Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 2 Anzeig⸗ Rennig, 79 mm Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren 8 breit amilien⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Kleir Peiſe. Allgemein gültig ——— 7² iſt die wangsvergleichen oder ofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. Meerfeldſtr. 13, Konk 22 ährt. Keine Gewähr für Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 68, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495—— Nen, Säten— Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit RMannheim für fernm e Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Niorgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 30. Auguſt 1037 148. Fahrgang⸗ Nr. 307 — 991 2 9* 65 in ein Ben er 5 70 9 es heute draußen gegenüber früher ausſieht. Die Partei hat durch ihre Auslandsorganiſation ver⸗ mocht, unzählige deutſche Menſchen im Auslande an die Heimat heranzubringen und dieſen Menſchen zu 5 8 zeigen, daß ſie zu dieſer Heimat gehören, ihr ver⸗ Die Glocken aller Kirchen läuteten die 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart ein bunden und ihr verpflichtet ſind. Wenn heute Feſttage der Nation im Reich be⸗ dnb. Stuttgart, 28. Auguſt. Partei und ihrer Gliederungen, Oberbürgermeiſter Oberbürgermeiſter Dr. Strölin,—— Die Stadt der Auslandsdeutſchen hat ihre Gäſte[Dr. Strölin⸗Stuttgart, ſowie die Hoheitsträger[der Präſident des Deutſchen Auslandsinſtitutes, be⸗ Winterhilfswerk des deutſchen Volkes iſt ge⸗ aus aller Welt empfangen. Im Laufe des Nachmit⸗ und Amtsleiter der Auslands⸗Organiſation. grüßte darauf die Ehrengäſte und die zu der Ta⸗ rade im Auslandsdeutſchtum von einem vorbild⸗ tags trafen die Sonderzüge aus Berlin, Hamburg Nach dem Fahneneinmarſch und einem von HJgung nach Stuttgart gekommenen Auslandsdeutſchen lichen Erfolg gekrönt worden und hat vielleicht beſſer und Mailand ein. Dem Mailänder Sonderzug ent⸗ und BDM wuchtig vorgetragenen Chorwerk„Lang auf das herzlichſte. In ſeiner Anſprache wies der als irgend etwas anderes den nationalen Opferſinn ſtiegen allein über 600 Reichsdeutſche aus war die Nacht, lang war die Not“, das ſeinen tiefen[Redner darauf hin, daß der Führer Stuttgart zur[und das ſoziale Verſtändnis unſerer Auslandsdeut⸗ Italien mit einer großen Anzahl Fahnen, die in Eindruck auf die Tauſende nicht verfehlte, nahm Stadt der Auslandsdeutſchen beſtimmt habe. Die ſchen unter Beweis geſtellt. der Kundgebung am Sonntagnachmittag durch den Gauleiter Reichsſtatthalter Mur Stadt ſei ſich der ſich daraus ergebenden hohen Ver⸗ Kraft durch Freude“ iſt ebenſalls im Aus⸗ Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf auleiter Reichsſtatthalter r oflichtung im Innerſten bewußt. Die Stuttgarter ſand tum bente ein gelärfiger un Heß, geweiht werden ſollen. Auch der deutſche Bot⸗das Wort. Er wies darauf hin, daß es das erſtemal[ würden alles daranſetzen, daß dieſe Stadt in Wahr⸗ 55 r e riff, ſei es unter den Aus⸗ ſchafter in London, von Ribbentrop, iſt inzwi⸗ ſei, daß ſich die Mitglieder der Auslandsorganiſa⸗ heit für die Auslandsdeutſchen zum Sinnbild der la bsdeutſchen ſelbſt oder in Verbindung mit unſe⸗ ſchen in Stuttgart eingetroffen. tion der NS DaAp in Stuttgart, der Stadt der Aus⸗ Verbundenheit mit der heimatlichen Erde und zum 5 deutſchen denen Bein 2 landsdeutſchen, verſammelt hätten. Der Gauleiter Inbegriff alles wahrhaft Deutſchen werde. In die⸗ren deu 2 abſchaftlicher Weiſe dazu verholfen * Rudolf Heß ſtürmiſch begrüßt gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß gerade die ſem Zeichen grüßten ſie hier in der Stadt der Aus⸗] Haſen in kameradſchaftlicher — Rudolf Heß traf gegen 18 Uhr auf dem Flug⸗ hafen Böblingen ein, wo er von Gauleiter Reichs⸗ ſtatthalter Murr und Gauleiter Bohle herzlich will⸗ kommen geheißen wurde. Geleitet von den beiden Gauleitern begab ſich öͤer Stellvertreter dͤes Führers im Kraftwagen nach Stuttgart. Schon ſtundenlang vor der Ankunft des Stellvertreters des Führers warteten Tauſende vor dem Hotel, in dem Rudolf Heß während ſeines Stuttgarter Aufenthaltes Woh⸗ nung genommen hat. Immer wieder erſchallten die Heilrufe, und der Jubel wollte kein Ende nehmen, als Rudolf Heß ſich am Fenſter zeigte. Pünktlich um 19 Uhr wurde das Feſt von den Glocken ſämtlicher Stuttgarter Kirchen eingeläu⸗ tet. Damit hat die 5. Reichstagung der Aus⸗ landsdeutſchen ihren Aufang genommen. Auf allen öffentlichen Plätzen der feſtlich ge⸗ ſchmückten und illuminierten Stadt konzertierten die Kapellen der Wehrmacht und die Muſikzüge der Be⸗ wegung. Abends veranſtaltete die Ausſandsorganiſation der NSꝰDaAP ſ im ehemaligen württembergiſchen Land⸗ tag einen Preſſeempfang Der Preſſeamtsleiter der AO., Bein hauer, hieß die Preſſevertreter, die in großer Zahl in Stuttgart eingetroffen ſind, im Namen des Leiters der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP, Gauleiter Bohle, auf der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen will⸗ kommen. Der Redner ſtellte feſt, daß die AO. ſeit ihrem Beſtehen für ihre Angehörigen als Richtſchnur ausgegeben habe: „Die Politik deines Gaſtlandes laſſe deren Be⸗ wohner machen, dich geht die Politik eines frem⸗ den Landes nichts an. Miſche dich nicht in dieſe, auch nicht geſprächsweiſe.“ Dieſe Richtlinien ſeien geeignet, völlige Klarheit über die Auffaſſung der AO zu geben. Die Aufgabe der AO ſei die Betreuung der Auslands⸗ deutſchen, d. h. der Deutſchen im Ausland, die die deutſche Staatsbürgerſchaft beſitzen, ͤenn es ſei ſelbſt⸗ verſtändlich, daß der deutſche Staatsbürger jenſeits der Grenzen von der deutſchen Heimat nicht vergeſſen werden darf. Der Empfang ſchloß mit Dankesworten von Reichshauptamtsleiter Dr. Dresler von der Reichspreſſeſtelle der NSDAP. Er bezeichnete die Preſſe als eines der wichtigſten Bindeglieder von Heimat und Auslandsdeutſchtum und wünſchte der 5. Reichstagung einen vollen Erfolg. Die feſtliche Eröffnung: Die 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart wurde am Sonntagvormittag in feſtlicher Weiſe eröffnet. Schon in don frühen Morgenſtunden zogen Tauſen de von Volksgenoſſen aus dem Reich und aus aller Welt zur Stadthalle. Die rieſige geſchmückte Halle vermochte die gewal⸗ tige Zahl der Teilnehmer kaum zu faſſen. Die Be⸗ deutung der 5. Reichstagung wurde beſonders unter⸗ ſtrichen durch die Anweſenheit einer überaus großen Zahl von Ehrengäſten, an ihrer Spitze der Stellver⸗ treter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, der, als er mit Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neu⸗ rath, dem Leiter der Auslandsorganiſation Gau⸗ leiter Bohle und dem Gauleiter Reichsſtatthalter Murr die Halle betrat, von den Maſſen ſtürmiſch umjubelt. Als Ehrengäſte waren weiter anwe⸗ ſend die Witwe des ermordeten Landesgruppenleiters Schweiz Wilhelm Guſtloff, Botſchafter v. Ribben⸗ trop, der größte Teil der deutſchen Botſchafter und Geſandten, Staatsſekretär.Mackenſen, der Kom⸗ mandeur des 5. Armeekorps General der Infanterie Geyer, ſtellv. Gauleiter und Leiter des Hauptſchu⸗ lungsamtes der NSDAP Schmisdt, die Mitglieder der württembergiſchen Staatsregierung, Vertreter der Schwaben es ſein durften, die die Auslandsdeutſchen willkommen heißen können. Der Redner dankte dem Gauleiter Bohle dafür, daß er ſich entſchloſſen habe, die großen Treffen der Auslands⸗ organiſation künftig ſtets in Stutt⸗ gart abzuhalten. Stuttgart trete damit nicht zum erſten Male in Beziehung zum Auslandsdeutſchtum. Die Verbindung zu den Deutſchen in aller Welt ſei vielmehr von Stuttgart und Württemberg aus ſtets in beſonderem Maße gepflegt worden. Gauleiter Murr ſprach den Wunſch aus, daß die arbeitsreichen und feſtlichen Tage unſeren Brüdern und Schweſtern aus aller Welt zum großen Erlebnis werden möch⸗ ten, damit ſie alle die Gewißheit mit nach Hauſe neh⸗ men könnten, daß die Kinder der Mutter Germania noch niemals mit größerem Stolz beken⸗ nen durften, Deutſche zu ſein, als heute unter der Führung Adolf Hitlers. landsdeutſchen die Fahnen des Dritten Reiches. Es grüßten ſie aber auch die Flaggen der Länder, in denen ſie eine zweite Heimat gefunden haben. Es ſolle damit bekundet werden, daß die Reichs⸗ deutſchen im Ausland den ehrlichen und aufrichti⸗ gen Willen haben, in loyalen Beziehungen zu ihren Gaſtländern zu ſtehen. Oberbürgermeiſter Strölin wandte ſich dann mit herzlichen Grußworten an den Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, den Reichs⸗ außenminiſter Freiherrn von Neurath und Gaulei⸗ ter Bohle und ſchloß mit dem Wunſche, daß Gaſt⸗ geber und Gäſte in dieſen Tagen zu einer Einheit völkiſchen Wollens verſchmelzen mögen: ein deut⸗ ſches Bewußtſein, ein feſter Wille, eine heiße Liebe für unſeren Führer möge uns umſchließen. Das iſt unſer Wunſch für dieſe Tage, das iſt mein Will⸗ kommengruß an die deutſchen Volksgenoſſen aus aller Welt! „Der Heutſche n Ausland iſtnicht verlaſſen“ Gauleiter Vohle ſyricht Hierauf betrat, ſtürmiſch begrüßt, Gauleiter Bohle das Rednerpult und führte, immer wieder von lebhaftem Beifall unterbrochen, u. a. folgendes aus: Einmal im Jahre ruft die Auslandsorganiſation der nationalſozialiſtiſchen Partei zur Reichstagung der Auslandsdeutſchen auf. Einmal im Jahre will das ganze Auslandsdeutſchtum und mit ihm die deutſche Seefahrt ein Bekenntnis zum Führer und zu ſeinem Reich ablegen. Die 5. Reichstagung, die wir heute feſtlich beginnen, wird in dieſem Jahre erſtmalig in unſerer Stadt,„der Stadt der Auslandsdeutſchen“, abgehal⸗ ten. Wir ſind uns dieſer Verpflichtung zutiefſt be⸗ wußt, und wir wollen damit dem Führer un⸗ ſeren Dank abſtatten, indem wir dieſe Ta⸗ gung in der„Stadt der Auslandsdeutſchen“ würdig und in deutſcher Art begehen. Nach Worten der Begrüßung, beſonders an die Reichsminiſter Rudolf Heß und Freiherr von Neurath, fuhr Gauleiter Bohle dann fort: Es iſt für uns alle ein beglückendes und zugleich ſtärkendes Gefühl, zu ſehen, daß wir heute mit un⸗ ſeren Sorgen, Nöten und Wünſchen nicht mehr allein ſind, ſondern daß führende Männer aus Partei und Staat und aus der neuerſtandenen Wehrmacht hier unter uns weilen, um mit uns zuſammen zu ſein und uns ſo zu zeigen, daß wir zu der großen Einheit gehören, die Deutſchland heißt. An ſolchen Tagen müſſen unſere Gedanken in die Vergangenheit zurückgehen. Weder vor dem Welt⸗ krieg noch danach gab es eine Einheit oder auch nur den Verſuch einer einheitlichen Ausrichtung des Deutſchtums dͤraußen; und es gab ebenſowenig Ver⸗ ſtändnis der Menſchen daheim für diejenigen, die ihr Vaterland verlaſſen hatten und überall in der wei⸗ ten Welt als aufrechte Deutſche zu ihrem Deutſchtum ſtanden. 55 3 Trotzdem wir vor dem Kriege ein ſtarkes und mächtiges Reich hatten und der Name Deutſchland Gewicht in der Welt beſaß, waren die Auslands⸗ deutſchen und die Seefahrer nicht nur nicht vollbe⸗ rechtigt, ſondern oft Deutſche zweiter Klaſſe. Das wußten nicht nur die Auslandsdeutſchen ſelbſt, ſon⸗ dern das empfanden vor allem die Angehörigen fremder Staaten, in denen dieſe Auslandsdeutſchen lebten. 7 Konnte man ſich vor 1014 immerbin als Ange⸗ höriger einer großen Macht fühlen, ſo war dies in der Zeit der Weimarer Republik vorbei. Es waren die erſten Parteigenoſſen im Auslande, die im Jahre 1931 den Verſuch unternahmen, in dieſe Zuſtände einzugreifen. Ich glaube ſagen zu können, daß die Auslandsorganiſation in den ſechs Jahren, die ſeit dem Beginn unſerer Tätigkeit im Auslande verfloſſen ſind, auf allen Gebieten grund⸗ legenden Wandel geſchaffen hat, auch wenn, wie wir wiſſen, noch ſehr viel Arbeit vor uns liegt. Unſer ganzes Tun wurde erſt möglich auf der Grundlage der Weltanſchauung des Führers. Ohne den Führer und ſeine alle Deutſchen er⸗ faſſende und umſpannende Idee wäre es ſinn⸗ los geweſen, an eine Einigung des Auslands⸗ deutſchtums heranzugehen. Es iſt notwendig, ſich dieſe Tatſache vor Augen zu halten, wenn wir rückblickend feſtſtellen, wie anders wird, dieſe Stunden in gemeinſamer Freude mit ihren Landsleuten zu verleben. Heute braucht kein Deutſcher im Auslande das Gefühl zu haben, daß er verlaſſen iſt. In kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit mit den amtlichen Vertretungen ſorgt ſich die Auslands⸗ organiſation nach beſten Kräften um jeden einzelnen Volksgenoſſen und gibt ſomit der ganzen Welt den untrüglichen Beweis dafür, daß die Deutſchen im Auslande die Idee nationalſozia⸗ liſtiſcher Verbundenheit untereinan⸗ der ebenſo begriffen und in die Tat umgeſetzt haben, wie dies im Reich der Fall iſt. Bei Ausbruch der Wirren in Spanien hat die Auslandsorganiſation ſofort einen Hilfsausſchuß für die Spanienflüchtlinge ins Leben gerufen und in Zuſammenarbeit mit den amtlichen Stellen die geſamte Betreuung bis auf den heutigen Tag durchgeführt. Mein Aufruf an die Volksgenoſſen im Reich, Spenden für unſere Spaniendeutſchen zu geben, fand größten Widerhall. In neueſter Zeit hat der Chef der Auslands⸗ organiſation im Auswärtigen Amt, geſtützt auf die A. O. der NSdAP und ihrer Gruppen draußen, alle Maßnahmen getroffen, um den Chinadeut⸗ ſchen zu helfen, die oft unter Zurücklaſſung von Hab und Gut abtransportiert werden müſſen. Dieſe beiden Beiſpiele zeugen einmal von der heute ſelbſt⸗ verſtändlichen Fürſorge der Partei und des Reiches für die Auslandsdeutſchen und insbeſondere für das ſtarke Zuſammengehörigkeitsgefühl unter den Aus⸗ landsdeutſchen ſelbſt. Der Geiſt der Kameradſchaft bei unſeren Auslandsdeutſchen erſetzt die Machtmittel, die an⸗ Nithlangrifjspakt Nanking⸗Moskau „Rückendeckung gegen Sowjetrußland“ ſagt Nanking- Chineſiſche Kommuniſten⸗ 8 führer freigelaſſen dib. Nanking, 29. Auguſt. Die Nanking⸗Regierung gibt jetzt bekannt, daß ſie am 21. Auguſt mit Sowjetrußland einen Nichtan⸗ griffspakt abgeſchloſſen hat. Das Abkommen ent⸗ hält vier Artikel. „Der erſte Artikel enthält die Ablehnung die Krie⸗ ges als Mittel zur Löſung internationaler Streitig⸗ keiten. Der Krieg ſei kein Inſtrument der gegen⸗ ſeitigen nationalen Politik, und es dürſe keinen gegenſeitigen Angriff geben. In Artikel 2 ſagen die beiden Partner zu, einen angreifenden Dritten weder zu unterſtützen noch Ver⸗ träge mit einem Dritten einzugehen oder ſich auf Handlungen einzulaſſen, die zum Nachteil eineg Ver⸗ tragspartners ſeien. Laut Artikel 8 bleiben die Rechte und Verpflich⸗ en beide tungen aus früheren Verträgen, an den Partner beteiligt ſind, unberührt. „Der vierte Artikel ſieht eine Vertragsdauer von fünf Jahren vor, fortlaufend um je zwei Jahre, falls keine ſechsmonatige Kündigung erfolgt.*3 Zu dieſem Abkommen erklären zuſtändige Kreiſe in Nanking, die Nachricht des Ab⸗ ſchluſſes bedeute für niemanden eine Ueberraſchung. Man habe bereits ſeit einem Jahr auf chineſiſche Initiative über dieſen Pakt verhandelt und China habe ſich durch die gegemwärtigen Ereigniſſe veran⸗ laßt geſehen, die Verhandlungen zu Ende zu führen. Der 0 nn der Abmachungen ſei, ſo behauptet man hier, ier, eine Rückendeckung Chinas gegenüber Sowjetrußland. China könne es ſich nicht leiſten, während des Konflikts mit Japan einen Nachbarn zu haben, deſſen Haltung unſicher ſei. Der Pakt be⸗ deute nicht ein Bündnis Chinas mit Sowjetrußland. China ſei ſich bewußt, daß es nur aus eigenen J die Kraft gegen Japan kämpfen könne. Es wolle, er⸗ klärt man weiter, auch nicht mit dem Bolſchewismus paktieren, aber es ſei daran intereſſiert, daß der Bol⸗ ſchewismus in China nicht dazu übergehe, auch noch die Regierung zu bekämpfen. Nachrichten über Frei⸗ laſſung von Kommuniſtenführern in China ſeien ein Eingeſtändnis an die Oppoſition, deren weitergehende Anträge jedoch nach wie vor von der Regierung abgelehnt würden. Wie der Sprecher des Außenamts in Nanking er⸗ klärte, ſei China bereit, ein ähnliches Abkommen mit Japan zweckg Erhaltung des Friedens im Fernen Oſten abzuſchließen. 8 Von dieſem Geſichtspunkt aus venpreche ſich Nanking, daß das Abkommen der Sowfetunmen einen„Wende⸗ punkt zwecks allgemeiner Verbeſſerung der Lage im Fernen Oſten“ bedeute. China will vor den Völkerbund? CEine Pariſer Bermutung dnb, London, 28. Auguſt. Wie aus Paris gemeldet wird, rechnet man dort damit, daß China den fernöſtlichen Konflikt auf der nächſten Völkerbundsſitzung am 10. Sep⸗ tember dur Sprache bringen werde. Paris habe mit der engliſchen und amerikaniſchen Regierung Ver⸗ bindungen aufgenommen, um ſich zu vergewiſſern, welche Stellungnahme auf der Völkerbundsſitzung eingenommen werden ſolle. Man erwäge in Paris die Frage, ob der Völkerbund einen Schritt bei China und Japan unternehmen ſolle. Man glaube, daß ein ſolches Vorhaben England, Frankreich und Vereinigten Staaten unterſtatzen würden. 2. Seite/ Nummer 307 ——————NP——————— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 30. Auguſt 1987 deren Nationen draußen zur Verfügung ſtehen, und dieſer Geiſt iſt der beſte Zeuge für die neue Haltung des Auslandsdeutſchtums, auf die wir ſo ſtolz ſind. Die Arbeit der vielen Vereine und Verbände hat durch die alle umſpannende Tätigkeit der Aus⸗ landsgruppen der Partei einen neuen Sinn er⸗ fahren und dieſe Arbeit fruchtbringender für die Ge⸗ meinſchaft geſtaltet. Unter dieſer Vorausſetzung bilden unſere Vereine im Auslande, die zum Teil jahrzehntelang beſtehen und, wie nicht verkannt wer⸗ den darf, in vielen Fällen hervorragende Deutſchtums⸗ arbeit geleiſtet haben, eine überaus wertvolle Unterſtützung der Geſamtarbeit im Auslands⸗ deutſchtum. Ich habe deshalb Wert darauf gelegt, feſtzuſtellen, daß wir nicht Gegner der Vereine ſind, ſondern nur unerbittliche Gegner aller Beſtrebungen, die Aus⸗ landsdeutſchen in Klaſſen oder Berufe aufzuteilen. Der Führer hat durch ſeinen Erlaß am vierten Jahrestage der Machtergreiſung, mit dem er einen Chef der Auslandsorganiſation im Aus⸗ wärtigen Amt einſetzte, dem ganzen Auslands⸗ deutſchtum gezeigt, wie groß und umfaſſend ſein Verſtändnis für ihre Belange und ihre Sor⸗ gen iſt. Dieſer Erlaß bedeutet aber auch eine Anerkennung für die Arbeit, die unſere Parteigenoſſen im und am Auslandsdeutſchtum in den letzten Jahren geleiſtet haben. Ich bin mir darüber klar, daß die Auslandsorga⸗ niſation noch ſehr große Aufgaben vor ſich hat und daß es geraume Zeit dauern wird, bis unſere Reichs⸗ bürger im Auslande ſo nationalſozialiſtiſch ausge⸗ richtet ſind, wie wir es wünſchen und wie es ſein muß. Es iſt kein Wunder, daß viele alte libera⸗ liſtiſche Auffaſſungen draußen noch nicht überſtanden ſind. Wir werden immer wieder Front gegen der⸗ artige Auffaſſungen machen und ich weiß, daß die Auslandsorganiſation hier und draußen Erfolg da⸗ mit haben wird. Wer als deutſcher Wirtſchaftler oder als Hausherr im Auslande lebt, arbeitet nicht nur für ſich ſelbſt und ſeine Familie, ſondern nach der Auffaſſung des neuen Deutſchlands in erſter Linie für ſein Volk. Wenn wir von unſeren Auslandsdeutſchen, d. h. von unſeren Reichsdeutſchen im Auslande, ſprechen, ſo verſtehen wir darunter ausſchließlich die Natio⸗ nalſozialiſten im Auslande. Unter den National⸗ ſozialiſten im Auslande verſtehen wir aber keines⸗ wegs nur die Parteigenoſſen, ſondern alle Deutſchen, die dem Reiche treu ſind. Es wäre auch nicht möglich, einen Unterſchied zwiſchen Deutſchen im Auslande und Nationalſozialiſten zu machen, weil beide heute einen Begriff darſtellten. Es gibt heute immer noch einige wenige Deutſche im Auslande, die keine Nationalſozialiſten ſein wollen und ſich irrtümlich immer noch als Deutſche bezeichnen. Dieſe ſogenannten Deutſchen äußern ſich ſogar in deutſchgeſchriebenen Zeitungen und in Zeitſchriften in einer Weiſe gegen das Dritte Reich, die an die übelſten Blüten der Emigranten⸗ literatur erinnert. Es lohnt nicht, ſich mit dieſen Menſchen des längeren auseinanderzuſetzen. Wir häben für dieſe Sorte von ſogenannten! Deutſchen, dis nicht müde werden, ihr nationales deutſches Herz zu bekunden und trotzdem bewußt den Gegnern⸗des Reiches helfen, nur den Ausdruck„Landesverräter“. Wir auslandsdeutſchen Nationalſozialiſten lehnen den Begriff des univerſalen Deutſchen ab, deſſen vornehmſtes Beſtreben iſt, ſich überall anzupaſſen, weil dieſer univerſale Deutſche ſich nicht nur damit bei den Ausländern lächerlich macht, ſondern bewußt oder unbewußt mit dieſer Selbſtaufgabe ſein Deutſchtum verleugnet. Wir kennen nur den Be⸗ griff des totalen Deutſchen, der als Bürger ſeines Reiches immer und überall deutſch und nichts als deutſch iſt, und damit Nationalſozialiſt. In früheren Zeiten war die Welt gewohnt, bei den Deutſchen etwas weniger Nationalgefühl als bei den Angehörigen anderer großer Nationen voraus⸗ zuſetzen. Es hat den Anſchein, daß man in einigen Ländern lebhaft bedauert, heute von dieſer Voraus⸗ ſetzung nicht mehr ausgehen zu können und alles verſucht, durch Entſtellungen und unwahre Behaup⸗ tungen der verſchiedenſten Art ein allgemeines Miß⸗ trauen gegen uns Auslandsdeutſche zu ſäen. Wir nehmen die vollkommen irrſinnigen Mittei⸗ lungen über das Auslandsdentſchtum und ins⸗ beſondere über die Auslandsorganiſation ſchon lange nicht mehr ernſt, weil dieſe Veröffent⸗ lichungen ſelbſt für den Dümmſten den Stempel der Lüge tragen und ſich daher ſelbſt widerlegen. Die Verſuche, es ſo hinzuſtellen, als ob National⸗ ſogialiſten im Auslande ausſchließlich Spione oder politiſche Agenten wären, findet man aber wohl als letzten Verſuch einer Diskriminierung neuerdings ſogar in den Zeitungen, die Wert dar⸗ auf legen, ernſt genommen zu werden. Es iſt deshalb amüſant, zu leſen, daß Deutſchland alle weiblichen Hausangeſtellten im Auslande zu Spio⸗ nen ausbildet und daß die Nazimänner ſelbſt den hauptſächlichen Auftrag hätten, das jeweilige fremde Land in eine Hitlerkolonie zu verwandeln. (Oſtaſiendienſt des D NB.) dub. Tientſin, 28. Auguſt. Die Stadt Tientſin, der Sitz des Oberkommandos der japaniſchen Nordchinatruppen und die zweit⸗ größte Haſenſtadt Chinas, ſteht ſeit drei Tagen unter dem Eindruck einer großen ja paniſchen Offen⸗ ſive, die nach allgemein verbreiteter Anſicht un⸗ mittelbar bevorſteht. Fortgeſetzt treffen aus Taln mit der Eiſenbahn, zu Fuß und auf Schiffen den Poiho hinauf Bataillone auf Bataillone japaniſcher Truppen in Tientſin ein. Die Truppen ſind glänzend ausgerüſtet. Man ſieht fabrik⸗ neue Laſtwagenkolonnen und Geſchütze friſch aus dem Depot ſowie ausgezeichnetes Pferdematerial. Die Straßen der Millionenſtadt ſind häufig von mar⸗ ſchierenden Abteilungen verſtopft. Infanterie raſtet auf den Bürgerſteigen. Kranke und Verwundete werden in langen Rikſchakolonnen nachgeführt. Der Geſamteindruck iſt der einer glänzenden Organi⸗ ſation, auf Grund deren ſich der Aufmarſch wie ein Uhrwerk abzurollen ſcheint. Der Luftangriff auf den Nantao-Bezirk dnb London, 28. Auguſt. In engliſchen Meldungen aus Schanghai werden die Verluſte des Luftangriffs japaniſcher Flugzeuge auf den Nantao⸗Bezirk, der am Samstagvor⸗ mittag erfolgte, auf 600 geſchätzt. Vier Bomben ſollen den Schanghaier Südbahnhof getroffen haben. In den Berichten aus Schanghai heißt es weiter, daß von japaniſch⸗amtlicher Seite zu der Beſchießung des Nantav⸗Bezirks erklärt werde, weitere Luft⸗ angriffe auf dieſen Bezirk ſtünden bevor, wenn die Chineſen nicht aufhörten, immer neue Truppen in die Chineſenſtadt zu entſenden. Die Bombenab⸗ würſe auf den Schanghaier Südbahnhof ſeien eine Folge der Tatſache, daß auf ihm immer neue chine⸗ ſiſche Truppentransporte einträfen. Amgruppierung an der Schanghaifront db. Schanghai, 28. Auguſt. Im Kampfgebiet nördlich von Schanghai hielten die Umgruppierungen auch im Laufe des Samstags an. Die Japaner landeten im Gebiete von Wuſung neue Truppen und ſchwere Artillerie. Die chineſiſchen Truppen bezogen nachdem es ihnen gelungen war, der Einkreiſung durch die Ja⸗ paner zu entgehen eine vorbereitete Vertei⸗ digungslinie, die ſich von Nanhſiang bis Ka⸗ ting erſtreckt. Die chineſiſchen Truppenbewegungen Weil es aber doch noch Leute im Auslande gibt, die ſo etwas glauben, möchte ich hier ausdrück⸗ lich verſichern, daß wir die weiblichen Haus⸗ angeſtellten nicht zu Spionen ausbilden und keine Nazig im Auslande beauftragt haben, fremde Länder zu erobern. überhaupt nicht ernſt zu nehmen, wenn ſie nicht dazu beitrügen, die internationale Atmoſphäre zu ver⸗ und fremden Ländern zu trüben. Die Welt weiß heute nach vier Jahren national⸗ ſozialiſtiſcher Herrſchaft, und gibt es widerwillig zu, daß Adolf Hitler und ſein Land keinen ſehn⸗ licheren Wunſch haben, als in Frieden und in Eintracht mit allen Völkern zu leben. Die Aus⸗ teilen dieſen Wunſch aus tieſſtem erzen. Ich möchte oͤaher eindeutig feſtſtellen, daß die Auf⸗ gaben und die Tätigkeit der Auslandsorganiſation vollkommen klar vor aller Augen liegen. Was für andere große Nationen ſelbſtverſtändlich iſt, machen wir auch. Wir kümmern uns um un⸗ Reich und für die Erhaltung ihres, Deutſchtums. Daß dieſe Betreuung eine umfaßende iſt, liegt Zwei Ausſtellungen: dnb. Stuttgart, 28. Auguſt. Samstag voxmittag wurde in Stuttgart die vom Raſſenpolitiſchen Amt der NSDAp Gau Württem⸗ berg⸗Hohenzollern im Landesgewerbemuſeum aufge⸗ baute Schau„Volk und Raſſe“ im Beiſein von Reichs⸗ ſtatthalter Murr eröffnet. Die Schau ſoll den zur 5. Reichstagung nach Stuttgart kommenden Aus⸗ landsdeutſchen Gebegenheit geben, ſich über die Ziele Preisſenkung für Zellwolle Ein wichtiger Rohſtoff des Vierjahresplanes ⸗Weiterer Ausbau der Erzeugung Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat mit Wirkung vom 1. September 1937 den Preis für deutſche Zellwolle von 1,60 auf 1,45 Reichsmark je Kilogramm geſenkt. Damit iſt ein wichtiger Schritt auf dem Gebiete der Preisbildung getan, weil er ſich auf einen Rohſtoff bezieht, der in Deutſchland hergeſtellt wird, und der ſich in zunehmendem Maße in der Spinnſtoffwirtſchaft eingebürgert hat, Bei der Feſt⸗ ſetzung des neuen Zellwollpreiſes iſt auch berückſich⸗ tigt worden, daß die Erzeugung dieſes wichtigen Rohſtofſes im Rahmen des Vierjahresplanes weiter ausgebaut wird. Wie der DiöD hierzu erfährt, liegt die Bedeu⸗ tung dieſer Preisſenkung in erſter Linie auf politiſchem Gebiet, d. h. auf dem Gebiet des Bierſahresplanes. Durch dieſen Schritt wird cezeigt, daß die politiſche und wirtſchaftliche Führung entſchloſſen iſt, ſich der gegebenen Lage JDeutſchlands anzupaſſen, d. h. die Wirtſchaft unab⸗ hängig zu machen von ſolchen Rohſtoffen, deren Be⸗ zug uns in dem Maße verſchloſſen iſt, in dem wir an ſich auf ſie angewieſen ſind. Mit der neuen Senkung des Zellwollpreiſes auf 1,45 Reichsmark je Kg. iſt nunmehr ein Stand er⸗ reicht, der ſich etwa den zur Zeit niedrigen Preiſen für Baumwolle nähert und nicht unerheblich unter dem Preis für Wolle liegt. neuen Preis noch immer die Reſerven enthalten ſind, deren die Zellwollinduſtrie für die notwendige Aus⸗ weitung ihrer Produktion und die weitere Ausdeh⸗ nung des Exports bedarf. Hierbei iſt insbeſondere zu beachten, daß dieſe Produktionsausweitung nach wie vor im Wege der Selbſtfinanzierung, d. h. ohne ſtaatliche Subventionen, vor ſich gehen muß. Der Belange der Zellwollerzeuger und ihre Zukunfts⸗ auſgaben wie auch die Intereſſen der verarbettenden Induſtrie und des Berbrauch9. Dieſe unſinnigen Behauptungen brauchte man giften und die Beziehungen zwiſchen Deutſchland ſere Bürger im Auslande und nur um dieſe, und wir ſorgen für ihre Verbindung zum Gleichzeitig iſt zu beachten, daß auch in dem neue Preis berückſichtigt alſo in gleicher Weiſe die Vor einer großen japaniſchen Offenſive? Tientſin gleicht einem Heerlager Glänzende Organiſation wurden durch Rückzugsgefechte gedeckt und durch die von Weſten heranrückenden Verſtärkungen geſtützt. Nördlich der Schanghaier Univerſität ſtellten japa⸗ niſche Marineinfanterie und Landungstruppen die Verbindung mit den noch weiter nördlich ſtehenden japaniſchen Abteilungen längs des Wangpufluſſes her. Die Stadt Wuſung iſt durch die Gefechte der letzten Tage vollkommen zerſtört worden. Das internationale Kabel unterbrochen (Oſtaſiendienſt des DNB.) dub. Schang hai, 28. Auguſt. Seit Samstag nachmittag iſt die internationale Kabelverbindung von und nach Schanghai unter⸗ brochen. Am Samstagnachmittag erfolgte zwiſchen den im Hafen liegenden japaniſchen Schiſſen und den chine⸗ ſiſchen Batterien von Putung ein heftiges Artil⸗ leriednell. Den Japanern gelang es nach aus⸗ führlicher halbſtündiger intenſiver Bombardierung. die chineſiſchen Geſchütze zum Schweigen zu bringen. Iutſchau und Amoy beoͤroht? dub. London, 28. Auguſt. Wie aus Hongkong gemeldet wird, hat der bri⸗ tiſche Zerſtörer„Dalight“ Hongkong in aller Eile verlaſſen, um ſich in den 500 Meilen nördlich gele⸗ genen Hafen von Futſchau, der Hauptſtadt der chineſiſchen Provinz Fukien, zu begeben. Dort ſollen Unruhen zu befürchten ſein, deren Ausbruch für Ausländer gefährlich ſein würde. Im Euro⸗ päerviertel der dort gelegenen Inſel Nantai wohnen zahlreiche Engländer. Nach derſelben Meldung ſoll Japan aus Amoy, einem anderen Vertrags⸗Hafen 150 Meilen ſüdlich von Futſchau, ſeinen Konſulats⸗ ſtab abberufen und 100 japaniſche Staatsangehörige aufgefordert haben, die Stadt zu verlaſſen. Irregu⸗ läre chineſiſche Truppen ſollen das japaniſche Kon⸗ ſulat von Amoy belagert haben. Die britiſche Proteſtnote unterwegs Veröffentlichung erſt nach Ueberreichung in Tokio dub. London, 28. Auguſt. Wie verlautet, wird die britiſche Proteſtnote an Japan noch am Samstagabend an den Ge⸗ ſchäftsträger der britiſchen Botſchaft in Tokio tele⸗ graphiert. Es ſei aber nicht beabſichtigt, die Note vor ihrer Ueberreichung zu veröffentlichen. in den neuen Idealen begründet, die Adolf Hitler dem deutſchen Volke gegeben hat. Das erſte Geſetz für die auslandsdeutſchen Nationalſozialiſten ſchreibt ihnen die genaue Reſpektierung der Ge⸗ ſetze ihrer Gaſtländer vor, und Partei und Reéich wachen ſorgfältig darüber, daß dieſes Geſetz eingehalten wird. Ebenſoſehr aber müſſen wir verlangen, daß auch der Deutſche im Auslande ſein eigenes Leben nach den Grundſätzen einrichten darf, die in ſei⸗ ner Heimat gelten. Wenn Franzoſen, Engländer, Schweizer und andere treu zu ihrem Lande ſtehen, wundert ſich dar⸗ über niemand. Und wir beanſpruchen dasſelbe und nicht mehr und nicht weniger für uns. Ein Reichs⸗ bürger im Auslande iſt heute ein Nationalſozialiſt und keine Redaktion der Welt wird dieſe Tatſache beſeitigen. Nationalgefühl iſt eine internationale Erſcheinung und nicht von einzelnen Nationen gepachtet. Wer hinſichtlich Deutſchland hieran zweifelt, hat die letz⸗ ten Jahre verſchlafen. Meine deutſchen Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen! Kameraden der Seefahrt! Sie ſind nach Stuttgart gekommen, um ſich vor aller Welt zu dieſem Deutſchland zu bekennen. Das Reich freut ſich über dieſes Bekenntnis und dankt „Volk und Raſſe“ und„Exvortmuſterſchau der nationalſozialiſtiſchen Raſſen⸗ und Bevölkerungs⸗ politik zu unterrichten. Gauleiter Reichsſtatthalter Murr bezeichnete in ſeiner Rede die Begriffe Raſſe und Volk als die tra⸗ genden Elemente der nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung. Die Grunozüge der Raſſenwiſſenſchaft ſollen während der 5. Reichstagung der Auslands⸗ deutſchen den Männern von„draußen“ erläutert werden, da dieſe kaum Gelegenheit hätten, ſich über die Einſtellung des nationalſozialiſtiſchen Staates zu dieſen Dingen Aufklärung zu verſchaffen. Die Ausſtellung „Volk und Raſſe“ führt in die Fragen der Raſſenkunde und Verer⸗ bungslehre ein. Sie enthält eine Sammlung von Rekonſtruktionen von Funden älteſter menſchlicher an der Murr. Bildtafeln ſowie lebende und aus⸗ geſtopfte Tiere und präparierte Pflanzen erläutern dem Beſchauer die Mendelſchen Geſetze. ten Raum nimmt die Darſtellung der Nachwuchs⸗ fragen ein. „Volk und Raſſe“ wurde die Eröffnung der Stuttgarter Export⸗Muſterſchau zeigte die Bedeutung der Export⸗Muſterſchau, die ſtanden iſt. Die Schau werde dartun. daß es nicht die Abſicht des neuen Deutſchland i ſt, ſich wirtſcha'ftlich an Wirtſchaftsgütern der Welt und teil zu nehmen dem großen internationalen Welthandelsverkehr. Ueberreſte, darunter auch die Funde aus Steinheim Einen wei⸗ »Anſchließend an die Eröffnung der Ausſtellung vorgenommen. Oberbürgermeiſter Dr. Strß lin in Zuſammenarbeit zwiſchen Stadtverwaltung und Außenhandelsamt der Auslandsorganiſation ent⸗ abzuſchließen. Deutſchland habe vielmehr den feſten Willen, aber auch den unbedingten Anſpruch, teilzuhaben an den Ihnen und darüber hinaus allen, die draußen in der Welt leben, für die Treue, die Sie dem Reich halten. Ich weiß, daß dieſe Treue zur Heimat nicht plötzlich oder erſt im Jahre 1933 entſtanden iſt. Sie war ſchon ſeit vielen Jahrzehnten in den Herzen der Deutſchen draußen. Aber erſt ſeitdem Adolf Hitler die Geſchicke des Reiches lenkt, kann dieſe Treue ihren wirkſamſten und ſchönſten Ausdruck finden, der ſich mit dem Gefühl des Stolzes miſcht, Angehöriger einer großen und geachteten Nation zu ſein. Für dieſe Treue bürgen alle Deutſchen draußen, die deutſch geblieben ſind, unter ihnen beſonders die Eltern unſerer auslandsdeutſchen Jugend. Niemals hätte die Auslandsorganiſation ihre Arbeit mit Erfolg leiſten können, wenn nicht ſchon Jahre und Jahrzehnte zuvor deutſche Kinder von deutſchen Eltern deutſch erzogen worden wä⸗ ren. Wir Jüngeren, die das Glück hatten, im Aus⸗ lande ſolche deutſchen Eltern zu beſitzen, die auch in ſchwerſter Zeit deutſch blieben, können heute unſeren Dank nur dadurch abtragen, daß wir im Dienſte Adolf Hitlers für Deutſchland arbeiten. In dieſem Dienſt iſt unſer unvergeßlicher Landesgruppenleiter Wilhelm Guſtloff gefallen. Für ſeine Treue fand er den Tod. Wilhelm Guſtloff und mit ihm die in Spanien ermordeten Deutſchen mahnen uns alle an unſere Pflicht gegenüber dem Reich. Dies ſoll der Sinn unſerer Reichstagung ſein? Die Auslandsdeutſchen ſind der Welt gegenüber die wirkungsvollſten und ſelbſtverſtändlichſten Zen⸗ gen für das ſtolzeſte und heiligſte Bekenntnis, das wir kennen, für das Bekenntnis: Ich bin ein Deut⸗ ſcher. Damit erkläre ich die 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen 1937 in der„Stadt der Auslands⸗ deutſchen“ für eröffnet. In das dreifache„Sieg Heill“ auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſtimmten die Tau⸗ ſende begeiſtert ein. Der Geſang der nationalen Lieder bildete den Abſchluß der machtvollen Eröff⸗ nungskundgebung. Im Anſchluß an die Feier fanden am Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges und an drei Gedenktafeln ermordeter SͤA⸗Männer in Stuttgart Kranzniederlegungen durch Gauleiter Bohle und die Landesgruppenleiter der AO. ſtatt. „Alle müſſen zuſammenſtehen“ Eine Großkundgebung mit Dr. Ley in Dortmund dub Dortmund, 28. Auguſt. Im Zuſammenhang mit Sportwettkämpfen der Wehrmacht, die unter beſonderer Teilnahme der Deutſchen Arbeitsfront durchgeführt wurden, ſprach Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in einer Groß⸗ kundgebung der DAc in der Weſtfalenhalle. Er ging davon aus, daß die Aufgabe im deutſchen Ar⸗ beitsleben die ſei, Intereſſenverſchiedenheiten und Intereſſengegenſätze auszugleichen zum Wohle aller. So könne man den Menſchen Lebenskraft geben zur Lebensbejahung. „Bei den großen Aufgaben der Gegenwart komme es auf die Gemeinſchaft an zwiſchen Betriebsführung und Belegſchaft. Der Betriebsſührer habe däe Pflicht, ſeinen Gefolgſchaftsmit⸗ Rliedern ein Vorbild zu ſein. In dieſem Sinne gelte es, nicht eher zu ruhen, als bis hülch ber letzte deutſche Betrieb zu einem nationalſozialiſtiſchen Mutſterbetrieb geworden ſie Nach ſcharfer Stellungnahme gegen jede kon⸗ feſſionelle Eiferſucht, deren ſchwere natio⸗ nalen Folgen der Reichsorganiſationsleiter aus der deutſchen Geſchichte herausgriff, ſchloß Dr. Ley unter minutenlangen Beifallsſtürmen mit dem begeiſtert aufgenommenen Gruß an den Führer. Anaufhaltſamer Vormarſch an der Santanderfront dnb St. Jean de Luz, 29. Auguſt. Der nationile Heeresbericht vom Samstag lavtet: Im öſtlichen Abſchnitt von Santander haben die Navarra⸗Brigaden ihren Siegeszug fortgeſetzt und La Cavadam Entrambas, Naguas und Solor⸗ zano beſetzt. Im weſtlichen Abſchnitt führte der Gegner einen Angriff durch, der aber von einer Navarra⸗Brigade mit vielen Verluſten für den Feind abgeſchlagen wurde. Andere Streitkräfte aus Navarra haben ihren Vormarſch fortgeſetzt und Cueto del Arenal, ferner die Höhen 347, 362 und Serrada beſetzt und befinden ſich in der Nähe des Ortes Cabuerniga. Soriafront: Der Gegner griff wiederum unſere Stellungen am Berge Trapero an und wurde mit ſtarken Verluſten zurückg eſchlagen. Aragonfront: Der Feind griff an verſchiedenen Abſchnitten an und wurde energiſch zurück⸗ geſchlagen, wobei er große Verluſte erlitt. Die Zahl der Gefangenen iſt ebenſo wie die Zahl der Ueberläufer ſehr beträchtlich und beweiſt die Nieder⸗ geſchlagenheit in den Reihen des Gegners. Der Führer an das Leipziger Meſſeamt 3 anb. Leipzig, 28. Auguſt. Der Führer hat an das Leipziger Meſſeamt ſol⸗ gendes Begrüßungstelegramm geſandt: „Zur Eröffnung der diesjährigen Leipziger Herbſt⸗ meſſe ſende ich meine beſten Wünſche. Möge ſie auch in dieſem Jahr zur Förderung der wirtſchaftlichen Beziehungen Deutſchlands zum Auslande und damit zur Belebung der deutſchen Wirtſchaft beitragen.“ Beſſerung im Befinden Sir Knatchbulls 8 anb. London, 28. Auguſt. Wie in hieſigen unterrichteten Kreiſen erklärt wird, macht das Befinden des verwundeten briti⸗ ſchen Botſchafters in China Fortſchritte. Sein Leben, man, ſei durch eine Bluttransfuſion gerettet worden. DRSSBBBB————————...———.——————— Gauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer 1. V. Dr. Fritz Hammes Stellvertreier des ſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhalfung: Carl Onno Eiſenbart ⸗ Handelsteil: Dr. Bode ⸗Lokaler Teik: Dr 7 Hammes⸗ Sport: i. V. C. W. Fenne Sübweſtbeutſche Umſchau:. B. Richard Schönfelder— Gericht⸗ i. B. Dr. F. 83— ienſt: C. W. Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Georg Kling, ſämtlich in Mannh Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriſtleitung in Berlin Dr. E.§. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. 5 Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1987: Mittagauſtage der Ausgabe K u. Ausgabe B über 21 —— der Ausgche Ku. Ausgabe 8 über 28900 Banr gelt Preistite Kr. g gültig—— Für unverkangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporlo — — g. Seite/ Nummer 397— Die Stadiseitcl Mannheim, 90. Auguſt. Syätſommer-⸗Sonne Mannheim am letzten Auguſtſonntag Der letzte Auguſtſonntag verſuchte einiges aus⸗ zugleichen, was die vorangegangenen Sonntage des Monats an unerfüllten Hoffnungen zurückgelaſſen hatten, aber zu hochſommerlichem Gepräge raffte er ſich doch nicht mehr auf. Vom blauen Himmel lachte eine für die Jahreszeit ſehr milde Sonne, welche die Queckſilberſäule im Wetterhäuschen am Paradeplatz bis 13 Uhr auf 26 Grad Celſius getrieben hatte. Der Spätſommer tritt immer ſtärker in Erſcheinung. Die Gunſt der Witterung— ein am Spätnachmittag des Samstags über dem Norden unſerer Stadt nie⸗ dergegangener heftiger Regenguß von kurzer Dauer beeinträchtigte die Berehtigung dieſer Kennzeichnung der Wetterverhältniſſe des Wochenendes nicht—lockte ins Freie. Kein Wunder, daß oͤie zahlreichen Parks und Wäl⸗ der, die zu unſerer Stadt zählen, viele Beſucher ſahen. Wer den Weg zur Blumenau nahm, hatte Gelegenheit, an der erſten größeren Kirchweih⸗ feier dieſer aufblühenden Gärtnerſiedlung teilzuneh⸗ men. Auch auf dem Scharhof, der noch durchaus bäuerlichen Charakter hat, wurde gefeiert. Offtziell heißt dieſes jeweils eine Woche nach der Sandhofer „Kerwe“ ſteigende Feſt„Erntefeſt“, aber die Sand⸗ hofer nennen es meiſt doch„Kerwe“ und ſtatten ihren Nachbarn an dieſem Tage gerne einen Beſuch ab. Im Zentrum der Stadt befand ſich am letzten Auguſtſonntag ebenfalls ein Feſtplatz: auf dem lin⸗ ken Neckarufer unterhalb der Adolf⸗Hitler⸗Brücke fand das große Fiſcherfeſt ſtatt, das ſich eines recht ſtarken Zuſpruchs erfreute. Schließlich iſt daran zu erinnern, daß an dieſem Sonntag, an dem um die Mittagsſtunde die SS⸗Kapelle am Waſſer⸗ turm muſizierte, erſtmals der Fußballſport wieder betont in Erſcheinung trat und auch das Strandbad wieder das Ziel vieler Mannheimer war. Es war alſo in unſerer Stadt ſchon einiges los, wenn man das Geſchehen auch nicht gerade als Hochbetrieb bezeichnen kann. Nun aber gehen wir eilenden Schrittes dem September entgegen. Das Jahr reift der letzten Ernte entgegen, und die kür⸗ zer werdenden Tage bereiten uns ſchon merklich auf den nahenden Herbſt vor.—Im. Erheblicher Stranobaobetrieb Die günſtige Witterung machte ſich auch im Be⸗ ſuch des Mannheimer Strandbades bemerkbar. Am Samstag wurden ungefähr 3500 Perſonen gezählt, die in den Fluten des Rheines Erfriſchung ſuchten. An den Fahrzeugabſtellplätzen wurden 1300 Fahr⸗ räder und 100 Kraftfahrzeuge untergeſtellt. Es er⸗ eigneten ſich am Samstag auch wieder zwei Un⸗ fälle, ſie waren aber nur leichter Art. Der Beſuch am Sonntag übertraf den am Vortage nicht un⸗ erheblich..—8 8 Geheimer Kommerzienrat Auguſt Röchling 4 In Aachen ſtarb im hohen Alter von 81 Jahren Geheimer Kommerzienrat Auguſt Röchling, der Senior⸗Chef des Ludwigshafener Eiſenhandelshauſes Gebr. Röchling. Er wurde am 12. Auguſt 1856 in Ludwigshafen a. Rh. geboren. Nach ſeiner Militärzeit bei den Huſaren war er zu ſeiner kaufmänniſchen Ausbildung im Ruhrorter Zweiggeſchäft tätig, dann bei größeren Firmen in Antwerpen und Paris und verbrachte zur Erweiterung ſeiner Kenntniſſe weitere zwei Jahre in Glasgow und Midolesbrough. Im Jahre 1884 kam er nach Ludwigshafen zurück, wo er vom Jahre 1885 ab als tätiger Teilhaber in der Firma eine eifrige und fruchtbare Wirkſamkeit entfaltete. Es war namentlich der Roheiſenhandel mit ſeinen Verzweigungen im In⸗ und Ausland, dem er ſeine Sorgfalt widmete. Mit einer gewiſſenhaf⸗ ten Geſchäftsführung verband er ein weitgehendes Wohlwollen gegenüber ſeinen Angeſtellten. Im Jahre 1885 vermählte er ſich mit Helene Lanz, einer Toch⸗ ter des Mannheimer Großinduſtriellen Heinrich Lanz. Im Jahre 1888 verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Mannheim, mit dem ihn zahlreiche kulturelle Intereſſen verbanden. Er war ein eifriger För⸗ derer von Kunſt und Wiſſenſchaft, machte bedeutende Stiftungen für das Mannheimer Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde, für die Handelshoch⸗ ſchule Mannheim, für die Speiſung bedürftiger Ju⸗ gend und zur Unterſtützung von Wöchnerinnen. Er erwarb ſich einen klangvollen Namen in der Geſchichte der Luftſchiffahrt für ſeine Teil⸗ nahme an der Erbauung der Schütte⸗Lanz⸗Luftſchiffe. Er war ein leidenſchaſtlicher Radfahrer und zählte zu den älteſten Mitgliedern der Allgemeinen Rad⸗ fahrer-Union. Ganz beſondere Tätigkeit aber wid⸗ mete er dem Pferdeſport. Als erſter Präſident des Badiſchen Rennvereins erwarb er ſich große Verdienſte um die bauliche und renntechniſche Aus⸗ geſtaltung der Mannheimer Rennbahn. Seine viel⸗ ſeitige Wirkſamkeit blieb nicht ohne äußere An⸗ erkennung. Im Jahre 1930 zog ſich der Verſtorbene aus ge⸗ ſundͤheitlichen Gründen von den Geſchäften zurück und verlegte ſeinen Wohnſitz nach Aachen, wo er an der Seite ſeiner Gattin ſeinen Lebensabend ver⸗ brachte. Dort hat ihn der Tod von ſeinem lan⸗ gen, ſchweren Leiden erlöſt. un Landwehrmänner wieder daheim. Wieder haben einige hundert Landwehrmänner ihre drei Wochen Uebung hinter ſich. Am Samstagabend gegen halb ſechs Uhr kamen ſie auf dem Mannheimer Haupibahnhof mit gebräunten Geſichtern, denen man die Freude über die Heimkehr anſah, an— freudig begrüßt von zahlreichen Angehörigen. Das Muſik⸗ korps des J. R. 110 war zur Stelle und ſpielte flotte Märſche zu ihrem Empfang. Zum letztenmal hieß es in der Bahnhofshalle„Antreten!“ und dann ging es in langem Zuge über den Kaiſerring, Waſſerturm und Paradeplatz nach dem Ma rktplatz. wo nach einer zündenden Abſchiedsanſprache des Kompanie⸗ führers und dem Anruf des Führers und den natio⸗ nalen Liedern ſich die ganze Kompanie auflöſte. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Deutſchland wir glauben an dich 500 Werkſcharmuänner worden berpflichtet Eine eindrucksvolle Feierſtunde im Nibelungenſaal Im Nibelungenſaal wurden am Samstagabend 500 Werkſcharmänner verpflichtet. Die Feierſtunde, zu der der weite Raum ſehr feierlich ausgeſtattet war, begann mit dem Einmarſch von 250. Ange⸗ hörigen der Werkſchar, denen die 500 Anwärter folgten. Beide Gruppen trugen die ſchmucke blaue Werkſcharuniform, nur fehlte bei den erſt noch zu Vereidigenden die Hakenkreuzbinde am Arm. Die 500 Anwärter nahmen im Parterre vor der Bühne Aufſtellung, die anderen auf dem Podium. Alsdann begann der Fahneneinmarſch. Der Kanon „Ein jeder ein Herr und Kamerad“ leitete über zur Anſprache des Gauobmannes der Deutſchen Arbeits⸗ front, Kreisleiters Dr. Roth. Gauobmann Pg. Dr. Roth wies die zur Vereidigung Angetretenen darauf hin, daß ſie nunmehr eine Verpflichtung fürs ganze Le⸗ ben übernehmen. Wie für den Soldaten der Fahnen⸗ eid ͤen Anfang einer Pflichterfüllung bis zum letz⸗ ten Atemzug bedeutet, ſo ſtelle dieſe Vereidigung den Beginn einer immerwährenden Tätig⸗ keit als politiſcher Soldat im Dienſte des Führers dar. Der Werkſcharmann ſei freiwillig be⸗ reit, im Betriebe nationalſozialiſtiſche Auffaſſung vorzuleben, und damit willens, mehr zu tun, als ſonſt verlangt wird. Wohl ſtehe ſaſt die geſamte Na⸗ tion geſchloſſen hinter dem Führer und der Bewe⸗ gung, aber dennoch ſei der Weg vom Anhän⸗ ger zum Vorkämpfer ſchwer, und deshalb könne immer auch nur ein Bruchteil des Volkes Vor⸗ kämpfer ſein. Zu dieſen Männern, die nicht nur äußerlich nationalſozialiſtiſche Haltung beſitzen, ſon⸗ dern dieſe ihre innere Ueberzeugung an den Tag legen, zählen die Mitglieder der Werkſchar, die im Betrieb nichts durch das Wort, ſondern alles durch die Tat erreichen können. Eine vorbildliche Werkſchar zeige dem Arbeits⸗ kameraden, was Nationalſozialismus iſt. Die erſte Forderung, die von dem Werſkſchar⸗ mann erfüllt werden müſſe, ſei: Den ſelbſtverſtänd⸗ lichen Geiſt guter Kameradſchaft von der Werkſchar, die nie Maſſenorganiſation ſein könne, auf den ganzen Betrieb zu übertragen. Sodann müſſe von ihm Standhaftigkeit verlangt wer⸗ den. Er dürfe nicht vorübergehend entflammt ſein, er dürfe nicht aus Mode beitreten, ſondern er müſſe beharrlich Jahr für Jahr aushalten, müſſe der Seiten hin. Fahne treu bleiben. Die Werkſchar iſt kein Verein, zu dem man kommen und aus dem man wieder gehen kann. Wenn die Werkſchar treu zur Fahne ſtehe, dann auch die ganze Gefolgſchaft. Die Werk⸗ ſchar ſetze ſich meiſt aus Männern unter 30 Jahren zuſammen und gebe damit auch der Partei die Mög⸗ lichkeit, aus dieſen Reihen Führer und Unterführer für die Bewegung zu holen, damit dieſe immer ein junges ſtarkes Führerkorps beſitze, in dem alle Schichten des deutſchen Volkes vertreten ſind. Wer die Werkſcharuniform trage, ſei Repräſen⸗ tant der Bewegung. Es ſei die Frage aufgeworfen worden, warum neben den anderen Formationen der Bewegung nun noch die Werkſchar gegründet worden ſei. Die Antwort darauf laute: Alle anderen Formationen erfaſſen den deutſchen Menſchen nur außerhalb des Betriebes, die Werkſchar aber erfaſſe ihn im Betriebe, in dem jeder Keim einer Zerſetzung ausgerottet werden müſſe. Der Betrieb müſſe zur Hochburg der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung werden. Man habe es bewußt abgelehnt, daß der Betrieb den Werkſchar⸗ männern die Uniform ſtelle. Der Werkſcharmann müſſe bereit ſein, für die Bewegung ein Opfer zu bringen. Wo andere Blut und Leben gaben, ſoll der Werkſcharmann Zeit und Geld im Dienſte der Be⸗ wegung opfern. Aus der Opferbereitſchaft wachſe die Treue, und ſo werde der Werkſcharmann für immer Kämp⸗ fer des Dritten Reichs. Nach dem Lied„Kamerad zu ſein, das iſt der Ruf unſerer Zeit“ und einem Leitſpruch ſprach Werkſcharbannführer Schmiot Im richtigen Geiſte und mit dem rechten Willen ge⸗ tan, ſei die an den Werkſcharmann geſtellte Auf⸗ gabe nicht ſchwer: dem Kameraden im Betriebe in guten und böſen Tagen zur Seite zu ſtehen, durch ein gutes Beiſpiel dem anderen den Weg zum Na⸗ tionalſozialismus zu zeigen und damit beizutragen, daß ſich der deutſche Arbeiter mit dem Betriebe ver⸗ bunden fühlt'wie der Bauer mit der deutſchen Scholle. Dann richtete Werkſcharbannführer Schmidt an die 500 die Frage: „Seid ihr bereit, dieſe Aufgabe ſo zu erfül⸗ len, wie der Gauobmann ſie gekennzeichnet hat?“ Als Antwort erklang aus dem Munde der 500 ein mannhaftes„Ja“. Sodann wurde jeder einzelne ͤͤurch Handſchlag ge⸗ leiſtet in die Hand des Gauobmannes oder des Werkſcharbannführers, verpflichtet, und es wurde ihm als äußeres Zeichen ſeiner Zugehörigkeit zur Bewegung die Hakenkreuzbinde verliehen. Verhal⸗ ten erklang unterdeſſen die Weiſe des Horſt⸗Weſſel⸗ Liedes. Dann ermahnte der Bannführer nochmals die Werkſcharmänner, nicht durch Worte Anerken⸗ nung erringen zu wollen, ſondern durch Taten. Sodann ſprachen die Neuverpflichteten das na⸗ tionalſozialiſtiſche Glaubensbekennt⸗ nis nach, das endet mit dem Satze:„Deutſchland, wir glauben an dich, denn wir glauben an Adolf Hitler!“ Es folgten noch ein Leitſpruch und ein wei⸗ teres Lied der Werkſcharen, dann endete die ein⸗ drucksvolle, von der Werkſcharkapelle von B BC ſwirkſam verſchönte Feierſtunde mit dem Anruf des Führers und dem Geſang der nationalen Lieder. Die Fahnen zogen wieder aus und die Werk⸗ ſcharkolonnen rückten wieder ab.—m. Die 110er fuhten zum Reichsparteilog Große Vorbereltungen— Das ganze Regiment ab Montag in Mannheem In den Kaſernen des Infanterie⸗Regiments 110 herrſcht ſchon ſeit Wochen Hochbetrieb. Unſere Sol⸗ daten müſſen in jeder freien Minute ihre Leder⸗ ſachen„wienern“, der Dienſt wird doppelt genau genommen und ſetzt ſich faß nur noch aus Exerzieren und Gefechtsübungen zuſammen. Alles iſt in er⸗ erwartungsvoller Stimmung. Unſere 110er ſollen nämlich nach Nürnberg zum Reichspar⸗ teitag, und was das bedeutet, wird jeder leicht er⸗ meſſen können. Das will vorbereitet ſein nach allen Man muß die Gewißheit haben, daß Die eſlpiſlkarten zum Reicsvartetlag Ventette Die acht Feſtpoſtkarten mit eingedruckter Führermarke und Parteitagsbildern ſind nach Aufnahmen des Reichsbildberichterſtatters Heinrich Hoffmann hergeſtellt. Preis einer Karte 25 Pfg.(Preſſe⸗Hoffmann) Nirgends ſchlagen die Wogen der Begeiſterung um den Führer höher als am Reichsparteitag, der jährlichen Heerſchau der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung und des deutſchen Volkes. Unter dem Ein⸗ druck dieſes Erlebniſſes ſtehen alle Teilnehmer und Zuſchauer, die auch die Daheimgebliebenen gern teilhaben laſſen wollen an dem großen Geſchehen. Deshalb gibt die Deutſche Reichspoſt in dieſem Jahr wieder Feſtpoſtkarten heraus, auf denen auch zum erſten Male die Mark'e mit dem Kopfbild des Führers aufgedruckt iſt. Die acht verſchiedenen Feſtpoſtkarten zeigen Bilder aus dem Leben der Bewegung und vom Reichs⸗ parteitag, die von der Lichtbildkunſt Heinrich Hoff⸗ manns erworben ſind. 05 Wir ſehen das Flugzeug des Führers über der Stadt der Reichsparteitage, die ergreiſende Helden⸗ ehrung im Luitpoldhain, den Fahneneinmarſch der Politiſchen Leiter, den Marſch der SS⸗Standarten und das Einrücken der SA⸗Fahnen; der Reichs⸗ arbeitsdienſt marſchiert auf der Zeppelinwieſe am Führer vorbei, ein Kind bläſt im Zeltlager zum Antreten zur Jugendkundgebung, und NSͤK⸗Män⸗ ner zeigen im Gelände ihre Einſatzbereitſchaft. So des Reichsparteitages abgeſetzt. iſt eine Sammlung von packenden Augenblicksbildern entſtanden, die bei einer anderen Gelegenheit durch Bilder von der Wehrmacht und den diesmal nicht be⸗ rückſichtigten Gliederungen uſw. ergänzt werden kann. Jede Feſtpoſtkarte koſtet 25 Pfg., man kann auch alle acht zuſammen in einem Umſchlag für 2 Mark erwerben. Die Feſtpoſtkarten erfüllen daneben noch einen beſonderen hohen Zweck: Aus dem Erlös für jede Karte fließen 19 Pfg. in den Fonds des Führers zur Erfüllung großer kultureller Auf⸗ gaben, der dem ganzen deutſchen Volk zugute kom⸗ men wird. Niemand wird ſich ausſchließen wollen, wenn es gilt, dem Führer die Mittel für dieſen Zweck zur Verfügung zu ſtellen und gleichzeitig ſich oder anderen ein Andenken an den Reichsparteitag 1937 zu ſichern. Der Vertrieb der Feſtpoſtkarten beginnt am 1. September bei allen Poſtanſtalten, ſie werden ſelbſtverſtändlich auch in Nürnberg wührend Die Feſtpoſtkarten mit dem Nürnberger Sonderſtempel werden begehrte Sammel⸗ und Erinnerungsobjekte ſein. alles wie am Schnürchen klappt, damit das Regi⸗ ment ſich dieſer großen Ehre würdig zeigt, wenn es vor dem Führer vorbeimarſchiert und ſeine aus⸗ gedehnten Gefechtsübungen vorführt. Damit hat nun auch die Fragerei ein Ende, war⸗ um man in der letzten Woche des öfteren ſchon zu früher Morgenſtunde flotte Marſchmuſik hörte. Es war das Bataillon des Regiments, das überm Rhein liegt. Die Frühaufſteher ſahen ſie über die Schlageter⸗Brücke durch den Friedrichsring über die Adolf⸗Hitlerbrücke marſchieren. Vorneweg der Mu⸗ ſikzug und dann das Bataillon in voller Stärke und Rüſtung, mit leichten und ſchweren Maſchinengeweh⸗ ren und dem ganzen Troß, der zu einem Bataillon gehört. Daß etwas Beſonderes der Anlaß ſein mußte, ging ſchon daraus hervor, daß das ganze Bataillon in Paradeuniform war. Die Ludwigshafener marſchierten hinaus zum Exerzierplatz der 110er, wo ſie gemeinſam mit dem hieſigen Bataillon eifrig exerzierten und die Ge⸗ fechtsübungen probten, die auf dem Reichsparteitag von ihnen vorgeführt werden ſollen. Am Sonntagmittag gegen halb 12 Uhr iſt nun auch das dritte Betaillon eingetroffen und über die Auguſtaanlage, den Friedrichsring hinaus zur 110er⸗Kaſerne marſchiert. Am Montag früh beginnen nämlich die Uebungen des ge⸗ ſamten Regiments auf unſerem Exerzierplatz. — wird in den nächſten Tagen allerhand zu ſehen ein. Die Abfahrt des Regiments erfolgt am 2. Sep⸗ tember in der Nacht zum Freitag. Bis dahin heißt es für die Soldaten noch fleißig üben, exerzie⸗ ren und„wienern“, denn dann muß alles im Schuß ſein. Wer ſo eine Parade ſchon einmal mitgemacht hat, wird wiſſen, was das heißt, und die Mädchen werden auf ihre ſchmucken Soldaten wohl oder übel warten müſſen, bis ſie zurückkommen, denn für ſie haben unſere Soldaten vorläufig keine Zeit mehr. g. —— Apvell der Politiſchen Leiter Marſch durch Mannheims Straßen Auf dem Exerzierplatz war heute morgen großer Appell der Reichsparteitagfahrer, Mit vorſchriftsmäßigem Torniſter, alſo ſauber gerollter Decke und Zeltbahn, mit Brotbeutel und Feldflaſche traten ſie im Dienſtanzug an. Der ſtellvertretende Kreisleiter Schnerr hielt den Appell ab, bei dem jeder Mann von oben bis unten unter die Lupe ge⸗ nommen wurde. Nach einigen, für die Parteitag⸗ fahrer wichtigen Mitteilungen und Verhaltungsmaß⸗ regeln, wurden fünf Marſchblocks gebildet, die nun unter den Klängen des Muſikzuges der Poli⸗ tiſchen Leiter durch Mannheims Straßen marſchier⸗ ten. Insgeſamt waren es ungefähr 500—600 Mann, die da in ſauberer Marſchordnung zu ſehen waren. Der ſtellvertretende Kreisleiter führte ſelbſt die Ko⸗ lonne, gefolgt vom Ortsgruppenführer Weikum, der die Fahnengruppe mit ungefähr 35 Fahnen der Standortsgruppen amführte. Wieder neun Verkehrsunfälle Polizeibericht vom 29. Auguſt. Neun Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich in der Stadt insgeſamt neun Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 13 Perſonen, dar⸗ unter ein 3 Jahre alter Knabe, der vor einem herannahenden Perſonenkraftwagen die Straße über⸗ ſchritt, verletzt, und 13 Fahrzeuge mehr oder minder beſchädigt. Sieben der Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurück⸗ zuführen. In einem Fall hat der Schuldige bei der Fahrt ein vorher entwendetes Kraftrad benutzt. Körperverletzung. Ins Bezirksgefängnis wurde ein junger Mann eingeliefert, der in der vergan⸗ genen Nacht nach vorausgegangenem Wortwechſel im Jungbuſch einem Matroſen das rechte Ohr ab⸗ gebiſſen hat. Angetrunkene Radfahrer. Fünf Radfahrer, die in angetrunkenem Zuſtand den Verkehr gefährdeten, wurden die Räder abgenommen und ſichergeſtellt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs gelang⸗ ten in der vergangenen Nacht insgeſamt 17 Perſonen zur Anzeige. RRRRRRBRRRRBBBBBKBKKK———————————————————— A. Seite /Nummer 397 ——D—— e Montag, 30. Auguſt 1937 Monoſcheinfahrt zum Backfiſchfeſt in Worms 8 E EE 8985090οοοσο0 Wer einmal eine Sommernacht bei Wein und Mägdelein in Woroͤms am Rhein hat zugebracht, der ſtimmt begeiſtert ein: Es gibt nur ein Back⸗ fiſchfeſt...“ Das werden alle ſagen, die geſtern abend mit der ſchmucken„Beethoven“ der Köln⸗Düſ⸗ ſeldorfer Rheindampfſchiffahrt zum Backfiſchfeſt nach der Nibelungenſtadt fuhren Das Mannheimer Reiſebüro in Gemeinſchaft mit dem Verkehrsverein Mannheim hatte zu froher Mondſcheinfahrt einge⸗ Iaden, und dieſer Ruf ſand zahlreichen Widerhall. Ueber 400 feſtfrohe Mannheimer waren an Bord und bald ſorgte eine flotte Schrammel⸗ kapelle für Stimmung und Geſang. Das luſtige Bölkchen ſchwang ſchon kurz nach der Abfahrt das Tanzbein und überall klangen die Gläſer. Ein ſchö⸗ nes Bild war es, bei Sternenhimmel dieſen ſchmuk⸗ ken Dampfer hell erleuchtet und lampiongeſchmückt talwärts fahren zu ſehen. Bald kamen wir an den teils taghell erleuchteten Laderampen der chemiſchen Fabriken Ludwigshafens vorbei wo die ganze Nacht emſig gearbeitet wird. Ein Bild der Arbeit und des Fleißes, das man vor ſechs Jahren wohl um die gleiche Nachtzeit nicht ſehen konnte. Links und rechts an den Ufern ankerten viele große Laſtkähne, die mit ihren kleinen Poſitionslaternen geſpenſtiſch die nächt⸗ lichen Ufer ſäumten Immer näher kam unſer Ziel, das konnte uns deutlich der Lichtreflex des Feſtplatzes am Horizont beweiſen. Worms war erreicht und alles ſtrömte zum Feſt⸗ platz, um ſich im größten Volksfeſt des Wonnegaues zwei Stunden zu vergnügen.(Bei vielen ſoll es noch bedeutend länger geweſen ſein.) Verkehrsdirektor Egenolf empfing die Mannheimer Gäſte mit einer Iuſtigen Kapelle in der Nähe des Feſtplatzes. Ein rieſiges Wein⸗ und ein Bierzelt beherrſchten den Platz, neuzeitliche Karuſſells jeder Art, Schießſtände, Fiſch⸗ und Bratwurſtbratereien und ſo vieles Luſtige und Leckere trugen zur Hochſtimmung bei. Die „Fiſcherweide“ hatte ſich feſtlich geſchmückt und auch hier war in den Gaſtſtätten kaum noch ein Plätzchen zu finden. Ueberall auf dem Feſtplatz klingt frohes Lachen, wird getanzt, ſchallen die flotten Backfiſch⸗ lieder. Nur zu ſchnell rückt der Uhrzeiger weiter und gegen zwölf Uhr finden wir uns wieder an Bord ein, um Abſchied zu nehmen von Backfiſchen und ihrem Feſt. Daſür reißt die Stimmung an Bord aber nicht ab. Es wird getrunken, getanzt, ge⸗ ſchunkelt zu luſtigen Weiſen eines Willy Oſter⸗ many So ſieht uns Mannheim wieder. Ein ſchöner Abend iſt hinter uns, es war ein voller Erfolg der Veranſtalter und wird auch den Wormſer Verkehrs⸗ Verein wohl bald veranlaſſen, eine ähnlich frohe Fahrt nach Mannheim zu unternehmen. Noch wei⸗ tere acht Tage ſteht Worms im Zeichen des Back⸗ fiſches mit täglichem Hochbetrieb auf dem Feſtplatz am Rhein. FSk. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Vetri-Heilz—5 Fiſcherjeſt und guter Fang Preisfiſchen und Spinnerwurf des Anglervereins ⸗Merkur“ In wenigen Jahren hat ſich das Neckarvorland zu einem der beliebteſten Volksfeſtplätze empor⸗ geſchwungen. Es liegt ſehr günſtig. Zwiſchen Friedrichsbrücke und Adolf⸗Hitler⸗Brücke, unterhalb des Straßenbahndepots, iſt es mit ſeinem ſchönen Grasboden ein vorbildlicher Feſtplatz. Hier hält der größte Anglerverein Unterbadens, „Merkur“, in dieſem Jahr zum erſtenmal Feſt⸗ lichkeiten ab, die ſein Preisfiſchen und die ſonſtigen Wettbewerbe umrahmen. In einem großen Bier⸗ zelt machten die„Pälzer Buwe“ aus Ungſtein ſchnei⸗ dige Muſik, Karuſſell, Schiffſchaukel, Glücksräder aller Art und Zuckerbuden durften nicht fehlen. Na⸗ türlich hatte man auch eine große Tanzfläche geſchaffen und da man es mit Fiſchern zu tun hatte, eine zünftige Fiſchbraterei eingerichtet. Am Samstag war ſchon Hochbetrieb. Neue und alte Schlager hörte man ſchon von weitem. Die Mannheimer zeigten ſich ſo ſeſtesfreudig wie je und bei dem billigen Eintritt, der zudem noch für alle drei Tage galt, war der Platz ſchon gegen neun Uhr von Menſchen dicht erfüllt. Im Bierzelt war kaum noch ein Platz zu finden. Es wurde dort geſungen und geſchunkelt. Nach dem ſchönen Lied„Die Steine ſelbſt, ſo ſchwer ſie ſind...“ bekam der Bierhahnen keine Ruhe. Auch getanzt wurde recht eifrig. Der Sonn⸗ tagmorgen blieb dem Preisfiſchen vorbehalten. Bei Tagesgrauen ſchwangen die zahl⸗ reichen Mitglieder des Vereins, am Rhein, Neckar und im Floßhafen ſchon eifrig die Angeln. Um 10 Uhr war Schluß und jeder Angler eilte zum Feſt⸗ platz um ſeinen Fang abwiegen zu laſſen. Dabei kam allerhand heraus. Das Gewitter heute Nacht hatte ſich günſtig ausgewirkt. Die Fiſche uiſſen nur ſo an. Den Vogel ſchoß ein langjähriges Mitglied, Fritz Lembeck, ab. Es gelang ihm einen Karpfen von beinahe 3 Kilogramm zu fangen und außerdem ungefähr das gleiche Gewicht an„Gutfiſchen“. Wenn er damit auch weit an der Spitze ſtand, ſo war der übrige Fang noch ſehr erheblich. Insgeſamt kamen 110 Kilogramm Fiſche zuſammen, davon 90 Kilogramm Weißfiſche und 20 Kilogramm Gutſfiſche. Fürwahr ein außerordentlich gutes Fangergebnis für einen Morgen. Das beſte, das in den letzten Jahren beim Preisfiſchen erzielt wurde. Die Fiſche kamen alle in die„Pfanne“ der Fiſchbäckerei, wo ſie nun gebraten wurden zum Verkauf. Die Feſt⸗ beſucher mußten ſchon einen gehörigen Appetit ent⸗ wickeln, wenn ſie die Fiſche alle aufbekommen woll⸗ ten. Aber ſo ein gebratener Fiſch iſt etwas Leckeres, zumal wenn es noch Karpfen iſt, ſo daß man keine Angſt hatte, daß etwas davon übrigbleiben würde. Am Sonntagnachmittag gab es dann ein großes Wurfturnier hinter dem Bierzelt. Daran beteiligten ſich alle Mannheimer Anglervereine. Mit der Spinnrute mußten drei runde Scheiben mit fünf Ringen, in Entfernungen von 12, 17 und 22 Meter angeworfen werden. Wer möglichſt viel Ringe bekam oder gar ins„Schwarze“ traf, hatte geſiegt. 20 Teilnehmer hatten ſich zu dieſem ſchweren Wettbewerb geſtellt. Als Preiſe winkten ſowohl im Preisfiſchen, als auch im Zielwurf lauter praktiſche Dinge. Zwei Angel⸗ ruten, Rollen, Angelſchnur, Ruckſäcke und was man noch alles an Angelgeräten gebraucht, kamen zur Verteilung. Inzwiſchen hatte wieder ein reger Volksfeſt⸗ betrieb eingeſetzt, zumal die Sonne lachte. Auch am Montag wird man ſich noch auf dem Feſtplatz tummeln können. g· PPP00 ¼00¼¼PPb....bb.PGbTP0GPTPPGPPTG7PGTGTGTGTPTPTPTPTGTGç—[fffff)P7—————77é,,',épPꝙ—ꝙP————..,,,,.,,———————————————————— Der Rückſtrom der Ferienreiſenden hält an Aeußerſt lebhafter Fernverkehr, aber auch ſtarker Nah⸗ und Stadtbeſuchsverkehr Der Bahnverkehr am vergangenen Wochenende war ſehr lebhaft. Im Fernverkehr wirkte ſich der Rückſtrom oͤer Ferienreiſenden wieder äußerſt ſtark aus, aber auch im Nah⸗ und Stadtbeſuchsverkehr herrſchte erheblicher Betrieb. Es wurde auch wieder eine Reihe Sonder züge gefahren, die durchweg voll beſetzt waren. An beiden Tagen verkehrte aus Anlaß der Ba⸗ den⸗Badener Woche D 192/191 von Altona und Berlin nach Baden⸗Baden und zurück mit einem Vorzug. Außerdem wurde D 369 in den Abteilungen München—Wuppertal und Oberſtdorf.Wuppertal am Samstag in zwei Teilen gefghren, und das Gleiche traf auf P 999 Frankfurt-Konſtanz/Baſel für die Strecke ſüdlich Mannheim zu. Am Samstag wurden für Betriebsaus⸗ ſlüge zwei Sonderzüge Mannheim—Eberbach und Eberbach—Mannheim eingelegt. Am Sonntag fuh⸗ ren Koͤß⸗Züge nach Achern/ Ottenhöſfen und Dahn und ein Verwaltungsſonderzug nach Eberbach. — 4 Freiwillige Mitarbeit iſt Pflicht! Aus altem Schucwerk wird künftlicher Dünger! Planmäßige Sammlung und Verwertung des Altmaterials In Deutſchland iſt im vergangenen Jahr die Herſtellung von Schuhen auf 76 Millio⸗ nen Paar angeſtiegen. Außerdem hat ſich die Hausſchuherzeugung, die im Jahre 1935 rund 60 Millionen Paar betrug, entſprechend erhöht. Faſt 99 v. H. der geſamten Erzeugung wurden im Inland abgeſetzt. Man hat berechnet, daß jeder Deutſche durchſchnittlich 12 Paar Schuhe im Jahre verbraucht. Für jedes Paar neuer Schuhe wird früher oder ſpäter ein altes Paar übrig. Dieſe gebrauchten Schuhe finden bisher in vielen Fällen ihr Ende im Ofen oder gehen auf irgend einem Schuttabladeplatz oder an noch weniger geeigneten Stellen ihrer voll⸗ ſtändigen Auflöſung entgegen. Wir wollen hier nicht näher darauf eingehen, daß die Unſitte des Verbrennens von Lederſchuhwerk ge⸗ wöhnlich mancherlei Beläſtigungen zur Folge hat und vor allem, daß die an öffentlichen Plätzen ab⸗ gelegten alten Schuhe nicht zur Verſchönerung des Landſchaftsbildes beitragen. Es ſoll hier nur klar⸗ gelegt werden, daß wird uns heute eine derartig nutzloſe Vernichtung des Ledermate⸗ rials nicht leiſten können. Schon vor dem Kriege iſt es nämlich gelungen. ein Verfahren zu finden, das die Herſtellung wertvollen Stickſtoffdüngers aus Lederabfällen ermöglicht. Der gewonnene Stickſtoffdünger gelangt vorwiegend in ſubtropiſchen Ländern zur Düngung von Baumwoll⸗, Zucker⸗ und Reiskulturen uſw. zur Verwendung. Die deutſche Erzeugung, die u. a. in einem badiſchen Werk erfolgt, geht ſaſt ausſchließlich als Export ins Ausland und ſtellt für Deutſchland einen Deviſenbringer erſten Ranges dar. Dünger aus alten Schuhen! Dieſe für den deutſchen Außenhandel und für unſere Deviſenlage ſo beſonders wichtige Prooͤuktion könnte noch weſentlich geſteigert werden, da es ge⸗ lungen iſt, außer den Lederabfällen der Leder⸗ und Schuhinduſtrie auch gebrauchtes Schuhwerk als Aus⸗ gangsmaterial für den Dünger zu verwerten. Durch ein geeignetes Aufſchließungsverfahren iſt es mög⸗ lich geworden, die Fremoͤkörper wie Eiſen, Holz, Gummi und Futterſtoffe von der Lederſubſtanz ab⸗ zuſondern. Das anfallende Eiſen und die Futter⸗ ſtoffe werden dann der Eiſen⸗ oder Textilinduſt rie zur Wiederverarbeitung zugeführt. Man ſollte meinen, daß die Beſchaffung des not⸗ wendigen Abfallmaterials keine Schwierigkeiten be⸗ reitet. Tatſächlich iſt aber die deutſche Produktions⸗ tätigkeit dadurch gehemmt, daß nicht genügend Schuhmaterial zu erhalten iſt. Wie die Zahlen der Schuherzeugung beweiſen, iſt in Deutſch⸗ land genügend Altmaterial vorhanden, nur wird es bisher nicht planmäßig erfaßt. Sammeln, nicht verbrennen! Es ergeht daher an die Bevölkerung und insbe⸗ ſondere an jeden einzelnen Haushalt die drin⸗ gende Aufforderung, altes Schuhwerk nicht mehr zu verbrennen— der Heizwert ſteht in keinem Verhältnis zu dem dadurch vernichteten Rohſtoff⸗ wert— oder wegzuwerfen, ſondern dem Alt⸗ materialſammler bei ſeinem nächſten Beſuch mitzugeben. Die Sammler und Hänoler ſind an⸗ gewieſen, ihrerſeits die Sammlung von altem Schuhwerk zu betreiben. Die Hausfrau wird ſich gewiß der kleinen Mühe unter⸗ ziehen und das verbrauchte Schuhwerk aufbewahren, bis es abgeholt wird. Erwähnt ſei noch, daß aus dem Ausland größere Mengen gebrauchten Schuh⸗ werks angeboten werden. Im Rahmen des Vier⸗ jahresplanes, der ſich die planmäßige Erfaſſung aller wichtigen Abfallſtoffe als ein Hauptziel geſetzt hat, muß das, was in anderen Ländern möglich iſt, im heutigen Deutſchland erſt recht gelingen. Darum: Sammelt die Schuhe und führt ſie dem Roh⸗ proöuktenhandel zu. Freiwillige Mitarbeit, kein Geſchäft! Das neue Verfahren muß erſt durchgeprobt wer⸗ den. Dies erfordert Koſten. Bei der Erfaſſung alten Schuhwerks muß demnach die Preislage für die verarbeitende Induſtrie möglichſt niedrig gehal⸗ ten werden. Der Rohproduktenhandel aber muß für ſeine Tätigkeit etwas bekommen. Bei den Prei⸗ ſen, die innerhalb der Sammler, Mittel⸗ und Großhändler ſich herausbilden werden, wird es den Sammlern zunächſt noch kaum möglich ſein, für die abgelegten Schuhe etwas zu bezahlen. Darum gebt die alten Schuhe koſtenlos ab. Ihr helſt mit am Auſban der deutſchen Wirtſchaft und unterſtützt das Werk des Führers im Vierjahresplan. Im Durchlauf wurde Mannheim von folgen⸗ den Sonderzügen berührt: Am Samstag vom Son⸗ derzug Karlsruhe—Leipzig zur Leipziger Meſſe, vom Koͤc⸗Zug Rövershagen—Karlsruhe, vom Koͤ⸗ Zug Lahr⸗Stadt—Koblenz und am Sonntag vom Sonderzug Baſel—Bliſſingen und zurück, vom Koͤc⸗ Zug Weiler—Köln⸗Deutz, vom Kd⸗Zug Stuttgart— Bingen und vom Koͤß⸗Zug Bad Griesbach—Düſſel⸗ dorf. Nach einer Spritztour ſchwer verunglückt Der 30 Jaher alte Kaufmann Walter Ruf aus Mannheim hatte in ſeinem Opelwagen in die nahe Pfalz eine Spritztour unternommen. Dabei waren gleich mehrere Wirtſchaften zur Einkehr gewählt worden. Man zechte in frohem Kreiſe, ſo daß man kaum noch an die erforderliche Nüchternheit zur Heimfahrt am Steuer dachte. Dieſe leichtfertige Handlung zog begreiflicherweiſe auf der Heimfahrt wieder einmal natürliche Folgen nach ſich. Als man die ſchöne Alleeſtraße Richtung Rheingönheim paſ⸗ ſierte und die Speyerer Straßenabzweigung erreicht hatte, verlor der Lenker des Wagens plötzlich die Herrſchaft am Steuer. Es ging zwar ſchon etwas im Zickzack heimwärts. Plötzlich prallte das Fahr⸗ zeug aber wuchtig gegen einen Baum. Der An⸗ ſtoß war derart, daß an dem Wagen gleich das ganze Verdeck abgeriſſen wurde. Die Scheiben des Karftwagens klirrten und flogen eine ganze Strecke weit von der Unfallſtelle fort. Der Wagen wurde durch den heftigen Anprall ſtark be⸗ ſchädigt. Der Fahrer wurde ſchwer verletzt an der Unfallſtelle vorgefunden. Er mußte bewußtlos und mit einem ſchweren Schädelbruch durch die Ludwigshafener Sanitätskolonne ſofort in das Krankenhaus gebracht werden. Seine Ver⸗ letzungen ſind ſehr ernſter Natur. Der Kraftwagen mußte abgeſchleppt werden. Aus Baden L. Baiertal, 26. Auguſt. Der Bürgermeiſter hat dem Gemeinderat den Haushaltsplan für 1937/38 vorgelegt, der eine ſparſame und wirtſchaft⸗ liche Führung erkennen läßt. Die erforderlichen Rücklagen wurden getätigt. Der ungedeckte Aufwand mit 97 282 Mk. wird durch eine Umlage von 1,50 Mk. der Steuergruppen—4 und durch einen Hebeſatz von 325 bei der Gewerbeſteuer gedeckt. Die finan⸗ zielle Lage der Gemeinde kann als geſichert betrach⸗ tet werden.— Die aus ſechs Sieolerſtellen beſtehende Arbeiterſiedlung, die durch die Heimſtätten⸗ ſiedlungsgeſellſchaft Wiesloch finanziert wurde, iſt bereits ſoweit fertiggeſtellt, daß das Richtfeſt abge⸗ halten werden konnte. Dazu war auch der Vorſitzende der Heimſtättenſiedlungsgeſellſchaft, Architekt Herr (Wiesloch), erſchienen. Bürgermeiſter Pfiſter wür⸗ digte die Verdienſte des ehemaligen Kreisleiters, Bürgermeiſters Bender(Wiesloch), und des Land⸗ rats Schäfer(Wiesloch) um die Förderung des Sied⸗ lungsgedankens. Pg. Blum(Wiesloch) kennzeich⸗ nete die Siedlung äls ein Werk nationalſozialiſti⸗ ſchen Geſtaltungswillens. Im Namen der Siedler dankte Zuber herzlich. Die unweit des Bahnhofs gelegene Siedlung wird zur Verſchönerung des Dorf⸗ bildes erheblich beitragen. I. Walldorf, 27. Auguſt. Die wohl älteſte Ein⸗ wohnerin der Gemeinde, Frau Barbara Hag⸗ meier, geb. Aſtor, konnte im Kreiſe ihrer Kinder und Enkel den 90. Geburtstag begehen. Der Jubilarin gingen zu ihrem Jubeltage zahlreiche Glückwünſche zu.— Zu einem gemütlichen Bei⸗ ſammenſein trafen ſich hier die Schulkamera⸗ den, die 1927 die hieſige Schule verlaſſen haben. Bei Muſik, Tanz und guter Unterhaltung wurden einige ſchöne Stunden verlebt. Der beiden ſchon verſtorbenen Kameradinnen Ruth Aſtor und Anna Schleich wurde in würdiger Weiſe gedacht und an ihrem Grab ein Kranz niedergelegt. * Freiburg, 27. Auguſt. In der Kurve beim Vo⸗ gelſang in Günterstal iſt ein aus Koblenz gebürtiger Frankfurter Student mit dem Kraftrad ge⸗ ſtürzt. Seine Verletzungen waren derart, daß auf dem Transport nach der Klinik der Tod des jun⸗ gen Mannes eintrat. Eröffnung der zweiten Reichsauto⸗ bahnſtrecke in Württemberg Z. Stuttgart, 28. Auguſt. Am heutigen Samstag iſt als weiteres Teilſtück der Reichsautobahn Stutt⸗ gart-Ulm nach einer vorausgegangenen Beſichti⸗ gung durch den Reichsſtatthalter die Strecke von Unterboihingen am Neckar bis Kirchheim unter Teck aus Anlaß der Reichstagung der Aus⸗ landsdeutſchen dem Verkehr übergeben worden. Im vergangenen Jahre erfolgte bereits die Freigabe der 16 Kilometer langen Strecke von Stuttgart⸗Süd bis nach Unterboihingen. Von der neuen Bahnſtrecke aus hat man einen ſehr ſchönen Blick auf die ſchwä⸗ biſche Alb mit der Teck im Vordergrund. Die feier⸗ liche Eröffnung der Geſamtſtrecke Stuttgart-Ulm— Leipheim erfolgt vorausſichtlich in etwa 2 Monaten. 4* St. Ingbert(Saar), 27. Aug. Am Freitag gegen 17.40 Uhr entgleiſten von dem von Saarbrücken nach Homburg fahrenden Durchgangsgüterzug un⸗ mittelbar nach der Ausfahrt vom Bahnhof St. Ing⸗ bert fünf mit Eiſenteilen und Holz beladene vier⸗ achſige Güterwagen. Perſonen wurden nicht verletzt. jedoch wurden beide Hauptgleiſe zerſtört. Der durch⸗ gehende Zugverkehr wurde unterbrochen, ſo daß die Perſonenzüge nur noch bis St. Ingbert⸗Rohrbach gefahren werden konnten. Zwiſchen beiden Bahn⸗ höfen wurde Omnibusverkehr eingerichtet. Der D⸗ und Eilzugsverkehr zwiſchen Saarbrücken und Hom⸗ burg und Saarbrücken und Zweibrücken wurde über Neunkirchen umgeleitet. Die Hilfszüge von Hom⸗ burg und Saarbrücken waren ſchnellſtens zur Stelle. Großes Hopfentrockenhaus abgebrannt * Friebrichshafen, 27. Aug. In dem auf der Höhe von Tettnang gelegenen Hopfentrockenhaus der Firma Gebrüder Locher, Sägewerk und Kiſtenfabrik in Tettnang, dem größten des Kreiſes Tettnang⸗Friedrichshafen, brach heute früh Feuer aus, dem das etwa 40 Meter lange, 18 Meter hohe und 13 Meter breite Trockenhaus ſamt den beiden angebauten Hopfen⸗Dörranlagen zum Opfer fielen. Mitverbrannt ſind 43 Zentner friſch gepflückte Hopfen und 20 000 Spezialobſt⸗Kiſten, die dort verſandbereit untergebracht waren. Auch ſind zwei moderne große Hopfenſpritzen ſowie das geſamte Inventar mitver⸗ brannt. Die Hitze war ſo groß, daß die Früchte der beim Trockenhaus ſtehenden Obſtbäume wie Dörr⸗ obſt ausſahen. In der Hopfen⸗Darre wurde noch bis nachts 11 Uhr gearbeitet. Das Großfeuer wurde im ganzen Bodenſeegebiet beobachtet. München beſucht Landau Feſtfahrt zur Weinleſe in die Pfalz! * Landan, 27. Auguſt. Die Hauptſtadt der Bewegung beſucht in der Zeit vom 10. bis 12. September ihre Patenſtadt Lan⸗ da u. Die Landauer haben im vergangenen Faſching mit ihren Weinfeſten im Deutſchen Theater ſich ſo viele Freunde geſchaffen, daß der Oberbürgermeiſter Münchens, Reichsleiter Fiehler, ſich entſchloſſen hat, den Beſuch der Stadt Landau offiziell zu erwi⸗ dern. Um weiteſten Kreiſen eine günſtige Gelegen⸗ heit zum Beſuch der Pſalz zu geben, veranſtaltet der Stadtverband Groß⸗München als die gegebene Ver⸗ einigung der Münchener Einwohnetſchaft, unter Füh⸗ rung ihres Präſidenten, Ratsherrn Wolfrum, eine abwechſlungsreiche Geſellſchaftsfahrt, die am Freitag, 10. September, beginnt. Die Teilnehmer werden in Landau von der Stadt feſtlich empfangen und zu einem großen Heimatabend geladen. Der folgende Tag bringt erſtmalig eine reizvolle Omni⸗ busſahrt in die Grenzgebiete. Der Nachmittag gilt dem Beſuch der weltberühmten Deutſchen Weinſtraße (Neuſtadt, Gimmeldingen, Deidesheim, Wachenheim), mit Kellerbeſichtigungen und koſtenloſen Weinproben. Am Abend iſt der Beſuch des Dürkheimer Wurſt⸗ marktes vorgeſehen. Am Sonntag, 12. September, findet eine Geſellſchaftsfahrt auf der neuangelegten Höhenſtraße zu der Reichsfeſte Trifels ſtatt. Am Sonntagabend trefſen die Pfalzfahrer wieder in München ein. NSDAP-Miſieilungen Aus perteiamtlichen Bel chungaen Anordnung der Kreisleitung Es ſind ſofort Plakate von allen Ortsgruppen abzu⸗ holen. Das Kreispropagandaamt. mommen Kreiswaltung Mannheim Mitteilung an die Betriebsobmänner. Die Ausſtellungs⸗ leitung der Oberrheiniſchen Induſtrieausſtellung hat die Betriebsobmänner des Kreiſes Mannheim zu einer Vor⸗ beſichtigung der Ausſtellung auf Mittwoch, 1. September, 17 Uhr, eingeladen. Die Betriebsobmänner werden erſucht, ſich zu dieſer Beſichtigung pünktlich um 17 Uhr vor den Rhein⸗Neckar⸗Hallen einzufinden. 8 9 Montag, 30. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorfühcung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab 14 Uhr Odenwald. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Worms— Gernsheim— Op⸗ Paradeplatz: penheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Pa⸗ radeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge 6 über Mannheim. RNeckarwieſe, linkes Ufer: Großes Fiſcherfeſt. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldparkreſtaurant. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöſfnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. N deutſcher Männer.— Goloſchmiedekunſt— ehesringe. Theatermuſenm, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer 8 ernwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 1. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Sieben Ohrfeigen“.— Alhambra:„ Ausſchluß der Oeſſentlichkeit Alle Auskünſte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 349 21. — e Vnenvie de NM. BILDER VOEHITAGE ——— Die„fliegenden Aquarien“ der Gebrüder Grimm: Ble olenschengꝑesse vα οαεαα Deutsche halfen bei einer Wunder-Schau der Pariser Weltausstellung Paris, im Auguſt. Einer der größten Anziehungspunkte der Pa⸗ riſer Weltausſtellung iſt das wunderbare Aqua⸗ rium, das an der Pont'ena erxichtet wurde. Daß man dieſe Schau der Wunder, in der zum erſtenmal auch lebende Piranhas, die be⸗ rühmten„Menſchenfreſſerfiſche“ des Amazonas⸗Fluſſes, in Europa gezeigt werden, zu⸗ ſammenſtellen konnte, iſt das Verdienſt zweier Deutſcher, der Brüder Grimm, die in Braſilien leben und in der Welt als die bedeutendſten Ken⸗ ner und Händler von ſeltenen Fiſchen gelten. Als der Gedanke entſtand, auf der Pariſer Welt⸗ ausſtellung ein Aquarium zu errichten, in dem auch die ſeltenſten und in Europa niemals gezeigten Lebeweſen der Ozeane und tropiſchen Flüſſe zur Schau geſtellt werden ſollten, gab es nur zwei Fach⸗ leute auf der Erde, mit deren Hilfe ein derartiger Plan durchgeführt werden konnte. Die beiden Brü⸗ der Grimm, zwei Deutſche, die in Braſilien leben und nicht nur die berühmteſte Verſandfirma von ſeltenen Fiſchen beſitzen, ſondern auch auch die erfahrenſten Fachleute auf dem Gebiete der Ich⸗ thyologie gelten. Die deutſche Firma Grimm in Rio de Janeiro beſitzt an der Küſte Braſiliens ihre eigenen„flie⸗ genden Aquarien“, beſonders konſtruierte Flugmaſchinen, die ihre lebende Laͤung, die koſtbar⸗ ſten und ſeltenſten Fiſche, möglichſt ſchnell an ihren Beſtimmungsort bringen. Seit fünf Jahren hat Frankreich verſucht, in den Beſitz eines lebenden Piranha⸗Fiſches, dieſes intereſſanteſten Be⸗ wohners des Amazonenfluſſes, zu gelangen. Erſt der Geſchicklichkeit der Gebrüder Grimm iſt es nun ge⸗ lungen, neben vielen anderen Wundern der Ozeane und Flüſſe zum erſtenmal lebende Piranhas nach Europa zu bringen. Der Transport die⸗ ſer überaus empfindlichen Lebeweſen, hat allein nahezu 100 000 Franken gekoſtet. In den Waſſer⸗ oͤſchungeln des Amazonas iſt der Piranha gefangen worden und dann tagelang ſtromabwärts gereiſt. In dieſer Zeit mußte man ihn mit rohem Kaiman⸗Fleiſch füttern. Von der Küſte aus brachte das Flugzeug der Brüder Grimm die Ladung in beſonderen Be⸗ hältern, in denen jeder einzelne Fiſch durch eine Glaswand von ſeinem Nachbarn getrennt iſt, damit ſich die Tiere nicht gegenſeitig auffreſſen, nach Neu⸗ hork; dann beförderte man ſie per Schiff nach Cher⸗ bourg und von dort aus in einem Spezial⸗Eiſen⸗ bahnwaggon nach Paris, wo ſie zweifellos eine Sen⸗ ſation der Weltausſtellung bilden. Der Schrecken des Amazonas⸗Stromes Was ſind nun dieſe in Europa völlig unbekannten „Menſchenſreſſerfiſche“ für Lebeweſen? Sie ſind äußerlich klein und unſcheinbar, aber in ihren Mäu⸗ lern befinden ſich hundert ſcharfe, wie Diamanten glitzernde Zähne; ſie gehören zu den blutdür⸗ ſtigſten Tieren auf der ganzen Erde. Darum nennt man ſie auch am Amazonas die„Men⸗ ſchenfreſſer“. Dieſen Namen verdienen ſie aber nur während der Laichzeit, wo ſie, ähnlich wie die Lachſe in Alaska, ſich zu ungezählten Tauſenden anſammeln und in ungeheuren Schwärmen den Amazonas und ſeine Nebenflüſſe hinaufſchwimmen. Sie verlieren jede Furcht, gleich einem Maſſenwahnſinn überkommt die Piranhas eine unbezähmbare Blutgier. Das iſt die Zeit, da die indianiſchen Kinder ihre Spielplätze am Uſer verlaſſen, da der Fiſcher in ſei⸗ nem Boot zittert bei dem Gedanken zu kentnern, da, einem geheimnisvollen Inſtinkt folgend, ſelbſt das Großwild des Urwaldes nicht zur Tränke kommt, um F 9000 Franken. Wenn man ſo ein nicht dem Piranha zum Opfer zu fallen. Wenn eine Kuh in dieſen Tagen ins Waſſer fallen ſollte, ſo iſt das unglückliche Tier in wenigen Sekunden ein Skelett. Die wütenden Fiſche ſpringen mitunter ſogar aus dem Waſſer heraus, Tiere und Menſchen anfallend, nur in dem Beſtreben zu beißen und zu freſſen, wenn ſie auch ſelbſt dabei zugrunde gehen. Erſt vor kunzem wurde einer jungen Engländerin, die den Amazonas hinauf fuhr an zwei Fingern der rechten Hand das erſte Glied abgebiſſen. Sie faßte gedanken⸗ los ngch dem Ende ihres Schals, der ins Waſſer gefallen war, aber kaum hatte ſie das Waſſer be⸗ rührt, als ſie mit einem gellenden Schmerzensſchrei zuſammenſank— die beiden Finger waren am erſten Glied wie mit einer Maſchine abgeſchnitten. Früher opferten die Indianer den wütenden Piranhas all⸗ jährlich ein Rind, das ſie ihnen vorwarfen, heute ſtellen ſie eigene Wachen auf, die während der Wan⸗ derzeit der„Menſchenfreſſer“ das Vieh behüten, daß es nicht zu nahe ans Waſſer kommt. Wenn man in dieſer Zeit ein Stück Fleiſch ins Waſſer wirft, ſo ſchießen die blutgierigen Tiere in ſolcher Zahl und mit ſolcher Schnelligkeit darauf zu, daß ein dem Ge⸗ W K Motorbootes gleichendes Geräuſch hör⸗ bar wird. Ein Fiſch, der ſchreien kaun Natürlich gibt es neben dieſen Piranhas in dem Aquarium der Weltausſtellung noch viele andere wunderſame Lebeweſen. Etwa der Platax des in⸗ diſchen Ozeans, der einem verdorrten Laubblatt gleicht, oder der ſeltene malvenfarbige Chirur⸗ genfiſch, der an ſeinem Schwanz ein unſichtbares Meſſer trägt, mit dem er ſeinen Feinden den Bauch aufſchlitzt. Dann der berühmte Toxote aus Indo⸗ china, der ſogenannte„Blasrohrfiſch“, der aus dem Hinterhalt die Fliegen mit einem Waſſer⸗ tropfen von den Pflanzen herunterſchießt, um die ins Waſſer Fallenden dann zu verſpeiſen. Ein ſeltſames Lebeweſen iſt auch der Tetrodon, der, wenn man ihn mit einem Netz aus dem Waſſer holt, einen leiſen Schrei ausſtößt! Nicht weniger Erſtaunen erregen die Süßwaſſer⸗Seezungen aus Südamerika, ein abſonderlich geformter Zwergen⸗ fiſch, deſſen Exiſtenz noch bis vor kurzem unbekannt war. Der ſchwierigſte Gaſt dieſer Schau iſt der Pterois volitans, der wie ein Zebra geſtreift und an manchen Körperteilen durchſichtig iſt. Er braucht genau 6 Milligramm Oxygen pro Liter Waſſer, nicht mehr und nicht weniger, ſonſt geht er ſofort zu⸗ grunde. Die Seekühhe, die an den Waſſerpflanzen nagen, wie die Haſen im Krautfeld, koſten pro Paar gehen ſie ſofort ein, ein Beweis, daß auch Fiſche an Liebeskummer ſterben können! Der Kofferfiſch hat einen Kopf wie ein Ochſe, er trägt zwei kleine Hörner, und ſein Körper iſt gepanzert mit einem Ueberzug aus Knochenſtoff. Und faſt alle dieſe exoti⸗ ſchen Gäſte ſind auf dem Luftweg, zu Waſſer und zu Lande von der deutſchen Firma Grimm in Bra⸗ ſilien nach Paris befördert worden. „Ob ich Mut habe? Ich ſage Ihnen bloß, ich habe Löwen gejagt, ich habe an die 20 Duelle hinter mir, ich habe in einem Haus, in dem es ſpukt, geſchlafen wie ein Bär..“ „Schön, dann tun Sie mir einen Gefallen: gehen Sie in meine Wohnung und ſagen Sie meiner Frau, daß ich heute abend nicht zum Eſſen heimkomme.“ (Marc Aurelio, Italien) Pärchen trennt, Heiratsgerüchte um Greta Garbo Greta Garbo Leopold Stokowſki In der letzten Zeit tauchten wiederholt Gerüchte auf, die von einer Heirat Greta Garbos wiſſen wollten. Wie eine ſchwediſche Zeitung mitteilt, ſoll es diesmal der Künſtlerin ganz ernſt mit der Abſicht ſein, und zwar iſt der Auserwählte der bekannte Dirigent des Philadelphia⸗Symphonie⸗ Orcheſters, Stokowſki, den Greta Garbo bei einem ſeiner Konzerte in Los Angeles kennengelernt haben ſoll. Er wird als einer der reichſten Orcheſteröͤirigenten überhaupt bezeichnet.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Der Helfer in der Not Dieſer kleinen Engländerin paſſierte bei einem Sportfeſt ein Malheur an ihrer Sportkleidung, aber der engliſche Bobby zeigte ſich auch hier wie ſtets hilfsbereit.(Weltbild, Zander⸗M.) Bild rechts Hochwaſſer auch in Wien In Oeſterreich führten die plötzlichen ſchweren Regen⸗ üſſe zu Ueberſchwemmungen. Unſer Bild zeigt die Fene bei der Errichtung eines Sandſackdammes in der Siedlung Kaiſerebersdorf bei Wien. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Das Kursbuch Von K. M. Wilde Lange habe ich aufmerkſam die dicke rote Wachs⸗ kerze betrachtet, ſie ſpiegelt ſich im Fenſterglas wieder und blüht dort geheimnisvoll wie eine leuchtend gol⸗ dene Wunderblume vor dem abenteuerlichen Dun⸗ kel der Nacht. Schwere rote Zähren tropfen nieder an den ſilbernen Leuchter— und zu ſpät habe ich ge⸗ ſehen, daß der blaue Umſchlag des Kursbuches nun mit großen Wachsflecken bedeckt iſt!— Ich nehme das Buch zur Hand und blättere darin— alle die unzäh⸗ ligen Pläne mit den ſchwarzen Reihen enggedruckter Ziffern und Zahlen— fein ſäuberlich angeordnet und mühſam zuſammengeſtellt.— Ich blättere achtlos Seite um Seite— aber dann fällt mir ein, wollte ich nicht eigentlich? Und— ja, natürlich wollte ich einen beſtimmten Zug ſuchen— ein D⸗Zug, der nach Ham⸗ burg führe— ah, hier, Seite 31 Der Rauch meiner Zigarette hüllt mich ein— die rote Kerze ſcheint und im ſanften Windhauch flackert die Flamme hin und 88 Meine Augen gleiten die Städtenamen entlang: München— Ansbach— Würzburg— und da ſtocke ich nun! Würzburg, ach du herrliche, alte Franken⸗ ſtabt am Main! Wie lange habe ich dich nicht wie⸗ dergeſehen! Und eine beiße Sehnſucht nimmt jäh von mir Beſitz. 03 iſt N491— eine weiche Sommernacht. In den engen Gaſſen der alten Frankenſtadt klingen meine Schritte geſpenſtiſch wieder. Auf der alten Main⸗ brücke lehne ich mich über die Brüſtung— träge fließt der Main langſam unterm Brückenbogen fort — und die glitzernde Mondbahn ſchaukelt ſich zärt⸗ lich von Welle zu Welle. In ſchwärslichen Umriſſen ziehen die Weinhänge am Uſer entlang— der Wind trägt den ſüßen würzigen Atem der geliebten Stadt zu mir— vom Waſſer ſtreift ein kühler Hauch her⸗ auf— und ſüß und feierlich liegt der blaue Mond⸗ glanz auf allen Giebeln und Türmen und funkelt in allen Fenſterſcheiben wider. Der weinerliche Laut einer ſchläfrigen Kinderſtimme— fernes Hunde⸗ gebell— dann wieder die lautlos rinnende Stille ringsum— der duftende Blütenatem der Mond⸗ nacht, die die alte, wunderherrliche Stadt mit ihren vielen Türmen umfangen hält— an ihre Bruſt drückt, mit dem goldenen Netz der Sterne das Ant⸗ litz der Schlummernden lächelnd verhüllend. Und ich habe den Arm immer noch auf den ſtei⸗ nernen Brückenrand gelegt— und ich blicke zu den Heiligen auf, die reglos im fließenden Mondſilber ſitzen, den Kopf geneigt und die Augenhöhlen ver⸗ ſchattet. Und ich fühle mein Herz in den Schläfen hämmern vor Liebe zu der alten Frankenſtadt— und nach⸗ denklich ſtarre ich den trägen Main flußabwärts und mit der gleiſenden Mondbrücke auf ſeinem Rücken, die die ſchwarzen Ufer bindet. Ein Rauſchen kommt mit dem Nachtwind— es duftet betäubend nach honigfarbenem Wachs— nach Zigavettenrauch— ich hebe den Kopf, und vor mei⸗ nen Augen tropft das glühende Wachs auf die weiße Decke, reihen ſich die nüchternen Zahlen und Ziffern⸗ reihen zu fahrplanmäßigen D⸗Zügen und FD⸗Zügen in dem offenen Kursbuch Ich lächle— ich löſche die rote Kerze, die in hei⸗ ßen Zähren niederrinnt. Ich habe wohl zu lange dem einen Zug nachgeſehen, ſolange, bis das dumme Herz wehtat, das törichte, abenteuernde— das ſo oft ſeine eigenen Wege geht— ſei es ſelbſt über dem ſachlichen Druck eines Kursbuchs— oder gerade da— was weiß man ſchon von ſich darüber? Die deutſche Kulturwoche in Paris (Von unſerem Pariſer Vertreter) — Paris, im Auguſt. Die Vorbereitungen zur Durchführung der deut⸗ ſchen Kulturwoche in Paris anläßlich der Weltaus⸗ ſtellung haben nun begonnen. Bekanntlich wird Deutſchland in der Zeit vom 3. bis einſchließ⸗ lich 12. September verſuchen, Paris einen Quer⸗ ſchnitt durch ſein kulturelles und künſt⸗ leriſches Leben zu geben. Ueber die Pro⸗ grammgeſtaltung, die dem Film, dem Tanz, dem Lied und der Oper gewidmet iſt, haben wir hier ſchon be⸗ richtet. Man kann mit einem großen Erfolg der deutſchen Kulturwoche rechnen, denn die Nachfrage nach Karten zu den Veranſtaltungen hat ſehr recht⸗ zeitig und zugleich heftig eingeſetzt, obwohl die Preiſe abſichtlich verhältnismäßig hoch feſtgeſetzt wurden. Von der Berliner Staatsoper ſind in örei Sonderwagen 80 Mann des techniſchen Per⸗ ſonals in Paris eingetroffen. Es werden im ganzen 60 Waggons mit Kuliſſen und Requiſiten den Weg von Berlin nach Paris machen. Die techniſche Lei⸗ tung wird in den Händen von Profeſſor Rudolf Klein liegen, während die Zahl der Theaterarbei⸗ ter von dem Vertreter der Reichstheaterkammer Scherler betreut wird. Anläßlich der Kulturwoche wird der Staatsſekre⸗ tär im Reichspropagandaminiſterium Funk am 8. September morgens die deutſche und nachmittags die franzöſiſche Preſſe in der deutſchen Botſchaft emp⸗ fangen. Am 7. September wird auf Einladung des deutſchen Reichskommiſſars für die Weltausſtellung Miniſterialrat Ruppel im Hotel Georg V. ein großer Empfang ſtattfinden. Außer den künſtleri⸗ ſchen Veranſtaltungen werden keine größeren Emp⸗ fänge mehr ſtattfinden. Die techniſche Leitung der Staatsoper Berlin iſt dabei, die für die Opern zur Verfügung geſtellte Bühne des Théatre des Champs Elyſées genau zu unterſuchen, wobei ſich ſchon jetzt herausgeſtellt hat, daß erhebliche Aen⸗ derungen vorgenommen werden müſſen, um über⸗ haupt einigermaßen den techniſchen Apparat für die großen Inſzenierungen bewältigen zu können. Schließlich iſt ja das Théatre des Champs Elyſées nicht für Opern gebaut, und die Große Oper in Pa⸗ ris hat ſich im Weltausſtellungsjahr die ausſchließ⸗ liche Beſpielung ihrer eigenen Bühnen vorbehalten. Man darf geſpannt ſein, wie das Orcheſter der Ber⸗ liner Staatsoper in dem verhältnismäßig kleinen des Champs Elyſées zur Wirkung kommen wird. OMuſik am Donauquell. Das Programm der Donaueſchinger Muſikfeiern 1937 iſt jetzt endgültig feſtgelegt. Es beſteht aus drei feſt⸗ lichen Konzerten. Am 25. September bringt das Reichsſymphonieorcheſter eine zweigeteilte Vortragsfolge in der Donaueſchinger Feſthalle zu Gehör, deren erſte Hälfte alter Muſik, die zweite da⸗ gegen neuen Kompoſitionen gewidmet iſt. In einer Morgenfeier(26. September) ſpielt das Frei⸗ burger Streichquartett neue Kammermuſik und nachmittags finden in einer Feſtmuſik für Bläſer, dargeboten durch ein Muſikkorps der Wehr⸗ macht, auch neueſte Kompoſitionen für Blasmuſik ihre Würdigung. Die Stadt und die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ in Donaueſchingen ſind die Veranſtalter der Konzerte. Die Muſiktage in Kaſſel(.—10. Oktober) werden vom Arbeitskreis für Hausmuſik in dieſem Jahre zum fünften Male ſeit ihrem Beſtehen veran⸗ ſtaltet. Ihre Eigenart beruht darin, daß hier eine Fülle von Werken alter und neuer Haus⸗ und Kammermuſik nach ſtrengen Grundſätzen ausge⸗ wählt und in verſchiedenartigſter Weiſe dargeboten wird. Neben Konzerten des für weſensgetreue Darſtellung alter Muſik bekannten Kammermuſik⸗ kreiſes Scheck⸗Wenzinger werden in dieſem Jahr eine Singkreisübung, eine Spielkreisübung, Geſel⸗ lige Muſik und Offenes Singen mit Blasmuſik an⸗ gekündigt. In einem Morgenkonzert wird man Werke der Wiener Klaſſik in ihrem urſprünglichen Klangbild vorgetragen hören. Höhepunkte ver⸗ ſprechen die Kammerorcheſter⸗Konzerte mit einem Concerto groſſo von Händel, dem A⸗Dur⸗Cembalo⸗ Konzert, dem 3. Brandenburgiſchen Konzert und der Bauernkantate von J. S. Bach zu werden. An zeitgenöſſiſcher Muſik ſind Werke von Walter Leigh, Ernſt Pepping und Karl Marx(Uraufführung eines Flötenkonzerts) vorgeſehen. Vor den Muſiktagen finden gemeinſam mit der Reichsmuſikkammer ver⸗ anſtaltete Arbeitstage für Muſikerzieher und Muſikfreunde(.—7. Oktober) ſtatt. 3000 Mark Erzähler⸗Preis der„neuen linie“. 18 000 Mark hat die Monatszeitſchrift„die neue linie“(Verlag Otto Beyer, Leipzig) in den ver⸗ gangenen 6 Jahren als Preiſe für die beſten deut⸗ ſchen Erzählungen geſtiftet und verteilt. 45 Erzäh⸗ lungen und Kurzgeſchichten von 39 verſchiedenen Autoren ſind dabei ausgezeichnet worden. Für 1938 ſind wiederum Preiſe in der Geſamthöhe von 3000 Mark ausgeſetzt. Dem Preisgericht gehören an: Werner Beumelburg, Dr. Paul Fechter, Helene von Noſtitz, Dr. Wilhelm von Scholz, Dr. Bruno E. Werner. Die Bedingungen ſind im Septemberheft der„neuen linie“ veröffentlicht. 6. Seite Nummer 307 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ansgabe Montag, 30. Auguſt 1937 Veumicchtes — Wer hätte hinter der nüchternen und ſachlichen Kurzſchriſt, die heute das moderne Geſchäftsleben in allen fünf Kontinenten beherrſcht und von Millionen flinken Händen geſchrieben wird, Romantik ver⸗ mutet! Wenn zum Beiſpiel die ſchwediſchen Steno⸗ typiſtinnen 200 Silben in der Minute zu Papier bringen, ſo verdanken ſie dͤas der Tatſache, daß im Jahre 1892 ein junger Rekrut der ſchwediſchen Armee in ein junges Mädchen von Stockholm verliebt war, das einen ſehr ſtrengen Vater hatte. Und um die zarten Liebesbriefe, die er der blonden Ingrid ſchrieb, jeglicher väterlichen Kontrolle zu entziehen, erfand der Soldat ſich eine Art Geheimſchriſt, in der jedes Wort ſein beſtimmtes Zeichen hatte. Aus dem ijugendlichen Liebhaber wurde der Colonel Olaf Melin, der Entdecker des nach ihm benannten Kurz⸗ ſchriftſyſtems, das heute in ganz Schweden benützt wird, und die blonde Ingriò iſt ſeine Frau ge⸗ worden. Unter den internationalen Stenographen, die ſich gegenwärtig in London zu einem Kongreß verſammelt haben, iſt der weißhaarige Colonel Melin ebenſo vertreten, wie die berühmteſten Fachleute der Kurzſchrift aus Deutſchland, Italien, Frankreich, Ungarn und vielen anderen Nationen. Sie feiern den hundertſten Jahrestag der Veröffentlichung des Syſtems Pitman. benannt nach dem Engländer Sir Pitman, der die„lauttreue Schreibung“— Phono⸗ graphie— erfand und damit der Kunzſchrift völlig neue Wege wies. Aber auch Deutſchland hat für die Entwicklung der Kurzſchrift eine große Rolle ge⸗ ſpielt. Gabelsberger war es, der bei dem von ihm 1834 aufgeſtellten Syſtem zum erſten Male vom fließenden Schriſtzuge ſtatt wie bisher von den Ein⸗ zelzeichen ausging. Sein Syſtem wurde ſchon früh⸗ zeitig in Skandinavien, vor allem aber in den ſlawiſchen Ländern, von denen beſonders Bulgarien die Kurzſchrift pflegt, übernommen. Auch Gabels⸗ bergers Nachfolger Schrey hat mit dem von ihm und Stolze gemeinſam gefundenen Syſtem über die Grenzen Deutſchlands hinausgewirkt, ſeine Kurz⸗ ſchrift findet ſowohl in Holland als auch in Däne⸗ mark Verwendung. Großen Beifall fand auf dem gegenwärtigen Kongreß auch die deutſche Reichskurz⸗ ſchrift, die 1933 als eine einheitliche Schnellſchrift durch die Initiative der Regierung zuſtandekam und, wie Dr. Lang, der Führer der deutſchen Delegation, dem Kongreß mitteilte, gegenwärtig an 6000 deut⸗ ſchen Schulen gelehrt wird. — Einen Mann, der, nur mit einem Hemd beklei⸗ det, des Nachts um 2 Uhr durch die belebteſten Stra⸗ hen des Pariſer Nachtlebens rennt und dabei mör⸗ deriſch ſchreit, muß man zunächſt für einen Irrſin⸗ nigen halten, und ſo kam es, daß der Flurwächter Dean Rony aus Mirepois in dieſer ſeltſamen Auf⸗ machung prompt arretiert und, nachdem man müh⸗ ſam ſeinen Widerſtand gebrochen hatte, in eine Ner⸗ venheilanſtalt gebracht wurde. Jean Rouy war nach Paris gekommen, um von einem Notar die Summe von 100 000 Franken, die ihm ein alter Onkel hinter⸗ Iaſſen hatte, in Empfang zu nehmen. Und da gerade Weltausſtellung iſt und unſer guter Herr Rouy allen Grund hatte, fröhlicher Laune zu ſein, beſchloß er, das Nachtleben der franzöſiſchen Hauptſtadt ein we⸗ nig zu ſtudieren. Dabei geriet er in die Hände dreier „Sirenen“, die es beſonders auf die Brieftaſchen von Beſuchern aus der Provinz abgeſehen hatten. Man trank und ſang und tanzte, und der glückliche Erbe fühlte ſich im ſiebenten Himmel. Schließlich wurde der Flurwächter müde, man begab ſich in ein kleines Hotel, wo Jean Rouy ſehr bald in Morpheus Arme verſank. Durch ein Geräuſch wachte der Schläfer wieder auf, und er ſah zu ſeinem Schrecken, wie die drei Grazien, die ihm Geſellſchaft geleiſtet hatten, die zwei Banknotenpakete, die ſich in ſeiner Jacken⸗ taſche beſanden, herausholten und mit ihrer Beute das Weite ſuchten. Mit einem Satz ſprang der Flur⸗ hüter aus dem Bett und raſte hinter den Flüchtigen Her. In der Eile hatte er keine Zeit mehr, ſich anzu⸗ ziehen, er mußte, um die Diebinnen nicht aus dem Auge zu verlieren, im Hemd hinter ſeiner Erbſchaft herlaufen. Die drei Mäöchen erreichten glücklich die Straße und ſtoben nach verſchiedenen Richtungen auseinander. Jean Rouy raſte hinter jener„Dame“ her, von der er glaubte, daß ſie das Geld beſaß. Und die nächtlichen Bummler, die um dieſe Zeit in gro⸗ ßer Zahl auf den Boulevards anzutreffen ſind, blie⸗ ben erſtaunt ſtehen. Die Diebin wählte für ihre Flucht abſichtlich die verkehrsreichen Straßen, da ſie nicht mit Unrecht annahm, man werde ihren Ver⸗ folger in ſeiner ungewöhnlichen Aufmachung hier auſhalten, und ihn als einen Verrückten anſehen. Sie hatte ſich nicht getäuſcht; während der Flurwächter immer wieder ſchrie:„Haltet ſie auf— haltet ſie aufl“, brüllte die diebiſche Sirene ihrerſeits:„Nehmt ihn ſeſt— er iſt ein Narr! Er will mich töten!“ Und da der Franzoſe als Kavalier bekannt iſt, ſchlug ſich das Publikum auf die Seite der Frau, die man un⸗ ſchuldig verfolgt glaubte, und hielt ihren wütenden Verfolger, deſſen mangelhafte Bekleidung ohnehin deutlich genug auf ſeinen Geiſteszuſtand ſchließen ließ, auf. Das brachte den armen Jean Rouy völlig aus der Faſſung, er ſchlug um ſich und ſuchte ſich loszureißen, er kämpfte gegen die Poliziſten, die ihn umringten, einen Verzweiflungskampf, er ſchrie und tobte, aber es half ihm alles nichts. Die flüchtige Diebin entſchwand ſeinen Blicken, ihn ſelbſt aber warfen kräftige Polizeifäuſte in eine Taxe, die ihn zur näheren Unterſuchung in eine Nervenheilanſtalt brachte. Was nützt es, daß ſich Jean Rouys Mißge⸗ ſchick am nächſten Morgen aufklärte— ſeine Erb⸗ ſchaft iſt er vorläufig los. — Eine Freudenbotſchaft eilt durch das„Zwer⸗ gendorf“ der Pariſer Weltausſtellung. Zwei Zwer⸗ genpärchen— mit einer Geſamtgröße von knapp drei Meter— haben beſchloſſen, den Hafen der Ehe an⸗ zuſteuern. Oft ſchon war von Zwergenhochzeiten die Rede, die aus Reklamegründen mit großem Pomp aufgezogen wurden. Dieſes Mal handelt es ſich je⸗ doch um echte Liebesheiraten. Die Hochzeit der vier kleinen Menſchen, deren Körpergröße nicht über 70 Zentimeter beträgt, iſt um ſo merkwürdiger, als ſämtliche Partner aus verſchiedenen Völkern ſtam⸗ men. Die jungen Brautleute ſind: Ein Pole, ein Franzoſe, eine kleine temperamentvolle Italienerin und— eine Ruſſin. Eine Weißruſſin, wie ſie voller Stolz betont. Die Heiratswütigen lernten ſich an⸗ läßlich eines humorvollen Zwergenballes kennen, der zu Reklamezwecken für die Weltausſtellung veran⸗ ſtaltet worden war. Noch am gleichen Abend erfolgte dann die Verlobung, und jetzt ſoll die Hochzeit er⸗ folgen— aber ganz„privat“, wie die Zwerge be⸗ tonen. Im Laufe ihrer Varietétätigkeit haben ſich die beiden Paare ein nicht unbeträchtliches Vermögen zuſammenſparen können. Sie haben daher beſchloſ⸗ ſen, ſich gleich nach der Hochzeit in das„Privat⸗ leben“ zurückzuziehen. Sie wollen ſich eine Minia⸗ turvilla in den Alpen bauen laſſen, mit dem Ausblick auf rieſige Berge, und mit einer Zimmerdecke nicht über zwei Meter hoch, denn alles in dieſem Hauſe ſoll der Körpergröße der beiden Paare angemeſſen ſein. Nur das Gaſtzimmer der Villa, in dem normal gewachſene Beſucher übernachten können, ſoll in ge⸗ wöhnlicher Größe eingerichtet werden. — Eine rührende Liebesgeſchichte wird aus Northampton gemeldet. Dort hatte ein junger Mann namens Sidney Betts unmittelbar vor ſeiner Hoch⸗ zeit das Gedächtnis verloren und war längere Zeit ſpurlos verſchwunden geblieben. Als ihn endlich die Polizei auf der Landſtraße aufgriff und ihn zurück zu ſeinen Eltern brachte, war er nicht imſtande, ſei⸗ nen Vater und ſeine Mutter wiederzuerkennen. Als dann aber ſeine Verlobte zu ihm ins Zimmer trat, ihn zärtlich umarmte und küßte, ſchien es ihm wie Schuppen von den Augen zu fallen. Als erwache er aus tiefem Schlaf, blickte er um ſich. Er erwiderte den Kuß und war jetzt wieder im Beſitz ſeines Er⸗ innerungsvermögens. Was mit ihm inzwiſchen ge⸗ ſchehen iſt, weiß er jedoch nicht. Die Hochzeit wird wahrſch lich in dͤen nächſten Wochen ſtattfinden kön⸗ nen, da die Aerzte annehmen, daß er trotz ſeines vorübergehenden Gedächtnisverluſtes, geiſtig ge⸗ ſund iſt. Neuer großer Waloͤbrand in Südweſt-Frankreich dub. Paris, 29. Auguſt. Der große Waldbrand, der drei Tage lang in ttnevkneich wütete, iſt kaum gelöſcht, und ſchon treffen wieder neue Meldungen über einen großen Waldbrand ein, der 20 Kilometer ſüdlicher in drei Kilometer Bieite nud einem Kilometer Tiefe tobt. Die Behörden tun ihr möglichſtes, um das Vordrin⸗ gen des Feuers aufzuhalten, ſind aber zunächſt machtlos. Nach einer Schätzung des„Matin“ ſind 12000 Hektar Wald vernichtet. Der Präfekt des Departements Landes hat, einem Beiſpiel ſeines Kollegen vom Departement Gironde ſolgend, ab 29. Auguſt in allen Waldgemeinden die Jagd verboten. Augenſcheinlich nimmt man an, daß die Brände auf Unvorſichtigkeit von Fägern zurückzuführen ſind, die vielleicht noch für ihre Patronen Papier⸗ pfropfen verwenden. Auch der Gedanke an böswil⸗ lige Branoͤſtiftung iſt aufgetaucht. Weitere Brände werden aus der Gegend von Bordeaux und Chatellerault gemeldet. Jugoflawiſcher Abgeordneter ermordet Opfer der Blutrache dub. Belgrad, 28. Auguſt. Ein Opfer der Blutrache, die noch immer Volks⸗ ſitte der Albaner und Mohammedaner in Süd⸗ ſerbien iſt, wurde am Freitagabend der Abgeordͤnete des jugoſlawiſchen Parlaments Ramadan Rama⸗ danowie, Mitglied der Regierungspartei und Vertreter der jugoſlawiſchen Albaner im Parlament. Ramadanowie kehrte aus der Stadt Skoplje mit einem Autobus in ſein Heimatdorf Blaze zurück. Den Weg von der Halteſtelle des Autobuſſes bis zu ſeinem Haus legte er in Begleitung ſeines Sohnes, eines Rechtsſtudenten, und eines Gemeindewächters zu Fuß zurück. 200 Meter vor ſeinem Hauſe er⸗ tönten plötzlich aus einem Maisfeld mehrere Ge⸗ wehrſchüſſe. Ramadanowic fiel, an der Bruſt und am Hals ſchwer verwundet, nieder und verſchied nach 20 Minuten. Die Behörden nehmen an, daß es ſich um Blutrache von drei Albanern aus der Um⸗ gebung handelt. Zwei von ihnen ſind flüchtig, der dritte wurde verhaftet. Die Behörden haben eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet. Schwere Anwetter in Nord⸗Anatolien dinb Iſtanbul, 28. Auguſt. In der Umgebung der Stadt Amaſia in Nord⸗ Anatolien haben ſchwere Wolkenbrüche in den letz⸗ ten Tagen eine Anzahl von Dörfern verwüſtet. Die Straßen ſind unbenutzbar geworden. Der Schaden, den das Unwetter in den Siedlungen und den um⸗ liegenden Wäldern anrichtete, wird auf 2 Mil⸗ lionen Mark beziffert. Bisher wurden ſieben Todesopfer gezählt. ————'....—ꝛ— ˖ x— XÄ————— ⏑—— — Der berühmte franzöſiſche Kabarett⸗ und Revneſtar Miſtinguett wurde um ein Haar das Opfer der allzugroßen Leidenſchaft eines Verehrers. Die Tänzerin war gerade von einem erfolgreichen Auftritt ſpät abends in ihre Wohnung zurückgekehrt, als ein ſeltſam ausſehender Mann Einlaß in ihre Wohnung begehrte. Der Portier weigerte ſich, zu öffnen, der ſpäte Beſucher drängte ihn jedoch zur Seite und ſprang mit großen Sätzen die Stufen zu der Wohnung der Tänzerin hinauf. Glücklicherweiſe waren der Diener und die Köchin noch auf und konnten den Eindringling ſo lange aufhalten, bis der Portier mit einem Poliziſten erſchien. Auf der Politzeiwache erklärte der inzwiſchen etwas abge⸗ kühlte Liebhaber, daß er„genau das gleiche Horoſkop habe wie die Miſtinguett“, danach ſtehe es für ihn feſt, daß ſie beide für einander beſtimmt ſeien. Madame Miſtinguett ſei für ihn die einzige Frau. In den Taſchen des verhinderten Liebhabers fand man einen Revolver und 12 heiße Liebesbriefe. Seinen Namen gab er als Mare de la Lande an. Madame Miſtinguett erklärte, daß dieſer junge Mann nicht der erſte ſei, der ihre Wohnung be⸗ lagert habe, einige hätten ſogar auf ihrer Schwelle geſchlafen. Gewöhnlich ſeien es nette Jungens und ſie wünſche nicht, daß die Polizei ihnen etwas antue. * — Daß ein Dieb die entwendete Beute reuig zu⸗ rückgibt, kommt des öfteren vor. Daß dies aber erſt nach Fahrzehnten geſchieht, iſt immerhin ungewöhn⸗ lich. Ein derartiger Fall, bei dem es ſich um ſehr wertvolle Gemälde handelt, hat ſich jüngſt in Frank⸗ reich zugetragen. Bis zum Jahre 1903 war die Abtei von Valloires, im nordfranzöſiſchen Bezirk Abbeville, das Heim von Mönchen. Infolge des franzöſiſchen Trennungsgeſetzes mußten damals die Mönche das Kloſter in ziemlicher Eile verlaſſen. Dabei blieben eine Reihe Kunſtwerke, darunter ſolche von großem Werte, ohne Aufſicht im Kloſter zurück. Beſonders prächtige Stücke waren zehn Gemälde von Boucher und Couſin, welche die zum geſchichtlichen Denkmal erklärte Kapelle ſchmückten. Dieſe Gemälde wurden alsbald geſtohlen und ſeit dͤreißig Jahren als un⸗ wiederbringlich verloren betrachtet. Vor einigen Ta⸗ gen aber hat die Direktion des ärztlichen Ambula⸗ toriums, das ſich jetzt in dem alten Kloſten sꝛoaude befindet, zu ihrer großen Ueberraſchung ein Paket er⸗ halten, das die im Jahre 1004 geſtohlenen zehn Ge⸗ mälde enthielt. Ein Abſender war nicht angegeben. Und man hat bisher nicht feſtſtellen können, woher die ſo wertvolle, doch unvermutete Sendung ſtammt. * Buchenberg bei Villingen, 27. Aug. Der zwölf⸗ jährige Joſef Kunert im benachbarten Hardt ſollte am Motormäher ein Rad anbringen. Der Junge wurde von der Maſchine an eine Mauer ge⸗ drückt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat. * Klingenmünſter, 27. Auguſt. Der 62 Jahre alte Kaufmann Auguſt Schwamm von hier iſt an den Folgen von ſchweren Verletzungen, die er bei einem Kraftwagenunfall erlitten hatte, geſtorben. Roman vos Jenny Sattler-Ksalg Das Mädchen Elin wird geküßt 31 Es überlief Peter beiß bei dem Gedanken, daß ein Mäochen ihn wahrhaftig lieben und auf ihn war⸗ ten könnte! So etwas hatte er bisher noch niemals ernſtlich erwogen. Heiraten?? Nun ja, mal würde man das ja natürlich auch; man hatte ſchließlich auch das Alter dazu und zu dem kleinen, geſtrengen Nabob würde man Schwiegervater ſagen!? Und man würde einen leitenden Poſten in irgendeiner gro⸗ en Fabrik erhalten, ſo einen Würdepoſten mit Frack und weißer Weſte und dann würde man Autos kau⸗ ſen: blaue Autos und hellgrüne— und ein kleines weißes für Elin— und für Reiſen ein rieſiges, orangerotes... Er ſah es ordentlich vor ſichl“ Die Sache mit Elin mußte nun endlich und ſo ſchnell wie möglich ins reine gebracht werden, am beſten gleich morgen abend, wenn ſie kam, um ihn abauholen. Vor allem: es mußte alles bis auf den Grund klar ſein, zwiſchen Elin und ihm. Es durfte keine Lüge mehr zwiſchen ihnen ſein und darum wollte er auch gleich morgen geſtehen, daß nicht er ſie gerettet hatte damals, ſondern, daß Manfred es getan hatte. Und ſo ſollte es von jetzt ab immer ſein! Keine Winkelzüge mehr, keine Zickzackwege, keine Dumm⸗ heiten, wie die mit dem fremden Rennwagen.— Man ſuchte ſich jetzt einſach eine Stelle, irgendeine Stelle, damit man dem Nabob als ein gefeſtigter und ernſt⸗ hafter Bewerber gegenübertreten konnte. Und dann beiratete man ſie eben!— Lieben?l Ja, lieben würde man ſie ſchon ſo— wie ein richtiger Ehemann ſeine richtige Ehefrau liebte, wenn gleich man eigentlich etwas Stattlicheres, Größeres vorzog, etwas weni⸗ ger Knoſpenhaftes Im Schloß drehte ſich ein Schlüſſel herum: Frau Donas kehrte nach Haus zurück. Vom Licht, das ſie ſogleich einſchaltete, geblendet, ſchreckte Peter auf. Der Hanſel brüllte. Eilig riß die alte Frau den Enkel aus den Kiſſen, um ihn unter Wiegen und Küſſen und gutem Zureden wieder zu beruhigen. Ueber dieſem allen unterließ ſie aber nicht, gleich⸗ zeitig noch Peter mit überſchwenglichen Dankeswor⸗ ten zu überſchütten und ihm immer wieder ein gutes Frühſtück anzubieten. „Nein, danke!“ wehrte er gähnend ab,„keinen Kaffee! Nur jetzt keinen Kaffeel Ich geh hinunter und leg mich noch ins Bett. Es iſt ja gerade erſt vier Uhr geweſen.“ Leiſe tappte er dͤurch das ſchlafende Haus hin⸗ unter zu ſeiner Wohnung. Geſpenſtiſch leuchtete ihm in der Dämmerung ſein weißes Firmenſchild mit der Aufſchrift„N. D..“, das immer noch da hing, entgegen. Mit einem unwilligen Griff riß er es ab, knüllte es mit öͤer Hand zuſammen und ſteckte es in der Küche in den Schmutzeimer. Ehe er ſich vorſich⸗ tig in die Stube ſchlich, miſchte er ſich noch raſch eines von den Pulvern, die ihm der Hadnauer Arzt gegen die Kopfſchmerzen verſchrieben hatte. Er war noch nicht richtig im Zimmer drin, da erhob ſich vom Bett des Bruders auch ſchon eine große, dunkle Geſtalt, die in dem ungewiſſen Däm⸗ merlicht, das im Raume herrſchte, nur ſchwer zu er⸗ kennen war: „Wo kommſt du her?“ fragte Manfreds Stimme drohend. Peter warf einen flüchtigen Blick auf den ande⸗ ren. Er ſtellte mit Erſtaunen feſt, daß Manfred ebenſulls noch in den Kleidern war. Aber er war viel zu müde, um darüber nachzudenken, was Man⸗ fred zu ſeiner Nachtwache veranlaßt haben konnte. Gähnend begann er ſich auszuziehen. „Wo du herkommſt, will ich wiſſen!“ herrſchte ihn der große Bruder noch einmal an. „Wenn du mich in ſo einem Ton fragſt, gebe ich beſtimmt keine Antwort!“ erwiderte Peter ſchläfrig. „Ich bin furchtbar müde. Laß mich ſchlafen. Mor⸗ gen früh können wir uns ja weiter unterhalten!“ „Mit dir unterhalte ich mich überhaupt nicht mehr!“ ſagte Manfred erbittert.„Du— du biſt viel zu unwürdig dazu! In dieſer Lage, in der wir uns befinden, wo dein guter Name auf dem Spiel ſteht, wo auch der Name und der Ruf eines Mäochens—“ „Entſchuldige!“ unterbrach ihn Peter gereizt.„Sie wollen wir ganz aus dem Spiel laſſen.“ „Das hat das Mäochen nicht um dich verdient“, fuhr Manfred unbeirrt fort,„daß du dich nachts noch mit anderen herumtreibſt! Schäme dich doch! Alles haben wir, Iſe und ich, für dich geopfert, und wir würden auch noch mehr für dich tun, aber——“ Und ohne den Bruder zu Worte kommen zu laſſen, redete er ſich all das vom Herzen herunter, was tagelang mühſam zurückgeſtaut worden war! Einige Male machte Peter den Verſuch, Manfred ins Wort zu fallen und ihm alles zu erklären. Als jener aber den Kreis der Vorwürfe immer weiter zog, gab er es auf. Die Härte des anderen zerſchlug wie Keulenſchläge ſeine guten Vorſätze!l Langſam ſtieg der Zorn in ihm hoch über die ungerechte Be⸗ handlung, die ihm da zuteil wurde. Gerade weil er ſie als ungerecht empfand, fühlte er ſich immer ſchuld⸗ loſer, je länger er den ungewöhnten Ausbruch Man⸗ freds über ſich ergehen ließ. Endlich gingen ihm die überreizten Nerven durch!„Nun aber Schlußl!“ ſchrie er plötzlich und ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch, daß die Taſſen tanzten, die Iſe ſchon vorſorg⸗ lich für den nächſten Morgen hingeſtellt hatte.„Jetzt habe ich's aber ſatt mit euch beiden! Ihr ſeid ja alle beide verrückt, du und Iſe auch! Keine Stunde bleibe ich länger mit euch unter einem Dache!— Ich geh ſort von euch—— auf Nimmerwiederſehen!“ Die Tür dat ſich leiſe auf. Iſe ſtand auf der Schwelle. Sie hatte einen bunten Bademantel um⸗ geworfen, zu deſſen lebhaſten Farben ihr blaſſes, ſchlaf⸗ müdes Geſicht ſchlecht paßte. Sie ſah erſchreckt von einem ihrer Brüder gum anderenr„Was macht ihr denn da für Lärm?“ ſagte ſie.„Was ſollen die Nach⸗ barn denken? Sie werden ſich wegen Ruheſtörung beklagen.“ Die beiden Männer blickten unmutig zu Boden. Nach einer ſtummen Pauſe begann Peter ſich wieder anzuziehen. Als er fertig war, wendete er ſich, ohne Manfred auch nur noch eines Blickes zu würdigen, zu OIſe.„Ich gehe!“ ſagte er rauh.„Die Wohnung gehört zwar mir, und ich hab ein Recht auf ſie, aber ich gehl Ihr könnt meinetwegen hier machen, was ihr wollt. Wenn ihr mich braucht, dann könnt ihr's ja ſagen! In der Werkſtatt bei Albitz bin ich immer zu finden!“ Er warf die Türe hinter ſich ins Schloß. Schlep⸗ penden Schrittes ſtieg er Stufe um Stufe die Trep⸗ pen hinunter. Iſe ſetzte ſich auf Peters Bett, ſtützte den Kopf auf beide Hände auf und ſah zu Manfred empor. Ihre rötlichblonden Haare hingen ihr ins Geſicht. Sie ſchob ſie mit dem Handrücken weg. An dieſer unge⸗ duldigen und dennoch langſamen Gebärde konnte man ſehen, wie müde ſie noch war. Aber ſie kehrte ſich nicht daran! Sie gehörte zu den Frauen, die immer und zu jeder Stunde für andere da ſein kön⸗ nen.„Was hat es nun eigentlich gegeben? Wo iſt er denn geweſen?“ fragte ſie endlich. „Wo ſoll er denn geweſen ſein!“ zuckte Manfred die Achſeln.„Rumgetrieben hat er ſich— wie immer!“ „Weißt du es denn genau, daß er ſich herumge⸗ trieben hat?“ „Geſagt hat er es nicht, aber das liegt doch klar auf der Hand!“ „Warum ſoll das klar auf der Hand liegen? Er könnte doch auch aus irgendeinem Grunde davon abgehalten worden ſein, eher nach Haus zu kom⸗ men. Wer treibt ſich denn nach einer ſolchen Gehirn⸗ erſchütterung und mit ſolchen Kopfſchmerzen, wie er ſie doch immer noch hat, unnütz auf der Straße her⸗ um? Du biſt, glaube ich, ungerecht, Manfred! Du biſt jetzt überhaupt oft ſo ungerecht zu Peter! Seitdem dieſe dumme Autaogeſchichte ſpielt, haſt du dich völ⸗ lig verändert!“ Manfred zuckte die Achſeln. Iſe ſah ihm zu, wie er ſich nun auf ſein eigenes Bett ſetzte, die Hände faltete und vor ſich hinſahl So einen ſchönen, aus⸗ dͤrucksvollen Kopf hatte er und eine ſo gerade, männ⸗ liche Stirn! Wenn er nur nicht immer ſo ſchrecklich verſorgt und vergrämt ausſehen wollte!— Es war ihr ſchmerzlich, daß ſie nun noch von etwas anderem ſprechen mußte, von etwas, das ihn gleichfalls quä⸗ len würde. Aber es half nichts! „Manfreoͤl“ begann ſie zaghaft.„Manfred, ich habe es dir nun ſchon mal geſagt! Du mußt zu Pon⸗ fiek gehen! Er hat ſchon wieder angerufen bei mir!“ „Es tut mir leid, aber ich hab fetzt keine Zeit für Herrn Ponfiek!“ erwiderte ihr Manfred ſorgenvoll. „Aber wenn er Arbeit für dich hat; die möchteſt du doch mitnehmen, nicht wahr, Manfred?“ „Ich möchte ſie ſchon gern mitnehmen, Kleines, aber ich kann nicht! Erſt muß der Wagen fertig ſein, ehe ich wieder zu etwas anderem Ruhe habe. Das bin ich vor allem Fräulein Hallermann ſchuldig; ich habe es ihr verſprochen! Und dann bin ich es Peter und auch uns ſchuldig!“ (Fortſebung folgt) — —— Morgen· Ausgabe — G 148. Jahrgang Nr. 397 Deutſchlands Fußballer ſiegen in Königsberg Eſtland wurde mit:1(0: geſchlagen— Der Weg zur Enoͤrunde der Weltmeiſterſchaft iſt nun geöffnet Königsberg, 29. Auguſt.(Eig. Drahtber.) Durch den Königsberger Sieg über Eſtland hat Deutſchlands Fußballſport freien Weg zur Endrunde der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft, die 1938 auf franzöſi⸗ ſchem Boden durchgeführt wird. Schon am Donnerstag ſammelten ſich unſere Na⸗ tionalſpieler in Berlin, um am Freitag unter Füh⸗ rung von Sportwart Hans Wolz und Reichstrainer Herberger die Reiſe nach Königsberg anzutreten. Sehr freundlich war der Empfang am Freitagabend in Königsberg, ſehr gut die Unterkunft der deutſchen Spieler und Begleiter im Berliner Hof. Auch Eſtlands Mannſchaft traf ſchon am Freitag in Oſtpreußen ein. Sie wurden vom deutſchen Fach⸗ amtsleiter Linnemann, von Geſchäftsführer Dr. Kandry und von zahlreichen Freunden des Fußball⸗ ſportes herzlich willkommen geheißen. Die Königs⸗ berger brachten damit den Dank zum Ausdruck, den ſie Eſtland ſchuldig ſind; denn urſprünglich hätte dieſes Spiel in Eſtland ſtattſinden ſollen. Die Eſt⸗ länder wollten aber lieber in Deutſchland ſpielen. So kam Königsberg zu dieſem Länderkampf, der gleichzeitig Ausſcheidung für'das Pariſer Welt⸗ meiſterſchaftsturnier war. Deutſcherſeits hatte man einige Sorgen, weil die Mitwirkung von Simetsreiter in Frage geſtellt war. Vorſichtshalber hat das Fachamt einen Erſatzlinks⸗ außen nach Königsberg beordert, und zwar das junge Talent aus Lorſch, Gärtner. Auch Jakobs Mitwir⸗ kung führte zu einer weiteren Erſatzgeſtellung, Jü⸗ riſſen aus Oberhauſen wurde noch am Freitag nach Königsberg gerufen. Schließlich ſtanden die Mann⸗ ſchaften bei Beginn des Kampfes in folgender Auf⸗ ſtellung: * Eſtland: Tipner; Sepp, Neeris; Murr, Parbo, Sillak; Simenſon, Kaljo, Kuremaa. Weideman, Unkivi. Deutſchland: Jakob; Janes, Münzenberg; Roſe, Gold⸗ brunner, Schädler; Lehner. Gauchel. Berndt, Szepon, Siemetsreiter. Es erübrigt ſich, zu ſagen, daß die Königsberger Kampf⸗ bahn völlig ausverkauft war. Das Spiel nahm einen jederzeit ſehr ſpannenden Verlauf, beide Tore kamen an⸗ fänglich gleichmäßig in Gefahr, Deutſchland hat den Sieg erſt nach der Pauſe herausgeſpielt. Deutſchland begann den Kampf ziemlich ſorglos, die Mannſchaft ſchien den Gegner gründlich unterſchätzt zu haben. Eſtland ſtieg von Anfang an ſehr energiſch ins Spiel, die Mannſchaft ſtrengte ſich mächtig an, um Deutſch⸗ land zu überrumpeln. Was niemand für möglich gehalten hatte, geſchah: Eſtland erzielt die Führung. Der überragende Mittelläufer der Eſtländer war der eigentliche Angriffsführer, er trieb ſeinen Sturm immer wieder vor; es gelang ihm auch, eine vorzügliche Vorlage an den Rechtsaußen, der den erſten Treffer des Königs⸗ berger Länderſpieles erzielte. In der Hauptſache verdankt Eſtland dieſen Erfolg dem übrigen Spies? des Mittelläufers Parbo. Allerdings ſollte dies der einzige Treffer der Eſt⸗ länder bleiben. Die deutſche Mannſchaft wachte nun etwas auf, nahm das Spiel energiſcher in die Hand, konnte aber bis zur Pauſe keine Aenderung des Ergebniſſes herbei⸗ führen. So lag Eſtland bei Halbzeit mit:0 in Führung. Nach der Pauſe lief das Spiel der Deutſchen bedeutend beſſer; es war leicht zu erraten, daß Dr. Otto Nerz die Fetzt gehts wieder um die Punkte! Erſter Galoyp in der Bezirksklaſſe 9 Viernheim dominiert 08 Mannheim— Amicitia Viernheim:4(:0) Mit dem geſtrigen Sonntag begannen in Unter⸗ baden⸗Weſt die Verbandsſpiele der Bezirks⸗ liga für die Spielzeit 1937/8. Unter den 4 Eröffnungs⸗ ſpielen war die Begegnung der beiden alten Rivalen MöC 8 Manmheim und Viernheim von beſonderem Intereſſe, da hier zwei Gegner aufeinandertrafen, die beide in frü⸗ heren Jahren einmal der Gauliga angehört hatten und die beide in der letzten Spielgeit mit abwechſelndem Er⸗ folg gekämpft hatten. Eine Vorausſage für dieſes Spiel war nur ſchwer möglich, da kaum Gelegenheit geboten war, die Monnſchaften in Aktion zu ſehen. Der eigene Platz und die zuletzt vor der Sommerpauſe gezeigte be⸗ achtliche Form ließen allerdings die Mannheimer gegen die„kampfkräftige Viernheimer Elf nicht ohne Chancen erſcheinen. Unter Leitung von Stier(Eſchelbronn) traten beide Mannſchaften in augenblicklich ſtärkſter Aufſtellung an: Mccé 08: Eckel, Gibis, Engſter, Fränkle, Hetſcher, Zipſe, Eggerter, Rottmann, Kraft, Walter, Probſt., Viernheim: Krug; Kiß 1, Faltermann; Martin, Schmitt 2, Hoock; Kiß 3, Müller, Koob, Schmitt 1, Kempf. 06 begann mit dem Winde und konnte bereits nach 2 Minuten durch den Rechtsaußen in Führung gehen. Bis zur Pauſe hatte 08 etwas mehr vom Spiel, konnte aber verſchiedene ſichere Torchancen nicht auswerten. Auf der anderen Seite vergab Kiß 3 den klaren Ausgleich durch Lattenſchuß. Viernheim hatte ſich bis dahin vorwiegend in Durchbrüchen verſucht, während 08 durch beſſere Zuſammen⸗ arbeit zwar im Felde dominierte, vor dem Tore aber ver⸗ ſagte. Nach dem Wechſel änderte ſich in den erſten Minu⸗ ten nichts, bis Viernheim überraſchend aus einem Gedränge ausglich. Die Heſſen fanden ſich von dieſem Augenblick an immer beſſer zuſammen und konnten vor allem ihre An⸗ griffe weitaus gefährlicher und durchſchlagskräftiger geſtal⸗ ten. Ein ſchöner Kopfball von Kempf auf Strafſtoß von rechts führte über den ſchlecht ſtehenden Erkel zum 2. Tore und wenig ſpäter erfolgte durch verwandelten Elfmeter⸗ Strafſtoß nach Hanoͤſpiel vor dem 08⸗Tore die Sicherung der Viernheimer Führung. 08 kam von dem Augenblick trotz verſtärkten Einſatzes nicht mehr richtig gegen die ſtarke Hin⸗ termannſchaft der Heſſen zur Geltung. Viernheim kam ſo⸗ gar 3 Minuten vor Schluß noch zu einem 4. Tore, nachdem es vorher ein vollkommen reguläres Kopfballtor nicht ge⸗ geben hatte. 08 hatte eine im Feldſpiel nicht ſchlechte Mannſchaft zur Stelle. Die Hintermannſchaft war hier wie auf der Gegenſeite der ſtärkſte Mannſchaftsteil; auch die Läufer, von denen Zipſe der beſte Spieler war, hielt ſich anſpre⸗ chend, dagegen konnte der Sturm nicht gefallen. Die bei⸗ den Außenſtürmer ſetzten ſich nicht am ſtärkſten ein, wäh⸗ rend der Innenſturm nicht allein in der Zuſammenarbeit jede Genauigkeit vermiſſen ließ, ſondern auch ohne die Entſchloſſenheit ſpielte, die notwendig war, um eine ſo ſichere Abwehr, wie ſie die Viernheimer darſtellte, über⸗ winden zu können. Viernheim brauchte reichlich lange, um ins Spiel zu kommen, wurde dann aber immer beſſer und beherrſchte ſchließlich den Kampf ziemlich klar. Vor allem der Sturm zeigte nach der Pauſe eine Angriffsluſt, die überraſchte und die 08⸗Hintermannſchaft vor eine ſchwere Aufgabe ſtellte. Das Schlußdreieck von Viernheim ſchlug ſich mit der gewohnten Sicherheit. Krug im Tor arbeitete ſehr ruhig, während Faltermann— Kiß 1 ein äußerſt zuver⸗ läſſiges Verteidigerpaar waren. Heißes Treffen endet unentſchieden Phönix Manuheim— Alemannia Ilvesheim 11 ach der für die Fußballenthuſiaſten viel zu langen W wieder die frohe, aber auch heiße Zeit der Punkteſpiele. Heute kann man wohl ſagen, daß der Kampf in dieſer Saiſon ſehr ſcharf ſein wird, denn im Hin⸗ tergrund ſchwebt das Geſpenſt der Gruppenzuſammenlegung Oſt⸗Weſt, die ja mit einem vermehrten Abſtieg notgedrun⸗ gen verbunden iſt. Hoffen wir, daß die Mannſchaften neben dem ſportlichen Ehrgeiz auch ſportlichen Anſtand beſitzen und die Anhänger der einzelnen Vereine auch dem Gegner Achtung entgegenbringen! Gleich der erſte Spieltag brachte in dem Treffen Phö⸗ nix— Ilvesheim einen Hauptſchlager. Man war natürlich geſpannt, wie der Phönix in dieſem erſten ſchwe⸗ ren Treffen beſtehen würde, denn Ilvesheim war ja kein Geringerer als der letzte Meiſter. Und der Titel allein verpflichtete, ſo daß mit einer recht intereſſanten Ausein⸗ anderſetzung zu rechnen war. Nicht lange währt es und Phönix zeigt techniſch recht gute Leiſtungen. Der Sturm verſteht es, ſich in Aktion zu ſetzen und vor⸗ wiegend die rechte Seite iſt es, die die Möglichkeit einer :0⸗Führung hat. Aber nicht Phönix erſpielt ſich die Füh⸗ rung, ſondern Ilvesheim iſt es, das nach einem Flonken⸗ wechſel durch K. Weber in Front geht. Phönix verſucht nun mit Macht den Ausgleich zu erzielen, aber trotz Chancen gelingt wirklich nichts. Der Ausfall der Tore bringt die Mannſchaft in einen nervöſen Zuſtand und unfaire Mätz⸗ chen ſind an der Tagesordnung. Ilvesheim ſpielt un⸗ gekünſtelter, hat aber nun ebenfalls gute Chancen. Als es gegen Ende der Halbzeit geht, kommt Phönix doch noch zum Ausgleich. Eine Flanke des Rechtsaußen kommt dem Läufer Weber ſo exakt auf den Fuß, daß das Eigen⸗ tor unvermeidlich iſt. Nach dem Wechſel geht der Kampf mit unvermindertem Kräfteeinſatz weiter. Phönix glänzt durch den Aufbau der Läuferreihe, aber beim Sturm wollen Erfolge nicht kom⸗ men. Phönix drängt ſtork, als aber 15 Minuten vor Schluß die Erfolge ausbleiben, läßt man nach und läßt Ilvesheim gefährlich aufkommen. Aber auch hier werden zwei Chancen nicht ausgenützt. Beiderſeits geht dͤer Zu⸗ ſammenhang verlocen und man iſt eigentlich froh, als das heiße Treffen mit dem 111 ſein Ende findet. Beiderſeits blieben die Leiſtungen noch ſchwankend. Techniſch ſpielte Phönix wohl reifer, oder dem Angriff fehlte die Durchſchlagskraft, Dafür ſpielte die Läuferreihe ein durchaus brauchbares Spiel und vorwiegend Greiner ſorgte für einen guten Auſbau. Das Schluß⸗Trio erſchien nicht ganz ſattelfeſt, man hatte aber noch Glück. Immer⸗ hin dem Spielverlauf nach wäre ein knapper Phönixſieg gerechtfertigt geweſen. Ilsvesheim kämpfte zähe und verbiſſen, ohne aber die techniſche Reife des Gegners zu erreichen. Das Schluß⸗ trio räumte mächtig auf und die Läuferreihe ſah ihre Hauptaufgabe im Stören ooͤer gegneriſcher Aktionen. Als man aber zeitweiſe Luft bekam erwies ſich das ungekün⸗ ſtelte Spiel der Ilvesheimer als gefährlich und erfolgver⸗ ſprechend. Im Angriff war nicht allzuviel zu bewundern. Stur m⸗pforzheim brachte das Treyfen noch annehm⸗ bar über die Strecke, aber frei von Fehlentſcheidungen war er nicht! Hockenheim ſetzt Käfertalſchachmatt Hockenheim— Küäfertal:2 So ſehr es die Hockenheimer auch vielleicht begrüßt hätten, daß der Beginn der Pflichtſpiele ſich noch um einige Sonntage verzögert hätte, ſo konnte doch mit Rückſicht auf den in acht Tagen wegen der großen Motorradrennen ohne⸗ hin gegebenen Terminausfall der letzte Auguſtſonntag nicht ungenutzt bleiben. Er mußte vielmehr für Hockenheim naturgemäß ein Heimſpiel bringen, um die Eröffnung der neuen Spielzeit da draußen nicht auf die allzulange Bank zu ſchieben. Und da war es denn ſchließlich auch ganz richtig. wenn man hierzu gleich einen ganz pfundigen Gegner bei ſich empfangen durfte. Der SC Käfertal war für Hockenheim ſchon immer eine Mannſchaft mit. Zugkraft geweſen, und auch diesmal waren die Voraus⸗ ſetzungen für einen Hockenheimer Großkampftag durchaus gegeben. Die Hockenheimer Fußballgemeinde, ſtark gemacht mit dem benachbarten und begreiflicherweiſe ſehr intereſ⸗ ſierten Neulußheimer Einſchlag, war natürlich darauf ge⸗ ſpannt, wie die Hockenheimer die Sommerpauſe über⸗ ſtanden und wie ſie das Problem der Mannſchaftsaufſtel⸗ lung gelöſt haben. Wohl in beiden Belangen mußten die etwa—8000 Zuſchauer ihre zum Teil vielleicht auch etwas zu weit geſpannten Erwartungen zurückſtecken, wie dies ja zu Beginn einer neuen Spielzeit meiſt der Fall iſt. Während Hockenheim im weſentlichen noch über ſeine alte Mannſchaft verfügte, in ber eigentlich außer dem ver⸗ ſtorbenen Ettel der Mittelſtürmer Walter Hofmann(Bſs Neckarau) abgängig iſt, waren bei Käfertal die Dinge doch Mannſchaft in der Kabine„aufgebügert“ hat. Nun kämpfte Deutſchland mit aller Energie auf Sieg. Hervorragend ſetzte ſich Lehner am rechten Flügel ein; er ſpielte ſich in eine Form, wie in ſeinen beſten Tagen. Unſere Hintermann⸗ ſchaft rückte mehr und mehr vor und riegelte die Eſtländer ab, die nur noch vereinzelt durchſtoßen konnten. Endlich fiel der Ausgleich und auch gleich die Führung. Lehner war es der einen Eckball hereingab, der ſich hinter dem Torwart ins Netz ſenkte. Gleich darauf trat Lehner wieder eine Ecke, die Gauchel mit wuchtigem Kopfſtoß zum Führungstreffer verwandelte. Lehner zeichnet auch für den dritten Treffer ver⸗ antwortlich. Der Augsburger gab wiederum eine Ecke ſo ſchön vors Tor, daß der Torwart keine Möglichkeit mehr hatte, abzu⸗ wehren. Damit hieß es:1 für Deutſchland, der Sieg war ſichergeſtellt. Wiederum war es eine Ecke, die zum vierten und letzten Treffer führte. Berndt war auf dem Poſten und ſchoß die Ecke unhaltbar ins Netz. Die Leiſtungen der Mannſchaften Die Eſtländer haben einen hervorragenden Eindruck hinterlaſſen. Ihre Spielweiſe hat ſich gegenüber früher weſentlich verbeſſert. Die Mannſchaft zeigte ein gefälliges Flachſpiel und nette techniſche Kunſtſtückchen ohne jedoch die reifere Spielweiſe der Deutſchen zu erreichen. Deutſcherſeits gefiel die rechte Sturmſeite Lehner Gauchel—Berndt am beſten. Dieſe drei Spieler zeichneten auch für die Erfolge verantwortlich. Szepan hat uns etwas enttäuſcht, allerdings hatte er auch eine undankbare Aufgabe; er mußte faſt dauernd als zweiter Mittelläufer im Hintergrund bleiben. Die jungen Außenläufer Schäd⸗ ler und Roſe haben ſich gut bewährt, ebenſo natürlich un⸗ ſer altbekanntes Schlußtrio. Allerdinas muß man dem deutſchen Schlußtrio einen Vorwurf machen: 1. Tor. Die⸗ ſer Erfolg der Eſtländer hätte bei anſmerlſamerem Spiel unſerer Hintermannſchaft verhindert werden können. Der Sonntag brachte die vier erſten Verbandsſpiele der Gruppe Anterbaden geſiedelt iſt und zu allem Pech mußten die Käfertaler Kase n⸗ dieſes Spiel auf ihren erkrankten Jenne verzichten. ter dieſen Umſtänden konnte man natürlich von den Käfer⸗ talern nicht die beſte Leiſtung erwarten, ſo eifrig man ſchließlich auch arbeitete. Recht gefällige Leiſtungen bot die aufmerkſame Abwehr und auch die Läuferreihe war ſehr gut beiſammen. Im Angriff war der Halbrechte Meier der Angelpunkt der Käfertaler Fünterreihe, die im allgemeinen überall zu deutliche Schwächen im linken Flügel offenbarte, wo eben doch das routinierte Können eines Fuchs fehlte. Hockenheims Leiſtungen gäpfelten in der Läuferreihe, die einen recht einheitlichen Eindruck hinterließ und ſo er⸗ weſentlich anders gelagert. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel wirkte die Tatſache, daß außer Vetter nun auch der talentierte Halblinke Fuchs zum BfR Mannheim über⸗ neut die Stärke dieſer Mannſchaft Harſtellte. Die Ab⸗ wehr ſpielte auſopfernd, wobei indes nicht zu verkennen war, daß man durch die ausfallenden zwet Kämpfer mit Fuchs verhältismäßig leichtere Arbeit hatte. Der Angriff Das Fußballturnier Erſter Turnierſieger wurde Das über 14 Tage währende große Fußballturnier des Bfg, der große Fußballreigen der Mannheimer Privatmann⸗ ſchaften, iſt am Samstagabend zu Ende gegangen. Es war eine Veranſtaltung, die wert wurde, alljährlich in das Spielprogramm unſerer Vereine eingeſetzt zu werden und alle Bedenken, die vielleicht am Anfang gegen das Turnier beſtanden haben mochten, ſie wurden durch den ſchlagartigen Erfolg des Turniers ſelbſt vorzeitig beiſeite gelegt. Zweifellos hat der VfR als Veranſtalter des Turniers— mit der glücklichen Löſung ͤieſer Idee— der Breitenarbeit im Fußball eine neue Lanze gebrochen und zugleich eine neue Linie aufgezeigt, wie man der Popularität des Fuß⸗ balls einen wertvollen Dienſt erweiſen kann. Nicht zuletzt hatten es die„Jungalten“ Kängſt verdient, daß man ihren Sport auch einmal aus der Nähe kennen lernte, wo ſie doch ſonſt meiſt nur im Schatten der jüngeren Fußballgeneration, d. h. der erſten Aktivität, zu ſpielen pflegen. Abgeſehen von der erſten Verbandsſpielrunde des letzten Spieljahres (die offizielle Meiſterſchaft ſteht noch offen), war dieſes große Fußballturnier der Privatmannſchaften ein weiterer Prüfſtein des ſpieleriſchen Könnens dieſer Spielergattungen und man kann ohne weiteres behaupten, daß unſere Jung⸗ alten ganz ausgezeichnet bei der Sache ſind. Faſt jede Mannſchaft, die in dieſen Tagen auf dem VfR⸗Platz auf⸗ marſchierte, verfügt über einen Stamm von Spielern, deren Namen allein einen guten Klang haben, die aber auch fuß⸗ balleriſch noch manchen Vergleich zu„etatmäßigen“ Spielern aushalten. Gewiß, das Turnier bot, wie alle derartigen ſportlichen Konkurrenzen, ſtärkere und ſchwächere Ausſchei⸗ dungen, aber das Gros der Spiele hat doch zweifellos alle, aber auch alle Vorausſetzungen erfüllt. Der beſte Beweis hierfür das ſtändig geſtiegene Publikumsintereſſe, welches begreiflicherweiſe am Samstagabend bei den Endſpielen ſeinen Höchſtſtand erreichte. Wohl 600—800 Fulcauer mögen es geweſen ſein, die ſich zum Abſchluß des Turniers eingefunden hatten, um Zeuge zweier grundverſchiedener Schlußpaarungen zu werden. Verſtändlich, daß alle vier Mannſchaften auf die Wahrung ihrer letzten Chance bedacht waren, um ein möglichſt gutes Abſchneiden zu erzielen, So war denn die Spielweiſe im erſten Treſſen um den dritten und vierten Platz zwiſchen VſR(Steinkamp)— Phönix(Kohlen) 01 denn doch gar zu ſtark auf Sicherheit abgeſtimmt. In beiden Mannſchaften bemerkte man neue Geſichter und ſo ſehr ſich auf der einen Seite der Erſatz durchgeſetzt haben mag, bei der Steinkamp⸗Elf war dies entſchieden nicht der Fall. Leute wie G. Breitenbacher und K. Schmoll, die für dieſe Partie nicht zur Verfügung ſtanden, die andererſeits aber die Hauptträger an den bisherigen Turniererfolgen waren, fehlten ſozuſagen an allen Ecken und Kanten und die redliche Mühe, die ſich ſchließlich die anderen auch gaben, ſie mußte unbelohnt bleiben, weil der Elf für diesmal die nötige Führung gefehlt hatte. Unter den ge⸗ hatte ſeine treibende Kräfte in Bechtel und Mefſert. Das Spiel verlief durchweg in ſlotten Bahnen und hatte ſei⸗ nen Höhepunkt zweifellos mit dem Hockenheimer in dͤer zweiten Hölfte des Spieles, nachdem man noch mit :1 die erſte Hälfte beendet hatte. Bechtel war es vor⸗ behalten, mit drei Treffern die Käfertoler ſchochmatt zu ſetzen. Abſchließend ſei geſagt, daß das tempobetonte Spiel ein würdiger Saiſonauftakt war, bei dem auch das ausgezeichnete Können des Spielleiters Bachmann⸗ Karlsruhe im hellſten Licht erſtrahlte. 5 Heoͤdesheim unterliegt 07 Mannheim— Fortuna Heddesheim:0 Auf dem Sportgelände an der Reichsautobahn empſing Lie SpVg 07 zu ihrem erſten Pflichtſpiel in der Be⸗ zirksklaſſe die Fortuna Heddesheim. Wie alle früheren Begegnungen dieſer Rivolen war auch dieſes Treffen eine heißumſtrittene Angelegenheit, beide Mann⸗ ſchaften aingen mit größtem Eifer und Einſatz in den Kampf und es war lange nicht abzuſeben, wer als glück⸗ licher Sieger den Platz verlaſſen würde. Das Sypiel brachte zu Beginn auf beiden Seiten recht überhaſtete Aktionen, ohne daß eine der Parteien wirk⸗ liche Vorteile herausholen konnte, den erſten Trefſer erzielte 07 in der 16 Minute durch Mittelſtürmer Stapf. der, von Beckerle aut bedient entſchloſſen einſchoß. In der Folge machte ſich eine leichte Ueberlegenheit des Gaſt⸗ gebers bemerkbar, die ſich immer mehr verſtärkte und bei Halbzeit konnte Heddesheim von Glück ſagen, daß kein weiterer, anerkannter Treſfer die Torlinie paſſiert hatte. Nach dem Wechſel anwortete Heddesheim mit ſchnei⸗ digen Gegenangriffen, die das Tor des Gegners immer wieder in erhöhte Gefahr brachten, und es dauerte ziem⸗ lich lange bis die Mannſchaft des Gaſtgebers wieder in Fahrt kam. Bei ausgeglichenen Feldleiſtungen ging das Spiel dem Ende entgegen, ohne daß am Ergebnis etwas geändert werden konnte. Die SpVa 07 erwies ſich in dieſem Treffen als tech⸗ niſch ſehr gut gerüſtet und wird auch im weiteren Ver⸗ lauf der Verbandsrunde wohl einen nicht zu unter⸗ ſchätzenden Gegner abgeben. Recht aut war das Schluß⸗ dreieck, Torwart Vogelmann beſitzt ein ausgeprägtes Fangvermögen und auch die Verteidiaung Horn— Rup⸗ vert ſchlug eine gute Klinge. Irt der Läuferreihe war Beckerle der tüberlegene Ankurbler, aber auch die etwas härteren Nebenleute Fleck und Ulmerich geſielen recht gut. Der Sturm beſaß in dem Halblinken Grönert den techniſch reifſten Spieler auf dem Platze. Die Fortuna Heddesheim hat ſich mit großem Elan geſchlagen und dem Gegner das Letzte abverlangt. Der Sturm arbeitete zeitweiſe hervorragend und namentlich 5 Kettner 8 über einen zugvollen rerig na em Tore. ie äuferreihe Helfxi Ahernhardz“ Kbber kämofte bis r Er65ff der Verteidigung hielten ſich Schmidt O. und Kettuer, von einigen Unzulänglichkeiten abgeſehen. recht aut. Torwar⸗ Gallei erwies ſich als ſicherer Hüter. Walter Groh-Neckarau wird Deutſcher Meiſter Im Jugend⸗Mittelgewicht Bei den deutſchen Schwerathletik⸗Meiſter⸗ ſchaften in Kirn an der Nahe wurde Walter Groh von ViL Neckarau im Jugend⸗Mittelgewicht mit einer Leiſtung von 380 Pfund Deutſcher Meiſter. Er erzielte 30 Pfund mehr als Schwarze im Schwergewicht. Dies be⸗ deutet eine perſönliche Höchſtleiſtung von Groh und gleich⸗ zeitig eine deutſche Beſtleiſtung der Jugend. Groh erzielte im Drei⸗Kampf folgende Leiſtungen: einarmig Reißen 150 Pfund beidarmig Reißen 190 Pfund und beidarmig Stoßen 240 Pfund. des VfR beendet. die Noll⸗Mannſchaft des Bfgz gebenen Umſtänden muß man es ſchließlich noch als einen Erfolg buchen, daß man die Phönixleute nicht höher zu Worte kommen ließ, lo ſehr man ſich diesſeits auch be⸗ mühte. Leiter des Spieles war Dürr(BſR). Das einzige Tor erzielte der Mittelſtürmer und zwar zehn Minuten nach dem Wechſel. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich natürlich auf die dem erſten und zweiten Platz entſcheidende Begeg⸗ BfR(Noll)— Bſs Neckarau(Bertſch):0 Auch hier war zwar Vorſicht ͤas Gebot der Stunde, immerhin war die Partie aber temperamentvoller als das erſte Treffen. Im großen und ganzen kann man ſagen, daß ſich die Mannſchaften ebenbürtig waren. Bſgt tonangebend in der rationelleren Spielweiſe, die letzten Endes auch zum Erfolg verhalf, Neckarau auf längere Sicht in den Angriffsſerien beſtimmend, die indes zum Mißerfolg führen mußten, weil man einmal reichlich Pech hatte, zum anderen, weil der Sturm nur zu oft den letzten notwendigen Druck vermiſſen ließ. Obwohl Willier den BfRlern nicht zur Verfügung ſtand, lieferten dieſe doch eine ſehr geſällige Partie. Nomentlich die Hintermann⸗ ſchaft war nicht klein zu kriegen, und wieder einmal war Greiner, gegen den ſich— ſpieleriſch betrachtet— der entſchieden größer Eichelbaum diesmal mächtig recken mußte, der Turm in der Schlacht und zweifellos mit der beſte Einzelſpieler des Turniers üherhaupt. Es ſollte nicht wundern, wenn man dieſem Spieler gelegentlich bei der Erfüllung höherer Aufgaben in einer anderen aktiven VſR⸗Monnſchoft begegnen würde. Dem ſtellenweiſe harten Spiel ſtand Schmetzer (Walohof) als aufmerkſamer Spielleiter vor. Der Sieges⸗ treffer reſultierte aus einer Aktion des Halblinken, der einen Generalangriff des rechten Flügels erfolgreich ab⸗ ſchließen konnte. 9 Im Rahmen eines Kameraoſchoftsobend fand die Ehrun der Sieger ſtatt und war dieſer eindrucksvolle Abſchlug ein würdiger Ausklang dieſes im erſten Gang bekanntlich von 18 Mannſchaften geſtarteten erſten Großturniers der Mannheimer Fußball⸗Privatmonnſchaften. Der Bericht wäre unvollſtändig, wollte man nicht des techniſchen Leiters der Veranſtaltung, Heinz Doll, geden⸗ ken, der mit großem Wagemut, aber ebenſo entſchloſſenen Tatkraft an die Veranſtoltung heranging und ihr zu einem vollen Erfolg verhalf. ul. Viot Maunheim gewinnt das Jubiläums⸗Haubball⸗ Turnier des S 5 TS Ludwigshafen 29(:5 Deutſchlands Amateurboxer gewannen den in Trieſt vor 10 000 Zuſchauern ausgetragenen Länder⸗ kampf gegen Italien in einoͤrucksvoller Weiſe mit 10:6 Punkten. Das Endergebnis hätte 12:4 gelau⸗ tet, wäre nicht unſer Weltergewichtler Michel Mu⸗ rach das Opfer eines Fehlurteils geworden. 20 9 8. Seite/ Nummer 397 —————————————— Montag, 30. Auguſt 1937 Seit Wochen kennt man in der pfälziſchen Stadt nur noch ein Thema: Schalke! Seitdem bekannt ge⸗ worden iſt, daß der deutſche Fußballmeiſter zum Po⸗ kalſpiel in Frankenthal gegen die Kickers anzutre⸗ ten hat, drehte ſich alles um Schalke. Jeder wußte, daß die Frankenthaler dem Meiſter einen großen Empfang bereiten, daß die Pfälzer alles aufbieten, um Schalke 04 den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu machen. Wer aber am Samstag um die 7. Abendſtunde nach Frankenthal kam, der mußte baß erſtaunt ſein, Mann an Mann gedrängt ſtanden die Menſchen zu beiden Seiten der Adolf⸗Hitler⸗Straße; je mehr man ſich dem Bahnhof näherte, deſto dichter ſtanden die Menſchen. Am Bahnhofplatz ſelbſt gab es ſchier kein Durch⸗ kommen, alles war gerüſtet zum Empfang der Schal⸗ ker. Durch die ſahnengeſchmückten Straßen der Stadt ſollte der ſeierliche Einzug der Meiſtermann⸗ ſchaft gehen, er ſollte; aber ein kleiner Regiefeh⸗ ler brachte die Menſchen zu beiden Seiten der Stra⸗ ßen um den feierlichen Augenblick; durch eine Gaſſe ſchoben ſich die Spieler dem Bahnhof⸗Hotel zu in dem ſie für die Dauer ihres Aufenthaltes unterge⸗ bracht waren. So mußten die vielen Neugierigen — etwas verdroſſen— den Heimweg antreten. Nach einer kurzen Erfriſchung fanden ſich die Mannſchaften von Schalke und Kickers im Bahnhof zu gemütlichem Abendeſſen zuſammen. Dann er⸗ folgte die offizielle Begrüßung durch Stadt, Staat, Partei, Reichsbund und Verein. Geſchenke wurden gegenſeitig ausgetauſcht, freundliche Worte gewechſelt, Freunoͤſchaften geſchloſſen. Die Schalker Mannſchaft zog ſich frühzeitig zu⸗ rück; ein kleiner Bummel durch die noch immer be⸗ lebten Straßen der Stadt fanden mit einem Schlaf⸗ trunk Marke„Freyersbach“ ihren Abſchluß. Nie⸗ mand war da, der die Schalker Spieler aufforderte, die Nachtruhe anzutreten; Ernſt Kuzorra, der Spiel⸗ führer, kann ſich auf ſeine Kameraden verlaſſen, ſie gehen unaufgefordert um die 11. Abendͤſtunde ins Hotel und damit zur Ruhe. Die Nachtruhe fiel allerdings nicht ſehr ausgiebig aus, da die Unruhe auf der Straße den Spielern keine Ruhe gewährte noch ſpät ſah man die Spieler in ihren Schlafanzügen am Fenſter, frühzeitig wur⸗ den ſie durch einen Lautſprecher erſter Stärke wieder geweckt; es kann der Bräyſte nicht in Ruhe ſchlafen, wenn ein böſer Nachbar das Hafenkonzert dem Schlaf vorzieht. Schließlich hatten Spieler und Be⸗ gleiter aber doch ausgeruht, achtbar gefrühſtückt, friſch geſtärkt fuhren die Schalker hinaus zur Stätte des Kampfes. Man muß den Frankenthaler Kickers beſtätigen, daß ſie mit Unterſtützung der Stadt alles getan ha⸗ ben, um ihre Gäſte und die aus Nah und Fern ge⸗ kommenen zufrieden zu ſtellen. Der Platz war er⸗ heblich ausgebaut, nahezu 15000 Zuſchauer konnten untergebracht werden. So viel waren es auch, die dem Tſchammer⸗Pokalſpiel anwohnten. Das Spielfeld, bezw. die ſtark mitgenommene Grasnarbe, ließ auf Schalker Seite Bedenken auf⸗ kommen; hauptſächlich Tibulſki ſah mit faltiger Stirn dem Kampf entgegen; er leidet noch unter einer Verletzung, und war ſich um die Mittagszeit noch nicht ſchlüſſig, ob er ſpielen ſoll oder nicht. Die Schalker dachten an das bevorſtehende Nürnberger Spiel gegen VfB Leipzig, zu dem ſie unter allen Umſtänden komplett antreten wollen. Nun— die Entſcheidung fiel kurz vor Spiel⸗ anfang. Gegen 4 Uhr ſprangen dieſe Mannſchaften ins Feld: Frankenthal: Ittel; Schreiner, Gußner; Will, Haas, Uhrig; Jung, Gumbinger, Voltz, Götz, Reinhardt. Schalke: Klodt; Bornemann, Schweißfurth; Berg, Tibulſki, Valentin; Kalwitzki, Gelleſch, Pört⸗ gen, Kuzorra, Urban. Das Spiel Eine ganze Stunde vor Beginn des großen Kampfes war man bereits draußen im Stadion, das in ſeinen hellen, freundlichen Farben in der Som⸗ merſonne wie ein Schmuckkaſten leuchtete. Bereits zu dieſer frühen Stunde war die große Gemeinde der Zuſchauer vollzählig verſammelt und nahezu 15000 Beſucher bildeten einen Raum, wie man ihn ſich impoſanter kaum denken konnte. Mittlerweile war es einige Minuten nach 4 Uhr geworden. Die braven Jungmannſchaften des Vor⸗ ſpiels, bei dem es zwiſchen Oogersheim und Kickers um die Kreismeiſterſchaft ging, die die Kickers mit :1 gewannen, waren abgetreten und bildeten in ihrem bunten Dreß Spalier. Plötzlich brauſte ein orkanartiger Beifall über das weite Rund, als die Mannſchaften kamen. Die Knappen ſpielen auf, die Pokalbegeiſterung ſchlug hohe Wellen, als der Deutſche Meiſter gegen die Bezirksklaſſe anſtieß. Beinahe hätte es in den erſten Minuten eine Bombenüberraſchung gegeben. Der Verteidiger Bornemann dribbelte, bedrängt mit dem Ball aufs eigene Tor zurück, verlor dabei das Leder an Jung, der ſofort flankte, aber Volz hatte das Pech, ganz knapp vorbeizuſchießen. Mochte auch den Kickers das Herz bobbern, nach außen be⸗ wieſen ſie aber eine eiſerne Ruhe. Ein Hände von Mittelläufer Haas führte zu einem Strafball, der wuchtig aufs Kickerstor getreten, von Gußner weg⸗ geköpft wurde. Allmählich kam die Kombinations⸗ maſchine der Schalker, die in ausgeſprochener W⸗ Formation mit Außenſtürmer und Mittelſtürmer weit vorne, die Innenſtürmer zurück und den Mit⸗ telläufer zwiſchen den Verteidigern ſpielten, ins Lau⸗ ſen und ſchon ſtreichen gewaltige Schüſſe von Urban auf den Kaſten, vom Torwart Ittel, der äußerſt auf⸗ merkſam auf ſeinem Poſten ſtand, gehalten. In der 20. Minute ſchied der Verteidiger Schweißfurth ſtark humpelnd aus, ſo daß Kuzorra in die Verteidigung abrückte. Die Schwächung des Gegners verſtanden die Kik⸗ kers zu nützen und der Deckung von Schalke ſchwere Rätſel aufzugeben. Ein Tor lag förmlich in der Luft, aber die Athleten in der Schalker Abwehr, die nacheinander zwei Eckbälle hinnehmen mußten, hat⸗ ten das Glück, neben ihrem ausgekochten Können auch über größere Körperkräfte zu verfügen. Aber trotz alledem hätte es bei Schalke rauſchen müſſen, als Torwart Klodt einen Flankenball ſallen ließ die Handballer ſehlten und auch die Frauen mußten kurz⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Der deulſche Fußballmeiſter in Frankenthal Die„Knappen“ ſpielen auf— Kickers FrankenthalSchalke 04:3(:0) und wenig ſpäter Reinhardt knapp vorbeiſchoß. In den letzten fünf Minuten vor dem Wechſel wollten es die Knappen noch einmal genau wiſſen, und gingen wieder ſtark zum Angriff über, aber Ittel hält in bangen Augenblicken alles, was auf ſein Tor kommt. :1 für Schalke Nach Wiederbeginn ſtanden die Schalker wieder vollzählig auf dem Plan, aber den angeſchlagenen Schweißfurth hatten ſie nach rechtsaußen geſchoben. Kuzorra verteidigte immer noch, und ſein Fehlen wirkte ſich im Angriff aus, ſo daß es dort neben gro⸗ ßen Momenten auch mancherlei Flachland gab. In der 55. Minute kochte die Volksſeele über, als der Spielleiter zu einem Elfmeter für Schalke pfiff, nach⸗ dem gerade eben Ittel einen Ball weggefauſtet und ein Frankenthaler ſich etwas zu impulſiv Luft ge⸗ ſchafft hatte. Pörtgen führte die Exekution aus und ſchoß unhaltbar zur Führung ein. Gleich darauf fiel auf großartige Weiſe das zweite Tor für die Schalker. Pörtgen ſtieß in einem Tempo vor, das manchem Sprinter zur Ehre gereicht hätte und, be⸗ drängt von Ittel, gab er den Ball hoch zu Schweiß⸗ furth, der ſofort zurückgab, ſo daß Gelleſch mit dem Kopf in das verlaſſene Tor lenken konnte. Und wieder kochte die Volksſeele über, doch dies⸗ mal vor Wonne. Gumbinger war im Strafraum ge⸗ legt worden, beſaß aber noch ſoviel Mumm, den von Schalke verwirkten Elfmeter zum Gegentor einzu⸗ ſchießen. Die Freude der Frankenthaler hatte aber nur kurze Beine, denn beim nächſten Gegenangriff fiel in der 69. Minute das dritte Tor durch den ver⸗ letzten Schweißfurt, der die letzte Kraft in ſeinen Schuß gelegt hatte. Schalke hatte nun auch ſein Spiel zahlenmäßig ſicher, ſo daß man ſich ſchon etwas — auferlegen und aus dem Stand ſpielen onnte. Lob für alle 90 Minuten eines packenden Treffens. Eine jener großen Sachen, die man ſo leicht nicht vergißt und die noch lange nachklingen, war vorbei. Beide Mannſchaften haben den Zuſchauern ein Erlebnis ver⸗ mittelt, in dem die Kampfbegeiſterung und Einſatz⸗ bereitſchaft ſich bis zum äußerſten ſteigerten; und trotzdem in ſportlicher und ritterlicher Haltung ein ſehr gutes Spiel führten. In allen Kämpfen lebte ein leidenſchaftlicher und ſchrankenloſer Wille zum Spiel, zum Kampf. Jeder einzelne Mann gab ſein Beſtes, jeder arbeitete und jeder richtete den Kame⸗ raden auf, wenn dieſer drohte ſchwach zu werden. Und deshalb gehört an die Spitze jeder Mannſchafts⸗ betrachtung ein volles Gemeinſchaftslob, ein Lob für jeden Spieler, von dem auch der wackere Schieds⸗ richter Schlee⸗Köln, der trotz einiger Fehlentſchei⸗ dungen ſicher und regelkundig leitete, nicht ausge⸗ nommen ſein ſoll. Es ſah herrlich aus, wenn die Schalke⸗Mannſchaft in flachen und genauen Zügen den Ball vorbrachte, Schöne Kämpfe waren zu ſehen! wenn ſie einige Male das braune Leder wie auf einem Schachbrett exakt durch die Reihen der tapferen Frankenthaler führte und wenn ſie mit überraſchen⸗ dem Steilpaß wie ein Wirbelwind die Deckung der Gegenſpieler ſprengte. Und dies alles, trotzdem der Regiſſeur des Schalker Sturmſpiels, der blonde Fritz Szepan, nicht mit dabei ſein konnte, da er mit der Nationalelf in Eſtland weilt. Sein Schwager, Ernſt Kuzorra und ſpäter Pörtgen erwieſen ſich jedoch als die großen Mentoren ihrer noch jugendlichen Stür⸗ mer Kalwitzki, Gelleſch und Urban, die ebenſo ele⸗ gant und mit Raffineſſe wirkten und trotz geiſtvollen Freiſtellens, vollendeter Ballbehandlung, präziſen Zuſpiels eines ſcharfen und überlegten Schuſſes in allen Lagen beinahe reſtlos zu gefallen wußten. Die Läuferreihe Berg, Tibulſki, Valentin, taktiſch und techniſch auf der Höhe, bildete eine geſchloſſen mar⸗ ſchierende Einheit, und die Verteidiger Bornemann (Schweißfurth⸗Kuzorra) ſchlugen ſich je nach Bedarf in geſchloſſener Phalanx. Bei Torwart Klodt, der ſehr viel gefährliche Arbeit zu tun hatte, iſt das Erbe eines Melage gut aufgehoben. Bezirksklaſſe ganz groß und tapfer Die Frankenthaler Kickers haben, das kann man mit Fug und Recht behaupten, eine phantaſtiſche Lei⸗ ſtungsſteigerung vollbracht und in vollendeter Kon⸗ dition die Frucht eines fleißigen und harten Trai⸗ ningsbetriebes, die ſchwere Belaſtungsprobe trotz der Niederlage glänzend beſtanden. Man hat dem über⸗ ragenden Gegner nichts geſchenkt und auch keine Kanonenfurcht gezeigt, ſondern hat alle Hemmungen über Bord geworfen und iſt rangegangen wie Blücher. Was Ittel zeigte, der große und ſtämmige Torwart, der in der vergangenen Woche ſeinen 26. Geburtstag feierte, war reinſte Torhüterkunſt. Es war prächtig anzuſehen, wie ſelbſtbewußt ſicher und nerpenlos er in ſeinem Kaſten ſtand, als die Schalker Generalangriffe in den Strafraum brandeten. Gußner und Schreiner taten als Verteidiger reſtlos ihre Pflicht und ſtellten ſich in vollſter Ein⸗ ſatzbereitſchaft dem Gegner ebenſo mutig entgegen wie die harte und eifrige, vielfach gehetzte Läufer⸗ reihe, Uhrig, Haß und Will, die ihr Heil in der Deckung der Knappen ſuchen mußten, aber trotzdem immer wieder eine Lücke fanden, um den Ball nach vorn zu ſchieben, um die Verbindung zum Sturm aufrecht zu halten und mit verbiſſener Wucht und zäher Ausdauer das Bollwerk der Schalker Hinter⸗ mannſchaft berannte, an der ſchon ganz andere An⸗ griffsreihen geſcheitert ſind, als diesmal der Fran⸗ kenthaler Sturm, in dem jeder Mann eiſern ſeine Pflicht erfüllte und keiner hinter dem anderen ſtand. Noch ein Kampf um den Tſchammer⸗Pokal BſR-— Offenbacher Kickers 4: 1(:1 Obwohl das Frankenthaler Stadion mit ſeinem ſtärkſten Magneten, dem Deutſchen Meiſter, nicht wenige Sport⸗ anhänger über die Rheinbrücke nach der Pfalz zog, füllte ein ſtattlicher Rahmen die Feloſchranken hinter den Brau⸗ ereien. Die Offenbacher Kickers, die nach jahrelangem Zu⸗ rückfallen im vergangenen Spieljahr wieder gegen Schluß in die Spitzenkämpfe Südweſt eingreifen konnten, haben mit der ziemlich eindeutigen Ausſchaltung der gewiß nicht leicht zu nehmenden Sp. Vg. Sandhofen aus den Pokal⸗ runden bewieſen, daß ſie— wenigſtens damals— ihren wiedergekehrten Stil zu behaupten wußten. Die ſommer⸗ liche Fußballpauſe, allerdings mit ihren ſo unterſchiedlichen Nachwehen für die Mannſchaften, mußte für dieſen erſten offiziellen Strauß die Mutmaßungen betreffs des Ausgangs eindämmen, obwohl am Vorteil der heimiſchen Umgebung wie an dem realen Können des Mannheimer Altmeiſters gemeſſen, ein ſehr wahrſcheinlicher Sieg des⸗ ſelben in Ausſicht ſtand. Das kürzliche ausgezeichnete Ab⸗ ſchneiden der Mannheimer auf dem heißen Gelände der Wormatia⸗Worms gab den Erwartungen ſelbſtverſtändlich noch beſonderen Auftrieb, der durch die jüngſten, gleichfalls ſtarken Ergebniſſe der Gäſte noch geſteigert wurde. Das Spiel beginnt bei idealen Wetter⸗ und Bodenverhältniſſen etwas taſtend und vorſichtig, aber nach Minuten bereits auf Tou⸗ ren gelangend, rollt die Sache ſchon flüſſiger. Das Spiel iſt verteilt. Lutz⸗VfR ſetzt den erſten, aber in der Eile unplacierten Schuß, der vom Torwart gehalten wird, ebenſo ein Außenſchuß von Spindler. Offenbachs Torhüter kann auf erneuten Flankenſchuß der rechten Mannheimer Seite gerade noch mit Fußabwehr vor dem bedrohlich poſtierten Striebinger retten, in der Folge ͤann einen erneuten, aber ebenfalls nicht ſcharf viſierten, jedoch zügigen Ball von Spindler glatt annehmen. Jedenfalls dominiert VfR nun offenſichtlich, doch die erſte Ueberraſchung ſteigt unvermutet bei einem Eckball für die Kickers, den Bartak direkt nimmt, aber ins Tor abrutſchen läßt,:1. VfR zeigt nun un⸗ ſichere Abwehr. Die als Folge fällige Ecke wird von Offenbach ſcharf verköpft. Zickzackkombination Langenbein Um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft MæG an erſter Stelle— Greulich TB 46 wirft 52,81 m Hammer Für den Samstaa und Sonntag waren auf dem Platz des Poſtſportvereins die Kämpfe um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft der Somderklaſſe angeſetzt. Die drei Vereine der Sonderklaſſe waren zur Stelle. Mainz hatte in letzter Minute abgeſagt, auch der Vſch konnte nicht mit komoletter Mannſchaft antreten. da friſtig ihre Zuſage zurückziehen. So blieben denn die drei Vereine der Sonderklaſſe: McG, Poſt⸗SV und T 46 unter ſich, zu denen ſich noch am Sonntag die Frauen der Me geſellten. Man muß aber dieſen drei Klubs be⸗ ſtätigen, daß ſie ſich harte Kämpfe lieferten, ſo daß die zahlreich erſchienenen und ſtark mitaehenden Zuſchauer nie über Langeweile zu klagen hatten. Beſonders der Sonntagmorgen brachte eine flotte Abwicklung der Kämpfe. Das Kamyfgericht funktionierte und als der letzte Zuſchauer den Platz verließ. war auch ſchon das Ergebnis da, das lautete: M 10 263,35 Punkte Poſt 9 824,30 Punkte TV 46 8778,7 Punkte Die Mrr liegt alſo in Mannheim nun in Front. Zu dieſem Ergebnis muß aber noch geſagt werden, daß alle drei Vereine nicht komplett antreten konten. So mußten die Poſtler am Sonntag auf Neckermann und Mar⸗ quet verzichten, um die beiden Hrominenteſten zu nennen, die MTG hatte Höfer nicht freibekommen und die 46er vermißten aleich mehrere ihrer Leute, haben aber dennoch durchgehalten und konnten am zweiten Taa auch noch ſchöne Ergebniſſe erzielen. Im Lauf, Wurs und Sprung erreichten: Poſt⸗SyV MTG TV 46 200 Meter: B0,0 790.0 7⁴²,5 400 Meter: 70⁵,9 722,8 671,1 800 Meter: 748,9 662,6 261.3 1500 Meter: 638 U6 769,2 308,4 5000 Meter: 656,0 715,6 838,2 110 Meter Hürden: 503,3 560,0 236,6 400 Meter Hürden: 580,0 606,0 402,0 Amal100 Meter: 1547.8 1801.0 1589,6 insgeſamt: 6200,58 6367,2 4639 7 In den Läufen konnten alſo die MGler den Poſtlern den Rana ablaufen, allerdings war das Fehlen von Mar⸗ quet und Neckermann hier mit ausſchlaggebend, wie auch Me Höfer ſtark vermißte. Die 46er mußten in ver⸗ ſchiedenen Läufen mit zu wenig Mann antreten, was im Punkteraebnis zum Ausodruck kommt. Neckermanns 200⸗Meter⸗Zeit mit 221 muß als das beſte Ergebnis angeſprochen werden, doch kann ſich auch Lauſers Zeit über 5000 Meter mit 16:10,2 und 1500 Meter in:10,2 ſehen laſſen. Im 5000⸗ Meter⸗Lauf hatten dabei die Läufer mit dem ſtarken Sei⸗ tenwind zu kämpfen, der gerade zu dieſem Lauf aufkam. Nachſtehend die beſten Leute der drei Vereine in den ver⸗ ſchiedenen Läufen. Poſt⸗S M G T 1846 200 Meter: Neckermann 22,1 Abele 24,0 Rüger 220 400 Meter: Garrecht 52,2 Reimer 53,6 Rüger 52,5 800 Meter: Weiler:07,2 Lohmann:08,8 Schmiot:07,8 1500 Meter: Weiler:87,4 Lauſer:16,2 Schmidt:17,0 5000 Meter: Daurer 16:40,3 Lauſer 16:10,4 Seidel 18:42,6 110 Meter Hürden: Schmitt 17,9 Andräs 18,0 Bohnert 20, 400 Meter Hürden: Marquet 61,2 Anoͤräs 62,0 Iſele 642 4 X 100 Meter: 45,5 Sek. 45,5 Sek. 45 Sek. In den Wurf⸗ und Stoßkonkurrenzen waren die Tur⸗ ner eindeutig überlegen. Greulich vom TWwar wieder einmal der Held des Tages, wie aus untenſtehender Er⸗ gebnisliſte klar hervorgeht. Wir bringen auch hier nach⸗ folgend die beſten Leute der drei Vereine, die angegebenen Punkte ſind von den Klubs erreichte Punktzahlen. McG 1846 12,17 m— 423,1 0 Kugelſtoßen: Schmitt 11,55 m— 427,9 Jung 12,37 m— 449,20 Greulich Speerwerfen: Schmitt 45,14 m— 335,9 Hippler 42,04 m— 249,06 Groß 43,70 m— 287,5 Diskuswerfen: Schmitt 88,38 m— 422,7 Jung 96,19 m— 480,5 Greulich 38,59 m— 467,5 Hammerwerfen: Herrmann 34,10 m—. 20955 Eſchelbach 41,52 m— 322,8 Greulich 52,81 m— 709, Punkte insgeſamt 1395,9 Punkte insgeſamt 1501,59 Punkte insgeſamt 1887,3 In den Sprungkonkurrenzen war wieder die Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft vorne, die hier faſt 150 Punkte mehr als die 46er erreichten, während Poſt hier die ge⸗ ringſte Punktausbente zu verzeichnen hat. Zung⸗MG, Groß⸗TV 46, Marquet⸗Poſt waren die Einzelſieger, bei den Poſt⸗S Hochſprung: Werle 1,63 m— 665,9 Jung Weitſprung: Nies 6,20 m— 505,3 Abele Dreiſprung: Marquet 12,77 m— 627,0 Brod Stabhochſprung: Schepp 2,900 m—. 383.3. Gaub Punkte insgeſamt 22²7,6 Punkte Es iſt ſchade, daß keiner der drei Mannheimer Vereine komplett zur Stelle ſein konnte, ſo daß wohl dieſes Jahr, wenn nicht Poſt oder 46— MG hat nicht mehr dieſe Abſicht, ihre Kämpfe noch einmal und damit mit beſſerem Erfolg ablegen, die badiſche Meiſterſchaft verloren gehen wird, da die Pforzheimer 10 400 Punkte erreicht haben. Neben den Männern verſuchten ſich auch die MTG⸗ Frauen in der DBM, und zwar dieſes Jahr in der A⸗ Klaſſe. In jeder Konkurrenz mußten dabei vier Mädels antreten. Die M7 kam dabei auf eine Punktzahl von 283 und wird damit im Reich einen guten Mittelplatz ein⸗ nehmen. Die Leiſtungen der MrG⸗Mädels waren zum Stabhochſpringern kamen drei Mann, Schepp, Gaub und Höhl, alſo von jedem Verein einer, über 2,90 Meter. Auch hier bringen wir zum Vergleich die erreichten Punktzahlen und auch die beſten Leute. V1846 M⁊TG 1,74 m— 605,0 Grumer 1,.54 m— 585,0 6,48 m— 656,0 Groß 6,50 m— 692,66 12,15 m 616,3 Groß 12,04 m— 571,66 2,90 m— 427,1 Höhl 2,900 m— 462,16 insgeſamt 2394,4 Punkte insgeſamt 225⁵1,48 Teil hervorragend. Beſte war wieder Frl. Braun, die die 100 Meter in 12,8 und den Weitſprung mit einer Leiſtung von 5,45 Meter für ſich entſchied. Frl. Happel war im 80⸗Meter⸗Hürdenlauf mit 15,5 beſte. Die Staffel lief eine von 53,5 heraus. In den Wurfkonkurrenzen ſteht rl. Weskott mit ihren 98,35 Meter im Speerwerſen oben⸗ an. Frl. Schreck ſtieß die Kugel 9,42 Meter und Frl. Ueberle warf den Diskus 25,21 Meter; die gleiche Sport⸗ lerin war auch mit 1,34 Meter beſte im Hochſprung. Es war ſchade, daß die Mädels des TV 46 nicht mit von der Partie waren, ſonſt wäre beſtimmt die eine oder andere Leiſtung noch beſſer geworden. — Lutz endet mit Fehlſchuß des letzteren aus ſpitzem Win⸗ kel. Eine Bombe Langenbeins wird am Pfoſten gehalten. Es folgt eine Drangperiode durch die Gäſteelf, die aber ergebnislos bleibt. Kurz vor der Pauſe gibt Lutz— immer noch zögernd— endlich einen Langſchuß ab, dem Torwart entgleitet das Leder und Striebinger holt aus näch⸗ ſter Nähe den Ausgleich:1, dem Spindler, ein Her⸗ rausgehen des Gäſtehüters blitzhaft nützend, den ſicher geſetzten Führungstreffer folgen läßt. Nach Seitenwechſel iſt man geſpannt, wie Offen⸗ bach auf den ſo ſpontan erfolgten Bildwechſel reagieren wird. Jedenfalls erwartet man nach dem bisher Ge⸗ ſehenen kein glattes Segelſtreichen der Gäſte. VfR hat die Lage erkannt, ſetzt vornherein Druck, doch ein Miß⸗ verſtändnis Lutz—Langenbein läßt durch letzteren den großen Moment verſtreichen. Offenbachs ſtraffe Spiel⸗ weiſe hat ſich weſentlich gelockert, während auf BVfR⸗Seite beſonders Conrad groß ins Spiel wächſt. Conrad paſſiert das bedauerliche Mißgeſchick, den Offenbacher Linksaußen ohne Abſicht zu verletzen, der vom Platz geſchafft werden muß; ihm folgt der Gäſtemittelſtürmer infolge Platz⸗ verweis. Trotzdem gelingt es BfR nicht, die Schwächung des Gegners konſequent auszunützen, da Kickers mit neun Mann unter allem Einſatz zum mindeſten den knappen Spielſtand zu halten ſucht, was eine Zeitlang gelinat. Doch Spindler erhöht mit Flachſchuß:1. Eine ſchöne Einzelleiſtung Lutz bringt trotz Bedränguna mit ſamos Placiertem Eckenſchuß:1, womit der Nachmittaa— am Ablauf der erſten Hälfte gemeſſen— mit überraſchend hohem Sieg der Mannheimer endet. Die Mannſchaftsleiſtungen waren für die übliche„Stotterzeit“ im Fußball, im ganzen geſehen, keine üblen, doch konnten die Offenbacher nach der Pauſe ihren vorher gezeigten Stil nicht halten. In der erſten Hälfte imponierte der Gaſt durch ſeine geradlinig, ſicher durchgeführten Spielaktionen, denen nur der ent⸗ ſprechende Abſchluß im Strafraum fehlte. Bezeichnend für die Schußſchwäche der Fünferreihe iſt der Umſtand, daß das einzige Tor für dieſe Seite unter Beihilfe des Mann⸗ heimer Hüters zuſtandekam. Hervorragend verteilte der Mittelſtürmer Staab die Bälle(Flügelbedienung); aber die beſte Leiſtung zeigte Eigenbrodt im Tor, der aller⸗ dings ſpäter durch die Schwächung der Mannſchaft über⸗ laſtet, die abſolute Sicherheit einbüßte. Im Geſamten ar⸗ beiteten die Gäſte reichlich robuſt. Beim VfR Mann⸗ heim kam nach der Pauſe Conrad, von Röſtling gut aſſiſtiert, in große Fahrt. Bartak dagegen muß man ſeine ſchwere Berufsarbeit unter der Woche zugutehalten. Er machte keinen fertigen Eindruck. Kamenzin voll⸗ brachte ein ſtarkes Arbeitspenſum, wobei ihn Fath an Wirkſamkeit nicht nachſtand. Lediglich die rechte Läuferreihe war weit nicht ſo im Bild, wie auch dem Angriff vor allem noch die Rundung fehlt. Das bleibt zum Spielzeitanfang auch verſtändlich. Langenbein und Lutz verſtanden ſich nicht immer, wie auch der letztere doch mehr mit dem Spiel gehen ſollte. Die Schnittigkeit von Worms erreichte er jedenfalls nicht, beteiligte ſich aber trotzdem weſentlich am poſitiven Erfolg. Auch Langenbein hat noch Sommer⸗ nachwehen. Am beſten war der rechte Flüge“(Spindler), dem der techniſch geladene junge Rohr aber unter dem wach⸗ ſenden Druck der ſtrammen Geſamtaufgabe nicht zu folgen vermochte. Er war begreiflicherweiſe gegen Ende aus⸗ gepumpt. Schade, daß die Schwächung des Partners das allerletzte aus der Mannſchaft nicht herausholen ließ. Der trotzdem ſtarke Erfolg oͤͤürfte ein gutes Omen für den Fort⸗ ſchritt in der Form bedeuten. Böhnig⸗Kaſſel leitete wohl umſichtig, aber in allem konnte man mit ihm nicht einiggehen. A. M. Waldhof gewinnt in Frieoͤberg Friedberg— S Waldhof:2(021) Das Spiel begann mit einer Ecke für Friedberg, die aber geklärt wurde. Dann riß allmählich Waldhof das Spiel an ſich und erzielte ebenfalls eine Ecke. In der 12. Minute ging Waldhof in Führung. Bielmeier umging Steitz in feiner Manier, holte ſich den Ball aus der Luft noch einmal herunter und ſchoß direkt aus ſpitzem Winkel in die untere Ecke ein. Poſtwendend griff Friedberg an, ein Schuß von Kopp ſprang vom Pfoſten ins Aus. Jetzt ſchon läßt ſich feſt⸗ ſtellen, daß Waldhof weit eleganter und wendiger iſt. Das Stellungsſpiel und das Inſtellunglaufen der einzelnen Spieler iſt weit ausgeprägter als bei den Friedbergern. Im Kopfſpiel bleiben die Waldhöfer faſt durchweg Sieger. Waldhof hatte in der erſten Viertelſtunde das Spiel ein⸗ deutig in der Hand. Ein Strafſtoß von Siffling verur⸗ ſacht gefährliche Situationen. Winkler, der Friedͤberger Tormann, ſtand verſchiedentlich im Mittelpunkt des Ge⸗ ſchehens. Gegen Mitte der erſten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen. Frieoͤberg kam beſſer ins Spiel und er⸗ zwang auch einige Ecken, Die zweite Ecke für Waldhof, von links geſchoſſen, fing Winkler bravourös ab. Kopp beunruhigt die Gäſteverteidiger ſehr. Einmal ſtand er frei, ſchoß. aber Drayß hielt den Ball. Keßler, der Fried⸗ berger Linksaußen, kam bei einer plötzlichen Steilvorlage einen Schritt zu ſpät. Das Spiel wurde allmählich völlig offen, doch hier war es beſonders Siegel, der einmal in letzter Sekunde zur Ecke rettete. Drayß hielt wenig ſpäter eine Bombe von Schnierle, wie überhaupt der Mannheimer Tormann ſehr auf dem Poſten war. Ein zweites Tor von Walohof wurde wegen Abſeits in der 33. Minute nicht gegeben. Eine große Chance bot ſich ͤen Friedbergern kurz vor der Halb⸗ zeit. Aber Drayß ſprang Keßler in den Schuß und ver⸗ eitelte ſo ein totſicheres Tor. Halbzeit 011. In der zweiten Halbzeit wurde Waldhof über Erwarten überlegen. Die Friedͤberger fingen wohl mit einer Ecke an und zogen ganz ſchön durch, aber allmählich ſetzten ſich die Walohöfer in der Friedͤberger Hälfte feſt. Die Hinter⸗ mannſchoft hat ſchwer zu ſchaffen, um weitere Erfolge der Waldhöfer zu vermeiden. Siffling hat ein beſonderes Augenmerk auf den Friedberger Kopp, der mitunter recht gefährlich iſt. Allmählich ſchrauben die Waldhöfer das Eckenverhältnis auf 10:3, ohne aber vorerſt weitere Er⸗ folge erzielen zu können. Erſt 10 Minuten vor Schluß fällt das zweite Tor. Siffling gab eine Steilporloge zu Schneider und über den ihm entgegenſtartenden Winkler ſchoß der Halblinke aus ſpitzem Winkel ein. Wäre Winkler nicht herausgelaufen, wäre das Tor vielleicht zu vermeiden geweſen. Es zeugt aber andererſeits von der Geiſtes⸗ gegenwart des Mannheimer Halblinken, daß er trotzdem das Tor erzielen konnte. Die Friedͤberger waren in den folgenden reſtlichen 10 Minuten ſtark deprimiert und ließen 12 0** Waldhöfer hatten die letzten Mniuten völlig r ſich. * — * 9 Montag, 30. Auguſt 1937 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 397 Neue deutſche Triumphe bei den Akabemiſchen Weliſpielen: Deulſchlands Studenten-Fußball⸗Weltmeiſter Im Enoſpiel gegen Angarn erringen ſie einen.-Sieg in Paris— Anſer Mehrkampfmeiſter Fritz Müller erzielt Weltrekord im Fünfkampf— Giſela Mauermeyer holt ſich die Nach der deutſchen:1⸗Niederlage gegen Ungarn traf unſere Studenten⸗Ländermannſchaft am Montag auf Belgien. Von Beginn an klappte die Zuſammen⸗ arbeit recht gut, doch gingen die Belgier zweimal in Führung, beide Tore holte Deutſchland vor der Pauſe auf. Nach Halbzeit waren die Deutſchen überlegen und ſiegten mit:2. Gleichzeitig ſpielte Lettland gegen Frankreich:0. Lettland erreichte mit Italien die Vorſchlußrunde, da Frankreich auch von Italien mit 20 geſchlagen wurde. In der Vorſchlußrunde konnte Deutſchland gegen die ſpieltechniſch klar unterlegene, ſich aber mit er⸗ ſtaunlichem Einſatz verteidigende Mannſchaft Lett⸗ lands einen:0⸗Sieg erringen. Trotz großer Ueber⸗ legenheit kamen die Deutſchen nur zu einem Treffer, ſie ſpielten zu engmaſchig und unter Vernachläſſigung der Flügelſtürmer. Im Enoſpiel traf nun Deutſchland erneut auf Ungarn. Diesmal ſchlugen ſie die Ungarn mit 220 und holten damit den begehrten Weltmeiſtertitel. Erfreulicherweiſe ſtand der Münchener Gäßler im entſcheidenden Kampf zur Verfügung, Gäßler trug weſentlich zum Sieg bei. Aber auch ſonſt ſpielte die deutſche Mannſchaft mit großer Friſche und Wucht. Gäßler erzielte bald das Führungstor, er ſtellte nach * Pauſe durch einen zweiten Treffer den Sieg icher. . Italien hatte gegen das von Ungarn gewonnene Vorſchlußrundenſpiel Proteſt eingelegt, der abgelehnt wurde. Verärgert verließen die Italiener die Wett⸗ kämpfe. An Stelle von Italien kämpfte nun Belgien gegen Lettland, die Letten blieben mit 20 ſiegreich. Britz Müller erzielt Fünfkampf⸗Weltrekord Das Olympiſche Stadion von Colombes war am Sams⸗ tag, dem vorletzten Tag der 7. Akademiſchen Weltſpiele, weſentlich beſſer beſucht als an den Vortagen. Zur Ent⸗ ſcheidung ſtanden in der Hauptſache leichtathletiſche Wett⸗ bewerbe, bei denen Deutſchland wieder ganz ausgezeich⸗ net abſchnitt. Hatte am 8 Luz Long den Weitſprung mit einer neuen Studenten⸗Weltbeſtleiſtung an ſich ge⸗ bracht, ſo gab es am Samstag wiederum von einem Deutſchen einen Weltrekord, und zwar von unſerem Mehrkampfmeiſter„Fritz Müller(Gifhorn), der im Fünfkampf 3824 Punkte erzielte · Die bisherige Beſtleiſtung hielt der Berliner Stöck ſeit 1965. Müller dͤurchlief die 200 Meter in 2,8 Sekunden, die, 1500 Meter in:33,4 Minuten, warf den Speer 6238 Meter weit, ſprang 7115 Meter weit und ſchleuderte den Diskus über 38,08 Meter. Den zweiten Phatz in dieſem Wettbewerb beſetzte ein weiterer Deutſcher, Hilbrecht (Königsberg).— Zwei weitere deutſche Siege gab es bei den Studentinnen. 8 ee eeehe Mewine Stehe vontisc Giſela Mauermeyer ſſcherte ſich auch das Ku⸗ gelſtoßen und holte—— die dritte Weltmeiſter⸗ r ee ei 9 8. 999 8 5 während die Danzigerin Trude Göppner im Weit⸗ Iprung ſiegreich blieb. Auf die Plätze legten die deutſchen Teilnehmerinnen ebenfalls Beſchlag. Engliſche Siege gab es im 800⸗Meter⸗Lauf(Männer) und im Stabhochſprung Durch Alford(:54,1) und Webſter(3,85 Meter).— Der Deutſche Deſſecker kam im 800⸗Meter⸗Lauf nicht über Len ſechſten Platz hinaus, obwohl er nur eine Sekunde lang⸗ ſomer war als der Sieger. Die Ankunft war alſo denk⸗ bar knapp. Die Ergebniſſe: Fünfkampf(Männer): 1. Müller(Deutſchland) 3824 Punkte, 2. Hilbrecht(Deutſchland) 3433 Punkte.— 800 Meter(Männer): 1. Alford(England):54,1 Min., 6. Deſſecker(Deutſchland):55,1 Min.— Stabhochſprung: 1. Webſter(England) 3,85 Meter; 5. Eding(Deutſchland) 3,65 Meter; 6. Weimann 3,45 Meter.— Kugel(Frauen): 1. Mauermeyer(Deutſchland) 12,55 Mtr., 2. Weſtphal(Deutſchland) 11,76 Meter, 3. Nagel(Deutſch⸗ Tand) 10.24 Meter.— Weitſprung(Frauen): 1. Göppner ——.90 Meter, 2. Mauermeyer(Deutſchland) eter. Deutſchland auch Hockeyſieger Das ſchwach beſetzte Hockeyturnier— nur Deutſchland und Frankreich waren beteiligt— wurde erwartungsgemäß Lon Deutſchland gewonnen. Nachdem die deutſche Elf ſchon am Mittwoch die Franzoſen mit 718 geſchlagen hatte, ze⸗ wann ſie auch das Rückſpiel am Samstag mit:1(311) und ſicherte ſich ſo mit einem Geſamt⸗Torverhältnis von 1124 den Titel. Rad⸗Wettbewerbe wurden beendet In den letzten Radſport⸗Wettbewerben waren am Samstag die Franzoſen und Belgier unter ſich. Das 1000⸗ Meter⸗Malfahren ſicherte ſich der Belgier Collard, im 50⸗ Km.⸗ Einzelfahren war der Franzoſe Caudron erfolgreich und im Mannſchafts⸗Verfolgungsrennen über 4000 Meter holten die Franzoſen die Belgier nach 9300 Meter in:05 Minuten ein. Im Waſſerball: Ungarn vor Deutſchland Im Waſſerball⸗Turnier, das am Samstag im Stadion von Tourelles zu Ende geführt wurde, ließen ſich natürlich die Ungarn den Sieg nicht entgehen. Sie ge⸗ wannen ihr letztes Spiel gegen Frankreich mit 1111(:1) Toren und kamen damit ohne Niederlage zur Weltmeiſter⸗ ſchaft. Den zweiten Platz ſicherte ſich Deutſch⸗ land durch einen 611(221)⸗Sieg über Belgien. Lenkitſch oͤritte Weltmeiſterſchaft (), Braun und Beſoke ſchoſſen in dieſem Treffen die Tore.— In der Geſamtwertung belegte Belgien vor Frankreich den dritten Platz. In den Schwimmwettbewerben gab es einen weite⸗ ren deutſchen Frauenſieg, und zwar in der Lagenſtaffel. Die 1500⸗Meter⸗Freiſtil(Männer) ſicherte ſich der Ungar Grof in 20:39,3 Minuten überlegen und im Turmſpringen war der Aegypter Raouf mit 112,80 Punkten ſtegreich. Der Deutſche Strobel kam hier mit 104,53 Punk⸗ ten auf den vierten Rang. Die Frauen⸗Lagenſtaffel er⸗ zielte eine Zeit von:23,0 Minuten. Tennis vor dem Abſchluß Im Roland⸗Garros⸗Stadion fielen am Samstag wei⸗ tere Vorentſcheidungen im Tennis. Der Tſchechoſlowake Franz Cejnar ſchlug den Schweizer Rolf Spitzer mit 816, :2,:4 und wurde damit Endſpielgegner von Bernard De⸗ ſtremau(Frankreich). Im Männerdoppel qualifizierten ſich die Franzoſen Tronein⸗Abdeſalam durch einen:6, 715, :8,:6,:3⸗Sieg über die Ungarn Ferenczy⸗Dallos für die Schlußrunde, in der die Deutſchen Richter⸗Hilde⸗ brandt die Gegner ſein werden. Tauſende umſäumten die Rennbahn Glanzvoller Abſchluſ in Iffezheim ZSwei italieniſche Siege in den Hauptrennen— Chilone gewinnt im„Preis der Stabt Baden⸗Baden-Paſubio ſetzt ſich im Heidelberg⸗Ausgleich durch Baden⸗Baden, 29. Auguſt. (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Die Internationale Rennwoche in Baden⸗Baden gehört der Vergangenheit an. Mit einem Rennſonntag erſten Ranges klang das viertägige Meeting heute aus. Man kann ſagen, daß die gutgepflegte Bahn im Oostal auch in früheren Jahren ſelten einen ſolchen Maſſenbeſuch zu verzeichnen hatte, wie an den beiden letzten Renntagen. Geradezu überwältigend war die Fülle der Menſchen, die ſich auf dem grünen Raſen zuſammendrängten. Zwiſchen 2 und halb 3 Uhr nahm der Kraftwagenverkehr zum Renn⸗ platz hinaus rieſige Ausmaße an. Die Wagen bildeten geitweilig eine einzige Schlange, die in dem kleinen Dorf Iffezheim in den Straßenverengungen nur langſam vor⸗ wärts kam. Sattelplatz, Tribünen, zweiter und dritter Platz, ſowie die Zuſchauerplätze am Kapellenberg waren von einem ſportfreudigen Publikum von nah und fern dichtbeſetzt. Vor allem war die Landbevölkeruna ſehr ſtark vertreten. Das prachtvolle Sommerwetter, das auch den leltzten Renntag ebenſo wie den Großen⸗Preis⸗Tag be⸗ gleitete, tat ein Uebriges, um den Eindruck dieſer bedeu⸗ tenden Veranſtaltung zu unterſtreichen. Der Sport des Schluß⸗Sountags ſtand wiederum auf beachtlicher Höhe. Die flott gelaufenen Rennen mit ihren knappen Entſchei⸗ dungen begeiſterten die Beſucher. Die„Große Woche“ iſt nun vorbei. Sie ging mit einem Rennkage zu Ende, der ein glanzwoller Abſchluß wurde und noch einmal alle Regiſter des großzügigen Programms zog. An dieſem letzten Sonntaa ſtarteten auch wieder einige Ausländer. Der„Preis der Stadt Baden⸗Baden“ ſtand im Mittelpunkt der Ereianiſſe. wenn auch Konkurrenzen wie der lange Heidelberger Ausgleich, der Damen⸗Preis und das Alte Badener Jagö⸗ rennen an ſportlichem Wert nicht viel hinter ihm vaxtgierten. Das mit 9000 Mark an Preiſen ausgeſtattete 2100⸗ Meter⸗Rennen konnte in beſonderem Maße dadurch intereſſieren, als das Geſtüt des Salto hier nochmals Chilone berausbrachte, der am Freitag im Großen Preis lief. Das italieniſche Geſtüt war aber auch mit Muzio vertreten, der eigens für dieſes Rennen friſch ge⸗ halten wurde. Der italieniſche Stall beherrſchte auch diesmal die Lage, aber nicht durch Muzio ſondern durch den vorfährigen Sieger Chilone. Der Hengſt wurde ſtets art zweiter Stelle hinter Srtis gehalten und gina im rich⸗ tigen Moment in Front. Chilone blieb mit einer Länae Sieger. Muziio kam auf dem dritten Platz ein vor Laurus und Goldtaler. Schon im Heidelberg⸗Ausgleich waren die italieni⸗ ſchen Farben mit dem Sieg von Paſubio zu einem knappen Sieg gekommen. Auf der Geraden entſpann ſich ein heftiger Kampf zwiſchen Paſubio und Origines, den ſchließlich der Italtener mit Kopflänge für ſich entſcheiden konnte. Aum die badiſche Schwimmeiſterſchaft Prachtvolle Kämpfe in Offenburg— Aeberraſchungen in der Spitzenklaſſe Die bereits am letzten Juliſonntag fälligen Meiſter⸗ ſchaftskämpfe der badiſchen Schwimmer mußten auf den geſtrigen Sonntag verlegt werden und kamen in Offen⸗ burg zum Austrag. Mit dieſen Titelkämpfen erhielt die in ganz Baden einzig daſtehende prächtige Sportſtätte ihre offizielle Weihe, die in würdigerer Form wirklich nicht vor ſich gehen konnte. 805 Die Vormittagskämpfe Nach feierlicher Flaggenhiſſung und einleitenden Wor⸗ ten durch den Gaufachwart Guſtav Avenmarg⸗Karls⸗ ruhe vor verſammelter Wettkampfmannſchaft waltete der Starter ſeines Amtes und Schlag auf Schlag folgte ein Rennen dem andern, ſo daß der Hrganiſationsleitung vollſte Anerkennung gebührt. In der Meiſterklaſſe gab es gleich im erſten Kampf, über 400 Meter Männer⸗ kraul eine Ueberraſchung: der ſtark verbeſſerte Schönsges(Pforzheim) gab dem Favoriten Herbert Schopp⸗ meier⸗Fccc Freiburg und vorjährigen Gaumeiſter bis über 300 Meter das Tempo an, doch in dramatiſchem Endkampf gelang es ſchließlich dem Fveiburger, ſeinen zähen Gegner kurz vor dem Ziel mit:26,3—:27,1 abzufangen.— Bei den Frauen feierte Elli Worbertz⸗Nikar Heidelberg einen klaren Sieg über die ſtark verbeſſerungsfähige Gauß⸗ Karlsruher SB 90.— Die nächſte ſich poſitiv auswirkende Ueberraſchung brachte das 100⸗Meter⸗Männerrücken, in dem die Karlsruher Diehl(Neptun Karlsruhe) und Gloggengießer ſich in guter Zeit auf den erſten Plätzen behaupteten, während der bisherige Gaumeiſter Böhringer⸗ Pforzheim ſeines Titels verluſtig ging.— Im Alleingang ſicherte ſich der KSBVler ZJugendſchwimmer Scheidegg in der guten Zeit von:02,8 Min. die Gaumeiſterwürde, wobei der famoſe Stil des Jungen wieder angenehm auf⸗ fiel.— Ihren zweiten Gaumeiſtertitel ſicherte ſich Elli Warbertz⸗Heibelberg im Frauenrückenſchwimmen in der anſprechenden Zeit von:81/4 Min., wobei ſie aller⸗ dings allein über die Bahn ging.— Eine gewiſſe Enttäu⸗ ſchung brachte das Männerkunſtſpringen(Oberſtuſe) inſo⸗ fern, als hier Otto Volk⸗T 46 Mannheim allein an⸗ trat. In der Volk eigenen ſicheren Manier und in der Eleganz der Ausführung Goher Aufſatz und wenig ſprit⸗ zendes Eintauchen) hätte Volk ſeine eigentlichen Mitbe⸗ werber Kaufmann⸗Pforzheim und Feuchter⸗DB 46 Mann⸗ heim ſicher in Schach gehalten, ſo daß an ſeinem Endſie ſo oder ſo kein Zweifel geweſen wäre. Damit 6 hat die Mannheimer Springerſchule ernent ihre Führung in Baden bewieſen. Nicht weniger raſſig verliefen die Rahmenkämpfe, wohei Mannheim durch den T V1846, den Schwimm⸗Ver⸗ ein Mannhein und die Rheintöchter würdig ver⸗ treten war. So überraſchte z. B. G. Ehrlich⸗TV 46 im Männer⸗Bruſt Kl. 2a durch ſeine lange nicht erreichte Zeit von:24,5 vor Jeck⸗SVM(:26,4) für die 100 Meter. In der Koaſſe 2b der gleichen Lage und Strecke führte Seppel Weniger⸗SBM die blauweißroten Farben zum erſten Sieg vor Pforzheim. Eine weitere Ueberraſchung brachten die 1846er Benno Weniger, Eberle, Fitzner in der Männer⸗Kraul⸗Staffel 3 mal 100 Meter Kl. 2b, in der beſonders Fitzuer hervorſtach, durch ihren Sieg in dem Fünferfeld, wobei der SV Mannheim durch Staudt, Ziegenfuß und Böhler mit:37,9—:99,2 Min. ſich mit dem zwei⸗ ten Platz begnügen mußte. Hier rächte ſich beim SVBM erſtmals das Fehlen des dienſtlich verſetzten Herbert Bött⸗ cher. Und dennoch, ihr 1846er, habt Dank für den prächtigen Kampfgeiſt! Einen weiteren Ueberraſchungsſieg beſorgten die Mädels Bertel Ußmann, Gerd Mailahn und Trude Blank vom So Mannheim durch ihren Sieg über die Mannheimer Rheintöchter, die ſeit langer Zeit in der Frauen⸗Bruſt⸗Staffel 3 mas 100 Meter ſogar Nikar Heidel⸗ berg und andere namhafte Mannſchaften im Schach halten konnten. Hier trug eiſernes Training ſeine erſte ſchöne Frucht. Die Nachmittagskämpfe: Weit beſſeren Beſuch als am Vormittag gab es am Nachmittag. Die Kämpfe ſchienen noch harindckger und wieder gab es wechſelvolle hinreißende Momente, wobei die Zuſchauer lebhafteſten Anteil nahmen. Gleich im Männerkraul über. 100 Meter, Klaſſe 1, vermochte der Pforzheimer Schönsges ſich noch erbittertem Kampf den Meiſtertitel zu erringen, während Roth⸗Heidelberg und Lehnert⸗Karlsruhe die nächſten Plätze belegten. Im Frauen⸗ bruſt landete die Heidelbergerin Bucher den erwarteten Sieg vor Roſel Metzger⸗Nannheim mit Abſtand, Im Freiſchärler nach hartem Kampf Das einleitende Oppenheim⸗Rennen, das von neun Pferden beſtritten wurde, klang in einem erbitterten Enödkampf aus, in dem der höchſt belaſtete Freiſchärler knapp die Oberhand behielt. Mit Sarafan in Front wurde das Feld auf die Reiſe geſchickt. Waloͤhüter legte ſich ſofort auf den zweiten Platz, dahinter Torero Tochter, Freiſchärler und Na Na. Im Raſtatter Bogen lag immer noch Sarafan klar in Front. Hier verbeſſerte Freiſchärler ſeinen Platz, während Walohüter zurückfiel. Nach Erreichen der Geraden ging Freiſchärler zum Kampf über. Im gleichen Moment machte ſich auch Milwaukee auf. Freiſchärter lag bereits in der Diſtanz neben Sarafan und konnte den Hengſt gerade im Ziel paſſieren. Dichtauf Milwaukeee Dritter vor Torero Tochter, die das Pech hatte durch andere Pferde den Weg verſperrt zu finden. Bei glücklicherem Verlauf wäre Alte Rivalen trafen ſich: die Dreijährige weiter vorne geweſen. Von dem viel ge⸗ wetteten Monte Chriſto ſah man wenig. Auch Infant war von ſeiner Freitagſorm weit entfernt. Der Hengſt fiel im Raſtatter Bogen völlig ab. Ein famoſer Ritt von dem Amateur Schulze⸗Günter verſchaffte Pontifex den Erfolg im Damenpreis. Er ließ ſich von Silberſtreif und Lerchenau, den Verbündeten des Stolles Butzke, bis in den Einlauf führen und machte dann mit Pontifex den Vorſtoß. Lerchenau, die ebenfalls zum Kampf überging, blieb knapp geſchlagen. Metternich, der Vierte im Bunde, bildete ſtets den Schluß des Feldes. Klaſſe ſetzt ſich durch! Der über 2800 Meter führende Heidelberger Ausgleich war eine ſichere Sache des Italieners Paſubio, womit der Stall del Saldo den zweiten beſſeren Erfolg nach Gaio während des Meetings errang. Hier war es Paſubio, der nach ſeinen oͤrei Mailänder Erfolgen erſtmals in Deutſch⸗ land an den Start kam. Der Dreijährige vollbrachte eine große Leiſtung. Vaprioli ſetzte ſich mit dem Hengſt ſofort an die Spitze, führte mit knappem Vorſprung vor Peri⸗ flor, Origenes, Peterle und Seine Hoheit. Am Schluß des Achterfeldes lag Scävola. Auf der Gegenſeite ver⸗ ſchärfte Paſubio ſein Tempo und brachte das Feld in über⸗ legener Haltung in den letzten Bogen. Hier war Periflor geſchlagen, während Origenes etwas näherrückte. Paſu⸗ bio hatte in der Geraden immer noch ſoviel in ſich, daß er genügend zulegen konnte. Origenes kam wohl bedroh⸗ lich auf, mußte aber den Itoliener ziehen laſſen, als Caprioli die letzten Reſerven ſeines Hengſtes ausſpielte. Walzerbönig beſetzte den dritten Platz und hatt vor den anderen noch das meiſte für ſich. Der erwartete Sieg von Spanga war das Ergebnis des Fremersberg⸗Ausgleichs. Die erſt am Freitag erfolg⸗ reich geweſene Stute zog gleich an die Spitze und konnte ſich, energiſch nach Hauſe geritten, noch gerade gegen den Angriff von Leſonia durchſetzen. Die Stute zeigte viel Endgeſchwindigkeit. Auch der Pfälzer Rio Tagelo lief ein autes Rennen. Die Ersgebniſſe: 1. Oppenheim⸗Rennen, 1800 Meter, Ausgleich 3, 3200: 1. Geſtüt Middͤlingshoffs Freiſchärler(Böhlke), 2. Sarafan, 3. Milwaukee. Ferner: Torerotochter, Waldͤhüter, Herz⸗ falter, Infant, Monte Chriſto, Na Na. Richterſpruch: Kopf —155—4 Lg. Zeit:55. Toto: 55:10, Pl: 48, 2, 2, 82. EW: 28010. 2. Damenpreis, 200 Meter, 3800: 1. E. Mierenhoffs Pontifex(Schulz⸗Günther, 2. Lerchenau. Ferner: Silber⸗ ſtreif, Metternich. Richterſpruch: Kopf—27—3; Zeit:28. Toto: 68:10, Pl: 24, 17/:10. EW: 244:10. 3. Heibelberg⸗Ausgleich, 800 Meter, Ausgleich 1, 6000 1. del Saldos(Italien) Paſubio(Caprioli), 2. Origenes, 3. Walzerkönig. Ferner: Seine Hoheit, Lampe, Peterle, Scävolo, Periflor. Richterſpruch: Kopf—17—17; Zeit :05. Toto: 36:10, Pl: 10,, 59:10. GW: 212710. 4. Preis der Stadt Baden⸗Baden, 2100 Meter, 9000 4 1. del Saldos Chilone(§. Schmidͤt), 2. Attis(Narr), 8. Muzio(Caprioli). Ferner: Goldtaler(.), Adjunta, Lou⸗ rus, Maiflieder. ichterſpruch:—155—4; Zeit 247. Toto: 21:10; Pl: 22, 19, 14:10. EW: 868:10. 5. Fremersberg⸗Ausgleich, 1600 Meter, 2100“: 1. Frl. Ignazecks Spanga(O. Schmidt), 2. Leſonia, 3. Royal Pan⸗ talon. Ferner: Grapiere, Andus, Heidekönig, Grollezu. Richterſpruch: Hals—155. Zeit:43. Toto: 320; Pl: 15, 22, 2010. EW: 164:10. 6. Troſtrennen. 1400 4, 3200 Meter. 6 Pferde. 1. Geſtüt Erlenhofs Galeria Prera(Otto Schmidt); 2. Gratianus; 3. Milo. Ferner liefen: Greco, Rikadotto, Gleiyner. Richterſpruch! 1/4——1 Längen. Zeit::27 Minuten. Toto: 20:10 Sieg; 13, 18:10 Plotz. Einlaufswette: 48:10. Glücklicher Sieg der Pirmaſenſer SG 61 Ludwigshaſen verlor unverdient gegen FK Pirmaſens:2(:0) AnZum Wochenende empfing die TSGin demnc Pir⸗ maſens einen alten Bekannten, der noch ſtets ein herz⸗ lich willkommener Gegner war, an deſſen große und tapfere Kämpfe man ſich gern erinnert. Auch diesmal recht⸗ fertigte die Elf aus der Schuhmetropole den voraus⸗ gehenden guten Ruf durch eine einſatzfreudige und intereſ⸗ ſante Leiſtung in einem beſonders nach der Pauſe ſchnellen und ſchwungvollen Spiel, das für beide Mannſchaften ſo recht darnach geſchaffen war, einen brauchbaren Probe⸗ galopp für die kommende Verbandsſpielzeit zu ſein. Vom Anſpiel weg war das TSG⸗Aufgebot leicht in Vorteil. aber die Hintermannſchaft von Pirmaſens war auf der Hut und ließ nichts zu. Die erſte Aufregung rief eine harte Elfmeterentſcheidung des Spielleiters her⸗ vor, als ein hochſpringender Ball einen der Pirmaſenſer Abwehrſpieler an die Hand getroffen hatte. Riehm führte iedoch den Strafſtoß, ob mit oder ohne Abſicht, ſo unplaciert aus, daß der aufmerkſame Schlußmann der Gäſte den Ball alten konnte. Dank der guten Qualität der heimiſchen eckungsleute, bei denen Klett durch einen ſehr ſchönen Abſchlag ganz beſonders gefiel, blieben die wenigen Vor⸗ ſtöße der Pirmaſenſer beinahe ſchon von vornherein zur Ausſichtsloſigkeit verurteilt, ſo daß Zettl nur ſelten ein⸗ greifen mußte. Nach Wiederbeginn hatte TSG für Mittelſtürmer Degen Maſſar in die Mitte genommen und dafür Dattinger 2 Alleingang waren die Rheintöchter erneut durch Mina Horneff erfolgreich über 100 Meter Kraul. Einen weiteren Mannheimer Doppelſieg gab es in der Männerbruſtſtaffel 3 mal 100 Meter Kl. ꝛa, wo ſich der SV Mannheim mit Feck, Böhler und Weniger knapp aber ſicher vor dem TV 46 Mannheim behauptete. Den Löwenanteil hierbei hat Helmut Böhler, der die beſte Zeit(:2) herausholte.— Heißumſtritten waven alsdann die Altherrenkämpfe, bei denen ſich der in dieſer Saiſon ſo erfolgreiche Karlsruher Neptunmann Frz. Falk vor Worbertz⸗Heidelberg mit 2 Zehntelſekunden Un⸗ terſchied den Sieg erſchwamm. Im Frauenkraul 100 Meter Kl. 1a brachte Elli Worbertz den dritten Gaumeiſter⸗ titel klar nach Hauſe, nachdem ſich die günſtig liegende Gauß⸗Karlsruhe verſchwommen hatte. Das Kunſtſpringen ſah nach den Vormittags⸗ leiſtungen Otto Volk mit 125 P. als Alleinſieger. Sein alsdann gezeigtes Schauſpringen löſte großen Beifall aus. Den nächſten Mannheimer Sieg holte ſich Roſel Metzger(Rheintöchter) über 100 Meter⸗Bruſt in der Klaſſe 2a, während es in der Klaſſe 2b den Mann⸗ heimerinnen Bertel Umann und Trude Blank vor⸗ behalten war, hier die beiden erſten Plätze zu belegen.— Ueber 200⸗Meter⸗Kraul ſicherte ſich Schoppmeier⸗Frei⸗ burg den zweiten Gautitel, wobei er eine ganz beachtliche herausſchwamm, Im Altherrenbruſtſchwimmen über Jahre landete Willi Schmidt(SBM) einen weiteren Sieg für Mannheim in der guten Zeit von 43 Sekunden. itzner ⸗TV 46 Mannheim blieb es vorbehalten, nach rrlichem Kampf das 100⸗Meter⸗Kraul Kl. 2a mit ſechs⸗ zehntel Sekunden Vorſprung vor Böhler⸗SVM im⸗ zuſchwimmen. Die Ergebniſſe: 00 Meter Kraul(Meiſterſchaftj: 1. Schoppmeier(Frei⸗ 9 FC):26,2, 2.(1. Bad. SB Pforzeiu .27,1.— 100 Meter Rücken Meiſterſchaft)h: 1. Diehl (Neptun Karlsrube):105, 2. Gloagengießer ruhe 90) 1521.3.— 200 Meter Bruſt(Meiſterſchaft): 1. (Karlsrube 90):02,5.— Kunſtſpringen(Mei⸗ Scheidegg ſterſchaftſ: 1. Volk(79 40 Mannheim) 120,91 Punkte.— 200 Meter Kraul Meiſterſchaft): 1. burger FC).,1,— Frauen: 400 Meter Kraul(Mei⸗ ſterſchaft): 1. Worbertz(Nikar Heidelbera) 6790,2; 2. Gauß (Karlsruhe 90):56.— 100 Meter Rücken(Meiſterſchaftj: 1. Worbertz(Nikar Heidelberg) 1131,4 100 Meter Bruſt(Männer, Kl. 20): 1. Maiſenbacher (Sparta Pforzheim) 1229,3. 3 mal 100 Meter Kraul(Män⸗ net, Klaſſe Za): 1. B 46 Mannheim 387,9, 2. SB Mann⸗ n Karlsruhe):10; 2. Rot ar Heide —:14,4. 200 Me aul(Männer, Klaſſe 1b): 1. Schoppmeier(Frei⸗ eter Roth(Nikar Heidelberg):55,6) 2. Lehnert(Karlsruhe 99) .66,1. 100 Meter Kraul(Mäuner, Klaſſe 205): 1. Richter (Sparto Pforzheim):13,9) 2. Clauß(1. Bad. SV Pforz⸗ heim):15,8. Klaſſe 2: 1. Fitzner(TB 46 Mannheim) 1210,2; 2. Böhler(SV Mannheim):10,8. 3 mal 100 Meter Kraul(Männer, Klaſſe 1b): 1. Neptun Karlsruhe:93,4. merbun eintöchte annheim:14,2. Rük⸗ ken(Frauen, Klaſſe 15): 1. Gauß(Karlsruhe 96):8/,2. tf halbrechts eingeſtellt, den Linksaußen Groß wertrat Schmitt. Aber trotz der nunmehrigen Verſtärkung wäre Pirmajens beinahe ein Tor geglückt, hätte Zettl nicht geiſtesgegenwärtig einen Nachſchuß von Röck um den Pfoſten gedreht. Das Spiel wurde nun von TSc bedeu⸗ tend lebhafter geführt, deſſen Sturm neben guten An⸗ ſätzen einige ff. Kombinationen zeigte. die erneut bewieſen, daß dieſe Mannſchaft noch über die alte, nie verlorene Gauligareife und Fertigkeit verfügt. Es war lediglich aus⸗ geſprochenes Pech, daß in einem packenden Endſpurt, bei dem es im Pirmaſenſer Strafraum hoch herging, die Tore verſagt blieben, die in den letzten Minuten durch Rock und Bielt an die glücklicheren, aber nicht beſſeren Gäſte fielen und zu einer unverdienten Niederlage des TS führten, für den Hörnle das Ehrentor ſchoß. Die Mannſchaft des T S G 61 lieferte eine gefällige und ſolide Partie. Aber während die geſamte Hintermannſchaft mit Zettl im Tor, Klett und Lindemann in der Verteidi⸗ gung ſowie Schäfer, Ulrich und Lenz in der Läuferreihe den geſtellten Anforderungen genügten, offenbarte der Sturm in der erſten Spielhälfte das Fehlen eines„letzten“ Schlif⸗ fes. Riehm gab mit Maſſar, einem ausgeſprochenen Leicht⸗ athleten, einen brauchbaren rechten Flügel ab. Degen war meiſt nicht richtig im Bilde; Maſſar hatte da ſchon beſſere Momente, verſchoß aber viel. Sehr gefallen konnten der bleine harte Dattinger 2 und Hörnle. Der Fͤ Pirmaſens, der in dieſem Jahr mit allen Kräften verſuchen will, in die Vorherrſchaft der Wormatia eine Breſche zu ſchlagen, wird wohl dieſe löbliche Abſicht etwas tiefer ſtecken müſſen, oder der Sturm müßte über Nacht an Stärke und Durchſchlagskraft ganz„eminent“ ge⸗ winnen. In der Läuferreihe, Hente, Ball 2 und Weilham⸗ mer, wurde ſehr achtbar gearbeitet; die beſte Mannſchafts⸗ reihe war aber doch die Tordeckung mit Schaumburger, Müller und Golobart. Schiedsrichter Daub⸗ Mutterſtadt Leitete etwas unſicher. JC Freiburg⸗VBſe Neckarau:4 Den Abſchluß und Höhepunkt der dreißigfährigen Jubiläumsveranſtaltungen des VfR. Achern bildete am Sonntag das Zuſammentveffen der beiden Gau⸗ ligaklaſſen⸗Vereine FC Freiburg und Vſe Neckarau, das vor 1000 Zuſchauern unter der guten Leitung des Schiedsrichters Kühn⸗Lauffen zum Austrag kam. Die Gäſte aus Neckarau gingen als verdiente Sieger hervor, zeigten ſie doch die wuchtigere Mann⸗ ſchaftsleiſtung, während bei Freiburg die Hinter⸗ mannſchaft reichlich unſicher war und der Sturm viel zu weich ſpielte. Gleich vom Anſtoß weg zogen die Neckarauer ſtark an. Schon in der zehnten Minute vermochte der Rechtsaußen Heſſenauer eine Schwäche der Freibur⸗ ger Hintermannſchaft auszunutzen und über den ver⸗ blüfften Müller mit einem Kopfball hinweg den Führungstreffer zu erzielen. Kurz darauf verſchießt Haas allein vor dem Tor den ſicheren Ausgleich. Neckarau diktiert weiterhin leicht das Felögeſchehen. In der 15. Minute erhöht Heſſenauer mit einem Prachtſchuß aus 20 Meter Entſernung, gegen den ſich Müller vergeblich ſtreckt, den zweiten Treffer. Bei verteiltem Feldſpiel, bei dem die Neckarauer leicht überlegen ſind, gelingt ihnen in der 30. Minute im Anſchluß an einen Eckball die:0⸗Führung, wieder⸗ um durch den Rechtsaußen Heſſenauer. Mit:0 geht es in die Pauſe. Nach Seitenwechſel iſt Freiburg lange tonangebend, und in— Minute kann der Halblinke Scherer von Freiburg einen Handelfmeter zum erſten Gegentor verwan⸗ deln. In der 30. Minute kann Heſſenauer in einem wunderbaren Kopfball zu 4·1 für Neckarau einſenden. Soſort nach Wiederanſtoß iſt es Scherer, der aus einem Gedränge heraus für Freiburg auf 4˙2 verwandelt. Bei weiterhin verteiltem Spiel kann Freiburg eine Minute vor Schluß das Endergebnis von:8 herſtellen. 10. Seite/ Nummer 397 ——¶¶¶ ↄ CK——————————————— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 30. Auguſt 1937 G euts Letzter Tagl] Dlenstag nechmifiegs und ebends Tanz auf 4 Tanzflächenl Mittwoeh der lusfige Der neue Sroßfllm Paul Wegeners mit Sabine Peters- ban Petrovich Olga Tschechowa Altred Abel Regle: PAUI. WEGENER 300,.35,.35,.35 Uhr AIEAMSRA Pfirrmann iiit Kursbeginn: 1. u. 3. Sept., 20 Uhr ANZ Aohehörige der Wehrmacit erhakien Preisermäligung- le-ka· mi Känſehe Volanstaftungen Ibernutt E, Viele konnten dadurch keinen Einlaß ſinden, deshalb Wiederhelung! und überall. we Beseitigung Ae. Hetallen Inmer- gepflegt sind! Gesichispilege, Sähäuheltrietlan! un Sie von Höhensonne:Massage Hand- und Fubpflege p. 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August Rödhling Der Dahingegangene hat während seinem langen und arbeitsreichen Let an ccr Entwicklung unserer Familienunternehmungen an maßgebendster Stelle gewirkt. Sein bewährter Rat und seine treue Mitarbeit waren uns immer von beson- derem Wert. Wir werden das Gedächtnis des schlichten, liebenswürdigen und stets nilisbereiten Freundes, dieses in höchstem Maße ehrenhaften und vaterlandsliebenden Kaufmannes, in Ehren halten. Völklingen, den 28. August 1937. Aulsidhtsrat und Cesdhältsläührung ugel Aufsichtsrats. ling'sdhe Eisen- und Siahlwerlce C. m. b. H. Vorsitzender der Geschättsführung. Stadt- Dienstag, 31. August 1937 66 Im Saale der 99 Narmonie Mannheim, D 2. 6 Mntwoch, 1. September 1837 ½4 Unr corl Schmitt, H 7, 30 Donnerstag. 2. September 1937 und abends Mocerneie Waxen, Freitag. 3. Sentember 1937 Suunchlatr Carage Adam wird praktiſch die 8 unr Tei. 263 71 Hudic von Horgen mit ihrer umwälzenden Neuerung vorgeführt. Beſſere, delikatere und doch billigere jeweils nachm. 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