Neue Mannheimer Seitung 9 2. Mannh eimer G eneral-Anz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann he i m 4 mächte Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonnkag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Eimelpreis 10*. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Donnerstag, 10. Auguſt 1957 Englands Befriedungsvorſchlag für Schanghat Reutraliſierung der Fremdenzone? Der Vorſchlag findet keine Gegenliebe bei China dnb London, 18. Auguſt. In London wird beſtätigt, daß die eng⸗ liſche Regierung am Mittwoch der chine⸗ ſiſchen und der japaniſchen Regierung einen Vorſchlag unterbreitet hat, der die inter⸗ nationale Siedlung in Schanghai aus den Kampfhandlungen heraushalten ſoll. Der Vorſchlag ſieht vor, daß ſowohl die chineſiſche wie die japaniſche Regierung ihre Truppen aus der internationalen Niederlaſſung herausziehen und ſich künftig jeder Kampfhandlung in dieſem Gebiet enthalten ſollen. Dagegen iſt die britiſche Regierung, und zwar zuſammen mit der franzöſiſchen und amerikaniſchen Regierung, falls dieſe ſich ein⸗ verſtanden erklären, bereit, die Intereſſen ſämtlicher Mächte, d. h. alſo auch der Japaner, zu garantieren und dafür Sorge zu tragen, daß Leben und Eigen⸗ tum aller Intereſſenten innerhalb der internationa⸗ len Siedlung geſchützt werden. „Der engliſche Vorſchlag iſt vom engliſchen Bot⸗ ſchafter in Nanking der chineſiſchen Regierung übergeben und auch nach Tokio weitergeleitet wor⸗ den. Gleichzeitig hat ſich die engliſche Regierung mit der franzöſiſchen Regierung und der Regierung der Vereinigten Staaten in Verbindung geſetzt. Eine Antwort Chinas oder Japans liegt jedoch noch nicht vor. Laut Reuter hat der engliſche Vorſchlag keine günſtige Aufnahme bei den chineſiſchen Behörden gefunden. Die Agentur will von zuverläſſigen chineſiſchen Krei⸗ ſen erfahren haben, daß die Vorſchläge von den Chi⸗ neſen abgelehnt würden. Sie betrachteten ſie als undurchführbar. Demgegenüber werde angedeutet, daß China möglicherweiſe einer Wiederherſtellung der im Jahr 1932 feſtgelegten entmilitariſierten Zone zuſtimmen würde, aber nur unter der Be⸗ dingung, daß ſich die japaniſchen Streit⸗ kräfte vollſtändig aus dem Gebiet von Schanghai zurückziehen. Frankreich und Amerikahinter England? dnb. Paris, 18. Auguſt. Das„Journal des Débats“ befaßt ſich mit der Sitzung der britiſchen Kabinettsmitglieder am Dienstagabend, die der Lage im Fernen Oſten gewid⸗ met war. Das Blatt erklärt, daß es dͤurchaus wahr⸗ ſcheinlich ſei, daß ſich Frankreich und die Ver⸗ einigten Staaten dem engliſchen Ver⸗ mittlungsplan anſchließen würden, da alle drei Staaten entſchloſſen ſeien, ihre Intereſſen und Rechte, die ihnen auf Grund der Verträge zu⸗ ſtünden, mit allen Mitteln zu verteidigen. Die„Information“ meint, die heftige Er⸗ regung in London und Neuyork über den chineſiſch⸗ japaniſchen Konflikt ſei nicht allein darauf zuwückzu⸗ ſühren, daß die Vereinigten Staaten und England Milliardenſummen in China inveſtiert hätten oder einen in die Millionen gehenden Handel mit China trieben, ſondern in erſter Linie darauf, daß die bei⸗ den großen angelſächſiſchen Länder beabſichtigen, an den enormen Arbeiten der chineſiſchen Induſtrie und des Verkehrs Anteil zu nehmen. Das Blatt glaubt nicht, daß Amerika die Neu⸗ tralitätsklauſel anwenden werde. Die Transporte unter amerikaniſcher Flagge auch von Kriegsmaterial könnten unter dieſen Umſtänden anhalten. Die Be⸗ zahlung dieſer Waren einſchließlich des Kriegs⸗ materials könnte durch eine Ausdehnung der Silber⸗ käufe erfolgen, die bereits im Jahre 1036 100 Mil⸗ lionen überſchritten hätten. „Ohne praktiſchen Wert“ dib. London, 18. Augrurſt. Zu den britiſchen Vorſchlägen einer Aus⸗ ſchaltung Schanghais aus den Kampfhandlungen ſchreibt der diplomatiſche Reuterkorreſpondent u..: Obwohl von den Regierungen in Nanking und Tolio erwartet wird, oͤaß ſie die Vorſchläge ſorgfältig prü⸗ fen, iſt es doch höchſt unwahrſcheinlich, daß dieſe von irgendeinem praktiſchen Wert ſind. Inzwiſchen hat auch Eden ſeinen unterbrochenen Urlaub wieder aufgenommen und Lord Halifax wieder die Geſchäfte des Außenamts. Es wird mehr und mehr erſichtlich, daß die Weſt⸗ wenig Einflluß auf den China⸗ Konflikt ausüben können, ſolange ſie nicht zur Gewaltanwendung zu ſchreiten bereit ſind. Es iſt aus dieſem Grund, obwohl China einen Appell an den Völkerbund ins Auge gefaßt hat, höchſt unwahrſcheinlich, daß es dieſen Schritt durchführen wird. Keine Anwendung der amerikaniſchen Neutralitätsklauſel anb. Neuyork, 18. Auguſt. Handelsminiſter Roper erklärte am Mittwoch in der Preſſekonferenz, daß die Lage der beiden Par⸗ teien im China⸗Konflikt ſo ungleichmäßig ſei, daß die Anwendung der Neutralitätsklauſel von ſeiten Amerikas den Anſchein erwecken könnte, die Ver⸗ einigten Staaten wollten die eine Nation vor der anderen begünſtigen. Amerika wünſche dieſen An⸗ ſchein zu vermeiden. Im übrigen ſei es auch noch eine ungeklärte Frage, wieweit die Anwendung der Neutralitätsklauſel in dieſem Fall der Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens diene. Staaten wünſchten nicht, die allgemeinen Handels⸗ beziehungen mit China und Japan zu opfern, da ſich dieſe beiden Staaten zweifellos anderen Märkten zuwenden würden, falls Amerika ein Ausfuhrver⸗ bot erließe. Die Vereinigten 148. Jahrgang— Nr. 579 kommen zerſtört wurde. Wenig Zuverſicht in England: Neue Verſtürkungen nach Schanghai Englanos rieſiges Handelsintereſſe in China muß geſchützt werden-Weiterer Abtransport der Engländer und Amerikaner (Funkmeldung der NM3.) London, 19. Auguſt. Die Londoner Morgenpreſſe begrüßt den engliſchen Vermittlungsplan zur Sicher⸗ ſtellung odͤer internationalen Niederlaſſung in Schang⸗ hai, zeigt ſich aber wenig zuverſichtlich hin⸗ ſichtlich ſeiner Verwirklichung. Gleichzeitig erklären die Blätter, daß mit neuen britiſchen Trup⸗ penſendungen nach Schanghai zu rechnen ſei. Der diplomatiſche Korreſpondent dͤer„Times“ meint u.., man dürfe die Hoffnungen micht zu hoch ſetzen, doch ſei es zu begrüßen, daß überhaupt Vor⸗ ſchläge zur Sicherung dͤer europäiſchen Niederlaſſung gemacht worden ſeien. Praktiſch würde der Fall oͤann ſo ſein, daß nach einer Zurückziehung der japaniſchen und der chineſiſchen Streitkräfte leöiglich die Ge⸗ fahr vereinzelter chineſiſcher Fanati⸗ ker beſtünde, die man leicht in Schach halten könnte. Angeſichts der kritiſchen Lage ſei es, ſo ſagt das Blatt weiter, nicht erſtaunlich, wenn in briti⸗ ſchen Geſchäftskreiſen große Beſorgnis herrſche. Englands Geſchäftsintereſſen in China belieſen ſich auf 250 Millionen Pfund. Außerdem beſtünden andere Werte, wie die 50⸗Mil⸗ lionen⸗Pfund⸗Anleihe an China. Von all dieſen Werten befänden ſich 180 Millionen Pfund in Schang⸗ hai, davon wieder der größte Teil gerade in dem nördlichen Gebiet der Internationalen Niederlaſ⸗ ſung, das beſonders ſtark unter den Kämpfen zu lei⸗ den habe. Auf alle Fälle könne von einer Politik, die britiſchen Intereſſen ihvem Schichſal zu überlaſ⸗ ſen, nicht die Rede ſein. Im Gegenteil, engliſcher⸗ ſeits ſei man feſt entſchloſſen, Hab und Gut energiſch zu verteidigen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt u.., das in London ver⸗ breitete Gerücht, wonach alle engliſchen Staatsange⸗ hörigen aus Schanghai abtransportiert werden ſoll⸗ ten, ſei unrichtig. Man ſei ſich darüber im klaren, daß eine ſolche Politik Englands Anſehen in China und Japan in nicht wiedergutzumachender Weiſe ſchädigen würde und daß die engliſchen Intereſſen, wenn ſie einmal aufgegeben würden, niemals wieder zurückgewonnen werden könnten. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning Poſt“ erklärt im Zuſammenhang mit dem Vermitt⸗ lungsplan für Schanghai, England, Frankreich und die Vereinigten Staa⸗ ten arbeiteten zuſammen, weil ſie die einzigen Mächte ſeien, die Streitkräfte im Fernen Oſten zur Hand hätten. Italien habe dort wohl beträchtliche Intereſſen, aber keine Truppen. Sollten die Pläne von beiden Par⸗ teien angenommen werden, ſo wäre mit weiteren Truppenverſtärkungen für Schanghai zu rechnen, damit der Schutz der Zivilbevölkerung ſichergeſtellt werden könne. „Daily Expreß“ meint, die britiſche Regie⸗ rung habe ihren Plan den anderen beteiligten Re⸗ gierungen ohne Optimismus unterbreitet. Es handele ſich um einen letzten Verſuch, die internationale Niederlaſſung von Schanghai da⸗ vor zu bewahren, Schauplatz von Kriegshandlun⸗ gen zu werden. Das Blatt vermutet, daß weitere Truppeneinheiten aus Singapore, Indien und gegebenenfalls auch aus England entſandt würden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ iſt ebenfalls peſſimiſtiſch und glaubt nicht an eine Annahme des Vermittlungsplanes. Alle Amerikaner verlaſſen China dub. Waſhington, 19. Auguſt. Die amarikaniſche Regierung ordnete eine allgemeine Räumung Chinas an. Alle amerikaniſchen Bürger ſollen ſowohl die Gefahren⸗ zonen wie auch Jnnerchina verlaſſen. Staatsſekretär Hull erklärte, dieſe Anordnung erſtrecke ſich auf alle Frauen, Kinder und ältere Perſonen, auf alle Miſſionare, Lehrer, Touriſten und Geſchäftsleute, überhaupt auf jeden amerikaniſchen Bürger, deſſen längeres Verbleiben in China nicht unbedingt erforderlich ſei, „Nach einer Schätzung des Staatsdepartements be⸗ finden ſich zur Zeit 12 600 amerikaniſche Bürger in China. Wie das Staatsdepartement weiter bekannt⸗ gibt, haben am Mittwoch bereits 28 Amerikaner auf Anordnung des amerikaniſchen Konſulatsvertreters Nanking verlaſſen. Deutſche Flüchtlinge auf einem italieniſchen Schiff dub. Schanghai, 18. Auguſt. Der italieniſche Dampfer„Victoria“ verließ am Mittwoch Schanghai mit 460 italieniſchen, deut⸗ ſchen, belgiſchen, franzöſiſchen und engliſchen Flücht⸗ lingen. Die Zahl der Deutſchen betrug etwa 60. An Bord des Dampfers„Mackinley“ wurden ebenfalls am Mittwoch 600 amerikaniſche Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht. An den beiden letzten Tagen verließen an Bord japaniſcher Schiffe nicht weniger als 5000 japaniſche Frauen und Kinder Schanghai. Ein weiterer Teil der britiſchen Flüchtlinge wird, wie aus Schanghai berichtet wird, am Donnerstag die Stadt an Bord des Damp⸗ fers„Empire of India“ verlaſſen. Der zerſtörte Nordbahnhof von Schanghai Die japaniſche Luftwaffe, die erhebliche Verſtärkun gen erhalten hat, hat den Nordbahnhof von Schang⸗ hai bombardiert, der ſeit Beginn der Kämpfe von der 88. chineſiſchen Diviſion beſetzt war und voll⸗ Unſer Bild zeigt die ruſſiſche Kirche in der Nähe des Nordbahnhofes, die bei dem letzten japaniſch⸗chineſiſchen Konflikt ebenfalls der Mittelpunkt ſchwerer Kämpfe war. (Erich Zander, Archiv,.) Die GPM⸗Jagd aufAusländer Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter — Moskau, im Auguſt. Die große Säuberung aller Inſtitutionen und Orgamiſationen des Sowjetſtaates und der kommu⸗ niſtiſchen Partei, die als Folge der Trotzkiſten⸗ prozeſſe einſetzte und alle früheren ähnlichen Maß⸗ nahmen in den Schatten ſtellt, öͤürfte nun bald auch die entlegenſten Gebiete der Sowjetunion erreicht haben. Meldungen über die Entdeckung trotzkiſtiſcher Neſter, über die Entfernung von Schädlingen aus allen möglichen Staatsbehörden, wirtſchaftlichen Or⸗ „Entartete Kunſt“- 707985 Beſucher 42 800 Beſucher an einem Tag München, 18. Auguſt. Statt nachzulaſſen, wäch ſt die Beſucher⸗ zahl in der Ausſtellung„Entartete Kunſt“ von Tag zu Tag. Der letzte Sonn⸗ tag brachte den Höchſtbeſuch ſeit der Eröffnung mit 42800 Beſuchern. Auch von Auslän⸗ dern wird die Ausſtellung in immer ſtärkerem Maße beſucht. ganiſationen und Parteigruppen füllen immer wie⸗ der die Spalten der Sowjetblätter. Die großen Sen⸗ ſationsaffären, unter denen die Hinrichtung der acht roten Generäle das meiſte Auſſehen gemacht haben, haben unzählige Affären kleinerer Sowjetbonzen zur Folge und die unermüdliche Fortſetzung der Verſol⸗ gung des Trotzkismus zeigt, daß das Stalinregime ſich immer noch nicht als geſichert gegen„Umtriebe“ anſieht. Denn es handelt ſich bei dieſem Kampf um die angeſtrebte völlige Vernichtung der wirklichen Gegner Stalins und der der Gegnerſchaft Verdäch⸗ tigten und Trotzkismus iſt dabei das Schlagwort für alle von Stalin als Feinde angeſehenen Perſonen und Gruppen, wenn dieſe Bezeichnung auch früher nur für die linksgerichtete Arbeiteroppoſition galt. Zu den auf die Liſte der Verdächtigen Geſetzten ſind nun auch die Ausländer gekommen, die die Sowjetunion zum Wohnſitz auf längere oder kürzere Zeit gewählt haben. Auch dieſe Gruppen werden nun„durchgekämmt“. Ausländerverfolgun⸗ gen ſind allerdings ſchon früher wiederholt vor⸗ gekommen. Es braucht nur an die ſogenannten Schädlingsprozeſſe erinnert zu werden, bei denen Ausländer Schwerſtes zu durchleben hatten. Jetzt aber erfährt man von der Verhaftung von Aus⸗ ländern in größerem Maßſtab als jemals bisher, und dies ohne irgendwelche Angaben über etwa in Ausſicht genommene Prozeſſe. Die Verhaftungen erfolgen mit der Begründung, daß die betreffenden ausländiſchen Staatsangehörigen Spionage getrieben hätten. Man will alſo offenbar die„Spione und Diverſanten“, die angeblich im Solde des Faſchismus 2. Seite/ Nummer 3709 S Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 19. Auguſt 1987 die Sowjetunion für ſpätere Kriegsunternehmungen ausforſchen, jetzt nicht mehr nur unter den inlän⸗ diſchen Oppoſitionellen finden, ſondern auch unter den Ausländern, darunter unter den in Sowjetruß⸗ Land tätigen Fachleuten. Damit ſoll wohl über kurz oder lang„bewieſen“ werden, daß Scharen von Spio⸗ nen fremder Mächte in der Sowjetunion tätig ſind. Es mag dahingeſtellt bleiben, ob die GPu damit bei den eigenen Volksmaſſen viel Erfolg haben und Gläubige finden wird. Die Verhaftungen ſind aber außerdem gewiß auch als eine feindſelige Aktion gegen diefenigen Staaten gedacht, die man in Moskau als faſchiſtiſch bezeichnet und ſeit Jahr und Tag zum Gegenſtand wütender Preſſe⸗ angriffe macht. So erklärt ſich die große Zahl von Verhaftungen deutſcher Reichsangehöriger. Wenn Italiener in größerer Zahl in der Sowjetunion wären, ſo würden gewiß auch ſie in Mitleidenſchaft gezogen werden. Von Polenverhaftungen verlautete ſchon vor einiger Zeit, und im Fernen Oſten wird die GPu wohl nicht verfehlen,„Söldlinge des japa⸗ niſchen Imperialismus“ zu ſuchen. Die Jagd der GPu auf Ausländer erſtreckt ſich aber auch auf eine ganz andere Gruppe, nämlich auf die aus dem Auslande gekommenen Kommuniſten. In dieſem Fall handelt es ſich um die Feſtſtellung der Verbindungen des Trotzkis⸗ mus im Auslande mit ſeinen Anhängern in der Sowjetunion. In den kommuniſtiſchen Parteien des Auslandes iſt die trotztiſtiſche Richtung nicht ohne Einfluß. Das in Moskau erſcheinende offizielle Or⸗ gan der Komintern ergeht ſich immer wieder in Ausfällen gegen die Trotzkiſten, die in Spanien „Sabotage treiben“, in Frankreich die Volksfront ſchädigen uſw. Die ausländiſchen Kommuniſten, die in der Sow⸗ jetunion leben, ſcheinen nun zum Teil wirklich der trotzkiſtiſchen Richtung mehr oder weniger nahe ge⸗ ſtanden zu haben. Die„Ideologie“ des Trotzkismus mit ihrer ſtarken Betonung der führenden Rolle des Proletariats vor der Bauernſchaft, der wohl keiner der in die Sowjetunion abgewanderten ausländi⸗ ſchen Kommuniſten entſtammt, mag vielen von die⸗ ſen in Moskau wegetierenden roten Emigranten als die echtere Form des Kommunismus erſcheinen. Stalin wird ja von den Trotzkiſten gerade als ein angeblich vom wahren Urbolſchewismus abgewiche⸗ ner Politiker angegriffen, der ſeine Machtgier höher ſtelle als die„reine Lehre“, Dieſer Phraſenkrieg mag beſonders ſolche Exbonzen des Kommunismus be⸗ eindrucken, die in ihren Heimatländern früher als Parteiprominente eine Rolle geſpielt haben und nun in Stalins Machtbereich auf den toten Strang ge⸗ raten ſind. Ein anderer Teil ber ausländiſchen Kommuniſten aber iſt ohne Zweifel nur deshalb verdächtig ge⸗ worden, weil dieſe Genoſſen ſeinerzeit arglos mit einem Rykow, einem Bucharin, einem Radek ver⸗ kehrt haben, da doch damals niemand ahnen konnte, welche Wendung die Dinge nehmen würden. In dieſen Kreiſen ſchnüffelt die GPu jetzt herum. Die aus der„verfaulenden bürgerlichen Welt“ ins Som⸗ jetparadies geflüchteten Kommuniſten lernen Aſyl nun bennen, wie es wirblich iſt. Eine„fürchter⸗ liche Muſterung“ des Auslandskommunismus iſt im Gan Gang.— „Läſtige Musländer“— ſo lautet Moskaus neueſte Parole. Es mag ſein, daß dabei bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade auch der Wunſch mitſpielt, ſich möglichſt vieler Zeugen des„Aufblühens“ der Sowjetunion u entledigen. In erſter Linie ſind aber jedenfalls andere Geſichtspunkte bei dieſer Kampagne maß⸗ gebend. Die Staatsangehörigen der Länder, denen Moskau ſeindlich geſinnt iſt, werden, obwohl völlig unſchuldig, eingekerkert, da der Sowjetſtaat jetzt offenbar dieſen Staaten gegenüber mit neuen Herausforderungen auftrumpfen will. Gleichzeitig ſollen die innerhalb der Sowjetgrenzen lebenden Auslandskommuniſten zu blinder Ergebenheit gegenüber Stalin erzogen werden, wobei jedenſalls vor keinem„Erziehungsmittel“ zurückgeſchreckt wer⸗ den wird. —.——— Dr. Frick in Sigmaringen Abſchluß der Beſichtigungsreiſe dnb. München, 18. Auguſt. Reichsinnenminiſter Dr. Frick beſuchte heute auf ſeiner Beſichtigungsreiſe oͤurch Württem⸗ berg und Baden Sigmaringen. In dem Regierungspräſidium begrüßte der Regierungspräſi⸗ dent den Reichsminiſter und erſtattete einen ein⸗ gehenden Vortrag über die wirtſchaftlichen, politiſchen und verwaltungstechniſchen Probleme dieſer ſüd⸗ deutſchen Enklave Preußens. Dr. Frick betonte die Notwendigkeit einer ſparſamen und leiſtungsfähigen Ver⸗ waltung, die bis in die letzten Stellen raſch und zuverläſſig arbeiten müſſe und legte eingehend die Grundſätze dar, die bei der Neuordnung der Ver⸗ waltung eingehalten werden müſſen. Vor Abſchluß der Beſichtigungsreiſe beſichtigte Dr. Frick das hiſto⸗ riſch und kunſtgeſchichtlich bedeutſame Schloß Für⸗ ſtenberg. ihr Francos Heeresbericht vom Mittwoch: 10000 Gefangene bei Santander Viele rote Aeberläufer— Weitere gute Fortſchritie dub. Salamanca, 10. Auguſt. Im nationalen Heeresbericht vom Mittwoch, dem 18. Auguſt, heißt es: Front von Aſturien: Während der Nacht zum Mittwoch verſuchte der Feind nach Artillerie⸗ vorbereitung zwei Angriffe auf den öſtlichen Ab⸗ ſchnitt der Stadt Oviedo. Er wurde zurückgeſchlagen. Front von Santander: Außer den bereits genannten Ortſchaften und Städten wurden am Dienstag auch die Ortſchaften Gilarroyo und Coje⸗ tes beſetzt. Am Mittwoch ſind unſere Truppen wei⸗ ter vorgedrungen und haben Barcena de Pie de Concha, La Guarda, Las Largas, Corona, Pujayo, Pena Ortela, die Rasgadas⸗Höhen und andere wich⸗ tige Stellungen erobert. In der vergangenen Nacht ſtellten ſich 1700 Mi⸗ lizen, die meiſten mit Waffen, im nationalen La⸗ ger. Auch am Mittwoch iſt eine große Anzahl zu uns übergelaufen. Im Sammellager der Le⸗ gionärstruppen befinden ſich über 4500 Gefangene. Insgeſamt wurden bisher über 10 000 Feinde ge⸗ fangen genommen. Die Legionärstruppen haben auch am Mittwoch drei Geſchütze erbeutet. 40 Oriſchaften in wenigen Tagen erobert dnb. Front von Santander, 18. Aug. An der Front von Santander haben die nationa⸗ len Truppenabteilungen innerhalb von wenigen Tagen 40 Ortſchaften auf einem Gebiet von 1125 Quadratkilometer für das nationale Spanien zurück⸗ gewonnen. Sie ſind auf einer Front von etwa 30 Kilometer Ausdehnung um durchſchnittlich 25 Kilo⸗ meter vorgegangen. Die Beute an Kriegs⸗ material iſt ungeheuer groß. Die durch das Bergwerksgebiet führende Bahn von Valmaſeda lſüdweſtlich Bilbaos) nach La Robla(nördlich der Stadt Leon) hat ihren Verkehr wieder aufgenommen und verbindet die baskiſche Front mit der San⸗ tander⸗Front. Frankreichs Konſul verläßt Santander dub. Paris, 18. Auguſt. Wie der franzbſiſche Konſul in Santander mitteilt, beabſichtigt er, wegen der ſchwierigen Lage mit den noch dort befindlichen Angehörigen der franzöſiſchen und der belgiſchen Kolonie ſowie mit den Mitgliedern des Jnternationalen Roten Kreuzes am Donnerstag Sautander zu verlaſſen und nach St. Jean de Luz abzureiſen. Franeo fordert die Anerkennung als kriegführende Macht 5 Vom Außenamt der nätionalſpaniſchen Regie⸗ rung iſt Reuter gegenüber erklärt worden, daß Ge⸗ neral Fran co in der Frage der Freiwil⸗ ligen⸗Zurückziehung aus Spanien kei⸗ nerlei Zugeſtänöniſſe machen werde, um ſeine Anerkennung als kriegsführen de Macht zu erzielen. Die nationalſpaniſche Regie⸗ rung ſei der Anſicht, daß die Zuerkennung der Kriegsführenden⸗Rechte keinerlei Bedingungen un⸗ terworfen werden könne. „Tatſachen“ aus dunklen Quellen dub. Rom, 19. Auguſt. In Zuſammenhang mit den Erklärungen des Foreign⸗Office, daß die engliſche Regierung durch wiederholte Angriffe auf Handelsſchiffe im Mittelmeer ernchhaft beſorgt ſei, veröffentlichen einige oberitalieniſche Blätter, darunter die Floren⸗ tiner„Nazione“ und die Cremoneſer„Regime Fa⸗ ſchiſta“, eine Londoner Korreſpondenz, in der es heißt, einige engliſche Blätter gäben, indem ſie ſich mit dieſer Frage beſchäftigen, mit Abſicht die Erklä⸗ rungen der Kapitäne der Sowjetdampfer wieder, denen zufolge ihre Begegnung mit italie⸗ niſchen Schiffen mehrmals kurz vor dem An⸗ griff erfolgt ſei. Man gehe zwar nicht ſo weit, Italien zu beſchul⸗ digen, aber man wolle an Hand von franzöſiſchen Informationen— die„wie immer von einer italien⸗ feindlichen Geſinnung beeinflußt“ ſeien— den Glauben erwecken, daß Italien irgendwie die Schiffe Francos unterſtütze. Mit ſolcher Tendenz werde die Nachricht von der Torpedierung eines weiteren rotſpaniſchen Dampfers, des„Conde de Albaſolo“, ſowie die Erklärung eines Kapitäns ver⸗ zeichnet, der ſogar behaupte, der Dampfer ſei von einem italieniſchen Schiff torpediert worden. Die Quelle, bemerkt der Korreſpondent ironiſch, ſei, wie man ſehe,„beſonders zuverläſſig“, was den Blättern aber offenbar wenig auszumachen ſcheine.„Der Gedanke, daß die Kriegsſchiffe des nationalen Spa⸗ nien imſtande ſind, von ſich aus zu handeln, geht ver⸗ ſchiedenen Londoner Journaliſten noch nicht einmal durch den Kopf.“ Das Arteil im beutſch-litauiſchen Schiedsverfahren dnb. Berlin, 18. Auguſt. Zwiſchen der deutſchen und der litauiſchen Regie⸗ rung ſchweben ſeit Ende 1935 Verhandlungen über die Frage der Staatsangehörigeit meh⸗ rerer memelländiſcher Beamten, Richter und Aerzte, denen der litauiſche Gouverneur des Memelgebietes im Laufe des Jahres 1935, zum Teil unmittelbar vor den damaligen Wahlen zum Memelländiſchen Land⸗ tag, die litauiſche Staatsangehörigkeit und damit die memelländiſchen Bürgerrechte entzogen hatte. Da dieſe Verhandlungen in ſechs Fällen, darunter in dem des ehemaligen Präſidenten des Memellän⸗ diſchen Direktoriums Dr. Schreiber, zu keinem Er⸗ gebnis geführt hatten, wurde auf Grund des deutſch⸗litauiſchen Optionsvertrages von 1925 im Oktober des letzten Jahres die ſchweizeriſche Bun⸗ desregierung um die Ernennung eines neutralen Schiedsrichters zur Entſcheidung dieſer Streitfragen erbeten. Sie ernannte hierzu den Alt⸗Bundesrich⸗ ter Dr. Viktor Merz in Bern. Nach längeren ſchriftlichen Verhandlungen, die im Juli d. J. durch mündliche Vorträge des deutſchen Regierungsver⸗ treters Prof. Dr. Bruns und des litauiſchen Ver⸗ treters Mandelſtam ihren Abſchluß fanden, iſt nunmehr, wie bereits kurz berichtet, das Schiedsurteil erlaſſen worden. Dieſes erkennt den Standpunkt der Reichsregie⸗ rung in vollem Umfange an und legt der litani⸗ ſchen Regierung die Verpflichtung auf, eutſpre⸗ chend den deutſchen Anträgen die litaniſche Staatsangehörigkeit aller in dem Prozeß behan⸗ delten Memelländer, nämlich der praktiſchen Aerzte Häwert und Lackner, der Amtsgerichts⸗ räte Schneider und Schwarze, des ehemaligen Präſidenten des Memelländiſchen Direktorinms Dr. Schreiber und des Memelländiſchen Ver⸗ waltungsgerichtsdirektors Dr. Treichler an⸗ PPTPPPPC Das Urteil ſtellt ausdrücklich feſt, daß die O p⸗ tionserklärungen rechtsgültig ſind, auf Grund deren die Memelländer, die im öffentlichen Dienſt der autonomen Verwaltung des Memel⸗ gebietes ſtanden, im Jahre 1925 die litauiſche Staatsangehörigkeit erworben hatten, und daß den Maßnahmen des litauiſchen Gouver⸗ ebungsfahrterbriliſchen Mittelmeerflotle Beſuch in verſchiedenen Mittelmeerhäfen (Funkmelbung der NMz3Z.) + London, 19. Auguſt. Die britiſche Mittelmeerflotte iſt am Dienstag zu ihrer diesjährigen Herbſt übungs⸗ fahrt ins Mittelmeer ausgelaufen. Der Ober⸗ kommandierende der Mittelmeerflotte, Admiral Sir Doudley Pound, hat ſich auf das Schlachtſchiff „Barham“ eingeſchifft, da der Maſchinenſchaden des neuen Flaggſchiffes„Warſpit“ noch nicht be⸗ hoben iſt. Während der Uebungsfahrten werden Einheiten und Verbände der britiſchen Mittelmeerflotte ver⸗ ſchiedene Mittelmeerhäfen anlaufen. So wird das 1. Kreuzergeſchwader vom 1. bis 8. September Ve⸗ nedig einen Beſuch abſtatten, während Einheiten dieſes Geſchwaders in den erſten Oktoberwochen verſchiedene Häfen der Inſel Cypern beſuchen werden. Cypern iſt verſchiedentlich ſchon als zu⸗ künftiger britiſcher Flottenſtützpunkt genannt wor⸗ den. Auch die Häfen von Haifa, Beirut, Alexandrien und Saloniki ſind für einen Beſuch vorgeſehen. Das Schlachtſchiff„Hood“, das Volk ſpielt fürs Volk „Berlin in ſieben Fahrhunderten deutſcher Geſchichte“— Erhebende Feier im Olympia-Stadion dnb. Berlin, 18. Auguſt. Zu einem überragenden Ereignis im Rahmen der 700⸗Jahrfeier der Reichs⸗ hanptſtadt geſtaltete ſich am Mittwochabend die Uraufführung des großen Feſtſpiels Berlin in ſieben Jahrhunderten deutſcher Ge⸗ ſchichte“, das im Olympia⸗Stadion vor 100 000 Zuſchauern in Szene ging. Neben dem faſt voll⸗ ſtändig vertretenen diplomatiſchen Korps ſah man zahlreiche namhafte Perſönlichkeiten des Staats, der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, der Polizei, der Wirtſchaft, Wiſſenſchaft und des kultu⸗ rellen Lebens. In der Regierungsloge bemerkte man u. a. neben dem Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ Präſidenten Dr. Lippert, den Gauleiter Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, Reichskriegsminiſter Ge⸗ neralſeldmarſchall v. Blomberg, Reichsfinanz⸗ miniſter Graf Schwerin v. Kroſigk und Reichs⸗ verkehrsminiſter Doromzlier, Das Feſtſpiel zeigt nach Ideen von Erich Streubel eine großartige Bilderfolge, aus dem Werden der Reichshauptſtadt, zeigt Berlin als Mit⸗ telpunkt des brandenburgiſch⸗preußiſchen Kulturkrei⸗ ſes und als Hauptſtadt des Dritten Reiches. Das Spiel hatte nicht den Ehrgeiz, ein„literariſches Do⸗ kument“ zu ſein, will aber mehr geben als nur eine impoſante„Schau“. Es geht nicht vorüber an den großen tragiſchen Einſchnitten im Leben unſeres Volkes, erweckt aber im beſonderen alle jene Epo⸗ chen, zu neuem Leben, in denen wahre Freude, Froh⸗ ſinn und beglückender Aufbau vorherrſchend wawen. Die eindrucksvollen Maſſenbilder, die großen Tanzſzenen, Maſſenchöre und die Muſik trugen in das monumentale Rund des Stadions einen beſonders feſtlichen Glanz. Immer wieder tönten nach jedͤem Bild ſpontane Beifallskundgebungen der feſtlich geſtimmten Menge auf; eine Begeiſterung, die beredter Ausdruck dafür iſt, daß dieſes künſtleriſch geſtaltete Feſtſpiel ein Spiel des Volkes für das Volk iſt. Flaggſchiff des 2. Befehlshabers der britiſchen Mit⸗ telmeerflotte, Vizeadmiral Geoffrey Blake, wird vom 26. bis 30. Auguſt im Hafen von Split an der dalmatiniſchen Küſte vor Anker gehen. An der Uebungsfahrt der britiſchen Mittelmeer⸗ flotte nimmt auch die 1. Schnellbootflottille teil, die erſt kürzlich in Malta aus England eingetroffen iſt. Dieſe beſteht aus ſechs Booten, die eine Fahrtge⸗ ſchwindigkeit bis zu 40 Knoten entwickeln können und als einzige Armierung Torpedorohre führen. Dieſe Flottille unternimmt im Rahmen der Uebungen eine zweimonatige Reiſe nach den griechiſchen Inſeln, nach Haifa und Alexandrien. Aomiral Caris in Gibraltar Dank für die Pflege der Verwundeten der „Deutſchland“ dib London, 18. Auguſt. Admiral Carls traf am Dienstag an Bord des Panzerſchiffes„Admiral Scheer“ in Gibraltar ein. Er ſtattete dem Gouverneur, Sir Charles Ha⸗ rington, einen Beſuch ab und dankte ihm im Na⸗ men der Reichsregierung für die gute Behandlung, die die durch den rotſpaniſchen Bombenabwurf auf die„Deutſchland“ verwundeten Seeleute er⸗ fahren haben. Admiral Carls war dann Gaſt des Gouverneurs bei einem Frühſtück. Am Abend folgte Admiral Garls einer Einladung des Kommandierenden Kon⸗ teradmirals von Gibraltar. Eine Hetzkampagne in ASAwirderleoigt diub. Waſhington, 19. Auguſt. Zuſtitzminiſter Cummings beauftragte am Mittwoch die zuſtändige Abteilung ſeines Miniſte⸗ riums, die unter Anführung des berüchtigten Hetzapoſtels Samuel Dickſtein erhobene Beſchuldigung zu unterſuchen, daß das Ju⸗ gendlager des Amerika⸗Ddeutſchen Volks⸗ bunds für„nazimilitäriſche Ausbildungszwecke“ mißbraucht und daß dadurch die amerikaniſchen Bundesgeſetze verletzt würden. Dieſe Unterſuchung entſpricht durchaus den Wünſchen des Amerika⸗ Deutſchen Volksbunds, der ſchon vor Wochen in einem Telegramm an den Sprecher des Abgeord⸗ netenhauſes eine gründliche Nachprüſung dieſer Hetze verlangt hatte, damit die von Dickſtein und Konſor⸗ ten angezettelten Verleumdungen ein für allemal ge⸗ ſtoppt würden. 5 neurs, der dieſe Optionserklärungen nach zehn Jah⸗ ren für ungültig erklärt hatte, die ſtaatsrechtlichen und völkerrechtlichen Vorausſetzungen fehlen. Im Intereſſe der Rechtsſicherheit der in dem ab⸗ getrennten Memelgebiet lebenden ehemaligen Reichs⸗ angehörigen iſt dieſe Entſcheidung des neutralen Schiedrichters ſehr zu begrüßen. Die in dem Urteil erwähnten Memelländer, denen teilweiſe ſeit bei⸗ nahe zwei Jahren die Ausübung ihrer Aemter unterſagt worden war, ſind nunmehr wieder in den vollen Beſitz ihrer ſtaatsbürgerlichen Rechte gelangt. Dr. Ley dankt dnb. München, 18. Auguſt. Reichsleiter Dr. Ley bittet um die Veröffent⸗ lichung der nachſtehenden Zeilen: Anläßlich meines Autounfalles ſind mir von Männern und Frauen der Partei und des Staates, ferner aus allen Gliederungen der Partei und den angeſchloſſenen Verbänden und aus vielen Betrieben von Betriebsführern und Gefolgſchaftsmitgliedern aus allen Gauen Deutſchlands ſo zahlreiche gute Wünſche übermittelt worden, daß ich mich außerſtande ſehe, jedem einzelnen ſo zu danken, wie es mir Bedürfnis wäre. Ich bitte daher, auf dieſem Wege meinen Dank zum Ausdruck bringen zu dürfen. Heil Hitler! Dr. Robert Ley. Der Jugoſlawe Radajewitſch, der am Sonntag abend in Paris ſeinen Landsmann Tzerwin⸗ tſchitſch angeſchoſſen hatte und den die Poli⸗ zei über die ſpaniſche Grenze entkommen wähnte, ſtellt ſich am Mittwoch früh der Pariſer Polize-i. Auio von Schnellzug zermalmt Jugoſlawiens Genbarmeriekommandant mik Familie ſchwer verletzt dub. Belgrad, 18. Auguſt. Der Kommandant der jugoflawiſchen Gendar⸗ merie, General Jowan Naumowitſch, wurde Mittwoch mit ſeiner Familie das Opfer einer Autokataſtrophe. An einem ungeſchützten Bahnübergang bei dem Städtchen Uſchitze erfaßte der Schnellzug Serajewo-Belgrad das Auto und ſchleifte es etwa 100 Meter weit bis zu einer Brücke, wo es am Geländer zer⸗ ſchellte. Der Lokomotivführer konnte wegen des abgleitenden Terrains den Zug nicht früher zum Stehen bringen. Im Auto befanden ſich General Nanmon⸗ witſch, ſeine Gattin und ſeine beiden Söhne von 15 und 9 Jahren, der Chef des öffentlichen Sicherheitsdienſtes, Oberſt Bojitſch, ein Gendarmeriennterofſizier und der Chauffeur. Alle Inſaſſen wurden verletzt. Die ſchwerſten BVerletzungen erlitten der General, ſeine Gattin und ſein älteſter Sohn. Der Zuſtand der Genannten iſt kritiſch. Großfeuer beoͤroht eine franzöſiſche Staot (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 19. Anguſt. In Valen ce(Südfrankreich) brach in den Spät⸗ abendſtunden des Mittwoch in einer großen Fa⸗ brik für Fournierholz ein Feuer aus, das ſehr bald gefährliche Ausmaße aunahm. Ein ganzes Stadtviertel wurde bedroht, und zahlreiche Häuſer mußten geräumt werden. Die Stadt⸗ verwaltung ſah ſich ſchließlich gezwungen, die Hilſe der Feuerwehr des 100 Kilometer entfernten Lyon anzurufen. Der Schaden geht in die Millionen — Paris, 19. Auguſt. Das Großfeuer in Valence(Südfrankreich), das Mittwoch abend ausbrach, hat trotz der tatkräf⸗ tigen Bekämpfung durch die Feuerwehr, die von der Garniſon unterſtützt wurde, auf zahlreiche Häuſer übergegriffen, deren Faſſaden und Dachſtühle derſtört wurden. Erſt nach Ein⸗ treffen der Feuerwehr aus Lyon gelang es, die Flammen einzudämmen und den Brandherd nach und nach zu erſticken. Der Sachſchaden, der auf mehrere Millionen Franken geſchätzt wird, läßt ſich noch nicht genau beziffern. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois in Urlaub) 1. V. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich füt Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Or. Bode ⸗Lokaler Teil: Dr Scer-Sport: i. V. C. W. K Südweſtdeutſche Umſchau:. Richard Schönfelber Gericht: i. B. Dr. 00 ammes-Bilderdienſt: C. W. Fennel ⸗At eigen und geſchäftliche eilungen: i. V. Georg Kling, ſämtlich in Männgelm Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitun Dr. Frih Bode 4 Co, Maunheim, K.—6 Betung Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 21 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgube B über 29500 Zur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporke 0 5355 P Donnerstag, 19. Auguſt 1937 BRene Maunbeimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgab⸗ ieee x e. 8. Seite/ Nummer 379 Die Siadtseite Mannheim, 19. Auguſt. Fahnen heraus! Am Samstag, dem 21. Auguſt 1937, marſchiert die Fahnenkompanie des Infanterieregiments 110 nach der Uebergabe der Truppenfahnen an das Infanterie⸗ regiment 110 um 13.30 Uhr vom Bahnhof Ludwigs⸗ hafen aus über die Breite Straße und Paradeplatz in Mannheim ein. Ein Vorbeimarſch der Fahnen⸗ kompanie vor dem Regimentskommandeur findet in den Planken um 14 Uhr ſtatt. Die Bevölkerung der Stadt Mannheim wird hiermit aufgefordert, an die⸗ ſem Tage zu flaggen. Dr. R. Roth, Kreisleiter. Vorbereitung des neuen Winterhilfs⸗ werks Der Reichsinnenminiſter hat die für den Vollzug des Sammlungsgeſetzes in den früheren Jahren er⸗ gangenen Anordnungen auch für das Winterhilfs⸗ werk 1937/38 wieder in Kraft geſetzt. Danach kann mit der Sammlung der für die Durchführung des Winterhilfswerkes benötigten Lebensmittel ſchon während der Sammlungspauſe, die bis zum 30. September dauert, begonnen werden. Berech⸗ tigt zur Sammlung ſind nur der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk oder die von ihm beauf⸗ tragten Stellen. Piano-.Ffügelfabrik Fcharfd Hauk Erstklassige Fabrikate C A. 4 3903 Weiter iſt beſtimmt, daß Veranſtaltungen zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken und der Kartenvertrieb dafür während der Dauer des Winterhilfswerks genehmigt werden können, wenn der Veranſtalter eine vom Beauftragten des Winter⸗ hilfswerks unterzeichnete Erklärung vorlegt, daß mindeſtens 40 v. H. der Roheinnahme an das Winterhilfswerk abgeführt werden. Bei künſtleriſchen und kulturellen Veran⸗ ſtaltungen kann dieſe Abgabe bis auf 20 v. H. er⸗ mäßigt werden. Bei Verbänden, Vereinen, Anſtalten und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege kann' der Reinertrag zur Erhaltung dieſer Einrichtungen verwendet werden. Wer will Pilzkenner werden? Im Auguſt und September veranſtaltet die heſ⸗ ſiſche Landesſtelle für Pilz⸗ und Hausſchwamm⸗Bera⸗ tung in Verbindung mit dem Mykologiſchen Inſtitut der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde in Darm⸗ ſtadt Lehrgänge zur Einführung in die praktiſche Pilzkunde, zur Weiterbildung und zur Unterrichtung über dͤen Hausſchwamm. Die Lehrgänge ſind mit Ausflügen verbunden. Außerdem finden Führungen durch die ſtändige Pilz⸗ und Hausſchwamm⸗Ausſtel⸗ lung ſtatt. Schon jetzt iſt die vorläufige Anmeldung erforderlich mit ͤer Angabe, welche Zeit am gelegen⸗ ſten iſt. Lehrwandͤerungen in anderen Teilen Deutſchlands werden follgen. Anmeldungen mit An⸗ gabe, ob Wohnung benötigt wird, ſind an die Lan⸗ desſtelle für Pilz⸗ und Hausſchwamm⸗Beratung, Darmſtadͤt, Neckarſtraße 3, Fernruf 4755, zu richten. Beſondere Koſten entſtehen den Teilnehmern nicht. ras. Gute Käufer ⸗ ſchlechte ahler Schickjalder Frankenthaler Porzellanfabrit Vor 175 Fahren in kurfürſtlichen Beſitz übergegangen Lange Jahrhunderte hindurch war die Herſtellung von Porzellan das Geheimnis der Chineſen geblie⸗ ben. In Europa war das wertvolle Schmelzpro⸗ dukt und die Erzeugniſſe daraus ſo gut wie unbe⸗ kannt. Das änderte ſich erſt, als vornehmlich portu⸗ gieſiſche Schiffe große Maſſen Porzellanwaren nach Europa brachten. Die Portugieſen ſind es auch ge⸗ weſen, die dem geheimnisvollen Erzeugnis den Na⸗ men gaben, der von dem glänzenden Gehäuſe einer Schneckenart übernommen iſt. Mit der Entſchleierung des öſtlichen Geheimniſ⸗ ſes, wie das Porzellan herzuſtellen ſei, beſchäftigten ſich lange die Alchimiſten. Endlich gelang es einem von ihnen, dem thüringiſchen Apotheker Johann Friedrich Böttger. 1707 war es ihm ſogar möglich, das weiße chineſiſche Hartpopzellan nachzuerfinden. Bereits 1710 ließ Kurfürſt Friedrich Auguſt in der Albrechtsburg in Meißen die erſte Porzellanfabrik einrichten. Den damaligen deutſchen Fürſten war die Erfindung ſehr willkommen. Nicht nur aus Liebhaberei für die Erzeugniſſe dieſes wertvollen Produkts, ſondern auch weil man annahm, ſich da⸗ mit eine Einnahmequelle erſchließen zu können. So entſtanden nach und nach eine Anzahl fürſtlicher Porzellanfabriken, von denen außer Meißen Wien, Höchſt, Luödwigsburg, Nymphen⸗ burg und ſchließlich Frankenthal die bedeu⸗ tendſten waren. Die Frankenthaler Porzellaufabrik war übri⸗ gens keine kurfürſtliche Gründung. Sie entſtammte der privaten Initiative des Fran⸗ zoſen Paul Anton Hannong und kam nicht zuletzt dadurch nach Frankenthal, daß dieſer die in Straß⸗ burg errichtete Fabrik auf Veranlaſſung der fran⸗ zöſiſchen Regierung ſchließen mußte, weil ſie darin eine Konkurrenz für ihre eigenen Fabriken erblickte. So wanoͤte ſich Hannong an Kurfürſt Karl Theodor mit dem Erſuchen, die Porzellanfabrikation in ſei⸗ nem Lande fortſetzen zu dürfen. Daß die Fabrik nach Frankenthal verlegt wurde, war nicht zuletzt darin begründet, daß Frankenthal, die dritte Hauptſtadt der Kurpfalz, unter den Zerſtörungen des Orleansſchen Krieges ſchwer gelitten hatte und nun durch Gründung zahlreicher Induſtrien wieder in die Höhe gebracht werden ſollte. Dem Geſuchſteller war hier unter Eigentums⸗ vorbehalt die Kaſerne und Reitſchule für die Fabri⸗ kation und in Mannheim im Kaufhaus ein Ver⸗ kaufsgewölbe zur Verfügung geſtellt worden. Der Betrieb wurde Anfang 1756 aufgenommen. Bald zeigte es ſich aber, daß er ohne kurfürſt⸗ liche finanzielle Unterſtützung nicht aus⸗ kommen konnte, trotz aller künſtleriſcher Leiſtungen, die das junge Unternehmen aufzuweiſen hatte. Hannong bot es daher dem Kurfürſten an, der es dann auch im Jahre 1762, alſo vor 175 Jahren, gegen Zahlung von 50 804 Gulden übernahm. Der finanzielle Erſolg blieb aber auch weiterhin aus, nicht zuletzt wohl dadurch, daß der neue tech⸗ niſche Leiter ſeiner Aufgabe nicht gewachſen war. Im Jahre 1775 gab man ihm in Simon Feylner einen tüchtigen Arkaniſten(ſo nannte man damals die mit der Porzellanherſtellung vertrauten Fach⸗ leute) zur Seite. Es zeigte ſich aber bei allem tech⸗ niſchen Fortſchritt, daß die Figurenkunſt nicht meyr einträglich war, da man begonnen hatte, ſich vom Rokokogeſchmack abzuwenden. ———— Rund um zwei Hunde: Harras gegen Jumbo Eine ergötzliche Geſchichte mit einem bedauernswerten Ausgang Eine heiß umſtrittene, in ihrem Ausklang recht bedauernswerte Angelegenheit, die aber eines hei⸗ teren Hintergrundes nicht entbehrt, kam am Mütt⸗ woch vor dem Mannheimer Einzelrichter zur Ver⸗ handlung. Die Hauptrolle in dieſer netten Kurz⸗ geſchichte ſpielen Harras, der„böſe Wolf“, und Jumbo, der ängſtliche Scotch⸗Terrier, alſo zwei hochachtbare Angehörige der großen Hundefamilie. Weiterhin ſpielen eine„tatkräftige“ Rolle: die Be⸗ ſitzerin des„böſen Wolfes“ vor allem und auch der Beſitzer einer ſehr ängſtlichen Herrin, des Jumbo natürlich. Harras ging eines ſchönen Sommerabends, es war gegen 9 Uhr und noch vollkommen hell, unter den wachſamen Augen ſeiner Herrin und deren Schweſter ſpazieren und tat dies, wie Hunde immer tun, auf eigenen Wegen. Vom Neckardamm ſtrebte man heimwärts und bog daher in die Breite Straße ein. Plötzlich entdeckte Harras einen Artgenoſſen und wie das ſo üblich bei Hunden und jederzeit zu beobachten, eilte Harras hin, um ſich das Tierchen aus der Nähe zu beſehen. Er hatte zwar mit der nur koketten Abwehr eines Jumbo gerechnet, nicht aber mit der„Eigenart“ der Jumbo Beſitzerin, die ihm plötzlich den Gefährten an der Leine vor der Naſe hochriß, daß er, wie Augenzeugen ſo draſtiſch berichten,„wie ein naſſer Sack im Halsband bam⸗ melte“ und furchtbar zu ſchreien anfing. Aber auch die Herrin ſchrie, und zwar nicht zu knapp, als ſie in ihrer Angſt vor dem„böſen Wolf“ die Pfoten des friedlichen Harras ſchon auf den Schultern ſpürte,„er habe fürchterlich den Rachen aufgeſperrt und noch wilder geknurrt“, meinte ſie. Nun, Harras dachte nicht daran, der Frau etwas zu tun, er hatte nur einen kleinen Sprung nach dem ſo plötzlich entſchwindenden Jumbo gemacht und ſelbſt, wenn er zu Schlimmerem aufgelegt geweſen wäre, ſo hätte dies der ziemlich kräftige Fußtritt des jetzt wegen Vergehens gegen das Tierſchutzge⸗ ſetz angeklagten Ehemannes vereitelt. Harras purzelte wider alle Standesehre taumelnd auf die Straße und heulte jämmerlich. Das war zuviel, beſonders für die Beſitzerin des armen Harras. Sie ſprang herbei und ehe ſich der mannhaſte Ehegatte verſah, hatte er von ihr eine gehörige„ins Genick“ bekommen. Das kann ſich ein Mann nicht gefallen laſſen.„Dir geb ich gach“, ſchrie er zornentbrannt und die Aermel hin⸗ aufwickelnd.„Rühre Sie mich nur an, ich ſchlag noch mit de Hundelein“, ſchrie ſie und als ſie ſpürte, daß ſie ſchon am Handgelenk erfaßt ward, zögerte ſie nicht lange und zog dem kampfluſtigen Ehe⸗ mann eine kräftig über, ſo daß der Kara⸗ biner der Leine ſichtbare Spuren bei ihm hinterließ. So was paſſiert nicht jeden Tag. Im Nu waren die Streithunde und ⸗hähne von Menſchen umringt, die jetzt ihren Spaß daran hatten, wie die Beſitzerin des Jumbo, die mit ihrem Geſchrei den ganzen Kampf entfeſſelt hatte, die Beſitzerin des„böſen Wolfes“ mit den unflätigſten Ausdrücken bedachte. Die Herrin des Harras kümmerte ſich darum aber wenig, ſie nahm ihren Hund und ging auf Umwegen heimwärts.„Halt ſe feſt, halt ſe feſt“, ſchrie zwar die andere immer wieder,„die hot mein Mann ge⸗ ſchlage“, aber niemand traute ſich, da Harras in⸗ z wiſchen tatſächlich die Wut bekommen hatte. So blieb Ehemann und Ehefrau nichts anderes übrig, als dem Harras bis nach Hauſe nachzugehen. Hinter ſich her zogen ſie einen ganzen Kometen⸗ ſchwarm von Augenzeugen. Ein Rabfahree holte ſchnell die Polizei, und ſo kam es ſchließlich zur allgemeinen Klärung des Hundeduells. Zwar war es dem Richter nicht möglich, aus den vielen Augenzeugenberichten ein vollkommen eindeutiges Bild zu bekommen, aber immerhin war unter ſechs geladenen Zeugen einer, der einigermaßen genau und objektiy den tatſächlichen Vorgang ſchildern konnte. Danach blieb dem Richter keine andere Feſt⸗ ſtellung, als daß durch das ſinnloſe Schreien der Ehefrau der Ehemann geglaubt haben mußte, ſeine Frau werde oder ſei ſchon gar gebiſſen worden, ſo daß er von der Anklage des Ver⸗ gehens gegen das Tierſchutzgeſetz frei⸗ geſprochen werden mußte, während die ſchlag⸗ kräftige Beſitzerin des Harras nicht um eine Geldſtrafe von 20 Mark herumkam, denn es geht nun einmal nicht an, daß jeder ſein eigener Richter iſt und um ſich haut, wenn er ſich getroffen fühlt. ⸗ba⸗ übernahm der badiſche Hof Im Porzellan fanden die äſthetiſchen Grundan⸗ ſchauungen des Rokoko ihren vollkommenſten und lebendigſten Ausdruck und ſind in dieſem Material ganz hervorragende Kunſtwerke geſchaffen worden. Doch alles hat ſeine Zeit und ſo hat ſie auch der Ge⸗ ſchmack für das Rokoko gehabt. Wenn die Fa⸗ brik ſich wirtſchaftlich nicht günſtig entwickeln konnte, ſo lag dies auch daran, daß das Unternehmen in hohen und höchſten Kreiſen für ſeine Erzeugniſſe wohl gute Abnehmer, aber ſchlechte Zahler beſaß, die nicht an ihre Zah⸗ lungspflicht erinnert werden durften. Wie groß das Unternehmen aufgezogen war, mag daraus zu er⸗ ſehen ſein, daß ſich die Belegſchaft im Jahre 1775 auf über zweihundert Perſonen belief, wor⸗ unter ſich nicht weniger als 61 Maler, 36 Model⸗ leure, 10 Glaſurarbeiter und 21 Brenner befanden. Die Erzeugniſſe trugen als Fabrikmarke ein ver⸗ ſchlungenes C. T. mit der Kurfürſtenkrone, die mit blauer Farbe unter der Glaſur aufgemalt war. Mit den aufkommenden neuen Zeitſtilen traten an die Stelle der bisherigen zierlichen Porzellanfigürchen große Urnen, Vaſen und Aufſätze. Etwa achthundert figürliche und fünfhundert andere kunſtgewerbliche Erzeugniſſe wurden im Laufe der Jahre von der Porzellanfabrik hergeſtellt und es befanden ſich viele großartige Kunſtwerke darunter, die von hervor⸗ vagenden Künſtlern geſchaffen worden waren. Unter den alsbald heraufziehenden Revolutions⸗ kriegen hatte die Fabrik viel zu leiden. Als die Sansculotten 1794 Frankenthal beſetzten, war man vorſichtig genug, für neunzigtauſend Gulden fertige Ware nach Mannheim zu verbringen. Die Entwicklung der Verhältniſſe führte dazu, daß im Jahre 1800 die Frankenthaler mit der Nymphenburger Porzellanfabrik verbunden wurde. Mit kurfürſtlichem Reſkript vom 27. Mai des gleichen Jahres wurde die Franken⸗ thaler Fabrik für aufgelöſt erklärt. So hatte die Fabrik, aus der ſo vieles wertvolle, hochkünſtleriſche Kulturgut hervorging, ein wenig rühmliches Ende gefunden. Die beſten Maler und Modelleure wurden von Nymphenburg übernom⸗ men, die hier die Frankenthaler Tradition fortſetz⸗ ten. Die in Mannheim noch lagernden großen Beſtände fertiger Erzeugniſſe verſuchte man auf den Meſſen abzuſtoßen, vielfach wurden ſie verſteigert oder geradezu verſchleudert. Den ſchließlich trotz alledem noch verbleibenden Reſt in Karlsruhe zu einem derartig niedrigen Preis, daß er etwa nur einem Zehntel der angeſetzten Fabrikpreiſe ent⸗ ſprach. Aber man war anſcheinend noch froh darum, denn man wollte unter allen Umſtänden die Erzeug⸗ niſſe los ſein, die niemand mehr haben wollte. Erſt viel ſpätere Zeiten haben ihnen nicht nur ihren ur⸗ ſprünglichen Wert wieder zurückgegeben, ſondern ihn noch beöͤeutend erhöht, ſo dͤaß die Zukunft wie⸗ der gutmachte, was die Vergangenheit an ihnen fehlte. Ein Glück für Mannheim, daß in unſerem Schloßmuſeum ſo viele herrliche Werke dieſer porzellanenen Rokokokunſt erhalten geblieben ſind! He. Fachliche Schulen und Lehrgänge im Handwerk 1600 Fachſchulen für Lehrlinge, 330 Fachſchulen für Geſellen und Meiſter, 1100 Fachlehrgänge für Lehrlinge, 7000 Fachlehrgänge für Geſellen und Mei⸗ ſter; das iſt das Ergebnis einer Erhebung des Reichs⸗ ſtandes des deutſchen Handwerks, über die General⸗ ſekretär Dr. Schüler in der Zeitſchrift„Deutſches Handwerk“ berichtet. Der Reichsſtand hat nämlich, um die tatſächlichen Verhältniſſe zu klären, bei ſei⸗ nen Handwerkskammern und Reichsinnungsverbän⸗ den eine Erhebung über diejenigen fachlichen Schu⸗ len und Lehrgänge durchgeführt, die von den Glie⸗ derungen des Reichsſtandes getragen oder gefördert werden und unter dem Einfluß der Reichsſtands⸗ organiſation ſtehen. Die zahlreichen Buchführungs⸗ und Kalkulations⸗Lehrgänge ſowie nicht ſtändige oder kleinere Fachlehrgänge der Innungen ſind da⸗ bei außer Betracht gelaſſen. Es zeigt ſich, oͤaß na⸗ mentlich in den letzten Jahren die Reichsinnungs⸗ verbände, Handwerkskammern und Innungen je nach den örtlichen und fachlichen Bedürfniſſen einen bedeutſamen Grundſtock von Einrichtungen geſchaffen haben, die für den Lehrling die Meiſterlehre und Berufsſchule ergänzen, den Geſellen auf die Mei⸗ ſterprüfung vorbereiten und Geſellen und Meiſter weiterbilden. Für Lehrlinge mußten Einrichtungen, die die Meiſterlehre und Berufsſchule ergänzen, beſonders dort geſchaffen werden, wo in Berufsſchulen Lehr⸗ linge der verſchiedenſten Berufe, z. B. Friſeure, Flei⸗ ſcher und Schmiede, zuſammen in gemiſchten Klaſſen unterrichtet werden. Auch in vielen anderen Fällen machten die Beſonderheiten des Faches ergänzende Ausbildungseinrichtungen nötig. Von den 1600 durch die Erhebumgerfaßten Fachſchulen für Lehrlinge wurden rund 470 von den In⸗ nungen oder anderen Dienſtſtellen des Reichsſtan⸗ des woll erhalten, 680 vom Handwerk unter Mitwir⸗ kung anderer Stellen. 450 won den Gemeinden unter Mitwirkung des Handͤwerks getragen. Von den 1100 fachlichen Lehrgängen für Lehrlinge wurden alle bis auf 40 vom Handwerk weranſtaltet. Von den 330 Fachſchulen für Geſellen und Meiſt er wurden 50 voll von der Reichsſtands⸗ organiſation finanziert. Das gleiche gilt für ſämt⸗ liche 7000 Lehrgänge für Geſellen und Meiſter, in denen im Jahre 1936 rund 170 000 Teilnehmer wei⸗ tergebildet worden ſind. Dieſe Lehrgänge umfaſſen 40 bis 200 Unterrichtsſtunden. Rechnet man auch die in dieſen Zahlen nicht enthaltenen Kalkulations⸗ und Buchführungslehrgänge ſowie die nicht ſtän⸗ digen und die kleineren Lehrgänge der Innungen hinzu, dann ergibt ſich, daß, im Durchſchnitt gerech⸗ net, jeder Geſelle und Meiſter ſchon nach dem jetzi⸗ gen Stande alle—3 Jahre eine mehr oder weniger große fachliche Schulung erhält. Baden verboten „Unſinn!“ ſagte Fritz und gab der Tafel, auf der „Baden verboten!“ ſtand, einen kräftigen Tritt. „Das iſt ein Ueberbleibſel aus der guten alten Zeit, als man noch glaubte, den oberen Zehntauſend den Anblick des badenden Volkes erſparen zu müſſen. Reinweg abhacken müßte man ſowas. Wir werden uns dadurch die ſchöne Badeſtelle nicht vermieſen laſ⸗ ſen. Keine Steine und weißer Sand, und ganz ſach⸗ teken geht es abwärts! Da können wir alle ſchwim⸗ men wie bleierne Enten auf dem Grund. Runter mit den Sachen!“ Und mit großem Hallo hängte er Rock und Hemd über die Verbotstafel:„Damit ſie wenigſtens zu etwas gut iſt!“ „Heute baden wir alle, du auch, Emmi, und nicht bloß bis zum Knie, wie vorigen Sonntag. Die Aengſtlichkeit mußt du dir langſam abgewöhnen. Seid ihr noch nicht fertig?“ „Na, Fritze, gib man nicht ſo an, du holſt mich doch nicht raus, wenn es ſchief geht. So'n großer Schwimmer biſt du auch nicht!“ „Mecker' nicht ſo viel, ſondern bring' lieber den Ball. Und nun rin ins Vergnügen.“ Geplanſche und Gequieke verkündeten bald, daß das Spiel im Waſſer im beſten Gange war. Munter flog der Ball hin und her, die Badenden immer wei⸗ ter vom Ufer fortlockend. Da plötzlich ſchrie der eben noch übermütige Fritz laut auf und verſank wie ein Stein. Das Entſetzen fuhr den anderen in die das foll Inre zahnbürſte ſchafſen? Sie soll jeden wiazigen und ertiegenen Winkel ihrer Zähne erreichen? Des wird Sie nicht àllein scheffen. Da muß schon Nives- Zahnpaste heſenl Die sorgt defiꝶ- deſ jedes ckchen gründlich und doch schonend gereinigt wIrd und deß ihte Zähne weiß u. gesund ethaſten werclen Glieder. Erſt ſtanden ſie wie gelähmt da, dann flüch⸗ teten ſie wie kopflos ans Ufer und ſchrien gel⸗ lende Hilferufe über den See. Dieſes Abenteuer wäre für Fritz wohl tragiſch ausgegangen, wenn ſich nicht zufällig ein Motorboot der Waſſerpolizei in der Nähe aufgehalten hätte. Es kam in raſcher Fahrt heran; ohne Beſinnen ſprang einer der Beamten dem Ertrinkenden nach und be⸗ kam ihn zu faſſen, als er noch einmal auftauchte. Die Wiederbelebungsverſuche hatten Erſolg. Schon nach einer halben Stunde konnte Fritz dem Be⸗ amten Rede und Antwort ſtehen.„Hatten Sie denn die Tafel nicht geſehen?“ fragte dieſer.„Sie ſteht nicht umſonſt da. An dieſer ſo harmlos ausſehen⸗ den Stelle ſind in den letzten Jahren dreißig Men⸗ ſchen ertrunken, weil ſie die Warnung mißachteten, und der ſcheinbar langſam abfallende Grund von tückiſchen Löchern unterbrochen wird. Merken Sie ſich das: Freibaden iſt in Deutſchland geſtattet und im Intereſſe der Volksgeſundheit ſogar erwünſcht. Wo aber eine der wenigen Verbots⸗ tafeln ſteht, iſt immer Lebensgefahr vorhanden. Wer dieſe Stellen nicht meidet, hat ſich ein Unglück ſelbſt zuzuſchreiben.“ Fritzens Redeſchwall war völlig verſiegt. Er konnte nur noch ein undeutlich gemurmeltes„Danke⸗ ſchön“ hervorbringen. Und außerdem will er jetzt lernen. rarent. ie Schweinezwiſchenzählung. Am 3. September dieſes Jahres wird im ganzen Reiche eine Schweine⸗ zählung durchgeführt. Dabei werden noch ermit⸗ telt: die nichtbeſchaupflichtigen Hausſchbachtungen von Schweinen, Bullen, Ochſen, Kühen, Zugrindern, Kälbern, Schafen und Ziegen, ſowie die in jedem der oͤrei vorhergehenden Monate geborenen Kälber. Da die Ergebniſſe zur Sicherſtellung unſeres Be⸗ darfes an Fleiſch für oͤie nächſten Monate und zur Regelung des Marktes benötigt werden, iſt es Pflicht jedes Tierhalters, ſämtliche Fragen gewiſſen⸗ haft zu beantworten. aek Befreiung von jüdiſchen Namen. Der Reichs⸗ innenminiſter weiſt darauf hin, daß, wenn deutſch⸗ blütige Perſonen jüdiſche Namen führen, Anträgen auf Aenderungen dieſer Namen ſtattgegeben wird. Solche Anträge werden regelmäßig auch dann ge⸗ nehmigt, wenn ſie von Perſonen geſtellt werden, die einen geringfügigen jüdiſchen Bluteinſchlag auf⸗ weiſen. Dagegen wird Anträgen von jüdiſchen Miſchlingen im Sinne des Reichsbürgergeſetzes auf Aenderung ihres jüdiſchen Namens nicht entſprochen. Auch das gehört zur Fugenderziehung Jungen werden ganze Kerle, und wenn es auch nur Stiefelputzen iſt, ſo erzieht auch dieſe kleine ſelbſtverſtändliche Verrichtung zu Ordnungsſinn und Pflichterfüllung. (Mater: Das deutſche Bild) richtig ſchwimmen. 4. Seite/ 379 Abſchluß des— * Offenburg, 17. Auguſt. Am Sonntag fand der zweite Lagerabſchnitt der badiſchen Hit⸗ lerjugend im Südweſtmarklager und damit das Lager ſelbſt ſeinen Abſchluß. Am Abend veranſtal⸗ tete die Lagerbeſatzung nochmals durch Offenburg zur Schlußkundgebung vor dem Bezirksamt. Obergebietsführer Kemper dankte in einer kurzen Anſprache denen, die mitgeholfen haben, das Lager im kameraoͤſchaftlichen Geiſte zu geſtalten. Er appellierte an die Jugend, in dͤͤem Geiſte der Kameraodſchaft, die ſie im Lager gepflogen haben, weiterzuarbeiten. Ein„Sieg Heill“ auf den Führer und die Nationallieder beendeten die Kund⸗ gebung. Das 3. Ries⸗Schübenſeſt * Bürſtadt, 18. Auguſt. Seit Wochen knallten im ganzen Ried die Büchſen, um die beſten Schützen für das dritte Ried⸗Schützenfeſt zu ermitteln, das vom Samstag bis Montag dauerte. Auf den 20 Schieß⸗ bahnen im Walde an der Lorſcher Lanoſtraße ſtanden die Schützen von nah und fern im Wettkampf um die Königskette. Das einzigartige Schützendorf auf dem Marktplatz mit ſeinen 19 originellen Jagdſtuben, in denen Atzung nach jedem Geſchmack zu haben war, die glänzende Stimmung all der Ritter, Knappen, Armbruſtſchützen, Jäger und Jägerinnen trugen zum vollen Gelingen des Tages, in deſſen Mittel⸗ punkt ein großartiger Jagdofeſt zug ſtand, bei. Am Sonntagabend erſt konnte der Schützenkönig be⸗ kanntgegeben werden: es war Kamerad Soldan⸗ Frankfurt a. M. mit 174 Ringen vor Kamerad Hanf⸗ länder⸗Großzimmern. Der Montag e den Abſchluß mit einem Volksfeſt. * Enkenbach, 18. Auguſt. Wie feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich bei dem auf den Schienen zwiſchen Enkenbach und Eſelsfürth tot aufgefundenen Mann um den aus Kaiſerslantern ſtammenden Bauhilfs⸗ arbeiter Ludwig Röder. Der Lebensmüde ſchon Tage haben. * Frankenthal, 17. Aug. Die Regierung der Pfalz hat dem 18 Jahre alten Fähnleinführer des Deut⸗ ſchen Jungvolkes Kurt Eckhartt, Gutenbergſtraße Nr. 16 wohnhaft, dem 17 Jahre alten 8 Wilhelm Herzberger, Lauergaſſe wohnhaft, und dem Apotheker Auguſt Frey, Speyerer Str. 40 wohnhaft, für erfolgreich öͤurchgeführte Lebens⸗ rettungen die öffentliche Anerken⸗ nung ausgeſprochen. Die kühnen Retter voll⸗ brachten ihre mutigen und entſchloſſenen Taten am 17. und 19. April und 7. Juli, als ſie Kinder vom Tode des Ertrinkens retteten. * Müllheim, 17. Auguſt. Zwiſchen Müllheim und Niederweiler wurde in der Naht zum Montag der 58jährige Guſtav Graf von Lörrach, der in Müll⸗ heim beſchäftigt war, von der Lokalbahn überfahren und getötet. Graf war vom Wege abgekommen und lag auf dem Bahngleis, ohne daß er bemerkt worden war. * Konſtanz, 17. Aug. Am letzten Montag konnte Frau Anna v. Scholz, die Mutter des Dichters Wilhelm v. Scholz, ihren 90. Geburtstag in körperlicher und geiſtiger Friſche begehen. einen Marſch hat. ſoll auvor Selbſtmordabſichten geäußert zugrunde. Krankenhaus in Hamburg und das 8= N—— 4 11 8 — 94 eulſche Umſchau 8 NKene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe viic auf Ludwigsbafen: ——— 10. 1987 Beſuch im Städtiſchen Krankenhaus 10000 Kranke und 800 neue Erdenbürger werden jährlich betreut— Licht-, Luſt⸗ und Sonnenbad im Bau h. Ludwigshaſen, 18. Auguſt. Das Städtiſche Krankenhaus zu Ludwigshafen am Rhein ſtellt ein ganzes kleines Stadͤtviertel für ſich dar, mit zahlreichen Pavillons und Kor⸗ ridor⸗Gebäuden, mit Wegen und Straßen, Park⸗ anlagen und Ruhebänken, Maſchinenhaus und Zen⸗ tralküche, Laboratorien und Inſtituten, einem Tier⸗ haus und einem Wirtſchaftshof mit großem Stall zur Schweinemaſt aus den täglichen Küchenabfällen. Unſer Krankenhaus liegt im Stadtteil Nord, zwiſchen Bergmann⸗ und Hohenzollern⸗, Pettenkofer⸗ und Bremſer⸗Straße, in der Mitte zwiſchen dem Hindenburgpark und dem Werk Ludwigshafen der J. G. Farbeninduſtrie. Je 700 Meter Straße er⸗ ſtrecken ſich zwiſchen Krankenhaus⸗Eingang und den großen Toren des Werks Oberrhein und des Parks. Die Einfahrt zum Krankenhaus liegt freundlich hinter Grünanlagen und Werkswohnungen der J. G. Auf Raſen und Blumenbeete und ſchattige Bäume fällt auch der erſte Blick des Beſuchers, nach⸗ dem er Pförtner⸗ und Aufnahme⸗Zimmer paſſiert Zur Ordnung des Verkehrs im Eingangsgar⸗ ten iſt eine feſte Fahrtrichtung für alle Fahrzeuge vorgeſchrieben. Wegweiſer kennzeichnen die Richtung zu den verſchiedenen Abteilungen und Inſtituten. Nicht weniger als 25 Gebände mit 750 Betten umfaßt heute das Städtiſche Krankenhaus Ludwigshafen. Das ſind auffallend viel mehr Bauten als 6. B. die der Mannheimer Anſtalt, deren Hauptgebäude frei⸗ lich mehrere hundert Meter lang iſt. Ludwigshafen dagegen legte 1891 der erſten Anlage ſeines Kranken⸗ hauſes das damalige Syſtem der Pavillon⸗Bauten Allss Vorbild diente das Eppendorfer Nürnberger ſtädtiſche Krankenhaus. Vorgänger der heutigen Anlagen war zunächſt ein beſcheidenes„Hoſpital“ in der Ludwigſtraße 11(urſprünglich„Speyerer Straße 160% es war am 1. Juni 1861 bezogen worden⸗ Durch den Bau der Rheinbrücke zogen mehrere hun⸗ dert Arbeiter zu, Die dadürch notwendig gewordene Vergrößerung des Hoſpitals ſcheute man indeſſen, weil die Bahn nahe vorbeigeführt wurde und man Geräuſch⸗Beläſtigungen befürchtete. So wurde 1865 der„Gräfenauer Hof“ erworben(ietzt„Von⸗der⸗ Tann⸗Straße Nr. 43“]) Die unerwartet raſche Aus⸗ dehnung der Stadt und die gewaltige Zunahme der Bevölkerung zwang ſchon 1886 zur Errichtung neuer, endgültiger Krankenhaus⸗Anlagen an den Grenzen der jungen Stadt(im„Bremſer Gewann“!) Geneh⸗ migt wurde der Plan 1890, fertiggeſtellt Anno 1892. Eröffnet wurde das Krankenhaus am 2. No⸗ vember 1892 mit 70 Betten auf einem 81 000 Geerviertmeter großen Platz. Schon 1907 war eine neue Erweiterung fällig und 1910—12 bereits wieder. Mit dieſem Bauabſchnitt entſtand das Verwaltungsgebäude in der Bergmann⸗ GeneBt iee 55——— Hochbetrieb in Heidelbergs Jugendherberge Die Jugendͤherberge im Stadtteil Handſchuhsheim hat Wochen ſtärkſten Beſuches hinter ſich. Und auch jetzt noch iſt im täglichen Andrang jugendlicher Wan⸗ derer, die das erſehnte Tagesziel Heidelberg erreicht haben, kaum ein Nachlaſſen zu bemerken. So waren am Dienstagnachmittag ſchon gegen 300 Betten be⸗ legt. Erfahrungsgemäß trifft eine größere Anzahl von Wanderern noch am Spätnachmittag und Abend ein, ſo daß bei einer verfügbaren Bettenzahl von etwa 310 die Unterbringungsfrage gelegentlich beſon⸗ dere Anforderungen ſtellt. Bis anfangs Auguſt hatte in dieſem Jahr die Jugendherberge im Rott⸗ mannſchlößchen und Nebengebäude etwa 20000 Be⸗ ſucher zu verzeichnen, darunter über 2000 aus dem Ausland. Anfangs Juli wurden übrigens notwen⸗ dige Dacherneuerungsarbeiten am Hauptgebäude des Rottmannſchlbßchens durchgeführt, und außerdem erhielt es einen hellen Verputz. Harte Straſe für ungetreuen Betriebsobmann Das Heidelberger Schöffengericht ver⸗ urteilte den ehemaligen Betriebsobmann einer Mannheimer Firma, Max Joſef Lang aus Heidel⸗ berg, wegen Betrugs und Unterſchlagung, zum Teil in Tateinheit mit ſchwerer Urkundenfälſchung, zu einer Geſamtſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis. ders darauf ab, daß die Strafe deshalb ſo hoch aus⸗ gefallen ſei, weil der Angeklagte Gelder, die ihm in ſeiner Eigenſchaft als Betriebsobmann anvertraut worden waren, unterſchlagen hatte. Die Betrügereien des Angeklagten zogen ſich über einen Zeitraum von sweieinhalb Jahren hin. Zuerſt hatte er in oͤrei Fällen höhere Beträge, die für eine Werkbücheret beſtimmt waren, für ſich verbraucht, und dann ſpäter in fünf Fällen ſich des Betruges ſchuldig gemacht. Im ganzen hatte ſich L. 3800 Mark unrechtmäßig zu werſchaffen gewußt. Der Angeklagte war voll geſtän⸗ dig. Er nahm das Urteil an. Reichsfeſtſpiele. Am kommenden Samstag gelangt „Götz von Berlichingen“ zum letzten Male zur Aufführung. Mit einer Aufführung von„Rome und Julia“ am Sonntag, dem 22. Auguſt, nehmen di Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1937 ihren Abſchluß. Das Gericht hob beſon⸗ Folgenſchwerer Zuſammenſtoß. Dienstag vor⸗ mittag ereignete ſich auf der Landſtraße zwiſchen Hei⸗ delberg und Leimen, kurz hinter dem Ortsausgang des Stadtteils Rohrbach, ein Kraftwagenunfall. Aus Richtung Heidelberg kam ein Perſonenkraftwagen, dem von Leimen her ein Radfahrer begegnete. Ver⸗ mutlich infolge der Näſſe kam der Wagen ins Schleu⸗ dern und ſtreifte den entgegenkommenden Radfah⸗ rer, der ins Ackerfeld geworfen wurde, wo er mit einem Oberſchenkelbruch liegen blieb. Der Kraftwagen fuhr mit ſolcher Wucht gegen einen hohen Leitungsmaſt der Straßenbahn, daß der Kraftwagen zertrümmert und der Fahrer eingeklemmt wurde. Der Fahrer erlitt zwar erhebliche Schnittwunden, auch innere und ſonſtige äußere Verletzungen, jedoch beſteht weder für ihn noch für den verunglückten Rad⸗ fahrer Lebensgefahr. Unſall auf der Reichsautobahn. Auf der Reichs⸗ autobahn, etwa 4 Kilometer vor Heidelberg, ereig⸗ nete ſich heute in den frühen Morgenſtunden ein Verkehrsunfall. Ein großer Laſtzug ſtürzte mit Anhänger in den Straßengraben, wobei die Ladung herausgeſchleudert wurde. Ob Perſonen verletzt wurden, ſteht noch nicht feſt. Nicht aus dem fahrenden Straßenbahnwagen ſteigen! Am Dienstag ſtieg kurz vor der Halteſtelle Bluntſchliſtraße eine Frau aus einem noch in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen der Linie 2. Die Frau, die ſich einen Unterarmbruch zuzog, wurde in die Chirurgiſche Klinik gebracht. Heidelberger Veranſtaltungen Seute magsleilvige Heidelbera 1997:„Romeo und Julia“, 20.90 Uhr im Schloßhof(bei n„Pantalon und ſeine Söhne“, 20.30 Uhr im Königsfaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heibelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Haus der Kunſt:„Deutſche Kunſt der Gegenwart“. Aus den Kinos: Capitol:„Vor Liebe wird gewarnt“.— Kammer:„Frauen⸗ liebe— Frauenkeid“.— Odeon:„Der Hund von Basker⸗ ville“.— Gloria: ie ſchorlachrote Blume“, Straße. Die Karl⸗Theodor⸗Straße wurde in ihrem nördlichen Teil Herz und Querachſe der Kranken⸗ hausſtadt. Die 1918 erwogene Vergrößerung mußte, weil es an Baumaterial mangelte, vertagt und konnte erſt im Auguſt 1921 begonnen werden. Erſt⸗ mals ging man hierbei ab vom„Pavillon“⸗Syſtem. Es hat mit ſeinen 20 bis 25 Betten umfaſſenden Bau⸗ ten den Vorteil, daß die Kranken bequem in die Sonne gefahren werden können und dabei noch die Annehmlichkeiten des Aufenthaltes im friſchen Grün des Raſens, der Bäume und Sträucher haben. Andererſeits erfordern die Pavillons in perſoneller und techniſcher Hinſicht außerordentlich hohe Auf⸗ wendungen. Deshalb ging man zum„Korridor“⸗ Syſtem über und errichtete den ſogenannten Nor⸗ malbau, den„Blauen Bau“, der in zwei Stockwer⸗ ken 125 Krankenbetten und im Dachgeſchoß Schwe⸗ ſternwohnungen und Aerztewohnräume birgt. Am 1. Oktober 1922 begann der Bau des Küchen⸗Gebäu⸗ des, mitten in der Inflationszeit. Am 17. Juni 1923 wurde er ſeiner Beſtimmung übergeben. Durch die Erweiterungen vermehrte ſich die verfügbare Betten⸗ zahl auf rund 580. Außerdem wurde damals auch das Pathologiſche Inſtitut ausgebaut. 1926 beſchloß der Stadtrat die Errichtung eines Chi⸗ rurgie⸗ und Röntgenbaues, des„Braunen Baues“. Der erſte Spatenſtich war am 4. Juni 1926, die Grundſteinlegung am 28. Juli desſelben Jahres und die Inbetriebnahme am 9. Dezember 1927. Allmäh⸗ lich war ſo die Bettenzahl auf 750 gewachſen; dabei iſt es bis heute geblieben. Der Chirurgie⸗ und Röntgenbau zog fach⸗ intereſſierte Beſucher aus aller Welt nach Ludwigshafen. In ſeiner blitzenden Sauberkeit, ſeiner hellen, lebensfrohen Tönung, angeſichts der Terrazzo⸗, Marmor⸗ und Sollnhofer Platten⸗Beläge der Bö⸗ den und Wände glaubt man ſich viel eher in ein ſonniges gut geführtes Hotel verſetzt. Die Opera⸗ tions⸗Säle haben Oberlicht und Lampen, die weder Wärme abgeben noch Schatten erzeugen und be⸗ liebig nach allen Rüchtrnaen ſich örchen laſfen. Gleichmäßig erwärmt ſich die Friſchluft ſtets auf, 26 bis 28 Grad Celſius, die für Operationen, wie es heißt, nötig ſind. Bequem und praktiſch ſind die Narkoſe⸗ und Steriliſier⸗Räume für Verbandſtoffe und Inſtrumente angebaut. Dag Rüntgen⸗Inſtitut verfügt über alle erforderlichen Apparate zur Diagnoſtik(Erkennung der Krankheit) und zur Therapie lihrer Behand⸗ lung). Heilbeſtrahlungen ſpielen eine beſondere Rolle z. B. bei krebsartigen Geſchwulſten und der⸗ gleichen. Dem Röntgen⸗Inſtitut iſt auch eine Ab⸗ teilung für Diathermie⸗Behandlung, Beſtrahlung mit Kurzwellen, Quarzlicht und Höhenſonne ange⸗ gliedert. Außerdem befindet ſich hier das Ra⸗ dium⸗Emanatorium, in dem dicke Bleiplat⸗ ten Geſundheit und Leben der Aerzte und Schwe⸗ ſtern ſchützen. Alle dieſe wohlerdachten und zum Teil recht koſtſpieligen Apparate ſtehen genan ſo den Kranken des Hauſes wie„ambulanten“ Pa⸗ tienten zur Verfügung. Das„Braune Haus“ ver⸗ einigt ſehr zweckmäßig Chirurgie und Röntgen⸗Ab⸗ teilung unter einem Dach. Selbſt die Fachleute aus der Schweſterſtadt Mannheim geſtanden bei der Eröffnungsfeier am 9. Dezember 1927 zu, daß „Ludwigshafen damit eine Ackerlänge voraus“ wäre. Im gleichen Haus befinden ſich auch das Medico⸗ mechaniſche Inſtitut B9 die chirurgiſchen Labora⸗ torien. Die innere mediziniſche Abteilung, die in mehreren Gebäuden untergebracht iſt, ver⸗ fügt ebenfalls über die modernſten Inſtrumente und Apparate und beſitzt auch ein eigenes Laboratorium. Streng iſoliert ſind die Infektions⸗Abteilungen und die Abteilungen für Lungenkranke. Der Chefarzt der inneren Abteilung leitet auch die Abteilung für Berufskrankheiten, in die Patienten aus ganz Süddeutſchland eingewieſen werden. Eine bedeutende Rolle ſpielt die geburts⸗ hilfliche und gynäkologiſche Abteilung, in der jährlich rund 800 neue Erdenbürger das Licht der Welt erblicken. Neben den genaunten Abtei⸗ lungen beſtehen noch die nicht minder wichtige Hals⸗, Naſen⸗ und Ohren⸗Abteilung, die Augen⸗Abteilung und die Abteilung für Haut⸗ und Geſchlechtskranke. Letztere iſt natürlich ganz für ſich untergebracht. Im Zentralbad werden Heilbäder aller Art, Unter⸗ waſſermaſſagen und neuerdings auch Kneippſche Anwendungen an ſtationäre und ambulante Kranke verabreicht. Das Pathologiſche Inſtitut liegt abſeits, verſteckt hinter Bretter⸗ und Heckenwänden, unſicht⸗ bar den Kranken. Der Sezierraum im Erdgeſchoß hat mehrere Seziertiſche, die ſtändig mit Waſſer be⸗ rieſelt werden. Gearbeitet wird unter Wahrung voller Pietät gegenüber den Verſtorbenen. Der Aufbahrungsraum iſt würdig ausgeſtattet und für Beſuche der Hinterbliebenen vom Freien her unmit⸗ telbar zugänglich. Hinter dem Sektionsſaal iſt ein großen Raum mit einer ſtattlichen Sammlung recht wichtiger Präparate für Unterrichts⸗ und Fortbil⸗ dungszwecke. Gearbeitet wird auch für Gericht, Be⸗ rufsgenoſſenſchaften uſw. Gerade iſt eine„Stein⸗ hauerlunge“ in Unterſuchung. Vom Ergebnis hängt Zahlung oder Nichtzahlung einer laufenden Rente an die Hinterbliebenen ab. Die eigene Apotheke hat das Krankenhaus im früheren Küchengebäude untergebracht. Im Erdgeſchoß iſt der große Apothekenraum, das Apothekenlaboratorium und das Büro des Apothekers. Im bequem er⸗ reichbaren Keller lagern die großen Vorräte. Das Krankenhaus iſt Krankenpflege⸗Schule. Es bereitet laufend 15 Krankenpflege⸗Schüler und 45 Krankenpflege⸗Schülerinnen in zweifähriger praktiſcher und theoretiſcher Ausbildung auf die ſtaatliche Krankenpflege⸗Prüfung vor. Dazu kom⸗ men Fortbildungskurſe, auch für Auswärtige und Hebammen, Demonſtrationsabende für die Aerzte der Stadt und dreiwöchige Fortbildungskurſe für die Aerzte des ganzen Gaues Saar⸗Pfalz. Für die Aus⸗ und Fortbildungskurſe ſteht ein eigener Vor⸗ tragsraum zur Verfügung. Die 120 Sitzplätze ſind amphitheatraliſch aufgebaut. Für Vorführungen des Lichtbild⸗ und Projektions⸗Apparates läßt ſich der Saal leicht verdunkeln. Recht wichtig iſt zur Verhinderung aller Krank⸗ heitskeim⸗Uebertragung die tadelloſe Einrichtung und gute Leitung der Wäſcherei. Gewechſelt wird alle Wäſche ſelbſt dann, wenn ein ambulanter Kranker ſie nur ganz kurze Zeit benutzt hat. Natür⸗ lich verteuert ſo etwas den Betrieb ſehr. Wäſſche eines ſolchen Krankenhauſes ſteckt ein Wert von Hunderttauſenden! Die jährlichen Neuanſchaf⸗ fungen ſind auf 36 000 Mk. eingeſchränkt worden. Bezeichnend für den unvermeidlich großen Ver⸗ ſchleiß iſt es, daß z. B. für Operationswäſche die Lebensdauer nur vier Jahre iſt. Hell, freundlich und luftig iſt der Bügelſaal, wo man elektriſche Heizung der Gasbeheizung heute vorzieht. Vor⸗ ratsräume, Näh⸗ und Flickſtuben haben ſpiegel⸗ blanken Parkettboden, der auch nicht mehr koſtet, da⸗ für aber leichter ſtaubfrei zu halten iſt. Das Per⸗ ſonal, das im allgemeinen gegen Stundenlohn ar⸗ beitet, hat im Keller einladende Eßräume, Eis⸗ ſchrank und Kochgelegenheit. Nahebei liegt das Maſchinenhaus mit der Heizungsanlage. Ein auto⸗ matiſches Pumpwerk ermöglicht die Warmwaſſer⸗ fernheizung. Die Statiſtik ergibt eine Jahresziffer von nicht weniger als 11 000 Kranken einſchließlich der igu berückſichtigenden 800 Neugeborenen. Währendedes Krieges war ſtändig eine große Zahl Soldaten un⸗ tergebracht. ſatzungszeit das Krankenhaus im allgemeinen in Ruhe gelaſſen. Zeitweilig wurden auch einige Franzoſen und wohl auch ihre Frauen hier einge⸗ lieſer“ Weitere Ausbau⸗Pläue ſind ſchon lange ins Auge gefaßt worden, wurden aber aus finanziellen Gründen bisher immer wie⸗ der zurückgeſtellt. So wurde bereits 1925 vom Stadtrat beſchloſſen, das Krankenhaus in zwei Bauabſchnitten zu erweitern. Der erſte betraf die Erweiterung des jetzigen Chirurgie⸗ und Röntgen⸗ baues. Anſchließend ſollte ein Bad für innere Er⸗ krankte errichtet werden. Die Pläne ſind ſeit 12 Jahren fertig und wurden im vergangenen Jahr wieder durchgearbeitet. Praktiſch verwirklicht wurde dagegen die Anlage einer Kneipp⸗Wieſe mit Baſſin. Ein neuzeitliches Licht⸗ů, Luft⸗ und Sonnenbad, das in der Ecke zwiſchen Petten⸗ kofer⸗ und Bergmann⸗Straße zu liegen kommt, iſt nahezu fertiggeſtellt. Dieſes Bad wird eine Zierde der Anſtalt. Zum Schluß ſei noch eine originelle und nützliche Einrichtung erwähnt, die gerade auch im Rahmen des Vierjahresplanes ihre „Kampf dem Verderb“: von den Abfällen des Krankenhauſes werden an Ort und Stelle in einem Schweineſtall hinter dem Wirtſchaftshof eine ganze Anzahl Schweine großgefüttert, einem Beſtand von durchſchnittlich 90 Borſten⸗ tierchen! Sie gedeihen gar prächtig von Speiſe⸗ reſten, Kartoffelſchalen, Gemüſe⸗Abfällen uſw. Ludwigshafener Heu Hindenburgpark: 16 bis 18 Ubr und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Sternkaffee im Hindenburgpark: Konzert und Tanz. Kaffeehans Vaterland: Konzert und Tanz. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Köln⸗Düſſeldorſer ffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalgban 5 Mil, Hibeingolb:„Alarm in Peking“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Man ſpricht über Jacque⸗ line“.— Union⸗Theater:„Ich kenn dich nicht und liebe dich“,— Atlantik:„Die Leuchter des Kaiſers“.— Al⸗ bambra Mundenheim:„Ein Mädel vom Ballett“ Neuſchnee in den Allgäuer Bergen * Kempten, 18. Aug. Nachdem ſchon am Sonn⸗ tag der Einbruch polarer Luftmaſſen eine ſtarke Ab⸗ kühlung gebracht hat, iſt am Dienstag ein weiterer Rückgang der Temperatur erfolgt. Während es im Tal ſtark regnete, iſt in den Bergen Neuſchnee gefallen und zwar bis zur Waloͤgrenze herunter. Als am Dienstag nach dem Regenſchauer ſich im Tal die Wolken verzogen, zeigte ſich die breite Berg⸗ kette von der Zugſpitze bis zum Bregenzer Wald mit den Giyfeln im Neuſchnee glänzend. Auch im Tal iſt am Abend die Temperatur bis auf neun Grad zurückgegangen. Lambsheim verſchickt den 1000. Obſt⸗Waggon * Frankenthal, 17. Aug. Am heutigen Dienstag iſt auf dem Lambsheimer Obſt⸗Großmarkt der 1000. Waggon mit einer Ladung von gemiſchtem Obſt, Zwetſchgen, Mirabellen, Tomaten abgefertigt wor⸗ den. Das bedeutet, daß in dieſem Jahre bisher 1000 Waggons dieſe Zentrale des vorderpfälziſchen Obſt· handels verlaſſen haben. Der Waggon ging nach München. In der Die Franzoſen haben während der Be⸗ 92 Bedeutung hat als bei 8— —— Meteorologie der Bühne aufzuſchreiben, ————— Versicherung gegen Nasenröte Jauige dex Henlicktheiten Wenn das Kamel beigt, die Nichte wegläuft und die Diva nicht mehr lächelt Neuyork, im Auguſt. Engliſche und amerikaniſche Verſicherungs⸗ geſellſchaften verſichern bekanntlich alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt iſt. Immer wieder lieſt man hier und da von den ſeltſimſten Verſiche⸗ rungsverträgen, aber erſt wenn man ſich einmal eine zuſammenfaſſende Ueberſicht über dieſe Seltſamkeiten verſchafft, ſieht man, doß die Herren in den Verſicherungskontoren Londons, Neuyorks und Hollywoods ganze Tarife ausgeſuchteſter Verrückt⸗ heiten zur Hind haben müſſen, um ihren Kunden gerecht zu werden. Der Häuptling und ſein Rheumatismus Die Verſicherungen, die im Zuſammenhang mit der Filmherſtellung abgeſchloſſen werden, haben noch einigermaßen Hand und Fuß, aber es kommt uns dennoch ſchon reichlich komiſch vor, wenn wir von einer„Verſicherung gegen Kamelbiſſe“ erfahren. In einem Film, in dem eine Anzahl von Kamelen mitwirkte, wurden die Schauſpieler Mann für Mann mit 15000 Mark gegen Kamelbiſſe ver⸗ ſichert, die Stars Claudette Collert und Roland Col⸗ man ſogar mit 75 000 Mark. Wo die Kamele gebiſſen haben, wiſſen wir allerdings nicht.. Manche Verſicherung gilt nur für wenige Mi⸗ nuten, nämlich ſo lange wie z. B. eine tolle Flug⸗ zeugabſturzſzene dauert, bei der der Luftakrobat Kopf und Kragen riskiert. Für die Vetſicherungs⸗ geſellſchaft iſt das Riſiko eines ſolchen Geſchäfts ebenſo groß wie bei dem viel belachten Abſchluß, durch den ſich eine Filmgeſellſchaft für den Fall ver⸗ ſicherte, daß einer ihrer Hauptdarſteller, ein ur⸗ alter Negerhäuptling, während der Auf⸗ nahmen Rheumatismus bekäme. Er be⸗ kam Rheumatismus in dem ungewohnten Klima der Filmateliers. Der Film konnte nicht beendet wer⸗ den, die Filmgeſellſchaft verlor aber keinen Cent. Die Verſicherungsleute leiſteten die vereinbarte Zahlung und der Häuptling fuhr in Katzenfelle gehüllt nach Hauſe. Sonja Henies wertvolle Beine Eine Stange Gold koſtete die Verſicherungsge⸗ ſellſchaft auch ein Eislauffilm, der in Amerika ge⸗ dreht wurde. Vorſichtshalber hatte man das ganze Eisballett gegen Beinbrüche verſi⸗ chert. Tatſächlich brachen ſich vier Tänzerinnen, während der Aufnahmen ein Bein und ſechs erlitten Verſtauchungen und Verrenkungen. Son ja He⸗ nie, die natürlich von ihrer Filmgeſellſchaft nach allen Regeln der Kunſt verſichert iſt, hat darüber hinaus auf eigene Koſten ihre Beine mit 400 000 Dollar verſichert. Die franzöſiſche Filmſchauſpie⸗ lerin Simone Simon ſchützt die Schönheit ihrer Zähne durch eine Police über 25 000 Mk., und die Tänzerin Fay Marbe hat ihr Lächeln mit 125 000 verſichert. Es ſteht zu fürchten, daß über kurz oder lang das Lächeln vergehen wird— der Verſicherungsgeſellſchaft nämlich Die ſtückweiſe Verſicherung der eigenen koſtbaren Perſon ſcheint im Lande der unbegrenzten Möglich⸗ keiten überhaupt mehr und mehr in Aufnahme zu kommen. Bräutigame können ſich dagegen verſichern, daß ſie vor der Hochzeit eine Glatze bekommen. Schwimmſportler verſichern ſich gegen Waden⸗ der Hausbücherei krämpfe, und eine Dame aus dem hellen Reich der Jupiterſonne hat ſogar eine Police gegen Naſenröte genommen. Das Neueſte auf dieſem Gebiet aber iſt die Verſicherung des Körper⸗ gewichts. Wenn eine beſtimmte Höchſtgrenze überſchritten wird, muß die Verſicherungsgeſellſchaft zahlen. Aber es wird einem nun nicht etwa ſo leicht gemacht, daß man durch reichliches Eſſen Millionär werden kann, ſondern der Verſicherungsvertrag wird ſofort nichtig, wenn der Verſicherte die von dem Arzt der Verſicherungsgeſellſchaft angeoroͤneten Diät⸗ vorſchriften und Gymnaſtikübungen außer acht läßt. Den eigenen Grabſtein verſichert Der deutſche Zeitungsleſer, der gewohnt iſt, die Probleme der Verſicherung ſehr ernſt zu nehmen, ſtaunt, wenn er dieſen Tarif der Verrücktheiten über⸗ blickt. Ein Volk, in dem 90 Millionen Menſchen durch ihre Lebensverſicherung für ſich und ihre Familien ein Geſamtkapital von 23 Milliarden Mark zuſam⸗ mentragen, hat kein Verſtändnis für ſolche Spiele⸗ reien, die weder mit dem ethiſchen Gedanken der Verſicherung noch mit ihrem wirtſchaftlichen Sinn das mindeſte mehr zu tun haben. Nur kopfſchüttelnd kann man die„ſenſationellen Nachrichten“ aufnehmen, daß ein ſpleeniger engliſcher Lord die Summe von 1000 Pfund aufgewandt hat, um ſichauf ein Jahr dagegen zu verſichern, daß ihm ſeine Lieblingsnichte entführt würde oder ihm wegliefe. Er muß nicht ſehr großes Vertrauen in ſeine Eigenſchaften als liebenswürdiger Onkel geſetzt haben. Wie aber mag ſich ſelbſt erſt jener amerika⸗ niſche Geldverleiher eingeſchätzt haben, der es kurz vor ſeinem Tode für nötig fand, ſeinen eigenen Grabſtein gegen Verunſtaltung, Beſudelung und Zerſtörung zu verſichern? Während wir uns die Köpfe darüber zerbrechen, wie wir eine geſicherte wirtſchaftliche Zukunft für uns und unſere Familien ſchaffen ſollen, ſitzen jen⸗ ſeits des Ozeans ausgeruhte Geiſter und knobeln komplizierte Unglücksfälle aus, gegen die ſie ſich noch verſichern könnten. Und das wollen wir ſie ruhig tun laſſen. Madonna Frieda Unſere Großeltern wußten anſcheinend nicht ſo recht, wie ſie ſich benehmen ſollten. Daher gehörte das Buch des„Guten Tons“ zum eiſernen Beſtand Die ganz Feinen aber kauften ſich das„Brevier der guten Geſellſchaft“, das Frieda von Hohenhauſen 1876 der Welt gütig ſchenkte und das ich bei den Büchern der Großmutter fand. Frieda hatte große Sorgen. Auf Seite 34 ſchreibt ſie: „Da heutzutage jedes Dienſtmädchen„Fräu⸗ lein“ heißt, wäre es ſehr wünſchenswert, eine an⸗ dere Anrede für höhergeſtellte junge Damen zu finden. Junge Mäochen mit„Jung⸗ frau“ anzuſprechen, wäre ſchön und anmutig; aber da ſie doch älter werden, möchte es bei manchen doch wie Ironie klingen. Das italieniſche Wort„Si⸗ gnora“ oder„Madonna“ iſt eigentlich hübſcher und richtiger als alle anderen Bezeichnungen. Vielleicht ſagen wir künftig Mad onna, oder auch„Herrin“, was Frau und Fräulein be⸗ zeichnet, und niemand würde eine ſolche Anrede bei einer Dienerin anwenden. Bis dahin müſſen wir uns freilich noch mit„gnädiges Fräulein“ behelfen.“ Die Beiſetzung des Generalſtabscheſs vom Frak Der am 11. Auguſt bei der Beſichtigung der Fliegertruppen in Moſſul erſchoſſene Generalſtabschef des Jrak, Beker Sidky Bey, und der gleichfalls ermor dete Chef der Luftwaffe, Mohmud wurden am 12. Auguſt feierlich in Bagdad beigeſetzt.— Die Lafette mit dem Sarge des Generalſtabschef auf dem Wege zum Friebdhof. Ali Jawauo, ermordeten (Weltbild, Zander⸗M.) Flammen erreichten Automobile Im Staate Ohio ſtieß ein Transportwagen für Automobile mit einem anderen Auto zuſammen, explodierte kurz danach und brannte völlig aus. (Preſſephoto, Zander⸗M.) EEEP000TP0PPTPPTPTPTPPTPPTPPTPPTPPPPPTPPTPTPTPTPTPTPT—TPTTPPTTTCCPCCPCCCPCPCPCPCPCPCPPPcPPPPPPPPPPP——————— Für derartige Lebeweſen, wie Madonna Frieda zweifellos eines war, hat der Bayer zwei ſinnvolle Ausdrücke:„Glasſcherbenbenz'l“ und„'ſammen⸗ 'zupfte Krampfhenne“. Friedelchen würde im Grabe rotieren, wenn ſie dieſe Gemütsroheit und unfeine Ausdrucksweiſe vernehmen könntel K Der Wellverbeſſerer In einer Verſammlung, in der religiöſe Fragen erörtert wurden, unterbrach ein frommer Mann zornig den Redner: „Sie kritiſieren fortwährend Abſichten und Hand⸗ lungen des Schöpfers! Was hätten Sie denn getan, um die Welt beſſer zu machen.“ „Ich hätte die Geſundheit anſteckend gemacht ſtatt der Krankheiten!“ Ein Engländer und ein Amerikaner kamen zum Veſuv, der gerade in Ausbruch war.„Ja, mein Freund“, ſagte der Engländer,„mir ſcheint, ſo etwas haben Sie in Ihrem Lande doch nicht.“„Kann ſein“, ſagte der Amerikaner,„aber wir haben eine Feuer⸗ wehr in Neuyork, die das löſchen kann.“ Wetter auf der Bühne. Von Botk Allen Bemühungen exakter Erfinder und myſtiſcher Beſchwörer iſt es durch alle Jahrtauſende hindurch gründlich mißlungen, auf das Wetter, das ſo un⸗ kontrollierbar plötzlich auf unſere Köpfe Regen praſſeln oder die Sonne ſcheinen läßt, einen Einfluß zu gewinnen. Und weder die älteſte Behelfsmethode, Wettergottheiten zu verehren, noch die neuere, Ver⸗ ſicherungskonzernen notfalls eine Prämie zu zahlen, ſind recht befriedigend. Nur an einem Ort, auf der Bühne des Theaters, gelingt es, das Wetter zu machen, das man wünſcht, und es könnte einmal lohnend ſein, eine kurze dere Geſetze hat als die Meteorologie der friſchen Luft. Was denken wir uns eigentlich, wenn es an einem ſchwülen Sommerabend plötzlich draußen zu blitzen anfängt? Wir denken uns entweder garnichts oder wir ſehen höchſtens einmal zum Fenſter hinaus und denken:„Es blitzt.“ Aber was, wenn es auf der Bühne im Theater unerwartet donnert? Dann hat. entweder der Hauptdarſteller eben einen frevelhaften Fluch geflucht oder es iſt ſonſt etwas im Gange, das den Zorn des Himmels heraufordert. Und dies eben iſt der Unterſchied: Auf der Bühne hat das Wetter eine„Bedeutung“, es hat eine enge Beziehung zu den Menſchen und ihren Taten— im Leben dagegen, da regnet es, wann es will, ohne Rückſicht auf unſere heitere Stimmung, oder die Sonne ſcheint, gerade wenn wir am traurigſten ſind. Immerhin muß man bedenken, daß der Himmel ja ſonſt auf die Stimmungen derer, die eben unter ihm wohnen, unmöglich Rückſicht nehmen kann: es wohnen da zuviele beieinander, von denen die einen vielleicht tieftrauig ſind und die anderen, nur ein paar Meter weiter, guter Dinge. Der Theaterhim⸗ mel hat es einfacher, die paar Menſchen zu beobach⸗ ten, die unter ihm auf der Bühne agieren. Nur ſo kann die Meteorologie der Bühne ſo erakt funk⸗ tieren, daß dem frevelnden Hohn des Hauptdarſtel⸗ lers ſogleich die donnernde Antwort des Himmels Igt. 96910 Gewittergrollen gibt es zumeiſt in düſteren Tragödien oder in großen Opern. Da allerdings die ſo an⸗ findet manchmal das Gewitter im Orcheſter ſtatt: es ſchlägt dumpf öröhnend auf die Pauken, es bläſt mit wollen Bachen die Trompeten, es iſt gewalttätig, aber es entlädt ſich doch nach feſtgelegten Noten und bleibt im Rahmen deſſen, was man muſikaliſch nennt. Ganz anders iſt die Witterung in Operetten. Da herrſcht zumeiſt ein heiteres, leicht bewölktes Wetter, und kaum ein Lüftchen weht, das die Kuliſſen ſchwan⸗ ken macht. In Operetten iſt es meiſtens Mitte Juni, wenn nicht anderes ausdrücklich vorgeſchrieben iſt. Und wenn es Abend wird und wenn der Mond ſcheint, dann pflegt es ein runder Vollmond zu ſein. Warum ſollte man ſich auch mit einer Sichel beſchei⸗ den, die gewiß nicht viel billiger am Bühnenhimmel ſcheint: Vollmonde ſind dekorativer. Weit ſchwieriger als dies alles iſt ein Regen zu bewerkſtelligen. Auslaſſen kann man den Regen nicht, denn dieſe Naturerſcheinung hat nun einmal einen Gemütswert ganz eigener Art und iſt bei Bühnendichtern äußerſt beliebt. Regen hat allerdings, und nicht nur auf der Bühne, die unangenehme Eigenſchaft, daß er nicht nur elegiſch, ſondern auch naß macht. Man läßt es darum auf der Bühne gern draußen vor den Fen⸗ ſtern regnen und verlegt das dramatiſche Geſchehen in ein geſchütztes Interieur. Und die Illuſion des Theaters ſelbſt hilft uns gelegentlich auch darüber hinweg, daß ein Schauſpieler mit den Worten„Ein Sauwetter draußen!“ zur Tür hereinkommt und einen knarrtrockenen Regenſchirm zuſammenklappt. Es muß hier allerdings geſagt werden, daß manche Bühnen über Regenmaſchinen verfügen, die einen richtigen pitſchnaſſen Regenſchauer mitten auf die Bühne zu ſchicken vermögen. Und ſogar die Regen⸗ maſchinen ſind ſchon wieder abgelöſt durch oͤie hoch⸗ entwickelten Möglichkeiten der Lichtprojektion. Winde läßt man ebenfalls gerne ͤͤraußen rumo⸗ ren. Sie pfeifen ja ohnehin mit Vorliebe in den Schornſteinen: ſo braucht man ſie nicht wirklich über die Bühne wehen zu laſſen— man läßt einen Nord⸗ nordͤweſt mehr akuſtiſch in Erſcheinung treten und gibt ihm höchſtens Gelegenheit, eine Tür mit Wucht zutzuknallen, wenn ein Schauſpieler hereintritt. Ein Bühnenwetter fehlt hier noch, das es ſonſt, Feſtſpielgäſten herzlich begrüßt. außerhalb der Bühne, gar nicht gibt: Ueberhaupt kein Wetter.— Wenn die Vorſtellung beendet iſt, wenn die Beleuchter nach Hauſe gehen, dann iſt das Wetter einfach ausgeſchaltet: es findet keins ſtatt. Der Führer beſucht Bayrenth. Auf der Rück⸗ reiſe von Nürnberg weilte der Führer am Dienstag noch einmal vor Abſchluß der diesjährigen Bühnen⸗ feſtſpiele in Bayreuth und beſuchte die zweite und letzte Aufführung der„Götterdämmerung“. Mit dem Führer wohnten der Vorſtellung bei Frau Winnifred Wagner, die Reichsleiter Roſenberg und Bormann, Obergruppenführer Brückner und Gene⸗ ralbauinſpektor Profeſſor Dr. Speer. Der Führer wurde von der Bayreuther Bevölkerung und den Das gewaltige Schlußdrama der Ring⸗Trilogie wurde in ſeiner be⸗ kannten glanzvollen Bayreuther Beſetzung und der unübertrefflichen Geſangsleiſtung und muſikaliſchen Leitung, Inſzenierung und Bühnenbild für alle Teil⸗ nehmer wieder ein bis ins tieſſte erſchütterndes Er⸗ lebnis. Verdiente Ehrung Paul Linckes. Auf An⸗ regung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, ehrt die Stadt Ber⸗ lin anläßlich ihrer 700⸗Jahr⸗Feier den volks⸗ tümlichen Komponiſten Paul Lincke, der Berlin durch ſeine unſterblichen Melodien berühmt gemacht hat, durch Auszeichnung mit der ſilber⸗ nen Plakette der Stadt Berlin, die mit einem Ehrengeſchenk verbunden iſt. „Gerhart⸗Hauptmann⸗Ehrungen in Berlin. An⸗ läßlich der Vollendung ſeines 75. Lebensjahres am 15. November wird Gerhart Hauptmann faſt alle ſeine dramatiſchen Werke in Neuinſzenierungen erleben. Zur Aufführung kommen im Staatlichen Schauſpielhaus:„Florian Geyer“,„Und Pippa tanzt“ und„Michael Kramer“, im Deutſchen Theater: „Der Bogen des Odyſſeus“,„Der arme Heinrich“ und vorausſichtlich„Roſe Bernd“(mit Paula Weſſely) und„Hamlet in Wittenberg“, in der Volksbühne: „College Crampton“(mit Eugen Klöpfer),„Fuhr⸗ mann Henſchel“ und„Schluck und Jau“ und im Roſe⸗ iheater:„Vor Sonnenaufgang“,„Vor Sonnenunter⸗ gang“(mit Otto Gebühr),„Der Biberpelz“,„Die Ratten“ und„Dorothea Angermann“. Das Roſe⸗ theater, das damals den Namen Oſtend⸗Theater führte, brachte im Jahre 1889 als erſte Bühne ein Stück Gerhart Hauptmanns(„Vor Sonnenaufgang“) heraus. O Shakeſpeare⸗Ausſtellung in Bochum. Im Rah⸗ men der zweiten deutſchen Shakeſpeare⸗Woche in Bochum(9. bis 15. Oktober), bei der— zum erſten Male auf einer deutſchen Bühne— alle Rö⸗ merdramen Shakeſpeares in einem Zyklus aufgeführt werden, findet in der Städti⸗ ſchen Gemäldegalerie Bochum auch eine Ausſtel⸗ lung„Shakeſpeare auf der Bühne“ ſtatt. Sie wird von dem Leiter des Theaterwiſſenſchaft⸗ lichen Inſtituts der Univerſität Köln, Profeſſor Dr. Niſſen, durchgeführt und bringt umfangreiches Material, das zum Teil bisher noch nicht öffentlich gezeigt wurde. Deutſches Brahms⸗Feſt 1937. Das Deutſche Brahms⸗Feſt 1937 findet vom 6. bis 15. Ok⸗ tober in Hamburg ſtatt, wo der große deutſche Komponiſt am 7. Mai 1833 geboren wurde. Es be⸗ ginnt mit einem Liederabend von Gerhard Hüſch, dem am 8. Oktober ein Kammermuſikabend des Hanke⸗Quartetts, am 11. ein Philharmoniſches Konzert unter Eugen Jochum, mit Wilhelm Kempff als Soliſten, am 13. ein zweites Philhar⸗ moniſches Konzert unter Eugen Jochum mit der Auf⸗ führung des„Requiem“ und am 15. ein Konzert der Berliner Philharmoniker unter Wilhelm Furtwängler folgen. Vorausſichtlich findet noch am 17. Oktober ein volkstümliches Orcheſterkonzert ſtatt.— Aus Anlaß des Brahms⸗Feſtes wird in Hamburg im Laufe des Konzertwinters 1937/38 in ſechs Konzerten, am 4. Oktober, 4. November, 1. De⸗ zember, 27. Januar, 16. Februar und 21. März, das geſamte Klavierwerk von Johannes Brahms dargeboten. e 400⸗Jahr⸗Feier der älteſten Bibliothek Deutſch⸗ lands. Die Staats⸗ und Stadtbibliothek in Augs⸗ burg, die, wie urkundlich bewieſen iſt, die älteſte aller öffentlichen Büchereien des Deutſchen Reiches iſt, kann auf ein 400jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Heute umfaßt die Bibliothek über 300000 Bände, darunter 2000 wertvolle Erſtlingsdrucke. Den koſtbarſten Beſitz ſtellt die Bibelſammlung dar, die Bibeln in in 72 Sprachen umfaßt, darunter eine vollſtändige Ueberſetzung des Neuen Teſtaments aus dem Jahre 1350. 6. Seite Nummer 379 —— e Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 19. Auguſt 1037 Vexmischteæs — Als vor 23 Jahren der britiſche Sergeant Major Ambroſe Coultas aus den Dienſten der Ar⸗ mee ausſchied, zeichnete man den Mann mit der „Meritorious Service Medal“ aus, die an ehemalige Angehörige des Heeres verliehen wird, wenn ſie ſich um die Ausbildung der jungen Soldaten ganz be⸗ ſondere Verdienſte erworben haben. Der Orden iſt mit einer fährlichen Rente von 2000 Mk. ausgeſtattet, und dͤͤa es in England keine Militär⸗ verſorgung gibt, beöͤeutete dͤie Auszeichnung für den Sergeanten Coultas ein ſorgenfreies Leben. Aber das Schickſal ſpielte ihm einen ſeltſamen Streich. Nach einer beſonderen Beſtimmung dürfen nämlich immer nur eine beſchränkte Anzahl von Perſonen im Beſitz ͤͤieſer Auszeichnung ſein, näm⸗ lich im ganzen zweitauſend. Tritt, wenn dieſe Zahl erreicht iſt, ein neuer Bewerber hinzu, ſo muß er eben ſolange warten, bis ein Inhaber der„Meri⸗ torious Service Medal“ geſtorben iſt. Erſt dann gelangt er in den Genuß der Rente und darf ſich mit der Medaille ſchmücken. In dieſer Hinſicht hatte der brave Sergeant nun großes Unglück. Dreiund⸗ zwanzig Jahre lang iſt kein einziger Inhaber der heißbegehrten Auszeichnung geſtorben. So hat der apme Coultas, obgleich ihm die amtliche Verleihung ſchon im Jahre 1014 zuteil wurde, bis vor kurzem in denkbar ärmlichen Verhältniſſen gelebt. Von Jahr zu Jahr hoffte er, nun endlich einmal an die Reihe zu kommen, aber er ſtarb, krank und unter⸗ ernährt, in ſeiner armſeligen Dachkammer, ehe ſich ſein Wunſch erfüllte. Drei Tage nach ſeinem Tode lief das Schreiben des Kriegsminiſteriums bei ihm ein, daß nunmehr eine„Meritorious Service Me⸗ dal“ freigeworden ſei und daß ihm ab jetzt die da⸗ mit verbundene Jahresrente ausgezahlt werde. . — In dicken Strömen rollten die Krokodils⸗ tränen über das Geſicht der Angeklagten, einer 35 Jahre alten Margarete de Veſen, die ſich vor dem Berliner Schnellſchöffengericht wegen Rückfalldieb⸗ ſtahls zu verantworten hatte. Die Angeklagte, ſeit Jahren den Strafbehörden bereits als unverbeſſer⸗ liche Warenhausdiebin bekannt, hatte Ende Juli ein Kaufhaus am Alexanderplatz aufgeſucht, um ihre Garderobe für die bevorſtehende Sommerreiſe zu „ergänzen“. Das Georänge an einem Verkaufs⸗ tiſch benutzte ſie dazu, um ein duftiges Seidenkleid in eine ihrer unergründlichen Taſchen verſchwinden zu laſſen. Mit geſpieltem Gleichmut ſtrebte die „Käuferin“ dem Ausgang zu und entkam auch un⸗ angefochten. Bei der erſten„Anprobe“ in ihrer Wohnung mußte die Diebin in ihrem Aerger feſt⸗ ſtellen, daß ſie bei ihrem„haſtigen Einkauf“ ein um zwei Nummern zu enges Kleid erwiſcht hatte. Nun ſetzte ſie der Frechheit dͤie Krone auf, indem ſie am folgenden Tage nochmals in der Kleiderabteilung des Kaufhauſes mit der Miene der unzufriedenen Kundin vorſprach und um den Umtauſch des Seiden⸗ kleides erſuchte. Das wurde der unverſchämten „Diebin zum Verhängnis, denn bereits am Abend zu⸗ vor nach Geſchäftsſchluß war das Kleid vermißt worden. Man hielt die vermeintliche Kundin feſt, die ſelbſtverſtändlich zunächſt ihre Unſchuld beteuerte, ſpäter vor der Polizei aber geſtändig war. Die vie⸗ len Tränen, die in der Verhandlung floſſen, ver⸗ mochten auf das Gericht im Hinblick der 18 Vor⸗ ſtrafen der Angeklagten keinerlei Eindruck zu ma⸗ chen. Wegen Rückfalldiebſtahls und verſuchten Be⸗ truges wurde die V. zu 1 Jahr und 3 Monaten Zuchthaus ſowie 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. * — In einem kleinen Städtchen Rapperswil am Züricher See ſetzte ein rückſichtsloſer Bandit die ge⸗ ſamte Bevölkerung in größte Aufregung. Der Ban⸗ dit, ein 24jähriger Burſche, war wegen Einbruchs⸗ verdachtes von einem Poliziſten verhaftet und auf die Polizeiſtation gebracht worden. Dort ſtreckte er plötzlich den allein anweſenden Palsziſten mit meh⸗ reren Schüſſen nieder und ergriff die Flucht. Meh⸗ rere Perſonen nahmen die Verfolgung des Ver⸗ brechers auf. Einem Chauffeur gelang es, dem Banditen die Piſtole aus der Hand zu ſchlagen. Der Bandit zog aber ſchnell eine zweite Piſtole aus der Taſche und ſtreckte den Chauffeur ebenſo kaltblütig nieder wie kurz zuvor den Poliziſten. Nun machte ſich die wegen eines Unwetters aufgebotene Orts⸗ feuerwehr an die Verfolgung des Mörders und es gelang ihr, den rabiaten Burſchen in das Schilf des Sees zu treiben. Auf der eiligen Flucht hatte er glücklicherweiſe auch die zweite Piſtole verloren, ſo daß er bei ſeiner nunmehrigen Verhaftung kein wei⸗ teres Unheil anrichten konnte. Die Verfolger ver⸗ abfolgten in ihrer großen Empörung und Erregung zunächſt dem feſtgenommenen Doppelmörder eine derartige Tracht Prügel, daß er in ärztliche Behand⸗ lung gebracht werden mußte. E — Arizona, einſt der Tummelplatz unermeßlicher wilder Muſtangherden, erlebte vor kurzem zum erſtenmal ſeit vielen Jahren wieder eine Jagd auf Wildpferde. Die wenigen Tiere, die ſich nach den ſinnloſen Maſſenjagden noch zwiſchen dem Grand Canyon und der Grenze von Utah aufhielten, ſind vor langer Zeit unter Naturſchutz geſtellt worden. Inzwiſchen haben ſich die Herden jedoch in einem ſolchen Maße vermehrt, daß ſie allmählich zu einer wahren Landplage geworden ſind. Aus dieſem Grunde erteilte der Gouverneur des Staates Ari⸗ zona die Erlaubnis zu einer einmaligen großen Jagd auf Wilöpferde. Aber die Meiſter des Pferde⸗ fanges ſind längſt tot, oͤie gehören zu den Helden einer ausgeſtorbenen Zeit. Im Jahre 1937 beſitzt niemand mehr die Fähigkeit, dieſe ungemein ſcheuen, ſchnellen und klugen Tiere zu ereilen und mit dem Laſſo zu fangen. Eine ganze Reihe von reichen Jagoͤfreunden hatte ſich zur Teilnahme ge⸗ meldet, begleitet von den geſchickteſten Cowboys Ari⸗ zonas. Obgleich man eine Herde von über 600 Tie⸗ ren aufſtöberte, gelang es den Jägern nach meilen⸗ weiter Verfolgung, nur fünf Muſtangs einzufangen. Dabei verunglückten nicht weniger als ſieben Teil⸗ nehmer an dieſer Hetzjagd. Man wird nun wohl, um eine weitere Vermehrung der Tiere zu verhin⸗ dern, zu einer anderen, modernen Methode greifen müſſen, um die Wiloͤpferde von Arizona einzufangen. * — Die Archive der ſüdafrikaniſchen Provinz Orauye⸗Freiſtaat müſſen ſich damit abfinden, einen empfindlichen Verluſt wertvoller Urkunden erlitten zu haben. Und zwar infolge zunehmender Schrift⸗ verblaſſung. Es handelt ſich um nicht weniger als 19 400 Foliobogen, welche die geſamte Korreſpondenz des Staatsſekretärs der vormals unabhängigen Burenrepubli Oranye⸗Freiſtaat von 1897 bis 1900 enthalten. Alſo gerade aus den geſchichtlich ſo be⸗ deutſamen Jahren des Burenkriegs. Die Doku⸗ mente ſind auf ganz dünnen Kopierbuchblättern nie⸗ dergeſchrieben. Eine Unterſuchung mittels ultra⸗ violetter Strahlen ergab, daß ſelbſt dieſe Strahlen zu keiner Entzifferung führen. Denn die Schrift iſt zu arg verblaßt. Man will nun die wenigen noch einigermaßen, wenn auch mühſam leſerlich gebliebe⸗ nen Schriftſtücke unverzüglich kopieren laſſen, um zu retten, was zu retten iſt. Für die Geſchichtsforſchung iſt dieſer unerſetzliche Verluſt ſehr zu beklagen. de — Von den zahlloſen Menſchen, die ſich alltäglich zum Mittag⸗ oder Abendtiſch ſetzen, und ihren Hun⸗ ger mit wohlzubereiteten Kartoffeln ſtillen, denkt wohl niemand daran, daß ſeine appetitliche Frucht in Deutſchland ein Denkmal beſitzt. Und doch iſt es ſo. Unweit von Braunlage im Harz ſteht ein Gra⸗ nitblock, der in Bronze folgende Aufſchrift trägt: „Hier ſind im Jahre 1748 die erſten Verſuche mit dem Anban der Kartoffel gemacht worden. Der Name „Kartoffelhecke' erinnerte bis 1883 daran.“ Sicher iſt das das einzige Denkmal in Deutſchland, das einem Nahrungsmittel errichtet wurde. Der Boden, auf dem er emporragt, iſt für unſere Ernährungswirt⸗ ſchaft von hiſtoricher Bedeutung. Allerdings ver⸗ dankt dieſer erſte Verſuch des Kartoffelanbaus merkwürdigerweiſe ſein Daſein nur dem Beſtreben, Branntwein billig mit Hilfe des Torfes zu brennen, der in dieſer Gegend gewonnen wurde. An die Be⸗ deutung der Kartoffel als Nahrungsmitbel dachte man damals noch nicht. Wieder ein Opfer der Berge dnb. Bad Tölz, 18. Aug. Die 16 Jahre alte Maria Reinhardt aus Stuttgart, die mit einem Mädel und zwei Jungen einen Ausflug auf die Jocheralm am Jochberg unter⸗ nommen hatte, ſtürzte beim Abſtieg tödlich ab. Auf dem Rückweg von der Alm ſuchte ſie den Weg nach Urfeld abzukürzen, kam aber dabei vom Wege ab und ſtürzte über den Abhang am ſogenannten Deſſeleck 50 Meter tief ab. Sie blieb mit einem ſchwe⸗ ren Schädelbruch und Knochenbrüchen tot liegen. Sie wurde von der Bergwacht geborgen. Neuſchnee in den bayeriſchen Alpen dinb. München, 18. Auguſt. „Die ſtarken Niederſchläge der letzten Tage haben ein raſches Steigen der Iller verurſacht. Am Mitt⸗ woch früh 7 Uhr war der Hochſtand mit 171 Meter erreicht. In den Bergen ſind die Niederſchläge bis auf 1800 Meter herab alls Schnee gefallen. Ein Neger gelyncht — Covington(Tenneſſee), 17. Aug.(U..) Ein 23jähriger Neger namens Albert Gooden iſt hier gelyncht worden. Er hatte einen Weißen ermordert, was in der Bevölkerung Tenneſſees un⸗ geheure Erregung auslöſte. Als man den Neger jetzt zur Aburteilung von Memphis nach Covington bringen wollte, wurde er dem begleitenden Polizei⸗ beamten von ſechs maskierten Männern entriſſen und mit dͤer Drohung entführt, daß man ihn lynchen werde. Heute wurde, an einem Brückengeländer hängend, die Leiche der Negers gefunden. Sie war von zahlreichen Kugeln durchlöchert. Räuberbande plündert indiſches Dorf — London, 17. Auguſt. Wie aus Simla berichtet wird, wurde der Ort Scheikhuttar an der indiſchen Nordweſtgrenze in Waziriſtan von einer Räuberbande heimgeſucht, die das Dorf plünderte und einen Mann, zwei Mädchen und zwei Jungen entführte. — Im Alter von 86 Jahren iſt Werner Klucka, oͤer Leibkutſcher Kaiſer Franz Joſephs, geſtorben. Er hatte ſeinen Lebensabend in Lundenburg an der öſter⸗ reichiſch⸗tſchechiſchen Grenze verbracht, wo er ſich all⸗ gemeiner Wertſchätzung erfreute. Als Sohn eines Kutſchers war er in jungen Jahren nach Wien ge⸗ kommen, wo er Beſchäftigung im kaiſerlichen Mar⸗ ſtall fand. Den ihm anvertrauten Pferden war er mit größter Liebe zugetan und da er außerdem un⸗ gewöhnlich geſchickt, anſtellig und zuverläſſig war, avancierte er ſehr raſch. Schließlich wurde Kaiſer Franz Joſeph auf ihn aufmerkſam und ernannte ihn zu ſeinem Leibkutſcher. Dieſen Poſten hat Klucka dann bis zu dem Tode des Monarchen innegehabt. Er wurde Zeuge zahlreicher hiſtoriſcher Begeben⸗ heiten und Kaiſer Franz Joſeph hatte allen Grund, mit ihm zufrieden zu ſein. Nach dem Tode des Kai⸗ ſers wurde Klucka penſioniert. Er hatte ſich ein klei⸗ nes Vermögen erſpart und ſo konnte er ſich in Lun⸗ denburg ein Anweſen kaufen. Er war übrigens ein Mitſchüler des tſchechoſlowakiſchen Alterspräſidenten Maſaryk, der ſich ſeiner noch genau erinnerte, als er einmal nach Lundenburg kam. Die beiden ehe⸗ maligen Schulkameraden begrüßten ſich auf das herz⸗ lichſte. — Haben Sie eigentlich ſchon einmal darüber nachgedacht, warum unſere Verkehrszeichen ſo und nicht anders ausſehen? Warum alle Warnzeichen eine dreieckige Form, alle Gebot⸗ und Verbotszeichen eine runde und alle Hinweiszeichen eine viereckige Form haben? Bevor man die endgültige Form und Farbe dieſer für das Verkehrsleben ſo überaus wichtigen Embleme feſtlegte, wudden vom Göttinger Pſychologiſchen Inſtitut jahrelange Verſuche an⸗ geſtellt. Und dieſe ſegensreiche wiſſenſchaftliche Stätte kann gerade in dieſen Tagen auf ihr fünfzigjähriges Beſtehen zurückblicken. Bei der Geſtaltung der Ver⸗ kehrszeichen kam es in erſter Hinſicht darauf an, die Auffälligkeit zu betonen. Durch zahlloſe theoretiſche und praktiſche Experimente, die in Göttingen auf exakter Grundlage unternommen wurden, iſt man dann zu den heute Ablichen Formen gelangt. — Nach europäiſchen Begriffen iſt es ein wenig ſeltſam, von Schlangenfleiſch als einer Leckerei zu ſprechen. In Japan denkt man Harüber anders. Werden doch in Tokio allein tagtäglich Hunderte von Schlangen verſchiedener Größe, Form und Farbe mit Behagen verzehrt. Desgleichen iſt es üblich, Schlangen zu backen und dann zu einem feinen Pulver zu zermahlen. Ein alter japaniſcher Volks⸗ glaube betrachtet nämlich Schlangenfleiſchpulver als ein Allheilmittel, beſonders gegen Tuberkuloſe. Die neuzeitliche Heilkunde ͤagegen beſtreitet, daß dem Schlangenfleiſch mediziniſcher Wert beizulegen iſt. Im Gegenſatz hierzu iſt eine Anzahl japaniſcher Aerzte der Meinung, daß der Genuß von Schlangen⸗ fleiſch anregend wirkt und unſchädlich iſt. Immer⸗ hin haben auf ärztliche Veranlaſſung die japaniſchen Behörden eine allzu marktſchreieriſche Reklame für Schlangenfleich unterſagt. Aber der alte Volks⸗ glaube an die Heilwirkungen des Schlangenfleiſchs iſt nicht leicht auszurotten. In Japans Hauptſtadt wirb Schlangenfleiſch noch immer in mehr als 100 Läden feicgehalten. * — Durch Zufall hat ein Pariſer Journaliſt den Prinzen Andrei Bariatinſky, den Enkel des Zaren Alexander II. von Rußland, in dem Armenhoſpital „La Pitié“ entdeckt, der dort, ſchwer tuberkuloſekrank, einſam und ogne alle Geldmittel ſeinem nahen Tode entgegenſieht. Prinz Andrei wurde im Jahre 1902 geboren. Seine Großmutter mütterlicherſeits war Prinzeſſin Katharina Dolgorouky, die morganatiſche Gattin Alexanders ll. Im März 1881, als der Zar ermordet wurde, war dieſer geradͤe bemüht geweſen, die Krönung der Prinzeſſin zur Zarin durchzuſetzen. Die jüngſte Tochter aus dieſer morganatiſchen Ehe war die Mutter des Prinzen Andrei. . — Der Tierpark von Detroit erlitt unlängſt durch den Tod ſeines größten Elefauten einen ſchmerz⸗ lichen Verluſt. Nachdem man ſich gar nicht erklären konnte, warum der kerngeſunde Dickhäuter plötzlich eingegangen war, unterſuchte man ihn nachträglich und fand, daß ſich in ſeinem Magen ein Paar— Schuhe befanden. Der Wärter hatte bei irgendeiner Gelegenheit ſeine Arbeitsſchuhe an den Rand des Elefantenkäfigs geſtellt, und der Dickhäuter hatte dieſe Schuhe für etwas Eßbares gehalten und ſie zum Frühſtück verzehrt. Drei Tage ſpäter ſtarb er an dieſer ſelbſt für einen Elefanten unverdau⸗ lichen Speiſe. * — Von Londoner Poliziſten wurde ein Mann auſgegriffen, der auch nicht die geringſte Spur von Gedächtnis aufwies. Er wurde als der in ganz Eng⸗ land bekannte engliſche Schachmeiſter William Win⸗ ter identifiziert. Da man vermutete, das Schach⸗ ſpiel werde wenigſtens einige Erinnerungen in ihm wecken, ſtellte man ein Schachſpiel vor ihm auf. Aber es zeigte ſich, daß der Schachmeiſter nicht ein⸗ mal die Regeln des Schachſpiels beherrſchte. Sein Zuſtand iſt beſorgniserregend, dennoch hoffen die Aerzte, daß im Laufe der Zeit ſein Erinnerungs⸗ vermögen wieder zurückkehren werde. Roman von Jenay Sattler-Köalg Das Mädchen Elin wird geküßt 22 Unter den Unzähligen, die nun langſam von den Höhen oben über den Hang weg dem Tale zuſtreb⸗ ten, waren auch Iſe und Elin. Sie ſprachen kein Wort miteinander; nur feſt an den Händen hielten ſie ſich gefaßt; um ja nicht in dem wilden Gedränge auseinandergeriſſen zu werden.— Ein großer Teil der Zurückflutenedn verließ den Weg, um gerades⸗ wegs durch die niedrige Schonung auf die Straße hinunter zu gelangen. Iſe und Elin taten das nicht. Schritt für Schritt trieben ſie weiter im Strome derer, die auf dem längeren, aber dafür auch ſicheren Wege dem Tale zuſtrebten. Einen ſonderbaren An⸗ blick boten all dieſe tauſend und aber tauſend Men⸗ ſchen, die ſtumm und bedrückt zu Tal wanderten⸗ Sie glichen einem rieſigen, geſchlagenen Heer, das namenlos, waffenlos, ruhmlos von dannen zog, um ins Unbekanntek zu entſchwinden.— Und wie hier oben, ſo wanderten ſie nun auch dort unten auf der Straße. Betraten die vorderſten die Rennſtrecke erſt zögernd und langſam, ſo drängten die auf den Hän⸗ gen nun immer ernſtlicher nach! Ein ſchwarzer, wimmelnder Menſchenhaufen verſchluckte allmählich das weiße Band der Straße. Immer weiter rückte er vor. Jetzt war er ſchon dort, wo vorhin das Un⸗ glück geſchah— man mußte ſich anſtrengen, um die Stelle noch zu finden, wo es war— und jetzt— Was war? Plötzlich erfüllte das öonnernde Toſen eines her⸗ anbrauſenden Motors die Luft! Schrill ſtach es gegen die bisherige Stimme ab! Einen Augenblick ſtanden die Maſſen wie erſtarrt, ſie begriffen noch nicht, was vor ſich gegangen war. Aber plötzlich ſahen die, die da oben gingen, das Furchtbare, das denen unten bevorſtand. Ihr Schrei zerriß verzwei⸗ felt die Luft. Die Menſchen unten auf der Straße ſtimmten angſterfüllt ein. Eine wilde Panik ent⸗ ſtand. Blind vor Angſt verſuchten die Leute auf der Straße dem Unheil zm entfliehen, aber ſie wußten nicht wohin. Ueberall waren nur Menſchen, Men⸗ ſchen, Menſchen! Selbſt die Steilhänge der Stra⸗ ßenböſchungen, die ſie eben erſt verlaſſen hatten, waren dicht beſetzt von den Maſſen, die von den Hö⸗ hen her nachdrängten und nun nicht ſo ſchnell wieder zurückkonnten. Der, dem der Schrei gilt, Peker Flamm auf Im⸗ perator, begreift zunächſt nicht, was geſchehen iſt. Er kommt auf ſeinem Wagen angebrauſt— er nimmt das wilde Geſchrei vor ſich und über ſich für den Beifall, den die Zuſchauer ihm zollen. Nach der winzigen Biegung erſt, die die Straße in der Anfangsgeraden macht, erblickt er die ſchwarze Menge, die ſich auf der Straße gegen ihn heran⸗ wälzt, begreift die ahnungsvolle Verzweiflung derer auf den Hängen, die im Schauder vor dem heran⸗ nahenden Unglück ſchreien— ſchreien— ſchreien.— Einen ganz kurzen Augenblick zögert Peker Flamml! Dann tut er das, was er unter allen Um⸗ ſtänden tun muß: er ſetzt ſein eigenes Leben aufs Spiel, um das der anderen zu retten! Peter Flamm iſt in dieſem Augenblick ein Held, ebenbürtig allen anderen Helden, die ihr Leben zum Opfer bringen!— Peter Flamm nimmt jäh den Fuß vom Gashebel, ſo daß das Gebraus des Motors mit einem Schlage erliſcht. Dann— iſt es das Werk von Sekunden — tritt er in die Bremſen, zugleich das Steuer mit übermenſchlicher Kraft herumreißend:— Der Wa⸗ gen ſpringt noch fünf, ſechs, ſieben Schritte vorwärts, dann— nur noch wenige Meter von der furchtſam zurückweichenden Menſchenmaſſe entfernt— erbebt er ſich von einer unſichtbaren Gewalt angetrieben, ein wenig über den Eroͤboden, um ſich ſcharf nach rechts zu wenden, die leere Böſchung hinaufzuraſen, an einen Baum anzuprallen und oͤann ſplitternd und krachend umzufallen und liegenzubleiben. ——„Peter!——“ ſagte Iſe tonlos oben auf dem Hange, während ſie mit Elin von oben her Zeuge des Unglücks ſein mußte, das ſich blitzartig unten im Tale abſpielte. „Vielleicht war es ein anderer, vielleicht war es gar nicht Peter!“ verſucht Elin zu tröſten. „Nein, nein, es war Peter!“ ſchluchzte Iſe auf. „Beſtimmt war es Peter! Ich habe es ganz genau geſehen! Es war die Nummer 57, ich konnte ſie noch erkennen, ehe er da unten unter all den Menſchen verſchwand.“ Elin wagte kein Wort mehr. Feſt nahm ſie Iſe bei der Hand und eilte mit ihr den Hang hinunter. Die Knie zitterten ihr. Sie hätte gern ebenſo laut vor ſich hingeſchluchzt wie Iſe, aber irzend etwas in ihr erlaubte das nicht! Ganz ſtill war ſie und merkwürdig gefaßt, obwohl ihr im Vorwärtsſchrei⸗ ten fortwährend rechts und links die Tränen die Wangen hinunterliefen. Das war der furchtbarſte Weg ihres Lebens, den ſie da machte, das fühlte ſie. An allem fühlte ſie ſich ſchuldig! Einmal ſtürzte Iſe und Elin und sog ſie wieder hoch— und dann wie⸗ der ſtürzte Elin und Iſe zog ſie wieder hoch.— Un⸗ ter Tränen klopften ſie flüchtig den Schmutz von⸗ einander ab und dann faßten ſie einander wieder an den Händen, um weiterzuhaſten. „Weitergehen! Weitergehen!“ ſchrien unten die Schutzleute und drängten die Maſſen von der Ab⸗ ſperrung ab, aber allemal, wenn einer das auch ihnen zurief, dann ſagte Iſe leiſe:„Ich bin ſeine Schweſter!“ Und dann ließen die Beamten die beiden durch. Auf dieſe Weiſe kamen ſie dem Schauplatz des Unglücks näher und näher. Plötzlich bemerkten ſie, daß ſie gar nicht mehr unter der Menſchenmenge waren, daß ſie ganz allein waren, daß ein merkwür⸗ dig luftleerer Raum um ſie herum war, daß von drüben, von der Abſperrung her, unzählige neu⸗ gierige Augen zu ihnen herüberſtarrten.— Nun waren ſie bei dem verunglückten Wagen! Er hing, halb aufgerichtet, an einem Baumſtumpf, die vier Räder ſtarrten in die Luft, eines der Schutzbleche war abgeriſſen. Elin ſah das alles, aber es drang ihr nicht ins Bewußtſein.„Wir möchten zu Herrn Flamm!“ ſagte ſie zu einem Herrn, der eine gelbe Armbinde trug und eifrig in ein Notizbuch ſchrieb, „Wir ſind— ſeine Angehörigen.“ „Herr Flamm liegt drüben im Walde!“ ſagte der —— gerſtreut und deutete mit ſeinem Stift hinter Elin mußte noch etwas wiſſen, obwohl der Herr keine Zeit für ſie zu haben ſchien. Sie ſetzte ein⸗, zweimal zum Reden an, ehe ſie den Mut aufbrachte, das zu fragen, was ſie fragen wollte.„Lebt— lebt er denn?“ fragte ſie und ſie merkte wieder nicht, daß ihr ſelbſt bei ihrer Frage die hellen Tränen über die Wangen hinunterliefen, aber ſie hörte ſehr wohl, wie Iſe laut aufſchluchzte. Jetzt erſt wurde der Herr aufmerkſam.„Ja, er lebt,“ ſagte er raſch.„Gott ſei Dank, daß er lebt. Es ſoll gar nicht ſo ſchlimm mit ihm ſein:— Kom⸗ men Sie, ich führe Sie beide eben zu ihm. Er nahm rechts und links die beiden weinenden Mädchen am Arm, um ſie über die Straße hinüber in den Wald hineinzuführen. Neugierig und für Augenblicke verſtummend ſahen ihnen die vereinzelten Menſchen⸗ trüppchen nach, die da herumſtanden. Im Walde drinnen ſtand eine Reihe von Bahren. Und auf einer dieſer Bahren lag Peter— Peter Flamm. Er ſah genau ſo aus, dieſer Peter, wie er immer ausſah, nur viel, viel blaſſer, und das Lä⸗ cheln um ſeine Lippen fehlte, ſeine Augen waren geſchloſſen und auf der Stirn lag ein weißer, feuch⸗ ter Umſchlag, den eine kleine, oͤunkelhaarige Sama⸗ riterin von Zeit zu Zeit in ein Gefäß mit Waſſer tauchte, um ihn zu erneuern „Was iſt mit ihm? Was fehlt ihm denn?“ fragte Iſe oͤrängend nach ein paar Augenblicken tieſſter Entrückung, in denen ſie und Elin Peter unabläſſig betrachtet hatten. „Ich weiß noch nicht,“ entgegnete flüſternd die Krankenſchweſter,„er iſt noch nicht richtig wieder bei Bewußtſein geweſen. Er hat unglaubliches Glück gehabt, der tapfere Kerll Kann ſein, daß nichts wei⸗ ter iſt als eine derbe Gehirnerſchütterung! Wenn man ſo denkt— die anderen ringsum, die bloß da⸗ geſtanden und zugeſchaut haben...“ Sie ließ einen erſchauernden Blick in die Runde gleiten über die ſtillen Bahren, die hier und da ſtanden, ſtumm und leblos, alle( mit einem großen, grauen Leinentuche bedeckt. Aber Elin und Iſe folgten dieſem Blicke nicht! Sie hatten ihn gar nicht bemerkt. Sie ſahen nur Peterl „Eine Gehirnerſchütterung vielleicht nur, nichts weiter!“ murmelte Iſe leiſe und ſank auf die Knie nieder, um zart eine von den ſchlaffen Händen des Bruders zu erfaſſen und zu küſſen.„Mein Gott, wie bin ich dir dankbar!“ Auch Elin glitt langſam zu Boden. Auf ein⸗ mal merkte ſie, daß ihre Knie ſie nicht mehr trugen. Auch ſie nahm eine von Peters Händen, um ſie zart zu ſtreicheln.——— (Fortſetzung kolgt) Aur, Gllelen, Donnerstag, 19. August 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDEILS- ο WIRTSCcHAFTS-ZMTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 379 Die Reniabiliſät der Akfiengesellschaffen erneui gebesseri Das Statiſtiſche Reichsamt unterſucht im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ die Abſchlüſſe von rö. 1500 Aktiengeſellſchaften, deren Bilanzſtichtage im 4. Vierteljahr 1036 liegen. Dieſe Aktiengeſellſchaften, deren Aktienkapital faſt die Hälfte des Geſamtkapitals aller deutſchen Aktiengeſellſchaften ausmacht, ſpiegeln die erhöhte Umſatz⸗ tätigkeit und Kapazitätsausnutzung der Betriebe im Ge⸗ ſchäftsjahr 1936 in einer weiteren Beſſerung der Rentabi⸗ lität und einer wachſenden Konſolidierung der finanziellen Lage wider. Der Gewinnſaldo aus Jahresgewinn und ⸗ver⸗ luſt, die im Jahre 1935 rund 488 Mill./ betrug, iſt auf 600 Mill. im Jahre 1936, d. h. von 4,7 v. H. des Eigen⸗ kapitals auf 5,7 v.., geſtiegen. Die Dividenden im ZJahre 1936 ſind ſehr vorſichtig bemeſſen. Trotzdem hat die Dividendenſumme von 405 Mill.„ auf 447 Mill. oder im Durchſchnitt von 4,7 v. H. auf 5,1 v. H. des dividendenberechtigten Aktienkapitals zu⸗ genommen; ihr Anteil am Reingewinn betrug 1936 rund „73 v. H. gegenüber 77 v. H. im Vorjahr. Auch in der Entwicklung der Bilantzkyſten kann man die ſortgeſetzte Wirtſchaftsbelebung deutlich erkennen; ſo zeig⸗ ten vor allem die beſonders konjunkturempfindlichen Po⸗ ſten, wie Vorräte und Forderungen und Verpflichtungen aus dem laufenden Geſchäftsbetrieb, eine beträchtliche Zu⸗ nahme. Gleichzeitig wurden die Rückſtellungen gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel erhöht. Da auch die Abſchrei⸗ bungen ſtärker zugenommen haben, als der höheren Bean⸗ ſpruchung der Anlagen entſpricht, dürften in den Ab⸗ ſchlüſſen des 4. Vierteljahres 1936 beträchtliche ſtille Reſer⸗ ven vorhanden ſein. Oeffentliche Lebensverſicherungsanſtalten. Bei den im Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchkand zuſammengeſchloſſenen Anſtalten ſind im Juli 12 271 Anträge mit einer Verſicherungsſumme von 24,5 Mill. geſtellt worden(gegenüber 12 417 Anträgen mit 25,9 Mill. Verſicherungsſumme im Vormonat und 21158 Anträgen mit 28,2 Mill.„ Verſicherungsſumme im Juli 1936). Auch im Juli 1037 ſind die Großlebensanträge mit 5 165 hoch geblieben(gegenüber 5 398 im Vormonat und 5 035 im Juli 1936) bei einer Verſicherungsſumme von 20,1 Mill.(gegenüber 21,6 Mill./ im Vormonat und 19,96 Mill. im Juli 1936). Das Zugangsergebnis in Groß⸗ lebensverſicherungen vom Juli 1037 übertrifft dasjenige des Monats Juli 1936 ſowohl nach Stückzahl als auch nach Kapitalſumme. Die Durchſchnittsſumme der Anträge be⸗ trug im Juli 1937 in der Großlebensverſicherung 3 884% und in der Kleinlebensverſicherung 365 l. * Vierteljahresbericht der Deutſchen Reichspoſt.— Lei⸗ ſtungszunahme. Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſo⸗ eben den Vierteljahresbericht über die Monate April bis Juni 1937, der eine zahlenmäßige Leiſtungszunahme aller Dienſtzweige gegenüber dem Vorjahr erkennen läßt. Die Geſamteinnahmen der Reichspoſt in dieſem Zeitraum be⸗ trugen 463, die Geſamtausgaben 419 Mill./ gegenüber 440 und 406 Mill./ im gleichen Zeitraum 1936. * Die neuen Waldhof auch an der Frankfurter Börſe. An der Börſe zu Frankfurt a. M. iſt der Antrag geſtellt worden, 15,65 Mill. neue Stammaktien der Zellſtoff⸗ Fabrik Waldhof in Mannheim aus der Umwandlung von Vorzugsaktien zum Handel und zur Notierung zuzulaſſen. Der gleiche Antrag iſt auch für die Hamburger Wertpapier⸗ körſe geſtellt, nachdem die 15,65 Mill.„ neue Waldhof Stammaktien kürzlich ſchon in Berlin zugelaſſen worden ſind. * Die Anleihe der Gutehoffnungshütte ſtärk überzeich⸗ net. Wie der„Deutſche Handelsdienſt“ hört, iſt die 20⸗ Mill.⸗A-Anleihe der Gutehoffnungshütte in der vorgeſe⸗ henen Zeichnungsfriſt ſtark überzeichnet worden. * Metallwarenfabrik vormals H. Wißner AG, Zella⸗ Mehlis. Wie die Verwaltung mitteilt, ſind die Börſen⸗ gerüchte, daß die Geſellſchoft für das am 30. Juni ab⸗ gelaufene Geſchäftsfahr die Dividendenzahlung wieder aufnehmen wird, unbegründet(t. B. 17 138/ Gewinn, der ſich um den Gewinnvortrag aus 1934/35 auf 31 909/ er⸗ höhte und in dieſer Höhe vorgetragen wurde). * Tefzet AG., Leipzig.— Bedeutende Umſatzſteigerung. Das am 30. April beendete Geſchäftsjahr hat gegen das Vorjahr erneut eine weſentliche Umſatzſteigerung gebracht. In Verfolg der Exportbemühungen erfuhr der Auslands⸗ umſatz eine Verdreiſachung. Wenn auch das Jahresergeb⸗ nis günſtiger iſt, ſo reicht doch der erzielte Reingewinn unter Berückſichtigung der weiter ſtark geſtiegenen Roh⸗ ſtoffpreiſe und höherer Geſtehungskoſten der Fabrikate zur Verteilung einer Dividende noch nicht aus. Bei einem Rohertrag won 2,45(1,71) Mill.& verbleibt nach Abſetzung der Unkoſten und Abſchreibungen ein Gewinn zuzüglich Vortrag von 27 946(ö 473) 4. Auch in den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres hat die Belebung angeha'ten; ſie wirkte ſich in weiter ſteigenden Umſätzen aus. Gütezeichen des Herrenſchneiderhandwerks. Im Kongreßſgal des Deutſchen Muſeums in München wird am 29. Auguſt der Deutſche Schneidertag 1937 eröffnet. Zu dieſer traditionellen Tagung werden rund 5000 Teil⸗ nehmer aus dem Reich und auch ausländiſche Abord⸗ nungen erwartet. Im Mittelpunkt wird die Verkün⸗ dung eines Gütezeichens des Herrenſchneiderhandwerks ſtehen, das nur den Meiſtern verliehen werden ſoll, die nach einem Leiſtungsprüfverfahren dafür ausgewählt wur⸗ den. Durch dieſe Maßnahme wird das Streben der deut⸗ ſchen Herrenſchneiderei nach höchſter Vervollkommnung zum Ausdruck gebracht. Ebenſo wird die Tagung die Schaffung eines deutſchen Stils in der Herrenmode wei⸗ terfördern, weshalb zum erſten Mal mit dem Deutſchen Schneidertag eine Herbſtmodenſchau und eine Modetagung verbunden wird. *Einſchränkung der Tageskarten zur Leipziger Herbſt⸗ meſſe. Die andauernde Steigerung der eſah 635 Leipziger Meſſe hat beſonders in den erſten vier Meſſe⸗ tagen vielfach zu einer Beeinträchtigung der Kauſverhand⸗ lungen geführt. Beſonders waren es nichtgeſchäftliche Be⸗ ſucher(Inhaber ſogen. Tageskarten), deren ſtarker Andͤrang die Kaufleute oft bei der Durchführung ihrer geſchäftlichen Verhandlungen ernſtlich ſthrte. Auf der kommenden Herbſt⸗ meſſe vom 29. Auguſt bis 2. September werden daher Tageskarten zum Beſuch der geſamten Meſſe nur am 1. und 2. September ausgegeben werden. Dadurch wird zweifellos der Hauptzuſtrom der ſogen.„Sehleute“ auf die letzten beiden, ohnedies etwas verkaufsſchwächeren Meſſetoge ge⸗ lenkt und die Tage vom 29. bis 31. Auguſt für die ge⸗ ſchäftlichen Abſchlüſſe freigehalten. * Sämtliche Banken der Internationalen Niederlaſſung in Schanghai geſchloſſen. Die zu den führenden oſtaſiati⸗ ſchen Firmen gehörende engliſche Bankfirma Saſſoon Ban⸗ king Co. erhielt aus Schanghat ein Kabel, das berichtet, daß ſämtliche Banken in der Internationalen Siedlung ge⸗ ſchloſſen und daß keinerlei Geſchäfte zur Zeit möglich ſeien. Ebenſo ſeien die Poſtämter geſchloſſen. * Ausbau der polniſch⸗ indiſchen Handelsbeziehungen. Zwiſchen dem indiſchen Induſtrie⸗ und Handelsminiſter, der in Polen weilte, und dem polniſchen Vizehandelsmini⸗ ſter wurde ein Programm zum Ausbau der polniſch⸗indi⸗ ſchen Handelsbeziehungen vereinbart. Im Winter ſoll der ſtöndige Kommiſſara von Britiſch⸗Indien, der ſeinen Sitz in Hamburg hat, in Polen eintreffen, um die jetzt 30 0 allgemeinen Beſprechungen zu feſten Ergebniſſen zu führen. Schweizer Bundesbahnen.— Kräftige Zunahme de Betriebsüberſchuſſes. Bei den Schweizer Bundesbahnet betrugen die geſamten Betriebseinnahmen im Jul: 31 626 000 ffr., was gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres eine Zunahme um 5642 936 ffr. bedeutet. Im Perſonenverkehr ſtiegen die Einnahmen um 1 763 560 ffr. auf 14 141 000 ffr., im Güterverkehr um 3721 380 ffr. auf 16 236 000 ffr. Die Betriebsausgaben ermäßigten ſich im Berichtsmonat um 68 565 ffr. auf 18 500 000 ſfr. Es er⸗ auf Borneo, gibt ſich ein Betriebsüberſchuß von 13 126 000 ffr., d. ſ. 5 711 501 ffr. mehr als im Vorjahr. In den erſten ſieben Monaten des laufenden Jahres beliefen ſich die Ein⸗ nahmen auf 191 442 418 ffr., d. ſ. 30 729 384 ffr. mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, die Betriebs⸗ ausgaben auf 124 477 031 ffr., d. ſ. 188 085 ffr. weniger als im Vorjahr. Vom Januar bis Juli 1937 erreicht der Betriebsüberſchuß 66 965 387 ffr. oder 30 817 469 ffr. mehr als im Vorjahr. * Aufſchwung im ſchwediſchen Lebenswerſicherungsge⸗ ſchäft. Nach einer 10. vorliegenden enoͤgültigen Statiſtik wurden im vorigen Jahr für 551 Mill. Kr. neue Lebens⸗ verſicherungen abgeſchloſſen gegenüber nur 419 Mill. Kr. im Jahre 1934. Damit belief ſich am Ende des vorigen Jahres der Geſamtbeſtand an Lebensverſicherungen in Schweden auf 5428 Mill. Kr. An Auszahlungen im Tedes⸗ fall wurden 1936 39 Mill. Kr. gegen 41 Mill. Kr. im Jahre 1935 vorgenommen. * Scharfe Erhöhung der Sie er von Singapore nach Schanghai. Die Verſicherungsſätze für Trausporte Lagerhaus zu Lagerhaus Singapore— Schang“ hai ſind von 2/5 Cents auf 10§ erhöht worden. Die Er⸗ höhung beträgt danach nicht weniger als 40 000 v. H. Die Verſicherungsraten nach anderen chineſiſchen Plätzen ſind um 500 v. H. geſtiegen. * Rekordumſchlag im Heilbronner Kanalhafen. Im Juli war im Kanachafen Heilbronn ein Rekordverkehr zu verzeichnen. Nachdem bereits die Monate Januar, März, April und Juni Höchſtziffern gebracht hatten, wurden im Juli 83,5 Mill. Kg. umgeſchlagen, gegenüber 80,7 Mill. Kg. im Vorjahr. Damit beträgt der Geſamtumſchlag im Heil⸗ bronner Kanalhafen ſeit Inbetriebnahme der Kanalſchiff⸗ fahrt im Juli 1935 rund 1043 000 Tonnen. * Erneute Pläne zur Ausbeutung der Eiſenerzlager Das„Bataviaſch Nieuwsbrad“ meldet, daß die Pläne zur Ausbeutung der Eiſenerzlager auf Borneo erneut aufgegriffen und in einem weit vorgeſchrittenen Stadium ſind. Ihre Durchführung ſei bereits ſo gut wie geſichert. Hierzu erfährt das„Allgemeen Handelsblad“, daß der Abbau der betreffenden Eiſenerzlager in der letz⸗ ten Zeit tatſächlich wieder erhöhtem Intereſſe begegnet ſei. Die hohen Eiſenpreiſe ſeien ein ſtarker Anreiz, audem ge⸗ ſtatte die neue Gewinnungsmethode eine weſentlich bil⸗ ligere und ergiebigere Ausbeutung. Die Erſchließung der Feider ſtehe jedoch noch keineswegs feſt, da noch viele Pro⸗ bleme, insbeſondere das der Koksverſorgung, ungelbſt ſeien. Immerhin beſtehe eine größere Wahrſcheinlichkeit zur Durchführung der Pläne als vor mehren Jahren. * Die Weltrohöl⸗Probuktion. Nach Schätzungen des „Oil and Gas Journal“ ſtieg die Weltrohöl⸗Produktion in den erſtn ſechs Monaten 1937 auf 980 Mill. barrels, d. ., verglichen mit 876 Mill. in der entſprechenden Vor⸗ jahrszeit, 11,9 v. H. mehr. Die Zunahme im erſten Halb⸗ jahr 1937 gegenüber der Vorjahrszeit war prozentual bei den Bahreininſeln die größte, jedoch konnten auch die Vereinigten Staaten ihren Anteil an der Weltproduktion von 61 auf 63,2 v. H. ſteigern. Die Bahreininſel dürf⸗ ten auch im Jahr die höchſte prozentuale Stei⸗ gerung ihrer Produktion aufweiſen, da nach den neueſten Meldungen täglich 28 000 barrels produziert werden, was einer Jahresleiſtung von 10 Mill, barrels entſpricht. * Ermäßigter Einfuhraoll der Schweia für Sumatra⸗ tabak. Innerhalb Monatsfriſt hat die Schweig durch die Einordnuna von Borneo⸗ und Sumatratabak unter den Tarifpoſten Nr. 4 der Einfuhrzoll für Sumatratabak zum zweiten Male herabgeſetzt. Der Zollſatz beträgt nunmehr 190 Schweizer Franken für 100 Kilo brutto und liegt damit um reichlich ein Drittel niedriger als vor dem 16. Juli 1937. Die Ermäßiaung gilt bis aum 3u. Dezember 1037. Die Rohsioflmärkie im Räderwerk der Polifik Niedrigere Preiſe für tieriſche Oele und Fette Die Frage neuer Baumwollkredite in den USA— Günſtiges Ergebnis der Auſtral⸗Wollſchur— Rück⸗ ſchlag bei den Metallen Obwohl die induſtrielle Hauptſaiſon des Jahres näher rückt und die Märkte der verſchiedenen Welthandelsartikel eine weitgehende Bereinigung von ſchwachen Poſitionen er⸗ fahren haben, will ſich doch keine grundlegende Beſſerung durchſetzen. Sowohl die Umſätze als auch die Preisbewe⸗ gungen halten ſich innerhalb ziemlich enger Grenzen, eine klare Linie nach der einen oder nach der anderen Richtung hin iſt nirgends erkennbar. Die internationale Spekula⸗ tion, der Großhandel und die Detailliſten disponieren wie⸗ der ganz kurzfriſtig und warten ab, was die nächſte poli⸗ tiſche Entwicklung bringt. Gerade hier hat man all die Hemmniſſe zu ſuchen, die einem regulären Geſchäfte im Wege ſtehen. Das Mittelmeer bildet den Schauplatz dau⸗ ernder Spannungen; in Oſtaſten hat ſich die Lage ſogar bedenklich zugeſpitzt, und auch anderwärts fehlt es keines⸗ wegs an Unſtimmigkeiten, die ihren natürlichen Ausdruck in der Beengung der internationalen Kaufmannſchaft fin⸗ den. Dabei muß feſtgeſtellt werden, daß allenthalben ein erheblicher zurückgeſtellter Bedarf an Waren vorhanden iſt, der nur deshalb keine Befriedigung findet, weil mit der politiſchen Nervoſität auch Unruheherde auf wirtſchaftlichem Gebiete entſtanden ſind. Die Erlöſe der letzten Tee⸗Auktionen brachten Preiſe, die im großen etwa 0 v. H. über denen des Vorjahres liegen. Ohne Zweifel gibt dem Markte die vorausſichtliche Verlöngerung des Reſtriktionsabkommens über den Ultimo März 1938 hinaus eine wertvolle Stütze. — Kakao bleibt in ſich ziemlich widerſtandsfähig.— Eine ähnliche Stimmung weiſen die Reismärkte des Fernen Oſtens auf.— Der Abzug von Zucker macht in den Ver⸗ braucherländern gute Fortſchritte, wobei das Einmachen von Obſt eine weſentliche Rolle ſpielt.— Eine Ausnahme unter den Kolonialwaren bilden eigentlich nur die tieri⸗ ſchen Oele und Fette. Angeſichts der beträchtlichen Vor⸗ räte gaben in Chigago das Schmalz und der Talg vorüber⸗ gehend nach. Zur Abſchwächung trugen insbeſondere die ſtarken Talgverſchiffungen Auſtraliens bei, die im erſten Halbjahr 1937 auf 17000(i. V. 9800 To. geſtiegen ſind. — Leinſagt konte ſich ziemlich gut behaupten. Die Preis⸗ rückſchläge bei den Sojabohnen und der Coprz ſetzten ſich nicht weiter fort. Um die Baumwollkredite iſt in den Vereinigten Staa⸗ ten ein ziemlich heftiger Meinungsſtreit entbrannt. Da in der Union infolge eines Mehrangebotes von ca. 3 Mill. Ballen mit neuen Preisrückgängen gerechnet werden kann, wurde an den Kongreß die Forderuna herangetra⸗ gen, die Baumwollkredite durch die Bundesregierung wie⸗ derum zu gewähren. Man ſtrebt dahin, die diesjährige Baumwollernte auf der Baſis von 10 Cents je lb zu be⸗ leihen und den Farmern nebenher Paritätspreiſe zu garantieren. Auf der anderen Seite iſt es bekannt, daß Rooſevelt eine finanzielle Hilfe für die Baumwollanbauer davon Abhängig gemacht hat, daß ſie in eine Kontrolle des Anbaus einwilligen. Bisher ſind die Dinge noch allzuſehr im Fluß, und niemand vermag zu ſagen, welche der beiden Parteien ſiegen wird. Auf Grund des am 9. Aug. veröffentlichten erſten amtlichen Berichtetz über die dies⸗ jährige Baumwollernte der ÜSA läßt ſich errechnen, daß, ſelbſt wenn der inneramerikaniſche Verbrauch ſich auf bis⸗ heriger Höhe(1936/37 rd. 19/ Mill. Ballen] hält, die Ernte den Bedarf noch immer um 2 Mill. Ballen überragt. Ein ſehr viel geſünderes Ausſehen als der Baumwoll⸗ markt zeigt der der Wolle. Beſonders gut abgeſchnitten hat im Jahre 1936/37 Auſtralien, das im Durchſchnitt für Me⸗ rinos in Schweiß 16,47 bis 16,40 d je lb erzielte 9 5 14,01§ je lb. j. V. Das Preisniveau bewegt ſich alſo ſaſt uf gleicher Ebene wie im Hochkonjunkturfahr 1928/20. Der geſamte auſtraliſche Erdteil, d. h. das Feſtland nebſt den dazugehörigen größeren Inſeln erzeugte in 1096/37 4,02 (i. V. 3,85) Mill. Ballen.— Infolge der Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen China und Japan machte ſich auf den intern tionalen Rohſeidenmörkten wieder eine Unſicherheit bemerkbar. Namentlich gingen die Anſchaffungen der Neuyorker Importhäuſer zurück. Die Bemühungen Ja⸗ pans, in die Abſatzgebiete einzudringen, die früher zu den feſten Domänen FItaliens gehörten, machen weitere Fort⸗ ſchritte. ſchrot 15,50—15,90; Leinkuchenmehl z. Z. Der Hauſſevorſtoß, den am Kupfermarkte vor ungefähr 10 Tagen die Spekulation unternommen hatte, muß ols völlig mißglückt gelten. Die Käufe der Vereinigten Staa⸗ ten, die die Befeſtigung ausgelöſt hatten, ließen binnen kurzem nach und führten zu einer Senkung des Export⸗ preiſes. Außerdem iſt in den engliſchen Lagerhausbeſtänden eine Zunahme auf 18 913 To. feſtzuſtellen. Das Zinn liegt in ſich zwar auch etwas ſchwächer, aber die Fachkreiſe glauben nicht, doß es zu nennenswerten Abſchwächungen kommen wird, da die Produktion nach wie vor unbefriedi⸗ gend bleibt. Das Blei konnte ſich der Allgemeintendenz des Metallmarktes um ſo weniger entzielen, als die Abrufe für die internationale Bauwirtſchaſt mit dem Vorrücken der Saiſon von ſelbſt kleiner weröen. Ebenſo wenig konnte das Zink ſeine Preisbeſſerungen aufrecht erhalten, immer⸗ hin liegt die gegenwärtige Notierung des Zinks nicht un⸗ weſentlich über der des Bleis. Die Preisentwicklung der wichtigſten Welthandelsartikel geht aus nachſtehender Tabelle hervor lin der betreffenden Landeswährung): Dez 32 Dez.33 Juli4 Dez. 35 10837 jetzt Weizen Chicago 49.50 81.50 87.87 101.50 110,50 111,36 Roggen Chicago 30.00 53,.25 64.63 49.88 61,12 B1.00 Mais Chicago 22.25 44,37 57,/5 57.25 103,25 99 00 Schmalz Chicago 430 4,40 6. 11.15 11½70 11,42 ucker agdeburg 5,10 385 4,25 380 465 45,65 ucker Neuyork 66.00 110,00 107,00 214,00.21 116 autſchuk London 2,40 4,40.1 6,31 9,12 8,25 Baumwolle Bremen.20 11.50 14.45 1388 1144 117 Baumwolle Neuyork 6,10 10,15 270 1180 10.82 10.57 Kupfer London 28.60 32.19„68 84,/5 60,25 57,24 Zucker⸗Notierung für Kontrakt 4. Waren und Märkte e Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 18. Auguſt(amtlich). Inlandsweizen, Ernte 1937, 75—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 15 20,20; Wᷣͤ17 20,40; 'e20 20,90; Mühlenfeſtpreis einſchl. Fracht und Handels⸗ ſpanne 0,40—0,60; Großhandelsprs. 0,„60; oͤto. Roggen Ernte 1937, 69/0 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 18,50; R 18 19,00; R 19 19,20; Mühlenfeſtpreiſe einſchl. Fracht⸗ u. Han⸗ delsſpanne 0,40—0,60; Brau(Sommer)gerſte, Ernte 1987, Erzeugerpreis, Preisgebiet 2 20,50; Preisgebiet 9 ,00, Preisgebiet 4 21,50; Futtergerſte, Ernte 1937, Baſis 59 /60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis, Feſtpreisgebiet G 8 16,50, 6 9 16,70; Fracht und Handelsſpanne plus 0,40—0,60, Induſtrie⸗ erſte, Ernte 1037, zuläſſiger Zuſchlag bis zu 2/ die 100 ilo; Futterhafer, Ernte 1937, 46/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis, Feſtpreisgebiet 17, frei Erzeugerſtation 16,10, Induſtriehafer zuläſſiger Zuſchlag bis zu 2“ je 100 Kilo. Bei den Pflicht⸗ angeboten an die Wehrmacht in Roggen und Hafer gelten beſondere Vorſchriften.— Weizenmehl, Inlandsmahlung, Großbandelspreis, Baſistype 812, Feſtpreisgebiet 20 20,35; Feſtpreisgebiet 17 29,00; Feſtpreisgebiet 15 29,00; Feſt⸗ preisgebiet 14 20,00 /. Die Zuſchläge betragen für Dunſt 0,50 4 und für Grieß 1,30/ auf die Type 502. Für Weizenmehl, Type 502, mit Beimiſchung von Auslands⸗ weizen gemäß Anordnung der Hauptvereinigung der deut⸗ ſchen Getreidewirtſchaft ein Zuſchlag von.— 4 und für Type 812 ein Zuſchlag von 1,50 4. Mehl mit 20 v. H, deutſchem Kleberweizen für alle Typen durchweg 1,25/ teurer. Dazu Frachtausgleich 0,50 je 100 Kilo. Roggen⸗ mehl, Type 1150, Großbandelspreis, Feſtpreisgebiet R 14 22,70: R 16 23,35; R 10(Baden) 23,60; R 19(Saar⸗Pfalz) 23,50; Roggengemengemehl, Type 1075(Baden) 26,00; Mais⸗ backmehl, Peitreisdebiet R 14 22,70; R 18 23,35; R 19 (Baden) 23.60; R 19(Saar⸗Pfalz) 23,50; Frachtausgleich ſür 10⸗Tonnen⸗Ladungen 0,50„4.— Weizen⸗ und Roggen⸗ mehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheines vom 11. 7. 1936. Weizenkleie Wͤ 15 10,65—11; W 17 10,75—11,10; W 20 92 bis 11,35; Weizenvollkleie ſeweils 0,50 4 per 100 Kilo teurer; Weizenſuttermehl 2,50 4 Aufſchlag gegen⸗ über Weizenkleie; Roggenfuttermebl nicht notiert: Gerſten⸗ ſuttermehl, ſüddeutſche Fabrikate, G 8 19 70 bis 20,10; dto. G 9 19,90 bis 20,30„.— Trockenſchnitzel, loſe, nominell nicht notiert; Eröͤnußkuchen 15,80—16,20; Palm⸗ fordi 13,90—14,30„, Rapskuchen 19,70.—14,10 /, Soja⸗ nicht notiert; Biertreber 14 bis 14,40 /; Malzkeime z. Z. nicht notiert. Alles ab Fabrik zuzüglich Umſatzſteuer und geſetzlicher Verteilerſpanne. Der Erzeugerpreis für Speiſekortoffeln wird als Mindeſt⸗ und Höchſtpreis frachtfrei Empfangsſtation je 50 Kilo feſtgeſetzt: weiße, rote, blaue alle gelbe Sorten 16. 8.— 21. 8. 37 2,90—3,00 3,30—9,50 29. 8.— 26. 8. 87 2,60—2,80 3,10—3,30 27. 8.— 81. 8. 97 2,40—2,60 2,80—3,00 Im übrigen gelten die Beſtimmungen der Anordnung Nr. 7 der Hauptvereinigung vom 29. Juli 1937. Dieſe An⸗ ordnung tritt am 16. Auguſt 1937 in Kraft. Rauhfuttermittel für je 100 Kilo frei Vollbahnſtation Karlsruhe: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, je nach Qualität—5,25 /, Luzerne gut, geſund, trocken je nach Qualität, n.., 6,20—6,40; Preßware 0,40/ je 100 Kilo Zuſchlag; Weizen⸗Roggenſtroh, gepreßt 3,90—3,60; Hafer⸗ und Gerſtenſtroh gepreßt 2,80—3,10; Spelzſpreu ohne Sack 2,70—3 Kl. Alles für je 100 Kilo, ſoweit nichts anderes vermerkt, prompt verlaöbare Ware. Biertreber, Malzkeime und Trockenſchnitzel ohne Sack. Mehl mit Sack frachtfrei aller in den betreffenden Preisgebieten liegenden Vollbahn⸗ ſtationen. Alle vorſtehenden Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Frachtparität Karlsruhe entſtehen laus⸗ genommen Braugerſte ab Verladeſtation, Spelzſpreu ab Sta⸗ tion des Erzeugers oder ab Gerbmühle) und die Umſatz⸗ ſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten.— Marktverlauf: Die Verſorgungslage iſt ausreichend. Berliner amiliche Noiierungen Wintergerste Hafer märk. Weizen märk. Zzeil. fr. Berl. Berl. 46/49 Berlin 75¼77 205 Tutierwz. Bl 0 märk. StatJ... Erzeugpr. H 4 144 Roggen märk. 188 Kzeil. ir BerlJ.. Weizenmehl 10 29.30 Braugerste märk. Stat..... Erzeugerpr. 12/ 29,70 neu,frei Berl. Pas märk. State. Ind'gerst fr. B.. Roggenmehl11 22,25 gute frei Berl märk.Stat.... Erzeugerpr. 12 22.35 märk. StatJ. Ikutterg. 59/0 167 13122.45 Viktoria⸗Erbſen..34.—/88,.—[Seradellla Kleine Erbſen.. 3,/39.— Leinkuchen ab Hambgſ16, 3 inel.4,60 Futter⸗Erbſen 24,.—/26,.—(Erdnußkuchen ab Hbg15.88„.30 Peluſchken.20,—/29,.— Erdnußkuchenmehl. 1,8 Ackerbohnen..23,.—/4.50]Trockenſchnitzel...72 Wicken deutſch... 25,/28,— Soyabohnſchrot aßbgſ 15,58„.60 Futter— ab Stetiin. 15,98„ 8,50 Lupinen blaun. 16.—/17.— Kartoffelflocken StolpP...-Leihſäck gelb.. 24.—/25.— ab Berlin Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 7,80; Nov. 7,77%½ Jan. 767; März 7,6250.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 107,25; Nov., Jan. je 103,50; März 103,75. * * Gute Verſorgung der Kartoffelmärkte. Die Früh⸗ kartofſelernte hat in alen Teilen des Reiches ihren Höhe⸗ punkt erreicht. Im weſentlichen kommen nur noch mittel⸗ frühe Sorten an den Markt, deren Qualitätt im allgemei⸗ nen gut iſt. In Baden und Bayern ſind bereits die erſten Umſätze in Futterkartoffeln zu verzeichnen. Aus der Saar⸗ pfalz wurden größere Mengen Erſtlinge nach dem rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet ausgeführt, andere Lie⸗ ferungen gingen nach Heſſen, Baden, Württemberg und Bayern. Die ſüdweſtdeutſchen Märkte blieben entſprechend dem guten Ernteanfall weiter reichlich verſorgt. Im all⸗ gemeinen waren die Erzeuger auf die Unterbringung im eigenen Bezirk angewieſen. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren 10—22, Pfirſiche 18—30, Zwetſchgen 10—12, Aepfel—14, Birnen—22, Tomaten—6, Buſchbohnen—6, Stangen⸗ bohnen—14 Pfg. Anfuhr 1465 Ztr. Nachfrage gut. » Großmarkthalle Handſchuhsheim. Birnen 20—22, 10—19, Aepfel—15, 95 Reineclauden 10—19, Mira⸗ bellen 22, Bühler Frühzwetſchgen 12, Pfirſiche 55—30, 15 bis 24, Kopfſalat loſe—3(Ueberſtand), —13, do, gelb—10, Tomaten 6, 3, Wirſing 7, Weißkraut 5, Rotkraut 8, Schlangengurken—6, Endivienſalat—3 (Ueberſtand). * Schweinemärkte. Lan dau. Anfuhr: 196 Läufer, 316 Milchſchweine. Preiſe: Läufer 28—46, Milchſchweine 20—45 je Paar. Flotter Marktverlauf, geringer Ueber⸗ ſtand.— Kandel: Zufuhr: 105 Trieb⸗, 200 Milchſchweine. —— Rnein-Mfainiscn- Abendbörse 8 Frankfurt, 19. Auguſt Die Abendbörſe hatte bei Eröffnung im Großverkehr des Aktienmarktes kaum Geſchäft Im allgemeinen hörte man wenig veränderte Kurſe. Erhöhtes Intereſſe ver⸗ blieb dagegen im Freiverkehr Rhein. Textil mit 72/—73, Kramſta Leinen mit 126,5—127, Dingler Maſchinen mit 92,25—92,75 und für Feiſt Sekt mit 68,5—69,5.— An den Rentenmärkten herrſchte Geſchäftsſtille, Kommunal⸗Um⸗ ſchuldung nannte man mit 9476. Reichsaltbeſitz 127,5. Die Umſatztätigkeit konnte auch im Verlaufe keine Ausdehnung erfahren. In Nachwirkung des günſtigen Außenhandelsergebniſſes war die Stimmung überwiegend freundlich und die Kurſe kamen zumeiſt gut behauptet zur Notiz. Soweit Abweichungen gegen den Berliner Schluß eintraten, hielten ſie ſich bei 74— v. H. Im Freiverkehr ließ das Geſchäft weſentlich nach. Der Rentenmarkt blieb ſehr ruhig. Preiſe: 25—50, Milchſchweine 20—39/ das Paar. Lebhafter Handel, geringer Ueberſtand. n Der Schafbeſtand. Anfang Juni wurden, wie das Statiſtiſche Reichsamt im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ mitteilt, insgeſamt 5,4 Mill. Schafe im Deutſchen Reich feſtgeſtellt, d. ſ. 7,4 v. H. mehr als zu der gleichen Zeit des Vorjahres. Vom Geſamtſchafbeſtand waren 39,4 v. H. Jungſchafe und von dieſen über die Hälfte weibliche Tiere. Mutterſchafe und Zibben machten 51 v.., Schaf⸗ böcke und Hämmel 9,6 v. H. des Geſamtbeſtandes aus. Am ſtärkſten hat die Zahl der Schafe gegenüber der Junizählung des Vorjohres in der Provinz Sachſen(um 59,000 Tiere) und in Bayern(um 58 000 Tiere) zu⸗ genommen. Weitere erhebliche Mehrbeſtände weiſen Heſſen⸗Naſſau, die Rheinprovinz und Schleswig⸗Holſtein auf. Die Zahl der Schafhaltungen beträgt 16 000, d. ſ. 6,4 v. H. mehr als zur aleichen Zeit 1936. Induſtrie⸗ und Handelsbörſe Stuttgart vom 18. Auguſt 1937 Verkaufsbedingungen: für Garne: Ab Fabrik, zahlbor 60 Tage netto oder 30 Tage ab Rechnungsdatum mit 2 v. H. Skonto. Für Gewebe: Deutſche Einheitsbedingungen vom 1. März 1934. e Baumwollgarne cbeſte ſüdd. Qualität) Rm. das Kg letzte Börſe heutigeBörſe Nr. 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops.. 1,45—148 543—1,45 Nr. 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops.. 1,76—1,79 174—177 Nr. 36 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops...87—190 1585—188 W. Peoßssgz Baumwollgewebe(beſte ſüdd. Qualität) Pfg. das Meter 86 em, Cretonnes 16/16 per ½ frz. Zoll aus 20%0er. 299•%9 86 cm, Renforces 19/18er per ½ frz. Zoll aus 29—30,0 29.3— 29,8 S6 cm, glatte Kattune oder Croiſes 19/18 per ½ frz, Boll aus 36/2eer 25,8—25,3 25,—25,2 Obigen Preiſen liegen die Notierungen für Deviſen⸗ Baumwolle zu Grunde. Garne und Gewebe aus Reichs⸗ mark⸗ bzw. Exoten⸗Baumwolle mit Zellwollebeimiſchung, die kaſt ausſchließlich gehandelt werden, bedingen höhere Preiſe. 1 Reichsmark ⸗ 1/2790 Kilo Feingold. Nächſte Börſe am Mittwoch, 8. September. Liverpooler Baumwollkurſe vom 18.Auguſt,(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Auguſt(37) 675; Sept. 576; Okt., Nov. je 577; Dez. 579; Jan.(88) 581; Febr. 583; März 585; April 587; Mai 589; Juni 590; Juli, Auguſt je 591; Okt. 592; Dez. 593; Jan.(99) 594; März 595; Mai 596; Tendenz ruhig, ſtetig. Leinölnotierungen vom 18. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 13,25; Leinſaat Klk. per Auguſt⸗Sept. 15,255 Bombay per Auguſt⸗Sept. 4550% Lein⸗ ſaatöl loko 30,7; Auguſt 29,7% Sept.⸗Dez. 20,6; Baum⸗ wollöl ägypt. 27,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 676. Neuyork: Terp. 97,0. Savannah: Terp. 32,0. Geld- und Devisenmarkt Paris, 18. August Gchluh amflich). 0 132.94 l Spenien Fopenhagen. Vien 511.— 25,65¼ ſlen 140.25 fioiland 14.70— Ferlin 107⁴.0 Rlainn 449.— Jchweie 612.25 Socknelm 685,25 J Warschen 505.— London, 16. August Gchlub emtlich) Reupen J 499.40 Fopenhegen] 22.40— Mostan**§chab 1½241 Monbu 400 81 Sockein 18.50/ Punenle⸗ F— Voca 1207 Amsterdem(.82 0s10 19.90/ Konstantin. 618,— furrslien 125,— Pauls 182.91 Uiszbon 110,18 fthen 546,50Mexike.— Prüstel 29.51¼ J fielsingfars] 226,58 ien 25, 31 Hopiericeo 28.— lellen 94.80— Prag 142.25 Warsthau 26.20 Valparaiss 128,0 Berlin 12.40¾ů l Buispet 25,.— Auevos Kres] 16,— Buenos Süwein 21./8¼/1 Beigrad 216.— fice Ias. 412.— auf 10n d0v 46,40 Kunlen 76,00— LSotia 400,— IHonxkong 1,/262 Fädeirika 100,1 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 18. Augusi 09 u 5 19975 89 brief Geld Briet J Celd bezahlt zald Aberahl kuur J7.805 50 0 85 0fh. ktennt..808180 Februrr ã Felnsilber(r. p. Eu)). 41.8088.80 Marz e e ee e Faizgold(A. B. fN.. 28 i„ o. o. Alt-Platin(Abfaälle; 0 35 ür. 1380ʃ.50 n i e. Teines Pietin Juli E lher, Küu... Augus! 75.50/5,500.. 858,0353 0 Sepiemb 75.5075.500... 858,358,00 10t0 K lt. Olioder /5.5075,0... 888.008S8.C.. Antimon fegulus Günes.(S.)59,5062.— Povemb.].5075,500... 858.0858.0 Ouecksilber(E per klsche) 15,25(18.25 Deremb,75 5075,50... 53,0ʃ353,0 Wolframerz dünes.(in Sh.) I.. 90.— * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 383 werden ab 19. uſt die Kurspreiſe für Blei, Kupfer und Zink um 0,25 /, für Meſſing⸗, Rotguß⸗, Bronze⸗ und Neu⸗ ſilberleg. um 0,50/ je 100 Kg. ermäßigt. veröffentlicht am veröffentlicht am RM 18. 8 9 8 8. RM 01 3 in Kraft a n Kraft ab 1e 10 e... i 0 Alum. n. leg.] 133—137 123—187 Bronzeleg. 110—113 110.5/ö113 5 do. Legier. 58—61 58—61[Neuſtlberleg. 70—/2¼70-78 Blei nicht leg. 27/— 29¼27½—29½] Nickel n. leg. 286—246 236—246 Hartblei..2½ 31½, 30—32 Zink fein 33½—3¼ 3¼—85% Kupfer n. leg. 79¼ 82 79/½—82/ do roh 9—31½½/29¼—81¼ Meſſingleg.. 60—62/ö60/—63 Zinn n. leg.] 331—841333—888 Rotguß leg. 80- 82¼80½-88[Banka⸗Zinnſ 243—353[345— 355 Die engliſche Goldeinſuhr. Vom 12. bis 16. Auguſt wurde Gold im Betrage von 3,7 Mill. Pfund Sterling in England eingeführt. Davon kamen u. a. aus Rußland für 2,25 Mill. Pfund Sterling und aus China für 1,21 Mill. Pfund Sterling. Die Goldausfuhren ſtellten ſich 05 der gleichen Zeit auf 808 000 Pfund Sterling, wovon für 657 000 Pfund Sterling Gold nach USA ging. * Weiter ſtarke Nachfrage am engliſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. Der engliſche Eiſen⸗ und Stahlmarkt bewegt ſich, wie aus dem offiziellen Bericht der Londoner Eiſen⸗ und Stahlbörſe hervorgeht, weiter in engen Grenzen, und es iſt ſchwierig, Aufträge auf Stahllieferungen innerhalb des Jahres 1037 unterzubringen. Die Ferienſtimmung ver⸗ mag kaum die Dringlichkeit von Aufträgen auf Eiſen und Stahl zu beeinträchtigen. Auf dem Roheiſenmarkt kamen nur kleine Geſchäfte zuſtonde, da über die Produktion ſchon bis zum Dezember verfügt iſt. Weder Erzeuger noch Ver⸗ arbeiter fühlen ſich bewogen, ſich über dieſen Zeitpunkt hinaus zu binden. Größte Knappheit beſteht nach wie vor auf dem Markt für Halbzeug, doch macht ſich teilweiſe ſchon eine Erleichterung der Lage durch Einfuhren vom Kontinent und durch regelmäßigere Anlieferungen ſeitens britiſcher Fabrikanten bemerkbor. Auf dem Fertigwaren⸗ markt herrſcht nach wie vor größte Nachfrage, doch kann nur ein Teil der Aufträge befriedigt werden, obwohl die Fabrikanten ſich bemühen, dringende Aufträge zur Durch⸗ führung zu bringen. Die Tonnage, die für Exportzwecke zur Verfügung ſteht, iſt nach wie vor im Hinblick auf den Eigenbedarf des britiſchen Marktes ſehr be⸗ ränkt. krachienmarlef Duisburg-Ruhrort Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe im Gegenſatz zu geſtern äußerſt ſtiill. Für berg⸗ wärts wurde wiederum nur vereinzelt Raum angenom⸗ men. Auch für talwärts war das Geſchäft weniger leb⸗ haft. Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Rich⸗ tungen unverändert. —70 * 8. Seite/ Nummer 379 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 19. Auguſt 1937 Eine Kraftprobe erſten Ranges: An ſieben Fronten wird gekän Anſere Leichtathleten haben ein ereignisvolles Wochenende vor ſich Eine außerordentliche Kraftprobe hat die deutſche Leicht⸗ athletik am Wochenende zu beſtehen. An ſieben Fronten kämpfen unſere Männer und Frauen, und daß es kein Achtfrontenkampf wurde, liegt lediglich daran, daß Lu⸗ xvemburg den vereinbarten Länderkampf kurzfriſtig abſagte. Es war für die verantwortlichen Männer im Fachamt Leichtathletik beſtimmt nicht leicht, die richtige Auswahl der Mannſchaften zu treffen, die Stärken und Schwächen der Gegner zu erkennen und die richtigen Leute an den richtigen Platz zu ſtellen. Daß aber dieſe Aufgabe gut gelöſt wurde, iſt aus den bereits bekannten Mann⸗ ſchaftsaufſtellungen erſichtlich. Kaum eine andere Nation könnte ſich einer derartigen Leiſtungsprobe unterziehen, ohne Gefahr zu laufen, ſchwere Niederlagen hinnehmen zu müſſen. Die deutſche Leichtathletik wird am Wochenende beweiſen, daß ſie auf feſten Füßen ſteht, daß ſie eine geſunde, breite Grundlage hat und zu gleicher Zeit auch an mehreren Fronten ſiegreich beſtehen kann, Wir glauben nicht, daß auch nur ein einziger der ſieben Länderkämpfe verloren geht. Der ſchärfſte Gegner dürfte Polen ſein; aus dieſem Grunde wurde auch die deutſche Vertretung für Warſchau beſonders ſorgfältig auf⸗ geſtellt. Sie hat allein neun deutſche Meiſter in ihren Reihen. Aber auch alle anderen Mannſchaften ſind als ſehr ſtark zu bezeichnen und ſtehen der„Warſchauer“ Vertretung kaum nach. Gegen Polen, gegen Heſterreich, gegen die Tſchechoſlowakei und gegen Belgien wird übrigens an zwei Tagen gekämpft, die übrigen Begegnungen werden an einem einzigen Tage abgewickelt. Das Treffen gegen Dänemark findet bereits am Freitag ſtatt, aber nicht ein einziger der Kopenhagen⸗Fahrer wird anſchließend in einem anderen Kampf eingeſetzt! * Gegen Dänemark in Kopenhagen Unſere Vertretung zum Kampf gegen Dänemark, der bereits am Freitag in Kopenhagen ſteigt, ſetzt ſich durchweg aus norodeutſchen Athleten zuſammen. Einige unſerer Vertreter wie Sievert, Scheele, Martens und Pochat haben ſchon wiederholt gegen däniſche Athleten im Kampf geſtan⸗ den. Außer den Genannten ſtehen auf deutſcher Seite u. a. noch der vorjährige 200⸗Meter⸗Meiſter Schein, der Zehnkampfmeiſter Müller, der bekannte Diskuswerfer Fritſch, der talentierte 100⸗Meter⸗Mann Ganzer und der vorzügliche 400⸗Meter⸗Läufer Blazejezak im Kampf. Die Dänen haben in ihren Reihen einige Könner, aber kaum einen Mann von großer internationaler Klaſſe, aus⸗ genommen vielleicht der Langſtreckler Larſen, der über 5000 Meter als Favorit zu gelten hat. Der Länderkampf beſteht übrigens aus elf Einzelwettbewerben und einer Schwedenſtaffel. Kee S Gegen die Schweiz in Karlsruhe „Im Karlsruher Hochſchul⸗Stadion treten uns die Eioͤ⸗ genoſſen gegenüber, die unſer älteſter Länderkampfgegner ſind. Bisher fanden 14 deutſch⸗ſchweizeriſche Begegnungen ſtatt, die alle von Deutſchland, zum Teil zahlenmäßig ſehr hoch, gewonnen wurden. Diesmal hat die Schweiz die Chance, ein günſtigeres Ergebnis zu erzielen, wenn ſich auch eine weitere Niederlage nicht vermeiden laſſen wird. Die deutſche Mannſchaft iſt mit Neckermann, Scheu⸗ ring, Hornberger, Metzner, Schmidt(Durlach), Stadler, Stöckle(Stuttgart), Nottbrock, Sutter, Schröder, Stöck und Greulich als Spitzenkönner überaus ſtark und wird ſich den Sieg nicht entgehen laſſen. Die bekannteſten Leute der Schweizer ſind Hänni, Studer, Schumacher, Bührer, Kunz und Vogler. Unſere Sprinter vor allem werden gegen den ausgezeichneten Hänni einen ſehr ſchweren Stand haben. Der Länderkampf umfaßt 17 Wettbewerbe, erſtmalig auch das 400⸗Meter⸗Hürdenlaufen. Für den LeichtathletikLänderkampf gegen Deutſchland am 22. Auguſt in Karlsruhe hat die Schweiz die Vertretung namhaſt gemacht, die den Kampf aufnehmen wird. Maß⸗ gebend für die Auswahl waren die Leiſtungen bei den Schweizer Meiſterſchaften in Luzern. Insgeſamt wurden für die einzelnen Wettbewerbe 23 Athleten ausgeſucht, und zwor: 100 Meter: Häuni, Studer. 200 Meter: Hänni, Marchand. 400 Meter: G. Meyer, Neuenſchwander. 800 Meter: Sal⸗ visberg, Peoretti. 1500 Meter: E. Müller, Minder, 5000 Meter: Utiger, Mozzini. 110 Meter Hürden: Kunz, Chriſten. 400 Meter Hürden: Kellerhals, Chriſten. Kugelſtoßen: Sterchi, Bührer. Diskus: Sterchi, Vogler. Speer: Neu⸗ mann, Schumacher. Hammer: Vogler, Nido. Hochſprung: Bloſer, Bührer. Weitſprung: Studer, Bührer. Stabhoch: Stalder, Geiſinger. 4 mal 100 Meter: Hännt, Studer, Mar⸗ chand, Meyer(Kunz). 4 mal 400 Meter: Neuenſchwander, Neumann, Mayer, Pedretti. * Gegen Oeſterreich in Nürnberg Die 19 Wettbewerbe des deutſch⸗öſterreichiſchen Treffens in Nürnberg verteilen ſich auf zwei Tage. Hier ſind Borchmeyer, Robens, Lang, Deſſecker, Ritter, Dompert, Wegner, Grampp, Auguſtin, Bornhöfft, Müller, Lampert, Würfelsdobler und Lutz dabei, die Gewähr geben, daß auch dieſer Kampf ſiegreich beendet wird. Die Oeſterreicher bringen einige international erſtklaſſige Athleten mit, ſo den Sprinter Strucké, den 400⸗Meter⸗Mann Gudenus, die Mittelſtreckler Eichberger und Leban, den Wurfathleten Janauſch und den Stabhochſpringer Prokſch, der bekanntlich engliſcher Meiſter werden konnte und die 4 Meter ſicher hat. Aber dieſe wenigen„Aſſe“ werden den deutſchen Ge⸗ ſamtſieg nicht gefährden können. 3* Gegen die Tſchechoſlowakei in Dresden Der zweitägige Kampf gegen die Tſchechoſlowakei in Dresden weiſt die gleichen Wettbewerbe auf wie der Nürn⸗ berger Kampf gegen Oeſterreich. Klupſch, Harbig, Kreher, Hein, Konrad, Aßmus, Glaw, Becker, Dr. Weimann, Voigt und Rößler ſind die bekannteſten deutſchen Athleten, wäh⸗ rend von den Tſchechen der Mittelſtrecker Hoſek und die Wurfathleten Knotek und Douda zu nennen wären. Auch der Hürdenläufer Roſicky und der Weitſpringer Hofmann zeichneten ſich ſchon wiederholt durch gute Leiſtungen aus. Aber auch in Dresden ſtellt Deutſchland die ausgeglichenere und ſtärkere Mannſchaft, die von den Tſchechen nicht ge⸗ ſchlagen werden kann. Der Tſchechoſlowakiſche Leichtathletik⸗Verband gibt ſeine Mannſchaft für den in Dresden ſtattfindenden Länderkampf gegen Deutſchlond gleichfalls ſchon bekannt. Allerdings wer⸗ den am Samstag auf dem Sparta⸗Platz zu Prag nochmals Ausſcheidungskämpfe durchgeführt, ſo oͤaß auf einem oder dem anderen Poſten eine Umbeſetzung möglich iſt. Die Vertretung für den 22. Auguſt lautet: 100 Meter: Dr. Voigt, Mecir. 200 Meter: Dr. Voigt, Mecir. 400 Meter: Kratky, Knonicky. 800 Meter: Roſicky, Sallo. 1500 Meter: Hoſek, Sillo. 5000 und 10 000 Meter: Hoſek, Vanek(Pivonka). 110 Meter Hürden: Polame, Ko⸗ manek loder Hrſtka). 400 Meter Hürden: Roſicky, Otahal. Hochſprung: Golanda, Poſpiſil(oder Kühnmund). Weit⸗ ſprung: Voſolſobe, Hofmann loder Komanek). Stabhoch: Patocka, Tejkal. Dreiſprung: Komanek, Polame. Kugel: Douda, Knotek. Speer: Dr. Mala, Dr. Dvorak. Diskus: Freund, Knotek. Hammer: Knotek, Elias. der beiden Staffeln ſteht noch aus. * Gegen Polen in Warſchau Die zweitägige Begegnung mit Polen verſpricht ſehr ſpannend zu werden, denn die Gaſtgeber verfügen über einige Leute von Weltklaſſe, wie Kucharſki, Noji, Hoff⸗ mann(Dreiſprung) und Wirkus(10 000 Meter), außerdem haben ſie auch einige gute Kräfte in den Stoß⸗, Wurf⸗ und Sprungwettbewerben zur Stelle. Leichum, Gillmeiſter, Hamann, Linnhoff, Mertens, Schaum⸗ burg, Syring, Eitel, Eberharot, Beſchetznik, Hölling, Schel⸗ lin, Weinkötz, Gehmert, Ziebe, Wöllner, Wöllke, Blask und Laqua aufbietet, iſt gegen dieſen ſtarken Gegner beſtens gerüſtet und wird auch dieſen Kampf zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Ein Rückblick: Die Beſetzung Neun Nationen turnten in Paris Symphonie in Weiß Bild vom Pariſer internationalen Schauturnen. Neun Nationen, unter ihnen auch die Schweiz, Italien die Tſchechoflowakei und Belgien hatten ihre Mannſchaften entſandt. Dennoch wurde dieſes 57. franzöſiſche Turnfeſt nicht zu einem großen internationalen Tur⸗ nertreffen, weil einige große Könner, wie die Schweizer Miez und Mack, die Itiliener Neri und Gugliemelti— 5 der Tſcheche Hudee fehlten. Nur Deutſchland hatte ſeine Olympiamannſchaft entſandt, in der Konrad Frey, Eynſt Winter, Innocenz Stangl, Walter Steffens, Mat⸗ thias Volz, Guſt ꝛw Schmelcher, Franzl Beckert und Willi Stadel turnten. Sie zeigten am Sonntagnachmittag, un⸗ beͤingt von den Franzoſen als Höhepunkt ihres Feſtes gewollt, olympiſche Kürübungen am Reck, die nicht mehr überboten weroͤen konnten. Immer wieder ſpendeten die Franzoſen begeiſterten Beifall. Und ein Turner überbot den anderen in Mut und Kraft. Beinahe jeder zeigte den Adlerſchwung mit anſchließender Rieſenfelge mit Ellgriff. Der Bayer Innocenz Stangl zeigte zum Schluß ſeinen„haushohen“ Salto über die Reckſtange. Ernſt Winter und Willi Stadel turnten den Doppelfalto und Walter Steffens riß die Zuſchzuer durch die Schönheit und Eleganz ſeiner Uebung mit. Einen großen Teil des franzöſiſchen Turnfeſtes nahmen die Vorführungen der Vereinsmannſchaften ein. Hier war zu erkennen, wo in Frankreich geturnt wird und wo nicht. Doch nicht die Vorführungen der Franzoſen waren das Entſcheidende und Schönſte bei dieſem Feſt in Paris, ſondern die Vorführungen der anderen Nationen, und zwar vor allem Her Schweizer, Italiener, der Dänen mit Nils Bukh, der Tſchechen und vor allem auch der Heutſchen Mannſchaft, mit deren Vorführung die Franzoſen ihr Turnfeſt zum Abſchluß brachten. Die Lehre von Paris Obwohl nun viele Kunſtturner mit Namen bei dieſem Turnfeſt fehlten, konnte doch der heutige Stand des Tur⸗ nens in Europn gut feſtgeſtellt werden. Fangen wir an mit den Turnern der Schweiz: Die Eiogenoſſen ſtanden mit ihrem Vereinsturnen weit im Vordergrund. Sie hatten 18 Vereinsmannſchaften entſandt, die zum größten Teil weniger bekannte Namen beſaßen und nur wegen einer alten Freundſchaft zu den Franzofen kamen. Alle Schweizer zeigten hervorrzgende Arbeit. Das Sektions⸗ turnen, kei dem ähnlich wie bei dem deutſchen Vereins⸗ turnen die Mannſchaft mit 20 bis 70 und mehr Turnern geprüft wird und wo jeder Turner die gleichen Uebungen wie ſein Riegenkamerad beherrſchen muß, ſtand im Vor⸗ dergrund. Charles Thoeni, der Pröſident Ker Schweizer Turner, ſagte zu mir in einem kurzen Geſpräch:„Das iſt unſere vormilitäriſche Ausbildung!“ Paris lehrte, daß die Eidgenoſſen auf ihrer alten und durchaus mit großen nationalen und internationalen Er⸗ folgen geſchmückten Striße weitermarſchieren, auf der dos Sektionsturnen die Grunoͤſchulung übernommen hat. Nur manchmal wollte es ſcheinen, als ob dieſes Sektionsturnen für unſere Begriſfe etwas zu maſchinell ſei. Beinahe im Takte rieben ſich die Turner alle zur gleichen Sekunde ihre Hände mit Magneſium ein. Die Tſchechen errangen bei den Olympiſchen Spielen in Berlin den vierten Platz. Auch in Paris zeigten ſie, daß ihre Mannſchaften zur Spitzengruppe der europäiſchen Turner gehören. Sie führten viele Ausſchnitte aus ihrer Arbeit vor. Am meiſten intereſſierte dabei das Ringe⸗ turnen, weil ja die Tſchechen früher einmal die gekrönten Weltmeiſter im Ringeturnen waren. Eine Riege, in der drei Olympigturner ſtanden, zeigte ihre Kürübungen. Die Tſchechen beherrſchen dieſes Gerät ausgezeichnet, haben je⸗ doch keinen Vorſprung mehr vor den deutſchen Turnern. Der Olympiaſieger Hudec fehlte, weil er eine Verletzung hat, und ſeine Kameraden ſind longe nicht ſo gut wie er; ſie würden heute von Deutſchlands Ringeturnern geſchla⸗ gen! Auch am Barren turnte dieſe Riege, deren Meiſter der berühmte Tſcheche Kollinger war. Natürlich erhielten die Tſchechen viel Beifall, aber etwas Ueberragendes haben ſie nicht gezeigt, Haltung und Sicherheit fehlten. Auch die Schwierigkeit hätte größer ſein müſſen. Die Schweiz, Finnlond und Deutſchland haben beſſere Barrenturner. Sehr gefielen die Freiübungen der Tſchechen. Die Italiener ſind gute Ringeturner. Das bewieſen ſie auch in Paris. Sie waren an Fͤieſem Gerät nicht viel ſchlechter als die Tſchechen. Auch ſonſt gefielen dieſe Tur⸗ ner, weil ſie ſtreng auf gute Körperhaltung achteten. Ito⸗ Deutſchland, das u. a. 3 B oſt Gegen Belgien in Wuppertal Im Elberfelder Stadion werden gleich zwei Länder⸗ kämpfe abgewickelt, der der Männer gegen Belgien und der der Frauen gegen Holland. Die Stützen der deutſchen Mannſchaft gegen Belgien ſind Schönrock, Kiſters, Kürten, Kumpmann, Raff, Stieglitz und Hellerforth, während die Belgier als bekannteſte Leute den ausgezeichneten Mittel⸗ ſtreckler Moſtert, den Hürdenläufer Bosmans und den Speerwerfer Hermans mitbringen. Deutſchlands beſſerer Durchſchnitt wird auch hier ausſchlaggebend ſein. * Im Frauenkampf gegen Holland ſind wir mit Krauß, Winkels, Dempe, Steuer, Ratjen, Kaun, Eberhardt und Hagemann ſo gut gerüſtet, daß auch hier ein Sieg zur Tatſache werden ſollte! (Weltbild, Zander⸗M.) lien iſt im letzten Jahre einen großen Schritt weiter⸗ gekommen. Mit den ſtärkſten Beifall erhielt Nils Bukh, deſſen Tur⸗ ner wieder ihre bekannte und gute Arbeit zeigten, die vor allem auf Schauwirkung ausgerichtet iſt. Bukh zeigte die⸗ ſes däniſche Turnen bei den Spielen in Berlin. Er brachte wieder eine ſaubere Körperſchule, Sprünge über das Pferd und die beſten Ueberſchläge. Doch wer ſchon oft die Schü⸗ ler oͤieſes däniſchen Turnvaters geſehen hat und wer immer wieder die gleiche Vorführung ſieht, wird etwas unruhig. Dieſe Turner zeigen blendende Arbeit, doch ihr Arbeits⸗ gebiet iſt ſehr klein. Und nun Pragl! So zeigte dieſes Turnfeſt in Paris, daß überall gear⸗ beitet wird, wenn auch die Wege verſchieden ſind. Viele denken jetzt ſchon an die Weltmeiſterſchaften 1938 in Prag. Die deutſchen Turner haben ſchon den erſten Lehrgang durchgeführt, auch die Schweizer haben ſchon mit der Arbeit begonnen. Sie ſind aber, wie Deutſchland, gegen die Art des Weltmeiſterſchaftskampfes. Charles Thoeni ſagte, daß die Wertungen für die leichtathletiſchen Uebungen in Prag immer noch trotz der Milderung zu ſtreng ſeien. Grundſätz⸗ lich iſt Thoeni ſogar gegen die leichtathletiſchen Uebungen, weil eine Weltmeiſterſchaft im Kunſtturnen eben nur aus Uebungen beſtehen kann, die am Gerät ausgeführt werden. Auch in dieſem Punkt ſtimmt er mit der deutſchen Mei⸗ 7 2 74 8 8 7 + nung überein. Am Mittwoch-Abend: Nur:1 gegen Holland Waſſerballkämpfe um den Horthy⸗Pokal Am vorletzten Tage des Waſſerballturniers um den Horthy⸗Pokal im neuen Bad auf der Margaretheninſel zu Budapeſt kam der Begegnung zwiſchen Deutſchland und Holland inſofern erhöhte Bedeutung zu, als die⸗ ſes Spiel darüber entſcheiden ſollte, wer in dieſem Wett⸗ bewerb, den Ungarn bereits zu ſeinen Gunſten entſchieden hat, den zweiten Platz belegt. Vor nahezu 4000 Zu⸗ ſchauern trennten ſich beide Mannſchaften nach ſchwachem Spiel:1, nachdem die Holländer bis zur Pauſe durch van Aelſt ſogar in Führung gelegen hatten. Schon 20 Sekunden nach dem Wechſel fiel durch Schulze der aus⸗ gleichende Treffer. Nun kann Deutſchlands fünftes Spiel am Freitag gegen Oeſterreich erſt die endgültige Entſchei⸗ dung bringen.— Vorher hatte Frankreich alle Mühe, Oeſterreich mit:2(:2) zu ſchlagen. Bermyn(2) und Nakache erzielten die drei franzöſiſchen Tore, wäh⸗ rend Lergetcorer und Havlik für Oeſterreich erfolgreich waren.— Die einzige ungeſchlagene Mannſchaft im Wett⸗ bewerb, Ungarn, kam über Belgien wieder zu einem klaren Siege, und zwar mit:0(:0) Toren. Nemeth(3) und Brandy waren die Schützen., Kurz vor dem Abſchluß des Turniers ergibt ſich fol⸗ gender Stand: 1. Ungarn 4 Sp. 24: 3 T.:0 P. 2. Deutſchland 4„ 9 8 8 3. Holland 4:12„:8„ 4. Belgien 4:18„ 3ꝛ5„ 5. Frankreich 4„:12„ 226„ 6. Oeſterreich:18„:7„ 1 Erfolgreiche Mannheimer Schützen Der Schützen⸗Verein Mannheim⸗Sandhofen e. V. hat im Laufe der letzten drei Wochen nicht nur die letz⸗ ten Vorarbeiten für das Entſtehen ſeiner neuen Schieß⸗ anlage beim Zellſtoffwaſſerwerk geleiſtet, ſondern darüber hinaus noch ein internes Medaillenſchießen bei beſter Beteiligung durchgeführt. Es wurden weit über 200 Kampfſcheiben geſtrrtet mit der Bedingung von neun Schuß freihändig auf die Klein⸗ kaliber⸗Scheibe in Lrei verſchiedenen Anſchlagarten ohne Schußanzeige. Die goldene Medaille konnten erreichen: 1. Albert Wandrey, der die meiſterhafte Leiſtung vollbrachte, in⸗ dem er von 108 erreichbaren Ringen 105 erzielte, 2. Alois Eichhorn mit 96 Ringen, 3. Louis Fries mit 95 Ringen. Je eine ſilberne Medaille haben errungen: 1. Karl Lutz mit 95 Ringen, 2. Ludwig Kremer mit 92 Ringen, 3. Hans Neubecker mit 91 Ringen. Eine bronzene Medaille er⸗ hielten: 1. Karl Legleiter mit 90 Ringen, 2. Heinrich Hen⸗ nig mit 90 Ringen, 3. Fritz Becker mit 89 Ringen. Dieſe Leiſtungen ſind umſo beachtenswerter, als ſie diesmal noch notgekrungenerweiſe auf einem auswörtigen Stand er⸗ kämpft werden mußten und durchweg über einem lber⸗ Ringöurchſchnitt lagen. Frs. Tennis in Herrenalb Das allgemeine Tennisturnier in Herrenalb erfreute ſich auch in dieſem Jahre wieder einer guten Beſetzung. Sieger im Männereinzel wurde der Frankfurter Pfaff, der im Enoͤſpiel oͤen Kölner Elchen broich mit 623, 216, :2 bezwang. Dritte Preiſe erhielten Dr. Buß(Mannheim) und Kaiſer(Ludwigshafen). Das Männerdoppel wurde eine Beute des ſtarken Mannheimer Paares Dr. Buß⸗Walch, das gegen Henke⸗Kaiſer(Frankfurt⸗Ludwigshafen) leicht 2 Frl. Grätz (Darmſtadt) mit:0, 6ꝛ1 über die auch als Skiläuferin :1,:2 gewann. Im Fraueneinzel wurde bekannte Vera Stephan(Wildbad) Turnierſiegerin. Das gemiſchte Doppel enolich wurde von dem Stuttgarter Paar Frau von Reitzenſtein⸗Stubbe gegen Frl. Grätz⸗ Dr. Henke gewonnen. Im Zeichen der„Großen Woche“ Die Italiener in Baden⸗Baden Als erſte ausländiſche Teilnehmer an der internatio⸗ nalen Rennwoche in Baden⸗Baden ſind die Italiener an Ort und Stelle eingetroffen. Der Stall del Soldo hat Chilone, Gaio, Marino, Mirtilo, Muzio, Paſubio und Procle entſandt. Die Reiſe iſt nicht ganz programm⸗ mäßig verlaufen, Chilone und Muzio wurden auf dem Transport duurch einen Blitzſchlag, der den Güterzug traf, verletzt. Beim erſten Training in Iffezheim blieb dann noch der Stalljockey P. Caprioli in der Startmaſchine hän⸗ gen und verletzte ſich im Geſicht, er wird aber trotzdem am Sonntag im Fürſtenberg⸗Rennen auf Gaio im Sattel ſein. Südweſtboxer bei den Kampfſpielen Das Reichsfachamt Boxen hat die bekannten Amateur⸗ boxer des Gaues Südweſt, Rappſilber(Bantamgewicht) und Schöneberger(Federgewicht), beide Frankfurt a.., und Frey(Mittelgewicht) aus Saarbrücken für die NS⸗ Kampfſpiele im Rahmen des Reichsparteitages 1937 in Nürnberg angefordert. Die drei Sücdweſtboxer werden der ehrenvollen Berufung ſicherlich Folge leiſten. Leichtathletik⸗Klubkampf in Schwetzingen Mannheims Poſtſportler ſchlagen Schwetzinger Trainingsgemeinſchaſt mit 66:55 Punkten Zum geſtrigen Mittwochabend hatte der Sportver⸗ ein Schwetzingen die Mannheimer Poſtler mit ihrer ſtärkſten Beſetzung zu einem Klubkampf eingeladen, der auf dem im Schloßgarten gelegenen Platz des Sport⸗ vereins ſtattfand und vor einigen hundert Zuſchauern einen knappen Sieg der Gäſte brachte. Die Schwetzinger, die allein nicht ſtark genug ſind, hatten die Athleten aus Brühl, Plankſtadt und Oftersheim, mit denen ſie auch das Training abhalten, in ihre Kampfſtaffel genommen und ſo eine Einheit zuſammenbekommen, die den Mannheimern den Sieg in dieſem Kampf nicht ſo leicht machte, um ſo mehr, als einige ſichere Punkte verloren gingen. Der Sie⸗ ger erhielt übrigens einen von der Stadt Schwetzingen geſtifteten Ehrenpreis. Unter der Leitung von Stützpunktleiter Maier⸗ Schwetzingen wickelten ſich die Kämpfe flott ab, wie über⸗ haupt der ganze Klubkampf ſehr gut aufgezogen war. In den kurzen Strecken dominierten natürlich die Poſtler. Neckermann lief bei den 100 Metern ſeinen Kon⸗ kurrenten direkt davon, nur Armbruſter, den man nach langer Zeit wieder einmal am Start ſah, konnte ihm einigermaßen folgen und er⸗ reichte auch mit 10,9 eine ſehr gute Zeit. Weniger genuß⸗ reich waren die 200 Meter, weil hier weder Garrecht noch Neckermann ausliefen und auch mit 24,5 Sek. eine mäßige Zeit herausliefen. Entſchädigt wurden dafür die Schwetzin⸗ ger oͤurch die 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel, in der der Gaſt⸗ geber 20 Meter Vorſprung hatte, den Neckermann zum größten Teil, als dritter Mann laufend, allein aufhotrte. Ueber 800 und 3000 Meter mußte ſich Daurer zweimal knapp ſchlagen laſſen. Im 3000⸗Meter⸗Lauf gab es ein ſpannendes und abwechſlungsreiches Rennen, das Krupp⸗ Brühl erſt im Ziel gewonnen hatte, nachdem Daurer ſei⸗ nen Spurt zu ſpät angeſetzt hatte. Das Speerwerfen war dem Plankſtadter Büttner natürlich nicht zu nehmen. 57,03 Meter war die größte Weite dieſes am Sonntag für Deutſchland 4 ſtartenden Athleten. Die Poſtler holten ſich dafür durch Hermann mit 11,74 Meter das Kugelſtoßen und mit 38,32 Meter(Schmidt) das Diskuswerfen. Den Hoch⸗ und Weitſprung gewonn der Gaſtgeber. Büttner ſprang als Beſter 6,33 Meter und Kahr⸗ mann wor wohl mit 1,70 Meter auch nicht höher gekommen wie der Poſtler Werle, aber er hatte die wenigſten Fehl⸗ ſprünge zu verzeichnen und wurde dadurch Erſter. Necker⸗ mann gewann mit 12,78 Meter den Dreiſprung. Das Publikum ging bei dieſen Kämpfen ſtark mit. Der Sportverein 98 Schwetzingen hat damit auch in dieſem Jahr ſich wieder tatkräftig für die Leichtathletik eingeſetzt und darf beſonders auf dieſen gelungenen Klubkampf ſtolz ſein, um ſo mehr, als er auch einen ſehr guten Publikums⸗ erfolg zu verzeichnen hatte. Die Ergebniſſe: 800 Meter⸗Lauf: 1. Piſter Schw.:06,9, 2. Daurer Mhm. :08,2, 3. Weiler Mhm.:09,2. 100 Meter⸗Lauf: 1. Neckermann Mhm. 10,6, 2. Armbru⸗ ſter Mhm. 10,9, 3. Waibel S. Schw. 11,1. Speerwerfen: 1. Büttner Schw. 57.03 Mtr., 2. Waibel J. Schw. 51.62, 3. Schmitt Mhm. 49.85 Meter. Diskuswerſen: 1. Schmitt Mhm. 38.32 Mtr., 2. Weber Schw. 95.95 Mtr., 3. Herrmann Mhm. 35.45 Mtr. Hochſprung: 1. Kahrmann Schw..70 Mtr., 2. Werle Mhm..70 Mtr., 3. Marquedt Mhm..65 Meter. 1. Krupp Schw.:31,2, 2. Daurer Mhm. :81,3, 3. Hotter Mhm..53,2. 3000 Meter: Weitſprung. 1. Büttner Schw..33 Meter, 2. Waibel S. Schw..90 Meter, 3. Marquet Mhm..14 Meter. Kugelſtoßen: 1. Herrmann Mhm. 11.74 Meter, 2. Schmitt Mhm. 11.7 Meter, 3. Wribel Schw. 11.21 Meter. 200 Meter⸗Lauf: 1. Garrecht Mhm. 24.5, 2. Neckermann 24,5, 3. Weber Schw. 26.7. Dtreiſprung: 1. Neckermann Mhm. 12.78 Meter, 2. Bütt⸗ ner Schw. 12.73 Meter, 3. Schmitt Mhm. 12.59 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Poſtſportl. Mannſchaft 45,3, 2. SeS 98, 3. Poſtſportverein 2. Mannſchaft. Beim St. Moritzer Tennisturnier wurde der Franzoſe Bernard Deſtremeau durch einen 624, 611, 316,:2⸗Sieg über den Chineſen Kho Son Kie Sieger im Männereinzel. waren Gentien⸗Kho Sin Kie erfolg⸗ rei — —— 0 reich⸗Reiſe befinden, Donnerstag, 19. Auguſt 1937 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 379 Am Samstag beginnen Die 7. Akademiſchen Weltſpiele 220 deutſche Studenten⸗Sporiler in Paris Fronkreichs Hauptſtadt, die in dieſem Jahre anläßlich der internationalen Ausſtellung der Schauplatz ſo vieler Groß⸗Veranſtaltungen war und iſt, hat auch die 7. Akademi⸗ ſchen Weltſpiele, die vom 2. bis 29. Auguſt ſtattfinden, in ihren Mauern. Dieſe Veranſtaltung, an der ſich die Vertreter von 28 Nationen beteiligen, ſoll beſonders glanz⸗ voll geſtaltet werden; für die feierliche Eröffnung, die am Sonntag, 22. Auguſt, im Olympiſchen Stadion zu Colombes vor ſich geht, hat ſogar der Präſident der Republik, Albert Lebrun, der der Schirmherr der Veranſtaltung iſt, ſein Erſcheinen zugeſagt. Deutſchland iſt bei dieſen Akademiker⸗Weltſpielen mit einer ſehr aroßen und ſtarken Mannſchaft vertreten. 220 deutſche Studenten⸗Sportler, die nach ſorgfältiger'Vor⸗ bereitung ousgewählt wurden, haben in dieſen Tagen die Reiſe an die Seine angetreten, und wenn nicht alles trügt, werden ſie ſehr erfolgreich kämpfen und für ihr Vaterland Ehre einlegen. Im Brennpunkt der Weltſpiele ſtehen auch diesmal wieder die Kämpfe in der Leichtathletik, die vom 26. bis 29. Auguſt im Colombes⸗Stadion, das auch heute noch eine der ſchnellſten Bahnen der Welt hat, durch⸗ geführt werden. Der deutſchen Athletik⸗Mannſchaft gehören u. a. die Olympiaſieger Gerhard Stöck und Giſela Mauer⸗ meyer an, ferner der deutſche Hochſprungmeiſter Guſtav Weinkötz, der deutſche Weitſprungmeiſter Luz Long und der deutſche Fünf⸗ und Zehnkampfmeiſter Müller, die gleich⸗ zeitig auch zu den ausſichtsreichſten Bewerbern zählen. Viel darf man auch von unſerer 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel exworten, der man eine Zeit von 41 Sekunden zutraut. Mit Vogelſang, Sumſer, Scheuring, Rößler, Voigt, Grampp, Deſſecker(der ſchon einmol Studenten⸗Weltmeiſter warl), Aßmus, Auguſtin, Hilbrecht, Sieglitz und Graßhoff haben — 22 eine ganze Reihe ausſichtsreicher Kämpfer zur elle. Neben der Leichtathletik öürfte vor allem das Fußball⸗Turnier großes Jntereſſe beanſpruchen. Vorausſichtlich werden hier ſieben Nationen im Kampf ſtehen, und zwar Deutſchland, Italien, Belgien, Ungarn, Tſchechetſowakei, Lettland und Frankreich. Die deutſche Mannſchaft wird wohl wieder in Itolien den ſchärfſten Mitbewerber haben. Geſpielt wird vom A. bis 29. Auguſt im Jean⸗Bouin⸗Stadion. Die Länder werden ig zwei Gruppen eingeteilt und die beiden Gruppenſieger kämpfen um den Turnierſieg. Die Kämpfe im Schwimmen, bei denen Deutſchland k. a. durch Viebahn, Lenkitſch, Wille, v. Eckenbrecher und Gerda Daumerlang vertreten iſt, werden vom A. bis 20. Auguſt im Tourelles⸗Stadion abgewickelt. Im Rudern wurden deutſcherſeits die Rennen im Einer(Dr. Weſthoff), Riemenzweier, Vierer m. St. und Achter belegt. Erſte Sie⸗ hat die deutſche Mannſchaft im Handball⸗ urnier, dagegen wird unſere Vertretung beiſpielsweiſe im Basketball⸗Turnier gegen die ſtarken Franzoſen, Ita⸗ liener und Letten ſowie Polen auf verlorenem Poſten Die Weltſpiele haben weiterhin noch Wettbewerbe im Rabſport, Fechten, Tennis, Hockey, Boxen und Schießen auf dem Programm, an denen Deutſchland ebenfalls be⸗ teiligt iſt. Im Hockeyturnier iſt ſogar ein deutſcher Sieg au erwarten! Deutſche Studentinnen nach Paris r die Akademiſchen Weltſpiele vom 22. bis 20. Auguſt in Geris wurden nun auch die deutſchen Studentinnen be⸗ ſtimmt. Von den 40 in einem Vorbereitungslehrgang in Marburg verſammelten Studentinnen erkämpften ſich 23 auf Grund ihrer Leiſtungen die Teilnahmeberechtigung an den Weltſpielen. Die Esgebniſſe während des Marburger Lehrgangeh berechtigen zu den beſten Hoffnungen, und? ** darf annehmen, daß unſeren Studentinnen in Paris ein erfolgreiches Abſchneiden möglich ſein wird. Die Ver⸗ tretung lautet: Diskus: Mauermeyer(München), Hüchting(Bremen), Nobiling(Berlin).— Kugel: Mauermeyer, Weſtphal (Marburg), Nagel(Heidelberg). Speer: Goldmann ang⸗ Matthes(Berlin), Röthaus(Berlin).— Weit⸗ ſprung: Mauermeyer, Tandetzki(Danzig), Göppner(Dan⸗ zig).— Hochſprung: Mauermeyer, Nobiling, Heinrich (Marburg).— 80 Meter Hürden: Dempe(Weimar), Ram⸗ minger(Berlin), Weſtphal.— 200 Meter: Stubbe(Kiel), Mieſchel(Berlin), Nobiling. 80 Meter: Hünemörder (Kiel), Dempe, Göppner.— 4 mal 100 Meter: Hünemör⸗ der— Dempe— Mauermeyer— Göppner. Schwimmen: Daumerlang(Nürnberg), Surm inn Samſon(Berlin), Matthes(Berlin), Schminke Krefelo). Graf Hagenburg nach ASA Er nimmt an den Kunſtflugvorführungen der National Air Races teil Der olympiſche Kunſtflugſieger des Vorjahres und Sie⸗ ger in der Internationalen Kunſtflugkonkurrenz 1937 in Zürich, Graf Hagenburg, konnte an der deutſchen Kunſt⸗ flugmeiſterſchaft 1937 nicht teilnehmen, da er auf Ver⸗ anlaſſung des Korpsführers des NSc§ͤ, General Chri⸗ ſtianſen, einer Einladung nach Amerika Folge Leiſtete. Graf Hagenburg ſtartet in Cleveland(Ohio) vom 3. dis 5. September in Kunſtflugkonkurrenzen, die im Rah⸗ men der National Air Races alljährlich öͤurchgeführt wer⸗ den. Im vorigen Jahr beteiligte ſich bekanntlich Gerd Achgelis erfolgreich. Auch der rumäniſche Kunſtflieger Hauptmann Papans, der ſich im vorigen Jahr ebenfalls erfolgreich hervortat, flog eine deutſche Maſchine, nämlich einen Bücker⸗Jungmeiſter. Graf Hagenburg reiſt am 19. Auguſt mit der„Europa“ von Bremen ab. Seine Kunſtflugmaſchine, wieder ein Bücker⸗Jungmeiſter, iſt bereits verpackt und auf dem Wege nach Amerika. Die Teilnahme an der deutſchen Kunſt⸗ flugmeiſterſchaft auf einer anderen Maſchine war ihm ſo⸗ wohl zeitlich als auch fliegeriſch nicht mehr möglich. Auch in dieſem Jahr werden in Amerika wieder zwei deutſche Maſchinen ſtarten, denn neben Graf Hagenburg ſtartet wieder der rumäniſche Kunſtflieger Papans, ebenfalls auf einer Bücker⸗Jungmeiſter. Perrin Walker lief 10,4! Amerikas Leichtathleten in glänzender Form Die amerikaniſchen Leichtathleten bewahren ſich nun ſchon ſeit geraumer Zeit eine glänzende Form, die ihnen auf ihren verſchiedenen Reiſen zahlloſe Siege ſicherte. In Boras(Schweden) lief Perrin Walker die 100 Meter in der ausgezeichneten Zeit von 10,4 Sek., und Melvin Walker vollbrachte wieder eine ausgezeichnete Hochſprungleiſtung, die allerdings„nur“ bei 1,907 Mtr. lag. Weitere Ergebniſſe: 400 Mtr.: Malott 49,9; 800 Mtr.: Buſh:50,5; 1500 Mtr.: San Romani:57; 110 Mtr. Hürden: Staley 14,4; Stab⸗ hoch: Warmerdam 4,35 Meter; Weitſprung: Stenqviſt 6 35 7,01; Diskus: Levy 48,66: Speer: Järvinen Finnland) 69,56. 8 Die amerikaniſchen Athleten, die ſich auf einer Frank⸗ erzielten bei ihrem Start in Orleans ebenfalls ſehr gute Ergebniſſe. Die 800 Meter gewann Robinſon in:53,8, Cornelius Johnſon überſprang 1,90, die 100 Meter legte Ben Johnſon in 10,6 und die 200 Meter in 21,6 zurück. Der bekannte Stabhochſpringer George Varoff, Inhaber des anerkannten Weltrekordes, zog ſich eine Knöchelverletzung zu. Der Amerikaner hatte 4,30 Meter überſprungen und verſuchte ſich dann noch über 4,46 Meter, wobei er ſtürzte. Er wird nun für einige Zeit der Sprunggrube fernbleiben müſſen. * Browu lief:51,2 Minuten! Die engliſchen Preſſeſtimmen über die Leiſtungen der deutſchen in dem Leichtathletik⸗Länderkampf in London lauten ſehr anerkennend. Wie berichtet wird, iſt A. G. K. Brown, der engliſche Schlußmann in der Meilen⸗ ſtaffel, die 680 Hard in der hervorragenden Zeit von 1751½2 Minuten gelaufen. Das iſt die beſte Leiſtung, die in dieſem Jahre auf der Halbmeilenſtrecke in England erzielt wurde. Sommerſpiele in Pforzheim Am kommenden Sonntag, 22. Auguſt, wird auf der Platz⸗ anlage des TV Pforzheim⸗Brötzingen für die Deutſchen Meiſterſchaften in den Sommerſpielen die Gaugruppen⸗ Ausſcheidung der drei ſüddeutſchen Gaue Baden, Württem⸗ berg und Bayern veranſtaltet. Im Fauſtball ſind für den Gau Baden TV Sandhofen, Polizei Karlsruhe und T Karlsruhe, für den Gau Württemberg MiV Stuttgart, TV Stuttgart und TG Stuttgart und für Bayern der vor⸗ jährige Meiſter TG Schweinſurt ſowie T München ſtart⸗ berechtigt. Bei den Frauen bewerben ſich für die Teil⸗ nahme in Erfurt: MT Karlsruhe, TS Neuhauſen⸗ Nymphenburg und MT Stuttgart. Im Korbball der Frauen treffen TV Eppelheim, TG Schweinfurt und TV Cannſtatt aufeinander. Klingenberg auf dem Wege nach Tokio Das japaniſche Organiſations⸗Komitee für die Olym⸗ piſchen Spiele 1940 hat den Deutſchen Werner Klingen⸗ berg, Dr. Diems rechte Hand der Olympiſchen Spiele Berlin, als techniſchen Berater gewonnen. Klingenberg trat am Dienstag die Reiſe nach Tokio an, das er über London und Neuyork erreichen wird. Er wird in Japan gleichzeitig ſeine Tätigkeit als ſtändiger Vertreter des In⸗ ternationalen Olympiſchen Komitees aufnehmen. Vom weißen Sport Um den Wigthman⸗Pokal Am 21. und 22. Auguſt verteidigt Amerika in Foreſt Hills den Wightman⸗Pokal gegen England mit folgender Mannſchaft: Alice Marble, Helen Babeock, M. van Ryn und der 20jährigen Bundy, Tochter der früheren Wimbledon⸗Siegerin ahy Sutton⸗Bunoy. Die engliſche Mannſchaft, die augenblicklich noch in Kanada ſpielt, beſteht aus Kay Stammers, F. James, E. Deorman, J. Ingram, M. Lamb und M. Hardwick. Seit 1931 hat USA den Pokal bereits in Beſitz. „Rund um Schotten“ Letzter Meiſterſchaftslauf am 19. Sepiember Das Motorrad⸗Rennen„Rund um Schotten“ bringt am 19. September den letzten Lauf zur Deutſchen Meiſterſchaft für Krafträder mit Seitenwagen. Außerdem finden drei Rennen in den Klaſſen 250, 350 und 500 cem für Lizenz⸗ und Ausweisfahrer ſtatt. Die Motorgruppe Heſſen des NSͤKK führt die Veran⸗ ſtaltung auf der 16,1 Kilometer langen Straßen⸗Rundſtrecke Schotten—Rudingshain—Götzen—Schotten im Gebiet des Vogelsberges durch. Die Solomaſchinen hoben ocht Runden (128,8 Km.), die Geſpanne fünf Runden(80,5 Km.) zurück⸗ zulegen. Turnier der Privatmannſchaften beim BfR Die letzten Spiele der Vorrunde— Am Wochenende die erſte Zwiſchenrunde Mit dem letzten Spiel des Sonntags, zu welchem ſich die VfR⸗Noll⸗Mannſchaft und die Schwarz⸗Weiß⸗Elf von Phönix Mannheim gegenübertraten, hatte der erſte Tur⸗ niertag ſeinen Höhepunkt und recht eindrucksvollen Ab⸗ ſchluß. Beide Mannſchaften, vermutlich mit etwas jün⸗ geren Kräften beſetzt, als man es ſonſt von den Privat⸗ mannſchaften gewohnt iſt, lieferten ein Spiel, welches bei⸗ oͤerſeits recht temperamentvoll war, und das im Zeichen einer gewiſſen Ausgeglichenheit ſtand, Hüben wie drüben führte man energiſche Angriffe, die aber bei den im all⸗ gemeinen recht aufmerkſam arbeitenden Deckungen ohne Wirkung blieben. Erſt fünf Minuten vor Spielende kam die Raſenſpielerelf, begünſtigt durch einen taktiſchen Fehler der Phönixabwehr. durch Fiſcher zum ſiegbringenden Treffer, der, alles in allem genommen, recht glücklich zu⸗ ſtande kam. Ausgezeichnetes ſpieleriſches Können von Eickelbaum(BfR) und Wühler(Phönix) gab die⸗ ſer ſonntäglichen Schlußpartie ſeine beſondere Note. Mit Intereſſe begegnete man den beiden letzten Vor⸗ rundenſpielen am Mittwochabend. Wieder hatten ſich etwa —300 Zuſchauer auf dem VfR⸗Platz bei den Brauereien eingefunden, die Zeuge zweier abwechſlungsreichen Tref⸗ fen wurden. Zunächſt begegneten ſich die Becker⸗ Mannſchaft des Stadtſportvereins und die Kohlen⸗ mannſchaft des 8c Phönix Mannheim. Die Begegnung lief techniſch recht gut, wobei die Staffel des Phönix Mann⸗ heim zu einem knappen 1ꝛ0⸗Sieg kam. Die zweite Partie führte die Privatmannſchoft der Reichsbahn und die VfR⸗Schmitt⸗ HB⸗Mann⸗ ſchaft zuſommen. Unter recht lebhafter Anteilnahme der Zuſchauer boten beide Mannſchaften eine ſehr temperament⸗ volle Partie, die erſt nach dem Schlußpfiff zugunſten der Raſenſpieler entſchieden wurde, und zwar durch Losverzicht der Reichsbahnleute, die infolge anderweitiger Verpflich⸗ tungen ohnehin am Wochenende ihre Intereſſen nicht mehr hätten wahrnehmen können. Der reguläre Ausgang des Spiels lautete:2, nachdem Reichsbahn bis 10 Minuten vor Schluß noch:0 führte. Am Samstag und Sonntag ſtarten die neun Sieger aus den Vorrundenkämpfen zur zweiten Ausſcheidung, und zwar liegt folgender Spielplon feſt: Am Samstag Sp Walohof(Brückl⸗Gedächtnismannſchaft)—§c 08 (Eiſen⸗Mannſchaft) 17 Uhr. Vſ(Berlinghof⸗Mannſchaft)— Phönix Mannheim (Gohlen⸗Mannſchaft) 18 Uhr. .eund am Sonntag Vie Neckarou(Bertſch⸗Mannſchaft)— BſR(Geppert⸗ Mannſchaft).30 Uhr. (Noll⸗Mannſchaft)— Bſot(Schmitt⸗HB⸗Mannſchaft) * Pif(Steinkamp⸗Mannſchaft)— Sieger aus dem Sams⸗ tagsſpiel Waldhof— 08 Mannheim, 10.30 Uhr. Das Hauptintereſſe dürfte ſich wieder auf die Spiele der Mannſchaft von Waldhof und Neckarau konzenttieren, aber auch die interne Partie unter VfRlern am Sonntagvor⸗ mittag dürfte eines gewiſſen Reizes nicht entbehren. Jacobs, S. Fabyan, C. Fordert er Euwe heraus? Der Stockholmer Länderkampf des Weltſchachbundes hat zum viertenmal mit einem überlegenen Sieg der Vereinigten Staaten geendet. Die Delegierten⸗ Verſammlung des Bundes beſchäftigte ſich auch mit der Frage, wer berufen ſei, den jetzigen Weltmeiſter zu einem Titelkompf herauszufordern. Die Mehr⸗ heit der Verſammlung ſprach ſich dafür aus, daß der tſchechoſlowakiſche n 4— An⸗ wartſchaft auf den Weltmeiſtertitel habe. 95(Erich Zonder, Archiv,.) Nr. 1 Mar Schmeling- Nr. 3 Joe Louis Eine neue amerikaniſche Boxer⸗Rangliſte In Chikago wurde eine neue Boxer⸗Rangliſte veröffent⸗ ö4e 10 Schwergewicht an erſter Stelle Max Schmeling anführt. Der zweite Platz wurde aber nicht etwa an Joe Louis, ſondern an deſſen Raſſegenoffen F. H. Lewis gege⸗ ben, während Louis ſich mit dem dritten Rang beſcheiden muß. An vierter Stelle ſteht der Amerikaner Bob Paſtor, on fünfter der britiſche Meiſter Tommy Farr. Wenn es ſich auch in dieſem Falle nicht um eine amtliche Rangliſte handelt, ſo iſt die Bewertung, doch recht auf⸗ ſchlußreich. Man kann ohne weiteres erkennen, daß Joe Louis nicht mehr die überragende Stellung, wie früher ein⸗ nimmt und daß man mit der„Ernennung von Louis zum „Weltmeiſter“ ͤͤurchaus nicht überall in USA einverſtanden iſt. Der an zweiter Stelle Hinter Max Schmeling genannte Neger John Henry Lewis iſt der„König der Halbſchwer⸗ gewichte“, der in der letzten Zeit eine Reihe von erfolg⸗ reichen Kämpfen geliefert hat. NSDAP-Miſieilungen Ortsgruppen der NSDAx Bereitſchaft 3, Marſchteirnehmer nach Nürnberg, dle Ortsgruppen Friedrichspark, Humboldt, Jungbuſch, Erlen⸗ hof, Wohlgelegen. Antreten ſämtlicher Marſchteilnehmer zum Formaldienſt am Freitag, 20. Auguſt, 19.30 Uhr, an der Wohlgelegenſchule(Tankſtelle). Humboldt. 20.., 19.30 Uhr, treten ſämtliche Marſch⸗ teilnehmer für Nürnberg an der Wohlgelegenſchule(Tank⸗ ſtelle) in Uniſorm ohne Gepäck zum Formaldienſt an. Seckenheim. Die Marſchteilnehmer(Reichsparteitag) holen ſofort die Ausrüſtungsgegenſtände auf der Geſchäfts⸗ ſtelle ab. Strohmarkt. 19. Auguſt Dienſtſtunde für alle Politiſchen Leiter und Politiſchen Leiteranwärter um 20.30 Uhr. Waſſerturm. Am 19.., 20.90 Uhr, Amts⸗ und Zellen⸗ leiter⸗Beſprechung in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe. Dienſtanzug. BDM Gruppenführerinnen ſofort die Fächer leeren! DAcx Kreiswaltung der DAß. Betr.: Betriebsobmänner der am Leiſtungskampf beteiligten Betriebe. Die Transporente „Wir marſchieren mit, unſer Betrieb ſteht im Leiſtungs⸗ kampf der deutſchen Betriebe“ ſind eingetroffen und können ab ſofort auf der Kreiswaltung, Zimmer 10, gegen Bar⸗ zahlung in Empfang genommen werden. Waſſerturm. Am Freitag, 20.., findet im Sitzungszim⸗ mer, Beethovenſtraße 15, die Monatsbeſprechung der Be⸗ triebsobleute ſtott. Erſcheinen iſt Pflicht. Wohlgelegen. Am 20.., 20.30 Uhr, findet im„Feld⸗ ſchlößchen“, Käfertaler Straße 178, Verſammlung fämtlicher Zellenblockwalter und Koͤc⸗Warte ſtatt. Pünktliches Er⸗ ſcheinen iſt Pflicht. Mannukim —— Donnerstag, 19. Auguſt Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heſſiſcher Odenwald. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Pa⸗ radeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Meßplatz: 15 und 20 Uhr Zirkus Buſch. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldpark⸗Reſtaurant, Flughafen⸗ Gaſtſtätte. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Biloͤniſſe deutſcher Männer.— Goloſchmiedekunſt— Liebesringe. Theatermnſenm, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Gebffnei von 9 bis 12 und 14 bis 10 Ubr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L. 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. des Zeughausmuſeums:„Die Welt der aske“. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.99 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Teleſon 348 21. Lichtſpiele: Univerſum:„Karuſſell““— Alhambra:„Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“.— Palaſt und Gloria:„Ein Hochzeits⸗ traum“.— Capitol:„Die ganz großen Torheiten“.— Scala: „Hilde und die 4 PS“. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 18. Au 1937 Se fſafumremum Aurſeimomn amummomung nbruciunn Frr Buue c Hunnch % MCau Slebe/ NGue? Vöch0 Ouulene G oſ o Hegen»Sprunregen Oſerer Obecbciur, Schnee f. Schneefreſben Sebete mir ——— Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 10. Auguſt. Ueber Weſt⸗ europa ſteigt der Luftdruck kräftig an, ſo daß Deutſch⸗ land bei weſtlichen bis nordͤweſtlichen Winden in den Zufuhrbereich kühlerer Meeresluft kommt. Gerade wird dabei ein über⸗ iegen eiteres, er kein du 1 ſtän⸗ diges Wetter herrſchen. Vorausſage für Donnerstag, 19. Auguſt Vielfach heiter und im allgemeinen trocken, bei weſtlichen, ſpäter nordweſtlichen Winden tags⸗ über mäßig warm, nachts recht friſch. Anſere Zehn⸗Tage⸗Vorherſage Witterungsvorausſage für die Zeit vom 19, bis 28. Auguſt 1937, herausgegeben von der Forſchungs⸗ ſtelle für lanafriſtige Witterungsvorherſagen des Reichswetterdienſtes in Bad Homburg am 18. Auguſt abends: Nach vorübergehender Wetterbeſſerung, die ſich in Abnahme der Bewölkung und Nachlaſſen der Nieder⸗ ſchläge äußert, wird etwa um das Wochenende neuerdings unbeſtändiges und meiſt kühles Wetter eintreten. In Süddeutſchland und in Nordweſtdeutſchland wird dann überwiegend wechſelnd, zeitweiſe ſtark bewölktes Wetter mit ziemlich häuficen, im ganzen ergiebigen Nieder⸗ ſchlägen herrſchen. Hier wird es in der nächſten Woche meiſtenorts mindeſtens an der Hälfte aller Tage zu Regenfällen kommen. Etwas weniger niederſchlagsreich wird es vielleicht: im mittleren Norddeutſchland ſein. Auch in Schleſien und Oſt⸗ preußen wird das Wetter nicht beſtändig und zeit⸗ weiſe regneriſch ſein, doch im großen und ganzen freundlicher als im Weſten des Reiches. Die Geſamtſonnenſcheindauer des zehntägigen Zeitraumes wird in Süodeutſchland und Nordweſt⸗ deutſchland weniger als 60 Stunden, in Oſtpreußen dagegen vorausſichtlich mehr betragen. 5 Die Temperaturen werden ſchwanken, im Durchſchnitt aber zu niedrig ſein. In der nächſten Woche wird es tagsüber kaum wärmer als 25 Grad werden, während die Tiefſttemperaturen nachts bis auf 10 und 5 Grad abſinken können. In Oſtpreußen wird die Durchſchnittstemperatur der 10 Tage wahrſcheinlich am wenigſten unternormal, viel⸗ leicht ſogar etwas übernormal ſein. Höchſttemperatur in Mannheim am 18. Auguſt + 25,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 19. Auguſt. 14,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 16,5 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 19 Grad Waſſer⸗ und + 17 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Begel 16. 17. 18. 19. Rhein⸗Pegel] 15.16. 17.18. 19. Rheinſelden.59.69..69ſ.672.76 Kaub. 198195/1980200 Boſach..10) 40f.475/ Kün 15618188161 Keöl..882,702.84.805.00 Neckar⸗Begel Maxau 4241944456 88(——— Mannheim 3,183,085,59—9—⁵ Mannheim 300 301343313 Was hören wir? Freitag, 20. Auguſt Reichsſender Stuttgart .00: Fröhliche Muſik..90; Frühkonzert.—.90: Froher Klang.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00; Mittagskon⸗ zert.— 14.00: Allerlei von zwei bis dͤrei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Stutt⸗ gart ſpielt auf.— 20.00: Nachrichten.— 20.10. Ein Blick— ein Gruß.— 21.00: Schöne Abendmuſik(Schallpl.).— 22.00: Nachrichten.— 22.15: Wir Jungen tragen die Fahne.— 22.30: Bunte Muſik.— 24.00: Mozartkonzert. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Volk an der Arbeit.— 11.40: Tierpflege.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Kinder⸗ liederſingen.— 15.40: Von Schalksnacren, Spaßvögeln und anderen Weiſen.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Pimpfe im Zoo.— 19.00: Beliebte Tanzkapellen(Schall⸗ platten).— 19.45: Europa⸗Waſſerballturnier.— 20.10: Die vier Temperamente. Funkſpiel.— 21.15: Ländler und Wal⸗ zer.— 22.30: Bunte Muſik. Dao filfowerk„Mutker und füind“ tein dann ein, wenn die fraß der Tamilie zur Selonhülfe nicht auoreicht. 10. Seite Nummer 379 Keue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 19. Auguſt 1087 das heutige Tor die größte deutſche Darstellerin der interessanteste Nienn des Filmes Die ganz großen Beiprogramm: Klar Schiff zum Gefecht Forsler bester Unterkunft 838¹ tiebespaer in dlenung. Steuer.allen Abgaben nur Prelländerit au den Bodensee (Verbunden mit-Seen-Fahrt in die Schweix) vom 22. bis 29. August 1937 einschl. Fahrt, ganz vorzuglicher Verpilegung, in Radoltzell, Be- RM 53.50 Umgehende Anmeldung erforderlich. Mannheimer Reisebũro Gmbli. MANNHEIM P 8, Plankenho“ Feruruf 348 21 Mannhelmer Omnibus- Vorkehrsgesellschaft mbli. 0 6,5 ⸗ Fernruf 21420— 0 6,5 121 4 Heute letzter 7891 8 9 Eln Astra-Film der Ute mit P. Henckels, 6. Alexander E. Brink, R. Dorsay, R. Korn Spielleitung: br. Alwin Eiling Im Vorprogramm: Vom Uhu undauderen Gesichternd. Nadt, Uia- Kulturfilm-Ufa-⸗TPToumocke Beslnn:.00.30.30 38.30 whe Für Jugendliche nie h t zugelessen! UFA-PALASTT UPNNIVERSUMN llen Inserieren bringt Gewinn! Wir empfehlen: Erüne Heringe ½ kg 28 4 Kabellau o. K. i... Schellfisch o. K. i... ½ kg 44 3 Fllet von Kabellau.. ½ kg 40% Fllet von Goldbarsch. ½ kg 424 Die guten deutschen Fetthücklinge ſetzt besonders fett und zart 280 gr 19 51,2 küt Fisch, ist heute die parolel Seefisch schmekt in jeder Form gut. 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