterbannführer Selzer, während Bannführer Mere, der in den letzten Tagen die Vorarbeiten im Lager geleitet hat, nur einen Tag draußen bleiben kann, dann muß er als Leiter des HJ.⸗Marſchtrupps Baden nach Nürn⸗ berg. Doch heute kümmert er ſich noch um alles. Die Brücke über den Bach, der das Lager von den Spielplätzen ſcheidet, wird geprüft und für gut und tadellos befunden; ein alter Weinheimer Pionier hat ſie gebaut. Zwei Bäumchen werden flankierend ins Waſſer geſtellt, das gibt ein ſchönes Tor, das ewig grün bleibt. Auf ſeinen Lagerkoch iſt der Bann⸗ führer beſonders ſtolz. Ein alter Stammführer des JB., der ſchon 5 Jahre Erfahrung im Kochen hat, ſo einen guten, ſicheren Mann findet man nicht alle Tage! Gern hat der ſeine ganze Ferienzeit dahin⸗ gegeben, um hier für die Jungens arbeiten zu dürfen, Mit dem Eſſen ſelber hat man jetzt auch eine neue Sitte eingeführt, die ſich aus der Beobachtung der Jungens ergab. Es kommt immer darauf an, daß die Scharen und Fähnlein geſchloſſen bleiben, und daß es keine Eigenbrödler gibt. Die ſondern ſich Geſchlechter, in der wir nur Glied ſind. gerade beim Eſſen ſo leicht ab. verwöhnte Mutter⸗ föhnchen mögen dieſes und jenes nicht, futtern im ſtillen Schokolade und verderben ſich den Magen, nachher ſoll die HJ. ſchuld ſein. Darum iſt der Eßplatz weitab von den Zelten in einer beſonders ſchattig⸗kühlen Ecke, und von da aus kommt man auch nach dem Eſſen zurück zur Küche, wo heißes Waſſer und Keſſel be⸗ reit ſtehen zum ilen. Wie ja auch in der Lager⸗ ordnung deutlich ſteht:„Die Zelte ſind nur Schlaf⸗ raum und nur bei ſchlechtem Wetter Aufenthalts⸗ raum.“ Dadurch hält man die Jungens zuſammen und in friſcher Luft, und die Zelte bleiben vein. Bannführer Merz erzählt noch einiges über die immer mehr ſich anbahnende perſönliche Fühlung mit den Eltern, die vielſach ganz beſonders darauf hin⸗ weiſen, daß der Sprößling durch ſolches Lagerleben von der Veranlagung zur Eigenbrödelei geheilt wer⸗ den möge. Erzählt auch vom Boxen, das immer mehr gepflegt wird, und ebenſo zu Mut und Drauf⸗ gängertum wie Anſtändigkeit im Kampf erzieht. Neu⸗ lich hat er wieder einen großen Poſten Handſchuhe gekauft. Was übrigens die Oekonomik ſolchen Lager⸗ lebens betrifft, ſo koſtet ſo ein Hitlerjunge etwa.20 RM. je Tag im Lager. Erhoben werden aber nur 50 Pfg., denn die Hilfe der Stadt Wein⸗ heim und der Bauernſchaft, die Gemüſe und Kartoffeln, ein ganzes Zelt voll, herge⸗ fahren hat, macht gewaltig viel aus Wir kriegen noch ein paar Dienſtpläne in die Hand gedrückt. Da ſteht zu leſen von Kartenkunde und Entfernungsſchätzen fürs Leiſtungsabzeichen, vom Geſundheitsappell, Liederſingen, Putz⸗ und Flick⸗ ſtunde, Zirkus, Kundgebung mit der Weinheimer Bevölkerung. Zapfenſtreich iſt 21.30 Uhr. Jeder Tag ſteht unter einer Loſung, die etwa heißt„Der Füh⸗ rer“ oder„Kampf um die Scholle“ oder„Helden des Alltags“, und immer erinnert Flaggenparade daran, daß es eine Form, ein Symbol, ein Zeichen gibt, das über uns und unſer vergängliches Leben hinaus⸗ weiſt auf die Einheit des Volkes und die 8 der ——— Vor dem Mannheimer Schöffengericht Verſicherungsbetrug um Lotte“ Das Zirkuspierd als Arſache einer großen Gaunerei— Der jüdiſche Pferde⸗ händler Gärtner kommt ins Zuchthaus, ſein Um alle Irrtümer zu vermeiden: Lotte war ein Pferd! Eine Zirkusdiva und eine Diva hat Launen — warum ſoll dies unter Tieren anders ſein? Bei⸗ mahe auf jeder Meſſe unſerer Gegend war ſie zu fin⸗ den. In Geſellſchaft ihrer Artgenoſſen trabte ſie nämlich in einem Hypodrom nach Muſik und Peit⸗ ſchenknallen. Aber dieſes edle Tier hatte die lieb⸗ liche Angewohnheit, jeden ausgewachſenen männ⸗ lichen Reiter abzuwerfen. Frauen und Kinder waren vor ihr ſicher. Seltſam und erſtaunlich. dieſes Fein⸗ gefühl— aber nur wenn man das Geheimnis Lottes nicht kennt. Vor dem Mannheimer Schöffengericht wurde es offenbar: Lotte hat man ſo dreſſiert. Ein Wink mit der Peitſche oder dem Zylinder des Herrn Stallmeiſters genügt— und der ſtolze Reiter küßt den Sägmehlſtaub der Manege. Wie geſagt, Lottes eigene Gewohnheiten waren überall bekannt und ganz beſonders natürlich ſolch einem Pferdefuchs wie dem 48jährigen Karl Gärt⸗ ner aus Argenthal, der als Pferdehändler mit der Manegenbeſitzerin ſeit Jahren ſchon ſeine„Geſchäft⸗ che“ macht. Aber ſelbſt wenn er„des tickiſche Bieſt“ nicht gekannt hätte, ſo hätte er die im Hypodrom hängenden Schilder — Corgenfreier gebensabend für Artiſten Eine Altersverſorgung im Aufbau— Opfertag im Seytember Weit mehr als in faſt allen anderen Berufen iſt das Schaffen des Artiſten an eine begrenzte Zahl von Lebensjahren gebunden. Sind ſie vorüber, dann laſſen die Leiſtungen nach. Immer ſchwerer vermag es der Artiſt, einen Vertrag zu erhalten. Jäh iſt oft der Abſtieg einer„berühmten Nummer“ zu völliger Vergeſſenheit. Wenige nur vermochten ſich in ihrer Glanzzeit ſoviel zu ſparen, daß ihr Lebensabend geſichert iſt. So ſteht die Mehrzahl der Artiſten im Alter oft vor einem Nichts. Darum iſt die Altersverſorgunz eine alte Forderung der Artiſten. Viele Verſprechungen wur⸗ den ihnen von den früheren Verbänden aus politi⸗ Gehalten wurde davon nichts. Erſt dank der Aufbauarbeit der Fa chſchaft Artiſtik in der Reichstheaterkammer konnte auch dieſe Lebensfrage ihrer Verwirklichung nähergebracht werden. Um die Berufskameraden aus Mann⸗ heim und Ludwigshafen zu unterrichten, hat⸗ ten die Sonderbeauftragten des Leiters der Fachſchaft Artiſtik zur Durchführung der Altersverſorgung, Klein und Petſch, am Freitag zu einer Ver⸗ ſammlung in der Harmonie eingeladen. Außer Lan⸗ desleiter Stark, zahlreichen Artiſten und Betriebs⸗ führern waren dem Rufe Vertreter der Partei, der NS„Kraft durch Freude“ und des Arbeitsamtes gefolgt, um nach kurzer Begrüßung dͤurch den Son⸗ derbeauftragten Petſch dem Vortrage des Sonderbeauftragten Klein zu lauſchen. Pg. Klein ſchilderte zu Beginn die frü⸗ heren Zuſtände in der Artiſtik, mit ihrem Vorherr⸗ ſchen fremdraſſiger Elemente und dem kulturellen Niedergang. Damit iſt es nun vorbei. Eine ſtraffe Organiſation wurde aufgebaut, der Beruf geſäubert, Betriebsführer und Artiſten zu neuer Kameradſchaft zuſammengeſchweißt. Unermübdlich wird für die Ver⸗ beſſerung der Leiſtungen gekämpft, um das„Kopiſten⸗ tum“ zu beſeitigen und das Repertoire zu verbeſſern. In den nächſten Wochen wird auch ein neuer Tarif⸗ vertrag herauskommen, der den Artiſten ein an⸗ ſtändiges Leben ſichert. Wie ſo alles getan wird, um dem Artiſten jene Wertſchätzung wieder zu verſchaffen, die ihm auf Grund ſeiner Leiſtungen zukommt, ſo iſt auck zu⸗ gleich der Aufbau der Altersverſorgung in Angriff genommen worden. Der Artiſt iſt kein Almoſenempfänger, ſondern hat ein Recht, zu ver⸗ langen, daß auch ihm ein ſorgenfreier Lebensabend beſchieden wird. Nicht die Hilfe des Reiches ſoll, ſo⸗ weit es geht, dazu in Anſpruch genommen werden, aus eigener Kraft vielmehr will man dieſes Werk ſchaffen. Erſtmals im Vorjahre wurde durch die Berliner Großkundgebung der Blick der Oeffentlichkeit auf den Berufsſtand der Artiſten gerichtet. Alle deut⸗ ſchen Artiſten und Betriebsführer opferten am Tage dieſer Kundgebung für ihre alten Kameraden. Dieſe vorbildliche ſoziale Tat ermöglichte es, zunächſt das Altersheim in Oberwieſental(Sachſen) zu kaufen, das den älteren und arbeitsunfähigen Ar⸗ tiſten als Heim dient. Weitere Altersheime ſollen geſchaffen werden. Weiter liegt ein Geſetzentwurf über die Zwangsverſicher ung aller Artiſten vor, der ihnen gleichzeitig einen Rückhalt bei Krankheit und Unfall geben wird. Außerdem ſoll eine Pen⸗ ſionskaſſe eingerichtet werden, die eine Sicherung des Lebensabends der Artiſten bedeutet. Um alle dieſe Arbeiten weiter voranzutreiben und die dent⸗ ſchen Artiſten und Betriebsführer erneut zum ge⸗ meinſamen Werk aufzurufen, finden am 17. Sep⸗ tember als Opfertag für die älteren Kameraden in allen Städten Kundgebungen der Fachſchaft Artiſtik ſtatt. Mit dem Aufruf, dieſen Tag zu einem überwältigenden Bekenntnis des Natio⸗ nalſozialismus der Tat werden zu laſſen, ſchloß Pg. Klein ſeine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen. i —i— Spießgeſelle ins Gefängnis „Lotte⸗Reiter ohne Gewähr“ ſehen müſſen, außerdem wurde vor dem Ritt mit Lotte dem Reiter laut eröffnet, daß er es auf eigene Verantwortung tue. Man kann alſo, unbedenklich vorausſetzen, daß Gärtner ſehr wohl wußte, was er tat, als er ſich während der Oktobermeſſe, am 13. Ok⸗ tober 1936, auf Lotte ſetzte. Doch bei Lotte half das ſchönſte Selbſtvertrauen nicht, als ihre Zeit gekom⸗ men war, ging ſie in die Knie, der Sattel mitſamt dem Reiter rutſchte über ihren Kopf und Gärtner ſtand im Sägemehl. Gärtner beſtieg Lotte nun ohne Sattel und es kam, was kommen mußte, ſie warf ihn wieder ab. Der„beherzte Ritter“ hatte aber Pech; er hatte ſich einen Bluterguß am Knie zugezogen. In den erſten drei Wochen, in denen er ſchmerz⸗ geplagt zu Hauſe lag, ſchien er ſich auch damit ab⸗ gefunden zu haben, daß er dieſen Ritt auf eigene Vevantwortung getan hatte. Aber plötzlich kommt er auf die Idee, die Manegenbeſitzerin an ihre Haft⸗ pflicht zu erinnern. Allerdings war nicht genau zu ermitteln, ob nicht der Stallmeiſter die Anregung dazu gab, indem er ſagte, ſie ſeien verſichert und Gärtner ſolle verſuchen, ob er von der Verſicherung nicht etwas herausbringe. Wenn dies der Fall war, ſo war es ein verhängnisvoller Rat, denn Gärtner befolgte ihn nur allzu bedenkenlos. Er ſtellte zunächſt ſchriftlich ſeine Anſprüche, ging auch gleich ins Krankenhaus, wo es ihm allerdings nicht gefiel, denn er verſchwand dort bald wieder. Wie immer in ſolchen Fällen unterſuchte die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft den Fall zunächſt einmal. Da⸗ mit begann die Kette von Unwahrheiten und Betrug, in die ſich Gärtner verſtricken ſollte und auch ſein Geſchäftsteilhaber, der ihm in allem willfährig war. Als erſtes unterließ er es, dem Verſicherungsbeamten zu ſagen, daß er gerade„Lotte“ geritten hatte— aus ſehr durchſichtigen Gründen. Auch der Stallmeiſter ließ ſeltſamerweiſe davon kein Sterbenswörtchen hören, ebenſowenig wie die Manegenbeſitzerin. Auf Vorhalt wollte er zunächſt alles darauf abwälzen, daß er„Lotte nicht gekannt“ habe. Als das nicht zog, berief er ſich darauf, daß die Beſitzerin ihm Freikarten mit dem ſpeziellen Auf⸗ trag gegeben habe, er ſolle zur Hebung des ruhigen Geſchäftes reiten. Durch dieſes Verſchweigen der entſcheidenden Tatſache entſchloß ſich die Verſiche⸗ rung ordnungsmäßig zur Zahlung. Nun wurde Gärtuer ganz dreiſt und frech. Er nahm ſich einen Rechtsanwalt und ſorderte Schmerzensgeld. Er ließ durch den Rechtsanwalt geltend machen, daß er im Monat 300 bis 400 Mark verdient habe, und daß er nun ſchon Monate arbeits⸗ unfähig ſei. Die Verſicherung zahlte. Plötz⸗ lich brauchte er einen Wagen, denn er ſei für ſein Leben lang ein Krüppel. Die Verſicherung zahlte. Schließlich waren es 1750 Mark, die er be⸗ kam. Eines verlangte die Verſicherung nun aller⸗ dings: Unterlagen für die Richtigkeit ſeiner Forde⸗ rungen. Gärtner wich ſeinem Rechtsanwalt nun aus, als dieſer ihn drängte, dieſe herbeizuſchaffen. Alle möglichen Ausreden brachte er an, nur nicht ſeinen Steuerzettel. Den konnte er allerdings auch nicht beibringen, denn aus ihm ging hervor, daß er ſteuerfrei war. Gärtner war nämlich bis zum Juli Fürſorgeempfänger geweſen und hatte gleich nach dem Unſall auch wieder Fürſo⸗geunterſtüt⸗ zung erhalten. Außerdem war Gärtner aber ſeelen⸗ ruhig als Pferdehändler tätig, zuſammen mit dem ariſchen Emil Schäffer aus Neunkirchen, der trotz der jüdiſchen Abkunft des Gärtner ſeit Sommer 1936 mit Gärtner gemeinſam den Pferdehandel betrieb. Allerdings hatte Schäffer dazu 3000 Mark mitbringen müſſen. Nicht nur dieſe hatte der Jude ſchon durchgebracht, er riß jetzt auch noch Schäffer mit in ſeine unſaubere Affäre. Der mußte ihm nämlich beſtätigen, daß er monatlich 300 bis 400 Mark verdient hatte, was dieſer durch eine eidesſtattliche Verſicherung vor einem dritten Rechtsanwalt, denn zwei andere hatten das Mandat inzwiſchen ſchon niedergelegt, auch tat und ſich damit auf die Anklagebank brachte. In dieſer eidesſtattlichen Verſicherung, die Gärtner verfaßt hatte, waren noch andere Anwahrheiten enthal⸗ ten, die Gärtner ſchon in ſeiner eigenen eidesſtatt⸗ lichen Verſicherung aufgeſtellt hatte. Es bedurfte ſchon einer recht eingehenden ſie⸗ benſtündigen Verhandlung, bis man all die Gaunereien genügend beleuchtet und die Winkel⸗ züge Gärtners aufgedeckt hatte. Mit Recht ſtellte der Staatsanwalt feſt, daß Gärtner getreu den Geſetzen ſeiner Raſſe mit ungeheurer Frehheit und Dreiſtigkeit vorgegangen ſei und daß ihm keine mildernden Umſtände gewährt werden könnten, zumal er wegen ähnlicher Dinge ſchon vorbeſtvaft wäre. Er geißelte aber auch das unglaub⸗ liche, geſinnungsloſe Verhalten des Schäffer, der ſich bewußt der Beihilfe ſchuldig gemacht habe. Das Urteil: Nach längerer Beratung verurteilte das Gericht den Angeklagten Gärtner wegen Betrugs im Rückfall und wiſſentlich falſcher Abgabe einer eides⸗ ſtattlichen Verſicherung zu 2 Jahren Zucht⸗ haus, 300 Mark Geldſtrafe und 3 Jahre Ehrver⸗ luſt und Schäffer wegen Betrugs und ebenfalls Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen Verſicherung zu 1 Jahr Gefängnis. Beiden Angeklagten wurde, da ſie in keiner Weiſe geſtändig waren, die Unter⸗ ſuchungshaft nicht angerechnet.—ba— Jilmrundſchau Im Univerſum: Wenn Frauen ſchweigen Dieſer Film, leichte und auf eine faſt ſpannende Art unterhaltende Sommerkoſt, ſpielt in jener un⸗ wirklichen Welt des ewigen Wohlbehagens und des ſorgenloſen Vergnügens eines müßiggängeriſchen Daſeins irgendwo in einem Ort ſüdlicher Heiterkeit. Er enthält viele hübſche Luſtſpielmomente, die von der geſchickten Spielleitung Fritz Kirchhoffs auf eine recht anmutige Weiſe herausgeſtellt werden. Peter Fenyes untermalt ſie mit einer ſpritzigen Muſik und die Darſteller ſind mit Munterkeit bei der Sache, die vor ihrer Löſung ſchrecklich verwickelt erſcheint und ſich nach zwei ſchallenden Ohrfeigen auf die einfachſte Weiſe entwirrt. Der die Ohrfeigen kriegt, iſt der junge Ehemann Kurt der Charlott van Doeren. Und er kriegt ſie, weil ſie ihn für einen anderen hält, nämlich den, der ihr ein nächtliches Ständchen brachte. Von dem ſie aber getreu den Weiſungen ihrer ein wenia verſchro⸗ benen Freundin Lilo ihvem Mann nichts ſagte, denn „Männer müſſen nicht alles wiſſen“. Weil er ſie, die Ohrfeigen, aber kriegt, wird alles wieder gut, denn er hat ja ſelbſt geſungen und iſt dabei als Künſtler von dem Aufnahmeleiter einer Schallplattenfabrik entdeckt worden— allerdings ohne ſelbſt davon zu wiſſen und ohne vom Entdecker gekannt zu ſein der, ſelbſt in eine Sackgaſſe getrieben, den Sänger Monte Santo erfindet, auf den wieder Kurt eiferſüchtig iſt, weil er in ihm den Baron Caſſoff vermutet. es wird ein Rattenkönig von Mißverſtändniſſen aus alledem: luſtig anzuſehen in der friſchen Darſtellung und den abwechſlungsreichen Szenen. Das junge Paar vertreten Johannes Heeſters und Hanſi Knoteck in guter natürlicher Haltung, Friedrich Krahmer und Fita Benkhoff charak⸗ teriſieren das Freundesehepaar in wirkungsvollem Gegenſatz dazu, Hubert Endlein geht als Baron kavaliergerecht durch die Szenen. Ausgezeichnet iſt Ernſt Waldow in der dankbaren Rolle des Auf⸗ nahmeleiters; Hilde von Stolz begegnet man als Schauſpielerin Mirella mit dem beliebten komödian⸗ tiſchen Einſchlag. Und nicht vergeſſen ſei der kleine, drollige Hund, der den Romanentwurf zerbeißt, in dem Kurts Freund Ferry die kunterbunten Vorgängs ſchildern will. Vor dem unterhaltenden Spiel führt ein ſeſſelnder Kulturfilm in die kaum bekannten tiefbinnenländi⸗ ſchen Provinzen des chineſiſchen Reiches bis zur tibe⸗ taniſchen Grenze und die Wochenſchau bringt uns die jubelnde Begeiſterung nahe. die den Führer auf dem Breslauer Sängerfeſt aus den Kreiſen des Auslands⸗ deutſchtums umbrandete. 8 Fritz Sammes Palaſt und Gloria:„Goldfieber“ Jack London hat eine Geſchichte geſchrieben von einem ſtarken Wolfshund, der treu, tapfer und ſtark war, und ſeinem Herrn aus der Klemme half. Er iſt im Film, wo die Schönheit eben doch die Haupt⸗ ſache iſt, zum Bernhardiner Buck geworden. der nun auch dieſe merkwürdige Sehnſucht zurück in die Wild⸗ nis hat, die ſchließlich auch die Trapper und Gold⸗ ſucher beſeelt. Alſo gehen die Männer hinaus, fin⸗ den nichts Rechtes, aber doch immerhin eine ſchöne Frau— es iſt die Loretta Poung, die, von Wölfen umringt, zuſammenklappt. Sie iſt verheiratet. Der Mann muß erfroren ſein... weiter nach Dawſon City! Der Mittelpunkt iſt die echte Klondyke⸗Wette: 1000 Dollar, wenn der Hund 1000 Pfund zieht. Natürlich tut er's, und mit dem Geld wird eine neue Fahrt zur Goldmine geſtartet. Ein Böſewicht kommt auch mal dazwiſchen, aber die Liebe bleibt, und was noch größer iſt— der anſtändige Verzicht! Wer Freude an echter Alaska⸗Landſchaft im März, im Herbſt und im Sommer hat, der wird hier zu⸗ frieden ſein. Es geht mit den Hundeſchlitten bergauf — bergab, fern und ſchweigend ſtehen die Berge, und der reißende Strom nimmt manches Floß und man⸗ ches Kanu mit in die Tiefe. Clarke Gable iſt der Held, der die ſtarke Hand hat und die entſchloſſen⸗ naturaliſtiſchen Jack⸗London⸗Theorien verkündet, um dann als wackerer Gentleman die Frau ziehen zu laſſen. Jack Oakie hat die Spielerlaune und die faſt artiſtiſch⸗tänzeriſche Luſtigkeit, die man ſchon öfter an ihm bewundern konnte. Und Loretta Poung ſieht natürlich in Pelzumrahmung ganz beſonders reizend aus.— In den Bildern aus Dawſon City bemüht ſich die Regie um Realismus, wie überhaupt der Film frei von unnötigen Sentimentalitäte Im Nebenprogramm Micky⸗Maus im Zirkus. Erich Hunger. 94 4 210— 4. Seite/ Nummer 359 Aus Baden Odenwälder Obſt auf dem Weinheimer Großmarkt EL Weinheim, 6. Aug. Durch die Einbeziehung der Obſtbaugebiete des heſſiſchen Odenwaldes zum Weinheimer Obſtgroßmarkt ſind ſchon jetzt geſtei⸗ gerte Anfuhren in Kernobſt zu verzeichnen. Es iſt dankbar zu begrüßen, daß die Leitung der Weinheimer Obſtabſatzgenoſſenſchaft es durchſetzte, das Odenwälder Obſtbaugebiet zum Weinheimer Obſtgroßmarkt einzubeziehen. Hunderte von Zent⸗ nern Obſt bringen den Odenwälder Bauern eine willkommene Einnahme, Die Spätobſternte in den Odenwaldgemeinden verſpricht in dieſem Jahre einen guten Ertrag. Achtung, Maul- und Klauenſeuche! * Karlsruhe, 5. Auguſt. Gegenwärtig tritt in ver⸗ ſchiedenen Teilen Frankreichs, beſonders im Elſaß, die Maul⸗ und Klauenſeuche in größerer Ausbreitung auf. Die Gefahr der Einſchlep⸗ pung an der deutſchen Grenze iſt groß. Daher wurde auf Grund des 87 des Reichsviehſeuchen⸗ geſetzes in Erweiterung der Beſtimmungen der Be⸗ kanntmachung über die Ein⸗ und Durchfuhr von lebenden Tieren tieriſchen Teilen und Erzeugniſſen ſowie giftfangenden Stoffen aus dem Ausland vom 20. Juni 1927(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt S. 129) in den Faſſungen vom 16. März 1928(Ge⸗ ſetz⸗ und Verordnungsblatt S. 115) und vom 2. April 1980(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt S. 25) die Ein⸗ und Durchfuhr von friſchem Fleiſch, Stroh, Heu und anderen Futtermitteln aus dem genannten Land nach und durch Baden mit ſofortiger Wirkung bis auf weiteres unterſagt. Dieſes Verbot wurde auch auf Klauentiere ausgedehnt, die im kleinen Grenzver⸗ kehr die deutſch⸗franzöſiſche Grenze von Weil⸗Fried⸗ lingen bis Plittersdorf überſchreiten. Gleichzeitig wurde auf Grund des 8 20 des Reichsviehſeuchen⸗ geſetzes und§ 90 des Polizeiſtrafgeſetzbuches der kleine Grenzverkehr mit Klauentieren aus den Be⸗ zirken Lörrach, Müllheim, Freiburg, Emmendingen, Lahr, Offenburg, Kehl, Bühl, Raſtatt über die ange⸗ gebene Grenzſtrecke verboten. Brief aus Bruchſal Feuſterblumen⸗Wettbewerb in der Kraichgauſtabt by. Bruchfal, 5. Auguſt. Dem Beiſpiel anderer Städte folgend, führt die Kraichgauſtadt Bruchſal auch dieſes Jahr wieder einen Balkon⸗ und Fenſter⸗ blumenſchmuck⸗Wettbewerb durch, nachdem in den beiden vorausgehenden Jahren dieſer Wettbewerb bei der Bevölkerung lebhaften Beifall und rege, erfolg⸗ reiche Teilnahme gefunden hatte. Die erfolgreichen Bemühungen der Blumenfreunde zur blumen⸗ und farbenfreudigen Belebung des Stadtbildes werden Südweſtd — 2 E 3 22 e . e———— E Umf Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ Familiendrama auf dem Bodenſee Ein Schweizer tötet in einer Gondel Frau und Kind und begeht Selbſtmord * Romanshorn, 6. Aug. Eine ſchreckliche Familientragödie ſpielte ſich in den ſpäten Nachmittagsſtunden des Donnerstags auf dem Boden⸗ ſee ab. Ein Schweizer, der ſich früher in Süd⸗ amerika und ſeit etwa einem Jahre mit ſeiner Familie in Deutſchland aufgehalten hatte, kam vor einigen Tagen mit ſeiner Frau und ſeinem Zjäh⸗ rigen Söhnchen nach Romanshorn. Nachdem er am Donnerstag ſeine Koffer zur Ver⸗ ſendung nach Zürich fertiggemacht hatte, mietete er eine Gondel und fuhr mit Frau und Kind auf den See hinaus. Gegen Abend fanden Fiſcher die Leiche des Mannes im Boot, unweit davon wurde die Leiche des Kindes, auf dem Waſſer treibend, geborgen. Die Leiche der Frau, die im See verſunken iſt, konnte noch nicht geſunden werden. Der Mann hatte Frau und Kind durch Schüſſe getötet und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. Ein Raub der Flammen geworden: Sägewerk am Oberrhein abgebrannt * Waldshut, 6. Aug. Am Donnerstag, um die Mittagsſtunde, brach im Sägewerk von W. Thoma Söhne in Unterkutter au Groß⸗ feuer aus. Kurz vor 12 Uhr wurde die Auto⸗ mobilſpritze von St. Blaſien dorthin gerufen, wo das Feuer, begünſtigt durch den herrſchenden Wind, ſchon größeren Umfang angenommen hatte, da es in den beträchtlichen Holzvorräten reiche Nahrung fand. Es beſtand große Gefahr für ein Wohnhaus und eine Stallremiſe ſowie auch für den benachbarten Wald. Die Hitze durch den Brand war ſo groß, daß die Fenſter des Wohnhauſes zerſprangen. Die Arbeiter des Werks, in der Nähe arbei⸗ tende Holzhauer ſowie die Einwohnerſchaft verſuchten, durch Waſſerſchöpſen aus der Alb mit Eimern zu retten, was zu retten war, jedoch blieben ihre Bemühungen erfolglos. Auch die Waldshuter Automobilſpritze ſowie der Arbeitsdienſt von Amrigſchwand eilten zur Hilfe herbei. Durch den rückſichtsloſen Einſatz der geſamten Mannſchaften gelang es ſchließlich, die Gefahr eines weiteren Umſichgreifens des Brandes zu bannen, der das Sägewerk völlig in Aſche gelegt hat. Bis gegen 66 Uhr war man mit der Bekämpfung des Feuers beſchüftigt, deſſen Entſtehungsurſache noch unbekannt iſt.— Durch das Branbunglück iſt auch die Licht⸗ und Kraftverſorgung von Kutterau, Schlageten und Wolpadingen unterbrochen, da die Turbinen⸗ und Stromerzeugungsanlage des Sägewerks, durch die die genanuten Gemeinden mit Licht und Kraft belie⸗ fert wurden, den Flammen zum Opfer ſiel.— Das Sägewerk wurde bereits vor 19 Jahren einmal durch Feuer zerſtört. wieder wie bisher mit Preiſen in Form von Blumen⸗ ſtöcken bedacht, welche die Gärtnerinnung und die Stadtgärtnerei den Preisträgern ſtiftet. Eine Kreis⸗Kleintier⸗Lehrſchau bv. Bruchſal, 5. Aug. Anläßlich des Bjährigen Beſtehens des durch ſeine beiſpielloſen Erfolge im ganzen Lande bekannten Ziegenzuchtvereins Bruchſal wird in der Kraichgauſtadt am 14. und 15, Auguſt eine Kreis⸗Kleintier⸗Lehrſchau abgehalten. Die Badiſche Landesbauernſchaft hat den großen Wert dieſer Lehrſchau erkannt und unterſtützt ſie dadurch, daß ſie mit ihr eine landwirtſchaftliche Ausſtellung verbinden wird. Auf der Kleintier⸗Lehrſchau werden nicht nur die Tiere ſelbſt ausgeſtellt, ſondern auch die Erzeugniſſe aus der Kleintierzucht. Sogar Ge⸗ ſchmacksproben ſoll es geben. Außerdem wird, um den Charakter einer Lehrſchau zu vervollſtändigen, alles Wiſſenswerte über Pflege und Haltung der Tiere, naturgemäße Fütterung und zweckmäßige Stallung gezeigt werden. Mit dieſer Kleintier⸗Lehr⸗ ſchau wird eine Kreisausſtellung der Brieftauben, eine badiſche Werbeſchau ſür Seidenraupenzucht und eine Landesſchau der Bienen mit einer Tagung der badiſchen Imker verbunden. And wieder Herrheimer Molorradrennen Schärfſte Konkurrenz für Seyy Gunzenhauſer Am 8. Auguſt d. J. geben ſich auf der„Ritter⸗von⸗ Epp⸗Kampfbahn“ in Herxheim die Sandbahn⸗ —— noch einmal ein Stelldichein. Die rührige rtsgruppe Herxheim des DDAc hat wieder alles getan, um Deutſchlands namhafteſte Sandbahnfah⸗ rer an den Start zu bringen. Das iſt ihr nicht nur gelungen, ſondern neben dem zum erſtenmale auf der Herxheimer Bahn ſtartenden Berliner Bert⸗ ram, einem der größten Wiederſacher Gunzenhau⸗ ſers, geben die beiden Wiener Fahrer Karner und Ridel durch ihren Start dieſem 13. Pfälzi⸗ ſchen Motorrad⸗Rennen zum erſtenmale internatio⸗ malen Anſtrich. Gunzenhauſer⸗Neidlingen hat beim 12. — 80 Rennen bewieſen, daß die herrliche ampfſtätte Erhöhung der bisherigen Zeiten zuläßt. Er fuhr mit 88.84 Stokm. einen neuen Rekord her⸗ aus. Nachdem die Herxheimer Rennbahn im letzten Vierteljahr ſehr vorteilhaft ausgebaut und ver⸗ beſſert wurde(man hat insbeſondere durch leichte Erhöhung der„kleinen Kurve“ bisherige Mängel Satean wird ſie wohl auch noch größere Geſchwin⸗ digkeiten zulaſſen. Und ſo wird der 8. Auguſt ent⸗ ſcheiden ob Gunzenhauſer noch ſchneller ſein kann. Oder wird es diesmal ein anderer ſein? Vielleicht Bertram⸗Berlin, ein Fahrer mit vielen Aehnlich⸗ keiten der Gunzenhauſerſchen Fahrkunſt. Schließ⸗ lich darf man die beiden Wiener Fahrer Karner und Ridel nicht aus dem Auge laſſen, denn ſie waren in verſchiedenen internationalen Veranſtaltungen dem Herxheimer Rekorohalter ſchon ſo ſtarke Wider⸗ ſacher, daß man auch für Herxheim mit ſpannenden und intereſſanten rechnen darf. Die Rennen ſind wie folgt beſetzt: 1. Rennen: Solomaſchinen nicht über 125 cem für Ausweis⸗ fahrer: Schnell⸗Karlsruhe, Spannring⸗Frankfurt, Schreiber⸗Mannheim, Speck⸗Karlsruhe, Seitz⸗Liedols⸗ heim, Weinſchenk⸗Kaiſerslautern, Fiedler⸗Nürnberg. Mayer⸗Speyer und Weidner⸗Neckarau. 2. Rennen: Für Solo⸗Maſchinen nicht über 250 cem für Lizenzfahrer: Sengl Toni⸗München, Wieſent⸗ München, Knirr⸗Frankfurt„Deliano⸗München, Gun⸗ zenhauſer⸗Neidlingen, Buſſe⸗Lehrte, Buchberger⸗ München und Bertram⸗Berlin. 3. Rennen: Für Solo⸗Maſchinen nicht über 350 cem für Ausweisfahrer: Wieſent⸗Gröbenzell, Spann⸗ ring⸗Frankfurt Weinſchenk⸗Kaiſerslautern, Loder⸗ meier⸗Regensburg, Knopf⸗Karlsruhe, Seitz⸗Liedols⸗ heim, Krebs⸗Malſch, Schott⸗Speſſart, Fiedler⸗Nürn⸗ berg, Mayer⸗Speyer, Chriſtmann⸗Spesbach, Krum⸗ hols⸗Landau Hillger⸗Kaiſerslautern und Weidner⸗ Neckarau. 4. Rennen: Für Solomaſchinen nicht über 350 cem für Lizenzfahrer. Haxtmann⸗Landau, Klinghammer⸗ Duisburg, Sengl nchen, Wieſent⸗München, De⸗ liano⸗München, Knirr⸗Frankfurt, Haſelbeck⸗Nürn⸗ berg, Gunzenhauſer⸗Neidlingen, Brinoͤl⸗Pankofen, Buſſe⸗Lehrte, Buchberger⸗München, Bertram⸗Berlin, E. Karner⸗Wien(auf Sarolea) und W. Riedel⸗Wien lauf Veocette). 5. Rennen: Für Solomaſchinen nicht über 500 cem für Ausweisfahrer: Neben Meyer⸗Mannheim ſtarten in dieſem Felde die gleichen Fahrer wie im Rennen Nr. 3. Das Hauptrennen des Tages wird wohl das Rennen Nr. 6 werden(für Solomaſchinen nicht über 500 cem für Lizenzfahrer. Hier ſind— wie ſchon im Rennen Nummer 4 und außerdem noch Marx⸗ reiter⸗Plattling— die„Kanonen“ wie Kling⸗ ammer, Sengl, Wieſent, Haſelbeck, rinol, Buſſe, Buchberger, Bertram und die beiden Wiener Karner und Ridel am Start. Im 7. Rennen(für Maſchinen mit Seitenwagen aller Stärken für Ausweisfahrer), dem„Willi⸗ Schwarzwälder⸗Gedächtnisrennen“ wird der Name des Opfers des 12. Herxheimer Rennens, Willi Schwarzwälder⸗Seckenheim wieder lebendig. Sein Name iſt in die Geſchichte der Herx⸗ heimer Rennen eingegangen. Schwarzwälder wird ein Denkmal haben in den Herzen derer, die ihn als —— und Kamerad kannten und ſchätzten und auch i den Herxheimer Veranſtaltungen wird ſein Name immer wieder lebendig werden. Zu dieſem Rennen haben gemeldet: Depping⸗Kaiſerslautern Hofmann⸗ Karlsruhe, Fieoͤler⸗Nürnberg, Nelz⸗St. Ingbert, Krumholz⸗Landau, Schindler⸗Karlsruhe und Wieſent⸗ Gröbenzell. Im Rennen Nr. 8(für Maſchinen mit Seiten⸗ wagen aller Stärken für Lizenzfahrer) ſtarten Sengl⸗ München, Haſelbeck⸗Nürnberg, Seppenhauſer⸗Mün⸗ chen, Hofmann⸗Würzburg, Adler⸗München Ebers⸗ berger⸗Nürnberg, Kleina⸗Kaiſerslauter, Heil⸗Kaiſers⸗ lautern und Geiger⸗Karlsruhe. Es werden alſo je 4 Rennen der Lizenz⸗ und Ausweisfahrer durchgeführt. Vorausſichtlich wird das Rennen Nr. 8 lwegen ſeiner ſtarken Beſetzung) in 2 Läufe geteilt und außerdem noch ein Troſt⸗ rennen für Lizenzfahrer eingelegt. Der Sieger dieſes Rennens wie auch der ſchnellſte Ausweisfahrer des Tages erhält einen wertvollen Sonderpreis. Beide Preiſe wurden von dem Deutſchamerikaner —— Eichenlaub, einem gebürtigen Herxheimer, eſtiftet. Da 13. Pfälziſche Motorrad⸗Rennen am kommen⸗ den Sonntag wird alſo zweifelsohne wieder zu einem motorſportlichen Großereignis für Südweſtdeutſch⸗ land werden. Zum Schluſſe ſei noch mitgeteilt, daß der Reichsſender Saarbrücken auch diesmal wieder Aufnahmen aus dem Rennen bringt und auch die Photographen wieder Gelegenheit haben, ihre „Knips⸗Kunſt“ zu beweiſen. Der Veranſtalter(DD⸗ AC⸗Ortsgruppe Herxheim) führt ſeinen 2. Photo⸗ wettbewerb während des Rennens durch. Nachbargebiete Was gibt es Neues in Viernheim Ein Sportſeſt der HJ am 14. und 15. Auguſt IUL Viernheim, 6. Auguſt. Am 14. und 15. Auguſt findet im Sportfeld an der Lorſcher Straße das Bann⸗ und Jungbannſportfeſt der Hit⸗ lerjugend und des Jungvolks ſtatt, das am Sonntagabend mit einem großen Volksgemeinſchafts⸗ abend in den„Freiſchütz“⸗Sälen beſchloſſen wird— Ein Zeltlager mit 15 großen Rundzelten ſoll auf dem⸗Platz bern Freilichtbühne erſtellt werden, das⸗ einen Teil der Wettkämpfer in der Nacht zum Sonntag beherbergen wird. Hunderte von den beſten Wettkämpfern aus dem Ried und dem Oden⸗ wald werden um die Beſtleiſtung kämpfen. Zugleich wird die beſte Kameradſchaft und Jungenſchaft des Bannes und Jungbannes ermittelt, die dann acht Tage ſpäter an dem Gebietsſportfeſt teilnimmt. Die Teilnehmer der Wettkämpfe werden durch eine Feldküche verpflegt. Brief aus Lampertheim a Lampertheim, 6. Auguſt. Die zweitälteſte Ortsbürgerin, die zuletzt bei ihrer Tochter in Gie⸗ ßen wohnte, Frau Kath. Münſch Ww, verſtarb dort dieſer Tage im Alter von 85 Jahren. Nach voll⸗ zogener Ueberführung in ihre alte Heimat wurde ſie unter ſtarker Beteiligung der Bevölkerung zu Grabe getragen. Frau Eliſabeth Bloch Wi, die ehemalige lang⸗ jährige Gemeindehebamme, vollendete ihr 70. Le⸗ bensjahr. Ein 15jähriger Junge ſtattete der Boots⸗ halle des Turnvereins einen unberufenen gewaltſamen Beſuch ab. Hierbei eignete er ſich ein Paddelboot, einen Grammophon und einen Photo⸗Apparat an, um ſich ſofort auf„große Fahrt“ zu begeben. Aber bereits in den frühen Morgen⸗ ſtunden wurde er im Altrheingebiet dingfeſt gemacht und zu ſeinen Eltern zurückgebracht. Bei einer befreundeten Familie ſtahl eine Frau aus einem Käſtchen 40 Mark. Das Schöffengericht in Darmſtadt verurteilte ſie hierfür zu 4 Mona⸗ ten Gefängnis. Anläßlich des Todestages der Lampertheimer Blutzeugin der Bewegung, Frau Kath. Grüne⸗ wald, wurden am Ehrenmal in der Römerſtraße durch den Kreisleiter, die Siedlergemeinſchaft der Katharina⸗Grünewald⸗Siedlung und die Ne.⸗ Frauenſchaft Kränze niedergelegt. Angetreue Angeſtellte Veruntreuungen bei der Straßen⸗ u. Kleinbahn⸗AG. Neunkirchen * Neunkirchen, 6. Aug. Das Schöffengericht Neun⸗ kirchen verurteilte den Büroangeſtellten Jakob Bruch aus Neunkirchen wegen Veruntreuung in Höhe von etwa 8000/ und Urkundenunterdrückung zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und fünf Monaten und zu 1000 Mk. Geloſtrafe oder im Nicht⸗ beitreibungsfalle für je 20 Mek. zu einem Tage Ge⸗ fängnis und den Autobus⸗Kontrolleur Jakob Düpre wegen Veruntreuung von Geldern(etwa 1500 Mk, von den Geſamtveruntreuungen von 8000 Mk.) zu einer Gefängnisſtrafe von zehn Mona⸗ ten und einer Geldſtrafe von 900 Mk. oder im Nicht⸗ beitreibungsfalle für je 15 Mk ein Tag Gefängnis. Beiden Angeklagten, die Vertrauenspoſten bei der Straßen⸗ und Kleinbahn⸗AG. Neunkirchen⸗Saax be⸗ kleideten, wird die Unterſuchungshaft in Höhe von je fünf Monaten auf die Freiheitsſtrafe ange⸗ rechnet. Sie befinden ſich ſeit 20. Januar d. J. in Haft. Die Prozeßkoſten gehen zu Laſten der An⸗ geklagten. Von der Anklage wegen Urkunden⸗ unterdrückung wurde Dwyre freigſprochen. Samstag, 7. Auguſt 1937 Aus der Pfalz Omnibus prallt auf Beiwagenmaſchine Tödlicher Verkehrsunfall bei Dürkheim * Bad Dürkheim, 7. Aug. Am Freitag er⸗ eignete ſich in der Nähe von Bad Dürkheim ein ſchwerer Verkehrsunſall, der leider wieder ein Menſchenleben forderte. Der Motorradfahrer Kolter aus Ludwigshafen a. Rh. befand ſich auf dem Wege nach Hardenburg. Als er am Orts⸗ eingang einen Laſtzug überholen wollte, ſtieß er mit ſeiner Beiwagenmaſchine mit einem im gleichen Augenblick aus entgegengeſetzter Fahrtrichtung herankommenden Omnibus zuſammen. Bei dem Zu⸗ ſammenprall wurde die Maſchine Kolters herum⸗ geworſen und er ſelbſt in den Straßengraben geſchleudert. Seine auf dem Rückſitz mitſüh⸗ rende Ehefrau flog auf die Straße und wurde vermutlich auch überfahren; ſie war auf der Stelle tot. K. ſelbſt erlitt nur leichtere Verletzungen am Bein, während das im Beiwagen ſitzende Kind ohne jeden Schaden blieb. Schuhfabrikant Rheinberger 7 * Pirmaſens, 6. Auguſt. In vergangener Nachk iſt in Baden⸗Baden, wo er Heilung ſuchte, der Mitinhaber der Schuhfabrik Eduard Rheinber⸗ ger AG., Robert Rheinberger, im Alter von 43 Jahren geſtorben. Die Schuhfabrik Rheinberger, die in ihrer heutigen Größe mit ſein Werk iſt, iſt die bedeutendſte nicht nur der Stadt Pirmaſens, ſon⸗ dern im ganzen Produktionsbezirk. Sie beſchäftigt etwa 2000 Arbeiter. Robert Rheinberger iſt ſeit dem Jahre 1918 an erſter Stelle in dieſem Werke tätig geweſen und hat ſeinen Aufſchwung bis vor einem Jahre miterlebt, wo er ſich infolge ſeiner Krankheit zurückziehen mußte. Rheinberger iſt insbeſondere auch für die außerordentlich umfangreichen und vor⸗ bildlichen ſozialen Einrichtungen des Betriebes Rheinberger, die weit über die Stadtgrenze hinaus von ſich reden machten, verantwortlich. Schließlich genoß er auch als Briefmarkenſammler einen internationalen Ruf. NSDAP-Miſieilungen Aus parietamtlichen Bel tmoch an Anordnung der Kreisleitung Am Montag, 9. Auguſt, findet im Schlageterroum der“ Kreisleitung um 20.15 Uhr eine Beſprechung der Kreis⸗ amtsleitex, Ortsgruppen⸗ und Stützpunktleiter des geſam⸗ ten Kreiſes Mannheim ſtatt. Dienſtanzug. Das Kreisorganiſationsamt. Ortsgruppen der NSDAP Bismarckplatz. Pg., die beobſichtigen, an dem diesjähri⸗ gen Parteitag teilzunehmen, wollen ſich umgehend auf der Ortsgruppe melden. Neckarſtadt⸗Oſt. 8.., 7 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und Pol. Leiteranwärter vor der Geſchäftsſtelle. Dienſtanzug: Dienſtbluſe, Nichtuniformierte mit Armbinde. Seckenheim. Montag, 9.., 20.10 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter auf dem Platz vor der Geſchäftsſtelle an. Uni⸗ form, Zivil mit Armbinde. E Sämtliche Teilnehmer an der Hochlandsfobrt des Ge⸗ biets trefſen ſich om 9.., 20 Uhr, im Sitzungsſaal des Schlageterhauſes. Fehlende haben mit Streichung zu rechnen. BDM und JM Unterſuchungen zum 2. Zeltlager in Ettlingen am 10. 8. von.30 bis 12 Uhr durch die Untergauärztin De. Edith Gunzert, N 3, 10. IM 13/171(Oftlaud). Schar 1(Erna Schüßler). Dielenigen Mädel, die Ende Auguſt mit auf Fahrt wollen(28. und 29..), kommen am Samstag, 7.., um 16 Uhr auf den Unteren Mühlauplatz. Anſchließend freiwilliger Sportdienſt (Turnzeug mitbringen). DAxð Platz des 30. Jannar. Unſece Dienſtſtelle haben wir von Amerikanerſtraße 1 nach der Friedrichsfelder Straße 28 0— montags und donnerstogs von 18 8 E. Gepäckmarſch für das Reichsſportabzeichen Am Sonntag, 8. Auguſt 1937, wird den Kurſusteilneh⸗ mern von„Kraft durch Freude“ Gelegenheit gegeben, die Gruppe 5 für das Reichsſportabzeichen im Gepäckmorſch zu erfüllen. Frauen und Mädchen wird die Prüfung im 5⸗ Km.⸗Gehen(ohne Gepäck) für das Reichsſportabzeichen baw. Reichsjugendabzeichen abgenommen. Trefſpunkt am Sta⸗ dioneingang, früh 6 Uhr. Daſelbſt Prüfung des 25 Pfund ſchweren Gepäcks(Torniſter ooͤer Ruckſack) der männlichen Teilnehmer. Als Anzug iſt zugelaſſen: Uniſorm, Wander⸗ und Stra⸗ ßenanzug mit langer Hoſe, Breſches oder Knickerbocker und Schnür⸗ oder Marſchſtiefel. Kniefreie Leichtathletikhoſe, Trainingsanzug und Turnſchuhe ſind verboten, desgleichen Halb⸗ und Geherſchuhe jeglicher Art. Sofort nach Prüfung des Gepäcks uſw, erfolgt der Abmarſch vom Stodion nach Seckenheim, über die Brücke nach Ilvesheim, Ladenburg, über die Brücke nach Neckarhauſen, Friedrichsfeld, Secken⸗ heim, über die Brücke noch Ilvesheim, Feudenheim, über die Riedbahnbrücke zum Stadion zurück. Das Urkundenheft bzw. Leiſtungsbuch iſt mitzubringen. 8 * Abteilung Feierabenb Zu den Reichsfeſtſpielen nach Heidelberg! Am 7. Auguſt „Götz von Berlichingen“, am 8. Auguſt„Romeo und Julka“. Es iſt noch eine geringe Zahl Karten zu 2,80 4 und 4,20 4 in den Geſchäftsſtellen erhältlich. Für nachſtehende Toge und Aufführungen ſind bei allen Koͤc⸗Geſchäftsſtellen noch verbilligte Kacten erhältlich. Mon⸗ tag, 9. Auguſt,„Götz von Berlichingen“; Dienstag, 10. Auguſt,„Romed und Julia“; Mittwoch, 11. Auguſt, „Götz von Berlichingen“; Sonntag, 15. Auguſt,„Götz non Berlichingen“; Dienstag, 17. Auguſt,„Romeo und Julia“; Sonntag, 22. Auguſt,„Romeo und Fulia“. 5 Reiſen, Wandern, Urlaub a uttgart(Heilbronn, Ludwigsburg) am 8. Auguſt. Fahrpreis.10 l. Der Zug fährt über Heidelberg burch das Neckartal, er hält noch an den Stationen Mannheim⸗ Rangierbahnhof, Seckenheim, Friedrichsfeld ung Heidelberg. Mannheim ab.57 Uhr, Heidelberg ab.27 Uhr, Stuttgart an 11.14 Uhr. Rückfahrt Stuttgart ab 19.44 Uhr, Heilbreonn ab 20.47 Uhr, Heidelberg an 22.37 Uhr, Mannheim an 23.13 Uhr. Von Heilbronn aus ſindet ſolgende Wanderung W— 83— Weibertren— Weinsberg —, Vägerhaus— Tropſenſee— Heilbronn. Tebe pſenſ H un. Wandeczeit — — 3 Geburt und Tod der Urwaldriesen— Stirbt der Elefant aus? Wenn ſich zwei Großwildjäger in Afrika treffen, ſo fangen ſie bald an, darüber zu ſtreiten, ob und wo es„Elefantenfriedhöfe“ gibt. Es iſt eine alte Erfahrung, daß man nie tote Elefanten findet, die durch Krankheit, Alter oder aus anderen natür⸗ lichen Gründen verendet ſind. Ein Elefant, der durch Pfeil oder Kugel ſchwer angeſchoſſen iſt, geht dem Jäger gleichfalls verloren, wenn er ſich noch eine Zeitlang ſchnell bewegen kann. Die grünen Zweige der Urwaldbäume ſchlagen hinter ſo einem todwunden Rieſen zuſammen— und ſehr ſelten glückt es dem weißen Jäger, ſeinen Verbleib zu er⸗ forſchen. Woher kommen die Elefanten? Weniger bekannt dürfte es ſein, daß auch der Geburtsort des afrikaniſchen Elefanten ein Ge⸗ heimnis iſt. Hochtragende Elefantenmüt⸗ ter findet man nie bei der Herde, man weiß aber auch nicht, wo ſie ſich ſonſt aufhalten— man kann nur eines Tages feſtſtellen, daß ſich eine altbekannte Schar wieder einmal um eine Elefan⸗ tenkuh und ihr Kälbchen vermehrt hat. Dein Opfer ſür das hilſewerh „Mutter und ſind“ wird lebendig in der Juhunſt des deutſchen Volkes. Ich habe zwanzig Jahre meines Lebens als Ele⸗ fantenjäger in Afrika verbracht, beſonders in Oſt⸗ afrika, und ſchon in den erſten Jagojahren gewann ich die Ueberzeugung, daß an den Erzählungen der Neger von„Elefantenfriedhöfen“ etwas dran ſein müſſe. Zugleich begann ich mir den Kopf darüber zu zerbrechen, woher der ſtändige Zuwachs an Elefan⸗ ten kommen mag, der bis in die Gegenwart anhält. Daß 1936 nicht weniger als 2300 Elefanten allein in Uganda abgeſchoſſen wurden, iſt dem Tierbeſtand kaum anzumerken. Der Elefant muß täglich trinken. Wohl als erſtem Weißen iſt es mir kürzlich ge⸗ lungen, einen kleinen„Elefantenfriedhof“ zu entdecken und zugleich das Rätſel des Ge⸗ burtsortes der Elefanten zu löſen. Ich ging davon aus, daß ſo eine Stelle, zu der ſich alte und verwun⸗ detes Tiexe zurückziehen, vieles und bequem erreich⸗ bares Futter haben muß. Ferner muß klares Waſſer in“Mengen vorhanden ſein, denn jeder Elefant muß innerhalb 24 Stunden mindeſtens einmal tüchtig trinken. Und ſchließlich mußte der Platz abgeſchloſ⸗ ſen und ſchwer erreichbar ſein. In meinen Jagoͤgebieten, den Elgeyo⸗ und Suk⸗ Diſtrikten in Britiſch⸗Uganda, wandten ſich ange⸗ ſchoſſene Glefanten ſtets nordwärts. Mit großer Schläue und Geſchicklichkeit verwiſchten ſie dabei ihre Spuren; oft verſchwanden die gewaltigen Tiere voll⸗ ſtändig, manchmal konnte ich nach ſtundenlangem Suchen die Spur wiederfinden und dem Tier den Fangſchuß geben— immer aber fand ich, daß die Richtung ihrer Flucht nordwärts war. Das brachte mich auf den Gedanken, daß in dieſer Richtung ein Elefantenfriedhof liegen müſſe, und ich beſchloß, da⸗ nach zu ſuchen. Dazu mußte ich einem ſchwerver⸗ wundeten Elefanten heimlich auf der Spur bleiben und ſehen, wohin er ſich wendet, wenn er ſich unbeob⸗ achtet glaubt. Von eingeborenen Trägern durfte ich dabei nicht viel Hilfe erwarten. Die Neger geben vor, daß Geiſter die Ruheſtätte der toten Elefanten umſchweben, aber in Wahrheit liegt ihnen natürlich daran, keine Weißen an die Plätze herankommen zu laſſen, an denen ſich das Elfenbein toter Elefanten bequem und in Mengen ſammeln läßt. Ein kleines Elefantenhoſpital Eines Tages ſchoß ich am Fuße der Elgeyo⸗Hügel einen Elefantenbullen ſchwer, aber zu weit hinten an, ſo daß das Tier auf die bekannte rätſelhafte Art noch im Urwald verſchwinden konnte. 200 Pfund Elfenbein mit ihm! Ich eilte ſofort nordwärts, wenn auch im Unterholz keine Spur zu finden war. Nach einigen Stunden fand ich tatſächlich die blutgetränkte Fährte des wunden Dickhäuters— um ſie dann wie⸗ der zu verlieren. Zwei Tage ging die Jagd ſo fort, mit abwechſelndem Finden und Verlieren der Fährte, aber unentwegt nach Norden. Schließlich hatte der Elefantenbulle ſich ſicher geglaubt, ſeine Spur war klar bis zum Ufer des Turkwell⸗Fluſſes zu verfol⸗ gen. Auf der anderen Seite des Fluſſes tauchte ſie indeſſen nicht wieder auf. Das verwundete Tier mußte alſo auf einer Inſel ſtecken, die unweit des Platzes, an dem ich neben der Spur ſtand, mitten im Fluſſe lag. Und ſo war es auch. Leiſe ſetzte ich in der Nacht mit einem Begleiter über und traf dort den dickhäutigen Geſellen, den ich mit einem beſſe⸗ ren Schuß erlegte. Auf der Inſel aber fand ich dann nicht weniger als zwanzig Elefantenſkelette— nur ohne Elfenbein, die Eingeborenen waren mir zu⸗ vorgekommen. Eine Woche auf der Elefanteninſel. Eine volle Woche hindurch hielt ich mich auf der Inſel verborgen— gut verborgen, denn meine eige⸗ nen Erfahrungen und die Erzählungen der Neger hatten mir gezeigt, daß die Elefanten hier völlig ungeſtört ſein wollten und ſehr bösartig wurden, wenn jemand verſuchte, ihre Ruheſtätte zu entweihen. Faſt täglich kamen einzelne Elefanten in dieſer Zeit auf die Inſel— vom Süden, der Seite, von der ich ſelbſt gekommen war, näherten ſich aber nur alte oder kranke Elefanten, während vom Norden tra⸗ gende Elefantenkühe die Inſel betraten. Auch auf der Inſel ſelbſt hielten ſich Geburt und Tod ſtreng zwiſchen Nord und Süd getrennt voneinander. Bis zum Flußufer wurde einer der beiden Elefanten, die während meiner Beobachtungszeit zur Todesſeite der Inſel wollten, von einem jungen Elefanten⸗ 05 begleitet— zur Inſel ſchwamm er allein her⸗ über. Das Schwimmen der Elefanten iſt ein höchſt eigentümliches Rollen, das die Rieſenleiber ſicher, wenn auch langſam durch das Waſſer trägt. Große Elefantenlager noch uneutbeckt Bei der Inſel im Turkwell⸗River, die ich ent⸗ deckte, kann es ſich nur um einen der kleinſten Ele⸗ fantenfriedhöfe gehandelt haben, der außerdem für die Zukunft kaum noch Raum bietet. In Geſprächen mit alten Wanderobo⸗Maſſai, die in den Wäldern am Elgon⸗Berg leben, erfuhr ich, daß im Karamaja⸗ Diſtrikt ein weit größerer Platz zu finden ſein müſſe, an dem ſich die Elefanten zum Sterben niederlegen. Zweifellos wäre die wiſſenſchaftliche wie die mate⸗ rielle Beute des Entdeckers eines ſolchen Platzes ſehr groß. Für den Zoologen hätte es hohen Wert, Ge⸗ burt und Tod der grauen, urweltlichen Koloſſe be⸗ obachten zu können; und der Händler ſähe ſich durch das Elfenbein reich belohnt, denn die Eingeborenen wagen ſich an die größeren Ruheplätze der Elefan⸗ ten anſcheinend nicht heran, ſie berichten, daß Ele⸗ BILDER VORHITAGE Kleine Mädchen— große Streiks! Einer der größten Streiks, ͤer in der Umgegend von Philadelphia eine ſo verſchärfte Lage herbei⸗ führte, daß dort der Belagerungszuſtand erklärt werden mußte, fing auf die vielleicht eigenartigſte Weiſe an, die man in der letzten Zeit von irgendeinem Streikbeginn vernahm. Eine kleine Gruppe von Laſtwagenführern begann in-einer Garage einen wilden Streik. Aus Sympathie ſtreikten die im ſelben Gebäude arbeitenden Mäochen einer Tabakfabrik. Von hier aus verbreitete ſich die 8 dusch die ganze Stadt Philadelphia, und augenblicklich wird mit 1500 Motorrädern und 150 Polite Baſtkraftwagen die Ruhe notdürftig gehalten. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Der Pan⸗American⸗Clipper verunglückt Das fahrplanmäßige Verkehrsflugzeug, das die Strecke Miami— Buenos Aires im Nord⸗Süd⸗ Amerika⸗Dienſt fliegt, ſtürzte mit 14 Fahrgäſten an Bord ab. Bei der Suchaktion woren Flugzeuge, Unterſeeboote und alle zur Verfügung ſtehenden ſonſtigen Hilfskräfte eingeſetzt. Ein Telegramm aus Amerika meldet jetzt, daß die Trümmer des Flugzeuges in der Nähe der Panamaſtadt Colon, im Brackwaſſer liegend, aufgefunden wurden. Man muß annehmen, daß bei dem Flugzeugunglück ſämt⸗ liche Inſaſſen ums Leben gekommen ſind. (Zander⸗Archiv,.) fantenbullen die„Friedhöfe“ in weitem Umkreis be⸗ wachen und jeden Näherkommenden zu Brei zer⸗ ſtampfen. Eine andere Frage iſt es allerdings, ob man dieſe letzten ungeſtörten Schlupfwinkel wilden Tierlebens überhaupt antaſten ſoll oder ob man es nicht den Elefanten gönnen ſollte, in ihren verzweifelt ver⸗ teidigten Friedensſtätten ruhig zu ſterben ———— ³ XXriXrirrXXd——TNP—————ͥ̈,Lęꝰ: Berliner Brief Nachhall von Breslau— Wir ſehen ſern— Ein hiſtoriſches Waſſerglas— Weiß Ferdl wird umjnbelt— Die Blumenfran ſchreibt an den Oberbürgermeiſter Berlin, im Auguſt. Akuſtiſchen Abglanz des Breslauer Sän⸗ gerfeſtes hat auch Berlin erlebt. Auf der Heimfahrt von Breslau berührten viele, viele Tauſende Teilnehmer die Reichshauptſtadt und ſchwammen, noch getragen von den großen Stim⸗ mungen des Breslauer Erlebniſſes, atemſchöpfend durch die Berliner Strudel. Breslau war für ſie Hochſpannung, ernſte künſtleriſche Arbeit und(micht kleine) körperliche Anſtrengung— nun wurde Ber⸗ lin Erholung, Pauſe, Feierabend. Wir Berliner be⸗ kamen auch unſern Teil vom Genuß ab. Wo in einem Speiſehaus, in einem Kaffee, ein Sängertrupp erſchien, ruhten die Berliner nicht, bis ihnen aus den immer ſangeswilligen Kehlen ein Lied zuſtrömte. Die Weſtfalen, Hanſeaten, Rheinländer taten uns den Gefallen und ließen ihre Akkorde den nimmer⸗ müden Stimmbändern entrauſchen. Herzlichen Dankl Wir lernten auch die Soliſten kennen. Hat doch jeder Verein ſeinen Meiſtertenor, ſeinen Meiſterbaß, der ſich nicht lange bitten laſſen durfte, ſein Glanz⸗ ſtück tönen zu laſſen, ob es nun„Iſola bella“ oder „Mädchen, mein Mädchen“ war. Je tiefer es in die Nacht ging, um ſo mächtiger ſchwollen die Chöre und hohen Be's aus den Lokalen und die Wirte hatten zuweilen Mühe, den liedergewaltigen Gäſten aus dem Reich die ſtrenge Handhabung der Polizeiſtunde verſtändlich zu machen. Mancher wackere Berliner „Budicker“ trocknete ſich die naſſe Stirn wenn er mit allen Künſten gaſtronomiſcher Höflichkeit die ſeß⸗ und ſtandhaften Gäſte um drei Uhr von der Theke in die kühle Nacht hinauskomplimentiert hatte, um dann der kontrollierenden Schupopatrouille ſagen zu können:„Es iſt geſchafft!“ „Ja, Sie habens geſchafft!“ ſagte der freundliche Schupomann zu meinem Stammbudicker an der Ecke, „aber nun haben wir ſie!“ Nun, mit der angebore⸗ nen Höflichkeit und Humorbegabung verführten unſere Berliner Schupos die nächtlichen Meiſterſin⸗ ger zwiſchen den Häuſerſchluchten zum möglichſten Pianiſſimo. Aber in unſeren Bahnhofshallen, deren Akuſtik noch nie von ſo brauſenden Abſchiedsliedern erprobt wurde, hängen heute noch die Harmonien der Breslauer Heimkehrer in der Luft * Ihre Sonderzüge kreuzten ſich mit den Scharen, die die Funkausſtellung nach Berlin brachte. Zu Hunderttauſenden wogen ſie durch die oſt wegen Ueberfüllung geſchloſſenen Hallen. Ihr ganz großer Magnet iſt die Halle 6 für das Fernſehen. Da wird gezeigt, wie heute für den Fernſehempfang geſendet und empfangen wird. Am Ende eines dunklen Ganges iſt die Fernſehbühne aufgebaut, auf der Sänger, Schauſpieler und Kabarettiſten im Solo und im Enſemble arbeiten. Was auf dieſer Bühne als Wirvklichkeit geſchieht und tönt, kann man zu gleicher Zeit in Seitenkojen als Funkhörbild beſtaunen. Und das iſt techniſch ſchon weit über die Stadien des Vorjahres gelungen, wenn es auch noch in den Formen von ſichtbarlichen Anfangsexpe⸗ rimenten„kommt“. Man fühlt ſich an die erſten Zeiten des Kinos mit ſeinen Zufälligkeiten blitzen⸗ der, verregneter, verknitterter Filme erinnert, gar noch wenn es irgendwo in der Nähe gewittert oder ſonſtige atmoſphäriſche Störungen gibt. Hat ſich der Hörfunk von dieſen ſchon längſt befreit, ſo leidet der Sehfunk darunter erheblich— aber man ahnt ſchon, mit welchen Rieſenſchritten die Technik auch hier ſchon das Ergebnis von heute morgen überwunden ha⸗ ben wird. Dieſe Gewißheit wird verankert in den Aus⸗ ſchnitten durch die Beiſpiele aus der Geſchichte der Lauttechnik der letzten zehn Jahre. Wir ſehen das kleine Mikrophon, mit dem ſich in den Kampfjahren Dr. Goebbels den rieſigen Berliner Sportpalaſt untertan machte und das ſo— neben dem ebenfalls ausgeſtellten Waſſerglas, aus dem er ſich bei ſei⸗ nen hiſtoriſchen Sportpalaſtreden erfriſchte— zu einem der weſentlichen Inſtrumente der Eroberung Berlins wurde. Ausgeſtellt iſt auch ein hiſtoriſcher Schriftwechſel: ein Schreiben des Führers aus dem Braunen Haus in München vom 17. März 1932, in dem er bei der Schleſiſchen Funkſtunde den Antrag ſtellt, anläßlich der Reichspräſidentenwahl zum deut⸗ ſchen Volk ſprechen zu können. Der Führer hat da⸗ mals in dem Schreiben darauf hingewieſen, daß ſo⸗ wohl von Hindenburg als auch Brüning zum deut⸗ ſchen Volk ſprechen konnten, während das ihm in ſeiner Eigenſchaft als Reichspräſidentſchafts⸗Kandi⸗ dat vorenthalten wurde. Der Antrag Adolf Hitlers wurde mit der Be⸗ gründung abgelehnt, daß es etwas anderes ſei, wenn der Reichspräſident nach Ablauf ſeiner Amtstätig⸗ keit einen Rechenſchaftsbericht über die Sender gehen läßt oder wenn Herr Brüning als Staats⸗ mann zum Volk über Gegenwart und Zukunft des deutſchen Schickſals ſpreche. * Gewaltig war natürlich der Zuſtrom der Ber⸗ liner zu den Gaſtſpielen der einzelnen Reichsſender, die mit ihren Funkkanonen, mit ihren heimatlichen Chören, Humoriſten und Sondergaben perſönlich er⸗ ſchienen. Sie ſind uns längſt vom Ohr vertraut, nun konnten wir ſie einmal aus allernächſter Nähe ſehen. Am meiſter wurde der Münchner Weiß Ferdlͤ umjubelt, den man innig zur Ueberwindung eines ſeeliſchen Kummers beglückwünſchen durfte, der dieſen herrlichen Sorgenbrecher in jüngſter Zeit ſchuldlos ſo ſehr bedrückte: an der Peripherie Mün⸗ chens waren zwei alte Leute in die Bahn ſeines Autos gelaufen wobei ſie den Tod fanden. Aber die gerichtliche Unterſuchung hat⸗ ergeben, daß den Weiß Ferdl keine Schuld traf, ein Ergebnis, das alle Freunde des trefflichen weiſen und gütigen Künſt⸗ lers mit Genugtuung erfüllt, ſo ſehr man mit ihm die tragiſchen Opfer des Unfalls bedauert * Nachdem München ſeine Tage der deutſchen Kunſt und Breslau ſein Sängerfeſt hatte, ſteht ja nun auch Berlin vor einem Feſt ungeahnten Ausmaßes: vor unſerer 700⸗Jahrfeier. Jeder, aber auch Fahne, die er aushängt, und mindeſtens durch die Fahne, die er aushängt und mindeſtens durch die Glühkerzen, mit denen er ſeine Fenſter illuminie⸗ ren wird. Geſtern bekam der Oberbürgermeiſter einen Rohrpoſtbrief von den Blumenfrauen des Potsdamer Platzes dieſes Inhalts: „Ich, ergebenſt Endesunterzeichnete, Frau Ger⸗ trud Alten, ſowie meine mitunterzeichneten Be⸗ rufskameradinnen, ſtehen ſeit Jahrzehnten als Handelsfrauen mit unſeren Blumen auf dem Leip⸗ ziger Platz. Dieſer Potsdamer und Leipziger Platz, ſchon lange zu einem Brennpunkt und Wahrzeichen Berlins geworden, wird auch bei dem zu erwartenden großen Beſuch anläßlich der 700⸗ Jahr⸗Feier der Reichshauptſtadt von Tauſenden von Fremden und Volksgenoſſen aus anderen Städten täglich mehrmals berührt werden. Wir alle ent⸗ ſtammen alten Berliner Familien und um nun auch von uns aus etwas zur Ausſchmückung der Reichshauptſtadt, unſerer Heimat Berlin, an⸗ läßlich der bevorſtehenden Feſtwoche beitragen zu dürfen, ſtellen wir hiermit folgenden, Antrag, um deſſen Annahme wir den Herrn Stadtpräſidenten höflichſt bitten. Wir ſind alle übereingekommen und gegebenen⸗ falls bereit, während der Feſtwochen von Mitte Auguſt bis Anfang September in hiſto⸗ riſchen Koſtümen, entweder Rokoko, Bieder⸗ meier, mit Perücke oder ähnlich, unſeren Han⸗ del auszuüben!“ Natürlich hat der Oberbürgermeiſter ja geſagt⸗ Der Berliner Bär. EProfeſſor Dr. Kuhn⸗Gießen geſtorben. Der langjährige Inhaber des Lehrſtuhls für Hygiene und Direktor des Hygieniſchen Inſtituts der Univerſität Gießen, Generaloberſt a. D. Profeſſor Dr. Kuhn, iſt in Bad Tölz im 67. Lebensjahr nach ſchwerem Leiden geſtorben. Mit Profeſſor Kuhn iſt ein alter nationalſozialiſtiſcher Kämpfer heimgegangen. Bereits 1023 ſtand Kuhn in Dresden wo er ſeiner⸗ zeit als Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule wirkte, gemeinſam mit dem ſächſiſchen Gauleiter Mutſchmann in der Führung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung Sachſens. Seit 1926 war Kuhn als Hygieniker an der Univerſität Gießen tätig, bis er am 1. 5. 1935 wegen ſeiner Erkrankung in den Ruhe⸗ ſtand treten mußte. Als Wiſſenſchaftler und akade⸗ miſcher Lehrer hat ſich Kuhn in weiten Kreiſen einen hochgeachteten Namen gemacht. Mit den Fragen der Raſſenhygiene und Bevölkerungspoli⸗ tik beſchäftigte er ſich ganz beſonders. Schon ſeit 1022 trat er in Wort und Schrift für die raſſenhygie⸗ niſche Lehre ein. Profeſſor Kuhn war Mitbegründer der Deutſchen Geſellſchaft für Raſſenhogiene und einer der erſten deutſchen Hochſchulprofeſſoren, die ein offizielles Kolleg über Raſſenhygiene und Be⸗ völkerungspolitik ankündigte. Um die Jahrhundert⸗ wende war er als Militärarzt in Südweſtafrika und Kamerun tätig, wo er am Feldzug gegen die Here⸗ ros teilnahm. + 6. Seite“ Nummer 859 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ansgabe 8 Samstag, 7. Auguſt 1937 Veunlschtes — In Montrenil, in der Nähe von Paris hat ſich ein blutiger Familienzwiſt zugetragen, deſſen Gründe einzigartig daſtehen dürften. Leon Tambour, eim angeſehener Geſchäftsmann, war eiſerſüchtig auf ſeinen 25jährigen Sohn Roger. Er mißgönnte ihm das Glück, das dem Sohn bei jeder Gelegenheit zur Seite ſtand. Roger hatte im Geſchäft ſeines Vaters gelernt, bald aber ſeinen Lehrmeiſter an Kenntniſſen und kaufmänniſchem Unternehmungsgeiſt weit über⸗ troffen. Was Roger in die Hand nahm, das gelang ihm auch. Kaum volljährig, konnte er ſich ſchon ein eigenes Geſchäft gründen, das gute Einnahmen ab⸗ warf und von Monat zu Monat vergrößert werden mußte. Zu allem geſchäftlichen Glück kam hinzu, daß das junge Mäochen, in das ſich Roger auf den erſten Blick verliebte, und das ſeine Reigung nicht weniger glühend erwiderte, ſteinreiche Eltern hatte, ſo daß es nach der Hochzeit ein beträchtliches Vermögen mit im Rogers Geſchäft bringen konnte. Roger durfte alſo mit ſeinem Geſchick zufrieden ſein und jeder Vater hätte ſich aufrichtig über das Glück ſeines Soh⸗ mes gefreut. Nicht aber Leon Tambour. Voller Miß⸗ gunſt hatte er es mitangeſehen, wie das Geſchäft ſei⸗ nes Sohnes immer größere Ausmaße annahm. Als nun noch die„gute Partie“ hinzukam, kannte der Neid des Vaters keine Grenzen. In ſeinem Aerger wernachläſſigte Leon Tambour auch noch ſein eigenes Geſchäft, ſo daß ſeine Einnahmen immer geringer wurden. Dieſer Tage kam es zur Kataſtrophe. Ro⸗ ger hatte mit ſeiner Frau nichtsahnend einen Beſuch bei ſeinen Eltern gemacht als ſein Vater unvermit⸗ telt eine Piſtole zog und ſie mit den Worten:„Du biſt mein leiblicher Sohn, und doch haſt du mich in jeder Beziehung übertroffen, du verdienſt mehr Geld als ich, und das will ich mir nicht gefallen laſſen!“ auf Roger anlegte und abfeuerte. Roger ſank töd⸗ lich getroffen zu Boden. Den beiden entſetzten Frauen blieb nichts anderes übrig, als die Polizei u verſtändigen, die Leon Tambour ſofort verhaftete. *. — 57 Jahre alt war Emma Linn geworden, und das Schickſal hatte ſie zu einer„Spinſter“ gemacht, wie män in England eine unverheiratete Frau be⸗ mennt. Ihre ganze Sorge galt ihrer 87jährigen Mutter, deren einzige Stütze ſie war. Aber oͤann ge⸗ ſchah es eines Tages ganz überraſchend, daß ihr ein langjähriger Freund des Hauſes ein alter Wit⸗ wer, einen Heiratsantrag machte. In ihrer erſten Ueberraſchung lehnte Emma Linn dieſen Antrag ab mit der Begründung, daß ſie ſich verpflichtet fühle, bei ihrer Mutter zu bleiben, die ihrer Pflege drin⸗ gend bedürfe. Der abgewieſene Freier reiſte fort, und Emma Linn führte wieder ihr altgewohntes Leben. Aber ſie fand keine Ruhe mehr. Nachträg⸗ lich bereute ſie es, daß ſie die letzte Chance, einen Mann zu bekommen, nicht wahrgenommen hatte. „Ich fühle es,“ ſagte ſie zu ihren Freunden,„ich habe einen Fehler gemacht, als ich ihn gehen ließ.“ Einer ihrer Bekannten war es dann, der, ohne daß Emma Linn etwas davon wußte, den Witwer auf⸗ forderte, nach London zurückzukehren, denn die Frau, die ihn aus Liebe zu ihrer Mutter abgewieſen hatte, ſei nun doch bereit, ihn zu heiraten. Der Witwer eilte ſofort von Schottland aus zurück, aber er kam um⸗ einen Tag zu ſpät. Emma Linn hatte ſich aus Reue über das vermeintliche Verſäumnis erhängt. * — Es geſchieht wohl zum erſtenmal, daß ein Taxi⸗ chauffeur ein— Denkmal erhält. In der ungariſchen Stadt Sopron wird in Kürze eine Gedenktafel zur Erinnerung an den erſten und älteſten Taxichauffeur des Landes, Emre Duda, enthüllt. Der Chauffeur Duda war der erſte Mann in Ungarn, dem eine amt⸗ liche Lizenz für das Taxigewerbe ausgeſtellt worden iſt. Bis an ſein Lebensende zeigte der Mann, der unlängſt im Alter von 80 Jahren ſtarb, mit großem Stolz Bekannten und Freunden ſeinen Führerſchein, der die Nummer 1 trug. Vier Jahrzehnte hat Dudͤa ſein Gewerbe ausgeübt und galt als der beſte Ken⸗ ner aller Straßen und Gaſſen der ungariſchen Haupt⸗ ſtadt. Seine Berufskameraden haben, als ſie den Tod von Ungarns erſtem Taxichauffeur erfuhren, das Geld für die Anbringung einer Gedenktafel an Dudas Geburtshaus in Sopron geſammelt. * — In Rom wurde in dieſen Tagen ein Prozeß abgeſchloſſen, der die italieniſche Oeffentlichkeit wäh⸗ rend ſeiner Dauer in Atem gehalten hat. Dem Ver⸗ fahren lag folgender Tatbeſtand zugrunde: Im Jahre 1932 hatte die Witwe eines ſehr reichen Druk⸗ kereibeſitzers den fünfundzwanzigjährigen Gam⸗ barelli adoptiert und zum Geſamterben eingeſetzt. Außerdem hatte ſie ihm die Druckerei abgetreten und ihm den Verkauf ihres umfangreichen Immo⸗ bilienbeſitzes übertragen. Der Neffe der Witwe hatte ſich darauſhin mit einem Schreiben an den Juſtiz⸗ miniſter gewandt und dargelegt, daß die alte Frau nicht mehr im vollen Beſitz ihrer geiſtigen Fähig⸗ keiten ſei, und daß Gambarelli dieſe Tatſache in der übelſten Weiſe zu ſeinen Gunſten ausnutze. Dieſe Angaben wurden durch ſehr genaue und langwierige Unterſuchungen der Staatsanwaltſchaft voll beſtä⸗ tigt. An Hand zahlreicher Dokumente und Zeugen⸗ ausſagen ſtellte ſich heraus, daß die alte Frau durch ſenile Geiſtesſchwäche nicht mehr im vollen Beſitz ihrer geiſtigen Fähigkeiten iſt. Es konnten verſchie⸗ dene Rechtsakte feſtgeſtellt werden, durch die ſie ſich ſelbſt empfindlich geſchädigt hatte. Außerdem glaubte ſie an ſpiritiſtiſche Theorien und nahm häufig an ſpiritiſtiſchen Sitzungen teil. Sie hielt ſich ſelbſt ab⸗ wechſelnd für die Reinkarnation der Königin Chri⸗ ſtine von Schweden und der römiſchen Veſtalin Cal⸗ purnia. Auch wähnte ſie ſich mit übernatürlichen Kräften ausgeſtattet. Gambarelli hatte ſich der alten Frau im Hauſe eines penſionierten Generals vor⸗ ſtellen laſſen, in dem des öfteren ſpiritiſtiſche Sit⸗ zungen abgehalten wurden. Ihr Vertrauen hatte er durch die Behauptung gewonnen, daß er die Rein⸗ karnation ihres verſtorbenen Bruders ſei. Das Ge⸗ richt erklärte in der Urteilsbegründung, Gambarelli habe einen hemmungsloſen Trieb zum Luxus. Da er ſelbſt nicht über genügend Mittel zur Befriedi⸗ gung ſeiner Wünſche verfügte, hätte er in verbreche⸗ riſcher Weiſe die Unzurechnungsfähigkeit der rei⸗ chen Witwe ausgenutzt. Der Verbrecher wurde zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, und die zu ſei⸗ nen Gunſten von der Witwe verſaßten Rechtsakte wurden für nichtig erklärt. * — Als ſie in der Sommerfriſche ankam, machte dieſer Tage eine Dame der Mailänder Geſellſchaft die Entdöeckung, daß ſie einige Haushaltspapiere, Rechnungen uſw. zu Hauſe vergeſſen hatte. Sie ſagte ſich, man ſolle die Ehemänner nicht mit allen Klei⸗ nigkeiten, behelligen und bat daher ihre Hausangeſtellte brieflich, die Papiere, die in einem blauen Brief⸗ umſchlag an der und der Stelle ihres nicht verſchloſ⸗ ſenen Schreibtiſches lägen, nachzuſchicken. Nach we⸗ nigen Tagen brachte der Poſtbote denn auch einen eingeſchriebenen Brief, in dem der blaue Brief⸗ umſchlag war. Aber als die Dame den Umſchlag ge⸗ öffnet hatte, fand ſie darin zu ihrer Verwunderung nicht die Schneiderrechnungen, ſondern— das Te⸗ ſtament ihres Mannes. Das Mäochen hatte alſo die Umſchläge verwechſelt. Die Ehefrau tat nun das Natürlichſte der Welt, ſie las nämlich die letztwilli⸗ gen Verfügungen und ſtellte mit wachſendem Er⸗ ſtaunen feſt, daß darin mit einem namhaften Legat eine Tochter ihres Mannes bedacht worden war, von deren Exiſtenz ſie bisher keine Ahnung gehabt hatte. Kurz entſchloſſen ſetzte ſie ſich auf die Eiſenbahn und fuhr nach Hauſe. Der Ehemann aber hatte das Ver⸗ ſehen dͤͤes Dienſtmädchens ſchon entdeckt und ſah dem kommenden Sturm in guter Ruhe entgegen. Er ver⸗ weigerte jede Ausſage, ſo daß die zornige Frau ſchließlich unverrichteter Sache oͤas Haus verließ. Kurze Zeit ͤarauf wurde der Mann vom Polizei⸗ revier angerufen, er möge wegen einiger Auskünfte unverzüglich lommen. In der Amtsſtube machte man ihm klar, daß ſeine Frau ein Recht auf Auf⸗ klärung habe, Da erſchien— der Ehemann hatte wirklich alles glänzend vorbereitet— ein hübſches, achtzehnjähriges Mädchen; eben die myſteriöſe Toch⸗ ter. Sie erklärte, daß ihre Mutter, eine Schneide⸗ rin, bei ihrer Geburt geſtorben ſei, ͤͤaß ihr Vater ſie ſtandesgemäß erzogen und auch ihre kürzlich er⸗ folgte Verlobung ermöglicht habe.„Ich ſelbſt habe u, GUlller Die Siebenbürger Sänger in Bremen dnb. Bremen, 7. Auguſt. Die 200 Siebenbürger Sänger, die nach dem Sängerbundesfeſt in Breslau eine Deutſchland⸗ fahrt angetreten haben, trafen am Freitagnachmittag, herzlich begrüßt, in Bremen ein. Nach einem Emp⸗ fang im Rathaus, bei dem der Führer der Sieben⸗ bürger Sänger für die Aufnahme dankte, wurde die Hanſeſtadt Bremen beſichtigt. Am Abend fand im Parkhaus ein großes Konzert ſtatt. Lied und Volks⸗ tanz zeigten, daß deutſches Weſen auch in der Fremde lebendig geblieben iſt. Samstag fahren die Sieben⸗ bürger Sänger nach Düſſeldorf weiter. Großfener in Antwerpen dnb. Brüſſel, 6. Auguſt. In einem großen Antwerpener Waren⸗ haus brach in der Nacht zum Freitag Feuer aus. Der größte Teil der beiden oberen Stockwerke wurde vernichtet. Ein Uebergreifen des Feuers auf die unteren Stockwerke und auf die neben dem Waren⸗ haus liegenden Gebäude konnte von der Feuerwehr, die von Truppen der Garniſon Antwerpen unter⸗ ſtützt wurde, verhindert werden. Bei den Rettungs⸗ arbeiten verunglückte ein Feuerwehrmann tödlich. Ein ſowietruſſiſches Paſſagierflugzeug abgeſtüezt dnb. Bukareſt, 6. Auguſt. Ein ſowjetruſſiſches Paſſagierflugzeug der Linie Prag— Moskau ſtürzte am Freitagnachmit⸗ tag in der Nähe der Gemeinde Saragzel im Bezirk Biſtritz in Siebenbürgen ab. Das Flugzeug geriet in Flammen und brannte in kurzer Zeit voll⸗ kommen nieder. An Bord des Flugzeuges befanden ſich zwei tſchechoſlowakiſche Paſſagiere und die aus vier Mann beſtehende Beſatzung. Sämtliche In⸗ ſaſſen wurden tot aufgefunden. Das Spiel mit der alten Granate Drei Kinder zerriſſen dub. Reval, 6. Auguſt. Am Donnerstagmittag ereignete ſich in einem Fiſcherdorf in der Gemeinde Wiimſi unweit von Reval ein Exploſionsunglück, das drei Men⸗ ſchenopfer forderte. Fiſcherknaben ſanden in einem leeren Brunnen eine alte Granate. Während ſie dieſe näher beſahen, explodierte die Granate. Hier⸗ bei wurden zzwei Knaben ſofort getötet, während zwet weitere ſchwerverletzte Knaben ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft werden mußten. Einer der verwundeten Kna⸗ ben erlag bald darauf ſeinen Verletzungen. Wie ſich herausſtellte, handelte es ſich um eine Hyperit enthaltende Granate; dͤenn mehrere von den zur Hilfe herbeigeeilten Perſonen mußten mit Hype⸗ rit⸗Vergiftungserſcheinungen ins Krankenhaus ein⸗ geliefert werden. Anſcheinend handelt es ſich um eine Granate, die während der Revolutionszeit von ruſſiſchen Truppen, die ſeinerzeit in der gleichen Gegend verſchiedene Kirchen geſprengt hatten, in den Brunnen gelegt worden war. Betrunkener fähet in eine Kindergruppe + Paris, 6. Auguſt. In Mülhauſen im Elſaß fuhr ein mit vier Betrunkenen beſetzter Kraftwagen, deſſen Führer in verantwortungsloſer Weiſe im Zicksackkurs durch die Straßen ſteuerte, ſchließ⸗ lich auf den Bürgerſteig mitten in eine Gruppe ſpielender Kinder hinein, die ſämtlich ſchwer verletzt wurden. Ein Kind iſt ſeinen Verletzungen bald darauf erlegen. ihn bei ſeiner Verheiratung darum gebeten, meine Exiſtenz zu verſchweigen“, ſagte ſie zu der immer noch ſchluchzenden Frau. Die ſah dann auch ein, daß zu Eiferſucht kein Grund vorläge, und ſo endete die zunächſt ſo bedͤrohlich ausſehende Szene mit einer allgemeinen Verſöhnung nach dem Motto: Ende gut, alles gut. Die beruhigte Frau aber nahm die Tochter ihres Mannes gleich mit in die Sommer⸗ friſche. * — Enem Berliner Betrüger iſt folgender Trick eingefallen: Zunächſt wird nachgeforſcht, ob ein Mieter abweſend iſt. Dann fabriziert der Schwindler einen Wertbrief an die Anſchrift des gerade abwe⸗ ſenden Mieters und erſcheint mit der koſtbaren Poſt beim Hauswart oder an deſſen Wohnungstür. Gleich⸗ zeitig mit dem Brief, ſo erklärt der Burſche, habe er auch Geld zu erhalten, und er bitte daher, den Wert⸗ brief ſür den betreffenden Mieter abzunehmen und den Betrag auszulegen. Da es ſich tatſächlich heraus ⸗ ſtellt, daß der Aoͤreſſat fortgegangen iſt und der Schwindler nur Beträge von 1 bis 2 Mark fordert, ſchöpft man in der Regel keinen Verdacht und kommt dem Erſuchen des Betrügers nach. Erſt ſpäter, wenn der Brief geöffnet wird, ſtellt ſich dann heraus, daß alles Schwindel war und der Umſchlag lediglich eine oder zwei Anſichtskarten enthält. Der Betrüger hat mit ſeinem Trick Erfolg, denn beim Polizeipräſidium in Berlin ſind zahlreiche Anzeigen eingelaufen. *. — Aufſehen erregt in Nordamerika der tolle Streich eines 33jährigen, wohlhabenden Geſchäfts⸗ mannes, namens John M. Hayes, der ſeine zwei⸗ jährige Tochter im Flugzeug faſt über den ganzen nordamerikaniſchen Kontinent entführt hat. Hayes, der ſeinen Wohnſitz in San Franzisko hat, lebt ſeit einigen Monaten von ſeiner Frau getrennt, der die kleine Tochter gerichtlich zugeſprochen worden iſt. Mit dieſer Entſcheidung wollte ſich Hayes aber nicht zufrieden geben. So ging er zu ſeiner Frau, bat ſie, das Kind in den Zoologiſchen Garten führen zu dürfen, fuhr dann aber, nachdem ihm das Kind über⸗ geben war, zum Flugplatz, wo er ein Flugzeug nach Reno charterte. Von Reno aus flog er mit einem anderen Flugzeug weiter nach Chikago, um von dort nach Neuyork zu gelangen. In Chikago wurde er aber ſchon von der Polizei in Empfang genommen. Die SͤA iſt echte Volksgemeinſchaft, echter erprobter und erlebter Nationalſozialismus. Reichswettkämpfe der SA Berlin, 13. bis 15. Auguſt 1937 a 90 — Vor einiger Zeit verhaftete die Polizei in Karlsbad einen Fremben, der ſich durch ſelbſt für Karlsbad ungewöhnliche Geldausgaben verbdächtig gemacht hatte, wegen Deviſenvergehens. Die Durch⸗ ſuchung ſeines Gepäcks brachte Ueberraſchungen. Zu⸗ nächſt fand man bei ihm Deviſen im Werte von etwa 1½ Millionen Tſchechenkronen. Außerdem hatte der Verhaftete drei gefälſchte Päſſe bei ſich. Der Nachrich⸗ tenapparat begann zu ſpielen. Das Ergebnis war ungeheuerlich. Zipko, ein öſterreichiſcher Staatsbür⸗ ger, der fließend deutſch, engliſch und franzöſiſch ſpricht, wird faſt von allen Staaten der Welt geſucht. In Oeſterreich hat er einen Raubmord verübt. In Amerika bringt man ihn mit nicht weniger als 34 Morden der Al⸗Capone⸗Gangſtergruppe in Zuſam⸗ menhang. Roman von Jenny Sattler-König Das Mädchen Elin wird geküßt 12 „So, ſie verdient Geld?“ Elin ſtand das blaſſe, rotblonde Mädchen mit den Schreibärmeln vor Au⸗ gen. Ihr Geſicht ſchien ſo müde, und ſie war eigent⸗ lich recht unfreundlich, und wenn ſie ging, dann hatte ſie einen ſo merkwürdig ſchwebenden Schritt. Ganz anders als ſie, Elin, ſelbſt, die ſie leicht, aber feſt auftrat, und auch ſchnell vorwärts kam.„Was iſt Iſe öͤenn?“ „Schreibmaſchinenfräulein büro!“ „Weiß ſie etwas davon, daß Sie mich neulich..?“ fragte Elin errötend und tippte auf ihre Bruſt. „Nein, wir haben ihr nichts davon erzählt.— Eigentlich komiſch! Sonſt weiß Iſe alles. Doch da⸗ von haben wir ihr gar nichts geſagt!“ „Was macht denn Ihr Herr Bruder?“ fragte Elin. „Arbeitet er in irgendeiner Fabrik?“ „Nein, Manfred iſt ſtellungslos. Aber er iſt ja eigentlich ſelbſt oͤaran ſchuld.— Er iſt ſehr geſcheitl Er hat eine feine Erfindung gemacht; vielleicht wür⸗ den ſie ihn auch irgendwo nehmen, wenn er ſie ihnen überließe. Ach, was ſage ich?— Mit offenen Hän⸗ den würden ſie ihn nehmen! Aber er gibt ſie nicht her. Er bleibt ſeinem alten Chef treu. Der aber hat kein Geld mehr; aber wenn er wieder auf die Beine kommt, dann geht Manfred wieder zu ihm, und dann Elin ſog nachdenklich an ihrem Strohhalm. Pe⸗ ter ſchaute gar nicht zu ihr hin. Aus dem unklaren Bedürfnis heraus, Manfred irgendwie für das Un⸗ recht zu entſchädigen, das er ihm hinſichtlich Elin zugefügt hatle, ſang er ihr jetzt das Lob des Bru⸗ ders, und er dachte noch nicht ſogleich damit aufzu⸗ hören.„Er erfindet überhaupt immer etwas, der Manfredl— Das Zimmer, in dem Sie drin waren, war eigentlich ſein Arbeitszimmer, wiſſen Sie.“ Elin wollte fragen, ob ſie auch noch andere Zim⸗ mer hätten, aber die Worte wollten nicht recht über in einem Anwalts⸗ ihre Lippen. Peter fuhr ſchon fort.„Jetzt wohnen und ſchlafen wir in dem Arbeitszimmer. Die bei⸗ den Räume nach vorne raus haben wir vermietet, und in dem ganz, ganz kleinen Zimmer, dem, nach dem die Treppentür geht— beſinnen Sie ſich?— in dem ſchläft Iſe. Ja, und was ſonſt nicht niet⸗ und nagelfeſt war, das haben wir verkauft, wiſſen Sie! Manfred iſt nämlich ſo komiſch. Er nimmt keine Unterſtützung, ſagt erl——— Na, und wenn wir mal wieder Arbeit haben, dann kaufen wir uns eben alles wieder! Und noch viel, viel ſchöner, als es erſt war!“ Elin brannte der Ring in der Hanoͤtaſche. Was nicht niet⸗ und nagelfeſt war', ſagte er, haben wir verkauft'. Und da bringt ſie nun einen Ring an! Solchen Leuten brachte ſie einen Ring! Alles andere brauchten ſie als ſo ein unnützes und prächtiges Stück! Elin wurde noch nachträglich rot bei dem Ge⸗ danken, daß ſie hätte ſo taktlos ſein und den Ring dort auf die Gardinendecke legen können! Auf den Tiſch dieſes Manfred, der nicht einmal Arbeitsloſen⸗ unterſtützung genommen hatte. „Und Sie— haben Sie Unterſtützung genommen?“ „Ja— ſchon! Aber jetzt kriege ich keine mehrl tzt iſt es aus damitl“ „Sie ſind Autofachmann, Herr Flamm, nicht wahr? So ſagten Sie doch neulich?“ „Jawohl, ich war als Kaufmann im Autofach tätig, aber eigentlich wollte ich gar nicht Kaufmann werden. Etwas ganz, ganz anderes wollte ich wer⸗ den!“ Elin wurde neugierig.„Was wollten Sie denn gern werden?“ „Rennfahrer! Oh, ich war ſchon auf dem beſten Wege datu, ich war Beifahrer, und ich bin auch ſchon allein Rennen gefahren und habe die Lizenz datzu — ja, da muß meine Firma plötzlich den Bau von Rennwagen einſtellen, obwohl man mir doch feſt zu⸗ geſagt hatte, daß ich in den Fahrerſtab aufgenommen werden ſolltel Ach!“ Seufzend begann Peter Flamm ſeiner Begleiterin auszumalen, was er dadurch ver⸗ loren hatte, und was für Gewinne er einzuheimſen in der Lage wäre, wenn er wieder an Rennen teil⸗ nehmen könnte. Elin hörte ſtumm zu. Ihr Hirn arbeitete fieber⸗ haft. Immer wieder ſtand vor ihrem inneren Auge der weiße Rennwagen, der Herr von Eroͤmanns⸗ dorf gehörte, und den ihm kein Menſch auf der wei⸗ ten Welt abkaufen wollte. Geſtern, der Herr Pon⸗ fiek auch wieder nicht! Und dann bachte ſie an den Ring in ihrer Taſche — und an den Dank, den ſie Peter ſchuldig war— und daran, daß man den Leuten immer ſo helfen ſollte, wie ſie es gerade brauchten. Wenn auch vor⸗ übergehend der warnende Gedanke an Vater und an Heinrich Friedrich von Erdmannsdorf in ihr auf⸗ ſtieg, ſo war das Bedürfnis zu helfen doch viel mächtiger in ihr! Plötzlich, ſie wußte gar nicht recht wie, kam es unvermittelt aus ihr heraus:„Wenn Sie einen Rennwagen brauchen, dann könnte ich Ihnen, glaube ich, einen borgen!“ 7. Kapitel Nachdem Peter Flamm die beiden Eiskaffees be⸗ zahlt, Elin Hallermann mit der Kahnfähre nach Haus gebracht hatte und dann mit der Pönneritzer Straßenbahn wieder in die Stadt hineingefahren war, hatte er noch achtunddreißig Pfennig in der Taſche. Obwohl dieſe achtundoͤreißig Pfennige ſein ganzes verfügbares Kapital darſtellten, zögerte er doch nicht, im Fleiſcherladen an der Ecke der Wet⸗ tiner Straße zum Abendbrot dreiachtel Pfund Mett⸗ wurſt dafür einguhandeln—— „Mein Gott,, ſagte Iſe und ſchlug die Hände über dem Kopf zuſammen.„Peter hat das große, S eeeeen Peter bringt was zum Abendbrot mit! „Er hat wahrſcheinlich auf die Mitgift einen Vor⸗ ſchuß genommen!“ murmelte Manfred. Er ſaß am Zeichentiſch und ſchlug mit dem Zirkel ſinnloſe Kreiſe. Den ganzen Nachmittag hatte er ſolche ſinn⸗ loſen Kreiſe gezogen. Bis jetzt, da erſt Iſe vom Dienſt heimkam und nun Peter zurückkehrte. Peter ließ ſich von dex geſchwiſterlichen Liebe keineswegs einſchüchtern. Er wickelte ſeine Mett⸗ wurſt aus dem Papier und legte ſie ſorgfältig auf einen friſchen Teller. „Ich habe ſowohl das große Los gewonnen, als auch Vorſchuß auf die Mitgift erhalten!“ ſagte er großartig. Aber dann konnte er ſich nicht mehr hal⸗ ten, dann lief er im Zimmer herum, nach der Küche, wieder zurück und ſchließlich warf er ſich ſtrahlend auf ſein Bett.„Es iſt wunderbar!“ ſchrie er.„Es iſt zu ſchön, Kinderl— Ich bin ja ſo glücklich!“ Manfred und Iſe ſtanden verſtändnislos da⸗ neben und ſahen ihm zu.„Was iſt denn bloß los, Peter?“ fragte endlich die Schweſter.„Warum biſt du ſo aufgeregt?“ „Mitfahren tue ich—!“ ſchrie Peter und ſuhr wieder hoch.„Mitfahren tu ich!— das Olbersdorfer Bergrennen fahr' ich mit! Ich!— Ichl— Ich!“ Er ſchlug aufgeregt mit der Hand auf ſeine Bruſt.„Und den erſten Preis hole ich mir! Da könnt ihr euch darauf verlaſſen! Den hole ich mir! Ich weiß gar nicht, wieviel tauſend Mark das ſind. Und dann hört das alles hier auf— dieſer Kram, dieſes Hunger⸗ daſein, dieſe Armutei.“ Er zerrte atemlos und unmutig an der häßlichen Tiſchöecke. Iſe hielt das Tuch an der anderen Seite ängſt⸗ lich feſt, damit nicht etwa das ganze Abendbrot ge⸗ fährdet ward. „Wieſo fährſt du das Olbersdorfer Rennen mit?“ fragte ſie vorſichtig.„Du haſt doch gar keinen Wagen!“ „Natürlich habe ich einen Wagen! Einen wun⸗ derſchönen ſogar, einen ganz neuen; weiß ſieht er aus und.“ „Marke?“ warf Manfres ſachlich ein. „Die Marke weiß ſie leider nicht!“ bekannte Pe⸗ ker etwas herabgeſtimmt. „Und woher haſt du ühn?“ erkundigte ſich Iſe wieder. 10 „Sie borgt ihn mir!“— Serr 4 „Na, das Mädel, das heute hier war! Sie iſt die Tochter vom Konſul Hallermann in Floriösdorf!“ „Ach ſo— die, die heute mittag da wahr? Die, die zur„N. D. G. wollte?“ Iſe wandte ſpöttiſch den feinen Kopf hin und her. „Hat Fräulein Hallermann den Rennwagen au verborgen?“ miſchte ſich Manfred ein. „Offenbar“, entgegnete Peter leichthin.„Sonſt hätte ſie ihn mir ja nicht angeboten.“ „Läßt dͤer Konſul denn einen Wagen fahren?— Weißt oͤu etwas davon?“ „Ich weiß nichts Genaues darüber, aber mög⸗ lich iſt es jal Vielleicht iſt das eine neue Liebhaberei von ihm. Jedenfalls beſitzt er einen ſeinen Wagen, noch kaum gefahren, und den ſtellt ſie mir zur Ber⸗ fügung!“ (Fortſetzung kolgt) 23 9 9 für ein halbes Jahr. Darauf wurde der Verein ſeinerzeit Deutſchland und Eſtland geklärt wopden. „Uich ſollte dieſes Ländertreffen am 7. Auguſt in Reval Samstag, 7. Auguſt 1937 7. Seite/ Nummer 359 4 König Jußball kehrt wiedeer Ein Großturnier des Vic zum Saiſonauftakt Zwar iſt die Fußballpauſe erſt Mitte des Monats be⸗ endet, aber ſchon ſind die Mannheimer Vereine eifrig da⸗ bei, ihr vorläufiges Programm für den Beginn der neuen Spielzeit feſtzulegen. Der VfR Mannheim wird wieder einmal ſeine Breitenarbeit im Fußballſport unter Beweis ſtellen, indem er ein großes Fußballturnier der Mannheimer Privat⸗ Mannſchaften veranſtaltet. Wie die großen Jugendturniere, ſo wird ſich auch dieſe Neueinführung durchzuſetzen wiſſen, und es iſt nicht daran zu zweifeln, daß man bei dieſer neuartigen Veranſtaltung guten Sport ſehen wird. Daß ein Teil der Privatmannſchaften einen beſonders hohen Leiſtungsgvad erreicht, dies haben die erſtmals in dieſem Jahre geſtarteten Verbandsſpiele der Privatmann⸗ ſchaften zur Genüge bewieſen. Der Reiz eines Punkte⸗ bampfes hat ſelbſt vor den„alten Knochen“ keinen Halt ge⸗ macht, eher den oder jenen der alten Garde veranlaßt, ſchleunigſt noch einmal die bereits ſchon leicht angeſtaub⸗ ten„Kickſchlappen“ aus der Verſenkung hervorzuholen, And ſo wird man in dieſem am 15. Auguſt und an fol⸗ genden Tagen ſtattfindenden Turnier manch einſtige Fußballgröße wieder einmal in ihrem Element ſehen kön⸗ nen, worauf man ſchließlich mit Recht geſpannt ſein darf. Der in dieſen Tagen abgelaufene Meldeſchluß zu dem Turnier hat ein ſtarkes Feld von Teilnehmern ergeben. Während der Veranſtalter durch ſeine Geppert⸗ Willi⸗Schmid⸗, Berlinghof⸗, Steinkamp⸗, Noll⸗ und H. B. Schmittmannſchaft am ſtärkſten vertreten ſein wird, ent⸗ ſendet der Sp Waldhof die Brückl⸗Gedächtnis⸗Mannſchaft and der Vſs Neckarau ſeine Bertſch⸗ und Walthermann⸗ ſchaft. Weiter ſind am Turnierausgang intereſſiert der Poſtſportverein, 07 Mannheim, Phönix Mannheim, Reichs⸗ bahn Mannheim, FC 08 Mannheim, Betr.⸗Sp.⸗Gem. Lanz AG., DSp 61 Ludwigshafen und der Mannheimer Stadt⸗ Sp, die ebenfalls ſtarke Mannſchaften ins Feld ſtellen. Auf das genaue Spielprogramm werden wir noch zu gegebener Zeit zu ſprechen kommen. Aus dem Reiche des Fußballs VfR Heilbronn neuerſtanden! Der Sportverein Heilbronn 1896 trägt ſeit 1. Auguſt 1087 wieder den Namen Verein für Raſen ſpiele von 1806. Die Uebernahme des früheren Namens er⸗ folgte mit Genehmigung der württembergiſchen Gauſport⸗ behörde und nach einſtimmigem Beſchluß der Mitglieder⸗ verſammlung. Bekanntlich ereilte den VfR Heilbronn im Jahre 1034 das bittere Urteil des Verbandsausſchluſſes aufgelbſt; der neugegründete Verein erhielt den Namen Sportperein Heilbronn 96, der jetzt wieder dem früheren Namen weichen mußte. In einem am 91. Juli 1957 ſtatt⸗ gefundenen Feſtakt verkündete Vereinsführer Rechtsanwalt Erwin Göggelmann den neuen Namen und gab der Hoff⸗ mung Ausdruck, daß die alte Tradition wieder aufleben möge. Zur Zeit der Bezirksliga Württemberg⸗Baden lie⸗ ferte der VſR Heilbronn den badiſchen Vereinen KöV, Phönix,§c Mühlburg,§c und SScC Freiburg ſtets ſpannende Kämpfe, die beiderſeits noch in guter Erinne⸗ rung ſein dürften. Den Aufſtieg zur einſtigen Bezirks⸗ Liga erkämpfte ſich VfR Heilbronn gegen Sportelub und Sportfreunde Stuttgart(:0 und 5·0) auf dem Platze des 1.§C Pforzheim im Brötzinger Tal. Deutſchland— Eſtland in Königsberg Swiſchen dem Reichsfachamt für Fußball und dem Eſt⸗ wiſchen Fußball⸗Verband iſt die Frage des Austragungs⸗ ortes des Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidungskampfes zwiſchen Dieſe Begeg⸗ mung findet am 29. Auguſt in Königsberg ſtatt. Bekannt⸗ ſtattfinden, doch verzichteten die Eſten auf ihr„Hausrecht“, da ihnen keine rechte Kampfſtätte zur Verfügung ſtand. Der zweite Kampf zwiſchen Deutſchland und Eſtland wurde baher nach Königsberg verlegt, das ſchon ſehr lange auf eine derartige Veranſtaltung wartet. Das Treffen wird ſicherlich eine große Anziehungskraft ausüben, zumal es das erſte Länderſpiel unſerer Nationalelf in der neuen Betibampf iſt. Sachſens ſtarke Auswaßl Um 14. Auguſt wird im Rahmen der Reichswettkämpfe ber SA im Olympiaſtadion zu Berlin der Fußball⸗Gau⸗ bampf zwiſchen Brandenburg und Sachſen ausgetragen. Während die Berliner Elf bereits bekannt war, hat nun auch Sachſen ſeine Aufſtellung veröffentlicht. Die Sachſen kreien mit folgender ſtarken Beſetzung in Berlin an: Tor: Kreß(Dresdner); Verteidigung: Kreiſch Wresöner Sc), Brembach(Tura Leipzig); Läuferreihe: Neue Wege für die ſportliche Siegerehrung General Daluege ſyricht bei der Eröffnung der deutſchen Polizeimeiſterſchaften Die Deutſchen Polizeimeiſterſchaf⸗ vom 6. bis 8. Auguſt auf dem Sportfeld zu Frank⸗ ten in der Leichtathletik und im Gepäckmarſch, die furt a. M. ausgetragen werden, wurden am Freitag⸗ vormittag in Anweſenheit des Chefs der Ordnungs⸗ polizei, SS⸗Obergruppenführer General der Polizei Daluege, in Vertretung des Reichsführers SS und Chefs der deutſchen Polizei, Himmler, eröffnet. Vor Beginn der Kämpfe führte General Daluege in ſeiner Anſprache u. a. aus: Nach der Krönung der bisherigen Poligei⸗Sport⸗Arbeit bei den Olympiſchen Spielen in Berlin ſtehen wir heute am Anfang einer neuen Entwicklung in den Leibesübun⸗ gen der deutſchen Polizei. Hinter uns liegt bereits ein Jahr Arbett, nach dem— ich darf wohl ſagen— denkwür⸗ bigen Befehl, daß die Leibesübungen in der deutſchen Po⸗ lizei, und zwar für alle, Offizier und Mann, Pflicht ge⸗ worden ſind, das unabhängig vom Alter jeder einzelne in jedem Fahr erneut unter Beweis zu ſtellen hat, daß er ſeinen Körper ſo in Zucht und Ordnung hat, wie es ſein Dienſt verlangt. 5 Wir ſind bei den Gepäckmeiſterſchaften bewußt abgegan⸗ gen von einem Syſtem, wie es bisher beſtanden hat. Wenn Sie als Mannſchaften hier ſtehen, kann man be⸗ haupten, daß wenigſtens die zehnfache Zahl vorher um die Ehre geſtritten hat, hierherzukommen. Damit gewinnt der auch die Mannſchaft erhöht auf einen Offizier und 20 Mannſchaftsgepäckmarſch einen anderen Sinn. Wir haben Mann, denn wir ſind der Meinung, daß es keine beſſere Schule geben kann, als Gepäckmärſche, bei denen Führer wirklich Führer ſein muß und bei denen die Männer ihnen in treuer Gefolgſchaft mit größter innerer Begeiſterung folgen ſollen. Ich will Ihnen den Weg weiſen, den Sie als deutſche Polizeimeiſter oder als Zweit⸗ oder Drittplacierte in den Wettkämpfen zu gehen haben. Sie werden ſich der Ehre, Polizeimeiſter zu ſein, dann würdig erweiſen, wenn Sie das kommende Jahr dazu be⸗ Schubert, Seltmann(beide SC Planitz), Köckeritz(Dres⸗ dener SC); Angriff: Than(Guts Muts Dresden), Helm⸗ chen(Polizei Chemnitz), Schön(Dresdner Sc), Munkelt (Polizei Chemnitz), Kund(Dresdner SC). Zwiſchen den Seilen Mietſchke und Rappſilber ſiegen in Karlsruhe Am Freitagabend trat der Karlsruher Boxſportperein mit einer wohlgelungenen Amateur⸗Boxveranſtaltung an die Oeffentlichkeit. Schon lange vor Beginn war der große Coloſſeum⸗Saal überfüllt. Die beiden Hauptkämpfe wur⸗ den von dem Frankfurter Rappſilber und dem Berliner Mietſchke überlegen gewonnen. Der Fyankfurter wehrte im Bantamgewicht die ſtürmiſchen Angriffe des Karls⸗ ruhers Reuter ſicher ab und zwang ſeinen Gegner in der 3. Runde zur Aufgabe. Mietſchke konnte gegen Steimer (Karlsruhe) im Mittelgewicht zwar ſein großes Können zur Geltung bringen, mußte ſich trotz großer Ueberlegen⸗ heit aber mit einem klaren Punktſieg begnügen. Der Klubkampf zwiſchen dem Karlsruher BV und FSV Frank⸗ furt endete überraſchend:6 unentſchieden. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Rappſilber(.) beſiegt Reuter(.) 8. Runde k. o.— Federgewicht: Müller(.) beſiegt Grötzſch (.) n. P.— Leichtgewicht: Hettel(.) beſiegt Belz(.) durch Aufgabe.— Leichgewicht: Zickler(.) beſiegt Deim⸗ ling(.) n. P.— Weltergewicht: Ims(.) beſiegt Kohl⸗ born(.) n. P.— Halbſchwergewicht: Süß(.) beſiegt Münſter(.) 3. Runde k. o.— Mittelgewicht:(Einlage) Mietſchke(Berlin) beſiegt Steimer(.) n. P. 7 4• * 2, + , 1 7— Der Sport am Sonntag LA⸗Länderkampf Deutſchland— Frankreich— Poli⸗ zeimeiſterſchaften in Frankfurt— Deutſche Schwimm⸗ Meiſterſchaften in Düſſeldorf Internationale Tennismeiſterſchaften von Deutſchland— Großer Motorradpreis von Deutſchland Großer Auto⸗ preis von Monaco Das kommende Wochenende bringt auf allen ſportlichen Gebieten wieder eine wahre Großkampfſtimmung, inter⸗ nationale Ereigniſſe und Meiſterſchaftsveranſtaltungen in den verſchiedenſten Sportzweigen drücken dieſen Tagen ihren Stempel auf. Für den„Sportfanatiker“ iſt wieder einmal alles drin. In der Leichtathletik hat die Wettkampfzeit ihren Höhepunkt erreicht, die Mei⸗ ſterſchaften ſind vorüber und nun beginnen die Länder⸗ kämpfe, die Kraftproben mit unſeren Nachbarn. Als erſter Gegner tritt in München Frankreich in die Schranken. Unſere ſtärkſte Mannſchaft, bis auf den befreiten Schaum⸗ burg, tritt an, und ſo dürfte für die Franzoſen wirklich nicht viel zu holen ſein. An dem überlegenen deutſchen Siege iſt nichts zu rütteln. Am Vorabend veranſtaltet der Poſt⸗SV München, gewiſſermaßen als Auftakt, ein Abend⸗ ſportfeſt. Das 26. Spicherer Bergfeſt wird von der DRs⸗ Ortsgruppe Saarbrücken veranſtaltet, in Berein ſetzen einige Vereine, darunter der BSc, den Kampf um die 13 000 Punkte in der Vereinsmeiſterſchaft fort. Die Deutſche Polizei ermittelt ihre Meiſter am Wochenende in Frankfurt am Main. Beſonderer Wert wird dabei auf die Mannſchaftswettbewerbe gelegt und wieder ragt der Ge⸗ päckmarſch hervor, der unter erſchwerten Bedingungen durchgeführt wird. Im Rahmen dieſer großen Veranſtal⸗ Henkel und Mar Grath Internationale Tennismeiſterkchaften von Deutſchland Auf den Plätzen am Rothenbaum wurden am Nachmit⸗ kag auch die beiden Teilnehmer an der Schlußrunde des Männer⸗Einzels feſtgeſtellt. Der Auſtralier Mac Grath erkämpfte ſich über ſeinen Landsmann Bromwich den Weg in die Schlußrunde, während anſchließend Heinrich Hen⸗ kes erwartungsgemäß über den Oeſterreicher Georg von Metaxa hinwegkam. Damit iſt Henkel auf dem beſten Wege, das Erbe Gottfried von Cramms anzutreten. Die erſte Vorſchlußrundenbegegnung des Männer⸗Ein⸗ zels war eine rein auſtraliſche Angelegenheit. Vivian MacGrath beſiegte ſeinen jungen Landsmann Bromwich, der bekanntlich von Cramm ausſchalten konnte, in drei Sätzen, von denen lediglich der zweite etwas umſtritten war,:1,:4,:3. Bei Bromwich machten ſich die vorauf⸗ gegangenen Spiele doch bemerkbar, er begann ſehr nervös. Im Nu war MacçGrath auf:1 davon. Im zweiten Satz arbeitete Bromwich zwar planvoller, konnte auch:0 in Führung gehen, öann jedoch kam MacGrath wiederum ſehr ſtark auf und gewann auch dieſen Satz. Im dritten Satz war der junge Auſtralier dann ſehr ermüdet und überlte ſeinem Landsmann den.4, 614,:8⸗Sieg. Anſchließend lieſerten ſich Heinrich Henkel und Georg von Metaxa einen hervorragenden Kampf. Henkel begann in ausgezeichneter Form. Mit genan ge⸗ ſetzten Treibſchlägen hetzte er ſeinen Gegner von der einen Ecke in die andere und holte ſich den erſten Satz glatt:3. Im zweiten Satz ſpielte der Reichsdeutſche in der gleichen Form weiter, ͤͤurchbrach Metaxas Aufſchlag und führte:0. Aber der Oeſterreicher kam auf:2 heran, aber dann war es aus—:2. Im dritten Satz ſchien der Deutſche bereits die Oberhand gewonnen zu haben. Bei„vier beide“ war er dicht vor dem Gewinn, aber noch einmal konnte Metaxa in Front ziehen und mit Henkels Aufſchlag auch den Satz :4 zu gewinnen. Nach der Pauſe zeigte ſich Metaxa ſehr ſtark verbeſſert. Henkel griff nicht mehr ſo ſorſch an. Bei „wier beide“ war Henkel der beſſere und holte ſich den Aufſchlag Metaxas. Beim eigenen Aufſchlag führte er ſchnell 40:30 und beendete das Spiel mit einem Aß— 618, :2,:6, 614. Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: Vorſchlußrunde: MacGrath(Auſtralien) gegen Bromwich(Auſtralien):1, 614,:8; Henkel(Deutſch⸗ land)— von Metaxa(Oeſterreich):8,:2,:6, 64. Gemiſchtes Doppel: Horn/Denker— Scott/Butler:8, :4. Marieluiſe Horn- H. Sperling Am 7. Spieltage der Internationalen Tennis⸗Meiſter⸗ ſchaften von Deutſchland auf den Homburger Plätzen am Rothenboum machte die große Hitze den Teilnehmern on den Meiſterſchaftskämpfen ſtark zu ſchaffen. Im Frauen⸗ Einzel wurden die beiden Endͤſpiel⸗Partnerinnen in Frau Hilde Sperling(Dänemark) und Marieluiſe Horn (Deutſchland) feſtgeſtellt. Die frühere Eſſenerin Hilde Sperling⸗Krahwinkel beſiegte Frl. Zehden(Berlin) zwar 6·2,:1, aber das Ergebnis täuſchte doch. Frau Sperling hatte ſehr zu kämpfen und jedes Spiel war hart um⸗ ſtritten. In der zweiten Begegnung war die Wiesbade⸗ nerin Marieluiſe Horn gegen Frl. Ullſtein anfänglich recht unſicher und gab auch den erſten Satz glatt:1 ab, donn aber hatte ſie ſich gefunden und ſtegte ſchnell:6,•8,:2. Im Gemiſchten Doppel ſetzten ſich die engliſchen Paare auch weiterhin erfolgreich durch. Die Ergebniſſe: Frauen⸗Einzel: Sperling— Zehden:2,:1; Horn Ullſtein:6,:8,:2. Gemiſchtes Doppel: Scott⸗Butler v. Somogyi⸗Szigeti:6,:1, 11:9; Whitmarſh⸗Wilde Tonolli⸗Romanont:6,:8, 611. Am ſpäten Nachmittag wurden in Hamburg auch die Teilnehmer an der Schlußrunde im gemiſchten Doppel feſtgeſtellt. Frau Sperling/ Farquharſon, die Withmarſh/ Wilde 611, 876 ausſchalteten, trefſen im Endſpiel auf Horn/ Denker, die Käppel/ Kirby 6ꝛ8,:2 beſiegten. Außer⸗ dem gab es noch einige Troſtrundenſpiele.— Die Ergeb⸗ niſſe waren: Gemiſchtes Doppel: Vorſchlußrunde: Sperling/ Farqu⸗ harſon— Withmarſh /Wilde:4,:6; Horn/ Denker— Käp⸗ pel/ Kirby:8,:3. Brauchitſch fuhr die ſchnellſte Runde Training um den Großen Preis von Monato Der gweite Trainingstag zum Großen Autopreis von Monaco durch die Straßen von Monte Carlo wurde von den Fahrern fleißig benutzt. Fünf Viertelſtunden war die Rennſtrecke geſperrt und unaufhörlich jagten die Wagen durch die 6,16 Km. bange Runoſtrecke, dabei wurde noch nutzen, um aus einer engen Kameradͤſchaft heraus Män⸗ ner, die körperlich für ihre Leiſtung veranlagt ſind, heran⸗ zuholen und ſie zu ſchulen, damit ſie Ihnen gleichwertig werden. Sie haben von mir den Befehl erhalten, dafür zu ſorgen, daß nunmehr auch in den Spitzenleiſtungen Breitenarbeit geleiſtet wird. Ich weiß, daß das möglich iſt, weil jeder einzelne von Ahnen ſchon im Training und in ſeiner Lebensweiſe den anderen Anweiſung und Anleitung geben kann, wie er in Ihre Fußſtapfen treten ſoll. Wenn ich bei den Meiſterſchaften einen anderen Weg gegangen bin, ſo will ich auch hier mit einer Tradition brechen. Heute noch ſehen Sie wie früher mehr oder weniger ſchöne Preiſe, mit denen Sie zum größten Teil kaum wiſſen, was Sie damit anfangen ſollen. Damit iſt nicht der Sinn erreicht, Ihnen etwas zu geben, was Ewig⸗ keitswert beſitzt, was als Preis erkennbar iſt und dem Woſen der deutſchen Kunſt entſpricht. Ich habe für dieſen Wettkampf zum erſtenmal Wandteller der SS⸗Porzellan⸗Mannfaktur in Allach herſtellen laſſen, die aus urdentſchem Material angefertigt werden, von Jahr zu Jahr in beſſerer künſtleriſcher Ausſtat⸗ tung herauskommen und jederzeit auch für Ihre Kinder und Kindeskinder Ewigkeitswert beſitzen werden. Meine Kameraden, das iſt der Unterſchied zwiſchen den Meiſterſchaftskämpfen 1934 und ben Meiſterſchaftskämpfen 1937. Der Führer hat es in Nürnberg auch einmal betont: „Es wächſt heran ein neues, deutſches, ſchönes Geſchlecht, ſchöner in der Geſtalt, ſchöner im Anblick und Sie ſind mit Wegbereſter für dieſes neue Ge⸗ ſchlecht.“ In dieſem Sinne auf zum Kampf in nationalſozialiſti⸗ ſchem Geiſt und in vorbildlicher Haltung, damit wir Deutſchland und auch der übrigen Welt zeigen können, welcher Geiſt heute in der deutſchen Politzei herrſcht. eine beſſere Zeit als am Vortage herausgeholt. Die ſchnellſte Runde fuhr diesmal Manfreb v. Brauchitſch auf Mercedes⸗Benz mit:50 Min. und 104,072 Sidkm. Nur eine halbe Sekunde langſamer war ſein Marken⸗ 1 695 Rudolf Caracciola cnit:50,5 und 1039,602 m. Dichtauf folgten dann die ͤͤrei Auto⸗Union⸗Wagen mit Stuck(:51,4), Roſemeyer(:51,6) und Rudolf Haſſe(:56) am Steuer. Der Ungar Hartmann drehte ſich zweimal um ſeine eigene Achſe, es paſſierte aber weiter nichts und er kam mit dem Schrecken davon. Inzwiſchen iſt auch Luigi Fagioli eingetroffen, doch ſteht noch nicht feſt, ob er oder Rudolf Haſſe dͤen dͤritten Auto⸗Union⸗Wagen ſteuern wird. Wahrſcheinlich werden ſich beide im Rennen abwechſeln. Alle Trainingszeiten unterboten In Hohenſtein⸗Ernſtthal Sämtliche Trainings⸗Beſtzeiten für den Großen Motor⸗ rad⸗Preis von Deutſchland in Hohenſtein⸗Ernſtthal wurden am Freitag unterboten. Dabei kamen auch die 350⸗cem⸗ Maſchinen erſtmals unter vier Minuten. Wie ſchnell die kleine DKW(bis 250 cem) iſt, bewies wieder einmal ganz klar Ewald Kluge, der die 8,6 Km. longe Strecke in:07,3 Minuten und 120,3 Km.⸗Std. durchfuhr. Sein Marken⸗ gefährte Walfried Winkler kam mit zwei Sekunden mehr auf 125 Km.⸗Std. Die Frage iſt nur, ob die DaW das Mennen ohne Kerzenſchwierigkeiten und ohne zu tanken durchhält, denn an ſich iſt die Guzzi langſamer. Sandri und Tenni benötigten auf Guzzi 417 und 418,1 Minuten für die Runde. hat für die gemeldete 350⸗cem⸗ Maſchine drei Fahrer eingeſetzt, wer von dieſen das Rennen beſtreiten wird, das ſteht noch nicht feſt. Sie alle hielten ſich dicht hinter der Norton von White, der mit .50,2 Minuten auf 190 Stö.⸗Km. kam. Daniell(Norton) ſchaffte die Runde in 4 Minuten. Auf NSͤi brauchten Fleiſchmonn 4071, der Engländer Anderſon, der urſprüng⸗ lich eine Velocette fahren ſollte,:09,2 und der junge Nachwuchsfahrer Hentze 411, Minuten. In der Holbliter⸗ klaſſe lautete die Reihenfolge Norton, Da, W, Guzzi, BMW, Norton. Schnellſter war der Engländer Guthrie, der mit:44,9 Minuten und 1303 Km.⸗Std. Leys Vortags⸗Beſtzeit um eine Zehntelſekunde verbeſſerte. Un⸗ erwartet gut hielt ſich Kurt Mansfeld, der mit:46,0 Mi⸗ nuten 187,7 Km.⸗Std. aus der Halbliter⸗Dͤ herausholte. Dann folgten Ley(DMes) mit 9,48, Tenni(Guzzi).45,1, Gall BMW):49,3 und der Engländer Frith(Norton), Zum Quer⸗durch⸗Berlin⸗Schwimmen am 14. Auguſt ſind Einladungen an die Schwimmverbände von Frankreich, Italien, Dänemark und Schweden ergangen. Der Vor⸗ jahrsſieger, Aage Hellſtröm(Dänemark), wird mit größter Wahrſcheinlichkeit am Start ſein. tung tritt der frühere deutſche Hanoballmeiſter Polizei Magdeburg gegen Polizei Frankfurt an. An den Inter⸗ nationalen Kämpfen im Amſterdamer Olympia⸗Stadion nimmt eine ſtarke deutſche Abordnung teil, der u. a. die Männer Klupſch, Iwiza, Stieglitz und die Frauen Albus, Dörffeldt, Kurz, Steuer und Eckert angehören. Beim Frauen⸗Sportfeſt in Paris iſt Deutſchland durch Käthe Krauß, Dora Ratjen, Liſa Gelius und Winkels vertreten. Ihre Gegnerinnen ſind u. a. die Italienerinnen Valla urs Teſtoni, die Engländerinnen Adam und Olney.— Im Schwimmſport werden die Meiſtertitel vergeben. Das Düſſeldorfer Rhein⸗ ſtadion ſieht die beſten deutſchen Schwimmer und Schwim⸗ merinnen am Start. 88 Vereine haben 276 Bewerber ge⸗ meldet, darunter befinden ſich alle Titewerteidiger, ſo daß erſtklaſſige Kämpfe an der Tagesordnung ſein werden.— Die weſtdeutſche Waſſerball⸗Auswahl folgt am Sonntag einer Einladung nach Holland und trifft in Zandvoort auf die holländiſche National⸗Sieben, die ſich auf die Horthy⸗ Kämpfe in Budapeſt vorbereitet.— Auch der Kannſport vergibt am Samstag und Sonntag ſeine Meiſtertitel. Am Samstag wird die Langſtrecken⸗Meiſterſchaft auf dem Steinhuder Meer entſchieden, während am Sonntag die Kämpfe auf dem Maſchſee bei Hannover abgewickelt wer⸗ den. Für die 65 Wettbewerbe haben 80 Vereine rund 1000 Meldungen abgegeben. Die geſamte Spitzenklaſſe der Ka⸗ nuten iſt alſo vertreten.— Nach der Meiſterſchaftsregatta tritt nun im Ruderſpork mab eine kleine Ruhepauſe ein, was gher einige Frankfur⸗ ter Vereine nicht gehindert hat, bei der Internationalen Regatta in Straßburg zu verſuchen, gegen die Franzoſen einige Siege herauszuſteuern.— Im 555 Tennis gehen die Internationalen Meiſterſchaften von Deutſchland in Hamburg zu Ende. Nach dem Ausſcheiden von Cramms — den Männern iſt die Meiſterſchaft offener denn je.— e 5 55 Ringer ermitteln am Samstag in Ludwigshafen ihren Hentſchen Mannſchaftsmeiſter im Kampfe zwiſchen Siegfried Lud⸗ wigshafen und KV 95 Stuttgart. Die Schwaben konnten zwar den Vorkampf mit 9·8 gewinnen, aber dennoch gibt man den Pfälzern die beſſeren Ausſichten.— Für die Süd⸗ weſt⸗Ringer veranſtaltet Groß⸗Zimmern ein Turnier in ſieben Gewichtsklaſſen.— Im 0 Turnen iſt auf das Jahn⸗Wetturnen in Freyburg /Unſtrut hinzu⸗ weiſen, wo die älteren Turner im Wettkampf ſtehen. Dis Olympiamannſchaft beendet in Villingen einen achttägigen Lehrgang mit einem Schauturnen. In Göppingen werden an zwei Tagen Württembergs Meiſter bei den Männern und Frauen feſtgeſtellt. Die badiſchen Truner und Tur⸗ nerinnen, die für die deutſchen Meiſterſchaften auserſehen ſind, beſtreiten in Karlsruhe Vorbereitungswettkämpfe.— Hochbetrieb herrſcht wieder im Radſport ßenmeiſter. Auf einer 200 Km. langen Strecke kämpfen vollkommen offen.— Die Berufsflieger ermitteln ihren Meiſter auf der Berliner Olympiabahn. Unter den 19 Fahrern baben nur die beiden Kölner Albert Richter (Titelverteidiger) und Toni Merkens(Olympiaſieger) Ausſichten. Im Auslande geht die Raörunofahrt durch die Schweiz zu Ende. Bei den Steherrennen in Paris ſind Deutſche diesmal nicht vertreten. In Lodz beginnt der oͤreitägige(., 12., 15. Auguſt) Länderkampf Polen gegen Deutſchland. Die Frieſenheimer Rennen haben ſicherlich wieder eine gute Beſetzung zu verzeichnen.— Der Motorſport wartet mit zwei Großereigniſſen auf. Auf der Rund⸗ ſtrecke bei Hohenſtein⸗Ernſtthal wird der Große Motorrad⸗ preis von Deutſchland um den Ehrenpreis des Führers entſchieden. DaW⸗Guzzi, NSu⸗Norton, BMW.Norton⸗ DKW⸗NSu ſind in den drei Solomaſchinenklaſſen die Gegenſpielergruppen. Die europäiſchen Spitzenfahrer ſind reſtlos vertreten, ſo daß hier das größte Rennen des Jah⸗ res vevanſtaltet wird.— Die Rennwagen kämpfen um den Großen Preis von Monaco. Deutſchland hat Roſemeyer, Stuck, Haſſe(Auto⸗Union), Caracciola, von Brauchitſch, Zehender, Kautz(Mercedes⸗Benz) im Kampf, ſo daß für die Alfa Romeo die Ausſichten wiederum ſehr gering ſind. Aber die kurvenreiche Strecke rund um das Kaſino hat ſchon manche Ueberraſchung gebracht.— Die 13. Pfälzi⸗ ſchen Sandbahnrennen werden in Herxheim veranſtal⸗ tet.— Im Schießſport ſtehen die Weltmeiſterſchaften im Mittelpunkt, Finnland iſt in Helſinkt Gaſtgeber. Am Samstag findet der Schützen⸗ Kongreß ſtatt.— Der 3 8 ferbeſport ſieht Rennen in Köln(Gerling⸗Preis im Werte von 15 000 Mark), Dresden(Jugend⸗Preis, 12000), Doberan und Hannover vor.— Der Punkt 4155 Verſchiedenes wartet noch mit einigen wichtigen Veranſtaltungen auf, ſo der 18. Nationalen Rhön, den Europameiſterſchaften im Segeln der Olympiafollen auf dem Atterſee. In Bad Pyr⸗ mont kämpfen zehn Fechter⸗Mannſchaften um einen Wan⸗ derpreis. Die badiſchen Sommerſpiel⸗Meiſterſchaften wer⸗ den in Karlsruhe entſchieden. Verſchiedene kleinere Ver⸗ anſtaltungen ſchließen das umfangreiche Programm ab. Polizeimeiſterſchaſten begann Nach der Eröffnungsfeier nahmen die Wettkämpfe ihren Anfang. Die bekannten Spitzenkönner der Poligei, wie Wöllke, Schaumburg, Kraneis uſw. gewannen mühelos ihre Vorkämpfe. In den Vorläufen über 100 Meter lief der Berliner Mathus mit 10,0 Sekunden die beſte Zeit. Zweitſchnellſter war Schmitz(Köpenickh) in 11 Sek. Der bekannte Olympiateilnehmer von 1928, Lammers, gewann ſeinen Vorlauf in 11,4 Sek. Ueber 1500 Meter gab es zwei Vorläufe. Im erſten Lauf brauchte Schaumburg nur verhalten zu laufen, um in:13,2 Minuten zu ſiegen. Den zweiten Vorlauf gewann der Münchner Reiter in:20,8. Auch über 400 Meter war Mathus mit 51,2 Sekunden der ſchnellſte Mann. Die beiden anderen Vorläufe wurden von Kraneis und Blattgerſte gewonnen. Wöllke ſetzte ſich erwartungsgemäß im Kugelſtoßen an die Spitze. Er ſtieß die Kugel 15,54 Meter, doch liegt der ſchärſſte Gegner, Trippe(Düſſeldorf), mit 14,90 Meter dicht binter ihm. Die Hochſpringer führt Schmidt(Saarbrücken) an, der 1,80 Meter überſprang. Der Dreiſprung ſieht Lamboy(Hamm) mit einer Leiſtung von 13,62 Meter an der Spitze. Beſter Diskuswerfer war der Düſſeldorfer Trippe mit 44,10 Meter. Zum Großen Preis der Stadt Zürich, einem int io⸗ nalen Offiziers⸗Jagdrennen über 98 W 12. September in Zürich gelaufen wird, wurden die deut⸗ ſchen Pferde Edelweiß, Schwertknauf und Steinbruch von der Kavallerieſchule Haunover genannt. 9 Die Amateure ermitteln in Düſſerdorf den deulſcheit Strüä⸗ unſere Spitzenſahrer um den Siegerpreis; der Kampf iſt Samstag, 7. August 1937 HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 359 Zellsiofliabrik Waldhof, Miannheim Zulassungsprospeki Auf Grund eines Proſpektes ſind 15,65 Mill.„ neue Stammaktien der Zellſtofffabrik Waldhof, Mannheim, zum Handel und zur Notierung an der Berliner Börſe zu⸗ gelaſſen worden. Dieſem Proſpeks liegt der bereits be⸗ kannte Abſchluß zum 31. Dezember 1936 zu Grunde. Bei⸗ gefügt ſind die Bilanzen der O/) Waldbof A/B, Kexholm, und der Waldhof⸗Holzhandels⸗Geſellſchaft mbH, ebenfolls jeweils für das Geſchäftsjahr 1996. Darüber hinaus ſind die mengen⸗ und wertmäßigen Abſatz⸗ und Umſatzziffern der Zellſtofffabrik Waldhof, von Kexholm und den übrigen Tochtergeſellſchaften für die letzten drei Jahre angegeben. Danach hat ſich der Zellſtoffabſatz bei Waldhof von 0,23 Mill. To. im Jahre 1934 auf 0,24 Mill. To. 1935 und 0,27 Mill. To. im letztvergangenen Geſchäftsjahr erhöht. Die entſprechenden Ziffern für Kexholm betragen 0,090, 0,089 und 0,038 Mill. To. Die Tochtergeſellſchaften ſetzten 1936 0,074 Mill. To. Zellſtoff ab. während in den beiden Vor⸗ jahren die Tochtergeſellſchaften keinen Zellſtoff vertrieben haben. Der Papierabſatz belief ſich bei Wildhof 1936 auf 95 000 To. gegen 81 000 To u. 70 000 To. in den beiden Vor⸗ jahren; bei den Tochtergeſellſchaften betrug er 73 000, 98 000 und 35000 To. An Sprit ſchließlich wurden bei Waldhof 0,25 Mill. Hektoliter im letzten Jahr obgeſetzt gegen 0,22 und 0,18 Mill. Hektoliter 1935 und 1934. Der Spritabſatz der Tochtergeſellſchaften ſtellte ſich 1936 auf 57 000 hl. In dͤen Vorjahren wurde Sprit hier nicht abgeſetzt. Der Umſatz bei Waloͤhof in den letzten drei Jahren er⸗ höhte ſich von 73 Mill. 1934 auf 76,50 Mill./ 1935 und 92,80 Mill. 1936. Die Tochtergeſellſchaften weiſen eben⸗ falls eine Umſatzſteigerung von 10,50 auf 11,50 und 94,60 Mill./ aus. Kexholm ſchließlich hat den Umſatz von 10,20 auf 10,60 von 1934 auf 1035 und auf 11,80 Mill. 4 im letzten Jahr geſteigert. In dieſen Abſatz⸗ und Umſatz⸗ zahlen ſind keine Lieferungen on eigene Werke, wohl aber die Lieferungen an Beteiligungsgeſellſchaften enthalten, die jedoch bei der Höhe der Geſamtziffern kaum ins Ge⸗ wicht fallen. In den Zahlen für die Tochtergeſellſchaften iſt 1956 erſtmalig Koſtheim⸗Oberleſchen enthalten. Die günſtigen Abſatzverhältniſſe haben bei der Geſellſchaft auch im erſten Halbjahr 1937 angehalten. Die Einſtondspreiſe für den wichtigſten hſtoff, das Papierholz, ſind geſtiegen, während der Inlanzspreis von Zellſtoff und Papier noch auf dem alten Stande gehalten werden konnte. Auf dem Weltmarkt ſind ſowohl Holz⸗ als auch Zellſtoff⸗ und Papierpreiſe ſtark geſtiegen, ſo daß teilweiſe die In⸗ landspreiſe überſchritten worden ſind. Verordnung zur Förderung der Nuizholzgewinnung Im Reichsgeſetzblatt wird eine„Verordnung zur För⸗ derung der Nutzholzgewinnung“ des Beauftragten für den Vierjahtesplan und Reichsforſtmeiſters veröffentlicht, die in ihrer Auswirkung über das engere Fachgebiet weit hinausgeht. Der erſte Teil der Verordnung enthält die Beſtimmun⸗ gen über Aufarbeitung und Verwertung von Nutzholz. Wegen der hohen Anforderungen, die die Durchführung des Vierjahresplanes an unſeren Wald ſtellt, darf nichts perſäumt werden, was geeignet iſt, die Erzeugung von Nutzholz zu ſteigern. Demgemäß beſtimmt der§ 1 der neuen Verordnung, daß Rohholz, das zur Verwendung als Nutzholz geeignet iſt, weder als Brennholz aufgearbeitet, noch als ſolches veräußert oder verwendet werden darf. Von grundſätzlich größerer Bedeutung iſt der zweite Teil der Verordnung, der ſich mit den Holzuntzungsrechten befaßt, die ſoweit wie möglich beſeitigt werden müſſen, wenn das Verbot der Aufarbeitung von zu Nutzzwecken zoogeeignetem Holz als Brennholz wirbſam ſein ſoll. Die eroroͤnung beſtimmt, daß Holznutzungsrechte weder neu cheſtellt noch erweitert werden dürfen, daß ſie ferner als er⸗ loſchen gelten, ſoweit ſie in den etzten 90 Jahren vor dem Inkrafttreten dieſer Vorſchrift trotz zuläſſiger Ausübung nicht ausgeübt worden ſind. Im übrigen ſind Holz⸗ nutzungsrechte umzuwandeln, ſoweit die Leiſtung nur da⸗ durch erfüllt werden kann, daß Holz, welches zur Verwen⸗ dung als Nutzholz geeignet iſt, als Brennholz aufgearbei⸗ tet wird und ſoweit dieſe Rechte die volkswirtſchaftlich beſte forſtliche Bewirtſchaftung des Waldgrundſtücks in an⸗ derer Weiſe hindern. Bei der Umwandlung erhält der Be⸗ rechtigte an Stelle der Holzarten oder Holzſorten, auf welche das Recht lautet, andere Arten oder Sorten in einer Menge von geichem Nutzungswert. Sofern eine Umwand⸗ lung der Holznutzungsrechte nicht möglich iſt oder von dem Berechtigten abgelehnt wird, iſt das Recht in dem erfor⸗ derlichen Umfange abzulöſen. Holznutzungsrechte können auf Antrag des Verpflich⸗ teten oder des Berechtigten abgelöſt werden, ſoweit ſie über den eigenwirtſchaftlichen Bedarf des Berechtigten hinausgehen. Die höhere Forſtaufſichtsbehörde kann die Ablöſung auch gegen den Willen der Beteiligten einleiten, wenn ſie nötig iſt, um die Deckung des Holzbedarfs ſicher⸗ zuſtellen. Die Entſchädigung für die Ablöſung von Holz⸗ nutzungsrechten ſoll nach Möglichkeit durch Landabfindung erſolgen. Eine Waldabfindung darf nur gegeben werden als Gemeinſchaftswald zur Geſamtabfindung eines grö⸗ ſeren Kreiſes von Berechtigten, und zwar nur unter fol⸗ genden weiteren Vorausſetzungen: Zuſtimmung des Ver⸗ pflichteten, Nichtbeeinträchtigung der Leiſtungsfähigkeit. ſei⸗ nes Waldes und des Abfindungswaldes für die Erfüllung der volkswirtſchaftlichen Aufgaben dieſer Waldſtücke und Sicherung der guten forſtlichen Bewirtſchaftung des. Ab⸗ findungswaldes. Die weiteren Entſchädigungsbeſtimmun⸗ gen ſehen eine Nachabfindung(durch wiederkehrende Lie⸗ ſerung von Brennſtoffen gleichen Gebrauchswertes) vor, falls bei einer Ablöſung von Brennholzrechten der eigen ⸗ wirtſchaftliche Bedarf des Berechtigten nicht mehr gedeckt ſein würde. Wenn eine Waldabfindung nicht in Frage kommt und die Land⸗ oder Sachabfindung von dem Berech⸗ tigten abgelehnt wird und dem Verpflichteten nicht zu⸗ gemutet werden kann, iſt die Entſchädigung in Geid zu ge⸗ währen, wobei gegebenenfalls dieſe Geldabfindung in eine 20jährige Tilgungsſchuld umzuwandeln iſt. Vom Inkrafttreten dieſer Verordͤnung bis zur Durch⸗ führung der Umwandlung oder Ablöſung von Holznutzungs⸗ rechten hat der Verpflichtete die aus dem Recht hergeleitete jeweils fällige Leiſtung durch vorläufige Zahlung einer Geldentſchädigung zu gewähren. „Lagerhaltung, Meldepflicht und Auftragserteilung im Eiſen⸗ und Stahlhandel und Baugewerbe. Die Ueber⸗ wachungsſtelle für Eiſen und Stahl hat Beſtimmungen ge⸗ troffen, welche die Entloſtung des Eiſenmarktes bezwecken, insbeſondere drs übermäßig ſtarke Anwachſen der Vorräte ouf den Händlerlogern verhindern. Durch die nunmehr erlaſſene neueſte Anordnung werden einige Beſtimmungen erheblich erweitert. Die Begrenzung der Lagerhaltung gilt nach der neuen Anordnung für Eiſen⸗ und Stahlhändler, ſowie für Bauunternehmungen, Baumaterialhändler und Bauhandwerker, ſofern dieſe einen Lagerbeſtand von ins⸗ geſamt mehr als 90 Tonnen(bisher mehr als 100 Tonnen) der in der Anordnung aufgeführten Waren unterhalten. Die bei Inkrofttreten der Anordnung über den Höchſt⸗ lagerbeſtand hinausgehendem Beſtönde ſind bis 1 60. September 1057 auf den Höchſtlgerbeſtand zurück⸗ zuführen. Um den zuläſſigen Höchſtlagerbeſtand feſtſtellen u können, haben die von der Anordnung betroffenen ——5— den jeweiligen Monatsendbeſtand ihrer Säger im Johre 1095, ſowie den Höchſtlagerbeſtand bis zum 1. September 1967 der Ueberwachungsſtelle für Eiſen und Stahl zu melden. Weiterhin wird eine ſtändige monztliche Meldepflicht über Beſtand, Umſatz und Ver⸗ brauch der Unternehmen des Eiſen⸗ und Stahlhandels und des Baugewerbes vorgeſchrieben, wenn der Geſamtbeſtand oder der Geſomtumſatz 30 Tonnen erreichen. Außerdem werden Beſtimmungen über die Auftragserteilung im Eiſen⸗ und Stahlhandel und im Buugewerbe getroffen. Reiſeverkehr mit der Tſchechoſlowakei. Die für den Reiſeverkehr nach der Tſchechoflowakei vorhandenen Mittel ſind, wie dos Reichs⸗ und ſterium mitteilt, nunmehr vollſtänbig erſchöpft, nachdem * reußiſche Wirtſchaftsmini⸗ bereits in der letzten Zeit nur noch befürwortete Anträge berückſichtigt werden konnten. Es iſt auch nicht damit zu rechnen, daß in abſehbarer Zeit neue Beträge zur Ver⸗ fügung ſtehen werden, ſo daß Anträge im Reiſeverkehr nach Ler Tſchechoſlowakei künftig nicht mehr erledigt werden können. * Der Brand bei der Emil Köſter AG.— 5 bis 6 Mill. Sachſchaden. Der ausgedehnte Fabrikbetrieb der Leder⸗ werke Emil Köſter A der, wie berichtet, am Donnestag⸗ morgen in weniger als drei Stunden einem Rieſenbrand zum Opfer fiel, umfaßte eine Fläche von 80 000 am. An vielen Stellen flackerte oͤas Feuer am Donnerstag wieder auf. Immer wieder mußten die Feuerwehren eingreifen. An Aufräumungsarbeiten war geſtern überhaupt noch nicht zu denken. Durch dieſen Brand ſind nicht nur Millionen⸗ werte zerſtört worden, weſentlich iſt vielmehr auch, daß die größte Schaf⸗ und Ziegenfell verarbeitende Fabrik Europas vernichtet worden iſt. Die Lederwerke Köſter waren in der uzen Welt führend in der Herſtellung von Chevrolin⸗ eder. Auf Grund ihrer großen Leiſtungsfähigkeit hatten die Werke Weltruf erlangt. Gerade in den letzten Jahren hatte das Werk einen kraftvollen Aufſtieg zu verzeichnen, der nun auf längere Zeit hinaus unterbrochen worden iſt. Der Neuaufbau der Werke wird mindeſtens zwei Jahre in Anſpruch nehmen. Der entſtandene Sachſchaden wird auf—6 Mill./ geſchätzt. Die etwa 1000 Mitglieder zäh⸗ lende Gefolgſchaft konnte bis auf 100 Frauen bereits in anderen Betrieben eingeſetzt werden. 4* Silumin⸗Geſellſchaft mbH., Frankfurt⸗M. Eine Neugründung. Die Metallgeſellſchaft AG, Frankfurt⸗M., und die Vereinigte Aluminium⸗Werke AG, Lautawerk⸗ Lauſitz, haben mit dem Sitz in Frankfurt⸗M. die Silumin⸗ Geſellſchaft mbH gegründet. Die Silumin⸗Geſellſchaft mby vertreibt ab 1. Auguſt 1937 die von den Gründern her⸗ geſtellten Aluminium⸗Silizium⸗Legierungen, insbeſondere die Gußlegierung„Silumin“ und führt die techniſche Be⸗ ratung der Abnehmer in metallurgiſchen Gieß⸗ und kon⸗ ſtruktionstechniſchen Fragen des Leichtmetallguſſes durch. * Handelsabkommen Amerika— Sowjetrußland. Prä⸗ ſident Rooſevelt gab geſtern ein neues Handelsabkommen mit Sowjetrußland bekannt, nach dem Somjetrußland ſich bereit erklärt, im nächſten Jahre amerikaniſche Erzeugniſſe im Wert von mindeſtens 40 Mill. Dollar zu kaufen. Als Gegenleiſtung gewähren die Vereinigten Staaten Sowjet⸗ rußland erſtmalig bedingungsloſe Meiſtbegünſtigung, was bedeutet, daß die eingeführten Sowjetkohlen⸗ und Koks⸗ mengen bis zu einer Menge von 0,4 Mill. Tonnen von der amerikaniſchen Sonderſteuer befreit werden. Waren und Märkte Umsätze in Roggen und Indusirie- Gersie e Mannheim, 7. Auguſt. Die Preiſe an den Weltweizen⸗ märkten gingen in der Berichtswoche zurück, da vor allem an den amerikaniſchen Märkten ſich ein ſtärkerer Abgabe⸗ druck öſtlicher Firmen geltend machte, der durch Sicherungs⸗ verkäufe und Glattſtellungen noch beſonders gefördert wurde. Für kurze Zeit ſetzte ſich eine kleine Erholung durch, die durch Nachrichten über die argentiniſchen und auſtraliſchen Ernteverhältniſſe bedingt war; auch hat die Exportnachfrage für Havoͤwinter zugenommen. Der Winni⸗ peger Markt ließ ſich jedoch von dieſen hauſſegünſtigen Tatſachen nicht beeinfluſſen, und im Anſchluß an ihn ſchwächten ſich auch die übrigen ameribaniſchen Börſen wieder ab. Außerdem ſpricht man Havon, daß ſowjetruſſi⸗ ſcher Weizen an den Markt kommen dürfte, und ſchließlich hat das günſtige Ernteergebnis in Jugoſlawien und den übrigen Donauländern die amerikaniſchen Ausfuhrmög⸗ lichkeiten geringer werden laſſen. Im Verfolg dieſer Entwicklung lagen auch die Notie⸗ rungen für kanadiſchen Weizen in den europäiſchen Ein⸗ fuhrhäfen niedriger. Man nannte für Manitoba 1, Atlantie, Auguſt 10,37/ hfl., September 10,45 hfl., Oktober⸗Novem⸗ ber 10,55 hfl.; für Manitoba 2, Atlantic, entſprechend 10,32% bzw. 10,40 bzw. 10,35 hfl.; für Manitoba 3, At⸗ lantic, 10,02½ bzw. 10,10 bzw. 10,07 hfl. und für Mani⸗ toba 4, Atlantic, 9,80 bzw. 9,87%½ bzw. 10,05 hfl.; für Dark Hardwinter 1, Gulf, Auguſt und September 9,427/ hfl.; für Dark Hardwinter 2 entſprechend 9,30 hfl.; für Hard⸗ winter 2, Gulf 9,15 hfl. und für Hardwinter 3, Gulf, September und Oktober 9,10 hfl. Red Winter 2, atlantiſch⸗ kanadiſch, koſtete für Auguſt 9,02 hfl. und Red Winter Garlicky 8,60 hfl. Schwimmend ſtellte ſich Dark Hard 1, Gulf, auf 9,62/ hfl.; Kanſas 2, Gulf, auf 9,45 hfl. und Dark Hardwinter 2, Gulf, auf 9,52/ hfl., disponibel Ant⸗ werpen Manitoba 4, Atlantic, auf 9,90 hfl., Manitoba 3, Paciſic auf 10,07 hfl., Kurrachee blane auf 154 belg. Frs. und Calcutta Club 2, neue Ernte, auf 156 belg. Frs. Am Mannheimer Getreidegroßmarkt waren in Inlands⸗ weizen keine Umſätze zu verzeichnen, da es an Angebot noch fehlte. Es iſt jedoch anzunehmen, daß nach Inkraft⸗ treten der höheren Preiſe, alſo nach dem 10. Auguſt, die Abladungen beginnen werden, ſo daß für den September⸗ Termin Angebote zu erwarten ſind. Nach den vorliegen⸗ den Muſtern und Berichten iſt der Weizen in den ſüdweſt⸗ deutſchen Anbaugebieten, aber auch in Bayern und Würt⸗ temberg, ſehr gut ausgefallen; in Mitteldeutſchland hat ſich die Ernte durch Regenfälle im Verhältnis zu den an⸗ deren Erzeugergebieten verzögert, doch iſt ja im Vergleich zu früheren Jahren der 7. Auguſt noch nicht als ſpäter Erntetermin anzuſprechen. Schließlich erwartet män auch aus Norddeutſchland gute Anlieferungen, doch bürften auch aus dieſen Gebieten Angebote erſt nach dem 10. Au⸗ guſt zu hören ſein.— In ber Umgebung iſt man nunmehr mit dem Schnitt des Sommerweizens beſchäftigt, der dank des außerordentlich günſtigen Wetters eine ſehr gute Be⸗ ſchaffenheit und hohe Hektolitergewichte auſweiſt. Roggen war aus Südweſtdeutſchland nur in ganz ge⸗ vingen Mengen angeboten. Teilweiſe iſt man mit dem Druſch noch nicht genügend weit vorgeſchritten; zum an⸗ dern iſt das geringe Angebot auch darauf zurückzuführen, daß Roggen hier weniger angebaut wird, und in dieſem Jahr auch das mengenmäßige Erträgnis hinter dem Durch⸗ ſchnitt zurückbleibt. Man iſt alſo, wie auch in früheren Jahren, auf die Zufuhr von Nordoeutſchland angewieſen. Verſchiedentlich waren auch ſolche Angebote am Markt, und es ſind auch Abſchlüſſe zuſtandegekommen, wobei die erhöhte Ausgleichsſpanne zu bezahlen war. In einigen Fällen wurde die erhöhte Handelsſpanne nicht genehmigt, da ſie nur ſtatthaft iſt, wenn nachgewieſenermaßen ent⸗ ſprechend höhere Unkoſten entſtanden ſind. Die Ausgabe von Bezugsſcheinen für Branugerſte iſt noch nicht erfolgt, doch iſt ſie jeden Tag zu erwarten. Die vorliegenden badiſchen, pfälziſchen- und heſſiſchen Brau⸗ gerſten ſind recht ſchön in Färbung und Körnung, ſie haben einen ſehr niedrigen Waſſergehalt, doch iſt ihr Ei⸗ weißgehalt verſchiedentlich hoch und der Extraktgehalt bis⸗ weilen etwas niedriger. Aus Mitteldeutſchland und aus Schleſien lagen auch Braugerſten vor, die im allgemeinen hinſichtlich Eiweiß⸗ und Extraktgehalt recht günſtig waren. Man verlangte dafür den Höchſtpreis mit 1„ Spanne zuzüglich den entſtandenen Frachtkoſten, doch konnte ſich, mangels Bezugsſcheinen, noch kein reguläres Geſchäft herausbilden. 8 In Induſtriegerſte ſind größere Mengen von Nord⸗ deutſchland nach dem Oberrhein gehandelt worden, und zwar meiſt auf Abladung September. Doch hat man ſie auch verſchiedentlich zur Erſparung von Lagerkoſten ſchon jetzt abgeladen. Die Preiſe ſtehen noch nicht feſt, da die Berechnung der entſtandenen Frachtkoſten noch nicht hat erfolgen können. Man rechnet jedoch damit, daß ſie kaum über 2,50/ hinausgehen werden. Die Qualität dieſer Gerſten iſt durchweg recht gut.— Umſätze von Futtergerſte ſimd nicht bekannt geworden; Zuteilungen als Gegenlei⸗ ſtung 75 Ablieferung von Brotgetreide werden in Bälde erwartet. Mit dem Hafer⸗Schnitt iſt in Südweſtdeutſchland nun⸗ mehr begonnen worden und man erwartet in Kürze An⸗ gebote. Die Qualität iſt ſehr ſchön. Induſtriehafer⸗Scheine ſind bereits ausgegeben worden und es lagen auch ſchon Angebote von Weißhafer, 53—54 Kg., aus Norddeutſchland zur Lieferung vom 1. September an vor, doch fanden dieſe bisher bei den Verbrauchern noch wenig Intereſſe. * Weizenmehl blieb immer noch ſtark begehrt. Obwohl am 10. Auguſt die ermäßigten Preiſe in Kraft treten, und daher die Verbraucher ihren Bedarf bis dahin nur kurz⸗ friſtig eindecken, iſt von einem Nachlaſſen des Geſchäftes, wie man es wohl erwartet hatte, bisher noch nichts zu bemerken. Zweifellos werden ſich aber in den nächſten Tagen die Verkäufe doch etwas verringern.— Roggen⸗ mehl blieb weiterhin wenig beachtet. Am Futtermittelmarkt herrſchte entſprechend der Jahres⸗ zeit Ruhe. Zum Wochenbeginn wurden die amtlichen No⸗ tierungen für Heu erhöht, und zwar für Wieſenheu auf —5,25/(bisher 4,5—4,75) und für Luzernkleeheu auf —6,40(bisher 5,50—6,00). Das Angebot in Wieſenheu hat ſich etwas vermehrt, da u. a. aus Württemberg einige Partien zu 5,50 /, franko, vorlagen. Luzernkleehen war dagegen kaum aufzutreiben. Stroh ließ ſich gut verkaufen. Etwas Trockenhefe wurde mit ausgenutzter Handelsſpanne ab Brauerei⸗Station abgegeben. Paul Riedel. —5 Rotterdamer Getreidekurſe vom 6. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept., Nov. je Jan. 778745 März 782/½.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 106,75; Nov., Jon. je 105,75; März 106,25. E Liverpooler Baumwollkurſe vom 6. Auguſt.(Eig. Dr. Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß— 107 602; Sept. 602; Okt., Nov. je 604; Dez. 605; Jan.(38) 608; Febr. 610; März 612; April 618; Mai, Juni, Juli je 615; Okt., Dez., Jan.(39), März, Mai je 619; Ten⸗ Leinölnotierungen vom 6. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 185/16,——— Rt. per Auguſt⸗Sept. 1576; Bombay per Auguſt⸗Sept. 15,50; Lein⸗ ſaatöl loko 90,9; Auguſt 20,77%; Sept.⸗Dez. 20,6; Baumwoll⸗ öl ägypt. 28,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 7,25.— Neuyork: Terp. 37,50. Savannah: Terp. 32,50. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim.(8. % Kilo). Brombeeren 25.5, Plirſiche.-50 Pwet 5 Lobwen— 6— Tomaten—8, Buſch⸗ n 4, Stangenbohnen 1. entn n n„Anfuhr 1540 Bentner. Großmarkthalle Handſchuhsheim.(In Pfg. je ½ Kilo Birnen 17—22, Aepfel 12—22,—11, P 5 8 Reineclzuden 10—18, Mirabellen 24—25, Bühler Früh⸗ Fiecggen, 12—14, Zwetſchgen 12—15, Pfirſiche 23—25, 16 is 18, Kopfſalat—4, Kohlrabi—2, Buſchbohnen 5, Stangenbohnen 10—12, dto. gelb 10—1, Erbſen 14—17, Tomaten—12,—8, Blumenkohl—16, Wirſing—6, Weißkraut 4, Rotkraut 8, Schlangengurken—8, Kaſten⸗ gurken—7, Zwiebeln 6.— Anfuhr ſehr groß, Nachfrage mittel. In Gemüſe großer Ueberſtmd. Bühler Früh⸗ zwetſchgen im Preis ſtark rücklöufig. “ Erhöhte Zinkblechpreiſe. Die Sübdeutſche Gebiets 8 555 77 7.— Lie Kleiſe um O, erhöht. Zuletzt erf rhö um 0,25 /„ am 5. Auguſt. Weiter äußerſt ſtarke Nachfrage am Eiſenmarkt. N. dem in der Zeitſchrift„Stohl⸗— E. Be⸗ richt über den deutſchen Eiſenmarkt weiſt das Geſamtbild keine nennenswerte Aenderung auf. Auf den Auslands⸗ märkten iſt die Stimmung etwas freunolicher geworden and führte zu einer leichten Neubelebung des Geſchäfts. Eine beſondere Nuregung boten die von der Ireg mit der engliſchen Eiſeninduſtrie vereinbarten Infahkonkingente in Höhe von 225000 Tonnen, die in erheblichem Umfange die durch zeitweilige Abſchwächung der Ausfuhrmärkte entſtandenen Lücken in der Nachfrage auszufüllen geeignet ſind. England hat die Eiſenzölle für die Ireg⸗Länder nuf 27 v. 955 für die übrigen Länder auf 12½ v. H. herab⸗ geſetzt. a auch für die zuſätzlich von den Jreg⸗Gruppen hereingenommenen Tonnenmengen beſſere Preiſe durch⸗ Kehhes werden konnten, ergibt ſich eine beträcht⸗ che Erlösbeſſerung. Aus verkaufstaktiſchen Erwägungen haben die Verkaufsverbände der Jreg ihren Ausfuhrmen⸗ genplin für Juli erheblich herabgeſetzt. Die bisherigen vorgeſchriebenen Aufpreiſe auf die Verbandſätze ſind auf die Grundpreiſe einbezogen worden.— Auf dem inlän⸗ diſchen Schrottmarkt haben die Preiſe einen weiteren Rückgang erfahren. Berliner Metallnotierungen vom 6. Auguſt.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in je 100 Kilo: Tiekteootauier — roz. in Blöcken desgleichen in Walz⸗ ober Drahtbarren 90proz.: Feinſilber ie Kilo 98,80—41,90. *Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 375 werden ab 7. Auguſt die Kurspreiſe für Kupfer, Meſſing⸗, Rotguß⸗ und Neuſilberleg. um 0,50 /, für Bronzeleg. uum 1/ bzw. 0,50 ,, für Zink um 0,75, und für Zinn um 5/ je 100 Kilo erhöht. veröffentlicht 4 um 6. 46. e in Kraft a 3 in Kraft ab e e ee e 6 Alum. n. leg.] 133—137 133—187 Bronzeleg.111—114 do. Kegiel.S- Kerſieten. 70—78, 80073.5 Blei nicht leg.27/—29½28/—30½ Nickel n. leg.] 236—246 236—246 Hartblei.. 30—32 90—82. Zink fein.32½—4¼31/—33/ Kupfer n. leg. 81/— 83 80—8¼[ do roh 8½—0½27/—797%/ Meſſingleg.. 60—62/59½ 62 Zinn n. leg.] 31—341320—386 Rotguß leg.[ 81—83¼80¼—88[Banka⸗Zinnſ 343—353338—348 Berliner amiliche Nofierungen Weiren märk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 75/77 198 Nzeil. fr. Berl Verl. 400 Jutierwz. Bl.800 märk. Stat.... Erzeugpr. H 4 144 188 25 Weizenmehl 10 29.30 .Stat. —— märk. Stat Erzeugerpr.*— märk. Sat. Ind gexat fr.BIil.. Roggenmehl11] 22.25 gute frei Berl märk. Stat..,[Erzeugerpr. 17 27.35 märk.Stat... I Futterg. 50/0 i6/ 132245 93 93— 8 83 eine Erbſen—2— einkuchen ab Hambg16,38 incl.4 Futter,Erbſen.. 24½5,—(Erdnußkuchen 80 959 1585——880 Peluſchken.25,—/9,— Erdnußkuchenmehl 17,58 Ackerbohnen. 23,—/4.50[Trockenſchnitzl..972 Wicken deutſch 28.— Soyabohnſchrot aßbg. 15,58„.60 Guvinen 838 16, +47 Kartoff 1110 0 70 30 8 artoffelflocken Stolpf...Leihſt gelb.. 24.—/25.— ab Berlin 9 5 9 Hamburger Kaflee-Termin · Nofierungen Amtliche Notierung für Kg. netto in Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 6. Auguſt 10 Uhr 6. Auguſt 12.30 Uhr Brief Geld i * 44 bezahlt 8 dezablt September. 46 4⁴— 4 44 0 Dezember 46 4⁴— 46 4⁴— März. 46 44— 46 4⁴— Mai 1 45 4⁴— 4 4⁴— Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht t Stand, 25, frei Seeſchiffsſ Hamdurg, für 50 leg Auſcht Sack. Tr 0 10 Uhr 30 5. 8.— 2 uhr 15 Brief Gelde bez.[Brief Geld bez. Zuli 4% 4888„ 6 Auguſt.4,75 4,— 475%65„ Sept. 4,75[4,60—*.75.05 3 Okt...754,65.75 4,55 Nov. 4,/5 4,65./5 4,65 Dez..80.70.80.70 Januar. 4,854,75 8 Februar. 5,—.90.—.90 März. 5,05 4,95.05 4,95 9 —* 70 3065 8 848.——* Mat.5, 515.05 Inni 9,20 J 5,10 ſen“ erſchienenen Be⸗ des Marktes im Juli gegen die voraufgegangene Zeit Rhein-Mainische Abendbörse Still Frankfurt, 6. Auguſt. Gleich dem Mittagsverkehr zeigte auch die Abenoͤbörſe ein ſehr ſtilles Bild, da die Unternehmungsunluſt fort⸗ beſtand. Sonderbewegungen waren nicht vorhanden, ſo daß hiervon keine Anregung ausging. Die Nachfpige nach Bankaktien hat ſich offenſichtlich vermindert. Eine gewiſſe Verſtimmung bereitete der ſeit Tagen anhaltende Rück⸗ gang der Großſchiffahrtswerte. Soweit zu Beginn Kurſe gen nnt wurden, bewegten ſie ſich auf der Berliner Schluß⸗ baſis. Auch der Rentenmarkt war ohne Bewegung, Kom⸗ munal⸗Umſchuldung etwa 94,85. Das Geſchäft war bis zum Schluß überaus ruhig und ohne beſondere Bewegung. Die Kurſe ſchwankten gegen den Berliner Schluß um Bruchteile eines Prozentes. Großbankaktien kimen bei erheblich verringertem Geſchäft unv. zur Notiz. Auch der Rentenmarkt wies kein beſonderes Geſchäft auſ. Von Induſtvieobligationen ermäßigten ſich 4,5proz. Krupp auf 99,75(100) und Farben⸗Bonds auf 134(134%4, während 6proz. Mainkraft auf 103,90(103,75) anzogen. Die Nachbörſe war ſehr ruhig. Geld- und Devisenmarkt Paris, b. August chluß amilic). Lenon——9 60555—29 Wien— euyor“ 661 ſalien ollan; 21— Berlia 03.0 Püe, 4 1e L, üf2.— kn 888.— Unbe.. London, 6. Augst GSchlub amtlich) reuyorn 498.35 J Kopenkagen] 22.40— Moskan 3 Schanhel 172⁴¹ Vonire 488,31 uaboin 19,39/8 Rumäxien 888— Volchem- 1½207 Amsterdam 903.70 J 0e10 19.90/8] Ronstanſin. 618,— Aralien 125.— paris 182.85, Iſsssbon 10,13 LAthen 546,50 J Mexiko 18.— brüssel 29.59/ fieisingiors 225,18 Mien„31 Honfevideo 28.— Itallan 94.67— LPrag 142.25 Wancn 29.20 LVaIbarai 128.0 Berün 12.8½½ J uüput 25,.— Sunos Airs 16,— Sucnoz Schwen 21.89½ Seigrd 215.— fio 6e Ian. 442.— mi l0n d18,40 Sbanlen„50— LSdiie 400,— Lfonskon J 1,/252 H Süäatrils 100.1 Meialle Hamburger Neiallnoſlerungen vom 6. Augusi NRupfer IBanes- u. Kraits-Lnn brief J Seld Briet I. Cele nU Briel J, belc 10 anr 76,75767,5.. B48„0.. J Hüttenrchzin...7529.75 febmar... ftzilber(AEl. p. Eü). 41.8038.80 in. Feingold(AM. p. gr. 2684.79 2..lo.... A- Platia(Abfalle 1 e. ee. le. ee.ee ür. AAl. p..). 370ʃ.50 * Fee.e. S 4751 5 Sun 5757 8 08——.—.— Swpiumb.75.756.750. 848,00848,00 Loto Abled iaber /8,75/6.7. B48,0848.0 Aafimon Regulut daines.(S 1b.)60,5061.— Roremb.]/6.7576,7 5l.. BAB.O848.00. Cuedsiiber(L per flesche) 15,2515,25 Deremb, 176 75176,751.. B48,01848,0U... J Wolframerz dinas.(in Sü.).. 76.— Der Londoner Goldpreis betrug am 6. Auguſt für eine Unze Feingold 139 Schilling 6/ Pence gleich 86,5856 Mark, für ein Gramm Feingodl demnach 53,8964 Pence gleich 2,78970 l. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben Aunverändert. ——— 8 Samstag, 7. Auguſt Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf/ Pfalz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldpark⸗Reſtaurant, Flughafen⸗ Gaſtſtätte, Friedrichspark. Odeon: Konzert(Verlängerung). Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Gar⸗ niſonſtadt. Biloniſſe deutſcher Män⸗ ner. Goldſchmiedekunſt. Liebesringe. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 u Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und— eee ee 8 deutſche Bildhauer. verein, 2 ö i und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 21 bis 17 Uhr. des Zeughausmuſeums:„Die Welt 8 Städtiſche Schloßbücherei: u he; 219 Ube Leſeſake cherei: 11 bis 18 Ubr Ausleihe; 9 bis Sichtſpiele: Univerſum:„Wenn Frauen ſchweigen“.— ſambra: „Alarm in Peking“.— Palaſt und Gloria: Golbfieber. Capitol:„Millionenerbſchaft“.— Scala:„Spiel an Bord“, Lichtſpielhaus Müller:„Fridericus“. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 343 21. —— Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt/ Main, vom 7. Auguſt: Infolge ſtar⸗ ker Erhitzung über dem Feſtland und der verſtärk⸗ ten Störungstätigkeit im Raume England—Island wird der ſich von Skandinavien her nach Deutſch⸗ land erſtreckende Hochdruckausläufer abge⸗ baut. Dabei ſetzt ſich vorerſt das ſchöne Wetter noch fort, doch muß mit der Ausbildung örtlicher Wärmegewitter gerechnet werden. Borausſage für Sonntag, S. Auguft Im weſentlichen noch Fortdauer des Schön⸗ wetters, doch aufkommende Gewitterneigung. Höchſttemperatur in Mannheim am 6. Auguſt 1 05 Temperatur in der Nacht zum Au⸗„2 Graò, heut üi 0 3 heute früh halb 8 Uhr In den Rheinbädern wurden heute vormit 8 Uhr 21 Grad Waſſer⸗ und + 19 a 94 ft⸗ wärme gemeſſen.—9 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗ megelſ.] 4. 5..7.[Rhein-Veael 4. Rheinfelden.012.95,2.96 2 832.87 Kaud 8500 Breiſach..207/ 195 1.8/ Kün 1 21 150 10⁰ 105 ül.. 4405,0 542508 500[ Neckar-Benel Marau 4/1484464/ Mannheim.46.79 3,743,64.8,58] Mannheim 358 3,59.50.51 —— 9 u n cu SSSSnenn SR 2 — 9980 —2 ◻ 1rii — Samstag, 7. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 859 Slick auf Ludwigshafen Der Jun in Zahlen h Ludwigshafen, 7. Auguſt. Im Laufe des Juni dieſes Jahres wagten 14 Paare mehr als vor Jahresfriſt den großen Schritt zum Standesamt, nämlich 81. Im Vergleich zum Mai(112) wurden die Ringe etwas ſeltener ge⸗ wechſelt, aber das liegt eben wohl an der gewohn⸗ heitsmäßigen Bevorzugung des„Wonnemonats“ für ſolch wichtige Angelegenheiten des Herzens. 60 Unfälle mit 48 Verletzten lautet die Bilanz der Opfer des Verkehrs vom Juni 1937, das bedeutet im Tagesdurchſchnitt immer noch 2 Unfälle mit je„anderthalb“ Verletzten und macht die Ver⸗ kehrserziehung des NScͤc recht notwendig und be⸗ grüßenswert. Der Fremdenverkehr iſt mit 1824 Ueber⸗ nachtungen ausgezählt, die auf 1201 Fremde treffen. Der Schiffs⸗Güterverkehr wuchs weiter an auf 489 100 Tonnen, ein recht erfreuliches Zeichen fortſchreitender wirtſchaftlicher Belebung. Im Spar⸗ verkehr ſpiegelt ſich die Bedeutung des Roſen⸗ monats als Vorbereitungszeit desgroßen Sommerurlaubs wider, und zwar darin, daß auch heuer erſtmalig im Juni die Einzahlungen von den Abhebungen übertroffen werden. So wird der Guthabenbeſtand von Ende Mai 1937 mit 22770 000 Mark wohl Rekord bis mindeſtens zum Herbſtbeginn bleiben. Der Geſamtumſatz unſeres Poſtſcheckamtes (192 700 000 Markt) liegt erheblich höher als im Juni 1936 und übertrifft auch die Umſätze vom Mai des laufenden Jahres, bleibt aber natürlich unter den Zahlen des April mit ſeinem„ſchweren“ Zahlungs⸗ Termin. Der Fleiſchverbrauch war größer als zu allen genannten Vergleichszeiten(461 400 Kilo⸗ gramm!), und im Milchverbrauch ſind wir Ludwigs⸗ hafener erfreulicherweiſe richtige„Säufer“ geworden; die Millionengrenze wird ſchon ganz hart geſtreift! Die Bautätigkeit brachte im Laufe des Juni einen Zuwachs von 16 neuen Wohngebäuden mit 34 Wohnungen. Luödwigshafen hatte dementſprechend beim Halbjahrs⸗ wechſel rund 10000 Wohngebäude mit faſt 80 000 Wohnungen, darunter 10000 Wohnungen mit örei Räumen, annähernd 7703 Wohnungen mit 4 Räumen und gut 4800 Wohnungen mit 2 Räu⸗ men. Die Hypotheken⸗Einträge(330 242 Mark) über⸗ ſtiegen die Hypotheken⸗Löſchungen erheblich. Wohl in Nachwirkung der beſonders regen Bautätigkeit in der jüngſten Vergangenheit. Der Ludwigshafener Index der Lebenshaltungskoſten(mit 133,) zeigt einen gewiſſen Rückgang. Am meiſten trug dazu die Verbilligung der Ernährung(von 12½ im“ Mai dieſes Jahres auf 124,4 im Juni dieſes Jahres) bei. Mehr als die Hälfte aller Ludwigshafener Ein⸗ wohner ſind Mitglieder der Krankenhaſſen, nämlich 56 458. Das iſt ein recht bezeichnender Rekordſtand guter Beſchäftigungslage. Entſprechend Erfreuliches iſt zu berichten vom Die Staot der Arbeit im Spiegel der Statiſtik Rückgang der Arbeitsloſigkeit, zäblte doch unſere Stadt beim Halbjahreswechſel überhaupt nur noch 1780 Arbeitsloſe, darunter 1644 unterſtützte Arbeitsloſe. Beim Halbjahreswechſel 1936 waren es mehr als doppelt ſoviel. Auf je 1000 Ein⸗ wohner haben wir eine Laſt von nur noch 8,4 Wohl⸗ fahrts⸗Erwerbsloſen zu tragen, gegen 19,3 Ende Juni des Vorfahres. Dieſe Zahlen ſind hocherfreulich und ſprechen Bände vom großen Erfolg im Kampf um Be⸗ ſchaffung von Arbeit und Brot für das deutſche Volk. Dr. Fritz Hau bold. Ihre goldene Hochzeit zu feiern, war geſtern den Eheleuten Peter Noe und Frau Barbara geb. Fehmel, Ludwigshafen⸗Frieſenheim, Weiherſtraße 6, beſchieden. Herzlichen Glückwunſch! Geſegnetes Alter. Seinen 70, Geburtstag feierte der Invalide Hans Preißinger, Lud⸗ wigshafen, Frankenthaler Str. 44, 63. Geburts⸗ tag hatte Herr Johann Schmahl, Ludwigshafen, Blücherſtraße 26. Dienſt⸗Jubiläum. Sein 40jähriges Dienſtjubi⸗ läum durfte unter vielen Ehrungen der im Reichs⸗ bahnausbeſſerungswerk Ludwigshafen tätige Daniel Welker, Ludwigshafen, Karl⸗Theodor⸗Straße 7, feiern. Herzlichen Glückwunſch! Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Samstag Hindenburgpark: Konzerte dͤes Saarpfalz⸗Orcheſters. Sportplatz im Stadtpark(früherer TcC⸗Platz): Sommer⸗ nachtsfeſt mit Konzert, Tanz und Ueberraſchungen. Hardenburg: 20 bis 23 Uhr„Die Robenſteinerin“. ... und am Sonntag Hindenburgpark: 2. Militäriſche Kampfſpiele der 4. Ma⸗ ſchinengewehrkompanie Inf.⸗Regt. 110. S Fußball⸗Geſellſchaft 1903: Wanderung ins aue. Proteſtauten⸗Vereinigung Lu.⸗Nord: Familien⸗Ausflug. Uebungsplatz des Vereins der Hundefreunde, Ammoniak⸗ ſtraße: Zucht⸗ und Dienſthunde⸗Prüfung. Pfälzer⸗Wald⸗Verein, Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mann⸗ heim: Planwanderung zum Donnersberg. Hardeuburg: 16 bis 19 Uhr„Der Kurfürſt führt den Bock“, Abſchieds⸗Vorſtellung für Bertel Slemer. An beiden Tagen: Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Rheinſchiffs⸗Gaſtſtätte„Kurpfalz“: Konzert und Tanz. Volkshaus Gartenſtadt: Konzert und Tanz. Heimatmuſenm, Bredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Wenn Frauen ſchweigen“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Meiſeten“.— Ufa⸗Rheingold:„Weiße Sklaven“.— Union⸗Theater:„San Franzisko“.— Atlan⸗ tik:„Das Frauenparadies“.— Alhambra Mundenheim: „Lumpacivagabundus“. Samstag: 22.50 Uhr Nachtvorſtel⸗ lung„Mutterſchaft“. ieeeeeeeee eeaeee e eeeeMeeeeeeeenee Von Angelſachſen bevorzugt Vom Ausländerbeſuch in Heidelberg In der neulich eröffneten Sonderſchau im Kur⸗ pfälziſchen Muſeum,„Heidelberg und die Angel⸗ ſachfen“, erhalten die alten, durch die Jahrhunderte gehenden Beziehungen zwiſchen der Stadt am Neckar und England eine ſehr anſchauliche, Tiefe und Reich⸗ weite dieſer Beziehungen mit reichem Schaumaterial anzeigende Darſtellung. In einem dem heutigen Heidelberg gewidmeten Raum geben reizvoll illu⸗ ſtrierte Statiſtiken auch einen aufſchlußreichen Ueber⸗ blick über den Fremdenverkehr Heidelbergs, insbe⸗ ſondere im Hinblick auf den Beſuch ausländiſcher Gäſte. So betrug der Anteil der aus aller Welt kom⸗ menden Ausländer am Geſamtfremdenverkehr Hei⸗ delbergs 1936 46,2 v. H.(1935 37 v..). Die ent⸗ ſprechenden Zahlen lauten z. B. für Berlin 20(18), Düſſeldorf 35(33), Freiburg 28(24). Heidelberg Kiſt arnuf dienEinwohnerzahl bezogen auch heute bie üon Angelſachſen meiſtbeſuchte deut⸗ ſche Stadt. Es kamen hierher von der Geſamt⸗ zahl der ausländiſchen Gäſte allein aus England 1936 32 v. H.(1935 31 v..), aus USA 20(22); an dritter Stelle folgten die Niederlande. Die Hälfte aller an der Univerſität ſtudierenden Ausländer iſt aus Eng⸗ land. Geſtohlen- angezeigt feſtgenommen Wochenbericht der Kriminalpolizei Feſtgenommen wurden acht Perſonen, darunter drei wegen Diebſtahls, zwei wegen ſittlicher Verfeh⸗ lungen, eine wegen Betrugs und zwei wegen ande⸗ rer ſtrafbarer Handlungen. Zwei Fahrraddiebe unſchädlich gemacht. Feſt⸗ genommen wurden zwei Perſonen wegen Fahrrad⸗ diebſtahls, von denen eine hier und auswärts 12 Fahrräder geſtohlen und zum Teil wieder veräußert hatte. Aus dieſem Anlaß wird erneut wieder davor gewarnt, von Unbekannten Fahrräder zu erwerben, da dies nicht nur entſchädigungsloſe Wegnahme des gekauften Rades, ſondern auch Straf⸗ verfolgung wegen Hehlerei zur Folge haben kann. Zur Anzeige kamen 34 Fälle, davon 26 wegen Verfehlungen gegen das Eigentum, zwei wegen Sitt⸗ lichkeitsverbrechens, drei wegen fahrläſſiger Körper⸗ verletzung und die übrigen wegen ſonſtiger ſtraf⸗ barer Handlungen. Diebſtahl einer Wagenplaue. Geſtohlen wurde eine waſſerdichte Wagenplane, 2544 Meter, mit der Aufſchrift„Deko Offenbach“. Fundunterſchlagung: In einem Hotel hier⸗ blieb in der Toilette 1goldener Damenring lie⸗ gen, der gefunden und unterſchlagen wurde. Der Ring hat einen rechteckigen Goldtopatenſtein und einen Wert von etwa 60 Mk. Eine Wechſelfallenſchwindlerin, die ſich in einem Laden hier einen 50⸗Mk.⸗Schein wechſeln ließ, hat Laute.. es verſtanden, nicht nur das Wechſelgeld, ſondern auch den 50⸗Mark⸗Schein wieder an ſich zu bringen und zu verſchwinden. Beſchreibung: Etwa 30 Jahre alt, ſchlank, mittelgroß, trug ſchwarzes Kleid mit weißen Blumen, ſchwarzes Komplet und dunklen Hut. Fahrraddiebſtähle: 1 Herrenrad, Marke Opel, 1 Herrenrad, Marke Gritzner, 1 Herrenrad, Marke Brennabor, 1 Herrenrad, Marke Wanderer, alle ohne Nummer, 1 Herrenrad, Marke Steiger. Nr. 92 869, 1 Herrenrad, Marke Barbaroſſa, Nr. 887 114. Aufgefunden wurden ein Herrenrad, ohne Marke, Nr. 758 565, H. E. W. Nr. 586 300, und Lanz, ohne Nummer. Sichergeſtellt 1 Rad, Marke Dabera, Nr. 546 402. Wenn der Fahrer am Steuer ſchläft. Der Führer eines Fernlaſtzuges fuhr am Donnerstag auf der Reichsautobahnſtrecke Heidelberg—Bruchſal nach rechts über die Fahrbahn hinaus gegen die Bö⸗ ſchung, wobei der Anhänger umſtürzte. Der Sachſchaden dürfte etwa 100 Mk. betragen. Perſonen wurden nicht verletzt. Die Schuld an dem Unfall trifft den Führer des Fernlaſtzuges, weil er am Steuer ſchlief. Heidelberger Veranſtaltungen Samstag und Montag Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937:„Götz von Berlichingen“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“ im Königsſoalj. ... und am Sonntag: 99 Reichsfeſtſpiele Heidelbera 1937:„Romeo und Julia“, 20.80 Uhr Schloßhof Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Aus den Kinos: Capitol:„Manja Valewſka“.— Gloria:„Ein Mädchen vom Ballett“. Kammer:„Kinderarzt Dr. Engel“.— Odeon:„Kleinſtadtmädel“(Nachtvorſtellung Samstag und Sonntag„Schleppzug M 17“/. UU Landenbach, 6. Aug. Eine gut verlaufene Uebung hielt die Sanitätskolonne Lau⸗ denbach mit ihren Einheiten Laudenbach, Hems⸗ bach und Sulzbach ab. 30 Sanitätsmänner und 6 Helferinnen waren zur Uebung angetreten. Bei der nach der Uebung erfolgten Ausſprache erklärte der ſtellv, Bezirkskolonnenführer Sandhas, daß die Sanitätskolonne Laudenbach erneut gezeigt habe, daß ſie nicht nur theoretiſch, ſondern auch praktiſch ein⸗ ſatzbereit ſei. Was hören wir? Sonntag, 8. Auguſt Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert.—.30: Am letzten Tag zur Mor⸗ genſtund.—.90: Fröhliche Muſik.— 11.00: Kurkonzerte. — 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Luſtig weiter, froh und heiter. 14.00: Kaſperle macht die Mikrophonprüfung. 14.30: Schwäbiſche Volkslieder.— 14.45: So ſingts und klingts bei uns zu Land.— 16.00: Stuttgart ſpielt auf.— 18.00: Auslandsdeutſche Volksgruppen ſingen und ſpielen. 19.00 Große Funkſchau mit Willy Reicherta engt 2 Froher Ausklang.— 22.00 Nachrichten.— 22.30: Unterhal⸗ tungs⸗ und Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſiks, Lieber⸗cur Deutſchlandſender .00: Muſik.—.20: Bauernfunk.—.00: Sonntag⸗ morgen ohne Sorgen.— 10.00: Morgenfeier. 10.45: Albert Lortzing.— 11.30: Orgelfontoſien.— 12.00: Muſik. — 14.00: Sport und Unterhaltung. 19.00: Berühmte Sänger und Pianiſten.— 19.45: Sportecho.— 20.00: Olle —— Kamellen— beliebte Kapellen.— 22.20: Deutſchlandecho. — 22.30: Orgelfantaſien.— 23.00: Tanzmuſik. Gottesdienſt-Orönung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 8. Auguſt 1937 Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Pfarrer Speck; 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Landes; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Landes. 5 Konkordienkirche:.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Hiß: 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Hiß:.00 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Bender. Chriſtuskirche: 8 Frühgottesdienſt, Vikar Doll; 10 Haupt⸗ ottesdienſt, Pfarrer Mayer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Doll. Neuoſtheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Doll. Friedenskirche:.80 Hauptgottesdienſt, Vikar Bender; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Bender. Johanniskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Herrmann: 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Herremann. Lutherkirche:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Schäfer; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Schäfer. Melanchthonkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Stürmer: (hl. Abendmahl), Gemeindehaus Zellerſtraße 34:.90 Gottesdienſt, Vikar Stürmer. Auferſtehungskirche Mannheim⸗Nord:.30 Hauptgottes⸗ dienſt, Pfr. Speck; 10.90 Kindergottesdienſt, Pfr. Speck. Städtiſches Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Haas. Diakoniſſenhaus: 10,30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. Feudenheim:.30 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Rau;.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Rau. Friedrichsfeld:.30 Hauptgottesdienſt, cand. theol. Weber; 10.30 Kindergottesdienſt. Käfertal: 10 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Metzger; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Metzger. Käfertal⸗Süd: 9 Hauptgottesdienſt, Vikar Metzger. Neckarau:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr Kühn: 10.30 Kinder⸗ gottesdienſt der beiden Pfarreien, Pfarrer Kühn. Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrvikar Müller; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrv. Müller. Rheinau: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath. Pfingſtberg: 9 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Vath. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Conradi; nachm. 5 Uhr Gottesdienſt auf dem Scharhof, Vikar Conradi. Seckenheim:.90 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Fichtl; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Fichtl. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Zug. Wallſtadt:.45 Hauptgottesdienſt, cand. theol. Ullrich. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften udeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗Heim“, L. 11. 4. nachm..00 Kinderſtunde; abends.15 Wort⸗ verkündigung. Dienstag abend.15 Männerbibelſtunde. Mittwoch abend.15 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenbibelſtunde.— Käfertal⸗Süb, Dürkheimer Str. 32: Montag abend.15 Wortverkündigung.— Almenhof, Mönchwörtbſtraße 153: Montag abend.15 Wortverkün⸗ digung.— Pfingſtberg, Oſterſtr. 30. Dienstag abend.15 Wortverkündigung.— Neckarau, Rathausſtr, 11a: Frei⸗ tag abend.15 Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Friede“, K 4. 10. 2 Kinderſtunde abds. 8 Evangeliſations⸗ vortrag. Mittwoch abend 8 Männer⸗Bibelbeſprechſtunde. Landeskirchl. Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und ugendbund für entſchiedenos Chriſtentum, Lindenhof⸗ —— 34: Sonntag abend 8 Wortverkündigung(Pfarrer Speck). Montag abend 8 Frauenbibelſtunde. Mittwoch abend.00 Bibelſtunde. Samstag abend.15 Männer⸗ bibelſtunde.— Feudenheim, Schwanenſtraße 30(Lokal im Hof): Sonntag abend 8 Wortverfündigung. Mittwoch abend.00 Frauenbibelſtunde.— Waldhof⸗Gartenſtadt, Trommlerweg 95 bei Gültling: Freitag abend 8 Bibel⸗ ſtunde.— Wallſtadt, Atzelbuckelſtraße 4: Sonntag abd. 8 * und Donnerstag abend 8 Bibelſtunde. Evang.-⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29): Sonntag nachm. 5 Uhr Predigt, Pfarrer Lucius von Rothenberg. Evangeliſche Freikirchen Methodiſtenkirche, Augartenſtraße 26: Sonntag vorm..45 Predigt, Prediger Eißele; nachm. 6 Predigt, Pred. Neu⸗ mann. Donnerstag abend 8 Bibelſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaſt Mannheim, U 3. 23. Sonnta vorm..30 Predigt; 10.45 Sonntagsſchule.— Mittwo abend 8 Bibelſtunde. Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Maunheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12. Sonntag vorm..30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde. Adventgemeinde Mannheim, J 1. 14. Dienstag abend 8 Römerbrief Kap. 3. Samstag vorm. 10.00 Predigt. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; nachm. 2 Kinderverſammlung; abds..30 Heilsverſammlg. Freitag abend 8 Heiligungsverſammlg. Die Chriſtengemeinſchaft, I. 2, 11 Bewegung zut religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10.00 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder. Mittwoch vorm. 9 Uhr Menſchenweihehandlung. Römiſch⸗Katholiſche Kirche Sonntag, den 8. Auguſt 1937 Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche): von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.40 h1 Meſſe,.30 Singmeſſe mit Predigt, .30 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Singmeſſe. 8 St. Sebaſtian(Untere Pfarrei): 6 hl. Meſſe in d. Sakriſtei; 7 hl. Meſſe im Bürgerſpital:.30 hl. Meſſe im Bürger⸗ ſpital; 11 Singmeſſe mit Predigt im Bürgerſpital; 11.00 hl. Meſſe mit Predigt in der Kapelle des Thereſien⸗ krankenhauſes; abends 8 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen in der Kapelle des Thereſienheims, T 5.—3. 8 Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Predigt und Amt; mit Predigt: nachm..30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht m egen. Heiliggeiſtkirche, Mannbeim: 5 hl. Meſſe, 6 hl. Moſez Beichte, 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.90 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe; nachm..30 Herz⸗ Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Joſeph, Lindenhof: 6 Uhr Beichtgelegenheit. hl. Meſſe; 7 Spendung der hl. Kommunion;.45 Betſingmeſſe mit Predigt; 10 Amt; 11.30 Singmeſſe; abends 7 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht. St. Peter: 6 Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Militär⸗ gottesdienſt;.30 Hochamt; 11 Singmeſſe mit Predigt; abends.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Ausſetzung u. Segen. St. Boniſatiuskirche. Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ elegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10.00 geſ 11.30 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Herz⸗ eſu⸗Andacht. St. Nikolaus, Mannheim: 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenh.; 8 hl. Meſſe, 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Speyerer Domfeſtmeſſe; abends.30 Veſper und Segen. St. Jakobuspfarxei, Neckarau: 5 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt; 11 Singmeſſe mit Predigt; abends 8 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Laurentins, Käfertal: 6 hl. Meſſe;.90 Beichte;.15 lMeſſe; 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit redigt: abends 8 Segensandacht. 9 St. Peter und Paul, Feudenheim:.30 Beichtgelegenheit; 7 Austeilung der hl. Kommunion; 10 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; nachm. 2 Pfingſtveſper. St. Bartholomäuskirche, Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt: 11 Schülergottesdienſt; abends.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Anton, Rheinau: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; abends.00 Sakramentsandacht .30 Amt mit Predigt; mit Segen. Seckenheim:.30 Beichte; 7 Frühmeſſe;.30 Hauptgottes⸗ dienſt(Predigt, Hochamt); nachm..30 Beſper. Friedrichsfeld:.30 Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; .30 Predigt, Amt; nachm..30 Andacht. St. Thereſia vom Kinde Jeſu. Pfingſtberg:—.30 Beichte; .30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt; nach⸗ mittags.30 Andacht;.30 Abendandacht. St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe;.30—.30 Beichte;.30 Singmeſſe mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt. Kapelle Thereſien⸗Krankenhaus:.30 h1. Meſſe:.00 Sing⸗ meſſe mit Predigt. Ilvesheim: 7 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Pre⸗ digt; nachmittags.30 Andacht in der Bruder⸗Konrads⸗ Kapelle(Siedlung). Alt⸗Katholiſche Gemeinde Schloßkirche: Sonntag vorm..30 hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. Erlöſerkirche(Waldhof, Waldſtraßze 117): Sonntag vorm. 8 hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. EFPP00P00PPP0P0TPPPPGPPPPPPPPPPPPPGPGPGPPTPTPPTPT0T——TTTTTTTT———— ückgenomm. Weg. Haushalt⸗i 8 Au perkt, artöſnns: Fahrräder. Verkl. d. 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