Neue Mannheimer Zei Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60,Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. —— 10 ¹ Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim⸗ Mittag⸗Ausgabe N Freitag, 13. Auguſt 1937 Stalin wütet gegen Ausländer Biüecle Deulſche einoekerkert geber 200 Reichsdeutſche befinden ſich in Haft-— Nachdrücklicher Proteſt der Reichsregierung in Moskau dub. Moska u, 12. Auguſt. In den letzten Wochen hat eine neue um⸗ angreiche, offenbar planmäßige Ver⸗ aftungswelle eingeſetzt, von der eine roße Zahl in der Sowjetunion ohnhafter frem der Staatsange⸗ öriger erfaßt worden iſt. Bei den deut⸗ ſchen Reichsangehörigen handelt es ſich meiſt um Spezialiſten, Handwerker, Fach⸗ leute und dergleichen. Von ihnen wurden durch die GPu. in Moskau 14, in Leningradg, in Kiew 3, in Nowo⸗Sibirſk 5, in Tif⸗ Lis 2, in Charkow 25 verhaftet. Unter den übrigen verhafteten Ausländern befinden ſich allein etwa 40 Ungarn. Mit dieſen neuen Verhaftungen erhöht ſich die Zahl der in der Sowjetunion gefangenen Reichs⸗ deutſchen aufrund 200, wobei der Grund zu der Annahme beſteht, daß die Geſamt⸗ zahl der verhafteten Reichsdeutſchen die be⸗ — Zahlen noch weit über⸗ t. Was die bereits im Herbſt vorigen Jahres in Moskau, Leningrad und anderen Orten verhafteten Reichsdeutſchen betrifft, ſo befinden ſie ſich, abge⸗ ſehen von 15 Ausgewieſenen, nunmehr neun Monate hinter Kerkermauern, angeb⸗ lich in„Unterſuchungshaft“, ohne daß auch nur in einem einzigen Fall von den Sowjetbehörden die Beſuchserlaubnis für ihre Angehörigen oder Vertreter deutſcher amtlicher Stellen erteilt worden wäre. Die neuen zahlreichen Verhaftungen in der Sow⸗ jetunion zeigen wieder deutlich, da ſie in den letzten Wochen an den verſchiedenen Orten faſt gleichzeitig vorgenommen wurden, daß es ſich um eine ſyſte⸗ matiſche Aktion handelt. Die große Mehrheit der Opfer wird rein ſchematiſch über Bauſch und Bogen als„ſpionageverdächtig“ bezeichnet. Angeſichts dieſer erneuten Sachlage hat die deutſche Botſchaft in Moskau von neuem die nach⸗ drücklichſten Vorſtellungen bei der Sowjetregie⸗ rung erhoben. Höchſte Funktionäre in Turkmeniſtan verhaſtet 88 S22 dub. Moskau, 12. Auguſt. Die ſoeben in Moskau eingetroffene Zeitung „Turkmenſkaja Iſkra“ vom 6. Auguſt berichtet von einem ſenſationellen Strafgericht in der turkmeniſchen Sowjetrepublik, dem faſt alle bisheri⸗ gen Spitzenfunktionäre Sowjet⸗Turkmeniſtans zum Opfer gefallen ſind. Anfang Auguſt habe, ſo meldet das Blatt, eine Tagung des turkmeniſchen Zentral⸗ Exekutivkomitees in Aſchkhabad ſtattgefunden, auf der der bisherige Präſident der turkmeniſchen Sow⸗ jetrepublik, Abakow, nun als„Staatsfeind und Trotzkiſt“ verhaftet worden ſei, für abgeſetzt erklärt wurde. Aitakow war zugleich ſtellvertretender Präſident des oberſten offiziellen Regierungsgremiums der geſamten Sowjetunion, des Zentralen Vollzugsausſchuſſes der Sowjetunion. Wei⸗ ter wurden als verhaftete„Spione, Chauviniſten, Buchaniniſten und Trotzkiſten“ für abgeſetzt erklärt: der Vorſitzende des Volkskommiſſiaren⸗Rates derturk⸗ meniſchen Sowjet⸗Republik, Atabajew, der ſtell⸗ vertretende Vorſitzende des Volkskommiſſaren⸗Rates, Sokuarow, der ſtellvertretende Präſident des turk⸗ meniſchen zentralen Exekutivkomitees, Uman ſki, ſowie acht Mitglieder des turkmeniſchen zentralen Exekutivkomitees. Nachdem bereits in den letzten Tagen ein ent⸗ ſprechendes Strafgericht in den beiden übrigen mit⸗ telaſiatiſchen Sowjetrepubliken Tadjekiſtan und Us⸗ bekiſtan vorgenommen worden war, iſt nunmehr auch die turkmeniſche Sowjetrepublik an die Reihe gekom⸗ men. Die Ausmaße der Verhaftungsaktion unter der eingeborenen Bevölkerung in Sowjet⸗Mittelaſien läßt ſchon auf eine überaus geſpannte Lage in den dortigen Gebieten ſchließen. Einige weitere Verlautbarungen der turkmeniſchen Preſſe berichten von der Aushebung zahlloſer„Sa⸗ boteuve⸗ und Spionenneſter“, im Juſtiz⸗, Finanö⸗ und Gerichtsweſen uſw. der turkmeniſchen Somiet⸗ republik ſowie von„chauviniſtiſchen Unruhen“ unt der ſtudentiſchen Jugend. lyn. Der Sturm auf die Grazer Buchläden Eine planmüßig vorbereitete deutſchſeindliche Aktion Der Sicherheitsdirektor von Graz entſchuldigt ſich dnb, Wien, 12. Auguſt. Aus den Ergänzungsmeldungen über die Vor⸗ fälle in Graz, die ſich mit den Erhebungen durch die dortige konſulariſche Vertretung des Reiches decken, geht hervor, 5„ 3 daß der Sturm auf die Läden, in denen das Führer⸗Buch„Mein Kampf“ auslag, eine plan⸗ mäßig vorbereitete und durchgeführte Aktion gewiſſer Kreiſe der Vaterländiſchen Front war. Nachdem das Buch auf Grund der Verhandlungen offiziell zugelaſſen iſt, ſtellen dieſe Angriffe lokaler Untergliederungen ſomit zugleich offenſichtlich den Verſuch dar, die Durchführung des Abkom⸗ mens mit Deutſchland zu ſtören. Botſchafter v. Papen wird perſönlich Gelegenheit nehmen, den Vorfall bei der öſterreichiſchen Regie⸗ rung zur Sprache zu bringen unter Wahrung der durch die deutſch⸗öſterreichiſchen Vereinbarungen ſich ergebenden Belange. Der Sicherheitsdirektor von Graz hat noch am gleichen Tage ſein Bedauern über die Aus⸗ ſchreitungen zum Ausdruck gebracht. Politiſcher Doppelmord im Irak Lufiflotte von einem Soloaten erſchoſſen Der Generalſtabschef und der Chef der dnb. Bagdad, 12. Auguſt. Der Generalſtabschef des Frak, General Bekir Sidky, und der Chef der Luftflotte Mahmud Ali Jawand wurden am Mittwochabend in Moſ⸗ ſul ermordet. Man vermutet daß der Mord aus politiſchen Gründen geſchehen iſt. General Bekir Sidky und ſeine Begleitung befand ſich auf der Reiſe nach Ankara, um an den türkiſchen Manövern teilzunehmen. Trotz der Ermordung der beiden Männer herrſcht im Jrak Ruhe. Einzelheiten aus Moſſul beſagen, daß Bekir Sidky mit ſeiner Be⸗ gleitung Mittwoch abend die Fliegerſtation in Moſſul beſichtigte. Ein einfacher Soldat, der vor einem Zelt Poſten ſtand, habe plötzlich auf den Generalſtabschef an⸗ gelegt und ihn mit drei Gewehrſchüſſen nieder⸗ geſtreckt. Der Chef der irakiſchen Luftwafſe, der den General zu ſchützen verſuchte, wurde von zwei weiteren Schüſſen des Attentäters tödlich getrofſen. Soldaten der Fliegertruppe, die den Attentäter lyn⸗ chen wollten, konnten nur mit großer Mühe von der Polizei und von Offizieren des Standortes daran gehindert werden. Man hofft, bei der Unterſuchung feſtſtellen zu können, ob das Attentat nur ein per⸗ ſönlicher Racheakt iſt oder ob es politiſche Hinter⸗ gründe hat. Die Leichen der ermordeten Offiziere wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag von Moſſul mit einem Sonderzug nach Bagdad übergeführt, wo heute das Staatsbegräbnis unter Beteiligung des geſamten Diplomatiſchen Korps und der Regierung ſtattfand. iſt Herr der Lage dnb. Bagdad, 12. Auguſt. Die Regierung des Jrak iſt völlig Herr der Lage. Die Stadt Bagdad wurde militäriſch geſichert und ſämtliche Straßen mit Militärpoſten be⸗ Die Regierung haben der Regierung treue Gefolgſchaft zugeſichert. Die Beiſetzung des ermordeten Generals erfolgte nach mohammedaniſchem Ritus. Die Vertreter des diplomatiſchen Korps nahmen an der Beiſetzung teil und legten Kränze nieder. ſetzt. Die Garniſonen von Moſſul, Kirkuk und Basra Die öſterreichiſche Preſſe ſchweigt dnb. Wien, 12. Aug. Es iſt bezeichnend, daß die geſamte öſter⸗ reichiſche Preſſe die Vorfälle in Grasz, die ihr offenbar ziemlich peinlich ſind, bisher verſchweigt. Es iſt aber weiter beſonders kennzeichnend, daß ausgerechnet das bekannte füdiſche Hetzblatt „Echo“ eine Erklärung der Vaterländi⸗ ſchen Front in Graz bringt. In dieſer Er⸗ klärung des Sekretärs der Landesleitung der Va⸗ terländiſchen Front in Graz wird die Sache ſo dar⸗ geſtellt, als ob die Vaterländiſche Front mit tele⸗ foniſchen Anrufen geradezu beſtürmt worden ſei, gegen die Auslegung des Hitler⸗Buchs„Mein Kampf“ einzuſchreiten. In einer der Buchhandlun⸗ gen ſei es dann zu Streitigkeiten gekommen, die von der Vaterländiſchen Front, die mit den Vorkomm⸗ niſſen in keinem Zuſammenhang ſtände, bedauert würden. In der zweiten Ausgabe des„Echo“ erfolgte dann noch ein eingehender Bericht des Blatts, in dem zu⸗ gegeben wird, daß größere Trupps in vier Buchhand⸗ lungen die Entfernung des Führer⸗Buchs aus den Schaufenſtern erzwungen hätten. In einer Buch⸗ handlung ſei es dann infolge Widerſtands eines An⸗ geſtellten zu Tätlichkeiten gekommen. Zwei Funk⸗ tionäre der Vaterländiſchen Front verſuchten den Streit zu ſchlichten. Der eine von ihnen(der vom DNB in der erſten Meldung erwähnte Emigrant Gleßner) ſei bei den Nationalſozialiſten Steiermarks ſehr verhaßt, weil er als Urheber der Ausſchließung von 300 nationalſozialiſtiſchen Studenten von den öſterreichiſchen Hochſchulen gelte. Im Zuſammenhang mit der Meldung des deut⸗ ſchen Rundfunks über die Grazer Zwiſchenfälle er⸗ breiſtet ſich das jüdiſche„Echo“ außerdem noch, von einer unnötigen Gefährdung des Juliabkommens zu ſprechen. Was von dieſer Polemik zu halten iſt, geht ſchon daraus hervor, daß die öſterreichiſche Regie⸗ rung bereits mehrfach gezwungen war, gegen die Schreibweiſe dieſer Blätter vom Schlag des„Echo“, die ſich heute als Hüter des Preſſefriedens aufſpie⸗ len, vonzugehen. Im übrigen zeigen jetzt die Vor⸗ fälle aufs neue, wo die wirklichen Saboteure der deutſch⸗öſterveichiſchen Verſtändigung ſitzen. Rumäniens Miniſterpräſident Tataresen wurde von König Carol in einer längeren Audienz empfan⸗ gen. Beim Verlaſſen des Schloſſes erklärte Tata⸗ rescu Preſſevertretern, daß die Regierung„bis zum Ende des ihr von der Krone und vom Parlament anvertrauten Mandats bleiben werde.“ Sreit in 82 Nach der Verhaftung von ſechs Streikpoſten kam es zu 150, Poliziſten und 1000 Streikenden der Robins⸗Trockendock⸗ 148. Jahrgang— Nt. 369 einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen und Reparaturwerft⸗Geſellſchaft in Die. Polizei wurde von den Streikenden mit Steinen beworfen und der Verkehr durch⸗ eine Sitzdemonſtration vor den Autobuſſen aufgehalten. Drei Leute wurden verletzt und zehn ver⸗ haftet.(Weltbild, Zander⸗M.) Per führt heute die Rolt Armee? Von Baron Ernſt v. Ungern⸗Sternberg 2 Die ſogenannte große Reinigung der Roten Armee, die noch immer mit blutigem Eiſer fortgeſet wird, hat, wie ſich das von ſelbſt verſteht, einen durchſchlagenden Umſchwung in der Beſetzung der Kommandoſtellen nach ſich gezogen. Es handelt ſich dabei meiſtens um Leute, die in der Militärgeſchichte der Sowjets gar keine, oder doch nur eine unter⸗ geordnete Rolle geſpielt haben und deren„Ruhm“ nicht über die Grenzen Sowjetrußlands gedrungen iſt. Man ſpricht ſelbſt in Moskau von Mittelmäßig⸗ keiten, aber die militäriſche Unzulänglichkeit wird durch blinde Ergebenheit für Stalin wettgemacht ja bis auch ſie, ebenſo wie ihre Vorgänger, als infame Spione, Trotzkiſten und Verräter von der immer wachſamen GPU. entlarvt werden. Der neue Chef des Roten Generalſtabes, der Nachfolger Tucha⸗ iſchewſkis, iſt Schapoſhnikow. Einer der wenigen alten Offiziere der Zarenarmee, die noch nicht ex⸗ ſchoſſen worden ſind und die Anſpruch darauf er⸗ heben dürſen, eine militäriſche Vorbildung zu beſitzen. Während des Weltkrieges war er als Generalſtabs⸗ offizier einer Diviſion zugeteilt. In den zwanziger Jahren wollte er ſich als ſowjetruſſiſcher Moltke ver⸗ ſuchen und veröffentlichte eine Schrift„Der General⸗ ſtab als Gehirn der Armee“. Die Schrift wurde von den ſowjetruſſiſchen Generälen als nicht genügend klar befunden und nicht für den Lehrkurſus der Ro⸗ ten Akademie zugelaſſen. Immerhin wurde Scha⸗ poſhnikow zum Kommandeur des Wolgamilitärbe⸗ zirkes ernannt und ſpäter in derſelben Eigenſchaft nach Petersburg verſetzt. 5 Der Kriegskommiſſar und Chef der Roten Armee, Marſchall Woroſchilow, iſt der Welt bekannt. Weniger bekannt iſt ſein Werdegang zu den Höhen der militäriſchen Karriere. Woroſchilow iſt von Be⸗ ruf Schloſſer. Sein Bildungsgang gipfelt im Beſuch einer zweiklaſſigen Volksſchule. Bei Ausbruch des Weltkrieges wurde er einer Gewehrfabrik zugeteilt und konnte ſich dem aktiven Frontdienſt enkziehen. 1918 floh er mit einigen Gefährten vor der öſtex⸗ reichiſchen Okkupationsarmee nach Zaryzin, wo er ſich als bolſchewikiſcher Agent hervortat und ſpäter zum Kommiſſar für innere Angelegenheiten der Ukraine ernannt wurde. 1919 wurde er Vorſitzender des Revolutionsrates bei der Kavallerie Budennys und nahm am Krieg mit Polen teil, in dem bekannt⸗ lich die Sowjettruppen geſchlagen wurden. 1925 wurde er Volkskommiſſar für die Landesverteidi⸗ gung, gewann das Vertrauen Stalins, wurde Mar⸗ ſchall und Chef der Roten Armee. Sein nächſter Gehilfe iſt heute Marſchall Egorow, Sohn eines Laſtträgers an der Wolga. Seine Begabung und ſein Lerneifer ermöglichten es ihm, die Kaſanſche Ka⸗ dettenſchule zu beenden, aus der er als Leutnant her⸗ vorging. Aber 1905, als nach dem ruſſiſch⸗japaniſchen Krieg die erſten revolutionären Unruhen im Zaren⸗ reich ausbrachen, erwies er ſich als politiſch unzu⸗ verläſſig und wurde gezwungen, ſich der Reſerve zu⸗ zählen zu laſſen. 1914 wurde er wieder zum aktiven Dienſt einberuſen. Aber ſchon 1917, unter Kerenſki, trat er auf die Seite der Bolſchewiken, forderte die Frontſoldaten zum Deſertieren auf, kam vor ein Kriegsgericht und wurde zu Feſtungshaft verurteilt, 2. Seite /Nummer 369 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 13. Auguſt 1937 Während der Bürgerkriege kam er mit Stalin in Zaryzin in nächſte Verbindung, der ihn zum kom⸗ mandierenden General im Krieg mit Polen ernannte. Die militäriſche Niederlage der Bolſchewiſten in die⸗ ſem Kriege ſchadete aber nicht dem militäriſchen Auf⸗ ſtieg Egorows, der abwechſelnd zum Oberkomman⸗ dierenden des Petersburger, des Kiewer und anderer bedeutender Militärbezirke ernannt wurde. Schließ⸗ lich erhielt er ſogar den Marſchallſtab. Zum Kommandanten von Moskau, eines der wich⸗ tigſten militäriſchen Aemter, iſt Marſchall Buden ny ernannt, früherer Feldwebel eines Dragonerregi⸗ ments. Seine Gegner behanpten. daß er auch heute noch ſich beſſer zum Feldwebel als zum Marſchall eigne, ſelbſt die Bolſchewiſten ſollen ſich fürchten, ihn allauſehr hervortreten zu laſſen. Budenny behaup⸗ tet, durch Kavallerieattacken Tankgeſchwader über⸗ rennen und Stacheldrahtverhaue überſpringen zu können. Ueber ihn werden in Sowjetkreiſen die ſelt⸗ ſamſten Anekdoten erzählt. Eine nicht weniger ſtürmiſche, aber ebenſowenig vorbereitete Militärkarriere weiſt der neue Ober⸗ kommandierende des Kiewer Militärbezirks, Fedko, auf, der von Beruf Tiſchler iſt. Fedͤko wurde erſt 1916 als junger Burſche zum Militärdienſt einge⸗ zogen, iſt aber kaum mit der Front in Berührung gekommen. 1918 demobiliſiert, wurde er Landarbei⸗ ter und ſchloß ſich den bolſchewiſtiſchen Formationen an. Direkt vom Pfluge wurde er ͤurch den Sowjet vom Nordkaukaſus, in dem er Freunde hatte, zum Kommandierenden der Zweiten Armee im Bürger⸗ krieg gewählt, in dem er ſich durch Tapferkeit her⸗ vortat und viermal mit dem Orden dͤer Roten Fahne belohnt wurde. Später wurde er als Bezirkskom⸗ mandeur der Roten Armee Blüchers im Fernen Oſten zugeteilt. Er hat ſich verſchiedentlich durch grauſames und blutiges Unterdrücken von Bauern⸗ aufſtänden hervorgetan. Für die Theorien militä⸗ riſcher Wiſſenſchaften hat er nie allzuviel Intereſſe gezeigt. Zum Oberkommandierenden des Petersburger Militärbezirks iſt der Matroſe Dybenko ernannt worden. Dybenko hat eine dreiklaſſige Schule be⸗ endet, wurde 1912 als Matroſe in die Kriegsmarine eingeſtellt. 1917 ſtellte er ſich an die Spitze der meu⸗ ternden Matroſen, mordete und plünderte und wurde zur Belohnung nach dem Siege der Bolſchewiſten zum Marineminiſter ernannt. Nach der blutigen Eroberung der Krim wurde er Chef der Krim⸗ republik, ſpäter Leiter der Artillerieverwaltung. Er iſt im Beſitz von drei Orden der Roten Fahne. Man ſcheint in Sowjetrußland der Anſicht zu ſein, daß Schulweisheit und militäriſche Vorbereitung für die kommandierenden Generäle nicht das Entſcheidende darſtellen. Die Hauptſache bleibt Zuverläſſigkeit und Ergebenheit für den angebeteten„Zaren“ des Welt⸗ Proletariats, Stalin. Und in ſeinem Namen bereiten ſie die Aufgaben vor, das blutbefleckte Banner öer Weltrevolution durch die größte Armee der Welt in die Länder des weſtlichen Kulturkreiſes zu tragen. Der Führer empfing in Berchtesgaden im Beiſein des Generalbauinſpekteurs für die Reichs⸗ hauptſtadt, Profeſſor Dr. Albert Speer, den Präſidenten des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Hermann Eſſer, zum Bortrag über den Stand der BVorarbeiten für die Erbauung des„Hauſes des deutſchen Fremdenverkehrs“, Nach Beſichtigung der Pläne und Modelle entſchied ſich der Führer über den endgültigen Bauplatz und genehmigte die In⸗ angriffnahme des notwendigen Grunderwerbs ſowie den Zeitpunkt der Grundſteinlegung. * In gewöhnlich gutunterrichteten politiſchen Krei⸗ ſen ſchreibt man dem franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten die Abſicht zu, im Außen⸗ miniſterium eine beſondere Propa⸗ gandaabteilung zu ſchaſſen. Ob es ſich hierbei um eine rein politiſche Propaganda handeln ſoll iſt noch nicht bekannt. (kämpfe der S A Stabschef Lutze über die deutſchen Rundfunk⸗ wichtigen Gebiet der körperlichen Erziehung Gemeinſchaftsleiſtung geht vor Spitzenleiſtung „Starker Geiſt, fiefer Glaube, ftahlharter Körver Stabschef Lutze über die Bedeutung der Reichswentkämpfe der SA dib. Berlin, 12. Auguſt. Zum bevorſtehenden Beginn der Reichswett⸗ hielt am Donnerstagabend ſender eine Anſprache, in der er die große Aufgabe der körperlichen Erziehung in der SoA darlegte. Stabschef Lutze führte u. a. aus: Die Reichswettkämpfe die die Sa in der Zeit vom 13. bis 15. Auguſt d. J. in Berlin durchführt, ſind in ihrer Art und Form etwas Neues und Erſt⸗ Sie ſind nicht von heute auf morgen ent⸗ maliges. ſtanden, ſondern ſtellen oͤas Ergebnis monatelanger pflichtbewußter und harter Arbeit dar, die nach dem galten Grundſatz der Sturmabteilungen freiwillig und uneigennützig geleiſtet wurde. Als der Führer die SA mit der Durchführung der Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele in Nürnberg be⸗ auftragte, da empfanden wir SA⸗Männer es als eine Selbſt verſtändlichkeit, daß gerade die SA auf dem eine große Aufgabe geſtellt erhielt, die des Einſatzes der Beſten wert iſt. Ueberraſcht von dieſem Auftrag konnten nur diejenigen ſein, die ſich bislang wenig oder gar nicht mit dem Standardwerk der Bewegung „Mein Kampf“ beſchäftigt haben. Dort hat der Füh⸗ rer ſeine Forderung an die SA eindeutig feſtgelegt, als er ſagte:„Erhaltung des deutſchen Volkes und ſeiner Wehrkraft durch weltanſchauliche Erziehung und körperliche Ertüchtigung iſt unerläßlich.“ Die Reichswettkämpfe der SA in Berlin ſind aus der Idee einer neuen, weltanſchaulichen Erziehung unſeres geſamten Volkes geboren. Nach dem Willen des Führers ſchut ſich die SA heute an, ihr Bekeuntnis zum iſt, zum Wehrwillen und zur Erhaltung der Wehrhaftig⸗ keit und der Wehrkraft in die Tat untzuſetzen. Sie will zeigen, daß aber nicht allein der Geiſt, der Glaube maßgebend iſt, ſondern daß hinzu⸗ kommen muß die Stählung des Körpers. Ein ſtarker Geiſt, ein tieſer Glaube und ein ſtahl⸗ harter Körper, das iſt es was den echten deut⸗ ſchen Mann ausmacht. Wenn wir den deutſchen Menſchen formen wollen, ſo wie es Gegenwart und Zukunft erſordern, dann müſ⸗ ſen wir uns auf die vom Führer geſtellten Aufgaben beſinnen. Deutſchland braucht in der Gegenwart und Zukunft harte, entſchloſſene und entſchlußfreudige Männer, die bereit ſind, Verantwortung zu tragen, Männer, wie wir ſie einſt in der Kampfzeit ſahen, Männer, die ſich auf ſich ſelbſt und auf ihre Kräfte verlaſſen können. Es iſt heute nicht mehr notwendig, im deutſchen Volk den Willen und die Begeiſterung für die Wehrhaftmachung zu wecken. Das taten die Männer der Sturmabteilungen ſchon in kleinen, rauchigen Verſammlungsſälen in einer Zeit, da die Begriffe Deutſchland und Vaterland verpönt waren und Betätigung und Einſatz dafür ein Verbrechen erſchienen. Aber es iſt notwendig, dieſen Willen zur Wehrhaftmachung zu erhal⸗ ten und zu vertiefen, ihm Aufgabe und Ziele zu geben, wenn er oͤas ganze deutſche Volk bis zum letzten durchdringen ſoll. Und hierfür war niemand beſſer berufen als eine ſolche große Gemeinſchaft, die ſoldatiſche Härte und ſoldatiſchen Gehorſam von jeher ihr eigen nannten, die außerdem aber aus der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Weltanſchauung geboren war und ſich für deren politiſche Ziele eingeſetzt hat. Die SA hat es nicht nötig, zu dokumentieren, daß ge⸗ Gauleiter Forſter ſpeicht in Stuttgart Eine erhebende Danzig-Feierſtunde Ein Höhepunkt der Fubiläumstagung des deutſchen Auslandsinſtitutes dnb. Stuttgart, 13. Auguſt. Zu einer erhebenden Kundgebung für die auf Vorpoſten des Deutſchtums im Oſten ſte⸗ hende urdeutſche Stadt Danzig geſtaltete ſich die Danzig⸗Feierſtunde, die am Donnerstag⸗ abend im Rahmen der diesjährigen Jubiläums⸗ tagung des Deutſchen Auslandsinſtituts in dem voll⸗ beſetzten Feſtſaal der Liederhalle ſtattfand. Nach dem Einmarſch der Fahnen hielt der Leiter des DAs, Profeſſor Dr. Cſaki, eine auf die Bedeutung der Stunde hinweiſende Begrüßungsanſprache. Die Ueberleitung zu der Rede des Gauleiters Forſter bildete die Aufführung der Feſtkantate Feier“ des ſchwäbiſchen Dichters und Sängers der SA, Gerhard Schumann, durch die Kulturabtei⸗ lung der HJ des Gebiets Danzig und durch das Or⸗ cheſter des Reichsſenders Stuttgart. Nachdem Landesſtellenleiter und Gaupropaganda⸗ leiter Mauer den Danziger Gaſt begrüßt hatte, ſtellte Gauleiter Forſter von ſtürmiſchem Jubel begrüßt, in einer großange⸗ legten Rede, die immer wieder durch Beifallsbezeu⸗ gungen unterbrochen wurde, das Problem Danzig in kultur⸗, ſtaatspolitiſcher und wirtſchaſtlicher Hinſicht in den Mittelpunkt ſeiner Darlegungen. Nach einem geſchichtlichen Rückblick auf die Beſiedlung und Kul⸗ tivierung des europäiſchen Oſtens durch das Deutſch⸗ tum kam er auf die großen Kulturleiſtungen des Deutſchen Ordens, ſeine Blütezeit und ſeinen Zu⸗ ſammenbruch zu ſprechen. Er ſchilderte, wie im Laufe der Geſchichte immer wieder fremdes Volkstum die Hand nach deutſchem Land ausgeſtreckt hatte und rechnete ſcharf mit dem Verſailler Dik⸗ tat ab, das den deutſchen Oſten in einer ge⸗ radegu widerſinnigen Weiſe nach jeder Richtung hin zerriſſen hat. Mit Nachdruck be⸗ tonte Forſter, daß Danzig, obwohl es vom Reich abgetrennt worden iſt, urdeutſch, wie es war, auch urdeutſch geblieben iſt. Hierauf wandte er ſich innerpolitiſchen Fragen Danzigs zu und erläuterte, wie aus der „Heldiſche kerndeutſchen Stadt ein ſogenannter Freiſtaat mit eigenen Grenzen, eigener Regierung und eigener Verfaffung, aber ohne jede eigene Wehr, ohne eigene Verkehrsmittel, ohne eigene Finanzhoheit u. dergl. geſtaltet worden ſei. So ſei einmal Danzig ge⸗ ſchaffen worden, um einen ewigen Zank⸗ apfel zwiſchen Deutſchland und Polen zu bilden. Mit großem Nachdruck wies der Redner darauf hin, daß es erſt dem Nationalſozialismug vor⸗ behalten war, die Atmoſphäre zwiſchen dieſen beiden Staaten zu beſſern. Ohne Adolf Hitler und den Nationalſozialismus wären Gebiete wie das Saargebiet und Danzig auf ewige Zeiten für das Deutſchtum verloren geweſen.(Stürmiſcher Beifall.) Vor 1933 habe es der Völkerbund verſtanden, die vielen Streitfragen zwiſchen Deutſchland und Polen auf die lange Bank zu ſchieben. Als die National⸗ ſozialiſten dann an die Regierung gelangt ſeien, habe Danzig ſofort verſucht, mit Polen ſich zu ver⸗ ſtändigen. Der nationalſozialiſtiſchen Regierung ſei es dann gelungen, dieſe Verſtändigung tatſächlich auch zuſtande zu bringen. Heute ſei es ſo, daß ſämt⸗ liche Meinungsverſchiedenheiten zzwiſchen Danzig und Polen aus der Welt geſchafft würden durch die gegenſeitige Ausſprache von Mann zu Mann. Polen wiſſe, daß es am Deutſchtum in Danzig nichts mehr ändern könne, und auch wir wüßten, welche Verpflichtungen wir gegenüber Polen hätten. In ironiſcher Weiſe ſetzte ſich Gauleiter Forſter in dieſem Zuſammenhang dann mit der„ſegensreichen Tätigkeit des Völkerbunds auseinander. Dieſe Ein⸗ richtung brauche ſich heute um das Verhältnis Danzig⸗Polen in keiner Weiſe mehr zu küm⸗ mern, da es in Ordnung ſei. Zum Schluß zeigte der Gauleiter in großen Zü⸗ gen die verſchiedenen Urſachen auf, die zur Notlage Danzigs auf wirtſchaftlichem Gebiet geführt haben. Mit der Aufforderung an jeden deutſchen Volksge⸗ noſſen, die ſchöne deutſche Staoͤt Danzig und den ſter deutſchen Oſten zu beſuchen, beendete Gauleiter For⸗ e Feierſtunde. v. rade ſie dieſe Aufgabe übernahm. Wem es aber not⸗ wendig erſcheinen ſollte, dem ſei mit dem Hinweis gedient, daß die Männer, die im ſchlichten braunen Kleid der Bewegung freiwillig zu den Reichswettkämp⸗ ſen nach Berlin kommen, um ihre Krüfte unter⸗ einander zu meſſen, nichts anderes dazu trieb, zum Eluſatz und der Wille, in dieſen Wettkämp⸗ ſen ihre Fähigkeiten darzutun. Die gewaltige Einheit— ſtarke Seele, geſunder Geiſt, geſtählter Körper— zu formen, iſt die Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Schulung und Erziehung. Darum iſt die Erziehung des Menſchen über den Körper hinaus ein Beſtandteil anders iſt unſer Ziel. Während man in den vergan⸗ genen Zeiten dem Sport um ſeiner ſelbſt willen huldigte und den Einzelkörper in den Mittelpunkt ſtellte und nur auf Höchſtleiſtungen ſah, fordern wir die körperliche Ertüchtigung der breiten Maſſen, weil wir dem großen und hehren Gedanken dienen wollen, für die Erhaltung der Wehrkraft unſeres Volkes nicht nur einige, ſondern alle zu erfaſſen. Damit lehnen wir Spitzenleiſtungen im Sport keineswegs ab, wie der Nationalſozialismus überhaupt Höchſt⸗ leiſtungen nie ſeine Anerkennung verſagt hat. Sie dienen dazu, auf allen Gebieten die Geſamtdurch⸗ ſchnittsleiſtungen zu heben. Wenn wir trotzdem unſere Aufgabe darin erblicken, in erſter Linie die Breitenarbeit zum Erfolg zu füh⸗ ren, ſo deshalb, weil eine erfolgreiche Breitenarbeit das Entſcheidende iſt. Das Ergebnis, gemeſſen an dem Nutzen, die ſie für das Volk hat, beweiſt ihre Richtigkeit. ihren Willen geübt und ihren Körper geſtählt. halb bin ich der Auffaſſung, daß heute der Wehr⸗ ſportgedanke in das ganze Volk hinein⸗ getragen werden muß. Es iſt darum auch der Wille des Führers, den Wehrſport auf breiteſter Grundlage zu fördern. Unſere Zeiten erfordern als ihr Glaube an den Führer, ihre Bereitſchaft ganze Kerle, die tatbereiten Mut mit kämpferiſchem gramm der SA einnimmt. des nationalſozialiſtiſchen Erziehungs⸗ werden. daß ieder ſich als Glied der Gemeinſ yſtems überhaupt. Gewiß, Spiel und Sport wurde fühlt und ſein Handeln nur von dem einen Gedan⸗ ſchon in alten Zeiten getrieben, jedoch wie ganz In kämpferiſcher Einſatzbereitſchaft hat die SA Des⸗ Geiſt verbinden. Das ſind die Vorausſetzungen, die jeder in ſich tragen muß, wenn er den Anforderungen von heute gerecht werden will. Hier gibt es kein „Ich kann nicht“. Der harte Wille ſchafft alles. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Gemeinſchafts⸗ kampf einen beſonders breiten Raum im Sportpro⸗ Es ſoll ja gerade erreicht ken beſeelt iſt, nicht allein für ſich, ſondern für alle zuwirken. In dieſer Art der körperlichen Ertüchti⸗ gung kommt der ureigenſte Grundſatz der SA zum Ausdruck. Wenn heute der junge deutſche Mann ſeine Mi⸗ litärdienſtzeit erledigt hat, ſo iſt damit der Dienſt, den Volk und Vaterland verlangen, noch lange nicht erfüllt. Jetzt beginnt wieder die Ar⸗ beit der Sturmabteilungen. Sie ſormt den jun⸗ jen Menſchen weiter. So wie die SͤA in der Kampfzeit Kopf und Hand, Stirn und Fauſt, auf jahrzehntelang zerriſſen, ja durch Feinoͤſchaft getrennt, zu einer Einheit zuſam⸗ menbrachte, ſo wird ſie durch die Kampfſpiele und die durch ſie bedingte körperliche Ertüchtigung am deut⸗ ſchen Menſchen zuſammenſchweißen Geiſt und Kör⸗ per, Wehrwille und Wehrkraft, um dadurch wieder geſtählt zu ſein für den Kampf und die Arbeit an unſerem ewigen Deutſchland. —————————————————— eeeeeeeeeee Der Kamyf um Schanghai hat begonnen Die Stadt Rankau in den Händen der Japaner dnb. Tokio, 13. Auguſt. Wie die Agentur Domei aus Schaughai meldet, hat dort am Freitagmorgen um 9 Uhr an der Grenze der japaniſchen Konzeſſion heftiges Maſchinengewehr⸗ und Geſchützfeuer eingeſetzt. Damit hat der Kamwpf u m Schanghai begonnen. Das Büro der Stadtverwaltung von Groß⸗ Schanghai beſtätigt den Ausbruch der Gefechte in örei Straßen im Norden Schanghais, wo nach chineſiſcher Darſtellung japaniſche Seeſoldaten die chineſiſchen Verteidigungslinien angegriffen haben ſollen. Von ſeiten der japaniſchen Landungstruppen wurde mitgeteilt, daß Teile dieſer Truppen wegen Eröffnung des Feuers durch Chineſen auch im japa⸗ niſchen Diſtrikt der Niederlaſſung Tſchavei, dem Ort erbittertſter Kämpfe zwiſchen Japaner und Chineſen, eingedrungen ſind. Die Kämpfe dauern noch an. Tokio will keine Verſchärfung der Lage (Gunkmeldung der NM3.) + Tokio, 13. Auguſt. Ein heute abgehaltener Kabinettsrat beſchloß, daß die Regierung bei gleichzeitiger Durchführung aller Maßnahmen, die für den Schutz der Japaner in Schanghai notwendig ſeien, mit der chineſiſchen Regierung Verhandlungen zur Verhinderung der Verſchärfung der Lage in Schang⸗ hai führen werde. Nankau von den Fapanern eingenommen dnb. Tientſin, 13. Auguſt. Wie das japaniſche Hauptquartier bekannt gibt, wurde die von den Chineſen erbittert verteidigte Stadt Nankan, die die Paßſtraße in Richtung Kalgan ſperrt, nach mehreren Stunden dauernden Kämp⸗ ſen von japaniſchen Truppen unter großem Ein⸗ ſatz von Infanterie, Artillerie und Tankeinheiten eingenommen. Damit hat die erſte wirklich größere Kampfhandlung des noroͤchineſiſchen Feloͤzuges ſtattgefunden. Ueher den Verlauf der Kämpfe fehlen noch Einzelheiten. Hervorgehoben wird in der Meldung des japani⸗ ſchen Hauptquartiers der ſtarke Widerſtand der Chineſen, die jetzt, unterſtützt von Artillerie, auf den noroweſtlich gelegenen Höhen weiteren Widerſtand leiſten. In Tientſin ſind die erſten Ver⸗ wundetentransporte von Japanern eingetrofſen. Das Ziel der japaniſchen Angriffe ſind Kalgan und die Suiyuan⸗Bahn. Die Gefechte richteten ſich bisher gegen die noch intakte 29. Pro⸗ vinzialarmee. Die Zentraltruppen haben angeblich in den Kampf noch nicht eingegriſſen. Tſchechoſlowakiſcher Schulterror Eine ſudetendeutſche Interpellation dnb. Preßburg, 12. Auguſt. Der Abgeordnete Karmaſin von der Sudeten⸗ deutſchen Partei hat an die tſchechoſlowakiſche Regie⸗ rung eine dringende Interpellation gerichtet. Dieſe wendet ſich dagegen, daß die deutſchen Ange⸗ ſtellten der tſchechoſlowakiſchen Donau⸗Dampfſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft in Theben Glowakei) entgegen den geſetzlichen Beſtimmungen gezwungen wer⸗ den, ihre Kinder in die tſchechoſlowa⸗ kiſche Schule zu ſchicken. Sieben deutſchen Angeſtellten, die zuſammen nenn Kinder haben, wurde dieſer Tage von der Geſell⸗ ſchaft ein Erlaß vorgelegt, der mitteilt, daß es als Zeichen der Loyalität angeſehen würde, wenn ſie ihre Kinder in die tſchechoſlowakiſche Schule 1 Uhr zahlreiche in Theben ſchicken würden. Ferner wurde ihnen angedeutet, daß im Falle der Nichtbeachtung die ee aus der Arbeit entlaſſen werden würden. Die Kenntnisnahme des Erlaſſes mußte durch Unterſchrift beſtätigt werden. Auf den Hinweis, daß die Kinder doch bereits in die deutſche Staatsſchule eingeſchrieben ſeien und es nach dem Geſetz nicht mög⸗ lich ſei, ohne triftigen Grund die Schule zu wechſeln, wurde erklärt, daß dies ſchon irgendwie ge⸗ regelt würde. Da es ſich bei dem geſchilderten Tatbeſtand um einen offenſichtlichen Fall von Terror handelt, wurden an die Regierung folgende Fragen gerichtet: 1. Iſt die Regierung ge⸗ willt, den geſchilderten Tatbeſtand unterſuchen zu laſſen? 2. Iſt die Regierung bereit, dafür zu ſorgen, daß den deutſchen Angeſtellten kein Schaden daraus erwächſt, wenn ſie von ihrem verfaſſungsmäßigen Recht Gebrauch machen, ihre Kinder in die deutſche Schule zu ſchicken? 3. Iſt die Regierung bereit, do⸗ für zu ſorgen, daß die für die Uebertritte von Kin⸗ dern einer Schule in die andere außerhalb der geſetz⸗ lichen Friſt geltenden Beſtimmungen eingehalten werden? 4. Iſt die Regierung bereit, alle Schuldigen exemplariſch zu beſtrafen, damit ſich in Zukunft der⸗ artige Fälle nicht mehr wiederholen können? Die Staatsſchuld der Vereinigten Staaten erreichte dem Ausweis des Schatzamtes zufolge am Dienstag die neue Rekordhöhe von 36,827 Milliarden Dollar. Mithin ergibt ſich eine Zunahme von 3,426 Milliar⸗ den Dollar gegen dem gleichen Tage des Vorjahres. Die Staatsſchuld überſteigt jetzt die Rekordhöhe wäh⸗ ren des Weltkrieges um 10,230 Milliarden Dollar. ————˙w1ͤM§ñ¹——...—ʃ Fenny Kammersgaard in Berlin dnb. Berlin, 12. Auguſt. Jenny Kammersgaard, die mit ihren 18 Jahren das 90 Kilometer breite Kattegatt am letzten Samstag und Sonntag in zwei Nächten und einem Tag durchſchwommen hatte, iſt der Ein⸗ ladung eines Berliner Verlags gefolgt, ſich einmal die Reichshauptſtadt anzuſehen. Sie ſtartete Donnerstag vormittag um 11.30 Uhr in Begleitung ihres Betreuers und Ratgebers, des Sportſchriſtleiters der däniſchen Zeitung„Politiken“, mit der Lufthanſamaſchine„Hindenburg“ in Caſturp. Im Tempelhofer Flughafen hatten ſich bereits gegen Sportler eingefunden. Als die Maſchine ſich näherte und landete, erhob ſich lauter Jubel. In der Bordtür erſchien lachend ein blon⸗ des, ſtrammes Mädel in ſchwarzem Rock und weißer Bluſe, mit einem feſchen Mützchen auf dem Bubikopf, im Arm Maſſen von Roſen und Nelken, mit den Bändern Dänemarks, Deutſchlands und der Luft⸗ hanſa, Willkommensgrüße des Reichsrundfunks und der Lufthanſa. Auf die damit verbundenen Begrüßungsworte dankte die junge Dänin in ihrer Heimatſprache. Nach⸗ mittags war Jenny Kammersgaard vom Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten eingeladen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbau (in Urlanb) 1. B. Carl Onne Eiſenbart 15 Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelskeil: Frit Bode ⸗Lokaler Teil. Dr Fritz Hammes-Sport: i. V. C. W. Renne Südweſtdentſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: i. V. Richard Schönfelder-Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Georg aling fämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Perleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. S chaffer, Berlin-Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 21 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 2500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Nückyorm 45 0 — +91388 332 Freitag, 18. Auguſt 1937 3. Seite/ Nummer 369 Die Stadtseite Maunheim, 13. Auguſt. Gefährliches Kinderſpielzeug Man ſtellt ſich gemeinhin gar nicht vor, welche Rolle unnütze oder unerfahrene Kinderhände bei den Bränden ſpielen, die alljährlich Millionen un⸗ ſeres Volksvermögens vernichten und zahlloſe Men⸗ ſchenleben gefährden oder dem Tode zuführen. Nicht zum wenigſten verglücken die Kinder, die mit den „Streichhölzern, mit der Kerze oder dem Herdfeuer geſpielt haben, ſelbſt dabei tödlich und bringen da⸗ durch nicht nur Schmerz und Kummer in die einzelne Familie, ſondern berauben auch unſer Volk dadurch koſtbaren Nachwuchſes. In den letzten zehn Jahren ſind in Deutſchland 10000 Kinder durch Brandunfälle umgekommen, wobei ſich 65 v. H von ihnen verbrüht oder verätzt haben, 22 v. H durch Verbrennen zu Tode gekommen ſind und 6 v. H. einer Gasvergif⸗ tung anheimgefallen ſind. Die übrigen 7 v. H. ſind durch Exploſion feuergefährlicher Flüſſigkeiten durch Blitz und Elektrizität umgekommen. Da die meiſten dieſer unglücklichen Kinder im Alter von 2 bis 7 Jahren ſtanden, lag die Schuld an mangelnder Beaufſichtigung. Die Streichhölzer lagen griffbereit, die Gasflamme brannte, während die Mutter nicht in der Küche war, und die Ofenfeuerung war nicht geſichert. Gefäße mit heißem Waſſer können oft leicht von Kinderhän⸗ den umgekippt werden, die Kerzen des Weihnachts⸗ baumes üben eine gefährliche Anziehungskraft aus. Aber auch ſchon in dieſen Jahren kann die Belehrung der Kinder einſetzen, vor allem aber wirkt hier das gute Beiſpiel dͤer Vorſicht, mit der Vater und Mutter mit den feuergefährlichen Dingen umgehen. Aber auch ſchulpflichtige Kinder gefährden durch Spielereien mit Streichhölzern und Feuerzeug ſich und andere, in zehn Jahren ſind über 2000 ſchulpflich⸗ tige Kinder tödlich verunglückt. Die Statiſtik errech⸗ nete 13 Brandſtiftungen am Tage durch Kinderhände, das ergibt im Jahr 4750 und in zehn Jahren faſt 50 000 Brandfälle. Jedes Jahr verbrennen alſo viele blühende Dör⸗ fer, zahlloſe Scheunen, Ställe, Wohnhäuſer mit Mö⸗ beln, Erntevorräten und Haustieren, und dieſer un⸗ geheure Verluſt wurde meiſtens durch Knaben ver⸗ urſacht, die mit Zündhölzern ſpielten. Gerade in der Erntezeit oder in den Wochen, in denen das Korn noch ungedroſchen in der Scheune liegt, kann ein verirrter Funke unabſehbaren Scha⸗ den anrichten. Uebermut und Unerfahrenheit ſpielen hier die gleiche Rolle, und Schule und Elternhaus müſſen wieder und wieder mahnend und warnend auf jeden Zeitungsbericht, der einen Brandunſall wieder⸗ gibt, auf jede Brandruine und jede Feuersbrunſt hinweiſen. Nur unermüdliche Aufklärung hat hier⸗ bei Erfolge, hilft neue Brände verhüten und Werte und Menſchenleben erhalten. oe dachte Raum für die Ausſteller reſtlos Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Deutſchlands viertgrößte Ausſtellung: Rieſenzelte wachſen um die Rhein-Neckarhallen Die Oberrheiniſche Induſtrieausſtellung im Werden— Eiwas vom Aufbau der Ausſtellung Viel hat man bis heute von der Oberrheini⸗ ſchen Induſtrieausſtellung nicht gehört. Ueber die Vorarbeiten hüllte man ſich von zuſtändiger Seite bisher in Stillſchweigen. Nun iſt der Schleier aber gelüftet, denn die Rieſenzelte neben den Rhein⸗Neckar⸗Hallen erregten ſchon zu viel Aufſehen. Der örtliche Leiter der Aus⸗ ſtellung, die ſchon am 4. September eröffnet wird Dr. Karl⸗Heinz Kikiſch, gab daher am Don⸗ nerstag der Preſſe Auskunft über das bereits Geleiſtete und noch mehr über das, was uns erwartet. Die Ausſtellung wird, abgeſehen von den großen, jährlichen Reichsausſtellungen, wie Funk⸗ oder Auto⸗ mobilausſtellung, die viertgrößte Ausſtellung des Reichsgebtetes werden. Die oberrheiniſche Wirtſchaft hat ſich außer⸗ ordentlich viel Mühe gegeben, um mit dem„Inſtitut mals eine Erweiterung vornehmen muß. Dies alles, obwohl der Induſtrie aus dieſer Ausſtellung keine direkten Vorteile erwachſen, denn dieſe Aus⸗ ſtellung iſt ja keine Meſſe auf der Verkäufe ab⸗ geſchloſſen werden, ſondern„nur“ eine Leiſt ungs⸗ ſchau des oberrheiniſchen Induſtriege⸗ bietes. Das geht ſchon daraus hervor, daß ſie Lehrſchauen enthalten wird für Lehrlings⸗ und Be⸗ rufserziehung, aber auch aus verſchiedenen Gemein⸗ ſchaftsſchauen, die von einigen Induſtriezweigen zu⸗ ſammengeſtellt werden, ſo von der Bauinduſtrie, den Brauereien und den Mühlen. Auch der Einzelhandel wird eine Sonderſchau zeigen, und zwar, wie wir er⸗ fahren, beabſichtigt er ſo etwas wie eine Schaufenſter⸗ ſtvaße aufzubauen. Den Ausſtellungsbeſucher erwarten überhaupt eine Menge von Ueberraſchungen. Vielleicht wird er die Rhein⸗Neckar⸗Hallen kaum wieder erkennen, denn außer dem äußeren Eingang wird von ihrer Zelte für die Oberrheinische für deutſche Wirtſchaftspropaganda“ eine Ausſtellung aufzuziehen, die weit über den üblichen Rahmen hinausgeht. Bereits im Mai iſt Her urſprünglich ge⸗ vergeben ge⸗ weſen und inzwiſchen hat man ihn zweimal erwei⸗ tern müſſen. Noch jetzt iſt die Nachfrage nach Standplätzen größer als der noch zur Verfügung ſtehende Raum und nach den Verhandlungen iſt zu erwarten, daß man in letzter Minute noch⸗ Belohnter Eifer eeeeeeeeen, 136 000 Kg. Altpapier Mannheim bei der Altpapierſammlung in Baden an der Spitze Na, das war ein Feſt für unſere Halbwüchſigen, als da kürzlich auf allen Straßen, fein ſäuberlich in Häuſchen, vor jedem Haus eine Menge von Papier⸗ zeug lag. Wie die Wilden ſtürzten ſie ſich darauf und ühlmäuſe hätt icht gründlicher ſein können als 03 Sammelſtellen heilfroh waren, als die Jungen, die unbedingt meinten, da müßte noch was Lesbares für ſie darunter ſein. Es gab zwar manche enttäuſchte Geſichter, wenn ſo eine ganze Straßenflucht nichts von den heißbegehrten Räuber⸗ geſchichten abgeworfen hatte, aber mancher wurde doch belohnt und wenn es nur der„heitere Fridolin“ war, mit ſeinen tollen Streichen, den er fand und den die Jugend nach dem Kriege ſo verſchlungen hatte. Auch ein„Sherlock Holmes“, vom Vater wohl kon⸗ fiſziert und nun zum Altpapier geworfen, auf daß er keinen Schaden mehr in der Phantaſie des Sohnes anrichte, wurde hin und wieder gefunden und mit Indianergeheul begrüßt. Das war nur die eine Seite des großen Altpapier⸗ ſammelns im Juli, und ſie ging die Jugend an. Der eigentliche Sinn der ganzen Sammlung war aber die Nutzbarmachung des in allen Ecken und Enden der Häuſer herumfahrenden von der Mutter längſt zum Teufel gewünſchten Alt⸗ papiers. Uns ſoll hier vor allem intereſſieren, was mit dieſen Unmengen von Papier, die man da auf der Straße liegen ſah, gemacht wurde und vor allem, wieviel wir in Mannheim überhaupt davon zuſammen⸗ brachten. Wer das Papier ſammelte, iſt jedem be⸗ kannt, der nicht achtlos dieſe Aktion an ſich vorüber⸗ ziehen ließ. Wieder einmal waren es die immer einſatzbereiten Formationen: die Ss, SA, HJ, das NScgc, Männer der Pe und des Luft⸗ ſchutzes, die ſich der Sache annnahmen. Orts⸗ gruppenweiſe wurde geſammelt und jede Orts⸗ gruppe bewies eigenen Erfindergeiſt, wie ſie am ſchnellſten den Abtransport bewerkſtelligte. Eine hatte den Bogen gleich heraus: Ein Kraftwagen mit Anhänger und einer großen Schiffsglocke, die die ganze Gegend in Aufruhr brachte, kam und ſchon wurde das Papier auf die Straße gebracht und auf den Wagen geworfen. Gefährlich wurde es aller⸗ dings, wenn Mutter im letzten Augenblick ſchrie: „Halt ich hab' aach noch Babier!“ und kurz darauf ein ganzer Packen aus dem oͤritten Stock auf den Wagen und manchmal auch auf die Köpfe der Sammler geflogen kam. Manche Hausfrauen dach⸗ ten auch, wenn die Papier ſammeln, dann nehmen die auch den anderen„Krempel“(ſprich Alteiſen und dergleichen mehr) mit und ſchleiften in alten Körben und Waſchbütten ganze Kücheneinkichtungen aus Großmutters Zeiten an. Sie wurden zwar auch mitgenommen. Aber im allgemeinen ſei doch ge⸗ raten, nur das zu bringen, was gerade erwünſcht iſt. Das andere hebe man ruhig auf. Geholt wird es, wann— erfährt man ſchon. Nur Gedulo, eins nach dem anderen. Das geſammelte Papier wurde auf den Orts⸗ gruppenleitungen auf einen großen Haufen gewor⸗ fen, manchmal reichte kaum der Platz, ſo daß die die Männer mit der grünen Armbinde kamen— für die, die noch immer nicht gemerkt haben, daß das die zugelaſſenen Althändler ſind, ſei es hier wiederholt—, um die Ortsgruppenleitungen wenigſtens von dieſem Papierberg, der den üblichen, im Papierkrieg anfallenden doch weſentlich übertraf, zu befreien. Sie verkauften das Papier nun wie⸗ der an die Papierfabriken, und wenn einer Glück hat, kann er ſchon bald auf einer alten Vorkriegs⸗ zeitung einen nagelneuen ſchönen Liebesbrief vom Stapel laſſen. Denn die Papierfabriken ſind über dieſe„Rohſtofflieferung“ hocherfreut und ſtellen dar⸗ aus wieder das ſchönſte blitzblanke Neupapier 52 das uns keine Deviſen für eingeführtes Holz koſtet. Ja— iſt denn da überhaupt ſoviel zuſammen⸗ gekommen?, werden die ewigen Zweifler und vor allem jene fragen, die ſich ſelbſt an nichts beteiligen. Nun, ihnen ſei mit unwiderleglichen Zahlen die Nachtruhe wiedergegeben, die ihnen augenblicklich durch dieſe dauernden„Beläſtigungen“ genommen wird. Sie können mit uns noch ſtolz ſein, denn Mannheim marſchiert mit ſeinem Er⸗ gebnis an der Spitze von ganz Baden. Dies trifft nicht nur in tatſächlicher Hinſicht zu, ſon⸗ dern auch im Verhältnis zur Bevölkerungsziffer. Der Kreis Mannheim brachte die anſehnliche Menge von 136 000 Kg. Altpapier auf bei dieſer einen Sammelaktion les wird noch immer weitergeſammelt). Das ſind 2760 Ztr. Wir haben uns nun darum gekümmert, in welchem Stadtgebiet wohl am meiſten zuſammengetragen wurde, und mußten feſtſtellen, daß nur geringfügige Unterſchiede beſtehen, während der Landkreis unverhältnismäßig mehr Altpapier lieferte. Im erſten Augenblick ſtaunt man darüber. Aber ſchließ⸗ lich kommt auf dem Land nicht alle paar Tage ein Althändler, wie in der Stadt, und ſchreit ſein be⸗ vühmtes„Alteiſen, Lumpe, Papier...“, ſo daß ſich dort im Laufe der Jahre ſchon allerhand anſammelt. In der Staot kommt außerdem dazu, daß die In⸗ duſtrie und die Aemter der Partei des Staates und der Stadt ihr Altpapier ſelbſt der Wiederverwertung zuführen. Wir können alſo mit der Sammlung zufrieden ſein, und weil es diesmal ſo ſchön geklappt hat, heißt es ſchon für das nächſtemal vorſorgen und wieder Altpapier im Keller(nicht auf dem Speicherl) auf⸗ ſtapeln. Wenn wir das von der Zigarettenſchachtel bis zum Zeitungspapier oͤurchführen, müßte beinahe ein noch beſſeres Ergebnis herauskommen! g. Industrie-Ausstellung im Bau Mater: Ausſtellungsleitung. Architektur nichts mehr zu ſehen ſein. Zwiſchen dem äußeren und inneren Eingang zur großen Halle wird ein großes Ehrenzelt erſtellt. In dieſem ſoll die kulturelle Gruppe der Ausſtellung untergebracht werden. Die Gau⸗ leitungen von Baden un garpfalz werden eine be⸗ ſonders eindrucksvolle Schau erſtellen. Die Rück⸗ wand, alſo den zweiten Eingang, wird über den Toren, von denen außer den beiden ſeitlichen, durch die man die eigentliche Ausſtellung betreten wird, nichts mehr zu ſehen ſein wird, ein großes, 10 auf 6 Meter, Bild des Führers zieren. In die Mitte der Ehrenhalle kommt eine Reliefkarte, auf der die einzelnen Induſtriewerke des oberrhei⸗ niſchen Induſtriegebiets aufleuchten ſtehen. Blumen und Sinnſprüche ſowie eine in⸗ direkte Beleuchtung und ein Bodenbelag von roten Kokosmatten werden dieſem Raum eine beſonders weihevolle Stimmung geben. Durch die zwei Tore betritt man dann den Vor⸗ raum, von dem die breite Treppe zu den Ausſtel⸗ lungsſtänden in der großen Halle führt. Auch er wird zum Ehrenraum, in ihm werden nämlich die Büſten der großen Erfinder des oberrheiniſchen Induſtriegebietes, an ihrer Spitze Karl Benz und Heinrich Lanz, aufgeſtellt. Die große Halle wie auch die Zelte erfahren eine beſondere Ausgeſtaltung durch die Be⸗ ſpannung der Wände mit weißem Leinen, in vier Meter Höhe abgeſetzt durch blaue Streifen. Auf die⸗ ſem Hintergrund werden ſich die Beſchriftungen der einzelnen Stände mit ſilbernen Holzbuchſtaben be⸗ ſtimmt gut ausnehmen. Hier ſei überhaupt eine be⸗ merkenswerte Maßnahme der Ausſtellungsleitung erwähnt. Jegliche marktſchreieriſche Re⸗ klame, etwa wie auf Meſſen, iſt ver⸗ boten. Die Standausſtattung erfolgt einheitlich. Den Ausſtellern wird der Dekorationsſtoff und das Firmenſchild, das ſich der Größe des Standes anpaßt, Sache. Al werden. Es ſoll ſogar eine ausgeſcrochene werden, zu gelieſert, ſo daß eine große Einheitlichkeit der Aus⸗ ſtellung, die auch vom künſtleriſchen Stanoͤpunkt be⸗ grüßt werden muß, gewahrt bleibt. Der Uebergang von der großen Halle zu den Zel⸗ ten iſt gleichzeitig als Ehrenraum für die großen deutſchen Erfinder der Chemie gedacht, denn an ihn ſchließen ſich im erſten Zelt, der Halle 1, die Schauſtände der chemiſchen Induſtrie an und ihnen dann die ganzen anderen Induſtrien, die in 17 Fach⸗ gruppen zuſammengefaßt ſind und auch ſo ihre Plätze zugewieſen bekamen. An die vier großen Zelte, die eine einzige große Halle bilden werden und parallel zur Längsrichtung der großen Rhein⸗Neckar⸗Hallen errichtet wurden, ſchließt ſich noch ein Freigelände an, auf dͤem Induſtrieerzeugniſſe von Fachgruppen aufgeſtellt werden, die gegen Witterungseinflüſſe un⸗ empfindlicher ſind. So z. B. Dieſel⸗ und landwirt⸗ ſchaftliche Maſchinen, die Gemeinſchaftsſchauen der Induſtrie Steine und Erden und der Bauinduſtrie. Um dieſes Freigelände wird ſich ein breiter Grüngürtel von Bäumen und Sträuchern legen. Dieſer Grüngürtel um das Halbrund des Frei⸗ geländes wird zugleich das äußerſte Ende des Aus⸗ ſtellungsgeländes ſein. Hinzuzufügen wäre noch, was mit den Gale⸗ rien der großen Rhein⸗Neckar⸗Halle geſchieht. Auf der vorderen werden die beiden Städte Mann⸗ heim und Ludwigshafen eine intereſſante Schau ihrer Geſamt⸗ und induſtriellen Entwicklung geben, während die hintere Galerie wieder als Kaf⸗ fee eingerichtet wird. Ueber den Köpfen der Kaffee⸗ trinker wird als Beſonderheit das neue Kunſt⸗ ſegelflugſportſturzflugzeug von Oberſt Udet ſchweben, das aus einem Segelflugzeugwerk von Ludwigshafen ſtammt. Der Rundgang durch die Ausſtellung wird durch breite—6⸗Meter⸗Gänge ermöglicht und zieht ſich wie eine Schlange an ſämtlichen Ständen im Zickzack vorbei. Um aber auch einen Ueberblick über die geſamte Ausſtellung zu ermöglichen, hat man von der Mitte der großen Halle einen breiten Durchgang bis zu dem Grüngürtel um das Freige⸗ lände gelaſſen, der aber durch Taue jeweils geſperrt wird, ſo daß er nicht begangen werden kann. Damit hätten wir ſo kurz als möglich einen Ueberblick über das eigentliche Ausſtellungsgelände gegeben. Schon außerhalb desſelben wird aber noch ein großes Koͤß⸗Zelt für 5090 Beſucher errichtet, und zwar auf ungefähr der gleichen Stelle, auf der die bekanntlich niedergeriſſene, erluſt ſtand. Das Koͤ Zelt wird eine beſonders bendlich werden dort vierſtündige Varietéprogramme von hohem Rang gezeigt 449 Dreh⸗ bühne erhalten und der Gaſtbetrieb ſoll es ermög⸗ lichen, innerhalb einer Stunde ganze 5000 Perſonen zu verköſtigen. Das wird wohl auch notwendig ſein, denn man erwartet Sonderzüge aus der Pfalz und Baden. Mit der Köc⸗Halle ſind wir ſchon bei den Son⸗ dereinrichtungen der Ausſtellung angelangt. Sie erſtrecken ſich ſogar auf!/die Kinder der Ausſtel⸗ lungsbeſucher. In dem Schmuckgarten, links des Verwaltungsgebäudes und jetzt direkt vor den gro⸗ ßen Zelten, wird ein Raſen als Kinderſpielplatz mit allerhand Ueberraſchungen für die Kleinen aufwarten. Ein kleines Zelt wird ſie im Notfall vor Regen ſchützen und betreut wer⸗ den ſie von NSV⸗Schweſtern ſo daß die Müt⸗ ter beruhigt die Ausſtellung beſichtigen können. Damit wäre das Gelände um die Rhein⸗Neckar⸗ Hallen voll ausgenutzt. Es iſt ſogar ſo weitgehend von der Ausſtellung in Anſpruch genommen, daß ſich der Verkehrsverein außerhalb des großen Eingangstores einen eigenen Kiosk bauen muß, um ſeines Amtes zu walten, denn die Kleine Halle mußte für Garderobe und vor allem als Tagungsraum beſtimmt werden. Denn gleich⸗ zeitig mit der Ausſtellung werden verſchiedene Ta⸗ gungen von Inouſtriefachgruppen abgehalten werden. Die Mannheimer können ſich alſo auf allerhand gefaßt machen und wie uns der Verkehrsverein mit⸗ teilt, wäre er ſehr dankbar, wenn ihm ſo bald als möglich für die zahlreichen auswärtigen Gäſte Pri⸗ vatunterkünfte zur Verfügung geſtellt würden. 8. Wiederholungsübungen für SA-Sportabzeichen Der Stabschef der SA hat, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, folgende Verfügung erlaſſen: Der Führer hat mich mit ſeiner Verfügung vom 18. März 1037 ermächtigt, ͤurch Ausführungsbeſtim⸗ mungen den weiteren Beſitz des SA⸗Sportabzeichens von der Ableiſtung beſtimmter Wiederholungsübun⸗ gen abhängig zu machen. In dieſen Beſtimmungen, die am 1. Januar 1988 in Kraft treten, habe ich für die Teilnahme an einer ſeſtgeſetzten Zahl von Wiederholungsübungen die Verleihung des ſilbernen und goldenen SA⸗Sport⸗ abzeichens verfügt. Die Verleihung der ſilbernen und galdenen SA⸗Sportabzeichen bei Erwerb der Lehr⸗ und Prüfberechtigung wurde daher mit Wir⸗ kung vom 14. Mai 1937 eingeſtellt. Um die Vorausſetzungen für die künftige Ver⸗ leihung der ſilbernen und goldenen SA⸗Sportabzei⸗ chen nach Ableiſtung der Wiederholungsübungen zu ſchaffen, verbiete ich das weitere Tragen aller bisher verliehenen ſilbernen und goldenen Abzeichen mit Wirkung vom 1. Oktober 1037. Die Beſitzer dieſer Abzeichen können dieſe bis zur Ab⸗ leiſtung der Wiederholungsübungen in ihrem Beſitz behalten oder in ſolche in Bronze umtauſchen. Im erſten Falle iſt unter Einreichung des Beſitzzeugniſ⸗ ſes ein neues Abzeichen in Bronze käuflich zu er⸗ werben, im zweiten Falle erfolgt der Umtauſch, ebenfalls unter Einreichung des Beſitzzeugniſſes, koſtenlos. Mit der Durchführung dieſer Anordnung beauf⸗ tragte ich die Standarten. Die Ueberwachung hat durch die Gruppen zu erfolgen. Der Stabschef: gez. Lutze. ** 70 Jahre alt wird heute ein lamgjähriger Be⸗ zieher der NMzZ, Herr Philipp Kögel, Gontard⸗ ſtraße 21, in voller geiſtiger Friſche. Unſeren Glück⸗ wunſchl Das Steigenlaſſen von Drachen, ein beliebtes Spiel zum Herbſtbeginn, iſt in einer geringeren Ent⸗ fernung als 3 Kilometer von den Grenzen der Mannheimer Flughäfen verboten. u Staatsfeinde ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen. In einer Entſcheidung des Preu⸗ ßiſchen Oberverwaltungsgerichtes wird ausgeſpro⸗ chen, daß ein Staatsfeind auch zum Führen eines Kraftfahrzeuges wegen Unzuverläſſigkeit ungeeignet iſt. Der Polizeipräſident hatte in dieſem Falle den Antrag auf Ausſtellung eines Führerſcheines abge⸗ lehnt, weil der Antragſteller wegen Verſtoßes gegen das Heimtückegeſetz beſtraft worden war. un Frachtnachlaß für Obſt. Zur Förderung des Abſatzes der deutſchen Obſternte und zur Erleich⸗ terung der Verſorgung der Bevölkerung mit Win⸗ terobſt gewähren die Deutſche Reichsbahn und die deutſchen Privatbahnen auch in dieſem Jahre einen Frachtnachlaß für den Stückgutverſand von friſchen Birnen, Aepfeln und Pflaumen für die Zeit vom 16. Auguſt bis 31. Dezember. Er wird in den hauptſächlich für dieſen Verſand in Frage kom⸗ menden Entfernungen und Gewichtsmengen bis zu 90 v. H. betragen. 4. Seite/ Nummer 369 Freitag, 13. Auguſt 1937 RNene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Heute kommen die Banater nach Mannheim Ueberall herzliche Aufnahme und ſtarker Eindruck ihrer Heimatkunſt Wer geſtern abend zwiſchen 6 und 7 Uhr den Stuttgarter Sender einſchaltete, wurde plötzlich in den Hof eines württembergiſchen Schloſſes verſetzt, in dem eine Schar Männer und Frauen aus dem Banat auf die Dauer von drei Wochen untergebracht iſt. Die Lieder, die dieſe auslandsdeut⸗ ſchen Gäſte mit friſchen, kräftigen Stimmen ſangen, waren die eindrucksvollſte Vorbereitung auf den heutigen Volkstumsabend im Friedrichspark, der, ſo hoffen wir zuverſichtlich, den großen Saal bis auf den letzten Platz füllen wird. Daß dem nach den Breslauer Sängerfeſttagen auf einer Deutſchlandreiſe begriffenen Männer⸗ und Frauenchor überall ein überaus herzlicher Empfang bereitet wird, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. So leſen wir in den„Kaſſeler N..“, daß der offizielle Empfang im Stadtparkgarten ſtattfand, bei dem der Sprecher des VDA auf die enge Bindung hinwies, die zwiſchen Kurheſſen und dem Banat durch die Kinderverſchickung beſteht. Der Gauobmann der Dac erinnerte an das Breslauer Erlebnis, das größte, das die Banater vielleicht je gehabt haben. „Am Abend trugen“, ſo berichtet das Kaſſeler Blatt weiter,„die Banater mit farbigen Trachten die Heimat und das eigentümliche, noch immer von lebendigen Bräuchen beſeelte Volkstum unter die Kaſſelaner. Im erzählenden Wort ihrer Sprecher, im Gedicht, im Chorgeſang, in der börflich⸗heiter klingenden Blasmuſik, im fröhlichen Schwatz der Spinnſtube und nicht zuletzt in der Kirchweih ließen die Schwaben die ihnen ſo teure Heimat, die ſie tief mit deutſchem Volkstum durchtränkt haben, auf⸗ klingen. Sie haben eine reiche Kunſt des Volks⸗ liedes, die heiter⸗gefühlvoll, oft von friſchem Humor durchpulſt iſt, ſich auch ſchwermütigen Stimmungen zu⸗ wendet, aber am liebſten ſtolz und trotzig, beſchwö⸗ rend und mutig das eigene Haus und Dorf, Land⸗ ſchaft und Volkstum gegen alle herandrängenden Fremdeinflüſſe wahrt und verteidigt. Wunderſchön iſt ihr Geſang. Die Männer⸗ und Frauenſtimmen, klingen ſehr geſchult, haben Sinn für ſtarken und intimen Gefühlsausdruck und laſſen eine ſehr ſorg⸗ fältige Abſtimmung vom leidenſchaftlichen Forte bis zum zarteſten Pianiſſimo erkennen.“ Was Mannheim den Banater Sängern zu bieten hat. Bekanntlich treffen heute die Banater Sänger in Mannheim ein. Schön wäre es, wenn dazu möglichſt viele Mannheimer erſcheinen würden, darum ſei auch mitgeteilt, daß ſie zwiſchen 11 und 712 Uhr auf der Reichsautobahn ankommen. Als erſtes nach ihrer langen Fahrt erwartet ſie natürlich ein Mittags⸗ mahl, das ihnen die Stadt im Ballhaus reichen läcßt. Der Verkehrsverein wird ſich der Banater an⸗ nehmen und ſie dort hinführen. Nach dem Eſſen iſt Quartierzettelverteilung. Kurze Zeit ſteht ihnen nun zur Verfügung, ſich vom Reiſeſtaub zu befreien, dann geht aber ſchon die Stadt⸗ und Hafen⸗ Wiesloch wurde die Getreideernte Slick auf Ludwigshefen Gefallen in der Front der Arbeit Betriebsführung und Gefolgſchaft der Firma Eiſenbahn⸗Oberbau⸗Bedarf Richard Veſter, Saar⸗ brücken und Ludwigshafen a. Rh., gaben zuſammen mit einer großen Trauergemeinde ihrem Arbeits⸗ kameraden und Geſfolgſchaftsmitglied Philipp Schweitzer die letzte Ehre, der als Opfer des gemeldeten Betriebsunfalls ſein junges Leben ließ. Die Trauerfeier in der Kapelle des Friedhofs Mun⸗ denheim umrahmten Organiſt Horn und Baritoniſt Dr. Haubold muſikaliſch, Pfarrverweſer Klein legte ſeiner Grabrede das Wort zugrunde:„Meine Gedanken ſind nicht eure Gedanken...“ und das Lied„Wer weiß, wie nahe mir mein Ende“. Der Geiſtliche würdigte die Treue, mit der der Ver⸗ blichene zu ſeinen Arbeitskameraden ſtand, und ſeine Liebe zu Kind und Frau, die nun einſam und in großem Leid ihrer ſchweren Stunde entgegengehe. Der Gefolgſchaftsführer und die Arbeitskameraden ſprachen Worte herzlicher Anerkennung und Dank⸗ barkeit und legten Kränze am offenen Grab nieder. 50jähriges Beſtehen feiert morgen, Samstag, die Kameradſchaft Frieſenheim im Deutſchen Reichskriegerbund. Bei der Jubelfeier im Frieſen⸗ heimer Jahn⸗Saal wirken die Arbeitsgemeinſchaft der Geſangvereine„Concordia“ Singverein“ ſowie der Muſikzug der 10. SS⸗Stan⸗ darte unter Leitung des Muſikzugführers Fritz und„Vereinigter Meißner mit. Ludwigshafener Verauſtaltungen Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Kinder⸗Nachmittag vor der Konzertmuſchel, das Kaſperke ſpielt. 20.15 bis 22.30 Uhr Heiterer Abend mit Maria Ney(Anſagerin und Humo⸗ riſtin) und einer Gruppe rheiniſcher Tünzer(7 Soliſten des Kölner und Krefelder Opernballetts); deltere Szenen, Grotesken und Scherze, Gruppen⸗ und Solotänze. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Sonderausſtellung Robert Fuller und Robert Seſſig. Geöffnet von 16 bis 18 Uhr, Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban und Ufa⸗Rheingold:„Alarm in Peking“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Madame Bovary“,— Regen, das oͤringenoſte Vedürfnis In der Gegend zwiſchen Heidelberg und in dieſem Jahre raſch und gut eingebracht und dürfte, da ſie nicht ein einzigesmal verregnete, ein ſehr gutes Mehl abgeben. Jetzt wäre aber ein einweichender Regen dringend notwendig, Infolge der vorher⸗ gehenden Näſſe und der ſchnell darauffolgenden Hitze ſind die Stoppeläcker ſo hart, daß ſie vor einem Re⸗ rundfahrt los. Sie ſoll beſonders ausführlich gen gar nicht gepflügt werden können. Aus dieſem werden, wie wir hören. Was ihnen der Abend bringt oder, man kann auch umgekehrt ſagen, was ſie uns am Abend im Friedrichspark, wo ſie äuch zu Abend eſſen, bringen, iſt ſchon bekannt: einen reichhaltigen Volkstumsabend. Vorſicht bei Geſchäſtskäufen Die Fachgruppe Geſchäfts⸗ und Hypothekenmakler hat ihre Mitglieder, die ſich mit dem Verkauf von Einzelhandelsgeſchäften befaſſen, nochmals ermahnt, Verkäufer und Käufer vor Abſchluß des Kaufver⸗ trages auf die Beſtimmungen des Einzel⸗ handelsſchutzgeſetzes und die Folgen ihrer Nichteinhaltung aufmerkſam zu machen. Die Makler ſind verpflichtet, Kauſverträge nur mit ausdrücklichem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung nach dem Einzelhandelsgeſetz abzuſchließen. Anzahlungen ſol⸗ len nur vorbehaltlich dieſer Genehmigung ge⸗ leiſtet werden. Insbeſondere wird den Maklern nahegelegt, den Vertragspartnern das Einzelhandels⸗ ſchutzgeſetz nicht als unweſentlich und die Genehmi⸗ gung nicht als Formſache hinzuſtellen. Ebenſo wird davor gewarnt, die erforderliche Prüfung als ſehr leicht darzuſtellen und den Anſchein zu erwecken, als ob eine Verweigerung der Genehmigung vollkommen ausgeſchloſſen ſei. u Eüaſtellung von Ingenieur⸗Nachwuchs bei der Reichspoſt. Die Reichspoſt nimmt Bewerber mit Oberſekundareife, die eine zweijährige praktiſche Tä⸗ tigkeit in Betrieben der Feinmechanik oder Elektro⸗ technik nachweiſen, als Beamte im Vorbereitungs⸗ dienſt an. Als ſolche beſuchen ſie eine Höhere Tech⸗ niſche Lehranſtalt und erhalten während dieſer Zeit Unterhaltszuſchüſſe, die ſo bemeſſen ſind, daß die jun⸗ gen Leute ohne Unterſtützung der Eltern das Fach⸗ ſchulſtudium durchführen können. Weiter werden auch Fachſchulſtudierende der Fachrichtung Elektro⸗ technik eingeſtellt, die bereits mit dem Fachſchulbeſuch begonnen haben. Auch dieſe Bewerber erhalten nach der Annahme als Telegraphenſupernumerare ſofort die Unterhaltszuſchüſſe und ſetzen als Beamte das Studium fort. Nach Ablegen der Reiſeprüfung wer⸗ den die jungen Ingenieure mit den Betriebs⸗ und Verwaltungseinrichtungen des Nachrichtenweſens der Reichspoſt vertraut gemacht. Dem techniſchen Beam⸗ ten bietet ſich ein reiches und intereſſantes Betäti⸗ gungsfeld. Bewerber wenden ſich an die nächſte Reichspoſtöirektion. Der unbekannte Soldat im Luftſchutz! Die „Sirene“, die illuſtrierte Zeitſchrift des Reichsluft⸗ ſchutzbundes, hat zwei ihrer Mitarbeiter auf eine Deutſchlandreiſe geſchickt, um die Amtsträger des ReB bei der Arbeit zu beobachten. Im ſoeben er⸗ ſchienenen neuen Heft werden nun die erſten Bild⸗ berichte veröſſentlicht; ſie führen nach Heſſen⸗Naſſau und zeigen, wie vorbildlich in den einzelnen Dörfern für den Ernſtfall geübt wird. Das intereſſante Heft bringt außerdem einen Biloͤbericht über Angriffs⸗ flugzeuge der deutſchen Luftwaffe, Photos von der Flakartillerieſchule Wuſtrow, die Fortſetzung der Ar⸗ tikelreihe„Unſer Haus wird luftgeſchützt“ und einen weiteren Sonderbericht über Bombenangriffe und Luftſchutz in Spanien. Zum Jahrestag des Kriegs⸗ anfangs bringt das Heft einen bebilderten Artikel über Oſtpreußens ſchwerſte Zeit 1914—15. Grunde ſind auch noch faſt keine Stoppelrüben oder anderen Nachfrüchte ausgeſät. Auch die Kartoffeln, bie Dickrüben, der Mais und der Tabak könnten den Regen zu ihrer Weiterentwicklung ſehr nötig brau⸗ chen. Kleeäcker und Wieſen ſind ganz ausgebrannt. Von einem Nachwachſen des Futters iſt natürlich keine Rede. In Bälde beginnt auch die Hopfenernte. Wer ſeine Hopfen gut gepflegt und vor Schädlingen bewahrt hat, kann mit einem ſchönen Ertrag rech⸗ nen. In früheren Jahren begann um dieſe Zeit auch bald die Zwetſchgenernte, die in jede Gemeinde Tauſende von Mark brachte. Mit dieſem Geld wur⸗ den ſtets fällige Steuern und Umlagen bezahlt, Handwerkerrechnungen beglichen oder notwendige gemacht. Der völlige Ausfall dieſes Zwetſchgengeldes ſchon zwei Jahre hinterein⸗ ander macht ſich in unſerer Gegend ſehr ſchmerzlich bemerkbar. Während normalerweiſe die Orte an der füdlichen Bergſtraße die ausgeſprochenen Zwetſchgen⸗ orte ſind, liegt in dieſem Jahre die Zwetſchgen⸗ gegend etwa fünf Kilometer weiter öſtlich. In den im Gebirge liegenden Gemarkungen Maisbach, Ochſenbach, Gauangelloch und Gaiberg blühten die Zwetſchgen zu einer etwas ſpäteren und günſtigeren Zeit und verſprechen daher einen ſchönen Ertrag. Die Aepfel laſſen bei uns einen Mittelertrag erhoffen, die Birnen bleiben Seltenheitserſchein⸗ nung. Recht gut ſehen die Trauben aus. Die anhaltende Trockenheit ließ bis jetzt die Peronoſpora nicht aufkommen. Dagegen hat ſich bei gewiſſen Sorten der Rebenmehltau oder Aeſcherich, der ſchon jahrelang faſt nicht mehr aufgetreten iſt, ſtark be⸗ merkbax gemacht und erforderte wiederholtes Schwe⸗ feln. Wenn die bis jetzt gut entwickelten Trauben weiterhin geſund bleiben, kann man mit dem Herbſt zufrieden ſein. Bei den Bienen muß leider wie⸗ dͤer ein Fehljahr gemeldet werden, ſo daß wir jetzt 3 Honigmißjahre hintereinander hatten. Die Hoffnung oͤer Wanderimker auf das Honigen der Schwarzwald⸗ tannen hat ſich infolge der kühlen Nächte auch nicht erfüllt, ſo daß großen Ausgaben für die Winterfüt⸗ tevung geringe oder meiſtens gar keine Einnahmen gegenüberſtehen.. Wo kamen die Vodenſee⸗ Wiloͤſchweine her? Von dem zwiſchen oͤem Ueberlinger See und dem Unterſee, den beiden nordweſtlichen und weſt⸗ lichen Teilen des Bodenſees, hinziehenden ſtark be⸗ waldeten Bodanrück wird das Auftreten von Wildſchweinen berichtet. Das Vorkommen des Schwarzwildes in dieſen bis auf 600 Meter gehenden hügeligen, dem Verkehr vielſach entrückten Gebirgs⸗ gebieten iſt ungemein intereſſant. Vor dem Kriege kannte man die Schwarzkittel am Bodenſee nicht. Der jetzige Beſtand wird in Jagokreiſen auf etwa ein halbes Hundert geſchätzt. Wo ſie aber hergekommen ſind, weiß eigentlich niemand. Es beſtehen dafür zwei Möglichkeiten. Danach ſollen die Tiere von ge⸗ hegtem Wild im Donautal abſtammen, das dort vor dem Krieg in Parks weilte, nach dem Krieg aber über niedergeriſſene Zäune in die freie Wildbahn gelangte. Dafür ſpräche die Tatſache, daß im Bereich Engen—Steißlingen auch ſchon Schwarzwild geſehen wurde, ebenſo im Randengebirge. Aber eben dieſes geographiſche Auftreten ſtützt auch die zweite An⸗ nahme, daß die Tiere von Weſten, aus den Vogeſen kommend, unter dem Einfluß des Krieges über den riſſen und der Laſtzug der mit Stückgütern beladen — 14.00; Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: Wer recht garten.— 11.40: Bauernfunk.— 12. Allerlei.— 15.10: Tanz im Dorfkrug.— 16.00: Muſik.— Waſſerballturnier: Deutſchland— Frankreich.— Union⸗Theater:„Viva Villa“.— Alhambra Mundenheim: „Frauenliebe— Frauenleid“. 0 Großveranſtaltung auf der Feierſtätte Bevor der Sommer zur Neige geht, iſt auf der Feierſtätte noch einmal eine Großveranſtaltung vor⸗ geſehen. Am Sonntag, dem 19. September, wird auf der Höhe des Heiligen Berges das„Oratorium der Arbeit“ von Böttcher zur Aufführung gelan⸗ gen. Der neugegründete Heidelberger Volkschor, die Geſangvereine, Schulen, Reichsarbeitsdienſt und Werk⸗ ſcharen werden insgeſamt 2000 Mitwirkende ſtellen. Als Soliſten wurden Arno Schellenberg von der Dresdner Staatsoper und Fräulein Roſe Huth verpflichtet. Die Geſamtleitung des großen Chor⸗ werkes, das auf der freien Bergeshöhe der Feier⸗ ſtätte einen großartigen Eindruck hinterlaſſen dürfte, hat Univerſitäts⸗Muſikdirektor Prof. Dr. Poppen. Ein Reiſen platzte. Auf der Reichsautobahnſtrecke Heidelberg— Bruchſal platzte an dem Motorwagen eines Fernlaſtzuges der rechte Vorderreifen. Da⸗ ͤͤurch wurde das Steuer des Wagens nach rechts ge⸗ war, ſtürzte die etwa 1,50 Meter hohe Böſchung hin⸗ unter. Der Motorwagen und die beiden Anhänger fielen um und blieben mit den Rädern nach oben liegen. Der Schaden iſt erheblich. Perſonen wurden nicht verletzt. Eine Gau⸗Sternwanderung der Koͤx⸗Wander⸗ gruppen aus dem Kreis Heidelberg führt am kom⸗ menden Sonntag morgens zum Dilsberg. Dort fin⸗ det als Mittelpunkt des großen Wandertreffens im Burghof eine feierliche Kundͤgebung ſtatt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937:„Gotz von Berlichingen“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“ im Königsſaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. In den Kinos neues Programm. Rhein gewechſelt haben und über den Schwarzwald oſtwärts gewandert ſind. Die Möglichkeit hierfür beſteht durchaus, wenn die abgelegenen Gebiete des Hotzenwaldes im Südſchwarzwald, ebenſo die im Jura und Hohen Randen im badiſch⸗ſchweizeriſchen Grenzland und weiterhin die ſtarken Jurawälder nördlich des Hegau berückſichtigt, Lanoſtriche mit Be⸗ dingungen, die das Schwarzwild liebt. Vom Jura zum Bodanrück iſt dann auch für die Schwarzkittel nur ein„Katzenſprung“, ſo daß die Möglichkeit immerhin'beſteht, daß die Bodanwiloͤſchweine Kriegs⸗ flüchtlinge aus den Vogeſen ſind. NSDAp-Bfiffeilungen Aus perteiamtlichen Bekanntmachungan entnommen Anordnung der Kreisleitung Am 15. Auguſt findet Bereitſchaftsdienſt wie folgt ſtatt: Auf dem Exerzierplatz um.45 Uhr für die Bereitſchaf⸗ ten—30. Auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz in Weinheim um 9 Uhr für die Bereitſchaften 92 7 Auf dem Sportplatz in Ladenburg um 10.30 Uhr für die Bereitſchaften 31, 35, 36 und 37. Die Rundſchreiben Nr. 65 und 66 beachten. Es werden nur die geweihten Hoheitsfahnen mitgeführt. Zum An⸗ treten ſind nur Uniformierte befohlen. Das Kreisorganiſationsamt. Otrtsgruppen der NSDAP Wohlgelegen. 15..,.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Po⸗ litiſchen Leiter und ⸗Anwärter, auch die zur Zeit Beurlaub⸗ ten, vor der Geſchäftsſtelle. Neckarſtadt⸗Oſt. Am 15.., 6 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter ſowie Pol.Leiter⸗Anwärter vor der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Dienſtanzug: Dienſtbluſe. Nichtuniformierte mit Armbinde Erlenhof. 13.., 20.30 Uhr, Geſchäftsſtelle. Erlenhof. 15. 8. treten ſämtliche Politiſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, Walter und Warte um 6 Uhr auf dem Erlenhoſplatz an. Nur Uniformierte. Humboldt. Am 15. 8. haben ſämtliche Politiſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter zum Kreisappell um 6 Uhr auf dem Marktpratz Neckarſtadt anzutreten. Dienſtanzug: Dienſtbluſe, Zivil mit Armbinde. Neckarau⸗Nord. Sämtliche uniformierten Politiſchen Leiter und Anwärter treten am 15.., 6 Uhr, am Krieger⸗ denkmal an. Anzug: Marſchanzug. Neckarau⸗Süd. Sämtliche uniformierten Politiſchen Leiter und Anwärter treten am 15.., um 6 Uhr, am Krie⸗ gerdenkmal an. Anzug: Marſchanzug Rheintor. 13.., 20.30 Uhr, Beſzrechun, ſämtlicher Politiſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter Aun Effekten⸗ ſral der Börſe. Dienſtanzug: Dienſtbluſe; Zivil: Armbinde Rheinthr. 15..,.10 Uhr, Antreten fämtlicher uni⸗ formierten Politiſchen Leiter und Politiſchen⸗Leiter⸗ Anwärter auf dem Marktplatz. Dienſtanzug: Dienſtbluſe. „Lindenhof. Am 15.., 6 Ühr, Antreten fämtlicher Poll⸗ tiſchen Leiter, auch Dß, Gontardplatz.— Anzug: Dienſt⸗ anzug, Bluſe. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. 15.., zwiſchen 16 und 16 Uhr, rechnen die Zellenwalterinnen die Beiträge in der Geſchäftsſtelle, Langſtraße 39a, ab. Bei Verhinderung Vertretung ſchicken. Achtung! Die Familien, die keine Benachrichtigung erhalten betr. Einquartierung der Banatſänger, brauchen ſich nicht zu richten. Was hören wir? Samstag, 14. Auguſt Reichsſender Stuttgart .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert. Zellenleiterſitzung in der in Freuden wandern will.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00: Muſtkoliſche Edel⸗ ſteine(Schallplatten).— 20.00: Italieniſche Nächte. Bunte Stunde.— 21.00: Nachrichten.— 21.15: Sommerliche Muſik. — 22.00: Nachrichten.— 22.35: Tanz in den Sonntag.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Völkerwanderung der Neuzeit.— 10.30: Fröhlicher Kinder⸗ 00: Muſik.— 14.00: 18.00: Frederik Hippman ſpielt.— 18.45: Sport der Woche. — 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.45: Italieniſche Nächte.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Freitag, 13. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorfüheung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Tromm— Odenwald. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Mainz— Wiesbaden⸗Biebrich — Rüdesheim— Aßmannshauſe — Bacharach und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Pa⸗ radeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldparkreſtaurant. 93 Ständige Darbietungen Städt. Schloßmnſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannhejm als Feſtung und Garniſonſtadt. Biloͤniſſe deutſcher Männer, Goldſchmiedekunſt, Liebes⸗ ringe. Theatérmuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Gebffnet von 11 bis 17 Uhr. des Zeughausmuſeums:„Die Welt der aske“. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 11 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 18 und 16 bis 19 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Karuſſell“.— Alhambra:„Alarm in Peking“. — Palaſt und Gloria:„Die göttliche Jette“.— Capitol: „Dahinten in der Heide“.— Scala:„Die Tochter des Samurei“.— Capitol:„Dahinten in der Heide“. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein, Teleſon 43 21. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 12. Auig. 1057 SEoe ſomummromumg a ασ. Aurgſeimtvm mamummng Inbrcſpone Vuue ac Humncbelute s̃ a S liebe/ KGe Vöch/ Ouuliente O moſ e Regen Sorumregen Oſeuer Obecrcur& Schmee v Schneerreſben Gebetè mit. **„ NMfcher 2 40⁰ * Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 13. Auguſt: Ueber Frank⸗ reich oͤringt kühlere Meeresluft nach Deutſchland ein, die im Laufe des Freitags zu verbreiteter Gewittertätigkeit Anlaß gibt. Anſchließend wird ſich unbeſtändigeres, aber kein ausgeſprochenes unfreundliches Wetter halten. BVorausſage für Samstag, 14. Auguſt Meiſt wolkig und noch vereinzeltes Auftre⸗ ten gewittriger Niederſchläge, Tagestempe⸗ raturen um 20 Grad, meiſt weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Auguſt + 32,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 13. Auguſt +. 18,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 19,1 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + Grad Waſſer⸗ und 20 Grab Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rbeln⸗Wegelf 9. 10 11.113. Rbetn-weael] 10. 11. 12 13. Rheinfelden.752,682 692.602.60 l Kaub. 246 240209ʃ 204 9 60 6 55 551 66 197169 k65 0 2,80.* 4 Maraa 444 440 8 4 28 Neee Mannheim 3,37 3,803,29/8 25 3,19]/ Mannheim 322317313306 Das Hiſewerk„Mutter und Rind“ ſchennt durch kErholung im nov.⸗ mütterheim Rusgleich ſue die Mutterarbeit und mutterſorgen. ——— — — Eine Entdeckung auf der Reichsausstellung„Schaffendes Volk“ Man iſt wahrhaftig an manche Ueberraſchung ge⸗ wohnt auf der großen Düſſeldorfer Reichsausſtellung „Schaffendes Volk“ und läßt ſich nicht leicht aus der Faſſung bringen. Schließlich weiß man— die vielſeitige Leiſtungsſchau deutſchen Schaffens be⸗ weiſt es an Beiſpielen, die beredter als Worte ſind: Induſtrie und Wirtſchaft, Technik und Chemie voll⸗ bringen Leiſtungen, die ans Wunderbare grenzen und deutſchen Erfindergeiſt im hellſten Lichte er⸗ ſtrahlen laſſen. Nehmen wir beiſpielsweiſe die große Sonderſchau der deutſchen Forſt⸗ und Holzwirtſchaft in der Halle„Holz“. Da erfahren wir, daß das Holz, der uralte Werkſtoff des germaniſch⸗deutſchen Men⸗ ſchen, durch unſere neue techniſche Welt erſt„wieder⸗ entdeckt“ worden iſt. Wandtafeln erzählen vom Wald und ſeinen Nebennutzungen, vom Holz ſchlechthin das im Vierfahresplan zur Hauptreſerve der deutſchen Rohſtoffwirtſchaft wurde. Breite Lichtbahnen fallen durch die hohen Schei⸗ benfenſter, gleiten über die Baumſtämme und klobi⸗ gen Stubben, ſchneeig gleißt kriſtallenes Pulver in gläſernen Behältern auf. Pulver? Holzzucker iſt es, reinem hochwertigſten Traubenzucker völlig ebenbürtig! Und gleich daneben finden wir noch einige andere„Holzprodukte“: eine Schachtel appetit⸗ lich angeoroͤneter Pralinen, eine Flaſche„Bon⸗ bon⸗Sirup“— und irgendwo leſen wir etwas von dem hohen geſundheitlichen Wert von„Gly⸗ koſe⸗Schokolade“. Holz iſt der Urſtoff all die⸗ ſer ſüßen Sachen, einfaches gewöhnliches Abfallholz, der Verzuckerung erſchloſ⸗ ſen durch ein chemiſches Verfahren. Und wenn man Zucker hat, dann hat man auch Bonbon⸗Sirup, hat man Schokolade, hat man Pralinen. Pralinen natür⸗ lich, die in nichts mehr an den„Urſtoff“ Holz er⸗ innern. Wenn auch die Verwendung von Traubenzucker aus Holz zur Herſtellung von Pralinen mit Rüchſicht auf den zur Verfügung ſtehenden Rübenzucker wahr⸗ haftig nicht im Vordergrund dieſer Schau ſteht, wenn auch Traubenzucker aus Holz in erſter Linie für die Gebiete Verwendung finden wird, auf denen dem Rübenzucker keine Konkurrenz entſteht, die praktiſche Auswertung dieſer Seite des Verzuckerungsverfah⸗ rens wird jedenfalls beiſpielhaft klargelegt. Pra⸗ linen aus Holz,— wer hätte das einmal gedacht! Und während alle möglichen Gedanken, einem bunten ſchillernden Kaleidoſkop gleich, in unſerem Hirn krei⸗ ſen, während wir kopfſchüttelnd noch einmal zuſam⸗ menfaſſen: Flaſchenkorken aus Holz, Kunſtſeide und Zellwolle aus Holz, Flugzeugpropeller, Heilmittel, Treibſtoff, Faſerplatten, Spiritus und Papier, alles aus Holz— grüßen nickend die hohen Spitzpappeln durch die Fenſter. Orgelklang rauſcht leiſe auf, eine perlende Fuge, ein Choral: ein Meiſter des Orgel⸗ ſpiels präludiert— auf einer Holzorgel, ſelbſtver⸗ ſtändlich! ieeeeee Wunderſittich: Foſeyh Er ſpricht wie ein Menſch Berlin, im Auguſt. Es iſt ſchon ungewöhnlich, wenn man ernſthaft aufgefordert wird, Bekanntſchaft mit einem Vogel zu machen. um ſich mit ihm menſchlich zu unter⸗ halten. Noch ungewöhnlicher iſt es, daß man hin⸗ geht und feſtſtellt, nicht einem Ulk ausgeliefert zu ſein. Der klügſte Vogel der Welt, der Wellen⸗ ſittich Joſeph, exiſtiert wirklich, Folgen wir dem„Interviewer“ nach der Schillerpromenade 3 in Neukölln, wo Freund Joſevh bei Herrn Arthur Pflanz wohnt. Zögernd zieht man die Klingel. Eine Dame öffnet: Frau Pflanz.„Verzeihung, bin ich hier rich⸗ tig bei dem... Bei dem Wunderſittich?“—„Ja⸗ wohl! Hören Sie, da ſpricht er gerade...“ „Donner und Doria: iſt es denn möglich?“ Da klettert in der Küche zwiſchen Schränken und Stüh⸗ len ein kleiner, grüner Burſche umher und redet und redet, nicht einzelne Worte, nein: Sätze, ein, zwei, drei Sätze! Und als die Herrin ihn in die„gute Stube“ hineinbringt, da verſteht der verblüffte Be⸗ ſucher ganz deutlich, was Joſeph ihm alles zu erzäh⸗ len hat. Joſeph fragt beſonders gerne, und er fragt viel und raſch.„Biſt du müde?“ will ex wiſſen. „Biſt du glücklich?“, erkundigt er ſich teilneh⸗ mend; aber ſchon in der nächſten Sekunde inter⸗ eſſiert ihn dieſe„intimſte“ Privatſache des Beſuchers nicht mehr, er will jetzt eine Antwort auf die Frage: „Kommſt du mit?“ Doch die Antwort kann man ſich ſchenken,— Joſeph gibt ſie ſelber und in recht ener⸗ giſchem Ton:„Na, dann komm ſchon!“ Der kleine Kerl verſteht auch ſchon, ſeinen„Pflegeeltern“, die ihn vor zwei Jahren aus dem Neſt her„direkt“ zu ſich nahmen, Vorſchriften zu machen:„Gehſt du heute weg? Aber das hat doch keinen Zweck!“ Manchmal wird Joſeph auch unhöflich, dann ver⸗ gißt er alle gute Erziehung, und dann ruft er:„Wo iſt denn die Tante, die alte Schachtel?“ Sehr„frech“ wurde Joſeph, als einmal ein Schau⸗ ſpieler zu ihm kam und Herrn Pflanz zweihundert Mark anbot, wenn er ihm den Wunderſittich von Neu⸗ kölln überlaſſen würde. Da war Joſeph furchtbar empört, und er ſchrie dem Künſtler, der ſich vor Lachen„ausſchütten“ wollte, mit einem ſaftigen Aus⸗ oͤruck ſeinen ganzen Vogelzorn ins Geſicht. Oft aber lacht er und ruft:„Haha, da biſt du ja!“ Oder er gibt ſeiner Befürchtung Ausdruck, daß„Frauchen“ ſich erkälten könnte:„Es iſt kalt, da kriegſt d u kalte Füße!“ Wenn der Zeitungsbote Geld kaſ⸗ ſieren kommt, gibt Joſeph den Befehl:„Frauchen, gib mal fünfzig Pfennig!“ Mag ihn auch Franz Pflanz von Anfang an das Sprechen gelehrt haben, ſo iſt und bleibt es eben ein unbegreifliches Wunder, daß das Tier mit ſeinen zwei Jahren ſchon dreihundert Worte fließend und ausdrucksvoll ſpricht, ſo gut, ſo klar und ſo laut, wie ganz ſelten nur ein kluger Papagei. Wenn er ir⸗ gendeine Aeußerung gehört hat— gleich„greift“ er ſie auf und gibt ſie naturgetreu wieder. WMit der gleichen Frage, mit der der Beſucher ge⸗ kommen iſt, verläßt er das grüne Kerlchen: Wie iſt dieſes Wunder zu erklären? Die große Ehre Vor langer Zeit lebte in Berlin ein General von Zaſtrow. Der General, der von ſeiner Pen⸗ ſion lebte, war nie in einem Theater geweſen. Aber einmal ſetzten ihm ſeine Freunde ſo lange zu, bis er einwilligte, eine Oper zu beſuchen. Und dieſer Beſuch führte zu einem heiteren Zwiſchenfall. Man gab die„Zauberflöte“, und während des erſten Aktes ſchlief der alte General ein. Plötzlich ertönte, den Schlußchor des erſten Aktes Neue Brücke über die Düna Die olte Eiſenbahnbrücke über die Düna bei Riga wird zur Zeit erneuert. (Weltbild, Zander⸗M.) Ein Auto als Zahnradbahn Die Golfſpieler von Oswego im amerikaniſchen haben ſich aus einem alten Auto eine Zahnradbahn geſchaffen. ein Behälter für die Golfſchläger geſchaffen ſowie einige Sicherheitsmaßnahmen eingebaut. triſcher Motor zieht den Wagen zum Gipfel. Stagte Oregon, denen der Golfplatz zu hoch liegt, Der Motor wurde ausgebaut, dafür Ein elek⸗ (Preſſephoto, Zander⸗M.) einleitend, auf der Bühne der vielſtimmig don⸗ nernde Ruf: „Es lebe Saraſtro! Saraſtro ſoll leben!“ Der alte Zaſtrow erwachte, rieb ſich die Augen, ſah ſich verwirrt um, trat an die Bogenbrüſtung, ver⸗ beugte ſich und rief tief gerührt: „Zuviel Ehre, verehrte Herrſchaften, viel Ehrel“ zu⸗ Weder Verstiegenheit noch Verflachung: Volkserzieher und Volksbildung Von Profeſſor Dr. Hermann Schmitz, Dire ktor der Staatlichen Kunſtbibliothek Berlin Zu den Aufgaben, die oͤurch den Umbruch 1933 unter einen neuen und höheren Geſichtspunkt gerückt ſind, ehört eine einheitliche nationale Volksbildung. Der Volksbildungsgedanke geht in das Zeitalter der Befreiungskriege zurück. Er hat ſeitdem viele Wand⸗ lungen durchgemacht. Die großen Volkserzieher, die den Gedanken zuerſt aufwarfen, wie Scharnhorſt, Gneiſenau, Fichte, Wilhelm von Humboldt, Jahn und E. M. Arndt— mochten ihre Wege noch ſo verſchie⸗ den ſein— waren einig in der Ueberzeugung daß mit der militäriſchen Erhebung des Volkes eine durchgreifende ſittliche und geiſtige Erneuerung ver⸗ knüpft ſein müſſe. War doch die Haupturſache des Niederganges, der zum Fall von 1806 führte, wie ſie erkannt hatten, in der Tatſache begründet, daß das Volk nicht nur von der Wehrhaftigkeit und der Ge⸗ ſtaltung ſeiner ſtaatlichen Geſchicke, ſondern auch von der lebendigen Anteilnahme an dem nationalen Gei⸗ ſtesgut ausgeſchloſſen war. So entwickelte ſich aus dem Schwung der Befreiungskriege in den nächſten Jahrzehnten der bewundernswerte Aufſtieg des deut⸗ ſchen Erziehungsweſens, der in einem reichen Schrifttum ebenſo wie in den muſterhaften Schöp⸗ fungen der Volks⸗ und Mäochenſchulen, des Turn⸗ weſens des Realſchul⸗, Techniſchen Hochſchul⸗ und Gewerbeſchulweſens ſeinen Niederſchlag fand. Neben dem Aufbau der ſachlichen und fachlichen Erziehung wurden die Fragen einer natio⸗ nalen Allgemeinbildung zwar nicht aus den Augen verloren, indeſſen iſt nicht zu leugnen, daß die humaniſtiſch und hiſtoriſch eingeſtellten ge⸗ bildeten Schichten die mit der Induſtrialiſierung raſch wachſende Maſſe des Volkes im weiteren Verlauf nicht mehr ſeeliſch zu erfaſſen vermochten Mancherlei von hohem Idealismus getragene Beſtrebungen, die aus den Handwerker⸗ und Arbeiterkreiſen ſelbſt hervorgingen, wie die „Handwerker⸗ und Arbeiterbildungsvereine“, gerie⸗ ten durch die Revolution von 1848 in das politiſche Fahrwaſſer und konnten dadurch nicht zur Reife kommen. Die im ausgehenden 19. Jahrhundert er⸗ neut aufgenommenen Beſtrebungen, das in Deutſch⸗ land Verſäumte nachzuholen, denen Tatkraft und Opferwilligkeit nicht beſtritten werden kann, ſind meiſt in den Zuſammenbruch nach dem Weltkrieg 1 nung und Raumordnung und dergleichen; ſo hineingezogen und nach 1918 vielfach unter den Ein⸗ fluß einer volks⸗ und blutfremden Geiſtesrichtung gebracht worden. Durch den Neuen Staat iſt auch die Bahn zu einer echten Volksbildung eröffnet worden. Zunächſt hat er ſelbſt ja eine Reihe von Einrichtungen geſchaffen in Verbindung mit ſeinem Aufbau und den ihn leitenden Grundgedanken, die an ſich ſchon mit dazu beitragen, das Volk zu einer Gemeinſchaft zu erziehen, um die Partei⸗ und Ju⸗ gendorganiſationen, die Armee, den Arbeitsdienſt, die Schulungslager und das Landjahr zu nennen. Darüber hinaus ſind unter der Fühhrung des Staa⸗ tes Rundfunk, Bühne, Kino, Volks⸗ und Sportver⸗ anſtaltungen, Heimat⸗ und Trachtenfeſte. Wande⸗ rungen und Reiſen, Ausſtellungen und Muſeums⸗ darbietungen uſw. zur Mitarbeit an dem Volks⸗ bildungswerk herangezogen worden. Damit iſt die Volksbildungsfrage aus dem Be⸗ reich reiner Geiſtigkeit, aus dem luftleeren Raum allgemeiner Begriffe auf einen tragfähigen Unter⸗ grund verſetzt worden, und hat einen neuen Sinn und Inhalt bekommen. Jetzt wird erneut geprüft: was dennüberhaupt für die Geſamthein der in ſchwerer Tagesarbeit ringenden Volks⸗ genoſſen über die Fach⸗ und Berufskenntniſſe hinaus wiſſenswert iſt? Daraus entſpringt die ein⸗ getretene völlige Umwertung in bezug auf das, was uns an dem nationalen Gut aus unſerer mehr⸗ tauſendjährigen Vergangenheit fruchtbar und leben⸗ zeugend für die Fortbildung unſeres Volkstums erſcheint. Mit geſchärfter Aufmerkſamkeit wenden ſich unſere Blicke auf die angeborenen Kräfte des deutſchen Volkes, die es immer wieder vermocht haben, die Einwirkungen fremder Bildungskreiſe Neuem und Wertvollem umzuſchmelzen. So erklärt ſich beiſpielsweiſe das in den breiteſten Volkskreiſen jetzt mächtig erwachte Intereſſe an der Forſchungs⸗ arbeit der deutſchen Vorgeſchichte, der Volks⸗ und Heimatkunde, der Geologie und Pflanzenkunde, der ganzen Breite nach und nach mit den lebendigen auch die Sippen⸗ und Erblehre, der Oſtſiedlung, Landespla⸗ in den Schmelztiegel des nationalen Genius zu Eigenem, Reichsfesispiele Heidelberg 1937 Edith Wiese vom Stadttheater Altona spielt jetzt die„Elisabeth“ in Goethes„Gö6tz von Berlichingen!. Dieses Spiel, mit Heinrich George in der Titelrolle, wird noch an folgenden Tagen wiederholt: 13., 15., 18. und 21. August. ———————————————————— Anteilnahme, die gerade denjenigen Männern der Geſchichte unſeres Volkes in erhöhtem Maße ent⸗ gegengebracht wird, die in Krieg und Frieden das Deutſchtum gegen äußere Einwirkungen verteidigt haben. Auch die entſcheidende Bedeutung, die dem Inhalt des Kunſtwerkes heute eingeräumt wird, hängt mit dieſer Wandlung zuſammen. Unſchätzbare Hilfe leiſten der Bildungsarbeit in dem neuen Sinne echter Volksverbundenheit die Heimatmuſeen; im Zuſammenwirken mit den örtlichen Volksſchul⸗ leitern und mit de L Zeichenunterricht öffnen ſie der Jugend innerhalb des nächſtliegenden Umkreiſes die Augen für alle die wichtigen Fragen, die mit dem Heimatſchutz, der Natur⸗ und Denkmalpflege ver⸗ bunden ſind. In welchem Maße nun das höhere geiſtige Gut der Nation, das uns in den Schöpfungen der großen Dichter, Denker und Künſtler überkommen iſt, der Volksbildung dienſtbar gemacht werden kann, auch dieſe vielumſtrittene Frage wird durch den Umbruch der Möglichkeit der Löſung näbergebracht. Wir be⸗ mühen uns jetzt auch hier, dasjenige herauszufinden, was im edelſten Sinne des Wortes dem Volk in ſei⸗ ner Geſamtheit zu Herzen geht. Eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit iſt es ſchließlich, daß zu einer erfolg⸗ reichen Volksbildungsarbeit die einfachſte und klarſte Ausdrucksweiſe unerläßlich iſt die ſchlichteſte und natürlichſte Form, ebenſo weit entfernt von geiſtiger Verſtiegenheit wie von einer nach Volkstümlichkeit haſchenden Flachheit, die das Volk ſelbſt ableynt. Jeder, der am Volkserziehungswerk mitgewirkt hat, kennt die in dieſer Beziehung zu überwindenden ungemeinen Schwierigkeiten. Nur durch einen un⸗ verwüſtlichen Glauben an das Volk kann die Volks⸗ bildungsarbeit dazu gelangen, einen Boden zu ſchaf⸗ fen, auf dem ſich alle Glieder der Volksgemeinſchaft, welches Berufes und Standes auch immer vereini⸗ gen können. Indem dieſe Arbeit das Volk in ſeiner Kräften des nationalen Geiſtes⸗ und Seelengutes durchoͤringt, ſchafft ſie dem Volke eine wahre Heimat im deutſchen Volkstum und hilft, uns dem Ziele einer wahrhaften deutſchen Volkwerdung entgegen⸗ zuführen. Das erſte Madonnenbild Leonardo da Vineis. In der Münchener Pinakothek hängt ſeit 1889 die vielumſtrittene„Madonna mit der Nelke“, in der ſchon damals verſchiedene Sachverſtändige ein Werk Leonardo da Vineis erkannt haben wollten, was aber von der Mehrzahl der Kunſthiſtoriker abgelehnt wurde. Jetzt weiſt Emil Mölter mit überzeugenden Argumenten in der ſoeben erſchienenen Folge des „Münchener Jahrbuches der bildenden Kunſt“ nach, daß es ſich hier um ein vollkommen authentiſches Werk Leonardo da ineis handelt, und zwar um ſein erſtes Madonn nbild and zugleich das berühm⸗ teſte ſeiner Jugend. Da die Urheberſchaft als ein⸗ wandfrei geſichert gelten kann, iſt der kleine Beſtand der eigenhändigen Werke des großen italieniſchen Malers und Bildhauers um eine neue Tafel berei⸗ chert worden. Man weiß von dem Schickſal dieſes Bildes nicht mehr, als daß es ſich vor 1600 in den ſpaniſchen Niederlanden befand, wo es 1889 um 22 Mark verſteigert wurde. Sommerliche Koyflkte Von Dr. Owlglaß Und wieder weilt der Menſch im Grünen und ſieht, entſetzt teils, teils ergetzt, die Wälder, Wieſen, Wäſſer Dünen mit Weiberreizen dicht beſetzt. Der Füngling, töricht wie ein Falter, ſchwirrt her und hin und ſaugt und trinkt Jedoch das kluge Mittelalter mißtvaut dem tieriſchen Inſtinkt. So mancher Herr, der im Aequator des Lebens und Berufes ſteht, ſo mancher brave Kalkulator fühlt ſich vom Zweifel angeweht. Ihn ſtechen der Erwägung Wepſen und rauben ihm die Seelenruh': „Treib' ich dem Wendekreis des Krebſen, treib ich dem Kreis des Bockes zu?“ 9 * 5 ————— — ——— 6. Seite/ Nummer 369 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 13. Auguſt 1937 ſaaunleclte⸗ — Auf zahlreichen Eiſenbahnſtrecken Englands kann man jetzt Güterzüge ſehen, an deren Lokomo⸗ tiven vorn am Keſſel ein großes, ſehr widerſtands⸗ fähiges Schmetterlingsnetz befeſtigt iſt. Hat der Güterzug ſeine Zielſtation erreicht, dann nimmt der Lokomotipführer das Schmetterlingsnetz ab, ſchüttet deſſen Inhalt— eine meiſt ungeheure Menge von Inſekten— in eine Blechbüchſe und ſorgt dann dafür, daß die Blechbüchſe auf dem ſchnellſten Wege mit den genauen Angaben über die von dem Güter⸗ zug zurückgelegte Strecke in die Hände von beſtimm⸗ ten Inſektenkennern kommt. Den Inſektenkennern iſt dadurch die Möglichkeit gegeben, innerhalb kurzer Zeit einen nahezu vollſtändigen Ueberblick über die Häufigkeit der einzelnen Inſektenarten in den ver⸗ ſchiedenen Gegenden zu erlangen. Das aber iſt von größter Wichtigkeit für den Kampf gegen ſchädliche Inſekten; denn um dieſen Kampf erfolgreich durch⸗ führen zu können, muß man wiſſen, wie die Witte⸗ rung die Verbreitung der einzelnen Inſektenarten beeinflußt, welche Gegenden beſonders gefährdet ſind uſw. Selbſtverſtändlich ſind die engliſchen Inſekten⸗ kenner bei ihrer für die Landwirtſchaft ſehr bedeu⸗ tungsvollen Arbeit nicht auf die Schmetterlingsnetze der Güterzüge allein angewieſen. Aber mit Hilfe der Güterzüge hofft man, für die Inſektenſtatiſtik ſo⸗ viel Zahlenmaterial ſammeln zu können, daß es möglich ſein wird, an Hand der Wettervorausſage anzugeben, welche Gebiete in den nächſten Wochen durch Inſekten beſonders heimgeſucht werden, und ſo rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu treffen. Der auch dem Laien ſehr einleuchtende Gedanke von den Schmetterlingsnetzen an Güterzügen geht von Pro⸗ feſſor A. C. Hardy aus, der vom engliſchen Land⸗ wirtſchaftsminiſterium den Auftrag erhalten hat, neue Vorſchläge zur Bekämpfung ſchädlicher Inſek⸗ ten zu machen. a* — Es ſind gerade ſiebzig Fahre her, ſeit die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika die Halbinſel Alaska, früher Ruſſiſch⸗Amerika genannt, vom Ruſſiſchen Reiche käuflich erworben haben. Für den Spott⸗ preis von 7,2 Mill. Dollar. Nachdem 1741 der ruſſiſche Seefahrer Bering die nach ihm benannte Bering-Straße entdeckt hatte, war Alaska mit den Aleuten⸗Inſeln für das ruſſiſche Reich in Beſitz genommen worden. Von Sibirien aus ging die Ruſſiſch⸗Amerikaniſche Handelskompanie an die wirt⸗ ſchaftliche Erſchließung des weiten, zumeiſt arktiſchen Gebiets. Mit unzureichenden Mitteln! Die Aus⸗ beute beſchränkte ſich auf die Erträge der Pelztier⸗ jagd und des Fiſchfanges. Die Bodenſchätze blieben völlig ungenutzt. 1867 ſtand Alaska zum Verkauf. Gewiſſermaßen eine„Gelegenheit“. Niemand ahnte, daß dieſer„Gelegenheitskauf“ ſich einmal als ſehr vorteilhaft für ͤen Käufer erweiſen würde. Da⸗ mals waren die Amerikaner der Meinung, ihr Fi⸗ nanz⸗Staatsſekretär hätte leichtfertig Geld verwirt⸗ ſchaftet. Zu erklären iſt das nur daraus, daß Ruß⸗ land das unwirtliche Alaska, mit dem es nichts Rechtes anzufangen gewußt hatte, offenbar gern los⸗ Heſchlagen wollte. Nach dem Beſitzwechſel geſchah frei⸗ lich zunächſt ſehr wenig für die Auswertung Alas⸗ kas. Aber der Käufer ſollte doch recht behalten. Seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hat die wirtſchaftliche Erſchließung Alaskas über alles Erwarten günſtige Ergebniſſe gezeitigt. Seit 1880 hat allein die Förderung von Bodenſchätzen den Kauf Alaskas mehr als hundertfach bezahlt gemacht. Von 1880 bis 1936 ſind insgeſamt Mineralien im Werte von 725 Millionen Dollar gefördert worden. Der weitaus größte Teil entfällt auf Goldfunde. Hinzu kommen noch die Gewinne aus Pelztierjago, Fiſchfang und Robbenſchlag. Kürzlich hat nun der Delegierte des Territoriums Alaska im Kongreß zu Waſhington, Mr. Anthony J. Dimond, beantragt, die Erinnerung an den denkwürdigen Kauf Alaskas der Bevölkerung des Territoriums gebührend ſinn⸗ fällig zu machen, darum verlangt er, daß der Scheck, mit dem die Kaufſumme zur Zahlung angewieſen worden war, am Muſeum von Juneau, der Haupt⸗ ſtadt Alaskas, unter Glas und Rahmen beſtändig ausgeſtellt werden möge. Die Zahlung war, gemäß den Vertragsbedingungen, in engliſcher Währung erfolgt. Deshalb lautet der bisher im Waſhingtoner Staatsdepartement verwahrte Scheck auf 1440 000 Pfund Sterling. Der von Mr. Dimond eingebrachte Antrag iſt vom Repräſentantenhauſe angenommen worden. * — Dunkles Geheimnis umhüllt den Tod eines Mannes, der in einer ſumpfigen Marſchgegend in der Nähe des Dörſchens Mangutau bei Montpellier verſunken war und dem niemand zu Hilfe kam, ob⸗ wohl ſeine verzweiſelten Hilſerufe ſechzig Stunden lang von Menſchen gehört wurden. Die Dorfbewoh⸗ ner, die die Rufe hörten, glaubten, es ſei irgend je⸗ mand mit ſeinem Wagen im Moor ſtecken geblieben, und hielten es nicht für der Mühe wert, Hilfe zu bringen. Den ganzen letzten Samstag über klangen die Rufe immer wieder herüber durch das Brauſen eines tobenden Sturms, wurden aber noch immer nicht beachtet. Immer ſchwächer werdend hörte man die Hilferufe noch die ganze folgende Nacht über bis zum Montag vormittag, dann verſtummten ſie. Am Dienstag endlich entdeckte ein Bauer, den ſein Weg durch die Marſch führte, den halb im Schlamm ver⸗ ſunkenen und mit Tang bedeckten, von Hunderten von Inſektenſtichen angeſchwollenen Kopf eines Man⸗ nes. Beim Näherkommen ſah er, daß der Mann tot war. Der Bauer holte Polizei herbei, die den Leichnam aus dem Schlamm befreite und dabei feſt⸗ ſtellte, daß er nackt war. In der Nähe fand man eine kleine Taſche mit militäriſchen Ausweispapieren auf den Namen Marcel Raynal, Beruf Land⸗ arbeiter. Bisher hat man noch nicht ausfindig ma⸗ chen können, wie Raynal in die Marſch geraten iſt. Auch ſeine Kleider wurden noch nicht entdeckt. * — In der Gegend von Steyr wurde vor einiger Zeit ein Schwerverbrecher namens Maderthaner ge⸗ ſucht. Kein Wunder alſo, daß der Liliputaner Ru⸗ dolf Maderthaner, der mit ſeiner Frau, einer Rieſen⸗ dame und ſeinen drei Kindern gerade des Weges kam, ſofort feſtgenommen werden ſollte, als die Po⸗ lizei ſeinen Namen erfuhr. Der Liliputaner war aber vollkommen unſchuldig. Er ſelbſt in ſeinem friedlichen Gemüt, wäre nun ſchon ohne Widerſtand dame, und ſeinen drei Kindern gerade des Weges Frau, die Rieſendame, Krach geſchlagen und den Po⸗ lizeibeamten tätlich angegriffen hätte. Der Poliziſt ſetzte ſich zur Wehr, und nunmehr griff der Lilipu⸗ taner zur Verteidigung ſeiner größeren Ehehälfte in die Kampfhandlung ein. Ehe es ſich der Poliziſt verſah, war Rudolf auch ſchon an ſeinen Hoſenbeinen hinaufgeklettert und hatte auf dem Säbelgürtel Fuß gefaßt. Jetzt war der Liliputaner von gleicher Größe, und ſo konnte er mit ſeinen Fingern das Geſicht des verdutzten Poliziſten ausgiebig zerkratzen. Die Rie⸗ ſendame benutzte indeſſen den Kopf des Poliziſten als Zielſcheibe für leere Bierflaſchen. Man kann ſich vorſtellen, wie der Hüter des Geſetzes zugerichtet wurde. So mußte jetzt auch die Strafe für den ge⸗ walttätigen Liliputaner nachhaltig ausfallen. Er wurde von dem Kreisgericht in Steyr zu ſechs Wo⸗ chen ſchweren Kerbers verurteilt, während ſeine Frau, die Rieſendame, die ſchon wiederholt in Irrenhäu⸗ ſern interniert war, wegen Unzurechnungsfähigkeit ait einer ernſten Verwarnung davonkam. 3213——44+.U◻ IS e. 4 240 0 — Ein aufregendes Erlebnis hatte vor wenigen Tagen Dr. Georges Laplagne, ein ſehr bekannter und ſehr beſchäftigter Pariſer Arzt. Sein Wartezimmer war wie gewöhnlich überfüllt, als der Arzt mit dem üblichen Ausruf„Der Nächſte, bitte!“ den an die Reihe kommenden Patienten zum Eintreten auffor⸗ derte. Der Mann, der eintrat, ſchloß oͤie Tür, und ehe Dr. Laplagne noch ein Wort zu ihm ſprechen konnte, zog er einen Revolver und richtete ihn auf den Arzt. Dann befahl er ihm, ſich völlig ruhig zu verhalten. Der Arzt mußte es ſich gefallen laſſen, gebunden und geknebelt zu werden. Dann beraubte ihn der Verbrecher ſeiner Brieftaſche und Wertſachen und entnahm dem Schreibtiſch eine größere Geld⸗ ſumme. Sodann entfernte er ſich in aller Ruhe durch den Korridor und verließ das Haus. Eine volle Stunde lang ſaß der arme Dr. Laplagne, den man niemals bei einer Behandlung ſtören durfte, gefeſſelt 19 N 2 7 Neues Opfer der Berge dnb. Immenſtadt, 12. Aug. An den Seewänden im Oytal ereignete ſich er⸗ neut ein ſolgenſchweres Bergunglück. Zwei junge Leute aus Wangen bei Göppingen wollten auf dem kürzeſten Wege vom Nebelhorn ins Oy⸗ tal gelangen. Mehrere Warnungen, nicht vom Wege abzuweichen, ſchlugen ſie in den Wind und ſtie⸗ gen vom See ab. Als die beiden merkten, daß ſie in unwegſames Gelände gekommen waren, trennten ſie ſich und jeder ſuchte einen Abſtieg ins Tal. Der eine von ihnen kam ourch, der andere, öͤer 18jährige Mechaniker Robert Höfle ſtürzte ab und blieb zerſchmettert liegen. Bergführer und Gendarmerie machten ſich an die Bergung der Leiche. Schweres Anglück bei einer Handgranatenübung db. Bern, 12. Auguſt. In der ſchweizeriſchen Schießſchule Wallen⸗ ſtadt ereignete ſich am Donnerstag ein ſchwerer Unfall. Bei einer Uebung im Handgranatenwer⸗ ſen entfiel einem der beteiligten Offiziere eine Hand⸗ granate und platzte im Graben. Der Komman⸗ deur der Schule, Oberſt Zouſtan, und drei wei⸗ tere Ofſiziere wurden ſchwer verletzt in das Lazarett eingeliefert; ein Oberleutnant wurde getötet und ein weiterer Offizier leicht ver⸗ letzt. Blutiger Streit auf einem Gutshof dnb. Warſchau, 12. Auguſt. Auf einem großen Gut in der Wojwodſchaft Lodz kam es zu einem Streit zwiſchen dem Gutsverwalter und dem Schmied des Gutes. In ſeiner Erregung griff der Verwalter zu ſeinem Gewehr und gab auf den Schmied einen Schuß ab, der dieſen tödlich traf. Ueber dieſe Tat empört, rotteten ſich an die hundert Landarbeiter des Gutes zuſammen, drangen in die Wohnung des Verwalters ein, fielen über ihn her und ſchlugen ihn nieder. Als die Polizei auf dem Gutshof eintraf, konnte ſie nur noch die Leichen des Schmieds und des Verwalters ſicherſtellen. Die Kette der Blutrache — Paris, 12. Auguſt. Eine blutige Vendetta, die ſeit Jahren ſchon zwiſchen zwei feindlichen Gruppen der Pari⸗ ſer Unterwelt im Gange iſt, hat wieder ein neues Opfer gefordert. Die beiden Gangſter⸗ banden ſtehen unter Führung eines gewiſſen Ste⸗ fani und eines gewiſſen Foata. Vor zwei Jah⸗ ren fand der erſte Zuſammenſtoß ſtatt, bei dem Fo⸗ at a durch mehrere Revolverſchüſſe ſchwer ver⸗ letzt wurde. Während er in das Hoſpital geſchafft wurde, erfolgte ſchon der zweite Zuſammenſtoß, bei dem der Bruder Stefanis ermordet wurde. Bei der Schwurgerichtsverhandlung wurde Stefani wegen des Attentates gegen Foata freigeſprochen. Aber als er am Tage nach dem Freiſpruch das Grab ſeines Bruders beſuchte, lauerte ihm Foata auf dem Friedhof auf. Es ſand ein blutiger Zuſammenſtoß ſtatt, bei dem die beiden Haupthelden unverletzt blie⸗ ben, aber zwei ihrer Freunde wurden ge⸗ und geknebelt auf ſeinem eigenen Operationsſtuhl. Schließlich hielt man es aber doch für geboten, nach⸗ zuſehen, warum die Unterſuchung gar ſo lange dauerte. Da fand man denn den Arzt in ſeiner merkwürdigen Situation. Man nimmt an, daß der raffinierte Räuber, von dem jede Spur fehlt, ſchon einmal als Patient bei Dr. Laplagne geweſen iſt und bei dieſer Gelegenheit ſeinen Plan vorbereitete. Roman vos Jenny Sattler-Käate Das Mädchen Elin wird geküßt 17 Beim Heimgehen ſtützte ſie ſich leicht auf Peters Arm. Am Gartenpförtchen zögerte ſie ein wenig, als ſie ihm die Hand drückte. Sie erwartete eine Frage von ihm, die Frage, ob ſie darum wiſſe, daß er— damals... Jedoch er fragte ſie nicht, und es war vielleicht doch beſſer ſo! „Alſo es bleibt dabei!“ ſagte ſie mit ein wenig ſchwerer Zunge.„Am Freitagabend geht's los! Und ich ſtoppe!“—— 9. Kapitel In der„N. D. G. war das Olbersdorfer Berg⸗ rennen das Geſpräch des Tages. Mit vieler Mühe hatte Iſe von ihrem Bürovorſtand den kleinen Vorſchuß erpreßt, dem der Stachelhaarhut, die Roſe und die mehrerlei kleinen Ausgaben, die beim Zu⸗ ſammenſein mit Elin ſich als notwendig erwieſen, ihr Daſein verdankten. Iſe tat ihr möglichſtes, in⸗ dem ſie ſich noch einmal in die Höhle des Löwen begab, um den Vorſchuß zu erhalten, der dazu not⸗ wendig war, um die erſte Anzahlung auf den weißen Mantel zu leiſten, den Peter als unumgänglich notwendig für ſein erſtes ſelbſtändiges Auftreten auf einer ſo wichtigen Strecke des Lebens erachtete. An die Gebühr aber, die allein zur Teilnahme be⸗ rechtigte, hatten weder Elin, noch Iſe, noch Peter gedacht. Sie betrug einhundertundzwanzig Mark! Kühl und kalt teilte die Rennleitung das Peter mit, als ſie ihm ſeine Teilnahme am Rennen beſtätigte. „Den Meldungsbeitrag von 120 Mk. bitten wir, uns auf anliegender Zahlkarte umgehend zugehen laſſen zu wollen oder uns durch Ihre Bank zu überweiſen.“ Peter ſah Iſe ratlos an, ehe er das blaue Pa⸗ pier auf die Gardinendecke des Frühſtückstiſches legte.„Einhundertundzwanzig Mark!“ ſagte er erſchüttert,„ein⸗hundert⸗und⸗zwanzig Mark! Was die ſich denken!“ Iſe griff nach der Zahlkarte. Sie ſtudierte um⸗ ſtändlich die Poſtſchecknummer.„Einhundertzwanzig Markt“ murmelte auch ſie vor ſich hin und dann überlas ſie noch einmal den ganzen Satz:„.. um⸗ gehend zugehen laſſen zu wollen oder uns oͤurch Ihre Bank zu überweiſen.“— Bank' iſt gut! Als ob jeder Menſch ein Bankkonto hätte.— Wo ſollen wir um Gottes willen ſo viel Geld hernehmen? Mein ganzes Monatsgehalt beträgt nur zehn Mark mehr!“ Peter hörte gar nicht zu.„Einhundertundzwanzig Mark! Einhundertundzwanzig Mark!“ murmelte er immer wieder und wieder vor ſich hin. „Schau mal, Manfreoͤl“ wandte ſich Iſe an den eintretenden älteren Bruder und drückte ihm den Brief der Rennleitung in die Hand.„Das iſt eben an Peter gekommen.“ Manfred las das Schreiben ſchweigend durch. „Ja, und was willſt du nun machen?“ Peter zuckte die Achſeln.„Jemand anpumpen!“ ſagte er undeutlich. „Anpumpen? Schon gut, aber wen?“ Peter zählte ſeine Bekannten ſtumm an den Fin⸗ gern auf.„Abgeſehen davon,“ ſagte er endͤlich,„daß die ganze Sache nicht laut zu werden braucht, ehe ſie vorbei iſt, weiß ich niemand! Karger verdient hun⸗ dertundfünfzig Mark, aber ich habe ſchon zwanzig Mark Schulden bei ihm!— Von Alfred weiß ich nicht, wieviel er kriegt. Aber dem bin ich acht Mark ſchuldig! Und Tante Lieschen?— Ob ich mal zu Tante Lieschen nach Klein⸗Leſchen fahre?“ „Ausgeſchloſſen,“ ſagte Iſe,„ſie drückt dir das Körbchen zum Eierabnehmen bei ihren Hühnern in die Hand und füttert dich gern vierzehn Tage durch, aber Geld gibt ſie dir keins.“ „Ja, dann weiß ich mir keinen Rat mehr,“ ſagte Peter und zuckte die Achſeln. Sein junges Geſicht verfinſterte ſich. Der Aeltere fragte nicht mehr. Ein langes Schweigen trat ein. Mit haſtigen Bewegungen ſtrich Manfred ſein Brot. Er ſah blaß und werſorgt aus. Seine Brauen waren finſter zuſammengezogen. Seine ſchöne und männliche Stirn zeigte eine tiefe Falte über der Naſenwurzel. Peter und Iſe betrachteten ihn verſtohlen. Sie wußten ganz genau, woüber er jetzt nachdachte. Er beſaß noch eine kleine Summe auf der Sparkaſſe, die bis jetzt unangetaſtet geblieben war. So etwa zweihundert Mark mochten das ſein, vielleicht auch etwas mehr. Für eine unumgängliche, unvorherge⸗ Kinn in gut ſehene große Ausgabe hatte er ſie beſtimmt, für eine Operation, der eines von ihnen ſich vielleicht plötzlich unterziehen mußte, für einen Unglücksfall oder der⸗ gleichen. Noch niemals hatte er ſie für irgendeinen Zweck angegriffen. Konnte es möglich ſein, daß er ſie jetzt in dieſes unſichere Geſchäft des Autorennens hineinſteckte? „Ich müßte notfalls Elin anborgen,“ ſagte plötz⸗ lich Peter wohlberechnet in die tieſſte Stille hinein, in der nur das Geräuſch der klappernden Teller und Taſſen zu hören war. 7 Manfred fuhr augenblicklich hoch. Seine Augen trugen einen erſchreckenden Ausdruck.„Elin?“ fragte er. „Jawohl, Elin!“ gab Peter ſiegesgewiß zurück⸗ „Elin? Ich höre immer Elin,“ beteiligte ſich Iſe am Geſpräch und ſah fragend von einem zum anderen. „Fräulein Hallermann meine ich,“ ſagte Peter und lehnte ſich wohlgefällig in ſeinen Stuhl zurück. „Sie heißt doch Elin! Wir haben Brüderſchaft ge⸗ ſchloſſen.“ „Ach ſo, ihr duzt euch ſchon?“ Iſe ſchob das feine geſpieltem Erſtaunen hin und her. Dieſe Bewegung war bezeichnend für ſie, wenn ſie ihren Spott zeigen wollte. Manfred ſagte gar nichts. Es war wieder eine Weile ſtill. Dann nahm Iſe von neuem das Wort: „Na, wenn ihr ſo einig ſeid, dann kannſt du ſie ja anpumpen! Dann iſt ja alles in Ordnung.“ „Du kannſt ſie nicht anpumpen!“ warf Manfred ſchroff ein, aber Peter beachtete ihn gar nicht.„Ich weiß nur nicht, ob ſie überhaupt ſoviel hat,“ ſagte er halblaut zu ſeiner Schweſter.„Der Nabob' ſcheint mächtig knauſrig zu ſein. Neulich habe ich zufällig in ihre Geloͤbörſe hineinſehen können; da waren nicht einmal zehn Mark drin!“ Die beiden anderen ſchwiegen. Peter begann wieder:„Na, und hundert⸗ undzwanzig Mark genügen doch auch gar nichtl Ich muß doch auch noch Betriebsmittel haben, wenn ich Uebernachtung und Frühſtück für zwei Leute be⸗ zahlen will.“ „Wieſo Uebernachtung und Frühſtück für zwei Perſonen?“ fragten Manfred und Iſe gleichzeitig. „Na, ſie will doch ab Freitagabend mitfahren,“ erklärte Peter widerwillig.„Sie will mit in Olbers⸗ dorf oder in Hadnau übernachten, und dann am tötet. Wegen dieſer Untat wurde Foata nun vom Schwurgericht zu ſieben Jahren Zwangsarbeit ver⸗ Arteilt. Geſtern abend aber wurde in hartnäckiger Fortſetzung der Vendetta nun Stefani erneut von der Bande Foatas überfallen. Vier Schüſſe trafen ihn lebensgefährlich, davon zwei in den Unterleib. Während der Verletzte in das Kran⸗ kenhaus geſchafft wurde, konnte einer der Angreifer, ein Fleiſchergeſelle, nach längerer Verfolgung ver⸗ haftet werden. Schiffszuſammenſtöße im Nebel dub. London, 12. Auguſt. In der Nacht zum Donnerstag herrſchte in den atlantiſchen und engliſchen Gewäſſern ein ſtarker Nebel, dem zwei Schiffe zum Opfer fielen. Auf der Höhe von Boſton(Neuſchottland) ſtießen der kanadiſche 20000⸗Tonnen⸗Dampfer„Herzogin von Atholl“ und das däniſche Handelsſchiff „Maine“ zuſammen. Das däniſche Schiff wurde in einer Länge von 13 Meter aufgeriſſen und begann ſofort zu ſinken, doch konnte die Beſatzung gerettet werden. In der Mündung des Tyne(England) ſtießen zwei Frachter zuſammen, von denen einer ſank. Zwei Paſſagierdampfer, die ſich auf dem Wege nach der Inſel Man befanden, liefen auf eine Sandbank auf, wo die Schiffe, mit tauſend Ferienreiſenden an Bord, mehrere Stunden auf die erlöſende Flut war⸗ ten mußten. Brennendes Lazarettſchiff wird verſenkt Ungewöhnliches Schauſpiel im Haſen von Neapel + Neapel, 12. Auguſt. Der dem Lloyd Trieſtino gehörende Dampfer „Heluan“, den die Geſellſchaft vor einiger Zeit der italieniſchen Regierung zur Verfügung geſtellt hatte und den dieſe in ein Lazarettſchiff umbauen ließ, iſt am Donnerstag in Neapel in Brand geraten. Das Feuer breitete ſich ſo raſch aus, daß der 7200⸗Tonnen⸗Dampfer aus dem Hafen ge⸗ ſchleppt und verſenkt werden mußte, da es der Rettungsmannſchaft und der Feuerwehr nicht gelang, den Brand zu löſchen. Das ungewöhnliche Schauſpiel hatte eine nach Zehntauſende zählende Menſchenmenge zum Hafen gelockt, wo auch der italieniſche Kronprin z weilte. Die Urſache des Feuers, das glücklicherweiſe keine Menſchenopfer gefordert hat, wird auf Kurzſchluß zurückgeführt. Das Schiff iſt außerhalb des Hafens an einer 18 Meter tiefen Stelle verſenkt worden, wo die Schiffahrt nicht behindert werden kann. Es be⸗ ſteht die Abſicht, das Wrack ſpäter zu heben. Wolkenbruch ſordert 13 Menſchenleben dub. Neuyork, 12. Aug. In New Brighton im Staate Neuyork ſtürzten anſcheinend infolge eines Wolkenbruches zwei Wohnhäuſer ein. Bis jetzt wurden 1391Lri⸗ chen aus den Trümmern geborgen. Die Ber⸗ gungsmannſchaften befürchten jeoͤoch, daß ſich noch weitere Leichen unter den Schuttmaſſen befinden. Es wird angenommen, daß das Regenwaſſer in die Kel⸗ ler der Wohnhäuſer eingedrungen iſt, die Grund⸗ mauern unterhöhlte und den Einſturz auf dieſe Weiſe herbeiführte. Eroſtöße in Riederländiſch⸗Indien dnb. Bandung(Java), 12. Aug. Auf verſchiedenen Eröbebenwarten Niederländiſch⸗ Indiens wurden am Mittwoch durch die Seismo⸗ graphen ſchwere Erodſtöße aufgezeichnet, die in ſüd⸗nördlicher Richtung verliefen. Das Epizentrum des Bebens wird nördlich von Niederländiſch⸗Indien vermutet. Samstag— bei den Probefahrten— da will ſie näm⸗ lich ſtoppen.“ Manfred und Iſe ſahen ſich entgeiſtert an. „Stoppen will ſie?“ rief Iſe.„Aber wenn ihr da nun etwas zuſtößt?— Was ſagt denn ihr Vater dazu?“ Peter zuckte die Achſeln.„Der„Nabob' iſt ſoviel unterwegs! Der wird da gar nicht gefragt.— Ich glaube, er hat die ganze Rennangelegenheit ſchon wieder vergeſſen.“ „So, vergeſſen hat er ſie,“ ſagte Manfred mit Nachdruck, dem Bruder feſt ins Auge ſehend. Peter wurde rot und ſenkte den Blick.„Und das mit dem Uebernachten im Hotel, das hat er auch vergeſſen, nicht wahr?! Das iſt ihm recht. Das iſt ihm recht, da gibt er euch noch ſeinen Segen zu!“ In welchem Hotel willſt du eigentlich mit ihr bleiben?“ Peter wurde dunkelrot.„Das habe ich mir noch gar nicht überlegt!“ antwortete er wahrheitsgemäß. „Da iſt ſo ein kleines Reiſendenhotel in Hadnau; dort bin ich das letztemal geblieben, als ich mit dem ſchwediſchen Baron das Olbersdorfer Rennen fuhr. Es war wirklich ſehr nett!“ „Ein Reiſendenhotel für die Tochter des Konſuls Hallermann? Ausgezeichnet!“ verſetzte Manfred un⸗ willig.„Kommt dir denn gar nicht zum Bewußtſein, Kerl, wie du das Mädel durch ſo was bloßſtellſt?“ Vor Empörung ſtieg ihm das Blut zu Geſicht. Seine Stimme ſchwoll immer lauter an. Zuletzt ſchrie er beinahe. Iſe ſah erſchreckt von einem der Brüder zum anderen. Peter blickte verſtockt vor ſich hin. „Das geht dich alles einen Dreck an!“ murrte er ver⸗ oͤroſſen. „Es geht mich ſehr wohl etwas an!“ ſchrie Man⸗ fred von neuem.„Ich kann es nicht oͤulden, daß du ein anſtändiges Mäochen derart bloßſtell/.“ „Das iſt ganz und gar meine Sache!“ erwiderte Peter— aber ſo leiſe, daß man es kaum hören konnte. Innerlich mußte er nämlich Manfred voll⸗ geben. Die oͤrei ſchwiegen wieder. Iſe begann, ſich ihre Frühſtücksbrote zurechtzumachen. Sie 191— der Schublade nach einem Papier, um ſie einzu⸗ wickeln. Manfred ſchob ſeine Taſſe weit von ſich. Er mochte nicht mehr trinken, obwohl ſie noch halb⸗ voll war und es heute einmal ausnahmsweiſe rich⸗ tigen Bohnenkaffee gab! Man konnte ihm anſehen, wie mühſam er nach Worten rang. (Fortletzung folat) * * —— E 88 * Freitag, 13. Auguſt 1937 Aus Baden Auf der Flucht niedergeſchoſſen Zwei lang geſuchte Verbrecher geſtellt * Pforz heim, 12. Auguſt. Geſtern nachmittag wurden in der Kronprinzenſtraße zwei Verbrecher feſtgenommen, die im benachbarten Liebenzell aus einem Kraftwagen Wäſche und Kleibungsſtücke extwendet und dieſe an zwei Tänzerinnen in Pforz⸗ heim verſchenkt hatten. Die Kriminalpolizei konnte in dem Augenblick die Verhaftung vornehmen, als die beiden Täter in der Kronprinzenſtraße mit einem Kraftwagen vorfuhren, um die dort wohnenden Tän⸗ zerinnen zu beſuchen. Als ſie flüchtig gehen wollten, griff der Kriminalbeamte zur Wafſe und ſtreckte einen der Täter durch einen Schuß in den Hinterkopf nieber. Er wurde in ſchwerverletztem Zuſtand nach dem Krankenhaus geſchafft. Der andere Täter iſt mit dem Kraftwagen entkommen. Beide Täter ſtam⸗ men aus Koblenz und ſind ſchon langgeſuchte Ver⸗ brecher, die im Rheinland Autodiebſtähle ausgeführt Ordensverleihung— nach 21 gahren * Karlsruhe, 12. Aug. Eine ebenſo ungewöhnliche wie erhebende Feier fand dieſer Tage in Karlsruhe ſtatt. Von überallher waren Kameraden zuſammen⸗ gekommen, die einſt im großen Völkerringen Schul⸗ ter an Schulter ſtanden. Und dabei hat ſich nun der gewiß ſeltene Fall ereignet, daß heute, nachdem der Weltkrieg ſchon faſt zwei Fahrzehnte beendet iſt, an 43 Kämpfer das Eiſerne Kreuz verlie⸗ hen wurde. Im Jahre 1916 ſtanden ſie an der Somme und kämpften dort, oft Mann gegen Mann, um jeden Zoll des Bodens. Bis dieſe Dreiundvier⸗ éig ſchließlich in Gefangenſchaft gerieten Da waren nun zwar in den Regimentsakten ihre Heldentaten verzeichnet, das ſchlichte Kreuz am ſchwarz⸗weißen Bande aber konnte ihnen nicht an die Bruſt geheftet werden. Nun hat ſich in langwierigen und ſchwieri⸗ gen Bemühungen ein Kamerad der Aufgabe unter⸗ zogen, die erforderlichen Unterlagen herbeizuſchaffen. So haben jetzt die 43 Weltkriegskämpfer doch noch die ihnen gebührende Ehrung erhalten. Die Banater in Karlsruhe * Karlsruhe, 13. Auguſt. Am Donnerstagmittag trafen, von Saarbrücken kommend, 153 Auslanoͤs⸗ Stadt Karlsruhe ein. Der Oberbürgermeiſter der Karlsruhe, Vertreter der Deutſchen Arbeitsfront und des Badiſchen Sängerbundes hießen die Gäſte vor dem Bahnhof in herzlichen Worten willkommen. Die auslandsdeutſche Gruppe, die an dem Sänger⸗ bundesfeſt in Breslau teilnahm, benutzte die Gele⸗ genheit, die alte Heimat zu beſuchen. Der Muſikzug des Gauarbeitsdienſtes ſpielte zur Begrüßung luſtige Weiſen, die auch den Mädels gut bekannt waren und dieſe zum Teil ſogar zum Mitſingen ermunterten. Ein Banater dankte für den überaus herzlichen Empfang und gab der Freude Ausdruck, endlich ein⸗ mal in der Heimat weilen zu dürſen. Die Gäſte wur⸗ den dann in die verſchiedenen Quartiere verteilt. Nachmittags wurde im Staoͤtgarten ein Empfang veranſtaltet, abends ſangen die Banater Auslands⸗ deutſchen im Stadtgarten. Sie kommen am Freitag nach Heidelberg und Mannheim. Ein Kugelblitz im Nagoldtal * Pforzheim, 13. Auguſt. Ein ſeltenes Natur⸗ ereignis konnte man am Montagabend bei dem hefti⸗ gen Gewitter auf dem Sportplatz im Nagoldtal be⸗ obachten. Als die Gewitterfront über den Wieſen am Robert⸗Wagner⸗Weg ſtand, ziſchte plötzlich ein feurigroter Strahl durch die Luft auf das Waſſer zu und rollte als Kugel kurz über die Waſſerfläche. Unter ohrenbetäubendem Knall barſt das feurige Etwas auseinander. Die Waſſeroberfläche war im Augenblick auf ungefähr 100 Meter Länge grellrot erleuchtet, ebenſo auch der anliegende Sportplatz. Ein junger Mann, der ein Bad nahm, kann von Glück ſagen, daß er mit dem Schrecken davonkam. Die Oehmdernte beginnt * Nußloch, 12. Aug. Da unſere Landwirte feſt⸗ geſtellt haben, daß das Wieſengras bei ber herrſchen⸗ den Trockenheit doch nicht mehr wächſt, ſondern ſchon ganz abgeſtorben iſt, haben ſie ſchon mit der Oehmdernte begonnen, die ſonſt etwa vier Wochen ſpäter fiel. Sie haben bei der Hitze beſtes Wetter zum Dürren und haben dabei noch die Hoffnung, daß nachher vielleicht doch noch günſtiges Wetter eintritt und ein dritter Schnitt möglich wird, der ſehr zu be⸗ grüßen wäre, zumal der jetzige zweite Schnitt außer⸗ ordentlich dürftige Erträge liefert. L Edingen, 12. Ang. Unter Mitwirkung des Sa⸗ nitätshalbzuges Edingen führte die Freiwillige Feuerwehram Sonntag eine ebung durch, die von Brandmeiſter Heinrich Zimmer geleitet wurde. Die Aufgabe ergab ein reibungsloſes Zuſammen⸗ aubeiten von Feuerwehr und Sanitätsmannſchaft. U. Neckarhauſen, 12. Aug. Um auch hier die dem Allgemeinwohl dienende Hilfsbereitſchaft zu organi⸗ ſieren, wurde die Bildung eines Sanitätshalbzuges beſchloſſen. Mit der Aufſtellung wurde Schreiner⸗ meiſter Peter Sturm, der vom Krieg her über einſchlägige Erfahrungen verfügt, beauftragt. za- Hohenſachſen, 12. Auguſt. Peter Fath beging ſeinen 81. Geburtstag. 4 Freiburg, 1u. Auguſt. Der Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſche Arbeitsminiſter hat den Vorſitzenden des Ar⸗ beitsamtes Freiburg i. Br., Dr. Weiß, zum Be⸗ auftragten des Reichstreuhänders der Arbeit beſtellt. Er wird die Aufgaben des Reichstreuhänders der Ar⸗ beit für die Amtsbezirke Freiburg i. Br. Emmen⸗ ding, Lahr, Neuſtadt i. Schw., Müllheim i.., Walds⸗ hut, Säckingen und Lörrach wahrnehmen. 0 Einheit wiedergibt. 1927 erneuert wurde, „deutſche aus dem alten Siedlungsland Banat in 12.28 Meter; Gänſige(Pl.) 11.79 Meter; — URN. 39 Se Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ A um ꝙcletzingen — Erneuerungsarbeiten überall. Nicht allein, daß bei zahlreichen Privatbauten ſich das Beſtreben nach Schönheit kundtut, auch die öffentlichen Gebäude haben nunmehr in bieſen edlen Wettſtreit zur Verſchönerung des Stadtbildes„ein⸗ gegriffen“. So hat das Amtsgericht, in dem einſt Johann Peter Hebel ſtarb, einen neuen Anſtrich erhalten, der als äußerſt geſchmackvoll zu bezeichnen iſt und das Gebäude mit ſeiner Umgebung als eine Auch beim Schloß, das zwar deſſen Farbgebung indeſſen als zu düſter und ſchwer empfunden wird, werden im Laufe der Zeit wieder Erneuerungsarbeiten fällig. Zunächſt allerdings ſoll dem Inneren größere Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt und acht Räume in ihrer ur⸗ ſprünglichen Geſtaltung wiederhergeſtellt werden. Durch die Umgruppierung und den Austauſch von Miöbeln, durch eine geſchloſſene Ausſtellung der ein⸗ heitlichen 16 Jagoͤbilder, durch eine Schau der koſt⸗ baren Porzellanſammlung im ehemaligen Speiſeſaal — hierunter befinden ſich beſonders wertvolle Stücke — wird das Schloßinnere weſentlich günſtiger beein⸗ flußt und damit für den Beſucher des Schloßgartens ein Anreiz gegeben, ſeine Schritte auch ins Schloß⸗ innere zu lenken. Neues aus Plankſtaöt Die Jugendmannſchaften des Sport⸗ vereins Schwetzingen und der Turn⸗ und Sportgemeinde Plankſtadt trugen zum Wochenende einen Klubkampf aus, den Plank⸗ ſtadt mit 44:56 Punkten gewinnen konnte Bei neun Konkurrenzen konnte Plankſtadt 6 mal Sieger werden, darunter ſind drei Doppelſiege Die Ergeb⸗ niſſe ſind: 800 Meter: Völker(SBS).18.5 Min.; Eberle(Pl.).22.2 Min., Bohlender(Pl.), Heben⸗ ſtreit(SVS). Diskus: Berlinghof(Pl.) 29.50; Dettling(SVS) 28.59; Völker(SViS) 28.55; Engel⸗ hardt 27.94 Meter. 100⸗Meter⸗Lauf: Dettling (SVoS) 12.1 Sek., Schleich(Pl.) 12.2 Sek.; Brixner (SVoS) 12.4; Gänſige(Pl.) 12.6 Sek. Weitſprung: Schuhmacher(Pl.).50 Meter; Gänſige(Pl.) .48 Meter; Dettling(SVS).33 Meter; Brixner (SVoS).24 Meter. Kugelſtoßen: Schleich(Pl.) Gerwig (SBS) 11.02 Meter; Dettling(SVS).33 Meter. Hochſprung:: Gänſige(pPl.).50 Meter; Frank (SBS).45 Meter; Münch(SVS).45 Meter; Schäfer(Pl.).45 Meter. Speevwerfen: Dett⸗ ling(SVoS) 36.85 Meter; Berlinghof(Pl.) 35.25 Meter, Seitz(Pl.) 33.75 Meter; Völker(SVoS) 29.30 Meter. 3000⸗Meter⸗Lauf: Feil(Pl.) 11.13 Min.; Hebenſtreit(SVS) 11.16 Min.; Eberle(Pl.) und Einweihung des Schwimmbades E. Bad Wimpfen, 13. Auguſt. Im Neckartal iſt nunmehr ein Schwimmbad ent⸗ ſtanden, das ſich würdig den Schwimmbädern von Eberbach und Mosbach anreiht. Die Stadtgemeinde Bad Wimpfen hat dem Zug der Zeit durch die An⸗ lage eines Bades Rechnung getragen, das, auf Ho⸗ henſtädter Gemarkung wunderſchön gelegen, am Sonntag ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. Bür⸗ germeiſter Dr. Mißler dankte denen, die zur Fer⸗ tigſtellung des Bades beigetragen und beſonders dem Kulturbauamt Darmſtadt für die Pläne und Baulei⸗ tung. Der erſte Spatenſtich erfolgte am 16. März 1936. Obwohl im Auguſt vorigen Jahres das Bad bereits ⸗zur Benützung freigegeben wurde, erfolgte erſt jetzt die Einweihung, da der Springturm und das Brauſebad dem Bade erſt den vollſtändigen Ein⸗ druck ſichern. Bürgermeiſter Dr. Mißler übernahm das Bad in den Schutz der Gemeinde. Anſchließend ſprachen Direktor Langsdorf vom Reſerat Tur⸗ nen und Sport der heſſiſchen Landesregierung, Mini⸗ ſterialrat Löwer⸗Darmſtadt als Beauftragter des Reichsſtatthalters, Kreisführer Hetzel, der Führer des Turn⸗ und Sportvereins, Bullinger. Letzte⸗ rer dankte der Stadtverwaltung für ihre Initiative in der Erſtellung eines ſo ſchönen Bades. Anſchließend folgte ein großes waſſerſportliches Programm unter Leitung des Gauobmannes im Rfe, Otto Rap⸗ pold⸗Heilbronn. Neben dem Kunſtſpringen um die Herren⸗Kreismeiſterſchaft des Kreiſes 6(Neckar⸗ Kocher) beanſpruchten vor allem die Darbietungen der Springſchule Heilbronn beſonderes Intereſſe. Der Muſik⸗ und Geſangverein„Concordia“ verſchö⸗ nerte die Feſtfeier, die abends mit der Preisverteilung abſchloß. Durch Leichtſinn in den Tod * Höllſtein, 13. Auguſt. Die Unſitte, ſich an einen Laſtkraftwagen anzuhängen, um ſo leichter vorwärts⸗ zukommen, hat in Höllſtein dem 19 Jaher alten Rad⸗ fahrer Richard Guggenbühler das Leben ge⸗ koſtet. Dieſer hatte ſich auf der Hauptſtraße an einen vorbeifahrenden Langholz⸗Laſtkraftwagen an⸗ gehängt. Als er beim Sägewerk Himmelsbach in eine Seitenſtraße einbiegen wollte, überſah er einen aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſo⸗ nen⸗Kraftwagen und prallte mit dieſem zuſammen. Guggenbühler, der einen doppelten Schädelbruch er⸗ litt, ſtarb im Krankenhaus Schopfheim. * Pforzheim, 12. Aug. Ein Ehemann aus Kieſel⸗ bronn, der ſeine Frau in roheſter Weiſe mißhandelt hat, kam vor den Schnellrichter, der ihn zu ſie ben Wochen Gefängnis verurteilte. Platzes liegende Sportplatz benützt Münch(SVS). 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel: 1. TSG Plankſtadt 49.6 Sek.; SVS Schwetzingen 51.2 Sek. Bei dem am Sonntag in Pforzheim ausgetragenen Städtekampf Heidelberg—Pforzheim gewann Georg Büttner das Speerwerfen und den Dreiſprung. An dem von Budapeſt aus durchgeführten Brief⸗ taubenflug der Reiſevereinigung Baben⸗Nord be⸗ teiligten ſich auch die hieſigen Brieftaubenzüchter. Dabei errangen zwei Tauben des Züchters Walter Berger den zweiten und den dritten Platz, nach Anton Kern, Feudenheim. Die Tiere bewältigten die 810 Km. lange Strecke in einer Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 65 Km. in der Stunde. Bei guter Geſundheit konnte Herr Jakob Kapp, Betriebsaufſeher i.., Eiſenbahnſtraße 34, ſeinen 80. Geburtstag feiern. Der Jubilar, welcher tatkräftig am Kirchenbau der kath. Gemeinde mit⸗ geholfen hat, war lange Jahre hindurch im Stif⸗ tungsrat der Pfarrgemeinde tätig. Herzlichen Glück⸗ wunſch! L. Brühl, 12. Aug. Durch Dipl.⸗Landwirt Reis (Karlsruhe) fand hier eine Begehung der Tabakfelder ſtatt. Der Stand der Felder iſt infolge der Witterung ſehr ungleichmäßig. Durch nicht erfolgtes Vorernten der Grumpen und Sand⸗ blätter iſt den Pflanzern teilweiſe erheblicher Scha⸗ den entſtanden. Der Leiter der Feldͤbegehung be⸗ tonte die Notwendigkeit, die Ernte der Grumpen, Sandblätter und des Mittelgutes getrennt auszu⸗ führen, da heute gute Sortierung zu einer Voraus⸗ ſetzung zur Erzielung eines günſtigen Preiſes zählt. L. Oftersheim, 12. Aug. werden am kommenden Samstag hier eine Wieder⸗ ſehensfeier veranſtalten. Der Muſikverein hat erfreulicherweiſe ſeine Mitwirkung in Ausſicht ge⸗ ſtellt.— Der Turn⸗ und Sportverein 1895 hat ſein großes Abturnen auf 11. und 12. Sep⸗ tember feſtgelegt. Da die beſten Jugendmannſchaften des Kreiſes zu einem Vereinsriegenwettkampf ein⸗ geladͤen werden, verſpricht man ſich einen großen Sporttag.— Bei den kommenden Handballſpielen wird der etwa 500 Meter oberhalb des ſeitherigen Ausbau des Waldſportplatzes ſoll in der Zwiſchenzeit mit allen Kräften gefördert werden. Die Vorberitungen zur Planierung des Geländes ſind aufgenommen. Der freiwillige Einſatz der Mitglieder bei dieſen Arbeiten wird erwartet.— Die Werbe⸗Jungtierausſtellung des Kleintierzuchtvereins fand großes Inter⸗ eſſe. Die zahlreichen Nummern ſtellten durchweg er⸗ leſenes Material dar, das die hohe Bedeutung der Kleintierhaltung deutlich veranſchaulichte. Aus der Pfalz An die Bevölkerung von Weidenthal! Die vorbildliche Einſatzbereitſchaft und Teil⸗ nahme der geſamten Bevölkerung von Weidenthal anläßlich des Verluſtes unſerer oͤrei Kameradinnen aus dem Gau Weſtfalen⸗Süd veranlaßt das Gauamt, an dieſer Stelle unſeren tiefgefühlten Dank zum Ausoruck zu bringen. Weidenthal hat bewieſen, daß Volksgemeinſchaft als erſtes Gebot des Führers keine leere Phraſe bedeutet. Die DAc— NS„Kraft durch Freude“ Gauamt Saarpfalz. ——— su. Oggersheim, 12. Auguſt. Der zweitälteſte Bürger unſerer Stadtgemeinde, der Invalide Joſef Ritz, feierte ſein 88. Wiegenfeſt. Neben den Kindern haben den Jubilar 17 Enkel und 5 Urenkel beglückwünſcht. tener körperlicher und geiſtiger Friſche. Deutſcher Männergeſang gilt ihm als hohes Ideal.— Hier geriet ein zweijähriges Kind, das beim Spielen am Stadtpark in einen Waſſergraben gefallen war, in die Gefahr des Ertrinkens. Ehe die Mutter des Kindes auf dieſen Vorgang aufmerkſam wurde, hatte der hinzugekommene 13jährige Otto Hauſch aus der Siedlung Notwende das Kind rechtzeitig gerettet. ks. Frieſenheim, 11. Aug. Peter Noe konnte mit ſeiner Frau Barbara, geb. Fehmel, bei beſter Ge⸗ ſundheit im Kreiſe der Kinder und Enkelkinder das goldene Ehejubiläum feiern. Eks. Frankenthal, 11. Aug. Medizinalrat Staeh⸗ ler, der bisher der hieſigen Kreis⸗Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt vorſtand, wurde auf ſeinen Antrag in den dauernden Ruheſtand verſetzt. Aus dieſem Anlaß iſt ihm für ſeine dem deutſchen Volke gelei⸗ ſteten treuen Dienſte der beſondere Dank ausge⸗ ſprochen worden. rk. Grünſtadt, 12. Aug. Amtsgerichtsrat Richard Mathien beim Amtsgericht in Zweibrücken wird an das hieſige Amtsgericht verſetzt und gleichzeitig zum Oberamtsrichter befördert. * Rhodt u.., 12. Auguſt. Bei den gegenwärtigen Reblausunterſuchungen wurden in der Gewanne Röther in zwei Weinbergen ſieben von der Reblaus befallene Rebſtöcke aufgefunden. Der neue Reblaus⸗ herd liegt in unmittelbarer Nähe eines alten Herdes. er. Annweiler, 10. Aug. Müllermeiſter Heinrich Hauck konnte ſein 50jähriges Arbeits jubi⸗ läum auf ein und demſelben Arbeitsolatz in der Wernersbergermühle feiern. Hauck iſt zudem der älteſte Müller der Pfalz. der Jubilar ſein 86. Lebensjahr. Dennoch fühlt er ſich rüſtig genug, den Mühlenbetrieb zu überwachen. Wir gratulieren! e Umſchau“ Die 60jährigen werden. Der Altbürger Ritz erfreut ſich noch ſel⸗ Bald vollendet 7. Seite/ Nummer 369 Nachbargebiete Gefängnis für jüdiſchen Deviſenſchieber * Saarbrücken, 12. Aug. Der Kaufmann Abra⸗ ham Roſenzweig, zuletzt wohnhaft in Saar⸗ brücken, hatte ſich wegen verſchiedener Verſtöße gegen die deutſche Deviſengeſetzgebung zu verantworten. So hatte er vor der Rückgliederung einen Betrag von 9000 Franken im Ausland angelegt und dieſen Betrag auf ſeinen Auslandsreiſen ſpäter verbraucht. Er hatte es jedoch unterlaſſen, dieſen Betrag bei der Reichsbank anzumelden. Weiter hatte Roſenzweig nach der Rückgliederung einem für eine ausländiſche Firma tätigen Reiſenden einen Betrag von 1100 Mk. ausgehäldigt, ohne dazu die Erlaubnis der Deviſen⸗ ſtelle eingeholt zu haben Es wurden noch eine Reihe weiterer Vergehen, die vor der Rückgliederung lie⸗ gen, erörtert, doch mußte hier Freiſpruch mangels Beweiſe erfolgen. Wegen der beiden erſten Delikte erkannte das Gericht auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten unter Anrechnung der Un⸗ und auf eine Geldſtrafe von 1500 Mark. Feſttage des Rüdesheimer Weines Das weinfrohe Rüdesheim am Rhein, die Stadt des Deutſchen National⸗Denkmals, feiert vom 21. bis 29. Auguſt die„Feſttage des Rüdes⸗ heimer Weines“. Täglich findet auf dem romantiſchen Marktplatz ein großes Weinfeſt ſtatt. Der Weinbrunnen fließt. Schöne Winzerinnen kredenzen glasweiſe auserleſene Rüdesheimer Weine bis zu ganz erſten Spitzen. Unter der Linde auf dem Marktplatz trifft ſich jung und alt zu Frohſinn und Tanz. Am Sonntag, dem 2. Auguſt, findet im Saale eines hieſigen Hotels eine Weinprobe ſtatt, bei der etwa 25 auserleſene Rüdesheimer Weine ge⸗ boten werden. Ernſt Kraus 50 Fahre * Stuttgart, 12. Aug. Dieſer Tage feierte der aus dem ſchwäbiſchen Dorfe Eberbach in Württem⸗ berg ſtammende deutſche Dichter Ernſt Kraus ſeinen 50. Geburtstag. Seit 25 Jahren iſt der Jubilar an führender Stelle in Holland tätig als Leiter einer kunſtvermittelnden Organiſation, die ſich für den internationalen Austauſch anerkannter Künſtler erfolgreich einſetzt. Wie wenige Deutſche im Ausland hat ſich Ernſt Kraus ununterbrochen und üneigennützig für die Geltung der deutſchen Kunſt und deutſcher Künſtler eingeſetzt. Die von ihm or⸗ ganiſierten Gaſtſpielreiſen führten nicht nur durch Holland, ſondern auch nach Ameriha, Japan, Indien, Südafrika und Auſtralien. Mit ſeinem 50. Geburts⸗ tae ſiel das 25jährige Schriftſteller⸗Jubi⸗ läum zuſammen. Neben ſeinen lyriſchen Gedicht⸗ bänden iſt ſein Werk über die weltberühmte Tänze⸗ rin„Anna Pawlowa“ in holländiſcher Sprache, das jetzt in öeutſcher Sprache vorbereitet wird, beſonders bekannt. Ein Ehrenausſchuß von führenden hollän⸗ diſchen und deutſchen Perſönlichkeiten plant die Her⸗ ausgabe eines beſonderen Gedenkbuches. Viernheim, 11. Aug. In ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche feierte Frau Anna Maria Bu⸗ ſalt, geb. Martin, wohnhaft in der Kuhnerſtraße, ihren 70. Geburtstag.— In einer der letzten Nächte wurden bei dem Dreſchmaſchinenbeſitzer Joh. Lamberth in der Mannheimer Straße aus ſeinem Hühnerſtall ſieben Legehennen entwendet. ik Lampertheim, 13. Auguſt. Die Lampertheimer Polizei konnte am Dienstag einen Fahrraddieb in der Perſon öes 28jährigen Adam Bugert aus Viernheim feſenehmen und dem Amtsgericht zu⸗ führen. Der Dieb wollte bei einem hieſigen Fahr⸗ radhändler ein in Mannheim geſtohlenes Fahrrad verkaufen. Die Polizei wurde benachrichtigt und der Dieb feſtgenommen. Er iſt wegen des gleichen De⸗ likts wiederholt vorbeſtraft und machte mit geſtohle⸗ nen Fahrrädern die Umgebung unſicher, zog von einer Kirchweih zur anderen und ließ ſeine Familie vom Staat ernähren.— In der Nähe von Hütten⸗ feld mußte geſtern ein Segelflieger nieder⸗ gehen, weil der Wind zum Weiterflug nicht aus⸗ reichte. Die Landung ging glatt vor ſich. es. Bürſtadt, 12. Auguſt. Beſonderes Pech hatte ein Händler auf der Straße nach Lorſch. Der für den Transport von 20 Zentner Zwetſchgen benützte Lieferwagen geriet während der Fahrt durch eine Stichflamme im Vergaſer plötzlich in Bran d. Das Feuer griff ſo vaſch um ſich, daß die beiden Inſaſſen ſich fluchtartig retten mußten. An ein Löſchen des brennenden Wagens war nicht mehr zu denken. Lie⸗ ferwagen und Ladung ſind völlig verbrannt, ſo daß nur noch ein Gerippe des Fahrzeuges übrig blieb. * Bensheim a. d.., 11. Auguſt. Das von einem Park umgebene ſchloßartige Landhaus Euler iſt in den Beſitz des NS⸗Lehrerbundes übergegangen, der hier ein Reichsſchulungslager für Er⸗ zieher einrichten wird. Es wird eines der ſchön⸗ ſten in den deutſchen Gauen ſein und gleichzeitig 150 Erziehern und Erzieherinnen eine der wohl ein⸗ drucksvollſten Stationen ihrer Erzieherlaufbahn für die Jugend werden. * Quierſchied, 12. Auguſt. Auf der Grube Hirſch⸗ bach wurde der 30 Jahre alte Bergmann Andreas Jäckel aus Quierſchied durch niedergehendes Ge⸗ ſtein ſchwer verletzt. Inzwiſchen iſt der Bedauerns⸗ werte ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Er hinterläßt Frau und drei Kinder. Tod in der Tongrube * Eiſenberg, 13. Auguſt. In den Chamotte⸗ und Tonwerken Schiffer& Kircher Ac wurde der 35 Jahre alte verheiratete Friedrich Hoſmann, Va⸗ ter von fünf unmündigen Kindern, von Tonmaſſen verſchüttet und durch Genickbruch getötet. Freitag, 13. Auguſt 1937 Heute: Beginn der Reichswetttämpfe der SA! 4500 SͤA⸗Führer und ⸗Männer ſtehen ſich heute und in den nächſten Tagen in Berlin im ſportlichen Wett⸗ kampf gegenüber. Sie werden aus ihren Reihen die⸗ jenigen ausleſen, die bei den NS⸗Kampfſpielen beim Reichs⸗ parteitag in Nürnberg unter Beweis ſtellen dürfen, daß die SA ihre Aufgabe, Former und Erzieher deutſcher Män⸗ ner zu ſein getreu dem Beſehl des Führers erfüllt. In der Geburtsſtunde der SA, am 4. 11. 1921 prägte der Führer die Worte: Ihr werdet heute zum erſten Male der Bewegung auſ Biegen und Brechen die Treue halten müſſen. Keiner von uns verläßt den Saal, es ſei denn, ſie tragen uns als Tote hinaus. Wer feige zurückweicht, dem reiße ich perſönlich die Armbinde herunter und nehme ihm das Abzeichen. Denkt daran, daß bei dem geringſten 88 zur Sprengung der Angriff die beſte Verteidigung 17 Und ſo wie an dieſem Tage die SaA nach den Worten des Führers handelte, ſo blieben dieſe Worte richtung⸗ weiſend für die Erziehung und Haltung in der Kampfzeit. In dieſem Geiſt der Einſatzbereitſchaft, des wehrhaften Wil⸗ lens, der Opferbereitſchaft, der Hingabe und der Kamerad⸗ ſchaft lebte die SA. Den Geiſt gob der SA der Fühter. Den Geiſt in die Tat umſetzend ſiegte die SA für den Führer.„Alles, was ihr ſeid, das ſeid ihr durch mich, alles, was ich bin, das bin ich durch euch allein“(Adolf Hitler an die SA am 30. 1. 36). 400 Tote und über 10 000 Verletzte zeugen von ger Härte des Kampies der SA. Und nun kam ſaſt unerwartet der Tag, für den der SA⸗Mann jahrelang gekämpft hatte, der Tag der Machtübernahme. Für die SͤA iſt der Kompi nicht zu Ende.„Nach der Schlacht bindet den Helm feſer!“ Die SA weiß, daß der Staat nur erhalten werden kann in dem gleichen Geiſt der Einſatzbereitſchaſt, der Treue, er Op er⸗ willigkeit, in dem gleichen Geiſt des unerſchütterlichen Glau⸗ bens an den Führer und an das Volk, in dem die Macht in dieſem Staate auch erobert wurde. Erziehung in der SA iſt Pflege dieſes SA⸗Geiſtes. Kameradſchaft in der SA iſt Opfer und Einſatz für andere. Sie wird gefördert in hartem männlichem Kampf. Wenn der Mann felbſt hundemüde auf langem anſtrengendem Marſch dem noch müderen Kameraden den Torniſter trägt, wenn er ſelbſt durſtig den letzten Schluck aus der Feldklaſche dem anderen gibt und ſeloſt hungrig ſein letztes Stück Brot teilt und ſich ſpäter im Quartier freiwillig zur Dienſtleiſtung meldet, damit der müdere und ſchwächere Kamerad nicht befohlen wird, dinn iſt dies Kameradſchaft. Erziehung zur Einſatzbereitſchaft, zum Wehrwillen und zur Wehrfähigkeit loun wiederum nu, in hartem männ⸗ lichem Ringen mit ſich ſelbſt und mit anderen erfolgen. Der SA⸗Mann, der ſich freiwillig zum Dienſt für ſeinen Führer verpflichtet hat, iſt gezwungen, den jedem Men⸗ ſchen innewohnenden Hang zur Bequemlichkeit täglich aufs Neue zu überwinden. Er geht am Sonntag früh zum Dienſt, wenn ſich der Durchſchnitts⸗Bürger noch einmol auf die andere Seite dreht. Er leiſtet nach getaner ſchwerer Berufsarbeit am Abend ſeine Dienſtſtunden ab. Und durch dieſen Dienſt im Sommer und Winter, bei Tag und bei Nacht, bei Regen, Schnee und Sonuenſchein wird ein Ge⸗ ſchlecht erzogen, das körperlich widerſtandsfähig, jederzeit zum Einſatz bereit und bis in die letzte Faſer ſeines Her⸗ zeus wehrwillig und wehrfreudig iſt. Die weltanſchauliche Feſtigung des SA Mannes läuft neben dem übrigen Dieaſt her. Ihm wird ſein Deutſchland in ſeiner Größe und Schönheit, ſeinem Fleiß, ſeiner Treue, ſeiner Spferbereit⸗ ſchaft und ſeiner ruhmvollen Vergangenheit immer wieder vor Augen geführt. Und er er“ennt, daß es ſich lohnt für dieſes ewige Deutſchland zu kämpfen, zu leben und zu ſterben. Jahrelang hat die SͤA dieſe Erziehungsarbeit in der Stille geleiſtet, und nun tritt ſie vor die Oeffentlichkeit, um in von Fahr zu Jahr ſteigendem Maße zu zeigen, wie ſie ihrer Erziehungsaufgabe am deutſchen Volt gerecht wird. Die Reichswettkämpfe und NS⸗Kampfſpiele der S werden Markſteine in der Geſchichte der EA ſein, Uns ſie werden allen Feinden des Dritten Reiches zeigen, daß hier nach dem Willen des Führers ein Geſchlecht heranwächſt, körperlich hart, leiſtunesfähig und entſchloſſen, ſein Vater⸗ land und die nationalſozialiſtiſche Idee mit ſeinem Leben zu ſchützen. f Drei weitere Aufrufe Hermann Göring:„Bekenntnis zum Wehrgeiſt“ Miniſterpräſident Generaloberſt SA⸗Obergruppenführer Hermann Göring erläßt zu den Reichswettkämpfen der SͤA im Olympiaſtadion folgenden Aufruf: „Schon immer verſtanden wir unter SA⸗Geiſt die Ver⸗ körperung des Kampfeswillens der Partei, geboren aus der Kraft der Nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Nach dem Willen des Führers ſchickt ſich die SA neben ihrer immerwährenden politiſchen Aufgabe an, ihr Be⸗ kenntnis zum Wehrgeiſt durch Haltung, Vorleben, Beiſpiel und Tat über ihre eigenen Reihen hinaus ins Volk zu tragen. Gelingt es ihr, woran ich nicht zweifle, für die Erhaltung und Mehrung der ſeeliſchen und körperlichen Wehrkraft des Volkes Beſtes zu leiſten, ſo wird die Ge⸗ ſchichte dieſen thren zweiten Sieg noch höher werten als den erſten. Das SA⸗Sportabzeichen und die Vorbereitung der NS⸗ Kampfſpiele durch die SA ſind entſcheidend wichtige Mittel auf dem Wege zur einſtigen Erfüllung dieſer Miſſion. Der SA⸗Geiſt wird ſiegen!“ 2* Dr. Frick:„Kampfwerkzeug des Führer“ Der Aufruf des Reichsminiſters Dr. Frick: „Weſen und Geſtalt der SA ergeben ſich aus ihrem Werdegang, der ein Weg des Kampfes bis zum befreienden Sieg war. Ununterbrochener Einſatz gegen den inneren Feind ſchmiedete die Sturmabteilungen zum härteſten Kampf⸗ werkzeug des Führers. Nom Geiſt der Treue zun Führer uns des unbedingten Gehorſams gegenüber jedem ſeiner Befehle ſind nun auch die Reichswettkämpfe der S Hetragen, in denen ſie Zeug⸗ nis ablegen wird von ihrem Willen und ihrer Fähigkeit einen entſcheidenden Beitrag zur Wehrhafterhaltung des deutſchen Menſchen zu leiſten“ * Von Blomberg:„Wertvolle Dienſte“ Der Aufruſ des Reichsriegsminiſters, Generalſeld⸗ marſchall von Blomberg: „Bei den SA⸗Kampiſpielen in Stuttgart am 12. Juli 1037 habe ich mich mit Frende von dem hohen körverlichen Leiſtungsſtand, der Manneszucht und nollen Einſatzbereit⸗ ſchaft der SA⸗ormationen überzeugen können. Ich bin ſicher, daß die SA auch in Zukunft wertvolle Dienſte für die Erhaltung der geiſtigen und köryverlichen Wehrfähigkeit leiſten wird. Die Reichswettkämpfe in Berlin werden dies zeigen.“ Oberſtuf. Voſſen ath auch beſter Degenfechter Im Turnhallengebäude au dem Reichsſportfeld erledigten am Donnerstagvormittag die Modernen Fünfkämpfer ihre zweite Uebung, das Degenfechten. Gefochten wurde auf einen Trefſer wobe jeder gegen jeden anzutreten hatte. Unter den Zuſchauern ſah man auch Stabsleiter Obergruppenführer Herzog Als beſter Degenfechter erwies ſich in der Klaſſe A Oberſturmführer Bollenrath von der Gruppe Weſt⸗ falen, der bekanntlich ſchon am Vortag im Piſtolenſchießen den erſten Platz beſetzte. Der Weſtfale gewann ſechs von ſieben Gefechten und holte ſich domit erneut Platzziffer 1. Im Geſamtergebnis(nach zwei Wettbewerben) hat er mit Platzziffer 2 eine klare Führung vor SA⸗Mann Wöliel⸗ ſchneider(Heſſen) und Oberſcharſührer Boldt(Oſtland] ſo⸗ wie Obericharführer Lehrmonn(Oſtland). In der Klaſſe Bſchlugen ſich die ͤͤrei Teilnehmer gegen⸗ ſeitig, ſo daß jeder Platzzifſer 2 bekom. Die Ergehniſſe: Degenfechten, Klaſſe A: 1 Oberſtuſ. Bollenrath(Weſt⸗ falen) 6 Siege, Plotzziffer 1; 2. Oberſcharf. Lehmann(Oit⸗ land) 5/2: 3. Sturmhauptf Scheffler(Sachſen) 4/3; 4. Ober⸗ ſchar', Pinck(Niedertenſen) und SA⸗Nann Wölfelſchneider (Heſſen] je 3/4,5; 6. Staf Düver(Niederfachſen), Rottenf. Beindorff(Niederſachſenſ und Oberſcharf. Boldt(Oſtlond) ie 2/7. Klaſſe B: 1. Oberſtu' Hahlbaum(Niederfachſen), Stubaf, Grewen(Weſtmart) und Stui. Haacker(Nieder⸗ ſachſen] je 4 84 Geſamt(Schießen und Fechten): Klaſſe K: 1. Oberſtuf Bollenrath(Weſtfalen) 1 u. 1= Platzziffer 2; 2. SA⸗ Mann Wölfelſchneider(Heſſen) 4 u. 4,5— 7,5; 3. Ober⸗ ſcharf. Boldt(Oſtland) 2 u. 7- 9 und Oberſcharf. Lehmann (Oſtland) 7 u. 2 9) 5. Oberſcharf Pink(Niederſachſen) 5 u. 4,5— 9,5; 6 Staf. Düver(Niederſachſen) 4 u. 7= 11 und Sturmhauptf. Scheffler(Sachſen) 8 u. 3 11; 8. Rottenf. Beindorff(Neiderſachſen] 6 u. 7.- 13. Klaſſe B: 1. Oberſtuf. Hahlbohm(Niederſachſen) 1 u. 2=2 3; 2. Sturmbaf. Grewen(Weſtmark) 2 u. 2= 4; 3. Stuf. Haacker Niederſachſen) 3 u. 2 2 5. Turnier-Auftakt in der Kurſtadt Aachen Erbitterter Kampf der Springpferde Das 13. Internationale Reit⸗ Spring. und Fahrturnier der Kur⸗ und Badeſtadt Aachen nahm am Donnerstagnach⸗ mittog bei prächtigem Wetter mit den erſten Kämpfen auf dem herrlichen und abermals verbeſſerten Turnierplatz in der Srers ſeinen Anfang. Gleich der Eröffnungstag brachte mit dem Jagdſpringen um den Hubertus⸗Preis, einen ſpannenden Kampf. Bei der Rieſenzahl der 221 Nennungen war der Wett⸗ bewerb in ſechs Abteilungen unterteilt. Die meiſten Aus⸗ länder griffen bereits in die Ereigniſſe ein, ledig ich die Iren und die in letzter Stunde gemeldeten Amerikaner fehlten noch, do ihre Pierde noch nicht eingetroffen waren. Von 124 geſt arteten Pferden gingen nicht weniger als 13 ohne Fehler und neben fünf deutſchen traten noch drei Italiener, je zwei Belgier und Rumänen ſonie ein Hol⸗ länder zum Stechen über ſechs zum Teil erhöhte Hinder⸗ niſſe an. Der Endkampf brachte einen italieniſchen Doppelſieg. Renco(Et. Graf Cammello) und Maſa(Hptm, Coccia) gingen zuſammen mit Dizna('h Fegelein) und Carina (Oblt. Greter⸗Holland) abermals fehlerfre und diesmal entſchied die beſſere Zeit. Ronco hatte die ſechs Sprünge in 90 Sekunden bewältigt, Maga benötigte 40,3 Sekunden und hinter den beiden placierten ſich Diana und Carinz mit 43,1 und 43,3 Sek. Mit je vier Feblern nahmen, ebenfalls au' Grund der im Stechen geſtoppten Zeit, Nereide(Cpt. Lombardo⸗Italien), Delfis(Hptm. Ranag⸗ Rumänien), Himigo(Frl v. Dievot⸗Belgien) uns Alika (Oblt. Tudoran⸗Rumänien) die folgenden Plätze ein Der Springerderby⸗Sieger Schorſch und Jöder, beide unter Standartenführer H. Fegelein, die ſich ebenfalls unter den 18 Fehlerloſen befanden, konnten ſich im Stichkampf nicht mehr durchſetzen, und auch die Pferde der Kavollerieſchule Hannover, von denen Baccarat und Landrat leider lahm geworden ſind, kamen nicht zur Geltung. Den Rahmen zu dieſem Springen bildeten eine Materialprüfung, die in ihren beiden Abteilungen Sorgenbrecher(st. Czerannowſki) und Perc(G. Lance) auf den erſten Plätzen ſah, ſowie eine Einſpännerprüſung, in der Sons⸗ feld Waldzauber mit der Goldenen Schleife ausgezeich⸗ net wurde. Ein hübſches Bild gab es bei der Preisverteilun⸗ der Marathon⸗Fahrt, deren einzelne Geſponne unter Voran⸗ tritt eines Trompeterkorps in die Bahn fuhren Nach der bereits am Vortage abgenommenen Verfaſſungsprüfung ergaben ſich keine Aenderungen mehr. In der Hauptklaſſe ſieste das Geſpann der Kuwallerieſchule Hannover, ge⸗ fahren von Oberſtlt. Ruppert. Bernd Roſemeyer Schnellſter Erſtes Rennwagentraining in Pescara Bei ungemein großer Hitze— es wurden 41 Grad Bodentemperatur gemeſſen— ging der erſte Trainingstag für die„Coppa Acerbo“ vonſtatten. Vorerſt erſchienen. nur die deutſchen Rennwagen; die beiden neuen Alfa⸗ Wagen von Nuvolari und Farina, denen man in Italien großes Vertrauen ſchenkt, werden erſt am Freitag zum erſtenmal trainieren. Im Rennfahrerlager herrſchte unter den beſtehenden Witterungsverhältniſſen kein allzu großer Unternehmungsgeiſt und die Fahrer legten weniger Wert auf Schnelligkeit, ſondern waren mehr darauf bedacht, ſich mit der Strecke vertraut zu machen Bernd Roſemeyer (Auto⸗Union) fuhr, ebenſo wie ſein Markengefährte Hans Stuck, fünf Runden und erreichte mit 11:11,8 Minuten (gleich 188,2 Std.⸗Km.) die Tagesbeſtzeit für die 25,8 Km lange Runde Varzis Rundenrekord von 10:43,4 war nicht einen Augenblick in Gefahr. Stuck benötigte 11:23,2 Mi⸗ nuten, der noch ſtark bepflaſterte Richard Seaman(Mer⸗ cedes⸗Benz) fuhr 11:27,4 Minuten und ſonſt blieb nur noch Rudolf Caraccſola(Mercedes⸗Benz) unter der Zwölf⸗ Minuten Grenze Hermann Lang, deſſen Mandelentzün⸗ dung ſich leider auf die Nieren geſchlagen hat, wird durch Seaman oder Kautz erſetzt. 56 Boote— 209 Ruderer Zu den Rudermeiſterſchaften in Amſterdam vom 13. bis 15. Auguft Rückblick und Ausblick Auf der neuen herrlichen Boſchbahn in der Nähe von Amſteroͤͤam werden vom 13.—15. Auguſt die diesjährigen Europameiſterſchaften der Ruderer ausgefah⸗ ren. Mit zwölf Nationen, 56 Booten und 209 Ruderern bleibt das Nennungsergebnis etwas hinter dem des Jah⸗ res 1935— 1936 fieten die Europameiſterſchaften wegen der Olympiſchen Spiele aus— zurück, denn in Grünau waren 13 Nationen mit 61 Booten und 239 Ruderern am Start. Aber in Amſterdam iſt alles vertreten, was im europäiſchen Ruderſport einen Namen hat; es ſind die gleichen Natio⸗ nen wie 1935, lediglich Spanien fehlt. Die Europameiſterſchaſten der Ruderer wurden zum erſten Male im Jahre 1893 ausgetragen, dem Jahre, in dem der Internationale Ruderverband von Frankreich, Italien, Belgien und der Schweiz gegründet wurde. Dieſe Länder dominierten auch bis zum Jahre 1910 Begien holte ſich in dieſem Zeitraum beiſpielsweiſe neun⸗ mal ͤen Titel im Vierer m St und nicht weniger als zwölfmal die Eurovameiſterſchaft im Achter. Vom Jahre 1911 ab trat die Schweiz, die bisher nur einmal im Vierer m. St, zweimal im Einer ſiegen konnte, zuſammen mit Holland ſtärker in den Vordergrund So gewann die Schweiz in den Jahren 1911 bis 1921— die Kriegsjahre nicht mitgerechnet— fünmal den Vierer m St und ſiegte auch einmal im Einer einmal im Zweier m St und drei⸗ mal im Achter Deutſchland trat 1913 der SA bei holte ſich in dieſem Jahr die Furoyameiſterſcha't im Einer und im Achter und errang bei dieſem erſten Start gleichzeitig auch den erſten Platz im Nationalklaſſement Erſt im Jahre 1934/ trat Deutſchloand— das während des Krieges nicht Mitalied der Facgg war wieder dem Anternationalen Veyband bei, um im fkolgenden Fahre in Grünau zum erſten Male die Euronameiſterſchaften zu veranſtalten, die iu einem glansvollen Feſt wurden und Deutſchland einen Sieg und drei zweite Pfätze brachten In der Nationen⸗ wertung ſchnitt bei dieſen letzten Euroyameiſterſchaften Las kleine Ungorn durch Siege im Achter und Zweier o. St. am beſten ab uern gewann damit zum oͤritten Male hintereinander den Glandaz⸗Pokal“ und gehört damit zu Hen erfolgreichſten Nationen der Nachkricgszeit. An erſter Stelle aller bisher ausgetragenen FA⸗Meiſterſchaſten- die in den ten Fabren allerdings kaum auf den Titel Europameiſterſchaften Anſyruch erheben konnten— ſteht Belgien, das insgeſamt 19 Siege errang fünk im Einer, zehn im Zweier m St neun im Vierer m St., ſieben im Doynelzweie, und zwölf im Achter. An zweiter Stelle ſolgt die Schweiz mit 41 Siegen und an dritter Stelle Frankreich mit 10 Meiſterſchaften. Kann Deutſchland ſeine Stellung behaupten? Dieſe Frage iſt ſicherlich angeſichts oͤer überwältigenden Erfolge der deutſchen Ruderer bei den Olympiſchen Spie⸗ len, die von ſieben möglichen Erfolgen nicht weniger als fünf errangen ſicherlich häufig geſtellt worden. Es wäre aber ungerecht, all zu übertriebene Erwartungen an den Start der deutſchen Ruderer in Amſterdam zu knüpfen. Wir ſind uns darüber klar, daß eine Wiederholung von fünf Siegen in Amſterdam unmöglich iſt, denn die Mann⸗ ſchaften, die wir nach Amſterdam ſchicken, ſind nur noch zu einem kleinen Teil diejenigen, die im vergangenen Jahr die goldenen Medaillen holten. Dieſes klar erkennen heißt nun aber nicht, in das andere Extrem zu ſallen und zu be⸗ haupten, daß der deutſche Ruderſport nach den Olympiſchen Spielen nicht mehr die gleiche Stärke und Kampfkraft beſitzt. Der Nachwuchs, der im vergangenen Jahr der gründlichen Olympiaſchulung teilhaftig wurde, hat durch⸗ aus das Zeug dazu, Deutſchland in Amſterdam würdig zu vertreten und wird im Kampf mit den beſten Ruderern Europas beſtimmt eine gute Klinge ſchlagen. Ob Dr. Weſthoff, der neue deutſche Ginermeiſter, ſchon heute ſo weit iſt, daß er die Nachfolgeſchaft eines Schäfers antreten kann, erſcheint bei der großen Klaſſe des öſterreichiſchen Henleyſiegers Haſenöhrl allerdings zweifel⸗ haft. Im Doppelzweier ſollte in Amſterdam die Entſcheidung wieder zwiſchen Deutſchland und Polen lie⸗ gen, da England, das bei den Olympiſchen Spielen die Goldmedaille gewann, ja nicht der FSA angehört. Frank⸗ reich, Italien und Ungarn und auch die Schweiz werden ſich harte Kämpfe um die Plätze liefern. Wir geben un⸗ ſeren Olympiazweiten Kaidel⸗Pirſch, die Deutſchen Mei⸗ ſter 1937, in dieſem Rennen eine große Chance. Der deutſche Olympiazweier o. St. mit den Mann⸗ heimern Eichhorn⸗Strauß beſteht nicht mehr. Aber der neue Meiſter, Hannoverſcher RC von 1880, hat mit Mel⸗ ching⸗Meyer auf der Heide durchaus das notwendige Kön⸗ nen, um auch in Amſterdam gegen Dänemark— dem Olympiazweiten— Ungarn und Italien erfolgreich abzu⸗ ſchneiden. Im Zweier m. St. werden wir von den Olympiaſiegern Guſtmann⸗Adamſki, die in dieſem Jahr durch die Erringung des Meiſtertitels bewieſen, daß ſie noch nicht zum„alten Eiſen“ gehören, vertreten. In Ita⸗ lien und Frankreich aber auch in der Schweiz, beſitzen un⸗ ſere beiden Meiſterruderer allerdings ſehr ſtarke Gegner. Auch der große Würzburger Vierer o St. iſt ausein⸗ andergegangen Sein herrlicher Sieg bei den Olympiſchen Spielen ſollte für den neuen Deutſchen Meiſter die Ruder⸗ riege des Eſſener Turn⸗ und Fechtklubs, ein Anſporn ſein, um ſich gegen die Schweiz, Italien, Holland und Ungarn zu behaupten, was allerdings ſehr ſchwer ſein Hürfte. Einen ſehr ſchweren Stand wird auch der Deutſche Meiſter im Vierer m. St., die Renngemeinſchaft Wiking⸗Ti Berlin gegen ſo ſtarke Mannſchaften wie die der Schweiz, Frankreichs, Hollands und Ungarns haben Im Achter wird Deutſchland durch den neuen Meiſter Berliner Ré vertreten, der ſpäter in Norm gekommen iſt als die Mann⸗ ſchaft des Henleyſiegers Wiking, aber dennoch nicht unter⸗ ſchätzt werden darf, Allerdings werden wir es hier vor allem mit Italien und Ungarn zu tun haben, zwei Natio⸗ nen die zu ſchlagen für den neuen Deutſchen Meiſter einen großartigen Erfolg bodenten würde. Wir gehen alſo gut gerüſtet in den ſchweren Kampf und haben begründete Ausſicht durch zwei oder drei Europameiſterſchaftsſiege den Glandaz⸗Pokal und damit den erſten Platz in der Nationenwertung zu erobern, was gleichbedeutend wäre mit der Vorherrſchaft der deutſchen Ruderer in Europa. 22 Länder meſſen ſich in Kopenhagen 191 Meldungen zur Rad-Weltme ſterſchaft Die gewohnten Rieſenbeſetzung wie in jedem Jahre haben die Rid⸗Weltmeiſterſchaften 1937 vom 2. bis 29. Auguſt in Kopenhagen aufzuweiſen. 191 Mel⸗ dungen wurden insgeſamt abgegeben. Am ſtärkſten ſind die beiden Strößenrennen beſetzt, 69 Amateute und 49 Be⸗ rufsfahrer wurden genannt, die Amateur⸗Fliegermeiſter⸗ ſchaft iſt mit 38 Fahrern beſetzt und weiterhin weiſt die Meldeliſte für die Bahnwettbewerbe die Nimen vom 21 Berufsfliegern und 14 Dauerfahrern auf. Dieſe 191 Fahrer werden jedoch ſämtlich ſtarten, da die Nationen die doppelte Zahl ihrer wirklichen Starter melden durften und größtenteils von dieſer Beſtimmune Gebrauch gemacht haben. Startberechtigt ſind für jedes Land in den Straßenrennen vier, in den Fliegerwettbewerben drei und in der Stehermeiſterſchaft zwei Fahrer. Die Meldeliſte: Amateurflieger(21.—22. Auguſt) Heinz Haſſelberg, Rudolf Karſch, Ernſt Ihbe(Deutſch⸗ land), R. Courly, P. Georget(Frankreich), V. Jackl, F. Konarek(Tſchechoflowakei), O. Suda, T. Tune rlp, B. Be⸗ ret, N. Nuzhet, E. Pilmaz(Türkei), H. Sandtorp, P. Mor⸗ tenſen(Norwegen), L. Orczan, F. Eles(Ungarn), S. Roſe (Südafrika), R. Hicks, C. B. Helps(England), H. Coms, Chr. Kropman, J. v. d Vijver, J. C. Peperkamp, P. W. H. Smits, W. oim Ommeren(Holland), B. Pola, S. Ri⸗ goni, B. Loatti, J. Aſtolfi(Italien), H. Ch Nielſen, C. J. Gené, A. W. Peterſen, P. Höltzner, A. Voß, K. B. Anderſen(Dänemark), E. Bau mann(Schweiz), H. Collard, J. Hendrix(Belgien). Beruféſtraßenfahrer(23. Auguſt) Erich Bautz, Emil Kijewſki, Heinz Wengler, Otto Weckerling(Deutſchband), G. Speicher, R. Le Greves, A. Magne, R. Lapebie(Frinkreich), A. Merſch, P. Clemens, JMajerus(Luxemburg), F. Dunder[Oeſterreich), L. Montero, D. Vicente, M. Canardo, J. Berrendere(Spa⸗ nien), J. Buckley(Auſtralien), W. F. Burl, Ch. Holland (England), K. Kaers, E. Meulenberg, M.'Hooghe, G. Danneels, E. Viſſers, M. Kint(Belgien), J. Braſpen⸗ ninx, J. A. Verveer, A. C. Stuyts, C. Pellengers, J. Com⸗ mers, P Gommans, Th. Miodelkamp, G v. d. Ruit(Hol⸗ land), A. Bini, R. Di Paco, P. Fayalli, C. Moretti jr., G. Roſſi(Italien), J. Maonani(USA), L. Amberg, P. Egli, E. Buchwalder, K. Litſchi, R. Zimmermann, E. Nie⸗ vergelt(Schweiz), W. Grundahl, K. Ircobſen, Falck⸗Her⸗ manſen, A. Pederſen(Dänemark). Am Badens Einer-Straßenmeiſterſchaft Gräſer-Mannheim Gaumeiſter im Einer-Streckenfahren Am letzten Sonntag war die Strecke Goldſcheuer— Offenburg— Appenweier— Sand— Willſtätt— Gold⸗ ſchener Schauplatz des Kampſes um die Einer⸗Stra⸗ ßenmeiſterſchaft des Gaues Baden. 96 Km. waren zurückzulegen und Sprengverſuche ſtanden im Mittelpunkt der Kampfhandlungen. Wohl war die Geſamtſtrecke von Steigungen verſchont, dafür aber brannte die Sonne uner⸗ bittlich heiß und ſtellte dadurch an die Fahrer in bezug auf Ausdouer und Willenskraft die größten Anforderungen. 26 Fahrer bewarben ſich um den Titel eines badiſchen Gaumeiſters und die am Kampf beteiligte Konkurrenz aus 8„Pforzheim, Karlsruhe, Konſtanz, Singen, Offen⸗ urg, Mannheim war recht ſtark. Das Tempo war unter Berückſichtigung der gegebenen Witterungsverhältniſſe recht flott. Man ſcheute keinesſalls die Sprengverſuche. So gelang es einmal dem Dreierfeld engy⸗Freiburg, Gräſer und Heger(Mannheim) einen orſprung von einer Minute herauszufahren. Dieſer Vorteil konnte aber nicht gehalten werden, denn das zurück⸗ liegende Feld war unerbittlich auf der Verfolgung und vor⸗ wiegend der Mannheimer Ham ſorgte für ſcharfes Tempo und machte ſich um das Auffahren verdient. Hitze und Defekte forderten natürlich Oofer, aber trotzdem blieben 15 Fahrer bis zum Schluß beiſammen und lieſerten ſich auf den letzten 200 Metern einen erbitterten Endkampf. Grä⸗ ſer(Mannheim) hatte das beſſere Ende für ſich, ſeine grabe Spurtfähigkeit ſicherte ihm einen knappen Sieg vor dͤem„alten“, aber groß fahrenden Lerch⸗Karlsruhe und dem jungen vielverſprechenden Heger⸗Mannheim. Alle übrigen Fahrer wurden gemeinſam auf den 4. Platz geſetzt, darunter Scherzinger⸗Freiburg und Homm⸗Mannheim. Einer der ſtärtſten Fahrer überhaupt war der Freiburger Sütterlin, der faſt während des ganzen Rennens führte, im Schlußkampf aber nicht mehr genügend Kraft⸗ reſerven beſaß. Für Mannheims Radſport bedeutet der Sieg von Gräſer eine angenehme Ueberraſchung, hatte man doch bis vor kurzem den Mannheimer ſchon aufgegeben und an eine ſtarke Form nicht mehr geglaubt. Aber Energie, Ausdauer und Willenskeaft haben bewieſen, daß ſich das Können durchzuſetzen verſteht! Gräſer ͤtigte für die 96 Km.:51 Stunden. Tennis-Länderkampf Tſchechoſlowakei führt:1 Beim Tennis⸗Länderkampf zwiſchen Heſterreich und Tſchechoſlowakei konnten die Tſchechoſlowaken am zweiten Tage in Pörtſchach mit dem Gewinn des Doppels 2·1 in Führung gehen. Cejnar⸗Casba beſiegten die Wiener Me⸗ taxa⸗Graf Baworowſki 11:9,:6,:3, 624, ein Ergebnis, das einigermaßen überraſcht. Nach Stuttgart vergeben wurde der Ringer⸗Länder⸗ bampf gegen die Tſchechoſlowakei, der an einem noch zu beſtimmenden Tag im Dezember durchgeſührt wird. Vor⸗ aus geht bereits am 13. November ein Kampf in Prag. G. Nielſen, T. Möller, J. Löwen, Amateurſtraßenfahrer 24. Auguſt) Fritz Schelle, Herbert Hackebeil, Willi Oberquelle, Her⸗ bert Schmidt(Deutſchlond), A. De Leeuw, O. Tack, R. Neus, H. Dumoulin, R. Debroux(Belgien), F Sörenſen, Chr. Chriſtianſen, J. Mortenſen, K. Feldager, G. Sörenſen(Dänemark), A. Carapezzi, P. Coudere, Ch. Coudrain, F. Lesquillon, G. Chocgue(Frankreich), R. Laube, O. Rozvoda(ſchechoſlo⸗ wakei), O. Suda, T. Tunealp, B. Beret, Y. Nuzhet, C. Yilmaz(Türkei), F. Saetrang, A. Guſtapſon, R. Johan⸗ ſen, L. Eka ꝛs(Norwegen), N. Nielſſon, J. Erieſſon, A. Berg, S Johanſſon, M. Ludin(Schweden), T. Perret, K. Ott, J. Bolliger, B. Beſana, H Knecht(Schweiz), T. Lind⸗ gren, L. R. Rüſter, H. Winquiſt, A. Aaltonen(Finnland), F. Eles, Z. Karaki(Ungarn), St. Waſilwſki, J. Kapiak, B. Nipierala(Polen), A. Bevan, J. B. Bone, J. Fan⸗ court, A. N. Holland, J. Holmes, R. Jones, G. M. Poole, P. Stallard(England), G. Biſio, G. Cottur, A. Leoni, S. Santambrogio, L. Succi, F. Monteſi(Italien), J. J. Demmenie, H. de Hoog, G. B. M. Schulte(Holland). Dauerfahrer(24. und 26. Auguſt) Walter Lohmann, Adolf Schön(Deutſchland), T. Wan⸗ zenried, H. Gilgen(Schweiz), E. Terreau, G. Wambſt (Frankreich), E. Severgnini, A. Bonet(Italien), J. J. Shoek, P. van Kempen(Holland), A. Meuleman, G. Ronſſe (Belgien), H. Grant(England), J. Kraus(Luxemburg. Berufsflieger(27. und 29. Auguſt) Albert Richter, Toni Merkens(Deutſchland), L. Chaillot, L. Gérardin, L. Michard, L. Faucheux(Frankreich), J. Dintelkamp(Schweiz), J. Buckley(Auſtralien), S. Cozens (England), J. Scherens(Belgien), A. van Bliet, J. van Egmond, J. J. van den Heuvel, A. van den Linden, G. Leene(Holland), A. Martinetti(Italien). Neue deutſche Radſiege in Lodz Die ſechs deutſchen Amateur⸗Radfahrer waren auch bei ihrem zweiten Start auf der Radrennbahn in Lod; ihren polniſchen Gegnern überlegen. Ihbe/ Karſch waren die Helden des Tages; die beiden Leivziger gewannen im Zweiſitzerſahren ihren Vorlauf und beendeten dann den Endlauf als ſichere Sieger vor Schorn⸗Horn, Haſ⸗ ſelbera⸗Aeymanns und den Volen Poponezyk⸗ Franczkowſki, die ſich als einzige für die Entſcheidung qualifiziert hatten. In einem weiteren Zweiſitzerfahren drückten Ihbe⸗Karſch außerdem noch den Weltrekord. Das Maurnſchafts⸗Verfolgungsrennen über 4000 Meter ge⸗ wannen die ſechs Deutſchen in der bervorragenden Zeit von:41,3 Minuten mit 200 Meter Vorſpruna gegen die polniſche Mannſchaft. 3000 Zuſchauer wohnten der Ver⸗ anſtaltung bei und feierten die ſiegreichen deutſchen Fahrer mit heralichem Beifall. Nach der 15. Runde im internationalen Schachläuderturnier Nach der 15. Runde im internationalen Schach⸗Länder⸗ turnier in Stockholm ergibt ſich folgender Stand: Nieder⸗ lande 87 Punkte und drei Hängepartien, Polen gleichfalls 87 Punkte und eine Hängepartie, Ungarn 36/½ Punkte und zwei Hängepartien, Vereinigte Staaten von Amerika 86 Punkte und ſieben Hängepartien, Tſchechoſlowakei 35 P. und zwei Hängepartien, Eſtland 33 Punkte und vier Hänge⸗ partien, Schweden 31 Punkte und 2 Hängepartien, Argen⸗ tinien 30/ Punkte und drei Hängepartien, Litauen 30 P. und zwei Hängepartien, Jugoſlwaien 27 Punkte und drei Hängepartien, Lettland 27 Punkte und zwei Hängepartten, England 2477 Punkte und dͤrei Hängepartien. m Einzelſpiel der Damen ergibt ſich folgender Stand: Menchik 10 Punkte, Benini 8 Punkte, Bain 7 Punkte und Graf 6 Punkte. * ASA führt in Stockholm Nach Erledigung der Hängepartien aus der 11. bis zur 15. Runde führen die Vereinigten Staaten von Amerika mit 40,5 Punkten vor Holland mit 38,5 Punkten. Es ſol⸗ gen Ungarn mit 37,5, Polen mit 37, die Tſchechoſlowakei mit 36, Eſtland mit 95 und Argentinien mit 32 Punkten. Zum Fusball- Nachwuchs-Spiel Baden— Siudvvest am Sonntag. 15. August in Schwelzingen Vorverkaut: 9 ah Fannheim etua 1 Unr. Karten in sämtl. K d-Geschäfisztelen zu haben. Zehungsklosk att rsel Sonderzu * 02* Freitag, 13. August 1937 Abschied vom„Vaierland“ 36 000 BRT mit 63 000 Ps werden verschrotiet Man müßte natürlich ſagen:„von der Vaterland“, denn ein ungeſchriebenes internationales Geſetz will es, daß alle Schiffe weiblichen Geſchlechts ſind. Aber bei„Vaterland“ und„Imperator“ muß man des⸗ wegen eine Ausnahme machen, weil gerade dieſe bei⸗ den Schnelldampfer vor dem Kriege im inneren Deutſchland eine Volkstümlichkeit und Beliebtheit beſaßen, wie kein Schiff vor ihnen. Und der Binnen⸗ länder dem die Geſetze der See fremd ſind, ſagt nun einmal„der“ zu ergänzen„Dampfer“) Imperator, 2der, Baterland. Die erſten Ausfahrten von„Vater⸗ Land“ und„Imperator“ waren wirtſchaftliche Trium⸗ phe für das ganze Volk, das ganze Volk auch nahm 3 3 Gedeihen und am ſchließ⸗ ichen Ende, der Auslieferung an di inigten Staaten und England. Es iſt demnach für den Binnenländer kein erfreu⸗ licher Anlaß, ſich heute mit der„Vaterland“ ſchäftigen. Denn ſie, die 1918 in„Lewiathan“ umge⸗ tauft wurde, ſoll nunmehr ihre letzte Reiſe nach Eng⸗ land antreten, um dort abgewrackt zu werden. Sie iſt alſo ſcheinbar ein Opfer des S chrottmangels geworden. Das iſt richtig und doch auch falſch. Der Hanſeate, dem die Sentimentalität in dieſem Zu⸗ ſammenhange fehlt, denkt nüchterner und verweiſt darauf, daß„ſo'n großet Schipp“ in 20 Jahren ſowie⸗ ſo überaltert ſei. Und ſo iſt es nach Anſicht der Tech⸗ niker ſowie der Reedereien auch tatſächlich. Immerhin iſt die 1914 fertiggeſtellte„Vaterland“⸗ „Leviathan“ bis zum heutigen Tage das örittgrößte Schiff der Erde geblieben. Sie wurde bis 1934 an Bx nur übertroffen von der bereits abgewrackten Majeſtic⸗ ldas war die in Hamburg kurz vor dem Weltkriege auf Stapel gelegte, ſpäter ebenfalls an machen oder ſie als Schrott verkaufen. zu be⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung Beziehungen mit Braſilien wieder anzuknüpfen, der [Seebäderdampfer„Grüßgott“ ſtellte mit 781 BRir den größten Dampfer des Nordd. Lloyd dar... Durch eine organiſatoriſche und finanzielle Leiſtung, wie ſie auf dieſem Gebiet wirklich einzig⸗ artig daſteht, durch Neubauten, Rückkauf von Schif⸗ ſen und durch Zuſammenſchlüſſe haben die deutſchen Reedereien es dann ſchnell erreicht, ihre Hausflaggen wieder auf den Weltmeeren würdig zeigen zu kön⸗ nen. Hut ab! vor den Männern, die mit einem Wagemut ſondergleichen, unter Einſatz auch ihrer Nerven aus dem Nichts eine neue deutſche Handels⸗ flotte ſchufen Heute iſt der Berluſt einer„Vater⸗ land“, einer„Imperator“ und einer„Biswarck“, wenn auch nicht vergeſſen, ſo doch erſetzt. Wen kann es noch kümmern, ob die Nordamerikaner aus der „Vaterland“ eine Kellner⸗Schule namens„Leviathan“ Der Name „Vaterland“ wird allen Deutſchen, wo ſie auch ſitzen mögen, dennoch eine ſtolze Erinnerung bleiben. * Voigt u. Haeffner AG., Frankſurt a. M.— Weitere erhebliche Arbeitsausdehnung. Der Geſchäftsbericht für 1936 läßt die Fortſetzung verſtärkter Beſchäftigung und innerer Geſundung erkennen. Der Betriebserlös ſtieg auf 14,94(10,19) Mill.. Einſchließlich 15 685(1 635)%/ Bortrag erhöht ſich der Reingewinn auf 376 950(45 685) l, woraus 132 500/ der geſetzlichen Reſerve, 100 000(30 000) Mark den Sozialkaſſen überwieſen und die Dividenden⸗ zahlung mit 5 v. H. auf das alte AK. von 1,975 Mill. aufgenommen wird. Die Umſatzſteigerung von 40 v. H. betraf beſonders das Inlandsgeſchäft. Wertmäßig wurden 1936 rund 17 v. H. mehr Aufträge hereingenommen. Beteiligungen brachten bei guter Beſchäftigung befriedi⸗ gende Erträge. Die Bilanz zeigt das Anlagevermögen bei 0,59(0,32) Zugängen nach erhöhten Abſchreibungen mit noch 4,0(4,35), Beteiligungen mit 0,36(0,88) Mill. 4. Waren⸗ vorräte ſind auf 6,83(5,07), Forderungen auf 4,36(3,97) England ausgelieferte„Bismarck“). Größer ſind nur noch die britiſche„Queen Mary“ und die franzöſiſche 2Normandie“. Damit dürfte die Reihe der Groß⸗ ſchifſe von der„Baterland“ an aufwärts einſtweilen beendigt ſein, denn man hört von den Bauplänen für ein Schweſterſchiff der„Queen Mary“ nur noch ſehr wenig— die engliſchen Werſten haben auf Jahre hinaus militäriſche Aufgaben; und auch die nordͤame⸗ rikaniſchen Pläne für zwei 100 000⸗To.⸗Schifſe ſünd zu den Akten gelegt worden. Man hat inzwiſchen ein Haar im Groß⸗Schiffsbau gefunden. Trotz der Staatsunterſtützungen ſind die Rieſendampfer zu koſtſpieli Es iſt bei Schiffen von über 30 000 BRT Zu ſchwer, ſtändig ſämtliche Kabinen mit Paſſagieren zu füllen, unendlich ſchwieriger aber noch, ſo viel Fracht auf einmal zu erlangen, daß die Räume nicht leer ſpazieren gefahren werden. Die Zukunft wird daher wohl bei dem Mittelſchiff liegen. Daran mag auch der neue Schnelligkeitsrekord oͤer„Normandie“, die ſoeben die 4⸗Tage⸗Reiſe unterbot nichts ändern. Die wirtſchaftlichen Erforderniſſe öer Zeit haben denn doch den Rekord⸗Ehrgeiz der Großreedereien in allex Welt ſehr ſcharf gezügelt. Auffallend, wenn auch auf die Ueberlieſerung der Hamburg⸗Amerika⸗Linie zurückzuführen, iſt die Seſt⸗ ſtellung, daß ſich weder„Vaterland“ noch„Impera⸗ tor“ an dem Kampf um das blaue Band beteiligten. Ueberlieferung der Hapag war es eben, z uerſt Sicherheit und Behaglichkeit zu bieten. Daher überließ man oͤas blaue Band gern der „Mauretania“, die es bei ſtändiger Steigerung der Maſchinenleiſtung in den Jahren 1907, 1909, 1910 und 1924 nicht weniger als fünfmal neu eroberte. Die „Mauretania“ hat mittlere Geſchwindigkeiten zwi⸗ ſchen 23,60 und 20,25 Knoten entwickelt,„Imperator“ und„Vaterland“ begnügten ſich mit 23 und 24 Knoten. Der Laie wird zwiſchen dieſen Zahlen keine gro⸗ ßen Unterſchiede feſtſtellen können. Nun, an jedem Bruchteil eines zuſätzlichen Knotens mußte jahrelang fleißig gearbeitet werden, und ſelbſt noch die Ziffern hinter dem Komma verraten den techniſchen Ehr⸗ geis der Schiffbauingenieure und, für die Finanz⸗ direktoren der Reedereien, wieviel Millionen Bau⸗ geld ſie repräſentieren. Um die Jahrhundertwende, alſo in der wirtſchaftlichen Auſſchwungszeit des Kaiſer⸗ reichs, hat ſich auch Deutſchland das blaue Band ge⸗ holt: 1898 erwarb es„Kaiſer Wilhelm der Große“ (Nordd. Lloyd) mit 29,47, kurz danach erneut mit ,84 Knoten, 1900 die„Deutſchland“(Hapag) mit 23,36 Knoten. Erſt von 1907 ab konnte oͤie„Mauretania“ (Cunard) oͤie oben genannten Leiſtungen vollbringen. Die Schnelligkeitsrekorde der beiden Schweſterſchiffe „Bremen“ und„Europa“ mit bis zu 2,51 Knoten (4033) ſind noch in aller Erinnerung. Die„Norman⸗ die“ hat es Anfang dieſes Monats auf eine Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 31,24 Knoten(bei der In⸗ dienſtſtellung waren es noch roͤ. 30 Knoten) gebracht. Die Steigerung von 30 auf 31 Knoten beanſprucht zuſätzlich 26000 PSl Wieviel Geld die 200 000 Ge⸗ ſamt⸗PS von„Normandie“ und„Queen Mary“ für Bau und Betrieb erfordern, kann man nur dunkel ahnen. Aber ſo viel iſt gewiß: Die Fahrgäſte brin⸗ gen es mit ihren Fahrkarten gewiß nicht mehr auf. Die„Vaterland“ ſtammt noch aus einer Zeit, als Hapag und Nordd. Lloyd an zweiter Stelle der Privatreedereien aller Nationen ſtanden. 1913 war lediglich der Morgan⸗Truſt, der u. a. die White Star⸗ ſowie die Leyland⸗Linie beſaß, größer. Mor⸗ gan verfügte über 1,3 Mill. BRr, Hapag über 1,25 Mill., Nordd. Lloyd über 0,82 Mill. BRr. Alle übrigen Reedereien waren weſentlich kleiner, ſo die Britiſh Indian(0,55), die Peninſular u. Oriental (0,58), die Ellermann⸗Lines(0,53), Alfred Holt u. Co., Liverpool(0,48), Furneß Witley(0,43) Nippon Yuſen Kaiſha(0,41), Haiſa Dampf(0,41), Comp. Gén. Transatlautique(0,40), Meſſageries Maritimes(0,34), Union Caſtle(0,33), Hamburg⸗Süd(0,33), Eoler, Dempſter u. Co(0,32). Cunard(0,32) und endlich J. u. T. Harriſon(0,31 Mill. BRe)). Wie aber ſah es nach dem Friedensſchluß aus? Da marſchierte die U. S. Shipping, Waſhington, mit rund 8,2 Mill. BRr aus„ſozialiſierter“ und„er⸗ beuteter“ Tonnage weitaus an der Spitze! Die fran⸗ zöſiſche Regierung folgte als Reedereibeſitzerin an dritter Stelle. Die Hapag beſaß mit 43 kleinen Dampfern und 6 Segelſchiffen() nur noch ganze 115740 BRr, der Nordd. Lloyd gar hatte eine „Flotte“ von 25 Dampferchen und 4 Segelſchiffen von zuſammen 13 303 BR, die Hamburg⸗Süd hätte, wenn ſie nur einen einzigen großen Spreekahn ge⸗ kauft hätte, ihren Beſtand von 1200 BRrt verdop⸗ tionen von 1920.— peln können. Der Segelſchoner„Liſa“, ein Zwerg, war von Hamburg⸗Süd beſtimmt, die wirtſ chaftlichen erhöht, ebenſo flüſſige Mittel auf 0,0(9,094). Unter For⸗ derungen ſtellen ſich Warenforderungen allein auf 4,06 (.86). Das Grundkapital erſcheint nach der Erhöhung mit 9,(1,975) Mill. /, die geſetzliche Reſerve mit unv. 0,197. Dagegen ſind Rückſtellungen auf 0,625(0,015) und Wert⸗ berichtigungen auf 0,26(0,11) angewachſen.— Unter den Geſamtverbindlichkeiten von 10,71(11,29), wobei die auf dem Verrechnungswege erfolgte, Kapitalerhöhung eine Rolle ſpielt, beträgt die Anleihe 2,65(2,85), Hypotheken 0,15(0,15), Kundenzahlungen 1,80(0,80), Warenſchulden .38(1,65), Konzernverpflichtungen 0,06(0,06), ſonſtige Ver⸗ bindlichkeiten 0,71(0,30), Wechſel 1,51(1,18) und laufende Bankverbindlichkeiten 2,37(2,83), Ins laufende Jahr konnte ein Auftragsbeſtand übernommen werden, der eine ausreichende Beſchäftigung bis zum Jahresſchluß ſichert. Der Auftragseingang der erſten Monate des neuen Jah⸗ res habe die Bergleichszifſern ödes zurückliegenden Jahres beträchtlich überſchritten.(§V. 30. Auguſt.) * Phoenix Nähmaſchinen AG. Baer u. Rempel, Biele⸗ feld. Die Geſellſchaft genehmigte in der o. HV. die Bilan⸗ zen für 1985 und 1936. Im Zuſammenhang mit der Re⸗ gelung ſteuerlicher Fragen, die ſich aus der Umgründung der Geſellſchaft von Mitte 1934 her ergaben, beſchloß die Verſammlung, die bereits veröffentlichte Bilanz 1934 ab⸗ zuändern. So erſcheint bereits in der abgeänderten Bilanz 1934 eine geſetzliche Rücklage von 75 000 /, die 1936 aus Hangefallenen Gewinnen auf 125 000/ erhöht wurde. Wäh⸗ rend 1994 die Zugänge auf Anlagekonten durch Inveſtie⸗ rungen zur Moderniſierung des Werkes mit 201 000 4 er⸗ ſchienen, wurden für dieſen Zweck 1935 rund 253 000/ und 1936 rund 335 000/ aufgewendet. Demgegenüber wurden 1934 etwa 289 000 /, 1985 etwa 163 000% und 1936 etwa 551 000% abgeſchrieben. Das Lager von 1,33 Mill.% vergrößerte ſich entſprechend der Zunahme des Geſchäfts⸗ umfanges im Jahre 1935 auf 1,43 Mill.% und 1936 auf 1,67 Mill. 4. Die Forderungen auf Grund von Waren⸗ lieferungen wuchſen entſprechend von 1,61 Mill. in 1934 auf 2,21 Mill. 4 im Jahre 1936. Die Wertberichtigungen, die 1934 883 000/ betrugen, wuchſen 1935 auf 574000 4 und 1986 auf 608 000 4. Die laufende Bankſchuld ging von 1,27 in 1934 auf 1,21 Mill./ in 1935 und 1,12 Mill. Mark in 1036 zurück. 4, Fproz. Rybnicker Steinkohlengewerkſchaft⸗Obliga⸗ 4, öproz. dergl. von 1924. Es wird mit⸗ geteilt, daß die aus ausländiſchem Beſitz ſtommenden Fäl⸗ ligkeiten jetzt zum Inkaſſo genommen werden können. Die Einlöſung kann jedoch nur zu Gunſten eines Sperr⸗ zlotykontos für den auslöndiſchen Beſitzer erſolgen. * Günſtiger Stand der württembergiſchen Wirtſchaft. Die allgemeine Lage der wärttembergiſchen Wirtſchaft hat ſich während der Monate Juni und Juli nicht weſentlich geändert. Die Entwicklung des Geſchäftsgangs hält ſich bei den einzelnen Wirtſchaftszweigen im allgemeinen auf der ſeitherigen anſteigenden Linie. Die Zahl der Arbeits⸗ loſen in Württemberg iſt von 4978 im April auf 3205 ge⸗ ſunken. Die bei vielen Geſchäftszweigen im Sommer ſonſt übliche durch die Jahreszeit bedingte rückläufige Be⸗ wegung hat ſich bis jetzt kaum bemerkbar gemacht. In den Verbrauchsgüterinduſtrien waren teilweiſe zahlreiche leichte Schwankungen des Auftragseingangs zu beobachten, die jedoch keinerlei Einfluß auf die ſeitherige befriedigende Beſchäftigungslage der Betriebe ausüben konnten, ſo be⸗ ſonders in der Textilinduſtrie. In der Bekleidungsindu⸗ ſtrie hat das günſtige Wetter zu Nachbeſtellungen in Hoch⸗ ſommerkleidung geführt. In den Prooduktionsgüterindu⸗ ſtrien haben ſich die befriedigenden Beſchäftigungsverhält⸗ niſſe allenthalben gehalten. Der günſtige/ Stand der Kraft⸗ fahrzengwirtſchaft dauert an, gleicherweiſe derjenige der Bauwirtſchaft. In den Sägewerken, in der Holzbau⸗, Bau⸗ zubehör⸗ und Hartholzinduſtrie hat ſich der ſtarke Auf⸗ tragseingang und die bislang beobachtende Belebung fort⸗ geſetzt. Die Beſchäftigung des Handwerks iſt weiterhin lebhaft, der rege Geſchäftsgang im Handel hält an. Hin⸗ ſichtlich der allgemeinen Kaufkraft des Binnenmarktes iſt eine weitere Feſtigung zu beobachten. Die Ausfuhr leidet zwar nach wie vor unter zahlreichen Schwierigkeiten, weiſt aber doch vielſach eine nicht ungünſtige Entwicklung auf. Im Ausland iſt ſteigendes Intereſſe für deutſche Erzeug⸗ niſſe zu verzeichnen. Der ſeit angem fühlbare Mangel an fachlich geſchulten Arbeitskräften hat ſich nicht weiter veyſchärft. * Vom 25. bis 91. Juli wurden bei der Reichsbahn im arbeitstäglichen Durchſchnitt 146 584 Güterwagen geſtellt gegen 146 063 in der Vorwoche und 183 769 in der gleichen Vorjahrswoche. * Die Roheiſengewinnung betrug im Juli(31 Arbeits⸗ tage) 1 345 481 To. gegen 1 304 243 To. im Juni(90 Ar⸗ beitstage). Arbeitstäglich wurden im Juli durchſchnittlich 43 409 To. erblaſen gegen 43 475 To. im Juni. Ende Juli waren von 174 vorhandenen Hochöfen 119 im Betrieb und 4 gedämpft. * Ueber 600 Mill./ Spareinlagen in Berlin. Die Spareinlagen bei der Sparkaſſe der Stadt Berlin haben nunmehr, wie mitgeteilt wird, den Stand von 600 Mill./ überſchritten. Ende 1996 hatten ſie 565,77 Mill. betragen. * Die Arbeiten für die Kanalverbindung von Amſter⸗ dam zum Rhein. Mit der Vergebung des Kanalſtücks in der Betuwe iſt das letzte Stück der geplanten Kanalverbindung Amſterdam— Rhein in Angriff genommen. Die Arbeiten an dem Trajekt Amſterdam— Utrecht— Jutphgas— Wijk. bij Duurſtede ſtehen vor dem Abſchluß. Hier ging es vor⸗ nehmlich um die Verbreiterung der beſtehenden Waſſerwege, insbeſondere des Merwedekanals. Letzterer iſt bisher ſchon der meiſtbefahrene Kanal Europas geweſen, war jedoch nur für Schifſe bis 2000 Tonnen zugänglich. Der Waſſerlauf iſt hier auf eine Breite und Tieſe gebracht worden, die auch Die Bookin veröffentlicht numehr ſein abſchließendes Gutachten dieſe Schätzung vielleicht etwos zu hoch ſei. niſſe gezeitigt. den Rheinſchiffen von 3500 bis 4000 Tonnen das Befahren ermöglichen. obei iſt die komplizierte Schleuſenanlage unterhalb Utrechts, die den bisherigen Schiffsverkehr ſehr behinderte, vereinfacht worden. Bei der nunmehr in An⸗ griff genommenen Kanalſtrecke handelte es ſich um die An⸗ lage eines vollkommen neuen Waſſerweges, der die Betuwe von Lek bij Rijswijk bis zum Waal öſtlich von Tiel in der Richtung Nord— Süd durchſchneidet. Der neue Hafen bei Ravenswaaif ſoll zuerſt fertiggeſtellt werden, da er für den Abtransport der gewaltigen Erdmaſſen beim Kanalbau ſelbſt unentbehrlich iſt. Das Traſekt wird zwei Stauſchleu⸗ ſen erbalten, eine bei Rovenswaaij, um die Schiffe von und nach Lek zu ſchleuſen, und eine bei Tiel für die Ueberbrin⸗ gung der Schiffe von der Waal nach dem Kanal. Die Schleuſen ſind je 264 Meter lang bei einer Breite von 18 Meter. Der Kanal wird auf einer Höhe von Meter über dem Durchſchnittsſtand der Ler geführt und hat eine Tiefe von 3 Meter bei einer Sohlenbreite von 40 Metern. Bei der Bodenenteignung iſt einer ſpäteren Erweiterung des Konals um 12 Meter bereits Rechnung getragen. * Aufwärtsentwicklung der franzöſiſchen Eiſenausfuhr. Die ſteigende Tendenz der Eiſenausfuhr ver⸗ dient Beachtung. So betrug die Ausfuhr im baufenden Jahr(Rohzeug, Halbfabrikate und Fertigwaren) im Januar 116 000. Tonnen, im Februar 123000 Tonnen, im März 190000 Tonnen, im April 158 000 Tonnen und nach einem leichten 00 Por im Mai mit 150000 Tonnen im Juni ſogar 207 000 Tonnen. Für das erſte Hulbjahr 1937 ergibt ſich ein Menatsmittel von 148 000 Tonnen, während für das Jahr 1936 das Monatsmittel 116 000 Tonnen be⸗ trug. Die Eiſenerzausfuhr hat ſich bei dem erhöhten Be⸗ Harf der eigenen Eiſeninduſtrie natürlich nicht entſpre⸗ chend entwickelt. Im erſten Halbj ihr 1957 ſtellte ſich die Eiſenerzausfuhr auf 9257 000 Tonnen. Das hedeutet einen monatlichen Durchſchnitt von 1 542 000 Tonnen gegen 1521 000 Tonnen für dͤas Jahr 1936. * Schutz vor Wertpapierſchwindel in Englaud.— Ein Unterſuchungsausſchuß fordert ſtaatliche Ueberwachung. Der im vorigen Jahr vom Handelsminiſterium eingeſetzte Un⸗ terſuchungsausſchuß unter dem Vorſitz von Sir Archibald über die Betätigung ſogenannter Bucketshops. Schätzungs⸗ weiſe ſollen unlautere Wertpapierhändler, die keiner Börſe angehören, unerfahrenen Kleinſparern und Reutnern bis zu fünf Mill. Pfund jährlich durch den Verkauf wertloſer Aktien entlocken. Das Gutachten meint allerdings, daß Um die nötige Auſſicht über den Wertpapierhandel ausüben zu können, ſchlägt das Gutachten vor, daß künftig beim Handelsmini⸗ ſterium ein Firmenregiſter geführt werden ſoll, in das die⸗ jenigen Wertpapierhändler einzutragen wären, die nicht bereits einer Börſe oder einem anerkonnten Bankierver⸗ band angehören. Die antragſtellenden Firmen ſollen an⸗ gewieſen werden, ausgiebig Einzelheiten über ihre Ge⸗ ſchäftsweiſe und die der Leitung angehörenden Perſonen zu machen; gegebenenfalls wird das Handelsminiſterium bei neuen Unternehmen für einige Zeit eine Kaution von 500 Pfund anfordern. Das Gutachten fordert ſchließlich eine Verſchärfung des Strafgeſetzes und Aenderungen im Ak⸗ tienxecht. Beiſpielsweiſe ſoll es der Polizei geſtattet ſein, in Verdachtsfällen Hauéſuchungen vorzunehmen und auch Einblick in die Bonkkonten verdächtiger Perſonen zu neh⸗ men. Das Hauſieren mit Aktien, das bereits verboten iſt, ſoll künftig noch ſchwerer beſtraft werden. Der Unter⸗ ſuchungsausſchuß hat einen teit vielen Jahren befürwor⸗ teten Vorſchlag abgelehnt, den Börſen durch Gewährung eines königlichen Privilegs(charter) eine Monopolſtellung im Wertpapierhandel einzuräumen; ebenſe hält es der Ausſchuß nicht für geboten, die keiner Börſe angehörenden Effektenhändler in einem beſonderen Verband zuſammen⸗ zuſchließen. * Steigerde Autopreiſe in Amerika. Die Niſh Motor Co., Neuyork, hat die Kraftwagenpreiſe um 35—85 Dollar beraufgeſest. * Kanaba ſteigert ſeinen Geſamtaußenhändél. Soehen veröffentlichte Ausweiſe über den Außenhandel Kanadas in dem Zeitraum vom 1. 6. 1936 bis zum 31. Mzi 1987 zeigen eine Erhöhung des Außenhandelsvolumens um 68 186 000 Lſtr. auf 360 876 000 Lſtr. Die Ausfuhren ſtie⸗ gen dabei von 178 Mill. Lſtr. auf 220 Mill. Lſtr., während die Einfuhren 141 Mill. Eſtr. gegenüber 115 Mill. Pſtr. erreichten. Die Steigerung des Geſamtaußenhandels iſt daher vor allem auf dis Konto der geſteigerten Export⸗ umſätze zurückzuführen. Der türkiſche Außenhandel von Januar bis Mai.— Allgemeine Steigerung. Nach einer Mitteilung der amt⸗ lichen Stellen betrug der Wert der türkiſchen Ausfuhr während der erſten fünf Monate des laufenden Jihres 50 145 495 Türkenpfund und der Wert der Einfuhr 98 019 548 Türkenpfund. Die Zahlen des gleichen Zeit⸗ raumes des vergangenen Jahres betrugen für die Aus⸗ fuhr 36 014 798 Türkenpſund und für die Einfuhr 35 723 923 Türkenpfund. 46,33 v. H. der Ausfuhr gingen nach Deutſch⸗ land, d. h. alſo für 23 228 478 Türkenpfund. An zweiter Stelle ſtehen die Vereinigten Staaten mit 4869 623 Tür⸗ kenpfund und an dritter Stelle England mit 2630 246 Tür⸗ kenpfund. Hingegen bezog die Türkei aus Deutſchland Waren im Werte von 16 250 225 Türkenpfund, von Amerika 5 108 879 und von England für 3182 806 Türkenpfund. So⸗ mit war während des Berichtszeitraumes die Bilanz der Türkei gegenüber Deutſchland aktiv, gegenüber den Ber⸗ einigten Straten und England jedoch paſſiv. * Neue Eiſen⸗ und Kohle⸗Vorkommen in der Mand⸗ ſchurei. Die durch die Regierung von Manoſchukuo und die Süd⸗Monſchuriſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft gemeinſam vorgenommene Suche nach Eiſen und Kohle in dem ſo⸗ genannten Tungpientao⸗Diſtrikt in der Südoſt⸗Mandſchurei und der Provinz Jehol haben ſehr befriedigende Ergeb⸗ Pläne für die Errichtung einer Schwer⸗ induſtrie in dieſen Gebieten werden im Frühjahr 1938 ausgearbeitet werden, nachdem die Ergebniſſe der Unter⸗ ſuchung vollſtändig vorliegen. Als nächſtes zu unter⸗ ſuchendes Gebiet ſind die Shinynan⸗Diſtrikte in der Nord⸗ Monoſchurei vorgeſehen, die äußerſt dünn beſiedelt ſind und noch viele fiſt unerforſchte Gebiete enthalten. * Verkehr im Straßburger Rheinhaſen. Mit 475 487 Tonnen Geſamtumſchlag im Juli war der Verkehr im Straßburger Hafen geringer als im Juli 1936, der 504 833 Tonnen aufwies, aber ſtärker als im Vormonat mit 417 321 Tonnen. Auf die Einfuhr entfielen 306 822 To. gegen 204 758 To. im Juni. Ausgeführt wurden 168 665 To. gegen 122 563 To. im Juni. Die Mehrausfuhr betrifft hauptſächlich Kali mit 52 942(25 631) To., Eiſenerz 55 040 (45 115) To., Soda 14894(11 386) To. Waren und Märkte * Erhöhte Nachſrage nach Zwiſchenfruchtſaaten. Mit Be⸗ endigung der Getreideernte hat ſich die Nachfrage nach allen einſchlägigen Zwiſchenfruchtſcaten merklich geſteigert. Be⸗ rorzugt blieben weiterhin Wicken, Erbſen in Rein⸗ und Mengſaaten, ſowie Gelbſenf, Inkarnatklee und Winter⸗ wicken. Bei der anhaltend lebhaften Nachfrage räumten ſich die Beſtände bei der Mehrzahl der Arten in Kürze, ſo daß jede greifbare Neuzufuhr insbeſonder in Gelbſenf und Inkornatklee geſucht war und raſch Aufnahme fand. Von Winterwicken ſind immer noch größere Lagerbeſtände ver⸗ fügbar, da vor allem auch aus deutſchen Anbaugebieten reichlichere Zufuhren einſetzten. Gut blieb der Abſatz von Herbſtrübſamen. Die Ernte deutſcher Grasſaaten iſt bei der Mehrzahl der Sorten geborgen, ſo daß ſich der Großhandel bereits mit Reinigung und Fertigſtellung der verfügbacen Poſten beſchäſtigen konnte. In Kleeſaaten intereſſierte zu⸗ nächſt vor allem Gelbklee aus der neuen Ernte, während die ührigen Arten wehl erſt in den nächſten Wochen zum Druſch und Angebot kommen werden. Greifbare Beſtände alter Ernte von Rotklee, Luzerne und verſchiedene Gras⸗ ſanten waren geſucht. Tagung der pfälziſchen Tabakpflanzer. Der Verband ſaarpfälziſcher Tabalghlunger⸗Wrcſchaften hält ſeine dies⸗ jährige Hauptverſammlung am Sonntag, dem 29. Auguſt im Wittelsbacher Hof zu Speyer ab. Die deuiſche Pelzinduſtrie hat im Juli einen verhält⸗ nismäßig guten Geſchäftsgang verzeichnen können. * * Großmarkthalle Handſchubsheim. Birnen 15—22, 11. bis 14; Aepfel 10—15,—9; Pfloumen—7 Reineelauden —13; Mirabellen 20—22; Bühler Frühzwetſchgen—10, 7; Zwetſchgen—11; Pfirſiche 20—25, 12157 Kopffalat—4 Buſchbohnen—6; Stangenbohnen—13, gelbe—9; Erbſen 12—14; Tomaten—11,—6/ Blumenkohl 15; Wirſing—6; jrage. liner Schluß überwiegend als gut behauptet. Aepfel—14, Birnen 10—22, Tomaten 10—11, (Buſch)—5, dto. Stangen—13, Nachfrage gut. Börſe im „ HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZmTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 369 Rhein-NMainische Abendbörse Ruhĩg Frankfurt, 12. März Die Abendbörſe war ohne Anregungen und eröffnete ouf allen Märkten in ſehr ruhiger Haltung. Die etwas freundlichere Tendenz des Mittags konnte ſich* der Geſchäftsſtille erhalten und die vorerſt genannten zurſe blieben gegen den Berliner Schluß behauptet. Man naunte J06 Farben mit 107,75, Demag mit 150,75—151 und Ver⸗ einigte Stahlwerke mit 120,50.— Reuten hatten ebenfalls nur wenig Geſchäft. Es erhielt ſich jedoch weitere— Kommunalumſchuldung hörte man mit unv. 94,75. Das Geſchäſt erfuhr auch im Verlaufe keine Ausdeh⸗ nung. Die notierten Kurſe erwieſen ſich gegen den Ber⸗ Etwas höher geſucht wurden u. a. Goloſchmidt mit 150,25(149,75). Am Einheitsmarkt gingen Schramm Lack und Kalkers Brauerei um je v. He auf 125 bzw. 63. Der Rentenmarkt lag bis zum Schluß ſehr ruhig. Stadt⸗ anleihen kamen Mainzer von 26 nach Pauſe mit unv. 98 zur Notiz. 2 An der Nachbörſe nannte man Farben mit 167,75 und Mannesmann mit 125,25. PPPP0T000T0TTTT——TT—————— Weißkraut 4; Rotkraut—7; Schlangengurken—7; Kaſten⸗ gurken—6; Endivienſalat—2; Zwiebeln 6. Anfuhr gut, /Nachfrage mittel. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren 15—22, Pfirſich 20—30, Zwetſchgen—10, 8, ohnen * Schweinemärkte. Grünsfeld. Dem Markt waren 160 Jung⸗ und Löuferſchweine zugeſahren. Preiſe: Jung⸗ ſchweine 40—60, Läuferſchweine 70—90% das Paar.— Kandel: Zufuhr: 177 Trieb⸗ und 152 Milchſchweine. Preiſe: Triebſchweine 355—52, Milchſchweine 22—95% das Piar. Handel lebhaft. Berliner amiliche Nolerungen Weizen märk. Wintergerste Hater märk. Berlin 75/½7 20⁵ zeil. fr. Berl. Berl. 46,/49— Futterwz. Bl. 80* märk. Stat... Erzeugpr. H 4 144 Roggen märk. 188 A8eil. ir Berl.. Weizenmehl 10 29. Braugerste mürk Stat..... Erzeugerpr. 12 2⁰⁰ neu, frei Berl. 14.— märk. Stat. Ind'gerst fr. Bl.. Roggenmehl11 5 gute, frei Berl märk. Stat.. Erzeugerpr. 1222 märk.Stat. lkutterg. 59%0 167 131 22 Viktoria⸗Erbſen..34.—/88.—[Seradellla Kleine Erbſen...—/35.— Leinkuchen ab Hambgſ15, incl.4,50 Futter⸗Erbſen. 24.—/½5,—[Erdnußkuchen ab Hbg 15,88„.30 Peluſchken 25.—/9,.— Erdnußkuchenmehl 17,88 Ackerbohnen.28—/450 Trockenſchnitzel. 9,72 Wicken deutſch...25,/8,.— Soyabobhnſchrot acbg 3 2 Lunt N 15.98„ẽ 8,0 upinen blau—. artoffelflocken Stolpf..Leihſäck gelb 24.—25.— ab Berlin 9 85 Rotterdamer Getreidekurſe vom 12. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. pex 100 Kilo) Sept. 8,00, Nov. 7097 Jan. 782/; März 7,77½.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 108,25, Nov. 108,75; Jan. 106; März 106,50. Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung ſür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 leg nſcht Sac 0 0 12 8.— 10 Uhr 30[ 12. 8.— 2 uhr 15 Deumue Brief] Geid bez, Brief] Gelb] ben Auguſt 4,75 4685 475 4666 Sert. 4 7 SSSSS· Nov. 475 45%/5.65 Dez. 475 465%5 465 uar 480 470 680./00 Februar 4,85 4,7 485.75 „„Märze—- 4000„—.90 Kner „ April. 5,05, 4,855 505455 845 S 8.5„ 5 RRRRR Kaflee-Termin- Nofierungen Hamburger Amtliche Notierung für 56 Kg. netto in Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 12. Auguſt 10 Uhr 8— Auguſt 12.30 Uhr r ie Brief Geld bezahlt Geld bezahlt Juli 9 46 44* 46 4⁴— September 40 4⁴— 40 4⁴— Dezember 40 44— 40 4⁴— März. 448 4⁴— 40—— 4⁴— 46 4⁴— 2Liverpooler Baumwollkurſe vom 12. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Auguſt(37) 566; Sept. 566; Okt., Nov. je 568; Dez. 569;, Jan.(88) 572; Febr. 574; März 576, April 578; Mai 580; Juni 581; Juli 582; Auguſt, Okt. je 581; Dez., Jan.(39) je 582 März 583; Mai 584; Tendenz kaum ſtetig. Leinölnotierungen vom 12. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 13,25; Leinſaat Klk. per Auguſt⸗Sept. 15¾6; Bombay per Auguſt⸗Sept. 1576; Lein⸗ ſogtöl loko 31,0; Auguſt 30,0; Sept.⸗Dez. 29,7%; Baumwoll⸗ öl ägypt. 27,65 Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 7,0.— Neuyork: Terp. 36,50. Savannah: Terp. 31,50. Geld- und Devisenmarkt Paris, 12. August Gchlus emilich). London. 132.40 J Spanien Kopenhagen— Wien— Reuyock 20,05.— ſiallen 440.80 Poiten! 14,69¼ Bariin 192⁰ Belgien 448.50 Schweir 612.50 Stodcholm* arschar—K0 tondon. 12 lugust Gchiol emtlich) Meuxerk 408.42 22.40— Koskau 3 Schenbel 3 krben 406.43, Se“ 28 S8r% un E kle, Amsterdem 9 406 heio 19.90/]0 Konstanſin. 618.— Auralien 125.— bais 132 85 ssebon 13 KAthen 546,50 J eriko 18.— Brüstel 29.51— elsiagiors 228.18 J Mien 25. 1 Nontevides 95 lielien 94.72— Prag 142.25 Perschen 2,20 Valpareise 0 kerlin 12.38¼ Bulanes 25,— Bunnos Ares 16,— f Slens Süwe: 21.70/ Seigra 216.— fio de Ian. 412.— zuf Lan do916,40 Hanien 86.50— Siie 400— Han⸗kong 1/202 Südsirika 100,1 Meialle Hamburger Reiallnoſlerungen vom 12. Augusi drd ttupfer bancs- u. Straits-Linn Srief 4 Gele Tberahltſ Brief 1. Seld Iberablt Munber J78,5078.500 0855,0. Hüttenroheids 2⁵—5 Leb4 ääneilber(füz. P. K6).. 4l, Man e ee feingold GM. P. r. 28/279 Ari 9N.. APlaün(AbfäAte La1. Gragr.(A. p.... 880 350 — K 47108 uli*9 2 ilur. p. 9.*** Augus, 78,50/8.500 6853 0 Wopiumb.78.5078,500(6858,0 Toro TUie Ckhober 79.5/78,00 06825•0 antimon Pexulus münes.(S.)50,5061,— Wovemb./8,5078, 500 355,00. 0uecksiiber( per klaiche) 15,—.75 Dezemb. 78 50178,50„01355,0. J Volframert Gines,(in.).. 81,— * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 379 werden ab 13. Auguſt die Kurspreiſe für Blei um 0,75„ und für Kupfer und Zink um 0,50/ je 100 Kilo ermäßigt. peröſſentlicht am Peröffentlicht am RM. 9* RM 38 in Kraft a 3 u Kraft a EWrnE ee Alum. n. leg. 138—137 188—137[Bronzeleg. 412./O115,5112.&15.5 do. Legier. 58- 61 58—61 Neuſilberleg.4/½—/ 71½ Blei nichtleg, 78/.—807½—29½¼[Nickel n. leg.]236—246236—246 Hartblei.. 30½—32¾ 30—82 Zink ſein. 84/—36%84½/—884 Kupfer n. leg.82/. 851½ 82/ 86%do roh 3053—3• 300— 8923⁊ XÄ Meſſingleg/—-64 51¼ß 64 Zinn n. leg. 383—848 333—85 Rotguß leg. 85/—85 52½ 85[Banka⸗Zinnſ 45—355[45—355 * Der Londoner Goldpreis betrug am 12. Auguſt für eine Unze Feingold 139 ſh 6 0 gleich 86,5946 /, für ein Gramm Feingo 53,8203 penee gleich 2,78408. * Preiserhöhung für Gummireiſen in Frankreich. Im Einvernehmen mit dem Preisüberwachungskomitee haben die franzöſiſchen Fabrikmten von Gummireifen ab 2. Auguſt ihre Preiſe für Mäntel und Schläuche bei Wagen um 18 v. H. und bei Fahr⸗ und Motorrädern um 15 v. H. heraufgeſetzt. Frachienmarki Duishurg-Ruhrort Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen ſe. egenſatz zu geſtern etwas lebhafter. Beſon⸗ ders für talwärts konnte ziemlich Kahnraum eingeteilt werden. Auch zu Berg wurden einige kleinere und mitt⸗ lere Kähne mehr als an den Vortagen abgegeben. Frach⸗ blieben ach allen Richtungen un⸗ — Freitag, 13. Auguſt 1987 ag⸗Ausgabe KApok- Matratzen Ztellig, la Flalbleinendrell 2L Pfund la Javakapok. RM 33. 24 Pfund la Javakapok.. RM 57. 27 Pfund la Javakapok.. RM 61.— 30 Pfund la Javakapok.. RM 65. Spezialdrahtrost mit Keil. 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