Mannheimer General-Anzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Sebrus 10 Gerichtsſtand Mannheim. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25.f. d. folgend. Monat erſolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Mittag⸗Ausgabe R Dienstag, 10. Auguſt 1957 „Luftgroßkamf über London Graf Ciano im Lager der italieniſchen Fugend Der erſte Tag der Luftmanöver Faſt 400 Fiugzeuge verſuchten die„wichtigſten ſtrategiſchen Punkte Londons zu zerſtören“— Die Abwehr zeigt ſich bei guter Sicht den Angreifern überlegen (Funkmeldung der NM3Z.) + London, 10. Auguſt. Ueber der engliſchen Hauptſtadt und ihrer weite⸗ ren Umgebung begannen am Montagabend, wie an⸗ gekündigt, die großen gemeinſamen Uebungen der engliſchen Luftſtreitkräfte. der Ab⸗ wehrformationen der Territorialarmee und des Beobachterkorps. Die Uebungen, deren Hauptzweck es iſt, die Londoner Verteidigungsanlagen zu prü⸗ fen, dauerten bis in die Morgenſtunden des Diens⸗ tag und werden in der Nacht zum Mittwoch fortge⸗ ſetzt werden. Insgeſamt beteiligten ſich annähernd 400 Flug⸗ zeuge an den Scheinkämpfen. 176 leichte, mittlere und ſchwere Bomber hatten den Auftrag, die wichtigſten ſtrategiſchen Punkte der Hauptſtadt und der Umgebung zu„zerſtören“. Für die Verteidigung waren neben der 1. Luftabwehr⸗ Diviſion der Territorialarmee 19 Kampfgeſchwader mit insgeſamt 222 Maſchinen eingeſetzt worden. Im Zentrum Londons ſelbſt war von den Uebungen nur wenig zu merken, da die angreifenden Flugzeuge ſich meiſt in großer Höhe hielten. Die wichtigſten An⸗ griffe richteten ſich gegen die Dockanlagen in Tilbury, den Themſe⸗Hafen und das Haupt⸗ So wird es gemacht: „Harmloſe 2 quartier des Oberkommandos der Kampf⸗ geſchwader in Urbridge. Den Verteidigungsſtreitkräften war ihre Auf⸗ gabe durch die günſtigen Wetterverhältniſſe er⸗ leichtert, da die angreiſenden Maſchinen an dem wolkenloſen Himmel häufig rechtzeitig durch Scheinwerfer eingefangen und durch ſofort auf⸗ ſteigende Jagdflugzeuge bekämpft werden konn⸗ ten. Jedoch wurden mehrere wichtige Objekte „erfolgreich bombardiert“. Der engliſche Luftfahrtminiſter Lord Swin⸗ ton hat ſich nach dem Flugplatz von Northolt be⸗ geben, wo er einen Teil der Luftmanöver perſönlich verfolgt. Die Ergebniſſe der Uebungen werden erſt ſpäter durch das Luftfahrtminiſterium bekanntgege⸗ ben werden. Der ſechsmonatige Senatsſtreit in Amerika über die Juſtizvorlage endete am Samstag mit einer Annahme der Kompromißvorlage, die nur eine Reform der unteren Bundesgerichtshöfe vorſieht.— Rooſevelts urſprüngliche Forderungen, die auch eine Reform des Oberſten Bundesgerichts umfaßten, mußten bekanntlich wegen des Widerſtandes im Se⸗ nat fallen gelaſſen werden. ouriſten reiſen 148. Jahrgang— Nr. 363 2. Sowieiflieger als„Weltausſtellungsreiſende“ in Maſſen über Warſchau, Berlin und Paris nach Spanien geſchmuggelt dub. Salamanca, 9. Auguſt. Ein am 12. Juli von nationalſpaniſchen Flaks abgeſchoſſener ſowjetruſſiſcher Flie⸗ ger gab bei ſeiner Vernehmung u. a. an, daß er als Unterleutnant der ſowjetruſſiſchen ö. Fliegerbrigade angehört und eine Sonder⸗ ausbildung als MG⸗Schütze und Funker genoſſen habe. Er habe auf Veranlaſſung ſeines Komman⸗ deurs ſich freiwillig für Kriegsdienſte gemeldet, doch ſei ihm nicht geſagt worden, daß der Be⸗ ſtimmungsort Spanien ſei, wie man über⸗ haupt won den Vorgängen in Spanien in Sowjet⸗ vußland eine ganz falſche Vorſtellung habe. Er ſei in Moskau ſofort in eine Kaſerne gebracht worden, in der er etwa 100 Kameraden traf, die ſich eben⸗ falls zu Kriegsdienſten auf Anforderung gemeldet hatten. 9 Sie hätten Zivil und Papiere erhalten, in denen ſie alg Touriſtengruppen bezeichnet wurden, die zum Beſuch der Weltausſtellung nach Paris reiſten. In Gruppen von je zehn Mann ſeien ſie dann über Warſchau und Berlin nach Paris gereiſt. Sie hätten auch ſämtlich franzöſiſche Tou⸗ riſtenviſa auf ihren Ausweiſen gehabt. In Paris ſeien ſie ſofort auf dem Bahnhof von Spaniern und Vertretern der Sowjetbotſchaft in Empfang genommen und mit der Bahn nach Toulouſe weiterbefördert worden. Von dort aus hätte man ſie gruppenweiſe in einem großen Ver⸗ kehrsflugzeug über Barcelona nach Valen⸗ cia gebracht, wo ſie am 20. Juni eingetroffen ſeien. Er ſei ſelbſt einer ruſſiſchen Staffel auf dem Flughafen Murcia zugeteilt worden und hätte von Murcia aus an einer Reihe von Erkundungsbomben⸗ flügen an der Küſte und über dem Meer, insbeſon⸗ dere nach Gibraltar zu teilgenommen. Am 12. Juli habe er mit Unterſtützung einiger Jagdflugzeuge an einem Unternehmen auf national⸗ ſpaniſchem Gebiet teilgenommen. Während des Fluges habe er zwei nationalſpaniſche Jagoͤflugzeuge beobachtet und beſchoſſen. Er ſei plötzlich in einer Höhe von 3500 Meter in eine Garbe von nationalen Flaks geraten, und ſein Apparat ſei in Brand ge⸗ ſchoſſen worden. Es ſei ihm gelungen, verwundet mit dem Fallſchirm abzuſpringen. Er gibt an, daß er während ſeines kurzen Auf⸗ enthaltes in Rotſpanien eine ganze Reihe von bekannten Kameraden anderer ſowjetruſſiſcher Fliegerſtaffeln getroffen habe und daß auch nach ihm noch eine ganze Reihe von neuen Flieger⸗ gruppen aus Sowjetrußland eingetroffen und auf die einzelnen Stafſeln verteilt worden ſei. Die Staffel habe bei den verſchiedenſten Unterneh⸗ men ſtarke Verluſte gehabt, die aber immer ſehr ſchnell durch neue ſowjetruſſiſche Kräfte aufgefüllt worden ſeien. Die Zahl der zur Zeit in Rotſpanien tätigen ſow⸗ jetruſſiſchen Flieger ſei ſehr hoch, denn er habe kaum andere als ſowjetruſſiſche Flie⸗ ger kennengelernt. Auf den Flughäfen, auf denen er geweſen ſei, habe es ſpaniſche Flieger kaum gegeben. Der Unterleutnant gab noch an, daß der Be⸗ ſehl über die Kampfwagen der Einheiten der Roten ausſchließlich in Händen ſowjetruſ⸗ ſiſcher Offiziere gelegen habe, die ihm perſön⸗ llich bekannt geweſen ſeien. Auch ein franzöſiſcher Staatsange⸗ höriger namens Crepius Robert, der am 19. Juli von den Nationalen an der Brunete⸗Front gefangen genommen worden iſt, hat ſehr intereſſante Ausſagen gemacht: Er habe ſich in Paris in der Rue Matoran an⸗ werben laſſen, zumal man ihm nach Beendigung des Kriegs eine Dauerſtellung in Spanien verſprach. Am 18. November 1936 habe er in einem Sonderzug mit etwa 1000 Perſonen, vorwiegend Franzoſen, Paris in Richtung Perpignan verlaſſen. Sie ſeien dann in einer langen Omnibuskolonne von Per⸗ pignan über die ſpaniſche Grenze nach Port⸗ Bou gebracht worden. Eine Kontrolle an der Grenze hätte überhaupt nicht ſtattgefunden. Von Port⸗Bou ſeien ſie mit der Bahn über Barcelona und Valencia nach Albacete gefahren. Er ſelbſt ſei mit zahlreichen Kameraden nach Quintanar gebracht und dort einen Monat militäriſch ausgebildet worden. Er wurde dann der 2. Kompanie des 2. Bataillons der Teruel gugeteilt. Die Brigade ſei am 1. Juli bei Madrid eingeſetzt ßen Umwegen zur Brunete⸗Front trausportiert worden, um bei einem dort geplanten Unterneh⸗ men, werden. Am Tage ſeiner Gefangennahme, am 19. Juli, habe ſein Bataillon in Ruheſtellung gelegen, da es bei dem Angriff ſehr ſchwere Verluſte erhalten hatte. Von ſeiner Kompanie in Stärke von 100 Mann ſeien nur 47 Mann übrig geblieben. Andere Kompanien hät⸗ ten 80 v. H. ihres Beſtandes verloren. Viele Leute ſeiner Kompanie hätten ſich bereits im Winter wäh⸗ rend des Einſatzes in der Sierra Nevada Lungen⸗ entzündung und erfrorene Gliedmaßen zugezogen und hätten ausgetauſcht werden müſſen. Durch die nationalen Flieger und das MG⸗ Feuer der Tiefflieger hätten ſie ſehr ſchwere Verluſte gehabt, ſo daß die Moral der voten Truppen ſehr ſchlecht geweſen ſei. Außerdem ſeien alle Verſprechungen, die ihnen in bezug auf die Entlohnung gemacht worden ſeien, nicht gehalten worden. Wer energiſch ſeinen Lohn gefordert habe, ſei in Ge⸗ fahr geraten, erſchoſſen zu werden. Man habe je⸗ den, der einmal den Roten ins Garn gegangen ſei, Neues bolſchewiſtiſches Piratenſtick Zwei helgiſche Jiſchdamyfer +3 dnb. Brüſſel, 9. Auguſt. Der Brüſſeler„Soir“ berichtet über einen neuen Piratenakt der ſpaniſchen Bolſchewiſten, dem 8wei belgiſche Fiſchdampfer zum Opfer ge⸗ fallen ſind. Die Dampfer„Rita 1“ und„Rita I1“ waren in Oſtende vor einiger Zeit von einem bel⸗ giſchen Reeder ihrem urſprünglichen ſpaniſchen Eigentümer regelrecht abgekauft worden. Die Be⸗ ſatzung beſtand aus fünf Belgiern und acht Spaniern auf„Rita 1“ und aus vier Belgiern und acht Spa⸗ niern auf„Rita 11“/. Beide Fiſchdampfer verließen am 8. Juli unter Führung belgiſcher Kapitäne den Hafen von Zeebrügge. Sie fiſchten an verſchiedenen Plätzen der Nordſee, verkauften ihre Beute in einem engliſchen Hafen und ſetzten dann ihre Arbeit ſort. geraubt- Kapitäne und Beſatzung mit vorgehaltenen uͤberwältigt Am 29. Juli in der Nacht wurden plötzlich auf beiden Schiffen die belgiſchen Beſatzungsmitglie⸗ der von den Spaniern mit vorgehaltenem Revol⸗ ver überwältigt und in den Mannſchaftskabinen eingeſchloſſen. Auch die belgiſchen Kapitäne wur⸗ den in eine Kabine geſperrt. Die Spanier ſteuerten dann die beiden Schiſfe in einen Hafen der ſpaniſchen Bolſchewiſten, wo die Belgier zu⸗ nächſt ſcharf bewacht und dann abgeführt wurden. Die Kapitäne wurden wie Verbrecher behandelt. Einem von ihnen gelang es aber, den belgiſchen Vizekonſul zu benachrichtigen, der die Freilaſſung ſeiner Landsleute durchſetzte. Die belgiſchen Be⸗ ſatzungsmitglieder trafen am Sonntag wieder in Oſtende ein. 13. Internationalen Brigade an der Front von und von dort aus dann mit Laſtwagen auf gro⸗ einem Durchbruchsverſuch, eingeſetzt zu feſtgehalten und ſeine Rückkehr nach Frankreich ver⸗ hindert. Sonſt hätten er und viele Kameraden den Röten längſt den⸗Rücken gekehrt. Roter Fokker bombardierte die „Mongioia“ Mit ſichtbaren bolſchewiſtiſchen Abzeichen dnb. Mailand, 9. Auguſt. Wie der„Corriere della Sera“ meldet, iſt nach Mitteilung der Beſatzung des italieniſchen Dampfers „Mongioia“ die Bombardierung des Schiffes durch ein dreimotoriges Fokker⸗Flugzeug ausgeführt worden, das ſichtbar die Abzeichen der ſpani⸗ ſchen Bolſchewiſten getragen habe. Das Flugzeug ſei nach dem Angriff in Richtung auf den roten Hafen Almeria davongeflogen. Es wird dazu feſtgeſtellt,“daß von der national⸗ ſpaniſchen Luftwaffe keine Fokker⸗Flugzeuge ver⸗ wandt werden. Bei dem dreimotorigen Fokker dürfte es ſich um dasſelbe Flugzeug handeln, das ganz kurz vorher den britiſchen Dampfer„Britiſh Cor⸗ poral“ und das franzöſiſche Schiff„Djebel Amour“ bombardiert hatte. „Säuberung“ ſelbſt in Sibirien Immer neue Verhaftungen und Hinrichtungen dnb. Moskau, 8. Auguſt. Die Nowoſibirſker Zeitung„Sowjetskaja Sibir“ vom 5. Auguſt teilt mit, daß auch im ſibiriſchen Rundfunk eine umfaſſende„Säuberung“ vor⸗ genommen worden ſei. Der Nowoſibirſker Sender wird z. B. als„Neſt von Staatsfeinden und Trotzki⸗ ſten“ bezeichnet, an deſſen Spitze der bereits verhaf⸗ tete„Trotzkiſt“ Pellmann geſtanden habe. Weiter ſind noch elf weitere Funktionäre des ſibiriſchen Ra⸗ diokonzerns aufgezählt, die wegen„Schädlingsarbeit und trotzkiſtiſcher Umtriebe“ gemaßregelt worden ſeien. Weiter hebt die Nowoſibirſker Zeitung hervor, daß es auch in der jungkommuniſtiſchen Organiſation Weſtſibiriens zu maſſenweiſen Amtsenthebungen und Verhaftungen gekommen ſei. Auch hier werden 16 Funktionäre namentlich aufgeführt, die als„Ban⸗ diten, trotzkiſtiſche Spione und entartete Elemente“ entlarvt worden ſeien. Unter ihnen befinden ſich der bisherige Leiter der jungkommuniſtiſchen Orga⸗ niſation für ganz Weſtſibirien, Pantjuchow, und vier ſeiner nächſten Mitarbeiter. Daß die„Säuberungs-aktion“ im Komſomol immer noch weitergeht, beweiſen auch Nachrichten aus dem Nordkaukaſus⸗Gebiet. Auch hier wurde der Leiter der jungkommuniſtiſchen Organiſation des Gebiets Liſtowſki feſtgenommen, mit ihm eine ganze Reihe der oberſten Komſomol⸗Führer des Gebiets. Wie die Saratower Gebietszeitung„Kommuniſt“ berichtet, fand in Saratow ein S chauprozeß gegen die Leiter der Traktorenſtation Sinodo ſtatt. Der Direktor und ſeine beiden Stellvertreter wurden beſchuldigt, durch abſichtliche Beſchädigung von Mähtreckern die Ernteeinbringung ſabottert zu haben. Alle drei Angeklagten ſind zum Tode ver⸗ urteilt und bereits hingerichtet worden. * * N5 4 ung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. 2. Seite Nummer 363 Reue Männheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 10. Auguſt 1937 Hauptamtsleiter Hederich zum Leiter der Abteilung Schriftium im Propagandaminiſterhum ernannt 5* dnb. Berlin, 9. Auguſt. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, hat im Einverneh⸗ men mit dem Vorſitzenden der parteiamtlichen Prü⸗ fungskommiſſion zum Schutz des NS⸗Schrifttums, Reichsleiter Bouhler, den ſtellvertretenden Lenter die⸗ ſer Kommiſſion Hauptamtsleiter Karl Hans He⸗ derich, Mitglied des Reichskulturbeirats. z um Leiter der Abteilung Schrifttum im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda und zum Präſidenten der Reichs⸗ ſchrifttumskammer ernannt. In der Stellung Hederichs als ſtellvertretender Vorſitzender der parteiamtlichen Prüſungskommiſſion tritt keine Veränderung ein. Beide Aemter werden von ihm in Perſonalunion verwaltet. Die partei⸗ amtliche Prüfungskommiſſion bleibt nach wie vor unter dem Vorſitz Bouhlers im Stabe des Stellver⸗ treters des Führers eingegliedert. Gleichzeitig hat Reichsminiſter Dr. Goebbels den Vorſteher des Börſenvereins der Deutſchen Buch⸗ händler, Verlagsleiter Wilhelm Bauer, zum Vizepräſidenten der Reichsſchrifttumskammer er⸗ nannt und die Zuſtändigkeit der beiden Vizepräſiden⸗ ten geregelt. 4* Reichshauptamtsleiter Karl Heinz Hederich war unter den erſten Vorkämpfern der Hitlerbewe⸗ gung. Der demnächſt 35 Jahre alte Oberfranke ge⸗ hörte zu der Jugend, die, ſelbſt nicht mehr ins Feld gekommen, nicht glauben wollte an den Sturz des Vaterlands und ſich der Widerſtandsbewegung an⸗ ſchloß. Im Alter von 20 Jahren erhielt er das Be⸗ währungsabzeichen des Bundes Oberland. Der Stu⸗ dent Hederich ſtellte eine Kompanie aus Hochſchülern zuſammen und trat der NSDAP bei, wo er die Mitgliedsnummer 11 340 erhielt. Im Oktober 1923 erfolgte die Unterſtellung ſeiner Studentenkompanie unter die Führung des Deutſchen Kamyfbundes und damit unter Adolf Hitler. Am 9. Nopember 1923 nahm Hederich in der Spitzengruppe des Zuges am Marſch zur Felöherrnhalle teil. In der Folgezeit galt ſein Kampf als Studentenführer dͤer Abwehr der Hochſchulreaktion. Als Mitglied der Kreisleitung 7 des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbunds trat er 1091 beſonders hervor. Im Frühjahr 1033 wurde er in die Führung der Deutſchen Studentenſchaft und in die Bundesleitung des NSDStB. berufen. Im April 19394 erfolgte ſeine Betrauung mit der Geſchäftsführung der Partei⸗ amtlichen Prüfungskommiſſion zum Schutz des nationalſozialiſtiſchen Schrifttums und ein Jahr ſpäter ſeine Ernennung zum Reichsamts⸗ leiter der NSDApP. Am 15. November 1935 wurde er in den Reichskulturſenat berufen und im Januar 1936 ſtellvertretender Vorſitzender der Parteiamtlichen Püfungskommiiſſon. Am 20. April 1937 wurde He⸗ derich zum Reichshauptamtsleiter der NS D A P ernannt. Als Vorſitzender des Oberſten Ehrenrats der Deutſchen Studentenſchaft und des Misrne der deutſchen Studenten, ſowie als kitgli ed verſchiedener politiſcher, insbeſondere kul⸗ kürpolitiſcher Vereinigungen und Arbeitskreiſe der nun unter Beibehaltung ſeiner Aufgabe in der Reichsleitung der NSDAP in das Reichsminiſterium Berufene ſtets mit den Hochſchulen und dem geiſtigen Leben unſerer Zeit beſonders verwachſen geblieben. Tſchechiſche Militärflieger verunglückt dnb. Praa, 9. Auguſt. Am Sonntag ſtürzte ein mit 16 Mann des Flie⸗ gerregiments Nr. 6 beſetzter Militärlaſtwagen um, als er in einer Kurve an der Stadtgrenze Prags einem Privatfuhrwerk ausweichen wollte. Dabei wurden acht Mann ſchwer und vier leicht verletzt. Von den Schwerverletzten ſind vier im Krankenhaus geſtorben. Der Zuſtand von zwei weiteren Schwer⸗ verletzten iſt ernſt. Die polizeiliche Unterſuchung über die Urſache öes Brandes bei den Köſter⸗Werken in Neu⸗ münſter iſt abgeſchloſſen. Es haben ſich keinerlei Anzeichen für eine Brandſtiftung nachweiſen laſſen. Im Zuge der Erhöhungen der Poſttariſe in Frankreich gibt das Poſtminiſterium bekannt, daß vom 9. Auguſt ab auch die Telephongebühren mit dem Ausland eine Erhöhung erfahren werden. Vorläufig bleiben jedoch die Telephongebühren mit Belgien, Großbritannien, Luxemburg, Holland und der Schweiz von dieſer Frhöhung ausgenommen, ebenſo die Telephongebühren mit Algerien, Tunis, Marokko und Indochina. iſt dm Dienſte der Bolksgeſundheit: 12. Internationaler gomöopathen⸗Kongreß Reichsminiſter Rudolf Heß: Hombopathie und Allopathie ſchließen einander nicht aus, ſondern müſſen ſich ergäͤnzen“ (Sunkmeldung der NMg.) — + Berlin, 9. Auguſt. In der Aula der Friedrich⸗Wilhelm⸗Univerſität zu Berlin begann am Montag früh in Anweſenheit des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Ru⸗ dolf Heß, des Schirmherrn des Konareſſes, die 12. Tagung der Internationalen Homöo⸗ pathiſchen Liga. Dieſe alle fünf Jahre ſtatt⸗ findenden Kongreſſe ſind für den Ausbau der hombo⸗ pathiſchen Lehre und die wiſſenſchaftliche Erforſchung ſeines biologiſchen Teilgedankens beſtimmt. Gleich⸗ zeitig tagt zum 98. Mal der Deutſche Zentral⸗ Verein homöopathiſcher Aerßte. Der Er⸗ öffnungsfeier wohnten neben dem Reichsärzteführer zahlreiche Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden bei. Der Kongreßpräſident Dr. Hans Rabe⸗Berlin begrüßte die Anweſenden und machte Mitteilung von dem Telegrammwechſel mit dem Führer. Dann er⸗ öffnete der Präſident der Homöopathiſchen Liga, Dr. Gagliardi⸗Rom, die Tagung und ſtellte die Ab⸗ ordnungen der einzelnen Länder vor. Im Anſchluß daran ergriff Reichsminiſter Rudolf Heß das Wort zu einer Rede, in der er u. a. ſagke: Das neue Deutſchland betrachtet es als eine ſtaatspolitiſche Notwendigkeit, daß alle Erſcheinun⸗ gen darauſhin geprüft werden, wie weit ſie dem Volke zu nützen vermögen. Dieſer Grundſatz hat für Heilmethoden im beſonderen ſeine An⸗ wendung zu ſinden. Denn die Heilmethoden haben direkten Einfluß auf die Grundlage des Lebens des ganzen Volkes: durch Erhaltung oder Wiederherſtel⸗ lung der Geſunoheit des einzelnen. Ich habe daher die Schirmherrſchaft des 12. Internationalen Homöo⸗ pathiſchen Kongreſſes in Berlin mit der Abſicht über⸗ nommen, das Intereſſe des nationalſozialiſtiſchen Staates an allen Heilweiſen, die der Volksgeſundheit dienen, zum Ausdruck zu bringen. Zugleich möchte ich dabei die Aerzteſchaft ins⸗ geſamt auffordern, auch bisher Abgelehnte oder gar angeſeindete Heilmethoden unvorelngenom⸗ men zu prüfen. Es iſt notwendig, daß die unvoreingenommene Prü⸗ fung nicht nur in der Theorie, ſondern vor allem auch an den praktiſchen Ergebniſſen des Wirkens derer erfolgt, die zur Heilung anders geartete Me⸗ thoden anwenden, als die allgemein üblichen. Oefter als einmal hat die Wiſſenſchaft, auf der Theorie allein fußend, Urteile gefällt, die ſpäter durch die Praxis ad abſurdum geführt wurden— oft ſogar erſt nach langer Zeit, machdem die Entwickbung zum Fortſchritt um Jahrzehnte gehemmt und hoch⸗ verdienten Wegebereitern ſchweves Unrecht augefügt worden war. 38 Ich brauche Sie auf Ihrem mediziniſchen Gebiet nur an jenen berühmten Fall zu erinnern, in dͤem ein Arzt vor rund hundert Jahren bei der Bekämpfung des Kindbettfiebers die Lehre von der Sepſis und Aſepſis aufſtellte, und deshalb zeit ſeines Le⸗ bens von ſeinen Berufsgenoſſen verlacht und an⸗ gefeindet wurde. Niemand wird aber beſtreiten, daß in dieſer Lehre eine der beoͤeutungsvollſten Er⸗ kenntniſſe für die Heilkunſt enthalten iſt, die heute —— ſelbſtverſtändlichſten Grundlagen der Medizin gehört. Einſichtige Aerzte, zum Teil ſolche mit bekann⸗ ten Namen, haben im Laufe der letzten Jahre offene Worte gefunden über eine Kriſis in der Medizin, über eine Sackgaſſe, in die ſie geraten iſt. Es iſt naheltegend, daß der Ausweg in Rich⸗ tungen geht, die der Natur ſich nähern. Iſt doch kaum eine andere Wiſſenſchaft ſo naturgebunden wie die Wiſſenſchaft, die ſich mit der Heilung von Lebeweſen befaßt. Und immer ſtärker wird die Forderung erhoben, über den Teil das Ganze nicht aus den Augen zu verlieren— eine Forderung allgemeingültiger Art, deren Beſolgung bereits ſtaatspolitiſch Früchte getra⸗ gen hat. Auf dem Gebiete der Medizin lautet dieſe Forderung: zur Heilung eines kranken Organs mehr als bisher den Weg über die Einflußnahme auf den Geſamtorganismus zu gehen. Die Homöopathie iſt eine naturnahe Heilweiſe, die dieſen Weg von jeher beſchritten hat. „Internationale Selbſtbeherrſchung“ Hulls 14 Punkte finden gute Auinahme Die Antworten Englanos, Frankreichs, Deutſchlands und Sowietrußlands dib. Waſhington, 9. Auguſt. Wie das Staatsdepartement mitteilt, haben über 40 Staaten dem Staatsdepartement ihre Ueber⸗ einſtimmung mit der von Staatsſekretär Hull am 16. Juli abgegebenen außenpolitiſchen Erklärung ausgedrückt, die 14 Punkte für eine„inter⸗ nationale Selbſtbeherrſchung“ auſſtellte. Houll ließ ſeine Erklärung damals durch die di⸗ plomatiſchen Kanäle faſt allen Hauptſtädten zuleiten und bat um allgemeine Rückäußerung. Von 87 Re⸗ gierungen ſind formelle Aeußerungen eingegangen, ſo u. a. von England, Frankreich, Sowjetrußland, den fkanbinaviſchen Ländern und den meiſten ſüd⸗ amerikantſchen Staaten; andere Länder haben ſich mündlich geäußert. Am Sonntag erklärte Hull in der Preſſekonferenz,„in dieſen unruhigen Zeiten“ ſei es beſonders erfreulich, daß die Außenpolitik der BVereinigten Staaten bei ſo vielen Regierungen eine günſtige Beachtung finde. Das Staatsdepartement gab einige Aeußerungen bekannt. So ſchrieb Außenminiſter Eden, daß er in voller Uebereinſtimmung mit Amerikas Politik ſei. Die Regierung Englands beile mit ihm die Anſicht, daß die Notwendigkeit, den Frieden zu exhalten, ſtändig zunehme, daß die internationale Zuſammenarbeit auf allen Gebieten von weſentlicher Wichtigkeit ſei und daß die Methoden,„die zur Er⸗ reichung dieſer Ziele empfohlen werden“, für beide Regierungen die gleichen ſeien. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos drückte ſeine Freude aus,„wieder eine Gleichheit der Gefühle beobachten zu können, die die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe bei den Regierungen unſerer beiden Länder auslöſen“. Delbos erklärte weiter, die franzöſiſchen Ziele ſeien die Wiederherſtellung der Weltwirtſchaftsſtabilität, Er⸗ leichterung der Rüſtungslaſten und friedliche Zuſam⸗ menarbeit aller Nationen. 7 Die ſowjetruſſiſche Erklärung drückte ein beſonderes Intereſſe an dem internationalen Grundſatz aus,„daß alle Nationen ſich der Ge⸗ waltanwendung in Verfolgung ihrer Politik und Einmiſchung in die inneren Angelegenheiten anderer Nationen enthalten“(1. * Auch deutſcherſeits iſt zu dem Statement Hulls Stellung genommen und zum Ausdruck ge⸗ bracht worden, daß die Regierung mit gebührendem Intereſſe davon Kenntnis genommen habe. Ihre Grundeinſtellung läuft bekanntlich auf die Regelung internationaler Beziehungen durch friebliche Ver⸗ ſtändigung hinaus, deckt ſich alſo mit den von Staats⸗ ſekretär Hull entwickelten Gedanken. 0 Wie ſehr es möglich iſt, ſcheinbar ſich widerſpre⸗ chende und einander ausſchließende Begriſſe und deren Auswirkungen miteinander zu verſöhnen, da⸗ für iſt in Deutſchland der Beweis in den letzten Jahren erbracht worden. Vor nicht allzu langer Zeit forderte die Behauptung, Nationalismus und Sozialismus hätten ſich einander zu ergänzen, ſchwerſte Angriffe, Hohn und Spott herauf. Heute iſt dem geſamten deutſchen Volk zur Selbſtverſtänd⸗ lichkeit geworden, daß ſie ſich in dͤer Tat ergänzen. In der Parallele zu dieſer politiſchen Erfahrung glaube ich getroſt vorausſagen zu können, daß auf mediziniſchem Gebiet die Zeit kommen wird, in der ebenſo ſelbſtverſtändlich Homöopathie und Allopathie nicht als einander ausſchließend, ſon⸗ dern als ſich ergänzend angeſehen werden— ja die Medizin nicht mehr denkbar iſt, ohne daß ſie ſich beider Heilmethoden bedient. Ich möchte ſogar noch weitergehen und der Meinung Ausdruck geben, daß die Heilkunſt in nicht allzu ferner Zeit zu den Erfahrungen und zu dem Wiſſen, das Allopathie und Homöopathie ihr vermitteln, wei⸗ tere Erkenntniſſe ſammeln und anwenden wird, die heute noch auf wiſſenſchaftlich wenig erforſchtem Ge⸗ biet liegen. Dieſe Entwicklung wird der Medizin und damit der Menſchheit zum Segen gereichen. In der Hoffnung, daß die Tagung des 12. Inter⸗ nationalen Homöopathiſchen Kongreſſes 1937 in Ber⸗ lin beitragen möge, eine Ausſöhnung in einan⸗ der ergänzendem Sinne in nahe Zukunft zu rücken, wünſche ich dem Kongreß vollen Erfolg ſeiner Arbeit. Reichsärzteführer Wagner führte u. a. aus: Der Umbruch im nationalſozialiſtiſchen Staat hat gründliche Aenderungen des deutſchen Lebens herbeigeführt, Wichtig iſt heute nur, was dem Volk nützt. Das köſtlichſte Kapitel iſt die Leiſtungsfähig⸗ keit und die Arbeitskraft der Volksgenoſſen. Von der nationalſozialiſtiſchen Aerzteſchaft wird deshalb jedes Dogma abgelehnt, das nicht dieſer Hauptſache dient. Die Zeiten ſind vorüber, in denen neue Erkenntniſſe ungeprüft abge⸗ lehnt wurden. Im neuen Deutſchland werde eine Heilkunde aufgebaut, die ihre Werte nicht nur aus der Schulmedizin, ſondern auch aus der homöopathiſchen und Naturheilkunde über⸗ nehme. Dieſe Auffaſſungen wurden im Auslande falſch dahin aufgefaßt, als ob man auf gewonnene Erkenntniſſe verzichten wolle und jedes Dogma bei⸗ ſeite werfe. Das ſei aber nicht richtig. Alle wirk⸗ lichen Erkenntniſſe würden ausgebaut und auf Experimente geſtützt. Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lip⸗ pert begrüßte die Gäſte im Namen der Reichs⸗ hauptſtadt und betonte, daß die nationalſozialiſtiſche Regierung beſtrebt ſei, jeden Volksgenoſſen auch in den Großſtadtmauern gleichmäßig vor geſunoͤheitlichen Schädigungen zu bewahren. Reichsapotheker Dr. Schmierer erklärte, die deutſche Apothekerſchaft ſei durch die Einführung eines neuen homöopathiſchen Arzneibuches beſtrebt, das deutſche Volk gleichmäßig mit Heilmitteln zu verſorgen. Präſident Gabe ſprach dann über die Bedeutung der Homöopathie für das ärztliche Handeln. Die Hombopathie werde auf der ganzen Welt gepflegt. In einzelnen Ländern nenne man ſie nach ihrem Ur⸗ ſprung„die deutſche Medizin“. Die Homöopathie ſei nicht nur auf das jeweils erkrankte Organ, ſondern auf den Kranken ſelbſt gerichtet. Aber auch das Spezialiſtentum habe ſeine Berechtigung. Allopathie und Homöopathie hätten viele Berührungspunkte, die zu einem gemeinſamen Arbeitsprogramm führen konnten. Die größte Schwierigkeit in der Hombo⸗ pathie liege in ihrer eigenen Literatur begründet, Die Präſidenten des Homöopathiſchen Kongreſſes richteten ein Begrüßungstelegramm an den Führer und Reichskanzler, das dieſer mit herzlichen Worten erwiderte. Ernſter Zwiſchenfall bei Schanghai Ein japaniſcher Offizier und ein Chauffeur von Chineſen erſchoſſen Große Eeregung in Napan-Der Oberbürgermeiſter von Schanghai entſchuldigt ſich (Oſtaſien dienſt des DNB.) dub, Schanghai, 9. Auguſt. In der Nähe Schanghais wurde, ſo verlau⸗ tet, ein japaniſcher Soldat von chine⸗ ſiſchen Poſten am Montagabend erſchoſſen. Chineſiſche Poſten hielten japaniſche Soldaten an, die Zutritt zum Flugplatz Hungjao verlangten. An⸗ geblich zogen darauf die japaniſchen Soldaten Piſtolen „und gaben mehrere Schüſſe anf die chineſiſchen Poſten ab, von denen einer verwundet worden ſein ſoll. Die chineſiſchen Poſten erwiderten das Feuer und er⸗ ſchoſſen, wie verlautet, einen Japaner. „Der Zwiſchenfall, bei dem nach einer ſpäteren Meldung ein Offizier und ein Chauffeur eines japaniſchen Marinelandekommandos getötet wurden, hat in der japaniſchen Preſſe eine außer⸗ orbentliche Erregung ausgelöſt. Politiſche Kreiſe ſehen die Entwicklung der Dinge in China außerordentlich ern ſt an und glau⸗ ben, die Neigung der Marinebehörden, ſchar fe Maßnahmen an Ort und Stelle vorzubereiten, feſtſtellen zu können. Beilegung in Güte? dub. Schanghai, 9. Auguſt. Nach chineſiſchen Mitteilungen ſuchte der Ober⸗ bürgermeiſter von Schanghai, Nui, die japaniſchen Behörden auf, um mit ihnen über den Zwiſchen⸗ fall auf dem Flugplatz Hungjao Rückſprache zu nehmen. Beide Seiten ſtimmten darin überein, den Zwiſchenfall mit diplomatiſchen Mitteln zu be⸗ reinigen und die Lage nicht zu verſchärfen. Der Oberbürgermeiſter ſprach ſein tieſes Be⸗ dauern aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch die japaniſchen Behörden eine ruhige Haltung beibehalten würden. Zur Feſtſtellung der Einzel⸗ heiten oͤes Zwiſchenfalls ſagte er eine eingehende Unterſuchung zu. Ein Anterſuchungsausſchuß eingeſetzt (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 10. Auguſt. Im Zuſammenhang mit dem Zwiſchenfall auf dem Schanghaier Flugplatz fand eine Beſprechung zwiſchen dem Marineminiſter und dem Admiralſtab ſtatt. Es wurde beſchloſſen, die Einleitung von Strafmaßnahmen von der Einſtellung der chineſiſchen Behörden zur Frage der grundſätzlichen Löſung des Zwiſchenfalls abhängig zu machen. Von chineſiſcher Seite wurde die Forderung auf Veranſtaltung einer gemeinſamen Unterſuchung unter Heranziehung der japaniſchen Marine⸗ und der Konſulatsbehörde an⸗ genommen. Der Aoͤjutant des Marineminiſters er⸗ klärte nach der Beſprechung, die Folgen des neuen könnten möglicherweiſe unabſehbar ſein. Verſtärkungen auf beiden Seiten (Funkmeldung der NM3.) + Tientſin, 10. Auguſt. Wie das japaniſche Hauptquartier am Montag bekanntgab, ſind ſtarke neue chineſiſche Truppenbewe⸗ gungen erfolgt. Danach haben ſich im Raum Kalgan Nankau⸗Paß an der Großen Mauer noroͤweſtlich Peipings, chineſiſche Truppen, beſtehend aus der 84, 89. und 143. Diviſion, die durch die Ankunft der 4. Diviſion der Zentralarmee verſtärkt wurde, konzen⸗ triert. Weiterhin ſind im Anmarſch aus Südweſten in Richtung Kalgau die 21. und die 26. Diviſion der Zentralarmee. Die Truppen der Zentralarmee ſchie⸗ ben ſich weiterhin langſam in Richtung nach Norden längs der Bahn Pukau.—Tſinanſu vor, von wo aus Hort ſtehende Provinzialtruppen längs der Bahn in Richtung Tſingtau marſchieren. Dieſe durch die rege Fliegeraufklärung der Ja⸗ paner feſtgeſtellten Truppenbewegungen ſollen offen⸗ bar die Verhandlungsbaſis Nankinas mit dem japa⸗ niſchen Botſchafter ſtärken. Man nimmt im japani⸗ ſchen Hauptquartier, wo man ſich mit dem Erreich⸗ ten begnügen und einen Krieg vermeiden möchte an, daß ein Krieg trotzdem nicht vermieden werden kann. Die Heeresleitung iſt dann jedenfalls zu Truppen⸗ landungen großen Stils zwiſchen Tſingtau und Schanghai entſchloſſen. „Die Ungeklärtheit der Lage wird weiterhin unter⸗ der jahrelang als für Japan zuverläſſig geltenden 1800 Mann Pauantui, einer Sicherheitspolizei, die aus Chineſen beſteht und bisher in dem Raum Schanghaikwan.—Tientſin in dem autonomen von Ja⸗ pan abhängigen Oſthopei⸗Gebiet den Sicherheitsdienſt verſah und jetzt nicht mehr als zuverläſſia ailt, nach⸗ dem meuternde Pauantui in Tungtſchau Japaner und Koreaner ermordet hatten. Die Entwaffnung iſt reibungslos verlaufen. Japaniſche Verſtärkungen und viele Materialzüge rollen täglich in Richtung Tientſin. In Tientſin ſelbſt wurde mit der Anlage von Verteidigungsbe⸗ feſtigungen begomnen. ——— Selbſt Ko“ muß verleumdet werden Ein Kapnziner erhält zwei Monate Gefängnis dub. München, 9. Auguſt. Auf der für einen gewiſſen Kreis politiſterender Kleriker bezeichnenden Suche nach Stoff für Angriffe auf das neue Deutſchland kam man neuerdings auch auf eine Einrichtung, die ſich in den breiten Maſſen unſeres Volkes größter Beliebtheit und im Ausland uneingeſchränkter Anerkennung erfreut: der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ 0˖9. Der Kapuzinerpater Guſtav Hugo von Im⸗ menſtadt hatte bei einer Volksmiſſion in Zoeſchingen in einer Predigt in verleumderiſcher Beiſe die unglaubliche Behauptung aufgeſtellt, daß es bei der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ auch nicht mehr zum beſten beſtellt ſei,„da die Leute durch ſie den Gottesdienſt verſäumten und ihre Kraft durch Freude verlören.“ Es ſind dies Auslaſſungen, deren Themen mit Gewalt bei den Haaren herbeigezogen wurden und nur großes Staunen erregen können. Wegen dieſer und ähnlicher Aeußerungen, die geeignet waren, das Anſehen einer ſtaatlichen Einrichtung zu ſchmälern und damit das Vertrauen des Volkes zur politiſchen Führung herabzuſetzen, hatte ſich der Kapuzinerpater nun vor dem Sondergericht München wegen Ver⸗ gehens gegen das Heimtückegeſetz zu verantworten. Der Angeklagte beſtritt bei der Vernehmung, die beanſtandeten Sätze geſagt zu haben. Der als Zeuge vernommene ſeinerzeitige Bürgermeiſter von Zoe⸗ ſchingen ſagte jedoch unter Eid aus, daß der Kapu⸗ zinerpater die Redewendung gebraucht habe. Der Zeuge hatte die Sache nach der Predigt gleich zu Pa⸗ vier gebracht, um ſie in ihrer wirklichen Form feſt⸗ zuhalten. Das Gericht verurteilte den Kapuzinerpater ent⸗ ſprechend dem Antrag des Staatsanwaltes zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten. Hauytſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Sueloertels beGuntifenfüief f S, Sifebget 0 r ters u. verantwortlich für Theat ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart PIee Bode ⸗Lokaler Teil! Dr Fritz hHammes ⸗Sport' i. V. C. W. Rennel Südweſtbeutſche Umſchau, Gericht und Bilderbienſt: i. V. Richard Schönfelder ⸗Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen i. V. Georg Kling ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Werkeger: Neue Mannheimer geitun Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 9 N Schrifttettung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenan. 1 Sel gaege Pae 9 6 agauflage ber abe A u. Ausgabe ber 21 000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 2980 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporis Dienstag, 10. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 363 Die Siadiseite Maunheim, 10. Auauſt. And wieder blühen die Roſen Die Roſen blühen zum zweiten Male. In den Gärten ſehen die hochſtämmigen Dahlien mit ihren bunten Geſichtern über die niedrigen Zäune, an denen ſich rotblühende Feuerbohnen oder paſtellfar⸗ bene Wicken emporranken. Hier und da ſieht man auch in ihrer Farbenpracht die Gladiolen, deren Blüten, hauchzarten und zerbrechlichen Porzellange⸗ bilden gleich, aus dem ſchlanken hellgrünen Stiel her⸗ auswachſen. Ein neuer Strom von flammenden Far⸗ ben ſcheint Gärten und Anlagen zu überfluten. Und dennoch— kaum merkbar, liegt es doch wie ein Abſchiednehmen über allem, was heute noch bunt blüht und duftet. Von den Landſtraßen her leuchtet das üppige Rot der Ebereſchenbeeren, und die Kin⸗ der ſitzen am Rain, beſchäftigt mit dem Aufziehen von langen Beerenketten, die für kurze Zeit einen fröhlichen Schmuck bilden. Sind auch die Tage noch erfüllt von rechter Sommerwärme, ſo macht ſich doch ſchon hin und wieder einmal ein friſcher Wind auf, fegt durch die Straßen, ſingt ein Lied um Häuſerecken und Baumkronen und wirbelt übermütig über die Wieſen und Felder, und reißt müde gewordene Blät⸗ ter von den Zweigen. Die Kaſtanienbäume in den Stadtſtraßen haben ſchon tabakbraune Blätter. Dann kommt es einem zum Bewußtſein, daß die Stoppel⸗ felder ſchon kahl ſind und ſich braungelb unter dem leuchtenden Himmel hinſtrecken. Nun hängt das Lied der Dreſchmaſchine ſteigend und fallend in der Luft. Uns aber iſt die Aufgabe geſtellt, dieſe leuchtenden Tage in uns aufzunehmen, ſo tief und ſtark, wie wir vermögen, und uns der Schönheit der Heimat zu er⸗ freuen. ** Im Rhein ertrunken iſt am Montag⸗ nachmittag ein 25jähriger Student. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß den guten Schwimmer, der ſtromab⸗ wärts ſchwamm, ein Herzſchlag getroffen hat. Denn er verſchwand plötzlich am nördlichen Ende des Strandbades in den Fluten und kam nicht mehr hoch. Trotz eifrigem Suchen konnte die Leiche noch nicht gefunden werden.— Das Strandbad war geſtern von etwa 10 000 Badeluſtigen beſucht. a* Glückliche Rettung. Geſtern nachmittag begab ſich der 15jährige Guſtav Lauer aus Waldhof im Strandbad auf der Frieſenheimer Inſel aus reinem Uebermute in ein mit Waſſerpflanzen zugewachſenes Stück und war in kurzer Zeit ſo in die Waſſer⸗ pflanzen verwickelt, daß er am Ende ſeiner Kräfte war und um Hilfe rief. Der 17jährige Ellen⸗ ried aus Viernheim verſuchte ihn zu retten— es ging ihm aber gerade ſo wie Lauer. Ein dritter, der 21jährige Karl Ricker aus Waldhof, der ebenfalls ndunHilfe eilte, erkannte die große Gefahr und befreite ſich von den Ertrinkenden. Glücklicherweiſe hörte Meiſter Zeier, der in der Nähe paddelte, die Hilfe⸗ rufe, eilte herbei und vermochte die beiden jungen Leute dem ſicheren Tode zu entreißen. Wäre das kleine Boot dabei gekentert, wären wahrſcheinlich alle drei ertrunken. Möge dies allen, die in der Nähe zugewachſener Waſſerflächen baden, eine Warnung ſein. a* Ein wenig Abkühlung hat uns ein Gewitter gebracht, das nach ein paar ſchüchternen Regen⸗ tropfen um 5 Uhr ſo nach der ſiebten Abendſtunde von Weſten heranzog und ſich durch anhaltendes dumpfes Grollen und helle Blitze ankündigte. Aber wir Mannheimer bekamen außer ein bißchen kühlem Wind, einem heftigen Donnerſchlag und einem dün⸗ nen Regen nichts davon ab; es zog über die Schwet⸗ zinger Gegend nach Heidelberg ou. Die Fremdenpolizei in Al-Mannheim Scharfe Aeberwachung unerwünſchten Mit dem Sommer iſt auch wieder die Zeit des verſtärkten Reiſens gekommen. Vielfach iſt man leicht geneigt, anzunehmen, daß das Reiſen erſt eine Errungenſchaft der letzten ſieben bis acht Jahrzehnte ſei. So uneingeſchränkt iſt das aber nicht richtig, denn man iſt ſchon längſt vor der Erfindung der Eiſenbahn gereiſt, wenn natürlich auch nicht in jenem Ausmaß und nicht ſo allgemein, wie dies erſt die Entwicklung des Verkehrs zuließ. Mit dem Reiſen iſt notwendigerweiſe verbunden die Fremdenpolizei, die auch keine neue Ein⸗ richtung iſt, ſondern die ſchon längſt beſteht und in Mannheim bereits nachweisbar im ſieben⸗ zehnten Jahrhundert beſtand, wahrſcheinlich aber noch viel weiter zurückreicht. Von der zähen Lebenskraft der einmal gegründeten Stadt zeugt die Tatſache, daß ſie trotz aller Zerſtörungen, deren ſie im Ablauf der Zeit immer wieder aus⸗ geſetzt war, jeweils zu neuem Leben erblühte. Immer wieder fand ſich in unſerer Stadt, insbeſon⸗ dere im ſiebenzehnten Jahrhundert, ein tätiges Volk zuſammen, deſſen Lichtſeiten ſich ebenſo geltend mach⸗ ten wie natürlich auch ſeine Schattenſeiten. Wie das ſo zu gehen pflegt, ſtellte ſich auch hier dem vaſch hoch⸗ gekommenen Wohlſtand die Not gegenüber mit all ihren nachteiligen Erſcheinungen. So entſtand ein Menſchenſchlag, den man nach dem Sprachgebrauch der damaligen Zeit die„Canaille“ nannte und die ſich auch in Mannheim zeitweiſe unliebſam bemerkbar machte. Dieſes„Canaillegeſindel“, wie es in den Anordnungen der Behörden genannt wurde, rekru⸗ tierte ſich zumeiſt aus dem ſogenannten fahrenden Volk, das ſich gelegentlich in den Städten ſeßhaft machte und von überall herkam. Dieſe Menſchen hielten ſich meiſt unangemeldet hier auf; an allerlei günſtigen Schlupfwinkeln, nicht zuletzt in den Kellern, fehlte es ihnen nicht. Unter dieſen Umſtänden war eine Fremdenpolizei dringend nötig und ſie ſorgte auch für Ordnung. Dabei unterließ ſie es zuweilen nicht, in den Per⸗ ſonalausweiſen, die ſie ausſtellte, außer dem Si⸗ gnalement auch noch das Sündenregiſter des Betreffenden aufzuführen. Oefters bediente man ſich in dieſen Ausweiſen zur Bezeichnung einer Perſon auch franzöſiſcher Ausdrücke, denen man heute noch gelegentlich begegnen kann, wie etwa dem Wort „Filou“. So hatte man auch einem gewiſſen Johann Fauſt, der von Mannheim nach einem benachbarten Ort verzog, dieſe Bezeichnung in ſein Atteſt ein⸗ Zuzugs— Razzien und Ausweiſungen getragen, was ihm aber gar nicht gefallen hat. Er wandte ſich daher unterm B. September 1701 in einem Schreiben an den Mannheimer Stadtrat, worin er dieſen erſuchte, ihm zu„explizieren“, was das Wort bedeuten ſolle, denn man könne darunter ſehr verſchiedenerlei verſtehen. Der Stadtrat beeilte ſich, Fauſt wiſſen zu laſſen, daß er unter einem„Filou“ einen„Leutebetrüger“ verſtehe. Ob Fauſt von dieſer Erklärung befriedigt war, iſt nicht bekannt, jeden⸗ falls ſchweigt das Ratsprotokoll darüber, und ſo iſt anzunehmen, daß auch Fauſt geſchwiegen hat. Einer beſonders ſcharſen Kontrolle unter⸗ ſtanden die Wirtſchaften und Herbergen. In den achtziger Jahren des 17. Jahrhunderts er⸗ ſchien eine„Städtiſche Bekanntmachung“, wonach es niemand geſtattet war, Fremde zu beherbergen, ohne daß davon der Viertelsmeiſter(d. h. der die Auſſicht über ein gewiſſes Viertel der Stadt führende Gehilfe des Bürgermeiſters) unterrichtet wurde. Trotz aller Fremdenpolizei und anderen behörd⸗ lichen Maßnahmen wurden die unerwünſcht Zuge⸗ reiſten zuweilen doch zu einer Landplage. Immer wieder fanden ſie Schlupfwinkel, denn es fehlte nicht an Perſonen, die ihnen wegen des materiellen Ge⸗ winns Unterkommen gewährten. Im Jahre 1700 mußte es wieder einmal ſchlimm geworden ſein, denn allerhand ausländiſches„Canaillegeſindel“ hatte ſich hier eingeniſtet. Es erging daher ſtrenger Befehl, derartige„Lumpenleute“ aus der Stadt zu ver⸗ weiſen. Man veranſtaltete eine Razzia und mit denen, die man dabei erwiſchte, wurde kurzer Prozeß gemacht, indem man ſie aus der Stadt ver⸗ jagte. Zuweilen ging es allerdings weniger glimpf⸗ lich ab, ſo z. B. bei einer jüngeren Frauensperſon, die eine beſondere Vorliebe für zweierlei Tuch hatte. Bei Kanonieren ertappt, gab man ihr eine Rute in die Hand und ſetzte ſie am Pranger auf einen Stuhl, worauf ſie nach geraumer Zeit der Scharfrichter zur Stadt hinausführen mußte. Die Fremdenpolizei wehrte aber nicht nur ab, ſie ſchützte auch, und zwar ſowohl die Einheimiſchen, um ſie vor Schaden zu bewahren, als auch die Frem⸗ den, damit ſie in ihren Rechten nicht beeinträchtigt würden. So durften an die Einheimiſchen in den Wirtſchaften nach dem Zapfenſtreich keine Getränke mehr verabreicht werden, während die Wirte ver⸗ pflichtet waren, an Fremde auch über dieſe Zeit hinaus Speiſen und Getränke zu verabfolgen. R. Auslandsdeutſche Sänger aus dem Banat beſuchen uns Großer Heimatabend im Friedrichspark Im Anſchluß an das Breslauer Sängerbundesfeſt bereiſen 183 Sänger und Sängerinnen des Banater deutſchen Sängerbundes ihre alte Heimat. Am kommenden Freitag treffen ſie in unſerer Stadt ein, um Gaſt der Bevölkerung du ſein. Die Betreuung unſerer auslandsdeutſchen Volks⸗ genoſſen liegt in den Händen der NS⸗Gemeinſchaft „Kvaft durch Freude“, die in engſter Zuſammen⸗ arbeit mit den Stellen der Partei, des VDA. und der Stadtverwaltung ſich um das Wohl und Wehe der Gäſte annimmt. Am Abend findet im Friedrichspark ein großer Heimat⸗ und Volkstumsabend ſtatt, der unter dem Gedanken Heimat— Volkstum in Wort, Lied und Tanz ſteht. Chöre des Banater deutſchen Sängerbundes ſo⸗ wie Volkstanzgruppen und Einzelſprecher werden den Abend zu einem Erlebnis für alle geſtalten. Alle Volksgenoſſen ſind hierzu eingeladen. Insbeſon⸗ dere ergeht an die MNannheimer Sänger die Bitte, dieſer Einladung Folge zu leiſten. Zeigt Der Viebiingsbeamte des Publikums Einer, der mehr Arbeit hat als die Verufskameraden— aber der volksnahen Verwaltung dient Es ſind geplagte Leute, dieſe Publikumslieblinge. Die Beliebtheit wird für gewöhnlich mit einer dop⸗ pelten und dreifachen Inanſpruchnahme teuer er⸗ kauft. Bei jeder Verwaltung mit großem Publi⸗ kumsverkehr iſt der Lieblingsbeamte des Publikums eine mehr oder weniger bekannte Erſcheinung, be⸗ ſonders aber in der Steuerverwaltung und im Für⸗ ſorgeweſen. Er hat meiſt eine beſondere Gabe, ſich die Zuneigung des Publikums zu erringen, beſon⸗ dere Eigenſchaften eignen ihn ganz beſonders für den Publikumsverkehr. Eigentlich ſollte ja ein jeder Beamte im Umgang mit den Volksgenoſſen ſich von einer ſolchen Seite zeigen, daß jeder in gewiſſer Hinſicht ein Publikumsliebling iſt, nun, davon ſind wir ja noch, wie der letzte Erlaß des Miniſters über das Verhalten der Beamten gegenüber dem Publi⸗ kum zeigt, ein Stück entfernt. Die menſchliche Ver⸗ ſchiedenheit ſorgt ſchon dafür, daß es hier immer Unterſchiede geben wird. Der Lieblingsbeamte iſt eine Art Vertrauens⸗ perſon für das Publikum. Man kann oft beobachten, wie Volksgenoſſen lieber einige Zeit warten und auf die ſchnellere Abfertigung durch einen anderen Beamten verzichten, nur um von jenem Beamten beraten zu werden und um ihm— auch das gibt es häufig— ihr Hers ausguſchütten. Das Publikum hat ein feines Gefühl dafür, welcher Beamte nur zur rein„aktenmäßigen“ Erledigung zwar freundlich, aber doch mehr in der bekannten „korrekten“ Art dem Volksgenoſſen gegenübertritt. Gewiß bringt es dieſem Beamten Achtung entgegen, es hat bei ihm das Gefühl der unbedingten Pflicht⸗ erfüllung, der abſolut gerechten Behandlung. Der Volksgenoſſe will aber häufig etwas mehr als nur dieſe rein„korrekte“ Behandlung, er ſucht darüber hinaus ein gewiſſes Verbundenheitsgefühl, ein menſchliches Entgegenkommen. Er möchte das Ge⸗ fühl haben, daß ſeine Angelegenbeit nicht nur rein als„verwaltungsmäßiger“ Vorgang behandelt und erledigt wird, ſondern daß man ihr auch perſön⸗ 0 U liches Verſtändnis entgegenbringt und je nach Lage der Dinge auch einmal ein Wort der perſön⸗ lichen Anteilnahme fallen läßt. Hat das Publikum einmal dieſe Erfahrung bei einem Beamten gemacht, ſo iſt er bald ein geſuchter Mann. Es iſt eigenartig, mit welcher Schnelligkeit ſich im Publikum die dieſes oder jenes Beamten rund⸗ ſpricht. Hin und wieder kann man beobachten, daß die Vorgeſetzten dieſe Beliebtheit eines Beamten an ſich zwar ſehr gerne ſehen, im Innern aber doch einige Vorbehalte haben, die der Befürchtung entſpringen, daß dieſe Beliebtheit mehr oder weniger auf Koſten der Leiſtungen und des„Reſpekts“ des Publikums gegenüber der Behörde gingen. Gewiß, ein ſolcher Beamter hat ein gerütteltes Maß von Arbeit, meiſt mehr, als ſeine Kollegen; auch ge⸗ ſchieht es verſchiedentlich, daß verſucht wird, das be⸗ kannte Entgegenkommen des Beamten auszunutzen. Das aber ſind Erſcheinungen, die ſich in keiner Weiſe zum Nachteil des Verwaltungsganges auszuwirken brauchen. Ein Beamter, der einen großen Publikums⸗ verkehr hat, erwirbt ſich ſchuell einen ſolchen Grad von Menſchenkenntnis, daß er recht bald merkt, wenn verſucht wird, ihn in irgend⸗ einer Form auszunutzen. Im übrigen aber kann man ſicherlich der Auffaſſung ſein, daß die Abfertigung eines großen Publikums⸗ verkehrs und vor allem die Achtung, die ein ſolcher Beamte durch ſein Verhalten bei den Volksgenoſſen nicht nur für ſich, ſondern in erſter Linie für die von ihm vertretene Behörde erwirbt, auch eine„Leiſtung“ iſt, und zwar eine Leiſtung beſonderer Art, zu der nicht jeder imſtande, die aber für eine Behörde für den Ausbau einer wirklich volksnahen Verwal⸗ tung von größter Wichtigkeit iſt. Es wäre gerade in dieſer Hinſicht wohl ſehr erwünſcht, wenn jede Be⸗ hörde recht viele Lieblingsbeamte des Publikums F e durch euren Beſuch die Verbundenheit mit unſeren Brüdern jenſeits der Grenze und nehmt an ihrem kulturellen Schaffen und Wirken regſten Anteil. SGebt Quartiere! Die Sänger aus dem Banat treffen am Freitag, dem 13. Auguſt, in Mannheim ein. Am Abend fin⸗ det im Friedrichspark ein Heimat⸗ und Volkstums⸗ turellen Streben und Wollen unſerer Brüder jen⸗ ſeits der Grenzen. Da die Weiterfahrt erſt am 14. Auguſt erfolgt, werden zur Unterbringung unſerer auslandsdeutſchen Volksgenoſſen Quartiere be⸗ MotißS Ich richte daher die Bitte an die Bevölkerung, koſtenlos Quatiere für die Nacht vom 18. zum 14. Auguſt zur Verfügung zu ſtellen. Meldungen wollen umgehend bei der Kreisdienſt⸗ ſtelle„Kraft durch Freude“, I. 4, 15, abgegeben werden. Heil Hitler! Der Kreisleiter. Alter ſchützt vor Torheit nicht Vor der Mannheimer Strafkammer Immer wieder begegnet man Männern auf der Anklagebank, die meiſt ſo über die Sechzig ſind, und jungen Menſchenkindern auf der Zeugenbank, die durch ſie verdorben wurden. Auch Friedrich Schröck, 1867 in Altlußheim geboren, alſo ſogar 70 Jahre alt, hatte ſich wegen ſolch einem Vergehen zu verantworten. Auf der Neckarwieſe hatte er ſich an ein gjähriges Mädchen herangemacht und nach⸗ dem er erſt zweideutige Reden an das Kind ge⸗ halten hatte, den Verſuch gemacht, an ihm unzüch⸗ tige Handlungen zu begehen. Wenigſtens wurde ihm nur der Verſuch nachgewieſen, da das Kind vor Gericht ſeine früheren Ausſagen nicht aufrecht er⸗ hielt. Da Schröck wegen eines gleichen Vergehens ſchon einmal vorbeſtraft iſt, wurde er zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 8 Monaten verurteilt.—ba— heim. Am Mittwoch, dem 11. Auguſt, in den frühen Morgenſtunden trifft der Zirkus Buſch⸗Berlin, von Karlsruhe kommend, in Mannheim ein und wird unmittelbar danach mit dem Aufbau der Rieſenzelt⸗ ſtadt auf dem Meßplatz beginnen. Am gleichen Abend um.15 Uhr ſteigt die feſtliche Premiere des Gaſt⸗ ſpiels, das nur acht Tage währt. Vom zweiten Gaſt⸗ ſpieltage an finden täglich zwei Vorſtellungen nach⸗ mittags und abends ſtatt. Die Tier⸗ und Pferdeſchau iſt täglich geöffnet. Ein ausreichend geſchaffener Son⸗ derverkehr, der während des Gaſtſpieles nach allen Richtungen geſchaffen wurde, ermöglicht den Beſuch von außerhalb. o Gebührenerlaß an den Hochſchulen wird nur gewährt, wenn die Förderung des Studenten im Intereſſe des Volksganzen liegt und der Bewer⸗ ber bedürftig und würdig iſt. Die Würdigkeit ſetzt gute wiſſenſchaftliche Leiſtungen und fleißiges Stu⸗ dium, ſerner körperliche und geiſtige Geſundheit, charakterliche und politiſche Zuverläſſigkeit voraus. Ferner iſt Vorausſetzung des Gebührenerlaſſes, daß der Student mindeſtens zwei Semeſter ſein Fach⸗ gebiet ordnungsmäßig ſtudiert hat. Hiervon kann in Ausnahmefällen abgeſehen werden. Geſuche von Kriegerwaiſen und Studenten aus kinderreichen Familien ſind bei gleichen Vorausſetzungen vor⸗ zugsweiſe zu berückſichtigen. Der Gebührenerlaß kann bis zum Abſchluß eines normalen Studiums gewährt werden. Dieſe Beſtimmungen gelten nur für Angehörige der Deutſchen Studentenſchaft. abend ſtatt, der Zeugnis ablegen ſoll von dem kul⸗ er Der Zirkus Buſch zum erſten Male in Mann⸗ bezieht ſich nur auf das laufende Semeſter und Schnelltriebwagen mit Speiſeraum und Seitengang Im Rahmen des laufenden Bauprogramms hat das Reichsbahnzentralamt in München, dem die Ent⸗ wicklung und Beſchaffung von Triebwagen obliegt, 14 öreiteilige Schnelltriebwagen zweiter Klaſſe in Auftrag gegeben, die mit zwei Maybach⸗ Motoren von je 600 PS ausgerüſtet werden und eine Geſchwindigkeit von 160 Stundenkilometer entwik⸗ keln können. Zum erſten Male werden dieſe neuen Schnelltriebwagen geſchloſſene Abteile mit Seitengang erhalten. Außerdem wird je ein Drittel jeder Wageneinheit als Speiſeraum mit 90 Plätzen eingerichtet— eine Neuerung, die um ſo mehr zu begrüßen iſt, als die Wagen vor allem in langen Fernverbindungen eingeſetzt werden ſollen. Die Inbetriebnahme ſoll bereits im nächſten Jahre erfolgen. Studium im Ausland Die Reichsſtudentenführung hat Sonderbeſtim⸗ mungen für das Studium in Danzig, Lauſanne und Genf, Riga und Dorpat erlaſſen. Für Danzig ſei es eine Lebensnotwendigkeit, daß der Zuſtrom reichsdeutſcher Studenten nicht nachlaſſe. Die Zulaſ⸗ ſung in Danzig unterliege keiner Beſchränkung und erfolge im Rahmen der verfügbaren Deviſen. Für das Studium in Lauſanne und Genf werden finanziell ſchwach geſtellten Angehörigen der deutſchen Studentenſchaft Studienbeihilfen gewährt. Da ſich an beiden Univerſitäten Lehrſtühle befinden, die auf das Studium deutſcher Juriſten eingeſtellt ſind, werden vorwiegend Jura⸗Studenten 8 Kennen Sie schon den neuen vervollkommneten Rasieropporat ROTBART MONO- EXTRA? SCOIRKES Vi⁰⁵ berückſichtigt. Ausnahmsweiſe werden zweite Se⸗ meſter für Lauſanne und Genf beurlaubt. Letzteres gilt auch für Riga und Dorpat. Hierüber ſagt der Erlaß, daß für das Deutſchtum im Baltikum wichtig ſei, den Zuſammenhang mit dem Reich nicht zu verlieren. Der Vierjahresplan in der Schule Ein Erlaß des Reichserziehungsminiſters Um der Jugend den Vierjahresplan als Ausdruck völkiſcher Eigenſtändigkeit und als Folge unſetet pö⸗ Iitiſch⸗wirtſchaftlichen Lage verſtändlich mache und innerlich nahezubringen, hat der ihSerec. hungsminiſter angeordnet, daß im Unterricht und in der geſamten Schulerziehung in den Volks⸗, mittleren und oberen Schulen die Grund⸗ lagen, Ziele und Wege des Vierjahresplanes ſtets im Auge zu behalten ſind. Dazu gehört auch die Er⸗ ziehung zur Schadenverhütung und Schadenbekämp⸗ fung. Die Anteilnahme der Schule an den Aufgaben des Vierjahresplanes iſt nicht nur im Unterricht, ſon⸗ dern auch bei Schulveranſtaltungen, Schulausſtellun⸗ gen und ſonſtigen Gelegenheiten, bei denen die Schule im öffentlichen Leben hervortritt, zum Aus⸗ druck zu bringen. Dabei iſt in geeigneter Weiſe mit den NSS⸗Organiſationen Fühlung zu nehmen. Der Miniſter erklärt, daß ſich vor allem bei den Zuſam⸗ menkünften der Schulgemeinde Gelegenheit biete, in wirkſamer Weiſe den Sinn des Vierjahresplanes darzulegen. Gelegentlich der Lehrerbeſprechungen ſei klarzuſtellen, was auf dieſem Gebiet in der Schule geleiſtet iſt und was weiter zu geſchehen hat. eeeeeeeeee Kein Betrieb darf fehlen! Die Beteiligung am„Leiſtungskampf der deut⸗ ſchen Betriebe“ iſt das innere Bekenntnis der Betriebsgemeinſchaften zur nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung und ihren Zielen. Jeder Be⸗ trieb wird dieſeg Bekenntnis ablegen. a* Die nächſte Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Vermeſſungsweſen beginnt am Montag, 13. September. Geſuche um Zulaſſung zur Prüfung ſind mit den vorgeſchriebenen Be⸗ legen ſpäteſtens bis Montag, 23. Auguſt, bei der Abteilung für Landesvermeſſung, Karlsruhe, Ste⸗ phanienſtraße 43, einzureichen. Die Prüfungs⸗ gebühr von 20/ iſt vor Beginn der Prüfung beim Koſtenbeamten der Abteilung für Landesvermeſſu zu entrichten. u Geſellſchaftsreiſen, die dem deutſchen Anſehen abträglich ſind. Der Leiter der Reichsverkehrsgruppe Hilfsgewerbe des Verkehrs hat Reiſen ins Ausland innerhalb der 10⸗Mark⸗Freigrenze, die ein Ueber⸗ nachten auf ausländiſchem Boden vorſehen, den Reiſe⸗ büros ab ſofort unterſagt. Auf begründeten Antrag können Ausnahmebewilligungen gewährt werden, wenn höchſtens eine Uebernachtung vorgeſehen iſt. Zur Umgehung der Derviſenſchwierigkeiten hatten einzelne Reiſeunternehmer verſucht, Geſellſchaftsrei⸗ ſen mit mehrmaliger Uebernachtung innerhalb der 10⸗Mark⸗Freigrenze durchzuführen. Um möglichſt entfernte Ziele zu erreichen, wurden Nachtfahrten zu Hilfe genommen, während die Verpflegung durch Konſerven und andere mitgenommene Lebensmitte ſichergeſtellt werden ſollte. Der geringe wurde zur Uebernachtung in ſchlechteſten Unter⸗ kunftshäuſern verwendet. Die Folge war, daß die Teilnehmer mehrere Tage im Ausland ohne das ge⸗ ringſte Taſchengeld verbringen mußten. Der Ein⸗ druck, den derartige Fahrten im Ausland hinterlie⸗ dem deutſchen Anſehen überaus abträg⸗ ein. 4. Seite /Nummer 363 Dienstag, 10. Auguſt 1087 Der Kauf beim Fuden Anſechtungsmöglichkeit wegen Irrtums Im Anſchluß an zwei Entſcheidungen deutſcher Amtsgerichte äußert ſich in der„Deutſchen Juſtiz“ Kammergerichtsrat Friedrich vom Reichs⸗ juſtizminiſterium zur Frage des Kaufs beim Juden und der Anfechtungsmöglichkeit, wenn ein Irrtum über die Raſſezugehörigkeit des Verkäufers worlag. Beide Gerichte hatten die Anfechtungsmög⸗ lichkeit verneint, da es ſich um kleine Geſchäfte des täglichen Lebens handelte und die Käufer bei um⸗ ſichtigem Verhalten ſich die Unannehmlichkeiten ſelbſt erſparen konnten. Der Referent wendet ſich gegen dieſe Urteile. Wenn unſere Geſetze dem Juden geſtatteten, in Deutſchland Handel zu treiben, ſo ſei das geſchehen, weil es galt, ein Erbe der Vergangenheit ſo rei⸗ bungslos wie möglich zu liquidieren. Damit habe man dem Juden aber keine unbeſchränkte Freiheit eingeräumt. Vielmehr ſei zu berückſichtigen, daß wir das deutſche Volk für alle Zeiten davor bewahren wollen, ſich noch einmal ſo unter jüdiſchen Einfluß zu begeben, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Darum müßten es ſich die Juden gefallen laſ⸗ ſen, daß das deutſche Volk ſeine Volksgenoſſen vor dem Juden warnt, und daß die ſtaatstragende Bewe⸗ gung ihren Anhängern Berührung mit Juden und Kauf in jüdiſchen Geſchäften verbietet. Darum ſei es auch völlig in der Ordnung, wenn ein Kunde, der einen Laden betritt, ſich vergewiſſert, ob der Inhaber Jude iſt oder nicht und im gegebenen Fall von einem Kauf abſieht. Für die Angehörigen der Bewegung und für die Beamten ergeben ſich noch beſondere Pflichten. Der Beamte würde ſich dienſtſtrafrechtlich verantwortlich machen, wenn er in einem jüdiſchen Beſchäft kauft oder es duldet, daß ſeine Angehörigen das tun. Wenn der Verkäufer eine Frage nach ſeiner Raſſe⸗ zugehörigeit wahrheitswidrig beantwortete, ſei die Anfechtung ohne weiteres begründet. Außerdem ſei es gleichgültig, ob es ſich bei dem Kauf um ein klei⸗ nes Geſchäft des täglichen Lebens handelt obder nicht. Die reinliche Scheidung von allem Jüdiſchen könne nur dann durchgeführt werden, wenn ſie kompro⸗ mißlos auf allen Gebieten vollzogen werde. Die Anſechtungsmöglichkeit dürfe nicht etwa auf die Fälbe beſchränkt werden, in denen es ſich um Beamte oder Angehörige der Jewegung handelt. Es handle ſich hier um eine Frage, die für das ganze deutſche Volk von gleicher Bedeutung ſei. Man werde die Anfechtung nur dann verſagen können, wenn im Einzelfall feſtgeſtellt werde, daß es dem Deutſchen gleichgültig war, ob er beim Juden kaufte oder nicht. In dieſem Fall ſei ſein Irrtum unerheblich. Bei einer anderen Auffaſſung beſtünde die Gefahr, daß ein Käufer verſuchte, ſich in un⸗ lauterer Weiſe ſeinen Verpflichtungen zu ent⸗ ziehen. Jedem ſolchen Mißbrauch müßten die Gerichte entgegentreten. Zweifelhaft werde die Rechtslage dann, wenn der Käufer ſich nicht erkundigt und erſt hinterher erfährt, daß er bei einem Juden gekauft hat. Es ſei nicht angängig, dem Juden allgemein die Offenbarungspflicht auſ⸗ zuerlegen. Vielmehr ſei es die ernſte Pflicht eines jeden Deutſchen, ſich darüber zu vergewiſſern. Durch ſein Unterlaſſen der Erkundungspflicht allein könne⸗ der Deutſche zwar ſein Anfechtungsrecht nicht ver⸗ lieren. Doch könne das Unterlaſſen dafür ſprechen, daß die Frage für ihn ohne Bedeutung war. Vor Verallgemeinerung werde man ſich freilich hüten müſſen, vielmehr werde es ſorgſamer Unterſuchungen in jedem Einzelfall bedürfen. Engländer an der Spitze der Auslandsgäſte Wiesbadens Fremdenverkehrsſtatiſtik für Juli * Wiesbaden, 5. Aug. Den Maßnahmen aller Art, die Wiesbaden zur Belebung ſeines Frem⸗ denverkehrs durchführt, iſt auch im Momat Huli ein ſchöner Erfolg beſchieden geweſen. Die Fremdenziſſer iſt gegen Juli 1996 um 36 v. H. ge⸗ ſtiegen. Nach der amtlichen Zählung haben ſich im Juli 1937 20 908 Kurgäſte und Paſſanten in Wiesba⸗ den aufgehalten(im gleichen Monat des Vorfahres 5544 weniger). Von den Juligäſten waren 11319 8291) aus Deutſchland und 9589(7073) aus dem Aus⸗ lande. In den letzten Jahren waren unter den aus⸗ ländiſchen Beſuchern die Holländer am zahlreichſten. Im Juli dieſes Jahres ſind ſie zum erſten Male von den eng liſchen Gäſten aus ihrer Spitzenſtel⸗ Lung verdrängt und auch von den Amerikanern noch überflügelt worden. Aus England kamen 2629(1708), aus Amerika 2543(1419), und aus Holland 2100(2072) Beſucher nach Wiesbaden. Weſentlicher noch als die Zahl der Beſucher iſt für den Kur⸗ und Badeort die Zahl der Uebernach⸗ tungen. Auch hierin zeigt die Wiesbadener Juliſta⸗ tiſtik ein erfreuliches Bild. Insgeſamt betrug die Zahl der Uebernachtungen 96 444 gegen 78 822 im Juli 1936, bei den deutſchen Gäſten 64924(54 366) und bei den Ausländern 31 520(29 862). Die Zahl der Uebernachtungen der Engländer iſt um 48 v.., von 4174 auf 7067, die der Amerikaner um 65 v.., von 3428 auf 5664 und die der Holländer von 5146 auf 5627 geſtiegen. * Heilbronn, 9. Aug. Am Freitagabend ereignete ſich in der Nähe der Straßengabelung Binzwangen Neckarſulm ein folgenſchwerer Verkehrsunfall, dem der verheiratete 48 Jahre alte Säger Albert Ka pp von Neckarſulm zum Opfer fiel. Soviel bis jetzt ſeſtgeſtellt werden konnte, dürfte Kapp zuerſt ohne Verſchulden einer dritten Perſon auf der Fahrbahn geſtürzt ſein, als er, ſein Fahrrad neben ſich her⸗ ſchiebend, Neckarſulm zuſchritt. Ein Kraftrad⸗ fahrer von Bad Friedrichshall⸗Jagſtfeld fuhr in der Richtung Neckarſulm und mußte in der Nähe der erwähnten Straßengabelung wegen eines entgegen⸗ kommenden Perſonenkraftwagens ſein Fernlicht ab⸗ blenden, weshalb er zu ſpät den auf der Straße liegenden Albert Kapp bemerkte. Infolgedeſſen über⸗ ſuhr der Kraftradfahrer den auf dem Boben liegenden Kapp und wurde ſelbſt mit ſeinem Rad etwa 20 Meter geſchleudert, wobet er ebenfalls verletzt wurde. Kapp wurde durch den Perſonenkraftwagen in das Städtiſche Krankenhaus Heilbronn gebracht; auf dem Weg dorthin iſt er ſeinen Verletzungen er⸗ legen. Ein zweiter ähnlicher Fall ereignete ſich in der Nacht auf Samstag auf der Straße Kirch⸗ heim Neckar-Lauffen etwa ein Kilometer vor Lauf⸗ fen. Der 38 Jahre alte Schloſſer Alfred Eiſen⸗ mann von Kirchheim befand ſich mit ſeinem Fahr⸗ Freude“. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Slick auf Ludwigshafen Die Staòt am Wochenende Sommernachtsfeſte in Tropenglut-Froher Feierabend im Hindenburgpark h. Ludwigshaſen, 9. Auguſt. Großes Glück hatte die Leitung der Turn⸗ und Sportgemeinde Ludwigshafen mit dem Wetter bei ihrem diesjährigen Sommernachts⸗ fe ſt, zu dem ſich Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins in großer Zahl in und vor der Jahn⸗ hütte im Stadtpark auf der Parkinſel einfanden. Hunderte elektriſch beleuchteter bunter Lampions zau⸗ berten zu den ſubtropiſchen Wärmegraden die ent⸗ ſprechende ſüdliche Landſchaft hervor. Der frühere „ToC⸗-Platz war zu erheblichem Teil mit Tiſchen und Stühlen beſetzt worden. Für Stimmung ſorgte insbeſondere der Erſte Handharmonikaklub Ludwigshafen unter Leitung von Eugen Löſch. Den Stamm des Volksmuſik⸗Orcheſters bilden hier die üblichen Klubmodell⸗Inſtrumente; dazu treten je awei Bariton⸗ und„Obligat“⸗Inſtrumente, eine Baß⸗ und eine Es⸗As⸗Handharmonika ſowie eine chvomatiſche. Dieſe Zuſammenſtellung gibt eine recht anſprechende Klangwirkung. Der Verein war, wie ſein Dirigent uns mitteilte, beſonders erfolgreich beim Feſt der Volksmuſik in Karlsruhe; unter rund 500 Volksmuſikvereinen wurden 42 in der Oberſtufe „mit hervorragendem Erfolg“ bewertet. Unter dieſen 42 waren 12 Handharmonikaklubs und darunter der Erſte Hanoͤharmonikaklub Ludwigshafen. Geboten wurden am Samstagabend verſchiedene ſchmiſſige Märſche, der Konzertwalzer„Am Ufer der Elbe“, altbayeriſche Ländler uſw. Beim Wanderlieder⸗ Potpourri ſtimmte alles fröhlich ein. Und ſo fanden die Mitglieder dieſes tüchtigen Orcheſters erſt ſpät Gelegenheit, zu den Klängen der Hauskapelle des früheren§C, die aus einem Geiger, einem Ban⸗ doneonſpieler und einem„Schlagzeuger“ ſich zuſam⸗ menſetzt, auch einmal ſich den Freuden des Tanzes hinzugeben. Zwiſchendurch erfreute Eugen Löſch mit einigen Soli. Wenn dann und wann einmal eine Sicherung durchbrannte und alles ringsum in Dunkel tauchte, ſo tat das dem Vergnügen durchaus keinen Abbruch. Am Schteßſtand zeigten ſich die zahlreich vertretenen Soldaten ſo ſchießtüchtig, daß bald kein hübſches Kind mehr ohne Silberblumen oder noch wertvollere Schützenbeute zu ſehen war. Auch das Sommernachtsfeſt des Vereins für Leibesübungen Frieſenheim brachte frohe Stimmung. Hier wickelte ſich eine regelrechte Vortragsfolge ab unter Mitwirkung verſchiedener großer und kleiner Kunſtkräfte. Eine recht freudige Nachricht wurde beiden Sportgemeinden gedrahtet vom Sieg der Ludwigshafener Ringer im Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft in der großen Halle des Hindenburgparks. Dort gab es übrigens am Abend zuvor wieder einen der ſo beliebt gewordenen „Frohen Feierabende“ unſerer NSG.„Kraft durch Zur Mitwirkung war neben dem vorzüg⸗ lich in Form befindlichen Saarpfalg⸗Orcheſter unter Schmeißer der Landesleiter der Reichs⸗ muſikkammer, Richard Hellriegel aus Neuſtadt an der Weinſtraße, und unſere heimiſche Celliſtin Cläre Beierlein gewonnen. Hellriegel be⸗ wies ſeinen erleſenen muſikaliſchen Geſchmack ſchon mit der Auswahl der Werke, die er ſang. Zuerſt zwei Lieder von Paul Gräner, darunter die„Erwar⸗ tung“, die er mit der rechten Verinnerlichung nach⸗ geſtaltete, und dann„Die Wieſe ſchäumt“ von Wil⸗ helm Rinkens. Im zweiten Teil der Vortragsfolge ſteuerte Hellriegel Joſeph Haydus Senerade„Liebes Mädchen, hör mir zu“ und Richard Strauß' dank⸗ bares„Ständchen“ bei, deſſen ebenſo ſchwierige wie farbige und wirkſame Begleitung Käthe Leu x am Flügel ſehr anerkennenswert beſorgte. Hellriegels Tonbildung gründet ſich auf die richtige Atemfüh⸗ rung. Seiner ordnungsgemäßen Zwerchfell⸗Atmung hat er die ſchlackenloſe Entſaltung ſeiner ſympa⸗ thiſchen Baritonſtimme in erſter Linie zu verdanken. Als Zugabe ſpendete er Schuberts„Ständchen“, der ihm offenbar ebenſo gut liegt wie alle dem Volks⸗ lied verwandten Kunſtlieder. Cläre Beierlein iſt als Celliſtin vor kurzem erſt im Reichsſenber Stuttgart zu hören geweſen und bereits wieder vom Reichsſender Saarbrücken in den nächſten Tagen ver⸗ pflichtet. Sie begann mit Griegs klangſchöner „Berceuſe“ und Granados Spaniſchem Tanz, der ſüdliches Temperament und verhaltene Leidenſchaft ausſtrahlt. Ausgezeichnet traf die Künſtlerin die Melancholie des Tſchaikowſkyſchen„Herbſtliedes“ und die wundervoll romantiſche Stimmung des mitt⸗ leren der„Drei Stücke im Volkston“ des Heidel⸗ berger Tonſetzers Hausmann. Was die Polizei notiert Am Sonntag ſtießen laut Polizeibericht in der Rheingönheimer Straße ein Kraftradfahrer und ein Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer wurde zu Boden geſchleudert und blieb bewußtlos liegen. Mit einem Schädelbruch und mehreren Rippen⸗ brüchen mußte er in das Marienkrankenhaus ein⸗ geliefert werden. Der Begleiter des Kraftradfahrers brach das Naſenbein, dagegen kam der Kraftrabfahrer ſelbſt mit Hautabſchürfungen davon. Bei der Arbeit töblich verunglückt. In einem Betrieb des ſüdlichen Staötteils war am Montag der 24 Jahre alte Philipp Schweizer, wohnhaft in der Maudacher Straße, mit dem Zerſchneiden von Eiſenplatten beſchäftigt. Aus noch unbekannter Ur⸗ ſache explodierte plötzlich das autogene Schneiödgerät, wobei der Deckel des Gasentwicklers Schweizer ge⸗ gen Kinn und Hals geſchleudert wurde. Der Ver⸗ unglückte wurde ſchwerverletzt ins hieſige Kranken⸗ haus eingelieſert, wo er kurz darauf ſtar b. Ludwigshafener Veranſtaltungen „Hindenburgpark: 100bis 48 Uhr und 2⁰.1 18 22˙⁰⁰ uhr Konzerte. „Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Pfalgbau⸗Kaffeehaus: Dilettantenabend und Kleinkunſt⸗ bühne. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchifſahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Neue Spielfolgen. ru. Heidelberg, 9. Auguſt. Der Sonntag war in verſchiedenſter Beziehung der Superlativ der Vortage. Er brachte eine Hitze„wie noch nie“, je⸗ deufalls wahe den 40 Grad in der Sonne und das ohne Wind. Er ſetzte Tauſende von Badeluſtigen in Marſch zu Badeanſtalten und Freibüdern, zum plätſchernden Naß des Neckars. Ausflugsdampfer waren voll, voller, am vollſten. Ein Ferientag mit ganz großem Reiſe⸗ und Kraftwagenverkehr aus allen Ecken und Enden der Heimat, auch weither aus dem Ausland. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt hatten entſprechenden Beſuch auſzuweiſen. In den Wäldern ringsum verſuchten Wandever— einzeln und in Gruppen— ber tropiſchen Hitze zu entgehen. Ueberall fröhliche Stimmung. Viel Betrieb in Hei⸗ delbergs Hotels und Gaſthöfen. Zahlreiche Gäſte im Kurpfälsiſchen Die Sonderausſtellung im Kurpfälziſchen Mu⸗ ſeum„Heidelberg und die Angelſachſen“, die gerade auch für die Heidelberger Bevölkerung von beſonde⸗ rem Intereſſe iſt, erfreut ſich regen Beſuchs. Zahl⸗ reiche angelſächſiſche Gäſte, die ſich derzeit hier auf⸗ halten, haben ſchon die Schau beſichtigt. Dieſer Tage kamen auch Teilnehmer des deutſch⸗engliſchen Ju⸗ gendlagers auf dem Bierhelder Hof zu einem ausge⸗ dehnten Gang durch die wertvolle, von Dr. Wanne⸗ macher eingerichtete Ausſtellung. Die Koͤß⸗Urlauber aus dem Gau Eſſen vereinigte vor ihrer Heimfahrt ausgangs vergangener Woche ein Abſchiedsabend mit ihren Gaſtgebern an den einzelnen Orten. Nach prächtigen ſommerlichen Tagen in Heidelbergs nächſter Umgebung Ziegelhau⸗ ſen, Neckargemünd und Necharſteinach fuhren ſie am Fritagabend nach herzlichem Abſchied von dort wie⸗ der nach Hauſe. In die Fahrbahn gelaufen. Beim Ueberqueren der Rohrbacher Straße lief am Sonntag ein gehn Jahre altes Mäbchen in die Fahrbahn eines Kraft⸗ rades. Dabei ſtürzte der Soziusfahrer, ein 77 Jahre alter Mann, vom Rad und zog ſich Verletzungen zu. Ebenſo wurbe das Mäochen verletzt. Beide mußten ſich in ärstliche Behandlung begeben. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937:„Romeo und Julia“, 90.90 Uhr im Schloßhof(bei Regen„Pantalon und ſeine Söhne“, 20.90 Uhr im Königsſaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heibelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Aus den Rinos: Obeon:„Kleinſtodtmädel“.— Gloria:„Ein Mädel vom Bollett“.— Capitol:„Manja Valewſka“,— Kammer: Neues Programm. rad auf der Heimfahrt. An der Wegabzweigung gum Lauffener Schützenhaus wurde er von einem Auto, das vermutlich aus Richtung Kirchheim kam, ange⸗ fahren und zehn Meter weit geſchleppt. Eiſenmann erlitt ſehr ſchwere Verletzungen, denen er heute vor⸗ mittag im Heilbronner Krankenhaus erlag. Das Auto ließ den Verletzten liegen und fuhr unerkannt Kurze Zeit ſpäter paſſierte der verheiratete weiter. Fahrradhändler Eugen Eiſele von Heilbronn, von Heſſigheim herkommend, mit ſeinem Kraftrad die Un⸗ fallſtelle, Er gewahrte den verletzten Radfahrer erſt im letzten Augenblick und mußte deshalb ſeine Maſchine ſtark nach rechts drehen, wobei er auf das Bankett geriet und von dort in den Straßengraben. Durch den Sturz cgog er ſich mehrere Rippenbrüche zu. NSDAP-Miiieilungen Aus partetamtlichen Behauntmachungn entnommen Anordnung der Kreisleitun Wohlgelegen. Am 10. 8. Appell ſemilicher .— Anwärter. Antreten 20 Uhr vor le. Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 10.., 20.30 Uhr, Amts⸗ und Zellenleiterſitzung in Schells Gaſtſtätte. Politiſchen de r Ge⸗ Rheinau. Donnerstag, 12.., 20.30 Uhr, Sitzung ſämt⸗ licher Amts⸗ und Zellenleiter(Ptenſtanzug). Ortsgruppen der NS DAP Bereitſchaft 24, umfaſſend die Ortsgruppen Platz des 30. Januar und Neuoſtheim. Am 10.., 20 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter, Walter und Warte vor der Renn⸗ wieſe zum Bereitſ aftsdienſt. 8 Bismarckplatz.. die beabſichtigen, in dem dies⸗ jährigen Parteitag teilzunehmen, wollen ſich umgehend auf der Ortsgruppe melden. ee ee 1 Ortsfrauen t erinnen. Wir benötigen K. 6. aus dem 00 zahlreiche Freiqufürtiere und bitten um baldige Meldung. Es wird Quartier und Frühſtück vom 19, 8. auf 14. 8. und Mittageſſen am 19. 8. gewünſcht. 93 Achtung, Bannzeltlager Weinheim! Für das zweite Bannzeltloger in Weinheim(14. bis 21. arget werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Lagerbeitrag 8 K. runeeg⸗ in der Banngeſchäftsſtelle, Schlageterhaus, Zimmer 6 Kraft durch Freude ie Di nden der Kreisdienſtſtelle der Ne⸗Gemein⸗ ſchef, N Freude“, L4, 9 ſolgenbe: Mon⸗ tags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 12 und von 16.30 bis 18 Uhr; mittwochs von 10 bis 12.30 und von 16 bis 17 Uhr; ſumstags von 10 bis 12 Uhr. N Dienstag, 10. Auguſt Plauetarium:—— Vorfühcung des Sternproiektors. Omuibusfahrten ab Paradeylatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Wein⸗ ſtraße. Sieblungsfahrten: 15 Uhr ab Pa⸗ rodeplatz. Fingplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanuz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waloparkreſtaurant. Ständige Darbietungen tädt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Gar⸗ 8 niſonſtadt. Bildniſſe deutſcher Män⸗ ner. Goldſchmiedekunſt. Liebesringe. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Usr, Städtiſche Kunſthalle: Geöfſnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchou: Junge deutſche Bilöhauer. Mannheimer Kunſtoerein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Gebffnet von 11 bis 17 Uor. Sonderſchau des Zeughausmuſeums:„Die Welt der Maske“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und bis 19 Ubr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 18 und 10 bis 10 Uhe, Sichtſpiele: Univerſum:„Wenn Frauen ſchweigen“.— Alhambra: „Alorm in Peking“.— Scala:„Ball im Metropol“, — Palaſt und Gloria:„Goldfieber“.— Capitol:„Nillionen⸗ erbſchaft“. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 948 21, Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Fraukfurt/ M. .Aug. 1957 leecE ec SSSreng—— =iamimmeme nbcͤ 8 n ccee finerm %s Qee, Shete, RGm- V Onun öx oRegen Scrue ο Oceurer Obecreir& Schne Seb/ete unnm 2 .— Cn Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgaße⸗ ort Frankfurt a.., vom 10. Auguſt: Am Montag ſetzte ſich über Süddeutſchland zunächſt die heitere und ſehr warme Witterung fort. Gegen Abend öran⸗ gen jedoch kühlere Luftmaſſen unter lebhaften nöro⸗ lichen Winden ein, die vielerorts zu Gewittertätig⸗ keit Anlaß gaben. Zur Zeit hat ſich in einem Zwi⸗ ſchenhoch wieder Aufheiterung durchge⸗ ſetzt, ͤie auch für die Folge vorherrſchend bleiben wird. Ungeſtörtes Schönwetter für längere Zeit ir jedoch unwahrſcheinlich. Borausſage für Mittwoch, 11. Auguſt Vielfach heiter und bis auf vereinzelt auf⸗ tretende Gewitter trocken, Mittagstempera⸗ turen um 25 Grad, veränderliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. Auguſt + 32,5 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 10. Auguſt 18,5 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 19,1 Grab. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern fruh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 02 Millimeter 0,½ Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 22 Grad Waſſer⸗ und + 21 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rheln-Negel..8. 9. 10. Kbein-Vegel 7. 6..10 Kaub a e Lecar-Pegel Mannheim 351 3201322 infelden.88...272.7 21168ʃ(14 Maunheln 5 3503,68.57) 009 0 Hier werden Blũten künstlich bestäubt: „Eutxitt ꝑdα Insekten Venliaten l“ ln Geisenheim wurden die Bienen arbeitslos Wiesbaden, im Auguſt. Freilich haben ſie anfangs verwundert den Kopf geſchüttelt, die Obſtbauern von Geiſenheim, die⸗ ſem hübſchen, idylliſchen Städtchen am Rhein, unweit von Bingen, und vielleicht darüber auch ein wenig gemurrt, daß man doch den fleißigen Inſekten nicht ins Handwerk pfuſchen ſolle, deren Aufgabe allein es doch ſei, für die Befruchtung der Blüten zu ſorgen. Aber die Männer, die da vor acht Jahren zum er⸗ ſtenmal im beginnenden Frühjahr mit Leitern von Baum zu Baum gingen und ſich emſig an jeder ein⸗ gelnen Knoſpe und Blüte zu ſchaffen machten, zuck⸗ ten nur die Achſel, wenn ſie nach dem Zweck ihres Beginnens gefragt wurden. Damals war es freilich noch riskant, den Obſtzüchbern irgendwelche Hoff⸗ nungen zu machen. Aber nun ſind die Jahre dahingegangen, und wenn man heute in irgendeinem Geiſenheimer Gaſt⸗ haus beim abendlichen Dämmerſchoppen ſich unter die Einheimiſchen miſcht, dann kann man immer wie⸗ der lobend die Namen zweier Profeſſoren hören, eben jener Herren, deren Tun man einſt mit einigem Mißtrauen begegnete. Sagen wir es kurz heraus: die Bienen von Geiſenheim wurden durch ſie„brotlos“ oder beſſer nektarlos gemacht, we⸗ nigſtens in jenen ausgedehnten Verſuchsgärten, die ſich an die Forſchungsanſtalt für Wein⸗, Obſt⸗ und Deine keiſtungen ſor dae gütſo- werh„Mutter und füind“ dienen unſerem Volhe. Gartenbau in Geiſenheim anſchließen. Dort wurden nämlich im Laufe der Jahre unter der Leitung des Direktors der Anſtalt, Profeſſor Dr. C. F. Rud⸗ loff, und ſeines Mitarbeiters, Dr. Hugo Schan⸗ derl, rund eine Million Beſtäubungsverſuche durchgeführt, um für den deutſchen Obſtbau neue, geradezu umwälzende Wege für die Ertrags⸗ ſteigerung zu erſchließen. Blüten„unter Polizeiauſſicht“ Der Rheingau, mit dem es die Sonne ja beſon⸗ ders gut meint, iſt als ein wahres Gartenparadies weithin bekannt. Obſtbaum reiht ſich an Obſtbaum, kilometerweit dehnen ſich die Plantagen aus, die im Frühfihr Lin unermeßliches Blütenmeer bilden, in dem idas Städtchen Geiſenheim ſchier zu ertrinken oroht. Mitten in dieſer prachtvollen, geſegneten Landſchaft hat deutſcher Forſchergeiſt das kühne Experiment gewagt, den treibenden Kräften der Natur durch Menſchenhand ein wenig nachzuhelfen. Man nahm nicht nur den Blüten die Arbeit der Selbſtbeſtäubung ab, ſondern verbot geradezu den Inſekten den Eintritt in den Blütenkelch. Das mag für den erſten Augenblick etwas„grauſam“ erſchei⸗ nen, aber hier ging es um ein Problem, das den Biologen ſchon lange am Herzen lag. Nichi immer ſind die Bienen ſo fleißig, wie es ihr Ruf verſpricht, und auch die ſchöpferiſchen Kräfte der Natur laſſen recht oft zu wünſchen übrig. Schlechte Ernten ſind dann die unausbleibliche Folge, die man bisher meiſt auf falſche Kulturmaßnahmen oder auf ungünſtige Witterungsverhältniſſe zurück⸗ geführt hat. Die Geiſenheimer Verſuche haben aber den Beweis erbracht, daß ein mangelhafter Frucht⸗ ertrag oder das Ausbleiben des Fruchtanſatzes bei den Obſtgewächſen nicht ſelten durch eine ungenü⸗ gende Befruchtung verurſacht wird. Man hat in Geiſenheim zunächſt in fjahrelangen Beobachtungen feſtgeſtellt, welche Obſtſorten ſich gegenſeitig befruchten, alſo auf bungen angewieſen ſind, und welche Blüten dieſe Arbeit ſelbſt verrichten. Um nun ermitteln zu kön⸗ nen, in welchen Fällen der Befruchtung der Ertrag am günſtigſten iſt war es notwendig, die Blüten gegen jede Selbſt⸗ oder Fremoͤbeſtäubung hermetiſch abzuſchließen. Freilich, es iſt eine vecht mühe⸗ volle Arbeit Blüte für Blüte ſozuſagen unter Poli⸗ zeiaufſicht zu halten, und man hann es den Geiſen⸗ heimern nicht verdenken, daß ſie verwundert die Bäume betrachteten an deven Zweigen ſie außer dem knoſpenden Grün nichts ſahen als— Pergamin⸗ tüten. Dieſe merkwürdige Hülle allerdings hatte ihren beſonderen Zweck. Die numerierten Apfelknoſpen Raſch handeln, bevor es zu ſpät iſt, heißt bei die⸗ ſen Verſuchen alles. Alſo erhielten die Blüten ſchon im Zuſtand der Knoſpen ihre Hütchen aufgeſtülpt, damit weder Wind noch Inſekten den Blütenſtaub anderer Sorten auf die Narben ſchmuggeln können. Tag für Tag müſſen nun dieſe Bäume genaueſtens beobachtet werden, bis endlich mit dem Eintritt der Pollenreife der große Augenblick beginnen kann: Männer und Frauen ſteigen auf Leitern, öffnen die Tüten und belegen nun die Narbe jeder einzelnen Blüte ſorgſam mit ſorteneigenem Blütenſtaub. Nun wieder die Haube aufgeſetzt, und nun: Frucht ge⸗ deihel Bei der Fremoͤbeſtäubuna muß man aber ſchon etwas gewaltſamer vorgehen. Es bleibt, um eine Selbſtbeſtäubung zunächſt einmal ausguſchalten, nichts anderes übrig, als den Blüten noch vor der Pollenreife die Staubfäden zu nehmen. Dann er⸗ halten auch ſie ihren Pergaminſchutz, bis die Zeit ge⸗ kommen iſt, ſie mit dem Blütenſtaub derienigen Obſt⸗ ſoxte zu befruchten, deren Pollenſpenden auf ihre Eignung hin geprüft werden ſollen. Wandert man heute mit aufmerkſamen Augen durch die Verſuchsgärten von Geiſenheim, wird man an jedem Zweig eines Apfel⸗, Birn⸗ oder Aprikoſenbaums ein Etikett bemerken, das eine beſtimmte Nummer trägt. Dieſe Nummer finden wir auch in einem beſondeven Kontrollbuch der Forſchungsanſtalt, in dem ſozuſagen der Lebens⸗ lauf jedes einzelnen Blütenzweigs genau regiſtriert wird. Dort lieſt man, wann die Blüten künſtlich Fremobeſtäu⸗ Wettmelken bei einer Londoner Landwirtſchaftsausſtellung R der landwirtſchaftli u, die jetzt in London durchgeführt wurde, fand —— Ain Wettmelken ſtatt. 87 u0 e(Preſſephoto, Zander⸗M.) Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen 68 Bei einem Spritzballſptel der Feuerwehr von Berlin, bei dem es darauf ankommt, einen Rieſenball mit Waſſerſtrahlen in das gegneriſche Tor zu treiben, kamt ein Preſſebildberichterſtatter zu nahezmm ii an die ſpielenden Mannſchaften und wurde nun ſelbſt recht unfreiwillig in das Spiel einbezogen. (Preſſephoto, Zander⸗M.) beſtäubt, wieviel Obſtanſatz ſie nach dem ſogenann⸗ ten Junifall gezeigt haben, und ſchließlich erhält ihr Zeugnis im Herbſt einen neuen Eintrag: wie⸗ viel Apfel voͤer Birnen ſie in den Korb der Pflücke⸗ rin gelegt haben. Wertvolle praktiſche Forſchungsarbeit wird im ſtillen Städtchen Geiſenheim geleiſtet, in deſſen aus⸗ gedehnten Obſtgärten den Inſekten der Zutritt ver⸗ boten iſt, weil der Menſch— ihre Arbeit noch beſſer verrichten kann. Der ulernationale Konoreß für Philojophie in Paris Sechs deutſche Gelehrte ins Komitee gewählt Der 11. Internationale Kongreß für Philoſophie in Paris, der ſogenannte Des⸗ cartes⸗Kongreß, wurde jetzt beendet. Rund 800 Philoſophen aus 39 verſchiedenen Ländern hat⸗ ten an ſeinen Arbeiten mitgewirkt. Unter Führung non Profeſſor Dr. Heyſe⸗Göttingen hatte auch eine deutſche Abordnung teilgenommen. Die Arbeiten des Kongreſſes waren in ſechs verſchiedene Gebiete eingeteilt, unter denen die Unterſuchungen über die Lehre des altfranzöſiſchen Philoſophen René Descartes den meiſten Platz einnahmen. Die übrigen Arbeitsgebiete umfaßten methodiſche, logiſche und mathematiſche, kauſale und determiniſtiſche Fragen, die Normen und die Realität ſowie analytiſche und Transzendental⸗Philoſophie. Im ganzen wurden au den erwähnten Themen im Laufe einer Woche 295 Vorträge gehalten, an die ſich faſt in jedem Fall eine Diskuſſion anſchloß. Beſonders bemerkbar machte ſich in den verſchiedenen Abteilungen auch die deutſche Mitarbeit. Außergewöhnliches Aufſehen und Beifall erregte ein Vortrag von Prof. Dr. Heyſe über„Die Kriſis der Philoſophie und die Werte des Lebens“, in dem der Redner die Frage auf⸗ warf, ob die Philoſophie und die Wiſſenſchaft in ihrem aufgelöſten heutigen Zuſtand einer endloſen Reihe von Teil⸗ und Spezialdiſziplin noch ein bil⸗ dendes und formendes Prinzip des Lebens und der Geſchichte bedeuten können oder ob ſie vielmehr deren Auflöſung bewirken. Das tiefſde Anliegen der gegenwärtigen deutſchen Philoſophie beſtehe darin, die echten Ideen und Werte zu erringen, in denen ſich nicht ein Phantom des Lebens und der Geſchichte, ſondern das Leben und die Geſchichte in ihrer Wahr⸗ heit kündeten. Darum ſei dieſe Philoſophie mit dem neuen Deutſchland aufs tieſſte verbunden, und des⸗ halb ſei auch ſie von ihrer mitwirkenden Arbeit am heutigen Europa überzeugt. Im Verlauf des Kongreſſes ſprachen ferner Prof. Gehlenſüber Descartes im Urteil Schellings, Prof. Scholz über die Sonderſtellung der Logik⸗Kaltäle im Bereich der elementaren logiſchen Kalkülforſchung, Prof. Hermes über ein Axiomſyſtem für die Syn⸗ taxe des klaſſiſchen Logikkalküs, Prof, Gentzen über den Unendlichkeitsbegriff und die Widerſpruchs⸗ freiheit in der Mathematik, Prof. Bur bamp be⸗ handelte das Thema„Wirklichbeit und Sinn“. Prof. Thurnwald ſchilderte die Entwicklung und den Fortſchritt im Licht der Völkerforſchung, während Prof. Elbinghaus einen Vortrag über den Ge⸗ brauch des Prinzips cogito ergo sum lich denke, alſo exiſtiere ich) in der Descartesſchen Philoſophie hielt. Die Profeſſoren Bäumler, Hartmann und Heimſöth griſfen zu mehreren Malen mit gro⸗ ßem Erfolg in Diskuſſionen zu philoſophiſchen Pro⸗ blemen ein. Als einer der Abſchlußredner begrüßte Prof. Heyſe die Kongreßteilnehmer im Namen des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, der Berliner Akademie ſowie der deut⸗ ſchen philoſophiſchen Geſellſchaften. Zu Mitgliedern des Internationalen Philoſophi⸗ ſchen Comitees, dem bisher nur zwei Deutſche ange⸗ hört hatten, wurden diesmal ſechs deutſche Profeſſo⸗ ren ernannt, und zwar die Philoſophen Heyſe, Bäum⸗ ler, Hartmann, Heimſöth, Bäuch und Gehlen. Der nächſte Kongreß für Philoſophie wird 1941 in der holländiſchen Univerſitätsſtadt Groningen ſtattfinden. Auch der Kongreß für Pſychologie abgeſchloſſen Auch der XI. Internationale Kongreß für Pſychologie hat ſeinen Abſchluß in der Sor⸗ bonne gefunden. Mehrere hundert Fachleute aus den verſchiedenſten Ländern waren zur Teilnahme an dieſem Kongreß nach Paris gekommen. Die deutſche Delegation führte Profeſſor Kleimm⸗Leipzig. Pro⸗ feſſor von Alleſch hielt einen Lichtbildervortrag über die autonomen Faktoren des Handelns, Profeſ⸗ ſor Menzenrath befaßte ſich mit der Struktur der Sprachartikulation, Profeſſor Möde behandelte die heutige angewandte Pſychologie in Deutſchland Profeſſor Skramlik ſprach über den„Haptiſchen Kaum“, Profeſſor Thurnwald über den kul⸗ turellen Hintergrund des Denkens. Mitglieder der deutſchen Abordnung waren außerdem an zahlreichen Ausſprachen und Diskuſſionen hervorragend be⸗ teiligt. Das internationale Komitee zur Vorbereitung der Pſychologenkongreſſ wurde teilweiſe neu zuſam⸗ mengeſtellt. Deutſchland iſt darin vertreten durch die Profeſſoren Kleimm, Kretſchmer und Thurnwald. Der nächſte internationale Kongreß für Pſychologie wird 1940 in Wien ſtattfinden. ———— Henrik Ibſen im Kaffeehaus Von S. Droſte⸗Hülshoff Es gibt wenige deutſche Stäbte, die ſo ſehr„hiſto⸗ riſcher Boden“ ſind, wie gerade München. Und zwar gilt dies nicht nur im Hinblick auf weltge⸗ ſchichtliche Ereigniſſe und Perſönlichkeiten, ſondern auch au fſolche der Kunſt, Literatur und Muſikgeſchichte. Zumal die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts war eine Zeit, zu der man in Münchens Straßen tagtäglich den verſchiedenſten bereits anerkannten oder doch ausſichtsreichſten zukünftigen Größen der Weltliteratur und der Kuänſt begegnen konnte. Die breite Maximilianſtraße iſt heute noch eine der ſchönſten Straßen der Stadt. An der Ecke des Max⸗Joſeph⸗ Platzes ſteht das Nationaltheater. Gerade gegenüber lag vor etwa 50 Jahren das „Café Maximilian“. Jeden Nachmittag, bei ſchönem oder ſchlechtem Wetter wandelte damals ein kleiner, bebrillter Herr von ſehr gepflegter Erſchei⸗ nung mit vollem weißem Haar und Schiſſerbart ge⸗ meſſenen Schrittes durch die Maximilianſtraße. Er trug ſtändig einen Zylinder, immer einige bunte Or⸗ densbändchen im Knopfloch ſeines Gehrocks und be⸗ trat, heftig angeſtaunt, zwar nicht von den Münch⸗ nern— die ſich in echt altbayeriſcher Seelenruhe wenig um zeitgenöſſiſche Größen zu kümmern pfleg⸗ ten—, aber von allen zufällig in der Iſarſtadt wei⸗ lenden Fremden, ſtets zur ſelben Stunde das Kaf⸗ feehaus. 9 Jetzt noch leben in München etliche uralte Müt⸗ terchen, die einſt als flotte junge„Waſſermädel“ im Café Maximilian„den Herrn Ibſen“ bedienten, und hochbetagte ehemalige Stammgäſte wiſſen noch von allerlei mit Ibſens Kaffeehausbeſuchen verknüpften kleinen Ereigniſſen zu erzählen. In unſeren Tagen, wo die meiſten der Dramen Henrik Ibſens als ver⸗ altet und unzeitgemäß gelten, kann man ſich nur ſchwer eine Vorſtellung davon machen welches un⸗ geheure Aufſehen die Werke einſt erregten und wie heiß bewundert und umſtritten der nordiſche Dich⸗ ter ſeinerzeit war. Der Beſitzer des Café Maxi⸗ milian machte die beſten Geſchäfte nur allein durch die Tatſache, daß Henrik Ibſen hier täglich Kaffee trank und Zeitungen las. Immer wurde das Kaf⸗ feehaus von Ibſen⸗Verehrern ſtark beſucht. Beſon⸗ ders reiſende Engländerinnen beſetzten mit Vorliebe ſämtliche Tiſche rings um die„Ibſen⸗Ecke“ und blick⸗ ten andachtsvoll nach dem Tiſchchen hinüber, das für den Dichter freigehalten war. Wenn Ibſen ſich nie⸗ derließ und nach ſeinen Zeitungen griff, legte er die Handſchuhe ſtets vor ſich auf die Marmorplatte des Tiſches. Auf dieſen Augenblick warteten ſo manche Töchter Albions. War der Dichter glücklich hinter einer großen Zeitung untergetaucht und dann eine Weile ſozuſagen für die Welt nicht mehr vor⸗ handen, ſchlich die eine oder andere Lady vorſichtig nach der Ibſen⸗Ecke, ſchmuggelte raſch ein Paar fun⸗ kelnagelneue Glacélederne— natürlich allererſter Qualität!— neben Ibſens Kaffeegeſchirr, vaffte da⸗ für mit flinkem Griff die vom Meiſter getragenen — an ſich und verzog ſich ſtrahlend mit der er Der Meiſter ſelbſt pflegte beim Fortgehen die neuen Glacés ohne ein Wimperzucken anzuziehen. Er beachtete den geheimnisvollen Tauſch nie— oder tat wenigſtens ſo. Bekanntlich war der norwegiſche Kaufmannsſohn recht geſchäftstüchtig: Man hat Ibſen ſeinen gut entwickelten Geſchäftsſinn öfers zum Vorwurf gemacht. So hatte der Meiſter nichts da⸗ gegen, wenn ſeine Verehrerinnen ihn ſtändig mit erſtklaſſigen neuen Handſchuhen verſorgten. Es heißt, der Dichter habe ſich während ſeines Aufent⸗ haltes in München niemals ſelber ein Paar neue Handſchuhe gekauft. Auch die von Ibſen geleſenen Zeitungen mit dem berühmten Ibſen⸗Loch waren von den Bewunderern des Dichters heiß begehrte Sammel⸗ gegenſtände. Wenn der Meiſter hinter ſeiner Zei⸗ tung ſaß und ſich jemand ſeinem Platze näherte, ſah Ibſen nicht etwa über den Zeitungsrand hinweg. Er pflegte vielmehr ganz ein fach mit dem Zeige⸗ finger ein Loch in das Blatt zu bohren. Durch dieſes blinzelte er nach dem Ankömmling. Paßt ihm der nicht, ſo gab Miſter Ibſen ſich micht zu erkennen und hob die Zeitung nur noch dichter vor die Augen. Dann wagte ihn niemand zu ſtören. Das war gut ſo. Denn Henrik Ibſen wollte im Kaffee⸗ haus ſeine Ruhe haben. Vor allem auch vor lite⸗ rariſchen Geſprächen, von denen er, ſolange er im „Maximilian“ weilte, wenig wiſſen wollte. Während ſeines dortigen Aufenthaltes konnten Ibſens Ver⸗ ehrer trotz angeſtrengteſten Lauſchens immer nur höchſt alltägliche Bemerkungen aus dem Munde des berühmten Norwegers vernehmen. Jahrelang lebte Ibſen teils in Rom, teils in München, bis ſeine Vorliebe für die Jſar⸗ ſtadt 1891 einen ſchweren Stoß erhielt. Nachdem faſt alle Werke des Meiſters in München zahlreiche Erſtaufführungen, ja oft ſogar auch die deutſche Erſtaufführung erlebt hatten, wurde am 31. Januar 1891 ſeine„Hedda Gabler“ im Reſidenz⸗ theater erſtmals herausgebracht. Das Theater war ausverkauft, aber die Zuſchauer konnten dem 1888 entſtandenen Stück keinen Geſchmack abgewinnen. Nach dem letzten Akt hätte es ſogar um ein Haar einen richtigen Theaterſkandal gegeben. Zwar konnte ſich Ibſen unter dem begeiſterten Beifall ſeiner un⸗ erſchütterten teuren Verehrer mehrmals vor dem Vorhang zeigen. Dies täuſchte aber nicht darüber hinweg, daß„Hedda Gabler“— deren Urbild übri⸗ gens eine Münchnerin geweſen ſein ſoll— ein glatter Durchfall war. Das Stück konnte lange Zeit nicht wieder gegeben werden. Ibſen ärgerte ſich ſehr über die ganze Sache und den„Unverſtand“ der Münch⸗ ner. Er verließ die Stadt bald nachher für immer und verbrachte ſeine ſpäteren Lbensjahre ſeit 1892 zu Oslo in ſeiner norwegiſchen Heimat. MSpsiroug ————— 6. Seite N 968 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Dienstag, 10. Auguſt 1087 HeumlocRte- — Auch heute noch ſind in Neuyork ein halbes Dutzend Pferdedroſchken in Betrieb: Jene gweirüde⸗ rigen, einſpännigen„Hanſom⸗Cabs“, die früher auch für das Straßenbild Londons charakteriſtiſch gewe⸗ ſen waren. Die Newyorker Droſchken⸗Ueberbleibſel haben ſamt und ſonders ihren Stand in der Nähe des Plaza⸗Hotels, eines weißen mit grünen Zie⸗ geln gedeckten Wolkenkratzers, am Südende des Zentralparks. Dort warten, den klaſſiſchen Zylin⸗ derhut akkurat auf dem Kopf, die bereits hochbe⸗ tagten Droſchkenkutſcher auf ihre Fahrgäſte. Be⸗ ſinnliche Leute, die es auch im wirbelnden Newyork noch immer gibt, ſehnen ſich, zumal in den Abend⸗ ſtunden, nach einer geruhſamen Spazierfahrt um den Zentralpark. Lieber wäre ihnen ſchon eine Fahrt durch den Park. Das aber iſt nicht möglich, weil es hier nur Fuß⸗ und Reitwege gibt. Im übrigen iſt eine ſolche Erholung nicht billig. Die Spazierfahrt hat den feſten Preis von 8 Dollar. Es geht den alten Droſchkenkutſchern, die, ſobald ſie den Mund auftun, ſofort iriſche Herkunft verraten, gar nicht ſo übel. Das Handwerk wird als Spezialität und Tradition geüb. So bedarf es großer Ueber⸗ redungskunſt und eines ebenſolchen Aufwandes klingender Münze, um einen der„Cabbies“ zur Be⸗ fahrung einer anderen Strecke als um den Zen⸗ tralpark, zu beſtimmen. Deſſenungeachtet ſind die Pferdedroſchken ebenſo volkstümlich, wie beliebt bei den Newyorkern. 1 —In Bukareſt hat die ſeltſamſte Geſandtſchaft, die es auf der Welt gab, vor wenigen Tagen ihre Pforten geſchloſſen. Man nannte ſie im Volksmund nicht mit Unrecht die„Geiſtergeſandtſchaft,“ denn ſie vertrat ein Land, das es ſeit nahezu zwei Jahrzehn⸗ ten nicht mehr gibt. Ihr Leiter war der ruſſiſche Fürſt Poklewſki⸗Koſell, der im Jahre 1907 vom Za⸗ ren zum Geſandten des Kaiſerreichs Rußland er⸗ nannt wurde. Einige Jahre nach dem Umſturz er⸗ richtete oͤas neugeſchaffene Sowjetrußland eine neue Geſandtſchaft in Bukareſt. Damit waren die diplo⸗ matiſchen Aufgaben des Fürſten Poklewſki⸗Koſell eigentlich erledigt. Aber der Fürſt blieb auf ſeinem Poſten, ſo ſehr die Sowjets auch gegen ſeine Geſandt⸗ ſchaft proteſtierten. Er erhielt die Erlaubnis der rumäniſchen Regierung, als Repräſentant des zariſti⸗ ſchen Rußlands ſeine Geſandtſchaft weiterzuführen. Unzählige Proteſtnoten hat Moskau in dieſer Ange⸗ legenheit im Laufe der Jahre nach Bukareſt ge⸗ ſandt. Aber die Regierung Rumäniens hielt ihr Wort— der„Geſandte des Zaren von Rußland“ blieb weiter ein offiziell anerkannter Diplomat, der ſich zu allen Empfängen begab und für die weiß⸗ ruſſiſchen Emigranten Päſſe ausſtellte. Nun aber hat die„Geiſtergeſandtſchaft“ doch ihre Pforten geſchloſ⸗ ſen. Fürſt Poklewſki⸗Koſell iſt vor wenigen Tagen im Alter von ſiebzig Jahren geſtorben. — Im Londoner Zoologiſchen Garxten hat eine amerikaniſche Königsſchlange, die ſich ſeit vier Wo⸗ chen doxt befindet, zur Ueberraſchung des Wärters zehn Eier gelegt. denn im Londoner Zoo ſind bis⸗ her noch niemals junge Königsſchlangen aus dem Ei gekrochen und aufgezogen worden, Deshalb bemüht man ſich eifrig um eine erſprießliche Ausbrütung der friſch gelegten Eier, was bei dem engliſchen Klima ſeine Schwierigkeiten hat. Denn ſelbſt die Zoologen vermögen nicht genau die natürlichen Be⸗ dingungen anzugeben, unter denen das Ausbrüten dünnſchaliger Schlangeneier, wie jene der Königs⸗ ſchlange, ſich vollzieht. Aus eigenen Beobachtungen wiſſen die Wärter des Londoner Zoo, daß dünn⸗ ſchalige Schlangeneier, wenn ſie zu feucht gehalten werden, ſehr bald in Fäulnis übergehen Liegen ſie aber zu trocken, ſo ſchrumpfen ſie leicht und ſind dann binnen einer halben Stunde eingegangen. Wichtig iſt, daß die Eier nach dem Einſetzen des Brutprozeſſes nicht mehr umgedreht werden. Das einzige bisher erfolgreiche Verfahren, beſteht darin, die Eier, bei einer Temperatur von 80 Grad F, auf ein feuchtes Tuch zu legen und darüber einen Blumentopf zu ſtülpen. Manchmal gelingt es auf dieſe Weiſe, manchmal auch nicht. Das iſt Glücksſache. Iſt aber die Schlangenbrut aus den Eiern gekrochen, ſo iſt wiederum die Fütterung ein ſehr ſchwieriges Pro⸗ blem. Man gibt als Futter zumeiſt Eidechſen oder Fiſche. Nun ſind aber die jungen Schlangen ſehr wähleriſch; gefällt ihnen das vom Wärter gereichte Futter nicht, ſo freſſen ſie ſchließlich einander auf. Schlangenzucht iſt eben eine heikle Sache 23 — In der Kirche des kleinen Ortes Little Stan⸗ more in der engliſchen Grafſchaft Midoleſex iſt dieſer Tage ein ſeltſamer Diebſtahl verübt worden. Die nach einer Renovierung erfolgte Einweihung der in der dortigen Sankt⸗Lorenz⸗Kirche befindlichen Kapelle, die der Erinnerung an das ausgeſtorbene Geſchlecht der Herzöge von Buckingham und Chandos gewidmet iſt, hatte Kunſtfreunde und andere Schauluſtige zu Hunderten angelockt. Nach dem feierlichen Akt mußte der Pfarrgeiſtliche zu ſeiner Beſtürzung feſtſtellen, baß eine Pfeiſe der großen Orgel herausgebrochen und entwendet worden war. Außerdem zeigten andere Orgelpfeifen Spuren fehlgeſchlagener Ver⸗ ſuche weiterer Diebſtähle. Die Pfeifen haben als ſolche keinerlei Handelswert. Der Pfarrgeiſtliche meint deshalb kaum mit Unrecht, der Dieb müſſe ein fanatiſcher Andenkenjäger ſein. Denn auf der hiſto⸗ riſchen Orgel, die ſeit mehr als 200 Jahren unver⸗ ſehrt in Gebrauch geweſen iſt, hat kein Geringerer als Händel geſpielt. Die Sankt⸗Lorenz⸗Kirche, ein mit wundervollen Gemälden geſchmückter Barockbau, hatte an Stelle des alten beſcheidenen Kirchleins gleichen Namens im Jahre 1715 der prachtliebende erſte Herzog von Chandos errichten laſſen. Händel wirkte hier von 1718 bis 1721 als Organiſt und Chor⸗ dirigent im Auftrage des Herzogs. 4 — Unter der Maske eines Polizeibeamten klin⸗ gelte ein geriſſener Berliner Gauner an der Woh⸗ nungstür einer alten Frau weil er wußte, daß ſein Opfer allein dort wohnte. Er verlangte von ihr die Bezahlung einer Polizeiſtrafe in Höhe von fänfzig Mark. Die alte Frau war beſtürzt, ſich aber keiner Schuld bewußt. Trotzdem tat ſie nicht das einzig Richtige, nämlich den Gauner energiſch abzuweiſen, ſondern klärte ihn— immer an der Haustüre— darüber auf, daß ſie im Augenblick nur fünfzehn Reichsmark im Beſitz habe. Der„Polizei⸗ beamte“ gab ſich damit zufrieden, jedoch kam es nicht zur Hergabe des Geldes, denn die langen Verhand⸗ lungen vor der Tür fielen einem aufmerkſamen Nachbarn auf, der ſich kurzerhand entſchloß, die Re⸗ vierpoltzei herbeizurufen. Der Herr Kollege vom Amt, diesmal ein richtiggehender Polizeibeamter, ſtellte ſich gerade zur vechten Zeit ein, als ſein„Amts⸗ genoſſe“ ſeine Zufriedenheit über die fünfzehn Mark zu bekunden geöachte. Der Gauner wurde feſtgenom⸗ men und ſtellte ſich als ein 2jähriger Walter Lade⸗ wig heraus, dem die„Kollegen“ des Ermittlungs⸗ dienſtes ſehr ſchnell nachweiſen konnten, daß er trotz ſeines jugendlichen Alters bereits erheblich vorbe⸗ ſtraft war. 4* — Eine außerordentlich ſchwierige Operation am Herzen, die Anfang Juni in einem Mailänder Kran⸗ kenhaus ausgeführt worden iſt, wird jetzt von der Lombardiſchen Chirurgiſchen Geſellſchaft bekannt⸗ gegeben, Der Patient, ein 52jähriger Mann, litt an Herzbeutelentzündung. Der ihn behandelnde Arzt, Profeſſor Aldo Defriſe, machte eine Oeffnung zwi⸗ ſchen den Rippen, nahm das Herz in ſeine Hände, führte einen Schnitt am Herzbeutel aus und ent⸗ ſernte ihn, brachte dann das Herz zurück an ſeinen Platz und vernähte die Oeffnung. Die Operation, die eine Stunde 20 Minuten dauerte, iſt vollkommen geglückt, der Patient hat ſich jetzt erholt und erfreut ſich einer guten Geſundheit. 4˙ — Naächſtens wird man in Japan eine intereſ⸗ ſante und gruſelige Stunde am Radio hören kön⸗ nen. Das Seismologiſche Inſtitut der Kaiſerlichen Univerſität Tokio will allmählich den Vulkanen energiſch auf den Leib rücken. Man wird auf Gram⸗ mophonplatten die unheimlichen Stimmen der Kra⸗ ter aufnehmen und ſie dann rundfunken. Beſonders zu dieſem Zwecke gebaute Apparate mit Mikropho⸗ nen werden an Stahlſeilen in den Krater hinabge⸗ laſſen werden. Es wird mindeſtens eine Woche Drei Todesoyfer einer Eiferſuchts-⸗ tragödie anb. Berlin, 9. Auguſt. Drei junge Menſchenleben ſind in der Nacht zum Montag das Opfer einer Eiferſuchtstragödie gewor⸗ den, die ſich im Südweſten Berlius abſpielte. Ein abgewieſener Freier ſchoß gegen Mitternacht auf der Straße ein junges Mädchen und ſeinen Begleiter nieder und verübte dann Selbſtmord. Als das Ueber⸗ fallkommando und die Feuerwehr am Tatort ein⸗ traſen, fanden ſie die drei in ihrem Blute liegend auf, Hilſe kam zu ſpät, alle drei waren bereits tot. Schweres Badeunglück bei Stralſund dib. Stralſund, 9. Auguſt. Am Sonntag ereignete ſich bei Gralerfähre am Strelaſund ein ſchweres Badeunglück. Ein Ehepaar aus Stralſund befand ſich mit ſeinem 14⸗ jährigen Sohn beim Baden, als der Junge plötzlich unterging. Vater und Mutter eilten herbei, um ihren Sohn zu retten, In dieſem Augenblick er⸗ litt die Mutter einen Heröſchlag und ging un⸗ ter; bei dem Verſuch, ſie zu retten ertrank auch der Vater. Der Sohn konnte ſich kurze Zeit ſpä⸗ ter ſelbſt ans Uſer retten. Die Leichen der Eltern wurden geborgen. 105 Fahre alt dnb. Hannover, 9. Auguſt. Frau Wilhelmine Scharnikow, die älteſte Einwohnerin Hannovers, feierte am Montag ihren 105. Geburtstag. Die Jubilarin, die ſich voller geiſtiger und bewundernswerter körperlicher Rüſtig⸗ keit erfreut, arbeitet noch ohne Hilfe im Hauſe und beſchäftigt ſich mit Handarbeiten. Am Weltgeſchehen nimmt ſie regen Anteil und lieſt täglich die Zeitung. Knollenblätterpilze gegeſſen Drei Tote in einer Familie + Bozen, 9. Auguſt, In Oberau bei Bozen hatte ein Einwohner Pilze mit nach Hauſe gebracht, nach deren Genuß alle Kin⸗ der der Familie ſchwer erkrankten. Das vier⸗ jährige Söhnchen ſtarb unmittelbar danach im Krankenhaus. Nun ſtarben auch zwei Töchter der Familie, während der 14jährige Sohn noch in Lebensgefahr ſchwebt. Die Vergiftung wurde durch Knollenblätterpilze hervorgerufen. Schiffszuſammenſtoß bei Dünkirchen dub. Paris, 8. Auguſt. 12 der Nacht zum Sonntag iſt der belgiſche Ka⸗ naldampfer„Princeſſe Marie Joſé“ auf der Höhe von Dünkirchen von dem engliſchen Frachtdampfer „Plan Mac Neille“ gerammt worden, als er mit 709 Fahrgäſten nach der belgiſchen Küſte unterwegs war. Die meiſten Fahrgäſte ſchlieſen im Augenblick des Zuſammenſtoßes, der bei guter Sicht erfolgte, als der Engländer in den Hafen einlaufen wollte. Die„Plan Mac Neille“ fuhr gegen den Dampfer „Princeſſe Marie Joſé“ auf der Backbordſeie auf und brachte ihm ein Leck bei. Durch Abdichten der Schotten hielt ſich die„Princeſſe Marie Joſé“ über Waſſer. ——— dauern, bis der Apparat in Stellung gebracht iſt, Aber dann wird man das tieſe Grollen und Rum⸗ peln der Erde, das Ziſchen der Gaſe, das Blubbern der kochenden Lava un alle die vielen unheimlichen Geräuſche naturgetreu feſthalten. Auch Photographien mit infraroten Strahlen werden gemacht werden. Seit einem Jahr haben vier Gelehrte an den Vor⸗ bereitungen gearbeitet. —————— Obne Panik konnten fämtliche Fahrgäſte auf Schlepper des Hafens Dünkirchen und an Land ebracht werden. Sie fuhren in Sonderzügen nach ſtende weiter. Vier engliſche Fahrgäſte wurden mit Verletzungen in das Krankenhaus gebracht. Das Befinden von zwei der Verletzten wird als ziem⸗ lich ernſt bezeichnet. Löwenjago in Frankreich dub. Paris, 9. Auguſt. Eine nicht alltägliche Jagd gab es am Sonntag in einem Walde in der Nähe des bekannten Renn⸗ platzes Enghien. Zwei Löwen hatten ſich in der Wacht zum Sonntag aus ihrem Käfig befreit und nach einem nächtlichen Rundgang durch das men⸗ ſchenleere Städtchen, in dem ihr Dompteur Vor⸗ ſtellungen veranſtaltete, in einen nahegelegenen Wald begeben. Beim Morgengrauen, als den Lö⸗ wen ihr„Frühſtück“ gebracht werden ſollte, merkte der Beſitzer erſt, daß das Wüſtenpärchen das Weite geſucht hatte. Die Polizei wurde ſofort benachrich⸗ tigt und die beſten Schützen begaben ſich auf die Jagd nach den beiden gefährlichen Ausreißern Nach einiger Zeit wurden die Tiere geſichtet und durch Schüſſe niedergeſtreckt. Aus der ganzen Gegend hat⸗ ten ſich Schauluſtige zuſammengefunden, die die Jä⸗ ger bei ihrer Rückkehr aus dem Walde mit der Ur⸗ waldbeute beſtaunten. Ein Neyp-Skandal in Salzburg anb. Wien, 9. Auguſt. Gewiſſe allzu geſchäftstüchtige Kreiſe wollten auch am Sonntag aus der Anweſenheit beliebter Bühnen⸗ künſtler anläßlich der augenblicklich ſtattfindenden Salzburger Feſtſpiele Privatkapital ſchlagen. Marktſchreieriſch kündigten ſie ein Fuß⸗ ballwettſpiel an, bei dem die Sänger Picaver, Pinca, Gallos und Wernik zuſammen mit Attila Hörbiger und anderen Bühnenkünſtlern ſowie Mit⸗ gliedern des Wiener Philharmoniſchen Orcheſters gegen eine Altherrenmannſchaft antreten ſollten. In der Ankündigung hieß es, daß Paula Weſſely das Spiel eröffnen ſoll. Auch Marlene Dietrichs Erſcheinen als Ehrengaſt war zugeſagt worden. Tatſächlich fand ſich jedoch von den Genann⸗ ten kein einziger auf dem Sportplatz ein. Als die Zuſchauer, die zum Teil recht anſehnliche Preiſe für ihre Eintrittskarten bezahlt hatten, merkten, daß ſie nur geneppt worden waren, kam es zu ſtürmiſchen Auftritten. Fiſcher ſtreiken in Indien dub. London, 6. Auguſt. Nach einer Meldung aus Kalkutta ſind in Chand⸗ pur am Fluß Mecha— dem Hauptmündungsatm des Ganges— 10000 Fiſcher in den Strsik verpächtern über dͤie Abgaben, Kalkutta und andere indiſche Städte ſind ſomit von einer Fiſchknappheit bedroht, die um ſo bemerkenswerter iſt, als Fiſch eines der Hauptnahrungsmittel der indiſchen Küſten⸗ bevölkerung iſt. Die indiſchen Flußfiſchereigebiete ſind teils Eigentum der Regierung, teils Privateigen⸗ tum, das verpachtet iſt. Es ſind nunmehr Beſtre⸗ bungen in Gang, die Fiſchereigebiete Bengalens zu vergeſellſchaften, um auf dieſe Weiſe die Fiſchgebiete beſſer ausbeuten zu können. V²⁵ Roman von Jenny Sattler-Känig Das Mädchen Elin wird geküßt 14 Alſo liebte ſie Peter Flamm dochꝰ! Natürlich! Aber eine ganz andere Liebe war das, als die, von der ſie in dieſen Nächten geträumt hatte. Das war eine Liebe, die warten lernen mußte auf den ande⸗ ren, die gar nicht fröhlich war und ohne eine ſehn⸗ ſüchtige Gewißheit glücklicher Zukunft. Eeine dunkle Ahnung ſtieg in Elin auf, daß es niemals möglich iſt, etwas Vollkommenes zu lieben, daß die Liebe immer bis zu einem gewiſſen Grade BVerzicht bedeutet, daß vor allem die Liebe eine Kunſt iſt! Vielleicht mußte man lernen, Peter Flamm zu lieben! Vielleicht fand man nur in ganz ſeltenen Augenblicken das in ihm, was ſie in jenem einen Augenblicke in ihm gefunden hattel Sie erinnerte ſich jenes Augenblickes genau, und dabei beruhigte ſie ſich nun allmählich wieder. Sie ſah wieder jene Augen auf ſich gerichtet unter den dunklen, faſt zu⸗ ſammengewachſenen Brauen, ſie ſpürte wieder die Unendlichkeit jenes Augenblickes in dem ſie ge⸗ fühlt hatte, daß ſie nun nicht mehr allein, daß ſie ganz und gar eins war mit ihm. Nach einer Zeit verlorenen Träumens kam ihr die erſtaunliche Tatſache der großen Aebnlichkeit des Augenteils in den Geſichtern der beiden Brüder in den Sinn. Sekundenlang erwog ſie. ob es ihr lie⸗ ber ſein würde, wenn etwa Peters Bruder ihr Ret⸗ ter geweſen! Dann wahrſcheinlich war es ia nur ein Zufall, daß gerade er und nicht der andere... Oder es war eben doch kein Zufall? 4 Jedenfalls hatte dieſer Manfred zwar gang ähn⸗ liche Augen, aber es waren doch eben nicht dieſelben. Dieſer Manfred war kein freundlicher, kein lie⸗ benswürdiger Menſch. Nein, das waren nicht die richtigen Worte. Wie konnte man nur ausdrücken, wie er eigentlich war. Er war jedenſalls nicht nett zu ihr geweſen, ſondern unbequem überlegen, merk⸗ würdig gereizt. Ein bißchen hatte es Elin ſogar Vergnügen gemacht, ihn zu reizen. Es verurſachte ihr jetzt noch ein leiſes, prickelndes Gefühl, daran zu denken, wie leicht dieſer Manfred Corvin ſich hatte reizen laſſen. Vielleicht war ſeine Art— ein bißchen ſo— ſo— ſo—— Sie ſchlief.—— 8. Kapitel. Herr Hallermann kam am folgenden Tage nicht nach Hauſe. Auch am nächſten Vormittag erſchien ſein großer grauer Reiſewagen noch nicht auf dem Hofe. Elin befürchtete ſchon, daß es ihr gar nicht möglich ſein würde, Peter Flamm ihr Verſprechen, ihm heute den Rennwagen zu zeigen, einzulöſen, als der Vater endͤlich gegen Mittag von ſeiner Reiſe zurückkehrte. Aber er kehrte nur zurück, um mit Elin zuſammen zu ſpeiſen, ein wenig zu ruhen, ſich umzukleiden und dann aufs neue wieder fortzufahren. Elin kannte das ſchon Sie war gewöhnt daran, den Vater und ihr Verhältnis zu ihm nur von den kur⸗ zen Augenblicken her zu beurteilen, die ſie mit ihm zuſammen verbrachte. Alle Zornesausbrüche, allen Aerger, alle Liebesbezeugungen erſtickte bei ihm die Arbeit und die Sorge um die große Gemeinſchaft von Maſchinenfabriken, an deren Spitze er ſtand. Seinen Blumen, denen nächſt Elin die ganze Liebe ſeines Lebens galt, gehörten vor allem die kargen Stunden ſeiner Freizeit. Niemals hatte er daran gedacht, ſie ſich durch irgendͤwelche Erziehungsver⸗ ſuche an ſeiner Tochter zu verbittern. Er fand Elin ſehr ſchön ſo, wie ſie war, und er lebte in der An⸗ nahme, daß andere Leute derſelben Meinung ſeien. Seine einzige Sorge war ſtets allein die geweſen, daß Elin eingebildet werden könne durch den großen Reichtum, in dem ſie aufwuchs. Er hatte dem da⸗ durch zu ſteuern verſucht, daß er im Hauſe niemals mehr als vier Dienſtboten hielt. Außerdem hatte er nur eine ſehr mäßige Summe als Taſchengeld für Elin ausgeſetzt, was jedoch ſeine Tochter nicht ſtörte, da ſie ja im übrigen alles von ihm bekam, was ſie zum Leben brauchte. Er ſelbſt war ſeinerzeit ein armer Junge geweſen und erinnerte ſich noch undeutlich, daß ſein erſtes Taſchengeld ihn damals begeiſtert und ihm vollauf genügt hatte. Endlich forderte er, daß Elin ihn in den wichtigſten Angele⸗ genheiten des täglichen Lebens um ſeine Erlaubnis fragen ſolle, und da er dieſe faſt niemals verwei⸗ gerte, ſo ſtand Elin nicht an, dieſe Verneigung vor ſeinem Selbſtgefühl zu machen Herr Hallermann war ein kleiner, aber dennoch ſtattlicher Herr, von einigen ſechzig Jahren. Sein geſund⸗rotes, volles Geſicht zierte ein kleiner, wei⸗ ßer Schnurrbart, der ebenſo wie der kurze, dichte weiße Scheitel ſtets ſorgfältig geſtutzt war. Hinter dem randloſen Kneifer ſahen ein paar ſcharfe graue Augen bedächtig und klug hervor. Er trug mit Vor⸗ liebe hechtgraue knappſitzende Jackettanzüge aus Stoſſen, die ſo gut waren, daß ſie faſt niemals ent⸗ zwei gingen. Außerdem bevorzugte er karierte Reiſemützen und ⸗Mäntel, die ihm meiſt ein recht drolliges Ausſehen gaben, was Elin aber in ihrer Liebe für den kleinen und doch ſo tüchtigen Papa vollkommen überſah. Während der Mahlzeiten pflegte der Konſul mei⸗ ſtens ſeine Tochter von Geſchäften zu unterhalten. Sie war zeitweilig als ſeine 2. Sekretärin tätig ge⸗ weſen und ganz gut im Bilde über die Unterneh⸗ mungen, in denen er ſeine Hand hatte. Da ſie den Mund zu halten verſtand und den Wert ſeiner Maßnahmen zu beurteilen wußte, ſtand er nicht an, ſie über das, was er unternahm und plante, auf dem laufenden zu halten. Er brauchte einen Menſchen, dem er vertrauen konnte und den ein anderes Ge⸗ fühl als geſchäftlicher Nutzen an ihn band. Mit der argloſen Selbſtſucht des Mannes unterhielt er ſie ſo von all dem, was ihn bewegte, ohne ſich viel zu fragen, ob ſie in gleicher Weiſe mit allen Sinnen dabei war wie er ſelbſt. Als das Mahl beendet war, das Mädchen die Speiſen abtrug und Herr Hallermann langſam das Mundtuch von der ſilbernen Kette löſte, mit dem er es ſtets an beiden Seiten der Bruſt zu befeſtigen pflegte, entſchloß ſich Elin enoͤlich von dem zu ſpre⸗ chen, womit während der ganzen Mahlzeit alle ihre Gedanken beſchäftigt geweſen waren. r heute nachmittag hat ſich ein Herr angemelbet, der den Wagen des Herrn von Erbmannsdorf beſichtigen möchte, Vater!“ „So, ja“, erwiderte Herr Hallermann undeutlich und ſuchte in der Weſtentaſche nach einem Zahn⸗ ſtocher. „Winkler könnte mir den Schlüſſel geben, damit ich ͤem Herrn doͤen Wagen zeigen kann!“ „Schön!“ ſagte Herr Hallermann, eifrig beſchäf⸗ tigt. Und dann nach einer Weile:„Wie heißt denn der Herr?“ 5 3 e „Herr Flamm!“ ſagte Elin und wurde blutrot. Herr Hallermann ſah das nicht.„Kenne ich nicht“, murmelte er.„Na, iſt ja auch gleich! Wenn er nur das Ding kauft!“ Er ſah ſich vorſichtig nach allen Seiten um, und beugte ſich dann zu Elin herüber. „Im Grunde begreife ich ja den Erdmannsdorf nicht!“ flüſterte er vertraulich.„Wie kann er ſich nur ſo anſchmieren laſſen! Mir wäre das niemals ge⸗ ſchehen!“ Elin erwiderte nichts. Sie ſeufzte gepreßt und erwiderte den Blick ihres Vaters nur mühſam. „Wann willſt du fahren?“ fragte ſie dann gemacht gleichgültig. „Die Sitzung fängt um fünf Uhr an, ich möchte aber erſt noch einmal ins Büro fahren.“ Herr Hallermann zog ſeine Uhr.„Kann gerade noch eine Stunde ruhen; und dann nehmen wir noch ſchnell den Kaffee zuſammen!“ 4* Zehn Minuten, nachdem Herr Hallermann ſein Haus verlaſſen hatte, betrat Peter Flamm, neu⸗ gierige Blicke um ſich werfend, durch das prachtvolle ſchmiedeeiſerne Eingangstor den Gutshof. Vom Eck⸗ fenſter in Mutters Zimmer aus ſah Elin ihn kom⸗ men. Er trug einen grauen Anzug und einen hellen Hut, der weiß war und tauſend kleine Härchen hatte, dͤie nach allen Seiten in die Luft hineinſtachelten. Dieſer Hut erinnerte ein wenig an den kleinen Bankdirektor Anacker, der vor einiger Zeit eben⸗ falls wegen des Erdmannsdorfſchen Rennwagens hier geweſen war. Sie ſah, daß Peter ein auffallend ſchöner und ſtattlicher Menſch war, daß er ſchöner und ſtattlicher war als alle jungen Männer, die ſie bisher kennengelernt hatte. Der graue Anzug ſtand ihm gut zu Geſicht— zu dem großen blonden Haupt mit den ſehr blauen Augen und den leb⸗ haften Zügen— und er brachte auch ſeine Geſtalt aufg beſte zur Geltung. Peter war breit in den Schultern und prachtvoll ſchlank in den Hüften. Dazu kam eine gewiſſe anmutig⸗leichtſinnige Art, ſich beim Gehen etwas zu wiegen, die Glieder mühelos zu tragen, die ihm ſehr wohl anſtand. Es entging Elin nicht, daß die zwei, orei Leute im Hofe, denen er gerabe begegnete, ſich nach ihm umſchauten, als er an ihnen vorbeigegangen war. ortſetzung kolat) getreten. Bei dieſem neuen Streik handelt es ſich um Streitigkeiten der Fiſcher mit den Fiſcherei⸗ om 0⁰ 23 —— — *˖ ˖2 ee ————————————— 1222——„K„„oSe —— 2 2SCFCC· ˖ SS Dienstag, 10. Auguſt 1937 Aus Baden Eine Brücke eingeſtürzt 20 Verletzte * Gernsbach, 9. Auguſt. Am Sountag gegen 22 Uhr ereignete ſich während einer feſtlichen Be⸗ leuchtung der Anlagen an der Murg ein ſchwerer Unglücksfall. Auf einem Steg, der von der Straße die in der Murg liegende Inſel führt, hatte ſich eine große Menſchenmenge an einer Seite zuſam⸗ mengedrängt. Infolge des Uebergewichts neigte ſich der Steg langſam in den zurzeit nicht ſehr hohen Fluß und brach zuſammen. 20 Perſonen wur⸗ den verletzt ins Krankenhaus gebracht, davon ſind vier bis ſechs ſchwer verletzt. Bei den Verletzungen handelt es ſich hauptſächlich um Knochenbrüche und Hautabſchürfungen. „Der Führer“ berichtet über den Brückeneinſturz nach der Schilderung eines Augenzeugen folgende Einzelheiten: Tauſende und aber Tauſende von Menſchen waren in der Murgſtadt zuſammengeſtrömt, um ein Feſt von geradezu märchenhafter Schönheit mitzuer⸗ leben. Der Kurpark, die Durchfahrtsſtraße von Freudenſtadt nach der Landeshauptſtadt, die Inſel, erſtrahlten im Licht einer Unzahl von Lampions und Illuminationslämpchen. Die alten Häuſer Gerns⸗ bachs— an der rauſchenden Murg— feſtlich ge⸗ ſchmückt mit vielen Illuminationslämpchen, boten ein zauberhaft ſchönes Bild. Drei Kapellen kon⸗ zertierten. Die Inſelbrücke, zur kleinen Inſel führend, war buchſtäblich von einer ſich ſchiebenden und oͤrückenden Menſchenſchlange verſtopft. Punkt halb zehn Uhr (ſtieg eine Rakete zum Himmel, der ein Kanonen⸗ ( ſchlag folgte—— das Feuerwerk nahm ſeinen An⸗ fang. Zwiſchen zzwei Raketen— ein vielſtimmiger Schrei, die Brücke, auf der ſich die Menſchen nach der Gaggenauer Seite hin herübergeſtaut hatten. ſenkte ſich, brach herunter, Hunderte von Menſchen rutſchten von der Brücke herunter in die glücklicher⸗ weiſe waſſerarme Murg. Ein großes Glück war der Umſtand, daß die Brücke ſeitlich abrutſchte und die Leute ſomit herunterrutſchten, wodurch verhältnis⸗ mäßig geringfügige Verletzungen zu verzeichnen waren. SA und Feuerwehr bemühten ſich ſofort um die Bergung der Verletzten. Leider muß auch hier wie⸗ der feſtgeſtellt werden, daß das Publikum ſich wenig muſterhaft verhielt. Selbſt wenn man die begreif⸗ bei ſolchen Unglücken den Anordnungen der Ord⸗ nungsorgane Folge leiſten und nicht müßig gaffend die Rettungsaktionen ſtören. Eine Mutter geht mit ihren zwei Kindern in den Tod Konſtant, 9. Anguſt. Eine furchtbare Tra⸗ gödie ereignete ſich am Montag mittag auf dem Bobenſee. Auf dem Fährſchiff, das die Verbindung zwiſchen Staad und Meersburg herſtellt, befand ſich die 41jährige Frau Thereſe Degen aus Konſtanz mit ihren beiden 1 und 5 Jahre alten Kindern. Mitten auf dem See nahm die Frau beide Kinder au die Hand und ſtürzte ſich mit ihnen ins Waſſer. Obgleich das Fährſchiff ſofort anhielt, konnten die Frau und die Kinder nicht mehr gerettet werden. Es wird angenommen, daß die Fran die ſchreckliche Tat in einem Anfall geiſtiger Umnachtung begangen hat, da ſie ſeit längerer Zeit gemütskrank war. Aus der babiſchen Fuſtiz * Karlsruhe, 8. Auguſt. Landgerichtsrat Dr. Al⸗ bert Wößner in Karlsruhe wurde zum Oberlandes⸗ gerichtsrat in Nürnberg ernannt, der Erſte Staats⸗ anwalt Felix Weis bei der Staatsanwaltſchaft beim Oberlandesgericht Karlsruhe zum Oberlandesge⸗ richtsrat beim Oberlandesgericht Karlsruhe. Land⸗ gerichtspräſident Dr. Hanemann beim Lanoͤgericht Mannheim wurde infolge Erreichung der Alters⸗ 9 grenze in den Ruheſtand verſetzt. Notlandung von zwei Segelfliegern U Weinheim, 9. Auguſt. Durch die große Hitze, die über der Ebene am geſtrigen Sonntag lag, fan⸗ den zwei Segelflugzeuge aus Darmſtadt keinen Auftrieb mehr und mußten, kurz nach 1 Uhr, unweit der Sertleinsbrücke zwiſchen Weinheim und Viern⸗ heim notlanden. Um 4 Uhr war bereits ein Motor⸗ flugzeug aus Darmſtadt beordert. Die beiden Segelflugzeuge wurden zuſammengekuppelt und mit dem Motorflugzeug als Vorſpänner entſchwanden die drei Flugzeuge bald in Richtung Darmſtadt. Altes Bauernhaus abgebrannt * Furtwangen, 9. Aug. Ein Großfeuer zerſtörte am Samstagabend das Anweſen des Dachdeckermei⸗ ſters Schuler. Die großen Vorräte an Holz, Heu und Oehmd boten dem Feuer reiche Nahrung. Die Motorſpritze Furtwangen war raſch zur Stelle, war aber dem verheerenden Element gegenüber macht⸗ los. Das große Bauernhaus brannte vollſtändig nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Das ge⸗ ſamte Inventar wurde ein Raub der Flammen. Fünf kinderreiche Familien, zuſammen 33 Perſonen, wurden obdachlos. Sie fanden bei Nachbarn freund⸗ liche Aufnahme. Der 160 Jahre alte Hof war der größte der Umgebung. * Mainz 9. Aug. Durch Entſcheiduna des Erſten Straſſenats des Reichsgerichts erlangt das am 5. Juni vom Schwurgericht Mainz gegen den Ange⸗ klagten Wilhelm Eckert ergangene Todesurteil, deſſen Reviſion als unbegründet verworfen wurde, Rechtskraft. Eckert, der dem Trunke ergeben und ſchon wiederholt in Heilſtätten untergebracht war, hatte in der Nacht zum 18. Februar ſeine von ihm geſchiebene Ehefrau in deren Wohnuna durch 14 Meſ⸗ ſerſtiche getötet, weil ſie ſich ſeinen Verſöhnungsver⸗ ſuchen widerſetzte. liche Uufregung nicht verkennt, ſollte das Publikum SS übweſfideni itung/ Mittag⸗Ausgabe Nene Mannheimer Ze Orei Kö7-Arlauberinnen getötet Von einem Laſtzug eroͤrückt * Weidenthal, 10. Auguſt. Von einem furchtbaren Schickſalsſchlag wurden ge⸗ ſtern abend die„Kraft durch Freude“⸗Fahrer aus Weſtfalen betroffen. Die in Weidenthal untergebrach⸗ ten Urlauber kamen am Abend kurz nach 9 Uhr von einem Spaziergang zurück. Als ſie die Unterführung vor Weidenthal erreicht hatten, bog ein aus Richtung Kaiſerslautern kommender Laſtzug in zu ſchnellem Tempo in die Kurve ein und kam auf der naſſen Straße ins Schlendern. Der Laſtzug fuhr gegen die linke Maner der Unterführung. Die Urlauber verſuchten ſich dadurch zu retten, daß ſie in den Straßengraben ſprangen, wurden je⸗ doch von dem Anhänger erfaßt und drei auf der Stelle getötet. Der Wagen fuhr noch etwa fünfzig Meter im Straßengraben weiter, kam dann wieder auf die Straße, wobei der eine Anhänger über die rechte Böſchung hinabſtürzte. Bei den Toten handelt es ſich um die 1903 geborene Ehefran Eliſabeth Leweck, die 37 Jahre alte Ehefrau Klara Riemann und die 24jährige ledige Magdalena Reins, ſämtlich aus Hagen in Weſtfalen. Der die Urlauber begleitende Heinrich Huſ⸗ ſong aus Neidenfels, der ebenfalls von dem Wagen erfaßt wurde, wurde in das Städtiſche Kranken⸗ haus nach Neuſtadt eingeliefert, wo er bald danach ſeinen inneren Verletzungen erlegen iſt. Der Kraftfahrer iſt, lt. NS3„Rheinfront“, der 1907 ge⸗ borene Eugen Büchner aus Kirrweiler. Er ſowie ſeine beiden Beifahrer kamen mit leichteren Prel⸗ lungen davon. Er wurde verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Neuſtadt eingeliefert. * ⸗a⸗ Schriesheim, 9. Aug. Der im 77. Lebensjahre ſtehende Landwirt Wilhelm Frank wurde, als er mit dem Wagen in den Wald fuhr um Holz zu holen, von einem Herzſchlag getroffen. Er war ſofort tot. 2. U Weinheim, 9. Aug. In der Inſtitutſtraße beim „Karlsberg“ wurde der Bürgermeiſter⸗Ehret⸗Str. 1 wohnhafte 72 Jahre alte Privatier Georg Fey von einem Kraftradfahrer aus Hützelſachſen angefahren und zu Boden geworfen. Er trug einen Beinbruch davon. Li Hockenheim, 9. Aug. An der Kreuzung der Rathaus⸗ und Hubertus⸗Straße ſtießen ein Kraft⸗ radfahrer und ein Perſonenwagen zuſammen. Ur⸗ ſache war das unvorſchriftsmäßige Verhalten des Kraftradfahrers, der einen Oberſchenkel⸗ bruch erlitt und deſſen Rad ſchwer beſchädigt wurde. Auch der Kraftwagen erlitt erhebliche Beſchädi⸗ gungen. * Li Rot, 9. Aug. Bäckermeiſter Rimmel von Rauenberg kam in der Nachbargemeinde Rot da⸗ durch zu Fall, daß er durch ſpielende Kinder ſein Kraftrad ſtark bremſen mußte und die Maſchine ins Schleudern kam. Der Mann, der ſchwere Verletzun⸗ gen erlitt, mußte in die Heidelberger Klinik gebracht werden. * L Babſtadt, 9. Aug. Ein hieſiger Kraftradfahrer ſtieß an einer Straßenkreuzung mit einem Kraft⸗ raöfahrer aus Biberach zuſammen, wodurch beide zu Fall kamen und erhebliche Verletzungen erlitten. Auch die Räder wurden beſchädigt. * L Siegelsbach, 9. Aug. Beim Ueberholen zweier Mädchen änderten dieſe im letzten Augenblick ihre Richtung und rannten einem Kraftradfahrer ins Rad. Dabei wurde das eine Mädchen am Bein ver⸗ letzt und trug eine Gehirnerſchütterung davon wäh⸗ rend der ebenfalls zu Fall gekommene Radfahrer mit leichteren Verletzungen davonkam. Ein Kraft⸗ raöfahrer, der einen Arzt herbeiholen wollte, ſtürzte am Ortsausgang nach Bad Rappenau und erlitt einen Rippenbruch. ger Haushaltsplan ausgeglichen In der öffentlichen Stadtratsſitzung konnte Bürgermeiſter Stober den neuen Haus⸗ haltsplan vorlegen, der wiederum vollkommen ausgeglichen iſt und auf allen Gebieten eine erfreu⸗ liche Vorwärtsentwicklung erkennen läßt. Die wirt⸗ ſchaftliche Lage iſt als ſehr ſtabil zu bezeichnen, da die Induſtrie gut beſchäftigt iſt und auch das Hand⸗ werk über genügende Aufträge verfügt. Die öffent⸗ lichen Aufträge wie die Erſtellung der Häuſer der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft, die Erneuerung des Rokokotheaters und der Zirkelſäle, die Herrich⸗ tung des Bahnhofs uſw. haben dazu zum weſent⸗ lichen Teil beigetragen. Beſonders erfreulich iſt die günſtige Entwicklung als Fremdenſtadt. In der Zeit vom 1. Januar bis 1. Auguſt waren 5654 Uebernachtungen zu ver⸗ zeichnen gegen 4721 im Vorjahre. In der gleichen Zeit parkten auf dem ſtädtiſchen Parkplatz 9116 Fahrzeuge gegen 6460 im Vorjahre, darunter allein 2189 Omnibuſſe. Auch im Beſuch dͤes Schloßgar⸗ tens kommt dies deutlich zum Ausdruck. Es wurde bis jetzt abermals eine Rekoroͤbeſucherzahl feſtgeſtellt. Durch die mit der Leimbachkorrektion verbundenen Arbeiten konnte das Erwerbsloſenproblem vollkom⸗ men gelöſt werden, da die heute noch vorhandenen 20 Alu⸗ und 68 Kru⸗Empfänger von keiner Bedeu⸗ tung mehr ſind. Von der Leimbachkorrektion ſind für Schwetzingen mancherlei Vorteile zu erwar⸗ ten, obwohl der Koſtenaufwand mit 750 000 Mark kein geringer iſt. Die neue Brunnenanlage bei der Zähringerſtraße hat die Beſchaffenheit der Schloß⸗ gartengewäſſer grundſätzlich gebeſſert. Eine Reihe großer Aufgaben ſteht bevor. Am 19. Oktober wird eine der wichtigſten Arbeiten, die Erneuerung des Rokokotheaters, fertig⸗ geſtellt ſein und dieſes in ſeiner Art einzige Theater Deutſchlands in feierlichem Staatsakt ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben werden. Geplant ſind ferner: der Ausbau eines Parteihauſes, die Schaffung eines H⸗ Heimes ſowie ſchließlich— auch ein langjähriger Wunſch der Bevölkerung— die Herſtellung eines der Größe Schwetzingens entſprechenden Freibades. Die ſich langſam beſſernden Mehrſteuereinnahmen geben den Ausſichten viel Wahrſcheinlichkeit. Der ordentliche Haushalt iſt ir! Einnahmen und Ausgaben mit 1578 340 Mark, im außerordentlichen Haushalt mit 203860 Mark ausgeglichen. Gegen⸗ über dem Vorjahre ſind keine weſentlichen Aenderun⸗ gen eingetreten. Demzuſolge bleiben auch die Steuerſätze unverändert““ 110 Pfg. vom Grundver⸗ mögen mit Ausnahme des älteren Neuhausbeſitzes, von dem 90 Pfg. je 100 Mark Steuerwert erhoben werden. Die Gewerbeſteuer beträgt 332 Hundert⸗ teile vom Hebſatz, bei der Zweigſtellenſteuer 432 Hun⸗ dertteile vom Hebeſatz. Die Bürgerſteuer macht 600 v. H. des Reichsſatzes aus, die Bürgergenußauflage, auf eine Mark auflagepflichtigen Wert 50 Pfg. Der Höchſtkredit, der zur Aufrechterhaltung des Betrie⸗ bes der Stadtkaſſe im laufenden Jahre in Anſpruch genommen werden darf, beträgt 25000 Mark. Der Schuldenſtand beträgt am 1. April 1938 1703 432 Mark(1698 002 Mark im Vorjahre) und die geſetz⸗ lichen und freiwilligen Rücklagen der Stadt er⸗ geben den Betrag von 194 430 Mark(153 680) Mark im Vorjahre). Alles in allem eine in allen Teilen wohl durchgearbeitete und ſparſame Haushaltsſat⸗ 2395 die den deutſchen Aufſchwung überall erkennen äßt. *. Der Schloßgarten war am Samstag von rund 1000, am Sonntag von rund 3000 Perſonen beſucht. Das iſt für einen„gewöhnlichen“ Sommerſonntag außerordentlich viel. Ueberhaupt erfreut ſich der Schloßgarten ſteigender Beliebtheit. Im Juli wur⸗ den ſo 33 949 Beſucher gezählt gegen 28 516 im Vor⸗ jahre, was eine Steigerung von 5433 Perſonen in einem einzigen Monat bedeutet. Die Schwetzinger dürfen alſo mit der Entwicklung ihres Fremden⸗ verkehrs ſehr zufrieden ſein. Die hieſige SS vom Sturm 9/32 machte auf Ein⸗ ladung der Ortsgruppe der NSDApP Kirchardt am Samstag dorthin verlebte mit der Bevölkerung in einem ſtimmungs⸗ vollen Kameradſchaftsabend einige ſchöne Stunden. Auch HJ, BDM, Ne⸗Frauenſchaft und der Erntehelfer⸗Arbeitsdienſt waren vollzählig zu dem Abend angetreten, der ganz im Zeichen der Volksgemeinſchaft ſtand. Die Deutſche Lebensrettungsgeſellſchaft führte im hieſigen Schwimmbad, das ſich bei dem ſteigenden Beſuch immer mehr als zu klein erweiſt, ein Ret⸗ tungsſchwimmen durch, an dem ſich 150 Per⸗ ſonen beteiligten, 60 erhielten den Lebensrettungs⸗ ſchein. Durch„Kraft durch Freude“ wird gegen⸗ wärtig dort auch ein Schwimmkurſus durch⸗ geführt, an dem ſich etwa 40 Perſonen beteiligen. Die Schwimmabteilung des Sportvereins Schwet⸗ zingen trägt im Rahmen der diesjährigen Sport⸗ werbewoche im Auguſt unter Leitung von Kirrſtetter die Schwimm⸗Meiſterſchaften des Vereins aus. Ertrunken. Ein des Schwimmens unkundiger junger Mann, Sohn der Neulußheimer Familie Gottfried fand beim Baden im Rhein den Tod durch Ertrinken. Die Leiche konnte noch nicht gebor⸗ gen werden. Zahlreiche Verhaftungen wegen Unſittlichkeit mußten in der letzten Zeit im Bezirk Schwetzingen und beſonders in den Orten Brühl, Ketſch und Oftersheim erfolgen. Neuerdings wurden wieder drei junge Männer in Brühl verhaftet. Sein 40jähriges Dienſtjnbiläum konnte Reichs⸗ bahninſpektor Wilhelm Popp beim Bahnhof Mann⸗ heim⸗Rheinau, der hier wohnhaft iſt, begehen, und aus dieſem Anlaß zahlreiche Glückwünſche entgegen⸗ nehmen, darunter die des Führers und Reichskanz⸗ lers, des Reichsverkehrsminiſters, der Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe und vom Betriebsamt 2 Mann⸗ heim. Der Jubilar wurde in einer ſchlichten Feier geehrt. Neues aus Hockenheim In einer Feloͤbegehung prüfte Diplom⸗Landwirt Reis von der hieſigen Kreislandwirtſchaftsſchule in eingehender Weiſe den Stand der hieſigen Tabak⸗ eine Wochenendfahrt und 7. Seite/ Nummer 363 felder. Hierbei wurde feſtgeſtellt, daß der Frühſatz überwiegt und die Vorbruchernte ſehr gut ausgefal⸗ len iſt. Auch die geernteten Grumpen ſind einwand⸗ frei ausgefallen. Durch die Trockenheit blieben die Pflanzen geſund. Nur bei der Friedrichstaler Sorte (entgegen den Vorſchriften gepflanzt) zeigte ſich Kräuſelkrankheit. Bei Fortbeſtand der guten Witte⸗ rung kann auch mit einem günſtigen Abſchneiden des Spätſatzes gerechnet werden. Den Tabakpflauzern wurden zahlreiche Wünſche und Ratſchläge zuteil, die ihnen in der Praxis zugute kommen werden. Die hieſige Schießanlage des Schützenvereins ge⸗ nügt den heutigen Anforderungen in keiner Weiſe mehr. Da aber auf der anderen Seite hier zahl⸗ reiche ſchießſporttreibende Vereine vorhanden ſind, ſo lũd der Vereinsführer des Schützenvereins, Friedrich Kahl, die Verbände und Vereine zu einer Beſpre⸗ chung ein, die volle Einmütigkeit dahin ergab, daß ſobald als möglich dem Schießſport wieder eine paſſende Anlage zur Verfügung geſtellt wird, um oͤieſem wichtigen Sport die ſo notwendige Pflege an⸗ gedeihen zu laſſen. In Anweſenheit Ritter von Eberleins veranſtaltete die SA in der„Roſe“ einen Kame⸗ radſchaftsabend, zu dem auch die SͤA aus Neulußheim, Altlußheim und Reilingen eingefunden hatte. Höhepunkt des durch Darbietungen des ſtädt. Blasorcheſters unter Leitung von Kapellmeiſter Schneider, durch Vorträge des Werkchors der GEG, durch Sprechchöre des Sturms 11/410 unter Sturm⸗ hauptführer Völker verſchönten und ausgeſtalteten Abends war die Verleihung von 132 SA⸗Sport⸗ abzeichen oͤurch Oberführer Baum, dem Führer der SA-Standarte 110. Dieſer wies in ſeiner An⸗ ſprache auf die Bedeutung des Sportabseichens hin. Bürgermeiſter Neuſchäfer, als einer der Ge⸗ ehrten, dankte für alle und überreichte dem Leiter des Lehrganges, Sturmhauptführer Völker, als Zeichen der Anerkennung ein Bild. Der 5sjährige Jakob Rinklef, ein in der ganzen Stadt wohlbekannter und geachteter Kauf⸗ mann, der in Ludwigshafen plötzlich tot zuſammen⸗ brach, war ein altes Mitglied der Partei und der SA. Groß war die Anteilnahme an der Beiſetzung. Am Grabe legten unter ehrenden Nachrufen Kränze nieder: Die Standarte 110, der Trupp 3 des SA⸗ Sturmes 15/110, die Ortsgruppe der NS.DA, die Artilleriekameradſchaft St. Barbara und der Männer⸗ geſangverein„Eintracht“. Teilnehmer einer wirtſchaftskundlichen Studien⸗ fahrt, etwa 70 Volksgenoſſen aus Thüringen, Sach⸗ ſen, Rheinland, Hamburg und Berlin, beſuchten dieſen Tage den hieſigen Großbetrieb der GEG und ſprachn ſich voll Anerkennung über die guten Arbeits⸗ und Sozialverhältniſſe in dieſem Betrieb aus. Bürger⸗ meiſter Neuſchäfer begrüßte die Fahrtteilnehmer und lud ſie noch zu einer Beſichtigung des Jungvolk⸗ heimes ein. 5 L Brühl, 9. Aug. Der im Rhein badende zehn⸗ jährige Gerhard Schleyer oͤrohte zu ertrinken. Der ihn beobachtende Kaufmann Willi Faulhaber von hier ſprang ſofort nach und konnte den Jungen ans Land bringen. Wiederbelebungsverſuche hatten vollen Erfolg. L Ketſch, 9. Aug. Fiſcherfeſt und Inſel⸗ feſt waren die Veranſtaltungen, die am Sonntag zahlreiche Gäſte aus der Umgebung nach Ketſch führ⸗ ten. Und da Ketſch dafür bekannt iſt, daß es ſeine Feſte„zünftig“ aufzuziehen weiß, ſo mangelte es wirklich nicht an Stimmung. Beim Fiſcherfeſt ſtan⸗ den Preisangeln, Kunſtangeln, Preisſchießen und ähnliche Darbietungen hoch im Kurs, beim Inſel⸗ feſt ſorgte der Muſikverein für genügende Unterhal⸗ tung.— Die Vorbereitungen zu dem 35fährigen Jubiläum der Turngemeinde am kommen⸗ den Sonntag ſind in vollem Gange. L Neulußheim, 9. Aug. Unerwartet iſt hier der Blockleiter der Ortsgruppe, Julius Wein, ge⸗ ſtorben. Er war ein treues, zuverläſſiges und jederzeit einſatzbereites Mitglied der Partei deſſen Tod allgemein bedauert wird. IL Neulußheim, 9. Aug. Das vier Monate alte Kind der Familie Wolf kam in ſeinem Bettchen in eine ſo ungeſchickte Lage, daß es erſtickt e. Als die Eltern nach dem Kleinen ſahen, war der Tod leider bereits eingetreten. Opfer des Verkehrs * Worms, 9. Aug. Am Samstagabend wurde am Ortseingang von Bobenheim der 24jährige Kraftrad⸗ fahrer Jakob Kiſſel aus Worms⸗Pfiffligheim, als er zwei Fußgängern auswich, von einem entgegen⸗ fahrenden Auto geblendet. Kiſſel verlor die Sicher⸗ heit, ſchleuderte und ſtürzte mit dem Fahrzeug ſo ſchwer, daß er im hieſigen Kvankenhaus alsbald den Verletzungen erlag. 4 * Ulm, 9. Aug. Auf der Straße Ulm—Stuttgark ereignete ſich am Freitag ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Als auf der abſchüſſigen Straße ein aus Richtung Ulm kommender, mit fünf Perſonen be⸗ ſetzter Kraftwagen einen parkenden Laſtzug über⸗ holen wollte kam im gleichen Augenblick aus Rich⸗ tung Stuttgart ein ausländiſcher Perſonenkraſt⸗ wagen. Dem Lenker des erſten Wagens war es nicht mehr möglich, auf der abfallenden Straße den Wagen zum Stehen zu bringen. Er prallte mit vol⸗ ler Wucht auf den Laſtzug auf. Dabei wurde der Anhänger des Laſtzuges quer über die Straße ge⸗ ſchoben und der Perſonenwagen bohrte ſich zwiſchen oͤie Räder des Anhängers ein, ſo daß die Inſaſſen des Perſonenwagens nur mit Mühe aus ihrer Lage befreit werden konnten. Es handelt ſich um die Fa⸗ milie Wirthaus aus Geislingen. Die Ver⸗ letzungen der fünf Verunglückten ſind ſehr ſchwe⸗ rer Natur. Ein Kind iſt bereits im Krankenhaus Ulm ſeinen Verletzungen erlegen. Soweit ſich jedoch bis jetzt überſehen läßt, beſteht bei den übri⸗ gen Verletzten keine Lebensgeſahr. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 10. Auguſt 1937 Erfolgreiche Bilanz der„18. Rhön“: Preisverteilung auf der Waſſerkuppe Der deutſche Segelflug erfuhr eine weitere große Leiſtungsſteigerung (Sonderbericht der NM3) Fliegerlager Waſſerkuppe, 9. Auguſt. Nun liegt auch die diesjährige zweite große Segelflug⸗ Veranſtaltung, die vom Korpsführer des Nationalſozia⸗ liſtiſchen Fliegerkorps oͤurchgeführte„18. Rhön“, hinter uns. Wenn man über dieſe 14 Tage erbitterten Kampfes um die Punkte einmal Rechenſchaft ablegt, dann muß zu⸗ nächſt einmal feſtgeſtellt werden, daß der deutſchem Geiſt und Können entſprungene Segelflug eine weitere große Leiſtungsſteigerung erfahren hat. Unſere Segelflieger, die dieſen Wettbewerb in vorbildlicher Weiſe beſtritten haben, hatten ſich geiſtig und körperlich darauf eingeſtellt, auch im Jahrestrefſen dieſes wahrlich königlichen Sportes die deutſchen Farben erneut zum Siege zu führen. Die während der vorjöhrigen„Rhön“ erſtmalig aus⸗ geführten Zielſtreckenflüge und die auch teilweiſe geglückten Kettenflüge wurden vervielfacht, und zwar wären daran faſt ausnehmslos alle Bewerber gleicher⸗ maßen beteiligt. Es gibt heute im deutſchen Leiſtungs⸗ ſegelflug keine vereinzelten Spitzenflieger mehr; denn der Nachwuchs iſt in ſeinem ſtürmiſchen Vorwärtsdrang den Meiſtern von einſt längſt auf den Ferſen. Wenn man an dieſen traditionellen Veranſtaltungen in den letzten 16 Jahren regelmäßig teilgenommen hat, dann darf man ſich ſchon einmal ein abſchließendes Urteil über den dies⸗ jährigen Wettſtreit der beſten deutſchen Segelflieger auf dem uns heiligen Berg in der Rhön im Intereſſe der ſeinerzeit von unſerem Vaterlande aus angetretenen und ſiegreich durch die Welt marſchierten deutſchen Jugend⸗ 0 u erlauben: Ausbildungsſtand unſerer Segel⸗ flieger, Haltung der Männer der einzelnen NSFK⸗Grup⸗ pem, techniſche Durchbildung der ihnen anvertrauten Se⸗ gelfluggeräte und handwerkliche Weiterſchulung waren über alles Lob erhaben. Die Hiesjährige Heerſchau unſeres Fliegernachwuchſes auf der Waſſerkuppe erhielt dank der geeigneten Maßnahmen der von der rührigen Sportleitung unterſtützten verant⸗ wortlichen Wettbewerbsleitung ein Geſicht, das den großen Leiſtungen im Segelfluge würdig iſt und uns die Ge⸗ wißheit gibt, daß die blaugrzuen Männer dͤes NScͤ auch für die kommenden Dinge gerüſtet ſind. „Mit Stolz konnte der Korpsführer des NS⸗Fliegerkorps, Generalleutnant Chriſtianſen, freudig hervorheben, als er die Preisverteilung am letzten Somntag, an dem der deutſche Sport auf den verſchiedenſten Gebieten im In⸗ und Ausland erfolgreich abſchnitt, vor⸗ nahm, daß ſeine Segelflieger innerhalb der beiden„Rhön“⸗ Wochen bei Ueberlandflügen allein knapp 50 000 Km. bewäl⸗ tigten und deren nimmermüde Transportmannſchaften dem⸗ zufolge etwa 125 000 Km. auf den Landſtraßen mit ihren Schleppfahrzeugen zurücklegten. Sieger wurden, wie bereits gemeldet, die DVe⸗Männer Karch⸗Zimmermann auf Doppelſitzer„Mü 10“ mit 5954 Punkten vor der Dresd⸗ ner Doppelſitzer⸗Beſatzung Bräutigam⸗Steinert auf„Kra⸗ nich“ mit 3830 Punkten. Karch⸗Zimmermann erhielten für ihre 1575 Streckenflug⸗Km. und 9 geglückten Zielflügen aus der Händ des Korpsführers den Ehrenpreis des Reichsluft⸗ fahrtminiſters ſowie die Goldene NSFK⸗Plakette. Bräuti⸗ Aam⸗Steinert wurden für ihre 1437 Streckenflug⸗Km. und Irau Sperling ⸗ deutſche Meiſterin Internationale Tennismeiſterſchaften in Hamburg Deutſche Meiſterin wurde die Dänin Frau Sperling gegen die Deutſche Frl. Horn.(Weltbild, Zander⸗M.) 6 gelungenen Zielflüge mit dem Ehrenpreis des Staats⸗ ſekretärs der Luftfohrt und der Silbernen Plakette des Korpsführers ausgezeichnet. Unter den Einzelfliegern ſchnitten am beſten Beck⸗Stuttgart und Haaſe⸗Berlin ab. Beck brochten ſeine 1739 Streckenflug⸗Km. und 9 ge⸗ glückten Zielflüge die Goldene NSccK⸗Plakette und einen Ehrenpreis des Korpsführers ein, während Haaſe für 1496 Streckenflug⸗Km. und 7 gelungene Zielflüge mit dem Ehrenpreis des Wiesbadener Landeshauptmanns und der ſilbernen NS§K⸗Plakette bedacht wurde. Im„Zielſtrecken⸗Segelflug⸗Wettbewerb 1937“, der gleich⸗ zeitig neben der„18. Rhön“ ausgetragen wurde, ſiegte der Hamburger Huth, der einen Tag vor Wettbewerbsſchluß auf der Waſſerkuppe wieder eintraf. Er heimſte den Ehren⸗ preis des Reichsluftfahrtminiſters ſowie die Goldene Plakette des Korpsführers ein. Wieſehöfer⸗De, der ſich am letzten Tage noch auf den zweiten Platz vor⸗ arbeitete, gewann den Ehrenpreis des Staatsſekretärs der Luftfahrt und die ſilberne NSFK⸗Plakette. An dritter und vierter Stelle folgten Heidrich⸗Eſſen und Kraft⸗ Stuttgart. Rhön⸗Segler flogen 45903 km Zum Abſchluß des 18. Nationalen Rhönſegelflugwett⸗ bewerbs ſchickte der Korpsführer des NScͤ, General⸗ leutnant Chriſtianſen, folgende Telearamme: An den Führer und Reichskanzler! Mein Führer! 78 Segelflugzeuge aus allen deutſchen Gauen überboten im 18. Rhön⸗ und erſten Zielſtrecken⸗Segelflugwettbewerb 1937 alle bisherigen Segelflugleiſtungen der Welt. Geflogene Kilometer: 45 903, Zielflüge 167, Transportauto⸗Kilometer: 230 000, die erſte Segelflug⸗Poſt Waſſerkuppe—Berlin— Waſſerkuppe. In ſtolzer Freude über die überragenden Leiſtungen arüßt das NSic den Führer des Deutſchen Reiches. gez. Chriſtianſen. Generalleutnant. An Generaloberſt Gorknal Der am 8. Auguſt beendete 18. Rhönſegelfluawettbewerb des NSF übertraf alle bis⸗ herigen Erfolge. Sieger Karch⸗Zimmerwann mit 1575 Km. 5054,5 Punkten. Geflogene Geſamtkilometer 45 903, Ziel⸗ flüge 167. Transportauto⸗Kilometer 20 000. Die im erſt⸗ malig durchgeführten Zielſtreckenflug hervorragenden Segel⸗ flugleiſtungen trotz meiſt ungünſtiger Witterung ſtehen denen der 17. Rhön nicht nach. Sieger Huth mit 1937,2., insgeſamt teilnehmende Flugzeuge 78. Beſonders ſtolz auf dieſe Anſangsleiſtung arüßt das NScK ſeinen Reichs⸗ miniſter der Luftſahrt. gez. Chriſtianſen. An Staatsſekretär Milchl Heute beendete das NSF den 18. Rhön⸗ und erſten Zielſtreckenſegelflugwettbewerb Waſſerkuppe—Berlin—Waſſerkuppe mit einem alle bis⸗ herigen Leiſtungen übertreſfenden Erfola. Insgeſamt teil⸗ nehmende Flugzeuge 78, geflogene Kilometer 45 903, Ziel⸗ flüge 167, Transportauto⸗Kilometer 230 000. Stolz meldet das NSfiK dieſen großen Leiſtungsfortſchritt und dankt dem Staatsſekretär der Luftſahrt für tatkräftige Förde⸗ runa ſeiner Aufgaben. gez. Chriſtianſen. Generalleutnant. Kurt Schmidt flog nach Ruexleben Bekanntlich hatte das Dorf Ruexleben im Harz, das geſchloſſen dem NSfiFK augehört, eine Reihe von Ehren⸗ preiſen, darunter lebende Haustiere und auch einen Geld⸗ ppeis für den Segelſlieger ausgeſetzt, dem es gelingen würde beim 18. Rhön⸗Segelflugwettbewerb den erſten Zielflug von der Waſſerkuppe nach Ruexleben durchzufüh⸗ ren. Nachdem bisher die Windverhältniſſe dieſem Vor⸗ haben nicht günſtig geſinnt waren, verſuchte am Sonntag Kurt Schmidt⸗München einen Zielflua mach dem Harz durchzuführen. Während der Preisverteilung traf dann auch tatſächlich auf der Waſſerkuppe die Melduna ein, daß Schmidt bei Ruexleben gelandet ſei und damit ſämtliche Preiſe gewonnen hatte. ————————— Im Laufe des Jahres iſt in den ſportlichen und wehr⸗ ſportlichen Wettkämpfen in ſämtlichen 21 SA⸗Gruppen des Reiches eine Ausleſe ermittelt worden und die Sieger aus dieſen Gruppenkämpfen treten in der Zeit vom 13. bis 15. Auguſt in Berlin zu den Reichswettkämpfen der SA an. Die Reichswettkämpfe bilden die letzte Etappe auf dem Wege zu den NS⸗Kampfſpielen, deren Vorbereitung und Durchführung am 27. November 1036 vom Führer der SA übertragen wurde. Dieſe Tatſache, in ihrer weittragenden Bedeutung viel⸗ leicht erſt von wenigen erkannt, lenkt den Blick auf eine bereits früher vom Führer getroffene Maßnahme, die Stif⸗ tung des SA⸗⸗Sportabzeichens. Nach dem Wort⸗ laut der Stiftungsurkunde fällt ihm die Aufgabe zu, dem Streben der Jugend vermehrten Anreiz zu geben, denn der nationalſozialiſtiſche Staat verlangt ein widerſtands⸗ fähiges, hartes Geſchlecht, deſſen Geiſt weltanſchaulich ge⸗ formt und geprägt und deſſen Körper durch kämpferiſche Ertüchtigung ausgebildet wirb. Die verrottete Moral einer bürgerlichen Welt lehrte, Gefahren und Unbilden in weitem Bogen aus dem Wege zu gehen und jegliche Begegnung mit ihnen tunlichſt zu vermeiden. Ein kämpferiſches Leben Unter ſolchen Grunoſätzen ſtand lange Zeit unſere ge⸗ ſamte Erziehung, deren trauriges Ergebnis in den meiſten Fällen das verzärtelte Mutterſöhnchen war. Es iſt aber nun einmal ſo im Leben: Wer ſtets nur bei blankem Son⸗ nenſchein und blauem Himmel ſich ins Freie wagt, der zittert und bebt, wenn ihn unverhofft ein Wetter anpackt. Wer Stürmen nicht Trotz zu bieten gelernt hat, den fällen ſie. Mehr als einmal richtet das Daſein an jeden von uns die Frage: Willſt du kämpfen oder erbärmlich zugrunde⸗ gehen? Die Entſchuldigung des Jämmerlings, er habe nicht kämpfen gelernt, gilt da nicht mehr und iſt nichts als Neue Fußballregeln treten in Kraſt Das Zwei⸗Schiedsrichter⸗Syſtem enoͤgültig begraben Die alljährlich im Anſchluß an die Fußballſpielzeit ſtatt⸗ fürdende Tagung des International Board. der internationalen Regelkommiſſion, hat einige neue Aen⸗ derungen der Regeln beſchloſſen, die im weſentlichen be⸗ reits vorhandene Beſtimmungen klar ſtellen oder in den amtlichen Regeltext aufnahmen. An den Beſprechungen des International Boaro, der aus den Vertretern der vier britiſchen Fußballverbände beſteht und dem auch zwei offi⸗ zielle Vertreter der Fifa angehören, nahmen als Vertre⸗ ter des Fußball⸗Weltverbandes Dr. Bauwens(Köln), der bekannte internationale deutſche Schiedsrichter, Delaunay (Frankreich) und Dr. Schricker, der Generalſekretär der Fifa, teil. Die Regel 1 iſt dahin abgeändert, daß der Ball in internationalen Spiaben bei Beginn ein Gewicht von 396 bis 453 Gramm haben ſoll. Für den inneren Spielverkehr der Länder bleibt das Gewicht des Balles unverändert, da dieſe Beſtimmung nur für internationale Spiele zur An⸗ wendung kommt. Weiter iſt in Regel 1 die Beſtimmung aufgenommen, daß vor der Straſſtoßmarke(der Elfmeter⸗ punkt) ein Teilkreis von 9/15 Meter Halbmeſſer außer⸗ Hhäld des Sträfräumes zu ziehen iſt. Dieſe Beſtimmung ſoll die einwandfreie Ausführung ſicherſtellen. Ueber den Einwurf(Regel 5) iſt die Beſtimmung inſofern klarer gefaßt, daß der Spieler im Augenblick des Ebinwurfes auf beiden Füßen ſtehen und das Geſicht dem Spielfeld zuwenden muß, wobei ſich ein Teil eines Fußes entweder auf oder außerhalb der Seitenlinie befinden muß. Der Ball muß mit beiden Händen über den Kopf geworfen werden. Mit dieſem neuen Wortlaut ſoll der Einwurf von aller kleinlichen Einſtellung in der Bewer⸗ tung befreit werden. Entſprechend der Beſtimmung über den Torabſtoß (Regel 7, nach der der Ball dem Torwächter nicht mehr in die Hand geſpielt werden darf, iſt in Regel 7 eine amtliche Entſcheidung getroffen, daß der Ball auch bei einem der verteidigenden Partei innerhalb des Strafraums zugebil⸗ ligten Freiſtoß direkt aus dem Strafraum in das Spiel⸗ feld getreten werden muß. Auch in dieſem Falle darf alſo der Ball dem Torwart nicht mehr in die Hand geſpielt werden. Dieſe Regeländerung iſt oͤͤurch die beſonderen Verhältniſſe im engliſchen Fußballſport au erklären und ſoll dem Torwart einen erhöhten Schutz geben. Alle von der verteidigenden Partei im Strafraum ausgeführten Freiſtöße müſſen der neuen Regelung entſprechen, was jetzt noch einmal in Regel 10 ausörücklich niedergelegt iſt. Wichtig iſt dann beſonders eine Erweiterung über die Schuhbeklötzelung der Regel 12, in der es heißt, daß„Leiſten, die mit Klötzen verbunden ſind, ver⸗ wendet werden Hürfen, ſofern die Leiſten quer über die ganze Sohle laufen und das Ganze den allgemeinen Be⸗ oͤingungen dieſer Regel entſpricht. Die mit den Klötzen verbundene Leiſte muß an den Ecken abgerunde ſein und darf keine Metallplatte irgendwelcher Art enthalten“. Dr. Bauwens, der in der„Deutſchen Schiedsrichter⸗Zeitung“ die Neufaſſung der Regeln erläutert, weiſt ausdrücklich darauf hin, daß in Deutſchland in den letzten Jahren eine Schuhbeklötzelung eingeführt iſt, die mit dem Wortlaut dieſer Faſſung in Widerſpruch ſteht. Es wird eine neue Regelung über die Beklötzelung vom Fachamt Fußball in Ausſicht geſtellt. Nach einer weiteren Aenderung in Regel 16 iſt beim (Schiedsrichterball durch eine zu frühe Berührun des Balles eine Wiederholung vorzunehmen, da der, Ba erſt dann im Spiel iſt, wenn er den Boden berührt hat. Endlich iſt noch eine Einſchaltung bei der Regel 17 vor⸗ genommen, wonach der gegneriſche Torwart bei einem Strafſtoß zwiſchen den Torpfoſten ſtehen muß. Der International Board hat weiter das Zwei⸗Schieds⸗ richter⸗Syſtem enoͤgültig abgelehnt und entſchieden, daß dieſes auch nicht verſuchsweiſe, etwa in Uebungsſpielen der Vereine, erprobt werden darf, womit der Verſuch, zwei Schiedsrichter einzuführen, begraben ſein Hürfte. Südweſtelf umgeſtellt Für den Fußballkampf der Nachwuchs⸗Mannſchaften Baden— Sücweſt in Schwetzingen am kommenden Sonn⸗ tag wurde die Sücdweſt⸗Elf in der Verteidigung und Läu⸗ ferreihe geändert. Die Aufſtellung lautet nunmehr: Ittel(Kickers Frankenthal); Bott(Mainz⸗Koſtheim), Schindler(Homburg⸗Erbach); Berlmeier(Bingen), Müller (Kickers Offenbach), Arheilger(MSV Darmſtadt); Rein⸗ hardt(Kickers Frankenthal), Ofenloch(VfR Bürſtadt), Neiße(Mainz 05), Weinmann(98 Darmſtadt), Gärtner (Olympia Lorch). Schiedsrichter iſt Sträßner(Heidelberg). Pferderennen im Reich Hannover Preis der Meckleuheide, 1900 4, 8000 Meter: 1. Kav.⸗ Schule Hannovers Dragoner(ESt. v. Manteufel), 2. Is⸗ länder, 3. Atlas. Ferner: Deutſcher, Gernot, Fronte, Chriſtiawe, Imperator. Toto: 10, 14, 14, 18:10. EW: 50:10. Graf⸗zu⸗Stolberg⸗Reunen, 1050 4, 1800 Meter: 1. von Broichs Granikos(J. Stys), 2. Liſelotte, 3. Viſter. Fer⸗ ner: Balatre, Silberner Pfeil, Mein Geheimnis, Quartett. Toto: 37, 16, 12, 18:10. GW: 123:10. Roſenberg⸗Jagdrennen, 2800 4, 3600 Meter: 1. H. Suhrs Granitta(Lt. v. Holtei), 2. Leonatus, 3. Oriolus, 4. Immerglück. Fevner: Carita, Mannteufel, Quarter, Margit, Makalle, Mirakel, Queis, Drohne, Stammes⸗ flagge. Toto: 128, 22, 14, 20, 51:10. EW: 2900:10. Grabenſee⸗Flachrennen, 3000 /, 1800 Meter: 1. Fr. Hü⸗ ners Trojaner(Am. W. F. Peters), 2. Herkules, 3. Hei⸗ nerle. Ferner: Immertreu, Weſerfalke, Aſta, Calla, Diana. Toto: 34, 12, 12, 1210. GW: 88:10. Begrüßungs⸗Jagdrennen, 3500 /, 4000 Meter: 4. F. W. Michaels' Jambus(Rittm. v. Klitzing), 2. Mahadöh, 3. Edelweiß. Toto: 30:10. EW: 45:10. 70 Jahre, 2400 4, 1800 Meter: 1. Gräfin K. Dönhoffs Waldhüter(E. Bieſſey), 2. Lerchenau, 8. und 4. Heiojer, Balte. Ferner: Grasſittich, Linda, Neandertal. Toto: 85, 18, 18, 7. 12:40. GW: 331:10. v. Raven⸗Rennen, 1950 4, 1400 Meter: 1. o. ö. Kneſe⸗ becks Grenzwall(Beſitzer), 2. Quintilian, 8. Uferſchwalbe, 4. Galeopſis. Ferner: Piſtoja, Frigga, Leony, Erdwall, Wunſchlos, Lanzenſpitze, Wolgalied. Toto: 950, 24, 12, 30:10. GW: 484210. Söikra⸗Preis, 4750 /, 4200 Meter: 4. F. Schüttes Hab⸗ mich⸗lieb(R. Kaiſer), 2. Lare, 3. Marwalla. Ferner: Gra⸗ cias, Milotti. Toto: 23, 12, 12:10. GW: 85:10. Reunen zu Dresden Neulings⸗Rennen. 2300 Mark, 1200 Meter: 1. Nemos Beowulf(5. Zehmiſch); 2. Blaue Donau; 9. Twiſt. Fer⸗ ner: Ernſt, Elbgraf, Tinos, Gronibz. Toto: 7, 12, 18, 19:10. EW: 182.10. Preis von Heibemühle. 2600 Mark, 1400 Meter: 1. Geſtüt Schlenderhans Walzerkönig(Ludwig); 2. Staats⸗ oper; 3. Pommernherzog. Ferner: Nande, Alaja. Toto: 17, 12, 18:10. EW: 30:10. Glashütter⸗Ausgleich. 2500 Mark, 1000 Meter: 1. Stall Steinecks Einfall(P. Ludwig); 2. Felſenlicht; 9 Cornelia; 4. Sagenheld. Ferner: Altpreuße, Liguſter, Jobſt, Vor⸗ — Favors Prinz. Toto: 71, 24, 22, 8, 28:10. EW: 474:10. Wachwitzer⸗Ausgleich. 9000 Mark, 1900 Meter: 1. Sball Hof Häuſels Ppurpurſtern(5. Zehmiſch); 2 Iberis; 3. Monte Chriſto. Ferner: Meldereiter, Inlönder, Pesne, Stobno. Toto: 41, 16, 16, 14:10. GW: 244.10. Jugend⸗Preis 12000 Mk., 1200 Meter: 1. P. Mülhens Hannenalt(J. Raſtenberger); 2. Orgelton; 3. Vineta. Fer⸗ ner: Steinbach, Gnardöl. übaue Biene, Brook, Zibebe. Toto: 88, 15, 17, 34:10. EW: 100:10. Dresbner Sommer⸗Ausgleich. 4700 Mark, 2200 Meter: 1. W. Bodenſieks Periflor(H. Zehmiſch); 2. Taifun; 8. Scävola. Ferner: Golötaler, Peterle, Poets Fancy. Toto: 50, 32, 20, 83:10. EW: 440:10. Moritzburger⸗Ansgleich. 2700 Mark, 1200. Meter: 1 Stall W. Francofurtio(K. Narr); 2. Rim⸗kin⸗tin; 8. Saar⸗ burg. Ferner: Saarkampf, Waſſerſpiegel, Pollux, Pyva⸗ mide, Duenja. Toto: 32, 12, 18, 19:10. EW: 84:10. Glückwünſche zum Mertedes⸗Triumph Hühnlein an die Mercedes⸗Benz⸗Werke Zu dem großen Erfolg der Mereedes⸗Benz⸗Werke beim Großen Preis von Monaco ſandte Korpsführer Hühnlein an den Vorſtand der Mercedes⸗Benz⸗Werke nachſtehendes Telegramm: „Meine Freude über den heutigen Doppelſieg im Gro⸗ ßen Preis von Deutſchland für Motorräder erhöht die Nachricht von Ihrem dreifachen Sieg beim Großen Preis von Monaco. Ich beglückwünſche Sie und Ihre ſiegreichen Fahrer zu dieſem ſtolzen Erfolg. Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein.“ Nach dem Rennen auf dem Sachſenring: Korpsführer Hühnlein meldet dem Führer: Im Anſchluß an den 11. Großen Preis von Deutſchland für Motorräder richtete Korpsführer Hühnlein folgendes Telegramm an den Führer und Reichskanzler: „Nach einem unerhört heißen Ringen der Elite der Rennfahrer von acht Nationen um den Großen Preis von Deutſchland für Motorräder 1937 heftete in der 500⸗cem⸗ Kraſſe Karl Gall den Sieg auf BMW an die deutſchen Farben und gewann damit Ihren ſtolzen Preis, mein Führer. Auch in der 250⸗com⸗Klaſſe war Deutſchland durch die bravouröſen Fahrweiſe von Ewald Kluge auf Auto⸗Union⸗ DaW ſiegreich, während in der 350⸗cem⸗Klaſſe der Sieg an England fiel. Heil mein Führerl Korpsführer Hühnlein.“ , dem Wege der SA zurückgelegt ſein konnte. Die Au gabe der SA iſt eine ewige! Genau ſo menig mie⸗ + 8 Wehrhafte Mannſchaft Betrachtungen zu den Reichswetttämpfen der SA Feigheit. Es gibt nur ein klares„Entweder— Oder“. Angeſichts von Widerſtänden, Strapazen und Gefahren ver⸗ mögen Kümmerlinge das Schickſal nicht zu meiſtern, und nur in Widerſtänden, Strapazen und Gefahren tritt uns das Schickſal entgegen. Unſer Volk braucht kampfesfrohe, in Zucht und Härte geſtählte Menſchen, die vor widrigen Gewalten nicht zurückweichen, ſondern gegen ſie ankämpfen und an ihnen wachſen. Sich wehren ſoll der Mann, das iſt der tiefere Sinn des Sportgedankens für uns Deutſche, wie ihn der Führer ſchon vor mehr als einem Dutzend Jahren in ſeinem Buch„Mein Kampf“ umreißt, in dem er ſagt: „Nicht im ehrſamen Spießbürger oder der tugendſamen alten Jungfer ſieht der völkiſche Staat ſein Menſchheits⸗ ideal, ſondern in der trutzigen Verkörperung männlicher Kraft und in Weibern, die wieder Männer zur Welt zu bringen vermögen“. Der deutſche Menſch wünſcht ſich die Erde nicht als Schlaraffenland, in dem ihm alles mühelos in den Schoß fällt, er will kämpferiſch leben, weil er zutiefſt von der Ueberzeugung durchdrungen iſt, daß ſatte Ruhe und Be⸗ quemlichkeit den rechten Mann verkümmern läßt. War, wie ſchon geſagt, das breite Bürgertum ſorglich darauf be⸗ dacht, ſolchem Kampf zus dem Weg zu— und ſeinen Kindern ſchon möglichſt vor der Geburt alle Wege zu ebnen und ein ſorgenfreies„geſichertes“ Daſein zu garan⸗ tieren, ſo ging während der Syſtemzeit der Gedoͤanke der kampfesfreudigen und einſatzbereiten Wehrhaftigkeit faſt völlig unter und mit der Kampfbereitſchuft ging auch die Ehre verloren. Man predigte das Leben„in Schönheit und Würde“, die allgemeine Gleichheit und den Anbruch eines friedͤvollen Völkermaies. Man rüſtete ab bis aufs letzte Hemd und bemühte ſich, im deutſchen Menſchen jedwede Regung zum„Sich⸗ wehren⸗wollen“ abzutöten. Darum mußten aus den Schul⸗ büchern alle Lieder und Worte verſchwinden, in denen von Kampf, Ehre und Freiheit die Rede war, darum verbot wan den Kindern das„Soldatenſpielen“ und förderte jede Richtung, die ſich in der Beſchimpfung des Soldatengeiſtes hervortat. Darum wurde das Schlachtfeld zu einem „Feld der Unehre“, darum ſagten jüdiſche Literaten, der deutſche Soldat ſei„um einen Dreck gefallen“, darum auch ließ man ſich die Verdrehung des ſtolzen Wortes„Lieber — Sklave“ in Kerrs„Lieber einmal Sklave als tot“ gefallen. Körper und Geiſt— auch in der SA Während„deutſche“ Regierungen alles taten, um die würdeloſe Knechtſchaft der Nation zu verewigen, marſchter⸗ ten die braunen Sturmabteilungen des Führers als Trä⸗ ger eines neuen Geiſtes und als lebendige Verkörperung eines deutſchen Mannestums. Ebenſowenig, wie ſie eine rein weltanſchauliche Gemeinſchaft ſein wollten, weren die Männer der SͤA lediglich eine Truppe der rohen Gewalt. Vielmehr ſtellten ſie die glückliche und vollkommene Ver⸗ bindung von Körper und Geiſt zu einer unerſchütterlichen Einheit dar mit dem Ziel reſtloſen Einſatzes für das neue, von ihrem Führer verkündete Dritte Reich. Es war gang ſelbſtverſtändlich, daß mit der Errichtung dieſes Reiches im Jahre 1933 nur erſt eine* * 0 etwa die Fahne der Kampfzeit überholt iſt, ſondern heute im nationalſozialiſtiſchen Staat erſt recht und unbedingt ihre Berechtigung hat. Die SA iſt der Garant dafür, daß ein Tag wie der 9. November 1918 jetzt und immer unmög⸗ lich iſt. Darin liegt der tiefſte und Letzte Sinn der von der SA getragenen Erziehungsarbeit. Der Nationalſozialismus als totale Weltanſchauung ſor⸗ dert den ganzen Menſchen. Wendigkeit und Bereitſchaft zum Dienſt am Volke müſſen von der früheſten Jugend ab bis ins hohe Alter hinein anerzogen, gepflegt und geför⸗ dert werden. Auf welche Art ſolches geſchieht, haben die ſportlichen und wehrſportlichen Wettkämpfe der SA ſinn⸗ fällig vor dem ganzen deutſchen Volke dargetan. Auf wenige Stunden ballte ſich eine gewaltige Fülle der viel⸗ ſeitigſten Uebungen zuſammen, die deutlich und eindring⸗ lich bekundeten, in welchem Maße es der SA bereits ge⸗ lungen iſt, die körperliche und geiſtige Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Mannes zu feſtigen. Ein neuer deutſcher Menſch kündigt ſich an, der Menſch des neuen Reiches, das — 1110 Jahrtauſende hineinwachſen ſoll: Der kämpferiſche eutſche. Die Millionenzahl der SA⸗Sportabzeichen, die bereits verliehen wurden, beweiſt, wie ſehr der Gedanke des wehrhaften Mannestums ſchon Allgemeingut des Vol⸗ kes zu werden verſpricht, und der Befehl des Führers, Der harte Kampf der Motorräder Um den Großen Preis von Deutſchland für Motorräder in Hohenſtein⸗Ernſtthol. Ein Moment aus dem Rennen: das Feld geht in die Zielgerade. Im Aus⸗ ſchnitt der engliſche Meiſterfahrer J. Guthrie, der kurz vor ſeinem ſicheren Siege tödlich ſtürzte. (Preſſephoto, Zander⸗M.) daß der dauernde Beſitz dieſes Ehrenzeichens von der Ab⸗ leiſtung beſtimmter wiederholungsübungen abhängig ge⸗ macht iſt, wird dafür ſorgen, daß niemals ein Zuſtand der Erſchlaffung eintritt.„Nur der verdient ſich die Freiheit wie das Leben, der täglich ſie erobern muß.“ Von dieſem Geiſt werden die bevorſtehenden Reichs⸗ wettkämpfe der SA vom 13. bis 15. Auguſt in Berkin getragen ſein. Darüber hinous wird in einem gewaltigen Führerappell auf dem Reichsſportfeld die Sͤ erneut ihre Einſatzbereitſchaft für Führer und Volk bekunden. — — NFFFFXXXC EFCECCCCC FFEB 8 —— HANDS. Dienstag, 10. August 1937 Magnei Piundnoie Rekordumlauf.— Die Halbmilliardengrenze zum erſtenmal ſeit 1694 überſchritten In ihrem letzten Bericht, vom 4. Auguſt, weiſt öie Bank von England den größten Notenumlauf aus, den ihre nahezu vierteltauſenoͤjährige Geſchichte(1694 iſt ſie gegründet) kennt: 503,88 Millionen Lſtr. Da⸗ mit iſt, gleichfalls zum erſtenmal, die Halbmilliarden⸗ grenze überſchritten. Seit 1936(Durchſchnitt) iſt die⸗ ſer Umlauf um mehr als 72 Millionen gewachſen, ſeit 1935 um 109 Mill., ſeit 1931 um ca. 150 Mill. Allein in den 4 Wochen vom 7. Juli bis zum 4. Auguſt 1937 betrug die Zunahme 9,48 Mill. Lſtr.— Nur ein ein⸗ ziges Mal in den bewegten letzten Jahrzehnten hatte der Umlauf von Pfundnoten annähernd bereits das Ausmaß des jetzigen erreicht. Das war im Nach⸗ kriegsjahr 1920, einem faſt noch kriegswirtſchaftlichen, mit den ſtürmiſchen Anforderungen der Demobili⸗ —lation und der Umſtellung auf Friedensbedürfniſſe. * Damals, am 22. Dezember 1020, gab es vom Krieg her noch eine Flut von„Curreney“⸗Noten, faſt öͤrei⸗ mal ſo viel wie Banknoten, die Bank von England verzeichnete ſie an dieſem Tag im Betrage von 368,2 Mill. Oſtr. An Banknoten liefen gleichzeitig 134,6 Millionen um, ſo daß ſich bei einfacher Zuſammen⸗ zählung eine Summe von 502,8 Millionen ergeben hätte, nur eine Million weniger als neuerdings. Da jedoch die Bank won England, zur Deckung der Cur⸗ rency⸗Noten, 10,5 Mill. Lſtr. Banknoten im eigenen Beſitz hielt, war der Umlauf auf 483 Mill. Lſtr. zu berechnen. Freilich ohne Rüchſicht auf den jeweiligen Kurswert des Pfundes. Aber iſt die heutige Umlaufsſumme von reichlich einer halben Pfundmilliarde denn ſo erſtaunlich? In andere Währungen umgerechnet, entſpräche ſte einem Umlauf von etwa 6,2 Mrö. oder 66 bis 67 Mrö. franzöſiſcher Franken. In Frankreich aber, das an Einwohnerzahl beträchtlich, an Wirtſchaftsumfang und Volkseinkommen weit hinter Großbritannien zurückſteht, bewegen ſich loder ruhen) 89 Mro. Fran⸗ ken; das ſind, ſelbſt zum heutigen, niedrigen Fran⸗ kenkurſe berechnet, immerhin mindeſtens 670 Mill. Eſtr. Nur eben: ſolche Vergleichungen führen irre. Sie verkennen Englands beſondere Lebens⸗, Wirt⸗ ſchafts⸗ und Zahlungsgewohnheiten. England war, und iſt noch, das Land der Schecks. In den letzten Vorkriegsjahren geſchahen 98 v. H. der Zahlungen bargeldlos, und ſelbſt heute iſt dieſer Anteil nicht viel geringer, zwiſchen 95 v. H. und 98 v. H. Wäre dem nicht ſo, dann wäre zwar wohl die heutige Größe des Notenumlaufs begreiflich um ſo weniger aber ſeine Geringfügigkeit in der Vorkriegszeit. Kam doch die reiche britiſche Wirtſchaft mit einer Notenumlaufsſumme aus, die ſich im Jahre 1912 auf 28,8, das Jahr darauf auf 28,7, und ſelbſt 1914 noch auf 31,6 Mill. Eſtr. beſchränkte(in runden Zahlen gleich 580 bis 640 Millionen deutſcher Mark). Dem entſprachen die, an den heutigen gemeſſen, gleichfalls beſcheidenen Golobeſtände der Bank von England, die in den letzten beiden Friedensjahren 74 und 30 Mitl. Eſtr. betrug, 1914 allerbings auf 45/ Millionen ſtiegen. Dennoch waren dieſe Goldbeträge mehr als 100proz. Deckung. Sie konnten es ſein, weil der Notenumlauf gering war, und der Noten⸗ umlauf konnte gering ſein, weil, abgeſehen von den vielen im freien Verkehr umlaufenden Goldmünzen, eben mit Schecks gezahlt wurde. Heute iſt der Notenumlauf in Großbritannien, dem Papierpfundbetrage nach, 17⸗ bis 18mal ſo groß wie um 1913, der Goldͤbeſtand der Emiſſionsabtei⸗ lung der Bank von England immerhin gmal ſo groß. Und zwar tatſächlich, ohne Rückſicht auf den Pfund⸗ kurs. Denn die Emiſſionsabteilung berechnet ihre Beſtände noch immer in Goldpfund. In Papier⸗ pfund ausgedrückt, iſt dieſe Goldmenge nahezu 544 Millionen wert, die Noten ſind ſomit auch heute, wie vor dem Krieg. überdeckt. Uebrigens verfügt der Währungsausgleichsfonds, der in Papierpfund rech⸗ net, ebenfalls noch über mehrere hundert Milltonen. Im ganzen haben ſich an den beiden britiſchen Zen⸗ tralſtellen, in Reichsmark umgerechnet, mindeſtens 10,5 Milliarden Gold angeſammelt. Die Zunahme des Notenumlaufs wie des Golbbeſtandes der Emiſ⸗ ſionsabteilung(die, wie geſagt, in Goldpfund rech⸗ net) ſeit 1931 iſt aus folgender Tabelle erſichtlich lin Millionen Oſtr.): Notenumlauf Gold beſtand 2931(dur itilich) 954,0 199,7 1992 959,5 190,4 1999* 371,2 176,4 1994 978,7 191, 1995 5 994,7 199,7 1936 5 431,4 2²7,7 1997 Jae 404,4 326,4 1987(4. Auguſt) 503,0 920,4 So raſch ſomit die im Vergleich zu Vorkriegs⸗ zeiten ohnehin gewaltige Notenumlaufsſumme zu⸗ nahm, der Goldhügel der Emiſſionsabteilung, von den Beſtänden des Währungsausgleichsfonds ganz abgeſehen, wuchs noch weit ſchneller. Wie erklärt ſich dieſer, in Anbetracht engliſcher Verhältniſſe, ver⸗ blüffende Anſtieg? Nicht, oder ſo gut wir gar nicht, aug einer Aenderung der Zahlungsgewohnheiten: die Verwendung des Schecks überwiegt in unver⸗ ändertem Maß. Nur zu einem Teil iſt der Borgang aus dem allerdings mächtigen Auſſchwung der eng⸗ liſchen Wirtſchaftskonjunktur zu erklären: denn der bedingt entfernt nicht ſo unmittelbar wie in anderen Ländern einen vergrößerten Notenumlauf. Unter den Urſachen geringerer Ordnung ſei denn gleich die oritte genannt: die Jahreszeit. Es iſt für England die Zeit der Ferien und der Auslandsreiſen. Zu⸗ dem fielen, wie alljqährlich, in den Anfang Auguſt die„Bankfeiertage“. Bankſeiertage ſind der erſte Montag im Auguſt und der folgende Dienstag. Dies⸗ mal war der 1. Auguſt ein Sonntag, der 31. Juli, Samstag, alſo auch ſchon ein freier Wochenendtag. Die Ultimogeſchäfte konnten ſomit nicht ſchon vor den Bankfeiertagen abgewickelt werden⸗ Es ſet bei dieſer Gelegenbeit gleich erwähnt, was es 89 908„Bankfeiertag“ auf ſich hat; denn auch das gehört zur Geſchichte der Bank von England. ie Mitte des vorigen Jahrhunderts entztand —9 5 Kopfe des Bankiers Lubbock der menſchen⸗ freundliche Gedanke, der Geſchäftswelt ſeines Va⸗ terlandes einen Tag zu ſchenken der nicht nur von Arbeit, ſondern auch des damals o ſteiſen britiſchen Sonn rei war. — vor, den erſten im Auguſt. Daraus ütbet die Entwicklu Er ſchlug 6 WIRTSCHAFTS-zZTTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung wurde der bankholibay, der nach engliſchem Sprah⸗ gebrauch, die„Heiligkeit“ wenigſtens in ſeinem Na⸗ men, wenn auch nicht in ſeinem Weſen trug. Der Scherz:„St. Lubbocks day“ lag nahe, und ſomit rückte der gute Lubbock auch noch zum Heiligen auf. Aber wenn weder Lubbocks freundlicher Geiſt, noch die Reiſezeit oder ſelbſt der Wirtſchaftsauf⸗ ſchhwung die weſentlichen Urſachen ſind, die den Noten⸗ umlauf ſo ſtürmiſch ins Große trieben: woran liegt es ſonſt? An dem Magnetismus des Pfundes. An ſeiner, vom engliſchen Standpunkt, ſchon allzu großen Ainziehungskraft für das fremde, das Franken⸗ und teilweiſe ſelbſt das Dollarkapital. Wieviel von den nach der Statiſtik fetzt„umlaufenden“ Pfundnoten tatſächlich nicht umlaufen, ſondern von beſorgten Franzoſen und anderen Ausländern gehortet ſind, iſt ſchwer zu ſchätzen, aber die Vermutungen gehen bis zu 30 w. H. Das wären rund 150 Mill. LOſtr., un⸗ gefähr der Betrag, der dem ſtatiſtiſchen engliſchen Notenumlauf ſeit 1981 zugewachſen iſt. Da es vor 6 Jahren keine„Flucht ins Pfund“ gab, würde der Blick auf oͤie Hamſternoten faſt allein ſchon genügen, die Zunahme des Umlaufs zu erklären. Aber dazu kommt der Goloſtrom. Bis zu ſeiner Abwertung war das„Pfund Sterling“ die einzige Währungs⸗ einheit, die ihren Namen buchſtäblich rechtfertigte. Er bedeutet ein lengliſches) Pfund Silbermünzen. Da das Silber immer billiger wurde, war tatſächlich ein engliſches Pfund davon für rund 20„ zu haben. Jetzt aber hat trotz Abwertung das„Pfund“ etwas von der Magie des Goldes angenommen. Steuerrücksſande nehmen ab Im Bereich der Reichsfinanzverwaltung, Abteilung Steuer, werden alljährlich am 1. Mat und 1. November 1 9 er—*—9 un eitreibung der Reichsſtenern Auſſchlu n, au, der—— und Steuer⸗ ſtundungen. Sie bilden eine wertvolle Se der Einnahmeüberſichten des Reiches, und Miniſterialrat Groth vom Reichsfinanzminiſterium bezeichnet ſie in der deutſchen Steuerzeitung als Teile des Wirtſchaftsbarome⸗ ters: Früher eine ſtändige Verminderung des Steuer⸗ aufkommens und eine Erhöhung der Steuerrückſtände, ſeit der Machtübernahme eine ſtändige Erhöhung des Stuermfkommens und eine Verminderung der Steuer⸗ rückſtände. Auch die Feſtſtellungen vom 1. Mal 1937 ergaben eine weitere Verminderung der Steuerrückſtünde auf 437,9 Mill.. Damit haben ſich oͤie Rückſtände gegenüber dem Borjahr um rund 37 Mill. vermindert. Im ganzen ge⸗ ſehen beträgt die Verminderung vom 1. April 1932 bis zum 1. Mai 1997, alſo in rund fünf Jahren, rund 305 Mill. ober genau 41 v. H. der 1032 vorhandenen e⸗ weſenen Rückſtände. Geſtundet wiren davon am 1. Mai 1007 rund 275,0 Mill. cder 62,9 v. H. der Geſamtrück⸗ ſtände. Die Stundungen haben ſich gegenüber dem Vor⸗ jahr um rund 20 Mill. dem Stand um 1. April 1932 um 250 Mill vermindert. Das bedeutet in fünf Jahren eine Verminderung um rund 47 v. H. der am 1. April 1932 Vetröge. Wegen der Beſſerung der Wirtſchaftslage iſt es heute nicht mehr er⸗ ſorderlich, in ſo groen Umfange Steuern zu ſtunden wie 1932. — * Rhein⸗Main⸗Donan Acz., München.— Eine 15 Mil⸗ lionen⸗K⸗Anleihe. Die ab. 58. der Rhein⸗Maln onan Aktiengeſellſchaft, die unter dem Vorſitz des ſtellvertre⸗ tenden Auſſichtsratsvorſitzenden, Miniſterialdirektor Dr. Gaehrs vom Reichsverkehrsminiſterium Berlin, ſtand, be⸗ ſchloß mit Zuſtimmung des Auſſichtsratsvorſitzers, Staats⸗ miniſter und Gauleiter Adolf Wagner, eine neue Anleihe im Geſamtbetrag von 15 Mill. auszugeben. Die An⸗ leihe wird von einem Anleihe⸗Konſortium feſt übernom⸗ men, das unter Führung der Deutſchen Bank und Dis⸗ contogeſellſchaft ſteht und dem außerdem die Reichskredit⸗ geſellſchaft in Berlin, die Bayeriſche Staatsbank, die Bay⸗ eriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank, die Bayeriſche Ver⸗ einsbank und das Bankhaus Merck, Finck u. Co. in Mün⸗ chen angehhren, Die Verzinſung der Anleihe betrügt 4% v. H. Der Zeichnungspreis wird auf 98,25 v. H. feſt⸗ geſetzt. Die Rückzahlung erfolgt nach ͤrei tilgungsfreien Jahren innerhalb 25 Jahren durch Tilgung in gleichmäßi⸗ gen Annuitäten unter Zuſchlag der erſparten Zinſen. Die Sicherheit der Anleihe übernimmt in geſamt⸗ und ſelbſt⸗ ſchulöneriſcher Bürgſchaft das Deutſche Reich und das Land Bayern. Die Anleihe dient, wie ſchon mitgeteilt, zum Ausbau von ſieben Kraftwerken an ſieben teils bereits fertigen, teils in Bau befindlichen Stauſtuſen der Main⸗ Kanaliſierung zwiſchen Aſchaffenburg und Würzburg. * Berufsgenoſſenſchaft der chemiſchen Induſtrie. Ein Bild von der Zunahme der Beſchäftigung in der chemiſchen Inbuſtrie gibt der Jahresbericht der Berufsgenoſſenſchaft der chemiſchen Induſtrie. Die Zahl der ihr angehörenden Betriebe ſtieg von 16 099 im Jahre 1995 auf 16 469. An Arbeitern und Betriebsangeſtellten(Vollarbeiter) wurden 413 070 beſchäftigt gegenüber 367 091 im Fahre 1995. Das iſt eine Steigerung der Vollarbeiterzahl um 12,6 v. H. und gegenüber 1920, in dem 401 158 Vollarbeiter gezählt wurden, eine Zunohme von 2,0 v. H. Die Summe der Köhne und Gehälter aller verſicherten Perſonen ſtieg von 924872620 4 auf 1 046 471 215 4. Durch die Zunahme der Beſchäftigung in den Betrieben ber chemiſchen Induſtrie ſind auch der Berufsgenoſſenſchaft geſteigerte Aufgaben erwachſen. Sie iſt vor allem bemüht, auf dem Gebiet der Unfallverhütung den höchſten Grad der Wirkſamkeit 45 entfalten. * Alliauz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. Im Zuli wurden wie im Junt in der Groß⸗Lebensverſiche⸗ Tung 20 Mill./ Verſicherungsſumme in der Kleinlebensverſicherung und Verſiche⸗ rung 9 Mill.„ Verſicherungsſumme, ſo daß der Antrogs⸗ ſame zes Monals insgeſomt 38 Mill. 4 Verſicherungs⸗ umme heträgt. 1 Weiter dute Belgelgpeg, ogloeer,ge — 2 Die erkzeuginduſtrie des Remſcheider ezirks und des übrigen bergiſchen Landes war im Juli, ebenſo wie in den Vormonaten, gut beſchäftigt. Die Nach⸗ ſrage konnte bei den meiſten Unternehmungen als befrie⸗ digend bezeichnet werden. Die 8 Auftröge ge⸗ nügen, um die Betriebe voll auszunutzen. Allerbings wurden einige Werkzeugarten infolge der Ferien⸗ und Sommerzeit nur in geringerem Umfange a tt, was ſedoch auf die Geſamtbeſchäftigung keinen Einfluß hatte. n einer Reihe von Unternehmungen war der ingang on Aus landaufträgen beſſer us in den Vormomaten⸗ 95 erſten Halbſahr 1997 wurden* 139 271 Do. erkzeuge im Werte von 20, Mill./ aus Deutſchland exportiert. Das bedeutet 5 enüber einer Ausfuhr von 16010 Dö. im Werte vom 3 Mill.„ im entſprechenden Zeitraum 1936 4— 89 von 8,3 v. H. und eine wertmäßige von 11 v. H. Suſamkenſchluß Felbmuble.— Dresbner Chromo. Vor⸗ ſtand und Auſſichtsrat der Feldmühle, Papier⸗ und Zell⸗ ſtoffwerke AG., Odermünde bei Stettin, und der Dresdner Ehromo⸗ und Kunſtöruck⸗Papierfabrir Krauſe u. Baumann ., Heidenau, haben beſchloſſen, den auf den 2. Septem⸗ ber nach Stettin einzuberufenden außerordentlichen Haupt⸗ verſammlungen die Fuſion ber beiden bereits ſeit mehre⸗ ren Fahren in engem Beteiligungsverhältnis befinölichen Unternehmungen vorzuſchlagen. Die Feldmühle erhöht zu dieſem Zweck ihr Grundkapital von 90 Mill./ um 2 Mill. Mark neue Stammaktien mit Diwvibendenberechtigung für 1937, welche die außenſtehenden Aktionäre der Dresoner Ehromo gegen ihre Aktien im Verhältnis In erhalten werden. Die Verwaltungen beider Geſellſchaften erwarten von dem Zuſammenſchluß vor allem eine Steigerung der Leiſtungsfähigkeit bei den von beiden Geſellſchaften her⸗ geſtellten Spezialfabrikaten. Für den Dresoner Betrieb erwartet man nicht nur eine Aufrechterhaltung, ſondern auch eine weitere Ausgeſtaltung ſeiner Fabrikattonsſtätten. * Erſte Konkursquote bei der Bankfirma Matthias Blum u. Co., Düſſeldorf. Für die ſchlagsverteilung im Konkurs der Bankfirma Matthias Blum u. Co., Düſſeldorf, iſt eine Quote von etwa 10 v. H. in Ausſicht genommen. *. Eiſenwerk Fraulautern Ach, Saarlautern. Die Ge⸗ Kae ſchließt das erſte Geſchäftsjahr nach der Umſtel⸗ lung bei einem Fobrikationsertrag von 649 605 /, wozu noch 5618/ ao. Erträge und Mieten kommen, mit einem Verluſt von 180 242 /. Löhne und Gehälter erforderten 437 135 /, auf Anlagen wurden 31 321/ abgeſchrieben. * Neue unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen. Nach Ausverkauf der küsher ausgegebenen kurzfriſtigen unver⸗ zinslichen Reichsſchatzanweiſüngen zum 15. Juni 1938 wurden geſtern neue Abſchnitte zum 16. Juli 1938 zu einem unveränderten Diskontſatz von 9/ v. H. zur Ver⸗ fügung geſtellt. * Verſendung von Deviſen nach Jran. Nach einer Mit⸗ teilung der irmiſchen Poſtverwaltung dürfen Deviſen nach Fran nur in Wertbrieſen unter genauer Angabe des Inhalts auf dem Brieſumſchlag verſandt werden, andern⸗ falls werden ſie beſchlagnahmt. * Neuzulaſſungen von Kraftfahrzeugen. Mit 54 944 Neu⸗ zulaſſungen im Jull hat ſich das Zulaſſungsgeſchäft in ſei⸗ nem Umfange gegenüber dem Vormonat im ganzen nur wenig verändert. Bei den Perſonenkraftwagen iſt noch eine Zunahme der Neuzulaſſungen um 9 v. H. auf 20 457 und bei den Laſtkraftwagen eine Steigerung um 7 v. H. auf 5 266 zu verzeichnen. An Krafträdern kamen dagegen 5 v. H. weniger als im Vormonat, nämlich 27 911 neu in Ver⸗ kehr. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres lagen die Neuzulaſſungen bei den Krafträdern damit noch um 35 v. H. höher, während die Neuzulaſſungen bei den übrigen Fahrzeuggattungen nicht mehr ganz den Vorjahrsſtand er⸗ reichten. Die Geſamtzulaſſungsziffer war im Berichts⸗ monat aber immer noch um 11 v. H. höher als im Juli 1990. * Schweizer Nationalbank. Nach dem Ausweis zum 7. Auguſt iſt der Goldͤbeſtand um 26,6 auf 2 567,8(2 594,4) Mill. Schw. Fr. zurückgegangen. Es handelt ſich bei dieſer Abnahme um eine Uebertragung von Gold an den Wäh⸗ rungsausgleichsfonds. Die Deviſen haben im Zuſammen⸗ hang mit dem geſteigerten Fremdenverkehr um 45 auf 135,7(90,7) Mill. zugenommen. Die Beanſpruchung der Bank im Diskont⸗ und Lombarogeſchäft hat keine Aen⸗ derung erfahren. Die Auslandswechſel waren mit 6,9 (unv.), die Lombarovorſchüſſe mit 28,2(28,5) Mill. aus⸗ gewieſen. Die Wechſel ͤer Darlehenskaſſe haben ſich um 1 Mill. auf 14,6(15,6) Mill. vermindert. Der Notenumlauf iſt in der erſten Auguſtwoche um 20,9(40,2) auf 1381,9 (1411,8) Mill. zurückgegangen. Dagegen haben die täglich fälligen Verbinolichkeiten im Zuſammenhang mit dem Notenrückfluß und Deviſenzugang um 44,6 auf 1343,5 (1 298,9) Mill. zugenommen. Am 7. Auguſt waren der Notenumlauf und die täglich fälligen Verbindlichkeiten zu 94,21(95,70) v. H. durch Golb gebeckt. * Unter⸗Mittel⸗Ernte in Oeſterreich. Ueber die dies⸗ lährige beſterreichiſche Ernte liegen, da der Druſch in den Tieflandgebieten bereits abgeſchloſſen iſt, genauere Schät⸗ zungen vor. Das Ergebnis iſt beſſer, als noch im Juni angenommen werden konnte, bleibt aber dennoch in der Geſamtheit unter Mittel. Am beſten iſt nach—33 und Güte Weizen ausgefallen, während Gerſte in guter Quali⸗ tät, aber in geringerer Menge geerntet wurde und Roggen am wenigſten beſriedigt. Da in den höheren Lagen das Getreide noch auf den Feldern liegt und in den höchſten Logen die Ernte noch im Gang iſt, kann die Witterung noch bedeutenden Einfluß auf das Geſamtergebnis haben. r werden im kommenden Erntejahr außergewöhn⸗ ich hohe Einfuhren nötig ſein und die Handelsbilanz ſtark belaſten. Die Futterbeſtände ſtehen infolge des feuchten 616 ſommers außerordentlich aut, die Kaxtofſelernte ver⸗ pricht über Mittel zu werden. 8 . Starke Zunahme der öſterreichiſchen Roheiſenerzen⸗ gung. Die ſtarke Zunahme der Erzeugung von Roheiſen in Oeſterreich kommt auch in den Zahlen für das zweite ierteljohr 1987(1996) zum Ausdruck. Es wurden 84 897 (62 563) To. hergeſtellt, im erſten Halbjohr 1997(1936) 153 126 gegen 125 510 To. Die Kennziſfer der Erzeugung, wobet das Jahrzehnt 1923/32— 100 geſetzt iſt, war im Ja⸗ nuar 88, im Juni 112. Außer den drei Kokshochöfen der Alpinen, von denen der dritte im Juni 1937 in Betrieb genommen wurde, arbeitet noch der Holzkohlenofen des Eiſenwerkes Sulzau⸗Werſen. Die Belegſchaft der vier Hochöfen beträgt 478 gegen 170 in der Vorfahrszeit. Starke Steigerung der Kunſtſeidenaus⸗ juhr. Die engliſche Ausfuhr von Kunſtſeide und Stapel⸗ faſern erreichte in den erſten ſechs Monaten 1097 die Höhe von 3 107 554 lbs gegenüber 1 288 489 lbs in der gleichen Zeit des Vorjahres. Aus dem Arbed⸗konzern. Die briſilianiſche Arbed⸗ Filiale, öie Belges⸗Mineira, verteilt für 1086 eine Divi⸗ dende von 12 v. H. auf die alten Aktien, ö. h. 41,75 belg. fres., während die neuen Aktien ¼12 der Dividende der alten, d. h. 17,40 belg. fres. erhalten(i. V. wurde auf die alten Aktien eine Dividende von 47,25 belg. fres. verteilt), Die Herabſetzung der Dividende iſt auf die erteilung von Gratisaktien zurückzuführen. Ohne dieſe neuen Grꝛ⸗ tisaktten, die noch für einen Zeitraum von fünf Monaten om Gewinn teilnehmen, hätte die Dividende 59,15 belg. fres. betragen. Waren und Mäörkte Nannheimer Geireidegroſimarlei O Manuheim, 9. Auguſt. Das Weizenangebot am Mann⸗ heimer Getreidegroßmarkt war noch recht 10 1 9 da erſt mit dem 10. Auguſt höhere Preiſe in Anrechnung kommen. In⸗ zwiſchen kamen nur kleinere Partien aus der näheren Rorsoc und heſſiſchen Umgebung zum Verkauf.— In oggen lagen einige Angebote aus Nord⸗ und Sübweſt⸗ deutſchland vor.— Braugerſte war erhältlich, konnte aber noch nicht umgeſetzt werden, do die angekündigte Ausgobe von Bezugsſcheinen noch nicht erfolgt iſt.— Dle Nachfrage nach Weigenmehl iſt kaum gexinger geworden. Roggenmehl ſtill.— Futtermittel unverändert, Welzen 75½7 Gerate kleie J4 W.10 Wraugerſte 0 mt Ead 81 23 10 erſte 5 1850 e 9 600 0 7 19.20 E 10455 Wi9] 20.70.—.7. 6 9 16,50 1— W20/ 20.00 G. 9 16,70 Roggenkleie 14 10 Ausgleich—.40 G1¹— Imii Gack 0* Roggen 69/1 Ausgleich.]— 40 05 Ri4J 18.50 Hater 1 13,50[Gerſtfutterm? 17.90 Ras 1860 46,/9 14 1840 645.—16..) 80 18,20 140 1 ege 0 100 4670 . U 9— Musgleich⸗P]—40 L Snduſtrlehaſck. Wsfuttermeht 13,80 Rays ab Station 32.— Mais, mit Sac„ 3e Bter 66„„„„ 14.— Trockenſchnitzel, Förpr. Rohmelaſſe Steffenſchnitzet 95 Malzkeime 40 Zuckerſchnitztl.. 1 Ausglei—,80 Ausgleich— Sonstige Tultekarki el 5 2 Erdnußkuchen, prompt. 15,80 Kauhfutter rot, prompt.. 15,50[Wieſenheu loſes 5. Soyaf Rapskuchen inlll. Rapskuchen ausl. Rapskuchenſchroht „„ * 92— 1 re„Weizen 3,20 2, G, 284 See Weizen 0 okoskuchen 14/0 Hafer, Gerſte.. 3,803,80 „„„„„„ 15.— 6 — 50 Wg. o. G Sbermhtr 20-200 Qnalitätszuſchläge: Weizen für 1 über Durch⸗ ſchwitt, 0,10/ per 100 Kg. Jär 2 Kg. 1555 Durchſchnitt 0,0 5. 100 Ka., für 1 gg. über Durchſchultt 0,40 4 per 100 Kilog NRogaen ür'l Kilogramm über Durch⸗ 6990 0,07% per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,15 p. 100 Kg., für 3 a0. über Burchſchui ſchn P. 100 Kg., für 2 er rchſchnitt 0,0/ p. 100 Kg. für jedes weitere Kg. 0,10 per 100 Kito. Durchſchnitt 0,10 per 100 Kilo.— Braugerſte, allerbeſte Ausſtichwore, bis 1,50 4 ver 100 Kilo böher. Die Notizen in 991 Rauhfuttermitteln erfolgten auf Anordnung der Preis elle Karlsruhe. Die Er⸗ zeugerpre ie ſind um 1,20 niedriger zu bewerten. a. über Durchſchnitt 0, +4 Kuüzaramm über Durch⸗ erſte Ab⸗ bis zu 8 Kg. Haſer für ſedee Kilogramm über Mittag-Ausgabe Nr. 363 Rhein-Mainische Abendbörse Still Frankfurt, 9. Auguſt. ganzen Front überous der ſehr ſtimmungs⸗ Die Abendbörſe war auf der ſtill. Die Unternehmungsunluſt hielt infolge ſchwachen Kunoͤſchaftsbeteiligung an. Rein i mäßig war die Haltung etwe behauptet. Kurſe waren anfangs weder notiert noch zu hören. Auch an den Rentenmärkten blieb es ſehr ruhig, Kommunal⸗Umſchul⸗ dung bewegten ſich bei etwa 94,90 und Reichsaltbeſitz bei etwa 128. Die Umſatztätigkeit hatte ſich auch ſpäterhin nicht be⸗ lebt. Die meiſten Kurſe kzmen rein nominell und gegen den Berliner Schluß nahezu unverändert zur Notiz. Etwas ſchwächer lagen Haorpener mit 179 und Rheinſtahl mit 157,75, uauch Schuckert v.., Ich Farben er⸗ mäßigt, Von Großbankwerten bröckelten Commerzbank v. H. auf 117,75 ab. Der Reutenmarkt war ebenfalls ſehr ruhig. Krupp waren 76 v. H. niedriger mit 99,25. ———————————————————:?Dĩ“̃rrrr::r-—————— Mannheimer Mehlnoſierungen 4,5proz. Weizenmehl, Preisgebiet Baden 14 Typegl? 7980 257.—15.8, 2980 15 168.—50, 9. 29.80 2880 1 28.80 29.80 17 2080 29.80 19 80,15.15 2⁰ 3⁰.J15 30.45 Pfalz⸗Saar 19 80.15 30.15 2⁰ 30,15 30.45 Roggenmehl Typel150Baben 14 22.70 Maismehl Baden 14 22.70 3 22⁰⁰ 5 280 8.5 8S 19 23.60 19 88.60 Pfalz⸗Saar 18 23.30 Pfalz⸗Saar 18 23,30 18 23,50 18 850 Mafsmehl nach Beoͤingungen der Rf. Zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anorbnungen der W Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Aufſchlag 1,50 4 je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. 2 Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hil. per 100 Kilo) Sept., Nov. je 7,05, Jan., März ie 7,75.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept, 107,25; Nov. 105,75; Jan. 105,75 G; März 106,25 G. Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Auguſt(97) 590; Sept. 591; Okt. 590, Nov. 589; Dez. 588; Jan.(89) 577: Febr. 579; März 579; April 582; Mai 584; Juni 886, Juli, Auguſt je 588; Okt. 589; Dez., Jan.(39), März, Mai je 538; Tendenz kaum ſtetig. Leinölnotierungen vom 9. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don; Leinſagt Pl. per Auguſt 135/16; Leinſoat Klk. per Auguſt⸗Sept. 15/⸗0; Bombay per Auguſt⸗Sept. 15; Lein⸗ ſaatöl loko 80,9, Auguſt 29,0; Sept.⸗Dez. 29,4; Baumwoll⸗ öl ägypt. 27,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 7,25. Neu⸗ vork: Terp. 36,50. Savannah: Terp. 31,50. 5 * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren firſiche 20—30; Zwetſchgen 10; Aepfel—16, Bir⸗ nen 10—22; Tomaten 10, Buſchbohnen 4; Stzngenbohnen —12; Anfuhr 1280 Zentner, Nachfrage gut. *Schweinemarkt Weinheim Zufuhr: 122 Milchſchweine und 233 Läufer. Preiſe: Milchſchweine—11, Läufer 15 bis 30 das Stück. Verlauf gut. Berliner amiliche Noflerungen Weinen märk. Wintergerste Hafer märk. —— 0 190*—* Berl. 46/49 Futſerwz, Bl. 801 mürk. Stat. Eraeng⸗ 285 Rorten wutt. ſ Keil, fr Berl. eren mürt Stat. Erzeugerr märk. Stat.—* nd'gerst fr. B ll.. Roggenmehl11 gute, frei Berl( märk. Stat.—— 12 22 märk. Stat. Futterg. 59/0 167 131 22.5 —— 9 3333 Serabellla 2 eine Erbſen—.— Ceintuchen ab Hambgſ 16, 4. „„24/5,.—(Erdnußkuchen 60 969 1880 4 23 eluſchkten.—½9.— Erdnußkuchenmehl 1,38 Acerbohnen 2/450 Trockenſchnitzel.972 Wicken deutſch.—1½8— Soyabohnſchrot acog 15,50.60 Ralfocken ibto— 600 „*„4—12— artoffelflocken Sto*.0 gelb. 24.—/5.— 15 Vereim— Hamburger Kaflee-Termm· Noſierungen Amtliche Notierung für 77 Kg. netto in Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 9. f0 10 Uhr 9. Auguſt 12.30 Uhr Brief eld bezahlt] Brief Geld bezahlt uli440 44 2* 4—9— eptember 40 4⁴— 4 4— Dezember 40 44— 4 4⁴— Mäürs.40 14 40 44— Mai 140 44 4⁵ 4— Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notlerung für weißen Zucker, geſagt, trocken, nicht unt Stand, 25, frel Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 aſchl Sack 3 9 8.— 10 Uhr 30 9. 8.— 2 Uhr 15 Termine Brief] Geld bez. Brief Geld bez. Auguſt 4,75 468.75 465 Sept.4½75 4554„475 465 Dki.. 475 465„.½75 465 Nov..5 4,55 475 465 Dezz.. 4½75 768 4½/5.65 27 anuar 80%/0 460 470 ebruar. 885.75„ 485 4/5 ärz.90.— 6.—* April. 5,054,85„ 5, 495„ Mat. 43105.— 0 849 4—* — PPP 1i 5,0 5,10 1 5,20 5,0 Geld- und Devisenmarki Parlis, g. Augst Gchlub emilith). leten E Fpanlen openbagen]. Wien 511¹.— 25.61/ liallen 140.19 Foiland 14.71— Feriit 107¹⁵ e, eite2] Kekde, 840-J Krke, 0 London, 9. Aüuet Gchlub amiſlch) rt, 488.0 Kopenbagen] 22.40— Moskan 1 0 e 678.— ſab, 00 904.25 belo 19.90.%] Ronstanfin. 618.— icrsſien 125,— N25 BS b 110,13 ihen 546,50 J Rerike 18.— Drüste 29.63— Heisingiors 18 Vien 25,31 ionteridv 28.— Iniien 94.70— 142.25 Mantha. 28.20 Lelpsraise. 1260 +— 40 E Keiee 5.— Rio de Jau. Lon d Sbebien 88.50—* 400,— fongkong 17²² äshiln 100, Meialle Hamburger hieiallnofierungen vom 9. Augus! Rupſer es- u. Sraftr-Ann Frief T dad Sald, beꝛahli Briel 9 berahlh 751.. 55,0355,0 HütHenrohiſ. 250131.25 . 41,088.80 „ ee. Feiggold(M. p. 1 8 284(.79 *. Afalin(Abtall „%%„„„„„„„„„„ Circapr. 93* 8,80.50 e e Techg. Paines Platin ... Detallpr,(W. p....75.— *ͤe 01355000 0 61355,%0 bore Abt 0550 Aatlmon fiegulus thinet.(S.)60,5061,— 8„055 O.. buecsiber(& per flatche) 15,—15,75 855,0. L Woliramert dünes.(in Sh.) I 77.50 Der Londoner Goldpreis beträgt am 9. Auguſt für eine Unze Feingold 139 ſh 4 5 86,5056 J, für ein Gramm Feingold demnach 53,7560 Pence 2,78411 4. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Berggeſchäft war auch an der heutigen Börſe äußerſt ſtill. Die Fra t notierte unverändert mit 1/ ab Ruhrort und 1,20 ab Kanal Baſis Matnz⸗Mannheim. Für tal⸗ wärts dagegen war die Nachfrage ſehr rege. Auch hier blieben die Frachten mit 1/ ab Ruhrhäfen und 120, ab Kanal nach Rotterdam einſchl. Schleppen unverändert. Der Zuſchlag nach Antwerpen⸗Gent iſt nach wie vor 30 3 pro Tonne auf die Rotterdamer Fracht. Der Bergſchlepplohn notterte mit 70 und 80 nach Mainz und 80 und 90 nach Mannheim, der Talſchlepplohn 7 für größere be⸗ ladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 10. Auguſt 1937 Mittwoch letzter Tag Friedi czepa · Hans Stüwe inge list Alfred Abel 8281 LIIA Tüchtige Schneiderin nimmt noch Kun außer dem Hauſe. Gaimann, G den an in und 52³38 7. 20, 4. Stock. alonschiff., Skella Maris“ LPAlAsFFR 8 e ee 4 c6loRia PALAST Letate Spieltage: Der Liebling der Frauen! Clark Gable, Loretta Voung in dem herrlichen Foxfilm in deutscher Sprache nach Motiven des bekannten Roman von ſack London: 8387 „Wenn die Natur ruft“! Reichhaltiges Vorprogramm! Anfang:.00 6,10.45.20 Uhr Jugendliche haben Zutritti Ad.-Hitler-Brücke/ Meckar/ Tel. 524 49 Jeden Nlittwoch, 2 Uhr, Worms 4625 und zurück.4% Jeclen Donnerstag, 8 Uhr, Neckar- steinach und zuruck.80% Offene Stellen mittelbrauche bietet Waschmittel, Seiſen. 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August Mur ganz CIRCUS UScn-BERIIN jede gesunde Vernunft verstößt das massenhafte Verteilen von „Vorzugs“-oder, Ermäßigungs“-Scheinen nicht allein-es verstößt auch gegen die Ehrlichkeit! Bitte denken Sie einmal scharf nach: Cirousbesucher kann man doch nicht mit einer Solchen„Ermäßi⸗ gungskarte“ versehen. Wer also keine hat und den vollen Kassen- preis für seinen Platz zahlt, den hat man„übers Ohr gehauen“. ist also dieses Vorzugskarten-System, das den einen ſeil des Publikums zu Gunsten des anderen Jeiles übervorteilt. Oder glauben Sie, dab wirklich jemand etwas zu verschenken hat? f [Medizinal Verband begr. 1664 Mannheim 12. 16 versichert Famillen- u. Einzelpersonen ſür frelen Arzt und Apotheke Sterbegeld bis Mk. 100.-, Wochenhilfe bis Mk. 50.—, Verpflegung und 9 2 ration in Krankenanstalten, Zahnbe- handlung, Heilmittel, Bäder. Monatsbeiträge: 1 Pers. Mk..50 2 Pers. Mä..50,-4 Pers. Mkk..50. 5 und mehr Personen Mä..50. 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Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen unter Aus⸗ ſchluß der Liquidation übertragen wurde auf ihren alleinigen Geſell⸗ ſchafter Richard Greiling, General⸗ konſul a. D. in Mannheim. Der Erwerber führt das Geſchäft unter ſeiner bereits im Handelsregiſter eingetragenen Firma„Korſett⸗ fabrik Felina, Inhaber Richard Greiling“ in Mannheim fort. Als nicht eingetragen wird veröffent⸗ licht; Gläubigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekanntmachung zu die⸗ ſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Befriedigung haben. Aledy Lack⸗ und Spachtelkitt⸗ fabrik Dillmann& Co., Mann⸗ heim. Jakob Erlanſon, Kaufmann in Mannheim, iſt am 5. Auguſt 1937 als perſönlich haftender Ge⸗ ſellſchafter in die offene Handels⸗ geſellſchaft eingetreten. Die Firma iſt geändert in: Aledy Lack⸗ und Spachtelkittfabrik Dillmann& Er⸗ lanſon. Am 6. Auguſt 1937 iſt der Kaufmann Carl Weber als perſön⸗ lich haftender Geſellſchafter ausge⸗ ſchieden. Mit Wirkung von dieſem Tage iſt die Geſellſchaft in eine Kommanditgeſellſchaft umgewan⸗ delt. Ihr alleiniger perſönlich haftender und allein vertretungs⸗ berechtigter Geſellſchafter iſt der Kaufmann Jakob Erlanſon in Mannheim. Die Geſellſchaft hat —ſeinen Kommanditiſten. Hermann Weißmann, Mannheim. Inhaber iſt Otto Weißmann, Kauf⸗ mann, Mannheim. Die Nieder⸗ laſſung ⸗wurde von Viernheim nach Mannheim verlegt. Geſchäfts⸗ lokal: Mannh.⸗Käfertal, 3. Sand⸗ gewann. Hermann Weißmann, Mannheim. Kommanditgeſellſchaft ſeit 7. Auguſt 1937 mit Otto Weißmann und Joſef Strack, beide Kaufleute in Mannheim, als perſönlich haften⸗ den Geſellſchaftern und zwei Kom⸗ manditiſten. Die Firma iſt ge⸗ ändert in: Hermann Weißmann Kommanditgeſellſchaft. Edͤmund Feller, Ladenburg. In⸗ haber iſt Edmund Feller, Kauf⸗ mann, Schriesheim.— Geſchäfts⸗ zweig: Krawattenfabrik. Joſef Strack& Co., Mannheim. Inhaber iſt Joſef Strack, Kauf⸗ mann, Bonn. Die Niederlaſſung iſt von Bonn nach Mannheim ver⸗ legt. Geſchäftslokal: Mannheim⸗ Käfertal, 3. Sandgewinn. Emil Häberle, Mannheim. Die Prokura von Hans Adler iſt er⸗ loſchen. Cigarrenhaus Tatterſall Johann Soenning, Mannheim. Die Firma iſt geändert in: Johann Soenning, Tabakwaren⸗Großvertrieb. Hermann Kunz, Mannheim. Die Niederlaſſung iſt nach Ludwigs⸗ hafen a. Rh. verlegt.— 88 Amtsgericht FG. 3b. Mannheim.