* Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Sei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemaze it Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Einzelpreis 10 Pf. thng Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen erm äßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Mittwoch, 11. Auguſt 1957 9 148. Jahrgang— Nr. 365 Berlin erſutht un Abberufung des, Times“ Bertrett Lebrun weiht den Vogeſentunnel Ein notwendiger Schrilt Der Berliner Times-Korreſpondent miöbraucht ſeit Fahren durch ſeine gehäſſige deulſchfeindliche Berichterſtauung das Gaſtrecht dnb. Berlin, 10. Auguſt. Von amtlicher deutſcher Seite iſt die engliſche Regierung erſucht wor⸗ den, darauf hinzuwirken, daß die„Times“ ihren bisherigen Berichterſtatter in Berlin, Nor⸗ man Ebbutt, innerhalb von 14 Tagen zu⸗ rückberuft, weil ihm ſonſt die Aufent⸗ haltsbewilligung entzogen wer⸗ den müßte. Dieſe Maßnahme erwies ſich als notwendig, weil Norman Ebbutt ſeit Jah⸗ ren ſeine Berichterſtattung über Deutſch⸗ land ausſchließlich in deutſchfeind⸗ lichem Sinne und unter Mißbrauch des ihm gewährten Gaſtrechts ausübt. Im Fntereſſe des Preſſefriedens — Berlin, 10. Auguſt. Zu dem Erſuchen um Zurückziehung des Berliner„Times“⸗Korreſpondenten ſchreibt die„Berliner Börſendeitungt: Die engliſche Regierung hat es für richtig gehal⸗ ten, zwei deutſchen Korreſpondenten und einem Mitarbeiter einer Zeitung ohne Angabe von Gründen die weitere Aufenthaltser⸗ laubnis in England zu verſagen. Inoffi⸗ ziell iſt als Grund angegeben worden, daß ſich dieſe Zeitungskorreſpondenten nicht auf ihre journaliſtiſche Arbeit beſchränkt, ſondern— wie die„Daily Mail“ mitteilt—„wegen ihrer politiſchen u n ö propagandiſtiſchen Tätigkeit für die Nazi⸗Partei“ ausgewieſen worden ſeien. Dieſe Begründung iſt beſonders merkwürdig, wenn man berüchſichtigt, ͤaß der wichtigſte von dieſen oͤrei Kor⸗ reſpondenten, Dr. von Langen, ſich überhaupt erſt ſeit Anfang Juli in London befand und vorher jahre⸗ langin Rom Vertreter deutſcher Zeitun⸗ gen und Ortsgruppenleiter der N S D A P war. Er hat in dieſer Eigenſchaft in beſter Weiſe mit allen italieniſchen Stellen zuſammengearbeitet, und es iſt anzunehmen, daß ſeine Tätigkeit während des Abeſſinien⸗Feldzuges in Rom, die ſeiner perſön⸗ lichen Auffaſſung von der unbedingten Folgerichtig⸗ keit des italieniſchen Vorgehens entſprach, London zu der Maßnahme gegen Dr. von Langen veranlaßt hat. Wie peinlich die Tätigkeit Dr. von Langens in Rom für gewiſſe Völkerbundskreiſe geweſen zu ſein ſcheint, geht ſchon daraus hervor, daß der bekanntlich von der Pariſer Sowjetbotſchaft inſpirierte „Oeuvre“ in Gemeinſchaft mit dem ſattſam be⸗ kannten„News Chroniele“ noch während des Aufenthaltes Dr. von Langens in Rom eine Flut von Verleumdungen gegen dieſen verbreitete, die die italieniſchen Stellen zu einem energiſchen Einſchreiten veranlaßten. Es iſt mehr als pikant, wenn von engliſcher Seite heute ausgerechnet Lügen des„Oeuvre“ dazu herhalten müſſen, als Begründung für eine Maß⸗ nahme zu dienen, die in Wirklichkeit lediglich durch die loyale Tätigkeit Dr. von Langens an ſeinem früheren Wirkungsorte bedingt iſt. Die Entfernung Dr. von Langens aus London als „im Intereſſe der deutſch⸗engliſchen Beziehungen liegend“ zu bezeichnen, iſt eine Begründung, die man allerdings beliebig für jede Perſon dieſer Art einwenden kann. Die heutige Londoner Morgenpreſſe berichtet groß über einen Schritt, den der deutſche Geſchäftsträger in London am Montag im engliſchen Auswärtigen Amt vorgenommen hat, in dem er der engliſchen Regierung nahelegte, im Intereſſe der deutſch⸗engliſchen Beziehungen den Berliner Vertreter der„Times“, Herrn Ebbutt, aus Berlin abberufen zu wollen. Es iſt eine ſelbſtverſtändliche Aufgabe eines Zei⸗ tungskorreſpondenten, dem Lande gegenüber, das ihm Gaſtfreundſchaft gewährt, ſich zumindeſt ſo loyal zu verhalten, daß er nicht ſich ausſchließlich in negati⸗ ver Berichterſtattung und ſchärfſter Kritik erſchöpft und bewußt alle poſitiven Dinge unterſchlägt. Miſter Ebbutt hat ſeine ganze Tätigkeit in Ber⸗ lin bisher dazu benutzt, ausſchließlich Schatten⸗ ſeiten zu ſuchen und mit einem geradezu bienen⸗ haſten Fleiß jeden Klatſch und jedes Gerücht zu⸗ ſammenzutragen, um dann daraus für ſeine Leſer ſeine Meinung zu formen. Er hat dadurch ſchon ſehr lange das ihm gewährte Gaſtrecht miß⸗ braucht, und es erhebt ſich immer wieder die Frage, ob man nicht Korreſpondenten vom Schlage Miſter Ebbutts und ähnlicher Herren die Aufenthaltserlaubnis entziehen ſollte. Man hat längſt notwendige Maßnahmen deutſcher⸗ ſeits immer wieder zurückgeſtellt, nur im Intereſſe der Beziehungen zwiſchen beiden Ländern und des Preſſefriedens zwiſchen Deutſchland und England. Nachdem jedoch nunmehr von engliſcher Seite die⸗ ſer Standpunkt als richtig bezeichnet worden iſt, im Intereſſe der gegenſeitigen Beziehungen Zeitungs⸗ korreſpondenten die Aufenthaltserlaubnis zu unter⸗ ſagen, die die Grenzen des ihnen gewährten Gaſt⸗ vechts nicht auf das peinlichſte gewahrt haben oder gewahrt haben ſollen, fiel natürlich auch von deutſcher Seite jeder Grund fort, Maß⸗ nahmen noch länger hinauszuſchieben, die ſich ſchon lange Zeit als dringend notwen⸗ dig erwieſen haben. Es zeigt für eine außerordentliche Zurückhal⸗ tung der deutſchen Stellen und eine beſonders ſorg⸗ fältige und peinliche Prüfung, daß man nicht Zug um Zug mit dreitägiger Friſt drei Korreſpondenten engliſcher Zeitungen die Aufenthaltserlaubnis entzog. ⏑⏑ Es kann jedoch ſchon jetzt ols ſicher angenommen werden, daß Maßnahmen, die gegen Herrn Eb⸗ butt zur Anwendung kommen mußten, auch ge⸗ gen weitere ausländiſche Korreſpondenten ange⸗ wandt werden, die ſich nicht auf ihre journali⸗ ſtiſche Betätigung beſchränken, ſondern ſich dar⸗ über hinaus— nach unſerer Kenntnis— in ſtar⸗ kem Maße in die deutſche Innenpolitik einge⸗ miſcht haben. Es iſt ſeit langer Zeit ein offenes Geheimnis, daß gewiſſe ausländiſche Korreſpondenten ſ ozuſagen die Preſſechefs ſtaatsfeindlicher Klüngel und Grüppchen ſind, mit dieſen Grüppchen und Klüngeln aktiv zuſammenarbeiten und ihnen, da ihnen Präſident Lebrun() hat den neuen Vogeſent ſieben Kilometer der längſte Tunnel Frankreichs unnel eingeweiht, der mit einer Länge von faſt iſt und die Strecke zwiſchen St. Die— Saintes Maries⸗aux⸗Mines von bisher 129 Kilometer auf 22 Kilometer abkürzt. Der Tunnel hat außer ſeiner wirtſchaftlichen auch eine große ſtrotegiſche Beden tung.— Lebrun beſichtigt einen Schienenbus, der als erſter den Tunnel durchfährtt. (Preſſephoto, Zander⸗M.) ſelbſtverſtändlich die deutſche Preſſe nicht zur Ver⸗ fügung, in einer Aufmachung die Publizität ihres Landes verſchaffen, die im umgekehrten Verhältnis zur eigentlichen Bedeutung dieſer Grüppchen in Deutſchland ſteht. Die ſehr ſorgfältigen Prüfungen auf dieſem Gebiet dürften— wie wir erfahren— in abſehbarer Zeit ihrem Abſchluß entgegengehen. Ein Preſſe-Bertreter ohne Würde Die Gehäſſigkeit und ſchulmeiſterliche Aeberheblichkeit des Times⸗Korreſpondenten kannten keine Grenzen dnb. Berlin, 11. Auguſt. Der„V..“ ſchreibt zu dem Schritt gegen den Berliner„Times“⸗Vertreter u..: Die Verantwortung der Preſſe und eines Aus⸗ landskorreſpondenten im beſonderen für die Bezie⸗ hungen zweier Völker zueinander iſt zu groß, als daß man leichtfertig mit ihr umgehen könnte. Es erſcheint uns deshalb ſelbſtverſtändlich, daß der Wille zum Ausgleich und die Fähigkeit zum gerechten Ur⸗ teil die Hauptvorausſetzungen darſtellen für die Ar⸗ beit derjenigen, die die Aufgabe haben, ihre Lands⸗ leute über das Leben eines anderen Volkes und ſeine vielfältigen Aeußerungen zu unterrichten. Die Situation, daß verſchiedene Auslandskorre⸗ ſpondenten in Berlin ſich täglich aktiv in die deutſche Innenpolitik einmiſchen und ſich geradezu zu An⸗ wälten von kleinen Grüppchen gemacht haben, die hinter irgendwelcher Tarnung nichts als eine ſtaats⸗ feindliche Betätigung verbergen, erſcheint jedenfalls in keiner Weiſe mehr tragbar. Der„Mitteldeutſche“, Magdeburg, führt u. a. aus: Wer, wie wir, die Berichterſtattung des Herrn Norman Ebbutt ſeit langen Jahren in den „Times“ aufmerkſam verfolgten, hat ſich ſchon die längſte Zeit hindurch gewundert, daß dieſer gewollten und beabſichtigten Gehäſſigkeit des Herrn Norman Ebbutt nicht ſchon lange eine Schranke geſetzt wurde. Der„Mittag“, Düſſeldorf, ſchreibt: Man nennt diejenigen unter den Journaliſten, die ihren Dienſt in der Hauptſtadt eines fremden Staates verſehen, oft die„privaten Geſandten“ ihres Vol⸗ kes. Aus dieſem Ehrentitel geht ſchon die große Aufgabe hervor, die ihnen im fremden Land geſtellt iſt: nicht nur Berichterſtatter zu ſein, ſondern auch Diener der Verſtändigung und des ge⸗ genſeitigen Verſtändniſſes. Darum legt auch Deutſchland beſonderen Wert auf die Qualität ſeiner Auslandskorreſpondenten und ⸗herichterſtatter. Unſere Erwartungen, daß auch andere Nationen den gleichen Maßſtab an ihre Berliner Preſſevertreter legen würden, ſind leider allzu oft enttäuſcht worden. Der„Weſtdeutſche Beobachter“, Köln, fragt: Was hallten die Engländer von Auslandsvertretern, deren Aufgabe darin beſteht, die Verhältniſſe des Gaſtlan⸗ des unausgeſetzt zu kritiſieren? Was würden ſie ſerner mit einem Zeitungsvertreter tun, der zu oppo⸗ ſitionellen Gruppen ſeines Gaſtlandes in Vevbindung ſteht und geradezu ihr Sprachrohr im Ausland iſt? Dieſe Fragen ſind keineswegs theoretiſch. Es gibt in Berlin mehr als einen ausländiſchen Journaliſten, der ſich in dieſem Sinne betätigt. Das„Berliner Tageblatt“ betont in ſei⸗ ner Stellungnahme zu der Ausweiſung der deutſchen Journaliſten aus London: Wer die im Fall des Dr. v. Langen zutage getretene Methode mit der Groß⸗ zügigkeit vergleicht, mit der das Reich Auslandsver⸗ treter wie Herrn Ebbutt gewähren läßt, wird in dem Wunſch der deutſchen Regierung mehr als eine Ge⸗ nugtuung, nämlich eine wirkliche Entlaſtung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen, ſehen. Herr Eb⸗ butt ſieht im neuen Deutſchland nur ſichwarz, und nichts, mag es noch ſo unbe⸗ deutend ſein, wenn es nur ein wenig ſchwarz iſt, entgeht ihm. Für die Leiſtung des nationalſozialiſtiſchen Reichs hat er kein Verſtändnis gezeigt. Die ſchulmeiſternde Ueberheblichkeit, vor der unlängſt erſt ein engliſcher Staatsmann die britiſche Oeffentlichkeit mit dem Blick auf Deutſchland warnte iſt manchem engliſchen Korreſpondenten zur Gewohnheit geworden. Daß das eine Belaſtung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen iſt, ſteht außer Frage. Daß die Haltung der briti⸗ ſchen Regierung zu einer Ueberprüfung dieſes un⸗ haltbaren Zuſtandes führen mußte, müßte man bil⸗ ligerweiſe in London erwarten. Wie amtlich bekanntgegeben wird, wurde am Sonntag am Weichſelufer bei Swidry Hale unweit des Sommerhäuschens des Oberſten Koc eine Bombe géſunden. Man vermutet, daß einer der Helfershelfer des bei dem Anſchlag auf Oberſt Koe Mitte Juli ums Leben gekommenen Attentäters 8 die Bombe dort auf der Flucht fortgewor⸗ fen hat. Der Europa-Rundflug 35 Minuten Zwiſchenlandung in Hamburg— Bisher 260 Stö.-⸗Km. oͤurch⸗ „ſchnittliche Geſchtvindigkeit urch dnb. Hamburg, 10. Auguſt. Auf ihrem Europarundflug traf die am Diens⸗ tagmorgen um.40 Uhr in Berlin⸗Tempelhof ge⸗ ſtartete Meſſerſchmittmaſchine„Taifun“ nach Zwi⸗ ſchenlandungen in Riga, Helſinki und Oslo am Dienstagnachmittag um 16 Uhr im Hambur⸗ ger Flughafen ein und ſetzte nach kurzer Pauſe bereits um 16.35 Uhr ihren Weiterflug nach Paris fort. Die Inſaſſen der„Taifun“, Chefpilot Brindlinger, Direktor v. Salomon, der Bordmonteur Baumann, ſowie ein mitfliegender weiblicher Paſſagier äußerten ſich über den bisherigen Verlauf des Flugs voll des Lobes. Die vierſitzige Reiſemaſchine der Bayeriſchen Flugzeug⸗ werke⸗Augsburg, die mit einem 240 PS. Argus⸗ Motor mit 1900 Touren ausgerüſtet iſt, erledigte ihr Penſum in bewundernswerter Gleichmäßigkeit. Die „Taifun„eine ausgeſprochene Reiſemaſchine, legte die bisherigen Teilſtrecken mit einer gleichmäßi⸗ gen Reiſegeſchwindigkeit von 260 Km. 50 4 Auf dem Weg nach Helſinki fand man niedrige Wolken vor, die ein Fliegen in tieſen Lagen erfor⸗ derlich machten. In Helſinki nahm ſich der bekannte finniſche Pilot Weino Bremer der Inſaſſen der„Tai⸗ fun“ beſonders herzlich an. Ein wundervolles Er⸗ lebnis bildete dann der Weiterflug bei ſchönſtem Wetter über die ſeen⸗ und felſenreichen Lanoͤſchaften Finnlands. Gleiche Eindrücke hinterließ auch der Flug über Mittelſchweden. In Paris gelandet dnb. Paris, 10. Auguſt. Die am Dienstag früh um.40 Uhr zu ihrem Europa⸗Rundflug in Berlin geſtartete Meſſerſchmitt⸗ Maſchine„Taifun“ iſt am Dienstag um 19.36 Uhr auf dem Pariſer Flughaſen Le Bourget glatt gelandet. Die Beſatzung machte trotz des langen Fluges einen ſehr friſchen Eindruck. Die„Taifun“ hat damit am erſten Tag ihres Europaflugs die in der Luftlinie rund 3550 Kilometer betragende Strecke von Berlin über Riga, Helſinki, Oslound Hamburg nach Paris ohne jeden Zwiſchenfall mit — zurückgelegt. Die deutſchen Flieger wurden in Le Bourge Vertretern der Lufthanſa und der Meſſerſchalt, Werke empfangen. Nach Erledigung der Paßforma⸗ litäten begab ſich die Beſatzung in die Stadt, um dem deutſchen Pavillon auf der Internationalen Aus⸗ ſtellung einen kurzen Beſuch abzuſtatten. Der Start zum Weiterflug über Mailand, Rom, Belgrad und Warſchau nach Berlin wurde für Mittwoch früh .00 Uhr angeſetzt. 04 2. Seite Nummer 365 Reue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 11. Auguſt 1937 Warnung vor Landesverrat: Achtung: Spione am Werk! Raffinierte Schleichwege ausländiſcher Agenten, deutſche Volksgenoſſen in ihr Spionagenetz einzuſpannen dnb. Berlin, 11. Auguſt. Immer wieder verſucht das Ausland, in die Ge⸗ heimniſſe unſerer Landesverteidigung und unſerer wiriſchaftlichen Unabhängigmachung einzuoͤringen. Ein altes Mittel der ausländiſchen Spione iſt das nach einem beſtimmten Plan erfolgende Her⸗ antreten an in Not geratene oder kreditſuchende deutſche Volksgenoſſen zum Zwecke ihrer An⸗ werbung für den ausländiſchen Nachrichtendienſt. Der Weg dieſes auf die Gewinnung von Landes⸗ verrätern gerichteten Verfahrens iſt folgender: Die Beauftragten gewiſſer ausländiſcher Kreditinſtituke ſtellen aus den deutſchen Tageszeitungen uſw. Ge⸗ ſuche um Darlehen oder Hypotheken feſt. Dieſe Kreditinſtitute ſtehen großenteils im Dienſt der ausländiſchen Spionage. So werden die Namen oder Chiffrenummern der Kreditſuchenden unmittel⸗ bar an die Organe des ausländiſchen Nachrichten⸗ dienſtes weitergeleitet. Verſpricht ſich dieſer einen Erſolg, ſo werden die Kreditſuchenden aufgefordert, an eine beſtimmte Adreſſe im Ausland ihre Wünſche mitzuteilen. Kommen ſie dieſer Aufforderung nach, ſo erfolgt im allgemeinen die Anweiſung, zum Zwecke einer angeblichen Auszahlung des Darlehens über die Grenze zu kommen. Der auslän⸗ diſche Geldgeber gibt nun einmal oder auch mehr⸗ mals geringe Darlehensvorſchüſſe und verſpricht größere Summen, wenn als Gegenleiſtung gewiſſe Nachrichten über deutſche Verhältniſſe geliefert werden. „Iſt der Darlehenſuchende dem ausländiſchen Nachrichtendienſt hierdurch erſt einmal ins Netz gegangen, ſo wird er rückſichtslos erpreßt und zum Verrat gezwungen. Den Abſchluß bildet dann in der Regel der bekannte rote Anſchlag des Volksgerichtshofes in Berlin, der die Hin⸗ richtung eines Landesverräters mitteilt. Um einem ſolchen Angriffsverfahren des auslän⸗ diſchen Nachrichtendienſtes einen Riegel vorzuſchie⸗ ben, werden hiermit alle Darlehen ſuchenden deut⸗ ſchen Volksgenoſſen ausdrücklich gewarnt, mit undurchſichtigen ausländiſchen Kreditinſtituten oder im Ausland wohnenden Beantwortern von Kreditgeſuchen in Verbindung zu treten. Insbeſon⸗ dere wird auf zwei zur Zeit einwandfrei für den ausländiſchen Nachrichtendienſt tätigen Agentenwer⸗ ber hingewieſen: 1. Franz Dobianer, Jude, zur Zeit in Tetſchen, Tſchechoflowakei, Gartenſtraße 28, Tele⸗ phon: Tetſchen 54; „2. Lamprecht, zur Zeit in Belgien. DDubicnerähnterhält in der, Tſchechoſlowakei unter der Firma„Deutſche Kreditverwertung Auſſig, Di⸗ SükturBeſtmüller“, eine Kreditbank Scheinunter⸗ nehmen), die beſtrebt iſt, im Sinne der vorſtehenden Ausführungen Verbindungen nach Deutſchland auf⸗ zunehmen, Lamprecht iſt für eine weſteuropäiſche Macht tätig. Er wendet das gleiche Verfahren wie Dobianer an. Lamprecht bedient ſich unter anderem folgender Deckadreſſen: Antwerpen: O. Haas, Poſte reſtante: 855 —— Holbey, Boite Poſtale 434(Unterſchrift Goldͤberg), Schließfach 204. Auxiliaire Technique, Büro Bureau 'Etudes, Boite Poſtale 20; Becker c/o, Buco Paſſage du Nord; M. Bizin, Commerce Bourſe Place de la Bourſe; Haas, Boite Poſtale 709; 5 van den Nabelle, Poſtfach 13, Brüſſel⸗ Nord(ᷣauch van den Abeele ge⸗ ſchrieben); oſtfach 54 8 612, Brüſſel⸗Centre; Poſtfach 864. Weitere Decknamen des Lambrecht in Brüſſel Meyer, Romin Schäfer, Creſtin, Bireat. E. Bireat, Poſte reſtante Liége⸗Centre; J. Creſtin, Boulevard de la Sauveniere V. R..; Otto, Poſtfach 21; W——2 Brüſſel: Lüttich: Poſtfach 52; Poſtfach 60, Verviers; Poſtfach 111; Rue de Boverie 23, Lüttich. Auxiliaire Technique, Poſtfach 60; Bureau'Etudes, Poſtfach 60) Lemmert, Poſtſach 60; Madame Savé, Avenue de Spa. Verviers: Eine andere Form der gegen Deutſchland gerich⸗ teten Spionage beſteht in der Anwerbung von Berichterſtattern für eigens zu Ausſpähungszwecken vom ausländi⸗ ſchen Nachrichtendienſt gegründete Preſſekonzerne und Korreſpondenzverlage. So veröffentlichten meh⸗ rere deutſche Zeitungen und Zeitſchriften kürzlich nachſtehendes Inſerat: „Neu entſtehender Weltpreſſekonzern ſucht Kor⸗ reſpondenten in Städten ſämtlicher europäiſcher Staaten. Feſtes Monatsgehalt. Bewerbungen mit Angaben bisheriger Tätigkeit unter Dr. Hugon, Budapeſt— Poſte Reſtante.“ Hinter dieſem„Weltpreſſekonzern“ ſteht einwand⸗ frei die Spionagezentrale einer oſteuro⸗ päiſchen Macht. Die Antworten auf die Bewer⸗ bungsſchreiben trugen jeweils folgende Unterſchrif⸗ ten: 1. Dr. Edͤgar Hugon, Warſzawa, ſkrythka Pocztowa 922. 2. Dr. Nagy, Goͤynia, ul. 10 Lutego 24. 3. Dr. Edgar Hugon, Goͤynia, ſkrythka pocztowa 79. Es ijt lein Zweifel mehr: Dienſt. Von den Bewerbern wurden als Probe⸗ leiſtungen gegen hohes Honorar umfang⸗ reiche und ins einzelne gehende Arbeiten und Ein⸗ ſendungen verlangt, die unter anderem betreffen: Berlin und ſeine Induſtrie. Rohſtofflage in Deutſch⸗ land. Flugzeugwerke in Deutſchland. Vertrauliche Dokumente, Schriftſtücke aus allen Gebieten des deutſchen Lebens, Vertrauliche und geheime Akten über SA, SS und das Heer. Alle Volksgenoſſen, die mit Dobianer, Lamprecht, Hugon oder mit einer der ange⸗ gebenen Deckadreſſen in Verbindung ſtehen oder mit denen eine Verbindungsaufnahme verſucht worden iſt, oder noch verſucht werden wird, werden hiermit aufgefordert, ſich umgehend bei der nächſten Staatspolizeiſtelle, die auf jedem Polizeirevier erfragt werden kann, zu melden und Angaben über Art und Umfang der be⸗ ſtehenden Verbindung zu machen. Sie leiſten damit Volk und Reich einen großen Die Angaben werden vertraulich behandelt. — Wer dagegen trotz der ihm durch dieſe Veröffent⸗ lichung zuteilgewordenen Aufklärung ſeine Meldung unterläßt, leiſtet der ausländiſchen Spionage Vor⸗ ſchub, macht ſich ſtvafbar und bringt damit ſich und ſein Vaterland in ſchwere Gefahr. Kote Flieger warjen die Vomben Intereſſante Ausſagen eines Sowjet-Anterleutnants über ſeine Erkundungs⸗ flüge“ mit Bombern im Mittelmeer dnb. Berlin, 10. Auguſt. Am 12. Juli wurde von nationalſpaniſchen Flaks ein Unterleutnant der ſowjetruſſiſchen 5. Fliegerbrigade abgeſchoſſen, der an der ſpa⸗ niſchen Front als MG⸗Schütze und Funker in ſow⸗ jetruſſiſchen Dienſten tätig war. Bei ſeiner Verneh⸗ mung vor nationalſpaniſchen Kriegsbehörden in Sa⸗ lamanca hat er, wie der„Angriff“ aus Paris meldet, ausgeſagt, daß er nach ſeiner Ankunft in Spanien einer ſowjetruſſiſchen Staffſel mit dem Standort „Flughafen Murcia“ zugeteilt worden ſei. Sein Auftrag ſei es geweſen, Erkundungsflüge mit Bombern an der Küſte und über dem Meere, insbe⸗ ſondere über Gibraltar, auszuführen. Dieſe Auf⸗ träge habe er verſchiedentlich mit Erſolg durch⸗ gefülrt.—5— nants iſt im gegenwärtigen Augenblick von bemer⸗ kenswerter Trägweite“ Bekanntlich liegt Mlütreta etwa 50 Kilometer von der Mittelmeerküſte und kaum mehr von Cartagena entfernt. Längs der Küſte von Cartagena, über Almeria, Malaga und Gibral⸗ tar aber führt die Hauptroute der Mittelmeer⸗Paſſa⸗ ge mit dem Kurs Neuyork. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß die ſogenann⸗ ten Erkundungsflüge der ſowjetruſſiſchen Bom⸗ ber genau den Kurs der Dampferlinie innehal⸗ ten, auf der der erſte in den letzten Tagen bom⸗ bardierte Dampfer, der engliſche Tauker„Britiſh Corporal“, angegriffen worden iſt. Da der ruſſiſche Unterleutnant ausdrücklich betonte, daß er ſeine Flüge mehrmals mit großer Regel⸗ mäßigkeit und Syſtematik auf dieſer Dampferroute ausgeführt hat, iſt die Vermutung über die Her⸗ kunft der Flugzeuge von zwingender Logik. Der italieniſche Dampſer„Mongioia“ war das zweite Opfer der regelmäßigen Flugſpiele, die die roten Bomber aus Murcia auf dieſer Strecke ſich leiſteten. Die„Mongioia“ befand ſich auf der Fahrt von Genua nach den Vereinigten Staaten. Sie eilte auf die SOS⸗Rufe des Tankers„Britiſh Corporal“ dieſem zu Hilſe und wurde dabei ebenfalls bombar⸗ diert, Der Kapitän der„Mongioia“ iſt den Verlet⸗ zungen, die er bei dieſem Ueberfall erlitten hat, er⸗ legen. Gehenſdand eines dritten Ueberfalls war der franzöſiſche Dampfer„Djebel Amour“, und zwar, als er ſich 30 Meilen nordweſtlich von Algier beſand. 8 Zinsſenkung für Bau-Darlehen Tatkräftige Förderung des Volkswohnungsbaues — Berlin, 10. Auguſt. Der Reichsarbeitsminiſter hat in den letzten Jah⸗ ren zur Förderung des Baues von Volks⸗ wohnungen nahezu 100 Millionen Mark aur Verfügung geſtellt. Bei dieſen Wohnungen iſt das Hauplgewicht auf eine tragbare Miete gelegt. Sie ſind für die minderbemittelten Volksgenoſſen beſtimmt, für die aus dieſem oder jenem Grunde eine Kleinſiedlung nicht in Frage kommt. Die Woh⸗ nungen ſollen bevorzugt und möglichſt mit einer großen Gartenanlage verſehen werden, um der Fa⸗ milie nicht nur ein geſundes Heim zu geben, ſondern ſie auch wieder in Verbindung mit dem Heimat⸗ boden zu bringen. Zurzeit ſind etwa 40 000 ſolche 9 Wohnungen fertiggeſtellt oder im Bau begriffen. Die Maßnahme iſt trotz manchen auf anderen Gebieten liegenden Schwierigkeiten ſehr gut ange⸗ laufen. Um jedoch den Wohnungsbau für die werk⸗ tätige Bevölkerung noch ſtärker zu fördern, hat ſich der Reichsarbeitsminiſter im Benehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen entſchloſſen, in den bis⸗ herigen Beſtimmungen eine Reihe von Ver⸗ günſtigungen, Erleichterungen und Ver⸗ einfachungen eintreten zu laſſen. Dieſe beziehen ſich im weſentlichen auf die Höhe des Darlehens und die Zins⸗ und Tilgungsſätze der Reichs⸗ darlehen, ſowie auf die Summe der Herſtellungs⸗ koſten. Hiernach iſt der Zinsſatz für das Reichs⸗ darlehen, das erforderlichenfalls auf 1500 Mark ie Wohnung erhöht werden kann, allgemein auf 3 vom Hundertgeſenkt worden. Um unter allen Umſtänden tragbare Mieten zu erzielen, kann dieſer Zinsſatz weiter bis auf zwei vom Hundert und in beſonders liegenden Fällen, namentlich bei kinder⸗ reichen Familien in Not⸗ oder Grenzgebieten ſogar büs auf 1 vom Hundert ermäßigt werden, awenn ein beſtimmtes Wohnraumprogramm einge⸗ halten wird. Außerdem kann zur weiteren Verrin⸗ gerung der Belaſtung der Wohnungen für kinder⸗ reiche Familien ein zinsloſes Zuſatzdarlehen ge⸗ währt werden. Dieſes Zuſatzöarlehen beträgt bei vier Kindern 300 Mark und kann bei mehr Kindern um jeweils 100 Mark für jedes weitere Kind erhöht werden. Auch bei den Herſtellungskoſten bringen die Beſtimmungen eine bedeutende Erleichterung. Gleichzeitig hat der Reichsarbeitsminiſter den Be⸗ willigungsbehörden weitere Mittel zur Förde⸗ rung des Volkswohnungsbaus in Ausſicht geſtellt. Aehnliche Erleichterungen, wie ſie jetzt für den Volkswohnungsbau gewährt worden ſind, werden demnächſt auch für die Förderung der Klein⸗ ſiedlung in Kraft treten. Bieſe Ausſahe bes foftfetraffiſhen Unsrtenh Sbg ktecn endek, behrhi,ronſgds Gorner aheeenpe von d Der Fühter gibt ein Beiſpleld“ Erneuerung der Hindenburgſpende zum 90. Geburtstag des großen Feloͤherrn Auch hier zeigt ein Blick auf die Karte, daß ſich der Standort deg„Djebel Amour“ im Augenblick des Bombardements genau auf jener Linie befand, die nach den Ausſagen des Unterleutnants von roten Bombern regelmäßig beflogen werden mußten. Auch der griechiſche Dampfer„Kriſtakakis“, 18 Meilen weſtlich von Algier überfallen, befand ſich im Augenblick des Ueberfalls auf der gleichen Linie. Nach den Zwiſchenfällen haben ſowohl die franzöſiſche wie die britiſche Regierung Proteſt bei den nationalſpaniſchen Be⸗ hörden wegen dieſer Geberfälle, deren Charakter damals noch zweifelhaft war, erhoben. Es iſt verſtändlich, daß die kommuniſtiſchen Zeitungen der — roten Spanien, über dieſen Proteſt unverhohlen ihre Freude äußerten. Denn dieſer Proteſt entbehrte, wie die jetzt bekanntgewordenen Tatſachen zeigen, nicht nur des tatſächlichen, ſondern auch des logiſchen Charakters. Vor allem beſtimmte engliſche Blätter hatten behauptet, daß ſogar der Ueberfall auf den italieniſchen Dampfer von nationalſpaniſchen Flugzeugen ausgeführt worden ſei. Nach dem ofſiziellen Bericht war dieſe unver⸗ frorene Behauptung eine Steigerung, die noch weniger logiſch war als der Proteſt. Denn wie ſollten ausgerechnet italieniſche Damp⸗ fer das Ziel nationalſpaniſcher Bomben werden, dazu auf einer Route, die uneingeſchränktes Machtgebiet der ſowjetruſſiſchen Flugzeuge iſt? Konnte noch in den erſten Stunden nach der Mel⸗ dung dieſer Ueberfälle ein Zweifel daran beſtehen, welcher Herkunft die Bomben waren, ſo dürfte dieſer Zweifel nunmehr endgültig behoben ſein. Die Tatſache, daß dieſe meiſtbefahrene Mittelmeer⸗Route gleichzeitig die meiſtbeflogene Route der Sowjet⸗ bomber iſt, wird endlich jener törichten Publiziſtik ein Ende bereiten, die nach durchſichtiger Methode die Untaten ihrer roten Geſinnungsfreunde den Gegnern zuſchiebt, in dieſem Falle den national⸗ ſpaniſchen Flugzeugen. Es iſt vielmehr zu hoffen, daß nunmehr gerade die Mächte, die die Leidtragenden der Ueberfälle waren, ihr beſonderes Augenmerk auf den Wir⸗ kungsradius des Flughafens Murcia richten werden. Frantos Antwort an England 8 dnb. London, 10. Auguſt. Ein diplomatiſcher Korreſpondent des„Evening Standarò“ berichtet, daß die Antwort des Ge⸗ nerals Franco auf einen britiſchen Pro⸗ teſt wegen der Bombardierung des engliſchen Schiffs„Britiſh Corporal“ in London eingegangen ſei. Francos Antwort ſei ein vollkommenes Diementi und lehne jede Verantwortung ab. Die Antwort ſtelle feſt: An dem betreffenden Tag habe die nationalſpaniſche Luftſtreit⸗ macht keine Flüge über das betroffene Gebiet gemacht. Die in Palma liegende Luftwaffe führe im allgemeinen keine Erkundungsflüge in Richtung Al⸗ gier durch. Es ſei erhebliches Beweismaterial für die An⸗ nahme vorhauden, daß in Cartagena eine Orga⸗ niſation beſtehe, deren Ziel es ſei, den Eindruck hervorzurufen, daß Francos Streitkräfte gegen neutrale Schiffe und gegen Gibraltar aggreſſiv vorgehen. Dieſe Organiſation ſtehe unter dem unmittelbaren Beſehl der ſowjetruſſiſchen Mili⸗ tärmiſſion in Spauien. Sie hätte eine Reihe von Flugzeugen, die denen des Generals Franco uhnlich ſeien. Dieſe Tatſache, ſo heißt es in der Antwort Fran⸗ cos weiter, ſei ſeit einiger Zeit bereits bekannt. Die britiſchen Marinebehörden ſeien daher ſchon verſchie⸗ dentlich wegen der Möglichkeit eines herausfordern⸗ den, Angriffs gewarnt worden. 9 20i8 e eNetee! dnb. Berlin, 10. Auguſt. Das Kuratorium der Hin den burg⸗Spende erläßt folgenden Auſruf: Am 2. Oktober 1937 jährt ſich der Tag, an dem vor 90 Jahren Hindenburg das Licht der Welt er⸗ blickte. Voll Ehrfurcht werden an dieſem Tag die Gedanken aller Deutſchen in Erinnerung an ihn zu ſeiner Ruheſtatt in Tannenberg wandern. Aber laßt es damit nicht genug ſein! Als Deutſchland 1927 ſich anſchickte, Hindenburgs 80. Geburtstag zu begehen, da ging ſein Wunſch dahin, von allem Feſtlichen abzuſehen, ihm dafür aber die Mittel in die Hand zu geben, um ſtärker als bisher Not und Elend unter Veteranen, Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegerhinterbliebenen lindern zu können. 10 Millionen/ ſchenkten Deutſche daheim und draußen ihrem Reichspräſidenten und General⸗ feldmarſchall, der ſie, ein Denkmal ſeines kamerad⸗ ſchaftlichen Fühlens, in die von ihm errichtete Stif⸗ tung„Hindenburg⸗Spende“ einbrachte. Deren Vorſitz übernahm er ſelbſt. In Zehntauſenden von Fällen hat Hinden⸗ burgs Stiftung während ihres zehn⸗ jährigen Beſtehens in ſeinem Sinne helfen können. Jetzt iſt ſie nahezu erſchöpft. Nehmt Hin denburgs 90jährigen Ge⸗ burtstag zum Anlaß, ſein fürſorgeriſches erk zu erhalten und fortzuſetzen! Der Führer und Reichskanzler hat den Gedanken einer neuen Sammlung zum 2. Oktober 1937 nicht nur wärmſtens begrüßt, ſondern ſie ſelbſt mit einer großen Stiftung eröffnet. Folgt dieſem Beiſpiel! Ehrt das Andenken des 88 Toten durch die Tat deg Handelus in ſeinem une. Beiträge zu der vom Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſterinm des Innern genehmigten Sammlung nehmen alle Banken, Sparkaſſen, Poſtanſtalten und das Poſtſcheckkonto der„Hindenburg⸗Spende“— Berlin Nr. 73 800— entgegen. Das Kuratorium der Hindenburg⸗Spende. 2* Die Hindenburg⸗Spende, die von der einſtigen Linken ſeinerzeit wütend bekämpft wurde, hat un⸗ endlich viel Gutes geſtiftet. Sie hat bis zum 31. Dezember 1936 insgeſamt 9 794 398,65 Mark an Einzelunterſtützungen im In⸗ und Ausland an insgeſamt rund etwa 70000 Per⸗ ſonen gezahlt. Ihre Unkoſten konnten bei ſparſamſter Wirtſchaft jährlich auf nicht ganz 1 v. H. der Geſamt⸗ ausgaben gehalten werden. Die Stiftung hat im Durchſchnitt jährlich eine Million Mark ausgegeben, davon regelmäßig am Geburtstag des Stifters, dem 2. Oktober, 450 000 Mark. Die neue Sammlung läuft bis zum 30. Sep⸗ tember d. J. Die Hindenburg⸗Spende dient nach dem Willen des Generalfeldmarſchalls, der ſie bis zu ſeinem Tode leitete, der Einzelunterſtüsung vor allem von 2* Kriegsbeſchädigten, Kriegerhinterbliebenen und Ve⸗ teranen. Bis zum 31. Dezember 1036 hat ſie auf dieſe Weiſe etwa 70000 Notleidende mit insgeſamt 9 784 900 Mark unterſtützt. Nicht nur im Inland iſt ſie den Notleidenden zugute gekommen, ſondern auch deut⸗ ſchen Volksgenoſſen im Ausland ſind nach den Ab⸗ ſchlüſſen jährlich durchſchnittlich 15000 big annähernd 20.000 Mark zugefloſſen. Indem ſie auf das engſte mit den amtlichen Organen der Kriegsbeſchädigten⸗ fürſorge im Inland und Ausland zuſammenarbeitet, hat ſie ihre Unterſtützungsmittel an die richtigen Stellen leiten können. In ihren Jahresberichten konnte ſie mit Genugtuung immer darauf hinweiſen, daß ihre Verwaltungskoſten mit noch nicht ein Pro⸗ zent oͤer Ausgaben ſehr gering waren. Nach dem Tode Hindenburgs iſt die Leitung der Stiftung an den Ehrenpräſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes, Landesdirektor außer Dienſt von Winterfeldt⸗ Menkin und Staatsſekretär Dr. Meißner über⸗ gegangen, denen ein bleines von Hindenburg er⸗ nanntes Kuratorium, dem auch General von Hinden⸗ burg angehört, zur Seite ſteht. Errichtung von Fugenoſchutzkammern dub. Berlin, 10. Auguſt. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner hat folgende Verfügung erlaſſen: Schutz der Jugend vor Verderbnis und Mißbrauch iſt eine der wichtigſten Aufgaben der Staatsführung. An ihrer Verwirklichung hat die Strafrechtspflege hervorragend mitzuwirken. Daher beſtimme ich auf Grund von 8 7, Abſ. 1 der VoO zur einheitlichen Regelung der Gerichtsverfaſ⸗ ſung vom 20. 3. 1935: Bei jedem Landgericht, bei dem ein Bedürfnis hierfür beſteht, wird eine Jugendſchutzkam⸗ mer gebildet. Der Jugendͤſchutzkammer als einer Strafkammer ſind zuzuweiſen: 1. alle Sittlichkeitsverbrechen und Vergehen an und vor Jugendlichen bis zu 18 Jahren; 2. alle Mißhandlungen Jugendlicher; 3. ſchwere Verfehlungen gegen Arbeits⸗ und Ge⸗ ſundheitsſchutzbeſtimmungen zu GunſtenZugendlicher; 4. jede ſonſtige als Verbrechen oder Vergehen 505 unmittelbare Gefährdung eines Jugend⸗ lichen. In allen dieſen Schutzſachen hat der Anklagever⸗ treter mit Nachöruck auf die Notwendigkeit eines wirkſamen Jugendſchutzes hinzuweiſen und dem in ſeinen Anträgen zum Strafmaß Rechnung zu tragen. Ebenſo erwarte ich von den Juriſten ſtrenge Be⸗ ſtrafung aller Rechtsbrecher, die ſich an der end verſündigt haben. 5 Die Bildung der Jugenoſchutzkammern iſt nach Maßgabe der gleichzeitig ergehenden Richtlinien der⸗ art vorzubereiten, daß die Kammern am 1. Septem⸗ ber 1937 ihre Tätigkeit aufnehmen können.—— 6³ Mittwoch, 11. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 365. Die Sta diseite Mannheim, 11. Auguſt. Neuer Aufſtehwille In Heimkehrern aus der Sommerfriſche ſteckt im⸗ mer ein gewiſſer Reformationseifer, der erſt nach einigen 14 Tagen wieder nachläßt. Mancherlei wol⸗ len ſie mit und ohne Extrakoſten an uns verbeſſern, von der Kochkunſt am Herd bis zur Malkunſt an der Wand, aber am billigſten und vernünftigſten hört ſich's noch an, wenn ſie von den Wonnen des frühen Aufſtehens ſchwärmen; da weiß man denn auch mit Sicherheit, daß der Eifer keine 14 Tage anhält. Aber rein theoretiſch und unter dem Eindruck der großen Hitze betrachtet, hat das Frühaufſtehen ja viel für ſich. Denn jetzo müßte es wahrhaft ein Labſal ſein, zur rechten alten bäuerlichen Hahnenſchreizeit auftzuſtehen und die Natur zu genießen, wo ſie noch anzutreffen iſt. Wir haben doch rauſchenden Rhein und ſtilltrübfließenden Neckar, ſoweit vom Kanal gleichen Namens noch was übrig gelaſſen wurde, Altrhein mit Weiden und Pappeln, Kutzerweiher mit Schwänen, Käfertaler Wald mit Pilzen, Waldpark mit Faſanen, Haſen, Bären.. man muß nur früh aufſtehen, dann kriegt man alles zu ſehen. Ein an⸗ deres Licht liegt über der Stadt; gedämpft zuſam⸗ menklingend die Farben in feuchter Morgenluft, die am Tage gleißend bläulich unſere entzündete Binde⸗ haut erregen, und ſelbſt die rötliche Fabrik gegen⸗ über dem Strandbad, deren Sand bei Weſtwind ſo fürchterlich herüberkommt, ſie liegt jetzt nur monu⸗ mental und gewaltig da mit einem Flecken Sonne auf der höchſten Schornſteinſpitze. So kann man reden und der erhitzten Bürger⸗ ſchaft das Beiſpiel der alten Herren empfehlen, die, von Schlafloſigkeit geplagt, doch dieſen ſehr beach⸗ tenswerten Naturgenuß als Erſatz erhalten, wenn ſie, Linke auf dem Rücken, Rechte am Krückſtock, ſehr nachdenklich das Haupt geſenkt, ins Grüne ſchreiten. Aber auch jene flinken Mäochen und geſtählten Sport⸗ ler ſeien uns Vorbild, die frühmorgens vor Ge⸗ ſchäftsanſang waldparkwärts ſtrampeln mit minde⸗ ſtens 30 Stklm., um ein kühlendes Bad mit ſwpaß⸗ haftem Ringtennis und ernſthafter Freigymnaſtik zu verbinden. Ihnen ſollte man's gleichtun und keine Angſt vor dem Pünktlichkeitsteufel haben. Drum wollen wir ſpäten Kaffeeſchlürfer und Bier⸗ durſtlöſcher in uns gehen, wir lauſchen den Reform⸗ vorſchlägen der Sommerfriſchler, wir Wecker und erwägen die Anſchaffung eines Hahnes, der auch unaufgezogen und gegen unſeren ſchwachen Willen all den Krach macht, den wir zur Ueberwin⸗ „dung alter Gewohnheit und Vorurteile brauchen. Und wenn es immer noch nicht gehen ſollte, ſo iſt beſtimmt Erlöſung zu einem beſſeren Frühſport⸗ Sommerdaſein zu erwarten von der Aufgabe einer⸗ Anzeige, etwa ſo lautend:„Welch j. Mann 6. Mäd⸗ chen) iſt gewillt, naturfreud. Menſchen mit l. Fett⸗ anſatz i. feſt. Stellg. b. Frühaufſtehen z. helfen? Spät. Heir, mögl. Vermögen erw. Diskret. Ehrenſache. Angeb. u.„Hahnenſchrei!“ Mannheimer Sommergäſte Jawohl, Mannheim kann genau ſo von ſeinen Sommergäſten reden, wie jeder andere Ort. Zwar haben wir hier kein Heilbad oder ſo etwas Aehnliches, aber es ſpricht ſich in unſerem großen Deutſchland und darüber hinaus doch allmählich herum, daß Mannheim eine ſchöne Stadt iſt, in der es den Fremden und vor allem den Ausländern gut gefällt. Das beweiſen ſchon die vielen Omnibuſſe, die wir alle Tage durch unſere Stadt fahren ſehen, und nicht zuletzt die fremden Laute, die in den Gaſt⸗ ſtätten an unſer Ohr dringen. Auch in den letzten vierzehn Tagen war es nicht anders. Fangen wir mit dem 23. Juli an, ſo wäre zu berichten, daß an dieſem Tage zum zweiten Male ſchon Gefolgſchaftsmitglieder der Thü⸗ ringiſchen Landeszeitung aus Hildburg⸗ hauſen, diesmal 30 an der Zahl, in unſeren Mauern weilten. Am 24. waren es vier Omnibuſſe von drei Firmen aus den verſchiedenſten Gegenden Deulſchlands, aus Württemberg, Aglaſter⸗ hauſen und ſogar einer aus Bodenbach, einem Ort, der ſo ungefähr an der tſchechiſchen Grenze liegt. Daß uns am 25. Juli 30 Hitlerurlauber, von Weinheim kommend, beſuchten, haben wir bereits be⸗ richtet. Der 27. Juli bvachte dem Verkehrsverein, der dieſe Gäſte alle betreute, Hochbetrieb. An dieſem Tag liefen allein acht Omnibuſſe ein, davon aller⸗ dings fünf von verſchiedenen Tabakfabrike n. Insgeſamt 246 Menſchen„gondelten“ durch die Stadt. Darunter waren auch Holländer, die nach Heidelberg wollten, es aber dann doch vor⸗ zogen, in Mannheim zu bleiben. Es gefiel ihnen ſo gut, daß ſie von ihrer Sechstagefahrt allein zwei Tage Mannheim widmeten und nach ihren Ab⸗ ſchiedsworten, die nach einer Kameraattacke auf den Waſſerturm, wenn auch nur„ſcheibchenweiſe“, vom Stapel gelaſſen wurden, fiel ihnen das gar nicht ſchwer. Vor allem beſtätigten ſie uns, daß Mann⸗ heim ein großartiger Ausgangspunkt für Fahrten in die Pfalz und den Odenwald iſt. Ende Juli kamen dann noch zwei Omnibuſſe aus Eſſen und Abtsgemünd. Der Anfang des Monats Auguſt ließ ſich noch nicht ſo gut an. Bis zum 8. waren es nur 4„Buſſe“, die hier Station machten, und einige aus Bad Soden, Ober⸗ ſtein und Darmſtadt, die ſich noch auf der raſchen Durchfahrt Mannheim anſahen. Aber nicht nur Reiſegeſellſchaften wurden betreut. Einige Schweizer waren ganz erſtaunt, daß man ihgen beſonders einen Führer mitgab, und waren über die Stadt und ihre Höflichkeit des Lobes voll. Auch neun Studenten waren über ſolche Aufmerk⸗ ſamkeit recht überraſcht. Sie alle ſahen natürlich in erſter Linie unſer ſchönes Schloß an, der Hafen in⸗ tereſſierte nicht weniger und auch die ſonſtigen Se⸗ henswürdigkeiten machten ihnen Eindruck. Hoffen wir, daß uns der Auguſt noch mehr Gäſte bringt— wogegen auch unſere Gaſthäuſer nichts einzuwenden gaden werden. ſtellen den Kleines Kapitel für die Frauen: Iundendienſt im Einzelbaudel anderer Völker Was Deutſchland daraus lernen und nicht lernen ſoll Das Kapitel„Einzelhandel, Verbraucherin und Kundendienſt“ iſt in Deutſchland recht erfreulich. Die deutſchen Hausfrauen kaufen nur in den verkehrs⸗ ſchwachen Vormittagsſtunden ein, ſie ſind bei aller Warenvertrautheit werig auswähleriſch und laſſen kaum jemals„anſchreiben“... Obder iſt es doch etwas anders um dieſes Problem beſtellt? Nun, die Sonne des Einzelhandels ſcheint auch in Deutſch⸗ land gleichmäßig auf Gerechte und Ungerechte, und es gibt nicht nur weiſe und törichte Jungfrauen, ſondern(mit Verlaub zu ſagen) auch Hausfrauen beider Kaliber. Eins aber muß man der deutlſchen Käuferin zugute halten: ſie ſteht auch zu„ihrem“ Kaufmann in einem ſchwer zu erſchütternden Treue⸗ verhältnis. Und wenn der Einzelhändler, von den Sorgen des Tages gejagt, am Abend die Bilanz ſeiner Tätigkeit zieht, dann ſoll er gerade dieſen lon⸗ ſervativen Zug ſeiner Kundſchaft nicht vergeſſen. In den übrigen europäiſchen Ländern iſt das Verhält⸗ nis zwiſchen Kaufmann und Hausfrau vielſach grund⸗ ſätzlich ein anderes. Aus manchem könnte der eine oder andere deutſche Einzelhändler nebſt ſeinen Ge⸗ ſchäftsfreundinnen lernen; vieles werden beide Par⸗ teien mit Recht ablehnen. Sehr ſachgemäß, wenn auch durchaus humorvoll, berichtet das Edeka⸗Organ nach Angaben der Auslandsberichterſtatter des„Ber⸗ liner Lokal⸗Anzeigers“ über die Annehmlichkeiten und Nöte im Einzelhandel der anderen. Großzügigkeit in England Vorbildliches hören wir über die Einkaufsgewohn⸗ heiten der Engländerin und ihr Verhältnis zum Kaufmann. Die Engländerin iſt eine ausgeſprochen treue Kundin. Wenn ſie, von Gewohnheit und Zweckmäßigkeit beſtimmt, ihren Haushaltslieferanten gewählt hat, ſo vertraut ſie ihm auch in jeder Be⸗ ziehung. Sie denkt nicht daran, gleich abzuſpringen, ſelbſt wenn ſie einmal irgendeinen Grund zur Klage zu haben glaubt. Sie ſpricht vielmehr in aller Offenheit über etwaige Mängel mit ihrem Kaufmann, der dann ebenſo ehrlich beſtrebt iſt, Mißverſtändniſſe oder Fehlerquellen zu beſeitigen. Der engliſche Kaufmann weiß dieſes Vertrauen ge⸗ bührend zu ſchätzen, indem er alle Sorgfalt auf gute und pünktliche Bedienung ſeiner Kundſchaft verwen⸗ det. Er iſt über die Wünſche und Anſprüche der Leute genaueſtens im Bilde. Er iſt auch in bezug auf die Zahlungsweiſe nicht kleinlich und räumt ſelbſt neuen Kunden gern Kredit ein. Er kann ſich freilich mit Beſtimmtheit darauf verlaſſen, daß dieſe Großzügig⸗ keit nicht ausgenützt oder mißbraucht wird. Es iſt für den Kaufmann ebenſo„ſhocking“, Kunden zur Bezahlung zu drängen, wie für die Kunden, den Kaufmann zu lange auf das Geld warten zu laſſen. Die Londonerin pflegt, ſoweit ſie ihre Einkäufe nicht telephoniſch erledigt, in der Hauptſache während der Morgenſtunden den nötigen Tagesbedarf zu decken. 243 Liebenswürdiges Frankreich Die franzöſiſche Hausfrau hat im allgemeinen keinen Stammkaufmann. Sie pflegt ihre Ein⸗ käufe dort zu vollziehen, wo ihr Ware und Preis am günſtigſten erſcheinen. Sie rechnet beim Einkauf mit jedem Centime. Obwohl eine nähere menſch⸗ liche Beziehung im Verkehr dͤer Kaufleute mit ihren Kunden nicht recht aufzukommen vermag, behandelt der franzöſiſche Geſchäftsmann ſeine Kundſchaft mit geradezu außerordentlicher Liebenswürdigkeit, die vielfach einen herzlichen Charakter annimmt, und iſt auch ſtets bereit, Sonderwünſche zu erfüllen, wie etwa die Waren ins Haus zu liefern. Die Pariſer Hausfrau hält keine größeren Vorräte zu Hauſe, kennen doch die meiſten Pariſer Wohnungen nicht einmal die Einrichtung einer Speiſekammer. So decken denn die Hausfrauen den nötigen Bedarf täglich, und da die beiden Hauptmahlzeiten mittags und abends einen eiſernen Gewohnheitsbeſtand der franzöſiſchen Familien darſtellen, geht die Franzö⸗ ſin meiſt ſogar zweimal am Tage einkaufen. „Bargeldlos“ in Italien Die italieniſche Hausfrau läßt ſich in anderer Be⸗ ziehung verwöhnen. Sie iſt eine Meiſterin des bargeldloſen Verkehrs. Sie ſitzt ſo ziemlich überall in der Kreide, zumindeſt beim Kaufmann. Wie dabei die Geſchäftsleute auf ihre Koſten kom⸗ men, blieb ſelbſt dem Berichterſtatter ein Geheimnis. Dabei iſt die italieniſche Hausfrau nicht einmal ſon⸗ derlich kundentreu. Wenn ihr etwas nicht paßt, läuft ſie ſchnurſtracks zur Konkurrenz. Deſſenungeachtet wickelt ſich der geſchäftliche Verkehr mit einer char⸗ manten Liebenswürdigkeit ab. Vielen Hausfrauen erſetzen die Einkaufsgänge ſogar die Zeitungen; denn ſie beſchäftigen ſich dabei oft und gern mit den gro⸗ ßen und kleinen Senſationen des Tages. Die Ita⸗ lienerin, die ebenfalls von der Hand in den Mund einkauft, läßt ſich nur ſchwer zur Einhaltung beſtimmter Ladenzeiten herbei. Findet man die Ladentür verſchloſſen, ſo geht man einfach„hinten⸗ herum“. „Küß die Hand“ in Oeſterreich Freundlichkeit gehört in Wien zum guten Ton des Verkäufers.„Küß die Hand“ iſt der Gruß, mit dem der öſterreichiſche Kaufmann aus alter Tradition heraus ſeine weibliche Kundſchaft empfängt. Er geht aber auch ſonſt der einkaufenden Hausfrau mit Rat und Tat an die Hand. Er weiß genau, in welcher Weiſe ſeine Ratſchläge angebracht ſind. Verfolgt ein Fremder die Einkaufsgeſpräche, ſo fallen ihm vor allem die zahlreichen Fachausdrücke auf, deren man ſich in Oeſterreich bedient. weichungen beſitzen ihre Spezialnamen. Als Haupt⸗ geſchäſtszeit gilt für die Hausfrau der Vormittag. Man beobachtet aber auch in Oeſterreich die Un⸗ ſitte, daß es den Hausfrauen erſt knapp vor Ladenſchluß einfällt, ihre Einkäufe zu beſorgen. Fünf Minuten vor ſieben in Warſchau Die gleiche Untugend beſitzt die Polin. Auch ſie kommt gern fünf Minuten vor 7 Uhr in den La⸗ den. Man ſagt der polniſchen Großſtädterin nach, daß ſie ihre Hausfrauenpflichten nicht allzu„tragiſch“ nimmt. Man ſagt der Warſchauerin weiter nach, daß ſie anſpruchsvoll iſt. Mit temperamentvoller Geſte bringt ſie ihre Meinung über Qualität und Preis ziemlich eigenwillig zum Ausdruck. Beſonderen Wert legt man in Polens Hauptſtadt auf eine nicht nur gedjegene, ſondern auch hübſche Verpackung. Dies mag begreiflich erſcheinen, wenn man berückſichtigt, daß die Hausfrauen gewöhnlich nicht direkt nach Hauſe zu gehen pflegen, ſondern zuvor noch„Ein⸗ kehr“ halten. Doch iſt der Kaufmann auf Wunſch auch bereit, die Ware ins Haus zu ſenden. Eine Beſonderheit iſt ſernerhin darin zu erblicken, daß Hausfrauen, die über ein Mäochen verfügen niemals ſelbſt die täglichen Einkäufe beſorgen. Dies iſt viel⸗ mehr ein Vorrecht der Hausangeſtellten, die bei wöchentlicher oder monatlicher Abrechnung vom Kauf⸗ mann eine Art kleine Proviſion, das„Körbchengeld“, erhalten. Auf zu den Banater Schwaben“ mit der NSG„Kraft durch Freude“ am Freitag im Friedrichspark Der deutſche Sängertag in Breslau verdankt ſeine große Wirkung vor allem der Teilnahme jener zahlreichen Sängergruppen der Auslandsdeutſchen aus allen Teilen der Erde. Die mit unſerer Heimat beſonders verbundenen Volksdeutſchen aus dem Banat, die mit dem lei⸗ ſtungsfähigen Männerchor des Banater Deutſchen Sängerbundes in Breslau mitgewirkt haben, kom⸗ men nun auf einer Konzertreiſe auch in un⸗ ſere Heimat. Einſt zogen ihre Ahnen aus der Pfalz, aus Rhein⸗ heſſen und dem Odenwald hinüber in den Südoſten, um dort in zähem Ringen gegen fremde Volks⸗ gruppen ihre deutſche Art und Sprache zu bewah⸗ ren. Dabei hat beſonders auch das deutſche Lied eine große Rolle geſpielt. Am Freitag, 13. Auguſt, wird nun dieſe Banater Sängergruppe einen Heimat⸗ und Volkstums⸗ abend veranſtalten, der ein ausgezeichnetes Pro⸗ gramm auſweiſt. An alle Mannheimer ergeht die herzliche Einladung, mit unſeren auslandsdeutſchen Brüdern dieſen Abend gemeinſam zu verbringen. Wir wollen ihnen dafür danken, daß ſie ihre deutſche Art und Treue bewahrt haben und ihnen das Gefühl mit⸗ geben, daß das ganze deutſche Volk ſich in Treue mit ſeinen auslandsdeutſchen Brüdern verbunden weiß. Die Vortragsfolge des Heimat⸗ und Volks⸗ tumsabends zeigt eine bunte Fülle von Chören für Männerchor ELeitung Bundeschorleiter J. Weber) und gemiſchten Chor(Leitung Prof. Joſef Linſter). Die Geſamtleitung des Abends hat Prof. Valen⸗ tin. Dazwiſchen ſind eingeſtreut Gedichte und chori⸗ ſche Sprechwerke. Beſonderes Intereſſe wird die Banater ſchwäbiſche Kirchweih erwecken, die mit Volkstänzen dem Abend ein beſonders charakteriſtiſches Gepräge geben wird. Nochmals! Vergeßt unſere Auslands⸗ deutſchen nicht und verbringt mit ihnen zuſam⸗ men am Freitag den Abend im Friedrichspark. Im Vorverkauf werden Karten ausgegeben an folgenden Vorverkaufsſtellen der NSG„Kraft durch Freude“: P 4, 4/5, Zimmer 11, Langſtr. 39a, Zigarrenkiosk Schleicher am Tatterſall, Völkiſche Buchhandlung, Neckarau: Buchhandlung Göppinger. * „Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amts Mannheim betrug der Reinzugang an Woh⸗ nungen im Monat Juli 128(Zugang durch Neubau 118, durch Umbau 14, Abgang durch Umbau und Ab⸗ bruch). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 109 Wohnungen mit 1 bis 3 Zimmern und 23 Woh⸗ nungen mit über 3 bis 6 Zimmern. Es wurden 50 neue Wohngebäude von privaten Bauherren, 20 von einer gemeinnützigen Wohnungsbaugeſellſchaft er⸗ ſtellt, darunter ſind 52 Kleinhäuſer mit 1 bis 2 Voll⸗ geſchoſſen und höchſtens vier Wohnungen. Für 32 Neubauten, die zuſammen 43 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. Gute Erfolae des Schützenvereins der Polizeibeamten Anläßlich des 50jährigen Jubiläums, das mit dem 4. Kurpfälziſchen Schützenfeſt der Schützengeſellſchaft Oggersheim gegr. 1887 verbunden war, ſtellte der Schützenverein der Polizeibeamten e. V. Mannheim zwei Fünſer⸗Mannſchaften für den Kleinkaliberkampf und weitere Einzelſchützen. Die erſte Mannſchaft wurde, wie an anderer Stelle be⸗ reits mitgeteilt, mit 459 Ringen Sieger und erhielt den Wanderpreis zum dritten Male. Geſchoſſen wur⸗ den je dͤrei Schuß in den drei Anſchlagsarten. Der Meiſter des 4. Kurpfälziſchen Schützenfeſtes, Kamerad Rogge, der den Wanderpreis, eine vom Bürger⸗ meiſter von Oggersheim geſtiftete Schützenkette, er⸗ hielt, ſchoß 5 Schuß Zimmerſtutzen, 9 Schuß Klein⸗ kaliber in den drei Anſchlagsarten und 3 Schuß Ge⸗ brauchspiſtole auf 20er⸗Ringſcheibe. Beim Piſtolen⸗ ſchießen wurde Rogge mit 55 Ringen durch das Los Zweiter. Außerdem konnten mehrere Schützen des Vereins bei den verſchiedenen Meiſterſchaften wert⸗ volle Preiſe erringen. u Auſtellungsſchluß. Am heutigen Mittwoch, dem 11. Auguſt, wird die Sonderausſtellung des Städtiſchen Muſeums für Völkerkunde und Ur⸗ geſchichte(Zeughausmuſeum) Mannheim„Die Welt der Maske“, die ſeit 12. Juni in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen zu ſehen war, zum letzten Male geöffnet ſein. Die Schau, die auch von zahlreichen auswärtigen Fachleuten beſucht wurde und in der Fachpreſſe große Beachtung gefunden hat, erreichte bis heute eine Beſucherzahl von 40 381 Perſonen. Die geringfügigſten Ab⸗ eine zweite Uebung mitmachen. 123 neue Wohnungen Die veryaßte Gelegenheit Krauſes Lieblingswunſch war, ein eigenes Gärtchen zu beſitzen, möglichſt am Waldrand und Waſſer gelegen, damit er recht ungeſtört ſeinen Angelſport ausüben könnte. Dort wollte er ſich ein Wochenendhäuschen bauen und vielleicht ſpäter ein⸗ mal ein richtiges Wohnhaus. Drei Tage vor Ur⸗ laubsbeginn kam nun ſein Freund Müller zu ihm und erzählte von einem Grundſtück, das zu verkauſen ſei, und das nach ſeiner Anſicht allen Wünſchen Krauſes gerecht würde. Die Rückſprache mit dem Beſitzer ergab, daß das Grundſtück zwar preiswert war, den Betrag aber, den Krauſe hinein⸗ ſtecken wollte, doch überſtieg. Krauſe wollte ſich die Sache in ſeinem Urlaub in aller Ruhe überlegen. Der Urlaubsplan ging dahin, ſich in einem ganz ab⸗ ſeits gelegenen kleinen Ort in aller Ruhe zu er⸗ holen. Krauſe wollte nichts ſehen und hören, wollte auch keine Zeitung leſen. Der kleine reizvoll ge⸗ legene Ort fand durchaus Krauſes Beifall. Nach einer Woche fiel ihm auch wieder der beabſichtigte Kauf des Grundſtücks ein. Er beſchloß, dem Be⸗ ſitzer eine zuſagende Antwort zu geben, und brachte den Brief ſofort zu der örtlichen Poſtagentur. Es vergingen einige Tage, Krauſe hatte ſein Stückchen Land in Gedanken ſchon bepflanzt und bedauerte nun doch, keine heimatliche Tageszeitung zu er⸗ halten, um Angebote für Holzhäuſer und dergleichen ausfindig zu machen. Erſtaunen gab es, als Krauſe nach einigen Tagen ſeinen Brief an den Grund⸗ ſtücksbeſitzer wieder zurückerhielt mit dem Vermerk „Annahme verweigert“. Krauſe hatte eine Brief⸗ marke aufgeklebt, die nicht mehr gültig war. Infolgedeſſen ſollte der Empfänger das Porto und dazu nach Strafporto zahlen, was er ab⸗ lehnte. Deshalb gab die Poſt den Brief an Krauſe als unbeſtellbar zurück. Auf eine Anfrage bei der Poſt mußte ſich Krauſe ſagen laſſen, daß alle deut⸗ ſchen Zeitungen mehrfach und rechtzeitig darauf hin⸗ gewieſen hatten, daß die Olympia⸗Marken und Winterhilfsmarken 1936 mit dem 30. 6. 1937 ihre Gültigkeit verlieren würden. Krauſe ſteckte den Brief in einen neuen Umſchlag und ließ ihn dann mit richtigen Marken verſehen wieder abgehen. Leider kam nach einigen Tagen von dem Beſitzer die Antwort, daß das Grundſtück ſchon anderweitig verkauft ſei, da Krauſe in der vereinbarten Friſt nichts habe von ſich hören laſſen. Die Friſt hat Krauſe verſäumt, weil er falſche Briefmarken be⸗ nutzte, falſche Briefmarken hat Krauſe benutzt, weil er keine Zeitung las. Friſtloſe Kündigung unzuläſſig bei Beurlaubung zu einer Wehrdienſtübung Das Arbeitsgericht Berlin hat in einem Urteil vom 17. Juli 1937 feſtgeſtellt, daß während der Be⸗ urlaubung zu einer Wehrdienſtübung jede Kün⸗ digung des Dieſtverhältniſſes, auch eine friſtloſe Kündigung, unzuläſſig iſt. Das gilt auch für den Fall, daß eine zweite Wehrdienſtübung ſich un⸗ mittelbar an die erſte anſchließt. Der Kläger, der im Angeſtelltenverhältnis ſtand, mußte ſofort nach ſeiner erſten Wehrdienſtübung Wenn dier be⸗ klagte Firma damit nicht einverſtanden war, ſo wär ſie verpflichtet, bei der zuſtändigen Wehrdienſt⸗ ſtelle die Zurückſtellung zu beantragen. Sie konnte aber nicht, wie ſie es in dem Entlaſſungs⸗ ſchreiben zum Ausdruck bringt, den Kläger zur Rückkehr aus ſeinem Wehrverhältnis auffordern, da durch die unmittelbare Fortſetzung des Wehrdienſt⸗ verhältniſſes der Kläger den Beſtimmungen des Wehrdienſtverhältniſſes unterſtand, welche den Ar⸗ beitsbedingungen vorgingen. Selbſt wenn Klaäger die zweite Wehrdienſtübung begonnen hat, ohne von der Beklagten beurlaubt worden zu ſein, ſo iſt dies im vorliegenden Falle unerheblich, weil das Wehr⸗ verhältnis der zweiten Wehrdienſtübung unmittel⸗ bar an die erſte Wehrdienſtübung ununterbrochen fortgeſetzt wurde. Die Beklagte hat deshalb gegen die Beſtimmungen des§ 3 der Verordnung über die Einberufung zu Uebungen der Wehrmacht vom 25. Nopbr. 1935, der grundſätzlich eine Kündigung eines Angeſtellten oder Arbeiters aus Anlaß der Einziehung zum Wehrdienſt verbietet, verſtoßen. ** Der ſtaatliche Gewerbearzt für Mannheim. Das vom Reichsarbeitsminiſter ſoeben veröffent⸗ lichte vorläufige Verzeichnis der ſtaatlichen Gewerbe⸗ ärzte verzeichnet die Dienſtſitze, den Geſchäftsbereich und die Anſchrift der ſtaatlichen Gewerbeürzte im Reich. Zuſtändig für Mannheim iſt der ſtaat⸗ liche Gewerbearzt mit dem Dienſtſitz in Karlsruhe. Der Geſchäftsbereich dieſes ſtaatlichen Gewerbe⸗ arztes umfaßt das ganze Land Baden. Die An⸗ ſchrift lautet: Landesgewerbearzt beim Badiſchen Landesgewerbeaufſichtsamt, Karlsruhe, Schloß⸗ platz 20. ** Raucher! Eure Zigarettenſchachtel! Liebe Raucher! Werft eure Zigarettenſchachteln nicht acht⸗ los auf die Straße oder ſonſtwohin! Wenn ihr ſie nicht ſammeln könnt, dann ſorgt wenigſtens dafür, daß ſie ins Altpapier kommen! Ihr könnt ſehr weſentlich für die Erfüllung des Vierjahresplans mitarbeiten, wenn ihr euch dieſer kleinen Mühe unterzieht! k Katzen in der Großſtadt. Hunde laufen dutzendweiſe durch die Straßen, vom Raſſehund bis zum Straßenköter. Niemand macht viel Aufhebens davon, wenn es ſich nicht um ein auffallend ſchönes oder in ſeiner Häßlichkeit drolliges Tier handelt. Aber alle ſind die Lieblinge ihrer Herrchen. Katzen finden viel mehr Aufmerkſamkeit, ſie ſind und bleiben im Straßenbild etwas Fremdes. Wenn ſie vorſichtig über die Fahrbahn gehen, wenn ſie ſich unter parkende Kraftwagen verſtecken, wenn ſie vor Geſchäften und Häuſern ſitzen und ſich ſonnen oder putzen, jeder wirft ihnen ein Blick zu und die Kin⸗ der ſtreicheln ihnen wohl mal das Seidenhaar des Rückens. In der Weſtſtadt begegnet man ihnen ſchon früh am Morgen, wenn ſie vom nächtlichen Bummel heimkehren oder Morgengymnaſtik treiben, die nicht ſelten mit Fauchen und geſchwungenen Pfoten endet. Um ſo betrübter iſt man, wenn man, wie heute früh zwiſchen F 3 und F 4, auf erregte und teilnehmende Menſchen ſtößt, die um eine tote Katze ſtehen. Ein Hund hat ſie gerade tot gebiſſen, ein hübſches grauweißes Tierchen, eine Halbangora. Da liegt ſie mit ſtruppigem Fell, und der glaſige Blick des Auges heiſcht unſer Mitleid. Man weiß, wo der Hund, der in der Gegend beheimatet iſt, hin⸗ gehört. Man wird Schritte unternehmen. Mie Recht. Und man verſteht die Trauer der Bo⸗ ſitzerin. 4. Seite/ Nummer 365 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 11. Auguſt 1037 Slannicimer Sruuen. Bilu Honig, ein Vollesheilmittel Was der Htæt über seine Verwendung sagt Der Verbrauch an Zucker iſt in den letzten zwanzig Jahren um das Doppelte geſtiegen. Wir haben ihn in der Kriegszeit ſehr vermißt und dann in der Nachkriegszeit um ſo mehr Süßigkeiten ver⸗ zehrt. Es gab aber auch einmal eine Zeit, da man den Zucker überhaupt nicht kannte, und als ein⸗ zigen Süßſtoff den Bienenhonig verwendete. Noch zur Zeit unſerer Großeltern ſpielte die Bienenzucht eine ſehr bedeutſame Rolle. Dann haben die Zuckerrüben die fleißigen Bienen ver⸗ drängt, aber immer hat es Honigliebhaber gegeben, und in den letzten Jahren, da man ſich auch in der Stadtrandſiedlung und im Schrebergarten der Natur wieder zuwendet, hat mancher Stadtrandbewohner aus Liebhaberei die Bienenzucht aufgenommen. Wir wiſſen ja auch, daß zuckerhaltige Nah⸗ rungsmittel nicht lediglich Leckereien ſind, ſondern hochwertige Nährſtoſſe enthalten, die unſer Körper unbedingt braucht. Der Bienenhonig ſchmeckt nun aber nicht nur ſüß, ſondern auch überaus fein und iſt äußerſt förderlich für die Verdͤauung. Leider iſt er verhältnismäßig teuer, aber je mehr man wieder Bienen züchtet, um ſo preiswerter wird er, und es iſt durchaus denkbar, daß er allmählich wieder zu einem rechten deutſchen Volksnahrungsmittel werden könnte. Honig iſt aber auch ein Volksheilmittel und wurde ſchon in alten Zeiten bei ſehr verſchie⸗ denen Krankheitszuſtänden verwendet. Mag ſein, daß dieſe Verwendung nicht immer ſo ganz zweckmäßig war, aber einiges ſcheint doch an der Heilkraft des Honigs dran zu ſein. Man hat üiltränke mit Honig gewürzt und Wund⸗ ben aus ihm hergeſtellt. Vor kurzem berichtete Landarzt, ſelbſt ein begeiſterter Bienenzüchter, daß er verſchmutzte Wunden regelmäßig mit Bienenhonig behandelt und damitt ausgezeichnete Heilerfolge ſah. Nun iſt es ja ſo, daß auch beſchmutzte Wunden von ſelbſt heilen, wenn der verletzte Kör⸗ perteil ruhiggeſtellt und verbunden wird. Meiſt liefert der eigene Körper die beſten Heilmittel. Biologiſche Forſchungen haben jedoch dar⸗ über hinaus ergeben, daß der Honig offenbar die Wirkſamkeit der örtlichen Abwehrkräfte 3 ſteigert. Unter dem Honigaufſtrich ſondert die Wunde eine vermehrte Zahl weißer Blutzellen, ſogenannter Freß⸗ zellen ab, die ſich mit den eingedrungenen Bakterien und ihren ſchädlichen Ausſcheidungen beladen In⸗ folgedeſſen reinigt ſich die verſchmutzte Wunde be⸗ ſonders ſchnell, und die Heilung macht raſchere Fort⸗ ſchritte. Selbſtverſtändlich muß der Honig keimfrei ſein und darf bei der Verwendung nicht verunreinigt werden. Dr. med. G. K. Skat⸗Turnier der Frauen Vom 24.—26. September führt der Deutſche Skatverband in der Spielkartenſtadt Alten⸗ burg i. Thür. ſeinen 14. Sbatkongreß durch. Neben dem üblichen Meiſterſchaftsringen im Skat für Män⸗ ner wird in dieſem Jahr erſtmals auch die Mei⸗ ſterſchaft im Einzelſpiel für Frauen ausgetragen. Es iſt erreicht! Die holden Frauen ſpielen zum erſtenmal beim nächſten Skat⸗Turnier. Sie werden zweifellos Erfolg erzielen im ſchönen Alten burger Kampfrevier. Obwohl dem allgemeinen Skat der Frauen die Reife fehlte und das Fundament, ſo haben ſie, wie wir tagtäglich ſchauen, für Skat ein angeborenes Talent. Zum erſten: Wer verſteht ſo gut zu reizen, wie eine Frau bei Wertung ihres Ziels! Nie wird die Frau mit ihren Reizen geizen, und reizen iſt die Seele doch des Spiels! Zum zweiten: In der Liebe und im Haſſen, in Freunoͤſchaft, Trauer, in des Leides Bann, verſteht die Frau zur rechten Zeit zu paſſen. Sie ſpielt weit überlegter als der Mann! Zum dritten: Unbewußt ſpielt ſie die Trümpfe als oberſtes Geſetz beim Skatſpiel aus; dͤer neue Hut, die feinen Seidenſtrümpfe, das alles liegt nicht ungenutzt zu Haus. Das Zählen iſt kein Buch der ſieben Siegel, womit ſo mancher Mann ſich ewig quält,— ſie ſteht oͤoch täglich prüfend vor dem Spiegel, wobei ſie ſorgſam ihre Trümpfe zählt. Nur eines wird die Frau wohl niemals lernen, auch wenn ſie ſelbſt, von höchſtem Ruhm umkränzt, als erſter unter all den großen Sternen zam Himmel dieſes eoͤlen Spiels erglänzt. Man kennt die peinlich üblen Leichenreden, die mancher Mann nach jedem Spiel verbricht;— ſich ſchweigend auf dem Kampfplatz zu befehden und wortlosſpielen nein, das lernt ſie nichtl e u k. ieee Slick auf Die Siegerliſte h. Lubwigshaſen, 11. Auguſt. Im Anſchluß an unſere Würdigung des Verlaufs der 2. Militäriſchen Kampſſpiele im Hindenburgpark teilen wir nachſtehend noch die offi⸗ zielle Siegerliſte der einzelnen Wettbewerbe mit: Militäriſcher Dreikampf: 1. Schütze Ebertz; 2. Schütze Fiſcher; 3. Unteroffizier Reeg, alle 4. M../.R. 110. Leichtathletiſcher Dreikampf: 1. Schütze Hilden⸗ brandt, 4.../ NR. 110; 2. Feldwebel Weber, .R. 110; 3. Unteroffizier O. Müller, 4.../J. R. 110. Handgranatenweitwurf: 1. Feldwebel Weber. 2..R. 110, 2. Schütze Heiſeck, 14..R. 110; 3. Schütze Hildenbrandt, 4. M../ J. R. 110. Weitſprung: 1. Schütze Hildenbrandt, 4. ../J.R. 110; 2. Schütze Ebert, 4.../J.R. 110; 3. Grenadier Walter, Nachrichtenzug.R. 110. Turneriſcher Dreikampf: 1. Unteroffizier Si⸗ beth, 4.../ J. R. 110; 2. Schütze Pfitzenmeier, 4.../.R. 110; 3. Unteroffizier Kreck, 2..R. 110. Waſſerſport⸗Dreikampf: 1. Feldwebel Froſt; 2. Schütze Pfitzenmeier; 3. Unteroffizier Müller, alle 4.../J.R. 110. 3000⸗Meter⸗Lauf: 1. Schütze Alt, 4.../.R. 110 in 9,48 Minuten; 2. Grenadier Beyer, 10..R. 110 in 9,49,9 Minuten; 3. Grenadier Roßkopf, 10. J. R. 110 in 11,30,1 Minuten. Jagdſpringen. Kl. A: 1. Unteroffizier Schra⸗ derr, 4..R. 110, auf„Ottmar“, 0 Fehler, 32 Sek.; 2. Unteroffizier Lemnitz, 4..R. 110, auf„Liſa“, 0 Fehler, 37 Sekunden; 3. Unteroffizier Wagner, 4. .R. 110, auf„Prinzeß“, 0 Fehler, 38 Sekunden; 4. Schütze Schreiber, 4..R. 110, auf„Lola“, 0 Feh⸗ ler, 39 Sekunden; 5. Oberleutnant Knuht, Batail⸗ lons⸗Stab.R. 110, auf„Melitta“, 0 Fehler, 41 Sekunden. Dreſſurprüfung, Kl. A: 1. Feldwebel Pfeiffer, 4. J. R. 110 2. Oberfeldwebel Lerch, 4..R. 110, 3. Unteroffizier Wagner, 4..R. 110; 4. Unteroffizier Stauth, 12..R. 110; 5. Unteroffizier Pyrlik, Batl.⸗ Stab 1. J. R. 110. 15mal 100⸗Meter⸗Stafſel(Züge): 1. Erſter Zug; 2. Kompanietrupp. 15 mal 100⸗Meter⸗Staffel(Kompanie); 1. 4. M../ Komp..R. 110, 2. 2..R. 110; 3. 14..R. 110. Goldene Hochzeit feierten Karl Olſchläger, Penſioniſt der JG⸗Farbeninduſtrie, geboren am 14. September 1863, und Frau Wilhelmine, geborene Stumpp, geboren am 16. September 1863, Ludwigs⸗ hafen, Hartmannſtraße 18. Kinder, Enkel und Ur⸗ enkel brachten ihre Glückwünſche dar, und auch wir reihen uns mit beſten Wünſchen an. Tanzkünſtler im Hindenburgpark. Im Rahmen der„Frohen Feierabende“ der NSG„Kraft durch Freude“ gaſtieren am kommenden Freitag im Hin⸗ denburgpark die vortreffliche Anſagerin Maria Bey mit ihrem„Schifferklavier“ und ſieben Soliſten des Balletts der Opernhäuſer Köln und Krefeld. Ludwigsbefen Verkehrsunfallbilanz. Im Monat Juli ereig⸗ neten ſich in Ludwigshafen insgeſamt ſiebzig Verkehrsunfälle, bei denen 46 Perſonen verletzt wurden. Glücklicherweiſe ſind diesmal keine Todesopfer zu beklagen. Von den 46 verletzten Perſonen waren fünf unter 14 und 41 über 14 Jahre alt, darunter wiederum 30 männliche und 16 weib⸗ liche Verkehrsteilnehmer. Die meiſten Unfälle ſind falſches Einbiegen zurückzuführen. Frieſenheim ſchreibt ein Gefallenen⸗Ehrenbuch. Am Samstag, 4. September feiert die Krieger⸗ kameradſchaft Frieſenheim im Jahnſaal ihr N Beſtehen. Aus dieſem An⸗ laß arbeitet die Kameradſchaft ein Ehren buch aum Gedächtnis für die gefallenen Frieſenheimer Monatsbericht der Polizeidirektion Im Juli wurden in 40 Milchbetrieben 102 Milchproben, darunter ſechs Proben Markenmilch und drei Proben Schulmilch und außerdem in 23 anderen Betrieben 41 Proben ſonſtiger Lebensmittel⸗ und Gebrauchsgegenſtände erhoben und zur Unter⸗ ſuchung eingeliefert. Ferner wurden in 600 Fällen Kontrollen bei Gewerbetreibenden in bezug auf das Arbeitszeitgeſetz, die Arbeiterſchutzbeſtimmungen, die Handwerkerverordnung, das Lehrlingsweſen, das Le⸗ bensmittelgeſetz, Einhalten der Preiſe für Lebens⸗ mittel und Gebrauchsgegenſtände, die Verordnung über Beſchilderung und Auszeichnung von Waren, das Einzelhandelsſchutzgeſetz, die Veroroͤnung über den Verkehr mit Milch und Milcherzeugniſſen und die Verordnung über den Verkehr mit Garten⸗, Wein⸗ bau⸗ und Getreideerzeugniſſen vorgenommen. Zur Anzeige gelangten zwei Perſonen wegen Vergehens gegen das Einzelhandelsſchutzgeſetz, vier Perſonen wegen Vergehens gegen das Arbeitszeit⸗ geſetz, eine Perſon wegen Höchſtpreisüberſchreitung für Kernobſt, eine Perſon wegen ungerechtfertigter Preisſteigerung im Obſthandel, zwei Perſonen wegen Vergehens gegen das Geſetz zur Verhütung von Mißbräuchen auf dem Gebiete der Rechtsberatung, acht Perſonen wegen Vergehens gegen das Geſetz über den Verkehr mit Frühkartoffeln, eine Perſon wegen Vergehens gegen die Sonntagsruhe im Han⸗ delsgewerbe, zwei Perſonen wegen Vergehens gegen die Reichsabgabenoroͤnung, eine Perſonen wegen Vergehens gegen die Verordͤnung über Schweinezäh⸗ lung, eine Perſon wegen Vergehens in bezug auf das Bewachungsgewerbe, eine Perſon wegen Ueber⸗ ſchreitung der Preiſe für Mineralwaſſer, eine Perſon wegen Vergehens gegen das Gaſtſtättengeſetz, eine Perſon wegen Vergehens gegen die Bäckereiverorò⸗ nung, zwei Perſonen wegen Vergehens gegen das auf Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes und auf Das Seidenkleidchen der Tochter hat einen Falbel ⸗ kragen. Das Kleid der Mutter iſt fraulicher ge⸗ halten. Ullſtein⸗Schnitte.F 2468 und K 7567 Kameraben aus. Das Werk ſoll am Jubiläumstage der Ludwigshafener Stadtverwaltung zur Aufbe⸗ Vervollſtändigung der mit den genauen Perſonalien der Gefallenen des Weltkriegs verſehenen Blätter iſt es erforderlich, daß für jeden Gefallenen eine Pho⸗ tographie(möglichſt Soldatenbildl) beigegeben wird. Die Kameradſchaft bittet die Angehörigen der Ge⸗ fallenen, unverzüglich das erbetene Lichtbild an Ka⸗ merad Fr. Dietrich, Schwanenſtraße 2, einzu⸗ ſenden Ludwigshafener Veranſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert er und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Ufa⸗Palaſt im iaſege„Wenn Frauen ſchweigen“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Mabame Bovary“.— Ufa⸗Rheingold: „Der verkannte Lebemann“.— Union⸗Theater:„Keine Angſt vor Liebe“.— Atlautik:„Schloß Vogelöö“.— Alhambra Mundenheim:„Spiel an Borb“. Qi 2 ut Milchgeſetz, ſechs Perſonen wegen Uebertretung der Gewerbeordnung, eine Perſon wegen Uebertretung der Agentenverordnung, eine Perſon wegen Ueber⸗ tretung des Gaſtſtättengeſetzes, eine Perſon wegen Uebertretung der Schlacht⸗ und Viehhofordnung. Ein Gewitter, das ſich am Montagabend langſam im Weſten zuſammenzog und ſchließlich auch zur Ent⸗ ladung kam brachte der Staoͤt und Umgebung kür⸗ zere Zeit heftigen Regen. Er reichte aber zur gründ⸗ lichen Durchnäſſung des ausgetrockneten Bodens keineswegs aus. Auch die Abkühlung war nur von kurzer Dauer. Die Mittagswärme betrug am Diens⸗ tag wieder etwa 30 Grad. Der Neckar weiſt derzeit recht niedrigen Waſſerſtand auf. Reichsfeſtſpiele. Am kommenden Sonntagnach⸗ mittag(14.30 Uhr) gelangt für die NSG„Kraft durch Freude“ das Luſtſpiel„Pantalon und ſeine Söhne“ zur Aufführung. Karten zu 1,10 Mark ſind ſchon jetzt zu beſtellen im„Haus der Arbeit“.— Am Sonntag darauf, alſo am 22. Auguſt, werden die diesjährigen Reichsfeſtſpiele mit einer letzten Auf⸗ führung von„Romeo und Julia“ im Schloßhof ab⸗ geſchloſſen. Zuſammenſtoß mit einem Straßenbahnwagen. Am Montag fuhr ein Perſonenkraftwagen vom Korn⸗ markt nach rechts in weitem Bogen in die Haupt⸗ ſtraße und ſtieß infolgedeſſen mit einem Straßenbahn⸗ wagen zuſammen. Ein Inſaſſe des Perſonenkraft⸗ wagens erlitt eine leichte Kopfverletzung. Der Kraft⸗ wagen wurde erheblich beſchädigt. Die Liſte der Fundgegenſtände, die in der Polizei⸗ direktion ausgehängt iſt, verzeichnet wieder eine Menge verſchiedenſter Gegenſtände, die im Laufe der letzten Wochen abgegeben wurden, ohne daß ſich bis⸗ her der jeweilige rechtmäßige Eigentümer gemeldet hätte. In dem Arſenal des Gefundenen befinden ſich — Da Mütter und heranwachſende Töchter ſich als Kameradinnen fühlen, kommt in der Art ſich zu kleiden deutlich zum Ausdruck. Und trotz⸗ dem gibt es Unterſchiede, muß es Unterſchiede geben. Nicht wegen des Alters. Wohl aber wegen der verſchiedenartigen Anſprüche, die von der Figur an die Kleidform geſtellt werden. Man kann nicht die gleiche Kleidermachart wählen, wenn man Hüftweite neunzig und wenn man Hüftweite hundertundzwanzig hat. Es hieße die äſthetiſche Sendung der Mode verkennen, wollte man ſich über dieſe Vorbedingungen im unklaren ſein. Das grazile, bewegliche Figürchen der Tochter darf ſich alles Niedliche, Zierliche, Drollige leiſten. Es wird an ihr reizend aus⸗ ſehen. Kommt aber die behäbige Frau Mama mit neckiſchen Zutaten, dann erhebt der gute Geſchmack warnend den Zeigefinger und mahnt: So nicht! Für die reiferen Jahre gilt mehr die Sr ieheen ees Med o wahrung im Heimatmuſeum überreicht werden. Zur Full, Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Mutter und Lochter güte Machart, der erleſene Stoff, die ge⸗ ſchmackvolle Garnitur. Kindliche Falbel⸗ kragen umwallen allerliebſt ein ſchlankes Jungmädelhälschen, auf der leiſen Anſpielung eines Doppelkinns haben ſie dagegen keine Exiſtenzberechti⸗ gung. Hier wäre ein frauliches Jabot weit beſſer am Platz. Und amüſante Verſchnürungen mögen zum Sport⸗ kleid einer Backfiſchgröße paſſen, während für eine voll entwickelte Geſtalt eine ſportliche Weſtenform mit ſachlich⸗ſchlichtem Knopfſchluß unbedingt vorzuziehen iſt. M. Cl. E. 4 4 —9* 2/ viele Schlüſſel, Geldbeutel, Mäntel, Fahrräder, aber auch ſolche Einzelſtücke wie Brille, Autoerſatzrad, Handköfferchen gehören zu dem Lager deſſen, was irgendwo abhanden kam und von irgendwem ſchmerz⸗ lich vermißt wird. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937:„Götz von Berlichingen“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“ im Königsſaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Aus den Kinos: Gloria:„Das Schloß in Flandern“.— Kammer:„Sein letztes Modell“.— Odeon: Neues Programm. 4* Konſtanz, 10. Aug. Am Sonntag wurde in der Frühe ein 46 Jahre alter Feriengaſt aus Reck⸗ linghauſen auf der Straße tot aufgefunden. Man nimmt an, daß der Mann, der unter Afthma litt, friſche Luft ſchöpfen wollte und dabei aus ſeinem im 2. Stock gelegenen Zimmer auf die Straße ge⸗ ſtürzt iſt. Der tödlich Verunglückte hinterläßt eine Familie mit 6 Kindern. NSDAP-Hfiffeilungen Aus parteiamtlichen Bel Ortsgruppen der NS DAP Almenhof. Parteigenoſſen, die am Reichsparteitag teil⸗ nehmen wollen, melden ſich umgehend in unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle, Streuberſtraße 40. Sprechſtunden: Montags, mitt⸗ wochs und freitags von 19 bis 20 Uhr. Erlenhof. 12. Auguſt Antreten auf dem Erlenhofplotz um 20 Uhr zum Formaldienſt. Nur Uniformierte. Rheinan. 12. Auguſt, 20.30 Uhr, Sitzung ſämtlicher Amts⸗ und Zellenleiter(Dienſtanzug). Bismarckplatz. ehi⸗ die beabſichtigen, in dem dies⸗ jährigen Parteitag teilzunehmen, wollen ſich umgehend auf der Ortsgruppe melden. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsfrauenſchaftsleiterinnen. Wir benötigen für die Gäſte aus dem Banat zahlreiche Freiquartiere und bitten um baldige Meldung. Es wird Quartier und Frühſtück vom 18. 8. auf 14. 8. und Mittageſſen am 13. 8. gewünſcht. 5 Standort Mannheim. Am Donnerstag, 12.., findet ob 15 Uhr in den Dienſt⸗ räumen der 32. SS⸗Standorte, Heidelberg, Handſchuhshei⸗ mer Landſtraße 4, durch die Annahmekommiſſion der SS⸗ Standarte„Deutſchland“ eine Muſterung von Bewerbern für die Verfügungstruppe ſtatt. Hitler⸗Jungen, die ſich hierfür bewerben wollen, melden ſich um die angegebene Zeit in Heidelberg. Achtung, Bannzeltlager Weinheim! Für Bannzeltlager in Weinheim(14. bis 21. Auguſt) werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Lagerbeitrag 3. Sae. in der Banngeſchäftsſtelle, Schlogeterhaus, mmer 63. Die Führerausweiſe folgender Kameroden können wäh⸗ rend der Dienſtſtunden ſofort auf der Perſonalſtelle des Bannes, Zimmer 72, abgeholt werden: Heinz Waldmann, Walter Bär, Fritz Scharer, Walter Hoffmann, Emil Küblec. BDM Feudenheim. 11.., 19.30 Uhr, am Schulplatz antreten zum Flachsernten. 5 DAxð Platz des 30. Januar. Unſere Dienſtſtelle haben wir 17 5 W 1 nach der Friedrichsfelder Straße 29 verlegt. tmach n das zweite Dienſtſtunden montags und donnerstags von 8 bis 20 Uhr. 8 49 69 fuhren ſieben Stunden lang, und plötzlich war Wenn Not an Mann iſt, wird nicht gefragt, ob einer tatſächlich vorgebildet iſt; man verleiht ihm ganz einfach ſein Patent, und die Praxis macht ihn dann bald zu dem, was er ſein ſoll. Als ich mich vor drei Jahren im„Majeſtic⸗Hotel“ in Kapſtadt bei Miſter Higgins mit meiner Empfehlung einfand, ernannte der gewaltige Mann mich kurzerhand zum „Straßenbauingenieur“. Auf einem Tiſch lag eine Menge Pläne. Miſter Higgins ſtudierte ſie einen Augenblick, dann wandte er ſich an mich:„Sie ſind dem Sektor B 5 zugeteilt, Station Leſchulate am Ngami⸗See Sie können unſeren Autocar, der nächſte Woche abgeht, zur Hinfahrt benützen. Sie erhalten freie Station und zwei Pfund... All right?“ Klar, daß das„all right“ war! Drei Wochen ſpäter traf ich an meinem Beſtim⸗ mungsort ein. Leſchulate war ein wichtiger Stütz⸗ punkt für die Operationen unſerer Geſellſchaft; ſämtliches Material wurde dort angeſammelt und von hier aus den einzelnen Abteilungen zugewie⸗ ſen. Ein alter, klappriger Mngen führte mich eine ſchöne breite Straße von Leſchulate nordwärts. Wir die Straße zu Ende, ging in Jahrhunderte alten, dichten Urwald über... Wir hatten das Lager erreicht. Sturmangriff der Dickhäuter Zwei Monate war ich ſchon beim Sektor„B“, als ſich unſere Straße ihrem vorläufigen Ziel näherte. Da trat ein Ereignis ein, das uns um die Früchte ſo vieler ſchwerer Arbeitstage brachte und uns wie⸗ der um Wochen zurückwarf! Wir hatten die Gegend um Bulawayo erreicht und kamen auf dem verhält⸗ nismäßig guten Gelände ziemlich raſch vorwärts. Eines Tages nun ſtieß plötzlich gegen Mittag ein Weißer zu uns, der von drei Hereros begleitet wurde. Die Leute ſahen furchtbar mitgenommen aus; wir labten ſie und gaben ihnen zu eſſen. Der Weiße, er hieß Bauer und ſtammte aus dem Elſaß, wies die Speiſen zurück. Er war in furchtbarer Aufregung, zitterte unausgeſetzt am ganzen Körper und war nicht imſtande, etwas zu ſich zu nehmen. Als er ſich einigermaßen beruhigt hatte, berichtete er uns ſeine grauenhaften Erlebniſſe. Er beſaß in der Nähe eine Farm, die er mit eini⸗ gen Schwarzen bewirtſchaftete. Seine Frau und die Kinder hatte er vor kurzem nach Europa geſchickt. Schon ſeit einiger Zeit ging das Gerücht um, daß eine große Herde Elefanten die Gegend be⸗ unruhigte, und Bauer hatte ſeine Vorkehrungen ge⸗ troffen, Selbſtſchüſſe gelegt und ſein Haus in wei⸗ tem Umkreis mit ſtarken Pfählen umgeben laſſen, die er durch Stacheldraht verband. Das waren läp⸗ piſche Schutzvorrichtungen; ja ſie waren ſogar höchſt gefährlich, da ein Widerſtand die Elefanten nur reizt und Schüſſe ſie ſchen machen und ihre Wut entfachen. Bauer hätte Fallgruben legen ſollen Die Selbſtſchüſſe waren auch tatſächlich Bauers Unglück geworden! Als die Elefantenherde ſich der Farm näherte, löſten ſie einige der verſteckten Schüſſe aus. Da ergriff die Elefanten eine ſinn⸗ loſe Wut und auf ein ſchauriges Trompetenzei⸗ chen des Leittiers gingen ſie zum Angriff über. Im Nu waren die Pfähle und der Dvahtverhau umge⸗ legt und die Tiere trampelten über die Maisſelder. In wenigen Augenblicken war die Arbeit vieler Jahre vernichtet. In hilfloſer Verzweiflung mußte Bauer dieſe Vernichtung ſeines Beſitzes mitanſehen. Ein furcht⸗ barer Zorn ergriff ihn, und wütend ſchoß er mit ſeiner ſchweren Elefantenflinte immer wieder in das Gewirr der ſich durcheinanderdrängenden mäch⸗ Fluclat non Muitenclen Elepanten Erlebnisbericht von Elmer Linkerton tigen Leiber, Wiewohl er mit Exploſivkugeln geſchoſſen hatte, war der Erfolg ein ſehr geringer, nur zwei oder drei der Tiere ſanken um. Plötzlich wandte ſich die furchtbare Phalanx gegen die Wohnbaracke des Farmers. Bauer eilte ſchnell mit ſeinen Leuten zu den angekoppelten Pferden und ſuchte in wilder Flucht das Weite. Eine ganze Weile waren ihnen die rachelüſternen Elefanten dicht auf den Ferſen geweſen. Doch dann gaben ſie die Ver⸗ folgung auf. Die Flüchtlinge hatten ihre Pferde zuſchanden geritten und waren dann, von paniſchem Schrecken vorwärtsgetrieben, zu Fuß weitergeeilt. Baumſtämme knicken wie Grashalme Als unſere ſchwarzen Arbeiter erfuhren, daß Bauer und ſeine Leute ſich auf der Flucht vor einer Elefantenherde befanden, wollten ſie ſofort die Ar⸗ beit niederlegen. Wir lachten. Bauers Anweſen mochte gut dreißig Meilen von unſerem Standort entfernt ſein. So weit würden die Elefanten ſicher⸗ lich nicht ſeine Spur verfolgen! Doch die Schwar⸗ zen waren nicht zu beruhigen, und wir beſchloſſen, die Wiederaufnahme der Arbeit auf den nächſten Tag zu verlegen. Als wir am andern Morgen aufwach⸗ ten, lag unſer großes Lager leer und vereinſamt vor uns! Mit Ausnahme der drei Diener Bauers waren über Nacht alle Schwarzen geflohen; ſogar die Askari⸗Krieger hatten das Weite geſucht! Es blieb uns nichts anderes übrig, als nach Leſchu⸗ late zurückzukehren. Wir verſtauten unſere Apparate und die überaus empfindlichen Inſtrumente ſorgſam auf dem großen Laſtwagen. So mochte es gegen Mittag geworden ſein, als plötzlich von fern her durch den Wald ein ſonderbares Getöſe an unſere Ohren drang. Zuerſt ſchenkten wir dem keine Bedeutung; es klang ſo, als würde einige Kilometer entfernt ein Unwetter auf⸗ ziehen Doch plötzlich begann die Erde unter unſeren Füßen zu beben. Da kam einer der Hereros aus dem Wald gelaufen. Er war aſchgrau und zit⸗ terte am ganzen Körper:„TWa borrol Twa borro!“„Elefanten!“ ſchrie er uns gellend ent⸗ gegen. 8 Jetzt gab es nur eines: Flucht! Wie gehetzt eilten wir zu dem kleinen Auto und ſprangen hinein. Wir waren ſieben Mann, die Schwarzen klebten an den Trittbrettern. Würde unſer Auto dieſe Laſt aus⸗ halten? Wir fuhren über Baumſtämme und Steine, die im Lager verſtreut lagen. Und dann hatten wir die Straße erreicht. Im ſelben Augenblick brach, trompetend und brüllend, die Elefantenherde aus dem Wald auf die Lichtung heraus. Ich ſah mich um: wie Grashalme knickten die Baumſtämme zu Boden. Einen Augenblick hielt der rieſige Leitbulle inne, ſtarrte uns mit roten, blutunterlaufenen Augen nach. Dann hob er in raſender Wut den Rüſſel und ſtieß einen ſchrecklichen trompetenartigen Ton hervor. Und ſchon wälzte ſich die mächtige Phalanx auf uns zu.— Doch— es war ein ungleicher Kampf! In wenigen Minuten hatten wir unſere wütenden Ver⸗ folger aus den Augen verloren... Entkommen! Golomacher Der mit Geld und Kunſtſchätzen reich geſegnete Maler Rubens erhielt eines Tages den Beſuch eines berühmten Alchimiſten, der ihn mit großem Auf⸗ wand an Ueberredungskunſt 53 ſein Projekt, Gold zu machen, ködern wollte. er Goldmacher ſchlug dem Maler vor, auf deſſen Koſten ein Laboratorium Aerztliche Hilfe kam aus den Wolken Im Flughafen von Buc bei Paris fand dieſer Tage eine intereſſonte und neuartige Rettungsvorführung ſtatt. Ein„Schwerverletzter“ war auf freiem Felde, ohne jede Hilfe, aufgefunden worden. Durch Tele⸗ phon und Rundfunk wurde daraufhin ſofort die Rettungsſtation des Flughafens verſtändigt. Schon nach kurzer Zeit erſchien ein Flugzeug über der Unfallſtelle, aus dem ein Arzt und eine Kranken⸗ ſchweſter mit Hilfe des Fallſchirms abſprongen. Die erforderlichen Geräte und Medikamente folgten auf dem gleichen Wege ſo daß die erforderliche Operation ſofort auf freiem Felde vorgenommen werden konnte. Wieder ein Eiſenbahnunglück in Fraukreich das ſechs Verletzte foroͤerte. Bei Berey fuhr ein Zug auf einen anderen haltenden 9 (Preſſephoto, Zander⸗M.) einzurichten und den ſich aus der Goldfabrikation ergebenden Gewinn zu teilen. Rubens hörte mit großer Geduld zu Ende und meinte dann, auf ſeinen Arbeitstiſch weiſend: (Weltbild, Zander⸗M.) Zug auf „Ich danke Ihnen vielmals für dieſes Anerbieten, mein Herr. Sie kommen aber um zwanzig Jahre zu ſpät, denn inzwiſchen habe ich durch den Pinſel längſt den wirklichen Stein der Weiſen gefunden!“ Prof. Dr. Philipp Witkop Der letzte Ritter/ am Binding entſtammt einem alten Kaufmanns⸗, Be⸗ amten⸗ und Gelehrtengeſchlecht, ein Ausgangsſproß wie Conrad Ferdinand Meyer, der in der Kunſt erſt ſpät ſein Leben ſand. Weder Land, noch Volk, noch Sprache, weder Fa⸗ milie, noch Freundſchaft weder Kirche, noch Schule haben ihm Wurzel⸗ und Wachstumskräfte gegeben. Es iſt erſchreckend, die Bekenntniſſe dieſer Heimat⸗ loſigkeit in Bindings eigener Lebensſchilderung„Er⸗ lebtes Leben“ mitzuleſen, mitzuleben. Noch umragen alte mythiſche Bilder ſeinen Le benshorizont: die Siege von 1870—71. die Heroen⸗ geſtalten Bismarcks und Moltkes, der Tod Wil⸗ helms., die Tragik Friedrichs III. Aber die poli⸗ tiſche und wirtſchaftliche Macht dieſer Jahrzehnte hat nicht die Kraft mehr, junge Geſchlechter ſchöpferiſch zu durchdringen, zu einer gläubigen. verantwortungs⸗ vollen Volksgemeinſchaft zuſammenzuſchließen. Wo ſoll der Vierzigjährige, dem ſich endlich in Italien und Griechenland die Welt der Kunſt als Heimat offenbart lyich hatte die Beglückung eigenen Schaffens, ich war geſichert“), für dieſe Welt der Form und Phantaſie den Lebensgehalt finden? Zuerſt geſällt er ſich im bloßen Künſtlerſpiel, in Legenden, denen Gottfried Keller das Vorbild gibt („Coeleſtina“). Mit meiſterlicher Sicherheit führt er uns den Weg von der Erde zum Himmel, vom Him⸗ mel zur Erde. Himmliſches und irdiſches Licht, himm⸗ liſche und irdiſche Liebe miſchen, verklären und ver⸗ tiefen ſich. Aber die fromme Einfalt des Mittelalters kann einem Dichter, der„ohne Gebet und ohne den kind⸗ lichen Glauben an Gott aufgewachſen iſt“, nicht Le⸗ bensinhalt ſein. Mit der Legende„Sankt Georos Stellvertreter“ tritt er aus dem Reiche ſpielender Phantaſie in das Reich einer Natur, die ſeine Na⸗ tur iſt: Welt und Menſchen ihm fremd geblieben — einen Freund, einen Lebensfreund hatte er ge⸗ funden: das Pferd. In ihm war er der Natur verbunden. Als Student, als einjähriger Huſar, als Reſerveoffizier, als Rennreiter hatte er es erlebt und erliebt:„Das edelſte Tier der Schöpfung nahm mich Zum 70. Geburtstag Rudolf G. Bindings 13. Auguſt in ſeine ſchweigſame Schule“.„Hier— auf dem Rücken von tauſend Pferden— lernte ich die Liebe für alles Elementare, Ungebändigte“. Bindings Schrift über Trakehnen„Das Heilig⸗ tum der Pferde“ wird zum Hohelied auf das Pferd und ſeine Lebensherrlichkeit. An ihm erfährt er die Probleme von Blut und Raſſe. Das Vollblut iſt in⸗ ternational, der Trakehner iſt preußiſch,„das preu⸗ ßiſchſte Erzeugnis des Landes, das feſteſte Bild ſei⸗ nes Weſens, es übertrifft an Raſſehaftigkeit in allem den Bewohner des Landes. Wie der Preuße von ſich aus Soldat iſt, ſo auch ſein Pferd, ſeine Tugenden ſind ſoldatiſche“. Tieſſatte, ſeidige Farben, ſchwarze, braune, goldene Leiber. Die Berührung des Bo⸗ dens ſcheint aufgehoben, die Erde iſt vergeſſen. Nie hat Binding die Liebe lebensherrlicher be⸗ ſungen als in der wilden, zarten Liebe des ſchwarzen königlichen Hengſtes und der zauberiſchen, unberühr⸗ ten, dreijährigen Schimmelſtute. Aoͤlige Pferde bedingen adlige Reiter. Das Rei⸗ terliche wird zum Ritterlichen. Mit dem hl. Georg, „welcher ſeit Jahrhunderten die Reiterei der himm⸗ lichen Heerſcharen beſehligte“, und ſeinem Stellver⸗ treter, dem Rittmeiſter vom Rhein, oͤringt es in die Legende. Der hl. Georg wandelt ſich zum deutſchen Ritter, der Ritter zum Rittmeiſter. Mitten aus Le⸗ ben und Landſchaft wächſt ein deutſches Vorbild auf: „Glaube nicht, daß ihn jemand je klein kriegen oder daß er ſeinen Nacken beugen würde, es ſei denn, er ſtände vor Gottes Thron und ſähe ihn von Angeſicht zu Angeſicht.“ Mit den Novellen„Die Waffenbrüder“ und„Der Opfergang“ treten die ritterlichen Geſtalten frei in die Gegenwart, um in Kampf und Schickſal ihren Adel zu beweiſen.„Der Opfergang“— in mehr denn 500 000 Stück verbreitet— wird mit dem „Schleier“ von Emil Strauß, dem er in Stimmung und Würde verwandt iſt, zu einer der großen deut⸗ ſchen Novellen. In beiden iſt es der alte Konflikt: ein Mann und zwei Frauen(Gattin und Geliebte)— ſichere Form und Ordnung die eine, elementare Natur, ſtrahlende Jugend die andere. Aber ein neuer Adel hebt die Geſtalten aus Trieb und Leidenſchaft; eine neue Frei⸗ heit trägt den Konflikt über Schuld und Sünde. Jede der drei Geſtalten erkennt die Notwendigkeit und Würde im Weſen und Handeln der andern. Kein Hader, kein Vorwurf, keine Klage. Die am meiſten gelitten, reift zur höchſten Ueberwindung. Schauernd erkennt und bejaht ſie die heilige Fülle des Lebens, die Schönheit und Schickſal zugleich birgt. In der Novelle„Unſterblichkeit“ wird der Reiter zum Flieger, ein Sinnbild Richthofens, der im Flug und Kampf„die ganze Weite des Himmels be⸗ herrſcht“ und mythiſch im Meere verſinkt. Vor ſeiner ſchickſalhaften Größe vergeht die ſtolze Selbſtherrlich⸗ keit des flandriſchen Schloßfräuleins. Was ſie in ihm liebt, iſt mehr denn ein Menſch, iſt das Element, die Unendlichkeit, Dämoniſch verſchmilzt ihr der Ge⸗ liebte mit dem Meere, das ihn aufgenommen. Und da ſie nach Jahren— Gattin und Mutter, enttäuſcht und verſehnt— am Meere ausruht, wird ihr eine hohe, furchtbare Welle, die ſie überfällt, nie⸗ derwirft, durchdringt und durchblutet, zu ſeinem Bilde, ſeiner Umarmung. Das Kind, das ſie bald in ſich reifen fühlt, muß ſein Sohn ſein. Binding vermag es, uns dieſe Schauer miterle⸗ ben zu laſſen, ſie zum Bild und Sinnbild zu for⸗ men. Vielleicht iſt keine Novelle unſerer Zeit dem Geiſte der Romantik ſo nahe gekommen. Aber Rei⸗ tertum, Rittertum und Romantik bedeuten unſerer Zeit nichts als bloßes lierariſches Spiel, müſſen in Leben und Schickſal, vor Ich und Volk ſich ſtählen und beweiſen. Das iſt Bindings Weltkriegs⸗Erlebnis. In vier Kampfjahren lin Belgien, Süd⸗Galigien an der Somme, beim Vormarſch 1918) wird er als Führer einer Kavallerie⸗Abteilung und als Ordonnanz⸗Offi⸗ zier beim Stabe zum„heiligen Reiter“. Sein Brief⸗ buch„Aus dem Kriege“ wird zum Zeugnis, daß der heimatliche Dichter im Lebenskampf ſeines Volkes Heimat und Schickſal gefunden hat. Es ſind hiſtoriſche Dokumente, mitten aus Tag und Stunde, und doch voll Sprach⸗ und Bildkraft, voll überlegener, manchmal prophetiſcher Schau. Das Buch iſt keine Dichtung und doch der Kern von Bin⸗ oͤings Lebenswerk. Kriegsdichtungen wie das Reiterſtück„Wir for⸗ oͤern Reims zur Uebergabe auf“ oder der Mythos von„Wingult“, dem Rheinſchiffer, der dumpfen Ur⸗ und Naturkraft im Weltkrieg, ergänzen es. „Erlebtes Leben“(1927, das künſtleriſch bewuß⸗ tere Lebensbuch Bindings, das in kriſtallener Sprache die edͤlen Bilder vom Tübinger Mädchen, von der Griechiſchen Reiſe, von oͤer Friedensbotſchaft eines Kindes malt, iſt menſchlich brüchiger, da es Gefahr, Schickſal und Gnade des eigenen Lebens nicht im überperſönlichen Zuſammenhang begreift, nicht zum Zeit⸗ und Sinnbild emporhebt. Der Goethepreis von Malceſine. Auf der Ska⸗ liger Burg von Malceſine am Gardaſee fand eine Goethefeier ſtatt, bei der der Gemeinde Malce⸗ ſine die von der Stadt München geſtiftete Goethe⸗ Büſte übergeben und dem Sieger im nationalen Dichterwettbewerb um den Goethe⸗Preis von Mal⸗ ceſine, Guiſeppe Villarcel, ſeine Auszeich⸗ nung überreicht wurde. Aus Deutſchland war eine Abordnung unter Führung von Reichshauptamts⸗ leiter Dr. Dresler erſchienen, der u. a. der Di⸗ rektor des Kultuvamts der Stadt München, Profeſſor Liebermann und Prof. Wahl, der Direktor der Goethe⸗ und Schiller⸗Stiftung in Weimar, angehör⸗ ten. Als Vertreter des deutſchen Botſchafters von Haſſell war Prinz zu Schaumburg⸗Lippe zu⸗ gegen. Von italieniſcher Seite nahmen zahlreiche Vertreter der Behörden, der Faſchiſtiſchen Partei, Perſönlichkeiten aus Kunſt und Wiſſenſchaft, Har⸗ unter auch der Dichter Profeſſor Maſſimo Spiri⸗ tini, der geiſtige Urheber des Dichterwettbewerbs von Malceſine, an der Feier teil. Dr. Dresler ſtellte in ſeiner Anſprache der politiſchen Achſe Ber⸗ lin-—-Rom die kulturelle Achſe München—Malceſine gegenüber und unterſtrich deren Bedeutung für die Ausgeſtaltung der geiſtigen Beziehungen zwiſchen den beiden befreundeten Völkern. Der italieniſche Miniſter für Volkskultur, Alfieri, hatte zu der Ver⸗ anſtaltung ein ſehr herzlich gehaltenes Begrüßungs⸗ telegramm geſandt. In Zukunft gelangt der Dichter⸗ preis zum Gedächtnis des großen Deutſchen regel⸗ mäßig alle zwei Jahre als Nationalpreis zur Ver⸗ teilung. 9 Internationale Hiſtoriker⸗Tagung in Riga. In dͤer dritten Auguſtwoche wird in Riga eine inter⸗ nationale Hiſtoriker⸗Tagung abgehalten, deren vierundfünfzig Referate ſich vorwiegend mit den ge⸗ ſchichtlichen Problemen des Oſtſeeraumes befaſſen werden. An der Tagung nehmen unter der Führung des Kieler Univerſitätsprofeſſors Dr. Scheel vier⸗ zehn deutſche Fachwiſſenſchaftler teil, von denen neun auf der Liſte der Vortragenden ſtehen. Mittwoch, 11. Auguſt 1937 6. Seite/ Nummer 365 Veumischtes — Dr. Matthew W. Stirling, der Leiter oͤes ame⸗ rikaniſchen Völkerkundemuſeums in Waſhington, kennt die Speiſekarte der primitiven Eingeborenen⸗ völter beſſer als die der amerikaniſchen Luxushotels. Er hat mit oſtafrikaniſchen Negern Grillen verſpeiſt und bei den Pomo⸗Indianern in Kalifornien die Larven der Heerwurmtrauermücke gekoſtet. Er ver⸗ ehrte bei den ſüdamerikaniſchen Jivaro⸗Indianern eine Handvoll fein zubereiteter Ameiſen und ver⸗ ſuchte in der Steppe Kanadas geoͤörrte Heuſchrecken. Wir ſchütteln uns bei dem Gedanken an derartige Mahlzeiten, die uns wohl ſehr wenig Genuß berei⸗ ten würden. Dr. Stirling iſt anderer Anſicht. Er erklärt auf Grund ſeiner Erfahrungen, ͤͤaß der Ma⸗ gen genau ſo ein„Gewohnheitstier“ iſt, wie der Menſch ſelbſt. Es gibt nur ein einziges Nahrungsmittel, das man auf der ganzen Welt in gleicher Weiſe kennt und liebt, und das iſt die Milch. Alle übrigen Beſtandteile der Speiſekarte wechſeln je nach der Ge⸗ wohnheit der Völker. Ein oſtafrikaniſcher Einge⸗ borener würde ſich, ſo verſichert Dr. Stirling vor Ekel ſchütteln, wenn er ſähe, wie wir die Butter aufs Brot ſtreichen. Er ſelbſt erzeugt zwar eben⸗ falls aus Milch Butter, aber nur, um ſich damit — ſeine Haare einzufetten. Desgleichen wäre er niemals zu überreden, ein Ei auszulöffeln, wie es der Europäer tut. Denn das Ei iſt für ihn„ein werdendes Hühnchen“, und daß man ſo etwas ißt, kommt ihm genau ſo merkwürdig vor, wie wenn wir etwa einen Schwarzen Sonnenbrandkrem aufs Brot ſtreichen ſehen. Wir verſtehen nicht, wie man Gril⸗ len eſſen kann, ja, es erſcheint uns unſagbar wider⸗ wärtig, eine Grille auch nur herunterſchlucken zu müſſen. Zahlreiche afrikaniſche Negerſtämme be⸗ trachten die Grille als ihre Leibſpeiſe, ſie ſchlingen ganze Schüſſeln voll Grillen hinunter und wundern ſich, wenn ein europäiſcher Gaſt an einer ſolchen Mahlzeit nicht teilnimmt. Und wenn wir uns bei dem Gedanken ſchütteln, daß die Schoſchoni⸗Indianer in Nevada mit Vorliebe gedörrte Heuſchrecken ver⸗ zehren, ſo brauchen wir nur daran zu denken, daß wir ziviliſierten Menſchen Garnelen und Krabben als einen ganz beſonderen Leckerbiſſen betrachten. Garnelen und Krabben aber ſind aasfreſſende Tiere, während die Heuſchrecke in ihrer Lebensführung ſehr ſauber iſt und ſich mur von geſunden pflanzlichen Stoffen ernährt. Der Schoſchoni⸗Indianer würde ſich niemals herbeilaſſen, eine Krabbe zu verzehren — ſein Magen iſt nun einmal an Heuſchrecken ge⸗ wöhnt. * — Eins der geheimubsvollſten Organe des menſch⸗ lichen Körpers iſt die Milz. Sie kann man entfer⸗ nen, ohne den Körper merkbar zu ſchädigen. Hat nun die Milz keine beſondere biologiſche Bedeutung? Darauf gibt ein Aufſatz in„Forſchungen und Fort⸗ ſchritte“ Antwort, in dem drei Funktionen der Milz feſtgeſtellt werden. Einmal dient ſie als Blutſpei⸗ cher. Blut, das der Körper im Ruhezuſtand nicht braucht, wird einſtweilen in der Milz aufgeſpeichert, um im Bedarfsfalle ſofort in den Kreislauf geſchickt werden zu können. Es gibt Zellen, die die Fähig⸗ keiten haben, körperfremde und dem Körper fremd gewordene Subſtanzen aus dem Blut aufzunehmen. Sie ſind zu einer Gruppe zuſammenzufaſſen, zu der auch das Knochenmark, die Leber mit der Milz und die Lymphdrüſen gehören. Nach Entfernung der Milz tritt eine Wucherung der Leberzellen ein, um den Verluſt der Milz auszugleichen. Die Auflöſung roter Blutkörperchen, die ausgeſchieden werden ſol⸗ len, iſt nicht eine eigentliche Leiſtung der Milz, wie man früher glaubte, ſondern die Milz iſt nur der Ort, wo bereits bis zum Zerfall gealterte Blutkör⸗ perchen von ſelbſt zerfallen. Der rote Blutfarbſtoff wird dann von den Milzzellen aufgenommen. Dieſe Funktion der Milz iſt alſo teils phyſikaliſch, teils chemiſch. Die dͤritte erkennbare Funktion der Milz iſt chemiſch bedingt, im Ergebnis allerdings noch nicht ganz geſichert. Wahrſcheinlich findet ͤͤurch die Milz auch Hormonbildung ſtatt. Bei vielen Milzextrak⸗ ten, die Hormonbildung entfalten ſollten, waren Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe auch andere Erklärungen der Wirkung möglich. Doch geſichert iſt das Milzhormon Proſplen, das die Säureverhältniſſe im Magen und Darm regelt. Es müſſen auch hormonale Wirkungen von der Milz auf das blutbildende Knochenmark ausgehen, da bei Verluſt der Milz Störungen der Blutbildung auftre⸗ ten kann. Doch iſt es noch nicht gelungen, durch Zu⸗ ſuhr von Milzextrakt die Störungen zu beſeitigen und ſo den Beweis für dieſen Zuſammenhang zu erbringen. Allerdings iſt die Herſtellung des Ex⸗ traktes noch nicht genügend vervollkommnet. 2* — Der ſogenannte„indirekte Mord“ iſt ein ju⸗ riſtiſch ſehr ſchwer zu behandelndes Problem, da man nicht weiß, wie hier die Grenzen geſteckt werden müſſen. Dieſer Tatſache verdankt es wohl auch die engliſche Krankenſchweſter Epelyn Templeton, daß ſie nach einem langwierigen Prozeß mit einem Frei⸗ ſpruch davonkam, wenngleich das Gericht aus ſei⸗ ner Meinung kein Hehl machte, daß die Angeklagte vorſätzlich den Tod ihrer Arbeitgeberin herbeigeführt habe. In der Grafſchaft Surrey lebte ein altes, ſehr wohlhabendes Ehepaar namens Carlſen in deſſen Dienſten die 40jährige Krankenpflegerin Evelyn Templeton ſtand. Vor einem Jahre ſtarb Mr. Carlſen, und ſeine an ſich ſchon kränkliche Frau glaubte über den Verluſt nicht hinweg kommen zu können. Einige Monate ſpäter folgte ſie dem Gat⸗ ten in den Tod. Die Aerzte ſtellten feſt, daß ſie einem Herzſchlag erlegen war. In ihrem Teſtament hinterließ Frau Carlſen das Haus mit 700 engliſche Pfund ihrer Krankenpflegerin Evelyn Templeton. Aber es gab zahlreiche Leute, die der Meinung wa⸗ ren, die Krankenſchweſter habe abſichtlich— ſchon im Hinblick auf das Teſtament— ihre Arbeitgeberin in den Tod getrieben. Schließlich kam dieſes Ge⸗ rücht den Behörden zu Ohren, und man beſchloß, eine Unterſuchung des merkwürdigen Falles vorzuneh⸗ men. Es ſtellten ſich bei dieſer Gelegenheit allerlei Dinge heraus, die nicht gerade zugunſten von Schwe⸗ ſter Templeton ſprachen. Nach den Ausſagen des Hausperſonals hatte die Pflegerin, angeblich um Frau Carlſen über den Verluſt ihres Gatten hin⸗ wegzutröſten die alte Dame überredet, Alkohol zu trinken. Sie brachte eine ganze Batterie von Gin⸗, Rum⸗ und Branntweinflaſchen ins Haus und redete ihrer Arbeitgeberin zu, beim Trinken Vergeſſen⸗ heit zu ſuchen. Inwieweit Frau Carlſen zum Al⸗ koholgenuß genötigt wurde, konnte freilich nicht feſt⸗ geſtellt werden. Auf alle Fälle nahm die keineswegs an geiſtige Getränke gewöhnte Dame täglich eine Unmenge von Alkohol zu ſich. Sie trank ganze Waſſergläſer voll reinen Whiſky oder Gin, die ihr die Schweſter brachte. Gekauft und aufgetragen wurde der Alkohol ſtets von der Schweſter Temple⸗ ton. Schließlich verbot der Hausarzt Frau Carlſen jeglichen Alkoholgenuß. Dennoch brachte die Pfle⸗ gerin weiterhin Whiſky und Gin ins Haus und veranlaßte ſo dͤie alte Dame, ſich buchſtäblich zu Tode zu trinken. Der Herzſchlag war lediglich eine Folge des übermäßigen Alkoholgenuſſes. Damit war an ſich der Tatbeſtand des„indirekten Mordes“ gegeben, zumal das Hausperſonal verſicherte Frau Carlſen habe ſich niemals ſelbſt geiſtige Getränke gekauft. Aber die Pflegerin verſteifte ſich vor Gericht darauf, ſie habe nur im Auftrage ihrer Herrin gehandelt. Frau Carlſen habe ſie täglich fortgeſchickt, damit ſie Whiſky und Gin einkaufe, und ſie habe ihr ausdrück⸗ lich befohlen, ihr ͤͤieſe Getränke vorzuſetzen. Der Gegenbeweis war nicht zu führen, denn die einzige Perſon, die zu dieſer Ausſage Stellung nehmen könnte, Frau Carlſen, deckt die Erde. So mußte das Gericht, obgleich es von der Schuld der Angeklagten überzeugt war, einen Freiſpruch verkünden. 41 — Der kanadiſche Millionär Mr. W. Horback hatte dieſer Tage geheiratet und war unmittelbar nach der Trauung zu einem Flug über das ſüdliche Ka⸗ nada aufgeſtiegen. In ſeinem jungen Eheglück be⸗ reitete er den Bürgern von Winnipeg, ſeiner Vater⸗ ſtaoͤt, eine ganz beſondere Freude. Er hatte ſich fünf⸗ hundert kleine Fallſchirme gekauft, naturgetreue Nachbildungen des in Kanada gebräuchlichen Fall⸗ ſchirms, und an jedem Fallſchirm eine Schachtel mit einer Fünfdollarnote und einem kurzen Brief be⸗ feſtigen laſſen. In dem Brief ſtand, daß der Finder ne lun Oliblo Mörder hingerichtet dub. Berlin, 10. Auguſt. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Der vom Schwur⸗ gericht in Halle an der Saale wegen Ermordung ſeiner Ehefrau zum Tode verurteilte Otto Schnabel aus Halle a. d. Saale iſt Dienstag hin⸗ gerichtet worden. Drei Perſonen durch Gas vergiſtet dub. Berlin, 10. Auguſt. In einem Haus in der Chriſtiania⸗Straße im Berliner Norden wurde am Dienstagvormittag eine Familientragödie entdeckt. In der Küche ihrer Wohnung wurden ein 39 Jahre alter Friſeur, ſeine 44jährige Ehefrau ſowie ihre 12 Jahre alte Tochter gasvergiftet aufgefunden. Küchentür und Fenſter waren ſorgfältig abgedichtet. Der Gas⸗ ſchlauch war abgeriſſen, ſo daß das todbringende Gas ungehindert ausſtrömen konnte. Raubmörder Link in Paris feſtgenommen anb. Berlin, 10. Auguſt. Die von der Berliner Mordkommiſſion eingelei⸗ teten internationalen Fahndungsmaßnahmen nach dem flüchtigen Mörder der Zimmervermieterin Roſa Dornbuſch in Berlin haben nunmehr zu einem vollen Erfolg geführt. Der Täter, der 21 Jahre alte Siegfried Link, wurde Montag vormittag durch die Pariſer Kriminalpolizei feſtgenom⸗ men. Er hat die Bluttat zugegeben. Das Auslieferungsverfahren iſt in die Wege ge⸗ leitet, ſo daß mit ſeiner baldigen Ueberführung nach Berlin zu rechnen ſein Hürfte. 1 Die Wiener Sänger in Berlin dnb. Berlin, 11. Auguſt. Auf ſeiner erfolgreichen Reiſe durch Deutſchland gab der Wiener Männergeſangverein am Dienstag⸗ abend in der Staatlichen Hochſchule für Muſik ein Berliner Konzert, zu dem u. a. der öſterreichiſche Geſandte in Berlin, Tauſchitz, der Geſchäftsführer der Reichsmuſikkammer, Präſidialrat Ihler, und der Direktor der Muſikhochſchule, Profeſſor Dr. Stein, erſchienen waren. Unter der Leitung des Chormei⸗ ſters Profeſſor Ferdinand Großmann wickelte ſich vor einer ſtattlichen Hörerſchaft ein recht umfangreiches Programm ab. Die mit großem Beifall aufgenom⸗ menen Chorvorträge wurden aufgelockert durch einige Klaviervorträge durch den Profeſſor an der Wiener Staatsakademie für Muſik und darſtellende Kunſt Dr. Hans Weber. Auch die Opernſängerin Lilli Claus aus Wien konnte ſich im Zuſammenwir⸗ ken mit dem Chor wie als Soliſtin ſchnell die Begei⸗ ſterung der Hörer mit ihrem glitzernden Koloratur⸗ ſopran erringen. Gewitter und Wolkenbrüche über Neuyork — Neuyork, 9. Auguſt.(U..) Die Umgebung von Neuyork wurde von ſchweren Gewittern heimgeſucht, die von Wolkenbrüchen und Stürmen begleitet waren. Gär⸗ ten, Felder und Wieſen waren teilweiſe auf weite Strecken überſchwemmt. Eine ganze Anzahl von Landͤſtraßen war nicht paſſierbar. Am ſchlimmſten wütete das Unwetter auf der Inſel Long Island, wo zahlreiche Bäume entwurzelt wurden. Eine Anzahl von Gebäuden und dreizehn Perſonen wurden vom Blitz getroffen. Drei Perſonen wurden ͤurch Blitzſchläge getötet. iieeeeeeer-——————————— das Geld und den Fallſchirm als ein Andenken an die Hochzeit des Miſter W. Horback behalten könne, der den Bürgern ſeiner Vaterſtadt auf dieſem Wege einen Gruß ſende. Ueber Winnipeg warfen dann der Millionär und ſeine junge Gattin die fünfhun⸗ dert Fallſchirme, einen nach dem andern, ab. Unten auf den Straßen hob alsbald eine wilde Jagd nach den kleinen Fallſchirmen an, und es ſoll würdige Männer gegeben haben, die ſich miteinander wie die Kinder balgten. Der Millionär hat auf alle Fälle erreicht, daß ſeine Vaterſtadt ſeinetwegen faſt eine —— lang einem wimmelnden Ameiſenhaufen glich. * — Einen grotesken Aufmarſch vor Gericht erlebte man dieſer Tage in Wien. Dort hatte ſich vor dem Landgericht die„größte Frau der Welt“ als Ange⸗ klagte zu verantworten. Die Varieté⸗Direktorin Sa⸗ bine hatte die 23jährige 2,10 Meter große Artiſtin Giſela Zambo wegen Beleidigung verklaat. Die mit Schuhgröße 45 ausgeſtattete, ſehr angriffsluſtig drein⸗ ſchauende Rieſin hatte nämlich in der Abnormitäten⸗ ſchau erblärt, daß ihr die Frau Direktorin aus dem Koffer 10 Schilling geſtohlen habe. Die Direktorin hatte nun alle„Kanonen“ dieſer Abnormitätenſchau als Zeugen aufgeboten. Es gab einen im Gerichts⸗ ſaal noch nie dageweſenen Aufmarſch von abnormen Geſtalten. Während die rieſenhafte Giſela von vier winzigen Liliputanern umgeben war, kam es zu einer wahren Senſation, als die 250 Kilogramm ſchwere Frau Miezzi Lahola, von zwei Mann über die Treppe befördert, vor dem Richter ſchweratmend erſchien und eine für mehrere Perſonen berechnet⸗ Bank ausfüllte. Sie war aber erſt die„zweitdichſte“ Frau der Welt, denn die dickſte, die den Weltrekord haben ſoll, hatte die Treppe nicht zu erſteigen ver⸗ mocht. Sie ſollte daraufhin in einem Parterrezim⸗ mer des Landgerichts kommiſſariſch vernommen werden. Zu einer Verhandlung kam es iedoch nicht, da die„zweitdickſte Frau der Welt“ nur Ungariſch verſteht. Da kein Dolmetſcher zur Stelle war, mußte eine Vertagung der Verhandlung erfolgen. Unter allgemeinem Auſſehen erfolgte darauf der Abmarſch der ſtreitbaren Abnormitäten. * — Alljährlich im Juli gelangt in Durban das große„July Handicap“, das bedeutendſte Pferde⸗ rennen Südafrͤkas zum Austrag, das mit einem Preis von 70000 Pfund ausgeſtattet iſt. Mr. A. E. Henkes, ein Großinduſtrieller aus Kapſtadt, hatte in dieſem Jahr den Ehrgeiz, dieſes Rennen zu gewin⸗ nen, und kaufte ſich in England einen wertvollen Vollblüter namens„Dennis Blink“. Das teuere Pferd wurde jedoch von einem kraſſen Außenſeiter um einen Kopf geſchlagen, und dieſer Außenſeiter „Bally James Duff“, gehörte ausgerechnet der Gat⸗ tin von Mr. Henkes und war von ihr ſelbſt gezüchtet worden. Die Folge dieſer unerwarteten Niederlage des Großinduſtriellen iſt ein Ehekrieg, der demnächſt vor dem Scheidungsrichter in Kapſtadt entſchieden werden ſoll. 2* — Die erſte„Schönheitskönigin“ Siams, die vor einem Jahr unter großen Feſtlichkeiten ausgerufen wurde, Fräulein Wani in Baugkok, hat jetzt die ihr zuerkannte„Würde“ mit ihrem jungen Leben bezah⸗ len müſſen. Sie wurde ermordet. Ihr Verlobter bekannte ſich als Täter. Das glückliche Verhältnis, das ihn mit ſeiner Braut verband, war durch die „Krönung“ zur Schönheitskönigin zerſtört worden. Von dieſem Tage an wurde die ſchöne Wani unun⸗ terbrochen mit den verlockendſten Heiratsangeboten beſtürmt. Sie hatte ihn zwar ihrer Treue verſichert; er aber konnte an ein dauerhaftes Glück auch im Falle der Eheſchließung angeſichts der unaufhör⸗ lichen Werbungen nicht mehr glauben. So hat er in ſeiner Verzweiflung die Geliebte getötet und erklärt, er werde gern ſeine Tat mit dem Leben büßen. Roman von Jenny Sattler-Kssig Das Mädchen Elin wird geküßt 15 Ohne ihm auch nur einen Schritt entgegenzu⸗ kommen, empfing Elin Hallermann Peter Flamm wenige Minuten ſpäter in demſelben Raum, von deſſen Fenſter aus ſie ihn beobachtet hatte, und ſie nötigte ihn auch ſogleich hier in dieſem Zimmer, in dem ſich ſonſt niemand aufzuhalten pflegte, zum Sitzen. Aber die ein wenig ſteife und kalte Pracht dieſes altmodiſchen„Damenſalons“ verwirrte ihn nicht im mindeſten! Schon nach kurzer Zeit ſprang er auf, um ungehemmt darin umherzuwandern. Er ging zur Vitrine und betrachtete etwas verſtändnis⸗ los die reichhaltige Sammlung zarter Porzellane, dann ſchob er die Tür zu Vaters Zimmer auf und ſchritt, von Elin gefolgt, auch da hinüber. Das Pa⸗ norama der Stadt, das dͤurch das lange Fenſter wie ein ſchönes Bild den Raum ſchmückte und das die meiſten der Gäſte im Hallermannſchen Hauſe zu Be⸗ wunderungsſtürmen hinriß, berührte ihn wenig. Nur einen Augenblick blieb er ſtehen, um einen flüch⸗ tigen Blick auf die Türme der Stadt zu werfen. Dann ging er ſchon weiter zu der breiten Schiebe⸗ tür des Eßſaals, der mit ſeinen rieſigen, hellen Fenſtern und den dunklen Stühlen, die ſich um den Tiſch ſcharten, ſchon im Dämmern des Sommerabends lag. Das junge Mäodchen konnte nicht ahnen, daß ſich ſeiner eine gewiſſe Enttäuſchung bemächtigte. Er hatte ſich das Haus des„Nabobs“, wie er Elins Va· ter im ſtillen nannte, ganz anders gedacht: präch⸗ tiger, überladener, kinohafter. Statt deſſen ward er hier in einem ſchein zar einfachen Gutshauſe herum⸗ geführt, ͤeſſen gediegenen Reichtum er weder zu er⸗ kennen noch zu ſchätzen wußte. Elin deutete ſich ſein Schweigen anders. Er brannte wohl darauf, den Rennwagen zu ſehen, mit dem er ſeine erſten Lorbeeren zu erringen hoffte. „Ich hab den Schlüſſel hinten“, ſagte ſie eifrig.„War⸗ Peter ſah ihr nach, wie ſie davonſtürzte, ſie trug das olivfarbene Kleid mit ͤͤem ein wenig dunkleren Jäckchen, und ſah ſehr kindlich darin aus. Nach Se⸗ kunden war ſie ſchon wieder zur Stelle. Zuſammen mit Peter Flamm ging ſie nun den gleichen Weg, den ſie vor einiger Zeit mit Heinrich Friedrich von Erdmannsdorf und ſeinen Begleitern gegangen war, und erzählte ihm dabei, daß ihr Va⸗ ter nichts von dem„Autopump“ erfahren dürfe. * Am Ende des Ganges, der durch die Pferdeſtälle führte, in der rieſigen dunklen Wagenhalle, ſtand das Auto noch genau ſo ſtumm wie vor einer Reihe von Tagen. Von dem Augenblick an, da Peter es erblickte, verſank die ganze übrige Welt für ihn. Er ſtürzte ſich auf den Wagen. Er betaſtete ihn mit ſeinen Händen. Er ſchwang ſich auf den roten Leder⸗ ſitz, zog die verſchiedenen Klappen, prüfte die Reifen. In ſeiner närriſchen Freude über dieſes prachtvolle, weiße Fahrzeug wußte er gar nicht, wie er ſich laſſen ſollte. „Es iſt der erſte Wagen, den ich ſeit mehr als einem Jahre wieder unter die Finger kriege!“ ſagte er in einem lichten Augenblick entſchuldigend zu Elin, die, an die Wand gelehnt, im Dunkel des Ganges ſtand und ihn nachdenklich betrachtete. Ohne zu antworten, ließ ſie ihn ruhig weitergewähren. Jetzt hatte er die Motorhaube geöffnet, um den Motor gründlich zu unterſuchen. Seine helle Hoſe bekam ein paar dunke Oelflecken ab, aber er ſchien das gar nicht zu bemerken. Er hatte ein halb⸗ lautes Selbſtgeſpräch begonnen, von dem Elin ab und zu einem Brocken aufſchnappte,„Stoppuhr“ hörte, und„Luftklappe“ und„Haſt du auch einen Schieber?“, und ein erſtauntes„Ach ſo iſt das hier gemacht?!“ Plötzlich ſtöhnte er laut auf:„Eigentlich möchte ich mal den Motor hören. Ich kann doch gar nicht mit ihm fahren, wenn ich nicht weiß, ob der Motor in Oroͤnung iſt.“ „Das geht ſchon zu machen“, ſagter Elin und löſte ſich von der Wand.„Daran habe ich ſchon gedacht!— Wir müſſen bloß das Tor aufmachen— wegen der Abgaſe. Sie können doch nicht einen Wagen kaufen, ehe Sie ſeinen Motor geprüft haben!“ Sie lachten ten Sie nur bitte einen Augenblick. Ich hole ihn gleich.“ 4 ſich beide ſpitzbübiſch an und dann ſuchte Elin unter den vielen Schlüſſeln des großen Bundes, das Wink⸗ ler ihr vor Vaters Abfahrt in die Hand gedͤrückt hatte, nach dem Torſchlüſſel. Peter half ihr dabei. Für einen Augenblick berührten ſich ihre Finger, und ſekundenlang ſah Elin zu Peter empor.„Begreifſt du, was ich alles für dich tue?“ ſagten ihre Augen. „Das alles tue ich nur, damit oͤu mich einmal wie⸗ der ſo anſchauſt wie damals.“ Zerſtreut hielt Peter ihrem Blick ſtand. Dann hatte er endlich den rich⸗ tigen Schlüſſel herausgefunden. Er ſchloß das Tor auf und ſchob langſam ſeine ſchweren Flügel aus⸗ einander.„Das quietſcht!“ ſagte, er nach einem Augenblick des Schweigens.„Das müſſen wir ölen.“ „Ja, ja“, rief Elin eifrig.„Ich weiß, wo eine Oelkanne ſteht. Ich werde ſie gleich holen.“ Der Eifer des Abenteuers nahm in ihr wieder überhand. Es war prachtvoll, ſo etwas Ungewöhnliches anzu⸗ ſtellen, zu erleben. Sie rannte den Gang hinunter, um nach wenigen Minuten mit einer Oelkanne wie⸗ derzukommen. Peter hatte inzwiſchen den Wagen bis zur Hälfte aus der Halle herausgeſchoben. Er hatte die Maſchine auch ſchon einmal laufen laſſen, aber bereits nach kurzer Zeit war das laute Geheul wieder verſtummt. Elin ſetzte ihre Oelkanne vorſichtig im Innern des Schuppens nieder, um zu ihm zu treten und gleich ihm in oͤen Wagen hineinzuſchauen. Als ſie zufällig einmal den Kopf hob, ſah ſie, wie vom ober⸗ ſten Fenſter des benachbarten Pförtnerhauſes her Frau Winkler, die Frau des Hausmeiſters und Fah⸗ rers, ihnen neugierig zuſchaute. Frau Winkler grüßte, aber Elin fühlte ganz deutlich, daß ſie im Grunde nicht ſie, ſondern Peter grüßte, auf dem ihr Blick mit Wohlgefallen ruhte. Elin konnte Frau Winkler nicht beſonders gut leiden! Frau Winkler war von großer Art, die Elin nicht lag. Sie war eine große, kräftige Perſon, mit einer üppigen Geſtalt, großflächigem Geſicht und ſtarken Haaren, die ihr leicht ein wenig ſträhnig ins Geſicht fielen. Auch jetzt waren Frau Winklers Haare unordent⸗ lich! Für eine kurze Zeit zog ſie ſich vom Fenſter zurück, um dann ſchön friſiert, gerade in dem Augen⸗ blick wieder hinauszuſchauen, da Peter die Tür⸗ angeln geölt und den Wagen zurückgeſchoben hatte und im Begriff war, das Tor wieder zu ſchließen. Sie blickte zu Peter hinunter, Peter blickte zu ihr hinauf. Das Geplänkel währte nur wenige Sekun⸗ den, aber Elin hatte es doch gemerkt. Eine eifer⸗ ſüchtige Regung ſchoß in ihr auf, aber ſie erloſch ſo⸗ gleich wieder, als Peter mit gleichmütiger Miene den Schlüſſel abzog und ihr hinreichte. „Nein,“ ſagte Elin,„den müſſen Sie behalten! Und Sie müſſen gleich damit zum Schloſſer gehen und ihn genau nacharbeiten laſſen. Wird das ſehr lange dauern?“ ängſtlich fragend ſah ſie ihn an. „Bewahre!“ lächelte Peter, den Schlüſſel in die Taſche ſeines Beinkleides verſenkend.„Ich hab' einen guten Freund, den Albitz, der iſt Schloſſer. Zwar Autoſchloſſer, aber das macht nichts! Ich helfe ihm gleich dabei, da kann er morgen ſchon fertig ſein!“ Elin atmete auf.„Das iſt gut!“ ſagte ſie.„Das mit dͤem Schlüſſel war mir nämlich das Ungemüt⸗ lichſte. Und nun, da uns dieſe Pute, Frau Winkler, geſehen hat, ͤͤa hätte es mit dem Schlüſſel auch noch brenzlich werden können!— Dieſen Schlüſſel hier, den kleinen“, ſie deutete auf den Schlüſſel, mit dem ſie ſoeben die Tür zum Stallgang abſchloß,„den nehme ich auf mich. In den Stall geht nie jemandl Auch Winkler nicht! Vielleicht laſſe ich das Ding gleich verſchwinden!“ Als ſie wieder auf oͤem Hof bei dem Brunnen an⸗ gelangt war, blieb Elin unentſchloſſen ſtehen. Sie hielt die Hand unter den kühlen Waſſerſtrahl, wie ſie das meiſt zu tun pflegte. „Ich würde Sie ſchrecklich gern zum Abendbrot einladen“, ſagte⸗ ſie.„Aber ich glaube, es würde auf⸗ fallen, wenn ich einen Autokäufer „Nein, nein, das ſehe ich ein!“ rief Peter eifrig, obwohl ihm der Gedanke eines beſſeren Abend⸗ brotes als das Iſes ungemein gefiel,„das geht natürlich nicht! Ich muß ja auch den Schlüſſel mit zum Schloſſer nehmen, damit er bis morgen fertig wird.— Wohin ſoll ich Ihnen den Schlüſſel denn bringen?“ „Ja, ich weiß nicht!“ erwiderte Elin unſchlüſſig. „Am beſten iſt's, wir treffen uns irgendwol“ ſchlug Peter vor.„Wieder bei Spinetti?“ „Nein, das nicht, keinesfalls!“ wehrte ſie eifrig ab.„Es fällt“ zu ſehr auf, wenn ich von hier aus mit der Fähre nach der Eliſeninſel fahre. Wir Florids⸗ hofer fahren faſt niemals hinüber nach der ZInſel. Das machen bloß die Leute aus der Stadt.“ (Fortſetzung folat) — 2 Mittwoch, 11. Auguſt 1937 Der Tod lauert auf der Straße * Brühl, 11. Aug. Am Sonntagnachmittag er⸗ eignete ſich bei Brühl ein ſchwerer Verkehrsunfall, dem der 28 Jahre alte verheiratete Bahnarbeiter Wilhelm Bär aus Sandhauſen zum Opfer fiel. Er wollte mit dem Kraftrad den Bahnübergang zwiſchen Brühl und der Luftſchiffwerft Schütte⸗Lanz paſſieren und wurde dabei gegen einen eiſernen Warnungs⸗ maſt geſchleudert. Sowohl er und ſein Beifahrer, der 780 Jahre alte Peter Schmidt aus Ketſch, blieben mit ſchwerem Schädelbruch bewußtlos liegen. Beide wurden in das Krankenhaus Schwetzingen eingeliefert, wo Bär am Montagfrüh ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen iſt. Der Beifahrer Schmidt ſchwebt ebenfalls in Lebensgefahr. * * Neckarelz, 10. Auguſt. Der 79 Jahre alte ledige Philipp Eicher von Obrigheim wurde am Sonntag⸗ abend beim Ueberqueren der Straße zum Bahnhof von einem auswärtigen Kraftwagen erfaßt und über⸗ fahren. Durch das Signal des Fahrers wurde der alte Mann verwirrt und lief in den Wagen, der nicht mehr rechtzeitig angehalten werden konnte. Trotz der nicht allzu ſchweren Verletzungen iſt der Greis inzwiſchen geſtorben. * 4* Pfullingen, 10, Aug. Am Montagnachmittag wurde der 66 Jahre alte Schreiner Karl Maier beim Ueberqueren der Hindenburgſtraße von einem aus Holzelfingen ſtammenden Kraftradfahrer über⸗ fahren. Der alte Mann war, ohne auf den ſtarken Verkehr zu achten, im Begriff die Straße zu über⸗ queren und ſprang, als er die Straßenmitte erreicht hatte, wieder einige Schritte zurück in das ſtadtaus⸗ wärts fahrende Rad hinein. Er wurde zu Boden ge⸗ ſchleudert und ſtarb wenige Augenblicke nach dem Sturz. Der Kraftradfahrer kam ebenfalls zu Fall und erlitt ſehr ſchwere Kopfverletzun⸗ gen. Der im Beiwagen ſitzende Mitfahrer wurde nur leicht verletzt. * * Höningen, 10, Auguſt. In der Nacht zum Mon⸗ tag wurde der 21jährige Wilhelm Heß aus Weiſen⸗ heim am Berg auf der Straße bei Altleiningen tot aufgefunden. Er fuhr ein Leichtmotorrad und hatte noch zwei junge Burſchen dabei. Die polizei⸗ lichen Unterſuchungen ergaben, daß die drei jungen Leute den ganzen Tag zuſammen gezecht hatten. Die beiden Mitfahrer wurden vorläufig ſeſtgenommen. ,Pirmaſens, 10. Aug. Auf der Fahrt von Pir⸗ maſens nach Ludwigswinkel iſt geſtern abend der Radiohändler Breininger von Rimbach tödlich verunglückt. Kurz nach der Einmündung der Braunsbergſtraße in die Straße Fiſchbach—Eppen⸗ bronn fuhr er aus ungeklärter Urſache an einen Baum, wobei der Wagen völlig zertrümmert wurde. Breininger erlag ſeinen ſchweren Verletzungen auf dem Transport ins Dahner Krankenhaus. Von ſei⸗ nen beiden Kindern, die ihn begleiteten, mußte das eine mit ſchweren Verletzungen gleichfalls ins Kran⸗ benhaus gebracht werden, während das andere Kind mit leichteren Verletzungen davonkam. * * Jany, 10. Aug. Am Samstagmittag ereignete ſich an der Bahnſtrecke Lindau-München auf dem ſchrankenloſen Uebergang beim Lagerhaus Röthen⸗ bach ein ſchwerer Kraftradunfall. Der aus Isny gebütrtige Hans Mock hatte einen aus Richtung Lindenberg kommenden Perſonenzug nicht bemerkt und fuhr mit ſeinem Rad in die Lokomotive. Der erſte Wagen des Zuges ging über ihn hinweg, ſo daß er ſofort tot war. Seine auf dem Sozius⸗ ſitz mitfahrende Braut Hilde Stegmann aus Bad Cannſtatt lag ſchwerverletzt neben den Schienen. Sie wurde von der Sanitätskolonne Lindenberg ſofort⸗ ins Lindenberger Krankenhaus eingeliefert, wo ſie bald darauf ſt arb. 9 4* * Aach bei Frendenſtadt, 10. Aug. Am Sonntag verunglückte ein Stuttgarter Perſonenwagen an der Ausfallſtraße Freudenſtadt-Aach. Der Wagen kam mit großer Geſchwindigkeit auf der durch ein Gewit⸗ ter glitſchigen Straße ins Schleudern, rannte gegen einen Betonpfeiler und riß dieſen aus der Erde. Der Wagen ſtürzte oͤurch den Anprall eine ſteile Böſchung hinunter überſchlug ſich und blieb in völlig demo⸗ liertem Zuſtand umgeſtürzt liegen. Von den vier Inſaſſen wurde eine Frau durch das Fenſter ge⸗ ſchleudert und unter dem Wagen eingeklemmt. Schwerverletzt geborgen verſchied die Frau auf dem Transport ins Krankenhaus. Eine weitere Inſaſſin ſowie ein älterer Mann wurden ebenfalls mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus nach Freudenſtadt gebracht, während der Fahrer mit leichteren Verletzungen davonkam. ed- Leutershauſen, 9. Aug. Polizeiwachtmeiſter Adam Bock iſt nach Z2jähriger Tätigkeit in den Ruheſtand getreten. L. Wiesloch, 9. Aug. Bei herrlichſtem Sommer⸗ wetter wurde am Sonntag und Montag die Kirch⸗ weih begangen. Aus den benachbarten Städten und aus dem„Hinterland“ ſtrömten die Beſucher in großen Scharen herbei. Eine reichhaltige Vergnü⸗ gungsmeſſe erwartete die Gäſte und da auch die wohlbekannten Lokale ſich auf das Beſte gerüſtet hatten, ſtand Wiesloch mal wieder im Zeichen eines echten Volksfeſtes Das geht Alle an: Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — II 7—— Schützt die Ernte vor Brand! Dreiviertel der Schadenfeuer entſtehen durch Anvorſichtigkeit! Alljährlich bald nach der Ernte beginnt die Zahl der Brände ſtark zu ſteigen, weil die aufgeſtapelten Vorräte allzu leicht Feuer ſangen. Von den 400 Millionen Mark, die die deutſche Volkswirtſchaft in jedem Jahr durch Brandſchäden verliert, kommt ein großer Teil auf das Konto dieſer Erntebrände. 200 000 Volksgenoſſen(das entſpricht der Einwohner⸗ ſchaſt von Halle oder Kiel) könnten laufſend von den verbraunten Lebensmitteln ernährt werden! Drei Viertel dieſer Schadenfener entſtehen durch Unvor⸗ ſichtigkeit; allein in den letzten zehn Jahren waren in den Monaten Juli bis September 30 000 durch mit Streichhölzern ſpielende Kin⸗ der verurſachte ländliche Brände zu verzeichnen. Dieſer Zuſtand darf unter keinen Umſtänden fort⸗ dauern. Darum: — Haltet euch immer die Höhe des jährlichen Brandſchadens vor Augen— 400 Millionen Mark! — ſobald ihr mit Streichhölzern oder offenem Feuer umgeht! Dann werdet ihr von ſelbſt vor⸗ ſichtig ſein. Raucht nicht in der Nähe von Lagerhäuſern, Scheunen, Ställen uſw. oder gar in dieſen ſelbſt; achtet darauf, daß auch andere dies unter keinen Umſtänden tun. Verſchließt die Streichhölzer und alle feuergefährlichen Begenſtände vor Kindern und erzieht die Kinder von klein auf ſo, daß ſie dieſe Brandquellen meiden. Es geht jeden an! Im Zeichen des Vierjahres⸗ plaues dürſen wir kein Körnchen Getreide durch Leichtſinn verlieren. Wenn alle Volksgenoſſen ziel⸗ bewußt mithelſen, muß und wird die Zahl der Bräude raſch ſinken. ————————— Quncl um Ccluuetʒingen Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 11. Auguſt. An dem Reichsparteitag werden von Schwetzingen etwa 100 Perſonen teilnehmen, Die Politiſchen Leiter fanden ſich mit ihren Familienangehörigen zu einem Familien⸗ abend zuſammen, der von Ortsgruppenleiter Steil eröffnet wurde. In ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache würdigte der Ortsgruppenleiter die Stel⸗ lung des Blockwalters, der Garant iſt für die Durch⸗ oͤringung des Volkes mit der nationalſozialiſtiſchen Idee. Ein reichhaltiger Unterhaltungsteil, bei dem ſich der Humoriſt Bruno Lenz(Karlsruhe) als vortrefflicher Anſager bewährte und das durch ge⸗ ſangliche Darbietungen von L. Oehl ſowie Geh⸗ rig(am Klavier Schneider) erweitert wurde, ſchenkte den Teilnehmern einige ichöne Stunden. Beſonders ſpannend war die Ausloſung der 29 Koͤ⸗ Fahrten. Bei dem Jugenöklubkampf des Sport⸗ vereins 1898 und der Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde Plankſtadt gewann Plankſtadt mit 56:44 Punkten, obwohl der Kampf auf Schwet⸗ zinger Gelände ausgetragen wurde. Plankſtadt blieb in 6, Schwetzingen in 3 Konkuxrenzen Sieger. Die Ergebniſſe waren: 800 Meter: Völker(Sch.) in:18,5 Min.; Diskus: Berlinghof(.) mit 29.50 Meter; 100 Meter: Dettling(ch.) in 12,1 Sek.; Weitſprung: Schuhmacher(.) mit 5,50 Meter; Kugelſtoßen: Schleich(.) mit 12,28 Meter; Hochſprung: Gänſike(.) mit 1,50 Meter; Speer⸗ werfen: Dettling(Sch.) mit 36,85 Meter; 3000 die Einleitung gab. Meter: Feil(.) in 11:13 Min.; und 4 mal 100 Meter: Plankſtadt in 40,6 Sek. Jahnentveihe und 35jähriges Fubiläum der Turngemeinde Ketſch Das feſtesfreudige Ketſch feierte über das letzte Wochenende wieder ein großes Feſt, an dem die ganze Bevölkerung und darüber hinaus viele Turn⸗ und Sportvereine der näheren Umgebung teil⸗ genommen haben. Dank der peinlich genauen und der vorzüglichen Vorarbeiten nahm das Feſt einen glänzenden Verlauf und dem Jubelverein den in jeder Hinſicht erhofften Erfolg. Auf den Feſtwieſen im Bruch war ein vieſiges Feſtzelt errichtet, in dem am Samstagabend das Feſtbankett dem Jubiläum die Einwohnerſchaft verſammelt und ließ ſich durch flotte Muſik, geſpielt von der Feuerwehrkapelle unter Leitung von Kapellmeiſter Müller, unter⸗ halten. Vereinsführer Karl Rohr hielt eine kurze Begrüßungsanſprache. Hierbei begrüßte er vor allem Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter Jünger, die Amtswalter und Parteimitglieder der Gemeinde Ketſch, welche ſich vollzählig eingefunden hatten, Kreisvertreter Stalf, Mannheim, Geſang⸗ und Sportvereine und die auswärtigen Gäſte. Tur⸗ neriſche Vorführungen unter dem Kommando der Turnwarte Baro und Schwab, Liedervorträge der Geſangvereine Frohſinn,(Dirigent Doll) und der Sängereinheit(Dirigent Brucker) ließen den Höhepunkt des Abends: die Fahnenweihe herankommen. Frl. Huber FFP——TkTPTX—————bTbT———ÄVkbTTX—TXT——ÄTbkbT—''TPTPTͤTbTͤ—ͤkb——PͤͤͤͤͤPͤͤÄPTͤÄvͤvÄvÄͤÄvXͤÄZvͤjvͤjvͤ1j1ͤ1ͤÄꝛ1vͤ1jͤjͤÄ1Ä1Ä—ꝛůͥ1j7IjjjjjJJ———ꝛ—— Y ‚ ‚————— Gendarmeriebeamter mit der Waffe beoͤroht Der Täter entzog ſich der Feſtnahme durch Erſchießen k Ettenheimmünſter, 11. Auguſt. In der Nacht zum Montag wurde auf der Lanoſtraße bei Herbolz⸗ heim ein ohne Licht daherkommender Radfahrer von einem Gendarmeriebeamten angehalten und nach ſeinen Papieren gefragt. Der Angehaltene griff auch in die Bruſttaſche, aber anſtatt der Papiere holte er eine Piſtole hervor, die er gegen den Beamten ab⸗ drückte. Glücklicherweiſe ging der Schuß nicht los. Der Täter ging ſofort flüchtig, wobei er einen wei⸗ teren Schuß abgab, der jedoch fehlging. Augenblicklich wurden ſämtliche Gendarmerieſtationen in der Um⸗ gebung, außerdem ein SA⸗Sturm aus Mahlberg alarmiert, die das ganze Gelände abriegelten. In der Frühe rannte der Flüchtige auch tatſächlich beim Wäldchen Ettenheimmünſter gegen die Poſtenkette, wurde angerufen, und da er ſich nicht ſtellte, beſchoſ⸗ ſen. Noch einmal gelang es ihm, zu flüchten. Da er aber die Unmöglichkeit, zu entkommen, einſah, machte er ſeinem Leben durch Erſchießen ſelbſt ein Ende. Bei dem Erſchoſſenen handelt es ſich um den im Jahre 1898 in Großweier, Amt Lahr, gebo⸗ venen und zuletzt in Lahr wohnhaften Franz Lutz. es, Oggersheim, 9. Aug. Wie zu dem am Mann⸗ heimer Tor ſich zugetragenen Verkehrsunglück ge⸗ meldet wird, handelt es ſich bei dem tödlichen Ver⸗ kehrsopfer um den 53 Jahre alten, in der Ludwigs⸗ hafener Walzmühle beſchäftigt geweſenen verheira⸗ teten Schloſſer Karl Monath aus Frieſenheim. * Dahn, 11. Auguſt. Gelegentlich des Sportfeſtes in Erfweiler kam es am Sonntagabend auf dem Feſtplatz zu lebhaften Auseinanderſetzungen. Dabei erhielt der 23 Jahre alte Fabrikarbeiter Johann Hirſchinger von hier zwet Meſſerſtiche in den Kopf und in die Halsgegend. Der Verletzte mußte in das Dahner Krankenhaus gebracht werden. Sein Zuſtand iſt beſorgniserregend. Bei dem Täter han⸗ delt es ſich um einen etwa 40 Jahre alten Mann, der infolge eines früher erlittenen Unfalls als nicht voll zurechnungsfähig zu betrachten iſt. Der Streit hatte mit Neckereien begonnen. * Pirmaſens, 11. Auguſt. Geſtern am ſpäten Nach⸗ mittag iſt der Mitinhaber der Schuhfabrik Eduard Rheinberger, Robert Rheinberger, auf dem Pirmaſenſer Walofrieöhof zur letzten Ruhe beſtattet worden. Ein außergewöhnlich zahlreiches Trauer⸗ geleite bewies die große Wertſchätzung, die Robert Rheinberger weit über die Grenzen ſeiner Heimat hinaus erfahren durfte. U. a. nahm auch die rund 2000 Perſonen ſtarke Belegſchaft des Unternehmens an der Beiſetzung teil. Vertreter des Oberbürger⸗ meiſters, der Standarte und des NSKͤK gaben dem Toten gleichfalls das letzte Geleit. Auch der Kreis⸗ leiter war unter den Trauergäſten. Der Sarg wurde von Angehörigen der Werkſchar zu Grabe getragen. Viernheim, 9. Aug. Bei beſter Geſundheit feierte unſer Mitbürger Georg Helfrich 2, wohn⸗ haft in der Holzſtraße, ſeinen 70. Geburtstag. Birkenau, 9. Aug. Das etwa 26 Meter lange frühere Stallgebäude mit Dienerwohnungen im Hofe des Frhrl. Wamboltſchen Rentamts wird wegen Baufälligkeit abgebrochen. Nur die Scheuer am linken Flügel wird erhalten. * Bad Krenznach, 10. Auguſt. Der Bergmann P. Eberha rt aus Rümmelsheim ſtürzte in der Grube Weiler⸗Weſt bei der Arbeit aus 25 Meter Höhe alb. Er fiel auf den Kopf und brach das Ge⸗ 5 00 50jährige Tote hinterläßt Frau mit drei indern. und Volkstänze Lange vor der Eröffnung war — E 8 0*— 7. Seite Nummer 365 überreichte dem Verein die neue Reichsbundesfahne. Kreisvertreter Stalf warf einen Rückblick auf die vergangenen 35 Jahre und gab eine Chronik über den im Jahre 1902 gegründeten 1. Turnverein Ger⸗ mania, 1906 erfolgte die Fahnenweihe und 1913 fand ein großes Volksturnfeſt ſtatt. Es kam dann der große Weltkrieg, von dem 37 tapfere Kameraden nicht mehr zurückkehrten. Während die Muſikkapelle das Lied vom guten Kameraden ſpielte, erhoben ſich die Anweſenden zum ſtillen Gedenken. Erſt 1921 kam der erſehnte Zuſammenſchluß zur Turngemeinde Ketſch. Dieſe nahm 1923 das Handballſpiel auf, das dem Verein Ehre und Anſehen verſchaffte. Namens des Kreiſes ſprach Kreisvertreter Stalf dem Vereins⸗ führer Karl Rohr ſowie ſeinen treuen Helfern Turn⸗ wart Georg Schwab und beſonders Turnwart Eugen Baro Lob und Anerkennung aus. Die Weiheſtunde wurde mit dem Treuegelöbnis auf un⸗ ſeren großen Führer und Reichskanzler Adolf Hit⸗ ler und mit dem Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes beendet. Turneriſche Vorführungen, Geſang und Unterhaltung ließen das große Feſt⸗ bankett ausklingen. Am Sonntagmorgen fanden auf den Feſtwieſen ein Fauſtballturnier und leichtathle⸗ tiſche Mannſchaftskämpfe ſtatt. Nach der Staffel um die Mittagſtunde zog durch die fahnen⸗ geſchmückten Straßen ein Feſtzug zum Bruch, wo Maſſenfreiübungen, gymnaſtiſche Uebungen, Reigen ein gutes Zeugnis intenſiver Vereinsarbeit ablegten. Wettkampfrichter Gund nahm am Abend die Siegerehrung vor und verkündete die ſportlichen Ergebniſſe: Fauſtballturnier: T Speyer—Tg Ketſch 41.42 für Speyer; To Hockenheim—Ty Speyer 30:46 für Speyer; Tg Ketſch-Ty Hockenheim 3287 für Hocken⸗ heim. Turnverein Speyer iſt Turniermeiſter und errang den Jubiläumspreis. Leichtathletiſche Maunſchaftskämpfe, beſtehend aus 100⸗Meter⸗Lauf(beſte Leiſtung 11.2 Sek.), Weitſprung (506 Meter), Hochſprung(.62), Kugelſtoßen(11.20) und Schleuderballweitwurf(49 Meter). Jubiläums⸗ ſieger und Gewinner des Jubiläumspreiſes wurde Turnerbund Hockenheim mit 392 Punkten. Es folgten Tg Ketſch 388, SVS Schwetzingen 367, Ty Hockenheim 347; Ty Speyer 392 und Iy Brühl 317 Punkte. Manuſchaftskämpfe der Jugend: Tg Ketſch 449 Punkte; Tb Hockenheim 447; es folgen in größerem Abſtande Ty Hockenheim, Ty Brühl und SVBS Schwetzingen. 10 mal 200⸗Meter⸗Staffeln durch Ketſch: Jubi⸗ läumsſieger Tö Hockenheim, 2. SBVes Schwet⸗ zingen, 3 Tg Ketſch. Am Abend fand im Feſtzelt bei Tanz und Unter⸗ haltung der Abſchluß des ſchönen Tages ſtatt. L Brühl, 10. Aug. In dem leichtathleti⸗ ſchen Wettkampf zwiſchen dem Turnverein und dem Fußballverein Brühl auf der einen und dem Sportverein Schwetzingen auf der anderen Seite ſiegte das kombinierte Brühl mit 53,5240,5 Punk⸗ ten. Beſter Leichtathlet war Kgahrmann(Schwet⸗ zingen), der im Hochſprung, Weitſprung und Kugel⸗ ſtoßen jeweils den 1. Platz belegte.— Das Sied⸗ lerfeſt in Rohrhof wurde auch dieſes Jahr wieder unter ſtarkem Beſucherandrang gefeiert. Zur Eröffnung gab es einen eindrucksvollen Lampions⸗ zug und flotte Weiſen des RB⸗Muſikzuges. Neben den unterhaltenden Einlagen wie Preisſchießen uſw⸗ beanſpruchte vor allem die Gartenbau ausſtel⸗ lung das Intereſſe, da die Siedler hier zeigen konnten, daß ſie in ihren Gärten mit Luſt und Liebe bei der Sache ſind, Die überaus geſchmackvoll auf⸗ gebaute Ausſtellung bot in Blumen, Obſt und Ge⸗ müſe eine Fülle des Sehenswerten. L. Plankſtadt, 10, Aug. Entſprechend den neuen Beſtimmungen des Reichsnährſtandes wurde bei der Wahl des Vorſtandes des Ziegenzuchtvereins erneut der ſeitherige Vorſtand der Ortsfachgruppe, Karl Berlinghof, wiedergewählt. Dieſer er⸗ nannte ſeine Mitarbeiter. In der Verſammlung wurde beſchloſſen, am 18. Auguſt die Landesausſtel⸗ lung in Bruchſal zu beſuchen und am 5. September mit einer größeren örtlichen Schau an die Oeffent⸗ lichkeit zu treten. Der Beſuch der Landesausſtellung in Bruchſal gilt gleichzeitig als Vereinsausflug. Altlußheim, 10. Auguſt. Nach zweijähriger Ab⸗ weſenheit von der Heimat iſt Eugen Hoffmann wieder in die Heimat zurückgekehrt. Damit hat der Turnverein wieder ſeinen bewährten Oberturnwart erhalten. Durch ſeine Tatkraft wird das turneriſche Leben beſtimmt wieder ſtärkeren Auftrieb erfahren. — An der Fertigſtellung des Schießſtandes am Sandloch wird tatkräftig gearbeitet. Freiwillige Hel⸗ fer finden dort immer Gelegenheit, ſich für die All⸗ gemeinheit zu betätigen. Schweres Anwetter im Nahetal Vom Blitz erſchlagen * Idar⸗Oberſtein, 10. Aug. Im oberen Nahetal entlud ſich am Montagnachmittag ein ſchweres Gewitter, Der 35 Jahre alte Auguſt Schappert aus Oberſtein, der als Notſtands⸗ arbeiter bei Wegebauten au der Straße Nohſelden Heimbach beſchäftigt war, wurde auf dem Heimwege vom Blitz erſchlagen. Sein Arbeitskamerad Paul Hedderich ebenfalls vom Blitz getroſſen, wurde ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. gesucht us Niedschützenfest in Bürstacdtnessen vom 14. bis 16. August 1937 8. Seite/ Nummer 365 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 11. Auguſt 1937 Siegerehrung in Neckarau: Anſere ſiegreichen Kanuten wieder daheim 1939 finden die Deutſchen Kanumeiſterſchaften in Mannheim ſtatt Zum Empfang der ſiegreichen Mannheimer Kanuſportlerinnen hatten ſich am Diens⸗ tagabend eine ſtattliche Anzahl Mannheimer Ka⸗ nuten am Hauptbahnhof eingefunden. Nach einer kurzen Begrüßung im Bahnhof brachte eine ſtattliche Autokolonne die Teilnehmer durch die Schwet⸗ zingerſt dt noch Neckar au, wo die offizielle Feier ſtatt⸗ fand. Neckarau hatte es ſich nicht nehmen laſſen, beſonders ihre Meiſterin feſtlich willkommen zu heißen. In der Schulſtraße bildete ſich ein Zug und unter den Klängen einer Kapelle wurde nun durch das Spalier der begeiſter⸗ ten Zuſchauer zum Klubhaus der Kanugeſellſchuft Neckarau marſchiert. Hier hatten ſich zahlreiche Klubkameraden ein⸗ gefunden, die ͤͤurch herzlichen Beifall ihrer Freude Aus⸗ druck gaben. Der Vereinsführer der Neckarauer Kanu⸗ geſellſchaft Heinrich eröffnete die offizielle Feier mit herzlichen Begrüßungsworten. Seine Worte galten den Meiſterinnen Frau Obermaier(Kanu⸗Geſ. Neckarau), Frl. Rieger und Frl. Groh(Paddel⸗Geſ. Mannheim) ſowie dem Jugendfihrer Noller(Mannheimer Kanu⸗ Geſ.), die bei der Meiſterſchaftsregatta in Hannover ſo erfolgreich waren. Sein Dank galt den hervorragenden Leiſtungen, die durch die Titelerringung gekrönt wurden. Als Vertreter des Kreisfachwarts hob Herr Breidiger im einzelnen die Verdienſte der Sieger hervor, die eine einzigartige Leiſtung vollbricht haben. In Hannover war es das erſtemal, daß Frauen⸗ meiſterſchaften ausgetragen wurden und in beiden Konkurrenzen konnten ſich Mannheimer Frauen ſiegreich behaupten. Herr Breidinger ſprach im Namen des Kreiſes ſeine Glückwünſche hierzu aus. Dem Jugendfahrer Nolber, der in ͤͤen Rahmenwettbewerben viermal erfolgreich war, galt ſein beſonderer Dank. Der Ortsgruppenführer des Das Stalf betonte eben⸗ falls die großen Erfolge der Mannheimer Frauen und beglückwünſchte ſie im Namen des Gauführers Miniſterial⸗ rat Kraft. Herr Stalf gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſer Erfolg ein Anſporn ſein möge, um Mannheim auch weiterhin eine Führung im Deutſchen Kanuſport zu erhal⸗ ten. Seine Ausführungen klangen aus mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation, die begeiſtert an⸗ geſtimmt wurden. Gauſportwart Zahn teilte mit, daß es gelungen, ſei die Deutſchen Meiſterſchaften für das Jahr 1939 nach Mannheim zu bringen und gab dann einen umfaſſenden Bericht über die Trai⸗ ningsarbeit und den Verlauf der Rennen in Hannover. Die Leiſtung der Siegerin im Einer⸗Kajak, Frau Ober⸗ maier, ſei beſonders hervorzuheben, da ſie trotz ungünſtiger Vorbedingungen den Mut nicht ſinken ließ und den End⸗ lauf ſiegreich beenden konnte. Ebenſo hart umkämpft war das Rennen im Zweier⸗Kajak, bei dem Frl. Rieger⸗Groh gegen erſte deutſche Klaſſe überzeugend gewinnen konnte. Nach den vier Siegen des Jugendmannes Noller ſei dieſer mit Recht als beſter deutſcher Jugendfahrer anzuſprechen. Dann meldeten ſich oͤie Vertreter der Mannheimer Kanu⸗ vereine als Gratulanten zum Wort. Beſonders hervorzu⸗ heben iſt, daß ſämtliche Neckarauer Sportvereine ſich hieran beteiligten. Zum Schluß dankte Herr Heinrich im Namen der Mieſtecinnen für die übermittelten Glückwünſche. Noch lange blieben die Kanuten in fröhlicher Kameradſchaft zu⸗ lammen und bewieſen damit, daß ſie es verſtehen, Feſte zu feiern wie ſie fallen, ͤenn große Vorbereitungen konnten diesmal nicht getroffen werden. Leichtathletik-Großkampftag in Edingen TV 90 Edingen errang 83/ Punkte, der TV Seckenheim 6696 und Jahn Seckenheim holte ſich 66 Punkte Um es vorweg zu nehmen, der Turnverein 1899 Edin⸗ gen verſteht es, unter der bewährten Leitung von Ernſt Fung Klubkämpfe aufzuziehen. Morgens fand ein Fauſt⸗ ball⸗Turnier, mittags ein Klubkampf ſtatt, wobei beide Male der TV Edingen als Sieger hervorgehen konnte. Zu Wie Käthe Krauß ſiegte Beim Juternationalen Frauen⸗Sportſeſt in Paris Bei dem Internationalen Frauenſportfeſt in Saint⸗Cloud ſiegte die Deutſche Käthe Krauß im 100⸗Meter⸗Lauf in 12 Sekunden gegen die Wienerin Vantura und die Eng⸗ länderin Jeffrey.— Käthe Krauß geht durchs Ziel. (Preſſephoto, Zander⸗M.) exwähnen ſind die Leiſtungen von Huber⸗TV Seckenheim im Hochſprung mit 1,70 Meter, von Max Mülbert⸗Edingen im Weitſprung mit 6,10 Meter, von Heinrich Keller⸗Edin⸗ gen im Kugelſtoßen mit 14,60 Meter und von Brenner⸗ Edingen im Keulenwerfen mit 67 Meter. Aber auch die Jugend vollbrachte ſchöne Leiſtungen, die manchesmal die der Aktiven übertraf. So z. B. gelang Bernhard Jung⸗ Edingen ein Hochſprung von 1,65 Meter, im Keulenwerfen erreichte er 56,70 Meter, Büchner⸗TV Seckenheim ſchaffte im Weitſprung 5,75 Meter und im Kugelſtoßen 12,30 Me⸗ ter. Sehr gut in Anbetracht der Gluthitze war der 1500⸗ Meter⸗Lauf von Horch⸗Edingen in.55 Min. Die Ergebniſſe: Fauſtball: TV Edingen I— T. u. Sp. G. Plankſtadt 38:29; TV Edingen J— TB Jahn Seckenheim 50:34; Jahn Seckenheim I— T. u. Sp. G. Plankſtadt 35:33; TV Edin⸗ gen I— T Edingen II 39:30; TV Edingen I1— Jahn Seckenheim II 51:41; TV Edingen II— Jahn Secken⸗ heim I 21:34.— Leichtathletik. Aktive: T 90 Edin⸗ gen 89% Punkte; TV98 Seckenheim 66/ Punkte; TB Jahn Seckenheim 66 Punkte. Jugend: TV 98 Secken⸗ heim 72 Punkte; T 90 Edingen 51 Punkte; TB Jahn Seckenheim 31 Punkte. Die Einzelergebniſſe der Aktiven: 100 Meter: 1. Max Milbert⸗TV Edingen 12,1 Sek.; 2. Häusler⸗Jahn Secken⸗ heim 12,2 Sek.; 3. Gehr⸗T Seckenheim 12,5 Sek. 200 Meter: 1. Max Mülbert⸗TW Edingen 24,8 Sek.; 2 Häus⸗ ler⸗Jahn Seckenheim 25,2 Sek., 3. Merdes⸗DV Seckenheim 25,8 Sek. 400 Meter: 1. Möll⸗TV Seckenheim und Karl Jöger⸗T Edingen je 60 Sek.; 2. Gropp⸗Jahn Seckenheim 62,2 Sek.; 3. Gropp⸗Jahn Seckenheim 69 Sek. 1500 Meter: 1. Möll⸗T Seckenheim:55 Min.; 2. Raufelder⸗V Seckenheim:00 Min.; 3. Weſch⸗TV Eoingen:05 Min. Keulenwerfen: 1. Brenner⸗T Eoingen 67 Meter; 2. Gropp⸗Jahn Seckenheim 58,65 Meter; 3. Hch. Keller⸗ Eöängen 54,65 Meter. Kugelſtoßen: 1. Hch. Keller⸗Edingen 11,60 Meter, 2. Joſef Keller⸗Edingen 11,50 Meter; 3. Schmich⸗DB⸗Jahn Seckenheim 11,10 Meter. Weitſprung: 1. Mülbert⸗Edingen 6,10 Meter; 2. Kettner⸗Jahn Seckenheim 6,04 Meter; 3. Gehr⸗TW Seckenheim 5,96 Meter. Hochſprung: 1. Huber⸗ TW Seckenheim 1,70 Meter; 2. B. Jung⸗Edingen 1,60 Mtr.; 3. Wenzel⸗Edingen, Gropp⸗Jahn Seckenheim, Kettner⸗Jahn Seckenheim und Möll⸗TB Seckenheim je 1,50 Meter. Dis⸗ kus: 1. Wenzel⸗Edingen 31,16 Meter; 2. Keller⸗Jahn Seckenheim 30,70 Meter; 3. Brenner⸗Edingen 29,09 Meter. A⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. TV9s Seckenheim 49, Sek.; 2. DV Edingen 49,7 Sek.; 8. 88 Seckenheim 50 Sek. 10mal⸗⸗Runden⸗Staffel: 1. DB Seckenheim:47,4 Min.; 2. Jahn Seckenheim:51 Min.; 9. W Edingen:55 Min. Jugend: 100 Meter: 1. Treiber⸗TV Seckenheim 12,5 Sek.; 2. Flachs⸗TV Seckenheim 12,8; 3. Gund⸗Jahn Secken⸗ heim 12,0 Sek. 400 Meter: 1. Raule⸗TV Seckenheim; 2. Treiber⸗TV Seckenheim; 3. Ehret⸗Edingen 62 Sek. 1500 Meter: 1. Horch⸗Edingen:55,5; 2. Raufelder⸗TV Secken⸗ heim:15 Min.; 3. Treiber⸗TB Seckenheim. Hochſprung: 1. Bernh. Jung⸗Edingen 1,65; 2. Umminger⸗Jahn Secken⸗ heim 1,60; 3. Scherer⸗Jahn. Seckenheim 1,55 Meter. Weit⸗ ſprung: 1. Büchner⸗TV Seckenheim 5,75; 2. Wolf⸗Jahn Seckenheim 5,60; 3. Umminger⸗Jahn Seckenheim 5,50 Me⸗ ter. Keule: 1. Bernh. Jung⸗Edingen 56,70; 2. Büchner⸗TV Seckenheim 55,12; 3. Bauer⸗TV Seckenheim 53,60 Meter. Kugelſtoßen: 1. Büchner⸗T Seckenheim 12,30, 2. Gröger⸗ Edingen 12,00; 3. Bauer⸗T Seckenheim 11,95 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. T 98 Seckenheim 51 Sek., 2. TV 90 Edingen 51,4 Sek.; 3. TB Jahn Seckenheim 53 Sek. Staatsyreis für Hockenheim Für den ſchnellſten Fahrer des Tages Der badiſche Miniſterpräſident Walter Köhler hat für die Hockenheimer Motoradrennen, die am 5. Septem⸗ ber auf der bekannten Rekord⸗Rundſtrecke bei Hockenheim ausgetxagen werden, einen Staatspreis zur Ver⸗, fügung geſtellt. Der Ehrenpreis iſt ein Erzeugnis der Staatlichen Majolika⸗Manufaktur in Karlsruhe und von der badiſchen Künſtlerin Elſe Bach geſchaffen. Der Preis fällt dem ſchnellſten Fahrer des Tages zu. Im Borjahre gewann Otto Ley, der auf der albliter⸗BMW einen Durchſchnitt von 153 Stökm. erzielte, den Staatspreis. Am nächſten Sonntag erſte Kraftprobe: Vorne Mercedes— hinten Auto⸗Anion Wie wird ſich der neue Alja Romeo bewähren? Schon weit vorgeſchritten iſt die Grand Prix⸗Rennzeit, und doch hat Italien es unternommen. noch einen neuen Alfa Rom eo herauszubringen. Er ſteht vor der ſchwe⸗ ren Aufgabe, in die deutſche Vorherrſchaft eine Breſche zu ſchlagen. Viele Gelegenheiten aibt es nicht mehr, ſie ſind auf die Coppa Acerbo, die Großen Preiſe der Schweiz, von Italien und den Maſarykyreis der Tſchechoſlowakei beſchränkt. Dabei gilt es zu berückſichtigen, daß es bis ietzt nicht geglückt iſt, eines dieſer techniſcher Wunder⸗ werke, wie ſie die modernen Rennwagen darſtellen auf Anhieb bis ins Letzte rennfertia auf die Bahn zu ſtellen. Dennoch haben die Italiener keine Koſten geſcheut, für die wenigen Monate, bevor die neue Rennformel in Kraft tritt. noch einen 750 Kg.⸗Rennwagen au erbauen. Weiß auch Vittorio Jano, der Konſtrukteur des Mai⸗ länder Werks, ſein Geheimnis wohl zu hüten, ſo ſind doch nach den erſten Probefahrten einige ſpärliche Einzelheiten durchgeſickert. Dem.6 Lit. Zwölfzylinder V⸗Motor mit Roots⸗Kompreſſor werden 420 PS zuaeſchrieben— von unſeren beiden 6 Lit.⸗Motoren leiſtet der zwölfzylindrige Mercedes⸗Benz 500, der ſechszylindrige Auto⸗Union 600 PS. Die erſten Verſuche des neuen Alfa Romeo auf dem Prüfſtand verliefen ſo zufriedenſtellend. daß zwei Wagen mit Nuvolari und Farina gleich auf die Autoſtraßen der Lombardei geſchickt wurden. Dann ging es auf die Monzabahn und hier ſollten Zeiten gefahren worden ſein, die denen der deut⸗ ſchen Wagen ſehr nahe kämen. Daß Nuvolari in Monte ſehlt, läßt aber doch den Schluß zu, daß noch nicht alles ſo in Ordͤnuna iſt, wie man es ſich wünſcht. Man munkelt von einer vorzeitigen Rück⸗ kehr wegen Schaltſchwierigkeiten und Getriebedefekten. Nur wenigen war es vergönnt, auf den Alfg Romeo 1937 einen Blick zu werfen. Einer beſchrieb ſein Ausſehen in lakoniſcher Kürze mit den Worten„vorne wie Mercedes⸗Benz— hinten wie Auto⸗Union“. Das Fahrzeug iſt weſentlich ſchlanker und ſchnittiger als der alte Alfa hat eine geringere Bodenfreiheit und ein verändertes Geſicht. Das Leergewicht ſoll ohne Reifen 730 Kg. nicht überſchreiten. Die unabhängige Aufhänaung der Räder wurde als ſelbſtverſtändliche Forderung. iedoch in weſentlich geänderter Form, beibehalten. Grundlegend verſchieden vom bisherigen Modell ſind auch Schaltung und Fahrgeſtell. Die Karoſſerie mit dem wieder hinter dem Fahrerſitz eingebauten Tanuk iſt mit dem Fahrgeſtell zuſammengeſchweißt. Beſonders gerühmt wird die aus⸗ gezeichnete Straßenlage und Wendigkeit. die vor allem auf kurvenreichen Strecken den in der Spitze überlegenen Wagen entgegengeſtellt werden ſoll. Zur erſten Kraftprobe ſchreitet die Alfa Romeo in Prescara beim Acerbo⸗Pokal am 15. Auguſt. Italiens Autoſportkreiſe vertreten die Aufſaſſung daß die 13 Km. an kurvigen Berg⸗ und Talfahrten ihrem Alfa Romeo ausreichen, um die von den Deutſchett auf den 5,5 und 6,5 Km. langen Geraden herausgeholten Vor⸗ teile ſo weit auszugleichen, daß ein prächtiger Kampf be⸗ vorſteht. Noch mehr freut man ſich aber auf den Mon⸗ tenerokurs von Livorno, auf deſſen 7 Km.⸗Runden der Große Preis von Italien entſchieden wird. 12 Nationen kämpfen in Amſterdam Deutſchlands Ruderer vor Eine der Senſsationen der letzten Olympiſchen Spiele war— wer von den vielen, die die Olympiakämpfe mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit verfolgten, erinnert ſich nicht?— èder Verlauf der Rubderregatta in Berlin⸗ Grünau. Ein deutſcher Sieg folgte dem anderen, und ſchließlich hatten unſere Ruderer in 7 Rennen fünf erſte, einen zweiten und einen dritten Platz gewonnen. Fünfzehn deutſche Ruderer einſchließlich der Steuerleute erhielten Goldmedaillen, zwei ſilberne, neun bronzene. Für ſie nlle bildeten dieſe Erfolge die Höhepunkte ihrer ſportlichen Laufbahn. Für den deutſchen Ruderſport waren ſie das Zeugnis eines Leiſtungsſtandes, den zu erhalten es größ⸗ ter Anſtrengungen bedürfen, wenn nicht überhaupt un⸗ möglich erſcheinen ſollte. Dabei ſtellte bereits und ſtellt noch das erſte Jahr nach den Olympizkämpfen große inter⸗ nationale Anforderungen, vor allem in den Mitte Auguſt in Amſterdam ſtattfindenden Europa⸗Rudermeiſterſchaften. Es entſteht die Frage, welche Mannſchaften Deutſchlands Ruderſport zu ihrer Erfüllung zur Verfügung hatte oder hat. Auf Olympialorbeeren ruhen aus Die meiſten unſerer Olympiakämpfer des Ruderſports von 1936 haben ſich aus der vorderſten Front der Aktiven zurückgezogen. Das erſcheint auch nicht weiter verwun⸗ derlich. Sie haben den höchſten Ruhm, der auf der Kampf⸗ bahn zu gewinnen iſt, errungen. Er iſt ihnen nicht leicht zugefallen, ſondern als Ergebnis jahrelanger zielbewußter unermüdlicher Vorbereitung; darauf muß einmal die Ent⸗ ſpannung folgen.„Ausruhen“ auf Olympialorbeeren be⸗ deutet damit noch keineswegs faulenzen deer zu bequem werden. Wohl der bekannteſte unter unſeren Olympia⸗ ſiegern des Ruoerſports, der Dresdener Einerſieger Guſtav Schäfer, iſt ein gutes Beiſpiel dafür, in welcher für den geſamten Ruderſport nützlichen Weiſe mon von großen Eolgen„ausruhen“ kann. Er, der in dieſem Jahr nicht mehr auf Regatten ſtartete, hat ſeine große Erfahrung in der Sport⸗„Verwaltung“, nämlich dem Gaufachamt für Rudern in Sachſen, zur Verfügung geſtellt Nicht mehr in dieſem Jahr geſtartet ſind auch die beiden Mannheimer Eichhorn— Strauß, Olympiaſieger im Riemenzweier o. St. Dafür hat Eichhorn als Trainingsleiter„nützlich gemacht“. ſich Aus⸗ Kleine Sport Nachrichten Der Führer gratuliert Fenny Kammersgaard Wie wir erfahren, hat oͤer Führer der däniſchen Schwim⸗ merin Jenny Kammersgaard zu ihrer einzigartigen ſportlichen Leiſtung telegraphiſch ſeine Glüchwünſche aus⸗ geſprochen. 1* Die Schwimmerin und mit ihr Dänemark freuen ſich über den Führer⸗Glückwunſch „Politiken“ bringt auf der erſten Seite dͤen Wortlaut des telegraphiſchen Glückwunſches, den der Führer aus Berchtesgaden an Jenny Kammersgaard zu ihrer hervor⸗ ragenden Schwimmleiſtung geſandt hat. Das Mittagsblatt „..“ veröffentlicht gleichfalls den Glückwunſch in großen Balkenüberſchriften; Jenny Kammersgaard ſei mit Recht ſtolz auf dieſe Auszeichnung durch Adolf Hitler. Im Kopenhagener Stadion war Jenny Kammersgaard am Montagabend Gegenſtand ſtürmiſcher Huldigungen der Zuſchauer bei Kämpfen, die dort gerade abgehalten wurden. Eckert ſpielt in der Nationalelf Im Kampf gegen die SA⸗Auswahl In der deutſchen Fußball⸗Raſtionalelf, die am Sonntag im Olympiaſtadion der gegenübertritt, hat es eine Aenderung gegeben. Der ſäch⸗ ſiſche Stürmer Hänel vom B Hartha iſt verletzt und wird oͤurch Eckert von Wormatia Worms erſetzt. Der Fußballkampf zwiſchen Nationalelf und SA beginnt übrigens, wie der Wettkampfſtab der Reichswettkämpfe der SA mitteilt, bereits um 13.30 Uhr. Dieſer frühe Termin mußte gewählt werden, weil am Nachmittag noch wichtige Entſcheidungen im Wehrſport und in der Leichtathletik ſtattfinden, zu denen Vorführungen der Reichs⸗Führer⸗ ſchule der SA München und der Gruppe Heſſen hinzu⸗ kommen. Um 16 Uhr findet das Entſcheidungsſpiel um die SA⸗Handball⸗Meiſterſchaft ſtatt. Zum Schiedsrichter des Fußballkampfes wurde der Ber⸗ liner Zacher beſtimmt. Schachweltmeiſter Euwe wieder geſchlagen Polen führt in der Länderwertung In der 14. Runde des Stockholmer Schachländerturniers mußte Weltmeiſter Euwe(Holland), der ſchon am Vor⸗ tage von dem Ungarn Lilienthal geſchlagen wurde, eine wei⸗ tere Niederlage durch Gauffien(Finnland) einſtecken. In der Länderwertung führt Polen mit 37 Punkten vor den Vereinigten Staaten mit 95 und Ungarn mit 94/ Punkten. Schieß⸗Weltmeiſterſchaften in Helſinki Im letzten offiziellen Wettbewerb der Schieß⸗Weltmei⸗ ſterſchaften in Helſinki, dem Schießen auf den laufenden Hirſch, blieb der Schwede Köldberg mit 100 Punkten vor Aasnnen(Norwegen) mit 185 und Pyk(Schweden) mit 184 Punkten ſiegreich. Bei der Ueberprüfung der Scheiben im Wettbewerb mit freiem Gewehr ergaben ſich für Kiviſtik(Eſtland) ins⸗ geſamt 1124 Punkte, ſo daß der Weltrekord einen Punkt höher als zuerſt gemelbdet liegt. Am Montag findet nur noch die offizielle Preisvertei⸗ lung und das abſchließende Bankett ſtatt 2 Deutſchland— Däuemark in Kopenhagen Die für den ausgefallenen Leichtathletik⸗Län⸗ derkampf mit Hollond angebahnte Begeanung mit Dänemark am 20. Aug. wurde jetzt endaültia nach Kopen⸗ bagen gelegt. Wenn auch die ſechs anderen Länderbämwfe burg mit:43 Minuten. S A⸗Auswahl rufen und nach wie vor führt den Verein erſt am 22. Auguſt ſtattſinden, ſo kann man denmoch von einem Kampf an ſieben Fronten ſprechen, da kein Mitalied der in Kopenhagen ſtortenden deutſchen Mannſchaft am. Auguſt an einem anderen Ländertreffen teilnimmt. Fol⸗ gende Wettbewerbe wurden vereinbart, wobei in den Lauf⸗ wettbewerben drei und in den techniſchen Uebungen zwei Mann für jedes Land ſtarten: 100 Meter, 400 Meter, 800 Meter, 5000 Meter, 110 Meter⸗Hürden. Weitſprung, Hoch⸗ ſprung, Kugelſtoßen, Diskuswerfen Speerwerfen und Schwedenſtaffel. 90 Frankfurter Ruderſiege in Straßburg An der Internationalen Ruder⸗Regatta in Straßburg beteiligten ſich auch ſüddeutſche Rudermannſchaften, Hie in allen von ihnen beſtrittenen Rennen ſiegreich bleiben konnten. Die Regatta wurde bei faſt tropiſcher Hitze Lurch⸗ geführt. Sämtliche Rennen waren gut organiſiert und murden auf einer 1500 Meter langen Steecke bei ſtehen⸗ dem Waſſer ausgetragen. Den deutſchen Ruderern wurde ein herzlicher Empfang bereitet. Den Jungmann⸗Vierer gewann die Frankfurter RG Oberrad in:99,8 Minuten vor dem Cerele Nautique du Rhin Straßburg mit:41,8 und dem Rowing Club Stvaß⸗ Den Senior⸗Einer entſchied Eduard Paul von der Frankfurter Germania mit 1½ Längen vor Matter(Straßburg) überlegen zu ſeinen Gun⸗ ſten. Auch der Innior⸗Vierer wurde von Frankfurt ge⸗ wonnen, und zwar verwies der Frankfurter RV Undine in:31,7 den Offenbacher RV 1874 mit:30,1 und den Cercle Nautique de la Haut Moſelle Pont⸗Saint⸗Vocente mit:49 auf die Plätze. Den Achter gewann der Frank⸗ furter R 1865 in:02,8 Min. vor Cerele Nautique de la Haut Moſelle Pont⸗Saint⸗Vocente in:19,2 und Cercle Nautique du Rhin Straßburg in:16,2 Minuten. Generalverſammlung des Mannheimer Fußball⸗Clubs„Phönix“ Am Samstagabend hielt der Mannheimer Fußball⸗ elub„Phönix“ 02 in ſeinem Vereinslokal ſeine dies⸗ jöhrige Generalverſammlung ab, die ſich eines beſonders guten Beſuches erfreuen durfte. Die ein⸗ zeln erſtatteten Geſchäfts⸗ und Sportberichte legten be⸗ redtes Zeugnis ab für die im letzten Jahre geleiſtete Ar⸗ beit und es iſt dabet erwähnenswert, daß die ſinanziellen Verhältniſſe durchaus geordnet ſind, obwohl die Einnah⸗ men aus den Spielen der Bezirksklaſſe im allgemeinen manchen Wunſch offen ließen. Der Führerring wurde in ſeiner Geſamtheit wieder be⸗ Hauptlehrer Heft, zu deſſen Vertretung Glas vorgeſehen iſt. Die Verwaltung ruht in den bewährten Händen von Leger, während für das Mitgliederweſen Meerſtetter zu⸗ ſtändig iſt. Für die Belunge des Sportbetriebs ſorgt Ph. Neder, während Schader den Poſten des Dietwarts übernommen hat. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß unter ber Leitung von ſo bewöhrten Männern der§c Phönix auch im kommenden Spieljahr ſeinen Weg gehen wiro, und daß er mit ſeinen etwa 350 Mitgliedern und an⸗ nähernd 15 Mannſchaften weiterhin ein ſtarkes Bindeglied des Mannheimer Sportes repräſentieren wird, was gieſer munmehr 35 Jahre alte Sportpionier nicht zuletzt ſeiner großen Tradition ſchuldig iſt. Die überaus intereſſant und harmoniſch verloufene Verſammlung öauerte kn. zwei Stunden und ſtand im Zeichen ergiebiger Ausſprachen, die wohl der beſte Beweis waren für die rege Anteilnahme der Mitglieder an einem internen und intenſiven Vereinsleben. Der„Robert⸗Gerling⸗Preis“ ſtand am Sonntag im Mittelpunkt der Kölner Pferderennen. Das mit 15 000 4 ausgeſtattete Rennen gewann der Dreijährige Burgunder aus dem Stall Schlenderhan mit W. Printen im Sattel vor Elritzling und Ebro. Vierter wurde Blinzen. den Europameiſterſchaften einandergegangen iſt ferner der Würzburger Vierer o. St. Eckſtein— Rom— Karl— Menne. Auch ſie haben eine kahrelange erfolgreiche Regattatätigkeit mit dem größten erreichbaren Sieg abgeſchloſſen. Es erſcheint allerdings noch nicht ganz ausgeſchloſſen, ob nicht vielleicht der eine oder andere von ihnen nochmals auf die Kampfb ihn zu⸗ rückkehrt. Von dem anderen deutſchen Vierer⸗Olympia⸗ ſieger Mannheim⸗Ludwigshafen(Maier, Volle, Gaber, Söllner) iſt nur einer erfolgreich aktiv geblieben, nämlich Volle, der nach Berlin gegangen iſt und im neuen deutſchen Meiſterachter des Berliner RC ſitzt. Gaber, einer der erfolgreichſten deutſchen Ruderer überhaupt, hat geheiratet. Neue Lorbeeren ſammeln Volle iſt nicht der einzige Olympiaſieger, der weitere Siegespreiſe ſammelt. Nicht nur der Riemenzweier o. St., ſondern auch der m. St. war, wie erinnerlich, 1936 von Deutſchen gewonnen worden, nämlich von den Berliner Ruderern Guſtmann⸗Adamſki. Sie haben ihre Spitzen⸗ ſtellung im deutſchen Ruderſport in dieſem Jahr mit großer Ueberlegenheit behauptet, ſind wieder Meiſter ge⸗ worden und erſte Anwärter auf neue Europameiſtertitel. Auch das Doppelzweierpaar Kaidel⸗Pirſch, auf der Olympia⸗ regatba Zweiter hinter der Mannſchaft Großbritanniens, rudert weiter, iſt bereits Deutſcher Meiſter 1937 und ſtrebt nach neuen internationalen Ehren. Der Olympia⸗Achter des Berliner Wiking, der allerdings von Beginn der neuen Saiſon an nicht mehr in vollkommen gleicher Beſetzung wie auf der Olympiaregatta geſtartet iſt, hat dagegen nach einigen ſchönen nationalen und internationlen Erfolgen — vor allem durch ſeinen Sieg in Henley— den Anſpruch, -der beſte deutſche Achter zu ſein, auf der Meiſterſchafts⸗ regatta an den Berliner RC verloren. Hier iſt beſonders deutlich geworden, wie ſchwer es iſt, eine Spitzenſtellung längere Zeit zu behaupten. oi artlsstts In den Fußſtapfen der Olympiaſiegen Denn andere ſtreben zur Spitze. Im Achter hat ſich dabei, wie ſchon erwähnt, zum Schluß der nationalen Regattazeit der Berliner RC überzeugend durchgeſetzt. Da⸗ für gewann Wiking⸗Berlin in Renngemeinſchaft mit der TiB den Vierer m. St., und in der neuen Meiſtermann⸗ ſchaft findet man in Kaufmann ein Mitglied der Mann⸗ ſchaft wieder, die den dritten Olympiaplatz erkämpfte. Die tiefgehende Wirkung der vorjährigen Olympiaſchulung läßt ſich übrigens an dem neuen Meiſter im Vierer o. St., Etuf⸗Eſſen, erkennen, ſitzen doch in der neuen Mannſchaft drei Ruderer, die bereits in der damaligen Olympia⸗Achter⸗ zelle in Berlin⸗Grünau trainierten. Die neuen Zweier⸗ .⸗St.⸗Meiſter Melching⸗Meyer auf der Heide(Hannover) dürften ſchon das Zeug in ſich haben, international in den Fußſtapfen der Olympiaſieger zu wandeln. Das hat u. a. auch ein Sieg über die Olympiazweiten Sörö⸗Dänemark bewieſen. Verhältnismäßig offener erſcheint die Frage, inwieweit der neue Einer⸗Meiſter Weſthoff(BRC) den Platz Schäfers ausfüllen wird; in dieſem Jahr hat der erſt in dieſem Semeſter Dr. phil. gewordene Skuller nur zwei Starts hinter ſich. Die nächſte große internationale Prüfung ſind alſo die Eurppameiſterſchaften, die am 15. Auguſt in Amſterdam entſchieden werden. Nur einige unſerer Olympiaſieger 1986 werden dabei ſein. Aber wenn die neuen Meiſterſchaften ſo verlaufen, daß wir die dabei fehlenden Olympiaſieger nicht vermiſſen, ſo wird das auch unſeren verdientermaßen auf ihren Lorbeeren ausruhenden Olympiakämpfern— die verſtehen, wie das„Nicht⸗vermiſſen“ gemeint iſt— recht ein, denn dann hat der deutſche Ruderſport erneut be⸗ ſtätigt, daß ſeine Olympiaſieger nicht irgendwie„Zufalls⸗ ieger“ waren, ſondern wahre Repräſentanten ihres Sports. —— Mittwoch, 11. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorfühcung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heſſiſcher Odenwald. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Speyer und zurück; 14.25 Uhr Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Pa⸗ radeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldpark⸗Reſtaurant, Flughafen⸗ Gaſtſtätte. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Bildniſſe deutſcher Männer, Goloſchmiedekunſt, Liebes⸗ ringe. Theatermuſeum, E 7, 20: Gebffnet von 10 bis 18 und von Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Ubr. Städtiſche Kunſthalle: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bilohauer. Manuheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet 1 und von 15 bis 17 Uhr. von 10 bis 13 Rhein⸗Neckar⸗ Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Sube des Zeughausmuſeums:„Die Welt 5 Städtiſche Schlotbücherei: Ausleihe von 11 bis 19 5 1* bis 19 Ubr. Lefefäle geöffnet 9 bis 18 und 16 bis 10 Uhe⸗ Lichtſpiele: Univerſum:„Wenn Frauen ſchweigen“.— Alhambra: „Alorm in Peking“.— Scala:„Ball im Metropol“. — Palaſt und Gloria: Die göttliche Fette“.— Capitol: „Millionenerbſchaft“. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 343 21. „5FFFFFFEXCEECCCC00 0 . UHittwoc, I. August 1937 Riesige Verlusie der deuischen Volkswirischaft „Mehr erzeugen und das Mehrerzeugte ſparſamer verwerten!“, ſo lautete die Parole, die der Reichs⸗ bauernführer im November 1934 für die Erzeu⸗ gungsſchlacht ausgab und die im Zeichen des Vier⸗ jahresplanes verſtärkte Gültigkeit hat. Nicht nur, daß Millionenwerte an Nahrungsmitteln alljährlich durch Verderb vernichtet werden— durch Brand⸗ ſchaden werden an Nahrungsmitteln Jahr für Jahr Mengen vernichtet und ihrer eigentlichen Zweck⸗ beſtimmung entzogen, die ausreichen würden, lan⸗ ſend 200 000 deutſche Menſchen ſatt zu machen. Zwei deutſche Großſtädte könnten alſo ihren Nah⸗ rungsmittelbedarf mit dem decken, was alljährlich den Flammen zum Opfer fällt. Da die Mehrzahl der Brände durch Unvorſichtigkeit und Fahrläſſigkeit entſtehen, laſſen ſich die Verluſte bei genügender Sorgſamkeit zum allergrößten Teil vermeiden. Neben Heu, Getreide und anderen Erntevorräten werden auch Nutz⸗ und Schlachttiere in großer Zahl durch Brände auf dem Lande vernichtet, ſo daß der Brandſchutz der Ställe beſondere Aufmerkſamkeit verdient. Wenn auch nicht zahlenmäßig zu erfaſſen iſt, welcher Schaden dem deutſchen Viehbeſtand ins⸗ geſamt durch Brandſchäden im Laufe eines Jahres zugefügt wird, ſo laſſen doch die Verwaltungsberichte einzelner Feuerverſicherungsanſtalten, die beſondere Feſtſtellungen in dieſer Richtung wenigſtens für ihre Bezirke getroffen haben, erkennen, daß Vieh in be⸗ trächtlicher Zahl dem Feuer zum Opfer fällt“ So be⸗ richtete z. B. die Feuerſozietät Brandenburg, im Jahre 1936 ſeien neben über 22 000 Zentner Heu 88 0 Zentner Getreide 132 Stück Rind⸗ vieh, 27 Pferde, 168 Schweine und Schafe und 1749 Stück Geflügel verbrannt. Und die Statiſtiker dieſer Anſtalt haben ausgerechnet, daß die vernichteten landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe 220 Eiſenbahnwag⸗ gons gefüllt hätten. Solche Mengen allein aus Deutſchlands Streuſandbüchſe. Angeſichts der Tatſache, daß die deutſchen Bauern und Landwirte alle Anſtrengungen machen, Schritt ſür Schritt durch Vermehrung der Erzeugung die deutſche Nahrungsfreiheit zu erkämpfen, die auch Vorausſetzung der politiſchen Freiheit iſt, muß dem Brandſchutz auf dem Lande die allergrößte Aufmerk⸗ ſamkeit zugewendet werden. Von der Schlachtvieh⸗ erzeugung iſt unſere Fett⸗ und Fleiſchverſorgung abhängig. Bisher iſt es uns nicht möglich, den Fleiſch⸗ und Fettbedarf aus der heimiſchen Erzeu⸗ gung zu decken, um ſo mehr müſſen wir alle Ver⸗ Iuſte zu vermeiden ſuchen, die die Größe unſeres Viehbeſtandes beeinträchtigen. Brandſchutz auf dem Lande iſt alſo Schutz der deutſchen Ernte und der landwirtſchaftlichen Erzeu⸗ gung und gehört unerläßlich zu den Leiſtungen der Erzeugungsſchlacht. Denn es wird ja nicht nur der einzelne Bauer und Landwirt um den Lohn ſeiner ſchweren Arbeit gebracht, wenn Ernte und Vieh ver⸗ brennen, ſondern auch, was das Entſcheidende iſt, das deutſche Volksvermögen und die deutſche Nah⸗ rung geſchädigt. Und ſchließlich ſollte uns auch das Mitleid mit unſerem Vieh vergnlaſſen, alles zu tun, damit es nicht unter qualvollen Leiden in den Flam⸗ men umkommt. Um das Vieh vor Brandgefahren zu ſchützen, muß vor allem darauf geachtet werden, daß die Ställe in Ordnung ſind. Ställe und Scheunen dürfen niemals mit offenem Licht betreten werden, Rauchen iſt dort ſtrengſtens verboten. Vor allem iſt auch für den nötigen Blitzſchutz zu ſorgen 86 v. H. aller Ein⸗ ſchläge treffen das Land, und der Schadensanteil macht neun Zehntel des in die Millionen gehenden Verluſtes aus. Es genügt aber nicht, die Ställe mit Blitzableitern zu verſehen, das Vieh muß beſonderen Blitzſchutz haben. Zu dieſem Zweck müſſen möglichſt alle Eiſenteile im Stall an den Blitzableiter au⸗ geſchloſſen und ſorgfältig geerdet ſein. Auch auf den Weiden ſind beſondere Schutzmaß⸗ nahmen zu treffen; die Eiſendrähte der Koppeln müſſen in einem Abſtand von 40 bis 50 Metern durch geerdete Querdrähte miteinander verbunden ſein. Ferner ſollte auf jeder Weide ein Zufluchtsſchuppen für den Fall eines Unwetters vorhanden ſein, der mit Blitzableiteranlage verſehen ſein muß. Das Vieh vor Brandgefahren ſchützen, heißt den Erfolg langjähriger züchteriſcher Apbeit ſichern und gleichzeitig eines der wertvollſten Güter der Ernäh⸗ rungswirtſchaft vor großen Verluſten 8 Au-ras. S Die Umſatzſteuer⸗Umrechnungsſütze auf Reichsmark für die nicht in Berlin notierten ausländiſchen Zahlungs⸗ mittel für die Umſätze im Monat Juli 1937 wurden wie folgt feſtgeſetzt: Britiſch⸗Hongkong 100 Dollar— 75.71 ,, Britiſch⸗Indien 100 Rupien ⸗ 93.49 /, Britiſch⸗Straits⸗ Settlements 100 Dollar= 145.24 /, Chile 100 Peſos ⸗ 4 .41 /, China⸗Schanghai 100 Yuan- 73.67 /, Mexiko 100 Peſos= 68.78 /, Peru 100 Soles= 63.40, Süd⸗ afrikaniſche Union 1 Pfund ⸗ 12.92„/, Union der Sozia⸗ liſtiſchen Sowjetrepubliken 100 Rubel 46.97 l. Die Wirtſchaftsentwickluna im Rbeinland unverändert ünſtig. Wie die Wirtſchaftskammer für den Wirtſchafts⸗ ezirk Rheinland mitteilt, hat die günſtige wirtſchaftliche Entwicklung auch in den Monaten Juni und Juli an⸗ gehalten. Von ihr iſt zwar in erſter Linie die Produktions⸗ güterinduſtrie angeregt worden, neuerdings aber vexſtärkt auch die Konſumgütererzeugung. Letzterer kommen ſaiſon⸗ bedingte Einflüſſe zugute, die eine weitere Beſſerung ge⸗ e fördert haben. Daß naturgemäß im einzelnen Unterſchiede in Beſchäftigung und Abſatz vorliegen, bedingt ſchon die Vielſeitigkeit der im Bezirk vorhandenen Wirtſchaftszweige. Die Inlandsnachfrage war häufig größer als die zur Zeit mögliche Bedarfsbefriedigung, Im Bezirk der Wirtſchafts⸗ kammer war wiedernm ein beachtlicher Rückgang der Ar⸗ beitsloſigkeit feſtzuſtellen. Während am 31. Juli 1986 ins⸗ geſamt noch 106 835 Arbeitsloſe gezählt wurden, hat ſich dieſe Zahl inzwiſchen auf 57 451 am 31. Juli 1937 er⸗ mäßigt. Der Rückgang beträgt ſeit 31. Mai d. J. allein 17074. Auch die Einſtellung älterer Angeſtellter konnte Fortſchritte machen. Der Bericht über die Ausfuhrentwick⸗ lung lautet wiederum günſtig. Zum Teil hat ſich auch eine erneute Steigerung im Auslanbsumſatz ergeben. Es wird ſeitens der Wirtſchaft und des Staates alles darangeſetzt, dieſen Bedarf möglichſt pünktlich zu befriedigen und Stok⸗ kungen zu vermeiden. Das Handwerk iſt nur teilweiſe gut beſchäftigt. Auf kandwirtſchaftlichem Gebiet kam eine Reihe von Maßnahmen zur Durchführung, die der ord⸗ nungsmäßigen Verſorgerung der Bevölkerung zu ange⸗ meſſenen Preiſen dienten. Alles in allem geſehen, kann man bei der überwiegenden Zahl der Wirtſchaftszweige mit einem weiter günſtigen Auftragseingang rechnen. n Juterrationale Baumaſchinenfabrik Ach, Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Die Ibag verweiſt in ihrem Bericht über das 25. Geſchäftsjahr nuf den erſten Vierjahresplan. Wie erfolgreich dieſer ſi llen T *. n der deutſchen! Marktver HANDELS- ο WIRTTSCHAFTS.-zrrruNG der Neuen Mannbeimer Zeitung Wirtſchaft ausgewirkt habe, könnten beſonders die Bau⸗ maſchinenfabriken feſtſtellen. Beſchäftigung und Umſatz ſind auch bei der Ibag ſeit 1993 dmernd geſtiegen. Da⸗ durch und auf der Baſis der beim letzten Geſchäftsabſchluß vorgenommenen Bilanzbereinigung war es trotz neu ein⸗ getretener Kursverluſte bei ſchon länger zurückliegenden Auslandsgeſchäften möglich, einen Gewinn auszuweiſen, der ſich nach Berückſichtigung der erforderlichen Rückſtel⸗ lungen auf 28 213/(i. V. 6516/ Verluſt) beläuft. Der ſtieg auf 1,26(1,08) Mill. /, ao. Erträgeh wer⸗ den mit 0,04(0,19) Mill. ausgewieſen. Dagegen erſorder⸗ ten Perſonalkoſten 0,74(0,63), Zinſen und Steuern 0,14 (0,13), alle übrigen Aufwendungen 0,23(0,26) Mill.. Anlageabſchreibungen ſind mit 0,04, andere Abſchreibungen mit 0,12(0,11) Mill./ bemeſſen bei unv. 1,00 Mill. AK und 0,10 Mill. geſetzl. Reſervefonds ſowie 0,20(0,12) Mill. Rückſtellungen— Die GB, in der 644000/ AK vertreten waren, genehmigte die Tagesorönung ohne Ausſprache. Danach wird der Jahresgewinn 1936 zur Stärkung des Unternehmens auf neue Rechnung vorgetragen. Der ge⸗ ſamte Aufſichtsrat, deſſen Amtszeit erloſchen war, wurde wiedergewählt. Wie von der Verwaltung mitgeteilt wurde, iſt der Beſchöftigungsgrad des Werkes z. Z. gut und dürfte weiter anhalten, zumal ein größerer überſeeiſcher Auf⸗ trag vorliegt. “ Leipziger Spitzenfabrik Barth u. Co. AG, Leipzig⸗ Plagwitz. In Börſenkreiſen vermutet man, daß die im letzten halben Jahr erfolgte weſentliche Verbeſſerung des Kurſes(9..: 53.50, 10..: 73.50, 10..: 97.50) die Wieder⸗ aufnahme einer Dividendenzahlung erwarten laſſe, zumal ſich die Abteilung Interlock gut entwickelt habe. Wie der „DHdD“ von gut unterrichteter Seite hört, biete dieſer Ar⸗ tikel an ſich gute Auftragsmöglichkeiten, doch muß die Fabrikation im Rahmen des zur Verfügung ſtehenden Rohmaterials gehalten werden, deren Menge auch für die Ausweitung des Handelsgeſchäfts maßgebend iſt. Beſſere⸗ und durchaus zufriedenſtellende Beſchäftigung hat in den letzten ſechs Monaten die Abteilung Spitzen aufzuweiſen gehabt, dennoch kann im Augenblick über den Abſchluß für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr nichts end⸗ geſagt werden, zumal ſich auch der AR mit der rage der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung über⸗ haupt noch nicht beſchäftigt hat. * Veränderungen im Wertheim⸗Konzern, Berlin. Wie Amtlich mitgeteilt wiro, ſind ͤie Firmen Wertheim AG für Handelsbeteiligungen und A. Wertheim Gmbß nach dem Ausſcheiden von Georg Wertheim aus dem Aufſichts⸗ rat und Fritz Sternberg aus dem Vorſtand ſowie nach ein⸗ gehender Nachprüfung der kapitalmäßigen Zuſammen⸗ ſetzung der Firmen als nichtjüdiſch anzuſehen. Der erſte Reichsinnungsmeiſter des Wüſcherei⸗ und Plättereihandwerks geſtorben. Im Alter von 56 Jahren ſtarb am Sonntag der Reichsinnungsmeiſter des Wäſcherei⸗ und Plöttereihandwerks, Ratsherr der Hauptſtadt der Be⸗ wegung, Parteigenoſſe Joſef Klob. 8860 Klob hat als Kolonialſoldat den Hererokrieg im Jahre 1905 in Deutſch⸗ Sücweſtafrika mitgemacht. 1031 trat er der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung bei und wurde 1933 zum Reichs⸗ für das Wäſcherei⸗ und, Plättereigewerbe beſtellt. * Geſellſchaft Süd⸗Kamerun, Hamburg. Die HV geneh⸗ migte die Abrechnung für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 1986, die mit einem Verluſt von 28 227/ ab⸗ ſchließt. Ferner wurde zur Vereinfachung und Verbilli⸗ gung die Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft nach Ber⸗ ſin ſowie der Erſatz des Direktoriums durch AR und Vor⸗ ſtond und die dadurch bedingten Sotzungsänderungen be⸗ ſchloſſen. Von Kleinaktionärsſeite wurde der Wunſch zum Ausdruck gebracht, auch ihre Intereſſen im AR vertreten zu ſehen, und daher zwei Mitglieder aus dieſen Kreiſen hin⸗ zuzuwählen. trag jedoch zurückgezogen. Um aber den Belangen der Ham⸗ burger⸗ Aktionäre gerecht zu werden, wurde in Ausſicht ge⸗ ſtellt, die nächſte HV in Hamburg abzuhalten, um gleich⸗ zeitig der Zuwahl, von, weiteren, AR⸗Mitgliedern Räher⸗ treten zu können. Von Verwoltungsſeite wurde auf An⸗ frage noch die Mitteilung gemacht, daß die Durchreinigung der Kulturen mit allen Mitteln in Angriff genommen ſei und daß alles geſchehe, um das neue Gelände zu erſchlie⸗ ßen. Wann der Zeitpunkt der Rentabilität einträte, ließe ſich jedoch noch nicht ſagen. * Wiederanſtieg des holländiſchen Großhandelsindex. Der vom holländiſchen Statiſtiſchen Amt auf der Grund⸗ lage des Preisſtandes von 1926 bis 1930(= 100) errech⸗ nete Großhandelsindex ſtellt ſich für Juli auf 77,5 gegen 76,3 im Juni, 76,7 im Mai und 77,1 im April. Der ſeit April zu beobachtende Rückgang iſt damit zum Stehen ge⸗ kommen und hat einer neuerlichen Preisſteigerung Platz gemacht, die den bisherigen Höchſtſtand vom April ſogar um 0,52 v. H. übertrifft. Seit der Guldenabwertung iſt der Index nunmehr um 23,8 v. H. geſtiegen. Die größte Verteuerung erfuhren diesmal die Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel, deren Kennziffern nach der fortdauernden Abſchwä⸗ chung vom bisherigen Höchſtſtand im März mit 74,8 auf 73,9 im April, 73,6 im Mai und 73,3 im Jun ſprunghaft um 4,8 v. H. auf 76,8 wieder anzog. Dieſe Bewegung iſt der jähen Verteuerung der Großhandelspreiſe für Nah⸗ rungsmittel tieriſchen Urſprungs zuzuſchreiben. Der Index hierfür ſtieg um 7,4 v. H. von 65,9 im Juni auf 70,8; er liegt damit um 20,2 v. H. über dem Index vom September 1936. Auch die Kennziffer für Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel pflanzlichen Urſprungs zeigt erſtmals wieder eine Zunahme um 1,9 v. H. auf 84,8 und hat damit den bis⸗ herigen Höchſtſtand vom April wieder erreicht. Im Zuſam⸗ menhang hiermit weiſt guch der Index für Rohſtofſe det Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie erſtmals wieder eine Verbeſſerung um 1,5 v. H. auf 54,2 auf. Die Verteuerung ſeit der Guldenabwertung beträgt hier 93,2 v. H. Der Geſamtindex für induſtrielle Rohſtoffe iſt mit 70,8 unver⸗ ändert geblieben. * Wiederinbetriebnahme einer ſtillgelegten Hyprier⸗ anlage in England. In der letzten Woche wurde, wie be⸗ richtet wird, die Arbeit in der früher im Eigentum Ler Coal and Allied Induſtries befindlichen, ſeit einem halben Jahr ſtillgelegten, inzwiſchen vom der Modern Fuels Ltd. angekauften Hydrieranlage in Seaham Harboür wieder aufgenommen. Man hofft, das Werk gegen Ende des Jahres wieder voll in Betrieb zu haben. Der neue Eigen⸗ tümer iſt die Modern Fuels Ltd., eine Privatgeſellſchoft mit einem Kapital von 70000 Lſtr. Die Firma wurde ausdrücklich zur Uebernahme der Seaham Harbour⸗Anlage gegründet und wird zunächſt einen vollkommenen Umbau der alten Hydrieronbage finanzieren.“ * Starke Ausdehnung der Eiſenerzausfuhr Jugoſla⸗ wiens.— Gebeſſerte Erlöſe. Die Eiſenerzausfuhr Jugo⸗ flawiens weiſt in der 1. Hälfte 1937 gegenüber dem erſten Halbjahr 1996 eine erhebliche Zunahme zuf. Sie betrug 251 406 Tonnen im Werte von 46,8 Mill. Dinar, während im erſten Halbjahr 1996 nur 158 344 Tonnen im Werte von 18,0 Mill. Dinor ausgeführt wurden. Ein Vergleich der Mengen und Erlöſe läßt erkennen, daß die Preiſe eine Beſſerung um über 50 v. H. erfahren haben. Hauptabneh⸗ mer jugoſlawiſcher Eiſenerze waren im erſten Halbjahr 987: Ungarn mit 124 293 Tonnen im Werte von 21,5 Mill. Dinar, Rumänien mit 96917 Tonnen gleich 7,8 Mill. Dinar und die Tſchechoſlowakei mit 82 940 Tonnen gleich 15,7 Mill. Dinar. * Zählung der Arbeitsloſen in US A. Im Senat wurde eine Vorlage angenommen, die eine Zählung aller Arbeits⸗ loſen im ganzen Lande vor dem 1. April 19g8 vorſieht. Die Koſten dieſer Zählnug ſind auf etwa fünf Millionen Merrt veranſchlogt. Die Vorlage geht an dos Unterhaus weiter. Waren und Märkte A er Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 10. Auguſt. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchafenheit, 75/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 10,50; W 10 19,70; Wü 14 20,10, W 17 20,40; Roggen, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 6971 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 16,50; R 18 19,00; R 19 19,20; Juttergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit 59/0 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 16,20 G 8 16,50; Futterhafer, durchſchnittliche Beſchaffenheit 46/49 Kilo, H. 11 15,30; H 14 15,80; Wieſenheu loſe neu—4,40; Kleeheu loſe neu—6; Stroh drahtgepreßt—3,40; 83 jpreu ab Erzeugerſtation oder Gerbmüller 2,70—3“.— lauf: Die Umſatztätigkeit in Getreide neuer Ernte iee eee e eee en i Nach längerer Ausſprache wurde dieſer An⸗ hat noch keinen größeren Umfang angenommen und die Mühlen ſind weiterhin auf reichsſeitige Zuteilungen an⸗ gewieſen. Das Geſchäft in Braugerſte konnte wegen der fehlenden Bezugsſcheine noch nicht in Gang kommen. Fut⸗ tergetreide kam bis jetzt noch nicht an den Markt, jedoch kann der Bedarf in Futterhafer aus Zuteilungen gedeckt werden. Für Weizenmehl beſteht guter Abſatz, ebenſo in Roggenmehl. Futtermehl und Kleie ſind ſtark gefragt. E Rotterdamer Getreibekurſe vom 10. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 7,95; Nov. 8,00; Jan. 7,85; März 7,82//.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 108,50; Nov. 106,25; Jan. 106,50; März 107. * * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Birnen 20 bis 22, Aepfel 10—15,—9, Reineclauden—44, Bühler Früh⸗ zwetſchgen 10—11, Zwetſchgen—11, Pfirſiche 24—25, Kopf⸗ ſalat—4, Buſchbohnen—6, Stangenbohnen 10—12, do. gelb —10, Erbſen 14—46, Tomaten—8,—5, Blumenkohl 14, Wirſing—6, Weißkraut 3, Rotkraut 8, Schlangengurken —7, Kaſtengurken—6, Zwiebeln 5. Anfuhr gut, Nach⸗ frage gut. * Vom badiſchen Weinmarkt. In Baden war das Wein⸗ geſchäft in den letzten Monaten recht lebhaft. Die Beſtände an alten Weinen ſind meiſt ausverkauft. Der 1936er Herbſt zeigt noch da und dort größere Poſten in erſter Hand. Da ſich aber die 1936er Weine bis heute recht brauchbar aus⸗ gebaut haben, rechnet man mit größerer Kaufluſt in den kommenden Wochen, inſonderheit um Faßraum für den neuen Herbſt zu ſchaffen. Wird dies der Fall ſein, ſo kann der Abſatz in Baden als zufriedenſtellend bezeichnet werden. * Der Stand der Reben Anfang Auguſt. Niuch dem vor⸗ wiegend trockenen Juni ſind im Juli ausreichende Regen⸗ mengen gefallen, die der Entwicklung der Reben ſehr för⸗ derlich waren. Nach dem Urteil der amtlichen Sachver⸗ ſtändigen iſt, wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, die Note 2, errechnet worden gegen 2,5 im Vormonat. An Lieſer Verbeſſerung ſind dͤie ſüddeutſchen Weinbaugebiete, vor allem der Neckarkreis und Jagſtkreis beteiligt, wo Verbeſſerungen von 3 Punkten zu verzeichnen ſind. An Pflanzenkrankheiten und Schädlingen wird hauptſächlich über das Auftreten von Peronoſpera, Mehltau und Heu⸗ würmern berichtet, doch halten ſich die Schädigungen in normalen Grenzen. * Vom pfälziſchen Hopfenbau. Aus dem füdpfälziſchen Hopfenbaugebiet wird über eine weiterhin gute Entwick⸗ lung des Hopfens berichtet. Die Blüte der Späthopfen iſt günſtig verlaufen; auch zeigen ſie einen reichen Anſatz. Frühhopfen haben ſchon über halbe Ausdoldung, Sträußel⸗ ſpalter beginnen damit. Tritt ein baldiger durchgehender Regen ein, dann ſind die Ernteausſichten günſtig.— Nach den Beſtimmungen der Hopfenflächenkürzung 1937, die im ganzen 1500 Hektar betragen ſoll, treffen auf die Pfalz neun Hektar. 9 0 * Die Lage am Baumarkt.— Unverändert lebhaft. Am Baumarkt iſt die Entwicklung unverändert lebhaft. Die Landesarbeitsämter konnten über eine ſehr günſtige Wei⸗ terentwicklung der Beſchäftigung im Baugewerbe berichten. Der Arbeitseinſatz hat ſich in den letzten Wochen, ſoweit das überhaupt noch möglich war, nochmals gebeſſert. Die Inangriffnahme von Induſtrie⸗ und Wohnungsbauten brachte umfangreiche Arbeiteranforderungen. Der Kräfte⸗ bedarf war an vielen Stellen ſo groß, daß eine Befriedi⸗ gung nicht voll gelang und auch im Reichsausgleich zahl⸗ reiche Stellen unbeſetzt blieben. In faſt allen Berufen herrſchte ſtarke Nachfrage auch nach Malern und Anſtrei⸗ chern, deren Vermittlung noch vor einiger Zeit teilweiſe Schwierigkeiten bereitete, ſowie nach Ofenſetzern, dieruin“ früheren Jahren erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt den Höchſtſtand ihrer Beſchäſtigung erreichten. Auch in faſt allen Zweigen der Induſtrie der Steine und Erden hatte die bisher ſchon günſtige Arbeitslage einen weiteren Auf⸗ trieb. Der Bedarf an Arbeitskräften konnte vielſach nur teilweiſe gedeckt werden. Die Ziegeleien faſt aller Gebiete arbeiten mit voller Belegſchaft. Faſt überall fehlten Zie⸗ geleifacharbeiter, aber auch angelernte und ungelernte Kräfte. Am Bauſtoffmarkt herrſchte weiterhin rege Um⸗ ſatztätigkeit. Portlandzement koſtete je 10 Tonnen frei Karlsruhe⸗Mannheim 377 /, Hintermauerſteine je 1000 Stück 26—30 /, Stückenkalk je 100 Kg. 1,50—2,50 /, Putz⸗ gips je 100 Kg. 2,10—2,90 /, Dachziegel, ortsübliches For⸗ mats je 1000 Stück 60—95. *. ELiverpooler Baumwollkurſe vom 10. Auguſt. Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Auguſt(37) 584; Sept. 585, Okt. 587; Nov. 588, Dez. 589; Jan.(98), Febr. je 574; März, April je 5767 Mai 577; Juni 580) Juli 582; Auguſt 588; Okt., Dez., Jan.(38) je 587; März 588 Mai 589, Tendenz ſtetig. Leinölnotierungen vom 10. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 135/10; Leinſagt Klk, per Auguſt⸗Sept. 15,25; Bombay per Auguſt⸗Sept. 15“, Lein⸗ ſagtöl loko 31,0; Auguſt 90,0; Sept.⸗Dez. 29.9; Baummoll⸗ öl ägypt. 27,6 Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 7,0.— Neuyork: Terp. H,75. Savannah: Terp. 30,75. Geld- und Devisenmarkif Paris, 10. Aügott Kchlus ⸗miſich). ü e 5 r-.58½ en 40. 0 1 4 hace 44525 L Süc f 61175 Weh, 686.— n,, london, 10 kugusf, Ethlub emflich'“ Feuyor 498.82 vopenh 22.40— Hoskev* Ichenb 11/241 Pe 405,00 Ls“ J6.89, Ien, 678.— ſa, 120 imsterd'm 94.25 blo 19.90¼] Ronsianſin. 618.— furrsſien 125,— Tarte 18285 iessbunn 110,13 Athen 546,50 Mexiko 18.— Trösse 29.68/ Reisingior, 228,18 J ien 25,1 ionievicev 28.— Liaſſen 94. Pra 142.25 Wanch 25,20 Valpareis“ 126.0 Berlin 12.38% Busaps 25,— Buenor fites] 16,— Suanos Ichweſ: 21.70½ Belgra. 216.— io te Ju9. 412.— a0 Lon con16,40 Spenien 86,50— Fotie 400.— Honekong 1/202 L Südsfribs 100.1 Meialle Hamburger Reiallnofierungen vom 10. Augusi Hupfer ſümes- u. Araits-Linn ier Beſd Rfiet. Geld, bezahitf Brief J, ſield Iberahli, enur 77,757775„OP... Hünenrohzinn 75131.75 ſebruau.. Feinsilber(gh. p. l9).. 41.8088.80 Härz 8.. Feingold(. p.* 8 84/2.79 Apri.. Alt-Platin(abkalle) 105.. Cicapx,(Kll. p..) 3,80.50 51 9 iSgie i elin 470 . J Detsilor,(. B. r— Auun 777575 855 00. n 0 Luen 605061— 0„O Auümen Regulus cunet.(K 10., 61.— Fovemb./ 7˙75 71,75 0855.00 lanahe( per R 15.—15.75 Deramb./ 7577/5 355,0.. J Voliramerz dinek,(in.) 4. 77.50 „Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekonntmachung K P 377 werden ab 11. Auguſt die Kurspreiſe für Blei, Meſſing⸗, Rotguß⸗, Bronze⸗ und Neuſilberleg. um 0,50, für Kupfer um 0,75/ und für Zink um 1„ je 100 Kilo erhöht. veröffentlicht am veröffentlicht am RM RM. 8. e 100 K in Kraft ab in Kraft ab e ee ee 056 Alum. n. leg. 133—187188—137[Bronzeleg. 111—114 112́115.5 do. Legier. 58- 58—61 Reuſilberleg. 70—72½71— 74 Blei nicht leg.27/½ 29½23/—30/ Nickel n. leg.] 285—246 286—246 Hartblei 80—82 518¼ Zink ſein 32/—84½34 0/ Kuyfer n. leg.81/ 83 8/85¼ do roh 7/—50/%50¼—2/ Meſſingleg. 80—52/6¼64 Zinn n. leg.] 881—341/333—883 Rotguß leg. 81—83¼)82½- 65 ſanka⸗Zinnſ 343—853[J45—355 * Rochmals höhere Zinkblechpreiſe. Nachdem am 7. Auguſt die Sübdeutſche Gebietsſachgruppe des Zinkblech⸗ handels die Preiſe für Zinkbleche um ,25/ ie 100 Kito erhöhte, hat ſie ab 8. Auguſt eine Preiserhöhung in ſtär⸗ kerem Ausmaße von 1,25/ je 100 Kilo vorgenommen. * Der Londoner Goldpreis betrug am 10. Auguſt für eine Unze Feingold 139 ſh 5 d gleich 86,5778, für ein Gramm Zeingolo demnach 58,7882 e gleich 2,78854%0 * Mittag-Ausgabe Nr. 365 Rhein-Mainische Abendbörse Still * Frankfurt, 10. Auguſt. Die Abendbörſe war ohne Anregung und ſetzte in ſtik⸗ ler Haltung ein. Umſätze von Belang kamen vorerſt nicht zuſtande. Weitere Nachfrage erhielt ſich von chemiſchen Werten nach Scheideanſtalt zum letzten Mittagskurs von 268/%, während ſonſt die Anfangs genannten Kurſe im Vergleich zum Berliner Schluß nicht ganz gehalten waren. Man hörte J6 Farben mit 16776, Rheinſtahl mit 157% bis 158 und Bemberg mit 168.— Am Rentenmarkt war weiteres Ankageintereſſe vorhanden, mangels entſprechen⸗ den Angebots war das Geſchäft aber unbedeutend. Man nannte Reichsaltbeſitz mit 128,35 und Kommunal⸗Umſchul⸗ dung mit 94,90 bis 95,00. Bei weiterhin ſehr geringen Umſätzen kamen ſpäter die Kurſe nicht ganz einheitlich zur Notiz, doch hatten die Ver⸗ änderungen geringes Ausmaß. Etwas ſchwächer waren u. a. Rheinſtahl, Harpener, Bemberg und J6 Farben mit 56 v. H. Höher feſtgeſetzt wurden Buderus mit 13096 (1304). Am Rentenmarkt hatten Reichsaltbeſitz etwas Geſchäft bei unverändert 12876. Im übrigen waren Renten ruhig. * Börſenkennziffern. Die vom Stotiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 2. bis 7. Auguſt im Vergleich zur Vorwoche wie ſolgt: Wochendurchſchnitt Monats .—317 28.—7,8. Durchſchnitt Aktienkurſe(Index 1924/1926 2 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 125,30 125,16 1255.20 Verarbeitende Induſtrie.. 108,11 108.47 1900 Handel und Verkerrr 119.69 12⁰,18 1175 Gr 115,60 115,85 44,50 %0/ Wertpapiere pp.⸗Akt.⸗Banken 99,71 99,79 99,42 Pfdbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.14 99,19 99.00 Kommunalobligationen 9858 98.78 98.40 Anleihen der Länder u. Gemeinden 98,74 98,78 98,59 eeeee 99,38 99,03 Außerdem 50% Induſtrieobligationen.. 102.52 102,47 102.48 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 94,66 9⁴,83 9⁴5,38 Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Das Talgeſchäft war im Gegenſatz zu geſtern ſtiller. Zu Berg dagegen konnten einige kleinere und mittlere Schiffe mehr abgegeben werden. Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Fraukfurt/ M. 10. Aug. BBnachw, InS. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 11. Auguſt: Die Umbil⸗ dung der Großwetterlage macht nur langſame Fort⸗ ſchritte. Der Durchzug einer ſchwach entwickelten Störungsfront brachte in der vergangenen Nacht in den Gebieten nördlich des Mains ſtarke Bewölkung und vereinzelt auch Regen. Im Süden herrſcht je⸗ doch noch immer heiteres Wetter vor. Eine durchgreifende Umgeſtaltung iſt zunächſt auch noch nicht wahrſcheinlich. Vorausſage für Donnerstag, 12. Auguſt Zeitweiſe Bewölkungszunahme, doch im gan⸗ zen noch freundlich, warm, ſchwache Luft⸗ bewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 10. Auguſt kte Temperatur in der Nacht zum Auguſt„2 Grad; heute früh halb 8* + 18,6 Grad. 90 5 In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 20 Grad Waſſer⸗ und 215 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ahein⸗Negelſ.8. 9. 10. 11. Rbein-Vegel[ 8 9. 10. 11. Nheinfelden.87.7/2.75/2.68 2 69/ Kaub 702802.22/ 16/210 Breiſach. 1,85/1.761.66/1.42 L,4 KIln 19218/179/0173 eell.. 4002.920 2642)5 Meckor⸗Pevel Maxau..57454/444440438(——.— Mannheim.58 3,463,37 3,80 3,29[ Mannheim 336ſ3.293.22317 bauptſchriftletter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win! (in Urlaub) 1 V. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. perantwortlich fün Thegter, Wiſten⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Car, Onno Eiſenbarm— Handelsrei. Dr⸗ Fritz Bode-Lokaler Teil Dr Fritz Hammes Svort; i. V. C. W. Fennel 8 ee i. V. Richard Schönfelder ⸗Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen! i. V. i ſämtlich in Mannheim 4. Se Herausgeber Drucker und Verleger: Neue Mannbein i Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—60 N Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenan, entaſtraße 2 S VII.—4 ttagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 24 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 29500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur ber Rückporto Mittwoch, 11. Auguſt 1937 Mosgen Leizteꝛ Bagl 10. Seite/ Nummer 365 Naue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Clca 1 meater ielleStt, Ipalastseckenn. 0. fl. P 0 Ausl. Pat. W 16 e heutein— rhentern: vernichtet 100%e kin derbes Berlinet volksstück Fuca r See mit viel NMusik und Tanz Keinerlel Aufmachung oder Ausstattung versucht im 8: Stunden⸗ Programm des nnp 5 5— Cirous B0SCti-BERILIN die absolute Lelstung des Einzelnen oder des Ganzen urgendwie zu heben oder zu„Verschönern“, im nichts verbergenden und nichts beschönigenden Licht gleiße ndier Sene nwerfer ist jede Darbietung, jede Nummer nackt und nüchtern der schäffsten Kritik überlassen und ihrem alleinigen Können! mit Brut: Hein aussohwefelt Nein Auspulvern“ Mein üdier deruoh Keinkobillarschaden HEUTE ABEND.15 UHR PREKIIERE Tempeiament- Herz-Schnoddtigken auf dem Mesplatz in Mannheim 0 00, 0 0 Einisteriell 22 6 2 23 30 Sensations-Mummetn ausschlleßlicher Weltklasse und hundertprozentigen Circus- ionzess umerter Betrleb Seblüts werden im Wettsampt stehen um die Paime des größten Erfolges“ Tosender 25 ———————— Beifall. spontaner Jobel, langanhaltende Stürme befrelenden Lachens werden in un- Lehmann authörlicher Stei-erung das gewaltige Zelt der 6000 Plätze durchbrausen und auch in Mannheim bezengen, das der weltberühmte Cueus BUSCH-SERUIN die Hochburg klassischer Circuskainst im Wandel aller en ist und bleibt. Siaatlioh geprüft Hafenstrabe 4 Tel. 23500 mit Vi ktor de Kewa Hans lunkermann/ Paul Westermeier paul Krüger/ Ostar Sabo/ Iakob Tiedtke 1 mit Fité Berkhoff- H. v. Stolz Waldow-w- Kremer- Platte Im Vorereagranm: Unsekanntes Cuina, Ufa- Kulturfim- Ufa-Tonwoche Beginn:.00.30.30.30 Fur qugendliche nicht zugelesen! Ab morgen Donnerstag täglich 2 Vorstellungen, 330 und.45 Uhr. Tierschau ab morgen täglich von 10—.30 Uhr. Benutzen Sie den Vorverkauf: Mannheim: Verkehrsvetein,(Plankenhof P), Tel. 34321. Ludwigshafen: Reisebüro Kohler, Kaiser-Wiſhelmstr. 3L und Ludwigs- platz, Telephon 61577, an den Circuskassen täglich ab 10 Uhr ununter- brochen, Telephon 53222. Volkspreise von 60 Pig. an, nachmittags für Kinder halbe Preisel v20⁰ 2 Lieblinge unserer Kundschaft „Eludes““ Schöpheits-Cisme Sie gehůrt au den siiſesten u. umschwarm- testen ſug endtorheiten,&oethe bedichtete sie, Chopin widmete ihr die sartest. Briefe, ein König salhi sie täglich in seinem Schloß, Eim Sraf freiratete sie —— ———. Dose 20, 40 u. 70 1 „Eludes“ 9 Großes ii 406 Detektiv Pbes pRALAS Za h n pasta Anfeng: 4. 00,.10,.20 Uhr, S0:.00 Uhr Jugend nicht zugelsssen!— t 5 5 Herrensto 3 40 Tube 25 und 30 Sna Sr E W EN 8 konmen nach 35 F Maier Ludwig& Schülthelm NMS n augustWeissſe0 0 4. S int fllale: Frieuricnsplatz 19 0 7 N U Die Mitglieder der Landsmannschaft der Schwaben in— in — 7 Gast all8 uſn eckarstrand Mannheim und Umgebung und alle allen Straf⸗ 55 Das Schielen nach dem Menpiatz 1. Beke Dammetrabe Srec cer e ante Aiben Bellpewerb vergeben werden. empfiehlt seine gut gepklégten Getränke, Freitag, dem 13. August 1937 jeder Art. Reise-Die Angebotsvordrucke ſind in m Mrlaub? sowie erstkl. Küche— Eigene Schlachtung abends 8 Uhr im Friedrichspark Machbar, lieber Freund, begleltung 301 unſerer Geſchäfts⸗ 40 räume in K erhältlich. Die An⸗ ebote ſind bis ſpäteſtens Samstag, — H. Ottmann Rilft Dir nicht. Dir hilft nur zum Heimat- und Volkstumsabend zu erscheinen. Aber nicht ohne Phote! 8551 5 21. Auguſt 5. J. einzureichen 4 1 181 das regelmäßige Werben in der Es ist Eürenpflicht von den Schwaben in Mannheim. mit diesen e e Gemeinnützige Baugeſellſchaft 3 8 Donauschwaben, die doch so fern von uns für unser Deuischſum Photlohaus Kloos, C2. 15 5844 Mannheim m. b. H. Heuen Mannheimer Zeltung Sind Sie unzufrieden kämpfen, einmal hameradsckajtlich ausammen au sein. Rundfunk⸗ r—* 813 557 SS zum Weiterkommen.—— Kostenlose Qquartiere für die Nacht vom 13. A=(eräle- Verm Stungen Die neuesten Modelle mi Wrer Haarfarbe? ob ergraut oder über- in reicher Auswahl zum 14. August 1937 bitten wir zur Verfügung zustellen; bitte direkte Quartiermeldungen bei der Kreisdienst- bleicht, Wir helfen lünen, nuancleren Ihre in jedmöglicher Farbe 58⁴⁰ telle„Kraft durch Freude“, L 4. 15, ab ben. 1 P Ue er 0 0 Duauerwellen und bbasserwellen 9 5 6 S ee Sunutorium Honenwuldau Kadia-Hoffmann genauen Landsmannschaft der Schwaben Mannheim: Degerloch-Stuttgart 1 8 4* apener,S8bste ueping mcen ee. Salan Weldig, Tucwigshalen, Ptalzbau kaaere Elaln, Peerteeae, 6 2. 8, Marktpl[Ladenleka in 2 Mi i 0 Bade- und biolog. Arzneibehandlung Pelefon 20641 in 2 Minuten. interessante hruckschriften durch dos. Telephon 618 61. PEPEE ele nit Kebenr aum 5 Leſler 8 Peftſer. Frankturt a. M. 25 Adaolf-Hitter-Anlage ⁊ 0 nächſte Nähe Paradeplatz, zum 1. Juli zu vermieten. Anfr. an Wellenreuther, 0 7. 18. S31 Annahmeschluß für die Mitzag. Einspaltige Klelnanzelgen bis zu olner Höhe von 100 mm je mm Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die SPig. Stellengesuche ſe mm4Pig, Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Heidelberger Ettahe Planken, bis Frühjahr zu vermieten. Angebote S Anzeigen unter X 8 65 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. B708 ——————— hnster Pelz- Sübne-Linmer-Part-Wolnung Offene Stellen eellenaesuche Verkäufe Kaufgesuche. 0 E VMernielingen, tt 5 6ef, Sen Kel kann, ſofort zum— rer vaſſiaer, Sport⸗ ePraurε⏑——— Eiſenlohr, Goetheſtraße 6, 5. Siock Wertreiter G. Fffenmn n Henabien Früe Aertelt.* Kab.E 0 oder Fernſprecher 281 l1. 8032 zuſte m. e 4225 5 Halt., 3. er⸗ 5 L 4 für ganz Baden od. einzelne Reg.⸗ von 12—2 Uhr aũ E ſkaufen. Auzuf, freier Maſchine S898 e 7² 5 4 21 3 Fr Bez, ſofort geſucht. DRP.⸗Unfall⸗ nachm. u. 9.—8 in, Heidelberg. au kauf, geſucht. 3 mit 2⸗Zimmer⸗ 3 ſchutz⸗Maſſenartikel für d. Bau⸗ Uhr obds. Zuſi. Kraft, ſucht ü 0 9 erliner Wohng., I 4a, 13 1n nebengewerbe, ſpielend leicht. Um⸗ erfr. 3 d. Geſch. Stelluna in neu, mit und ohne Aufsatz für Kurz-.. Aag. Geſchäftsſtell⸗ 5. 3. 1. 9. od. ſpät. Inſneſ, 10 9 5 murr——— ſchäft N Waren usw., zu verkaufen. 5850 Blattes. S15⁴ Iteli er Näber Ba 4 9 zugt. Genaue———— Fleißiges 4275 Rern Zu besichtigenn: Rekin* 55 S J. 3 ra⸗ 1. Sept. uſpk. 281 11. Sete, Abeer.Ce, f 40 Ue 1 ge Slücailsrhe fesfantels--, Maunbein. 5 1. 12 9 Hannover, Nikolaiſtr. 12. V208 fof 105 1. 9 Gehaltsang. u. Bellenstraße 2a.**3 Pfanken—————— ſonſtig. Beding. Bescheinig.: Nr. 64 9— 1 Zimmer rüclger Kaufmann gesuctt ankr C f 8 inſi ponbilderſ una Kucne 5848 Seckenheimeretr. e Schlafzimmer Fauſe Lal 10 10 4. St., Vorderh., 85 758 Alleinſt., berufs⸗ PF Nr. 68, Kraus. Naeam ab 480. gut 2 85. Buftand 6 Postkarten J 7, 31. AEO tätige Frau ſucht 4 — Fraun Jber Ahein 5 540.* Vertanſen.. I Se fit. m. mit Lonerrenn, Jum, 1. 9, ex re Saubere Anf. 40, ſucht Birke. ab 510.— Bettſtatt.. g. Stech. SS eines Artikels der Baubranche künzüber Wir⸗ Eiche m. Nußb. ab 340.— 8 Nac. U obei SeckenheimerStr. 6181 25 9* 9. 0. lHeih) seindt, artikel an aut Be⸗ Ule rau kungskreis. Sve-] ierrenzinmer, Speſzexinner u8h, kor de Hcel. W Nr. 40. 4284 0 05 abubtiorel. 1. C 5 40 ar b. an b, Geſcheſte, e⸗ 2 8. 8 e⸗ iort gesucht 45 ocen ac Seorg wagenbian e Eich- cenüg.. S554————Geſcht. 484 Pele- 4205 + S 117 an die—— d. Bl. Sofort Besucit Sacken“ Ang. u. Mobeltabrik 7en bettſatt.orda, Woritz Abraham, e Standatd tür TnddefrieK 4, 2, 1 Tr. Le Lin Näh. in der Ge⸗X X 70 an 3 Verkaufsstelle: 8 3. 7 t 8—— Ludwigshafen, 0 8 7 8-3- 4-Wohng. Hn.-0 0. ah.—4 5 un achttiſch— 3 N un ewerbe möbl. Zim. ſchäftsſt. 61751Geſchſt. B700 Jumſtändeh. bill. S 5 75 S in hervorragen. zu verm. B706 auch in Vorort. Ler P Möbel aller Art zu verkaufen.. 3 Rhein.—95. 100 der Gualität p. kl. ruh. Fam. ler— 9. 85 lin beauem. Monatsraten u. für lascher Automobll zu verk. 4248 2.—* 6605 Angeb. u. X V71 Derf. öchin Stellengesuche jebermann erſchwingl. Anzahlg.[ aebraucht, Ludwigshafen. Olo 0 bis-Zim. an ö. Heſchäfts⸗ au, d. Geſchäfts⸗ V 25 n1 Preisw. Qualitätsware, frachefrei 44900 kauft zu 998365 G. m. b. tl. Heinigſtraße 19. ſtelle 24006 ſtelle.*4208 im⸗—— 5 ab Fabrik. 9 oder Ver⸗[ppreiſen Iungbusdstr. 0, 2. Hof. 0 4, 5 Wohnung 3* Kelt. alleinſteh. treterbeſuch unverbindl. durch ˖ 9 5 Strohmarkt r aut. Hſe., MNoser CI. 15⁵ Slrebs. junger Mann M. Weitz, Ebingen/ Rürtib, 90, Sochöne Bade- bambert, 13, 7 k. Waiinkuntttnnth 70 70 17311 fſin iergh. le⸗ er, Seganr 170 ſu t 0 2 204 1 25. Jahre alt, guter Verkäuſer,( Dindenburgſtraße 55. S913 G4 Fr Tanf aciuh⸗ 8 garten ſofort vd.“(Penſion.) ſuchtſ 1 Ellll. U. Kuche. —— mit flottem Auftreten, im Beſitze kinrichtung am gut erh. Sle suchen finden ſpäter rs* Septbr. od: möal. parterre u. Sruns fleißiges des Führerſcheins Kl. 3, der zur—2 aut erbaltene Linoleum Sie durch ſſrau idia- zu vermieten. ſpäter.411 Neckarſtadt zum Zeit die Induſtrie beſucht, wünſcht 2 2 Zurüclegen. 7 Uhlandſtraße 4, 2 Zim U Küche 1. 9. Angeh. u. ſich zu verändern u. ſucht deshalb; Fahrräder: 842 Pelzjacken Kaltes Büfett KleineAnzeite Wem Berniur. 229 44.. aut. Hauſe 5 L. 140 c. Geſch. a 9 fetenn in kehr. Gefteir,(Gerk. kel. ü MöbelſGerneertlauen eie T, wa mieſ, Bebaglic); Angek, W. Breis F— n Teushi. kl. Katen 2, Sonlafzimmerlag.- atze) b. Personen Auskunit; unt. X.75 an Geſucht wird v. ir, pr 4, len as S tgee n ̃ F,. m G e 0 i ‚: Adr. in der Ge⸗ n d K. 3. epar. Eina, ſo.—— Meraii. C Juſchriſten ünter X V(s an die——.——1 Aalrene 2,ſchäſteſt. 6165 Geſcatotel d. in d A n e verm, 4 Pöerne in. Iuuüche Geſchäftsſtelle d. Bl.—42ũ00 ſchäftsſtelle d. Vorbindung i. all. Orten Alleinſt. Frau m. eſchäftsſtelle 3830 Sehrank 2tür. 18. 18 D. 2. 17a,.—St. Penf., ſu Tüchtiges Aueinmädchen 17.————— ene—0 9— mö—— .Zi.⸗Haus coαrriNE-Nrar Lebr. in autem Wegen en en alls und der Welt 0 Lelll Poliebsaunate Iuel Bter. LII Baklü- Balun Pxgt, Ainmn u. liche rge u geſuußt. Augehate untr* Liach aumaunalo. 45 cinmeſeeilung verkaufe g[ Sreif ſ bern 1, nrſcgr. G cer Heie 74 an die an die Geſchäftsſt. d. Bl. S156fwird für einen Abiturienten Möbellager ſſerh. Speiſenim das Anweſen 84 au 3 2 4312——5 8 Geſchäftsſtelle d. 7 391 Ei Eſldhmm.P.23 Tel. 25692[G. 2. 6, 2 Trepp. ſtelle. 2911 Blattes. 4308 Salbſändiaer Tuch ſmit einjähr, Lebrzeit eine neue 170 fer epi Manheim, Etfenstraße 10 klein. Plüſchſofa in gutem baulichem Zuſtande u. Plüſchſoka, Firsſchrelbilſch Worinnd, Bitterhane) Snel Torrissene lur Sfegere g n Autos * Weoelah. 70 Berlito, Se⸗, wert 32500“/. Näheres bei: Sir Iimpfe GS. 4 + E 116 an die unter an die Geſchäfts⸗—.. ſchrank. ſehr aut Hermann Roſelius, Nachlaßpfl., S t,„Le— ffrer SP deee e ſfen wrnten Blattes. 51 B7 2.. verſchied. 2 0 Lenteleere. Scnalnd i6. Bn WcrE Afülen 70* 0 — Elmmer Anzuſehen—100 5, 2 Standard-Laden Ver— Aufmaschen selden. 22 b. 2. G 7. 7, 2. St.formschönes, und—5 Uhr.8913 zu verkaufen Sirümpte dilügst. % esdesd— Stadtzentrum Ausküͤhrung sämtl. e 2 Dralthaar Labäagor 91 Kartsruhe Strickreparaturen Haus- u. Geschäftspersonal sicher, ris. Kom.m.— Annahmestellen: 0 Laurata“ erhalten ſie i endfarbe und ⸗Friſch 3 Zteil Haus u. Invent. illi f 8 ee S Far-Terrſere e f Ka SS „Laurata üg benutz 20 öbel⸗ MWeaie ausoesercnek. Selelnek⸗ Fiaſce 400 Pint. dleſche.0 delt. und Beete. Tu vetk. Prik Feit. enenen uben. eiten feinger, Pöbel⸗ faaugt Echmit. Rohnetinger n. 25 Anzeige in unserer Zeitung. Auch Siakel teben durch: Drogerie und Parfümerie Ludwig& SNattbelm,—9 5 S Paftenhober, U 1. 14 20 intt. für Tiere. geſucht. fxvotheken- Mäuser vernichtet 100%1g Josef Dietmann bei An- und Verkäufen, Vermie- S 46.. anzen a 5 Ernſt⸗Ludwig⸗ irſchſtraße 43, un i 5 4 2830 Möbelkauf 690 75 5 Straße Nr. 6, Fernſprech. 2117 ege 555—————— gen, ietgesuchen, Tausch 4 flermann 90 Dammſtr. Nr. 1.— 6¹7²⁰ 9* ſſaufen und Geldgeschäften haben sich 9 Die glückliche Gebuft eines gesunden amenzimmer 1 Sieg. FF eihaufen Sonntegslungen zcigen hocherkreut en Hm. Schreibt. 120 l e D KU Geschäfts- die Anzeigen in unserer„NM2“ I Gfieirer. 3. 2 Ses, Cifenb., fieiceklahe haus eisuren„. büenne in tausendfach bewährt Maja geb. Freudenberę ſchränke, Schreib⸗ Juch a. Lelgahls. Nücie cebriol, ſteuer- in Seoblmitte, Sertonlerieron rze Denken Sie stets an die Neue tiſche, Mahagon.⸗ khestandslarleh. Iimmeefrei, umſtände⸗ mik Laden und ſ beirier Katze D. Hauo S. Dielengarnitur Tochterzimmer holber 3. Bar⸗ Werkſtatt N. auier Mannheimer Zeitung, eine — e m. 2 Bett. zu vk. preis von 650.— 93*— 09. ar ant. ngebote unter egen aute e⸗ 3 40 4 weinneim tieus Sonneck, den 6. August 1937 le Munct. 47 Zu Vexkaufen x. K 150 an die Langerötterstr. 50 lohnunta abzugb⸗„Kleine Anzeige“ darin hilft! 1 C 2. Z. Nonnheim, lulsenheim, C7, 14—7 Zu erfr. in der[Geſchſt. d. Blatt. Tel. 529 33 bei Herrmann, 3 5890*4810[Geſchſt.*4200 staatl. geprüft T 4. 17. 4209