4 8 ——— Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Zei Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eiäftletäe 10 P, uing Anzeig⸗⸗ Rennig, 79 mm breit. Samilien⸗ und Klein Veiſe. Allgemein gültig iſt die Dei Zwangsvergleichen oder Konkurſe eß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen aben, an beſonderen Plätzen und für fernm Ne Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 23. Auguſt 1957 148. Jahrgang- Nr. 385 20 ſotpfetrufſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen Bolſchewiſten⸗Angriſſe bei Teruel abgewieſen unb. Salamanca, 22. Auguſt. Der nationale Heeresbericht vom Sams⸗ tag lautet: Front von Santander: Von unſeren Truppen wurden außer den bereits früher genannten Ortſchaf⸗ Das Elektrizitätswerk, das die Conſtructora Naval von Reinoſa mit Strom verſorgt, iſt in gutem ten noch die Orte Puerto Eiſura und Buſtillo beſetzt. In der Nacht wurde im Hanoͤſtreich der Ort Selaya erobert und die geſamte Beſatzung dieſes Ortes ge⸗ fangengenommen. Dabei ſind drei ſowjetruſſiſche Tanks erbeutet worden. Von dem einen wurde die Beſatzung gefangengenommen. Der Gegner machte zwei verzweifelte Gegenangriſfe, wurde aber von un⸗ ſeren Streitkräften energiſch zurückgeſchlagen, wobei er ſchwere Verluſte erlitt. Ueber 100 Leichen wurden geborgen. Unſer Vormarſch wurde heute in geſchickten Teil⸗ operationen weitergeführt und dabei Alceda, Onta⸗ neda, San Vicante de Torenza, Tezanillo, Tezano, Petroſo Villacarriedo, Barcena de Billacarriedo, Sanitbanoz, Crespones de Monte Robledo und Pico Pedro beſetzt. Obwohl der Gegner verſchiedent⸗ lich Widerſtand leiſtete, wurde er ſtets bald in die Flucht geſchlagen, ohne daß ihm dabei Zeit blieb, die Brücken der Marſchſtraßen zu ſprengen. Es wurden zahlreiche Gefangene gemacht und bedeutendes Ma⸗ terial erbeutet. Ferner wurden beſetzt Santa Olalla, Caſares, Quebedo, Sillo, Molleda, Portolin, die Höhen 666 und 605, Pando, Parria Palacio, Cotillo und die Höhe 714. Die von Bareinas de Pie Co⸗ nacha nach Aviellgar führende Straße wurde er⸗ reicht und überſchritten. Die Bewohner der ein⸗ genommenen Ortſchaften befinden ſich in bedauerns⸗ wertem Zuſtande, da die aſturiſchen Kommuniſten⸗ horden die Wohnungen überall geplündert haben. Zuſtand geblieben; beſonders zu erwähnen iſt die vorzügliche Arbeit der mit dem Brückenbau beauf⸗ tragten Pionierabteilungen. Front von Biscaya, Aſturien, Leon und Süd⸗ armee: Nichts Neues. Front von Aragon: Im Abſchnitt von Teruel wurde in der letzten Nacht ein heftiger Angriff der Das ärztliche Fortbildungsweſen Für jeden Arzt alle 5 Fahre ein Fortbildungskurſus-Wier Akademien für ärztliche Fortbildung in Deutſchland dub. Berlin, 22. Auguſt. Im weiteren Verlauf des Kongreſſes für das ärztliche Fortbildungsweſen nahm der Beauftragte des Reichsärzteführers für das ärztliche Fortbil⸗ dungsweſen, Dr. Kurt Blome, der Präſident des Kongreſſes, das Wort über das ärztliche Fortbil⸗ dungsweſen in Deutſchland. Er führte u, a. aus: „Im Rahmen der Pflichtfortbildung wird der deutſche Facharzt zunächſt nicht in ſeinem Spezial⸗ gebiet, ſondern in der Allgemeinmedizin fortgebildet. In dieſe Pflichtfortbildung wurde die Naturheil⸗ kunde eingebaut, jedoch nicht als Grundlage für Bolſchewiſten auf Rincon de Lolinaro abgeſchlagen. Im Abſchnitt Molina de Aragon überraſchten wir den Gegner durch einen Erkundungsvorſtoß, machten mehrere Gefangene und erbeuteten Maſchinen⸗ gewehre und Gewehre. Fliegerei: Geſtern und heute ſind im Laufe der Kämpfe von unſeren Fliegern 18 ſowjetruſſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen worden und zwei weiiere wahrſcheinlich. in Deutſchland eine neue deutſche Heilkunde, wie teilweiſe fälſchlich angenommen wird, ſondern aus der Erkenntnis einer notwendigen Syntheſe von Schulmedizin und Naturheilkunde heraus. Mit der Einführung der Pflichtfoxtbildung begannen wir 1935. Wir ließen zunächſt die Pflichtfortbildung des Land⸗ und Klein⸗ ſtadtarztes anlaufen. Der Land⸗ und Kleinſtabtarzt hat infolge der teilweiſe großen Entfernungen zu den nächſten Krankenhäuſern und zu Fachärzten die größte Verantwortung der Volksgeſundheit gegen⸗ über zu tragen. Mit dem Jahre 1936 ſetzte auch die Pflichtfortbildung des Großſtadͤtarztes ein. Or⸗ Das Kampjgebiet in Ehina wird größer Neue chineſiſche Truppen im Anmarſch— Die Fapaner weiſen Angriffe der Sentralarmee ſiegreich ab diub London, 22. Auguſt. Nach Meldungen aus Peiping haben ſich die Feindſeligkeiten in Nordchina auf einen neuen Front⸗ abſchnitt ausgedehnt. Nach einer japaniſchen Mel⸗ dung aus militäriſcher Quelle ſind chineſiſche Trup⸗ pen auf der Peiping⸗Nankau⸗Eiſenbahnlinie rund 100 Kilometer nöröͤlich von Peiping vorgeſtoßen und haben die japaniſchen Stellungen in Lianghſiang unter Feuer genommen. Wie es heißt, hat ſich der Kampf zugunſten der japaniſchen Streitkräfte ent⸗ wickelt. Gleichzeitig ſtießen chineſiſche Truppen auf Mandſchukuo durch Nord⸗Tſchachar vor. Nach japaniſcher Quelle ſchätzt man die chineſiſchen Streitkräfte der Zentralarmee im Norden auf rund 95000 Mann. Die an der Peiping⸗Hankau⸗Eiſen⸗ bahn konzentrierten Truppen werden mit 124000 angegeben. Weitere 180 000 Chineſen ſollen für eine Einkreiſung der Provinzen Hopei und Tſchachar beſtimmt ſein. Schwere Kämpfe am Naukau⸗Paß anb. Peiping, 22. Auguſt. In außerordentlich ſchwere Kämpfe, die augen⸗ blicklich am Nankau⸗Paß ſtattfinden, ſind, wie ver⸗ lautet, zwei japaniſche und drei chineſiſche Diviſionen verwickelt. Nordweſtlich, in der Gegend von Huailai, ſtehen noch zwei chineſiſche Hilfsdiviſionen, * Die Kwantung⸗Armee im Kampf mit innermongo⸗ liſchen Tſchachar⸗Truppen dnb. Tokio, 22. Auguſt. Die japaniſche Kwantung⸗Armee meldet ſchwere Kämpfe mit innermongoliſchen Verbänden der chine⸗ ſiſchen Tſchachar⸗Armee nördlich von Schangpei an der Karawanenſtraße Urga—Kalgan. Japaniſche Flugzeuge griffen in den Kampf ein. Es wird das Ziel verfolgt, die von Kalgan heran⸗ rückenden chineſiſchen Verſtärkungen für die am Nankau⸗Paß kämpfenden Zentraltruppen aufzuhalten. — Siegreiche Gefechte der Japaner ſüdlich von Peiping dub. Tokio, 22. Auguſt. Wie die Agentur Domei meldet, haben die Japa⸗ ner die erſten größeren Gefechte mit den Truppen der Zentralregierung ſiegreich beendet. Es handelt Peiping⸗Hankau⸗Bahn. Nach durchgreifender Artil⸗ lerievorbereitung ſtürmten die japaniſchen Truppen bei Lianghſiang ſüdlich von Peiping und räumten die chineſiſchen Stellungen auf. Die Kämpfe waren durch anhaltende Regenfälle und Ueberſchwemmungen außerordentlich erſchwert worden. Die chineſiſchen Truppen haben ſich in der Richtung der Hauptſtel⸗ lung der Zentralarmee zurückgezogen. Kriegszuſtand für Korea verkündet dnb. Tokio, A. Auguſt. Der Kommandeur der japaniſchen Armee in Korea, General Koiſo, weiſt in einem Aufruf an die Bevöl⸗ kerung Koreas auf die Möglichkeit der weiteren Ver⸗ ſchärfung des Konfliktes zwiſchen Japan und China hin. Koreas ſtrategiſche Lage lege ſeinen Bewohnern beſondere Verpflichtungen auf, weshalb man auch die Verkündung des Kriegszuſtandes für Korea beſchloſ⸗ ſen habe. Das Hauptaugenmerk ſei auſ Stärkung der Luftverteidigung gerichtet, um jeden chineſiſchen Luftangriff unmöglich zu machen. Sowjetmarſchall Blücher in der Mongolei dnb. Tokio, 22. Auguſt. Der neue ſowjetruſſiſche Botſchafter für Tokio, Slavutſky, wurde auf ſeiner Fahrt nach der japani⸗ ſchen Hauptſtadt von japaniſchen Journaliſten um eine Stellungnahme zum chineſiſch⸗japaniſchen Kon⸗ flikt gebeten. Er lehnte jedoch jede Aeußerung dazu ab. Die Annahme aber, daß ſich Marſchall Blücher in der Mongolei aufhalte, ſei nach ſeinem Dafürhal⸗ ten richtig. Der Londoner amerikaniſche Botſchafter unerwartet nach Waſhington abgereiſt — London, 22. Auguſt.(U..) Der amerikaniſche Botſchafter in England, Bing⸗ ham, iſt am Samstagnachmittag ein Uhr an Bord des Dampfers„Empreß of Britain“ von South⸗ ampton nach Amerika abgereiſt. reiſe Binghams hat in diplomatiſchen und politi⸗ ſchen Kreiſen lebhaftes Auſſehen hervorgerufen und von der amerikaniſchen Botſchaft wurde zugegeben, daß Binghams Reiſe nach Amerika„unerwarteter Natur“ ſei, da er zur Schnepfenjagd nach Schott⸗ 1. 6 land zu fahren beabſichtigt hatte. ſich um den ſehr wichtigen Frontabſchnitt an der Die Londoner Abendzeitung„Evening Standard“ will erfahren haben, daß der amerikaniſche Botſchaf⸗ ter in London von Rooſevelt eine dringende Auffor⸗ Regierung davon in Kenntnis geſetzt, daß die tſche⸗ Die plötzliche Ab⸗ * amtlichen engliſchen Kreiſen ſchenkt man Mel⸗ derung erhalten habe, nach Waſhington zu kommen und mit Rooſevelt und anderen Regierungsſtellen die internationale Lage, beſonders die fernöſtliche Kriſe, zu beſprechen. Eine Beſtätigung dieſer Mel⸗ dung war jedoch von der Londoner amerikaniſchen Botſchaft nicht zu erhalten. Das gleiche Blatt veröffentlicht auch eine tele⸗ phoniſche Unterredung mit Bingham, nach der der amerikaniſche Botſchafter erklärte:„Ich ſahre nach Waſhington, um mit Rooſevelt und Hull zu konfe⸗ rieren. Das iſt alles, was ich Ihnen ſagen kann. Ich werde mich nur kurze Zeit in Waſhington auf⸗ halten.“ Man erwartet, daß Bingham etwa zehn Tage in Waſhington verbringen und dann ſofort die Rück⸗ reiſe nach England antreten dürfte. Es wird ver⸗ mutet, daß die Möglichkeit gemeinſamer engliſcher und amerikaniſcher Schritte in der fernöſtlichen Kriſe den Gegenſtand der Konferenzen zwiſchen Bingham, Rooſevelt und Hull bilden wird. Nur perſönliche Gründe? — Waſhington, 22. Auguſt. Uu..) Zu der plötzlichen Abreiſe des amerikaniſchen Botſchafters in London, Bingham, nach Waſhington wurde hier von Staatsſekretär Hull erklärt, daß Bingham lediglich aus perſönlichen Gründen nach Amerika zurückkehre. Die Regierung habe ihn nicht gebeten, nach Waſhington zu kommen. Eine merkwürdige Verteidigung! Tſchechoflowakiſche Erklärung an England — London, 21. Auguſt.(U..) Die tſchechoſlowakiſche Regierung hat die engliſche choſlowakiſche Haltung Portugal gegenüber in der Waffenlieferungsangelegenheit, die zum Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Portugal und der Tſchechoſlowakei führte, das Ergebnis völlig un⸗ abhängiger Erwägungen Prags war und keineswegs die Folge irgendeines Druckes der Moskauer Re⸗ gierung auf Prag darſtellte. Zwiſchen Moskau und Prag habe über die Frage keine Fühlungnahme ſtatt⸗ gefunden. dungen, nach denen angeblich die von der Tſchecho⸗ ſlowakei nicht erfüllten Waffenlieferungsverträge gehalten. Kurſe über ſpeziellere Fachgebiete handhaben es auch andere Länder, die teils in Uni⸗ verſitätsinſtituten, teils in nunmehr nach England vergeben worden ſeien, kei⸗ nen Glauben. Weilerer Vormarſch der Nalionalen in Rordſpanien ganiſatoriſch iſt die geſamte ärztliche Fortbildung in Deutſchland in zwei Hauptabteilungen aufgeteilt, und zwar: 1. die Pflichtfortbildung, 2, die fakultative Fortbildung. Jeder deutſche Arzt, bis auf gewiſſe beſonders ge⸗ lagerte Ausnahmefälle, wie z. B. Dozenten Amts⸗ ärzte uſw., muß. im Laufe von je fünf Jahren an einem Pflicht⸗ ſortbildungskurſus teilnehmen. Der Pflichtfortbildungskurſus beträgt für die Land⸗ ärzte drei Wochen. Den größten Teil der Großſtadt⸗ ärzte bilden wir zunächſt noch in beſonderen Ausbil⸗ dungskurſen an ſeinem Wohnort fort. Jeder Arzt hat die Möglichkeit, ſich beſonders in ſolchen Fällen fortzubilden, in denen er gewiſſe Mängel merkt, oder aber für die er eine beſondere Vorliebe hat. Auch beſondere Betriebsbeſichtigungen werden vorgenom⸗ men. Ein Arzt, der ſeinen Patienten auch in ſeiner Arbeitstätigkeit, in ſeinen beſonderen Arbeits⸗ und Lebensbedingungen kennt, iſt ſo viel beſſer in der Lage, ſeine Kranken und ihre Leiden, aber auch die Grenzen ihrer Leiſtungsfähigkeit beurteilen zu kön⸗ nen. Im allgemeinen vertreten ſich unſere Aerzte gegenſeitig. Wenn der fortzubildende Arzt einen Vertreter wünſcht, ſind wir ihm behilflich. Dr. Blome wies dann darauf hin, daß 1935 dem Rudolf⸗Heß⸗Krankenhaus in Dresden eine ärztliche Fortbildungsſchule angegliedert wurde zwecks ernſt⸗ hafter Forſchung im Rahmen der Syntheſe der Schul⸗ meöizin und Naturheilkunde. In Zukunft werden wir vier Akademien für ärztliche Fortbildung u Deutſchland haben, und zwar die Berliner, die Dresdner, die Hamburger und die Münchener Akademie. Während die Berliner Akademie ihren bisherigen umfaſſenden Charakter beibehalten wird, wird die Dresdner Aka⸗ demie ſich insbeſondere mit dem Problem der Natur⸗ heilkunde im Rahmen der Geſamtmedizin beſchäf⸗ tigen. Es iſt beabſichtigt, der Hamburger Akademie beſonder. Lehrgänge über Tropenhygiene und Tro⸗ penkrankheiten, ſowie allgemeinhin über Fragen der Ueberſeemedizin anzugliedern. Die geplante Mün⸗ chener Akademie wird verſuchen, die Tätigkeit und Vorſorge des A: tes am ſchaffenden Menſchen in eng⸗ ſter Berührung mit ſeinem Arbeitsplatz in den Vor⸗ dergrund zu ſtellen. Auf Grund eines beſonderen Studiums in der Arbeitsphyſiologie und der geſamten Frühſchäden ſoll der Arzt mit der Möglichkeit der Verhütung oder gar der Vermeidung von Krankhei⸗ ten vertraut gemacht werden. Der Redner wies darauf hin, daß neben den Aka⸗ demien die Geſellſchaften und Vereinigungen von Aerzten in ihrer Tätigkeit für die ärztliche Fort⸗ bildung weitgehend gefördert werden. Es iſt inter⸗ eſſant, daß trotz Einführung der Pflichtfortbildung die Beteiligung an der freiwilligen Fortbildung er⸗ heblich ſtieg. Auch die Fortbildung des Facharztes in ſeinem Sonderfach iſt in der Umorganiſation be⸗ griffen. Dieſe wird vorausſichtlich noch in dieſem Jahre anlaufen. Beſonders wichtig für den Facharzt iſt es, ſich auf außerdeutſchen internationalen Kurſen fortzubilden. Eine planmäßige Inangriffnahme der Frage des internationalen Austauſches von Lehrern und Ler⸗ nenden wurde von Dr. Blome als eine außer⸗ ordentlich wichtige Aufgabe des Kongreſſes bezeichnet. Schließlich ergriff Profeſſor Dr. Oberling von der Mediziniſchen Fakultät Paris das Wort, um im Namen der ausländiſchen Teilnehmer den Kon⸗ greß zu begrüßen. Profeſſor Oberling gab dann einen Ueberblick über das ärztliche Fortbildungs⸗ weſen in Frankreich, um die Bedeutung der Patho⸗ logiſchen Anatomie für den Fortbildungsunterricht zu behandeln. Die ärztliche Fortbildung in anderen Staaten In der erſten Nachmittagsſitzung am Samstag des Internationalen Kongreſſes für ärztliche Fortbil⸗ dung in Berlin berichteten verſchiedene Vertreter europäiſcher und außereuropäiſcher Staaten über den Stand und die Verhältniſſe der ärztlichen Fortbil⸗ dung in ihren Ländern. Beſonderes Intereſſe fan⸗ den die Ausführungen über die ärztliche Fortbildung in Japan. Ausbildung und Studentenweſen ſind in Japan ſtark durch Deutſchland beeinflußt worden. Die ärztliche Fortbildung iſt allerdings nicht wie in Deutſchland Pflicht. Wie aber der japaniſche Ver⸗ treter ausführte, wird durch längere Studienreiſen in der ganzen Welt, die durch den Staat ſinanziert werden, den japaniſchen Aerzten, insbeſondere aber den Wiſſenſchaftlern, die Möglichkeit einer weitgehen⸗ den Fortbildung gegeben. In Ttalien werden dem praktiſchen Arzt und auch dem Landarzt von Univerſitätsprofeſſoren an Sonn⸗ tagen Vorträge aus den neueſten Forſchungsgebieten Gleichzeitig werden, wie in Deutſchland, gehalten. So Fachgeſellſchaften und durch Zeitſchriften bemüht ſind, den Arzt ſtändig auf dem aufenden zu halten und ihn in gewiſſen For⸗ ſchungsgebieten weiterzubilden. 9 2. Seite/ Nummer 385 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. Auguſt 1937 Londoner Stimmen zur Muſſolini⸗Rede Kritiſche Lage im Mittelmeer (Von unſerem Londoner Vertreter) + London, 22. Auguſt. Dank ihrem freundlichen Ton gegenüber England und ihrer maßvollen Haltung gegenüber Frankreich wird die Rede Muſſolinis in Sizilien hier als ein nicht ungünſtiger Auftakt zu den diplomatiſchen Ver⸗ handlungen betrachtet, die Mitte September beginnen ſollen. Der italieniſche Staatschef hat nach Anſicht maß⸗ geblicher, insbeſondere dem Premierminiſter naheſtehender Kreiſe das Richtige getroffen, Indem er ſich noch einmal in allgemeiner Form die Beſeitigung des zwiſchen den beiden Ländern ange⸗ häuften Mißtrauens angelegen ſein ließ, im Ver⸗ trauen darauf, daß die ſachlichen Meinungsverſchie⸗ denheiten in verbeſſerter Atmoſphäre leichter zu löſen ſein werden. Allerdings ſpiegelt dieſe Auffaſſung auch die ganze Ungewißheit w' er, die einſtweilen noch in konkreten Fragen herrſcht, wie ſie jeder Ver⸗ ſuch einer Neuordnung im Mittelmeer auſwerfen muß. Die abeſſiniſche Frage bereitet den Engländern zur Zeit keine allzu große Sorge obwohl Kabinetts⸗ beſchlüſſe über das in Genf einzuſchlagende Verfah⸗ ren, das zur Ausſchaltung des ehemaligen Negus führen ſoll, noch nicht gefaßt zu ſein ſcheinen. Man ſieht jedenfalls in der Rede Muſſolinis eine Beſtäti⸗ gung dafür, daß die Italiener in dieſem Zuſammen⸗ hang keine Forderungen ſtellen werden, die das eng⸗ liſche Kabinett in Verlegenheit gegenüber ſeiner öffentlichen Meinung und gegenüber Frankreich bringen würden. Gleichzeitig wird jedoch die Lage im Mittelmeer ſelbſt ſeit einigen Tagen hier wieder recht ungünſtig beurteilt. Der am Dienstag gefaßte Miniſterbeſchluß zur Abwehr unbeſchränkter U⸗Boot⸗Angriffe iſt ein Zeichen dafür, daß nach engliſcher Auffaſſung eine Verſchlechterung eingetreten iſt, die nicht ohne Ein⸗ fluß auf die Beziehungen zu Rom bleibt. dnb. München, 22. Auguſt. Am Samstagvormittag wurde wie die NSc mel⸗ det, die Tagung des Reichsrechtsamtes der NS DAP in München mit allen Vertretern der Rechtsſtellen der Partei, der Gliederungen und der angeſchloſſe⸗ nen Verbände im Rathausſaal fortgeſetzt. Nach kur⸗ zen einführenden Worten des Reichsleiters des Reichsrechtsamtes, Reichsminiſter Dr. Haus Frank, begannen ſofort die Referate der Amtsleiter des Reichsrechtsamtes. In umfaſſender Form wurden darin von den Mitarbeitern dieſer Zentralſtellen der ideellen und ſachlichen Rechtsarbeit der Bewegung ſämtliche Gebiete beſprochen, die überhaupt unter dem Geſichtspunkt öer Rechtspolitik der NSDAꝰ behandelt werden können. Amtsleiter Barth, Leiter des Amtes für Rechts⸗ politik im Reichsrechtsamt, ſprach über: „Nationalſozialiſtiſche Rechtspolitik“ In grundſätzlichen Ausführungen behandelte der Redner zunächſt Weſen und Bedeutung der rechts⸗ politiſchen Arbeit in der Bewegung: Aufgabe der Rechtspolitik iſt es, dafür zu ſorgen, daß das Recht als umfaſſende, völkiſche Lebens⸗ und Arbeitsord⸗ nung ſo geſtaltet wird, wie es den Lebensnotwendig⸗ keiten und Lebenszielen des deutſchen Volkes ent⸗ ſpricht. Damit kommt der Rechtspolitik im Rahmen der geſamten politiſchen Arbeit eine beſondere und umfaſſende Bedeutung zu. So wie das Recht alle Bereiche dͤͤes Lebens der Gemeinſchaft und ihrer Einzelglieder erfaßt, erſtreckt ſich auch die Funktion der Rechtspolitik auf die verſchiedenſten politiſchen Aufgabengebiete. Die Erfüllung der politiſchen Ziele und Aufgaben vollzieht ſich grundlegend in der Rechtsgeſtaltung. Aus der Berufung der Bewegung zur politiſchen d. h. oberſten und umfaſſenden Füh⸗ rung des deutſchen Volkes ergibt ſich deshalb ohne weiteres auch die Berufung zur Führung in der Rechtsge⸗ ſtaltung. 1 Hinzu kommt die Berufung der Bewegung zur Er⸗ Deutſchland das zweitgrößte Milcherzeugungsland der Welt Reichsminiſter Darré eröffnet den XI. Milchwirtſchaftlichen Kongreß db. Berlin, 22. Auguſt. Bei der Eröffnung des Xl. Milchwirtſchaftlichen Weltkongreſſes am Sonntag im Plenarſaal der Kroll⸗ oper hielt der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft, Reichsbauernführer R. Walther Darré mit das Geſehene und Gehörte weiter verarbeitet und belebt. Sie werden aus allem den Eindruck gewinnen, daß Deutſchlands Milchwirtſchaft eine beſondere Stellung einnimmt; Deutſchland iſt das zweitgrößte Milcherzengungs⸗ land der Welt und gleichzeitig zweitgrößter Im⸗ folgende Rede:—— „Ich habe die hohe Ehre und oͤie große Freude, Sie dex Eröffnung des Xl. Milchwirtſchaft⸗ Atko lichen Weltkongreſſes namens des Führers und Reichskanzlers, der Reichsregierung und beſonders namens der Schirmherren des Kongreſſes begrüßen zu dürfen. Der Xl. Milchwirtſchaftliche Weltkongreß ſoll in Fortführung bewährter Tradition früherer⸗ Kon⸗ greſſe einen Austauſch wiſſenſchaftlicher Erkenntnis und praktiſcher Erfahrungen zum Beſten der Milch⸗ wirtſchaft und der Verbraucher in der ganzen Welt ermöglichen. Wir haben uns zur Vorbereitung und Durchführung gern zur Verfügung geſtellt und freuen uns, daß die vom deutſchen Kongreßveranſtal⸗ ter geſtellten 25 wiſſenſchaftlichen Fragen ein ſo leb⸗ haftes Intereſſe in aller Welt gefunden haben. Wir danken allen Verfaſſern der etwa 400 eingegangenen Berichte für die geleiſtete Arbeit und für die ge⸗ gebenen Anregungen die eine wertvolle Unterlage der vorgeſehenen Diskuſſionen ſein werden. Ich danke dem Weltmilchverband für ſeine bei der Kongreßvorbereitung bereitwilligſt gewährte Unterſtützung, die uns die Sicherheit gab, bei den Fragen an die ſchon geleiſtete Arbeit des Weltver⸗ bandes anzuknüpfen und bei der Geſtaltung des Kongreſſes die Erfahrungen früherer Veranſtaltun⸗ gen nutzbar zu machen. Es iſt mir ein Bedürfnis, in dieſem Zuſammenhang dem vom Weltverband gebildeten Internationalen Beirat für ſeine wert⸗ volle Mitarbeit bei den Vorarbeiten meinen beſon⸗ deren Dank auszuſprechen. Um unſerem Dank für die tatkräftige Unterſtützung ſichtbaren Ausdruck zu verleihen, ſchlage ich dem Kongreß vor. den Präſidenten des Milchwirtſchaftlichen Welt⸗ verbandes, Herrn Abgeordneten Maenhaut, und den Vizeyräſidenten Herrn Miniſter a. D. Poſthuma zu Ehrenpräſidenten des XI. Milch⸗ wirtſchaftlichen Weltkongreſſes zu ernennen. Ich entnehme Ihrem Beifall, ͤͤaß Sie mit meinem Vorſchlag einverſtanden ſind. Die deutſchen Bauern, Landwirte und Molkereifach⸗ leute werden ihren ausländiſchen Kollegen gern alles zeigen, was für ſie von Intereſſe ſein kann. Sie werden ihnen Gelegenheit geben, im Anſchluß an die wiſſenſchaftlichen Tagungen praktiſche Betriebe zu beſichtigen, ſie werden ihnen Einblick geben in die deutſchen Viehraſſen, in die Milchgewinnung, in die Be⸗ und Verarbeitung, in andere Einrichtungen land⸗ wirtſchaftlicher Art, in die Kulturarbeiten, mit denen der deutſche Bauer u. Arbeitsmann den Bodenmangel zu mildern ſucht. Das Buch„Die deutſche Milch⸗ wirtſchaft in der Gegenwart“ gibt Einblick in die organiſatoriſchen Verhältniſſe der deutſchen Milch⸗ wirtſchaft, wie ſie nach Oroͤnung des Milchmarktes geſtaltet worden ſind. In der Ausſtellung haben Sie bereits einen Ueberblick bekommen über die Spitzenerzeugniſſe der ausſtellenden Länder, über den neueſten Stand der Molkereimaſchinen und geräte und über die Geſtaltung der Milchwirtſchaft in den verſchiedenen Ländern und zu verſchiedenen Zeiten. In den Vorträgen der Generalberichterſtatter und in der nachfolgenden Diskuſſion werden Sie unterrichtet über eine Reihe von Einzelfragen, die nach unſerer Auffaſſung nicht nur für die Milch⸗ wirtſchaft Deutſchlands, ſondern auch der anderen Länder zur Zeit von beſonderer Bedeutung ſind. Im Zuſammenſein der Fachleute werden Meinungen und ergänzende Erläuterungen ausgetauſcht und da⸗ frmporteur milchwirtſchaftlicher Erzeugniſſe. Der Beſtand an Milchkühen, der 10 Millionen überſchritten hat, iſt noch immer im Steigen begriffen. Es wird aber von ſeiten der deutſchen Agrarpolitik mehr Wert auf Leiſtung als auch ziffernmäßige Er⸗ höhung der Stückzahl gelegt. Die Steigerung der Lei⸗ ſtung wird angeſtrebt durch Verbeſſerung der Zucht (Körgeſetz), Milchleiſtungskontrolle, die ſeit kurzem in Deutſchland obligatoriſch ͤurchgeführt wird, verbun⸗ lung auf wirtſchaftseigenes Futter. Dieſe Maßnah⸗ men haben dazu geführt, die Milchleiſtung zu erhöhen. Auch bei weiterem Anſteigen der Milchleiſtung bleibt die Möglichkeit beſtehen, die bisherigen Mengen an Milcherzeugniſſen, insbeſondere Butter und Käſe, von den Exportländern aufzunehmen, ſoweit dieſe be⸗ reit ſinoͤ, deutſche Waren als Gegenleiſtung zu be⸗ ziehen. Dieſe Möglichkeit wird ſogar verſtärkt, da Deutſchland durch eine umfaſſende Fettbewirtſchaf⸗ tung den milchwirtſchaftlichen Erzeugniſſen den ihnen gebührenden Platz in der Verſorgung geſichert hat. Im übrigen hat Deutſchland ähnliche Probleme der Milchwirtſchaft wie die meiſten der hier vertre⸗ tenen Länder. Die Frage der Trinkmilchverſorgung und des Werkmilchpreiſes. Wir haben dieſe Pro⸗ bleme bewältigt durch Zuſammenfaſſung aller Grup⸗ pen der Milchwirtſchaft in einer Hauptvereinigung der deutſchen Milchwirtſchaft, durch eine einheitlich geleitete Marktordnung und Ausſchaltung unwirt⸗ ſchaftlicher Koſten, Abgrenzung der Milcheinzugsge⸗ biete und Beſeitigung unwirtſchaftlicher Konkurrenz. Wir haben dafür geſorgt, daß die dadurch geſchaffene Machtſtellung nicht ausgenutzt wird zu Laſten des Verbrauchers. Wir haben die Preiſe auf einer Höhe gehalten, die für den Erzeuger die Geſtehungskoſten deckt und für den Verbraucher tragbar iſt. Wir haben von Preiserhöhungen in Zeiten der Knappheit abge⸗ ſehen, dafür aber in Zeiten des Ueberfluſſes den Preis gehalten. Der Ausgleich in der Prooduktion zur Zeit der Milchſchwemme und die Verſorgung in Zeiten der Knappheit wird durch die von mir geſchaf⸗ fene Reichsſtelle für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette durchgeführt. Seit November 1934 iſt der Butterpreis in Deutſchland jahrein, jahraus trotz ſchwankender Produktion der gleiche. Hand in Hand mit dieſen organiſatoriſchen Maß⸗ nahmen hat die deutſche Wiſſenſchaft ſich mit den Fra⸗ gen der Erzeugung, Qualitätsförderung, Haltbarkeit, Be⸗ und Verarbeitung von Milch befaßt und die Praxis mit neuen Erkenntniſſen unterſtützt. Es iſt mir in dieſem Zuſammenhang ein Bedürfnis, der Wiſſenſchaft für dieſe Arbeit zu danken. Ich ſchlage deshalb vor, den unter uns weilenden Altmeiſter der allbekannten Prof. Dr. Weigmann gleichfalls zum Ehrenpräſidenten des Kongreſſes zu ernennen. Ich danke Ihnen für den Beifall. Zum Schluß möchte ich der Hoffnung Ausdruck ge⸗ ben, daß Sie bei Beendigung des Kl. Milchwirtſchaft⸗ lichen Weltkongreſſes nicht nur in fachlicher Hinſicht Anregungen erhalten haben, ſondern daß Sie auch an⸗ genehme Erinnerungen an die Tage in Deutſchland mitnehmen, und daß Sie als Freunde Deutſchlands ſcheiden. Möge der Kongreß zum gegenſeitigen Ver⸗ ſtändnis auch in allgemeinen Fragen des Lebens bei⸗ tragen und zu ſeinem Teil dazu helfen, alle frieoͤlie⸗ benden Völker näherzubringen. In dieſem Sinne eröffne ich den XI. Milchwirt⸗ ſchaftlichen Weltkongreß.“ den mit einer eingehenden Futterberatung, Umſtel⸗ deutſchen Milchwirtſchaft und ⸗Wiſſenſchaft; den Ihnen Die Tagung des Reichsrechtsamtes Die Leiter der Rechtsämter über ihre Aufgaben forſchung und Vertretung des Volkswillens auch auf dem Gebiete des Rechts. In dem Reichsrechtsamt, das bewegungsgeſchicht⸗ lich die Stellung einer zentralen Rechtsſtelle der Partei einnimmt, haben der Führer und ſein Stell⸗ vertreter die zur rechtspolitiſchen Arbeit berufene Parteidienſtſtelle. Dieſe Arbeit wird insbeſondere geleiſtet vom Amt für Rechtspolitik im Reichsrechts⸗ amt. Sie beſteht vor allem in der Sammlung, Prü⸗ fung und Verwertung der zahlreichen rechtspoliti⸗ ſchen Anregungen, die von den Gaurechtsämtern, von ſonſtigen Parteidienſtſtellen und aus den Kreiſen der Partei⸗ und Volksgenoſſen eingehen, ferner in der Ausarbeitung von Vorſchlägen zur Rechtsgeſtaltung und Rechtserneuerung in enger Zuſammenarbeit mit den anderen beteiligten Parteiſtellen; dazu kommt die Mitwirkung bei der offiziellen Beteiligung der Partei bei der Rechtsgeſetzgebung und damit die Prüfung und Begutachtung amtlicher Geſetzesent⸗ würfe und die Mitarbeit bei den rechtspolitiſchen Verhandlungen mit den Reichsminiſterien. Der Rebner ging nach Entwicklung dieſer Grund⸗ ſätze noch auf einige zur Zeit Bearbeitung befind⸗ liche rechtspolitiſche Aufgaben ein, ſo z. B. auf die Neureg. ic der Angeſtelltenerfindung des Jugend⸗ arbeitsrechtes, des Eheſcheidungsrechtes, des Rechts der unehelichen Kinder; eingehend erörtert wurde die politiſche und weltanſchauliche Bedeutung des Strafrechts und die bisherige rechtspolitiſche Ent⸗ wicklung der Strafrechtserneuerung. * Amtsleiter über: „Nationalſozialiſtiſche Rechtserziehung“. Der Redner ſtellte einleitend heraus, wie weſent⸗ lich es iſt, daß nationalſozialiſtiſche Geſetze nicht mehr im alten überlebten Sinne angewendet werden. Wie die Rechtsgeſtaltung iſt auch die Sorge für eine rich⸗ tige Rechtsanwendung hervorragend Sache der Partei, der die Erziehung aller Deutſchen und da⸗ mit auch die Erziehung der deutſchen Rechtswahrer aller Grade zu wahrhaften Nationalſozialiſten ob⸗ liegt. Dieſe Aufgabe ſucht das Amt für Schulung im Reichsrechtsamt zu löſen, und zwar mit Hilfe von geſchloſſenen Rechtswahrerlehrgängen im ganzen Reich, ferner durch die Einbeziehung der Rechts⸗ wahrer in die Schulungsarbeit der Partei und ſchließlich durch die Verſammlungen des NS⸗Rechts⸗ wahrerbundes. Der Nationalſozialismus läßt auch dem Rechtswahrer Spielraum zur Entfaltung ſeiner rechtsſchöpferiſchen Kräfte, er bejaht die richterliche Unabhängigkeit; ſie darf aber kein Freibrief für verſteckte Angrifſe gegen die Gemeinſchaft ſein, * Gauweiler, Reichsrechtsamt, ſprach Hauptſtellenleiter Dr. Berckholtz, Leiter des Amtes für Rechtsverwaltung im Reichsrechtsamt ſprach über die 3309 4 e—6 „Rechtshilfe der Partei.“ Der Redner wies zunächſt darauf hin, daß die we⸗ ſentlichſte Auſgabe ſeines Amtes in der Betreuung der NSDApP als Körperſchaft des öffentlichen Rechts beſtehe in der Wahrung der Eigengeſetzlichkeit der Partei, wie ſie durch den ſiegreichen Kampf des Füh⸗ rers und ſeiner Bewegung geſchaffen iſt. Sodann be⸗ handelte er Fragen des Rechtsſchutzes, der auch heute noch Parteigenoſſen und Angehörigen der Gliederun⸗ gen in bewegungswichtigen und bewegungsbedingten Angelegenheiten durch Stellung eines Rechtsanwalts gewährt wird, und zwar in ſtraf⸗, diſziplinar⸗ und verwaltungsrechtlichen Sachen. Einen weſentlichen Teil der Arbeit nimmt die all⸗ gemein gewährte Rechtshilſe ein. Sie beſteht nicht in der Betreuung Minderbemittelter, ſondern vor allem in einer Hife für diejenigen, bei denen die Voll⸗ ſtreckung oder überhaupt die Folgen einer gericht⸗ lichen Entſcheidung zu unbilligen, Volksempfinden widerſprechenden Härten führen. Er gibt die Prüfung des Prozeßſtoffes, daß gegen die er⸗ laſſene Entſcheidung durch einen ordentlichen Rechts⸗ behelf nicht mehr angekämpft werden kann, und er⸗ ſcheint es mit Rückſicht auf die Sachlage und die Per⸗ ſon des Geſuchſtellers erforderlich, ſo wird durch perſönl che Fühlungnahme mit dem Geg⸗ ner oder auch im Einvernehmen mit ſtaatlichen Dienſtſtellen verſucht, offenſichtliche Unbilligkeiten zu verhindern. Dieſer Weg hat nicht ſelten zum Erfolg geführt. Amtsleiter Eiſenlohr, Leiter des Amtes für Rechtsbetreuung im Reichsrechtsamt, ſprach über „Die Rechtsbetreuung des deutſchen Volkes“. Aus dem bei der Machtübernahme beſtehenden Durcheinander von Wohlfahrts⸗ und privaten Ein⸗ richtungen hat die Partei eine ſtraff aufgezogene Organiſation geſchaffen, der die Betreuung jedes minderbemittelten deutſchen Volksgenoſſen in allen Rechtsangelegenheiten obliegt. Zur Zeit beſtehen mehr als 1500 Rechtsbetreuungsſtellen, in denen mehr als 15 000 deutſche Anwälte ehrenamtlich tätig ſind; in vielen Hunderttauſenden von Fällen haben ſie Volksgenoſſen beraten, Sachen im Gütewege bei⸗ gelegt und ſo zur Befriedung des Rechtslebens bei⸗ getragen. Der Redner betonte dann den urſprünglichen und alleinigen Führungsanſpruch der NSDApP auf dem Gebiete der Rechtsberatung, die allgemein vom Reichsrechtsamt vorgenommen wird, aber auch ande⸗ ren Stellen obliegt, und zwar auf den Sondergebie⸗ ten, die mit den Hauptaufgaben dieſer Inſtanzen aufs engſte verknüpft ſind. Zur Vermeidung von Unſtimmigkeiten ſind ſogenannte Abgrenzungsver⸗ einbarungen getroffen, deren Einhaltung vom Reichs⸗ rechtsamt überwacht wird. 4 Nach den Referaten ergriff Reichsleiter Reichs⸗ miniſter Dr. Hans Frauk das Wort, um das Ergeb⸗ nis dieſer Arbeitstagung noch einmal zuſammenzu⸗ faſſen. Er teilte unter allgemeiner Zuſtimmung mit, daß dem Wunſche der Teilnehmer entſprechend nun⸗ mehr regelmäßige Zuſammenkünfte zuſtandekommen würden, um die Spezialaufgabe, die die Geſamtbewe⸗ gung auf dem Gebiete des Rechts einheitlich zu ver⸗ treten hat, zu erörtern. Dieſer Arbeitskreis der Rechtsſtellen der Partei, ihrer Gliederungen und an⸗ geſchloſſenen Verbände werde dann die Grundlagen ſichern, um in einheitlicher Richtung und klarer methodiſcher Zielſetzung den Kampf für die Durche ſetzung der nationalſozialiſtiſchen Rechtsidee weiter⸗ zuführen. 5 Interne Arbeitsſitzungen beſchloſſen dieſe erſte große Tagung des Reichsrechtsamtes der NSDAP. iieeeeeeeerreeee——————— eee Landarbeiter aus dem Ausland in Deutſchland dnb. Berlin, 22. Augugſt. Der alljährliche Arbeitermangel in der deutſchen Landwirtſchaft hat dͤazu geführt, daß auch in dieſem Jahr in größerer Zahl Landarbeiter aus Oeſterreich, der Tſchechoſlowakei uſw. im Reich beſchäftigt wurden. Teils handelt es ſich dabei um Wanderarbeiter, die nur den Sommer über im Reich bleiben, teils wur⸗ den Verträge für ein oder zwei Jahre abgeſchloſſen. Die Anwerbung erfolgte durch amtliche reichsdeutſche Werber unter Mitwirkung der zuſtändigen auslän⸗ diſchen Behörden, die auch in jedem Fall zu den ver⸗ einbarten Arbeits⸗ und Lohnbedingungen ihre Zu⸗ ſtimmung gegeben haben. Dieſe Bedingungen ſind die gleichen, die für reichsdeutſche Landarbeiter gelten. So erhält bei⸗ ſpielsweiſe ein leoiger Arbeiter neben freier Unter⸗ kunft und Beköſtigung durchſchnittlich 30 bis 40 Mark im Monat Barlohn, eine Arbeiterin 25 bis 35 Mark. Bei Akkordarbeit erhöht ſich der Lohn um 30 v..; auch Wanderarbeiter erhalten entſprechend ihrer be⸗ ſonderen Leiſtung mehr. Abgezogen wird davon le⸗ diglich der geſetzliche Steuerſatz und Beiträge zur So⸗ zialverſicherung, alſo insgeſamt nur ein kleiner Bruchteil des Lohnes. Von Beiträgen zur Arbeits⸗ loſenverſicherung ſind die Landarbeiter ſrei. Natürlich wird alles getan, um den Arbeits⸗ kameraden aus dem Ausland den Aufenthalt in Deutſchland ſo angenehm wie möglich zu machen. Wo es ſich durchführen läßt, wird auch die Ver⸗ pflegung den jeweiligen Gebräuchen angepaßt. Sollten ſich aber doch einmal Unzuträglichkeiten er⸗ geben, ſo ſtehen dem Arbeiter jederzeit amtliche Stellen, vor allem die Arbeitsämter, zur Verfügung, die berechtigten Beſchwerden abhelfen. Angeworben werden nur ſolche Arbeiter, die ſich auch wirklich für die Landarbeit eignen. Dieſe kom⸗ men im allgemeinen von ihrem Heimatort unmittel⸗ bar an die Arbeitsſtelle. Solche Arbeiter dagegen, die ohne Anwerbung zu uns kommen, werden an der Grenze zunächſt der Sammelſtelle zugeführt, wo ſie ärztlich unterſucht und auf ihre berufliche Eig⸗ nung überprüft werden. Dann erſt geht die Reiſe weiter an den Arbeitsplatz. Der Aufenthalt an den Sammelſtellen dauert in der Regel einen Tag. Die dort vorgenommene Unterſuchung iſt auch deshalb notwendig, um feſtzuſtellen, ob der betreffende Ar⸗ beiter den Vorausſetzungen entſpricht, die mit der ausländiſchen Regierung für die Anwerbung verein⸗ bart worden ſind. Es iſt erfreulich, daß ausländiſche Landarbeiter in ſo großer Zahl zu uns kommen und alle Jahre wiederkehren. Das iſt vielleicht das beſte Zeichen dafür, daß ſie ſich im Reich wohlfühlen und mit den Arbeits⸗ und Lohnbedingungen zufrieden ſind. In Tailfingen wurde das Sommerlager für etwa 200 auslandsdeutſche, aus allen Teilen der Welt herbeigeeilten Erzieher feierlich eröffnet. und Erzlieherinnen Führermarke mit Aeberdruck zum Reichspasteitag diub. Berlin, 22. Auguſt. Zum diesjährigen Reichsparteitag läßt die Deutſche Reichspoſt an Stelle einer beſon deren Marke in einer beſchränkten Auflage die 6⸗Rpfg.⸗ Marken des Führerblocks in der Umrahmung mit einem Ueberdruck in ſchwarzer Farbe „Reichsparteitag Nürnberg 193?7“ ver⸗ ſehen. Der Führermarkenblock wird wieder ſo durch⸗ ſchlitzt ſein, daß die Marken auch einzeln zum Preis von 25 Rpfg. abgegeben werden können; der Zu⸗ ſchlagserlös von 19 Rpfg. ſoll wieder dem Fonds des Führers zur Erfüllung kultureller Auf⸗ gaben zufließen. Die Marken werden vom 6. Sep⸗ tember an von den Poſtanſtalten abgegeben und vom 3. bis 5. September auch bei der von der deut⸗ ſchen Sammlergemeinſchaft der NiS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ in den Ausſtellungshallen des Zoo in Berlin veranſtalteten Ausſtellung„Sam⸗ meln am Feierabend“ vertrieben. Schriftliche Beſtellungen nimmt zu den üblichen Bedingungen die Verſandſtelle für Sammlermarken in Berlin'30 entgegen. Gefälligkeitsſtemplungen des ganzen Blocks oder einzelner Marken mit den gewöhnlichen Tagesſtempeln oder mit dem Sonder⸗ ſtempel der Berliner Ausſtellung und dem Sonder⸗ ſtempel in Nürnberg ſind zuläſſig, doch dürfen meh⸗ rere verſchiedene Stempel auf einem Markenblock nicht abgedruckt werden. Der Verkauf der im Juni d. J. erſchienenen geſchlitzten Markenblocks mit dem Aufdruck:„25 Rpfg. einſchließlich Kulturſpende“ auf dem weißen Rand wird mit Ablauf des 31. Auguſt 1937 eingeſtellt. Die Regierungen der Vereinigten Staa⸗ ten und von Braſilien geben in einer gemein⸗ ſamen Erklärung bekannt, daß ſie ſich weigerten, an irgenoͤwelchen Kontroverſen über den Vorſchlag einer Verpachtung von USA⸗Zerſtö rern an Braſilien oder andere lateinamerikaniſche Nationen teilzuneh⸗ men. Bekanntlich hatte Argen'inien gegen den Plan der Vereinigten Staaten, ſüdmerikaniſchen Staaten Kriegsſchiffe zur Verfügung zu ſtellen, Einſpruch erhoben. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer (in Urlaub) i. V. Dr. Fritz Bode Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich fiür Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhalkung: Carl Onno Eiſenbart ⸗ Handelsteil Dr. Fritz Bode„Lofaler Teil Dr Fritz Hammes⸗Svort: i. V. C. W. Fennel Südweſtdeutſche Umſchau: i. V. Richard Schönfelder Gericht: 75 t Hammes-Bilderdienſt: C. W Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Georg Kling, ſämtlich iu Mannheim Herausgeber, Drucker und Rerleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleirung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 21 000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 29500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Ful unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto dem geſunden —— — * * —— Montag, 23, Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 385 Die Stadiseite Mannheim, 23. Auguſt. Der Rückſirom der Ferienreiſenden beginnt Sehr lebhafter Fernverkehr, aber auch ſtarker Aus⸗ flugs⸗ und Stadtbeſuchsverkehr Im Bahnverkehr macht ſich der beginnende Rück⸗ ſtrom der Ferienreiſenden bemerkbar. Am vergan⸗ genen Wochenende war der Fernverkehr dem⸗ entſprechend ſehr lebhaft. Am Samstag mußte der Schnellzug D 369 Wuppertal— Oberſtdorf wegen Ueberfüllung mit den Wagen von München und Oberſtdorf in zwei Teilen gefahren werden, Wäh⸗ rend der Baden⸗Badener Woche(21. bis 30. Auguſt) muß täglich ein Vorzug zu D 192/191 mit den Wagen von Altona und Berlin nach Baden⸗Baden und um⸗ gekehrt gefahren werden. Auch der Ausflugs⸗ und Stadtbeſuchsverkehr war an beiden Tagen ſtark. An dieſem Wochenende wurde wieder eine Reihe Sonderzüge von Mannheim aus gefahren Am Samstag eilte ein Koͤ⸗Zug mit 1000 Perſonen nach Neckargemünd. Eine gleichgroße Zahl Fahrgäſte verzeichneten am Sonntag die Koͤc⸗Züge nach Karls⸗ ruhe und Fürth im Odenwald. Außerdem ſuhr am Sonntag ein Verwaltungsſonderzug nach Eberbach und zurück. Schließlich iſt noch zu erwähnen, daß am Samstag für einen Betriebsausflug der Firma Neuberger u. Co. ein Sonderzug von Schwetzingen nach Mannheim und zurück eingelegt wurde. Von Mannheim aus fuhren die Teilnehmer mit der Rhein⸗Haardtbahn nach Bad Dürkheim weiter. Im Durchlauf berührten folgende Sonderzüge den Mannheimer Hauptbahnhof: Am Samstag: Koͤ⸗Zug Düſſeldorf.—-Ueberlingen, Köc⸗Zug Düſſeldorf—Franken⸗Steinach, Koͤ⸗Zug Köln⸗Deutz—Weiler, Koͤ⸗Zug Münſter i..—Ober⸗ uhldingen Mühlhofen, Koͤc⸗Zug Kuſel—Eberbach und Kd⸗Zug Karlsruhe—Niederlahnſtein und Wies⸗ baden; am Sonntag: zwei Sonderſchnellzüge Baſel—PVliſſingen, ein Sonderſchnellzug Vliſſingen Baſel, ein Sonderzug der Landesbauernſchaft Saar⸗ Pfalz Grünſtaödt—Heilbronn und zurück und ein Koͤ⸗Zug Zell⸗Harmersbach—-Köln⸗Deutz. Beim Aeberſchreiten der Straße tödlich verletzt Polizeibericht vom 22. Auguſt Bei ſieben Zuſammenſtößen, die ſich im Laufe des Samstags innerhalb des Stadtgebietes ereigneten, wurden drei Perſonen zum Glück nur leicht vie wile tzt. Auch Fällen, mit einer Ausnahme, gering. Bei einem weiteren Zuſammenſtoß in einem nördlichen Stadtteil wurde eine Frau, die vor einem Perſonenkraftwagen die Straße überſchreiten wollte, erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie bewußtlos ins Städtiſche Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußte, wo ſie ſtar b. Die Schuldfrage iſt in dieſem Falle noch nicht geklärt. Der Fahrer des Perſonenkraftwagens wurde in Haftgenommen. Ferner ereigneten ſich am gleichen Tage zwei Verkehrsunfälle, bei denen eine Perſon ſo ſchwer verletzt wurde, daß ihre Verbringung ins Kran⸗ kenhaus erforderlich war. Gegen vier betrunkene Radfahrer, die in dieſem Zuſtand den übrigen Verkehr gefährdeten, mußte eingeſchritten werden. Wegen Trunkenheit mußten ferner fünf Per⸗ ſonen in polizeilichen Gewahrſam genommen werden. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden ſteben Perſonen angezeigt. —————— * Am Strandbad war über das Wochenende ſehr — los. Am Samstag wurden nur 500 Beſucher, o Fahrräder und 15 Kraftfahrzeuge gezählt. Am Sonntag kamen noch weniger Badeluſtige, ſo daß das Sanitätsperſonal nachmittags um 15 Uhr ſchon wie⸗ der den Heimweg antreten konnte. Die Waſſer⸗ wärme am Sonntag betrug 19 Grad Celſius. der Sachſchaden war in allen Wochenende nicht ſonderlich lebhaft. Die Einbringung der 110er-Fahnen Ganz Mannheim hatte feſtlich geflaggt— Die Fahnenkompanie wurde freudig begrüßt Am Samstagnachmittag brachten die 110er ihre neue Truppenfahne nach Mannheim. Die Mannhei⸗ mer Bevölkerung nahm an dieſem Ereignis(wie auch bei der Fahnenübergabe an die Flak im März 1937) in überaus herzlicher Weiſe Anteil und bewies damit erneut, in welch hohem Maße ſie ſich mit der Garniſon verbunden fühlt. Nicht nur die Häuſer der Straßen, durch die die Fahnenkompanie marſchierte, waren über und über mit Flaggen ge⸗ ſchmückt, das ganze Mannheim war in ein Fahnen⸗ meer getaucht. Das gleiche Bild zeigte ſich übri⸗ gens auch in Ludwigshafen, von deſſen Bahnhof aus die Fahnenkompanie ihren Marſch zur 110er⸗ Kaſerne antrat. Unter Vorantritt der Regimentskapelle ging es zur feſtgeſetzten Stunde los. Die Ludwigshafener Bismarckſtraße ſtand dicht gedrängt voll Menſchen, die das ſeltene Schauſpiel miterleben wollten. An der Rheinbrücke grüßte ein breites Spruchband. Noch ſtärker als in Ludwigshafen war das Spalier auf Mannheimer Boden. Schon lange, bevor der von Bellheim kommende Militärzug in Luoͤwigshafen angelangt war, ſtanden Begeiſterte am Schloß, in der Breiten Straße und in den Planken. Im Plankenſtück gegenüber dem Kaffee Koſſenhaſchen wurden die Plätze beſonders früh bezogen. Die Polizei hatte ſchon den ganzen Vormittag über darüber gewacht, daß keine Kraft⸗ fahrzeuge parkten. Damit war dann am frühen Nach⸗ mittag Mannheims repräſentativſte Straße frei von [Ausdruck. Und dann hoben ſie— die Fahnen grü⸗ ſtehenden Kraftwagen, die den reibungsloſen Ab⸗ lauf des militäriſchen Schauſpiels hätten beeinträch⸗ tigen können. Die Straßenbahn wurde allerdings nicht umgeleitet. Man beſchränkte ſich darauf, für die Minuten des Durchmarſchs der Truppe durch die Planken den Betrieb zu unterbrechen. Um 14 Uhr erſchien am Ort des Vorbeimarſches, an dem die ehemaligen 110er und der Reichskrieger⸗ bund mit Fahnen angetreten waren, der Regiments⸗ kommandeur Oberſt Loehning, und mit ihm kam unerwarteter Maßen ſogar Generalleutnant Ritter von Schober, der ja auch bei der vormittägigen Fahnenübergabe bei Bellheim anweſend geweſen war. Wenige Minuten ſpäter vernahm man die erſten fernen Marſchmuſikklänge. Die Fahnenkompanie ſchwenkte am Parade⸗ platz in die Planken ein, um bald darauf im zackigen Stechſchritt an dem General und am Regimentskommandeur vorbeizumar⸗ ſchieren. Auf die Regimentskapelle folgten die drei neuen Fahnen, von Unteroffizieren getragen und von zwei Offizieren begleitet. Hoch zu Roß führte Hauptmann Knetſch die Kompanie Die Zuſchauer gaben ihrer Freude oͤurch lebhaftes Klatſchen und laute Zurufe ßend— die Hand zum Deutſchen Gruß. Allzu ſchnell war die Truppe vorüber. Aber ſo kurz das impoſante Ereignis auch war, es wird allen, die es erlebten, in bleibender Erinnerung haften.—m. Der Tag der Feilungspabrer Sahlreiche Erfolge der NM3 Der Leſer, der täglich ſeine Zeitung zur gewohn⸗ ten Stunde in Händen hält, hat im allgemeinen keinen Begriff von der Vielfalt der Faktoren, die zuſammenwirken müſſen, damit die Zeitung ere⸗ ſteht. Gewaltig groß iſt die Zahl der Unbekannten, die durch gewiſſenhafteſte Pflichterfüllung ihr Teil zum Gelingen jeder einzelnen Ausgabe beitragen. Eine Gruppe dieſer Unbekannten trat an dieſem vor⸗ letzten Auguſtſonntag, der mit Nebelſchleiern begann und uns dann zeitweiſe doch mit einem Sonnen⸗ ſchein von ſpätſommerlicher Milde beglückte, an die Oeffentlichkeit. Die Zeitungsfahrer, die ſonſt nur die Pedale berufsmäßig treten, fuhren um Sieg und Preis und Ehre. Und die Mannheimer Bevölkerung nahm an dieſem Ereignis das auf dem Wege iſt, zur Tradition zu werden, überaus lebhaf⸗ ten Anteil. Die Rennſtrecke, die durch die erſte weſtliche Parallelſtraße der Breiten Straße, die Auf⸗ ſahrt zur Rheinluſt und den Park⸗ und Luiſenring führte, war von Zuſchauern dicht umſäumt. Beſonders ſtark war das Spalier am Markt⸗ platz, dem Start und Ziel des Rennens. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, die Fahrbahn freizuhalten. Immer wieder hielt es allzu Neu⸗ gierige nicht auf dem Gehweg; ſie wollten die Fahrer ſchon von weitem ſehen. Dieſes Verhalten war nicht ganz vernünftig, denn es brachte die Neugierigen und die Fahrer in Gefahr, aber es war eben doch Ausdruck des regen Intereſſes, das ſich übrigens auch in lebhaften Anfeuerungsrufen Luft machte. Jeder ſchaute beſonders auf die Männer ſeiner Zeitung und wollte ſie ſiegen ſehen. Die Leſer unſeres Blattes wurden fürwahr nicht enttäuſcht! U. a. ſtellte die„Neue Mannheimer Zeitung“ (Näheres darüber ſteht im Sportteil zu leſen) den„Meiſter der Mannheimer Zeitungs⸗ fahrer“ und ſie holte auch die Mannſchafts⸗ meiſterſchaft. Unſere Fahrer haben ſich alſo in dem ſcharfen Kampfe— das Tempo war erheblich größer als im Vorjahre— hervorragend geſchlagen und konnten bei der Preisverteilung zahlreiche Stücke vom reichhaltigen Gabentiſch in Empfang nehmen. Daß darob im„Bau“ große Freude herrſcht, kann uns niemand verübeln. Im übrigen war es in unſerer Stadt an dieſem Wir befinden uns noch in der Ferienzeit. Nur in Neckarau und Ccknappoclue uom Rennen dlen eitungoalxen Am Sonntagvormittag ſtand der Mannheimer Marktplatz ganz im Zeichen des Radrennens durch die Innenſtadt Links: Gruppe der NMiZ⸗Mannſchaft der Gruppe la. Der zweite von rechts: Robert Knopf, der den Titel„Meiſter der Zeitungsfahrer“ errang. Rechts: Gruppe la am Start. Der Fahrer im dunklen Trikot, Braun⸗NMz. erkämpfte hier den 2. Preis. in Sandhofen herrſchte Hochbetrieb. In dieſen beiden Vororten wird in dieſen Tagen das Kirch⸗ weihfeſt begangen. Daß die Sandhöfer und Nek⸗ karauer„Kerwe“ zünftig zu feiern pflegen, weiß je⸗ der, der das ſchon einmal mitgemacht hat. Es wirkt da noch das Bewußtſein an die vergangenen Zeiten kommunalpolitiſcher Selbſtändigkeit beſonders nach⸗ haltig nach, und die Bewohner des übrigen Mann⸗ heim wiſſen dieſes bodenſtändige Gefühl ihrer Mit⸗ bürger zu ſchätzen und fahren an den Kirchweihtagen gerne nach Neckarau oder nach Sandhofen. Die Stra⸗ zenbahnen haben dann bis tief in die Nacht hinein mächtig viel zu tun, und die Straßenbahner ſind froh, daß heute nicht mehr— wie vor noch gar nicht ſo lange vergangenen Jahren— eine unmittelbare Bahnverbindung zwiſchen dieſen beiden Vororten beſteht; denn früher kamen ſie auf der gan⸗ zen Strecke aus dem Schwitzen überhaupt nicht mehr heraus. Rodenbacher Sänger beſuchen MGV. Lindenhof Der MGV„Lindenhof“ hat im vorigen Jahr bei ſeiner Sängerreiſe in Rodenbach bei Neuwied (Rheinland) Stunden herzlichſter Sängergemeinſchaft erleben öürfen. Auf Einladung hat nun der MGB „Rodenbach“ ſeinen Gegenbeſuch für den 28. und 29. Auguſt angeſagt. Vereinsführer Phil. Falter hat mit ſeinem Mitarbeiterſtab alle Vorbereitungen zum feſtlichen Empfang der Sängerkameraden aus dem ſchönen Rheinland getroffen. Die Rodenbacher Gäſte treffen am Samstag, dem 28. Auguſt, gegen 19 Uhr in Mannheim ein und wer⸗ den im Vereinslokal„Rheinpark“ von dem Vereins⸗ führer begrüßt. Anſchließend werden die Gäſte ihre Quartiere bei den Sangesfreunden erhalten. Abends findet in den Räumen des„Rheinparks“ zu Ehren der auswärtigen Sänger ein Unterhaltungs⸗ abend mit Tanz ſtatt. Der Männerchor des MGV „Lindenhof“ wird unter Stabführung von Dr. Riehl vaterländiſche Lieder zu Gehör bringen. Die pfälzer Kriſchern ſorgt für den heiteren Teil. Das„Sängerrunde“⸗Quintett(Leitung Dr. Riehl) wird gleichfalls das Programm bereichern. Der Sonntag iſt für die Stadtrundfahrt vorgeſehen. Mannheim iſt immer ſtolz darauf, wenn auswärtige Gäſte dieſe ſehenswerte Handels⸗ und Induſtrieſtadt beſuchen, um die beſten Eindrücke von hier in ihre engere Heimat mitzunehmen. Der Angriff auf die Kurzarbeit Durch eine Verordnung hat kürslich der Präſident der Reichsanſtalt den Angriff auf den letzten Reſt noch vorhandener Kurzarbeit eingeleitet. Für ledige und alleinſtehende Kurzarbei⸗ ter unter 30 Jahren wurde die Kurzarbeiter⸗ unterſtützung geſperrt, ſofern ſie nicht für Ange⸗ hörige zu ſorgen haben. Zugleich wurden die Ar⸗ beitsämter angewieſen, dieſe Kurzarbeiter bevorzugt in andere Berufe zu vermitteln. In den Durch⸗ führungsbeſtimmungen des Präſidenten der Reichs⸗ anſtalt wird dazu jetzt ausgeführt, daß dabei grund⸗ ſätzlich nur ſolche Arbeitskräfte veranlaßt werden ſollen, aus ihrem bisherigen Beruf auszuſcheiden, die für die entſprechenden Arbeitsplätze in anderen Induſtriezweigen auch wirklich in Frage kommen. Die Entlaſſung ſoll erſt erfolgen, wenn der ander⸗ weitige Arbeitseinſatz tatſächlich möglich iſt. Auch die ärztlichen Unterſuchungen, ſoweit ſie notwendig ſind, müſſen vorher durchgeführt werden. Für den Arbeitseinſatz der betroffenen Kurzarbeiter ſoll die Landwirtſchaft wöglichſt bevorzugt werden, daneben die Unterbringung in der Haus⸗ und Gaſt⸗ wirtſchaft. Erſt in zweiter Linie kommen andere be⸗ ſonders aufnahmefähige Induſtriezweige in Betracht. Im übrigen ſoll auch hier der zwiſchenbezirkliche Ausgleich von den Landesarbeitsämtern gepflegt werden. Im ſfilſswerk„Mutter und füind“ liegt unſer Bekenntnis jur deuiſchen Mutter ale Trägerin des völkiſchen kebene. Die zugend mnakſchierk an Reichsparteilg SOd auf dem Durchmarſch nach Nürnberg Während die ſogenannten„älteren Semeſter“ An⸗ fang September in unzähligen Sonderzügen, Omni⸗ buſſen und Kraftwagen zum Reichsparteitag fahren, haben ſich die Hitler⸗Jungen aller Gebiete ſchon ſeit einigen Jahren eine Ehre daraus gemacht, im ge⸗ ſchloſſenen Verband, meiſt aus einem Gebiet in Stärke einer Gefolgſchaft, nach Nürnberg zu mar⸗ ſchieren. Unter Führung unſeres Mannheimer Bannfüh⸗ rers Merz ſind die Jungen unſeres Gebietes ſchon vor acht Tagen von Karlsruhe aus abmarſchiert. Am Samstagabend konnten wir nun 51 aus dem Gebiet Koblenz⸗Trier hier in Empfang nehmen. Pünktlich, wie die Uhr ſelbſt, kamen ſie um 5 Uhr an der rechten Rhein⸗ brückenſeite an, wo ſie von dem Spielmannszug der hieſigen Hitler⸗Jugend und dem Streifendienſt der HJ in Stärke von 60 Jungen empfangen wurden. Alle anderen Hitler⸗Jungen unſerer Stadt ſind in Lagern oder ſelbſt auf dem Marſch. Deswegen waren es nicht mehr zur Begrüßung. Die Führung der Gäſte hatte Bannführer Leicht. Ihm voraus mar⸗ ſchierten die 13 Bannfahnen des Gebietes Koblenz⸗ Trier. (Photo: Göller⸗KMz3) Nach einem herzlichen Händedruck zwiſchen dem hieſigen ſtellvertretenden Bannführer, Gefolgſchafts⸗ führer Neſſel, und Bannführer Leicht ſetzte ſich der kleine Zug in Bewegung und marſchierte durch die Breite Straße und die Planken zum Waſſerturm, wo eine zurze offizielle Begrüßung ſtattfand, bei der Pg. Weiß von der Kreispropa⸗ gandaleitung in herzlichen Worten die tapferen Mar⸗ ſchierer begrüßte. Dann hieß es„Stillſtand— Fah⸗ nen hoch“. Die Fahnen wurden auf der Treppe des Waſſerturms auf einem Geſtell aufgepflanzt, wo ſie bis zum Abmarſch, bewacht von zwei Poſten der hieſigen HJ, verblieben. Mitſamt dem Begleitwagen und der Gulaſch⸗ kanone ging es dann zum Schlageterhaus, wo man die Quartierzettel austeilte und wo vor allem die Jungen von zwei Aerzten in Augenſchein genommen wurden, ob ſie noch auf der Höhe ſind und ob ſich keine unliebſamen Fußblaſen eingeſtellt haben. Von der Fahrt erzählten ſie uns ganz begeiſtert. Ueberall, in den kleinſten Bauernneſtern wie in den größten Städten, ſeien ſie von der Bevölkerung auf das herzlichſte empfangen und verpflegt worden. In Idar⸗Oberſtein hätten chſi ſogar die Leute um ſie geriſſen. Natürlich hätten ſie ſich von dort ſchöne Achate als Andenken mitgenommen. Manchen ſeien ſolche ſogar nach Mannheim nachgeſchickt worden. Der Marſch ſelbſt ſei bis jetzt ohne weitere Zwiſchen⸗ fälle recht günſtig verlaufen. Selbſt über das Wetter wollten ſie nicht klagen. Nur wenige Tage— ſie ſind ſchon ſeit 9. Auguſt unterwegs— hätten ſie Regen gehabt. An den anderen Tagen ſei es aber kühl und wolkig geweſen, und bei ſolcher Temperatur ließe ſich am beſten marſchieren. So käme es auch, daß ſie trotz des unzweifelhaft anſtrengenden Marſches alle in beſter Laune ſeien und jeden Tag mit größerer Er⸗ wartung, im Gedanken an den Reichsparteitag, er⸗ wachten. Am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr ſtanden ſie ſchon wieder vollzählig am Waſſerturm. Die Bannfahnen wurden von den Fahnenträgern übernommen Herz⸗ liche Abſchiedsworte wurden offiziell und inoffiziell — die Quartier, eltern“ waren zum Teil auch er⸗ ſchienen— gewechſelt. Ein kurzes Kommando, und ſchon waren ſie wieder auf dem Marſch. Von Trier kamen ſie, nach Nürnberg wollen ſie— das ſind 480 Kilometer—, und ſie haben erſt ſo ungefähr die Hälfte. g. *n Ueberfahren wurde Sonntag nachmittag i Caſterſeldſtraße in Neckarau bert Bahnübergang ein etwa 6 Jahre alter Junge von einem Kraftwagen. Der Junge, der eine ſtark blu⸗ tende Kopfverletzung davontrug, wurde in ärztliche Behandlung genommen. 4. Seite/ Nummer 385 Montag, 23. Auguſt 1937 Dornach-Gedenkfeier der Kameradſchaft ehem. Landwehr aber Mannhenm Die Kameradſchaft ehem. Landwehr 4ber Mannheim beging am Samstagabend in den Germaniaſälen den 23. Jahrestag der Schlacht bei Dornach, der größten und blutig⸗ ſten Waffenhandlung, in die das Regiment im Welt⸗ krieg verwickelt war. 5 Im Mittelpunkt der Feier ſtand eine Ge⸗ denkrede des Rechtsanwaltes Majors d. L. Dr. Gerhard. Dr. Gerhard, der mit der 6. Kompanie der Land⸗ wehr Aber auszog und während der Schlacht als älte⸗ ſter Oberleutnant die Kompanieführung übernahm, entwarf ein knappes, aber ſehr eindringliches Bild von der militäriſchen Situation, in der das Regiment eingeſetzt wurde. Die aktiven Truppen, das 14. und 15. Korps, hatten Mülhauſen zurückerobert, aber der Erfolg entſprach nicht ganz den Erwartungen. Es war nicht gelungen, den Feind vollſtändig zu um⸗ faſſen. Und ſo entſchlüpften die Franzoſen der Falle. Die aktiven Truppen wurden in Lothringen ge⸗ braucht. An ihrer Stelle wurden drei gemiſchte Bri⸗ gaden: zwei Landwehrbrigaden und eine Erſatzbri⸗ gade bei Mülhauſen eingeſetzt. So rückten auch die Landwehr 40er in Mülhauſen ein. Als das Regiment am 19. Auguſt 1914 von Mül⸗ hauſen nach Dornach vorrückte und noch die„Wacht am Rhein“ ſang, ſchlugen die erſten Granaten in die marſchierenden Kolonnen ein. Sehr raſch entwickelte ſich ein blutiges Gefecht, bei dem die Kräfte ſehr un⸗ gleich verteilt waren. Auf deutſcher Seite ſtanden 17 Bataillone und 10 Batterien; auf franzöſiſcher Seite lagen das 7. franzöſiſche Armeekorps(es zählte zu den beſten Truppen des Gegners), die Haupt⸗ reſerve der Feſtung Belfort und eine Kavallerie⸗ diviſion, insgeſamt mindeſtens 73 Bataillone und 50 Batterien. Dazu kam, daß die deutſchen Truppen über keine Maſchinengewehre verfügten und zum großen Teil aus ſehr ungünſtigen Stellungen heraus angreifen mußten. Die Verluſte waren ſehr groß. Am ſtärkſten wurde das Mannheimer Landwehrregiment betroffen. Die Landwehr 40er verloren 17 Offiziere und 820 Mann. Es fielen fünf Offiziere und 200 Mann. Ver⸗ wundet wurden zwei Offiziere und 120 Mann, und in Gefangenſchaft gerieten 10 Offiziere und 500 größ⸗ tenteils ebenfalls verwundete Landwehrleute. Die tapfere Leiſtung, der die Anerkennung durch den oberſten Kriegsherrn nicht verſagt blieb, war nicht umſonſt; denn dadurch wurde das 7. franzöſiſche Korps am Oberrhein feſtgehalten und konnte ſo nicht in die lothringiſche Schlacht eingreifen. Dr. Gerhard ſprach dann noch davon, wie es heute in Dornach ausſieht. Die Gräber der in fremder Erde ruhenden deutſchen Helden ſind genau ſo gut wie die ihrer gefallenen Gegner gepflegt. Ein Un⸗ terſchied zwiſchen den deutſchen und den franzöſiſchen Gräbern beſteht nur inſofern, als die Kreuze unſerer Helden ſchwarz ſind, die der Franzoſen weiß. Das gemeinſame Gräberfeld iſt hufeiſenförmig angelegt. In der Mitte ſteht das Denkmal des 45. franzöſiſchen Infanterie⸗Regiments, das bei Dornach auf des Gegners Seite die ſchwerſten Verluſte hatte. Dieſer Schilderung folgte ein ehrendes Ge⸗ denken der bei Dornach gefallenen Land⸗ wehr 40er, der im ganzen Kriege Gefallenen und der Toten der Bewegung. Während der Gedenkminute erklang die Weiſe vom guten Kameraden. Dann wies der Redner darauf hin, daß die Opfer der Gefallenen letzten Endes dazu geführt haben, daß wir wieder eine neue deutſche Wehrmacht haben und daß auch die weſt⸗ deutſche Grenzmark wieder wehrhaft iſt. Die alten Soldaten ſchauen mit Stolz auf die junge deutſche Wehrmacht. Im Laufe des Abends, bei dem die Kameraden Gläſer und Ludwig mit der ſilbernen und die Kameraden Kopf und Ocker von Kameradſchafts⸗ führer Kempf mit der bronzenen Schießmedaille ausgezeichnet wurden, ergriff auch Dr. Hieke im Namen des Reichskriegerbundes das Wort. Er ver⸗ lieh dem Gelöbnis Ausdruck, daß die alten Solda⸗ ten dem Rufe des Führers auf jedem Platz folgen würden. Auf das begeiſtert ausgebrachte„Sieg Heill“ folgten die nationalen Lieder.—m. Aumeldeſchluß fär die Oberrheiniſche Induſtrie-Ausſtellung Die Ausſtellungsleitung teilt mit: Die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung hat allſeits regſte Beachtung gefunden. Es kommen jedoch täglich noch Nachzügler, die Ausſtellungsſtände wün⸗ ſchen. Da eine Erweiterung der Ausſtellung infolge der Notwendigkeit von Zeltbauten ziemlich ſchwierig iſt, iſt die Ausſtellungsleitung gezwungen, nunmehr einen endgültigen Tag für den Meldeſchluß feſt⸗ zulegen. Dieſer letzte Termin iſt der 25. Au guſt. Da nur noch ganz wenige Plätze nach der letzten Er⸗ weiterung der Ausſtellung frei ſind, wird gebeten, ſich möglichſt ſofort mit der Ausſtellungsleitung in Verbindung zu ſetzen. 2,5 Millionen Hilfeleiſtungen im Jahr 2 785.575 Mal leiſtete das Deutſche Rote Kreuz im vergangenen Jahre erſte Hilfe: auf der Straße, auf Sportplätzen, bei Fabrik⸗ und Gruben⸗ unfällen, im Gebirge und auf dem Waſſer, bei Feuer, Seuchen, Gasſchäden, Ueberſchwemmungen und Sturmkataſtrophen. Das iſt eine gewaltige Zahl; um auch weiterhin ſo zahlreich Beiſtand leiſten zu können, unterhält das Deutſche Rote Kreuz eine freiwillige Helferſchaft von 305 828 Kolonnenmän⸗ nern und 86 765 weiblichen Hilfskräften, dazu 1 100 000 ſonſt tätige Männer und Frauen. All dies geſchieht freiwillig und ohne Koſten; die Einrichtungen, Rettungsſtellen, Anſtalten, Schu⸗ lungshäuſer, das notwendige Material uſw. aber er⸗ fordern Mittel. diesjährige Rotkreuzlotterie. Wer ein Rotkreuzlos kauft, ſorgt mit dafür, daß ihm im Notfall rechtzeitig Hilfe wird. Ihrer Beſchaffung dient u. a. die Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Eine ungerechtjertigte Kündigung Entſcheidungen des Arbeitsgerichts Nannheim In einem Prozeß, der nach auswärts ſpielt und ſchon verſchiedene Termine in Anſpruch nahm, fiel in dieſen Tagen die Entſcheidung des Arbeitsgerichts. Sie iſt, da darin die Zuſtändigkeit des Be⸗ triebsführers und des Vertrauens⸗ rates abgeſteckt wird, von grundſätzlicher Be⸗ deutung. Der Arbeiter, 23 Jahre alt, einziger Ernährer einer vielköpfigen Familie, wurde im Juni entlaſſen, ohne Angabe von Gründen. Er wehrte ſich durch Erhebung der Kündigungswiderrufsklage und be⸗ gründete dieſe damit, daß ſeine Kündigung ein Rache⸗ akt des Betriebszellenobmanns ſei. Die Firma ließ in der erſten Verhandlung erkennen, daß ſie auf Ver⸗ anlaſſung des Betriebszellenobmannes gehandelt habe, da gegen den Arbeiter ein Verfahren wegen ſtaatsfeindlicher Einſtellung erhoben und der Kläger kurze Zeit in Schutzhaft geweſen war. Das Gericht erhob die Akten zur Einſicht, und nachdem die Verſuche einer gütlichen Beilegung an der Haltung der Firma— die zwar den Arbeiter wieder einſtellen, aber ein Gerichtsurteil in Händen haben wollte— ſcheiterte, fällte das Gericht folgende Entſcheidung: Die Beklagte wird verurteilt, die Kündigung des Dienſtvertrages zu wider rufen. Lehnt ſie den Widerruf ab, ſo hat ſie an den Kläger eine Entſchädigung von 300 Mark zu zahlen. Die Urteilsbegründung bringt zum Ausdruck, daß hinter der Kündigung perſönliche Gründe ſtecken und daß der vorſchriftsmäßige Weg zum Betriebsführer nicht begangen wurde. Weder die Erhebungen im Polizeiverfahren, noch die Feſtſtellungen in dieſem Prozeß ſeien geeignet, die Kündigung zu tragen. Die dem Kläger zur Laſt gelegten Verfehlungen recht⸗ fertigten zwar eine Verwarnung durch den Betriebsführer, der allein hierfür zuſtändig ſei, keinesfalls aber die Kündigung. Bei der Kündigung ſeien in bedenklicher Weiſe ſoziale Notwendigkeiten verkannt worden. Sie ſei auch eine unbillige Härte. Für die Kündigung ſei dem Gericht allein der Betriebsführer ver⸗ antwortlich nicht diejenigen Perſonen, die die Kündigung betreiben. Der Vertrauensrat halbe nur beratend, nicht entſcheidend mitzu⸗ wirken. Dem Kläger wird aber auch von der Ar⸗ beiterkammer atteſtiert, daß ſeine politiſchen Bemerkungen— die den Anſtoß zu allem bildeten— fehl am Platze waren und ſeiner Jugend ſchlecht anſtehen. Zu der Höhe der Entſchädigungsſumme erwähnt das Urteil, daß dieſe mit 300 Mark feſtgeſetzt wurde in der Annahme, daß die Beklagte ſich ohne weiteres zur Wiedereinſtellung entſchließt, nachdem ſie durch das Gericht über den wahren Sachverhalt völlig aufgeklärt worden ſei— andernfalls hätte die Entſchädigungsſumme höher ſein müſſen. Arbeitsgericht zu ſpät angerufen. Immer wieder verlieren Arbeitnehmer ihren Prozeß, weil ſie zu ſpät ſich an das Arbeitsgericht wenden. Und wenn der Kündigungsfall noch ſo un⸗ gerecht, oder die Prozeßausſichten für den Kläger noch ſo gut wären— das Streitverfahren kann nicht durchgeführt werden weil die geſetzliche Fri ſt, das ſind 14 Tage nach Erhalt der Kündi⸗ 'gung, nicht eingehalten worden iſt. Die„Wiederein⸗ ſetzung in den vorigen Stand“, das iſt die juriſtiſche Brücke zur Durchführung eines Verſahrens auch nach Friſtverſäumnis, wird nur in ganz ſeltenen Fällen möglich, da ſie an beſtimmte Vorausſetzun⸗ gen geknüpft iſt. Der Hilfsarbeiter einer Behörde wurde entlaſ⸗ ſen und erhob Kündigungswiderrufsklage. Die Friſtverſäumnis begründete er damit, daß er„keine Kenntnis von den geſetzlichen Beſtimmungen“ ge⸗ habt habe. Seine Klage wurde abgewieſen und ihm die Koſten aufgebürdet. Die Urteilsbegründung ſtellt feſt, daß die Kün⸗ digung am 8. März erfolgte, das Arbeitsgericht aber erſtt am 17. April angerufen wurde. Die Er⸗ klärung des Klägers könne die Wiedereinſetzung in den vorigen Stand nicht rechtfertigen. Es laſſe ſich nicht feſtſtellen, ob der Kläger trotz Anwendung aller ihm nach Lage der Umſtände zuzumutenden Sorg⸗ falt verhindert geweſen ſei, die Friſt zur Erhebung der Widerklage einzuhalten. Auf die Frage, ob der Vertrauensrat rechtzeitig einberufen worden iſt, was von der Beklagten beſtritten wurde, brauche unter dieſen Umſtänden nicht eingegangen zu werden. * Heidelberg, 22. Auguſt. Ein Radfahrer verlor am Freitag beim Befahren des Schloß⸗Wolfsbrun⸗ nenweges die Herrſchaft über ſein Rad und ſtieß an der Ecke Schloß⸗Wolfsbrunnenweg— Rombachweg gegen eine Gartenmauer. Der Verunglückte, der einen Schädelbruch evlitt, mußte im Sanitäts⸗ kraftwagen in die chirurgiſche Klinik gebracht wer⸗ den.— Am ſelben Tag ſtieß an der Straßenkreuzung Moltke⸗ und Kepplerſtraße ein Kleinkraftrad mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Die Füh⸗ rerin des erſteren, die ſchwere Kopfverlet⸗ zungen erlitt, wurde von dem Führer des Per⸗ ſonenkraftwagens ins Krankenhaus gebracht. Der Sachſchaden beträgt etwa 100 Mark. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Heddesheim, 21. Aug. Wie bereits berichtet, wurde mit den Bauarbeiten der vorſtädtiſchen Kleinſiedlung begonnen. Da das Ausgraben der Fundamentgruben ſchon ſehr vorgeſchritten iſt, können die Betonierungsarbeiten bald in Angriff ge' nommen werden. Zum Bau der Fundamente laſſen ſich rauhe Steine— die in Heddesheim in großem Maße oftmals in den Gehöften nutzlos herumliegen —günſtig verwenden. Das Bürgermeiſteramt hat die Grundbeſi— aufgefordert, dieſe Steine den Siedlern zu überlaſſen, weil dadurch erhebliche Koſten geſpart werden. Demzufolge gingen die Siedler an einem der letzten Sonntage von Haus zu Haus zum Ein⸗ ſammeln der Steine. Laudenbach, 22. Aug. In einem Maisfeld wurde ein guterhaltenes Damen rad gefundem⸗ Ob das Rad von einem Diebſtahl herrührt, konnte noch nicht ermittelt werden⸗ 555 Slick auf Ludwigshafen Die Staot am Wochenende Tauſende umjubelten die Fahnenkompanie— Köſtliche Feierſtunden im Hindenburgpark h. Ludwigshafen, 2. Auguſt. Zum feſtlich⸗würdigen Empfang der Fahnenkom⸗ panie mit den drei neuen Truppenfahnen des In⸗ fanterieregiments 110 hatte der Standort Ludwigs⸗ hafen den Hauptbahnhofs⸗Vorplatz, die Bismarck⸗ und Jubiläumsſtraße in ein Fahnenmeer getaucht. Ueber die ganze Breite der Bismarckſtraße hinweg waren in dichteſter Auſeinanderfolge wunderſchöne Girlan⸗ den mit Hakenkreuzfahnen gezogen. Die Häuſerfron⸗ ten waren reich und liebevoll mit Fahnentüchern be⸗ ſpannt. Große Transparente leuchteten über dem Eingang zur Bismarckſtraße und über der Zufahrt zur Schlageterbrücke, mit Ausſprüchen des Führers beſchrieben wie: „Deutſchland iſt heute wieder ſeiner Soldaten würdig“, und„Ihr werdet dieſes Reiches wür⸗ dige Soldaten ſein.“ Hitler⸗Jugend, Marine⸗SA uſw. flankierte die Bismarckſtraße und hielt die Fahrbahn zum Durch⸗ marſch frei von den Maſſen der Zuſchauer. Vor dem Haupteingang des Hauptpoſtamtes hatte ein Fan⸗ farenzug der H Aufſtellung genommen. Die Fah⸗ nenkompanie ſtand bereits etwas nach 13 Uhr auf der Rheinſeite des Ludwigshafener Hauptbahnhofs, auf der Ludwigſtraße. Die Spitze des großen Marſch⸗ blockes bildete ein Spielmannszug der 110er und der Muſikzug. Ihnen folgten die drei neuen Fahnen, bei⸗ derſeits begleitet von je einem Offizier mit gezoge⸗ nem Degen. In Linie zu drei Gliedern hatten H8, die Politi⸗ ſchen Leiter und andere Gliederungen der Bewegung Aufſtellung genommen. Der Bataillonskommandeur, begleitet von Kreisleiter Kleemann, dem Führer der SͤA⸗Standarte 17, und Bannführer Böhme, ſchritt die Front ab. Unmittelbar darauf erſcholl das Kommando:„Fahnenkompanie ſtillgeſtanden! Das Gewehr über!“ Pünktlich 13.30 Uhr, wie an⸗ gekündigt, marſchierte die Fahnenkompanie ab, am Hauptportal des Hauptbahnhofs vorbei, und durch die Bismarck⸗ und Jubiläumsſtraße zur Schlageter⸗ Brücke. Tauſende von Zuſchauern jubelten unſeren Soldaten zu und grüßten die drei neuen Fahnen, die Sinnbilder der Verbundenheit von Wehrmacht und Nationalſozialismus. Das ſpätſommerlich⸗kühle Wetter der letzten Tage iſt, wie man meinen ſollte, abendlichen Großveran⸗ ſtaltungen im Freien durchaus abhold. Seltſamer⸗ weiſe fand aber auch der jüngſte „Frohe Feierabend“ der NSG.„Kraft durch Freude“ recht ſtarken Zuſpruch. Die Hörerzahl wird auf nicht weniger als 2500 bis 3000 geſchätzt. Hunderte konn⸗ ten keinen Sitzplatz mehr finden. Selbſt als im zwei⸗ ten Teil der vielſeitigen Vortragsfolge Freund Pe⸗ trus ein wenig an der himmliſchen Waſſerleitung drehte, hielt alles unentwegt ſtand, wohl der beſte Beweis dafür, wie gut die Darbietungen gefielen. Das Saarpfalz⸗Orcheſter unter Muſikdirek⸗ tor Ernſt Schmeißer leitete den Abend ein mit der Ouvertüre zu Flotows Oper„Martha“. Das zarte und zärtliche Geigenſolo im erſten Satz der Suite aus Drigos Ballett„Esmeralda“ entzückte die Hörer im weiteren Verlauf ganz beſonders. Elſe Zettler, unſere„Pälzer Krott“, begann ihr dies⸗ jähriges Park⸗Gaſtſpiel mit heiteren und ernſten Rezitationen auf Hochdeutſch, und zwar Balladen von Fontane, Münchhauſen und Liliencron, deren dichteriſchen Gehalt ſie durchaus lebendig werden ließ. Später geſtaltete Elſe Zettler Arbeiten von Hanns Glückſtein und Lina Sommer nach und dankte für den Beifall mit einer Koſtprobe Karl Räderſcher Dichtung. Lotte Kron tanzte in wech⸗ ſelnder, ſtets reizvoller Aufmachung und völliger Körperbeherrſchung einen Sprungtanz, einen Wiener Walzer und ſchließlich eine Polka⸗Mazurka. Ganz Erſtaunliches produzierten die beiden Elans. Den Blumenſtrauß, den die Parkverwaltung über⸗ reichte, hat ſich die Artiſtin wahrlich verdient. Von den reſtlichen Plänen der Verwaltung des Hindenburgparks verdient das große Herbſt⸗ feſt Erwähnung, das ſeit Wochen ſchon fleißigſt vor⸗ bereitet wiro, unter Einſatz der heimiſchen Künſt⸗ lerſchaft. Vom Z. bis einſchließlich 6. September wird es den Mittelpunkt der Ludwigshafener Ge⸗ ſelligkeit bilden. *. SA⸗Truppführer Emil Orth ſeinen Verletzungen erlegen Bei dem gemeldeten Zuſammenſtoß zwiſchen einem Laſtzug und einem Kraftraöfahrer in der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße in Ludwigzhafen war der beteiligte Kraftradfahrer, SA⸗Truppführer Emil Orth, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Str. 2, ſchwer verletzt wor⸗ den. Am Freitag iſt er im Städͤtiſchen Krankenhaus verſchieden. Emil Orth war Fürſorge⸗Referent des Sturmbanns M/17 und Standarten⸗Begleiter. Sein Sturmbann hebt ſeinen kämpferiſchen Einſatz ſeit vielen Jahren vor der Machtergreifung, ſeine ſtete Pflichterfüllung und ſeine Kameradͤſchaft her⸗ vor, die Truppführer Emil Orth bleibende Erinne⸗ rung in den Herzen ſeiner Kameraden ſichern. Daß du dir Kühlung verſchaffſt, iſt recht; nicht weniger wichtig aber iſt die Kühlung der Lager deiner Maſchine! Wenn der Schweiß rinnt, quält der Durſt. Für die notwendige Labung hat die Bäuerin geſorgt. Aber auch die Maſchine läuft ſich heiß, wenn die Aufſicht des Wärters verſagt, wenn er über ſeiner eigenen Kühlung die Kühlung der Maſchine vergißt. Heißer und heißer wer⸗ den die Lager; plötzlich ſpringen Funken her⸗ vor und entzünden im Nu das druſchbereite Getreide. Was in harter Jahresarbeit dem Boden abgerungen wurde, ſinkt im Nu in Unachtſamkeit wurde Verbrechen am Vo Zeichnung: RAS⸗Preſſearchiv(Krommer). Leutershauſen, 22. Aug. Am 16. Auguſt über⸗ nahm Pg. Auguſt Reinhard, Schriesheim, die Führung der Ortsgruppe Leutershau⸗ ſen, mit deren Leitung Pg. Urban, Ortsgruppen⸗ leiter von Schriesheim, vorübergehend beauftragt war. Mpt. Neuſtadt an der Weinſtraße, 21. Aug. Vor dem umgebauten Neuſtadter ſtädtiſchen Krankenhaus wird zur Zeit eine große gärtneriſche Anlage geſchaf⸗ ſen, in welcher das Hetzeldenkmal, das früher vor dem Neuſtadter Saalbau ſtand und dem Ver⸗ kehr weichen mußte, in würdiger Form Auſſtellung findet. Ebenſo werden neue Zufahrtsſtraßen und ein Parkplatz geſchaffen. Der ſüdliche Eingang vom Neuſtadt erhält ſo ein ſchöneres Ausſehen. Hetzel war der größte Stifter für die Stadt Neuſtadt. Ihm verdankt die Stadt auch ͤͤas Krankenhaus. sk. Bürſtadt, 22. Aug. Schon von jeher haben ſich die Ortsſtraßenkurven beim alten und neuen Rathauſe als beſonders verkehrsempfindlich gezeigt. Die Folge davon war, daß ſich an dieſen Ortsdurch⸗ fahrtsſtellen Verkehrsunfälle zutrugen. Dieſer Un⸗ ſicherheit wurde nunmehr durch eine recht vorbild⸗ liche Verkehrsmaßnahme beſtmöglichſt abgeholfen. Beide Straßenkurven wurden in der Mitte auf⸗ geteilt, mit ſtabilen Verkehrszeichen verſehen und für den ſogenannten Einbahnausweichverkehr beſtimmt. NSDAp-Nifieilungen Aus gharteiamtlichen Bekanntmachungan enmommen Anordnung der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die beantragten Mitgliedsbücher für die Parteigenoſſen mit den Anfangsbuchſtaben Wbis Z ſind umgehend auf der Kreisleitung, Zimmer 10, abzuholen. Kreiskartei. Ortsgruppen der NS DAP Feudenheim Oſt und Weſt. 24. 8. 21 Uhr, im„Alten Schützenhaus“ wichtige Beſprechung aller Politiſchen Leiter. Marſchteilnehmer für Nürnberg mit vorſchriftsmäßig gen packtem Torniſter. Liederbücher mitbringen. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 28. 8. 20 Uhr. Beſprechung der Zellenleiter, des Stabes und der Marſchteilnehmer auf der Ortsgruppe(Dienſtanzug). Rheinau. 28.., 20 Uhr Antreten ſämtlicher Morſch⸗ keilnehmer zum Reichsparteitag auf den⸗ Sportylatz der NSDAP. Das Erſcheinen aller Beteiligten iſt unbedingt 9 eckenheim. Die Marſchteilnehmer GReichsparteh die Ausrüſtungsgegenſtände auf der Geſchct elle ab. DAx Betr.: Betriebsobmänner der am Leiſtungskampf be⸗ teiligten Betriebe. Die Trantsporente„Wir morſchieren mit, unſer Betrieb ſteht im Leiſtungskampf der deutſchen ſind S und können ab ſofort auf der eiswaltung, Zimmer 10, gegen Barzahlung in Empfa —* 6 15 m kommenden Dienstag, 24., findet um 20 Uhr im Nebenzimmer des Hauſes der Deutſchen Arbeit Zu⸗ ſammenkunft ſämtlicher Betriebsobmänner und Fach⸗ ſchaftswalter der KBo„Druck und Papier“ ſtatt, in der ſie unter allen Umſtänden erſcheinen müſſen. Paradeplatz: Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: Am Dienstag: 7 Uhr Speyer— Ger⸗ mersheim— Karizrue und zu⸗ rück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Pa⸗ radeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Libelle, Waldparkreſtaurant. — Ständige Darbietungen oskdt. Schloßmuſeum: Geöffnet von N 11 bis 17 Uhr. Sonderſchau: 9 Mannheim als Feſtung und Gar⸗ E. niſonſtadt. Biloniſſe deutſcher Män⸗ ner. Goldͤſchmiedekunſt. Liebesringe. Theatermuſeum, E 7, 20: Geb 1 bis 16 Ubr. ffnet von 10 bis 13 und von Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 19 und 1 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Lichtſpiele: „Sieben Ohrfeigen“.— Alhambra: Ausſchluß der Seſienthickelt“ 98 Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. Univerſum: 9 Singapore, im Auguſt. Kein Land des Fernen Oſtens iſt heute noch mit einem ſo dichten Schleier von Geheimniſſen um⸗ woben wie Malakka, das Hinterland von Singa⸗ pore. Der chineſiſche Händler, der japaniſche Soldat, der britiſche JFäger und der deutſche Forſchungsrei⸗ ſende— ſie alle konnten nur kurze Zeit das Land durchſtreifen und mieden es dann, aus gutem Grunde. Die Elefanten und Nashörner, die Tiger und Schlangen des unberührten Dſchungels, ſchrecken bei weitem nicht ſo ſehr wie die Einwohner. Abgeſehen von einigen großen Küſtenplätzen gibt es in Ma⸗ lakka nur winzige Dörfer, in denen der Malaie ſein Leben mit möglichſt wenig Arbeit und möglichſt viel Beſchaulichkeit verbringt. Ein eigener Zauber umgibt ſo ein Malaiendorf. Das Leben läuft dort friedlich oͤahin, alles, was man braucht, kann man ſich einfach aus dem Walde holen— man möchte faſt an ein irdiſches Paradies glauben Aber unter der glatten Oberfläche lauern ͤunkle und tiefe Strömungen. Faſt alle Leidenſchaften und Laſter der Menſchheit ſind den beſcheidenen Malaien⸗ dörfern bekannt! Die Leidenſchaft aber, die am ſchrecklichſten unter ihnen wütet, iſt die Rache. Und das Mittel, mit dem ſi⸗ am häufigſten befriedigt wird, iſt— Gift. Vergiftung mit„Zeitzünder“ Als plump würden die Malaien den europäiſchen Giftmörder verlachen, der mit Strychnin und Ar⸗ ſenik ſeinen Nächſten umbringt, um zwei Tage ſpä⸗ ter im Gefängnis zu ſitzen. Der malaiiſche Gift⸗ miſcher kann ſeine Pülverchen ſo einrichten, daß ſie erſt nach einer vorherbeſtimmten Zeit zum Tode führen, nach einem Monat, einem Viertel⸗ oder einem Halbjahr. Nicht immer rechnet der Malaie Dos Riiewerk Mutter und find“ ſteiennt durch ernolung im nev.⸗ mutterheim flusgleich ſue die Mutterarbeit und Multerſorgen. Mitunter findet er wenn er dem Gegner große Schmerzen zufügt ooͤer ihm die Beine, die mit dem Tod ſeines Opfers. ſeine Rache beſſer geſtillt, Seh⸗ſoder Hörnerven lähmt. Häufig ſind auch die Fälle, in denen ein malaiiſcher Zeuge nicht vor dem Fliedenstichter ſeiner Ortſchaft ausſagen kann, weil ihm ſein Gegner oͤurch Gift die Zunge gelähmt hat; noch häufiger die Fälle vorübergehender Bewußt⸗ loſigkeit durch Gift, die von dem Giftmiſcher zur Be⸗ raubung des Opfers benützt wird. Wer ſich etwas mit der Volkskunde der Malaien befaßt, wird erlöſt aufatmen, wenn er ſein Studium in dieſen dunklen Gefilden beendet und ſich der Lek⸗ türe harmloſer Polizeiberichte aus Europa zuwen⸗ det, in denen ſolche Verbrechen nicht nur mangels des entſprechenden verbrecheriſchen Willens, ſondern auch mangels der dazu gehörigen Mittel nie vor⸗ kommen können. Bongtas im Oocliungel Giftmischer in Malakka/ Von Ed. Lang Naturgeſchenke— vom Menſchen mißbraucht. Für ſeine Giftmiſcherei bedient ſich der Malaie der Wurzeln, Pflanzen und Bäume des Dſchungels, der Fiſche in Flüſſen und Seen, der Reptilien der Säfte gewiſſer Früchte. Eines ſeiner bekannteſten und tödlichſten Gifte iſt der Saft aus dem Holz des Upasbaumes. Die vielen Romane und Erzählun⸗ gen, in denen Goldgräber oder Reiſende durch kleine, vergiftete Dornen zu Tode kommen, haben inſoweit einen wahren Kern; tatſächlich genügen zwei leichte Pfeilſchüſſe aus einem Blasrohr, um einen Elefan⸗ ten innerhalb weniger Stunden zu töten, wenn die Pfeilſpitzen vorher entſprechend mit Upasharz be⸗ handelt wurden. Ein anderer Baum von üblem Ruf in Malakka iſt der Rengas; ein ſchöner, großer Baum mit pracht⸗ vollem Laub und dunkelrotem Holz, ähnlich dem Roſenholz, aber ſpröde wie Glas. Jeder, der ſich vor einem der berüchtigten malaiiſchen Gewitter⸗ regen unter einen Rengasbaum flüchtet, wird am nächſten Morgen am Rücken und auf den Armen einen heftig juckenden Ausſchlag entdecken, ſelbſt wenn er ſich gar nicht an den Stamm des Baumes angelehnt hatte. Die Malaien ſammeln den dicken, ſchwarzen Saft des Baumes, miſchen ihn mit Krö⸗ tenmilch— aus dem Rücken einer der beſonders ab⸗ ſtoßenden, großen Kröten Hinterindiens—, dem Saft eines beſtimmten Dſchungelbuſches und dem Inhalt einer Melone. Wird dieſe Salbe auf irgend⸗ einen Körperteil geſchmiert, ſo ſoll ſie eine unheil⸗ bare Krankheit hervorrufen. Aehnlich gefährlich ſind die Samen des indiſchen Stechapfels. Pulveriſiert in eine Speiſe gemiſcht, rufen ſie tiefe Bewußtloſigkeit hervor. Manchmal werden die Brunnen hinterindiſcher Ortſchaften auf dieſe Weiſe vergiftet, um die Rache eines feindlichen Stammes zu kühlen. Oft werden auch ſolche Samen nachts unter einem der malaiiſchen Pfahlbauten ver⸗ brannt; die aufſteigenden Dämpfe betäuben die ſchlafenden Bewohner, und der Verbrecher kann in aller Ruhe plündern, was zu plündern iſt. Eine beſondere Hinterliſt der Malaien beſteht darin, einen unbequemen Zeugen mit einem Gift aus den Beeren eines beſtimmten Buſches, den ſie „pokok batu pelir kambing“ nennen, unſchädlich zu machen. Das Gift bringt die Zunge des Opfers zum Schwellen und nimmt ihm damit auf Tage und Wochen die Möglichkeit zur Ausſage. Die Schreib⸗ kunſt iſt dort ſo gut wie unbekannt. Auf der Jagd mit Dſchungelgift Auch zum Jagen bedient ſich der Malaie ſeiner gefährlichen Künſte. Pulver der Tuba⸗Wurzel wird zum Beiſpiel in einen Fluß geſtreut und betäubt die Fiſche darin, ſo daß ſie bewußtlos zur Ober⸗ fläche treiben und dort geſammelt werden können. Werden die Fiſche nachher zur Mahlzeit verſpeiſt, ſo zeigen ſich keine nachteiligen Folgen des Giftes. Zur Lähmung von Wild haben die Malaien gleich⸗ falls beſondere Gifte erfunden. Mit ihren unge⸗ heuer geſchickt gehandhabten Blasrohren und Gift⸗ dornen können ſie Wild nichtnur tödlich vergiften, ſondern auch lähmen und im wehrloſen Zuſtand in ihr Dorf ſchleppen. Natürlich wirkt ſich ihre Rach⸗ ſucht, wenn ſie herausgefordert wiroͤ, manchmal auch ſo aus, daß ſie die Hühner oder ſonſtiges Vieh eines Nachbarn vergiften. Mit 2000 Ps gegen den Weltrekord Malcolm Campbell verſucht gegenwärtig auf dem Lago Maggiore mit „Bluebird“, das mit einem 2000⸗PS⸗Motor ausgerüſtet iſt, den von Gar Wood gehaltenen Weltrekord 2 von 200,899 Stoͤkm. zu brechen. Zum Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Liſſabon und Prag In einer amtlichen Note hat die Regierung Portugals den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zur Tſchechoſlowakei bekanntgegeben. Der portugieſiſche Geſandte Da Coſta Carneiro reiſte ſofort nach Wien ab, wo er zugleich akkreditiert iſt. (Weltbild, Zander⸗K.) Selbſt Badewaſſer iſt vor ihren Machenſchaften nicht ſicher. Die roten Beeren der Beredin⸗Palme werden häufig in den Badeſtellen mancher Ortſchaf⸗ ten gefunden und rufen bei dem Badenden Entzün⸗ dungen der Augen und der Haut hervor. 8 Ebenſo erfinderiſch wie im Vergiften ſind die Malaien auch im Herſtellen von Gegengiften. Als Allheilmittel gilt bei ihnen eine Mixtur aus Wal⸗ bein, dem Schnabel des Nashornvogels, den Gräten eines Igelfiſches und dem Horn eines Hirſchgeweihs ſeinem neuen Rennboot (Weltbild, Zander⸗M.) Er hat's geſchafft Der 61jährige Hamburger Kapitän Ludwig Schlimbach hat in ſeinem etwa 10 Meter langen Segelboot „Störtebeker“ den Atlantiſchen Ozean allein über⸗ quert. Er brauchte für die gefahrvolle Fahrt 68 Tage (Weltbild, Zander⸗M.) und eines Nashorns, alles zerſtoßen und ſauber verrührt in heißem Waſſer aufgelöſt. Von dieſem ſchönen Gebräu ſoll ſtündlich ein Becher voll genom⸗ men werden. Vom Notenſchreiben zum Muſikhandel Ein unbekanntes Kapitel Kulturgeſchichte Von Dr. Alexander v. Andreepſky Die Muſik iſt wohl die älteſte, aber auch zugleich die jüngſte aller Künſte. Die älteſte— weil der erſte Menſch, der vor ſich hingeſungen hat, der erſte Mu⸗ ſiker und Komponiſt war, die jüngſte, weil die eigent⸗ liche Entwicklung der Muſik erſt etwa im 15. Jahr⸗ hundert beginnt und dann im 19. Jahrhundert einen glänzenden Höhepunkt erreicht. Aus der Antike, die uns unſterbliche Meiſterwerke der Dichtung, der Plaſtik und der Baukunſt als Erbſchaft hinterlaſſen hat, iſt kein einziges Muſikſtück erhalten. Vielleicht hängt das damit zuſammen, daß die Notenſchrift im Altertum außerordentlich kompliziert war— ſie um⸗ faßte ſtatt unſerer ſieben Noten die Zahl von 1620 Notenzeichen— da die Notierung für Geſang und Inſtrumentalmuſik eine verſchiedene war. Erſt die Vereinfachung der Notenſchrift ermöglichte die Ver⸗ breitung von Muſikwerken, und ſo iſt eigentlich erſt der Muſikhandel der entſcheidende Faktor in der Pflege der Muſik und in ihrer Verbreitung ge⸗ worden. Erſt Guido von Arezzo, der zwiſchen dem Jahr 1000 und 1060 gelebt hat, kam auf den Gedan⸗ ken, ein einfaches Notenſyſtem auf 5 Linien aufzu⸗ bauen. Dieſes Syſtem bürgerte ſich in Klöſtern ein, in denen wir überhaupt die Anfänge unſerer Kumt⸗ muſik ſuchen müſſen. Die Mönche waren es, die beim Schein einer Kerze Choräle und Kirchenlieder ab⸗ ſchrieben. Die weltliche Muſik blühte dagegen in den urwüchſigen Volksliedern auf. Eine der wichtigſten Quellen der deutſchen Volkslieder iſt das Loch⸗ heimer Liederbuch, das im 15. Jahrhundert zuſammengeſtellt wurde. Es enthält über 40 Volks⸗ lieder und iſt in ſeiner erſten Form handſchriftlich verfaßt. Nun wurde aber in der Mitte des 15. Jahrhun⸗ derts in Deutſchland eine Entdeckung gemacht, die für die Kultur der ganzen Welt bahnbrechend wer⸗ den ſollte: die Erfindung der Druckerpreſſe. Dieſe hatte zur Folge, daß Bücher nicht mehr abgeſchrie⸗ ben zu werden brauchten, ſondern auf mechaniſchem Wege vervielfältigt werden konnten. Das gleiche Verfahren wurde aber bald nicht nur auf Bücher, ſondern auch auf Muſikwerke ausgedehnt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden muſikaliſche Werke, vor allem die zum kirchlichen Gebrauch die⸗ nenden Meßbücher, nicht nur durch Holzſchnitt, ſon⸗ dern auch ſchon durch Metalltypen vervielfältigt. Zunächſt wurden die Linien für die Notenköpfe und erſt ſpäter die Notenköpfe ſelbſt in Typen hergeſtellt. Die deutſchen Drucker brachten auf dieſe Weiſe auch mehrere Muſikwerke in den Handel. Man muß bedenken, daß die Verbreitung der Muſik im 15. Jahrhundert viel größer war, als man ſich das heute vorſtellt. Nicht nur an den Höfen von Fürſten, die oft genug die Rolle von Mäzenen ſpiel⸗ ten, ſondern auch in reichen Bürgerſchichten, in Patrizierfamilien der Reichsſtädte etwa, wurde viel Muſik getrieben. Hausmuſik vor allem, für deren Ausübung man Noten haben mußte. Um ein Werk aufzuführen, mußte man es erſt abſchreiben oder abſchreiben laſſen, wenn man ein Exemplar davon beſitzen wollte. So entſtanden die erſten Muſikhänd⸗ ler, bei denen man das Werk kaufen konnte, das man gerade benötigte. Zunächſt waren es fahrende Buchhänd⸗ ler, die von Meſſe zu Meſſe reiſten, und nicht nur Bücher, ſondern auch Noten zum Kauf feilboten. So iſt zuerſt von allen Ländern in Deutſchland der Muſikhandel entſtanden. Freilich muß man ſich die⸗ ſen Handel etwas anders vorſtellen, als er heute vor ſich geht. Man ging nicht in ein großes Geſchäft, um ſich dort Muſikwerke vorlegen zu laſſen und eines von ihnen zu erwerben, ſondern man benutzte die Gelegenheit, in einer Jahrmarktsbude ein Mu⸗ ſikwerk zu erſtehen. Schiffer brachten reiſende Buch⸗ händler von Stadt zu Stadt und ſo verbreitete ſich der Muſikhandel immer mehr. Im Jahre 1533 fin⸗ den wir bereits einen deutſchen Muſikverleger, einen gewiſſen Ott in Nürnberg. Allerdings war von einem Autorenrecht im modernen Sinne keine Rede. Jeder Verleger konnte Muſikwerke drucken, ſoviel er wollte. Dieſe Mißachtung des Urheberrechts hat ſich noch bis in die Zeit Beethovens und ſogar noch bis ſpä⸗ ter erhalten. So gab es zu Beethovens Epoche drei Ausgaben ſeiner Werke, die in unſerem Sinne nicht autoriſiert waren. Der deutſche Meiſter wurde einfach ſeines geiſtigen Eigentums be⸗ raubt— genan ſo wie Lortzing, der bei dem Feh⸗ len eines Autorenrechts buchſtäblich hungern mußte, während ſeine Opern einen ungeheuren Erfolg hat⸗ ten und überall geſpielt wurden. Auch die Komponiſten hatten Intereſſe an der Verbreitung ihrer eigenen Werke. Als im 18. Jahr⸗ hundert in Deutſchland immer mehr Tonſetzer von Bedeutung auftauchten, war die Grundlage für einen richtigen Muſikverlag und Handel gegeben. Jedoch fanden ſich nicht gleich die dafür erforderlichen Kräfte. So blieb den Komponiſten zunächſt nichts anderes übrig, als ſelbſt oder mit Zuhilfenahme von Familienmitgliedern ihre Werke mehrfach abzu⸗ ſchreiben, um ſie oͤann in Umſatz zu bringen. Manch⸗ mal mußten die Tonſetzer zugleich richtige Setzer werden, indem ſie ſelbſt das Stechen von Noten auf Kupferplatten erlernten. Denn das war tatſächlich das beſte Mittel zur Vervielfältigung ihrer Werke. Freilich mußte ein Komponiſt zuerſt einen ge⸗ wiſſen Kreis von Intereſſenten finden, der den Ab⸗ ſatz garantierte. War dieſer gefunden— er beſtand im weſentlichen aus Fürſtlichkeiten, der Hofgeſell⸗ ſchaft und dem wohlhabenden Bürgertum— dann wurden die Platten mit Noten in Druckereien ab⸗ gezogen. Es iſt wenig bekannt, daß Johann Seba⸗ ſtian Bach für ſeine Werke keinen Verleger finden konnte. Da ſeine zahlreichen Kompoſitionen zu ſei⸗ nen Lebzeiten nicht mit einem großen Abſatz rech⸗ nen konnten, ſo blieb Bach nichts anderes übrig, als ſelbſt das Stechen zu erlernen. Im Jahre 1781 erſchienen in einem Bande ſechs„Klavierpartiten“ von Bach, die der Meiſter eigenhändig geſtochen hat. Der Titel, den Bach ſeiner Arbeit gab, klingt etwas eigenartig:„Klavierübung, beſtehend in Präludien, Allemanden, Couranten, Sarabanden, Giguen, Menuetten und anderen Galanterien, den Lieb⸗ habern zur Gemütsergötzung verfertiget“. Es iſt aber erſtaunlich, daß gedruckte Muſikalien ſich nicht ſo ſchnell einbürgerten, wie man annehmen mußte. Manche Muſikliebhaber bezahlten lieber Abſchriften mit hohen Preiſen, ſtatt geoͤruckte Muſikwerke zu kaufen. So wurden ſogar in Muſikverlagen viele Werke in hanoͤſchriftlicher Form zum Kauf ange⸗ boten. Aus Deutſchland verbreitete ſich der Muſikalien⸗ handel in anderen Ländern. Als dann die furcht⸗ baren Schreckniſſe des 30jährigen Krieges über Deutſchland hereinbrachen, wurde der Muſikalien⸗ handel zunächſt lahmgelegt, während er in Italien und Frankreich, in den vom Kriege verſchonten Län⸗ dern, aufblühen konnte. Im 18. Jahrhundert entſtand dann ein gutorga⸗ niſierter Muſikalienhandel in Deutſchland, aus dem Verlage herauswuchſen, die heute Weltruhm und Weltgeltung haben. ————— 40 Gaſtſpiel der„Stuttgarter Marionetten“ auf der Weltansſtellung. Die Stuttgarter Mario⸗ netten“ unter Leitung von Bildhauer Dei⸗ ninger ſind zu einem viertägigen Gaſtſpiel in Zu⸗ ſammenhang mit der Pariſer Weltausſtel⸗ lung in der franzöſiſchen Hauptſtadt eingetrofſen. Zur Aufführung gelangte in dem eigens hierfür er⸗ richteten Marionettentheater im Ausſtellungsgelände das von Deininger für ſeine Marionetten umgeſtal⸗ tete mittelalterliche deutſche Puppenſpiel„Dr. Johannes Fauſt“. Die Erſtaufführung geſtaltete ſich trotz mancher techniſcher Schwierigkeiten zu einem vollen Erfolg der Stuttgarter. Die plaſtiſche Wir⸗ kung des Bühnenbilds und die wundervollen, von Deininger ſelbſt geſchnitzten Marionetten, vor allem die grotesken Geſtalten der Teufel und die witzige Figur des Hanswurſt, ſicherten zuſammen mit dem lebendigen Spiel der Aufführung herzlichen und langanhaltenden Beifall. „Nordſchleswigſche Kunſtausſtellung“ in der Kopenhagener Kunſtakademie eröffnet. In Char⸗ lottenborg, der Kopenhagener Kunſtaka⸗ demie, wurde eine bis zum 9, September dauernde „Nordſchles wig ſche Kunſtausſtellung“ eröffnet, an der ſich Dänemark mit etwa 450 Werken ſchleswigſcher Künſtler aus däniſchem Beſitz und die „Schleswig⸗Holſteiniſche Künſtlergenoſſenſchaft“ mit etwa 150 Werken beteiligt. Die Ausſtellung, die Werke aus drei Jahrhunderten umfaßt und unter dem Protektorat des däniſchen Kronprinzenpaares ſteht, iſt das bedeutungsvolle Ergebnis kamerad⸗ ſchaftlicher däniſch⸗deutſcher Zuſammenarbeit. Ein Gang durch die Ausſtellung zeigt, in welchem Reich⸗ tum ſich im Grenzgebiet däniſches und deutſches Volkstum künſtleriſche Formen geſchaffen haben. Muſeum im älteſten romaniſchen Rathaus Deutſchlands. In dem älteſten deutſchen Rathaus romaniſcher Bauart, dem 1170 errichteten„Roma⸗ niſchen Hauſe“ in Gelnhauſen, iſt nunmehr das Heimatmuſeum von Stadt und Kreis untergebracht worden. Es enthält vor allem Erinnerungen an Grimmelshauſen und an Philipp Reis, den Er⸗ finder des Telephons, die beide in Gelnhauſen ge⸗ boren wurden. „Carmen“ mit geſprochenem Dialog. Die Bayeriſche Staatsoper in München bringt in der kommenden Spielzeit Bizets„Carmen“ in der Urform, mit geſprochenem Dialog. Von den übrigen Opern, die in der kommenden Spiel⸗ zeit für eine Neuaufführung vorgeſehen ſind, wird Generalmuſikdirektor Clemens Krauß drei perſön⸗ lich einſtudieren:„Die Aegyptiſche Helena“ von Richard Strauß,„Paleſtrina“ von Pfitzner und ein Werk, das in München noch nicht geſpielt wurde und daher mit Spannung erwartet wird— den„Don Carlos“ von Verdi. 8. Seite Nummer 385 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. Auguſt 1937 Veumiochtæs — Ein fkandalöſer Vorfall, der ſich vor einiger Zeit auf dem Hof eines Schulgrundſtücks im Ber⸗ liner Südoſten ereignete, ſtand im Mittelpunkt eines Prozeſſes, der vor der 18. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts zur Verhandlung kam. Auf der Anklagebank ſaß der 29 Jahre alte Ewald Sp., der ſich wegen Hausfriedensbruches, Beleidigung, Körperverletzung und wiſſentlich falſcher Anſchuldi⸗ gung verantworten mußte. Ausgangspunkt des Strafverfahrens, das allen Eltern von Schmpflich⸗ tigen eine ernſte Warnung ſein ſollte, war eine An⸗ ordnung des Rektors, die es unterſagt, daß den Kin⸗ dern während der großen Pauſe von Angehörigen das Frühſtück nachgebracht wurde. Dieſes Verbot, das zur Aufrechterhaltund der Schulordnung not⸗ wendig geweſen war, zog eine ganze Kette von Un⸗ zuträglichkeiten zwiſchen einigen Eltern und der Lehrerſchaft nach ſich. In einigen Fällen kam es ſogar zu gerichtlichen Auseinanderſetzungen. Zu denen, die— vermutlich aus einer gewiſſen Aufſäſſig⸗ keit heraus— die Anordnungen des Schulleiters aufs heftigſte bekämpften, gehörte auch der Angeklagte. Er war ungeachtet des Verbotes am 13. Februar am Toreingang der Schule erſchienen, wo er dem dort poſtierten Schulhausmeiſter rundheraus erklärte er wolle ſeiner Tochter das Früh⸗ ſtück bringen. Als Sp. unter Hinweis auf die An⸗ ordnungen des Rektors der Zutritt verwehrt wurde, überſtieg der Mann kurzerhand den 2 Meter hohen Zaun, um ſein Kind zu ſuchen. Jetzt trat ihm der inzwiſchen von dem Vorfall nterrichtete Schulleiter entgegen und forderte ihn auf, den Schulhof unver⸗ züglich zu verlaſſen. In dieſem Augenblick hatte Sp. ſein Kind erſpäht. Er nahm die Kleine bei der Hand, um mit ihr den Hof zu verlaſſen. Jetzt griff der Rek⸗ tor zum zweiten Male ein. Es entſpann ſich zwi⸗ ſchen den beiden Männern ein heftiger Wortwechſel, der plötzlich in ein Handgemenge ausartete. Als der Rektor in arge Bedrängnis geriet, mußte ein Leh⸗ rer eingreifen, um den Vorgeſetzten vor weiteren Tätlichkeiten des Wüterich zu bewahren. Erſt als dann ein Polizeibeamter zur Stelle war, konnte den höchſt unerfreulichen Szenen ein Ende bereitet wer⸗ den. Um dem Rektor eins„auszuwiſchen“, wandte ſich Sp. nunmehr in einer Eingabe an den Oberbür⸗ germeiſter, in der er behauptete, von dem Rektor und Lehrer angegriffen worden zu ſein. Gleichzeitig er⸗ hob er eine Reihe weiterer ſchwerer Beſchuldigungen, die ſich bei näherer Prüfung aber als völlig haltlos herausſtellten. Nun wurde der Spieß umgeoͤreht und gegen den Krakeeler und Verleumder ein Strafver⸗ fahren in Gang gebracht. In der jetzigen Verhand⸗ lung war Sp. im weſentlichen geſtändig. Das Ur⸗ teil lautete auf 8 Monate Gefängnis. — In Oeſterreich ſcheint die„Vereinsmeierei“ auf einer hohen Blüte zu ſtehen. Nach einer Ver⸗ öffentlichung der Wiener Polizeidirektion gibt es allein in der öſterreichiſchen Hauptſtadt nicht weni⸗ ger als 18 000 verſchiedene Vereine, die im Durch⸗ ſchnitt je zehn Mitglieder beſitzen. Es ſind aber ſo⸗ gär Vereine darunter, die nur zwei oder drei Mit⸗ glieder zählen. Neben den zahlreichen Vereinen für Tauben⸗ und Kaninchenzucht, Tabak⸗ und Katzen⸗ freunde und ähnlichen Organiſationen, deren Zweck noch einigermaßen erklärlich iſt, findet man in dem Regiſter auch einige recht kurioſe Vereine vor. Zum Beiſpiel den„Verein der Mondfahrer“. Hier haben ſich Leute zuſammengeſunden, die wöchentlich ein⸗ mal darüber ſehr ernſthaft beraten, auf welche Weiſe und mit welchen Mitteln der kühne Traum, eine Fahrt zum Mond durchzuführen, zu verwirklichen wäre. Dieſer Verein hat im übrigen über 70 Mit⸗ glieder, und er hat bis heute mehr als 200 verſchie⸗ dene Modelle von Weltraumſchiffen und Mondrake⸗ ten verfertigen laſſen, oͤie das angeſtrebte Ziel zu verwirklichen helfen ſollen. — Die Leiter der britiſchen ſtaatlichen Muſeen haben unlängſt auf einer Tagung erklärt, daß das Wort„Muſeum“ durch einen beſſeren und ſchlagkräf⸗ tigeren Begriff erſetzt werden müſſe. Es ſei gerade⸗ du auffallend, wie ſchlecht die britiſchen Muſeen, die doch unendlich viel an Intereſſantem und Sehens⸗ wertem böten, beſucht ſeien. Das Publikum verbinde mit dem Begriff„Muſeum“ häufig die Meinung, es handele ſich hier um alte, langweilige und verſtaubte Dinge, deren Beſichtigung man höchſtens in Ver⸗ bindung mit einer Flucht vor plötzlichem Regen⸗ ſchauer vornehmen ſoll. Man hat bei dieſer Gele⸗ genheit angeregt, in England ein öffentliches Preis⸗ ausſchreiben zu veranſtalten, um für„Muſeum“ ein zeitgemäßeres und dem Publikum angenehmeres Wort zu finden. Eine ſolche Neuerung würde ſich zweifellos ſehr günſtig auf den Beſuch der zahlloſen britiſchen Staatsmuſeen auswirken, die trotz aller Propaganda gegenwärtig eine gähnende Leere auf⸗ weiſen. * — Die däniſche Regierung hat Anlaß, ch über die Säumigkeit ihrer Steuerzahler zu beſchweren. Trotz aller Bemühungen und öffentlichen Aufrufe iſt die Liſte jener„Steuerſünder“, die mit ihren ſtaatlichen Abgaben weit im Rückſtand ſind, immer noch ſehr groß. Nun hat man awtlicherſeits, um dieſem Mißſtand ein Ende zu bereiten, zu einer ebenſo originellen wie drakoniſchen Maßnahme gegriffen. Jedem däniſchen Steuerzahler, der böswillig oder leichtfertig ſeinen Verpflichtungen dem Staat gegen⸗ über nicht nachkommt, wird in Zukunft Gas und elektriſcheg Licht in ſeiner Wohnung geſperrt, bis er ſeine Rückſtände beglichen hat. Das däniſche Finanz⸗ miniſterium verſichert, daß es ihm mit dieſer Dro⸗ hung durchaus ernſt ſei und daß es damit ein Mittel gefunden zu haben glaube, das die fäumigen Steuerzahler ſehr bald zur Beſinnung bringen werde. Natürlich hat dieſe Mitteilung in der Oeffentlichkeit einiges Aufſehen erregt, und die Witzzeichner ſtellen jetzt ſchon dar, wie die„Steuer⸗ ſünder“ in Zukunft in dunklen Räumen ſitzen müſ⸗ ſen und ſich mit kalten Speiſen zu begnügen haben, als Strafe dafür, daß ſie ihre Pflichten ſo ſchlecht er⸗ füllt haben, *. — Auf der Pariſer Weltausſtellung kann man auch eine Schutzhütte ſehen, die im nächſten Jahr auf dem Montblauc in einer Höhe von 4300 Metern über dem Meer aufgebaut werden ſoll. Das dürfte die höchſtgelegene Schutzhütte der Erde ſein. Das Gebäude bietet Unterkunft für 24 Beſucher. Es iſt aus Duraluminium hergeſtellt. Der Eingang iſt nur über eine Leiter zu erreichen. Die Tür ſchließt ſich automatiſch hinter jedem Eintretenden. Der Haupt⸗ raum enthält 24 Betten, vier Tiſche und acht Bänke, die ebenfalls aus Duraluminium hergeſtellt ſind. Die ganze Hütte wiegt 7,5 Tonnen und wird mit Granitblöcken im Geſamtumfang von etwa 15 Kubik⸗ metern verankert. Im Auguſt 1938 ſollen die ein⸗ zelnen Teile auf der Höhe des Montblane ſein und zuſammengeſetzt werden. * — Das Wohnungswirtſchaftliche Komitee des Völkerbundes hat eben eine Tabelle herausgegeben, die eine Skala der Lärmſtärken enthält. Die Stärken der verſchiedenen Geräuſche ſind abgeſtuft nach dem neuen Lärmmaß„Decibel“ oder„Phon“. Null⸗De⸗ cibel bezeichnet die Grenze der Hörbarkeit, 130 De⸗ cibel den Gipfelpunkt der ͤͤurch Lärm verurſachten Qualen. Zwiſchen Null⸗Decibel und 130 Decibel ſind die gewöhnlichen Geräuſche folgendermaßen ge⸗ wertet: Decibel: 10: leichtes Blätterraſcheln, 20: Flüſtern, 30: ſehr ruhige Straße, 40: durchſchnitt⸗ licher Lärm in Wohnräumen, 50: Lärm in Geſchäfts⸗ räumen, 60: gewöhnliche Unterhaltung, 70: laute Unterhaltung, 80: ſtarker ſtädtiſcher Verkehr, lauter Rundfunk, 90: Nähe eines Motorrades mit Schall⸗ dämpfer, 100: ſehr laute Motorhupe in acht Meter Entfernung, 110: Werkſtatt eines Metallarbeiters, Nähe eines pneumatiſchen Straßendrillbohrers, 120: Flugzeugpropeller in fünf Meter Entfernung. Ein oͤrittes Todesopfer in Wiſſen dib Wiſſen, 21. Auguſt. Wie der leitende Arzt des Wiſſener Kranken⸗ hauſes mitteilt, iſt in der Nacht zum Samstag noch einer der bei dem Exploſionsunglück verletzten Arbeiter geſtorben, ſo daß ſich die Zahl der Toten leider auf drei erhöht. Ein Teil der 17 noch im Wiſſener Krankenhaus liegenden Schwerverletzten ſchwebt in Lebens⸗ gefahr. Exploſion auf einem Frachtſchiff dnb. Landon, 21. Auguſt. Wie erſt jetzt bekannt wird, ereignete ſich am Frei⸗ tagfrüh auf dem engliſchen Frachtſchiff„Bangue⸗ la“, unweit des Hafens von Falmouth, eine Ex⸗ ploſion. Zwei eiſerne Luken wurden in die Luft geſchleudert und riſſen zwei Mann der neunköpfigen Beſatzung mit ſich. Der eine wurde über Bordege⸗ ſchleudert und ertrank, der andere hat le⸗ bensgefährliche Brandverletzungen davongetragen. Im Bunkerraum angeſammelte Gaſe ſcheinen die Urſache der Exploſion zu ſein. Krieg im Frieden Sandgranaten praſſeln auf ein lothringiſches Dorf — Paris, 21. Auguſt. Das Dorf Altweiler in Lothringen hat geſtern eine unangenehme kriegeriſche Ueber⸗ raſchung erlebt: es wurde nämlich plötzlich von den Feſtungswerken der Maginotlinte aus unter ſchweres Artilleriefeuer genommen. Ganz unvorbereitet allerdings waren die Einwohner nicht. Sie waren amtlich benachrichtigt worden, daß in der nächſten Umgebung des Dorfes ein Uebungsſchießen der Artillerie ſtattfinden würde, und daß daher das Verlaſſen des Dorfes ſtreng verboten ſei. Um 9 Uhr vormittags begann das Uebungsſchte⸗ ßen, aber nicht auf die vorbereiteten lebloſen Ziele, ſondern auf das Dorf ſelbſt. Glücklicher⸗ weiſe wurden dabei nur ſandgefüllte Uebungsgranaten verwendet. Aber auch ſo war der Schaden, der im Dorf angerichtet wurde, groß genug. Eine Granate durchſchlug ein Fen⸗ ſter in der Kirche und fiel auf der Kommunion⸗ bank nieder, eine zweite Granate fiel in den Chor und zerſtörte mehrere Kirchenſtühle. Auch zahl⸗ reiche Häuſer wurden beſchädigt. In einem Haus dͤurchſchlug eine Granate das Dach und die Zimmerdecke und landete im Wäſcheſchrank. In einem Haus wurde ein großes Stück aus der Hauswand herausgeriſſen. In einem dritten rutſchte die Granate vom Dach und fiel auf den Miſthaufen. Auch die elektriſche Licht⸗ und Kraftleitung wurde von einem Geſchoß getrof⸗ fen und zerſtört. Begreiflicherweiſe bemächtigte ſich der Einwohner eine wilde Panik unter dieſer Artilleriebeſchie⸗ ßung. Der Bürgermeiſter aber hatte Beſinnung ge⸗ nug, um ſofort an die Militärbehörden zu telepho⸗ nieren und das Unglücksſchießen einſtellen zu laſ⸗ ſen. Glücklicherweiſe iſt bei dem Abenteuer von den Einwohnern ſelbſt niemand verletzt worden. Granaten ſind keine Spielzeuge Drei Todesopfer in einem polniſchen Dorf dub. Warſchau, 22. Auguſt. Kinder aus dem Dorfe Sloboda Zlota bei Brzezany in Oſtgalizien fanden beim Spiel auf dem Felde eine Granate, die wahrſcheinlich noch aus dem Weltkrieg ſtammte. Als die Kinder das Geſchoß in ein Feuer legten, explodierte es und tötete zwei Knaben im Alter von neun und zehn Jahren und verletzte einen dritten Jungen ſo ſchwer, daß er auf dem Transport in das Kranken haus ſtarb. — Aus allen Teilen der Vereinigten Staaten fahren gegenwärtig lange Eiſenbahnzüge nach Colo⸗ rado, die mit Tauſenden von Truthähnen beladen ſind. Man verſucht auf dieſe Weiſe den Bundesſtaat Colorado von der Heuſchreckenplage zu befreien, die in dieſem Jahre kataſtrophale Ausmaße genommen hat. Nachdem alle amtlichen Maßnahmen den Ver⸗ nichtungskrieg gegen die Heuſchrecken nicht erfolg⸗ reich geſtalten konnten, hat man nunmehr die letzte Hoffnung auf die Armee der Truthähne geſetzt, öie den Schädlingen zuleibe rücken wird. Es beſteht nämlich die Gefahr, daß ſich die Heuſchreckenſchwärme gerade in dieſen Wochen ſetzen die Schädlinge Flügel an— auch noch nach Kalifornien, Oklahoma, New Mexiko, Kanſas und Nebraska ausbreiten und die Felder vernichten. Schon aus dieſem Grunde erfüllen die nach Colorado gebrachten Truthähne eine Aufgabe, die für das gänze Land wirtſchaftlich von höchſter Beoͤeutung iſt. Zum erſtenmal führt man ein derartiges Experiment in großem Stile durch, und zahlreiche Fachleute und Wiſſenſchaftler der landwirtſchaftlichen Hochſchulen, ſowie Vertreter der Regierung, werden dieſem neuartigen Kampf gegen eine Lanoͤplage beiwohnen. * — Ein tolles Stück leiſtete ſich in Spandau eine Automobiliſtin, die vermutlich angetrunken am Steuer ihres Wagens ſaß und kurz hintereinander zwei Unfälle verurſachte. Die Frau wurde von Po⸗ lizeibeamten feſtgenommen und zur Entnahme einer Blutprobe ins Spandauer Krankenhaus gebracht. Kurz nach 21 Uhr abendͤs prallte in Spandau ein Privatwagen krachend gegen die hölzerne Barriere einer Straßenbauſtelle. Dabei ging die rote War⸗ nungslaterne in Trümmer. Mehrere Paſſanten, die Augenzeugen des Vorfalles geworden waren, zogen kurz entſchloſſen den Starterſchlüſſel aus dem Schalt⸗ brett, da ſie glaubten, daß die am Steuer ſitzende Automobiliſtin ſtark angetrunken ſei. Die Leute machten ſich nunmehr auf die Suche nach Polizeibe⸗ amten, um die Frau feſtſtellen zu laſſen. Als man ſchließlich an die Unfallſtelle zurückkehrte, war der Wagen verſchwunden. Mit einem zweiten Schlüſſel hatte die Kraftfahrerin, wie ſich ſpäter herausſtellte, ihre Fahrt fortgeſetzt, um der polizeilichen Feſtſtellung zu entgehen. Bald darauf wurde aus der Kloſter⸗ ſtraße in Spandau ein zweiter Unfall gemeldet. Zur Ueberraſchung der Polizeibeamten handelte es ſich um die gleiche Fahrerin, die dort mit ihrem Wagen gegen einen Baum gefahren war. Das Auto war ſo ſchwer beſchädigt, daß es abgeſchleppt werden mußte. Trotz des heftigen Anpralles war die, Autp⸗ mobiliſtin und eine neben ihr ſitzende Begleiterin völlig unverletzt geblieben. Das völlig unverſtänd⸗ liche und unverantwortliche Verhalten der Frau, wird ein unangenehmes gerichtliches Nachſpiel zur Folge haben. — Ein Dieb entwendete im Berliner Grunewald die Handtaſche einer ſchlaſenden Frau. Der Dieb⸗ ſtahl war jedoch durch einen Kriminalbeamten beobachtet worden, welcher ſeinen Dienſthund auf die Spuren des Diebes ſetzte. Der Hund erreichte nach wenigen Minuten den entſetzten Gauner, der verzweifelt auf einen Baum zu flüchten ſuchte. Der Hund verbiß ſich jedoch in der Hoſe des Mannes, die vollkommen in Fetzen ging. Der herbeieilende Kriminalbeamte konnte dann den in Unterhoſen da⸗ ſtehenden Dieb in Ruhe abführen. Roman vos Jenny Sattler-König Das Mädchen Elin wird geküßt 25 „Sehen Sie, lieber Corvin. Die kleinen Sachen — das iſt ja nicht viel, die mache ich mit den Leu⸗ ten ſelber! Wenn wir dann aber die große Form in Angriff nehmen, da müſſen Sie natürlich mit her⸗ an! Das mache ich nicht allein! Die Zeit über ſtelle ich Sie ganz ein! Zwar zum gleichen Gehalt wie früher.“ Manfred nickte. Alſo gut: das gab auf vierzehn Tage, vielleicht auch drei Wochen Arbeit. „Sie dürfen mir das nicht übelnehmen, Corvin!“ ſagte Ponfiek bittend.„Es geht wirklich nicht anders. Wir müſſen überall einſparen, um nur durchzukom⸗ men; und dann will doch auch noch das Darlehen zurückgezahlt werden!— Der Mann, der mir das Geld vorgeſtreckt hat, iſt zwar ein hochanſtändiger Menſch— von Rückzahlen hat er noch gar nicht ge⸗ ſprochen— aber gerade darum muß ich doch alle Kräfte zuſammennehmen, um ſobald wie möglich Es iſt ein alter Feldzugskamerad von mirz; ich traf ihn vor ein paar Wochen im Alten Grafen' und—“ Im Nebenraum hörte man Tellergeklapper und allerlei Hantieren. Eine leiſe Stimme rief ſchüch⸗ tern:„Vater!“ Manfred ſah verlegen drein. Er kannte dieſe Stimme. Sie gehörte Lieſelotte Ponfiek, und man hatte ihm auch irgendwo die Geſchichte erzählt, wie ſie in dieſen Tagen heimgekommen war: Im Stich gelaſſen, von dem Manne, mit dem ſie geflohen, eine leidende, verbitterte Frau, die an Nervenanfällen litt und den ganzen Tag im Bett zubringen mußte.— „Vater!“ wiederholte Lieſelottes Stimme. Herr Ponfiek hörte nicht.„Er hat mir alſo das Geld geborgt— eigentlich auf eine abſonderliche Weiſel Ich kann Ihnen das ruhig erzählen, Corvin, Sie brauchen ja keinen Gebrauch davon zu machen! Er überließ mir——“ Drüben— hart vor der Tür— rief es wieder: „Vater!“ Ponfiek hörte wiederum nicht. Manfred fühlte ſich bewogen, einzugreifen.„Herr Ponſiek!“ unterbrach er den anderen verlegen,„Sie werden gerufen! Ich glaube, Ihr Fräulein Tochter ruft Siel Ponfiek ſprang unvermittelt auf. Mit zwei, drei großen Schritten war er an der Tür, die er jäh auf⸗ riß.„Biſt dͤu es, Lieſelotte?!“ fragte er drohend. „Was willſt du hier?“ „Ich habe nur dir und Herrn Corvin das Eſſen gebracht“, entgegnete das Mäoͤchen zurückweichend. „Die Mutter iſt nicht wohl. Es wurde ihr zuviel, bei der Hitze herüberzukommen. Und ſonſt wird es doch zu ſpät. Es iſt ſchon gleich drei Uhr! Auf fünf Uhr biſt oͤu doch beſtellt— in den Alten Grafen'— mit Herrn Knöpfle aus Wiesbaden.“ Sie vermied es peinlich, zu Manfred Corvin her⸗ überzuſehen, der in der geöffneten Tür des Privat⸗ kontors ſtand und vergeblich Anſtalten machte, ſie zu begrüßen. Er war noch niemals wieder mit ihr zuſammen⸗ getroffen, ſeitdem ihm das Gerücht zugetragen. Nun, da er ſie wieder ſah, dieſe zierliche, braune, allezeit übermütige Lieſelotte in ihrem ſchwernervöſen und niedergebrochenen Zuſtand, da begriff er plötzlich das volle Unglück des Mannes Ponfiek. Es war nicht zu entſcheiden, was für ihn ſchwerer zu ertragen war: der Verluſt des ganzen Vermögens und alles deſſen, was er ſich in den langen Jahren erarbeitet hatte, oder die tiefe Bitternis, die ihm da als Vater von ſeiner geliebteſten Tochter zugefügt ward. Ponfiek ſah zu Boden. Er würdigte die Tochter keines Wortes mehr. In der peinlichen Stille, die entſtand, trat Manfred entſchloſſen einen Schritt ins Zimmer hinein. Seine Abſätze klappten hart auf der zertretenen Diele.„Guten Tag, Fräulein Ponfiekl“ ſagte er mit dem Verſuch, einen leichten Ton an⸗ zuſchlagen, der kläglich mißlang.„Wir haben uns ſehr lange nicht geſehen, nicht wahr?“ Ein haſtiger, halb dankbarer, halb feindſeliger Blick traf ihn.„Guten Tag, Herr Corvinl!“ flüſterte Lieſelotte Ponfiek, dann entzog ſie ihm ſogleich wie⸗ der die Hand, eine ſchmale Hand.„Ich gehe jetzt wieder nach drüben, Vater!“ ſagte ſie zu ihrem Va⸗ ter gewandt, den Gaſt gar nicht mehr beachtend.„Das Geſchirr hole ich dann ſpäter!“ * Die beiden Männer ſetzten ſich zu Tiſch. Eine unbehagliche Stimmung herrſchte zwiſchen ihnen. Die ganze Vertrauensſeligkeit Ponfieks war ver⸗ flogen. Er dachte nicht mehr daran, Manfred zu er⸗ zählen, woher und wie er das Geld zu ſeinem Wie⸗ deranfang bekommen hatte. Manfred mußte bald an Lieſelotte, bald an Elin denken. Dann, während er mühſam den ſchweren Wein hinunterſchluckte, den Ponfiek wie Waſſer trank, begannen ihn wieder von neuem die Sorgen zu quälen, öie ihn nun ſchon ſeit Tagen nicht mehr losließen! Wie mochte das Rennen in Olbersdorf ausgegangen ſein?! Denn zu Ende war es doch wohl nun ſchon! Ob Peter wirklich geſiegt hatte?! Oder ob er doch von einem erfahreneren Gegner geſchla⸗ gen worden war? Wie ſollte man all die Stunden noch hinbrin⸗ gen, bis einer der drei Rennbeſucher heimkam, um nun auch ihm zu berichten. Er, Manfred, war dann ja überhaupt überflüſſig! An ihn dachte keiner! Es auch keiner an ihn zu denken, wenn nur in——— „Wäre es Ihnen recht, Herr Ponfiek“, ſagte Man⸗ fred Corvin plötzlich,„wenn ich noch eine Weile hier im Büro bliebe? Ich habe die Pläne von der Jorm alle hier. Es wäre mir lieb, wenn ich ſie noch ein⸗ mal überprüfen könnte.“ Ponfiek nickte. Was konnte ihm lieber ſein, als daß die für ihn ſo wichtigen Zeichnungen noch ein⸗ mal einer Prüfung unterzogen wurden. „Ich laſſe Ihnen den Schlüſſel hier!“ ſagte er, als er ſich ſogleich nach dem Eſſen ſchwerfällig er⸗ hob, um heimzukehren.„Vielleicht haben Ste die Freundlichkeit, ſie dann, wenn Sie fertig ſind, in meine Wohnung hinüberzubringen!“ Es war ſchön, wieder einmal in dieſem kleinen Zimmer zu ſitzen und über einer Arbeit zu brüten! Wenn nur die Benommenheit nach dieſem verflix⸗ ten ſchweren Weine nicht geweſen wäre, wenn das Olbersdorfer Bergrennen nicht wäre, wenn Elin Hallermann nicht wäre. Trotz aller Anſpannung vermochte Manfred Cor⸗ vin ſeine Gedͤanken nicht ſo auf ſeine Arbeiten zu ſammeln, wie er wollte. In der letzten Zeit glaubte er beim Nachdenken über ſein Verfahren, Chrom⸗ nickelſtahl⸗Formen für den Radiogerätebau elektriſch zu beheizen, einen ganz neuen Weg gefunden zu ha⸗ ben, der das ganze Verfahren weſentlich vereinfachen und in ſeiner Wirkung vervollkommnen mußte, Aber ſo ſehr er ſich auch mühte, er war heute nicht imſtande, ſeinen Einfall an Hand der Zeichnungen praktiſch nachzuprüfen. Immer wieder ſchweiften ſeine Gedanken ab. Er mußte an Elin Hallermann denken, an die Buhne unten am Fluß, an den einen einzigen Kuß mit ihr! Wußte ſie überhaupt von dieſem Kuß? War ſie bei Beſinnung geweſen in dem Augenblick, da er glaubte, von ihr wieoͤergeküßt zu werden? Hatte Peter ſie vielleicht glauben gemacht, daß er ſie nicht allein gerettet, ſondern auch noch ge⸗ küßt hatte? Gar zu gern hätte Manfred Corvin dies alles in Erfahrung gebracht. Und er wußte nicht, ſollte er mehr dem leichtſinnigen und verſchwin⸗ delten Peter gram ſein— oder dem Mädchen Elin, deſſen Gefühl ſich ſo betrügen ließ. Schließlich— nach Verlauf einiger Stunden— packte er kurz entſchloſſen alle Bogen ſeiner Zeich⸗ nungen in ein großes Bündel zuſammen und ging damit hinüber in die Ponfiekſche Wohnung. Frau Ponfiek öffnete ihm. Lieſelotte ließ ſich nicht blicken. Die ſchüchterne Aufforderung der Frau, doch näher⸗ zutreten, lehnte er verlegen ab.„Nein, danke, ich werde zu Hauſe erwartet!— Aber würden Sie bitte Herrn Ponfiek ſagen, daß ich die Zeichnungen mit nach Hauſe genommen habe? Ich muß ſie noch ein⸗ mal genau durchſehen, vielleicht kann ich noch eine Aenderung anbringen.“ * Schwere, ſchwüle Sommerabendluft ſchlug Man⸗ fred Corvin entgegen, als er aus dem Ponfiekſchen Hauſe heraustrat. Langſam ging er— mit ſeinem Bündel unter dem Arm— bis zum„Alten Gra⸗ fen“, wo gerade eine Straßenbahn abfahrtsbereit ſtand. Es trieb ihn plötzlich nach Haus. Vielleicht war nun doch ſchon eine Nachricht von den anderen über das Ergebnis des Rennens da. Er ſprang auf die gerade abfahrende Bahn. Auf einmal konnte er es nicht mehr erwarten, ſo ſchnell wie möglich nach Hauſe zu kommen. 12. Kapitel Die lange, baumloſe Wettiner Straße lag men⸗ ſchenleer und verlaſſen da. Bis zu ihr war der Strom der in die Stadt zurückflutenden Ausflügler noch nicht geoͤrungen. Es war ſo ſchwül hier, daß man kaum atmen konnte. Unabläſſig ſtrahlten die öden, grauen Faſſaden der hohen Geſchäftshäuſer die Son⸗ nenhitze wieder aus, die ſie während des ganzen Tages unerſättlich in ſich hineingeſaugt hatten. Elin Hallermann ſaß erſchöpft und völlig zer⸗ ſchlagen auf den ausgetretenen Stufen der um dieſe Zeit ſchon verſchloſſenen Tür des Hauſes Nummer 34. Sie war ganz verzweifelt! Was ſollte nun eigent⸗ lich werden? Vielleicht wußte es Peters Bruder. Er war ja ſchließlich Peters Bruder, außerdem der einzige Menſch, mit dem man über— über alles reden konnte(Fortſ. folgt.) 0 23. August 1937 148. Nr. 385 Deutſche Siege an fünf Fronten! Die große Kraſtprobe unſerer Leichtathletik gegen ausländiſche Gegner wurde beſtanden Deulſchland-Schweiz verregnet Der Leichtathletik⸗Länderkampf in Karisruhe (Drahtbericht unſeres Sonderberichterſtatters) Karlsruhe, 22. Auguſt. Die Karlsruher Preſſe ſtand in den letzten Ta⸗ gen ganz im Zeichen des Länderkampfes Deutſch⸗ land— Schweiz. Spalten⸗ und ſeitenlang wurde das kommende Ereignis beſprochen, wobei immer wieder auf die freundliche Haltung der Schweizer während des Weltkrieges hingewieſen wurde. So war es denn auch nicht verwunderlich, daß bei der Ankunft der Schweizer am Samstagnachmittag ihnen ein herzlicher Empfang zuteil wurde. Als Vertreter des Schweizer Verban⸗ des führte Meyer⸗Zürich die Kampfmannſchaft der Alpenſöhne, die komplett erſchienen war. Lediglich für die Mannſchaftsaufſtellung gab es inſofern eine Aenderung, als für Kuhn Malchow die Staffel laufen und für Bührer Geiſſinger weitſpringen ſoll. In der Schweizer Mannſchaft ſah man man⸗ ches bekannte Geſicht von den Olympiſchen Spielen, wie ja auch unſere Vertreter ſieben Aktive zählten, die im Olympia⸗Stadion in den Tagen des höchſten deutſchen Triumphes den deutſchen Dreß trugen. Am Sonntagvormittag ſetzte mit einem Sternmarſch der Karlsruher Sportler, der in vier Säulen zum Rathaus führte, die letzte nachdrückliche Werbung ein. Schon um 410 Uhr wurden die Gäſte der Landeshauptſtadt, jetzt ſowohl die deutſche wie die ſchweizeriſche Mannſchaft, vom Oberhaupt der Stadt begrüßt. Haßler dankte im Namen der deutſchen Mannſchaft, nachdem zuvor auch der ſchweizeriſche Mannſchaftsführer ſeiner Freude über den herzlichen Empfang Ausdruck ge⸗ geben hatte. Vom Rathaus ging es ins Kultusmini⸗ ſterium, wo Präſident Kraft die Aktiven einzeln begrüßte und in ſeiner Anſprache auch auf die poli⸗ tiſche Bedeutung öͤieſes Kampfes hinwies. Im Hotel Germania war um 12 Uhr Preſſe⸗ empfang, woſelbſt zugleich Gelegenheit war, mit un⸗ ſeren Aktiven einige Worte zu ſprechen. Greulich ſchien wohl etwas nervös, Neckermänn durfte unſere Glückwünſche zu dem angekommenen Sprin⸗ ternachwuchs entgegennehmen. Gaufachwart Klein hatte alle Hände voll zu tun, die Gäſte zu begrüßen, unter denen ſich auch Jenner⸗Straßburg beſand, der wohl für das kommenden Sonntag ſtattfindende „International“ noch einige Aktive engagieren wollte. Dieſe Beſprechung hinterließ den Eindruck, daß die Verantwortlichen alles getan haben, um den zweiten auf badiſchem Boden ſtattfindenden Länder⸗ kampf zu einem vollen Erfolg zu geſtalten. Ein Glück war es, daß dieſer Länderkampf erſt auf die vierte Nachmittagsſtunde verlegt wurde, denn um 3 Uhr entlud ſich ein ſchweres Gewitter über Karlsruhe, das die Bahn unter Waſſer ſetzte. Während wir dieſe Zeilen niederſchreiben, wird alles getan, um die Bahn einigermaßen in Oroͤnung zu bringen. Mit einer faſt viertelſtündigen Verſpätung begann der Einmarſch der Teilnehmer. Rechts und links der Tribünen marſchierten die beiden Mann⸗ ſchaften unter Vorantritt der Landesfahnen in die Kampfbahn. Haßlacher begrüßte die beiden Mann⸗ ſchaften und als ſein Gruß den Helvetiern galt, er⸗ füllte herzlicher Beifall das ganze Stadion. Nach dem Abſpielen der Nationalhymnen tauſchten die Mann⸗ ſchaftsführer Wimpel aus und dann konnte der große Kampf beginnen. Die erſte Konkurrenz war der 110 Meter Hürdenlauf In der Reihenſolge Kuhn, Kullmann, Chriſten und Stöckle ſaßen die Läufer in ihren Startlöchern. Erſt nach dem zweiten Verſuch gelang der Anlauf, wobei der Schweizer Chriſten vielleicht einen Früh⸗ ſtart hatte. Bis zur 4. Hürde lagen die Läufer bei⸗ ſammen, dann aber zogen die beiden Schweizer Ver⸗ treter unwiderſtehlich davon. In 15,3 Sekunden ver⸗ fehlte Kuhn nur um /10 Sekunden den Schweizer Re⸗ kord. Chriſten wurde Zweiter, Stöckle Dritter.:7 hieß es nach dem erſten Kampf für die Schweiz. Während die Stabhochſpringer und Speerwerfer ſich an den Kampf machten und auch die 100⸗MeterLäufer aufgerufen wurden, zogen ſich drohende Gewitterwolken über der Kampfbahn zuſammen und ihre praſſelnde Entladung verhinderte zunächſt ein Weiterführen der Kämpfe. Lediglich die Speerwerfer machten den Verſuch, ihre Konkurrenz zu Ende zu führen, aber auch ſie gaben beim dritten Durchgang auf. Nach faſt einſtündiger Unterbrechung konnten die Kämpfe auf dem Raſen weitergeführt werden. Um die Laufbahn einigermaßen wieder in Gang zu bringen, wurde die Feuerwehr alarmiert, der es nach vieler Mühe gelang, das Waſſer von der Bahn zu ſchaffen. Es zeigte ſich bei dieſer Gelegenheit, daß die Anlage des Hochſchulſtadions doch nicht allen An⸗ forderungen genügt. Das Speerwerfen wurde als erſte Uebung nach dem Regen zu Ende geführt. Stöck⸗Deutſchland konnte mit 62,81 Meter, die er noch vor dem Ge⸗ witter erzielt hatte, die beſte Weite erreichen und damit Deutſchland den erſten Sieg ſichern. Der Schweizer Neumann lag mit 61,03 nicht weit hinter ihm und konnte den Schweizer Rekordmann Schu⸗ macher glatt hinter ſich laſſen. Ergebnis im Speer⸗ werfen: 1. Stöck⸗Deutſchland 62,81 Meter, 2. Neu⸗ mann⸗Schweiz 61,03 Meter, 3. Schumacher⸗Schweiz 56,80 Meter und 4. Büttner⸗Deutſchland 50,05 Meter. Nach dieſer Uebung lag die Schweiz weiter in Führung. Schöne Leiſtungen brachte das Diskuswerfen, das der Deutſche Meiſter Schröder mit 50,25 Meter, nach⸗ dem mit Ausnahme der beiden erſten Verſuche alle ſeine Würfe über 48 Meter gelegen waren, an ſich. Stöck, Deutſchland, wurde Zweiter und hat damit Deutſchland den erſten Doppelſieg und damit den Gleichſtand mit 15:15 Punkten gebracht. Die Füh⸗ rung brachte dann das Kugelſtoßen für den Gaſt⸗ geber. Die Führung brachte dann das Kugelſtoßen für den Gaſtgeber. Schröder war hier mit 14,76 Meter Beſter vor Stöck, der nur 14,71 Meter erreichte, Zwiſchenzeitlich war beim Stabhochſprung Wai⸗ bel⸗Deutſchland ausgeſchieden, während die oͤrei an⸗ deren Konkurrenten Sutter⸗Deutſchland, Geiſinger und Stalder⸗Schweiz bei 3,70 Meter noch in der Kon⸗ kurrenz waren. Unverſtänolich iſt es, warum man in allen Konkurrenzen immer noch 6 Verſuche zugeſteht, nachdem bei der unerwünſchten Unterbrechung die Zeit doch drängt. Das Kugelſtoßen brachte, wie erwartet, den Deutſchen einen weiteren Doppelſieg. Schröder⸗Deutſch⸗ land war mit 14,76 Meter um 5 Zentimeter vor Stöck⸗ Deutſchland mit 14,71 Meter. Lediglich der Schweizer Bach⸗ mann kam noch über 13 Meter, während Bührer⸗Schweiz nur 12,50 Meter erreichte.:3 Punkte buchten die Deutſchen in dieſem Wettbewerb. „ Der 100⸗Meter⸗Lauf war das erſte Rennen in dieſem verregneten Länderkampf. Neckermann, auf der zweiten Bahn liegend, kam glänzend vom Start und führte bis 70 Meter vor dem nur langſam in Schwung kommenden Hänni⸗Schweiz. In den letzten Metern aber konnte der Schweizer Neckermann niederringen und knapp den Sieg erringen. Auch Scheuring⸗Deutſchland konnte noch ſtark auf⸗ rücken. Punktergebnis 5t5. Ergebnis: 1. Hänni(Schweiz) 10,6 2. Neckermann (Deutſchland) 10,7; 3. Scheuring(Deutſchland) 10,7; 4. Stu⸗ der(Schweiz) 11,1. Nach dieſem Wettbewerb ſtand der Länderkampf 27:23 für Deutſchland. Im Stabhochſprung konnte Sutter(Deutſchland) die in ihn geſetzte Hoffnungen erfüllen und einen weiteren Sieg mit der Leiſtung von 3,70 Meter erringen. Unſer zweiter Vertreter Waibel ſchied bei 3,40 Meter aus. Hier iſt allerdings zu berückſichtigen, daß die ſchwere Anlauf⸗ bahn den Springern ſehr viel zu ſchaffen machte. Auch in dieſem Wettbewerb konnten die Schweizer mit:5 die gleiche Punktzahl erringen. Im Hochſprung erreichten die beiden Schweizer Blaſer und Bührer 1,80 Meter mit dem gleichfalls in Konkurrenz liegenden Preisecker (Deutſchland). Kullmann(Deutſchland) iſt ausgeſchieden. Auch im Hammerwerfen führen unſere beiden Vertreter. Der Schweizer Hännig konnte auch im 200⸗Meter⸗ Lauf ſeine hervorragende Sprintfähigkeit unter Beweis ſtellen und mit 21,5 einen klaren Sieg erringen. Allerdings hatte er das Glück, daß er auf der guten Außenbahn lau⸗ fen konnte. Hornberger wurde mit 21,7 Zweiter vor dem auf der ſchweren Innenbahn lauſenden Mannheimer Neckermann, der 21,9 brauchte. Der vierte Schweizer Marchond kam in 2,2 ins Ziel. Auch dieſer Wettbewerb brachte wieder:5, ſo daß der Länder⸗ kampf nach dem 7. Wettbewerb 37133 für Deutſchland ſteht, * Der Sartf zog ſich bis in die Dunkelheit hinein hin. Bei Redaktionsſchluß ſtand der Kampf 84:60 für Deutſchlanbd, ſo daß auch gegen die Schweiz mit einem deutſchen Sieg zu rechnen iſt. Klare Führung in Nürnberg Der zweitägige Leichtathletik⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich in Nürnberg brachte der deut⸗ ſchen Mannſchaft am erſten Tag eine Führung von 52:36 Punkten. Die Kämpfe begannen im Nürnberger Stadion (am Vormittag hatten die Gäſte das Reichsparteitag⸗ Gelände beſichtigt, einen Kranz am Ehrenmal niedergelegt und an einem Empfang bei Gauleiter Streicher teilgenom⸗ men) bei ſchönſtem Wetter, aber kurz vor Beendigung des erſten Teils des Programms ging ein heſtiger Regen nieder, der ſchließlich eine Verlegung der 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Staffel auf den Sonntag notwendig machte. Von den acht Wettbewerben des erſten Tages wurden ſechs von den deutſchen Athleten gewonnen und nur zwei von den Gäſten. Im einleitenden 100⸗Meter⸗Lauf gab es durch Borchmeyer und Marxreiter einen deutſchen Doppelſieg und auch im Hammerwerfen und im 400⸗Meter⸗Hürdenlauf endeten jeweils die beiden deutſchen Vertreter in Front. Im Stabhochſprung ſiegte Müller(Kuchen) vor Haunzwickel (Oeſt.) nur auf Grund der geringeren Zahl der Sprünge bei gleicher Leiſtung. Im 5000⸗Meter⸗Lauf, den Oſtertag (München) in 15:07,6 gewann, lief der als Zweiter ein⸗ kommende Oeſterreicher Muſchik mit 15:18 Landesrekord, während Eberlein(München), unſer zweiter Mann, hier nur Letzter werden konnte. Im Diskuswerfen ſchob ſich Wotapek zwiſchen die beiden Münchner Lampert und Wür⸗ felsdobler. Die beiden öſterreichiſchen Siege gab es im 800⸗Meter⸗ Lauf und im Dreiſprung. Die 800 Meter geſtalteten ſich zu einem großen Kampf zwiſchen Eichberger(Oe) und Deſſecker(), aus dem der Wiener mit kaum wahrnehm⸗ barem Vorſprung als Sieger hervorging. Im Drei⸗ ſprung war Kotraſchek(Oe) mit einem Sprung von 14,26 Meter allen Mitbewerbern klar überlegen.— Die genauen Ergebniſſe des erſten Tages: 100 Meter: 1. Borchmeyer(D) 10,9; 2. Marxreiter(D) 11,3; 3. Struel(Oe) 11,4; 4. Berger(Oe) 11,8. Stabhoch: 1. Müller(D) 3,90 Meter; 2. Haunzwickel (Oe) 3,90 Meter; 3. Huber(Oej 3,60 Meter; 4. Kilian(D) 3,50 Meter. Hammer: 1. Küfner(D) 49,50 Meter; 2. Lutz(D) 48,38 Meter; 3. Janauſch(Oe) 45,35 Meter; 4. Zoufab(Oe) 40,67 Meter. 800 Meter: 1. Eichberger(Oe):57,4; 2. Deſſecker(D) :57,4; 3. Zehnter(D):58,3; 4. Leban(Oe) 2100,9. 400 Meter Hürden: 1. Böhm(D) 54,5; 2. Meyer(D) 55,0; 3. Studnicka(Oe) 55,9; 4. Leitner(De) 68,0. Dreiſprung: 1. Kotraſchek(Oe) 14,26 Meter; 2. Engel⸗ haröt(D) 13,68 Meter; 3. Bauer(Oe) 12,94 Meter; 4. Rapp (D) 12,88 Meter. (beide Deutſchland) errang. 5000 Meter: 1. Oſtertag(D) 15:07,6; 2. Muſchik(Oe) 15:18,0(neuer öſterr. Rekord); 3. Grojer(Oe) 15181; 4. Eberlein(). Diskus: 1. Lampert(D) 45,52 Meter; 2. Wotapek(Oe) 45,00 Meter; 3. Würfelsdobler(D) 43,98 Meter; 4. Tun⸗ ner(Oe) 42,67 Meter. Stand nach dem 1. Tag: Deutſchland 52 Punkte, Oeſter⸗ reich 96 Punkte. Der deutſch⸗bſterreichiſche Leichtatbletik⸗Länderkamof im Nürnberger Stadion endete mit einem überlegenen deut⸗ ſchen Sieg von 118:77 Punkten, nachdem Deutſchland am erſten Tag bereits eine Führung von 52:36 Punkten er⸗ langt hatte. Am Sonntag wohnten dem zweiten Teil des Länderkampfes etwa 7000 Zuſchauer bei. Die Ergebniſſe: A⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland 42,4; 2. Oeſter⸗ reich 43,3. 400 Meter: 1. 2. Gudenus⸗Oe 50,0; 8. Pöſchl⸗D 51,0; 4. Erlacher⸗Oe 54,4. Weitſprung: 1. Grampp⸗D 7,04; 2. Karf⸗Oe 6,84; 6. Mayer⸗D 6,81; 4. Kotraſchek⸗Oe 6,71. 110 Meter Hürden: 1. Wagner⸗D 14,7; 2. Grampp⸗D 15,3; 3. Langmaier⸗D 15,9; 4. Studnickar⸗Oe 16,1. Speerwurf: 1. Edin⸗D 63,87; 2. Haas⸗D 60,0; 3. Zel⸗ brucker⸗Oe 57,58; 4. Bucher⸗Oe 56,48. 200 Meter: 1. Borchmeyer⸗D 21,8; 2. Struckel⸗Oe 2,1 3. Sumſer⸗D 22,3; 4. Zangerl⸗Oe 28,6. 1500 Meter: 1. Eichberger⸗Oe:01; 2. Dompert⸗D:09,9; 3. Lehban⸗Oe:03,8; 4. Ritter⸗D:04. Hochſprung. 1. Auguſtin⸗D 1,85 Meter, 2. Hacg⸗D 180, g. Bauer⸗Oe 1 B5. 4. Flachberger⸗Oe.70 Meter. Kugelſtoßen. 1. Lampert⸗D 14,58 Meter 2. Zoufal⸗Oe 13.95, 3. Kamputſch⸗Oe 13,75, 4. Würfelsdobler⸗D 18,04. 10 000 Meter. 1. Muſik⸗Oe 91:88,8(neuer öſterreichiſcher „ 2. Hönninger⸗D 31:52,2, 3. Bertſch⸗D 39:29,9, 4. Wöber⸗Oe 33:10,4. Amal 400⸗Meter⸗Staffel. 1. Deutſchland:2,2. 2. Oeſter⸗ reich:27,2. In Wuppertall Deutſchland— Belgien 48:29 Punkte Im Wuppertaler Stadion wurde am Samstag der zweitägige Länderkampf der Leichtathleten von Deutſch⸗ land und Belgien in Anweſenheit von 800 Zuſchauern und bei gutem Wetter eingeleitet. In den erſten ſieben Wettbewerben hat die deutſche Vertretung ihre ſchon von der erſten Uebung ab errungene Führung mit 48:29 Punk⸗ ten recht eindeutig geſtalten können. Die Reihe der deutſchen Siege leitete der Kölner Vogel⸗ ſang im 100⸗Meter⸗Lauf, den er in 10,6 gewann, ein. Ueber 800 Meter folgte aber gleich ein ſchöner Sieg der Belgier, den Moſtert nach:59,5 vor Schuhmacher und Begovie Ueber 10 000 Meter gab ves durch Chapelle(31:56,8) und Donfut(32:08,6) einen belgi⸗ ſchen Doppelerfolg. In allen anderen Konkurrenzen 110 Meter Hürden, Stabhochſprung und Diskuswerſen— gab es deutſche Doppelerfolge, wie auch die abſchließende Sprinterſtaffel der deutſchen Vertretung nicht zu nehmen war Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Vogelſang(D) 10,6; 2. Konze(D) 10,73 3. Daubi(B) 11; 4. Guthy 11,4 Sek. Sbo Meter: 1. Moſtert(B):59,5; 2. Schuhmacher(D) :00,2; 3. Begovic(D):01,5: 4. Verhaert(B) 2711,6. 10 000 Meter: 1. Chapelle(B) 31:56,8; 2. Donfut(B) 32:08,6; 3. Oſthoff(D) 32:20,8; 4. Schönrock(D) 38:03,6. 110 Meter Hürden: 1. Kumpmann(D) 14,9; 2. Kürten (D) 15,7; 3. Binet(BJ 15,8; 4. Bosmans(). Stabhochſprung: 1. Born(D) 3,60; 2. Stechemeſſer(D) 3,40 3. Nulkans(B) 3,30; 4. Auderode(B) 3,20 Meter. Diskuswerfen: 1. Buchey(D) 45,24; 2. Frochte(D) 44,80; 3. Vos(B) 41,70; 4. Vandevoorde(B) 30,57. 5 1. Deutſchland 42,9; 2. Belgien 8, 3 Dreimal Mertedes⸗Benz! Carattiola gewinnt den„Großen Preis der Schweiz“— Lang und von Brauchitſch auf dem zweiten und oͤritten Blatz NM3 Bern, 22. Auguſt. Der große Rennwagenpreis der Schweiz am Sonntag auf der Berner Rennſtrecke im Bremgartener Wald hat mit einem überlegenen Triumph von Mer⸗ cedes Benz geendet. Drei Wagen der Untertürkheimer Werke belegten die erſten Plätze. Caracciola wurde unangefochten nach einem überlegenen Rennen der Sieger. Lang belegte den zweiten Platz vor Manfred von Brauchitſch. Als Vierter konnte ſich Stuck vor Bernd Roſemeyer, Kautz und Nuvolari placieren. So en⸗ deten ſieben deutſche Wagen in Front, ein neuer großer deutſcher Rennwagen⸗Triumph. Mit dieſem Sieg im Großen Preis der Schweiz hat ſich Caracciola mit 13 Gutpunkten an die Spitze derer ge⸗ ſchoben, die auf den Europameiſter⸗Titel Anwärter ſind. Nach einem Rennen kleiner Wagen mit 1,5 Liter, in dem ſich der engliſche Aera⸗Wagen erſolgreich behauptete, und der Deutſche Berg von Glück ſagen konnte, daß er bei ſeinem ſchweren Sturz ohne Verletzun⸗ gen davonkam, wurden kurz vor 3 Uhr die großen Renn⸗ wagen zum 50⸗Rundenkampf auf der 7,2 Km langen Bahn an den Start geſchoben. Trüber Himmel häugt über dem Berner Stadtwald. Kurz vorher hatte es noch geregnet, ſo daß die Strecke 3 und ſchlüpfrig war. Vorn in der erſten Reihe ſtehen er Mercedes⸗Wagen Caracciolas und die Wagen von der Auto⸗Union Bernd Roſemeyer und Stuck, dahinter die Mercedes⸗Wagen von Brauchitſch und Lang. In der dritten Reihe die Auto⸗Union⸗Renner von Nuvo⸗ lari und Fagioli neben dem Alfa Farinas. In der Mitte der übrigen von den insgeſamt 15 Startern ſchließlich Kautz auf Mereedes. Als ſich die Startflagge ſenkt, ſtürmt Stuck als Erſter davon. Roſemeyer und Caracciola ſchließen ſich ihm an. Stuck, Caracciola, Roſemeyer, Lang, Brauchitſch, Fagioli, Nuvolari iſt die Reihenfolge, als die Wagen aus der erſten Runde ſchießen. Da kommt in der zweiten Eigener Drahtbericht der Runde eine ungeheure Senſation. Roſemeyer ſehlt! Iubilaums-Nendball.-Turier vom 25. bis 29. August 1937— Sportplatz an den Schiegständen PPP—PPPPPPPPPPPPPPTPPTPPPPTPTTTPT'TfT————TVTTTTTXTT——————XP des SV Waldhe Erſt nachdem das ganze Feld vorbei iſt, rollt ſein Wagen am Erſatzteillager vor. Der Draufgänger Bernd war von der Streche abgekommen. Fahrer und Wagen war zwar nichts paſſiert, aber ſie hatten angeſchoben wer⸗ den müſſen, das iſt nicht erlaubt. Bernd iſt leider außer Gefecht geſetzt, vorläufig jedenfalls. Schon hört man ſagen, ietzt iſt die Entſcheidung zugunſten von Mercedes bereits gefallen, und wirklich, die nächſten Runden bereits ſcheinen dieſer Prognoſe recht zu geben. Caracciola geht an Stuck vorbei an die Spitze. Wenige Runden ſpäter kommt mit Lang ein weiterer Mercedes auf den zweiten Platz und aus der elften Runde geht auch Brauchitſch an Stuck vorbei an drit⸗ ter Stelle. Drei Mercedeswagen liegen ſo in Führung. Die Auto⸗Union hat inzwiſchen Roſemeyer wieder in die Schlacht geworfen. In der 6. Runde hat er Nuvolaris Wagen, der ſich ſichtlich mit dem neuen Fahrzeug noch nicht hat abfinden können, übernommen und den Kampf an achter Stelle, eine Runde hinter Carac⸗ ciola zurück, erneut begonnen. Mit ungeheurer Energie nimmt Roſemeyer den Kampf auf, Runde um Runde hetzt er Caracciola auf den Ferſen, allerdings eine Runde zu⸗ rück. Schließlich kommt er an dem Mereedes vorbei, über⸗ holt Farina und dann auch Kautz. Inzwiſchen hat ſich Caracciola einen immer größeren Vorſprung vor den übri⸗ gen herausgeholt. Als einſamer Spitzenreiter jagt er allen anderen voraus, läßt Lang und der wieder Brauchitſch weit hinter ſich. Dann kommt die 22. Runde, in der an den Boxen ein Rieſenbetrieb losgeht. Fagioli, der auf dem 5. Platz liegt, wechſelt als erſter die Reifen. Nuvolari übernimmt ſeinen Wagen und jagt damit, allerdings auf den 7. Platz zurückgefallen, wei⸗ ter. In der 25. Runde, genau nach der Hälfte des“ Ren⸗ nens wechſelt Lang Reifen, ſo daß Brauchitſch und Stuck auf den 2. und 3. Platz vorkommen. Als dann in der folgenden Runde auch Caracciola und Brauchitſch halten, ſtößt Stuck vorübergehend auf den 2. Platz vor. Dann 14.00 Uhr gugendspiel: Weldhof- post 15.00 Uhr Vfe-bameh gegen barmstadt muß auch er halten und nachdem in der 7. Runde— noch Roſemeyer und Kautz Reifen gewechſelt und getan haben, ſieht nach dieſer Runde der Stand des Kampfes folgendermaßen aus: Caracciola eine halbe Runde vor allen anderen. dann Lang an zweiter Stelle vor Stuck, Brauchitſch, Roſemeyer, Kautz und Nuvolari. Caracciola iſt offenbar ſchon jetzt der Sieg nicht mehr zu nehmen. Lang hat ſich ſeinen zweiten Platz ſchon jetzt ſo aut wie geſichert, nur Brauchitſch macht auf den dritten Platz von Stuck noch erfolgreich Jagd und in der 42. Runde des 50⸗ Runden⸗Kampfes gelingt es ihm, an dem Auto Union vorbeizugehen. Roſemeyer verſucht hinter allem noch an Stuck vorbei⸗ zukommen, vergeblich, trotzdem er eine Rekordrunde nach der anderen fährt und in der letzten mit einem Durchſchnitt von 168,10 Std.⸗Km. noch die ſchnellſte Rundenzeit des Tages fährt. Nuvolari, der dritte Mann, den die Auto Union im Feuer hat, findet ſich mit ſeinem Wagen nicht ſo recht ab, wie wir ſchon am Anfang den Eindruck hatten. Er behauptet zwar ſeinen 7. Platz, aber nach vorn, an Kautz vorbei, kommt er nicht. So muß ſchlielich die Auto⸗Union Mercedes einen überlegenen Triumph laſſen. Als Sieger geht Caracciola mit einem Durchſchnitt von 158,6 Std.⸗ Km. in einer Zeit von:17:39,3 durchs Ziel. Lang bleibt auf dem 2. Platz mit einer Zeit von .18:28,7 und Brauchitſch mit:18.45.7 Dritter. Vierter wird Hans Stuck auf Auto⸗Union. 5. Bernd Roſemeyer auf Auto⸗Union, 6. Kautz auf Mercedes, 7. Nuvolari mit Fagiolis Wagen. Die Erwartungen, die man auf den Italiener geſetzt hatte, haben ſich nicht ganz erfüllt. Nuvolari, das iſt kein Wunder, war eben ſein Auto⸗Union⸗Wagen noch zu neu. 1. Caracciola, Mercedes⸗Benz,:17:30,3; 2. Lang, Mercedes⸗Benz, 2118.28,7; 3. v. Brauchitſch, Mercedes⸗ Benz 2148:45,7; 4. Stuck, Auto⸗Union; 5. Bernd Roſemeyer, Auto⸗Union; 6. Kautſch, Mercedes⸗Benz; 7. Nupolari, Auto⸗Union. 3 Runden zurück: 8. Raimond Sommer(Frankreich) auf Alfa Romeo; 9 Runden zurück: 9. Pietſch(Deutſchland) ouf Maſerati; 10 Runden zurück: 10. Hartmann(Ungara) auf Maſerati. bie Wochentégsspiele beginnen jeweils um 17.50 Uhr.— Am Hauptteg, — Sonnteg, den 29. August 1957 finden folgende Spiele stett 17.00 Uhr Entscheidungsspiel um den Ehrenprei Qeſchtfachemtzleſter Herrn Preit des 0 16.00 Unr Waldhof-Stadtmennschett Dermstadt K L HIREK EIEINTRITTSDOIRIISE Prigadefühfer Hertmenn 8. Seite/ Nummer 385 —————————————— Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. Auguſt 1937 Stand nach dem erſten Tag: Deutſchland 40 nkte, 20 Punkte. 5 5 Meter: 1. Kiſters(D) 49,7; 2. Moſterts(D) 50,2; Smet(B) 50,4; 4. Verhaert(B) verhalten durchs Ziel. 400 Meter Hürden: 1. Nottbrock(D) 55,1; 2. Bosmans (8) 55,2; 3. Regemeuter(B) 61; 4. Kürtens(D) 61,4. 200 Meter: 1. Konze(D) 22; 2. Vollmert(D) 2,87 Dauby(B) 23,2; 4. Thelismar(B) 25. Weitſprung: 1. Binet(B) 6,77 Meter; 2. Augſten(D) 6,70; 8. de Vilder(B) 6,61; 4. Völmke(D) 6,41. 1500 Meter: 1. Moſtert(B):03,2; 2. Stieglitz(D) 4204,8; 3. Heß(D):05,4; 4. Schroeven(B):08,4. Speerwerfen: Schmidt(D) 58,52 Meter; 2. Fontaine (8) 49,82; 3. Hißbach(D) 48,44; 4. Herremans(B) 44,19. 5000 Meter: 1. Raff(D) 15:02,4; 2. Chapelle(B) 15:06,2; 8. Herremans(B) 15:40,8; 4. Sacher(D) 15:52. A⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland(Nottbrock, Dielefeld, Moſterts, Kiſters):24,8; 2. Belgien(Smet, van de Broeck, Bosmans, Regemeuter):43,5. Kugelſtoßen: 1. Werring(D) 14,59; 2. Bartels(D) 14,30; 9. v. d. Voorde(B) 13,26; 4. Vos(B) 12,70. Hochſprung: 1. Hellerforth(D) und Delcoigne(B) je 170 Meter; 3. Binet(B) 1,65. Der Kampf in Dresden Mit großer Verſpätung traf die Leichtathletik⸗Mann⸗ ſchaft der Tſchechoſlowakei, die in Teplitz einen Autobus⸗ Unfall hatte, in Dresden ein. So konnten die 10 000 Me⸗ ter als einziger Wettbewerb des Samstag erſt ausgetragen werden, als der Platz des DScC ſchon im Schatten der Dunkelheit lag. Trotz 20ſtündigem Regen befand ſich die Bahn im Oſtragehege in ausgezeichneter Verfaſſung. Der beſte Beweis dafür iſt die Zeit des in:35,4 Minuten ſiegreichen Dresdners Gebhardt, der damit Jahres⸗ beſtzeit gelaufen iſt. Der Tſchechoſlowake Huſek belegte in 82:28,2 mit 300 Meter Abſtand den zweiten Platz vor Bött⸗ ger(Chemnitz) in 33:04 und ſeinem Landsmann Hoſek, der in 33:44 den vierten Platz belegte. Die Zwiſchenzeiten Gebhardts waren: 1500 Meter in:97,6, 3000 Meter in :14,7, 5000 Meter in 15:30, 7500 Meter in 28111. Nach dieſem erſten Wettbewerb des deutſch⸗tſchechoſlo⸗ wakiſchen Länderkampfes führen unſere Vertreter mit 714 Punkten.— Ergebniſſe: 10 000 Meter: 1. Gebhardt(D) 91:35,4; 2. Huſek(T) 52:28,2; 3. Böttger(D) 33:04; 4. Hoſek(T) 93:44. Der zweite Tag in Dresden: 100⸗Meter⸗Lauf: 1. Kreher⸗Deutſchland 10,5 Sek., 2. Dr. Voigt⸗Tſchechoflwakei; 3. Jahoda⸗Tſchechoſlowakei; 4. Fritzſche⸗Deutſchland. 200⸗Meter⸗Lauf: 1. Kreher⸗Deutſchland 21,9 Sek.; 2. Dr. Voigt⸗Tſchechoflowakei 22,3; 3. Ehnelt⸗Deutſchland; 4. Hanec⸗Tſchechoſlowakei. 400⸗Meter⸗Lauf: 1. Klutzſch⸗Deutſchland 49,2; 2. Röckler⸗ —— RR 50,6 4. Knenicky⸗ echoſlowakei 51,8. S00⸗Meter⸗Lauf: 1. Harbig⸗Deutſchland 155, 2. Otahul⸗ echte 3. Roſicky⸗Tſchechoſlowakei(beide dicht⸗ auf); 4. Becht⸗Deutſchland:56,2. 1500⸗Meter⸗Lauf: 1. B. Hoſek⸗Tſchechoſlowaket:04,5, 2. Becker⸗Deutſchland:02,8; 3. Sallé⸗Tſchechoſlowakei:08,2; 4. Rothbart⸗Deutſchland:10,8. 5000⸗Meter⸗Lauf: 1. Hellermann⸗Deutſchland 15:38,6; 2. Boflak⸗Tſchechoflowakei 15.49,2; 3. Vanek⸗Tſchechoſlowakei 16:2,2; 4. W. Hoſek 16:4,2. Der zweite. Läufer war geſtürzt. 10 600⸗Meter⸗Lauf: 1. Gebhardt⸗Deutſchland 31:35,4; 2. Huſek⸗Tſchechoſlowakei 32:28,2; 3. Böttger⸗Deutſchland 33:4; 4. W. Hoſek 33:44. 110⸗Meter⸗Hürdenlauf: 1. Glaw⸗Deutſchlond 15,1 Sek., 2. Große⸗Deutſchland 15,5; 3. Polame⸗Tſchechoſlowakei 15,8 Sekunden. 400⸗Meter⸗Hürdenlauf: 1. Glaw⸗Deutſchland 55,1; 2. Otahal⸗Tſchechoſlowakei 55,2; 3. Lempke 57,3 Sekunden. Weitſprung: 1. Asmus⸗Deutſchland 7,12; 2. Brandſtetter⸗ Deutſchland 6,97; 3. Voſolſobe⸗Tſchechoſlowakei 6,93 Meter. Hochſprung: 1. Galanda⸗Tſchechoſlowakei 1,85, 2. Häus⸗ ler⸗Deutſchland 1,85; 3. Ciſpiva⸗Tſchechoſlowakei 1,80 Meter. Stabhochſprung: 1. Krauſe⸗Deutſchland 3,50, 2. Patoca⸗ Tigghe lowakei 3,20; 3. Voldrich⸗Tſchechoſlowakei 3,10 Mtr. Leaſennt. 1. Staib⸗Deutſchland 14,10 Meter; 2. Ko⸗ manek⸗Tſchechoſlowakei 13,95 Meter; 3. Stork⸗Deutſchland 13,93 Meter. Kugelſtoßen: 1. Konrad⸗Deutſchland 15,40 Mtr.; 2. Douda⸗ Tſchechoſlowakei 15,37 Meter; 3. Janſſen⸗Deutſchland 14,69 Meter. Diskuswerſen: 1. Freund⸗Tſchechoſlowakei 44,05 Meter; 2. Hanſen⸗Deutſchland 43,52 Meter; 9. Bövers⸗Deutſchland 48,10 Meter. Speerwerfen: 1. Weimann⸗Deutſchland 60,69 Meter; 2. Keipke⸗Deutſchland 57,90 Meter; 3. Dr. Mala⸗Tſchecho⸗ ſlowakei 55,68 Meter. Hammerwerfen: 1. 2. Lehmann⸗Deutſchland 48,77 Meter; flowakei 46,40 Meter. A⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland 43,1; 2. Tſchecho⸗ ſlowakei 43,2 Sekunden. Amal⸗400⸗Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland:32,5; 2. Tſchecho⸗ flowakei:37,2 Minuten. Geſamtergebnis: 130:79 Punkte. In Warſchau Deutſchlands Athleten führten knapp 50:44 Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Gillmeiſter⸗D. 10,6; 2. Zaſlona⸗P. 10,7 8. Fiſcher⸗D. 10,8; 4. Dunecki⸗P. 11,0.— 400 Meter: 1. Hein⸗Deutſchland 55,47 Meter; 3. Knotek⸗Tſchecho⸗ — Fünf deutſche Ruderſiege in Naris! Der erſte Tag der Akademiſchen Weltſpiele— Verheißungsvoller Auftakt für Deutſchland 25 Der feierliche Eröffnungsakt der 7. Aka⸗ demiſchen Weltſpiele in Paris war zwar dem Sonntag vorbehalten, aber ſchon am Samstag gab es die erſten Wettkämpfe im Fußball, Fechten und Rudern, bei denen die deutſchen Studenten einen ver⸗ heißungsvollen Start hatten. Auf der Seine .. bei Suresnes wurden bereits ſämtliche Ruder⸗Wettbewerbe entſchieden, wobei ſich erfreulicherweiſe die deutſchen Boote recht eindrucksvoll zur Geltung bringen konnten. Von ſieben Rennen gewannen ſie fünf und bewieſen damit erneut die Vormachtſtellung Deutſchlands im Ruderſport, die erſt vor wenigen Tagen bei den Europameiſterſchaften in Amſterdam erhärtet wurde. Das Wetter war ausgezeichnet, auch ein leichter Gegenwind machte ſich nicht ſtörend bemerkbar. Gleich im erſten Rennen, dem Vierer m. St,, gab es einen ſchönen deutſchen Sieg durch den ARC Berlin, der vom Start weg führte und mit etwa 3 Längen Vorſprung gegen die verzweifelt ſpurtenden Ungarn die Oberhand behielt.— Im Zweier o. St. blieben die Ungarn dem Start fern und ſo gab es einen Zweikampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich, der mit einem ganz über⸗ legenen deutſchen Sieg endete. Anfangs vermochten die Franzoſen noch einigermaßen Schritt zu halten, aber nach der 1000⸗Meter⸗Marke dehnte das deutſche Boot ſeinen Vorſprung immer weiter aus und ſiegte ſchließlich mit rund 12 Längen.— Die Reihe der deutſchen Erfolge wurde im Einer unterbrochen. Der Pole Verey, der frühere Europameiſter, war für Dr. Weſthoff(Berlin) doch zu ſtark und ſiegte unangefochten. Der Deutſche belegte vor Belgien und Frankreich aber den zweiten Platz.— Im Zweier m. St. konnte Deutſchland auch nicht entſchei⸗ dend in den Endͤkampf eingreifen. Polen und Ungarn zogen auf halbem Wege in Front und lieferten ſich einen erbitterbden Kampf bis ins Ziel, wobei Polen das beſſere Ende für ſich hatte.— In den reſtlichen drei Rennen gab es dͤann aber wieder deutſche Siege, von denen beſonders der Sieg im abſchließenden Achter von den Zuſchauern ſehr beifällig aufgenommen wurde. Ungarn erwies ſich lange als ein gleichwertiger Gegner, aber ſpäter fielen die Magyaren ihrem eigenen Tempo zum Opfer und mußten ſogar noch Polen vorbeilaſſen. Das deutſche Boot ſiegte unbedrängt mit zwei Längen Vor⸗ ſprung.— Im Doppelzweier und Vierer o. St. ſtellten ſich den Deutſchen keine Gegner, ſo daß ſie die Titel in Alleinfahrten gewannen. Die Ergebniſſe: Vierer m. St.: 1. Deutſchland(ARC Berlin) :32,11; 2. Ungarn:43,5; 3. Frankreich:59,7; 4. Belgien. Zweier o. St.: 1. Deutſchland(Angaria Hannover) :12,6; 2. Frankreich:49,2. Einer: 1. Polen(Verey):02,1; 2. Deutſchland(Dr. Weſthoff):21,2; 3. Belgien:42,5; 4. Frankreich. Zweier m. St.: 1. Polen:30,1; 2. Ungarn 8234,9; 3. Deutſchland:51,3. Doppelzweier: 1. Deutſchland(RCFrankfurt/ Oder) :16,7(im Alleingang). Vierer o. St.: 1. Deutſchland(ARC Berlin):50,5 (im Alleingang). Achter: 1. Deutſchland(Breslauer AR”B):29,7; 2. Polen:38,2; 3. Ungarn:47,2; 4. Belgien. Aeberraſchung im Fußball Ungarn ſchlägt Deutſchland:0(:0) Im Fußball⸗Turnier, das am Samstag im Pariſer Jean⸗Bouin⸗Stadion begann, hielt die deutſche Mannſchaft nicht ganz das, was man ſich von ihr verſprochen hatte, denn ſie unterlag im Kampf gegen Ungarn mit 01(011) Toren. In ſpielertſcher Hinſicht hatten zwar unſere Ver⸗ treter ͤͤen Magyaren etwas voraus, aber der Sturm, in dem leider der ſchußgewaltige Münchner Geßler hatte er⸗ Goneſzowſki⸗P. 48,3(Rekord); 2. Hamann⸗D. 48,8; 3. v. Stülpnagel⸗D. 49,0; 4. Sliwak⸗P. 50,3. 800 Meter: 1. Kucharſki⸗P.:55,2; 2. Goneſzowſki⸗P.:55,8: 3. Linnhoff⸗ D.:56,1; 4. Mertens⸗D.:57.— 10 000 Meter: 1. Noji⸗P. 32:00,8; 2. Eberhardt⸗D. 32:36,1; 3. Wirkus⸗P. 32:42; 4. Lieck⸗S.— 110 Meter Hürden: 1. Beſchetznik⸗D. 15,0; 2. Schellin⸗D. 15,1; 3. Niemic⸗P. 15,3(Rekord); 4. Haſpel⸗P. 15,8.— Stabhoch: 1. Schneider⸗P. 3,90; 2. Hartmann⸗D. 3,.80; 3, Klemezak⸗P. 3,70 Meter; 4. Kobelt⸗D., 3,60.— Breiſprung: 1. Luckhaus⸗P. 14,83; 2. Ziebe⸗D. 14,77; 3. M. Hofmann⸗P. 14,61; 4. Wöllner⸗D. 14,13. Diskus: 1. Hilbrecht⸗D. 46,58; 2. Blaſk⸗D. 43,95; 3. Fiedoruk⸗P. 49,23; 4. Gierutto⸗P. 42,94.— Hammer: 1. Blaſk⸗D. 53,62; 2. Sprenger⸗D. 50,37; 3. Kocolt⸗P. 44,50; 4. Wenglarezyk⸗P. 41,92.— 4 X 100⸗Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland(Fiſcher, Gillmeiſter, Leichum, Matthus) 42,0; 2. Polen(Danowſki, Popek, Zaſlona, Dunecki) 42,2(poln. Rekordl). ſetzt werden müſſen, wußte mit vielen guten Torgelegen⸗ heiten nichts anzufangen. In der erſten Halbzeit ſpielte die deutſche Elf klar überlegen, aber die Ungarn ſchoſſen aus der Verteidigung heraus nach ſchnellem Durchſtoß ein Tor, das über Sieg und Niederlage entſchied. Nach Sei⸗ tenwechſel geſtalteten die Ungarn das Spiel ziemlich offen, aber beide Sturmreihen vollbrachten wirklich keine Hel⸗ dentaten. Die deutſche Niederlage kommt überraſchend und nun muß die deutſche Vertretung verſuchen, durch einen Sieg über Belgien am Montag wenigſtens den zweiten Platz, der ebenfalls zur Teilnahme an der Vorſchlußrunde be⸗ rechtigt, zu erreichen. Italien— Lettland:8(:2) Dem deutſch⸗ungariſchen Spiel war ein torreiches Tref⸗ fen zwiſchen Italien, dem Turnierfavorit, und Lettland vorausgegangen, in dem die Italiener mit:3(:2) die Oberhand behielten. Die lettiſchen Studenten zeigten iberraſchend gutes Können, lediglich die Arbeit ihrer Hin⸗ termannſchaft ließ zu wünſchen übrig. Auch bei den Ita⸗ lienern konnte die Abwehr nicht überzeugen. Deutſche Fechter ſiegreich Auch die Kämpfe im Fechten begannen ſchon am Sams⸗ tag. Zuerſt wurde das Florett⸗Mannſchaftsfechten in An⸗ griff genommen, wobei ſich die deutſche Mannſchaft im Kampf gegen Holland von öder beſten Seite zeigte. Mit 90 landete ſie einen recht eindrucksvollen Sieg. Vorher hatten die Holländer bereits gegen Belgien mit:13 Punkten verloren. Kein Turnen und Frauen⸗Schwimmen Das Programm der Akademiſchen Weltſpiele hat eine weitere Einſchränkung erfahren. Nachdem ſchon das Rugby⸗ turnier abgeſagt wurde, fallen nun auch die Turnwett⸗ bewerbe und die Schwimmkämpfe der Frauen aus, da die Teilnehmerzahlen zu gering waren. Deutſchland hat übrigens die zum Basketball⸗Turnier abgegebene Meldung zurückgezogen. Rotraud v. Wachter wieder Florettſiegerin Am ſpäten Samstagabend fiel bei den Fechtwettbewer⸗ ben die erſte Entſcheidung, und zwar im Frauen⸗Florett. Erfreulicherweiſe konnte Rotraud v. Wachter(München) ihren 1935 in Budapeſt gewonnenen Titel erfolgreich ver⸗ teidigen. Sie gewann die Goldmedaille vor der Dänin Olſen und zwei weiteren deutſchen Fechterinnen. Everbeck und Melzer. Frl. Everbeß mußte mit der Dänin um den zweiten Platz ſtechen, wobei dieſe die Oberhand behielt. Das genaue Endergebnis: Frauen⸗Florett: 1. R. v. Wachter(Deutſchland) 6 Siege, 1 Niederkage; 2. Olſen(Dänemark) 6/1; 3. Everbeck (Deutſchland) 6/1; 4. Melzer(Deutſchland) 4/; 5. Bethell (England) 2.; 6. Majunkova(ſchechoſlowakei) 2.; 7. Ruffio(Frankreich) 2.; 8. Perdrizet(Frankreich) 0 S. Im Maunſchafts⸗Florettfechten der Männer erreichte Deutſchland zuſammen mit Frankreich, Italien und Aegypten die Schlußrunde, die am Montag durchgeführt wird. Deutſche Führung in der Länderwertung In der Länderwertung, bei der jeder Mannſchaftsſieg mit 12 und jeder Einzelſieg mit 6 Punkten bewertet wird, hat Deutſchland nach den erſten entſcheidenden Kämpſen im Rudern und Fechten eine ganz überlegene Führung. 1. Deutſchland 173 Punkte; 2. Polen 28 Punkte; 2. Ungarn 28.; 4. Frankreich 19.; 5. Belgien 14.; 6. England 2.; 7. Tſchechoſlowakei 1 Punkt. Schleizer Oreieck⸗Rennen bringt Senſation Große NSAu-Erfolge- Der Karlsruher Alfred Braun ſchwer geſtürzt Schleiz, 22. Auguſt.(Eig. Drahtbericht) Das diesjährige Schleizer Dreieck⸗Rennen fiel den Un⸗ bilden eines über Mitteldeutſchland breit hingelagerten Tiefs zum Opfer, das ununterbrochen Regenmaſſen auf ganz Thüringen und Sachſen niedergehen ließ. Da ſchon in den frühen Morgenſtunden das Regenwetter ein⸗ ſetzte, ließt oͤͤer Beſuch dieſes einſt berühmten Rennens diesmal zu wünſchen übrig. Man zählte 70 000 Zuſchauer, während es ſonſt über 100 000 geweſen waren. Als natio⸗ nales Rennen war jedoch das Schleizer Dreieck von allen deutſchen Spitzenfahrern beſchickt worden und brachte durch den jetzt außerordentlich glatten Boden allerlei Ueber⸗ raſchungen, die man vorher nicht vermutet hatte. Zwar ſiegte in der 250er⸗Klaſſe Kluge mit der neuen Drehſchiebe⸗Maſchine knapp vor Winkler auf dem alten Modell, aber niemand hätte geglaubt, daß es der ein⸗ zige DKW⸗Sieg des Tages bleiben würde. In der 350⸗cem⸗Klaſſe gab es den erwarteten Sieg von Heiner Fleiſchmann, der außerordentlich gut fuhr, zumal es ge⸗ rade während dieſes Rennens leicht abtrocknete. Mellmann belegte diesmal nicht den zweiten Platz; er hatte Schalt⸗ hebelbruch und wurde hinter Hamelehle auf Norton Dritter. In der Halbliterklaſſe gab es nicht die erwartete große Auseinanderſetzung zwiſchen BMW und DaW, ſondern Heiner Fleiſchmann auf NSu ging in der dritten Runde mit der Poſt ab, fuhr ein fabelhaft gleichmäßiges Rennen und ſteigerte trotz des ſtrömenden Regens ſeinen Runden⸗ durchſchnitt fortwährend. Hinter ihm war Bodmer außer⸗ ordentlich zähe und ließ die BMW⸗Fahrer Gall und Ley nicht zu ſich herankommen. Gall mußte wegen Maſchinen⸗ ſchadens aufgeben und auch Ley hatte Kurbelſchaden. Mansfeld, dͤer im zweiten Viertel des Rennens in fabel⸗ hafter Steigerung fährt, nacheinander Mellmann(NSu), Ley(BMW), Gall(BMW) und Bodͤmer(DͤW) paſſierte und ſich hinter Fleiſchmann an die Spitze ſchob, ſt ürzte, als ex, zum Angriff auf Fleiſchmann vorgehend, das Tempo noch mehr verſchärfte. Mansfeld fiel dadurch auf den 5. Platz zurück, arbeitete ſich aber ſpäter wieder nach vorn und konnte das Rennen nach dem Ausfall Galls als Vier⸗ ter beenden. Der überraſchende Sieg Fleiſchmauns auf NSu iſt darauf zurückzuführen, daß ſich auf der glatten Strecke die zweizylindrigen ſchwereren Maſchinen von BMW und DͤW in den Kurven nicht ſo aut beherrſchen laſſen, wie die NSu, die wieder einmal ihre ausgezeichnete Straßen⸗ lage bei ſchlechten Bodenverhältniſſen unter Beweis geſtellt hat. Außerdem iſt der Erfolg von NSu noch darauf zurück⸗ zuführen, daß Fleiſchmanns Maſchine mit Alkohol betrie⸗ ben wurde, während DaW und BMW Benzin⸗Benzol⸗ Gemiſch fuhren. Tauſende umſäumten die Strecke des Mannheimer Straßenrennens: Knopf-NMz3-„Meiſter der Jeitungsfahrer“ Auch den Mannſchaftskampf gewannen orei Fahrer der Neuen Mannheimer Zeitung“ Vier DNB⸗Siege in der Gruppe 2a— Großer Erfolg der Veranſtaltung Wieder einmal war es ſoweit, die Zeitungsfahrer⸗ ous Mannheim und Ludwiashaſen hatten ihren großen Tag. Während ſie ſonſt tagaus, tagein, von morgens bis abends, ziemlich unauffällig ihrer Pflicht enügen. Immer müſſen ſie mit ihren Rädern bereit ſein. nd wenn ſie ſo um die Mittaas⸗ und Abendſtunden ihre Zeitungspakete an Ort und Stelle bringen, dann galt es, ſchnell und gewandt zu ſein, denn das Neueſte des Tages will der Leſer ſo raſch wie nur möglich vor Augen hoben. Darum ailt es für unſere Zeitungsfahrer. immer bereit zu ſein, immer um die Ecke flitzen und im Eilzugstemyo die Straße entlang zu brauſen. Nur ein Ziel kennen Zeitungsfahrer: Dem Leſer ſein Leibblatt ſo ſchnell als möglich überbringen zu ſo. während die ſchwergeprüften Jungens der Preſſe 323 Jahr ſtill und unbeachtet ibre Pflicht erfüllen, ſoll ihaen einmal im Jahre ein Toa gewidmet ſein. an dem ſie vor die breite Oeffentlichkeit treten und nicht „gewöhnliche Radfahrer“ ſein ſollen. Sie ſollen einmal herausgehoben werden aus der großen Maſſe der Stahl⸗ öbeſitzer“ und in ehrlichem, friedlichem Wettſtreit um iſterſchaft und Ehrenpreiſe kämpfen. Da es aber nur einen Sieger geben kann und nur einer den ſtolzen Titel„Meiſter der Zeitungs⸗ fahrer“ ſühren kann, wird es natürlich ſo manches ent⸗ käuſchte Geſicht geben. Aber auch bierfür aibt es einen Troſt, denn im nächſten Jahre kann man ja wieder in den Kampf ziehen und dann die Sache beſſer machen! Daß das Publikumsintereſſe ſehr rege war, dafür ſorgte die durch die Innenſtadt führende Rundſtrecke, und wenn der Start⸗ und Zielplatz am Marktvplatz von Hunderten und aber Hunderten dicht umſäumt war, ſo iſt das der beſte Beweis dafür, daß man die Zeitungsfahrermeiſter⸗ ſchaft als eine intereſſante ſportliche Sache betrachtet. Nicht weniger als eiwa hundert Meldungen wurden von den verſchiedenen itungen Mannheims und Ludwigshafens abgegeben. S Vermißt hat man diesmal allerdinge die alſe die Bäcker- und Megherkungenk uſtd. Sie dehanpten, nicht ſchlechter und nicht langſamer zu ſein und wir ſind von der Richtigkeit dieſer Behauptung überzeugt! Doch diesmal mußten ſie zuſehen, wie ihre Kollegen von der Fakultät„Druck“ allein die Helden auf der Strecke Markt⸗ platz— Schloß— Rheinluſt— Parkrina— Luiſenring— K 2— Marktplatz waren. Halt— allein waren die Zeitungsfahrer nicht. Es gab ja noch eine Gruppe„Rennfahrer“. Es waren die Jugendfahrer Mannheims, die ſchon ſo oft auf den Radrennbahnen Mannheims und Ludwigshafens ſowie bei manchen Straßenrennen ihr Können unter Beweis ge⸗ ſtellt hatten. Auch ſie wollten kämpfen und ſiegen und einen der herrlichen Ehrenpreiſe gewinnen. Nicht vergeſſen ſei, daß die Veranſtaltung durch die D Ac Fachſchaft Druck ausgerichtet wurde und die ſportliche Leitung in den Händen des Bezirks J des Deut⸗ darf man auch, daß die Abſperrung der Strecke muſter⸗ gültig war und ſich die Polizeiorgane freudig und gerne in den Dienſt dieſer ſportlichen Angelegenheit ſtellten. Geſtartet wurde in 4 Klaſſen„Zeitungsfahrer“ und 1 Klaſſe„Rennfahrer“; damit wurden die Chancen ſo ziemlich gleichmäßig verteilt. Den Beginn der Wettkämpfe machte die Gruppe Ta mit 31 Mann. Mit je 1 Minute Abſtand folgten die übri⸗ gen Gruppen. In ſämtlichen 4 Gruppen wurde flott„gekurbelt“ und die Zeit des Meiſters mit knapp 32 Minuten kann als recht gut bezeichnet werden. Schon nach der erſten Runde ſonderten ſich die ſchnelleren Fahrer vom übrigen Feld ab und konnten ihren Vorſprung von Runde zu Runde aus⸗ bauen. So lag Knopf von der 2. Runde ab weit in Front und ſiegte vollkommen unangefochten. ſchen Radfahrer⸗Verbandes Gau XIV lag. Nicht vergeſſen Tapfer fuhr auch Schröder in der Gruppe IIb, der eben⸗ falls weit vor dem Feld lag und klar ſiegreich blieb. Sieger im Mannſchaftswettbewerb wurde in über⸗ legenem Stil die Mannſchaft Knopf⸗Braun⸗Stapf von der NM3 Das Rennen der Jugend⸗Rennfahrer wurde von 11 Teilnehmern beſtritten. Leider ereignete ſich hier ein Sturz, der das Feld ſchon in der erſten Runde auf 8 Fahrer reoͤuzierte, während 2 Mann ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Trotz verſuchter Sprengungen blieb das Feld geſchloſſen und die Entſcheidung brachte der Spurt, in welchem Buchholz knapp das beſſere Ende für ſich hatte. Dewald wurde Zweiter vor Steinle, Ullrich und Weber. Die Ergebniſſe: Gruppe 1a, Zeitungsfahrer bis 30 Jahre: 1. Knopf (NMi3Z) 31:45 Min.; 2. Braun(NMZ) 32:25 Min.; 3. Stapf (NM3) 33:30 Min.; 4. Lend(Neues Mannheimer Volks⸗ blatt) 33:55 Min. Gruppe 1b, Zeitungsfahrer über 30 Jahre: 1. Kurt Ko ) 85:55, 2. Knapp(NMz3) 35:56; 3. Otto Schäfer(8B 35:57; 4. Rechner(HB) 37 Min. Gruppe 2a, Zeitungshändler etc. unter 30 Jahren: 1. Behrens(DNB) 36:30, 2. Hermann Weber(DNB) 36:91; 3. Dähn(DNB) 36:32; 4. Deckert(DRB) 36:99 Min. Gruppe 2b, Zeitungshändler etc. über 30 Jahre: 1. Schröder(Zeitungshändler) 36:40; 2. Moll(DNB) 38:00; 3. Turin(Matern⸗Verlag) 88:02; 4. Weisbrot(Matern⸗ Verlag) 88:04 Min. Mannheimer Zeitungsfahrer⸗Meiſter 1937: (NM3) 31:45 Minuten. Mannſchaftsſieger: NM3 mit Knopf— Braun— Stapf 97:40 Minuten. Jugend⸗Rennfahrer: 1. Buchholz 31:43 Minuten; 2. Dewald; 3. Steinle; 4. Ullrich; 5. K. Weber(alle RV 1897 Mannheim⸗Waloͤhof). Knopf In den Seitenwagenklaſſen gab es eine rieſige Ueberraſchung durch den Sturz des Karlsruhers Karl Braun, der gleich in der erſten Runde an einer außerordentlich ſchlüpfrigen Stelle aus der Bahn getragen wurde; ſein Geſpann kippte um, riß den Strohballen mit und Braun wurde mit zwei Oberſchenkelbrüchen und einem Armbruch ins Spital geſchafft. Man befürchtete zunächſt eine Rückgratverletzung, doch erwies ſich dieſe Befürchtung als zu unrecht. Brauns Bei⸗ fahrer Badſching kam mit leichteren Verletzungen und Schürfungen davon. Hinter Braun fuhr Bock(Mann⸗ heim) auf das Geſpann des DͤKW⸗Fahrers auf, glücklicherweiſe jedoch in einem Augenblick, in dem Braun und Badſching bereits herousgetragen worden waren, ſonſt hätte es leicht ſchlimmere Folgen haben können. Bock und ſein Beifahrer Vogt kamen ſo mit dem Schrecken davon, mußten aber ausſcheiden. In dieſer Klaſſe kam ſo der Nürnberger Böhm auf NSU zu einem überraſchenden Sieg vor Detert⸗Fauſt(Nürn⸗ berg), ebenfalls auf NSu. Das Rennen der ſchweren Seitenwagen endete mit dem erwarteten Siege von Zimmermann auf NSUI vor Kahrmann auf DaW und Schumann auf DaW. Der Europameiſter Schumann ging inſofern gehandicapt in die⸗ ſes Rennen, als er ſich zwei Tage zuvor mit ſeinem Wagen überſchlagen hatte und eine ernſtliche Knieverletzung da⸗ vontrug. Er war alſo geſundheitlich nicht auf der, Höhe. Die Ergebniſſe: 250 cem: 1. Kluge(DKW):23:41,2(111,3 Km.⸗Stön 2. Winkler(DKW):23:59,1; 3. Lohmann(DRW); 4. De⸗ mandt(DKW). 350 cem: 1. Fleiſchmann(NSu):23:06,4(111,1 Km.⸗ Std.); 2. Hamelehle(Norton):24:51,3; 3. Mellmann (NSli); 4. Kohfink(Norton). 500 cem: 1. Fleiſchmann(NSu); 2. Bodmer(DW); 3. Mellmann(NSu); 4. Mansfeld(DRW). 600 cem(Seitenwagen]: 1. Böhm(NSu) 59:22(94 Km.⸗ Std.); 2. Fauſt(NSü):02:03. Alle übrigen ausgefallen. 1000 cem: 1. Zimmermann(NSu) 58:28:3(95,5 Km.⸗ Std.); 2. Kahrmann(DaW) 59:40:3; 3. Schumann(DRW); 4. Brinkmann(BMW). 77 Ilugzeuge ſtarteten Im Zugſpitzflug 1937 Auf dem Flughafen München⸗Oberwieſenfeld herrſchte am Samstag ſchon in den frühen Morgenſtunden reger Betrieb. Das noroöſtliche Gelände bot mit den ſchnur⸗ gerade ausgerichteten 77 Sportflugzeugen, die im Laufe des Freitags eingetroffen waren, ein ſchönes Bild. Die Maſchinen warteten ſtartbereit auf den Beginn des diesjährigen Zugſpitzflugs, der durch die Gruppe 14 des NScK ausgerichtet wurde. Ein regengrauer Tag lag über München und von der Wetterdienſtſtelle gingen nicht gerade die günſtigſten Meldun⸗ gen ein. Pünktlich um 8 Uhr verſammelten ſich die Piloten und deren Orter. Korpsführer Chriſtianſen gab in kurzen Worten einige Richtlinien und dann nahm der Wettt bewerb ſeinen Anfang. Leider war es nicht möglich, die Zugſpitze zu um⸗ fliegen, da ſie in Nebel eingehüllt war. So wurde der Wettbewerb geteilt und mit Hoffnung auf beſſere Möalichkeit der eigentliche Zugſpitzflug auf den Nachmittag verſchoben. Am Vormittag erledigten dann die Teilnehmer alle übrigen Aufgaben des Fluges. Da der hiernach vorgeſehen Steilflug zum Zugſpitzplatt ausfiel, wurde in direktem Kurs die Ziellinie in Bad Tölz in 50 Meter Höhe angeſteuert. Ueber Holzkirchen, wo in einem Kreis von 10 Meter Durchmeſſer der Meldebeutel abzuwerfen war, führte der Flug wieder nach Oberwieſen⸗ feld zurück. Pünktlich um 9 Uhr erfolgte dͤer Start der insgeſamt 77 Maſchinen, darunter drei Flugzeuge, die außer Wett⸗ bewerb flogen, ſo die Maſchinen von Major Braun und Generalmajor Wolff. Zuerſt wurden als die ſchnellſten Maſchinen die ME 108 auf die Reiſe geſchickt, dann folgten die Klemm 92, Klemm 95 und FW44 Path, alſo je nach der Stärke der Maſchinen. Alle Teilnehmer erfüllten die ge⸗ ſtellten Aufgaben und landeten ebenſo glatt wie ſie geſtartet waren. Am Nachmittag wurde ſchließlich bekanntgegeben, daß der Wettbewerb unterbrochen werden müſſe, Der Flug abgeſchloſſen Die Zuaſpitze war auch am Sonntag eingehüllt, ſo daß der eigentliche Steilflug mit Umfliegen des Münchner Hauſes ausfallen mußte. Die 77 Maſchinen ſtarteten am Vormittag zum Alpenflug nach Ainring, von wo aus ein reiner Schnelligkeitsflug nach Bad Tölz geſtartet wurde. Letztes Ziel der Teilnehmer war Prien, das von allen Piloten zwiſchen 13 und 14 Uhr erreicht wurde. Die Bevölkerung und die zahlreichen Sommergäſte in Prien bereiteten den Sportfliegern einen herzlichen Empfang. Als einer der Erſten landete auch Korpsführer Ge⸗ neralleutnant Chriſtianſen. Auch Generalmajor Wolf machte den Wettbewerb bis zum Abſchluß mit. Am Abend fand auf der Herreninſel des Chiemſees die Preisverteilung und Siegerehrung ſtatt. Heuſer Halbſchwergewichtsmeiſter Witt gab in der achten Runve auf Der mit ſo großer Spannung erwartete Kampf um die deutſche Halbſchwergewichts⸗Boxmeiſterſchaft zwiſchen dem Titelhalter Adolſ Witi(Kiel) und Adolf Heuſer (Bonn) eudete in der Reichshauptſtadt mit einem entſchei⸗ denden Sieg des Rheinländers. In dem unerhört harten Kampf gab Witt in der achten Runde auf. Mittelgewichts⸗ meiſter Joſef Beſſelmann(Köln) ſchlug den Fran⸗ zoſen Malapa nach Bunkten und Przybilſki(Ber⸗ lin) zwang den Stuttgarter Hölz in der Pauſe zur ſieb⸗ ten Runde zur Aufgabe. —— Saggegs SSSBB SSSSS.SS SSeSS 8 — SScgs SSnes Sg ogS8 2. — SSers 221 SSS=S —— 6800 S⏑ SSG6eOS 288 820208 Va 2 2 ** 7 90 Igeben, ſo daß Neckarau in der 54. Minute den Gleichſtand Neue Mannheimer Zeitung /Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 385 ontag, 23. Auguſt 193. 2 2 guſt Vfe Neckarau— FVi Zuffenhauſen:1 Zu einem traditionellen Kirchweihſpiel empfing der f Neckarau auf dem Niederbrückl den der rttembergiſchen Gauklaſſe angehörenden§ B Zuffen⸗ zuſen, um dieſem ein recht nettes Spiel zu liefern, as bei beiderſeits ſchon ſehr achtbaren Leiſtungen zeigte, daß die Mannſchaften auf dem beſten Wege ſind, bis zum Beginn der Verbandsſpiele in eine entſprechende Form zu kommen. Neckarau war überraſchend ſchnell im Bilde und ehe fünf Minuten vergangen waren, hatte min bereits drei ſehr gefährliche Eckbälle regiſtriert, die Zeugen einer leich⸗ ten Feldüberlegenheit der Gaſtgeber waren. Doch auch die Schwaben waren nicht müßig und landeten forſche An⸗ griffe; nach Bombenſchuß von Mögle, der knapp ſein Ziel verfehlte, kam in der 8. Min. Schick frei zum Schuß, ſo daß Dieringer das 1. Tor paſſieren laſſen mußte. Neckzrau verſuchte nun mit aller Macht den erzwingen. In äußerſtem Offenſivgeiſt drückten die Läufer ihren Sturm immer wieder nach vorn, aber dieſer fand den Strafraum des Gegners hart, wirkſam und ſo zahlreich blockiert, daß ein erfolgverſprechender Schuß nicht an⸗ zubringen war. Auch im zweiten Spielabſchnitt war Neckarau mehr oder weniger feldüberlegen; Heſſenauer brachte eine gute Flanke an, die Klamm famos mit dem Kopf auf das Tor abdrehte, aber von Jäckle virtuos gemeiſtert wurde. Durch einen Bombenſchuß von Klamm, der in unheimlicher Fahrt in den Kaſten fegte, mußte er ſich aber doch geſchlagen erzielt hatte. Erneut entbrannte der Kampf um die Füh⸗ rung in aller Heftigkeit. Hatte eben Dieringer am Boden liegend einen ſcharfen Strafball weggefauſtet, ſo mußte ſchon im nächſten Moment Jäckle die gefährlichſten Angriffe unterbinden. Die Neckarauer, die immer noch etwas mehr vom Spiele hatten, gingen ran wie Blücher und ſchließlich war es Klamm, der mit blitzſauberem Kopfball den Sieg in den letzten Minuten ſicherſtellte. Die Neckarauer haben ſich als Mannſchaftsganzes treu und wacker geſchlagen, wenn ſich auch hin und wieder einige Unebenheiten als Folge der langen Pauſe zeigen wollten. Bei der großen Bualität der gegneriſchen Ver⸗ teidigung hatte es der Sturm, in dem Wahl und Henne⸗ berger nützliche Verbinderleiſtungen vollbrachten, aller⸗ dings ſehr ſchwer, einen erfolgverſprechenden Schuß an⸗ zubringen. Die Tätigkeit der Läuferreihe Schmitt, Siegel, Größle trug dazu bei, daß über lange Strecken eine leichte Ueberlegenheit gewahrt werden konnte. Die Verteidigung ſtand anfänglich zu aufgelockert, fand ſich aber dann beſſer⸗ Torwart Dieringer hielt zuverläſſig. Der ſchwäbiſche Gauligiſt zeigte ſich als eine beachtlich ſtabile Kampfmannſchaft von großer Schlag⸗ fertigkeit, in deren Reihen Torwart Jäckle, Mittelläufer Eckert und Linksaußen Schlick ſchon wiederholt zu reprä⸗ ſentativen Ehren gekommen ſind. Der Sturm kombiniert äußerſt ſchnell und gefährlich. Sömtliche Leute zeichneten ſich dabei noch durch eine große Schußentſchloſſenheit aus, eine Gabe, von der reichlich Gebrauch gemacht wurde. In der tatenfrohen Läuferreihe zeichneten ſich neben Mittel⸗ läufer Eckert 1 auch die anderen Leute aus, die ebenſo wie die Verteidiger Steinauer und Hermann ſehr ſchlagfertig waren. Gautorwart Jäckle bielt ganz famos. Schiedsrichter Eitel⸗Weinheim leitete ſehr nachſichkig, aber dennoch gut. .. und in Sandhofen Spg Sandhofen—Kewa Wachen⸗Buchen:0(:0) Der Antrittsreigen der Mannheimer Gauliga beginnt langſam in Fluß zu kommen. Vorerſt noch kleinere Bor⸗ gefechte, wird das nächſte Wochenende beveits mit ſchar⸗ ſen Gängen in der Pokalrunde auſwarten. Als Neuheit jür Mannheim brachte Sandhofen am letzten Sonntog die aus einer Fuſion hervorgegaugene nordheſſiſche Mann⸗ ſchaft Kewa—Wachen—Buchen zum erſten heimiſchen Probeverſuch heran: ein für die Rhein⸗Neckorgabel noch unbeſchriebenes Blatt, weshalb man den kommenden Dingen mit gewiſſer Neugier entgegenſah. „Die Entlegenheit des Sandhofer Platzes, die Ausſicht⸗ kommende größere Ereigniſſe hatten aus Mannheim irekt ⸗nurg wenige Zuſchauer gebracht. aber die inteme Sandhöfer Gemeinde ſtellte zum traditionellen Kirchweih⸗ ſpiel doch eine verhältnismäßig annehmbare Beſucherzahl. Der kurz vorausgegangene ſtarke Regen verzögert und erſchwert die Abwicklung des Spiels. das unter Drängen von Sandhofen beginnt aber vorerſt nur einen ofundigen Lattenſchuß 9on Vogel bringt. Die ſeltenen Gegenangriffe der Gäſte werden glatt geſtellt, ſo daß die Sache einen einſeitigen Charakter hat. Ein weiterer ſcharfer Steilſchuß Vogels wird zur ergebnisloſen Ecke gelenkt. Das Weitere iſt eine Art Trainingsprobe für die Platzelf, deren ſtän⸗ dige, aber vom Innentrio wenig im Schuß geſtützten Ver⸗ ſuche an dem auſmerkſamen, ruhig arbeitenden Torwart der Nordheſſen ſcheitern. Auch weitere, zu wenig placierte Schüſſe Sandhofens finden das Ziel nicht umd bleibt es bis zum ohne Pauſe erfolgenden Seitenwechſel bei dem bisher abwechſlungsarmen Bild. Für die Fortſetzuna erhofft man nicht viel mehr. ob⸗ wohl bei Sandhofen der kleine, wuſſelige Vierling(Rechts⸗ außen) und Ehrbächer(Mitte) im Anariff den Platz ge⸗ wechſelt haben. Es bleibt alles beim alten. Sandhofen bringt trotz aller Feldüberlegenheit kein Tor fertig und „Kewa“ bleibt weiterhin bei ſeinem ſebr mäßigen Fußball ungeſchoren. Endlich erfaßt Wetzel die Situation bei einem zu kurz abgeſchlagenen Ball des Gäſtetorwarts und olt das Führungstor::0. Sandhofen hat auch weiter elegenheit, ſich in des Gegners Hälfte auszutummeln. Das Ganze bleibt. ohne Sandhofen natürlich irgendwie hiermit zunahe treten zu wollen— in echt„kirchweih⸗ mäßigem“ Stil. 3 Die Sandhöfer⸗Elf, ſo friſch ihr Geſamteindͤruck in puncto Kondition auch war. zeigte kein Anzeichen, daß ihre permanente Schwäche im Angriff behoben werden dürfte. Obwohl Krukowſki ſoͤer Läufer ſpielte) ſowte Dörr und Fluder im Angriff ſehlten, hätte man gegen den heutigen Gegner Poſitiveres erwartet. Vogel ſchoß wohl manchmal eifrig und ſcharf— aber unvlaciert was aus⸗ ſchlaggebend blieb. Dem Innentrio fehlte, wie ſeither. Druck und Initiative zum Schuß. Läuferreihe und Hinter⸗ mannſchaſt zeigten ihre gewohnte aute Leiſtung, was am beſten zeigt, daß eben nur vom Sturm aus, der im gan⸗ zen doch ſchwache Ausgang herkam. Zu erwähnen iſt noch das Fehlen von Wehe in der Mittelreibe. Wenn Kewa Wachen—Buchen in einigermaßen komoletter Auf⸗ ſtellung vertreten geweſen ſein ſollte, daum muß man ſchon ſagen, daß ſie den ſchwächſten Fußboll auf Mannheimer Gauligaboden ſeit langen Jahren zeigte. Einzelkritik er⸗ übriat ſich, Lediglich der Torwart konnte in ſeiner Arbeit gewiſſermaßen imponieren, dann auch vereinzelte gute Momente der Verteidigung anſprechen. aber im übrigen war es aus. Bru ſt⸗Mannheim leitete die wenigſtens erfreulich faire Sache ohne beſondere aut.. M. Heriha/ Verliner SC- SV Waldhof 22(:0) Brandenburgs und Badens Meiſter lieferten ſich am Bahnhof Geſundbrunnen in Berlin einen ſchönen Freund⸗ ſchaftskampf, in dem die Einheimiſchen allerdings einen knappen Sieg verdient gehabt hätten. Lange ſah es nuch nach einem Berliner Sieg aus, aber in der Schlußminute des von 4000 Fußballfreunden beſuchten Kampfes gelang Len Mannheimern doch noch der Ausgleich. Sifflina ſpielte in der zweiten Hölfte Mittelläufer, während Siff⸗ ling s die Sturmführung übernahm. Das Spiel der Gäſte wirkte zeitweiſe etwas zerriſſen, Hertha bot zweifellos die beſſere Geſmtleiſtung. Durch Tore von Schulze und Greſchus lagen die Gaſtgeber bei der Pauſe mit:0 in Front, dann holte Schneider ein Tor auf und in der 89. Minute glich Weidinger aus. Erſter Galopp in Ziegelhauſen TG Ziegelhauſen— 98 Seckenheim 28 Im erſten Kampf um den Aufſtieg zur Bezirks⸗ klaffe der Abteilung 1 des Unterbadiſchen Bezirks ſtanden ſich am Sonntag die in den Aufſtiegsſpielen als Tabellen⸗ zweite hervorgegangenen Gruppenmeiſter Turngemeinde Ziegelhauſen und Sportverein Seckenheim auf dem Zie⸗ gelhauſener Gelände gegenüber. Wie erwartet, konnte der Mannheimer Vertreter einwanoͤfreien Sieg auf des Gegners Platz einheimſen. Er bereits heute als Bezirksligiſt angeſehen werden, denn es iſt mit Sicherheit angunehmen, daß ſie Durch dieſen Erfolg können ſchaltete. Kirchweihſpiel in Neckarau auch das Rückſpiel am kommenden Sonntag 6 eigenem Gelände gewinnen werden. Bei dem ſonntäglichen erſten Zweikampf iſt diejenige Partei als Sieger hervorgegangen, die in manchen Belangen dem Gegner überlegen war, und das waren zweifelsohne die Gäſte aus der Mannheimer Vorſtadt. Was der Sieger den Platzherren in entſcheiden⸗ dem Maße voraus hatte, war die Fünferreihe, und hier beſaßen die Ber ihre Stärke. Die Stürmer machten von jeder ſich bietenden Gelegen⸗ heit Gebrauch. Dieſer Mannſchaftsteil auf der Gegenſeite blieb zwar, was Angriffsluſt und Energie anbelangt, den Seckenheimer Stürmern nichts ſchuldig, er hatte aber im Gegenſatz zu der Angriffsreihe der Gäſte es mit einer ſtärkeren Hintermannſchaft zu tun. Gerade das Schluß⸗ trio Seckenheims befand ſich in einer famoſen Form und bildete für die Leute im Sturm der Einheimiſchen, wo ſich das Fehlen von Hofſtätter, welcher aus diſciplinariſchen Gründen vom Verein geſperrt wurde, fühlbar nachteilig bemerkbar machte, ein ſchweres Hindernis. Schon in den erſten 5 Minuten ſteht die Partie:0 für Seckenheim. Bei einem tadelloſen Angriff tritt Links⸗ außen Fuchs das Leder mit der Bruſt zum Führungstref⸗ fer ein. Endlich iſt es Mittelſtürmer Rauſch, Ziegelhauſens beſter Stürmer, der mit dem ausgleichenden Treffer die Drangperiode abſchließt. Bei dieſem Stand von 1·1 iſt der Ausgang noch völlig ungewiß. Jedoch ſchneller als erwartet ſollte die Entſcheidung bereits in den reſtlichen 25 Minuten bis zur Pauſe fallen. Der Gäſteſturm zeigte den zahlreichen Zuſchauern, wie man Tore ſchießt. Die ihm bekannte Schwäche des Schluß⸗ dreiecks der Platzherren nützte Seckenheim durch drei wei⸗ tere Schüſſe geſchickt aus. Der Torhunger der Seckenhei⸗ mer Angriffsreihe iſt damit jedoch noch nicht geſättigt; unentwegt greifen die Gäſte weiter energiſch an, können aber, nochdem Ziegelhauſen durch ſeinen linken Flügelmann auf:4 herankommt, nur mit einem fünften, von Seitz erzielten Treffer die jetzt viel beſſer ſpielende gegneriſche Hintermannſchaft überwinden. Schiedsrichter Pennig(Waldhof) leitete korrekt und ſicher. In die Ehre geteilt Phönix Mannheim— FV Speyer:1 Der FB Speyer, der in der Bezirksklaſſe der Vorder⸗ pfalz eine gute Keinge ſchlägt und in der früheren Rhein⸗ bezirksliga ein gefürchteter Gegner war, ſtand zum Wochen⸗ ende dem MeC Phönix in einem ſchnellen und intereſſan⸗ ten Treffen gegenüber das mit einem Unentſchieden einen für Speyer etwas ſchmeichelhaften Ausgang nahm. Gleich zu Beginn landeten die beiderſeitigen Stürmer⸗ reihen flüſſige Angriffe. Die Gäſte kamen dabei verſchie⸗ dentlich gut durch und landeten auch ſehr ſcharfe Schüſſe, die aber vorerſt noch reichlich ungenau waren. Für kurze Zeit kamen die Mannheimer gut und ſtark auf, aber ſie konnten nicht verhindern, daß Speyer in der 96. Minnte mit:1 in Führung ging, als Pfiſterer über ben heraus⸗ gegangenen Torwart einlenkte. Phönix ſetzte nun noch mehr Druck in ſeine Aktionen und hatte es auch in der 40. Minute geſchaffen. Ein Flankenball von Rasmus ſpritzte an der Querlatte ab und Schüßler örückte zum 111 ein. Die zweite Hälfte ſtand mehr und mehr im Zeichen des Phönix. Der Gäſtehüter Theobald hatte nun alle Hände voll zu tun und ſeine nicht nur glückliche, ſondern auch ſehr gute Arbeit rettete Speyer vor einer ſonſt unbedingt fälli⸗ gen Niederlage. Phönix blieb feldbeherrſchend bis auf die zetzten Minuten, aber der Sturm konnte mit zahlreichen und guten Schüſſen nicht zum Ziele kommen. Der Mannheimer Phönix wartete mit einer Neuformation auf, die ſich nicht in allen ihren Teilen in wünſchenswertem Sinne bewähren wollte. So vermochte Wehrfritz als Mittelſtürmer die an ihn geſtellten For⸗ derungen noch nicht zu erfüllen, obwohl Rasmus wie ſonſt immer gut im Bilde war. Speyer hatte ſeine beſten Leute in der Tordeckung ſtehen, in der Theobald ein patenter Hüter und die Ver⸗ teidiger Kübik⸗Seitz ein ſchlagfertiges Paar waren. Der Sturm war in der erſten Hälfte ſehr aktiv und gefährlich. Schiedsrichter war Strein⸗Sanoͤhofen, deſſen Leitung gefiel. FC Pforzheim— Union Böckingen:0 Wormatia Worms— Kreiself Mainz:0 FV Kornweſtheim— BC Augsburg:2 VfB Stuttgart— FC Nürnberg 611 VfR Pforzheim— Germaniz R 0²⁵ FV Lahr— Sportfreunde Freiburg:2 FC Villingen—§C Neuſtadt:0 St. Georgen— Mönchweiler 2·0 FV Lörrach— FC Wehr 60 FSV Frankfurt— Fc Schalke:6 FV Offenburg— Phönix Karlsruhe 21 Gaio gewann das„Fürſtenberg⸗Rennen“ Aeberlegener italieniſcher Sieg im Fffezheimer Hauptrennen Der Eröffnungstag der internationalen Baden⸗ Badener Woche geſtaltete ſich am Sonntag ſportlich zu einem voblen Erfolg. Seit Tagen iſt die geſamte deutſche Streitmacht der Klaſſepferde im Oostal verſam⸗ melt, um mit den beſten Vertretern Frankreichs und Ita⸗ liens um die wertvollen Prüfungen zu kämpfen. Die Bahn in Iffezheim bot am Sonntag wieder das bekannte, farbenprächtige Bild. Aus Baden⸗Baden und Karlsruhe waren Sonderzüge eingelegt worden, die Tauſende von Turfbegeiſterten nach Iffezheim brachten. Auf den Tri⸗ bünen herrſchte frohe Stimmung, die ſelbſt durch mehrere Gewitter nicht beeinträchtigt wurde. Im Hauptrennen des Eröffnungstages, dem„Fürſten⸗ berg⸗Kennen(21000 Mk., 2100 Peter), einer Prüfung für Dreijährige, gab es durch dem italieniſchen Hengſt Gaio(P. Caprioli) aus dem Stall del Soldo einen über⸗ legenen Ausländerſieg mit vier Längen vor Iniga Iſo⸗ lani, der Dritten aus dem„Braunen Band“, und Trollius, dem Derby⸗Zweiten. Vom Start weg übernahm Atis die Führung vor Trol⸗ lius und Jniga Iſolani. Gegenüber galoppierte Iniga Iſolani an der Spitze vor Elritzling und Gaio, während Trollius, Atis und Elpis auf den nächſten Plätzen folgten. Im„Raſtatter Bogen“ kam Gaio an die Spitze und galop⸗ pierte ganz überlegen mit mehreren Längen Vorſprung die Gerade herunter an den Tribünen vorbei. Der Italie⸗ ner, durch Iniga Iſolani, dem beſten deutſchen Vertreter, nie gefährdet, ging auf dem Nachhauſeweg einem ſicheren Siege entgegen und ließ im Ziel die Erlenhoferin mit nicht weniger als vier Längen zurück. Als Dritter ging Trollius vor Atis, Elritzling und Elpis am Zielrichter⸗ haus vorbei. Einen Doppelſieg feierte W. Held für das Geſtüt Wal⸗ fried durch ſeinen Sieg im„Preis von Iffezheim“ (8800 Mark, 1400 Meter) mit Fidelitas und im„Ulrich⸗ v. ⸗Oertzen⸗Ausgleich(4500 Mark— 1800 Meter) mit Graviter. Im„Internationalen Flieger⸗ rennen“(6000 Mark— 1200 Meter) entſchädigten ſich die deutſchen Pferde durch einen Sieg von Heimfahrt unter „Jule“ Raſtenberger, der mit drei Längen die Ebbesloher Feurige hinter ſich ließ. Der italieniſche Hengſt Mirtilo ſpielte in dieſem Rennen keine Rolle und kam als Letzter durchs Ziel. Die Ergebniſſe: Preis von Iffezheim. 3800—. 1400 Meter. 1. Geſtüt Walfrieds Fidelitas(W. Held), 2. Galleria Brera, 3. Walzerkönig, 4. Gratianus. Ferner liefen: Leuthen, Hum⸗ Milo. Tot. 43, 12. 10, 19:10..⸗W.: Ulrich⸗von⸗Oertzen⸗Ausgleich. 4500. 1800 Meter. 1. Geſtüt Walfrieds Graviter(W. Held), 2. Hadrian. 3. Saarpfälzer, 4. Odin. Ferner lieſen: Märchenwald. Schill. Paderborn, Narrhalla, Gleißner. Tot. 46. 17, 16, 47:10. .⸗W.: 192:10. Internationales Fliegerrennen. 6000 4. 1200 Meter. 1. Graf C. A. Wuthenaus Heimfahrt(J. Raſtenberger), 2. Feurige, 3. Pfeifferkönig. 4. Jupiter. Ferney lieſen: Dardanos. Mirtilo. Tempo. Tot. 52, 21. 15. 20:10..⸗W.: Fürſtenberg⸗Rennen. 21 000 J. 2100 Meter. 1. Geſtüt del Soldos Gaio(P. Caprioli). 2. Iniga Iſolani, 3. Trollius. Ferner lieſen: Elritzling, Elris, Atis. Wer ſiegte bisher im Fürſtenbergrennen? Liſte der Sieger ſeit dem Jahre 1921 5 Entfernung 2100 Meter(für 3jähr. Hengſte und Stuten). 1921: R. Haniels Chryſolith v. Turmfalke. 52,5 Ka.(G. Janek), 5 liefen. 1022: Haußstgeſtüt Graditz' Alpenroſe v. Nuage, 55,5 Kg. (G. Janek). 4 liefen. 1923: A. u. 9 33 Ganelon v. Pergoleſe, 58 Kg.(O. Schmidt), 3 liefen. 1024: Sianor F. Teſios Roſalba Carriera v. Demberg 82 Ka.(W. Briabt), o lieſen. S. Alfred von Oppeuheims Weißdorn v. Prunus, 58 Kg.(L. Varga), 12 lieſen. Graf A. Sigroys Naplopp v. Pagman, 55 Ka.(J. Gutai), 5 liefen. S. Alfred von Opoenheims Oleander v. Prunus, 53 Kg.(L. Varga). 4 liefen. Cte de la Cimeras Caſtel Sardo v. Verwood, 55,5 Ka.(E. Grabſch). 6 liefen. Geſtüt Weils Tantris von Pergoleſe, 55 Kg.(M. Schmidt), 8 liefen. S. Alfred von Oppenheims Alba v. Wallenſtein, 58 Kg.(Munro), 5 liefen. S. Alfred von Oppenheims Wolkenflug v. Wallen⸗ ſtein, 52 Ka.(E. Grabſch), 7 liefen. Hptm. Heſſes Oſtermädel v. Gulliver, 51,5 Kg.(E. Pretzner), 6 liefen. Friedheims Unkenruf v. Prunus, 58 Ka.(M. Schmidt), 6 liefen. 1934: Fr. von Opels Ehrenpreis v. Prunus. 55 Kg.(K. Norr), 5 liefen. 1995: Rich. Haniels Conteſſina v. Oleander, 54.5 Kg. (Zehmiſch), 6 liefen. 1036: P. Mülhens' Wahnfried 9. Flamboyant, 57 Kg. (Raſtenberger) 5 liefen. 1925⁵5: 1926: 1927: 1928: 1929: 1930: 1091: 1932: 1033 * * Füriſſen⸗Elf gewinnt in Ludwigshafen SG 61 Ludwigshafen— Rot⸗Weiß Oberhauſen:2 Der alte Phönixplatz an der Ludwigshafener Arnulf⸗ ſtraße, die Kampfſtätte ſo vieler traditionsreicher Fußball⸗ treffen, wird in dieſen Tagen nach über Bjährigem Be⸗ ſtehen ihre Pforten ſchließen, um der baulichen Erweite⸗ rung des Gebietes Ludwigshafen⸗Mundenheim den Weg freizumachen. Noch einmal lenkten am Samstagabend OAdwigshafener Fußballfreunde ihre Schritte zu jener Großkampfſtätte und ſicher wird der eine oder andere die⸗ ſer Fußballfreunde bei dem Gedanken an das Verſchwin⸗ den dieſes Phönixplatzes ſich einſtiger glorreicher Tage erinnert haben. So war es denn verſtändlich, daß die TSG 61 Lud⸗ wigshafen zum Kehraus der Phönixplatzſpiele in der Verpflichtung von Rotweiß Oberhauſen einen Geg⸗ ner gwählt hatte, der nicht nur in ſeinem heimiſchen Gau eine beachtliche Rolle ſpielt, ſondern deſſen Name vor allem durch die Namen Jüriſſen und Gipka im ganzen Reichsgebiet bekannt iſt. Die Elf„der vom Niederrhein“ gab in Ludwigshafen eine recht beachtliche Vorſtellung und mit einem 21⸗Sieg mußten die Pfälzer, die ſchon an Weihnachten in Ober⸗ hauſen mit:3 im Hintertreffen blieben, eine zweite Nie⸗ derlage quittieren. Dies nach einem Spiel, welches von —3 mit Kampfeseifer durchpulſt war und das diesbezüg⸗ lich ein unverkennbares Plus zugunſten der Rheinländer ergab. Oberhauſen, beſtens betreut von dem einſtigen Karlsruher Sprinter Faiſt, war in allen Reihen tem⸗ peramentvoll, und was am markanteſten aus der Geſamt⸗ elf herausſtach, das war die harte und entſchloſſene Stand⸗ haftigkeit mit ͤͤer man den Pfälzern ganz gehörig auf den Heib rückte. Jüriſſen, unſer Nationaltorwart, vor Beginn des Spieles ſtürmiſch umlagert von der Ludwigshafener Sportjngend, die ſich ſo manches Autogramm erzwang, brillierte mit ſei⸗ nen genau gezirkelten Abſchlägen und zeigte ſich auch ſonſt Favoriten ſterben in der Zwiſchenrunde Turnier der Privat-Mannſchaften beim Vſc— Rur noch vier Mannſchaften im Rennen Nachdem das Feld von 18 Mannſchaften, die ſich zu dem großen vom BfR aufgezogenen Turnier der Privatmann⸗ ſchaften meldeten, erſtmalig geſiebt war, brachte das Wo⸗ chenende nunmehr die Zwiſchenrunde. In den fünf Spielen der aus der Vorrunde noch ver⸗ bliebenen neun Mannſchaften, ſetzte in der Zwiſchenrunde ein Favoritenſterben ein, wie man es in ſolchem Umfange keinesfalls erwartet hatte. Wohl die treffendſte Ueber⸗ bereits am Samstzgabend gegeben als im Spie Sp Waldhof(Brückl⸗Gedächtniself)— 08 aunheim(iſenmaunſcht 3 die Waloͤhofelf durch Losentſcheid aus der Konkurrenz fiel. Dies nach einem Spiel, welches zweifellos mit das beſte des Turniers überhaupt war. Die Waldhöfer mit ihrem einſtigen Ligiſtamm Rihm, Hauth, Ofer, Hoggen⸗ müller und Kuhn waren wieder voll auf Touren, ſie ſtan⸗ den aber einem zöhen, bis zum Umfallen kämpfenden Gegner gegenüber, der genau wußte, daß er nichts zu ver⸗ lieren hatte. Die blitzſaubere techniſche Arbeit der Waldhöfer zerbrach an dem„eiſernen“ Widerſtand dieſer 08⸗Eiſenelf, die einfach nicht kleinzukriegen war, die ſtellenweiſe ſogar nuch ihrerſeits Ausſichten hatte, auf einen regulären Sieg. Als Ofer(Waldhof) zwei Minuten vor Spielende noch einmal den Erfolg des Tages vergeben hatte, da war das Los berufen die:0⸗Partie in einen Erfolg der O8er zu verwandeln, der am Ende auch nicht unverdient war. Knapp 16 Stunden ſpäter ſollte das Geſchick auch dieſen neuen Faworiten ſterben laſſen, als es der VfRStein⸗ kampmannſſchaft gelang, die vom Vortage ſichtlich etwas mitgenommene 08⸗Eiſenelf klar ausgupunkten. Die Raſenſpielerelf führte einen Kampf voll Schneid, wie man ihn ihr in dieſer Güte nicht zugetraut hätte. Alte Ligaſpieler wie Schmoll, Fiſcher, Bartak, Dr. Röth hatten ihren großen Tag und manche gezeigte Leiſtung hätte auch in einer etatmäßigen Ligamannſchaft nicht beſſer aufgezogen werden können. In erſter Linie waren es die„Muſtertor⸗ ſchüſſe“ von Karl Schmoll, der am:0⸗Erfolg der Vigtler die damit den bisher höchſten Turnierſieg zuf⸗ ſtellten— den ſtärkſten Anteil hatte. Als ein ſtarkes Eiſen im Feuer verblieben iſt auch die Bertſch⸗Mannſchaft des VſL Neckarau die ſich gegen die Geppertelf des VfR mit einem:1⸗Sieg durchzu⸗ ſetzen wußte, wobei Arnold, Gaſt, Möhler und Jeon Brucker — die einſtigen Kononen der Neckarauer— noch manchen früheren Effekt zauberten. Ebenfalls noch in der Viererrunde verblieben iſt die Nioll⸗Mannſchahßft des BfR, die in interner An⸗ gelegenheit gegen die Schmitt⸗HB⸗Mannſchaft des BfR mit:0 Sieger blieb. Die Schmittelf, von hinten gut beiſammen, machte es den Noll⸗Mannen recht wer. Als Vierter im Bunde des nun reichlich ſortierten Klee⸗ blottes ſteht ſchließlich noch die Kohlenmannſchaft des Meic Phönix, die im zweiten Spiel des Samstags die VfR⸗Berlinghof⸗Mannſchaft mit 2·0 aus⸗ bei, Bemerkt ſei, daß auch die Zwiſchenrundenkämpfe wie⸗ der eine ſtatiliche Schar Intereſſenten angelockt hotte und daß die einzelnen Partien derzeit im Rahmen des Er⸗ laubten blieben. Hierfür ſorgten nicht zuletzt die recht auf⸗ merkſam amtierenden Spielleiter Gac⸗ Wallſtadt, Kretz⸗ ler⸗Waldhof, Bühler⸗Neckarau, Dürv⸗VfR und Bru ſt⸗BfR. Amkommenden Mittwochabend ſteigt die Vocſchluß⸗ runde, zu der das Los folgende Pagrungen beſtimmte: BVfe⸗Bertſch⸗Mannſchaft— Phönix⸗Kohlenelf, 17.30 Uhr 10— PVfR⸗Noll⸗Mannſchaft, X 2 A Lugend im Wettbewerb Phönix und Neckarau Sieger der Zwiſchenrunde Die Spiele der Al⸗Jugendmannſchaften in dem von der Sp. Vg. 07 aus Anlaß ihres 30jährigen Jubiläums in dan⸗ kenswerter Weiſe aufgezogenen Jugendturnier hatten am Sonntag die Treffen der Zwiſchenrunde. In der erſten Paarung ſtanden ſich Phönix Mannheim— VfR Mannheim 220 gegenüber, um ſich über alles Erwarten einen recht tem⸗ peramentvollen Kampf zu liefern, den man als ein Lokal⸗ derby im„Kleinen“ bezeichnen kann, das der Phönix nicht unverdient gewann. Beide Mannſchaften hatten ihre beſten Kräfte in der Verteidigung ſtehen, ſo daß es die Stürmer ſehr ſchwer hatten, ſich zur Genüge durchzuſetzen. Der Phönix war dank größerem Eifer über lange Strecken des Spieles etwas überlegen. Zwei ſchwache Paraden des etwas zaghaften BfR⸗Torwartes führten dann zu den bei⸗ den Treffern, die für den Enderfolg garantierten. Sp. Vg. Sandhofen— Vfe Neckarau 90:4 Auch der Ausgang des zweiten Treffens zur Ermittlung des weiteren Enoſpielteilnehmers war in einem überaus lebhaften Kampf zweier faſt gleichwertiger Mannſchaften ſehr heiß umſtritten. Nach einer kurzen Abwehr des ſehr guten Sandhöfer Torwartes Salomon kam der Neckarauer Schrammel zum Schuß, der nicht mehr zu halten war, ſo daß die VfL⸗Jungen in der 20. Minute mit:0 führten. Im gweiten Spielabſchnitt gab ſich Sandhofen alle Mühe, den knappen Vorſprung des Gegners aufzuholen. Als aber der tüchtige Nachwuchs von Neckarau wiederum durch Schrammel das 2. Tor erzielt hatte, da war es mit den Ausſichten der oft hilfloſen Sandhöfer Angreifer vor⸗ noch eine andere Wendung herbeiführen zu können. Pröſchle ſchoß das 3. Tor für Neckarau und erhöhte ſchließ⸗ lich noch auf:0. Die Schiedsrichter der beiden Spiele waren Roth⸗ ärmel⸗Schriesheim und Arnold⸗07 Mannheim. * bei einer Reihe ausgefeilter Paraden als der Mann vom Bau. Nicht zu vergeſſen, daß ihn ſeine Vorderleute jeder⸗ zeit mit prächtigem Einſatz unterſtützten und ſo mithalfen, das rheiniſche Abwehrbollwerk zu einer ausgeſprochenen Feſtung auszubauen. Auf gleich ſtabiler Linie bewegte ſich das Spiel der von Gipka geſchickt ins Feuer geſchickten Läuferreihe, wenn ſchließlich auch Glunz das Pech hatte, durch ein Eigentor den Pfälzern zur vorübergehenden Führung zu verhelfen. Weniger eindrucksvoll— ſagen wir einmal zu un⸗ geſchloſſen— war dagegen die Arbeit des Angriffs der Rheinländer. Hier blieb mancher Wunſch offen, weil der Leiſtungsgrad zu wechſelvoll war, was am beſten das anfängliche Ver⸗ ſagen des ſpäter nahezu fehlerlos arbeitenden Linksꝛ91 außen Macherei dokumentierte. Die Elf. der TSG 61 Ludwigshafen and in dieſem zweiten Probegalopp noch keinen Anſchluß an frühere Leiſtungen und das Spiel ließ deutlich erkennen, daß Werner Alt, der neue Trainer der Pfälzer, noch ein großes Stück Weg zurücklegen muß, bis er einen Stamm zuverläſſiger Kräfte hat, die ein beabſichtigter ſportlicher Großerfolg benötigt. Was heute der Elf zur Zierde gereichte, war einzig und allein das aufmerkſame Spiel des Torwarts Zettl, die aufopfernde Arbeit des Verteidigers Klett und ſchließlich die in der Geſamtheit gefallende Läuferreihe. Das Spiel ſelbſt war, wie geſagt, äußerſt kampf⸗ betont und lief ſtellenweiſe ſogar ziemlich hart. Höhepunkte ſchuf die erſte halbe Stunde, der es auch vorbehalten blieb, das Spiel zu entſcheiden. Nach der perſönlich durch Rot⸗Weiß erzielten Führung von Ludwigshafen gab es in der 25. und 27. Minute die Treffer der Rheinländer. Groß, der Unglücksrabe, hatte einmal daneben gegriffen und kurz darnach durch eine ſchwache Rückgabe den Weg zu einem zweiten Trefſer freigemacht. Leiter des Spieles war Groß⸗Mundenheim, der mit wenigen Ausnahmen gefallen konnte. Leider ſind die Heidelberger finanziell nicht ſo geſtellt, daß ſie bei der Verpflichtung von erſt⸗ klaſſigen Gegnern über das Maß des Leiſtungsvermögens ihrer Kaſſenverhältniſſe hinaus können. An Gelegen⸗ heiten, mit bekannten und ſpielſtärkſten Gauligamann⸗ ſchaften Spielabſchlüſſe zu tätigen, fehlt es keineswegs, denn die Zahl der Angebote an die Heidelberger Vereine. die der Bezirksklaſſe angehören, iſt nicht gering. Und die Anteilnahme Her Heidelberger Fußball inhänger bei ſolchen größeren fußballſportlichen eranſtaltungen kann ſich wirkich ſehen laſſen. Nun hatte ſich die rührige Vereinsleitung des älteſten Heidelberger Fußballvereins zum Saiſonauftakt die Mann⸗ ſchaft unſeres Nationoltorhüters Hans Jakob verpflichtet und damit den Heidelbergern eine Mannſchaft vorgeſtellt, die man natürlich nicht alle Tage zu ſehen Gelegenheit hat. Den Hauptanziehungspunkt bildete ſelbſtverſtändlich der Namen„Jakob“, der ſchon bei den Kleinſten zum Be⸗ griff geworden iſt. Natürlich ſind zuch die dem Namen nach weniger bekannten Kameraden und Schützlinge Jakobs als Spieler nicht zu verachten. Dem Schiedsrichter Köhler⸗Sandhauſen ſtellten ſich die Mannſchaften vor über 2000 Zuſchauern am Samstag⸗ abend auf dem 05⸗Platz im Stadtteil Wieblingen in folgender Beſetzung: Badens Waſſerballmeiſlerſchaſt Nikar⸗Heidelberg Badiſcher Waſſerballmeiſter Bei den in Eberbach durchgeführten Spielen um die Badiſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft konnte Nikar⸗Heidelberg dieſen Titel an ſich bringen. Italieniſcher Sieg im Luftrennen Auf der Strecke Iſtres— Damaskus— Paris — Le Bourget, 22. Auguſt.(u..) Das Luftrennen Iſtres— Damaskus— Le Bourget iſt von der italieniſchen Mannſchaft Cupini⸗Paradiſi gewonnen worden. Die beiden italieniſchen Flieger über⸗ querten heute nachmittag.47 Uhr Greenwich⸗Zeit die Ziel⸗ linie auf dem Flugplatz von Le Bonrget, nachdem ſie die Geſamtſtrecke in 17 Stunden 28 Minuten hinter ſich ge⸗ bracht hatten. Sie erzielten auf dem Nonſtopflug nach Damaskus eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 424 Stundenkilometern und auf dem Rück⸗ flug, bei dem Zwiſchenlandungen erlaubt waren, eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 350 Stundenkilometern. An zweiter Stelle trafen die Italiener Fiori⸗Ln ech ĩ ui — 5 Uhr nachmittags Greenwich⸗Zeit in Le Bourget 10. Seite/ Nummer 385 VMorgen⸗Ausgabe Montag, 28. Auguſt 1937 Neue Maunheimer Zeitung Hrahſende Caune über ene, Unien Ausschlug EFE der öffenklichkeil EEEECC wierden in dem Mordprozeb Brigitte Sparrenberg 3 E entrollt sich atem- UAtsktenze Eaes raubend und erregend nechmiflegs und ebends die entscheidenden—das Gesamtbild des Wussagen gerch, Cerchcher. ranz“⸗ 5 gegle: Olga Tschechowa- Ivan auf 4 Tanzfidchen!IE 2 Sberloch P ◻ paul We ene elrovidk-S. Pelersl. Abel Mittwoch 2 mit Dr. Watson eingetroffen 22 gener raglich:.00.38.35.53 55 ——————— S 5 Wie wir erfahren, ist gestern der be⸗.— Für jugendliche nicht augelassen Je-ka- mi rühmte englische Meisterdetektiv in der 222 Ein Euphono-Film der Märkischen Filmgesellschaft Abend Begleitung seines Mitarbeiters Doktor Der neue, lustige Hawey- Flitsch · Großfilm der Ufe mit ALFNRED ABEL, OSKAE SlHA, EEICH FlEDLER ENST LEGAL. Oieſoge: C. Gôtz- Huik: Ft. Schrödet Splelleitung: Paul Martin Im Vorprogtemm: Hinunter! 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Tennispl., an Das erste Seelenamt ist am Dienstagmorgen.15 Uhr in der Peter- und Paul-Kirche in Feudenheim ia Iunn A10 G15 erhalten. Ehestindsdarlehen Sie durch eine berufst. Hrn. z. 0 aln 1in Möbellager Moritz Abraham 00 Auch zuf fellzablung. 9, zu vermiet. Beck. 1428 48 Eingang 114 Ludwigshafen, 9 KleineAnzeise 5 6. 20, Stammer. Otio· Seck. Str. 63 Rut 42 uur U 1,7 Steinſtraße 13. 8680— vu aer N 44071