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Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe R Die Fapaner Montag, 23. Auguſt 1957 landen 70000 Mann bei Schonghai Bor einem entichridenden Schlag Die chineſiſchen Truppen in der ernſten Gefahr der Amzingelung (Funkmeldung der NM3Z.), Schanghai, 28. Auguſt. Wie der japaniſche Militärattachs mitteilte, ſind in der Nacht zum Montag außerhalb Schaughais japa⸗ niſche Truppenteile in Stärke von etwa 70 000 Mann gelandet. Man beabſichtigt, jetzt eine raſche Ent⸗ ſcheidung gegen die chineſiſchen Truppen herbei⸗ zuführen. Die japaniſchen Truppen ſollen den Rück⸗ zug der im Raume von Schanghai ſtehenden chine⸗ ſiſchen Truppen verhindern. Für Schanghai ſelbſt beſtehe keine unmittelbare Gefahr. Ueber den Landungsort der japaniſchen Truppen iſt noch nichtg bekannt geworden, jedoch fanden chine⸗ ſiſchen Inſormationen zufolge in der vergangenen Nacht aufwärts des Hangtſe bei Wuſung, Linho und Nanglinglau Landungen ſtatt. 3 Am Sonntag wurden bei Luftkämpfen fünf chine⸗ ſiſche Apparate abgeſchoſſen. Landungsmanöver unter dem Feuer der Kriegsſchiffe + Schanghai, 23. Auguſt. Die bereits gemeldete Landung von japaniſchen Armeetruppenverbänden außerhalb Schanghais in diub London, 23. Auguſt. Nunmehr berichtet auch die geſamte Lou⸗ doner Montagmorgenpreſſe, daß Miniſterprä⸗ ſident Chamberlain in dieſer Woche ſeinen Ur⸗ laub unterbrechen und nach London kommen werde. Die Blätter bringen zum Teil in ſen⸗ ſationeller Weiſe die Ferienunterbrechung des Premierminiſters mit den Ereigniſſen im Fer⸗ nen Oſten in Zuſammenhang. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ be⸗ richtet, Chamberlain werde, bevor er König Georg auf Schloß Balmoral in Schottland beſuche, für einen Tag nach London kommen. Wie verlautet, werde ſich Chamberlain bei dieſer Gelegenheit mit einigen Kabinettsmitgliedern in Verbindung ſetzen, um ſich genaueſtens über die allgemeine Lage und beſonders über den augenblicklichen Stand der Dinge in Schanghai zu unterrichten. Von einem geplanten Miniſterrat wegen Schanghai ſei nichts bekannt. Zum britiſchen Vermittlungsplan berich⸗ tet der Korreſpondent, daß China ſich grundſätzlich bereiterklärt habe, den Plan anzunehmen, vorausgeſetzt, pan das gleiche tue. daß Ja⸗ Japaus Vertreter habe Ein Stadtplan von Schanghai mit den von den Kämpfen in Mitleidenſchaft gezogenen Zonen. (Kartendienſt, Zander⸗M.) der Nacht zum Montag wurde mit einem heftigen Bombardement durch japaniſche Kriegsſchiffe bei Wuſung und einigen oberhalb Wuſungs auf dem Nangtſe liegenden Städten eingeleitet. An der Be⸗ ſchießung beteiligten ſich das japaniſche Flaggſchiff „Idzumo“ und andere Einheiten der 3. japaniſchen Flotte. Das Gebiet der erweiterten Niederlaſſung in Schaughai wird von japaniſcher Seite als Neben⸗ kampfſchauplatz betrachtet; ein etwa 10 000 Mann ſtarkes japaniſches Marinelandungskorps ſoll dort die Stellungen halten. Um die Mittagsſtunde ſchlug in Schanghai eine Granate in ein Warenhaus an der Ecke der Nanking⸗ und Chekiang⸗Road ein. Die Folgen waren furcht⸗ bar, da das Warenhaus um dieſe Zeit ſtark beſucht war und ſich auf der Straße viele Menſchen befan⸗ den. Man zählte über 200 Tote und etwa 100 Schwerverwundete. Die Fenſterſcheiben der benachbarten Häuſer platzten. Die Straße glich einem Trümmerfeld. Eine zweite Granate ſchlug in ein Gebäude in der Nähe der Kanton⸗Road ein, wo ſechs Lebensmittellager der amerikaniſchen Marine ſich befinden; die Granate explodierte jedoch nicht. Die Geſchoſſe ſtammten, wie man feſtſtellte, von einer chineſiſchen Batterie in Putung. aber erklärt, daß ſeine Regierung keine auslän⸗ diſche Einmiſchung dulden werde. Dieſe Anſicht einer amtlichen japaniſchen Stelle ſei ſinnlos, denn es handle ſich lediglich um die Auffor⸗ derung an beide Parteien, ſich aus oͤem Gebiet zu⸗ rückzuziehen, in dem die ausländiſchen Intereſſen auf dem Spiel ſtünden. Der diplomatiſche Korreſondent des„Daily Tele⸗ graph“ berichtet, daß auch Eden in dieſer Woche nach London zurückkehre. Die Bereitſchaft der fran⸗ zöſiſchen Regierung, aktiv an der Verteidigung der internationalen Niederlaſſung mitzuarbeiten, ſei in London als Geſte der internationalen Soliöarität warm begrüßt worden. In amerikaniſchen Kreiſen in London zweifle man nicht daran, daß der ameri⸗ kaniſche Botſchafter in London nach Waſhington ab⸗ gereiſt ſei, um über die Möglichkeiten einer enge⸗ ren Zuſammenarbeit zwiſchen England und den Vereinigten Staaten im Fernen Oſten zu be⸗ raten. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ erwartet, daß Chamberlain bereits am Dienstag in London eintreffen werde. Er werde nicht nur mit Eden, ſondern auch mit dem Kriegsmarineminiſter und mit dem Kriegs⸗ miniſter über Schanghai beraten. „News Chronicle“ berichtet in großer Aufmachung, daß in dieſer Woche ein Kabinettsrat ſtattfinden 148. Jahrgang— Nr. 386 Abſchluß der Stilllen Manoott König Viktor Emanuel und der Duee beim Abſchluß der großen Manöver in Sizilien.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Dus Londoner Kabinett unterbricht ſeine Ferien Chamberlain berät ſich mit dem Kriegsminiſter— Ablehnung des engliſchen Bermittlungsplanes durch Japan würde, bei dem Pläne für den Abtransport der ge⸗ ſamten britiſchen Zivilbevölkerung aus Schanghai beſprochen werden ſollen. Man wolle die Bevölke⸗ rung fortſchaffen, da ſie der Ausführung eines Plans der britiſchen Marinemilitärbehörden in Schanghai zum Schutze des britiſchen Eigentums in der inter⸗ nationalen Niederlaſſung hinderlich ſei. Franzöſiſches Bataillon geht nach Schanghai + London, 23. Auguſt. Nach einer Meldung aus Hongkong iſt am Mon⸗ tagvormittag von dort aus ein Bataillon franzö⸗ ſiſcher Truppen aus Indochina nach Schanghai in See gegangen. Auf dem Schiff befindet ſich auch eine britiſche Sanitätskolonne. Von den britiſchen Militärbehörden in Hongkong wurde erklärt, daß die internationalen Streitkräfte in Schanghai zuſammenarbeiteten und daß in Hong⸗ kong ein weiteres franzöſiſches Bataillon aus Indo⸗ china erwartet werde. Im Hongkong ſind am Montagfrüh zwei weitere Schiffe mit 700 Flüchtlingen aus Schanghai einge⸗ troffen. Der„Daily Telegraph“ meldet aus Hongkong, daß ſeit dem Ausbruch der Feindſeligkeiten in Schanghai die Lebensmittelpreiſe in Hongkong um 400 v. H. geſtiegen ſeien. Frankreich und der Handelskrieg im Mittelmeer: Ein geharniſchter Bejehl Verſchärfte Inſtruktionen an die franzöſiſchen Kriegsſchiffe in Spaniens Gewäſſern (Drahtbericht unſ. Pariſer Korreſpondenten) — Paris, 23. Auguſt. Der franzöſiſche Marineminiſter hat den Kriegs⸗ ſchiffen der Kriegsmarine neue verſchärfte Inſtruk⸗ tionen„zum Schutz der franzöſiſchen Handelsmarine in den franzöſiſchen Hoheitsgewäſſern wie auch auf hoher See“ gegeben. Die Kriegsſchiffe haben Befehl, in jedem Fall ein⸗ zugreifen, wenn ein franzöſiſches Handelsſchiff im Zuſammenhang mit dem Bürgerkrieg in Spanien angehalten, aufgebracht oder angegriffen werden ſollte, ohne daß dabei eine Ausnahme hinſichtlich der⸗ jenigen Dampfer gemacht würde, die etwa Kriegs⸗ material nach Spanien trausportieren könnten. Jedes Kriegsſchiff, das von irgend einem Zwi⸗ ſchenfall Nachricht erhält, hat gebieteriſch die Pflicht, ſofort dem bedrohten Handelsdampfer zu Hilfe zu eilen. Dabei hat das Kriegsſchiff wie ſolgt vorzu⸗ gehen:„Es meldet dem Angreiſer, daß es das Han⸗ delsſchiff unter ſeinen Schutz nimmt, es poſtiert ſich dann zwiſchen den Angreifer und das Handelsſchiff, es fordert das Handelsſchiff auf, ſeine Route fort⸗ zuſetzen. Falls der Angreifer bei ſeiner Abſicht be⸗ harrt oder gar auf das Handelsſchiff ſchießt, erwidert das franzöſiſche Kriegsſchiff ſofort mit allen ihm zur Verfügung ſtehenden Waffen. Wie der„Temps“ dazu mitteilt, ſind dieſe Maß⸗ nahmen des franzöſiſchen Marineminiſters nach vor⸗ mit England ge⸗ rofſen worden. Auch die engriſche Kriesgmarine habe ähnliche Inſtruktionen erhacten. Die Anweiſung des franzöſiſchen Marineminiſters an die franzöſiſchen Kriegsſchiſfe intereſſiert vor allem inſoweit, als ſie ausdrücklich den Schutz der Handelsſchiffe unabhängig von der Frage macht, ob dieſe Schiffe eventuell Kriegsmaterial na Spanien transportieren oder nicht. Damit wir einerſeits den Waffenſchmugglern eine Chance ge⸗ geben, die auszunutzen ſie nicht verfehlen werden, und wird andererſeits der Wert des ganzen Nicht⸗ einmiſchungsabkommens in ſeiner ganzen Proble⸗ matik charakteriſiert. Nach dem i abkommen muß bekanntlich jedes Handelsſchiff der an dem Abkommen beteiligten Staaten, zu denen ja auch Frankreich gehört, vor ſeiner Ausfahrt nach Spanien daraufhin kontrolliert werden, daß in ſeiner Ladung ſich kein Kriegsmaterial befindet. Die An⸗ weiſung des franzöſiſchen Marineminiſters, die auch den Waffenſchmugglern den Schutz der franzbſiſchen Kriegsſchiffe zuſichert, zeigt aber zur Genüge, was das offizielle Frankreich ſelbſt von dieſer Verpflich⸗ tung zu halten geneigt iſt. Rücktritt Jaupels dub. Berlin, 23. Auguſt. Der deutſche Botſchafter bei der ſpaniſchen Natio⸗ nalregierung, General Faupel, iſt aus Geſundheits⸗ rückſichten zurückgetreten. * General von Faupel, als Präſident der Ibero⸗ amerikaniſchen Geſellſchaft und Reorganiſator des argentiniſchen und peruaniſchen Heeres ein beſon⸗ derer Kenner der ſpaniſchen und lateinamerikaniſchen Verhältniſſe, war nach der Anerkennung der Franeo⸗ Regierung durch Deutſchland im November 1986 gum Geſchäftsträger der Reichsregierung bei der ſpaniſchen Nationalregierung beſtellt worden. 18 km vor Santander — Reinoſa, 23. Auguſt.(U..) Im Verlauf der letzten Kämpfe an der Reinoſa⸗ Front ſtießen die Vorhuten der drei Kolonnen Ge⸗ neral Davilas bis 18 Kilometer vor Santander vor. Die Entfernung bis zu dem nächſten Angriffsziel Tor⸗ relavega beträgt 10 Kilometer. Vor Torrelavega hat der Feind erhebliche Streitkräfte zuſammengezogen; er macht verzweifelte Anſtrengungen, dieſen wich⸗ tigen Schlüſſelpunkt auf dem Vormarſchweg auf San⸗ tander ſolange wie möglich zu halten. Mit größter Beſchleunigung haben die Santander⸗Streitkräfte Schützengräben, Drahtverhaue und Sandſackbarri⸗ kaden vor und in Torrelavega errichtet. Die Mehr⸗ sahl der 16 000 Einwohner von Torrelavega hat die Stadt bereits geräumt, während von Santander her friſch ausgehobene Truppen als Verſtärkung einge⸗ rückt ſind. Der Gegner ſetzt zur Zeit ſeine ganze Hoffnung auf die Widerſtandskraft von 19 aus Bas⸗ ken zzuſammengeſtellten Bataillonen und eine Reihe von aſturiſchen Brigaden. Seit Beginn der neuen Santander⸗Offenſive vor acht Tagen haben die Nationaliſten bereits die Hälſte der Strecke bis zu ihrem Endziel zurückgelegt. 100 Ortſchaften wurden dabei erobert und 14900 Ge⸗ fangene gemacht. Der Vendelverkehr Spanien-Mußland Gunkmeldung der NM 3) + Iſtanbul, 23. Auguſt. Der Schiffsverkehr awiſchen den Häfen der Valen⸗ cia⸗Bolſchewiken und der UdssR durch die tür⸗ kiſchen Meerengen war in der letzten Zeit immer reger geworden. Seit dem 11. Juli ſind 19 ſowjet⸗ ruſſiſche und 12 ſowjetſpaniſche Dampfer aus dem Schwarzen Meer ausgelaufen mit Kurs auf Barce⸗ lona und Valeneia. Im gleichen Zeitraum kehrten ———— 2. Seite Nummer 386 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 28. Auguſt 1087 15 ſowjetruſſiſche und 15 ſowjetſpaniſche Dampfer leer zurück, um neue Ladung zu nehmen. Es fällt auf, daß der Anteil an ſowjetſpaniſchen Schiffen weiter zugenommen hat, woraus zu chließen iſt, daß den Moskauer Sowjets nicht mehr o viel daran liegt, ihr eigenes Schiffsmaterial zu Gunſten des Valencia⸗Ausſchuſſes zu opfern und womöglich ernſter Gefahren auszuſetzen. Dieſe Vorſicht dürfte nun noch ſtärker geübt werden, nachdem bereits an der Ausfahrt aus den Dardanellen ein rotſpaniſcher Dampfer von einem Unterſeeboot verſenkt wurde. Ein ungeſchminktes Geſtändnis dib London, 23. Auguſt. Am 6. September tritt der Britiſche Gewerk⸗ ſchaftsverband in Norwich zu ſeiner Jahrestagung zuſammen. Der Verwaltungsrat des Verbandes wird bei dieſer Gelegenheit einen Bericht über die Tätigkeit des Verbandes im vergangenen Jahr vor⸗ legen, in dem in erſter Linie die internationale Lage behandelt wird. Dabei findet Spanien die größte Beachtung. In dem Bericht wird erklärt, daß das Nichtein⸗ miſchungsabkommen einen Fehlſchlag erlitten habe, denn noch immer könne Valencia nicht die notwendi⸗ gen Waffen im freien Handel„zur Verteidigung des Landes“() kaufen. Der Verband ſelbſt habe in Zuſammenarbeit mit dem Labour⸗Party⸗Ausſchuß energiſch die Sache der ſpaniſchen Marxiſten unterſtützt und niemals den Grundſatz der Neutralität anerkannt. Die„Morning Poſt“ veröffentlicht verſchiedene Einzelheiten aus dieſem Bericht. Sie hebt hervor, daß die Sammlungen der britiſchen Gewerkſchaften für das bolſchewiſtiſche Spanien ſich auf 126 000 Pfund Sterling lüber 1/ Mill. Mark) beliefen. Im Leitartikel ſchreibt das Blatt hierzu, man ſehe deutlich, daß die britiſchen Labour⸗Mitglieder und die Sozialdemokraten weit davon entfernt ſeien, zur Sache der Nichteinmiſchung zu ſtehen. Wohl zeig⸗ ten ſie ſich entſchloſſen, jede Hilfe von General Franco fernzuhalten; gleichzeitig verlangten ſie aber das uneingeſchränkte Recht für den Bolſchewi⸗ ſtenausſchuß in Valencica, ſich mit Waffen und Mu⸗ nition eindecken zu können. Noch nie habe man die ganze Politik der Gewerkſchaftler ſo klar vor Augen gehabt. Sehr bezeichnend ſei auch der Abſatz des Gewerk⸗ ſchaftsberichts über die Zurücknahme der auslän⸗ diſchen Freiwilligen. Aus ihm gehe hervor, daß die Gewerkſchaftler verlangten, daß ſämtliche auslän⸗ diſchen Mitkämpfer auf der Seite Francos zurück⸗ gezogen, die„Freiwilligen“ aber auf der Seite der Bolſchewiſten bleiben ſollten. Abſchließend meint das Blatt, es ſei unmöglich, dieſen Gewerkſchaftsbericht zu leſen, ohne mit Zit⸗ tern daran zu denken, was aus Europa werden würde, wenn die britiſche Regierung dem Einfluß dieſer Kreiſe nachgeben würde. Rüſtung und kein Ende Eugland legt neue Schlachtſchiſſe und Kreuzer auf Stapel anb. London, 2. Auguſt. Der Marinekorreſpondent des„People“ kündigt an, daß Großbritannien im Laufe des nächſten Jah⸗ res pier neue Schlachtſchiffe, ſieben Kreuzer, ſechs U⸗Boote und 18 Zerſtörer auf Stapel legen werde. Außerdem würden 200 weitere Flugzeuge für die Flotte beſtellt werden. Sobald die Aufträge erteilt ſeien, würden ins⸗ geſamt folgende Schiffe für die britiſche Marine im Bau befindlich ſein: Neun Schlachtſchiffe, fünf Flug⸗ zeugträger, 27 Kreuzer, 58 Zerſtörer, 24 U⸗Boote, 10 Torpedo⸗Schnellboote und 12 Kanonenboote. Wei⸗ tere Torpedoſchnellboote, die man vielfach für die wirkſamſten der neuen Waſſen halte, würden noch in Auſtrag gegeben werden. Die Koſten der in Auftrag gegebenen Schiffe würden ſich auf etwa fünf Mil⸗ liarden Mark belaufen. Ausklang in Bayreuth Eigener Bericht der NM3) Bayreuth, im Auguſt. Mit Ende der vergangenen Woche klangen die Bayreuther Feſtſpiele des Jahres 1987 aus. Der zweite„Ring“⸗Zyklus wies wie die Wiederholungen des„Parſifal“ und„Lohengrin“ einen ſtets dichtbeſetz⸗ ten, meiſt ausverkauften Zuhörerraum auf. Wie leb⸗ haft das Ausland den Beſucherſtrom aller Auffüh⸗ rungen durchſetzte, war aus dem wührend der Pau⸗ ſen auf der Promenade herrſchenden Sprachengewirr und aus der jeweils großen Autoauffahrt mit zahl⸗ reichen ausländiſchen Wagen zu erkennen. Geiſtvolle Regie Bayreuth bleibt Vorbild. Wie auf dem Hügel Wagners Werke verlebendigt und erlebt werden, be⸗ ſtätigt das Einmalige der Wiedergabe. Das Außer⸗ gewöhnliche verpflichtet und dieſe Pflicht finden wir im Feſtſpielhaus ungeſchmälert erfüllt. Kulturpoli⸗ tiſche und ideelle Bedeutung reichen ſich die Hand, Die Erkenntnis von dem immerbleibenden Erlebnis nehmen wir mit beim Abſchied. Da über Einzelheiten der Aufführungen ſchon be⸗ vichtet worden iſt, ſoll in dieſem Augenblick der Ab⸗ reiſe das gewonnene Bild abgerundet feſtgehalten werden. Im Bayreuther Feſtſpielhaus weiß man nichts von ſtarrer Ueberlieferung. Wer öfter wieder⸗ kehrt, wird beobachten, wie alle durch die ſortſchrei⸗ tende Entwicklung der Bühnenkunſt gegebenen Mög⸗ lichkeiten ausgeſchöpft werden, wie zum anderen aber der Geiſt der Werke, der Wille ſeines Schöpfers als oberſtes Geſetz, als immer neu zu erſtrebendes Ziel über der geſamten Arbeit waltet. Dieſer nach des Meiſters Tode won der Retterin von Bayreuth, Frau Coſima, aufgeſtellte Leitſatz iſt heute, gleich früheren Tagen, erſtes Gebot. Der nach Siegfrieds Hinſchei⸗ den von der energiſchen und zielſicheren Walterin des Erbes, Winifred Wagner, mit der künſtleriſchen Lei⸗ tung betraute Generalintendant Tietjen hat ſich ſeit 1931 immer tiefer in ſeinen Auftrag gebannt. Aus ſeiner geiſtvollen Regieführung könnten viele Einzel⸗ momente herausgegriffen werden, die dartun, daß es kein Verharren bei einmal Erreichtem gibt, daß im⸗ mer neue Feinheiten der Bewegung, der Miene beim einzelnen wie bei den Maſſen herausgeſchält wer⸗ nahmen. Franzöſiſche Manöver-Erfahrungen: Luftabwehr ſtärker als Luftangrin? Die Luſtſchlacht über den Cevennen— Erfoigreich abgewehrte Bombenangriffe? (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 23. Auguſt. Die großen Luftmanöver der franzöſiſchen Flie⸗ gerwaffe in Südfrankreich haben ſich zu voller Ent⸗ faltung entwickelt. Am Samstagmittag fand die angekündigte große Luftſchlacht über den Cevennen ſtatt, an der über 600 Flugzeuge teil⸗ Eingeleitet wurde dieſe Schlacht durch mehrere Bombenangriffe der Oſtarmee auf Toulouſe, Carcaconne, Narbonne und Séte. Die Angreifer wurden ſofort entdeckt und gemeldet. Aber es dauerte doch 40 Minuten lang, bis die Jagoflug⸗ zeuge der Weſtarmee zur Abwehr ſtarten konnte. Es gelang dann aber doch noch, die angreifenden Bom⸗ benflugzeuge zurückzuſchlagen, ohne daß ſie die an⸗ gegriffenen Städte völlig hätten vernichten können. Das ſei ein Sieg für die Verteidigung, heißt es in dem amtlichen Manöverbericht, denn wenn auch ſchwere Schäden in den bedrohten Städten angerich⸗ tet worden ſeien, ſo hätten doch die angreifenden Flugzeuge ihre Miſſion nicht erfüllen können. Als Vergeltung wurde der Hafen von Marſeille zweimal bombardiert. Dabei wurde der Hauptbahnhof und ein Teil der Hafenanlagen„in Brand geſteckt“. Aber auch hier ſoll letzten Endes die Abwehr triumphiert haben. Endlich ſind, wie angekündigt worden war, 40 Manm der Luftinfanterie in der Gegend von Avignon mit ihren Fallſchirmen abgeſprungen. Es gelang ihnen, die Brücke über die Durance zu er⸗ reichen und in die Luft zu ſprengen, bevor aus Avignon und Aix motoriſierte Truppen zur Abwehr zur Stelle waren. Nach dem bisherigen Manöver⸗ verlauf haben ſich, wie es an amtlicher Stelle heißt, zwei Lehren ergeben: Einmal habe ſich in Uebereinſtimmung mit den Ergebniſſen des Bürgerkrieges in Spanien ge⸗ zeigt, daß die Fliegerabwehr allmählich ſtärker werde als der Fliegerangriff, dann aber habe ſich auch die gebieteriſche Notwendigkeit gezeigt, in allen, ſelbſt in den kleinſten Dörfern in der be⸗ drohten Zone Rundſunkſender aufzuſtellen, da⸗ mit Nachrichten über Fliegerüberfälle ohne jeden Zeitverluſt zum Oberkommando gelangen könnten. Ein gut getarnter Tank durchquert auf einem Laſtwagen die franzöſiſche Stadt Rumilly. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗M.) ——————————————————————.—————————— Beneſchs gedämpfter Oytimismus „Krieg nicht zu erwarten, aber es iſt gut, ſich auf ihn vorzubereiten“ — Prag, 23. Auguſt. Präſident Dr. Beneſch erklärte in einer Rede in Olmütz, die kritiſchen Zeiten der europäiſchen Nach⸗ kriegsentwicklung könnten als überwunden ange⸗ ſehen werden. Zugleich drückte er die Hoffnung aus, daß neue ſchwere Ereigniſſe in der europäiſchen Außenpolitik oder gar ein kriegeriſcher Konflikt in Europa nicht zu erwarten ſeien. Trotz aller Zuver⸗ ſicht, führte Beneſch weiter aus, muß die heutige Lage als ſolche klar erkannt werden. Sie zwingt uns, auf alle Möglichkeiten vorbereitet zu ſein. Wenn wir auch für die nächſten Zeiten nicht mit einem Krieg rechnen, ſo bereiten wir uns dennoch abſolut vollkommen auf einen ſolchen vor, damit wir gerüſtet ſind, falls er uns vielleicht einmal über⸗ raſchen ſollte. Amerika gibt Helium frei Billigung der Helium⸗Vorlage durch das Parlament — Waſhington, 23. Auguſt.(U..) Die Billigung der Helium⸗Vorlage durch Haus und Senat hat die Verſorgung Deutſchlands mit ge⸗ nügenden Helium⸗Mengen zum Betrieb von Luft⸗ ſchiffen ſichergeſtellt. Man erwartet, daß Präſident Rooſevelt die Vorlage in den nächſten Tagen unter⸗ zeichnen und ſie damit zum Geſetz erheben wird. Das Geſetz ſieht erſtens ein Regierungsmonopol für Helium vor, um den Preis für Helium herabzu⸗ ſetzen; zweitens die Ausfuhr von Helium für Han⸗ delszwecke und mediziniſchen Bedarf unter der Kon⸗ trolle des Munitionsamts und eines Ausſchuſſes, dem der Kriegs⸗ und Marineminiſter angehören. Sowohl das Kriegs⸗ wie das Flottendepartement befürwor⸗ ten einen Export von Helium nach Deutſchland im Rahmen dieſer Beſtimmungen. den. Beſonders in den„Ring“⸗Auffühvungen wurde das vielfach ſehr deutlich. Uebertroffen hat Tietjen ſeine gedankendurchſät⸗ tigte Bühnenführung im„Lohengrin“ nicht allein da⸗ durch, daß er das Werk in einen romantiſch⸗märchen⸗ haften Schimmer taucht und damit das Wunder der Gralsrittererſcheinung in den Vordergrund rückt, ſondern nahezu ſtärker noch durch die ſchlechthin ein⸗ zigartige Bewegung der Ehormaſſen im 2. Akt, die an die große Regietat Siegfried Wagners bei ſeinem „Tannhäuſer“ vor ſieben Jahren erinnert. Daß Tiet⸗ jen die muſikaliſche und die Bühnen⸗Leitung des „Lohengrin“ in einer Hand vereinigt, macht einen Wunſchtraum Wagners wahr. Das große Geheimnis Wir hatten durch beſondere Güte die Möglichkeit, einen der„Ring“⸗Abende im Orcheſter zu erleben. Ueber 30 Stufen tief ging es hinunter zu„unſerem“ Plätzchen in oͤer Nähe von Schlagzeug und Poſaunen. Mit dem verdeckten Orcheſter hat Wagner das große Geheimnis einer wunderbar ſich auslöſenden Akuſtik gegeben. Was tief unten im Orcheſter dem zwiſchen den Inſtrumenten Sitzenden oft als überlaute Geräuſchoffenbarung das Ohr zu betäubem droht, tritt aus der nur wenige Meter brei⸗ ten Schallbffnung in der zarteſten, durchſichtigſten, auch im Fortiſſimo die Singſtimme niemals bedͤrük⸗ kenden Klangwirkung hervor. Dirigent wie Muſiker ſind in dieſem„unſichtbaren“ Raum„unter ſich“. Sie müſſen daher auch nicht in ſchwarzer Feſtkleidung ſchwitzen, können es ſich leicht machen; man muſitziert in Hemoͤsärmeln. Im Augenblick der Verdunkelung des Hauſes tritt Furtwängler ans Pult, in Hoſe und Sporthemd. Eine kurze Begrüßung, ein Heben des Taktſtocks und die 130 Muſiker ſtehen mit einem Schlag in ſeinem Bann. Ein nie zu vergeſſen⸗ des Erlebnis war es für uns, hier den erſten Or⸗ cheſterleiter Deutſchlands tönend zu ſehen. Es fehlt der Ausdruck ſür ſolch Losgelöſtſein, für das Etwas, das von ihm überſpringt zu einem alle bezwingenden Willen. In ſcharfe Geſten fällt Furtwängler nur beim höchſten Fortiſſimo, im übrigen iſt ſeine Zei⸗ chengebung nur andeutend. Seine ununterbrochen bewegte linke Hand leitet faſt noch bezwingender als die den Taktſtock führende rechte in ausdrucksvoller Schwingung dem Orcheſter den Perſönlichkeitswillen eines das Werk bis zum letzten Geheimnis nach⸗ ſpürenden Dirigenten zu, ab und zu von einem Auf⸗ blitzen der Augen, von einem knappen Mienenſpiel unterfangen. Von keinem Publikumsauge bedrängt, iſt hier Furtwängler der ſich ausſchließlich im Werk auslebende Menſch. Ein derart qualifiziertes Or⸗ cheſter, wie das Bayreuther, muß unter einer ſolchen im eigenen Banne gefangenen Perſönlichkeit zu den letztmöglichen Steigerungen und Ausdrucksfähigkeiten kommen. Ernſt Stolz. e. e Donaueſchinger Muſikfeier 1937. Die Donau⸗ eſchinger Muſikfeier 1937 wird am 25. und 26. Sep⸗ tember veranſtaltet. Das Programm ſieht drei feſt⸗ liche Konzerte vor, in deſſen erſtem Ur⸗ und Erſt⸗ aufführungen alter und neuer Orcheſtermuſik, in einer Morgenfeier neue Kammermuſik, und in einer dritten Veranſtaltung eine Feſtmuſik für Bläſer zur Veranſtaltung gelangt. Als ausführende Kräfte des intereſſanten, außergewöhnlichen Programms konnten das Reichsſinfonieorcheſter, das Freiburger Streichquartett und das Muſikkorps des II. Batl. Inf.⸗Regt. 75 ver⸗ pflichtet werden. Die künſtleriſche Geſamtleitung unterſteht wie bisher dem bekannten Komponiſten Hugo Hermann⸗Stuttgart. 4ee Muſik⸗ und Literaturpreis von Berlin verlie⸗ hen. In einer feſtlichen Veranſtaltung im Schloß wurden am Donnerstag die Träger des Berliner Muſikpreiſes und des Literaturpreiſes 1937 durch Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert bekanntgegeben. Die Träger des Städtiſchen Muſikpreiſes ſind die Pianiſtin Roſl Schmid, die Geigerin Maria Neuß, der. Sän⸗ ger Günther Baum, der Geiger Rudolf Schulz und das Fehſe⸗Quartett. Der Lite⸗ raturpreis 1937 wurde verliehen an Dr. Heinrich Zillich, Karl v. Bremen und Johannes Linke. Neben dem Städtiſchen Muſik⸗ und Literaturpreis wird vom nächſten Jahr ab auch ein Stäötiſcher Preis für die bildenden Künſte, alſo für Maler und Bilohauer, zur Verteilung gelangen. da Struenſee⸗Feier in Halle. Die Stadt Halle plant für Oktober eine Reihe feſtlicher Ver⸗ anſtaltungen zu Ehren des Grafen Jo⸗ hann Friedrich von Struenſee, der am 5. Auguſt 1737— alſo vor 200 Jahren— als zweiter Sohn bes pietiſtiſchen Pfarrers und Profeſſors Adam Struenſee in Halle geboren wurde und ſpäter als Tſchangkaiſchek geht an die Front verläßt ſeinen Sommer⸗ um den Oberbefehl der General„Hanglaiſchek anſen ineſiſch u Sirettt äfte zu übernehmen ineſiſchen Streitkräfte zu ü (Preſſephoto, Zander⸗M.) anb. Schaughai, 22. Auguſt. Einer japaniſchen Meldung zufolge erbffneten chineſiſche Truppenabteilungen vom Ufer des Whangpu⸗Fluſſes aus Maſchinengewehrfeuer auf das japaniſche Flaggſchiff„Jözumo“. Eine unter dem Schutz der Schiffsgeſchütze gelandete japaniſche Ma⸗ troſenabteilung griff darauf mit anderen japaniſchen Truppenverbänden die Chineſen an und ſchlug ſie zurück. Die Japaner erbeuteten zwei Tanks. Die japaniſche Nachrichtenagentur Domei meldet die Beſetzung Kalgans durch Teile der Kwantung⸗ Arme am Sonntagabend ohne ernſtlichen Widerſtand der Ghineſen. Im brennenden Walo verbrannt dub. Neuyork, 28. Auguſt. Bei der Bekämpfung eines Waldbrandes im Shoſhone⸗Nationalpark im Staat Wyoming wurden etwa 50 freiwillige Arbeiter und Beamte des Amts für Straßenbau infolge plötzlichen Umſchlagens des Windeg vom Feuer umzingelt. Acht Mann verbrann⸗ ten, zwei wurden ſchwer und die übrigen leicht ver⸗ letzt. Die Bergung der Toten und Verletzten war in den wilden, zerklüfteten, bis zu 3000 Meter hohen Bergen äußerſt ſchwierig. Die Opfer des Unglücks wurden in das Krankenhaus des nahegelegenen Orts Copy, gebracht, Bootsunglück bei Alexanöria- 50 Tote. (Funkmeldung der NM3.) + London, 23. Auguſt. An der Mittelmeerküſte weſtlich von Alexandria ſchlug ein Boot mit etwa 80 Inſaſſen um, von denen über 50 ertrunken ſind. Auf dem Gipfel vom Blitz erſchlagen dnb. München, 23. Auguſt. Auf der Alpſpitze im Wetterſtein wurde am Sonntagmittag der Student der Medizin Müller aus Düſſeldorf, zuletzt in Mittenwald, durch Blitz⸗ ſchlag getötet. Die Leiche des Bergſteigers wurde am Sonntag von Bergwachleuten zu Tal gebracht. Ein Begleiter Müllers hatte nur leichte Verletzun⸗ gen erlitten und konnte ſelbſt den Weg nach Mitten⸗ wald antreten. däniſcher Staatsmann„Karriere machte“, dann aller⸗ dings, nach einem faſt abenteuerlichen Leben, zum Tode verurteilt und am 28. April 1772 in Kopen⸗ hagen hingerichtet wurde. In einem Feſtakt wird der Reichsdramaturg und Präſident der Reichs⸗ theaterkammer, Dr. Schlöſſer, als der beſte Kenner des Themas„Struenſee“ einen Gedenkvor⸗ trag halten, den das Städtiſche Orcheſter unter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Krauß mit zeit⸗ genöſſiſcher Muſik des 18. Jahrhunderts, darunter Werke däniſcher Muſiker, umrahmen wird. Für den Abend iſt eine Feſtaufführung der Komödie„Der politiſche Kannegießer“ von Ludwig Holl⸗ berg, einem däniſchen Dichter des 18. Jahrhun⸗ derts, im Stadttheater vorgeſehen. Außerdem ſoll die Orcheſter⸗Suite„Hollbergiana“ des däniſchen Komponiſten Niels Gade geboten werden. Am Geburtshauſe Struenſees wird eine Gedenktafel ent⸗ hüllt. Vom Nauga⸗Parbat zurück. Nach einer Mit⸗ teilung der Deutſchen Himalaja⸗Stiftung ſind Paul Bauer und Fritz Bechtold, die ſich Ende Juni auf dem Luftweg nach Indien begeben hatten, im Flugzeug wieder in München eingetrof⸗ fen. Es war ihnen und ihren Begleitern bekannt⸗ lich an der Unglücksſtelle am Nanga⸗Parbat gelun⸗ gen, fünf von den verunglückten Bergſteigern, ſowie wertvolle Tagebücher und wiſſenſchaftliche Aufzeich⸗ nungen zu bergen. Dr. v. Kraus, der ebenfalls mit der Bergungsexpedition ausgereiſt war, ſowie Dr. Luft, der einzige Ueberlebende der auf ſo tra⸗ giſche Weiſe ums Leben gekommenen deutſchen Berg⸗ ſteiger, kehren auf dem Seeweg heim, während Dr. Troll zur Ergänzung ſeiner wiſſenſchaftlichen Ar⸗ beiten noch den Sikkim⸗Himalaja aufſucht und erſt ſpäter die Heimreiſe antreten wird. 2000 Jahre alte Treverergräber bei Trier eut⸗ deckt. Bei Wegearbeiten des Reichsarbeitsdienſtes in der Gemarkung Hoppſtädten unweit Trier ſtieß man auf eine Reihe von Gräbern, die, nach den Beigaben zu ſchließen, aus dem letzten vor⸗ chriſtlichen Fahrhundert, der Trevererzert, ſtam⸗ men. Zahlreiche tönerne Gefäße und Tierfiguren, ſo zwei guterhaltene, ſitzende Vögel und ein krötenähn⸗ liches Gebilde, ein Arbeitsbeil, eine Lanzenſpitze, ein Raſiermeſſer, eine Gewandſpange und buntfarbige Glasperlen konnten geborgen und dem Trierer Lan⸗ desmuſeum zugeführt werden. e eee —r 9§ —99 obder gar das Neſt zu zerſtören ſucht. Montag, 23. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 386 Die Siadiseite Mannheim, W. Auguſt. Mannemer Weſpen Kaum ſind die Frühzwetſchen auf dem Markt, da ſind auch die Weſpen zur Stelle. Ei ne Minute Naturgeſchichte über die Weſpe wird unſeren Hausfrauen willkommen ſein. Wenn man ſich ein Kleckschen Zwetſchgenmus an den Finger ſchmiert und ihn zum Fenſter hinaushält, braucht man nicht gar zu lange zu warten und ein hübſches Fräulein mit Weſpentaille kommt auf eige⸗ nem Flugzeug angeſegelt, landet zierlich auf dem Finger und leckt gleich ſo tapfer an dem Müslein wie irgend ein Menſchenfräulein, das wir zu Erd⸗ beereis oder Moßkatorte einladen. Und es dauert nicht lange, dann kommt ſchon ein zweites hübſches Fräulein und dann ein oͤrittes, um ſich an den glei⸗ chen Tiſch zu ſetzen. Sie ſind gute Kameradinnen und oͤulden es auch, wenn noch eine vierte oder fünfte Kollegin hinzu kommt. Und wenn das Marmelade⸗ kompöttchen noch ſo wenig und der Hungrigen noch ſo viele ſind, ſie ſind alle artig, ſittſam und beſcheiden, drängeln ſich nicht, beißen ſich nicht, kennen keinen Neid, machen kein wütendes Gebell wie die Hunde um einen Knochen und bekommen keine Wutaus⸗ brüche wie manchmal die Menſchen. Die Menſchen? Lieber Freund, gehe mal in ürgendeine Wirtſchaft und ſetze dich zu irgendeinem Fremoen, der ſich gerade ein Bratwurſtpärle oder einen Handkäs mit Butter beſtellt hat und lange kameraoͤſchaftlich in ſeine Schüſſel, um tapfer mitzu⸗ eſſen. Der Mann wird Glotzklickerle bekommen von ſchreckenerregender Größel Er wird die ſanſten Sitten einer Weſpe keineswegs beſitzen. Er wird dich anbrüllen wie eine Bulldogge und den Wirt und die Polizei herbeirufen, obwohl er vom gleichen Hun⸗ ger beſeelt iſt wie oͤu, vom gleichen Fleiſch und Blut wie oͤu und wom gleichen Volk wie du Nein, da ſind die Weſpen doch ſanftmütiger. Du kannſt hundert Weſpen an einem winzigen Stückchen Obſtkuchen ſehen, nie wirſt oͤu Zank und Streit be⸗ obachten. Es ſind alles Weibchen, die ou ſiehſt, gewandte Amazonen, tapfer und mutig bis zur Selbſtaufopferung, alle in dͤer gleichen hübſchen Uni⸗ form, ſchwarz mit ſchwefelgelben Schnüren, eng auf Taille gearbeitet, Kampfflieger, ausgerüſtet mit ſtar⸗ ken Stichwaffen und einem Erkennungsgerät, das nachzumachen der menſchlichen Technik noch nicht ge⸗ lungen iſt. Dieſes Erkennungsgerät iſt der Fern⸗ ruch. Eine Weſpe in Sandhofen kann ſofort durch Fernruch feſtſtellen, ob Frau Treiber in Os oder Frau Kaltſchmitt in der Heidelberger Straße einen Obſtkuchen backt. Sofort kommt ſie aus kilometer⸗ weiter Entfernung angeflogen, um ſich ſelbſt als Gaſt einzuladen. Aber ſie kommt nicht allein. Andere Kolleginnen, Aenne Hartſtachel aus Käfertal, Grete Schlankleib aus Neckarau, Lieschen Goldſtreifen und Trude Großauge vom Lindenhof haben kraft ihres Schnüffelofönchens, wie wir ihre winzige Zauber⸗ maſe wohl nennen dürfen, gleichfalls Witterung be⸗ kommen. Ach, wenn wir Menſchen doch ſolch ein Geruchsfernrohr hätten wie dͤie Weſpen! Aber der Erfinder oͤes Naſometers iſt noch nicht geboren. Un⸗ ſere Augen ſind ſchon durch Rieſenfernrohre und Mikroſkope wunderbar werſtärkt worden, unſere Oh⸗ ren hören durch Radio Tauſende Kilometer weit, aber die Naſe haben unſere Erfinder vernachläſſigt. Und noch nirgendwo iſt im Handel der Naſofix zu haben, der uns geſtattet, vom Stammtiſch aus zu riechen, was die Frau zu Hauſe kocht Ich ſagte ſchon, daß die Weſpen alle der Damen⸗ welt angehören, was ſchon aus ihrer Leckerhaftigkeit erſichtlich iſt. Die Männchen beſitzen keinen Stachel und ſind auch ſelbſtverſtändlich nicht ſo hübſch. Im Bau ihrer Häuſer ſind die Weſpen wahr⸗ hafte Künſtler. Aus einer papierartigen Maſſe, die ſie ſelber aus gekautem Pflanzenbrei und Speichel er⸗ zeugen, bauen ſie ſechsſeitige Zellen. Der ganze Zellenbau wird noch mit einer beſonderen Schutzhülle überzogen und jede Zelle iſt eine kleine Kinderwiege. Die Weſpe legt in jede Zelle nur ein Ei, aus dem mach fünf Tagen die Larve ausſchlüpft, die ſie als treubeſorgte und wahrhaft liebevolle Mutter mit einem Mundbrei aus erbeuteten kleingekauten In⸗ ſekten füttert. Schon nach wenigen Tagen verpuppt ſich die Larve. Nach vierzehn Tagen ſchlüpft die junge Weſpe aus und iſt dann ebenſo hübſch, ſo wehrhaft und auch ſo naſchhaft als die Mutter. Den Menſchen greifen ſie nur an, wenn er ſie ſchlägt oder werfolgt Dann aller⸗ dings kennen die Amazonen keine Gnade und ſchon mancher Menſch iſt oͤurch unzählige Stiche in die Flucht geſchlagen, ſchwer verletzt oder gar getötet worden, der das Mutterglück dͤer Weſpen anzutaſten ſuchte. Viele Arten von Weſpen gibt es, aber am meiſten bekannt iſt unſere gemeine Weſpe. Die größtem ſind dͤie Horniſſen. Außerordentlich nützlich für Garten⸗ bau und Forſtwirtſchaft ſind öie verſchiedenen Arten der Schlupfweſpen, die dem ſchädlichen Raupenzeug zu Leibe gehen. Auch die Gallapfelweſpe wird dem Naturfreund bekannt ſein. Weniger bekannt ſind die Birkenknopſhornweſpe, die Kiefernkammhornweſpe, die Kiefernſpinnerſichelweſpe, die Holzweſpe, die Rübenblattweſpe, die Roſengallweſpe, die Goldweſpe, die Sandweſpe, um nur wenige von den Hunderten von Arten zu nennen. Es ſind alles hochbegabte Weſen, die zur großen Familie der Hautflügler ge⸗ hören. Daß unſere gemeine Weſpe aufdringlich iſt, müſſen wir ihr leider nachſagen bei allen guten Eigen⸗ ſchaften an tapferer Mutterliebe und Kameradſchaft. Aber man mag über Weſpen denken wie man will. Mir iſt eine Weſpe immer noch lieber als zehn Schnaken oder hundert Flöhe Dar— an Schulauftlärung über den Brandſchutz. Der Reichserziehungsminiſter hat die Unterrichtsverwal⸗ tungen angewieſen, die Schüler und Schülerinnen aller Schularten in geeigneter Weiſe auf den durch Brandſchäden verurſachten Verluſt an Volks⸗ vermögen und die Notwendigkeit der Gegenwir⸗ kung hinzuweiſen. Dabei iſt der Bedeutung der deutſchen Ernte für die Ernährung des Volkes und der Notwendigkeit ihres Schutzes beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit zuzuwenden und auf den Vierjahresplan des Führers und Reichskanzlers Bezug zu nehmen. zwei Perſonen. Reichspoſt und Reichsparteitag 1937 20 Sonderpoſtanſtalten mit 100 Schaltern!— Wieder Parteitagsmarken und Sonderſtempel!— Amtliche Feſtpoſtkarten! Das kommende große Ereignis des Reichspartei⸗ tages 1937 wirft ſeit Wochen ſeine Schatten voraus. Die Stadt Nürnberg rüſtet ſich innerhalb ihrer Mauern, aber auch draußen auf dem Reichspartei⸗ taggelände. Mit der Stadt um die Wette gehen die Vorbereitungen aller übrigen Stellen, die irgendwie am kommenden Geſchehen mitzuwirken haben. Dazu gehört in beſonderem Maße auch die Deutſche Reichs⸗ poſt, die in dieſem Jahre wieder eine gewaltige Vorarbeit geleiſtet hat, um allen Anforderungen auf dem Gebiet der Nachrichtenübermittlung und der Perſonenbeförderung mit Kraftomnibuſſen gerecht zu werden. Sie wird bei Eröffnung des Reichspartei⸗ tages völlig gerüſtet daſtehen. Der Bewältigung des Maſſenpoſtverkehrs dienen 20 Sonderpoſtanſtalten, die über das Partei⸗ taggelände und die Zeltſtädte verteilt ſind. Sie wer⸗ den als Zweigpoſtämter dem Poſtamt Nürnberg 2 (Briefpoſtamt) unterſtellt. Von dieſen Poſtanſtalten ſind 7 fahrbar, 2 als Zeltpoſtämter und 7 als Ba⸗ rackenpoſtämter aufgebaut. 4 Poſtanſtalten ſind in Gebäuden des Parteitaggeländes und der Koͤx⸗ Stadt Valznerweiher untergebracht. Die Sonder⸗ poſtanſtalten umfaſſen rund 100 Schalter und ſind nach dem Eintreffen der Sonderzüge mit den Lager⸗ inſaſſen während der ganzen Dauer des Reichspar⸗ teitages in Betrieb. Sie befaſſen ſich mit dem Ver⸗ kauf von Poſtwertzeichen und Formblättern, mit der Annahme von Poſtanweiſungen, Zahlkarten, Brief⸗ poſtſendungen jeder Art(außer Wertbriefen), Pake⸗ ten in beſchränktem Umfang und Telegrammen, fer⸗ ner mit der Vermittlung von Ferngeſprächen. Bei allen Großveranſtaltungen und beim Eintreffen der Sonderzüge werden zahlreiche fliegende Markenverkäufer eingeſetzt. Zahlreiche Briefkaſten in der Nähe der Sonderpoſtanſtalten, in den Lagern und Maſſenun⸗ terkünften wie an allen verkehrsreichen Plätzen werden eine bequeme und ſchnelle Auflieferung der Brieſſendungen geſtatten. Auf allen Lagerpoſtäm⸗ tern iſt für ausreichende Schreibgelegenheit geſorgt. Auch in dieſem Jahre bringt die Deutſche Reichs⸗ poſt beſondere Parteitagsmarken heraus, und zwar die letzte Ausgabe des Führer⸗ markenblocks mit einem beſonderen Aufdruck, außer⸗ dem werden mehrere Feſtpoſtkarten in verſchiedener Ausführung zu 25 Pfg. erſcheinen. Ständige Ver⸗ bindungsfahrten(Brieſſammeldienſt) zwiſchen den Sonderpoſtämtern und den Poſtämtern 2 und 3 am Hauptbahnhof Nürnberg übernehmen die Zuführung der eingehenden Poſt und den pünktlichen Abgang der aufgegebenen Maſſenpoſt. Die aufgegebenen Poſtſendungen werden der Briefabfertigung bei dem Poſtamt Nürnberg 2 ungeſtempelt zugeführt. Dort erhalten die Sendungen den Stempelaboͤruck:„Nürn⸗ berg, die Stadt der Reichsparteitage“. Außerdem wird bei den Sonderpoſtanſtalten der Poſtämter 1, 2, 3 und ö noch ein Sonderſtempel nach einem Entwurf vom Boſſek verwendet, der größer als die gewöhn⸗ lichen Tagesſtempel iſt, die Inſchrift„Nürnberg— Reichsparteitag der NSDAP“ trägt und den Reichs⸗ adler mit nach rechts gerichtetem Kopf, das Haken⸗ kreuz und die Tagesangabe zeigt. Das Perſonal im Briefannahme⸗ und Abfertigungsdienſt der Nürn⸗ berger Poſtanſtalten, vor allem des Poſtamtes Nürn⸗ berg 2, iſt ausreichend vermehrt worden. Etwa 550 Kräfte werden neu eingeſetzt. Beſondere Anforde⸗ rungen werden während des Reichsparteitages an die Briefzuſtellung geſtellt, jeder Reichsparteitagteilmehmer erwartet von der Deutſchen Reichspoſt, daß ihm ſeine Sendungen möglichſt raſch und zuwerläſſig zugeſtellt werden. Die eingehenden Sendungen werden daher ſchon beim Vorverteilen(6. B. für die SA, SS uſw.) nach Grup⸗ pen, politiſchen Gauen uſw. ausgeſchieden. Sie werden dann mit Kraftwagen nach den Lagerpoſt⸗ ämtern befördert, wo ſie durch Vermittlung der Poſt⸗ bevollmächtigten der verſchiedenen Gliederungen und der Lagerkommandanten den einzelnen Empfängern bei den Appellen ausgehändigt werden. Eilſendun⸗ gen und Telegramme werden ſtets ſofort durch Kraft⸗ fahrer den Lagerpoſtämtern zugeführt. Die Paketpoſt wird täglich in einer Sonderzuſtellfahrt den Unter⸗ künften zugeleitet und den Inſaſſen der Lager und Maſſenquartiere durch Vermittlung der Poſtbevoll⸗ mächtigten ausgefolgt. Ein beſonderes Poſtmerk⸗ blatt wird, wie in den vergangenen Jahren, auch diesmal wieder den Teilnehmern am Reichspartei⸗ tag die Poſtbenutzung erleichtern und ſie über die einzelnen Sonderpoſtanſtalten und über die Aus⸗ gabe der Reichsparteitag⸗Poſtwertzeichez unterrich⸗ ten. Ferner gibt es Anleitung zur richtigen Bean⸗ ſchriftung der in Nürnberg aufgegebenen Poſtſen⸗ dungen und für die Abſenderangaben auf dieſen Sendungen. Den Preſſevertretern auf dem Reichs⸗ parteitag wird von der Deutſchen Reichspoſt ein be⸗ ſonderes„Merkblatt für die Preſſever⸗ treter“ eingehändigt. Auch als Kraftfahrzeughalter ſtellt die Deutſche Reichspoſt ſich wieder in den Dienſt des Reichsparteitages. Es werden 65 Kraft⸗ omnibuſſe mit dem erforderlichen Perſonal zur Be⸗ förderung der Ehrengäſte zu und von den einzelnen Veranſtaltungen zur Verſügung ſtehen. Für die eigenen betrieblichen Zwecke, die Beförderung der Poſtſachen und des Betriebsperſonals und die Ver⸗ bindungsfahrten zu den Lagern vor Nürnberg und Fürth ſind Leichtlaſtkraftwagen vorgeſehen; ferner ſtehen ausreichend Krafträder mit Beiwagen zur Verſtärkung des örtlichen Fahrbetriebes und des Briefkaſtenentleerungsdienſtes, zur Abholung der Telegramme von den Verkehrsämtern und für die Telegramm⸗ und Eilzuſtellung bereit. Verregnete Kerwe-Freuden Unſere Vororte Sandhofen und Neckarau hatten für ihr Kirchweihfeſt weniger ſchönes Wetter, als man es ihnen gewünſcht hätte. Gerade als man ſo richtig mit dem Kerwerummel beginnen wollte, zogen ſich die Wolken zuſammen, es wurde gefähr⸗ lich„duſter“ und nach wenigen Minuten begann ein Regen, der mit kurzen Unterbrechungen bis in die ſpäte Nacht hinein anhielt. Die Kerwefreuden waren alſo verregnet. Aber man würde ſich gründlich täu⸗ ſchen, wollte man annehmen, daß wegen dieſes Schnürlregens die ganze Kerwe ins Waſſer ſiel. Was echter Pfälzer Humor iſt, der ſetzt ſich auch dar⸗ über hinweg. Der Pfälzer läßt ſich ſeinen angebo⸗ renen Frohſinn nicht„verwäſſern“. So war es auch am Sonntag in Neckarau und Sandhofen. Es war Betrieb, die Kerwe wurde rich⸗ tig gefeiert, und wenn man es im Freien nicht aus⸗ halten konnte, ſo zog man ſich eben in die zahl⸗ reichen Säle und Gaſtwirtſchaften zurück, die dar⸗ über auch nicht ungehalten waren. Trotzdem, auch der Feſtplatz, der Kerwerummel, kam dabei nicht zu kurz. Vor allem die halbwüchſigen Burſchen und Mädels ließen ſich nicht abhalten, ihre Zuckerbollen auch bei Regenmuſik zu lutſchen oder die Karuſſells und Schifſſchaukeln zu belagern. Auch die Schieß⸗ buden und die Glücksräder fanden ihre Liebhaber. In Sandhofen hatte man all die Buden, Schiffſchaukeln und Karuſ⸗ ſells rund um das alte Kriegerdenkmal aufgebaut, mitten im Ort, und ſo war es gerade richtig. Denn zu ſpäter Abendſtunde, als man ſich ſchon eingetanzt hatte, da kamen auch die„Großen“ raſch heraus, und manchmal war trotz allem auf dem Feſtplatz ein Ge⸗ dränge, daß man gerade noch ſo durch kam. Was ſoll man über das Leben in den Tanzſälen berichten? Wer einmal eine Kerwe mitgemacht hat, der weiß, daß dort getanzt wird„wie der Lump am Stecken“, gelacht, getrunken und geſchunkelt wird, daß es eine Art hat, und wie die Muſik nur ſo ſchwitzen muß. In Neckarau war es nicht anders. Allerdings liegt da der Kerwe⸗ platz, die„Feuerwehrwies“, etwas außerhalb. Be⸗ ſonderen Spaß machte dort das„Auto⸗Bumms“, wie dieſe elektriſchen Zweiſitzerkarren, mit denen man ſich gegenſeitig anrennt, vom Volksmund bezeichnet wird. Dort war ein Leben, daß es eine wahre Freude war; wehe, wenn ſich ein nettes Mädel einmal allein in ein ſolches Auto getraut hat. Sie wurde„eiſen⸗ hart“ in eine Ecke gedͤrängt und blieb dort vom Gongſchlag bis zum Gongſchlag. Ehrenſache für die Burſchen! Aber auch die Karuſſells waren ſtark bevölkert und geſchoſſen wurde auch nicht wenig. Wer vom Kerweplatz ſelbſt nicht genug hatte, der konnte auch noch auf den Jahn⸗Platz, dort waren auch noch einige Buden aufgeſtellt und es ging dort auch nicht weniger fröhlich zu. Auch in Neckarau war in den Tanzſälen allerhand los. Was bei allen Kerwefeſten zu beobachten iſt, in Sandhofen und Neckarau waren viele„Fremden“ da. Dieſe Fremden ſind meiſt die Verwandten und Be⸗ kannten der Ortsbewohner und daß ſie ſich dann nicht gerade fremd fühlen und mitmachen, wo es nur mög⸗ lich iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Auch die vielen Sol⸗ daten, die man hier wie dort ſah, kann man ſchlecht als„Fremde“ bezeichnen. So hatte man das Gefühl, im Kreiſe einer großen Familie ein Feſt zu feiern, und ſo ſoll es ja auch ſein— dann iſt Kerwel g. PPPPCCPPPPGPGGGPGGPPTGTPTPGGTGGGGGTGTPTGTGCPTGTGTTT''TPPPPPPPTTPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP Zwei Perſonen getötet 43 Verkehrsunfälle in der letzten Woche Im Laufe der vergangenen Woche erfolgten hier insgeſamt 43 Verkehrsunfälle. Getöte t wurden Ferner wurden 22 Perſonen zum Teil erheblich verletzt. Beſchädigt wurden 35 Kraft⸗ fahrzeuge und 11 Fahrräder. Drei der Verkehrsun⸗ fälle ſind auf Trunkenheit der Fahrzeugführer zu⸗ rückzuführen. Haltet die Kinder zur Vorſicht an! Polizeibericht vom 23. Auguſt Sieben Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich hier ſieben Verkehrsunfälle. Hierbei wurden fünf Perſonen leicht verletzt und ſechs Fahrzeuge beſchädigt. Unter den Verletzten befinden ſich 6wei Kinder, die unvorſichtig über die Fahr⸗ bahn liefen und hierbei von Kraftfahrzeugen ange⸗ fahren wurden. Die übrigen Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurück⸗ zuführen. Der Tod auf der Straße. Am 21. Auguſt, nach⸗ mittags 5 Uhr, ſtürzte auf der Friedrichsbrücke ein Mann ohne erkennbare Urſache zu Boden und zog ſich Kopfverletzungen zu. Auf dem Wege zum Städt. Krankenhaus, wohin er mit dem Sanitätsauto ge⸗ bracht wurde, iſt der Mann geſtorben. Es liegt Schlaganfall vor. Am 28. Auguſt, nachmittags 5 Uhr, brach in der Riedfeldſtraße ein 68jähriger Mann plötzlich zuſammen; auch er hat vermutlich einen Schlaganfall erlitten und ſtarb auf dem Weg ins Städt. Krankenhaus. ** Schnelltriebwagenverbindung nach Berlin über Mannheim. Mit dem Inkrafttreten des Winterfahr⸗ planabſchnittes werden die bisher zwiſchen Frankfurt a. M. und Berlin Anhalter Bahnhof verkehrenden Schnelltriebwagenfahrten verſuchsweiſe von und bis Karlsruhe über Mannheim durchgeführt, und zwar in der Süd⸗Nordrichtung über die Riedbahn, in umgekehrter Richtung über Darmſtadt. Da der Fahrplan zwiſchen Frankfurt und Berlin unverän⸗ dert bleiben muß, ergeben ſich folgende Fahrpläne: 'Dt 571: Karlsruhe ab.03, Mannheim an 538, ab.41, Frankfurt a. M. an.38, ab.41, Leipzig an 10.28, Berlin Anhalter Bahnhof an 11.46 Uhr.— FDt 572: Berlin Anhalter Bahnhof ab 18.24, Leip⸗ zig ab 19.45, Frankfurt a. M. an 23.26, ab B3.85, Darmſtadt an 23.55, Mannheim an.34, ab.37, Karlsruhe an.12 Uhr. dienen. 8 Millionen Schulkinder in 53000 Volksſchulen Nach fünfjähriger Unterbrechung wurde auf Ver⸗ anlaſſung des Reichserziehungsminiſters vom Stati⸗ ſtiſchen Reichsamt wieder eine Erhebung über die deutſchen Volksſchulen durchgeführt. Sie ergab das Vorhandenſein von 52846 Volksſchulen mit 194 123 Schulklaſſen, an denen von 186 510 haupt⸗ amtlich beſchäftigten Lehrern 7929977 Schul⸗ kinder unterrichtet wurden. Gegenüber dem Jahre 1931 iſt die Zahl der Volksſchulen um etwa 2 v. H. zurückgegangen. Die Zahl der Schulkinder an den öſfentlichen Volksſchulen hat ſich von.7 auf.9 Mill. oder um.4 v. H. erhöht. Die Zahl der Lehrer iſt um.1 v. H. geringer. Von den mehr als 52000 Volksſchulen waren 8766 Gemeinſchafts⸗ ſchulen. W308 waren evangeliſche, 15231 katho⸗ liſche und 65 jüdiſche Schulen. Gegenüber dem Jahre 1031 hat die Zahl der Gemeinſchaftsſchulen um 475 zugenommen. Nach der religiöſen Zuge⸗ hörigkeit waren von den Schulkindern.9 Mill. evangeliſch und faſt.9 Mill. römiſch⸗katholiſch. Erſt⸗ malig wurde auch eine Feſtſtellung der raſſiſchen Zu⸗ gehörigkeit der Schulkinder durchgeführt. Sie er⸗ gab, daß 99.7 v. H. der Schulkinder deutſchen oder artverwandten Blutes waren. Die Zahl der Privat⸗ ſchulen mit dem Lehrziel der Volksſchule betrug 476 mit 1509 Klaſſen, faſt 38 000 Schulkindern und 1600 Lehrern. Mehr als die Hälfte dieſer Schulen war katholiſch, 120 waren evangeliſch und 60 jüdiſch. Zu der Statiſtik iſt noch zu bemerken, daß ſie in mancher Beziehung heute ſchon überholt ſein dürfte, da die Erhebung im Mai des vorigen Jahres durchgeführt wurde. Seitdem iſt die Entwicklung beſonders auf dem Gebiet der Gemeinſchaftsſchule beoͤeutend weiter⸗ gegangen Keine Reichseinheitsernährung Die Reichsarbeitsgemeinſchaft für Volksernäh⸗ rung hat in Zuſammenarbeit mit der Wirtſchafts⸗ gruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe den Gaſtwirten in einer Schrift Richtlinien für die zeit⸗ gemäße Küchenführung zuſammengeſtellt, um die Umſtellung auf eine zweckmäßige und geſunde Er⸗ nährung auch in den Gaſtſtätten zu erleichtern. Es wird darin betont, daß nicht in einer Reichseinheits⸗ ernährung das Ideal zu ſuchen iſt, ſondern daß im Gegenteil die landſchaftliche Gebunden⸗ heit der Ernährung gefördert werden ſoll. Die Speiſezubereitung ſelbſt ſoll nach neuzeitlichen Zubereitungsverfahren erfolgen. Für die Zuſammen⸗ ſtellung der Mahlzeiten ſollen geſundheitliche Geſichts⸗ punkte maßgebend ſein. Es wird als erwünſcht be⸗ zeichnet, daß die Lenkung des Gaſtes ſchon von der Speiſekarte aus verſucht wird, um ihn zu einer be⸗ kömmlichen und ſeiner Geſundheit zuträglichen Koſt zu erziehen. Entſprechende Gerichte ſeien beſonders unter der üblichen Bezeichnung„heute beſonders zu empfehlen“ zu führen. Für die ernährungswirtſchaft⸗ liche Lenkung könnte die Einrichtung einer Rubrik an der Spitze der Speiſekarte unter dem Schlagwort „Die Jahreszeit bietet....“ viel Nutzen ſchaffen. Nicht nu“ von der Küche, ſondern auch vom Keller aus könne man der Frage der Volksgeſundheit Es wird dabei beſonders an die ſtärkere Verwendung von Trauben⸗ und Süßmoſten gedacht. „Für den Gaſtwirt und ſeine Gäſte ſei es wichtig, zu wiſſen, daß z. B. naturreiner Apfelſaft, ſofern er ohne Waſſer und ohne Kohlenſäure ausgeſchänkt wird, von der Getränkeſteuer befreit iſt. Die Vedͤeutung der Frontkämpfer⸗ eigenſchaft vor Gericht In einer bemerkenswerten Entſcheidung hat das Reichsgericht den Rechtsgrundſatz aufgeſtellt, daß die ehrenvolle Teilnahme eines Angeklagten am Weltkrieg bei der Strafzumeſſung zugunſten des Angeklagten berückſichtigt werden ſoll. Anlaß dazu gab der Ausſpruch eines Schwurgerichts in einem Meineidsprozeß, daß die Verdienſte des Angeklagten im Kriege, in dem er mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet wurde, auch angeſichts ſeiner ſchweren Verwundung nicht mildernd in Be⸗ tracht gezogen werden konnten, da Verdienſte im Kriege keinen beſonderen Milderungsgrund darſtell⸗ ten. Obwohl im übrigen gegen die Feſtſtellung des Tatbeſtandes des Meineides und ſomit gegen den Schuloͤſpruch keine rechtlichen Bedenken erhoben wur⸗ den, hat das Reichsgericht wegen dieſer Feſtſtellung des Schwurgerichts das Urteil aufgehoben. Mit Recht, ſo heißt es in der Entſcheidung, iſt die ehrenvolle Teilnahme des Angeklagten am Kriege als ſtrafmildernd angeſehen worden. Denn wenn man die Straftat zutreffend als einen Angriff gegen die Volksgemeinſchaft auffaßt, muß man folgerich⸗ tig zugunſten des Angeklagten es auch berückſichti⸗ gen, wenn er im Kriege für dieſe Volksgemeinſchaft gekämpft, ſich ͤabei ausgezeichnet und durch Ver⸗ wundung Opfer gebracht hat. Da das Schwurgericht dies verkannt hat, und nicht auszuſchließen iſt, daß es ohne dieſen Rechtsfehler auf eine geringere Strafe »erkannt hätte, war dͤer Strafausſpruch aufzuheben. Wieder Schulſammlung des BDA Im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſter und dem Reichsſchatzmeiſter der NSDAP hat der Reichserziehungsminiſter auch in dieſem Jahr dem Volksbund ſür das Deutſchtum im Ausland die Ab⸗ haltung einer Schulſammlung zur Erleichterung der Erzielung ſeiner Aufgaben genehmigt. Die Samm⸗ lung ſindet vom 16. bis 27. September ſtatt, und zu ihr können Schüler und Schülerinnen vom 10. Lebensjahr ab herangezogen werden. Der Reichs⸗ ſchatzmeiſter hat im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ jugendführer der Hitler⸗Jugend die Genehmigung zux Teilnahme an der Sammlung erteilt. Das Sam⸗ meln iſt lediglich innerhalb der Bekanntenkreiſe der Sammler geſtattet und darf nicht auf Straßen und Plätzen, in Gaſt⸗ und Vergnügungsſtätten oder von Haus zu Haus, ſondern ausſchließlich in den Wohnungen der Sammler oder ihrer nächſten Bekannten geſchehen. u Marinekameraden! Alle ehemaligen Kamera⸗ den von SMS.„Thüringen“ werden gebeten, wegen eines Treffens in Weimar ihre Anſchrift an Kame⸗ radſchaftsführer Emil Feiber, Marine⸗Kamerad⸗ ſchaft Mannheim 1895, Mannheim⸗Neckarau, Rat⸗ hausſtraße 7, zu geben. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 23. Auguſt 1937 Der Abſchluß des Leichtathletik⸗Treffens Zum Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchlaud — Schweiz erhalten wir noch den nachſtehenden abſchließenden Bericht: Im Hammerwerfen hatte der Karlsruher Wolf beim Hritten Verſuch Greulich, Mannheim, überworfen, der dann wieder einmal nicht mit der nötigen Ruhe werfen konnte und 1 em unter der 50⸗Meter⸗Marke blieb. Die beiden Schweizer kamen für den Sieg nicht in Frage. Er⸗ gebnis: Wolf(D) 51,57 Meter; Greulich(D) 49,99 Meter; Vogler(S) 46,99 Meter; Nido(S) 44,91 Meter. Schwach waren die Leiſtungen im Weitſprung, in dem es keinem der vier Springer gelang, die 7 Meter zu über⸗ ſpringen. Höppner kam überhaupt nicht recht vom Balken weg, auch der Schweizer Rekordmanm Studer war nicht in Schwung. Ergebnis: Studer(S) 6,92 Meter; Biebach — 6,609 Meter; Höppner(D) 6,43 Meter; Kunz(D) 6,27 eter. Wir müſſen aber bei allen Ergebniſſen immer wieder betonen, daß die ſchlechte Witterung die Leiſtungen ſtark drückte. Deutſchlands Sieg war aber jetzt ſchon nicht mehr gefährdet. Unterdeſſen war es der Feuerwehr auch ge⸗ lungen, die Gegengerade vom Waſſer zu befreien, ſo daß endlich gegen 7 Uhr die erſte Rundſtrecke mit den 800 Metern in Angriff genommen werden konnte. Schmidt ging vom Startſchuß weg an die Spitze und legte ein mächtiges Tempo vor, dem aber zu⸗ nächſt noch alle Läufer folgen konnten. Als es aber in die letzte Kurve ging, waren die Schweizer doch am Ende ihres Könnens und in der Zielgeraden mußte auch Grau vor Schmidt die Segel ſtreichen. Pedretti, der beſte Schweizer, war zu lange im Hintergrund gelegen, um mit ſeinem gewaltigen Schlußſpurt noch etwas ausrichten zu können. Ergebnis: Schmidt(D):56,2; 2. Grau(D):57,2; Pedretti(S):58,2; Salvisberg(S):00,1. Unterdeſſen war auch das Ergebnis des Hochſprun⸗ ges bekannt geworden. In dieſem Zuſammenhang muß aber zuch geſagt werden, daß die Lautſprecherübertragung ſehr ſchlecht war und man auf der Preſſetribüne kaum etwas verſtehen konnte. Ergebnis: Preiſſecker D..84 Meter; Blaſer S. 180 Meter; Bührer S..80 Meter; Kullmann D..65 Meter. Einen weiteren erwarteten Doppelerfolg erran⸗ en die 1500 Meter⸗Läufer für Deutſchland. Stadler war ier der überlegene Mann des Feldes, den auch der zweite Deutſche, der Stuttgerter Wagenſeil, nie gefährden konnte. Schweizer landeten weit zurück im geſchlagenen Feld. Ergebnis: Staoͤler D.:02; Wagenſeil D.:08,6; Mül⸗ ler S.:10,7 Minder S.:13. Schon während des 1500 Meter⸗Laufes hatte es wieder zu regnen begonnen. Der Beranſtalter verſuchte nun zwar durch erhöhtes Tem⸗ po, den Länderkampf unter Dach und Fach zu bringen, aber es ging immer wieder viel Zeit verloren, bis die Läufer ſtartfertig waren. Hier hätten die Mannſchafts⸗ führer beſſer ineinander arbeiten ſollen. Schon der 400 Meter⸗Hürdenlauf wurde im Halbdunkeln gelaufen. Stöckle und Helm liefen für Deutſchland, Chriſten und Kellerhals für die Eidgenoſſen. Dieſer Lauf war eines der ſchönſten Rennen. Faſt alle vier Läufer waren ein⸗ ander ebenbürtig. Ausgings der letzten Kurve lag das Feld faſt geſchloſſen noch beiſammen. Erſt bei der vor⸗ letzten Hürde holte ſich Stöckle einen kleinen Vorſprung, den er bis ins Ziel halten konnte. Helm konnte noch zweiter werden mit knappſtem Vorſprung vor dem erſten Schweizer Kellerhals. Die amtliche Reſultatliſte bringt zwar jeweils die Reihenfolge umgekehrt, doch wollen wir bei dem von uns geſehenen bleiben. Alſo Stöckle(Dy 56,1; Helm(D) 56,4; Kellerhals(S] 56,4; Ehriſten(S) 58,2. 5 Deutſchland hatte für die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel Bie⸗ bach, Hornberger, Neckermann und Scheuring eingeſetzt, die ſchon beim erſten Wechſel weit in Front lagen. Mit Die beſte Leiſtung dieſes Länderkampfes war der Stab⸗ wwechſel Biebach— Hornberger, der mit ſeltener Klarheit einmal unterſtrich, wieviel Boden mit einem ſolchen ge⸗ wonnen werden konnte. Ergebnis: Deutſchland 42,0; Schweiz 44,4. Der Regen war allmählich immer ſtärker geworden, die Innenbahn war in einen See verwandelt, die einbre⸗ chende Dämmerung ſchon in Dunkelheit übergegangem. Der Länderkampf war dabei ſchon klar für Deutſchland entſchieden und doch ging es weiter. Faſt frug man ſich warum? Das Publikum, das überraſchenderweiſe aus⸗ hielt, ſah doch nur den Läufer in der vor ihm liegenden Geraden. Dennoch wurden die 400⸗Meter⸗Läufer gerufen, die ſich aber auch wieder Zeit ließen. helvetiſche Streiimacht beſiegt auf der Außenbahn laufend, ſchien lange im Hintertreffen aber in den letzten Metern holte er auch in dieſer Kon⸗ kurrenz für ſein Land den erſten Platz. Neuenſchwander hatte Metzner knapp auf die dritte Poſition verweiſen können. Ergebnis: Bues(D) 49,7; Neuenſchwander(S) 49,7; Metzner(D) 49,9; Meyer(S) 50,7. Mitleid mußte man mit den 5000⸗Meter⸗Läufern haben, die im ſtrömenden Regen durch die über⸗ fluteten Bahnen lauſen mußten. Bis 4000 Meter blieben Utiger und Mozzini(Schweiz) und Fornoff und Hitſchler(Deutſchland) beiſammen, dann aber ſetzten die Schweizer ſich allein an die Spitze und ſiegten klor. In den letzten Runden waren die Läufer nicht ein⸗ mal von der Tribüne aus mehr zu erkennen, ganz zu ſchweigen von der Gegengeraden. Erlöſend wurde für die Läufer der Schuß zur letzten Runde empfunden, herzlich war aber auch der Beifall für jeden einzelnen. Ergebnis: Utiger(S) 15:43,6; Mozzini(S) 15:45,6; Fornoff(D) 16:00,5; Hitſchler(D) 16:19 Min. Von der abſchließenden 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel können wir wenig ſagen. Lediglich das bekannt gewordene Schluß⸗ ergebnis verriet uns, daß wir vom erſten Mann ab einen Vorſprung von etwa 35 Meter holten, der bis ins Ziel 9 vergrößert wurde. Deutſchland:31,2, Schweiz Mit 90:68 Punkten endete dieſer verregnete Länder⸗ kampf mit einem erneuten Sieg für Deutſchland. Es war ſchade, daß die Witterung dem Veranſtalter einen ſolch dicken Strich durch die Rechnung machte. Belgien hoch geſchlagen! Im Wuppertaler Lönderkampf zwiſchen Deutſchland und Belgien gab es mit 112:74 Punkten den erwarteten überlegenen deutſchen Sieg. Von den zehn Wettbewerben des zweiten Tages wur⸗ den acht von Deutſchland und nur zwei von Belgien ge⸗ wonnen. Ueber 400 Meter ſiegte der Düſſeldorfer Kiſters und Moſterts(Goch) ſorgte dafür, daß es ein Doppelſieg wurde. Die Belgier ſchlugen ſich dann ſo hervorragend, daß es nur noch zu einem zweiten deutſchen Doppelſieg im Kugelſtoßen und zu einem dritten im 200 Meter⸗Lauf reichte. Eine ſehr gute Leiſtung vollbrachte der Kölner Nottbrock im 400 Meter⸗Hürdenlauf. Deutſche Siege gab es dann noch im Speerwerfen, im 5000 Meter⸗Lauf(Raff lief 15:02,4), im Hochſprung und in der 4 mal 400 Meter⸗ Staffel.— Die Belgier holten ſich durch ihren ausgezeich⸗ neten Mittelſtreckler Moſtert die 1500 Meter und durch Binet etwas überraſchend den Weitſprung. Die Ergebniſſe: 400 Meter: 1. Kiſters(D) 49,7, 2. Moſterts(D) 50,2, 3. Smet(B) 50,4, Verhaert.(B) verhalten durchs Ziel.— 400 Meter Hürden: 1. Nottbrock(D) 55,1, 2. Boſmans (B) 55,2, 3. Regemeuter(B) 61, 4. Kürtens(), 61,4.— 200 Meter: 1 Konze(D) 22, 2. Vollmert(D) 22,8. 3. Dauby (B) 23,2, 4. Thelismar(B) W.— Weitſprung: 1. Binet(8 A. Meter, 2. Augſten(D) 6,70, 3. de Vilder(B) 6,61, 4. Völmke(D) 6,41.— 1500 Meter: 1. Moſtert(B):03,2, 2. Stieglitz(D):04,8, 3. Heß(D) 4205,4, 4. Schroeven(B) :08,4.— Speerwerfen: Schmidt(D) 58,52 Meter, 2. Fon⸗ taine(B) 4992, 3. Hißbach(D) 48,44, 4. Herremans(B) 44,19.— 5000 Meter: 1. Raff(D) 15:02,4, 2. Chapelle(B) 15:06,2, 3. Herremanns(B) 15:40,9, 4. Sacher(D) 15:52. — 4 mal 400 Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland(Nottbrock, Dielefeld, Moſterts, Kiſters):24,0, 2. Belgien(Smet, van de Broeck, Bosmans, Regemeuter):49,5.— Kugelſtoßen: 1. Werring(D) 14,59. 2. Bartels(D) 14,30, 3. van de Voorde(B) 13,26, 4. Vos(B) 12,70.— Hochſprung: 1. Hellerforth(D) und Delcoigne(B) je.70 Meter, 3. Bi⸗ net(B).65. Schaumburg ſchlug Kucharski! Der Kampf Deutſchland— Polen 97:72 P. Der deutſche Leichtathletik⸗Triumph im Sechsfronten⸗ kampf wurde vervollſtändigt durch den Sieg über Polen in Warſchau, der mit 96:72 Punkten auch zahlenmäßig recht eindrucksvoll ausſiel. Hervorragenden Antei“ an dieſem wertvollen Sieg hatten vor allen Dingen unſere Werfer, aber am zweiten Tag war zweifellos Meiſter Friedrich Schaumburg der Held, ſchlug er doch über 1500 Meter den zur Weltklaſſe zählenden Polen Ku⸗ charſki in der großartigen Zeit von:53,2 Minuten mit rund 10 Meter Vorſprung. Gegen Abend war das Wet⸗ ter ſo ſchlecht, daß im beiderſeitigen Einverſtändnis auf die Austragung des 200⸗Meter⸗Laufes verzichtet wurde. Die deutſchen Athleten wurden bei der Siegerehrung von den 25 000 Zuſchauern herzlich gefeiert. Mannſchafts⸗ führer Wöllke konnte aus den Händen des polniſchen Außenminiſters Beck den von dieſem geſtifteten Ehren⸗ Bueß⸗Deutſchland, preis entgegennehmen: Zum Luftrennen Iſtres—Damaskus Paris: Der Mißerfolg der franzöſiſchen Flieger Die Staliener flogen 423 Stökm.Durchſchnittsgeſchwindigkeit— Heftige Vorwürfe gegen Euftfahrtminiſter Cot (Von unſerem eigenen Berichterſtatter) Paris, 23. Auguſt. Das große Luftrennen Iſtres— Damas⸗ kus—Paris iſt, wie zu erwarten war, mit einem glän⸗ zenden Sieg der Italiener und einer glatten Niederlage der Franzoſen zu Ende gegangen. Die 13 Teilnehmer, die am Freitagabend von Iſtres geſtartet waren, legten alle wohlbehalten die erſte Hälfte der Strecke bis nach Damas⸗ kus zurück. In Paris trafen aber am Samstagnachmittag nur noch ſieben Teilnehmer ein. Am Sonntag folgten noch zwei Nachzügler nach. 8 Die italieniſchen Flugzeuge erreichten auf der erſten Teilſtrecke bis Damaskus bei günſtigem Wetter alle eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 425 Kilometer. Nur einer ihrer Apparate, der mit Propellerſchwierigkeiten zu kümpfen hatte, traf verſpätet ein. Der franzöſiſche Flie⸗ ger Roſſi traf in Damasakus mit aſtündiger Verſpätung ein. Er hatte nämlich unterwegs einen Bruch der Oel⸗ beitung erlitten und konnte nur mit ſtark verminderter Geſchwindigkeit weiter fliegen. In ſtändigem Kampf mit der endgültigen tödlichen Panne, die den Verluſt des Flugzeuges und den Abſprung mit dem Fallſchirm ins Meer für den Flieger bedeutet hätte, er⸗ reichte Roſſi doch noch glücklich den Landeplatz in Damas⸗ kus, wo er das Rennen aufgab. Auf dem Rückflug von Damaskus notlandete der franzöſiſche Militärapparat Bloch in Belgrad, da er über dem Balkan in eine ſchwere Ge⸗ witterzone gekommen war. Er ſetzte am Sonntag ſeinen Rückflug nach Paris weiter fort. Auch drei Italiener lan⸗ deten in Mailand und Florenz, nur einer von ihnen ſetzte dann den Weg nach Paris fort. Am Samstagnachmittag trafen in Paris als Erſte die Italiener Cupini und Para⸗ diſi ein, wenige Minuten ſpäter folgte das zweite ita⸗ lieniſche Flugzeug, geſteuert von Fiori⸗Lucchini, und als örittes das italieniſche Flugzeug Biſeo⸗Bruno Muſſolini. Die Italiener haben damit die drei erſten Plätze belegt und ſämtliche Preiſe im Geſamtbetrag von 3 Millionen Franken gewonnen. Den vierten Platz belegte der Engländer Clouſton, den 5. enoͤlich die beiden Fran⸗ zoſen Codos und Arnoux, den 6. wiederum ein ita⸗ lieniſches Flugzeug, das wegen Unwetter einen Umweg über Mittelfrankreich gemacht hatte. Den letzten Platz er⸗ oberte das franzöſiſche Militärflugzeug Bloch unter dem Kommando des Oberſten Francois. Die franzöſiſchen Kritiker ſind ſich einig darin, die weit überragende Leiſtung der Italiener rück⸗ haltlos anzuerkennen, ebenſo ſcharf aber wird kritiſiert, daß die Franzoſen auch nicht einen Ehrenplatz belegen konnten. Manche Pariſer Zeitungen machen den Luftfahrt⸗ miniſter Cot für den Mißerfolg der franzöſiſchen Teil⸗ nehmer verantwortlich. Selbſt das zur Volksfront⸗ preſſe gehörende„Oeuvre“ fragt: Arbeite man in Frank⸗ reich nicht allzu ungeordnet? Wozu ſoll man in Abrede ſtellen, oͤaß die ſtaatliche Organiſation der Italiener in die⸗ ſem Falle den Erfolg über das taſtende, ſich nicht zu helfen wiſſende Verſuchsregime der Franzoſen den Sieg davon⸗ getragen hat? Das„Echo de Paris“ erblärt, der Wettfhug nach Damaskus unterſtreiche die außergewöhnliche Zuſam⸗ menhangloſigkeit, die in Frankreich herrſche.— Auch das „Petit Journal“ meint, die parteipolitiſche Haltung Cots gehöre zu den tiefen Urſachen des Mißerfolges der fran⸗ zöſiſchen Flieger. Es unterliege keinem Zweiſel, daß beim Pariſer Luftfahrtminiſterium eine beträchtliche Unent⸗ ſchloſſenheit herrſche. Die Piloten, die als erſte an dem guten Funktionieren der zuſtändigen Stellen intereſſiert ſeien, ſeien nicht die letzten, die öͤarüber Beſchwerde führten. 8 7— 7 5 Dunkelheit wurde gekämpft Deuiſchland—Schweiz in Karlsruhe— Mit 90:68 Punkten wurde die Die Ergebniſſe vom Sonntag: 1500 Meter: 1. Schaumburg(D):53,2 2. Kucharſki(P) :58,5; 3. Soldan(P):01; 4. Ill(D):04,4. 5000 Meter: 1. Noji(P) 15:22,0; 2. Syring(D) 15:28,67 3. Duplicki(P) 15:35,6; 4. Eitel(D) 15:52,4. 400 Meter Hürden: 1. Hölling (D) 54,2; 2. Graßhoff(D) 55,2; 3. Gonczowſki(P) 56,23 4. Koſtrezewſki(P) 56,7. Weitſprung: 1. Long(D) 7,53 Meter; 2. Leichum(D) 7,12 Meter; 3. Hofman(P) 7,08 Meter; 4. Hanke(P) 6,99 Meter. Hochſprung: 1. Weinkötz (D) 1,80 Meter; 2. Gehmert(D) 1,80 Meter; 3. Chmiel (P) 1,75 Meter; 4. Kalinowſki(P) 1,70 Meter. Kugel⸗ 1. Wöllke(D) 15,69 Meter; 2. Gierutto(P) 14,56 eter; 3. Trippe(D) 14,42 Meter; 4. Tilgner(P) 14,02 Meter. Speerwerfen: 1. Laqua(D) 60,73 Meter; 2. Böder (D) 56,90 Meter; 3. Turczyk(P) 52,60 Meter; 4. Gburczyk (P) 46,46 Meter. 4 mal 400⸗Meter⸗Staffel: 1. Deutſch⸗ dand(Hamann, von Stülpnagel, Hölling, Linnhoff):22,0 Minuten; 2. Polen:25,4 Min. Endergebnis: Deutſchland 96 Punkte, Polen 72 Punkte. Auch unſere Frauen ſiegreich Leichtathletik Deutſchland— Holland 58:34 Punkte Deutſchlands Leichtathletinnen kamen im Wuppertaler Stadion zu dem erwarteten Länderkampfſieg über Holland Am Sonntag in Eberbach: 4,—3 74 4 7 9 83352 mit 58:34 Punkten. Die Holländerinnen hatten zwar einen vielverſprechenden Start, denn ſie gewannen durch Frl. Coen den einleitenden 100⸗Meter⸗Lauf, aber das ſollte auch ihr einziger Sieg bleiben. Alle übrigen Wettbewerbe, ins⸗ geſamt acht, endeten mit deutſchen Siegen. Die 100 Meter gewann, wie ſchon geſagt, Frl. Coen in 12,2 Sekunden, aber Deutſchland hatte hier Käthe Krauß nicht zur Stelle, die ſich dann über 200 Meter der Hol⸗ länderin knapp überlegen zeigte. Ueber 80 Meter Hürden ſah man einen feinen Kampf zwiſchen Anni Steuer und der Holländerin Doorgeeſt, aus dem die Duisburgerin als Siegerin hervorging. Die beiden anderen Teilnehmerinnen lagen aber dichtauf, wobei die deutſche Meiſterin Dempe (Weimar) nur Letzte werden konnte. Der vierte Lauf⸗ wettbewerb war die Viererſtaffel, die Deutſchland in 48,7 ganz überlegen gewann, wobei Käthe Krauß als zweite Läuferin für den entſcheidenden Vorſprung ſorgte. In den techniſchen Wettbewerben war Deutſchland eindeutig über⸗ legen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Coen(§) 12,2; 2. Winkels(D) 12, 3. Freitag(D) 12,7; 4. König(§) 13,3 Sek. Kugelſtoßen: 1. Kirchhoff(D) 12,27; 2. Eberhardt(D) 11,50, 3. Koop⸗ mans(5) 10,96; 4. Nieſink(§) 10,78 Meter. 200 Meter: 1. Krauß(D) 25,2; 2. Coen(§) 25,4; 3. Kurz(D) 25,8; 4. Velfman(5) 27,7 Sek. Hochſprung: 1. Ratjen(§) und van Balen(8) je 1,55; 3. Kaun(D) 1,50; 4. Koopmans () 1,45 Meter. Weitſprung: 1. Krauß(D) 5,38, 2. Jutte⸗ brijer(§) 5,35; 3. Kroun(D) 5,27; 4. Doorgeeſt(§) 5,27 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. Deutſchland(Kurz, Krauß, Freitag, Winkels) 48,7; 2. Holland 50,5 Sek. Speerwerfen: 1. Eberhardt(D) 38,20; 2. Schlüter(D) 34,26; 3. de Cock (§) 32,86; 4. ter Brake(§) 24,18 Meter. Diskuswerfen: 1. Hagemann(7) 40,03; 2. Kirchhoff(D) 38,65; 3. Nieſink (§) 38,25 Meter(Landesrekord); 4. Koopmans(8) 33,16 Meter. 80 Meter Hürden: 1. Steuer(D) 11,9; 2. Door⸗ geeſt(§) 12,0; 3. ter Braken(§) 12,1; 4. Dempe(D) 12,2 — Endergebnis: Deutſchland 58 Punkte, Holland 84 Punkte. Nikar-Heidelberg entthronte Neptun-Karlsruhe Der Kamyf um die badiſche Waſſerballmeiſterſchaft— Die Mannheimer Schwimmer hatten Pech (Eigener Bericht der NM3) 4 Eberbach, 23. Auguſt. Mit größtem Intereſſe ſah man in badiſchen Schwim⸗ merkreiſen der Ermittlung des diesjährigen Gau⸗ meiſters im Waſſerball entgegen, wozu außer dem Titelverteidiger, Neptun Karlsruhe, noch der SV Nikar Heidelberg, Karlsruher SB 99 und nach einjähriger Pauſe der SV Mann⸗ heim ſich wieder in die Bewerberliſte eingetragen hatten. Unter Leitung von Gauwaſſerballwart Willy Meyer(Karlsruhe) und in Anweſenheit von Gau⸗ fachwart Avenmarg ſtellten ſich die vier Mannſchaf⸗ ten dem Unparteiiſchen, Benne(Stuttgart), im herrlichen Eberbacher Strandͤbad. Die Kämpfe ver⸗ liefen im allgemeinen auch recht flott und tempe⸗ ramentvoll überſchritten mitunter die Grenzen des Erlaubten, ein Zeichen dafür, wie ernſt es jeder Bewerber nahm. Die Ueberraſchung des Tages war eigentlich Nikar Heidelberg, der dank ſeines Neuzugangs in Sailer und Mül⸗ ler kampferprobte Leute gewonnen hat, deren Ein⸗ ſatz die ührigen fünf Spieler immer wieder mit nach vorne zieht, ſo daß Erfolge ſchließlich nicht ausblei⸗ ben konnten. Dazu noch eine Doſis Glück, wie es der Nikar z. B. gegen SV Mannheim und Neptun hatte, dann hatte er es geſchafft.— Die neu erſtan⸗ dene Mannheimer Mannſchaft hatte im Gegenſatz zu ihren letzten Leiſtungen ausgeſprochenes Pech, und wenn man noch ſo verſchiedene Fehler im Zuſpiel und Berechnung berückſichtigt, ſo kann man ſich das unglückliche Abſchneiden erklären. Hinzu kommt noch, daß die SVM'ler mehrfach umſtellten, was in der geſchehenen Form nicht immer als glück⸗ lich bezeichnet werden darf. Angenehm enttäuſchten die beiden Karlsruher Vertreter, die, abgeſehen von verſchiedenen talentierten Nachwuchskräften in ihren Reihen noch bewährtes„alte Blut“ wie Franz Falk (Neptun) und Hiegler(KS 99) führen.— Benne (Stuttgart) leitete korrekt, war jedoch manchmal zu großzügig.— Erwähnt ſei an dieſer Stelle noch die Mannheimer Springerſchule, die durch ihre eleganten Vorführungen in der Nach⸗ mittagspauſe eine willkommene Abwechſlung brachte. * SV Mannheim— Karlsruher S 99:2(:0) Mannheim: Jeck; Dobler, Buhles; W. Lichdi; Stauot, Ziegenfuß, Joſ. Weniger. KS99: Holl; Hiegler, Köpf; Brehm; Göring, Lehnert, Gloggengießer. Flottes, temperamentvolles Spiel, bei dem die Mann⸗ heimer ſich zunächſt überlegen zeigten, dabei gegen die Sonne ſpielend. Gleich in den erſten beiden Minuten rächen ſich falſche Ballabgaben von Staudͤt und Dobler, ſo daß Karlsruhe gefährliche Situationen ſchafft, wobei Jeck wie auch in der Folge ganz hervorxagende Leiſtungen zeigt. Scharfe Schüſſe von Ziegenfuß und Weniger verfehlen das Ziel knapp. In der oͤritten Minute kommt der Ball von Jeck zu Staudt, der an Ziegenfuß weiterleitet, und ſchon heißt es:0 für Mannheim. Nach Seitenwechſel hat Mannheim wieder verſchiedene gute, ungenützte Ge⸗ legenheiten, aber die losgelaſſenen Torſchüſſe bringen nichts ein. Karlsruhe ſetzt Dampf auf. Beſonders Lehnert hat Pech mit ſeinen wuchtigen Lattenſchüſſen, bis Gloggengießer in der fünften Minute zum 111 einſendet. Wieder drängt Mannheim, doch im Gegenangriff oͤer Karlsruher unter⸗ läuft Weniger⸗Dobler ein kraſſes Mißverſtändnis, das Lehnert freiſtehend blitzſchnell ausnützt und zum Sieges⸗ treffer:2 einſendet. Nikar— Neptun Karlsruhe:1(:). Nickar: Weißbrod, Grittmann, Wyrott, Müller, Roth, Seiler, Hölzer. Neptun: Grötz, Wunſch, Schäfer, Falk, Klotz, Brunkhorſt, Kühle. Beide Mannſchaften finden ſich nur langſam, doch Hei⸗ delberg zuerſt. Nach verteiltem Feldoͤſpiel nützt Sailer in der dritten Minute einen unbewachten Augenblick und ſendet zum:0 ein. Das ſehr ſchnelle Spiel ſieht alsdann Karlsruhe(Klotz und Brunkhorſt) wiederholt vom Schuß⸗ pech verfolgt, wobei Weisbrod ſehr gute Abwehrarbeit lei⸗ ſtet. Nach Seitenwechſel ſchafft Neptun wieder viele brenz⸗ liche Lagen, doch wieder iſt es Sailer, der mach zügiger Kombination zum:0 einſendet. Hochbälle und Fern⸗ ſchüſſe der Karlsruher bringen lediglich eine Ecke für die Reſidenzler, die verpufft. In der letzten Minute führt eine ſchwediſche Verlängerung Brunkhorſt⸗Kühle zum Ehrentor der Karlsruher. SV Mannheim— Nikar 218(:). Mannheim hat nun Weingärtner und Merz in ſeine Mannſchaft aufgenommen, Heidelberg unverändert. Hei⸗ delberg hat ein leichtes ſchwimmeriſches Plus, doch trägt das Spiel eine ziemlich harte Note. Wieder ſind Sailer und Müller überragend, während die Heidelberger Ver⸗ teidigung ein nur ſchwer zu nehmendes Hindernäs iſt. Jeck(SVM) iſt wieder ganz hervorragend, nicht viel ſchlechter ſein Gegenüber Weisbrod. Weingärtner klebt zu ſehr am Mann, ſo daß Mannheims Hintermannſchaft ſehr ſtark in Anſpruch genommen iſt. Torſchützen: Sailer (), Hölzer(1) für Heidelberg, beim SVM: Weingärt⸗ mer(). KS 99— Neptun:3(:2) Ein erbittert durchgeführtes Lokalderby auf neutralem Feld mit viel Freiwürfen. Nach dramatiſchem Kampf und einer erfolgloſen Ecke für Neptun ſpielt ſich Brunkhorſt (Neptun) durch und ſchießt zum:1 unhaltbar ein. Karks⸗ ruhe antwortet durch aufopferungsvolles Gegenſpiel und bereits 1 Minute ſpäter iſt es der unermüsliche Lehnert, der:1 ausgleicht. Zwei Minuten ſpäter ſitzt ein unver⸗ hoffter Fernſchuß von Brunkhorſt(Neptun) im Netz:2. Nach Seitenwechſel müſſen beide Torwächter wiederholt ihr Können unter Beweis ſtellen. Wieder iſt es Lehnert, der einen ſcharfen Ball anbringt; derſelbe wird von Grötz ſchwach gehalten und führt unmittelbar darauf zum Eigen⸗ tor,:2. Der Kampf wird immer ſchärfer und Brunkhorſt iſt es vorbehalten, den Siegestreffer anzubringen. SV Mannheim— Neptun Karlsruhe 025(:1) Hier machen die Mannheimer einen luſtloſen, müden Eindruck. Die Karlsruher nützen verſchiedene Schnitzer ge⸗ ſchickt aus und überrumpeln die Noröͤbadener beſonders in der zweiten Halbzeit. Tore: Falk(1) Brunkhorſt(3) Kühle(). Nikar— KS 99 232(:0) In dieſem entſcheidenden Spiel ſetzen die Heidelberger unbarmherzig alles auf eine Karte. Nach gefährlichem, wechſelvollem Auf und Ab muß auf beiden Seiten je ein Mann hinausgeſtellt werden. Ein Heidelberg zuerkannter Freiwurf führt ͤurch Hölzer zum:0. Nach der Pauſe gibt Fuchs eine feine Vorlage an Lehnert, der durch Dopp⸗ ler:1 ausgleicht. Heidelberg drängt erneut ſcharf und Sailer ſendet zum 2·1 ins leere Tor. Inzwiſchen wird Müller des Feldes verwieſen. Der Karlsruhe zuerkannte Freiwurf führt erneut zum Ausgleich:2. Es gibt erneut gefährriche Situationen auf beiden Seiten, doch bleibt es bei dem Unentſchieden, ſo daß Nikar als neugebackener Gaumeiſter das Feld verlaſſen kann. Senſation in Stuttgart ViB Stuttgart— FC Nürnberg:1 Das Club⸗Spiel war ohne klare Linie, Weiß und Kreisl ſehr ſchwach, immer vor dem Gegner zurück⸗ weichend, anſtatt herzhaft anzugreifen. Dagegen ſtand Stolz voll ſeinen Mann und parierte eine An⸗ zahl gutgezielter Schüſſe des ſamos aufgelegten VfB⸗ Sturmes ausgezeichnet. Carolin und Oehm ſpielten zu unſicher, wenn auch von dem Mittelläufer die we⸗ nigen flachen Kombinationsſchüſſe ausgingen. Der internationale Mittelſtürmer Friedel ſpielte ſo un⸗ produktiv, daß er nach der Pauſe mit Oehm den Platz wechſelte. Ein Ausfall war auch der Halblinke Re⸗ genfuß, der ebenfalls mit Spieß im zweiten Abſchnitt den Platz tauſchte. Enttäuſcht war man auch von dem etatmäßigen rechten Flügel, der herzlich wenig zu⸗ wege brachte. VfB Stuttgart hatte erſtmals den Cannſtatter Läufer Richt eingeſtellt, der ſich ſehr ordentlich ein⸗ führte. VfB ſpielte mit: Schnaitmann; Seibold, Nagel; Kotz, Mattes, Richt; Haaga, Koch, Schäfer, Pröfrock, Lehmann. Torwart Schnaitmann bewies, daß er Kapp vor⸗ zuziehen iſt, Seibold war gut wie immer, ſpielte aber reichlich hart. Der frühere Karlsruher Nagel ſtartet zu langſam und ſteht links auf verlorenem Poſten. Seine Leiſtung war alſo auch diesmal nicht reſtlos überzeugend. Eine ſehr ordentliche Partie lieferte Kotz. Der ſchwächſte Stürmer war Pröfrock. Lehmann kann ſeinen Fehler, zuviel zu dribbeln, einfach nicht ablegen. Angenehm überraſchte dagegen Schäſer, der als techniſch vorzüglicher Mittelſtürmer zu gefallen wußte. Es fehlten Rutz und der in der deutſchen Studentenmannſchaft in Paris ſpielende Kraft. Bei Halbzeit führte der VfB bereits:0. Zunächſt hatte Schäfer eine Flanke Lehmanns zum:0 ver⸗ wandelt und im Alleingang erzielte Haaga den zwei⸗ ten Treffer. Nach der Pauſe ſtellte ein Elfmeter, von Koch verwandelt, das Ergebnis auf:0. Eine fabelhafte Leiſtung war Haagas vierter Treffer. Er köpfte eine Flanke Lehmanns ein. Wiederum auf Vorarbeit des Linksaußen fiel das fünfte Tor, das Koch oͤurch divektes Verwandeln aus der Luft er⸗ zielte. Auch den ſechſten Treffer markierte Koch mit einem wohlgezielten Fernſchuß. Nürnbergs Ehren⸗ tor fiel erſt drei Minuten vor Schluß durch den Halbrechten Eiberger. 26. Montag, 23. Auguſt 1937 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 5. Seite“ Nummer 386 Morgen in Iffezheim: Die Zweijährigen gehen ins Rennen! Zum zweiten Tag der Internationalen Rennwoche— Das Zukunftsrennen Zu den deutſchen Rennen, die von vornherein ein ganz beſonderer Nimbus umgibt, gehört neben dem Derby, dem Preis des Braunen Bandes und dem Großen Preis von Baden, auch das Zukunfts⸗Rennen, die große Zwei⸗ jährigen Prüfung von Baden⸗Baden. Das iſt das Ren⸗ nen, dem ſtets die größten deutſchen Hoffnungen für die Zukunft gakten, aber auch ſo oft enttäuſchte Hoffnungen! Aber um ſo größer war der Jubel, wenn die gefürchteten Gegner von jenſeits des Rheins oder von Italien doch einmal eine Schlappe erlitten, wenn ein Wolkenſchieber oder ein Fels, eine Fabula oder eine Antwort mit dem Rennen auf und davonging. Mit Ausnahme von Pancho und Tourbillon des Herrn M. Bouſſec⸗Frankreich, die die wertvolle Prüfung in den Jahren 1930/31 gewannen, ſind deutſche Siege die Regel geweſen. Zum größten Teil war das Rennen internationas beſetzt, und auch diesmal findet ſich ein ausländiſcher Bewerber am Start ein, ſo daß das Zukunfts⸗Rennen ſeinen Zweck in jeder Weiſe erfüllt. Viel Anregung und Unterhaltung ſtellen auch die umrahmenden Konkurrenzen in Ausſicht, ſpeziell das Sachſen⸗Weimar⸗Rennen und der Oos⸗Ausgleich, die recht nützliche Pferde älterer Jahrgänge vereinigen, unter denen ſich aber auch einige Vertreter des Derbyjahrganges befin⸗ den. Eine weitere Zugkraft bildet das Damen⸗Rennen, und das über Sprünge ausgetragene Favorite Ausgleichs⸗ Jagdrennen. Es iſt alſo ein voller Erfolg auf der ganzen Linie zu erwarten. Wir geben vorerſt die Liſte der vorausſichtlichen Star⸗ ter des 4. Zukunfts⸗Rennen, Ehrenpreis und Andenken, ſowie 21 000 4, 1200 Meter, für Zweijährige Geſt. Erlenhofs Formidable 54,5 Kg.(K. Viſek) H. C. Bodmers Arbedo 52 Kg.(§. Wiebelt) Geſt. Waldfrieds Jaromir 52 Kg.(Held) Geſt. Ebbeslohs Adlerfee 50,5 Kg.(O. Schmioͤt) Geſt. oͤel Soldo⸗Ftaliens Procle 52 Kg.(P. Caprioli) Peeſſe de F. Lucinge⸗Frankreich Paſhawitſch 52 Kg. (R. Brethes) J. E. Widener⸗Frankreich Caſtel Fuſano 54 Kg.(c. Brioͤgland) Von den drei Ausländern iſt zurzeit nur der Italie⸗ ner Procle zur Stelle. Es iſt aber möglich, daß die Fran⸗ zoſen Paſhavitſch und Caſtel Fuſano auch noch kommen, da Beide, in dem Rennen ſtehen geblieben ſind. Für das heutige Rennen iſt die Lage inſofern wenig geklärt, als man den Italiener nicht recht bewerten kann. Sehr ge⸗ fährlich könnten dagegen die beiden Franzoſen werden. Wenn auch beide noch Maiden ſind, ſo haben ſie aber ihre Schnelligkeit in Deauville bewieſen, wo Paſhavitſch einige beachtenswerte Plätze belegte. Caſtel Fuſano lief auf glei⸗ cher Bahn ebenfalls verſprechend. Was unſere Pferde anbetrifft, ſo ſind in erſter Linie Jaromir und Aolerfee zu nennen. Der Walofrieder Jaromir kam erſtmalig im Palaſtpage⸗Kennen zu Hoppergarten heraus, wo er gegen Gräfin Iſabella und Sankt Peter ſiegreich blieb. Adler⸗ fee holte ſich ihrem Debut das Ermunterungsrennen der Stuten und blieb dann im Sierſtporff⸗Rennen geſchlagen, das Makramee gewann. Hier ließ die Stute die Erlen⸗ hofer Formidable knapp hinter ſich. Nach dieſer Form hätte die Ebbesloher Vertreterin wohr hauptſächlich mit For⸗ midable zu tun, dͤie nachdem ein beſſeres Rennen in Mün⸗ chen und vor acht Tagen das Landgrafen⸗Rennen leicht gewann. Der in Schweizer Beſitz befindliche Arbedo iſt in drei Rennen unbeſiegt, Viel hat der Oleander⸗Sohn ja nicht geſchlagen, er gewann aber jedenfalls im Stil eines guten Pferdes, ſo daß ein ehrenvolles Abſchneiden von ihm erwartet werden darf. Wir halten zu Formidable vor Adlerfee und Jaromar. 1. Preis von Burg Schlitz(1600 Meter). Veilchen läuft ſtets noch vorn, vielleicht langt es hier für ſie. Auch von „Perlſtab und von Monte Chriſto, der das Damen⸗Rennen im Vorjohre gewonn, ſah man mehrfach eine achtbare Hal⸗ tung. Heroine iſt auch nicht ohne Ausſichten. Wir halten zu Veilchen vor Perlſtab und Monte Chriſto. 2. Sachſen⸗Weimar⸗Rennen(2400 Meter). Ein hochinter⸗ eſſantes Rennen über die Derbydiſtanz, im dem einige Kön⸗ ner wie Burgunder, Ebro und Palaſtherold erneut die Waffen kreuzen. Burgunder, der den Robert⸗Gerling⸗Preis zu Köln knapp gegen Elritzling gewann, könnte auch dies⸗ mol die Oberhand behalten, nachdem der vorjährige Sieger dieſes Rennens, Ebro, mit oͤrei Längen den dritten Platz beſetzte. Paloſtherold, der im geſchlagenen Felde endete, trägt hier reichlich Gewicht, ſo daß der Hengſt wohl in zwei⸗ ter Linie zu ſtellen iſt. Lampe hat in ſeinen beiden letzten Rennen ſehr gute Pferde hinter ſich gelaſſen, er wird eine ſcharfe Klinge ſchlagen. Nach früherer Fom wäre Ricardo nicht zu überſehen. Wir erwarten hier Burgunder als Sie⸗ ger vor Ebro und Lampe. 3. Oos⸗Ausgleich(1800 Meter). Auf Grund ſeines Horſt⸗ Emſcher⸗Erfolges im Rudolf⸗Roſe⸗Rennen über Periflor kann Maiflieder hier die erſte Anwartſchaft beanſpruchen. Der Hengſt wird in erſter Linie mit Goldtaler zu tun haben, der im gleichen Ausgleich den oͤritten Platz beſetzte. Wal⸗ zerkönig dürfte wohl kaum wieder laufen, ſo daß der Stall Schlenderhan ſich auf Wiener Walzer ſtützen wird. Auch Graviter wird wohl kaum wieder am Start erſcheinen. Poets Fanney, der über längere Strecken beſtens erprobt iſt, Landmädel und Aojunta, das verbündete Poar des Stal⸗ les Graditz, ſind weitere Gegner. Vielleicht ſetzt ſich auch diesmal Maiflieder durch, der alſo in erſter Linie Gold⸗ taler und Landmädel zu ſchlagen hat. 5. Kineſem⸗Rennen(1400 Meter). Nachdem Ibis in Dresden, Karlshorſt und Leipzig ihre drei letzten Rennen leicht gewonnen hat, ſollte ſie* trotz des Höchſtgewichts die beſten Ausſichten haben. reco blieb in einem ähn⸗ lichen Ausgleich in München ſiegreich, während durch ſeinen zweiten Platz zu Francofurtia empfohlen wird. Von den übrigen dürfte Saarkampf noch am beſten abſchneiden. Ibis vor Greco und Mimiery wäre unſere Meinung. 6. Merkur⸗Ausgleich(1600 Meter). Schwertlilie war bei ihren letzten Rennen mehrfach beim Ende. Oberhaupt und Feloͤſoldat haben ihre letzten Rennen gewonnen. Ufer⸗ ſchwalbe verſuchte ſich kürzlich über Hinderniſſe, zuvor be⸗ ſetzte die Stute zwei achtbare Plätze. Von Männeken, Ar⸗ las und Neandertal ſah man bisher wenig. Wir gehen mit den friſchen Siegern und entſcheiden uns für Feldſoldat vor Oberhaupt und Schwertlilie. 7. Favorite⸗Ausgleichs⸗Jagdrennen(3650 Meter), In dem abſchließenden Hindernis⸗Rennen müßte ſich Maktonia durchſetzen können. Die Stute hätte es in erſter Linie mit Punktina zu tun, falls ſie hier wieder ſtartet. Rotsherr hat längere Zeit pauſiert. Falls Ahnherr am Platze, wird der Halbblüter das gegebene Pferd ſein. In ſeiner Ab⸗ weſenheit gehen wir mit Maktonia vor Punktina. Unſere Vorherſagen für den zweiten Tag: 1. 71 von Burg Schlitz: Veilchen, Perlſtab, Monte riſto. 2. Sachſen⸗Weimar⸗Rennen: Burgunder, Ebro, Lampe. 3. Oos⸗Ausgleich: Maiflieder, Goldtaler, Landmädel. 4. Zukunfts⸗Rennen: Formidable, Adlerfee, Jaromir. 5. Kineſem⸗Rennen: Ibis, Greco, Mimiery. 6. Merkur⸗Ausgleich: Feldſoldat, Oherhaupt, Schwertlilie. 7. Favorite⸗Ausgleichs⸗Jagdrennen: Maktonia, Punktina, (Ahnherr). B. K. Neberraſchung im„Eberſtein⸗ Ausgleich“ Der Ausklang des erſten Tages in Iffezheim Das„Badener Ausgleichs⸗Jagdrennen“(5450 /, 4000 Meter), das den Eröffnungstag abſchloß, brachte einen ſchönen Endkampf zwiſchen Lufthauch, der über die ganze Strecke geführt hotte, und Volmar, wobei es W. Hauſer oͤurch hervorragendes Reiten gelang, Lufthauch hinter ſich zu laſſen. Im Ziel trennten vier Längen Volmar und Lufthauch voneinander. Eine große Ueberraſchung gab es im„Eberſtein⸗Ausgleich“ über 1600 Meter mit dem Siege von Purpurroſe unter K. Narr vor Toreador und Frei⸗ ſchärler. Der Totaliſator bezahlte dieſe Ueberraſchung mit 467:10. Auf den Einlauf von Purpurroſe⸗Toreador wur⸗ den 3372:10 gezahlt. Die Ergebniſſe: Eberſtein⸗Ausgleich 3200, 1600 Meter: 1. Purpurroſe (K. Narr); 2. Toreador;, 3. Freiſchärler; 4. Metternich. Ferner: Purpurſtern, Kanzliſt, Darius, Mimiery, Herz⸗ 0 Infant, No⸗Na. Toto: 467, 53, 14, 11, 11:10. EW: 372:10. Preis vom alten Schloß. 2100 /, 2100 Meter: 1. Geſtüt Mydlinghovens Poſtenparole(J. Vinzenz); 2. Heidekönig; 3. Silberſtreif. Ferner: Griffon, Sagenheld, Preistcäger, Männeken. Toto: 28, 15, 20, 14:10. EW: 440.10. Badener Ausgleichs⸗Jagdrennen. 5150 /, 4000 Meter: 1. H. Junks Volmar(W. Hauſer) 2. Lufthauch; g. Kriegs⸗ flamme. Ferner: Punktina. Toto: 23, 14, 15:10. EW: 40. Waldhof getwinnt Jugend-Fußballturnier Schöner Auftakt zur Jubiläums⸗Woche Die Fubiläumswoche des Sportverein Waldhof, der in dieſen Tagen auf ein 30jähriges Beſtehen zurückblicken kann, wurde am Wochenende mit einem Fußballturnier der-I⸗Jugend eingelei⸗ tet, das einen ausgezeichneten Verlauf nahm. Vier Mannſchaften waren zu dem Turnier eingeladen worden, wobei die beiden Mannheimer Vertreter, VfR und SB in der Vorrunde mit den auswärtigen Mannſchaftn des SVSchwetzingen und der TSG 61 Ludwigshafen gepaart wurden. Die Kämpfe, welche ſich die vier Mannſchaften an beiden Tagen lieferten, boten wirklich guten Sport, ſo daß die überraſchend zahlreich erſchienenen Zuſchauer ihren Beſuch nicht zu bereuen hatben. Die-I⸗Jugend des Jubilars, SB Walohof, fertigte im erſten Spiele Ludwigshafen, dank der beſſeren Schußleiſtungen, klar:0 ab, während im zweiten Spiele die Mann⸗ heimer Raſenſpieler, allerdings mit einigen Erſatz⸗ leuten antretend, gegen die ausgezeichnete Elf des Sportvereins Schwetzingen nur zu einem Unent⸗ ſchieden kam, und dann den Sieg durch das Los den Spargelſtädtern überlaſſen mußte, ſo daß im Endſpiel am Sonntagnachmittag Waldhof und Schwetzingen aufeinandertrafen, während vorher VfR und Lud⸗ wigshafen um den g. und 4. Platz zu kämpfen hatten. Kettler(Waldͤhof) leitete ſämtliche Spiele in ruhiger und ſicherer Weiſe. SV Waldhof— TS 61 Ludwigshaſen:0(:0) Waldbofs Jugend zeigte in dieſem Kampfe ſehr gute Leiſtungen, war techniſch ausgezeichnet, fand aber in der ſpielſtarken Ludwigshafener Elf einen gefährlichen Gegner, der nur im Sturm keine gleich⸗ wertige Leiſtungen vollbrachte, da es hier vor dem Torxe an der nötigen Ueberſicht und Entſchloſſenheit fehlte. Dafür ſchlugen ſich die beiden Verteidiger der TScͤ ſehr gut, während der Torwart gleich⸗ falls durch ſchöne Paraden auffiel. Bis zur Pauſe hatte Waloͤhof neben Lattenſchüſſen nur eine knappe:0⸗Führung durch den Linksaußen her⸗ ausgeholt, nach dem Wechſel fielen jedoch gegen die nachlaſſende gegneriſche Mannſchaft drei weitere Tore, an welchen der jugendliche Siffling entſchei⸗ dend beteiligt war. Lubwigshafen kam trotz ſchönen Feldſpieles nicht zu dem verdienten Ehrentreffer. BfR Mannheim— SV Schwetzingen 33(:1) Mit einer für die Mannheimer kleinen Ueber⸗ raſchung endete die zweite Begegnung zwiſchen den Raſenſpielern und der Jugend des SB Schwetzingen, die nach Ablauf der Spielzeit 9·8 endete, ſo daß der Sieger durch das Los feſtgeſtellt werden mußte. Hier⸗ bei hatte Schwetzingen die glücklichere Hand und konnte ſich damit als Endſpielgegner des SV Wald⸗ hof qualifizieren. VfR hatte allerdings den Sieg in der Hand, der zudem dur zeitweiſe beiſere Leiſtun⸗ gen nicht unverdient geweſen wäre. Nach einem:1⸗ Halbzeitſtand gelang es dem VfR, durch zwei weitere Tore eine klare.1⸗Führung herauszuholen, ſo daß das Spiel entſchieden ſchien, als Schwetzingen in den letzten fünf Minuten noch zwei Ueberraſchungstore gelangen, ſo daß der Gleichſtand wieder hergeſtellt — erwies ſich als ſehr gefährlicher Waldhof gewinnt das Jugend⸗Fußball⸗Turnier Der Sonntagmorgen war auf dem Waldhof⸗ Platze einigen Freunoſchaftsſpielen vorbehalten. Die Waldhof B II Jugend trennte ſich von Sand⸗ hofen:2, nachdem ſie bis zur Pauſe:0 in Führung gelegen hatte. Das anſchließende Treffen zweier Jugend⸗Mannſchaften, gemiſcht von Waldhof und Käfertal, ſah bis zur Pauſe gleichfalls Waldͤhof in Front, jedoch auch in dieſem Spiele gelang dem Geg⸗ ner in der zweiten Halbzeit der Aatsgleich, ſo daß a1 90 0 mit 8985 nahm, da eiden eiten prächtige Leiſt dei —— prächtig eiſtungen gezeigt „ VfR— TS Ludwigshaſen:2(:0) Die Entſcheidungsſpiele am Nachmittag unter Lei⸗ tung von Zöllner(Bſe) begannen mit dem Kampf um den 3. und 4. Platz zwiſchen VſR und TS Lud⸗ wigshafen. Beide Mannſchaften waren ſich ziemli Acho Während jedoch die Raſenſpieler viel zu zerfahren ſpielten, um ſich gegen die harte, ener⸗ giſche Ludwigshafener Hintermannſchaft mit ihrem vorzüglichen Torwart durchſetzen zu können, arbei⸗ teten ſich die Linksrheiniſchen mit raſchen Vorſtößen verſchiedene Chancen heraus, ſo daß ihr Sieg ſchließ⸗ lich nicht unverdient war. Bis zur Pauſe ſtand der Kampf 03:0, ohne daß von beiden Seiten überzeu⸗ gende Leiſtungen geboten wurden. Ein allerdings zu harter Elfmeter führte durch den Ludwigshafener Torwart zum erſten Tore für die TSG, und Mitte der zweiten Halbzeit ſtellte der Linksaußen im wie⸗ derholten Nachſchuß durch ein zweites Tor den Sieg ſicher, während VfR eigentlich niemals das gegne⸗ iſhe Tor ernſtlich gefährden konnte. S Waldhof— SB Schwetzingen:0 14:0) Das Entſcheidungsſpiel um den Turnierſieg zwiſchen dem SVe Schwetzingen und der Jugend des SV Waldhof war für die Mannſchaft des Jubilars eine ziemlich ſichere Angelegenheit. Techniſch errei ten die Gäſte bei weitem nicht das Können der Wald höfer, die auf jedem Poſten beſſer beſetzt waren wie der Gegner und die den Kampf zu jedem Zeitpunkt klar beherrſchten. Die Waldhofer Fünferreihe hielt die Hintermannſchaft von Schwetzingen dauernd unter Druck. Die beiden techniſch guten Halbſtürmer ſowie die beiden energiſchen Schützen in der Mitte und auf dem linken Flügel ſorgten von Beginn an dafür, daß ein Zweifel über den Endſieger nicht guf⸗ kommen konnte. Bis zur Pauſe hatten bereits Mit⸗ telſtürmer(), Halbrechter und Halblinker durch vier Tore dafür geſorgt, daß Waldhof in ſeiner Führung nicht bedroht war. Später allerdings verlor ſich der Angriff in Spielereien, die techniſch zwar blendeten, aber eine Erhöhung des Reſultates verhinderten. Erſt kurz vor Schluß gelang es dem Linksaußen, mit überlegtem Kopfball das fünfte Tor zu ſchießen. SV Schwetzingen war nicht ſchlecht, traf aber in Waldhof auf einen überlegenen Gegner, dem mit der un⸗ genauen, ſteilen Durchbruchstgktik nicht beizukommen war und der ſich nicht überraſchen ließ. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 23. Auguſt. Begünſtigt durch ein Tieforuckgebiet über Deutſchland konnte ſich von Südoſten her zuſtrömende Warmluft, die an der vorgelagerten Kaltluft zum Aufgleiten kam, jetzt auch im Weſten und Süden des Reiches in aus⸗ gedͤehnten, meiſt recht ergiebigen Regenfällen aus⸗ wirken. Die Störungen werden jetzt oſtwärts abge⸗ drängt, ſo daß zunächſt Hochdruckeinfluß ſtärker hervortritt, ohne jedoch zu beſtändigem Schön⸗ wetter überzuleiten. Vorausſage für Dienstag, 24. Auguſt Morgens vielſach dunſtig, ſonſt zeitweiſe heiter und meiſt trocken, im ganzen etwaz wärmer, veränderliche Winde. Göchſttemperatur in Mannheim am 22. Auguſt: +7 20,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 23. Auguſt: 13,7 Grad; heute früh 8 Uhr: 416,6 Graö.— Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 48 Uhr bis heute früh 8 Uhr: 9,5 Millimeter 9,5 Liter je Geviertmeter.— In den Rheinbädern wurden heute vormittag 9 Uhr 4 19 Grad Waſſer⸗ und 18 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Kbein⸗egel 19. 20. 21. 22. 23. Rheinfelden.752,702. Breiſach...79/..69 Maxalt. 4. Mannheim 3 20 21.22.23. 2,022.10 210/206 168168173 170 Rhein⸗Pegel —— Kaus Köln Neckar⸗Pegel Mannheim .2034198.413,3.22 * 3 8 A. 23. 2. 8 21. 28. 2. 23 i 4½%Pr. Od.⸗Pforf. oldhyp.-Pfandbriefe 4½ Rö. Hyp.⸗Bk. adiſche Maſch.... 100.0 Gro 5 1 FPrankfurt vcten a. Kom. verb. Anf..-Rfoef 55 an R 987 c9 75/Partl Ne bfcchLP- Gelrae 255öſ 2550,UPenv. Sartfetn. Alke cten,] 10,0 4040 Verkehre- Alctien Oberheſſ. Pr.⸗Anl.] 186,.180, psthekenbanken f,Pu. K52 30 99.) 697 Sor- Morotens. 439.0 160 98 üſt Waldhor. 161.5 9970,Bod.Ach.f,Kbein⸗ Beuische S eobener. 5½ do. Lig.Pför. 161.) 101,) Bemberg, J. P. 15.6150,5 Halenmüble.. 128.01280 P e ſchiff, und See⸗ testver zinsl. Werie 4% Augsburg 20J 90 50 90.50 45PrekegnniH Würzb. ⸗li 104.7 10 7% Rg.-Opg. Bt Fruine Herger.J145, ke iſhas u. 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Br, Riedec 88, 88, Pobeg 55008 08 * Ars,1275 12760öflentt. Kredit.Anstalt. 4% Bloe rt 5e Reckesagt 80 1027 1080 146,0 108.0 Glaugig. Zuckerf. Be t 1892 1500— 144 188 KS 4 950 1500/Versicherungs-Altien 1 5 12318 8016 Natronzellſtofj.. 191.0190.2 Goldſchmidt, Th..... 149.0 Sindner, Gottfr. 158. 8 ILeiger Maſch⸗FbUW 919 Anhalt Altbeſtgg 4½ Brſchwst K7 89,50 Goldpfbr. 48.9 99.50 99,50 0 Conti. Gummi 191, 1 ſenwerk* S 0beiber 85168.2Uach. u. M. Feuer.. 4 4½ HeſſLandesbk, 506 gih-M⸗Don., G. 101.2 102, 80 146,2 Grün& Bilfingerr.. Lingner⸗Werke...168,5(achſenwerk. 1 ald geüt Lee e e 50 o00ſe Bücen fe, Gi.. L2 182 Denag er E10 1525 Cuene-Beeke.. 1 Soten. S5 443525 252 0 Sae en 188 tang, S. 249 772 1 Dt. Schuhgeb,⸗ 99,504½ Hann. Bodkr. ohne Binsberechnung Dtſch. Atlant. Tel...2 E 90.59 9750 en,.. 55„„(arotti Schokol. 119.8 do, Lebensobk. 270218,0 Anieihe.. 1908 105 Lpfbr. R. 100. 95,804 Epldhoß. as 100,0 1000ſo Aſchinger 26( 89.50] 90,.— do. Babcock. 1500 Hackethal, Drahtſ 46.0 468.0Hannesmann.125.125.6,Scherin Kahlb. Berlin. Feuerverf. 4 do. 1914 11.55 4% Pröpfpr-.39] 88.504½ Mitteld. Bok. 4½ Harp. Bergö. 150.2 1300 do. Conti Gas 416, 148, Hageda... 128, 128,5 ausfelb, Bergb. 158/0/152.2 Schie efrles. 146.50150,0 Colonid⸗Feuerv. 6 1—.80,50 400„ 90,50 99.506 Siem.& Halste., do. Erdöl 150 1512 Pateiee Maſch. 125,8 128,) Markl. 1. Kühlh. 155.00136.0S84 Bo Beuth. 129.8 181.0 Sank-Aletien hermes⸗ Krebitv. Anleihen. an tr..5f Geldpfte. E Bi 9350 90 50 u. Selenen: 553 Ken eer, easan 1750 Psoſ Maidrce e 220 20 Frg esrun 056h 8805 eherle Beube, Kreiie ut Bänter 4adte. er Elntrden. 0 0 s, de. Scee 0 E40 Prrwioshide 0 Redeiber Senn, 155 fe b de 108 050 Bant Sean 1400 bände, Kreiſe und Städte Pitteldbk.30 987] Goldpf. 1928 99.75 ndustrie-Aktien 1280 45 45[Mech.Web. Sorauſ 120, 5Sch ank f. Brauind. 140. 8 Se e legee e. ier Se E240 ene S ate 88 Räelgeſe f Seen.c/.. He 140 110 Kotomalwerte 8 N 6. 5 0 74 3 Ac-Gael e.0 o de. 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Das Ergebnis ſei gleich vor⸗ weggenommen: die deutſche Bankwelt kann und wird auch jetzt die Anleihewünſche des Staates in vollem Umfange befriedigen, obgleich der priwate Wirtſchaftsſektor einen nicht unerheblichen Kreditbedarf zeigt und die Einlagen da⸗ her eine Schrumpfung erkennen laſſen. Dieſe Entwicklung erklärt ſich aus der überraſchenden Feſtſtellung, daß die deutſchen Bankinſtitute ſeit Jahresfriſt ihren Beſitz an „Eigenen Wertpapieren“— trotz ſtaatlicher Emiſſionen in Höhe von etwa 3,5 Mrd.— ſogar noch etwas nämlich um 1d. 50 Mill. /, zu ermäßigen vermochten. Die Ver⸗ änderungen des Poſtens„Eigene Wertpapiere“ in den Bankbilanzen in der Zeit vom 1. Auguſt 1936 bis 31. Juli 1037 gehen aus folgender Aufſtellung hervor(in Mill.): 8 31 7. 37 31. 7. 86 Eigene Wertpapiere insgeſamt 3010 3060 Berliner Großbanken 7⁴8 778 Spezial⸗, Haus⸗ und Branchebanken 5⁴ 5¹6 Sonſtige Kreditbanken 322² 9⁴8 Staats⸗ und Landesbanken 489 412² Girozentralen 90⁴ 1006 Was die Bewegungen innerholb des Bankenapparates während des Juli angeht, ſo wurde das Bild durch eine Reihe von Faktoren beeinflußt. Nach dem Quartalstermin trat zunächſt die übliche Entſpannung ein. Die letzte Reichs⸗ emiſſion vom Mai d. J. blieb ſo gut wie ohne Nachwirkun⸗ gen. ſofern man von dem Konto„Wertpapiere“ abſieht. Der erhöhte Gelöbedarfder Wirtſchoft drückt ſich namentlich bei den Großbanken in einem ſtärkeren Abzug der fremden Mittel und in einem teilweiſen An⸗ ſtieg der Debitoren aus. Dabei iſt einmal die Erntefinan⸗ zierung in Rechnung zu ſtellen, zweitens ſpielen die ge⸗ waltigen Steuerzahlungen heute eine Rolle, ferner hat das Außenhandelsvolumen zugenommen und erſordert erhöhte Finanzierungen, und ſchließlich fällt die Reiſezeit merk⸗ bar ins Gewicht. Die Zahl der Deutſchland beſuchenden Ausländer hat ſich gegenüber 1936 um ca. 30 v. H. ver⸗ mehrt; ihre Reiſemarkſchecks belaſten die Banken, und wenn die Beträge auch in der Heimat bleiben, ſo zirkulieren ſie doch in der Wirtſchaft und finden ſich erſt ſpäter wieder in den Kaſſen der Geldanſtalten ein. Für den Juli betragen derartige Abzüge etwa 40 Mill.. Unter Berüchſichtigung aller der genannten Umſtände muß es überraſchen, daß der Bankenapparat auf der Aktipſeite ſeinen Wechſelbeſtand im Juli noch um 235 Mill./ ausdehnen konnte. Der Beſtand an Reichsſchatzonweiſungen nahm um 73 Mill. ab, der an Wertpapieren ging um 5 Mill./ zurück, wäh⸗ rend ſich die Außenſtände um 25 Mill./ vermehrten. Auf der Paſſipſeite ſtiegen Kreoͤitoren um 44 Mill./ bei einem Zugang an Spareinlagen um 19 Mill. l. Rückläufig zeigte ſich der Umlauf an eigenen Akzepten um 22 Mill. l. — lagen um 119 Mill./ nied⸗ riger. „Bei den 5 Berliner Großbanken haben ſich auf der Paſſivſeite die Kreditoren um 81 Mill.“ verringert. Bei der DꝰD⸗Bank gingen ſie um 21, bei der Dresdner um 34, bei der Commerzbank um 11, bei der Reichskredit um 10 und bei der Handels⸗Geſ. um 5 Mill./ zurück. Abge⸗ nommen haben namentlich die ſonſtigen Gläubiger um ca. 60 Mill. /, ferner die Noſtroverpflichtungen um 19 Mill. und die ſeitens der Kundſchaft bei Dritten aufgenom⸗ menen Kredite um 10 Mill.. Einen Zugang laſſen die Einlagen anderer Bankinſtitute um 8 Mill./ erkennen. Die eigenen Akzepte nahmen um 48 Mill./ ab bei einer Schrumpfung der Indoſſamentsverbindlichkeiten um 31 Mill. J. Geſtiegen ſind die Spareinlagen, und zwar bei der DD⸗Bank um 5, bei der Dresdner und Commerzbank um je 3 Mill. /. Auf der Aktipſeite vermehrte ſich der Wechſelbeſtand um 30 Mill./ zu Laſten der Schatzanwei⸗ ſungen, die um u3 Mill./ ſanken. Der Poſten Eigene Wertpapiere nahm um 43 Mill./ ab; hier dürfte es ſich teils um Verkäufe, teils um Abrechnungen von alter Reichsanleihe mit der Kundͤſchaft handeln. Bei den Kon⸗ ſortialbeteiligungen wird ein um 13 Mill./ niedrigerer Betrag ausgewieſen; Rembourskredite gingen um 10 Mill./ zurück bei einer Steigerung der Debätoren um 29 Mill. 4. Das letztgenannte Konto entwickelte ſich recht uneinheitlich. Die Außenſtände der DD⸗Bank und der Dresdner Bank nahmen um je 2 Mill./ ab, die der Berliner Handels⸗Geſ. konnten ſich behaupten, bei der Commerzbank zeigt ſich ein Zugang um 23 und bei der der Reichskredit um 10 Mill. 4. Erwähnung verdient ferner, daß die Dresoͤner Bank erſtmalig wieder einen Beſitz an eigenen Aktien von 826 000 im Werte von 842 000 ausweiſt. Die Barliquidität der Großbanken hat ſich auf 1,8(im Vormonat 1,0) v. H. geſenkt bei einem An⸗ ſteigen der bankmäßigen Deckung der Verpflichtungen auf 40,3(40 v. H. Die Spezial⸗, Haus⸗ und Branchebanken weiſen einen Zugang an Depoſiten um 62 Mill./ auf, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß diesmal ein Inſtitut(die Waren⸗ kredit⸗AG, Berlin) mit 2 Mill./ Depoſiten fehlt. Bei den Spezialbanken uſw iſt das Bild, wie gewöhnlich, ſehr buntſcheckig; eine Steigerung der Einlagen weiſen nur die Verkehrs⸗Kredit(467 Mill.), die Deutſchlandkaſſe(12 Mill.%) und die Getreidekredit(3 Mill. J) auf. Rück⸗ läufig war der Depoſitenbeſtand bei der Bank der Deut⸗ ſchen Arbeit(—10 Mill.), der Bank der Lanowirtſchaft (—8 Mill. /) und der Länderbank(—7 Mill.).— Bei den ſonſtigen Kreditbanken errechnet ſich das Kreditoren⸗ plus auf 16 Mill. /; es entfällt reſtlos auf die Bayr. Hypotheken⸗ und Wechſelbank und die Bayeriſche Vereins⸗ Bank, deren Einlagenbeſtand um 10 bzw. 5 Mill./ wuchs, wohl im Zuſammenhang mit den ſtarken Erträg⸗ niſſen aus dem Fremdenverkehr in Bayern.— Die Staats⸗ und Landesbanken verringerten ihre Depoſiten um 22 Mill.; hier hat die Preuß. Sta ztsbank ein Plus von 15 Mill./ zu verzeichnen, während ſich bei der Bayr. Staatsbank ein Minus von 9, bei der Sächſiſchen von 7, bei der Thüringiſchen von 6 und bei der Dtſch. Landes⸗ bankzentrale von 9 Mill./ ergibt. Die günſtige Einlagenbewegung im Juli ermöglichte es den Sparkaſſen, ihr Bankguthaben, namentlich bei den Girozentralen, zu verſtärken. Infolgedeſſen erhöhte ſich bei den regionalen Kaſſen der Gläubigerbeſtand um 48 Mill. 4. Etwa ein Drittel der neu zuſtrömenden Mittel wurden als jederzeit fällige Gelder, zwei Drittel als feſte Gelder auf Kündigung hereingegeben.— Auf der Aktiv⸗ ſeite der regionalen Girozentralen ſind im Juli die Wech⸗ ſelbeſtände um 65 Mill./ erhöht worden. Daneben wur⸗ den die kurzfälligen Forderungen gegen Kreditinſtitute, alſo insbeſondere die Anlage bei der Deutſchen Girozen⸗ trale, um 97 Mill./ verſtärkt. Die Eigenen Wertpapiere gingen um 17 Mill./ zurück, hierbei handelte es ſich in erſter Linie um weitere Abgaben von Reichsanleihen an die Sparkaſſen. Bei der Dt. Girozentrale brachte der Juli durch die Neueinlagen der regionalen Kaſſen einen Kreditorenzu⸗ wachs um 21 Mill. 4. Der Wechſelvorrat der deutſchen Girozentrale wurde um 51 Mill. erhöht bei einem Rück⸗ gang der Beſtände an Schatzwechſeln um 29 Mill./ und Indoſſamentsverbindlichkeiten verminderten ſich um 32 Mill. J. 2 Zuſa7 illi DD⸗ Dresdn. Commau Reichskr.] Berl. 5 63Spez.⸗ 63* 19 185 vant] Vank Privatö.] Gef..-.] Großbk.] Banken. Sonſtige] f. 265f. Giroz, Banten Aktiva Kaſſe(Dtſch. ausl., Zahlungsm. Gold) 2,8] 209 13,2 21 2⁰ 64,8 7,1 23,5 6,8 8,1J] 110,3 Guth. a. Reichsbankgiro u. Poſſſcheckk⸗ 2¹58 20,2 14,4„2 3,6 66,2 11,7 17,0 125,1 90,8 197,8 — Zins⸗ u. Dividendenſcheine. 8,5 1,8 2,4 0,2 0,4 13,6 0,6 1,6 0,7 5* 24,1 ))JFFFFFFCTCCCCCCCT000 We NR S 1112, 7 5 2 9 9„ PPFPPPGPPPCPCPCCPCCTCPPCPCPPPPPPPGPPP Wertpapiere 240. ſeeniaisekelligangen 32.1 50,9 16,1.0 5,5] 105,0„4 123 10.—— 119,4 Kurzfr. Forderungen geg. Kreditinſtit. 56,9 36,5 16,3 20,5 13,0 143,8 631.3 139,4 2352 911.6 2059,2 Reports und Lombards geg. börſen⸗ —. Wertpapiere 8 4,8 2,8 3,2 3,0— 15,0 15,4 3,1 6,7 3,1 43,3 GGGSS 41.1 19.1 16,2] 263,9 38,3 42,6.0 0,1 348.0 „„„„„„„„„„„4„„** 9 9 0 Schulbner 5 1198,9 1035,7630,3163,3 58,3 3086,5 305,0[ 9127[ 531.8 648,8 5084.0 Langfr. Ausleih. geg. Kommunaldeckg.———— 72 205,0 24.9 524.3 J 2214,2 2960,1 Dauernde Beteiligungen 39,7 22,1 8,2 4,0 2,06 86,5 114,56 5²,9 23,8 27,6 32⁵⁵,4 Paſſiva ü·ꝗ Z 2565,9 1878,0 1031,9][ 419,0] 200,9] 6096,4] 2453,9 1577½3[ 1905,3[ 4281,3 16374,2 „Abbepte und Solawechſel:: 1..180 190,8 19.0 008 187 40 2607 23 13206 RPGE 182,5— 5 5 Seund⸗ und Geſchäftskapttal 130,0 1500] 80:0 20 28) 428,0 590,8 240,18,%4 202.9 1589,4 Kücklagen im Sinne von 9 11 iWa] 28,0 19,5 10,0 20,0 10,0] 57,5 503,2 35,2 512[68.9] 8860 Aval⸗, Bürgſch. u. Gar.-Verpflichtg. 229.7187,782,1] 35,1 9,6 544,9[82,4]84. 55,5 150 782.1 Eigene Indoſſ.⸗Verbindlichkeiten 182,0 184,7 208,2 29,4 774 611,7 J1428, 0 337,5 35,9 44.0 2457.1 Bilanzſumme auf beiden Seiten. 32578[ 2490,1 J 1432,7] 512,3[ 265,4 J 7558,3 J 5075,0[ 3521,0 4084,5 l 7190,1 L 27829.0 ——w' PPP— ⏑⏑ Y Y————————— Verlängerung der Mifielrhein-Frachien-Konvenſion Am 20. Auguſt fanden auf Einladung der Rhein⸗ ſtrombauverwaltung des Oberpräſidiums der Rhein⸗ rovinz Verhandlungen zwiſchen den beteiligten heinreedereien, Partikulieren und Spediteuren über eine Verlängerung des Ende Auguſt ablaufen⸗ den Frachtenabkommens für Bauſtofftransporte auf dem Rhein ab mittelrheiniſchen Ladeplätzen ſtatt. Wie der„DHdD“ erfährt, wurde eine Verlänge⸗ rung des Frachtenabkommens um ein halbes Jahr bis Ende Februar 1938 beſchloſſen. Ueber eine Er⸗ weiterung des Abkommens ſind 5war Berhandlungen noch nicht geführt worden, doch beſteht die Möglich⸗ keit, daß die Konvention, die bisher keine ſehr gro⸗ ßen Frachtenmengen umfaßt, ſpäter ausgedehnt wird. Die Ergebnisse der ersien iniernaſionalen Buiierprũſung 3 Berlin, 23. Auguſt. Auf der erſten internationalen Butterprüfung, die innerhalb der internationalen Aus⸗ ſtellung am Kaiſerdamm durchgeführt wurde, nahmen bei der Prüfung für Lagerbutter 15 verſchiedene Länder teil, Dabei erzielten die nachſtehend alphabetiſch geordneten acht Länder die beſten Ergebniſſe: Dänemark, Deutſchland, Eſt⸗ land, Finnland, Niederlande, Norwegen, Oeſterreich und USA. 5 An der Friſchbutterprüfung nahmen insgeſamt 17 ver⸗ ſchiedene Länder teil, von denen Dänemark, Deutſchland, Eſtland, Finnland, Litauen, Niederlande, Oeſterreich, Polen und Schweden die beſten Ergebniſſe erreichten. Ausbörücklich ſei bemerkt, daß die alphabetiſche Reihen⸗ folge der aufgeführten Länder nicht maßgebend iſt für die feſtgeſtellten Butterqualitäten aus den einzelnen Staaten, da eine rangmäßige Feſtlegung der Prüfungsergebniſſe weder vorgeſehen war noch erfolgt iſt. Gute Ergebniſſe der Volksfürſorge⸗Verſicherung. Im zweiten Viertel des Laufenden Geſchäftsjahres hatte die BVolksfürſorge Lebensverſicherung AG., Hamburg einen Antragszugang in der Volksverſicherung von 451 920 Ver⸗ ſicherungen mit einer Summe von 54,0 Mill./ zu ver⸗ zeichnen und in der Großlebensverſicherung einen ſolchen von 2085 mit einer Summe von 10,0 Mill.. Die Durch⸗ ſchnittsverſicherungsſumme ſtieg in der Großlebensver⸗ ſicherung auf 3540(i. V. 2 451). Der Reinzuwachs an Verſicherungsſumme betrug 43,7(42,7) Mill. /. Die ab⸗ geſchloſſene Verſicherungsſumme betrug 65,5(62,1) Mill. J. Die Zahl der Verſicherten ſtieg von 3,8 Mill. im Vorjahr auf faſt 4,4 Mill. * Schrag& Söhne AG., Malzfabriken, Bruchſal. Das Geſchäftsjahr 1935/96 ſchloß bei dieſer mit 305 000/ aus⸗ geſtatteten Geſellſchaft mit einem ſich ausgleichenden Er⸗ gebnis, ſo daß der Verluſtvortrag von 28 635/ in das neue Geſchäftsjahr übernommen wird. Der Rohertrag ſtellte ſich auf 248 763 /, dazu kommen noch 166 927 ao. Erträge. In der Bilanz werden Rücklagen und Rüchſtel⸗ lungen mit 96 007 /, Verbindlichkeiten mit 645 345/ aus⸗ gewieſen, darunter Bankſchulden mit 32 791 /, Waren⸗ verbändlichkeiten mit 135 632 ¼, Akzepte mit 102 564 /. Im Umlaufsvermögen, das ſich auf 876 522/ beläuft, be⸗ tragen Vorräte 532 876 /, Warenforderungen 267 360 l. Das Anlagevermögen ſteht mit 90 902/ zu Buch, Betei⸗ ligungen erſcheinen mit 78 001 l. * VDDO Tachometer AG., Frankfurt a. M.— 8 v. H. Dividende und Verluſttilgung.— Die Geſellſchaft konnte als große Spezialfabrik für Fahrzeuginſtrumente aus der aufſteigenden Entwicklung der deutſchen Motoriſierung ſtarken Nutzen ziehen. Seit ihrer Gründung im Jahre 1929 wird erſtmals eine Dividende ausgeſchüttet, nachdem gleichzeitig die letztjährigen Verluſte durch das Ergebnis des verfloſſenen Geſchäftsjahres getilgt ſind. Der Be⸗ triebsertrag ſtieg 1936 auf 2,16(1,49) Mill. /, Löhne und Gehälter erhöhten ſich auf 1,0(0,81) Mill. J. Abſchrei⸗ bungen ſind bei einem Anlagenzugang von 0,16(0,08) auf 191 000(128 000)/ erhöht worden. Nach Verrechnung aller weiteren Poſten wird ein Jahresgewinn von 314 800 (88 078) ausgewieſen, woraus zunächſt der noch beſtehen⸗ de Verluſtvortrag von 210 608/ getilgt, dann 6 000“ der geſetzlichen Rücklage, 15 000/ einer Sonderrücklage, 20 000 einer Rückſtellung für freiwillige Zuwendungen überwieſen und auf das 600 000 betragende AK. 8 v. H. Diwidende verteilt werden. Neben dem AK. arbeiten noch reichliche Rücklagemittel. Eine Univerſalverſammlung hat den Abſchluß genehmigt. * Gute Beſchäftigung der weſtfäliſchen Zigarreninduſtrie. In den letzten drei Monaten war die Nachfrage nach der Wertpapiere um roͤ. 6 Mill. I. Die ohnehin geringen Zigarren in der weſtfäliſchen Zigarreninduſtrie rege und die Beſchäftigung dementſprechend gut. Die Verſorgung mit Rohtabak verlief ſtörungsfrei. Für ausländiſche Ta⸗ bake mußten allerdings im Vergleich zum Vorjahr weſent⸗ lich höhere Preiſe bezahlt werden. * Ausban der jngoſlawiſchen Adria⸗Häfen. Durch die Verordnung über den Ausbau der Adria⸗Häfen wurde die Grundlage geſchaffen, auf der die ſtaatliche Hypothekenbank eine Anleihe gewährte, die zum Ausbau der Adria⸗Häfen Verwendung finden ſoll. Damit dieſe Anleihe aufgenommen werden kann, mußte eine Unterlage geſchaffen werden, und zwar in Form der Durchführungsbeſtimmungen zu der Verordnung, in welcher die Art der Erhebung der Gebühren und ihre Verwendung im Hafenbaufonds geregelt wurde. Dieſe Durchführungsbeſtimmungen liegen zur Zeit dem Finanzminiſterium vor, ſo daß nach ihrer Genehmigung der Auszahlung der An⸗ leihe nichts mehr im Wege ſteht. Ueber die Ver⸗ wendung dieſer Anleihe ſteht bisher ſoviel feſt, daß 35 Millionen Dinar zum Bau eines neuen Hafens an der Neretvamündung bei Ploce unter dem neuen Namen Alexandrovo vorgeſehen ſind. Dieſer Kredit für den Hafen bei Ploce iſt jedoch nicht mit dem Kredit von 30 Millionen Dinar zu verwechſeln, der für den Ausbau der Eiſenbahnlinie Metkovic—Ploce bewilligt wurde. Die aus dem Kredit übrigbleiben⸗ den 65 Millionen Dinar ſollen zum Ausbau der Häfen zwiſchen Catarro und Suſak Verwendung fin⸗ den. Nachdem die 30 Millionen Dinar für den Eiſen⸗ bahnbau mittelbar ebenfalls zum Hafenausbau die⸗ nen, ſind insgeſamt 130 Millionen Dinar verfügbar, wovon die Hälfte auf den neuen Hafen bei Ploce entfällt, über deſſen Notwendigkeit die Meinungen weit auseinandergehen. Andererſeits dürfte die ver⸗ bleibende Summe von 65 Millionen Dinar kaum ge⸗ nügen, um in den übrigen Häfen durchgreifende Ver⸗ beſſerungen dͤurchzuführen, da beſonders für Split und Suſak, die die wichtigſten beſtehenden Häfen ſind, größere Ausbauarbeiten erforderlich ſind. * Türkiſche Bodenreform geplant. In der nächſten Sitzungszeit wird der türkiſchen Großen Nation ver⸗ ſammung ein Geſetz zugeleitet werden, das einen Teil der ſchon ſeit langer Zeit geplanten Bodenreform darſtellt. Die durch den Mangel eines Bodenkataſters bedingten Unzulänglichkeiten ſollen behoben werden. Vor allem weroͤen alle jene Grundſtücke feſtgeſtellt werden, die ſtaat⸗ liches Eigentum ſind und alle jene Gründe, für die der Nachweis des Beſitzes nicht oroͤnungsgemäß erbracht wer⸗ den kann, ebenfalls zu ſtaatlichem Eigentum erklört wer⸗ den. Dieſer Boden ſoll an ſolche Bauern vergeben wer⸗ den, die derzeit nicht über genügend Grunobeſitz verfügen, was beſonders den aus den Balkanſtaaten einwandernden Türken zugute kommen ſoll. Man denkt auch daran, Großgrunobeſitz, ſoweit er nicht bearbeitet wird, zu ent⸗ eignen. Solche Grunoſtücke, deren Beſitz nicht nachge⸗ wieſen werden kann, die aber ſeit 10 Jahren von ein und demſelben Bauern bearbeitet werden, ſollen als ſein Eigentum erklärt werden. Dieſe umfaſſende Neuregelung wird beſonders in den Oſtgebieten der Türkei klare Ver⸗ hältniſſe ſchaffen. HANDELS- αο WIRTSCHATFTS-ZzETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 385 Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 23. Auguſt. Infolge der unbeſtändigen Witterungsverhältniſſe haben ſich die Anlieferungen im Berliner Getreideverkehr nicht ver⸗ ſtärkt, ſo oͤaß die Umſatztätigkeit nach wie vor verhältnis⸗ mäßig klein blieb. Roggen wird zumeiſt nur zur ſpäteren Lieferung beachtet, während Weizen allgemein begehrt iſt. Die Nachfrage nach Futtergetreide kann am Platze nur teilweiſe befriedigt werden. Von Induſtriegetreide iſt Hafer reichlicher am Markte, jedoch entſprechen die Zu⸗ fuhren nicht immer den Anforderungen. Braugerſten wer⸗ den in guten Qualitäten laufend aufgenommen. Am Mehlmarkte ſtehen Weizenmehle im Vordergrunde und finden jeweils Abſatz, Roggenmehl hat normalen Abzug. Magdeburger Zuckernotierungen vom 23. Auguſt. (Eig. Dr.) Auguſt, Sept. je 4,65 B 4,50 G; Okt., Noy., Dez. je 4,50 B 4,40 G; Jan.(38) 4,65 B 4,50 G; Febr. 4,70 B 4,55 G; März 4,75 B 4,60 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per Auguſt 32,45—32,50; Tendenz ruhig; Wetter Regen. Hamburger Schmalznotierung vom 23. Auguſt.(Eig. Dr.] Unverändert. EBerliner Metallnotierungen vom 21. Auguſt.(Eig. 80,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 90proz. 137; Feinſilber je Kilo 38,70—41.70. * Der Londoner Goldpreis betrug am 2. Auguſt für eine Unze Feingold 139 ſh 4 0= 86,5956 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,7560 Pence= 2,78411 l. * * Die erſte Traubenreiſe im Rheingau und Rheinheſſen. In den rhein⸗mainiſchen Weinbaugebie⸗ ten Rheingau und Rheinheſſen haben die Trauben ſehr gute Fortſchritte in der Entwicklung gemacht und können als ausgewachſen gelten. Desgleichen kann bereits die Feſtſtellung gemacht werden, daß Frühſorten ſchon in das Reifeſtadium getreten ſind. Portugieſer färben ſich ſchon, ebenſo die weichen Müller⸗Thurgau. Die Weinverkäufe im rhein⸗ mainiſchen Gebiet ſind trotz der fortgeſchrittenen Jahreszeit immer noch lebhaft. In Rheinheſſen bleiben die Preiſe nach wie vor ſtetig feſt. Es er⸗ folgen Verkäufe auf der Grundlage von 470 bis 600 Mark für das Stück 1936er rheinheſſiſche Landweine. Die Geſchäftsabſchlüſſe wären vielleicht noch beſſer, wenn nicht der lebhafte Verkauf in den letzten Wo⸗ chen dazu geführt hätte, daß die meiſten Keller leer ſind. Auch im mittleren Rheingau kommt es hin und wieder noch zu Verkäufen. Die Preiſe belau en ſich hier auf 400 bis 450 Mark für das Halbſtück 1936er. Aehnlich liegen die Dinge in Lorch und Lorch⸗ hauſen. In dieſer Gegend lagert noch etwas mehr Wein. Allgemein öͤarf man aber auch für den Rhein⸗ gau annehmen, daß die Keller aufnahmefähig für den neuen Herbſtwein geworden ſind. Akſien widersiandsfähig Bessere Geschäfisiäſigkeit— Renien nur wenig veränderi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Ueberwiegend feſt * Fraukſurt, 23. Auguſt. Unter Herausſtellung einiger Spezialwerte lag die Börſe am Aktienmarkt vorwiegend feſt. Auch die Ge⸗ ſchäftstätigkeit war ͤͤurch beſſere Kundſchaftbeteiligung leb⸗ hafter. In den Vordergrund traten erneut die ſchon in der Vorwoche bevorzugten Werte, bei denen es ſich offenbar um Aufkäufe handert. Die herrſchende Materialknappheit tat ihr übriges. BMW ſtiegen von 160 auf 161(158½), Rheinmetall⸗Borſig von 159/ auf 160(159). Mitgezogen wurden Daimler Motoren mit 144/—145¼(14354). Be⸗ merkenswert feſt lagen außerdem Geffürel mit 157(15534), Jul. Berger mit 1446(142) und Holzmann mit 1546 (1534). Der Montanmarkt zeigte vor allem Verein. Stahl lebhafter mit 12176—122(1214) und von chemiſchen Wer⸗ ten fanden J6 Farben nach unv. 1667“ erhöhtes Intereſſe zu 167/4—4. An den übrigen Marktgebieten war die Kurs⸗ entwicklung uneinheitlich bei kleinen Abweichungen. Schwä⸗ cher waren u. a. Reichsbank mit 214(215), Rheinſtah“ mit 1557(156/ und Verein. Deutſche Metall mit 178(1784). Am Rentenmarkt erholten ſich Altbeſitzanleihe um 7 v. H. auf 128. Kommunalumſchuldung lagen mit 94,65 unver⸗ ändert, Reichsbahn⸗VA.“ v. H. höher mit 1274. Mit Beginn der zweiten Börſenſtunde wurde die Be⸗ wegung in Spezialwerten ruhiger, die Haltung blieb aber unverändert feſt. Auch die anfangs ſchwächeren Papiere konnten ſich zumeiſt etwas befeſtigen. Daimler Motoren ſtiegen bei regeren Umſätzen bis auf 146% nach 144½, Rheinmetall auf 16175, Demag auf 152“—153(1514), BMW blieben mit 161 voll behauptet. Von ſpäter notier⸗ ten Werten gaben Harpener auf 175(176) nach. Bei den variablen Renten ergaben ſich keine Verän⸗ derungen. Der Kaſſarentenmarkt lag ebenfalls ziemlich ſtill, beſonders in Pfandbriefen iſt das Geſchäft zurück⸗ gegangen. Liquidationspfandbriefe bröckeltn meiſt v. H. ab, 8 8 lagen un⸗ verändert. on Induſtrie⸗Anleihen zogen Farben⸗Bonds auf 13396(13294) an. Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich Berlin, 23. Auguſt Mit Ausnahme der Favoriten am Markt der Maſchi⸗ nenwerte war die Kursentwicklung an den Aktienmärkten durchaus uneinheitlich, wobei vielleicht die Abſchwächungen ſogar in der Mehrzahl waren. Montanwerte bröckelten durchweg ab bis auf Vereinigte Stahlwerke, die um“ v. H. anziehen konnten. Harpener ſtellten ſich gegen letzte Kaſſa⸗ notiz um, 1 v. H. niedriger. Bei Klöckner betrug der Kurs⸗ verluſt 4 und bei Hoeſch Köln⸗Neueſſen“ v. H. Braun⸗ kohlenwerte lagen faſt geſchäftslos, ebenſo Kaliaktien. Von erſteren büßten Ilſe Genußſcheine und Deutſche Erdöl 76 v. H. ein, während ſich am Kalimarkt Wintershall um N v. H. befeſtigen konnten. Chemiewerte tendierten unein⸗ heitlich, Etwas feſter lag die Farbenaktie mit plus 74 v. H.(167). Stärker gedrückt waren hier Kokswerke, die 1. v. H. verloren. Gummi⸗ und Linoleumwerte lagen gleichfalls etwas ſchwächer. Am Elektromorkt ſtellten ſich Elektriſch⸗Lichtkraft und Siemens etwas niedriger, dagegen Geffürel und Lahmeyer unweſentlich höher. Gleichfalls uneinheitlich lagen Verſorgungswerte, doch blieben die Veränderungen hier im Ausmaß von unter v. H. Von Kabel⸗ und Drahtwerten konnten Vogel Draht erneut um A v. H. anziehen. Autowerte bewegten ſich wiederum im Schlepptau der Maſchinenaktien, wobei Daimler ſich um 9% und BMW um 1½ v. H. befeſtigten. Von den Maſchinenwerten zogen Rheinmetall Borſig erneut um 17%0 bis 2 v. H. und Deutſche Waffen um 176—6/4 v. H. an. Bauwerte waren nach der vorangegangenen Abſchwächung erbolt, ſo Holzmann gegen letzte Kaſſa⸗Notiz plus 1½6 und Berger plus 174 v. H. Von Textilwerten büßten Bemberg 24 v. H. ein. Am Zellſtoffmarkt konnten 99 Feldmühle 76 v. H. höher ſtellen, während Waldhof um 7 v. H. 0 gaben. Schiffahrtswerte lagen durchweg um—½ v. H. ſchwächer. Sonſt ſind noch zu erwähnen Reichsbank mit minus 1 v. H.— Am Rentenmarkt zog die Altbeſitzanleihe um 30 Pfg. auf 128 an, Kommunale Umſchuldungsanleihe blieb bei 94,65 unverändert. Im Verlaufe konnte ſich unter dem Einfluß der ver⸗ ſtärkten Nachfrage nach Maſchinenwerten die Tendenz on den Aktienmärkten allgemein befeſtigen. Deutſche Waffen konnten allerdings ihren Höchſtkurs nicht ganz behaupten und ſtellten ſich ſchließlich auf 212 nach vorübergehend 213. Ebenſo gingen Rheinmetall Borſig um/ v. H. unter ihren Höchſtkurs zurück. Sonſt konnten ſich gegenüber den erſten Notierungen Bemberg um“ Siemens um 1, Deſſauer Gas um 1¼, Geſfürel um 1/ und Daimler um 176 v. H. be⸗ feſtigen. Berliner Maſchinen, die zunächſt geſtrichen waren, ſtellten ſich ſchließlich um 9 v. H. über den Sams⸗ tag⸗Kaſſakurs. Die Altbeſitzanleihe behauptete ſich bei 126. Am Kaſſarentenmarkt ergaben ſich bei ruhigem Geſchäft kaum erwähnenswerte Veränderungen. Pfandbriefe lagen unverändert, landſchaftliche Pfandbriefe eher eine Kleinig⸗ keit feſter. Stadt⸗ und Provinzanleihen hatten kaum Ge⸗ ſchäft, Dekoſama Neubeſitz bröckelte um v. H. auf 47,25 ab. Am Markt der Induſtrieobligationen waren Krupp⸗ Treibſtoff, Mittelſtahl und Farben je um und Aſchinger um v. H. befeſtigt, während Harpener und Hoeſch je 1 v. H. nachgaben. Am Kaſſaaktienmarkt ſtellten ſich u. a. höher Dürener Metall plus 9% und Deutſche Tafelglas plus 5, beide gegen letzte Notiz, ſowie Deutſche Schachtbau plus 4 v. H. Schwächer lagen dagegen Viktoriawerke minus 3½% und Deutſche Babcoc gegen letzte Notiz minus 3 v. H. Von den per Kaſſe gehandelten Bankaktien gingen Adca um Deutſche Ueberſeebank und Vereinsbank Hamburg um 74 v. H. zurück. Ferner verloren Deutſch⸗Aſiatiſche 9g./, dagegen lagen Commerzbank um v. H. feſter. Von Hypothekenbankaktien waren Bayeriſche Hypotheken um 76 abgeſchwächt, höher lagen dagegen Rheiniſche Hypotheken plus 6, Hamburger Hypotheken plus und Deutſche Hypotheken ſowie Weſtdeutſche Bodeneredit je plus/ v. H. Der Freiverkehr zeigte einzelne Spezialwerte ſehr feſt. Dinger Maſchinen 93,50(92,25), Vereinigte Großalmmeroda Thon 100(107). Ablerwerke Kleyer mit 11876(118,25) kaum verändert. Von Steuergutſcheinen waren die Fälligkeiten 1934—1937 geſtrichen. Die 1938er Fälligkeit ſtellte ſich unverändert auf 117 Geld. Reichsſchuldͤbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er 100 G 100,75 B; 1939er 100,25 G 101 B; 1941er 99,87 G 100,62 B; 1942er 99,62 G 100,37 B; 1943er 99,12 G 99,87 B; 1944er 99 G 99,75 B; 1945er bis 1948er je 98,87 G 99,62 B. Aus⸗ gabe 2: 1999er 100,25 G 101 B; 1942er 99,62 G 100,37 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 94,275 G 95,025 B. Der Schluß der Börſe war behauptet, allerdings kam das Geſchäft völlig zum Erliegen. Letzte Notierungen kamen nur noch vereinzelt zuſtande, ſo u. a. für Rhein⸗ metall, die mit 16074 behauptet ſchloſſen und für Farben, die um v. H. auf 167 anzogen. Nachbörslich wurden Kurſe nicht mehr genannt. Geld- und Devisenmarkf *Berlin, 23. Auguſt. Am Geldmarkt hielten ſich die Umſätze wiederum in allerengſten Grenzen. Blanko⸗Tages⸗ geld erforderte nach wie vor 276 bis 3 v. H. Der Privat⸗ diskont wurde bei 276 v. H. in der Mitte belaſſen. An den internationalen Deviſenmärkten konnten ſich der Dollar und der Schweizer Franken gegenüber dem Pfund wieder leicht befeſtigen, während die Abſchwächung des franzöſiſchen Franken weiter ging. Gegenüber dem Pfund ſtellte ſich die Frankennotiz auf 182,90 gegen anfangs 132,85. Uiskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, orivat 3 v. fl. Amtlich in Rm. Dis⸗ 21. Auguſt 2³. Auguſt für kont Geld J Brief GeldBrief Aegypten lägypt. PfdDd. 12.715/ 12745„715 12.745 Argentinien 1P.⸗Peſoſ.2800.75.2510 0,755 Belgien.. 100Belga] 2 41.920/ 42.000 44.910 41.990 Braſilien. 1 Milreis.159.161.1600.162 Bulgarien. 100Leva 6 3047 3053.047.053 Dänemark 100Kronen5 55,4355.55 554355,55 Danzig 100Gulden4 47.— 47.10 47.— 47.⁰ England... 1Pfd. 2 12415 12.445 12.415 12445 Eſtland.100eſtn. Kr. 4½ 67.93.07 67.9368.07 Finnland100finn Mk. 4 5,490.500.490.500 .. 100Fr.4.346 9,364.346.364 riechenland 100Dr.8 2.3³⁴ 23530.357 olland 100Gulden 2 137.32 137.60 137.25 137/.53 ran(Teheran) ſpala].. 15.42 15446 1542 15.46 sland. 100 isl.Kr. 5¹ 55.4955.61—.4955.61 Italien.. 100 Lire] 4 13,09 13.11 13.09 18 11 Japan„„gen] 329/ 92 974972 0724 ugoſlaviento0 Dinar 5 594.706.694 5,706 Fauaba 1 kan Hollar.. 2489 2403 24890.403 Lettland.. 100 Latts 6 49.— 49,10 49,.— 49.10 Litauen.. 100Litas] 5¼[ 4194 42.02 41.9442.02 Norwegen 100Kronen 4 62.89 62.51 62.89 62.51 Oeſterreich 100Schill. 3½¼ 48.95 49.05 48.95 49.05 Polen... 100koty] 5 47.— 47.40.— 47.10 Portugal 100 Eskudo] 4 11,275 11,295 11.275 11.25 ——.. 100Lei 4½—9 4 weden.. 100fkr. 264,0164.13 64.01 13 Schweiz 100Franken 1½ 57.15 5727 57.5 9750 Spanien. 100Peſeten 5 16,981702 16.98 17.02 Tſchechoſlowakeiioog 3 8,556.674.656.674 Türkei.. Itürk.Pfd. 5½.878.982.9/80.882 Ungarn. 100Pengö] 4 9 2· 29 1 Uruguay. 1Goldpeſo 1,464/.466.464/.466 Ver. Staaten 1 Dollarl 1231 2489ʃ 2,493.489.493 ** 23. Auguſt. Tagesgeld etwas leichter mit 24(9) v. * * 6 9 1 6 ü Montag, 23. Auguſt 1937 Aus Baden Schweres Anwetter im Hochrheintal * Waldshut, 23. Auguſt. Im Hochrheintal ging am Sonntagnachmittag ſowohl auf der deutſchen als auch auf der ſchweizeriſchen Seite ein ſehr ſchwe⸗ res Unwetter nieder, das von einem wolken⸗ bruchartigen Regen begleitet war. Die Waſſermaſſen überſchwemmten in kurzer Zeit die Straßen und Kanäle und drangen in die Keller ein und richteten teilweiſe großen Schaden an. In dem Waloshut be⸗ nachbarten ſchweizeriſchen Döttingen ſchlug der Blitz in eine Schuhfabrik ein, die trotz ſoforti⸗ ger Löſchmaßnahmen verſchiedener Feuerwehren mit ſämtlichen Nebengebäuden abbrannte. Außerdem ſchlug der Blitz im gegenüberliegenden Gippin⸗ gen(Schweiz) in ein Bauernhaus, das ebenfalls ein Opfer des verheerenden Elements wurde. Brief aus Bruchſal Bruchſal, 20. Auguſt. Die Arbeiter⸗Eigenheime finden auch hier dank dem Zuſammenwirken zwiſchen Staat, Partei, Stadtverwaltung und Induſtrie eine erfreu⸗ liche Förderung. Um den Stammarbeitern ein eige⸗ nes ſchönes Heim zu beſchaffen, haben zwei Firmen bereits im letzten Jahr mit der Erſtellung von Ar⸗ beiter⸗Eigenheimen begonnen. Die Motorenfabrik Albert Obermoſer Komm.⸗Geſ. an der Büchenauer Straße erwarb von der Stadt auf dem Höhengelände im Süden der Stadt ein Areal, auf dem bereits zwölf Eigenheime in Angriff genommen oder in echt kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit der Gefolg⸗ ſchaft errichtet wurden. Jedes Eigenheim— deren es 24 werden ſollen— umfaßt—6 Ar Gelände, da⸗ von rund 4 Ar Gartengrundſtück. Die Häuſer ent⸗ halten—5 Zimmer, meiſt mit Bad, und werden nach Fertigſtellung als Muſterſiedlung der Firma um⸗ zäunt. Jeder Beſitzer eines ſolchen Hauſes zahlt für Verzinſung und Abzahlung monatlich 28 Mark. Auch die Vereinigten Eiſenbahn⸗Signalwerke haben be⸗ reits im Weſten des Stadtrandes nahe dem Saal⸗ bachkanal eine Siedlung für ihre Stammarbeiter be⸗ gonnen. Letztes Jahr wurden ſchon 4 Häuſer be⸗ zogen. Jetzt werden zwei Doppelhäuſer erſtellt. Nach einem von Prof. Wiedemann im Sam⸗ melwerk der Badiſchen Flurnamen verfaßten Heft über Bruchſaler Flurnamen, das dank ſeines ſorgſam zuſammengetragenen Materials aus alten Archiven und Urkünden eine wahre Heimatkunde darſtellt, umfaßt die heutige Gemarkung Bruch⸗ ſal 4416 Hektar. Davon ſind 1812 Hektar Ackerland, 733 Wieſen, 411 Baumſtücke, 183 Rebland, 44 Garten, 1191 Wald und 31 Oedland. Eine bemerkenswerte Langjährigen Muſikfreunde der Stadt, die ſich jahr⸗ sehntelang in den Dienſt der Volksmuſik geſtellt haben. Zu einem Ehrenabend waren die älteſten Mitglieder des Muſikvereins und der Kreiskapelle (früher Stadtkapelle) geladen. Der Muſikverein blickt heuer auf ein 100jähriges Beſtehen. Sein älteſtes aktives Mitglied, Theobald Fuchs, ſpielt noch heute flott die erſte Trompete, trotz ſeiner 78 Jahre, von denen er 65 Jahre aktiver Mu⸗ ſiker iſt. Vom Muſikverein wurden 7 Mitglieder für ihre Tätigkeit ſeit 26—65 Jahren mit dem von der Reichsmuſikkammer für mehr als 25 Jahre im Dienſt der Volksmuſik geſtifteten goldenen Ehren⸗ zeichen erfreut. Von der Kreiskapelle(früher Stadt⸗ kapelle) waren es 10 Mitglieder, die 20—45 Jahre tätig ſind. Am 19. September wird hier ein großer Flug⸗ tag veranſtaltet, wozu die Fliegerortsgruppen von Heidelberg, Karlsruhe und Darmſtadt erſcheinen, dazu der bekannte Segelflieger Ditmar. Der Fremdenverkehr hat in Bruchſal im Juli einen bisher noch nicht verzeichneten Auf⸗ ſchwung genommen. Angekommen ſind 2405 Fremde, darunter 456 Ausländer mit 2714 Uebernachtungen. Das iſt gegen den Vormonat eine Steigerung von 1000 Fremden. Die Zahl der Schloßbeſucher hat in den erſten ſieben Monaten des Jahres bereits 20 214 erreicht, im Juli allein 5224. Die Orts bauern⸗ ſchaft hielt unter Leitung von Ortsbauernführer Fr. Lorenz eine Verſammlung ab, in deren Verlauf hauptſächlich über die Wichtigkeit der rich⸗ tigen Brotgetreideablieferung geſprochen wurde. Auch wertvolle Fragen über den Tabakbau wurden behandelt. Anſchließend fand unter Führung von Herrn Reis von der Landesbauernſchaft eine Tabak⸗ felöbeſichtigung ſtatt. L. Bammental, 22. Auguſt. Bei dem Wander⸗ preisſchießen des Unterkreiſes Meckesheim des Gaues Südweſt des Deutſchen Schützenverban⸗ L. Doſſenheim, 22. Aug. des unter Leitung von Unterkreisſchützenführer Eiſele(Wiesloch) wurden folgende Ergebniſſe er⸗ zielt: 1. KKS. Wiesloch 1 305 Ringe und aber⸗ maliger Gewinner des Wanderpreiſes, 2. Meckes⸗ heim 388, 3. Bammental I 377, 4. Baiertal I 372, 5. Bammental II 361, 6. Baiertal II 952, 7. Rauen⸗ berg 334, 8. Maisbach 333, 9. Wiesloch II 323, 10. Ochſenbach 279 und 11. Mauer 851 Ringe. Die beſte Einzelleiſtung erreichte Eckert Meckesheim) mit 95 Ringen. K Eberbach, A. Aug. Seinen 75. Geburtstag konnte der weithin bekannte Turnvater Abolf Eier⸗ mann begehen. Der Jubilar gehört ſeit über 59 Jahren der Turnerei an, die er in jeder Hinſicht zu fördern verſtand. Als Vereinsführer des Tunver⸗ eins Eberbach 1846 und als Gauturnwart des Main⸗ Neckargaues hat er ſich große Verdienſte erworben. Die Zahl der Vereine im Gau brachte er von 7 auf 70. Mit den höchſten Auszeichnungen der Deutſchen Turnerſchaft bedacht, legte der Jubilar im Jahr 1926 ſeine Führerämter nieder, nimmt aber noch heute an jeglichem Geſchehen der Turnerei regen Anteil. 730— 2 dwe/ Ehrung verzeichnen die treten. 9 22*4 23 tdeu Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3 2——— e Um) Eröffnung der erſten Reichstagung des deutſchen Weinbaues: Der Wein muß Volksgetränk werden! Stabsamtsführer Dr. Reiſchle, der Vertreter des Reichsernährungsminiſters, er⸗ klärte, der deutſche Wein habe ſich im Herzen des Volkes einen Ehrenplatz erobert * Heilbronn, 22. Auguſt. Heilbronn prangt in feſtlichem Schmuck. Die alte ſchwäbiſche Reichs⸗ und Weinbauſtadt am Neckar, weiß ihre Gäſte, die zur erſten Reichstagung des deutſchen Weinbaues aus allen Teilen des Reiches hierher gekommen ſind, würdig zu empfangen. Den Auftakt zu den Veranſtaltungen, die bis zum 29. Auguſt dauern, bildete am Samstag ein von der Stadt Heilbronn in der neuen Feſthalle veranſtalte⸗ ter Begrüßungsabend, deſſen Vortragsfolge teilweiſe vom Rundfunk übertragen wurde. Die mit den Wappen der deutſchen Gaue geſchmückte Halle war von frohen Menſchen überfüllt, die den über 100 mitwirkenden Künſtlern herzlichen Beifall ſpendeten. Am Sonntagvormittag wurde im Gartenſaal in Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte, Vertreter des Staates, der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, des Arbeitsdienſtes, des Reichsnähr⸗ ſtandes ſowie der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behör⸗ den die erſte Reichstagung des deutſchen Weinbaues feierlich eröffnet. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Heilbronn, Gültig, begrüßte die Erſchienenen. Er erinnerte daran, daß im Jahre 1525 während des großen Bauernkrieges in Heilbronn unter Wendelin Hippler jene zwölf Akten einer neuen Bauernver⸗ faſſung aufgeſtellt worden waren, die die Grundlage für eine neue Staatsordnung überhaupt hätten bilden können. Erſt im Dritten Reich ſei es ge⸗ lungen, die ſchon damals geplante deutſche Bauern⸗ befreiung durchzuführen. Innenminiſter Dr. Schmid überbrachte die Grüße des am Erſcheinen verhinderten Reichsſtatthalters Murr ſowie der Landes⸗ regierung. Wenn man die Güte des deutſchen Weines auf ein Höchſtmaß ſteigern wolle, ſo müſſe man aus der Enge des Raumes heraustreten und Wettbe⸗ werbe in Reichsmaßſtab veranſtalten. Aus der Summe der Beobachtungen und Erfahrungen im Weinbau müſſe der beſte Standort für die Rebe ermittelt werden. Keinesfalls dürf⸗ ten Rebanlagen dort geſchaffen werden, wo der Bo⸗ den zu anderweitiger landwirtſchaftlicher Erzeugung genutzt werden könne. Landesbanernführer Arnold zeigte die Eigen⸗ arten auf, die den württembergiſchen Weinbau von demjenigen anderer deutſcher Gegenden unterſcheidet. Der Reichsnährſtand richte ſein Augenmerk beſon⸗ ders auf die Qualitätsverbeſſerung des Weines. Durch die Anbauregelung ſei Gewähr ge⸗ geben, daß nicht nur auf anderweitig nutzbarem, ſondern auch auf minderwertigem Boden kein Wein gepflanzt werden darf. Von veralteten Methoden der Reben⸗ und Weinbehandlung müſſe abgegangen werden. Durch den Fleiß und die Ausdauer des deut⸗ ſchen Weinbauern ſei es gelungen, Weine hervor⸗ zubringen, die zu den Spitzenweinen der ganzen Welt gehören. Deutſchland ſei alſo durchaus in der Lage, mit dem Wein anderer Länder in Wettbewerb zu Immer mehr müſſe der Weg der ge⸗ noſſenſchaftlichen Verwertung beſchrit⸗ ten werden. Der Weg vom Erzeuger zum Verbrau⸗ cher müſſe verkürzt und verbilligt werden. Durch die Herabſetzung der Verbraucherpreiſe und den dadurch zu erwartenden ſtärkeren Weinumſatz werde es möglich ſein, den Wein zum Volksgetränk zu machen. Die Grüße des Reichsbauernführers und Reichsernährungsminiſters Darré ſprach Stabsamtsführer Dr. Reiſchle aus. Selbſt aus einer alten Heilbronner Weingärtner⸗ ſippe ſtammend, habe er ſich ſtets mit den Belangen des Weinbaues verbunden gefühlt. Dr. Reiſchle legte dann in grundlegenden Ausführungen die Einſtellung des nationalſozialiſtiſchen Staates zum Weinbauern dar. Der Nationalſozialismus, der den Menſchen in den Mittelpunkt der politiſchen Arbeit geſtellt habe, wiſſe wohl, welches Kleinod an Volkskraft der Weingärtner bedeute. Gerade dieſer Stand werde durch die Arbeit am Boden in eine unerbittliche Zucht und Ausleſe genommen. Wenn trotz dieſer Mühen Geſchlecht um Geſchlecht ſeit urvordenklichen Zeiten ſich in dieſem Beruf gehalten hätte, dann ſollten ſie heute ſo geehrt werden, wie ſie es verdie⸗ nen. Ein ſolcher Stand verdiene die höchſte Beach⸗ tung und Pflege des nationalſozialiſtiſchen Staates. Es ſei Aufgabe des Reichsnährſtandes, die Voraus⸗ ſetzungen für das wirtſchaftliche Gedeihen auch des Weinbaues und der geſamten Weinbauwirtſchaft zu ſchaffen. Die deutſche Weinbauwirtſchaft habe be⸗ reits in ſteigendem Maße die Früchte der Reichs⸗ nährſtandsarbeit zu ſpüren bekommen. Vor allem ſei auf dem Gebiete der Abſatzſteigerung ein abſo⸗ luter Sieg erfochten worden. Der deutſche Wein habe ſich im Herzen des deutſchen Volkes einen Ehren⸗ platz erobert, den er nicht mehr verlieren könne. Hierauf eröffnete Dr. Reiſchle namens des Reichsbauernführers die erſte Reichstagung des Weinbaues. Mit dem Gruß an den Führer und dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloß die Feierſtunde. Landsmaunſchaftliche Bunte Abende Während der 1. Reichstagung des deutſchen Wein⸗ 0 baues finden bis Freitag, 27. Auguſt, im Heilbrön⸗ ner Stadtgarten Bunte Abende ſtatt, mit deren Durchführung und Zuſammenſtellung Wilhelm Kutter vom Reichsſender Stuttgart beauftragt iſt. Neuartig in der Zuſammenſtellung der Bunten Abende iſt, daß hier zum erſten Male verſucht wiro, landsmannſchaftlich geſchloſſene Bunte Abende von all den deutſchen Gauen vorzuführen, in denen Wein wächſt. So fand am Sonntag ein Ba diſcher Abend ſtatt, bei dem eine Hotzenwälder Tanz⸗, Trachten⸗, Sing⸗ und Jodelgruppe mitwirkte. Am Montag, 23 Auguſt, folgt ein Schwäbiſcher Abend, am Dienstag, 24. Auguſt, ein Fränkiſcher Abend, am Mittwoch, 25. Auguſt, ein Pfälzer Abend mit der bekannten Kurpfälzergruppe unter Hanns Münnich und dem Bellemer Heiner, am Donners⸗ tag, 26. Auguſt, ein Rheiniſcher Abend. Der Freitag, 27. Auguſt, bringt einen Bunten Abend unter dem Titel„Da draußen in der Wachau“. Hier wird des guten öſterreichiſchen Weines gedacht. Großer Feſtzus zur Ad-Tagung Die V. Reichstagung der Auslands⸗ deutſchen vom 29. Auguſt bis 5. September, ver⸗ anſtaltet von der Auslands⸗Organiſation der NSDAP, iſt ſür die Schwabenhauptſtadt ein bedeut⸗ ſames Ereignis. Nach den großen Kundgebungen und der ernſten Arbeit wird als Abſchluß der Da⸗ gung am Sonntag, 5. September, ein großer Feſt zung durchgeführt, der ſchwäbiſche Art und Weiſe in alter und neuer Zeit darſtellen wird. Der Feſtzug teilt ſich in acht Gruppen. Das württem⸗ bergiſche Soldatentum von 1870 an wird in den hiſtoriſchen Uniformen zu Fuß, zu Pferd und mit Geſchützen den Zug mit einer farbenprächtigen Gruppe eröffnen. Die Reichsſturmfahne wird ihm vorauswehen als Symbol der ſchon immer aner⸗ kannten Tapferkeit unſeres Schwabenſtammes. So⸗ dann werden die ſchwäbiſchen Städte aufmarſchieren mit Bildern ihrer reichen Vergangenheit und ihres eigenartigen Brauchtums. Prächtig geſtaltete Wagen und Fußgruppen werden vom Fleiß des ſchwäbiſchen Handwerks und Gewerbes erzählen. Vom ſchwäbi⸗ ſchen Kulturſchaffen wird eine Gruppe künden. Die Bedeutung der Stadt der Auslanödsdeutſchen wird in einer Reihe von künſtleriſch geſchmückten Wagen dar⸗ geſtellt ſein. Auch die Gruppe„Schwaben in aller Welt“ düufte durch ihre reiche Gliederung und Ge⸗ ſbaltung beſondere Beachtung finden. Unſere Jugeno, einem rieſigen Hoheitsadler folgend, ſoll ſchließlich uns an Deutſchlands Zukunft mahnen. Ehrenfor⸗ mationen beſchließen den feſtlichen Zug, deſſen far⸗ benbunte Fülle von Fahrzeugen, Menſchen und Pferden eine Strecke von mehr als 5 Kilometer be⸗ anſpruchen wird. 4 * Pforzheim, 21. Aug. In dieſen Tagen weilte Scheich Abdullah ben Grada der Oaſe Busk Seda in Nordafrika in Pforzheim. Er hat damit ein Verſprechen eingelöſt, das er im Mai d. J. dem 1. FCP. gab, der in Tunis ein Fußballturnier aus⸗ trug und daßei den Scheich kennenlernte. Der Gaſt beſuchte in Begleitung des Gauſportführers Miniſte⸗ rialrat Kraft Oberbürgermeiſter Kürz auf dem Rat⸗ hauſe und äußerte ſich begeiſtert über die Aufbau⸗ arbeit des Dritten Reiches. L. Edingen, 22. Auguſt. Mehrere Straßen ſollen hier hergeſtellt werden. Vor allem ſollen Bahnhofſtraße, Rathaus⸗ und Schulſtraße eine Er⸗ neuerung erfahren, und im Anſchluß daran noch andere ausgebeſſert und hergeſtellt werden. URimbach i.., 20. Aug. Lehrer Heinrich Jek⸗ kel von hier wurde zum Rektor an einer Volks⸗ ſchule im heſſiſchen Landesdienſt ernannt. I. Rot, 21. Aug. Das Feſt ihrer goldenen Hochzeit konnten bei völliger Rüſtigkeit die Land⸗ wirtseheleute Euſtachius Weiß und Frau Katha⸗ rina geb. Geider begehen. L. Neudorf, 21. Aug. Ein ſechsjähriger Junge ſprang einem Mannheimer Artt in den Kraftwagen. Nach Anlegung eines Notverbandes mußte der in das Bruchſaler Krankenhaus übergeführt werden. I. Oberöwisheim, 22. Aug. Die älteſte Einwoh⸗ nerin der Gemeinde, Frau Katharina Ockert, konnte ihren 90. Geburtstag begehen. Trotz ihres hohen Alters erfreut ſich die Jubilarin noch großer geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit und iſt zu häus⸗ lichen Arbeiten noch befähigt. * Untergrombach bei Bruchſal, 22. Auguſt. Unſere Gemeinde erſtellt im Gewann„Dimpfelter“, das hierzu ſehr geeignet iſt, ein Schwimmbad. Aus Kreiſen der Bürgerſchaft haben bereits viele ihre uneigennützige Mitarbeit im Geiſte der Volks⸗ gemeinſchaft zugeſagt. * Buchen, 2. Aug. Ein Induſtrieller aus Stutt⸗ gart hat den bei Langenelz und Mudau(Odenwald) gelegenn Wald, der im Beſitze der ehemaligen Rüdtſchen Grundherrſchaft war, um den Preis von über 700 000 Mk. käuflich erworben. dt. Albergweiler, 22. Auguſt. Aus Bad Toölz, der Weinpatenſtadt für Albersweiler, waren Gäſte hier erſchienen, unter ihnen der dortige Kreisleiter, der Bürgermeiſter, Kurdirektor, Beigeordnete und die Weinverteiler. In Albersweiler war herzliche Begrüßung durch Bürgermeiſter Zörcher, der im vergangenen Jahr mit den Gemeinderäten in Bad Tölz weilte. Für den freundlichen Empfang dankte im Namen der Bad Tölzer Bürgermeiſter Stoll⸗ reither. Eine Weinprobe, Beſichtigungen in Win⸗ zerkellern und in der Weinbergsgemarkung ſowie ein fröhliches Beiſammenſein füllten den Beſuch aus. 7. Seite /Nummer 386 Aus der Pfalz Eröffnung der Grenzlandwerbewoche * Neunkirchen(Saar), 22. Auguſt. In Gegenwart einer großen Zahl von Gäſten von Partei, Staat, Wehrmacht, Polizei, Reichs⸗ arbeitsdienſt, Wirtſchaft, Preſſe und Rundfunk wurde am Samstag die Grenzlandwerbewoche eröffnet. Ab⸗ teilungsleiter Dr. Kikiſch vom Inſtitut für deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda überbrachte die Wünſche und Grüße des Präſidenten des Inſtituts und ſprach den Ausſtellern für ihre großen Mühen und ihren tätigen Willen ſeinen Dank aus. Es ſcheine zwar ein Opfer für die Wirtſchaft, in einer Zeit des Aufſchwungs auszuſtellen, wenn man glaube, daß es auch ohne Werbung vorangehe. Es komme aber nicht wie früher darauf an, daß um jeden Preis angeboten und verkauft wird. Werbung und Umſatz hätten ſich dem Begriff der gelenkten Wirtſchaft anzupaſſen. So hätten denn dieſe Ausſtel⸗ lungen den Zweck, auch den letzten Volksgenoſſen von der Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit dieſes Begriffes zu überzeugen. Kreiswirtſchaftsberater Bürgermeiſter Bromen (Wiebelskirchen) wies darauf hin, daß dieſe Aus⸗ ſtellung in der Hüttenſtadt eine D auerein rich⸗ tung werden ſolle, um von dem Leben und Lei⸗ ſtungswillen der einheimiſchen Wirtſchaft Zeugmis abzulegen. Im Namen des Kreisleiters und Bür⸗ germeiſters der Stadt ſprach Kreisamtsleiter Fuchs der Ausſtellungsleitung den Dank dafür aus, daß allen kleinen Widerſtänden zum Trotz das große Werk gelungen ſei. Mit den Liedern der Nation wurde die Feier geſchloſſen. Auf 4500 Geviertmeter Gelände, auf drei, Stock⸗ werke des größten Schulgebäudes der Hüttenſtadt und anſchließend errichtete oͤͤrei große Zelte verteilt, ſtellen rund 150 Firmen aus, außerdem in einer einzigartigen kulturellen Schau unter Leitung des Kulturhauptamtes der Partei des Kreiſes die Glie⸗ derungen, Formationen und angeſchloſſenen Ver⸗ bände. Beteiligt haben ſich ferner Reichsbahn und Saargrubenverwaltung mit intereſſanten Sonder⸗ ausſtellungen. Die wirtſchaftliche Schau umfaßt alle Zweige des geſchäftlichen Lebens und iſt nicht nur aus der Ausſtellungsſtadt, ſondern auch aus dem übrigen Gaugebiet gut beſchickt. Eine beſondere Rolle nimmt dabei auch das ein heimiſche Hand⸗ werk ein. 0l tu Mz289 Oogersheims neues Strandbad ersſinet er. Oggersheim, 22. Auguſt. Ein wirklicher Freudentag wurde für die geſamte hieſige Bevölkerung der letzte Samstag. Endlich konnte auch Oggersheim ſein eigenes öffent⸗ liches Schwimm⸗ und Strandbad er⸗ öffnen. Das Bad befindet ſich in dem beim Sied⸗ lungsbau erſtandenen Nutzweiher im Melm, un⸗ mittelbar bei der neuen Siedlung„Notwende“, in angenehmer Nähe des Ortsgebietes und hart bei dem vor zwei Jahren durch den Priesnitzverein ge⸗ ſchaffenen neuen Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbad. Letz⸗ teres und das neue Schwimmbad konnten erfreuli⸗ cherweiſe miteinander verbunden werden, ſo daß Oggersheim ſich nun rühmen darf, ein wirklich zweckmäßiges und ſchönes Strandbad zu beſitzen. Bürgermeiſter Dr. Lauterbach nahm das er⸗ freuliche Ereignis zum Anlaß, das neue Strandbad durch perſönliche Anweſenheit ſeiner Zweckbeſtim⸗ mung zu übergeben. Er vollzog dieſen Akt mit einer Anſprache an alle dieſer ſchlichten Eröffnungs⸗ feier zahlreich beiwohnenden Bürgersleute. Sein beſonderer Hinweis galt der Tatſache, daß es haupt⸗ ſächlich den Ratsherren zu verdanken ſei, daß dieſer zwar ſchon viele Jahre ernſtlich erwogene aber nie zur Reife gelangte Plan nun endlich Wirklichkeit wurde. Wichtig ſei, daß das neue Strandbad nicht allein als Badeſtätte, ſondern auch als ſportliche Ausbildungsſtätte für die Förderung des Schwimm⸗ ſports und des Rettungsſchwimmens gelte. Er nahm auch Anlaß, all den Helfern zu danken, die durch Fleiß und Aufopferung mithalfen, das Werk auf möglichſt billigem Wege zuſtande zu bringen. Im Anſchluß an dieſen Eröffnungsakt unter⸗ zogen alle Anweſenden die neue Schwimmanlage einer eingehenden Beſichtigung. 20 Umkleide⸗ kabinen ſind als Einzelkabinen je zur Hälſte für Männer und Frauen gleichzeitig errichtet worden. Zwei größere Umkleideräume ſind auch für Knaben und Mädchen erſtellt. Um dieſe neue Badeſtätte voll⸗ kommen zu geſtalten, iſt ein zweckmäßiger Rettungs⸗ raum mit Nebenräumen und entſprechender Aus⸗ rüſtung geſchaffen worden. „Gibt es bei Ihnen etwas zu eſſen?“ Kürzlich übernachteten in einem Kurort im Allgäu Franzoſen und Finnen. Nach der üblichen in be⸗ jahendem Sinne beantworteten Frage, ob Quartier zu haben ſei, kam jeweils die ebenſo ſtereotype Frage:„Gibt es bei Ihnen auch etwas zu eſſen?“ Und als auch dieſe Frage mit einem gewiſſen Lächeln als eine Selbſtverſtändlichkeit beſaht wurde, konnte man in den Geſichtern der Ausländer das größte Erſtaunen leſen. Offenbar ſind dieſe Gäſte von der Auslandspreſſe dahingehend informiert worden, daß das deutſche Volk Hunger leide. Bereits öfter iſt man dieſer Anſchauung begegnet. So drückten vor einigen Tagen auch Gäſte aus Holland ihr Er⸗ ſtaunen darüber aus, daß die Magenfrage in Deutſch⸗ land zumindeſt ebenſo gut gelöſt ſei wie in ihrem eigenen Vaterland. Es liegt alſo nur an uns, durch intenſive Aufklärung an der Widerlegung der im Ausland über uns verbreiteten Greuelmärchen mit⸗ zuwirken. 8. Seite/ Nummer 386 Neue Mannheimer Zeituna/ Abend⸗Ansaabe Montag, 23. Auguſt 1937 ODen Secitssa SERICHTSSERICHTE AUS MAMH UNO EERN Eine jübiſche Hochſtaylerin vor Gericht * Karlsruhe, 22. Auguſt. Das Karlsruher Schöffengericht verhandelte gegen die 19jährige ledige Jüdin Mirjam Peritz aus Berlin⸗Charlottenburg, die ſich wegen fortgeſetzten Betrugs und Diebſtahls zu verantworten hatte. Die Angeklagte hatte mit ihren Eltern im Sommer 1033 Deutſchland verlaſſen und ſich in Paläſtina angeſie⸗ delt. Das Klima in Paläſtina iſt ihr jedoch nicht bekommen, und ſie reiſte im Herbſt letzten Jahres nach Europa zurück. Sie hielt ſich einige Zeit in Belgien und der Schweiz auf, erhielt jedoch keine Arbeitserlaubnis, und kam nach Deutſchland zurück. Da ihr die Mittel ausgegangen waren und ſie keine Neigung zeigte, durch ehrliche Arbeit ihren Lebens⸗ unterhalt zu verdienen, verlegte ſie ſich auf Hoch⸗ ſtapeleien und ſuchte ſich auf Koſten anderer Leute durchzubringen. So beging ſie Ende Mai in einem Münchener Fremdenheim einen Einmietebetrug. Sie wohnte dort einige Tage, wobei ſie den Anſchein eines zahlungsfähigen Gaſtes erweckte, und ver⸗ ſchwand dann heimlich unter Zurücklaſſung eines alten Koffers und einer Mietſchuld von 45 Mark. Sie fuhr dann mit einem Mietkraftwagen von Mün⸗ chen nach Stuttgart. Den Kraftwagenführer prellte ſie um das vereinbarte Fahrgeld von 150 Mark, indem ſie in Stuttgart verſchwand. Dort ſuchte ſie eine Vertreterehefrau auf, bei der ſie gaſtfreundliche Aufnahme fand. Sie lohnte das Vertrauen dadurch, daß ſie der Frau einen Geloͤbeutel mit 100 Mark entwendete. Zum Glück konnte ihr die Beſtohlene den Geldͤbeutel wieder abnehmen. Die Abenteuerfahrt führte dann die jugendliche Schwindlerin in die Bäderſtadt Baden⸗Baden. Un⸗ 5 — SCHLAFZINNER in den schönsten Nodellen, einfacher bis elegentester Ausfühtung von Nark 250.- bis 1180. terwegs hatte ſie einen Herrn kennengelernt, dem ſie einen Roman erzählte. Sie legte ſich einen fal⸗ ſchen Namen zu und gab ſich als Journaliſtin aus. Die Angeklagte bereiſe Süddeutſchland, um„ſozial⸗ politiſche Aufſätze“ zu ſchreiben. Sie flunkerte dem Manne vor, ſie müſſe bei des von ihr vertretenen Berliner Zeitung eine Kaution hinterlegen und ſchröpfte ihn ſchließlich um rund 100 Mk. Unter fal⸗ ſchem Namen und ſich als verheiratet ausgebend, zog ſie in einem Fremdenheim in Baden⸗Baden ein. Sie erzählte dort, ſie habe mit ihrem Manne, der in eini⸗ gen Tagen nachkomme, eine Autopanne erlitten. Die Mietſchuld in Höhe von.30 Mk. blieb ſie ſchuldig. Sie kaufte dann in einem Modengeſchäft in Baden⸗ Baden ein Kleid für 70 Mk,, leiſtete eine Anzah⸗ lung von 40 Mk., und blieb den Reſtbetrag ſchuldig. Ihre Opfer hatte ſie insgeſamt um rund 300 Mk. geprellt. Sie zeigte nicht die mindeſte Reue über ihr gewiſſenloſes Treiben. Der Staatsanwalt hielt mit Rückſicht auf das freche, raffinierte Vorgehen, das die Angeklagte, die im übrigen geſtändig war, an den Tag legte, eine Geſamtgefängnisſtrafe von zehn Monaten für angemeſſen, Das Schöffengericht ver⸗ urteilte die Angeklagte wegen fortgeſetzten Betru⸗ ges und Diebſtahls zu acht Monaten Gefäng⸗ nis, abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft. Sie unterwarf ſich dem Urteil. Das Ende einer Verbrecherlaufbahn * Pforzheim, 21. Aug. Der im In⸗ und Ausland 22mal vorbeſtrafte 50 Fahre alte Emil Engeſſer aus Gutmadingen ſtand vor der Pforzheimer Großen Strafkammer unter der Anklage des Rückfallbetrugs und Diebſtahls. Er hat von Januar bis September 1036 in Triberg, Darmſtadt, Konſtanz, Pforzheim harmloſe Zeitgenoſſen um erhebliche Beträge dadurch geſchädigt, daß er in ſechs Fällen unter dem Vorwand, —⁵2 Verkaufs Ausstellung in 6 Stockweteen zu Bauzwecken Sperrmark beſchaffen zu können, ſich Beträge bis zu insgeſamt 4000 Mark teils in bar, teils in Eefälligkeitswechſeln geben ließ und dieſe Gelder für ſich verwendete. In einem weiteren Falle veranlaßte der Gauner einen Pforzheimer Ge⸗ ſchäftsmann zur Herausgabe von Bijouteriewaren im Werte von nahezu 4000 Mark, die er für 1000 Mark verramſchte. Er hat weiterhin bei Vorlegung einer Auswahl von Bijouteriewaren ein ſilbernes Zigaretten⸗Etui im Werte von 70 Mark entwendet. Der Angeklagte iſt überall großſpurig aufgetreten, ſtets mit einem Mercedes⸗Wagen vorgefahren und hat ſich als Beſitzer eines Landhauſes bei Kon⸗ ſtanz ausgegeben. Die gutgläubigen Menſchen, die ihm Geld und Ware hingegeben haben, taten dies ohne jede Sicherheiten. Engeſſer hat ſein bisheriges Leben nur auf Betrug und Diebſtahl aufgebaut und iſt deshalb ſchon mindeſtens 15 Jahre in Gefängniſſen geſeſſen. Der geſtändige Angeklagte wurde zu einer Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die gleiche Dauer verurteilt. Außerdem ordͤnete das Ge⸗ richt die Sicherungsverwahrung an. Keſeraddieb mit Zuchthaus beſtraft * Freiburg, 21. Aug. Die beiden Angeklagten Anton Schweizer aus Oberried(Amt Freiburg) und Helmuth Dreier aus Freiburg waren beſchul⸗ digt, im Mai 1937 auf dem Auguſtinerplatz in Frei⸗ burg ein Kraftrad entwendet zu haben. Sie machten eine Vergnügungsfahrt an den Oberrhein. Als ihnen zwiſchen Lörrach und Waldshut ein Gendar⸗ meriebeamter zwecks Kontrolle ein Haltezeichen gab, gaben ſie Vollgas und ſauſten in raſendem Tempo davon. Die beiden Diebe konnten aber doch ermit⸗ telt und vor Gericht geſtellt werden. Bei Dreier han⸗ delt es ſich um einen alten, geriſſenen Fahrrad⸗ und Motorraddieb. Das Gericht verurteilte den vielfach vorbeſtraften Dreier zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus, den ebenfalls vorbeſtraf⸗ ten Schweizer zu 10 Monaten Gefängnis. INeckarhauſen, 20. Auguſt. Die am Neckar⸗ damm aufgeſtellten Sitzbänke wurden durch freche Bubenhände dadurch ſtark beſchädigt, daß einige Bretter herausgeriſſen wurden. Die Gemeinde hat für die Feſtſtellung der Täter eine Belohnung von 10 Mark ausgeſetzt. Mörder Dotzauer hingerichtet * Karlsruhe, 22. Aug. Die Juſtizpreſſe in Karls⸗ ruhe teilt mit: Am 21. Auguſt 1937 iſt der am z. Mai 1905 geborene Anton Dotzauer aus Raſtatt hingefrichtet worden, der von dem Schwurge⸗ richt in Karlsruhe wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte verurteilt worden iſt. Der Verurteilte, ein vielfach vorbeſtrafter Gewohnheitsverbrecher, hat in der Nacht zum 8. September 1936 den Wachmann des Schutz⸗ und Sicherheitsdienſtes Baden⸗Baden, Arthur Nock, der ihn bei einem Diebſtahl geſtellt hatte, nie dergeſchoſſen. ⸗a. Fürth i.., 21. Aug. Juſtizinſpektor i. R. Auguſt Reinharodt konnte im Kreiſe ſeiner An⸗ gehörigen ſeinen 75. Geburtstag feiern.— In hieſiger Gemeinde hat die Obſternte bereits leb⸗ haft eingeſetzt. Vielfach können an manchen Tagen 5 bis 6 Wagen vom hieſigen Bahnhof aus abrollen. Der Obſtgroßmarkt Weinheim beabſichtigt ſchon mor⸗ gens einen Wagen Obſt nach Weinheim zu bringen, um am gleichen Tage die Ware abzuſetzen. ◻Fürth i.., A. Aug. Die durch den Obſtgroß⸗ markt Weinheim errichtete Obſtannahmeſtelle Fürth hat ſchon viel zu tun. Es werden größere Obſtmengen zu guten Preiſen abgeliefert.— Die Ortsgruppe Fürth des Odenwaldklubs hat zuſam⸗ men mit der Gemeinde einen Ausſichtstempel auf dem Ausſichtspunkt„Scheppel“ erbaut. Die Ein⸗ weihung findet noch in dieſem Monat ſtatt. —·3r...—————ßß—ßß—————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bo de-Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes⸗Sport: i. V. C. W. Fennel Südweſtdeutſche Umſchau: i. V. Richard Schönfelder Gericht: i. V. Dr. J. Hammes-Bilderdienſt: C. W. Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Georg Kling, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 21 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporio Speise-, Herrenzimmer · küehen in groger Ausw'oähl u. ällen preisen Möbelvertrieb lieser& Meungug Kein laden [Drucksächen jedet Att liefert schnell u. billie Dtuckerei Dr. Haès 2 1.—6 P eeeeeeeeeeeeee eaeeeee Offehe Stellen Abſolut zuverläſſiges Alleinmädchen geſund, kinderlieb und an ſelb⸗ ſtändig. Arbeiten gewöhnt, mög⸗ lichſt über 25 Jahre alt, für ſofort od. ſpäter geſucht. Per⸗ ſönliche Vorſtellung mit Zeug⸗ niſſen erbeten abends zwiſchen 16—7 Uhr. 6056 Leteros Fräalein ſelbſtändia Sucht Stellung als Illeinwadchen in gut. Kause. Ang. u. H F. 33 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle.*5018 Lest dde üzl Slellengesucheſſ Immobilien IIch ſuch e: 1 klein. Einfamilien-Haus mit Garten in der Preisl. von ca. 8 Mille bei hälft. Anzahlung. S686 Julius Harry Gegr. 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