— 7 —— Neue Mannheimer Seitunig 9 29 annheimer General⸗ Welger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholk.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelyreis 10 9¹ Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Dienstag, 24. Auguſt 1937 148. Jahrgang— Nr. 387 Eingreiſen der Mächte in den Chingkonflikt Neuer Appell Hulls Eine internationale Konferenz ſoll die Beilegung des Streitfalles verſuchen (Funkmeldung der NM3.) +. Neuyork, 24. Auguſt. Staatsſekretär Hull gab am Montag eine for⸗ melle Erklärung ab, in der er an China und Japan appellierte, nicht zum Kriege zu ſchreiten. Beide Völker ſollten vielmehr ihre Streitfragen im Sinne derjenigen Grundſätze regeln, von denen ſich nicht nur Amerika, ſondern auch die meiſten Staaten der Erde in ihren internatie en Beziehungen leiten ließen. Hull gab ferner det Meinung Ausdruck, daß die derzeitigen Streitfragen und Probleme im Pazi⸗ fiſchen Ozean allerdings weit über die unmittelbare Frage des Schutzes der USA⸗Bürger und der amerikaniſchen Belange hinausgingen. Eine neue Haager Konferenz? — Paris, 24. Auguſt.(U..) Crawford Hawkin, Ehrenvorſitzender und Dele⸗ gierter der Internationalen Liga für Schiedsgerichts⸗ barkeit, hat ſich nach Paris begeben, um die franzöſi⸗ ſche Regierung zur Einberufung einer neuen Haager Konferenz zur Intervention im ſernöſtlichen Kon⸗ 1003 u veranlaſſen. Wie verlautet, ſteht die plötzliche reiſe des Londoner amerikaniſchen Botſchafters Bingham nach Waſhington möglicherweiſe hiermit im Zuſammenhang. Bingham will nach dieſer Verſion Präſident Rooſevelt auffordern, eine ähnliche Geſte zu machen wie ſein Vorgänger Präſident Theodore Rooſevelt mit der Einberufung der zweiten Haager Konvention, die den Ruſſiſch⸗ Japaniſchen Krieg 1905 bis 1906 beendete. Wie verlautet, ſteht. Hawkin in enger Diplomaki⸗ ſcher Fühlungsnahme mit amerikaniſchen diplomati⸗ ſchen Kreiſen. Er erklärte, daß die Haager Konven⸗ tion, der auch die Vereinigten Staaten angehören, einen geeigneten Rahmen für die Verhandlungen mit Japan abgebe. Japan verſpricht elchlung 11 aus- ländiſchen Rechte dub. London, 23. Auguſt. Der japaniſche Flottenbefehlshaber in Schanghai, Admiral Haſegawa, erklärte in einer Unterredung mit dem Reuterkorreſpondenten an Bord des japa⸗ niſchen Flaggſchiffes„Idzumo“, daß Japan die Schaf⸗ fung einer Sicherheitszone in und um Schanghai für notwendig halte, um ein für allemal alle Konflikts⸗ urſachen zu beſeitigen. Japan ſei voll und ganz be⸗ reit, die Rechte und Intereſſen der ausländiſchen Mächte in dem gegenwärtigen ee worden. Streit zu achten. Die japaniſchen Bombenflugzeuge ſeien angewieſen worden, die Internationale Nieder⸗ laſſung nicht zu Abtransport der deuiſchen Frauen und Kinder dub. Berlin, 23. Auguſt. Unter 9 05 des Chefs der Auslandsorgani⸗ ſation im Auswärtigen Amt ſind für die China⸗ Deutſchen Hilfsmaßnahmen vorſorglicher Art mit den beteiligten Reichs⸗ und Parteiſtellen getroffen Es handelt ſich zunächſt nur um Hilfe⸗ leiſtung für Frauen und Kinder in den am ſtärkſten betroffenen Gebieten, und zwar zur Zeit in erſter Linie um Schanghai. Von hier werden in dieſen Tagen ungefähr 500 Frauen und Kinder durch Dampfer„Gneiſenau“ vorausſichtlich nach Manila oͤder anderen Plätzen im Süden gebracht, welche dort. zunächſt bei den deutſchen Landsleuten Unterkunfte und Betreuung finden werden. Für Auskunftserteilung über die Hilfsmaßnah⸗ 5 men ſteht die Leitung der AO. der NSDAP, Berlin .35, Tiergartenſtraße 4·4a, Fernſprecher 27941, zur Verfügung. Der Dute ſyricht zu ſeinem Volle Ein Bild, kuſtenonmen während der Kioter Rede des italieniſchen Kenlerungschels in Palermo, die . der We Welt Beachtung fand (Weltbild, Zander⸗M. U Japan will ſich auf Ner handlungen nicht einlaſſen Offenſivbefehl Tokios an die iapaniſche Armee zur möglichſt raſchen Eezwingung der Eniſcheidung (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 24. Auguſt. Waährend einer Konferenz der Regierungsparteien am Montag erklärte Kriegsminiſter Sugiyama, daß die Dauer des chineſiſch⸗japaniſchen Konfliktes augen⸗ blicklich nicht abzuſchätzen ſei. Die japaniſche Regie⸗ rung ſei jedoch entſchloſſen, auf eine möglichſte Be⸗ ſchleunigung zur Beendigung des Streitfalles hin⸗ zuarbeiten. Die japaniſchen Streitkräfte würden aus dieſem Grunde nicht mehr auf die Initiative ihres Gegners warten, ſondern ſelbſt zu aktiven militäriſchen Hand⸗ lungen übergehen, um die chineſiſchen Truppen von der Ausſichtsloſigkeit ihres Widerſtandes zu über⸗ zeugen. 500 Tole im Schanghaier Warenhaus! Eine chineſiſche Fliegerbombe hat die Verheerungen verurſacht?! (Funkmeldung der NM3.) +E Tokio, 24. Auguſt. Die Nachrichtenagentur Domei meldet, daß nicht eine Granate, ſondern eine Fliegerbombe das Blut⸗ bad im Warenhaus am Nanking Road in der Inter⸗ nationalen Niederlaſſung Schanghais verurſacht habe. Die Zahl der Toten betrage 500. Die japaniſchen Marinebehörden⸗ ſeien im Beſitz von Beweiſen, daß der Bombenabwurf von einem chineſiſchen Flugzeug aus einer Höhe von—4000 Meter erfolgt ſei. Der Treffer in dem größten Warenhaus Schang⸗ hais erkelgte, während ſich gerade dichte Scharen von Käufern an den Ladentiſchen drängten und vor dem Warenhaus auf der Straße dichteſter Verkehr herrſchte. Die Panikſzenen laſſen ſich kaum beſchrei⸗ ben. Mindeſtens ebenſo viele Menſchen wurden zu Tode getrampelt wie durch Granatſplitter oder ein⸗ ſtürzende Gebäudeteile getötet wurden. Die Explo⸗ ſion erfolgte, nachdem die Bombe das Dach und zwei Stockwerke durchſchlagen hatte, im dritten Stockwerk. Lange Zeit konnten die Ambulanzen und Polizei⸗ autos überhaupt nicht an die Stelle der Kataſtrophe herankommen, die von ſchreienden Menſchen um⸗ oͤrängt war. Laſtwagen, Autos und Riſſchas betei⸗ ligten ſich dann an der Wegſchaffung der Verwunde⸗ ten und Toten. Allein 10 Laſtwagen beladen mit Toten und Verwundeten rollten von dem Schauplatz der Kataſtrophe. Der Norweger Hans Berents aus Bergen, der ſich im Augenblick der Kataſtrophe auf der anderen Straßenſeite gegenüber dem Warenhaus in einem Auto befand, entging wie durch ein Wunder dem Tode. Sein Hut wurde an vier Stellen durch Sprengſtücke dürchlöchert, die Windſchutzſcheibe zer⸗ 3 trümmert und der hintere Teil ſeines Autos ſchwer beſchädigt. Einer der Rückſitze wurde hochgeſchleu⸗ dert, fiel auf Berents Schulter herab und ſchützte ihn ſo vor weiteren Splittern. Ohne die Ruhe zu verlieren, verließ Berents ſeinen zerſtörten Wagen und beteiligte ſich an den Rettungsarbeiten. Von den Todesopfern gehören viele zu dem Rie⸗ ſenheer von Flüchtlingen aus der Ehineſenſtadt, die. ſeit Beginn der Feindſeligkeiten in die Internatio⸗ nale Niederlaſſung hereingeſtrömt ſind. Viele hun⸗ dert Meter im Umkreis des zerſtörten Warenhauſes ſind die Straßen mit Glasſplittern zerſprungener Fenſterſcheiben bedeckt. Die Panik in dem Nanking Road und den anſto⸗ ßenden Stadtvierteln wurde noch geſteigert, als bald nach dem Einſchlag in dem Wingon⸗Sincere-Waren⸗ haus japaniſche Flugzeuge über dem Wangpu⸗Fluß erſchienen und Bomben auf die Stadt Putung auf der anderen Seite des Fluſſes abwarfen. Auch in den ſüdweſtlichen Vorſtädten in der Nähe des Lunghua⸗Flugplatzes ſchlugen mehrere japaniſche Bomben ein. Ein Deutſcher unter den Oyfern dub Schanghai, W. Auguſt. Der Granaten⸗ oder Bombenexploſion, die in einem hieſigen Warenhaus das große Blutbad an⸗ gerichtet hat, iſt auch der 17 Jahre alte Deutſche Klaus Eckert zum Opfer gefallen. Er befand ſich in einem Omnibus in der Nähe der Unglücksſtelle und 8— durch Splitter der Granate in den Kopf getötet. bietes am Montag wieder auf. bei Naͤnyuan zuſammengezogen. Die japaniſche Wehrmacht ſei entſchloſſen, die chineſiſche Taktik, die Entſcheidungen unbegrenzt. hin⸗ auszuziehen, nicht mitzumachen. In politiſchen Kreiſen beurteilt man die Erklä⸗ rung des Kriegsminiſters als eine Ankündigung, der⸗ zufolge ein neuer Abſchnitt im chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt begonnen habe, der von großzügigen Offen⸗ ſivhandlungen der japaniſchen Armee beſtimmt ſei.“ „Nicht mehr aufzuhalten⸗ (Sunkmeldung der NM.) + Tokio, 24. Auguſt. Die Preſſe und die politiſchen Kreiſe meſſen der erfolgreichen Landung einer japaniſchen Armee an der Hangtſe⸗Mündung bei Schanghai große militä⸗ riſche und politiſche Bedeutung bei. Die Blätter erwarten nunmehr, daß der Brenn⸗ punkt der Kämpfe vom Schanghaier Stadtgebiet in die weitere Umgebung verlegt werden wird. In politiſchen Kreiſen iſt man der Meinung, daß ſich die erſten politiſchen Auswirkungen der erfolg⸗ reichen Truppenlandung in einem Appell Tſchangkai⸗ ſcheks an die ausländiſchen Konſuln in Schanghai zeige. Tſchangkaiſchek ſoll in dieſem Appell, der aller⸗ dings von anderer Seite noch nicht beſtätigt iſt, die Konſuln erſucht haben, ſich um die Neutraliſierung des geſamten Gebietes von Schanghai zu bemühen. Die Preſſe erklärt, daß dieſer Verſuch nunmehr zu ſpät komme, weil jetzt die militäriſche Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen den chineſiſchen Truppen und der japaniſchen Armee im Gebiete der Bangtſe⸗Mündung nicht mehr aufzuhalten ſei. Neue Brände in Schanghai (Funkmeldung der NM3.) Schanghai, 24. Auguſt. Das Flaggſchiff„Idzumo“ des japaniſchen Ge⸗ ſchwaders nahm im Verein mit einem zweiten japa⸗ niſchen Kreuzer die Beſchießung des Putung⸗Ge⸗ Es entſtanden meh⸗ rere kleinere Brände. Japaniſche Flugzeuge bom⸗ bardierten ebenfalls am Montag neuerlich den Nord⸗ bahnhof. Ein neuer Rieſenbrand flammte in den Abend⸗ ſtunden in der Nähe des japaniſchen Marine⸗Clubs im Hangtepu⸗ Gebiet Das Feuer breitet ſich raſch aus. Auch im Rorden—. die Aamuſe wieder ein 6 8 — Peiping, 24. Auguſt(U. P0 Starke japaniſche Artillerie⸗Streitkräfte werden Ein Teil dieſer Artillerie iſt bereits auf Kuang ſüdlich Peiping vor⸗ ken Widerſtand entgegenſetzen. zeuge überflogen Peiping am Sonntag dreimal im gerückt, das das nächſte Ziel der S4 0 darſtellt. Wie die Japaner behaupten, haben ſie alle ſtrategiſch wichtigen Punkte nördlich des Yungting⸗Fluſſes ein⸗ genommen. Schweres Geſchützfeuer konnte von den zwei Fronten bei Lianghſiang und Nankau gehört wer⸗ den. Die Chineſen ſollen oͤen Japanern überall ſtar⸗ 18 japaniſche Flug⸗ Geſchwaderflug, auf dem Wege nach Nankau, wo ſie die chineſiſchen Stellungen am Nankau⸗ Paß bom⸗ bardierten. Putſchgerüchte in Tſingtau dnb. Tientſin, 23. Auguſt. Aus Tſingtau trefſen hier ſtündlich alarmierende Nachrichten ein. Ein neuer Brandherd ſcheint dort im Entſtehen zu ſein. Nach einer Mitteilung des ja⸗ paniſchen Hauptquartiers ſollen ſich im Verlauf der letzten Tage über 2000 chineſiſche Freiſchärler in Zi⸗ vilkleidung in die Stadt eingeſchmuggelt haben. Sie gehören der chineſiſchen 49. Armee an und ſollen be⸗ abſichtigen, einen großen Putſch in der Stadt zu in⸗ ſzenieren. Das Ergebnis dieſer Putſchgerüchte hatte zur Folge, daß faſt 2000 japaniſche Ziviliſten auf Dampfern und 8000 Chineſen, die im Verdacht japan⸗ ſveundlicher Geſinnüng ſtehen, die Stadt fluchtartig verlaſſen haben. Die meiſten Geſchäfte ſind geſchloſſen, ſo daß der Handel dieſes wichtigen Hafens in abſeh⸗ barer Zeit zum Erliegen kommen droht. Das Problem der Paläſtinateilung Ibn Sand ſetzt ſich gegen die engliſchen Pläne zur Wehr dub. Jeruſalem, 23. Auguſt. Die Frage der Teilung Paläſtinas, gegen die ſich ſchon zahlreiche Mächte erklärt! haben, iſt in ein neues Stadium der Entwicklung getreten. König Ibn Saud, der bisher als englandfreundlich galt, und ſich ſtets zurückhielt, wenn britiſche Intereſſen auf dem Spiele ſtanden, iſt jetzt hervorgetreten. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, hat Ibn Saud ſeinen Kronrat, der aus dem relegiöſen Landeschef beſteht und den er nur vor dem Hedſchas⸗Krieg, Djemen⸗ Krieg und wenigen anderen Unternehmungen be⸗ fragte, in die Hauptſtadt Riad einberufen. Auch der Vertreter des Königreiches in London, Miniſter Scheikh Hafez Wachbi, wurde zu der Tagung be⸗ fohlen. König Ibn Saud ſieht die Teilung Paläſtinas als ein Unrecht an, das man der Araberwelt, ganz beſon⸗ ders aber Saudi⸗ ⸗Arabien zufügt, welches keinen Ju⸗ denſtaat am Mittelmeer als nördlichen Nachbarn dul⸗ den könne. Es ſcheint, daß Ibn Saud gewillt iſt, dieſer Entwicklung ganz entſchiedenen Wioerſtand entgegenzuſetzen. 2. Seite Nummer 387 Dienstag, 24. Auguſt 1937 Paris kann die Verdächligungen nicht laſſen! Puriſer Bedingungen“ an die Athſe Rom-Verlin Lene Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgab⸗ 9 Merkwürdige franzöſiſche Kommentare zur letzten Muſſolini-Rede— Frankreichs Angſt um ſein Bünoͤnisſyſtem Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 24, Auguſt. Der Generalſekretär am Quai'Orſay Leger hat geſtern den italieniſchen Botſchafter in Paris Cer⸗ ruti zu einer längeren Ausſprache empfangen. Wie verlautet, öͤrehte ſich die Unterhaltung um die Rede Muſſolinis, doch ſei ſie über Allgemeinheiten nicht hinausgekommen. In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit iſt das Echo auf die Rede Muſſolinis programmäßig ſchon wieder eingeſchlafen. Wieder einmal wird klar, daß die franzöſiſche Diplomatie mit allen Mitteln eine neu ausgerichtete ͤͤynamiſche Entwicklung der euro⸗ päiſchen Politik verhindern ſoll. Deshalb hält es heute auch nur der„Temps“, der dem Quai d' Orſay ſo oft als offiziöſes Sprachrohr dient, als einziges Blatt der Pariſer Preſſe für nötig, noch einmal auf die Rede Muſſolinis zurückzukommen, aber nur, um ihr alle, ſelbſt die älteſten Ladenhüter der franzö⸗ ſiſchen Propaganda entgegenzuſetzen. Er erklärt, die Rede Muſſolinis ſei im großen und ganzen genom⸗ men wirklich ſehr ſchön, aber ſie bringe nichts neues und vor allem ſei noch keine Klarheit über die eigent⸗ lichen tieferen Abſichten der Achſe Berlin—Rom ge⸗ ſchaffen. Und nun kramt der„Temps“ aus allen Schub⸗ laden alle alten Verunglimpfungen wieder aus: Die Achſe Berlin— Rom ſuche die mittel⸗ und oſteuro⸗ päiſchen Staaten aus ihren regionalen Sicherheits⸗ verträgen herauszulocken und ſich anzugliedern, ſie ſtehe in ſyſtematiſcher Oppoſition zum Völkerbund, ſie befolge in Spanien eine Politik, die der der weſt⸗ europäiſchen Demokratien zuwiderlaufe. Eine Zu⸗ ſammenarbeit ſei natürlich doch möglich, meint der „Temps“ ſcheinheilig weiter, aber nur dann, wenn die Achſe Berlin— Rom darauf verzichte,„den Faſchismus im Mittel⸗ meer zu verallgemeinern, die franzöſiſch⸗engliſche Eutente zu ſprengen und die regionalen Sicher⸗ heitspakte in Mittel⸗ und Oſteuropa zu Fall zu bringen“. Vor allem aber müſſe ſie„Achtung haben vor allen beſonderen politiſchen Syſtemen. Die demokratiſchen Länder könnten nicht zu⸗ gunſten einer Zuſammenarbeit mit der Achſe Berlin— Rom auf ihre traditionellen liberalen und demokratiſchen Anſchauungen verzichten.“ 2* Die politiſche Bedeutung und der friedenserhal⸗ tende Zweck der Achſe Rom— Berlin iſt ſo oft und ſo eindeutig, zuletzt noch in der Rede Muſſolinis, klargelegt worden, daß es ſich nicht lohnt, auf die Verdächtigungen und Unterſtellungen des„Temps“ näher einzugehen. Die Achſe Rom— Berlin will nicht ein neues Block⸗ und Bündnisſyſtem in Europa wundern dürfen, wenn die Mächte, gegen die dieſes Mißtrauen ſich richtet, nämlich Deutſchland und Ita⸗ lien, wenigſtens ihre eigene Arbeit für den euro⸗ päiſchen Frieden in möglichſt enger Gemeinſchaft zu vollziehen trachten. Staliens Kriegsſchiſjbau (Drahtber. unſ, röm. Korreſpondenten) — Rom, 24. Auguſt. Zu dem geſtern in Anweſenheit des Königs und Kaiſers in Seſtri Levante erfolgten Stapellauf des zweiten neuen italieniſchen Großkampfſchiffes„Lit⸗ torio“ bemerkt die„Tribuna“, daß zwei neue Groß⸗ kampfſchiffe für die italieniſchen Bedürfniſſe kaum ſondern daß drei die ausreichende Zahl eien. Das„Giornale d Italia“ weiſt mit berechtigtem Stolz darauf hin, daß die vermehrte italieniſche See⸗ geltung ſich nicht nur im Mittelmeer, ſondern auch auf den Weltmeeren bemerkbar machen werde. Das Blatt erklärt, daß der gefährliche Abſtand zwiſchen den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Japan als Seemächten erſter Oroͤnung und Frankreich und Italien als Seemächten zweiter Ordnung, der durch die Entwicklung der letzten Jahre entſtanden wäre, jetzt wieder verſchwinde. Im übrigen folgten die Großmächte neuerdings Italiens Vorbild. Bei dem Großkampfſchiffbau auf den Werften der Welt ſeien jetzt 15 Großkampfſchiffe derſelben Waſſerverdrängung, wie ſie die italieniſchen ſchen Vorbild beim Umbau veralteter Großkampf⸗ ſchiffe, indem es die Einheiten der Queen⸗Elizabeth⸗ Klaſſe moderniſiere. Die italieniſche Preſſe hebt hervor, daß die faſchiſti⸗ ſche Regierung von dem ihr nach dem Waſhington⸗ dub Paris, 23. Auguſt. Havas meldet aus Marſeille: Die Funkſtation von Marſeille hat folgenden Funkſpruch des engliſchen Dampfers„Naomi Julia“ aufgefangen: Wir werden bombardiert. Poſition 42 Grad 7 Nord, 5 Grad 32 Oſt. Beide Flugzeuge haben folgende Erkennungszeichen: Nummer 526 und 529, ſchwarzer Kreis mit wei⸗ ßem Kreuz und zwei ſchwarzen Streifen. Zuſätzlich wird gemeldet, daß das Schiff wahr⸗ ſcheinlich nicht beſchädigt worden iſt. Der Kapitän ds Schiffes habe mitgeteilt, daß die„Naomi Julia“ ihre Reiſe nach Port Vendres fortſetze. Der Vormarſth auf antander geht weiter Die nationalſpaniſche Nordarmee erobert wichtige Schlüſſelſtellungen anb. Reinoſa, 23. Auguſt. Die zweite Woche der nationalen Santander⸗Of⸗ fenſive begann mit bedeutenden Erfolgen. Montag früh ſetzten die nationalen Streitkräfte im Abſchnitt der Straßen Palencia—Santander, Burgos—San⸗ tander ſowie an der Provinzgrenze bei Valmaſeda ihren konzentriſchen Vormarſch auf Santander ſort. Zahlreiche Bomben⸗ und Jagoſtaffeln unterſtützten wirkſam die Operationen der Fußtruppen, bombar⸗ dieren die feindlichen Befeſtigungen ſowie die Ver⸗ kehrsknotenpunkte und nehmen Anſammlungen des Gegners unter Feuer. Die Brigaden von Navarra haben an der Straße Palencia-—Santander in nördglicher Richtung Villa⸗ 105 9 d San Vicente de Leon beſetzt mittags einführen, ſie will vor allem nicht, wie der„Temps“] vano und 6 esgöanſteilt, der Kern einer Bündnisfront gcen fopte 0 n des Berges Ort Los Fränkreich oder ein Hebel zur Sprengung der fran⸗ Cora es, 1⁰ Kilometer von Torxel⸗ eBa entfernt, um⸗ zöſiſe reunoſchaften ſein, Sie will nichts ſein zingelt. Sie beſetzten ferner die Höhen Los Llanos als Europa, das Europa nicht in gegeneinander gerichtete ronten auseinander⸗, ſondern zu einer vernünftigen emeinſchaftsarbeit zuſammenführen ſoll. Solange reilich die europäiſche Politik ſo ſehr von Mißtrauen durchtränkt iſt, wie der Artikel des„Temps“ es ver⸗ rät, ſolange beſteht für dieſe Zuſammenarbeit wenig Ausſicht. Solange wird man aber ſich auch nicht ent des natürlichen Gleichgewichts in und Cueto. Die ſchweren Geſchütze der“ Kationalen Artillerie beſchoſſen den ganzen Vormittag über feindliche Befeſtigungen auf den ſüdlichen Höhen von Torrelavega. Die bei Las Fraguas in öſtlicher Rich⸗ tung nach Ontaneda(Straße Burgos.—Santander) abzweigende Bergſtraße wird von den Nationalen vollſtändig beherrſcht. Auch hier haben die Navarra⸗ Milior Lutze über den Sinn der Reichswettkämpfe der SA: Nicht ich muß', ſondern„ich will“! Die Wehrfähigkeit als unerläßliche Vorausſetzung für das Wehrkönnen! dub Berlin, 23. Auguſt, 3 45 0 4—— 4 ——— In dem Auſfſatz heißt es: Ich habe in meinem Tagesbefehl an die SA den Führern und Männern der Sturmabteilungen, die aktiv, vorbereitend oder betreuend an den Reichs⸗ wettkämpfen der SA in Berlin mitgewirkt haben, meinen Dank und meine Anerkennung für ihre Lei⸗ ſtungen ausgeſprochen. Der deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt, der in der SA marſchiert, iſt längſt— das muß einmal wieder mit aller Deutlichkeit geſagt werden— über den bürger⸗ lichen Pflichtbegriff, hinter dem das„ich muß“ ſteht, hinausgewachſen zu dem hehren Gefühl ſoldatiſcher Pflichtauffaſſung, das in der abſolu⸗ ten Freiwilligkeit gipfelt, im„ich willl“ Sein Leben iſt keine hohle Phraſe, keine Formſache, die man mit Kniggeſchen Ratſchlägen zu einer für ſich und die Umwelt erträglichen Angelegenheit ab⸗ zurunden vermag. SA⸗Mann ſein iſt mehr, weit mehr! Und darum kann nicht jeder SA⸗Mann ſein, denn nur der Kern eines Volkes gehört zu den Kämpfernaturen. Kein äußerer Zwang, kein Befehl hält die Män⸗ ner in den Reihen der SA, kein Geſetz des Staates ſchreibt ihren Einſatz und ihr Opfer vor, niemand veranlaßt ſie, die tagsüber im Beruf ſtehen und dort ihre meiſt ſchwere Arbeit tun, mit äußeren Macht⸗ mitteln noch mehr zu tun, ſich in Reih und Glied zu ſtellen, ſich unterzuoroͤnen, Diſziplin zu üben und zu marſchieren. Der SͤA⸗Mann iſt im Leben des dentſchen Volkes zu einem nicht wegzudenkenden Fal⸗ tor, zu einer Selbſtverſtändlichkeit geworden. Dieſen Männern gilt mein Dank, meine Anerken⸗ fung. Dem Beſiegten im Wettkampf ebenſo wie bem Sieger. Das iſt das Entſcheidende: nicht wenige in Spitzen⸗ rm, ſondern möglichſt alle in möglichſt hoher urchſchnittsleiſtung. In ihr hat die Spitzenleiſtung, dex Rekord, nur als Schrittmacher für einen immer beſſer werdenden Durchſchnitt einen Sinn. Nur ſo ffen wir den notwendigen Kern wehrwilliger und wehrfähiger Männer, die bereit und verpflichtet ſind, ihr Können und Wiſſen, ihren Glauben und ihren Geiſt in das Volk hineinzutragen. Haben wir nicht als politiſche Soldaten des Füh⸗ rers und ſeiner Idee die an uns ſelbſt vollzogene weltanſchauliche Arbeit über uns hinauswachſen laſſen aus der damals kleinen Gemeinſchäft der SA in die große Gemeinſchaft des Volkes und ſo den Bo⸗ den bereitet für ein nationalſozialiſtiſches Reich? Eben weil wir mit eiſerner Konſequenz und unbän⸗ digem Willen an uns ſelbſt gearbeitet und mit den Früchten unſerer Arbeit und unſerer Erkenntniſſe den Gegner bekehrt und den Lauen geweckt haben. Wer von beiden im Grunde ſeines Weſens Kämpfer war, fand dann wohl auch den Weg in die Reihen der Sturmabteilungen. Ich weiß auch, daß uns manche von denen, die uns früher ſchon verlachten, auch heute nicht verſtehen werden. So war es doch: Auf der einen Seite ganze Kerle, die nur ihren Dienſt kannten und Einſatz und Opfer an Zeit, an Gut und Blut. Auf der an⸗ deren Seite die, die uns verlachten und verſpotteten: Lebegreiſe, die ihre Freizeit in Bars totſchlagen und auf Spaziergängen mit ihren breiten Charleſton⸗ Hoſen die Erde abfegten. Auf der einen Seite lange Kommißſtieſel, die mit hartem Tritt für ein neues Deutſchland marſchierten, auf der anderen Seite Tanafünglinge mit Künſtlerlocken und unheimlichem Parfümkonſum. So war es und ſo iſt es zum Teil auch heute noch. Deshalb bleibt auch unſer Kampf derſelbe. Mögen die anderen lachen und ſpotten, mögen ſie uns verlachen und verſpotten, wir wiſſen, warum wir leben. Wir wollen nicht ohne Inhali— ohne Idee und ohne Kampf— durchs Leben tänzeln und dann ſpäter langſam aber ſicher verſpießern. Wir SA⸗Männer wollen als Kerle leben, als Kerle kämpfen und als Kerle ſterben in dem Be⸗ wußtſein, unſer Letztes zu tun und unſer Letztes hingegeben zu haben für Führer und Volk. So ergänzt ſich der Kampf der Sturmabteilungen mit der Arbeit unſerer ſtolzen nationalſozialiſtiſchen Wehrmacht. Wir ſchaffen als weltanſchauliche Grund⸗ lage den Wehrwillen und mit der körperlichen Er⸗ tüchtigung die Wehrkraft. Die Wehrmacht krönt dieſe Begriffe durch das Wehrkönnen, die Wehrkunſt. Damit ſetzt die Arbeit der Sturmabteilungen und die der Wehrmacht in engſter Wechſelwirkung den Schlußſtein in der Erziehung des deutſchen Mannes: ſie ſchafft tiefen Glauben— ſtahlharte Körper, Ein⸗ ſatzbereitſchaft— Einſatzfähigkeit. Brigaden die Verbindung hergeſtellt mit den an der Straße Burgos—Santander operierenden Legio⸗ närstruppen. Die letzteren hatten ebenſo wie die öſtlich von ihnen bei Villacarriedo operierenden Streitkräfte bereits bis zum frühen Nachmittag Er⸗ folge zu verzeichnen. Sie beherrſchen die von Villa⸗ carriedo in noroͤweſtlicher Richtung nach Aes(Ort an der Straße Burgos—Santander) führende Straße und verhindern den Abzug bolſchewiſtiſcher Horden, die in dieſem Abſchnitt eingekreiſt worden ſind. Vega de Carriedo iſt beſetzt worden. Im Abſchnitt Valmaſeda beherrſchen die Natio⸗ nalen jetzt das geſamte Mena⸗Tal, nachdem ſie u. a. Villanueva, Barroſa und Iruz beſetzten. Hierdurch iſt die Straße Bilbao— Burgos voll⸗ fkommenfrei geword 25 was für den nationa⸗ le 2 G2 bnerkehr von Bedeutung iſt, Die Ngtio⸗ E5 en ibren Bormakſt in Wiinän n 5 den, wichtigen Verkehrsknotenpunkt Ramales de la BVickoria entfernt ſind. Der Völkerbund ſoll heljen dub. Genf, 23. Auguſt. Unm die Weltöffentlichkeit von den ſtändigen ver⸗ brecheriſchen Uebergriffen bolſchewiſtiſcher Luft⸗ und Seepiraten im Mittelmeer abzulenken, verſuchen die Valencia⸗Bolſchewiſten die Sachlage völlig auf den Kopf zu ſtellen und dabei wieder einmal den Völker⸗ bund für ihre Zwecke einzuſpannen. In einer„Note“ des Valencia⸗„Außenminiſters“ Giral an den Gene⸗ ralſekretär wird die dreiſte Forderung erhoben, daß ſich der Völkerbundsrat mit der„außerordentlich ernſten Lage befaſſe, die durch die wiederholten ver⸗ brecheriſchen Angriffe italieniſcher See⸗ ſtreitkräfte auf ſpaniſche Handels⸗ ſchiffe entſtanden ſei.“() Der Ratspräſident möge entſcheiden,„ob es angebracht ſei, den Rat ſofort zu einer außerordentlichen Tagung einzuberufen.“ And das nennt ſich Nichteinmiſchung“! 5 anb. Preßburg, 23. Auguſt. Die Kaſchauer Staatsbahndirektion gab mit dem Datum vom 16. Auguſt an die ihr unterſtellten Dienſtſtellen ein Rundſchreiben heraus, durch das die Eiſenbahnangeſtellten zu„freiwilligen Spenden“ für die ſpaniſchen Bolſchewiſten aufgefordert werden. Das Rundſchreiben beginnt unverblümt mit den Worten: Der Hilſsausſchuß für das„demokratiſche“ Spanien bittet uns um eine finanzielle Unterſtützung, damit wir die angefangene„Hilfsaktion“ in Spanien nicht nur erhalten, ſondern auch verbreiten helſen(h. Der„Slovak“, das Blatt der ſlowakiſchen autono⸗ miſtiſchen Volkspartei Paters Hlinkas, verweiſt dazu auf den Konflikt Tſchechoſlowakei⸗Portugal und ſchreibt, daß aus einer ſolchen Aktion, die hier von der ſtaatlichen tſchechoſlowakiſchen Eiſenbahndirek⸗ tion unterſtützt und durchgeführt wird, dem Staat nur Schaden erwachſen könne. Der Hilſsausſchuß für das bolſchewiſtiſche Spanien ſei nichts anderes als die Prager Filiale der Komintern mit jüdiſch⸗bol⸗ ſchewiſtiſchen Interlektuellen an der Spitze. Exploſion im Pulverlager 12 Tote unter der Löſchmannſchaft dub. Celle, 23. Auguſt. In der Nähe von Unterlueß ereignete ſich am Montagmittag aus bisher noch unbekannter Urſache in einem Pulverlager eine kleine Detonation. Die angrenzenden Werkſtätten wurden darauf umgehend geräumt. Während der Löſcharbeiten der ſofort ein⸗ geſetzten Werksfeuerwehr erfolgte eine zweite Explo⸗ ſion, die unter der Löſchmannſchaft zwölf Todesopfer forderte. Außerdem trugen 67 Arbeiter Verletzungen davon, die glück⸗ licherweiſe meiſt leichter Natur ſind. Ein Ange⸗ höriger der Werksfeuerwehr wird noch vermißt. Der Sachſchaden iſt, ſoweit bisher zu überſehen, nicht er⸗ heblich. Mit den Aufräumungsarbeiten wurde be⸗ reits begonnen. Schiffe haben, im Bau. England folge dem italieni⸗ Abkommen zuſtehenden Recht auf Großkampfſchiffbau in einer Geſamthöhe von 70 000 Tonnen erſt Gebrauch gemacht habe, nachdem ihr die Bautätigkeit der ande⸗ ren Seemächte keine andere Möglichkeit gelaſſen hätte. ———— Himmler und Buch ſprechen zu den Auslands⸗ deutſchen. Im Rahmen der von der Auslandsorga⸗ niſation der NSDAP veranſtalteten 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen, die vom 28. Auguſt bis 5. September in Stuttgart abgehalten wird, werden am Mittwoch, dem 1, September, der Reichsführer SqS und Chef der deutſchen Polizei Himmler und der Oberſte Parteirichter der NSDAP, Reichsleiter Buch, vor den führenden Männern des Auslands⸗ deutſchtums ſprechen. Hilferuf eines engliſchen Dampfers: „Wir werden bombardiert!“ Salamanta ſtellt empört ueuen Mißbrauch der nationalſpaniſchen Abzeichen feſt Wieder unter falſcher Flagge! dnb. Salamanca, 23. Auguſt. Die hier ſoeben durch einen aufgefangenen Funk⸗ ſpruch bekanntgewordene Bombardierung des eng⸗ liſchen Dampfers„Naomi Julia“ auf der Höhe von Korſika hat in nationalſpaniſchen Kreiſen außer⸗ ordentliche Empörung ausgelöſt. Man weiſt darauf hin, daß, wie in den früheren Fällen, ſich nationalſpaniſche Flugzeuge überhaupt nicht auf See befunden haben und noch niemals nationalſpaniſche Flugzeuge in die Nähe der Inſel Korſika geflogen ſind, an der auch keine der nach Spanien führenden Dampferlinien vorbeiführt. Die Tatſache, oͤaß nach Meldungen des Schiffs⸗ kapitäns die Flugzeuge nationalſpaniſche Er⸗ kennungszeichen getragen hätten, wird zum Anlaß genommen, darauf hinzuweiſen, daß es ſich ohne Zweifel um einen neuen Verſuch der Spanien⸗ bolſchewiſten handelt, unter falſcher Flagge Zwiſchen⸗ fälle zwiſchen England und der Franco⸗Regierung hervorzurufen und damit die engliſche Regierung zu irgendeinem Eingreifen gegen die ſpaniſche National⸗ regierung zu bringen. Nachdem die bisherigen Ver⸗ ſuche der Valencia⸗Bolſchewiſten auf dem gleichen Ge⸗ biete geſcheitert ſeien, beſitze man, ſo wird betont, auf bolſchewiſtiſcher Seite die Frechheit, erneut mit den⸗ ſelben Mitteln den gleichen Verſuch zu wiederholen. Man habe dabei nur überſehen, daß, wie geſagt, Kor⸗ ſika außerhalb der ſpaniſchen Dampferlinien liegt und daß weiterhin Barcelona der nächſte ſpaniſche Flug⸗ hafen ſei, woher die beiden Flugzeuge wahrſcheinlich gekommen ſind. Im Zuſammenhang damit wird an die von der ſpaniſchen Nationalregierung wiedergegebenen Aus⸗ ſagen ſowjetruſſiſcher Gefangener erinnert, nach denen in Murecia und Cartagena Flugſtützpunkte beſt ehen, die über Flugzeuge mit nationalſpaniſchen Erken⸗ nungszeichen verfügen, und deren ausdrückliche Auf⸗ gabe es iſt, unter falſcher Flagge Zwiſchenfälle hervor⸗ zurufen, die man dann der nationalſpaniſchen Regie⸗ rung gur Kaſt legen kann. fort, von dem ſie nur noch 6 Kilometer 19899 117998 Der Dank an die SA Tagesbefehl des Stabschefs Lutze anb. München, 23. Auguſt. Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz bringt folgenden Tagesbefehl des Stabschefs nach Abſchluß der Reichswettkämpfe der SA im Reichs⸗ ſportfeld zu Berlin. „S A⸗Führer und SA⸗Männerl In Verfolg der Verfügung des Führers vom 27. November 1936 an die SA,„Träger in Vorbereitung und Durchführung der Nationalſozialiſtiſchen Kampf⸗ ſpiele zu ſein“, wurde unverzüglich dieſe Aufgabe auf breiteſter Grundlage in Angriff genommen. Wenn es trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit ge⸗ lungen iſt, Ausſcheidungswettkämpfe bei den Stür⸗ men, Standarten und Gruppen bis zu den Reichs⸗ wettkämpfen auf dem Reichsſportfeld in Berkin durchzuführen, ſo iſt dieſes dem Einſatz jedes ein⸗ zelnen zu verdanken. Die erſten Reichswettkämpfe oͤer SͤA ſind weit über den Rahmen einer bloßen Ausſcheidung hinausgegangen und zur Leiſtungs⸗ ſchau der Millionenorganiſation der SA geworden, die nunmehr in Nürnberg bei den NS⸗Kampfſpielen ihren höchſten Ausdruck finden ſoll. Für den bisherigen Einſatz und die dabei gezeig⸗ ten Leiſtungen ſpreche ich der geſamten Sa vom letzten SͤäA⸗Mann bis zum letzten Ausſcheidungs⸗ kämpfer in Berlin meine ganz beſondere Anerken⸗ nung aus. Ich bin dabei überzeugt, daß dieſe An⸗ erkennung den Siegern von Berlin eine neue Ver⸗ pflichtung ſein wird im Einſatz bei den NS⸗Kampf⸗ ſpielen in Nürnberg, und jedem SA⸗Mann zugleich ein neuer Anſporn für die weitere Arbeit an der vom Führer geſtellten Aufgabe. Ich weiß, wie ſchwer es für den einzelnen war, die perſönlichen und ſachlichen Opfer zu bringen, um an den Tagen in Berlin teilnehmen zu können. Ich weiß aber auch, daß die freiwilligen Opfer an Zeit und Geld in dem Bewußtſein gebracht worden ſind, durch die SA der Gemeinſchaft des Volkes zu dienen. Darüber hinaus haben die Reichswettkämpfe mit dem Führerappell dazu beigetragen, die Kamerad⸗ ſchaft und innere Geſchloſſenheit dez Führerkorps der SͤA in weitgehendſtem Maße zu feſtigen und zu för⸗ dern und für den kämpferiſchen Einſatz der geſamten SͤA die bisherige geſchaffene Grundlage zu erweitern. Ich ordne öaher an, daß die Reichswett⸗ kämpfe der SA alljährlich ſtattfin den, als Generalappell für die NS⸗Kampfſpiele in Nürn⸗ berg und als Ausoͤruck eines neuen, der SͤA eigenen Geſtaltungswillens zur Hebung der Wehrkraft und Stärkung des Wehrwillens durch den SA⸗Sport.“ Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart Handelsteil: Dr. Fri Bode-Lokaler Teil: Dr Fritz hammes⸗Svort: i. V. C. W. Fenn 44 Südweſtdeutſche Umſchau: i. V. Richard Schönfelder Gericht: i. B. Dr. F.— Bilderdienſt: C. W. Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Georg Kling, ſämtlich iu Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937. Mittagauflage der Ausgabe Au, Ausgabe B über 21000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 29500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporte 9 5 7. ——— Neue Maunheimer Zeitung 7 Wittag⸗Ausgabe 8—— Die Siadiseiie Mannheim, 24. Auguſt. Mäochen über Bord gefallen und ertrunken Am Samstagnachmittag ereignete ſich, zunächſt von niemand bemerkt, auf dem Rhein ein Unfall, der ein Menſchenleben forderte. Auf dem Motorſchiff„Rhe⸗ nus 28“, das von Mannheim kommend rheinaufwärts fuhr, befand ſich bei der Kapitänsfamilie die in Mann⸗ heim wohnende 15 Jahre alte Anna Ebel, die das Opfer des Unfalls geworden iſt. Der Kapitän des Schiffes ſagte aus, daß ſich das Mädchen um 12 Uhr noch in der Schiffsküche befunden habe und mit Ge⸗ ſchirrabwaſchen beſchäftigt geweſen ſei. Es habe dabei Waſſer mit dem Schöpfeimer aus dem Rhein holen wollen. Als der Kapitän, der zwiſchenzeitlich im Ma⸗ ſchinenraum weilte, wieder zurückkam, war das Mäd⸗ chen verſchwunden. Man nimmt allgemein an, daß das Mädchen beim Waſſerholen über Bord ge⸗ fallen und ertrunken iſt. Das Schiff, das den Un⸗ fall bei Kilometer 152 bemerkt hatte, drehte ſofort, um den Rhein abzuſuchen. Alle zu Tal fahrenden Schiffe konnten über den Verbleib des Kindes kein Auskunft geben. Seckenheim bekommt ein Gefallenen⸗Ehrenmal Zu ihrer Hauptverſammlung fanden ſich die Mit⸗ glieder der Kameradſchaft ehemaliger Soldaten Mannheim⸗Seckenheim zuſammen. In ſeiner einleitenden Anſprache gedachte Kamerad⸗ ſchaftsführer Treiber der im vergangenen Jahre verſtorbenen Kameraden, zu deren Ehre ſich die Ver⸗ ſammlung im ſtillen Gedenken erhob. Sowohl der Tätigkeitsbericht, erſtattet von Schriftführer Möll, als auch der Kaſſenbericht fanden Anerkennung und Zuſtimmung. Im Mittelpunkt der Tagesordnung ſtand die Denkmalsfrage. Bekanntlich iſt — ſchon ſeit Fahren die Errichtung eines würdigen Denkmales für die zum Schutze der Heimat gefal⸗ lenen Helden geplant. Endlich ſcheinen nun alle Hinderniſſe ſoweit aus dem Wege geräumt zu ſein, daß die Verwirklichung des Planes in greifbare Nähe gerückt iſt. Zuſammen mit dem Kameraden Grieſer, der als Berater im Denkmalsausſchuß tätig iſt, Kameradſchaftsführer auch die Frage des Entwurſes und der künſtleriſchen Geſtaltung auseinander, wobei er ͤͤen Kameraden zahlreiche Skizzen und Entwürfe unterbreiten konnte. In der Ausſprache brachten ver⸗ ſckiedene Kameraden neue Anregungen vor, die alle darin gipfelten, daß ſchon in allernächſter Zeit mit dem Denkmalbau begonnen werden ſoll. Denn auch Seckenheim ehrt ſeine Heldenſöhne; und wenn dies bis heute noch nicht wie in anderen Orten in einem Denkmal Ausoruck gefunden hat, ſo lag das einzig und allein an den mannigfachen Widerſtänden, die nun nach langer Arbeit beſeitigt worden ſind. das Jiel des Riiſewerhee „Mutter und find“: ein fiarhes und gelundes deutſches Volk. *w Brieſſtempel für die Oberrheiniſche Induſtrie⸗ Ausſtellung. Die Reichspoſt gibt zur Oberrhei⸗ niſchen Induſtrie⸗Ausſtellung, die auf dem Ausſtel⸗ lungsgelände der Rhein⸗Neckar⸗Hallen, Mannheim, in der Zeit vom 4. bis 19. September dieſes Jahres ſtattfindet, einen beſonderen Poſtſtempel heraus, der für alle Briefſendungen, die über das Ausſtellungs⸗ poſtamt laufen, verwendet wird. Die Einmaligkeit dieſes Poſtſtempels wird bei jedem Sammler ſicherlich den Wunſch aufkommen laſſen, einen ſolchen Poſtſtempel zu beſitzen. ** Vorbildliche Wohnungsfürſorge der Reichs⸗ bahn. Die Reichsbahn iſt bemüht, ihren Bedienſteten geſunde, preiswerte und zu den Dienſt⸗ und Arbeits⸗ ſtellen günſtig gelegene Wohnungen zu verſchaffen. Als Ergebnis ihrer Fürſergetätigkeit ſtanden der Reichsbahn am 1. Januar 1937 insgeſamt 183 350 Wohnungen zur Veiſügung. Das bedeutet, daß ank beinahe jeden dritten ihrer Bedienſteten eine reichs⸗ bahneigene, von der Reichsbahn geförderte oder von ihren Eiſenbahner⸗Bauvereinen gebauten Wohnung entfällt. 5 Vor dem Mannheimer Schöffengericht Drr Fuß auf der Schweint Wauge Geriſſene Wiege-Manöver eines Viehhändlers im Schlachthof 1 Fahr Gefängnis als gerechte Sühne für den Betrug Jeder kennt das geflügelte Wort, wonach man bei gewiſſen Tätigkeiten„mit einem Fuß im Gefängnis“ ſtehe. Bei einem Angeklagten, der am Montag in einer Sonderſitzung des Mannheimer Schöffengerich⸗ tes auf der Anklagebank ſaß, traf das im wahrſten Sinne des Wortes zu. Der 1877 in Allmenrod ge⸗ borene Johannes Schnell hatte ſich wegen eines geriſſenen Betrugsmanövers zu verant⸗ worten. Johannes Schnell iſt ein Viehhändler und noch von dem üblen alten Schlag, der ſich die Ge⸗ ſchäftsmanieren der Viehjuden allzuſehr angeeignet hat. Seit einigen Jahren hat er allerdings das Ge⸗ ſchäft ſeinen Söhnen übertragen. Aber er bezieht noch laufend Vergütung, obwohl er behauptete, er hätte nichts mehr mit dem Geſchäft zu tun und habe alſo auch kein Intereſſe mehr an ihm. Zumindeſt hatte er aber durch die Vergütungen, die ſich in der Höhe nach den Viehverkäufen richteten, ein indirektes Intereſſe an einem möglichſt hohen Gewinn des Ge⸗ ſchäftes. Jährlich bezog er durchſchnittlich noch 4000 Mark, obwohl er ſie gar nicht notwendig gehabt hätte, denn er beſitzt ein landwirtſchaftliches Gut in Ober⸗ heſſen, das genügend zu ſeinem Lebensunterhalt ab⸗ wirft. Gegen dieſe Behauptung, er habe kein Inter⸗ eſſe am Geſchäft, ſpricht auch ſchon die Tatſache, daß er nur für ſich in Neuoſtheim eine Wohnung unterhielt und in viel ſtärkerem Maße noch, daß er beim Aufkauf von Schlachtvieh und beim Zuſammen⸗ ſtellen von größeren Sendungen tatkräftig mitwirkte. So hatte er auch bei der Zuſammenſtellung eines Schweineverſandes von 108 Schweinen von Oberſorg nach Mannheim mitgewirkt. Am 15. Mai 0.., alſo am Pfingſtſamstag, ging der Trans⸗ port am ſpäten Abend ab und war am Pfingſtſonntag hier angekommen. Inzwiſchen war auch ſchon Schnell mit einem Neffen, dem eigentlichen Leiter des Trans⸗ portes, im Auto in Mannheim angekommen und nahm die Tiere in Empfang. Da der hieſige Leiter des Geſchäftes, einer ſeiner Söhne, verreiſt war, übernahm Schnell ſelbſt die Oberauſſicht über die Ausladung und Ver⸗ wiegung der Tiere,— allerdings auf eine recht eigentümliche Art, wie die Metzger am Pfingſt⸗ dienstag, als ſie die Tiere zugeteilt bekamen, feſt⸗ ſtellen mußten. Schnell ließ alſo ausladen, die Tiere oroͤnungs⸗ gemäß numerieren, und dann bamen ſie noch am Pfingſtſonntagmorgen auf eine der großen Vieh⸗ waagen in unſerem Schlachthof. Schnell hatte feſtſtellen müſſen, daß auf der Fahrt zwei Tiere veren⸗ det waren und dies veranlaßte ihn zu einer Aeuße⸗ rung, die ihn ſpäter ſtark belaſten mußte. Er meinte nämlich zum Wiegemeiſter, er ſolle etwas„anſtändig“ wiegen, damit dafür ein Ausgleich geſchaffen würde. Worauf ihm natürlich der Wiegemeiſter zur Antwort gab, er ſolle ſich keine„Sorge“ machen, er werde un⸗ bedingt einwandfrei und richtig wiegen. Ueber die Feiertage bekamen die Tiere, die nach dem Wiegen in Buchten gebracht worden waren, ihr ſo⸗ genanntes Erhaltungsfutter und kamen nun am Pfingſtöienstagmorgen, am 18. Mai, zur Verteilung an die Metzger, denen auf Grund des am Sonntag feſtgeſtellten Gewichtes die Rechnung geſchrieben wurde. Die Metzger, als Fachleute, betrachteten aber ver⸗ wundert ihre Tiere, denn immerhin ſehen ſie doch, ob ein Tier einen halben Zentner mehr oder weniger hat, zumal wenn ein ganzes Schwein ſo durchſchnitt⸗ lich zwei Zentner wiegt. Ihre Empörung, in der ſie ſich ſofort an die Straſverfolgungsbehörde wandten, da hier offenſichtlich etwas nicht in Oroͤnung ſein konnte, iſt verſtändlich. Tatſächlich ergab die Nach⸗ wiegung von 38 Schweinen, die noch im Schlacht⸗ hof waren, die anderen waren ſchon abgefahren wor⸗ den, daß 0 Gewichtsunterſchiede von 10 bis 25 Kllogramm beſtanden. Auf Grund der Sachverſtändigengutachten, die nach dieſen Feſtſtellungen eingeholt wurden, ergab ſich aber, daß ſelbſt unter den ungünſtigſten Umſtän⸗ den höchſtfalls ein Gewichtsſchwund von 6 bis 8 Kilogramm vorkommen könnte. Die Tiere hatten ihr ordnungsgemäßes Futter erhalten, waren auch vor der Abfahrt nochmals gefüttert wor⸗ den. Nur ein willkürlicher Eingriff in die Verwie⸗ gung konnte zu dieſem Ergebnis führen. Es blieb alſo kein anderer Schluß, als daß ein Beteiligter, der an dem Wiegeergebnis Intereſſe hatte, dieſes un⸗ rechtmäßig beeinflußt hatte, denn auch die Waage wurde in Ordnung befunden. Die gründliche Vernehmung der Beteiligten ergab nun, daß der Wiegemeiſter ſelbſt auf keinen Fall in Frage kam, auch konnte er, der in einem abgeſonderten Häuschen ſaß, die anderen Be⸗ teiligten nicht beobachten. Es ergab ſich nun, daß ganz gegen die Gewohnheit des Sohnes von Schnell, der es von jeher ablehnte, ſich während der Ver⸗ wiegung in der nächſten Nähe der Waage aufzuhal⸗ ten, um nur keinen Verdacht aufkommen zu laſſen, der Vater Schnell bei dex Verwiegung regen „Anteil“ genommen hatte. Er hatte die Türe zu den Schweinen geöffnet und ſie gezeichnet, obwohl dazu ein anderer Mann da war, ſo daß er alſo bei der Verwiegung nicht notwendig war. Es wurde aber auch weiterhin feſt⸗ geſtellt, daß die Waage ſchon durch leichtes Aufſtützen eines Stockes 25 bis 30 Kilogramm mehr anzeigte, und daß ſogar ein leichtes Aufſetzen des Fußes genügt, um dies zu erreichen. Da nun der alte Schnell ſich dauernd an der Waage zu ſchaf⸗ fen machte, man ſeine Füße aber wohl nicht beob⸗ achtete, und da er auch der einzige war, der ein Intereſſe am höheren Ergebnis hatte, ſo konnte mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrſcheinlichkeit be⸗ hauptet werden, daß er das Betrugsmanöver mit den Füßen ausgeführt hatte. Seine ſämtlichen Ausflüchte, und es waren nicht wenige, die dem Gericht reichlich zu ſchaffen machten, konnten ihn nach dieſer eingehenden Be⸗ weisaufnahme nicht entlaſten. Nach den tier⸗ ärztlichen und techniſchen Unterſuchungen der Tiere und der Waage und aller etwa möglichen Fehler⸗ quellen war ſeine Schuld offenbar. Der Schaden, den er damit den Metzgern zugefügt hat, iſt ganz er⸗ heblich. Gerade bei der heutigen notwendigen Schweineverteilung, wo jeder auf ſeine Zuteilung angewieſen iſt, muß der Grundſatz von Treu und Glauben beim Viehhändler wie beim Metzger oberſtes Geſetz ſein, und auch die nachträgliche Scha⸗ densvergütung war für die Metzger keine volle Ent⸗ ſchädigung, denn den entgangenen Verkaufsgewinn bekamen ſie dadurch nicht. Dieſer Betrug war alſo als beſonders ſchwer zu betrachten. In ſeinem Charakter war der An⸗ geklagte auch ſchon durch ſeine elf Vorſtrafen charakteriſiert, die, hälftig wegen Roheitsdelikten und wegen Wuchers und anderer gewinnſüchti⸗ ger Vergehen, ausgeſprochen werden mußten. Das Gericht erkannte daher auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr und verzichtete auf die An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft, da der Angeklagte bis zum Schluß hartnäckig leugnete und dem Ermitt⸗ lungsverfahren außerordentliche Schwierigkeiten be⸗ reitete. b legte der Er woar Faull 391 Auch Ihnen wird die„Astro“ helfen. Sie schmeckt so qut, daß man kœum glcuben will, sie sei nikotincrm. Dabei ist ein Nikotingehalt von weniger qls 1½ beglaubigt. Die„Astra“ ist eine echie Kyvriczi, vollmundig im Aroma und von hoher Bekömmlichkeit. Ihre Nikotincrmut ist eine Sewachsene Eigenschaft der Tabakblätter, die zu ihrer FHerstellung Verwendung finden. Kein künsflicher Nikotin- entzug, keine chemische Behandlung. Darum: Für aglle Fälle— Astral KVRIA2Z!1 Stua MIT UNO OHNF MUNOSTOCE Reich an Aroma— Arm an Nikotin Nummer 387 4. Seite/ Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 24. Auguſt 1937 NSDAD-Riiiieilungen Aus parielamtlichen Behanntmachungan enmommen Anordnung der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die beantragten Mitgliedsbücher für die Parteigenoſſen mit den Anfangsbuchſtaben Wbis Z ſind umgehend auf der Kreisleitung, Zimmer 10, abzuholen. Kreiskartei. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“, September⸗Auflage, liegt zum Ab⸗ bolen bereit. Die Abrechnung der Monate bis Juli 1937 einſchließlich muß jetzt umgehend vorgenommen werden. Ortsgruppen der NS DAP Feudenheim Oſt und Weſt. 24. 8. 21 Uhr, im„Alten Schützenhaus“ wichtige Beſprechung aller Politiſchen Leiter. Marſchteilnehmer für Nürnberg mit vorſchriftsmäßig ge⸗ packtem Torniſter. Liederbücher mitbringen. Neueichwald. 24. 8. Das Schulungsmaterial für Monat Auguſt liegt zum Abholen bereit. Dasſelbe muß ſofort auf der Geſchäftsſtelle abgeholt werden. Seckenheim. 24.., 20.30 Uhr, Zellenleiterbeſprechung auf der Geſchäftsſtelle. Bann 171, Sozialſtelle. 24. 8. Unterbannſoziakreferenten, 19.30 Uhr im Zimmer 71 des Schlageterhauſes Beſprechung. Monatsappell am W. 8. fällt aus. Streifendienſt Bann 171. Die Streifengefolgſchaft tritt am 25. 8. pünktlich 20.15 Uhr auf dem Marktplatz Stadt) in Sommeruniform an. DM Mädelgruppe 5/171 Oſtſtadt. Alle Mädel, welche am .—5. 9. 37 mit auf Fahrt gehen wollen, kommen am 26.., 20 Uhr, ins Heim, Beethovenſtraße. Schreibzeug mit⸗ bringen. NS⸗Frauenſchaft Lindenhof. 24.., 20 Uhr, Zellen⸗ und Blockwalterinnen⸗ Beſprechung im Heim, anſchließend Singen. Achtung, Preſſewartinnen: 27.., 20 Uhr, Beſprechung in L 9, 7. Erſcheinen iſt Pflicht. DAc Kreiswaltung Betr.: Betriebsobmänner der am Leiſtungskampf be⸗ teiligten Betriebe. Die Trausparente„Wir marſchieren mit, unſer Betrieb ſteht im Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe“, ſind eingetroffen und können ab ſofort auf der Kreiswaltung, Zimmer 10, gegen Barzahluna in Empfang genommen werden. Am heutigen Dienstag, 24.., findet um 20 Uhr im Nebenzimmer des Hauſes der Deutſchen Arbeit eine Zu⸗ ſammenkunft ſämtlicher Betriebsobmänner und Fachſchafts⸗ walter der KBo„Druck und Papier“ ſtatt, in der ſie. unter allen Umſtänden erſcheinen müſſen. Ortswaltung der DAð Deutſches Eck. Am 27.., 20 Uhr, iſt im Lokal„Fried⸗ richshof“, S 2, 1, eine Sitzung, wozu alle Betriebsobmän⸗ ner und Straßenzellenwalter zu erſcheinen haben. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 25.., 18 Uthr, Sitzung der Betriebs⸗ obmänner und des Stabes der Ortswaltung Karl⸗Ludwig⸗ Straße 7. Erſcheinen iſt Pflicht. —* Dienstag, 24. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Pfälzer Wald und Wein⸗ ſtraße. Köln⸗Düſſeldorſer Rheinfahrten: Am Mittwoch: 7 Uhr Speyer— Ger⸗ mersheim— Karlsruhe und zu⸗ rück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab. Pa⸗ radeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldparkreſtaurant. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Bildniſſe deutſcher Männer.— Goldſchmiedekunſt— Liebesringe. Theatermuſenm, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſeverein, L I, 1: Geöffnet von 10 bis 13 Stäbei che Schlohbüch rel: A sleih 11 bis 18 und 17 tädtiſche 0 ſerei: Ausleihe von i bis Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.90 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Sieben Ohrfeigen“.— Alhambra:„Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“.— Gloria und Palaſt: „Kampf um Indien“.— Scala:„Mädchen in Weiß“.— Capitol:„SOs— Fünflinge“. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 343 21. September⸗Veranſtaltungen Auch im nächſten Monat wird das Schloß noch ein⸗ mal im Mittelpunkt einer großen Veranſtaltung ſtehen und zwar der letzten diesjährigen Schloß⸗ beleuchtung. Zuſammen mit der Brückenbeleuch⸗ tung und Feuerwerk wird die Stadt an dieſem Abend— am 4. September— Einheimiſchen wie Gäſten wieder ein prächtiges Schauſpiel bieten.— Im Kurpfältziſchen Muſeum laden auch im September die Sammlungen und Sonderausſtellung „Heidelberg und die Angelſachſen“ zum Beſuch ein. Dort findet auch eine auf den 11. September feſtge⸗ ſetzte Hausmuſik ſtatt die Beelhoven gewidmet iſt.— Das Städtiſche Theater beginnt am 15. Sep⸗ tember ſeine Winterſpielzeit. Augefahren und verletzt. Auf der Reichsautobahn⸗ ſtrecke HeidelbergMannheim wurde am Sonntag ein Kraftradfahrer, der die Aenderung ſeiner Fahrt⸗ richtung nicht rechtzeitig zu erkennen gab, von einem ihn überholenden Perſonenkraftwagen angefahren. Er und ſein Soziusfahrer erlitten Hautabſchürfungen und Prellungen an beiden Beinen. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Kraftradfahrer fährt auf Lokomotive. Am Mon⸗ tagvormittag fuhr ein Kraftradfahrer bei dem unbe⸗ ſchrankten Bahnübergang an der Schützenſtraße im Pfaffengrund auf die Lokomotive eines in Richtung Schwetzingen ſahrenden Perſonenzuges auf. Der Kraftradfahrer, der einen komplizierten Oberſchen⸗ kelbruch ſowie ſchwere Verletzungen im Geſicht erlitt, wurde in die Klinik gebracht. Das Kraftrad wurde ſtark beſchädigt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. In den Kinos neues Programm. Blick auf Ludwigshafen Krieger⸗ und Militär⸗Kameradſchaft Die Ergebniſſe des Preisſchießens Mehr als 80 Kameraden der Krieger⸗ und Mili⸗ tär⸗Kameradſchaft Ludwigshaſen beteiligten ſich an dieſem Wochenende am diesjährigen Preis⸗ Schießen auf dem Kyffhäuſer⸗Schießplatz hinter der Gartenſtadt. Kreis⸗Schießwart Wirth leitete auch diesmal umſichtig die Veranſtaltung, die recht anſehnliche Leiſtungen zutage förderte. In zwei Al⸗ tersklaſſen wurde zum Schießen angetreten: Klaſſe 1 unter 50 Jahren, Klaſſe 2 darüber. Kamerad⸗ ſchaftsführer Kuhn dankte am Sonntagabend bei Beendigung des Schießens allen Teilnehmern für die tätige Pflege wehrſportlichen Geiſtes. In Klaſſe 1 wurde erſter Sieger Kreis⸗Schießwart Wirth mit 60 Ringen, 2. Kamerad Emil Matheis mit 58 Ringen, 3. Kamerad Ludwig Müller mit 57 Ringen; 4. Kamerad Gallenſtein mit 57 Ringen; 5. Kamerad Franz Fuchs mit ebenfalls 57 Ringen und 6. Kame⸗ rad Jakob Hauptmann mit 56 Ringen. Ehren⸗ ſcheiben ſchoſſen die Kameraden Wirth, Haupt⸗ mann, Gallenſtein und Geiß. In Klaſſe 2 wurde 1. Kamerad Konrad mit 56 Ringen; 2. Kamerad Theo Vogel mit 55 Ringen; 3. Kamerad Eugen Kuhn mit 52 Ringen; 4. Kamerad Friedrich Brunck mit 50 Ringen und 5. Kamerad Valentin Walter mit 48 Ringen. Kamerad Emit Matheis errang den Kayſing⸗Wanderpreis. 35 Jahre„Rheinſchanze“ Das 35jährige Jubelfeſt der Ludwigshafener Kar⸗ nevals⸗Geſellſchaft„Rheinſchanze“ wird im kommen⸗ den Winter ganz groß gefeiert. In der erſten vor⸗ bereitenden Sitzung bei Magin, Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Straße, gab Präſident Wilhelm Zickgraf die neue Zuſammenſtellung des Elferrates bekannt. Er ſelbſt iſt weiterhin Präſident, Willy Weber ſein Vertreter als Vizepräſident. Zeremonienmeiſter iſt Fritz Schumann. Den Elferrat im übrigen bilden Fritz Boos, Fritz Beyerle, Max Endemann, Georg Knauth, Leo Moſer, Ludwig Rebholz, Viktor Schmit⸗ ter, Auguſt Weihnacht und Philipp Wendland. Der alljährliche Familienausflug iſt für Sonn⸗ tag, 5. September, angeſetzt und wird mit Autobuſſen in den Odenwald führen. Abfahrt iſt morgens am Pfalzbau nach Weinheim, durchs Birkenauer Tal nach Stellenkandel, wo man mit der„Narhalla“ aus Worms, der Neuen Karnevalsgeſellſchaft aus Speyer, der„Klotzkrumbeer“ aus Rheingönheim, dem Kar⸗ nevalsverein Landau, dem„Feueriol, der Kar⸗ nevalsgeſellſchaft Lindenhof, dem Kar⸗ nevalverein 1911 aus Frankfurt a.., der Frieſen⸗ heimer„Eule“, dem Oggersheimer„Hans Warſch“ und dem Karnevalverein Altrip zuſammentreffen wird. In Waldmichelbach iſt gemeinſames Mittag⸗ eſſen im„Odenwald“. Abends verlebt man noch frohe Stunden bei Konzert und Tanz in Siedels⸗ brunn. Mit den befreundeten Karnevals⸗Geſell⸗ ſchaften will man bei dieſer Gelegenheit Fühlung nehmen über gewiſſe Richtlinien, Programm⸗Ge⸗ ſtaltung u. oͤgl. Teilnehmer⸗Karten für den Fa⸗ milienausflug in den Odenwald ſind bereits beim Präſidenten Zickgraf, in der Stammburg Magin, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße 10, und beim Kaſſierer Phi⸗ lipp Wendland, Mundenheimer Str. 236, zu haben. Die aufſchlußreiche Sitzung ſchloß Präſident Zickgraf mit einigen weiteren Vereinsmitteilungen. Perſonaländerungen. Bei der Polizeidirektion (Kriminalpolizeiſtelle) Ludwigshafen wurde Krimi⸗ naloberaſſiſtent Kettenring mit Wirkung vom 1. Auguſt zum Kriminalſekretär und Polizeimeiſter Bernd bei der Schutzpolizei Ludwigshafen mit Wirkung vom 1. September zum Polizeiobermeiſter ernannt.— Hauptlehrer Max Laubſcher wird auf ſeinen Antrag in unveränderter Dienſteseigenſchaft mit Wirkung vom 1. September an die Volksſchule in Augsburg verſetzt. 75. Geburtstag feierte geſtern in aller Rüſtig⸗ keit Peter Anton Wey, Frankenthaler Straße 70. Am ſelben Tag beging Frau Katharina Weber, Frieſenheim, Hintere Burgſtraße 3, ihr 74. Wiegen⸗ feſt. Die 68. Wiederkehr dieſes Tages feierte eben⸗ falls am Montag Georg Hannemann, Maxſtr. 52, ein erfolgreicher Liebhaber der Kleintierzucht. Den Geburtstagskindern herzlichen Glückwunſch! Einen Operettenabend bietet das Saarpfalz⸗ Orcheſter am Mittwoch im Hindenburgpark an Stelle der Veranſtaltung, die am Samstag vor 8 Tagen wegen ungünſtiger Witterung ausfallen mußte. Mit Orcheſter⸗Begleitung ſingt Wilhelmine Hoppe (Sopran) mehrere Operetten⸗Schlager. Eiferſuchtstat. Im Verlaufe einer Eiferſuchtsſzene brachte eine 30 Jahre alte, getrennt lebende Ehe⸗ frau ihrem Liebhaber in ihrer Wohnung in der Bismarckſtraße mit einem Küchenmeſſer einen Stich zwiſchen die dritte und vierte Rippe bei. Dabei Blick auf die Spargelſtaot Das Feſt der ſilbernen Hochzeit können am heu⸗ tigen Dienstag die Eheleute Rudolf Müller und Frau Julia, geb. Zeh, Scheffelſtraße, begehen. Dem Jubelpaar herzliche Glückwünſche! Das Standesamt Schwetzingen verzeichnete in der letzten Woche 3 Geburten, 6 Eheaufgebote, 4 Ehe⸗ ſchließungen und keine Sterbefälle. Der Obſt⸗ und Gartenbauverein Schwetzingen wird am Mittwoch, dem 8. September, einen Aus⸗ flLug zur Beſichtigung des Verſuchsgartens in Ladenburg und des Verſuchsweinbergs nach Schries⸗ heim unternehmen. Der Führerring des Vereins hat beſchloſſen, die Vermittlung von Pfropfreben an Vereinsmitglieder in die Wege zu leiten. Zuſammenſtoß, Auf der Straße nach Oftersheim iſt ein Radfahrer mit einem Leiterwagen zu⸗ ſammengeſtoßen und hat ſich dadurch er hebliche Verletzungen zugezogen. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. Peues aus Plankſtaöt M. Plankſtadt, 23. Auguſt. Wie den Vereinen und Verbänden mitgeteilt wurde, findet das Schie ßen auf den Silberſchild der Gemeinde am Sonntag, dem 19. September, ſtatt. Die Durchführung obliegt wiederum dem KRS. Die Vereine wollen umgehend die Mannſchaftsteilnehmer an den Führer des KKS melden. Für jede Mann⸗ ſchaft können 15 Schützen aufgeſtellt werden. Der KͤS ſelbſt beteiligt ſich am Schießen außer Kon⸗ kurrenz. Vom Reichsverband der deutſchen Pflanzenzucht⸗ betriebe wird mitgeteilt, daß eine Anzahl geeigneter Landwirts⸗ und Bauernſöhne mit Landwirtſchafts⸗ ſchulbildung und genügend praktiſcher Erfahrung für die Ausbildung zum Saatzuchttechniker ein⸗ geſtellt werden. Die Bewerber müſſen einen vier⸗ bis ſechsmonatigen Lehrgang mitmachen, wofür ihnen ein Unterſtützungszuſchuß gewährt wird. Nach Ab⸗ ſchluß des Lehrganges iſt mit ſofortiger Anſtellung zu rechnen. Weiter gibt der Bauernführer bekannt, daß landwirtſchaftliche Kleinbetriebe, welche Hoch⸗ zucht und anerkanntes Saatgut verwenden, einen an⸗ gemeſſenen Zuſchuß erhalten können. Desgleichen wird bei Anſchaffung einer Sämaſchine ein Zuſchuß von 25 v. H. gewährt. Auskunft erteilt der Orts⸗ bauernführer. Gegenwärtig werden hier frühere Ortsbrun⸗ nen, welche nach der Einführung der allgemeinen Trinkwaſſerverſorgung zugemauert wurden, wieder geöffnet. Dieſe früheren Tieſbrunnen ſollen als unterirdiſche Löſchwaſſerbehälter für die Feuerlöſch⸗ waſſerverſorgung zuſätzlich reſerviert bleiben, ſofern es an der Waſſerverſorgung durch irgendeinen Um⸗ ſtand mangeln ſollte. Der in der Ladenburger Straße vor dem Hauſe des Maurermeiſters Adam Schardt geöffnete Brunnen hat einen guten Waſſer⸗ ſtand. Es wird durch Einſatz von Pumpen nun ge⸗ prüft werden, inwieweit die Waſſerverhältniſſe für Feuerlöſchzwecke ausreichend ſind, Der Obſt⸗, Reb⸗ und Gartenbauverein hielt eine erweiterte Vorſtandsſitzung ab. Dabei wurde die Belieferung der Mitglieder mit billigem Kelter⸗ und Tafelobſt beraten. Es wird demnächſt bei allen Mitgliedern dieſerhalb vorgeſprochen wer⸗ den. Desgleichen können durch den Verein gute Sorten Obſtbäume und Beerenſträucher bezogen werden. Beſtellungen ſind beim Kaſſier L. Ahlheim aufzugeben. Der Verein wird eine Rückenſpritze an⸗ ſchaffen. Da viele Gartenbeſitzer dem Verein noch fernſtehen, ſoll eine intenſive Werbung ein⸗ geſetzt werden, wobei die Vorteile des Vereins auf⸗ gezeigt werden ſollen. * Brühl, 23. Aug. Um den Winterfuttervorrat einzuſparen, wird die Herbſtweide auf der ganzen Gemarkung zugelaſſen. Die Witterungs⸗ verhältniſſe laſſen eine Futterernte nach ͤem Oehmd⸗ ſchnitt erhoffen, doch kann dieſer nicht mehr einge⸗ erntet werden. * Ketſch, 23. Aug. Die Gemeinde errichtet zur Zeit für die Feuerlöſchpolizei eine Feuerwehr⸗ halle. Der Rohbau iſt bereits fertiggeſtellt. In Bälde wird die Halle 2 in Angriff genommen. Die private Bautätigkeit iſt ſehr rege. In dieſem Som⸗ mer konnte eine ſchöne Anzahl von Häuſern fertig⸗ geſtellt werden. * Oftersheim,. Aug. Es iſt nicht jedermann bekannt, daß in der Oftersheimer Gemarkung noch Hopfen gebaut werden. Früher wurde eine an⸗ ſehnliche Fläche angepflanzt, die im Laufe der Jahre faſt vollſtändig für den Früchteanbau verwendet wurde. Einige Landwirte haben jedoch noch Hopfen⸗ äcker. Gegenwärtig wird die Ernte durchgeführt. Durch die Marktregulierung wird dem Pflanzer ein anſehnlicher Preis gewährt, ſo daß der Hopfenbau ein gutes Geſchäft für die Landwirtſchaft be⸗ eutet, * Hockenheim, 23. Aug, Gegenwärtig wird die Hindenburg⸗Straße einer gründlichen Er⸗ neuerung unterzogen, und zwar wird zunächſt die alte aufgelöcherte Decke weggenommen und einge⸗ ſchlemmt. Die alte Straße hatte viele Schlaglöcher und war bei Regen und Glatteis gefährlich. Die Fertigſtellung der neuen Straße wird erſt im kom⸗ menden Frühjahr erfolgen.— In dieſem Jahre hat ſich eine auffallende Verunreinigung des Kraichbaches bemerkbar gemacht. Nun wird auf eine Fläche von rund 500 Meter der Bach von den Waſſerpflanzen geſäubert, um zu verhüten, daß ſich das Waſſer ſtaut.— Aus der Otto⸗Straße fuhr eine Radlerin in die Adolf⸗Hitler⸗Straße und geriet im Augenblick des Einbiegens gegen einen Per⸗ ſonenkraftwagen. Dabei erlitt das Mädchen Ver⸗ letzungen. Die Windſchutzſcheibe des Kraftwagens wurde zerſtört.— In einer hieſigen Gaſtwirtſchaft wurde die Abortanlage von bis jetzt unbekannten Tätern vollſtänöig zertrümmert. Der ge⸗ ſchädigte Gaſtwirt hat zur Ermittlung der Täter⸗ ſchaft eine Belohnung von 50 Mk. ausgeſetzt. * Neulußheim, 23. Aug. In den letzten Wochen wurde die Stätte, wo die Ortseinwohner zur letzten Ruhe gebettet werden, einer gründlichen Erneuerung unterzogen. Zu beiden Seiten des Eingangsweges wurde Blumenſchmuck angebracht. Als Repräſen⸗ tationsweg geleitet er die Beſucher in das Innere des Friedhofes und führt ſie geradewegs auf das ſchöne Kreuz zu, das bisher verdeckt war. Der Fried⸗ hofgärtner hat keine Mühe geſcheut, unter Mithilfe von Gemeindearbeitern Gräber und Wege in Ord⸗ nung zu bringen. Dabei wurden auch Gräber, um die ſich ſchon Jahre lang kein Menſch mehr küm⸗ merte, eingeebnet.— Auf dem Inſultheimer Hofgut brach infolge Kurzſchluß an einem Motor ein Brand aus. Der Brand war bald gelöſcht, doch hinterließ er einen beträchtlichen Schaden. 8 * wurde die Lunge verletzt. Der Geſtochene, der in Lebensgefahr ſchwebt, wurde ins Krankenhaus ein⸗ geliefert. Die Täterin wurde von der Polizei in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten, Lichtſpiele: Neue Spielfolgen. Was hören wir? Mittwoch, 25. Auguſt Reichsſender Stuttgart .00: Fröhliche Muſik.—.30: Muſik am Morgen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Aller⸗ lei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Singendes, klingendes Frankfurt.— 21.15: Nina Grieg. Hörfolge.— 22.00: Nach⸗ Offert- u. Paßbilcder nach Vorschrift m. 1 g pel versehen, in bester Austũk- rung, billigst, und in Kürzester Zeit lieferbar.— Postkarten und Familienbilder Sg68 L. 8. 2 Ameriean-Photo gegenüber Bezirksamt M im richten.— 22.30: Unterhaltung und Tanz.— 24.00: Nacht⸗ konzert. Franzöſiſche Muſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Deutſche Dichtung und Muſik.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.45: Ernte in Gefahr.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Lauter bunte Sachen.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Zeit⸗ genöſſiche Muſik.— 18.25: Der Dichter ſpricht: Fritz Helke. — 18.40: Leibesübungen in der SA.— 19.00: Singendes, klingendes Frankfurt.— 21.15: Von Hexen, Geiſtern, Spuk und Teufeln.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Unter⸗ haltung und Tanz. L Großſachſen, 22. Aug. Die Meiſterprü⸗ fung als Rangiermeiſter mit der Note„Gut“ be⸗ ſtand Wilhelm Stahl von hier. * Waldshut, 22. Aug. In dem Oekonomiegebäude des Landwirts Kaiſer in Happingen(Amt Säckingen) brach nachmittags Feuer aus. Der Eigentümer befand ſich zu dieſer Zeit mit ſeiner Familie auf dem Felde. Die Löſchverſuche der Orts⸗ wehr waren vergeblich, da in dieſem hochgelegenen Ortsteil nicht genügend Waſſer zur Bekämpfung zur Verfügung ſtand. Innerhalb kurzer Zeit brannte das Anweſen mit ſamt ſeiner reichen Ernte nieder. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. . 7057 S EE e fſaſnuomun Aurgeimdn —ammronun nbcumoen 8 Buuss cce fumncEr S5 Mec SHebe/ Rux VcM Oavuſentu moig ogegen Soruhregen Oteuer, Mbectcur X Schnée ſ. Schasenelbe Gebetèe mir — Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 24. Auguſt: Mit dem Abzug der feſtländiſchen Tiefdruckſtörungen nach dem Oſten hat ſich für uns Witterungsbeſſerung durch⸗ geſetzt, oͤie vorerſt auch erhalten bleibt. Vorausſage für Mittwoch, 25. Auguft Morgens vielſach dunſtig oder neblig, ſonſt wolkig bis heiter, trocken, Mittagstemperaturen um etwa 20 Grad, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 23. Auguſt + 20,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 24. Auguſt. 14,5 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 15,4 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 18,5 Grad Waſſer⸗ und + 17,5 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Vegelſ 20. 21.22. 28.24. Rhein-Begel 21. 22. 23. 24. Rheinfelden 2,702.642,.54.718.07I Kaub. 24024102, 956* 700 705 76 785 760 Köln.68178 190 280 „4„„ 9 5 5 2 Kiacen 3—— Mannheim 3,813,28 3,203,293,33 Mannheim 34193488.22 824 — nahm, und berechneten mit der Stoppuhr in der — Vom„Sportkuss“ zum„Vulkankuss“ Zex„Kußkcnig“ — Neuyork, im Auguſt. Haben Sie gewußt, daß in Hollywood ein Mann lebt, der rieſige Geſchäfte mit Lehrgängen für Filmküſſe macht? Haben Sie gewußt, daß der idegle Filmkuß auch von den größten Stars viele Stunden lang einſtudiert werden muß, bevor er „reif“ für die Kamera iſt? Der folgende Artikel gibt darüber Aufſchluß. Stundenlange Kouferenzen Zwei Köpfe nähern ſich langſam einander, Arme verſchlingen ſich, und ein männliches Geſicht beugt ſich über einen Mädchenkopf. Zwei Lippenpaare ver⸗ einigen ſich. Eine ſehr einfache Angelegenheit, wird man mei⸗ nen. Etwas, das man nicht zu erlernen braucht. Im Leben jedenfalls nicht. Aber— im Film iſt das etwas ganz anderes. Wer im Film einfach drauflos küſſen wollte, riefe leoͤiglich ſchallendes Gelächter hervor. Nichts iſt ſchwerer, als ein gutge⸗ Iungener Film kuß. Die Aufnahmen der Kußſzenen in Greta Gar⸗ bos letzter Film„Camilla“ bildeten eines der lang⸗ wierigen Kapitel der ganzen Produktion. Lange be⸗ vor die eigentlichen Aufnahmen erfolgten, wurden regelrechte Konferenzen darüber abgehalten, wie Greta Garbo küſſen ſollte. Ernſthafte Männer, denen nur die Vergrößerung ihres Bankkontos von In⸗ tereſſe erſcheint, zerbrachen ſich allen Ernſtes den Kopf darüber, welche Miene Greta Garbo aufzu⸗ ſetzen hatte, wenn Robert Taylor ſie in ſeine Arme Hand die Länge des Kuſſes, der auf keinen Fall die Dauer des in Amerika Schicklichen überſchreiten durfte. Alle Einzelheiten wurden zu Papier gebracht, und lange bevor ſich Robert Taylors Lippen denen Greta Garbos näherten, war jede Einzelheit des Mienenſpiels und des Augenausdrucks organiſato⸗ riſch feſtgelegt. Frauk Tuttle, die große Autorität In allen Filmen iſt das heute ſo. In Hollywood hat die Kußtechnik im Film längſt ihren anerkann⸗ ten Spezialiſten gefunden. Frank Tuttle iſt dort die größte Autorität auf dieſem Gebiet. Man nennt ihn den Kußkönig. Er verkauft ſein Wiſ⸗ ſen wie ein Schlächter ein Kotelett abſchneidet und den Preis dafür nennt. Er hat ſogar eine Art Leit⸗ faden des Küſſens im Film herausgegeben,„Küſſen iſt nicht ſo einſach wie es ausſieht“, heißt es darin. „Es hat ſeine eigene Technik, die nur durch ſorgfäl⸗ tigen Unterricht und lange Uebung erlernt werden kaun. Dabei ſpielt es keine Rolle, wie weit eine Pexſon auf dieſem Gebiet im Leben fortgeſchritten iſt, dieſe Erfahrungen beſitzen keinerlei Wert für die Kußtechnik im Film. Wenn wir ſie(nämlich die Schauſpieler) nach ihrer eigenen Art küſſen ließen, wäre das Ergebnis des Films wahrſcheinlich ein Chaos von häßlichen Nackenſtücken, Rieſenohren und Rieſennaſen und dazu einem Geräuſch, das eher zu einem Schlachtengemälde, als zu einer Liebesſzene paſſen würde.“ Greta Garbos„Traumkuß“ Ins einzelne übergehend hat Frank Tuttle eine Reihe von Standardküſſen aufgeſtellt, wie ſie je nach der Art des Films zur Verwendung kom⸗ men. Jede Art hat ihren eigenen Charakter. Die Praxis des Filmkuſſes unterſcheidet zunächſt den „Handkuß', der ſchwierig iſt, weil öͤͤie Aufnahme nicht der Mittelpunkt auer maßnahmen im Hillswerk„Mutter und find“ un to bõỹdicl nur das Geſicht, ſondern den ganzen Körper bringt. Proben von mindeſtens drei Tagen ſind nach An⸗ ſicht von Frank Tuttle erforderlich, bis ein Hand⸗ kuß richtig„ſitzt“. Der„ſtürmiſche Kuß“ iſt unge⸗ wöhnlich ſchwierig und erfordert noch längere Vor⸗ bereitungen. Sorgfältige Studien ſind auch die Vor⸗ ausſetzung des„Ueberraſchungskuſſes“. Der„Ich⸗ bin⸗dein⸗Kuß“ iſt ein Meiſterſtück der Kußtechnik, das nur ganz wenige Schauſpielerinnen beherrſchen. Verhältnismäßig harmlos iſt der„Sportkuß“. Er wird jüngeren Leuten empfohlen. Nur Greta Garbo iſt imſtande, einen„Traumkuß“, wie er ſein muß, zu geben. Der„Kuß auf die Fingerſpitzen“ und der „Vulkankuß“ ſtellen hohe Anforderungen an die ſchauſpieleriſche Leiſtung. Lange, lange muß ſich auch üben, wer ſich in einem Kuß zu zeigen hat, der die Kennzeichnung trägt:„Verbotene Frucht ſchmeckt am ſüßeſten“. Der Katalog der Filmküſſe iſt in Amerika noch nicht abgeſchloſſen, obwohl die Standardtypen, die eben aufgezählt wurden, längſt feſtſtehen. Jeder Film ſtellt neue Anforderungen an die Regiſſeure. ————————— Schimpanſenjago in Neapel (Von unſerem ⸗ Korreſponbenten in Rom) In der Umgebung von Neapel ſpielte ſich eine aufregende Jagd nach Menſchenaffen ab, die nicht ohne ernſthafte und heitere Zwiſchenfälle verlief. Aus der Klinik des Profeſſors Lembo, in der große Affen zu Verſuchszwecken gehalten werden, entſprangen kürzlich fünf ausgewachſene Schimpanſen, ein männ⸗ liches und vier weibliche Exemplare. Die Tiere flüchteten in den kgl. Park von Capodimonte, wo ſie ſich in hohen Bäumen und dichten Gebüſchen allen Verſuchen, ſie lebend wieder einzufangen, entzogen. Da man annahm, daß die weiblichen Tiere ohne den wännlichen Anführer ſich leichter wieder einfangen laſſen würden, erſchoß man das Männchen. Es trat aber das Gegenteil der erhofften Wirkung ein. Die weiblichen Tiere zerſtreuten ſich auf den umliegenden Feldern, und Profeſſor Lembo ſetzte einen Preis für diejenigen aus, die einen Affen lebend fangen würden. Am nächſten Tag überfiel ein Schimpanſe einen vierzehnjährigen Hütejungen, der gerade Schafe weidete. Der Affe war offenſichtlich durch Hunger und die andauernde Verfolgung aufs äußerſte ge⸗ reizt, denn er griff den jungen Hirten ohne weite⸗ res an, wobei er eine derartige Kraft und Behendig⸗ keit entwickelte, daß der Junge ſich bald nicht mehr verteidigen konnte und erheblich verletzt wurde. Glücklicherweiſe fing er an, um Hilfe zu ſchreien, und nach wenigen Sekunden kamen auch ſeine beiden, großen Schäferhunde heran. Sie konnten zwar den wütenden Menſchenaffen auch nicht überwältigen, hielten ihn aber wenigſtens ſo lange von ihrem jun⸗ gen Herrn ab, bis deſſen älterer Bruder herbeieilte und das Schimpanſenweibchen erſchoß. Tiere mit großem Nachoͤruck und unter Einſatz von Carabinieri betrieben, denn abgeſehen von der Ge⸗ fährdung von Menſchenleben, richten die Affen in den Obſtkulturen der Gegend Schaden an. Wahr⸗ ſcheinlich wird man keinen von ihnen lebend wieder einfangen können, ſondern einen nach dem anderen erſchießen müſſen. Jedenfalls verfolgt die italieni⸗ ſche Oeffentlichkeit mit geſpannter Aufmerkſamkeit den Ausgang dieſer Großwildjagd. Inzwiſchn hat ſich aber in der Verſuchsſtation des Profeſſors Lembo ſchon wieder ein neuer Zwiſchenfall mit einem großen Affen zugetragen. Zuſammen mit den entwichenen Schim⸗ in die deutſche Familie. panſen hatte nämlich ein gewaltiger, männlicher Pa⸗ Seither wird die Jagd auf die drei übrigen BILDER VoH TAGE Ein finniſches Mädchen— ein finniſcher Käs Ein Bild von ber 1. Internationalen Milchwirtſchaftlichen Ausſtellung der Wekt, die in Berlin khre Morten öffnete. Eine Mutter von 21 Kindern Alljährlich werden in Ungarn in der St.⸗Stefans⸗Woche die kinderreichen Mütter geehrt und mit einer Aus⸗ zeichnung beoͤacht. Unſer Bild zeigt eine ungariſche Mutter, die ihr 21. Kind in den Armen hält. (Weltbild, Zander⸗M.) vian in einem Käſig gelebt. Dieſes Tier war ſeit dem Verſchwinden ſeiner Gefährten mürriſch und boshaft geworden. Als nun ein Beauftragter der ſtaatlichen Filmgeſellſchaft Luce erſchien, um den Affen der ſo berühmt gewordenen Verſuchsſtation für die Wochenſchau zu filmen, und ſeinen Apparat vor dem Käfig aufbaute, wurde der Pavian wü⸗ tend, zerbrach die Gitterſtäbe, griff den er⸗ ſchrockenen Filmmann an, und brachte ihm mit ſeinen mächtigen Beißzähnen mehrere ſchwere (Preſſephoto, Zander⸗M.) Wolkenkratzer⸗Univerſität in London Dieſes Hochhaus, das ſeiner Fertigſtellung entgegen⸗ ſieht, iſt ein Erweiterungsbau der Londoner Uni⸗ verſität.(Weltbild, Zander⸗M.) Er Bißwunden am Arm bei. Erſt mit Hilfe meh⸗ rerer Wirter konnte das raſende Tier überwältigt und in einen anderen Käfig geſperrt werden. „Entartete Kunst“ Bedrückendes Abbild einer beörückenden Zeit Bemerkungen über die Münchener Ausſtellung München, im Auguſt. Wie die große Kunſtſchau im„Haus der Deut⸗ ſchen Kunſt“ Geiſt und Haltung unſerer Zeit ſpie⸗ gelt, ſo gibt die von Präſident Prof. Ziegler einge⸗ richtete Ausſtellung„Entartete Kunſt!, die täg⸗ lich noch Umſtellungen und Ergänzungen erfährt, ein Abbild der geiſtigen Situation der zwei Jahr⸗ zehnte, die hinter uns liegen; vor allem natürlich der chaotiſchen Nachkriegszeit. Die meiſten Beſucher dieſer Räume werden von der ſchrillen Mannigfal⸗ tigkeit der hier auf ſie einſtürmenden Farben und Formen derart abgeſtoßen, daß ſie ſich kopfſchüttelnd abwenden. Sie tun recht daran, denn die Dinge, die hier, aus den Muſeen des ganzen Reiches zuſam⸗ mengetragen, am Pranger ſtehen, haben uns nichts mehr zu ſagen, ſie ſind überlebt und mit der Zeit, der ſie einmal Ausdruck gaben, hinter uns ver⸗ ſunken. Wer ſich indeſſen etwas genauer mit den hier ge⸗ zeigten Werken befaßt, um jeweils das Negative in ihnen beim Namen mennen zu können, der wird feſt⸗ ſtellen, daß ſie zwar alle„entartet“ ſind, daß ihre Entartung aber nicht immer auf dem gleichen Ge⸗ biet liegt. Da ſind zunächſt„Künſtler“, die im Handwerklichen verwahrloſt ſind. Sie ſetzen mit groben Strichen häßliche Formen und Farben ge⸗ geneinander und nennen dieſe Willkür Kunſt. Bei anderen muß man zugeben, daß ſie zwar, wenn auch in ihrer Art,„Könner“ ſind, daß ſie aber in der Geſinnung, in der Haltung und darum zu⸗ gleich auch in der Stoffwahl entartet ſind. Das ſind ſolche, die etwa einen Luſtmörder malen, wie er ſein Opfer zerteilt, die ſich überwiegend für Dirnen in⸗ tereſſieren, für Verblödete und Kranke,— Kerle, für die das Leben aus nichts anderem als aus Brunſt emeinheit beſteht. erheben die intellektuelle Konſtruk⸗ tion zum oberſten Geſtaltungsprinzip und laſſen jede 1 Ehrfurcht vor der organiſch gewachſenen Form ver⸗ miſſen. Sie halten einen menſchlichen Körper, einen Kopf, eine Figurengruppe nicht in ihrer natürlichen Erſcheinung feſt, ſondern ſie löſen ſie in abſtrakte, in geometriſche Formen auf. Man hat dies damals „Stiliſierung“ genannt— in Wahrheit tat man dem Leben Gewalt an und gelangte ſchließlich zu einem ausdrucksloſen Kreis⸗ und Liniengewirr, das mit Kunſt nichts mehr zu tun hatte. Für uns ſind alle dieſe„Kunſtwerke“ nicht mehr zu retten. Wer etwa in Otto Dix als dem Maler der höhniſch entſtellten Kriegskrüppel einen leiden⸗ ſchaftlichen Anwalt gerade dieſer Kriegsopfer ſehen zu müſſen glaubt, dem ſei entgegengehalten, daß ſich ein Künſtler ſehr wohl kämpferiſch auf die Seite der Kriegskrüppel ſtellen kann, ohne daß er ſie darum ſelber verzerren muß: man denke etwa an Friedrich Bethge, der mit ſeinem Drame vom„Marſch der Veteranen“ dͤer Nation eindringlich ins Gewiſſen ſprach und es zugleich verſtand, den Veteranen in ſeinem Werk ein würdiges Denkmal zu ſetzen. Um noch weitere Einzelheiten aus der Ausſtel⸗ lung hervorzuheben: Sie zeigt im Erdgeſchoß über⸗ wiegend graphiſche Arbeiten von Dix, George Groſz, Schmidt⸗Rottluff uſw., die ſtofflich vielfach in das Gebiet der Pornographie gehören, damals aber von der zünftigen Kritik dieſe ſou⸗ veräne Rechtſertigung erfuhren:„Nach Motivierung hat der Beſchauer nicht zu fragen. Er hat dem Künſtler und an den Künſtler zu glauben!“ Und ausgerechnet George Groſz wurde als eine„ſtarke ariſtokratiſche(1) Natur“ bezeichnet. Man ſieht hier eine Fülle unerhört häßlicher Dinge. Natürlich kann man vom Küuſtler nicht erwarten, daß er nur den„ſchönen“ Menſchen darſtellt— dann wäre bald nur noch der amerikaniſche Filmſtar der einzig wür⸗ dige Gegenſtand für den Porträtzeichner und ſelbſt ein Blatt wie das von Dürers alter, ſchielender Mutter, das von Meiſterſchaft und Innigkeit zu⸗ gleich ſpricht, geriete in die Gefahr, verkannt zu werden— aber man kann erwarten, daß er nicht mit Wolluſt dem Häßlichen nachgeht und ſich dann noch befleißigt, das Häßliche häßlichſt darzuſtellen. Der erſte Saal des Obergeſchoſſes iſt Auswüchſen auf dem Gebiet der religiöſen Kunſt zugedacht. Nolde iſt hier reichlich vertreten: mit dem großen Altarbild, auf dem allerlei wüſte, ſicherlich auch mit Farbenſymbolik beladene Köpfe den Beſchauer er⸗ ſchrecken; Beckmann(Kreuzabnahme) und ähn⸗ liche;„Höhepunkt“ iſt der plaſtiſche Kruzifixus von Prof. Gies, ein grotesk verzerrter Chriſtuskörper, den man nur als eine krankhaſte Profanierung be⸗ zeichnen kann. Ein anderer Saal wurde unter dem Thema„Beſchimpfung der deutſchen Helden des Welt⸗ krieges“ zuſammengeſtellt; grob hingeſchmierte Land⸗ ſchaften von Schmidt⸗Rottluff Müller, Kirchner zeigen:„So ſchauten kranke Geiſter die Natur“. Die gleichen Maler liefern auch Beiträge zu:„Deutſche Bauern, jüdiſch geſehen“; exotiſch primitive Arbeiten bekunden eine mächtige und weit verbreitete„Wüſten⸗ ſehnſucht“. Feiningers geometriſch aufgeteilte Straßenbilder, Kanöinſkys Abſtraktionen(„Ver⸗ rückt) um jeden Preis“) zeigen, wie der Wahnſinn ſchließlich zur Methode wurde. Hoffmann mit ſeinem ekelhaften„weiblichen Akt“ und ſeinem„Mäd⸗ chen mit dem blauen Haar“, Kirchner mit ſeinem widerlich entſtellten„Paar“, Chriſtoph Voll mit ſei⸗ ner„Frau“ und andere ſind erſchütternde Beiſpiele für die Irrwege, die auch die Plaſtik ging. „Sie hatten vier Jahre Zeit“ iſt der letzte Saal überſchrieben. Die Ueberſchrift bezieht ſich jedoch hier nicht auf die Künſtler, ſondern auf gewiſſe Muſeums⸗ leiter, die entartete Kunſtwerke bis heute in ihren Galerien haben hängen laſſen. Weiterhin werden hier, als Beiſpiele dafür, wie Zerfall bei einzelnen Künſtlern zu literariſcher und händleriſcher Sonder⸗ wertung ausgebeutet wurde, Bilder von Corinth ge⸗ zeigt, die er nach ſeinem zweiten Schlaganſall geſchaf⸗ ſen hat(Ecce homo, Kind im Laufſtühlchen, Das Trojaniſche Pferd, Walchenſee) und die höher gewer⸗ tet und mehr begehrt wurden als lauf Photos ge⸗ zeigte) frühere Arbeiten des„noch geſunden und bodenſtändigen Künſtlers“. Aehnliches wird an Lehmbruck feſtgeſtellt, der in den erſten Tagen mit ſeiner„Knienden“, jetzt aber mit ſeinem„Den⸗ ker“ vertreten iſt. Die Arbeiten zu dieſer Ausſtellung wurden, wie geſagt, aus dem ganzen Reich zuſammengetragen. Schätzungsweiſe dürften Berlin(Kronprinzen⸗Palais und Nationalgalerie) und Eſſen(Falkwang⸗Muſeum) am häufigſten als„Lieferanten“ genannt ſein. Sicher⸗ lich ſteuerten ſie die„koſtſpieligſten“ Werke bei. Zum Ruhm Münchens, das auf modiſche Extreme immer mit einer gewiſſen Vorſicht und Zurückhaltung zu reagieren pflegt, muß geſagt werden, daß es zu die⸗ ſer„modernen“ Kunſtſchau nur wenige Werke(u. a. Corinth, Kokoſchka) herzugeben hatte. Die Ausſtellung wird entſchieden dazu beitragen, jene mannigfachen Entartungen in der bildenden Kunſt, die wir unter dem Begriff„Kunſtbolſchewis⸗ mus“ zuſammenfaſſen, auf deutſchem Boden endgül⸗ tig auszurotten— ſoweit ſie nicht ſchon mit jener bedrückenden Zeit, deren bedrückendes Abbild ſie darſtellen, untergegangen ſind. Karl ude. Zebrowſki: Brommy, Admiral ohne Flotte. Paul Neff Verlag, Berlin. 188 Seiten. Preis geb. 3 Mark. Es lieſt ſich wie eine tragiſch⸗komiſche Geſchichte, hat aber ernſteſten politiſchen Hintergrund. So alſo fing, wenn man von den Zeiten des Großen Kurſürſten abſieht, die deutſche Seegeſchichte und die deutſche Seegeltung an. Mit einem Mann, der einen unbändigen und in dem ewigen Kompf mit unüberwindlichen Hinderniſſen allmählich etwas ſkurril gewordenen Willen hatte, mit einem„Bundestog“, der deutſche Geſchichte mit herrlichen Kommiſſionsbeſchlüſſen machen wollte, mit einem verachtungsvollen Skeptizismus des ganzen Volkes, dem die Idee einer deutſchen Flotte zu läſterlich erſchien, als daß es ſich ernſthaft damit hätte beſchäftigen wollen, und mit der Treue, dem Glauben und oͤer Leidenſchaft von ein paor Männern, die Her Zukunft ſchließlich ihr Werk entriſſen. Dieſer Brommy, der biſſig und verbiſſen um ſeine Flotte kämpft und um den Ge⸗ danken nicht untergehen zu laſſen, allen möglichen Minia⸗ turerſatz ſchafft, um ſchließlich im Verzicht auf das Werk wenigſtens den Keim der Idee gerettet zu ſehen, iſt in Wahrheit eine der tragiſchſten Figuren deutſcher Geſchichte. Einer von jenen Idealiſten, die in der Gegenwart zahlen müſſen, domit der Idee die Zukunft erhalten bleibe. Es iſt ein hintergründiges Buch, von der Art, wie wir uns mehrere ſeiner Art wünſchen. Al. Win bauer. 6. Seite Nummer 387 Dienstag, 24. Auguſt 1937 Veumlschtes — Der Berliner Kriminalpolizei iſt dieſer Tage ein beſonders guter Fang geglückt. Im Weſten Ber⸗ lins konnte ein ſeit Wochen ſteckbrieflich geſuchter Hochſtapler, der 38 Jahre alte Paul Maier, der un⸗ ter dem falſchen Namen Harry Textor eine ganze Serie von raffinierten Betrügereien verübt hat, end⸗ lich zur Strecke gebracht werden. Maier alias Tex⸗ tor, ein wegen Betruges, Hochverrats und unerlaub⸗ ter Entfernung aus dem Heer bereits ſiebenmal vorbeſtrafter Gauner, hatte in letzter Zeit nicht mit dem gewünſchten„Erfolg“ gearbeitet und war in ſeinem Aeußeren etwas heruntergekommen. Sein erſter Gedanke war der, als er wieder reichshaupt⸗ ſtädtiſchen Boden betrat, ſich neu einzukleiden. Sein Weg führte zunächſt zu einem der erſten Beklei⸗ dungsgeſchäfte in oͤer Leipziger Straße, wo er im Auto mit Chauffeur, den er oͤurch Schwindeleien zu der Fahrt geködert hatte, vorfuhr. Maier beſtellte ſofort oͤrei Anzüge und einen Smoking. Die Anzüge ſollten nach Swinemünde geſandt werden, während er den Smoking gleich in ſein Hotel mitnehmen wollte. Die Inhaber der Firma waren aber doch ſo vorſichtig, einen Boten mitzugeben, der den ſtrik⸗ ten Auftrag hatte, nicht eher zu weichen, bis er das Geld für den Geſellſchaftsanzug im Hotel empfangen hatte. Die Fahrt ging dͤann zu einem bekannten Berliner Schuhgeſchäft, wo„Harry Textor“ gleich drei Paar Schuhe, oͤarunter ein Paar Lackſtiefel und acht Paar Socken, beſtellte. Auch in dieſem Falle ſollte die Rechnung im Hotel beglichen werden. Um den Geſchäftsführer ſicher zu machen, führte der Gau⸗ mer mit hohen Behördenſtellen fingierte Geſpräche, doch gelang es ihm oͤurch ſeinen Trick trotzdem micht, die Wachſamkeit der Leute einzuſchläfern. Auch hier war man geſcheit genug, einen Boten mitzuſchicken, dem größte Vorſicht eingeſchärft worden war. Die beiden Boten nahmen neben dem Hochſtapler im Wagen Platz, der ſich großſpurig ein Einglas ins Auge klemmte. Sonderbarerweiſe ging die Fahrt aber nicht nach oͤem Weſten, ſondern nach dem Oſten Berlins, wo in einem Lokal Station gemacht wurde. Den beiden Boten fiel hier ſchon auf, daß ihr Kunde mit dem Wirt auf ziemlich vertrautem Fuße zu ſte⸗ hen ſchien, denn er wurde wie ein alter Bekannter begrüßt. Der Betrüger brachte es hier fertig, die Boten ſoweit zu bewegen, daß er ſeinen alten Anzug mit dem Smoking und ſeine abgetragenen Schuhe mit den neuen Lackſtiefeln vertauſchen konnte, da er an einem Begräbnis teilnehmen müſſe und ſeine Zeit ſehr bemeſſen ſei. Die Boten, zwei helle Ber⸗ liner Jungen, ließen ſich aber nicht abhängen, und Shirley Temple in dem Film„Sonnenſcheinchen“, der morgen in Mannheim anläuft. Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ansgabe als der Gauner keinen Weg ſah, ſie abzuſchütteln, ließ er ſich zu ſeinem Hotel fahren. Hier ereilte ihn aber ſein Geſchick, denn Kriminalbeamte warteten bereits auf ihn und nahmen ihn feſt. Auf das Konto des gefährlichen Hochſtaplers kommen noch eine Reihe weiterer Betrügereien, die er in Swinemünde verübt hat. Hier trauern allein acht Firmen ihrem Gelde nach, die von Maier alias Textor hereingelegt worden ſind. In dem Seebad war er als E. v. Blü⸗ cher aufgetreten und hatte an ſich ſelbſt verſchiedene koſtbare Blumenkörbe ſchicken laſſen, deren Schleifen den Aufoͤruck trugen:„Unſerm lieben Freund Harry Textor herzliche Glückwünſche“ oder„Unſerm lieben Harry Textor wünſcht weiteren Erfolg E. v. Blü⸗ cher“. Dieſe Schleifen ſollten ihn wiederum als Impreſario eines großen Schauſpielerunternehmens legitimieren. Tatſächlich hat M. ein Schauſpieler⸗ enſemble von vier Perſonen zuſammengeſtellt, ſie auch auftreten laſſen, die Einnahmen jedoch in die eigene Taſche geſteckt. In Berlin, ſo wird vermutet, wollte er zweifellos ähnliche Betrügereien in Schau⸗ ſpielerkreiſen begehen. Durch das rechtzeitige Da⸗ zwiſchentreten der Polizei wurde ihm aber ein Strich durch die Rechnung gemacht. 4* — Das Orczyſche Haus in Budapeſt war das älteſte und zugleich das größte Gebäude der unga⸗ riſchen Hauptſtadt. Zahlreiche Sagen beſchäftigten ſich mit ihm, die zum großen Teil auf wahren Ge⸗ ſchehniſſen beruhen. Das große Haus, deſſen Fron⸗ ten ſich an oͤrei Straßen erſtreckten und das ſeinen en nach ſeinem Beſitzer, einem Freiherrn von Orczy, trägt, mußte mit ſeinen weitläufigen Kel⸗ lergewölben jedem unheimlich erſcheinen, der ſeinen Fuß in das Labyrinth dunkler Kellerverließe ſetzte. Das Haus wird augenblicklich abgeriſſen. Und da⸗ bei hat man in einem Keller einen Fund gemacht, der die Gerüchte zu beſtätigen ſcheint, daß vor etwa hundert Jahren hier im Orczyſchen Hauſe furcht⸗ bare Mordverbrechen verübt wurden. Man hat nicht weniger als fünfzehn Skelette freigelegt, die aus der Zeit vor hundert Jahren ſtammen dürften. Der Polizei wurde von dem Funde Meldung erſtattet. Sie verſtändigte Aerzte des Anthropologiſchen In⸗ ſtituts, die ſich unverzüglich an den Fundort bega⸗ ben. Die Skelette lagen dort ſo, wie man ſie gefun⸗ den hatte. Schon nach dem erſten Blick konnten die Aerzte angeben, daß es ſich ausnahmslos um Ske⸗ lette von erwachſenen Männern handelte. Die Un⸗ terſuchungen über die Zeit, während der die Skelette in der Erde des Kellers gelegen haben, geſtalteten ſich dagegen erheblich ſchwieriger. Schließlich kam man aber doch einmütig zu dem Ergebnis, daß ſeit dem Tode der unbekannten Männer etwa hundert Jahre verſtrichen ſind. Auch das Alter der Männer zur Zeit ihres Todes läßt ſich verhältnismäßig ge⸗ nau ſchätzen. Als Tobesurſache darf man mit hoher Warſcheinlichkeit Erdroſſelung oder ſonſtige gewalt⸗ ſame Angriffe annehmen. In dem Orczyſchen Hauſe befand ſich vor rund hundert Jahren ein übelberüch⸗ tigtes Wirtshaus, der Trefſpunkt der damaligen Verbrecherwelt, in dem aber auch vergnügungslü⸗ ſterne Reiſende aus aller Herren Länder zu ver⸗ kehren pflegten. Hier wurden tolle Orgien gefeiert und wüſte Zechereien veranſtaltet. So mancher reiche Fremdling, ſo weiß der Volksmund zu berich⸗ ten, war danach ſpurlos verſchwunden und iſt nie wieder geſehen worden. Die jetzt aufgeſundenen Skelette geben vielleicht darüber Aufſchluß, welches Ende ſie nahmen. Wahrſcheinlich wurden ſie im Rauſch in die Keller des Hauſes verſchleppt, ausge⸗ raubt, erdroſſelt, dann verſcharrt. a. — Der amerikaniſche Reeder M. P. W. Chapman hegt einen höchſt bemerkenswerten Plan. Er will ſeinen Landsleuten Gelegenheit zu billigen Reiſen nach Europa verſchaffen. Das Kernſtück des Projekts iſt der Bau zweier Mammut⸗Paſſagierdampfer, die an Größe die britiſche„Queen Mary“ und die fran⸗ zöſiſche„Normandie“ noch übertreffen ſollen. Die Dampfer⸗Rieſen der Zukunft, wie ſie Mr. Chapman erſtehen laſſen will, ſollen eine Fahrtgeſchwindigkeit von 34 bis 38 Knoten haben. Bei einer Schiffslänge von 380 Meter wird eine Waſſerverdrängung von Schwere Gewitterſchäden in Oeſterreich dnb. Wien, 23. Auguſt. Schwere Gewitter haben in den letzten Tagen in Oeſterreich eine Reihe kataſtrophaler Brände zur Folge gehabt. In der Ortſchaft Aigen in Niederöſterreich brannte ein Bauerngehöft ſamt allen Wirtſchaftsgebäuden nieder, wobei eine 15jährige Magd in den Flammen den Tod fand. Bei Freiſtadt in Oberöſterreich brannte ein ganzer Weiler nieder. Der Schaden iſt ſehr groß. Auch in einer anderen Ort⸗ ſchaft in Oberöſterreich fielen Bauerngehöfte Blitz⸗ ſchlägen zum Opfer. Zwei Münchner Bergſteiger verunglückt db. Wien, 24. Auguſt. Vor einigen Tagen waren zwei Touriſten am Großglockner ungefähr 700 Meter tief abge⸗ ſtürzt und tot auf dem Eis des Ködnitz⸗ Sees liegen geblieben. Nunmehr gelang es, die Leichen zu bergen und feſtzuſtellen, daß es ſich um den 17jährigen Dobmeier und den 18jährigen Wal⸗ ter Keſſel, beide aus München, handelt. Zugunglück fordert vier Todesopfer dͤnb. Rom, 24. Auguſt. Auf der Nebenbahnlinie Genua—Caſella ſtieß ein mit Matroſen beſetzter Zug aus noch nicht geklärten Gründen mit einem Gegenzug zuſammen. Zwei Matroſen und zwei Eiſenbahn⸗ beamte wurden getötet, während 17 Matroſen und ein Bahnbeamter verletzt wurden. Dampfer mit Filmſchauſpielern geſtrandet dnb. Paris, 23. Auguſt. Der kleine franzöſiſche Dampfer„St. Joachim“, der ſich mit 35 Filmſchauſpielern an Bord zu Aufnahmezwecken nach der kleinen Inſel Queſſant im Atlantiſchen Ozean begeben wollte, geriet durch eine Maſchinenpanne unweit der Hafenſtadt Breſt in Seenot und wurde auf die Küſtenfelſen gewor⸗ fen. Die Fahrgäſte konnten gerettet werden. PP0 ⁰—FFFTTTPTPTPFPPCCC P0PTPTPTPTGT——————— é PpP———————————————————————————————————— 100 000 Tonnen in Ausſicht genommen. Dabei ſoll für nicht weniger als 10 000 Paſſagiere() Kajüten⸗ vaum geſchaffen werden. Zum Vergleich ſei bemerkt, daß die„Normandie“ eine Länge von 318 Meter auf⸗ weiſt und eine Waſſerverdrängung von 79 000 Ton⸗ nen. Sie entwickelt eine durchſchnittliche Fahrt⸗ geſchwindigkeit von 30 Knoten und vermag 2000 Paſſagiere zu befördern. Die Innenausſtattung der geplanten Mammutdampfer wird ſich von den übri⸗ gen Ozeanrieſen erheblich unterſcheiden. Die Rei⸗ ſenden werden keine Luxuskabinen vorfinden, keine großen prunkvollen Salons, ja nicht einmal Speiſe⸗ ſäle. Es wird lediglich kleine, einfach eingerichtete Kabinen geben. Das Wichtigſte an dem Projekt iſt, daß der Fahrpreis für die Hin⸗ und Rückfahrt über den großen Teich lediglich 50 Dollar betragen ſoll, der ſich bei der Belegung einer einbettigen Kabine auf 60 Dollar erhöht. Allerdings iſt in dieſem Preis die Verpflegung nicht mit eingerechnet. Drei Kan⸗ tinen werden für einfache Mahlzeiten ſorgen, deren Preis ebenfalls ſo niedrig wie nur irgend möglich gehalten werden ſoll. Die Baukoſten eines ſolchen Rieſendampfers ſchätzt Mr. Chapman auf 50 Millio⸗ nen Dollar. Er hofft, daß die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten den Bau der beiden geplanten Schiffe finanzieren wird und ſie dann an eine Geſell⸗ ſchaft für fünf Millionen Dollar vermieten wird. Die Reederei⸗Geſellſchaft ſoll ſich dann das Betriebs⸗ kapital durch Ausgabe von Hundert⸗Dollar⸗Aktien beſchaffen und keinerlei ſtaatliche Subventionen be⸗ anſpruchen. Ob Mr. Chapmans großzügiger Plan Verwirklichung findet, hängt alſo zunächſt von der Bereitwilligkeit der amerikaniſchen Regierung ab, hundert Millionen Dollar auszuwerfen. * — Nach den Plänen des Oberbaurats Dr. Wei⸗ denbacher wurde in Augsburg eine Turnhalle nach dem Grundſatz der Thermosflaſche erſtellt, deren völlig neuartige Bauweiſe in der Fachwelt größtes Aufſehen erregt. Verwundert dreht man ſich in dem langgeſtreckten, lichterfüllten Raum nach allen vier Seiten um, aber nur glatte Mauern mit Sproſſen⸗ wänden, Leitern und Kletterſtangen umfangen ihn, kein einziges Fenſter bildet eine Unterbrechung. Da⸗ für fällt das Licht in voller Flut durch ein mächtiges Glasdach in den Saal, der ſo mit gleichmäßiger Helle erfüllt wird. Man hat den intereſſanten Verſuch ge⸗ macht, einen großen Saal, ſtatt mit maſſiven Mauern, mit einem Luftpolſter zu umhüllen, indem man über eine Halle eine zweite, etwas größere Halle ſtülpte, ſo daß zwiſchen beiden Mauern ein leerer Raum entſteht. Die darin enthaltene Luft wirkt als Wärme⸗ ſpeicher, der im heißen Sommer die Hitze, im Win⸗ ter die Kälte abhält. Man hat in einer Probehalle Meſſungen vorgenommen, die alle Erwartungen übertrafen. Auf Temperaturſchwankungen von 28 bis 30 Grad im Freien reagierte die Innentempe⸗ ratur höchſtens mit einem Unterſchied von—6 Grad, was alſo ſo ziemlich gleichbleibenden Wärmegraden entſpricht. Die 2200 Volksſchulkinder des Augsbur⸗ ger Vorortes Lechhauſen, für deren körperliche Er⸗ tüchtigung dieſe moderne Turnhalle erbaut worden iſt, brauchen alſo auch im grimmigſten Winter nie⸗ mals Angſt zu haben, im leichten Trainingskleid frieren zu müſſen, auch wenn die Heizung einmal verſagen ſollte. * — Im Berliner Norden hat ſich eine furchtbare Familientragödie abgeſpielt. Hausbewohnern war aufgefallen, daß das Friſeurgeſchäft von Soyke nicht geöffnet wurde, und benachrichtigten dieſe die Polizei. Nachdem feſtgeſtellt worden war, daß die Tochter Ingeborg auch nicht in der Schule erſchienen war, wurde die Wohnungstür gewaltſam geöffnet. In der völlig mit Gas angefüllten Küche ſaß Soyke an⸗ gekleidet auf einem Stuhl, ſeine Frau lag vor ihm am Boden und die Tochter befand ſich nur mit einem Nachthemd bekleidet auf einem Ruheſofa. Man alar⸗ mierte ſchleunigſt ͤͤie Feuerwehr, die bei allen dreien längere Zeit hindurch Wiederbelebungsverſuche an⸗ ſtellte, die jedoch keinen Erfolg mehr hatten, da der Tood bereits in der Nacht erfolgt ſein muß. Die Feſt⸗ ſtellungen der Kriminalpolizei ergaben, daß die Eltern mit ihrer Tochter in gegenſeitigem Einver⸗ ſtändnis freiwillig den Tod geſucht haben. Fenſter⸗ und Türritzen waren mit Watte abgedichtet und der Gasſchlauch vom Kocher gelöſt worden, ſo daß die ausſtrömenden giftigen Gaſe in kurzer Zeit den Raum anfüllten und den Erſtickungstod der Fami⸗ lie herbeiführten. V2⁵ Roman von Jenny Sattler-Köalg Das Mãdchen Elin wird geküßt 20 Nicht einmal der Anblick ihrer hübſchen, ſchlan⸗ ken Beine gewährte ihr einigen Troſt! Sie hatte ſie lang vor ſich ausgeſtreckt und ſtarrte auf die ſilber⸗ grauen Strümpfe und auf die breiten, großgenarb⸗ ten Sportſchuhe nieder, ohne auch nur einen Ge⸗ danken daran zu verſchwenden. Dafür aber ſah Manfred die ſpinnwebfeinen Strümpfe und die etwas mitgenommenen Blatter⸗ narbigen ſogleich. Schon von weitem ſtieg ſiedend heiß die Erkenntnis in ihm auf, daß dieſe Beine nur einem einzigen Mädel gehören konnten! Mit haſtigen Schritten, wider Willen freudig erregt, lief er darauf zu, aber als er in Elins Geſicht ſah, ward er aſchfahl. „Peter?“ fragte er halblaut, während ſeine Hände, ohne zu wiſſen, was ſie taten, die Haustür aufſchloſ⸗ ſen. Mit einem Male kam ihm zum Bewußtſein, wie lieb er doch eigentlich dieſen leichtſinnigen Bru⸗ der Peter hatte. „Nein, nein“, wehrte Elin haſtig ab.„Es iſt zwar ein Unglück geſchehen, aber das nicht. Das, was Sie denken, nicht! Er iſt geſtürzt, aber es iſt ihm nichts geſchehen. Es iſt ihm wenigſtens nicht viel geſchehen! Er hat großes Glück gehabt.“ Sie ſtiegen nebeneinander die Treppe hinauf. Elin begann leiſe zu erzählen. Sie berichtete ſehr undeutlich und ſchrecklich durcheinander, aber man konnte ſich aus ihrem Bericht doch immerhin ein Bild von den Ereigniſſen machen, die ſich dort in Olbersdorf abgeſpielt hatten! Unverſehens wurde ſie ganz lebhaft bei ihrer eigenen Erzählung, ihre Stimme wurde lauter, ihre Hände fuhren ſtürmiſch durch die Luft, ihre großen, braunen Augen leuch⸗ teten. Einen Augenblick betrachtete Manfred ſie ent⸗ zückt, aber dann verdrängte die Sorge ſogleich wie⸗ der jede Regung in ihm, Nun war faſt alles ver⸗ loren, was er noch beſeſſen und worauf er ſeine letzte Hoffnung geſetzt hatte. Und es war wenigſtens ein Glück, daß Peter... Entſetzlich wäre es gewe⸗ ſen, wenn er Er ſprang auf, um zu einer Karaffe, die auf ſei⸗ nem Zeichentiſch ſtand, zu gehen, und ſich ein Glas Waſſer einzuſchenken. „Wie ſind Sie denn eigentlich ſo ſchnell zurück⸗ gekommen?“ fragte er rauh, nachdem er das Glas in haſtigen Zügen leergetrunken hatte. „Das Auto von dem Herrn Selbmann hatte gleich hinter Gersdorf eine Panne. Ich ſtand auf der Land⸗ ſtraße und ſah den Männern bei ihrer Arbeit zu. Da kam plötzlich ein Herr angefahren und fragte mich, ob ich mit wolle. Na und da bin ich natürlich mitgefahren, nachdem ich dem Selbmann genau be⸗ ſchrieben habe, wo er mit ſeinem Laſtwagen hin⸗ kommen ſoll!“ „War der Herr in dem Perſonenwagen ein Be⸗ kannter von Ihnen?“ erkundigte ſich Manfred kurz, während er ein zweites Glas Waſſer eingoß. „Nein“, Elin ſah ihm beim Trinken unver⸗ wanoͤt zu. Ihr ſehnſüchtiger Blick fiel ihm nun doch end⸗ lich aufl„Darf ich Ihnen auch ein Glas Waſſer an⸗ bieten?“ fragte er. „Ja, bitte!“ murmelte ſie haſtig, und dann trank ſie in langen Zügen.„Noch eins, bitte.“ Manfred ſchenkte noch einmal nach.„Sie haben wohl nicht viel genoſſen heute?“ fragte er vorſichtig, im Geiſte die Küchenſchätze überſchauend, die er an⸗ zulbieten hatte. Elin antwortete nicht. „Wann haben Sie denn das letzte Mal etwas ge⸗ geſſen?“ Zunächſt ſchwieg Elin verdroſſen. So eine ſtrenge Art, zu fragen, konnte ſie nicht leiden; aber ſchließ⸗ lich— und in Anbetracht deſſen, was ihr mit ihm zu beſprechen noch bevorſtand— bequemte ſie ſich zu einer Antwort.„Wir haben Würſtel gegeſſen, Iſe und ich!“ Ich „Hm, warten Sie bitte einen Augenblick! hole Ihnen gleich ein Brot aus der Küche.“ Während Manfred draußen war, brütete Elin dumpf vor ſich hin. Das mit dem Brote, das war ja nun ſo eine kleine Galgenfriſt für ſie! Aber was nun noch kommen würde und mußte..„ man durfte gar nicht daran denken! Am liebſten riſſe man jetzt noch aus, aber davonlaufen, das gab es eben in die⸗ ſer Lage gar nicht mehr. Wie ſollte man nur dieſem gerade denkenden, wahrhaftigen und ſo ſtrengen Manne begreiflich machen, warum man das alles für Peter getan hatte. Wo man ſich doch lieber ödͤie Zunge abgebiſſen hätte als den eigentlichen Beweggrund ſeines Handelns einzugeſtehen. Und ſelbſt dann, wenn... Würde der hier überhaupt ſo etwas als Ernſtzunehmendes gelten laſſen? Manfred kam mit einem Teller voller Schnitten wieder herein. Es waren recht beſcheidene Schnit⸗ ten, aber ſie waren ſehr ſorgſam zurecht gemacht. Nur ſah das Elin nicht! Sie hatte einen ſo ſchrecklichen Hunger, daß ſie wahllos alles in ſich hineingeſtopft hätte. Sogar Spinat, obwohl ſie den von Kindes⸗ beinen an haßte. Manfred ſchaute ihr zu beim Eſſen. Sein Blick lag unmerklich und unendlich traurig auf ihr. Er wußte, was er ſeinem Bruder ſchuldig war. Er würde niemals verraten, was Elin ihm bedeutete, auch dann nicht, wenn ſie einmal Peters Frau wex⸗ den ſollte. Aber es war dennoch furchtbar ſchwer, die leichtherzige Elin vor ſich ſitzen zu ſehen, dieſes ſüße, kleine Weltkind— und— und nicht—l Ach, was, vielleicht war alles ganz gut ſo. Sie war ein leicht⸗ ſinniges, kleines Geſchöpf, das niemals etwas für einen ſo ernſthaften und ſchwerfälligen Geſellen, wie er es war, würde übrig haben können. Die letzten Brote aß Elin ganz langſam! Nun war der gröbſte Hunger geſtillt, nun galt es wieder, Zeit zu gewinnen, ehe man Manfred darüber auf⸗ klären mußte, wie die Sache ſich mit dem Rennwa⸗ gen eigentlich verhielt. Warum hatte man davor eigentlich eine ſo ſurchtbare Angſt! Schließlich konnte einem dieſer Herr Corvin doch gar nichts tun!— Am meiſten fürchtete ſich Elin davor, daß Man⸗ fred ſie anſchauen könnte,— mit ſeinen blauen Augen, die ja auch Peters Augen waren. Doch eigentlich müßte er ſie ja gerade einmal ſo anſchauen, damit ſie beurteilen konnte, ob es wirklich Peters Augen waren. Dabei tat der Herr Corvin eigentlich ſo, als ob Elin gar nicht mehr da wäre. Er ſagte auch kein Wort! Es half alſo nichts; Elin mußte endlich von ihrer Sache zu reden beginnen. „Der Wagen iſt, glaube ich, ganz entzwei“, ſagte e. „So?“ erwiderte er vor ſich hinſchauend und an der Tiſchdecke zupfend. Es war noch immer die alte Gardinendecke. „Ob Sie ſich ihn vielleicht einmal anſchauen könn⸗ ten?“ fragte Elin mühſam. Ihre Stimme klang ganz heiſer. Wahrſcheinlich war dieſe komiſche Angſt daran ſchuld!„Sie ſind doch Ingenieur, nicht wahr?“ „Ja, Maſchinen⸗Ingenieur zwar!“ bejahte er, „aber ein bißchen was verſtehe ich auch von Autos.“ Er ſah mit leichtem Spott auf Elin nieder, die nun hilflos ſchwieg. Dann ſpann er das mühſame Ge⸗ ſpräch von ſich aus weiter fort.„Wohin haben Sie ihn denn bringen laſſen?“ Elin ſeufzte. Nun zupfte ſie an der Tiſchdecke. „Nach Floridshof?“ Elin ſchaute haſtig auf.„Wo denken Sie hin?“ erwiderte ſie kurz und ſchnell.„Doch nicht nach Flo⸗ rioͤshof! Wie kann ich ihn denn nach Floridshof...2“ Ohne ihren Satz zu beenden, zupfte ſie von neuem an der Tiſchoͤecke. Manfred ſah ihr zu. Es war toten⸗ ſtill im Zimmer. Nach einer guten Weile nahm Manfred endlich einen Anlauf.„Ja“, ſagte er kurz, mit allen zehn Fingern einen marſchartigen Takt auf den Tiſch trommelnd,„Mein liebes Fräulein Hallermann, das wird Ihnen nun wohl alles nicht mehr viel nützen. Da werden Sie wohl zu Ihrem Herrn Vater gehen und ‚pater peccavi' ſagen müſſen! Denn, daß Ihr Herr Vater um dieſe ganze verfahrene Angelegen⸗ heit gewußt hat— das haben Sie und Peter doch nur Iſe und mir weismachen können, nicht wahr?“ Elin warf den Kopf hoch, um ihn einen Augen⸗ blick entſetzt und ſchreckhaft anzuſehen.„Der Wagen gehört doch gar nicht meinem Vater!“ erwiderte ſie leiſe und ſchnell. Nun war es an Manfred Corvin, zu erſchrecken. Er wurde weiß bis in die Lippen. Seine ganze ſchöne Ueberlegenheit ſank wie ein Kartenhaus in ſich zu⸗ ſammen.„Der Wagen gehört nicht Ihrem Herrn Va⸗ ter?!“ fragte er ſtockend. Langſam begann in ihm die Erkenntnis aufzudämmern, was für ein großes, was für ein ungeheuerliches Unglück da über ſie alle hereingebrochen war.„Ja, wem gehört er denn dann?“ „Er gehört einem Bekannten von meinem Vater, der ihn bei uns untergeſtellt hatte, weil er nicht wußte, wohin damit!“ „Und wer iſt dieſer Bekannte? Wie heißt er? Wo wohnt er?“ (Fortſetzung kolgt) d0 *+ — 75 Dienstag, 24. Auguſt 1937 Aus Baden Die„Große Woche“ in Baden-Vaden a Baden⸗Baden, 23. Auguſt. In der Bäderſtadt an der Oos herrſcht ſeit einigen Tagen Großbetrieb. Das Wetter ließ am Sonntag zu wünſchen übrig. Nachmittags zog ein Gewitter auf, dem ſich ein aus⸗ giebiger Guß beigeſellte. Durch die weitere Abküh⸗ Iung wurde der Aufenthalt im Freien ungemütlich. Aber trotzdem— der Verkehr in der Stadt war außerordentlich ſtark. Der internationale Charakter des Publikums trat ſtark in Erſcheinung. Aus dem ganzen Reiche, aus der Schweiz, Italien, Oeſter⸗ reich, aus Frankreich und beſonders aus dem Elſaß waren die Rennſportler erſchienen. Nach Schluß der Rennen kehrten viele Beſucher des Platzes wieder nach Baden⸗Baden zurück. Hier gab es eine Ent⸗ täuſchung: Die große Alleebeleuchtung mußte in letzter Stunde abgeſagt werden. Es regnete zwar nicht mehr, aber es wurde derartig kühl, daß ein Aufenthalt im Freien ausgeſchloſſen war und auch das Konzert des Symphonie⸗ und Kurorcheſters im Saale ſtattfinden mußte. Die übri⸗ gen Veranſtaltungen, beſonders die Theatervorſtel⸗ lung, waren ſtark beſucht. Auch in den Gaſtſtätten herrſchte lebhaftes Treiben. aa⸗ Großſachſen, 23. Aug. Der einzige Altveteran Mich. Spengler durfte ſeinen 89. Geburtstag begehen. Die Kameradſchaft alter Soldaten hielt aus dieſem Anlaß in der Krone einen Kameradſchafts⸗ abend ab. Voriges Jahr war es ihm noch vergönnt, ſeire Ferien unter Altveteranen in Bad Harzburg zu verbringen.— Kamerad Georg Gerſtner wurde um Kaſſenwart und gleichzeitig als Schriftführer der Kameradſchaft alter Soldaten beſtellt. ULandenbach, 22. Aug. Ab 1. September über⸗ rimmt Fräulein Roßmann den Unterricht an der lieſigen Mädchenfortbildungsſchule, in Hemsbach und Heddesheim mit dem Dienſtſitz in Laudenbach. An ihre bisherige Stelle tritt Fräulein Gehrig. Hauptlehrer Fahrenbach, der wieder in den Aus⸗ landsdienſt nach Afrika zurückgekehrt iſt, wird von Hauftlehrer Imhof abgelöſt. , Gorxheim, 23. Aug. Gaſtwirt Hans Lam⸗ mer 2 iſt nach einer ſchweren Krankheit im Alter von irſt 36 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene erfrette ſich ob ſeines aufrechten Charakters allge⸗ meine Beliebtheit. ea,- Unterflockenbach, 23. Aug. Frau Eva Böhm, geb. dappes, die älteſte Frau des Dorfes und des Talet, beging ihren 87. Geburtstag. ea Niederliebersbach, 23. Aug. Der älteſte Ein⸗ wohwr unſerer Gemeinde, Altrentner Leonhard Dielrich, beging ſeinen 86. Geburtstag. Noch voriges Jahr durfte er mit ſeiner noch rüſtigen Gat⸗ tin de diamantene Hochzeit feiern. * Bretten, 28. Aug. Dem hieſigen Standesamt iſt von Zentralnachweisamt für Kriegerverluſte und Kriegergräber, Abteilung Marine, in Berlin die Nachticht zugegangen, daß der bisher als vermißt gemeldete Feuerwerker der Seewehr I, Felix Amann, am 18. Dezember 1914 am Bſerkanal (Flansdern) im Gefecht gefallen iſt. * Wertheim, 23. Auguſt. Kommerzienrat Otto Schnidt, Gründer und langjähriger Leiter der Pulverfabrik Hasloch a. M. iſt, 74 Jahre alt, in Würz⸗ burg im Luitpoldkrankenhaus geſtorben. * Pforzheim, 22. Aug. Die Deutſche Geſellſchaft für Goldſchmiedekunſt hatte ein Preisausſchreiben er⸗ laſſen, das die Verwendungsmöglichkeiten von ſchle⸗ ſiſchen Nephrit zeigen ſollte. nur qus dem Ausland bezogen. 200 Goldſchmiede beteiligten ſich an dem Wettbewerb. Fünf Arbeiten wurden mit Preiſen ausgezeichnet. Den 2 Preis ge⸗ wann der hieſige Goldſchmied Albert Czerwinſki für eine Goldkette, deren hellgrüne und grau⸗ gemaſerten Steine durch goldene Zwiſchenglieder werbunden ſind. * Achern, 23. Aug. Der nahezu erblindete Land⸗ wirt Friedrich Meier wurde kürzlich beim Ueber⸗ ſchreiten der Straße von einem auswärtigen Auto überfahren und zu Boden geſchleudert. An den Fol⸗ gen dieſes Unfalles iſt er nunmehr geſtorben. Allerlei aus der Das Langſche Anweſen in der Birkenauer⸗ talſtraße wird gegenwärtig abgebrochen, um einem Neubau Platz zu machen. Im Jahre 1800 wurde das Anweſen erſtellt. Den Beſitzer hat es mehreremale gewechſelt. Zuerſt war es im Beſitze der Familie Lang, ſpäter ging es an Meiſer über. Der Reichsinnungsverband des deutſchen Damen⸗ ſchneiderhandwerks veranſtaltet in der Bezirks⸗ gewerbeſchule einen Verarbeitungskurſus. Von der Damenſchneider⸗Innung des Kreiſes Wein⸗ heim haben ſich 30 Teilnehmer— Meiſterinnen, Ge⸗ ſellinnen und Lehrlinge— gemeldet, Die erſten reifen Trauben wurden hier an einem ſchwarzen Frühburgunder Traubenſtock in der Adolf⸗Hitler⸗Straße geerntet. Auch in verſchiedenen anderen Rebanlagen Weinheims beginnt die Reife der Frühtrauben. Der Behang iſt gut, ſo daß man dieſes Jahr mit einem guten Herbſt rechnen kann. 43 Kraftwagenbeſitzer ſtellten am Sonntag ihre Wagen zur Verfügung, um den Schwerkriegs⸗ beſchädigten eine Ausfahrt zu ermöglichen. Nach einem Standkonzert der Feuerwehrkapelle ging es in langer Kolonne in Richtung Bensheim über Lorſch und die Reichsautobahn nach Darmſtadt und von hier in den Odenwald. Die Fahrt nahm einen ſchönen Verlauf. Am früheren Lehrerwohnhaus bei der Dürre⸗ ſchule iſt der Anbau vollſtändig abge⸗ riſſen worden. Der Schaltraum des Elektrizitäts⸗ werkes iſt behelfsmäßig in eine Bauhütte unter⸗ Dwef Nephrit wurde bisher 23— I, tdeut EER — m1 — —3 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Haslach chrie ſeinen großen Cohn Feier des 100. Geaurtstages Dr. Heinrich Hansjakobs bld. Haslach i.., 23. Aug. Inmitten des Talkeſſels der Kinzig liegt das kleine Marktſtädtchen Haslach, das ſchon lange Vor⸗ bereitungen getroffen hat, um in dieſen Auguſt⸗ tagen die 100. Wiederkehr des Geburtstages des großen Heimatſchriftſtellers Dr. Heinrich Hans⸗ jakob feſtlich zu begehen. Den Auftakt bildete am Samstag die Feſtaufführung des„Vogt auf Mühlſtein“, nach der Bearbeitung von Wilhelm Engelberg, Haslach. In aller Frühe des Sonntags ſtrömten die Leute aus der näheren und weiteren Umgebung in das Städtchen, das ſich im ſchönſten Feſtſchmuck zeigte. Friſches Tannengrün, die Fahnen des neuen Deutſchland und die grün⸗weißen Stadtfarben von Haslach ſchmückten die Häuſer. Nahezu 10 000 Gäſte waren zu dem Feſt gekommen. Eines beſonderen Zuſpruchs erfreute ſich das Haslacher Heimat⸗ muſeum im alten Kloſter. Beſonderen Wert hatte man hier darauf gelegt, neben anderen Sehenswür⸗ digkeiten diejenigen aus der Zeit Hansjakobs zu zeigen. Die offiziellen Veranſtaltungen wurden ein⸗ geleitet mit einer kleinen Feier vor der Ruheſtätte Hasjakobs in Hofſtetten. Nach einer kurzen Gedenkanſprache legte Bürger⸗ meiſter Selz⸗Haslach namens der Stadtgemeinde einen Kranz mit Schleife in den Stadtfarben an der Ruheſtätte nieder. Kränze widmeten ferner der Fürſt von Fürſtenberg und die Gemeinde Hagnau. Die Winzergenoſſenſchaft Hagnau, deren Gründer als erſte badiſche Winzergenoſſenſchaft Heinrich Hansjakob geweſen iſt, ſchloß ſich dieſen Ehrungen an. Anſchließend konzertierte die Stadtkapelle Has⸗ lach in ihrer ſchmucken Tracht als Bürgermiliz aus der Zeit des„Leutnant von Hasle“ auf dem Markt⸗ platz. Im Mittelpunkt des Feſtſonntags ſtand der Feſt⸗ akt in der ſinnvoll geſchmückten Stadthalle. Aus dem Grünſchmuck von der Bühne ragte die Büſte des Führers neben der Büſte Heinrich Hans⸗ jakobs hervor. Die Stadtkapelle eröffnete die Feier mit dem Feſtmarſch aus dem Es⸗Dur⸗Konzert von Beethoven. In ſeiner Bergüßungsanſprache führte Bürgermeiſter Selz aus, daß weit über die Mauern Haslachs hinaus viele begeiſterte Leſer im In⸗ und Auslande den heutigen Tag mitfeierten. Sein be⸗ ſonderer Gruß galt den zahlreichen Feſtgäſten, ins⸗ beſondere dem Kreisleiter der NSDAP., Bau⸗ mann⸗ Hornberg, dem Feſtredͤner des Tages, Karl Willi Straub⸗Freiburg i. Br., den Univerſitäts⸗ profeſſoren Dr. König⸗Tübingen und Dr. Sauer⸗ Freiburg, dem Landesleiter der Reichsſchrifttums⸗ kammer Baden, Sepp Schirpf⸗Karlsruhe, ferner dem Vertreter des Deutſchen Gemeindetages, Direk⸗ tor Dr. Jäckle, Oberforſtrat Seitz als Vertreter des Fürſten von Füſtenberg, ſowie den Landräten und Bürgermeiſtern der näheren und weiteren Um⸗ gebung. Anſchließend gab der Bürgermeiſter die Preisträger des Wettbewerbes für die beſten Kalendergeſchichten bekannt. Den 1. Preis erhielt Ernſt Heinrich Kro⸗ mer⸗Konſtanz für den„Traumpeter“. Mit dem 1. Troſtpreis wurde F. Otto Wulſt⸗Triberg für „Der Schniidergſell“ und mit dem 2. Troſtpreis Geroͤa von Kries⸗Freiburg für„Das Platte⸗ wieble“ ausgezeichnet. Der Bürgermeiſter ſchloß mit dem Wunſche, daß die vielen Feſtgäſte ſich in Haslach heimiſch fühlen und recht vergnügte Stun⸗ den verleben mögen. Junghansjakob entbot ſeinen poetiſchen Gruß. Gar viel wußte er zu erzählen von kleinen Jugend⸗ ſtreichen des großen Mannes Heinrich Hansjakob. Kein anderer als Heinrich Hansjakob war es, der ſich in das Narrenbuch der Stockacher eintrug und als Mann aus dem Volke ſelbſt zum Ausdruck brachte, daß in den alten Narrenbräuchen der Stockacher ſo viel urwüchſiger Volksbrauch liegt. Dieſe Seite des Narrenbuches wurde kopiert und vom Narrenvater der Stockacher Narrenzunft in Form einer Urkunde der Stadt Haslach übergeben. Nach Dankesworten des Bürgermeiſters folgte die Feſtrede des Schriftſtellers Karl Willi Straub⸗ Freiburg, der die geiſtige Grundhaltung der Perſönlichkeit Hansjakobs zeichnete und an die Zeit erinnerte, als die deutſche Literatur vom Verfall bedroht war. Gerade in dieſer Zeit hat Heinrich Hansjakob durch ſeine Werke ungewollt eine Reformation geſchaffen, indem er ſeine Feder den Zehntauſenden lieh, die jene ſeichte Kunſt ablehnten. Der Redner verglich das Wirken Heinrich Hansjakobs mit einem Ge⸗ mälde Hans Thomas, betitelt„Der Hüter des Tales“. Mit Recht könne man Hansjakob den Hüter ſeines Tales, den Hüter des Kinzigtales nennen. Die beiden großen Mäner der Kunſt, Thoma und Hans⸗ jakob, waren die Vorkämpfer des deutſchen Weſens. Was ſie behüteten und um was ſie ſtritten, war mit die Grundlage des 14jährigen Kampfes unſeres Führers. Die Grüße der Univerſität Freiburg überbrachte Univerſitätsprofeſſor Dr. Sauer. Auch die Uni⸗ verſität Tübingen ließ durch ihren Sprecher, Prof. Dr. König, zum Ausdruck bringen, daß ſich die Univerſität Tübingen glücklich ſchätze, einen Mann in ihren Reihen gehabt zu haben, der von dort aus ſeine ſchriftſtelleriſche Laufbahn begann und heute neben großen Mänern in der Liſte der Univerſität verzeichnet iſt. In dem Schlußwort des Hoheitsträgers, Orts⸗ gruppenleiter Pg. Kraft, kam zum Ausdruck, daß Hansjakob in ſeinem Wirken und Schöpfen aus den Quellen wahren Bauerntums zu einem Vorkämpfer geworden iſt für das heutige Deutſchland. Die Rede ſchloß mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer, worauf der Feſtakt mit dem Geſang der beiden Nationallieder ſein Ende fand. Noch während des Feſtaktes warlete draußen auf den Straßen eine vieltauſendköpfige Menge auf den Beginn des Feſtzuges, der ſich zu einem wahren Triumphzuge heimatlicher Trachten und bodenſtändiger Gebräuche geſtaltete. Ganz beſanders gefielen neben den farbenprächtigen Trachten einzelne Darſtellungen aus Hansjakobs Werken. Der Feſtzug endigte mit Vorführungen einzelner Gruppen vor dem Rathaus. Der Feſt⸗ ſonntag wurde beſchloſſen mit einem Feuerwerk, wobei ſich bei der Stadtbeleuchtung namentlich das Geburtshaus Hansjakobs, das Rathaus und die ſehenswerten Gebäulichkeiten maleriſch ab⸗ hoben. 0 0T0T0P—ͥ0ꝙ˖—dJUPAPPPPGGGòGGGGGGGGGGPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP Opfer des Verkehrs * Riederingelheim, 23. Aug. Infolge eines Vor⸗ derachſenbruches mußte ein Laſtzug auf offener Straße kurz vor Niederingelheim halten. Zwei Stunden ſpäter fuhr ein mit zwei Mainzern beſetz⸗ ter Perſonenkraftwagen in voller Fahrt auf den Anhänger auf, ſo daß dieſer in den Straßengraben ſtürzte. Während der Wagenlenker unverletzt blieb wurde dem Mitfahrer Heinrich Temmer der Schä⸗ del eingedrückt und die Halsſchlagader zerriſſen. Er Zweiburgenſtadt gebracht worden. Es wird ein Neubau erſtellt, in deſſen Eroͤgeſchoß die Umſpann⸗Station wieder kom⸗ men ſoll. Weiter wird einem dringenden Wunſche Rechnung getragen, mit dem Einbau einer Bedürf⸗ nisanſtalt. Das Obergeſchoß gehört der HJ. Es ſollen Aufenthaltsräume und ein Saal geſchaffen werden, der der Weinheimer HJ zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden ſoll. Stadtaufſeher i. R. Georg Peter Schröder 2 feierte ſeinen 79, Lederarbeiter Johann Hofmann ſeinen 70. und deſſen Ehefrau Chriſtine, geb. Jeck, ihren 69. Geburtstag. Hofmann war 46 Jahre bei der Firma Freudenberg tätig. Auf 60 Lebensjahre durfte Guſtav Gartner, im Käsackerweg wohn⸗ haft, zurückblicken. Ein allſeits beliebter und geſchätzter Mitbürger, Monteur Georg Menges, iſt im Alter von 63 Jahren geſtorben. Am 1. September wird Lehrer Wittlinger von der Volksſchule Weinheim nach Hemsbach ver⸗ ſetzt. Hauptlehrer Imhoff in Hemsbach wird mit Wirkung vom 1. September an die Fortbildungs⸗ ſchule Weinheim verſetzt. Zum Nachfolger des nach Karlsruhe berufenen Pg. Otto Hördt wurde Hein⸗ rich Metz zum Nebenſtellenleiter der Kreismuſiker⸗ ſchaft in Weinheim ernannt. Frau Franziska Heberer feierte ihren 73., Frau Karolina Heuchel ihren 76. und Landwirt Rudolf Schmitt ſeinen 75. Geburtstag. war auf der Stelle tot. Der Anhänger ſoll unbe⸗ leuchtet geweſen ſein. Allerdings behauptet der Laſt⸗ wagenführer, daß eine Sturmlaterne an dem An⸗ hänger befeſtigt war. Die Polizei fand jedoch nur ein Stück Draht vor, an dem die Laterne eventuell angebracht geweſen ſein könnte. * Bruchſal, 23. Aug. Am Sonntagabend fuhr der verheiratete Taglöhner Peter David von hier mit einem Kraftrad auf der Reichsſtraße von Hei⸗ delsheim nach Bruchſal, In der Kurve am Schwanenbrunnen fuhr David gegen einen entgegen⸗ kommenden Perſonenkraftwagen, wodurch er zu Boden ſtürzte und einen ſchweren Schädelbruch da⸗ vontrug. An der Verletzung iſt er noch am ſelben Abend im Bruchſaler Krankenhaus geſtorben. Ein Verſchulden des Perſonenkraftwagens liegt nicht vor, da David links gefahren iſt, d. h. die Kurve ge⸗ ſchnitten hat. sk. Otterſtadt, 22. Auguſt. Der 24jährige Kraft⸗ radfahrer Richard Flory wich auf der Fahrt nach Bruchſal plötzlich von der Fahrbahn ab, ſo daß er über eine tiefere Straßenböſchung hinunterſtürzte und ſchwer verletzt liegen blieb. Bewußtlos mußte Fl in das Bruchſaler Krankenhaus einge⸗ liefert werden. * Kindsbach, 23. Auguſt. Ein Radfahrer aus Schopp, der auf einer abſchüſſigen, in die Kreisſtraße mündenden Seitenſtraße einem in Richtung Kaiſers⸗ lautern fahrenden Perſonenkraftwagen in die Fahr⸗ bahn fuhr, wurde erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der unvorſichtige Radfahrer trug lebensgefähr⸗ liche Verletzungen davon. * Saarbrücken, 23. Aug. Am Donnerstag nach⸗ mittag verunglückte ein Kraftwagen⸗Laſtzug der Reichsbahn(Motorwagen und Anhänger) ſchwer. In der ziemlich engen Kurve der Grühlingſtraße— in der Nähe des Reichsbahn⸗Kraftwagenbetriebswerks geriet der Laſtzug aus bisher noch nicht bekannten Gründen über den Straßenrand und ſtürzte etwa 3 Meter tief auf Reichsbahngelände ab. Von den fünf Perſonen, die auf dem Laſtzug mitfuhren, wurden zwei ſchwerer verletzt, ſo daß ſie zunüchſt ins Krankenhaus überführt wupden. Die übrigen konn⸗ ten nach Hauſe entlaſſen werden. Der Motorwagen wurde erheblich beſchädigt. 1 7. Seite/ Nummer 387 Nachbargebiete 2. Saarpfälziſches Gau⸗Schützenfeſt * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 23. Auguſt. Zum zwei⸗ ten Male ſtand am Sonntag das Schützenhaus der Neuſtadter Schützengeſellſchaft im Zeichen der ſchieß⸗ ſportlichen Veranſtaltungen des Gaues Saarpfals. Es galt, das Gau⸗Schützenfeſt zu eröffnen, das ſich über vier Tage hinziehen wird. Von nah und fern hatten ſich Schützen zum friedlichen Wettbewerb eingefunden. Beſonders zahlreich waren dia Schützen aus Speyer, Ludwigshafen, Kaiſerslautern und Homburg vertreten. Auch ſtellv. Gauleiter Leyſer, Kreistagspräſident Imbt und SA⸗Standartenfüh⸗ rer Kerth hatten ſich eingefunden. Nachdem Ober⸗ bürgermeiſter Imbt den erſten Schuß abgegeben hatte, begannen faſt alle Stände in ununterbrochener Folge„Feuer zu ſpeien“ Durchweg konnten auf der Jagd⸗ und auf der Kleinkalibermeiſterſcheibe ſehr gute Ergebniſſe erzielt werden. Sämtliche Schützen haben ſich die ſilberne Feſtmünze beim Punkteſchießen, an dem übrigens alle teilnehmen müſſen, erworben. Auf die„Gauſchützenkönigs⸗Kette“ und auf die Gau⸗ feſtſcheibe Saarpfalz wurden bereits verſchiedene Blättchen erzielt. Der erſte Tag des ſaarpfälziſchen Gau⸗Schützenfeſtes war ſomit ein ſchöner Auftakt. Weitere Schießtage ſind Mittwoch und Samstag ſo⸗ wie der nächſte Sonntag. 1ge es. Schifferſtadt, 22. Aug. Ein Kraftradfahrer aus Haßloch rannte gegen Mitternacht an der Kreuzung Mannheimer und Bahnhofſtr. mit einem Perſonen⸗ kraftwagen zuſammen. Der Kraftradlenker und ſein Beifahrer trugen ſchwere Beinverletzungen da⸗ von. Der Kraftwagenlenker zog ſich eine empfindliche Kopfverletzung ſowie innere Verletzungen zu. Die Verunglückten mußten in das Stiftungskrankenhaus nach Speyer eingeliefert werden. * Alzey, 23. Aug. In Fürfeld wollte ein Dreſchmaſchinenbeſitzer mit der Arbeit beginnen und beauftragte einen Landwirt, den Strom einzuſchal⸗ ten. Plötzlich gab es Kurzſchluß, eine ſtarke Stich⸗ flamme ſchlug heraus und der Landwirt ſtürzte rück⸗ lings von der Leiter, ohne ſich jedoch zu verletzen. Als man das 50 Meter lange Kabel unterſuchte, fand man an zwei Stellen vier, und ſechs Nägel, die in das Kabel hineingetrieben und deren Köpfe abge⸗ zwickt waren, vermutlich um die Stellen unſichtbar zu machen. Es handelt ſich zweifellos um einen Sa⸗ botageakt, oͤer in der Nacht vorgenommen wurde. * Herſchberg, 23. Aug. Das Flachsfeſt, das am Freitag hier gefeiert wurde, nachdem die Flachsernte durch den geſchloſſenen Einſatz der Bevölkerung abge⸗ ſchloſſen iſt, wurde leider oͤurch einen ſchweren Unfall getrübt. Zwei vier⸗ und fünfjährige Kin⸗ der— ein Knabe und ein Mädchen— wurden auf dem Feſtplatz von zwei ſcheuenden Pferden über⸗ rannt. Der Junge erhielt einen Huftritt an den Kopf und das Mädchen wurde von dem ſchweren Ge⸗ fährt überfahren. In ſchwer verletztem Zuſtand muß⸗ ten die Kinder in das Zweibrücker Krankenhaus ge⸗ bracht werden. * Elversberg, 23. Auguſt. Samstag früh, kurz vor Schichtwechſel, verunglückte der Bergmann Jo⸗ hann Wallacher von hier auf der Grube Heinitz oͤurch niedergehende Geſteinsmaſſen töd⸗ tch. Cannſtatter Volksfeſt erſtmalig mit Pferderennen rdv. Stuttgart, 22. Aug. Beim Cannſtatter Volksfeſt, das Stuttgart vom 18. bis 27. Sep⸗ tember feiert, finden in dieſem Jahre am 25. und 20. September zum erſten Male Pferderennen ſtatt. Veranſtalter iſt der Schwäbiſche Reiterverein. Auch ein Totaliſator wird vorhanden ſein. Es lie⸗ gen bereits zahlreiche Meldungen bekannter badi⸗ ſcher und bayeriſcher Rennſtälle vor. za⸗ Birkenau, 28. Aug. Die hieſige Gemeinde hat Friedrich Metzger als Hilfsſchützen beſtellt. * Forchheim bei Karlsruhe, 22. Aug. Im 60. Le⸗ bensjahr verſchied nach kurzer ſchwerer Krank⸗ heit infolge eines Schlaganſalls Landwirtſchaftsrat Franz Selg. Der Verſtorbene war ſeit 1919 im Dienſte der Badiſchen Landwirtſchaftskammer und ab 1933 im Reichsnährſtand— Landesbauernſchaft Baden— als Betriebsleiter des Verſuchs⸗ und Lehrgutes Forchheim, nachdem er vorher im Badi⸗ ſchen Staatsdienſt Vorſtand der Landwirtſchaftsſchu⸗ len Eppingen und Villingen geweſen war. Um den Aufbau und die Leitung des Gutsbetriebes Forch⸗ heim hat er ſich große Verdienſte erworben. Viele Landwirte verdanken ihm eine gründliche Berufs⸗ ausbildung. I. Eberbach, 22. Aug. Gegenüber der Volksſchule wird zur Zeit der Stadtgarten geſäubert und in einen Bauplatz für ein Geſchäftshaus umgewan⸗ delt. Das Bismarckdenkmal wird an einem anderen würdigen Platz aufgeſtellt.— Das hier durch⸗ geführte öffentliche Liederſingen der RSG „Kraft durch Freude“ hatte wiederum ſtarken Zu⸗ ſpruch. Obwohl das Singen des ſchlechten Wetters wegen in der Turnhalle ſtattfand, war die Betei⸗ ligung dennoch groß. 8. Seite/ Nummer 387 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 20000 am Sonntag in Colombes Zur feierlichen Gröffnung der Akademiſchen Weltſpiele— Leichtathletikkampf Wo das runde Leder rollt. Mannheimer Sieg in der Nibelungenſtadt Wormatia Worms— ViR Mannheim:3(:1) Es ſah anfangs nicht ſo aus, als ob der VfR dieſes Spiel gewinnen würde. Denn der Südweſtmeiſter hatte eine erſte Halbzeit, die zwar noch nicht vollkommen, aber auch nicht ſchlecht war. Zu gut zwei Drittel beherrſchten die Wormſer das Spielgeſchehen, und der VfR kam nur in gelegentlichen gefährlichen Durchſtößen zu Wort, ohne daß aber eine eigentliche ſpieleriſche Ueberlegenheit der Worm⸗ ſer aus dem ganzen Geſchehen hätte gefolgert werden kön⸗ nen. Dieſe ſpielten ſich zwar als die Routinierteren auf, doch ſah man beim Gegner bereits ſoviel Können und auch Kopf, daß man auf irgendeine Wendung gefaßt ſein mußte. Es ging alſo auf und ab, aber etwa nach einer Viertelſtunde hatte der Wormſer Rechtsaußen Lehr einen von Gölz zu⸗ gelenkten Ball erwiſcht und ſcharf eingeſchoſſen; es hieß:0 für Worms. Langeweile kam nicht auf, denn bald hatte Ebert im Wormſer Tor zweimas hintereinander vor Rohr und dann vor Striebinger zu retten, die ihren Bewachern durchgebrannt waren. Auch Mannheims Hüter hat genug zu tun, doch etwa 10 Minuten vor Pauſenpfiff war Langen⸗ bein auf einmal durch, und ſchon hieß es 111. Wer in der zweiten Spielhälfte auf Worms geſetzt hatte, ſah ſich nun enttäuſcht. Die Mannſchaft, die ſchon am Sams⸗ tagabend geſpielt hatte, kam einfach nicht mehr in Fahet, aber um ſo beſſer wurde jetzt dͤer Gegner. Während die Wormſer mit dem Ball einfach nicht mehr vom Fleck kamen, ſah man nun beim VfR ein flottes Abſpiel, das zeitweiſe ſchöne Angriffe brachte, von denen zwei auch verwertet wur⸗ den. In der 20. Minute war es Striebinger, der nach Durchlauf einſchoß, und in der 30. Minute etwa Langen⸗ bein, der das 311 fertig machte. Es waren zwar Fehler der Wormſer Verteidigung, die hauptſächlich zu den Treffern führten, aber das iſt nun einmal ſo. Worms griff jetzt zeit⸗ weiſe wieder ſtürmiſch an, aber es war klar zu erkennen, daß dieſe Wormſer Elf dem BVfR nicht mehr den Sieg entreißen würde. So war es auch. In der Schlußminute durften die Wormaten ſogar froh ſein, daß Striebinger einen Ball nicht mehr ins leere Tor, ſondern nur an den Pfoſten ſchoß.:1 für Mannheim hieß der Enoͤſtand, wäh⸗ rend die Ecken:5 für Worms lauteten. Der VfR Mannheim kam mit Geminder; Konrad, Rößling; Henninger, Kamenzin, Feth; Spindler, Rohr, Langenbein, Lutz, Striebinger. Die Mannſchaft gefiel durch ſeine Ballarbeit, ſchönes Zuſpiel und durch ihre Wendigkeit Nach der Pauſe hatte man Fleig für Henninger geſtellt und im Angriff ſah man Herold auf Halbrechts, während Rohr Spindlers Platz einnahm. In dieſer Beſetzung klappte es weit beſſer als vorher. Die Mannſchaft hat ihren Sieg ehr⸗ lich verdient. Die Worm ſer ſind noch nicht recht in Schwung. Man ſah, daß ſich einzelne Leute noch recht ſchwer tun, und hier gerade die älteren Spieler. Allgemein mangelhaft war aber die Deckungsarbeit. Im Angriff kann man eigentlich nur Eckert zoben, alle anderen kamen nicht ſo zur Geltung. Möglich aber, daß gerade der VfR den Wormaten nicht liegt. Im übrigen hat man um die Mannſchaft in Worms keine Sorgen. Spielleiter war Hölz⸗Frankenthal. Jußball in Käfertal —Svportelub Käfertal— Daxlanden:5(218) Zum zweiten Male in der neuen Saiſon trat der Sportelub Käfertal, diesmal auf eigenem Platz zu einem Freundſchaſtstreffen an, zu dem man den FV Daxlanden verpflichtet hatte. Die Gäſte zeigten ſich als kamyfſtarke —— und hatten das Spiel von Beainn an in der and. Schon bald konn der Mittelſtürmer der Gäſte mit einem Weitſchuß die Führung erzielen. Käfertal hat ene gute Chance, aber Gleißner zögert zu lange und ſchießt dann ſchwach, ſo daß Speck im Gäſtetor abwehren kann. Ueberraſchend fällt das zweite Tor für Daxlanden. Nie⸗ mand denkt an einen Torſchuß, als Klingler aus den. Hinterhalt eine flache Bombe ins Käfertaler Tor iaat. Der Platzbeſitzer läßt ſich aber nicht entmutigen und über⸗ nimmt jetzt die Initiative. Der Erfolg bleibt auch nicht aus. Rube ſpielt ſich ſchön durch, ſein Schuß prallt an Speck ab und Gleißner vor die Füße, der nur noch ein⸗ zulenken braucht. Pfeiffer vergibt durch ſchwachen Schuß eine Chance der Gäſte, die bald den Ausgleich zulaſſen müſſen. Rube ſpielt ſich ſchön frei und hat nur noch Speck vor ſich, den er ſicher überſpielt und das Leder ins leere Tor lenkt. Die Gäſte holen ſich wieder die Führung. nach⸗ dem Lacher eine Bombe an die Latte geſetzt hat. Eine ſchöne Kombination wird von den Gäſten vorgeführt, von Lörſch kam der Ball zu Kahrmann. der flach vors Tor gibt. Rutz will den Ball wegſchlagen. aber das tückiſche Leder ſpringt ins eigene Tor. Ein ſchöner Schuß von Fuchs macht Speck ſicher unſchädlich. dann iſt Halbzeit. Ohne Pauſe geht es weiter. Käſertal hat jetzt umgeſtellt. Fuchs hat mit Rube den Platz gewechſelt. Nach wenigen Mimuten fällt wieder der Ausgleich durch Fuchs, der einen Angriff erfolgreich abſchließen kann. Auch weiterhin iſt der Kampf voller Spannung, erſt iſt Käfertal in Front, dann kamen die Gäſte wieder vors Käſertaler Tor, inher die Hintermannſchaften ſind auf der Hut und wehren alles ab. Große Arbeit hat Speck, der zweimal alles auf⸗ bieten muß um zwei ſchwere Brocken zu erwiſchen. Die Gäſte holen ſich oͤurch Klingl noch einmal die Führung, der einen Strafſtoß ſcharf einſchießt. Auch bei Käfertal brinat ein Strafſtoß einen Erfolg. Fuchs iſt es, der den Strafſtoß zum Ausgleich verwerten kann. Ein Eckball für Käfertal bringt den Sportelub in Führung. Fuchs gibt ſchön herein, Lacher ſteht günſtig nimmt den Ball ſchön mit dem Kopf auf und ſchon hat Speck das Nachſehen, das Leder ſitzt im Tor. Bei einem Eckball ſieht es geſährlich vor dem Käfertaler Tor aus, aber die Gefahr wird noch einmal beſeitigt. Doch eine Minute vor Schluß iſt es Kahrmann, der für die Gäſte den verdienten Ausgleich erzielt. Damit hat ſich auch das Ergebnis dem Spielver⸗ lauf angeglichen. Die Gäſte gefielen durch ihre aute Zuſaanmenarbeit. Die Mannſchaft wies keinen ausgeſprochen ſchlechten Spieler auf. 3 Nicht ſo geſchloſſen waren die Aktionen der Käfertaler, die beſonders im Sturm oft alle in auf die Reiſe gingen. Gut hielt ſich das Schlußoͤreieck mit Schmitt, Rutz u Rube. Gauweiler⸗Phönix war dem ſpannenden Kampf ein ausgezeichneter Leiter. Alemannia Ilvesheim— 07 Mannheim:1 Den letzten ſpielfreien Sonntag vor Beginn der Pflicht⸗ ſpiele benützten die Alemannia Ilvesheim und 07 Mann⸗ heim, die ſich in dieſem Jahre nach langer Pauſe erſtmalig wieder im Kampf um die Punkte gegenüberſtehen werden, Hazu, um ſich noch einmal ganz privat zu begegnen und ſich in einem ſcharfen, ſchnellen Spiel auf kommende Er⸗ eigniſſe vorzubereiten. Die entwas erſatzgeſchwächten Auf⸗ gebote beider Vereine ſetzten ſich von Anbeginn mächtig — Ilvesheim war etwas ſchneller im Bitde und ver⸗ kmochte hin und wieder recht gefährliche Angriffe zu landen, über auch die Gäſte ſchufen durch ſchnelle Vorſtöße dicke Luft vor dem Ilvesheimer Kaſten und konnten ſogar in der 80. Minute unerwartet durch Jung in Führung gehen. Bis zur Pauſe lag Ilvesheim ſtark im Angriff, ohne jedoch die Gäſteabwehr überwinden zu können. Nach Wiederanſpiel beherrſchte Ilvesheim lange Zeit eindeutig das Feld. Man ging voll aus ſich heraus und ſpielte und ſchoß, daß der Gegner trotz aller Anſtrengung Tore nicht verhüten konnte. Man hielt ſich zwar ſehr gut, aber bis zum Spielende mußte Torwart Hildebrand doch drei pfundige Bälle, alle von Schwarz gut placiert ge⸗ ſchoſſen, paſſieren laſſen. Die Ilvesheimer waren tü ig am Werke und ichlugen ſich mit betontem Einſa illen. Der Angriff war ſehr fleißig und iſt noch ganz ſo gefährlich wie früher. In der ſtabilen Läuferreihe gefiel beſonders Weber und als Verteidiger ſchlugen Lohnert und Hennestal ſicher ab. Torwart Sauer konnte recht gut gefallen. Die junge Elf der SpVg 07 wußte durch gutes Spiel und ſicheren Aufbau zu gefallen. Hildebrand im Tor hütete mit Sicherheit. Die Verteidigung Rüppert— Horn 2 wehrte intelligent ab, und die Läuferreihe, die den ein⸗ zigen Fehler hat, die Deckung im ſtürmiſchen Vorwärts⸗ oͤrängen aufzulockern, gefiel recht annehmbar. Der Sturm landete ſchöne und zugvolle Angriffe, die bei etwas geſtei⸗ gerter Schußentſchloſſenheit noch mehr imponieren würden. Schiedsrichter Höhn ⸗08 Mannheim traf ſichere Ent⸗ ſcheidungen. Werder Bremen— S Waldhof:1(:1) Das Zuſammentreffen der Meiſter von Niederſachſen und Baden, Werder Bremen und SV Waldhof, in Bremen hatte am Sonntag 8000 Zuſchauer angelockt. Der Nieder⸗ ſachſenmeiſter gewann etwas glücklich mit:1(:1) Toren. Nachdem anfänglich die Bremer das Spiel klar beherrſcht hatten, geſtaltete Waldͤhof durch geſchickte Staffellung ſei⸗ ner Verteidigung das Tveffen offener. Dennoch erzielten die Bremer durch Mahlſtedt in der N. Minute den erſten Treffer, dem aber eine Minute ſpäter Siffling 3 den Ausgleich folgen ließ. Nach dem Wechſel hatte der badiſche Meiſter zeitweiſe mehr vom Spiel, als er dann aber ſtark nachließ, fiel durch Ziolkewitz der Siegtreffer für Bremen. Einen Handelfmeter hatte kunz vorher Tibulſki für Bre⸗ men dem Mannheimer Torhüter in die Hände geſchoſſen. Dienstag, 24. Auguſt 1937 Europa— Amerika Herrlicher Sonnenſchein lag am Sonntag über dem Pariſer Stadion lombes zur Eröffnung der VII. Aka⸗ demiſchen Weltſpiele 1937. 20000 Zuſchauer füllten die weiten Ränge zu der wohl größten Sportveranſtaltung nach den Olympiſchen Spielen 1924, als unter Vorantritt des Präſidenten der Internationalen Studentenvereinigung und des Organiſationskomitees der Einmarſch erfolgte. Der Zug der 2000 Studentenſportler wurde von dem deutſchen Aufgebot mit Fahnenträger Len⸗ kitſch an der Spitze angeführt. Ein einſtimmiger Jubelruf ertönte, als unſere Mannſchaft mit erhobenem rechten Arm an der Ehrentribüne vorbei⸗ ſchritt, und dann folgten die Vertreter von England, Oeſter⸗ reich, Belgien, Braſilien, Dänemark, Aegypten, Eſtland, Griechenland, Ungarn, Italien, Lettland, Litauen, Luxem⸗ burg, Mexiko, Holland, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Tſchechoſlowakei, Türkei und Jugoflawien, gleich⸗ falls ſtürmiſch begrüßt. Zum Schluß erſchien als ſtärkſte Gruppe— Deutſchland hatte beim Einmarſch ſeine Leicht⸗ athleten noch nicht zur Verfügung— Frankreich, begeiſtert von ſeinen Landsleuten begrüßt. Die Mannſchaften nah⸗ men vor den Tribünen Auſſtellung, der Präſident der In⸗ ternationalen Studentenvereinigung, Dr. Mezzaſoma (Italien), ermahnte die Wettkämpfer zu friedlichem Kampf um die Ehren des Sports, und dann erklärte der franzöſiſche Miniſter für Körperertüchtigung, Lagrange, die VII. Aka⸗ demiſchen Weltſpiele für eröffnet. Sieben Böllerſchüſſe zeigten den Beginn an und der Franzoſe Boiſſet ſprach den Schwur. Unter dem großen Beifall der Zuſchauer marſchierten dann die Teilnehmer wieder unter Vorantritt der deutſchen Mannſchaft aus dem Stadion. Heuſers erfolgreiche Herausforderung: Wie Witt entthront wurde Er mußte in der achten Runde den für ihn ausſichtsloſen Kampf aufoeben Die Frage nach dem beſten deutſchen Halbſchwerge⸗ wichtsboxer, die lange Zeit offen war, wurde, wie bereits gemeldet, am Sonntag im Berliner„Poſtſtadion eindeu⸗ tig beintwortet. Der frühere Europameiſter Adolf Heu⸗ ſer(Bonn) entthronte als Herausforderer nach einem äußerſt erbitterten Kampf den bisherigen Meiſter Adolf Witt(Kiel), der ſchwer zerſchlagen in der achten Runde den für ihn ausſichtslos gewordenen Kampf aufgab. In den Mittagsſtunden gehre dunkle Wolken über die Reichshauptſtadt hin und mehrere Gewitter ſpielten den Veranſtaltern des Kampftages einen böſen Streich inſo⸗ fern, als ſie nicht ohne Wirkung auf den Beſuch blieben. Mit dem gleichen Gewicht von 69 Kilo betyrten Witt und Heuſer den Ring. Als der Gong ertönte, ſtürmte Witt mit ſchweren Rechten auf Heuſers kurze Rippen, die beim Training leicht verletzt worden waren, ein. Den erſten wichtigen Schlagaustauſch gab es in der zweiten Runde, Labei wurde offentſichtlich, daß Heuſer der genauere Schlä⸗ ger und Witt der härtere iſt. Bald kam aber Witt ins Wanken. Mit unvermindertem Temperament grub Heuſer den Kie⸗ ler mit Serien ſchwerer Schläge zum Kopf ein und Witt ſeinerſeits erwiderte mit Herz⸗ und Leberhiken. Aus⸗ angs der fünften Runde bot Witt dem Bonnen durch Bernachläffigung feiner Deckung immer mehr Gelegen⸗ heit zu harten Kopſtreffern. Die ſechſte Runde brachte oann die Vorentſcheidung. Heuſer erſchien mit ſtarken Kampfſpuren, unter dem linken Auge blutete er, aber un⸗ ebrochen war ſein Kampfeseifer, mit dem er ſeinen Keaae vor ſich her trieb. Mit Hakenſerien auf Körper und Kopf Witts ſchloß die ſechſte Runde mit einem klaren Vorteil ab. In der ſiebten Runde war Heuſer immer noch der Boxer, der um jeden Zoll kämpfte und Witt ſyſte⸗ matiſch der Niederlage immer näher brachte. In der achten Runde kam dann das Ende. Mit einer Doublette zum Kopf des ſchon ſtark mitgenommenen Witt erſchütterte Heuſer ſeinen Gegner, der aber eiſrig mit⸗ miſchte, aber immer offener für Heuſers wohlgezielten Boxring im Frieoͤrichspark: Schläge wurde. Nach einer ſchweren Linken auf Witts rechtes Auge ſchüttelte der Meieſty nur noch den Kopf und hob die Hand zum Zeichen der Mit langen Riſſen über den e war Witt vollkommen kampfunfähig und entthront worden. Adolf Heuſer er⸗ rang damit, ſo unwahrſcheinlich es klingen mag, in ſeiner Laufbahn als Berufsboxer zum erſtenmal den Titel eines deutſchen Meiſters. Beck wieder Meiſter Im Federgewicht kämpften Karl Beck(Düſſeldopf), dͤer ſeinen Titel infolge einer Verletzung abgegeben hatte, und der Meiſter Bernhardt(Leipzig) ebenfalls um den Titel. Mit der Lönge des Kampfes erwies ſich aber Beck als der weitaus beſſere Mann und ſiegte verdient nach Punkten. Im einzigen internationalen Kampf 1 13 Mittel⸗ gewichtsmeiſter Joſef Beſſelmann(Köln) den Kolo⸗ nialfranzoſen Paul Malapa nach Punkten, wenn auch nicht überzeugend.— Ein ſchnelles Ende gab es im Halb⸗ ſchwergewichtskampf zwiſchen Arno Przybilſki(Pots⸗ Fam) und dem Stuttgarter Hölz, der außerſt verbiſſen kämpfte, aber in der Pauſe zur ſiebten Runde aufgab. Die fünfte Begegnung zwiſchen Lambers(Zwickau) und Sabottke(Berlin) ſiel dem Regen zum Opfer. Rennfahrer Karl Braun⸗Karlsruhe 7 Der Karlsruher junge Seitenwagenfahrer Karl Braun iſt im Schleizer Krinkenhaus ſeinen ſchweren Sturz⸗ ve e mgen, die er am Sonntag in Dreiecks⸗Rennen davongetragen hat, erlegen. Fraukfurts Amateurringer blieben auch bei ihrem weiten Auftreten in Bayern ohne Sieg. Den im Bam⸗ erger Volkspark ausgetragenen Städtekampf gegen Bam⸗ berg verloren ſie mit:11 Punkten, nachdem ſie tags zu⸗ vor ſchon gegen Nürnberg⸗Fürth mit 7·11 unterlagen. Saarboxer unterlagen in Mannheim VfK So beſiegt Saarſtaffel mit 10:6 Punkten Eine ſchönere Kamofſtätte für Freiluft⸗Boxver⸗ anſtaltungen wie den Friedrichspark wird man in Mannheim wohl kaum finden. Zu bedauern war nur, was auch das ganze Bild ſtörte, daß die Ring⸗ beleuchtung ſo wangelhaft angebracht war. Dann hatte der Veranſtalter. der Verein für Körverpflege von 1886, mit dem Beſuch inſofern Pech, daß ſich das heiße Sommer⸗ wetter allzuraſch in regneriſche und ſehr kühle Tage um⸗ wandelte. Nur 50 Zuſchauer waren Zeuge von ſehr ſpan⸗ nenden und abwechſlungsreichen Kämofen. Wenn auch der traditionsreiche Vick 86 einen weiteren ſportlichen Erfolg einheimſen konnte, ſo blieb der erwünſchte finanzielle Erfola vollkommen aus. Im Namen des Veranſtalters bearüßte Gaufachwart Weirich die Zuſchauer, Ehrengäſte, unter denen ſich auch Ortsgruppenführer des DRe, Stalf, der zugleich den Kreisführer Crezeli vertrat, befand, und nicht zuletzt die Gäſteſtaffel aus dem Saarland. Drei Boxer der Mannheimer wurden für ihren 100. bzw. für ihren 50. Kampf geehrt. Bolz und Zloteki bekamen für ihren 50. Jubiläumskompf ein ſchönes Blumenaebinde, Altmeiſter Huber erhielt für ſeinen 100. die Silberplakette des Führers. Ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf den Führer, dann hies es„Ring freil“ Im erſten Jugenoͤtreffen war der Gauturnierſieger Treber⸗Vfn dem PVfͤler Willi an Technik und Schnelligkeit überlegen. Willi verleat ſich zu ſehr auf ſeine Rechte, die auch als Konter wirkungsvoll landet, aber für den Angriff muß er in erſter Linie ſeine Linke ins Feld ſchicken können. Punktſieger wurde Treber. Koch⸗VfK 86 ſtartete in Abweſenheit von Stetter, der zur Zeit im Abſchlußtraining für die bevorſtehenden Lön⸗ derkämpfee in Bad Blankenburg weilt, im Fliegen⸗ gewicht gegen den ſehr tapferen Dörn bacher⸗Saar⸗ land. Durch ſeinen dauernden Anariff und wirkungs⸗ vollen beidhändigen Kopf⸗ und Körpertreffer holte ſich der Mannheimer in ieder Runde klaren Vorſprung und ſiegte hoch nach Punkten. Noch temperamentvoller verlief der folgende Bantam⸗ gewichtskampf zwiſchen Roth⸗VfK 86 und Müller⸗ Saarland. Die erſte Runde wurde von Roth am beſten geführt. Er war zielſicher, mit ſeiner Linken traf er im⸗ mer wirkungsvoll. In den folgenden Runden war er ſei⸗ nem Gegner wohl hoch überlegen, er kämpfte aber zu haſtig, ſo daß ſeine Schläge öfters leer gingen. Roth wurde klarer Punktſieger, beide Boxer wurden für ihre Leiſtun⸗ gen ſtark gefeiert. 1 Huber⸗VfK 86, der im Federgewicht gegen Liſch⸗ Saarland ſtartete, war für ſeinen 100. Fubiläumskampf nicht beſonders gut vorbereitet, das kann man wohl be⸗ haupten, denn vor einer Woche war er im Kampfe gegen Mertes⸗Neuſtadt in jeder Beziehung ſtärker. Der Saar⸗ länder legte ein ſehr raſches Tempo vor, dem Huber zum 5 fiel, und ſich nach Punkten geſchlagen bekennen mußte. Noch mehr wurde man von den Leiſtungen des letztjäh⸗ rigen Gaumeiſters Lennert enttäuſcht. Ja, Lennert mußte verſpüren, daß man ohne intenſives Training keine großen Leiſtungen vollbringen kann. Er ſtartete im Leichtgewicht gegen den erſt 18jährigen Schmitt⸗Saarland, dem er voll⸗ kommen den Angriff überließ. Seine einſtige Stärke, aus der Verteidigung wirkungsvoll zu kontern, iſt vollkommen verblaßt. Erſt gegen Ende der Schlußrunde kam er einige Male ins Ziel, aber der Vorſprung des Saarländers war ſo daß, an—— Punktſieg nichts mehr zu rütteln gab. Im Weltergewicht war Weiß⸗Bfͤ 86 ſeinem Gegner Keßler⸗Saarland nicht nur an Technik überlegen, ſondern war auch körperlich klar im Vorteil, dagegen erwies ſich der Gaſt im Kampfe, obwohl er ſehr ſtark einſtecken mußte, äußerſt tapfer, er hielt bis zum Schlußgong durch. Weiß boxte in den erſten 2 Runden ohne Tadel, in der Schluß⸗ runde ließ er jedoch an Schnelligkeit und Schlagkraft merk⸗ lich nach. Punktſieger Weiß. Den beſten Kampf des Tages lieferten die Mittelgewichtler Zloteki⸗Vfͤ 86 und Petry⸗Saarland. Petry, der die Gruppe Kurpfalz bei den NS⸗Kampfſpielen in Berlin im Weltergewicht mit dem allerbeſten Erfolg vertrat, kam über Zloteki zu einem baum meßbaren Punktſieg. In den Kampfhanoͤlungen aus ganzer Diſtanz war von Petry keine Ueberlegenheit zu erbennen. Zloteki arbeitete wirk⸗ lich gut, er machte in der Mittelrunde nur den einen Feh⸗ ler, daß er im Nahkampf nicht mitſchlug. In der Schluß⸗ runde zeigte er ſich dieſen Phaſen ebenbürtig. Ein Un⸗ entſchieden wäre nicht falſch geweſen. In einem Einlagekampf ſiegte Dünzer⸗VfK 86 über Fröhlich⸗VfR durch Abbruch in der erſten Runde. Bosz⸗VfK 86 kam im Halbſchwergewicht über Krauthof⸗Saarland zu einem Aufgabeſieg nach der zweiten Runde. Bolz ſtellte ſich gegen dͤen harten Schläger taktiſch klug ein, er blieb in der erſten Runde auf Diſtanz, ſchoß ſeine Linke und Rechte wirkungsvoll ins Ziel. In der Mittelrunde dͤrängte der Mannheimer auf eine vor⸗ zeitige Entſcheidung. Bolz boxte geradezu vernichtend, aber trotzdem ͤͤer Saarländer aus allen Lagen harte Brocken, ſogar ganze Serien an Kopf und Körper einſtecken mußte, überſtand er noch dieſe Runde. Er war klug genug und verzichtete, um nicht noch mehr geſtraft zu werden, auf die Schlußrunde. Nicht ganz befriedigte die Eutſcheidung im Schwergewicht zwiſchen Döring⸗BfR und Dillenburg⸗Saarland, Es war ein Kampf, wie man ihn als Abſchluß einer Veranſtaltung nur ſchon zu oft erlebt hat. Die erſte Runde war noch ganz annehmbar. Döring ſtoppte die Angriffe von Dillenburg wirkungsvoll; auf einen rechten Kinntreffer mußte der Saarländer ſogar für mehrere Sekunden zu Boden, dann war es aber mit der Ruhe und Ueberlegung des Mann⸗ heimers aus. In der Mittelrunde ſtand der Mannheimer dicht vor einem k.., aber der Gong rettete. Eine un⸗ berechnete Schlägerei brachte die Schlußrunde. Döring hätte längſt disqualifiziert werden müſſen, da er immer wieder links ſchlug, während er ſich mit der rechten Hand am Seil feſthielt Für den Punktſieg an Döring gaben die wenigſten Beſucher ihre Zuſtimmung, ein Unentſchieden wäre eher am Platze geweſen. Johnſon lief 10,2— aber mit Rückenwind Nach der Eröffnung fand dann der Leichtathletik⸗ kampf„Europa— Amerika“ ſtatt, in dem es ganz überragende Leiſtungen der Amerikaner, aber auch der Engländer, zu ſehen gab. m 100 Meter⸗Lauf lief der amerikaniſche Neger Ben ohnſon die phan⸗ taſtiſche Zeit von 10,2 Sek. heraus. Da bei dieſem Lauf aber ſtarker Rückenwind herrſchte, dürfte eine Anerken⸗ nung als Weltrekord wohl nicht in Frage kommen. Wie ſich dann auch ſpäter nach der genauen Ueberprüfung der Verhältniſſe durch die Kommiſſion herausſtellte, kann dieſe Zeit nicht anerkannt werden. Auch im 110 Meter⸗Hürden⸗ lauf ſpielte dieſer Wind eine Rolle, denn der Engländer Finlay durchlief die Strecke in der neuen europäiſchen Beſtzeit von 14,2 Sek. Ebenſo hervorragend iſt auch die Zeit Ben Johnſons für 200 Meter. 20,8 Sek. benötigte er für dieſe Strecke. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Ben Johnſon⸗USA 10,2 Sek.: 2. Penning⸗ ton⸗England 10,4.— 200 Meter: 1. Johnſon 20,8; 2. Pen⸗ nington 21,5.— 400 Meter: 1. Belcher⸗USA 47,4: 2. Ber⸗ tolino⸗USA 49,5.— 800 Meter: 1. Robinſon⸗USA:51,4; 2. Goix⸗Frankreich:52,7.— 1500 Meter: 1. Meßner⸗ Frankreich:59,2.— 5000 Meter: 1. Ward⸗England 14,42; 2. Askola⸗Finnland 14,45 Min.— 110 Meter⸗Hürden: 1. Finlay⸗England 14,2.— 400 Meter⸗Hürden: 1. Patterſon⸗ USA 52,5; 2. Kovac⸗Ungarn 53,5.— Hochſprung: 1. C. Johnſon 1,90; 2. Kalima⸗Finnland 1,85.— Weitſprung: 1. Maffei⸗Italien 7,41; 2. Tomſalu⸗Eſtland 7,28 Meter.— Stabhoch: 1. Varoff⸗iiS 3,90; 2. Ramadier⸗Frankreich.80 Metr.— Kugel: 1. Kreeg⸗USA 15,54; 2. Alley⸗USA 15,38; 3. Bärlund⸗Finulnd 14,95 Meter.— Diskus: 1. Carpenter⸗ USA 47,57 Meter; 2. Noel⸗Frankreich 47,21 Meter.— Speer: 1. Nikkanen⸗Finnland 71,22 Meter.— Olympiſche Staffel: 1. USA:31,6; 2. Frankreich:35 Minuten. Deutſcher Fußballſieg über Belgien Im Fußballturnier am Montag Beim Fußball⸗Turnier der Akademiſchen Weltſpiele in Paris wurden am Montag im Jean⸗ Bottin⸗Stadion zwei weitere Vorrundenſpiele erledigt. In Gruppe A ſiegte Lettland mit:0 über Frankreich und dürfte ſich damit neben Italien für die Vorſchlußrunde qualifiziert haben. In der Gruppe B gewann Deutſch⸗ land mit:2(:2) über Belgien und hat damit die Vor⸗ ſchlußrunde erreicht, in der es auf Italien treffen wird. Nach dem zweiten Kampftag ergibt ſich folgender Tabellen⸗ ſtand: Gruppe A Spiele gew. un. verl. Tore Ptt. 1. Italien 1 1—— 6ꝛ8 2 2. Lettland 2 1— 1:6 2 3 Frankreich 1—— 1 0ꝛ2 0 Gruppe B Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. 1. Ungarn 1 1——:0 2 2. Deutſchland 2— 1 4˙2 2 9. Belgien 1—— 0 Deutſchland— Belgien:2(:2) Die ſtarke deutſche Kolonie gab unſeren Studenten⸗ Fußballern bei ihrem Spiel gegen Belgien einen ſtarken Rückholt. Von Beginn an klappte die Zuſammenarbeit recht gut, doch kam Belgien nach viertelſtündigem Spiel bei einem ſchnellen Vorſtoß zur:0⸗Führung. Aber ſthon wenig ſpäter hatte Pryſſok auf gutes Zuſpiel von Linde⸗ mann hin ausgeglichen. Dann kamen die Belgier erteut in Front, doch ſtellte Deutſchland noch vor der Pauſe den Ausgleich her. Torſchütze wor Lindemann.— Eindtig überlegen wurden unſere Studenten nach Seitenwechſel und Lindemann war nach guter Zuſammenarbeit mit Simon und Röll noch zweimal erfolgreich. Goldmedaille für Dr. Krümmel Am Montagvormittag war die deutſche Studenten⸗Minn⸗ ſchaft Gaſt des franzöſiſchen Außenminiſters 9. Del bos, der in einer Anſprache auf das gute Verhältnis zwichen der franzöſiſchen und deutſchen Studentenſchaft hinwie, Die Führer der deutſchen Mannſchaft woren vom Fau⸗ zöſiſchen Unterſtaatsſekretär für Freizeit und Erhoüng, Leo Lagrange, empfangen worden, wobei Miniſtrial⸗ Direktor Dr. Krümmel mit der höchſten franzöſſchen Sportauszeichnung, der Goldenen Medaille, geehrt wude. Italien gewinnt den Florettkampf Bei den Fechtwettbewerben wurde am Montagnachnittag im Pariſer Sportpalaſt der Florett⸗Mannſchaftskamp zu Ende geführt. In der Endrunde ſtanden Italien, Fank⸗ reich, Aegypten und Deutſchlond, von denen Italien die ſtärkſte Mannſchaſt zur Stelle hatte. Die Italener ſchlugen Deutſchland mit 15:1, Frankreich mit 13:9 und Aegypten mit 913(abgebrochen), blieben alſo ohne Nüder⸗ lage. Frankreich ſiegte über Deutſchland mit 919(ab⸗ gebrochen) und über Aegypten mit:7, während im Kempf um den dritten Platz Deutſchland mit:7 über Aegpten die Oberhand behielt. Die Ergebniſſe: Endſtand: 1. Italien 3 Siege, 0 Niederlogen; 2. Fiank⸗ reich 2 Siege, 1 Niederlage; 3. Deutſchland 1 Sieg, 2 Nie⸗ derlagen; 4. Aegypten 0 Siege, 3 Niederlagen. Holländiſcher Sieg in Kopenhagen v. d. Vijver Weltmeiſter der Amateurflieger Mit den Vorkämpfen der Amateurflieger wurden am Wochenende auf der von 4000 Zuſchauern beſuchten Ordrup⸗ Bahn in Kopenhagen die Radweltmeiſterſchaften eingeleitet. Die drei deutſchen Vertreter ſhie⸗ Hen vorzeitig aus. Ihbe ging krank an den Start, Suiſg der noch unter den Folgen ſeines Lodzer Sturzes litt, ſchied im Hoffnungslauf zus und Haſſelberg mußte ſich im Achtelfingle dem favoriſierten Fronzoſen Georget beugen. Am Sonntag ſiel auf der von 7000 Zuſchauern beſuch⸗ ten Ordvup⸗Bahn die erſte Entſcheidung. ſer Holländer v. d. Vijver holte ſich den erſten der fünf zu vergebenden Titel und wurde Weltmeiſter der Amateur⸗ fli eger vor dem franzöſiſchen Favoriten Georget, der ſich im zweiten Endlauf wenig fair zeigte und diſtanziert wurde. Den noch notwendigen oͤritten Lauf gewann dann ebenfalls der Holländer mit Hanobreite und hatte ſich da⸗ mit den Titel geſichert. Im Kampf um den öritten Platz triumphierte mit Ooms ebenfalls ein Holländer gegen den früheren Weltmeiſter Pol a(Italien). In den Viertel⸗ ſi nals hatten ſich zunächſt Pola gegen Kropmann, Georget gegen Gené, Ooms gegen Nielſen und v. d. Vijver gegen Collard herausgeſchölt. Beinahe hätte es eine rein hol⸗ händiſche Entſcheidung gegeben, denn Georget ſchlug Ooms in der Vorentſcheidung nur um Hanobreite, nachdem v. ö. Vijver ſchon vorher Pola den Weg zu einer nochmaligen Weltmeiſterſchaft verlegt hatte. Ooms ſtellte ſeinen drit⸗ ten Platz durch zwei Siege über Polz ſicher, und dann folgte der leider nicht ganz korrekt verlaufene Kampf⸗ um den Endſieg. Georget ſchlug v. d. Vijver im erſten Lauf mit Handbreite, im zweiten Lauf erlaubte ſich der Franzoſe zwei mehr als unfaire„Schwenker“ gegen den angreifenden Holländer, der ſofort zum Zeichen des Pro⸗ teſtes die Hand hob und ſich aufrichtete. Das Kampfgericht diſtanzierte Georget und in dem damit notwendig gewor⸗ denen dritten Lauf fing v. ö. Vijver Len führenden Georget kurz vor dem Ziel um Hanobreite ab. Zugſpitzflug 1937 Bei der Preisverteilung und Siegerehrung, die Korps⸗ führer Generalleutnant Cheiſtianſen vornahm, konnte be⸗ merkenswerterweiſe feſtgeſtellt werden, daß von den 21 Siegern 15 dem NScK angehören. Die Ergebniſſe: 1. Geſamtſieger und Gruppenſieger der Gruppe 5: Meyer (Dresden), NScK, mit Beobachter Pareidt auf Focke⸗Wulf 44, 283 Punkte; 2. von Fählmann(Bremen), NScK, Beob⸗ achter Dr. Otto Block auf Focke⸗Wulf 44, 280 Punkte; 3. Steinhoff(Darmſtadt), NScK, Beobachter Burk, auf Klemm, 278.; 4. Seyband(Karlsruhe), NSSFK, 277.; 5. Schumacher(Stuttgart) 276.; 6. Taxis(Stuttgart), 5 60 1 3 e 269.; rſtein erlin) 2. 9. Dinort(Braunſchwei 265.; 10. Gabriel(Berlin) 265 P. In Anerkennung der großen Leiſtungen im Fahren hat Korpsführer Hühnl ein folgende Beförderungen vorge⸗ nommen: den NSͤKK⸗Mann Caracciola zum Trupp⸗ führer, den NSͤK⸗Mann von Brauch itſch zum Truppführer, den NeKK⸗Sturmführer Lang zum Obepſturmführer. 9 0 — badi Dienstag, 24. August 1937 Die Ruhrzechen bauen Krafiwerke Vor Gründung einer Elekiriziiais AG mit 40 Mill. Ak In der am 23. Auguſt abgehaltenen Mitglie⸗ dernerſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syn⸗ dikats wurde mit überwiegender Stimmenmehrheit unter Vorbehilten lediglich derjenigen Zechen, die aus zeitlichen Gründen noch keine Gelegenheit zur Fühlungnahme mit ihren Geſellſchaftsorganen gefunden haben, der Gründung einer Elektrizitäts⸗Ach durch das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat zugeſtimmt, deren AK bis zu 40 Mill., betragen ſoll nach nöherer Beſtimmung eines aus Ver⸗ tretern aller größeren Mitgliedszechen beſtehenden Aus⸗ ſchuſſes. Gleichzeitig wurden die Verhandlungen gebilligt, die Lie ſeit Mai d. J. durch das Kohlenſyndikat vorläufig ls Verhandlungsträger herausgeſtellte Ruhr⸗Elektrizitäts⸗ ..b. H. wegen Befriedigung des in den nächſten Jahren innerhalb des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Raumes auftreten⸗ den Bedarfs an zuſätzlicher Stromlieferung für die all⸗ gemeine Landesverſorgung uſw. geführt hat. Als erſte Auswirkung dieſes Beſchluſſes wird zwiſchen der neuen Geſellſchaft,— vorerſt einmal mit dem Stichwort„Ruhr⸗ elektrizität bezeichnet— und der Vereinigte Elektrizi⸗ tätswerke Weſtfalen Ac, Dortmund,(BEW) nach Ein⸗ gaug der noch ausſtehenden Entſcheidungen ein Abkom⸗ men über eine langfriſtige enge Zuſammenarbeit auf dem Gebiete der Stromverſorgung des weſtfäliſchen Raumes unterzeichnet werden. Die Grundzüge dieſer Gemein⸗ ſchaftsarbeit ſind: Die„Ruhrelektrizitét“ wird Kraftwerke auf Steinkohlengrundlage errichten, die als Erzeugerwerke elektriſche Arbeit an die VEW zur Verſorgung des weſt⸗ fäliſchen Raumes Abgeben und insbeſondere die Verſor⸗ gung gewiſſer Rohſtoffwerke ſicherſtellen. Die Fortleitung und Verteilung der elektriſchen Arbeit ebenſo wie die Ver⸗ rechnung mit den Abnehmern iſt ausſchließlich Sache der EW. Im Rahmen dieſer Gemeinſchaftsarbeit werden die VeEW vorerſt noch ihre Krafterzeugungsanlagen um eine beträchtliche Maſchinenleiſtung erweitern.ſſ Nach Aus⸗ Laſtung dieſer Kaprzitäten der VEW wird die„Ruhr⸗ elektrizität“ dann ihrerſeits den VEW Maſchinenleiſtung auch für die allgemeine Landesverſorgung neben der Ver⸗ ſorgung gewiſſer Rohſtoffwerke zur Berfügung ſtellen. * Städtiſche und Bezirksſparkaſſe Ludwigshafen a. Rh. Bei der Kaſſe betrugen im Juli die Einzahlungen 2 die Auszahlungen 729652/ der Guthabenbeſtand Ende des Monats 22,98 Mill.“. Gegenüber den beiden vor⸗ ausgegongenen Monaten wie auch gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres iſt eine Verſtärkung des Sparverkehrs feſtzuſtellen. Es betrugen die Einzahlungen im Juni 1937 614 394 45 im Mai 706 086“, im Juli 1936 684 009 M, dagegen die Auszahlungen im Juni 1937 652 027, im Mai 535 822 /, im Juli 1936 653 559 /. Der Guthaben⸗ beſtand war Ende Juni 1937 22,73 Mill., Ende Mai 22,77%, Ende Juli 1936 22,04 Mill. /. „* Localbahn⸗AéC, München. Das Berichtsfahr 1936 ſtand für die Geſellſchaft im Zeichen geſteigerter Leiſtungen und erhöhter Einnahmen. Die Geſamtbetriebseinnahmen ſind von 9,24 auf 3,44 Mill./ geſtiegen. Die Beförderungs⸗ leiſtungen im Güterverkehr erhöhten ſich von 6,37 auf 7,47 Mill. Tonnenkilometer. Im geſmten Perſonenverkehr konnte die Zahl der gefahrenen Fahrgäſte von 4,49 auf 5,04 Mill. erhöht werden und nähert ſich damit bereits der im Jahre 1995 feſtgeſtellten Beförderungszahl von 5,15 Mill. Bedeutend zugenommen hat dabei die Zahl der zu Sondertarifen fahrenden KöcF⸗Reiſenden, von denen auf allen Linien über 165000 gegen 97000 im Borj ihr beför⸗ dert wurden. Die Wirtſchaftlichkeit der eigenen Linien litt wiederum unter dem Vettbewerb des Kraftwagens und hier im beſonderen des Laſtkraftwagens. Aus der Gewinn⸗ umd Verluſtrechnung iſt erſichtlich, daß die Geſamteinnah⸗ men von 3,47 auf 3,63 Mill./ geſtiegen ſind. Die Be⸗ triebsausgaben erforderten 2,90(2,81) Mill. /. Zu An⸗ lage rbſchreibungen wurden 0,28(0,28) Mill.& verwendet, im übrigen halten ſich die Ausgoben im Rahmen des Vor⸗ jahres. Schließlich wird ein Reingewinn von wirdt 5 *Deutſche Wafſen⸗ und Munitiousfabriken Ac., Ber⸗ lin.— Eine Verwaltungserklärung. Wie man von der Verwaltung der Deutſchen Waffen⸗ und Munitionsfabriken AG., Berlin, erfährt, iſt dort nicht erſichtlich, was Anlaß zu den Kursbewegungen der letzten Wochen gegeben hat. In den Berhältniſſen der Geſellſchaft ſind Veränderungen nicht eingetreten und auch nicht in Ausſicht. Finanzielle Trans⸗ aktionen irgendwelcher Art, Kapitalerhöhungen, Verteilung höherer Dividenden oder dergleichen, ſtehen nicht zur Er⸗ örterung. * Hüſſy u. Künzli, AG, Murg⸗Baden Dieſes ober⸗ che Textilunternehmen, das i. V. dis Grundkapital von 636 000 auf 396 000 herabſetzte, und den Buchgewinn hieraus zur Tilgung des Verluſtes aus 1934 und 1935 in Höhe von 91 457 /, zu Sonderabſchreibungen in Höhe vom 117 630 und für Sonderrückſtellungen in Höhe von 30 913„“verwandte, ſchließt das Geſchäftsjahr 1936 mit einem Gewinn von 5383 /. Der Bruttoertrag erhöhte ſich auf 738 200(704 970)“, Hazu kreten noch 11759(12 675) Mark Miet⸗ und Pachteinn ihmen ſowie 50.324(10 576) ao. Erträge. Andererſeits erforderten Löhne, Gehälter uſw. 526 625(556 652), Abſchreibungen 46 843(55 640) 4, Zinſen und Steuern 44690(27 511) /, alle übrigen Auf⸗ wendungen. 176 761(170 690) /. * Leipziger Trikotagenfabrik AG, Leipzig⸗Lindenau.— Wieder 6 v. H. Dividende. Der HV am 14. September wird, die Verteilung einer Dividende von wieder 6 v. H. vorgeſchlagen. * Maingas⸗Werke A6, Frankfurt a. M.— Dividenden⸗ kürzung bei Abſchreibungs⸗ und Rücklagenerhöhung. Die Geſellſchaft erhöhte im Geſchäftsj ahr 1936 ihren Gasabſatz auf 71,82(669,10) Mill. Kubikmeter. Damit iſt nach acht Jahren ſtändigen Rückganges zum erſten Male ein Auf⸗ ſtieg des Gasabſatzes zu verzeichnen und zwar um 3,9 v. H. gegen das Vorjahr, das noch einen Rückgang von 1,2 v. H. aufwies. Beteiligt waren an der Steigerung der Haushaltungsabſatz mit 4,3 v. H. und die Großabnehmer mit 1 v. H. Die Einführung des Regelverbrauchstrrifs ab 1. April 1936 hat die Entwicklung des Haushaltsgabab⸗ ſatzes günſtig beeinflußt. Die Erfolgsrechnung zeigt Ein⸗ nahmen aus Gas trotz der Umſatzſteigerung inſolge der Tarifſenkung auf 10,04(10,52) vermindert, Eünnahmen aus Nebenerzeugniſſen von 3,64(3,46), aus ſonſtigen Be⸗ trieben 1,19(1,36) und verſchiedene 0,27(0,23). Dizu kom⸗ men einmalig 0,4 nicht benötigte Steuerrückſtellung und 1,82 nicht benötigte Kursrückſtellung als echter Gewinn aus Tilgung und Umwandlung in Reichsmarkſchulden. Dieſe Beträge von zuſammen 2,22 Mill. wurden der freien Rücklage überwieſen. Die Erzeugungskoſten erhöhten ſich durch Mehraufwendungen für Kohle auf 6,10(5,77), da⸗ gegen erforderten Verteilungskoſten 0,0(0,99), Verwal⸗ tungskoſten 1,79(4,760, Steuern 1,60 1,32) und Konzeſſions⸗ abgabe durch teilweiſen Verzicht nur 0,05(0,61). Nach ge⸗ ſteigerten Abſchreibungen von 2,51(1,72) verbleiben einſchl, 143 000(88 600)/ Vortrag 1,325(2,358) Mill./ Rein⸗ gewinn, worzus 4(6) v. H. auf das im weſentlichen der Stadt Frankfurt a. M. und zum Reſt der Stadt Offen⸗ bach gehörende Grundkapital von 30 Mill./ als Divi⸗ dende verteilt und 150 000/ neu vorgetragen werden. Dieſer Dividendenvorſchlag bei gleichzeitiger Rücklagen⸗ Erhöhung erfolgt aus Gründen der Stärkung, denn die Verwaltung kündigt eine baldige neue Tarifſenkung an, um neue Gasverwendungsgebiete auch an Stelle ander⸗ weitig verlorener Abſatzmärkte zu erſchließen. * Rhein⸗Main⸗Donan⸗Anleihe ſtark überzeichnet. Die 4proz. 15 Mill.„(⸗Anleihe der Rhein⸗Main⸗Donau AG, die am 23. Auguſt vormittags zur Zeichnung aufgelegt war, iſt ſtark überzeichnet worden. * Der Großhandel auf der Leipziger Herbſtmeſſe. Auf der vom 29. Auguſt bis 2. September ſtattfindenden Leipziger Herbſtmeſſe wird der Großhandel wiederum, wie bei den früheren Meſſen, mit einer zentralen Auskunfts⸗ und Be⸗ ratungsſtelle der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Aus⸗ fuhrhandel in Erſcheinung treten. Außerdem wird die Ab⸗ teilung Ausfuhrhandel der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel eine beſondere Auskunftsſtelle einrich⸗ ten, die aufs engſte mit der Hanſeatiſchen Ausfuhrvermitt⸗ lungsſtelle zuſammenarbeiten wird. Die Beratungsſtelle des Großhandels, die zunächſt der Information der Mitglieder der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhande? dient, ſoll gleichzeitig die Beſucher der Leipziger Meſſe propagandiſtiſch mit den Aufgaben und der Bedeutung des Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandels vertraut machen und zur Vermittlung und Anbahnung won Geſchäften zwiſchen Groß⸗ 195 66655)% verzeichnet, der auf neue Rechnung 2* weſentlich berichtigt werden. der Neuen Mannheimer Zeitung handelsfirmen, Lieferanten und Abnehmern des Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandels zur Verfügung ſtehen. * Erſte Bekanntmachung zur Auslandswarenpreisverord⸗ nung. Im Anſchluß an die am 10. Auguſt 1937 veröffent⸗ lichte Auslandswarenpreisverordnung gibt der Reichskom⸗ miſſar für die Preisbildung nunmehr die Liſte der auslän⸗ diſchen Waren bekannt, ſür welche an Stelle des tatſächlichen Einkaufspreiſes der Wiederbeſchaffungspreis berechnet wer⸗ den darf. Die Liſte der Waren enthält gegenüber den bei⸗ den Bekanntmachungen vom 3. Oktober 1934 und 11. Januar 1995 zur alten Auslandswarenpreisverordnung vom 22. Sep⸗ tember 1934 einige bemerkenswerte Aenderungen. Eine Reihe von Einfuhrgütern iſt nicht mehr aufgeführt worden, darunter Kautſchuk und Aſbeſt, Mineralöle, Felle und Häute, ſämtliche Einfuhrpoſitionen der Ueberwachungsſtelle Chemie und einige Güter der Ernährungswirtſchaft, die den Son⸗ derregelungen durch die Reichsſtellen unterworfen ſind. Die Liſte enthält im weſentlichen nur noch die Einfuhrpoſitionen der wichtigſten Textilrohſtoffe ſowie der Metallwirtſchaft. Nur für dieſe Waren läßt ſich auch einwandfrei ein Börſen⸗ oder Marktpreis jederzeit feſtſtellen. Die Handhabung die⸗ ſer Liſte durch die Ueberwachungsſtellen, die im Zuſammen⸗ hang mit der neuen Auslandswarenpreisverordnung neue Funktionen für die Preispolitik im Inlande übernommen haben, richtet ſich nach den näheren Beſtimmungen der Erſten Ausführungsverordnung zur Auslandswarenpreis⸗ verordnung. * Leipziger Chromo⸗ und Kunſtdruck⸗Papierfabriken vor⸗ mals Guſtav Najork AG., Leipzig. Zu der ſprunghaften Kursſteigerung der Aktien der Leipziger Chromo⸗ und Kunſt⸗ oͤruck⸗Papierfabrik vormals Guſtav Najork., Leipzig, an der Mitteldeutſchen Börſe(am 21. Auguſt: 112, am 55. Juni: 99) äußert ſich die Verwaltung dahin, daß der Verlauf des Geſchäftsjahres 1937 bisher befriedigend war und daß auch noch für längere Zeit Beſchäftigung vorliegt. Indeſſen er⸗ fordern die umfaſſend notwendig geweſenen und weiteren Inveſtitionen auch erhebliche Abſchreibungen, ſo daß über⸗ triebene Dividendenerwartungen wohl kaum am Platze ſein dürften. Für 1936 wurden 4 v. H. Dividende auf die Stammaktien verteilt, nachdem im Jahr zuvor die Ausſchüt⸗ tung in der gleichen Höhe aufgenommen worden war. * Ludwigshafener Schiffsgüterverkehr. Nach den Feſtſtellungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik der Stadt Ludwigshafen a. Rh. ſtellte ſich der Schiffs⸗ Güterverkehr in Ludwigshafen a. Rh. im Juli auf 473 200 Tonnen. Der Umſchlag lag damit zwar unter dem des Vormonats(489 100 Tonnen), aber über dem des Mai(440 800 Tonnen) und des glei⸗ chen Monats des Vorjahres(387 500 Tonnen). * Große Heringsfänge. Vom 16. bis 21. Auguſt löſchten im Hamburger Fiſchereihafen 76 Dampfer einen Geſamt⸗ fang von 6 903 900 Kilo friſchen Seefiſchen. Ein derartiges Ergebnis wurde bisher in einer Woche in der diesjöhrigen Heringsſaiſon nicht erreicht. Aus der Nordſee allein wur⸗ den davon 5 532 900 Kilo Heringe gelondet. * Erfolgloſe belgiſch⸗franzöſiſche Wirtſchaftsverhandlun⸗ gen über Tranſithandel. Eine amtliche Mitteilung aus Poris beſtätigt am Montagabend den Mißerfolg der fran⸗ zöſiſch⸗belgiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die der Auftei⸗ lung des Tranſithandels aus Elſaß⸗Lothringen auf die Sabe von Dünkirchen, Antwerpen und Gent gewidmet werden. * Errichtung einer Philips⸗Fabrik in England. Nach hier vorliegenden engliſchen Meldungen hat der Philips⸗ Konzern im Harwood⸗Diſtrikt von Blackburn Grundſtücke angekauft, auf denen eine Fabrik errichtet werden ſoll, die einigen tauſend Arbeitern Beſchäftigung geben wird. Mit dem Bau ſoll ſo ſchnell wie möglich begonnen werden, um bereitszamet. Mränlgs8 einen⸗Teil⸗der Fabrik in⸗Betrieb Der Hauptausſchuß nehmen zu können 0 e Fränzöſtſcher Fiſchfaug in Not. der franzöſiſchen Reeder, der alle Fiſchereihäfen vertrict, hat eine Abordnung zum Finanzminiſter entſandt, um ihn euf die verzweifelte Lage des franzöſiſchen Fiſchfangs auf⸗ merkſam zu machen und ihm mitzuteilen, daß, falls die von der Fiſchereiperwaltung des Miniſteriums für Handels⸗ marine vorgeſehenen Maßnahmen nicht bis zum 25. Auguſt durchgeführt werden ſollten, die Fiſchereidampfer ſtillgelegt werden würden. Die Reeder haben ihre Angeſtellten zu Lande unterrichtet, daß ſie gegebenenfalls in der vor⸗ geſchriebenen Friſt gekündigt würden. * Erſte öſterreichiſche Ernteſchätzung. Die erſten amt⸗ lichen Angaben über den Ausfall der öſterreichiſchen Ernte ſchätzen den Ertrag für Winterweizen auf 364 200 To. gegen 364 100 To. im Vorjahre. Die Angaben für Winterroggen liegen mit 410 400 To. um etwa 10 v. H. unter dem Vor⸗ jahrsertrag, für Wintergerſte mit 14 900 To. um 10 v. höher, für Sommergerſte mit 253 000 To. um 4 v. H. niedriger. Weizen iſt bis auf wenige höhere Lagen be⸗ reits eingebracht, Roggen iſt nahezu abgeerntet. Bei Hafer wurde in tieferen Lagen mit dem Schnitt begonnen, die Gerſtenernte iſt beendigt. Die Nachrichten für Mais lau⸗ ten in letzter Zeit etwas beſſer. * Staatsmittel zur Ingangſetzung neuer Kreditinſtitute in Rumänien. Der rumäniſche Miniſterrat hat das Fi⸗ nanzminiſterium ermüchtigt, die für die Ingangſetzung der neuen großen Kreditinſtitute erforderlichen Mittel bereit⸗ zuſtellen. Es wurde ein außerordentlicher Kredit in der Höhe von 300 Mill. Lei für das Landwirtſchaſtliche Kredit⸗ inſtitut vorgeſehen. Außerdem ſind 50,6 Mill. Lei für das Kreditinſtitut für Handwerker beſtimmt. * Zunahme der polniſchen Rohölförderung. Die Roh⸗ ölförderung, die ſeit Monaten einen ſtändigen Rückgang aufwies, hat im Juli zum erſten Male wieder eine bemer⸗ kenswerte Zunahme erfahren, die den letzten Bohrerſolgen zuzuſchreiben iſt. So wurden im Juli 31 neue Bohrſchächte gegenüber 28 im Vormonot in Betrieb genommen. Die Rohölförderung ſtellte ſich im Juli auf 4216(1 Waggon— 10 Tonnen) und war damit um 131 Waggons höher als im Vormonat. Auch die Erdgasgewinnung zeigt eine leichte Zunahme von 38 874000 Kubikmeter nuf 38 969 000 Kubikmeter. Entſprechend der erhöhten Rohöl⸗ förderung hat auch die Verarbeitung in den Raffinerien eine Steigerung erfohren. * Starke Schädigung der engliſchen Handelsintereſſen in China. Die engliſchen Benken in Schanghai haben am 23. Auguſt ihre Schalter wieder geöffnet. Der tatſächliche Schaden, den engliſche Intereſſen in den erſten 10 Tagen der Unruhen erlitten haben, wird auf 6 Mill. Pfund ge⸗ ſchätzt. Weit größer und bisher noch kaum zu überſehen iſt aber der Schaden, der den engliſchen Handelsintereſſen durch die allgemeinen Kriegswirren in China zugefügt worden iſt und noch entſtehen wird. Schon jetzt verlautet, daß eine große Zohl engliſcher Firmen ſich von dem gegen⸗ wärtigen Schlage nichi mehr erholen dürfte. Die britiſche Handelskammer in Schanghai hat die britiſchen Firmen ihres Bezirks aufgeſordert, ſofort Berichte über die erlit⸗ tenen Schäden einzureichen. * Nationaliſierung der mexikaniſchen Erdölinduſtrie?— England erwägt Vorſtellungen wegen der Lage der auslän⸗ diſchen Oelgeſellſchaften. Reuter glaubt melden zu können, daß die britiſche Regierung Vorſtellungen bei der mexika⸗ niſchen Regierung wegen der Lage der ausländiſchen Oel⸗ geſellſchaften in Mexiko erwäge. Die Haltung der mexika⸗ niſchen Regierung gegenüber den ausländiſchen Oelinter⸗ eſſen, die ſich auf 100 Millionen Pfund(rund 1,2 Milliarden Mark) beliefen, ſei in letzter Zeit zunehmend ungünſtiger geworden, obwohl die betroffenen amerikaniſchen, britiſchen und holländiſchen Intereſſen durch eine der bekannteſten Ge⸗ ſellſchaften, der Mexikanfagle Company, vertreten würden. Zu Beginn dieſes Jahres ſei ferner durch Verordnung ein nationaler Truſt zur Ausbeutung ölhaltiger Lanoſtriche Mexikos ins Leben gerufen worden, der in ausländiſchen Kreiſen als der Anfang einer allmählichen Nationaliſierung der mexikaniſchen Oelinduſtrie angeſehen werde, und man befürchte, daß die Konzeſſionen nach Ablauf nicht verlängert würden. Geringere Ertragsſchätzungen für die türkiſche Tabak⸗ ernte. Die Schätzungen für die türkiſche Tabakernte aus dem Gebiete des ägäiſchen Hinterlandes, die ſich noch vor —4 Wochen um 45 Mill. Kilo herum bewegten, müſſen Die langandauernde Trocken⸗ heit hot den Pflonzen ſehr geſchadet, ſo daß die Schätzungen jetzt zwiſchen 32 und 38 Mill. Kilo liegen, wobei die letzt⸗ genannte Zahl als optimiſtiſch angeſehen wird. ſchönen morktfähigen Ware rechnen können. Waren und Märkte Rückvergütung der Tabaksieuer erhöhi Erwelierung des Kreises der Begünsſigien Durch ein Geſetz von 1934 wurde eine Tabakſteuer⸗Rück⸗ vergütung eingeführt, um durch ſteuerliche Erleichterungen für notleidende Klein⸗ und ittelbetriebe der Tabakin⸗ duſtrie deren Unterlegenheit im Wettbewerb auszugleichen und ihre Lebensmöglichkeit zu gewährleiſten. Entſpre⸗ chend dem Wunſch der Tab'akinduſtrie auf weiteren Aus⸗ bau dieſer Erleichterungen hat der Reichsfinanzminiſter jetzt eine Aenderung der Tabakſteuer⸗Ausführungsbeſtim⸗ mungen verfügt, die Lie noch beſtehenden Unzulänglich⸗ keiten beſeitigen und die Rückvergütung abſchließend regeln ſoll. Es handelt ſich dabei im weſentlichen um eine Aus⸗ weitung der Regelung hinſichtlich des Kreiſes der Höhe der Rückvergütung. Die Verordnung bringt eine Erhöhung der Rückvergü⸗ tungsſätze beſonders für kleinere Betriebe und eine Er⸗ weiterung der Steuerwertbeträge für Zigarren und Rauch⸗ tabak, die als Grenze für die Berechnung der Rückvergü⸗ tung gelten. Die nach dem erſten Satz vergütungsberech⸗ tigten Kleinbekriebe erhalten künftig mehr als das Dop⸗ pelte ihrer bisherigen Vergütung. Durch Erhöhung der Steuerwertbeträge um 25 Prozent auf je 75000/ für Zigarren⸗ und Rauchtabakherſteller werden weitere Mittel⸗ betriebe in die Rückvergütung einbezogen · Da die Neuregelung ſchon im 1. April 1937 in Kraft eſetzt iſt, kommt das Tabakgewerbe rückwirkend in den Gennt der erhöhten Rückvergütung. Gleichzeitig ſirtd die Beſtimmungen über die Steuerermößigung für ſchwarze Zigaretten neugefaßt worden. Die Verordnung räumt auch den Zigarettenherſtellern des Saarlands für ſchwarze Zigaretten die Steuerermäßigung ein, wenn ſie ſchon vor dem 1. März 1935 ſolche Zig iretten erzeugt haben. Dieſe Beſtimmung wird der Bedeutung eines ien Saarland von altersher bodenſtändigen gerecht. * Tabakbau und Tabakernte. Nach Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamtes haben im Erntejahr 1936, um⸗ faſſend die Zeit vom 1. Juli 1936 bis zum 30. Juni 1987, 69 282(i. V. 68 783) Tabakpflanzer 112 904(113 338) Grund⸗ ſtücke mit 1 275 541(1270 812) Ar Flächeninhalt bebaut. Der geſamte Ernteertrag in dachreifem, trockenem Zuſtand belief ſich auf 32,89(34,00) Mill. Kg., das ſind durchſchnitt⸗ lich je Hektar 2578(2 675) Kg. Der Geſamtwert der Ta⸗ bakernte belief ſich auf 48,74(39,75) Mill.. Der mittlere Preis für 1 Dz. Tabak war 148,19(116,93)„. Für den eigenen Hausbedarf(Kleinpflanzerbedarf) ſind von 8 783 (9 383) Pflanzern Grunoͤſtücke mit 2638(2 732) Ar Flä⸗ cheninhalt bebaut worden. In Baden, deutſchen Tabakanbaugebiet, haben im Erntejahr 1986: 88 704(38 370) Tabakpflanzer 60 965(60 958)„Grunoſtücke mit 611 555(606 070) Ar Flächeninhalt bebaut. Der ge⸗ ſamte Ernteertrag ſtellte ſich auf 16 557 693(17 167 293) Kg., das ſind durchſchnittlich je Hektar 2 2707(2 833) Kg. Der Geſamtwert der badiſchen Tabakernte betrug 25 412 775 (20 270 412) 4; der mittlere Preis für 1 Dz. Tabak war 153,48(118,08) /. An zweiter Stelle unter den deutſchen Tabakanbaugebieten ſteht die Pfalz, die die für den Lan⸗ desfinanzamtsbezirk Würzburg ermittelten Ernteergebniſſe wohl faſt reſtlos für ſich beanſpruchen kann. Im Bezirk des Landesfinanzamts Würzburg hatten im abgelaufenen Erntejahr 14 696(14434) Tabakpflanzer 26542(26 517) Grundſtücke mit 294 092(282 838) Ar Flächeninhalt bebaut. Der geſamte Ernteertrag wurde mit 7784 145(7767 144) Kilogramm ermittelt, das ſind durchſchnittlich je Hektar 2647(2 657) Kg. Der Geſamtwert der Tabakernte ſtellte ſich guf 12 853 600(.838 620).(z der mittlere Preis für 1 Dz. Tabak betrug 165,13(126,67) /. Für den eigenen Bedaxf ſind im Landesfingnzamtsbezir üxaburg von 162 661 fa rüsbne Mit enbalt bebaut woyrden. * Beginn der Hopfenernte in der Pfalz.— Tagung der Hopfenbauern. Im pfälziſchen Hopfenbaugebiet iſt man ſeit einigen Tagen mit der Bergung des Frühhopfens be⸗ ſchäftigt. Im Laufe dieſer Woche dürfte die Haupternte in Angriff genommen weden. Das Wetter war in dieſem Jahre im allgemeinen dem Hopfen nicht günſtig, doch kam der Regen noch rechtzeitig genug, um die Dolden faſt aus⸗ nahmslos auswachſen zu laſſen. Die Ernteausſichten ſind daher recht gut. Im Durchſchnitt wird man mit einer Am geſtrigen Sonntag fand in Kapellen, dem Mittelpunkt des pfäl⸗ ziſchen Hopfenanbaugebiets. eine Verſammlung der pfäl⸗ ziſchen Hopfenpflanzer ſtatt, in der Geſchäftsführer Land⸗ wirtſchaftsrot Müller(Bergzabern) den Jahresbericht er⸗ ſtattete. Daraus ging hervor, daß von der Hopfenernte des Vorjahres 3000 Zir unverkauft blieben, was vor allem darauf zurückgeführt wird, daß die Bekämpfung der Perono⸗ ſporo nicht mit der gebotenen Sorgſalt durchgeführt wurde. 1935 waren es noch 9000 Ztr., die nicht untergebracht wer⸗ den konnte. Die geſamte deutſche Hopfenernte 1936 ſtellte ſich auf etwa 200 000 Ztr., in dieſem Jahre rechnet man mit etwa 180 000 Ztr. Auch die Vorſchätzungen der aus⸗ ländiſchen Hopfenanbaugebiete liegen um etwa 20—25 v. H. unter denjenigen des Vorjahres. Um die Hopfenanbau⸗ fläche in das richtige Verhältnis zum Verbrauch zu bringen wurde auch die Anbaufläche in der Pfalz ent⸗ ſprechend verringert; die amtlich anerkannte Anbaufläche beträgt nun 60,78 Hektar, wovon 30,77 Hektar auf Ka⸗ pellen, der Reſt auf 19 weitere Anbauorte entfallen. n Rekord⸗Nußernte in Baden. Nach mehreren Jahren einer mäßigen Ernte iſt in dieſem Jahre auch in Baden wieder einmal eine Rekord⸗Nußernte zu erwar⸗ ten. Der vergangene milde Winter und das Ausbleiben der Spätfröſte, gegen die der Baum in der Blütezeit ganz beſonders empfindlich iſt, haben die Entwicklung begünſtigt und der überaus reichliche Behang berechtigt zu den ſchön⸗ ſten Hoffnungen. Die vielerorts herrſchende der Nußbaum werfe keinen großen Gewinn ab, iſt durch⸗ aus fehl am Platze und die Forderung, reichlich Nußbäume anzupflanzen, kann nicht oft genug wiederholt werden. 4* * Neue Inlandzuckerfreigabe 1936/37. Der Vorſitzende der HV der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat ab 19. Auguſt d. J. die 18. Inlandzuckerfreigabe in Höhe von 5 v. H. der zum Inlandabſatz 1936/7 vorgeſehenen Verbrauchs⸗ zuckermenge verfügt. Die Geſamtfreigobe beträgt nun⸗ mehr 95 v. H. zuzüglich der unvertauften Reſte aus den Jahresfreigaben 1935/36. * Zucker⸗Ausnahmetarife verläugert. Nach einer Mittei⸗ lung der Reichsbahndirektion Hamburg hat die Deutſche Reichsbahn die bis zum 31. Auguſt dieſes Jahres befriſteten Ausnahmetarife 18 N 13 und 18 A 2 um ein weiteres Jahr bis zum 31. Auguſt 1938 verlängert. Der Ausnahmetarif 18 E 13 gilt für Rübenrohzucker für die im Tarif des näheren aufgeführten Verkehrsbeziehungen. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren —22, Pfirſiche 13—25, Zwetſchgen—12; Aepfel—14; Birnen—21; Tomaten 97 Bohnen(Stangen)—16. An⸗ fuhr 1220 Ztr. Nachfrage gut. 6 Obſtgroßmärkte. Bühl: Birnen—22; Aepfel—16; Pfirſiche 22—25, Spitzenware 90; Bühler Zwetſchgen 123 Brombeeren 20—22, Mirabellen 22. Marktlage flott, Morkt geräumt. Anfuhr 3200 Ztr. Achern: Birnen—22; Aepfel —16; Bühler Zwetſchgen 12; Brombeeren 20—22; Pfirſiche 22—25, Spitzenware 30; Mirabellen 22. Marktlage flott. Markt geräumt. Anfuhr 1500 Ztr.— Handſchuhsheim: Bir⸗ nen 14—22,—13; Aepfel—13,—8; Reineclauden—12; Mirabellen 22; Bühler Frühzetſchgen 10—12, Pfirſiche 25 bis 30, 15—24; Kopfſolat—5; Stangenbohnen—14, gelb —10; Erbſen 15; Tomaten 4, 2; Wirſing—8; Weißkraut 5 Rotkraut 8; Kaſtengurken—6, Endivienſalat—3. An⸗ fuhr gut, Nochfrage mittel. * Schweinemarkt Weinheim. Zufuhr: 124 Milchſchweine und. 289 Läufer. Preiſe: Milchſchweine—10, Läufer 15 bis 80 l. Marktverlauf mittel. * Schweinemärkte. Schwetzingen: Anfuhr 270 Stück. Preiſe: 24—45/ das Paar. 9. ausverkauft.— Raſtatt: Anfuhr 46 Fäufer, 540 Ferkel. Preiſe; Läufer 60—80, Fer⸗ kel 17—50/ das Paar. Unverkauft 192 Stück.— Durlach: Anfuhr 63 Läuſer, 42 Ferkel. Verkauft wurden 30 Läufer und 42 Ferkel. Preiſe: Läufer 40—56 /, Ferkel 16—22% das Pagr. Zell i..: Anfuhr 110 Stück. Preiſe: Schweine bis 6 Wochen 20—86 /, von.—13 Wochen 37—60/ das Paar. Handel flau, Ueberſtand. dem wichtigſten HaxDnS- WIRTSCHAFrS-zmHUN Mittag-Ausgabe Nr. 387 Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei An der Abendbörſe erhielt ſich nach den ſchon mittags bevorzugten Motoren⸗ und Maſchinenwerten weitere Nach⸗ frage, doch kam es vorerſt zu keinen größeren Umſätzen, wie auch kursmäßig kaum eine Abweichung zum Mittagsverkehr feſtzuſtellen war. Allein Rheinmetall⸗Borſig ſetzten mit 1614 gegen 16094 am Berliner Schluß ein. Sonſt nannte man BMW mit 161—161, Daimler 146, Demag 15274. Die übrigen Marktgebiete blieben ſehr ſtill.— Das Renten⸗ geſchäft war äußerſt ruhig, Kommunal⸗Umſchuldung 94,65. Das Geſchäft konnte ſich auch im Verlaufe nicht beleben. Die Mehrzahl der Kurſe war nominell und gegen den Ber⸗ liner Schluß nicht ganz einheitlich bei nur kleinen Abwei⸗ chungen. Bis 76 v. H. niedriger lagen unverändert Holz⸗ mann mit 153, Junghans mit 139, Daimler mit 1455. An⸗ dererſeits notierten BMW 76 v. H. höher und auch Rhein⸗ metall behaupteten ihren Nproz. Anfangsgewinn. Von Ein⸗ heitswerten ließen Schöfferhof auf 20171(202) nach, dagegen Otavi 32(31/. Am Rentenmarkt hielt das ſtille Geſchäft unvermin⸗ dert an. —————————————————————————————— Manheimer Geireidegroßmarki O Manuheim, 23. Auguſt. Am Getreidegroßmarkt wur⸗ den einige Partien norödeutſcher und Sachſen/ Saale⸗Wei⸗ zen zur September⸗Lieferung und den Oberrhein verkauft, für die man mit Zuſtimmung der zuſtändigen Stellen 5 und 6/ Handelsſpanne bewilligte.— Das Roggengeſchäft iſt etwas kleiner geworden, weil vielfach Feldarbeiten dem Druſch im Wege ſind. Braugerſte blieb weiter gefragt, und verſchiedentéich kamen auch Umſätze zuſtande. In Induſtrie⸗ gerſte wurden zuletzt nur noch kleine Partien gehandelt.— Futterhafer war kaum erhältlich, eher dagegen Induſtrie⸗ hafer.— Am Weizenmehlmarkt iſt die Nachfrage in Mann⸗ heim ſelbſt und in der unmittelbaren Umgebung nicht mehr ganz ſo dringend.— Der amtliche Preis für Luzernekleehen wurde mit Genehmigung des Preiskommiſſars auf 6,40 bis 6,80(bisher 6,20—6,40) erhöht. Stroh war gut gefragt, aber ſchwächer angeboten. Berliner amiliche Noſflerungen Weixen märk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 75/½77 205 Zzeil. fr. Berl. Berl. 46/49 4 Futterwz. Bl 80 märk. Stat. Erzeugpr. 9 4 144 Roggen märk. 188 Azeil. ir Berl... Weizenmehl 10 29309 Braugerste märk. Stat. Erzeugerpr. 12 29,70 neu, frei Ber märk. Stat. Ind'gerat fr. Bl. Roggenmehlll 2225 gute, frei Berl märk. Stat... Erzeugerpr. 12 288 mürk. Stat.. Ikutterg. 59/0 167 131 2285 Viktoria⸗Erbſen.. 34.—/8,—[Seradella 2% Kleine 5„„„3—½55.— Leinkuchen ab Hambgſ 15,8 incl. 4,60 utter⸗Erbſen 24.—/5,.— Erdnußkuchen ab Höog 15,88.30 eluſchken 25,—/29,— Erdnußkuchenmehl 17.8 Ackerbohnen 23.—/4.50[Trockenſchnitzel..9,72 Wicken deutſch... 26,½8,.— Sopabohnſchrot aübg 15,58„.60 Futter 1— ab Stetiin.15,98„ẽ 5,60 Lupinen blau 16.—/17.— Kartoffelflocken StolpP-Leihſöck gels 24.—/25.— ab Berlin Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 7,50; Noy., Jan. je 7,45; März 7,42.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 102,50; Nov. 101,50 B; Jan. 101,50; März 102. Hamburger Kaflee-Termin-Nofierungen Amtliche Notierung für 4 Kg. netto in Reichepfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 23. Auguſt 10 Uhr 23. Auguſt 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahlt Iuli„46 44— 46 44— September 40 65— 46 44— 43ʃ6 44 4 44— März 46 4⁴— 46 Mai 0 44— 46 oinen Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. 23 8.— 10 Uhr 30[23. 8.— 2 Uhr 15 1199 Brief Geldbez. Brief Geld bez, Auguſt.4,65 500 Sept. 4,65.50.65 40 Okt..50.40 4,50 4,0 Nov. 450.40..50 440 Dez.4,55 4,400 45 3,00 Januar..65.50.65.80 Februar. 4,70.55.70.55 04 März.704.60.70.60 April 4,75 4,65.75 4,65 Mat. 4,80.70.80 4/70- nni.854.75 48 uli.90 4,80.90 4,800 2Leinölnotierungen vom 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don; Leinſaat Pl. per Auguſt 13,25; Leinſaat Klk. per Auguſt⸗Sept. 15/0; Bombay per Auguſt⸗Sept. 1575, Lein⸗ ſaatöl loko 30,3; Sept. 29,3; Okt.⸗Dez. 29,1/; Baumwoll⸗ Oel ägypt. 26,6; Baumwoll⸗St ägypt. per Auguſt 6¼0.— Neuyork: Terp. 38,0.J Savannah: Terp. 33,0. Liverpooler Baumwollkurſe vom 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Auguſt(37) 558; Sept. 559; Okt., Nov. je 560, Dez. 551; Jan.(38) 554; Febr. 556; März 559; April 561; Mai 564; Juni 560; Juli 568; Auguſt 569; Okt. 571; Dez. 572; Jon.(89) 573, März 576; Mai 577; Tendenz kaum ſtetig. * Senkung der Baumwollgarnpreiſe in Polen. Im Hin⸗ blick auf die letzten Preisrückgänge für Baumwolle iſt eine Senkung der Garnpreiſe notwendig geworden. In der Lodzer Textilinduſtrie konnte über das Ausmaß der Preis⸗ ſenkung bisher noch keine Einigung erzielt werden. Es iſt zu erworten, daß vom Miniſterium für Induſtrie und Handel eine Entſcheidung über die Preisänderung für Baumwollgarn gefällt wird. Geld- und Devisenmarkt Paris, 73, Augost Schlud mtlich). Sponien London 132.90 Kopenhagen Wien 511.— Rier 25.68 ſtelien 140.15 follani 14.69“J Serlin 1072² Mln 44 6e n 61262J Wobc 66325 J Maad, 8 ondon. 73 August chlub emtlich; Reu 408.70 Lvopenhagen] 22.40— J Mosau*%. Pchenb 4½41 498.75 Swoähol 19,397/e Pumänien 678.— Vokchan- 1½207 Imsſerdem(..82 0s19 19.903¼] Honstanfin. 618,— Auraſien 125,.— poris 13285 Lissabon 110,18 Ithen 546,50 eriko 18.— Brüs el 2961¾ Heisiagiars 220.18 Mien 26,31 HMontevideo 28.— ltelien 9475— L Prag 142,25 J Warschau.20 LVaparaiz 128.0 Pulin 12.39¼ Bucrpe: 25,— Buenos Kices] 16,— Auenos Schweiz 3005 Beigra“ 216.— ſio de Ian. 412.— J euf Lon den 16,0 Penien 70.00— Foi⸗ 400.— ibn En- 1262 Sülsif 100.1 Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 25. August HKupſer ſbancz- u. Srslts-Ann krief f Beld ** 7475 775 20 Kütenroheict, 81. febrer Harsilber(M. p.&)) 4475870 März 8...Feingold(Akl. p. r. 28/278 5—*d—*. Alt-Platin(Abfale) .. irtabr.(Al. p. fr.).70/.50 —2 993—— 4755 uli e elailyr. 2488 luhus, 7475%475 B5202 00 — 475775 5 96820 9 8 6rTlci 4,„—„O220 Antimon fegulos chines(S.)— auenb..)57% 50500. Juecgailber(L per Pische).15.25.(1825 Denb. 74 7574.751 2,01352.0— 3 K.* Der Londoner Goldpreis betrug am 23. Auguſt für eine Unze Feingold 139 Sh 4 8= 86,5956 J, für ein Gramm Feingold demnach 53,7560 Pence= 2,78411 4. Frachienmarkt Duisburg-Ruhrori Das Talgeſchäft war an der heutigen Börſe nicht be⸗ ſonders rege, und zu Berg wurde faſt kein Raum an⸗ genommen. Die Fracht blieb mit 1 bzw. 1,20 ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim und Rotterdam unverändert. Der Zuſchlag für Antwerpen⸗Gent beträgt 30 Pfg. Der Berg⸗ ſchlepplohn notierte mit 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pfg. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn notierte mit 7 Pig. für größere beladene Kähne ab Ruhr⸗ ort nach Rotterdam. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 24. Auguſt 1937 7 PaLaFr Ein Sest des umors! feute bis Donnersta-2 Lage———— rein 405„9 Emst ist das Leben GloRia e neitet die kunst EALAST fälberslramer WN e Ivan Petrovieh Füniunge Ein Film, dessen Inhéit für die ganze Welt neuartig u. Sensädtionell ist. die junęste kammer- Söngerin der Welt Zum erstenmal im Film lvan Petrovich, Hllde.Stolz G. 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