* Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Ne Fiſcherſtr. 1, Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecherz Sammel⸗Nummer 24951 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25.f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſ chrift: Nemazeit Mannheim Eimelpreis 10 Neue Mannheimer Seitupid Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Mittwoch, 25. Auguſt 1957 148. Jahrgang— Nr. 389 „Ebden und Hull erhalten keine Antwort! London über die Entwicklung der Lage beunruhigt Fapan gegen eine Reutraliſierung Schanghais— London fürchtet japaniſches Vorgehen in Süochina Das iſt das umkämpfte Schanghai dub. London, 24. Auguſt. Wie hier verlautet, iſt man ſehr enttäuſcht darüber, daß auf den engliſchen Vorſchlag der gleichzeitigen Zurückziehung der chineſiſchen und japaniſchen Trup⸗ pen aus Schanghai noch keine befriedigenden Ant⸗ worten eingegangen ſind. Nach Mitteilungen aus chineſiſchen Kreiſen in London ſcheint man ſeitens Chinas die Annahme der britiſchen Vorſchläge von der Annahme durch Japan abhängig zu machen. In japaniſchen Kreiſen in London wird die Meinung ver⸗ treten, daß die japaniſchen Truppen doch in Kürze die Chineſen aus Schanghai vertreiben würden und daß nach Verlegung des Kriegs⸗ ſchauplatzes keine Notwendigkeit mehr für die Schaffung einer neutralen Zone in Schanghai beſtehe. Auch Hull ohne Antwort — Waſhington, 24. Auguſt. Der Friedensappell, den Staatsſekretär Hull am Montag in Geſtalt einer Preſſeerklärung an Japan und China gerichtet hat, iſt laut einer von Hull am Dienstag gemachten Mitteilung bisher unbeantwor⸗ tet geblieben. Edens Londoner Beſprechungen — London, 25. Auguſt.(U..) Als ein Zeichen für den Ernſt, mit dem die bri⸗ tiſche Regierung die Lage in Fernoſt betrachtet, wird die Rückkehr Außenminiſter Edens nach London an⸗ geſehen. Außenminiſter Eden unterbricht damit ſeine Ferien zum zweitenmal. Er wird mit Lord Halifa.x, dem ſtellvertretenden Außenminiſter, und mit Pre⸗ mierminiſter Chamberlain Beſprechungen haben. Maßgebliche Kreiſe verſichern, daß den Beſuchen der Miniſter keine beſondere Bedeutung beizumeſſen ſei, doch wird in diplomatiſchen Kreiſen als unwahr⸗ ſcheinlich angeſehen, daß Premierminiſter Chamber⸗ lain die weite Reiſe von Schottland nach London und zurück machen würde, wenn es ſich nicht um ſehr oͤringende Geſchäfte handelte. „Star“ meldet, bei den Unterredungen am Mitt⸗ woch würden vor allem die Inſormationen eine Rolle ſpielen, wonach Japan größere Truppenmaſſen in der Nähe von Tſingtau und in Südchina in der Nähe von Kanton zu landen beabſichtige. Dieſe In⸗ formationen ſeien inſofern wichtig, als aus ihnen zu erſehen ſei, daß Japan einen großen und ent⸗ ſcheidenden Krieg vor allem längs der Meeresküſte in Erwägung ziehe. Die britiſche Regierung betrachte dieſe Lage nicht ohne Unruhe, da der Zinſendienſt der chineſiſchen Sterling⸗An⸗ leihen von dem Ertrag der Seezölle, die unter bri⸗ tiſcher Verwaltung erhoben würden, abhänge. Der Stand der Kämpfe um Schanghai dub. Schanghai, 2d. Auguſt. Der frühere Oberkommandierende dͤer japaniſchen Streitkräfte auf der Inſel Formoſa General Matſui iſt zum Oberbefehlshaber der japaniſchen Lanoͤungs⸗ truppen im Gebiet von Schanghai ernannt worden. Nach amtlichen japaniſchen Mitteilungen iſt es den Landungstruppen trotz großer Schwierigkeiten ge⸗ lungen, ihre Operationen erfolgreich durchzu führen. Dabei mußten die Truppen oft bis an die Bruſt durch Waſſer waten, nachdem ſie durch Boote und Flöße in die Nähe des Landes ge⸗ bracht worden waren. Bei ihrer Landung ſtießen die Japaner vielfach auf chineſiſche Maſchinengewehr⸗ meſter und Schützengräben, die ſtellenweiſe bis auf 50 Meter ans Uſer heranreichten. Trotzdem ſind die bisherigen Verluſte der Landungstruppen nach Mit⸗ teilungen hieſiger japaniſcher Kreiſe nur gering. Zur Klärung der Lage an den verſchiedenen Fron⸗ ten des Schanghaier Kampfgebietes unternahm der DNB⸗Vertreter am Dienstag eine Erkundungsfahrt durch den am heißeſten umkämpften Hongkiu⸗Bezirk. Die Fahrt führte zunächſt durch die ſtark beſchädigte North⸗Szechuan⸗Road, wo zahlreiche Barrikaden und Unterſtände von der Schwere der Kämpfe berichteten, die ſich in den letzten Tagen dort abgeſpielt haben. Die dort liegende japaniſche Kaſerne, die nahezu un⸗ beſchädigt geblieben iſt, erwies ſich als in dem unbe⸗ ſtrittenen Beſitz der japaniſchen Marine. Auch die hart umkämpfte Patſu⸗Brücke iſt feſt in japaniſchen Händen. Da ſich die japaniſchen Truppen in dieſem Abſchnitt im weſentlichen auf die Verteidigung be⸗ ſchränkt haben, ſind nur wenige chineſiſche Gefangene gemacht worden. Ferner haben die Japaner dort drei Tanks erbeutet. Das Gebiet weſtlich des Hong⸗ kiu⸗Baches iſt auf mehrere hundert Meter durch Ein Blick auf die ſechſtgrößte Stadt der Welt. i t de Im Bordergrund die Gardenbrücke über den Sutſchau⸗ Fluß. Sie verbindet die große Uferſtraße Schanghais, den Bund, mit dem Broadway. Rechts liegen die internationalen Niederlaſſungen. Im Hintergrund eines der rieſigen Geſchäftshäuſer. (Atlantik, Zander⸗M.) Sandſackbarrikaden der Chineſen in den Straßen der Stadt. (Weltbild, Zander⸗M., SS———————————— r⏑ YYY—————r— Feuer zerſtört. Ueberall ſieht man ſtark befeſtigte ja⸗ paniſche Stellungen, die auffallend ſchwach beſetzt ſind. Der Dienſtbetrieb bei den japaniſchen Marinetrup⸗ pen wickelt ſich durchaus ruhig ab und die Stimmung iſt allgemein zuverſichtlich. 560 Deutſche verließen Schanghai dnb. Schanghai, 24. Auguſt. Die„Gneiſenau“ hat am Dienstagmittag Schang⸗ hai mit 560 deutſchen Flüchtlingen an Bord verlaſſen. Die Eroberung des Nankau-Paſſes dub. Tientſin, 24. Auguſt. Die tagelangen ſchweren Kämpfe der japaniſchen Truppen am Nankau⸗Paß gegen fünf chineſiſche Diviſionen haben am Dienstag zur Eroberung des ſtrategiſch wichtigen Paſſes geführt. Fortgeſetzte Wolkenbrüche, die mit Gluthitze abwechſelten, hatten bisher in dem bergigen Gelände einen durchſchla⸗ genden japaniſchen Erfolg verhindert. Jetzt iſt nach einer Mitteilung des japaniſchen Hauptquartiers ein Einbruch in die chineſiſchen Stellungen in brei⸗ ter Front gelungen. Die japaniſchen Truppen rück⸗ ten, weiterhin unter ſchwierigen Witterungsverhält⸗ niſſen, langſam in Richtung auf die Stadt Tſching⸗ hai, ſüdweſtlich von Tientſin, vor. Die ſeit Beginn der Kampfhandlungen unterbrochene Bahnſtrecke Peiping— Tientſin wurde am Montag wieder her⸗ geſtellt. Trotzdem dauert der Kleinkrieg zwiſchen chineſiſchen Freiſchärlern und den japaniſchen Trup⸗ pen in der Gegend der Stadt Tientſin noch an. In Tientſin geſtaltet ſich die Lage trotz beru⸗ higender Erklärungen des chineſiſchen Bürger⸗ meiſters immer geſpannter. Alle japaniſchen Spin⸗ nereien ſind geſchloſſen, ebenſo faſt ſämtliche Läden, ſo daß die Verpflegungsmöglichkeiten ſchon ſehr ſchwierig geworden ſind. Weitere japaniſche Erfolge (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 25. Auguſt. Die japaniſche Kwantung⸗Armee meldet weitere japaniſche Erfolge an der Grenze der Provinzen Tſchachar und Suijuan. Drei chineſiſche Diviſionen wurden ſüdlich von Schanghai geſchlagen. Japaniſche Flugzeuggeſchwader griffen in den Kampf ein und belegten die Stadt Tatun(180 Km. ſüdweſtlich von Kalgan) mit Bomben. —— Die heiß gewordenen Gewehre * Mannheim, 25. Auguſt. Japan und China bieten der Welt augenblick⸗ lich das ſeltſame, aber lehrreiche Beiſpiel eines Krieges ohne Kriegserklärung. Sie haben beileibe nicht die offiziellen Beziehungen zu⸗ einander abgebrochen; wie im tiefſten Frieden am⸗ tieren in den Hauptſtädten nach wie vor akkreditierte Botſchafter, nicht einmal der Handelsverkehr hat aufgehört: nur der Friede zwiſchen ihnen hat aufgehört. Ohne Kriegserklärung und ohne Noten⸗ wechſel. Ohne Ultimatum und ohne Mobilmachung. Er iſt einfach eingeſchlafen, ganz langſam und all⸗ mählich und ſozuſagen ſelbſtverſtändlich eingeſchla⸗ fen: die Zwiſchenfälle haben ihn allmählich narkoti⸗ ſiert. Zuerſt fing es oben an der Grenze der Mandſchurei an. Ein p aar unruhige chineſiſche Generäle glaubten im neuen Kaiſerreich Mandſchu⸗ kuo nach wie vor Heimatrecht zu haben;, ſie zogen über die Grenze und wurden prompt wieder ver⸗ trieben. Dann kam der peinliche Zwiſchenfall von Siangfu: die Gefangennahme des chineſiſchen Dik⸗ tators und Generaliſſimus Tſchangkaiſchek durch Tſchanghueſeliang und die Forderung des ver⸗ wegenen nordoͤchineſiſchen Condottiere nach der Eröff⸗ nung des heiligen Krieges gegen Japan. All dieſe Geſchichten waren zunächſt nicht ſchlimm. Sie blie⸗ ben im Rahmen des Gewöhnlichen: derartige Freund⸗ lichkeiten waren zwiſchen Japan und China ſeit dem Jahre 1915, dem Jahr des berühmten japaniſchen Ultimatums an China, an der Tagesordͤnung. Ernſt wurde die Situation, als die militäriſchen Zwiſchenfälle ſich plötzlich zu einer großen politiſchen Aktion ausweiteten, als plötzlich der Plan, wie die Chineſen ſagen, oder das Phantom, wie die Japaner ſagen, einer neuen Lostrennung chineſiſchen Gebietes auftauchte und in Nordchina Diviſionen gegeneinan⸗ dͤer aufmarſchierten. Als um Peiping heftige Kämpfe entbrannten und der chineſiſche Nationalismus ſich an dem ungewiſſen Schickſal der alten Reichshaupt⸗ ſtadt neu entflammte. Jetzt war es nicht mehr er⸗ laubt, von Zwiſchenfällen zu reden, jetzt handelte es ſich bereits um militäriſche und politiſche Aktionen von einem Ausmaß, das den Geſamteinſatz der beiden beteiligten Nationen und die Geſamtaufmerkſambeit der übrigen Welt verlangte. Aber es blieben immer⸗ hin noch Aktionen auf einem Nebengebiet und in einem beſchränkten Raum. Heute iſt der Konflikt weiter gediehen; heute hat er das politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Zentrum Chinas erfaßt und wird mit Mit⸗ teln ausgefochten, wie ſie eben in einem Kriege zwi⸗ ſchen zwei Großmächten eingeſetzt zu werden pflegen. Heute herrſcht— ob die diplomatiſchen Formen dieſer Sachlage entſprechen oder nicht, ändert an der Wahr⸗ heit dieſer Feſtſtellung nichts— Krieg zwiſchen Japan und China. Aber dieſer Krieg hat freilich eine Eigentümlich⸗ keit: er entbehrt ſeines beſtimmten Zie⸗ les und Zweckes. Er hat ſich aus einer generel⸗ len Feindſchaft allmählich herausentwickelt, ohne daß ein aktueller„Notzuſtand“ der einen oder anderen Seite ihn notwendig gemacht hätte. Die Gewehre gingen nach dem bekannten Wort hier wirklich von ſelber los: ſie waren in den Händen der Soldaten einfach zu heiß geworden. Darum iſt auch zu hoffen, daß dieſer Krieg ſo enden wird, wie er angefangen hat: daß er, genau ſo wie er aus einer Reihe von militäriſchen Zwiſchen⸗ fällen entſtanden iſt, er auch wieder in einer Reihe von diplomatiſchen Aktionen verſanden wird. Denn zwiſchen beiden Mächten ſteht wohl das große Problem einer hiſtoriſchen Auseinanderſetzung: nämlich der Auseinanderſetzung darüber, ob der große aſiatiſche Raum unter der Vorherrſchaft des machtbewußteren und machtentſchloſſeneren 100⸗Mil⸗ lionenvolkes der Japaner machtpolitiſch geeinigt wer⸗ den ſoll oder ob das heute noch ſo chaotiſche, ausein⸗ anderfließende und in jahrtauſendalte Tradition ge⸗ bundene und träge gewordene 500⸗Millionenvolk der Chineſen ſich als Rivale Japans behaupten und da⸗ mit das aſiatiſche Schickſal in ſich in der Schwebe halten ſoll. Aber heute ſind beide Mächte für dieſe Ausein⸗ anderſetzung noch nicht reif und nicht bereit. Japan nicht, das zwar dafür heute ſchon eine militäriſche Macht einſetzen könnte, der China nichts Gleichwerti⸗ ges gegenüberſtellen kann, das aber, wie die Ereig⸗ niſſe des letzten Jahres beweiſen, noch um eine neue Form innerer Konſolidierung ringt und deſſen Wirtſchaft vor allem die ſchweren Folgen einer ſol⸗ chen Auseinanderſetzung nicht oder nur unter größ⸗ ten Opfern tragen könnte; und vor allem China nicht, deſſen Stänke in der Zähigkeit ſeiner Paſſivität, in 2. Seite /Nummer 389 Mittwoch, 25. Auguſt 1937 einer unglaublichen Fähigkeit des Erduldenkönnens, in der Unerſchöpflichkeit ſeiner natürlichen Vitalität liegt, das aber der vollkommene Zerfall ſeiner poli⸗ tiſchen Organiſation, die Zurückgebliebenheit ſeines techniſchen Fortſchrittes und zweifellos auch die Kor⸗ ruption unter ſeinen führenden Schichten zu einem ſolchen Entſcheidungskampf unfähig macht. Es wird ſich alſo wiederholen, was ſich ſchon 1932 abſpielte: es werden die Armeen gegeneinander aufmarſchieren und ſich Schlachten liefern. Aber dieſe Schlachten wer⸗ den gleichſam nur blutige Proben ſein: ändern. werden ſie an der politiſchen Geſamtſituation der bei⸗ den Mächte nichts. Dieſe wird weiter in der Schwebe bleiben. Das ſchließt freilich nicht aus, daß auf beiden Seiten ein hoher militäriſcher Einſa tz gewagt werden wird. Japan muß ja unter allen Umſtänden ſowohl bei ſeinem Volke wie bei dem chineſiſchen Volke das Bewußtſein ſeiner Ueber⸗ legenheit aufrechterhalten, und China muß umge⸗ kehrt, wenn es für die endgültige Auseinanderſetzung nicht hoffnungslos gehandicapt ſein will, alles daran ſetzen, vor ſich und der Welt einen Beweis ſeines nationalen Behauptungswillens und ſeiner natio⸗ nalen Verteidigungsſtärke zu liefern. Dieſe Ueber⸗ legungen rechtfertigen den großen Einſatz mili⸗ täriſcher Mittel, wie er jetzt vor Schanghai zu beobachten iſt. Sie rechtfertigen vor allem das Be⸗ ſtreben der Japaner, mög lichſt raſch zu einer Entſcheidung zu kommen. Sie haben noch zu gut in Erinnerung, wie ſchwer ſie 1932 für den Ver⸗ zicht auf ſolch entſchloͤſenes Handeln büßen mußten. Damals liefen ſie ſich wochenlang in vergeblichen Stürmen an den Linien der in jenen Tagen be⸗ rühmt gewordenen 19. chineſiſchen Armee feſt, die Zeit gefunden hatte, ihre Stellungen um Tſchapei auszubauen, Heute ſucht das japaniſche Oberkom⸗ mando dieſe Gefahr zu vermeiden und bringt um Schanghai eine Truppenmacht zum Einſatz, die in der Tat genügen müßte, den Widerſtand der chineſiſchen Truppen, deren Elite⸗Diviſionen noch im Kampf⸗ abſchnitt um Peiping ſtehen, raſch zu brechen. Japan muß vor allem auch mit Rüchſicht auf die internationale Lage an einem raſchen Er⸗ folg viel gelegen ſein. Schanghai iſt ja nicht nur ein wichtiges Zentrum Chinas, ſondern vor allem auch ein wichtiger Schnittpunkt weltpolitiſcher In⸗ tereſſen. China iſt, abgeſehen von den rein kolonia⸗ len Gebieten, der einzige große Raum der Erde, der der Welttechnik und der Weltwirtſchaft noch offenſteht. Und: wer an ſeinen Küſten herrſcht, beherrſcht ebenſo ſehr den Pazifik, wie er Indien bedroht. Begreiflich, daß mit der zunehmenden chineſiſch⸗japaniſchen Spannung ſich auch die Span⸗ nung zwiſchen Japan und den angelſächſiſchen Mäch⸗ ten vermehrte. Begreiflich, daß dieſe Mächte das Vorgehen Japans mit Argwohn betrachten und ihre Sympathie mit China, das ihnen ein ungleich will⸗ fähriger Partner iſt als Japan, nicht verhehlen. Weiter begreiflich, daß Japan alles Intereſſe daran chatzrpollendete Tatſachen zu ſchaffen, ehe ſich dieſe Sympathie vielleicht in Form einer offenen Inter⸗ 2 ventionnund⸗ ſei es auch nur diplomatiſcher Art, offenbart. In gewiſſem Sinne wiederholt ſich der gleiche Wettlauf zwiſchen militäriſcher und diplomatiſcher Aktion, der während des Abeſſinienkrieges die Ge⸗ müter erregt hat. Damals hat die militäriſche Ak⸗ tion Italiens raſcher zum Ziele geführt als die diplomatiſchen Aktionen ſeiner Neider. Japan ſteht heute vor demſelben Problem: es wird raſch han⸗ deln, es wird vor allem raſch ſeinen Frieden mit China machen müſſen, ehe ihm die anderen in die Quere kommen. Die Vorausſetzungen oafür ſind gegeben, ſowohl militäriſcher Art: in der Stärke und Tüchtigkeit ſeiner Armee, wie politiſcher Art: in den wiederholten Verſicherungen ſeiner Regierung, daß Japan keine Pläne gegen China hege, die dieſem ein vertrauensvolles Zuſammengehen mit dem großen Kaiſerreich des Oſtens unmöglich machen würden! Dr. A. W. London und die zwijchenfälle im Millelmeer: Reue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Vor der Entſcheidung in Noroſpanien: Raſcher nationaler Vorm arſch auf Cantander Begeiſterter Empfang der nationalen Vefreier in Torrelavega— Santander wird übergabereif (Funkmeldung der NM3.) + Salamanca, 25. Auguſt. Der nationale Heeresbericht vom 24. Auguſt be⸗ richtet u..: Front von Santander: Die Legionärstruppen haben auf ihrem glänzenden Vormarſch längs der Straße Burgos— Santander die wichtigen Poſitio⸗ nen Cantera und Piedra Llana beſetzt. Die Trup⸗ pen kamen bis an die Einmündung des Fluſſes Pi⸗ ſuen in den Fluß Pas und beſetzten den Verkehrs⸗ knotenpunkt Vargas ſowie oͤrei weitere Ortſchaften und mehrere Höhenzüge. Die Kolonnen ſetzten ihren Vormarſch fort. Die Kolonnen der Navarra⸗Brigaden haben eben⸗ falls ihren breiten Vormarſch fortgeſetzt und die wichtige Stadt Torrelavega beſetzt, wo ſie um 5 Uhr nachmittags einmarſchierten und von der Bevölkerung mit überſchwenglicher Begeiſte⸗ rung empfangen wurden. Ueberall wehten nationale Fahnen. Die Frauen fielen auf die Knie und küßten unſeren Soldaten die Hände. Die Kriegsbeute iſt außerordentlich groß. Die Navarra⸗Brigaden beſetzten außerdem Barruera, wodͤurch die Verbindung Santander⸗Aſturien abge⸗ ſchnitten wurde. Auf dieſer Straße wurden mehrere Perſonenautos abgefangen, in denen ſich marxiſtiſche Anführer auf der Flucht nach Aſturien befanden. An⸗ oͤere Kolonnen der Navarra⸗Brigaden haben die Höhen im Oſten von Leoncin erſtürmt. Im öſtlichen Abſchnitt von Santander haben die „Schwarzen Pfeile“ Montag auf ihrem weiteren Vor⸗ marſch oͤrei Ortſchaften beſetzt. Die im Südoſten von Santander operierenden Truppen haben fünf Ort⸗ ſchaften eingenommen. Die Brigaden von Caſtilien eroberten den Gebirgspaß von San Bartolome und mehrere kleine Ortſchaften. Die Zahl der Gefangenen und Ueberläufer über⸗ ſchreitet 500; die meiſten wurden mit Waffen gefan⸗ gen genommen. Unter den Gefangenen beſindet ſich auch eine ganze Kompanie mit ihrem Hauptmann. Unter dem umfangreichen erbeuteten Kriegsmaterial, das bis jetzt noch nicht georoͤnet werden konnte, befin⸗ den ſich oͤrei Kampfwagen, eine fahrbare Runoͤfunk⸗ ſtation und ein Munitionsdepot. Front von Aſturien: Ein feinolicher Angriffsver⸗ ſuch auf eine unſerer Stellungen wurde mit ſtarken Verluſten für den Gegner abgeſchlagen. Der Gegner ließ vor unſeren Gräben zahlreiche Tote und Ver⸗ wundete ſowie ein Maſchinengewehr und anderes Material zurück. Front von Aragon: unſerer Stellungen ein, trieben. An den übrigen Fronten nichts Neues. M iene es 0 26⁴⁴ Der Gegner brach in eine wurde aber wieder ver⸗ S N Santanders abgeſchnitten db. Reinoſa, 24. Auguſt. Die Legionärstruppen beſetzten am Dienstag auf ihrem Vormarſch längs der Straße Burgos—Santan⸗ der Puente Vieſgo, wo ſich das Elektrizitätswerk be⸗ findet, das Santander mit Licht verſorgt. Die Licht⸗ und auch die Waſſerverſorgung der Stadt befindet ſich damit in den Händen der Nationalen. Die Vorhuten liegen jetzt in direkter Linie 15 Kilometer vor San⸗ tander. In Santander ſelbſt haben am Montag und Diens⸗ tag mehrere Straßenkundgebungen ſtattgefunden, bei denen in der Hauptſache Frauen beteiligt waren, die die Uebergabe der Stadt verlangten. Wie weiter verlautet, hat ſich der Bolſchewiſten⸗„General“ Uri⸗ barri, der die bolſchewiſtiſchen Banden im Norden be⸗ fehligt, mit ſeinem Stab in der Nacht zum Dienstag nach Aſturien begeben. Bolſchewiſtiſche Sprengkolon⸗ nen haben ihr Zerſtörungswerk in Santander begon⸗ nen und bereits verſchiedene Häuſer ausgeplündert. England will endlich ſeine Flagge ſchüben! Ein neues Geſetz ſoll ihren Mißbrauch durch fremde Rreder unmöglich machen (Funkmeldung der NM3.) + London, 25. Auguſt. Verſchiedene Morgenblätter befaſſen ſich mit dem Angriff ſpaniſcher bolſchewiſtiſcher Flugzeuge auf das Handelsſchiff„Naomi Julia“ und der Frage, welche Maßnahmen britiſcherſeits zu ergreifen ſeien, um ſolche Zwiſchenfälle zu verhindern. Das engliſche Handelsminiſterium habe, ſo berichtet„Daily Ex⸗ preß“, alle britiſchen Konſularvertretungen in Europa angewieſen, ſoſort ſämtliche Papiere über die Regiſtrierung britiſcher Schiffe durch ausländiſche Geſellſchaften nach London zu übermitteln. Die britiſche Mittelmeerflotte habe ſich nämlich darüber beklagt, daß eine ſo hohe Zahl von aus⸗ ländiſchen Schifſen unter britiſcher Flagge führe. Engliſcherſeits würde jetzt alles getan, damit die briſche Flagge nur von den Schiſſen gezeigt werde, die auch das volle Recht dazu haben. Die gegenwärtige Rechtslage, ſo ſagt das Blatt weiter, ſei folgende: Kein Ausländer könne ein eng⸗ liſch regiſtriertes Schiff chartern, wohl aber jede britiſche Geſellſchaft, ſelbſt wenn ſie ausſchließlich aus Ausländern beſtehe. Wenn alſo Ausländer ihre Schiffe unter britiſcher Flagge fahren laſſen wollen, ſo bildeten ſie einfach eine britiſche Geſellſchaft, was nicht viel Geld koſte. Niemand mehr könne dann die britiſche Regiſtrierung ihrer Schiffe verweigern. Mit dieſem Zuſtand müſſe jetzt Schluß gemacht wer⸗ den. Wie verlautet, ſolle das britiſche Parlament bei Wiederzuſammentritt im Oktober der Regierung eine Geſetzesvorlage zugehen laſſen, die dͤarauf hin⸗ ausgeht. daß nur die britiſchen Schijfe, die voll in britiſchem Beſitz ſind, die britiſche Flagge führen dürfen. noch verfrüht ſei, Ein entſprechender Sachverſtändigenbericht werde bald ͤem britiſchen Kabinett vorgelegt werden. Auch„Daily Mail“ berichtet im gleichen Sinne. Es ſei leicht möglich, daß Hunderte von ſogenannten britiſchen Schiffen in Wirklichkeit ganz in ausländt⸗ ſchen Händen ſeien. In vielen Fällen beſinde ſich nicht einmal ein einziger britiſcher Offizier an Bord der Schiffe, geſchweige denn eine britiſche Mann⸗ ſchaft. Trotzdem verlangten aber ſolche Schiffe den vollen Schutz der britiſchen Kriegsmarine. Das ſei ein Zuſtand, der nicht länger andauern könnte. Die Bombardierung des ſogenannten britiſchen Handels⸗ ſchiffes„Naomi Julia“ ſei ein treffendes Beiſpiel da⸗ für. Nachprüfungen hätten nämlich ergeben, daß nur der Vorſitzende der Geſellſchaft, der dieſes Schiff ge⸗ hört, ſeinen britiſchen Namen zur Regiſtrierung her⸗ gegeben habe, während alle anoͤeren Geſellſchaftsmit⸗ glieder ſowie die geſamte Beſatzung des Schiffes Ausländer ſeien. Noch zu früh! Vorerſt keine italieniſch⸗britiſchen Staatsbeſuche dib. Rom, 24d. Auguſt. Zu den aus der engliſchen Preſſe bekanntgewor⸗ oͤenen Gerüchten über eine bevorſtehende Reiſe des italieniſchen Außenminiſters Graf Ciano nach Eng⸗ land oder einen Beſuch des engliſchen Premiermini⸗ ſters in Florenz zur Beſprechung mit dem Duce wird in italieniſchen unterrichteten Kreiſen erklärt, daß es ſprechen. Licht. und Waſſerberſorgung von ſolchen Möglichkeiten zu Maſſenflucht aus Santander (Funkmeldung der NM3Z.) + Paris, 25. Auguſt. In dem Hafen von Bayonne ſind am Dienstag⸗ nachmittag ſünf ſowjetſpaniſche Schiffe, von Larredo kommend mit über 160 Flüchtlingen, die meiſten da⸗ von Miliz⸗„Soldaten“, eingelaufen. Bei einer An⸗ zahl Milizleuten wurden große Geldſummen vorge⸗ funden, und zwar bis zu 30 000 Peſeten, während der Kaſſierer dͤes Poſtamtes von Larredo faſt eine Mil⸗ lion Peſeten(1) bei ſich trug. Im Hafen von Arcachon trafen aus Santander mit zwei Dampfern 70 ſowjetſpaniſche Flüchtlinge ein, darunter mehrere Anführer der bolſchewiſtiſchen Milizen(). Sie hatten Santander Sonntag nacht in aller Heimlichkeit verlaſſen. Der„Jour“ meldet, daß ſpaniſche Flüchtlinge aus Santander, die in Pauillac mit einem ſowjetſpani⸗ ſchen Dampfer ankamen, zum erſtenmal nicht in Frankreich aufgenommen wurden, ſondern über Tou⸗ louſe wieder nach Sowjeiſpanien abgeſchoben werden ſollen. Nationaler Luftangriff auf Valentia dnb. Salamauca, 24. Auguſt. Wie hier bekannt wird, erſchienen am Dienstag früh mehrere nationale Fluazeuge über Valencia und dem benachbarten Küſtengebiet und warfen Bomben ab. Ueber den Schaden, der durch die Bom⸗ benabwürfe angerichtet worden iſt, liegen noch keine Einzelheiten vor. Sie haben ſich in Sicherheit gebracht (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 25. Auguſt. Wie der„Intranſigeant“ aus Bordeaux meldet, ſind bei dem Badeort Biscaroſſe bei Bayonne zwei rot⸗ ſpaniſche Flieger aus Santander gelandet. Die Bei⸗ den ließen ihr Flugzeug und darin ihre Waffen im Stich und fuhren im Automobil in höchſter Geſchwin⸗ digkeit nach Bordeaux, wo ihre Spur vorläufig ver⸗ loren gegangen iſt. Der Apparat iſt von der Polizei unter ſchärfſte Bewachung genommen worden. Was geſchieht mit den Gefangenen? Gegen ausländiſche Tendenzmeldungen: Franto behandelt ſeine Geſangenen gut dub Salamanca, 25. Auguſt. Die anhaltenden militäriſchen Erfolge der natio⸗ nalſpaniſchen Truppen haben u. a. auch zur Gefan⸗ gennahme zahlreicher auf gegneriſcher Seite Kämp⸗ fender geführt. Angeſichts des Problems, daß auf beiden Seiten Spanier ſtehen und weiter angeſichts der Tatſache, daß viele Tauſende nur gezwungen auf Seiten der Marxiſten Kriegsdienſt tun, verdient die Frage nach der Behandlung der Gefangenen durch General Franco beſonderes Intereſſe. Man hat auf nationaler Seite dieſen Punkt beſonders klug und erfolgreich für Francos Anſehen behandelt. Zweckmeldungen in einem Teil der ausländiſchen Preſſe über angebliche Mißſtände auf dieſem Gebiete ſind nicht ernſt zu nehmen. Das Gefangenenweſen iſt von General Franco bereits ſeit vielen Monaten glänzend organiſiert. Auch Maſſengefangennahmen, wie ſie jetzt wieder an der Santanderfront erfolgen, bringen hinſichtlich der Unterbringung, Verpflegung und des Verhörs keinerlei Schwierigkeiten. Die Gefangenen werden in drei Gruppen einge⸗ teilt. Zur erſten kommen die Gefangenen, die durch im nationalen Spanien anſäſſige Bekannte oder auch ſonſt in glaubwürdiger Art nachweiſen, daß ſie an⸗ ſtäudig geſinnt ſind und nur gezwungen auf der ſow⸗ „Eine überwältigende Tatſache“ Der„Tevere“ über die deutſch⸗italieniſche Zuſammenarbeit + Rom, 24. Auguſt. Zum ausländiſchen Echo der Muſſolini⸗Rede er⸗ klärt„Piccolo“ unter der Ueberſchrift„Europa wird nach der Rede des Duee ſeine Politik überprüfen müſſen“, eine erſte Bilanz der ausländiſchen Preſſe⸗ ſtimmen laſſe vopläufig— abgeſehen von einigen durch parteiiſche Vorurteile bedingten Ausnahmen im allgemeinen erkennen, daß vielleicht zum erſten Male eine Rede Muſſolinis überall im Aus⸗ land verſtanden worden ſei. Der„Tevere“ erklärt, das deutſch⸗italieniſche Einverſtändnis, das ſich täglich als eine präziſe und wohlerwogene Soli⸗ darität auswirke, ſei im Rahmen des heutigen Europa eine überwältigende Tatſache. Dieſe Tatſache ſei berufen, die neue internationale Lage zu verteidigen, die aus der Wiedergeburt der deutſchen Macht und der durch die Begründung des Imperiums beſtätigten Macht Italiens hervor⸗ gegangen ſei. Dieſe beiden Ereigniſſe, deren Be⸗ deutung nicht unterſchätzt werden könne, und die be⸗ wieſen hätten, daß im Herzen der Völker das Rechtsbewußtſein nicht geſtorben ſei, bildeten die Grundlage der Annäherung zweier Kräfte, die nun⸗ mehr in vollkommener Harmonie die Rechte der Völker und damit den gerechten Frieden verteidigten. Gefährlicher Bauernſtreil in Polen Elf Perſonen bei Zuſammenſtößen getötet — Warſchau, 24. Auguſt.(U..) Der Streik der Bauern in Süd⸗Polen, der nun ſchon ſieben Tage dauert, dehnt ſich in den Diſtrikten von Krakau, Kielce und Jaroſlaw weiter aus. Die Bauern haben die Lebensmittelzufuhr nach den Städten unterbunden. An den Straßen ſind bewaff⸗ nete Poſten aufgeſtellt worden, die alle Wagen und Automobile anhalten. Dadurch iſt es zu einer Reihe von Zuſammenſtößen ſowohl mit nichtſtreikenden Bauern als auch mit der Polizei gekommen, wobei elf Perſonen getötet und ſieben ſchwer verletzt wurden. Die ſtreikenden Bauern, haupt⸗ ſächlich Anhänger von Witos, wollen den Streik bis zum 26. Auguſt durchführen. Anruhen auf den Bahama-Inſeln Die Aufſtändiſchen vertreiben den britiſchen Kommiſſar und die Beamten (Funkmeldung der N M3.) + London, 25. Auguſt. Ernſte Unruhen haben ſich auf Inagua, der ſüd⸗ lichſten der Bahama⸗Inſeln, ereignet. Die Funk⸗ ſtation und andere Gebäude ſind in Brand geſetzt und völlig vernichtet worden. Bei den Unruhen wurde ein Einwohner getötet. Der britiſche Kom⸗ miſſar ein Amerikaner und 13 Beamte wurden von den Aufſtändiſchen gezwungen, die Inſel in einem jetſpaniſchen Seite gekämpft haben. Dieſe Gefange⸗ nen erhalten nach Abſchluß der Unterſuchung ihre volle Freiheit wieder oder werden, wenn dienſtpflichtigem Alter ſtehen, ins Heer einge⸗ zogen. Die zweite Gruppe ſest ſich aus allen jenen zuſammen, deren Tätigkeit auf der bolſchewiſtiſchen Seite nicht genügend klar iſt. Dieſe werden zu Ar⸗ beitskolonnen zuſammengeſtellt und den einzelnen Kommandoſtellen an der Front zugeteilt, wo ſie für Ausbeſſerungsarbeiten geſprengter Stra⸗ ßen und Brücken verwendet werden. Die dritte Gruppe, die ſich aus verdächtigen Ele⸗ menten zuſammenſetzt, wird den Militärgerich⸗ ten zugeführt. Bis zu dieſer Einteilung leben ſämtliche Gefangene in großen Lagern, wo ſie mehr in ſtaatsbürgerlicher Erziehung als der ſtrengen Aufſicht einer Gefangenenanſtalt unterworfen ſind. Sie haben die nationale Fahne, bei der Wache ge⸗ halten wird, beim Hiſſen und Einholen zu grüßen und verbringen ihre Freizeit mit volkstümlichen Spielen, turneriſchen Uebungen und anderer Be⸗ ſchäftigung. Die Beſichtigung der Lager ſteht, dar⸗ auf wird von berufener Seite hingewieſen, jedem frei, der ein Intereſſe daran hat, ſich von der gerech⸗ ten und anſtändigen Behandlung der Kriegsgefan⸗ genen im nationalen Spanien zu überzeugen 8 5 ougsn Motorboot zu verlaſſen. Die Flüchtlinge landeten ſchließlich wohlbehalten in Kuba, über 200 Km. von Inagua entfernt. Nackte Beine ſind nicht unſittlich Frauenſeld gegen die„moralinſauren Amokläuſer“ — Berlin, 24. Auguſt. Gegen die Leute, für die das Theater und der Bühnenkünſtler immer noch identiſch ſind mit dem Begriff der Laſterhaftigkeit, wendet ſich in der „Bühne“ A. E. Frauenfeld. Wehe, dreimal wehe, ſo ruft er aus, wenn ihre berufliche Tätigkeit ſie eines Tages in die Lage verſetzt, ſich„von Amts wegen“ Emit dem Gegenſtand ihrer etwas entarteten Leiden⸗ ſchaft zu befaſſen. Es ſeien die von den Stamm⸗ tiſchen oder Schreibtiſchen ausbrechenden Amok⸗ läufer, die verſuchten, alles, was ihnen Kunſt ſcheine, mit Paragraphen totzuſchlagen und mit Mo⸗ ralinſäure zu beſpritzen. Ihnen ſei der längſtverſchüttete Quell ihrer Lei⸗ denſchaft rings um das Theater ein Drama mit zu⸗ mindeſt fünf Akten aus der Pubertätszeit, das in einer Schreibtiſchſchublade ein geſpenſtiſches Daſein führe, Als Selbſtverſtändlichkeit ſtellt Frauenfeld feſt: Nackte Beine an ſich ſind nichts Un⸗ ſittliches, und wenn jemand ſie ſo empfindet, dann ſind erſt recht nicht die Beine unſittlich, ſon⸗ dern höchſtens der, der ſie ſo ſieht Er fügt hinzu, der Nationalſozialismus, der jeder freudigen Lebensbejahung und geſun den Sinnen⸗ freude das Wort rede, empfinde es peinlich, als die braune Hülle für die geiſtige Blöße derer mißbraucht zu werden, die die ganze Welt aus einer Kloaken⸗Perſpektive ſehen. Der Reichsführer Ss im Hochlandlager der HJ⸗ Führer. Unter dem Geleit von Obergebietsführer Emil Klein beſichtigte der Reichsführer SS und Chef der Deutſchen Polizei, Himmler, das erſte HJ⸗ Führerlager bei Königsdorf. Der chineſiſche Finanzminiſter in Bad Nauheim. Der chineſiſche Finanzminiſter Kung iſt mit zwölf Herren ſeiner Begleitung am Samstagnachmittag in Bad Nauheim zu einem ſechswöchigen Kuraufenthalt eingetroffen. Titulescu nach Moskau eingeladen. Der ehe⸗ malige rumäniſche Außenminiſter Titulescu iſt, wie die polniſche Preſſe aus Bukareſt meldet, von Außen⸗ kommiſſar Litwinow⸗Finkelſtein zu einem mehrtägi⸗ gen Beſuch nach Moskau eingeladen worden. DDRSSB———————————————.——.....—.—...——— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fri Bode ⸗Lokaler Teil“ Dr Fritz Hammes ⸗Sport: i. V. C. W. Fenne Südweſtdeutſche Umſchau: i. V. Richard Schönfelder ⸗Gericht: i. B. Dr. F. Hammes-Bilderdienſt: C. W. Fennel—Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Georg Kling, ſämtlich iu Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1987. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 21000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 29500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporio ſie in 2 —— —— 3. Seite/ Nummer 389 Die Stadiseite Mannheim, 25. Auguſt. Ein neuer Krankenwagen Der dritte der Mannheimer Berufsfenerwehr Die Mannheimer Berufsfenerwehr hat dieſer Tage einen neuen Krankenwagen in Dienſt geſtellt und damit die Zahl der ihr für Krankenbeförderung lim Tag durchſchnittlich zwölf) zur Verfügung ſtehen⸗ den Fahrzeuge auf drei erhöht. Der älteſte dieſer Wagen ſtammt aus dem Jahre 1928, tut alſo ſchon neun Jahre lang Dienſt. Das Baujahr des zweiten Wagens war 1932; es handelt ſich dabei um ein noch recht modernes Fahrzeug, das nun aber dringend einer Generalüberholung bedarf. Dieſe wird nunmehr, da Erſatz beſchafft iſt, möglich. Das neue Krankenauto, deſſen Fahrgeſtell von Daimler⸗Benz ſtammt, während der Aufbau in Bonn gefertigt wurde, ſtellt eine Spezialkonſtruk⸗ tion dar, bei der die Mannheimer Berufsſeuer⸗ wehr ihre langjährigen Erfahrungen in der Kran⸗ kenbeförderung verwertete. Der Wagen iſt um 10 Zentimeter länger als der vom Jahre 1932. Wie jener enthält er eine Tragbahre und einen Polſter⸗ ſitz für Sitzkranke, aber dieſer Polſterſitz iſt jetzt an Sitz und Lehne verſchiebbar und kann ſo allen Zwecken nutzbar gemacht werden. Außerdem ver⸗ fügt das Fahrzeug nicht nur über einen, ſondern über zwei Notſitze. Der zweite Notſitz wurde vor⸗ nehmlich zum Zwecke der leichteren Handhabung des Pullmotors bei Wiederbelebungsverſuchen während der Fahrt eingebaut. An weiteren Neuerungen ſind eine Verlängerung des Radkaſtens, die der verdeckten Aufnahme des Er⸗ ſatzrades dient, eine Zentraliſierung der geſamten Lichtſchaltanlage am Führerſitz, der ſelbſt ſo verſchieb⸗ bar iſt, daß er der Größe jedes einzelnen Fahrers an⸗ gepaßt werden kann, ſowie die Anbringung eines Sehſchlitzes an den Mattſcheiben der Fenſter des Krankenraumes zu nennen. Die Karoſſerie, die wie üblich in weißer Farbe gehalten iſt und bei der alle Griffe eingelaſſen ſind, hat Stromlinienform. Zur Zeit wird der neue Wagen noch eingefahren, denn alle Fahrer müſſen mit ihm reſtlos vertraut ſein, ehe er praktiſch verwendet wird. In der nächſten Woche wird der Wagen dann erſtmals eingeſetzt werden.—m. a Das Geſundheitsamt der Fiſche liegt am Müg⸗ gelſee bei Berlin und wacht über den geſamten Fiſch⸗ beſtand unſerer Binnengewäſſer. Auf welche Weiſe das geſchieht, erzählt und zeigt ein Biloͤbericht in der neueſten Ausgabe der Monatsblätter für Schaden⸗ verhütung„Kampf der Gefahr!“ Auch dieſes Septemberheft iſt wieder außerordentlich reichhaltig. Ein warmgeſchriebener Aufſatz gilt dem Geoächtnis Ernſt Auguſt Lehmanns, der den L. Z. Hindenburg befehligte und in treueſter Pflichterfül⸗ Iung ſtarb. Bis kurz vor ſeinem Ende war er tvotz unſäglicher Schmerzen bei vollem Bewußtſein; kein Laut der Klage kam über ſeine Lippen. Seine letzten Worte ſollen nie vergeſſen werden:„Für mich war es ſelbſtverſtändlich, ſolange auszuhalten, bis das Luftſchiff, wenn irgend möglich, gelandet war. Schließlich ſtand alles um mich herum in Flammen und ich ſprang erſt dͤurch das Mittelfenſter der Füh⸗ rergondel ins Freie, als meine Kleider lichterloh brannten.“ Von der Pariſer Weltausſtellung er⸗ fahren wir mancherlei, pon der Zellwolle, von der Hamburger Hafenpolizei und dazwiſchen immer in lebendiger Form die Belehrung, wie und wo Schä⸗ den verhütet werden können, die aus Unkenntnis ooͤer Leichtſinn Leben und Volksvermögen gefährden. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Das Theater erhielt einen neuen Dachſtuhl Mühldorfers geniale Holzkonſtruktion war altersſchwach geworden— Sehr ſchwierige Arbeiten, die nun glücklich beendet ſind In wenigen Tagen beginnt die neue Spielßeit im Theater. Am 3. September öffnen ſich den Mannheimer Kunſtfreunden wieder die Pforten des ehrwürdigen Baus am Schillerplatz. Die Sommer⸗ pauſe ging nicht ungenützt vorüber. Ein Haus, das tagtäglich mehr als tauſend Menſchen aufnehmen muß, hat dieſe große Pauſe notwendig, damit Schä⸗ den wieder ausgebeſſert werden können. Das iſt ſelbſt bei neuen Theatern notwendig um wie viel mehr bei einem Theater, das auf eine beinahe 160⸗ jährige Vergangenheit zurückſchauen kann. In ihm bedarf es nicht nur umfangreicher Ueber⸗ holungen, ſondern zum guten Teil auch wichtiger Er⸗ neuerungsarbeiten in Hinblick auf die bauliche Sicherheit. Sie iſt oberſtes Geſetz für ein Haus, das Abend für Abend ſoviel Menſchen aufnimmt. Selbſt oͤringende Erweiterungswünſche, die bei unſerem Theater von jeher beſtanden und vor hundert Jahren ſchon unſeren Stadtvätern großeͤKopfſchmerzen bereite⸗ ten, müſſen vor der baulichen Sicherheit zurücktreten. Freilich iſt eine Löſung doppelt glücklich, die bei⸗ des vereinbaren kann. Wurde auch vor knapp hun⸗ dert Jahren(1839) der Plan des in ganz Europa ge⸗ ſchätzten Theaterfachmannes Joſef Mühldorfers we⸗ gen zu hoher Koſten verworfen, ſo war es doch mög⸗ lich, in den Jahren 1853—1855, nach einem einfacheren Umbauplan des gleichen Mannes, eine ſolche Löſung zu finden. Der da.„alige Umbau gab dem Theater im weſentlichen die heutige Form Selbſtverſtändlich konnten ſpäter viele Einrichtungen den ſich ſteigern⸗ den Anſorderungen nicht mehr gerecht werden. So kam es, daß vor allem nach dem Kriege weitgehende Verbeſſerungen und Erweiterungen notwendig wurden. War aber für alle dieſe Anlagen vor allem die Feuerſicherheit maßgebend, ſo ſtellte ſich gerade in den letzten Jahren heraus, daß die bauliche Sicher⸗ heit in den Vorderarund gerückt werden mußte. Mühldorfer hatte es fertiggebracht, den grund⸗ legenden Umbau des Jahres 1853 mit einer durch⸗ gehenden Holzkonſtruktion zu bewältigen— eine Zimmermannsarbeit, an der wir heute noch lernen könnten, meinte der heutige bauliche Be⸗ treuer des Theaters, Baurat Bender. So außer⸗ ordentlich vorteilhaft ſich dieſe für die Akuſtik un⸗ ſeres Theaters auswirkt, ſo wenig erfreulich iſt ſie bei notwendig werdenden Umbauarbeiten. Not⸗ wendig werden dieſe nicht zuletzt deshalb, weil ſich das Holz als nicht ſo haltbar erwieſen hat, wie man es gerne wünſchen möchte. Aus dieſem Grunde wurde ſchon im Jahre 1934 der Mittelbau, zwiſchen Bühne und„Konzertſaal“, vollkommen neu aufgebaut. In dieſem Jahr war nun eine Arbeit dringend erforderlich geworden, die in ihrer Schwierigkeit wohl ihresgleichen ſucht, Das ebenfalls aus Holz beſtehende Decken⸗ gebälk mußte vollkommen auggewechſelt werden. Zwar hatte man die mächtigen Balken, ſo gut es ging, ſchon ſeit Jahren„bandagiert“, um ihre Halt⸗ barkeit zu erhöhen, aber dies war nur ein ſchwacher Notbehelf im Verhältnis zu dͤem, was ſie an gewal⸗ tiger Belaſtung zu tragen hatten. Dieſes Dachgebälk hatte nicht weniger zu tragen als das ganze Schieferdach mit ſeiner inneren Holzverſchalung(zur Vermeidung allzu großer Ab⸗ kühlung des Zuſchauerraumes), den eigentlichen Speicherboden, die ſicherlich nicht leichte Zier⸗ decke des Zuſchauerraumes und nicht zuletzt den allein 66 Zentner wiegenden Kronleuchter. Einen tatſächlichen Begriff bekommt man aber erſt, wenn man erfährt, daß dieſe einfachen Kiefer⸗ eeeeeeee Ab 3. Oktober: Verbeſſerungen im Winterfahrylan Winterſchnellzüge Rheinland-Baden-Stuttgart-München— Ausdehnung des Fliegenden Frankfurters bis Karlsruhe— Neues Eilzugspaar ins Höllental Wenn die Reichsbahn mit dem Beginn des Win⸗ terdienſtes am 3. Oktober durch die Ausdehnung des„Fliegenden Frankfurters“ ſüblich Frankfurt bis und ab Karlsruhe eine Verbeſſevung und die Aus⸗ rüſtung eines Teiles des Oberrheingebieteg mit einem Schnelltriebwagendienſt bringt, ſo bedeutet dag für das ganze badiſche Unterland und ſein Strahlgebiet eine fühlbare Verbeſſerung durch Zeit⸗ gewinn. Die Zeiteinſparung gegenüber der Benützung der bisherigen Schnellzüge D 41 und D 44 als Anſchlüſſe mit Frankfurt ſtellt ſich in der Richtung Südnord auf 82, in Richtung Nordſüd auf 63 Minu⸗ ten. Für Karlsruhe liegen die neuen Abfahrtszeiten beim Triebwagen.03, für Mannheim.41, die Ankunftszeiten für Mannheim.35, für Karls⸗ ruhe.12 Uhr. Bemerkenswert iſt, daß die Verlänge⸗ rung des Schnelltriebwagens bis und ab Karlsruhe zum Teil dadurch ermöglicht werden konnte, daß auf Grund längerer Erfahrungen eine Stillagerzeit in Karlsruhe von vier Stunden zwiſchen den Kurſen als ausreichend für eine gewiſſenhafte Durchprüfung des Fahrzeuges angeſehen wird. Außerdem iſt in Karlsruhe mit dem erhöhten Triebwagenverkehr ein „Triebwagenneſt“ mit den entſprechenden techniſchen Einrichtungen geſchaffen worden. Der Schnelltrieb⸗ wagen kann natürlich auch für Nachbargebiete nutzbar gemacht werden. So hat z. B. Heidelberg eine Zufahrt nach Mannheim, Heidelberg ab.00 W, in Rückfahrt allerdings nur den bishergien D 44 (an.25). Ferner bringt der neue Winterdienſtab⸗ ſchnitt weiteren Ausbau in Zugleiſtungen, die als erfreulich bezeichnet werden müſſen. Erhält das Unterland den„Fliegenden Frankfurter“, ſo bringt man dem badiſchen Oberland durch den Fahrplan⸗ ausbau auf der Höllentalbahn ein erhöhtes Intereſſe in Verbindung mit der Austragung der Deutſchen Schimeiſterſchaften(vom 5. bis 13. Februar) entgegen, indem dort das ſommer⸗ liche Eilzugpaar vom 19. Dezember bis 16. Fe⸗ bruar täglich gefahren wird, alſo Freiburg ab 14.14, Neuſtadt an 15.01, Donaueſchingen an 16.00 Uhr, umgekehrt ab 14.01, Neuſtadt ab 14.56, Freiburg an 15.47 Uhr, eine Verbindung, die auch dem Verkehr mit Stuttgart dient. Es wird ſich über den Sonder⸗ anlaß aus dem Sport zeigen, wie weit der allge⸗ meine Verkehr an dieſem Zugpaar intereſſiert iſt, damit daraus eine bleibende Einrichtung wird. Eine ſehr wichtige und in der Leitung des Verkehrs Rheinland—München über den Südweg Baden—Württemberg bedeutſame Verbeſſerung iſt aber die ganzwinterliche Beibehaltung der anfäng⸗ lich nur für den Sommer gedachten Schnellzüge D 203/304 Eſſen—-Köln—-Mannheim— Ba⸗ ſel und Heidelberg—Stuttgart-Mün⸗ chen. Sie haben ſich ſo ausgezeichnet in Lage und Führung bewährt, daß ſich die Reichsbahn zur Ganz⸗ jährigkeit entſchloſſen hat. Es bleibt auch der nörd⸗ liche Anſchlußzweig über Frankfurt—Würzburg nach Nürnberg für den Winter erhalten, Mit der winter⸗ lichen Führung dieſes Zugpaares bleibt auch der Kurswagen Eſſen—-Mannheim— Baſel, der ſüdlich Mannheim in den Schnellzügen D 75/76 Hamburg Baſel läuft. Die Fahrzeiten haben ſich gegen den Sommer nicht verändert, mithin Eſſen ab.05, Düſ⸗ ſeldorf ab.50, Köln ab.30, Mannheim an 10.53, Karlsruhe an 12.02, Freiburg an 14.30, Baſel an 15.27, Heidelberg an 11.19, Stuttgart an 13.04, Mün⸗ chen an 16.14. Umgekehrt Baſel ab 15.10, Freiburg ab 16.04, Karlsruhe ab 18.06, Mannheim an 18.50, München ab 14.03, Stuttgart ab 17.05, Heidelberg an 18.37, Mannheim an 19.00, Köln an 22.40, Düſ⸗ ſeldorf an 23.17, Eſſen an.01. Auch kleine Verbeſſerungen werdͤen gern aner⸗ kannt. So behält die Höllentalbahn aus dem Som⸗ mer die Wirtſchaftswagen der Mitropa in den Eil⸗ zügen morgens und abends erſtmals für den Win⸗ terdienſt. Eine Neuheit iſt noch erſtmals die „hohe“ Zugnummer„D 1144“ Berlin— Mannheim— Karlsruhe, planmäßig auf⸗ genommen im Streckenfahrplan(Berlin ab 14.20, Mannheim an 23.03, Karlsruhe an 23.56 Uhr) und laufend für die verkehrsſtarken Zeiten über Weihnachten, Neujahr und Oſtern und verſehen mit Speiſewagen. Als Gegenzug erſcheint, beſcheiden in der Nummer, der D 103, der.37 aus Karlsruhe, .29 aus Mannheim geht und über Leipzig bereits 17.52 Uhr in Berlin iſt. hg. balken— nur die Stützpfoſten des Dachfirſtes waren aus Eichenholz— ͤͤieſe ganze Laſt frei⸗ tragend über 26 Meter auszuhalten hat⸗ ten. Der vordere Balken, über dem Orcheſtervor⸗ vaum, mußte beiſpielsweiſe allein 42 Tonnen auf ſich nehmen. Für einen Holzbalken von 26 Meter ſicher⸗ lich eine ungeheure Belaſtung. Zum Vergleich: die Breite Straße iſt 18 Meter breit, alſo waren die frei⸗ tragenden Balken noch 8 Meter länger. Eine ebenſo geniale wie gewagte Konſtruktion, und es darf nicht wundernehmen, daß ſie nach über 80 Jahren„altersſchwach“ wurde. Wenn man dieſes in ganzem Umfang in Rechnung zieht, ſo kann man aber auch ermeſſen, welch ungehenere Schwierigkeit die Aus⸗ wechſlung eines derartig belaſteten Gebälkes machen mußte. Hier mußte Schritt für Schritt vorgegangen werden. Die kleinſte Ueberbelaſtung hätte nicht nur das Ab⸗ rutſchen des Daches, das Einſtürzen des Speicher⸗ bodens und ebenſo der Zierdecke zur Folge haben können, ſondern auch das Einſtürzen der Seiten⸗ wände des Hauſes, ganz abgeſehen von der Gefähr⸗ dung der 38 bis 42 Arbeiter, die ſeit dem 26. Juli tag⸗ täglich dort oben arbeiten und wahrſcheinlich nicht lebend unter dem wohl zwei Stockwerk hohen Schutt hätten hervorgeholt werden können. Aber man mußte nicht nur in dieſer Hinſicht die allergrößte Vorſicht walten laſſen, ſondern auch bei der Beiſchaffung der ſchweren Eiſenträger an Ort und Stelle, die insgeſamt 60 Tonnen wiegen, mußte eine beſondere Löſung gefunden werden. Hätte man das Dach aufgedeckt und mit einem Kran die Träger auf den Speicherboden gebracht, ſo hätte es luſtig durch die Zierdecke in den Zuſchauerraum ge⸗ regnet. Was dabei herausgekommen wäre, braucht wohl nicht näher erläutert werden. Um eine neue Inneneinrichtungg und Ausſtattung wären wir dann ſchwerlich herumgekommen. So mußte man alſo für die ſchweren Eiſenträger — Weg durch das reichlich verwinkelte Gebäude inden. Aenderungen im Sommerflugplan Die Deutſche Lufthanſa weiſt darauf hin, daß im Laufe des Monats Auguſt auf einigen Flugſtrecken Aenderungen in den Flugzeiten eintreten. So ver⸗ kehrt das Flugzeug Berlin ab 16.15 Uhr nach Mannheim— Saarbrücken ab 16. Auguſt ſchon um 15 Uhr ab Berlin, Saarbrücken an 18.20 ſtatt wie bisher 19.35 Uhr. Auf der Strecke Berlin—Liſſa⸗ bon erfolgt die Uebernachtung ab 1. September nicht mehr in Stuttgart, ſondern in Marſeille. In der Rückrichtung Liſſabon—Berlin bleiben die Flug⸗ zeiten unverändert, Liſſabon ab.30 Uhr, Berlin an 22 Uhr(ohne Uebernachtung). Mit dem 31. Auguſt endet die Betriebszeit auf den von Berlin und Hamburg ausgehenden Bäderflugſtrecken. Die Fluglinie ab Köln und Dortmund nach den oſtfrie⸗ ſiſchen Bäderinſeln verkehren dagegen noch bis 6. September. Ab 1. September werden ferner je eine der beiden Verbindungen zwiſchen Breslau.— Dresden, Berlin—Dresden und Stuttgart—- Mann⸗ heim eingeſtellt. Auf der Strecke Berlin—Braun⸗ ſchweig—Hannover.—Münſter i. W. werden ab 1. Sep⸗ tember die Flugzeiten wie folgt geändert: Berlin ab 16 Uhr(ſtatt 17.10), Münſter ab 18.15 Uhr. Die Sugetetten ab Münſter nach Berlin bleiben unver⸗ ändert. Die 50. Fahrt durch die Siedlungen, vor einigen Monaten wurden ſie erneut wieder auf⸗ genommen, iſt geſtern nachmittag durchgeführt wor⸗ den. Das iſt ein Beweis, welche Anteilnahme die Bevölkerung der Ausgeſtaltung der Mannheimer Außenbezirke entgegenbringt. Die Fahrten werden auch weiterhin durchgeführt, ſo daß noch mancher Ge⸗ legenheit hat, nicht nur ſeine Kenntnis von Mann⸗ heims Weichbild zu erweitern, ſondern auch mit eige⸗ nen Augen zu ſehen, wie die Stadt im Dritten Reich eine ihrer wichtigſten Aufgaben anpackt. Nichtbeachtetes Vorfahrtsrecht— 15 Meter weit geſchleift. Auf der Schlierbacher Landſtraße bei der Orthopädiſchen Klinik ſtieß am Montag ein Rad⸗ fahrer infolge Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Radfahrer, der etwa 15 Meter weit geſchleift wurde, zog ſich eine leichte Gehirnerſchütterung ſowie Arm⸗ verletzungen zu. Er wurde in die Orthopädiſche Klinik gebracht. Fahrrad und Kraftwagen wurden beſchädigt. Ueberfahren und ſchwer verletzt. Auf der Eppel⸗ heimer Landſtraße wurde am Montagnachmittag ein 14 Jahre alter Volksſchüler, der ſich vermutlich mit ſeinem Fahrrad an einem Kraftwagen feſthielt, beim Abbiegen des Laſtkraftwagens vom Hinterrad erfaßt und überfahren. Der Verunglückte wurde in ſchwerverletztem Zuſtand in die Klinik gebracht. In betrunkenem Zuſtand fuhr am Montagabend der Führer eines Perſonenkraftwagens durch meh⸗ rere Straßen der Stadt. Er wurde auf der Friedrichsbrücke, wo ſein Fahrzeug ſtehen geblieben war und eine Verkehrsſtörung verurſacht hatte, vorläufig feſtgenommen. Der Führerſchein wurde ihm abgenommen und das Fahrzeug ſichergeſtellt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heibelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Aus den Kinos: Kammer:„Ein ſeltſamer Gaſt“.— Odeon:„Viva Villo“. — Gloria:„Mädchen in Uniform“.— Capitol:„Dos große Eis“. Vorprogramm: Generalſeldmarſchall von Hindenburg. 20 Jahre deutſche Geſchichte 1914—1934. Die Bühne wurde abgeſtützt, die Eiſenträger von ihr aus mit einer Winde auf die höchſte Maſchinengalerie gehoben, und dann hieß es, dieſe„netten Dinger“ mit den Händen durch ein Gewirr von Drahtſeilen und Ma⸗ ſchinenzubehörteilen durch eine Tür auf den Dachboden zu ſchieben— nicht ohne vorher eine Wand herausgebrochen zu haben. Das geſchah aber erſt, nachdem man das Mauer⸗ werk der beiden Längsſeiten bruchſtückweiſe, nach und nach, erneuert und einen„Trägerroſt“, wo die Eiſenträger aufzuliegen kamen, gemauert hatte. Auch dann kam immer nur ein Teil nach dem an⸗ deren auf den Dachboden, und ein Binder nach dem anderen wurdͤe zuſammengeſetzt, wobei von Anfang an erreicht werden mußte, daß ſie ſich im Eigen⸗ gewicht ſelbſt tragen, da das Holzgebälk dieſe Mehr⸗ belaſtung niemals ertragen hätte. Zur Zuſammen⸗ ſetzung der Eiſenbinder mußten allein 22000 L6ö⸗ cher gebohrt und 9000 Schrauben verwendet werden, denn ein Nieten verbot ſich wegen der Feuersgefahr. War ein Eiſenbinder fertig, ſo wurde ſofort der alte Holzbinder an ihm auf⸗ gehängt, damit nicht der Speicherboden mitſamt der Zierdecke in die Tiefe ging. So wurden in lang⸗ ſamem, folgerichtigem Vorgehen vier doppelte und zwei einfache Eiſenbinder ein⸗ gezogen. Alles noch, während unten auf der Bühne ſchon die erſten Proben zum„Wallenſtein“ abgehalten wurden. Damit war aber die Aufgabe längſt noch nicht ge⸗ löſt. Die Stützpfoſten des Daches mußten noch beſonders vermittels Längspfetten(Träger) mit ihrer Laſt von der Holzkonſtruktion auf die Eiſen⸗ konſtruktion äbertragen werden, Schließlich mußte man auch das Dach noch verankern, damit es nicht plötzlich links und rechts auf die Straße ſauſte. Jetzt ſteht das Eiſenwerk aber und trägt die ganze ungeheuere Laſt, die bisher das Holzgebälk trug und es könnte ſogar noch einen feuerſicheren Beton⸗Dach⸗ boden tragen. Jegliche Gefahr iſt ge⸗ bannt! Mit Vorſicht werden gerade mit einer hondlichen Motorſäge die mächtigen, altersſchwachen Holzbalken herausgeſägt. Dem Mauerſchutt, der über ſteile„Rutſchbahnen“ in große Laſtwagen auf den Schillerplatz polterte, folgen nun kleine Holjzſtücke. Niemand ahnt, welche Bedeutung ſie für unſer Theater hatten und niemand ahnt auch, welch' un⸗ geheure Arbeit hier von Mannheimer Han d⸗ werkern und nicht zuletzt von dem mit ſchwerer Verantwortung bedachten Baurat Bender geleiſtet wurdel g. eicb alã ECd ꝙe Immer noch Hochbetrieb im Hindenburgpark! Am heutigen Mittwoch findet im Sternkafſee ein außerordentlicher Tanzabend ſtatt, bei dem die bekannte Mannheimer Tänzerin Elſe Heller mit ihrer Partnerin mit einigen Solo⸗ tänzen erfreuen wird. Am Freitag, dem 2. Auguſt, wird nachmittags das Kaſperle gleichſam zum Ferienabſchied ſich nochmals mit der Jugend unter⸗ halten. Am Abend beginnt ein Wochenende mit Blasmuſik, und zwar ſpielt Freitag abend der Muſikzug der 10. SS⸗Standarte, am Sonntagabend der Muſikzug der SA⸗Standarte 17 und ſchließlich am Sonntag, dem 29. Auguſt, nachmittags und abends das Muſikkorps des Inf.⸗Regts. 104 unter Leitung von Stabmuſikmeiſter Ludwig Gaul. Schwer verunglückt. Der ledige Schweißer Otto Dattge aus Rheingönheim war in einem hieſigen Betrieb mit Schweißarbeiten beſchäftigt. Dabei ge⸗ rieten ſeine Kleider infolge eines undichten Gas⸗ ſchlauches in Brand. Der Verunglückte wurde mit erheblichen Brandwunden nach dem Städ⸗ tiſchen Krankenhaus gebracht. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfolz⸗Orcheſters. Abends Operetten⸗Darbietungen mit Wilhelmine Hoppe(Sopran). SBienahn 45 mit der annheimer Tänzerin e Heller und ihrer Partnerin. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. 90 Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Sieben Ohrfeigen“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Millionenerbſchaft“.— Ufa⸗Rheingold:„Wenn Frauen ſchweigen“.— Union⸗Theater:„Der Mord im ebel“.— Atlautik:„Spiel an Bord“.— Alhambra 5 Mundenheim:„Weiße Sklaven“, L. Oeſtriugen, 2d. Auguſt. Im Krels Bruchſal iſt ber Kleinſiedlerbau mächtig im Vorwärtsdringen. Für das Jahr 1097 ſind 85 Siedlungen vorgeſehen. Eine der größten iſt die Gruppenſiedlung Oeſtringen, die 28 Gebäude umfaßt. Die Sied⸗ lung kommt auf einem Gelände zur Ausführung, das von der evangeliſchen Pflege in Schönau zur Verfü⸗ gung geſtellt wurde. NSDAP-Miſieilungen Aus varietamtlichen Bekenntmachungen entnommen Auordnung der Kreisleitung Ortsgruppen der NSDAP Sonderbereitſchaft 5(Neckarſtadt⸗Oſt, Plankenhof, Rhein⸗ tor, Sandhofen, Seckenheim, Waldhof). Die für den Reichs⸗ parteitag eingeteilten Marſchteilnehmer treten am Freitag, 27.., 19.30 Uhr, bei der Hauptfeuerwache an. Dienſtanzug mit vollſtändiger Ausrüſtung. Erlenhof. 25. 8. Zellenleiterſitzung in der Geſchäftsſtelle um 20.15 Uhr. BDM Feudenheim. Mädelſchaftsführerinnen! Den Beitrag bei Lydia Mayer, Arndtſtraße 37, zwiſchen 18.30 und 20 Uhr abrechnen. Die Mädel der Schaft Irma Schwetzingerſtadt 9/́171. Stahl, oͤie am 20. 8. auf Fahrt mitgehen, kommen am 55. 8. ins Heim L 2, 9. NS⸗Frauenſchaft Friedrichspark. 27.., 20 Uhr, findet in D 5, 11, eine Amtswalterinnen⸗Beſprechung ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. Ortswaltung der DAx Deutſches Eck. Am 27.., 20 Uhr, iſt im Lokar„Fried⸗ richshof“, S 2, 1, eine Sitzung, wozu alle Betriebsobmän⸗ ner und Straßenzellenwalter zu erſcheinen haben. Horft⸗Weſſel⸗Platz. 25.., 18 Uhr, Sitzung der Betriebs⸗ obmänner und des Stabes der Ortswaltung Karl⸗Ludwig⸗ Straße 7. Erſcheinen iſt Pflicht. Hausgehilfen Jungbuſch. 26.., 20.30 Uhr, Fachgruppenabend im „Prinz Max“, H 3, 3. RRRRRRRBRRR——————————— Xeue Mannbeimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 389 Zweijährigen-Prüfung in Iffezheim: Deutſcher Sieg im„Zukunftsrennen“ Prächtiger Griolg von Abdlerſee unter Meiſterjockey Otto Schmidt— Der Franzoſe Caſtel Fuſano auf dem zweilen Platz Der zweite Tag der Internationalen Rennwoche in Baden⸗Baden war, nach dem„naſſen Auftakt am Sonntag, vom Wetter außerordentlich begün⸗ ſtigt. Am Vormittag ſah es zwar noch nach Regen aus, zu Beginn der Rennen klarte es jedoch auf und als zum erſtenmal die Startglocke ertönte, lag herrlicher Sonnen⸗ ſchein über der Bahn iann Oostal. Die Tribünen waren wiederum vollbeſetzt. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtind die Entſcheidung des HZukunfts⸗Rennens“, die mit 21000 Mark ausgeſtattete Zweijährigen⸗Prüfung, in der ſich die beſten Vertreter Italiens und Frankreichs mit der Spitzenklaſſe Deutſchlands trafen. Hier gab es einen prächtigen deutſchen Erfolg durch den Sieg der Eb⸗ besloher Stute Nölerfee unter Meiſterjockey Otto Schmidt vor dem Franzoſen Caſtel Fuſano und Formidable. Der italieniſche Hengſt Proele kam über den fünften Platz nicht hinaus. Adlerfee vor Caſtel Fuſano und Formidable Als das Sechſerfeld vor den Tribünen paradierte, machten Aolerfee und Caſtel Fuſano den beſten Eindruck. Der Start verzögerte ſich durch die Nervoſität der Pferde etwas. Nach dem Hochſchnellen der Startbänder ſetzten ſich Adlerſee und der Frinzoſe ſofort an die Spitze, gefolgt von Formidable, Arbedo und Jaromir, während der ita⸗ lieniſche Hengſt Procle den Beſchluß bildete. An dieſer Reihenfolge emderte ſich bis zum Knie nichts. Als es in die Gerade ging, lag Aolerfee immer noch klar in Front vor Caſtel Fuſano, bei deſſen Angriff es nur einer kurzen Aufforderung von Otto Schmidt beoͤurfte, um die präch⸗ tige Ebbesloher Stute klar mit 2, Längen als Siegerin durchs Ziel zu bringen. Der Italiener Proele war in der Geraden etwas zufgekommen und konmte hinter Caſtel — Formedable und Arbedo dͤen fünften Platz vor aromir belegen. Der Richterſpruch lautete: 2/½— 3— 2%—. Das Rahmenpregramm des zweiten Tages wies mit dem„Sachſen⸗Weimar⸗Rempen“(2400 Meter) und dem Oos⸗Ausgleich“(1800 Meter) noch zwei wertvolle 6000⸗Mark⸗Prüfungen auf. Im„Sachſen⸗Wei⸗ mar⸗Rennen“ gab es mit dem Siege des Moorfreder Ri⸗ cardo unter G. Zuber eine Ueberraſchung, die der Tota⸗ liſator mit 93:10 bezahlte. Lampe, Burgunder und Audens endeten im geſchlagenen Felde. Der„Oos⸗Ausgleich“ brachte dem Hauptgeſtüt Graditz durch Landmädel(§. Zehmiſch) nuch hartem Kampf mit Maiflieder, der ſich das zweite Geld vor Golotaler ſicherte, einen klaren Erfolg. Das Amozonenrennen, der einleitewde„Preis von Burg Schlitz“, ſah Frau E. Blume auf Lerchenau vor Monte Chriſto erfolgreich. Die Ergebniſſe: Preis von Burg Schlitz. 00 /, 1600 Meter: 1. Frau Ch. Butzkes Lerchenau(Frau E. Blume); 2. Monte Chriſto; 3. Tarna. Ferner: Perlſtab, Grifſon, Flüſterton, Veilchen. Toto: 19, 10, 11, 11:10. EW: 44:10. Sachſen⸗Weimar⸗Rennen. 6000 /, 2400 Meter: 1. Stall Moorfreds Ricardo(G. Zuber); 2. Lampe; 3. Burgunder. Ferner: Palaſtherold, Audens, Oecultus, Adjunta. Toto: 93, 19, 12, 13:10. EW: 440:10. Oos⸗Ausgleich. 6000 J, 1800 Meter: 1. Hptgeſt. Graditz' Landmädel(§. Zehmiſch); 2. Maiflieder; 3. Goldtaler. Fer⸗ ner: Wiener Walzer, Pfeiferkönig, Graviter, Poete Faney, Ricardotto. Toto: 61, 16, 13, 13:10. EW: 348:10. Zukunfts⸗Rennen. 21000 /, 1200 Meter: 1. Geſt. Ebbes⸗ lohs Aolerfee(O. Schmidt); 2. Caſtel Fuſano(G. Brioͤg⸗ land); 3. Formidable(K. Viſek). Ferner: Arbedo, Proele, Jaromir. Toto: 42, 13, 15, 20:10. EW: 128:10. Kineſem⸗Rennen. 3200 /, 1400 Meter; 1. D. Krietes Ibis(H. Zehmiſch); 2. Staatsoper; 3. Greco. Ferner: Torerotochter) Saarkampf, Senorg. Toto: 31, 13, 15, 13:10. EW: 120:10. Merkur⸗Ausgleich. 2100 /, 1600 Meter: 1. A. Daubs Grollezu(G. Zade); 2. Seydlitz; 3. Heidekönig. Ferner: Neandertal, Felöſoldat, Nair, Heroine. Totd: 80, 63, 52, 18:10. EW: 908:10. Favorite⸗Ausgleichs⸗Jagdrennen. 3950 /, 3800 Meter: 1. Frau A. Wortmanns Spata(M. Wortmann); 2. Rats⸗ herr; 3. Handſchar. Ferner: Maktonia. Toto: 23, 20, 19:10. EW: 136:10. Mannheimer Handball⸗Moſaik Ein hoher Sieg! VfR-— Reichsbahn Mannheim 15:4 Am Sonntagnachmittag ſtarteten auch die Hanöballer des Vereins für Raſenſpiele in die neue Saiſon. Als Gegner waren die Reichsbahnleute verpflichtet worden, denen kurz vor Schluß der alten Spielzeit im entſcheidenden Augenblick im dritten Gang gegen Freiburg der Aufſtieg in die Gau⸗ liga daneben gelang. So müſſen denn die Mannen um Bonnacker ein weiteres Jahr in der zweiten Klaſſe ſpielen. Wenn man allerdings das ſonntägliche Spiel betrachtet, dann möchte man faſt ſagen zu Recht. Aber noch darf an die erſten Spiele kein Maßſtab gelegt werden, denn ſechs Wochen Spiel⸗ und meiſt auch Trainingspauſe(letzteres leider), kiegen zwiſchen dem erſten Spiel dieſer und letzten der vergangenen Saiſon. Auch der Platzverein und hohe Sieger würde bei einer ſcharfen Kritik nicht beſtehen kön⸗ nen. Noch zu viel Mängel zeigten ſich. Der Spielverlauf brachte eine klare Feldüberlegenheit der Platzherren, die zwar durch Meerwarth das erſte Tor hinnehmen mußten, dann aber raſch auf 711 davonzogen, bis den Gäſten endlich der zweite Treffer gelang. Mit 8ꝛs, die beiden Reichsbahntore erzielten Frey und Meerwarth, wurden die Seiten gewechſelt. Nachdem die Reichsbahner einen weiteren Erfolg errungen hatten, ſchraubte der VfR das Torergebnis auf 15:4, wobei allerdings der Erſatztor⸗ hüter des Gaſtes ſein gerüttelt Maß Schuld hat. Die Tore des Siegers warfen Glück(), Brandmeier und Fiſcher je 3, Brenk 2 und Morgen 1. Unparteiiſcher war mit gutem Er⸗ folg Kühlwein; der Beſuch des Spieles ging an. TB Seckenheim— TS Herrusheim 13:3 Dieſes in Seckenheim zum Austrag gelangende Spiel brachte nicht den erwarteten Kampf, da die dem Gau Südweſt angehbrenden Gäſte gleich vier Mann Erſatz mit⸗ gebracht hatten, der ſich zu allem Unglück nicht beſonders bewährte. Seckenheim, das übrigens ſchon eine gute Form an den Tag legte und bei den Waldhofpokalſpielen beachtet werden muß, witterte unter den obwaltenden Umſtänden bald Morgenluft und brachten die Südweſtler, denen das Aufholen des erſten Seckenheimer Tores raſch gelungen war, ſchon bald ins Hintertreffen. Mit 71 wurden die Seiten gewechſelt. Auch nach der Pauſe änderte ſich das Bild kaum. Herrns⸗ heim wurde nun zwar etwas gefährlicher, ohne aber den klaren Sieg des Gaſtgebers auch nur im Geringſten gefähr⸗ den zu können. Schiedsrichter war Siebert⸗Waldhof. Sieg und Niederlage beim Poſtſportverein Dieſer 22. Auguſt ſollte urſprüng lich das Jubi⸗ läumsfeſt mit Platzweihe beim Poſtſportverein bringen. Daraus wurde aber nichts, weil eben am gleichen Termin Deutſchland— Schweiz in Karlsruhe ſtattfand. Ein Klub aber, der in erſter Linie die Leichtathletik pflegt, kann an einem ſolchen Termin, wo nur wenige Kilometer entſernt ein Länderſpiel ſteigt, kein Leichtathletikfeſt aufziehen. So gab es nur zwei Handballſpiele bei der Poſt und dabei einen Verſuch der Poſtjugend für die DBM. Im erſten Spiel ſtanden ſich die Frauen von Wor⸗ matia Worms und der Platzelf gegenüber, wobei den Gäſten die Wiederholung des Vorſpielſieges mit 213 Tref⸗ fern gelang. Ausſchlaggebend für den verdienten Erfolg der Heſſen war die größere Wurfkraft und Ausdauer des An⸗ griffes. Das zweite Spiel beſtritten die Männermannſchaften dieſer beiden Klubs, wobei ein unerwartetes Ergebnis herauskam. Bis zur Pauſe ſah es nach allem, nur nach keinem Sieg der Gäſte aus, zumal die Poſt faſt alle Tor⸗ gelegenheiten hatte auswerten können. Die zuweite Hälfte ſah aber dann einen Poſtſturm, der allen Kontakt verloren hatte und ſelten über die gegneriſche Verteidigung hinaus⸗ kam. So ruhte denn die Hauptlaſt in dieſen 30 Minuten reſtlos auf der Hintermannſchaft des Platzvereins, die ſich reölich Mühe gab, aber die Niederlage doch nicht abwenden konnte. Die Wormaten holten Tor auf Tor, erreichten mit 626 bald den Ausgleich und kurz vor Schluß noch durch ein ſiebtes Tor ſogar den Sieg. S 61 Ludwigshafen in großer Fahrt Im Hinblick auf das am Mittwochabend beginnende Jubiläumsturnier des Sp. V. Waldͤhof, wurden hier in Mannheim auch die Pokalſpiele von Südweſt, wo am Sonntag bekanntlich die Vorſchlußrunde ſtattfand, ver⸗ folgt. Die Pfälzer mußten in dieſer Runde den ſchweren Gang nach Haßloch antreten, wo ihnen wenig Ausſichten zugebil⸗ ligt worden waren. Der Verlauf des Spieles oder zum mindeſten der Beginn desſelben ſchien dies auch zu beſtäti⸗ gen. Hasloch hatte ſich ſchnell eine klare Führung von drei Treffern erringen können, ein einziges Tor zuſammenſchrumpfte. Trotzdem die Gaſt⸗ geber auch nach der Pauſe leicht im Vorteil waren, ſchafften die aber bis zum Wechſel auf die Ludwigshafener bis zum regulären Spielſchluß ein 10:10. In der Verlängerung gab es zunächſt 11:11 und dann einen unerwarteten 11:13⸗Sieg der Ludwigshafener Mannſchaft, die damit ins Endſpiel gekommen iſt. Die Mannſchaft von TSG 6lʃ beſtreitet bekanntlich am Mittwoch die erſte Ausſcheidung gegen die Reſerven des Sportvereins. Obwohl bekannt iſt, daß dieſe mit einem be⸗ ſonderen Ehrgeiz an ihre Aufgabe herangehen werden, kön⸗ nen wir doch nicht an einem Pfälzer Erfolg zweifeln, die wir beſtimmt am Sonntag im Enoſpiel erwarten. Heute beginnt das Waldhof⸗Handball⸗Turnier Nachdem zunächſt die Fußball⸗Jugend das Jubiläum des Sp. V. Waldhof eröffnet hat, folgt am kommenden Mittwoch die Handballabteilung, die gleichzeitig Jubiläum feiert. Neun Vereine ſind bei dieſem Jubiläumsturnier Gäſte des Sportvereins. Von Mittwoch bis Sonntag währen die Kümpfe, zu denen nachſtehende Vereine ver⸗ pflichtet wurden: T Lampertheim— TS 61 Ludwigs⸗ hafen, Reichsbahn TSV, TV it Mannheim, Mech, Poſt⸗ Sp.., Sp. V. Schwetzingen, VfR und TWeSeckenheim. Der Mittwoch bringt zunächſt zwei Ausſcheidungsſpiele, und zwar treten ſich an dieſem Abend gegenüber: TS 61 Ludwigshafen— Sp. V. Waldhof Reſ. MTG— Poſt Sp. V. Bei dieſen beiden Treſſen dürfen die Waldhöfer ſicher und Poſt nach Kampf als Sieger erwartet werden. Der Beginn des Spiels wurde auf 17.30 Uhr feſtgeſetzt. Bei den Raöd-Weltmeiſterſchaſten: Fritz Scheller Dritter in Kopenhagen Der Flaliener Leoni wird Amateur⸗Straßenweltmeiſter Die deutſchen Straßenfohrer haben ſich bei den Weltmeiſterſchaften in Kopenhagen hervorragend ge⸗ ſchlagen. Wenn ſie auch keinen Titel mit nach auſe bringen, ſo waren ſie doch ſtets dicht am Siege und aben mit ihrer Fahrweiſe dem noch vor wenigen Jahren ſo oft geſchmähten Straßenrennſport neue Achtung verſchafft. Bei den Berufsfahrern unterlag Emil Kijewſki in Ehren, am Dienstag bei den Amateuren erſtritt unſer Meiſter Fritz Scheller in einer 20köpfigen Spitzengruppe, in der ſich mit Hackebeil und Herbert Schmidt noch zwei weitere deutſche Fahrer befanden, im Endſpurt hinter dem neuen Weltmeiſter, dem Italiener Adolfo Leoni, und dem däniſchen Favoriten Frode Sörenſen einen nicht minder hoch zu bewertenden dritten Platz. In 5248:20 Stunden legten die Amateure die 204 Km. zurück und erreichten damit nicht das Mittel der Berufsfahrer. Erſte Stärkung nach dem Kampf Meulenberg wurde Weltmeiſter In Kopenhagen wurden die Radweltmeiſterſchaften der Berufsſtraßenfahrer ausgetragen. In einem mörderiſchen Kampf ſiegte der Belgier Meulenberg knapp vor dem Dortmunder Kifewſki. Hier nimmt Weltmeiſter Meulenberg die erſte Stärkung nach dem Kampf zu ſich.(Schirner, Zander⸗M.) Die Deutſchen beleben das Rennen Bei noch heißerem Wetter als am Vortage erfolgte der Start der 56 Amateure, die in dem über 2u Runden füh⸗ renden Rennen ſelbſt bei der nur 204 Km. langen Strecke vor einer ebenſo ſchweren Aufgabe ſtanden wie die Be⸗ rufsſahrer am Vortage. Unerbittlich brannte die Sonne auf die Straße nieder, aber trotzdem wurde von Beginn an ein ſcharfes Tempo angeſchlagen. e(Oeſterreich) und Jones(England), zwei Außenſeiter, hatten Glück mit ihren Ausreißverſuchen nach der ſechſten Runde. Schel⸗ ler ſuchte im hinteren Felde ebenfrlls ſein Heil in der Flucht, aber mit Perret, Boſio und Carapezzi am Hinter⸗ rade wurde er doch wieder von der Meute der Verfolger geſtellt. Scheller unermüdlich Im hinteren Teil des Feldes opferte ſich Scheller auf, unermübdlich führte er an die inzwiſchen ͤͤurch Boſio und Sztrkati vergrößerte Kopfgruppe die Fahrer heran und nach 19 Runden lagen ſchließlich 16 Mann vorn beiſam⸗ men. Leoni im azurblauen Trikot der Ituliener rettete Blick auf pfälziſche Fußballfelder Hochbetrieb an allen Fronten— Durchweg ſchöne und intereſſante Spiele Die nahe bevorſtehenden Verbandsrunden werfen auch in den Pfälzer Regionen ihren Schatten voraus, denn zum Wochevende u an Sonniog herrech: überall ein ärzeri reger Spielbetrieb mit einer Fülle erleſener Treffen, von denen wir die wichtigſten folgen laſſen: TS 61 Ludwigshafen— Rotweiß Oberhauſen 12 1. FC Kaiſerslautern— Rotweiß Oberhauſen:2 Fͤ Pirmaſens— 1. Fc Hanau 41 Sc 46 Neuſtadt— Boruſſia Neunkirchen:2 Reichbahn Ludwigshafen— 03 Ludwigshafen:3 OSch Oppau— BfB Wiesloch 71 Viktoria Lambsheim— Kickers Frankenthal 011 SC Kaiſerslautern— F 9.9 Kammgarn Kaiſerslautern— Bfit'lautern 14 Rotweiß Oberhauſen, die ſchlagfertige Elf oͤes National⸗ torwarts Jüriſſen, die bereits am Sonntag den TS Lud⸗ wigshafen, wie wir bereits ausführlich in einem Sonder⸗ bericht meldeten, geſchlagen hatte, blieb auch auf dem „Betzenberg“ zu Kaiſerslautern gegen den zur Gauligz aufgeſtiegenen 1. Féc ſiegreich, obwohl ein Erfolg der Gaſtgeber in greifbarer Nähe lag, der aber infolge der Verwendung einiger Nachwuchsſpieler, denen für derart ſchwere Spiele noch die nötige Erfahrung fehlt, nicht zu⸗ ſtande kam. Nich torloſer 1. Hälfte gingen die Leute vom Niederrhein durch Heidkamp und Tyſiak mit 2 Toren in Front, denen Raſch den Ehrentreffer entgegenſetzte. Der auf Revanche bedachte FK Pirmaſens verſtand mit einer Elf in der die Kanonen Hergert, Germann, Kirchhöfer und Bult erſetzt waren, keinen geringeren als den 1.§6 Hanau 95 klar und ſicher auszupunkten, obwohl dieſer in dem Nationaltorwart Sonnrein einen Spieler von Sonderklaſſe in ſeinem Kaſten ſtehen hatte, der aber gegen wuchtige Schüſſe von Mayer— Wenoling, Wagner uné Weinkauf nichts auszurichten vermochte. Einen Gegner von Format hatte ſich der Sch 46 Neu⸗ ſtadt in der Boruſſia Neunkirchen verſchrieben, der im ſchönen Stadion ein herrlicher Kampf aufgezwungen wurde Buchholz hatte den Gaſtgeber ſchon früh in Fromt gebracht, doch in der 63. Minute vermochten die Boruſſen gleichzuziehen und in der 78. Minute das zweite Tor vor⸗ zulegen, das Neuſtadt trotz ſtärkſtem Einſatz micht auf⸗ holen konnte, da zwei Leute infolge eines Zuſammenpralls nicht mehr im Vollbeſitz ihrer Kräfte waren. In den anderen Spielem war die Betzirksklaſſe unter ſich: 03 Ludwigshafen lieferte der Reichsbahn⸗Elf einen ſcharfen und ſiegreichen Probegalopp; TSG Oppan er⸗ wies ſich anläßlich ſeines Kirchweihfeſtes in Ueberform und fertigte den unterbydiſchen Meiſter Wiesloch über⸗ legen ab, und die Frankenthaler Kickers begnügten ſich in Anbetracht ihres Großtreffens gegen Schalke, in Lambs⸗ heim ſehr verhalten ſpielend, mit einem 170⸗Erfolg. Der FV Frankenthal, der zweite Aufſteigende im Oſtpfalz⸗ kreis holte ſich gegen den Sc Kaiſerslautern einen nicht unverdienten:2⸗ Erfolg und der BfR Kaiſerslautern unterſtrich ſeine immer noch ſtarke Stellung in der Bar⸗ baroſſaſtadt gegen die Mannſchaft von Kammgarn mit einem deutlichen:1⸗Sieg. Jußball in Süoheſſen In letzter Stunde verpflichteten ſich die Lampertheimer Gruppen einen Gegner aus dem Bezirk Unterbaden: Lampertheim— Amicitia Viernheim:4 hieß die Begegnung. Um es vorweg zu ſagen, die Viern⸗ heimer waren in jeder Beziehung ihrem Gegner überlegen. bilar ſelbſt beteiligt. Zwar ſah es im Anfang nicht ſo danach aus. Aber mit der Zeit wurde das Spiel nicht nur ausgeglichener, ſondern die Gäſte kamen immer mehr auf. In der Drangperiode der Enoͤhälfte ſielen auch die ſiegbringenden Tore. Beide Mannſchaften kamen mit je 8 Erſatzleuten. Vom Anſpiel weg iſt Lampertheim Leicht in Front. Bald aber iſt ͤas Spiel ausgeglichen. Trotzdem gelingt es Lam⸗ pertheim nach halbſtündiger Spielzeit ein Tor zu ſchießen. Mit dieſem Reſultat geht es auch in die Pauſe. In der Schlußhälfte kommt Viernheim ganz groß in Fahrt. Kaum hat das Spiel ſeinen Anfang genommen, war auch ſchon der Ausgleich errungen. Ein Durchbruch der linken Seite führt durch den Mittelſtürmer in der 8. Minute zum zweiten Treffer. Viernheim iſt nicht mehr zu halten und ſtellt in der 13. und 22. Minute durch zwei weitere Tore den Sieg ſicher. Jubiläum in Lorſch Olympia Lorſch begeht in dieſen Tagen ſein 30jähriges Jubiläum. Am letzten Samstag und Sonntag fand nun ein Turnier im kleineren Rahmen ſtatt, und waren hieran die Vereine Bürſtadt, Bensheim, Heppenheim und der Ju⸗ Am Samstag ſtanden ſich Bürſtadt und Bensheim gegenüber, wobei erſtere mit:0 ſiegten. Lorſch ſpielte gegen Heppenheim und gewann knapp mit 10. Am Sonntag ſpielten nun die beiden Sieger Bürſtadt und Lorſch. Nach gleichmäßigen Leiſtungen konnte Bürſtadt Has Spiel mit 211 für ſich entſcheiden. Das Spiel der Un⸗ terlegenen, Heppenheim und Bensheim, wurde eine ſichere Beute öͤer Heppenheimer, die:2 gewannen.—2— Drei Gaue ſtanden im Kampf Sommerſpiele in Pforzheim Die ſüdoeutſchen Gaue Baden, Württemberg und Bayern führten am Sonntag in Pforzheim⸗Brötzingen unter der vorbildlichen Ausrichtung des TB 1880 Bröt⸗ zingen für die deutſchen Sommerſpiel⸗Meiſterſchaften am 5. September in Erfurt ihre Gruppew⸗Ausſchei⸗ dung durch, Vertreten waren die beſten Fauſtball⸗ und Korbball⸗Mannſchaften der genannten Gaue, die ein An⸗ recht auf die Teilnahme an den Titelkömpfen in Erfurt geltend machen konnten. Wie nicht anders zu erwarten war, ſicherte ſich bei den Männern der vorjährige deutſche Meiſter Tgöͤ. Schweinfurt wiederum die Teilnahmeberech⸗ tigung. Beſte Frauenmannſchaft war der TS Neuhau⸗ ſen⸗Nymphenburg und die Korbball⸗Ausſcheidung der Frauen gewann der TB Cannſtatt.— Die Ergebniſſe im einzelnen: änner: Fauſtball: Klaſſe 1: Tgoͤ. Schweinfurt— MT Stuttgart 55:29, Tgoͤ Schweinfurt— TV Sanoͤhofen 44:25, MV Stuttgart— TV Sandhofen 36:27.— Klaſſe 2: 1. TW Brötzingen— T Stuttgart 24:36, TV Brötzingen— Tad Schweinfurt 22:48, TV Stuttgart— Tgd Schweinfurt 31—39.— Klaſſe 3: Tgs Stuttgart— Tgd München 35:37, TV 46 Karlsruhe—Tgs Stuttgart 36:89, TV 46 Karls⸗ ruhe— Tgo München 37131. Frauen: Fanſtball: TS Neuhauſen⸗Nymphenburg— M Stuttgart 49:27, TS Neuhauſen⸗Rymphenburg— MT Karlsruhe 40:23, MDi Karlsruhe— M Stutt⸗ gart 28:12.— Korbball: TV Eppelheim— Tgo Schwein⸗ furt:12, T Cannſtatt— TV Eppelheim 19:0, T Cann⸗ ſtatt— Tgo Schweinfurt 10:0. mit einer Vorderradlänge einen knappen Sieg vor Frode Sörenſen und Scheller, der nicht mehr ganz nach vorn kam. Der vierte Deutſche, Oberquelle, gab vorzeitig auf. Die Zuſchauer unſportlich Was ſich nach dem Rennen abſpielte, war leider mehr als unerfreulich. Einſeitig eingeſtellte Zuſchauer verſagten dem Sieger Leoni in ſehr unſportlicher Weiſe die An⸗ erkennung. ſeiner Leiſtung. Ja, ſogar die Siegerehrung wurde geſtört; als die italieniſche Flagge am Siegesmaſt gehißt wurde, ertönten Pfiſſſe und während der Hymne wurde immer wieder nach Frode Sörenſen gerufen. Die Ergebniſſe: Straßenweltmeiſterſchaft für Amateure(204 Kilometer): 1. Adolfo Leoni(Italien):48:20; 2. Frode Sörenſen (Dänemark) Vorderradlänge zurück; 3. Fritz Scheller (Deutſchland) 4 Lg. zur.; 4. Boſio(Italien).48.24 Std.; 5. Bolliger(Schweiz); 6. Demmeni(Holland); 7. Erieſſon (Schweden); 8. Jones(England); 9. Cottur(Italien); 10. Hackebeil(Deutſchland); 11. Sztrkati(Oeſterreich); 12. Couderc(Frankreich); 13. de Hoog(Holland); 14. Perret (Schweiz); 15. Dumoulin(Belgien); 16. Ott(Schweiz); 17. Lunden(Schweden); 18. Karaki(Ungarn); 19. Berg (Schweden) alle dichtauf; 20. Carapezzi(Frankreich):54:46 Stunden. Keichtathletik in Mannheim Poſtjugend erreicht in der Deutſchen Vereins⸗ meiſterſchaft 7431 Punkte Die Poſtjugend machte am vergangenen Sonntag einen Verſuch in der DBM, der ihr 7431 Punkte einbrachte, deſſen Anerkennung jedoch fraglach erſcheint, du dieſelben im Alleingang erzielt wurden. Wir geben nachſtehend die beſten Ergebniſſe: Feuerſtein 100 Meter in 11,7 Sek. 400 Meter in 58 Sek. Neunfinger 1500 Meter in:37,5 Min. Röder 100 Meter Hürden 16,3 Sek. Krug Weitſprung 5,79 Meter. Deſchner Stabhochſprung 2,85 Meter. Welke Speerwerfen 42,48 Meter. Sutter Kugelſtoßen 12,.93 Meter. Sutter Diskuswerfen 95,59 Meter. Sutter Hammerwerfen 32,60 Meter. Wiesbabener Tennisturnier Einer der letzten Höhepunkte der deutſchen Tennisſpiel⸗ zeit iſt das vom 26.—29. Auguſt in Wiesbaden ſtattfindende internationale Turnier. Obwohl der Nennungsſchluß noch nicht verſtrichen iſt, iſt klar zu erkennen, daß dieſes Turnier eine internationa“ ausgezeichnete Beſetzung erfahren wird. Für das Männereinzel haben bereits feſt zugeſagt der Jugoflawe Kukuljevic, die Tſchechoſlowaken Malecek und Benda, Plougman und Körner(Dänemark), v. d. Heyde und van Holſt(Holland) ſowie von deutſchen Spielern Dr. Buß, Walch, Kuhlmann, Dohnab, Weihe und Dr. Heit⸗ mann. Außerdem haben Graf Baworowſki, von Metaxa und die beiden Rumänen Schmidt und Badin ihr Erſchei⸗ nen in Ausſicht geſtellt. Hilde Sperling, Gräſin de la Val⸗ dene, die Wienerin Kraus, die Deutſchböhmin Hein⸗Müller, die Belgierin de Bary und ihre Landsmännin Pouliard ſo⸗ wie Somogyi(Rumänien), Marieluiſe Horn, Frl. Enger, Fri. Buderus, Frau Bartels und Frau Fritſch haben bei den Frauen ihre Meldungen abgegeben. Medenſchlußrunde in Nauheimm Die Medenſpiele, die Mannſchafts⸗Meiſterſchaft der deut⸗ ſchen Tennisſpieler, werden am 18. und 19. September in Bad Nauheim zu Ende geführt. In der Vorſchlußrunde am 18. September kämpfen noch die Gaue Brandenburg(Ver⸗ teidiger), Rheinland, Südweſt und Nordmark. Die ſieg⸗ reichen Mannſchaften beſtreiten tags darauf das Enoͤſpiel, während die Unterlegenen um den dritten Platz kämpfen. Golf in Baden⸗Baden Am Sonntag vormittag begann beim interntiomalen Golfturnier in Baden⸗Baden das ſportlich ſehr inter⸗ eſſante Zählwettſpiel mit Vorgabe über 18 Löcher um den„Hulton⸗Thompſom⸗Pokal“. Sieger wurden A. D. Inglis und R. Follett mit der gleichen Nettozahl von 63. Stichkampf. Beide Spieler verzichteten auf den Den dritten Platz belegte Ehnim mit 66. „Mittwoch, 25. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorfühcung bdes Sternprojektors. 8 omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Heſſiſcher Odenwald. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Speyer und zurück, 14.25 Uhr Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Pa⸗ radeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Lübelle, Waldpark⸗Reſtaurant, Flughafen⸗ Gaſtſtätte. ESrtändige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchaun: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaot. Biloniſſe deutſcher Männer.— Goloſchmiedekunſt— Liebesringe. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Geöffner von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Sieben Ohrfeigen“.— Alhambra:„4 Ausſchluß der Oeffentlichkeit“.— Gloria und Palaſt: „Sonnenſcheinchen“.— Scala:„Mädchen in Weiß“.— Capitol:„SOs— Fünflinge“. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 343 21. „Unter Was hören wir? Donnerstag, 26. Auguſt Reichsſender Stuttgart .00; Fröhliche Morgenmuſik.—.30: Frühkonzert.— .30: Morgenkonzert.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis orei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.00: Tanzmuſik(Schallpl.).— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Urlaubserinnerungen (Schallpl.).— 20.00: Nachrichten.— 20.05: Mit der Wehr⸗ macht auf dem Truppenübungsplatz.— 21.15: Mozari⸗ Konzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungs⸗ muſik.— 24.00: Nachtmuſik: R. Wagner. 00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volks⸗ liedſingen.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik—— Mittag.— 15.15: Singende klingende Welt.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.00: Heiter und bunt(Schallpl.).— 18.00: Volkslieder.— 168.40: Blankenburg: Schulungsſtätte der Amateurboxer.— 19.00: Wolzer und Märſche.— 21.15: Kammermuſik.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanz⸗ funk(Schallplatten). — — — — — Iasebxeicl qale Fastland uenden Brücken zwischen den Inseln Dänemarks Kopenhagen, im Auguſt. Das däniſche Parlament befaßt ſich gegenwärtig mit der Prüfung eines Projektes, durch das das däniſche Inſelreich zum Feſtland werden ſoll. Eine Anzahl von rieſigen Brücken ſoll Dänemark zu einer Verkehrsein⸗ heit zuſammenzufaſſen und mit der ſkandinaviſchen Halbinſel verbinden. Dänemark, das ſüblichſte und kleinſte der nor⸗ dͤiſchen Königreiche in Europa, nahm auf unſerem Kontinent inſofern immer eine beſondere Stellung ein, als es die Landbrücke zwiſchen Mittel⸗ und Nord⸗ europa bildete. Das vielgliedͤrige Inſelreich, deſſen Hauptglieder die Halbinſel Jütland ſowie die beiden größten Inſeln Seeland und Fün en ſind, bildete bisher keine eigentliche Verkehrseinheit, viel⸗ mehr hatte jede der dichtbevölkerten und fruchtbaren Inſehn, ͤͤeren Lage, Geſtalt und Gliederung darauf hinweiſen, daß ſie einſt einen geſchloſſenen Landkom⸗ plex bildeten, ehe ſie das Waſſer voneinander trennte, ihr wirtſchaftliches Eigenleben. Die geringe Meerestiefe zahlreicher Buchten hat ſich vielfach für den Verkehr als ungünſtig erwieſen und die Verbindung der einzelnen Inſeln unterein⸗ ander erſchwert. Nun hat eine Gruppe däniſcher und ſchwediſcher Tiefbauunternehmer ein ſehr intereſſan⸗ tes Projekt ausgearbeitet, das Dänemark gleichſam zu einem Feſtland machen ſoll. Dieſer Plan, der gegenwärtig Regierung und Parlament zur Prüfung vorliegt, ſieht die Errich⸗ tung einer Reihe von gewaltigen Brücken vor, die das Land einerſeits zu einer Verkehrsein⸗ heit zuſammenſchweißen ſollen und es andererſeits mit der ſkandinaviſchen Halbinſel verbinden. Das Kopenhagen fahren könnte, ohne ein Trajekt für die Wichtigſte an dieſem Projekt iſt eine Rieſen⸗ brücke zwiſchen Jütland und Fünen, die oͤurch den ſchmalen, von der modernen Technik leicht zu überwindenden Kleinen Belt voneinander ge⸗ trennt ſind. Schwieriger iſt der Plan, dieſe Verbin⸗ dung zwiſchen Jütland und Fünen durch zwei Brük⸗ ken nach Lolland und Seeland fortzuſetzen. Seeland, wo ſich die däniſche Hauptſtadt Kopenhagen befin⸗ oͤet, iſt von Fünen durch den Großen Belt getrennt, die breiteſte und tiefſte Bucht zwiſchen den däniſchen Inſeln. Hier wird man ohne Zweifel auf erhebliche bauliche Schwierigkeiten ſtoßen, doch iſt das Pro⸗ jekt nach dem Gutachten der Fachleute zweifellos durchführbar, wenn es auch ein techniſches Wagnis beöeutet. Die Verbindung von Fünen und Lolland wird leichter vonſtatten gehen, da ſich zwiſchen die⸗ Inſeln das kleine Eiland Langeland be⸗ indet. Der Gedanke, Lolland und Seeland durch eine Brücke zwiſchen Vordingbord und Orchoved zu ver⸗ binden, iſt ſchon wiederholt erörtert worden. Nach oͤem Projekt ſoll aber auch Schweden, und zwar die ſchwediſche Provinz Schonen, die Süoſpitze der ſkandinaviſchen Halbinſel, in die Verbindung ein⸗ bezogen werden; hier iſt die Ueberbrückung des Oere⸗Sunds vorgeſehen, der wichtig⸗ ſten der däniſchen Buchten, der Schweden von der däniſchen Inſel Seeland trennt. Die Koſten dieſes gewaltigen Planes ſind vorläufig auf 300 Millionen däniſche Kronen veranſchlagt worden. Verkehrstech⸗ niſch würde oͤas Projekt bedeuten, daß man beiſpiels⸗ weiſe mit einem Kraftwagen von Berlin bis nach Ueberwindung der Waſſerſtrecken benützen zu müſſen. ————— Die Apotheke des Waldes Jutereſſante Zahlen auf der Ausſtellung „Schaffendes Volk“ Wurzel und Kräuter waren die erſten Heilmittel, die unſere Vorfahren ſchon kannten und aus der „Apotheke des Waldes“ ſich holten. Wenn auch inzwiſchen wiſſenſchaftliche Forſchung und fort⸗ ſchrittliche Medizin neue Heilmittel fand, die uns eine chemiſch⸗pharmazeutiſche Induſtrie liefert, ſo hat die„Apotheke des Waldes“ deshalb dennoch nicht minder Bedeutung für das moderne Heilweſen be⸗ halten. Darüber berichtet in eindringlicher Weiſe eine Statiſtik in der Halle der Deutſchen Forſt⸗ und Holzwirtſchaft auf oͤer Düſſeldorfer Reichsausſtellung „Schaffendes Vifk“, die uns einen Ueberblick über die mannigfaltigen Erzeugniſſe und Heilmittel gibt die unſer Volk aus der„Apotheke des Waldes“ all⸗ jährlich bezieht. Es mag manchem unglaublich erſcheinen, wenn er hört, daß uns der Wald als„Arznei⸗Fabrikant“ alljährlich Heilmittel im Werte von vielen hundert Millionen Mark liefert— ein Betrag, der noch um ein mehrfaches ſteigt, wenn man die durch chemiſche Aufſchließung und Auswertung des Holzes fabrik⸗ mäßig erzeugten Arznei⸗ und Heilmittel in dieſe Berechnung einbezieht. Oft handelt es ſich ͤͤabei um ſcheinbar unbedeutende Produkte. So bringt allein die zumeiſt unterſchätzte Beerenernte des Wal⸗ des alljährlich einen Betrag von etwa 200 Millionen Mark ein, ebenſo erzeugen wir alljährlich für meh⸗ rere hundert Millionen Mark Pilze und Kräuter. Dabei iſt zu berüchſichtigen, daß in dieſen Zahlenwerten ein erheblicher Teil der Ernte nicht erfaßt wird, die erfahrungsgemäß direkt dem Verbrauch zufließt— alſo Beeren, Pilze uſw., die nicht verkauft, ſondern von den Sammlern ſelbſt verzehrt werden und infolgedeſſen nur ungefähr in ihrem Werte abgeſchätzt werden können.— Das gilt übrigens auch für das Wild, deſſen jährlicher Er⸗ trag auf 20 Millionen Kilogramm im Werte von 30 Mill. Mark geſchätzt wird. So iſt der deutſche Wald nicht nur, wie die Son⸗ derſchau dͤͤer Düſſeldorfer Ausſtellung an zahlloſen Beiſpielen vor Augen führt, Holz⸗ und Rohſtofflie⸗ ferant Deutſchlands, ſondern ſpendet auch durch dieſe „Apotheke“ unſerm Volke Millionenwerte, die der Geſamtwirtſchaft zugute kommen und nicht zuletzt auch der Geſundheit unſeres Volkes dienen. Zweimal Poeſie Ein bekannter ungariſcher Schriftſteller ſchrieb vor einiger Zeit ein großes Gedicht, in dem er ein Loblied auf den ungariſchen Tabak ſang. Das Ge⸗ dicht hatte einen ſo großen Erfolg, daß es populär wie ein Volkslied wurde. Eines Tages überſandte die Tabak⸗Regie dem Dichter ein freundliches Dank⸗ ſchreiben und fügte als Zeichen der Amerkennung eine Kiſte mit hundert ihrer beſten Zigarren bei. Der Dichter war ſehr erfreut, und da er ein weit⸗ blickender, optimiſtiſcher Mann iſt, ſetzt er ſich und ſchrieb eine Ooͤe über die ungariſchen Banknoten. Auch dieſes Gedicht wurde ein Erfolg und von vielen Zeitungen abgedruckt. Aber vergeblich wartete er auf eine ähnliche Anerkennung von der ungariſchen Staatsbank. Am Ende des Fahres erhielt er endͤlich ein amt⸗ liches Schreiben, das er in freudiger Erwartung öff⸗ BILDER VOHTAGE Mademoiſelle Lebrun heiratete Die Tochter des franzöſiſchen Präſidenten, Anne⸗Marie Lebrun, heiratete Herrn in Merey. ranegis Maury (Preſſephoto, Zander⸗M.) Der neue Flughafen von Le Bourget Das Empfangsgebäude des neuen Flughafens von Le Bourget, der nach den neueſten Richtlinien gebaut wurde.(Hoffmann, Zander⸗M.) St.⸗Stephans⸗Tag in Ungarn Wie in jedem Jahre, ſo wurde auch der dͤiesjährige St.⸗Stephans⸗Tag, der ungariſche Nationaltag, am 20. Auguſt feſtlich begangen.— Betende Bäue⸗ rinnen aus der Umgebung von Budapeſt während der feierlichen Prozeſſion am (Weltbild, Zander⸗Mi CC0000000000¼PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGGGPPPTPPTPTPTPTPTPTPT''—————TT— nete. Es kam indeſſen vom Finanzamt und lautete: „Nach unſeren Ermittlungen haben Sie für Ihre „Ode an die Banknote“ einen Reinerlös von min⸗ deſtens 200 Pengö erzielt. Da Sie dieſen Gewinn auf Ihrer Steuererklärung nicht angegeben haben, wird Ihnen hiermit eine Steuerſtrafe von 150 Pengö auferlegt, die innerhalb von acht Tagen zu ent⸗ richten iſt.“ „Cireri“ /. Von C. Bachem-Tonger In der Trattoria des Beppo Lungo wars, in Pa⸗ lermo. Mir gegenüber ſaß ein franzöſiſches Ehepaar. Beide ſtudierten eifrig die Speiſekarte und ließen ſich die ihnen unverſtändlichen Wörter vom Cameriere überſetzen. Ciceri ſtand auf der Speiſekarte. Sſiſſeri buchſtabierte oͤie junge Frau, tſchitſcheri verbeſſerte der Kellner und verſuchte, den beiden zu erklären, daß es ſich um junge Eybſen handle, um Piſelli, wie ſie eigentlich auf italieniſch heißen, in Sizilien„Ciceri“ genannt. Dieſe Ciceri waren eine Spezialität der Trattoria, in feinſtem Olivenöl ge⸗ dämpft, mit köſtlichen Kräutern gewürzt. Und dem⸗ entſprechend ſprach der Kellner das Wort, das„r“ ſchmolz nur ſo auf ſeiner Zungenſpitze. Vergebens bemühte ſich der Franzoſe, den breiten Ziſchlaut und das auf der Zungenſpitze jonglierende„r“ nachzu⸗ ſprechen. Er brachte es nur zu einem flauen öͤfidjeri, und der Kellner entfernte ſich lächelnd und dienſt⸗ eifrig, das Gewünſchte zu holen Bei dieſer kleinen Szene fiel mir ein, was mir mein Fremdenführer am Tage vorher beim Beſuch des Muſeums vor der efeuumrankten„Veſperſäule“ von dem Wörtchen Ciceri erzählt hatte. Wenn man ſeinen Worten glaubte, hat es einſt vielen tauſend Franzoſen das Leben gekoſtet. Das war bei dem großen Aufſtand der Sizilianer im Jahre 1282, der ſogenannten ſizilianiſchen Veſper, die der Herrſchaft Karls von Anjou ein blutiges Ende bereitete. Auf dem Feſtplatz von S. Spirito, wo die Bewohner von Palermo und der umliegenden Ortſchaften ſich zum Kirchweihfeſt eingefunden hatten, brach der Aufſtand aus. Ein franzöſiſcher Soldat hatte die Braut eines Sizilianers beleidigt und war von dieſem nieder⸗ geſtochen worden. Das war das Zeichen zum allge⸗ meinen Aufſtand. Unter dem Geläut der Veſper⸗ glocke von S. Spirito, das eben einſetzte, um den Beginn des Feſtes zu verkünden, wurden auf dem Wieſenplan 200 Franzoſen niedergemacht. Mit Blitzesſchnelle verbreitete ſich der Aufſtand über die ganze Inſel. Die Franzoſen, die einſahen, daß ſie gegen die plötzlich entfachte Volkswut machtlos wa⸗ ren, hielten ſich verſteckt oder verſuchten, verkleidet zu entkommen. Aber es half ihnen nichts. Aus allen Verſtecken wurden ſie aufgeſtöbert, in allen Verklei⸗ dungen wurden ſie erkannt, durch ihre Sprache ver⸗ rieten ſie ſich als„Tartaglioni“(„Stotterer“, Spott⸗ name für die Franzoſen), ſo erzählte mir dͤͤer Füh⸗ rer. Ciceri war das Erkennungswort,— das Wort, das die franzöſiſche Zunge nicht ſprechen konnte. „Sag Ciceril“!, hielt man jeden Verdächtigen an. Sſiſſeri ſagte der eine, djiöjeri— der andere mit dem Verſuch, den Ziſchlaut der Sizilianer nachzuahmen, — und ſchon ſaß beiden der Dolch im Herzen. Und ſo entkam keiner der Volkswut— ſchloß der Frem⸗ denführer ſeine Erzählung. „Keiner?“ fragte ich entſetzt. „Doch, einer, ein einziger unter 40 000. Er hatte eine Geliebte. Beatrice hieß ſie, und der Name der Geliebten— Beatritſche— hatte ihn gelehrt, das r und e nach ſizilianiſcher Mundart zu ſprechen. Das wurde ſeine Rettung.“ „Ecco i ciceri!, ſagte der Kellner und ſetzte das duftende Gericht vor uns auf den Tiſch. „Djidjeri“, verſuchte der Franzoſe es ihm nach⸗ zuſprechen. Tſchitſcheri, djidjeri— gings lachend hin und her. Längſt vergeſſen war bei Sizilianrn wie bei Franzoſen die verhängnisvolle Bedeutung des Wortes, die tags zuvor die Erzählung meines Ci⸗ ceronen noch einmal heraufbeſchworen hatte. eeeeeeeee Mein Stenz Von Carl Winter⸗Hoym Links in der Ecke, ſchräg über meinem Sofa, hängt mein Stenz. Was ein Stenz iſt? Ach ſo, ja— alte Handwerker wiſſen es. Ein Stenz iſt ein Stock. Aber kein gewöhn⸗ licher Stock, ſondern ein Wanderſtock. Und auch wie⸗ der kein gewöhnlicher Wanderſtock, ſondern ein— eben ein Stenz. Knotenſtock wird er wohl auch dann und wann in alten Geſchichten und Märchen genannt, die über Handwerksburſchen geſchrieben und erzählt wurden. Nun— Schuſter, Schneider, Bäcker, Metzger und alle anderen, die mögen auf ihren Wanderſchaften einen Knotenſtock gehabt haben. Aber wir, wir Zim⸗ merergeſellen, wir hatten von je und haben immer einen Stenz! Wie ein Korkenzieher iſt er gewunden. Das iſt aber nicht etwa kunſtvolle Drechſlerei! Das iſt Na⸗ tur! Knorrig gewachſen, aber gerade, unbiegſam und doch nicht zu zerbrechen iſt ein Stenz. Wie ein Zim⸗ merergeſelle,— knorrig, aber gerade. Mein Stenz ſtammt aus Holland. Was iſt das wohl für ein Zimmerergeſelle, der nicht im Ausland war, um zu ſehen, wieviel ſchöner ſein Deutſchland vor allen Ländern iſt; um zu erfahren, wie groß und hoch unſere Zimmerkunſt gegenüber der aller ande⸗ ren Völker daſteht. Es gibt in der ganzen Welt nur in Deutſchland Zimmerergeſellen! Oder ſoll das vielleicht Zimmern ſein, wenn man, wie in Holland, Frankreich und Belgien, das Holz auf dem Bau, in der Luft, zurichtet? Oder wie in der Schweiz, ſich aus Latten erſt ein Modell zuſam⸗ mennagelt? Ha! Wie wir lachen, wenn wir daran denken. Wir, wir deutſchen Zimmerergeſellen allein kennen das Geheimnis der Zahlen und Figuren, ob viereckig oder dreieckig; ob vieleckig oder ſonſtwie verſchroben. Alſo aus Holland ſtammt mein Stenz. In einem Gebüſch fand ich ihn. Den Zacher aus der Taſche, und der Stenz war mein. Er war noch viel ſchöner, als er im Gebüſch ausgeſehen hatte. Ich ſchälte ihn vorſichtig ab. Er trocknete an der Sonne. Und— er bekam eine ſchöne, rote, leuchtende Farbe. Ein Pracht⸗ exemplar von einem Stenz! Zuſammen— mein Stenz und ich— wurden wir in Holland eingeſperrt, weil ich ein läſtiger Auslän⸗ der war, was man iſt, wenn man kein Geld hat. Zu⸗ ſammen kamen wir per Schub über die Grenze. Zu⸗ ſammen haben wir dann noch manches Jahr„ge⸗ tippelt“. Die eiſerne Zwinge, die ich ihm aufgeſetzt hatte, iſt zu einem ſchmalen Ring abgewetzt. Hunderte und aber Hunderte Kilometer ſind wir zuſammen„ge⸗ walzt“. Ja, nun hängt er über meinem Sofa, auf dem ich nach Feierabend ausruhe und dabei dann und wann zurückträume, wie es eint war, als wir beide zuſammen„getippelt“,„gefochten“ und„bei Mutter Grün Platte geriſſen“ haben. • Italieniſche Kunſtausſtellung in Berlin. In den Monaten Oktober und November wird in den Räumen der Akademie der Künſte am Pariſer Platz eine große Ausſtellung italieniſcher Kunſt gezeigt werden, die hauptſächlich Werke des heutigen Kunſtſchaffens in Italien umfaſſen wird. Alle bedeutenden Maler und Bildhauer werden in ihr vertreten ſein, dazu wird die Ausſtellung aus⸗ gewählte Erzeugniſſe des italieniſchen Kunſthand⸗ werks zeigen. In einer beſonderen Abteilung mit Leihgaben italieniſcher Muſeen wird eine Ueberſicht über die italieniſche Kunſt des 19. Jahrhunderts, die in Deutſchland wenig bekannt iſt, gegeben. Die Aus⸗ ſtellung findet auf Anregung des italieniſchen Bot⸗ ſchafters Exzellenz Attolico ſtatt. 12 An 12000 Feſtſpielgäſte in Bayreuth. Nach den Fremdenliſten weilten während der Bayreuther Feſtſpielzeit insgeſamt 11600 Feſtſpielgäſte in der Stadt Richard Wagners. Von dieſen Beſuchern waren 2050 Ausländer aus 55 Staaten aller Erd⸗ teile. 430 Ausländer kamen aus den Vereinigten Staaten, 280 aus England, 225 aus Frankreich, 190 aus Oeſterreich, 175 aus der Tſchechoſlowakei, 130 aus Holland, 110 aus der Schweiz, 95 aus Dänemark und 75 aus Italien. Auch aus Braſilien, Aegypten, Südafrika und Auſtralien waren Gäſte zu den Feſt⸗ ſpielen gekommen. Ueber 6000 Muſikwerke in einem Jahr ver⸗ legt. Wie aus dem jüngſten Geſchäftsbericht des Deutſchen Muſikalien⸗Verleger⸗Vereins(Sitz Leip⸗ zig), hervorgeht, ſind im Jahre 1936 in Deutſchland insgeſamt 6165 muſikaliſche Werke neu verlegt wor⸗ den. Von dieſen Verlagsobjekten ſtellen 3676 Neu⸗ erſcheinungen und 2489 Bearbeitungen dar. 3870 Werke fallen auf das Gebiet der Unterhaltungs⸗ und Marſchmuſik. Die übrigen 2285 Kompoſitionen ver⸗ ſich auf die verſchiedenen Gruppen der ernſten uſik. Kleine Theater- und Muſikchronik Das Koſſeler Staatstheater bringt in der neuen Spielzeit das Schauſpiel Heinrich der Löwe“ von Gillis van Rappard und— in Gemeinſchaft mit dem Berliner Staatlichen Schauſpielhaus— Sigmund Graffs Goethe⸗Luſtſpiel„Begegnung mit Ulrike“ zur Ur⸗ aufführung. * Die Witwe Max Regers hat der evangeliſchen Kirche in der Fichtelgebirgsgemeined Brand ein e O rgel geſtiftet, die auf Wunſch von Frau Reger den Namen des Komponiſten tragen wird. Brand iſt der Heimatort Max Regers. ——— ———— —— 6. Seite /Nummer 989 Neue Maunhelmer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 25. Auguſt 1937 Veumiochtes — Vor dem Pariſer Bezirksgericht ſpielt ſich gegen⸗ wärtig ein Prozeß ab, über ͤͤen man in ganz Frank⸗ reich ſpricht. Die ſchwediſche Großinduſtriellentochter Ingrid Knudſen hat die bekannte Pariſer Wahrſage⸗ rin Madame de Tanis auf Schadenerſatz verklagt, weil ſie ihr für einen Betrag von über 60 000 Mark Liebesgetränke verkauft hat, die ſich als erſolglos er⸗ wieſen. Die blonde junge Schwedin muß in der Tat ſehr verliebt geweſen ſein, da ſie monatelang ihr gutes Geld zu Madame de Tanis trug und nicht nur für jede Viſite bereitwillig 500 Mark bezahlte, ſondern auch noch für die Liebestränklein, die die Prophetin in ihrem eigenen„Laboratorium“ braute, ein Ver⸗ mögen ausgab. Da die Verhandlung öffentlich dͤurch⸗ geführt wiro, erfährt man die Namen der Perſonen, die an dieſem Schabernack beteiligt ſind. Ingrid Knudſen war in den belgiſchen Millionär Baron Zean Empain verliebt. Aber ſie ſand betrüblicher Weiſe keine Gegenliebe, und nun verſuchte ſie, ihr Ziel auf„magiſchem Wege“ zu erreichen. Sie beſuchte Madame de Tanis, die eine luxuriöſe Villa beſitzt, und klagte der Wahrſagerin ihr Leid. Die Madame witterte ein ſtattliches Bankkonto hinter der Kundin, und da die Prophetin aus Erfahrung weiß, wie ſehr die Liebe den Verſtand verwirrt, beſchloß ſie, möglichſt viele Vorteile aus dem Fall zu ſchlagen. Eine Be⸗ fragung der Geiſter ergab den Beſcheid, daß Baron Empain ſehr bald von der Leidenſchaft zu Ingrid Knudſen erfaßt werde. Nur müſſe man natürlich ein wenig nachhelfen. Die junge Schwedin war mit allem einverſtanden. Sie nahm ſich einen ganzen Koffer voll„Liebestränke“ mit und reiſte dem belgiſchen Ariſtokraten nach Hollywood, Hawai und Tahiti nach. Sie war wiederholt in ſeiner Geſellſchaft und hatte auch Gelegenheit, ihm unbemerkt das Liebeselexier in den Wein oder in die Suppe zu gießen. Aber das Herz des Barons blieb gepanzert— er dachte gar micht daran, ſich zu verlieben und reiſte ſchließlich wie⸗ der nach Brüſſel zurück. Da riß Ingrid endlich die⸗ Geduld. Sie hatte faſt ihr ganzes Vermögen aufge⸗ opfert, um mit Madame de Tanis' Hilfe den belgi⸗ ſchen Ariſtokraten zu erobern. Nun ſtrengte ſie eine Schadenerſatzklage gegen die Prophetin an. Die Ver⸗ handlung dauert noch an; indeſſen wird für die Hell⸗ ſeherin höchſtens eine Geldſtrafe herauskommen. Denn das Gericht ſtellt ſich nicht mit Unrecht auf den Standpunkt, daß man von einer ſchwediſchen Gro⸗⸗ induſtriellen'ochter ſchon einige Intelligenz erwarten könnte. Die Prophetin aber verteidigt ſich mit un⸗ zähligen Dankſchreiben ihrer vornehmen Kundinnen, unter denen ſich ſogar nach ihren Angaben gekrönte Häupter und zahlreiche Vertreter der franzöſiſchen Ariſtokratie befinden. — Durch bisher noch nicht geklärte Urſache explodierte im Leuchtturm von Surville auf der Inſel Groix, an der Weſtküſte Frankreichs, eine Gasflaſche und ſetzte innerhalb weniger Sekunden den geſamten Turm in Brand. Obwohl ſofort Hilfe zur Stelle war, und den Flammen mit äußerſter Energie zu Leibe gegangen wurde, konnte man nicht verhindern, daß der Turm vollkommen zerſtört wurde. Es bereitete große Schwierigkeiten, den Leuchtturmwächter, einen etwa fünfzigjährigen Mann, aus den Flammen zu befreien, da er ſchwere Berletzungen davongetragen hatte und halbbewußtlos auf der Turmtreppe lag. Die Flammen fanden in dem hölzernen Balkenwerk des Turmes reichlich Nahrung und loderten wie eine gigantiſche Fackel zum Himmel. Die Hitze wurde allmählich ſo groß, daß der benachbarte Wald Feuer fing und im Um⸗ kreis von einem halben Kilometer niederbrannte. — In den Laboratorien des Entomologiſchen Inſtituts der Univerſität Neuyork iſt es nach langen, mühevollen Verſuchen gelungen, das Geräuſch des Wurms, der am Kern des Weizenkornes nagt, über die Rundfunkwellen zu ſenden. In einen beſonders hergerichteten Raum jenes Inſtituts hatte man ferner einen Ameiſenhaufen gebracht. Genaueſte Beobachtungen haben ergeben, daß die Ameiſen durchaus nicht ſtumm ſind. Jede Ameiſe ſtößt einen ihr eigenen Laut aus, den ſie durch Aneinanderreiben eines ihrer Bauchringe an den anderen hervorbringt. Je nach den Umſtänden wandelt ſich die Stimme jener arbeitſamen Inſekten. Deutlich von einander zu unterſcheiden ſind Alarmrufe, Erkennungsſignale und Schreie der Verzweiflung, wenn Hinderniſſe ſich als unüberwindlich herausſtellen. Wie die Ameiſen, haben Termiten, Spinnen und verwanddte Kerbtiere ihre Sprache. Eine Sprache, die zweifellos rätſel⸗ haft bleibt. Doch ſie wird leicht vernehmbar dank den ultraſenſiblen Apparaten, deren ſich die Natur⸗ forſcher heute bedienen. Neue geheimnisvolle Har⸗ monien werden ins Reich der Muſik dringen. Nicht die Kunſt wird bereichert, wohl aber die Wiſſen⸗ ſchaft, deren Beobachtungsfeld ſich in ungeahnter Weiſe vergrößern und überraſchende Auſfſchlüſſe geben mag. 4 — Die Funker der Dampfer im Atlantiſchen Ozean haben erſtaunte Augen gemacht, als ſie plötz⸗ lich den ſeltſamen und recht ungewöhnlichen Hilferuf vernahmen:„Sos— unſere Milch iſt ſauer!“ Dieſes Signal kam von dem Ozeanrieſen„Berengaria“, der ſich auf dem Wege von Southampton nach Neuyork befand. Der Küchenchef des ſchwimmenden Hotels war in keine geringe Verlegenheit geraten, als er bemerkte, daß der geſamte Milchvorrat, der für die 1400 Paſſagiere an Bord genommen worden, im Anſchluß an ein heftiges Gewitter ſauer geworden war. Wie ſollte er der umfangreichen Speiſekarte gerecht werden, wie das Frühſtück und den Nach⸗ mittagskaffee ſervieren, wenn er nicht einen Tropfen Milch hatte? Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die Nachricht von dem Mißgeſchick unter den Reiſenden, die lebhaft dagegen proteſtierten, nun bis nach Neu⸗ vork ohne Milch fahren zu müſſen. Da entſchloß ſich der Kapitän zu dem Hilferuf, und ſiehe da, nicht we⸗ niger als fünf Ozeandampfer verſchiedener Nationen, die ſich in der Nähe der„Berengaria“ befanden, hat⸗ ten Verſtändnis für die peinliche Lage und kamen herbei. Sie ſtellten der„Berengaria“ insgeſamt nicht weniger als 3000 Liter Milch zur Verfügung, und der Küchenchef atmete erleichtert auf, daß er nunmehr wieder mit gewohnter Meiſterſchaft ſeinen Kochlöffel ſchwingen konnte. *. — In der Gegend von Prerau in Mähren iſt ein Verbrechen verübt worden, das in der Kriminal⸗ geſchichte einzig daſtehen dürfte. Dort hatte ein Laſt⸗ kraftwagen eine junge Frau langſam überholt, die an der Hand ihre kleine Tochter führte. Plötzlich geriet das Kind unter die Räder des Laſtkraftwagens und wurde ſo ſchwer verletzt, das es augenblicklich ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Fah⸗ rer des Wagens, den keinerlei Schuld trifft, wurde jetzt von der Mutter des verunglückten Kindes mit heftigen Worten zur Rede geſtellt. Die Frau ver⸗ langte für ihre Tochter ein Schmerzensgeld, das ſie von dem mitleidigen Fahrer auch wirklich erhielt. Seitdem iſt die Frau ſpurlos verſchwunden. Aus der Unterſuchung der Spuren und aus den Ausſagen der Zeugen ergibt ſich mit hoher Wahrſcheinlichkeit, daß die Mutter ihre Tochter mit voller Abſicht unter den Kraftwagen geſtoßen hat, um von dem Fahrer ein Schmerzensgeld erpreſſen zu können. * — In Wien wurde ein Einbruch von ungeheurer Frechheit in eine Großbank verübt. In eine Filiale der Merkur⸗Bank drangen nachts Verbrecher ein und raubten etwa 48 000 Mark in Banknoten. Die Diebe, die mit erſtklaſſigem Handwerkszeug arbeiteten, hat⸗ ten neben der dicken Geldͤſchranktür ſechs Türen zu öffnen, die alle mit beſonders konſtruierten Sicher⸗ heitsvorrrichtungen und Alarmklingeln verſehen waren. Als die Einbrecher den Geldſchrank auf⸗ geſchweißt hatten, kochten ſie ſich zunächſt einmal im Privatkontor des Filialleiters einen Kafſee und aßen dazu mitgebrachten Kuchen. Neun Opfer einer Gasvergiſtung dub. London, 24. Auguſt. In einem Haus in der Londoner Bannmeile wur⸗ den am Montag neun Bewohner Opfer einer Gas⸗ vergiftung. Giftgaſe, die zur Desinfektion eines unbewohnten Teiles des Hauſes angewandt wurden, waren auch in die bewohnten Stockwerke eingedrun⸗ gen. Eine Frau wurde bereits tot aufgefunden, acht Perſonen mußten mit ſchweren Vergiftungserſchei⸗ nungen ins Krankenhaus gebracht werden. Verkehrsmaſchine an Felsmaſſiv zerſchmettert dub. Buenos Aires, 24. Auguſt. Eine Panagra⸗Douglas⸗Maſchine, die den regel⸗ mäßigen Flugdienſt zwiſchen Buenos Aires und Santiago verſah, iſt am Montag in der Provinz San Luis gegen ein 800 Meter hohes Felsmaſſiv geſtoßen und explodiert. Die Beſatzung(Paſſagiere waren nicht an Bord) war auf der Stelle tot. Bomber der ASA⸗Marinelufiflotte abgeſtürzt + San Diego, 24. Auguſt. Während der Nachtmanöver der Marineluftflotte ſtürzte an der Bucht von San Diego ein Bomben⸗ flugzeug mit 8 Mann Beſatzung ab. Sechs von den Inſaſſen wurden getötet, zwei ſchwer verletzt von einem in der Nähe befindlichen Zerſtörer aufgefiſcht. Der abgeſtürzte Bomber gehörte zu den modernſten Maſchinen der Luftflotte, von denen jeder mit einem Koſtenaufwand von 150 000 Dollar gebaut wurde. Flugzeuge ſeiner Art unternahmen in dieſem Jahr die erfolgreichen Maſſenflüge nach Hawai. 5 Das Eroͤbeben auf den Philivpinen Große Schäden— Panik der Bevölkerung dnb. Manila, 24. Auguſt. Die kleine Inſel Alabat, die zu den Philippi⸗ nen gehört und etwa 100 Meilen ſüdöſtlich von Ma⸗ nila liegt, iſt ſeit dem ſchweren Erdbeben vom 20. Auguſt nicht mehr zur Ruhe gekommen. Stän⸗ dige kleinere Erdſtöße beunruhigen die Bevöl⸗ kerung. Ueber 6000 Einwohner der Inſel nächtigen auf freiem Feld, da zahlreiche Häuſer und Kir⸗ chen der kleinen Städte Alabat, Perez und Quezon infolge der Beben eingeſtürzt ſind. Die Einge⸗ borenen ſind von einer wilden Panilk ergriffen. Sie ſind ſeſt davon überzeugt, daß das Meer ſt ändig im Steigen begriffen iſt und es den Anſchein hat, als ob die Inſel im Meer verſinkt. Die Behörden von Manila haben Sachverſtändige entſandt, um die Vorgänge zu beobachten. Nach einer Schätzung der„Manila Tribune“ hat das Erdbeben auf der ſüdlich gelegenen Luzon⸗Juſer einen Schaden von 3,5 Millionen Dollar angerichtet. Der geſamte Schaden ſoll eine Höhe von ſieben Millionen Dollar erreicht haben. Das Erdbeben am letzten Freitag iſt das ſchwerſte ſeit 60 Jahren. Die Hochwaſſergefahr in Bayern überwunden dub. München, 24. Aug. Am Dienstagnachmittag hat ſich die Hochwaſſer⸗ lage gebeſſert. In München hatte die Iſar mit einem Plus von 44 Ztm. am Pegel Bogenhauſen den Beharrungszuſtand erreicht, nachdem das Waſſer bis dahin ſtündlich um 25 Ztm. geſtiegen war. Der Bahnverkehr zwiſchen Murnau und Garmiſch⸗Partenkirchen wird vorausſichtlich am Mittwoch wieder aufgenommen werden. Die Staatsſtraße Murnau-—Garmiſch ſteht noch unter Waſſer. Privatautos, die am Dienstagnach⸗ mittag durchzukommen verſuchten, ſind im Waſſer ſteckengeblieben. Auf der Mittenwaldͤbahn zwiſchen Garmiſch und Mittenwald iſt der Verkehr noch vollkommen lahmgelegt. Bei Klais arbeiten Pioniere und Ar⸗ beitsdienſt eifrig an der Beſeitigung der großen Mure, die den Bahndamm in einer Länge von 30 bis 40 Metern drei bis vier Meter hoch bedeckt. In Mittenwald ſelbſt mußten an der Iſar gelegene Siedlungen geräumt und ihre Be⸗ wohner in einer Kaſerne untergebracht werden. Hoch⸗ waſſergeſahr beſteht aber nicht mehr. Auch aus Garmiſch⸗Partenkirchen wird gemeldet, daß die Hochwaſſergefahr als überwunden angeſehen werden kann. 106 Fahre alt dnb. Sonnenborn(Oſtpr.), 24. Auguſt. Frau Wilhelmine Olſchewſki, geb. Klein, vollendete in ihrem Heimatort Sonnenborn ihr 106. Lebensjahr. Frau Olſchewſki dürfte die älteſte Oſtpreußin und vielleicht auch die älteſte Frau Deutſchlanos ſein. Vollſtreckung eines Todesurteils + Berlin, 24. Auguſt. Am 24. Auguſt 1937 iſt der am 21. Januar 1907 ge⸗ borene Wilhelm Kurſchilcdgen aus Solingen⸗ Ohligs hingerichtet worden, der von dem Schwurgericht in Wuppertal wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden iſt. Der Verurteilte, ein wiederholt— u. a. wegen ſchweren Raubs— vorbeſtrafter Verbrecher, hat am 18. Februar 1937 in Solingen⸗Ohligs den Tierarzt Dr. Hopf niedergeſchlagen, beraubt und dann er⸗ tränkt, um eine Entdeckung der Tat zu verhindern. „Nordwind“ nach Liſſabon unterwegs — Travemünde, 24. Auguſt. Heute morgen um.30 Uhr ſtartete in Travemünde die zweite Ozeanmaſchine der Deutſchen Lufthanſa, das Seeflugzeug„Noröwind“, zum Flug nach Liſſa⸗ bon. Die Lufthanſa ſetzt damit, nachdem kürzlich die „Nordmeer“ den Atlantik glücklich überquert hat, ihre diesjährigen Verſuchsflüge mit ihrer Schweſter⸗ maſchine fort. Auch die„Nordwind“ iſt von den Ham⸗ burger Flugzeugwerken, einer Tochtergeſellſchaft der Schiffswerft von Blohm u. Voß, erbaut worden. „Noröwind“ in Liſſabon gewaſſert dub. Liſſabon, 25. Auguſt. Die zweite Ozeanmaſchine der Deutſchen Luft⸗ hanſa, das Seeflugzeug„Nordwind“, das zur Durchführung weiterer Probeflüge über den Ozean Dienstag morgen in Travemünde geſtartet war, ging nachmittags im Liſſaboner Hafen nach glattem Flug auf der Waſſerfläche nieder. Von Liſſabon aus wird die Maſchine am Donners⸗ tag nach den Azoren weiterfliegen, wo dann der eigentliche Ozeanflug beginnen ſoll. Bei den Azoren und vor Neuyork ſind inzwiſchen die Flugſicherungs⸗ ſchiffe„Frieſenland“ und„Schwabenland“ eingetrof⸗ fen. Die Beſatzung der„Nordwind“ beſteht aus den Flugkapitänen Hans Werner v. Engel und Walter Diele, dem Flugmaſchiniſten Helmut Röſel und dem Funker Hans Joachim Stein. Roman von Jenny Sattler-König Das Mädchen Elin wird geküßt 27 „Er heißt Herr von Erdmannsdorf!— Aber er iſt jetzt nicht hier in der Staoͤt! Er iſt verreiſt nach Algier. Deshalb habe ich Peter auch den Wagen bloß borgen können!“ Angſtvoll und hilfeflehend ſchaute Elin zu Man⸗ fred auf, aber der kümmerte ſich gar nicht um ſie! Er krampfte die gefalteten Hände vor Erbitterung ſo feſt zuſammen, daß die Knöchel weiß wurden. Es war wieder ſo ſtill zwiſchen ihnen wie vorhin. Es war eine böſe Stille, die da zwiſchen den beiden ſtand, tiefe Schluchten riſſen zwiſchen ihnen auf. „Wußte— wußte Peter davon“, fragte Manfred endlich mit einer veränderten kalten Stimme,„daß — der Wagen dieſem Herrn von Erdmannsdorf ge⸗ hörte?“ „Nein Manfred atmete auf.„Das iſt gut!“ murmelte er.„Das beruhigt mich. Aber an der eigentlichen Sachlage ändert ſich nichts!— Sie haben alſo auch Peter vorgetäuſcht, daß der Wagen Ihrem Vater gehörte?“ Elin erbitterte die ganze Art des Verhörs, aber ſie ſagte doch:„Ja.“ Manfred ſagte noch etwas, obwohl er ſelbſt wußte, daß das nicht zur Sache gehörte.„Und dieſer Herr von Erdmannsdorf, nicht wahr, der bewirbt ſich um Ihre Hand? Ja, iſt es ſo?“ „Es iſt ſo“, erwiderte Elin trotzig. „Da machen Sie es alſo ſo, Fräulein Haller⸗ 7 mann: Sie ſpielen einen Mann gegen den anderen aus!— Nun gut, das kann mir ja gleichgültig ſein! Aber!“, mit erhobener Stimme,„eines kann mir nicht gleichgültig ſein: nämlich, daß Sie nicht nur mit den Männern, ſondern, daß Sie auch mit deren Namen ſpielen! Sie wiſſen ganz genau, Fräulein Hallermann, daß mein Bruder Peter ein armer Kerl iſt. Er hat nichts, rein gar nichts, nur ſeinen guten Namen. Und dieſen Namen haben Sie— haben Sie...“ Er endete nicht. Er war ſo furchtbar er⸗ regt, daß er nicht weiterſprechen konnte. Elin betrachtete den Sprechenden mit ſteigendem Entſetzen! Sie hatte ihm ins Wort fallen wollen, aber es war ihr nicht möglich geweſen! Mit einer Hand⸗ bewegung hatte er ihr Schweigen geboten.„Ich“, be⸗ gann ſie, und ſie wollte ihm erklären, wie alles ge⸗ weſen war, daß ſie Peter hatte helfen wollen— we⸗ gen— wegen des Kuſſes damals, als er ſie gerettet hatte, und daß der Ring... Aber ſie brachte kein Wort heraus. Sie war totenblaß. Noch niemals wa⸗ ren ihr ſolche Dinge geſagt worden. Wie konnte er es wagen, ihr ſo ins Geſicht... Von ſeiner Seite aus betrachtet, mochte ja manches an ſeinen Worten ſeine Berechtigung haben, aber immerhin, es mußte doch auch wieder vieles richtiggeſtellt werden. Jedoch ſie dachte nun nicht mehr daran, es richtigzuſtellen! Stolz und Trotz verſchloſſen ihr den Mund. Manfred kümmerte ſich nicht um ſie. Es war ihm ganz gleichgültig, was ſie dachte. Ihm ſtand jetzt im Vordergrund ſeines Denkens nur Peters Rechtfer⸗ tigung. „Das beſte wäre“, ſagte er am Schluß ſeines Nachdenkens,„man ginge zu Ihrem Herrn Vater und ſchenkte ihm reinen Wein ein.“ „Bitte“, ſagte Elin kalt. „Aber das möchte ich wegen Peter doch nicht; denn ſchließlich durfte Peter doch eben niemals... Und ich hätte es auch nicht zulaſſen ſollen, obwohl Peter ja ein erwachſener Menſch iſt!“ Er verſtummte, um nach einer Weile von neuem und in einem etwas freundlicheren Tone zu beginnen.„Iſt denn der Wa⸗ gen völlig erledigt? Kann man ihn vielleicht doch noch retten?— Wann kommt denn der Herr aus Algier wieder zurück?“ „Jetzt ſieht er zwar böſe aus“, erwiderte Elin leiſe, nach kurzem Zaudern ſich doch zu einer Ant⸗ wort überwindend,„aber ich denke, eine Ausbeſſe⸗ rung müßte doch vielleicht möglich ſein. Und der Herr von Erdmannsdorf verſteht ja überhaupt nichts von Autos; der ſieht ja gar nicht, ob er genau ſo wie vorher ooͤer ein bißchen anders ausſieht.“ Ihre Stimme klang heiſer. Die Tränen ſaßen nun doch locker. „Zu einer ſo großen Ausbeſſerung— und noch dazu, wenn ſie eilig iſt— gehört aber Geld, viel Geld“, fuhr Manfreo in ſeinen Ueberlegungen fort. „Verfügen Sie über Geld?“ „Nein“, murmelte Elin beſchämt. „Ich habe noch knapp hundert Mark! Die ſtelle ich natürlich zur Verfügung. Aber das andere müſ⸗ ſen Sie aufbringen; ich kann da nicht helfen.“ „Ich beſitze einen ſehr koſtbaren Ring!? Verkau⸗ fen kann man den nicht, das iſt ausgeſchloſſen, aber es gibt doch Leihhäuſer, nicht wahr?— Da könnte man ihn doch ſpäter wiederbekommen, ja?— Ich werde ſchon einmal Mittel und Wege finden, ihn wieder einzulöſen!“ Ein wenig zuverſichtlicher wurde Elin nun doch. Jetzt war es immerhin die Haupt⸗ ſache, den Wagen wieder flott zu kriegen. Alles andere ham ſpäter. „Ich weroͤe auf ͤͤen Herrn Selbmann an dem Treffpunkt warten, den Sie mit ihm ausgemacht haben“, beſtimmte Manfred.„Von da aus ſchaffen wir den Wagen dann in eine Werkſtatt, die ich kenne. Der Mann dort iſt ſehr tüchtig und zuverläſſig. Er wird Peter und mir bei der Arbeit helfen. Hier iſt die Aoͤreſſe! Bitte, kommen Sie morgen früh dort⸗ hin und bringen Sie mir den Ring mit!“ Er warf haſtig ein paar Zeilen auf ein Blatt Papier, das auf dem Zeichentiſch lag. Sie ſtand auf, um es in Emp⸗ fang zu nehmen und achtlos in eine ihrer Jacken⸗ taſchen zu ſtopfen. „Auf Wiezderſehen“, ſagte ſie dann unvermittelt, bereits die Türklinke niederdrückend. Manfred folgte ihr eilig, um ihr behilflich zu ſein. „Auf Wiederſehen“, murmelte auch er und machte Miene, ihr die Hand zu ſchütteln. Aber es hatte den Anſchein, als ob Elin ſeine ausgeſtreckte Rechte gar nicht ſähe. Beide Hände in den Jackentaſchen, ſchob ſie ſich an ihm vorbei durch die geöffnete Tür. Allein ihre Blicke trafen ſich für eine kurze Zeit! Der ihre war feindſelig, der ſeine verbittert, aber dennoch konnten ſie es beide nicht hindern, daß ihnen die helle Röte ins Antlitz ſchoß, als ſie da in der Tür nebeneinander ſtanden und ſich anſahen! 13. Kapitel. Als Elin am Morgen nach dieſem denkwürdigen und ſchlimmen Tage zum Frühſtück herunterkam, wurde ſie von ihrem Vater bereits erwartet. Der Kaffeetiſch war, wie immer an ſo ſchönen Sommer⸗ tagen, auf der Terraſſe gedͤeckt. Der Konſul Haller⸗ mann hatte ſich aber noch nicht ͤͤaran niedergelaſſen, ſondern lag müßig auf einem der langen, gelben Korbliegeſtühle und blickte von da aus über das niedrige Geländer auf das ſchöne Bild hinab, das ſich ihm darbot. Von der Stadt her dröhnte, mit jeder Minute zunehmend, das verworrene Brauſen der erwachen⸗ den Großſtadt herüber; hier oben war es noch mor⸗ genſtill. Die Wieſen am Fluß dampften leicht, die Eliſeninſel lag noch umſchleiert von den Schatten der Floridshofer und Pönneritzer Berghänge. An den Gräſern und an den vielfältigen Büſchen des Wieſenplanes hingen dick und glänzend ſchillernde Waſſertropfen vom frühzeitigen Sprengen des Gärtners. Elin hatte eine grauſame Nacht hinter ſich. Nach ſtundenlangem, verzweifeltem Weinen war ſie end⸗ lich in einen wirren Halbſchlaf verfallen, aus dem ſie immer wieder, von den fürchterlichſten Vorſtel⸗ lungen gequält, emporſchreckte; ſie kam nicht los von dem Unglück! Immer wieder ſah ſie alles ganz genau vor ſich: die Menſchenmenge, Peter— im weißen Wagen, wie ein Sturmwind heranſauſend— und dann den jungen Grafen Pfeil mit einem ſchma⸗ len Blutſtreifen auf dͤͤer Stirn; und dabei hatte ſie ihn doch nach dem Unglück gar nicht wiedergeſehen. Und endlich die Heimfahrt, Manfred Corvin, die Un⸗ terredung mit ihm, in der dieſer böſe Tag ſein Ende fand; beinahe war dieſes Ende das Schlimmſte daran geweſen. Nun war es ſchön, daß man nicht reden, nicht jetzt ſchon lügen mußte! Und es war auch ſchön, daß man dieſen Vater hier beſaß, von dem man wußte, daß er einen auf ſeine Weiſe ganz feſt und ohne jeden Nebengedanken lieb hatte! Warum das nur ſo war, daß man gerade ſeinen Eltern am wenig⸗ ſten von den Dingen anvertrauen konnte, die einem am meiſten am Herzen lagen. Sie legte leicht die rechte Hand auf die Schulter ihres Vaters und ſah gleich ihm ſchweigend auf das Flußtal hinaus. Der Konſul Hallermann empfand die Berührung von der Hand ſeiner Tochter wie ein Geſchenk. Er war nun einmal ein einſamer, unabläſſig arbeiten⸗ der Menſch, er beſaß nicht mehr viel von dem, was das Leben erſt lebenswert macht! Er blickte, ohne den Kopf zu wenden, weiter hin⸗ aus. Die Welt war unſagbar ſchön heute morgen! Die blinkenden Tropfen auf den Büſchen, der zarte neblige Dunſt in den Bäumen der Eliſeninſel, die blauen Wieſen dort hinten bei Weidenau, und über allem dieſes ſommerliche Schweigen, dieſer unbe⸗ rührte Hauch.„Weißt dͤu“, ſagte er leiſe,„wenn man älter wird, da empfindet man alles dies viel dank⸗ barer! Man ſieht es mehr— und man verſteht es mehr. Ihr— ihr habt noch ſo viel mit euch ſelbſt zu tun...“ Seine Stimme verlor ſich im Gemurmel. Es war bei ihm eigentlich nicht Sitte, Gefühle laut werden zu laſſen, und Elin antwortete ihm auch nicht. (Fortſetzung kolgt) 9* — * 2 3 — — Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ 7. Seite /Nummer 389 — de Heilbronn, 24. Auguſt. Am Sonntagnachmittag fand die er ſte Arbeits⸗ tagung im Rahmen der Reichstagung des Deut⸗ ſchen Weinbaues ſtatt. Es ſprach zunächſt der Reichshauptabteilungs⸗ leiter Brummenbaum, der vor allem mitteilte, daß der bisherige Leiter der Hauptvereinigung der Weinbauwirtſchaft, Winzer Diehl, gleichzeitig zum Reichsfachwart Weinbau vorgeſchlagen worden ſei, um alle den Weinbau an⸗ gehenden Fragen in einer Hand zu vereinigen. Außerdem wies er noch einmal auf die erfolgte Aus⸗ gliederung der Hauptvereinigung der Deutſchen Weinbauwirtſchaft hin und gab einen kurzen Ueber⸗ blick über die bisher geleiſtete Arbeit. Schließlich ſprach er noch von dem Plan, in Berlin ein Haus des Deutſchen Weins z u errichten, wo dann alle den Weinbau bearbeitenden Stellen untergebracht werden ſollten. Es ergriff dann der Reichsſachbearbeiter für Winzergefolgſchaften, Methling, das Wort zu längeren Ausführungen über„Die ſozial⸗ politiſche Betreuung der im Weinbau ſchaf⸗ fenden Menſchen“. Er betonte die ſeit der Machtübernahme grundſätzlich gewandelte Wertung des Menſchen in der Wirtſchaft. Dieſe habe ſich natürlich auch im Weinbau durchge⸗ ſetzt. Man könne ſchon heute mit dem Erreichten durchaus zufrieden ſein. Dennoch bliebe noch vieles zu tun, um die Betriebsgemeinſchaft enger zu ge⸗ ſtalten. Dr. Heuckmann⸗Berlin zeichnete in ſeinem ſehr aufſchlußreichen Vortrag„Der Weinbau, wie er werden ſoll“ die Grundlinien, nach denen der Weinbau in Zukunft zu geſtalten iſt. Der deutſche Weinbau habe heute einen gewiſſen Höhepunkt bereits erreicht und es komme nun darauf an, das Letzte zur Vervollkommnung zu tun. Dabet ſteht der Gedanke der Qualitätsſteigerung im Vor⸗ dergrunde. Erſtens ſolle die Arbeit den Winzer ſelbſt erfaſſen, indem ſie ihm das Verſtändnis für die neuen Methoden, die in langjähriger Arbeit ent⸗ wickelt worden ſind, nahebringe. Zweitens ſolle die Arbeit den Anbaumethoden gelten, ebenſo wie der Behandlung des Weines. Und ſchließlich ſoll die Wirtſchaftsberatung neu geſtaltet werden. Er gab zu dieſen Fragen zahlreiche Einzelheiten Das abſchließende Referat des Tages hielt Winzer Diehl, der Vorſitzende der Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft. Er ſprach über die Marktordnung in der Weinbauwirtſchaft, Dabei ging er kurz auf die Lage des Weinbaues ein, die der Nationalſozialis⸗ mus bei der Machtübernahme vorgefunden habe. Man habe nicht gleich zu einer Marktordnung kom⸗ men können, ſondern durch eine Marktregelung zu⸗ nächſt die ſchlimmſten Zuſtände kurieren müſſen. Dies ſei auch deshalb weſentlich geweſen, weil gerade die erſten Jahre nach der Machtübernahme ſehr reich⸗ liche Ernten gebracht hätten, die an ſich ſchon bei den beſtehenden Verhältniſſen einen Druck auf die Preiſe bedeuteten. Deshalb habe man die Richt⸗ preiſe und— da dieſe eine genaue Kenntnis des Marktes erforderten— den Schlußſchein geſchaffen. Der Redner ſchilderte dann ausführlich die ein⸗ zelnen Maßnahmen, die der Reichsnährſtand er⸗ griffen hat. Er ſprach u. a. über die Wein⸗ Außenwirtſchaft und betonte, daß die Wein⸗ einfuhr nur nach den Erforderniſſen des deutſchen Winzers geregelt werden könne. Auch die Wein⸗ ausfuhr gehöre zu den Betreuungsgebieten des Nährſtan des. Hier ſei es notwendig— und das ſei auch bereits geſchehen—, den Qualitäts⸗ gedanken in den Vordergrund zu ſtellen, um dem deutſchen Wein ſeinen guten Ruf in der Welt zu er⸗ halten. Der Erfolg ſei heute bereits in einer er⸗ freulichen Ausfuhrſteigerung eingetreten. Weiter widmete er der Süßmoſtherſtellung längere Ausführungen. Die Lehr⸗ und Induſtrieſchau Die Lehr⸗ und Induſtrieſchau der erſten Reichs⸗ tagung des Deutſchen Weinbaus, die auf einem Aus⸗ ſtellungsgelände von etwa 25 000 Quadratmeter auf⸗ gebaut iſt, bildet den ſehr anſchaulichen Hintergrund, vor dem ſich die Tagung abſpielt. Erſte Reichstagung des Deutſchen Weinbaues: Die Weingüte muß geſteigert werden! Eine der Hauytforderungen auf der erſten Arbeitstagung u¹ Von der einzelnen Rebe und ihrer Züchtung und Veredelung über die Anlage und Pflege des Weinbergs, die Schädlingsbekämpfung und Ernte ſind alle Phaſen des Werdens der deutſchen Traube dargeſtellt. An den verſchiedenen lebenden Rebſtöcken, die im Ausſtellungsgelände angepflanzt worden ſind, kann der Winzer die Krankheiten ſtudieren und ſich über neuartige Schädlingsbekämpfung, aber auch über neue Verfahren zur Pflege des geſunden Weinbergs unterrichten. Die Arbeit der Weinbau⸗Wiſſenſchaft hat außerdem noch in graphiſchen Darſtellungen der einzelnen Vorgänge und Pläne ihren Niederſchlag gefunden. Dieſe Darſtellungen vermitteln einen kla⸗ ren Eindruck von der umfangreichen Arbeit des Reichsnährſtandes auf dieſem Gebiet. Die bekannt⸗ lich vor einiger Zeit erfolgte Ausgliederung der Hauptvereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft aus der Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft trägt hier ihre beſten Früchte. Ein weſentlicher Teil der Ausſtellung zeigt die ein⸗ zelnen Pläne— und auch ſchon Erfolge— der nun mit neuer Kraft und ſtärkerer Spezialiſierung durch⸗ geführten Arbeit. Aber nicht nur die Entwicklung der Traube, auch die Herſtellung des Weines, die Kelte⸗ rung, Gärung und Lagerung ſowie die ein⸗ zelnen mit dieſen Arbeiten verbundenen Nebenzweige(Herſtellung der notwendigen Hilfsmaterialien, Küferei, Kellerbau uſw.) der Weinwirtſchaft haben ihren Raum auf der Schau. Aus allen dieſen Abteilungen der Ausſtellung er⸗ gibt ſich immer wieder das Hinarbeiten auf das eine Ziel: Erzeuger⸗ und Verbraucher⸗ ſchutz und geregelte Warenbewegung durch eine durchgreifende Preis⸗ und Qualitäts⸗ kontrolle. Einzelne Stücke der Ausſtellung verdie⸗ nen beſonders hervorgehoben zu werden: ſo eine im Kleinformat aufgebaute Wein bau⸗Gemar⸗ kung. Hier wird der Wiederaufbau von früher reblausverſeuchten Weinbergen gezeigt. Gleichzeitig wird dargeſtellt, wie es durch ſolchen Wiederaufbau möglich geworden iſt, eine durchgreifende Flur⸗ bereinigung zu verwirklichen. Dieſe war im Wein⸗ bau mit ſeinen vielen Kleinſtbetrieben beſonders notwendig. Gleicherweiſe intereſſant ſind die Zucht⸗ beiſpiele, an denen die Veredelung und Fortpflan⸗ zung der verſchiedenen Sorten vorgeführt wird. Neben dieſer Lehrſchau iſt gleichzeitig eine Induſtrieſchan zu ſehen. Hier haben die einzelnen Firmen, die Apparate und Geräte für den Weinbau herſtellen, ihre Erzeugniſſe ausgeſtellt. So wird dem Winzer Gelegenheit ge⸗ geben, aus der Fülle des Gebotenen heraus die Auswahl zu treffen, zu der er durch die Lehrſchau angeregt worden iſt. Wochenende in Weinheim U Weinheim, 23. Auguſt. Das Wochenende brachte wiederum mehrere be⸗ deutſame Veranſtaltungen. Auf dem Turmplatz be⸗ gann das Jubiläumsturnier des Turn⸗ vereins Weinheim 1862 mit den Vorkämpfen. — Nach dem Sportfeſt des Fußballvereins an der Naturin vor acht Tagen hatte diesmal der Turnver⸗ ein zum Handball⸗Turnier anläßlich des 75⸗ jährigen Beſtehens des Vereins und der 15jährigen Aktivität ſeiner Handball⸗Abteilung eingeladen. Elf Mannſchaften von hier und aus der Umgebung nah⸗ men an dem Turnier teil. Auch die Jugend zeigte ſchönen Sport.— Auf ſein 45jähriges Beſtehen blickt der Athleten⸗Club 1892 zurück. Ringen, Bo⸗ xen und Gewichtheben ſowie eine Akrobatikvorfüh⸗ rung füllten im Garten des„Badiſchen Hofes“ die Freiluftveranſtaltung aus.— Das Wachenberg⸗ rennen fällt aus. Buntes Leben herrſchte am Samstag und Sonn⸗ tag in unſerer Stadt. Gäſte vom Rhein waren zum Betriebsausflug aus Mainz gekommen. Sie brach⸗ ten viel Frohſinn in die Stadt.— Wenn in letzter Zeit eine Reihe von Gefolgſchaften in der Zweibur⸗ genſtadt Einkehr hielt, ſo iſt das in der Hauptſache der Werbung des Verkehrsvereins zu danken.— In den Tannus fuhren die Mitglieder des W einhei⸗ mer Bezirks⸗Obſt⸗ und Weinbauver⸗ eins. Die Omnibusfahrt führte am Weltflughafen Frankfurt vorbei in die Obſtgegend und die Wein⸗ berge um Bad Soden. Die Weinheimer Nachkerwe erfreute ſich eines guten Beſuches.— Die Verkehrserziehung durch die Männer des NScid am Samstagnachmittag, die an verſchie⸗ denen Stellen der Stadt einſetzte, bot den Paſſan⸗ ten, die der Arbeit dieſer unermüdlichen Männer zu⸗ ſchauten, ein feſſelndes Schauſpiel.— Auf den Land⸗ ſtraßen übte auch die Gendarmerie am Samstag⸗ abend eine ſtrenge Verkehrskontrolle aus, um die Fahrzeuge, die über das Wochenende die Straßen paſſieren, zu überprüfen. Eine nennens⸗ werte Beanſtandung hat ſich nicht ergeben. Die Di⸗ ſiplin der Kraftfahrer hat ſich ſehr gebeſſert. W⸗ e Erneuerungsarbeilen! Zur Zeit wird in Schwetzingen eifrig an der Er⸗ neuerung verſchiedener Gebäude gearbeitet. Das Rokoko⸗Theater geht ſeiner Fertigſtellung entgegen. Das Amisgericht, das ſogenannte Geſandtenhaus, das Johann Peter Hebels Sterbehaus wurde, hatte ſchon längſt verwitterte Außenfronten. Das ge⸗ ſchichtlich denkwürdige Gebäude hat ein neues Ge⸗ wand erhalten, das ſeiner Bedeutung entſpricht, Die altbekannte Gaſtſtätte„Zum Ritter“ wird auch einer gründlichen Erneuerung unterzogen, doch wird hier die Fertigſtellung noch längere Zeit in Anſpruch nehmen. Ein alter Wunſch der Schwetzinger Bevöl⸗ kerung geht nun auch in Erfüllung. Das Bahn⸗ hofsgebäude, deſſen Aeußeres dringend eine Erneuerung erforderte, erhält auch ein neues Ge⸗ wand. Noch glücklich abgelaufen iſt am Samstagnach⸗ mittag ein Unfall, welcher durch ein Kind verurſacht wurde, das von der Mutter Hand in ein Kraftrad gelaufen iſt. Glücklicherweiſe konnte der Kraftrad⸗ fahrer geiſtesgegenwärtig bremſen, ſo daß das Kind nur kleine Hautabſchürfungen erlitt. Der NScK⸗ Erziehungsdienſt machte die Mutter des Kindes in höflicher Form darauf aufmerkſam, daß Kinder auf verkehrsreichen Straßen nicht unbeauſſichtigt gelaſſen werden dürfen. *Ketſch, 24. Aug. Der Kraftſportverein wollte am letzten Wochenende das bereits zweimal abgeſagte Sommernachtsfeſt veranſtalten, doch fiel es wiederum der ungünſtigen Witterung zum Opſer. Die Vereinsleitung entſchloß ſich nun, das Sommer⸗ nachtsfeſt im Enderle⸗Saal abzuhalten. Zu dieſer Veranſtaltung hatte Ketſch die Ringermannſchaft von Käfertal verpflichtet. Ketſch errang einen 14:5⸗Sieg. Käfertal kam nur im Bantamgewicht zu einem Fall⸗ chu/etzingen ſieg und im Mittelgewicht zu einem Punktſieg. Ketſch dagegen konnte im Federgewicht einen Punkt⸗ ſieg und im Leicht⸗, Welter⸗, Halbſchwer⸗ und Schwer⸗ gewicht Schulterſiege erringen. Nach Beendigung der ſpannenden Kämpfe ſpielte die Muſik fleißig zum Tanze auf. Gemütliche Stunden beſchloſſen die Veranſtaltung. * Hockenheim, 24. Aug. Die Kraichbachwäſ⸗ ſerungs⸗Genoſſenſchaft hielt im Hotel „Kanne“ ihre ordentliche Generalver⸗ ſammlung ab. Vom Vorſtand waren anweſend der erſte Vorſitzende Philipp Schrank, deſſen Stell⸗ vertreter Hermann Zahl und Vertreter der Kollektur Michael Pfiſterer. Rechner Martin Böhm er⸗ ſtattete die Rechnung des Jahres 1986/37. Darnach betrugen die Einnahmen 1772.70 Mik. und die Aus⸗ gaben 1437.90 Mk. Im neuen Voranſchlag be⸗ tragen die Einnahmen 1306 Mk, und die Ausgaben 1050 Mk. Davon ſind bereits 409 Mik. durch vor⸗ handene Mittel gedeckt. Dem Rechner wurde Ent⸗ laſtung erteilt und der neue Voranſchlag ange⸗ nommen. * Neulußheim, 24. Aug. Die Siedlungsfrage, welche ſchon lange beſprochen wurde, iſt nun zu einem Abſchluß gekommen. Die Gemeinde hat im 17. Gewann hinter der Schule Baugelände zur Ver⸗ fügung geſtellt. In dieſen neuen Wohnteil werden drei Zufahrtswege führen. Vom Baugelände hat ſich die Gemeinde einen Anteil für den geplanten Feſtplatz vorbehalten. Man wird zweiſtöckige Häuſer errichten, Einfamilienhäuſer und ausgeſprochene Siedlungshäuſer mit je einem Vorgarten. Mit dem Baubeginn iſt noch in dieſem Spätjahr zu rechnen. Neben dieſem Großbauprogramm führt die Ge⸗ meinde zur Zeit verſchiedene Erneuerungs⸗ und Kanaliſationsarbeiten in den Ortsſtraßen durch. Die Straßen erhalten nach der Fertigſtellung einen Teerbelag. d Ne billige Vere Verkäbfe Recharſta 1 Badeeinrichtg., 1 S eingetroffen:(S571 4„Itomplett, Eiche beſond. umſtände[1 K 4ch e, Erstilass, Eler-, Butter-, Käss-, 1 82 8 men, Wetheee, n ert, 6 Cneriel- 4 U. üm⸗Peiſett, aufgabe, all. ſehr feinkost-Spezial-Geschätt ohlem- U. Srssiehtiic, aufree ale-.Seebergerffi. i. (monatl. Umſ. 5000.—) mit nur Casherde Daſchkommoden, wert zu verkauf guter Kundſchaft u. gut. 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Auf der Fahrt von Langenargen nach Friedrichshafen geriet das Boot gegen 23.30 Uhr in einen plötzlich mit großer Gewalt losbrechenden Sturm, der im Nu das Waſſer des Sees aufpeitſchte und das Motorboot zu einem Spiel⸗ ball oͤer Wogen werden ließ. Zu allem Mißgeſchick ver⸗ ſagte auch in dieſen aufregenden Minuten der Mo⸗ tor, ſo daß das Boot nun vollſtändig hilflos den Wellen preisgegeben war. Durch den Sturm wurde das Boot, das ſich ſchon in der Nähe des Aach⸗Bades in Friedrichshafen beſand, immer mehr dem Ufer zugetrieben, doch war es den Inſaſſen nicht möglich, zu dieſer Nachtzeit noch Hilfe herbeizurufen. Schließlich entſchloß ſich ein füngerer Mann, das Boot zu verlaſſen und an Land zu ſchwimmen, um Hilfe zu holen. Es glückte ihm, das Ufer zu er⸗ reichen. Nachdem er die Polizei benachrichtigt hatte, wurde ſofort das Polizeiboot bereitgemacht, um die Inſaſſen des Motorbootes aus ihrer bedrängten Lage zu befreien. Gleichzeitig wurde auch eine Pa⸗ trouille am Ufer eingeſetzt, um von hier aus die Lage des Bootes feſtzuſtellen. Nachdem das Poli⸗ zeibbot von 1 bis 4 Uhr nachts auf dem See war, ohne das Motorboot zu finden, mußte die Suche bis Tagesanbruch verſchoben werden. In den frühen Morgenſtunden erſt wurde das Motorboot von der am Land patrouillierenden Streife in der Nähe des Ufers entdeckt. Durch herbeigerufene Fiſcherboote konnte die Rettungsaktion erfolgreich durchgeführt werden. Die Inſaſſen hatten durch die Kälte und Aufregung ſtark gelitten, ſo daß ein Teil von ihnen ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Ein Glück war es, daß das Motorboot groß genug war, um dem Sturm zu trotzen. Hochwaſſer im Allgäu * Kempten, 24. Aug. Die Iller führt ſeit Mon⸗ tag mittag infolge der anhaltenden Niederſchläge Hochwaſſer und iſt im Oberlauf wiederholt über die Ufer getreten. Das Waſſer ſteigt, da die Nieder⸗ ſchläge im Voralpengebiet anhalten, weiter. In Bad Hindelang bildete ſich ein Wildbach, der ſich in die Hauptſtraße ergoß. An gefährdeten Stellen wurden Barrikaden und Notſteige errichtet. Die Oſtrach hat zwiſchen Hindelang und Sonthofen teilweiſe die Reichsſtraße überſchwemmt. Die Straße nach Hinter⸗ ſtein beim alten Kraftwerk iſt überſchwemmt, ſo daß der Kraftwagenverkehr vollſtändig eingeſtellt iſt. Der Planſee bei Reutte iſt im Laufe des geſtrigen Nachmittags um einen halben Meter geſtiegen. * Baden⸗Baden, 29. Aug. Im Alter von faſt 94 Jahren ſtarb hier am Sonntag Generalleutnant a. D. Friedrich Leo, der zu den markanteſten Ofſi⸗ ziersgeſtalten der Stadͤt zählte, die ſich in den Jahren vor und nach dem Weltkrieg Baden⸗Baden als Ruhe⸗ ſitz auserwählten. Der Verſtorbene hat während des Krieges, in den er als Generalmajor gezogen war, mehrere Infanterie⸗Brigaden befehligt und ſich durch ſeinen ſoldatiſchen Einſatz ausgezeichnet, der durch Verleihung hoher und höchſter Auszeichnungen ge⸗ würdigt wurde. Exzellenz Leo war in Offiziers⸗ und Freundeskreiſen nicht nur als treuer Kamerad, ſon⸗ dern auch als liebenswerter und geiſtvoller Geſell⸗ ſchafter ſehr geſchätzt. * Bühl, 23. Aug. In Ottersweier ſchlug der Blitz in das Joſef Eckerle gehörende, von Kaufmann Joſef Kühn le bewohnte Haus nahe der Bahn, glück⸗ licherweiſe ohne zu zünden. Der Blitz ſuhr durch ſämtliche Zimmer, riß die Decken herunter und ſchlug Löcher in die Wände. Die Rauchentwicklung war ſo ſtark, daß die Bewohner an einen Brand glaubten. Im Nachbarhaus ſchleuderte der gleiche Blitz eine 30⸗ jährige Frau zu Boden. * Engen, 23. Aug. In Kommingen brach im Anweſen des Bauern Leopold Sauter auf noch ungeklärte Weiſe nachts Feuer aus. Obwohl die Feuerwehren der Umgebung raſch herbeieilten, war es nicht möglich, Wohn⸗ und Oekonomiegebäude zu retten. Auch reiche Ernte⸗ und Futtervorräte ſowie ein großer Teil der Fahrniſſe wurden ein Raub der Flammen. * Meßkirch, 28. Auguſt. Bei Stetten a. k. M. ge⸗ riet der Kraftwagen eines hieſigen Geſchäftsmannes vermutlich infolge einer Ventilſtörung während der Fahrt in Brand. Der Fahrer des Wagens, ein Angeſtellter des Wagenbeſitzers, fuhr in ſeinem Schrecken über den plötzlichen Brandausbruch gegen einen Randſtein. Der Wagen ſtürzte eine hohe Bö⸗ ſchung hinunter, überſchlug ſich einige Male und brannte lichterloh. Im letzten Augenblick gelang es dem Fahrer, durch das Dach des Wagens dem Feuertod zu entrinnen. * Speyer, 23. Aug. Der dem Turnverein Speyer (Waſſerballmannſchaft) lange Zeit angehörende Alois Müller iſt in Echterdingen, wo er ſeit einiger Zeit beſchäftigt war, an den Folgen eines Verkehrsun⸗ glücks geſtorben. Gelegenhen! 1 ün ſt ige—— 2 neue Ia Schla⸗ Gelegenheit 11I Billige———— raffia⸗Matratzen n 55 V e,, Speise⸗ 1 Schlafzi. 33 0. ank. mit e Zimmerſ vrssn 2 15“ſecht Eiche mit Ubschäffzautoabe Borner fanee, folwr Schlafzi zimmer 17N müblſtr. 27[Hof)] Schreinerarbeit,[ Kücheneinricht. 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Aber vielleicht iſt es angebracht, den allgemeinen finanziellen Rahmen zu veranſchaulichen, innerhalb deſſen die Konſolidierungsanleihen, bis zur endgültigen Erfüllung ihres Zweckes, zum gleichmäßig arbeitenden Syſtem gewor⸗ den ſind. Die Summe der ſoſcherweiſe gefeſtigten Reichs⸗ ſchulden wird bis zum Spätherbſt ja immerhin die 677 Milliarden überſchreiten; ein weſentlich höherer Betrag iſt der Feſtigung durch die künftigen Anleihen vorbehalten, einen noch höheren wird die Endſumme der Aufbauanleihen ergeben, denen daͤnn eine Epoche des anleihefreien Gleich⸗ gewichts, der völlig aus laufenden Einnahmen beſtrittenen Reichshaushalte folgen wird und muß. Zunächſt aber müſſen die Aufgaben erfüllt, die Mittes beſchafft werden; und manchem wird für die Bedeutung der Milliarden, von denen er hört und lieſt, der Maßſtab ab⸗ handen gekommen ſein. Nachwirkende Erinnerungen an die Billionenzeit könnten die Summen kleiner erſcheinen laſſen, als ſie ſind; auf der anderen Seite muß man das nicht vorgeahnte Tempo in Betracht ziehen, mit dem die Auf⸗ gaben und die Bedürfniſſe des Reiches gewachſen ſind, um ſich auch durch die Größe der Zahlen nicht beirren zu laſſen. Für beide Fälle iſt es gut, das Bild der deutſchen Reichs⸗ haushalte in großen Zügen nachzuzeichnen, und zwar nicht nur die Entwicklung von heute und geſtern, ſondern min⸗ deſtens aus dem letzten Harbjahrhundert. Dann erſt wird ſichtbar, mit welchem Maß die Größeſtufen ſich wandelten, mit denen die öffentliche Verwaltung Deutſchlands, mit denen im beſonderen der Reichshaushalt zu rechnen hatte und hat. 1887: Bismarcks Reich hat ſich ſeit ſeiner Begründung nach innen ausgedehnt, es iſt volkreicher und wohlhabender ge⸗ worden, alle Zahlen ſind gewachſen. Dennoch ſind ſie nach zeutigem Maßſtab beſcheiden. In der erſten Zeit nach dem Krieg gegen Frankreich kommt das Reich im ordentlichen Haushalt mit ungefähr 400 Millionen reiner Aufwendun⸗ gen aus, die„Bundesſtaaten“ nehmen an Steuern und ähn⸗ lichen Abgaben kaum 200 Mill. ein, die Gemeinden nicht mehr. Alles in allem deckt eine runde Milliarde den gan⸗ den Reinbedarf von Reich, Bundesſtaaten und Gemeinden. Eine Reichsſchuld beſteht nicht; die 267 Millionen, die der Norddeutſche Bund für den Krieg hat aufnehmen müſſen, werden raſch abgezahlt, die franzöſiſche Kriegsentſchädigung reicht dafür und für manches andere. 560 Millionen bilden den„Reichsinvalidenfonds“, der erſt nahezu vier Jahr⸗ zehnte ſpäter erſchöpft ſein wird; 120 Mill., in Gold, lagern im Juliusturm.— Noch 1887 rechnet man nur mit Mil⸗ Ronen⸗Hunderten, obwohl die Zahlen ſich durchweg um die Hälfte vergrößert haben. Das Reich wendet für Reinaus⸗ gaben im ordentlichen Haushalt jetzt etwa 600 Mill. auf. Die Reichsſchuld(1885) beträgt 410 Mill. Um die Jahrhundertwende iſt der ordentliche Haushalt der Reichsausgaben bei etwas mehr als 900 Millionen an⸗ gelangt, etwa der gleiche Betrag kommt an Zöllen und Verbrauchsſteuern ein. Die entſprechenden Einnahmen der Bundesſtaaten betragen um 650 Mill. Die„einmaligen“ Ausgaben des Reiches bewegen ſich um 200 Mill. Die Brutto⸗Haushalte des Reiches und der Bundesſtaaten ſehen auf dem Papier allerdings ſchon viel ſtattlicher aus, aber das liegt an der Berechnungsart, den durchlaufenden Po⸗ ſten und„werbenden Ankagen“. Zwiſchen 500 und 600 Mill. kommen allein auf die„Matrikularumlagen“, die von den Bundesſtaaten, dem Reich und wieder zurück überwieſen, alſo doppelt gezählt werden und dem Geſamtetat, rein rech⸗ nungsmäßig, um mehr als 1100 Mill. vergrößern. Im Reichshaushalt zählt die Poſt mit über 400 Mill. Einnah⸗ men, 370 Mill. Ausgaben, dazu kommen die Eiſenbahnen der Reichslande, mit 80 und 60—70 Mill. So überſteiat, rechneriſch der ordentliche Haushalt des Reiches bereits die 2 Milliarden und der Bedarf der Bundesſtaaten ſteht mit mehr als 4 Mrd. zu Buch. Aber, wie geſagt, der Netto⸗ Haushalt kommt mit viel weniger aus, die geſamten Steuer⸗ und Zolleinnahmen(Reich und Bundesſtaaten) überſteigen nur wenig die 1 Mrd. Die Reichsſchuld aller⸗ dings iſt inzwiſchen auf 2,3 Mrd. geſtiegen. 1918, kurz vor dem Kriege. Die Zahlen ſind gewaltig vergrößert. Man hat die Matrikularumlagen gekürzt, aber der Brutto⸗Etat des Reiches beträgt 4 Mrö., der Geſamt⸗ haushart der Bundesſtaaten mindeſtens 675 Mrd., und ein⸗ ſchließlich der Gemeinden kann man ſich leicht einen öffent⸗ lichen Haushalt von mehr als 12 Mrö. errechnen. Aber noch immer kommt das Reich mit 1700 Mill. dauernder Aus⸗ gaben aus, Zölle und Steuern bringen auch jetzt nicht mehr als 1650 Millionen, bei den Bundesſtaaten beläuft ſich der Steuerertrag auf 900 Mill. Die Reichsſchuld iſt auf 5 Mrd. angewachſen. 1914: Der Krieg wirft alle früheren Zahlenvorſtellungen über den Haufen. Aus den 5 Mrd. der Reichsſchuld wer⸗ den 100. Nach dem Krieg hängen über Deutſchland wie eine ungeheuerliche Luftſpiegelung die„Reparationen“, auf 132 Mrd. Goldmark bemeſſen, mit 3 Mrd. jährlich ſollen die Abzahlungen anfangen, mit 8 Mrd., viele Jahrzehnte ſpä⸗ ter, aufhören. Nach und nach bringt die Geldentwertung den ⸗Wert der Papiermark auf den zehntauſendmillionſten Teil eines Pfennigs. Es gibt praktiſch keinen Reichshaus⸗ halt mehr. Das geht vorüber. Dr. Schacht führt die Ren⸗ tenmark zum Erfolg, die geſpenſtiſche Billionenmark ſtabi⸗ liſiert ſich, man kann auf ſchmaler gewordener Grundlage immerhin wieder rechnen. Währenddeſſen hat das finan⸗ zielle Schwergewicht ſich völlig zugunſten des Reiches ver⸗ lagert, die„Koſtgänger“ ſind jetzt die Länder. Einige Jahre hindurch kommt Geld von draußen ins Land, es wird un⸗ ſparſam verbraucht, der Haushalt des Reiches ſteigt wieder auf eine elfſtellige Zahl. Es folgen Kriſe und Deflation. Die Steuer⸗ und Zolleinnahmen des Reiches, die ſchon auf 10 Mrd. geſtiegen waren, ſinken auf 6,6 Mrd., es herrſcht Sparſamkeit ohne Hoffnung. Im Letzten Jahrfünft hat ſich mit dem Reiche ſelbſt auch ſeine Finanzwirtſchaft völlig gewandelt. Die Ueberlegen⸗ Jheit des Reiches über ſeine Teile hat auch auf dieſem Ge⸗ biet ſich nochmals gewaltig verſtärkt; und im Gleichſchritt mit ſeinen Aufgaben erreichten die Einnahmen ein Aus⸗ maß, das niemand ſich hatte vorſtellen können. Kredit⸗ ſchöpfung, Arbeitsbeſchaffung, Wiederherſtellung der Wehr⸗ macht erzeugten in der privaten und öffentlichen Wirtſchaft einen Kreislauf, der von 1932/33 den Ertrag der Reichs⸗ ſteuern und Zölle verdoppelt hat. Auf 13,7 Mrd. können, nach den Ergebniſſen des erſten Vierteljahres, dieſe Ein⸗ nahmen geſchätzt werden; einſchließlich der Einkünfte der Länder und Gemeinden wohl auf annähernd 18 Mrd. Ein⸗ kommen⸗ und Lohnſteuer bringen mindeſtens das Zweiein⸗ halbfache des ſchwächſten Ertrages, die Körperſchaftsſteuer bringt das Zwölffache ein. Man hat ſich an ganz andere Größenordnungen gewöhnt, ſind doch die Reichseinnahmen aus Steuern und Zöllen eiwa achtmal ſo hoch wie im letzten Vorkriegsjahr. Bei alldem iſt man ſich der Notwendigkeit ſparſamer Wirtſchaft bewußt: einer Sparſamkeit, die es ſich zum Ziele ſetzt, im Beharrungszuſtand die Unterſcheidung zwiſchen ordentlichem und außerordentlichem Haushalt möglichſt ganz aufzuheben und der Aufnahme von Anleihen eine Grenze zu ziehen, wenn die Gegenwartsaufgaben er⸗ füllt ſind. —— 1* Das Handwerk auf der Leipziger Herbſtmeſſe. Wie auf allen Leipziger Herbſtmeſſen der letzten Jahre, ſo iſt auch bei der Herbſtmeſſe dieſes Jahres der Reichsſtand des deutſchen Handwerks mit faſt 30 Gemeinſchaftsſtänden ver⸗ treten. Ein in drei Sprachen— deutſch, engliſch und ſran⸗ zöſiſch— erſchienenes Faltblatt mit einem Lageplan iſt ein Führer durch die Handwerksſtände, die beſonders unter gwei Geſichtspunkten ſehenswert ſind: einmal wegen der fort⸗ geſchrittenen Rohſtoffumſtellung und zweitens wegen der weitgehenden Einſtellung auf die Weihnachtsumſätze. Ge⸗ ſchenkgegenſtände ſind beſonders bei jenen Handwerkszwei⸗ gen zu finden, die einen Einſchlag künſtleriſcher Geſtaltung haben. Dieſe ſind vor allem im Petershof vertreten; dort finden wir die Drechſler— ſie zeigen u. a. Lichtträger aus Holz(Tiſchlampen, Nachttiſchlampen, Stehlampen, Decken⸗ beleuchtungen, Leuchter)—, ferner haben dort die Zinn⸗ gießer, Holzbildhauer, Kunſtſchloſſer, Muſikinſtrumenten⸗ macher ihre Stände, lanoſchaftlich gebundenes Kunſthand⸗ werk ſieht man im Peterhof bei den Elfenbeinſchnitzern des Odenwalds, in der thüringiſchen und niederſächſiſchen Schau ſowie in der Untergrund⸗Meſſehalle bei dem Bunzlauer Töpferhandwerk. Der Geſchenkartike“ ſpielt weiter eine große Rolle bei den Sattlern und Feintäſchnern, den Ju⸗ welieren, Gold⸗ und Silberſchmieden, den Korbmachern, den Böttchern mit ihren mannigfachen Gefäßen und den Buchbindern, die ſaſt auf jeder Meſſe mit geſchmackvollen Neuheiten überraſchen, wie z. B. mit Kalendern und Käſt⸗ chen mit Vorzeichnung zum Bemalen für Kinder, Taſchen⸗ und Kofferapotheken u. a. Vom Bekleidungshandwerk fin⸗ den wir die Weber, Wirker und Stricker, die Kürſchner und die Damenſchneider; dieſe zeigen auf ihren Ständen Serien⸗ kleider und führen auf den Modeſchauen im Lichtſpiehaus „Capitol“ Originalmodelle vor. In der Innenſtadt ſind weiter die Eiſenwarenherſteller, die Graveure und Gürtler und die Büchſenmacher vertreten, im Freigelände die Töpfer mit zeitgemäßen Kachelbfen und ⸗Herden, die Maler mit Arbeiten aus neuen Werkſtoffen und ſchmückenden Ober⸗ flächenbehandlungen, die Zimmerer und die Nebengewerbe des Bauhandwerks. Im Freigelände(Halle 20, Stand 17„/ꝰ8) hat auch der Reichsſtand des deutſchen Handwerks ſeinen Beratungsſtand, in dem nicht nur der Handwerker Aus⸗ kunft erhält, ſondern auch jeder in⸗ und ausländiſche In⸗ tereſſent an der Ausfuhr handwerklicher Erzeugniſſe. * Um die Genehmigung für den Zigaretteneinkauf. Vereinzelt ſind die kürzlich erfolgten Veröffentlichungen über die Neuregelung des Zigarretteneinkaufs ſo ver⸗ ſtanden worden, als ob künftig jedes Geſchäft die neue grüne Einzelhändlerkarte erwerben müſſe, um überhaupt noch Zigaretten handeln zu dürfen. Demgegenüber iſt lt. Preſſedienſt des Einzelhandels feſtzuſtellen, daß der Han⸗ del mit Zigaretten in Kolonialwaren⸗ und Gemiſchtwaren⸗ geſchäften, ſoweit er dort überhaupt betrieben wird, nicht von der erwähnten grünen Karte abhängig iſt. Dieſe Art legitimiert lediglich den Kreis der Kolonialwaren⸗ und Gemiſchtwarengeſchäfte, der auf Grund beſtimmter zum Zigaretteneinkauf direkt ab Fabrik zugelaſſen werden kann. Direktor Guſtav Schlieper 7. Direktor Guſtav Schlie⸗ per, Vorſtandsmitglied der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft, iſt Dienstag nachmittag in Baden⸗Baden, wo er Heilung ſuchte, geſtorben. 1880 als Sohn des Bankiers Eugen Schlieper in Berlin geboren, ſtammte er aus einer bekannten Elberfelder Familie. Nach Ausbildung in Ber⸗ lin, Amſterdam, London und Neuyork und einer Studien⸗ reiſe ͤͤurch die Vereinigten Staaten von Amerika und Me⸗ xiko hat Schlieper im deutſchen Bankweſen und in der in⸗ ternationalen Bankwelt eine hervorragende Stellung ein⸗ genommen. Daraus entwickelten ſich nahe geſchäftliche und perſönliche Beziehungen zu der deutſchen Induſtrie, die in ſeiner Zugehörigkeit zum Aufſichtsrat führender großer Un⸗ ternehmen zum Ausdruck kam. Seine ſtändigen Bemühun⸗ gen um die Förderung des deutſchen Außenhandels und der deutſchen Außenwirtſchaft wurden wirkſam unterſtützt durch ſeine Teilnahme an der Verwaltung von weltumſpannen⸗ den Bankinſtituten. * Weitere Beſſerung bei Berndorfer Krupp. Wie ge⸗ meldet wird, iſt die Berndorfer Metallwarenfabrik Arthur Krupp A im laufenden Jahr beſſer beſchäftigt als im Vorjahr. Der Inlandsabſatz hat ſich etwas erhöht, vor⸗ wiegend aber werden Auslandsaufträge auf Meſſing⸗, Kupfer⸗ und Nickelhalbzeug, Eßbeſtecke und Apparate für die chemiſche Induſtrie ausgeführt. Nach der letzten durch⸗ greifenden Sanierung ſcheint die Geſellſchaft auf feſter Grundlage zu ſtehen, was bereits in der Verteilung einer Dividende von 5 v. H.(3 v..) für 1996 zum Ausdruck kam und auch aus dem Kurs der Aktien von 10 S. zu erſehen iſt. * Hamburgiſche Electricitäts⸗Werke AG., Hamburg.— Wieder 8 v. H. Dividende. Der Auſſichtsrat beſchloß, der HV am 6. Oktober eine Dividende von wieder 8 v. H. auf 88 000 000„ Stammaktien und 1000 000/ Vorzugsaktien für das Geſchäftsjahr 1936/9 vorzuſchlagen. * Berlin⸗Gubener Hutfabrik AG, Guben. Mehrheits⸗ wechſel. Die Geſellſchaft hat dieſer Tage zu einer ao HB für den 10. September eingelꝛden, die Aufſichsratswahlen vornehmen und zugleich ausſcheidenden Mitgliedern des Aufſichtsrats Entlaſtung erteilen ſoll. Die Verönderungen im Aufſichtsrat ſtehen im Zuſammenhang mit dem Beſitz⸗ wechſel der Mehrheit von etwa 55 v. H. des 6,3 Mill. 4 betragenden Aktienkapitals, die, unter Mitwirkung von DD⸗Bank und S. Bleichröder, auf eine Gruppe unter Führung des Barons de Telenef, London, übergegangen iſt, an der auch Inländer beteiligt ſind. Der Geſamtwert des Objekts dürfte ganz grob gerechnet, etwa 8 Mill. betragen; der Transaktion liegt ein Kurs von etwa 190 v. H. zugrunde, der alſo etwa dem Börſenkurs für die volleingezahlten Aktien entſpricht. Von dem Kapital ſind 1,05 Mill.„ aus der Kapitalerhöhung von 1928 bisher mur mit 25 v. H. eingezihlt. Ein Teil des Kaufpreiſes wird in Deviſen bezahlt. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche 16. bis 21. Auguſt im Vergleich zur Vorwoche wie folat: Wochendurchſchnitt Monats ..—148 168.—21.8. Durchſchnitt Aktienkurſe(Index 1924/1926 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 125.90 12⁵,11 125.20 Verarbeitende Induſtrie.. 108.12 108.30 107, Handel und Verkehr 119.88 119,55 1175,9 SSSS LZ5 %/09/ Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 9984 99.88 99,42 Pfödbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.3 99,19 99.00 Kommunalobligationen. 8877 98.78 98.40 Anleihen der Länder u. Gemeinden 88.83 98,83 98,50 Durchſchnitt 09,38 90.40 99,08 Außerdem 5% 3 10 102.32 102.43 %% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 94.81 94. 94, SAaunbeiuer Juueus IR-lck 23 Alibliascle,, Lite, KibeE — und trotzdem zu wenig! Zum eljten Milchwirtſchaftlichen Weltkongreß in Berlin vom 22.—28. Auguſt. Wenn eben in der letzten Auguſtwoche neunzehn Nationen ihre Butter⸗ und Käſeſorten nach Berlin ſchicken, wenn aus allen Weltgegenden Sachverſtän⸗ dige nach der deutſchen Reichshauptſtadt eilen, um ſich für einen Weltkongreß für Butter und Käſe zuſam⸗ menzuſetzen, dann ſollte das der Hausfrau, dieſer Hauptmittlerin im Verbrauch aller Molkereiprodukte, ein verſtärktes Gefühl ihrer verantwortlichen und entſcheidenden Rolle dabei geben. Sieh an, welche Wichtigkeit im Weltgeſchehen kommen dem Käſe, der Milch und der Butter zu. Welche Möglichkeiten zur Jortentwicklung bieten ſich! Die Aufgabe der Kuh Um nur einige Zahlen zu nennen: Die Menge der in Deutſchland erzeugten Milch— jährlich 23 Milliarden Liter— iſt ſo groß, daß ein Fluß wie die Weſer eine geraume Zeit nur Milch in ſeinem Bett führen könnte. Und doch iſt es nicht genug, denn wir brauchen immer noch Deviſen, um Butter einzu⸗ führen. Wenn die deutſche Milchkuh nur einen halben Liter täglich mehr gäbe, könnten wir unſeren But⸗ terbedarf aus eigenen Molkereien decken. Daß dieſe Forderung weder unberechtigt noch ausſichtslos iſt, wird durch die Tatſachen bewieſen. Unſere Zucht⸗ rinder geben das Vielſache von dem, was das wilde Rind an Milch zu erzeugen vermag. Und noch vor ſiebzig Jahren war die Rinderzucht recht weit zurück, denn man rechnete mit einem durchſchnittlichen Er⸗ trag von nur 1000 bis 1200 Liter Milch im Jahre. Heute gibt eine gute Milchkuh 6000 und mehr Liter Milch im Jahre. Allerdings gibt es, trotzdem ſeit Jahrzehnten die Rinderzucht planmäßig gefördert wird, immer noch viel zu viel Kühe in kleinen Be⸗ trieben, die ohne die nötige Wirtſchaftlichkeit gehalten werden. Eines der billigſten und nahrhafteſten Lebensmittel Vergleichen wir den Milchverbrauch der auslän⸗ diſchen Großſtädter mit den deutſchen, ſo erſtaunen wir über die niedrige Ziffer, mit der wir auf der Liſte ſtehen. Der deutſche Großſt ädter trinkt täglich durchſchnittlich nur ein viertel Liter Milch. Der Amerikaner ſchluckt täglich einen ganzen Liter, der Belgier dreiviertel Liter, der Schweizer knapp dreiviertel Liter, der Sch w ede ein gutes halbes Liter, der Wiener ſaſt ein hal⸗ bes Liter. Dabei bedeutet ſchon das Viertelliter Milch des Deutſchen einen Fortſchritt, der durch das Wer⸗ ben des Reichsmilchausſchuſſes und des Sportes er⸗ reicht wurde. Wenn nun aber die Hausfrau nicht ohne Grund ſagen ſollte:„Ja— wenn wir aber noch mehr Milch tränken, dann müßten wir auch noch 3 mehr Butter vom Ausland kaufen.“ Allerdings. Und doch wieder nein! Denn die nach dem Buttern zu⸗ rückbleibende Butter⸗ und Friſchmilch ſind noch frei und finden viel zu wenig Verwertung zu menſch⸗ licher Nahrung. Friſch⸗ und Buttermilch enthalten ſo wichtige und dabei ſo billige Aufbauſtoffe, daß ſie in Verbindung mit Fett, Gemüſe und Schwarz⸗ brot eine vollſtändige Speiſekarte ergeben können, die auch dem ſchwer arbeitenden Körper gerecht wird. Hier herrſcht Ordnung! Die Reichsmilchwirtſchaft, die der Haus⸗ frau ſchon ſeit vielen Jahren dient, hat grundlegende Regulierungen getroffen, die die Milchzufuhr in Deutſchland zweckmäßig geſtalten. Da Milch zu den am ſchnellſten verderblichen Lebensmitteln gehört, war es dringend erforderlich, die Anfuhr in Groß⸗ und Mittelſtädte ſo einzurichten, daß keine Verzöge⸗ rungen eintraten. Kampf dem Verderb! ſo heißt es hier ſchon lange. Die moderne Organiſationsform der Milchverteilung ſchaltete zwiſchen den Erzeuger und den Verbraucher die Sammelſtelle, von wo aus Man kennt ſie erſt ſeit zehn Jahren, aber in je⸗ dem Sommer wird aus verſchiedenen Gegenden Deutſchlands und des Auslandes vom Auftreten die⸗ ſer eigenartigen Wieſenkrankheit berichtet. Wahrſcheinlich iſt ſie aber viel verbreiteter, als man weiß, denn die meiſten Fälle ſind ſo leicht, daß man ihnen kaum Beachtung ſchenkt. Ueberdies verläuft ſie unter dem Bilde des Sonnenbrandes, ja, ſie iſt ſo⸗ gar eine Art Sonnenbrand. Wer längere Zeit mit nacktem Oberkörper auf einer Wieſe gelegen hat und odͤann ein Sonnenbad nimmt, ſpürt am folgenden Tage ein unangenehmes Jucken an jenen Stellen des Rückens, die mit dem Wieſengras in enge Be⸗ rührung gekommen ſind. Es tritt dann eine ſtarke Hautrötung auf, die oft in Blaſenbildung übergeht. Dann heilt dieſe Hautentzündung wie ein gewöhnlicher Sonnenbrand aus. Von einer Hautverbrennung durch Sonnenbeſtrahlung unterſcheidet ſich dieſe Wieſendermatitis durch die ſcharfe Abgren⸗ zung der befallenen Stellen und eine ſtärkere, eben⸗ ſcharf abgegrenzte nachfolgende Bräunung de aut. Anfangs nahm man an, daß es ſich um eine Art von Ueberempfindlichkeit der Haut gegen gewiſſe Gräſer handelt. Trotz langwieriger Verſuche konnte aber keine beſtimmte Gräſer⸗ oder Pflanzenart nach⸗ *91 — der Vertrieb mit den ſchnellſten und zuverläſſigſten Beförderungsmitteln durchgeführt wird. Während oͤas Pferdefuhrwerk nur in einem gewiſſen Tempo fahren dͤurfte, um durch das Rattern und Rütteln ein Verbuttern der Milch zu vermeiden, gleitet der ſchnelle Laſtkraftwagen mit ſeinem Milchtank oder ſeinen Milchkannen ſchnell ohne Gefährdung ſeiner Fracht ans Ziel. Das iſt auch ſo ein Aberglauben. Wenn phantaſieloſe Hausfrauen hilflos vor der Milch ſtehen und nicht wiſſen, wie ſie ſie auf immer neue Weiſe ihren Lieben ſchmackhaft machen ſollen, dann iſt das ſehr zu bedauern. Alte Vorurteile hem⸗ men hier ſehr. Beiſpielsweiſe fürchten ſich auch heute noch viele Leute, den Magen zu verderben, wenn ſie Obſt mit Milch verzehren. Sie laſſen höch⸗ ſtens die bewährten Zuſammenſtellungen von Milch mit Erd⸗ oder Blaubeeren gelten. Nein, alle Oſt⸗ ſäfte können mit Milch verquirlt getrunken werden. Und auch hier iſt Friſchmilch zu bevorzugen, da ſie leichter verdaulich iſt. Die drei Prozent weniger Fett —ihr einziger Unterſchied von der Vollmilch— machen im Geſchmack dabei nichts aus. Milchkaltſchale mit Einlage von Fruchtſalat iſt noch an kühlen Okto⸗ bertagen nach dem Mittageſſen eine herrliche Ange⸗ legenheit. Aber auch die warme Milchfuppe— ebenfalls aus entrahmter Friſchmilch hergeſtellt— mit ihren verſchiedenen Einlagen vom einſachen Zwieback bis zum leckeren Klößchen, ſtellt ein erfreu⸗ liches Gericht dar, das zum Abendbrot mit einer herz⸗ haften Scheibe Vollkornbrot völlig ausreichend iſt. Weißt du auch, liebe Hausfrau, daß mehrere Ge⸗ müſe mit einer Milchſoße— geſtovt nennt man das an der Waſſerkante— ſehr wohlſchmeckend ſind? Vor allem Weiß⸗, Wirſing⸗, Blumenkohl und Die neue Wiesenkrankheit gewieſen werden, die einen ſolchen heftigen Haut⸗ reiz erzeugt. Am häufigſten trat dieſe Wieſenderma⸗ titis bei ſeuchtem, ſchwülem Wetter auf, oder wenn ſtarke Schweißbildung vorangegangen war. Man nimmt auf Grund neueſter Unterſuchungen an, daß nicht eine beſondere Pflanzenart, ſondern das Blattgrün der Pflanzen, das Chlorophyll, die Haut gegen die Einwirkung der Sonnenſtrahlen beſonders empfindlich macht. Das Chlorophyll ver⸗ leiht ja der Pflanze die Eigenſchaft, Sonnenkraft ſozuſagen aufzuſpeichern. Es ſteht in dieſer Be⸗ ziehung dem Blutfarbſtoff nahe und wird auch in der Heilkunde in dieſem Sinne verwendet. Es wäre alſo ͤͤurchaus möglich, daß es die Einwirkung der Sonnenſtrahlen auf die Haut verſtärkt. Wenn ein Sonnenbrand im allgemeinen auch kein ſchweres Leiden iſt, ſo kann er doch ſehr läſtig ſein und den Menſchen einige Tage lang arbeitsunfähig und dienſtunfähig machen. Es erſcheint daher not⸗ wendig, unſere ſonnenfrohen und naturſüchtigen Volksgenoſſen darauf aufmerkſam zu machen, daß man ſich beim Sonnen⸗ und Luftbad nicht nur vor Sonnenbrand ſchützen, ſondern auch das Liegen auf der Wieſe vermeiden ſoll, da dadurch eine Verſtärkung der Sonnenwirkung eintreten kann. 8* ſehr wohltuend. Die ausreichenden Fettmengen, die wir nebenbei verzehren ſollten wirklich der Hausfrau den Glauben nehmen, daß ſie in der entrahmten Friſch⸗ milch etwas weniger Gutes verwendet. Hier fällt ihr als Verbraucherin eine wichtige Aufgabe zu— elf Milliarden Liter dieſer Milch ſind im Jahr vor der Verwendung zur Viehfütterung oder in indu⸗ ſtrieller Verarbeitung zu bewahren! ESCH. Der Straßenſchuh mit Blumenſchmuck ſoll angeblich im Herbſt das Straßenbild beherrſchen. Aus glänzendem wie ſtumpfem Leder oder auch bei⸗ den zuſammen, ſchmücken kleine Margariten, Stern⸗ blumen, Tauſenoͤſchönchen, Röschen als Einzelblüte, als Bukett, als Halbranke das Vorderblatt des Pumps oder Spangenhalbſchuhs. Vielfach in zwei Farben, auch durch Umrandung von weißem oder farbigem Leder, ſowie hellen Staubgefäßen in reiz⸗ voller Weiſe belebt, iſt dieſer Blumenſchmuck durch patentierte Druckknopſbefeſtigung jederzeit leicht aus⸗ wechſelbar. Der Vormittags⸗ und ſportmäßige Straßenſchuh in Karreeſorm zählt zu den beliebten Modeformen, den allerdings nur Frauen mit kleinen Füßen wählen ſollten. Kontraſtwirkung zwiſchen Schuh und Kleidung iſt diesmal die Loſung. Somit wählt man nicht mehr oͤen ͤͤunkelbraunen Schuh zum gleichfarbigen Kleid, ſonndern: Blau, Grün, Beige oder Schwarz und zum grünen oder blauen Kleid und Mantel den braunen oder ſchwarzen Schuh. Nur die Handtaſche ſtimmt in der Farbe mit dͤͤem Schuh überein. Schwarze Lackſchuhe für Nachmittag und Abend, die ſowohl als ſchlichte Pumps, wie als Spangen⸗ und Bindehalbſchuh, im Rund⸗, wie Karreeform ge⸗ arbeitet ſind, gelten als„Favoriten“ unter den Herbſtſchuhen. Reicher Schmuck mit Zierlöchern, Perforierung, Riemchen und Durchbrüchen, ſtatten dieſe Modelle aus. Die Abendlackſchuhe ſind wieder in der beliebten Sandalettenform gehalten. Trachtenſchuhe ſtehen auch für den Herbſt wieder in vorderſter Front, allerdings diesmal in etwas abgewandelter Form, alſo nicht mehr in der bekannten Tiroler Art, ſon⸗ dern etwas„aufgelockerter“. Sie ſind reicher garniert, aber immer noch in der bekannten Farbenfreudigkeit oͤurch Verwendung verſchiedener Rauhleder. Merke es dir, liebe Glasgegenſtände werden wieder ſpiegel⸗ blank, wenn man ſie nach dem Abwaſchen mit einem⸗ in Benzin getauchen Lappen abreibt(Vor⸗ ſicht Feuersgefahr) und dann tüchtig nachpoliert. Glas ſoll ſtets nur mit Seife, niemals mit Soda ge⸗ waſchen werden. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. Kohlrabi. Die Milch mildert den herben Geſchmack Die Schuhmode im kommenden Herbst HANDELS- σα WIRTSCHAFTS-ZETTUNG 9 * beſonders bei den Großfirmen, eEeite/ Nummer 389 Keue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ansgabe Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei * Frankfurt, 25. Auguſt. Das Abendbörſengeſchäft kam nur langſam in Gang und erreichte auch ſpäter ſein beſonderes Ausmaß, da nennens⸗ werte Aufträge fehlten. Bei freundlicher Tendenz war die Haltung behauptet. Etwa 74 v. H. unter den Berliner Schlußnotierungen zeigte ſich aus der Kuliſſe heraus Nach⸗ frage. JG Farben notierten mit 167(16794). Sonſt nannte man: BMW 160, Siemens 221—222, Deutſcher Eiſenhandel 152—153, Verein. Stahl 1214—422, Aſchaffen⸗ burg Zellſtoff 1524—152%4, Demag 154—154/½, Mönus 123/% bis 124.— Von Renten kamen Altbeſitzanleihe bei kleinem Umſatz mit 127/— zur Notiz, Kommunal⸗Umſchuldung hörte man mit unv. 94,60. Ohne daß das Geſchäft Lebhafter geworden wäre, über⸗ wog auch im Verlaufe etwas Nachfrage. Die Kurſe kamen zumeiſt unv. vielfach um Bruchteile eines Prozentes höher zur Notiz. Etwas regere Umſätze hatten Mönus Maſchinen mit 1237½, nachbörslich wurden ſie mit 124 geſucht. Feſt waren ferner Otavi Minen mit 32/4. Von Einheitswerten notierten nach Pauſe Pfälz. Mühlenwerke mit 155(158). Am Rentenmarkt war das Geſchäft bis zum Schluß un⸗ bedeutend. Offenbacher Lederwaren⸗Induſtrie.— Gute Beſchäf⸗ tigung. Dieſe Induſtrie hat nach Beendigung ihrer ſtilleren Muſterzeit wieder Neueinſtellungen vorgenommen. Der Auftragseingang iſt gegenüber dem Vorjahre um 10 bis 15 v. H. höher. Die Beſchäftigung iſt ziemlich flott und zur Zeit ſehr gut. Für die bevorſtehende Leipziger Herbſt⸗ meſſe ſind die Lederwarenfabriken mit umfangreichen Zu⸗ ſammenſtellungen beſchäftigt. Gleichzeitig ſind die Reiſen⸗ den früher als ſonſt ins Land gegangen, da ſich die Firmen bereits ſehr ſtark auf das Herbſt⸗ und Wintergeſchäft ein⸗ geſtellt haben. Neben der Herſtellung reiner Lederwaren nimmt die Erzeugung aus neuen deutſchen Werkſtofſen be⸗ reits einen anſehnlichen Beſtanoteil der Geſamtproduktion ein. Nach Ausmerzung von Mangelware haben die Beſtel⸗ Lungen auf die vielſeitigen Erzeugniſſe aus Werkſtoffen be⸗ achtlich zugenommen, da die Aufnahmeluſt des Publikums für dieſe Waren, die nur aus geprüftem Material her⸗ geſtellt werden, ſtetig gewachſen iſt. Auch aus dem Auslande liegen hierfür ſteigende Auftragseingänge vor. Das Aus⸗ fuhrgeſchäft der Offenbacher Lederwarenfabriken war im erſten Halbjahr 1937 durchaus gut, die Umſatzziffern wur⸗ den zumindeſt gehalten, bei einzelnen Firmen, und zwar eine Steigerung des Aus⸗ lLanoͤsgeſchäfts bis zu 20 v. H. feſtzuſtellen. * Deutſch⸗belgiſch⸗luxemburgiſche Wirtſchaftsbeſprechungen in München. Am Montag traf in München eine aus elf Regierungsmitgliedern beſtehende belgiſch⸗luxemburgiſche Wirtſchaftsaboroͤnung ein zu wirtſchaftlichen Beſprechungen, die etwa 8 Tage dauern werden. * Niederländiſche Bank. Der Ausweis vom 23. Auguſt zeigt einen unveränderten Goloͤbeſtand von 1265,9 Mill. Ufl. Auch die Silberbeſtände der Bank blieben mit 19,7 Mill. hfl. unverändert. Bei den Anleihewerten verminder⸗ ten ſich die Ausleihungen auf 177,5(180,1) Mill. hfl., wäh⸗ rend die Inlnadswechſel mit 12,9 Mill. hfl. faſt unver⸗ ändert blieben. Der Banknotenumlouf zeigt mit 828,0 (821,9) Mill. hfl. praktiſch keine Veränderungen. Die Giro⸗ einlagen verminderten ſich um rund 3 Mill. hfl. auf 678,1 (681,1) Mill. hfl., was der Verminderung des Poſtens Aus⸗ leihungen entſpricht. * Niederländiſche Tranche der Norſk⸗Hydro⸗Anleihe. Durch das Bankhaus Mendelsſohn u. Co, in Amſterdam wird am 25. Auguſt die niederländiſche Tranche der aproz. Konverſionsanleihe der Norſk Hydro Elektriſk Kygelſtoff emittiert. Die zuſtändigen Stellen haben ihre Zuſtim⸗ mung hierzu erteilt. Der niederländiſche Teil beträgt 14 Mill. hfl mit einer Laufzeit von 45 Jahren; die Ge⸗ ſellſchaft hat aber das Recht, nach Ablauf des fünften Jahres verfrüht obzulöſen. Der Emiſſionskurs iſt auf 96 v. H. feſtgeſetzt Die Stücke lauten auf 106ʃ/ bfl. ** Haag vereinbart Zinsſenkung mit Anleihegläubiger. Die Stadt Haag hat mit den Beſitzern von 10 im Laufe der- Hahrr 1933 bis 1936 unter der Haänd äufgenommenen Anleihen in Geſamthöhe von 5,906 Mill. hfl Berhand⸗ Iünigen éingeleitet, um den Zinsfuß von 4 v. H. auf 3/ v. H. zu ermäßigen. Die Anleihe⸗ gläubiger, alles Kaſſen öffentlichen Rechts, haben ſich da⸗ mit einverſtanden erklärt, doch überwiegend die Be⸗ dingung geſtellt, den Zinsſatz nach 10 Jahren wieder auf 4 v. H. heraufzuſetzen. Der Magiſtrat erachtet dieſe Be⸗ dingung als nicht annehmbar, ſchlägt jedoch vor, die An⸗ leihen trotzdem zu kündigen. * Der Ansfall der holländiſchen Getreitrernte.— Unter normal.— In dem oſſiziellen Bericht über den Stang Her hollänbiſchen Ernte vom 16 Auguſt wird mitgeteilt, daß der Stand der meiſten Gewächſe teils infolge der ſpöten Ausſaat, teils infolge der Bodenverhältniſſe unter normal liege. Der Rückſtand im Wachstum, der bereits rüher feſtgeſtellt werden mußte, konnte in den inzwiſchen ver⸗ floſſenen Wochen nicht mehr eingeholt werden, worunter 7 „Nationalbank und die übrigen durchweg Verhandlungsgrundlage herſtellen laſſen, Beſchaffenheit 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis beſonders Getreide und Hackfrüchte gelitten haben. Das Wetter war dem Reifen des Getreides günſtig und die Ernte iſt bisher gut eingebracht. Die Aualität der Ge⸗ treideernte iſt gut, mengenmäßig iſt der Ausfall jedoch nur mäßig. Gegenüber dem Durchſchnittsſtand im Auguſt der letzten 10 Jahre wird Weizen mit 63 bewertet gegen 65 im 19. Juli und 69 im genannten Durchſchnitt Roggen wird auf(5 gegen 67 bzw. 69 geſchätzt, Wintergerſte auf 66 gegen 71 bzw. 70, Hafer auf 68 gegen 69 zw. 69 und Sommergerſte auf 64 gegen 65 bzw. 68. Die Erträge in Winter⸗ und Sommergerſte ſind in den einzelnen nö⸗ ſchaften ſehr unterſchiedlich. n Stark erhöhte Kohleneinfuhr Frankreichs. Während die franzöſiſche Kohlenförderung im Juli einen neuen Rückgang aufzuweiſen hatte, iſt die Einfuhr von Kohle, Koks und Briketts im Vergleich zum entſprechenden Mo⸗ nat des Vorfahres weſentlich geſtiegen. Sie ſtellt ſich auf 2 421 604 gegen 1 737 890 To. Der Wert der Einfuhr er⸗ reicht 397 gegen 165 Mill. Fr. In den erſten ſieben Mo⸗ naten des laufenden Jahres ſtellt ſich die Einfuhr von Kohle, Koks und Briketts auf 17597617 To. im Werte von 2432 Mill. Fr. gegen 12383 237 To. im Werte von 1126 Mill. Fr. in der gleichen Zeit des Vorfahres. * Aus der norwegiſchen Walfanginduſtrie.— Furcht vor Ueberproduktion. In Sondeſſord fanden in den letzten Tagen mehrere Verhandlungen zwiſchen den norwegiſchen Walfanggeſellſchaften ſtatt. Zur Erörterung ſtanden Maß⸗ nahmen für die kommende Fangſaiſon 1937/38. Insbeſon⸗ dere wurde der Plan behandelt, einzelne Walkochſchiſfe gegen Entſchädigungszahlung zur Vermeidung von Ueber⸗ produktion aufzulegen. Eine Einigung wurde nicht erzielt. Die- Verhandlungen werden in den nächſten Tagen fort⸗ geſetzt. Ungelöſt iſt ferner noch immer die Froge der Lohntarife für die Fangmannſchaften. * Engliſche Sorgen um den Handel mit China. Die ſtändige Ausdehnung des fernöſtlichen Zwiſtes gibt in London zu den ernſteſten Befürchtungen hinſichtlich des europäiſchen und merikaniſchen Handels Anlaß. Nach amtlichen Londoner Angaben, die in der ſoeben erſchiene⸗ nen Ausgabe der Zeitſchrift„Oriental Economiſt“ ver⸗ öffentlicht werden, belief ſich der chineſiſche Fmport in Len erſten fünf Monaten dieſes Jahres auf 492 323 000 Stan⸗ dard Dellars im Vergleich zu 876 634000 Dollar in der gleichen Zeit des Vorjahres. Den überwiegenden Anteil daran hiben Amerika mit 19,5 v.., Japan mit 10 v.., Deutſchland mit 14,75 v. H. und England mit 11,75 v. H. Von dem chineſiſchen Export gingen 31 v. H. na⸗ US A, 13 v. H. nach Japan, über 7 v. H. nach Englané und 6 v. H. nach Deutſchland. * Vorſchläge zur Reorganiſation des jugoſlawiſchen Privatbankweſens. Bereits ſeit Monaten ſtellt die fugo⸗ flawiſche Nationalbank Erhebungen an, um über den Stand des geſamten Bankweſens Klarheit zu erhalten und auch darüber, welche Mittel anzuwenden wären, um die Banken wieder in vollem Maße der allgemeinen Wirtſchaft zunutze zu machen. Auch die Bankenverbände ſind bemüht, brauchbare Vorſchläge auszuarbeiten und vorausſichtlich wird im Laufe des nächſten Monats eine allgemeine Bera⸗ tung ſtattfinden, an der ſowohl die Staats⸗ als auch die Privatbanken teilnehmen werden. Die Mehrheit der ſugo⸗ ſlawiſchen Privatbanken ſteht auf dem Standpunkt, daß die Privatbanken erſt dann wieder ihre volle Tätigkeit werden aufnehmen können, wenn der Staat diejenigen Forderungen der Privatbanken übernimmt, die infolge der Kriſe und der Geſetzgebung langfriſtig geworden ſind, und fordert: Uebernahme von ca. 850 Mill. Dinar Bauern⸗ forderungen der Banken durch die Nationalbank, Ueber⸗ nahme der langfriſtigen Bonds der privaten Agrarbanken, Uebernahme des größten Teils der Hyypothekarforde⸗ rungen der Privatbanken durch die ſtaatliche Hypotheken⸗ bank in den Fällen, in denen dieſes Inſtitut an erſter Stelle ſtehe und dadurch den Banken die Eintreibung ihrer Forderungen unmöglich macht. Die Erfüllung dieſer Forderungen würde für die Banken einen Zufluß von mindeſtens 1,5 Mrd. Barmitteln bedeuten. Ferner ſoll die Nationalbank den größeren Induſtrieunternehmungen ausgiebige Kredite gewähren, um dieſe inſtandzuſetzen, ihre Bankſchulden zu begleichen, die in der Zeit des wirt⸗ ſchaftlichen Tiefſtandes gemacht wurden und in abſehbarer Zeit aus den Betriebsmitteln nicht liquidiert werden könnten. Auch hier handelt es ſich um Summen von rd. 1,5 Mrö. Dinar. Auf dieſe Weiſe würden die Privat⸗ banken über 4 Mrd. Dinar Bargeld erhalten, das ſie der Wirtſchaft erneut zur Verfügung ſtellen können. Daß die Staatsbanken ſolche Vor⸗ ſchläge nicht ohne weiteres annehmen werden, iſt klar, doch dürfte ſich aus Vorſchlägen und Gegenvorſchlägen eine denn es beſteht auch bei den ſtaatlichen Banken kein Zweifel darüber, daß dem privaten Bankweſen wieder die Möglichkeit zur Ge⸗ ſchäftsentfaltung geboten werden muß. Waren und Märkte * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 24. Auguſt. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 75/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreiſe Wᷣ8 19,50; W 10 19,70; W 14 20,10; W 17 20,40; Roggen, durchſchnittliche Beſchaffeuheit, 69/71 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 18,50; R 18 19,00; R 19 19,20; Futtergerſte, durchſchnittliche G 7 16,20; G 8 . E loſungen werden in der Weiſe bewirkt, daß in hat. auf die Ausloſung folgenden aller Schatzanweiſungen dieſer Die neuen Schatzanweiſungen des Deutſchen Sie können im Lombardverkehr der Preußiſchen Staatsbank(Seehandlung) alsbald nach ihrem Erſcheinen veranlaßt werden. werden hiermit im Auftrage des Reichs durch den nachfolgenden Bedingungen aufgelegt. 1. Der Zeichnungspreis beträgt bei den in der Anlage zu dieſem nungsſtellen überlaſſen. — 1. Auguſt— erſtmals am 1. Auguſt 1947 Von den vorſtehend bezeichneten RM 700 000 000.— Folge, ſind RM 100 000 000.— bereits feſt gezeichnet wor Rm 600 00 ααο. 4½% auslosbare schathanweiſungen des Deutſchen Reichs von 1937. Dritte Folge. das unterzeichnete Konſortium zur öffentlichen Zeichnung unter 4 Angebot genannten Banken, Bankfirmen und deren niederlaſſungen während der üblichen Geſchäftsſtunden entgegengenommen. Die Zeichnung kann auch durch Vermittlung aller übrigen Banken, Bankiers, Spar⸗ und Krebitgenoſſenſchaften bei den Zeichnungsſtellen vorgenommen werden, Früherer Schluß des Zeichnungsgeſchäfts bleibt vorbehalten. 3. Die Zuteilung erſolgt baldmöglichſt nach Ablauf der bei derjenigen Stelle, welche die Zeichnungen entgegengenommen hat, zu erfolgen. 4½/ auslosbare Schatzauweiſungen des Deutſchen Reichs von 1937, Dritte Folge, rückzahlbar zum Nennwert in den Jahren 1947 1952 Zeichnungsangebot Zur Fortführung der von der Reichsregierung übernommenen Aufgaben begibt das Deutſche Reich RM 700 060 000.- 4 ½ 9% auslosbare Schatzanweiſungen von 1957, Dri te Folge. Die Schatzanweiſungen lauten über RM. 100, 500, 1000, 5000, 10 000 und 20 000. Sie ſind vom 1. Auguſt d. J. ab mit 4 jäh 1. Februar und 1. Auguſt j. J. gezahlt, erſtmalig am 1. Februar 1938. Die Schatzanweiſungen dieſer Folge werden mit je ½ in den Jahren 1947 den Jahren 1947, 1948, 1950, 1951 1952 je 16 der Endziffernpaare 00 bis 99 gezogen werden; als ausgeloſt gelten aus jedem Wertabſchnitt alle anweiſungen, deren Nummer in den beiden letzten Stell en(Zehner und Einer) eines der gezogenen Dieſe werden im Deutſchen Reichsanzeiger bekanntgemacht. rlich verzinslich. Die Zinſen werden halbjährlich am bis 1952 ausgeloſt. Die Aus⸗ ie 17, in den Jahren 1949 und Schatz⸗ Ziffernpaare Die ausgeloſten Schatzanweiſungen ſind an dem zum Nennwert rückzahlbar. Die Kündigung Folge oder von Teilen der Schatzanweiſungen dieſer Folge zu einem früheren Zeit⸗ punkt, jedoch nicht vor dem 1. Auguſt 1942, bleibt vorbehal ten. Auf Antrag können die gezeichneten Schatzanweiſungen in das Reichsſchuldbuch eingetragen werden. Reichs ſind gemäߧ 1807 BGB. mündelſicher. Reichsbank beliehen werden und ſind auch als Deckung zugelaſſen. Die Einführung der 4½/ Reichsſchatzanweiſungen von 1937, Dritte Folge, an den deutſchen Börſen wird im Lombardverkehr bei der 450 97 auslosbaren Schatzanweiſungen von 1937, Dritte den. Zeichnungsbedingungen 98%/% 4 10 unter Verrechnung von Stückzinſen(ſiehe Ziffer). 2. Zeichnungen werden in der Zeit vom 25. Auguſt bis Die Börſenumſatzſteuer trägt der Zeichner. 9. September 1937 deutſchen Zweig⸗ und Girokaſſen Zeichnungsfriſt und bleibt dem Ermeſſen der Zeich⸗ Anmeldungen auf beſtimmte Stücke können inſoweit berückſichtigt werden, als dies mit dem Intereſſe der übrigen Abnehmer verträglich erſcheint. aus etwa vorzeitig eingezahlten Beträgen nur hergeleitet werden, ſoweit durch die Zeichnungsſtellen die Berückſichtigung der gezeichneten Beträge feſt zugeſagt worden iſt. 4. Die Bezahlung der zugeteilten Schatzanweiſungen hat ſpäteſtens Ein Anſpruch auf Zuteilung kann mit 20 ¼ in der Zeit bis zum 21. 9. 1937 40%, ꝶim————„„§ 10, 1007 zuzüglich 4½ 9 Stückzinſen vom 1. 8. 1937 SJJJ leinſchließlich) dis zum Zahlungstage S Teilzahlungen und * EE 16,50; tterhafer, durchſchnittliche Beſchaffenheit 46/49 Kilo, 1 H 14 15,80; Wieſenheu loſe neu 4,80—5,207 Kleebeu loſe neu 5,25—6,25; Stroh drahtgepr.—3,40; Spelz⸗ ſpreu ab Erzeugerſtation oder Gerbmüller 2,70—3 l. Mehlnotierung im Gebiet des Getreidewirtſchaftsverbandes Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50 4 Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Station. Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkaantem Kleberweizen 1,25“/ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandsweizen 1,50/ Aufſchlag per 100 Kilo für Type 812,.—/ Aufſchlag per 100 Kilo für Type 502. Reines Kernenmehl 3,50/ per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl, Boſistype 812 W 8 28.25, W 10 28,75; 'o14 29,00; W 17 29,00; Rogeenmehl, Baſis⸗Type 1150, R 14 22,70; R 18 23,30; R 19 28,50; Kletegrunoͤpreiſe ab Mühle, einſchließlich Sack: Weizenkleie W 8 9,95; 'e10 10,10: W 14 10,30: Wͤ'e 17 10,45; Roggen⸗ kleie R 14 10,10: R 18 10,40, R 19 10,50 Mark. Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50 4 per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: Die Ablieferungen in Brotgetreide haben im württembergiſchen Unterland etwas zugenommen, fedoch reicht das Angebot der vollen Verſorgung der Mühlen noch nicht aus. Die Reichsſtelle hat daher für den Monat Auguſt zuſätzliche Mengen Weizen und Roggen zugeteilt. Das Geſchäft in Braugerſte iſt nunmehr in Gang gekommen, nachdem eine größere Anzahl Brauereien und Malzfabriken bereits im Beſitze der erforderlichen Bezugsſcheine ſind. In Induſtriehafer konnten einige Abſchlüſſe getätigt wer⸗ den, während die Zufuhren in Futterhafer und Futter⸗ gerſte bis jetzt noch ſehr gering ſind. Der Anfall in Mehl und Mühlen⸗Nachprodukten findet ſchlanken Abſatz. Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 7,50, Nov. 7,45 Jan. 7,47%, März 7,45.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. 103,50; Noy. 102; Jan. 102,25; März 103. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren 10—22, Pfirſiche 12—30, Zwetſchgen 10—14, Aepfel—15, Birnen—22, Tomaten 3, Bohnen(Stangen) 17—20. An⸗ fuhr 630 Zentner. Nachfrage gut. Liverpooler Baumwolléurſe vom 24. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Auguſt(37) 547; Sept. 548; Okt., Nov. 547; Dez. 549; Jan.(88) 551; —3 553; März 556; April 558; Mai 561; Juni 563; uli 565; Auguſt 566; Okt. 568; Dez. 570; Jan.(39) 571; März 574; Mai 575; Tendenz ſchwach. Leinölnotierungen vom 24. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per Auguſt 13/6, Leinſaat Klk. per Auguſt⸗Sept. 15/16; Bombay per Auguſt⸗Sept. 157/, Lein⸗ ſaatöl 90,3; Sept. 29,1; Okt.⸗Dez. 29.3; Boumwollöl ägypt. per Auguſt 6/46. Neuyork: Terp. 38,25. Savan nah: Terp. 33,25. Geld- und Devisenmark! Paris, 2. August(Sthluß emflich). London 18285[ Fpanien Fopendagen 283 Wien 511.— kert 268, len 9055 olnF1470— Aanln E delgien 448.25 Schwei 611.75 Stoccholm 684.90 Varsch2o.— London, 21 lugust(chluß emilich' U 498.65 J Kopenb. 22,40— Hosxau 239— Fthenha 1/½41 Mnſe 498.75 odkuin 19.89/ Fumänien 678.— Vokoham⸗ 1/207 Amsterdam9 3 68 0lo 19.90/8J Konstenſin 618.— foraien 125,— Paris 18282 ilssbn 110,18 Athen 546,50 L fexiko 18.— brös l 29.51/¾ feisingo,. 276,18 ien 25,31[Haontevicev 28.— llelien 94.75— Prag 142.75 Parscha 28.20 Valparats 128,0 Terlin 12.39½¼J Rudepes 25,[Huenos Ares] 16.— f Snenos Swele 02J 216.— ic te Jan. 417,— auf 10n 4on16,40 Hauien 76,00— Lofſ 400.— Linckin⸗ 1,252 Lüdeſriks 100.1 dlelalle Hamburger bieialluofieruunen vom 24. Augus! HKupfer banos- u. raits-Liur vrief Geld Briet Hhel, Ibezahlif Briefe, Selg Abezab zanuur 74.7574 75... 852 00352.00.. J HüttenrohzIE... 461.2581,25 febaai Feinsilber(fid. p. ku)).. 41.7058.70 Marz. Feingold(AM. p. gr..84/.79 41 N... Alt-Platin(Abtälle) l„ Cicapr.(ll. p. gr.)..70.50 Jun—ͤ——2222 4442 4. 4 Techf. reines pletin Auli*iie ber betailpr,(Au. p. g...79/.— Augus J74/5/,75 852.00352 0 Kpiemd 7/4 75/74,700 6852,(352,00 Loco AU.d Oktober /4,7574,70... 892.0 302.00. Annmon kegulus wunes.(S.).. 6/,— Acnemb. /4.7/%.. B52.085200.. J uedsilber(S per klasche) 15,2512.25 Denb/ TT0 B22.082U Anit.95.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 24. Auguſt für eine Unze Feingold 139 ſh 4½ d 86,5867 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,7721 Pence“⸗ 2,78383. * Weiter ſtarke Nachfrage am Roheiſenmarkt. Die ſtarke Nachfrage nach Roheiſen ſeitens der Gießereien hat nach Mitteilung des Roheiſenverbandes auch im Auguſt an⸗ gehalten. Zur friſtgemäßen Befriedigung des Inlands⸗ bedarfes wurden erhöhte Mengen gusländiſchen Roheiſens aus verſchiedenen Ländern eingeführt. Die Anforderungen auf den Auslandsmärkten waren allenthalben ſehr rege ort Fraukfurt a.., vom Aszoren erſtreckt ſich über das europäiſche Feſtland ein Hochdruckrücken nordoſtwärts, der vorerſt für unſer Wetter beſtimmend bleibt. lagen wird es dabei zu Frühnebeln kommen. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 24.f9.157 EEEP —ſanumomun aurgſeimmom iamumomung Fnorucumont ſente, Büuus cc ſum in chro 2 Kun, S ſuebe, N Goumme, VSchede, Onclene Gmoſlig o Regen»Sorunregen Oſeuet Obecbcur N Schnee ſ. Schuserrelben Seb/etè mir E 8 4⁰ SGb&her, aholencbEm n, llecbexien Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ 25. Auguſt: Von den Beſonders in Tal⸗ Vorausſage für Donnerstag, 26. Auguft Morgens vielſach dunſtig oder neblig, ſonſt meiſt hei⸗ ter, trocken, tagsüber wärmer, meiſt öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 24. Auguſt .— 240Grad, tiefſte Temperatur in der⸗ Nacht⸗zum 25. Auguſt + 13,8 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 15,6 Grad. — In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 18 Grad Waſſer⸗ und 17 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt ſ bei gut gehalt Preiſen. aut gehaltenen Preiſen Rhein⸗wegel] 2l. 22. 28. 24. 25. l Rbein-Begel 4. 23 44 25. Frachienmarkt Duishurg-Ruhrort Boeanden 284,266729/50) 288 8 39795240 295 Das Geſchäft an der heutigen Börſe war im Gegenſatz 8 63 zu geſtern ſtiller. Nur für talwärts konnte ziemlich Kahn⸗ Waxau. 440435 48(44 /½Ne Frachten und Schlepplöhne blie⸗ Mannheim 3,28.203,293.33 3,3/][ Mannheim 3433.228)243.80 en unverändert. DrErr Vollzahlung vor dieſen Terminen ſind zuläſſig; auch ſchon vom erſten Zeichnungstage ab beglichen durch 100 teilbare der fällia gewordenen Teilbeträge wenigſtens er Zeichner werden jedoch auch geringere Nenn 5. Die Lieferung der 4559, Reichsſchatzauweiſungen von Im Auguſt 1937. Berlin, Altona, Bochum, Braunſchweig, Bremen, Breslau, Halle(Saale), Hamburg, Karlsruhe(Baden), Köln, Leipzig, Reichsbank. Bank der Deutſchen Arbeit A. G. S. Bleichröder. Delbrück Schickler& Co. Deutſche Girozentrale — Deutſche Kommunalbank—. Deutſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe. J. Dreyfus& Co. Dresdner Bank. Hardy& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Aktiengeſellſchaſt. Braunſchweigiſche Staatsbank (Leihhausanſtalt). Eichborn& Co. Sächſiſche Staatsbank. Deutſche Effecten⸗ und Wechſel⸗Bank. B. Metzler ſeel. Sohn& Co. Vereinsbank in Hamburg. M. M. Warburg& Co. Badiſche Bank. Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt. Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗Bank. Bayeriſche Vereinsbank. Oldenburgiſche Landesbank (Spar⸗ u. Leihbank).⸗G. Mecklenburgiſche Depoſiten⸗ und Wechſelbank. Weſtholſteiniſche E. Heimann. Thüringiſche Staatsbank. Offizielle Zeichnungsſtellen in Reichsbank.— Badiſche Bank.— Badiſche Kommunale Landesbank— Girozentrale— Oeffentliche Bank⸗ und Pfandbriefanſtalt.— Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗Bank Zweigſtelle Mannheim.— Commerz⸗ und Privat⸗ Bank Aktiengeſellſchaft Filiale Mannheim.— Deutſche Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft Filiale Mannheim.— Dresdner Bank Filiale Mannheim. Die Zeichnung kann auch durch Vermittlung aller übrig en am Ort anſäſſigen Banken, Girokaſſen und Kreditgenoſſenſchaften bei den Zeichnungs ſtellen vorgenommen von den Zeichnungsſtellen feſt zugeſagte Beträge können werden. Nenn beträge abgerechnet. Die Zahlung nen Nennbetrag von RM 100.— ergibt. Auf Wunſch der beträge als RM 100.— abgerechnet werden. Die Zeichner erhalten zunächſt nichtübertragbare Kaſſenquittungen, Stücke durch die Zeichnungsſtellen ausgegeben werden. Chemnitz, Dresden, Düſſeldorf, Frankfurt(Main), München, Oldenburg i.., Schwerin(Mecklenb.), Stuttgart, Weimar. Preußiſche Staatsbank(Seehandlung). C. G. Trinkaus. Sal. Oppenheim jr.& Cie. r Bei Teilzahlungen werden im allgemeinen nur braucht erſt geleiſtet zu werden, wenn die Summe gegen deren Rückgabe ſpäter die 1937, Dritte Folge, erfolgt baldmöglichſt. Berliner Handels⸗Geſellſchaft. Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft. Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft. Deutſche Landesbankenzentrale Aktiengeſellſchaft. Gebr. Arnhold. Mendelsſobn& Co. Bank. Weſtfalenbank Aktiengeſellſchaft. Norddeutſche Kreditbank Aktiengeſellſchaft. Sächſiſche Bank. Gebrüder Bethmann. Frankfurter Bank. Halleſcher Bankverein von Kulliſch, Kaempf& Co. Kommanditgeſellſchaft auf Aktien. J. H. Stein. H. Aufhäuſer. Bayeriſche Staatsbank. Merck, Finck& Co. Staatliche Kreditanſtalt Oldenburg (Staatsbank). Württembergiſche Bank. Bayer& Heinze. B322 Mannheim ſind: Bankiers, Spar⸗ und werden. 10. Seite/ Nummer 389 Mittwoch, 25. Auguſt 1937 cles Oeſſentbichiteit Sübine Peters— Van petrovich Olga Tichechowỹ/— Alfred Abel Regle: paul Wegener Unser erstes großes Erelgnis aum Beginn der neuen Spielzeit! ALHAHBRA Für Jugendl. nicht zugelassenl Täglich:.00,.35, .35,.35. Hausfrauen Das Coben xicd schönel In Gacle be„ EHArmonie“ Mittwoch, 25. August 1937 Donnerstag. 26. August 1937 Freitag, 27. August 1937 wird praktiſch die Hüdie vonMorgen mit Ihrer bedeutsamen Neuerung vorgeführt. Beſſere, delikatere und doch billigere Nahrungsbereitung. Herrliche Geſchmacksſteige⸗ rung, auffallend gute Nährwerterhaltung, viel weniger Küchenarbeit. V8 Verblüttende Senkung der Haushaltungskosten. Gelobt von Geſunden, wertvoll für Kranke, wich⸗ tig für Diätküchen, Arzte, Sanatorien. Nehmen Sie bitte die Gelegenheit wahr und kommen Sie wenn möglich auch mit Ihrem Gatten zur Küche der zukunkt. ————— Sie werden über das Leckere Koſtproben Mannheim, D 2, 6 jewells nachm. ½4 Uhr und abends 8 unr Gezeigte u. 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