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Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe N Oonnerstag, 26. Auguſt 1937 148. Jahrgang— Nr. 392 Der britijche Botſchaſter in Ehing ſchwer verwundet Die Pilgerjahrt der Flamen zum Merkreuz London ſieht die Dinge ſehr ernſt an Vor energiſchen Maßnahmen zum Schutze der engliſchen Intereſſen in China dnb. London, 26. Auguſt. Wie Reuter aus Schanghai meldet, wurde der britiſche Botſchafter in China, Sir Hughes Knatch⸗ bull⸗Hugeſſen, auf der Rückfahrt von Nanking nach Schanghai in ſeinem Kraftwagen durch Maſchinen⸗ gewehrgeſchoſſe angreiſender Flugzeuge ſchwer ver⸗ letzt. Der Botſchafter mußte einem Hoſpital zuge⸗ führt werden. Sir Hughes Knatchbull⸗Hugeſſen bekleidet das Amt des britiſchen Botſchafters in China erſt ſeit September 1936. Kritiſche Stimmung in London dnb. London, 26. Auguſt. (Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ erklärt, daß man in London die Lage in China jeden Tag ernſter betrachte. Die Ausſicht auf eine friedliche Bereinigung ſchwinde ſtündlich mehr. In britiſchen Regierungskreiſen, in den Londoner politiſchen und Londoner Finanzkreiſen habe man die ſtärkſten Befürchtungen. Auch„Daily Telegraph“ meint, daß die Gefahren für die internationale Niederlaſſung in Schanghai ge⸗ ſtiegen ſeien. Der Kommandierende der britiſchen Truppen in Schanghai habe jetzt Artillerie aus Hong⸗ kong eingeſetzt. „Daily Expreß“ berichtet, daß man mit einer baldigen Einberufung des engliſchen Kabinetts rechnen könne. Es ſoll energiſche Maß⸗ nahmen zum Schutze der britiſchen Belange im Fer⸗ nen Oſten gutheißen. Im weſentlichen werde es ſich darum handeln, ſowohl Verſtärkungen an Land⸗ als auch an Seeſtreitkräften nach Schanghai zu eutſenden und gleichzeitig die Zivilbevölkerung aufzufordern, ſoweit das nur eben möglich ſei, die Gefahrenzone zu räumen. England und die japaniſche Blockade — London, 26. Auguſt.(U..) Japans Blockade für die chineſiſche Schiffahrt längs der ganzen mittel⸗ und ſüschineſiſchen Küſte von Nanking bis ſüdlich von Kanton wird hier als Ereignis von äußerſter Tragweite an⸗ geſehen. Der chineſiſch⸗japaniſche Konflikt werde damit dem regelrechten Kriegszuſtand um einen be⸗ denklichen Schritt näher gebracht. Auch fürchtet man darüber hinaus Rückwirkungen für die neutrale Schiffahrt und hält es für möglich, daß ſich aus der teilweiſen eine vollſtändige Blockade entwickeln könnte. Solange ſich die Blockade auf China beſchränkt, iſt nach Anſicht politiſcher Kreiſe nicht damit zu rechnen, daß die britiſche Regierung irgendwelche Schritte unternimmt. Unterrichtete Beobachter erklären je⸗ doch, daß England dieſe Haltung ändern werde, falls Japan die Blockade auf die neutrale Schiſfahrt aus⸗ dehnen ſollte. Japan habe hierzu kein Recht, ſolange „juriſtiſch“ noch kein Kriegszuſtand herrſche. Völker⸗ rechtlich ähnelt die Lage ſomit dem ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieg, wo Franco die Blockade zunächſt auf die Valencia⸗Schiffahrt beſchränkte und ſpäter auf alle Schiſfe innerhalb der ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer ausdehnte. Weitere engliſche Verſtärkungen bereit diub. London, 26. Auguſt. In Hongkong traf der britiſche Kreuzer„Suffolk“ ein. Das Kriegsſchiff wird ſich in Hongkong bereit⸗ halten, um auf Abruf ſofort mit britiſcher Infan⸗ terie und Artillerie an Bord nach Schanghai aus⸗ zulaufen. Franzöſiſche BerſtärkungeninSchanghai (Funkmeldung der NM3) + Paris, 26. Auguſt. In Schanghai ſind zur Verſtärkung der franzöſi⸗ ſchen Streitkväfte 650 Mann Kolonialtruppen gelan⸗ det worden. Ein weiteres Bataillon wird für Sams⸗ tag erwartet. Die Geſamtſtärke der zur Zeit in Schanghai liegenden franzöſiſchen Truppen beträgt 2000 Mann. Stärkſter Einſatz der Luftwaſſe — Schanghai, 26. Auguſt.(U..) Die ſtundenlang anhaltenden Flugzeugangriffe der Japaner, die äußerſt ſyſtematiſch durchgeführt werden, haben jetzt einen Gürtel des Todes und der Verwüſtung um das Gebiet der internationalen Nie⸗ derlaſſung von Schanghai gelegt. Rauchſchwaden trei⸗ ben über die Häuſer der Niederlaſſung hin, nachdem Bomben der Angreiſer auf die berühmten Garten⸗ anlagen der Mandarine in Nantao niedergegangen ſind. Andere Geſchwader der japaniſchen Luftwaffe haben wiederum Tſchapei anhaltend bombardiert und neue Brände wüten in Hongkiu und Jangtſepu, deren einer in der Nachbarſchaft eines großen Kranken⸗ hauſes um ſich greift. Das Krankenhaus mußte geräumt werden. Ein anderer Brand iſt hinter den Broaödway⸗Manſions ausgebrochen. Unmittelbar jenſeits des Staoͤtgebie⸗ tes ſtehen dͤie Dörfer in Flammen. Dort hatten ſich zwiſchen den japaniſchen Landungstruppen und chine⸗ ſiſchen Abteilungen, wie das Kommuniqus des chine⸗ ſiſchen Hauptquartiers erklärt,„die erbittertſten Nah⸗ kämpfe Mann gegen Mann“ entſponnen. Die Japa⸗ ner verſuchten weiter gegen die Stadt hin vorzudrin⸗ gen, die Chineſen ſetzten ihnen jedoch zähen Wider⸗ ſtand entgegen und kämpften verzweiſelt um jeden Fußbreit Boden. Vorrücken der Fapaner im Norden — Tientſin, 26. Auguſt.(U..) Nach den japaniſchen Berichten beherrſchen die japaniſchen Truppen jetzt die ganze Region zwiſchen Peiping und Kalgan. Die japaniſchen Streikräfte, die die Chineſen an der Großen Mauer zurüchſchlu⸗ gen, ſeien bis Hwailai vorgerückt, während andere chineſiſche Truppen bei ihrem Anmarſch aus Pao⸗ tingfu vernichtend geſchlagen worden ſeien. Bei der Verfolgung von chineſiſchen Truppen ſei Yenchin mit Bomben belegt worden. Wie in jedem Jahr verſammelten ſich wieder Hunderttauſende von Flamen zu Fützen des Hſerkreuzes bei Dixmuiden, des monumentalen Denkmals für die im Weltkrieg gefallenen Flamen.— Luftauf⸗ nahme von der großen Kundgebung des flandriſchen N (Weltbild, Zander⸗M.) 893109 Ein Schmugglerſchiff- engliſch geiarnt! Ein Beiſpiel, wie es gemacht wird— Vorſchläge Frantos an die Londoner Regierung (Drahtbericht unſeres Pariſer Porreſpondenten/ — Paris, 26. Auguſt. Durch die Fliegerbombardierung des engliſchen Dampfers„Naomi Julia“ in der Nähe der Inſel Korſika iſt eine rieſige Organiſation eines getarnten Waffenſchmuggels nach Rot⸗ ſpanien aufgedeckt worden. Die rote und roſarote Preſſe von Paris hatte voreilig zu melden gewußt, daß der Dampfer von Sfax in Tunis mit einer Ladung Phosphat nach Barcelona unterwegs war, daß er zwei Beobachter des Neutralitätsausſchuſſes an Bord gehabt habe und daß die engliſchen Marine⸗ behörden ſofort bei den nationalſpaniſchen Behörden in Mallorca Proteſt eingelegt hätten. Von allen dieſen Meldungen ſtimmt auch nicht eine mit der Wahrheit überein, denn der Verlauf der Dinge war ganz anders. Es iſt richtig, daß der angegriffene Dampfer von einem engliſchen Torpe⸗ dobootszerſtörer nach dem franzöſiſchen Hafen von Port Vendres eskortiert wurde. Dort ergab ſich aber eine Reihe von Ueberraſchungen. Unter der ganzen Beſatzung des Dampfers, vom Kapitän bis Milizen verhindern die Flucht ihrer Führer Maſſenflucht nach Frankreich: am eiligſten haben es die bolſchewiſtiſchen Führer (Funkmeldung der NM3.) + San Sebaſtian, 26. Auguſt. Zum Fall von Santander wird noch bekannt, daß in der Stadt eine Bevölkerung von 150 000 angetrof⸗ fen worden iſt. Da Santander in normalen Zeiten nur 90 000 Einwohner hat, beträgt der Bevölke⸗ rungszuwachs durch Zuſtrom aus der Provinz und aus Bilbao etwa 60 000. Die roten Milizen, die ſich nicht ergeben haben oder noch nicht in Gefangenſchaft geraten ſind, haben ſich nördlich von Santander im Sardinen⸗ ſiſcherhafen geſammelt, ſich des Flughafens be⸗ mächtigt und die Flucht ihrer Häuptlinge ver⸗ hindert. Ein Flugzeug mit fünf bolſchewiſtiſchen Militärs wurde nach dem Aufſtieg von ihnen ab⸗ geſchoſſen. Die nationalen Wachtſchiffe haben noch ein zwei⸗ tes Schiff aufgebracht, auf dem ſich zahlreiche bolſche⸗ wiſtiſche Rädelsführer befanden. Im Hafen von St. Jean de Luz trafen Donners⸗ tag früh zwei Handelsſchiffe aus Santander mit 60 Marxiſten ein. 20 von ihnen haben eine politiſche Rolle geſpielt, Unter ihnen befinden ſich der bas⸗ kiſche„Abgeordnete“ Leizeola, ſowie der Häuptling der linksrepublikaniſchen Partei in Santander Cordero. Mittwoch abend lief der engliſche Zerſtörer „Keith“, aus Santander kommend, im Hafen von St. Jean de Luz ein. An Bord befanden ſich 38 aus den Gefängniſſen von Santander befreite Gei⸗ ſeln mit ihren Wärtern, der ehemalige bolſchewiſtiſche Grenzkommandant von Jrun, Troncoxo und ſeine „Adjutanten“, ferner ein Vertreter des Internatio⸗ nationalen Roten Kreuzes ſowie die engliſchen Kon⸗ ſuln von St. Jean de Luz und Santander. Die Gefangenen befinden ſich im Gewahrſam der fran⸗ zöſiſchen Behörden und warten eine Entſcheidung der franzöſiſchen Regierung über ihre Freilaſſung ab. In Bayonne treffen unaufhörlich verſprengte Bolſchewiſten aus Santander und aus Orten ein, die noch nicht von den Nationalen beſetzt ſind. Am Donnerstag angekommene Flüchtlinge ſagten aus, daß die öſtlich von Santander gelegenen Häfen mit Reſten bolſchewiſtiſcher Brigaden angefüllt ſind, die auf eine Gelegenheit warten, ſich nach Frankreich einzuſchiffen. hinunter zum letzten Schiffsjungen, war nicht ein einziger Engländer zu finden. Allerdings hatte der Dampfer formal das Recht, die engliſche Flagge zu führen, denn er war vor wenigen Wochen angeblich an irgendeinen unbekannten Engländer verkauft worden, der nun als Reeder auftrat. Von den beiden Kontrolleuren des Neutralitäts⸗ ausſchuſſes wurde keine Spur an Bord entdeckt, und ſchließlich beſtand die Ladung keineswegs aus Phos⸗ phat, ſondern aus recht verdächtigen Kiſten, die eher auf einen Inhalt von Kriegsmaterial ſchlie⸗ ßen. Der Dampfer kam auch nicht aus Tunis, ſon⸗ dern aus Marſeille und hatte es aus taktiſchen Gründen vorgezogen, einen Umweg über Korſika zu machen, um dann erſt Barcelona anzulaufen. So hielt es der engliſche Torpedobootszerſtörer für beſ⸗ ſer, den Dampfer ſeinem Schickſal zu überlaſſen und das Weite zu ſuchen. Aber damit iſt die Affäre noch nicht zu Ende. Nach⸗ dem ein Zipfel des Schwindelgeheimniiſſes gelüftet war, mußten nun auch die franzöſiſchen Behörden ein⸗ greifen. Die Hafenverwaltung von Port Vendres hat den Kapitän aufgefordert heute die genaue Liſte ſeiner Ladͤung zu überreichen und ſich zu einer Unter⸗ ſuchung bereit zu halten. Wie die„Action Françaiſe“ hinzufügt, befinden befinden ſich augenblicklich vier ſowjetruſſiſche und drei griechiſche Dampfer im Haſen von Marſeille, um Kriegsmaterial zu laden und dann ebenfalls unter engliſcher Tarnung nach Barcelona auszulaufen. In Wie GCantander fiel Nach 2 Stunden Straßen-Kampf war alles entſchieden — Spaniſch⸗franzöſiſche Greuze, 26. Aug.(U..) General Franco hat Santander genommen, ohne daß ſeine Truppen auch nur einen einzigen Schuß abzugeben brauchten. Denn ſeinen Anhängern in der Stadt gelang es, nach einem Straßenkampf, der nicht länger als etwa zwei Stunden dauerte, die Herrſchaft an ſich zu reißen. Dadurch wurden alle Pläne für einen geordneten Rückzug der Milizen über den Haufen geworfen, und zwar brach der Widerſtand hinter der Front zuſammen, als die Truppen ihre Stellungen bei Caſtro Urdiales und Valmacedo noch hielten. Die Vorbereitungen der Franco⸗Anhänger in Santander reichen eine Zeit zurück. Etwa zu Be⸗ ginn der nationalen Offenſive auf Reinoſa führten ſie unter den Offizieren und Mannſchaften der Mi⸗ lizen wie auch unter der Zivilbevölkerung eine rege, ſich immer ſteigernde Propaganda, die von gutem Erfolg begleitet war. Nur die baskiſchen und aſturi⸗ ſchen Milizen wurden wenig davon berührt; ſie waren es auch, die nach wie vor dem Vordringen der nationalen Truppen heftigen Widerſtand leiſteten. In der letzten Nacht entſchloß ſich„General“ Uri⸗ bari, die Stadt Santander zu räumen und das Haupt⸗ quartier zu verlegen. Nur ein Bataillon wurde in Santander zurückgelaſſen. Gleichzeitig verſammelten ſich die heimlichen Anhänger General Francos und beſchloſſen, die öffentlichen Gebäude in ihren Beſitz zu bringen. Dabei fielen einige Schüſſe. Ein Teil der Milizen gab ſofort jeden Widerſtand auf, während die reſtlichen kleineren Abteilungen durch Maſchinen⸗ gewehrangriffe zur Uebergabe gezwungen wurden. Um 6 Uhr früh hatten die Anhänger General Fran⸗ cos die Stadt faſt völlig in der Hand, und der hier und dort noch aufflackernde Widerſtand konnte überall ſchnell unterdrückt werden. ——————— ———— —— —5 Seite Nummer 30² Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgade Sonnererez, Sö. n den franzöſiſchen Atlantikhäfen ſeien ebenfalls meh⸗ rere ſowjetruſſiſche und litauiſche Dampfer aufge⸗ taucht, die gleichfalls unter engliſcher Flagge den Waffenſchmuggel betreiben. London ſetzt ſich mit Franto auseinander Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 26. Auguſt. Es iſt noch nicht erſichtlich, in welcher Richtung die erwarteten weiteren Beſchlüſſe zur Sicherung der Schiffahrt im Mittelmeer fallen werden. In den Re⸗ gierungsämtern beſtehen ſeit längerer Zeit Mei⸗ nungsverſchiedenheiten in dieſer Frage. Manche Be⸗ rater des Kabinetts drängen auf Repreſſalien, an⸗ dere auf Zuerkennung der Kriegsrechte an General Franco, dem man hier die Verantwortung für die meiſten Zwiſchenfälle aufbürden zu können glaubt und der, wie die Befürworter des letzteren Kurſes meinen, als anerkannte kriegführende Partei mehr Entgegenkommen gegenüber den häufigen engliſchen Vorſtellungen zeigen würde als bisher. Ein diplomatiſcher Vertreter der Regierung von Salamanca hat bei einem Beſuch auf der engliſchen Botſchaft in Hendaye vorgeſchlagen, daß engliſche Schiffe auſ ihrer Fahrt in der Nähe der ſpaniſchen Gewäſſer die engliſche Flagge führen und ihren Na⸗ men und Heimathafen in zwei Meter hohen Buch⸗ ſtaben an beiden Seiten aufgemalt tragen ſollten. Engliſche Schiffe mit Ladungen für rotſpaniſche Hä⸗ fen ſollten bei Tageslicht ein⸗ und ausfahren und nach Möglichkeit nicht in einem Hafen übernachten. Die Befolgung dieſer Regeln würde, ſo erklärt der nationalſpaniſche Diplomat, die Gefahr von Zwiſchen⸗ fällen, die ſeine Regierung durchaus zu vermeiden wünſche, ſtark herabmindern. Die„Times“ verzeichnet in einem Leitartikel die aus dieſen Vorſchlägen offenſichtlich hervorgehende Bereitwilligkeit Salamancas, England nicht vor den Kopf zu ſtoßen. Das Blatt will aber nichts von einer Regelung wiſſen, die engliſchen Schiffen allein die gewünſchte größere Sicherheit gewähren würde. Es bezieht ſich auf die in Zuſammenhang mit dem Londoner Flottenvertrag angenommenen Regeln für den U⸗Boot⸗Krieg und will die daxin enthaltene Vorſchrift, vor der Zerſtörung eines Handelsdamp⸗ fers Vorſorge für Paſſagiere, Mannſchaft und Schiffspapiere zu treffen, auch auf Ueberwaſſerfahr⸗ zeuge und Flugzeuge ausgedehnt wiſſen. Es ſei keine Rechtfertigung der Zwiſchenfälle im Mittel⸗ meer, daß keine der beiden kriegführenden Parteien die Regeln für den U⸗Boot⸗Krieg mit unterzeichnet habe oder daß ihnen nichts anderes übrig bleibe als der Angriff bei Sicht, weil ihnen das Durchſuchungs⸗ recht nicht zuerkannt worden ſei. Eine neue Regie⸗ rung, die ſich um Anerkennung bemühe, könne ihre Ausſichten nicht verbeſſern, wenn ſie Grundſätze der Kriegführung verletze, die nahezu von der ganzen Welt angenommen ſeien. Selbſt die Zubilligung der Kriegsrechte würde ihr nicht dͤie Freiheit gewähren, auch nur den Schiffen der gegneriſchen Bürger⸗ kriegspartei eine Behandlung angedeihen zu laſſen, wie ſie in letzter Zeit gegen Schiffe beliebiger Flag⸗ gen angewandt worden ſei. Volksfrontoiplomatie dnb. Paris, 26. Auguſt. Die„Action Fransaiſe“ bringt einen Bericht ihres Vertreters in Biarritz, in dem es heißt: Während oer franzöſiſche Innenminiſter der Vertretung der baski⸗ ſchen ſogenannten Regierung alle Vorrechte einräume, verfolge er die diplomatiſche Vertretung des Gene⸗ rals Franco und den Vertreter des ſpaniſchen Königs⸗ hauſes weiter. So habe der Polizeikommiſſar von Hendaye dem letzteren, Grafen de los Anges, ſowie dem früheren Innenminiſter Bertran verboten, wei⸗ terhin nach Spanien zu reiſen und auf dieſe Weiſe die freie Ausübung des diplomatiſchen und menſch⸗ lichen Werkes dieſer amtlichen Vertreter unter⸗ bunden. bis Juni 1937. Wirtſchaſtslage und Arbeitsmarkt Wieder Arbeit für die ülteren Angeſtelllen Rückgang der Arbeitsloſenzahl in der Angeſtelltenſchaft auf 117000 — Berlin, 26. Auguſt. Einen erſtmaligen Ueberblick über die Wirkung der Anordnung über den Einſatz älterer Angeſtellter gibt jetzt die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung für die Monate April beitseinſatzes für Angeſtellte, ſo wird feſtgeſtellt, hielt nicht nur an, ſondern verſtärkte ſich noch. Es ſank die Zahl der Arbeitſuchenden von Eude März bis Ende Juni von rd. 199 500 auf 160 800. Das entſpricht einer Abnahme von 19,4 v. H. In der gegen Ende des Monats Juni ermittelten Geſamt⸗ zahl von rund 160 800 arbeitſuchenden Angeſtellten ſind aber auch diejenigen Arbeitſuchenden enthalten, die nicht arbeitslos ſind, ſondern z. B. am Stichtag in ungekündigter, gekündigter oder kurzfriſtiger Be⸗ ſchäftigung ſtanden. Die Zahl der Arbeitsloſen lag daher weſentlich niedriger als die der Arbeitſuchenden. Sie betrug Ende Juni 1937 rund 117 000. Die Ausgliederung der verfügbaren Arbeitſuchenden in drei große Berufsgruppen zeigt, daß die Berufs⸗ gruppe der techniſchen Angeſtellten mit 26,7 v. H. den ſtärkſten Abgang aufzuweiſen hatte. In der Berufs⸗ gruppe der kaufmänniſchen und Büroangeſtellten be⸗ trug der Anteil der Abnahme gegenüber Ende März 1937 19,7 v. H. und in der Berufsgruppe der„ſonſti⸗ gen Angeſtellten“ 15,4 v. H. Eine der hauptſächlichſten Aufgaben der Angeſtell⸗ tenvermittlung beſtand in der verfloſſenen Berichts⸗ zeit in der Durchführung der Fünften Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplans. Die Arbeits⸗ ämter haben ſofort Verhandlungen wegen der zuſätz⸗ lichen Einſtellung älterer Angeſtellter mit den Betrieben und Verwaltungen aufgenommen, die auf Grund der im Januar erſtatteten Anzeigen für eine Mehrbeſchäftigung von älteren Angeſtellten in Be⸗ tracht kommen. Trotz der Schwierigkeit der Aufgabe war es doch bisher ſchon möglich in zahlreichen Fällen die Betriebsführer zur Mehreinſtellung von älteren Angeſtellten in der von den Arbeitsämtern geforder⸗ ten Höhe auf freiwilliger Grundlage zu veranlaſſen. In einigen Arbeitsamtsbezirken konnten bereits Pariſer Sorgen: Die günſtige Entwicklung des Ar⸗ ſämtliche arbeitsloſen Angeſtellten unterge⸗ bracht werden. 150 000 Mehrbeſchäſtigte im Fuli — Berlin, 26. Auguſt. Die Krankenkaſſenmitgliederſtatiſtik für den Mo⸗ nat Juli iſt deshalb beſonders bemerkenswert, weil trotz des Hochſtandes der Beſchäftigung noch einmal der Abgang an Arbeitsloſen bei den Arbeitsämtern durch die Zunahme der Beſchäftigtenzahl überſchrit⸗ ten wurde. Juni. Während im Juli die Zahl der bei den Arbeits⸗ ämtern gemeldeten Arbeitsloſen um 86 000 zurück⸗ ging, ſtieg die Zahl der von den Krankenkaſſen er⸗ faßten Beſchäftigten um faſt das Doppelte, nämlich um 150 000. Die Beſchäftigtenziffer hat da⸗ mit 19 Millionen überſchritten. Auch bei den Arbeitsämtern war im Juli die Vermittlungstätigkeit noch ſehr lebhaft, wenn auch gegenüber dem Juni ſchon ein leichter Rückgang zu verzeichnen iſt. Die Abgänge an Arbeitsgeſuchen waren mit rund 597 000 um 50 000 geringer als im gelernten und bei den Saiſonaußenberufen. Die Zahl der Arbeitsſuchenden ſank entſprechend der Entwicklung der Zu⸗ und Abgänge um rund 96 000 auf 748 000, die Zahl der Arbeitsloſen auf knapp 563 000. Die Spanne zwiſchen der Zahl der Arbeitsſuchenden und der Zahl der Arbeitsloſen, die im Vorjahr noch 260 000 betrug, hat ſich auf 186 000 verringert. Die Vermittlungen erreichten im Juli rund 716 000, eine recht beachtliche Ziffer angeſichts der Jahreszeit. Vorbereitungen zum Reichsparteitag: 10000 Soldaten kommen nach Nürnberg Eine Zeltſtadt von 300 000 qm Ausòehnung wird ſie aufnehmen dnub Nürnberg, 26. Auguſt. Das Zeltlager der Wehrmacht, das die am Reichs⸗ parteitag mitwirkenden Truppenteile ſämtlicher Waf⸗ fengattungen aufnehmen wird, iſt nun nahezu fertig⸗ geſtellt. Eine Fläche von 300 000 Quadratmeter iſt mit 130 beſtens ausgeſtatteten Mannſchaftszelten, 70 behag⸗ lichen Offigierszelten, acht Sanitäts⸗, drei Pferde⸗ zelten, Feldſchmieden, Wirtſchaftszelten, Komman⸗ dantur⸗ und Verwaltungszelten, Feldküchen⸗ unterſtänden uſw. bedeckt. 16000 Mann wer⸗ den hier untergebracht, ferner 2000 Pferde. In fünf Zuſchauerzelten, die beſonders bequem aus⸗ geſtattet ſind, finden die Mitglieder dͤer DAß, Abtei⸗ lung Wehrmacht, Unterkunft. Den Eingang zum Lager vermittelt ein von acht wuchtigen Holztürmen gebildetes Tor, von deſſen Fahnenmaſten die Reichskriegsflagge wehen wird. Zur Linken befindet ſich die Kommandantur, rechts die Wache. Dann gelangt man, der das Lager von Süden nach Norden durchſchneidenden„Hindenburg⸗ Die Weltausſtellung- ein Erfolg?? Bisher haben ſie über 11 Millionen beſucht ·Trotzdem ſteht ein Deſiit in Ausſicht! (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 26. Auguſt. Die Internationale Weltausſtellung in Paris hat bisher 11,5 Millionen Beſucher zählen kön⸗ Die franzöſiſche Regierung feiert dieſe Zahl⸗ als einen ganz, beſonderen Erfolg. In Wirklichkeit,*0 nen. dürfte der Erfolg der jetzigen Weltausſtellung in Paris kein Rekord werden. Nach den bisherigen Ziffern dürfte die Ausſtellung bis zu ihrem Ab⸗ ſchluß am 15. Oktober nicht mehr als 20 Millionen Beſucher aufzuweiſen haben. Die Internationale Weltausſtellung in Paris im Jahre 1900 hatte aber ſchon 25 Millionen zu verzeichnen gehabt, und die Internationale Kolonialausſtellung in Paris im Jahre 1932 ſogar 33 Millionen Beſucher. man dazu auch noch berechnet, daß die augenblick⸗ liche Weltausſtellung mindeſtens 5 Milliarden ge⸗ Wenn koſtet hat und damit die teuerſte aller bisherigen Ausſtellung geworden iſt, ſo kann man nur ſagen, daß ſie kein Geſchäft⸗ für Frankreich werden 16 Razzia auf der Ausſiellung — Paris, 26. Auguſt.(U. P) Die Polizei iſt zur Zeit bemüht, die Weltaus⸗ ſtellung von verdächtigen Elementen zu ſäubern. 5000 Perſonen wurden aufgefordert, ihre Papiere vorzuzeigen. 3600 von dieſen Perſonen wurden zur Feſtſtellung ihrer Perſonalien mit auf die Wachen genommen. 420 Perſonen ſind bisher ver⸗ haftet worden, da ſie gegen die Beſtimmungen der Weltausſtellung in der einen oder anderen Form verſtoßen haben. Darunter 12 von der Poli⸗ zei bereits geſuchte Verbrecher. ſtraße“ folgend, zunächſt an den„Adolf⸗Hitler⸗Platz“, in deſſen Mittelpunkt das Fahnenzelt ſteht, das die neuen Truppenfahnen aufnehmen wird. Die„Hin⸗ denburgſtraße“ führt dann an den Querſtraßen„von⸗ Blomberg⸗ Straße“,„Frhr.⸗.⸗Fritſch⸗ Straße“ und„Raeder⸗Straße“ vorbei zum großen Uhrturm in der Mitte des Lagers, wo ſich auch das Poſtamt befindet. Weitere Zeltreihen bilden die„Göring⸗ Straße“, die„Mackenſen⸗Straße“ und die„v. Seeckt⸗ Straße“. Dann iſt man an den Sitzgelegenheiten im Freien und an den beiden Wirtſchaftszelten ange⸗ langt. Den Abſchluß des Lagers nach Norden bilden die Feloͤküchen, insgeſamt 130, und die 16 Verpfle⸗ gungszelte. Zwei kleinere Fahnentürme flankieren den Nordausgang. erreicht man die drei großen, von dem Mannſchafts⸗ lager abgezäunten Pferdezelte. Auch die hervorragenden Waſch⸗ und Brauſe⸗ anlagen und die übrigen geſundheitlichen Anlagen verdienen Erwähnung. Insgeſamt befinden ſich in den Zeltſtraßen 65 je 12 Meter lange Waſchplätze. Natürlich fehlt es auch nicht an Verkaufsſtänden, Friſeurſtuben uſw. Für die Verpflegung ſind 200 000 Tagesportio⸗ nen für Morgen⸗, Mittag⸗ und Abendkoſt erforder⸗ lich, die etwa 1000 Zentner Fleiſch⸗ und Wurſtwaren enthalten. Ferner werden benötigt 60 Zentner Kaffee, 160 Zentner Zucker, 400 Zentner Butter, 1300 Zentner Kartoffeln, 25000 Liter Milch, 100 000 Am ſtärkſten war der Rückgang bei den un⸗ Wendet man ſich jetzt rechts, ſo Soldatenbrote ſowie je 2700 Zentner Hafer und Heu. Iſar-Hochwaſſer überflutet Landshuter Ausſtellung dnb Laubsh ut, 26. Augüfk. Am Mittwoch überflutete das Hochwaſſer der Iſar 3496 9 40 ——4 das Gekände der landwirtſchaftlichen Schäuſtellungen Die Schau⸗ und eines Teils der Gewerbeſchau. ſteller konnten ihre Buden, von denen die meiſten bis zu einem halben Meter unter Waſſer geſetzt wurden, nicht ſchnell genug räumen. Auch die große Wirts⸗ ſtube wurde vom Hochwaſſer betroffen, und ebenſo drang das Waſſer in die Hallen 3, 4 und 5 der Aus⸗ ſtellung. In der Freilandſchau wurden viele land⸗ wirtſchaftliche Maſchinen bis zu einem halben Meter von der Waſſerflut überſchwemmt. Damit erlebte Landshut das erſte größere Hochwaſſer ſeit der be⸗ kannten folgenſchweren Ueberflutung im Jahre 1899. 0 Gib mal den Shalejpeare her, Mäuschen! Eine Erinnerung von Max Jungnickel Das war 1907. Ich war im Frühling aus Delitzſch gekommen, hatte dort die Präparandenanſtalt beſucht und mußte dieſe geiſtige Tretmühle verlaſſen weil ich einfach den Schlüſſel nicht fand, um in die Geheim⸗ niſſe der Mathematik zu kommen. Als dann noch herauskam, daß ich in Provinzblättern allerhand Ge⸗ ſchichten ſchrieb, war ich ganz und gar unten durch. Mit zwölf Mark und ſechzig Pfennigen traf ich in Berlin ein und mietete mir eine elende, ſpottbillige Kammer unterm Dach, in die Linienſtraße. Und nun ſing ich an zu ſchreiben: wütend, hungrig, heimweh⸗ wild und immer an mich glaubend. Ich wollte nicht eher wieder nach Hauſe, bis ich mich durchgeſetzt hatte. In drei Monaten war ich ſoweit, daß ich meine Bücher auf dem Bücherkarren verhökern mußte. Sonſt lebte ich nur noch von Maggiwürfeln und Brötchen. Ein Zuſtand überfiel mich, der mich hart am Rande der Verzweiflung herumtrieb. Aber ich glaubte trotzdem immer wütender an meine Sen⸗ dung. Hier und dort wurde ich gedͤruckt. Ach ja, ein⸗ mal mußte doch der große Tag kommen. In dieſer Zeit entſann ich mich, daß ich in der Delitzſcher Zeitung von Theodor Duimchen geleſen hatte. Sein Roman„Bruch“ wurde gelobt, und dann wurde mit einer gewiſſen Wichtigkeit vermerkt, daß der Dichter in Berlin wohne. Ich hungerte in mei⸗ ner Einſamkeit und Verlaſſenheit nach Menſchen. Und hier war ein bekannter Schriftſteller, der auch uoch Landsmann war. Alſo hin zu Duimchen. Im Adreßbuch fand ich ihn. An einem Sommernachmittag machte ich mich auf den Weg. Als ich, mit meinen ſiebzehn Jahren, die vier Treppen in der Eichhornſtraße emporſtieg, über⸗ legte ich herzklopfend, wie ich mich eigentlich einführen ſollte. Ein ſchwarzhaariges Fräulein in einem kana⸗ riengelben Morgenrock öffnete.„Ich ſoll Herrn Duimchen von Delitzſch grüßen“.—— Das war die Wahrheit und war doch wieder Schwindel. Aber es gibt doch Städte, die ſich nach fortgezogenen Menſchen ſehnen wie eine Mutter, die ſich um ihre Kinder in der Fremde bangt. Und Delitzſch iſt eine ſolche Stadt. „Wer iſt denn Delitzſch?“ fragte die Schwarz⸗ haarige. „Na, die Heimatſtadt von Theodor Duimchen—“ Sie lachte mich an mit zwei wundervollen 555 zähnen, muſterte mich von oben bis unten, lud mich ein, hereinzukommen, ſchob mich in eine Stube und Da ſtand ich nun in einem ziemlich Verſtaubt kam war wieder fort. durcheinandergeworfenen Zimmer. mir alles vor. ſchön gereiht, mit Goldrücken, die Klaſſiker. Unten große Atlanten und Reiſewerke. Dazwiſchen ein Globus, ganz braun abgefingert. Auf dem Schreib⸗ tiſch eine Batterie Flaſchen und Gläſer, die im Som⸗ merlichte funkelten. Alte Zeitungen und der Kata⸗ log einer Maſchinenfabrik. Duimchen lag auf einem Liegeſofa und ſchlief. Nur die Hoſen hatte er an. Hemdkragen weit auf. Die Strümpfe hatten Löcher. Er ſchlief feſt. Er blubberte geradezu im Schlaf. Sein blonder Bart bebbe manchmal wie ein flügelzitternder Schmetter⸗ ling. Das unraſierte Geſicht war von Leidenſchaften verſengt. Was ſollte ich tun? Wie ſollte ich oͤen ſchlafenden Schriftſteller wachkriegen? Endlich faßte ich Mut, öffnete die Tür und ſchlug ſie krachend zu. Er rührte ſich, öffnete verſchlafen die Augen, die wie aus grauen, tiefen Säcken kamen. Ich ſprach ihn ſofort an, weil ich Angſt hatte, er würde gleich wieder ein⸗ duſeln:„Ich komme von Delitzſch, Herr Duimchen!“ Er ſetzte ſich auf, gähnte, blickte mich an und fragte:„Haſt du denn Zigarren mitgebracht?“ Dieſes„Du“ kam ſo heraus, ſo ganz mit Jronie geölt. „Ich habe keine Zigarren.“ „Alle Leute, die von Delitzſch kommen, ſtinken nach Zigarren, aber mitbringen tun ſie keine. Nicht einmal einen Stummel.“ „Ich bin ja Ihr Landsmann.“ „Schultze⸗Delitzſch iſt auch mein Landsmann, Der hatte die Geſchichte vaus.—— Das war ſo der rich⸗ tige Mann für Delitzſch. Der hat den Delitzſchern gezeigt, wie man's macht, um billige Heringe zu krie⸗ gen und ein Dutzend Hoſenknöpfe für einen Pfennig. Der gründete eine Konſumgenoſſenſchaft. Der Laden klappte. Und der fixve Hermann Schultze hat ſein Denkmal gekriegt. Ganz naturgetreu bis auf die Korkzieherhoſen.—— Miſten ſich immer noch die Sperlinge auf ſeinem ausgeſtreckten Zeigefinger aus?“ So ein richtiger Imperatortyp vom Liegeſofa wie er das ſagte, der Theodor Duimchen:„Und was wol⸗ len Sie von mir? Was ſind Sie überhaupt?“ Er ſagte wieder Sie. In einem Bücherregal entdeckte ich, „Ich bin Schriftſteller!“ „Du biſt verrückt, mein Kind!“ Er ſang das zwei⸗ mal.„Aber eins ſage ich dir, ich habe keinen Groſchen zu verpumpen.“ Jetzt flackerten ſeine Augen wie tobſüchtig. Ich hatte die Empfindung, jetzt bricht in ihm etwas los. Da ſprang er auf. In Strümpfen lief er immer in der Stube umher, immer hin und her. Beide Hände in den Hoſentaſchen. Er zog die Hoſen hoch, daß der Hoſenboden Grimaſſen ſchnitt wie ein Ge⸗ ſicht. Ein toller Anblick. Auf einmal ſtand er ſtill, hüpfte, hüpfte jungenhaft hoch, auf einem Bein hoch: „Aus Delitzſch biſt du, Menſch, du haſt hier einen Geruch mitgebracht. Aus Delitzſch. Ich rieche das. Da werde ich wieder zum kleinen Jungen. Wird auf dem Kuhplatz immer noch Räuber und Gendarm geſpielt?—— Weiß der Teufel, jetzt weiß ich wie⸗ der, daß ich Theodor heiße!“ Und dann haute er ſich wieder hin, daß das Liegeſofa in allen Fugen bebte. Ein Lächeln blinkte in ſeinen Bart und er ſtarrte an die Stubendecke. Wieder glitt der Perlmutterglanz der Ironie durch ſeine Rede:„Alſo, lieber Landsmann, nur Miſt ſchreiben. Miſt frißt das Publikum. Recht dicken Miſt, das iſt noch ein Geſchäft.—— Haſt du was hier?“ „Ja, ein Gedicht, Geſtern hab' ich's gemacht.“ Während ich das Notizbuch hervorſuchte, lachte er auf:„Lyrik iſt natürlich Selbſtmord. Aber du gefällſt mir, weil oͤu mich nicht mit einem dicken Roman not⸗ züchtigſt. Geleſen hätte ich ihn doch nicht.“ Ich reichte ihm das aufgeſchlagene Notizbuch hin und zeigte auf mein Gedicht: Blau ſpringen auf die Fliederherzen. Süß brennen die Kaſtanienkerzen Und eine alte Linde ſchneit. Ein greiſer Turm ſummt ſeinen ſpäten Pſalter, Und wie ein Himmelsfähnchen fegt ein Falter Durch eingeſchlafene Sommerherrlichkeit. Er las das Gedicht andächtig und lange, wollte es beiſeite legen und las es wieder. Wohl zehnmal hatte er es geleſen. Plötzlich ſprang er auf, wie von der Tarantel geſtochen, ſchleuderte die Tür auf—800 rief laut:„Mäuschen! Mäuschen!“ Sofort ging eine Tür. Das 60 Fräulein von vorhin erſchien, etwas Ueberraſchtes in den Augen. Er legte den linken Arm um ihre Schulter. So wie in einer Photographiepoſe ſtand er da und wies auf mich:„Alſo Mäuschen, was du hier ſiehſt, das iſt ein Dichter. Eins von den aller⸗ beſten Exemplaren. krepiert. Guck ihn nur genau an: der Junge iſt jetzt ſchon ſo elend, daß man ihn wegpuſten kann. Guck ihn nur richtig an. Morgen ſiehſt du ihn vielleicht nicht mehr. Lies das Gedicht!“ Sie las. Etwas widerwillig, etwas ungläubig. „Na, Mäuschen, wie gefällt dir'?“ „Schön!“ „Noch einmal leſen. Schön kann jedes Rindvieh ſagen.“ Sie las es noch einmal, gab mir das Buch zurück: „Das Gebicht gefällt mir.“ „Stimme des Volkes, lieber Dichter. Wenn das Volk auch keine Gedichte lieſt, ſo wird's doch wenig⸗ ſtens verſtanden. Aber einen verdammten Miſtbock haſt du doch gemacht. Fliederblüh'n und Linden⸗ ſchnei'n und Sommerzeit, ſo was gibt's wohl jetzt in Delitzſch, ſeitdem ich nicht mehr da bin? Hier, in Berlin, blüht der Flieder ſchon im Frühling. Aber das ſchad nichts.“ Das war eine kleine Judasbemerkung, die ihm ganz ſchön ſtand. Er ließ das Mädchen los:„Gib mal den Shakeſpeare her, Mäuschen!“ Er wies auf ſeine Klaſſiker. Das Mädchen fin⸗ Die andern ſind ſchon lange gerte unſchlüſſig an den Büchern herum, etwas lange die Namen ſtudierend. „Was krabbelſte denn immer an Schiller rum!— Shakeſpeare brauchen wir!“ Da endlich hatte ſie den Band, legte ihn beiſeite⸗ und holte hinter dem Band eine Flaſche Schnaps her⸗ vor:„Das iſt ein ganz feuriger Fuſel, Landsmann. Das iſt mein Shakeſpeare. Was hinter dem Dichter ſteht, iſt weſentlich. Hinter Shakeſpeare ſteht der fabelhafteſte Schnaps.“ Dann tranken wir, immer ein Gläschen nach dem andern. 9 „Wenn du mal Leſſing probieren willſt?—— Leſ⸗ ſing ſchlägt runter. Meinen Leſſing⸗Schnaps habe ich nur für Verleger, die keinen Vorſchuß zahlen wollen.“ 5* Nach dieſer Duimchen⸗Bekanntſchaft lag ich einen ganzen Tag im Bett an heftigem Kopfweh. Aufge⸗ ſucht habe ich ihn nicht mehr. Das ganze Erlebnis hatte mich zu tief erſchüttert. Später las ich dann, daß er ſich erſchoſſen habe. Aber noch heute ſehe ich dieſen zerriſſenen grabbehaften Kerl vor mir. Ein Menſch, dem alle Sterne vom Himmel gefallen waren und der ſie nun hier und dort als armſelige, ver⸗ kohlte und ſchrullenhafte Gebilde wiederfand. (Aus dem neuen Buch von Max Jungnickel:„Geſichter am Wege“, das demnächſt im Verlag Steinkopf, Stuttgart, erſcheint.) * —— CPTPCCCCPPPPPco 8SS finden wird. Anvorſichtiger Schüler wird angefahren 5 3. Se Die Siadiseite Mannheim, 26. Auguſt. Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe Wieviel Betriebe aus dem Kreisgebiet Mannheim beteiligen ſich? Zum Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe ſind im Kreisgebiet Mannheim 427 Klein⸗, Mit⸗ tel⸗ und Großbetriebe mit einer Gefolgſchafts⸗ ſtärke von 42 100 Mann angetreten. Auf die einzel⸗ nen Betriebsgemeinſchaft verteilen ſich dieſe Betriebe folgendermaßen: Kreisbetriebsgemeinſchaft 1 Nahrung und Genuß 21 Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 2 Textil 4Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 3 Bekleidung 4Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 4 Bau 13 Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 5 Holz 12 Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 6 Eiſen und Metall 39 Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 7 Chemie 14 Betriebe 6 Kreisbetriebsgemeinſchaft 8 Druck 17 Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 9 Papier 5Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 10 Verkehr und öffentliche Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 12 Banken und Verſicherungen 156Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 13 Freie Berufe 5 Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 15 Leder 5 Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 16 Stein u. Erde 3 Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 17 Handel S88 Betriebe Kreisbetriebsgemeinſchaft 18 Das Deutſche Handwerk 150 Betriebe Die Betriebe haben mit oͤieſen Meldungen ein ge⸗ waltiges Bekenntnis zum Führer und ſeinen arbeits⸗ politiſchen Zielen abgelegt. Die Betriebsführer ha⸗ ben mit ihren Meldungen ſich des Vertrauens, das die nationalſozialiſtiſche Bewegung ihnen durch die Uebertragung der Führereigenſchaft erwies, würdig geöeigt und ihre Bereitſchaft bekundet, für die Ziele der neuen deutſchen Arbeitspolitik als aktivſte Kämp⸗ fer zu marſchieren. Durch den Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe wird der ſoziale Fortſchritt in frei⸗ willigem Wettkampf in einem ſolchen Tempo vor⸗ wärtsgetrieben werden, daß der Wille des Führers: die geſamte deutſche Wirtſchaftſolle ein 31 Betriebe betrieb werden, ſeine baldige Verwirklichung Polizeibericht vom 26. Auguſt Acht Verkehrsunfälle. Geſtern nachmittag wurde auf der Käfertaler Straße ein ſechs Jahre alter Schüler von einem Kraftrad angefahren und zu Boden geworfen. Der Schüler trug hierbei einen rechten Unterarmbruch und Hautab⸗ ſchürfungen am ganzen Körper davon. Nach den bisherigen Feſtſtellungen trifft den Verletzten die Schuld an dem Unfall, da er kurz vor dem her⸗ annahenden Kraftrad die Fahrbahn über⸗ queren wollte.— Bei ſieben weiteren Verkehrs⸗ unfällen wurden vier Perſonen leicht verletzt und vier Fahrzeuge beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden geſtern 37 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. An 18 Halter von Kraftfahrzeugen wur⸗ den rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Kurszettel der Hausfrau Die herbſtliche Fülle an Obſt, Gemüſe und Blu⸗ men, wie ſie der heutige von milder Spätauguſtſonne beſchienene Wochenmarkt darbot, kann kaum mehr übertroffen werden. Es iſt ein Vergnügen, zwiſchen den Ständen umherzugehen. Zwetſchen und Pfirſiche, Birnen und Aepfel duften einem entgegen und locken zum Kauf. Daneben ſieht man Brombeeren, Preiſel⸗ beeren und neben Mirabellen die verſchiedenſten pflaumenartigen Eierfrüchte. Der Trauben werden immer mehr. Beim Gemüſe hat die ſtarke Anfuhr von Gurken angehalten. Da liegen die kleinen zierlichen Gürk⸗ lein, die als Eſſiggurken ihr Daſein beſchließen wer⸗ den, da liegen die großen, teilweiſe goldgelben Gur⸗ ken, die, ſauerſüß eingemacht, eine vorzügliche Bei⸗ lage zum Suppenfleiſch geben, ſoweit ſie nicht gleich als ſchmackhafter Gurkenſalat verzehrt werden. Boh⸗ nen gab es reichlich, oͤen großen Rettichen iſt oͤer Re⸗ gen der vergangenen Woche gut bekommen, während die Tomaten ſich in der ſchönen warmen Sonne kräf⸗ tig gerötet haben. Die bunte Pracht der Blumen iſt bezaubernd. Zu Roſen und Nelken, die noch herrlich blühen, geſellen ſich die ſatten Farben der Aſtern und der Dahlien. Man möchte immer nur kaufen Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für Kilo in Rpf. ermittelt: Kartoffeln—6; Wir⸗ ſing 10—15; Weißkraut—10; Rotkraut 10—15; Blumen⸗ kohl—50; Karotten Bſchl. 5; Gelbe Rüben—8; Rote Rüben 10; Spinat 20—25; Mangold 12—15; Zwiebeln—10; Grüne Bohnen 15—28; Grüne Erbſen 22—25; Kopfſalat —10; Endivienſalat 22—25; Kopfſalat—10; Endivienſalzt —10; Oberkohlraben—8; Rhabarber—10; Tomaten 8 bis 12; Rettich—10, Meerrettich 35—40; Schlangengurken große Stück 15—25, Einmachgurken je 100 Stück 100—130; Suppengrünes—5; Peterſilie—5; Schnittlauch Bſchl. —5) Pfifferlinge 70; Aepfel 25—35; Birnen 90—38; Pfir⸗ ſiche 18—40; Zwetſchgen 13—18; Zitronen—12; Bananen —12; Markenbutter 160; Landbutter 140—142; Weißer 3 Käſe 25—30, Eier 10—12; Aale 120; Hechte 120; Borben 80; Karpfen 100; Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche 50; Kabeljau 35—45; Schellfiſche 50; Goldbarſch 35; Hahn ge⸗ ſchlachtet 100—300; Huhn geſchl. 200—300; Tauben geſchl. 60—90; Rindfleiſch 91; Kalbfleiſch 110—116; Schweinefleiſch 92 Pfennig. u Pilz⸗ und Kräuterwanderungen. Am kommen⸗ den Wochenende führt Dr. Bicke rich⸗Heidelberg folgende Pilz⸗ und Kräuterwanderung durch, an denen ſich auch Mannheimer Pilz⸗ und Kräuter⸗ freunde beteiligen können: Samstag nachmittag: Treffpunkt am Bahnhof Friedrichsfeld⸗Süd um 14.45 (Mannheim Hauptbahnhof ab 14.28). Sonntag vormittag: Treffpunkt am Bahnhof Maxdorf um .45 Uhr. Mannheim⸗Friedrichsbrücke ab.05 Uhr — mit der Rhein⸗Haardt⸗Bahn. Sonntag nach⸗ mittag: Trefſpunkt an der Poſt in Weinheim a. d. B. um 15 Uhr. Mannheim Hauptbahnhof ab um 14.14, mit der OEch Paradeplatz ab 14.07. Sonntagsfahr⸗ karten. Fahrräder werden eingeſtellt. Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! 55 einziger nationalſozialiſtiſcher Muſter⸗ beläuft ſich auf über 20 Millionen. Die Löſung einer wichtigen Frage: Eine neue Straße wird gebaut Die Amlegung der Seckenheimer Straße bei der Reichsautobahn-Neugeſtaltung des Geländes an der Einfahrt in die Auguſta Anlage Schon balo nach der Eröffnung der Reichsauto⸗ bahn nach Mannheim konnte man die Feſtſtellung machen, daß ſie zwar geradezu beiſpielhaft über die Auguſta⸗Anlage mitten in die Stadt führt, aber an⸗ dererſeits konnte man nicht überſehen, daß die ſtumpf⸗ winklige Ueberſchneidung mit der Secken⸗ heimer Straße einen großen Gefahren⸗ herd bildet. Vor allem die in ihrer Fahrbahn feſt⸗ gelegte Straßenbahn nach Neuoſtheim, die durch die große Umfaſſungsmauer des Schlachthofes den von der Reichsautobahn raſch ankommenden Kraftfahrern bis zum letzten Augenblick unſichtbar bleibt, gab zu ernſter Sorge Anlaß. Aber auch der rege Fahrver⸗ kehr nach Seckenheim rief ſtarke Bedenken hervor und nicht wenige Unfälle an dieſer Stelle ließen die Ge⸗ fährlichkeit der Straßenführung erkennen. Darüber iſt inzwiſchen viel geſchrieben worden. Zahlreiche Vorſchläge, wie man hier Abhilfe ſchaf⸗ ſen könnte, wurden gemacht und wieder verworfen. Wir erinnern uns an die von berufener Seite kom⸗ mende Anregung, wenigſtens die Gefahr durch die Straßenbahn zu beſeitigen, indem man von der Halteſtelle Schlachthof aus den Perſonenverkehr nach Neuoſtheim auf Omnibuſſen übertragen ſolle. Er war nur als Ausweg geoͤacht, um der Stadt— wenig⸗ ſtens vorläufig— die hohen Koſten eines Verkehrs⸗ rondells am Ausgang der Reichsautobahn zu erſpa⸗ ren. Ein Ausweg— aber keine Löſung dieſer Frage. Denn das große Gefahrenmoment der Schnelligkeit, mit der die Kraftwagen bei dem unmittelbaren Ueber⸗ gang der Reichsautobahn in die Auguſta⸗Anlage ein⸗ fahren, wäre dadurch in keiner Weiſe beſeitigt worden. Es wurde immer deutlicher, oͤaß man um die An⸗ lage eines größeren Verkehrsrondells, das von den Kraftwagen umfahren werden muß und dadurch ihre Fahrtgeſchwindigkeit weſentlich vermindert, nicht herum kam. Mit ſeiner Anlage wäre folgerichtig ͤͤie Verlegung der Straßenbahn und Umlegung des Verkehrs nach Neuoſtheim— Seckenheim gegeben. Damit würden alſo die heute beſtehenden Gefahren⸗ quellen weitgehend beſeitigt. Naach unſeren Beobachtungen glauben wir, nun feſtſtellen zu können, daß man ſchon mit dieſer Umgeſtaltung des Geländes am Eingang zur Reichsautobahn begonnen hat. Wer aufmerkſam die verſchiedenen Bauarbeiten auf dem noch unbe⸗ bauten Gelände zwiſchen der Reichsautobahn und der Schleiermacherſtraße einerſeits und in den Schreber⸗ gärten, längs der Stadtgärtnerei bis zum Luft⸗, Licht⸗ und Sonnenbad andererſeits, verfolgte, hat feſtſtellen können, daß es ſich hier um zuſammenhän⸗ gende Bauabſchnitte handeln muß. Umſonſt ragen ſchließlich nicht ſchon einige Monate die Kanal⸗ ſchächt e in den Schrebergärten empor und liegen bis auf einige in einem Zug auf einem freigelegten Geländeſtreifen. Sie beweiſen, daß hier die Kanali⸗ ſation für eine neue Straße ſchon durchgeführt iſt. Betrachtet man unter dieſem Geſichtspunkt die Bauarbeiten, die augenblicklich an der Kuno⸗Fiſcher⸗ Straße ausgeführt werden, ſo iſt man ſchon in der Lage, den genauen 99 Verlauf der zukünftigen Seckenheimer Straße an dieſer Stelle anzugeben. Wie jeder nämlich be⸗ obachten kann, handelt es ſich hier um umfangreiche Planierungsarbeiten. Große Kippwagen bringen Sand und Kies vom Pfingſtberg und Flug⸗ platz. Sie leeren ihren Inhalt in einen großen, längs der Schubertſtraße(Verbindungsſtraße zwiſchen Auguſta⸗Anlage und der Straße Am oberen Luiſen⸗ park) liegenden Behälter, an dͤeſſen Boden ein Trans⸗ portband vorbeiläuft und oͤen Sand zu einem Hoch⸗ behälter leitet. Durch zwei Klappen an deſſen Bo⸗ den rieſelt der Sand in die Loren einer Feldͤbahn. Den ganzen Tag über ſtehen dort Menſchen und ſchauen dieſer flotten Arbeit geſpannt zu. Sie ſehen aber auch, wohin die Feloͤbahn ihren Sand bringt, nämlich zu der bisher beinahe überwachſenen und, wie wir an Ort und Stelle feſtſtellen konnten, faſt niemandem mit Namen bekannten Kun o⸗Fiſcher⸗ Straße. Sie verläuft parallel zur Schubert⸗ und Schellingſtraße und zwiſchen dieſen beiden. Begrenzt wird ſie von den letzten Ausläufern der Nietzſche⸗ und Spinozaſtraße. Dieſe Kuno⸗Fiſcher⸗Straße wird alſo offenſichtlich aufgeſchüttet und damit auch verbreitert. Da der vorhin erwähnte freige⸗ legte Geländeſtreifen mit den Kanalſilos in den Schrebergärten aber haargenau auf den Schnittpunkt der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße und der Straße Am oberen Luiſenpark mündet, ergibt ſich daraus ſchon ein wich⸗ tiger Anhaltspunkt für deut. Verle der Straße. Weitere Schlüſſe erlauben die Planie⸗ rungsarbeiten auf dem tiefliegenden Frei⸗ gelände zwiſchen Nietzſcheſtraße und Auguſta⸗Anlage. Dort wird zwar zur Zeit nur ein Stoppelfeld mit⸗ ſamt dem guten Ackerboden abgetragen und gleich daneben ſtehen noch ein Klee⸗ und Rübenacker, aber man geht kaum fehl in der Annahme, daß auch hier, für die Weiterführung der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße, in Bälde aufgeſchüttet wird. 3 Stellt man ſich nun in die Höhe der neuen Straße, mit dem Rückem zum oberen Luiſenpark, ſo fällt der Blick in gerader Linie auf die Verwaltungsgebäude des Städtiſchen Schlachthofes, und man ſieht, daß die dem Schlachthof gegenüberliegenden Wohnhäuſer ge⸗ nau mit unſerer Sehlinie abſchneiden. Was brau⸗ chen wir mehr, um nun ſagen zu können, wie die Umlegung der SeckenheimerStraßever⸗ laufen wird. Zuſammenfaſſend können wir alſo feſtſtellen, daß 4 die im Bau befindliche Seckenheimer Straße in Zukunft am Schlachthof einen Knick macht und, in gerader Linie, die Auguſta⸗Anlage rechtwinklig ſchneidend, bis zum Ausgang der Straße Am oberen Luiſenpark führt. Dort macht ſie wiederum einen Knick nach rechts, wo ſie, längs der Stadtgärtnerei hinführend, am Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbad, gegenüber der jetzt abgeriſſenen„Jägerluſt“, wieder ihren alten Zug mündet. Wie ſich das dadurch entſtehende, ziemlich gleich⸗ ſeitige Dreieck mit dem in Zukunft wegfallenden Stück der Seckenheimer Straße als Grundlinie nun gliedert, iſt in großen Zügen ebenfalls erkennbar. Die Autobahn wird in ihm beiderſeits in großem Bogen um ein zu ſchaffendes Rondell geführt und mündet dann, wie bisher, wieder in die Auguſta⸗Anlage. Wenn man nun an⸗ führen möchte, daß trotz dieſer großen Umlegung die Seckenheimer Straße wieder die Auguſta⸗Anlage ſchneidet, ſo iſt dem entgegenzuhalten, daß im Gegen⸗ ſatz zu der heſtehenden Verkehrslage die Kraftwagen dann auf dieſe Kreuzung mit einer bed eutend gevingeren Fahrtgeſchwindigkeit ſtoßen als bisher und außerdem die Fahrer die Straßen⸗ bahn und die Kraftwagen aus Richtung Schlachthof ſchon von weitem ſehen können. Das dieſes Rondell und ebenſo das umgebende Gelände zu einemgärtneriſchen Schmuckſt ück für unſere Stadt ausgeſtaltet wird, iſt wohl bei der Rührigkeit und dem Geſchmack unſerer Staoͤtgärt⸗ nerei eine Selbſtverſtändlichkeit. Mannheim wird alſo durch dieſe Neuregelung nicht nur eine unbedingt vorbildliche Einfahrt zur Reichsautobahn bekommen, ſondern auch die Fremoͤen oͤurch einen ſchönen An⸗ blick am Eingang der Stadt ſür ſich gewinnen. W. ——— Keine Schilane des ReB- geſetzliche Vorſchriſt! Gunz Deutſchland wird tutrümpelt Am 1. September muß die Entrümpelungsaktion 1937 beendet ſein Die Dritte Durchführungsverordnung zum Luft⸗ ſchutzgeſetz tritt am 1. September in Kraft. Was bis dorthin zu geſchehen hat, faßt ein Aufſatz in der jüngſten Nummer der„Sirene“. der Halb⸗ monatsſchrift des Reichsluftſchutzbundes, zuſammen. Wir entnehmen ihr folgende Darlegungen: In dieſen Wochen wird in Deutſchland eine Aktion durchgeführt, wie ſie zweifellos erſtmalig und einzigartig in der Welt iſt: die Entrümpe⸗ lungs⸗Aktion 1937. Sie ſoll nicht weniger zuwege bringen, als daß alle Gebäudeteile, die im Falle eines Brandes eine Gefahr für die Nachbar⸗ ſchaft bedeuten würden, entrümpelt werden. Das Ausmaß dieſer„General⸗Entrümpelungs⸗ Aktion“ wird völlig klar, wenn man an folgendes denkt: die Zahl der Haushaltungen in Deutſchland Durchweg ver⸗ fügt jeder Haushalt über mindeſtens einen Raum, der zu Abſtell⸗ und Lagerzwecken benutzt wird. Dieſe Räume ſind im allgemeinen als beſonders brand⸗ gefährdet anzuſehen und müſſen entrümpelt werden. Rechnen wir jedoch, daß nur die Hälfte der vor⸗ handenen Haushaltungen entrümpelungspflichtige Räume hat, daß die anderen in Häuſern wohnen, die nicht unbedingt entrümpelt zu werden brauchen, oder daß ſie bereits zu einem früheren Zeitpunkt die völlige Gerümpelfreiheit der brandgefährdeten Ge⸗ bäudeteile herbeigeführt haben, ſo bleiben immer noch 10 Millionen Haushaltungen, die von der großen Entrümpelungsaktion erfaßt werden. Nehmen wir an, daß— um eine runde Rechnung zu haben— aus den Lager⸗ und Abſtellräumen jedes Haushaltes ein Zentner Gerümpel herausgeſchafft wird, ſo ergibt ſich für ganz Deutſchland bereits die ſtattliche Menge von 10 Millionen Zentner Gerümpel. Ein ſtattlicher Güterzug mit 50 Wagen, von denen jeder 15 Tonnen(300 Zentner) faßt, müßte alſo rund 667mal fahren, um das anfallende Gerümpel fortzuſchaffen. Nun verteilt ſich ja Gott ſei Dank die gewaltige Gerümpelmenge auf alle Städte und Dörfer in Deutſchland, ſo daß die Abfuhr keine un⸗ überwindlichen Schwierigkeiten bereitet, wie es der Fall wäre, wenn unſer Güterzug allein die Arbeit bewältigen müßte. Warum entrümpelt wird? Gerümpel, das in brandgefährdeten Gebäudeteilen ſein Daſein friſtet, hat nicht nur ſeinen Beruf verfehlt, es bedeutet auch für das ganze Haus und die Nachbarſchaft eine ſtändige Feuersgefahr, die ſich bei Luft⸗ angriffen— bedenkt man die große Anzahl der Brandbomben, die dann abgeworfen werden würden — kataſtrophal auswirken müßte. Dagegen bietet ein Dachboden, der gewiſſenhaft entrümpelt iſt, ein⸗ ſchlagenden Brandbomben nur wenig Nahrung. Die Hausfeuerwehr wird ihnen bald den Garaus gemacht und ein etwa entſtandenes Feuer abgelöſcht haben. Hinzu kommt noch, daß die Entrümpelung gewaltige Mengen Altmaterial zutage fördert, aus dem wert⸗ vollſte Rohſtoffe— das heißt im Rahmen des Vier⸗ jahresplanes Deviſen— gewonnen werden können. Die Entrümpelungs⸗Aktion 1937 erfolgt nicht ohne beſonderen Anlaß. Es liegt ihr vielmehr eine geſetzliche Vorſchrift zugrunde. Die Dritte Durchführungsverordnung zum Luftſchutzgeſetz, die am 1. September 1937 in Kraft tritt, verbietet, Gerümpel in Gebäudeteilen aufzubewahren, die bei Luftangriffen in beſonderem Maße der Branogefahr ausgeſetzt ſind. Als „beſonders brandgefährdet“ gelten zu Abſtell⸗ und Lagerzwecken benutzte Dach⸗ bodenräume— in verſchiedenen Landesteilen heißen ſie Speicher oder Bühnen— ſowie Nebenanlagen, wenn ſie weniger als 5 Meter von Gebäuden ent⸗ fernt gelegen ſind, die der Entrümpelung unter⸗ liegen. Derartige Nebenanlagen ſind im weſent⸗ lichen Schuppen, Ställe, Werkſtätten, Waſchhäuſer und Lauben. Der Entrümpelung unterliegen alle Gebäude, die im Falle eines Brandes bei Luftangriffen eine un⸗ mittelbare Gefahr für die Nachbarhäuſer be⸗ tereſſe eines jeden Hausbewohner die Brandgefährdung des Hauſes zu verringern. ohne erheblichen Nachteil für den Beſitzer auch in deuten. Es liegt jedoch im wohlbegründeten In⸗ und Hau und damit beſitzers, die Dachböden zu entrümpeln Was iſt Gerümpel? Die wichtigſte Frage im Rahmen der Entrüm⸗ pelungs⸗Aktion, die jeden einzelnen unmittelbar angeht, iſt, was als Gerümpel im Sinne der Durch⸗ führungsverordnung zum Luftſchutzgeſetz zu gelten hat. Auf dieſe Frage gibt es eine vollſtändige und epdgültige Antwort nicht. Es iſt vielmehr jeweils von den örtlichen Verhältniſſen abhängig, ob dieſer oder jener Gegenſtand als„Gerümpel“ anzuſehen iſt. Im allgemeinen gelten als Gerümpel ſolche brennbaren oder ſperrigen Gegenſtände, die für den Beſitzer dauernd entbehrlich ſind oder nach allgemei⸗ ner Auffaſſung nur geringen Wert haben. Sollen wir Beiſpiele nennen? Sehe ſich jeder nur einmal auf ſeinem eigenen Dachboden um, und er wird wiſſen, was Gerümpel iſt. Was liegt im all⸗ gemeinen nicht alles auf einem Dachboden herum und friſtet ein erbärmliches Daſein: Altpapier, Reſte von Tapeten, die längſt nicht mehr an den Wänden kleben, wertloſe Bücher, Kartons mit Holzwolle, Flaſchenhülſen, Strohſäcke, zerſchliſſene Matratzen, wertloſe Möbel, Lumpen, verroſtete Bettſtellen, zer⸗ brochene Spielſachen, Flaſchen nud vielerlei mehr. „Nun iſt jedoch nicht nur das Aufbewahren von ſolchem Gerümpel in brandgefährdeten Gebäude⸗ teilen verboten. Auch übermäßiges und feuerſicher⸗— heitswidriges Anſammeln von verbrauchbaren Gegenſtänden in ſolchen brandgefährdeten Ge⸗ bäudeteilen, wie ſie genannt werden, iſt unzuläſſig. Als verbrauchbare Gegenſtände ſind Materialien anzuſehen, die verbraucht oder veräußert werden, etwa Heizmaterial, Futtervorräte u. ä. Was heißt nun wiederum„übermäßiges und feuer⸗ ſicherheitswidriges Anſammeln“? Ein ſolches liegt vor, wenn die Menge des Materials den in abſehbarer Zeit zu erwartenden Bedarf überſteigt und das Material überdies die Ausbrei⸗ tung eines Feuers begünſtigt oder die Brand⸗ bekämpfung erſchwert. Die„abſehbare Zeit“, während welcher Material auch in brandgefährdeten Gebäudeteilen gelagert werden darf, beträgt im Höchſtfall ein Jahr. Es gibt aber auch noch weitere Gegenſtände, die in brandgefährdͤeten Gebäudeteilen nicht gelagert werden dürfen. Und zwar handelt es ſich um ſolche Gegenſtände, die an anderer Stelle im Haus unter⸗ gebracht werden können oder ſchwer beweglich Sind sie geſtern abend ausgegangen? Wenn Sie denn mehr àls sonst geréucht und getrunken hoben, schnell die Z26he mnit Nivee-Zehnpesta putzenl Die ganze Mundhöhle nimmt des frische und ange- hehm wirkende Arom der Nives-Zohn- Põstã duf, und ſhr Atem wird wieder rein und natürlich. Des erfrischt ungemein. 1 — ſind. Was alſo nicht unbedingt im Dachboden unter⸗ gebracht werden muß, was vielmehr auch in einem anderen, weniger brandgefährdeten Teil des Hauſes ſeinen Platz finden kann, muß aus dem Dachboden entfernt werden. Solche Gebrauchsgegenſtände, die der Wohnung, im Keller oder ſonſtwo aufbewahrt werden können, ſind zum Beiſpiel Reiſekoffer, gebrauchsfähige Kinderwagen, Rodelſchlit⸗ tien, Schier, Waſchkörbe, Doppelfenſter, zuſammengeſtellte Bettſtellen, Kunſtgegen⸗ ſtände, Bücherkiſten, Spielſachen und der⸗ gleichen Dinge mehr. Weiterhin fallen unter dieſe Beſtimmung aber auch ſolche Gegenſtände, die von dem Beſitzer oder von den dieſem ſtändig zur Ver⸗ fügung ſtehenden Arbeitskräften nicht raſch fortge ſchafft werden können, wenn einmal der Luftſchutz äufgerufen wird. Lagern etwa im Dachboden ſchwere Eichenmöbel, die nicht auseinanderzuneh⸗ men ſind, und zählen zu dem Haushalt, dem dieſe Möbel gehören, nur ältere Perſonen und Kinder, die beim beſten Willen nicht in etwa ſechs Stun⸗ den die Möbel herunterſchaffen können, ſo müſſen ſie eben ſchon jetzt entfernt werden. Wie ſoll entrümpelt werden? Nun wird mancher beſtürzt fragen:„Wie in aller Welt ſoll denn eine ſo weitgehende Entrümpelung durchgeführt werden?“ 85 Die Beantwortung dieſer Frage ſtellt die große Entrümpelungs⸗Aktion 1937 dar. Grundſätzlich iſt zwar jedem Wohnungsinhaber und Haus⸗ beſitzer völlig freigeſtellt, den Zuſtand der Ge⸗ rümpelfreiheit bis zum 1. September nach eigenem Gutdünken herbeizuführen. Wer das Gerüm⸗ pel aus dem Dachboden einer irgendwie gearteten praktiſchen Verwertung im Haushalt zuführen will, wer es verkaufen oder verſchenken will, wer noch obendrein Geld zahlen will, um das Gerümpel los⸗ zuwerden, mag es tun. Er möge aber nicht ver⸗ geſſen:— wer Rohſtoffe abſichtlich oder fahrläſſig ver⸗ kommen läßt, verſündigt ſich am Vaterland! 5 Sofern nicht ganz beſondere Umſtände für eine „ſelbſtändige Entrümpelung“ ſprechen, liegt es ſo⸗ wohl im perſönlichen Intereſſe des Wohnungs⸗ inhabers wie im Intereſſe der Rohſtoffverwertung, daß die vom Reichsluftſchutzbund in die Wege ge⸗ leitete, im ganzen Reich zur Durchführung kom⸗ mende Entrümpelungs⸗Aktion dazu benutzt wird, das Gerümpel aus den Dachböden loszuwerden. Denn in keinem Falle wird die Entrümpelung billiger er⸗ folgen können, als im Zuge der Entrümpelungs⸗ Aktion, die eine wohlorganiſierte Gemein⸗ ſchaftsarbeit darſtellt. Es iſt auch abſolute Ge⸗ währ dafür vorhanden, daß keinerlei Rohſtoſſe ver⸗ lorengehen, wenn im Zuge der Entrümpelungs⸗Ak⸗ tion rohſtoffhaltiges Material anfällt. Insgeſamt ſind alſo Sinn und Zweck der Ent⸗ rümpelungs⸗Aktion, den Mietern und Hausbeſitzern die Entrümpelung zu erleichtern und zu verbil⸗ ligen. Außer dem Reichsluftſchutzbund wirken dabei noch mit die NS⸗Volkswohlſahrt, die Gaubeauftrag⸗ ten der NSDAP. für Altmaterialerfaſſung und der Zentralverband der Haus⸗ und Grundbeſitzervereine. So ſtellt ſich die Entrümpelungs⸗Aktion als eine echte nationalſozialiſtiſche Gemeinſchafts⸗ arbeit dar. * u Er fand ſeine Kleider nicht meht.. Am 9. Auguſt wurden am Rheinufer herrenloſe Kleidungs⸗ ſtücke aufgeſunden. Der Eigentümer konnte nun⸗ mehr ermittelt werden. Es handelt ſich um einen Mann, der gebadet und inſolge eingetretener Dunkel⸗ heit ſeine Kleider nicht mehr gefunden hat. 55 ————————— 9 . 4. Seite /Nummer 392 Donnerstag, 26. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Bamſonow ratsachenberlent von General l. Koskoft Der Mann, der Jannenberg verlor Die Trasödie des Gegenspielers Hindenbu Shilinſki iſt ganz von dem Wunſch beſeelt, die Idee des Höchſtkommandierenden durchzuführen und die 8. deutſche Armee bei Königsberg zu umzingeln. Dieſer Gedanke beherrſcht ihn völlig. Sie läßt ihn vergeſſen, mit wem er es in der Perſon des Gene⸗ rals Rennenkampf zu tun hat. Die Siegesbotſchaft dieſes bekannten Prahlers nimmt er für bare Münze. Er denkt nicht mehr daran, daß die Lorbeeren die⸗ ſes Generals von Kämpfen gegen ſchlechtbewaffnete aſiatiſche Banden und von der Niederwerfung der erſten ruſſiſchen Revolution im Jahre 1905 her⸗ rühren. Die Wirklichkeit ſieht aber ganz anders aus. Die 8. deutſche Armee zog ſich mit voller Abſicht aus dem Kampf zurück, um ihn gegen den wieder auf⸗ zunehmen, auf den jetzt Shilinſki ſeine ganze Hoff⸗ nung ſetzte. Rennenkampfs Armee ſteht vor dem Nichts. Sie folgt nicht„ſiegreich dem weichenden Gegner“. Warum? Weshalb? Für immer wird das eines der größten Rätſel der Tannenbergſchlacht bleiben. Ein verhängnisvoller Funkspruch Der 23. Auguſt hat begonnen. Es iſt jener denk⸗ würdige Tag, an dem Hindenburg und Ludendorff den Schauplatz ihrer unſterblichen Tat betreten. Während Ludendorff ſeinem Wagen in Hanno⸗ ver entſteigt, um ſich bei ſeinem Chef, General von Hindenburg, zu melden und mit ihm zuſammen ſo⸗ ſort den Weg nach Marienburg fortzuſetzen, erhebt ſich die Armee Samſonows aus ihrer Nachtruhe. Ihr Ziel iſt der weitere Vormarſch in Oſtpreußen. Tags zuvor hat ſie die Städte Ortelsburg, Neidenburg und Soldau beſetzt. Sieben Tage marſchiert ſie ununterbrochen. Von dem unerbittlichen Willen des Generals Shilinſki getrieben, ſchleppt ſie ſich mühſam wie eine gewal⸗ lige Raupe durch den tiefen Sand. Beſonders ſchwer haben es die zentral marſchierenden Armeekorps. Die Artillerie kommt oft nicht von der Stelle. Vie⸗ lerorts müſſen Geſchütze und Munitionswagen mit Hilſe von Infanterie aus unwegſamen Stellen her⸗ ausgezogen werden. Der Nachſchub hat völlig verſagt. Die Truppen leiden unter Mangel an Brot und ſonſtigen Nah⸗ rungsmitteln. Der in Feindesland vorgefundene Proviant reicht bei weitem nicht für die Bedürfniſſe der Hunderttauſendmaſſe aus. Die Korpskomman⸗ deure ſehen ſich gezwungen, an den Führer der Armee Sonderkuriere zu ſenden mit der dringen⸗ den Bitte, den Vormarſch für einige Tage einzu⸗ ſtellen. Samſonow wird mit derartigen Vorſtellungen von allen Seiten überſchüttet. Schon ſeit einigen Ta⸗ gen weilen Samſonow und ſein Stab in der kleinen Stadt Oſtrolenka, etwa 40 Kilometer von der deut⸗ ſchen Grenze. Bis zu den Städten Ortelsburg und Neidenburg ſind es etwa 65 Kilometer. In der Nacht zum 23. Auguſt hat Samſonow ſo gut wie gar nicht geſchlafen. Seiner Würde iſt ein ſchwerer Schlag verſetzt worden. Um ſeine Truppen, P + f 25. 25. 25. 206. 25. 20. 25. 20. rankfurteinen dKom.Werb.“ f..-Pfbf Goldhyp.-Pfandbriefe% Rü. SWr2 Anſt..⸗Pförſ. K2—499759975 — 6 Oberheſt. Pr.⸗Anl, 136,)1 1357 23. Hypothekenbanken 6. 1970 0755 0. PR23/ do. Lig. 3 1 testverZinsl. Werte„td16 e. GebiH.. b, W 102.——4% 9580 4½᷑ Uugsburg 26J 99.5⸗J 89.50 Wohn. 4½ Bayr. Landw⸗.eRom Ki-Ili 60.—00.— 4½0.-Haden 26 9775/ 9/5 7 KU. 09.50] 99,0 101.7 101,65% Südd Otsch. Staatsanleihen 4% Berlincöolb24 J. 1 10,1 8 Lic Kolor. S. 25. SB. Darnadt 2 88. 88. Landes- und Provinz-86 50n 25. 09.75 99,75 unt l 0. K.. 10l.5 10l 6 l..,Anl. 2 704/ 1öl.5%½)Seentt. 8 25 banken, kom. Giroverb. ee dpebi 0% 0075 1000 ½ Schaz D. di.%00“ do. 26 9879/ 98754½ Bad.., 8b e/bo. Erbto.1 Kü von 2 f. 41—— 90.50 4½% Hanan 26 25 98.25 Manah 20. N2 99,75 99.75—* K9 Pf. 15 1045 Vado. Erbty. I.d 49 de. 45930 93.25/4% Heidelberg 20 97 S. e U Schuldverschreibung. 98— wigeg. 26 88.5088.504% Kaſfelsdk.26 Pe.Golbgkom. 9/5 88 506 Benz27 10301 105.0 4 Dt..⸗Anl. 3499.— 2 4½ Mainz 20 K. 88.—88.— K 1 U... 09,75 99.75 8 0—— 91. 4½ͤaden 21...89.25 89,25 4½ Mannheim26„ 4½ Abskom. ⸗Bk. 4½ do. Pfbr.⸗Bk. inoleum v. /% Bavern 1 99.7599,/54½½ do. 2798.25 Giroz. f. Heſſen Gpfor. Euiü u. 1 99.75 99,756 SindnerBrau 28% % Seften 28 N. 9875 10 ee 8 Haſeg 93.50 96 50(5% bo. Pid. E J0i 865 5 ReckarStuttg 4, 102 1022 Hiun 46-E 100, 99. 20 99 945 5 83 9259 Menne)17/ ½ b0. 0 1 do, R 13ʃ99.—89.— K7 101.6 101.6 40 Raßfaubdt 4½ Mein. Hyp. Bu. Unl. v. 28. 132,7J1325 4½ Dt. R. bahn 65J 100.60 190.6 Pfandbriefe u. Schuld-—.— 733 95. 0.1 994789852 400 26 K 301009,100 0/er. e. 7 7obne Jinsberechnung verschreibungen 3 8 5510 100. Kreditanstalten der Lànder 00.5 19090% bo. K 9088.50 88.504/ do. Kom. E 9875 R 10.— 98.50 n „A 5100,0 105,04%¼ Pfätz 9 4% do, Rom.26811 99.—1 98,75 1 deren ungenügende Vorbereitung er genau kannte, zu ſchonen, hat Samſonow geſtern angeordnet, von übermäßiger Eilfertigkeit beim Sturm auf deutſche Stellungen und beim Einnehmen von deutſchen Stütz⸗ punkten Abſtand zu nehmen. General Shilinſki, der ͤavon erfahren hatte, ließ ſofort an Samſonow telegraphieren: rSs „Ihre Anordnungen für 22. Auguſt finde i nicht energiſch genug. Befehle nochmal ſchueſles und entſchiedenes Handeln.“ * Die Umſtände wollten es, daß noch am Abend des gleichen Tages wichtige Punkte Oſtpreußens, die Städte Ortelsburg, Neidenburg und Soldau von den Samſonowſchen Truppen mühelos genommen wurden. Die Tatſachen ſollten alſo ſcheinbar die Richtigkeit der Anſichten Shilinſkis rechtfertigen. Inſtinktiv fühlt Samſonow, daß das Recht auf ſeiner Seite ſteht. Um ſo tiefer iſt er berührt, als der ſcharfe Ton der Telegramme ſchnell im Stabe bekannt wird. Als offener und ritterlicher Charak⸗ ter ſieht er keinen anderen Ausweg aus den dau⸗ ernden Meinungsverſchiedenheiten mit ſeinem Vor⸗ geſetzten, als einem anderen ſeine Stellung zu räumen. „Ehe man mich fortjagt, iſt es ſchon beſſer, ich reiche ſelber meinen Abſchied ein.“ Dieſer Gedanke bohrte die ganze Nacht durch un⸗ abläſſig im Gehirn Samſonows. 23. Auguſt 1914. Im Stab wird fieberhaft gearbei⸗ der Durchprüfung der eingetroffenen Berichte. Sein ganzes Nachdenken gilt der Frage: Wo iſt der Feind und was beabſichtigt er? In der Nacht iſt eine wichtige Nachricht einge⸗ gangen. Die Deutſchen ſollen in der Gegend von Gilgenburg ſtarke Truppenkräfte zuſammengezogen haben. Iſt es wirklich ſo? Hat etwa der deutſche Oberbefehlshaber die Abſicht, die nach Norden vor⸗ dringenden ruſſiſchen Truppen von links anzu⸗ greifen? Ehe aber Wjalow zu irgendeinem Entſchluß kommt, öffnet ſich plötzlich die Tür. Samſonow er⸗ ſcheint auf der Schwelle. „Nun, was gibts Neues? Was berichten Martos und Klujew?“ Wjalow lieſt Samſonow die Meldungen der bei⸗ den Führer der Zentralgruppe vor. Als er zu den Anſammlungen kommt, belebt ſich Samſonow: linſki!— Aeußerſte Vorſicht iſt geboten. Man kann nicht ohne Seitendeckung weiter nach Norden mar⸗ ſchieren.“ „Exzellenz“, erwidert Wialow,„wir müſſen um jeden Preis ſo ſchnell wie möglich nach Norden, weil ſonſt der Feind über die untere Weichſel entkommt.“ Während beide die Karte ſtudieren, läuft eine neue Meldung ein. Sie beſtätigt, daß Soldau von ſtarken ruſſiſchen Kräften beſetzt iſt. tet. Oberſt Wjalow ſitzt ſchon morgens um 5 Uhr bei der Deutſchen bei Gilgenburg „Alſo doch, ich habe recht und nicht General Shi⸗ in Aktien umwandelbar 24/25/20 4½ßeſſ.Odsbk. 26, 27Tu. 2 .Ri, 7, Kund 9 99650 99.50 1956, 111.00 111.664% do. Gold⸗ Schuldv. 28 K 2 98,50 98,50 Be bl 13451134.5 o. Landschaften 614 b0. Sig. 26.28 o. A,-G. 12152.51 152.54½ do. Goldſtom. RI u. 8. 99,50ſ 99,50 57 rec Boder 101.5J 101.5 lndustrie-Aktien Anbrege-Roris Bk.— 1 KHX 1005 100 SJs ReckarStuttg.21 89.254 90.25 IB5 Kesrüder..859 7850 C. G 131.2113² Wjalow iſt äußerſt befriedigt. „Exzellenz, der Marſch nach Norden iſt jetzt völ⸗ lig geſichert. Wir brauchen keine Deckung mehr ge⸗ gen die deutſche Anſammlung bei Gilgenburg.“ Die bei Soldau eingeſetzten ruſſiſchen Truppen ſind ſehr zuverläſſig. Es handelt ſich um das 1. Korps, das ſeine Schule mit den Petersburger Garderegi⸗ mentern genoſſen hat. Aber weder Samſonow noch Wialow ahnen, daß auch auf der Gegenſeite die deutſchen Kerntruppen unter Führung des Generals v. Francois ſich ſammelten. Wialows Erklärungen wirken auf Samſonow ſichtlich beruhigend. Er drückt ihm anerkennend die Hand und zieht ſich in ſein Zimmer zurück. Alſo, die erſte Warnung geht fehl. Die Maſſen der ruſſiſchen Zentralgruppe müſſen ihren Marſch nach Norden fortſetzen, während ſtarke deutſche Kräfte rechts und links vor ihnen auf⸗ marſchieren. Auf ruſſiſcher Seite hat man nur ein Ziel, die„ge⸗ ſchlagene“ Armee abzufangen. Man merkt nicht, daß der Löwe zurückſpringt, um von neuem vorzu⸗ ſchnellen. Es iſt der 23. Auguſt, 6 Uhr abends. Beim Stab Samſonows fährt ein verſtaubtes Automobil vor. Ein junger Generalſtabsoffizier mit verbundenem Kopf ſteigt aus und wünſcht dringend, General Sam⸗ ſonow ſelbſt oder ſeinen Stabschef zu ſprechen. So⸗ fort führt man ihn in das Zimmer des Armee⸗ führers. Geſpannt lauſcht Samſonow ſeinem Bericht. Der Stabsoffizier kommt von General Martos mit dem beſonderen Auftrag, dem Führer eine Schilderung der Lage zu geben, in der ſich die Zentralgruppe be⸗ findet. Seit dem frühen Morgen liegt ſie in ſchwe⸗ rem Kampfe mit dem Gegner, der in der Nähe der Ortſchaften Orlau und Frankenau den Weg nach Norden verſperrt hat. Der Meldeoffizier ſchildert Samſonow Einzelheiten über die erſten Gefechte mit den Deutſchen. Er ſelber iſt bei einem Angriff verwundet worden. Trotz der zahlenmäßigen Ueber⸗ legenheit der ruſſiſchen Truppen halten die Deut⸗ ſchen hartnäckig ihre Stellungen. Ehe man nicht mit einem derartigen Gegner ins reine gekommen iſt, glaubt General Martos den Marſch nach Norden nicht fortſetzen zu können. Der Vortrag des Generalſtabsoffiziers zwingt Samſonow zu einer neuerlichen Prüfung der all⸗ gemeinen Lage. Er läßt die älteren Offiziere ſeines⸗ Stabes zu ſich bitten. Es entſpinnt ſich eine längere Beratung. Die Auf⸗ faſſung, daß man an einem derartig ſtarken Gegner nicht achtlos vorübergehen dürſe, und daß zum min⸗ deſten eine Richtungsänderung vorgenommen wer⸗ den müſſe, überwiegt. Eine Kraft zieht die andere an. Das 20. deutſche Armeekorps, das bei Orlau-—Frankenau den ruſſi⸗ ſchen Vormarſch verhindert hat, zieht die ruſſiſche Zentralgruppe an. Samſonow und ſeine Berater entſchließen ſich in⸗ ſtinktiv zu einer Aenderung der Richtung. Wäre dieſe Planänderung durchgeführt worden, ſo hätte ſie Hindenburg um die gute Hälfte ſeines künftigen Er⸗ folges gebracht. Aber dieſe Planänderung iſt nur mit dem Ein⸗ verſtändnis Shilinſkis möglich. Sein Eigenſinn mußte zunächſt gebrochen werden. Endloſe telegraphiſche Verſtändigungen mit Shi⸗ linſki ſetzen ein. Alle führenden Perſönlichkeiten aus dem Stabe Samſonows beteiligen ſich an ihnen. Un⸗ aufhörlich eilt Wialow zwiſchen der Telegraphen⸗ ſtation und dem Arbeitszimmer Samſonows hin und her. Aber Shilinſki bleibt hartnäckig bei ſeiner For⸗ derung. Unterdeſſen iſt es 1 Uhr nachts geworden. Ein Entſchluß muß unbedingt gefaßt werden. Wialow dringt auf Samſonow ein: „Exzellenz, die Truppen warten auf neue Be⸗ fehle. Es iſt höchſte Zeit für ihre Herausgabe.“ In Samſonows Seele tobt ein furchtbarer Kampf. Verzweifelt fragt er ſich, ob er ſeinem Vorgeſetzten noch folgen ſoll und ob er unter den gegebenen Um⸗ ſtänden nicht doch das Recht hat, nach ſeiner beſſe⸗ ren Ueberzeugung zu handeln. Nochmals beſchließt er, ſein Glück zu verſuchen. „Oberſt Wjalow! Verlangen Sie bitte in meinem Namen eine entſcheidende Antwort!“ Wialow ſtürzt wiederum zum Fernſchreiber. Er kommt aber nicht mehr zum Drahten. Der Telegra⸗ phiſt reicht ihm einen unzweideutigen Beſehl Shi⸗ linſkis zu: „Die deutſchen Truppen ziehen ſich nach ſchwe⸗ ren, für General Rennenkampf ſiegreichen Gefech⸗ ten eilig zurück, indem der Feind alle Brücken hinter ſich ſprengt. Vor Ihnen hat der Feind nur ſchwache Truppenkräfte zurückgelaſſen. Deshalb iſt bei Soldau nur ein Armeekorps einzuſetzen und mit allen übrigen Truppen energiſch gegen die Front Sensburg-—Allenſtein vorzuſtoßen, die bis ſpäteſtens übermorgen genommen ſein muß.* „Alſo alles vergebens! Es bleibt, wie es war! Meine Herren, an die Arbeit!“ Oberſt Wialow fängt an, den Befehl zu ent⸗ werfen. Wjalow, der äußerlich völlig ſachlich und ruhig bleibt, ſetzt ſich hin und ſchreibt einen längeren Be⸗ fehl aus. Von den Seelenkämpfen, die er im Au⸗ genblick zu durchleben hat, weiß nur er alleine. Nicht ohne Grund iſt er durch ſeine Selbſtbeherrſchung in ſchweren Augenblicken des Lebens bekannt. Er weiß, daß die telegraphiſche Verbindung mit der Zentral⸗ gruppe ſeit einigen Stunden unterbrochen iſt. Nei⸗ denburg gibt auf Anfragen des Samſonow⸗Stabes keine Antwort mehr. Alle Verſuche, die Störung zu finden, bleiben ohne Erfolg. Feindliche Kavalleriepatrouillen oder Einwohner müſſen die Leitung durchſchnitten haben. Wjalow will den ſeeliſch ſtark niedergedrückten Samſonow vor jeder unnötigen Erregung bewah⸗ ren. Er hofft von Minute zu Minute, daß der Te⸗ legraph wieder in Gang kommen wird. Die Situation iſt um ſo peinlicher, da keine an⸗ deren Verbindungsmittel mehr zur Verfügung ſtehen. Und um den Befehl durch Auto oder Motor⸗ rad weiterzuleiten, iſt es zu ſpät. Sand und ſchlechte Wege laſſen einen derartigen Verſuch unmöglich er⸗ ſcheinen. Enoͤlich ſind die letzten Worte des ausführlichen Befehls niedergeſchrieben. Gbenſo ruhig wie Wjalow den Befehl ausgearbeitet hat, lieſt er ihn ſeinem Chef noch einmal laut vor.— Samſonow unter⸗ 0 100 Er45 Maſch..„0] Großkraft. Mhm.] ayr. Br. 72.—72.—Grü* 255.0J 265.0 eee — Berger 145 9144,0 rauer⸗Kleinlein 110,0 110,] Hanauer Hofbr... — ee ſartmann Br. 1440—— heinelektra aid u. Neu 97,75 9775 Ebem Uberk. 1430, 140 Pohmann P. 2849 4840 ſemag 155,5155.7 LeGolb. a, Sitber 266.5 ſunghans..139.7139,0 Dt, Steinzeug 0 Dürrwerke lein, Schanzlin 146,0 146.0 Kolb u. Schüle. mäinger⸗Union, Se nger—1 Eltlinger Spinn. 65 0 Epportmalz 150,0 160.0 Kraftw. Aliwürtt. 92,7 öwenbr. Münch 198.0 ahr, Gebrr. 5 —5 156.5 156.5 einmech.(Jetter) 104,5 104.5 Mainzer Akt.⸗Br. 87,5 FeldmühlePapier 00.. Mtez.⸗G. 1650 1070 Hof 88.— 86.— Moenus 126.0 Friedrichshütte lieoſ chmidt⸗ ritzner Kayſer ordweſtd. Krafi.. Volthom, Se Demaderg§. P.) P. Haſemüſte. 3759 1289 e E 169.0169.0 Henningervrauer 1340 1340 do. Vorz, Durlacher Göf. 1080 1680ſlucer, Seleronn 0 240 Schunch⸗Sur, Kae 290 1035 Konferven Brauz——— Seilind.(Wolff) Sinner, Grünw. „ Elektrizität 116.2 116.5Stuttgart. Hofbr. —.„ Südd. Zucker faber.chlelc. 1080 4935 bto. Watzmähle 4500450 0 Terus Berban arben. 167.6 167.7 95,50 95,50 erein. dt. Oelfab. 5 do. Glanzſto do. Gothunil Motoren Darmſt.“ 118.0,.1180 2—9 149.0 146,7 Niederch. Sederr Soien —**——— 9* zeichnet. (Fortſetzung folgt) 750 2 85 85 2. 25. 40.0Uadenw. Hartſteit„01 126.00 Uürttemb. lextr. 108,5 108.5 Verkehrs-Aktien 0 S Malle. Brauerei 59,50 59.50 8 Rhein⸗ 4 1230 150/t walbber. e. E fälz. Mühlen transportRbm f% 177 Pi- Preßh.⸗Sprii..Sank-Aktien Pt.Reichsb. Vorz 127½ 17 288.5 2340 Badiſche Bank. 230.4289 hein orgunkeyl“ 218 S 1181/ 118.2 Versicherungen 124.0 128.0/ SD⸗Bank.. 124125[Bad. Aſſekuranz⸗ Rheinmetall.„ 159,) 159,00 Dresdner Bank 405.0 405,0.-., Mhm R. W. E. 122 Frankfurter Bank 100,0 100.2 Mannheim. Ver.. 4 154,0 Roeder, Gébr., 109.0 100/0So. Hop.⸗Bank 124.0 1⸗1. WürttTranspori. Pfälz. Hyp.⸗Bank 108.5 108.5 ronn] 280.0 289.0] Reichsbank. 321372182 chlinck& Co. 17 1145 W 159.0 155.0 18.0 280 g. Vank 107.0 107•0 Siemens⸗Reini 1840 230 ens⸗Reinig. 154, 5 Sinalco.... 182,5 1325 Amilieh nicht notierte Werte Umtausch-Obligationen ⸗HK——————————??::::————————. Clal, Berliner Stäptiſce Gtekk.⸗Werte Läigl 28. Augelt Anl. von 1926. R 99.75 189,00 139,05% Großkraft Maunheim u. Pfalzwerke 1941 2 4½% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927195 98.50 1435 143.04½%—„ 19281953 98.50 0144—940„ 1930 1955 150,0 150.04¼% Ruhrwohnungsban 4 99.50 ber. Stahlwerke Rheinelbe ünlon) 1846 101.7 82.—- ½%„* 5 195¹ 99.87 4½% Bayern 27., 99.62 99 59/4½ 0. 4½0. Ser, Anl,3) 160,2 1002%½ Mun en 29 100.0 4½/ Braunſchw.29 99.20 4½ Pforzheim 26 98 4% a6 1930 100.2 100.24½ do. 4½ Sachſen 192799.62 99.62 4% Wiesbadengs J100.3 e 92 190.5 WannbeimAlrbei— 402.. 00 10 J Pr. Sdsrtbk. Ebentbr. 99.— 99.— Pfandbr. und Schuld 5 Diſch. Anl Nusl. 275 127. Gbd.Re 50p9 Sde. Bperbe 105 1059 Fffentl. Krecit-Anstalt. 4% Pelzeng, Anhalt Altbeſtg(4% Brſchwet. A M⸗ Don. G.. 1017naimler⸗ S e f. B. P. 3. coc ca62 e Keröt. 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Gelſk..., Hapag.., 88.— 155.8150 U0 Wedeel*—— 97.75— 9 121.) Weſtereekn. Nordd. Aod.4 92—8,5 Weſtf, Draht. 9462. Wicküler⸗Küpp.. 9/.— 97.500Wintershall.. 13),5 13/.2/Versicherungs-Aktien 150.3150,7 0 Maic⸗ 005 150.5 er aſch⸗⸗Fb. .2280 101801850 Sace e. 12 Ulktanzu. Sttg. B /1 2712 Verkehrs-Aktien Rückverſ.] 225.0 169.) Zuckerf.Rl.Wanzl, do. Lebensobk 5.2¹6,5] 216.5 119.0449,2 Berlin. Feuerver.T 1385 Colonia⸗Feuer 1308 1280 Sank Aktien— 5517 155.5 R 99.62 99.62 e „Badiſche 8 168 2 168,5 BankſP Beuulnd 140,% 140.) ereinsbk 111 2412 1510 15100Werl. Handelsgeſ.“ 135/ 189.9 Dtſch.⸗Oftafrika. 188,/139.0 .0 Com.⸗ u. Privatb.] 111 148 2IKemeru! Eiſenb 8 224.0221.0 Bank u. Disc. 1, 124/ Neu-Hur ea. 124,0Ot. Centralb.⸗Kr.] 10. 1210 Otavi⸗Minen 387 35.25 .. 170,51Bt. Eff.⸗ u..⸗Bl.] 87,50l 87,751 Schantung⸗H. A 18800ͥ Aach. u. M. Feuerſ 1077 1080 3 2— HaNDbuS⸗ 0 6 ————— — Donnerstag, 26. August 1937 Die neue Reichsanleihe Die Eiappen der Konsolidierung Das Inſtitut ſür Konjunkturforſchung beſchäftigt ſich in ſeinem neueſten Wochenbericht(Honſegtiſche Verlags⸗ anſtalt) mit der jetzt zur Auflegung gekommenen neuen Reichsanleihe in Höhe von 700 Mill. /. Nach Eingehen auf die Modalitäten der Anleihe befaßt ſich der Bericht mit der Flüſſigkeit des Geldmarktes, wobei es u. a. heißt, daß für die Auſnahmefähigkeit der für die Zeichnung in Frage kommenden Kreiſe auch die Tatſoche von Bedeutung iſt, daß das Depoſitenvolumen der Kreditbanken trotz der wiederholten Abſchöpfungen im vergangenen Jahre per Saldo nicht unerheblich über dem Vorjahrsſtand liegt. Die Depoſiten und Spareinlagen bei acht graßen Banken überſteigen den Borjahrsſtand um rund 600 Mill.“. Außer⸗ dem bietet ſich flüſſigen Unternehmungen die Möglichkeit, Gelomarktanlagen, die ſie als Liquiditätsreſerve halten, in Reichsanleihe umzutauſchen. Im weiteren wird dargeſtellt, daß der öffentliche Fun⸗ dierungsblock unter Berückſichtigung des neuen Anleihe⸗ betrages nunmehr eine Höhe von 6,69 Mrd.„, erreicht. Eine Ueberſicht der bisher durchgeführten Konſolidierungs⸗ maßnahmen läßt erkennen, daß ſich das Konſolidierungs⸗ tempo immer mehr beſchleunigt hat. Allein im Jahre 1937 wurden bisher leinſchließlich der laufenden Transaktion) rund 2,4 Mrd. Reichsanleihen aufgelegt. Blickt man auf die Entwicklung zurück, ſo erſieht man, daß Ende 1935 an Konſolidierungsanleihen 1,64 Mill./ aufgenommen waren. Im Jahre 1036 erhöhte ſich dieſe Summe— ein⸗ ſchließlich der 4proz. Reichsbohnſchatzanweiſungen von 500 Mill.“— auf 4,26 Mrd./ und wuchs dann bis zum jetzigen Zeitpunkt, wie oben erwähnt, auf 6,69 Mrd.. Hiervon ſind aber die verſchiedenen planmäßigen und außerplanmäßigen Tilgungen bis Ende Juni 1937 in Ab⸗ zug zu bringen, ſo daß ſich ein Geſamtumlauf von noch 6,57 Mrö./ ergibt. Von allen ſeit 1935 begebenen Reichsanleihen ſind bis⸗ 15 3,9 Mrd. zur öfſentlichen Zeichnung aufgelegt wor⸗ en. Während die erſten Konſolidierungen ſich ſtärk auf die Aufnahmeſähigkeit der inſtitutionellen Träger der Sparkapitalbildung geſtützt haben, iſt ſeit einiger Zeit auch hierin ein Wandel eingetreten: mehr und mehr hat ſich der Markt für Reichsanleihen dadurch verbreitert, daß Erſpar⸗ niſſe und Geldüberſchüſſe der Unternehmungen den direkten Weg zur Anlage in Stagtspepieren finden. Die Rohsſoffimärkie in der Welſerzone des Osiasien-Krieges Ergebnisloſe Kaffeeanbaubeſprechungen auf der Havana⸗ konfereng. Furcht der Teeproduzenten vor den Außen⸗ ſeitern./ Amerikaniſche Baumwolle unter 10 Cents./ Ein Fünf⸗Fahres⸗Plan für Italiens Seidenwirtſchaft. Obwohl die Sommerpauſe in der internationalen Wirt⸗ ſchaft als überwunden gelten kann, will ſich an den Roh⸗ ſtoffmärkten doch keine klare Linie zeigen. Im Gegen⸗ teil: die Loge bleibt ſo undurchſichtig wie möglich. Speku⸗ Iation, Groß⸗ und Kleinhandel legen ſich gbſichtlich Zurück⸗ Haltung auf und treffen nur ganz kurzfriſtige Dispoſitionen. Nach Gründen für dieſe Einſtellung braucht man nicht lange zu ſuchen. Das Kriegsgewitter, das im Fernen Oſten tobt, hat die an ſich ſchon geſponnte internakionole Atmoſphäre mit neuem Zünoͤſtoff geladen. Eine Menge von Waren, die ſich auf dem Wege nach China befanden, mußten ihre Richtung ändern, da ihre Löſchung in den chineſiſchen Häfen, namentlich in Schanghai, ſehr ſchwierig iſt. Im Frachtenverkehr auf der Sübſee treten Erſchwerun⸗ gen auf, die u. a. in den hohen Riſikoprämien ihren Aus⸗ druck finden. Die meiſten Effektenbörſen der Welt wurden von den Auseinanderſetzungen in Mitleidenſchaft gezogen, und als Folge hiervon gaben auch die Preiſe wichtiger Rohſtoffe von neuem nach. Wenn man ferner die günſtigen Ernten in Rechnung ſtellt, ſo iſt der Schlüſſel für die Schwäche der Welthandelsartikel wohl gefunden. Dos Dunke, das bisher über der Kaffeekonferenz von Havana gelegen hatte, beginnt ſich zu lichten. Ueber den einen Punkt der Verhandlungen, nämlich die Erzeugungs⸗ kontrolle, wurde keine Einigung erzielt, dͤa zwiſchen Braſi⸗ lien und Columbien ernſte Meinungsverſchiedenheiten be⸗ ſtehen. Die ganze Schärſe der Kaffeekriſe Braſtliens kommt in dem Rückgang ſeiner Verſchiffungen zum Aus⸗ druck. Die Exporte der beiden Häfen Santos und Rio ſind auf einem Rekordtiefſtond angelongt, der bis in die füng⸗ ſten Tage hinein anhält. Vom 1. Juli bis 14. Auguſt wurden nur 1,04 Mill. Sack gegen 1,34 und.61 Mill. Sack in der entſprechenden Spanne 1996 und 1935 ausgeführt. Die Teepreiſe in London bewegen ſich ca. 19 v. H. höher als vor einem Jahre. Für Javatee zahlt man in Amſter⸗ dam ſogar 40 v. H. mehr als im Sommer 1936. Der ge⸗ waltige Preisonſtieg iſt natürlich eine Folge des zunehmen⸗ den Weltverbrauches, mit dem ein Abbau der Vorräte parallel geht. Der hohe Preis ließ begreiflicherweiſe die Außenſeiter nicht ſchlafen. Sie haben den Teeanbau zum Teil beträchtlich erweiter, ſo z. B. in Rußland, Indochina, China und Japan, und es iſt durchaus nicht von der Hond zu weiſen, daß das Angebot von dieſer Seite künftig eine Gefahr für die Mitglieder des Teeausſchuſſes oder die da⸗ hinterſtehenden Länder bildet. Die Wirren in Oſtaſien haben dem Reisgeſchäft eine kräftige Anregung gegeben und die Preiſe dieſes Rohſtoffes anziehen laſſen. Die Chineſen kaufen in Saigon ſtändig Material; Burma berichtet über größere Verſchiffungen nach Japan, und Siam findet für ſeinen Reis in Kuba eine zolltarifliche Vorzugsbehandlung. Der Ausfuhrüberſchuß Stams wird jetzt nur noch auf 1/1 Mill. To, beziffert, wäh⸗ rend man Anfang des Jahres mit 1,3 Mill. To. gerechnet hatte.— Am Zuckerweltmarkt, d. h. in London und Neuyork, erfolgten Glattſtellungen der Spekulation. Die britiſchen Raffinerien ſind vorerſt über Bedarf mit Rohware ein⸗ gedeckt. Die ſichtbaren Weltvorräte errechneten ſich am 1. Juli auf 4,84 Mill. To. gegen 5,66 vor einem und 6,79 Mill. To. vor zwei Jahren. Eine recht günſtige Entwicklung zeigt der deutſche Inlandsverbrauch, der vom Oktober 1936 bis Ende Juli 1937 rund 1,36 Mill. To. betrug, mithin 12 v. H. über dem des vorhergehenden Jahres lag.— Oele und Fette hatten ſtilles Geſchäft. Die Erzeugniſſe pflanz⸗ lichen Urſprungs konnten ſich gut behaupten. Schmalz gab dagegen von neuem nach.— Von den Gewürzen lag Pfeffer etwas feſter. Die bisher noch ungeklärte Frage über Art und Um⸗ fang einer Hilfsaktion für Baumwollfarmer der UuSA brachte aus ſchwächeren ſpelulativen Händen und auch aus den Kreiſen der Produzenten ſelbſt neues Angebot in Baumwolle an den Markt. Es wurde die Grenze von 10 Cents nach langer Zeit erſtmalig wieder unterſchritten. Man hört aber, daß ſchon binnen kurzem Präſident Rooſe⸗ velt einen Plan zur Stabiliſierung der Baumwollpreiſe durch Gewährung von Krediten vorlegen werde, der ſich ziemlich eng an das Progromm von 1935 anlehnen ſoll. In Fer internationalen Wollwirtſchaft herrſcht Saiſonſtille, doch hat die Wolle von ihrer Feſtigkeit kaum etwas ein⸗ gebüßt, und man glaubt auch nicht, daß ſie etwa einen ähnlichen Weg wie die Baumwolle gehen werde. Zu einer derortigen Annohme liegt um ſo mehr Berechtigung vor, als der Wettbewerb der Kunſtfaſern weit mehr die Baum⸗ wolle als die Wolle trifft. Die ſtatiſtiſche Poſitiom der Wolle iſt überdies in ſämtlichen Erzeugungsländern ols gut zu bezeichnen. Die Schwäche der Jute hält nach wie vor an. Soeben hat Italien für ſeine gefamte Seideninduſtrie einen Fünf⸗Jahres⸗Plan aufgeſtellt, der ſowohl den Rohſtoff wie das Fertigſobrikat unter einen gemeinſamen Geſetzes⸗ ſchutz nimmt. Auf den Kautſchuk drückten während der letzten Zeit be⸗ trächtliche Zufuhren aus dem Fernen Oſten. Seine Lage wurde noch durch die Enttäuſchung verſtärkt, die durch die Angaben über die Verbrauchsentwicklung in den USA ent⸗ ſtanden iſt. Im Juli rechnete man ganz allgemein mit einem Verbrauche in der Union in Höhe von rund 46 500 Tonnen. Optimiſten glaubten ſogar an 48 000 To. Tat⸗ ſächlich wurden nur 43 600 To. untergebracht oder 8000 To. weniger als im Juni. Auch die Ergängung der Vorräte in England macht einſtweilen nur ſehr beſcheidene Fortſchritte. Was die Vorräte an Rohkautſchuk in den Vereinigten Staa⸗ ten anlangt, ſo betrugen ſie Ende Juli 164 000 To., das ſind 6000 To. weniger als Ende Juni. Auf der andern Seite ſtieg das ſchwimmende Material von 58 500 To. Ende Juni auf 76 000 To. Ende Juli d. J. Ux WI der Neuen Mannheimer Zeitung Uneinheiſliche Tendenz Aber im ganzen nichi unireundlich/ Renien wenig veränderi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe freundlich Die Börſe behielt ihre freundliche Tendenz. das Ge⸗ ſchäft zeigte aber immer noch keine ſpürbare Belebung. Die Nachfrage aus dem Publikum richtete ſich wieder auf wenige Spezialwerte, während die Mehrzahl der Gebiete am Aktienmarkt ſehr ruhig blieben. Die Kursentwicklung war erneut uneinheitlich. Größere Umſätze hatten am Montanmarkt Rheinſtahl mit 1586—158/%(1576). Höſch lagen 4 v. H. höher, dagegen Klöckner 76 v. H. niedriger. Intereſſe fanden ferner Ich Farben zu 16794—168¼(168), Deutſche Erdöl zu 153½(153/4). Der Maſchinen⸗Aktien⸗ markt lag unregelmäßig, weiter geſucht bei regeren Um⸗ ſätzen wurden Mönus mit 125—125(1245), ferner lagen MAN/ v. H. höher, wohingegen Rheinmetall auf 158 77 0 Demag auf 154(155/½) und Daimler auf 1444 (145/) abbröckelten. Von Elektroaktien gewannen AcG 6 v. H. uf 1326, Lahmeyer nach Pauſe 1 v. H. auf 130. Weiter etwas Intereſſe ſanden erneut Otavi Minen. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ganz klein. Altbeſitz⸗ Anleihe v. H. höher mit 127,75, Kommunalumſchuldung aingen auf 94,55(94,60) zurück. In über Pari ſtehenden Goldͤpfandbriefen beſtand weiter etwas Angebot. Im Verlaufe hatte das Geſchäft ſehr begrenzten Um⸗ fang, die Haltung blieb aber freundlich. Noch mäßig erhöht waren Dt. Erdöl mit 153,75 nach 153,50, BMW gewannen 1 v. H. auf 159, während im übrigen kaum zweite Notie⸗ rungen erfolgten. Von ſpäter notierten Werten erhöhten ſich Mannsfelder auf 157(154,50), Geffürel 159,25(155) und Schuckert auf 179(178). Am Einheitsmarkt waren Kahlgrund weiter ſchwach mit 10 Brieſ repartiert(23) bei 1000 Abnahme pro Order. Golopfondbriefe, ſoweit ſie unter Paxi ſtehen blieben, unv. Einzelne ſüddeutſche Emiſ⸗ ſionen ſich weiter ab. Liquidationspfandbriefe zeigten Abweichungen bis 4 v. H. Kommunal⸗Obligationen der Gemeinſchaftsgruppe wurden auf 98,50(9875) berab⸗ geſetzt, ebenſo Naſſ. Landesbank ouf 98,75(99). Stadtanlei⸗ hen lagen nahezu nuv ebenſo Induſtrieanleihen, Farben⸗ bonds weiter abbröckelnd auf 132,50(132,75). Im Frei⸗ verkehr nannte man Ablerwerke Kleyer mit 1177 bis 11956, Ufa⸗Film mit 72(71,25), Raſtatter Woggon mit 45,25(45). Tagesgeld ermäßigte ſich auf 29(294). Berliner Börſe: Uneinheitlich * Berlin 26. Auguſt. Am Aktienmarkt war die Entwicklung du Beginn der Börſe kursmäßig ſehr uneinheitlich, ohne daß jedoch die Grundtendenz als unfreundlich bezeichnet werden kann. Am Montanmarkt zeichnete ſich Mansfeld mit raus 24 v. H. durch eine bemerkenswerte Feſttigkeit aus. Ebenſo ſtell⸗ ten ſich Rheinſtahl bis 176 v. H. höher. Endlich waren Mannesmann leicht befeſtigt, andererſeits gaben Harpener (minus), Verein. Stahlwerke(minus 76 v..) ſowie Höſch und Klöckner nach. Braunkohlenwerte lagen über⸗ wiegend etwas feſter, ſo Deutſche Erdöl und Jlſe Genuß⸗ ſcheine mit je plus 4 und Ilſe Bergbau gegen letzte Kaſſa⸗ notiz mit plus v. H. Kaliwerte waren geſchäftslos bis auf Wintershall, die ſich leicht abſchwächten. Am Markt der chemiſchen Werte fielen Goldſchmidt mit einem Rückgang um 276 v. H. auf. Auch die Farbenaktie ging um 6. v. H. zurück. Befeſtigt waren dagegen Chem. v. Heyoen und Kokswerke. Von Gummiaktien büßten Conti Gummi ½ v. H. ein. Elektroaktien lagen mit Ausnahme von Siemens, die nach den vorangegangenen Kursſteigerungen heute 196 v. H. ſchwächer lagen, um je 1 v. H. feſter. Verſorgungs⸗ werte waren uneinheitlich, HEW büßten von ihrem geſtri⸗ gen Gewinn vorübergehend 7 v. H. ein. In gleichem Aus⸗ maß waren Berliner Kraft und Licht befeſtigt. Von Kabel⸗ werten konnten Vogel Draht wiederum um 1 v. H. anziehen. Am Markt der Autowerte glichen BMow ihren geſtrigen Verluſt um 4 v. H. aus, während Daimler um v. H. zurückgingen. Etwas lebhafter wurden Maſchinenaktien gehandelt, von denen Orenſtein und Koppel 4, Schubert und Salzer und Berliner Maſchinen 1 v. H. gewinnen konnten. Dagegen waren Demag“. Rheinmetall Borſig und Deutſche Waffen 4 v. H. abgeſchwächt. Bauwerte ten⸗ dierten ſchwächer, insbeſondere Julius Berger, die 176 v. H. zurückgingen. Von Textilaktien büßten Bemberg 1 v. H. ein, während Chriſtian Dierig um v. H. befeſtigt waren. Am Zellſtoffmarkt lagen Aſchaffenburger ſchwach(minus 1 v..). Brauereiaktien lagen eine Kleinigkeit feſter. Von Schiffahrtswerten ſind Nordd, Lloyd mit minus 7 v. H. zu erwähnen.— Am Rentenmarkt blieb die Altbeſitzanleihe bei 12774 behauptet. Eine Kleinigkeit ſchwächer ſtellten ſich die Kommunalumſchuldungsanleihe, die auf 94,55 zurück⸗ gingen. 7 Im weiteren Verlauf blieb das Geſchäft gering. Kurs⸗ mäßig war die Haltung eher etwas feſter. Rheinſtahl zogen weiter um 1/6 v. H. an, ſonſt ſtellten ſich höher: Deſſ. Gas 16, Kokswerke und Goldſchmidt gleichfalls je 1/6. In geringerem Umfonge woren Montanwerte befeſtigt, Deutſche Waffen und Ilſe Bergbau 1 v. H. ſchwächer. Am Kaſſa⸗Rentenmarkt kam heute wiederum etwas mehr Material heraus, was ſich jedoch am Markt der Hypo⸗ theken⸗ und Lanoſchaftl. Pfandbriefen in den Kurſen nicht ausörückte. Und Provinzanleihen gingen teilweiſe leicht zurück. Von Induſtrieobligationen ſind lediglich Concor⸗ Lig⸗Spinnerei mit minus ſowie Krupp Treibſtoff und Farben mit je minus 6 v. H. zu erwähnen. Am Kaſſa⸗Markt der Induſtrieaktien hielten ſich die Kursveränderungen in engem Rahmen. Von den per Kaſſe gehandelten Bankaktien konnten ſich Commerzbank 7, Deutſche Ueberſeebank um 4 und Vereinsbank Hamburg um%½ v. H. ſowie Deutſch⸗Aſiatiſche um 7/ befeſtigen. Hypothekenbankaktien waren wenig verändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er, 100 G 100,75 B; 1989er 100,25 G 101 B; 1940er 99,87 G 100,62 B; 1942er 99,62 G 100,37 B; 1943er 99,12 G 99,87 B; 1944er 99 G 99,75 B; 1946er 98,87 G 99,62 B; 1947er 99 G 99,75 B. Ausgabe 2: 1942er 99,62 G 100,37 B; 1943er und 1944er 98,87 G 99,02 B. Wiederaufbauanleihe 1944/45er 79,87 G 80,62 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,175 G 94,125 B. Soweit bei dem kleinen Geſchäft Schlußnotierungen zu⸗ ſtandekamen, waren dieſer überwiegend nur knapp behaup⸗ tet, doch gingen die Rückgänge kaum über v. H. hinaus. Die Farbenaktie ſchloß 76 v. H. niedriger mit 1674. Eine Kleinigkeit feſter lagen Deutſche Erdöl und Rheinmetall. Die Altbeſitzanleihe erfuhr eine kleine Befeſtigung auf 127,80. An der Nachbörſe wurden Kurſe nicht mehr genannt. Geld- und Devisenmark! Am Geldmarkt trat eine weitere Verſteifung ein, die auch kursmäßig in einer Erhöhung des Tagesgeloſatzes auf—3,25 v. H. zum Ausoͤruck kam. In Wechſeln beſtand etwas mehr Angebot, doch hielten ſich die Umſätze weiter 99 Grenzen. Der Privatdiskomt blieb unverändert 276 v. H. An den internationalen Deviſenmärkten erfuhr der Dollar gegenüber dem Pfund eine weitere Befeſtigung auf 4,9817 gegen 4,9842. Ebenſo konnten ſich der Gulden und der Schweizer Franken im Vergleich zum Pfund weiter befeſtigen. Der Gulden ſtellte ſich nach anfangs 9,0276 ſchließlich auf 9,03/16 nach geſtern 9,08/6. Der Schweizer Franken konnte auf ,6976 gegen 21,70% an⸗ ziehen. Schwächer lag nur der franzöſiſche Fraue mit 132,85 gegen 132,82. Uiskontsatz: fleichshank 4, Comhard 5, Privat 3 v. K. Dis⸗] B. Auguſt 0 Auguſt umtkte en An konk ced Beſe7 ccl Ve Aegypten lägypt. Pfd..12.700 12.730 12.695 12.725 Argenkinien 9 Peſo.751C 0,754.749¼.755 Belgien.. 100Belga] 2 44.890] 41.970 41900 41.980 Braſilien. 1 Milreis 0,162] 0,164 0,165]/.165 Bulgarien. 100Seva 6.047 3047 3053 Dänemark 100Kronen 5 86 55,½8 55,8455, Danzig. 100Gulden4.— 4740 47.— 47.10 England... 1Pfd.2 12.400 12.480 12395/ 12425 Eſtland. 100eſtn. Kr. 4½[67.93 68.07.93.07 Finnlandi00finn Mk. 4 585 34495—5⁴656.495 rankreich.. 100Fr. 4.336 9..331].849 riechenland 100 Dr. 5 23⁵³ 28 2 Holland 100Gulden, 2 137.23 137,51 137.25 187.58 sland„ 100isl, Kr. 5¼% 55. Italien. 100 Lire 4 1309 18411 13.09 13.1 Japan.. I9en.20 7²³ 8.6940.706.6940.706 gnaba 1 kan Dollar 2489.493.489/.493 Lettland.. 100 Latts 6 49,.— 49.10 49.— 49.10 Litauen.. 100Litas] 5½ 44.94 42.02 4¹ 94 42.02 Norwegen 100Kronen 4 62.3262,44 62.806242 Oeſterreich 100Schill.[ 3/[ 48.9549.05 48,95 49.05 Polen.. 100Zloty5 7 2 14,250 41.280 Portugal 100 Eskudo 4 Rumänien.. 100Lei 4½ 5* 9 Schweden.100Kr. 2½68.94 64,06 68.91 6463 Schweiz 100Franken 1½ 5742 57.24 57.1357.25 Spanien 100Peſeten] 5 16,9817.02 16,9817.02 Tſchechoſlowaketioog 3.6560 1674 8,656.6/4 Türkei.. Itürk. Pfdb. 5½ 1,9780 1,982..978] 1,982 Ungarn 100Pengö 4——— 2 Uruguay, 1Goldpeſo.469/ 1471 1,469/.471 Ver. Staaten 1 Dollar! 131 2489/.493.489 0—1 0—. 15441 45.45 848 15,44 Die Preisentwicklung der wichtigſten Welthandelsartikel geht aus nachſtehender Tabelle hervor lin der betreffenden Landeswährung): Dez 32 Dez.38 Julis4 Dez⸗85 17837 jetzt Weizen Chicago 4980 81.50 8787 101.50 111,6 105,50 Roggen Chicago 3000 53. 64.63 49.88 51.00 75,50 Mais Chicago 2225 4437 57./5 57.25 6900 7⁵ Schmalz Chicago.80.40.90 11.15 11,42 10,47 — Magdeburg 5,10 3,85.2 38⁰ 4,65.65 ucker Neuyork 66.00 119,00 107/,00 214.00 116 1. Kautſchuk London 240.40 6,81. 8,78 8,725 Baumwolle Bremen 7 11.50 146 13.58 3 10.56 Baumwolle Neuyork 6/10 1045 12,70 11,50 15.57 8⁵ Kupfer London 28,60 32.19 29,53 34/5 7/%/ 56,00 Zucker⸗Notierung für Kontrakt 4. —— * Firmenänderung. Die Firma D. Liebhold, H 1 4 und 13 in Mannheim iſt in ariſchen Beſitz übergegangen und wird unter neuem Namen als offene Handelsgeſell⸗ ſchaft Wagner u. Co., Mannheim, Spezialgeſchäft für Bet⸗ ten und Ausſtattungsartitel, weitergeführt. * Schuhfabrik Herz Ach, Offenbach. In der Auſſichts⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, der HV am 29. September für das am 30. Juni 1937 abgelaufene Geſchäftsjahr nach weſentlich erhöhten Abſchreibungen und Rückſtellungen die Verteilung einer Dividende von 6 gegen 4 v. H. im Vor⸗ jahr vorzuſchlagen. * Veränderungen in der Rheinflotte.— Zwangsverſtei⸗ gerungen in Holland. In den letzten Monaten ſind in der internationalen Rheinflotte durch Ankauf und Verkauf von Schiffen, aber noch mehr durch Zwangsverſteigerungen in Holland zahlreiche Veränderungen im Beſtand der Rhein⸗ flotte eingetreten. Die Veränderungen beziehen ſich, wie die„Köln. Ztg.“ meldet, in erſter Linie auf die Kahnflotte. Verſchiedene dieſer Fahrzeuge ſind als Lagerſchiffe nach England verkauft worden. Dieſer Abgang an Tonnage der internationalen Rheinflotte iſt aber nicht derart, daß er auf die Geſamtkapazität der Flotte nachteiligen Einfluß hat; denn auf der anderen Seite hat die Neubautätigkeit an Kahnmotorſchiffen weiter zugenommen. Im ganzen iſt die Rheinflotte auch im Jahr 1937 gewachſen. Neben Kähnen ſind auch Schlepphoote zwangsverſteigert ooͤer verkauſt wor⸗ Die Zwangsverſteigerungen in Holland halten noch weiter an. * Oeſterreichs Aluminiumerzeugung um 40 v. H. ge⸗ ſtiegen. Die Erzeugung von Aluminium iſt im Jahr 1037 bisher gegenüber dem Vorjahr um ungefähr 40 v. H. ge⸗ ſtiegen. och mehr hat die Ausfuhr von Rohaluminium zugenommen, die in den erſten ſechs Monaten 16134 0 Dz. betrüg, was 156 v. H. der Vorjahrsmenge ent⸗ pricht. * Miniere et Métallurgique de Rodange. Die Geſell⸗ ſchaft, die die Proouktionsinterſſen des Ougrée⸗Konzerns in Luxemburg vertritt, ſpricht ſich recht günſtig über die Entwicklung auf dem Eiſenmarkt aus, von der die Geſell⸗ ſchaft entſprechend profitieren konnte. Im Januar konnte ein vierter Hochofen angeblaſen werden. ie monatliche Durchſchnittsproduktion an Stahl iſt um 24 v. H. geſtiegen. ie Verſorgung mit Rohſtoffen wurde als befriedigend bezeichnet. * Der Ausbau der holländiſchen Glektrizitätsverſorgung. Die ſoeben vom Statiſtiſchen Amt herausgegebene Statiſtik über die niederländiſche Elektrizitätsverſorgung betrifft das Jahr 1935. Danach iſt die Leiſtungsfähigkeit der Oeffent⸗ lichen Elektrizitätswerke von 851 000 Kilowatt ſtetig auf .400 000 Kilowatt, d. h. um 64,6 v. H. erhöht worden. Deni⸗ gegenüber ſtieg die Stromabnahme nur von 1604 Mill. kWh auf 2 205 Mill., alſo um 37,8 v.., was einem Stromver⸗ brauch von 261 kWh gegen 206 je Kopf der Bevölkerung gleichkommt. Von 1929 bis 1935 wurden weitere 181 Mill. hfl. inveſtiert, ſo daß ſich die Anagekoſten der Eektrizitäts⸗ werke von 496 auf 687 Mill. hf. erhöhten. * Maßnahmen gegen die Koksverknappung auf dem eng⸗ liſchen Markt. Die Koksverknappung auf dem engliſchen Markt, vor allem im Hinblick auf die erhöhte Aktivität der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie hat in der letzten Zeit Formen angenommen, die dazu Veranlaſſung gaben, daß in aller⸗ nüchſter Zeit ein Treffen der engliſchen Koksproduzenten ſtattfinden wird, um über die zu ergreifenden Maßnahmen zu beraten. Als erſte dieſer Maßnahmen wird ſchon jetzt inoffiziell eine mögliche Erhöhung der Kokspreiſe um 5 Sh. je Tonne angekündigt, was einem Preis frei Ofen von mindeſtens 30 Sh. je Tonne entſprechen würde. Damit würde der Kokspreis einen Stand erreicht haben, der um ungeführ 60 v. H. über dem Kokspreis vom Auguſt 1936 liegt. Durch eine Erhöhung des Kokspreiſes dürfte aber kaum der Verbrauch eingedämmt werden, ſo daß ſchon jetzt die Frage auftaucht, ob im Herbſt engliſche Hütten als Käufer von Koks auf dem kontinentalen Markt auftreten werden. Erinnert ſei daran, daß im Herbſt 1996 rund 100 000 To. Gaskoks aus Belgien bezogen wurden. Bei der äußerſt angeſpannten Lage am Koksmarkt iſt es daher nicht ausgeſchloſſen, daß ſich ähnliche Käufe am kontinentaler Markt wiederholen. ' Engliſche Frachtenerhöhung in der Indienfahrt. Die engliſchen Schiffahrtsgeſellſchaften haben die Exporteure in Mancheſter dahin unterrichtet, daß ab 1. September die Schiffsfrachten nach den indiſchen Häfen erhöht werden. Die Erhöhung wird für Bombay, Karachi und Madras 5 ſh je 40 Kubikſuß und für Kalkutta 2 ſh 6 d je 40 Kubik⸗ fuß betragen. Damit werden die neuen Frachtraten 45 ſh .d und 40 ſh 6 d betragen. Vor dem Kriege betrug die Frachtrate nach indiſchen Häfen 20 ſh 6 d. Die Baumwoll⸗ waren⸗Verſchiffer haben dieſe Erhöhung als außerordent⸗ lich gefährlich für die britiſche Ausfuhr nach dem indiſchen Markt bezeichnet, da die Erhöhung 1 ſh 3 d ie Ballen Baumwolle betragen würde und der indiſche Markt ſchon bisber ſtark unter Konkurrenz leibet. * Nachfrage am engliſchen Eiſenmarkt weiter erhöht. Obwohl der engliſche Markt noch unter dem Eindruck der Ferien ſteht, weiſt die Nachfrage eine weitere Erhöhung auf, und alle Zeichen ſprechen dafür, daß die übliche Herbſt⸗ konjunktur ſich diesmal früher als ſonſt einſtellen wird, wie der offizielle Bericht der Londoner Eiſen⸗ und Stahlbörſe melöct. Neue Aufträge an Eiſen und Stahl können jedoch praktiſch kaum aufgenommen werden, da die Stahlwerke ihre Produktion ſchon bis zum Ende des Jahres ausver⸗ kauft haben und in vielen Fällen ſogar bedeutende Auf⸗ träge in das Jahr 1938 hinübernehmen müſſen. Im Roh⸗ eiſengeſchäft hat ſich die Lage etwas entſpannt, da gegen⸗ Abend-Ausgabe Nr. 392 wärtig die Verbraucher von Hämatit⸗ und baſiſchem Eiſen genügend Anlieferungen haben, um den dringenoſten Be⸗ darf zu decken, während auf dem Gußeiſenmarkt die Nach⸗ frage ſogar etwas zurückgegangen iſt. Die Halbzeugver⸗ braucher können nach wie vor nur knapp befriedigt werden. Die Nachfrage nach Fertigung hält unvermindert an, doch ſind die Produzenten im allgemeinen außerſtande, neue Aufträge anzunehmen. Von der Exportnachfrage kann nur ein Teil wegen des hohen Inlandsverbrauches befriedigt werden. w Die ſchwediſchen Holzverſchiffungen. In den erſten ſechs Monaten 1937 ſind von Schweden bisher erſt 259 000 Standards Holz verſchifft worden gegenüber 279000 Stos. in der gleichen Zeit 1936. Die bereits getätigten Abſchlüſſe belaufen ſich dagegen auf rd. 725 000 Stds. Bei einem ge⸗ ſamten Jahresausfuhrkontingent von 820 000 Stds. wird, damit gerechnet, daß einſchließlich beſtimmter außerhalb der Exportregulierung liegender Qualitäten etwa 8⁵0 0⁰⁰ Stdͤs. verſchifft werden dürften. Für die zweite Hälfte des Jahres verbleiben damit nach dem gegenwärtigen Stande noch rd. 590 000 Stds., die noch verladen werden müſſen. Die Zurückhaltung der Verſchiffungen iſt darauf zurückzuführen, daß von den Verladern mit einer Er⸗ indeſſen im Gegenteil in der letzten Zeit immer weiter mäßigung der Holzfrachten gerechnet wurde. Dieſe ſſud geſtiegen. Da ſich gleichzeitig ein teilweiſe merkbarer Mangel an Laderaum geltend macht, darf als ſicher an⸗ genommen werden, daß der Holzfrachtmarkt in dieſem Jahr beſonders feſt liegen wird. Waren und Märkte * Getreide⸗ und Mehlvorräte in zweiter Hand am 31. Juli. Durch das Statiſtiſche Reichsamt wurden am 91. Juli die Getreide⸗ und Mehlvorräte der zweiten Hand in Mühlen und Lagerhäuſern ermittelt. Die Getreidevor⸗ räte ſind nach den vorkäufigen Ergebniſſen, entſprechend der jahreszeitlichen Entwicklung, etwas niedriger als im Vor⸗ monat. Eine Ausnahme bildet die Gerſte, deren Beſtände wie im Vorjahr gegenüber dem Vormonat infolge ihres früheren Erntetermins eine bedeutende Erhöhung aufwei⸗ ſen. Insgeſamt lagerten an Weizen 393 700(Vormonat 304 200) To., davon in den Mühlen 40(88) v. H. an Roggen 471 500(481 500) To., von denen 28(26) v. H. ſich in Müh⸗ len befanden. An Haſer lagerten in der zweiten Hand 63 400(74 000) To., an Gerſte 103 800(25 700) To., von denen ſich 12(15) v. H. und 17(21) v. H. in den Mühlen befanden. Gegenüber dem Vormonat zeigten die Vorräte an Weizen⸗ backmehs mit 41 600(69 100) To. und die Vorräte an Rog⸗ genbackmehl mit 49 200(55 900) To. eine Abnahme. Die bei den Miſchfutterfabriken und anderen induſtriellen Ver⸗ brauchern(Brauereien, Mälzereien, Getreioekaffeefabrken, Nährmittelwerken uſw.) lagernden Getreidemengen, die be⸗ ſonders ermittelt werden, ſowie die rollenden und ſchwim⸗ menden Mengen und die Mehlvorräte der Bäcker ſind in den vorſtehenden Ergebniſſen nicht enthalten. Die Berarbei⸗ tung von Brotgetreide in den Mühlen mit mehr als 3 To. Tagesleiſtung zeigt beim Weizen gegenüber dem Vormonat mit 311 400 To.(Vormonat 309 900 To.) eine geringe Zu⸗ nahme und beim Roggen mit 222 800(238 100) To. eine Abnahme. * „Berliner Getreidemarkt. Am heutigen Berliner Ge⸗ treideverkehr waren in Bezug auf Abſatzmöglichkeiten keine weſentlichen Veränderungen feſtzuſtellen. Die Zufuhren gingen im allgemeinen nicht über den bisherigen Rahmen hinaus. Auch für ſpätere Hieferungen zeigt die Landwirt⸗ ſchaft nur wenig Abgabeneigung. Die Ver⸗ ſorgung der Mühlen mit Brotgetreide geſtaltete ſich jedoch wiederum befriedigend. Kaufluſt beſtand vor allem für Weizen. Auch Roggen zur ſpöteren Lieſerung war geſucht. Futtergetreide wurde ſo gut wie nicht zum Verkauf ge⸗ ſtellt. Am Induſtrie⸗Hafermarkt trafen die Abnehmer nur zögernd ihre Entſcheidungen. Induſtrie⸗Gerſten waren nur wenig erhältlich. Soweit zuſagende Braugerſten⸗Po⸗ ſten vorhanden waren, boten ſich laufend Unterkunfts⸗ möglichkeiten. Am Mehlmarkt machte ſich nach wie vor reges Kaufintereſſe für Weizenmehl geltend. Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 26. Auguſt, (Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Auguſt 32,45—32,50; Sept. 92,62 Tendenz ruhig; Wetter gewitterig. EBremer Baumwolle vom 26. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schluß) loko 12,19. Hamburger Schmalznotierung Jom 26. Auguſt.(Eig. Dr.) Unverändert. Die Lage am Ledermarki Der Leoͤermarkt bewegte ſich in ruhigeren Bahnen. Die frühere ſtarke Spannung zwiſchen Angebot und Nachfrage iſt im Verlaufe der letzten Monate durch größere Zutei⸗ lung von Rohware an die Gerbereien und von der anderen Seite her durch einſchränkende Maßnahmen in der Ver⸗ wendung bereits weſentlich gemildert worden. Es tteht nicht im Widerſpruch zu der erwähnten ruhigeren Tendenz, wenn nach wie vor die Produktion der Gerber von den verarbeitenden Induſtriezweigen und vom Handel reſt⸗ los aufgenommen wird, denn einmal beſtehen do⸗ und dort immer noch Kücken in der Verſorgung, die ſich erſt nach und nach durch geeignete Produktions⸗ und Ver⸗ brauchslenkung, teilweiſe auch durch Einfatz neuer Werk⸗ ſtoffe, ſchließen laſſen und zum anderen nimmt man gern ietzt ſchon Ware für den größeren Herbſtbedarf herein. Die Beſchäftigungslage in der Schuh⸗ und Lederwaren⸗ induſtrie iſt der Jahreszeit entſprechend noch etwas zurück⸗ gegangen. In der Schuhinduſtrie wurde mit der Aus⸗ ührung der Herbſtaufträge begonnen. Der Auftragseingang ſt nicht ungünſtig und wirkte ſich in einer Zunahme der Beſchäftigung aus. Im Schuhhandel waren die Umſätze in Sommerware durchweg gut; die Vorräte in dieſen billigen Stoffſchuhen ſind im allgemeinen geräumt. Lederhandel und Lederinduſtrie melden eine Zunahme der Nachfrage nach Leder. Die Lederhandſchuhinduſtrie berichtet über befriedigenden Auftragseingang. Der lebhafte und größere Inlandsbedarf entſchädigt dieſen Induſtriezweig zu einem Teil für den Rückgang in der Ausfuhr. Die Ledernach⸗ ſcoge erſtreckt ſich namentlich auf ſchwarze Boxkalfleder, Rindbox, Chevreaux und Lackleder, während Rauhleder weniger gefragt iſt. Auch die Leiſten⸗ und Schuhmaſchinen⸗ induſtrie meldet volle Beſchäftigung. * * Vom badiſchen Weinmarkt. Nach den im Juni durch⸗ geführten Weinbauerhebungen des Reichsnährſtandes ſtößt die Verwertung der 1936er Weine in keinem Weinbau⸗ gebiet auf Schwierigkeiten. Bis zum kommenden Herbſt werden die Erzeugerbeſtände vorausſichtlich ſchon ſehr weit⸗ gehend gelichtet ſein. Auch Baden und Württemberg mel⸗ den Verringerung ihrer Beſtände in Konſumweinen. In der Schaumweininduſtrie war die Beſchäftigung gut. Das augenblickliche warme Wetter begünſtigt unſere Reben ſehr In Baden hat im Markgräflerland der Heuwurm ſchweren Schaden angerichtet. Dagegen ſind einzelne Gebiete und beſonders einzelne Rebſorten ſehr ſchön geraten, ſo in Mit⸗ telbaden der Traminer, Ruländer, Riesling und Burgun⸗ der. Auch der Kaiſerſtuhl wird als ſehr ordentlich bezeich⸗ net. Wir werden alſo mit einer guten normalen Ernte rechnen können. Aehnlich ſind die Ausſichten in den würt⸗ tembergiſchen Weinbaugebieten. 9 * Milch⸗ und Molkereiprodukte. Nach Mitteilung der Marktberichtsſtelle beim Reichsnährſtand hat ſich in der Butterverteilung bei gleichbleibendem Milchaufkommen nichts geändert. Im Abſatz von halbfetten Weichkäfen iſt, ſoweit es ſich um Grünfutterware handelt, eine leichte Belebung zu verzeichnen. Es gibt ſogar Sennereien mit guter Käſeerzeugung, die mehr Ware verkaufen könnten als ſie zur Zeit erzeugen. Die eingelagerten Beſtände an halbfetten Winterkäſen können erſt in der Herbſtſaiſon an den Markt gebracht werden. Die Preiſe für halbfette Lim⸗ burgerkäſe ſind unverändert 30/ für grüne und 33 ◻ für packreife Monatsware je 50 Kg. fette Weichkäſe aller Sorten iſt ſehr gut. Das aleiche ailt für fette Edamerkäſe und beſuders für Emmentalerkaſe, bei denen jede angebotene Menge an ausgelagerter Ware glatt abgenommu wird. Der Bedarf für RTSCHAFTS-ZETrUNO 6. Seite /Nummer 392. 3 ———————————— Neue Mannheimer Zeitung 4 Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 26. Auguſt 1937 D Nun wird es bals wieder mit der idylliſchen Ruhe in den Straßen Hockenheims vorbei ſein. Die fleißige kleine Stadt an der Strecke Frankfurt-Mannheim—Karls⸗ ruhe, welche dank ihrer bedeutenden Zigarreninduſtrie und ihrer großen Spargelkulturen Namen und Bedeu⸗ tung im wirtſchaftlichen Leben beſitzt, wird in Bülde wieder ganz im Zeichen der donnernden Motorräder ſtehen, die über die 12 Km lange Rennbahn fliegen und die Be⸗ wunderung von Zehntauſenden finden. Am 5. September flattern wieder Fahnen über dem Startplatz, brüllen Mo⸗ toren auf, wie wütende Giganten der Vorzeit, ſchwingen ſich ſehnige Männer in den bebenden Sattel um Sekun⸗ Len ſpäter Schemen gleich über die Straße dahinzubrauſen. In verwegenem Tempo, die Gefahr verachtend und dem Sieg entgegen! Jedes Jahr bringt neuen Fortſchritt! Auch in dieſem Jahr hat die Stadtverwaltung von Hockenheim unter der zielbewußten Leitung Bürger⸗ meiſters Neuſchäſer wieder bedentende Ver⸗ beſſerungen an der idealen Rennſtvecke, die jetzt den ſechſten grandioſen Kampf der dröhnenden Räder erlebt, vorgenommen.. Davon zeugte eine Be⸗ ſichtigung der Bahn, die Mittwochnachmittag in Anweſenheit von Mitgliedern der NSͤͤK ⸗Motorbrigade Kurpfalz⸗Saar, und Vertretern der Preſſe ſtattfand. Im ſchmucken hellen Rathaus empfing der Bürgermeiſter die Erſchienenen mit herzlichen Worten der Begrüßung. Er gedachte dann des am vergangenen Sonntag beim Schlei⸗ zer Dreieck⸗Rennen verunglückten Karlsruher Seiten⸗ wagenfahrers Karl Braun, der in ſo manchem pracht⸗ vollen Rennen auf der Hockenheimer Bahn gefeiert wurde. Ein tragiſches Geſchick ſetzte ſeiner glanzvollen ſportlichen Laufbahn ein frühzeitiges Ende. Wie der Redner weiter ausführte, hat man auch diesmal keine finanziellen Oopfer und keine Mühen geſcheut, um die Rennſtrecke immer mehr zu verbeſſern und auszubauen. Im Verein mit der NSKK⸗Brigade Kurpfalz⸗Saar iſt alles darangeſetzt wor⸗ den, um der Strecke das größtmöglichſte Maß an Sicherheit zu geben. Er glaube auch diesmal ſagen zu können, daß im Rennen noch höhere Geſchwin digkeiten er⸗ zielt werden würden. Unter den Preiſen, die diesmal ausgeſetzt worden ſind, befinden ſich neben dem Staats⸗ preis des badiſchen Mäniſterpräſidenten, einer prächtigen Skulptur aus Karlsruher Majolika, die den Tiſch des Saales zierte, 1 Preis des Gauleiters Bürk⸗ kel, weiter je ein Preis von Korpsführer Hühn⸗ lein, der NSKK⸗Motorbrigade Kurpfalz⸗ Saar, von der Stadt Schwetzingen und der Stacdt Hockenheim. Mit dem Wunſche, daß der 5. September ſich würdig an die große ſportliche Tradition Her ſchnell⸗ ſten deutſchen Motorradrennſtrecke anſchließe, ſchloß Bür⸗ germeiſter Neuſchäfer ſeine kurze Anſprathe. Fahrt über die Strecke Dann fuhren wir hinaus auf die ideal ſchöne, von grünen Bäumen maleriſch umſäumte Strecke, um uns mit eigenen Augen vom ſteten Fortſchritt, den dieſe Bahn nun mit jedem Jahr macht, zu überzeugen. Am Start⸗ und Ziel⸗ platz wurde der erſte Halt gemacht. Stadtbaumeiſter Kraft gob hier den Teilnehmern an der Beſichtigungsfahrt die erſten Erklärungen. Hier iſt neben dem Zielrichterhaus ein weiteres Holzhäuschen errichtet worden, das dem Renn⸗ gericht und der Leitung für Beſprechungen während der verſchiedenen Rennen dienen ſoll. Weiter iſt ein Platz für Erſatzteillager wieder geſchaffen worden, die Straße ſelbſt wurde verbreitert und der Belag an vielen Stellen aus⸗ gebeſſert. Auf unſerer weiteren Fahrt durch den Hocken⸗ heimer Wald ſahen wir überall auf der Strecke das Er⸗ gebnis planmäßiger und ſorgfältiger Arbeit im Dienſt des * Ein neuer Uebergangsſteg iſt u. a. entſtanden un an der berühmten Radbuckelkurve wurden die Hügel zurückgedrängt, um noch mehr Fahr⸗ raum zu ſchaffen. Hier ſollen, wenn die Mittel dazu reichen, ſpäter Tribünen erſtellt werden. Die Kurve ſelbſt iſt auch etwas überhöht worden und die Strecke hinter der kleinen Haardtbach⸗Brücke etwas gehoben worden, um hier ein Springen der Räder zu vermeiden. Uebrigens wird man ſpäter einmal, wenn die Mittel dazu bereitgeſtellt ſein werden, eine neue Kurve en⸗ gekegt werden, die parallel dem Bach laufen ſoll, bis ſie etwa 1900 Meter hinter der Oftersheimer Kurve auf die alte Strecke wieder einmündet. Dadurch würde eine zweck⸗ mäßiger Veränderung der Bahn erzielt werden, die aller⸗ dings dadurch etwo zwei Kilometer an Länge verlieren würde. An der letzten, der Stadt⸗ oder Südkurve, die ausſchließlich für die Rennen dient und eigens dafür ge⸗ baut worden iſt, ſind keine Verbeſſerungen notwendig ge⸗ —.— doch ſoll auch hier wieder eine Tribüne errichtet werden. Wo parkt man am Reuntag in Hockenheim? Wie von dem rührigen Ratſchreiber Büchner mit⸗ geteilt wurde, werden am Renntag alle drei Zugangs⸗ ſtraßen zur Strecke abgeriegelt und mit Koſſenhäuſern verſehen werden. Für die Beſucher, die mit Automobilen oder Motorrädern kommen, gibt es ausreichende Park⸗ gelegenheiten auf dem Meß⸗ und dem Volkshaus⸗ plotz ſowie in der Schwetzinger Straße. Auch für die möglicherweiſe feuchtigkeitsbedürftigen Zuſchauerkehlen wird weitgehend Sorge getragen. Die Beſucher des Rennens werden es begrüßen, daß ſie längs der Strecke 18 Tank⸗ ſtellen für ihren geſunden Bier⸗, Limonaden⸗ oder Schorle⸗ durſt finden. Auch Imbisſtellen wird es wie immer ge⸗ nügend geben. Daß ſämtliche Preiſe von der Stedt Hocken⸗ heim kontrolliert werden, verdient noch Erwähnung. Im Namen der NSKͤ⸗Motorbrigade Kurpfalz⸗Saar dankte Standartenführer Hoffmanm in trefflichen Wor⸗ ten der Stadt Hockenheim für ihre ausgezeichnete, mühe⸗ und aufopferungsvolle Arbeit am deutſchen Matorſport. Die Bahn ſei ſo hervorragend, daß die ONS den deutſchen Meiſterſchaftslauf für Solommaſchinen darauf ſtarten konnte. Beweis genug für den Wert der Bahn und die Arbeit, die in ihr ſteckt. Bei einem kurzen Beiſammenſein erfuhr man von Rat⸗ ſchreiber Büchner noch verſchiedenes über die Sonderzüge, die die Reichsbahndirektion Karlsruhe nach Hockenheim leiten wird. Geſchwindigkeiten, die im Hockenheimer Wald erreicht wurden Es dürfte in dieſem Zuſammenhang intereſſieren, zu erfahren, welche Zeiten bisher auf der Hockenheimer Bahn —— worden ſind: Den erſten prachtvollen Lauf ſchuf er Englönder Bullus im Mai 1932, als zum erſten Mal ein Rennen durch das herrliche Waldgelände ſtatt⸗ fand. Die damals erreichte Zeit betrug 127,6 Stoͤkm. Im Juli 1933 wurden 128,7 Stoͤkm. erreicht, 1934 waren es 131, 1995 ſteigerte ſich die Geſchwindigkeit auf 142,5 und im vergangenen Jahr wurde die blendende Zeit von 153 Stoͤkm herausgefahren. Das Rennen beginnt Bild von einem jrüheren Rennen in Hockenheim phot. Fennel Es wäre prachtvoll, wenn am Sonntag in 8 Tagen auch dieſer Hockenheimer Rekord gebrochen würde und eine noch höhere Geſchwindigkeit der Rennſtrecke im Schatten des Waldes und der Türme der gaſtfreudigen Stadt neuen Ruhm ſchenken würde. C. W. Fennel. Handballer bei den NS-Kampfſpielen Bei den NS⸗Kampfſpielen während des Reichspartei⸗ tages in Nürnberg wird guch in dieſem Jahre der Hand⸗ ballſport vertreten ſein. Am Freitag, 10. September, ſteht auf dem Platz des 1. FC Nürnberg ein Treffen zweier Auswahlmannſchaften bevor, das auch den verwöhnteſten Anſprüchen gerecht werden wird. Fachamtsleiter Herrmann hat die beſten Spieler aufgeboten und in zwei Mannſchaf⸗ ten eingeteilt, die das Treffen beſtreiten werden. Die bei⸗ den Nationalmannſchaften wurden wie folgt zuſammen⸗ geſtellt: Mannſchaft A: Tor: Lüdicke(Deſſau); Verteidigung: Knautz(Minden)— Bandholz(Neumünſter); Läuferreihe: Keiter(Berlin)— Brinkmann(Düſſeldorf)— Hanſen Hamburg); Angriff: Steininger Berlin)— Theilig(Ham⸗ burg)— Laqua(Weißenfels)— Klingler(Magdeburg)— Braſelmann(Wuppertal). Mannſchaft B: Tor: Wendt(Leipzig); Verteidigung: Müller— Schmidt(beide Mannheim); Läuferreihe: Schün⸗ zel(Leipzig)— Rheinberg(Aachen)— Krauſe(Magde⸗ burg); Angriff: Zimmermann(Mannheim)— Spengler (Mannheim)— Ortmann(Breslau— Jäger(Alten⸗ ſtadt)— Reinhardt(Leipzig). Als Erſatzſpieler wurden beordert: Berthold(Leipzig), A. Roß(Minden), Oepen(Düſſeldorf), Keimig(Darm⸗ ſtadt), Trippmacher(Mannheim), Brohm(Schwanheim). Schiedsrichter des Treffens wird der Wiesbadener Aoͤolf Müller ſein. Deutſche Schiedsrichter Zur neuen Spielzeit müſſen jeweils von den der JAH angeſchloſſenen Verbänden die Handball⸗Schiedsrichter be⸗ nannt werden, die dazu auserſehen wurden, internationale Treffen— Länder⸗, Verbands⸗ und Vereinsſpiele— zu leiten. Für die Spielzeit 1937/8 wurden vom Fachamts⸗ leiter Herrmann folgende Schiedsrichter namhaft gemacht und der IAHſcß zur Meldung gebracht: Alfred Berndt(Breslau), Helmut Fauſt(Wittenberge), Artur Heiſter(Dortmund), Anton Jacob(Kaſſel), Alexan⸗ der Kämpchen(Caſtrop), Alois Lanz(München), Julius Marquardt(Eßlingen), Adolf Müller(Wiesbaden), Wil⸗ helm Rogge(Berlin), Willi Schramm(Dresden), Hans Schwinetzki(Potsdom), Helmut Stühmer(Hamburg). Höher gings nicht! Fortuna Düſſeldorf— Auswahlelf Nordharz 20:2 Der frühere deutſche Fußballmeiſter Fortuna Düſſeldorf ſpielte am Mittwoch in Bad Harzburg gegen eine Aus⸗ wahlelf des Nordharzes. Die Düſſeldorfer, die nach langer Pauſe wieder mit ihrem Nationalſpieler Paul Mehl an⸗ traten, gewannen dieſes Spiel mit der phantaſtiſchen Tor⸗ ziffer von 20:2. Der Standard⸗Verteidiger unſerer Na⸗ tionalmannſchaft, Paul Janes, wurde nach der Pauſe aus⸗ gewechſelt. Deutſche Athleten in Straßburg Unter deutſcher Beteiligung wird am Sonntag in Straßburg ein utternationales Leichtathletik⸗Sportſeſt abgewickelt, zu dem neben den Franzoſen noch Schweizer und Amerikaner gemeldet haben. Die deutſche Mann⸗ ſchaft ſetzt ſich zuſommen aus den Sprintern Horn⸗ berger(Frankfurt), Neckermann(Mannheim) und Scheuring(Ottenau). den Mittelſtrecklern Stadber (Freiburg) und Schmidt(Durlach). den Springern Weinkötz(Kölm) und Sutter Freiburg) ſowie Kullmann(Karlsruhe). ————— Aegyptens Gewichtheber werden nicht an den Weltmei⸗ ſterſchaften in Paris(10. bis 12. September) teilnehmen, dagegen iſt die Beteiligung der Amerikaner ziemlich ſicher. Der„Clou“ von Iffezheim Hockenheimer Hotorradschlacht Wieder ganz groß! Deutſche Leichtathleten werden ſich vorausſichtlich am Baſler Amerikaner⸗Sportfeſt, das am kommenden Samstag, 28. Auguſt, ſtattfindet, beteiligen. Eingeladen wurden Sutter und Stadler(Freiburg). Scheuring(Ottenau), Schmidt(Durloch) und Kullmann(Karlsruhe). Die Winterbahn in Antwerpen, auf der es wiederholt Rekordzuſchauerzahlen gab, wird in dieſem Winter ihre Pforten geſchloſſen halten. Zu hohe ſteuerliche Belaſtungen haben die Veranſtalter zu dieſem Schritt veranlaßt. Heute abend in Neuyork: Am S. September steht Deutschlands schnellste Strecke wieder im Zeichen der Rennfahrer Werden die Geschwindigkeiten noch erhöht werden?- Neue Verbesserungen auf der Bahn Der Fußball⸗Länderkampf zwiſchen England und der Tſchechoſlowakei wird am 1. Dezember in London auf dem Platz von Tottenham Hotſpurs ausgetragen, wo vor zwei Jahren auch Deutſchland ſpielte. Englands neuer Fußball⸗Präſident als Nachſolger des verſtorbenen Sir Clegg wurde William Pickford, der bis⸗ herige ſtellvertretende Vorſitzende des Verbandes. Pickford ſteht bereits im 75. Lebensjahr und gehört ſeit 1885 dem Rat der FA an. Louis gegen Farr! Wird der britiſche Schwergewichtsmeiſter überraſchen?— 6 Voxmeiſter Ring 140 amerikaniſche Rundfunkſender übertragen den Kampf Heute abend findet in Neuyork der in England und Amerika mit größter Spannung erwartete Boxkampf des engliſchen Schwer⸗ gewichtsmeiſters Tomemy Farr gegen Joe Louis ſtatt. Wer ſiegt: Joe Louis oder Tommy Farr? Dieſe Frage iſt in der amerikaniſchen und engliſchen Preſſe in dieſen Tagen bis in das kleinſte behandelt. Wieder gilt, wie vor ſeinem Kampf und ſeiner Niederlage gegen Max Schmeling, in Amerika Joe Louis als der Mann des Tages und als der vorausſichtltiche Sieger. In England ſtehen zwar ver⸗ ſchiedene Fachleute und die Preſſe hinter Farr, doch iſt nicht zu verkennen, daß weite Kreiſe nicht recht an einen Erfolg von Farr glauben wollen. Engliſche Wetten gegen Farr Eine große engliſche Buchmacherfirma bietet öffentlich Wetten zu einem Kurs von 311 gegen Farr an. Nach den Berichten engliſcher Zeitungen ſind in London verſchiedene Wettabſchlüſſe gegen Farr, mit 200:60, 700:200, 1500:400, 800:200 zuſtandegekommen. Dieſe Abſchlüſſe bilden eine Beſtätigung dafür, daß man auch in England Farr doch mehr oder weniger als einen Außenſeiter anſieht. Wärd Joe Lonis überſchätzt? Es iſt allerdings nicht von der Hand zu weiſen, daß Joe Louis doch vielfach überſchätzt wird. Der Neger iſt ohne Zweifel ein großes Talent, aber er hat auch ſeine Schwä⸗ Wird der„ſchwarze Bomber“ ſiegen? Joe Louis, dem man die größeren Chancen gibt. (Weltbild, Zander⸗M.) Wer gewinnt den„Großen Preis“? Der Freitag bringt den Höhepunkt der Baden-Badener Rennwoche Zwei Tage der Baden⸗Badener Rennwoche gehören nun ſchon der Vergangenheit an. Sie haben großen Sport gebracht, aber der Tag des Großen Preiſes be⸗ deutet natürlich den Höhepunkt der ganzen Woche. In vielen Jahren iſt ieſe wertvolle Prüfung das bei⸗ nahe wichtigſte Ereignis unſerer Saiſon geworden, unſere beſte Flachklaſſe hat hier den endgültigen Be⸗ weis ihrer überlegenen Leiſtung gebracht. Die großartige Geſchichte des Rennens, als deſſen Höhepunkte man immer die dreifache Siegesſerie von Kineſem und Oleander bezeichnen wird, läßt uns erheb⸗ liche Anſprüche an die Qualität des Feldes ſtellen. Die große Prüfung beſteht ſeit dem Jahre 1858 und iſt vor 1870 eine reine Domöne der Franzoſen ge⸗ weſen. Graf Renards Hochſtapler, der Gewinner von 1873, iſt das erſte in Deutſchland gezogene Pferd in der Siegerliſte. Als nach dem Kriege die Franzoſen fortblie⸗ ben, war ein deutſcher Erfolg ſchon eher möglich, aber es kamen die Ungarn, und gegen die gute Kineſem, die Sie⸗ gerin von 1877/8 und 79 war natürlich kein Kraut ge⸗ wachſen. Von 1901 bis 1913 haben nur zwei Heutſche Pferde den Großen Preis von Baden gewinnen können, es waren Hammurabi und Fauſt. Beide hatten aber ſeinerzeit wenig zu ſchlagen. In allen anderen Jahren gab es mehr ooͤer weniger böſe Niederlagen. Mit Aus⸗ nahme des Italieners Scopas, der im Jahre 1924 unſe⸗ ren Pferden das Nachſehen gab, wurde die wertvolle Prü⸗ juna ſeit dem Jahre 192t ausnahmslos von deutſchen Pferden gewonnen. Wir ſind alſo nach dem Kriege ſelten enttäuſcht worden. Auch diesmal werden wir die aller⸗ erſte Klaſſe an den Start ſchicken, ſo daß die Beſetzung nichts zu wünſchen übrig läßt. Erfreulicherweiſe werden auch wieder Vertreter von jenſeits der Vogeſen und aus Italien den Kampf mit unſerer Elite aufnehmen, vor allem wird erneut ein Angehöriger des Stalles Bouſ⸗ ſac am Start erſcheinen. Im Vorjahre war der franzöſiſche Stall in Baden⸗Baden unvertreten, nachdem er in ben Jahren 1950 und 31 mit Tourbillon und Pancho das Zu⸗ kunfts⸗Rennen an ſich brachte. Diesmal wird ſich der Stall auf den vierjährigen Aſterus⸗Sohn Dadji ſtützen, der bereits am Dienstag aus Maiſon Laffitte eingetroffen iſt. Der Hengſt, der im Vorjahre zwei Rennen und auch in dieſer Saiſen zwei Erfolge in ſeiner Heimat errang, ge⸗ wann letzthin in Vichy mit C. Eliott in beſſeres Rennen über 2600 m. Zuvor blieb er auf ſeiner Heimatbahn in einem Rennen ſiegreich. Am Start werden ferner die beiden Ita⸗ liener Chilone und Gaio des Stalles del Soldo er⸗ ſcheinen. Von dieſen gewann bekanntlich der Dreijährige am letzten Sonntag, das Fürſtenberg⸗Rennen. Chilone iſt uns noch vom Vorjahre bekannt. Der Hengſt, der in Iffezheim ſiegreich blieb, kommt mit einer guten Form aus Italien. Dort blieb er heuer in drei Rennen ſieg⸗ reich und behauptete ſich bei ſeinem Start auf gleicher Diſtanz, die er hier vorfindet. Auf Gaio wird der Stall⸗ jockey P. Caprioli ſein, der in ſeiner Heimat mit zu den erſolgreichſten Reitern zählt. Chilone ſoll einem deutſchen Reiter anvertraut werden, und zwar wird der weſtdeutſche H. Schmicdt den Hengſt ſteuern. Dieſe drei Ausländer werden am Freitag eine ſcharfe Klinge ſchla⸗ gen. Mit der abermaligen Begegnung unſerer Elite und dem erneuten Start von Wahnfried, der den Großen Preis von Baden im Vorjahre gewann, erſcheint aber das Ren⸗ nen ſehr offen. Denn der diesjährige Derbyſieger Abend⸗ frieden, der Braune⸗Band⸗Sieger Bhaſius, ferner: Periander, Iniga, Iſolani, Ricardo und Elpis werden beſtimmt ihr Letztes hergeben. Die Starterliſte des 42 000 Mk.⸗Rennens ſieht ſolgendermaßen aus: Großer Preis von Baden, Ehrenpreis und 42 000 4: P. Mülhens⸗Kölns Wahnfried 4jöhr. Hengſt 60 Kg. (Raſtenberger) Geſt. dͤel Soldo⸗Italiens Chilone 4jähr. Hengſt 59 Kg. (H. Schmiot) 0 Geſt, del Soldo⸗Italiens Gaio, Zjähr. Hengſt 53 Kg. (P. Caprioli) M. Bouſſar⸗Frankreichs Dadji, 4jähr. Hengſt, 59 Kg. Entfernung 2400 Meter, (C. Eliott) Geſt. Waloͤfried⸗Frankfurts Periander, 4jähr. Hengſt, 59 Kg.(A. Ebert) 0 Geſte, Blaſius, zjähr. Hengſt, 56 0 5 el.) Stall Moorfeld⸗Hamburgs Ricardo, zjähr. Hengſt, 56 Kg.(Zuber) 8 Geſt. Graditze Abendfrieden, gähr. Hengſt, 55 Kg. Zehmiſch, Geſt. Erlenhof⸗Frankfurts Iniga Iſolani, Zjähr. St., 52,5 Kg.(O. Schmidt) Graf Wuthenaus Elpis, gjähr, St. 51,5 Kg.(Huguenin) Mit Freude ſtellt man feſt, daß diesmal auch das Rahmenprogramm viel verſpricht. Auslöndiſche Pferde wird man ſonſt zu ſehen bekommen, es ſteht alſo ein wirk⸗ lich großer Tag in Ausſicht, der heſfentlich auch dem In⸗ ternationalen Klub den verdienten Erfolg bringt. Auf die einzelnen Rennen kommen wir in unſerer Morgenaus⸗ gabe zurück. chen, die in ſeinem vorjährigen Kampf gegen Max Schme⸗ ling ſchonungslos aufgedeckt wurden. Man wird ſich er⸗ innern, daß vor dem Kampf Schmeling— Louis auch der frühere Boxweltmeiſter Gene Tunney zu denjenigen ge⸗ hörte, die einen glatten Sieg von Louis erwarteten und Max Schmeling ſeine Niederlage vorausſagten. Tunney hat ſeine Anſicht in mehr als einem Punkt geändert. Wohl ſieht er, wie Tunney in Neuyork erklärt, in Louis immer noch den gefährlichen Puncher und Konterboxer, doch hält Tunney trotzdem Louis nur für einen mittelmäßigen Boxer. Er meint, daß der Farbige nach ſeiner Niederlage gegen Max Schmeling von einem Minderwertigkeitsgefühl nicht loskommen wird und glaubt auch, daß Louis ein „Glaskinn, hat. Louis habe, ſo erklärte Tunney, in Chikago gegen Braddock ſehr ſchwach gekämpft, und wenn Jimmy Braddock ein paar Jahre jünger geweſen wäre, dann würde er den Kampf nicht verloren haben. Entſchei⸗ dend für Tunney iſt aber die Bewertung der Kampfmoral von Louis. Sobald der Neger in der Klemme iſt, ſo meint Gene Tunney, verliert er die Kampfüberſicht und Wider⸗ ſtandskraft. Das ſind ſehr bemerkenswerte Erklärungen, die man nicht außer Acht laſſen kann. Was Tunney hier zum Aus⸗ oͤruck gebracht hat, das wird einmal durch den Kampf von Schmeling und zum anderen auch durch die Filmaufnahmen und die Haltung von Louis beſtätigt. Keine ſchnelle Entſcheidung zu erwarten In den amerikaniſchen Vorberichten hat ſich inſofern ein Umſchwung vollzogen, als man neuerdings doch nicht mehr mit einer Entſcheidung in der erſten oder zweiten Runde rechnet. So ſind verſchiedene Vorausſagen zu verzeichnen, die einen Sieg von Louis erſt nach der achten oder neunten Runde erwarten und einen techniſchen k. o. von der zehn⸗ ten Runde ab für wahrſcheinlich halten. Farr kein unpopulärer Sieger Ein Erſolg von Tommy Farr würde, was ſehr bemer⸗ kenswert iſt, in Amerika durchaus nicht ungern geſehen werden, ausgenommen im Neuyorker Negerviertel Harlem. Vielen Amerikanern iſt ein Neger als Inhaber des Mei⸗ ſtertitels nicht angenehm und zum anderen iſt die Nieder⸗ lage von Louis gegen Schmeling eben doch nicht aus der Welt zu ſchaffen. Schmeling gilt als beſter Mann Die Meinung, daß Max Schmelinsg der beſte Boxer und erſte Anwärter auf die Boxweltmeiſterſchaft iſt, wird in Amerika allgemein geteilt, wie es auch als ſicher an⸗ genommen wird, daß Schmeling bei einem neuen Zuſam⸗ mentreffen mit Louis ſeinen Erfolg vom Sommer des Vorjahres wiederholen wird. Im Zuſammenhang mit die⸗ ſem Stanoͤpunkt ſagt man, daß Louis nach ſeiner Nieder⸗ lage doch nicht mehr der Boxer von vorher iſt. Der große Einnahme⸗Bluff Als oͤer Kampf Louis— Farr angekündigt wurde, ſagte man eine Einnahme von 1 Million Dollar voraus. Von dieſer Zahl iſt man inzwiſchen längſt abgekommen und wenn es einen beſcheidenen Gewinn gibt, dann wird der Veranſtalter, Mike Jacobs, wahrſcheinlich froh ſein, diesma⸗ gut davongekommen zu ſein. Farr ſollte mit einem Anteil von 20 v. H. in Amerika 200 000 Dollar verdienen. Der britiſche Meiſter war aber ſo vorſichtig, eine feſte Garantie von 60 000 Dollar feſtzulegen, ſo daß er mit dieſem Betrag auch dann ſicher rechnen kann, wenn die Einnahmen unter 900 000 Dollar diegen. Louis hat lediglich eine prozentnale Beteiligung mit 42,5 v. H. von der Reineinnahme. Sechs Weltmeiſter am Ring In einer Beziehung wird der Kampftag ein ungewöhn⸗ liches Ereignis bringen. Es werden nämlich nicht weniger als ſechs frühere Boxweltmeiſter am Ring ſein; Gene Tunney und Jack Dempſey, der frühere Neger⸗Weltmeiſter Jack Johnſon, dann James J. Braddock und Max Baer, und als am meiſten beachtet Max Schmeling, der ſofort eine Herausforderung an den Sieger richten wird. Uebertragung auf 140 Stationen Der Kampfverlauf wird von 136 amerikaniſchen Rund⸗ funkſtationen übernommen. Vier Kurzwellenſender ſorgen für die Uebertragung nach Europa, Südafrika und Süd⸗ amerika. So wird denn dieſer Kampf überall in der Welt ein Echo finden, ob mit Recht oder nicht, das wird der Ver⸗ Lauf zeigen. Wenig Chanten für den Briten? NP. London, 26. Auguſt Beide Kämpfer treten nach ſchwerem Training in den Ring. Louis hat ſich ſeit Anfang Auguſt in Pompton Lakes, New Jerſey, durch vielſeitigen Sport in ausgezeich⸗ nete Form gebracht. Farr traf ſchon Ende Juli in Long Beach zum Training ein. Es fiel ihm zunächſt nicht leicht, ſich an die völlig fremde Atmoſphäre zu gewöhnen. Wäh⸗ rend Louis beſonderes Gewicht auf die Verbeſſerung ſei⸗ ner Linken legte, ſcheint Farr vornehmlich die Schlagkraft ſeiner Rechten bedacht zu haben, wohl in der Erinnerung an Schmelings Taktik, der bekanntlich den Neger mit ſei⸗ ner Rechten zermürbt und k. o. geſchlagen hat. Jedoch dürften für Farr tatſächlich wenig Ausſichten beſtehen, wenn Louis, der wegen der mörderiſchen Schlag⸗ kraft ſeiner Rechten gefürchtet iſt, ſeine ſchwache Linke aus⸗ gleichen kann. Farr ſoll zwar ſchneller im Ring ſein, aber auch die Linke des Weltmeiſters ſoll bedeutend kampf⸗ fähiger geworden ſein. Es gibt Stimmen, die dennoch nur an einen Punktſieg glauben wollen. Louis dagegen ſcheint ſich um den Ausgang des Kampfes weniger Sorgen zu machen. Dem Sieger in dem bevorſtehenden Kampf winkt eine beſondere Trophäe, der„Goldene Gürtel des nationalen Sport⸗ verbandes“, den der Marquis von Queensberry mit nach Amerita brachte. Der Gürtel hat einen Wert von dreitau⸗ ſend Dollar, iſt aus reinem Golde gearbeitet und mit Plaketten geziert, welche die Symbole ſämtlicher britiſcher Dominien trogen. Dieſer Preis muß dreimal gewonnen werden, bevor er ſeſt in den Beſitz eines Boxers übergeht. 2 98 — 2 Aus Baden 75 Fahre Badiſcher Sängerbund Der Badiſche Sängerbund kann in weni⸗ gen Tagen auf ein 75jähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken. Er zählt als„Sängergau Baden“ zu den größten Sängergauen des Reiches. Der älteſte Ge⸗ ſangverein dieſes Gaues iſt die im Jahre 1825 ge⸗ gründete„Liedertafel“ Wertheim. Am 8. September 1844 fand in Karlsruhe das erſte badiſche Sängerfeſt ſtatt, an dem ſich 460 Sänger aus Unter⸗ und Mittelbaden beteiligten. Die Folge der Sän⸗ gerfeſte in den nächſten Jahren war eine immer größere Ausdehnung und Verbreitung des Männer⸗ geſangs im Lande Baden. Um das Jahr 1860 laſſen ſich 140 Geſangvereine nachweiſen. Von dieſen ge⸗ hörten etwa 100 zu der 1840 gegründeten„Ver⸗ einigung der badiſchen Männergeſangvereine“. Auf Einladung des Vorſitzenden dieſer Vereini⸗ gung traten am 14. September 1862— alſo vor 75 Jahren— die Vertreter von 42 Geſangvereinen in Karlsruhe zuſammen und faßten den einſtimmigen Beſchluß, daß ſich die badiſchen Geſangvereine als „Badiſcher Sängerbund“ dem in der Gründung be⸗ griffenen großen Deutſchen Sängerbund anſchließen ſollten, was auch geſchah. Der Badiſche Sängerbund war ſchon 1866 der größte Einzelbund im Deutſchen Sängerbund. Heute zählt der badiſche Sängergau über 1000 Vereine mit annähernd 60 000 aktiven Sängern. Die Vereine verteilen ſich auf 900 Orte. Der Sängergau hält ſein 75jähriges Stiftungsfeſt vom 28. bis 30. Auguſt in Pforzheim ab. Beſondere Bedeutung wird dieſes Feſt durch die Teilnahme des Führers des DSB, Pg. Oberbürgermeiſter Mei⸗ ſter(Herne), und des Bundeskanzlers Dr. Herr⸗ mann(Frankfurt) erhalten. Feſtverlauf: Sams⸗ tag, 28. Auguſt: Feſtkonzert. Sonntag, 29. Auguſt, Feſtakt im Städt. Saalbau, wobei Prof. Dr. Münch(Bruchſal) die Feſtrede halten wird. Anſchließend findet eine geſchäftliche Tagung ſtatt und unmittelbar darauf die große nationale Kundgebung für das deutſche Lied auf dem Marktplatz, bei der Oberbürgermeiſter Kürz, Kreis⸗ leiter Knab und Sängergauführer K. Schmitt ſprechen werden. Am Nachmittag offenes Lie⸗ derſingen in der Vorhalle des Saalbaues und am Abend Konzert mit Feuerwerk im Stadt⸗ garten. Montag 90. Auguſt, ſollen Ausflüge in den Schwarzwald unternommen werden. Aus Anlaß dieſes Jubiläums gibt der Sängergau Baden ein Gedenkbuch heraus. Die Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe legt auf allen badiſchen Bahn⸗ höfen Sonntagskarten nach Pſorzheim auf, deren Gültigkeit Samstag, den 28. Auguſt, 0 Uhr, beginnt und Montag, den 30. Auguſt, 24 Uhr(ſpäte⸗ ſter Antritt der Rückreiſe), endet. Sabderlacher Fubiläumsfeier * Säckingen, 25. Aug. Die große Jubiläums⸗ feier der Hotzengemeinde Saderlach im rumäniſchen Banat, die vor 200 Jahren durch Auswanderer aus dem Hotzenwald gegründet wurde, hat am letzten Samstag und Sonntag ſtattgefunden. Urſprünglich war dieſe Feier auf acht Tage vorher angeſekt geweſen, doch hatten die Feſtlichkeiten ver⸗ ſchoben werden müſſen. Eine Abordnung aus der Heimat, dͤem Oberrhein und Hotzenwald, die vor etwa 14 Tagen zur Jubiläumsfeier nach Saderlach aufgebrochen war, hat durch dieſe Verſchiebung an den eigentlichen Jubiläumsſeierlichkeiten nicht mehr teilnehmen können, doch hatte vor acht Tagen eine er⸗ hebende Vorfeier in Saderlach ſtattgefunden, mit der auch eine Totenehrung verbunden war. Er⸗ greifend wirkte beſonders, als die Abordnung aus der alten Heimat an die beiden älteſten Siedlergrä⸗ ber in Saderlach trat und aus einer Schachtel mitge⸗ brachte Heimaterde auf die Gräber ſtreute. Die alte Hotzenfahne wurde entfaltet und ſenkte ſich zu Ehren der Toten. 2: Neckarhauſen, 26. Auguſt. Im Rathaus wird der bisherige Bürgerſaal in zwei Räume ab⸗ geteilt, von denen der eine als Arbeitszimmer des Bürgermeiſters beſtimmt iſt, während der andere nach würdiger Ausgeſtaltung für Trauungen dient. — Am Dienstag konnten Herr Joſef Blum und Frau Katharina, geborene Schreckenberger, das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. L Leimen, 26. Aug. Im Alter von 76 Jahren iſt als einer der älteſten Einwohner der Bäckermei⸗ ſter Joſef Hellinger geſtorben, der ein Alter von 76 Jahren erreichte und ſich allgemeiner Wert⸗ ſchätzung erfreuen durfte. L Sulzfeld, 26. Aug. Das Unwetter, das vor einiger Zeit einen Teil der Gemarkung heimſuchte, hat einen außerordentlich großen Schaden verur⸗ ſacht. Von dem Hagelſchlag wurde eine Fläche von rund 400 Hektar betroffen und auf ihr Pflanzen im Werte von faſt 250 000 Mark vernichtet, wie die Feſt⸗ ſtellungen der Abſchätzungskommiſſion ergaben. 4 Bruchſal, 26. Aug. Die 17jährige Ilſe Röger aus Karlsruhe, die ſich auf einer Radtour nach Hei⸗ delberg befand, hängte ſich auf der Lanoſtraße bei Untergrombach an einen Laſtkraftwagenanhänger, und zwar gerade in dem Augenblick, als der Wagen in eine Kurve fuhr. Das Mädchen geriet mit dem Fahrrad auf den Gehweg und ſtürzte ſo unglücklich, daß ihm vom Rad des Anhängers ein Fuß ab⸗ gedrückt wurde. L Eberbach, 26. Aug. Durch einen Sturz vom Rad zog ſich ein Radfahrer ſchwere Ver⸗ letzungen am Geſicht und Unterkiefer zu. * Donaueſchingen, 26. Aug. Nicht weit von dem kürzlich freigelegten Alemannenfriedhof wurden neue Funde aus der Alemannenzeit gemacht. Fraglich iſt hierbei, ob es ſich bei dieſen Funden gleichfalls um Reihengräber handelt oder um Einzelgräber. Es be⸗ ſteht die Möglichkeit, daß an gleicher Stelle noch wei⸗ tere Gräber zreigelegt werden. 1 K ο0 5w * — —* SNNN eſtdeutf Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5 46. 7 E —— Vor dem Frankenthaler Sondergericht: Der Kirchenbrand in Herrheim a. Bg. Ausſetzung des Verfahrens-Der Branoſtiſier, ein ſchizoyhrener Pſychopath, wird auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht OL. Frankenthal, 25. Auguſt. Unter großem Publikumsandrang fand vor dem Sondergericht für den Bezirk des Oberlandesgerichts Zweibrücken in Frankenthal unter Vorſitz von Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Wernz die Gerichtsverhand⸗ lung über die Brandſtiftung ſtatt, der in der Nacht zum 5. Auguſt 1934 die proteſtantiſche Kirche in Herxheim a. Bg. zum Opfer gefallen war. Angeklagt war der ledige 33 Jahre alte Friedrich Lehnung aus Herxheim a. Bg., der ſich unter der ſchweren Anklage eines Verbrechens nach dem Ge⸗ ſetz zur Abwehr politiſcher Gewalttaten zu verant⸗ worten hatte. Der Angeklagte befindet ſich ſeit 21. November 1936 in Unterſuchungshaft, mußte aber am 29. Mai 1937 in die Kreis⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt Frankenthal gebracht werden, da der Unterſuchungsbefund ergeben hatte, daß es ſich bei ihm um einen unheilbaren Geiſteskran⸗ ken handelt. In einer ruhigen Sommernacht Anfang Auguſt 1934, alſo vor jetzt drei Jahren, brannte die abſeits des Dorfes ſtehende proteſtantiſche Kirche bis auf die Grundmauern nieder. Zuerſt wurde angenom⸗ men, daß die Entſtehungsurſache des Feuers Kurz⸗ ſchluß ſei. Als aber ſpäter unter den Schuttreſten ein Benzinkaniſter gefunden wurde, war es klar, daß ein Brandſtifter am Werk geweſen ſein mußte. Lange herrſchte Dunkel um die Täterſchaft. In der Zwiſchenzeit wurde die Bevölkerung von Herxheim a. Bg. mit anonymen Briefen und geheimnisvollen Plakaten beunruhigt, die von der Hand des Brandſtifters her⸗ rührten und geeignet waren, in verſchiedenen Richtungen Verdacht zu erwecken. Nicht zuletzt verſtand es auch der geheimnisvolle Schreiber, die Politik einzube⸗ ziehen und den Brand als einen kommuniſti⸗ ſchen Racheakt hinzuſtellen. Es koſtete viel Mühe, den Täter zu entdecken. Um ſo größer war die Ueberraſchung, als der Brandſtifter im Spät⸗ jahr 1956 verhaftet werden konnte. Es war der Volksſchullehrer Lehnung, der jetzt auf der Anklage⸗ Der Angeklagte 55 wurde am 30. Januar 1904 als Gaſtwirtsſohn in Waldfiſchbach geboren⸗ Grabſol⸗ vierte 1924 das Lehrerſeminar, legte 1928 die Anſtel⸗ lungsprüfung ab und war von dieſer Zeit bis zu ſeiner Verhaftung im November 1936 Volksſchullehrer in Herxheim a. Bg. Bei ſeiner Vernehmung bekannte er ſich zu der von ihm begangenen Brandſtiftung, ver⸗ mochte aber für das Motiv zu dieſer ſchrecklichen Tat keine Definition zu geben In ſehr fließender Form berichtete der Angeklagte, wie ſich aus einem Organiſtenſtreit heraus recht un⸗ erquickliche Verhältniſſe in Herxheim herausgebildet hätten, und daß er der Erregung über dieſe Miß⸗ ſtände erlegen ſei. Sein Vorgänger habe bereits in Widerſpruch mit dem Geiſtlichen des Dorfes geſtan⸗ den und dieſes geſpannte Verhältnis habe ſich auch auf ihn übertragen. Als er am 1. April 1934 den Organiſtendienſt übernommen habe, ſei ein förmlicher Haß gegen den Pfarrer bei ihm eingezogen. Dazu kam noch ein Krach mit einer Familie., deren Sohn Vikar war. Von dieſer Seite aus ſei— nach der Darſtellung des Angeklagten— eine Hetze gegen die Lehrerſchaft erfolgt, und immer geſpannter wurde. Der Vikar habe in einer perſönlichen Unterredung ihn, den Angeklag⸗ ten, ſcharf angegriffen und ſich ſehr ungebührlich be⸗ nommen. Das ſei der Grund und die Erklärung, warum er ſich in eine Haßpſychoſe hinein⸗ geſteigert habe, für die er heute keine Erklärung mehr finde. Als es im Dorfe hieß, der Vikar ſoll am 5. Auguſt 1934 zum erſtenmal in Herxheim predigen, habe ſich ſein Inneres dagegen aufgebäumt, daß er dieſem Geiſtlichen durch ſeinen Organiſtendienſt Unter⸗ ſtützung zuteil werden laſſen ſolle. An die Einzel⸗ heiten der Brandſtiftung, erklärte Lehnung, könne er ſich nicht mehr erinnern. In der Vorunterſuchung dagegen hat er genaue Angaben gemacht. Tag und Nacht habe ihn ſein Haß beſchäftigt, bis er auf den unheilvollen Gedanken gekommen ſei, die Kirche in Brand zu ſtecken. Er ſei 14 Tage vor der Tat nach Waldfiſchbach zu ſeinen Eltern in Ferien gegangen und habe den Schlüſſel für die Kirchentüre mitge⸗ nommen. Von Waldfiſchbach aus fuhr er ſamstags vormit⸗ tags nach Kaiſerslautern und kaufte dort eine Kanne Petroleum, die er als Handgepäck nach Bad Dürk⸗ heim mitnahm. Am ſpäten Abend begab er ſich zu Fuß über Ungſtein, dann auf einem Feldweg nach Herxheim a. Bg., wo er gegen Mitternacht ankam. Er eilte ſofort in die außerhalb des Dorfes ſtehende Kirche, begab ſich auf den Orgelboden und wollte die Orgel unſchädlich machen. Er habe den Brennſtoff darüber geleert und ihn an⸗ gezündet, worauf alles ſofort in ein Flammenmeer gehüllt wurde. Daran habe er nicht gedacht, daß die ganze Kirche in Brand geraten könne. Querfeldein ergriff der Branoſtifter die Flucht, wobei er das Fa⸗ nal ſeiner abſcheulichen Tätigkeit von weitem in die Nacht hineinleuchten ſah. Er fuhr von Freinsheim wieder nach Waldfiſchbach zurück und trat einige Tage ſpäter ſeinen Dienſt in Herxheim wieder an, den er ungeſtört noch über zwei Jahre lang verſah. Im Laufe der Vernehmung des Angeklagten ka⸗ men auch die anonymen Briefe und Plakate zur Sprache. Auf die Frage, ob er allein der Verfaſſer die ſehr unerquicklich war dieſer geheimnisvollen Schriftſtücke geweſen ſei, gab Lehnung eine bejahende Antwort. Er könne nicht mehr ſagen, ſelbſt wenn die Oeffentlichkeit ausge⸗ ſchloſſen würde. Nach kurzer Beratung verkündete der Vorſitzende den Beſchluß, daß der Sitzungsſaal zu räumen ſei. Nunmehr bekannte Lehnung, daß er die Briefe auf der bürgermeiſteramtlichen Schreibmaſchine(1) verfertigt habe und damit bezwecken wollte, der Familie K. einen Schlag zu verſetzen. In ſeine blöden Schreibereien zog er eine Menge unbeteiligter Leute hinein. Er hat damit den Kreis der von ihm angeſtifteten Beunruhigung künſtlich er⸗ weitert. Lehnung macht einen höchſt unſelbſtändigen Eindruck. Andererſeits iſt er aber wieder kaltblutig und berechnend. Die Vernehmung der Zeugen ergab, daß der An⸗ geklagte periodiſch ein verſchloſſenes Weſen an den Tag gelegt habe. So benahm er ſich auch in der Hauptverhandlung. Vornübergebeugt ſtierte er vor ſich hin. Der Sachverſtändige, Direktor Dr. Reſch von der Kreis⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt Frankenthal, gab bekannt, oͤaß Lehnung als braves Kind erzogen worden ſei, aber ſpäter ſchlechte Charakterzüge auf⸗ gewieſen habe. Heute leide er unter echten Sin⸗ nestäuſchungen und ſeine Erkrankung ſei ſchizophrener Natur. Dieſe Erbanlage habe der Angeklagte mit auf die Welt gebracht. Er ſei heute unzurechnungsfähig, ſo daß ihm§ 51 Abſ. 1 zugebilligt werden müſſe, wonach der Ange⸗ klagte für ſeine Straftat nicht verantwort⸗ lich zu machen ſei. Er befürworte aber wegen Ge⸗ meingefährlichkeit die Einweiſung in eine Heilanſtalt. Der Anklagevertreter beantragte Ausſetzung der Hauptverhandlung, um ein weiteres Sachverſtändi⸗ gengutachten einzuholen, insbeſondere darüber, ob zur Tatzeit bereits die geiſtige Erkrankung Leh⸗ nungs vorhanden geweſen ſei. Nach kurzer Beratung wurde das Verfahren ausgeſetzt und ange⸗ ordnet, daß Lehnung in der pſychiatriſchen Abteilung der Univerſitätsklinik Würzburg einer Unter⸗ 90 ILL — E 7. Seite/ Nummer 392 Aus der Pfalz Das Ende eines Liebespaares * Ludwigshafen, 26. Auguſt. Aus Füſſen wird gemeldet: Unterhalb Brunnen bei Füſſen wurde eine männliche Leiche gefunden, die ſeit ewa 14 Tagen im Waſſer gelegen haben dürfte. Die Leiche war hängen geblieben, ſonſt wäre ſie bei dem reißenden Hochwaſſer der letzten Tage fortgetrieben worden. Aller Wahrſcheinlichkeit nach handelt es ſich um einen gewiſſen Helmuth Hahl aus Ludwigs⸗ hafen, der ſeit dem 9. Auguſt vermißt wird. An dieſem Tage war ſeine Geliebte als Leiche aus dem Lech gezogen worden. Opfer der Arbeit * Hettenleidelheim, 26. Auguſt. Am Montag⸗ abend ereignete ſich beim Abtransportieren von Feldbahnſchienen an der Reichsautobahn ein töd⸗ licher Unfall. Die aus noch unaufgeklärter Urſache umſtürzende Lokomotive erſchlug den 1902 gebo⸗ renen Maſchiniſten Theodor Schwehm aus Sie⸗ gelbach, als er abſpringen wollte. Der Verunglückte hinterläßt Frau und zwei Kinder. * Landau, 23. Aug. Auf Edesheimer Gewarkung wurden weitere Reblausverſeuchungen feſt⸗ geſtellt, ſo daß jetzt insgeſamt 26 Rebſtöcke befallen ſind. * Pirmaſens, 26. Aug. Geſtern nachmittag ent⸗ ſtand zwiſchen einem Betriebshilfsarbeiter und einem Ehepaar in einem hieſigen Hauſe aus geringfügigem Anlaß ein Streit, wobei der Ehemann Geib dem Be⸗ triebshilfsarbeiter eine große Anzahl von Meſſer⸗ ſtichen verſetzte. Die Verletzungen ſind ſehr ſchwer. —— * Tauberbiſchofsheim, 26. Aug. Der 26 Jahre alte Landwirtsſohn Markus Pfreundſchuh war am Montag mit dem Pferdefuhrwerk auf der Heimfahrt von Külsheim nach Uſſigheim begriffen. Als er unter⸗ wegs an einer etwas abſchüſſigen Straßenſtelle die Winde zudrehen wollte, traf ihn vermutlich der Huf⸗ ſchlag eines Pferdes. Er blieb mit einer klaffenden Schädelwunde tot liegen. Niemand weiß genau, wie ſich das furchtbare Unglück zugetragen hat. Ein Mann, der auf dem Wagen ſaß konnte, ehe die Pferde durchgingen, anſcheinend rechtzeitig abſpringen. Er ſuchung unterzogen wird. Die Unterbringung erlitt dabei eine Verletzung am Knie. Ein ſieben in einer Heilanſtalt hat demgemäß fortzudauern. Jahre alter Knabe blieb unverletzt.“ ————— 19 9 8 L. Eppingen, 25. Auguſt. Unter großer Anteilnahme öer Bevölkerung wurde der erſt im Alter von 39 Jahren ſtehende Bade⸗ meiſter des hieſigen Schwimmbades, Otto Ziegler, der im Krankenhaus einer heimtückiſchen Krankheit erlag, zur letzten Ruhe geleitet. Am Grabe ſprachen Luftſchutzadjutant Heſſe(Sinsheim), der die Ver⸗ dienſte des Verſtorbenen als Blockwart würdigte und Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter Zutavern, der namens der Ortsgruppe der NSDAp und des Kreisleiters einen Kranz niederlegte.— In einer von Ortsbauernführer Philipp Hatz geleiteten Verſammlung der Ortsbauernſchaft machte der Verſammlungsleiter auf die Notwendig⸗ keit einer reſtloſen Brotgetreide⸗Ablieferung auf⸗ merkſam. Einſtimmig wurde beim Bürgermeiſter der Antrag geſtellt, vierteljährlich in Eppingen einen Viehmarkt abzuhalten. Die hier und in den umliegenden Orten unter⸗ gebrachten Ferienkinder aus dem Gau Köln Aachen haben nach einem mehrwöchigen erfolgreichen Erholungsaufenthalt die Rückreiſe in die Heimat angetreten. Die Gemeinde hat im Kampfe gegen den immer mehr zunehmenden Feldfrevel ſtrenge Maß⸗ nahmen ergriffen. Neben den hauptamtlich tätigen Feldhütern helfen mehrere dazu verpflichtete Bürger, ſowie ein Hilfsfeldhüter bei der Ueberwachung der Felder mit. Ertappte Frevler, die Feldfrüchte oder Obſt entwendet haben, werden mit den höchſtmög⸗ lichen Strafen belegt. Ferner wird ihr Name öffent⸗ lich bekannt gegeben. Als Feldfrevel gelten ent⸗ wendete Früchte im Wert bis zu 10 Mark. Was darüber hinausgeht, iſt als Diebſtahl zu bewerten. Ein überaus zahlreiches Trauergeſolge gab dem im Alter von 77 Jahren verſtorbenen Glaſermeiſter Alexander Bentz das Geleite zur letzten Ruhe⸗ ſtätte. Der Verſtorbene erfreute ſich allgemeiner Wertſchätzung. Ueber 53 Jahre gehörte er der Freiw. Feuerwehr an, deren älteſter Wehrmann er war. Wehrführer Vielhauer widͤmete dem treuen Kameraden einen herzlichen Nachruf. Der Vereins⸗ führer des Männergeſangvereins„Eintracht“, Ehe⸗ halt, widmete dem verſtorbenen Ehrenmitglied eben⸗ falls ehrende Worte. Im Namen des Turnvereins, deſſen Mitbegründer, langjähriger Turnwart, Turn⸗ ratsmitglied und 1. Vorſtand der Entſchlafene war, legte Vereinsführer Karl Wieſer einen Kranz nieder. Neues aus Lampertheim Das Lampertheimer Spargelfeſt hat in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens ſich im ganzen Reich durch eine geſchickte Werbung einen guten Ruf ver⸗ ſchafft, der auch über die Grenzen hinaus zu gehen ſcheint, wie ein beim Verkehrsverein eingegangenes Schreiben einer Reiſegeſellſchaft aus Lon⸗ don beweiſt. Dieſe fragt bereits jetzt an, wann das Lampertheimer Spargelfeſt 1938 ſtattfindet, da ſie ſich für den Spargelbau intereſſiert und mit einer grö⸗ ßeren Reiſegeſellſchaft an dem Feſt teilnehmen möchte. Es werden Zeitungsberichte und Feſtbücher der ver⸗ gangenen Feſte gewünſcht. Der Verkehrsverein wird dieſen Wünſchen entſprechen. Und ſo darf man eeBrief aus Eppingen hoffen, daß beim nächſten Spargelſeſt im Mai⸗Juni 1938 auch Ausländer bei uns weilen werden. Landwirt Joh. Steffan von Lampertheim konnte das 70. Lebensjahr vollenden.— Die Volks⸗ bühne, die etwa 600 feſte Anhänger hat, rüſtet jetzt für die Winterarbeit. Die Spielzeit ſoll mit dem Luſtſpiel„In ſechs Wochen iſt Hochzeit“ beginnen, und zwar im September. Dann folgt Goethes Trauerſpiel„Clavigo“. Im Januar ſteigt der tra⸗ ditionelle Bunte Abend mit Tanz. Die weiteren Stücke liegen noch nicht feſt. Die Jugenoſpielſchar bringt wieder verſchiedene Märchenaufführungen heraus. Bereits am kommenden Sonntag ſteigt das Märchen„Das goldene Lachen“. Ein Spiel für Mu⸗ ſik, Geſang und Tanz. Die Volksbühne, eine ſeit mehr als 10 Jahren beſtehende gut bewährte Ein⸗ richtung, wird auch dieſen Winter ſeinen treuen An⸗ hängern ſchöne Stunden bereiten, wofür deren Leiter Gemeindebaumeiſter Röckenfeld bürgt. Das zeitgemäße Ahnenbild * Saarbrücken, 25. Aug. An einer Rundflugver⸗ anſtaltung in Saarbrücken nahm vor kurzem ein rüſtiger 86jähriger Handwerksmeiſter teil, der nicht weniger als 15 ſeiner Enkel und Urenkel zum Flughafen mitgebracht hatte, um ſich in ihrer Mitte nach der Landung vor dem Flugzeug durch den Lichtbildner aufnehmen zu laſſen.„Daß mei Nach⸗ komme e zeitgemäßes Ahnebild von mir hawwel“ meinte der unternehmungsluſtige Alte, dem die Freude über das Flugerlebnis aus den Augen leuch⸗ tete. Gefragt, wie ihm der Flug gefallen habe, be⸗ teuerte er:„Ach gaar net zum Saache ſo ſchön! Wiſ⸗ ſeſe, daß war ſo ähnlich wie damals wie ich's erſte⸗ mal mit eme Bähnche'fahre bin, bloß e bißche ſchnel⸗ ler is es halt diesmol gange...“ a Aus dem Ried, 26. Auguſt. Der Lehrer von Wattenheim bei Worms, Seibert, wurde in Haft genommen, weil er mit einer 13jährigen Schülerin unerlaubte Beziehungen unterhalten hatte. Seibert iſt 36 Jahre alt und hat Frau und drei Kinder.— Mittwoch nacht entgleiſten aus un⸗ bekannter Urſache auf dem Bahnhof in Biblis von einem Güterzug drei Wagen, die umſtürzten und ſchwer beſchädigt wurden, Ein Hilfszug von Worms machte die Strecke wieder frei.— Die Ge⸗ meinde Biblis hat in dieſem Jahre 10 Morgen Feld mit Flachs angebaut. Geerntet wurden etwa 250 Zentner Flachs, was ein Mehr von 100 Zentner gegenüber dem Vorjahre bedeutet. * Collnau, 25. Auguſt. Der neunjährige Sohn des Taglöhners Fritz Weis geriet am Montag⸗ mittag unter den Wohnwagen eines Wanderzirkus. Der Wagen ging über den Jungen hinweg und ver⸗ letzte ihn ſo ſchwer, daß der Dod auf der Stelle eintrat. * Staufen, 26. Aug. Die Fauſtſtadt Staufen wird 5 24. Oktober ihr 600jähriges Beſtehen eiern. —— ———— ——— 8. Seite, Nummer 902 Reue Mannheimer Zeitung“ Ubenb⸗Ansgabe Donnerstag, 26. Auguſt 1987 Das Los beſtimmt die Enoſpielgegner Turnier der Privatmannſchaften beim Bgt— Der Samstag bringt die Eniſcheibung Nachdem bereits die Vor⸗ und Zwiſchenrundenſpiele des Turniers der Privatmannſchaften ein lebhaftes Publikums⸗ intereſſe ausgelöſt hatten, ſo ſollte der Beſuch der Spiele am Mittwochabend noch übertroffen werden. Kein Wunder denn auch, hatten ſich doch zur Vorſchlußrunde vier Mannſchaften durchgeſetzt, die in den letzten Spielen recht imponierende Leiſtungen erzielten. Die Spiele zeigten klipp und klar, daß auch die Privatmannſchaften zum Teil über ſolides Können verfügen. Im übrigen war es natürlich zu erwarten, daß es in beiden Spielen mit den Toren knapp beſtellt ſein würde, denn erfahrungsgemäß ſpielt man in den Schlußpartien äußerſt vorſichtig, um ſich ja keine Chance zu vergeben. Ganz in dieſem Sinne lief das erſte Spiel des Abends: Vfe Neckarau Phönix(Kohlen) 20 Die Neckarauer boten ein leichtes Plus im Feboſpiel, waren vielleicht auch techniſch etwas reifer, aber der ent⸗ ſchloſſene Widerſtand der Phönixler glich dieſe Vorteile reichlich aus, zumal die Leute von der Uhlandſchule einen ſehr zuverläſſigen Mittelläufer und zwei aufmerkſame Ver⸗ teidiger hatten. Neckarau, ſeiner Sache vielleicht etwas zu ſicher, tat ſich reichlich ſchwer und man erreichte bei weitem nicht die ſonntägliche Leiſtung. Einiger Erſatz in der Mannſchaft mag vieles entſchuldigen, dennoch hätte man von den oſt genug in günſtiger Poſition gerückten Stür⸗ mern das eine ooͤer andere Tor ſehen müſſen. Die guten Aktionen des Mittelſtürmers fehlten und damit auch das Tor, das man in der notwendigen Spielverlängerung als geſichert ſah, als Arnold einmal frei vor dem Tore nicht zum Ziel kam. So hart es für die Phönixleute auch ge⸗ weſen ſein mag, aber das Los entſchied für die Neckarauer. Im zweiten Spiel waren wieder einmal zwei VfR⸗ Mannſchaften unter ſich: Vf(Noll)— VfR(Steinkamp):0 und wenn die letzte Chance auch ſozuſagen in der„Familie“ blieb, ſo ſollte man doch ein Spiel erleben, das voll von energiegeladenem Ehrgeiz ſtak. Hüben wie oͤrüben lieferte man eine erſte Halbzeit, deren kämpferiſcher Geiſt im Vor⸗ dergrund ſtand. Aber nicht nur das, es gab auch eine Fülle techniſcher Momente zu ſehen, die das fachmänniſche Publi⸗ kum, namentlich aber die ſachkundigen VfR⸗Ligaleute Lan⸗ genbein, Konrad, Kamenzin uſw. ſichtlich befriedigte. Daß keine Tore zuſtandekamen, lag letzten Endes begründet in der eiſernen beiderſeitigen Abwehr, die ſich einerſeits auf Leute wie Bartak, Eichelbaum und Greiner ſtützte, während die andere Abwehr ihren ruhenden Pob in Breitenbacher 2 hatte. Die beiden Stürmerreihen, geführt von Schmoll und Willier, waren zu gut markiert, als daß ſie zu Tovehren hätten kommen können. Die letzten Spielminuten ſahen beide Mannſchaften im Halbdunkel, ſo daß man aus ſportlichen Gründen auf eine VfR(Noll)— VfL Neckarau(Bertſch). Der Abſchluß des Turniers vereinigt alle Teilnehmer zu einem gemütlichen Kameraoͤſchaftsabend im„Feloſchlöß⸗ chen“ bei den Brauereien. Baden— Südweſt der Boxer verlegt Der für den 4. September nach Mannheim angeſetzte Gaukampf der Amateurboxer von Baden und Süd⸗ weſſt wurde auf Sonntag, 12. September, verlegt. Aus⸗ tragungsort bleibt Mannheim. Die beiden Mannſchaften treten vom Fliegengewicht aufwärts wie folgt an: „„Stetter(B)— Bamberger(), Reuter(B)— Rayp⸗ ſilber(), Hoffmann(B)— Schöneberaer(), Hettel(B) gegen Puffay(), Wurz(B)— Ims(), Zlotecky(B) Kegen Lehrmoſer(), Keller(B)— Köhler(), Maier (B3)— Seidel(). Nationalelf gegen Brandenburg Opfertagsſpiel am 5. September im Olympiaſtadion Am Sonntag, 5. September, veronſtaltet der Gau Bran⸗ denburg Opfertagsſpiele, in deren Mittelpunkt eine Begeg⸗ nung zwiſchen der deutſchen Nationalelf und der Gaumann⸗ ſchaft von Brandenburg ſtehen wird. Die beiden Mann⸗ ſchaften wurden bereits wie folgt aufgeſtellt: Nationalelf: Jakob(John Regensburg); Janes(For⸗ tuno Düſſeldorf)— Münzenberg(Alemannia Aachen); Kupfer(FC 05 Schweinfurt)— Goldͤhrunner Gayern München)— Kitzinger(§C 05 Schweinfurt); Lehner(Schwa⸗ ben Augsburg)— Helmchen(Polizei Chemnitz)— Lenz (Boruſſia Dortmund)— Siffling(SV Mannheim⸗Waldhof) — Fath(Wormatio Worms). Brandenburg: Schwarz(Hertha); Appel(58V 92)— Krauſe(Hertha); Raddatz(Union)— Aretz(Hertha)— Buchmann(Nowawes); Ballendat(BSV 92)— Sobek (Hertha)— Bernoͤt(Tennis)— Halex(Bewag)— Hahn (Hertha). Erſatzſpieler für die Nationolmannſchaft ſind Kreß(Dres⸗ dener SC), Zielinſki(union Hamborn) und Hohmann (Vis Düſſeldorf⸗Benrath). Schach in Villingen Die Partien des badiſchen Schachturniers * Villingen, 26. Auguſt. Die Hängepartien aus der erſten Runde führten zu den erwarteten Ergebniſſen. Heinrich gewann ſein Bauernendſpiel gegen Barnſtedt, Eiſinger nach längerem Kampſe gegen Dr. Meyer ein intereſſantes Endſpiel mit Türmen und ungleichen Läufern, Pelzer kam forciert zu Figurengewinn gegen Kieninger.— In der zweiten Runde hatte Eiſinger Prof. Naegeli als Gegner. Die Partie gewann Eiſinger. Heinrich kam Vorteil war. Der zähen Verteidigung des Gegners glückte eine Befreiung, die ſogar nach einem in Zeit⸗ not begangenen Fehlzug zu Materialgewinn führte. Dr. Meyer kam zu einem Angriff, der raſchen Zu⸗ ſammenbruch bewirkte. Stand nach der zweiten Runde: Eiſinger⸗Karlsruhe und Heinrich⸗Mannheim je 2, Pelzer 1, Prof. Naegeli 1, Barnſtedt /, Punkt. Badiſche Schachmeiſterſchaft Das hauptſächlichſte Intereſſe war in der ͤͤrit⸗ ten Runde auf die Begegnung der Favo⸗ riten Heinrich⸗Mannheim und Eiſinger⸗ Karlsruhe konzentiert. Eiſinger wandte die Albin⸗ Eröffnung an, die bei Bauernopfer dem Schwarzen eine gewiſſe Initiative gibt. Es ſah bald gefährlich für Heinrich aus. Allein ein Gegenangriff führte bald zu einer unhaltbaren Stellung für Eiſinger. Heinrich gewann raſch, da er noch durch die Zeitnot des Karlsruhers unterſtützt wurde.— Prof. Nae⸗ geli errang einen wichtigen Sieg über Dr. Lau⸗ terbach, der offenbar ſeine Ausſichten in einer bei⸗ derſeitig mit Vorſicht zu behandelnden Stellung über⸗ ſchätzte. Weißinger machte auf nicht alltägliche Weiſe unentſchieden mit Pelzer. Er opferte eine Figur. Pelzer wies den Angriff ab, ſtellte aber ſeinerſeits die eroberte Figur ein. Weißinger hatte im Enoͤſpiel einen Bauern mehr. Ihm unterlief aber verſehent⸗ lich eine dreimalige Zugwiederholung, wonach bekannt⸗ lich ein Remis erreicht iſt. Abgebrochen wurde in intereſſanter Stellung die Partie Kieninger— Barn⸗ ſtedt. Letzterer ſteht etwas günſtiger. Frei war Dr. Meyer. 4. Runde: Die zwei Mannheimer Heinrich und Dr. Lauterbach lieferten eine ungemein wilde Partie. Einem Qualitätsopfer Lauterbachs mußte Heinrich begegnen und allmählich war der Angriff durch Tauſche abgetan. Im Enoſpiel gewann Heinrich durch Mattangriff. Eiſinger opferte nach einer gut angelegten Partie eine Figur und gedachte ſie mit durchſ zlagenden Drohungen zurückzugewinnen. Eine überraſchende Abwicklung brachte ihm aber ein ver⸗ lorenes Endſpiel. Er mußte zu guter Letzt ſogar die Dame Lergeben. Eine zweite Niederlage des Titel⸗ halters.— Die Partie Dr. Meyer— Prof. Naegeli wurde mit Vorteil für Dr. Meyer, diejenige von Weißinger gegen Kieninger in Gewinnſtellung für erſteren abgebrochen. Der Stand nach der vierten Runde: Heinrich⸗Mannheim 4, Pelzer⸗Freiburg 3, Prof. Naegeli⸗Bern 2 und eine Hängepartie, Eiſinger⸗ Karlsruhe 2, Dr. Meyer⸗Mannheim 1 und eine Hängepartie(aus drei Partien), Barnſtedt⸗Karlsruhe Jund eine Hängepartie(aus drei), Weißinger“ und eine Hängepartie, Kieninger⸗Schramberg 0 und zwei hoven und W. Bresges haben dagegen ihre Reiter auf ein weiteres Jahr verpflichtet. Hans Blume trainiert in Dänemark Einer der beſten Flachrennreiter ſattelt mit Hans Blume um und wird Trainer. Blume, der ſchon ſeit Jahren mit ſeinem Gewicht zu kämpfen hatte und daher faſt ausſchließlich hochgewichtete Pferde in Ausgleichen ritt, betreut in Klampenburg bei Kopenhagen als Nachfolger des Engländers A. Gordon die Pferde des Stalles C. Mo⸗ rescos als Privattrainer. Mit Blume zugleich verliert der deutſche Rennſport auch eine der erfolgreichſten Renn⸗ reiterinnen, denn ſeine Gattin ſpielte auf dem grünen Raſen ebenfalls eine erſte Rolle. 120 Straßenfahrer aus Süd⸗ und Weſtdeutſchland werden ſich an der Fernfahrt Kund um Stuttgart“ am kommenden Sonntag beteiligen, darunter auch die Düſſel⸗ dorfer Fiſcher und Wierz, die Stuttgarter Weiſchedel, Kim⸗ mig und Renz ſowie der Ulmer König. Drei Radball⸗Länderkämpfe hat der DRV für die kom⸗ mende Winterſpielzeit abgeſchloſſen. Frankreich, Belgien und Oeſterreich ſind unſere Gegner. Jeder Länderkampf wird mit je zwei Mannſchaften in Hin⸗ und Rückkampf ausgetragen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart— Handelsteil: Dr. Fritz Berlängerung verzichtete. Das Los beſtimmte dann gegen Weißinger ins Gedränge. Weißinger verſäumte] Hängepartien, Dr. Lauterbach⸗Mannheim 0(aus[Bode ⸗okaler Teil Dr Fritz Seeed 985 W. 33— zum Si 3 Südweſtdeutſche Umſchau: 1. V. Richard Schönfelder ⸗ Gericht: die BfR⸗Nollmannſchaft zum Sieger. aber die richtige Fortſetzung und Heinrich ließ ſich drei). E E Müiderdienſt: C. W Fennel- Anzeigen und Die Leiter der beiden Spiele, Bru ſt(VfR) ⸗und Pen⸗ nig(Waldhof), leiteten ſehr umſichtig und zufriedenſtellend. Der kommende Samstag bringt die Entſcheidung des Turniers mit anſchließender Siegerehrung. Um 17 Uhr ſpielen um den dritten und vierten Platz: VfR(Steinkamp)— Phönix(Kohlen), um 18 Uhr um den erſten und zweiten Platz: den bald entſcheidenden Gegenangriff nicht entgehen. Ein tolles Remis lieferten Barnſtedt und Pel⸗ zer. Barnſtedͤt kam zum Eröffnungsvorteil, ſpielte aber nicht überzeugend genug weiter, auch noch hinzu, und ſo entſchlüpfte Pelzer in einem Turmendſpiel mit einem Remis. Dr. Lauterbach und Dr. Meyer, die beiden Mannheimer, ſpielten eine holländiſche Partie, in der Lauterbach zunächſt im Zeitnot kam Notizen vom Pferdeſport Neuer Jockei bei Schlenderhan Das Geſtüt Schlenderhan trennt ſich mit Ablauf des Jah⸗ res von ſeinem Stalljockei W. Printen, der 5700 Jahre lang für die bekannte rheiniſche Zuchtſtätte ritt. Seinen Poſten wird G. Streit einnehmen, der in wenigen Wochen ſeine Militärzeit beendet hat. Die Ställe Mydling⸗ geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Georg Kling, ſämtlich iu Mannheim Herauzgeber. Drucker und Liorlecen Neu Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1.—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. Vül. 198) Mittagauflage der Ausgabe Au Ausgabe B über 21000 Abend inflage der Ausgabe A u. 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