eeneneeeieei —— S— Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. annheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m Neue Mannheimer Seitlaid Einzelpreis 10 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe N Mittwoch, 18. Auguſt 1957 „Nationale Mobiliſierung' in Ein ſchwerwiegender Geſetzentwurf Von der geſetzgebenden Körperſchaft bereits angenommen (Funkmeldung der NMz3.) + London, 18. Auguſt. Aus Nanking wird gemeldet, daß die chineſiſche geſetzgebende Körperſchaft ein Ge⸗ ſetz über die„nationale Mobiliſie⸗ rung“ angenommen habe. Das neue Ge⸗ ſetz ſei nunmehr der chineſiſchen Regierung vor⸗ gelegt worden. Niemand will internationale Verwicklungen — Paris, 17. Auguſt. Auch die Abendpreſſe nimmt zu den kriegeriſchen Ereigniſſen im Fernen Oſten eine ausgeſpro⸗ chen abwartende Haltung ein und befür⸗ wortet für die europäiſchen Mächte lediglich die Politik des Schutzes ihrer Staatsangehörigen im Kampfgebiet. Der„Temps“ weiſt darauf hin, daß im Fernen Oſten neben der amtlichen Diplomatie eine halbamt⸗ liche arbeite, die mitunter bei der Vorbereitung einer ſchwierigen Löſung wirkſamer ſei als die erſt⸗ genannte. Im Augenblick ſcheine es allerdings, als ob nur die Geſchütze ſprächen. Die Abberufung des japaniſchen diplomatiſchen Perſonals aus Nanking könne als ein Schritt zum endgültigen Bruch ausgelegt werden, obwohl Japan ſeine ganze Politik bisher darauf eingeſtellt hatte, internationale Rückwirkungen des Streites zu vermeiden und für die Zukunft Möglichkeiten der Zuſammenarbeit auch mit China offenzuhalten. Neuyork, London und Paris dächten zur Zeit nur an den Schutz ihrer Staatsangehörigen und die Vertei⸗ digung ihrer Belange im Fernen Oſten. London betrachtet die Lage als ernſt dnb. London, 18. Auguſt. Die Londoner Morgenblätter berichten ausführ⸗ lich über die Beſchlüſſe, die bei der engliſchen Miniſterbeſprechung zu den letzten Ereig⸗ niſſen in China gefaßt worden ſind. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ teilt mit, in amtlichen Kreiſen Londons betrachte man die Lage in Schanghai als ſehr ernſt. Der geſtern gefaßte Beſchluß der engliſchen Regierung, alles zu tun, um den Abtransport der britiſchen Staatsange⸗ hörigen aus der Gefahrenzone ſicherzuſtellen, bedeute gleichzeitig, daß auch die britiſchen Intereſſen, wenn ſes ſein müßte, energiſch geſchützt werden würden. Für die Verſchärfung will die„Times“ ausſchließ⸗ lich Japan verantwortlich machen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ berichtet gleichfalls über die Miniſterbeſpre⸗ chung im Foreign Office und ſagt, es ſei ein Plan zuſtande gekommen, wonach man Japan und China auffordern wolle, für die Zeit des Abtransportes der europäiſchen Zivilbevölke⸗ rung einen Waffenſtillſtand einzugehen, wäh⸗ rend gleichzeitig die ausländiſchen Mächte den Schutz der japaniſchen Zivilbevöl⸗ kerung in Schanghai gewährleiſten ſollen. Einen ſolchen Schutz würden allerdings, ſo meint der Be⸗ richterſtatter, die Mächte nur gewähren, wenn China bereit wäre, die Neutralität der ausländiſchen Niederlaſſung zu achten, und wenn Frankreich und die Vereinigten Staaten ſich bereiterklären würden, mit England zuſammen den Schutz der japaniſchen Kolonie in Schanghai zu gewährleiſten. Der Berichterſtatter will erfahren haben, daß wegen dieſes Planes dringende diplo⸗ matiſche Schritte in den verſchiedenen Hauptſtädten unternommen würden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ teilt u. a. mit, daß der britiſche Konſul in Schanghai einen neuen Plan ausgearbeitet habe, über den er jetzt mit dem franzöſiſchen, dem italieni⸗ ſchen und dem amerikaniſchen Konſul verhandele. Die Japaner hätten bisher einen Waffenſtillſtand abgelehnt, weil ſie befürchten müßten, daß das gleich⸗ bedeutend ſein würde mit der Niedermetzelung der japaniſchen Kolonie in Schanghai. Nach dem neuen Plan werden die obengenannten Mächte den Schutz übernehmen, vorausgeſetzt, daß ein Waffenſtillſtand zuſtandekäme. Im übrigen meint der Berichterſtat⸗ ter, daß man in London keine neue Miniſterbeſpre⸗ chung in Ausſicht genommen habe und daß alle Mi⸗ niſter in die Ferien zurückgekehrt ſeien. Die Amerikaner flüchten nach Manila dnb. Manila, 18. Auguſt. Die amerikaniſchen Behörden haben hier Vor⸗ bereitungen für die Aufnahme der erwarteten 3700 Amerikaner aus Schanghai getroffen. Es wird angenommen, daß die meiſten aus Schanghai fliehen⸗ den Amerikaner, anſtatt in die Vereinigten Staaten zurückzukehren, auf den Philippinen vorüber⸗ gehend ihren Wohnſitz nehmen werden, um hier das Ende der Streitigkeiten abzuwarten. Ein von Kom⸗ miſſar MeRutt eingeſetzter Hilfsausſchuß mietete Hotels für die Flüchtlinge und ſorgt auch für Unter⸗ bringung in Privathäuſern. Der erwartete Zuſtrom treibt bereits die Lebensmittel⸗ und Woh⸗ nungspreiſe täglich höher. Fapanfreundliche Kunogebungen in Peiping dnb. London, 17. Auguſt. Nach in London eingegangenen Meldungen aus Peiping fand dort am Dienstag eine große pro⸗ japaniſche Kundgebung ſtatt. 150 Kraftfahrzeuge durchfuhren die Stadt und ver⸗ teilten Flugblätter, in denen eine Trennung von der „korrupten und diktatoriſchen Regierung von Nan⸗ king“ und die Wiederherſtellung von Frieden und Freundſchaft mit Japan gefordert wurden. In. Peiping, ſo heißt es, könne man viele Plakate mit japanfreundlichen Aufſchriften ſehen. 148. Jahrgang— Nr. 378 hina? Das Magdeburger Pilſudſli-Saus Das Pilſudſki⸗Haus in Magdeburg, in dem ſich der große polniſche Staatsmann im Jahre 1917 läugere Zeit aufhielt, wurde von der Stadt der polniſchen Nation zum Geſchenk gemacht. Das Haus wird augenblicklich abgeriſſen, um auf dem Waſſerwege nach Polen transportiert und dort wieder aufgebaut au werden. (Hoffmann, Zander⸗M.) Heſlerreichs neues Schutzgeſtt Art und Inhalt der Geſetzesbeſtimmungen dub. Wien, 18. Auguſt. Wie ſchon gemeldet, hat die öſterreichiſche Bundes⸗ regierung öͤie bisherigen Erlaſſe zur Abwehr von Angriffen auf den politiſchen Sta⸗ tus des Landes in einem neuen Geſetz zuſam⸗ mengefaßt. Dieſes„Oroͤnungsſchutzgeſetz“ tritt an Stelle der bisherigen Ausnahmeverfügungen der letz⸗ ten vier Jahre am 20. Auguſt in Kraft. Es umfaßt 32 Paragraphen. Das Kernſtück iſt der§ 12, demzufolge die Natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗Partei, der Steiriſche Heimatſchutz, die Sozialdemokratiſche Arbeiterpartei Oeſterreichs ſowie die Kommuni⸗ ſtiſche Partei weiter verboten bleiben. Jede För⸗ derung einer dieſer Parteien iſt ſtrafbar, ebenſo das öffentliche Zeigen von Fahnen, Flaggen, Standarten und Wimpel ſowie das Tragen von Uniformſtücken, Abzeichen ſind verboten. Im einzelnen wird dabei ausgeführt, was unter verbotenen politiſchen Demonſtrationen und unzu⸗ läſſiger politiſcher Propaganda zu verſtehen iſt, ſo u. a. das Vorführen von Filmen, Lichtbildern, Schallplatten oder Rundfunkſendungen ſtaatsgefähr⸗ lichen Inhalts dritten Perſonen gegenüber, das An⸗ bringen von ſtaatsgefährlichen Bildern, ſtaatsgefähr⸗ lichen Druckſchriften oder ſtaatsgefährlichen Plakaten auf der Straße, die Verbreitung verbotener Zeitun⸗ gen, Druckſchriften, der Beſitz und Verbrauch von Schieß⸗ und Sprengmitteln, Papierböllern, Stink⸗ bomben uſw. Als ſtaatsgefährlich gilt, was nicht nur gegen das Anſehen des Staates, ſeiner Verfaſſung und gegen die Regierung und die öffent⸗ lichen Einrichtungen ſich richtet, ſondern die auch die ſittlichen und religiöſen Gefühle der Bevölkerung zu verletzen geeignet iſt. Im Zuge eines Verfahrens dürfen Haus⸗ und Leibesunterſuchungen ſtattfinden. Ebenſo können die Sicherheitsbehörden von den Poſt⸗ und Telegraphenämtern Kenntnis über den Inhalt von Poſtſachen, von Telephon⸗ geſprächen und Depeſchen verlangen. Erſcheint die öffentliche Ordnung und Sicherheit durch perſonen⸗ oder regierungsſeindliche Beſtre⸗ bungen gefährdet, ſo kann auch für einen Zeit⸗ raum von längſtens drei Monaten Anhaltung in einem Konzentrationslager von dem Sicherheits⸗ direktor— in Wien vom Polizeipräſidenten— angeordnet werden. Eine Berufung gegen dieſe Maßnahme iſt bei dem zuſtändigen Bundesminiſter zuläſſig, hat aber keine aufſchiebende Wirkung. Eine Verlänge⸗ rung der Lagerhaft über drei Monate hinaus kann der zuſtändige Bundesminiſter verfügen. Nach wie vor darf jedoch der Sicherheitsdivektor oder der Po⸗ lizeipräſident von Wien den Erſatz der durch oͤas An⸗ halteverfahren ſich ergebenden Vollzugskoſten von Uedem Angehaltenen eintreiben laſſen. Das Geſetz ver⸗ bietet ausdrücklich, dieſe politiſchen Häftlinge in Strafanſtalten doͤer Gefängniſſen unterzubringen. Nach den Beſtimmungen, die den verſchärften Ord⸗ nungsſchutz umfaſſen, der vom Bundeskanzler ſelbſt verhängt weroͤen muß, können die ſonſt vorgeſehenen Geld⸗ oder Freiheitsſtrafen veröͤoppelt werden. Den bisherigen Folgen für Vertreter von freien Be⸗ rufen(Aerzte, Apotheker, Techniker, Rechtsanwälte ſowie private Angeſtellte) die auf Grund einer poli⸗ tiſchen Beſtrafung ihre Stellung verlieren konnten, will das neue Geſetz zum Teil inſofern begegnen, als nunmehr im allgemeinen bei noch nicht politiſch vor⸗ beſtraften Perſonen Exiſtenzverluſte ausgeſchaltet werden ſollen. Die Kabinettsbildung im Jrak dnb. Bagdad, 17. Auguſt. Mit oͤer Neubildung des irakiſchen Kabinetts iſt der im vergangenen Jahre durch einen Staatsſtreich geſtürzte frühere Miniſterpräſident Jammil Mat⸗ fai beauftragt worden, der in ſeinem neuen Kabi⸗ nett wieder den Poſten des Miniſterpräſidenten übernehmen will. Als Außenminiſter iſt Nuri Paſcha Eſſaid vorgeſehen. Innenminiſter bleibt wahrſcheinlich Muſtafa Omari. Saleh Ja⸗ bor, der im Laufe der Kabinettskriſe im Juni zu⸗ rücktreten mußte, dürfte wieder das Juſtizmini⸗ ſterium übernehmen. Jammil Baban und Naji Su edi werden ebenfalls als Mitglieder des neuen Kabinetts genannt, doch ſteht noch offen, welche Miniſterpoſten ſie einnehmen werden. Der bisherige Kriegsminiſter Abdul Latif Nuri der nach der Ermordung Bekir Sidkys kommiſſariſcher General⸗ ſtabschef geworden war, iſt inzwiſchen endgültig be⸗ ſtätigt worden. Im neuen irakiſchen Kabinett werden demnach nur Männer vertreten ſein, die ſchon früher dem Kabinett Matfai oder dem Haſhimi⸗Kabinett, das von Bekir Sidky geſtürzt worden war, angehört haben. 2 Die Lage im Irak iſt völlig ruhig. Der in Aus⸗ ſicht genommene Miniſterpräſident Matfai äußerte ſich optimiſtiſch hinſichtlich des Erfolges der von ihm durchgeführten Verſuche zur Regierungsbildung. In dem deutſch⸗litauiſchen Schieds⸗ verfahren über ſtrittige Staatsangehb⸗ rigkeitsf ällhe iſt die Entſcheidung des Schwei⸗ zer Schiedsrichters, Altbundesrichter Viktor Merz, bekanntgeg eben worden. In ſämtlichen ſechs Fällen, nämlich Dr. Häwert, Dr. Lackner, Amtsgerichtsrat Schneider, Amtsgerichtsrat Schwarze, Dr. Schreiber und Verwaltungsgerichtsdirektor Dr. Treichler iſt entſprechend dem Antrag der deutſchen Regierung die litauiſche Staatsangehörigkeit der Me⸗ melländer anerkannt worden. „Des Königs Kommiſſion!“ (Von unſerem Londoner T. D. Berichterſtatter) Die Tagespreſſe meldet:„Der Bericht der eng⸗ liſchen Paläſtina⸗Royal⸗Commiſſion, der eine Dreiteilung vorſchlägt, wird demnächſt dem Völ⸗ berbund zur Entſcheidung vorgelegt werden.“— Wie entſtand dieſer Bericht? Wie arbeitet die „Royal⸗Commiſſion“?— Wie erhält ſeine entſcheidenden Informationen? London, im Auguſt. „His Majeſty's Stationery Office“ hat ſoeben eine Neuerſcheinung angekündigt: Das Blaubuch der Pa⸗ England läſtina⸗Kommiſſion. In der Aufmachung gleicht die⸗ ſes Blaubuch den„Indien⸗Blaubüchern“, dem„Rü⸗ ſtungs⸗Blaubuch“, dem„Macmillan⸗Report“ und all den anderen Werken, in denen die Arbeit einer hohen„Royal Commiſſion“ Niederſchlag fand. Jedes dieſer Blaubücher erſcheint dem Laien auf den erſten Blick wenig anregend. 400 und mehr Sei⸗ ten, eng bedͤruckt, verſehen mit zahlreichen Paragra⸗ phen, Fußnoten, Anmerkungen und Tabellen er⸗ wecken ſie ein Gefühl des Bedauerns für jeden der gezwungen iſt, ſich durch dieſe„Wälzer“ durchzu⸗ wühlen. Dennoch ſoll der letzte„Prince of Wales“ einmal geſagt haben:„Ein Blaubuch iſt für England wichtiger als alle Parlamentsdebatten eines Jahr⸗ res.“ Dies Wort wird erſt verſtändlich, wenn man erfährt, in wie einſchneidender Weiſe dieſe Blau⸗ bücher die Weltgeſchichte beſtimmten. Wenn die Inder ſich kürzlich entſchloſſen, den eng⸗ liſchen Verfaſſungsvorſchlägen zuzuſtimmen, ſo gaben ſie damit ihre Zuſtimmung zu Vorſchlägen, die in den drei„Indien⸗Blaubüchern“ niedergelegt ſind. Wenn heute in ganz England die Induſtrie in eimer gewaltigen Umſtellung für die Rüſtungsinduſtrie be⸗ griffen iſt, ſo vollziehen ſich dieſe Neu⸗ und Umbau⸗ ten im weſentlichen gemäß den Vorſchlägen des Rüſtungs⸗Blaubuchs. Blau buch— das iſt für das geſamte England eine Art heiliger Offenbarung. Die Politik eines Miniſters mag noch ſo ſtark angegriffen werden. Kann er ſich bei der Durchführung einer Maßnahme auf das Blau⸗ buch einer Royal Commiſſion berufen, ſo verſtummt jeder Einwand. Ein Kabinettsbeſchluß mag anfecht⸗ bar ſein. Ein Blaubuch nicht. Was ſind nun dieſe Blaubücher, die eine ſo faſt magiſche Wirkung nicht nur auf die Oeffentlichkeit, ſondern auch auf die geſamte Staatsführung Eng⸗ lands ausüben? In ihnen findet Niederſchlag, was eine „Royal Commiſſion“ in monatelanger Arbeit feſtgeſtellthat und was ſie auf Grund deſſen vorſchlägt. Eine ſolche„Royal Commiſſion“ wird ſtets dann berufen, wenn ein Problem auf⸗ taucht, das weder Regierung noch Parlament allein entſcheiden wollen, ſtets dann alſo wenn es ſich um wirkliche Lebensfragen des britiſchen Imperiums handelt. Wie ſchom der Name ſagt, wird die„Royal Commiſſion“ vom König zu ihrer Arbeit autoriſtert und ſie iſt ebenſo unabhängig von Regierung und Parlament wie von jeder anderen Inſtitution. Sie beſteht in der Regel aus—12 Mitgliedern. Dieſe 2. Seite Nummer 378 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Auguſt 1937 Mitglieder werden je nach dem Gebiet ausgewählt, das zur Bearbeitung ſteht, und mancher Engländer, der heute eine führende Rolle im engliſchen Leben ſpielt, hat ſeinen Weg über eine„Royal Commiſſion“ gemacht. So wurde beiſpielsweiſe die erſte der oͤrei Imdien⸗Kommiſſionen, die 1929 ihren Bericht zu⸗ ſammenſtellte, von Lord Linlithgow geführt, der heute Vizekönig von Indien iſt. In der Kommiſſion ſitzen zumeiſt ausgeſprochene „Fachkenner“ neben Perſönlichkeiten, die leöͤiglich durch⸗ ihr allgemeines Wiſſen dazu geeignet erſchei⸗ nen, einen möglichſt ſorgfältigen und vollſtändigen Bericht zuſammenzuſtellen und ein möglichſt kühles und klares Urteil zu fällen. Auch Frauen haben mehrfach zu den Mitgliedern einer„Royal Commiſ⸗ ſion“ gehört. Alle Mitglieder der Kommiſſion müſ⸗ ſen wirtſchaftlich völlig unabhängig ſein und ziehen aus ihrer Arbeit keinerlei Nutzen. Nur ein Gefühl Harf ſie für alle Mühen entſchädigen: Die Arbeit für England. Die Paläſtina⸗Kommiſſion traf in Jeru⸗ ſalem im November 1936 ein. Sie wurde empfangen von einer Abordnung der Araber, die verkündete, daß man die Arbeiten der Kommiſſion ſabotieren würde. Die erſte Aufgabe war es daher, dieſen Widerſtand in gütliches Einvernehmen zu ver⸗ wandeln. Nachdem das gelungen war, folgten Wochen fieberhafteſter Arbeit. Jedermann, von dem man annahm, daß er etwas Weſentliches zu dem zur Klärung ſtehenden Problem ſagen könne, wurde ge⸗ beten, der Kommiſſion ſeine Meinung zu ſagen. Außerdem wurden noch all jene gehört, die ſich von ſich aus meldeten, ganz gleich, ob es ſich um Eng⸗ länder oöer Einheimiſche handelte. 30 Sitzungen fanden öffentlich ſtatt; hierbei wurden insgeſamt 60 Sachverſtändige gehört. Ueber 50 andere Sachver⸗ ſtändige äußerten den Wunſch, nur vor der Kom⸗ miſſion, nicht aber in öffentlicher Sitzung gehört zu werden. Zu den Unterredungen mit ihnen waren 40 weitere Konferenzen notwendig, bei denen außer den Kommiſſionsmitgliedern nur die Dolmetſcher zugegen waren. Im Anſchluß hieran hat die Kommiſſion dann noch das Land bereiſt und an Ort und Stelle ver⸗ ſchiedene wichtige Fragen ſtudiert. Schließlich wurden bei der Rückkehr nach London noch acht Sitzungen veranſtaltet, in denen weitere„Paläſtina⸗ Spezialiſten“ zu Worte kamen. Damit war das Material zuſammengetragen. Bei ſeiner Bearbeitung ſind die verſchiedenen Kapitel von einzelnen Kommiſſionsmitgliedern vor⸗ gearbeitet worden. Das Geſamtwerk aber und vor allem die in ihm enthaltenen Ratſchläge ſind das Werk einer abſoluten Kollekiv⸗Arbeit der„Royal Commiſſion“. Sämtliche Mitglieder ſind ſomit auch die Urheber des Planes der Dreiteilung Palä⸗ ſtinas. Niemand weiß zu dieſer Stunde, welche Stellung nunmehr der Völkerbund zu dem Blaubuch, das in⸗ zwiſchen zur offiziellen Stellungnahme Englands geworden iſt, einnehmen wird. Eines aber ſcheint ſicher: Kein Parlamentarier, kein Miniſter wird in England den Plan der Paläſtina⸗Kommiſſion er⸗ ſchüttern. Denn allezeit iſt der Vorſchlag einer„Royal⸗ Commiſſion“ in England„tabu“ geweſen. Jedermann⸗ hierzulande weiß, daß in ihm die Fähigſten des Landes ihr, Urteil vereinigten, nur Auge: Das Wohl Großbritanniens. Der Sudetendeutſche Heimatbund, in dem die außerhalb ihrer Heimat lebenden Sudetendeutſchen zuſammengefaßt ſind, hielt in Kelheim a. d. Donau ſein diesjähriges Reichstreffen ab, an dem etwa 5000 Sudetendeutſche aus dem Reich teil⸗ nahmen. Die Eſtniſche Nationalverſammlung, die am 18. Februar zuſammengetreten war, hat ihre Arbeiten abgeſchloſſen. In der ihr durch den Volksenſcheid om Februar 1936 geſtellten Friſt von ſechs Mona⸗ ten hat dͤie Nationalverſammlung die neue Berfaſſung des Freiſtaats Eſtland, ſowie eine Reihe von Geſetzen zu deren Durchführung verab⸗ ſchiedet. ein Siel ⸗ im, Der Vormarſch an der Santande-Front Neue wichtige Orte und Stützynunkte erobert— Die Rolen verlieren viel Kriegsmaterial dub, Salamanca, 18. Auguſt. Der nationale Heeresbericht vom 17. Auguſt lautet: Frontvon Santander: Der unaufhalt⸗ jame und ſiegreiche Vormarſch unſerer Truppen wurde fortgeſetzt. Ausgehend von den Höhen 1701 weſtlich der Vertice Ropero haben die nationalen Truppen alle Stellungen bis El Fromtal beſetzt, wodurch der Paß an der Land⸗ ſtraße nach Valle de Cabuernica in unſere Hände fiel. Ferner wurden Callejones, Ma Muela, Abedal de Robledo bis Patuanto eingenommen. Andere Abteilungen eroberten den Berg Haro, Fuente del Moro, San Marin, Jeſtuenze und den Punkt 1198. Wieder andere Truppenabteilungen ſäuberten das in den letzten Tagen abgeriegelte Ge⸗ biet und beſetzten mehrere Dörfer, darunter Arrovo und Malataka. Die Legionärstruppen haben in Orzales die Ver⸗ bindung mit den Brigaden von Navarra hergeſtellt. Sie beſetzten Mediajo, Mediajo Frio, Puerto, Eſpi⸗ na, Pena Gorda, den Punkt 1110, die Stellung del Olmo und das Gebiet nördlich des Puerto del Eſcudo. Es wurde viel Kriegsmaterial erbeutet, darunter 1400 Gewehre, zahlreiche Maſchinenge⸗ wehre und ein Luftabwehrgeſchütz. Auch der Brigade Navarra fiel eine Menge Kriegsmaterial in die Hände. Andere Abteilungen eroberten drei ſow⸗ jetruſſiſche Tanks, viele Maſchinengewehre und eine Anzahl Pferde. Auch die Legionärstruppen haben viele Gefangene gemacht. Bis zur Stunde der Berichtsausgabe ſind über 2500 Gefangene im Sammellager einge⸗ troffen, darunter mehrere Offiziere und Bataillons⸗ chef. Den anderen nationalen Truppenabteilungen fielen über 1000 Gefangene mit Waffen in die Hände. Geſtern wurden zwei Eiſenbahnzüge mit Uniſorm⸗ ſtücken und Lebensmitteln erobert. Heute iſt der erſte Eiſenbahnzug in Reinoſa eingelaufen. 20 rote Bataillone umzingelt — Salamanca, 17. Auguſt.(U..) Die an der Santander⸗Front im Vormarſch be⸗ findlichen Franco⸗Truppen haben heute den Ort San Miguel de Aguayo eingenommen. Mit der Erobe⸗ rung dieſes Ortes durch die Nationaliſten iſt die Umzingelung von zwanzig Bataillonen und Gefangene völlig geglückt. Man glaubt, daß ſie über zahl⸗ reiches Kriegsmaterial verfügen. Ein Teil der ein⸗ geſchloſſenen Truppen begann am Nachmittag, ſich bedͤingungslos zu ergeben. Die Umzingelung dieſer großen Zahl von gegneriſchen Truppen durch die Nationaliſten wird hier als eine der glänzend⸗ ſten Operationen auf nationaliſtiſcher Seite während des ganzen nordſpaniſchen Feloͤzuges be⸗ zeichnet. Schießerlaß an Englanos Mittelmeerflotte Ein Beſchluß der Miniſterkonſerenz dub. London, 18. Auguſt. In der Miniſterbeſprechung im Foreign Offſcke iſt beſchloſſen worden, daß in Anbetracht der Lage im Mittelmeer die engliſchen Kriegsſchiffe im Mittelmeer Anweiſung erhal⸗ ten ſollen, auf alle etwaigen Angreifer auf britiſche Handelsſchiffe das Feuer zu eröffnen. Dazu ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent der „Times', vor kurzer Zeit ſchon hätten die britiſchen Schiffe Anweiſung erhalten, das Feuer zu eröffnen, wenn ſie angegriffen würden. Im April z. B. habe der engliſche Zerſtörer„Gallant“ das Feuer eröffnet, als Flugzeugbomben in ſeine Nähe fielen. Die ge⸗ ſtern den britiſchen Kriegsſchiſfen gegebene Anwei⸗ ſung ſtelle im Grunde nichts weiter dar als eine lo⸗ giſche Erweiterung der früheren Anwei⸗ ung. „Daily Expreß“ begrüßt die Maßnahmen der britiſchen Regierung, die ſich enoͤlich aufgerafft habe, um eine Warnung zu erteilen. Die„Daily Mail“ berichtet in dieſem Zuſam⸗ menhang aus Paris, die Unruhe im Mittelmeer ſei darauf zurückzuführen, daß Sowjetrußland jetzt den Beſchluß gefaßt habe, mit neuen rieſi⸗ gen Kriegsmateriallieferungen an das bolſchewiſtiſche Spanien endlich eine Entſcheidung im ſpaniſchen Bürgerkrieg herbeizuführen, Hunderte von ſchnellen Bombern, zahlloſe Geſchütze und Tanks, rieſige Mengen von Brennſtoff, Munition und Lebensmittel ſollten jetzt nach Valencia und Barcelona kommen. Die Entſendung von Petroleum ſei bereits weſentlich erhöht worden. PPCCPCGCGPSCCCGã æ æ TP000P0PPPbPPTPTPPPPPPPTPPTPPPTPPPTPTPTPTPTPPPPTPTPTPTPTPTPTGTbTPT—TPTPTGTPTPTVTbTGTGTbTPTVTbTbTbTòTPTb————————————— Aeberreſte einer deutſchen Polarexpedition? In Spitzbergen nach 25 Jahren aufgefunden ((Funkmeldung der NM3.). + Oslo, 18. Auguſt. Aus Tromſö wird heute gemeldet, daß ein Schiffer in der Dove⸗Bai auf Spitzbergen ein altes Zeltlager gefunden hat, in dem ſich verſchiedene Prismengläſer, Reſte eines Segeltuchbootes, ein wollgefütterter Schlafſack und Ruder befanden, fer⸗ ner Munition deutſcher Herkunft und Aluminium⸗ Kochgeſchirr. Ein Teil der Gegenſtände, die gebor⸗ gen werden konnten, wurde von einem Kutter nach Tromſo gebracht. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß dieſe Ueberbleibſel einer früheren Expdition 20 bis 25 Jahre dort gelegen haben. Aufteichnungen und Reſte menſchlicher Körper wurden nicht ge⸗ funden. Da ein Teil der Ausrüſtungsgegenſtände deut⸗ ſche Firmenzeichen trägt, wird hier angenommen, daß es ſich um die erſte Kunde von der 1912 ſpurlos verſchwundenen deutſchen Polarexpedition des Leut⸗ nants Schröder⸗Strantz handelt. Der norwegiſche Dozent Hoel, einer der beſten jetzt lebenden Fachleute Norwegens auf dieſem Ge⸗ biet, der ſeinerzeit der Berater der deutſchen Hilfs⸗ expedition Lerner war, weiſt darauf hin, daß die gefundenen Ueberreſte möglicherweiſe auch von die⸗ ſer ebenfalls verunglückten Expedition ſtammen können. 250 Fahre deutſche Koloniſation in der Batſchla dib. Belgrad, 17. Auguſt. „Im Dorſe Jarek in der Batſchka wurde Mon⸗ tag die 250⸗Jahr⸗Feier der Anſiedlung deutſcher Siedler beendet, Es verſammelten ſich bei der Feier etwa 6000 Vertreter aller deutſchen Siedlungen in Jugoſlawien. In einer Ausſtellung mit hiſtoriſchen Erinnerungen war ein völlig eingerichtetes Bauernhaus ausgeſtellt, wie ſie die einſtigen deutſchen Siedͤler errichtet ha⸗ ben, mit völliger Inneneinrichtung, allen Urkunden und Gemeindeſiegel. Ein Denkmal der Ahnen aus Deutſchland wurde enthüllt in Anweſenheit von Ab⸗ ordnungen des Stammlandes Württemberg, die Erde aus der alten Heimat niederlegten. Zu Ehren eines Vertreters des jugoſlawiſchen Königs, des Oberſten Petrowie, und der Gäſte wurde ein Feſteſſen veranſtaltet, bei dem der Ver⸗ treter des Königs die jugoſlawiſchen Deutſchen be⸗ glückwünſchte. Im Rahmen einer hiſtoriſchen Schau wurden die bunten, ſchönen Trachten der deutſchen Siedlungen gezeigt. Ein Sängerfeſt und Konzert vereinigten über 2000 Perſonen. Streicher über die jüdiſche Weltgefahr Die Kreisobmänner⸗Tagung auf Vogelſang dnb. Burg Vogelſang, 17. Auguſt. Der zweite Tag der Tagung der Kreisobmänner der DAF auf der Ordensburg Vogelſang ſtand, wie die NSck meldet, im Zeichen der Rede des Franken⸗ führers, Gauleiter Streicher. Die Worte des Gauleiters fanden ſtarken Widerhall bei den Zu⸗ hörern, ſie waren ein Appell an das geſunde Le⸗ bensgefühl des deutſchen Volks. Beſonders auf den Bekennermut des einfachen deutſchen Menſchen, der immer hinter der nationalſozialiſtiſchen Bewegung geſtanden hat, wies er hin. Gerade der deutſche Ar⸗ beiter müſſe die jüdiſchhe Weltgefahr erken⸗ nen, denn unſer Leben ſtehe im Zeichen einer ge⸗ waltigen Umwälzung. Nach den ewigen Geſetzen der Natur hätten ſich Geſchehniſſe geformt, die unſer Leben und das unſeres Volkes beſtimmen. 1933 habe ſich die größte Kriegserklärung aller Zeiten voll⸗ zogen, denn die Juden hätten gewußt, daß mit dem Sieg des Nationalſozialismus der deutſche Frühling beginnt. An Dr. Ley wurde ein Telegramm geſandt: In einer Stunde der nationalſozialiſtiſchen Kraft ge⸗ denken wir unſeres Dr. Robert Ley und wünſchen ihm raſcheſte Geneſung und ihn bald in unſerer Mitte.— Gauleiter Streicher und die Kreisobmän⸗ ner der DAß. Fübiſche ſchwarze Börſe ausgehoben unb. Warſchau, 17. Auguſt. Eine Schwarzbörſe, in der ſich ausnahmslos Juden betätigten, hob die Warſchauer Polizei in dem Städtchen Biala Podlaska, 170 Kilometer öſtlich von Warſchau, aus. Der Jude Jankiel Uczen, der als Beſitzer der Börſe einen großen Transport an Deviſen ins Ausland vorbereitet hatte, und ſein „Warſchauer Vertrauensmann Moſchek Zak wurden als Deviſenſchieber verhaftet. Ein„Aſtaſchi“-Atientat in Paris dub. Paris, 17. Auguſt. Am Sonntagabend wurde in Paris ein Unbe⸗ kannter auf der Straße von zwei Automobi⸗ liſt en, die langſam hinter ihm herfuhren, durch Revolverſchüſſeniedergeſtreckt. In ein Kranken⸗ haus gebracht, ſtellte ſich heraus, daß die Verletzungen nicht allzu ſchwer waren, ſo dͤaß am Dienstag die Polizei die erſte Vernehmung wagen konnte. Bei dem Verletzten handelte es ſich um einen aus Bel⸗ grad gebürtigen Serben namens Tzerwintchitſch, der ſich ſeit dem Marſeiller Attentat auf König Alexander von Jugoſlawien in Frankreich ohne Anmeldͤung aufhielt. Ueber ſeine Angreifer wollte er keine näheren Angaben machen, ſondern äußerte ſich lediglich dahin, daß er das Opfer eines poli⸗ tiſchen Attentats geworden ſei. Der„Intranſigeant“ glaubt zu wiſſen, daß Tzerwintchitſch von jugoſlawiſchen„Uſtaſchis“ als Polizeiagent erledigt werden ſollte. Seine An⸗ greifer dürften in dieſem Fall leicht feſtſtellbar ſein, da die jugoſlawiſche Regierung eine genaue Beſchrei⸗ bung der Terroriſten der internationalen Kriminal⸗ polizei- gur Verfügung geſtellt habe und die Paſ⸗ ſanten, die den Revolverüberfall miterlebt hätten, recht genaue Angaben über die Autofahrer machen konnten. Der Reichskriegsminiſter und Oberbe⸗ fehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, begibt ſich am 19. und 20. Auguſt in den Bereich des Wehrkreiſes 8 zur Beſichtigung von Truppenteilen und Standorteinrichtungen. Zu den Kongreſſen der Internationalen Ver⸗ einigung akademiſcher Landwirte(§JTTA), Rom, die im Rahmen der Reichstagung der deutſchen Diplom⸗ landwirte vom 20. bis 22. Auguſt in Berlin ſtattfin⸗ den und die ſich mit der Frage des internationalen Bauernfunks, der internationalen Agrarpreſſe und des landwirtſchaftlichen Bibliothekweſens befaſſen werden, liegen bisher Anmeldungen von 28 Natio⸗ nen vor. Neben ſämtlichen europäiſchen Staaten werden auch Amerika, Columbien und Japan ver⸗ treten ſein. Heinrich Hansjalob⸗ Bierzehn Jahre vor ſeinem Tode, im Jahre 1902, ſchrieb ſich der Stadtpfarrer zu St. Martin in Frei⸗ burg Heinrich Hansjakob in der Stille ſeines Wohnſitzes, der„Kartaus“, einen Nachruf, in dem er ſagt:„Gott geb' ihm die ewige Ruhe! Er iſt meiſt gegen den Strom geſchwommen, hat ſtets ſeine eigene Meinung und eine Haslacher Zunge gehabt; er hat allezeit geſchrieben und geredet, wie es ihm ums Herz war; er konnte nicht ſchmeicheln und nicht krie⸗ chen... Möge es dieſem kurioſen Heiligen drum in einer andern Welt beſſer ergehen.“ Und er hat ſich darin nicht ſchlecht charakteriſiert. Der als eines der ſieben Kinder eines Haslacher Bäckers und Wirts aus altem ländlichem Handwerkergeſchlecht ge⸗ borene Heinrich wuchs auf als munterer geweckter Junge, mit Neigung zu Streichen und Leichtſinn, die ihm durch ſeine Schulzeit auf dem Raſtatter Luzeum bis an die Schwelle des Freiburger Konvikts be⸗ gleitete, wo er ſich für den geiſtlichen Beruf vorbe⸗ reitete, den er ſehr ernſt nahm. Sein Ungeſtüm ſein Widerſpruchsgeiſt, das Draufgängeriſche ſeines muti⸗ gen Weſens ſchufen ihm in den folgenden Jahren des Kulturkampfes Widerwärtigkeiten mancher Art, er kam auf die Feſtung, er kam ins Gefängnis und ſchließlich ſah er, nachdem er zehn Jahre als Land⸗ tagsabgeordneter das untere Kinzigtal vertreten hatte, doch ein, daß ein Ausgleich zzwiſchen Kirche und Sbaat nötig und möglich ſei. Damit begann auch ſeine Löſung von der Zentrumspartei, an der er in der Folge oſtmals eine herbe Kritik übte. Uebrigens verſchonte er, der gläubige Katholik, auch die menſch⸗ liche Leitung und Verwaltung ſeiner Kirche nicht da⸗ mit. Er hat deshalb im hohen Alter noch unter häß⸗ licher Anfeindung zu leiden gehabt, die den nerven⸗ ſchwachen Mann bitter kränkte. Dieſe Dinge, uns heute gottlob ganz ſerne ge⸗ rückt, ſind für die Entwicklung des Schriftſtellerz Hausjakob nicht ohne Bedeutung geweſen. Denn er hatte zunächſt wiſſenſchaftliche Arbeiten veröffentlicht, ehe er ſich politiſchen Dingen zuwendete und Tage⸗ Hbhücher aus der Feſtungshaft und Gefängniszeit er⸗ ſcheinen ließ. Die erſten Reiſeerinnerungen ſchoben ſich ein, Autobiographiſches, das ſpäter durch Fami⸗ Zu ſeinem 100. Geburtstag am 19. Auguſt liengeſchichtliches ergänzt wurde. Und dazwiſchen wuchſen jene Werkke auf, die ſeinen Ruhm als Volksſchriftſteller weit über die badiſche Grenze hinaustrugen: die Schil⸗ derungen bäuerlicher und kleinbürgerlicher Schickſale mit den meiſterhaften Bildniſſen eigenartiger und ſchrulliger Menſchen ſeiner engeren Heimat. Wir nennen: Wilde Kirſchen, Schneeballen, Bauernblut, Erzbauern, Waldleute. Eine Zeit, die das Aeußerliche überſchätzte und die Jorm oft über den Inhalt ſtellte, mäkelte aus äſthetiſchen Gründen an Hansjakobs Schriften her⸗ um. Gewiß, er iſt kein Meiſter der Form; die Archi⸗ tektonik ſeiner Erzählungen iſt nicht abgewogen. Er erzählt breit, umſchweifig, er ſchildert, ſich oft in Nebenſächliches verlierend; er ſchiebt gern die eigene Perſon betrachtend, grollend, ſcheltend, lobend dazwi⸗ ſchen. Sein Stil iſt nicht gefeilt. Aber immer iſt eines da: blutvolle Lebendigkeit, Lebenswärme, Lebensnähe, ein unbeſtechliches Gefühl für das Echte und das Natürliche, eine aufnahmebereite Weite menſchlichen Empfindens und Mitgefühls. Und all ſeine boshaften und witzigen, groben und manch⸗ mal ſchiefen Ausfälle ſind nur der Ausfluß ſeines Willens, der wahren Kultur gegen die ziviliſa⸗ toriſche Scheinkultur zu dienen. So darf man 8. B. nicht überſehen, daß Hansjakob, der Polterer gegen die überbildeten„Wibervölker“, der Mutter ihren Platz in Familie und Volk ſchon früh zugewie⸗ ſen und prachtvolle Frauengeſtalten gezeichnet hat. Und wenn wir hier ein paar andere Sätze anführen, ſo geſchieht es, um zu zeigen, wie eng verbunden dieſer Pfarrer mit dem Urſprung ſeines Geſchlechtes geblieben iſt, wie geſund er in einer Zeit dachte, die den Bauern verachtete und von Raſſepflege nichts hielt. So ſagt er einmal: „Ich ärgere mich, wenn alte Bauernſamilien ihren Beſitz verkaufen, weil dieſe Familien, wenn es gut geht, in der dritten Generation dem Proletariat ver⸗ fallen. Wenn ich es machen könnte, dürfte kein Bauer, der direkte Nachkommen hat, ſeinen Hof an einen Dritten verkauſen.“—„Wenn ich ein reicher Fabri⸗ kant wäre, würde ich den Fabrikarbeitern Einfami⸗ lienhäuſer bauen und jeder Familie ſoviel Feld dazu geben, daß ſie ihre Kartoffeln und ihr Gemüſe ſelbſt pflanzen und eine Kuh oder einige Ziegen halten könnten.“—„Es iſt gewiß ſehr zu loben, wenn man für krüppelhafte Menſchen in ihrer Jugend alles tut, um ihnen ihr Daſein zu erleichtern. Allein dazu wäre in erſter Linie der moderne Staat verpflichtet, welcher der eigentliche Vater der vielen Krüppel iſt, weil er durch ſeine ſchrankenloſe Verehelichungsfrei⸗ heit jeden Krüppel und alle degenerierten und ver⸗ lumpten Menſchen heiraten läßt. Bei den Haustie⸗ ren hat man Zuchtwahl eingeführt, bei den Menſchen, wo es viel angebrachter wäre, läßt man die elende⸗ ſten Individuen heiraten und ihr Elend und ihre Entartung fortpflanzen von Geſchlecht zu Geſchlecht.“ Erſtaunlich gegenwartsnah ſind ſolche Aeußerun⸗ gen, die ſich beliebig vermehren ließen. Sie umſpielen ſeine innigen Darſtellungen alemanniſchen Lebens, die nicht nur dͤas Volk bei ſeiner Arbeit aufſuchen, ſondern auch bei ſeinen Leiden und Freuden. Was Hansjakob da niedergelegt hat an Schilderungen häuerlichen Brauchtums, bäuerlicher Sitte, bäuerlicher Kleidung und kantigen Charakteren der Bauern, Flö⸗ ßer, Bergknappen, Hauſierer, iſt einzigartig und un⸗ vergänglich. Wie kaum ein Zweiter, vermochte er aus und mit dem Volke zu empfinden und wer ein Ohr für die Sprache hat, dem bleibt es nicht ver⸗ borgen, daß ſein Hochdeutſch überall dort, wo es Aus⸗ oͤruck des Empfindens oder des Humors iſt, den Klang der alemanniſchen Volksſprache ebenſo wahrt wie ihre Biloͤhaftigkeit. Viel iſt natürlich daneben zeitgebunden in ſeinen Schriften, verſtändlich bei einem Manne, deſſen un⸗ vaſtiger Geiſt an allen Tagesfragen teilnahm und den Zwang und Drang verſpürte, ſich dazu zu äußern. Er lebte in einer ganz anderen Zeit als wir: daß er aber eine kernige Vollnatur mit ge⸗ ſundem Empfinden war, beweiſt ſich überall. Die Liebe zu ſeiner engeren Heimat übertrug er auf ſein deutſches Vaterland, und manche harte Kritik aus ſeinem betonten Demokratentum heraus iſt nur Ausfluß dieſer ſorgenden Liebe. Er hat ihr wieder⸗ holt Ausdruck gegeben, am wärmſten in den Kriegs⸗ jahren, als der alternde Mann, wieder in ſeine Has⸗ lacher Heimat zurückgekehrt, in einem mannhaſten offenen Brief an die New Yorker Staatszeitung Deutſchlands Recht vertrat und in ſeinem ſchönen Weihnachtsbrief von 1915. 79jährig iſt er ge⸗ ſtorben und wurde, wie ſein Biograph O. Floeck ſagt,„wie ein Fürſt zu Grabe geleitet.“ s. e% Internationaler Kongreß für das ärztliche Fortbildungsweſen. In den Tagen vom 21. bis 5. Auguſt findet in der Reichshauptſtadt im Langenbeck⸗ Virchow⸗Haus der 3. Internationale Kon⸗ greß für das ärztliche Fortbildungs⸗ weſen ſtatt. An dieſem Kongreß nehmen hervor⸗ ragende ärztliche Wiſſenſchafter aus nicht weniger als bildungsweſens behandeln. Dem Ehrenpräſidium ge⸗ hören der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des In⸗ nern Dr. Frick, der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Wiſ⸗ ſenſchaft, Erziehung und Volksbiloͤung, Ruſt, der Reichs⸗ und Preußiſche Arbeitsminiſter Seldte und der Reichsärzteführer Dr. Wagner an. Präſident des Kongreſſes iſt der Beauftragte des Reichsärzte⸗ führers für das ärztliche Fortbildungsweſen, Dr. Kurt Blome, während das Generalſekretariat in den Händen des Direktors des Kaiſer⸗Friedrich⸗ 31 Nationen teil, die alle Fragen des ärztlichen Fort⸗ ieeeeeeeeeeeeee Hauſes, Profeſſor Dr. Ada m, liegt. Die Verhand⸗ lungen werden in Deutſch, Franzöſiſch, Engliſch, Italieniſch und Spaniſch geführt. Am Samstag, dem 2. Auguſt, findet die feierliche Eröffnung des Kongreſſes ſtatt, bei der der Staatsſekretär Pfundt⸗ ner die Eröffnungsanſprache hält, während die Er⸗ öffnung ſelbſt von dem Reichsinnenminiſter Dr. Frick vorgenommen wird. *„Handbuch des geſamten Ingendrechts“, in Loſe⸗Blatt⸗ Form, Hermann Luchterhand Verlag, Charlottenburg 9. Mit erfügung vom 1. Juni 1937 hat der Jugendführer des Deutſchen Reiches die Herausgeberſchaft des Handbuches übernommen und beſtimmt, daß das Werk in Zukunft als die amtliche Ausgabe für die He zu gelten hat. Nachtrag Nr. 14 iſt ſoeben erſchienen und enthält u. a. einen neuen Organiſationsplan der HJ. Ausführungen über Auslanös⸗ reiſen von Haſ⸗Angehörigen und die teilweiſe geänderten Beſtimmungen über die Zugehörigkeit zur Deutſchen Ar⸗ beitsfront. Das Grundwerk kann von allen HJ⸗Dienſt⸗ ſtellen, Schulen, Erziehern und Jugendwaltern zunächſt aur unverbindlichen Anſicht angefordert werden. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 378 Die Siadiseite Mannheim, 18. Auguſt. Zwei Türme Nahe ſtehen ſie am Marktplatz beieinander und laſſen ſich mit einem Blick umfangen. Aber ſo richtig ſieht man ſie meiſt doch nicht, weshalb es auch nicht beſonders auffällt, ſo ähnlich ſich zu ſein. So ähnlich wie Zwillinge. Jeder hat dem anderen etwas von ſich gegeben, und jeder gab von ſich die Hälfte. Der eine die un⸗ tere, der andere die obere. Und ſo zeigen ſich die beiden Türme als gleiche Brüder mit gleichen Kappen. Frägt man den Konkordienkirchturm— den einen der beiden— was er davon wiſſe, ſo erzählt er, daß er kurz vor dem Orleansſchen Kriege fertig⸗ geſtellt und 1689 durch die Franzoſen zerſtört worden ſei. Man habe ihn nachdem wieder hergerichtet, doch ſei er unvollendet geblieben, und ſo habe man ihm als Abſchluß nur einen flachen Hut aufgeſetzt. Der andere— der Rathausturm— weiß zu berich⸗ ten, daß er ſpäter gekommen und ſein Nachbar ſo Vorbild für ihn geworden ſei. Wie man ja ſehe, ſei die Gliederung der oͤrei Ab⸗ ſchnitte bis zur Plattform gleich. Von hier ab werde nun er Vorbild. Er ſei in einem vollendet worden und als anan dann vor bald fünf Jahren daranging, auch ſeinen Nachbar auszubauen, da ſei er natürlich bereit geweſen, ſeine Formen zu leihen. Und da man doch ſchließlich Geiſt vom gleichen Geiſte, ſo habe man ſich an ſeine Geſtalt gehalten. So zeige ſich bei ihnen, wie von der viereckigen Plattform ein acht⸗ eckiger Aufbau hochſteige, auf dem dreimal wieder⸗ kehrende und ſich verfüngende Dachhauben, durch zwei Laternen voneinander getrennt, ſitzen und ge⸗ meinſam in die Höhe führen. So haben beide Türme gleiche Geſtalt und glei⸗ ches Ausſehen. Wenn für das Auge vielleicht nicht immer wahrnehmbar, ſo mag dies an dem Höhen⸗ unterſchied der beiden Türme liegen und dann an der werſchiedenfarbigen Tönung. Hier heller Oel⸗ farbanſtrich mit blauſchwarzem Schieferdach, dort friſcher Rotſandſtein mit grünpatiniertem Kupferdach, Aber trotzdem: ſie können ihre gemeinſame Herkunft nicht verleugnen. Wieder neun Perſonen verletzt Polizeibericht vom 18. Auguſt Acht Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich hier insgeſamt 8 Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 9 Perſonen leicht verletzt und 7 Fahrzeuge be⸗ ſchädigt. Sechs der Verkehrsunfälle ſind auf Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften wurden bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen 45 Perſonen gebühren⸗ pflichtig verwarnt und an 18 Kraftſahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung gelangten in vergangener Nacht 3 Perſonen zur Anzeige. a Kündigungsfriſt für Hausgehilſen. Aus ge⸗ gebener Veranlaſſung wird darauf hingewieſen, daß unter allen Umſtänden die geſetzliche Kündi⸗ gungsfriſt won der Hausfrau und auch von der Haus⸗ gehilfin eingehalten werden muß. Es darf alſo nur vom 1. bis 15. eines jeden Monats zum Mo⸗ natsſchluß gekündigt werden. Wer ſich nicht an dieſe Beſtimmungen hält, kann zur Schadenerſatzpflicht her⸗ angezogen werden. znnere Einheit des geſchichtlichen Geſchehens Reue Wege der Stüädtegeſchichtsforſchung Veroleichende Behandlung der deutſchen Städtegeſchichte im Deutſchen Städtebuch Im Vorjahre iſt eine neue Aufzeichnung der Ge⸗ ſchichte der ͤeutſchen Städte angekündigt worden. In dieſen Ankündigungen war vielfach die Rede von einer Neuordͤnung der Städtegeſchichtsforſchung über⸗ haupt. Anſatzpunkte für eine Belebung der Städte⸗ geſchichtsforſchung ſind die Geſchichtsauffaſſung des Nationalſozialismus und die kulturelle, politiſche und wirtſchaftliche Bedeutung, die die deutſchen Stäoͤte ſeit je beſeſſen haben. Der Nationalſozialismus iſt bemüht, in ſeiner Erfaſſung und Lenkung aller Le⸗ bensäußerungen des deutſchen Volkes die Verbin⸗ oͤung zu dem geſchichtlich Gewordenen wieder herzu⸗ ſtellen und die alten völkiſch bedingten Ue⸗ berlieferungen freizulegen, die allein den ſoliden Baugrund für eine Weiterentwicklung in ſei⸗ nem Sinn geben können. Unzweifelhaft enthält ge⸗ rade die Geſchichte der öͤeutſchen Städte eine Fülle von verfaſſungs⸗ und verwaltungsrechtlichen wie auch kulturpolitiſchen Tatſachen, die für uns heute bedeu⸗ tungsvoll ſind. Daraus allein geht jedoch angeſichts der beträchtlichen Arbeit, die auf dieſem Gebiet be⸗ reits geleiſtet iſt, noch nicht die Notwendigkeit her⸗ vor, neue Wege in der Geſchichtsforſchung der Städte einzuſchlagen. Neue Wege— das bedeutet, daß die vorliegenden Forſchungsergebniſſe entweder nicht be⸗ friedigend ooͤer doch ergänzungsbedürftig ſind. In gewiſſer Weiſe iſt beioͤes der Fall. Ergänzungsbedürftig iſt die bisherige Geſchichtsforſchung inſofern, als ſie auf manche Fra⸗ gen, deren Klärung rückſchauend heute beſondere Bedeutung für uns hat— wie die Wehrpflicht der Bürger, die uZſammenſetzung der Bevölkerung, die Stellung der Juden, die Vorausſetzungen für den Erwerb des Bürgerrechts— nicht oder nicht aus⸗ reichend berückſichtigt. Ein Mangel muß in den Schwierigkeiten geſehen werden, die ſich einem Ver⸗ gleich der einzelnen Stadtgeſchichten entgegenſtellen. Für eine vergleichende deutſchen Behandlung der Städtegeſchichte fehlen bisher die Hilfsmittel; für den Fernſtehenden iſt ſie unter den heutigen Verhältniſſen außerordent⸗ lich ſchwer, in den meiſten Fällen überhaupt unmög⸗ lich. Er muß ſich die einzelnen Angaben über das gleiche Gebiet aus den verſchiedenſten Werken über die einzelne Stadt zuſammenſuchen. Dabei iſt es ſchon ſchwierig, die geeigneten Werke feſtzuſtellen, da die vorhandenen Bibliographien landesgeſchichtlich abgegrenzt ſind und kein Urteil über den Wert der genannten Schriften aufzuweiſen pflegen. Und doch iſt gerade der Vergleich ein nicht zu unterſchätzendes Mittel, die Bedeutung gewiſſer ſtädtiſcher Einrich⸗ tungen, z. B. der Zunftverfaſſung, der Spitäler u. a. zu erhellen. Von allgemeiner geſchichtlicher Bedeu⸗ tung iſt die Frage, zu welchem Zeitpunkt eine Stadt beſtimmte Einrichtungen aufweiſt, die innerhalb eines Zeitraumes häufiger auftauchen, der zeitliche Abſtand, in dem die einzelnen Städte beſtimmte Ent⸗ wicklungsſtufen erreichten. So kann der Vergleich dazu dienen, das Bild einer einzelnen Stadt wie das des deutſchen Städte⸗ weſens überhaupt abzurunden, wenn man ſich auch der Grenzen dieſes Mittels bewußt bleiben muß. Die römiſchen Städtegründungen des Rheinlandes oder die ſüddeutſchen Handelsſtädte weiſen beiſpielsweiſe im Laufe ihrer Entwicklung durchaus eigene, beſondere Züge auf, ſo daß etwa zu einem Vergleich zwiſchen ihnen und Städten des Oſtens keine geeigneten Vergleichsgrundlagen gefunden wer⸗ den könnten. Aehnliches gilt für die Hanſeſtädte, bei denen nur untereinander fruchtbare Vergleiche gezo⸗ gen werden können. Aber ſelbſt bei ſolchen Städte⸗ gruppen ſind teilweiſe Vergleichsmöglichkeiten gege⸗ ben; je mehr wir die jüngere Geſchichte berüchſichti⸗ gen, um ſo ſtärker ſind dieſe Möglichkeiten auch hier. Trotz aller Vorbehalte alſo ſtellt doch der Vergleich ein genügend wichtiges Mittel zur Aufhellung der Städtegeſchichte dar, um bei einer Neuausrichtung der Geſchichtsforſchung zentral mit berückſichtigt zu werden. Damit zeichnen ſich ſchon gewiſſe Grundlagen für die neuen Wege der Städte⸗ geſchichtsforſchung ab: beſtimmte Fragen ſind völlig neu oder jedenfalls eingehender zu berückſichtigen, die Vergleichsmöglich⸗ keiten müſſen geſichert ſein— beides aber ſetzt eine einheitliche Faſſung und Ausrichtung der neuen deut⸗ ſchen Städtegeſchichte voraus(womit natürlich einer individuell geſtalteten nud geübten Forſchertätigkeit in keiner Weiſe Schwierigkeiten bereitet werden ſollen). Eine derartige, gleiche Ausrichtung für die For⸗ ſchung wurde im Herbſt des Vorjahres durch den Aufruf des Präſidenten des Deutſchen Gemeindeta⸗ ges gegeben. Er verkündete, daß der„Deutſche Ge⸗ meindetag“ die neue Erforſchung der Geſchichte der deutſchen Städte als Träger übernommen hat. Der Deutſche Gemeindetag muß auch als die dafür geig⸗ nete Stelle erſcheinen, deren eigene Arbeit zur Ge⸗ ſtaltung der Kommunalverfaſſung, ⸗verwaltung und ⸗wirtſchaft in Gegenwart und Zukunft einen feſten Rückhalt in der Ueberlieferng der gemeindlichen Ge⸗ bilde finden wird. Das Ergebnis dieſer Forſchun⸗ gen wird das Deutſche Städtebuch (Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart⸗Berlin) ſein, in 1 dem die Geſchichte aller deutſchen Städte nach ihrer eeeeeeeeeee, Raſſenmäßige Trennung auf den Schulen Der Hundertſatz jüdiſcher Schüler zurückgegangen Die Raſſenpolitik des Dritten Reichs hat beſon⸗ ders auch im Schulweſen grundlegende Wandlungen und organiſatoriſche Auswirkungen zur Folge ge⸗ habt. Es gehört heute zum Pflichtenkreis des deut⸗ ſchen Lehrers, die Grundgedanken der nationalſozia⸗ liſtiſchen Erb⸗ und Raſſenlehre auf allen Gebieten der Schularbeit in wirkſamer und überzeugender Weiſe zu vertreten. Die Forderung nach einer mög⸗ lichſt vollſtändigen Raſſentrennung auf dem Gebiete des Schulweſens war daher eine ſelbſt⸗ 5 Was muß der Mannheimer von der Waſſerſchutzyolizei wiſſen? Neuorganiſation des Sonderdienſtes der Schutvolizei-SW' iſt die Abkürzung für„Waſſerſchutzpolizei“— Die örtliche Zuſtändigkeit unſerer SW' Die Neuorganiſation des deutſchen Polizei⸗ ltechniſche Fertigkeiten. Der Dienſt der Waſſerſchutz⸗ weſens erfaßte auch die Sonderdienſte der Schutz⸗ polizei. In ſeinem Runderlaß vom 26. Juli hat der Reichsminiſter des Innern die Neuorganiſation des Sonderdienſtes der Schutzpolizei⸗Waſſerſchutzpolizei bekannt gegeben. Die Waſſerſchutzpolizei iſt ein Sonderdienſtzweig der Schutzpolizei. Zu ihr gehören die vorhandenen Waſſerſchutzpolizeien. Als Bezeichnung gilt einheitlich der Name„Waſſerſchutz⸗ polizei“, wofür als Abkürzung die Buchſtaben„SW“ gewählt wurden. Die ſachliche Zuſtändigkeit der Waſſerſchutzpolizei erſtreckt ſich grundſätzlich über alle polizeilichen Voll⸗ zugsaufgaben zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Die Waſſerſchutzpolizei übt ihre polizeiliche Vollzugstätigkeit im Auftrage der örtlich und ſachlich zuſtändigen Behörden(Orts⸗ polizei⸗Verwalter, Sicherheitspolizei, Waſſerſtraßen⸗ behörden, Zoll⸗ und Finanzbehörden, Fiſcherei⸗, Feld⸗ und Forſtpolizei⸗Behörden uſw.) aus. Der Streifendienſt der„S“ wird durch Boots⸗ ſtreifen, aber auch durch Kraſtfahrzeug⸗, Fahrrad⸗ oder Fußſtreifen ausgeübt. Zur Erſparnis von Verbrauchsmitteln ſollen die Streifen nach Möglich⸗ keit durch Fahrrad⸗ oder Fußſtreifen durchgeführt werden. Woran ſind die Boote der Waſſerſchutzpolizei zu erkennen? Nach den für das ganze Reich geltenden Beſtim⸗ mungen müſſen die Boote der Waſſerſchutzpolizei hellgrau geſtrichen ſein, mit einem weißen Abſatz⸗ ſtreifen. Am Bug der Boote ſteht das Wort „Waſſerſchutzpolizei“ und eine Zahl, beides in Schwarz. Die Boote führen von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang die Reichsdienſt⸗ flagge. Wenn alſo ein ſolches Boot erſcheint und von dieſem Boot Anordnungen gegeben werden, dann müſſen dieſe polizeilichen Anoroͤnungen auf jeden Fall befolgt werden. Die Vielſeitigkeit des SW⸗Dienſtes erfordert neben allgemeinpolizeilichem Wiſſen umfangreiche ſpezialpolizeiliche Kenntniſſe und ſeemänniſche und polizei bringt es mit ſich, daß ſich unter dem Perſonal viele ehemalige Marineangehörige be⸗ finden. Gilt es doch darauf zu achten, daß die Fahr⸗ vorſchriften der Schiffe innegehalten werden, die Schiffspapiere zu prüfen, die Ausrüſtung der Schiffe zu kontrollieren, die Nachtbeleuchtung der Fahrzeuge zu beachten, den Fahrgaſtſchiffahrtsverkehr zu regeln. Unbefugtes Muſizieren auf dem Waſſer, Verunreini⸗ gung des Waſſers, Rauch⸗ und Lärmbeläſtigungen, unbefugtes Baden und Angeln, das ſind ſo Bruch⸗ teile aus den Dienſtobliegenheiten der SW⸗Beamten, worauf geachtet werden muß. Der Aufbau der Waſſerſchutzpolizei iſt nunmehr abgeſchloſſen. Der Reichsminiſter des Innern hat die Angaben über die einzelnen SW.⸗ Reviere mit ihren SW.⸗Stationen, SW.⸗Wachen und SW.⸗Poſten, mit den dazugehörigen Mannſchaften und Fahrzeugen in ſeinem Runderlaß vom Ende Juli 1937 veröffentlicht. Ferner wurde das Zuſtän⸗ digkeitsbereich angegeben, wobei jedoch bemerkens⸗ wert iſt, daß die Grenzen von einem anderen Bezirk überſchritten werden können, wenn es der Dienſt er⸗ fordert. Die Zuſtändigkeit der rheiniſchen Waſſer⸗ ſchutzpolizei erſtreckt ſich über das Gebiet des Ober⸗Präſidenten der Rheinprovinz, und zwar: der Rhein von Kehl bis Emmerich, der Main aufwärts bis Miltenberg, der Neckar aufwärts bis Heilbronn. Für dieſes Gebiet iſt das SW.⸗Kommando Koblenz maßge⸗ bend; dem unterſtehen die SW.⸗Station Karlsruhe mit unterſtellter SW.⸗Wache in Ludwigsha⸗ fen; die SW.⸗Station Mainz mit SW.⸗Wachen in Rüdesheim, Frankfurt a. M. und Nierſtein; die SW.⸗ Station Koblenz mit SW.⸗Wache in Bad Salzig; die SW.⸗Station Köln mit SW.⸗Wachen in Düſſeldorf und Bonn; die SW.⸗Station Duisburg⸗Ruhrort mit SW.⸗Wache in Emmerich. Die SW.⸗Stationen Karls⸗ ruhe und Mainz haben je vier Hafenboote, die übri⸗ gen SW.⸗Stationen je drei. verſtändliche Folge. Die Verwirklichung dieſes Zie⸗ les iſt im weſentlichen eine organiſatoriſche Aufgabe. Wie Regierungsrat Dr. Klamroth vom Reichs⸗ erziehungsminiſterium im„Deutſchen Schulverwal⸗ tungsarchiv“ mitteilt, haben die bisherigen Maßnah⸗ men auf dieſem Gebiet ſchrittweiſe zur Erreichung des Endzieles beigetragen. Die Zeit einer abſchlie⸗ ßenden geſetzgeberiſchen Zuſammenfaſſung dürfte nunmehr in immer ſtärkere Nähe gerückt ſein. Der Referent gibt dann einen Ueberblick über den jetzt erreichten Zuſtand. Er ſtellt feſt, daß in den allgemeinen deutſchen Schulen heute keine jüdiſchen Lehrer mehr unterrichten, und zwar ſowohl in der öffentlichen wie in den privaten. Von beſonderem Intereſſe ſind ſeine Mitteilungen über den Anteil der jüdiſchen Schüler in Deutſchland. An den Volksſchulen in Preußen einſchließlich der privaten und der Schulen für jüdiſche Schüler kommt er auf 20 164 Juden und 5095 jüdiſche Miſchlinge. Bei einer Geſamtzahll von 4,8 Millionen Volksſchulkindern betrage der Anteil der jüdiſchen 0,2 v. H. An den Mittelſchulen Preu⸗ ßens gibt es 3164 Juden und 533 Miſchlinge. Für die höheren Schulen liegt eine Zahl aus dem ganzen Reich vor: 11706 Juden und 3581 Miſchlinge. Hierbei ſind nur die Reichsangehörigen jüdiſcher Schüler berückſichtigt. Unter dieſen jüdiſchen Schü⸗ Lage(in Oſtdeutſchland, Mitteldeutſchland, Nordweſt⸗ deutſchland und Süddeutſchland) und alphabetiſch ge⸗ ordnet, unter Berückſichtigung ganz beſtimmter Ge⸗ ſichtspunkte in von vornherein feſtgelegter Reihen⸗ folge niedergelegt wird. Dieſer feſt umriſſene Rah⸗ men verhindert, daß die einzelnen an dem Sammel⸗ werk beteiligten Forſcher über Einzeltatſachen den Zuſammenhang mit dem Ganzen aus den Augen verlieren. Und auch die einzelne Stadt, als Ganzes geſchichtlich erfaßt, bleibt kein losgelöſter Forſchungsgegenſtand, ſondern wird zu einem Bau⸗ ſtein im großen, gut gegliederten Gebäude der deut⸗ ſchen Städtegeſchichte. Fragt man ſich nun nach dem Wert dieſer Neuausrichtung der deutſchen Städtegeſchichte, deren Niederſchlag das umfaſſende Städtelexikon darſtellt, ſo liegt auf der Hand, daß er vor allem in der überſichtlichen Dar⸗ ſtellung und damit weitergehenden Nu tz b ar⸗ machumg der bisherigen, und erſt in zweiter Linie in dem Beibringen neuer Forſchungsergebniſſe liegt. Neue Tatſachen werden ſich lediglich bei der Bear⸗ beitung der neuen, oben ſkizzierten Fragen, etwa bei dem Thema„Das Kriegsweſen, Wehrmacht und Wehrverfaſſung“,„Die Juden(Erſtes Auftreten, Zahl, rechtliche und wirtſchaftliche Stellung)“,„Zei⸗ tungen(Name, politiſche Stellung und Dauer der in der Stadt erſcheinenden Zeitungen und Zeitſchriften)“ u. ä. ergeben. Neben der eingehenden Klärung die⸗ ſer Fragen kommt es eben vor allem auf eine über⸗ ſichtliche und zuverläſſige Zuſammenſtel⸗ lung aller Angaben an, die in der Entwicklung des deutſchen Städteweſens heute für uns von Bedeu⸗ tung ſind. Damit ſind dem neuen Werk ganz andere Aufgaben geſetzt. Als dem vorhandenen ſtädte⸗ geſchichtlichen Schrifttum, deſſen Wert bei der Er⸗ hellung von Einzelfragen, bei der Behandlung von einzelnen Gebieten und einzelnen Teilabſchnitten un⸗ beſtritten iſt und das damit an ſeiner Stelle der Vielfalt der Erſcheinungsformen Rechnung trägt. Das neue Städtebuch aber ſoll in ſeiner Ueberſicht⸗ lichkeit und Handlichkeit dazu beitragen, mit dem Wiſſen um geſchichtliche Zuſammenhänge in Stadt⸗ verwaltung und Bürgerſchaft die Erkenntnis von der„inneren Einheit des geſchichtlichen Geſchehens“ zu vertiefen, in dem ſie ſelbſt als Glieder für eine folgerichtige Weiterentwicklung verantwortlich ſind. Dr. St. lern befinden ſich 8242 Kinder von Frontkämpfern. Unter Einrechnung dieſer beträgt der Hunderſſatz jüdiſcher Schüler rund 1,8 v.., ohne ihre Einrech⸗ nung nur 0,5 v. H. Der Referent ſtellt feſt, daß die Verhältniszahl von 1,5 v. H. demnach bei der Geſamtzahl der jüdiſchen Schüler der höheren Schu⸗ len weit unterſchritten ſei. Hieraus dürfe man ſich jedoch nicht zu falſchen Rückſchlüſſen verleiten laſſen. Bei der Verſchiedenheit der Bevölkerungs⸗ dichte ſei der Hundertſatz an den meiſten Orten er⸗ heblich höher. Die geſetzlichen Zulaſſungsbeſchränkungen hätten ſich deshalb hauptſächlich in den Großſtädten ausgewirkt, in denen 1933 der Hundertſatz der jüdiſchen Schüler bei manchen höheren Schulen 35 Prozent und mehr betrug. Aus dem Aufſatz ergibt ſich weiter, daß die ſeit der Machtübenahme neu⸗ errichteten füdiſchen Schulen im weſentlichen Privatſchulen ſind. Soweit die Beibehaltung oder Neuerrichtung privater jüdiſcher Schulen zugelaſſen iſt, bedeutet ihre Duldung nicht, daß nun die Juden an dieſen Schulen ſich ſelbſt überlaſſen ſind. Sie werden ſtaatlich überwacht. Reiſende, verhütet Walöbrände! Den Wald, das koſtbarſte Volksgut, vor Brand zu ſchützen, iſt Pflicht eines jeden Volksgenoſſen. Nicht nur der Wanderer, der im Walde raucht oder mit Feuer unachtſam umgeht, verſtößt gegen dieſe Pflicht, ſondern auch nicht minder der Reiſende, der brennende Zigarren⸗ oder Zigarettenreſte achtlos aus dem Fenſter des fahrenden Zuges wirft. Wohl mancher Gras⸗ und Waloͤbrand längs der Eiſenbahnſtrecken iſt oͤurch dieſe Unſitte ver⸗ urſacht worden. Deshalb: Zigarren⸗ oder Zigarettenſtummel und Zündhölzer in den Aſchenbehälter! *r 25jähriges Dienſtjubiläum. Bei der Rhein⸗ ſchiffahrt Actiengeſellſchaft vorm. Fendel, Mannheim, konnte Herr Wilhelm Ehrlich, Buchhalter, Mann⸗ heim, D 7, 1a, heute ſein 25jähriges Dienſtjubiläum begehen. Von Betriebsführung und Geſolgſchaft wurden dem Jubilar herzliche Ehrungen zuteil. „Anter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“ Ein neuer Paul⸗Wegener-Film im Alhambratheater Paul Wegener, deſſen glänzender Kriminal⸗ film„Abend in der Oper“ vor Jahresfriſt den un⸗ geteilten Beiſall des Kinopublikums gefunden hatte, überraſcht uns heuer mit einem ähnlich hervorragen⸗ den Wurf. Mit dieſem bis zur letzten Szene drama⸗ tiſch ausgewogenen und erregenden Spiel um Ehre und Schweigeſchuld einer Frau hat er ſich wahrhaft ſelbſt übertroffen. Der Film mit dem verheißungs⸗ vollen Titel„Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“ iſt die geradezu virtuoſe Leiſtung eines großen Kön⸗ ners. Nicht durch eine willkürliche Anhäufung reißeriſcher Szenen, nicht durch billige„Senſationen“ wird hier die Spannung erzeugt und dann bis zum Schluß wachgehalten, ſondern durch einen in ſeinen Details beſtechenden, bewundernswürdig klaren und eindringlichen Aufbau der logiſch wohl durchdachten Handͤlung, in der ein Verbrecher ſchwere Schuld mit dem Leben ſühnen muß und der Lauf des Unheils, der das Glück einer Familie bedrohte, in letzter [Minute aufgehalten werden kann. Mit beſonderem Geſchick hat Wegener es verſtanden, eine große Ge⸗ richtsverhandlung in ihren ſpannenden Phaſen auf die Leinwand zu zeichnen; dazu iſt die Wahl der Darſteller, die er getroffen hat, ebenfalls äußerſt glücklich geweſen. Einige Worte zur Handlung: Wir ſagen mit Be⸗ dacht einige Worte, da man in einem Film mit kri⸗ minaliſtiſchen Motiven leicht in die Gefahr kommt, zuviel zu verraten. Die im Stück gut verborgenen Pointen ſoll man im Kino ſelbſt erkennen. Jeden⸗ [falls geht es hier um eine ſchöne Frau und Mutter einer bereits erwacſenen Tochter, die in ihrer Ju⸗ gend einmal— ohne, daß uhr Gatte davon weiß— in eine böſe Affäre verwickelt geweſen iſt. Der Mann, dem ſie damals verfallen geweſen iſt, tritt plötzlich, mitten im rauſchenden Feſt einer Silveſter⸗ nacht, in ihr Leben und droht mit peinlichen Ent⸗ hüllungen. Ein ungeheurer Skandal ſcheint herauf⸗ zuziehen, da wirft das Schickſal das Rad herum und richtet den verbrecheriſchen Störer des ehelichen Glückes. Nun zur Darſtellung: Olga Tſchechowa hat hier als die elegante Frau eines reichen Bankiers, die ſpäter auf die Anklagebank wandern muß, einige prachtvolle Szenen. Ihr verzweifelter Kampf im Netz eines Schurken um Kind und Familie iſt in ſeiner überaus menſchlich⸗ſeeliſchen Ausprägung von ſtärkſter Wirkung. Sabine Peters hat in der Rolle des wiſſenden, liebenden Töchterchens wieder ihr ganzes vielverſprechendes Talent eingeſetzt. Jvan Petrovich leiht der Geſtalt des Hochſtaplers ebenſo elegante wie brutale Züge, und Alfred Abel iſt als Bankier von bezaubernder Courtoiſie und Un⸗ aufdringlichkeit. Erich Ziegel und Berthold Ebbecke als Anwälte und Urſula Herking als temperamentvolles, verzogenes Mädel ſind noch er⸗ wähnenswert. Ein bis auf den letzten Platz gefülltes Haus folgte mit größter innerer Anteilnahme am erſten Abend den ſpannenden Geſchehniſſen des Films. Curt Wilh. Fennel ——————— —————— ——————— 75 * 2 4. Seite/ Nummer 378 Aus Baden Kerweſonntag im Reckartal Gewiß, er war noch warm, der Sonntag um die Auguſtmitte, aber einen Vergleich mit den vergan⸗ genen Tropentagen hielt er nicht mehr aus. Der Wind blies herzhaft über den Fluß und in gemeſ⸗ ſenen Abſtänden fegte morgens ein Regenſchauer da⸗ her. So blieb es an den verſchiedenen Strand⸗ bädern ziemlich einſam. Auch der Boote auf dem Neckar waren es nicht ſehr viele und die Zelte tupften nicht mehr dicht die Ufer. Es war ein erſtes Ahnen des Herbſtes in der Landſchaft. Der Fremdenverkehr aber brachte noch einmal viele Gäſte in die Stadt. Ihre nächſte Umgebung zog nicht minder zahlreiche Beſucher an. Lud doch da und dort die Kirchweih mit ihren Ver⸗ gnügungen ein. An einem kleinen Bahnhof im Nek⸗ kartal am Samstagabend. Es iſt von der Jugend dicht umlagert. Unter ihrem Hollo entſteigt dem Zug vom Karlstor her die Kerwe⸗Lieſell, ein ſtabiles Frauenzimmer, recht naturgetreu. Das heißt: es wird getragen. Ohne alſo mit der Wimper zu zucken, vernimmt es die freundlichen Worte des „Kerwe⸗Komitees“. Ein rieſiger Blumenſtrauß in die Arme und dann geht es mit Tſchingdaraſſabumm über die nächtliche Brücke in den Ort. In einer der Gaſtſtätten ein froher Abend mit den Kdc⸗Gäſten, die tags zuvor aus dem Norden gekommen waren. Und am Sonntag gab es dann viel Stimmung und großes Gedränge in der Budenſtadt an Karuſſell und Schießbuden, bei„Sylvia, dem Meerweib“, dem Wollendatheater und dem„Lukas“. Der Jubel der Jugend vor dem Kaſperltheater drang ſiegreich durch allen Lärm. Für Speiſe und Trank ſorgten aus⸗ giebig die Gaſtſtätten. Dazu ſchneidige Muſik und Tanz überall. Wenn ſo in Ziegelhauſen fröhliches Kirch⸗ weihfeſt Einheimiſche mit zahlreichen Gäſten verei⸗ nigte, ſo wird es in Schlierbach, Wieblingen, Bam⸗ mental oder Kirchheim auch ſo geweſen ſein. Ge⸗ weſen? Es gab Frühſchoppen, Konzert und Tanz auch am Montag noch und in den Familien hat man ſtatt⸗ liche Mengen Kuchen gebacken. Er ſoll eigentlich noch einiges über die Kerwe hinausreichen. Wo er doch ſo gut ſchmeckt, den Buben und Mädels, oͤem Onkel aus Ladenburg und der Tante aus dem Württembergi⸗ ſchen und dem Bruder, der einen richtigen Urlaubs⸗ hunger mitgebracht hat. ru. BUnn ns L. Obergimpern, 18. Auguſt. Der als Nachfolger des ſeitherigen Bürgermeiſters Brell neuernannte Bürgermeiſter Fritz Barth wurde in feierlicher Weiſe durch Kreisleiter Geiger und Landrat Dr. Denzel, die auf die Stellung des Bürgermeiſters in den Gemeinden hinwieſen und den neuen Bürger⸗ meiſter auf ſein Amt verpflichteten, eingeführt. * Bretten, 18. Auguſt. Im Alter von 89 Jahren iſt in Kürnbach der Altveteran von 1870/71 und älteſte Einwohner der Gemeinde, Maurermeiſter Heinrich Müller, geſtorben. ⸗A⸗- Nieder⸗Liebersbach, 17. Auguſt. Seinen 70. Geburtstag durfte Leonhatd Maurer begehen. Seit 35 Jahren ſteht er als Ortsdiener im Dienſte der Gemeinde. *Vörrach, 18. Auguſt. Wie wir erfahren, wird der Narrentag der oberrheiniſchen Narrenzünfte am 13. Februar 1938 in der Grenzſtadt Lörrach ſtattfinden. Am Sonntag, dem 19. September, findet + — 7 übweftde eu Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe — Die größle Brandſtiftung der Welt Selbſtverſtänolich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten“-Aber gering gegen die Branoſchäden, die alljährlich in Deutſchland durch Fahrläſſigkeit und Bös⸗ willigkeit verurſacht werden Natürlich wird aus Amerika von ihr berichtet. In den Kohlengruben von Perry im Staate Ohio USA haben ſtreikende Arbeiter Feuer gelegt. Sie übergoſſen einen Kohlenwagen mit Petroleum und ſtießen ihn brennend in die Grube. Ein fürchter⸗ licher Racheakt. Das Kohlenlager begann an der Grubenmündung zu brennen. Das Feuer fraß ſich weiter und griff ſo raſch um ſich, daß jeder Löſch⸗ verſuch bald als völlig ausſichtslos aufgegeben wurde. Heute erſtreckt ſich der Brand über 24 Quadratkilo⸗ meter. Man ſchätzt, daß inzwiſchen Kohlen im Werte von 12 Millionen Mark verbrannt ſind. Da aber die noch unverſehrten Lager auf 150 Millionen Mark zu ſchätzen ſind, hat jetzt die amerikaniſche Bundesregierung beſchloſſen, Mittel zur Löſchung zur Verfügung zu ſtellen. Es mag ſein, daß dieſe Brandſtiftung in Amertka die größte iſt, wenn man an einzelne Fälle denkt; wir wollen das nicht weiter unterſuchen. Uns geht es heute um eine Ueberlegung, die uns weit näher liegt, nämlich ein Vergleich mit den Brandſtiftungen, die bei uns in Deutſchland Jahr für Jahr vorkom⸗ men. Zwar gibt es bei uns nur wenige Volksfeinde, die böswillig Brände anlegen. Aber es gibt die allzu große Zahl der leichtſinnigen und gedanken⸗ loſen Menſchen, die mit ihrem fahrläſſigen Verhalten einen Brand herbeiführen. Etwa 1200 fahrläſſige Brandſtifter z. B. wur⸗ den im letzten Jahr allein von deutſchen Ge⸗ richten beſtraft. Sie hatten irgendeinen brandgefährlichen Zuſtand in ihrem Anweſen nicht rechtzeitig beſeitigt. Sie gingen fahrläſſig mit offenem Licht in einen Raum, in dem Benzin lagerte. Sie gaben ihren Kindern hier eine Sitzung der Zunftmeiſter der oberrheiniſchen Narrenzünfte ſtatt, der im Hinblick auf das große Treffen im Februar erhöhte Bedeutung zukommt. * Freiburg i. Br., 17. Aug. Am 31. Juli iſt der bisherige Direktor des Badiſchen Weinbau⸗Inſtituts, Dr. Karl Müller, infolge eines zunehmenden Ge⸗ hörleidens in den dauernden Ruheſtand getreten. Mit der Führung der Dienſtgeſchäfte am Weinbau⸗ Inſtitut wurde bis auf weiteres der bisherige Ab⸗ teilungsleiter und Vertreter des Direktors Dr. Müller, Dr. Ernſt Vogt, betraut. * Schönau(Wieſental), 18. Auguſt. Im benach⸗ barten Schönbuchen hatte ein Kraftfahrer das Pech, gegen ein Hindernis zu ſtoßen. Da die Wa⸗ gentür aufſprang, ſtürzte oͤie Frau des Fahrers auf die Straße. Der Mann hielt ſogleich an, um ſeiner Frau zu helſen, die glücklicherweiſe nur geringfügige Verletzungen erlitten hatte. Inzwiſchen aber kam der herrenloſe Wagen auf der etwas abſchüſſigen Straße in Fahrt, fuhr über die ſteile Böſchung und ſtürzte in das Waſſer der nahe vorbeifließenden Wieſe, wobei er vollſtändig in Trümmer ging. *M Schopfheim, 17. Auguſt. In Wiechs ſtürzte das 1j̃ährige Kind des Gaſtwirts Burrin in einen gefüllten Waſchzuber und ertrank. * Saarbrücken, 17. Auguſt. Auf dem Klarenthal⸗ ſchacht iſt der in Fürſtenhauſen⸗Fenne wohnende 36 Jahre alte Bergmann Walter Röder, Vater zweier unmündiger Kinder, durch herabſtürzende Geſteinsmaſſen getötet worden. ieeeee Bruchſals Kleintierlehrſchau L. Bruchſal, 18. Auguſt. der Leiter der Lehrſchau, Kugler, eröffnete. Im Nach gründlichen Vorbereitungen wurde am Samstag die Kleintierlehrſchau eröffnet. Die Räume der Peſtalozzi⸗ und Gewerbeſchule vereinigten eine Fülle von wertvollem Anſchauungsmaterial, das geeignet iſt, auch dem Laien einen Begriff von der volkswirtſchaftlichen Bedeutung der Kleintierhaltung zu geben, die bei der Ziege beginnt, über das Kanin⸗ chen zum Geflügel führt und auch die fleißigen Bie⸗ nen einſchließt. Eine Schau, die tief in das Weſen des Kraichgaues einführt, wo die Kleintierhaltung in zuſätzlicher Weiſe bedeutend zum Lebensunterhalt beiſteuert. Eröffnungsfeier Den äußeren Anlaß zu der Schau gab das 25jäh⸗ rige Jubiläum der Ortsfachgruppe Ziegenzüchter, Bruchfal. Landesfachgruppenleiter Dickgießer dankte bei der Eröffnung Stadtverwaltung und Kreis⸗ leitung für die weitgehende Unterſtützung. Kreis⸗ bauernführer Schäufele ermahnte die Kleintier⸗ halter genau ſo wie die Landwirte, ihre volle Pflicht zu tun zur Erlangung der Nahrungsfreiheit. Der Hauptabteilungsleiter 2 der Landesbauernſchaft, Pg. Schmidt, ermahnte ebenfalls zur Leiſtungsſteige⸗ rung und gab mit der Feſtſtellung der Tatſache, daß der Wert der Ziegenhaltung der geſamten deutſchen Zuckererzeugung gleichkommt, wertvolle Einblicke in das volkswirtſchaftliche Problem. Der ſtellvertretende Bürgermeiſter Hund übernahm die Schau in die Obhut der Stadt, während Kreisleiter Epp Dank und Anerkennung ausſprach und dem Wunſche Aus⸗ druck verlieh, daß auf dieſem Wege weiter gearbeitet werde. Darbietungen der Kreiskapelle unter Leitung von Muſikdirektor Hunkler umrahmten den feier⸗ lichen Akt. Als Abſchluß des erſten Ausſtellungstages fand abends ein Feſtbankett im„Bürgerhof“ ſtatt, das Verlaufe des ſtimmungsvollen Abends, bei dem der Geſangverein„Cäcilia“ und die Kreiskapelle mit⸗ wirkten, konnten Joſef Hoffmann, Bernhard Braun und Kilian Hotz für 25jährige Zugehörig⸗ keit zum Jubilarverein durch den Landesfachgrup⸗ penleiter ausgezeichnet werden. Sondertagungen Im Laufe des Sonntags hielten die Ziegen⸗ züchter eine Sondertagung ab, in der nach Begrüßung durch den Landesſachgruppenleiter Dick⸗ gießer Reichsfachgruppenleiter Dr. Keller⸗ Berlin über die Aufgaben und die Durchführung der Organiſation in der deutſchen Ziegenzucht ſprach und auch für die Gründung von Kreis⸗Bockhaltungsver⸗ einen eintrat. Bei der Sondertagung der Bienen⸗ züchter, die der Vorſitzende dͤer Landesfachgruppe Baden, Rektor Röſch⸗Hornberg leitete, ſprach Prof. Dr. Wohlgemuth⸗Erlangen über die Notwen⸗ digkeit der Vermehrung der Völkerzahl und die Er⸗ höhung der Leiſtungsfähigkeit. Auch der Vorſitzende der Kreisſachgruppe Bruchſal, Direktor Kiefer, kam zu Wort. Die Tagung der Kaninchen⸗ zliichter wurde vom Kreisfachgruppenleiter Wasmer geleitet. In ihrem Mittelpunkt ſtand die Rede des zweiten Landesfachgruppenleiters Roſen⸗ baum⸗Pforzheim über die Zucht von Wirtſchafts⸗ raſſen. Kreisſchulungsleiter Braun⸗Forſt gab Anregungen zur Schulung der Zuchtwarte. Daß die Ausſtellung, die auch eine Hundevor⸗ führung und Brieftaubenausſtellung einſchloß, ſtärkſtes Intereſſe fand, geht daraus her⸗ vor, daß am Samstag und Sonntag weit über 6000 Beſucher gezählt wurden. Es war für die Preisrich⸗ ter eine beſonders ſchwere Arbeit, angeſichts des wirklich guten Materials gerechte Entſcheidungen zu fällen. Zahlreiche Ehrenpreiſe, erſte, zweite und dritte Preiſe wurden zuerkannt. Streichhölzer zum Spielen, ſie haben einen undich⸗ ten Gasſchlauch oder eine Schaltanlage, die beſchä⸗ digt war, nicht rechtzeitig erneuert. Der Schaden, der in jedem Jahr durch ſolche Fahrläſſigkeit angeſtiftet wiro, iſt in den 400 Millio⸗ nen Mark enthalten, mit denen der geſamte Feuer⸗ ſchaden in Deutſchland beziffert wird. Da nach all⸗ gemein gültigen ſtatiſtiſchen Unterſuchungen ſtets etwa drei Viertel des geſamten Feuerſchadens durch Fahrläſſigkeit und Böswilligkeit verurſacht werden, kann man annehmen, daß auf das Konto der Brand⸗ ſtiftung Feuerſchäden im Werte von 300 Millionen Mark kommen. Das iſt eine gewaltige Summe. Das iſt fünfundzwanzigmal mehr als der Schaden, der in den Kohlengruben von Perry bisher ent⸗ ſtand. Die böswilligen Brandſtifter kann man im Laufe der Zeit durch Beſtrafung unſchädlich machen. Mit den fahrläſſigen iſt es viel ſchlimmer. Jeder glaubt, gerade er könne nie fahrläſſig werden. Und in dieſem leichtfertigen Glau⸗ ben ſteckt die Hauptgefahr. Denn wer ſo denkt, unterdrückt in ſich die Kontrolle über ſein Verhalten und die Fähigkeit, ſeine Arbeits⸗ und Lebensumgebung richtig darauſhin zu beobach⸗ ten, ob irgendwo ein brandgefährlicher Zuſtand be⸗ ſteht. Man braucht nur einmal in der Zeitung nach⸗ zuleſen, wenn es gebrannt hat, und auf die Brand⸗ urſache zu achten, um feſtzuſtellen, ͤaß dies jedem von uns hätte paſſieren können. Wenn man das tut, dann vollführt man eine gute Erziehung an ſich ſelbſt, und wenn alle dies tun, wird bald der ge⸗ ſamte Schaden, der durch fahrläſſige Brandſtiftung verurſacht wird, faſt nur noch ſo groß ſein wie der der„größten Brandͤſtiftung der Welt“. D. O. V. Aus dem Neuſtadter Stadtrat M. Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 18. Aug. In der jüngſten Stadtratsſitzung wurde beſchloſſen, den weiteren Ausbau des Krankenhauſes unverzüg⸗ die Herſtellung der Fahrbahn vorgeſehen. Später lich in Angriff zu nehmen. Im Oſten von Neuſtadt, in Verbindung mit dem Winzinger Kerweplatz, ſoll ein großes Aufmarſchgelände geſchaffen werden. Geplant iſt eine weitere Vergrößerung der Winzinger Kerwe, die über den Rahmen einer Vor⸗ ſtadtkerwe ja ſchon weit hinausgewachſen iſt. Die Kerwe ſoll zu einem großen Volksfeſt werden, das vielleicht den Namen„Feſt der Deutſchen Weinſtraße“ erhält. Neben dem Neuſtadter Weinleſefeſt im Herbſt ſoll die Winzinger Kerwe die größte Neuſtadter Ver⸗ anſtaltung werden.— In der Jugendherberge auf der Hambacher Höhe wird eine Berufsſchule un⸗ tergebracht. Für die Jugend wird eine neue größere Herberge erbaut.— Die Zahl der Volkswohnun⸗ gen im„Hölzl“(Neuſtadt⸗Oſt) wird auf 22 vergrö⸗ ßert.— Der Stadtkämmerer D. Vogel tritt als rechtskundiger Beigeordͤneter endgültig in den Dienſt der Stadt über. Dem ſcheidenden bisherigen Beige⸗ ordneten Wagner wurde Dank geſagt für ſeine wert⸗ vollen Dienſte. Preisgerichtsentſcheidung im Jugendherbergs⸗ Wettbewerb * Bad Dürkheim, 18. Auguſt. In ganztägiger Be⸗ ratung kam das Preisgericht bei Bewertung der 34 eingegangenen Entwürſe im Wettbewerb zur Erſtel⸗ lung einer Großjugendherberge in Bad Dürkheim zu dem Entſchluß, den 1. Preis mit 800 Mark an Hans und Fritz Seeberger, beide in Kaiſerslautern, den 2. Preis mit 600 Mark an Willy Kullmann⸗ Ludwigshafen und den 3. Preis mit 400 Mark an Kurt Martin⸗Ludwigshafen zu vergeben und die Ar⸗ beiten von Karl Latteyer und Fritz Schneider, beide in Ludwigshafen und Robert Reuter⸗Bad Dürkheim mit je 200 Mark anzukaufen. Die weitere künſt⸗ leriſche Bearbeitung wird einem der Verfaſſer der preisgekrönten oder angekauften Arbeiten übertra⸗ gen. Die Ausführung ſtellt ſich auf rund 120000 Mark. Dem Preisgericht gehörten u. a. an: ſtellver⸗ tretender Gauleiter Leyſer⸗Neuſtadt, Bannführer Iſemann als Vertreter des Gebietsführers Thimel, Bannführer Kochskämper als Bauberater des Reichs⸗ verbandes für deutſche Jugendherbergen und Bür⸗ germeiſter Sitzenſtuhl⸗Bad Dürkheim. Das Aus⸗ ſchreiben war vom Landesverband Saarpfalz im Reichsverband für deutſche Jugendherbergen aus⸗ gegangen. Jagenbſchutztammer beim Landgericht Frankenthal * Frankenthal, 17. Aug. Auf Grund der Anord⸗ nung bes Reichsjuſtizminiſters wird auch im Bereich des Lanoͤgerichts Frankenthal eine Jugendſchutz⸗ kammer eingerichtet, die am 1. September ihre Tä⸗ tigkeit aufnehmen wird. Die neue Kammer wird ſich im weſentlichen mit der Behandlung von Sitt⸗ lichkeitsverbrechen von und an Jugendlichen, fahr⸗ läſſiger Körperverletzung und Verſtößen gegen die Arbeitsſchutzgeſetze für Jugendliche befaſſen. Gauſchützenfeſt in Neuſtabt * Neuſtadt an der Weinſtraße, 17. Aug. In der Woche vom 22. bis 29. Auguſt findet in Neuſtadt das 2. Saarpfälziſche Gauſchützenfeſt ſtatt. Die Schützengeſellſchaft Neuſtadt hat auch heuer wie⸗ der die Organiſation des Feſtes übernommen. Wie in der Verſammlung der Schützengeſellſchaft bekannt gegeben wurde, iſt Neuſtadt zum ſtändigen Austra⸗ gungsort des alljährlichen Gau⸗Schützenfeſtes be⸗ ſtimmt worden. 8 — — E 3 2 7 ee 5 Mittwoch, 18. Auguſt 1937 Erſtmals ein beſonderer Poſtſtempel auläßlich der Internationalen Rennen in Iffezheim (DNB⸗Heimatbilderdienſt.) Nachbargebiete Reichsleiter Dr. Ley, Stabschef Lutze und der Reichsſportführer ſprechen zu den Auslandsdeutſchen dub. Stuttgart, 17. Auguſt. Reichsleiter Dr. Ley, Stabschef Lutze und der Reichsſportführer werden vor den Auslandsdeutſchen ſprechen, die in der Zeit vom 28. Auguſt bis 5. September zu der von der Auslandsorganiſation der NSDApP veranſtalteten fünften Reichstagung der Auslanoòsdeutſchen in Stuttgart zuſammenkommen. Reichsleiter Dr. Ley wird am Dienstag, dem 31. Auguſt, 20 Uhr, in der Schwabenhalle das Wort ergreifen; am Samstag, dem 4. September, vormittags 11 Uhr, ſprechen der Stabs⸗ chef der SA Lutze und Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer und Oſten bei einer Kundgebung in der Stadthalle in Stuttgart. Blick auf Viernheim Heſſens größte Landgemeinde läßt umfang⸗ reiche Straßenerneuerungs⸗ und Her⸗ ſtellungsarbeiten als Notſtandsarbeiten durch⸗ führen. Es kommen etwa 16 Straßen in Betracht, in denen die Fußſteige mit einem Teerbelag ver⸗ ſehen und mit Ranoſteinen und Goſſenpflaſter aus⸗ geſtattet werden ſollen. Ebenſo iſt in zwei Straßen ſoll die ſehr ſchmale Hügelſtraße eine Einbahnſtraße werden. Für die Straßenherſtellung ſind insgeſamt 110 000 Mark vorgeſehen. Ferner wird der ſchon längſt geplante Kanalbau von der Bürſtäödter⸗ weg⸗Tränke zur Sandhoferweg⸗Tränke— wodurch erſtere verſchwindet— in nächſter Zeit in Angriff genommen. Das hier vorgeſehene Stück Kanal iſt als Teil des geplanten Ringkanals beſtimmt. In dem in den Weingärten neuaufgefüllten Gelände werden die Waſſer⸗ und Gasleitungen gelegt. Gemäß Verfügung des Präſidiums des ReB. wurden die Obertruppmeiſter, Gemeindegruppenfüh⸗ rer Kaſpar Lammer und Ausbildungsleiter Hein⸗ rich Münkel zu LS⸗Führern befördert. Beide ſtehen ſeit Gründung des Luftſchutzbundes mit in vorderſter Front der Luftſchutzarbeit. Der Polizeibe richt der letzten Woche meldet ſechs Anzeigen wegen Vergehens gegen die Reichs⸗ ſtraßen⸗Verkehrsordnung(Fahren ohne Licht uſw.) und je eine wegen Hühner⸗ und Fahrraddiebſtahls. Nach langem ſchwerem Leiden ſtarb im Alter von 64 Jahren Fräulein Maria Effler, wohnhaft in der Adolf⸗Hitler⸗Straße. dt. Worms, 18. Auguſt. Strommeiſter Martin Weis, der beim Heſſiſchen Waſſerbauamt in Worms im Dienſt ſtand, trat, da er die Altersgrenze erreicht hat, in den Ruheſtand. Für ſeine erfolgreiche Tätigkeit wurden ihm Dank und Anerkennung aus⸗ geſprochen.— Der Generaldirektor i. R. der Corne⸗ lius Heyl AG, Dr. phil. Heinrich Schulz, ſtarb im 76. Lebensjahr. Er war in Darmſtadt geboren, kam nach ſeinem Studium als Chemiker zur Firma Boehringer 8 Söhne in Waldhof und trat drei Jahre ſpäter, im Jahre 1892, in die Firma Corne⸗ lius Heyl in Worms ein. Der Lederinduſtrie hat er große Dienſte geleiſtet. Nach 38jähriger raſtloſer Tätigkeit trat er in den Ruheſtand. dt. Guntersblum, 18. Auguſt. Nach einer gründ⸗ lichen Ueberholung und Inſtandſetzung wurde die Guntersblumer Rheinfähre wieder in Betrieb genommen. Auch die„Depper“ wurde erneuert. Bisher, alſo während den Erneuerungsarbeiten, wurde der Verkehr durch ein Motorboot aufrecht⸗ erhalten. Der Fuhrwerksverkehr mußte ſolange ruhen. *M Endingen a.., 18. Auguſt. Am Freitagnach⸗ mittag ereignete ſich in der Adolf⸗Hitler⸗Straße ein tödlicher Verkehrsunfall Die 75jährige Luiſe Frey lief, als ſie die Straße überqueren wollte, in einen von Riegel kommenden Perſonenkraftwagen. Die Frau erlitt durch den Aufprall ſo ſchwere Kopf⸗ und innere Verletzungen, daß ſie gleich nach dem Unfall ſt ar b. Den Fahrer trifft keine Schuld. Drei Stun⸗ den früher hatte ſich in der gleichen Straße ein Zu⸗ ſammenſtoß zweier Laſtkraftwagen ereignet, bei dem jedoch nur Sachſchaden entſtand. Zweckverband„Freilichtbühne im Warndt“ * Saarbrücken, 18. Auguſt. Die Körperſchaften Stadt Saarbrücken, Landkreis Saarbrücken, Stadt Völklingen, Amt Ludweiler und Gemeinde Karls⸗ brunn haben ſich zu einem Zweckverband„Freilicht⸗ bühne im Warndt“ zuſammengeſchloſſen. Die Auf⸗ gabe des Verbandes iſt der Betrieb der Freilicht⸗ bühne im Warnoͤt. Der Sitz des Verbandes iſt Ludweiler⸗Warndt. Der Zweckverband iſt Mitglied des„Reichsbundes der deutſchen Freilicht⸗ und Volks⸗ ſchauſpiele e..“ — 3 * Rahmen, das tages, Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite /Nummer 378 Blick auf pfälziſche Fußballfelder TSG⸗Revanche zum Auftakt— Tiator wieder bei Mundenheim— Vielverſprechende Reuſtadter Juſion— Großkampf⸗Erwarten in Frankenthal Zum Beginn des neuen Fußballjahres gab es in der Pfalz eine ganze Reihe intereſſanter Fußballſpiele, die trotz der eben ausgeklungenen Sommerferien zum Teil recht guten und ſpannenden Sport brachten. Es ſtanden ſich nachgenannte Mannſchaften gegenüber: TSG 61 Ludwigshafen— Sportfreunde Frankfurt:1 Sp. Vg. Mundenheim— Sp. Vg. Sandhofen 18 FG 46 Neuſtadt— VfR Kaiſerslautern:0 Kreis Frankfurt— Kreis Mittelpfalz:1 In dem letzten Aufſtiegstreffen des TS G, dem be⸗ kanntlich der Aufſtieg zur Gauklaſſe nicht geglückt iſt, ob⸗ wohl gerade er auf Grund ſeines Könnens dazu berufen wäre, wieder eine Zierde der Südweſt⸗Gauklaſſe zu bilden, war eine Revanche fällig. da ſeinerzeit in Frankfurt die Sportfreunde mit:0 die Ueberhand behalten hatten. Man ließ ſich dazu denn auch die Gelegenheit nicht nehmen, und konterte den Gegner in durchaus ſicherer Weiſe nieder, ob⸗ wohl der Sturm noch nicht ganz an ſeine beſten Tage an⸗ ſchließen konnte und auch in den Deckungsreihen noch einige Unebenheiten ſich offenbarten. Immerhin war aber der neue Trainer Alt mit der Erſtvorſtellung der nun von ihm betreuten Spieler einigermaßen zufrieden. Wo ein Wille iſt, iſt bekanntlich auch ein Weg und man müßte ſich ſchon ſehr täuſchen, wenn es dem TS nicht gelingen würde, erneut die Meiſterſchaft der Bezirksklaſſen zu er⸗ ringen. Die Sandhöfer Spielvereinigung, die ſchon wiederholt zum Kirchweihfeſt in Mundenheim auf⸗ ſpielte, holte ſich dort einen knappen Sieg, der bei beider⸗ ſeits etwas mäßigen Leiſtungen inſofern wertvoller er⸗ ſcheint, da die beſte Kraft, Müller, erſetzt war und bei Mundenheim wieder Tiator mitwirkte, der in alter Schuß⸗ kraft immer noch eine Verſtärkung des Angriffs bedeutet. Kurz vor der Pauſe war Sandhofen durch Ehrbächer in Führung gegangen, doch Tiator glich in der 62. Minute aus, um aber dann das Pech zu haben, einen Elfmeter zu vergeben. Kurz vor Schluß holte ſich dann Sandͤhofen durch ſeinen Linksaußen erneut die Führung zurück. In Neuſtadt hat ſich in aller Stille ͤurch Zuſammen⸗ ſchluß der neue und größere Verein§ G 46 Neuſtadt gebildet, der im prächtigen Stadion den VfR Kaiſers⸗ kautern empfing. Man verſtand dabei in einem guten und feſſelnden Spiel ſeine Bezirksligareife und die größere Stärke eindeutig unter Beweis zu ſtellen, denn obwohl ſich die Lauterer Gäſte alle Mühe gaben, konnten ſie nicht um⸗ hin, eine hohe Niederlage in Kauf zu nehmen, die zwar nicht tragiſch zu nehmen iſt, aber immerhin dazu dienen ſollte, den Trainingsbetrieb in der Barbaroſſaſtadt noch ſtrammer und härter zu geſtalten. Die Kreiſe Frankfurt und Mittelpfalz ſtan⸗ den ſich in Rödelheim vor etwa 3500 Zuſchauern gegen⸗ über; aber das Spiel beider Auswahlmannſchaften hielt nicht ganz die Erwartungen, die man in es geſetzt hatte. Frankfurt zeigte ſich ſchließlich doch als die etwas beſſere Einheit, die den Mittelpfälzern, nachdem man ſich gefun⸗ den hatte, das Beſtehen unmöglich machte und bis zum Wechſel mit örei Treffern führte. Durch Drais zog Frank⸗ furt noch mit dem 4. Tor ͤavon, bis es Mittelpfalz gelang, den Ehrentreffer herauszuholen. Große Ereigniſſe werfen bekanntlich ihre Schatten vor⸗ aus. In Frankenthal, allwo am 29. d. M. die tüch⸗ tige Kickerself den Deutſchen Meiſter Schalke 04 zum Pokalſpiel empfängt, iſt man unter Einſatz von Arbeits⸗ dienſt und SA fleißig dabei, das Stadion auf ein Faſſungs⸗ vermögen von etwa 20 000 Beſuchern zu bringen. Der ge⸗ meinſchaftliche Einſatz aller Kräfte wird das große Werk ſchaffen und dazu beitragen, der auſſtrebenden Zuckerſtadt einen Sportgroßtag zu beſcheren, awie man ihn bisher in Frankenthals Mauern noch nicht geſehen hat. Der„Club“ erneut beſiegt Boruſſia Dortmund— 1. FC Nürnberg:2(:0) Deutſchlands vorjähriger Fußballmeiſter ſcheint die lange Ruhepauſe nicht aut überſtanden zu hoben. Am Tage nach ſeiner Bielefelder:4⸗Niederlage trat der 1.§C Nürn⸗ berg in Dortmund gegen Boruſſia an und unterlag wieder, diesmal mit:3(:1) Toren. Der„Club“ hatte wieder einige Erſotzleute eingeſtellt. Jedenfalls zeigten die Dort⸗ munder ausgezeichnete Leiſtungen, es trat offen zu Toge, daß Feroͤl Swatoſch für ſeine Tätigkeit als Trainer frucht⸗ baren Boden vorgefunden hat. Nach einer knappen halben Stunde ſchoß erſte Tor, aber gleich nach dem Wechſel gingen die Nürn⸗ berger durch zwei Tore, für die Eiberger und Uebelein 2 verantwortlich zeichneten, 2·1 in Front. Mitte der Halb⸗ zeit kamen die Boruſſen ſtark auf, und zwei Tore des rechten Flügelſtürmers Dunney ſchafften ſchließlich den verdienten 92⸗Sieg der Weſtdeutſchen. Deutſchland⸗Schweiz in Köln Sieben Fußball⸗Länderſpiele der Schweiz Der Eidgenöſſiſche Fußball⸗Verband hat für die Spiel⸗ zeit 1937/8 bereits ſieben Länderſpiele feſt abgeſchloſſen, darunter auch die 21. Begegnung mit Deutſchland. Dieſes Treffen wird am 6. Februar 1938 in Köln ausgetragen werden. Außerdem hat die Schweiz noch drei Repräſen⸗ tativſpiele für die B⸗Mannſchaft abgeſchloſſen. Ein wei⸗ teres Länderſpiel führt die Eidgenoſſen noch mit Portugal im Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidungskampf zuſammen, fer⸗ ner hofft man noch auf eine Begegnung mit England, die in der erſten Mai⸗Hälfte 1938 ſtattfinden würde.— Der genaue Spielplan hat folgendes Ausſehen: 19. September: Oeſterreich— Schweiz in Wien; 17. Okto⸗ ber: Frankreich—Schweiz in Paris; 31. Oktober: Schweiz gegen Italien in der Schweiz; 14. November: Ungarn— Schweiz in Budapeſt; 6. Februar: Deutſchland— Schweiz in Köln; 3. April: Schweiz— Tſchechoflowakei in der Schweiz; 8. Mai: Schweiz— Belgien in der Schweiz. 19. September: Baden/ Württemberg— Schweiz B in Konſtanz; 17. Oktober: Schweiz B— Frankreich B in Lau⸗ ſanne; 31. Oktober: Italien B— Schweiz B in Italien. Auch Walodhofs Hanöòballſpieler feiern Fubiläum Turnier vom 25.—29. Auguſt— Darmſtabts Städtemannſchaſt kommt MesA Leipzig ſpielt in Mannheim 30 Jahre Sportverein Waldhof— 15 Jahre Handball⸗ abteilung iſt der äußere Anlaß der großen Zubiläums⸗ ſpiele des Sp Waldhof in den kommenden Wochen. Es iſt dabei nicht meine Aufgabe, auf die großen Spiele der Fußballer hinzuweiſen, ich begnüge mich in dieſem Programm der Handballer näher zu beleuchben und die Hauptſpiele herauszuſtellen. 15 Jahre beſteht nun die Handballabteilung des Spx Waldhof, von denen die letzten fünf faſt ganz im Zeichen einer über⸗ legenen Spielweiſe des Jubilars in den deutſchen Gauen ſtanden; in denen die Waldhofhandballer nacheinander in den Mannheimer Städte⸗ und badiſchen Gaumannſchaften weit in der Ueberzahl waren, in denen ſie auch inter⸗ national zu Ehren kamen, ſie Meiſterſchaften am laufenden Band und auch den höchſten Titel des Fachamtes einmal erringen konnten und Deutſcher Meiſter wurden. Eine ſolche Vergangenheit veryflichtet! Deſſen waren ſich auch die Verantwortlichen des Sport⸗ vereins bewußt und haben ein Jubiläumsprogramm zu⸗ ſammengeſtellt, das ſich ſehen laſſen kann. Wenn es auch nicht gelang, das Hauptſpiel in die Jubiläumswoche zu legen, Weißenfels oder Leipzig ſollte es zum mindeſten ſein, ſo wurde doch mit der Verpflichtung der Darm⸗ ſtädter Städtemannſchaft eine Elf gewonnen, die auch am Haupttag der Jubiläumswoche, am 29. Auguſt, guten Sport garantiert. Die Darmſtädter werden übrigens auch mit ihrer Frauenvertretung kommen, der als Gegner der VfR Mannheim gegenüberſtehen wird. Darüber hinaus wird aber auch der Deutſche Meiſter, M T S A Leipzig, in Mannheim gaſtieren. Die Leipziger werden am 10. Oktober Gaſt des Sp Waldhof ſein. Gerade dieſes Spiel wird hier mit beſonderem Intereſſe erwartet werden. Den Waldhöfern muß tatſächlich Dank gezollt werden, daß ſie es verſtehen, die beſten Mannſchaften zu verpflichten, unb dadurch nicht nur ihrer Mannſchaft ſtarke Gegner ver⸗ ſchaffen, ſondern auch ihren Anhängern ſportliche Hoch⸗ genüſſe beſcheren. Zn der letzten Auguſtwoche wird vom 25.—29. Auguſt das Jubiläumsturnier 5— des Jutereſſes ehen. Dieſes Turnier hat dadurch an Reiz gewonnen, daß der Jubilar nur mit ſeiner Reſervemannſchaft an demſelben tellnehmen wird, ſo daß tatſächlich die Frage aufgeworfen werden kann: Wer gewinnt das Waldhof⸗ Turnier? Zehn Mannſchaften: BfR, M, Poſtſport⸗ verein, Reichsbahn TSpB, TB 46, TV Seckenheim und die Waldhofreſerven nehmen aus Mannheim daran teil. Hinzu kommen: TV Lampertheim, TSG 61 Ludwigshafen, SpV Schwetzingen. Von dieſen zehn Mannſchaften müſſen zu⸗ nächſt vier eine Ausſcheidungsrunde beſtreiten, da zum Turnier ſelbſt nur acht Mannſchaften zugelaſſen werden. In einer vom Syportverein Waloͤhof anberaumten Be⸗ ſprechung wurde alles Nähere beſprochen und auch die Auslofung vorgenommen. Bevor wir auf dieſe ſelbſt zu ſprechen kommen, ſei kurz das Progrommdes Haupt⸗ des letzten Auguſtſonntages, beſprochen. Nach einem Spiel zweier B⸗Jugendmannſchaſten des Jubilars und des Poſtſportvereins beginnt der Haupttag mit dem Einmarſch ſämtlicher teilnehmenden Mannſchaften. Die Frauenmannſchaften des UfR Mannheim und die Darm⸗ ſtädter Stäbtemannſchaft machen den Beginn, es folgt das Spiel des Jubilars gegen die Stadtmannſchaft Darmſtadt und anſchließend das Endſpiel um den Ehrenpreis des Reichsfachamtsleiters. Eine anſchließende Siegerehrung beſchließt das Programm auf dem Raſen, dem ſich ein Kamerabſchaftsabend im Klubhaus anſchließt. Ein wirk⸗ lich reichhaltiges Programm, das eines Jubfläums würdig gennnt werden muß. Die Ausloſung des Turniers hat diesmal einige Ver⸗ eine nicht ganz befriedigen können. Das beſte Los haben die Ludwigshafener getroffen die gefühlsmäßig einen leichten Weg in die Endrunde aben. Ueber die Waldhofreſerven kommen ſie in der auptrunde gegen den TV 46, der nächſte Gegner wird mit dem Sieger aus dem Spiel Lampertheim gegen Reichsbahn wieder ein Bezirksligiſt ſein, ſo daß die Gler ſicher ins Endſpiel kommen ſollten. In der zweiten Abteilung ſind die Gauligiſten gleich in der erſten Runde gepaart, ſo daß einer berſelben ſchon vorzeitig ausſcheiden muß. Die Paarungen lauten: Ausſcheidung: TS 61 Ludwigshafen— SpsW Walbhof 2. Mannſch. Sieger A; Mech— Poſt Sp ⸗ Sleger B. Hauptrunde: Tn Lampertheim— Reichsbahn⸗Tep ⸗ Sieger C; TB 46— Sieger K— Sieger P, Spc Schwet⸗, Fedken— Sieger B= Sieger E; Bföt Mannheim— eckenheim ⸗ Sieger F. Vorſchlußrunde: Sieger C— Sieger D ⸗ Sieger 67 Sieger E— Sieger F⸗= Sieger H Schlußrunde: Sieger— Sieger H. Während bei der Ausſcheidungs⸗ und Hauptrunde das Los bei unentſchiedenem Ausgang entſcheidet, wird ſowohl in der Vorſchlußrunde als auch im Schlußſpiel bis zur Entſcheidung geſpielt. Zum Hockenheimer Motorradrennen am 5. September ſind bereits zahlreiche Meldungen eingegangen, ſo von Fleiſchmann, Mellmann, Richnnowi und Kohfink. Das Training beginnt am 3. September; hier müſſen gewiſſe Mindeſtzeiten erzielt werden. In einem Leichtathletikkampf ſtanden ſich in Stockholm die Städtemannſchaften von Stockholm und Oslo gegenüber. Die Vertrerer der ſchwediſchen Hauptſtadt blieben mit 143:129 Puntten ſiegreich. Der Tennisländerkampf Italien— Auſtralien, der am Dienstag in Viareggio beendet wurde, endete mit dem knappen Siege von 413 Punkten der Auſtralier. Am letzten Tag ſchlug Palmieri Crawford 628, 917,:7,:2. Einen Dreiländerkampf im Rudern haben Italien, Ungarn und die Schweiz für den 1. und 12. September auf dem Comer See abgeſchloſſen. Es kommen dabei ſämt⸗ liche olympiſchen Ruderdiſziplinen zum Austrag. Zwei neue Lanbesrekorbe gab es bei ben ſchwediſchen Frauen⸗Leichtathletikmeiſterſchaften in Göteborg. Im Dis⸗ kuswerfen verbeſſerte Birgit Lundſtröm ihren eigenen Rekord von 99,74 auf 40,74 Meter und im Weitſprung Martha Vretman die neue Beſtleiſtung auf 5,40 eter. Fetzt geht es um die„Europameiſterſchaft“ Bern wird intereſſant! Heute beginnt auf der Runoſtrecke im Bremgarter Wald das Training der Rennwagen Von unſerm Kraftfahrt⸗Mitarbeiter K. G. von Stackelberg. Bologna, 18. Auguſt. Dieſer Bericht wird auf der Fahrt von Pescara nach Bern, zwiſchen der Coppa Acerbo, die einen neuen ſchönen Sieg unſerer deutſchen Rennwagen brachte, und dem Gro⸗ ßen Preis von Bern, am kommenden Sonntag ge⸗ ſchrieben. Unſere deutſchen Rennſtälle haben, ſofort nach⸗ dem die Coppa Acerbo gefahren war, ihre Koffer gepackt— und wir mit ihnen—. Hinunter ging die Fahrt, an der Adria⸗Küſte entlang, nach der Schweiz und am Mittwoch nun beginnt in Bern auf der Runoſtrecke im Bremgartner Wald das Training zum Großen Preis der Schweiz, dem vierten großen Rennen, in dem in dieſem Monat unſere deutſchen Rennſtälle am Start ſind. Triumphfahrt deutſcher Fahrer Die große Rundreiſe iſt zur Triumphfahrt un⸗ ſerer Fahrer und Wagen geworden. In Freiburg begann dieſer Monat mit deutſchen Siegen. Acht Tage ſpäter wurde der Große Preis von Monaco eine Beute deutſcher Fahrer und wieder acht Tage danach die Coppa Acerbo im kleinen Adria⸗Städtchen Pescara— und nun Bern. Dieſer Große Preis der Schweiz iſt die vorletzte „Grande Epreuve“ dieſes Jahres. Als letzter Großer Preis folgt dann nur noch der von Italien auf der Livorno⸗ Runoſtrecke. Darum wird ſich in Bern die Europa⸗ meiſterſchaft, falls eine ſolche in dieſem Jahr ver⸗ geben wird, denn offiziell iſt ſie ja nicht mehr ausgeſchrie⸗ ben, entſcheiden. Brauchitſch und Caracciola haben beide je 8 Gutpunkte in den Großen Preiſen dieſes Jahres ſammeln können und viegen damit in Führung. Haſſe hat durch ſeinen Sieg im Großen Preis von Bel⸗ gien 5 Gutpunkte und Roſemeyer hat drei.— Wer nun die beiden letzten Großen Preiſe für ſich entſcheidet, kann Anrecht auf den Titel des Europameiſters erheben. Die 13 Mal wieder ein Todesſtoß für abergläubiſche Leute. Die gefürchtete 13 iſt mit Bernd Roſemeyer im Bunde. Nicht umſonſt trägt ſeine Frau faſt bei jedem Rennen ein Kopftuch mit vielen draufgeſtickten 13en. Jetzt gewann Bernd die 13. Coppa Acerbo und die Entſcheidung fiel in der 13. Runde. Denn da war es nämlich, als Roſemeyer dieſen tollen Zwiſchen⸗ fall hatte, als er mit ſeinem Wagen durch Blockieren eines Rades ins Schleudern kam, ſo daß das rechte Hinterrad gegen einen Kilometer⸗Stein ſchlug und die Radkappe ab⸗ geriſſen wurde. In dieſer 13. Runde flog ihm dann das Rad herunter— aber Bernd konnte ſich auch auf drei Rädern halten, bis ſein Wagen, auf der Bremstrommel rutſchend, an einem Notdepot der Auto⸗Union vorrollte, und dort ein neues Rad aufgezogen werden konnte. Welch' ein Glück, daß dieſer Zwiſchenfall ſich ausgerechnet bei dis⸗ ſem Depot ereignete. Haus im Glück— Haus im Pech! Hans Stuck hat dieſes Jahr Pech, verteufeltes Pech. Schon im Großen Preis von Deutſchland hatte er einen Wagen, der nicht recht wollte, dann ſtreikten in Monte Carlo ſeine Bremſen und nun in Pescara war der Kom⸗ preſſor ſchon nach der erſten Runde defekt. Da kann man nichts gegen machen, nur ſoll man ſich hüten, jetzt etwa zu glauben:„Der Stuck kann nicht mehr!“ Das tun manche Leute gerne und ſchnell. Das tat man auch im vergan⸗ genen Jahr bereits bei Brauchitſch— und nun iſt ausgerechnet dieſer Fahrer einer der erfolgreichſten des Jahres und holt einen ſchönen Platz nach dem andern. Sein zweiter Platz in Pescara jetzt mag ihm eine beſon⸗ dere Freude geweſen ſein, denn er errang ihn ausgerechnet an ſeinem Geburtstag. Marſchall Balbo bekommt eine Zigarr Marſchall Balbo, Gouverneur von Libyen und großer Freund des Kraftfahrſports, war auch nach Pescara ge⸗ kommen, um dem Rennen beizuwohnen. Vor dem Rennen begrüßte er ſehr freundlich unſere deutſchen Fahrer und ſprach lange mit Frau Stuck. Die Rennfahrerfrau hatte dabei Gelegenheit, ein altes Verſprechen, das in Tripolis gegeben wurde, einzulöſen. Sie Überreichte Balbo eine rieſenhafte Zigarre, die ſie ihm aus Braſilien mitgebracht hatte— der Marſchall freute ſich diebiſch! Nachwuchs k. v. Unſere Nachwuchsfahrer ſind leider zum großen Teil außer Gefecht geſetzt. Rudi Haſſe, der lange Sachſe, mußte von Monte Carlo aus nach Deutſchland, um ſich dort einen leichten Bruch am Fuß und eine Wunde unter dem Kinn, die von ſeinem Sturz in Monte herrührten, gründlich auszukurieren. Hermann Lang lag mit hohem Fieber mit einer Nieren⸗ ſache zu Bett und wenn es ihm auch zum Glück wieder beſſer geht, ſo weiß man doch noch nicht, ob er in Bern am Start ſein kann. Seaman ſhließlich iſt von ſeinem Nürburgring⸗Sturz noch nicht ſo ganz geheilt— ſein neuer⸗ licher Unfall in Pescara mag damit zuſammengehangen haben. Jebenfalls wird er nun nach dieſem zweiten Sturz einige Zeit Ruhe nötig haben, um ſich wieder ganz zu ſammeln. zur Zeit Fubiläum in Neckarſteinach Zum 25fährigen Beſtehen der Spg Reckarſteinach Im Jahre 1911 hielt Fußball im lieblichen Neckarſtäbtchen Neckarſtein ach ſeinen Einzug. Unter dem Namen Fcé„Germania“ Neckarſteinach fand am 20. Fe⸗ bruar 1912 die Gründung des erſten Fußballvereins ſtatt. Vier Gründun emliglicher gehbren noch 668 dem Verein an und die Numen Georg Ebert 1, Joſef Denner, Gottlieb Neuert und Joh. Ludwig Schmitt ſind mit der Geſchichte des Fußballpioniers aus dem Elſenzkreis auf das engſte verbunden. Bei dem Kameradſchaftsabend am Samstag wurde auch der Gefallenen gedacht. Kreisfach⸗ Olbert(Doſſenheim) übermittelte dem ubilar die Glückwünſche namens des Kreiſes und Gaues und die Vertreter der benochbarten Fußballvereine aus Neckargemünd, Eberbach, Hirſchhorn und Aee ſahen es ſich als eine hohe Ehre an, dem Jübtlar durch Geſchenke ihre Glückwünſche dar⸗ zubringen. Der Jubilar erfreut ſich heute allgemeiner Wertſchätzung, was nicht zuletzt ein Verdienſt der Vereins⸗ führung iſt. Die Geſchicke des Vereins leitet ſeit dem 12. Auguſt 1093 Peter Seibert, der auch ſeit einigen Jahren das Amt des Kreisjugendfachwartes inne hat. Den Veranſtaltungen, anläßlich der Wiöhrigen Wieder⸗ kehr des Geburtsjahres der Spielvereinigung Neckar⸗ ſteinach, galt am Sonntag unſer Beſuch. an wird weit und breit wenig antreffen, die ſich in einer derart herrlichen Lage befinden. Wir waren Perzahcht von dem herrlichen Anblick der einzigartigen Lage der Fußballkampfſtätte dieſes„kleinen Vereins“ welcher nur in der 1. Kreisklaſſe ſein„Daſein friſtet“. Als Auftakt der Zubiläumsſpiele ſtanden ſich im Samstag die Ac⸗Mannſchaften von Neckar⸗ ſteinach und Neckargemünd gehenüber. Mit:2 blieben die„Alten“ des Jubilars erſolgreich. Am Sonntag kamen die Wettkümpfe um den Jubiläumsſieger zur Durch⸗ fithrung. Hieran beteiligten ſich Hirſchhorn, Ziegelhauſen, Neckargemünd und Neckarſteinach. Als Enoſieger ging die Toh Ziegelhauſen durch Siege über Hirſchhorn(K²3 und Spcg Neckargemünd(:2) bervor. Aber ſo glatt ging die Sache für die Ziegelhäuſer nicht. Insbeſondere im Kampf egen Neckargemünd, dem:0⸗Sieger über die Elf des Jubilars, wäre die Angelegenheit beinahe ſchief gegangen. ier zeigte Ziegelhaufen, das am kommenden Sonntog in der Aufſtiegsrunde zur Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt gegen 96 Seckenheim ſeine Befähigung unter Bewets zu tellen hat, recht mäßige Leiſtungen, die den Turnern wenig usſichten einräumen. Den Mannheimer Vorſtäbtern braucht es am 22. Auguſt wirklich nicht bange zu ſein. Vielleicht war aber auch an der ungenügenden Geſamtlei⸗ ſtung das am Vormittag des gleichen Tages ausgetragene Spiel gegen Hirſchhorn edoch Hatte auch der Geg⸗ ner aus Neckirgemünd bereits einen Kampf gegen Neckar⸗ ſteinach hinter ſich, ſo daß bei beiden Mannſchaften die gleichen Vorausſetzungen———.—— Die Neckargemünder machten dem Bezirksklaſſenanwärter den Enderfolg außer⸗ ordentlich ſchwer. Nach dem Wechſel holte Neckargemünd durch Rieſeneifer die:0⸗Führung auf und Ziegelhauſen vermochte alsdann in der Verlängerung mit viel Mühe und reichlich Glück das entſcheidende Tor zu buchen. Das„Feſtſpiel“ 3—— Heibelberg und 8 alſo zwei alte Bekannte aus den Punkteſpielen, welche auch in der kommendem Saiſon ſich im Punktewettſtreit der von Unterbaden⸗Oſt e werden. Wenn es bei dieſer Paarüng in Neckarſteinach um die ſo heißbegehrten Zähler gegangen wäre, dann hätten die Hei⸗ delberger, die mit 3·1 bie Oberhand behielten, ſchon die erſten Punkte auf ihrem Konto. Bei Halbzeit ſtand die 3** 0 zweiten Spielhälfte 0 und:0. Erſt don n die Eberbach i Gegentreffer. Sher a ecen Auch in der Univerſitätsſtadt Heibelberg hatte„König“ Fußball am erſten Sonntag nach der Som⸗ merſperre wieder das Wort ergriſſen. Im Stadteil Kirch⸗ heim gab es ein anziehungskräftiges Kirchweihſpiel 165 Altmeiſters Kirchheim mit ſeinem Nichbarrivalen TuSp Heidelberg⸗Rohrbach. Dieſes Rückſpiel einer im Juni an⸗ läßlich der Fußballwerbewoche in Rohrbach ſtattgefundenen Begegnung, welche ſeinerzeit mit einem 211⸗Sieg der Kirch⸗ heimer 5 8 auch diesmal den Bezirksklaſſenvertre⸗ ter erfolgreich. it 02 mußte der Kreisligiſt die Segel ſtreichen. Als Probegalopp zu dem mit größter Spannung am kommenden Samsta ſtattfindenden Gaſtſpiel der Ja ob⸗Elf Jahn Regeneburg maß der Heidelberger FC 05 feine Kräfte mit einer Minn⸗ ſchaft aus dem„Weſten“. Der Sportklub Käſfertal hinter⸗ ließ einen guten Eindruck und gab trotz Fehlens des ke⸗ kannten Stürmers Fuchs, der im Schwe 117 Auswahl⸗ ſpiel ſeine großen Fähigkeiten unter Beweis 2·1(Halbzeit 00) dem§C oas Nachſehhn (Eiungen Arbeitsdienſtmänner bei ſtellte, mit Müller, ein weiterer vom Nachwuchs, iſt dafür ganz groß in Form. In Pescara fuhr er wie ein Alter und ſein dritter Platz iſt wirklich ein ſehr ſchöner Erfolg für ihn, der noch im vergangenen Jahr im Lager der Motor⸗ radfahrer ſtand und nun ſeinen erſten Platz errang! Der neue Alſaa Es war noch nie da, daß eine Neukonſtruktion gleich auf Anhieb Erfolg hatte. Das kann auch Ingenieur Jano, der Konſtrukteur von Alfa nicht. Noch liefen ſeine beiden neuen 12⸗Zylinder, die äußerlich dem Mercedes ſehr ähneln, 4,6 Liter Zylinderinhalt haben und 5800 Touren drehen, nicht ſo, wie er es wollte. Wollen ſehen, wie das in Bern wird. Ueberhaupt: Bern wird intereſſant! Rie wird Schwimmlehrerin Wie aus holländiſchen Schwimmſportkreiſen bekannt wird, tritt Hollands dreifache Olympiaſiegerin Rie Maſtenbroek am kommenden Montag in Hilverſum die Stelle einer Schwimmlehrerin an. „Rie“ dürfte in erſter Linie zu dieſem Entſchluß, ihre Amateureigenſchaft preiszugeben, dadurch ge⸗ kommen ſein, daß ſie nach den Olympiſchen Spielen Unſtimmigkeiten mit ihrer Betreue⸗ rin, Frau Braun, hatte. Erich Zander⸗Archiv,.) 850 kämpften in Kaſſel Reichswettkämpfe des Arbeitsdienſtes Wie die SA in Berlin, ſo führt der Reichsarbeitsdienſt ſeine Generalausſcheidung für die NS⸗Kampfſpiele in Kaſſel durch. Auf der Heſſenkampfbahn haben am Samstag die Kämpfe der 850 beſten Jungmänner aus allen deut⸗ ſchen Gauen begonnen. Unter ihnen werden die 132 feſt⸗ geſtellt, die nach Nürnberg fahren dürfen. Auf allen Bahnen wurde am erſten Tag Vorzügliches geleiſtet. Selbſt die drückende und lähmende Schwüle die beſonders den Gepäckmärſchlern den 20 Kilometer langen Wea noch länger werden ließ, konnte die Begeiſterung, mit der die beeinträchtigen. Im Mannſchafts⸗Fünfkampf aing der Gau 13(Magdeburg⸗Anhalt) mit 768 Puttkten als Sieger vor dem Gau 30(Bayern⸗Hochland) mit 447 Punkten und dem Gau 8(Oſtmark⸗Frankfurt a. O⸗.) als überlegener Sieger hervor. Als ganz hervorragend muß die Durch⸗ ſchnittszeit von 12,2 Sek. angeſehen werden, die der Gau 9 (Berlin) mit ſeinen 37 Männern im Deutſchen Wehr⸗ In den Einzelkämpfen wur⸗ kampf der Klaſſe B erzielte. den bisher nachſtehende Reichsſieger ermittelt: Piſtolenſchießen: 1. Bienert(Gau 12 305 Ririge; 2. Ar⸗ beitsmann Eſchternack(Gau 22) 255.: 3. Obfeldm. We⸗ bendörfer(Reichsleitung) 231 R. Kleinkaliberſchießen: 1. Utfeldm. Roiw(Gau 30) 451 R. 2. Arbeitsmann Wünſche(Gau 14) 134.; 3. Arbeitsmann Flohr(Gau 27) 132 Ringe. Handgranaten⸗Weitwurf: 1. Arbeitsmann Wogeam (Gau 4) 69,83 Mtr.; 2. Obfeldm. Witmann(Felbmeiſter⸗ ſchule Großſtedelm) 69,75 Mtr.; 3. Truwof. Eiſemann(Gau 26) 69,46 Meter. Wichtiges Pferdeſport⸗Ereignis Haupt⸗Hürdenrennen in Karlshorſt Eine wichtige Entſcheidung fällt oam kommenden Sonntag im deutſchen Hindernisſport. In Karlshorſt wird das mit 12 000 Mark ausgeſtattete Haupt⸗Hürdenrennen gelaufen, in dem unſere beſten dreijährigen Hürdler an den Start gehen. Die vorausſichtlichen Starter ſind: Eitel 63½(J. Goldfeder 63(K. Florian), Commodore 63 (J. Hochſtein), Marco Polo 68(H. Müſchen), Baſtkorn 63 (R. Baas), Raubritter 61½(R. Flieth), Mecklenburg 6176 (), Glücksſpiel 60(W. Hauſer), Gladiolen 60(W. Wolff), Rajah(B. Ahr). Aachener Reitturnier Galgenſtrick gewinnt Schweres Jagdſpringen Die Dreſſurprüfung der Klaſſe L gewann am Dienstag in der erſten Abteilung Lindberg unter R. Wätjen und in der zweiten Abteilung der aus der Tſchechoſlowakei ent⸗ ſandte Lear unter Stabskpt. Piknik, der hier ſo gute Pſerde wie Fels(Oberſtl. Gerhard) und Burgsdorff(SS⸗ Oſtuf. Andreas) auf die Plätze verwies. Der Wal⸗ kürenpeis war den Reiterinnen vorbehalten. Wie ſtark der Herrenſattel bei unſeren Amazonen geſchätzt wird, bewies die Zahl der Teilnehmerinnen in der Damen⸗ ſattel⸗Abteilung; hier ſtarteten nämlich nur zwet Bewerberinnen. Siegerin in dieſer Abteilung wurde die Amerikanerin Röntgen auf dem ungariſchen Pferd Czuczi mit einem fehlerloſen Ritt. Röntgen auf Czuczi von der Engländerin Gerhardi Deſſart Guide nur um acht Zehntelſekunden geſchlagen wuröde. Nur dieſe beiden Reiterinnen waren von 94 ge⸗ ſtarteten fehlerlos geblieben. Einen vielbefubelten deutſchen Sieg gab es im Schwe⸗ ren Jagdſpringen um den Rheingold⸗Preis. Lediglich Galgenſtrick unter Ss⸗Unterſturmführer F. Fege⸗ lein ſchaffte den mit 23 Sprüngen geſpickten ſchweren Kurs unter den rund 70 Bewerbern ohne Fehler und wurde mit dieſer Leiſtung Sieger vor Erle(Oblt. Brink⸗ mann), ſowie den zeitgleichen Schorſch(W. Fegelein) und Bucurie(Oblt. Apoſtol⸗Rumänien), die zuſammen mi ſieben weiteren Pferden je vier Fehler hatten. 5 Der Zugſpitz⸗Flug 1937 wird von der NSc⸗Gruppe Bayern am kommenden Samstag, 21. Auguſt, durchgeführt. Zugelaſſen ſind 70 Maſchinen. Start und Ziel beſinden ſich auf dem Münchner Flughoſen Oberwieſenfeld. Ein„Sporiſeſt der alten Meiſter“ veranſtaltet der SC der Sache waren, nichk Knapp war die Ent⸗ ſcheidung in der Herrenſattel⸗Abteilung, wo auf Charlottenburg am 28. und 29. Auguſt in Berlin⸗Eichkamp. 8 593. ae Wacet München wird am S 1 8 ag e Se eeweune gegen Deutſchland hat eine Aenderung kriobren Jut—.— Meiſter im Kugelſtoßen. ſt ſchweizeriſcher Hittwoch, 18. August 1937 PRRRRRRRRRRKKBKBKK——.———————————————— der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- uο WIRTSCIIAFTS-ZEITUNG Abend-Ausgabe Nr. 378 Die neue Reichsanleihe „Zur Fortführung der von der Reichsregierung über⸗ nommenen Aufgaben begibt das Reich zu den gleichen Be⸗ dingungen wie im Mai d. J. 700 Mill. Ayproz. auslos⸗ bare Schatzanweiſungen von 1937, oͤritte Folge.“— So die amtliche Ankündigung, mit der die neue Reichsanleihe, die dritte des Jahres 1937, eingeleitet wird. Art und Form dieſer Ankündigung, wie der Anleihe ſelbſt, ſind bereits Tradition geworden. Ueberlieferungsgemäß iſt auch die knappe Ruhe der Worte, mit denen ſie beginnt. Kein Son⸗ derzweck, der, wie bei den verſchiedenen großen Anleihen des Auslands, durch eine feſtbeſtimmte Verwendung und durch die einſchränkenden Vorbehalte bewilligender Körper⸗ ſchaften begrenzt iſt; aber auch kein Verzicht auf irgendeine Zweckbenennung. Dafür der einfache, Vertrauen voraus⸗ ſetzende Hinweis auf die„Fortführung der von der Reichs⸗ regierung übernommenen Aufgaben“. Zu einem etwas früheren Zeitpunkt, als urſprünglich geplant war, genau in den Wochen zwiſchen dem Ausklang der 700⸗Jahrfeier der Reichshauptſtadt und dem Beginn des„Parteitags der Einheit“ werden die Zeichner wieder Gelegenheit haben, zur Erfüllung dieſer Aufgaben ihren Beitrag zu leiſten. Die Beoͤingungen der neuen Anleihe ſind ſo gut wie unverändert. In 15 Jahren werden die letzten unter den jetzt begebenen Schatzanweiſungen fällig. In den Jahren 1947/52 wird, nach voraufgegangener Verloſung, je ein Sechſtel des Geſamtbetrages zum Nennwert zurückgezahlt; die durchſchnittliche Laufzeit beträgt ſomit 12 Jahre. Auch das Recht, das ſich das Reich vorbehält, die Schatzanwei⸗ ſungen ſchon nach Ablauf von 5 Jahren zu kündigen, ent⸗ ſpricht ͤen aus früheren Anleihen bekannten Beſtimmun⸗ gen. Begebungskurs(9874 v..), Höhe der zur Zeichnung offenen Summe von 600 wie der bereits feſt begebenen Summe von 100 Mill./ und der Zinsſatz halten ſich gleichfalls in den üblich gewordenen Abgrenzungen. Eine geringe Veränderung erfährt nur die Dauer der Einzah⸗ Lungsfriſten, die etwas länger iſt als bei den vorigen An⸗ leihen, ebenſo die Feſtſetzung der Raten, die, aus tech⸗ niſchen Gründen, diesmal mit 20 ſtatt mit 40 v. H. begin⸗ nen. In den Bereich der techniſchen Erwägungen fällt auch die Vorverlegung der Zeichnungsfriſt, die für den Sep⸗ tember erwartet wurde, auf die Zeit zwiſchen dem 25. Auguſt und dem 9. September. Es hat ſich gezeigt, öͤaß die erfor⸗ derliche„Reife“ des Marktes auch zu dem früheren Zeit⸗ punkt erreicht iſt; der Umlauf an Solawechſeln, an dem ſich der Grad der Kapitalflüſſigkeit mit am beſten meſſen läßt, iſt nur wenig geringer als bei der Auflegung der vorigen Reichsanleihe, er nähert ſich wieder der Milliarde. „Iſt ſomit der Erfolg der Anleihe, wie bei ihren Vor⸗ gängerinnen, im voraus geſichert, ſo bezeugt das Ausmaß der zu begebenden Summen abermals das unnervöſe Tempo und die behutſame Einteilung, mit denen im Kräfte⸗ dreieck: Reichsaufgaben, Anlagebedürfnis des Sparkapitals und Konſolidierung der Reichsſchulden das Gleichgewicht gehalten wird. Die faſt uhrwerkhaft in gleichen Zeit⸗ abſtänden wiederkehrende Neubildung freien Sparkapitals iſt aus der Geſchichte einer Reihe von Anleihen eben ſo dekannt wie die beſonderen Regelungen, die ſein Anlage⸗ bedürfnis ſchaffen und begrenzen. Erſt recht braucht nicht wiederholt zu werden, was Sinn und Notwendigkeit der Konſolidierung als ſolcher ausmacht. Den 700 Mill. /, die als Ertrag der neuen Anleihe vorgeſehen ſind, gingen allein im Februar und Mai d. J. zuſammen anderthalb Milliarden voraus; im ganzen werden von den ſchweben⸗ den und kurzfriſtigen Schulden des Reiches demnächſt über 6% Milliarden gefeſtigt ſein. So bedeutend aber dieſe Summe erſcheint, ſo wird ſie doch um einen Betrag noch erheblich höherer Größenordnung vermehrt werden müſſen, bevor die Konſolidierungsaktion vollendet, die Geſamtſchuld in die feſte, langfriſtige Form übergeführt iſt. Dies würde ſogar für den Fall gelten, daß die vor⸗ läufige Form der Bedarfsdeckung, die ſchwebenden Schulden, die an dem einen Ende durch die Konſolidierung ſort⸗ dauernd verkleinert werden, an dem anderen Ende nicht mehr zuzunehmen brauchten. Dieſer Zeitpunkt, der ein⸗ treten muß, iſt indeſſen noch nicht gekommen. Vorerſt haben die Konſolidierungsanleihen einen doppelten Zweck: die Geſamtſumme ungefeſtigter Schulden von der einen Seite her zu begrenzen— und, eben dadurch, für die Neuauſ⸗ nahme notwendiger, zuſätzlicher Mittel den Weg freizu⸗ machen. Gewiß, Zins und Tilgung ſetzen dem Ausmaß der Reichsſchuld ihre beſtimmten Grenzen. Nach wiederholten Erklärungen des Reichsfinanzminiſters wird der Unter⸗ ſchied zwiſchen„ordentlichem! und„außerordentlichem“ Haushalt möglichſt verſchwinden müſſen, der Grundſatz: Be⸗ dürfniſſe des ordentlichen Haushalts ſind aus laufenden Einnahmen, die des außererdentlichen aus dͤͤem Ertrag von Anleihen zu beſtreiten, wird ſeine Gültigkeit künftig verlieren. Aber ſo weit wird es erſt ſein, wenn die gegen⸗ wärtigen und noch bevorſtehenden Rieſenaufgaben des Reiches erfüllt, mindeſtens an einerr gewiſſen Ruhepunkt angelangt ſind. Bis dahin bleibt der Satz gültig, mit dem die Ankün⸗ digung der neuen Anleihe beginnt:„Zur Fortführung der von der Reichsregierung übernommenen Aufgaben...“. Es leuchtet ein, daß die mit ſolchen Worten bezeichneten Auſ⸗ gaben nicht lediglich finanzieller Art ſind, ſich ſomit nicht darauf beſchränken können, innerhalb eines feſtſtehenden Rahmens die ſchwebenden Schulden in langfriſtige zu ver⸗ wandeln. Es hätte ſonſt heißen müſſen: zwecks Konſoli⸗ dierung ſchwebender und kurzfriſtiger Schulden begibt das Reich... Tatſächlich aber iſt von Aufgaben die Rede: Aufgaben ſomit, die neue Mittel erfordern. Die Konſoli⸗ dierung ſoll der Beſchoffung dieſer Summen wenigſtens mittelbar dienen: ihr nächſter, freilich ſehr weſentlicher Zweck iſt es, ein Mißverhältnis zwiſchen den beiden Schul⸗ denformen, den ungefeſtigten und den gefeſtigten, nicht auf⸗ kommen zu laſſen. Dieſem Gleichgewicht dient der Zeich⸗ ner. Und damit den„von der Reichsregierung übernom⸗ menen Aufgaben“. Der deuische Aufenhandel im Juli Die Einfuhr betrug im Juli rund 500 Mill. /. Gegenüber dem Vor⸗ monat(505 Mill. /) iſt ſie damit leicht geſunken. Dieſer Rückgang beruht ausſchließlich auf einer Verminderung der Einfuhrmengen, da ſich der Einfuhrdurchſchnittswert im ganzen kaum verändert hat. Gegenüber dem Juli 1996 war die Einfuhr um 154 Mill./ erhöht. Von den beiden Hauptwarengruppen war lediglich die Ernährungswirtſchaft an dem leichten Rückgang der Einfuhr von Juni zu Juli beteiligt. Abgenommen hat hier der Bezug von Nahrungs⸗ mitteln pflanzlichen Urſprungs(—13 Mill.), der ſich im Vormonat beträchtlich erhöht hatte. Die Einfuhr von Nahrungsmitteln tieriſchen Urſprungs, die im Vormonat geſunken war, hat im Juli wieder zugenommen(plus 7 Mill.). Im Bereich der Gewerblichen Wirtſchaft war die Einfuhr mit 304 Mill./ gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Während der Bezug von Rohſtoffen etwas ge⸗ junken iſt(minus 4 Mill.), hat ſich die Einfuhr von Holbwaren und Fertigwaren leicht erhöht. Warengruppen(Einfuhr) Juli Juni 18 Juli Ernährungswirtſchattt 191,5 J196,5 1188.7 a) Lebende Tiere,.4.6 52-9 b) Nahrungsmittel tieriſchen Urſprungs.85,1 29.1 253.8 c) Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungs 120,1 132.0640.4 ——— S 941 83 182 ewer tſchafſftt. 30³, Moe 2 15 FXX—TPN—7PPPPPPP 87.3888.9 FXXECTCETATTCTCTCCoCCC00 3155 241•0 4. Enderzeugniſſe„ 9 8 Außerdem Rückwaren 9 5.1.2 28.1 Zuſammen 2099, 503,0 9770 Gold und Silbera.¹ 75.8 143.0 Aus den europäiſchen Ländern iſt die Einfuhr von Juni zu Juli im ganzen genommen geſtiegen(plus 8 Mill.). Im einzelnen war die Entwicklung verſchieden. Die Nie⸗ derlonde(plus 2,2 Mill. /, beſonders Butter), Spanien (plus 2,5 Mill., hauptſächlich pflanzliche Oele), die Union d. S. Sowjetrepubliken(plus 2, Mill., verſchiedene Rohſtoffe), England(plus 2,0 Mill.“, verſchiedene Wa⸗ ren) und— in geringerem Umfang— auch eine Reihe anderer Länder konnten ihre Lieferungen nach Deutſchland ſteigern. Dagegen haben vornehwlich die Bezüge aus der Türkei(minus 4,1 Mill. 4, beſonders Getreide), Italien 0 Geschäfi in allerengsien Grenzen Uneinheiiliche Kurseniwicklung/ Ueberwiegend kleinsie Umsäße Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: uneinheitlich Da ſich der Auftrigseingang in ſehr engen Grenzen hielt, und auch die Kuliſſe nur wenig Unternehmungsluſt an den Tag legte, bewegte ſich das Geſchäft allgemein in kleinem Rahmen. Am Aktienmarkt war die Kursentwick⸗ lung bei freundlicher Grundtendenz unregelmößig. Zu den erſten Notierungen überwogen Abſchwächungen um Prozentbruchteile, ſpäter ergaben ſich wieder mäßige Beſſe⸗ rungen. Etwas ſtärker ermäßigt lagen Rheinmetall mit 155,75(157,50), Deutſcher Eiſenhindel mit 151(153), Bem⸗ berg mit 156,25(157,25) und Licht u. Kraft mit 156(157). Am Montanmarkt lagen nur Verein. Stahl mit 122/6(122) behauptet, während die übrigen Papiere bis 74 v. H. abbröckelten. Von Elektroaktien fanden AC zu 1917 (13156) etwas Nachfrage. Leicht erhöht waren ferner Me⸗ tallgeſellſchaft mit 158,75(158,25) und Reichsbank mit 216,25 (215,50), JG Farben eröffneten mit unv. 16756. Am Rentenmarkt war die Haltung teilweiſe weiter etwas ſchwächer. Für Pfandbriefe hielt aber die Nach⸗ frage unverändert an. Die Umſatztätigkeit hatte auch im Verlaufe nur geringen Umfang, ebenſo blieben die Kurs⸗ verönderungen ſehr klein. Im ganzen überwogen gegen⸗ über geſtern leichte Abſchwächungen. Die ſpäter notierte Werte wichen nach beiden Richtungen bis zu 1 v. H. ab. Auch in Renten war das Geſchäft ſpäter überaus klein, die Kurſe blieben jedoch behauptet. Liquidationspfanobriefe ſchwächten ſich größtenteils weiter noch etwas ab, Staoͤt⸗ anleihen und Kommunal⸗Obligationen blieben behauptet. Induſtrie⸗Anleihen lagen ruhig. Im telefoniſchen Frei⸗ 0 hatten Rhein. Textil lebhafte Umſätze zu 70,50 bis 72,50. Berliner Börſe: Aktien ſehr ſtill, Reuten ſchwächer 0 Berlin, 18. Auguſt. Zum Beginn der heutigen Börſe war zwar die Grund⸗ ſtimmung unverändert freundlich, doch hielt ſich das Ge⸗ ſchäft in den allerengſten Grenzen, ſo daß überwiegend kleinſte Umſätze den Kurs beſtimmten. Die Kursentwick⸗ lung war daher nicht einheitlich. Dabei blieb die Bekannt⸗ machung der neuen Anleihe⸗Emiſſion offenbar ohne jede Auswirkung, da ſie bereits ſeit einiger Zeit erwartet wor⸗ den war und die Einzahlungstermine noch in einiger Ferne liegen. Am Montanmarkt konnten nur Verein. Stahlwerke (plus) und Maxhütte(plus 3/ v. H. gegenüber letzter Kaſſanotiz) eine Befeſtigung aufweiſen, während ſich u. a. Hoeſch und Klöckner je 4, Mannesmann und Rhein⸗ ſtahl 76 v. H. niedriger ſtellten. Von Braunkohlenwerten hatten nur Deutſche Erdöl(plus 74) und von Kaliwerten Wintershall(minus 74 v..) einiges Geſchäft. Am Markt der chemiſchen Werte ſetzte die Farben⸗Aktie 4 v. H. nied⸗ riger mit 16796 ein, doch konnte dieſer Kurs auch nicht be⸗ hauptet werden. Ebenfalls niedriger waren Rütgerswerke (minus) und Kokswerke(minus 17/ v..). Eine Aus⸗ nahme machten dagegen Goldſchmidt, die 174 v. H. höher angeſchrieben wurden. Am Elektro⸗Markt war die Kursentwicklung uneinheit⸗ lich. Höher ſtellten ſich namentlich Akkumulatoren(plus 2 v. H. gegenüber letzter Notiz) ſowie Siemens, die§év.H. höher einſetzten. Von Verſorgungswerten ſtellten ſich Ber⸗ liner Kraft und Licht 96 v. H. höher, dagegen HWE, und RWeE 1 v. H. niedriger. Kabel⸗ und Drahtwerte ſowie Auto⸗Aktien lagen durchweg bis v. H. niedriger. Ferner ergaben ſich bei Maſchinenaktien allgemein Kursrückgänge. Sonſt ergaben ſich nennenswerte Abſchwächungen bei Deut⸗ ſcher Eiſenhandel(minus 173), bei Bemberg(minus), Bremer Wolle(minus 1½ v. H. gegen geſtrige Kaſſa⸗Notiz) ſowie bei Zellſtoff Waldhof und Engelhardt Brauerei(ie minus 1 v..). Als feſter ſind noch Reichsbank mit plus N v. H. zu erwähnen. Am Rentenmarkt gab die Altbeſitzanleihe weiter um auf 127.50 und die Kommunale Umſchuldungsanleihe um .05 auf 94.70 nach. 88 Im weiteren Verlauf blieb das Geſchäft unverändert ruhig, die Kursentwicklung uneinheitlich. Die Verände⸗ rungen hielten ſich jedoch ͤurchweg im Ausmaß von Bruch⸗ teilen eines Prozentes. Schwächer ſtellten ſich im Vergleich mit den Anfangsnotierungen Farben(minus 76), Deut⸗ ſcher Eiſenhandel, Rheinmetall und Aſchaffenburger(je minus 74 v..). Andererſeits konnten Deutſche Waffen, Conti Gummi und Kokswerke um, BMW um 7 und Vereinigte Stahlwerke um 7 v. H. anziehen. Am Kaſſarentenmarkt ergaben ſich bei ruhigem Geſchäft in Pfandbriefen keine Veränderungen. Von lanoſchaft⸗ lichen Pfanobriefen ſtellten ſich lediglich 4proz. Schleſiſche Emiſſion 1 ſowie 4proz. Schleswig⸗Holſteiniſche 26er je v. H. höher. Die 36er Reichsbahnſchätze waren gleich⸗ falls*& v. H. feſter, während Länderanleihen eher eine Kleinigkeit ſchwächer notierten. Von Induſtrieobligationen gingen Harpener, Krupp⸗Treibſtoff und Klöckner um je J b. H. zurück, während Z6er Krupp⸗Obligationen um v. H. anziehen konnten. Am Kaſſamarkt der Induſtrieaktien ſtellten ſich nennens⸗ wert höher Viktoriawerke plus 3, Rheinfelden plus 3, Reichelt Metall und Bayeriſche Elektrizitätswerke, dieſe gegen letzte Notiz, plus 27/ v. H. Von den per Kaſſe ge⸗ handelten Bankaktien ſtellten ſich nur Deutſche Ueberſee⸗ bank 17 v. H. niedriger, während die übrigen Notierun⸗ gen unverändert blieben. Hypothekenbankaktien waren mit Ausnahme von Hamburger Hypothekenbank(plus 1% v..) und der unverändert gebliebenen Notierung für Rheiniſche Hypotheken abgeſchwächt. Bei Steuergutſcheinen ergaben ſich gegenüber den Vor⸗ tagskurſen keine Veränderungen. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er 100 G 100,75 B; 1989er 100,75 G 101 B; 1940er 100 G 100,75 B; 1941er 99,87 G 100,62 B; 1942er 99,62 G 100,37 B; 1943er 99,12 G 99,87 B; 1944er und 1945er je 99 G 99,75 B; 1946er bis 1948er je 98,87 G 99,62 B. Ausgabe 2: 1945er 98,87 G 99,62 B. 8 1944/45er und 1946/48er je 80 G 575 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,325 G 95,075 B. Der Schluß der Börſe war nahezu ganz geſchäftslos, ſo daß nur für eine geringe Zahl von Werten noch Notie⸗ rungen zuſtandekamen. Die Farbenaktie behauptete ihren Kurs von 16776. Goldſchmidt büßten ihren Anfangsgewinn von 174 v. H. wieder ein. Nachbörslich wurden Kurſe nicht mehr genannt. Geld- und Devisenmarkf * Berlin, 18. Auguſt. Am Geldmarkt machte ſich eine leichte Anſpannung bemerkbar, die zu einem Anziehen des Satzes für Blanko⸗Tagesgeld auf 274 bis 3 v. H. führte. An Wechſeln war einiges Angebot am Markt, doch blieb im großen und ganzen der Umfang der Umſätze gering. Der Privatdiskont blieb unverändert 276 v. H. An den internationalen Deviſenmärkten konnten ſich der Dollar, der Gulden und der Franken gegenüber dem Pfund etwas erholen. Die Notiz für den Dollar ſtellte ſich im Verlauf ouf 4,9877 gegen 4,9882, die des Gulden auf 9,03 gegen 9,04/4 und die des Fronken auf 21,71/ gegen 21,71/6. Der Franken blieb gegenüber dem Pfund unverändert. Uiskontsatz: Feichsbank à4. Combard 3, arivat 3 v. H. 1.Dis⸗ 17 Auguſt 18. Auguſt Autkic nhem kon? ce e e Elief Aegypten lägypt Pfd.. 12700 12.780 12.2100 12.240 Argentinien 1P.⸗Peſo.751.755 0,2510 0,755 Belgien.. 100Belga2 41,9000 41.980 41.910 41.990 Braſilien. 1 Milreis.164.166.1620.164 Bulgarien. 100Leva 6.047 3053 3047 3053 Dänemark 100Kronen5 55,36 55,48 8 + 5583 Oanzig 100Gulden4 47..— 47.10 47.— 47.10 England... 1Pfd.2 12.400 12.430 12.410 12.440 Eſtland. 100eſtn. Kr. 4½[67.93 68.07 67.9368.07 innland100finn Mk. 4.485.495.490.500 rankreich.. 100Fr. 4 9,.386.854.341[ 9359 riechenland 100Dr.3 2353.384 2353 2357 S 100 Gulden2 137.21 137.49 137.23 137.51 ran(Teheran) 1pahlav I 15,4015,44 15.41 15.45 sland. 100 isl. Kr. 5½] 55.42 55.54—.47 55.59 Italien.. 100 Lire] 4½[13.09 13.11 13.09 138 11 Japan... I9en3.29].722.724.722.724 Jugoſlavientoo Dinar5 5,5944 5,706 5,6944 5,706 Kanada 1 kan. Dollar.489/.493.489.498 Lettland.. 100 Latts 6 49.— 49,10 49,.— 49.10 Litauen.. 100Litas 5½ 41 9442.02 41.9442.02 Norwegen 100fKronen 4 62.2 6244 62.37) 6249 Oeſterreich 100Schill.[ 3¼ 48.95 49.05 48.95 49.05 Polen.. 100Zloty 5 47.— 47.10 47.— 47.10 Portugal 100 Eskudo 4 11,260 41.280 11.270 11.290 Rumänien.. 100Lei 4½ 3 5—30 Schweden. 100Kr. 2½63.9364.05 63.99 64.11 Schweiz 100Franken 1¼½ 57.1457.25 57.44 2725 Spanien. 100Peſeten5 16.9817 02 16,98 17.02 Tſchechoſlowakeiloog 3 8,651 8 669.6510 1669 Türkei.. Itürk.Pfd. 5½.9780 1,982.9/80 1,982 Ungarn. 100Pengöſ 4 3—5 935 Uruguay. 1Goldpeſo 1,474.476.474/.4/ Ver. Staaten 1 Dollarl 1½1 2,489 2,493 24891.493 PPPPPFPFPPPPPCCCG0GGPGPGGGG0GGPGGPPPPPPPPPPPGPPGP0PPP0GGPPGPoPPPPPPPPPPPP (minus 2,6 Mill. /, beſonders Kartoffeln), Frankreich (minus 2, Mill. /, vorwiegend Wolle), Belgien⸗Luxemburg (minus 2,2 Mill. /, verſchiedene Waren) abgenommen. Die überſeeiſchen Lieferungen haben im ganzen den Vor⸗ monatsſtand um 11 Mill./ unterſchritten. Die Abnahme beruht in erſter Linie auf einer Schrumpfung der Be⸗ züge aus Argentinien(minus 13,90 Mill. /, in der Haupt⸗ ſache Getreide und Wolle), Chile(minus 4,3 Mill. /, be⸗ ſonders Salpeter und Wolle), Mexiko(minus 2,0 Mill. /, beſonders Mineralöle und pflanzliche Spinnſtoffe), Britiſch⸗ Indien(minus 3,5 Mill. /, vorwiegend Jute) und der Union von Südafrika(minus 2,0 Mill. /, hauptſächlich Wolle). Demgegenüber iſt die Einfuhr aus Canada(plus 6,0 Mill. /, beſonders Getreide), Niederländiſch⸗Amerika (plus 4,5 Mill. /, Mineralöle), dem Auſtraliſchen Bund (plus 3,5 Mill. /, Weizen) und Britiſch⸗Malaya(plus 2,1 Mill. /, vorwiegend Kautſchuk) geſtiegen. Die Ausfuhr Im Gegenſatz zur Einfuhr iſt die Ausfuhr im Juli beträchtlich geſtiegen. Mit einem Betrag von 530 Mill. 4 lag ſie um rund 10 v. H. über dem Vormonatsergebnis. Nach der Saiſontendenz konnte zwar mit einer Steigerung der Ausfuhr im Juli gerechnet werden, da in dieſem Mo⸗ nat regelmäßig der jahreszeitliche Herbſtauftrieb in der Ausfuhr einzuſetzen pflegt, jedoch wurde eine Steigerung von 10 v. H. in den Vorjahren nur ſelten erreicht. Im Vergleich zum Juli 1936 ergibt ſich eine Erhöhung der Geſamtausfuhr um 135 Mill. lI. An der Steigerung der Ausfuhr von Juni zu Juli waren faſt ausſchließlich Fertigwaren beteiligt. Insgeſamt hat der Fertigwarenabſatz ſich um 46 Mill./ erhöht. Hier⸗ von entfallen 18 Mill. auf Vorerzeugniſſe und 28 Mill, auf Enderzeugniſſe. Auch der Abſatz von Rohſtoffen und Halbwaren hat gegenüber dem Vormonat zugenommen. Je⸗ doch waren die Veränderungen vergleichsweiſe gering. Im Bereich der Ernährungswirtſchaft hielt ſich oͤie Ausfuhr auf dem Stand des Vormonats. Warengruppen(Ausfuhr) Juli J Juni Ernährungswirtſchaftt..4 23 5 Rebnde Tiere 0,1.¹ 1,8 b) Nahrungsmittel tieriſchen Urſprungs 10 0,6.8 8 Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungs 30 56. 22,8 N0 24 82 17,9 Gewerbliche Wirtſchaft. 522,5[473.5[392.8 a) Rohſtofffe 50.4 49,5 3131 b) Halbwaren 997 43,7 302.0 e) Fertigwaren„„„ 425,4[380,3 2577,5 1. Vorerzeugniſſe„„„ 1 J 148,0 J 130,3 890,4 2. Enderzeugniſſe 4278,4[250,0 168/,1 Außerdem Rückwaren.,1 0,1 0,8 Zuſammen 5000 760.0 239 God u S TTTTTTTTTbT1 62, 10².9 Nach den europäiſchen Ländern hat ſich die Ausfuhr von Juni zu Juli insgeſamt um 23 Mill. /, nach Ueberſee um 25 Mill./ erhöht. Die Zunahme war im letztgenann⸗ ten Fall hiernach verhältnismäßig mehr als doppelt ſo ſtark wie bei Europa. Im einzelnen hat ſich innerhalb Europas vor allem der Abſatz noch Großbritannien(plus 7,4 Mill.%), Schweden(plus 7,9 Mill.), Norwegen (plus 9,7 Mill.) und der Türkei(plus 2, Mill. /) er⸗ höht. Nennenswert abgenommen hat lediglich die Ausfuhr nach den Niederlanden(minus 2,6 Mill.), der Union d. S. Sowjetrepubliken(minus.8 Mill. /) und nach Ungarn (minus 1,5 Mill.). Von den außereuropäiſchen Ländern haben vor allem Braſilien(plus 4,9 Mill.), Argen⸗ tien(plus 4,1 Mill.), die Vereinigten Staoten von Ame⸗ rika(plus 1,5 Mill. /) und(plus 13 Mill.), ferner Jran(plus 2/3 Mill. /) und China(plus 1,7 Mill. J) ihre Bezüge aus Deutſchland erhöht. Abgenommen hat in nennenswertem Umfang nur der Abſatz nach Canada (minus 2,6 Mill.), der im Vormonat um etwa den gleichen Betrag geſtiegen war. Die Handelsbilanz ſchließt im Juli mit einem Ausfuhrüberſchuß von 30 Mill. ab. Die im Juni zu verzeichnende Paſſivität(23 Mill. ) iſt damit wieder durch eine Aktivität abgelöſt worden. Für die erſten 7 Monate des laufenden Kalenderjahres ergibt ſich ein Ausfuhrüberſchuß von 219 Mill./ gegen⸗ über 180 Mill./ in der gleichen Zeit des Vorjahres. * Kurzlebige Wirtſchaftsgüter. In einem Runderlaß des Roͤß vom 6. Auguſt 1937(8 1430 B— 121 III) heißt es:„1. Bier⸗, Wein⸗, Mineralwaſſerflaſchen uſw. ſind ührer Natur nach Mittel zur Verpackung und Beförderung für die von ihnen umſchloſſene Flüſſigkeit. 2. Flaſchen, die ſamt ihrem Inhalt verkauft und vom Verkäufer in der Regel nicht zurückgenommen werden, gehören ſteuerlich nicht zum Anlagevermögen, ſondern zum Umlaufsver⸗ mögen. Sie können daher nicht als kurzlebige Wirtſchafts⸗ güter im Sinn des§ 6 Ziffer 1 Satz 4 EStG behandelt werden. 3. Wird dagegen beim Verkauf einer Flüſſigkeit die Flaſche beſonders berechnet oder ein Flaſchenpfand erhoben und erklärt ſich der Verkäufer bereit, bei Rück⸗ gabe der Flaſche auf deren Bezahlung zu verzichten, den etwa gezahlten Flaſchenpreis zurückzuerſtatten(zu ver⸗ rechnen) oder das etwa beſtellte Flaſchenpfand zurück⸗ zuvergüten, dann wird dadurch zum Ausdruck 167—5 t, daß der Verkäufer auf die Rücklieferung der Flaſche Wert legt, weil er ſie in ſeinem Betrieb noch weiterverwenden will. In dieſen Fällen beſtehen keine Bedenken, die Fla⸗ ſchen als Gegenſtönde des Anlagevermögens anzuſehen. Derartige Flaſchen unterliegen auch einer Abnutzung, da bei dem Gebrauch im Lauf der Zeit kleine Glasteilchen ab⸗ ſpringen, der Verſchluß verſchleißt, die Porzellanköpfe be⸗ ſchädigt und die Gummidichtungen unbrauchbar werden. Für den Begriff der Abnutzung kommt es nicht darauf an, daß der Wertverzehr, ſich gleichmäßig auf die Dzuer der Nutzung verteilt. Erfahrungsgemäß überſteigt die betriebs⸗ gewöhnliche Nutzungsdauer ſolcher Flaſchen nicht 5 Jahre. Bei dieſer Beurteilung habe ich nichts dagegen einzuwen⸗ den, daß in den Fällen des Abſatzes 3 die Bier⸗, Wein⸗, Mineralwaſſerflaſchen uſw. ils kurzlebige Wirtſchafts⸗ güter im Sinn des§ 6 Ziff. 1 Satz 4 EStch behandelt werden. Es erübrigt ſich daher auch eine Entſcheidung der Frage, ob derartige Flaſchen ſchon ohne Nachweis als kurz⸗ lebige Wirtſchaftsgüter inzuerkennen ſind, weil die An⸗ ſchaffungskoſten der einzelnen Flaſche 200/ nicht über⸗ ſteigen, ooͤer ob hier nicht die einzelne Flaſche, ſondern der in dem Betrieb, übliche Flaſchenbeſtand oder die im Fla⸗ ſchenhandel übliche Stückzahl(5000 oder 10 000 Stück) aaß⸗ gebend ſein muß“. * Malzfabrik Gengenbach AG in Gengenbach(Baden). Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1035/36 bei einer Minderung des Bruttoertrags auf 46 199(147 751) 4 mit einem Verluſt von 1 266(993)„. Zu dem genannten Bruttoertrag treten noch 1215(1056)/ ao. Erträge ſowie 25 000“ aus der Auflöſung von Delkredere und geſetzlicher Rücklage, die in der Bilanz bei 200 000% AK. nur noch mit 2000(20 000)% erſcheint. Die Aufwendungen er⸗ mäßigten ſich auf 73 679(119 801) /, darunter Löhne und Gehälter auf 28 043(44 364) 4, Generalunkoſten auf 27124 (54 481) /. Den 153 698(168 420),% Verbindlichkeiten, darunter unv. 1 000/ Hypothekenſchulden, ſtehen 71 098 (125 720)/ Umlaufs⸗ und 288 368(292 744)/ Anlagever⸗ mögen gegenüber. Warenforderungen verringerten ſich 1 ſtark auf 2 916(74 300), Forderungen auf Grund von geleiſteten Anzahlungen werden mit 37 322(22 874 ſonſtige Forderungen) ausgewieſen. * Metallwarenfabrik vorm. H. Wißner AG, Zella⸗ Mehlis. Wie die Verwaltung der Metallwarenfobrik mitteilt, ſind die Börſengerüchte, daß die Geſellſchaft für das am 30. 6. abgelaufene Geſchäftsjahr die Didivenden⸗ zahlung wieder aufnehmen wird, unbegründet(i. V. 17 138 Gewinn, der ſich um den Gewinnvortrag aus 1934/35 auf erhöhte und in dieſer Höhe vorgetragen wurde). Erte Oeſterreichiſche Glanzſtofſabrik AG., St. Pölten. Dieſe Glanzſtoffabrik weiſt für 1936 einſchl. Gewinnvor⸗ trag einen Reingewinn von 362 344 S aus gegenüber 283 121 S im Jahre 1995, was einer Steigerung um 2 v. H. entſpricht. Hieraus wird eine Dividende von 5 v. H. gleich 5 S je Aktie für die 20000 Stück Vorzugsaktien und — nach längerer Pauſe— 4 v. H. gleich 4 S. auf die 40 000 Stammaktien gezahlt, ſo daß insgeſamt an Dividenden für beide Aktienkategorien 260 000 S zur Auszahlung gelan⸗ gen. Für 1935 wurden insgeſamt 200 000 S an Dividen⸗ den bezahlt, und zwar 5 v. H. für die 20 000 Vorzugsaktien zuzüglich einer Nachzahlung für das vorangegangene Jahr in gleicher Höhe. Der Reſervefonds wurde mit 87 5⁰⸗¹ (70 780) S dotiert und dͤer Reſt von 14843(12 341) S, auf neue Rechnung vorgetragen. Das Betriebsergebnis(Brutto⸗ gewinn) belief ſich auf 2,12(2,06) Mill. S. Die weitere Konſolidierung auf dem inländiſchen Kunſtſeidenmarkt wurde dͤurch eine Vereinbarung mit den Importeuren be⸗ wirkt, wodurch es gelang, die teilweiſe recht ungeſunden Wettbewerbsverhältniſſe in geregeltere Bahnen zu lenken. Die Inlandsproduktion hielt ſich noch immer in beſchei⸗ denem Verhältnis zum öſterreichiſchen Kunſtſeidenkonſum. l Neue ſchweizeriſche Induſtrie⸗Anleihe. Ein unter Führung des Schweizeriſchen Bankvereins ſtehendes Bankenkonſortium hat eine neue vierprozentige Anleihe von 20 Mill. ſfr. der Société Anonyme'Energie de 'Oueſt⸗Suiſſe, Lauſanne, feſt übernommen und legt ſie zur Zeit zum Kurſe von 99,40 v. H. zuzüglich 0,60 v. H. halbem Wertpapierſtempel zur öffentlichen Zeichnung auf. Die An⸗ leihe dient zunächſt zur Konverſion der auf den 31. Dezbr. 1937 zu kündigenden 5proz. Anleihe von 5 Mill. ſfr. aus dem Jahre 1923 ſowie zur Konſolidierung von Bank⸗ ſchulden und zur Deckung der Erſtellungskoſten des An⸗ ſchluſſes des Eos⸗Netzes an das allgemeine ſchweizeriſche Verteilungsnetz. Flugverbindung Amſterdam-—Batavia dreimal wöchent⸗ lich. Am 1. Oktober wird eine neue Dienſtregelung für den Flugverkehr nach Niederländiſch⸗Indien in Kraft ge⸗ ſetzt. Von dieſem Tage ab werden jeden Dienstag, Don⸗ nerstag und Samstag Flugzeuge in beiden Richtungen ab⸗ fliegen. Die geſamte Poſt, die bis Montag, Mittwoch und Freitagabend in Amſterdam angekommen iſt, wird mit dieſen Flugzeugen mitgehen. * Totalverluſte der Welthandelsflotte. Im April ſind nach der Aufſtellung des Germaniſchen Lloyd⸗Hamburg insgeſamt 28 Schiffe mit 24 701 BRiT total verloren gegan⸗ gen. Hierunter befanden ſich 18 Dampfſchiffe mit 20 536 BRT, zwei Motorſchiffe mit 325 BRT, zwei Motor⸗Segel⸗ ſchiffe mit 255 BRT und ſechs Segelſchiffe und Seeleichter mit insgeſamt 3585 BRTT. Auf Großbritannien entfielen neun Schiffe mit 8 433 BRT, auf Japan vier Schiffe mit 1724 BRT, auf Norwegen drei Schiffe mit 1526 BRT und auf Griechenland zwei Schiffe mit 6 101 BRrT. Deutſchland war an den Verluſten nicht beteiligt. Von den Dampf⸗ ſchiffen ſind ſechs durch ſchweres Wetter und vier durch Kolliſion verloren gegangen. Zwei Dampfſchiffe ſind ge⸗ ſtrandet, während der Reſt durch Feuer, Leckage u. a. ge⸗ ſunken iſt. Teilſchäden erlitten 702 Dampfſchiffe, 152 Mo⸗ torſchiffe und 60 Segler. * Scharfe auſtraliſche Kritik an der auſtraliſchen Han⸗ delspolitik. In der Jahresverſammlung der Handelskam⸗ mer von Syoͤney wurde vom Vorſitzenden, R. J. Hawkes, ſcharfe Kritik an der Politik der Einfuhrkontrolle und ſo⸗ genannten„Handelsablenkung“ der auſtraliſchen Regierung geübt. Mr. Hawkes ſagte, öͤaß die ödͤamit verfolgte Abſicht, den Import aus England zu fördern, nicht erreicht wurde, während die auſtraliſche Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika und Japan erhebliche Einbuße er⸗ litt.— Der auſtraliſche Zollminiſter White beſtritt am fol⸗ genden Tage dieſe Behauptungen und ſtellte feſt, daß die Politik der„Handelsablenkung“ eine Mehreinfuhr im Werte von etwa 2½ Mill. Pfund Sterling für die Länder zur Folge hatte, die gute Abnehmer auſtraliſcher Rohſtoffe ſind. Außerdem ſeien neue Inveſtierungen in auſtraliſche Induſtrieunternehmungen im Werte von etwa 3 Mill. Pfund Sterling infolge der Behinderung der Einfuhr der betreffenden Erzeugniſſe des Auslandes gemacht worden, weitere werden in nächſter Zeit erwartet.— Der auſtra⸗ liſche Schatzminiſter, Caſey, erklärte während ſeiner Durch⸗ reiſe durch Neuſeeland, die amerikaniſchen Behörden hät⸗ ten ihm den Wunſch nach einem baldigen Abſchluß eines auf gegenſeitiger Begünſtigung beruhenden neuen Han⸗ delsvertrags zwiſchen den USA und den Ländern des Bri⸗ tiſchen Empire ausgedrückt. * 766 der braſilianiſchen Kaffee⸗Ernte wird vernichtet. Neueſte Meldungen aus Braſilien betonen, die dortige Regierung ſei im Intereſſe der Preisſtützung entſchloſſen, 90 v. H. der diesjährigen Kaffee⸗Ernte, alſo faſt 6, zu ver⸗ nichten. Bisher ſind im laufenden Jahre auf dieſe Weiſe etwas mehr als 10 Mill. Sack Kaffee(zu je 60 Kilo) dem Marktverkehr entzogen worden. Die Braſili mer ſind mit dem Ernteſegen demnach keineswegs zufrieden, und wenn das Kaffeejahr 1936⸗97 eine Erzeugung von 21,5 Mill. Sack, d. h. 2,5 Mill. Sack mehr als im vorhergegangenen Rech⸗ nungsjahr, brachte, ſo mag man dort in den intereſſierten Kreiſen geradezu entſetzt über dieſe Fruchtbarkeit geweſen ſein. An ſich iſt ja im Zuge dͤer großen Preisſteigerungen auf den Weltrohſtoff⸗ und Kolonkalwarenmärkten auch der Kaffeepreis in die Höhe gegangen. Guter Braſilkaffee koſtet gegenwärtig in Hamburg etwa 47 bis 48%/ je 50 Kilo gegen rund 34% im Jahresdurchſchnitt 1913. Da⸗ mit iſt aber noch löngſt nicht der„Friedenspreis“, nämlich die Durchſchnittsnotiz von 1913, erreicht. Erſt recht nicht kann man von einem„Boom“(den ſonſt gerade jetzt die Mehrzahl der Artikel auf moͤeren Weltmärkten auſweiſen) in Kaffee ſprechen. In der Hochkonjunktur brachte das Jahr 1028 einen durchſchnittlichen Preis vvon 108 /, es hat für die Aaffeeplantagenbeſitzer aber Zeiten gegeben, in denen das 6fache der Notiz von 1913 erreicht wurde. Wenn man heute in Braſilien natürlich auch nicht daran denkt, dieſe Ausnahmekonjunktur für Kaffee wieder herbei⸗ zuzwingen, ſo ſpricht man doch in ſtillen Stunden gern wie die alten Kaffeepioniere das Geld ſcheffeln durften. Waren und Märkte „Berliner Getreidegroßmarßt vom 18. Auguſt. Im heutigen Berliner Getreideverkehr geſtaltete ſich der Han⸗ del eher ruhiger als am Vortage, di die Anlieferungen wieder etwas geringer waren. Andererſeits blieb die Kaufluſt für Weizen unvermindert rege, während Roggen etwas weniger Beachtung fand. Für ſpätere Lieferung machte ſich im allgemeinen etwas mehr Kaufneigung gel⸗ tend. Futtergetreide ſtand wiederum nicht zur Verfügung. Induſtriehafer hatte mangels zuſagender Qualitäten ruhiges Geſchäft. Auch Induſtriegerſten verkehrten in ſtiller Haltung. Braugerſten finden, ſoweit Ware heraus⸗ kommt, verhältnismäßig gut Unterkunft. Von ehlen blieben helle Weizenmehle nach wie vor geſucht. Magdeburger Zuckernotierungen vom 18. Auguſt. (Eig. Dr.) Auguſt, Sept. je 4,70 B 4,60 G; Okt., Nov., Dez. je 4,50 B 4,40 G; Jan.(38) 4,65 B 4,50 G; Febr. 4,70 B .55, G; März 4,80 B 4,05 G; Tendenz matt.— Gemahl. Melis nicht notiert; Tendenz ruhig; Wetter bewölkt. 2 Bremer Baumwolle vom 18. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schluß) loko 12,97. i Hamburger Schmalzuotierung vom 18. Auguſt.(Eig. Dr.] Unverändert. Berliner Metallnotierungen vom 18. Auguſt.(Eig. Dr.] Amtlich notierten in je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 81,25; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 9oproz. 137; Feinſilber ie Kilo 38,80—41,80. —. —— —9. Großen Deutſchen im Bilde. Herausgegeben Mittwoch, 18. Auguſt 1937 ——ñ—— 7. Seite/ Nummer 378 * Das deuiſche Bua⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Großen Deutschen im Biſde Im Sommer des vergangenen Jahres, in den Tagen der olympiſchen Spiele veranſtalteten die Ber⸗ liner Staatlichen Muſeen gemeinſam mit der Natio⸗ nalgalerie im Kronprinzenpalais der Reichshaupt⸗ ſtadt eine denkwürdige, vielbeſuchte Ausſtellung. Rund 5⁰⁰ Gemälde, Skulpturen, Holzſchnitte und Kupferſtiche waren aus deutſchen und ausländiſchen Galerien zuſammengetragen worden, um dem deut⸗ ſchen Volke und ſeinen Gäſten aus aller Welt„die Großen Deutſchen in Bildniſſen ihrer Zeit“ vor Au⸗ gen zu führen. Den Eindruck und die Erinnerung an dieſe einzig⸗ artige Bildnisſchau, die in ſolcher Vollſtändigkeit ge⸗ wiß auf lange hinaus nicht wieder möglich ſein wird, auch für ſpätere Generationen lebendig zu erhalten, unternimmt nun ein Werk, das vor kurzem im Pro⸗ pyläenverlag erſchien. Dieſer ſtattliche Band(Die von Alſred Hentzen und Niels von Holſt. Propyläenverlag Berlin. Broſchiert 8 Mark. Ganz⸗ leinen 10 Mark) enthält auf ſchönſtem Kunſtdruck⸗ papier in ausgezeichneten Wiedergaben von höchſter techniſcher Vollkommenheit alle Bildniſſe, die im Kronprinzenpalais gezeigt wurden. Seinem äußeren Gewande wie ſeinem Inhalt nach iſt dieſes wundervolle Buch eine willkommene und dankbar begrüßte Ergänzung zu der hervorragenden vierbändigen Neuen deutſchen Biographie“, die vor Jahresfriſt Willy Andreas und Wil⸗ helm von Scholß im gleichen Verlage heraus⸗ gegeben haben. Für ſich allein genommen aber iſt es ſchlechthin unentbehrlich für jeden, der ſich vergegen⸗ wärtigen will, wie der große Deutſche der Vergau⸗ genheit, wie der Herrſcher, Staatsmann und Poli⸗ tiker, der Maler, Bildhauer, Dichter und Herrſcher, der Arzt, der Erzieher und Philoſoph, der Natur⸗ forſcher, Erfinder und Wirtſchaftsführer ausgeſehen Hat, wie der Künſtler ſeiner Tage ſein Geſicht, ſeine Geſtalt im Bilde feſthielt. Und während in jenem anderen Werke die ſchöpferiſchen Männer unſeres Volkes dargeſtellt waren in ihrem Leben, Handeln und Denken, während ſie dort durch ihre Taten zur Gegenwart ſprechen und uns zu nacheiferndem Stre⸗ ben anſpornen und ermutigen, ſo tritt dem Betrach⸗ ter des neuen Buches der deutſche Menſch der Ver⸗ gangenheit als Menſch dem Menſchen unmittelbar und gleichſam perſönlich gegenüber: Auge in Auge und von Angeſicht zu Angeſicht! Mit Karl dem Großen und Wioukind, ſeinem kühnen ſächſiſchen Gegner, beginnt die lange Reihe großer Geſtalten; Otto Wedoͤigen und Manfred von Richthofen, der U⸗Boots⸗Kommandant und der Flie⸗ gerheld aus dem Weltkrieg führen an die Schwelle der Gegenwart heran. Aus elf Jahrhunderten deutſcher Geſchichte fehlt kaum eine Perſönlichkeit, die das Ge⸗ Wihrt 9 Nation in lebendiger Erinnerung be⸗ währt. Neben vielen Bebannten begegnet uns manch einer, dexr zu Unrecht vergeſſen war und aufs neue in unſer Bewußtſein gerückt wird. Aber nicht das Perſönliche allein, das Einmalige und Nie⸗ſich⸗Wieoͤerholende eines Geſichts, eines Kopfes, einer Geſtalt feſſelt den Beſchauer dieſer Bildnisreihe: vor ſeinem geiſtigen Auge erſtehen vielmehr zugleich hiſtoriſche Epochen. Der Schick⸗ ſalsweg unſeres Volkes in tauſend Jahren einer großen Vergangenheit läßt ſich an dieſen Bildͤern Inſeln keilzunehmen faſt Schritt für Schritt verfolgen; in Hunderten von Geſichtern ſpiegelt ſich dͤabei die ganze unergründliche 92 Tiefe und unendliche Weite der deutſchen Welt, ſpie⸗ geln ſich die geiſtigen, politiſchen und künſtleriſchen Lebensmächte, die dieſe Welt geſtaltet haben. Hunderte von Augenpaaren zwingen den Betrach⸗ ter in ihren geheimnisvollen Bann; erſtaunt und er⸗ griffen ſieht er ſich der ungeheuren Mannigfaltigkeit deutſchen Menſchentums in ſeiner leiblichen Erſchei⸗ nung gegenüber. An zahlreichen Beiſpielen erkennt er, wie gleiches Schichſal, gleiches Erleben, gleicher Beruf und gleiche Aufgaben die Geſichter von Men⸗ ſchen verſchiedenſter Herkunft und Abſtammung bei aller Verſchiedenheit im Perſönlichen irgendwie ein⸗ heitlich formten, wie denn auch andererſeits faſt ſtets die Eigenart von Stämmen und Landſchaften in Ausdruck und Schnitt eines Geſichtes ſpürbar bleibt. Am zeitlichen Nebeneinander der einzelnen Bildniſſe läßt ſich wiederum verfolgen, wie große geſchichtliche ——— Lockende Bodenschätze der Arktis Wettiennen um unentcleckte luseln Vor einem Generalangriff auf den„grogen weigen Fleck“ Neuyork, im Auguſt. Schlägt man den Atlas auf. dauin erblickt man rings um den Nordpol, mit einem breiten Zipfel büs dicht vor die Küſte von Alaska, einen weißen Fleck: unerforſchtes Gebiet. Zwar ſind einzelne Expebitionen ſchon durch dieſes Gebiet hindurchmarſchiert und unſer deutſches Luftſchiſf „Graf Zeppelin“ hat es ſogar der Länge nach überflogen; dennoch iſt es mach wie vor unbekannt. Eines ſteht aber ſeſt, der Nordpol iſt vom Arktiſchen Ozean überſpült, und Land, das hier noch der Ent⸗ deckung harrt, iſt Inſellan d. Kann dieſes Inſelland nun nicht aber wertvolle Bodenſchätze bergen? Dieſe Frage iſt nur allzu berechtigt, und ſo darf es nicht verwundern, wenn ein Wettrennen der um die noch zu entdeckenden Inſeln anhebt. Das Sternenbanner über der Arktis Soeben hat das amerikaniſche Expeditionsſchiff „General A. W. Greeley“ den Hafen von Ne⸗ wark, bei Neuyork, verlaſſen, um eine Reiſe in den höchſten Norden anzutreten. An Bord befinden ſich elf amerikaniſche Wiſſenſchaftler. Der Leiter der Expedition iſt Mr. C. J. Me Gre⸗ gor, der Regierungs⸗Meteorologe des Flugplatzes von Newark. Es handelt ſich ſelbſtverſtändlich um eine wiſſenſchaftliche Forſchungsreiſe, gleichzeitig ſoll aber überall auf allen Inſeln der Arktis, die noch von keinem weißen Menſchen betreten wurden, die amerikaniſche Flagge gehißt werden. Mit ande⸗ ren Worten: Dieſe Nordpolexpedition verfolgt neben wiſſenſchaftlichen Beobachtungen den Zweck, ſo viel herrenloſes Land für Amerika in Beſitz zu nehmen, als ſich irgend entdecken läßt. Man weiß, daß die Sowjetruſſen mit ihrer Noro⸗ polexpeöition ganz ähnliche Ziele verfolgen und vorausſichtlich werden im Laufe der nächſten Zeit noch andere Nationen auf dem Plan erſcheinen, um an dem Wettlauf nach den unentdeckten arkliſchen Das berühmte Fort Conger Als Expeditibnsbaſis der Amerikaner iſt Fört Conger vorgeſehen, jene Hütte, die vor vielen Jahrzehnten der ſpätere General Greeley während einer Polarexpedition zur Ueberwinterung errichten ließ. Das Fort liegt an dem ſchmalen Meexesarm, der Grönland von Ellesmeere⸗Land trennt, und bietet einen vorzüglichen Stützpunkt für Schlitten⸗ reiſen über den Arktiſchen Ozean. Von hier iſt es nicht mehr weit bis zu dem rie⸗ ſigen unerforſchten Gebiet vund um den Nordpol. Allerdings wird es ſchwer fallen, feſtzuſtellen, wann man ſich auf Feſtland und wann auf Eisſchollen be⸗ findet, da hier zuweilen auch die Inſeln von gewal⸗ tigen Eismaſſen überzogen ſind. Der Beobachter im Windmühlenflugzeug Zur Erleichterung der Erkundungszüge führt die Expedition ein Windmühlenflugzeug mit, das von einem erfahrenen Arktispiloten geſteuert wird, näm⸗ lich von Lieut. Commander Schloßbach, der ſowohl über der Arktis als auch über der Antarktis weite Forſchungsflüge ausgeführt hat. Da ein Windmüh⸗ lenflugzeug bekanntlich auf kleinſtem Raum ſtarten und landen kann, wird man bei den Schlittenfahrten auch bedenkenlos Gebiete aufſuchen dürfen, die von Gebirgen durchzogen ſind und in denen das Eis keine endloſe, ebene Fläche bildet. Man iſt alſo durch das Flugzeug wenig behindert. Der Pilot beſtimmt von der Luft aus den von den Schlitten einzuſchlagenden Weg, da er ja aus ſeiner Höhe viel eher Feſtland ent⸗ decken kann. So wird es möglich ſein, Fahrten aufs Geradewohl zu vermeiden, bei denen man allzu ſehr vom Glück abhängig iſt. Zwei lange Winter Iſt einmal Land entdeckt, dann erſpart das Flug⸗ zeug umſtändliche Vermeſſungsarbeiten, da der Pilot ohne die geringſte Mühe photographiſche Vermeſ⸗ ſungsaufnahmen vornehmen kann. Schloßbach wird ferner verſuchen, zu wiſſenſchaftlichen Zwecken Farb⸗ filmaufnahmen von der arktiſchen Morgenröte zu machen. Die Dauer der Expedition iſt auf zwei Jaßre angeſetzt. Die dunklen Winternächte wird man in Fort Conger verbringen, wo man aber die Zeit auch nicht nutzlos verſtreichen zu laſſen braucht, da ſelbſtverſtändlich auch im Winter meteorologiſche Beobachtungen anzuſtellen ſind, und da es gilt, das bis dahin gewonnene Forſchungsmaterial ſo weit wie möglich zu ſichten und auszuwerten Für die Vorſtöße in das unbekannte Polargebie iſt ein genauer Plan aufgeſtellt worden, den innezu⸗ halten der auf das ſorgfältigſte ausgerüſteten Expe⸗ dition nicht ſchwer fallen ſollte. So iſt anzunehmen, daß in zwei Jahren, wenn das Forſchungsſchiff„Ge⸗ neral A. W. Greeley“ nach Neuyork zurückkehrt, un⸗ ſere Kenntnis von der arktiſchen Inſelwelt ganz er⸗ heblich erweitert wird, und daß dann der„große weiße Fleck“ auf der Karte des Polargebietes um ein 69.ο Beträchtliches zuſammengeſchrumpft iſt. Epochen das Antlitz ihrer Menſchen anders prägen als Zeiten der Ohnmacht. Wendet man aber den Blick von der dargeſtellten Perſönlichkeit auf den Künſtler, der ein Porträt ſchuf: welche Unterſchiede, welche Vielfalt wiederum in Auffaſſung, Geſtaltungskraft und künſtleriſchem Wollen! Wie oft gelingt einem faſt unbekannten Maler oder Bildhauer ein weſentlicheres und bedeu⸗ tenderes Bildnis einer hiſtoriſchen Perſönlichkeit als dem berühmten, von ſeiner Zeit hochgeſchätzten Künſt⸗ lerl Wie verſchieden auch ſehen ſich die Maler ſelber: die Entwicklung des Selbſtporträts läßt ſich hier ab⸗ leſen und die Geſchichte der Bildniskunſt überhaupt von ihren Anfängen bis in unſere Tage! Genug dieſer Hinweiſe! Nicht in Worten kann man den unerſchöpflichen Reichtum dieſes Buches umſchreiben: man muß es ſehen, in ihm blättern, ſich mit der Aufgeſchloſſenheit des Auges und des Her⸗ zens darein vertiefen. Die Herausgeber haben in einer knappen Einleitung alle Geſichtspunkte ange⸗ deutet, die dem Betrachter den reichen Inhalt ihres Werkes erſchließen helfen. Kurze, in einprägſame Stichworte gefaßte Bemerkungen unter jedem Bilde geben Aufſchluß über biographiſche Daten und ord⸗ nen Leben ünd Leiſtung jeder der großen Geſtalten ein in den geiſtigen und hiſtoriſchen Zuſammenhang ihrer Zeit. Ludwig W. Böhm. * Lockhart, Wieder in Malaya. Aus dem Engliſchen über⸗ ſetzt von Rudolf von Scholtz und W. E. Süskind. 424 Seiten. In Leinen geb. 6,75 Mark.(Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart⸗Berlin.) Ein Buch, das ebenſo amüſant wie lehrreich, ebenſo umfaſ⸗ ſend wie genießeriſch in der Schilderung von Einzelheiten iſt. Aber das macht nur den Reiz dieſes Buches aus, daß es ein ebenſo geſcheiter wie witziger Mann, ein ebenſo großer wie Jrurnaliſt geſchrieben hat. Sein eigentlicher Wert liegt darin, daß es ein Mamn geſchrieben hat, der in die Kolonien als in das Land ſeiner Kindheit und ſeiner Sehnſucht gegangen iſt und dort nun nach 25 Jahren Abweſenheit ein ganz neues Reichs des Lebens und der Entwicklung entdeckt. Lockhart erlebt dieſes Neue im Vergleich zum Alten: dieſen fortſchreitenden Kampf zwiſchen altem Volkstum und weißem Fortſchritt, zwiſchen weißer Herrſchaft und farbigem Herrſchaftsanſpruch, zwi⸗ ſchen alter Weisheit und neuem zerſetzendem Geiſt mit ungeheurer Intenſität. Dabei iſt es viel weniger ſein Urteil— das erfreulich unaufdringlich iſt— als vielmehr einfach ſeine Schilderung der Tatſachen und Erſcheinungen, was ſein Buch ſo eindrucksſtark macht. Es iſt ein Buch, das Europa aufhorchen läßt. Unter heiterer Form ver⸗ birgt ſich ein tragiſcher Ernſt. Al. Winbaner. * Kneippkur. Von San.⸗Rat Dr. Albert Schalle. Jubiläumsauflage: 50. Tauſend. Mit 32 Biletafeln. (Verlag Knorr u. Hirth GmbH, München. Geh. 5,90 Mark, Leinen 7,50 Mark. Im Jubiläumsjahr Bad Wörishofens, im ſchönen All⸗ gäu, das heuer die 50. Wiederkehr des Beginns der ein⸗ zigartigen Heiltätigkeit Sebaſtian Kneipps feiern kann, erſcheint ein gewichtiges Geſundheitswerk im 50. Tauſend, eine umfaſſende große Darſtellung der populören Heil⸗ methoden Kneipps durch den in Wörishofen ſeit Jahr⸗ zehnten tätigen Kurarzt Sanitätsrat Dr. Albert Schalle. Mittel, Wohl und Wirkungen der Waſſerkuren, ihre An⸗ wendung und ihre biologiſchen Vorzüge werden hier in Wort und Bild geſchildert. Das Buch ſoll ein treuer Rat⸗ geber ſein und in manchen Fällen nützliche Winke geben und Wege zeigen, bis ärztliche Hilfe zur Stelle iſt. C. W. Fennel. die „————————————————————— (Hauptſchriftleiter und verantwortlich fur Politik: Dr. Alois Winbauer (in Urlaub) 1. V. Carl Onno Eiſenbart 8 für Theater, Wiſſen⸗ ſſchaft au. Unterhaltungz Carl Onno Eiſenbart. ⸗ Handelsteil; Dr, Fritz. 2 18— Coialer Dr Fritz Hammes⸗Svort: i. V. C. W. 82350 el Südweſtdeutſche Umſchau: i, V. Richard Schönfelder-Gericht: i. V. Dr. F. Hammes- Bilderdienſt: C. W. Fennel ⸗ Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: i. V. Georg Kling, ſämtlich iu Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1987: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 21000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 29500 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto 18. 17. 18. 17. 18. 17. 7 18 17. 18. 17. 17. 18. 77. 17. 18 985 4½ Pr. Ld.⸗Pforf. Goldhyp.-Piandbriefe 4½ Rb. Hyp.⸗Bt. adiſche Maſch..100,0 4900 Großkraft, Mhm.].ſdenw. Hartſtein] 131,0] 181,0 ürttemb. Elektr. 110 04109-Akti Frankfurt vetpen.om. Verb, Anf..-erf. Uyb oinekenbanken, Mug gg Hase den. 5 J8 Srke Bickrer 2880)288 oJl“ Een k e e Deutscie F 2% b. Bin Gfer 102 104l Santerg S... 45 gafenmat rten Blkgeror, 1250 1250(Leälk Walsbef. 462 1845 fn ee⸗ 3 0„„— 7 8 4„.9. 5142„ J. P. 9 aſenmühte 1 5 2 4 7 lestverzinsl. werie„de e0 ba GrRenxn 10r.7 10n 7½. 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Hyp.⸗Bank 121.0124.0 Württ Erausport 5 % be..0, 6% Hedeieen 20 826 2 P ee.owon dbs Sehüldverschteibung. PrEt 0 Knabans 443.892 halhwbecronnſ 3185 Rc... 451.-Ant. 34 68.88.—%½ Maint 20 1. 2 005 99.)9 K, 98)5,d8.)5,e Haintervenz) 1050 10500 Dürewerke.. 134,0 1880ſKlein, S anzun] 14),0 14)(Scene Scot, 12.1325, hin,Hon,Bant 55.5 9 4½ͥBaden 21.. 9,2 89.42 4½½ Mannheims0. 4½% Ldskom. ⸗Bi 4½ddo. Pför.⸗Bk, 6 Linoleum v. 2... Surlacher Hof.105,0 105,0 Unorc, Heilbronn 2470 246 0 Schwar Slßel„ 5978] Württbg. Vank. 107,0 10/.0 KSeen 0. 5 99,5 882⁸ 4½ do, 27.Giroz. f. Heſſen 5*3 5 102 4ʃ1025 Kehenne mere 108.2 108.5 Polb u. Schile 1890 1800 Selckud,(80f 170 1170 2Heſſen 26 K2 nr98,/54½ Pirmaſens 20ſ 98.87 98.75 R 293.500 98,504½ Do. Sig.“ 5 ArStuttg. 2 8 Konſerven Braun 100,0, 89,50Siemens⸗Reini ⸗Anl. 8 8 45 98 7⁵ Möinger-nionn 6Siemens⸗Reinig. 154.0154.0 4 9675 n Utten umwandelbar krafto Alrwke e ir Sinnee üuc, 42/ 1 Amtlich nicht notierte Werte 5 8 Ausl. 85 5 250„ 9656 42.—.— 605. 80.2 i% afn. ein e eih eee Cüülinger Spifn. 1te,5 119.ſec, Klertegttat 4162 116 2 Siaetggrt, Hofbr. 12, 102 Umtausch-Obligationen 4½ Dt. R. bahn 350 100,8 100.7 Pfandbriefe u. Schuld- 10000,, Bpförx M,, Mül 89.75 99.75 27 70 Exportmalz.. 160,0 160.0 Köwenbr. Münch 191,00 494.0Südd. Zucker... 205............“ 40 6605 3 Verschreibungen 4% bo. 26, K 100 1000—4 1 1 0 abr. Gehrech. 1959 fie, Walaal 330 500 Telkus VerabauD.... 4½) Berliner Städtiſche Elekte.⸗Wert Läaigl 18 Mugalk. Kreditanstalten der Länder 4½ do, Kom.2681 9. 99.—(%00 KM-I 100,7/ 1007/5 Neckarstuttg.2„500 Lahr, Gebr... 157.015/.00“—¹ e Elektr.⸗Werke 4 bo, 35. 100.5 100.5 SS J0 Farben ainkraftwerk.. 96.— Anl. von 1925. 1951 4009 44% Peſſ odegt. 28, e 6.—* industris-Aktlen Jeinmech(Heiter) 4 05 15 2— ſerein, dt. Oelfab. 138.0 188,05/ Großkraft Maunheim u. Pfalzwerke 1841 101.5 e e ba 120502 El2 4,% oobon. 045 0l 16 Seper.. 0 Srrne 50 50 45 8 e. Seahnad 40 M0 K, Wai d 640%.„ 8 und 9. er.78 79,50 Fronkfurter H0 8750 87— Moenus 122122. o. Gothanig 144, 9 446„ 1928 1953 98.75 ö83 2157: f5 1 6Ecade. E: 660 c8.80ſtandschaften o% renh, Boe 0 Kre me Sleheichehü. otoren Dacnt. 11048 de. Kkranad 1800 45006%% Sgn nungehn 8%5 ..1938.. 117,0417,05/Heſſ..- Hypbk. 4½ 0ſtpr. Landſch. Lig. Gold VIl, Aſchaff. Buntpap...50 Foldſchmide.. 149,5liederrh⸗Leder.. 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Auguſt 1937 8555 GERICHTSSERICHTE AUS NAAH 0N EERN Ein Heiratsſchwindler kommt auf zwei Fahre ins Gefängnis Der verheiratete 38 Jahre alte Angeklagte Hans Hermann Quintel aus Weinheim, bereits wegen eines ähnlich gelagerten Deliktes mit 1 Jahr 8 Mo⸗ naten Gefängnis beſtraft, wurde vom Mannheimer Schöfſengericht in der außerordentlichen Sitzung wegen Heiratsſchwindels und Betrugs, begangen in vier Fällen, zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der Angeklagte hat zwei Frauen zu gleicher Zeit vorgeſchwindelt, er ſei ledig und beabſichtige, ſie zu heiraten. Einer gegenüber gab er ſich als„Bräu⸗ tigam“ aus. Die Schwindelmanöver hatten einen Hintergrund. Quintel wollte von den vertrauens⸗ ſeligen Frauen Geld. Er erhielt auch einmal 17,50 Mark und dann noch einmal 16 Mark. Von einer Rückzahlung der erſchwindelten Beträge war natür⸗ lich keine Rede. Von einem Autoverleih lieh ſich der Angeklagte einen Kraftwagen, um ſeine Frau in Oberkirch abzuholen. 10 Mark zahlte er an, die veſt⸗ lichen 23 Mark blieb er ſchuldig. Einer anderen Frau machte der Angeklagte vor, er habe einen Autounfall gehabt. Die Geldſtrafe in Höhe von 165 Mark müſſe er am nächſten Tage bezahlen, ſonſt käme er in Haft. Als die„Freundin“ keine An⸗ ſtalten machte, dieſen Betrag zu leihen, bat er ſie, ihm 25 Mark auszuhändigen, da 140 Mark von ſei⸗ nem Chef und ſeinem Bruder vorgeſtreckt würden. Die Ahnungsloſe überließ in ihrem Vertrauen dem Angeklagten das Sparkaſſenbuch in der Annahme, daß er nur 25 Mark abhebe. In Wirklichkeit be⸗ lohnte Quintel das ihm geſchenkte Vertrauen mit mit der Entnahme von 125 Mark. Weitere 18 Mark für eine Reiſe nach Friedrichshafen, wo der Ange⸗ klagte angeblich von ſeinen Verwandten Geld zur Rückzahlung ſeiner Schuld holen wollte, waren gleich⸗ falls in die eigene Taſche gefloſſen. ——— Ein Volksſchädling übelſter Sorte * Pforzhe in, 18. Auguſt. Der ledige 26 Jahre alte Sigmund Meier in Pforzheim, der hier eine Mö⸗ belhandlung betrieb, hat in den Jahren 1933 bis 1937 ausſchließlich kleine Leute dadurch betrogen, daß er ſich in zahlreichen Fällen Wechſel geben ließ, die er bei Nichteinlöſung abzudecken verſprach. Er tat dies aber nicht, ließ ſich vielmehr vor dem Fälligkeitstage neue Kundenwechſel geben und verwendete dieſe zur Deckung eigener Schulden. Nachdem ſein Geſchäft zu⸗ ſammengebrochen und vom Gerichtsvollzieher der Laden geſchloſſen worden war, übernahm Meier Kaufverpflichtungen, die er nicht mehr erfüllen konnte. Er knöpfte ſeinen Kunden Anzahlungen ab, ohne liefern zu können. Sein Warenlager im Ge⸗ ſamtwerte von 9000 Mark hat der Gerichtsvollzieher verſteigert mit einem Erlös von etwas über 900 Mark. Der Hauswirt machte für rückſtändige Miete das Pfandrecht geltend, ſo daß nach Ueberweiſung von etwa 800 Mark an den Vermieter des Ladens für die vielen Gläubiger aus ganz Deutſchland Wenig über 100 Mark verblieben. Die vielen kleinen Leute, die mit Eheſtandsdarlehen heirateten, haben, ſoweit ſie neben Barzahlungen noch Wechſel geben mußten, nur einen Bruchteil der beſtellten Wohnungseinrich⸗ tungen erhalten, die Wechſel aber in vollem Umfange einlöſen müſſen. Das Schöffengericht erkannte gegen den gewiſſenloſen Volksſchädling, der oͤas Vertrauen vieler armen Leute mißbraucht hat, wegen Betrugs in zwölf Fällen und Untreue in einem Fall auf zwei Jahre Gefängnis und Entziehung der Handelserlaubnis auf die Dauer von fünf Jahren. Wegen Amtsverbrechens vor Gericht * Pforzheim, 18. Auguſt. Die Strafkammer beim Amtsgericht Pforzheim verurteilte am 27. April d. J. den Angeklagten Ernſt Götz wegen erſchwerter Amtsunterſchlagung in Tateinheit mit Urkunden⸗ beſeitigung im Amt zu acht Monaten Gefängnis. Götz hatte als Poſtbote beim Poſtamt Pforzheim die Zu⸗ ſtellung von Paketen zu beſorgen. Er hat in der Zeit vom November 1936 bis März 1937 in etwa 150 Fäl⸗ len Nachgebühren und Zuſtellgebühren von Paketen nicht an die Poſtkaſſe abgeführt, ſondern für ſich be⸗ halten. Um ſeine Unterſchlagungen zu verdecken, vernichtete er die betreffenden Paketkarten. Wie der Reichsgerichtsdienſt des DNB meldet, hat auf die Reviſion der Staatsanwaltſchaft das Reichsgericht das Urteil aufgehoben und nochmalige Ver⸗ handlung und Entſcheidung angeordͤnet, da nach An⸗ ſicht des Reichsgerichts der Angeklagte auch wegen Untreue und gewinnſüchtiger Urkundenfälſ chung hätte verurteilt werden müſſen. Scheckfälſchungen durch Jugendliche * Freiburg, 18. Auguſt. Drei Burſchen im Alter von 20 bis 25 Jahren hatten ſich wegen Scheckfäl⸗ ſchungen zu verantworten. Der Hauptangeklagte ſtahl ſeiner Mutter ein Scheckbuch und ſuchte nun je⸗ mand, der die Unterſchriften unter etwa 25 Blanko⸗ ſchecks ſetzte. In Emmendingen, Freiburg, Neuſtadt i. Schw., Löffingen und Karlsruhe wurden verſchie⸗ dene Schecks bei Banken eingelöſt. Auf dieſe Weiſe kam das Trio zu 450 Mark Bargeld, das auf„Ge⸗ ſchäftsfahrten“ verjubelt wurde. Die beiden Haupt⸗ täter erhielten neun und ſechs Monate Ge⸗ fängnis; der dritte, erſt 20jährige Angeklagte, der den Ueberredungen ſeiner Freunde unterlegen iſt und die Schecks unterſchrieb, muß ſeine Dummheit mit zwei Monaten Gefängnis büßen. Zuchthausſtraſen für Meineidige * Freiburg, 18. Auguſt. Das Schwurgericht Frei⸗ burg verurteilte den 35 Jahre alten Georg Glück, von Haltingen wegen Meineids zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus, die 27jährige Juliane Weißhaupt von Weil a. Rh. wegen An⸗ ſtiftung zum Meineid zu einem Jahr undneun Monaten Zuchthaus. Beiden Angeklagten wurden die Ehrenrechte auf je drei Jahre, die Fähig⸗ keit der Zeugenſchaft oder als Sachverſtändige für dauernd aberkannt. Bei Glück werden ſieben Mo⸗ nate, bei der Weißhaupt fünf Monate Unterſuchungs⸗ haft angerechnet. Glück hatte in einem Unterhalts⸗ prozeß wiſſentlich falſche Angaben gemacht, zu denen er von der Angeklagten Weißhaupt angeſtiftet wor⸗ den war. Gewohnheitsdieb kommt ins Zuchthaus * Konſtanz, 18. Aug. Vier Jahre ins Zuchthaus muß der 27 Jahre alte ledige Sigmund Schroff aus Wolmatingen, der trotz ſchwerer Vorſtrafen das Stehlen nicht laſſen konnte. Er trieb ſich ohne feſten Wohnſitz planlos in der Gegend umher und hatte ſich neuerdings wieder wegen Rückfalldiebſtahls in vier Fällen vor der hieſigen Strafkammer zu verantwor⸗ ten, die auf obiges Urteil erkannte und ihm auch die Ehrenrechte auf fünf Jahre abſprach. Berufungsverhandlung über ein Verkehrsunglück * Frankenthal, 18. Auguſt. Das Schöffengericht Ludwigshafen hatte den 29jährigen Julius Feier⸗ ling und den 26jährigen Willi Scheiot, beide aus Ludwigshafen, wegen fahrläſſiger Tötung und Ueber⸗ tretung der Reichsſtraßenverkehrsordnung zu zwei Monaten und einem Monat Gefängnis verurteilt. Hiergegen legten beide Berufung zur Strafkammer ein. Das Berufungsgericht verwarf die Berufung Scheidts und ſprach Feierling frei, weil der andere(Scheidt) das Unglück durch falſches Einbiegen verurſacht hatte. Verurteilung eines Querkopfes * Bad Kreuznach, 18. Auguſt. Im November 1932 hatte der jetzt 72jährige Landwirt Wilhelm Bubach aus Planig bei einem Unfall einen Beinbruch er⸗ litten. Fünf volle Jahre lang führte er einen Scha⸗ denerſatzprozeß mit allen Schikanen. Er verzögerte böswillig den Heilungsprozeß und geht heute noch auf Krücken, obwohl durch Sachverſtändigen⸗Gutachten feſtgeſtellt wurde, daß dies vollkommen überflüſſig iſt. Wegen Prozeßbetrugs wurde er im Vorjahre zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. In dieſem Prozeß hatte er zehn Zeugen des Meineids beſchuldigt, ſo daß er ſich jetzt erneut vor Gericht zu verantworten hatte. Die Verhandlung ergab, daß ſeine Anſchul⸗ digungen völlig haltlos waren. Der alte Querkopf wurde nun zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Wochenbericht der Kriminalpolizei Heidelberg Feſtgenommen wurden 9 Perſonen, darunter 5 wegen Eigentumsvergehens, je 1 wegen Meineiods, Sittlichkeitsverbrechens und Erpreſſung und 1 aus amderen Gründen. Zur Anzeige kamen 40 Fälle, davon 24 wegen Verfehlungen gegen oͤas Eigentum, 5 wegen Körper⸗ verletzung, 1 wegen falſcher Anſchuldigung, 3 wegen Verletzung der Eidespflicht und der Reſt wegen an⸗ derer Straftaten. Immer noch Diebſtähle im Städtiſchen Freibad. Bei dem Maſſenandrang in den letzten Tagen wur⸗ den im Freibad 1 Voilekleid, 1 Geldbeutel mit.55 Mark, 1 Paar Herrenhalbſchuhe ſowie 1 Paar Socken und 1 Koffer mit Nickeluhr und Nickelarmband ent⸗ wendet. Diebſtähle aus Perſonenkraftwagen. Aus einem Kraftwagen, der am Schloßwolfsbrunnenweg parkte, wurden ein graugelber Damenmantel und 1 gelber Pullover entwendet. Weiter aus einem anderen Wagen, der in verſchiedenen Straßen der Stadͤt auf⸗ geſtellt war, 1 Photoapparat(„Zeis⸗Ikon“) im Werte von 245 Mark. Ferner zur Nachtzeit aus einem Kraftwagen 1 dunkelbrauner Handkoffer(50/0 Zen⸗ timeter) mit mehreren Herrenoberhemden, 1 Schlaf⸗ anzug und 2 Paar Herrenſchuhe im Werte von 150 Mark. Diebſtahl leicht gemacht. an einem Fahrrad hing, das in der Toreinfahrt einer Wirtſchaft ſtand, wurde ebenfalls geſtohlen. Marke„Rotenſtock“, Wert 90 Mark. Gänſe⸗ und Hühnerdiebſtahl. Aus einem Garten⸗ grundſtück an der Ziegelhäuſer Landͤſtraße ſind zwei Zuchtgänſe abhanden gekommen. Es beſteht auch die Möglichkeit, daß ſie entlaufen ſind und vom Finder eingeſperrt werden. Weiter ſind aus einem anderen Gartengrunoͤſtück drei Zwerghühner von ſchiefer⸗ grauer Farbe im Werte von 7 Mark entwendet worden. Fahrraddiebſtähle. Herrenrad„Burgmüller“ Nr. 591 152,„Auſtria“ Nr. 29 640,„Stöwer“ Nr. 58 111, „NSu“ Nr. 503 023,„Schladitz⸗Albana“ 318 541. Bei⸗ Ein Photoapparat, der gebracht und ausgehändigt wurden 8 Räder. Zentralheizungs- Reparaturen und Reinigungen Kesselsteinentternung oie 1 ⏑ 1 0 81111831 und fachsemzs durch kernsprecher 23124 Fernsprecher 23124 Luwig Paulus, Mauaboin, U ö. U Gewinnauszug 5. Klaſſe 49. Preußiſch⸗Süddeutſche (275. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Rummer in den beiden Abteilungen I und II 9. Ziehungstag In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 200000 RM. 365876 4 Gewinne zu 10000 RM. 83 146948 2 S zu 5000 RM. 2587 16 Gewinne zu 2000 RM. 22077 26227 38195 107749 1916 3 235760 295913 366154 60 Gewinne zu 1000 RM. 3375 13328 34314 85589 4408 71553 114531 119031 126004 131922 134551 137446 143943 166526 188027 197675 217663 230466 231564 241058 275166 279272 291960 321 339 336085 346937 355882 375389 385157 102 Gewinne zu 500 RM. 237173 25925 28330 32174 38516 42840 3 52615 55188 62986 64138 78021 82397 83711 84567 92907 99448 198520 91085810 1143 1 12874 133680 136268 149436 151221 157731 170212 178185 179088 178127 186181 191204 192967 206979 211866 234813 239714 246928 263143 265315 278643 285518 322383 350483 351835 360114 360374 Gewinne zu 300 RM. 8 2665 11— 12499 15121 20844 22537 30382 31387 36572 28050 40183 42365 43627 45080 28619 60048 83577 63748 71782 82 408 92126 94165 98797 101259 101936 102072 1921 55 107848 114480 115 118 127749 129194 1472 149584 4 167936 173502 177 189065 190810 207918 23091 4 5 278380 280067 99615 292895 295638 288609 324623 327439 344836 347831 350642 872829 375275 376869 382522 384604 388760 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM.— 193 370774 380438 85— 838 zu 3000 RM. 9941 189345 255082 18 Gewinne zu 2000 RM. 79947 127626 179848 200557 261947 345514 347981 374588 — u 1000 R 6842 32045 39308 6309 58070 7920 107 1820 103411 122595 148097 157573 1 66978740 180029 191465 193907 203259 210611 218224 224290 259940 281578 285292 323543 329785 335824 340506 88 Gewinne zu 500 RM. 24801 26972 53479 98952 103897 104894 118644 135442 159920 164603 183126 184705 193914 201312 205549 22669 223921 229370 231591 240591 271388 276375 297520 300684 304635 309294 346031 348834 354712 371250 379109 384789 388412 E 7340 32891 41077 42901 43560 49047 49122 50168 57235 75674 86583 100715, 1031 107807 10922. 129 11 1169 124648 1— 149590 1 —— 146 Gewinne zu 300 RM. — 8 —— —2— 28 2 0 1833 165123 186617 224581 230387 46088 246896 255720 295604 312311 35735⁵ 3 PS 88888 888838833 88888885 345888 392479 Im Gewinnrade verblieben: 2 8 2 5 16 zu je 20000, 58 zu je 0000, 148 zu je 5000, 292 zu je 3000, 664 zu je 2000, 2064 zu ſe 1000, 3433 zu je 500, 6956 zu ie 300, 164854 zu je 150 Mark, 17. Luguſt 1937 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 500000, 2 zu je 100000, Offene Stellen Tüchtiges 4727 Mädchen für d. S Bäder⸗ F 4. 18. Allein⸗ mäochen i. Bügeln, Wa⸗ ſchen u. Kochen erfahr., mit aut. Zeugniſſen 4732 geſucht. 0 7, 25. 1 Trevve Treppe Tüchtiges Mäucaan für Küche und Haushalt zum 1. Sept. aeſucht. Angebote unter W S 192 an die —5 Blattes. 4721 iüe ſofort geſucht. Speiſewirtſchaft Pfizenmaier. Beilſtraße 24. 6367 GEEUE Schulentlaſſenes Mädchenſ⸗ ſucht Lehrſtelle i. Lebensmittel, Feinkoſt uſw. Angebote unter D H SB an die Geſchaſtstelle d. Blattes.*4688 Frau 46 Jahre, ſucht Stundenarbeit in beſſ. Haushaltg zum Waſchen u. Putzen. Angeb. unt. D 8 8 an d. Geſchſt. d. *4780 zu verkſl. S708 Fernſpr. 267 76. 8 4. 23.24 Sportwagen 1, 3Itr. gestoppt, 140 km Geschw. RM. 4135. b K öin liol.-Vertr. Alfred Blauth Haanbeim Hnmer Herrschaftlicke IIL Es war ein guter Einfall von ihm, auch einmal regelmäßig die Kleinanzeigen der N. M. Z. zu lesen. 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