* Neue Mannheimer Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R-62 Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl⸗ 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ———— Einzelpreis 10— eitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültia iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe N Oonnerstag, 12. Auguſt 1957 148. Jahrgang— Nr. 367 Der Sinn der Berfaſſungs⸗Verordnung Francos „Bon größter geſchichtlicher Bedeutung“ Die Falange iſt keine Partei, ſondern eine Bewegung großen Stils dnb. San Sebaſtian, 11. Auguſt. „Diario Vasco“ veröffentlicht Erklärungen des ſpaniſchen Beauftragten für die nationale Erziehung, Sainz Rodriguez, über die von General Franco der Falange Eſpanola Tradicionaliſta ge⸗ gebene Verfaſſung. Die Verordnung ſei von größter geſchichtlicher Bedeutung. Sie bilde die Grundlage für den Aufbau des neuen Staats, deſſen ſchöpferiſches Werkzeug die Fa⸗ Lange ſei. Letztere werde allmählich die der Be⸗ wegung politiſch und philoſophiſch entſprechenden Organe ſchaffen. Man bürfe nicht vergeſſen, daß der neue Staat durch den Heroismus und den Opfermut zuſtande gekommen ſei. Dieſe Tugenden würden auch von denen verlangt, welche aus der neuen Staats⸗ oxdnung Vorteile ziehen wollen. Der Sieg am Ende des Kriegs werde nicht das Ende des Kampfes bedenten. Der Kampfgeiſt der nationalen Milizen müſſe vielmehr auch im Frieden bei der Meiſterung der kulturellen und wirtſchaftlichen Aufgaben den Ausſchlag geben. Die Verfaſſung der FEx ſei eine Doktrin, die nicht auf ausländiſchen Formeln fuße. ſondern den geiſtigen und politiſchen Lebensinhalt der Nation nach den ſpaniſchen Verhältniſſen beſtimmt. Die FEr ſei keine Partei im eigentlichen Sinne des Wortes, ſondern eine Bewegung großen Stils, da ſämtliche Frontkämpfer eingegliedert werden, die am politi⸗ ſchen Leben der Nation in Friedenszeiten teilneh⸗ men wollen. Spaniens politiſche Zukunft ſei geſenlich ver⸗ ankert in der Falange. Je ausgeſprochener der nationale Charakter der Falange ſei, um ſo grö⸗ ßer ſei ihr Einfluß auf die nationale Lebensge⸗ ſtaltung. Zu Gerüchten, wonach der Landtaa der Provinz Na⸗ varra von General Franco angeblich Sonderrechte verlangen wolle, erklärte Rodriguez, daß es ſich hier⸗ bei lediglich um private Machenſchaften handele. Kriegszuſtand über Albatete Blutige Kämpfe zwiſchen Anarchiſten und Kommuniſten dnb. Albacete, 11. Auguſt. In Albacete haben in der Nacht zum Mittwoch neue ſchwere Zuſammenſtöße zwiſchen Anar⸗ chiſten, Kommuniſten und Mitgliedern der„Inter⸗ nationalen Brigade“ ſtattgefunden. Nach einem hef⸗ tigen Straßengefecht beſetzten die Anarchiſten das Te⸗ Glänzender Verlauf des Europa-Iluges: „Taijun“ landet in Tempelhof 6500 Kilometer in zwei Tagen- Hohe Wirtſchaftlichkeit der„Luftlimouſine“ dnb Berlin, 11. Auguſt. Das Meſſerſchmitt⸗Flugzeug„Taifun“ iſt nach ſeinem zweitägigen Europa⸗Rund⸗ flug am Mittwoch um 20.30 Uhr von Budapeſt kom⸗ mend nach Zurücklegung einer Geſamtſtrecke von etwa 6500 Kilometer wieder auf Finghaſen Tempelhof gelandet. Zum Empfang waren auf dem Flugfeld u. a. Mi⸗ niſterialrat Schwarz vom Luftfahrtminiſterium, Oberregierungsrat Orlovius, Luftfportführer Sachſenberg vom NSccc, der Generalſekretär vom Aero⸗Club, Krokmann, und Direktor von Perthes von den Bayeriſchen Flugzeugwerken er⸗ ſchienen. Die fliegende Limouſine dub. Berlin, 12. Auguſt. Der Zwei⸗Tage⸗Europa⸗Rundflug des Meſſer⸗ ſchmitt⸗Flugzeugs„Taifun“, der, wie bereits be⸗ richtet, am Mittwochabend mit der Landunng des vierſitzigen Schnellflugzeuges auf dem Flughafen Tempelhof ſeinen Abſchluß gefunden hat und der die Fahrtteilnehmer am Dienstag und Mittwoch über eine Flugſtrecke von etwa 6500 Kilometer durch 20 Staaten Europas führte, hat ſeine Aufgabe erfüllt. Er hat gezeigt, daß der Traum von der„fläegenden Limouſine“, von dem„Auto der Luft“, von dem Reiſeflugzeug, in Erfüllung gegangen iſt. Ausgerüſtet mit einem reihenmäßig hergeſtellten Motor dem achtzylindrigen Argus AS 10 C⸗Motor, hat die„Taifun“ trotz überwiegend ſchlechten Wet⸗ ters ihr geſtelltes Flugprogramm eingehalten und— teſt ſeiner Regierung wegen des Luftangriffs auf lephongebäude, brachten Maſchinengewehre in Stel⸗ lung und eröffneten ein lebhaftes Feuer auf ihre Widerſacher. Der Bolſchewiſten⸗„Oberſt“ Mangada wurde zum „Militär⸗Gouverneur“ von Albacete gemacht. Als erſte Maßnahme verhängte er den Kriegszu⸗ ſtand über Albacete und verfügte, die wichtigſten Punkte der Stadt, vor allem die öffentlichen Ge⸗ bäude und den Bahnhof, zu beſetzen. Nach neuen blutigen Gefechten wurden die Anarchiſten aus dem Telephongebäude vertrieben. Italiens Proteſt wegen der Vombenwürfe Es führt Klage beim Nichteinmiſchungsausſchuß dub. Rom, 12. Auguſt. Der italieniſche Geſchäftsträger in London hat am Mittwoch im Foreign Office zu Händen des Präſi⸗ denten des Nichteinmiſchungsausſchuſſes einen Pro⸗ den italieniſchen Dampfer„Mongioia“ durch ſowjet⸗ ſpaniſche Flugzeuge übergeben. In dem Proteſt wird, einer Meldung der„Agenzia Stefani“ aus London zufolge, hervorgehoben, daß auf dem Dampfer ein holländiſcher Beobachter mit⸗ fuhr und daß der Dampfer nicht nur die italieniſche Flagge, ſondern auch die Flagge des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes gehißt hatte. Polniſches Legionärtreſjen in Krakau In Krakau fand das Jahrestreffen der polniſchen Legionäre ſtatt, an dem auch Marſchall Rodz⸗Smigly und viele Vertreter der Regierung teilnohmen. Tauſe aus ganz Polen zu dieſer Feier eingefunden, bei der der Marſchall hier die Parade abnimmt.(Atlantik, Zonder⸗R.) e von Legionären hatten ſich Müßbrauchle Gaſchreunöſchafc Ananſtändige Haltung von Auslandskorreſpondenten in Verlin dnb. Berlin, 11. Auguſt. Wie bekannt, hat es die engliſche Regierung für richtig erachtet, drei deutſchen Zeitungs⸗ korreſpondenten die Aufenthaltserlaubnis für England zu verſagen. Offiziell iſt keine Begründung für dieſe Maßnahme angegeben worden, inoffiziell verlautet, die drei ſeien wegen„ihrer politi⸗ ſchen und propagandiſtiſchen Tätigkeit für die Nazipartei“ ausgewieſen worden. Der„Angriff“ beſchäftigt ſich heute damit und ſchreibt unter anderem zum Fall des Berliner „Times“⸗Korreſpondenten Ebbutt:„Es iſt notwendig, was für den Erfolg eines Reiſeflugzeuges mit aus⸗ ſchlaggebend iſt— eine große Wirtſchaftlich⸗ keit in den Betriebskoſten gezeigt, haben doch die reinen Betriebskoſten für die rund 2500 Kim. lange Strecke des erſten Tags von Berlin über Riga, Helſinki, Oslo, Hamburg bis Paris bei vier Flug⸗ teilnehmern nur 75 Mk. je Perſon betragen. Flugkapitän Brindlinger, der nach Abſchluß ſeines Europaflugs mit der„Taifun“ einiges über den Verlauf berichtete, betonte beſonders, daß die weite Strecke trotz insgeſamt nur zwei bis drei Stunden Bettruhe keineswegs ermüdend geweſen ſei. Man habe gemütlich im Flugzeua weiterſchlafez können, habe ſeine Mahlzeiten dort eingenommen, ſich in 4000 Meter Höhe mit Mundharmonikaſpielen unterhalten und ſich ſogar während der Fahrt raſiert, da der kurze Aufenthalt auf den Flugplätzen keine Zeit dazu übrig gelaſſen habe. Ueberall, wohin die „Taifun“ gekommen ſei, habe man ihr eine glän⸗ zende Aufnahme bereitet. Nach dem Abflug von Paris hätten die Teilnehmer an dem Flug aus 180 Kilometer Entfernung und aus 3000 Meter Höhe den fabelhaften Anblick der weit vor ihnen liegenden Schweizer Alpen genießen können. Höchſtes Lob zollte der Führer der„Taifun“ auch dem Argus⸗Motor. Die Maſchine entwickelte eine Höchſtgeſchwindig⸗ keit von 305 Kilometer und eine Reiſegeſchwin⸗ digkeit von 260 Kilometer. Die von ihr in zwei Tagen zurückgelegte Strecke würde bei anderen fahrplanmäßigen Verkehrsmitteln einen Zeit⸗ aufwand von ſieben bis elf Tagen beanſpruchen. Nach der Landung in Tempelhof hat auch General⸗ major Uöet den Flugteilnehmern ſeine herzlichen Glückwünſche zu ihrem Erfolg ausgeſprochen anläßlich dieſes Falles einmal darauf hinzuweiſen, in welchem Maße nicht nur Herr Ebbutt, ſon⸗ dern eine ganze Reihe anderer auslän⸗ diſcher Berichterſtatter in Deutſchland über diejenigen Grenzen hinausgehen, die ihnen nicht nur von der Wahrheitsliebe und von der Sachlichkeit, ſondern auch von der Höflichkeit und dem Takt gegen⸗ über ihrem Gaſtland gezogen ſind. Norman Ebbutt war eine dieſer Figuren aus dieſer Galerie, und zwar, das kann man ruhig betonen, eine der unan⸗ genehmſten. Es gibt eine ganze Reihe ausländiſcher Korre⸗ ſpondenten, unter ihnen auch angelſächſiſche, deren Arbeit ſich nicht nur in der Durchgabe entſtellender Berichte erſchöpft, ſondern deren weit umfangrei⸗ chere Tätigkeit in einer ſtändigen Einmiſchung in die inneren Verhältniſſe Deutſch⸗ lands beſteht. Es geht ſo weit, daß die Hexren für ſt aatsoppoſitionelle Gru ppen Flugblätter verfaſſen, Veröffentlichungen in die Auslandspveſſe lancieren und ihnen Winke und Ratſchläge geben, wie dieſe Gruppen und Grüppchen irgendeinen Schritt aufziehen ſollen, damit er im Ausland wöglichſt abträglich für die deutſche Regierung wirkt. Dieſe Arbeit hat nichts mehr mit Journalismus zu tun, ſondern die enge Verfilzung ausländiſcher Korreſpondenten mit ſtaatsoppoſitionellen Gruppen bedeutet nicht mehr und nicht weniger als eine gegen⸗ revolutionäre Tätigkeit. Viele von dieſen würden, wenn ſie wüßten, was wir von ihnen wiſſen, wahrſcheinlich frei⸗ willig mit dem nächſten Zug dieſes Land ver⸗ Iaſſen, deſſen Nachſicht und deſſen Gaſtfreundlich⸗ keit ſie in ſo unanſtändiger Form mißbrauchen. Jeder Verſuch, mit freundlichen Ratſchlägen dieſe Leute auf den Mißbrauch ihrer journaliſtiſchen Tä⸗ tigkeit hinzuweiſen, wurde bisher mit einem lauten Lamento darüber beantwortet, daß„eben jede objek⸗ tive Kritik an Deutſchland verboten ſei“. Wäre das wirklich der Fall, würden die deutſchen amtlichen Stellen überhaupt daran denken, nicht nur die ſach⸗ liche, ſondern auch die unſachliche Kritik an den deut⸗ ſchen Verhältniſſen in irgend einer Form zu ahnden, dann hätte man ſeit 1933 den größten Teil der ausländiſchen Korreſponden⸗ ten über die Grenze befördern müſſen. Denn— das muß einmal ausgeſprochen werden: was dieſe Herren ſich ſeit unſerer Revolution an bös⸗ williger Herabſetzung, Verzerruna und Entſtellung rein journaliſtiſch geleiſtet haben, das iſt ein bemer⸗ kenswerter Beitrag für eine noch zu ſchreibende Ge⸗ ſchichte der Unwahrhaftigkeit und der Unanſtändigkeit in den Beziehungen der internationalen Preſſe. Deutſchland und befreundete Länder haben durch ihre Organiſation des Preſſe⸗ weſens eine ſaubere und anſtändige Atmoſphäre ge⸗ ſchaffen. Wir haben keine Luſt, dieſen Neuaufban, der der Bereinigung auch der internationalen Atmo⸗ ſphäre dient, durch die Vertreter einer Geiſteshal⸗ tung ſtören zu laſſen, die bemerkenswerterweiſe eben⸗ ſo unſachlich wie korrupt iſt.“ eeeeeeeee „Feloͤgraue Geſpenſter“ Der„Angriff“ gloſſiert eine engliſche Schauermär dub. Berlin, 11. Auguſt. Unter der Ueberſchrift„Feldgraue Geſpenſter“ gloſſiert der„Angriff“ eine neue Schauermeldung des arbeiterparteilichen„Daily Herald“.„Wie verſchwommen die Grenzen zwiſchen Journaliſtik und Detektiv⸗Schriftſteller in der engliſchen Preſſe ſind“ ſchreibt der„Angriff“, beweiſt„Daily Herald“, der ſich, wie wir ſoeben erfahren, von ſeinem raſen⸗ den Reporter aus Gibraltar folgende Räuberpiſtole melden läßt: Deutſche Infanteriſten, mit Stahlhelm, Seitengewehr, Gewehr 98 und was ſonſt noch zum deutſchen Infanteriſten gehört, bewaffnet, fuhren vor der ſpaniſchen Bank in Algeciras vor. Wie in den kühnſten Träumen eines ameri⸗ kaniſchen Gangſter⸗Kapitäns beſetzten ſie zuerſt ein⸗ mal ſämtliche Ausgänge der Bank mit MG⸗Schützen, bevor ſie daran gingen, die Bank ihrer Sil⸗ bervorräte zu entkleiden. Die ruchloſe Tat— meldet„Daily Herald“— blieb nicht unbeobachtet. Eine Gru ppe von Car⸗ Liſten, die Zeuge des Vorfalls waren, proteſtierte lebhaft, was ihnen allerdings wenig mützte, da ſich die gußeiſernen Teutonen mit ihrem Piratenſchatz ungeſtraft wieder auf die Beine machten. Nicht ge⸗ nug damit, erſchien jetzt noch eine Gruppe von Fa⸗ ſchiſten, die nicht fehlen durften, wo es eine Schand⸗ tat gab, und verhafteten die Carliſten, deren Kame⸗ vaden ſich zum Zeichen des Proteſtes in ihre Kaſerne einſchloſſen.“ „Ueber dieſe neue deutſche Schandtat“, fährt der „Angriff“ fort,„herrſcht in ſpaniſchen Kreiſen allge⸗ mein nur eine Stimme. Wie wir aus ſicherer Quelle erfahven, iſt der deutſche Anſchlag nur das harmloſe Vorſpiel zu einer geplanten Aktion, die in den näch⸗ ſten Tagen in Algeciras abrollen wird. Die ver⸗ einigten deutſchen Militärſtreitkräfte zuzüglich der deutſchen Invaſionsarmee in Marokko, deren Zahl das„Oeuvre“ auf etwa eine halbe Million einſchätzt, werden in Algecivas zu einem großen Sommerma⸗ növer zuſammengezogen, das als deutſche Antwort auf die ſüdfranzöſiſchen Militärmanöver gedacht iſt. Dabei werden die deutſchen Kruppkanonen, die als Milchwagen getarnt gegenüber von Gibraltar einge⸗ baut ſind, natürlich ein gewichtiges Wort mitſprechen. Gleichzeitig iſt eine großzügige Sättigungsaktion des deutſchen Rohſtoffmarktes— die mit dem Sil⸗ berraub ihren Anfang nahm— vorgeſehen! Das Hemd der Königin Iſabella ſoll nach Deutſchland gebracht und dort zu Zellwolle verarbeitet werden, die Diamanten des ſpaniſchen Kronſchatzes werden aufgeſpalten, und als Beſatz der Erdölbohrer ver⸗ wendet, die in nächſter Zeit vom Reich in Nord⸗ marokko aufgerichtet werden. Außerdem iſt geplant, die geſamte Bevölkerung in und um Algeciras 2. Seite/ Nummer 367 Donnerstag, 12. Auguſt 1937 von deutſchen Militärbarbieren kahl ſcheren zu laſſen, um ihre Haare zur Füllung deutſcher Kunſtroßhaarmatratzen zu benutzen. Ueber weitere Pläne der Reichsregierung in Algeciras verweiſen wir auf den Roman des nach ſeinem Tode noch produktiven Edgar Wallace„Das feldgraue Ge⸗ ſpenſt in der Redaktion des„Daily Herald'.“ Erniedanktag 1937 Organiſatoriſche Beſprechungen in Hameln und Hannover dnb. Hameln, 11. Auguſt. Am Mittwochvormittag trat im Landratsamt zu Hameln die Organiſationsleitung des Erntedanktags zu ihrer erſten Arbeitstagung unter Vorſitz von Mi⸗ niſterialrat Gutterer zuſammen. An der Tagung nahmen neben Vertretern zahlreicher Partei⸗ und Behördenſtellen auch ſämtliche Landesſtellenleiter des Reichspropagandaminiſteriums teil, um dort an Ort und Stelle die umfaſſenden Vorbereitungsarbeiten zu dem großen Staatsakt des deutſchen Volkes am Erntedanktag kennenzulernen. Miniſterialrat Gutterer erörterte in großen Zü⸗ gen den geplanten Ablauf der verſchiedenen Veran⸗ ſtaltungen. Im Mittelpunkt ſteht wie in früheren Jahren, die große Rede des Führers, und ebenſo wird die Wehrmacht ſich in größtem Stil unter Ein⸗ ſatz aller Teile des Heeres, der Luftwaffe und der Marine, an der Großkundgebung beteiligen. Abends wird der Führer die Bauern⸗ und Landarbeiter⸗ abordnungen in der Kaiſerpfalz zu Goslar empfan⸗ gen, während am Vortag Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels die Bauern und Landarbeiter in Hannoyer begrüßt. Anſchließend an die Tagung im Landratsamt be⸗ gaben ſich die Teilnehmer nach dem Bückeberg, wo ſie ſich von der tiefgreifenden Umgeſtaltung des Aufmarſchgeländes perſönlich überzeugen konnten. Die Tagung wurde am Nachmittag in Hannover fortgeſetzt. Beſonders eingehend wurde mit den zu⸗ ſtändigen Stellen der Reichsbahn die Frage der Son⸗ derzüge erörtert. Man rechnet ſchon heute mit un⸗ gefähr 200 Sonderzügen der Partei, des Reichs⸗ nährſtandes und der NSG„Kraft durch Freude“. Am Donnerstag findet die Tagung ihren Abſchluß in Goslar, wo die Vorbereitungen zu dem großen Emp⸗ fang in der Kaiſerpfalz im einzelnen durchgeſprochen werden. Reichsärzteführer und Heilpraknkerfrage dub. Berlin, 10. Auguſt. Wie das Nachrichtenbüro deutſcher Zeitungsver⸗ leger mitteilt, hat der Reichsärzteführer Dr. Wag⸗ ner folgendes bekanntgegeben: „Meine Rede in Düſſeldorf iſt in der Preſſe teilweiſe ſo ungenau wiedergegeben worden, daß ſie anſtatt zu einer endͤgültigen Klärung zu führen, zu neuerlichen Mißverſtändniſſen Anlaß gab. Die Rede wird deshalb im Wortlaut in der nächſten Nummer des„Deutſchen Aerzteblattes“ veröffentlicht werden. Heute ſtelle ich nur folgendes feſt: Ich habe in meiner Rede eindeutig erklärt, daß in Zukunft neben den Aerzten Heil⸗ behandler nur zugelaſſen werden ſollen nach einer Lei ſt ungsprüfung die ſich nicht auf ihr Wiſſen, ſondern auf ihre kherau⸗ peutiſchen Fähigkeiten bzw. Erfolge er⸗ ſtrecken kann und ſoll. Ich habe weiter erklärt, daß Heilkunſt vom Können kommt und daß für dieſes Können, insbeſondere für die nicht zu entbehrende Diagnoſtik, nur das auf der Hochſchule erworbene Wiſſen die vollkommene ſichere Grundlage ſein kann. Die Heranbildung eines Heilbehandlernachwuchſes auf Heilpraktiker⸗ ſchulen habe ich eindeutig abgelehnt. Es wird ſich bei den Heilbehandlern, die ohne auf einer Hochſchule erworbene Wiſſensgrundlage auf Grund einer therapeutiſchen Leiſtungsprüfung zur Heilbehandlung in Zukunft zugelaſſen werden, immer nur um Ausnahmen und Einzelfälle handeln.“ —— Die Ortsgruppe Addis Abeba der NSDApP, deren Heim unter den Folgen des italieniſch⸗abeſſiniſchen Kriegs ſtark gelitten hatte, hat ihr Haus nunmehr wiederhergeſtellt. Die Parteigenoſſen haben die Ge⸗ legenheit benutzt, um einen Umbau vorzunehmen, ſo Haß nunmehr auch ein freundlicher, genügend großer Verſammlungsraum zur Verfügung ſteht. Auf dem Flugyplatz der Luftfahrtabteilung Soeſter⸗ berg(Holland) ſtürzte ein Militärflugzeug aus bis⸗ her noch ungeklärter Urſache brennend ab. Die bei⸗ den Inſaſſen— ein ſchweizeriſcher Fluglehrer und ein Bordmonteur— fanden dabei den Tod. Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Kamyf um den Nankau-Paß Fapans Säuberungsaktion um Peiping und Tientſin— Die Stimmung in Schanghai äußerſt geſpannt (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 12. Auguſt. Die Agentur Domei berichtet über den erſten Zuſammenſtoß japaniſcher Truppen mit der Zentralarmee am Nankau⸗Paß, daß die chineſiſchen Kräfte aus drei Regimentern der 89. Diviſion beſtänden, die in ausgebauten Feloſtellun⸗ gen eingeniſtet ſeien. Die Bewaffnung der chineſiſchen Truppen ſei gut, ſie ſeien ſogar mit Artillerie und Minenwerfern ausgerüſtet. An⸗ dere Teile der 89. Diviſion marſchieren oſtwärts der Eiſenbahn in Richtung nach der Dſchehol⸗Grenze vor. Die Geſamtſtärke der chineſiſchen Truppen im Ge⸗ biete Kalgan⸗Tſchachar wird auf vier Diviſionen an⸗ gegeben. Ein zuſammenfaſſendes Ergebnis der letz⸗ ten Kämpfe um den Beſitz des Nankau⸗Paſſes liegt noch nicht vor. Wie Domei weiter meldet, iſt die Aufräu⸗ mungsaktion der japaniſchen Nord⸗ chinagarniſon in Peiping und im Tien⸗ tſin⸗Gebiet in vollem Gacmge. Alle Haupt⸗ verbindungswege ſeien von verſprengten Trupps der 29. Armee geſäubert. Allerdings ſeien unzugäng⸗ lichere Gebiete noch mit verſprengten Teilen dieſer Armee durchſetzt. In der vergangenen Nacht verſetzte ein leb⸗ hafter Feuerwechſel mit verſteckten Reſten der 38. Diviſion die Bepölkerung von Tientſin in erneute Erregung. In Schanghat herrſche, berichtet Domei weiter, trotz der augenblicklichen Stille äußerſte Span⸗ nung, ähnlich wie am Vorabend der Kämpfe von 1932. Ständige Bewegungen chineſiſcher Sicherheits⸗ truppen um das Gebiet der internationalen Nieder⸗ laſſung, die Aushebung von Befeſtigungsanlagen bei Wooſung, ſowie die Flucht der chineſiſchen Bevölke⸗ rung aus angeblich beoͤrohten Stadtteilen würden eine gefahrenſchwere Atmoſphäre her⸗ vorrufen. Die Forderung der japaniſchen Behörden nach Zurückziehung der chineſiſchen Sicherheitstruppen aus der Umgebung der japani⸗ ſchen Niederlaſſung und nach Zerſtörung aller Feld⸗ befeſtigungen von chineſiſcher Seite ſeien bisher noch nicht erfüllt worden. Fayans Kriegsſchiſfe in Schanghai dnb. Schanghai, 11. Auguſt. Von den an der Yangtſe⸗Mündung auf der Reede von Huſung eingebrochenen Teilen der erſten japaniſchen Flotte fuhren am Mittwochnach⸗ mittag einige nach Schanghai weiter. Drei Kreu⸗ zer, fünf Zerſtörer und ein Flottillenführerboot lieſen mit gefechtsbereiten Geſchützen in den Huangpu⸗ Fluß ein, Sie machten an den Schanghaier Kais der japaniſchen Schiffahrtsgeſellſchaften feſt und ſetzten ſofort ein Landungskorps aus. 55 Im Laufe des Mittwochs ſind im ganzen 14 ſapaniſche Kriegsſchiffe, und swar vier, Kreuzer und zehn Zerſtörer, in Schanghai eingelau⸗ fen. Ein weiteres Landungskorps wurde ausgeſchifft und in der japaniſchen Kaſerne und der japaniſchen Schule untergebracht. Außerdem liefen am Mittwoch auch ein amerikaniſches und zwei franzöſiſche Kano⸗ nenboote ſowie ein engliſcher Zerſtörer in Schanghai ein. Die Bevölkerung Schanghais iſt in großer Erregung. Beruhigungsmaßnahmen (Oſtaſiendienſt des DNB.) dub. Schaughai, 11. Auguſt. In einer dreiſtündigen Unterredung mit dem Oberbürgermeiſter Schanghais, Nui, ſtellte der japa⸗ niſche Generalkonſul Okamoto am Mittwochnach⸗ mittag zwei Forderungen, deren Durchfüh⸗ rung er als Vorbedingung einer Regelung für un⸗ umgänglich hielt. Er verlangte die Zurückſiahme der chineſiſchen Gendarmerie und die Beſeitigung aller von ihr angelegten Verteidigungs⸗ werke. Dui erwiderte, daß die Gendarmerie bereits in der auf den Zwiſchenfall folgenden Nacht aus den Stadtteilen, dͤie eine ſtarke japaniſche Bevölkerung aufwieſen, freiwillig zurückgezogen worden ſeien, um weitere Zuſammenſtöße zu vermeiden. Auch ſeien zur Beruhigung der verängſtigten Bevölkerung die Sandſackbarrikaden und ſpaniſchen Rei⸗ Militäriſcher Geiſt tut not Muſoolini an die Siziliane Eine Rede des Dute in Catania dub. Catania, 11. Auguſt. Nach der Einweihung und Beſichtigung verſchie⸗ dener Verwaltungsgebäude hielt Muſſolini vor der Bevölkerung von Catania und Umgebung eine Anſprache, die faſt Satz für Satz von ſtürmiſchen Kundgebungen unterbrochen wurde. Die Ausführun⸗ gen des Duce zeigen erneut, daß der Faſchismus Si⸗ zilien in jeder Hinſicht ſeine ganze Aufmerkſamkeit ſchenke. Sizilien hat ſchon vor Jahren bewieſen, ſo ſagte Muſſolini, daß es im Grunde genommen ſchon immer ganz faſchiſtiſch dachte. Als reine Mit⸗ telmeerraſſe haben die Einwohner Siziliens die aus dem Oſten kommenden aufrühreriſchen Theorien als Geſchichtsfälſchung und gegen den Aufbau der Menſch⸗ heit gerichtet, abgelehnt. Sie wollten von dieſem Alpdrücken und ungeſunden Hirngeſpinſt nichts wiſ⸗ ſen, da ſie die großen Grundſätze, auf denen ſich das Leben des Volkes aufbauen muß, ſeit den erſten Jahrhunderten in ſich tragen. Seit der Ankündi⸗ gung der großen Manöver zu Lande, zu Waſſer und in der Luft trat Sizilien in den Mittelpunkt der öſ⸗ fentlichen Aufmerkſamkeit, und ſeit Beginn ſeiner Reiſe galt das Intereſſe Europas und der ganzen Welt Sizilien. Unter Hinweis auf die Einweihung der Kaſerne der Jungfaſchiſten und auf den Beginn der Bau⸗ arbeiten für den Juſtizpalaſt betonte Muſſolini, daß einer der Hauptpunkte der faſchiſtiſchen Lehre die immer gründlichere Vorbereitung des italieniſchen Volks ſür ſein militäriſches Daſein ſei. Wolle ein Volk nicht ſeine eigenen Waffen tra⸗ gen, ſo werde es ſicher einmal gezwungen, die Waffen anderer zu tragen. Die Geſchichte beweiſe, daß die Völker, die keinen militäriſchen Schutz haben, am Scheideweg Elend oder Knechtſchaft nicht vorbeikommen. Bei der Gerechtigkeit denke das faſchiſtiſche Regime vor allem auch an die ſoziale Gerech⸗ tigkeit. Sie müſſe das italieniſche Volk auf eine immer höhere Kulturſtufe bringen und zu einer immer engeren Verſchmelzung von Volk und Staat führen. Letzterer ſei der einzige Vertreter der Intereſſen des Volks von Generation zu Generation, Autorität, Oroͤnung und Gerechtigkeit ſeien die drei Grundpfeiler des faſchiſtiſchen Regimes. Muſſolini ſchloß mit dem Hinweis auf die neue geſchichtliche Aera des italieniſchen Imperiums, deſſen erſter Pionier der Sizilianer Criſpi geweſen ſei und verſicherte unter brauſendem Jubel der Menge, daß Sizilien die vom Faſchismus geübte Gerechtig⸗ keit verdiene und erfahren werde, wobei die faſchi⸗ ſtiſche Regierung auf die militäriſche Tüchtigkeit und Hingabe des ſizilianiſchen Volks zähle. ter, die die Gendarmerie angelegt habe, bereits be⸗ ſeitigt worden. Eine weitere Zurücknahme der Gendarmerie lehnte der Oberbürgermeiſter aber ab. Der Bahnhof Nankau von den Fapanern genommen dub. Tokio, 12. Auguſt. Die japaniſche Nordchina⸗Garniſon teilt mit, daß es ihren Truppen gelungen ſeti, im Verlauf der Kämpfe um Nankau den Bahnhof einzuneh⸗ men. Weiter wird ein Gegenangriff chineſiſcher Truppen mit Panzerzug und Minenwerfern bei Lianghſiang, 40 Kilometer ſüdlich von Peiping, ge⸗ meldet. Nach heftigem Kampf ſei der Angriff von den japaniſchen Truppen zurückgeſchlagen worden. Die Fapaner überſchritten den Kaiſer-Kanal dub. Nanking, 11. Auguſt. Von chineſiſcher Seite wird gemeldet, daß 700 Japaner unter dem Schutz von 20 Feloͤgeſchützen am Mittwochmorgen bei Toultuchen den Kaiſer⸗ kanal überſchritten und in ſüdlicher Richtung vor⸗ drangen. Die chineſiſchen Truppen ſollen den Vor⸗ ſtoß aufgefangen haben. Die Londoner Luftmanöver Die Verteidigung war wieder erfolgreich dub. London, 12. Aug. Ueber London und ſeiner weiteren Umgebung fand am Mittwochabend der zweite Teil der wegen ungünſtiger Witterungsverhältniſſe om Dienstag um 24 Stunden verſchobenen Flieger⸗ abwehrübungen ſtatt. An dieſen Uebungen nahmen 340 Flugzeuge teil, und zwar dienten 200 der Verteidigung und 140 dem An⸗ griff. Neun Angriffsziele waren den angreifenden Fliegern aufgegeben. 42 Luftangriffe ſind im Ver⸗ laufe der Uebung auch auf Ziele im Gebiete der Londoner Dockanlagen durchgeführt worden. Die Mehrzahl der angreifenden Flugzeuge näherte ſich London aus weſtlicher und nordweſtlicher Richtung in einer Höhe von über 3000 Metern, um dann beim Angriff auf oͤie Ziele auf 300 bis 600 Me⸗ ter niederzugehen. Dabei kam es zu 37 Luft⸗ kämpfen. Soweit man bis jetzt feſtgeſtellt hat, ſollen die verteidigenden Streitkräfte im Auffinden der Angreifer einen vollkommenen Erfolg erzielt haben. Allerdings wurden ſie von einer aus⸗ gezeichneten Sicht bis zu 10 Kilometer Entfernung und von wenig bewölktem Himmel begünſtigt. Die Horchtätigkeit ſoll ſich als ſehr wirkſam erwieſen haben. Die Regierung von El Salvador hat dem Gene⸗ ralſekretär des Völkerbunds mitgeteilt, daß ſie aus wirtſchaftlichen Gründen gezwungen ſei, aus dem Völkerbund auszutreten. FNN....éééPPé0P0ò“————0T—7T—TPT——TPTPTPTkTPT''—''''''''''——————— Aebergriffe der Vaterländiſchen Front Bedauerliche Vorkommniſſe in Graz dnb. Wien, 11. Auguſt. Wie von zuverläſſiger Seite aus Graz gemeldet wird, iſt es dort in den Nachmittagsſtunden des Mittwochs zu bedauerlichen Uebergrifſen von ſeiten der Vaterländiſchen Front gekommen. Auch in Graz hatten die Buchhändler Adolf Hitlers „Mein Kampf“ in den Schaufenſtern ausgelegt, nachdem die behördliche Erlaubnis dazu vorlag. Ein Sturmtrupp der Vaterländiſchen Front drang zwi⸗ ſchen 17 und 18 Uhr in verſchiedene Buchläden ein, riß wahllos Bücher und Zeitſchriften aus den Re⸗ galen und demolierte die Einrichtungen. Der Trupp ſoll von einem Funktionär der Vaterländiſchen Front und einem deutſchen Emigranten namens Gleßner, der beim klerikalen„Grazer Volksblatt“ angeſtellt iſt, angeführt worden ſein. Es iſt zu erwarten, daß die öſterreichiſche Regie⸗ rung gegen dieſe Uebergriſſe ſcharf vorgehen wird. Die Polizei greiſt ein dub. Wien, 11. Auguſt. Bo ter v. Papen hat ſofort, nachdem er über die Vorfälle in Graz verſtändigt worden war, iden dortigen Konſul Drubbe beauftragt, Er⸗ hebungen anzuſtellen. Wie dieſer nach Rückſprache mit der Grazer Polizei feſtſtellte, ſind tatſächlich im Laufe des Mittwochnachmittags Trupps junger Leute in mehrere Buchhandlungen eingedrungen und haben die Entfernung des Führer⸗Buchs„Mein Kampf“ ver⸗ langt. Die Polizei ſchritt ſofort ein und ſtellte die Perſonalien der Leute feſt, gegen die von Amts wegen vorgegangen werden wird. Deutſche Geiſtliche von Polen ausgewieſen dub. Kattowitz, 10. Auguſt. Drei reichsdeutſche Geiſtliche der evan⸗ geliſchen Kirche in Poln iſch⸗Oberſchleſien haben von der Wojwooſchaftsbehörde in Kattowitz die Aufforderung erhalten, das polniſche Staatsgebiet innerhalb von ſieben Tagen zu verlaſſen. Es handelt ſich um den Paſtor D. Schiller, der ſeit 28 Jahren die Katto⸗ witzer evangeliſche Kirchengemeinde betreut, den Paſtor D. Schneider, der ſeit acht Jahren in Kattowitz amtiert, und den Paſtor D. Wenzlaff, der über zehn Jahre der Kirchengemeinde in Pleß vorſtand. Die Ausweiſung, die in Zuſammenhang mit der geplanten Poloniſierung der unierten evangeliſchen Kirche in Polniſch⸗Oberſchleſien ſteht, die ſich zu 95 v. H. aus deutſchen Mitgliedern zuſammenſetzt, hat unter den Gemeindemitgliedern der evangeliſchen Kirche in Polniſch⸗Oberſchleſien ſtarkes Auf⸗ ſehen erregt. Metaxas bei Stojaòinowitſch „Unerſchütterlichkeit der Balkan⸗Eutente“ dub. Athen, 12. Auguſt. Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Sto⸗ fadinowitſch iſt am Samstag auf Korſu ein⸗ getroffen, um ſeine dort zur Erholung weilende Familie zu beſuchen. Dieſe Gelegenheit benutzte der griechiſche Miniſterpräſident Metaxas, dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten am Sonntag⸗ mittag einen freundſchaftlichen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Die beiden Miniſterpräſidenten prüften im Verlauf ihrer Unterhaltung, die außerordentlich herzlich verlief, in allgemeiner Form die inter⸗ nationale Lage. Wiederum wurde die Feſtigkeit der Balkan⸗Entente, die Unerſchütterlichkeit der Beziehungen zwiſchen den vier Balkanſtaaten und deren Feſthalten an dem Balkanpakt feſtgeſtellt. Engliſch-isländbiſcher Zwiſchenfall dnb. London, 12. Auguſt. Die isländiſche Regierung hat an die Schiffseigen⸗ tümer des engliſchen Fiſchdampfers„Vi⸗ ſendta“ in Grimsby die Aufforderung geſandt, dem Schiff durch Funkſpruch zu befehlen, ſich in den nächſt⸗ gelegenen isländiſchen Hafen zurückzubegeben. Wie aus der Mitteilung der isländiſchen Regierung her⸗ vorgeht, wurde die„Viſendta“ an der isländiſchen Weſtküſte von dem isländiſchen Patrouillenboot „Gautur“ aufgebracht und ein Offizier an Bord des engliſchen Schiffes geſandt. Die„Viſendta“ folgte aber nicht den Weiſungen des„Gautur“, ſon⸗ dern entfernte ſich. Nach Lloyoͤs handelt es ſich bei dem engliſchen Fiſchdampfer um ein 455⸗Tonnen⸗Schiff, das der Atlas Steam Fiſhing Company Ltd. gehört. Wieder 72 Trotzkiſten“ hingerichtet + Moskau, 11. Auguſt. Wie die oſtſibiriſche„Prawda“ vom 5. Auguſt aus Irkutſk berichtet, hat dort vor dem Oberſten Mili⸗ tärtribunal der Sowjetunion ein neuer Mon ſt r e⸗ prozeß gegen 72 Funktionäre der oſtſibi⸗ räſchen Eiſenbahnen ſtattgefunden. Alte 72 Angeklagten, die— wie üblich— des„Trotz⸗ kismus, dere Sabotage, der Spionage zugunſten aus⸗ wärtiger Mächte und der böswilligen Organiſierung won Eiſenbahnunglücken“ bezichtigt wurden, ſind vom Gericht zum Tode verurteilt; das Urteil wurde bereits vollſtreckt. Mit dieſem neuen Bluturteil, das von der Mos⸗ kauer Preſſe, wie in allen vorausgegangenen Fällen, verſchwiegen wird, erhöht ſich die Zahl der allein im Sowjetiſchen Fernoſtgebiet und allein unter den Eiſenbahnangeſtellten vorgenommenen Hinrichtungen auf 311. Gedenkfeier am Grab Horſt Weſſels dub. Berlin, 11. Auguſt. Die NSck meldet: Als Auftakt der Reichswett⸗ kämpfe der Sͤ in Berlin vom 13.—15. Auguſt findet eine Gedenkfeier am Grabe Horſt Weſſels ſtatt. Am Abend des 12. Auguſt, 20 Uhr, wird der Stabschef mit allen Gruppenführern und Amtschefs der Oberſten SA⸗Führung am Grab des Sturm⸗ führers Horſt Weſſel auf dem Nicolai⸗Friedhof einen Kranz niederlegen. Danach begibt ſich der Stabschef mit den Gruppenführern zum Ehrenmal Unter den Linden, um dort einen Kranz für die toten Helden des Weltkrieges niederzulegen. Die Standarte„Feldherrnhalle“ wird mit 1200 Mann die Ehrenparade ſtellen. Am Pariſer Platz nimmt der Stabschef den Vorbeimarſch der Stan⸗ darte„Feloͤherruhalle“ ab. Neue Luſthanſa-Probeflüge über dem Nordatlantik dub. Berlin, 11. Auguſt. Die Deutſche Lufthanſa wird ihre Erkundungs⸗ flüge zur Einſetzung eines regelmäßigen Luft⸗ verkehrs über den Nordatlantik in den nächſten Tagen wiederaufnehmen. Das See⸗ fluggeug„Nordmeer“ iſt bereits am Mittwoch früh um.50 Uhr von Travemünde zum Ueberführungs⸗ flug nach Liſſabon geſtartet, um von dort aus nach Horta(Azoren) weiterzufliegen. Der eigentliche Atlantikflug wird vorausſichtlich in einigen Tagen won Horta aus angetreten werden. Die Beſatzung der„Nordmeer“ beſteht aus Flugkapitän Blanken⸗ burg, Flugkapitän Graf Schack, Oberflugmaſchi⸗ niſt Gruſchwitz und Funker Küppers. CC————— Amokläufer in Glasgow Fünf Todesopfer (Funkmeldung der NM3.) + London, 12. Auguſt. In Glasgow erſchoß am Mittwochabend ein ägyptiſcher Student namens Biswas in einem Amoklauf vier Perſonen, verletzte ſchwer und erſchoß ſchließlich ſich e 8 Biswas fuhr zunächſt in einem Taxi vor dem Hauſe ſeiner Schwiegereltern vor. Nach einem Wort⸗ wechſel ſchoß er in einem Zuſtand geiſtiger Umnach⸗ tung beim Betreten des Hauſes ſeine von ihm ge⸗ trennt lebende Fran nieder und verletzte ſie ſchwer. Der zu Hilſe eilende Taxi⸗Chauffeur wurde von dem Amokläuſer erſchoſſen. Dann eilte der Mörder in die Wohnung der Schwiegereltern, ſtreckte dort Schwiegervater, Schwägerin und ſein eigenes Kind ebenfalls durch Revolverſchüſſe nieder und erſchoß ſich dann ſelbſt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbau (in Urlaub) 1. B. Carl Onno Eiſenbart 2 Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. 8 Bode ⸗Lokaler Teil. Dr Fritz hHammes Sport: i. V. C. W. Fenne Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: i. B. Richard Schönfelder-Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen i. V. Georg aling ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mann heimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937. Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 2 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 25500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Rückporto — Donnerstag, 12. Auguſt 1937 3. Seite /Nummer 367 ———————— Mannheim, 12. Auguſt. Mannheim erhält eine Fugendſteafkammer Hofſen wir, daß es hilft! Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht vor dem Richter des Landgerichtes ein Mann ſteht, der ſich wegen Vergehens an Minderjährigen zu verantwor⸗ ten hat, an dem nicht Kinder die Zeugenbank füllen, die von dieſen gewiſſenloſen Triebmenſchen vielleicht für ihr ganzes Leben in Mitleidenſchaft gezogen wur⸗ den und es vergeht auch kaum ein Tag, an dem nicht die Tagespreſſe, in Zuſammenhang mit den Ge⸗ richtsberichten, gegen dieſe ſittliche Verwahrloſung ankämpft. Lange hat man ſich überlegt, auf welche Weiſe man dem Ueberhandnehmen dieſer Jugendverderbnis ſteuern könnte. Es iſt ſchon nicht einfach, dieſe Un⸗ menſchen auf die Anklagebank zu bringen, um wie⸗ viel ſchwieriger aber iſt es, ihrem Tun vorzubeugen. Dies kann nur durch Abſchreckung geſchehen. Etwas anderes gibt es hier nicht. So hat ſich die Reichs⸗ juſtiz, wie aus dem neueſten Reichsgeſetzblatt hervor⸗ geht, jetzt dazu entſchloſſen, eine beſondere Ju⸗ gendſtrafkammer zu bilden, die den Landgerich⸗ ten angeſchloſſen wird. Im Gegenſatz zum Ju⸗ gendͤgericht, das Strafhandlungen Jugendlicher ahn⸗ det, wird dieſer Jugendͤſtrafkammer einzig und allein die Aufgabe zuteil, Vergehen an Minderjährigen, vornehmlich unter 14 Jahren, zu ſühnen. Man will damit aber nicht nur etwa die Land⸗ gerichte, die jede Woche zahlreiche ſolcher Fälle zu verhandeln haben, entlaſten, ſondern man geht wohl in der Annahme nicht fehl, daß dieſen Gerichten ganz beſonders die Aufgabe zuteil wird, dieſe ſchweren Vergehen nach einem einheitlichen Maßſtab, der ſich aus der Erfahrung ergibt, vor allem im Hinblick auf die abſchreckende Wirkung der Strafe, abzuurteilen. Auch Mannheim wird eine ſolche Jugendſtrafkammer erhalten und nach den bis⸗ herigen Erfahrungen, wird ſie leider nicht wenig zu tun bekommen. Hoffen wir aber, daß dieſe längſt notwendige Maßnahme ſich bald auswirkt und die Zahl dieſer Verbrechen am deutſchen Volkskörper abnimmt. g. u* Aufruf des Stabschefs. Wie die NSKmeldet, ergeht am Abend des Donnerstag gegen 20 Uhr durch den Stabschef über alle deutſchen Sender ein Aufruf zu den Reichswettkämpfen der SA in Berlin vom 13. bis 15. Auguſt. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Acht Tage auf dem Meßyplatz: Großſchau deulſcher Zirkuskunſt Ein aussezeichnetes Programm im Zirtus Buſch— Spitzenleiſtungen reißen zu Beiſausſjtürmen hin— Prach voller Als kurz nach 11 Uhr die Kapelle Carl Weißen⸗ fels ihre flotten Weiſen mit einem ſchmetternden Schlußmarſch beendete, waren drei Stunden wie im Fluge vergangen. Nummer hinter Nummer war pauſenlos und ohne jeden toten Punkt vor der tau⸗ ſendköpfigen Zuſchauerſchaft abgerollt, faſt geräuſch⸗ los, wenn man das bei einem Zirkus ſagen darf, bis ins letzte exakt und begleitet von ſtürmiſchem Beifall der aufs äußerſte gefeſſelten und von Lachen geſchüttelten Maſſen Der echte, unver⸗ fälſchte Zirkus hatte alle unwiderſtehlich in ſei⸗ nen Bann geſchlagen, höchſtwertige Leiſtung hatte die uneingeſchränkte Bewunderung der Mannheimer gefunden, die von vielen Beſuchen gro⸗ ßer Zirkuſſe verwöhnt und als bekannt eifrige Zir⸗ kusgänger auch urteilsfähig ihr Urteil ohne Zögern ſprachen: Zirkus Buſch⸗Berlin iſt wirklicher hundert⸗ prozentiger Zirkus mit auserleſenen Spitzenleiſtun⸗ gen! Die Vorführungsfolge baut ſich auf den echt zirzenſiſchen Grundlagen auf: Tierdreſſuren wilder Tiere wie Löwen, Bären und Elefanten, Dreſſuren edler Pferde, Artiſtik, die auch von zwei einfallsreichen Clowns beherrſcht wird. Das Programm beginnt nach einleitenden Muſikſtücken mit der Vorführung einer prachtvollen Gruppe von Berber⸗Löwen, majeſtätiſchen Tieren, die ſchon allein durch die Gleich⸗ artigkeit ihres Ausſehens auffallen. Tierlehrer Max Stolle führt ſie vor, ohne Aufwand von lauten Kommandos, ohne Mätzchen, ganz ſachlich ſozuſagen, und die großen Katzen gehorchen ſeinem Ruf und ſeinem Winke: klettern auf ihre Podeſte, bilden ihre ſchön erdachten Gruppen und ſtehen leiſe knurrend um ihren Herrn und Meiſter, der ſich nicht nur zwi⸗ ſchen ihnen aufs Ruhebett legt, ſondern auch einen von ihnen auf den Schultern durch die Manege trägt. Kaum ſind ſie unter lautem Beifall abgetrabt, da erſcheinen auch ſchon die Grisly⸗Bären, ſtämmige braune Geſellen, die in erſtaunlicher Viel⸗ ſeitigkeit ihre angeborene hier zu größter Fertigkeit entwickelte Gewandtheit und artiſtiſche Veranlagung zeigen. Mögen ſie auf Rollſchuhen erſcheinen oder tanzen, mögen ſie auf dem Fahrrad die Manege umkreiſen, mögen ſie auf der Wippe ſchaukeln oder ihren Durſt aus der Flaſche ſtillen, ſie machen alles mit der drolligen Grazie ihrer Art und ſtellen ihrem Lehrer Franz Adamſſki das beſte Zeugnis aus. Sie werden —— Das geſtrige Groſfeuer: Der Brand im Mühlauhafen Begrenzung des Feuers durch eniſchluſfreudigen Einſatz aller Wehren— Da⸗ durch konnte die Vernichtung großer Werte verhütet werden Es war geſtern gelungen, das Feuer im Fendel⸗ Lagerhaus am Rhein ſchneller als gedacht abzulöſchen und von den beiden Flügeln des Gebäudes wegzu⸗ halten, eine Tat, die große Werte rettete, und vor allem oͤie unermeßliche Gefahr beſeitigte, die durch die Nähe von Oel im Hauſe ſelbſt wie in der Nachbarſchaft gegeben war. Es waren ja nur noch einige hundert Meter bis zur Neckarſpitze und den großen Oeltanks, und ſehr eifrig hatte man während des Brandes auch dauernd Tankwagen aus der Ge⸗ fahrzone nach Norden abſchieben müſſen. Daß es ſo gut ging, iſt neben dem Maſſeneinſatz von 14 B⸗Rohren, 15-⸗Rohren und 2 Wendeſtrahl⸗ rohren auch vor allem dem entſchloſſenen Vordringen durch die nördliche Brandmauer zu verdanken, eine Maßnahme, zu der gewiß Mut und Verantwor⸗ tungsfreudigkeit gehörte; denn man konnte ja auch meinen, daß man ſich hier auf paſſives Ab⸗ warten hinter der Mauer beſchränken ſollte. Aber Baurat Kargl war dafür, Klarheit zu ſchaffen, alſo brachte er ſtärkſtes Geſchütz, 4 große B⸗Rohre, in Stellung, brach dͤurch die eiſerne Tür ein, und hier konnte er den Feind pachen. Nach wenigen Minuten kam ſchon Meldͤung; es war etwa 2 Uhr:„Hauptgefahr beſeitigt!“ Etwas über eine halbe Stunde kämpfte das Feuer noch, dann war es erledigt, und die meiſten Wehren konnten abrücken, Ludwigshafener Berufs⸗ feuerwehr, die z. T. von der ſchwierigen Lanoſeite her gearbeitet hatte, konnte abrücken, ebenfalls Be⸗ triebsfeuerwehr Zellſtoff, die ſich auch als ſehr nützlich erwieſen hatte. Die Mannheimer Freiwillige Feuerwehr hatte noch viel zu tun; denn ſie muß ja auch vielfach die Brandwache ſtellen. Im Innern des Mittelgebäudes vegnete es überall braune Tabaksbrühe. Die oberen großen Lager ſind vollkommen unter Waſſer geſetzt worden und bekommen ab und zu noch eine kleine Spritz⸗ ladung dazu, wenn es im Gebälk wieder zu glimmen beginnt. Unten läuft die braune Soße in kräftigen Bächen aus den Türen. Ein Arbeiter, ſchon wieder luſtig, rief:„Au, do nemm' ich mir zwee Liter mit dervu, für mei' Blattläus daheem!“ Das flache Dach, von dicker Sanoſchicht bedeckt, hatte bis auf wenige Stellen dicht gehalten. Etwas, was der Feuerwehr oͤurchaus nicht immer angenehm iſt; denn dadurch haben ſie keine Luft, und die Qualmentwicklung hindert die Sicht. An zwei Stel⸗ len auch nur war das Feuer ſoweit oſſen und kräſ⸗ tig aus den Fenſtern herausgeſchlagen, daß die gro⸗ ßen Schilder der Firma Badiſche Actiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport“ etwas an⸗ brannten. —5 Im füdlichen Flügel war es gelungen, faſt alles an Tabakballen, was unten lagerte, an die friſche Luſt zu ſchaffen, und ſehr erfreut bemerkte man, daß eine Hundertſchaft „Polizeirekruten hier eingeſetzt worden war. Da flogen die ſchweren Ballen nur ſo, und vieles konnte auch vor der Näſſe geborgen werden, die, im Freien vorüberfließend, in gefährliche Nähe des emp⸗ findlichen Stoffes kam. Im nördlichen Flügel war das Feuer kaum durchgekommen, und das war auch ein großes Glück. Hier lagerten Oelfäſſer, Maſchinenteile, Schiffsausrüſtung, Werkſtattreſerve⸗ teile, Drahtſeile, Zeltplane(Perſenning) zum Ab⸗ decken uſw., alles Warten, die kaum erſetzbare Werte darſtellten, und die unbedingtge⸗ rettet werden mußten. Angeſtellte an dieſem Lager hatten auch den Brand, der in dem oberen Stockwerk in der Diſchzeit der Arbeiter(12.30 Uhr) im Tabaklager entſtand, zu⸗ erſt bemerkt, und waren mit drei kleineren Leitun⸗ gen und Handfeuerlöſchern ohne Erfolg vorgegan⸗ gen. Sie erzählen mir auch, daß der Keller große Lager von Oel enthielt. Wär das Feuer da hin⸗ unter gekommen, dann Gut'nacht! Ueber die Brandurſache ſind noch Unterſuchungen im Gange. Fermentierung hätte es ſeit dem 1. Auguſt nicht mehr gegeben, ver⸗ ſicherte der verantwortliche Meiſter hierfür, und da⸗ mit wäre die Möglichkeit der Selbſtentzündung weit⸗ gehend ausgeſchaltet. Auf einen Motor wurde noch hingewieſen. Bei der Schadenberechnung iſt außer dem Gebäudeſchaden hauptſächlich der Tabak in Rech⸗ nung zu ſtellen, der einer hieſigen großen Tabak⸗ handlung gehörte. Es ſind etwa 15 000 Zeutner Tabak in Mit⸗ leidenſchaft gezogen, und zwar ſind über 10 000 davon vollſtändig zer⸗ ſtört, der Reſt mehr oder weniger beſchädigt. Der Zentner kommt auf 100 bis 120 Mark. Feſtzuhalten iſt, daß das Feuer im oberen Stockwerk entſtand, und daß es ſich nur zeitweilig durch einen ungeſchützten Fahrſtuhl hinunterfreſſen konnte. Aber der Qualm ſchlug natürlich tief hinunter, weil das Dach dicht hielt und man erſt mühſam durch Einſchlagen der Fenſterſcheiben Luft ſchaffen konnte. Gegen 16 Uhr, als ich die Brandſtätte verließ, waren die meiſten Züge abgerückt, Wachen waren aufgeſtellt und auch die Schlauchleitungen ſo gelegt, daß mit dem Abtransport der freiliegenden Tabakballen begonnen werden konnte. Alles in allem alſo eine vorbildliche Lei⸗ ſtung: im Laufe von zwei Stunden ein Feuer von dieſem Umfang und dieſer Gefährlichkeit zu begren⸗ zen und abzulöſchen. Ein Beweis auch für Zu⸗ ſammenhalt und Zuſammenarbeit der Feuerwehren zu beiden Seiten des Rheins. Dr. Hr. Perde- und Tierbeſtand abgelöſt von dem Luft⸗Zahnkraft⸗Akt, den die 2 Hoeft beſtreiten: ein ſchlanker Mann und eine hübſche junge Dame, die ihren Part mit viel Anmut ausführt. Dinge, die ein wenig gruſeln machen, wenn die Leiber anfangen herumzuwirbeln, vom Partner nur mit der Platte im Munde ge⸗ halten, und wenn die halsbrecheriſchſten Künſte an Die mächtigen Berberlöwen bei der Arbeit (Mater Buſch) einem ſchwingenden Seil gezeigt werden. Und nun erſcheinen die erſten Pferde. 8 Die zwei Maximiliaus ein elegantes Paar in ſpaniſch⸗mexikaniſcher Tracht, benutzen zwei kräftige und ruhige Pferde, um jene immer wieder feſſelnde Miſchung von Artiſtik und Reitkunſt zu zeigen, die zu tollen Sprüngen vom und auf die Rücken der Pferde führt und jene Ba⸗ lance⸗Kunſtſtücke während des Reitens auſweiſt, deven Schwierigkeit man bei der ſelbſtverſtändlichen Leichtigkeit der anmutvollen Durchführung ganz ver⸗ gißt. Eine Kraftprobe für die Lachmuskeln nennt das Programm das Auftreten der beiden Ca⸗ vallinis, zwei Clowns, denen wirklich etwas ein⸗ fällt. Sie ſchließen ab mit einem muſikaliſchen Box⸗ kampf, dem ein paar andere muſikaliſche Scherze und ein luſtiger Balance⸗Akt vorangegangen ſind. Mehr ſei nicht verraten: man muß ſie geſehen haben, um zu verſtehen, daß der weite, vom Licht der Schein⸗ werfer durchflutete Raum des Chapiteaus von La⸗ chen dröhnte. Die klaſſiſche Zirkuskunſt iſt immer die Vorführung der Pferde: die Freiheits⸗ dreſſuren, die Steiger und die Hohe Schule. Man ſieht ſie hier in ausgezeichneter Form. Es beginnt die Nummer„Groß und klein“, ein großer Schim⸗ mel und ein kleines Schimmelpony, die von acht wundervollen ruſſiſchen Iſabellen abgelöſt werden, Tiere, deren edle Leiber vom ſatten Gold bis ins helle Blond ſpielen. Der engliſche Henaſt Boy zeigt ſeine Künſte und wenn dann die 16 oſtpreußiſchen Trakehner aufmarſchieren und ihre vorbildliche Schu⸗ lung zeigen, dann iſt jeder Pferdefreund hingeriſſen. Die acht iriſchen Rappen ſind nicht minder ſchön und gut ausgebildet, und was die Steiger zeigen, entfeſ⸗ ſelt Bewunderung. Kein Wunder, daß die beiden vorführenden Her⸗ ren Ober⸗Regiſſeur Capt. E. Ankner und Her⸗ mann Ullmann mit praſſelndem Beiſall über⸗ ſchüttet werden, der auch nicht abflaut, als die 3 Huberts mit ihren eleganten Darbietungen als Jokei⸗Reiter aufwarten, und zu beſonderer Stärke anwächſt, wenn die 9 Alliſons ihre ikariſchen Künſte ſpielen laſſen. Hier ſcheint— man möchte meinen mühelos— alle irdiſche Schwere des menſchlichen Körpers aufgehoben. Das wirbelt und tollt über das Parterre, als ob die Körper nur aus federnden Gelenken beſtünden. Saltos aller Art, Fangkünſte mit Händen und Füßen, Männer, Mäochen, Knaben, einer wie der andere meiſterhaft, und wenn Ernſt Alliſon, vom kleinen tüchtigen Sigmund angeſagt, ohne Hilfe ſeinen Doppelſalto im Parterre ſchlägt, löſt ſich die Be⸗ wunderung in ſtürmiſchem Händcklatſchen. Den Abſchluß des erſten Programmteils bildet das große Karuſſell der Pferde und Zebras um den in der Mitte thronenden Elefanten, ein höchſt eindrucksvolles Bild. Nach der Pauſe— es lohnt ſich, in ihr den reich⸗ haltigen Beſtand ſchöner und beſtgepflegter Tiere zu beſehen— erfreut man ſich an der geſchmeidigen Gewandtheit der 3 Frankardis, die ſich als vortreffliche Luftakrobaten betätigen und ihre Fangkunſtleiſtungen mit einer Akurateſſe er⸗ ledigen, die Staunen erregt. Komik auf Fahrrädern vertritt die Arthur⸗Klein⸗Familie in einer ſo luſtigen Weiſe, dabei mit einem achtunggebietenden artiſtiſchen Können, daß das Lachen nicht abreißt. Der zweite Teil der klaſſiſchen Zirkuskunſt wird be⸗ ſtritten von Capt. Ankner, ehem. an der k. k. Hofreitſchule zu Wien der uns die Hohe Schule vorreitet, in einer Eleganz und Schlichtheit, die etwa Hinreißendes haben Hier verſinnbildlicht ſich noch einmal der Grundſatz dieſes gediegenen Zirkusunter⸗ nehmens: phraſenloſe Leiſtung unter Verzicht auf die Lächerlichkeiten reblameſüchtiger Aufmachung und Wahrung der echten Zirkustradition. Elefanten ſind ein Kapitel für ſich: ſchwer und langſam trotten ſie herein, wühlen mit dem Rüſſel im Sägmehl, be⸗ ſtäuben ſich den Rücken.. aber dann ein paar Rufe des Tierlehrers Adiſon Singels, und ſchon traben ſie hintereinander her, ſchon hüpfen ſie— auch ein Ele⸗ fant hüpft!— auf zwei rechten oder linken Beinen, tanzen— ein Urwaldͤtier tanzt!— und zeigen, daß wird. auch dieſer koloſſale Leib beherrſcht Man Hält das Ihr Gebiß auch aus? (Mater Buſch) bangt ein wenig, wenn das Rieſentier über ſeinen liegenden Lehrer niedergeht und über ihn hinweg⸗ ſchreitet und man hält den Atem an, wenn es ſeinen Kopf ins Maul nimmt und den Mann unter Toten⸗ ſtille der Zuſchauer durch die Manege trägt. Rieſen⸗ beifall natürlich, der nur noch durch die Lachſtürme übertroffen wird, die über Lou Lenny Eſels⸗Komödie hinwegfegen. Wer vermöchte dieſes Maultier zu reiten, das ſo glänzend auf Bockigkeit dreſſiert iſt? Tränen lachen die Leute, wie es ſich der drei kühnen Reitwilligen entledigt... Ein Meiſterſtück komi⸗ ſcher Tiervorführungl So klingt der Abend aus in fröhlichem Lachen, ein Abend, der beſte Zirkuskunſt bietet. Der Zirkus Buſch wird Mannheims Tagesgeſpräch—0 85 S. Aufruf an alle Sänger der Stadt Mannheim Am Freitag, dem 13. Auguſt, feiern die auslands⸗ deutſchen Sänger aus dem Banat im Fried⸗ richspark einen Heimat⸗ und Volkstumsabend. Die Mannheimer Sänger werden hiermit erneut gebeten, durch zahlreichen Beſuch ihre Verbundenheit mit unſeren auslandsdeutſchen Sängerkameraden zu bekunden. Heil Hitler! Sängerkreisführung. J..: Schäfer. Profeſſor Strigel 60 Fahre Prof. Dr. Aoolf Strigel wird heute 60 Jahre alt. Neben ſeiner bekannten Lehrtätigkeit an der Ober⸗ realſchule iſt er in mehreren Aemtern auch als Ver⸗ walter und Heger wiſſenſchaftlich⸗muſealen Lehr⸗ und Bildungsgutes tätig. So nach dem Tode von Hofrat Prof. Zettler als nebenamtlicher Kuſtos im' Städt. Muſeum für Naturkunde(Naturalienkabinett), wo er die Abteilung Geologie leitet. Außerdem iſt er ſeit ͤem Tode Prof. Föhners Geſchäftsführer und 2. Vorſitzender des Vereins für Naturkunde, wo er ſich große Verdienſte beſonders um die beliebten geo⸗ 0 — logiſchen Exkurſionen gemacht hat. Seit 1922 hat Prof. Strigel auch einen guten Namen in der wiſſen⸗ ſchaftlichen Welt. Er promovierte mit einer preis⸗ gekrönten Arbeit über die Paläogeographie des Schwarzwaldes(Geographie der frühen geologiſchen Zeiträume), in der er das Landſchaftsbild zur Zeit des Perms Uebergang zwiſchen Mittelalter und Altertum der Erde) rekonſtruierte. Seine Habili⸗ tationsſchrift(1927) behandelt das ſüddeutſche Bunt⸗ ſandſteinbecken(Odenwald und Schwarzwald), in der weſentliche wiſſenſchaftliche Streitfragen einer Klä⸗ rung nähergebracht wurden. Daneben wurden eine Reihe kleinerer Arbeiten in Zeitſchriften veröffent⸗ licht. Die beiden großen Arbeiten ſind im Heidel⸗ berger mediziniſch⸗naturhiſtoriſchen Verein erſchie⸗ nen. Seit dem 12. Mai 1933 iſt Prof. Strigel auch außerordentlicher Profeſſor für Geo⸗ logie, und ſeit dem Winterſemeſter 1935 hat er einen Lehrauftrag für Geologie der Heimat an der Univerſität Heidelberg. 4 unſer Rugenmerk in der Famie riciet ſic oul-Mutter und fünd. ndolf fitier. e ———— W 4. Seite/ Nummer 367 Aus Baden Obergruppenführer Brückner in Baden-Baden getraut * Baden⸗Baden, 12. Auguſt. Der Adjutant des Führers und Reichskanzlers, Obergruppenführer Brückner, wurde geſtern vormittag im Rathaus zu Baden⸗Baden getraut. Brückner, ein geborener Baden⸗Badener, der auch hier die Schule beſuchte, hat ſeine Heimatſtadt zum Ort ſeiner Hochzeit auserkoren. Die Trauung wurde durch Bürgermeiſter Pg. Kurt Bürkle im feſtlich ge⸗ ſchmückten Trauungsſaal vollzogen. gefährtin Obergruppenführers Brückner iſt eine ge⸗ borene Ingeborg Giſela Horſt aus Berlin. Lanowirtſchaftliches Anweſen durch Blitzſchlag eingeäſchert *„ Baden⸗Baden, 11. Aug. Bei einem ſchweren Gewitter, das am Montagabend über das Oostal niederging und das zur Folge hatte, daß im Oos⸗ und Renchtal zeitweiſe das elektriſche Licht verſagte, ſchlug der Blitz in das Anweſen des Land⸗ wirts Ignatz Schäfer in Sandweier ein. Im Augenblick ſtand das Oekonomiegebäude, in dem ſich die ganzen Erntevorräte, darunter etwa 800 aus⸗ ausgedroſchene Garben Frucht befanden, in Flam⸗ men. Die Gemeindeſeuerwehr konnte aber nur verhindern, daß das Feuer inſolge des herrſchenden Windes auf die Nachbargebäude übergriff. Das Oekonomiegebäude wurde vollkommen eingeäſchert. Die Erntevorräte wurden reſtlos vernichtet; hin⸗ gegen konnten das Vieh und die Fahrniſſe in Sicher⸗ heit gebracht werden. Der Dachſtock des Wohn⸗ gebäudes brannte ebenfalls aus. Der übrige Teil iſt durch Brandſchaden ſtark mitgenommen. Das Brennereigebäude konnte vor dem verheerenden Element gerettet werden. Bei den Rettungsarbeiten halfen Soldaten der When Garniſon mit. * Pforzheim 11. Aug. In Huchenfeld ſchlug der Blitz in die Feldſcheune der Witwe Etima Müller und zündete. In wenigen Augenblicken ſtand die Scheune in Flammen, die in den aufgeſta⸗ pelten Heu⸗ und Fruchtvorräten reiche Nahrung fanden. Die Scheune brannte bis auf die Grund⸗ mauern nieder. In Rotenſol bei Neuenbürg ſchlug der Blitz in die Scheune des Bäckermeiſters Kell. Innerhalb weniger Minuten brannte die Scheune den darin untergebrachten Exntevor⸗ räten ab. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. 9 4* Waldshut, 11. Aug. Am Dienstaanachmittag ging über der Gegend von Mauchen ein ſchwe⸗ res Gewitter nieder. Der Maurermeiſter Emil Blatter und ſeine Frau, die während des Unwet⸗ ters unterwegs waren, ſuchten unter einer Stein⸗ bank Schutz, als ein Blitz plötzlich in einen unmittel⸗ bar dabei ſtehenden Baum einſchlug. Die Eheleute wurden getroffen und der Mann auf der Stelle getötet. Frau Blatter erlitt eine voll⸗ ſtändige Lähmung. Sren nhe Unfall eines Güterzuges anb. Stuttgart, 12. Auguſt. Am Mittwoch früh um.25 Uhr entgleiſten von dem Durchgangs⸗Güter⸗ zug Nr. 7407 Kornweſtheim— Reutlingen bei der Durchfahrt durch den Bahnhof Eßlingen infolge Achſenbruchs an einem Güterwagen etwa 20 Güter⸗ wagen. Dieſe wurden zum Teil übereinandergeſcho⸗ ben und umgelegt, ſo daß ſie die Ferngleiſe Stuttgart — Ulm und Ulm— Stuttgart ſperrten. Perſonen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Zwiſchen Eßlingen und Obertürkheim wird der Zugverkehr vorerſt über die Vorortgleiſe geleitet. Obergruppenführer Die Lebens⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 32 er eeee Allerlei aus Lampertheim Am Sonntag fand durch den Kreis⸗Feuerwehr⸗ führer Breünig⸗Bensheim eine Inſpektion der Lampertheimer und Hüttenfelder Feuerwehr ſtatt. Zunächſt war die Lampert⸗ heimer Wehr in ſtattlicher Zahl angetreten, um ein exaktes Fußexerzieren ſowie Leiterübungen zu zei⸗ gen. Danach wurden die Geräte geprüft und auch die Motorſpritze in Gang geſetzt. Alles wurde in beſter Oroͤnung vorgefunden. Danach erfolgte ein komplizierter Brandangriff, zu dem die Zigarren⸗ fabrik Jak. Retwitzer als Objekt gewählt war. Die durch Oberbrandmeiſter Oelze geführte Brandbe⸗ kämpfung erwies ſich als zweckmäßig und fand auch die Billigung des Inſpekteurs. In der anſchließen⸗ den Kritik betonte Herr Breunig das ruhige und diſziplinierte Arbeiten der Wehr, wie auch zwiſchen Kommandant und Wehrleuten eine gute Kameradſchaft feſtzuſtellen war. Lampertheims Wehr darf als vor⸗ bildlich, auch was ſeine Ausrüſtung anbelangt. be⸗ zeichnet werden. Ein„großes Löſchen“ im„Tann⸗ häuſer“ ſchloß ſich der gut gelungenen Uebung an. Danach begab ſich der Inſpekteur nach Hätten⸗ felò, wo ebenfalls die Wehr in beſter Verfaſſung angetbeten war. Nach Exerzieren unter Komman⸗ deur Keller folgten drei Brandangriffe auf Bauerngehöfte. Die Sanitätskolonne Hüttenfeld wirkte ebenfalls mit. Auch dieſe Uebung fand bei der Kritik lobende Anerkennung. Auf dem neuen Schießſtand der Kriegerkamerad⸗ ſchaft Haſſia fand am Sonntag innerhalb des Reichs⸗ kriegerbundes ein Verbandsſchießen um den Reinhard⸗Pokal ſtatt, an dem ſich elf Mannſchaften aus Lampertheim Lorſch, Bürſtadt und Hofheim be⸗ teiligten. Es erzielten die ſechs Lampertheimer Mannſchaften mit je vier Mann zu je fünf Schuß liegend freihändig 392, 382, 355, 318, 308, 296 Ringe, Bürſtadt 380 und 282 Ringe, Lorſch 375, 202 Ringe, Hofheim 271 Ringe. Das Verbanoͤsſchießen wird am kommenden Sonntag fortgeſetzt. Am letzten Sonntag war der Lampertheimer Alt⸗ rhein der Tummeplatz Tauſender Volksgenoſſen, die in den kühlen Fluten Erfriſchung fanden. Aus allen Richtungen war man hierher geeilt. Im Welſchen Loch hatte ſich eine Zeltſtadt dͤer Padoͤler aufgetan. Die Sanitätskolonne hatte verſchiedene Kleinunfälle zu behandeln. Um im Notfalle helfen zu können, werden jetzt ſeitens des Roten Kreuzes an den be⸗ lebteſten Strandſtellen Rettungsringe angebracht, ſo daß jeder Paſſant vom Ufer aus im Notfalle einen Rettungsring zu werfen kann, der mit einem Wurf⸗ ſeil verſehen iſt und dann ans Land gezogen wird. Lampertheims Strandbadbetrieb wird mit Sonntag größer. Am Samstag veranſtalteten Darmſtädter Segelflieger einen Flug mit zwölf Seglern in Richtung Mannheim. Unterwegs verloren ſie den Wind, ſo daß ſie zum Teil in Biblis und an der Bergſtraße niedergehen mußten. Schaden entſtand bei der Landung nicht. Nach der Demontage wur⸗ den die Apparate zurücktransportiert. Ein hieſiger Einwohner ſtürzte beim Zwetſchen⸗ abmachen von der Leiter die ſeitlich in den Boden einſank, und erlitt hierbei ſchwere Verletzun⸗ gen, ſo dͤaß er ins Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den mußte. Ein 26jähriges Mädchen wurde beim Bügeln von einem Herzſchlag befallen, ſo daß es in wenigen Mi⸗ nuten ſtarb. Am Sonntag blieb ein Mäödchen beim Baden in einem Bündel Binſen am Ufer ſtecken, ſo daß es zu ertrinken drohte. Ein junger Mann, der den Vor⸗ gang vom Ufer beobachtete, kam dem Mäochen zu Hilfe, ſo daß es befreit werden konnte. 55———— ————— Blick auf die Syargelſtadt Die Kamerasdͤſchaft Schwetzingen der NSSdOV unternahm mit den Abteilungen Ketſch, Plankſtadt, Oftersheim und Brühl am Sonntag eine Fahrt⸗ ins Blaue, welche nach Seeheim an der Berg⸗ ſtraße führte. In Jugenheim wurden die Kriegs⸗ opfer von den dortigen Kameraden empfangen und aum Kriegerdenkmal unter den Marſchklängen des Spielmannszues des Jungvolkes geleitet. Hier fand eine würdige Gedenkfeier ſtatt. Nach einer herrlichen Höhenwanderung wurde Seeheim er⸗ reicht. Im Hotel Hufnagel fand unter Mitwirkung der Kapelle Seeheim und der NScdO Jugenheim und Seeheim ein kameradſchaftliches Beiſammenſein ſtatt. Nachdem die Begrüßungsanſprachen der Kameraden Haas, Seeheim und Bertſch, Schwetzingen ausgetauſcht waren, verfloſſen bei Muſik, Geſang und humoriſtiſchen Vorträgen die wenigen Nachmittags⸗ ſtunden in ſchönſter Weiſe. Blick auf Oſtersheim Die Jungtierſchau, der der Kleintierzucht⸗ verein mit etwa 170 Tieren mit größtem Erfolg veranſtaltete, hatte folgendes Ergebnis: Kanin⸗ chen: Deutſche Rieſen: Karl Uhrig, Rudolf Klee und Damian Krupp,— Widderkaninchen: Peter Mergenthaler— Franzöſiſche Silber: Karl Spieß, Fritz Hoffmann, Albert Hepp, Wilhelm Ritter, —— Auf nach Bürſtadt zum 3. großen Riedſchützenfeſt am 14. und 15. Auguſt Bürſtaoͤt, oͤie Zentrale und eine der größten Ge⸗ meinden des Riedes, begeht in den Tagen vom 14. bis 16. Auguſt das 3. große Riedſchützenfeſt. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben Ver⸗ kehrsverein und Bevölkerung in die Lage verſetzt, den Gäſten Erſtaunliches zu bieten. Das Riedſchützenfeſt iſt aus dem Gedͤanken des Schießſportes und der Wehrhaftmachung des Ge⸗ ſamtvolkes geboren. Im ſchattigen Bürſtädter Bu⸗ chenwald ſteht ein 20 Bahnen umfaſſender vorbild⸗ begonnene Wettkampfſchießen wird am 14. Auguſt von 14 bis 19 Uhr und am 15. Auguſt von 8 bis 10 Uhr fortgeſetzt. An dieſem Schießen können ſich Schützen und Nichtſchützen be⸗ teiligen. Für die Sieger ſtehen rund 180 wertvolle Ehrengaben bereit. Der beſte Schütze wird Rie oͤ⸗ ſchützenkönig. Er erhält die goldene Kette des Riedſchützenkönigs auf ein Jahr und außerdem eine beſonders Hochwertige Ehrengabe. Das Feſt wird am Samstag, dem 14. Auguſt, um 20 Uhr im Schützendorf auf dem Marktplatz eröff⸗ net. Anſchließend iſt Konzert und Tanz. Der Hauptfeſttag iſt Sonntag, der 15. Auguſt. Er zeich⸗ net ſich beſonders aus durch den rühmlichſt bekannten Riebſchützenzug, in dem Geſchichte, Sage und auch der Humor des Volkes in zahlreichen Gruppen zu Wagen und zu dem Marktplatz bei Fuß Geſtalt gewinnen. Einige Gruppen ſeien hier angeführt: Siegfrieds Kampf mit dem Drachen, Lützower Reiter, die ſieben Schwaben, Schneewitt⸗ chen, auch ein Kampf mit dem Drachen, Waldioyll, des Jägers Traum. Der Feſtzug ſetzt ſich um 14 Uhr in Bewegung. Anſchließend entwichelt ſich im Schützendorf auf erſtklaſſiger Verpflegung und bei Muſik und Tanz urgemütliches Leben und Trei⸗ ben, ein licher Schießſtand zur Verfügung. Das am 1. Auguſt Volksfeſt im wahrſten Sinne des Wortes. Zwanzig originelle, gemütliche und geräumige Jagoͤ⸗ ſtuben, eine rieſige überdachte Tanzfläche, zwei gut⸗ beſetzte Kapellen bieten Unterhaltung und Geſellig⸗ keit in einzigartiger Weiſe. Eine Großkraftlaut⸗ ſprecheranlage verbindet die Tauſende, die im Schützendorf bequem Platz haben, zu einer großen Familiengemeinſchaft. Der Ausklang des Volksfeſtes iſt am Montag. Reichsſtatthalter Sprenger hat das erſte Ried⸗ ſchützenfeſt mit ſeinem Beſuche beehrt und ſich ſehr anerkennend über die Art der Aufmachung ausge⸗ ſprochen. Seinem Beiſpiel ſind Tauſende und aber Tauſende gefolgt. Und ſo darf Bürſtadt zuverſicht⸗ lich hoffen, daß auch beim Rieoſchützenfeſt 1987 die Gäſte von nah und fern in größter Zahl eintreffen werden. Bürſtadt iſt gerüſtet, alle herzlich zu empfangen und ihnen das Beſte zu bieten. Kommt alſo und ſeht! K. Egner, Lina Löhr.— Blaue Wiener: Karl Peter. — Weiße Wiener: Berchermeier. mian Krupp. Damian Krupp.— Alaska: kle⸗ Schwarzloh: Aug. Vollkammer, E. Völker.— Klein⸗ ſilber: Joſef Kern, Robert Kern.— Gelbſilber: Joſef Kern.— Geflügel: Schwarze Rheinländer: Adolf Bauſt, Albert Hepp, Konrad Langlotz.— Blaue Rheinländer: Emil Koch.— Rote Rheinländer: Egner.— Rebhuhnfarbige Italiener: Sterzelmeier. — Geſtreifte Italiener: Fritz Hoffmann.— Gelbe Italiener: Damian Krupp.— Weiße Italiener: Karl Vobis,— Silberhaͤlſige Italiener: Ph. Kehder.— Schwarze Zwergitaliener: Damian Krupp.— Ham⸗ burger Schwarzlatk: Karl Uhrig.— Silbermöven: D. Krupp, Gg. Weißenberger.— Rohdeländer Zwerge: Jak Nickler.— Puten: A. Sterzelmaier und A. Hepp. Durchweg wurde nur beſtes Material ausgeſtellt. Ratſchreiber Kircher, dem Ortsamtsleiter der NiSV, wurde in Anerkennung ſeiner Arbeit für das Winterhilfswerk 1936/37 eine Ehrenurkunde mit der Unterſchrift von Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels überreicht. Die Ein wohn erzahl der Gemeinde betrug am 1. Auguſt 4013. Nach mehrwöchigem Aufenthalt in der Heimat hat der Deutſchamerikaner Eugen Hahn mit ſeiner Frau die Ausreiſe nach USA(Buffalo) angetreten. Dem ſcheidenden Paar wurde ein ſchöner Abſchieds⸗ abend bereitet. * Hockenheim, 11. Aug. Ein Peiheienete Mann aus Neulußheim fuhr mit ſeinem Fahrrad in raſender Fahrt gegen die 17jährige Tochter eines hieſigen Polizeibeamten. Beide ſtürzten den Ab⸗ hang hinab. Das Mäoͤchen erlitt leichtere Ver⸗ letzungen am Kinn, Knie und am Knöchel, während der junge Mann liegen blieb. Erſt den Bemühungen des Arztes gelang es, den Bewußtloſen zum Be⸗ wußtſein zu bringen, der plötzlich eine Art Tob⸗ ſuchtsanfall erlitt. L. Neulußheim, 11. Aug. In einem leicht⸗ athletiſchen Wettkampf des Turner⸗ bundes Bruchſal, des VfR Mannheim und des Turnerbundes„Germania“ Neulußheim wurden höchſt ſpannende Kämpfe geliefert Im Geſamtergeb⸗ nis behielt Bruchſal mit 99,5 Punkten vor VfR Mannheim mit 82,5 Punkten und Neulußheim mit 69 Punkten die Oberhand Erſte Sieger wurden je⸗ weils: 100 Meter: Schmitt(BſR) 11,1 Sek.; Steinſtoßen: Fleck(Neulußheim) 8,18 Meter; 800 Meter: Fritz Schäfer(Bruchſal).06,9 Min.; Schleuderball: Heid(Bruchſal) mit 55,55 Meter; Hochſprung: Brandmeier(VfR) mit 1,65 Meter; Kugelſtoßen: Heid(Bruchſal) mit 11,91 Meter; Weitſprung: Paul Lang(Bruchſal) mit 6,12 Meter; Diskus: Brandmeier(BfR) mit 34,30 Meter; 200 Meter: Feilmeier(BſR) mit 23,2 Sek.; 4 mal 100⸗Meterſtaffel: VfR in 45,8 Sek.; Speer: Heid(Bruchſal) mit 47,05 Meter; 3000 Meter: Hamecker(Bruchſal) mit.58,4 Min.; 10 mal eine halbe Rundenſtaffel: VfR in.041 Min. Die Wett⸗ kämpfe wurden von Kreisfachamtsleiter— 7 70 (Mannheim) geleitet. Die Wertung des Kampfes erfolgte zugleich als Deutſche Vereinmeiferſha 1937. Für hochpolierte—— Herdplatten bekannt. — Gemſen: Da⸗ — Haͤſenkaninchen: Wilhelm Ritter,* Jakob Nickler.— ging unter. aurpfülgiſches S t 225 1937 Wolkenbrüche und Hagel * Sigmaringen, 12. Auguſt. Ueber Sigmaringen, das im vergangenen Jahre von einem verheerenden Unwetter heimgeſucht worden war, ging ein außer gewöhnlich heftiges Gewitter nieder. Es war zeit⸗ weiſe mit wolkenbruchartigem Regen und ſtarkem Hagelſchlag verbunden, der in den Gärten und auf den ſchnittreifen Feldern Schaden verurſachte. Die Straßen der Stadt waren überſchwemmt. Ver⸗ ſchiedentlich mußte auch das eingedrungene Waſſer aus den Kellern gepumpt werden. * * St. Blaſienh 11. Auguſt. Hier richtete Hagel⸗ ſchlag, der einem wolkenbruchartigen Regen voraus⸗ ging, in den Gärten große Verheerungen an. Vor allem hat das Gemüſe ſchwer gelitten. Auch in der Gemeinde Häuſern verurſachte das großen Schaden. jedem * * Stockach, 12. Auguſt. Am Montagnachmittag zogen mehrere Gewitter über unſere Feldmark weg, von denen das zwiſchen 15 und 16 Uhr von ſchwe⸗ rem Hagelwetter begleitet war. Wohl eine Viertelſtunde lang praſſelten die taubeneigroßen Ha⸗ gelkörner hernieder. Zum Glück iſt verhältnismäßig wenig Obſt abgefallen; auch iſt der weitaus größte Teil der Ernte bereits unter Dach und Fach. Stockach hat am meiſten abbekommen. Prof. Dr. Gerum 7 Adt. Würzburg, 12. Auguſt. In Würzburg wurde der nach einem arbeitsreichen Leben verſtorbene Di⸗ rektor der Staatlichen Chemiſchen Unterſuchungs⸗ anſtalt Würzburg, Prof. Dr. Joſef Gerum, zu Grabe getragen. Am Grabe rühmte der ſtellvertre⸗ tende Leiter der Staatlichen Chemiſchen Unter⸗ ſuchungsanſtalt, Dr. Reichard, in einem Nachruf die Verdienſte des Dahingeſchiedenen, der acht Jahre als Direktor und Amtsvorſtand tätig geweſen iſt. Sein Name war weit über die Grenzen des Reiches hinaus Stadtrat Dr. an der Heiden legte na⸗ mens des Oberbürgermeiſters und der Stadtverwal⸗ tung einen Kranz nieder. Für die Univerſität und die Profeſſorenſchaft ſprach Prof. Dr. Flury. Meh⸗ rere waren beim Leichenbegängnis vertreten. Unterſuchungsanſtalten So ſprach am Grabe Direktor Dr. Petri aus Koblenz, der die außerordentlichen Leiſtungen Dr. Gerums dank⸗ bar würoigte, die namentlich auf dem Gebiete der Weinforſchung liegen. Er überbrachte die letzten Grüße des Vereins Deutſcher Lebensmittelchemiker und des Präſidenten des Reichsgeſunoͤheitsamtes. Di⸗ auswärtige chemiſche vektör Henn(Bürgerſpital) dankte dem Verſtörbe⸗ nen für alles, was er für den Weinbau Frankens. getan hat. Ertrunken * Bierbach, 11. Aug. Beim Baden in der Blies ertrank am Montagabend der 9 Jahre alte Sohn des Richard Riedinger. * Freiburg, 11. Aug. In Merzhauſen ver⸗ gnügte ſich ein hier wohnender 14jähriger Junge mit Floßfahren auf einem durch Ausbaggerung ent⸗ ſtandenen Weiher. Mit einem Schrei ſtürzte der Junge plötzlich vom Floß ins Waſſer und ertrank. Man vermutet, daß er einen Anfall oder einen Herz⸗ ſchlag erlitten hatte. dt. Oppenheim a. Rh., 11. Aug. Der Stereotypeur Hans Kleefeld aus Nierſtein war mit einem Ar⸗ beitskameraden über den Rhein gefahren, um ein Sonnenbad zu nehmen. Vor Antritt der Heimfahrt wollte er zur Abkühlung noch ein Bad im Rhein nehmen. Das ſollte ihm zum Verhängnis werden. In der Höhe des Zeppelinſteins, wo ſich zahlreiche Krippen befinden, begab ſich K. ins Waſſer, aber ſchon nach einigen Schwimmſtößen rief er um Hilfe und Sein Begleiter ſprang ſofort ins Waſ⸗ ſer, doch waren ſeine Rettungsverſuche vergeblich. Drahtgrüße an das deutſch⸗engliſche Zugendlager Dem deutſch⸗engliſchen Jugendlager auf dem Bierhelder Hof gingen laut„Volksgemeinſchaft“ fol⸗ gende Telegramme des Reichsjugendführers und des Botſchafters von Ribbentrop zu: Für die freundlichen Grüße von der Eröffnung des 16. Deutſch⸗Engliſchen Jugendlagers in Heidel⸗ berg ſage ich der Lagerbeſatzung meinen aufrichtigen Dane und wünſche weiter guten Verlauf. Heil Hitler! Ribbentrop. London, 6. Auguſt 1937. 1 Kochel, 6. Auguſt 1937. Deutſch⸗Engliſches Jugendlager Heidelberg, Bierhelderhof. Den Teilnehmern des Deutſch⸗Engliſchen Ju⸗ genoͤlagers danke ich für ihre kämenedchanen Grüße, die ich herzlich erwidere. Jaldur von Schirach. Jugendführer des Deutſchen Reiches., Heidelberger ee e Heut magskege, eee 15 0 80 und Fulia“, 20.39 hr im 0 ei egen„Pantalon und ſeine Söhne“, 20.80 r im Königsſaal). Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Aus den Kinos: Gloria;„Das Schloß in Flandern“.— Kammer:„Sein letztes Modell“.— Capitol:„Manja Valewſka“.— Odeon: „Die Unbekannte“. —— 6 möchte. Der Saumeister Richard Wagners erzählit: 0 0 0 606 „Liellex unknitz, das Seed cst alel Wie das Bayreuther Festspielhaus erstand— Der migglückte Königs- empfang Frankfurt a.., im Auguſt. Auch in dieſem Jahre pilgerten wieder Tauſende von Gäſten aus allen Ländern und Erdteilen zum Feſtſpielhaus in Bayreuth, das von waldumkränztem Hügel auf die Richard⸗Wagmer⸗ Stadt herabſieht. Der Mann, der dieſen welt⸗ bekannten Tempel der Kunſt erbaute und der noch unter den Lebenden weilt, der heute Ssjährige Architekt Karl Runkwitz aus Bommersheim bei Frankfurt a.., ſchildert nachſtehend einige Erlebniſſe aus ſeiner Bayreuther Zeit. Ein ſtiller Sommerabend liegt über doͤem Tau⸗ nusdörſchen Bommersheim bei Frankfurt, in dem Karl Runkwitz, der Mann, der vor 65 Jahren das Bayreuther Feſtſpielhaus erbaute, ein freundliches Häuschen bewohnt. 88 Lebensjahre konnten dieſem Geeis wohl den Rücken beugen, aber nicht die Beweglichkeit ſeines Geiſtes nehmen. Wenn er von ber glücklichen Zeit ſpricht, da er ein ſtändiger Gaſt im Hauſe Richard Wagners war, ſprühen ſeine Augen, unerſchöpflich ſcheint ſein Erinnerungsborn zu ſein, aus dem eine tiefe Ver⸗ ehrung für ſeinen berühmten Bauherrn ſpricht. „Eines Tages im Jahre 1872“, beginnt Karl Runkwitz zu erzählen,„rief mich Theaterbaumeiſter Otto Brückwaldt nach Leipzig und zeigte mir hocherfreut den Auftrag Richard Wagners, auf einem beherrſchenden Platz in Bayreuth ein F eſtſpiel⸗ haus zu bauen. Ich war damals 23 Jahre alt, mein Kopf ſtak voller kühner Pläne, und ich hätte Brück⸗ waldt umarmen können als er an mich die Frage ſtellte, ob ich die örtliche Bauleitung übernehmen Natürlich überlegte ich nicht lange, packte meine ſieben Sachen und reiſte geradewegs nach Bay⸗ reuth, wo ich von Richard Wagner überaus herzlich empfangen wurde. Die Pkäne, die mein Meiſter und ich zuſammen fertigten, fanden rückhaltloſe Zu⸗ ſtimmung und ſo konnte mit dem Bau ſofort begon⸗ nen werden. Leider mußten die Arbeiten immer wieder auf einige Wochen unterbrochen werden, näm⸗ lich dann, wenn die markante Geſtalt Richard Wag⸗ ners auf dem Bauplatz erſchien, der große Tondich⸗ ter den Kopf hängen ließ und traurigen Tones ſagte: Mein lieber Runkwitz, das Gelo iſt wie⸗ Her malalle! Das hieß nichts anderes, als daß man ſchön brav warten mußte, bis wieder ein neuer Zurſchuß aus der Kabinettskaſſe König Ludwigs II. eingetroffen war.“ Frau Coſimas ſaufter Rippenſtoß „Damals wohnte Richard Wagner noch in einem Mietshaus in der Stadt, da das Haus Wahnfried erſt 1874 vollendet wurde. Faſt jeden Abend war ich im Hauſe des großen Meiſters zu Gaſt, der ſtets einen intimen Kreis von etwa ſechs bis ſieben Per⸗ ſonen um ſich zu verſammeln pflegte. Manchmal ſaß ich als Füngſter unter ſeinen Vertrauten„wie auf Kohlen“, denn das Geſprächsthema war ſtets auf Muſik zugeſchnitten und ich hielt es als Laie auf dieſem Gebiet nicht geraten, mich mit den Fachleuten darüber in eine nähere Unterhaltung einzulaſſen.“ Karl Runkwitz lächelt, als er erzählt, wie er eines Abends ſo übermüdet war, daß er mitten in der „Der Führer sucht Könner. hauſes heftig angegrifſen wurde. regſten Diskuſſion einſchlief Man war inzwiſchen in das Haus Wahnfried eingezogen und Wagner hatte die Partitur der„Götterdämmerung“, des letzten Teils des„Ring der Nibelungen“, gerade zum Abſchluß gebracht, die nun lebhaft erörtert wurde. Aber der Erbauer des Feſtſpielhauſes, den Zahlen viel mehr intereſſierten als Kontrapunkte, ſchlief; ſchlief ſo feſt, daß Frau Coſima nicht umhin konnte, ihm einen ſanften Rippenſtoß zu verſetzen und ſeine Lebensgeiſter mit einem Täßchen Tee wieder aufzufriſchen. Schließlich war aber auch Runkwitz kein Neuling auf dem Gebiete der Muſik mehr, die ihn völlig in ihren Bann gezogen hatte, und als im Jahre 1875, alſo ein Jahr vor der Fertigſtellung des Feſtſpiel⸗ hauſes, die Proben einſetzten, fehlte der junge Bau⸗ meiſter niemals unter den Gäſten, die in immer größerer Zahl nach Bayreuth kamen, um Zeuge der Feſtſpielvorbereitungen zu ſein. Selbſt mit Franz Liſzt, der öfters neben ihm ſaß, wagte er muſika⸗ liſche Fragen zu behandeln. Akuſtikprobe vor einem Regiment Eines Tages rief Wagner erregt von der Bühne herab:„Der König kommt!“ Um dieſe Zeit wurde im Feſtſpielhaus noch tüchtig goarbeitet, wes⸗ halb der junge Baumeiſter eilends alle Farbtöpfe, Geräte und Werkzeuge aus dem Theaterraum in das linke, nicht benützte Treppenhaus bringen ließ. Raſch ſich noch in das feierliche Schwarz geworfen, und nun konnte der königliche Gönner ruhig er⸗ ſcheinen, ein herzlicher Empfang ſollte ihm ſicher ſein! Aber man wartete vor dem umkräntten Hauptportal eine Viertelſtunde, eine halbe Stunde, eine Stunde, Enttäuſchung malte ſich auf den Geſich⸗ tern des Empfangskomitees, die ſich jäh in Beſtür⸗ zung umwandelte, als der Leibjäger aus dem Feſt⸗ ſpielhaus kam und meldete, daß der König ſchon geraume Zeit im Theaterraum auf ir⸗ gendeine Menſchenſeele warte, die ihm wenigſtens einen Platz anbiete. Je nun, Ludwig II. hatte als Anfahrt einen Feldweg benutzt und das Feſtſpiel⸗ haus ausgerechnet durch jenes Treppenhaus betre⸗ ten, das Runkwitz mit Mörteltrögen, Schubkarren, Schaufeln, Hacken und Brettern vollſtopfen ließ, mit Hinderniſſen, die der König kletternd überwinden mußte, bis er den Weg ins Innere fand. Kurz vor der Einweihung des Theaterbaues im Jahre 1876 erſchien eine Streitſchrift des Wiener Architekten Sitte, in der die Akuſtik des Feſtſpiel⸗ Wortlos reichte Richard Wagner ſeinem Baumeiſter das Buch. Runk⸗ witz hatte nur einige Zeilen darin geleſen, als er dem Meiſter ſofort vorſchlug, die Probe aufs Exempel zu machen und den Theaterraum einmal mit Men⸗ ſchen füllen zu laſſen. So kam eines Mittags mit ſchmetternder Marſchmuſik ein Regiment der in Bayreuth liegenden Chevauleger an, Soldatenſtiefel polterten durch alle Teile des Baues, und vor einem „ausverkauften Haus“ dirigierte Hans Richter das Vorſpiel zu„Siegfried“. Die Gutachter nickten be⸗ friedigt, die Akuſtik bezeichneten ſie als hervorragend, und die Kavalleriſten konnten wieder in ihre Kaſer⸗ Aleliergeſpräch mit Profeſſor Foſef Thorak Mit einer Koloſſalſigurengruppe„Kameradſchaft“, zwei großen Selrelfeſ agd“ und„Fiſcherei“ und vier monumentalen Porträts von Hindenburg Dr. Schacht, Muſſolini und Atatürk tritt Fofef Thoraks robuſte, ins Uebermaß ſtrebende Kunſt in der„Großen deutſchen Kunſtausſtellung“ ſtark in den Vordergrund. München, im Auguſt. Bis vor einiger Zeit zählten wir den Bildhauer Profeſſor Joſeph Thorak zu den Berliner Künſt⸗ lern. Nun beſuchen wir ihn in ſeinem Atelierhaus in Schwabing. Der Führer hat ihn nach München gerufen. Dort warteten große Aufgaben auf ihn, ſo daß es ihm nicht ſchwer fiel, Berlin mit Mün⸗ chen zu vertauſchen. Aber Berlin iſt nicht vergeſſen. Die 18 großen Steinreliefs, die Thorak in Arbeit hat, ſind der Reichshauptſtadt zugedacht. Am Reichsbankneubau werden wir ſie wiederfinden, ſobald im nächſten Jahr die Reihe vollſtändig iſt. Nicht irgendwo hoch oben, wo man ſie nicht ſieht, werden die Reliefs dem Bau eingefügt, ſondern in Blickhöhe des Be⸗ ſchauers, 60 Zentimeter über der Erde. In der„Großen deutſchen Kunſtausſtellung“ konn⸗ ten wir an zwei fertig ausgeführten Reliefs dieſer Reihe,„Jagd“ und„Fiſcherei“, bereits die Klarheit der Kompoſition und die Schönheit des Materials bewundern. Im Atetier ſteht ein Entwurf, einen Mann darſtellend, der mit trotziger Kraft den Pflug in die Erde ſtößt: der Ackerbau. Weitere Beiſpiele der Arbeit und des Gewerbefleißes, darunter Vieh⸗ zucht, Weinbau und Weberei, ſchließen ſich an. Auch die Flugtechnik fehlt nicht, ſie iſt veranſchaulicht an einem Mann, der den Flug des Vogels ſtudiert, während ein zweiter einen Propeller in der Hand hält. Nichts iſt vergeſſen, was zur Reichsbank in irgendeiner Beziehung ſteht. Das Ganze iſt ein Rundgang durch die Kulturgeſchichte, mit der Fa⸗ milie, dem Sinnbild der Gemeinſchaft. als Aus⸗ gangspunkt. Auch die Modelle für die beiden großen National⸗ denkmäler, die Prof. Thorak für die Türkei geſchaf⸗ fen, ſtehen im Atelier. Das eine iſt eine große Kuppelhalle, gekrönt von einer Figur Atatürks. Dieſen ſtellt auch die zweite Figur dar, nach Smyrna weiſend, wo die Feinde waren. Noch größere Aufgaben harren ihrer Vollendung. Entwürfe zu neuen großen Figuren für den Führer ſind im Entſtehen. Von der koloſſalen Wucht dieſer Figuren kann man ſich bereits eine Vorſtellung machen, wenn man hört, daß ſie acht Meter hoch ſein werden, alſo noch beträchtlich größer als die impo⸗ ſante Gruppe„Kameradſchaft“ im Haus der Deut⸗ ſchen Kunſt. Mit heller Freude ſpricht Thorak davon, daß der Bildhauer nun endlich wieder Gelegenheit habe, zu komponieren und im Großen zu geſtalten. Für den Nachwuchs gibt es da viel zu lernen. Thorak will ſeine Schüler heranziehen für die aroßen Aufgaben, die der Führer ſtellt. Es ſoll der alte Werkſtattge⸗ danke wieder aufleben, der ſoviel Gutes gehabt hat. Thorak führt uns durch ſein wunderſchönes Atelierhaus, das neben den mit allen Erforderniſ⸗ ſen ausgeſtatteten Arbeitsräumen einfache, aber in höchſtem Grade wohwliche Räume enthält. In Glas⸗ ſchränken ſind griechiſche Kleinplaſtiken und Kera⸗ * Auf Grund geſetzt Vor Dünkirchen ereignete ſich im Nebel ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen dem belgiſchen Kanal⸗ dampfer„Prinzeß Marie Joſé“(2274 Tonnen) und dem engliſchen Dampfer„Clain MeReil“(6111 Der belgiſche Dampfer hatte 700 Per ſonen an Bord, unter ihnen zahlreiche Ferien⸗ großes Leck an der Backbordſeite und mußte außer⸗ von denen vier ſchwer verletzt (Weltbild, Zander⸗M.) Tonnen). reiſende. Er erlitt bei dem Zuſammenſtoß ein halb der Fahrſtraße auf Grund geſetzt werden. wurden, konnten mit Schleppern und Barkaſſen an Land gebracht werden. Vierlinge geboren! — So verkündet der Ausrufer in dem kleinen engliſchen Ort Thetford in der Grafſchaft Suffolk, um die Bewohner von dieſem freubigen, ſeltenen Ereignis, der Geburt von Vierlingen in ihrer Stadt, zu unter⸗ richten. Leider ſind inzwiſchen zwei der kleinen Welt⸗ bürger geſtorben.(Weltbild, Zander⸗M.) EEP TPTTTTPTT0TPT0TPTbTTTTT—TTTT. nen zurückgeſchickt werden. Das war nicht nur für die Soldaten ein ſchöner Tag, ſondern auch für Karl Runkwitz, der eine glänzende Rechtfertigung erhielt. Wenige Wochen darauf wurde das Feſtſpielhaus feierlich eröffnet miken, alte Münzen, Ringe und anndere Koſtbarkeiten untergebracht, Erinnerungen an ſeine türkiſchen Reiſen. Ein langer Tiſch mit einer mächtig dicken Platte, ſozuſagen ein echter Bildhauertiſch, wuchtig wie Thoraks Figuren, zieht die Aufmerkſamkeit auf ſich. Thorak hat ihn ſelbſt gefertigt, hat einen Baum ausgeſucht, ihn zerſchneiden laſſen und die dicken Bretter zu einem Werkſtück zuſammengefügt, das ſich ſehe laſſen kann. Von dieſer Arbeit ſpricht er faſt mit größerem Stolz als von ſeinen Plaſtiken. In dieſem Atelierhaus, das ſich ſchöner ein Künſt⸗ ler kaum erträumen kann, hat man das Gefühl, daß der Sorge der Zutritt verwehrt iſt. Wenn der Füh⸗ rer ſich von der Leiſtung eines Künſtlers überzeugt hat, ſorgt er für ihn, wo er nur kann. Der Künſtler ſoll nicht mehr ein armer Teufel ſein, der nichts zu brechen und zu beißen hat. Es ſoll ihm die Sicher⸗ heit gewährt werden, die er braucht, um ſorgenlos ſchaffen zu können. Aber Thorak denkt nicht nur an ſich, ſondern auch an die Jüngeren.„Der Führer ſucht meht Könner“, betont er,„ſchreiben Sie das nur und ermuntern Sie die jungen Leute, daß ſie ſich zu gro⸗ ßer Leiſtung zuſammenraffen!“ Carl Dietrich Carls eeeeeeeeeieen Ein Tag in Pompeji Von Werner Schumann Im Nationalmuſeum zu Neapel ſahen wir, im Innerſten erſchüttert, die ſorgſam unter Glas be⸗ wahrten, etikettierten Petrefakten vom Untergang der Stadt Pompeji: das letzte menſchliche Röcheln war da mumifiziert, Arme erhoben ſich wie zur Abwehr gegen das Feuer, das aus dem verfinſterten Himmel zu brechen ſchien, Mann und Frau umſchlangen ſich im Wahnſinn der Todesſtunde. Unheimlich hat die Lava⸗Aſche konſerviert. Selbſt die kleinen Dinge des täglichen Gebrauchs fehlen nicht: Hausgerät, Trinkbecher, Leuchter Amoretten, ja Speiſereſte vom Mittagstiſch, Korn und ſchwarzverſteinte Brote. Uns rührte das Grauen an. Das Brauſen der Weltſtadt ſummte in den Muſeumsräumen. Er⸗ barmungslos und grell lag die Sonne auf der Stadt. Und durch den Mittag trällerten die Fiſcher am Meer ihre kleinen melancholiſchen Liedchen. Im Gewühl, Staub und Lärm der Stadt ſucht man vergeblich das heſperiſch Lichte und Leichte der Luft. Aber in der Landſchaft ringsum iſt ſie wie zu der alten Römer Zeiten— ſie iſt auch in Pompejfi, wohin wir mit Giuſeppe Amalfi, unſerm Führer, vom Bahnhof Circumveſuviana aufbrachen. Aus der lauten Urbs traten wir in die Stille eines Totenhains. Die Hitze, belebt von ſchwirren⸗ den Bienen und Libellen, geht in ein Singen und Summen über, wenn man die Ruinenſtadt betritt. Wie vor zweitauſend Jahren quoll eine dünne, ſchwärzliche Rauchfahne aus dem Krater des Veſuvs. Da ſaßen ſie in den Barſtuben, an den plätſchernden Brunnen, in den lichtoͤurchfluteten Höſen oder an der Tafel, plauderten und lachten, jauchzten und fluchten, ſpielten und träumten— bis die glühende Aſche jenes Berges ihnen den Atem nahm und eine Stadt oͤer Luſt erbarmungslos erſtickte. Nun ſtanden wir vor den traurigen Reſten ohne Seele und Inhalt. Doch ſelbſt die ruhige Ordnung dieſer Ruinen und geraden Straßen ſchien noch durchſtrahlt von attiſcher Klarheit. In unſerm Geiſt baute ſich die Stadt Stück für Stück wieder auf mit Die Fahrgäſte, Herzog und Herzogin von Kent in Oeſterreich Der Herzog und die Herzogin von Kent ſind zum Beſuch des Herzogs von Windſor, aus Polen kom⸗ mend, in Oeſterreich eingetroffen.— Das Herzogs⸗ paar vor dem Hotel Briſtol in Wien. (Atlantik, Zander⸗M.) Tempeln und Toren, Bögen und Säulen, den Thea⸗ tern und dem Kampfplatz der Gladiatoren. Wir ahn⸗ ten den rauſchenden Hymnus des Spiels, das Ra⸗ ſcheln der bunten Togen, das Gejauchze der entzückten Menge. Sonnenſegel von rieſigen Maßen ſpann⸗ ten ſich einſt darüber, Knaben in kurzem Schurz boten Erfriſchungen und die Luft war angenehm ͤͤurchtränkt von Wohlgerüchen. Es iſt nicht ſchwer zu erraten wohin man„nach dem Theater“ ging. Denn in manchen Dingen blei⸗ ben die Gewohnheiten der Menſchen die gleichen: ſo dürfen wir die einen in den zahlloſen Gaſtwirtſchaf⸗ ten, die anderen beim Dankchoral im erhöhten Tem⸗ pel der Iſis vermuten. Aber über unſerm Haupt ſpannte ſich kein ſchützendes Segel, die Luft flim⸗ merte, die Steine glühten und in dͤͤen Tempelruinen, die keines Beters Fuß mehr betritt, trafen wir dann und wann Erſchöpfte oder Verſonnene, die dem leiſen Gang der Geſtirne zu lauſchen ſchienen. Wie herrlich muß das pompejaniſche Haus ge⸗ weſen ſein! Es iſt gar nicht groß, maßvoll in jeder Beziehung, und doch teilte ſich uns als wir in der marmornen Kühle ſeiner eher kleinen Räume ſtan⸗ den, das Gefühl des Unermeßlichen mit. Es iſt wie eine wundervoll durchgeſtaltete Muſchel, das die Weite der Welt in ein intimes Reich zieht. Das Herz iſt das Atrium, das die ganze Helligkeit des Himmels empfängt. Natur und Architektur ſind hier die liebevollſte, aber freilich auch kunſtvolle Ver⸗ ſchwiſterung eingegangen. Gruß dem unbekannten Dichter, der dies Haus mit ſeinen Gedanken und Geſichten einſt erfüllte, der, durch die Säulenpergola wandelnd ſeinen Homer las, während das Waſſer anregend und beruhigend zugleich durch den Brun⸗ nen ſtrömte. Denn Waſſer war das beherrſchende Lebens⸗ element des Pompejaners. In drei Rohrläufen floß es in die Stadt, in die Häuſer, in die prächtigen, moſaikgeſchmückten Thermen, wo ſich die Armen wie die Reichen Leib und Seele reinwuſchen. Aus den Terrakotten prunkvoller Räume wie aus den win⸗ zigſten Zellen— ſo winzig oft, daß wir uns kaum darin umzudrehen vermochten— kamen ſie in die Bad ehäuſer. Alles dahin, alles vergangen! Vergangen das ſtrahlende Rot dieſer fröhlichſten Stadt, begraben Luſt und Schmerz. Nur die ewige Uhr die Sonne, zeigt noch die Stunden und Jahreszeiten. In der „„Gräberſtraße“ erhob ſich das dunkle Geſieder der gleich einer Wolke hoch in des Himmels au. 4 4 4 6. Seite Nummer 367 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 12. Auguſt 1937 eumlocltas — Aus den Naturgasquellen können jährlich rund 300 Millionen Kubikmeter Helium gewonnen wer⸗ den. Damit hat— wie„Wiſſen und Fortſchritt“ Frankfurt a. M. ſeſtſtellt— das Helium den Reiz einer Rarität, den es noch vor 20 Jahren hatte, ver⸗ loren, doch gerade ſein Vorkommen in Gasgquellen iſt eine recht verwunderliche Angelegenheit. Helium iſt bekanntlich das gasförmige Endprodukt beim Zer⸗ fall radioaktiver Elemente. Der Anteil dieſer Ele⸗ mente in der Zuſammenſetzung des Eroͤballs muß recht gering ſein, denn, obwohl der Zerfallprozeß, alſo auch die Ausſcheidung von Helium, ſeit Jahr⸗ millionen vor ſich geht, beträgt der Heliumgehalt der Luft nur 0,0005 v. H. Wenn nun einige Gasquel⸗ len bis zu 10 v. H. Helium enthalten, dann ſteht man vor einem Rätſel. Es fehlt jede Erklärung, wie ſich dieſes jahrmillionenalte Gas als Einſchluß in der oberen Erdkruſte anſammeln konnte und wo und wie es ſich in dieſen Mengen gebildet hat. Dazu kommt, daß das Erdgas, als deſſen Beſtandteil das Helium zutage tritt, in der Hauptſache aus Kohlenwaſſerſtof⸗ ſen zuſammengeſetzt iſt und folglich als Zerſetzungs⸗ produkt organiſcher Stoffe angeſehen werden kann. Um das Rätſel vollends zu verwirren, iſt der He⸗ liumgehalt des Eroͤgaſes um ſo größer, je mehr Stick⸗ ſtoff es als Beimiſchung enthält. Die Geologen wer⸗ den alle Detektivkünſte entfalten müſſen, um hinter das Geheimnis dieſes„foſſilen“ Gaſes zu kommen. * — Wenn ſie nicht gerade jetzt eine Reichstagung abgehalten hätten, auf der manches Problem aus dem Spund gelaſſen wurde, müßte man, wenigſtens als Groß⸗ oder Mittelſtädtler, annehmen, daß die Böttcher vom Zahn der Zeit hinweggerafft worden wären. Denn wo ſind alle jene Fäßchen geblieben, die noch in unſeren Kindheitstagen luſtig vor den Geſchäftslokalen der vielen Böttcher im Winde pen⸗ delten? Müßte man nicht glauben, die ehrbare Zunft ſei den Gilden der Schwertſeger, Armbruſtie⸗ ver, Seiler, Elfenbeinſchnitzer, Drechſler uſw. gefolgt, alſo ganz oder doch faſt ganz von der gewerblichen Bildfläche verſchwunden. Dem iſt, wie neben der Reichstagung des„Reichsinnungsverbandes des Böttcher⸗ und Küferhandwerkes, die Statiſtik verrät, nicht ſo: es gibt nach der letzten Berufszählung 21204 Böttcher, darunter ſogar eine Frau. Nicht ganz 7 ſind ſelbſtändige Böttcher, alſo Kleinbetriebe, ſo daß die„Faßfabrik, immerhin noch eine Ausnahme dar⸗ ſtellt. Auf der Tagung zeigte es ſich, daß die Bött⸗ cherei vor gleichen Aufgaben wie andere Gewerbe ſteht: Man ſchätzt nicht ſehr die Eigenfabrikation großer Betriebe der Hetränkeinduſtrie, will mit aller Kraft an der Ausfuhr ſowie der Erzeugungsſchlacht mitarbeiten und... leidet unter Nachwuchsmangel. Insbeſondere in den Weinbaugebieten gibt es zu wenig Böttcher. Das Handwerk iſt auch, wie betont wurde, überaltert. Man hofft, daß Oſtern 1938 die Jugend in die Breſche ſpringt und die Böttcher⸗ oder Weinküferlehre antritt. An neuen Ideen fehlt es den Böttchern keineswegs, ſo daß der Beruf auch techniſch intereſſant iſt. — Kerzendochte wurden bisher aus Baumwolle geflochten. Als man ſie— wie„Wiſſen und Fortſchritt“ Frankſurt a. M. berichtet— aus einem heimiſchen Stoff, einer Kunſtfaſer, herzuſtellen verſuchte, wurde aus der Not eine Tugend, denn die aus Kunſtſeide oder Zellwolle hergeſtellten Dochte erwieſen ſich den baumwollenen bedeutend überlegen. Kerzen mit Docht aus Kunſtfaſer brennen mit ruhiger Flamme, auch glühen ſie nach dem Auslöſchen nicht nach, wäh⸗ rend die Baumwolldochte bekanntlich die üble Ge⸗ wohnheit haben, zu glimmen, zu rauchen und zu rei⸗ chen. Die durch die Veroͤrängunng der Baumwoll⸗ dochte erzielte Deviſenerſparnis iſt zwar nicht all⸗ zu groß, aber wenn man den großen Verbrauch an Weihkerzen und beſonders an Weihnachtskerzen be⸗ rückſichtigt, kommen immerhin einige hundert Mil⸗ lionen Stück Kerzen zuſammen, für deren Dochte mehrere Tonnen Baumwolle verarbeitet werden. — Eine Heldin des korſiſchen Marquis, Madelaine Mancini, die im Juli 1922 zu lebenslänglichem Zucht⸗ haus verurteilt worden war, iſt nach fünfzehnjähriger Haft vom Juſtizminiſter begnadigt worden. Made⸗ laine Mancini war die Geliebte des berüchtigten korſiſchen„Ehrenbanditen“ Romanetti, der im Ver⸗ lauf eines Zuſammenſtoßes getötet worden war. Bald darauf wurden Antonio Mancini, ein Ver⸗ wandter Madelaines, und deſſen beide Söhne erſchoſ⸗ ſen aufgefunden. Die Anklage behauptete, daß Madelaine Mancini drei Banditen angeſtiftet hätte, um ſich für den Tod ihres angeblich verratenen Ge⸗ liebten zu rächen. Die Hauptzeugen, nämlich die Banditen ſelbſt, konnten nicht vernommen werden, und der Fall gab zu lebhaften Auseinanderſetzungen Anlaß, da verſchiedene Juriſten der Anſicht waren, daß hier ein Fehlſpruch des Schwurgerichts von Baſtia vorliege. Die Verurteilte ſelbſt hat ſtets jede Schuld geleugnet. Sie iſt nunmehr aus dem Gefäng⸗ nis entlaſſen worden und wird in die Heimat, wo ihr Vater eine Schäferei beſitzt, zurückkehren. 8 * — Die Motoriſierung des Berliner Verkehrs nimmt immer größere Ausmaße an. Wie die letzten Verkehrszählungen in der Charlottenburger Chauſſee, einer der belebteſten Hauptverkehrsſtraßen, ergaben, umfaßt der eiſenbereiſte Fuhrwerksverkehr hier nur noch 0,73 v. H. des täglichen Geſamtverkehrs. Auf der weſtlichen Ausfallſtraße nach Potsdam, der König⸗ ſtraße in Wannſee am Kilometerberg, ging der An⸗ teil der Pferdefuhrwerke auf 0,33 v. H. zurück. Dem⸗ entſprechend ſinkt der Berliner Pferdebeſtand immer weiter. Während es 1893 zur Blütezeit der Droſchken und Equipagen in Berlin noch rund 43 000 Pferde— ohne Marſtall und Militär— gab, von denen allein 16 700 dem öffentlichen Fuhrwerksbetrieb(Pferde⸗ eiſenbahnen, Torwagen, Droſchken uſw.) dienten, findet man heute nur noch 17 100 Pferde(ohne Mili⸗ tärpferde), und zwar hauptſächlich in den Außen⸗ bezirken, wo ſie in Fuhrunternehmen und in land⸗ wirtſchaftlichen Betrieben arbeiten. 1934 gab es immerhin noch 22 600 Pferde in der Reichshauptſtadt. * — Ein Meteor, der Splitter eines Weltkörpers, durchfliegt die Atmoſphäre mit der im Weltraum üblichen enormen Geſchwindigkeit, und doch erreicht er als Meteorit die Erdoberfläche nur mit der Ge⸗ ſchwindigkeit des freien Falles. Denn ein Meteorit, ſofern es ſich nicht um Rieſenſtücke handelt, wird von der federnden Luftſchicht, die er durchſchlagen muß, ſo ſtark gebremſt, daß er die lebendige Kraft ſeiner Eigenbewegung vollkommen einbüßt und wie ein Stein zur Erde fällt. Da aber die Höhe, in der er den Bremsweg zurücklegt, recht beträchtlich iſt, ſo wird auch die Geſchwindigkeit des ſreien Falls recht groß, und der Meteorit ſchlägt mit der Wucht eines Geſchoſſes auf die Erde auf.(Wiſſen und Fortſchritt, Frankfurt a..) — In der franzöſiſchen Staoͤt Nanterre iſt ein zwölfjähriges Mädchen mit Namen Chriſtiane Deſ⸗ ſenne, wohnhaft bei ihrer Mutter in der Rue Sadi⸗ Carnot Nr. 25, geſtorben. Ihr Bruder Robert, drei Jahre älter als die Kleine, hat ſie tot über dem Gas⸗ ofen in der Küche gefunden, deſſen ſämtliche Hähne geöffnet waren. Die Eltern des Kindes lebten ge⸗ trennt. Nach wilden Szenen kamen ſie zu der Er⸗ kenntnis, daß ein gemeinſames Leben nicht mehr zu ertragen ſei, der Vater verließ für immer das Heim. Der Haß der Mutter folgte ihm nach. Die zwölfjäh⸗ rige Chriſtiane aber hat auf die Dauer dieſe Tren⸗ nung der Eltern und den dennoch unerloſchen weiter⸗ brodelnden Haß nicht ertragen können. Bevor ſie die Hähne öffnete und das Geſicht über den Gasofen beugte, ſchrieb ſie noch dieſen Brief, den man am Morgen nach der Tat auf dem Küchentiſch fand. So lautet er wörtlich:„Liebe Mutter! Ich will doch lie⸗ ver ſterben. Ich hab' genug ausgeſtanden. Du haſt mir immer geſagt:„Schon wieder haſt dͤu dich heim⸗ lich mit deinem Vater getroffen!“ Und ich ſchwöre dir, Mutter, daß ich ihn nie wiedergeſehn hab', ſeit er weggegangen iſt. Du haſt nun auch nicht mahr nötig, mich in eine Penſion zu ſtecken. Ich will ſter⸗ ben. Dann haſt oͤu ja auch weniger Arbeit. Du 2 0 u OL% Norwegiſches Dorf durch Flutwelle zerſtört 9 dnb. Oslo, 1. Auguſt. Eine ähnliche Naturkataſtrophe, wie ſie ſich im September v. J. am Mord⸗Fjord ereignete, brach am Dienstag über Simodalen ein kleines tiefes Tal am Hardanger Fökul in der Nähe des Eid⸗Fjords im weſtlichen Norwegen, herein. Von einem mächtigen Gletſcher löſten ſich Eis⸗ und Geſteinsmaſ⸗ ſen von ungefähr einer Million Tonnen und ſtürzten in einen ſchmalen Bergſee. Durch die dadurch verurſachte Flutwelle wurden 20 Häuſer einer kleinen Ortſchaft hin⸗ weggeſchwemmt. Die Bewohner des Tales waren durch das donnerartige Getöſe in den Bergen glücklicher⸗ weiſe gewarnt worden und konnten ſich auf höher gelegene Plätze in Sicherheit bringen, von denen aus ſie Zeugen wurden, wie die gewaltigen Fluten ihr blühendes Tal in eine Wildnis verwan⸗ delten. Menſchenleben ſind durch die Kataſtrophe nicht zu beklagen, aber die ungefähr 130 Köpfe zäh⸗ lende Bevölkerung des Tales wird wahrſcheinlich ihren bisherigen Wohnort verlaſſen und ſich an einem anderen Ort neue Heimſtätten gründen müſſen. Der Schaden wird auf rund 300 000 Kronen(200 000 Mk.) geſchätzt. Aufregende Jagò hinter einem Dieb dnb. Paris, 11. Auguſt. Die Verfolgung eines Taſchendiebs ſetzte am Mittwoch das Südoſtviertel von Paris in große Aufregung. Der Verbrecher ſchoß auf der Flucht zwei ſeiner Verfolger nieder und entkam ſchließlich doch. Der Dieb hatte es auf die Brieftaſche eines Laſt⸗ kraftwagenführers abgeſehen, der mit dem Ausladen von Kiſten beſchäftigt war und dabei ſeine Jacke mit der Brieftaſche auf den Sitz des Wagens gelegt hatte. Seelenruhig nahm der Taſchendieb die Brieftaſche an ſich und wollte damit verſchwinden. Im letzten Augenblick bemerkte es der Laſtkraftwagenfahrer, der die Verfolgung ſofort aufnahm. Dabei ſchoß der Dieb den Fahrer in den Bauch. Dann ſprang der Verbrecher auf einen vorüber⸗ fahrenden Laſtkraftwagen, deſſen Lenker ihn aller⸗ dings wieder herunterſtieß. Inzwiſchen hatten ſich mehrere Perſonen der Verfolgung angeſchloſſen. In ſeiner Bedrängnis ſprang der Dieb auf einen Pri⸗ vatkraftwagen, deſſen Fahrer ihn ebenfalls her⸗ unterſtoßen wollte, worauf der Dieb ihm eine Kugel in die Bruſt ſchoß. So konnte der Taſchendieb entkommen. Nach einiger Zeit wurde ein Verdächtiger feſtgenommen, der jedoch mangels Beweiſes wieder freigelaſſen werden mußte. Die Brieftaſche des beſtohlenen Laſtkraftwagenfahrers wurde ſpäter, ihres Inhaltes beraubt, an der Seine aufgefunden. Von dem Verbrecher fehlt jedoch jede Spur. Bergſieigerunglück in den Hohen Tauern dub. Wien, 11. Auguſt. In den Hohen Tauern verunglückten am Diens⸗ tag zwei reichsdeutſche Touriſten. Der Verwaltungsoberſekretär Auguſt Moriz aus Nürn⸗ berg und der Verwaltungsſekretär Erwin Bronat aus Neumarkt in Bayern verſuchten, den Gipfel des Großen Wiesbachhorns über die Weſtwand nach dem Willinger⸗Gletſcher abzuſteigen. Die beiden Berg⸗ ſteiger hatten ſich angeſeilt, Bronat ſtürzte an einer außerordentlich ſteilen und ausgeſetzten Stelle ab und riß ſeinen Kameraden 700 Meter tief mit ſich. Die Leichen konnten geborgen werden. Deutſche Miſſionsſtation durch Eroͤbeben zerſtört dub. Schanghai, 11. Auguſt. (Oſtaſiendienſt des DNB.) Der Leiter der deutſchen Miſſionsſtation in Tſaotſchaufu teilt mit, daß die Station durch ein Erdbeben, das am 1. Auguſt das Gebiet zwiſchen Nanking und Tientſin heimgeſucht hatte, vollkommen zerſtört worden iſt. Die deutſche Schule, das deutſche Seminar, die Prieſterwohnungen und das Schweſtern⸗ viertel ſind eingeſtürzt. Auch ein Teil der Kirche wurde zerſtört, während der ſtehengebliebene Teil baufällig iſt. Ein Drittel aller Häuſer in Tſaotſchaufu wurde vernichtet, der Reſt ſchwer be⸗ ſchädigt. Die Kataſtrophe forderte zahlreiche Todesopfer. Die Bevölkerung lebt im Freien, da ſich die Erdſtöße in den nächſten Togen wieder⸗ holten. Die Erde weiſt zahlreiche, handbreite Riſſe auf, aus denen ſchwarzes Waſſer ſtrömt. brauchſt ͤann immer nur noch zwei Teller abzuwa⸗ ſchen. Denk' nicht, daß ich heule oder dir böſe bin. Ich werde gleich nochmal ſchnell beten, daß du immer glücklich ſein ſollſt. Deine Chriſtine die nun ſtirbt.“ Und die kleine Chriſtine ſtarb wirklich. Das Drama eines Kindes hatte ſich erfüllt. Alltagstragödie— gewiß, aber fürchterlicher hätte ſie ſelbſt ein Dichter nicht geſtalten können. Der Haß— der ſinnloſe Haß — der Eltern tötete ein Kind, deſſen ſtrahlende Ju⸗ gend, deſſen ſonnige Lebensart es überall beliebt ge⸗ macht hatte. * — Die indiſche Poſtverwaltung hat für ihre Poſt⸗ boten in dem ganzen großindiſchen Verwaltungs⸗ bezirk Dienſtfahrräder eingeſtellt, Neben der Be⸗ ſchleunigung des Verkehrs iſt es aber noch ein an⸗ derer Grund, der die Verwaltung zu dieſer Maß⸗ nahme bewogen hat. Oft kam es vor, daß die Poſt⸗ boten auf ihren Gängen durch Geſtrüpp und dichtes Gras von Schlaugen gebiſſen wurden oder die Beute wilder Tiere wurden. Durch das Fahrrad iſt dieſe Gefahr nahezu reſtlos ausgeſchaltet. Auch größere Tiere werden ihr Opfer nur mit erheblichen An⸗ ſtrengungen erreichen können, dͤenn das Fahrrad ermöglicht dem Briefträger eine beſchleunigte Flucht. Außerdem zwingt das Fahrrad die Poſtboten zur Benutzung der öffentlichen Straßen, auf denen die Gefahr eines Ueberfalls durch Tiere von vornherein geringer iſt als bei Querfeldeinwanderungen. — Die führenden engliſchen Krankenverſicherun⸗ gen und die Berufsverbände der Apotheker und Che⸗ miker haben an das britiſche Geſundheitsminiſterium eine Eingabe gerichtet, in der ſie ſich dafür einſetzen, daß die engliſchen Aerzte in Zukunft ihre Rezepte und Anweiſungen mit der Schreibmaſchine ſchreiben ſollen. Man begründet dieſen Antrag damit, daß gerade die Mediziner auf Grund irgendeiner ge⸗ heimnisvollen Tradition die ſchlechteſte Hanoͤſchrift aller Akaöemiker haben. Es ſei wiederholt vorge⸗ kommen, daß Rezepte falſch zuſammengeſtellt wur⸗ den oder gar nicht geleſen werden konnten, weil die ärztlichen Anordnungen mehr einer aſiatiſchen Ge⸗ heimſchrift, als einer dem Apotheker verſtändlichen Vorſchrift glichen. Das Geſunoͤheitsminiſterium hat den Verbänden mitgeteilt, daß es die Frage gewiſſen⸗ haft prüfen werdͤe. Entweder müßten ſich die Aerzte Englands in Zukunft einer beſſeren Hanoſchrift be⸗ fleißigen oder, ſo lautet der ironiſche Zuſatz, falls das gegen ihre. Berufstradition verſtoße, ſich zum Ausfertigen von Rezepten und Atteſten eine Schreib⸗ maſchine anſchaffen. Roman vos Jenny Sattler-Ksslg Das Mädchen Elin wird geküßt 16 „Dann in der Stadt?“ Elin ſchüttelte den Kopf.„Da kennen mich auch ſo viele.“ „Oder bei der Witwe Unger in Pönneritzl— Ja, ganz beſtimmt bei der Witwe Unger in Pönneritz. Um elf Uhr, ja? Da ſieht Sie niemand. Das iſt doch ganz einſam und verſteckt!“ Die„Witwe Unger“ in Pönneritz war eine kleine Weinkneipe, zu der die Leute aus der Staòt zur Moſtzeit in Strömen wallfahrteten, die aber auch in den anderen Jahreszeiten ihren erfreulichen Zu⸗ ſpruch hatte. Dort, wo die Stufen begannen, die wie eine Himmelsleiter ſo ſteil zur Hubertushöhe em⸗ porführten, lag ſie am halben Bergeshang, eine gute Viertelſtunde von der Enoͤhalteſtelle der Pönneritzer Straßenbahn entfernt und von dort aus auf einem vielfach gewundenen, ſchmalen Pfad erreichbar. Peter war ſchon zur Stelle, als Elin langſam auf dieſem Wege dahergeſchlendert kam. Er ſah ganz überraſcht auf: Aus dem Wunſche, ihm zu gefallen, hatte ſie ſich heute ſehr hübſch gemacht! Sie trug ein hellblaues Kleid, das, aus einem hauchdünnen Gewebe verſer⸗ tigt, ihren ſchmalen, biegſamen Körper wie ein Som⸗ merwölkchen umſchwebte, und einen großen Flo⸗ rentinerhut. Peter eilte ihr entgegen. Er trug den grauen Anzug von geſtern, nur hatte eine unbekannte Hand ſorgfältig die Oelflecken daraus entfernt. Auch den ſtachlichen Hut hatte er wieder mit. Elin errötete, als Peter ihr außer dem Schuppenſchlüſſel eine ſchöne, halberblühte Roſe überreichte. Es war die erſte Aufmerkſamkeit, die er ihr erwies. Sie konnte freilich nicht ahnen, oͤͤaß dieſes im Grunde ebenſo Iſes Werk und Opfer war, unter vielen beſchwö⸗ renden Worten von der Schweſter finanziert, wie der Stachelhaarhut und das Viertel Wein und das Frühſtück von rohem Schinken, Landbrot und Butter, das Peter nun beſtellte. Peter ſprach mit großem Appetit den Tafelge⸗ nüſſen zu, während Elin an ihrem Weine nippend, die Lanoͤſchaft betrachtete, die im erſten Sommer⸗ glanz ſich zu ihren Füßen ausbreitete. Es war wunderbar ſtill hier oben. Die Luft war heiß und unbeweglich. Durch die Ritzen, die das dichte Blät⸗ terbach der Platanen des ſchmalen Wirtsgartens ofſen ließ, fielen in runden, zitternden Flecken Sonnenſtrahlen auf das grobe, weiße Leinentuch und die hölzernen Bänke und Stühle. Tief unten dröhnte als fernes, unabläſſiges Rumoren das Ge⸗ triebe der Staoͤt. Ab und zu ſah man einmal ir⸗ gendͤwo eine rote Straßenbahn auftauchen: Bald dort oben, wo der Fluß aus dem Wieſenbereich der Weidenauer Gegend heraustrat, bald da unten, wo ſein glitzerndes Band in bläulichem Glanz der wein⸗ beſtandenen Höhen verſchwand. Unter Rede und Widerrede, unter Nippen und Tafeln verſchwand das erſte Viertel Wein. Peter beſtellte ein zweites. Er war bezaubert von ſeiner Gefährtin, wie er ſich überhaupt ſehr raſch von ſei⸗ nen Gefährtinnen bezaubern ließ. Sie ſah ent⸗ zückend aus in ihrem blauen Kleid, mit dem er⸗ hitzten Geſicht, den ſich ein wenig ſträubenden, hell⸗ blonden Haaren und den dunkelbraunen Augen, die, ſehr groß, ſehr ſamten, das ganze Geſicht beherrſch⸗ ten.„Auf„du'!“ forderte Peter und ſtieß mit ſei⸗ nem Glaſe an das ihre, das auf dem Tiſche ſtand und nahe daran war, umzufallen. Elin ließ es ruhig kippen.„Ich mache nicht gleich ſo du!“ ſagte ſie ſchmollend. „Auf du'!“ forderte er noch einmal dringlicher und ſtieß noch einmal an. „Ich ſage doch,“ wiederholte ſie und hielt nun ihr Glas feſt,„ich mache nicht mit allen jungen Män⸗ nern du'!“ „Mit allen jungen Männern!— Schließlich ge⸗ höre ich doch nicht zu allen jungen Männern, ſondern ich bin der, der...“ Der Satz blieb ihm im Halſe ſtecken. Elin hob ihren Blick voll zu ihm empor. Feſt heftete ſie ihre Augen auf die ſeinen, es ſah ſo aus, als wolle ſie eine Frage oder gar eine oͤringende Bitte an ihn richten. Erregt und verwundert be⸗ gegnete er ihrem beſchwörenden Blick. Die Vermutung tauchte in ihm auf— in ihm, der nie etwas ernſt nahm— daß ſie ſich ernſthaft in ihn verliebt haben könnte, und daß ſie von ihm er⸗ wartete, daß... Ja, was erwartete ſie denn eigent⸗ lich von ihm? Er ſah ſich verblüfft im Geiſte einen Augenblick lang als den Schwiegerſohn des reichen Herrn Hal⸗ lermann. Er haſchte nach Elins Hand, aber ſie ent⸗ zog ſie ihm ſogleich wieder. Eine tiefe Schamröte übergoß ihre Wangen. Um ſie zu verbergen, hob ſie nun ſogleich ihr Glas:„Gut, Sie haben ſchon recht; auf„du' denn!“— Raſch ſtieß ſie mit ihm an und goß den Wein dann haſtig— ohne abzuſetzen, hinunter. Das ſonderbare Zwiſchenſpiel hatte eine leiſe Spannung zwiſchen ihnen heraufbeſchworen. Peter ſuchte ſie dadurch zu bannen, daß er umſtändlich alle Einzelheiten des Auto⸗Entführungsplanes mit ihr zu erörtern begann.„In zehn Tagen iſt das Ren⸗ nen!“ ſagte er.„Am Samstag iſt die Straße für Probefahrten freigegeben. Da muß ich natürlich ſchon dort ſein! Ich kenne die Strecke ja zwar, aber trotzdem muß ich mich natürlich erſt mit dem Wagen einfahren! Am beſten wäre es, wenn ich mir meinen Schloſſer zum„Stoppen“(- Zeitfeſtſtellen) mitnähme und zu irgendwelchen kleinen Ausbeſſerungen. Hät⸗ teſt du etwas dagegen?“ Elin war gegen die Mitnahme des Schloſſers. Sie fürchtete jeden Mitwiſſer ihres Geheimniſſes. „Ich werde ſtoppen!“ rief ſie erhitzt und ſchnell ent⸗ ſchloſſen.„Natürlich werde ich ſtoppen. Daß ich daran noch nicht gedacht habe! Es muß doch ſehr ſpannend ſein, da mitzufahren.“ „Ich glaube nicht, daß das geht!“ meinte Peter zögernd.„Wer weiß, ob du das richtig bringſt! Das muß ein Mann machen.“ „Dazu braucht man keinen Mann“, beteuerte Elin feurig.„Natürlich kann ich das! Ich kann noch ganz andere Sachen.“ Sekundenlang kam es ihr mit einem feinen Stich zum Bewußtſein, daß ſie augen⸗ blicklich allerdings noch ganz andere Sachen auf dem Gewiſſen hatte.—„Ich weiß genau, wie ich's mache! Ich habe Vater geſagt, oͤaß ich Sonntag über acht Tage zu einer Freundin fahren will, die in Haynau verheiratet iſt. Es iſt alſo doch alles ganz einfach! Ich fahre eben einen Tag früher zu Anneli. Das fällt bei mir zu Hauſe gar nicht auf. Vielleicht iſt Vater gar nicht da, da merkt er es überhaupt nicht, wenn ich ſchon am Samstag früh fortfahre.“ „Ich muß aber doch am Samstagmorgen an Ort und Stelle ſein!“ erinnerte Peter.„In der Nacht zum Samstag müſſen wir den Wagen aus dem Schuppen herausholen, und wenn ich dann gleich losfahre, dann bin ich, falls alles gut geht, in vier bis fünf Stunden in Haynau und eine halbe Stunde ſpäter auf der Strecke!—— Ach, weißt du, ich bin ja zu geſpannt, ob der Wagen es ſchaffen wird. Es iſt eine prachtvolle Maſchine. Die beſte, die die „Imperator⸗Werke' bisher herausgebracht haben. Ich muß gewinnen, muß einfach gewinnen! Und wenn ich es dann geſchafft habe, wenn ich Sieger geworden bin und das unmenſchlich viele Geld eingeheimſt habe, dann gehe ich hin zu den Imperatorleuten und biete mich denen dort als Fahrer an. Und du ſollſt ſehen: die nehmen mich. Mit Handkuß nehmen die mich: Und dann fahre ich im Auguſt vielleicht ſchon auf der Avus. Später auf dem Nürburgring — und noch ſpäter———1“ Elin hörte mit glänzenden Augen zu, wie er vor ihr ſeine Luftſchlöſſer baute. Zwar war ihr nicht ganz wohl zumute bei dem Gedanken, daß ſchon in acht Tagen der Rennwagen des Herrn von Erd⸗ mannsöòorf nicht mehr ſtill und ſchweigſam unten in der dämmrigen Halle des Florioͤshofes ſtehen, ſondern toll und heulend über die ſchwierige Strecke des Olbersdorfer Bergrennens fliegen ſollte, aber ſtets beruhigte ſie ſich ſchnell wieder. Das Aben⸗ teuerliche an der ganzen Sache lockte ſie, und zudem war all das, was ſie getan hatte und noch tun mußte, eben doch notwendig. „Die Haarnadelkurve nehmen die meiſten falſch“, ſagte Peter neben ihr.„Die muß man ſo nehmen, ſiehſt du, ſo!“ er tauchte den Zeigefinger in die letzte Neige ſeines Weines, ſchob das Tiſchtuch weg und begann, auf der Tiſchplatte herumzumalen. Träumeriſch ſah Elin ihm zu. Sie hatte den Kopf aufgeſtützt. Der Wein und die Hitze hatten ſie müde und taumlig gemacht. Sie verſtand ſich ſelbſt nicht mehr ganz: Warum um alles in der Welt hatte ſie neulich in der Nacht ſo weinen müſſen? Es ſchien doch alles in ſchönſter Oroͤnung zu ſein; ſie hatten Brüderſchaft geſchloſſen. Konnte man glück⸗ licher ſein als jetzt hier— hier— ſo miteinander? (Fortſetzung folat) 9* Vor kurzem haben wir die Vereine der Bezirksklaſſe von Unterbaden⸗Oſt einer eingehenden Betrachtung unter⸗ zogen. Hierbei ſtand es zu jenem Zeitpunkt damals noch nicht feſt, ob die beiden Abteilungen des Bezirks Unter⸗ baden die Verbandsrunde 1937/38 mit je elf Mannſchaften durchführen oder ob, wie in früheren Jahren, zwölf Ver⸗ eine jeweils an den Punkteſpielen beteiligt ſind. Der Sachverhalt war folgender: In der öſtlichen Gruppe ſind die beiden Kreismeiſter T. u. Sp. G. Plankſtadt und FV Bad Mergentheim aufſtiegsberechtigt. Aus finanziellen Gründen war die Teilnahme Bad Mergent⸗ heims an den Pflichtſpielen der Abteilung Oſt(Heidelberg) in Frage geſtellt. Für die Ermittelung des zwölften Ver⸗ eins in Gruppe Weſt(Mannheim) war ein Entſcheidungs⸗ ſpiel zwiſchen den Tabellenzweiten der Auſſtiegsſpiele zur Bezirksklaſſe 98 Seckenheim und TG Ziegelhauſen an⸗ geſetzt worden. Im Falle eines Verzichts des FV Bad Mergentheim auf die Teilnahme an den Punktekämpfen in Unterbaden⸗Oſt würde aber das erwähnte Entſcheidungs⸗ treffen hinfällig werden, ſo daß praktiſch in beiden Abtei⸗ lungen nur elſ Mannſchaften auf den Plan treten. Inzwiſchen hat ſich die Lage geklärt und da die Angelegenheit nunmehr geregelt iſt, ſind wir in der Lage, poſitive Mitteilungen zu geben. Der FV Bad Mergentheim hat ſich bereit erklärt, in der Gruppe Oſt zu ſpielen und damit kommt das Entſcheidungsſpiel zur Er⸗ mittlung des zwölften Teilnehmers in der Gruppe Weſt zwiſchen 98 Seckenheim und Turngemeinde Ziegelhauſen zur Durchführung. In Vor⸗ und Rückſpiel wird es ſich entſcheiden, wer O7 Mannheim in die zweite Spiel⸗ klaſſe begleiten wird. Der erſte Kampf iſt auf den 22. Auguſt in Ziegel⸗ hauſen angeſetzt. Eine Woche ſpäter ſtehen ſich die beiden Anwärter in Seckenheim gegenüber. Man iſt allgemein der Auffaſſung, daß bei dieſem Duell der Vertreter aus der Mannheimer Vorſtadt die beſſeren Ausſichten hat. Jedoch darüber ſchon heute zu debattieren, halten wir für verfrüht. Ausſchlag⸗ gebend wird in erſter Linie die ſpieleriſche Verfaſſung beider Mannſchaften nach der ſechswöchigen Ruhepauſe ſein, und erſt während und nach dem Kampf am 22. Auguſt wird man in der Lage ſein können, die gegenſeitigen Ausſichten in Erwägung zu ziehen. Ein weiterer Entſcheidungskampf wird in der 1. Kreisklaſſe zur Durchführung gelangen. Es handelt ſich um ein Spiel zwiſchen den punktgleich an letzter Stelle ſtehenden Vereinen FE Bammental und Quer dͤurch den Schwimmſport BVemerkungen zu den deutſchen Meiſterſchaften Die beiden Kampftage im Düſſeldorfer Rheinſtzdion waren mitreißend und es zeigte ſich wieder einmal mehr, doß bei Titelkämpfen auch Favoriten ſchneller entthront ſind, als man denkt. Ebenſo beſtätigt ſich immer wieder die Tatſache, daß es bei den Titelkämpfen im Schwimm⸗ ſphrk nur muß man Stesmal unſeren itzenkönnern zugute halten, daß ſie durch die vier Länderkömpfe im Monat Juli ſehr ſtark beanſprucht waren Immerhin dürſen aber ſchöne Kämpfe micht dazu ver⸗ leiten, den Blick für das Tatſächliche zu verlieren, es muß vielmehr über das Erreichte Bilanz gezogen werden. Bei den Männern befriedigten die Leiſtungen in den kurzen Kraulſtrecken nicht. Immer noch iſt Fiſcher der Einzige, der die Minutengrenze unterbietet und über 200 Meter ſteht Plath allein auf weiter Flur. Die Ausſichten für eine wirklich gute 4mal⸗200⸗Meter⸗Staffel ſind nach wie vor recht Ueber 400 und 1500 Meter Kraul ſtehen in Plath und Arendt je ein Mann von erſter Klaſſe zur Verfügung, dahinter mt lange nichts. Im Rücken⸗ Gut geſchmiert iſt halb gewonnen Für ein Dauerſchwimmen, welches von Catalina nach der Manhattan⸗Inſel an der kaliforniſchen Küſte durchgeführt wurde, hat ſich dieſe hübſche Amerikanerin ein„Fettkleid“ zugelegt, um der Kälte beſſer widerſtehen zu können. (Weltbild, Zander⸗M.) ſchwimmen iſt Schlauch zwar erfreulich beſtändig, aber auch ſeine Zeiten 925 nicht an die Weltklaſſe und ihn trennt ſchon wieder ein deutlicher Abſtand von ſeinen deutſchen Kameraden. Nur mit den Bruſtſchwimmern kann man wirklich zufrieden ſein. Da halten wir den Anſchluß an die Weltklaſſe. Fortſchritte wurden im Springen erztelt. Weiß, der Doppelſieger im Kunſt⸗ und Turmſpringen, iſt ganz hervorragend und der Nachwuchs verſpricht etwas zu werden. Bei den Frauen ſind wir relativ beſſer dran. Unſere beiden beſten Sprinterimnen Arendt mund Schmitz ſind ausgezeichnet. Um ſo troſtloſer ſieht es dafür in der ittelſtrecke aus. Im Rückenſchwimmen iſt die Lage kata⸗ ſtrophal, wir kommen einfach nicht vorwärts und haben den Anſchluß an die internationale Spitzenkloſſe reſtlos verloren. Bei den Bruſtſchwimmerinnen ſind wir dafür erfreulich ſtark und verfügen obendrein über ausgezeich⸗ neten Nachw—.—9 t ſich im Springen die Jugend ſtark nach vorn geſchafft. Iutereſſant ſind be Kräfteverſchiebungen bei den führen⸗ den Vereinen Kraulſtaffel⸗Meiſterſchaften ohne Magde⸗ kurger Mannſchaften waren noch nicht da und die Nieder⸗ dage der Hellas⸗Rekoröbruſtſtaffel gegen Glndbeck war eine kleine Senfation. Bei den Frauen mußten ſogar die für ſelten wirklich gute Zeiten gibt. Allerdings⸗ Bor großen Fußball-Ereioniſſen Die Bezirksklaſſe in Anterbaden-Oſt der erſten Austragung kuapp gewonnen. §C Mauer, das am 22. Auguſt auf dem neutralen Platz des Sp Vieſenbach ausgetragen wird. Der Verlierende ſteigt zur Gruppe 2 der 2. Kreisklaſſe ab. Zur Eröffnuna der neuen Spielzeit ſtehen große fußballſportliche Ereigniſſe bevor. Am 15. Auguſt begeht die Spielvereinigung Neckarſteinach ihr 25. Wiegenfeſt. Union Heidel⸗ berg und SpVg Eberbach werden an dieſem Tage das Jubiläumsſpiel beſtreiten.— Am Samstag, dem 21. Auguſt wird ſich auf dem Platze des 1. FC 05 Heidelberg ganz Fußball⸗ Heidelberg ein Stelldichein geben. Kein Wunder, wenn ſchon heute das Intereſſe für das Gaſtſpiel des Benjamins der bayeriſchen Gauliga, der Elf unſeres National⸗Torhüters Hans Jakob— Jahn Regens⸗ burg— außerordentlich groß iſt. Zweifelsohne hat der Heidelberger„Club“ mit der Verpflichtung dieſer Mann⸗ ſchaft nicht nur den gegebenen Zeitpunkt recht geſchickt ge⸗ wählt, ſondern er hätte wahrhaftig mit keinem zugträftige⸗ ren Gegner aufwarten können. Selbſtverſtändlich beſchäf⸗ tigt man ſich ſchon jetzt mit der Frage, wie die Heidel⸗ berger gegen dieſen großen Partner beſtehen werden. Werden die„Club“⸗Stürmer in der Lage ſein, das Tor der Regensburger ſo unter Druck zu ſetzen, daß der zu den beſten Torhütern der Welt zählende Schlußmann der Regensburger zur Hergabe ſeines ganzen Könnens ge⸗ zwungen ſein wird? Das ſind Dinge, mit denen man ſich ſchon heute befaßt, und tatſächlich ſehen wir mit Un⸗ geduld dem großen Tag entgegen. Am 28. und 29. Auguſt findet unter der Leitung des Sportlehrers Fohrg ein Lehrgang für Uebungsleiter, Ju⸗ gendwarte und Nachwuchsſpieler in Heidelberg ſtatt. Die Koſten für dieſen Lehrgang, zu dem 30 Meldungen zu⸗ gelaſſen werden, hat der Gau übernommen. Schließlich iſt neben dem Spiel der Nachwuchsmannſchaften von Baden und Südweſt in der Spargelſtadt Schwetzingen ein am 5. September ſtattfindendes Auswahlſpiel Heidelberg gegen Krefeld zu erwähnen. Der Austragungsort iſt die Platzanlage der F Union Heidelberg. Folgende Spieler werden die Hei⸗ Lelberger Farben vertreten: Tor: Zuber(BfB Wiesloch); Verteidiger: Schwarz(05 Heidelberg), Kohler(Union Hei⸗ delberg); Läuferreihe: Kurz(Union Heidelberg), Hermann Gottfried(§G Kirchheim), Wilhelm Grimm(05 Heidel⸗ berg); Stürmer: Fauß(Union Heidelberg), Zimmermann (FVEppelheim), Krieg, Meid, Ziegler(olle 05 Heidelberg). Inmitten dieſer ſportlichen Exeigniſſe auf dem grünen Raſen werden ſich am 20. Auguſt die Vereinsvertreter der Bezirksklaſſenvereine von Unterbaden⸗Oſt in Heidelberg im„Naſſauer Hof“ zu einer Beſprechung mit der Bezirks⸗ führung und Feſtſetzung der am 29. Auguſt beginnenden Pflichtſpiele zuſammenfinden. unſchlagbar geltenden Charlottenburger Nixen eine bittere Niederlage in der Bruſtſtaffel einſtecken und die Entſchei⸗ dung in der Kraulſteffel war nicht ganz in Ordnung. Die Wiederholung mit dem ſpäteren Sieg der„Nixen“ war nicht notwendig, denn die Spandauer Mädel hatten bei Zweifellos ſteht ober feſt, daß das Schwergewicht des deutſchen Schwimm⸗ ſports im Geſamtdurchſchnitt heute in Berlin⸗liegt, deſſen⸗ Vertreter und Vertreterinnen in allen Meiſterſchaften eine ganz ausgezeichnete Rolle ſpielten. Einige Schönheitefehler müßte mam in kunft ab⸗ ſtellen können. Warum müſſen bei toten Rennen die Kömpfe wiederholt werden? So ſchlimm iſt es doch nicht, die Meiſtertitel zu teilen. Die Wiederholungsrennen be⸗ deuten für die jungen Menſchen eine Belaſtung, die man nicht gutheißen kann, zumal ſie doch bei Meiſterſchofts⸗ kämpfen ſowieſo durchweg mehrere Rennen mit Vor⸗ läufen zu beſtreiten haben. Ein allmählich läſtig werden⸗ des Kapitel bedeutet die Zielrichterfrage. Ein Ziel von rund 20 Meter Breite iſt nicht einwandfrei zu überſehen, wenn womöglich ein halbes Dutzend Schwimmer faſt gleichzeitig einläuft. Nur Zielphotographie gewährleiſtet wirklich einwand⸗ freie Entſcheidungen. Ferner ſind zwei⸗ und mehrſtündige Kämpfe im Springen für die Teilnehmer außerordentlich onſtrengend, man ſollte bei ſo ſtarker Beteiligung wenig⸗ ſtems die Pflichtſprünge in zwei Gruppen nustragen laſſen und anſchließend nach der Ausſcheidung der Schwächeren die Kürſprünge abwickeln. So kommt jeder Mann etwa alle zehn bis fünfzehn Minuten mal zu Sprung. Dabei drum herum die Unruhe und der Betrieb und da iſt es wirklich ſchwer, ſich zu konzentrieren, wie es Kunſt⸗ ſpringen nun einmal vorausſetzt. Wertvoll war aber der mitreißende Einſatz aller Teil⸗ nehmer. Es iſt ſelten mit derartiger Erbitterung bei Mei⸗ ſterſchaften gekämpft worden. Die„Meiſterſchaſt der Fa⸗ voxiten“, wie man ſie etwas voreilig genannt hat, waren alles andere als ſichere Siege einiger Kanonen. In Düſſeldorf wurde nichts verſchenkt und eine Reihe von Meiſtern wurde recht unſanft entthront. Und das iſt gut ſo, nur Konkurrenz ſteigert die Leiſtung. Am Samstag im White-City⸗Stadion: Ein ſchwerer Gang ſteht bevor Zum Leichtathletikkampf gegen England Unſere Leichtathleten ſetzen die Reihe ihrer Länder⸗ kämpfe mit der Begegnung gegen England, die am Samstagnachmittag im Londoner White⸗City⸗ Stadton ſteigt, fort. Hier werden es unſere Vertreter ungleich ſchwerer haben, als beiſpielsweiſe gegen Frank⸗ reich, denn die Briten verfügen über ein hervorragendes Läufermaterial, das ſich ſelbſt künzlich beim internationa⸗ len Amerikaner⸗Sportfeſt gegen die ſtarke U8A⸗Streit⸗ macht überzeugend zur Geltung bringen konnte. Rein läuferiſch werden uns die Engländer, zumal im eigenen Land, wohl überlegen ſein, aber der Länderkampf beſteht ja nicht nur aus Lauſwettbewerben. In den Sprüngen und Würfen werden unſere Vertreter krar überlegen ſein und ſo wird am Ende doch wieder ein deutſcher Geſamtſieg, wie ſchon in den vier vorausgegangenen deutſch⸗engliſchen Begegnungen, herausſpringen. Es dürfte vielleicht noch intereſſieren, daß die beiden erſten Länderkämpfe mit England, 1020 in London und 1991 in Köln, nur aus Staffel⸗ und Mannſchaftskämpfen beſtanden, erſt 1933 in London und dann 4035 in München gab es ein Programm auf der üblichen breiten Grundlage und der landläufigen Wertung. In allen vier Kämpfen Deutſchland 100 Mards: Borchmeher, Hornberger 220 Hards: Neckermann, Scheuring 440 Hards: Linnhoff, Robens 880 Yards: Harbig, Mertens 1 Meile: Schaumburg, Stadler 3 Meilen: Syring, Eberhardt 120 Bards Hürden: Wegner, Kumpmann Olympiſche Staffel: Klupſch— Neckermann— Hornberger— Harbig Hochſprung: Weinkötz, Auguſtin Weitſprung: Long, Aßmus Stabhochſprung: Müller, Sutter Kugelſtoßen: Wöllke, Stöck Diskuswerfen: Schröder, Stöck * Piſtolenſchießen für den 0 Die Eigenſchaften oͤes Modernen Fünfkampfes, die ihm in ihrem ſoldatiſchen Wert von vornherein die Aufnahme in das ſportliche Programm der SA geſichert haben, brin⸗ gen es mit ſich, daß die erſten Prüfungen bereits vor Be⸗ ginn der eigentlichen Reichswettkämpfe in Angriff genom⸗ men wurden. Das Piſtolenſchießen wurde— wie bei der Wehrmacht erſtmals in dieſem Jahre — in zwei Klaſſen ausgetragen. In der Klaſſe A werden die Uebungen des Olympiſchen Modernen Fünfkampfes erledigt, während in der Klaſſe B ſtatt des 5⸗Km.⸗Gelände⸗ rittes eine 7,5⸗Km.⸗Geländefahrt mit dem Motorrad ein⸗ gefügt iſt. Den Kämpfen am Mittwochvormittag auf den Schießſtänden in Berlin⸗Wannſee wohnten SA⸗Obergrup⸗ penführer Kühmel vom Hauptamt NS⸗Kampfſpiele und Stabsführer Obergruppenführer Herzog von der Oberſten SA⸗Führung bei. Die Leitung lag in Händen von Stan⸗ dartenführer Beck. Die elf Wettkämpfer hatten 20 Schuß auf Zehner⸗Ring⸗Mannſcheibe auf 25 Meter Entſernung abzugeben, wobei die Scheibe jeweils 3 Sekunden ſichtbar war. Zum größten Teil wurde die übliche Mehrlade⸗ piſtole benützt, daher können die Leiſtungen auch nicht mit denen der Olympiſchen Fünfkämpfer verglichen werden. In der Klaſſe A ſetzte ſich Oberſturmführer Bollenrath(Weſtſzlen) mit 17 Treffern und 151 Ringen an die Spitze vor Oberſchar⸗ führer Boldt(Oſtland) mit 16 Treffern und 141 Ringen. Auf 16 Treffer kamen außerdem noch SA⸗Mann Wölfel⸗ ſchneider(Heſſen) und Sturmführer Dürer(Niederſachſen) mit 138 bzw. 118 Ringen. Mit der Austragungsform der Klaſſe B haben ſich, wie ſchon die Fünfkampfmeiſterſchift der Wehrmacht zeigte, die Wettkämpfer noch nicht ganz angefreundet. Hier waren nur drei Teilnehmer am Start, unter denen ſich Oberſturmführer Hahlbohm(Niederſach⸗ ſen) mit 14 Treffern und 123 Ringen als Beſter erwies. Die Ergebniſſe Klaſſe A: 1. Oberſturmf. Bollenrath(Veſtſalen) 17 Tr., 151., 2. Oberſcharf. Bold(Oſtland) 16/141, 3. SA⸗Mann Wölfelſchneider(Heſſen) 16/139; 4. Sturmf. Dürer(Nieder⸗ ſachſen) 16/118; 5. Oberſcharf. Pink(Riederſachſen) 15/124; 6. Rottenführer Beindorff(Niederſachſen) 14/122; 7. Ober⸗ ſcharf, Lehmann(Oſtmark) 13/111; 8. Sturmhauptf. Scheff⸗ ler(Sachſen) 10/77. Klaſſe B: 1. Oberſturmf. Hahl⸗ bohm(Niederſochſen) 14/123; 2. Sturmbannf Grewen (Weſtmark) 13/111; 3. Sturmf. Haacker(Niederſach⸗ ſen) 11/98. Reichswettkämpfe der SA begannen Mobernen Fünfkampf Drei Aufrufe: Dr. Goebbels:„Die SA iſt gerüſtet!“ Reichsminiſter Dr. Goebbels erläßt zu den Reichswett⸗ kämpfen der SA vom 13.—45. Auguſt im Berliner Olym⸗ piaſtadion folgenden Aufruf: „Im Kampf geboren und mit Blut getauft hat die ſtets ihre große Aufgabe mutig und tapfer erfüllt. Sie hat ſich ihves Ehrennamens würdig gezeigt und der Be⸗ freiung Deutſchlands den Weg aus erniedrigender Schmach gebahnt. Die Reichswettkämpfe der SA in Berlin werden der Oeffentlichkeit zeigen, daß die SA für die neuen Aufgaben, die ihr vom Führer geſtellt ſind, gerüſtet iſt.“ Dr. Ley:„Mit gleichem Ernſt“ Der Aufruf des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley hat folgenden Wortlaut: „In der SA ſtanden im Kampf um die Macht in echter Kameradſchaft die gläubigſten und einſatzbereiteſten deut⸗ ſchen Arbeiter der Stirn und der Fauſt nebeneinander. Das ſoll auch in der Zeit der Eyftillung ſo ſein. Die Reichswettkämpfe der SͤA beweiſen, daß die SA mit Ernſt dieſer Aufgabe dienen will.“ Walter Buch:„Der richtige Weg“ Reichsleiter Walter Buch erläßt folgenden Aufruf: „Als die SA im Kampf um den Sieg des Nationak⸗ ſozialismus ſtand, kämpfte ſie auch um die Wiederherſtel⸗ lung der Ehre der deutſchen Soldaten des großen Krieges. Und als die SA am 30. Januar 1933 durch das Branden⸗ burger Tor marſchierte, da war das auch der endgültige Sieg jener von ihrem Volk vergeſſenen Frontſoldaten. Neuerdings hat eine ſtarke Wehrmacht wieder ſelbſt die Ausrichtung aller jungen Deutſchen nach jenen Idealen mit übernehmen können, für die die Soldaten des Wert⸗ krieges kämpften und ſtarben. Trotzdem wird unverändert die SͤäA auch in Zukunft der Garant dafür zu ſein haben, daß ſoldatiſche Haltung und ſodatiſche Ehrhaftigkeit dem deutſchen Menſchen ſein ganzes Leben lang nicht mehr verloren gehen. In der Pflege dieſer Tugenden der Mannhaftigkeit, des Opfer⸗ mutes, der Anſtändigkeit und der Kameradſchaft hat die SA ein hohes Ziel. Daß ſie auch den richtigen Weg zu ihm gefunden hat, das ſollen die Reichswettkämpfe der SA in Berlin zum erſten Male in großem Ausmaße dem deutſchen zeigen.“ SA Vor Beginn der Europa-Meiſterſchaften: Die Ausloſung wurde vorgenommen Kongreß der Rude Vor den Europameiſterſchaften der Rude⸗ rer, die am 13., 14. und 15. Auguſt auf der Boſchbahn in Amſterdom ausgetragen werden, hielt der, Inter⸗ nationale Ruder⸗Verband am Mittwoch in Amſterdam ſeine Jahrestagung ab, bei der Holland, Ungarn, Polen, Jugoflawien, Dänemark, Oeſterreich, Belgien, Frankreith, Italien, Schweiz, Tſchechoſlowakei und Deutſchland durch ſeinen Fachamtsleiter Heinrich Pauli vertreten waren. Der Präſident R. Fioroni(Schweiz) und der ehrenamtliche Generalſekretär und Schatzmeiſter der FJSA, Gaſton Müllegg(Schweiz) wurden wiedergewählt. Neu in den Vorſtand berufen wurde der Italiener Giovanetti. In ſei⸗ ner Eröffnungsrede ſprach der Präſident Fioroni im Namen oller Länder Deutſchland für die ausgezeichnete Organi⸗ ſation und Durchführung der Olympiſchen Ruder⸗Regatta in Berlin⸗Grünau 1936 ſeinen Dank aus und beglück⸗ wünſchte die einzelnen Länder zu ihren olympiſchen Er⸗ folgen. Die Austragung der Europameiſterſchaften 1988 wurden dem Italieniſchen Ruder⸗Verband übertragen, der die Titelkämpfe vom 9. bis 11. September auf dem Como⸗ See bei Mailand durchführen wird. Deutſchlands Vor⸗ ſchlag auf Durchführung einer Europameiſterſchaft für Frauen im Doppel⸗Vierer wurde abgelehnt, ebenſo wurde ein amerikaniſcher Vorſchlag, die Europameiſterſchaften in Weltmeiſterſchaften umzuändern, abgelehnt. Auch ein wei⸗ terer amerikaniſcher Antrag, an Stelle des Zweiers m. St. einen Leichtgewichts⸗Vierer in das Programm aufzuneh⸗ men, fand keine Zuſtimmung. Der Niederländiſche Ruder⸗Verband hatte beantrogt, daß die Erſtattungskoſten nicht mehr vom veranſtaltenden Land getragen werden ſollten. Der Vorſtand kam dieſem Wunſche entgegen, dodurch daß 50 v. H. der Koſten vom Vorſt ind getragen werden. Gleichzeitig wurde der Hoff⸗ nung Ausdruck gegeben, daß England bald wieder dem Verbande beitreten werden. Die Aufnahme Luxemburgs iſt für 1938 vorgemerkt. Als weiterer wichtiger Punkt wurde die Ausloſung der Vorrennen vorgenommen. In den Enoͤlauf kommen blieb, wie ſchon erwähnt, Deutſchland ſiegreich, zuletzt in München mit 75:61 Punkten. Der kommende Kampf am Samstag in London umfaßt insgeſamt 14 Wettbewerbe. In den Sprintſtrecken haben die Briten ſo hervorragende Leute wie Pennigton, Hormes und Sweeney zur Ver⸗ fügung, aber unſchlagbar ſind ſie keineswegs. Eine Ueber⸗ raſchung würde es dagegen bedeuten, wenn Linnhoff und Robens die zur Weltklaſſe zählenden Brown und Roberts über 440 Nard bezwingen könnten. Ueber die halbe Meile haben wir in Harbig einen ſtarken Mann, dagegen werden wohl unſere Meilenläufer Schaumburg und Stadler die Ueberlegenheit von Wooderſon anerkennen müſſen. Den Hürdenläufer Finlay zu ſchlagen, wird unſeren Vertretern auch kaum gelingen, dagegen ſind wir im g⸗Meilen⸗Lauf mit Syring und Eberhardt wieder gut gerüſtet, wenn auch Ward ein ausgezeichneter Langſtreckler iſt. In den tech⸗ niſchen Uebungen wird für die Briten nicht viel zu„erben“ ſein. Hier ſind ſogar deutſche Doppelſiege zu erwarten. Eine völlig offene Sache wird die abſchließende Olym⸗ piſche Staffel ſein; wenn Klupſch über 440 Yard gegen Roberts nicht allzu viel verliert, könnte Harbig als Schlußmann(890 Pard) den Sieg ſchaffen! England Holmes, Sweeney Holmes, Pennington Roberts, Brown ndley, Collyer ood erſon, Pell Warb, Dainty Finloy, Thornten Roberts— Pennington— Holmes— Stothard Newman, Kenn eoͤy Breach, Liſter Webſter, Kinally Howland, Hincks oung, Nesbitt rer in Amſterdam jeweils nur vier Boote. Die Sieger der Vorrennen kom⸗ men ſofort in den Endlauf, während die übrigen Boote am Samstog noch Hoffnungslöufe auszutrigen haben. Die Vorrennen am Freitag ſind: 8 FPF e ttwol Vierer m. St: 1. Lauf: Holland, Ungark, Iugoſfta⸗ wien, Oeſterreich, Tſchechoſlowakei; 2. Lauf: talien, Deutſchland, Dänemark, Frankreich. Zweier o. St.: 1. Lauf: Frankreich, Holland, Italien, Dänemark; 2. Lauf: Ungarn, Deutſchlend, Jugoſbawien, Schweiz. Einer: 1. Lauf: Polen, Italien, Holland, Dänemark; 2. Lauf: Deutſchland, Schweiz, Frankreich, Oeſterreich. Zweier m. St.: 1. Lauf: Italien, Holl ind, Frankreich, Ungarn; 2. Lauf: Deutſchland, Schweiz, Jugoflowien, Polen. Vierer o. St.: 1. Lauf: Holland, Schweiz, Jugoſla⸗ wien, Deutſchland; 2. Lauf: Ungarn, Dänemerk, Frank⸗ reich. Doppelzweier: 1. Lauf: Fronkreich, Jugoflawien, Ita⸗ lien, Belgien; 2. Lauf: Tſchechoſlowakei, Deutſchland, Ungarn, Schweiz. Achter: 1. Lauf: choſlowakei; 2. Lauf: wien, Holland. 1. Mannſchaft des T 46 Säbel-Kreismeiſter! Harter Kampf in Weinheim Die Rundenkämpfe der Säbelfechter ſtan⸗ den in dieſem Jahre unter einem ungünſtigen Stern. Angeſetzte Termine mußten verſchiedentlich ver⸗ ſchoben werden und konnten an dem endgültigen Termin vom 8. Auguſt der Titelverteidiger Tgö. Heidelberg und die Mannſchaft des§C Viernheim infolge Urlaubsſchwie⸗ rigkeiten nicht antreten. Die Entſcheidung brachte ſomit der Kampf zwiſchen TV 62 Weinheim und TV 46 1. Mannſchaft. Gaufechtwart Schnepf hatte ſich in Wein⸗ heim eingefunden, um dort den Kämpfen beizuwohnen ſowie auch die Saalverhältniſſe für die kommenden Ein⸗ zelmeiſterſchaften im Florett und Säbelfechten zu prüfen. Die Mannſchaften ſtellten ſich auf dem Waldſportplatz wie folgt: Weinheim: Erlemkötter E. und Otto, Bauer, Lohrbächer. Mannheim: Bayer, Becker, Höf⸗ ler, Iſſelhard. Weinheim ſetzte den Mannheimern einen ungeahnten Wiederſtand entgegen, ſo daß ſich die 46er jeweils ſtrecken mußten, um den Kampf für die Mannſchaft ſicherzuſtellen. Anfangs führte Weinheim, doch 46 Mannheim holte in den nächſten Runden auf, ſo daß das Endreſultat:11 bei 60:67 Treffern lautete. Ein äußerſt hartnäckiger Kampf, deſſen Gefechte in der Mehrzahl mit:5 endeten, war ſomit ab⸗ geſchloſſen und die Mannſchaft des T 46 Mannheim hat die Berechtigung, an den Gaumeiſterſchaften teilzunehmen, wobei der Gaumeiſter in Stuttgart bei den Deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaften ſtarten kann. Wir wünſchen dem TV 46 Mannheim hierzu Glück. Ungarn, Frankreich, Italien, Tſche⸗ Deutſchland, Dänemark, Jugofla⸗ Genau gezählt! Der denkwürdige Tenniskampf zwiſchen von Cramm und Budge im Interzonenfinale um den Davispokal iſt zwar längſt vorüber, der Pokal wieder in ſeiner„Heimat“, aber dennoch wollen wir unſeren Leſern nicht eine„Schlog⸗ tabelle“ vorenthalten, die ſich in der engliſchen Fachzeit⸗ ſchrift„Lawn Tennis ond Badminton“ findet. Dieſe Tabelle zeigt, daß Sieger und Verlierer während des faſt 279— ſtündigen Kampfes einander vollkommen ebenbürtig waren. Buoͤge gewann 110 Aufſchlagbälle und machte 60 Fehler, von Cramm 105 Auſſchlaabälle und 76 Fehler. Bei den Treibſchlägen machte Budge 54 Fehler gegen 61 des Geg⸗ ners, 19 erbälle gelangen Budge, 18 von Cramm. Wir glouben dieſer Zeitſchrift aufs Wort, daß es ſich ſo verhalten hat. Was wir nicht faſſen können, iſt es daß man bei einem Spiel, das nach einſtimmiger Ausſage aller Fachleute das beſte Tennis darſtellte, was jemals ge⸗ nielt worden iſt, während longer 27 Stunden mit ſtoiſcher uhe die Fehler bei den Treib⸗ und Paſſierſchlägen beider Gegner zählen konnte und genau regiſtrierte, wieviel Auf⸗ newann und wieviel Cramm verlor. ſchlagbälle Budge HANons- αο WIRTSCHAFTS-ZEILTUNG· Donnerstag, 2. August 937 Verschärfier Erniedruck an den Rohsioffimärkien Die USA wieder unter den Weizenexporteuren— Kaffee flan— Ein holländiſches Zuckermonopol als Folge der Londoner Konvention— 15,6(.. V. 12,4) Millionen Ballen Baumwollertrag in der Union— Scharfer Wettbewerb zwiſchen japaniſcher und ita⸗ lieniſcher Rohſeide— Vor einer neuen Kupferhauſſe? Die vorläufigen Ernte⸗Ergebniſſe in einer ganzen An⸗ zahl von Welthandelsartikeln bedeuten für die Spekulation und den Handel zweifellos eine Ueberraſchung. Man war ſich zwar darüber klar, daß oͤie Schätzungen vom Juni eine Korrektur in günſtigem Sinne notwendig machen würden. mit einem Ziffernwerk, wie es ſoeben für eine Reihe von Rohſtoffen bekannt wird, rechnete man aber nirgends. Die Folge davon iſt ein verſtärkter Abgabendruck, der beſon⸗ ders ſinnfällig beim Getreide und bei der Baumwolle, alſo zwei der wichtigſten Materialien, zutage tritt. Die Un⸗ ſicherheit des Geſchäftes wird außerdem durch die außen⸗ politiſchen Spannungen erhöht, die neuerdings durch die Auseinanderſetzungen im Fernen Oſten eine Zuſpitzung erfahren haben. Trotzdem iſt feſtzuſtellen, daß das heutige Preisniveau, gemeſſen am Stande vom Auguſt 1936, immer noch beträchtliche Höherbewertungen aufweiſt. Dies muß deshalb beſonders vermerkt werden, weil die Rohſtoffhauſſe im Auguſt 1936 bereits im Gange war. Es darf nunmehr als ſicher gelten, daß die Vereinigten Staaten, wenn ſie es wollen, wieder als Exporteure am internationalen Weizenmarkt auftreten können. Die dor⸗ tige Winterweizenernte wird mit etwa 650 Mill. Buſhel angegeben, zu denen ſich noch rund 190 Mill. Bufhel Som⸗ merweizen geſellen. Ob die Amerikaner über ihre Weizen⸗ überſchüſſe tatſächlich in dem eben genannten Sinne ver⸗ fügen werden, oder ob ſie ſich eine nationale Reſerve an⸗ legen, muß einſtweilen noch dahingeſtellt bleiben. Das Problem der Ueberproduktion, das in früheren Jahren beim Getreide unendlich viele Schwierigkeiten ver⸗ Urſachte, wirkt ſich diesmal beſonders ſtark beim Kaffee aus. Obwohl Braſilien ſeine Forderungen dauernd herab⸗ ſetzt, will es doch nicht gelingen, Angebot und Nachfrage in ein erträgliches Verhältnis zueinander zu bringen. Die Vernichtung der Ware ſcheint nicht viel zu helfen. Mit einem Seitenblick auf die Londoner Zuckerkonferenz iſt am 8. Auguſt in Havanna eine Kaffeekonferenz zuſammengetre⸗ ten, die die Frage prüfen ſoll, wie man die Ueberproduk⸗ tion ſinngemäß unterbringt. Ferner will man verſuchen, Erzeugung und Verbrauch einander beſſer anzunähern, und enolich liegen neue Pläne vor, leben. Wenig oder gar nichts zu hören iſt von dem Wunſche, von der Preisſeite her der verzwickten Lage Herr zu werden.— Kakao hat eine recht widerſtandsfähige Hal⸗ tung, und man beurteilt nach Bereinigung des Marktes von ſchwächeren Poſitionen die Lage ziemlich günſtig.— Auch Tee iſt gut gehalten. Dem Artike“ komme die ſtati⸗ ſtiſche Lage ſehr zuſtatten. Die Beſtände Großbritanniens langten Ende Juli auf etwa 111 Mill lbs an, das ſind 75 Mill. lbs weniger als am gleichen Termin des Vor⸗ jahres.— Das Hauptereignis vom Zuckermarkt bildet die Errichtung eines Monopols in Holland. Hierin muß eine Folge des Londoner Zuckerabkommens erblickt werden, und die Niederländer wollen auf dieſe Weiſe verhindern, daß mehr Zucker bei ihnen eingeführt wird, als vertraglich vorgeſehen iſt. Beim Reis hat der Optimismus wieder die Oberhand gewonnen. Die Verſchiſſungen aus Burma und aus Saigen ſind wieder im Zunehmen begriffen, auch Acgypten berichtet über erhühte Nachfrage für Exporte. Von den Oel⸗ und Fettmärkten werden ſaſt durchweg niedrigere Notierungen gemeldet. So gab das Soja⸗Oel, das Polmöl, die Copra in London nach und auch die Leinſaat⸗Notierungen neigen eher nach unten. Das Ergebnis der Leinſaat⸗Ernte in den Bereinigten Staaten iſt noch nicht genau zu überſehen, indes hört man Schätzungen in Höhe von 200 600 To., wos etwas einem Drittel des Bedarfes der Union entſpricht. Die Londoner Pfeffervorräte ſind neuerdings wieder im Fallen begriſſen, nachdem monatelana die Zufuhren höher ausgefallen waren. Die Vorräte an weißem Pſefſer be⸗ trugen Ende Juli 11538 To. gegen 11 753 To. zu Beginn d. J.— Infolge ſehr reichlicher Anlieferungen an friſchem Gemüſe halten ſich die Umſätze in Hülſenfrüchten einſtwei⸗ len noch im engſten Rahmen; nur ganz vereinzelt kommen Abſchlüſſe zum Herbſt zuſtande. Der wundeſte Puntt der Rohſtoffmärkte iſt nach wie vor die Baumwolle. Das Ackerbauamt in Waſhington legte ſoeben einen zweiten Bericht der Ernte vor, der über 15 593 000 Ballen gegen 12 399 000 Ballen im Jahre 1936, 10.638,000 Ballen 1935 und 9636 000 Ballen 1934 lautet. Der Ertrag je Aere errechnet ſich mit 223,3 lbs. gegen 197,9 Ibs. in 1936, 184,2 in 1935 und 171,6 in 1934. Die Lage wird noch dadurch verſchärft, doß die Union zu Beginn des neuen Baumwolljahres über nicht unerhebliche Vorrüte verfügte. Sie ſind auf etwa 6,15 Mill. Ballen anzuneh⸗ men, zu denen noch 6,85 Mill. Ballen anderer Herkünfte hinzutommen. Der Wettbewerb künſtlicher Foſerſtojfe macht ſich gleichſalls ſtörend bemerkbar. Recht verſtimmend wirkte endlich eine Nachricht, nach der Rooſevelt ſich einer Bevor⸗ ſchuſſung widerſetzen werde, ſofern ſich die Former einer Produktionskontrolle entgegenſtellen. m Anſchluß an die matte Lage der amerikaniſchen Baumwolle waren auch die ägyptiſchen Provenienzen im Preiſe rückläuſig. Der chineſiſch⸗japaniſche Konflikt hat die Preiſe für Rohſeide abſinken laſſen, und dadurch iſt es den Japanern möglich, Italien alle Aufträge wegzuſchnappen. Die japa⸗ niſche Frühjahrsernte wird auf 158 013 000 Kg. geſchätzt gegen 154 212 000 Kg. im vergangenen Jahre; das iſt eine Zunahme um 2,5 v. H.— Jute hatte etwas unter den engliſchen Bankfeiertagen zu leiden.— In Flachs kommt weder von der lettiſchen Monopolverwaltung noch aus Rußland Material zum Export. Die Preiſe von 54 Pſtr. (Gold) für Livonian R. fob Riga pro To. ſowie von 58 Lſtr. für die Standardmarke Bͤcd ſind rein nominell.— Auf dem ermäßigten Preiſe fanden ſich für Kautſchuk wieder einige Intereſſenten ein. Die Weltvorräte außerhalb der Regulierungsländer betrugen Ende Juni 284 000 To. gegen 490 600 Tonnen am gleichen Termin 1936. Zum erſten⸗ mal ſeit Juli 1935 übertrifft die Erzeugung den Verbrauch. Lebhaftere Nachfrage nach Kupfer ließ den Preis der Elektrolyt⸗Notiz weiter nach oben gehen. Unter den Käu⸗ fern bemerkte man namentlich die Sowjetunion. Der ame⸗ rikaniſche Inlands⸗Kupferpreis blieb mit 14 Cts. unver⸗ ändert, hingegen wurde der Exportpreis eif Europa auf 14,42% Cts. erhöht. Die Preisentwicklung der wichtigſten Welthandelsartikel geht aus nachſtehender Tabelle hervor lin der betreffenden Landeswährung): Dez 32 Dez.33 Juli34 Dez. 35 3837 jetzt i Chi 49.50 81.50 8787 01 50 115,12 110.50 Recten Chiecg 900 8 8 7 4 Mats Chicago 225 4437 57/9 9/.9(45 108,5 Schmalz Chicago.30.40 90 U1.5 ½/6 11.70 ucker Magdeburg 8,10.85 4,25 380 4,% 465 Ra Neuyonk 65,00 110.50 10/,00 214.00 42.2 autſchut London 240 440 SS Baumwolle— 8 1855 2 110 108— B ll.,. 9 Kupfer London 2860 2219 23 4/5%0 60,8 Zucker⸗Notierung für Kontrakt 4. Das programm der Leipziger Herbsimesse Die Leipziger Herbſtmeſſe beginnt am Sonntag, dem 29. Auguſt, und dauert bis einſchließlich Donnerstag, den Am Eröffnungstag der Meſſe wird der Induſtrie⸗ und Handelskammer München, A. Pietſch, Leiter der Reichswirtſchaftskammer, vor Ver⸗ tretern der in⸗ und ausländiſchen Preſſe ſprechen. In 21 Meßhäuſern der Leipziger Innenſtadt wird die Muſter⸗ meſſe einen Ueberblick über das geſamte Schaffen der deut⸗ 2. September. Präſident der den Innenausbau den Konſum zu be⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung Miitag u⸗gabe r. 367 ſchen Verbrauchsgüterinduſtrie geben. Daneben wird in den beiden Baumeßhallen des Ausſtellungsgeländes ſowie auf einem großen Freigelände die Baumeſſe durchgeführt. Sie zeigt Bauſtoffe und Bauzubehör aller Art und die für benötigten Einrichtungen, Armaturen und Materialien Daneben wird den Hauptaufgaben des Wohnungs⸗ und Siedlungsbaus weiter Raum gewidmet ſein. Beſondere Beachtung wird ein„Muſterhaus aus deutſchen Werkſtoffen“ finden, das am Beiſpiel eines ein⸗ fachen Einfamilienhauſes zeigen wird, in welcher Weiſe bei der Errichtung von Bauten und beim Innenausban die Forderungen des Vierjahresplanes nach bevorzugter Berückſichtigung deutſcher Werkſtoffe erfüllt werden kön⸗ nen. Die Ausſtellung„Mitteldeutſches Bauſchaffen“ gibt an Hand von großen Modellen, Plänen, Photos uſw. einen Ueberblick über die markanteſten Bauaufgaben, die in Mitteldeutſchland in den letzten Jahren gelöſt wurden. Die Ausſtellung wird von Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunal⸗ behörden uſw. reich beſchickt werden. Die Herbſtmeſſe 1997 weiſt eine ſtarke ausländiſche Be⸗ teiligung auf, Mehrere hundert Firmen, u a. aus Oeſter⸗ reich und der Tſchechoſlowakei zeigen ihre Erzeugniſſe, während die Niederlande eine geſchloſſene Ausſtellung ver⸗ anſtalten. Die ſüdoſteuropäiſchen Staaten wie Bulgarien, Rumänien und Jugoſlawien werden mit Informations⸗ büros und Beratungsſtellen ſowie mit einem Angebot land⸗ wirtſchaftlicher Erzeugniſſe vertreten ſein. Aegypten wird eine Schau ſeiner hauptſächlichſten Baumwollſorten im Rahmen der Textil⸗ und Bekleidungsmeſſe veranſtalten. Die Deutſche Reichsbahn gewährt den Beſuchern der Leipziger Herbſtmeſſe weitgehende Fahrpreisermäßigungen. Von Orten, die in einer Entfernung von 150 und mehr Kilometer um Leipzig liegen, werden Meſſerückfahrkarten mit 336 v. H. Ermäßigung ausgegeben. Von Orten, die innerhalb der Zone von 149 Kilometer um Leipzig liegen, gelten Sonntagrückfahrkarten mit viertägiger Gültigkeit und 33½ v. H. Ermäßigung. Außerdem wird eine Anzahl LM⸗Sonderſchnellzüge mit 50 v. H. Ermäßigung gefahren. Bei Löſung einer Rückfahrkarte beträgt ſie für Hin⸗ und Rückfahrt je 40 v. H. Verwaltungsſonderzüge mit 60 v. H. Fahrpreisermäßigung verkehren am Meſſemittwoch und Meſſedonnerstag von verſchiedenen Orten mit Rückfahrt am gleichen Tage. Faſt alle europäiſchen Eiſenbahnen räu⸗ men den ausländiſchen Meſſegäſten Fahrpreisermäßigun⸗ gen ein, die Nachläſſe zwiſchen 25 v. H. und 60 v. H. der normalen Tarife vorſehen. Die Deutſche Lufthanſa gewährt den Beſuchern der kommenden Leipziger Herbſtmeſſe, die ſich als ſolche aus⸗ weiſen können, eine 10proz. Flugpreisermäßigung auf den Hin⸗ oder Rückflug oder auf den Hin⸗ und Rückflug über die im normalen Verkehr beſtehende 20proz. Ermäßigung für den Rückflug hinaus. * Dommitzſcher Tonwerke AG, Dommitzſch a. Elbe.— Wieder 8 v. H. Dividende. Die Geſeliſchet berichtet für das am 31. März 1337 beendete Geſchäftsjahr von einer weiteren Umſatzſteigerung, zu der alle Abteilungen bei⸗ getragen haben. Der Betriebsertrag erſcheint zuzüglich kleinerer aus Zinſen und außerordent⸗ lichen Ertrögen mit 0,.(0,78) Mill. 4. Bei Abſchreibun⸗ gen von 85194(45 7240 verbleibt ein Jahresgewinn von 69 293(67 017) 4, der ſich um den Vortrag auf 120 854 (117 769) erhöht. Der HV am 31. Auguſt wird die Ausſchüttung von wieder 8 v. H. Dividende auf das 600 000 Mark betragende Aktienkrpital vorgeſchlagen. e Deutſches Lichtſpiel⸗Syndikat AG.— Die Liquida⸗ tionsſchlußbilanz. In der HB wurde die Liquidations⸗ ſchlußbilanz genehmigt. An die Großgläubiger iſt noch eine Quote von 134 v. H. ausgeſchüttet worden, ſo daß dieſe Gläubigerkategorie mit insgeſamt 5½ v. H. ihrer Forde⸗ rungen befriedigt worden iſt. Dieſe Gläubiger ſind mit 721.559 Forderungen ausgefallen, während die Klein⸗ gläubiger mil Forderungen bis zu 300 4 voll befriedigt werden konnten. Damit hat das ehemalig ſo bedeutende Unternehmen, das im übrigen nicht mit der Neuen Deut⸗ ſchen Lichtſpiel⸗Syndikot embcy zu verwechſeln iſt, ſein Ende gefunden. * Sübdentſche Held u. Fraucke Bau AG., München.— Wieberanfnahme der Divibendenzahlung. Im Geſchäftsjahr 1036 war die Geſellſchaft ſowoh! im Hoch⸗ als auch im Tief⸗ bau gut beſchäftigt. Die Umſätze liegen wiederum um faſt ein Drittel über denen des Vorjahres. In das neue Ge⸗ ſchäftsjahr iſt die Geſellſchaft mit einem befriedigenden Auftragsbeſtand gegangen, der durch den inzwiſchen ein⸗ getretenen Neuzugang ausreichende Beſchäftigung für mehrere Monate gewährleiſtet. Der Rohertrag iſt von 3,14 auf.94 Mill./ geſtiegen. Dementſprechend haben ſich auch die Aufwendungen erhöht. Zu Abſchreibungen wurden insgeſamt wieder 0,37 Mill./ verwendet. Es verbleibt ſchließlich ein Reingewinn von 56 888(34 922) /, in dem der Vortrag mit 24 262/ enthalten iſt(im Vor⸗ jahre war aus dem Gewinn noch ein Verluſtreſt von 10 661& zu decken). Dieſes Ergebnis geſtattet es der Ge⸗ ſellſchaft, die Dividendenausſchüttung mit 6 v. H. wieder aufzunehmen. Sübdeutſche Immobiliengeſellſchaft AG, Fraukfurt/ M. — Verluſterhöhung. Die Geſellſchaft weiſt für 1936 einen Neuverluſt von 117 436(100 277) aus, wodurch ſich der weiter vorzutragende Verluſt auf 2,91(2,79) Mill/ er⸗ öht bei 3 Mill. AK. Der Neuverluſt ſtammt mit 45 419 12 639)„ aus Verkäufen und mit dem Reſt aus Betriebs⸗ verluſten. An Grundſtückserträgen werden 32 000(41 000)“ ausgewieſen, außerordentliche Erträge(i. V. 24 000) im Berichtsjahr wurde nur ein größerer Ver⸗ aufsabſchluß getätigt. Die angebahnten Verkäufe wurden inzwiſchen abgeſchloſſen, ſo daß für den Herbſt 1937 größere Liquibationseingänge zu erwarten ſind. Das Moratorium iſt von den Gläubigern bis Ende Oktober 1937 verlängert. Eine Gläubigerverſammlung muß ſpäteſtens im Oktober ſtattfinden. Der Erfinber des Duralumins geſtorben. Der Er⸗ finder des bedeutenden Werkſtoffes Duralumin, Dr.⸗Ing. e. h. Alſred Wilm, iſt in dieſen Tagen auf ſeinem Berg⸗ hofe im Rieſengebirge einem Herzſchlage erlegen. Er be⸗ ſaß als Metallurge und Erfinder nicht nur in Deutſchland, ſondern in der geſamten Welt einen großen Ruf. „Leichte Ermäßigung der Kohlen⸗Syndikatsumlage für Juli. Die Umlage auf Verkaufsbeteiligung wird nach Mitteilung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikats für den Juli mit 3,42(Vormonat 3,52)/ erhoben. Unter Berückſichtigung des umlagefreien Teils der Verbrauchs⸗ beteiligung ſtellt ſich die Umlige je Tonne Abſatz auf Ver⸗ brauchsbeteiligung auf 2,40(2,00) l. Ratenerhöhung nach Gibraltar. Sofort werden die rachtraten nach Gibraltar von den am Verkehr nach dort eteiligten Reedereien um 15 v. H. erhöht. » Stockung im öſterreichiſchen Holzexport nach Italien. Seit 31. Juli ſteckt der für die öſterreichiſche Wirtſchaft ſehr wichtige Holzexport nach Italien, da die Abmachungen vom September v. J. bisher noch nicht erneuert wurden. Nunmehr ſollen im Laufe der Weche die Verhandlungen mit der itrlieniſchen Regierung beginnen, um ſo ſchnell wie möglich zu einer Neuregelung zu kommen. Es ſcheint, Haß die Forderung Oeſterreichs nach einer Erhöhung der Preiſe die derzeitigen Schwierigkeiten hervorgerufen hat. Divibendenerhöhung der Arbed erwartet. Wie aus Lu⸗ xemburg verlautet, rechnet man bei der Arbed mit einer merklichen Erhöhung der Dividende, da der Gewinn des erſten Halbiahres 1997 und die vorliegenden Beſtellungen, deren Abwicklung das Werk bis November beſchäſtigen könne, einen befriedigenden Geſchäftsgang ſicherſtellen. Preiserhöhung für Schallplatten in England. Die Decca Record und die ühr angeſchloſſenen Marken haben ab 1. September eine Erhöhung der Preiſe für Grammo⸗ phonplatten um 20 v. H. und mehr angekündigt. Die Plat⸗ ten zu 1 Sh 6 ö werden in Zukunft 2 Sh und die zu bis⸗ her 1 Sh g d nunmehr 1 Sh 6 d koſten. Entſprechend hat His Maſter's Voice eine Erhöhung der Preiſe für Tanz⸗ platten von 1 Sh 6 d auf 2 Sh angekündigt. * Engliſche Kohle für Afrika und Indien. Als Folge der Einſtellung von Kohlenlieferungen ſeitens der Union von Südafrika nach anderen Teilen Afrikas und den Kü⸗ ſten des indiſchen Ozeans ſind in ſteigendem Maße Kohlen⸗ aufträge aus Kenya, Uganda und indiſchen Plätzen bei britiſchen Firmen in Südwales und Tynes eingelaufen. Mehrere Schiffsladungen ſind bereits abgegangen. Wei⸗ tere unmittelbare Aufträge über etwa 30 000 To. liegen vor. Als Hauptabnehmer werden die Kenya und Uganda Railhays und die Bunkerſtationen in Colombo, Singapore und Sabang genannt. Auf den indiſchen Plätzen macht ſich jedoch ſchon die Konkurrenz chineſiſcher Kohle bemerk⸗ bar, die in ſteigendem Maße an Stelle ſüdafrikaniſcher Kohle zu den öſtlichen Bunkereſtationen verſchifſt werden. Das Aufhören ſüdafrikaniſcher Kohleverſchiffungen ver⸗ ſucht man in London damit zu erklären, daß die ſüdafri⸗ kaniſchen Eiſenbahnen wegen der großen Mais⸗ und Fruchternte angeblich überlaſtet ſeien und zum Teil der Wagenpark nicht ausreiche, um für Exvortzwecke Kohle zu den Häfen zu befördern. * Teilauflegung in der in Lendon zuſommengetommen, um über die und ſinkende Umfätze vor die Notwendigkeit Auflegungen geſtellt. In den erſten ſechs Monaten 1987 betrugen die Umſätze an Weißfiſch 6,3 Mill. Pfund gegen⸗ über 6,6 Mill. Pfund in der cleichen Zeit des Vorfahres Man hefft, da nur wenige Außenſeiter gegen eine Teil⸗ zuflegung ſind, bald zu einem bindenden Schluß zu kommen. * Millionenbeträge für Errichtung und Ausban anſtra. liſcher Großkraftwerke. Aus Melbeurne wurde amtlich gemeldet, daß im Kiewa Ballay ein Großkraftwerk errichtet werden ſoll Weiter ſoll die Metropolitan Power Station oausgebaut werden. Die Koſten dieſer Arbeiten werden auf 8,75 Millionen Pfund veranſchlagt, die in einem Zeitraum von 14 Jahren ausgegeben werden ſollen. * Steigender Einfuhrüberſchuß in Japan. Obgleich ſich die Ausfuhr Japans im Juni und in erſten Halbfohr 1937 nicht unweſentlich geſteigert hat, iſt der Einfuhrüberſchuß doch noch höher als ſchon vermutet worden wär. Nach den vorläufigen Angaben über die erſten 20 Tage des Juli nimmt dieſe Steigerung immer noch zu. Der Einfuhrüber⸗ ſchuß im Juni für Japan allein lohne Beſitzungen) be⸗ trägt 101,2 Mill. Hen und iſt damit um 80,4 Mill. Hen höher als im entſprechenden Mongt des Vorjahres. Im erſten Halbjahr 1937 hat ſich der Einfuhrüberſchuß gegenüber 1936 mehr als verdoppelt. Im Jahre 1935 betrug er ſogar nur 167,2 Mill. Hen, alſo foſt nur ein Viertel der jetzigen 618,1 Mill. Hen. Das Geſamtvolumen des Außenhandels Alt⸗ japans hat ſich von 2,7 Mrd. im erſten Halbjahr 1936 auf 3,7 Mro. Yen im erſten Halbiahr 1937 erhöht. Enischeidungen Dürfen Gläubiger bei ungleichmäßiger Behandlung vom außergerichtlichen Vergleich zurücktreten? Die Frage, ob der einzelne Gläubiger bei außergericht⸗ lichem Vergleich zum Rücktritt berechtigt iſt, wenn er an⸗ nehmen mußte, daß alle Gläubiger gleichmäßig befriedigt werden würden, haben die Gerichte wie folgt beantwortet: Die Klägerin hatte mit ihren Gläubigern, zu denen auch die Beklagten gehörten, einen Vergleich geſchloſſen, durch den die Forderungen zinslos bis zum 1. Oktober 1984 ge⸗ ſtundet wurden, aber nach Möglichkeit in Teilzahlungen getilgt werden ſollten. Im Herbſt 1933 wandte ſich die Klä⸗ gerin, nachdem ſie 35 v. H. auf die Forderungen bezahlt hatte, an die Gläubiger mit der Bitte um Zuſtimmung zu einem außergerichtlichen Vergleich, in dem ihr auf die Schulden ein Nachlaß von 30 v. H. gewährt werden ſollte, während ſie ſich verpflichtete, die reſtlichen 35 v. H. bis zum 10. Apri! 1934 zu bezahlen. Eine große Zahl der Gläubiger ſtimmte zu. Die übri⸗ gen ſuchte die Klägerin durch weitere Runoͤſchreiben zur Zuſtimmung zu bewegen. Am 19. April 1934 ſchrieb ſie in einem an alle Gläubiger gerichteten Schreiben, da einige Gläubiger ihre Zuſtimmung verſagten, müſſe ſie einen Be⸗ trag von 4000 bis 5000/ ausgeben, um einen gerichtlichen Vergleich durchzuführen. Sie hat aber keinen Antrag auf ſondern ſich mit den widerſprechenden Gläubigern geeinigt. Als bekannt wurde, daß dieſe Gläubiger bevorzugte Be⸗ friedigung erhalten hatten, fochten die Beklagten ihre Zu⸗ ſtimmungserklärung an und betrieben aus dem gerichtlich beſtätigten Vergleich vom 2. Oktober 1931 die Zwangs⸗ vollſtreckung in das Vermögen der Klägerin. Dieſe hält die Vollſtreckung für unzuläſſig, weil der von ihr erſtrebte außergerichtliche Vergleich wirkſam zuſtande⸗ gekommen ſei, und beantragte mit der Klage, die Zwangs⸗ vollſtreckung der Beklagten wegen der Reſtforderungen, die 8021 4 betragen, für unzuläſſig zu erklären. Die Beklag⸗ ten machen geltend, der außergerichtliche Vergleich ſei nicht zuſtandegekommen, da die bevorzugten Glänubiger nicht zu⸗ geſtimmt hätten. Außerdem hätten ſie nur einem Ver⸗ gleich zugeſtimmt, bei dem alle Gläubiger gleichmäßig be⸗ handelt werden ſollten; ſie hätten deshalb ihre Zuſtim⸗ mungserklärungen mit Recht wegen Irrtums und arg⸗ liſtiger Täuſchung angefochten; auch verſtoße das Verhal⸗ ten der Klägerin gegen§§ 826, 823 Abſ. 2 BGB in Ver⸗ bindung mit§ 263 STGB. Die Klägerin hat dieſe Aus⸗ führungen beſtritten.— Landgericht und Oberlandesgericht haben die Klage abgewieſen. Auf die Reviſion der Klä⸗ gerin wurde das angefochtene Urteil aufgehoben und nach dem Klageantrag erkannt.(Urteil des VII. Zivilſenats des R. G. vom 28. Februar 37 VII 22/36.) Liſeraiur Der Arbeitseinſatz im Vierjahresplan. Die Durch⸗ führung des Vierjihresplans hat eine Fülle neuer Ver⸗ ordnungen und Anordnungen notwendig gemacht. Allein auf dem Gebiete des Arbeitseinſatzes ſind neben den be⸗ kannteſten ſieben größeren Anordnungen des Miniſter⸗ präſidenten zur Durchführung des Vierjahresplans zahl⸗ reiche Erläuterungen erſchienen und früher ergangene Ge⸗ ſetze neugefaßt worden. Da iſt eine Veröffentlichung um ſo begrüßenswerter, welche„Die Anordnungen zur Rege⸗ lung des Arbeitseinſatzes im Vierjahresplan“ lerläutert vom Präſidenten der Reichsanſtolt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Dr. Friedrich Syrup, Otto ſichtlicher Form zuſammenfaßt. Praktiſch nach dem Loſeblattſyſtem in einem ſtabilen Hefter eingeordͤnet, ſo daß man neu herauskommende Ver⸗ ordnungen leicht hinzulegen kann, enthält die Veröffent⸗ lichung nicht nur den Wortlaut ſämtlicher Verordnungen und Anordͤnungen nebſt den der dazu ergangenen Erläu⸗ terungen, ſondern auch eine Darſtellung der früher ergan⸗ genen Geſetze zur Regelung des Arbeitseinſatzes und den Wortlaut der früher auf dieſem Gebiete ergangenen Ge⸗ ſetze in ihrer zur Zeit gültigen Form. Beſonders begrüßt wird es werden, daß auch die Formblätter für Anzeigen und Anträge abgedruckt ſind. Das Buch iſt als Nachſchlagewerk für jeden, der von den Beſtimmungen betroffen wird oder ſich ohne Zeitver⸗ luſt über ſie unterrichten möchte, ſchlechterdings unent⸗ behrlich. eb Dr. Kurt Hirche. Weren und Wärkte Kelterbeginn am 4. September Die Keltereien dürfen nach einer Anordnung, die der Reichsnährſtand durch die Hauptvereinigung der deutſchen Gartenbauwirtſchaft erlaſſen hat, bereits am 4. September mit der gewerbsmäßigen Verarbeitung von Aepfeln zu Apfelwein und Süßmoſt beginnen. Wenn das Kelterverbot in dieſem Jahre bereits früher endet als in den Vor⸗ jahren, ſo geſchieht das vornehmlich mit Rückſicht darauf, daß die Lagerbeſtände an Apfelſaft und Apfelwein nur noch gering ſind. Es muß jedoch ausdrücklich darauf hingewieſen werden daß damit noch keineswegs alle zu dieſer Zeit zur Ver⸗ Eröffnung eines gerichtlichen Vergleichswerfahrens geſtellt, felle: Elsner Verlagsgeſellſchaft, Berlin) in handlicher, über⸗ Rhein-Rianische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 11. Auguſt. Zu Beginn der Abendbörſe herrſchte auf allen Gebieten ſowohl in Aktien als auch in Rentenmärkten wieder wei⸗ teſtgehende Geſchäftsſtille, da die Beteiligung der Kundſchaft weiterhin ſehr zu wünſchen übrig läßt. Soweit zunächſt Kurſe genannt wurden, blieben ſie auf der letzten Mittags⸗ baſis behauptet.— Von Renten ſtellten ſich Kommunal⸗ Umſchuldung auf etwa 94,70—94,80 und Reichsaltbeſitz auf etwa 12836. Bei größtenteils nominelben und etwa—96 v. H. niedrigeren Kurſen gegenüber dem Berliner Schluß liegt die Umſatztätigkeit im Verlauſe überaus klein. Bis 7 v. H. niedriger bagen Hoeſch, Demag, Erdöl, Deutſche Lino⸗ leum, Schuckert und AG für Verkehr. Am Einheitsmarkt Meininger Hyp.⸗Bank 122,75(123), Schantung nach Pauſe britiſchen Schleppnegfiſcherel. 133(1309. Die Leiter Ler britiſchen Schleppnetzfiſchervereinigung ſind Auflegung einer größeren Zahl von Booten zu beraten. Die Schlepp⸗ netzſiſcherei ſei, ſo verlautet, durch ſteigende Selbſtkoſten ſä teilwetſer Am Rentenmarkt kamen 5 v. H. Hoeſch mit unverän⸗ dert 102,5, 4,5 v. H. Krupp mit unv. 99,5 und Farbenbonds mit 134,25(13436) zur Notiz. fügung ſtehenden Aepfel als zur Kelterung von Apfelſaft und Apfelwein geeignet gelten können. Es bleibt Pflicht eines jeden Obſtverarbeiters, ungeeignetes, insbeſondere unreifes Obſt nicht aufzunehmen. Nur ſo wird eine der weſentlichſten Vorausſetzungen für die Herſtellung einer handelsfähigen Ware und für einen geſundheitlich wirklich wertvollen Süßmoſt erfüllt. Auch diejenigen, die Süßmoſt im Lohn herſtellen, wer⸗ den— wenn auch die Lohnkelterei für den Hausbedarf der Obſtanbauer vor dem 4. September nicht ausdrücklich verrboten iſt— hierauf unbedingt achten müſſen. Nicht reifes Obſt iſt ziemlich reich in Gelierſtoffen und ſomit vornehmlich zur Herſtellung von obſthaltigen Brotaufſtrich⸗ mitteln geeignet. Da die Verſorgung der Marmeladen⸗ induſtrie mit Aepfeln vordringlich iſt, muß vornehmlich ſolches Obſt anch nach Ablauf des Kelterverbots dieſer Ver⸗ arbeitung zugeführt werden. * Frachtnachlaß für Obſt. Zur Förderung des Abſatzes der deutſchen Obſternte und zur Erleichterung der Verſor⸗ gung der Bevölkerung mit Winterobſt gewähren die Deutſche Reichsbahn und die deutſchen Privatbahnen auch in dieſem Jahr einen Frachtnachloß für den Stückgutver⸗ ſond von friſchen Birnen, Aepfeln und Pflaumen für die Zeit vom 16. Auguſt bis 31. Dezember 1937. Er wird in den hauptſächlich für dieſen Verſand in Frage kommenden Entfernungen und Gewichtsmengen bis zu 30 v. H. be⸗ tragen. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Auguſt.(Eig. De. Beizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 7,90; Nov. 76773 Jan. 2,77% G; März 7,72.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 108,25; Nov. 105,75; Jan. 106; März 106,50 G. Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß] Auguſt(37) 576; Sept. 576, Okt., Nov. je 578, Dez. 579; Jan.(38) 582, Febr. 584; März 583; April 588; Mai 590, Juni 580; Juli 591; Auguſt, Okt., Dez. je 590; Jan.(30) 591; März 5902; Mai 593; Tendenz ruhig, ſtetig. Mannheimer Häuie-Zeniral Aukiion O Maunheim, 11. Auguſt. Auf der heute in Mann⸗ heim abgehaltenen 103. Höute⸗Zentral⸗Auktion kamen ins⸗ eſamt 37 841 Häute zum Angebot(gegen 43771 Stück im ſuli),, und zwar 15717(17889) Großviehhäute, 2 075 (25 275) Kalbfelle und 1049(609) Schaffelle. Der nicht unbedeutende Rückgang bei Großviehhäuten und Kalb⸗ fellen iſt darauf zurückzuführen, Jiß die Auktion den An⸗ fall von nur vier Anlieferungswochen umſaßte gegen fünf im Vormonat. Die Zuteilungen fielen daher auf die ein⸗ zelnen Quotenempfänger entſprechend kürzer aus. Auktion hatten ſich die regelmétzigen Einkaufsagenten und Fabrikanten eingefunden; die Verteilung der Beſtände erfolgte im Rahmen der Kontingentierungsvorſchriften, wobei ſämtliche Loſe zum Höchſtpreis an die Verarbeiter gelangten. Man zahlte im einzelnen in Pfg. je Kilo: Rinderhänte: bis 14,5 Kilo 86; 15—24,5 Külo 96—104; 25—29,5 Kilo 98—105; 80—30,5 Kilo 100—107; 40 Kilo und mehr 100—104.— Kuhhäute: gleiche Gewichtsklaſſen: 50; 80—88, 83.—90; 94—100; 96—90.— Ochſenhäute: gleiche Gewichtsklaſſen 58; 76—81, 83—88; 102—108; 91—98; 50 Kilo und mehr 84—88.— Bullenhäute: gleiche Gewichts⸗ klaſſen 64; 77—84; 79—84; 78—83; 74—78; 70—74; 60 Kilo und mehr 66—70.— Norddeutſche Ochſenhänte bis 24,5 Kilo 52; über 25 Kilo 66; Rinderhäute bis 24,5 Kilo 82; über 25 Kilo 72; Kuhhäute bis 24,5 Kilo 56; üher B Kilo 62; Bullenhäute aller Gewichtsklaſſen 52.— Schußhäute: ſüddeutſche Ochſen, Rinder, Kühe 62; ſüddeutſche Bullen 503 norddeutſche Ochſen, Rinder, Kühe, Bullen 40.— Kalb⸗ ſüddeutſche bis 4,5 Kilo 125—138; 4,5—7,5 Külo 111 bis 120; 7,5 Kilo und mehr 102—104; Schuß 80.— Nord⸗ deutſche bis 4,5 Kilo 95—104; 4,5—7,5 Kilo 99—08; 75 Kilo und mehr 80—84; Schuß 60.— Freſſer 60.— Ungeborene Kalbfelle 66.— Schaffelle: Wolle 90; Halbwolle 72; Kurz⸗ wolle 68; Blößen 56; Lammfelle 64.— Roßhänte: bis 219 em 7,95 /, 220 em und mehr 10,60 je Stück. * Leinölnotierungen vom 11. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſant Pl. per Auguſt 13,25; Leinſgat Klk. per Auguſt⸗Sept. 155/10; Bombay Auguſt⸗Sept. 1576, Leinſaatöl Loko 31,0; Auguſt 90,0; Sept.⸗Dez. 29,9; Baumwollöl ägypt. 27,63 Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 764. Neuyork: Terp. 36,0. Savannah: Terp. 91,0. Geld- und Devisenmarkit Parls, 11. August Kchla) emilich). Londos 132.85[ panien H Kopenhagen 594.75 f Wien 511.— Leoyrt 29.65,, ſtelien 649.50J folln! 14./0¼ Seri 107³ Be 44862] Goch 61225] Me, 6352J e, 5 mondon, 1 Auust(chluß amilich“ U 498.82* enhagen 22,0— Mosxeu—— Ichanha 12 Kaae 400 n eer.n, 83— Lächnh. 15 Amsterdam 9 382 ooi0 19.90/J Honsfanfin.] 618.— frfralien 125,.— Palls 13² 85 Lissabon 110.4 Jſihen 540,50 Werito 18.— Urüsel 29.50/ Feisingior275.18[lien 2 1 onierider 28.— kielſen 94 67 142.25 Warthn. 25.20 Valpzrai. 128.0 8 EE E Somweſ 70⁰ 4.— IRio de Jad.— onzen16, P 86.50 85 400— Lmüm“.262 LSidai 1060 KMeialle Hamburger Nieialluofierungen vom 11. August ttupjer Banca- u. KMarts-Linn Iriet J beld Rriet f feln bezahfiſ Briei 1 Celd Hbezahlt Januar 76.5078 50... 355,0355,0.. Hüttenrohzinn 32.753275 Ff.. Felnsilber(Röl. p. k9)) 441 60/58.60 Mär e 289/.79 9 0 e Ali-Blatin(Abfaliez al ee Cireapr.(Rll. g. gr.).80.50 9 3 225 3 uln SS etailor.(. 865 au J78.5“ 8500 85.0355 U0 einb /8 50/8.50.. 858“35,00 ot 75 7 5*9 8— 8*.) 85— ..50/78,. BC355,00.. 0usdtsllber klasche) 15, 9 u eemb./8 5,/78.50.. B55.C35,00. Volfr-mer⸗ 8* 180.— * Neue Metallkurspreiſe. Lout Bekanntmachung K P 978 werden ab 12. Auguſt die Kurspreiſe für Blei um 0,50 je 100 Kilo ermäßigt. veröffe 0 R.•8.6 Bm 14.89.8 100 Ke in Kraft ab in Kraft ab, 1 1 2 0 0 0 ke 12 8. 108 Alum. n. leg.] 133 13, 123—40[Bronzeleg. 112,9/115,5112.¼15.5 do. Legier S 61 58—61 Neufilberleg. 747⁵7 4 71— 74 Blei nichtleg. 78. 20. 25- 305 Nickel n. leg. 36—246 236—246 Hartblei 30/½ 22%%—- 33¼ BZint ſein 349% 36(34 36%/ Kupfer.leg.82/½ 85.83 85. do roh. 50%—3% 30/½—32%/ Meſſingleg 66—64 61¼ 64 Zinn n. leg.] 33— 43333 25 Roiguß leg 8½—8) 82¼ 85[Banka⸗Zinn] 45 35545 355 * Der Londoner Goldpreis betrug am 11. Auguſt für eine Unze Feingold 139 ſh 6 d 86,5946, für ein Gramm Feingold demnach 53,8203 Pence 2,78408. Frachienmarhi buisburg-Ruhror! Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe gegenüber eſtern keine Aenderung. Frachten und Schlepplöhne blie⸗ ben nach allen Richtungen hin unverändert. * Zur Donnerstag, 12. Auguſt 1937 Nene Mannheimer Zei tung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 367 * Beicb ali LcigeR Schulökonto der Verkehrsſünder 46 Verletzte bei 70 Unfällen im Juli In unſerer Stadt zählte man im vergangenen Monat insgeſamt 70 Verkehrsunfälle. Verletzt wur⸗ den dabei 46 Perſonen. Todesopfer ſind erfreulicher⸗ weiſe diesmal nicht zu beklagen. Von den 46 Ver⸗ letzten waren fünf unter 14 und 41 über 14 Jahre alt, 30 männlichen und 16 weiblichen Geſchlechts. Zu⸗ rückzuführen ſind die meiſten Unfälle auf Nichtbe⸗ des Vorfahrtsrechtes und auf falſches Ein⸗ iegen. Claire Schlichting im Hindenburgpark Einen Generalangriff auf die Lachmuskeln unter⸗ mehmen Meiſter deutſchen Humors am Sonntag, dem 15. Auguſt, nachmittags und abends, im Hindenburg⸗ park. Lachſtürme wird Claire Schlichting, die „Jüngſte komiſche Alte“ Deutſchlands, mit ihren bur⸗ lesken Szenen entfachen. Oskar Albrecht, einer der beſten deutſchen Humoriſten, wird die Verbin⸗ dung von der Bühne zum Parkett ſchaffen. Einer der beſten deutſchen Solotänzer, Erwin Hoffmann bom Landestheater Braunſchweig, wird mit ſeinen unübertrefflichen Tanzſzenen triumphieren. Kurt Engel faſt allen Rundfunkhövern aus ſeinen zahl⸗ reichen Sendͤungen als unübertrefflicher Xylophoniſt bekannt, wird zeigen, daß er nicht nur ein Virtuoſe an dieſem Inſtrument, ſondern auch ein unübertreff⸗ licher Humoriſt iſt. Bayerini, das muſikaliſche Unikum, der ausgezeichnete deutſche Muſikelown, wird es auf ſeine Art glänzend verſtehen, ſich die Gunſt des Publikums zu erringen. Allen ſteht als Helfer und Partner am Flügel der hervorragende Berliner Pianiſt Guſtv Beck zur Seite, der auch —— einigen ſoliſtiſchen Darbietungen hervortreten wird. Dienſtjubiläum. Anläßlich der Vollendung 40⸗ jähriger Dienſtzeit erhielt Oberpoſtſekretär Albert Bold über die Reichspoſtöriektion Speyer ein An⸗ erkennungsſchreiben des Führers und Reichs⸗ kanzlers. Kleinrentner⸗Beratung. Die Kleinrentner⸗Bun⸗ desgruppe Ludwigshafen a. Rh. läßt durch den Grup⸗ penleiter Phil. Laubſcher für heute, Donnerstag, von 14 Uhr an zu einer Beſprechuna wichtiger Ver⸗ ordnungen des Bundesamtes einladen, und zwar nach der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße 40. Anſchließend iſt Inkaſſo des 2. und 3. Quartals. Ludwigshafener Veranſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr und 20.15 bis 22.90 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Wenn Frauen ſchweißen“.— NSDAP.xſifiellungen Aus partelamtlichen Bekauntmachungan entnommen Ortsgruppen der NS DAP Erlenhof. 12. Auguſt Antreten auf dem Erlenhofplotz um 20 Uhr zum Formaldienſt. Nur Uniformierte. Rheinau. 12. Auguſt, 20.30 Uhr, Sitzung ſämtlicher Amts⸗ und Zellenleiter(Dienſtanzug). Deutſches Eck. 15.., 18.15 Uhr, Antreten ſämtlicher uni⸗ formierten Politiſchen Leiter zum Kreisappell auf dem Treffpunkt: 18.15 Uhr vor der Ortskranken⸗ e ſe. Fendenheim⸗Oſt und ⸗Weſt. Am 19.., 21 Uhr, Beſpre⸗ chung ſämtlicher Politiſchen Leiter der Orgru Oſt und Weſt im Alten Schützenhaus.— 16..,.30 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter Halteſtelle Kaſerne zum Bereit⸗ ſchaftsdienſt der Bereitſchaft 12. Lindenhof. Am 15.., 6 Uhr, Antreten ſämtlicher Poli⸗ tiſchen Leiter, auch DAF, Gontaroplatz.— Anzug: Dienſt⸗ anzug, Bluſe. Neckarſtadt⸗Oſt. Nächſte Dienſtſtunde des 3. SA⸗Sportab⸗ zeichen⸗Lehrgangs 12.§. im„Neuen Tivoli“. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Zellenleiterſitzung am 13. 8. um 20 Uhr auf der Geſchäftsſtelle. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 15.., 6 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter ſowie Pol.⸗Leiter⸗Anwärter vor der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Dienſtanzug: Dienſtbluſe. Nichtuniformierte mit Armbinde, Rheinau. Am 13.., 20 Uhr, haben ſämtliche Pol. Leiter zum Bereitſchaftsdienſt auf dem Sportplatz der NSDAP anzutreten.(Dienſtanzug, Ziviliſten mit Armbinde.) Rheinau. Am 15. 8. haben ſämtliche Politiſchen Leiter um.45 Uhr an der Halteſtelle Wohlgelegen beim Exer⸗ zierplatz zur Kreisbeſichtigung zu erſcheinen.(Vorſchrifts⸗ mäßige Uniform, Ziviliſten mit Armbinde.) Strohmarkt. Am 12.., 20.90 Uhr, Dienſtſtunde für ſämt⸗ liche Politiſchen Leiter und Anwärter. Seckenheim. Diejenigen Parteigenoſſen, die am Reichs⸗ parteitag teilnehmen wollen, melden ſich ſofort auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Waldhof. Am 15..,.15 Uhr, Antreten ſämtlicher Poli⸗ ziſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter vor der Geſchäfts⸗ ſtelle, Sandſtraße 15, zum Bereitſchaftsdienſt. Marſchanzug. Waldhof. Zum Reichsparteitag können noch Zivilteil⸗ nehmer ſofort gemeldet werden. Wallſtabt. Am 15..,.30 Uhr, Antreten Halteſtelle Ka⸗ ſerne zum Bereitſchaftsdienſt der Bereitſchaft 12. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsfrauenſchaftsleiterinnen! Die Quartiere für die Banatſänger müſſen ſofort gemeldet werden. Mittag⸗ eſſen fällt aus, nur Uebernachtung mit Frühſtück vom 13. auf 14. Auguſt. Gleichzeitig möchten wir auf die Veran⸗ ſtaltung der Bangtſänger am 13. Auguſt, abends, im Fried⸗ richspark hinweiſen und bitten um regen Beſuch. 58 Am Donnerstag, 12.., findet ab 15 Uhr in den Dienſt⸗ räumen der 32. SS⸗Standarte, Heidelberg, Hanoͤſchuhshei⸗ mer Lanoͤſtraße 4, durch die Annahmekommiſſion der SS⸗ Standarte„Deutſchland“ eine Muſterung von Bewerbern für die Verfügungstruppe ſtatt. Hitler⸗Jungen, die ſich hierfür bewerben wollen, melden ſich um die angegebene Zeit in Heidelberg. Verwaltung. Sämtliche Teilnehmer an der Rheinland⸗ fahrt des Gebietes 21 zahlen ihren Beitrag zur Fahrt am 12. 8. von 19.30 bis 20.30 Uhr auf der Verwaltungsſtelle des Bannes, Zimmer 62, Schlageterhaus.— An der Rhein⸗ landfahrt des Gebietes 21 vom 16. bis W. 8. können noch einige Kameraden(§J oder Da) mit Fahrrädern teilneh⸗ men. Meldung ſofort auf der Geſchäftsſtelle des Bannes (Zimmer 63) Schlageterhaus, täglich von—11 und 14—18 Uhr. Koſten 12 l. Achtung, Teilnehmer am Bodenſeelager Konſtanz! Sämtliche Teilnehmer am Bodenſeeloger des Bannes 171 treten am 17.., vorm. 5 Uhr, mit Fahrrad am Schlageter⸗ Kraft durch Freude Abteilung Feierabend Karten für den Heimat⸗ und Volkstumsabend am Frei⸗ tag, 13. Auguſt, ſind bei folgenden Vorverkaufsſtellen er⸗ hältlich: P 4,—5, Zimmer 11; Langſtraße 39a; Völkiſche Buchhandlung; Zigarren⸗Kiosk Schleicher am Tatterſall; Neckarau, Luiſenſtraße 46. Im Vorverkauf koſten die Kar⸗ ten 50 Pfg. an der Abendkaſſe 60 Pfg. Die Quartiergeber für die Banater Schwaben(Aus⸗ Iandsdeutſche) werden gebeten, am Freitog, 13. Auguſt, 13 Uhr, im Bollhaus die Gäſte abzuholen. Was hören wir? Freitag, 13. Auguſt Reichsſender Stuttgart .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.—.30: Froher Klang.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis oͤret.— 16.00: Muſik am Nach⸗ mittag(Schallplatten).— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Stuttgart ſpielt auf.— 20.00: Die Heimat in der Fremde. — 20.45: Rudolf G. Binding zum 70. Geburtstag.— 21.00: Nachrichten. 21.15: Die Perlenfiſcher. Oper von G. Bizet.— 23.30: Tanzmuſik(Schallplatten).— 24.00: Nacht⸗ konzert: Nordiſche Muſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Volk an der Arbeit.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Allerlei. 15.15: Kinder⸗ liederſingen.— 15.40: Lob der Muſik.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Max Reger: Sonate d⸗Moll.— 18.25: Orgelfantaſien.— 18.40: Im neuen Portugal.— 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.00: Die Glücksritter. Hör⸗ ſpiel.— 21.30: Werke von Verdi(Schollplatten).— 22.20: Bunte Muſik. Donnerstag, 12. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: Kropsburg, Weinſtraße. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.25 Uhr Worms und zurück; 14.25 Uhr Speyer— Germersheim und zu⸗ — und zurück. —* Eiedlungsfahrten: 15 Uhr ab Pa⸗ 958 radeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Meßplatz: 15.30 und 20.15 Uhr Zirkus Buſch. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldparkreſtaurant. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaoͤt. Bildͤniſſe deutſcher Männer, Goldſchmiedekunſt, Liebes⸗ ringe. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. rück; 19.45 Uhr Abendfahrt Worms Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 12. Auguſt: Ueber dem europäiſchen Feſtland hat ſich eine gleichförmige Luft⸗ druckverteilung hergeſtellt, die die Ausbildung flacher Teilſtörungen begünſtigt. Bei über⸗ wiegend freundlichem Wetter muß daher mit dem Auftreten einzelner vielfach gewittriger Nieder⸗ ſchläge gerechnet werden. BVorausſage für Freitag, 13. Auguſt Im weſentlich freundlich, doch Auftreten ge⸗ wittriger Störungen, warm, veränderliche Winde. Anſere Zehn⸗Tage⸗Vorherſage Witterungsvorausſage für die Zeit vom 12. bis 21. Auguſt 1937, herausgegeben von der Forſchungs⸗ ſtelle für langfriſtige Witterungsvorausſage des Reichswetterdienſtes in Bad Homburg am 11. abends: Die leichte Unbeſtändigkeit des Weiters, die im allgemeinen am Anfang dieſer Woche, in Oſtpreußen erſt im Laufe des Dienstags einſetzte, wird zunächſt fortbeſtehen. Im großen und ganzen wird dabei aber das Wetter bis etwa 15. oder 16. Auguſt meiſtens freundlich und warm ſein. Beſonders in Südweſt⸗ deutſchland werden in dieſer Zeit Niederſchläge nur ſelten und nur in geringen Mengen auftreten, wäh⸗ rend im Küſtengebiet der Nordſee und weſtlichen Oſtſee das Wetter bewölkter ſein wird und Nieder⸗ ſchläge ſich etwas häufiger, jedoch auch nur im Sinne einer leichten Unbeſtändigkeit, alſo nicht täglich ein⸗ ſtellen werden. Nach dem 16. Auguſt wird die Unbeſtändigkeit des Wetters und damit die Häufigkeit der Niederſchläge zunehmen. Aber auch oͤͤann noch werden, beſonders wiederum im Südweſten des Reiches, zeitweilig Auf⸗ heiterungen eintreten, ſo daß kaum ein Tag eintritt, an dem die Sonne nicht wenigſtens während einiger Stunden ſcheint. Die Temperaturen werden meiſtens über dem Regelwert liegen, doch werden ſie in der nächſten Woche unter Schwankungen abnehmen. Der Wärme⸗ höhepunkt dieſes Jahres iſt überſchritten. Die tägliche Sonnenſcheindauer wird in Süd⸗ deutſchland und Oſtpreußen an der Mehrzahl der Tage mehr als fünf Stunden, die Geſamt⸗Sonnen⸗ ſcheindauer des zehntägigen Abſchnittes mehr als 70 Stunden betragen. Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Auguſt 28,7 Gvad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum Palaſt⸗Lichtſpiele:„Madame, Bovary“.— Uſa⸗Rheingold: haus an. 5 8 Sternwarte; Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bie 19 Ubr. 30er verkaunte Lehemonn. Union,Theater. Pion] Achtung, Teilnehmer am Bannzelklager in Weinheim?] Städtiſche Kunſihalle: Gebffnet von 10 bis 19 und von 12; Auguſt 10 Grad; heute früh halb 8 Uhr 188 Villal— Atlantik:„Schloß Vogelöd“.— Albambra Sämtliche Teilnehmer am Bannzeltliger I1(14. bis 21. 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer, Giad. 365* Mundenheim:„Spiel an Bord“. Paenſhnrkten en in Punkt 15 ubr, auf dem gekt⸗[ Manubermer Kunſtoerein, I. I, 11 Gehffnet von 10 b16 49 L Neulußheim, 11. Auguſt. Die Leiche des beim Baden im Rhein ertrunkenen 17jährigen Heinrich Gottfried von hier wurde bei der Altriper gleichnamigen Firma. —————3¶ logerplatz im Gorxheimer Tal an. DAc Handwerk: Forſt⸗ und Holzwirtſchaft. Sämtliche holz⸗ verarbeitende Handwerksbetriebe holen bei dem Bürger⸗ meiſterimt Antragsformulare für den zukünftigen Holz⸗ bedarſ ſoſort ab. Dieſelben ſind ausgefüllt an den Orts⸗ hanodͤwerkswalter der zuſtändigen Ortswaltung einzurei⸗ Pflicht iſt. Wir geben hiermit die traurige Nach- richt bekannt, daß unser Innungsmitglied Johann Liehr Dachdeckermeisier nach längerem Leiden sanft entschlafen ist. Dadadedcer-Innung Bezirlé Mannheim Die Feuerbestattung findet Freitag, 11.00 Uhr, statt 567³ Tffisohüngen. elotte-Tafewasser.. flasche 20 43 d. d. Kaiser-Friedrich-Ouelle Psche 20 u. 30 3.8. Brause-Limonad Flasche I 0. 8l onenmost-Siu... khschen 90 rangeade asche- 90 u. 140 Himbeer-Sftup mn.. ½ M0 70 2 Aptelsaftraturrein n. 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