Neue Mannheimer Seituhng Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Eimelpreis 10 Ni. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe N Mittwoch, 18. Auguſt 1957 —— 148. Jahrgang— Nr. 377 Ehineſijcher Truppenaufmarich im Tiingtau-Raum Die Spannung verſchärjt ſich (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 18. Auguſt. Die Nachrichtenagentur Domei meldet ein Zu⸗ nehmen der Spannung in Tſingtau und in der Schantung⸗Provinz. Es hat bei den Japanern große Entrüſtung ausgelöſt, daß die Verhaftung und Be⸗ ſtraſung der chineſiſchen Attentäter, die die beiden japaniſchen Matroſen erſchoſſen hatten, bisher aus⸗ geblieben iſt. Wie Domei meldet, wird in der Umgebung Tſing⸗ taus eine neugebildete chineſiſche Diviſion zu⸗ ſammengezogen, und weitere drei Diviſionen werden aus Weſt⸗Schantung in das ſüdöſtliche Schantunggebiet herangezogen. Süclich der Eiſenbahnlinie Peiping—Tientſin hat ſich die militäriſche Aktivität verſtärkt. Das Haupt⸗ quartier der japaniſchen Nordchina⸗Garniſon meldet den Vormarſch der Truppen der chineſiſchen Zentral⸗ regierung weſtlich der Eiſenbahn Hankau—Peiping. Sie ſollen ſich ſchon bis auf 15 Kilometer Peiping genähert haben. Oeſtlich der Eiſenbahn Tientſin—-Pukan haben ſich 20 Kilometer ſüdlich Tangkus Kämpfe ent⸗ wickelt. Ein Verſuch der Ueberreſte der 29. Armee, die rückwärtigen Verbindungen der Nordchina⸗Gar⸗ niſon nördlich Tientſin zu ſtören, konnte von den japaniſchen Truppen in einem mehrſtündigen Ge⸗ fecht vereitelt werden. Rege Fliegertätigkeit bei Schanghai dnb. Schanghai, 17. Auguſt. Die japaniſche Luftwaffe, die am Montag erhebliche Verſtärkung erhalten hatte, griff Dienstag nachmittag mit ſchweren Bombenflugzeugen die chine⸗ ſiſchen Stellungen im Raume von Pootung an und richtete ſchweren Schaden an. Chineſiſche Jagoͤflug⸗ zeuge, die eingriffen, gerieten in ſtarkes Abwehrfeuer der japaniſchen Schiffsgeſchütze, Verluſte konnten nicht beobachtet werden. Einen weiteren Luftangriff unternahmen die Chi⸗ neſen auf Tſchapei und Hongkew. Sie griffen die ja⸗ paniſche Kaſerne an, die entgegen chineſiſchen Mel⸗ dungen noch in japaniſchen Händen iſt. Mehrere Bomben wurden abgeworfen. Sie verfehlten jedoch ihr Ziel. Ein chineſiſches Flugzeug wurde ab⸗ geſchoſſen. Die Vernichtung des Schanghaie Nordbahnhofs dub. Schaughai, 17. Auguſt. Die Bombardierung des Nordbahn⸗ hoffs, der ſeit Beginn der Kämpfe von Truppen der 88. chineſiſchen Diviſion beſetzt war, durch japa⸗ niſche Flieger vollzog ſich nach Berichten neu⸗ traler Beobachter wie eine Schulübung auf einem Bombenabwurfgelände für Flugzeuge. An der Aktion nahmen 20 japaniſche Bomben⸗ und Jagd⸗ flugzeuge beil. Die Jagdflugzeuge ſicherten in großer Höhe das Vorgehen der Bombenmaſchinen, die das Bahnhofsgebäude, die Eiſenbahnwerkſtätten und die nach Nanking und Hangtſchau führenden Gleisanla⸗ gen ſyſtematiſch und gründlich zerſtörten. Der Nord⸗ bahnhof wurde vollſtändig in Trümmer ge⸗ legt, die anſcheinend reſtlos ausbrannten. Die Ak⸗ tion dauerte über anderthalb Stunden. Die Gegenwirkung der chineſiſchen Flakartillerie war gering. Flüchtlingsdampfer unter Feuer genommen dnb. Amſterdam, 17. Auguſt. In Schanghai haben ſich 182 niederlän⸗ diſche Staatsangebörige, meiſt Frauen und Kinder, an Bord des holländiſchen Dampfers„Tasman“ begeben, um nach Hongkong in Sicherheit gebracht öu werden. Vor dem Auslaufen wurde die„Tasman“ beſchoſſen, doch nicht getroffen. Das Feuer wurde eingeſtellt, als der Kapitän durch einen Funkſpruch mitgeteilt hatte, daß er Flüchtlinge an Bord habe. Britiſche und amerikaniſche Verſtärkungen dub. London, 17. Auguſt. Wie die britiſche Aoͤmiralität am Dienstag mit⸗ teilt, befinden ſich zur Zeit ſechs engliſche Kriegsſchiffe in und in der Nähe von Schanghai, In Nanking liegt der leichte 3 Ank Deer franzöſiſche Botſchafter in Nanking iſt ange⸗ Kreuzer„Cepetown“, und in Tſingtau des Flug⸗ zeugmutterſchiff„Eagle“, die Zerſtörer„Decoy“, Neue Lufikämpfe bei Schanghai-Der Nordbahnhof vollkommen in Trümmern „Dainty“ und„Delight“. In Chingwangtao befin⸗ den ſich ferner der Minenkreuzer„Adventure“ und der Zerſtörer„Defender“. dnb. Neuyork, 17. Auguſt. Wie amtlich verlautet, hat die amerikaniſche Regie⸗ rung beſchloſſen, militäriſche Verſtärkun⸗ gen nach dem Fernen Oſten zu entſenden. 1200 amerikaniſche Marineſoldaten werden in den nächſten Tagen von Kalifornien nach Schanghai verſchifft. Ob der Transport von Kriegsfahrzeugen begleitet werden ſoll, iſt noch unbeſtimmt. Staatsſekretär Hull teilte in der Preſſekonſerenz am Dienstag mit, daß es ſich bei der Entſendung der Verſtärkungen ausſchließlich um eine Vorſichts⸗ maßnahme handele, und daß die Truppen mög⸗ licherweiſe auch nur für Ablöſungszwecke verwendet werden können. Nach dem bis zum Wochenende zu erwartenden Abtransport von 1700 amerikaniſchen Frauen und Kindern aus Schanghai verbleiben noch etwa 2500 amerikaniſche Staatsangehörige in der Stadt, bis ſich weitere Möglichkeiten zur Räumung ergeben. Staatsſekretär Hull erklärte, daß das Auswärtige Amt den Kongreß um die Bewilligung von 500 000 Dollar zur Deckung der Räumungskoſten in Schang⸗ hai erſuchen wird. Schließlich teilte er mit, daß die Frage einer Anwendung des amerikaniſchen Neu⸗ tralitätsgeſetzes gegenüber China und Japan täg⸗ lich erneut geprüft werde. Eine Verſtärkung der amerikaniſchen Flotte in den chineſiſchen Gewäſſern ſei jedoch bisher nicht ge⸗ plant. Die Londoner Miniſterbeſprechung dnb. London, 17. Auguſt. Reuter meldet zur heutigen Miniſterbeſprechung, daß alle möglichen Schritte zu einer friedlichen Beilegung der Kämpfe in Schanghai erörtert wor⸗ den ſeien. Auch ſeien alle denkbaren Maßnahmen zum Schutze britiſchen Lebens und Eigentums getrof⸗ fen worden. Es werde darauf hingewieſen, daß dadurch den dnb. Schanghai, 17. Auguſt. Chineſiſche Truppen unternahmen einen neuen Vorſtoß in die internationale Nieder⸗ laſſung, in der ſie den japaniſchen Sportplatz be⸗ ſetzten. Der Platz befindet ſich im Norden der Nieder⸗ laſſung und iſt etwa 500 Meter vom Medhurſt⸗College entfernt. Aus einem Bericht des chineſiſchen Haupt⸗ quartiers, der die Beſetzung mitteilt, iſt nicht zu er⸗ ſehen, aus welcher Richtung der Einbruch erfolgt iſt. Abwehrmaßnahmen in der Fremden⸗ ſiedlung — Schanghai, 17. Auguſt. Am Dienstag trafen in der internationalen Nie⸗ derlaſſrng 900 Walliſer Füſiliere ein. Das engliſche Bataillon wurde ſofort zur Verteidigung der Niederlaſſung eingeſetzt. Ein Teil übernahm den Schutz einer beſtimmten Stelle an der Grenze der Niederlaſſung, die bisher von Freiwilligen beſetzt geweſen war. Der andere Teil wurde zur Verſtär⸗ kung des ſchon bisher von den Engländern über⸗ nommenen Grenzſtreifens verwendet. Dier Aufbau der Straßenbefeſtigungen in der in⸗ ternationalen Niederlaſſung macht raſche Fortſchritte. Es wurden zahlreiche Anlagen Einbrüche chineſiſcher Truppen zu verhindern. Die Franzoſen gingen am Dienstag in ihrer Niederlaſſung zur aktiven Abwehr chineſiſcher Flug⸗ zeuge über, die das Gebiet der franzöſiſchen Konzeſ⸗ ſion überflogen. Nach Augenzeugenberichten er⸗ öffneten die Franzoſen auf ein chineſiſches Kampf⸗ flugzeug, das in geringer Höhe über die Dächer der Niederlaſſung flog, das Feuer aus Maſchinengeweh⸗ ven. dub. Paris, 17. Auguſt. wieſen worden, an Ort und Stelle zu entſcheiden, ob errichtet, um neue 0 Das Flugzeug drehte daraufhin ab und ver⸗ ließ den Raum über der franzöſiſchen Niederlaſſung. Muſſolini auf Stzilien Der italieniſche Staatschef, der eine eingehende Beſichtigungsreiſe durch Sizilien unternahm und Manövern des itaolieniſchen Heeres beiwohnte, bei ſeiner Fahrt burch Acireale bei Catania. (Weltbild, Zander⸗M.) ———— M.————— Gerüchten, wonach alle britiſchen Staatsangehörigen angewieſen worden ſeien, Schanghai zu verlaſſen, entgegengetreten werde. Die britiſchen Geſchäfts⸗ leute, die ſich für ein Dortbleiben entſchieden, könnten verſichert ſein, daß alles überhaupt Mögliche zu ihrem Schutz getan werde. Als das günſtigſte Zeichen des heutigen Tages werde die Bewegung des japaniſchen Schlachtſchiffes „Idzumo“ flußabwärts betrachtet, da dieſes Schiff eine dauernde Zielſcheibe für chineſiſche Angriffe ge⸗ bildet habe, durch die auch die internationale Sied⸗ lung gefährdet worden ſei. Reuer Einbruch in die Fremdenzone Der japaniſche Sportplatz von Chineſen beſetzt ⸗ Straßenbefeſtigungen in der internationalen Niederlaſſung und wann die etwaige vollſtändige Räu⸗ mung der franzöſiſchen Niederlaſſung in Schanghai ſich als notwendig erweiſt. Man rechnet damit, daß dieſer Fall eintreten wird. Die Fran⸗ zoſen, die trotz der beſtehenden Geſahren in Schang⸗ hai bleiben wollen, dürften dies natürlich nur auf ihre eigene Verantwortung hin tun. Auch Räumung der deutſchen Kolonie? dub. Schanghai, 17. Auguſt. Zur Vorbereitung einer eventuellen Räu⸗ mung der deutſchen Kolonie in der inter⸗ nationalen Niederlaſſung wurde am Dienstag ein Notſtandsausſchuß eingeſetzt, der ſich in drei Unter⸗ abteilungen gliedert. Die erſte Abteilung iſt für Räumungsfragen zuſtändig, während die zweite ſich mit den Transportfragen im Falle einer Räumung zu beſchäftigen hat und die dritte Vorſorgen für die Bereitſtellung von Nah⸗ rungsmitteln unb Medikamenten treffen ſoll. Der Ausſchuß arbeitete allgemeine Verhaltungsmaß⸗ vegeln für den Alarmfall und die Durchführung eines eventuellen Räumungsbeſchluſſes aus. Die Abbeförderung der britiſchen Frauen und Kinder (Funkmeldung der NM3Z.) ++ London, 18. Auguſt. Wie aus Schanghai gemeldet wird, ſind die auf dem britiſchen Zerſtörer„Duncan“ und dem Be⸗ gleitſchiff„Falmouth“ am Dienstag aus Schanghai abbeförderten Frauen und Kinder in Wuſung auf die „Rajputana“ umgebootet worden, mit der ſie nach Hongkong gebracht werden. Der Zerſtörer„Dun⸗ ſbcan“ und die„Falmouth“ ſind nach Schanghai zu⸗ Varis erwägt die vollſtändige Näumung rückgekehrt. Wie die Meldung weiter beſagt, haben ſich noch 3176 britiſche Frauen und Kinder zur Ab⸗ beſörderung aus Schanghai gemeldet, im ganzen alſo über die Hälfte aller in Schanghai lebenden britiſchen Frauen und Kinder. Der Keil gegen die Küſte (Von unſerem Vertreter in Spanien.) Kri. Teruel, Mitte Auguſt 1997. Wer ſich die ſpaniſche Kriegskarte anſieht, dem fällt ein breiter ſtumpfer Keil auf, der im Oſt en des Landes, zwiſchen Katalonien und der Küſte, tief in der Valnecia⸗Zone ſteckt. Ganz vorne, gerade noch im Bereich Francos, beſindet ſich zwiſchen den Ber⸗ gen das Städtchen Teruel, das vom erſten Tage an nationaliſtiſch war und ſeit einem Jahr nun ſchon Kriegsfront iſt; ähnlich wie Huesca und Oviedo und wie es längere Zeit hindurch als weit vorgeſchobener Poſten auch Granada geweſen iſt. Der rote Gegner befindet ſich verſchiedentlich nur drei, vier Kilometer von der Stadt entfernt. Teruel liegt ſeit einem Jahr unter ſeinem Feuer. Solch ein Blick auf die Landkarte zeigt, daß dieſes Teruel für die Nationaliſten ein ideales Sprung ⸗ brett zur Mittelmeerküſte ſein kann, und daß umge⸗ kehrt ſeine Eigenſchaft als nationaliſtiſche Eckpoſition für Valencia eine permanente Geſahr darſtellen muß: eine permanente Beoͤrohung der Verbindung mit Katalonien. Die Eiſenbahnlinie von Teruel nach der Küſtenſtadt Sagunto ldesgleichen die ziemlich pa⸗ rallel laufende Hauptſtraße) iſt ganze 138 Kilometer lang. Selbſt die Wegweiſer in der ganzen Gegend hier erinnern an jeder Straßenkreuzung an die Nähe der Hauptſtadt:„Valencia 166 Kilometer“—„Va⸗ lencia 158 Kilometer“... Sie ſtoßen einem förmlich die Naſe darauf, wie bedeutend Teruels ſtrategiſche Lage iſt. Es hat denn auf ſeiten der Roten in die⸗ ſem Jahre Bürgerkrieg nicht an Verſuchen gefehlt, dieſes Teruel in die Hand zu bekommen. Schon am 23. Juli 1936 erſchienen über der Stadt die erſten Madrider Bomber. Die Nationaliſten hielten aus. Alle Angrifſe ſcheiterten. Monatelang war es dann wieder verhältnis⸗ mäßig ſtill an dieſem Frontabſchnitt. Erſt bei den Entlaſtungsverſuchen für das bedrängte Bilbao ver⸗ ſtärkte ſich auch der Druck auf Teruel wieder. Vom Oſten her waren Valencias Truppen ſtets nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt. Nun ver⸗ ſuchte man, auch vom Weſten her über die Sierra Albarracin näher an Teruel heranzukommen. Die Ortſchaft Albarracin, der Flankenſchutz Teruels, geriet ſogar in die Gefahr, gänzlich umklammert zu werden. Das war der Zeitpunkt, da man ſich in Salamanca zu einem Gegenangriff entſchloß. Die aragoneſiſchen Truppen erhielten durch Marokkaner Verſtärkung. Die Kämpfe wurden in einer der troſtloſe⸗ ſten Gegenden Spaniens durchgefochten. Zu dieſen zählt die Sierra Albarracin. Ein Garten iſt die Levanteküſte, zu der hinab die Straßen führen und die Schienenſtränge, und die zu den dichteſt⸗ beſiedelten Gebieten der Halbinſel gehört. Hier oben dagegen, in den Bergen von Teruel, im Albarracin und in dem ſich anſchließenden Hochland von Cuenca, findet der Fremde ein Stück Spanien, von dem er gewiß nie geträumt hat. Wüſtenhaft iſt die baumarme Landſchaft, ſteinig der trockene Boden, ſpärlich und dünn ſind die Getreidefelder, weit ver⸗ ſtreut die Dörfer. Noch nicht 15 Menſchen kommen auf das Quadratkilometer. An der Küſte unten, — 2. Seite Nummer 377 Keue Maunheimer Zeitung) Mittag⸗Ansgabe Mittwoch, 18. Auguſt 1937 jenſeits der Berge, ſteigt die Bevölkerungsdichte mit einem Ruck auf 150 und 250. Kein Vergleich auch mit dem waldreichen, fruchtbaren baskiſchen Bergland. Dieſe Lanoͤſchaft des Albarra⸗ cin hat etwas Afrikaniſches. Die Marok⸗ kaner ſehen in ihr aus, als wären ſie da zu Hauſe. Die Kämpfe um bie Malagaprovinz oder um das Baskenland waren sugleich Kämpfe um wichtige Wirtſchaftsgebiete. Der Krieg an der Teruel⸗ front geht faſt ausſchließlich um ſtrategi⸗ ſche Punkte, um Straßen und Poſitionen. Wirt⸗ ſchaftlich iſt hier wenig zu gewinnen oder zu ver⸗ lieren. Bedeutend än dieſer Hinſicht iſt hier Cedſiglich das Braunkohlengebiet von Ojos Negros im Norden des Albarracin. Es liegt in der nationaliſtiſchen Zone, aber wohl noch zu nahe an der Front, um ent⸗ ſprechend ausgebeutet werden zu können; abgeſehen davon, daß es an Arbeitern mangelt. Südweſtlich von Teruel, 20 Kilometer abſeits, befinden ſich die Schwefelgruben von Libros. Neben den Schwefel⸗ lagern in der Provinz Albacete ſind ſie die reichſten Europas. Auch die Gruben von Libros gehören Valencia. Doch ſeit dem letzten Vorſtoß der Natio⸗ naliſten ſind ſie recht nahe an die Front herangerückt und es iſt fraglich, ob ſie heute noch ausgebeutet werden. Ueberraſchend war, wie verhältnismäßig ſchnell die Nationaliſten im Albarracin vorwärtskamen. Wenn man daran denkt, daß im Baskiſchen oft Dorf für Dorf hart umkämpft worden warl Hier in dieſen eroberten Bezirken ſieht man kaum Befeſtigungen. Geſprengte Brücken, totenſtille Dörfer, ein guſammen⸗ gefahrener Laſtwagen, Verſtecke vor Fliegern, ein Auto mit Gefangenen, das iſt ſo ziemlich alles, was einem im Kampfgebiet an den Krieg gemahnt. Den Nationaliſten gelang es, ohne viel Opfer in ſchnellen Borſtößen kreuz und quer durch das bergiſche Land die gegneriſche Front zu durchlöchern, Trupps von Soldaten und Milicianos einzukreiſen, Albarvacin Luft zu ſchaffen und eine ganze Reihe von Dörfern zu beſetzen. Das letzte Dorf liegt ſchon an der Grenze der Provinz Cuenca. Der Hauptſtraße Teruel— Cuenca vermochten ſie ſich vom Norden her bis auf wenige Kilometer zu nähern. Wahrſcheinlich münden auch diesmal die Kämpfe wieder in den Stellungskrieg ein. Aber man wird an dieſen Eckpfoſten Teruel, der vor den Toren zur Küſte und an der Hauptſtraße von Aragonien nach Cuenca in den Felſen gerammt iſt, im weiteren Verlauf bes Krieges noch häufiger erinnert werden. Ein Anterſchied unb. Berlin, 17. Auguſt. Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht die Abend⸗ ausgabe der„Berliner Börſenzeitung“ eine treffende Betrachtung zu des Pariſer„Oeuvre“ über angebliche Verleum⸗ dungen leitender Perſönlichkeiten der franzöſi⸗ ſchen Sozialdemokratie in oppoſitionellen Preſſe⸗ erzeugniſſen: Das Pariſer„Oeuvre“ beſchwert ſich heftig darüber, daß die leitenden Perſönlichkeiten der fran⸗ zöſiſchen Sozialdemokratie und des marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaftsverbands noch immer den Verleumdungen der Oppoſition ausgeſetzt ſeien. Zum Beweis ver⸗ öffentlicht das Blatt zwei Flugblätter. In dem einen wird in wenig delikater Weiſe auf die jüdiſche nichtfranzöſiſche Herkunſt Léon Blums angeſpielt, der in Bulgarien geboren und erſt 1875 mit ſeinen Eltern nach Frankreich gekom⸗ men ſei. In dem anderen Flugblatt wivd behauptet, daß der allmächtige Gewerkſchaftsführer Jo u hau x in Pacy⸗ſur⸗Euve ein ehemaliges Schloß Hein⸗ richs IV. für 2% Millionen Franken gekauft habe. An ſich beſtände kein Anlaß, ſich mit dieſen Flug⸗ blättern obſkurer Herkunft zu beſchäftigen, und wenn wir ſie hier trotzdem erwähnen, ſo geſchieht das nur deshalb, um einmal bei paſſender Gelegenheit, näm⸗ lich angeſichts der ſittlichen Entrüſtung des„Oeupre“, ſeſtzuſtellen, wie wenig prüde und ſkrupelhaft die franzöſiſche Preſſe ſonſt in der Auswertung von Flugblättern iſt, wenn ſich dieſe nicht gegen Größen der Volksfrontpolitik, ſondern beiſpielsweiſe gegen das neue Deutſchland richten. Oder trifft es etwa nicht zu, daß in franzöſiſchen Zeitungen immer und immer wieder Flugblätter einer angeblichen, in Wirklichkeit gar nicht exiſtierenden„Deutſchen Frei⸗ heitspartei“ veröffentlicht werden, in denen über innerdeutſche Verhältniſſe das Blaue vom Himmel heruntergelogen wird? Wir wiederholen nochmals: Woher Herr Léon Blum ſtammt oder ſtammen ſoll, intereſſiert uns ebenſowenig wie der behauptete Schloßankauf des Herrn Jouhaux. Das ſind innerfranzöſiſche Ange⸗ legenheiten, in die wir uns nicht einmiſchen, ganz ab⸗ geſehen davon, daß es deutſchen Begriffen von jour⸗ einer wehmütigen Beſchwerde Fialien will keinen Mitlelmeer-Konflikt ⸗Tribuna“ warnt England vor Nervoſität dub. Rom, 17. Auguſt. „Die Anerkennung des italieniſchen Imperiums und die hartnäckigen Vorurteile gewiſſer engliſcher Strömungen in bezug auf das Mittelmeer“ lautet die Ueberſchrift eines Artikels, den die„Tribuna“ aus der Fedͤer ihres Londoner Korreſpondenten ver⸗ öffentlicht. Es heißt darin, viele Anzeichen beſtünden dafür, daß die eng⸗ liſche Regierung die Frage der Anerkennung gleichzeitig mit dem Problem der Sicherheit im Mittelmeer löſen möchte. Dieſes Problem habe die britiſche Außenpolitik der letzten zwei Jahre auf eine falſche Bahn gelenkt. Zu dem im„Daily Herald“ verzeichneten Gerücht über eine angebliche Verhandlungsbereitſchaft Aegyp⸗ tens„unter der Bedingung, daß Muſſolini ſeine dro⸗ henden militäriſchen Vorbereitungen in Libyen ein⸗ ſtelle und auch nicht auf Aethiopien ausdehne“, er⸗ klärt der Korreſponednt, England öknne mit Italien auch ohne Zuſtimmung der Dominien zu einer Eini⸗ gung gelangen. England habe ein nicht geringeres Intereſſe als Aegypten oder ein anderes Dominion, die Sicherheit im Mittelmeer garantiert zu ſehen, und es würde einen Fehler begehen, wenn es ſich durch die Nervoſität andererbeeinfluſſen ließe. Es handele ſich vielmehr darum, ob man die verkehrte Auffaſſung hinſichtlich der Mittelmeerſrage auf⸗ gegeben habe oder nicht und ob man in England da⸗ von überzeugt ſei,„daß Italien im Mittel⸗ meer eine Zuſammenarbeit und keinen Konflikt wünſche“l. In dieſem Zuſammenhang erſcheine freilich ein Artikel des„Daily Telegraph“, in dem von den jüngſten Zwiſchenfällen im Mittel⸗ meer die Rede ſei, bedauerlich, denn er laſſe den Schluß zu, daß auch amtliche engliſche Kreiſe nicht frei von einer gewiſſen Nervoſi⸗ tät ſeien. Die italieniſchen Manöver abgeſchloſſen dnb. Rom, 18. Auguſt. Nach dem letzten amtlichen Bericht der Manöver⸗ leitung ſind die diesjährigen großen italieniſchen Sommermanöver am Dienstagvormittag in dem Augenblick unentſchieden abgeſchloſſen worden, als die„gepanzerte Brigade“ gegen den linken Flügel der Verteidigung eingeſetzt und eine ſcharfe Gegen⸗ offenſive der Verteidigung im Gang war. Nach Abſchluß der Manöver beſuchte Muſſolini, der wenige Stunden vorher im Hauptquartier ein⸗ getroſfen war, verſchiedene Truppeneinheiten, dar⸗ unter auch, wie es in der amtlichen Mitteilung der Manöverleitung heißt, die beiden nach Libyen be⸗ ſtimmten Diviſionen Marmarica und Sirte. Muſ⸗ ſolini, der allgemein begeiſtert begrüßt wurde, hatte für die Truppen wie für die Schwarzhemden überall herzliche Worte der Anerkennung. Der Duee hält in ſeiner Eigenſchaft als Miniſter der italieniſchen Wehrmacht am Mittwochnachmittag bei Calatafini, das bei der Eroberung Siziliens durch Garibaldi 1860 ſeinen geſchichtlichen Namen erhielt, vor den verſammelten Offizieren den abſchließenden Rapport. Tags darauf wird der König von Italien und Kaiſer von Aethiopien in Salami die Parade über dͤie an den Manövern beteiligten 50 000 Mann abnehmen. Nach Abſchluß der Manöver hat Muſſolini am Dienstagnachmittag, überall von lautem Jubel der Bevölkerung begrüßt, die in Bau beſindlichen großen Hafenanlagen von Trapani ſowie verſchiedene Flug⸗ häfen der Umgebung beſichtigt. In den Hafenanla⸗ gen war zu Ehren Muſſolinis eine große Inſchrift mit einem Wort Muſſolinis angebracht, mit dem er vor Jahren in der Kammer daran erinnert hatte, daß Trapani im Altertum die Niederlage der Schiffe Karthagos erlebt hat. An der Santander-Front: Forlichrilte der Franto⸗Truppen Fünf weitere Ortſchaften erobert dub. Front von Santander, 17. Auguſt. Am Dienstagmorgen bombardierten nationale Flugſtaffeln die bolſchewiſtiſchen Stellungen in brei⸗ ter Front. Die Befeſtigungen wurden ſchwer beſchädigt. Ferner wurden militäriſche An⸗ lagen der Stadt Santander bombar⸗ diert. Auf dem Weg zur Front befindliche Bolſche⸗ wiſtenhorden wurden von den Fliegern unter Ma⸗ ſchinengewehrfeuer genommen. Die nationalen Truppen konnten im Laufe des Vormittags fünf weitere Ortſchaften be⸗ ſetzen, darunter die Ortſchaft San Pedro de Ro⸗ meral, etwa 10 Km. nördlich des Escudo⸗Paſſes. Die nationalen Streitkräfte der Frontabſchnitte von Reinoſa und Soneillo haben ſich vereinigt, wo⸗ durch größere feinoliche Abteilungen von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeſchnitten wurden. Die Front ſüdlich von Santander iſt durch die erfolgreichen Operationen der Nationalen ſtark verkürzt worden. Sie verläuft faſt gradlinig von der Küſte über das Escudo⸗Gebirge nach Reinoſa. naliſtiſcher Sauberkeit einſach zuwiderlaufen würde, von jedem aus dunklen Quellen geſpeiſten innen⸗ politiſchen Klatſch anderer Länder Notiz zu nehmen. Wir haben den vorliegenden Fall einzig und allein deshalb aufgegriffen, um an ihm einmal die Dis⸗ krepanz aufzuzeigen, die zwiſchen den publiziſtiſchen Methoden im neuen Deutſchland und anderswo be⸗ ſteht. Die Lage auf Mauritins, wo, wie berichtek, auf den Zuckerplantagen geſtreikt wird, wird täglich geſpannter. Es kam wiederum zu Zuſammen⸗ ſtößen mit der Polizei, wobei zwei Polizeibeamte verletzt wurden. Neues, Oronungsſchutzgeſeth“inHeſterreich Maßregelungen in der Vaterländiſchen Front dnb. Wien, 17. Auguſt. Ein neues Oroͤnungsſchutzgeſetz tritt durch eine Verlautbarung der amtlichen„Wiener Zeitung“ am Mittwoch in Kraft. In einer amtlichen Mittei⸗ lung heißt es, das Geſetz ſtelle eine Zuſammenſaſ⸗ ſung der ſeit dem Jahre 1933 erlaſſenen verſchiedenen Geſetze und Erlaſſe zum Schutz der öffentlichen Oroͤ⸗ nung und Sicherheit dar. Dabei ſei die Erwägung beſtimmend geweſen, die in Zeiten ruhiger innen⸗ und außenpolitiſcher Verhältniſſe entbehrlichen Aus⸗ nahmebeſtimmungen einzuſchränken, andererſeits aber den Behörden auch weiterhin die Möglichkeit zu geben, mit größter Strenge einzuſchreiten. Das neue Geſetz gliedert ſich in zwei Haupkab⸗ ſchnitte, nämlich in ſtändig geltende Beſtimmungen und in ſolche des verſchärften Oroͤnungsſchutzes. Die vorgeſehenen Verſchärfungsmaßnahmen enthalten im weſentlichen Vorſchriften verfahrensrechtlicher Natur. Das neue Geſetz nimmt, heißt es dann weiter, dar⸗ auf Bedacht, Doppelbeſtrafungen wegen ein⸗ und desſelben Vergehens zu vermeiden, das Beru⸗ fungsrecht und das Recht der Beſchwerde an den Bundesgerichtshof zu umgrenzen und teilweiſe zu erweitern, ſowie die Vorausſetzungen für die Rechts⸗ ſolgen bei politiſchen Beſtrafungen feſtzulegen. Unter den ſtändig geltenden Beſtimmungen bleibt die An⸗ haltung in einem Lager auch weiterhin vor⸗ geſehen. Neu iſt die Beſtimmung, daß in Zukunft ſich ſolche Perſonen, die durch ihr Verhalten den ſoztalen Frieden ſthren, in ein An⸗ ausgeſchloſſen worden ſind. haltelager gebracht werden können. Die Beſtimmungen des Staatsſchutzgeſetzes, das ſich nur auf die Beſtrafung durch die Gerichte bezieht, blei⸗ ben unberührt. Schließlich erhält die Bundesregie⸗ rung durch das neue Geſetz das wichtige Recht, ge⸗ wiſſe Beſtimmungen des neuen Geſetzes jederzeit durch Veroroͤnung außer Kraft zu ſetzen. Maßregelungen in der Vaterländiſchen Front anb. Wien, 17, Auguſt. Die wegen der Vorfälle anläßlich des Soldaten⸗ treffens in Wels vom oberöſterreichiſchen Landes⸗ hauptmann ſeinerzeit angekündigte Strafmaßnahme iſt nunmehr burchgeführt worden. Die Landesfüh⸗ rung der Vaterländiſchen Front hat, wie die Preſſe⸗ ſtelle der Vaterländiſchen Front mitteilt, nach Rück⸗ ſprache mit den maßgebenden Stellen einer Reihe von Perſonen die Mitgliedſchaft der Vater⸗ ländiſchen Front entzogen. Auch wurden die Behörden und öffentlichen Anſtalten angewieſen, bei öffentlichen Arbeitsvergebungen ſich vorher mit der Bezirksführung der Vaterländiſchen Front in Wels ins Einvernehmen zu ſetzen. Ferner veröffent⸗ licht das„Linzer Volksblatt“ eine längere Namens⸗ liſte won Mitgliedern der Vaterländiſchen Front bei den Bundesbahnen, die auf Verfügung des zuſtän⸗ digen Landesführers aus der Vaterländiſchen Front — e Das Pech namenloſer“ Flugzeuge dub. Paris, 17. Auguſt. Eine Havasmeldung aus Verſailles beſtätigt, daß ſich ſeit April d. J. 16 gebrauchte amerika⸗ niſche Transportflugzeuge in den Hallen des Privatflugplatzes Touſſus bei Paris befinden. Die Flugzeuge waren aus Le Hapre gekommen und auf dem Flugplatz Touſſus aufmontiert worden, wo ſie die erforderlichen Flugpapiere erhielten. Nach Erledigung aller Formalitäten wurde dem Eigen⸗ tümer, deſſen Name in der Havasmeldung nicht ge⸗ nannt wiro, die Erlaubnis zum Abflug der Apparate nach Tou louſe gegeben. Acht Flugzeuge flogen darauf ab, zwei machten unweit des Startorts eine Bruchlandung, zwei an⸗ dere trafen in Toulouſe ein, Vier werden vermißt. Man nimmt an, daß ſie, ohne Toulouſe erreicht zu haben, unterwegs Notlandungen durchgeführt haben. Die in Touſſus verbliebenen acht Flugzeuge ſtehen nunmehr unter Bewachung einer Abteilung Mobil⸗ garde. Nach anderen franzöſiſchen Preſſemeldungen ſind dieſe Flugzeuge für Sowjetſpanien be⸗ ſtimmt. Amſturz auf den Philippinen vereitelt dub. Manila, 17. Auguſt. Ein wohlvorbereitetes Komplott politiſcher Hitzköpfe gur gewaltſamen Abſetzung und Beſei⸗ tigung des am Montag nach faſt achtmonatigem Aufenthalts in den Vereinigten Staaten und in Europa wieder nach den Philippinen zurückgekehrten Staatspräſidenten Manuel Quezon wurde in letzter Stunde vereitelt. 24 Stun⸗ den, bevor öͤer Dampfer mit Quezon an Bord ein⸗ traf, konnten die an kürzlichen blutigen Ausſchrei⸗ tungen beteiligten Agitatoren verhaftet und hinter Schloß und Riegel geſetzt werden, nachdem die Um⸗ ſturzpläne bekannt geworden waren. Die Verhaf⸗ teten ſind Angehörige der revolutionären Sakdal⸗ Partei, die ſich für ſofortige Unabhängigkeit und Loslöſung von den Vereinigten Staa⸗ ten mit allen Mitteln einſetzt. Der Zeitung„Manila Bulletin“ zufolge ging der Plan der Verſchwörer dahin, am Tag der Ankunft Quezons die Waffenarſenale zu ſtürmen, die Polizei⸗ ſtationen in Brand zu ſetzen, die Waſſerleitungen in die Luft zu ſprengen und die elektriſchen Kabel zu durchſchneiden. Im Falle eines Scheiterns dieſes Plans war beabſichtigt, während der Begrüßungs⸗ parade einen Piſtolenanſchlag auf Quetzon zu verüben und Bomben zu werfen. Großrazzia in Paris (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 18. Auguſt. Zur Weltausſtellung. die eine große Zahl von Beſuchern aus aller Herren Länder verzeichnet, ſind auch zahlreiche Hoteldiebe und anderes licht⸗ ſcheues Geſindel nach Paris gekommen. Die umfang⸗ reichſten Diebſtähle, die in der letzten Zeit— vor allem in großen Hotels— verübt wurden und deren Opfer faſt ausſchließlich veiche Ausländer waren, legen Zeugnis von dem Treiben dieſer gemeingefähr⸗ lichen Bande ab. Die Pariſer Polizei hat es deshalb für angebracht gehalten, Dienstag eine Groß⸗ ragia in der geſamten Stadt durchzuführen. Stabt⸗ viertel für Stadtviertel wurde von der Polizei durch⸗ ſucht. Alle irgendwie bedenklich erſcheinenden Per⸗ ſonen mußten auf Verlangen ihre Ausweispapiere vonzeigen. Die Razszia dauerte bis in die ſpäten Nachtſtunden. Zahlreiche Verhaftungen wurden vor⸗ genommen. ſichtigungsreiſe Reichsminiſter Dr. Frick in Baden dnb. Karlsruhe, 17. Auguſt. Reichsinnenminiſter Dr. Frick traf auf ſeiner Be⸗ am Montagabend in Baden⸗ Baden ein. Bei einer Beſprechung über die Neu⸗ gliederung der Verwaltung betonte der Miniſter vor allem die Notwendigkeit der raſch und gewiſſenhaft arbeitenden Verwaltung und ging auf einige beſon⸗ dere Fragen ein, die ſich aus den badiſchen Verhält⸗ niſſen ergeben. In der Stadt ſelbſt beſichtigte Dr. Frick am Dienstag die Kur⸗ und Badeanlagen und begab ſich dann in die Grenzſtadt Kehl. Er ließ auch hier die Gewißheit zurück, daß die Reichsregierung die in Ausſicht genommenen Pläne zur Förderung der ſich aus den Beſonderheiten der Grenzlage er⸗ gebenden Aufgaben in jeder Beziehung tatkräftig behandeln wird. In der Schwarzwald⸗Hauptſtadt Freiburg i. B. traf der Miniſter in Begleitung des Reichsſtatthal⸗ ters Robert Wagner gegen Mittag ein. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kerber wies bei der Begrüßung darauf hin, daß Dr. Frick der erſte nationalſozia⸗ liſtiſche Reichsminiſter geweſen ſei, der— im März 1933— in Freiburg geſprochen habe. Dr. Frick be⸗ tonte in ſeiner Erwiderung, daß die inzwiſchen vor ſich gegangene Entwicklung auch im Grenzland Zu⸗ friedenheit ausgelöſt haben dürfte. Er nahm dann den Bericht des Oberbürgermeiſters über die Lage der Stadt Freiburg entgegen und intereſſierte ſich auch für die Entwürfe zu der Lehr⸗ und Leiſtungs⸗ ſchau der badiſchen Gemeinden, die am 15. Oktober in Karlsruhe ſtattfindet. In Bräunlingen und Konſtanz unb. Bräunlingen(Amt Donaueſchingen), 17. Aug. Im Rahmen ſeiner Beſichtigungsreiſe durch Baden ſtattete Reichsinnenminiſter Dr. Frick am Dienstagnachmittag der Stadt Bräunlingen einen Beſuch ab Bürgermeiſter Hummel erſtattete dort Bericht über die Arbeit der Stadtverwaltung. Kurz nach 17 Uhr ſetzte Dr. Frick ſeine Reiſe nach Konſtanz fort, wo er bald darauf eintraf. Nach einer Beſichtigung des Rathauſes begrüßte Ober⸗ bürgermeiſter Herrmamn den Miniſter und gab einen Ueberblick über die reiche Geſchichte der Stadt. Dabei wies er auf die beſonders gelagerten Grenz⸗ verhältniſſe hin. Dr. Frick brachte zum Ausbdruck, daß er die beſondere Lage von Konſtanz nicht ver⸗ kennen und ſagte ſeine Unterſtützung zu, wo immer dies möglich ſei.— Die Weiterfahrt erfolgt am Mitt⸗ woch früh nach Unteruhldingen zur Beſichti⸗ gung der Pfahlbauten. Damit iſt die Beſichtigungs⸗ reiſe in Baöen beendet. Moskaus Votſchafter in Waſhington in Angnade dub. Neuyork, 17. Auguſt. Der Waſhingtoner ſowjetruſſiſche Botſchafter, Trojanowſkiß, iſt, einer Meldung der„Neuyor⸗ ker Staatszeitung“ zufolge, bei den Moskauer Macht⸗ habern in Ungnade gefallen. Seine zahlrei⸗ chen Freunde, die er in der amerikaniſchen Bundes⸗ hauptſtadt beſitze, ſeien um ſein Schickſal beſorgt. Trojanowſkij, der Anfang Juli„auf Urlaub“ nach Moskau reiſte, ſoll ſich vor einiger Zeit energiſch für den als Trotzkiſt unter Anklage geſtellten Jour⸗ naliſten Wladimir Romm eingeſetzt und ſich dadurch den Zorn der Bolſchewiſten zugezogen haben. Streikunruhen in Kanada Anb. London, 17. Auguſt. Streikunruhen ſchädigen wieder einmal die kana⸗ diſche Volkswirtſchaft. In Sorrel(Provinz Que⸗ beck) kam es am Montag zwiſchen Streikenden und Arbeitswilligen einer Schiffswerft zu wilden Tu⸗ multen, in deren Verlauf die Streikenden drei Gebäude in Brand ſetzten, einen Gewerkſchaftsführer tätlich angriffen und ſein Auto anzündeten. In Montreal griffen Streikende aus der Dominion⸗ Textilmühle zwei Laſtkraftwagen mit Arbeitswilli⸗ gen an. Schließlich iſt ein Lohnſtveik in einer Leder⸗ fabrik in Huntsville(Ontario), den größten Leder⸗ werken Kanadlas, ausgebrochen. EEPCCCCTTTT Anglückstag polniſcher Flieger Anb. Warſchau, 17. Auguſt. Bek Uebungsflügen ſtürzte ein Segelftieger in der Nähe von Lemberg ab. Den ſchweren Ver⸗ letzungen, die er davontrug, erlag er auf dem Transport in das Krankenhaus. Ein zweites Flugunglück trug ſich in Wilna zu. Hier verunglückte mit einem Fluggaſt der Leiter des Wilnaer Flughafens, Ciedwillo, ſchwer. Verhängnisvolle Paodelbootfahrt unb. Hallein, 18. Auguſt. Am Monkagmittag kippte bei einer Fahrt auf der Salgach von Golling nach Hallein(Salzburg) ein Paddelboot bei einer Wehranlage um. Die bei⸗ den Inſaſſen, die amerikaniſchen Staatsangehörigen Profeſſor Rhodos Willad aus Neuyork und der 19jährige Student William Hull aus Pennſyl⸗ vanien, fielen ins Waſſer, konnten aber mit Hilfe von Fabrikarbeitern geborgen werden. Hull ſtieg dann aber auf die Wehranlage, um das Bovt zu retten, wobei er ausglitt und acht Meter tief in den Stru⸗ del des Wahrs hinabſtürzte. Die Arbeiter warfen ihm einen Rettungsring zu, er verſank jedoch, ehe er ihn zu faſſen vermochte. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Die beiden Paddelboots⸗ fahrer hatten die Warnungsrufe der Arbeiter außer acht gelaſſen. —ꝛ ꝛů—ð——? PP PP—— Hauptſchriftletter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer (in Urlaub) 1. B. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich fili Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart Handelstell: Dr. Fri Bode ⸗Lokaler Teil: Dr Riſ ammes-⸗Sport: i. V. C. W. Fenne Südweſtdeutſche Umſchau: i. B. Richard Schönfelder Gericht i. V. Dr. F. Hammes-Bilderdienſt: C. W. Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: i. B. Georg Kling, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E.§. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1987. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 21 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 29500 ZBaur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge beine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückport N 444 beginnt die Sache. Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 377 Mannheim, 18. Auguſt. Das nennſt ou Erholung Wenn einer eine Reiſe tut, ſo kann er was er⸗ zühlen „Aber nein, Sie müſſen beginnen, Herr Schulz, Sie haben doch ſicherlich unheimlich viel erlebt. Wir haben uns die ganzen Ferien hindurch in dem klei⸗ nen Fiſcherdorf an der See geaalt, wo das einzig Aufregende ein tüchtiger Sturm, Windſtärke 14, war. — Aber Sie...“ Voller Bewunderung ſchaut die kleine braun⸗ gebrannte Frau Heinze auf den Freund ihres Man⸗ nes, der laut Anſichtskarten eine Autotour quer durch Deutſchland hinter ſich hat. Da klingelt 5— Fernſprecher. Herr Schulz zuckt nervös zuſam⸗ men. „Nanu“, lacht die kleine Frau,„ſeit wann haben Sie Nerven? Aber mun erzählen Sie.“ „Es gibt nicht viel zu erzählen. Ich habe ſämtliche Reichsautobahnſtrechen befahren, war im Norden und im Süden, im Weſten und Oſten Deutſchlands, beinahe in jedem Zipfel, der mit Recht behaupten kann, daß er ſchön iſt. Es war eine ſolche Fülle von Eindrücken, daß ich die Reiſe noch gar nicht recht ver⸗ daut habe. Es war eben doch recht anſtrengend.“ „Das muß ich auch ſagen“, warf Herr Heinze ein, „erholt ſiehſt du gerade nicht aus. Sicherlich biſt oͤu auch recht häufig nachts gefahren, was? Da biſt du nun quer durch Deutſchland gereiſt und haſt im Grunde gar michts gehabt. Du biſt von einem Ort zum andern geſauſt, ohne dir Ruhe zu gönnen, ohne einmal dort, wo es dir gefiel, haltzumachen— und das nennſt du Erholung? Nein, da haben wir mehr gehabt. Wir fühlen uns ſo ſtark und geſund wie nie. Sind abgehärtet wie richtige Waſſerratten und haben die See mit all ihren Schönheiten erlebt. Ich möchte mit dir nicht tauſchen. Was haſt dͤu von der Kilo⸗ meterfreſſerei?“ Etwas beleidigt zog ſich oͤer Autofahrer zurück. Doch als dann die ſchlafloſen Nächte kamen, wirre Träume, in denen er mit Kilometerſteinen raſenden Lanoͤſtraßen und hupenden Laſtwagen zu kämpfen hatte— als man ihn im Dienſt aufzog wegen ſeiner Schreckhaftigkeit bei oͤen kleinſten Anläſſen, da gab er dem Freund recht, da ſah er ein, daß er ſeine Ferien ſo falſch wie nur möglich angewandt hatte. Nun war es zu ſpät— wenigſtens für dieſes Jahr. Doch die mächſten Ferien, da wird er ſich er⸗ holen, wirklich erholen! Ras. 50 Arbeitsjubilare werden geehrt Die Hildebrand⸗Mühle auf der Wachenburg in Weinheim Flotte Marſchweiſen erfüllten am vergangenen Samstag in den Morgenſtunden die Straßen Wein⸗ heims. Die Gefolgſchaft der Rheinmühlenwerke aus Mannheim zog, voran der Spielmannszug der Mühle, die Homann⸗Webau, Werkſchar und Werkfrauengruppe, auf die Wachenburg. Hier fand eine Feierſtunde, verbunden mit Jubilar⸗Ehrung, ſtatt. Ober⸗ bürgermeiſter Hügel begrüßte die Gäſte und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß oͤie Mühle ſich, jener Stadͤt erinnere, in der ihre Wiege ſtand. Ins⸗ beſondere freue es ihn, daß unter dͤen Jubilaren der Firma ſich auch viele Weinheimer Bürger befänden. Dem Jubilar Adam Horchler, gleichfalls Wein⸗ heimer, der 50 Jahre der Firma die Treue hielt, galt ſein beſonderer Glückwunſch. Der Führer des Betriebes, Direktor Marwitz, dankte für die herzlichen Worte der Begrüßung. Wenn die Betriebsführung Weinheim für einen Be⸗ triebsausflug beſtimmt hätte, ſo ſei dies ein Zeichen dafür, wie ſtark ſich auch heute noch die Mühle mit Weinheim verbunden fühle. Von nun an werde der Betrieb jedes Jahr nach Weinheim marſchieren. Wenn ein Betrieb über 50 Jubilare habe, die mehr als 25 Jahre dem Betrieb in Treue dienten, ſo er⸗ kenne man daraus, daß der arbeitende Menſch in dieſem Betrieb ſchon immer geachtet war. Ehre man ihn an ſeinem Jubiläumstage, ſo ehre man ſich da⸗ mit ſelbſt. Der Nachwuchs möge ſich die Veteranen der Arbeit zum Vorbild nehmen. Den Jubilaren, insbeſondere Adam Horchler, zollte Direktor Mar⸗ witz tiefempfundene Worte der Anerkennung und des Dankes. Auch Betriebsobmann Heinrich Brunner damkte im Namen ſeiner Arbeitskameraden denjeni⸗ gen, die jederzeit treu zum Betriebe hielten. Es erfülle jeden Hildebrandler mit Stolz, einen Jubi⸗ lar unter ſich zu wiſſen, der ein halbes Jahrhundert treu zum Werke ſtand. Sein Dank galt auch dem Hildebrand⸗ SA⸗Kapelle Blick in Mannheims Gerichtsſäle Folgen unüberlegten Handelns Verleitung zum Meineid bringt ein Jahr Zuchthaus Wie leicht man durch Unüberlegtheiten mit dem Strafgeſetz in Berührung kommen kann, bewies ein Fall, der vor der Mannheimer Strafkammer zur Verhandlung kam. Ihn ſollten ſich jene zur War⸗ nung dienen laſſen, die verſuchen wollen, durch Zeu⸗ genbeeinfluſſung der Wahrheitsermittlung eine für ſie günſtige Wendung zu geben. Selbſt der Verſuch, auch wenn der Zeuge überhaupt nicht vereidigt oder vernommen wird, iſt mit Zuchthaus zu beſtrafen. Hier kennt das Strafgeſetz keine mildernden Um⸗ ſtände, denn die Vorausſetzung jeder Rechtſprechung iſt die wahrheitsgetreue Ausſage der Zeugen, ohne die ſich das Gericht keine Vorſtellung zu machen ver⸗ mag von der Schuld oder Unſchuld eines Angeklag⸗ ten. Der 1899 in Ratibor geborene John Brügge⸗ mann war vom September bis Dezember 1986 bei einer hieſigen Nahrungsmittelvertriebsfirma beſchäf⸗ tigt und hatte als ſolcher auch die Filialen zu beſu⸗ chen. So kam er auch nach Pirmaſens, wo er, obwohl verheiratet, mit einem Mädchen in Beziehungen trat. Als er in Böſem mit ſeiner Firma auseinanderkam, erhielt er in einem Rechtsſtreit wegen Unregelmäßig⸗ keiten einen Strafbefehl über 200 Mark. Gegen die⸗ ſen legte er nun Einſpruch ein. Aus Angſt, daß die Firma jetzt zu ſeiner Charakteriſierung ſein ehebreche⸗ riſches Verhältnis anführe und um zu vermeiden, daß davon ſeine gerade mit dem zweiten Kinde niedergekommene Frau erfuhr, bat er drei Tage vor der Verhandlung das Mädchen in einem Brief, das Verhältnis mit ihm abzuleugnen, wie er es auch tun werde. Man wolle ſagen, man habe nur ein Freund⸗ ſchaftsverhältnis gehabt und manchmal zuſammen Kaffee getrunken. Die Firma hatte aber gar kein Intereſſe daran, die Privatverhältniſſe des Brüggemann vor Gericht zu bringen, und ſo wurde auch das Mädchen weder geladen noch vereidigt. Trotzdem kam die Sache her⸗ aus und ſo mußte ſich Brüggemann nun wegen Verleitung zum Meineid verantworten. Seine Schuld war offenſichtlich. Das Gericht mußte daher auf eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 1 Jahr erkennen. Wenn auch nur die Mindeſtſtrafe ausgeſprochen wurde, ſo trifft ſie doch ſehr hart, da der Angeklagte noch nicht vorbeſtraft iſt. Deshalb wurden ihm auch zwei Monate Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet.— Zuchthaus für Sittlichkeitsverbrecher Die Mannheimer Straſkammer hatte ſich am Dienstag mit drei ſchweren Sittlichkeitsverbrechen zu beſchäftigen. Im erſten Fall war der 1897 in Alt⸗ ſimonswald geborene Theodor Mayer der Blut⸗ Borbereitungen ſur ie Oberrheiniſche Fnduſtrie⸗Ausſtellung Mehr als 5000 Kbm. Erde mußten bewegt werden, um das Freigelände für die Oberrheiniſche Induſtrie⸗ Ausſtellung zu planieren. Die Hauptſtadt Mannheim hat hier Gewaltiges vollbracht. — PPPPP.'—'—'—PPP——'——PPP—PPPPPPPPPPPPG—(''(['PvV——vVv————ÄÄ+ZPZZZZPPZZZZZZZ12Z21ZZZZRR————— Betrieb, in dem der Sozialismus der Tat gepflegt werde. Die beiden Nationallieder ſchloſſen die Stunde auf der wolkenumhangenen Wachenburg. In der Fuchsſchen Mühle ſorgte ein vorzügliches Pro⸗ gramm, das beſonders dem Betriebsſport gewidmet war, für die nötige Abwechſlung. Haltet Betrunkene vom Straßen⸗ verkehr fern! Pflicht aller Volksgenoſſen zur Benachrichtigung der Polizei Der Chef der Ordnungspolizei weiſt zu dem Erlaß des Reichsführers SS und Chef der deutſchen Polizei über betrunkene Verkehrsteilnehmer auf folgen⸗ des hin: Es iſt ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Volks⸗ genoſſen, ſoweit irgendmöglich, durch Benachrichtigung der Polizei zu verhindern, daß ein Verkehrsteilneh⸗ mer, der als ſinnlos betrunken erkennbar iſt, ein Verkehrsfahrzeug lenkt. Die Verpflichtung zur Be⸗ nachrichtigung der Polizei beſteht für alle Volksgenoſ⸗ ſen, die dieſe Vorkommniſſe im Verkehr beobachten, vor allem für die Volksgenoſſen, die berufsmäßig am erſten von der Möglichkeit eines Verbrechens gegen die Geſundheit und das Leben anderer Volksgenoſ⸗ ſen Kenntnis erhalten, ſo vor allem für Parkwächter, Inhaber von Gaſtſtätten und ihr Perſonal, Tankſtellenbedienſtete u. ä. Wenn Polizei nicht ſofort zur Stelle ſein kann, iſt eine Namensfeſt⸗ ſtellung am Platze, die ſicher von allen anweſenden Verkehrsteilnehmern unterſtützt werden wird. In dieſem Zuſammenhang wird ferner auf ein eeeeeeeee, Gloria und Palaſt:„Ein Hochzeitstraum“ Irgendwo in einem gottverbotenen ruſſiſch⸗pol⸗ niſchen Grenzneſt, in der Enge der verräucherten Schnapsbudike der geſchäftstüchtigen Frau Polenſka, Düſteres Milien, bedrückende Stimmung, und überdies macht ſich Frau Polenſka ernſtlich Sorge um ihr eben flügge gewordenes Töch⸗ terchen, das in dem demoraliſierenden Deſtillendunſt den Lockungen eines leichtfertigen Offiziers zu er⸗ liegen droht. Steuern wir tragiſchen Kurs? Man iſt eine Weile im Zweifel, bis ſich der deutliche Dreh ins Luſtige dadurch vollzieht, daß ein gänzlich unter Spiritus geſetzter heruntergekommener Großfürſt mit Pferd und Wagen durchs Schaufenſter in Frau Polenſkas Etabliſſement einſährt. Wer Ohren hat, zu hören, merkt ſchon an der die Einfahrt dekorativ begleitenden grotesk verbeulten Melodie der Zaren⸗ Hymne, daß dieſer Großfürſt ein falſcher Fufſtziger iſt. Frau Polenſka aber, das Weib mit dem Sinn für Höheres, merkt es nicht, und es bedarf nur einer Ueberblendung, um ſie als Frau Fürſtin Nariſchkin an der Seite des nunmehr raſierten und für ihr Geld entſprechend aufgemöbelten Fremdlings im Riviera⸗Luxushotel wiederzufinden. Jenes liebliche Töchterchen aber iſt natürlich ebenſo automatiſch zur Prinzeß Nariſchkin geworden. Nun ſegelt das Ganze auf der rechten Ida⸗Wüſt⸗ Linie durch eine Kette luſtiger Situationen. Auf der Jagd nach dem ſtandesgemäßen Schwiegerſohn wird ein geiſtig leicht angeſchlagener Prinz von Nlyrien von der Mutter eingefangen und von der Tochter ab⸗ gelehnt, die ſich inzwiſchen in einen ſcharmanten ebenfalls der ruſſiſchen Emigration angehörenden Autobuschauffeur verliebt hat. Vater Nariſchkin, der angebliche Fürſt, hat ſeltſame und ſehr unerwünſchte Begegnungen mit guten alten Bekannten aus Müt⸗ terchen Rußland, und aus einem recht amüſanten, allſeits von treſflicher Darſtellungskunſt flott voran⸗ getragenen Qui⸗pro⸗Quo entwickelt ſich das klärende Ende mit bereutem und vergebenem Schwindel, mit Glück und Verlobungskuß. Die Komik der Ida Wüſt(Frau Polenſka) und die ihres ausgezeichneten Gegenſpielers Bruno Hübner, der den ewig alkoholiſierten Pſeudofür⸗ ſten gibt, machen die Hauptwirkung des Filmes aus, der von Erich Engel mit vielen ſchlagkräftigen Re⸗ giedetails ausgeſtattet worden iſt. Unwahrſcheinlich⸗ keiten der Handlung werden, wo ſie auftauchen, mit flinkem Witz überbrückt und eine gutgefügte Darſtel⸗ lergemeinſchaft mit Inge Liſt, Heinz Salfner Ferdinand Marian, Theo Lingen lſehr ergötzlich als„Prinz von Illyrien“), Hans Junkermann und anderen ſorgte bis zum Schluß für flottes Luſt⸗ ſpieltempo. Gute Photographie(Friedl Behn⸗ Grund) und reizvolle muſikaliſche Verbrämung (Peter Kruder) erfreuen Auge und Ohr. Im Nebenprogramm ein ſehr hübſcher Film„Tiere in der Großſtadt“. Carl Ouno Eiſenbart. Rundſchreiben des Stellvertreters des Führers hingewieſen, in dem es heißt: „Jedes Mitglied, und vor allem die Unter⸗ führer der Partei, ihrer Gliederungen und an⸗ geſchloſſenen Verbände, ſind verpflichtet, einen Verkehrsteilnehmer, der in betrunkenem oder auch nur angetrunkenem Zuſtande ſich mit ſeinem Fahr⸗ zeuge in den Verkehr begeben will, auf die Folgen ſeines Handelns aufmerkſam zu machen. Der Hin⸗ weis muß ſelbſtverſtändlich in angemeſſener Form vorgebracht werdͤen und darf nicht die Wahrnehmung polizeilicher Befugniſſe bedeuten. Es ſoll vielmehr jedem Nationalſozialiſten eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein, Volksgenoſſen, die ſonſt ein anſtändiges Leben führen und mit den Geſetzen des Staates nicht in Konflikt kommen, davor zu bewahren, durch Leichtſinn und Fahrläſſigkeit zum Verbrecher an der Volksgemeinſchaft zu werden.“ And noch einmal: Papier ſparen! Wenn die Hausfrau einmal richtig überlegt, an wieviel Stellen ſie noch Papier einſparen könnte, ſo merkt ſie, daß ſie oͤoch oft noch verſchwendet, wo ſie eigentlich ſorgſam aufbewahren ſollte. Zwar achtet ſie beim Einkauf darauf, daß die ſchon verpackten Ar⸗ tikel nicht noch einmal eingewickelt werden und hat auch immer eine Einkaufstaſche oder ein Netz bei ſich, um Lebensmittell und andere Dinge pvaktiſch gu ver⸗ ſtauen. Aber im Haushalt ſelbſt achtet ſie oft nicht darauf, daß man zum Beiſpiel zum Feuermachen und Heizen nicht Zeitungspapier verwendet und daß das Frühſtücksbrot der Kinder ruhig zwei⸗ mal in ſauber aufgehobene, fettdichte Bogen einge⸗ wickelt werden kann. Dabei iſt es oͤurchaus uner⸗ wünſcht, daß das Beſtreben nach Papiererſparnis ſich auf Koſten der Hygiene auswirkt. Es hieße den Verpackungsbedarf über das gewollte Maß hinaus droſſeln, wenn die Käuferin angewieſen würde, für Sachen, die zweckmäßig in einer Tüte verabreicht werden, ſelbſt Verpackungsmaterial mitzubringen. Dies genügt dann oft nicht den Anſprüchen, die an Sauberkeit und Oroͤnung geſtellt werden müſſen. Bei allem Streben nach Sparſamkeit muß darauf geachtet werden, daß die Beſchaffenheit der Ware nicht be⸗ einträchtigt wird. Es iſt auch nicht angängig, daß der Verkäufer unter dem Vorwand einer„höheren Anordnung“ verſucht, ſeinen Betrieb koſtenmäßig durch Einſparung von Verpackungsmaterial zu ent⸗ laſten. Nur einem unberechtigten Zuviel ſoll ge⸗ ſteuert werden. u Der Zirkus Buſch, der beute ſeine Abſchieds⸗ vorſtellung gibt, hat der NSV zur Weitergabe an bedürftige Volksgenoſſen 1500 Eintrittskar⸗ ten für den letzten Spieltag zur Verfügung geſtellt, ein ſchönes Zeugnis ſozialer Geſinnung. * Den Preis für entrahmte Friſchmilch hat die Preisbildungsſtelle beim Miniſterium der Wirtſchaft und der Finanzen wie folgt ſeſtgeſetzt: ab Molkerei höchſtens 8 Pfg., ab Verteiler höchſtens 12 Pfg. je Liter, mit der Einſchränkung, daß die Verteilerſpanne für entrahmte Friſchmilch diejenige für Trinkvoll⸗ milch nicht überſteigen darf. Bei Abgabe in Flaſchen darf der Preis nicht erhöht werden. Soweit bei Lie⸗ ſerung an gewerbliche Verbraucher oder Großhaus⸗ halte bisher niedrigere Preiſe gezahlt wurden, dür⸗ fen dieſe nicht erhöht werden. ſchande angeklagt. Im Oktober 1934, während ſeine Frau ſich auf einem Erholungsurlaub befand, ver⸗ ging er ſich zweimal an ſeiner Tochter Gertrud. Bis zu einem gewiſſen Grade könnte er die ſitt⸗ liche Verwahrloſung ſeiner damals 14/ährigen Tochter zu ſeiner„Entſchuldigung“ anführen. Sie war mit ihren 14 Jahren wegen ihrer ſittlichen Halt⸗ loſigkeit überall verſchrien. Aber weder dieie noch die andere Tatſache, daß der Angeklagte ein Pſycho⸗ path iſt, kann ſeine Tat entſchuldigen. 2 Das Gericht verurteilte ihn, dem Antrag des Staatsanwaltes gemäß, zu zwei Jahren Zucht⸗ haus und drei Jahren Ehrverluſt. Da er geſtändig war, wurde ihm die Unterſuchungshaft in Höhe von ſieben Wochen in Anrechnung gebracht. Ein alter Zuchthäusler als Verführer Im zweiten Fall geſtand der 1873 in Wilhelms⸗ feld geborene Wilhelm Krön er unter der Anklage, ſich an einem 15 Jahre alten Jungen gegen ſeinen Willen vergangen zu haben. Der Angeklagte hat 21 Jahre ſeines Lebens im Zuchthaus zugebracht. Kröner iſt bereits völlig abgeſtumpft und zeigte keine Reue über ſeine Tat. In Anbetracht deſſen, daß der ſchon vorbeſtrafte Angeklagte planmäßig vor⸗ gegangen war, konnte von mildernden Umſtänden keine Rede ſein. Er erhielt eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 2 Jahren und 3 Jahre Ehrverluſt. Zwei Monate Unterſuchungshaft wurden ihm ange⸗ rechnet. Erblich belaſtet Wegen Vergehens an einer Minderjährigen hatte ſich der 1913 in Mannheim geborene Franz Anton Geble zu verantworten. Auch der Vater mußte wegen ähnlicher Vergehen mehrſach beſtraft werden und ſitzt auch jetzt wieder im Zuchthaus. Die acht Geſchwiſter des Franz⸗Anton und auch die Mutter haben ebenſalls das Gericht des öfteren beſchäftigt oder ſind in Fürſorgeerziehung. Wegen angeborenen Schwachſinns mußte Franz Anton ſteriliſiert werden. Vorbeſtraft iſt auch er wegen Sachbeſchädi⸗ gung und Unzuchtsverbrechens. Während ſeines Auf⸗ enthaltes in einem Krankenhaus hat er ſich einem kleinen Mädel von acht Jahren, das ſchwer erkrankt war, unſittlich genähert. Das Gericht wies mit Nach⸗ oͤruck oͤarauf hin, daß er bei einer weiteren ſittlichen Verfehlung entmannt werde, und verurteilte ihn zu einer Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten und 3 Jahren Ehrverluſt. Ein Monat der Unter⸗ ſupchungshaft wurde ihm angerechnet. ba⸗ Sollbeamte felöͤgrau ſtatt grün Der Reichsfinanzminiſter hat eine neue Beklei⸗ dungsordnung für die Reichsſinanzverwaltung er⸗ laſſen. Die alten Vorſchriften ſind am 1. Auguſt außer Kraft getreten. Die Uniformen der Zoll⸗ beamten werden dadurch grundſätzlich neugeregelt. Das bekannte Dunkelgrün der Landgoll⸗ beamten, Zollgrün genannt, wird künftig nur noch auf den Beſützen zu finden ſein. Die Uniſorm ſelbſt wird felögrau ausſehen. Rock und Hoſe erhalten vollgrüne Vorſtege, ebenſo beſteht der Stehumlegkragen aus zollgrünem Tuch. Die Schirm⸗ mütze iſt febögrau mit ſchwarzem Schirm und zoll⸗ grünem Beſatzſtreifen. Auch der Schnitt der Uni⸗ form iſt gegenüber bisher geändert. Die Unterlage der Schulterſtücke iſt ebenfalls zollgrün, im übrigen beſtehen Schulterſtücke, Kragenpatte und Mützen⸗ kordel aus zollgründurchwirktem Aluminſumge⸗ ſpinſt. Für die Waſſerzollbeamten iſt die Uniformfarbe dunkelgrau, für die Kraftwagenführer der Reichsfinanzverwaltung grauſchwarz⸗meliert. Die bisherige Dienſtkleidung kann aufgetragen werden, die neuen Schulterſtücke und Kragenpatten müſſen indeſſen ſpäteſtens am 1. Oktober auch zur grünen Uniform angelegt werden. Die neue Uniſorm der Landzollbeamten wird in der Praxis den Vorteil haben, daß ſie insbeſondere im Kampf gegen den Schmuggel weniger auffällig iſt als die grüne. NSDAP-Riiiſeilungen Aus parteiamilichen Bekenntmachungen entnommen Ortsgruppen der NSDAP Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Am 18.., 20 Uhr, erſcheinen ſämt⸗ liche Marſchteilnehmer, die zur Teilnahme am Reichspartei⸗ tag beſtimmt ſind, auf der Geſchäftsſtelle. Uebung im Rollen — Zeltbahn und Packen des Torniſters. Liederbücher mit⸗ ringen. Almenhof. Die Amtsleiter, Hauptſtellen⸗, Zellen⸗ und Blockleiter ſowie die Pel.⸗Leiter⸗Anwärter der Ortsgruppe (auch die als Vertreter eingeteilten Helfer) haben am Donnerstag, 20.., 20.15 Uhr, im Schulungsraum der Schillerſchule pünktlich zu erſcheinen. Uniſorm iſt anzulegen. Erlenhof. 18. 8. Liſten für Sonntag auf der Geſchäfts⸗ ſtelle abgeben. Anſchlag beachten. Humboldt. 19.., 20 Uhr, Sitzung der Pol. Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter im Saale der„Floro“, Lortzingſtraße 17/19. Die Haushaltungskarteikorten der Zellen 1 bis 5 ſind mitzubringen. Die Zellenleiter haben dafür zu ſor⸗ gen, daß die alten NSBO⸗Mitglieder, die ab 1. März d. J. Mitglied der Partei geworden ſind, erſcheinen. Lindenhof. 19.., 20,15 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Orts⸗ amtsleiter, Pol. Leiter und Anwärter im Heim. Dienſt⸗ anzug. Hausgehilfen Ortsſozialwalterinnen. 19.., 20.30 Uhr, Arbeitsbeſpre⸗ chung in L 4, 15(Fahnenzimmer). Humboldt und Erlenhof. 18.., 20.30 Uhr, Fochgruppen⸗ abend in der Lortzingſtraße 13(Leſehalle). Lindenhof und Waldpark. 18.., 20.30 Uhr, Fachgruppen⸗ abend in der Eichelsheimerſtraße 51/58. 852¹ eil Lasl HuNiBOIDr- OFUTZVMOTUREN AC. WPteäufstele FNRAx Un/x ciHWrancER Einbau-und-BSAASr—— 4. Seite/ Nummer 377 Mittwoch, 18. Auguſt 1937 Am kommenden Sonntag: Mannheims Zeitungsfahrer am Start Am die Meiſterſchaſt der Zeitungsfahrer— Straßenrennen der Jugenöfahrer Das Radrennen der Maunheimer Zeitungsfahrer, das bereits im vergangenen Jahre einem zahlreichen Publi⸗ kum in den Straßen unſerer Stadt viel Freude bereitet hat, wird auch in dieſem Jahre wieder ſtattfinden. Und zwar werden die jungen, radſportbegeiſterten Angehörigen der Mannheimer Zeitungsbetriebe am Sonntag, dem 22. Auguſt, vormittags, in erfreulicher Stärke am Start ſein, um dann über die Strecke zu gehen, die durch die Straßen der Stadt führt. An anfeuernden Rufen aus der Menge, die die Rennſtrecke umſäumen wird, dürfte es auch heuer nicht fehlen. Arbeitsfront, die Reichsbetriebsgemeinſchaft Druck und der Reichsverband der Deutſchen Zeitungsverleger. Wir erhalten hierzu noch folgende Mitteilung: Start und Ziel. Mannheim— Marktplatz. Strecke: Runoſtrecke im Weichbild der Stodt Mann⸗ heim.(Genaue Strecke wird noch bekanntgegeben.) Teilnahmebedingungen: Zugelaſſen ſind nur Radfahrer, die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront ſind und minde⸗ ſtens ſeit 15. Juni 1937 bei Zeitungsverlagsanſtalten (Gruppe I ⸗ Zeitungsfahrer), Nachrichtenbüros oder als ſelbſtändige Zeitungshändler beſchäftigt ſind,(Gruppe II Zeitungsfahrer) Jugendfahrer unter 18 Jahren, welche Mitglied eines Radfahrervereins und des Deutſchen Rad⸗ fahrerverbandes ſind(Gruppe III- Jugendfahrer). Die Teilnehmer in den genannten drei Gruppen müſſen an einem Orte innerhalb des Kreiſes Mannheim oder der Stadt Ludwigshafen a. Rh. wohnhaft oder beſchäftigt ſein. Für die Gruppen Zeitungsfahrer gelten als Fahrräder die vorſchriftsmäßigen Arbeitsmaſchinen(Tourenräder) mit Stahlfelgen(Wulſt⸗ oder Drahtbereifung), Metallſchutz⸗ bleche, hochgebogener Lenker. Bremsnaben oder Leerlauf mit Hinterradbremſen und Gepäckſtützen ſind erlaubt, un⸗ zuläſſig ſind jedoch Rennhaken oder Pedalriemen. In der Kleidung iſt Vorſchrift: Kniehoſe mit langen Strümpfen, Oberkleidung iſt freigeſtellt. Für die Gruppe Jugendfahrer gelten obige Vorſchriften nichd, hier ſind Rennmaſchinen und Rennkleidung erlaubt. Im 3. Kampf wieder ſiegreich: Nach einem Ruhetag wurden die Waſſerballſpiele der beſten europäiſchen Nationen um den Horthy⸗Pokal in dem neuerſtellten Bad auf der Margaxethen⸗Inſel in Budapeſt fortgeſetzt. Nach einem Sieg über Frankreich und der Niederlage durch Ungarn hatte Deutſchlands Sieben im oͤritten Kampf Belgien zum Gegner. Der techniſchen Ueberlegenheit unſerer Spieler ſetzten die Belgier nur Härte entgegen, ſo daß erſt in letzter Minute der Sieg für Deutſchland ſichergeſtellt wurde. Mit:3 gewannen unſere Nationalen, nachdem das Trefſen bei Hälbzeit:1 geſtan⸗ dͤen hatte. Vom Anpfiff an war unſere Mannſchaft, in der für Kienzle der Hannoveraner Schwenn ſpielte, züberlegen, konnte ſich jedoch nicht entfalten, da der engliſche Schieds⸗ richter Scott durch das robuſte Spiel der Belgier zu immer neuen Spielunterbrechungen gezwungen war. Schon in der 2. Minute hatte aber Schneider die Deutſchen in Führung gebracht und nach vier Minuten Spielzeit warf wiederum Schneider bereits den zweiten Treffer ein. Dex Belgier de Pauwe hrachte dann ſein Land auf 21 heron, aber foch vor dem Wechſel ſtellte Schulz den altene Abſtand wieder her. Nach dem Wechſel brachte die harte Spielweiſe der Belgier dieſe in Front. Eaſteluns ver⸗ ringerte auf:2 und als dann ſogar Baier An0 Sträuß aus dem Waſſer mußten und auch die Belgier einen Mann verloren hatten, glückte ihnen durch Iſſele der Ausgleich; aber Schneider warf in der fünften Minute das ſieg⸗ bringende Tor für Deutſchland. Zuvor hatte Holland die Franzoſen mit:2(371) ſicher geſchloagen, wobei van Aelſt alle vier Tore für die 8 erzielte, während Nakoche und Bermyn gentrefſer warfen. Ungarns Ueberlegenheit kam im Spiel gegen Oeſter⸗ reich wieder klar zum Ausdruck. Mit 92(:1) blieben die Magyaren ſiegreich, wobei Nemeth mit fünf Treffern wieder der erfolgreichſte Torſchütze war. Bei den ungariſchen Schwimm⸗Meiſter⸗ ſchaften im Rahmen des Waſſerballturniers fielen drei weitere Entſcheidungen. Bei den Frauen ſiegte über 200 Meter Kraul Harſanyi in neuer Landesrekordzeit von :96,4 Min. Gyröffy gewann die 100 Meter Rücken in:26,2 und Grof holte ſich die 400 Meter Kraul in :57,2 Min. vor Lengyel(:07,8). Tommy Farr kann Louis ſchlagen! Stimmungsumſchwung in Amerika Nach amerikaniſchen Meldungen vollzieht ſich in der Beurteilung der Ausſichten des britiſchen Schwergewichts⸗ meiſters Tommy Farr für ſeinen am 26. Auguſt ſtattfin⸗ denden Kampf gegen Joe Louis ein Umſchwung, der auf die ſtark werbeſſerten Leiſtungen von Farr in ſeiner Trai⸗ ningsarbeit zurückzuführen iſt. Der engliſche Meiſter galt in Amerika anfangs als ein kraſſer Außenſeiter, doch geben nunmehr erſte Fachleute Farr gegen Louis eine gute Chance. So iſt zum Beiſpiel Tommy Loughran, der frü⸗ here Weltmeiſter im Halbſchwergewicht, der Anſicht, daß Farr gegen Louis gewinnen kann. Tommy Loughran hat früher bereits in England gegen Farr gekämpft und iſt der Meinung, daß der britiſche Schwergewichtsmeiſter ſich ſtark verbeſſert hat. Vom weißen Sport: Menzel Meiſter der Deutſchen in der CSR Roderich Menzel hat die Folgen des ſeinerzeit im Davispokalkampf mit Gottfried von Cramm erlittenen Nie⸗ derbruchs anſcheinend überſtanden. Der Reichenberger ge⸗ wann in Hammer am See die von der Gablonzer Tennis⸗ geſellſchaft ausgerichteten Meiſterſchaften der Deutſchen in der Tſchechoſlowakei im Einzel und Doppel. Im Einzel ſchlug er in der Entſcheidung Cernik:8,:1,:1 und im Doppel ſiegte er zuſammen mit dem Auſſiger Richter über Cernik/ Chadima:0,;3,:1. Bei den Frauen war Frl. Straube recht erfolgreich. Jedrzejowſka und Riggs Eine der letzten Prüfungen vor den amerikaniſchen Titelkämpfen in Boſton und Foreſt⸗Hills iſt das Tennis⸗ turnier des Weſtcheſter⸗Country⸗Clubs in Rye im Staate Neuyork, wo die Titel der Oſtküſtenmeiſterſchaften auf Veranſtalter des Rennens ſind die Deütſche die Als Gepäck hat jeder Teilnehmer der Gruppe Zeitungs⸗ fahrer im Ruckſack, Umhängtaſche, Radkorb eine Belaſtung in Zeitungen(Makulatur) mitzuführen, deren Gewicht ſich nach dem Alter der Fahrer richtet und vom Veranſtalter zur Ausgabe gelangt. Gruppe Jugendfahrer fährt ohne Belaſtung. Einteilung: Zeitungsfahrer Gruppe I und II, Junioren unter 30 Jahren: 12,5 Kg., Senioren über 30 Jahren 10 Kg. (Stichtag: 20. Auguſt). Preiſe: Je nach der Zahl der Teilnehmer wertvolle Auszeichnungen in den einzelnen Gruppen, der Sieger der Gruppe Zeitungsfahrer erhält den Titel: Meiſter der Mannheimer Zeitungsfahrer. Nennungen unter gleichzeitiger Leiſtung einer Gebühr von.50/ bis 19. Auguſt an die Bezirksgeſchäftsſtelle des Deutſchen Radfahrerverbandes Mannheim, F 7, 16a. Daſelbſt Meldebogen erhältlich. Ueber Abnahme der Räder ergeht noch näherer Beſcheid. Jeder Fahrer fährt auf eigene Rechnung und Gefahr. Den Weiſungen der Sicherheitsbeamten und Kontrollorgane iſt Folge zu leiſten. Die Meldungen der Zeitungsfahrer mit der Teilnahme einverſtanden zu unterzeichnen. unter 21 Jahren ſind durch die Eltern oder Vormünder als Gefahren wird nach den Wettfahrbeſtimmungen des Deutſchen Radfahrerverbandes e. V. Die Preisvertetlung findet im Anſchluß an das Rennen ſtatt. Den Teilnehmern wird die Mitgliedſchaft im Deut⸗ ſchen Radfahrer⸗Verband mit Verſicherung dringend an⸗ empfohlen. a* Entſprechend dem Erfolg im Vorjahr verſpricht dieſes Rennen der Zeitungsfahrer wieder ein Ereignis zu werden, das am Sonntagvormittag im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen wird. Wir hoffen, daß auch diesmal wieder die Mannheimer Bevölkerung durch ein zahlreiches Erſcheinen ihre freudige Anteilnahme am ſportlichen Ge⸗ ſchehen bekunden wird. Waſſerball⸗Spiel um den Horthy-Pokal Deutſchland ſchlägt in Bubapeſt Beigien:3(:1) Gras wergeben werden. Robert Riggs ſchuf inſofern eine Rieſenüberraſchung, als er den Henkel⸗Beſieger Frank Parker:3, 775, 715 abfertigte. Die Frauenmeiſterſchaft fiel an die Polin Hedwig Jedrzejowſka, die abermals über Alice Marble triumphierte, diesmal mit:5,:4. Ein Spiel der Erinnerungen Innerhalb der Jubiläums⸗Veranſtaltungen des Ham⸗ burger S ſteigt am 28. Auguſt auf dem§SV⸗Platz ein Fußballſpiel, das Erinnerungen wachruft. Die Teilnehmer an den Großkämpfen HSV— Club aus dem Jahre 1922 ſtellten ſich noch einmal zum Kampfe. Der 1. Fc Nürnberg hat für das Spiel ſolgende Mann⸗ ſchaft aufgeſtellt: Stuhlfaut; Kugler— Winter; Schmidt— Kalb Riegel; Strobel— Hochgeſang— Wieder— Popp — Reinmann. Der Hamburger S hat bis jetzt zur Ver⸗ fügung: Martens, Beier, Schmerboch, Fick, Lang, Krohn, Kolzen, Ziegenſpeck, Harder, Schneider und Rave. Mit dem Erſcheinen Halvorſens, der bekanntlich ſeit einigen Jahren net. Die Spielleitung hat wieder Dr. Bauwens(Köln). Noſemeyers neuer Sieg bildet das überragende Thema in Italiens Sportpreſſe.„Niemals“, ſo ſchreibt einer der bekonnteſten Sportkritiker im„Littoriale“,„war ein Sieg verdienter und glänzender errungen im Kampf gegen Zeit, Strecke, Gegner und in gewiſſer Hinſicht auch gegen das Mißgeſchick, das für einen Augenblick den ſchnellen Flug des blonden Piloten des Zittauer Hauſes hemmen zu wollen ſchien. Roſemeyer iſt zweifellos der unerhörteſte Fahrer, den man je in Pescara ſah. Das bewieſen ſeine eiten und die Leichtigkeit, mit der er der Meute ſeiner erfolger entfloh, unter denen ſich ein Meiſter von der Klaſſe eines Caracciolo befand. In noch größerem Maße bewies er aber ſein Können, als kurz vor dem Hilfslager Capelle ein Reifen wegflog, und Roſemeyer, auf der Brems⸗ trommel fahrend, ſich in das Hilfslager rettete.“ Nachwuchsfahrten tragen Früchte Dieſes Motorſportjohr trägt den deutſchen Werken die erſten Früchte ein für ihre unter großer Verantwortung und hohen Koſten durchgeführten Schulungsfahrten. Den⸗ ken wir nur on Hermann Lang und ſeine Siege in Tri⸗ polis und auf der Avus, an Rudolf Haſſe, den Gewinner des Großen Preiſes von Belgien. In Pescara errang abermals einer aus dem Nachwuchs ſeinen bisher größten Erfolg, H. P. Müller. Platz um Platz ſchaffte er ſich vor, um ſchließlich als einziger zuſammen mit dem Sieger und dem Zweiten in der gleichen Runde zu enden. Noch eine Leiſtung verdient beſondere Anerkennung, die Luigi Fagiolis. Lange Zeit mußte er wegen ſeines Hexenſchuſſes den Rennbahnen fernbleiben; in Hescarg ſtand er durch, obwohl er unter beftigen Schmerzen zu leiden hatte. Was fehlt dem neuen Alfad Dem Geſetz, daß kein neuer Rennwagen auf Anhieb ſo herausgeſtellt werden kann, daß er allen Anforderungen gewachſen iſt, unterlag auch der neue Alſa Romeo, trotz allem Optimismus. Was Nuvolari noch ſtets mit dem älteren fertigbrachte, ſich in der Spitzengruppe zu behaupten, glückte ihm mit dem zehn Tage alten Alfa Romeo 1997 nicht. Er kam aus dem Hinterfeld nicht heraus und ſtreckte ſchließlich oͤie Waffen. Ob im Motor etwas nicht ſtimmte, wirb nie über den engſten Werkkreis hinaus bekannt wer⸗ den; ſicher iſt jedenfalls, daß die Vorderrrad⸗ und Hinter⸗ rad⸗Aufhängung nicht genügend aufeinander abgeſtimmt waren. Die Mängel zu heſeitigen, dafür reicht die knappe Woche bis zum Großen Preis der Schweiz nicht aus. In Bern werden alſo nur die alten Typen am kommenden Snontag ſtarten. Nun ſetzt Enzo Ferrari ſeine Hoff⸗ nungen auf den Großen Preis von Italien, der am 12. September in Livorno ausgefahren wird. Zwei Pechvögel Mit dem Sieg im Großen Preis von Deutſchland und der Erringung der Würde eines deutſchen Meiſters ſchien in ſeine norwegiſche Heimot zurückgekehrt iſt, wird gerech⸗ Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Syortwerbeſeſt in Weinheim: Ballſpiele am laufenden Band Samstag, Sonntag und auch in den ſpäten Abenoſtun⸗ den des Montags ſtand Weinheim im Zeichen eines vom § V 09 Weinheim veranſtalteten Sportwerbe⸗ feſtes, das nicht das erſte ſeiner Art war. Von jeher hatte es der FV 09 Weinheim alks eine ſeiner Hauptauf⸗ gaben betrachtet, oͤurch größere Veranſtaltungen auf brei⸗ teſter Baſis für den Sport werbend einzutreten. Obwohl der Wettergott über die ganze Dauer der Ver⸗ anſtaltung eine etwas unfreundliche Miene aufgeſetzt hatte, wurde eigentlich oͤouch nur das Programm des Samstags etwas geſtört. Anſonſten wurden die vorgeſehenen Spiele am laufenden Band abgewickelt, wobei abwechſelnd vornehmlich Fußball und Hanoͤball das Wort hatten. Nahezu der geſamte Stab der Aktiven des FV 09 Weinheim war aufgeboten, um in einer Fülle intereſſanteſter Wettkämpfe gute ſportliche Leiſtungen zu zeigen. Auch die als Gegner verpflichteten Mannſchaften trugen reolich ihren Teil dazu bei. Dabei erreichte in erſter Linie die jüngere Generation des Weinheimer Fußballvereins eine Reihe guter Leiſtun⸗ gen. Die große geſellige Verbundenheit der einzelnen Sportabteilungen unter ſich, die ausgeprägte Bereitſchaft jedes einzelnen ogers zu ſeinem Verein aber fand ſeinen Ausdruck in einem glänzend verlaufenen Kamerad⸗ ſchaftsabend am Samstag. In gleich froher Weiſe war man ſich auch an den übri⸗ gen Tagen begegnet, nachdem zuvor jeweils eine Serie Ballſpiele abſolviert waren, wobei natürlich Has Haupt⸗ treffen des Sonntags, FV Weinheim— Alemannia Ilvesheim 31, das ſtärkſte Intereſſe ausgelöſt hatte. Etwa 500—600 Zu⸗ ſchauer erlebten ein recht flottes und abwechſlungsreiches Spiel, welches zwar noch einige deutliche Spuren der eben erſt überſtandenen Sommerpauſe verriet, aber trotzdem zu gefallen wußte. Die Meiſterelf von Ilvesheim, ebenſo aber auch die Mannſchaft der Weinheimer, konnte das ſonſt gewohnte Können nur in ber erſten Halbzeit erreichen, während ſpäter auf beiden Seiten mancher Wunſch offen blieb. Der Verlauf des Treffens ſah Weinheim ſchon bald in Front, als Gumb den erſten Treffer markierte. Spä⸗ ter folgte das zweite Tor, das wiederum auf Konto von Gumb kam und ſchließlich war es der recht temperament⸗ voll ſpielende Knapp, der gar auf:0 für Weinheim ſtellte. Unmittelbar vor dͤer Pauſe erzielte Ilvesheim den einzigen Gegenerfolg durch Weber. Der zweite Teil des Spieles ſah mitunter zwei ſtark verausgabte Mannſchaften am Werk. Die ſonſtigen Spielergebniſſe waren:(Fußball) FV 09 Weinheim 2. Lützelſachſen 1.:2; FV 09 Wein⸗ heim 3. Jugend Amicitiz Viernheim 1. Jugend:6; FV 09 Weinheim 2. Jugend— T Hambach 1. Jugend 511; F 00 Weinheim— 1. Jugend— SpC Käfertal 1. Jugend. :1; FV 09 Weinheim 3.— T Hambach 1.:4; FV 09 Weinheim(Privat)— Vfe Neckarau(Privat):4. (Hanoball): F 09 Weinheim(Frauen)— Wolff u. Sohn Karlsruhe(Frauen):2, V 00 Weinheim 1.(Her⸗ ren)— TW Philippsburg 1.(Herren) 3t6. Wormatia Worms in Mannheim Zu ſeinem erſten Freundſchaftsſpiel in der neuen Spiel⸗ zeit hat ſich der Vf R Mannheim den letztjährigen Gaumeiſter von Südweſt Wormatia Worms ver⸗ pflichtet. Wie„Wormatia“ mitteilt, tritt ſie in ſtärkſter Auf⸗ ſtellung an, und zwar wie folgt: Ebert Winkler Zimmermann Kiefer Leiſt Eckert Gölz 3 ries Lehr — für Caracciola die Zeit der Erfolge wieder anzubrechen. Pescara machte vorläufig einen Strich durch dieſe Rech⸗ nung. Nach der ihm eigenen Taktik hielt ſich Coracciola hinter dem Spitzenreiter bereit, im gegebenen Augenblick vorzuſtoßen. Da ließ plötzlich der Wagen nach und Carac⸗ ciola ſtieg aus. Aehnlich erging es Stuck. Er erſocht auf dem Schauinsland ſeinen erſten Johresſieg und ſchien wie⸗ der da zu ſein, als auch ſein Wagen nicht mehr recht wollte. Schauinsland erhält moderne Rennſtrecke Weitreichende Pläne für die Zukunſt Schon während des 13. Großen Bergpreiſes von Deutſch⸗ land auf der bekannten deutſchen Bergſtrecke am Schau⸗ insland bei Freiburg im Breisgau konnten wir mitteen, daß dieſe einzigartige Rennſtrecke, die auf einer Länge von 12 Km. kaum eine Gerade aufweiſt, nach den Erfahrungen von dreizehn Rennen und den modernſten Grundſätzen des Motor⸗Rennſports eine großzügige Umgeſtaltung erfahren ſoll. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Freiburg, Dr. Ker⸗ ber, hat nach reiflicher Ueberlegung und Beratung mit den Ratsherren nun beſchloſſen, den Umbau ſchon bald in An⸗ griff nehmen zu laſſen. Die Rennſtrecke wird auf ihrer geſamten Länge zunächſt auf 7 bis 7,50 Meter verbreitert und ſämt⸗ liche Kurven werden überhöht. Auf einer ſolchen breiten Bahn iſt dann auch die Möglich⸗ keit eines Rudelſtarts gegeben, bzw. die Abſtände zwiſchen den Startenden brauchen nicht mehr ſo groß ſein, da jeder Fahrer dann genügend Platz hat, ſeinen Gegner zu über⸗ holen, ohne in Gefahr zu kommen. Beim nächſten Gnoßen Bergpreis 1938 wird die Rennſtrecke ſchon fertiggeſtellt ſein. Nebenher läuft aber noch ein zweiter Plan, der zunächſt etwas phantaſtiſch anmutet, aber durchaus zu verwirklichen iſt und bereits die Zuſtimmung des Führers des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführers Hühnlein, und des Reichs⸗ ſtatthalters, Gauleiters Robert Wagner, gefunden hat: nämlich die Fortführung des Bergrennens bis zum Feld⸗ berg! Es iſt dabei vorgeſehen, die jetzige Rennſtrecke über den Notſchrei, Stübenwaſen bis zum Feloͤberg zu führen. Bei einer Länge von 30—34 Km. und einem Höhenunter⸗ ſchied von 1000 Meter wäre dies die längſte und intereſſan⸗ teſte Rennſtrecke Europas. Da die Strecke in Verbindung mit der ebenfalls geplanten Höhenſtraße im ſüdlichen Schwarzwald gebaut werden ſoll, beſteht durchaus die Mög⸗ lichkeit der Verwirklichung dieſes einzigartigen Planes. Fath Das Spiel, das nachmittags an den Btouereien ſeinen“ Anſang nimmt, hat darin ſeinen beſonderen Reiz, daß es Kleine Nachleſe zum großen Rennen: Rückblick auf Pescara Italien feiert Bernd Roſemeyer— Was war mit dem nauen Alja Romeo? — gewiſſermaßen als ein Vergleichskampf zwi⸗ ſchen Baden und Südweſt angeſehen werdͤen kann und weil auch der BfR mit ſeiner ſtärkſten Garnitur auf den Plan tritt. Das Vorſpiel beſtreiten die 1. Handball⸗ Männermannſchaften des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗ vereins Mannheim und des VfR Mannheim. Saarboxer in Mannheim am Samstag im Friedrichspark Im Mannheimer„Friedrichspark“ wird am kommen⸗ den Samstag, 21. Auguſt, ein Mannſchaftskampf im Boxen zwiſchen einer Saarauswahl und dem VfK 86 Mannheim als Freiluftveranſtaltung aufgezogen.— Die Paarungen für dieſen Abend(vom Fliegengewicht aufwärts): Koch⸗M— Simon⸗S: Roth⸗M— Schneider⸗S, Huber⸗M — Lich⸗S; Lennert⸗M— Keßler⸗S; Weiß⸗M— Petry⸗S: Zlotecki⸗M— Dobler⸗S; Döring⸗M— Krauthof⸗S; Bolz⸗M— Dillenburger⸗S. Zweimal Weltrekord! 8 U Frankreichs zweimaliger Olympiaſieger Louis Hoſtin verbeſſerte in Nizza den von ihm gehaltenen Weltrekord im beidarmigen Reißen von 122 auf 123 Kg. Im Olym⸗ piſchen Dreikampf brachte der großartige Schwerathlet insgeſamt 377,5 Kg. zur Hochſtrecke. Im Kreis: Die polniſche Meiſterläuferin Stella Walaſiewicz ſtellte auf dem internationalen Sportfeſt in Craudentz über 50 Meter mit 6,3 Sekunden einen neuen Weltrekord auf. Die alte Höchſtleiſtung wurde ſeit genau 15 Jahren von der Tſchechoſlowakin Meizlik mit 6,4 Sekunden gehalten. (Erich Zander⸗Archiv,.) „Kraft-Sportverein Keiſch verlor „ in Lampertheimm Jugend gegen StuRͤl Lampertheim 12:12 Für den letzten Samstagabend waren VfK 84 Mann⸗ heim beim Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim verpflich⸗ tet. Wegen Verhinderung der Mannheimer trat Ketſch 06 an, doch mußten ſich die Gäſte eine hohe Niederlage ge⸗ fallen laſſen. Die Ketſcher trafen Lompertheim in Hochform an. Im Schwergewicht bekamen die Göſte ihren einzigen Sieg. Die bekannten guten Ringer wie Eppel, Rohr und Keilbach wurden in kurzem„Kampf auf die Schultern ge⸗ Lrückt. Da der Kampfrichter ausblieb, mußte Moos⸗Lam⸗ pertheim und Weick⸗Ketſch einſpringen, die ihr Amt ein⸗ wanofrei ousübten. Der Kampf war ſpannend und zeigte folgendes Bild: Bantamgewicht: Wetzel(2)— Keilbach[). Der Gaſt mußte bereits nach 20 Sek. wegen Verletzung aufgeben, Wetzel wurde Sieger. Federgewicht: Müller(2)— Auer(). Obgleich der Gaſt guten Sport bot, mußte er in der 12. Minute dem beſſeren Müller durch Schulterſieg den Sieg überlaſſen. Leichtgewicht: G. Hahl(2)— Stohner(). Hahl voll⸗ 3— in der 1. Minute einen Ueberſtürzer und wurde Sieger. Weltergewicht: H. Hahl(2)— Rohr(). Hahl war weit überlegen und drückte ſeinen Gegner nach 8 Min. guf die Schultern. Mitelgewicht: F. Hahl(2)— Eppel(). Hier ſtanden ſich zwei erſtklaſſige Ringer gegenüber. Hahl jedoch tech⸗ niſch ſtark überlegen ſiegte nach 5. Min. durch Schulter⸗ ſcnnh 5 Halbſchwergewicht: Litters— Baro. Litters brauchte nur 25 Sekunden zum Sieg. Schwergewicht: Kärcher— Ropp. Der einzige Sieg der Gäſte, da Kärcher in der 3. Minute auf beide Schul⸗ tern geriet. Die Jugendmannſchaften beider Vereine lieferten ſich einen ſchönen Kampf, der 12:12 unentſchieden endete.— Einen Einlägekampf Ruyy Rapp gewoann Rupp⸗ Lampertheim in kurzer Zeit.— Mehr als 600 Zuſchauer erlebten die ſchönen Kämpfe. Was hören wir? Donnerstag, 19. Anguft Reichsſender Stuttgart DU .00: Fröhl. Muſik.—.30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis oͤrei.— 16.00: Muſik am Nachmittag(Schallplatten).— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Schöne Melodien(Schallplatten).— 20.00: Nette kleine Sachen.— 21.15: Abend⸗Konzert. 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.— 10.00: Volksliederſingen.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Mittagsmuſik.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Aus beliebten Mozartopern(Schall⸗ platten.— 15.15: Zwei Jahrtauſende Frauenſchmuck.— 16.00: Muſik um Nachmittag.— 18.00: Klaviermuſik.— 18.25: Don⸗Koſakenchor(Schallplatten).— 18.45: Die Welt des Sports.— 19.00: Berliner Philharmoniker.— 21.15: Singen, tanzen, lachen.— 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 29.00: Unterhaltungsmuſik. Start unci Ziel: Marktplatz Siraeke: Rundstrecke im Weichbild der Meisterschaft der Zeitungsfahrer Sonntag, den 22. August 1937 vormittags 1030 Uhr stact MARN N EM. C. OEEfer — — ———— 8 Forschungsschiff„Discovery“ wird Museum Zas Sckwammencle Zenkmae Eu Mapitan Ccott Iin der Londoner City für immer vor Anker— Zeuge der Eroberung des antarktischen Kontinents London, im Auguſt. Am Victoria Quch auf der Themſe, faſt im Her⸗ zen dͤer Londoner City, iſt jetzt eines der be⸗ rühmteſten Schiffe der Welt für immer vor Anker gegangen, das Forſchungsſchiff „Discovery“, auf dem Kapitän Seott ſeine erſte, ſo überaus erfolgreiche Expedition in die Antarktis unternahm. Die„Discovery“ wird in ein Muſeum umgewandelt und der britiſchen Jugend zum Ge⸗ ſchenk gemacht, zum Gedenken an Kapitän Scott und ſeine heldenmütigen Gefährten. Feierlicher Empfaug. Ein feiner Nebel ſtand über der Themſe, die Türme der City waren in dieſen frühen Morgen⸗ ſtunden in einen leichten Schleier gehüllt, als im ge⸗ ſchäftigen Treiben auf der Themſe und ihren Ufern plötzlich eine Stockung eintrat. Ein Sirenenſignal Die Menſchenmenge am Victoria Quay entblößten die Häupter. Für Minuten ſchwieg das Raſſeln der Kräne, das Poltern auf den Ladeplätzen, die oͤröh⸗ nende Muſik der Bagger. Von zwei Schleppern ge⸗ zogen, näherte ſich ein großes Segelſchiff, deſſen Ma⸗ ſten umgelegt waren und deſſen Deck rieſige Lein⸗ wandplanen verhüllten. Ein feierlicher Augenblick. Das Schiff, das jetzt langſam heranmanövriert wurde, war die„Discovery“, das Forſchungs⸗ ſchiff des Kapitäns Seott, eines oͤer berühm⸗ Das fiileweth ,Mutter und ſind“ ſchenkt durch krholung im ms.⸗ mütterheim Rusgleich ſue die Mutteraebeit und Mutterſorgen. Hier am Ufer der Themſe ſoll es jetzt für immer liegen bleiben als ein ſchwim⸗ mendes Denkmal für ſeinen ehemaligen Komman⸗ danten und als Zeuge für die Eroberung des ant⸗ arktiſchen Kontinents. ee Man hätte keine beſſere Ehrung für Kapitän teſten Schiffe der Welt. Seott, deſſen Todestag ſich in dieſem Jahre zum fünfundzwanzigſten Male jährte, erſinnen können, als die bleibende Zurſchauſtellung dieſes Schiffes; denn die„Discovery“ verkörpert eines der heroiſch⸗ ſten Kapitel in der Geſchichte der Entdeckungsfahrten. Auf einer Werft in Dundee eigens für Fahrten in die Regionen des ewigen Eiſes erbaut, mit beinahe meterdicken Wänden, dem Druck der Eismaſſen und dem Anprall der Eisberge und Eisſchollen zu wider⸗ ſtehen, wurde es ſchon wenige Monate nach ſeiner Fertigſtellung, im Jahre 1901, dem damaligen Leut⸗ nant Robert Falcon Scott für ſeine Antarktis⸗ fahrt übergeben. Daß dieſe erſte Expedition Scotts trotz aller unvorhergeſehenen Schwierigkeiten glück⸗ lich verlief, daß die Expedition nicht zugrunde ging, das war dann auch zur Hauptſache dem maſſiven Bau der„Discovery“ zu verdanken. Mit Dynamit freigeſprengt Am 9. Januar 1902, alſo im antarktiſchen Hochſom⸗ mer, langte die„Discovery“ nach ſchwieriger Fahrt durch das Packeis bei Kap Adare an. Weiter ging die Reiſe durch das Roßmeer, bis man auf bisher un⸗ entdecktes Land ſtieß, dem Scott den Namen„Eoͤ⸗ ward⸗VII.⸗Land“ gab. Zahlreiche Vorſtöße in das Innere der Antarktis wurden noch im gleichen Som⸗ mer ausgeführt und erbrachten wertvollſte meteoro⸗ logiſche, geographiſche und geologiſche Entdeckungen und Beobachtungen. Grimmige Kälte(das Thermo⸗ meter ſank oſt genug auf— 50 Grad Celſius) und furchtbare Schneeſtürme brachten die mutigen For⸗ ſcher wiederholt in äußerſte Lebensgefahr. Dieſen Witterungsunbillen zu trotzen, verlangte die höchſte körperliche und ſeeliſche Widerſtandsfähigkeit, und ſo darf gerade dieſe Expedition zu den größten Leiſtun⸗ gen menſchlichen Forſchungsdranges gerechnet wer⸗ den. Scott und ſeine Gefährten ließen ſich auch durch den antarktiſchen Winter in ihren Forſchungsarbeiten nicht behindern. Alss im folgenden Sommer ein Entſatzungsdamp⸗ fer mit friſchen Lebensmitteln und Erſatzmannſchaf⸗ ten in der Antarktis eintraf, war die„Discovery“ längſt feſtgefroren. Dennoch wagte Scott eine zweite Ueberwinterung. Er wußte, daß er ſich auf ſein wackeres Schiff verlaſſen konnte. Von Monat zu Monat wuchſen die Strapazen, immer mühſeliger geſtalteten ſich die Vorſtöße ins Landinnere. Im dritten Sommer ſollte endlich die Heimfahrt ange⸗ werden. Doch das Eis gab das Schiff nicht rei Man ſtand vor einer dritten Ueberwinterung. Ein Grauen packte die Männer von der„Discovery“. Die Lebensmittel gingen zur Neige, die Kräfte waven aufgebraucht, niemand durfte hoffen, der eiſi⸗ gen Polarnacht zu entrinnen. Die Expedition war dem Tode geweiht. Da, in der höchſten Not brachen ſich 2 engliſche Dampfer eine Fahrrinne bis in die Nähe der„Discovery“. Die britiſche Regierung hatte ſie, voller Sorge um das Schickſal der Forſcher, zur Rettung entſandt. Jubelnd wurden ſie begrüßt. Doch ſoviel man ſich auch mühte, die„Discovery“ rückte und rührte ſich nicht in der Umklammerung der Eis⸗ maſſen. Erſt mit rieſigen Dynamitſprengungen ge⸗ lang es endlich, den Weg freizuſprengen. 1904 kehrte das ſtolze Forſchungsſchiff nach England zurück. Die bis dahin erfolgreichſte Antarktis⸗Expedition hatte ihren glücklichen Abſchluß gefunden. Treue Dienſte in ollen Meeren der Welt Im Jahre 1905 ging die„Discovery“ in den Be⸗ ſitz der„Hudſon⸗Bay⸗Company“ über, die das in ſeiner Eisfeſtigkeit bewährte Schiff viele Jahre hin⸗ durch für ihre Handelszwecke im hohen kanadiſchen Norden benutzte. Nach dem Kriege wurde ſie aber von der britiſchen Regierung zurückgekauft und wie⸗ der ihrem urſprünglichen Zweck, den Forſchungsfahr⸗ ten, zugeführt. Unte dſem Kommando namhafter Wiſſenſchaftler hat ſie als Expeditionsſchiff beinahe alle Meere der Erde befahren und im Jahre 1929 ſtieß ſie abermals tief in die Antarktis vor. Auch hier bewies ſie, wie ſchon 25 Jahre vorher, ihre vor⸗ zügliche Eignung. Aber danach lag ſie untätig irgend⸗ wo in einem Dock in Oſtindien. Die Außenwände der„Discovery“ ſind aus dickem, kernigem Eichenholz gefügt. Sie können noch man⸗ Wolkenbrüche über Englandl! Zum Wochenende gingen über England große Wolkenbrüche nieder, die zahlreiche urſachten.— Eine Straßenſzene in Walthamsſtow. 0 700 Jahre Berlin Ein rieſiger Feſtzug war der Höhepunkt der Feiern, mit denen die deutſche Reichshauptſtadt ihren 700. Geburtstag beging.— Der Wagen der Berliner Schornſteinfeger. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗M.) ches Jahrhundert überdauern. Noch manches Jahr⸗ hundert wird dieſes prächtige Schiff hier im Herzen Londons als Muſeum und als Heim der britiſchen Jugend von dem Heldenmut Kapitän Scotts und ſeiner Getreuen im Kampf um die Eroberung der Antarktis erzählen. er⸗ eſſephoto, Zander⸗M.) Marinehalle in Tokio eröffnet Aehnlich den Matine⸗Muſeen in andern Ländern iſt jetzt in Tokio eine Marinehalle errichtet und kürzlich eröffnet worden, in der auch die modernſten Maſchinen der ſapa⸗ niſchen Luftwaffe ausgeſtellt ſind. Oben ſieht man die Halle, unten den neueſten japaniſchen Bomber. Seeneeeeeeeeeeeeeeeee—————.—————————————.———..........—..—.———————— Die deutſchen Meiſter im Berliner Deutſchen Muſeum Eine durchgreifende Neuordnung Berlin, im Auguſt. Im Berliner Deutſchen Muſeum iſt jetzt die Neuordnung der deutſchen Gemälde in Angriff genommen worden. Nach Trennung von den Werken der Plaſtik, die im Erdgeſchoß aufge⸗ ſtellt werden, beſteht damit zum erſten Male die Möglichkeit, im Deutſchen Muſeum eine in ſich geſchloſſene deutſche Gemäldegalerie zu ſchaffen, die den Reichtum Berlins an Gemälden deutſcher Meiſter voll zur Geltung kommen läßt und durch neue Erwerbungen hoffentlich in kurzer Zeit den Abteilungen italieniſcher und niederländiſcher Gemälde im Kaiſer⸗Friedrich⸗Muſeum ebenbürtig zur Seite ſtehen wird. Da ſich die Beendigung der Aufſtellung noch einige Wochen hinziehen wird, ſind zunächſt der Eingangs⸗ raum und die erſten drei Oberlichtſäle mit den Hauptwerken des 13.—16. Jahrhunderts zugänglich gemacht worden. Die Gemälde werden auf ſechs große Ober⸗ lichtſäle und 10 Seitenkabinette im Obergeſchoß verteilt. Der erſte Saal umfaßt die früheſten Denkmäler der deutſchen Taſelmalerei, die drei Antependien aus der Mitte des 13. Jahrhun⸗ derts, die acht Flügelbilder des Wurzacher Altars von Hans Multſcher, die Gemälde von Konrad Witz und den Schöppinger Altar. In dem mittleren Ober⸗ lichtſaal ſind die Hauptwerke von Dürer, Holbein und Altdorfer aufgeſtellt, die nunmehr auch räum⸗ lich im Mittelpunkt des Deutſchen Muſeums ſtehen. Hier iſt auch das„Bildnis eines Mannes mit Laute vor hellgrünem Vorhang“ von Holbein d.., das eindrucksvollſte Werk aus der ſpäten Zeit des Mei⸗ erſts in deutſchem Muſeumsbeſitz, ausgeſtellt, das kürzlich aus amerikaniſchem Beſitz erworben wurde und die bedeutendͤſte Erwerbung ſeit Eröffnung des Deutſchen Muſeums iſt. Der nächſte Saal birgt die Werke Hans Baldung Griens, deſſen großartiger Teppich mit der Bekehrung Pauli den Raum be⸗ herrſcht, und die Gemälde von Lucas Cranach d. A. und d. J. In den Seitenkabinetten ſind Altäre und kleine Tafeln aus der ſächſiſchen und kölniſchen Schule des 14. Jahrhunderts untergebracht; die böh⸗ miſchen Tafeln gruppieren ſich um das Hauptwerk, die Glatzer Madonna. Es folgen die Meiſter des 15. und 16. Jahrhunderts, von denen Amberger, der Meiſter von Meßkirch, Hans von Kulmbach, Schaeuf⸗ felein, Strigel, Burgkmair, Schaffner genannt ſeien. Der einige Stufen tieferliegende große Oberlicht⸗ ſaal enthält wie bisher die Barockmalerei. Der Zwiſchenenf Von Otto Milo Vor dem Weltkrieg befand ſich bekanntlich noch der halbe Balkan unter türkiſcher Herrſchaft. Die Haupt⸗ ſtadt eines Landes, welches inäwiſchen ſeine volle Selbſtändigkeit erlangt hat, gab ſich alle erdenkliche Mühe, die Lebensreformen europäiſcher Hauptſtädte nachzuahmen. So kam es auch, daß eines Tages ein Theater gegründet wurde. Im alten Gemeindehaus brach man die Zwiſchen⸗ wände ab, ſchuf auf dieſe Weiſe einen„Zuſchauer⸗ raum“ und das Theater war eigentlich fertig. Eine Längswand wurde niedergeriſſen und an das Gebäude eine„Bühne“ angebaut. Die ganze Proze⸗ dur der Umwandlung von Gemeindehaus in Theater dauerte nicht ganz zwei Wochen— und ſah auch da⸗ nach aus. Inzwiſchen probte eine Dilettantengruppe, be⸗ ſtehend aus dem Barbier, einigen Ladengehilfen, den Töchtern eines Arztes, eines Baupoliers und eines Rechtsanwalts ein Stück ein, welches der Gerichts⸗ ſchreiber in ſeinen Mußeſtunden gedichtet hatte. Für dieſen Pegaſusritt benötigte er knapp 10 Tage— woraus man die rege Tätigkeit des Schreibers beim Gericht ermeſſen bann. Das Stück wurde aufgeführt, es hatte Erfolg— und die Stadt hatte nun ein richtiges Theater, wel⸗ ches ſogar vom Staat ſubventioniert war. Bloß ein Theaterdirektor fehlte. Da ſpielte ſich bei einer Gemeindeſitzung eine Szene ab, die für die Beſetzung des Direktorpoſtens, um den ſich nicht weniger als acht Herren hewarben, entſcheidend wurde. Die parlamentariſchen Formen waren zu jener Zeit doch noch feiner als in der Nach⸗ kriegszeit. Eine gewiſſe Aufforderung, die man ſich ſpäter ganz ungeniert zurief, hüllte bei einem Streit während der erwähnten Gemeindeſitzung einer der Herren in die Worte:„Ihr könnt mir das tun, was Goethe irgenoͤwo einen ſeiner Helden ſagen läßt...“ ——— Die höfliche Einladung verpuffte wirkungslos, denn die Herren kannten wahrſcheinlich Goethe zu wenig. Einer nur tat zur näheren Erklärung den Zwiſchenruf:„Götz von Berlichingen 3. Akt, 17. Szene.“ Dieſer von tiefſter Literaturkenntnis zeugende Zwiſchenruf wurde die Veranlaſſung, daß man den Zwiſchenrufer zum Direktor des ſtaatlich ſubventio⸗ nierten Theaters ernannte. Frankfurter Goethe⸗Preis für Kolbenheyer Der Verwaltungsrat zur Verleihung des Frankfurter Goethe⸗Preiſes, dem auch die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Dr. Ruſt ange⸗ hören, hat durch einſtimmigen Beſchluß den Goethe⸗Preis des Jahres 1937 Dr. Dr. e. h. Guido Kolbenheyer zuerkannt. Die Ehrung gilt dem ſtarken Geſtalter deutſcher Volbwerdung, der in ſeinen großen epiſchen und dra⸗ matiſchen Schöpfungen ſtets verantwortungsbewußt und ſich ſelber treu für die Reinheit und Wieder⸗ geburt des deutſchen Weſens eingetreten iſt. Die feierliche Ueberreichung des Preiſes erfolgt nach den Beſtimmungen der Satzungen am 28. Auguſt, dem Geburtstag Goethes, in den Staatsräumen des Goethe⸗Hauſes am Großen Hirſchgraben. „Die Reiſe nach Paris“, das neue Luſtſpiel von Walter Erich Schäfer, hat ſeine erſte Premiere in der kommenden Spielzeit im Oktober im Natio⸗ naltheater Mannheim. Es folgen die Erſtaufführun⸗ gen in Bochum, Braunſchweig, Erfurt, Gera, Mainz, Regensburg. Reichsminiſter Dr. Goebbels beglückwünſcht Profeſſor v. Hausegger. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels hat an Profeſſor v. Hausegger, den be⸗ kannten Münchener Dirigenten, zu deſſen 65. Ge⸗ ein herzliches Glückwunſchtelegramm ge⸗ andt. ( Adele Sandrock ſchwer erkrankt. Adele San d⸗ rock, die ſich nach ihrem Unfall, der ſie vor längerer Zeit betroffen hatte, gut erholt hatte, iſt neuerdings an einer ſchweren Lungenentzündung er⸗ krankt, die bei dem hohen Alter der Kranken zu ernſter Beſorgnis Anlaß gibt. Alte Mandſchu⸗Stadt ausgegraben. Bei der kleinen mandſchuriſchen Ortſchaft Tuachengtze iſt eine alte Mandſchu⸗Stadt freigelegt worden. Vier aus dem Boden emporragende Gemäuerſtücke führten auf die Spur der verborgenen Stadt. Jene Gemäuerreſte waren die Zinnen der Wachtürme. Man förderte ſchön geſchnitzte Steinſäulen und Grab⸗ ſteine zutage, desgleichen Bildſäulen alter Man⸗ dſchukrieger. Es wird angenommen, daß die Ruinen aus dem 12. Jahrhundert ſtammen. Eine neue Sternwarte in Japan. Die Kaiſer⸗ liche Univerſität in Kioto hat von der elektriſchen Eiſenbahngeſellſchaft in Oſaka eine große Stiftung für den Bau einer neuen Sternwarte er⸗ halten. Dieſe Sternwarte wird auf dem ſüdlichen Gipfel des Berges Ikomaſan in einer Höhe von 640 Metern erbaut. Die neue Sternwarte wird ſich in der Hauptſache mit Sonnenbeobachtungen abgeben. In den Räumen werden ſich auch Abteilungen für aſtronomiſche Ausſtellungen befinden. Die Leitung liegt in Händen von Profeſſor Vamamoto. Hleine Theater- und Muſikchronik Der Dietzmann⸗Verlag, Leipzig, kündigt folgende neue Bühnenwerke an:„Die Kette“, Schauſpiel von Walter Erich Schäfer.—„Venus und Merkur“, Komödie von Wilhelm Alfred Imperator i.—„Der Bade⸗ krieg“, Luſtſpiel von Otto Schilke.—„Einbrecher geſucht!“, Luſtſpiel von John Faber und Henk Bakker. 4 Wolf Leutheiſer hzuletzt in Berlin) 1. September vom Oberbürgermeiſter von Plauen als ter des Stadttheaters berufen. in Metz geboren. Rudolf Forſter reiſt in dieſem Monat nach Amerito, um in einem Neuvorker Theater die Hauptrolle in dem Drama„Towariſch“ zu ſpielen. * Karl Schuricht wurde von der Muſikgeſellſchaft der Univerſitätsſtadt Utrecht eingeladen, eine Reihe vun acht Sinfoniekonzerten im kommenden Winter zu dirigieren. Mit ihm wird Willem Mengelberg drei Gaſtkonzerte in Utrecht leiten. wurde zum Le; Vei⸗ Der Künſtler wurde 1890 dieſes Erleben!—„Was ſoll ihm denn paſſieren 6. Seite/ Nummer 377 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Auguſt 1937 Veumis ctæ⸗ — Eine höchſt peinliche Ueberraſchung erlebte ein Ehemann, der erſt ͤͤurch ein Verſahren vor dem Berliner Schöffengericht davon in Kenntnis geſetzt wurde, daß ſeine Frau während der erſt einjährigen Ehe ein Doppelleben geführt hatte und bereits 2amal vorbeſtraft war. Der Mann hatte im Jahre 1936 ſeine jetzige Frau, die 29 Jahre alte Elſe Schubert, kennengelernt und ſie ſchon nach kurzer Bekannt⸗ ſchaft geheiratet. Zwar hatte die Frau durchblicken laſſen, daß es in ihrem Leben einige dunkle Punkte gäbe, doch er hatte aus übergroßer Liebe oder fal⸗ ſchem Taktgefühl auf die Eheſchließung beſtanden. In der Folgezeit fiel ihm allerdings auf, daß ſeine junge Fran wiederholt ſehr niedergeſchlagen war, doch niemals wäre er auf den Gedanken gekommen, daß ſie raffinierte Betrügereien beging. Während ſie abends als ordentliche Hausfrau ſchaltete und waltete, betätigte ſie ſich tagsüber, wenn der Mann auf ſeiner Arbeitsſtelle weilte, als Schwindlerin, durch die zahlreiche Berliner Geſchäftsleute empfind⸗ lich geſchäbigt wurden. Sie kaufte in Geſchäften Kleidungsſtücke und andere Sachen auf Kredit, gab falſche Aöreſſen an und verkaufte ͤͤann die Waren ſofort wieder unter der Hand weiter. In einigen Fällen ließ ſie z. B. die Sachen nach der Hochſchule für Leibesübungen ſchicken, wo ſie angeblich einen Sportkurſus mitmachte und fing dort den Liefer⸗ boten zu einer beſtimmten Zeit ab. Bisweilen be⸗ ſtellte ſte auch die Boten zu den Wachſtuben von Ka⸗ ſernen und nahm ihnen dort die Waren ab. In beſonders raffinierter Weiſe hatte ſie kürzlich eine Bekleidungsfirma hereingelegt. Nachdem ſie den Pförtner eines Bezirksamts gebeten hatte, für ſie eine am nächſten Tage eingehende Schürzenſendung in Empfang zu nehmen, beſtellte ſie angeblich im Auftrage des Bezirksamtes bei der Firma 100 Schürzen auf Kredit mit dem Auftrage, dieſe am nächſten Tage bei dem Pförtner des Bezirksamts abzuliefern. Man kam dieſer Bitte auch nach, und die Betrügerin holte ſich dann die Schürzen von dem Pförtner ab. Als ſie jedoch verſuchte, ſie nun auf einem Wochenmarkt unter der Hand zu verkaufen, wurde ſie feſtgenommen. In der jetzigen Verhand⸗ Iung gab die Angeklagte ihre Schwindeleien zu. Im Hinblick auf ihr langes Vorſtrafenregiſter verur⸗ teilte ſie das Gericht zu zwei Jahren ſechs Mona⸗ ten Gefängnis. =„Ich brauche ſofort 75 kahlköpfige Männer!“ So lautet etwa einer der zahlreichen Aufträge, den Fred Schneßler, der Leiter des Zentral⸗Beſetzungs⸗ büros der amerikaniſchen Filmgeſellſchaft in Holly⸗ Nonald Colman und Loretta Noung in dͤem Großfilm„Kampf um Indien“, der ab Freitag in Mannheim gezeigt wird. wood, täglich erhält. In der Tat iſt dieſer Mann, deſſen Namen man in der Oeffentlichkeit nicht kennt, zu einem unerſetzlichen Mitarbeiter aller Regiſſeure geworden, denn ſeine Kartothek, die er ſich auf der Suche nach einer Arbeit vor vielen Jahren ganz ſelbſtändig zuſammengeſtellt hat, enthält die Namen von 12 000 verſchiedenen Leuten, die alle irgendeine Beſonderheit aufweiſen, ſei es im äußeren Typ oder hinſichtlich ihrer Fähigkeiten. Fred Schueßler hat ſich keine Stars zuſammengeſucht. Er ging auf die Jagd nach Männern mit Zahnlücken oder gewaltigen Vollbärten, er ging auf die Jagd nach Leu⸗ ten, die ſich ganz beſonders für die Darſtellung von „Trunkenbolden“ oder„Idioten“ eigneten, nach Frauen, die wie„alte Hexen“ ausſahen oder nach Kindern, die beſonders viele Sommerſproſſen hatten. Und er legte ſich eine Kartei an, in die er ſorgſam all die Eigenſchaften ſeiner Schützlinge eintrug. Da gibt es eine„Liſte der Dicken“, die genau die Ge⸗ wichte der in ihr Verzeichneten angibt, während die „Liſte der Rieſen“ Männer und Frauen jede ge⸗ wünſchten Körpergröße aufzählt. Wenn der Regiſ⸗ ſeur ein zahnloſes altes Weib braucht— Fred Schueßler kann ihm mit mindeſtens 20 Exemplaren dienen. Und wenn es gilt, eine Anzahl von Sta⸗ tiſten zu finden, die eine feuchtfröhliche Horde dar⸗ zuſtellen haben, ſo blättert man eben in der Rubrik „Trunkenbolde“ nach, in der alle Leute enthalten ſind, die ſich für ſo eine Rolle auf Grund ihres Aus⸗ ſehens beſonders eignen. Als unlängſt der Regiſ⸗ ſeur Robert Florey für ſeinen Film„Mountain Muſic“ nicht weniger als 75 kahlköpfige Männer brauchte, erlöſte ihn der Leiter des Zentral⸗Be⸗ ſetzungsbüros in knappen 10 Minuten aus ſeiner Verlegenheit. Denn ebenſo, wie man in Schueßlers Kartei eine Liſte der Bärtigen findet, in der jede nur mögliche Abwandlung der Barttracht, vom Mi⸗ niatur⸗Spitzbart bis zum langen Vollbart, enthalten iſt, gibt es hier auch eine eigene Rubrik der„Kahl⸗ köpfe.“ Welche Mühe hätte der Regiſſeur aufwen⸗ den müſſen, um ſich auf irgendeine andere Weiſe 75 mit Glatzen geſegnete Herren zu beſchaffen; ganz zu ſchweigen von den hohen Unkoſten, die dadurch entſtehen würden, müßte der Friſeur dieſe kleine Armee täglich in künſtliche Kahlköpfe verwandeln. 2* — Einfache Kannibalen, ohne Laſter“— ſo nennt der auſtraliſche Flieger Stuart Campbell einen urwüchſigen Papuaſtamm, der in den entlegenen Tälern im äußerſten Nordweſten der Inſel Neu⸗ guinea hauſt und bis jetzt noch keine Berührung mit Weißen gehabt hat. Stuart Campbell unter⸗ nimmt im Dienſte einer Bohrgeſellſchaft Erkun⸗ dungsflüge zwecks Goldmutungen und iſt dabei auf den weltverlorenen Stamm geſtoßen. Er hat den Papuas ganze Ladungen Salz gebracht. Denn Salz iſt ihr Geloͤ, wofür ſie von den Nachbarſtämmen Tabak und Kaurimuſcheln einhandeln. Ihre Han⸗ delswege führen weit ins Innere. Der Flieger er⸗ zählt, daß das Völkchen ohne abergläubiſches Grauen gelaſſen dahinlebt und, ungleich anderen Papua⸗ ſtämmen, keine grotesken Zeremonien kennt. Men⸗ ſchenfleiſch iſt ihnen eine Delikateſſe, deren aber ſie äußerſt ſelten habhaft werden. Denn ſie müſſen dazu Angehörige der Nachbarſtämme töten. Dieſe ſind aber alle wohl bewaffnet und kämpfen tapfer. So kommt es hinaus auf ein„Leben und leben laſſen.“ Die von Stuart Campbell aufgefundenen Einge⸗ borenen ſind kräftige Menſchen, von ſchönem Körper⸗ bau. Beherzt trotzen ſie der Gewalt der Elemente und ſie leben in roh gefügten Hütten, die den aus oͤen Bergen kommenden, mitunter empfinoͤlich kalten Winden und Nebeln ausgeſetzt ſind. * — Nach langwierigem Ermittlungsverfahren iſt es jetzt der Berliner Kriminalpolizei gelungen, eine vierköpfige Diebes⸗ und Erpreſſerbande unſchädlich zu machen, deren Mitglieder ſich bei ihren Beute⸗ zügen als„Kriminalbeamte“ auszugeben pflegten und hauptſächlich den Weſten und Südweſten der Reichshauptſtaoͤt heimſuchten. Bei den Burſchen, die von der Polizei jetzt feſtgenommen werden konnten, handelt es ſich um einen 28 Jahre alten Günther Schumacher, den 23jährigen Egon Krüger, einen 29 Jahre alten Joſef Memerink und den Ajährigen vuun Gllor — Sweimal 200000 RM gezogen dub. Berlin, 17. Auguſt. Bei der Preußiſch⸗Süddoͤeutſchen Staatslotterie fielen zwei Gewinne zu je 200 000 Mark, die neben den bisherigen Hauptgewinnen diesmal erſt⸗ malig in den Gewinnplan eingefügt wurden, in der heutigen Vormittagsziehung auf die Nummer 365 676. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achteln in einer bayeriſchen Lotterieeinnahme, in der zweiten Abteilung ebenfalls in Achteln in einer Berliner Lotterieeinnahme geſpielt. Aus Seenot gerettet dub. Bremen, 17. Auguſt. Die Station Sarkau(Oſtpreußen) der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger teilt mit, daß am Dienstag von einem gekenterten Boot vier Perſonen durch das Rettungsboot der Station glücklich geborgen werden konnten. Die Zahl der in dieſem Jahr geretteten Schiff⸗ brüchigen hat ſich damit auf 52 erhöht. Mutter vergiſtet ſich mit ihren Kindern dub. Starnberg, 17. Auguſt. Eine erſt 26 Jahre alte Frau, die ſchon wieder⸗ holt an ſchweren Gemütsſtörungen litt, hat ſich und ihre beiden Kinder— Knaben im Alter von einem und drei Jahren— durch Gas getötet. Der Mann, der abends von einer Dienſtfahrt nach Hauſe kam, fand die Toten in der Küche liegend auf. Die Tat war offenſichtlich vorbereitet, da die Fenſter und Tüven abgedichtet waren. Außerdem war eine Zeit gewählt, in der die Mitbewohner des Hauſes ab⸗ weſend waren. Norwegiſches Kraftwerk abgebrannt dub. Oslo, 17. Auguſt. Durch ein Großfeuer wurde das Kraftwerk von Spelgfoß bei Notodden(Telemarken) faſt vö l⸗ lig zerſtört. Das Feuer wütete zehn Stunden und konnte, da es zu ſpät bemerkt wurde, nicht mehr rechtzeitig eingedämmt werden. Außer einer Um⸗ formerſtation für die norwegiſche Staatsbahn konnte von den wertvollen Maſchinen nichts gerettet wer⸗ den. Der Schaden ſoll ſich auf 4 bis 5 Mill. Mk. belaufen Das Kraftwerk Svelgfoß war im Jahre 1907 von der Norſk Hydro errichtet worden und gehörte zu den älteſten Kraftwerken Norwegens. Wolkenbruch über der Oſtſlowakei — Kaſchau, 16. Auguſt. Ein ſchwerer Wolkenbruch ſuchte große Teile oͤer Oſtſlowakei heim. In der Gemeinde Mokrance brachten die von den Bergen niederſtrö⸗ menden Waſſermaſſen zwölf Wohnhäuſer zum Einſtur z. Die reißende Strömung trug die Haustrümmer, die Wohnungseinrichtungen und das Vieh davon. Die Eiſenbahngleiſe wurden in zwei Kilometer Länge unterſpült. Verwüſtungen dͤurch eine Windhoſe dnb. Rimini, 17. Auguſt. Eine Windhoſe ſuchte das Gebiet zwiſchen Bellaria und Igea Marina an der adriatiſchen Küſte, nördlich Rimini, heim. Sechs Häuſer wurden völlig zer⸗ ſtört und über 50 ſchwer beſchädigt. Bis jetzt werden vier Tote und 60 Verwundete gezählt, darunter acht Schwerverletzte. Die Behörden haben Hilfs⸗ maßnahmen eingeleitet. Großfeuer in Batavia dub. Batavia, 17. Auguſt. Im Eingeborenenviertel Batavias, das inmitten der Stadt liegt, brach ein Feuer aus, das ſich infolge des ſtarken Windes auf eine Fläche von einem Kilo⸗ meter Länge und 100 Meter Breite ausdehnte. Innerhalb kurzer Zeit brannten etwa 300 Wohnun⸗ gen nieder, 1653 Perſonen wurden dabei obdachlos. Erich Wagner, die ſich wohnungslos in Berlin her⸗ umtrieben und mehr oder weniger ſchwer vorbe⸗ ſtraft ſind. Bei ihrem Auftreten gingen die falſchen Kriminalbeamten mit größter Dreiſtigkeit zu Werke. Der Anführer der Bande, Schumacher, erſchien mit ſeinen Komplicen bei Wohnungsinhabern im weſt⸗ lichen Berlin, deren Berhältniſſe er vorher genau ausgekunoſchaftet hatte. Der Burſche legitimierte ſich mit einem gefälſchten grünen Ausweis als an⸗ geblicher Kriminalbeamter und behauptete dann, eine Durchſuchung der Wohnung nach Waffen oder Deviſen vornehmen zu müſſen. Während zwei der Täter dann die anweſenden Wohnungsinhaber und die Ein⸗ und Ausgänge der Wohnung„beobachte⸗ ten“, durchſuchten die beiden anderen, meiſt Schu⸗ macher und Krüger, ſämtliche Räume und packten vorgefundene Schmuckſachen und Bargeld, worauf ſie es allein abgeſehen hatten, in aller Ruhe ein. Auf oͤieſe Weiſe hat die Bande in knapp dͤrei Wochen für rund 1000 Mark Werte erbeutet. Da die Bur⸗ ſchen äußerſt ſicher auftraten und Sch. zu wieder⸗ holten Malen ſchon beim Eintritt in ͤͤie Wohnung eine Schußwaffe in der Hand hielt, mit der er die Bewocter einſchüchterte, ſo kamen die Geſchädigten erſt hinter den Schwindel, als die Burſchen länget wieder über alle Berge waren. * — Alljährlich veröffentlichen die belgiſchen Staats⸗ eiſenbahnen eine lange Liſte jener Gegenſtände, die die Reiſenden in den Abteilen der Züge vergeſſen haben und die auch in den Fundbüros nicht abgeholt wurden. Daß ſich unter den zahlreichen Gegenſtän⸗ den über 14000 Regenſchirme und 6000 Damenhand⸗ taſchen befinden, kann man noch einigermaßen ver⸗ ſtehen. Auch die Brillen, Fotoapparate, Zigaret⸗ tendoſen, Handſchuhe, Hüte und Bücher, die der Ver⸗ geßlichkeit oͤes reiſenden Publikums zum Opfer fielen, ſind nichts Ungewöhnliches. Daß ſich aber unter den Fundgegenſtänden nicht weniger als 100 Paar Männerhoſen befanden, bereitet auch der bel⸗ giſchen Eiſenbahndirektion einiges Kopfzerbrechen, gar nicht zu reoͤen von oͤen 36 Paar Socken, oͤie man in den Abteilen fand. Dieſe Verluſtliſte iſt in der Oeffentlichkeit recht herzlich belacht worden, und man bemüht ſich, darüber nachzudenken, wie dͤenn eigent⸗ lich die Herren Reiſenden dann ohne Hoſe nach Hauſe gekommen ſind. Oder ſollten ſie ſich in all dieſen Fällen im Abteil für ihre Ankunft umeyklei⸗ det haben? Das iſt eine Frage, die ſelbſt die gewieg⸗ teſten Menſchenkenner nicht zu beantworten ver⸗ mögen. * — In einem von Interlaken nach Grindelwald fahrenden Zug fanden Reiſende einen herrenloſen Koffer. Sie übergaben ihn der Polizei, und nicht gering war ihr Erſtaunen, als ſich nach Oeffnung des Koffers durch die Beamten herausſtellte, daß in dem Gepäckſtück für 66 000 Schweizer Franken Wert⸗ papiere und 12000 Schweizer Franken Bargeld ent⸗ halten waren. Der Koffer gehörte, wie ſich ſpäter herausſtellte, einer in die Ferien fahrenden Frau. Die Wertpapiere und das Geld ſtellten das ganze Vermögen der Frau dar, die den Koffer aus Ver⸗ ſehen in dem Zug ſtehen ließ. Roman von Jenny Sattler-Kͤnie Das Mädchen Elin wird geküßt 2¹ „Da, öu haſt recht!“ ſagte Iſe, als er an ihnen borbeigejagt war.„Es war die Nummer 12. Es fängt alſo gar nicht mit der 1 an!“ Sie merkte gar nicht, daß ſie„du' zu Elin ſagte, genau ſo wie Elin ſchon lange nicht mehr merkte, daß ſie du zu Iſe ſagte. Elin hatte das Rennprogramm auf den Knien. „Mal ſehen, wie der hübſche Junge von vorhin heißt! Nummer 63 war das, nicht wahr?— Num⸗ mer 63 iſt ein Graf Pfeil— auch auf„Imperator' wie Peter!“ Iſe zog ihr das dünne Heft aus den Händen. Aber nach der Nummer 6s ſchaute ſie überhaupt nicht: ſie las immer nur:„Nummer 57— Peter Flamm auf Imperator!“—„Wenn ihm nur nichts zuſtößt, wenn ihm nur nichts paſſiert!“ ſagte ſie unaufhörlich vor ſich hin. Sie hatte ſich ein Autorennen niemals ſo atemraubend, ſo beklemmend, wirklichkeitsnah, ſo nervenanſpannend und ſo gefährlich vorgeſtellt, aber dennoch war ſie nicht kalt genug, um das Aufregende, das Berauſchende dieſer Gefahr nicht zu verſpüren! „Was ſoll ihm denn paſſieren!“ erwiderte Elin zuverſichtlich und haſchte nach Iſes Händen. Wunder⸗ bar fand ſie das alles hier, trotz mancher inneren Widerſtände eben dͤoch einfach wunderbar. Es müßte herrlich ſein, wenn das ganze menſchliche Daſein in einer ſolchen Hochſpanne des Gefühls verliefe, wie 5 ſagte Elin und im gleichen Augenblick ſtimmte ſie in den entſetzten Schrei der Tauſende hier oben ein, die zuſehen mußten, wie ein Beifahrer, der ſich bei der irrſinnigen Geſchwindigkeit ſeiner Maſchine zu weit heraushängte, nur um Haaresbreite dem Zer⸗ ſchmettern an einem der Straßenbäume entging. „Grauſig, ſo ein Rennen!“ ſagte Iſe ſchaudernd. „Ich möchte mal nicht einen Mann aben, der ſo einen Beruf hat!“ „Nein, ich auch nicht!“ ſtimmte Elin ihr unum⸗ wunden zu. Iſe ſchaute einen Augenblick Elin er⸗ ſtaunt und verwirrt von der Seite an, aber dann glitt ihr Blick wieder ab von der unbefangenen Miene Elins, die ſich geſpannt vorbeugte, um einem neuen Fahrer entgegenzuſehen, der wie raſend unter dem donnernden Gebraus ſeiner Maſchine den Berg heraufjagte.— Der Wurſtmann hatte ſeine Ware ausverkauft. Nun trat er aus ſeinem Zelt, zog befriedigt die Plane hinter ſich zu und ſchwang ſich, ohne viel gu fragen, neben Elin und Iſe auf die Granitſäule. Jetzt ſtanden ſie zu dritt da oben, mit vorgebeugten Hälſen ins Tal hinunterſpähend, wo eben der erſte Rennwagen ſich zeigtel— Der Wurſtverkäufer war Fachmann auf dem Gebiet des Autorennens! Jahr um Jahr verkaufte er ſeine Würſtchen hier oben beim Steinernen Tiſch', wie dieſer Platz an der Olbersdorfer Straße allgemein genannt wurde, ob⸗ wohl es gar keinen ſteinernen Tiſch hier gab, ſon⸗ dern nur die zwei, öͤrei Dutzend geborſtener Granit⸗ blöcke, auf denen jetzt allenthalben die Renngäſte ſtanden. Er war auch auf den Jahrmärkten der Gegend zu Hauſe und auf den Kirchweihfeſten und auf den Schützenfeſten! Er konnte den beiden Mäd⸗ chen allerhand erzählen, aber heute beſchränkte er ſich nur auf das Autofach!„Da ſind die Räder unter 500 Kubikzentimeter“, ſagte er,„dann kommen die größeren Motorradklaſſen, dann die Kleinautos und zuletzt die großen Rennwagen.— Das iſt Sachel Das ſind Dinger!“ Unten auf der Straße jagte Motorrad auf Mo⸗ torrad, Wagen auf Wagen dahin. Iſe und Elin kannten ſchon ganz genau den Ton, mit dem die Fahrer da unten den aufheulenden Motor aboͤroſ⸗ ſelten, das Gas wegnahmen und faſt lautlos mit dem dahinſchießenden Wagen in die Kurve gingen. „Gas weg— und dann nur auf den Außenrädern die Kiſte herumreißen!“ erklärte ihnen der gefällige Wurſtverkäufer.— Wenn die Fahrer ͤͤann die Haar⸗ nadelkurve bezwungen hatten, dann wurde die atembeklemmende Stille wieder abgelöſt von dem befreiten, wilden Aufbrummen des Motors, der ſtetig und unwiderſtehlich unter dem Schweigen der hingeriſſenen Menge den ſteilen Berg erklomm. Wenn der Wagen die Höhe bezwungen hatte, wenn er ſoweit war, um ſozuſagen mit einem Satz ins Freie davonzuſchießen— dann kam die bedrohliche zweite Kurve hier oben. Alles hielt dann den Atem an, wenn der Fahrer wiederum ſtoppte, wenn es wiederum für eine Sekunde ſtill wurde, und wenn er dann, ſeinen Wagen herumreißend und— ſchon in der Kurve— haarſcharf an den Straßenbäumen vorbeijagte, von neuem Gas gab, um endlich den ent⸗ ſetzten und geſpannten Blicken der Zuſchauer zu entſchwinden.— Wortlos ſchauten Iſe und Elin den Fahrern nach, um dann den Kopf ſogleich wieöer zu wenden und nach unten zu blicken, wo ſchon ein neuer Wagen heranbrauſte. Je näher der Augen⸗ blick kam, da Peters Wagen dort unten, ſchneeweiß und wie von Furien gehetzt, um die Ecke biegen mußte, deſto ſtiller wurden ſie. „Jetzt kommen die großen Wagen endlich!“ ſagte der Wurſtverkäufer befriedigt, deſſen Nerven für die kleineren Reize des Rennprogramms bereits emp⸗ finoͤlich geworden waren.„Da iſt ganz große Klaſſe darunter— von drüben, jenſeits der Grenze, welche— und dann Graf Pfeil auf Imperator— und dann noch einer auf einem großen Imperator —!1 Die beiden ſollten geſtern die beſten Zeiten her⸗ ausgefahren haben!“ Iſe und Elin ſahen ſich be⸗ deutſam und erregt in die Augen. Sie ſchluckten beide ſchwer, aber über ihre Lippen brachten ſie keine Silbe mehr. Mit tief öröhnendem Brummen bam der erſte der ſchweren Wagen angefahren.„Nummer 56 iſt es,“ ſagte jemand neben Elin,„einer von jenſeits der Grenze iſt das— ein roter Wagen!“—„Ob nun doch gleich Peter kommt?“ fragte Iſe leiſe. Elin bewegte zweifelnd das Haupt hin und her, während ſie keinen Blick von dem roten Ungetüm ließ, das unter wildem Fauchen den Berg erklomm. Noch ein Wagen kam vorbei— es war nicht Peter! Noch ein Wagen— er war es wieder nicht! Noch ein Wagen kam! Während die beiden Mäd⸗ chen ihm fiebernd entgegenſahen, lenkte irgendein unbekanntes Geräuſch ſie ab. Geſchrei war es! Es odrang durch den Motorenlärm undeutlich zu ihnen herauf! Sie wandten beide raſch den Kopf, um gerade noch zu ſehen, wie unten ein rieſiger Wagen ſich gleich einem Gummiball vom Erdboden hob, dann wieder auftrat und ſchließlich in merkwürdigen, ſpieleriſchen Sprüngen erſt am Straßenrand ent⸗ lang und dann über den Graben hinweg in die Menſchenmaſſen am Walbesrand hineintrudelte. Ein einziger, entſetzter Aufſchrei bebte durch die vielen Tauſende, die das gräßliche Unglück mit⸗ erleben mußten.— Da ſchwang irgend jemand eine gelbe Fahne! Von rechts und links ſtürzten die Leute von den Hängen herunter und auf die Un⸗ glücksſtelle zu. Schon nach Sekunden war um den geſtürzten Wagen herum eine Straße nicht mehr zu erkennen, die Bahn war mit Menſchen überſät. Von. oben her ſah alles leicht und ſpieleriſch aus. Es war kaum zu glauben, daß wirklich ein Unglück ge⸗ ſchehen war. Man konnte eher meinen, daß da unten ein Völkchen von Ameiſen dabei ſei, ſeinen von ro⸗ her Hand zerſtörten Bau eilig wieder in die ge⸗ wohnte Ordnung zu bringen. Die beiden Mäochen waren blaß bis an die Lip⸗ pen geworden.„Peter?“ flüſterte Iſe leiſe und fra⸗ gend, noch immer ſchreckensſtarr hinunterſchauend. —„Ich glaube nicht!“ gab Elin ſtockend zurück, ohne zu wagen, ihr in die Augen zu blicken.„Num⸗ mer 63 iſt es!“ ſagte plötzlich eine Stimme neben ihnen, dann ſagten es zwei, dann noch mehr.„Num⸗ mer 63 iſt es!“ Plötzlich war es in aller Munde, daß es die Nummer 63 war. Ein Mann hatte die Nach⸗ richt mitgebracht, ein Telefoniſt, der keuchend den Berg heraufkam, um an der Fernſprechleitung eine Stelle zu ſuchen, an der die telefoniſche Verbindung der Rennleitung mit dem Ziel geſtört zu ſein ſchien. Iſe und Elin wollten aufatmen, aber mitten drin blickten ſie ſich von neuem erbleichend an.„Num⸗ mer 63, das war doch——“ ſagte die eine—„Num⸗ mer 63, das war doch der, der——“ fiel öie andere ins Wort, ohne den Satz zu vollenden.— Plötzlich ſah Elin den jungen Menſchen wieder da unten am „Trompetenſchlößchen“ ſtehen, die Finger an die Lippen legend und mit den hübſchen braunen Augen ſo warm zu ihr herüberblickend! Was war mit Nummer 63? War der junge Graf Pfeil tot? War er verletzt?— Niemand wußte eine Antwort auf ſolche Fragen! Wer nicht ſchreckensbleich zu⸗ ſchaute, wie oͤa unten Sanitäter mit Bahren kamen, ein— zwei— oͤrei— vier— fünf— ſechs Verwun⸗ dete mit grauen Tüchern zudeckten und eilig in den Wald hineintrugen, der beugte ſich ſtumm nie⸗ der, um ſeine Habſeligkeiten zuſammenzuraffen und ſein Bündel zu ſchnüren!— Keiner wollte noch etwas vom Rennen hören, keiner wollte noch etwas vom Rennen ſehen— es war allen ſelbſtverſtändlich, als nach kurzer Zeit von Mund zu Mund die Kunde flog, daß das Rennen abgeblaſen worden ſei und daß die zwei oder drei Wagen, die noch folgen ſoll⸗ ten, nicht mehr ſtarten würden.——— (Fortſetzung folgt) — * — 65 Mittwoch, iS. August 1937 HANbnLS- WIRTSCHAFTS-ZEITUNG der Neuen Mannbeimer Zeitung Privaſiniſiaſive bleibi in Front! Zu Siaaissekreſar Funles Rede aut der Osimesse Die Oſtmeſſe in Königsberg, wie jede wirtſchaft⸗ liche und induſtrielle Schau des neuen Deutſchland, begnügt ſich nicht damit, Waren zu zeigen Sie veranſchaulicht zugleich eine Sachlage, einen Wil⸗ len und eine Entwicklung— von der rein in⸗ dividualiſtiſchen, dem Glück, dem Ermeſſen und dem Gewinnſtreben des einzelnen überlaſſenen Wärt⸗ ſchaftsweiſe weg zum lenkenden, beauſſichtigenden, fördernden und mitarbeitenden Anteil des Staa⸗ tes und der anderen öffentlichen Körperſchaften; dieſe Entwicklung iſt weder auf die letzten Jahre noch auf Deutſchland beſchränkt. Sie iſt ein Weltgeſchehen und ein ſäkulares Geſchehen. Dennoch wird ſie ge⸗ rade von denen mißverſtanden, entſtellt geſchildert oder verdächtigt, die, bewußt oder unfreiwillig— ſie mitmachen. Darum war Staatsſekretär Funk in ſeiner Königsberger Rede genötigt, neben den poſi⸗ tiven Darlegungen deutſchen Wirtſchaftsſtrebens auch den Kampf gegen Auffaſſungen zu führen, die ihrerſeits nichts anderes ſind als ein Kampf gegen die Windmühlen unaufhaltbaren geſchichtlichen Wei⸗ terſchreitens. Zwiſchen die Leiſtungen, die ſich auf der Oſtmeſſe darbieten, drängt ſich von außen ein unſichtbares, aber nicht zu verkennendes Angebot von Schlagworten: Autarkie, Staatsſozialismus, Handelsfeindlichkeit, Ende der Privatwirtſchaft, Ende der Wirtſchaftsfreiheit... Und als Ausgangsgebiet aller dieſer Gefahren gilt Deutſchland, immer wie⸗ der Deutſchland. Das iſt, als ſachliche Meinung betrachtet, einiger⸗ maßen befremdlich. Gewiß trägt die Oſtmeſſe die beſonderen Züge Deutſchlands und dieſer Zeit: nicht nur ihr enger Zuſammenhang mit dem Vierjahres⸗ plan macht das ſelbſtverſtändlich. Aber, von dieſen Beſonderheiten jedes Landes und jeder Zeitlage ab⸗ geſehen: was kann dem Ausland an den entwick⸗ lungsgeſchichtlichen Tatſachen fremd ſein, kraft deren die Oſtmeſſe ſo iſt, wie ſie iſt, der Vierjahresplan ſo iſt, wie er iſt, die deutſche Wirtſchaſt ſo iſt, wie ſie iſt? Dieſe Tatſachen ſind leicht hergezählt. Es iſt: die Vereinheitlichung großer Staats⸗ und Würtſchafts⸗ gebiete; alſo auch Deutſchlands. Die Organiſation. Die Erkenntnis, daß eine ungeregelte Wirtſchaft den Anforderungen der Zeit nicht mehr gewachſen iſt, nirgends. Die unaufhaltbare Zunahme der Staats⸗ belürfniſſe, damit auch der Staatstätigkeit und des öffentlichen Anteils am Ertrag jeder Volkswirtſchaft. Die erkannte Notwendigkeit, die Ernährung jedes Volkes auch für Kriegszeiten zu ſichern. Das Be⸗ ſtreben, von allen unentbehrlichen Erzeugniſſen, na⸗ mentlich Rohſtoffen und Werkſtoffen, ſo viel wie irgend möglich, im eigenen Lande hervorzubringen. Der von allen, wenn auch nicht überall in gleicher Stärke, gefühlte Zwang, den Außenhandel den je⸗ weiligen Erforderniſſen dͤer Geſamtheit anzupaſſen, die Einfuhren auf die Ausfuhrbedingungen abzu⸗ ſtimmen! Die zunehmende Bedeutung des„inneren Marktes“. Die Zunahme des„öffentlichen Sektors“ in jeder Nationalwirtſchaft. Die wachſenden ſozialen Aufgaben jedes Staates. Das alles ſind Dinge von Weltgültigkeit; ihre Anwendung auf Deutſchland und auf dieſe Zeit wird in der Rede des Staatsſekretärs gegenſtändlich. Zur Organiſation: das vorher planloſe Meſſeweſen wurde geregelt, vereinfacht und geordnet. Zum Thema: Ernährungsſichevheit und Rohſtoffverſorgung— der Hinweis auf den Vierjahresplan und die Abwehr der ihn umdrängenden Mißverſtändniſſe. Deutſchland, wie oft mußte es bereits geſagt werden, will keine „Autarkie“. Da ſeine Reiche nicht in fremden Erd⸗ teilen liegen, ſondern in der Leiſtungsfähigkeit ſeiner Menſchen und ſeiner Technik, ſucht es die Werkſtoffe eben aus dieſem ihm eigenen Boden zu fördern;, tut es damit etwas Abſonderliches? Es iſt auch gar nicht ſeine Abſicht,„Erſatz“ herzuſtellen; ſeine Erzeug⸗ niſſe ſollen den Rohſtoffreichtum der Welt vermehren, nicht verdrängen. Und die Wirkung auf den Außen⸗ handel? Deutſchland ſucht ihm die hier und jetzt unerläßliche Planmäßigkeit zu geben, in freilich ver⸗ ſchiedenem Ausmaß tut jedes Land das gleiche; aber mit dieſer Regelung ſoll der Außenhandel gefördert, nich' geſchmälert werden, und am allerwenigſten ent⸗ ſpräüche der deutſchen Lage und den deutſchen Abſichten eine handelsfeindliche Geſinnung. Aber der Staatshaushalt, der Umfang des „öffentlichen Sektors“, die Wirtſchaftsaufſicht und Werlſchaftslenkung, der Verluſt der„privatwirtſchaft⸗ lichen Freiheit“? Hier waren beſonders deutliche Worte nötig, Staatsſekretär Funk hat ſie geſprochen. Der Kernſatz ſeiner Ausführungen auf dieſem Ge⸗ biet:„Die ſchöpferiſche Kraft nicht untergehen zu laſſen, hat Deutſchland getan, was andere unter ähn⸗ lichen, oft auch weit leichteren Bedingungen eben⸗ falls taten: verhindert, daß die Kräfte der einzelnen Wirtſchaftsträger gegeneinander, ſtatt miteinander wirkten. Dieſe Kräfte, Intereſſen, Fähigkeiten ſich völlig ſelbſt zu überlaſſen, in der Hoffnung, das Ganze werde zuletzt ja doch gleich der Summe ſei⸗ ner Teile ſein, mochte in unbedrohteren Zeiten, in Zeiten geringer Staatstätigkeit möglich ſcheinen, ganz war es niemals möglich. Heute jedenfalls gilt der Satz, den der belgiſche Miniſterpräſident van Zeeland, in ſeinem Weltwirtſchaftsbericht ausſpricht: ein„liberaler“ Staat ſei nichts als ein Fabelweſen. In der Tat gibt es wenig geſchichtliche Vorgänge von ſo eindeutiger Richtung wie die allgemeine Zu⸗ nahme des Anteils, den der Staat, gegenſtändlich, geiſtig und organiſatoriſch, an der Geſamtheit jeder Volkswirtſchaft nimmt. Wenn da von„Zwang“ die Rede ſein ſoll, ſo iſt es der Zwang der Dinge ſelbſt, die„Diktatur der Tatſachen“. Man braucht ſich nur klarzumachen, wie ſchmal dieſer Anteil der öffent⸗ lichen Hand gerade in Zeiten war, die ſich gegen die Unerſättlichkeit des Staates empörten. Und welche noch ſo„liberale“ Staatsoronung wäre wohl in der Lage, in der Verwaltung des deutſchen Volks⸗ und Wirtſchaftskörpers mit ein paar hundert Millionen Reichsmark ausgukommen, wie noch Bismarck in der erſten Zeit ſeiner Kanzlerſchaft vermochte? Jedes Staatsweſen der Erde aber hat mindeſtens ſeit eini⸗ gen Menſchenaltern die gleiche unhemmbare Ent⸗ wicklung durchgemacht. Denn die Teile ſummieren ſich nicht mehr. Der Staat muß zum Rechten ſehen. Eben: um der Erhaltung der Privatinitiative willen. mögens um 1632 807 Zloty entſprechend der Zweifelhaftig⸗ Die Reichsbank Niiiie Augusi Nach der zunächſt verhältnismäßig ſtarken Entlaſtung des Reichsbankſtatuts in der erſten Nuguſtwoche hat ſich in der zweiten Woche des laufenden Monats das Ausmaß der Entlaſtung etwas verringert. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 14. d. M. hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Notenbank um 114,5 auf 5305,2 Mill.“ ermäßigt. Das entſpricht einem weiteren Abban der Ultimoſpitze um 16,4 v.., womit ſich der geſamte Kreditrückfluß in der erſten Monatshälfte auf 71,1 v. H. der zuſätzlichen Ultimoſpitze beläuft. Im Vorjahr betrug der Abbau bis zur Monats⸗ mitte 78,8 v.., von denen auf die zweite Monatswoche 37,7 v. H. entfielen. Die Entlaſtung war alſo in dieſem Jahre in der erſten Woche des Auguſt und im vergan⸗ genen Jahre in der zweiten Woche ſtärker geweſen. Aller⸗ dings muß bei dem Vergleich mit dem Vorjahre berück⸗ ſichtigt werden, daß damals die zuſätzliche Belaſtung der letzten Juliwoche abſolut geringer geweſen war. Die zögernèe Entlaſtung in der Berichtswoche erklärt ſich im weſentlichen aus dem Zuſammentreffen des Stichtages mit einem Steuer⸗ und Lohnzahlungstermin. Weiter muß allerdings auch berüchſichtigt werden, daß die Giroguthaben eine Zunahme um 92,1 Mill. auf 625 Mill./ erfahren haben, während im vergungenen Jahre dieſe Guthaben um 68,7 Mill./ zurückgegangen waren. Die diesjährige Zunahme erklärt ſich aus dem durch die erwähnten Zahlungstermine bedingten höheren Mediobedarf. Im einzelnen haben die privaten Gut⸗ haben zugenommen und die öffentlichen eine geringe Ab⸗ nahme erfahren. Bei den Kapitalanlagekonten 838 im Rahmen der oben erwähnten Geſamtabnahme Handels⸗ wechſel und Schecks um 117 auff 4870,9 und Reichsſchatz⸗ wechſel um 2,5 auf 0,7 Mill./ zurückgegangen, während Lombaroͤforderungen um 5,0 auf 30,2 Mill./ zugenom⸗ men haben. Entſprechend dieſen Veränderungen ſind an Reichsbank⸗ noten und Rentenbankſcheinen zuſammen 110,2 Mill. 4 und an Scheidemünzen 29,2 Mill.„ aus dem Verkehr zu⸗ rückgefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am 14. Auguſt auf 6678 Mill. gegen 6818 in der Vorwoche, 6554 im Vormonat und 6179 im Vorjahre. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände ſind um rund 0,2 auf 75,9 Mill./ geſtiegen. Davon entfallen auf die Golobeſtände —6— auf die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen 6,0 ill.. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 9. bis 14. Auguſt im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochendurchſchnitt Monats ..—148 23.—.8. Durchſchnitt Aktienkurſe(Index 1924/1926 100) Bergbau und Schwerinduſtrie, 124,00 125,16 125.20 Werarbeitende Induſtrie.. 108.12 168.47) 1075 Handel und Verkehct 119.88 120.18 11729 1155¹ 115.85.S5S 4½0% Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 99.84 99.70 99.42 Pfdbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.3 99519 99.00 Kommunalobligationen. 88,77 98.75 98.40 Anleihen der Länder n. Gemeinden 98,83 908,78 96,50 Durtſchniitt 90.85 99,08 Außerdem 50% Induſtrieobligationen... 102.53 102.47 102,63 %— Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 94,81 94.83 94, 33 * Nibelungenmühle, Worms.— Beſitzwechſel. Die Nibe⸗ lungenmühle Baruch u. Schönfeld in Worms iſt in deut⸗ ſchen Beſitz übergegangen. Sie wurde von einer neu⸗ gegründeten Kommanditgeſellſchaft, der„Nibelungenmühle Carl Auer Kommanditgeſellſchaft in Worms“, der Dr. Carl Auer, Köln, Wolfgang Auer. Bad Köſen, Dr. Carl Breuer, Bonn, und Fritz Droeſer, Bonn, angehhren. Kommanditi⸗ ſtin iſt die mit einem Kapital einſchließlich Reſerven von über 1 Mill./ arbeitende Bonner Weizenmühle Carl Auer Gmbip in Bonn⸗Rheindorf. Das jährliche Weizen⸗ und Roggen⸗Kontingent der Nibelungenmühle, die jetzt als viertes Unternehmen neben den Mühlen in Bonn, Suerth q. Rha und BadKöſen in den Intereſſenbereich von Dr. Carl Auer tritt, beträgt 19200 Tonnen. Davon entfallen rund 18,009, Tonnen ollein auf das Weizenkontingent. * Schleſiſche AG für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb, Lipine(Sſtoberſchleſien). Dieſe Geſellſ aft für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb hat ſoeben den bereits Ende Sb von der o. Hes genehmigten Geſchäftsbericht für das Jahr 1936 der Oeffentlichkeit zugängig gemacht. Es wurde zur Generalbereimigung der Finanzlage des Unternehmens das Grundkzwital von 46 Mill. Zloty auf 91 326,400 Zloty herabgeſetzt, wobei das Herabſetzungsverhältnis für die beiden Gattungen Stammaktien:2 und für die Priori⸗ tätsaktien unter gleichzeitiger Umwandlung in Stamm⸗ aktien:4 betrug. Durch den Buchgewinn von 14663 200 Zloty wurden gedeckt der Geſamtverluſt von 12341 257 Zloty, eine Wertminderung des Anlagevermögens um 577 817 Zloty und eine Verminderung des Umlaufsver⸗ keit gewiſſer Forderungen ſowie durch Abwertung verſchie⸗ dener Beteiligungen. Der Reſt des Buchgewinns wird nach Deckung der Koſten der Kapitalherabſetzung auf Rück⸗ lagekonto verbucht. Ueber den Geſchäftsgang im ver⸗ floſſenen Jahre iſt dem Bericht zu entnehmen, daß ſich die Produktion wie folgt ſtellte: Kohle 782 013(722 431) Ton⸗ nen, Rohzink und Zinkſtaub 38 781(33 259) Tonnen, Zink⸗ blech 4932(6251) Tonnen, Schwefſäure 60” Bé 58 510 (56 380) Tonnen, Schweflige Säure 100“ 4208(3360) Ton⸗ nen, Salzſäure 9003(8251) Tonnen, Salpeterſöure 591 (693) Tonnen und Glauberſalz 5466(5210) Tonnen. Das Berichtsjahr weiſt alſo eine Erhöhung der Hauptproduk⸗ tion, insbeſondere von Zink und Schwefelſäure auf. Seit dem letzten Viertel 1936 hat ſich die wirtſchaftliche Lage, beſonders für Zink, weſentlich gebeſſert. Die im Jahre 1935 in Betrieb geſetzte Zimkraffinieranlage nach dem New Jerſey⸗Verfahren war das ganze Jahr 1936 ununter⸗ brochen in Betrieb, und es wurden in ihr 3311 Tonnen Raffinierzink mit einem Feingehalt von 99,99 Zu her⸗ geſtellt. Hinſichtlich der Verkaufspreiſe für Kohle wird erwähnt, daß im Ueberſeekohlenexport um durchſchnittlich 20 v. H. erhöhte Preiſe erzielt werden konnten. Im all⸗ gemeinen gab das Berichtsfahr etwas beſſere Ergebniſſe als das Vorjahr. Von der Zinkproduktion hat der polniſche Markt im Jahre 1936 nur 24,21 v. H. aufgenommen. Bei Kohle wurden 91,29 v. H. Förderung von den eigenen Werken verbraucht, während auf den Auslandsmärkten 32,83 v. H. und auf dem polniſchen Markt 35,88 v. H. abgeſetzt wurden. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1036 zeigt den Bruttoertrag aus der Produktion und dem Verkauf eigener Erzeugniſſe mit 32,6(28,23) umd Gewinne aus Kursoifferenzen mit 0,45(i. V. Verluſtſaldo 0,06) und Erträge aus Verkauf von Kontingenten mit 0,13(0,23) Mill. Zloty. Von der Auſwandsſeite ſeien nur heraus⸗ genommen Abſchreibungen von 2,84(3,52) und der gebuchte Verluſt infolge Abwertung des Umlaufsvermögens von 5,50(—) Mill. Zloty. * Schweizer Nationalbank. Nach dem Ausweis zum 14. Auguſt hat ſich der Goloͤbeſtand um 14,4 auf 2559,4 (2567,8) Mill. ffr. vermindert. Es handelt ſich bel dieſer Abnahme wiederum um eine Uebertragung von Gold an dem Währungsausgleichfonds. Deviſen haben im Zuſam⸗ menhong mit dem geſteigerten Fremoͤenverkehr um 32,9 auf 168,6(135,7) Mill. ſfr. zugenommen. Die Beanſpru⸗ chung der Bank im Diskont⸗ und Lombardgeſchäft hat in der Berichtswoche keine Aenderung erfahren. Wechſel wer⸗ oͤen mit 7(6,9), Lombord⸗Vorſchüſſe mit 28(28,2) und die Wechſel der Darlehenskaſſe mit 14,3(14,6) Mill. ſfr. aus⸗ gewieſen. Der Notenumlauf iſt um 18,7(29,9) auf 3 (1381,9) Mill. ſir zurückgegangen. Dagegen haben die täglich fälligen Verbindlichketten um„9 auf 1381, (1343,5) Mill. ffr. zugenommen. Am 14. Auguſt waren Notenumlauf und täglich fällige Verbindlichkeiten zu 93,0 (94,21) v. H. durch Gold gedeckt. * Niederländiſche Bank. Der Ausweis vom 16. Auguſt zeigt einen unveränderten Goldbeſtand von 1265,0 Mill. fl. In der Berichtswoche bieben auch die Inlonòswechſel mit 19,1(12,9) Mill. hfl. praktiſch unverändert. Die übrigen Ausleihungen der Bank zeigen mit 190,1(179,0) Mill. hfl. eine geringe Zunahme. Der Banknotenumlauf ging da⸗ gegen von 891,7 auf 821,9 Mill. hfl. zurück, was in der Hauptſache auf die Zunahme der Giroeinlagen zurückzu⸗ führen iſt. Die Einlagen des Stgates und Privater er⸗ höhten ſich auf insgeſamt 681,1(660,2) Mill. hfl. Der Silberyghrrat der Bank iſt um über 1 Mill. hfl. geſtiegen und 9 60 jetzt 19,7 Mill. hfl. * Erhöhtes Steueraufkommen in Holland. Das Aufkom⸗ men an direkten Steuern beträgt im laufenden Kalender⸗ jahr bis Ende Juli 79,73 Mill. hfl. gegen 71,62 Mill, hf⸗ im gleichen Zeitraum 1996. An inodirekten Steuern wur⸗ Mittag-Ausgabe Nr. 377 — den im Juli 43,72 Mill. hfl. vereinnahmt gegen 28,15 Mill. hfl. im Juli vorigen Jahres. In den erſten ſieben Mona⸗ ten kamen hiernach an indirekten Steuern 252,83 Mill. hſl. auf gegen 204,13 Mill. hfl. in der Vergleichszeit 1996. Das Aufkommen an direkten und indirekten Steuern liegt bis⸗ her um 20,5 v. H. höher als im vorigen Jahre; bis Ende Juni ö. J. war nur ein Mehraufkommen von 17,6 v. H. gegenüber dem Vorjahresabſchnitt zu verzeichnen. * Neue Magneſitvorkommen in Schweden. Die A/B Höganäs⸗Billesholm, die im Johre 1935 von der ſchwediſchen“ Regierung die Genehmigung zu Verſuchsabbrüchen von Magneſit bei Epartjokko im ſog. Sarekſchen Nationalpark in Norrbotten erhalten hatte, hat bei ihren jetzt ungefähr abgeſchloſſenen Unterſuchungen feſtgeſtellt, daß die Magneſit⸗ Vorkommen in jenem Bezirk bedeutend ſind und auf mindeſtens 200 000 Tonnen geſchätzt werden können. Auch die Qualität des Magneſit ſoll gut ſein, u. a. ſoll der Ge⸗ halt an Kieſelſäure und Eiſen niedrig ſein. Der Magneſit dürfte ſich in erſter Linie zur Erzeugung von Ziegeln und metalliſchem Magneſium eignen. Ob es indeſſen zum Abbau dieſer Lager kommen wird, iſt zur Zeit noch unſicher. U. a. iſt die Erwägung gezogen worden, dͤen Magneſit mit elektriſcher Kraft durch das Projus⸗Werk zu veredeln. Die Waſſenbauverwaltung hat in Ausſicht geſtellt, die Ausbeu⸗ tungs durch ermäßigte Energiepreiſe zu erleichtern. Un⸗ geachtet deſſen aber hat ſich die Abtransportmöglichkeit der Lager bisher als ungünſtig erwieſen, außerdem ſind auch die klimatiſchen Verhältniſſe ſo geartet, daß ſie eine Ver⸗ teuerung der Produktion im Gefolge haben müſſen. Schließ⸗ lich käme als Abſatzgebiet nur das mittlere und ſübliche Schweden in Frage, wohin ſich die Transportkoſten ſehr teuer ſtellen würden. * Eröffnung einer Wertpapierbörſe in Kowno. Am Montag wurde in Kowno in den Räumen der Staatsbank eine Börſe für Wertpapiere eröffnet. Vorſitzender dieſer Börſe iſt der Direktor in der Lietuvos Bankos, Starkus. Zum Handel zugelaſſen ſind die verſchiedenen ſtaatlichen Anleihen, die 7 Serien von Pfandbriefen der Landesbanken, die Aktien der Schlachthausgeſellſchaft„Maiſtas“ und der AG Cukrus. Der Umſatz betrug am erſten Tage 80 000 Lit. * Rumäniſche Reuten und Auleihen. Das rumäniſche Finanzminiſterium hat die DD⸗Bank, Berlin, das Bank⸗ haus S. Bleichröder, Berlin, und die Dresdner Bank, Berlin, mit dem Einlöſungsdienſt für obige Anleihen be⸗ auftragt, ſoweit es ſich um deutſchen Beſitz handelt und eine Einlöſung außerhalb Deutſchlands nicht erfolgt. Das rumäniſche Finanzminiſterium wird die erforderlichen Ein⸗ löſungsmittel im Rahmen des deutſch⸗rumäniſchen Zah⸗ lungsabkommens bereitſtellen. Deviſenrechtlich inländiſche Beſitzer, welche die Einlöſung in Reichsmark wünſchen, werden aufgefordert, den genannten dͤrei Banken unter Ab⸗ gabe eines Inlandsaffidavits ihren Beſitz an fälligen Ku⸗ pons unter genauer Angabe der betreffenden Anleihe ſomie des Nennbetrages und des Fälligkeitstages der Kupons zu melden oder dieſe Kupons ſchon jetzt bei den drei Banken zu hinterlegen, damit die in Frage kommenden Beträge angefordert werden können. * Tſchechoſlowakiſcher Induſtriekredit für China. Wie das Tſchechoſlowakiſche Preſſebüro aus ſicherer Quelle er⸗ fährt, hat der chineſiſche Finanzminiſter Dr. Kung während ſeines Aufenthaltes in Prag einen Kredit von 10 Mill. Pfund Sterling zum Ankauf tſchechoſlowakiſcher Induſtrie⸗ erzeugniſſe vereinbart. Waren und Mäörkte * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 17. Auguſt. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 75/7 Kilo, Erzeugerfeſtpreiſe Wö8 19,50; W 10 19,70;'14 20,10; W 17 20,40; Roggen, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 6971 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 18,50; R 18 19,00; R 19 19,20; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 16,20; G 8 16,50; Futterhafer, ͤurchſchnittliche Beſchaffenheit 46/49 Kilo, 11 15,30; H 14 15,80; Wieſenheu loſe neu 4,50—5; leeheu loſe neu—6; Stroh drahtgepreßt—3,40; Spelz⸗ ſpreu ab Erzeugerſtation oder Gerbmüller 2,70—3 A.— Mehlnotierung im Gebiet des Getreidewirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Station.— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslanòsweizen 1,50% Aufſchlag per 100 Kilo für Type 812,.—/ Aufſchlag per 100 Kilo für Type 502. Reines Kernenmehl 3,50 per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl, Baſistype 812 W 8 25,25; W 10 38,75; W' 14 29,00;'ö 17 29,00; Rogaenmehl, Baſis⸗Type 1150, R 14 22,70; R 18 23,30; R 19 28,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle, einſchließlich Sack: Weizenkleie W 8 9,95; 'ö10 10,10;'ö 14 10,80: W' 17 10,45: Roggen⸗ kleie R 14 10,10? R 18 10,40; R 19 10,50 Mark.— Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50 1 per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäfte ſind die Bebingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: In der abgelaufenen Woche wurde verein⸗ zelt Weizen an Mühlen abgeliefert; weitere Zuteilungen durch die Reichsſtelle werden erwartet. Das Angebot in Roggen iſt verhältnismäßig ſehr gering. Der Druſch von Braugerſte hat inzwiſchen größeren Umfang angenommen, während bis heute Induſtriegerſte foſt nicht zum Verkauf geſtellt wird. Die Zufuhren in Hafer für Induſtrie⸗ und Futterzwecke ſetzen langſam ein. Für Mehl⸗ und Mühlen⸗ Nacherzeugniſſe beſtehen gute Abſatzmöglichkeiten. 2 Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Auguſt. 6096. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 7,82; Nov. 7,80, Jan. 7,70; März 7,672.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 108; Nov. 104,50; Jan. 104,75; März 105,50. * Obſtgroßmarkt Bühl. Birnen 12—20, Birnen Spitzen⸗ ware 23, Birnen klein—12, Aepfel 10—20, Pfirſiche 22 bis 25, Pfirſiche Spitzenware 90, Bühler Zwetſchgen 11—12, Brombeeren 20, Reineclauden 12—15, Mirabellen 22 Pfg. Marktlage flott, Markt geräumt.— Obſtgroßmarkt Achern. Birnen 12—22, Birnen Spitzenware 25, Birnen klein—12, Aepfel 12—20, Aepfel klein—12, Bühler Zwetſchgen 11—12, Brombeeren 18—22, Reineclauden 12—15, Pfirſiche 18—25, Pfirſiche Spitzenware 30, Mirabellen 18—22 Pfg. Markt⸗ lage flott, Markt geräumt. Schweinemarkt Buchen. Dem Schweinemarkt waren 578 Ferkel und 6 Läufer zugeführt. Verkauft wurden 386 Ferkel und 5 Läufer. Die Preiſe betrugen für Ferkel über 6 Wochen 31—38 /, unter 6 Wochen 22—30/ je Paar. Für Läufer wurden 45—55/ je Paar bezahlt. Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midoͤl.(Schlußl Auguſt(37) 574; Sept. 575; Okt., Nov. je 570; Dez. 578; Jan.(88)/ 580; Febr. 582; März 584; April 586; Mai 588; Juni 589; Juli und Augnſt 590: Okt. 591; Dez. 502; Jan.(30) 593; März 594; Mai 595; Tendenz ſtetig. Geld- und Devisenmarki Paris, 17. August Gclnb amli. Londos 13284 Wien 511.— lrt 2588,% e 445“ K ſuchi- fln E delgien 448.75[ Schweix 612.12 Stockholm Warschau.— London, 17. August Gchlub amilich) Reuhon, J 498.40 Kopenbsgen] 22.207rMacken 5„ Scha 1½41 Monresl 498,43 188860 Fumänt en 88— Vokohama 1/½07 Amsterdam968,87 0sio.90./8J Ronstanſin. 618.— Auxrallan 125.— Pells 18582 Lissbbn 410,4 ühen 546,50 ferio, 18.— ü 20,50,/. felsingiors 225,48 in 25, 1 ontdes 28,.— iallen 94.70 100 142.25 Parscha 25,20 Valperao 123.0 Berlin 12.38¼ Budapes!t 25,— Bacnos Aires] 16,— Unenos Schwelz 21.70½, Seigrad 216.— hio de Ian. 412.— uf Lon dov 16,40 Spenen 76,00— LSoii⸗ 400,— onxkong 1/262 Südefrika 100,1 Pelalle Hamburger hieiallmofierungen vom 17. Augusi Kup Uet Geld d berahl. lhuer.25 50,8630..EueHM..50880 februer ee falnsilber(l.. lu0)) 8980 200 3 lin 0 Hai. N. Cittepr.(il. p..)...80.50 Juni 9. Teun, relves Pletin ull— betellpr- Cü. p. r....4781.— August 63 685⁵ 0U fr 0 2. P8000 1 60 S 0 90 01 0„0 Autimon Kegulus culnes.(L 1h. ouenb.).20 2..08500- Icaber( pe Pcc128/1825 Derenb, 6,45„ 55,01855,0 Voliramarz dines.(in Sh.).* Rhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 17. Auguſt. Mangels Anregungen eröffnete die Abendbörſe im Großverkehr in ſehr ſtiller Haltung. Es lag kein Angebot vor, andererſeits zeigte ſich aber auch kzum Nachfrage. Die zunächſt genannten Kurſe blieben gegen den Berliner Schluß etwa behauptet. Im Freiverkehr entwickelte ſich einiges Geſchäft in Spezialwerten, von denen Schwerdt⸗ jeger mit 69,50 und Baſalt Linz mit 67 umgeſetzt wurden. Am Rentenmarkt beſtand in der Kommunal⸗Umſchuldungs⸗ anleihe zu 9456 noch einiges Angebot, Altbeſitz⸗Anleihe nannte man mit 127,75—128. Auch im Verlaufe hatte das Geſchöft nur ſehr beſthränk⸗ ten Umfang. Den meiſten zur Notiz gekommenen Pa⸗ pieren lag kein Umſatz zu Grunde. Die Kurſe blieben aber überwiegend gut behauptet. Teilweiſe ergaben ſich Erhöhungen bis 90.., etwas niedriger lagen BMW mit 152(152,50). Am Rentenmarkt war das Geſchäft klein und die Kurſe nahezu unverändert. Bis v. H. höher notierten Far⸗ benbonds und 4,5proz. Krupp. Leinölnotierungen vom 17. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 13,25; Leinſaat Klk. per Auguſt⸗Sept. 15,25; Bombay per Auguſt⸗Seyt. 156; Lein⸗ ſaatöl loko 30,7; Sept.⸗Dez. 29,6; Boumwollöl ägypt. 27,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 6,75. Neuyork: Terp, 37,0. Savannah: Terp. 32,0. * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 882 werden ab 18. 8. die Kurspreiſe für Kupfer um 0,75% und für Zinn um 2/ je 100 Kilo herabgeſetzt. veröffentlicht am Peröffentlicht am RM 13. 8 8 RM 18. 8 17. 8, in Kraft a in Kraft ab in e ee ee Alum. n. leg. 133—137 133—137 Bronzeleg. 111,/114,5110.5/½113.5 do, Legier.“ 58—61 58—61 Neuſilberleg. 71—73¼ 70-78 Blei nichtleg. 27/— 29¼½27/—29¼ͥ Nickel n. leg.] 236—246 2 Hartblei.. 30—82 30—32 Zink ſein33/(—35¼3¼½—35½ Kupfer n. leg.81/— 88/ 79/½—82] do. roh%—31½%29%—81½ Meſſingleg.—63/60¼—6. Zinn n. leg.] 333—348333—283 Rotguß leg. 181½—84 80¼—83 Banka⸗Zinn! 345—355 345— 355 * Der Londoner Goldpreis betrug am 17. Auguſt für eine Unze Feingold 199 ſh 6 d= 86,5946 4, für ein Gramm Feingold demnach 53,8203 Pence= 2,78408 l. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Die Nachfrage nach Kahnraum für talwärts war an der heutigen Börſe ſehr rege. Für bergwärts dagegen konnten nur einige kleinere Schiffe abgegeben werden. Frachten Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unver⸗ ändert. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. I8. 17. Hu us 4057, Bachye, ——— Hosce. SSSSEE —amenn, urgieimemr S= mamimonmo=--- Finbruchont Meie, Vllise σ gone in ceααο α CMe au S ſebe, NOmee Vochaue Onnlenler G moliig Regen Sprunregen Oheov Sbeobur X SKmnee. Schneerreſ-en Gebetè nir Seeche⸗ Sfvgusche- RafSeE — Le.— 10 , eeeg Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraufurt a.., vom 18. Auguſt: Der zur Nord⸗ ſee vorgeſtoßene Atlantikwirbel befindet ſich in Auf⸗ füllung, ſo daß ſein Einfluß auf unſer Wetter raſch abgenommen hat. Im Bereiche eines flachen Hoch⸗ druckgebietes ſind nennenswerte Störungen vorerſt unwahrſcheinlich. Vorausſage für Donnerstag, 19. Auguſt Freundlich bis aufheiternd und im allgemeinen trocken, wieder wärmer, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 17. Auguſt + 17,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht gum 18. Auguſt + 14,8 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 15,8 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 13 Millimeter — 1,3 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 10 Grad Waſſer⸗ und 17 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Anguſt Rhein⸗ Legel14. 15. 16. 17. 18. Rbein-Pegel] 15.16.17.18. Rheinfelden...592 692.69/2 67 Kaubb 0 Sreſad...16/ 40.ſ Käin 841818188 Siet 2788028,%.80[ Neckar⸗Begel Maxau 4 48188496(— Nannbeim 8,193,188,088,80 3,25 Mannheim 301,300 30183 8. Seite/ Nummer 377 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Auguſt 1937 lich a Ri gR Aus dem Ludwigshafener Schöffengericht Der 20 Jahre alte Wilhelm F. aus Ludwigshafen war bei dem Poſtamt Ludwigshafen als Poſthelfer angeſtellt. In ſeiner Dienſtzeit kam er wiederholt in den Briefabfertigungsraum. Dieſe Gelegenheit benutzte er, um Poſtpäckchen, Doppelbriefe und Wa⸗ renproben zu ſtehlen. Es fielen ihm dabei Herren⸗ und Damenarmbanduhren, goldene Ringe und Hals⸗ ketten, Füllfederhalter und anderes mehr in die Hände. Bei einer Hausſuchung wurde ein großer Teil der geſtohlenen Waren vorgefunden. Die anderen Waren hatte Frey aber bereits verſetzt oder verſchenkt. Vor dem Schöffengericht Ludwigshafen legte er ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Wegen ſei⸗ ner bisherigen Unbeſcholtenheit und wegen ſeiner Jugend ließ das Gericht nochmals Milde walten und erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten. In der Nacht zum 13. April verging ſich der 22 Jahre alte Franz Herzog von Ludwigshafen an ſeiner erſt 15 Jahre alten Schweſter. Die Verhand⸗ lung wurde unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit durchgeführt und endete damit, daß Herzog zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten ver⸗ urteilt wurde. Weil der Angeklagte ſich anfänglich hartnäckig aufs Leugnen verlegte, wurde ihm die bisher erlittene Unterſuchungshaft nicht angerechnet. Vudwigshaſenerin im Rundfunk. Die bekannte junge Celliſtin Cläre Beierlein, die kürzlich im Hindenburgpark mit beſtem Erfolg konzertierte, trägt heute 15.30 Uhr im Rahmen der Kleinen Konzert⸗ ſtunde des Reichsſenders Saarbrücken Cello⸗Werke vor von Gabriel⸗Marie, Caporale und Tſchaikowſky. „Froher Feierabend“ im Hindenburgpark. Den „Frohen Feierabend“ der NSG„Kraft durch Freude“ am Freitag im Hindenburgpark beſtreiten Lotte Kron(Tanz), Elſe Zettler(Rezitation auf hoch⸗ deutſch und pfälziſch) und die beiden Elans lakrobatiſche Darbietungen). Silberhochzeit feierten geſtern Jakob Keßler und Frau Katharina, geborene Schönfelder, Damm⸗ ſtraße 3. Herzlichen Glückwunſch! Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Sternkaſſee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kafſeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Pfalzban⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau und Ufa⸗Rheingold:„Alarm in Peking“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Man ſpricht über Jacque⸗ line“.— Union⸗Theater:„Ich kenn dich nicht und liebe dich“.— Atlantik:„Die Leuchter des Kaiſers“.— Al⸗ hambra, Mundenheim:„Frauenliebe— Frauenleid“. SHlanmſeimer Junen Bilun Eine Umfrage vor 40 Jabren: Seidelb e 1t Augefahren und verletzt. An der Ecke Hauptſtraße und Oberbadgaſſe wurde am Montag eine 30 Jahre alte Radfahrerin von einem Lieferkraftdreirad, das kurz vor ihr in die Oberbadͤgaſſe einbog, angefah⸗ ren und zu Boden geworfen. Die Radfahrerin, die ſich Verletzungen am linken Knie zuzog, mußte in die chirurgiſche Klinik gebracht werden.— Am ſelben Tag wurde ein 60 Jahre alter Mann beim Ueber⸗ queren der Ladenburger Straße von einem Kraftrad⸗ fahrer angefahren und zu Boden geworfen. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung und einen Oberſchenkel⸗ bruch. Der Kraftradfahrer und ſein Soziusfahrer ſtürzten ebenfalls. Erſterer zog ſich eine ſchwere Kopfverletzung zu, letzterer wurde leicht verletzt. Beide wurden in das Akademiſche Krankenhaus ge⸗ bracht. Aus dem Perſonenzug geſtürzt. Auf der Fahrt von Heidelberg nach Mannheim ſtürzte am Montag ein 38 Jahre altes Fräulein, das ein 4 Jahre altes Kind auf dem Arm trug, vermutlich infolge Unvorſichtigkeit aus dem Perſonenzug. Das Fräu⸗ lein erlitt einen Schädelbruch ſowie Verletzungen im Geſicht und am Fuß. Das Kind trug einen Oberſchenkelbruch davon. Die Verunglückten wurden in die Klinik gebracht. Dreißig Jahre treu gedient. Der Herr Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter in Karlsruhe hat auf An⸗ trag der Firma Portland⸗Cementwerke.⸗G. in Leimen den nachgenannten Gefolgſchaftsmitglie⸗ dern je ein Ehrendiplom für 30jährige treue Dienſte verliehen: Hans Radizi, Schloſſer, Hei⸗ delberg; Johann Puttler, Maſchiniſt, St. Ilgen; Otto von Hoffen, Hilfsarbeiter, Leimen; Martin arbeiter, Leimen; Heinrich Klotz, Vorarbeiter, Lei⸗ men; Georg Koppert, Maurer,.⸗Rohrbach: Roman Becker, Hobler, Leimen; Adam Mechler, Brenner, Walldorf; Chriſtian Schwebler, Fuhrmann, Leimen; Friedrich Lenz, Vorarbeiter, Leimen; Ludwig Kolb, Hilfsarbeiter, Leimen; Andreas Schmitt, Lokomotiv⸗ führer, Sandhauſen; Leonhard Weber, Brenner, Lei⸗ men; Georg Schlund, Steinbrecher, Leimen; Adolf Keim, Schloſſer,.⸗Schlierbach; Albert Konath, Schmied, Leimen; Guſtav Löſcher, Dreher, Leimen; Ludwig Grieshaber, Chauffeur, Leimen; Friedrich Brian, Mühlenmeiſter, Leimen. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937:„Götz von Berlichingea“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen:„Pantalon und ſeine Söhne“ im Königsſaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heibelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Aus den Kinos: Kammer:„Der Hund von Baskerville“.— Gloria:„Die ſcharlachrote Blume“.— Odeon:„Frauenliebe— Frauen⸗ leid“.— Capitol: Neues Programm. C0ã00CPPPPPPGPPPGCGPPTPTPTPTPTPTPTPPTPTPPPPPPTTGTPPTPPTPTTTPTPPPTTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTVTbTͤTbT—TP———— Wechſel in der Führung des Badiſchen Landesfeuerwehr⸗Verbandes * Baden⸗Baden, 16. Aug. Der langjährige Landes⸗ ſeuerwehrführer der Freiwilligen Feuerwehren, Branddirektor Friedrich Müller in Heidelberg, tritt mit dem 16. Auguſt von ſeinem Amt, das er ſeit dem Jahre 1932 in vorbildlicher Weiſe geführt hat, zurück. Zum Nachfolger wurde durch den Miniſter des Innern Bürgermeiſter Kurt Bürkle in Baden⸗ Baden kommiſſariſch beſtellt. Pg. Bürkle, der ſeit 1919 der Freiwilligen Feuerwehr angehört, wurde im Jahre 1933 zum Hauptmann ernannt. Seit dem Jahre 1935 führt er die Baden⸗Badener Wehren. Pg. Bürkle iſt durch ſeine Tätigkeit als Kreisleiter der NS DAP und als einer der älteſten Mitkämpfer des Führers im Gau Baden bekannt geworden. Vie Siehüdie Fruudesꝰ Sahrhundertsaus? Wie sich große Geister um die Jahrhundertwende die Frau von heute vorstellten „Als Künstler und Poet erfaßt mich ein Schaudern.“ Um die Jahrhundertwende veranſtaltete eine große Pariſer Zeitung eine Umfrage über das Thema, wie wohl die Frau des 20. Jahr⸗ hunderts beſchaffen ſein werde. Eine ganze Reihe von berühmten Männern, unter ihnen auch der große deutſche Geſchichtsforſcher Theo⸗ dor Mommſen, nahmen damals zu dieſer Frage Stellung. So ſchwer es iſt, die„Frau eines Jahrhunderts“ vorauszuahnen, iſt es doch intereſſant nachzuleſen, wie ſich die gro⸗ ßen Geiſter jener Zeit die Frau von heute vorgeſtellt haben. 8 Leoncavallo, der Komponiſt des„Bajazzol, ſagte:„Mein Gott, als Künſtler und Poet erfaßt mich ein Schaudern, wenn ich an die weiblichen Advokaten, weiblichen Aerzte und weiblichen Ban⸗ kiers denke. Das Weib iſt Liebe, Idealismus und Selbſtaufopferung. Möge ſie es bleiben. So wird ſie die Herrſchaft über die Welt bewahren.“ * Frangois Coppse, Frankreichs beliebteſter Dich⸗ ter jener Zeit, ſchrieb:„In dieſem Augenblick wirken in Paris zwanzig Aerztinnen Aber ſie finden nur ſchwachen Beſuch. Dennoch kann ich mir eine Geſellſchaft nicht vorſtellen, wo die Frauen Aerztin⸗ nen und Advokatinnen ſein werden, auf der Stra⸗ ßenbahn oder am Zweirad den Geſchäften nachlau⸗ fen. Ich ſehe die Kinder verlaſſen, der Sorge von Dienſtboten anvertraut. Und ſo hege ich den Woinſch, daß die Frau der Zukunft, wenigſtens ein wenig, der Frau des heutigen 8 ähnlich ſein möge.“ Theodor Mommſen, der große deutſche Ge⸗ ſchichtsforſcher, entſchlug ſich der Antwort:„Die Frau des 19. Jahrhunderts hat uns ſchon ſo viel Kopf⸗ zerbrechen gemacht, daß es ebenſo unhöflich wie ver⸗ geblich wäre, wollten wir einer Vraousſage deſſen, wie die Frau des 20. Jahrhunderts ſein wird, auch nur einige Zeilen widmen.“ * Der bekannte Romanſchriftſteller George Ohnet prophezeite überhaupt nicht. Er ſagte:„Seitdem die Welt beſteht, hat ſich an der Frau nichts ge⸗ ändert, ausgenommen ihre Kleider. Schon in der Zeit der Schöpfung zeigte ſich Eva ſo, wie ſie heute iſt. Damals, allerdings, hatte ſie nur ein ein⸗ ziges Kleidungsſtück: ihr Haar Heute trägt ſie einen Rock, Puffärmel() und einen reich gefalteten Kra⸗ gen. Es ſcheint, als hätte ſie ſich ſehr verändert. Aber ſie iſt geblieben, was ſie war.“ * Camille Flamarion, Frankreichs weltberühm⸗ ter Xſtronom, erklärte:„Die Emanzipationsbeſtre⸗ bung der Frau führt nicht zum Glück. Was kann die Frau gewinnen, wenn ſie ihren Charme verliert? Was kann es bedeuten, wenn ein junges Mäochen das Stahlroß(Fahrrad) beſteigt? Das iſt nicht weib⸗ lich. Nicht ſcharmant. Und nicht geſund..“ In dieſem Reigen prophetiſcher Aeußerungen von Männern, deren Namen damals aller Welt geläufig waren, wollte das franzöſiſche Blatt, das die Rund⸗ frage veranſtaltete, auch nicht die Anſicht eines Unbe⸗ kannten, eines Menſchen wie du und ich, fehlen laſ⸗ ſen. So ſah ſich ein wackerer Bäckermeiſter aus der Vorſtadt Vincennes von Paris plötzlich in den Blick⸗ punkt der Oeffentlichkeit gerückt. Und was er ſagte, das traf eigentlich den Nagel auf den Kopf, wie wir ihm das heute, nach vier Jahrzehnten, beſtätigen kön⸗ nen.„Die Frau des 20. Jahrhunderts wird immer ihren Platz an der Seite ihres Mannes haben“, meinte er.„Sie wird liebende Braut. Gattin, Mutter ſein. Freilich muß ſie ſich auch ihrer Zeit anpaſſen, und warum ſoll es unweiblich ſein, zu turnen? War⸗ um ſoll die Frau nicht auch ihren Geiſt ſtählen und ihr Wiſſen der Welt mitteilen? Die Schöpfung ſorgt daß ſie darüber die Mutter in ſich nicht ver⸗ gißt.“ Die Antworten auf die Umfrage haben damals allergrößte Beachtung gefunden. Ein Für und Wider erhob ſich, ob dieſer oder jener recht haben wird. Nun, wir wiſſen es heute. Urteilen Sie ſelbſt! 2b. Großfeuer verhütet * Miltenberg, 15. Aug. In einem landwirtſchaft⸗ lichen Anweſen in Schippach brach ein Brand aus, der ſich leicht zu einem Großfeuer hätte ausweiten können. Der Beſitzer des Anweſens hatte, um den Hühnern den Eingang in die Scheune zu verwehren, vor oͤas Tor ein Bund Stroh gelegt. Sein achtjäh⸗ riger Sohn machte ſich an dem Scheunentor zu ſchaffen und zündete das Stroh an. Der Landwirt, der ſich bereits auf dem Weg ins Feld befand, kehrte nochmals zuxück und entdeckte dabei in letzter Minute das Feuer. Er rief ſofort Hilfe herbei. Den vereinten Kräften gelang es, den Brand zu löſchen. Hätte der Beſitzer nicht zufällig das Feuer entdeckt, wäre in wenigen Minuten ein Groß⸗ feuer entſtanden. Vom Büchertisch: arzt für Frauenleiden. Mit 6 Abbildungen. Falken⸗ Verlag Erich Sicker, Berlin⸗Schildow. Preis ſteif broſch. 1,80 l. Der Verfaſſer hat vollkommen Recht: es iſt beſchämend und betrüblich zugleich, wie wenig die Leute im allgemei⸗ nen über ihren eigenen Körper Beſcheid wiſſen. Die vor⸗ liegende Schrift über Frauenkrankheiten in der Reihe „Bücher praktiſcher Lebenshilfe“ könnte des⸗ halb viel Gutes wirken, wenn ſie die nötige Verbreitung fände und gerade dort Geſundheitsſchäden verhindern hülfe, wo ſie die verderblichſten Folgen haben und— leider— aus Nachläſſigkeit oder falſchem Schamgefühl oft am ſchwerſten zu bekämpfen ſind. Zahlloſe Frauenleiden, die Unfruchtbarkeit, jahrelanges Siechtum, nicht ſelten auch den Tod nach ſich ziehen, könnten bei richtiger und rechtzeitiger Behandlung im harmloſen Frühſtadium ausgeheilt wer⸗ den. Unendlich viele Ehen wären dadurch glücklicher,— unendlich viel mehr Kinder kämen geſund zur Welt und hätten unter der Obhut ihrer geſunden Mütter eine un⸗ getrübte Jugend. Dr. Rodecurts Buch über die Frauenkrankheiten iſt gewiß frei von aller Intereſſant⸗ macherei der ſogenannten populären Aufklärungsſchrift. Dafür ſagt es alles Erforderliche ſo klar und überzeugend, daß jeder verantwortungsbewußte Menſch die Notwendig⸗ keit ſolcher fachärztlichen Unterrichtung begreifen muß, ohne doch zu kurpfuſcheriſchem Herumdoktern mit ſelbſtverſchrie⸗ benen Pülverchen und Tees angeregt zu werden. Denn wer ſich krank fühlt und geſund werden möchte, der gehört in die Hand eines tüchtigen Arztes. Und wer es mit ſei⸗ nen Pflichten als Gattin und Mutter ernſt nimmt, der ſoll natürliche Dinge nicht mit Altweiberweisheit kurieren— vor allem aber ſoll er nicht ſeige und leichtſinnig die klei⸗ nen Beſchwerden übergehen, um nachher mit ſchwerer Krankheit doppelt und dreiſach dafür zahlen zu müſſen. Beherzigung Ach, was ſoll der Menſch verlaugen? Iſt es beſſer, ruhig bleiben? Klammernd feſt ſich anzuhangen? Iſt es beſſer, ſich zu treiben? Soll er ſich ein Häuschen bauen? Soll er unter Zelten leben? Soll er auf die Felſen trauen? Selbſt die feſten Felſen beben! Eines ſchickt ſich nicht für alle. Sehe jeder, wie er's treibe. Sehe jeder, wo er bleibe, Und wer ſteht, daß er nicht ſalle! Das essen wir jetzt: Goetye. Hering und Gurken Komiſche Zuſammenſtellung, was? Aber ſo iſt das gar nicht gemeint, und die grünen Hering e, die leckern, vollfetten Süßbücklinge wollen kei⸗ neswegs mit Gurkenſalat oder Gurken⸗ gemüſe zu gemeinſamem Verzehr auf den Tiſch. Bloß: beide haben jetzt ihre große Zeit. Beide ſind dies Jahr in ſolchem Ueberfluß und ſo trefflicher Beſchaffenheit vorhanden, daß vernünftige Verbrauchslenkung der deut⸗ ſchen Nahrungsmittelwirtſchaft unbedingt auf ihre möglichſt häufige Verwendung hinwir⸗ ken muß. Was den Hering angeht, ſo braucht man ihn bei dem eben eingetretenen kühlen Wetter ja kaum noch be⸗ ſonders anzupreiſen. Aber immer wieder muß für⸗ ſorglich betont werden, daß auch die größte Hitze ſei⸗ ner tadelloſen Beſchaffenheit nichts anhaben kann, weil die modernſten hygieniſchen Einrichtungen und eine mit allen Errungenſchaſten vollkommenſter Kältetechnik ausgerüſtete Verſandorganiſation dem deutſchen Fiſchhandel bis in die ſüdlichſten Gebiete des Reiches zur Seite ſteht. Bei den Gurken aber, da wiſſen unſere Haus⸗ frauen aus eigener Erfahrung gut Beſcheid und ſuchen ſich auf dem Markt ſchon das Richtige aus. Stern, Brenner,.⸗Kirchheim; Georg Buſer, Hilfs⸗ Schweres Brandunglück durch Blitzſchlag Landwirtsehepaar vom Blitz getroffen * Meiſenheim, 16. Aug. Bei einem Gewitter ſchlug ein Blitz in die Scheune des Landwirts Karl Paul in Becherbach und ſetzte das Gebäude ſofort in Flam⸗ men. Die Eheleute Paul, die im Stall waren, wur⸗ den zu Boden geworfen. Die Frau war längere Zeit bewußtlos In wenigen Minuten brannten die gro⸗ ßen Heu⸗ und Getreidevorräte lichterloh. Ein mit Getreide beladener Wagen der noch in der Scheune ſtand, wurde ebenfalls vernichtet. Scheune und Stall ſind zerſtört worden. Bei der Rettung des Viehes aus dem brennenden Stall trat ein Stück Großwieh auf den heruntergefallenen Drahb der Hochſpannung und ſtürzte tot zu Boden. Da das Wohnhaus abſeits ſteht, konnte es noch vor dem Übergreifen des Feuers bewahrt werden. Die ganze Ernte des Landwirts wurde vernichtet. Großfeuer in Saarlautern * Saarlautern, 17. Aug. In der Nacht auf Mon⸗ tag entſtand im Dachſtuhl der Wohnkaſerne 6 in Saar⸗ lautern ein Brand, der bald auf den ganzen Dach⸗ ſtuhl in einer Länge von 100 Metern übergriff. Ein hoher Feuerſchein, der weithin ſichtbar war, loderte zzum Himmel auf. Die Feuerwehr hatte mit ihren Motorſpritzen einige Stunden Arbeit, ehe ſie des Feuers Herr werden konnte. Dank der Mithilfe der Wehrmacht und der Formationen gelang es, die Habe der in den Häuſern wohnenden Volksgenoſſen zum größten Teil zu retten, ſo daß nur wenige Haus⸗ haltungsgegenſtände ein Opfer der Flammen gewor⸗ den ſind. Die angrenzende Bibliothek und das Mu⸗ ſeum haben keinen Schaden erlitten. a Lampertheim, 18. Auguſt. Als geſtern ein Kraftradfahrer die Kaiſerſtraße, Ecke Peterſtraße, paſſierte, wollte vor ihm eine Radfahrerin in die Seitenſtraße einbiegen, ohne ein Zeichen zu geben. Da er ſeine Geſchwindigkeit nicht mehr mäßigen konnte, fuhr er der Radfahrerin ins Hinterrad, ſo daß ſie vom Rade ſtürzte und Verletzungen davon⸗ trug. Beide Fahrzeuge wurden ſchwer beſchädigt. Der Fall beweiſt die Wichtigkeit des Zeichengebens vor dem Einbiegen in eine Seitenſtraße.— Ein anderer Unfall ereignete ſich in der Falterwegſtraße, wo ein Kraftfahrer einen Radfahrer von hinten an⸗ fuhr und das Rad demolierte, der Fahrer aber un⸗ verletzt blieb. Jeder glaubte das Vorfahrtsrecht zu haben. Zwei Schriften zur Gesundheit der Frau Die Frauenkrankheiten. Von Dr. M. Rodecurt, Fach⸗ 1 Geſundheitspflege der Frau. Ein Aufklärungsbuch von Dr. med. Haus Graaz. Falken⸗Verlag Erich Sicker. Berlin⸗Schildow. Preis ſteif broſch. 1,80 l/. Was in der Schrift von den Frauenkrankheiten allein unter dem Geſichtspunkt des weiblichen Geſchlechtslebens dargeſtellt wird, findet ſich in dieſer„Geſunoheitsfibel“ des Naturheilarztes auf breiterer Grundlage. Von einer beim Säugling beginnenden Biologie der Frau ausgehend, wird das Frauendaſein zunächſt ſoziologiſch, dann phyſiologiſch betrachtet, um aus dieſer Dreiheit der gegebenen Lebens⸗ geſetze ins einzelne dͤer geſunden wie der kranken Tage zu gelangen. Ein Anhang der wichtigſten Naturheil⸗ und Hausmittel dürfte beſonders für praktiſche Anwendung der geforderten Körperhygiene von Wert ſein. Vermeiobar erſcheint uns allerdings, daß die guten ſach⸗ ichen Darlegungen mehrfach mit hochtrabendem litera⸗ riſchem Zitatenfeuerwerk durchſetzt ſind. Der chorus mysti⸗ cus aus Goethes Fauſt und Diätrezepte für Fettleibige, nachbarlich geſellt, wirken doch einigermaßen komiſch, auch wenn ſolche Verflechtung des Körperlichen mit dͤem See⸗ liſchen recht gut gemeint ſein mag. M. S. eee, Denn wenn die Gurke als Nahrungsmittel auch nur von geringem Wert iſt, ſo vermag ſie doch, entſpre⸗ chend pikant und würzig zubereitet, als vorzügliche Beigabe ſelbſt der beſcheidenen Mahlzeit geſchmack⸗ lichen Reiz zu geben. Haben Sie zum Beiſpiel Ihren Sellerieſalat ſchon mal mit einer ſauren oder Gewürz⸗ gurke verfeinert? Oder dicke, gut ausgereifte Gurken, der Länge nach gevierteilt und in mittelgroße Stücke zerſchnitten, als Schmorgurken eingelegt? Man läßt dazu die Gurkenſtücke, die natürlich ſauber geſchält und entkernt ſein wollen, in leicht geſalzenem Waſſer einmal aufkochen, kühlt ſie ſogleich in kaltem Waſſer ab, trocknet ſie und ſchichtet ſie in Gläſer, in denen ſie mit dem Kochwaſſer bedeckt werden. Die wie üblich verſchloſſenen Gläſer kocht man 90 Minu⸗ ten im Waſſerbade. Bei Verwendung von 1⸗Liter⸗ Blechdoſen genügt ein Kochen von 20 Minuten. Mit einer hellen Mehlſchwitze und etwas Fleiſchbrühe angemacht, dann etwas ſüßſauer abgeſchmeckt, er⸗ geben ſolche eingelegten Schmorgurken ſpäter ein aus⸗ gezeichnetes Gemüſe, das vor allem zu Hammel⸗ fleiſch, Bratwurſt und Dürrfleiſch paßt. Um nun nochmal auf den Hering zu kommen, ſo brauchen wir die üblichen guten Abendbrotgerichte aus Bücklingsmilch, das berühmte Rührei mit Bück⸗ ling oder den Bückling, wie er iſt, zu Butterbrot, nicht noch anzupreiſen. Auch Butterbohnen mit Matjesſilets, hübſch zuſammen auf einer Platte angerichtet und mit reichlich kleingewiegter Peterſilie überſtreut, wird um dieſe Jahreszeit wohl jede Voche einmal auf dem Speiſezettel ſtehen. Aber wie wäre es zur Abwechſlung mit Grünen Heringen, blau gekocht? Dazu werden die Fiſche in ſchräge Stücke geſchnit⸗ ten, mit Salz, Pfeffer und Eſſig mariniert, worauf man ſie auf dem Dampfſieb garziehen läßt. Mit Sahnemeerrettich(den wir mit Kondensmilch an⸗ machen!) und etwas friſcher Butter ſerviert, ſchmecken ſie ſo neuartig intereſſant, daß vor allem auch der Hausherr ſeine Freude daran haben wird, Und nun guten Appetit zu— Hering und Gurken! rt. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. 8 * — S SS299882. S SS8S6 2 GSSSedss88855 S S SSSSSSS25S8S5599 S — 5 —„ SSCSNUAUUU Suncl um cluvetʒingen * Mittwoch, 18. Auguſt 1987 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 377 Große Kleintierausſtellung des Kreiſes Mannheim-Land in Reilingen Die Kreisgruppe Mannheim⸗Land im Reichsverband Deutſcher Kleintier⸗ güchter e.., Landesfachgruppe Baden, hielt in Reilingen ihre große Kaninchen⸗ Ausſtell ung ab. Es wurde in 340 Nummern durchweg erſtklaſſiges Zuchtmaterial ausgeſtellt. Gleichzeitig szeigte der Kleintierzuchtverein Reilingen eine örtliche Geflügelſchau. Auch hier waren präch⸗ tige Exemplare zu ſehen. Die Preisrichter, die Her⸗ ren Nagel, Feudenheim für ſchwere Raſſen, Rohr, Ketſch für mittlere Raſſen und Brauer, Mannheim ſür leichte Raſſen, hatten keine leichte Arbeit bei der Bewertung der Tiere. Sehr erfreulich war der gute Beſuch. Neben vielen zweiten und dritten Preiſen wurden mit erſten und Ehrenpreiſen ausgezeichnet: 4 Deutſche Rieſen grau: Albert Deſchne r, St. Seon(); Fritz Mannherz, Reilingen(1 E, 1/J); Matthias Geſchwill, Brühl(1/(); Karl Uhrig, Ofters⸗ heim(10); Eugen Schweiekrt, Altlußheim(3/1 Preiſe). Deutſche Rieſen weiß: Wilhelm Vögele, Reilingen(1/1 Preis). Deutſche Widder grau: Friedr. Zorn, St. Leon(3/); Julius Wieß, St. Leon(1/). Franz. Silber: Ludwig Rempert, Altlußheim (/C); Emil Bühler, Ketſch(1/); Karl Mähringer, Plankſtadt(1/); Richard Mehr, Ketſch,(1/1); Karl Spieß, Oftersheim(1/); Karl Eigner, Oftersheim 005 Groß Chinchilla: Adam Arnol d, Altlußheim Mittlere Raſſen: Blaue Wiener: Jakob Engel⸗ hardt, Plankſtadt(1/); Karl Peter, Oftersheim (1/). Wiener weiß: Hermann Auer, Hockenheim (/C), Fr. Berchmeier, Oftersheim(1/E, 1/). Japa⸗ ner: Leonhard Krämer, Reilingen(1/). Alaska: Jakob Nickler, Oftersheim(1/C); Jakob Böhm, Plankſtadt(1/C), Thüringer: Otto Schmitt, Alt⸗ Iußheim(2/J); Konrad Bender, Altlußheim(1/C). Haſenkaninchen: Hans Sturm, Reilingen(2/E, 1/); Fritz Sturm, Reilingen(1/E, 1/); Wilhelm Ritter, Oftersheim(1/&, 3/J). Klein⸗Chinchilla: Heinrich Stroh, Altlußheim(1/E, 1/)); Auguſt Förderer, St. Leon(1/); Hermann Wolf, Ketſch(1/); Ludwig ((Schäſer, Ketſch(1/). ——— 6 — Kleine Raſſen: Maburger Feh: Wilhelm Kemptner, Brühl(1/). Klein Silber gelb: Karl Brandenburger, Reilingen(1/E, 1/); Adolf Brandenburger, Hockenheim(1/)); Adolf Kern, Oftersheim(1/). Klein Silber ſchwarz: Julius Rauſch, Neulußheim(3/E, 2/)7 Robert Kern, Of⸗ tersheim(/ E,“]); Nikolaus Krämer, Reilingen (1/E, 1/1); Anton Kemptner, Ketſch(2/). Holländer: Wilhelm Rempert, Reilingen(1/E, 1/J). Schwarz⸗ loh: Eugen Volker, Oftersheim(2/E, 1/), Wilhelm Gögele, Reilingen, Wilhelm Lohnert, Hockenheim und Auguſt Volkhammer, Oftersheim je 1/I. Ruſſen: Er⸗ win Rehberger, Hockenheim 1/J. Lux Rex: Wil⸗ helm Rempert, Reilingen 1/. Blau Rex: Auguſt Schemel, Hockenheim 1/J. Angora: Jakob Heſtermann, Altlußheim(1/E, 1/), Hch. Roh⸗ leder, Altlußheim 1/J. Lokale Gefügelſchau: 70 Nummern. Preisrichter: Rohr, Ketſch. Brahma: Martin Hoffmann, Rei⸗ lingen 1/; Barnevelder: Maxtin Hoffmann 1/E; Rheinländer: Wilhelm Vögele/1; Italiener weiß: Ludwig Althans 1/ E, 1/1; Italiener ſilber: Emil Vögele /, 1/I; Hamburger Silber Lack: Wilhelm Rempert 1/E, 1/. Das RSRN führt Verkehrskontrolle durch An wichtigen Verkehrspunkten hielt das NSad. eine Verkehrskontrolle ab, und zwar ſtanden jeweils zwei Doppelpoſten, welche die ertappten Verkehrs⸗ ſünder auf ihr verkehrswidriges Fahren aufmerkſam machten und ihnen einen bedruckten Zettel über⸗ gaben, auf welchem die 12 Gebote im Straßenverkehr angegeben und durch Bilder die verſchiedenen Ueber⸗ tretungen veranſchaulicht waren. * Die Wandelgänge und Vorräume des neu hergerichteten Rokokotheaters ſol⸗ len mit alten Schwetzinger Stichen, Steindrucken oder Aquarellen Schwetzinger Motive geſchmückt werden. Die Bauleitung richtet daher an die Freunde des wiedererſtandenen Schloßtheaters, vor allem die Schwetzinger Bevölkerung, ſofern ſich ge⸗ eignete Bilder in ihrem Beſitz befinden, die Bitte, dieſe leih⸗ oder geſchenkweiſe dem Schloßtheater zur Verfügung zu ſtellen. Man möge ſich dieſerhalb mit der Bauleitung oder der Schloßgartenverwal⸗ tung ins Benehmen ſetzen. Aus der Fahrbahn geſchleudert und ſchwer beſchädigt wurde ein von Hockenheim kommen⸗ der Perſonenwagen, als ihm in der Sternallee beim Transformatorenhaus ein Laſtwagen entgegenkam. Der Perſonenwagen mußte plötzlich ſtark bremſen, rutſchte durch die naſſe Straße ab und wurde gegen einen Telegraphenmaſt geſchleudert, deſſen Seiten⸗ ſtütze durch die Wucht des Anpralles abgebrochen iſt. Der Perſonenwagen mußte abgeſchleppt werden. Der Fahrzeuglenker erlitt beine nennenswerten Ver⸗ letzungen. * Ketſch, 17. Auguſt. Die Jugendmannſchaften von Poſt Mannheim und Ketſch lieferten ſich einen leicht⸗ athletiſchen Klubkampf, den die Ketſcher Jugend auf einheimiſchem Platze mit 54:45 Punkten gewinnen konmte. Die Ergebniſſe ſind: 100 Meter: Held(M) 12,3, Schäfer(K) 12,6; Gängel(K) 13,0. 800 Meter: Brock(M):23,3 Min.; Trefs(M):28,6; Schä⸗ fer(K):30. Hochſprung: Rohr und Gängel G) je 1,47 Meter; Held(M) 136 Meter. Weitſprung: E. Kru pp(K) 5,36 Meter; Brock(M) 5,23 Meter; Gängel(K) 5,22 Meter. Kugelſtoßen: Schäfer(K) 11,53 Meter; Krupp(K) 11,14 Meter; Held(M) 10,60 Meter. Speerwerfen: Rohr(K) 37,93 Meter; Held (M) 35,93 Meter; Krupp(K) 31,88 Meter. Diskus: Held(M) 32,05 Meter; Krupp(K) 30,51 Meter; Rohr(K) 25,93 Meter. A4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: Poſt Mannheim 51,3 Sek.; Ketſch 51,4 Sek. 10⸗mal⸗„E⸗Runde⸗Staffel: Ketſch 4116,0 Min.; Poſt Mannheim:20,0 Min. Hanoͤballſpiel: Ketſch— Poſt Mannheim:2. * Brühl, 17. Aug. Am Dienstag konnte Habrik⸗ arbeiter Wilhelm Göck mit ſeiner Ehefrau Anna Maria, geborene Keller, das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen. Gleichzeitig konnte Frau Doro⸗ thea Ruffler, geborene Weis, ihren 81. Geburtstag feiern. Herzliche Glückwünſche! * Plaukſtadt, 17. Auguſt. Im Gaſthaus„Zum Roten Schneider“ trafen ſich am Samstagabend alle Altersgenoſſen, welche im Jahre 1887 in Plankſtadt geboren wurden, zur Geburtstags⸗ feier. Auch die auswärts Wohnenden hatten ſich eingeſunden. Kamerad Seßler begrüßte die Er⸗ ſchienenen. Bürgermeiſter Treiber hielt an die 50jährigen eine herzliche Anſprache. Mit einem Treuegelöbnis zum Führer nahm der erſte Teil ſein Ende. Eine fleißige Hauskapelle ſorgte für gute muſikaliſche Unterhaltung. Mit der Hoffnung, am 60. Geburtstag alle geſund wiederzuſehen, trennte man ſich mit den beſten Wünſchen für das weitere Jahrzehnt. * Hockenheim, 18. Aug. Der Hockenheimer Fußballverein hielt zu Beginn der Fußball⸗ ſaiſon auf ſeiner Sportplatzanlage an der Renn⸗ ſtrecke ſein Sommernachtsfeſt ab, mit dem gleichzeitig ͤurch eine Reihe von Freundſchaftsſpie⸗ len die neue Fußballſpielzeit eröffnet wurde. Als Einleitung fand am Samstagnachmittag ein Fußball⸗ ſpiel zwiſchen einer Mannſchaft des Reichsarbeits⸗ dienſtes 5/274 und einer Mannſchaft der Politiſchen Leiter der NSDa der Ortsgruppe Hockenheim :8(:1) ſtatt. Am Abend begrüßte Vereinsführer Ullrich die zahlreich erſchienenen Gäſte. Die Män⸗ nergeſangvereine Eintracht und Liedertafel halſen den Abend durch ihre Liedervorträge verſchönern. Der Sonntag war ausgefüllt mit Fußballſpielen, die ohne jeden Mißton verlaufen ſind. Die Schieds⸗ richter waren: Kurz⸗Oftersheim, Ullrich⸗Hockenheim, Weidner⸗Schwetzingen und Butz⸗Hockenheim. Die Ergebniſſe der Spiele ſind: Jugend Ketſch— Jugend Oftersheim 0ꝛ0. Brühl A Jugend— 05 Heidelberg Jugend:1(:). Jugend 08 Hockenheim— Jugend 05 Heidelberg:0(:). Sandhauſen 1— Ketſch 1:5 (:). Neulußheim 1— Brühl 1:1(:). Hocken⸗ heim 1— Bretten 1:1(:). Oftersheim 1— Bret⸗ ten 2:0. * Altlußheim, 17. Auguſt. Die neue Schnell⸗ Trockenanlage für Virginia⸗Tabak konnte mit Beginn der Tabakernte in Betrieb ge⸗ nommen werden. Der Bau erfolgte auf Anregung des Reichsnährſtandes. Die Gemeinde ſtellte hierzu den Grund und Boden zur Verfügung. Die inter⸗ eſſante Inneneinrichtung ließ eine Speyerer Tabak⸗ großfirma beſorgen. Die Anlage iſt dreiteilig gehal⸗ ten. Jede der Kammern kann etwa 1500 Bandeliere aufnehmen. Die Tabakblätter werden in hellgrünem Zuſtande geerntet und ſechs bis acht Tage einem warmen Luftſtrom ausgeſetzt. Die nun gelb gewor⸗ denen Blätter werden mit Waſſerdampf angefeuchtet und abgenommen. Gleichzeitig iſt noch ein Aufent⸗ haltsraum eingebaut, welcher dem Aufſichtführenden als Arbeits⸗ und Aufenthaltsraum dient. * Enkenbach, 18. Auguſt. Auf der Eiſenbahn⸗ ſtrecke zwiſchen Enkenbach und Eſelsfürth, in der Nähe des Daubenborner Hofes, wurde am Sonntag in den Morgenſtunden auf dem Gleis die Leiche eines in den 40er Jahren ſtehenden Mannes in Arbeitskleidern aufgefunden. Bis zur Stunde konn⸗ ten trotz eifriger Nachforſchungen die Identität, wie auch die Urſache des Falles noch nicht geklärt werden. Richtfeſt der Nüſtenbachſiedlung * Mosbach, 16. Aug. Als erſte der verſchiedenen im Kreis Mosbach im Entſtehen befindlichen Arbeiter⸗ ſiedlungen geht die Siedlung im Nüſtenbachtal bei Mosbach ihrer Vollendung entgegen. Am Samstag ſand in Anweſenheit der Siedler und Handwerker ſo⸗ wie der am Bau beteiligten Organiſationen und Ver⸗ treter der Partei und Behörden, nachdem elf Sied⸗ lungshäuſer im Rohbau fertiggeſtellt ſind die Feier des Richtfeſtes ſtatt. Ein Vertreter der Trägerin des Baues, der Gewobag(Gemeinnützige Eigenheim⸗ Spar⸗ und Wohnungsbau AG. Frankfurt) dankte allen, die an dem Zuſtandekommen der Siedlung mit⸗ geholfen haben, für ihre Unterſtüczung und wies auf die Bedeutung des Siedlungsweſens für unſer Volk hin. Kreisleiter Senft gab ſeiner Freude über das Zuſtandekommen dieſer Siedlung, der im Kreiſe noch weitere folgen, Ausdruck und dankte insbeſondere dem Kreisſiedlungsreferenten Venninger für ſeinen Ein⸗ ſatz bei der Organiſation des Siedlungsweſens. Bür⸗ germeiſter Dr. Lang überbrachte die Grüße und Wünſche der Stadt an die Siedler mit der Hoffnung, Haß in dem ſchönen Tal für ſie ein neues geſundes und frohes Leben beginnen möge. Nach dem Richt⸗ ſpruch eines Zimmermanns folgte im Gaſthaus„Zum Ooenwald“ der gemütliche Teil des Richtfeſtes. Mittwoch, 18. Auguſt Ptanetarium: 16 Uhr Vorfühcung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heſſiſcher Odenwald. Siedlungsfahrten: 5 Uhr ab Pa⸗ radeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Meßplatz: 15 und 20 Uhr Birkus Buſch. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldpark⸗Reſtaurant, Flughofen⸗ Gaſtſtätte. Sn Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Gebffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Bildniſſe deutſcher Männer.— Goloſchmiedekunſt— Liebesringe. Theatermuſeum, B 7, 20ꝛ Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchou: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckarhallen: Geöffnet von 11—17 Uhr. Sonder⸗ ſchau des Zeughzusmuſeum: Die Welt der Maske. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 10 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 13 und 16.90 bis 21 Uhr. Lichtſpiele: 5 Univerſum:„Karuſſell“.— Alhambra:„Unker Arksſchlaß der Oeffentlichkeit“.— Palaſt und Gloria:„Ein Hochzeits⸗ traum“.— Capitol:„Dahinten in der Heide“.— Scala: „Hilde und die 4 PS“. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 343 21. lischtücher Lischtücher Hischtücher Tafeltücher Gelegonheitskäufe Wogen Geschäftsaufgabe Schlafzimmer Eiche m. Nußb. ger., 180 em breit mit Frisko II 45 Zteil. Spiegel 0 47⁰⁴ Kähichr. inenemnr. I 140. Speisezimmer Nußb. pol., Büfett u. 283.— Kredenzgz chaiselongue, Couch, Schreib- schrank usw. zu verkauten Goldstein, 4a. 1 Schlatzimmer Nußbaun ab 480. Silber-Ahorn.. ab 540.- Birxke* Eiche m. 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Beitriebslahrung und Gelolgsdkalſt Kohlenlontor Weyhenmeyer& Co. üllung Im Sinne des Verstorbenen findet die Beisetzung ausnahmslos im Beisein seiner Familie statt. 8000 10. Seite/ Nummer 377 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Auguſt 1987 90 8 die leaten 2 U Vorstellungen 3 30 und.15 Uhr vc0 S8 5 Volkspr eise vonC0 on, nachm. helbe preke für Kinder. Tierschau nur voch heute von 10—.50 Uhr Vorverkauf: Cintuskassen 10 Uhr vorm. ſel. 532 22 Mannh. Verkehrsvereiu, Jel 313 21. Lwigshafen. 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