Neue Mannheimer Zei 9— f 29 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: eammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. k. d. folgend. Monat erfolgen. Eimeloreis 10 Y. loig Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Denar Abend⸗Ausgabe N Montag, Jo. Auguſt 1937 148. Jahrgang— Nr. 398 —— Rieſige Truppenanhäufung in Wladiwoſlol Auswirkung des ſowjetruſſiſch-chineſiſchen Ablommens Wird es bei Kriegslieferungen bleiben? dub London, 20. Auguſt. In größter Aufmachung bringt„Sun day Chronicle“ einen Bericht ihres Sonderkorre⸗ ſpondenten in Wladiwoſtok. Danach ziehe die Sowietunion in ihrem Haupthafen im Fernen Oſten, in Wladiwoſtok, große Truppenmaſſen zuſammen. Rund 1000 Flugzeuge ſchätzungs⸗ weiſe hätten bereits ihre Baſis in Wladiwoſtok, da⸗ zu kämen noch 1100 ſchnelle Tanks und wenigſtens 200 000 Mann voll ausgebildeter regu⸗ lärer Truppen. Dieſe Rieſenſtreitmacht ſtehe unter dem Kommando des Marſchalls Blü⸗ cher. Während Tauſende japaniſcher Truppen weſt⸗ wärts nach Schanghai rückten, marſchierten dieſe ſowjetruſſiſchen Verſtärkungen oſtwärts. Auf beſchleunigende Befehle von Stalin hin ſeien von Weſtſibirien Artillerie und Un⸗ terſeebootsteile von den dortigen militäri⸗ ſchen Werken, die unter Hochdruck arbeiteten, nach Wladiwoſtok gebracht worden. 9 Das rechtsgerichtete Pariſer Blatt„Jour“ gibt zu dieſer Meldung eine intereſſante Illuſtration. Es er⸗ fährt aus guter Quelle, daß die von Moskau bereits begonnenen Waffenlieferungen an China verſtärkt werden ſollen und daß Marſchall Blü⸗ cher, der ſich gegenwärtig in der Mongolei auf⸗ halte, durch eine direkte Leitung mit Nanking ver⸗ bunden ſei. Der chineſiſch⸗ſowjetruſſiſche Vertrag be⸗ ſtimme, daß, falls die europäiſchen Groß⸗ mächte gegen die Politik der Nanking⸗ Regierung Partei ergreiſen ſollten, eine Ein miſchung der Sowjetunion vorgeſe⸗ hen werden könne. Am 23. Auguſt ſeien auf dem Flughafen von Kuanghuamen 12 große Bomber mit ſowjetruſſiſcher Beſatzung eingetroffen. In jedem Flugzeug hatten ſich neun Mann befunden. Die Beſatzung habe einen Dienſtvertrag auf ſechs Monate für die chineſiſche Armee unterzeichnet. Die Politik der Sowfetregierung, ſchließt der Bericht des„Jour“, ſpiele jetzt ſehr deut⸗ lich darauf ab, den Streit in die Länge zu ziehen. Denn nur eine lange Dauer dieſes Krie⸗ ges könne China retten und den Gegner erſchöpfen. „Moskau will einen Zwiſchenfall provozieren dnb. London, 29. Auguſt. Die Vorgänge im Fernen Oſten finden in der Sonntagspreſſe ſtärkſte Beachtung. Die Sorgen, die man ſich um die engliſchen Intereſſen in China macht, kommen dabei am deutlichſten im„Obſerver“ zum Ausoruck. Der Artikel geht zunächſt auf die Entſtehung des Konflikts zwiſchen China und Japan ein. Dabei wird bezeichnenderweiſe auf die Rolle hingewieſen, die die Sowjetunion auch hier ge⸗ ſpielt hat. Es lägen, heißt es, Gründe für die Annahme vor, daß die Bolſchewiſten im Oſten ebenſo wie im Weſten verſuchten, einen Zwiſchenfall zu provo⸗ zieren, der ſie nach einem Weltkrieg zum einzigen Erben deſſen machen würde, was dann noch von der Ziviſation übrig geblieben ſei. Sowjetrußland ſtifte nicht nur Unordͤnung in ande⸗ ren Ländern, ſondern es verſuche, deren Regierungen zu ſtürzen. Es richte ſeine Augen auf den Pazifiſchen Ozean und wolle das nehmen, was ſeine Augen wünſchten. Die Sowjetpolitik im Oſten ſei ganz offen expanſioniſtiſch. Kritiſche Pariſer Stimmen dnb. Paris, 30. Auguſt. Die Bekanntgabe des Abſchluſſes eines chineſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Nichtangriffspaktes veranlaßt einen Teil der Pariſer Preſſe zu eigenen Kommentaren. Es iſt dabei immerhin auffallend, daß ſich bisher keine Stimme für Sowjetrußland aus⸗ ſpricht. dub Loudon, 29. Auguſt. Die engliſche Regierung hat am Sonntag im Zu⸗ ſammenhang mit der Verwundung des britiſchen Botſchafters in China der japaniſchen Regierung eine Proteſtnote überreichen laſſen. In der Note heißt es unter anderem: „Die japaniſche Regierung wird die Verletzungen kennen, die Sir Hughes Knatchbull⸗Hugeſſen, Seiner Majeſtät Botſchafter in China, infolge der Beſchießung aus japaniſchen Militärflugzeugen er⸗ litten hat, als er am 26. Auguſt mit Mitgliedern ſeines Stabes von Nanking nach Schanghai fuhr. Die engliſche Regierung hat die Nachricht dieſes bedauerlichen Ereigniſſes mit tiefem Schmerz und großer Anteilnahme aufgenommen, und ſie muß mit Rückſicht darauf nachdrücklichſt Proteſt er⸗ heben und das vollſte Maß von Ent⸗ ſchädigung fordern. Obwohl Nichtkämpfer einſchließlich der ausländi⸗ ſchen Bewohner in dem betreffenden Land das ent⸗ ſprechende Riſiko einer Verwundung auf ſich nehmen müſſen, die indirekt aus dem Kugelverlauf der Feind⸗ ſeligkeiten herrührt, ſo iſt es doch eine der älteſten und beſtbewährten Regeln des internationalen Ge⸗ ſetzes, daß direkte oder gewollte Angriffe auf Nichtkämpfer gänzlich vermieden werden, ob dieſe ſich innerhalb oder außerhalb des Gebietes befinden, in dem die Feindſeligkeiten ſtatt⸗ finden. Die Luftwaffe iſt in keiner Weiſe von dieſem Geſetz ausgenommen, das ſich ebenſo auf den Luftan⸗ griff wie auf jede andere Form von Angriff bezieht. Der Vorwand— ſalls er vorgebracht werden ſollte — daß die Flagge an dem Wagen zu klein geweſen wäre, um erkennbar zu ſein, iſt belanglos. Die Tſingtau in Erwartung des Angrifjs Die Stadt von der japaniſchen Vevölkerung geräumt-Meue Erfolge der Fapaner in Kleinkämpfen dub. Tſingtau, 29. Auguſt. In und um Tſingtan haben ſich ſchätzungs⸗ weiſe 25000 Chineſen geſammelt. Es han⸗ delt ſich um reguläre Marinetruppen und Küſten⸗ ſchutzpolizei, aber auch um Freiſchärler. Sie haben eine Beſeſtigungsanlage rund um die Stabt er⸗ richtet. Mancherlei Anzeichen laſſen auf bal⸗ digen Beginn des japaniſchen An⸗ griffs ſchließen, zumal die Japaner aus den Kleinkämpfen ſüdweſtlich Peipings ſiegreich hervor⸗ zugehen ſcheinen.. Kein japaniſcher Sibiliſt mehr in Tſingtau dnb. Tientſin 30. Auguſt. Tſingtau iſt jetzt völlig von japaniſchen Ziviliſten geräumt. Die Ueberführung der japaniſchen Be⸗ völkerung von Amoy in Süoͤchina nach Formoſa iſt unter dem Schutz der Flotte in vollem Gange. Die Chineſen befeſtigen zur Zeit ſehr ſtark Tſchifu gegenüber Dairen. Sie verlegten ferner 1 die bisher gemeinſam betriebene japaniſch⸗chineſiſche Eiſenbahndirektion von Tſingtau nach Tſinanfu. Kalgan von den Japanern genommen dib Peiping, 29. Auguſt. Das Hauptquartier der Kwantung⸗Armee beſtätigt jetzt die Einnahme Kalgans durch die japa⸗ niſchen Truppen. Im Herresbericht heißt es, daß die Japaner vor dem Einzug in Kalgan der dortigen chineſiſchen Garniſon, die zur 29. Armee gehört, freien Abzug in nordöſtlicher Richtung gewährt hät⸗ ten, um unnötige Straßenkämpfe zu vermeiden. Bisher unbeſtätigten Frontberichten zufolge ha⸗ ben die japaniſchen Truppen auch bereits Huailai eingenommen und Tumupu(16 Kilometer vor Hſinpavan) erreicht. Das fapaniſche Noroͤchinahauptquartier meldet ferner wichtige Erfolge der japaniſchen Trup⸗ pen im Kampfabſchnitt weſtlich von der Eiſenbahn⸗ linie Peiping-Hankau, wo die Höhenzüge nördlich von Fangſchanhſien bereits in den Beſitz der Japaner gefallen ſeien, Der„Matin“ beſchäftigt ſich mit der Entwick⸗ lung in Oſtaſien und erklärt in dieſem Zuſammen⸗ hang u.., ſelbſtverſtändlich ſei es überflüſſig, zu be⸗ tonen, daß Moskau die Ereigniſſe in Oſt⸗ aſien fieberhaft verfolge und daß die Isweſtija, ihre Leſer erneut zu verſichern ſuche, daß es ſich in China bereits„um einen Krieg“ handele. Seit zwei Jahren hätte die Komintern alles unternommen, um dieſen Konſlikt zum Ausbruch zu bringen, Die ſowjetruſſiſche Hetze und ſowjetruſſiſches Gold ſeien überall in Aſien tätig geweſen. Die großen euro⸗ päiſchen Nationen hätten die Pflicht, ſo ſchnell wie möglich dieſen Moskauer Draht⸗ ziehern, dieſen großen internationalen Ver⸗ brechern, ein Halt zuzurufen. Das„Petit Journal“ meint, wenn ſich die Sowietruſſen dazu verleiten laſſen ſollten, die Der Fall Knatchbull⸗Hugeſſen: London fordert von Fapan Wiedergutmachung Entſchulbigung, Beſtrafung, Vorſichtsmaßnahmen, aber keine RepreſſallenWeitere Schritte nicht geplant Tatſache, daß die Inſaſſen Ausländer, ſogar Diplo⸗ maten waren, iſt unerheblich. Der Hauptpunkt iſt vielmehr, daß ſie Nichtkämpfer waren. Die Luftwaffe beabſichtigte zweifellos nicht, den Botſchaf⸗ ter Seiner Majeſtät als ſolchen anzugreifen. Sie be⸗ abſichtigte anſcheinend aber, Nichtkampfer anzugreifen, was genügt, um eine Geſetzwidrig⸗ keit darzuſtellen. Die Tatſache, daß im gegenwärtigen Fall kein wirklicher Kriegszuſtand erklärt oder von irgendeiner Seite als beſtehend ausdrücklich an⸗ erkannt worden iſt, unterſtreicht die unentſchuldͤbare Art deſſen, was ſich zutrug. Die engliſche Regierung muß daher fordern: 1. eine formelle Eutſchuldigung der japa⸗ niſchen Regierung bei der engliſchen Regierung; 2. eine entſprechende Beſtrafung derjeni⸗ gen, die ſür den Angriff verantwortlich ſind; g. eine Zuſicherung der japaniſchen Be⸗ hörden, daß die notwendigen Maßnahmen er⸗ griffen werden, um die Wiederholung von Zwi⸗ ſchenfällen eines ſolchen Charakters zu ver⸗ hindern. Ein Reuter-Kommentar dnb. London, 30. Auguſt. Reuter ſchreibt zu der britiſchen Proteſtnote an Japan wegen der Verwundung des britiſchen Bot⸗ ſchafters in China, daß dieſe Note in einem ſehr ge⸗ mäßigten Ton gehalten ſei und ihren drei Forde⸗ rungen von Japan ohne nationale Demütigung ent⸗ ſprochen werden könnte. Für Japan ſei es Tadel genug, daß es eine derartige Note erhalten müſſe. Moskaus dunkle Rolle im China⸗Konflikt Japaner als Angreifer hinzuſtellen, beſtehe die ge⸗ fahrvolle Möglichkeit, daß ſie China aktiv Bei⸗ ſtand leiſteten. Das„Journal“ ſagt, man könne nicht wiſſen, wohin die Verwicklung führe, wenn man einmal den kleinen Finger gereicht habe, ins⸗ beſondere, falls die Japaner auf den Abſchluß des Paktes mit Heftigkeit reagieren ſollten. Schärfſtes Mißtrauen in Fapan „Sieg kommuniſtiſcher Elemente“ (Oſtaſiendienſt des DNB). diub. Tokio, 29. Auguſt. In Kreiſen des Auswärtigen Amtes kennzeichnet man den Nichtangriffspakt zwiſchen Nau⸗ king und Moskau als einen ſeit dem chineſiſch⸗ japaniſchen Zwiſchenfall immer deutlicher werdenden Sieg kommuniſtiſcher antijapaniſcher Elemente in der Nanking⸗Regierung. Man lehnt hier ſchärfſtens die von Nanting gegebene Auslegung ab, wonach der Pakt das erſte Nichtangriffsabkommen der Pazifik⸗Staaten darſtelle und darüber hinaus als Baſis eines kollektiven Sicherheits⸗ ſyſtems in Oſtaſien gedacht ſei. Von Repreſſalien ſei in der Note keine Rede, und wie man erkläre, beabſichtige die britiſche Regierung keine weiteren Maßnahmen im Falle, daß Japan den britiſchen Forderungen nicht ent⸗ ſprechen ſollte. Eine Weigerung Japans würde der Welt ein für allemal zeigen, ſo ſchreibt Reuter weiter, daß Japan eine Nation ſei,„die keine Achtung vor internatio⸗ naler Schicklichkeit habe“. Die britiſche Note berufe ſich oͤarauf, daß das internationale Recht direkte Angriffe auf Nicht⸗ kämpfer auch da, wo Krieg erklärt worden iſt, ver⸗ biete. In dem Fall des britiſchen Botſchafters habe aber nicht einmal ein Kriegszuſtand beſtinden. Der Einoͤruck in Paris dib Paris, 30. Auguſt. Die Pariſer Morgenpreſſe vom Montag berichtet eingehend aus London über die Note der britiſchen Regierung an Tokio, die durchaus maßvoll ſei, auf der anderen Seite aber einer gewiſſen Schärfe nicht entbehre. Die Londoner Korreſpon⸗ denten weiſen im allgemeinen kurz darauf hin, daß Großbritannien nur einige Tage auf die Antwort aus Tokio zu warten beabſichtige. Falls dieſe Ant⸗ wort ausbleibe, oder in einer Zurückweiſung der engliſchen Forderungen beſtehen ſollte, dürfte der britiſche Botſchafter in Tokio abberufen werden. Man hoffe jedoch in Londoner politiſchen Kreiſen, daß eine derartige Maßnahme unter allen Umſtän⸗ den von ſeiten Tokios nicht gewünſcht werde, und es daher zu dieſem äußerſten Schritt nicht zu kom⸗ men brauche. Flüchtlinge aus Santander Bolſchewiſten, die vor üche a 90 des Generals Franco aug Santander geflüchtet ſind, Bah treſfen in dem frondbſiſchen onne ein (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) —— 2. Seite/ Nummer 398 Leue Maunheimer Zeitung! Abend⸗Ausgabe Montag, 30. Auguſt 1937 Die Stuttgarter Großkundgebungen: Rturath und geß jprethen zu den Auslandsdeulſchen Zuſammenſchluß und Heimatverbundenheit iſt das Recht und die Pflicht aller Auslandsdeutſchen—„Wir wollen anderen Völkern den Nationalſozialismus niemals aufzwingen“ dib. Stuttgart, 29. Auguſt. Zu einem eindrucksvollen Erlebnos des Zu⸗ ſammengehörigkeitsgefühls aller Deut⸗ ſchen diesſeits und jenſeits der Reichsgrenzen wurde die erſte Großkundgebung innerhalb der 5. Reichs⸗ tagung der Auslandsdeutſchen, die am Sonntagnach⸗ mittag bei ſchönſtem Wetter im rieſigen Oval der Abolf⸗Hitler⸗Kampfbahn ſtattfand. Ueber 80000 Bolksgenoſſen, darunter Tauſende von Aus⸗ landsdeutſchen, nicht gerechnet die Tauſende, die kei⸗ nen Eingang mehr fanden, waren in der Kampfbahn zuſammengeſtrömt, um Reichsaußenminiſter v. Neu⸗ rath und Rudolf Heß ſprechen zu hören. Die Rede des Reichsaußenminiſters: Reichsaußenminiſter von Neurath ſagte in ſeiner Rede u..: Es iſt für mich ein erhebender Gedanke, daß ich bei dieſer feierlichen Kundgebung als Außen⸗ miniſter des neuen Deutſchlands einmal unmit⸗ telbar an Sie, meine lieben Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen aus dem Ausland, das Wort rich⸗ ten kann. 5 5 Wer von Außenpolitik und auswärtigem Dienſt hört, hat zunächſt alle möglichen Bilder von den diplomatiſchen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Re⸗ gierungen über die großen Fragen des Weltge⸗ ſchehens vor Augen. Der Unkundige überſieht dabei aber leicht, welche bedeutſame Rolle in unſeren Be⸗ ziehungen zum Ausland und in der Verwaltung des auswärtigen Dienſtes die Tatſache ſpielt, daß Millio⸗ nen deutſcher Reichsbürger jenſeits der Grenzen des Reiches in fremden Staaten leben. Und swar eine Rolle in mehrfacher Hinſicht: die Auslandsdeut⸗ ſchen ſind überall, vor allem in überſeeiſchen Län⸗ dern, die ſtets ſichtbaren Vertreter deutſcher Art und deutſcher Kultur und tragen deshalb eine beſon⸗ dere Verantwortung für das Anſehen Deutſchlands in der Welt. Darüber hinaus ſind ſie in vielen wenn nicht den meiſten Fällen unmittel⸗ bar als Förderer materieller deutſcher Intereſſen tätig. Alles das macht ſie zu einem wertvollen, ja unentbehrlichen Faktor für die Geſtaltung unſerer Beziehungen zu den einzelnen fremden Völkern und ihren Regierungen. Dem ſteht auf der anderen Seite die Notwendigkeit gegenüber, das perſönliche Schickſal der Auslandsdeutſchen und ihr Verhältnis zur Heimat von dieſer aus ſo zu betreuen und zu ſichern, daß ſie ihr Wirken für Deutſchland in natür⸗ licher und gedeihlicher Weiſe entfalten können. Ebenſo offen liegt aber zutage, daß die Erfül⸗ lung aller der Aufgaben, die uns durch die Exiſtenz des Auslandsdeutſchtums geſtellt ſind, von einer „Grundvorausſetzung abhängt, derſelben Vorgus⸗ ſetzung, die überhaupt für die geſamte Außenpolikik entſcheidend iſt: 0 kt Deniſchland, der deutſche Staäk, die deutſche Volksgemeinſchaft müſſen eine feſtgeſchloſſene, unerſchütterliche, von dem gleichen ſtarken Willen beſeelte Einheit darſtellen, weun wir uns als Volk und Staat im Kräfteſpiel der Welt⸗ politik behaupten und durchſetzen wollen. Und nur auf bieſer Grundlage kann auch das Aus⸗ landsdentſchtum ſeine beſondere Miſſion erfüllen, ſich feſt in ſich zuſammenſchließen und ſeiner Ver⸗ bundenheit mit der Heimat gewiß ſein⸗ Sie alle, die zu unſerer Freude in ſo großer Zahl aus den verſchiedenſten Ländern der Welt hierher⸗ gekommen ſind, könnten es, wenn Sie es nicht ſchon wiſſen, mit Händen greifen, welcher ungeheure Wandel ſich während der letzten Jahre im deutſchen Volk vollzogen hat. Die vom Nationalſozialismus mit beiſpiel⸗ loſem Elan geſchaffene Einheit des Volks⸗ und Staatswilleng hat eine Außenpolitik ermöglicht, deren Erfolge Ihnen allen bekannt ſind. Die unerträglichen Feſſeln des Verſailler Diktates ſind geſprengt. Wir haben unſere Wehrfreiheit wiedergewonnen. Wir haben die Sonveränität im ganzen Staatsgebiet wiederhergeſtellt. Wir ſind überhaupt wieder Herr im eigenen Hau ſe geworden und haben uns die Machtmittel 8 das nun auch in aller Zukunft zu Alles deſſen können wir uns vor der Welt offen und mit ruhigem Stolz rühmen. Denn wir haben ein gutes außenpolitiſches Ge⸗ wiſſen. Wir haben mit unſeren außenpolitiſchen Aktionen niemanden etwas genommen, was ihm ge⸗ hört; wir haben kein fremdes Land ver⸗ letzt, kein fremdes Volk beoroht. Das werden wir auch in Zukunft nicht tun. Wir haben uns lediglich von den Ketten befreit, die kurzſichtige, von Haß geblendete Staatsmänner glaubten einem 65⸗Millionen⸗Volk für alle Ewigkeit anlegen zu können. In den Jahren nach dem Krieg, als Deutſchland wehrlos und ohnmächtig zwiſchen hochgerüſteten Nachbarn und ernährt von geborgten fremdͤen Gel⸗ dern lebte, konnte wohl der Eindruck entſtehen, als habe es enoͤgültig reſigniert. Und wer damals dem Irrtum unterlag, mag dann dem neuen Irrtum verfallen ſein, als werde unſere Wiedererſtarkung von gefährlichen imperialiſtiſchen Abſichten ge⸗ tragen. Aber die Welt ſollte aus den Taten und Worten Adolf Hitlers erkannt haben, daß ſeine Ziele keine aggreſſiven ſind. Die unnachgiebige Verſtändnisloſig⸗ keit gegenüber unſerem unverzichtbaren Anſpruch auf Gleichberechtigung hat dazu beigetragen, uns gum ſchnelleren Erwachen zu verhelfen, und da, wo man uns ungerecht behandeln oder gar angreifen will, üben wir nicht mehr die ſchwächliche Geduld einer vergangenen Nachkriegsperiode. Aber dieſe Haltung des neuen Deutſchland iſt in Wahrheit das ſtärkſte Bollwerk für die Sicherung des Friedens und wird ſich in einer unruhig be⸗ wegten Umwelt immer mehr als ein ſolches erweiſen. Gerade weil wir die Gefahr beſtimmter zerſetzen⸗ der Tendenzen, wie ſie ſich in Europa geltend zu machen ſuchen, klar erkannt haben, ſuchen wir nicht nach dem Trennenden, ſondern nach dem Verbin⸗ denden zwiſchen den Staaten und Völkern. Wir denken nicht an eine politiſche Iſolie⸗ rung. Wir erſtreben eine politiſche Zuſammen⸗ arbeit der Regierungen, eine Zuſammenarbeit, die, wenn ſie Erfolg haben ſoll, allerdings nicht auf theoretiſchen Kollektivitätsideen, ſondern auf der le⸗ bendigen Realität beruhen und ſich den konkreten Aufgaben der Gegenwart zuwenden muß. Mit Genugtuung können wir feſtſtellen, daß wir in der Verfolgung einer ſolchen legalen Frie⸗ denspolitik Hand in Hand mit dem uns befreundeten Italien gehen, Das recht⸗ fertigt die Hoffnung, daß wir auch mit den anderen Regierungen zu einer freundſchaftlichen Verſtändi⸗ gung über die wichtigen aktuellen Fragen der Außen⸗ politik gelangen. Mit den Grundſätzen unſerer inneren und äuße⸗ ren Politik ſind auch alle Fragen des Auslands⸗ deutſchtums ein für allemal geklärt. Nun weiß jeder Auslandsdeutſche, daß er auch in fremdem Lande ein lebendiges Mitglied der deutſchen Volksgemeinſchaft bleibt. Er weiß, daß er für ſich und ſeine Intereſſen auf den ſicheren Schutz ſeines Heimatſtaates vertrauen kann. Er wird dafür auch die Verpflichtung in ſich fühlen, Teil ſeines Volkes zu bleiben und ihm nach Kräften zu dienen. Da ihm infolge der räumlichen Trennung die unmittelbare Teilnahme am inner⸗ ſtaatlichen Leben in Deutſchland verſagt iſt, ſoll und wird er um ſo ſtärker von dem Bedürfnis getragen werden, den inneren Zuſammenhalt mit dem völkiſchen Leben zu wahren, das ſich in der Heimat entfaltet. Anbeſchadet des britiſch-japaniſchen Zwiſchenfalls Enland lieibl in Cbiün Permier dub. London, 30, Auguſt. Lie Note Englands an die japaniſche Regie⸗ rung wird von den engliſchen Morgenblättern ohne Unterſchied rückhaltlos unterſtützt. Die Zei⸗ tungen erklären, daß die Note nach Form und In⸗ halt das Preſtige Englands ſicher wahre und gleich⸗ zeitig das Mindeſtmaß deſſen darſtelle, was England nach dem Angriff auf den Botſchaf⸗ ter habeunternehmen müſſen. Im übrigen zeichne ſich die Note, ſo ſagen die Blätter, durch ihre ſtaatsmänniſch kluge Mäßigung und ihren Ton aus. Es wird die Erwartung ausgedrückt, daß Japan den engliſchen Forderungen bald nachkommen werde, andernfalls werde eine ſehr ernſte Lage eintreten. Die führenden Blätter betonen aber den Wunſch Englands nach Auſrechterhaltung freundſchaftlicher Beziehungen zu Japan. Schließlich wird hervorgehoben, daß die engliſche Regierung keine materiellen Schadenerſatzforderungen an Japan geſtellt habe, weil ſie die grundſätzlichen Geſichts⸗ punkte der Angelegenheit für zu ernſt halte, um ſie in Form von finanziellen Anſprüchen auszudrücken. „Daily Telegrapl“ ſchreibt in ſeinem Kom⸗ mentar, die britiſche Note ſei zwar energiſch, zeichne ſich aber durch eine für die heutige Zeit unge⸗ wöhnliche Zurückhaltung aus. Der Zwiſchenfall ſolle normalerweiſe durch eine Entſchuldigung abgeſchloſſen werden, nachdem Tokio die Unterſuchung abgeſchloſſen habe, die es nach ſeiner Angabe zur Zeit durchführe. Die„Times“ ſchreibt, die britiſchen Forde⸗ rungen ſeien vernünftig, und es ſei ernſtlich zu hof⸗ ſen, daß Tokio Genugtuung geben werde. „Die japaniſche Regierung dürſe ſich keiner Illu⸗ ſion über die Tieſe der Entrüſtung in England über den Zwiſchenfall hingeben. Die Kraſt der britiſchen Note liege in der Heransſtellung der Geſetzwidrigkeit des Vorfalles. Der bedauerliche Angriff auf den britiſchen Botſchaf⸗ ter habe der Oeffentlichkeit die Augen über die ge⸗ ſährliche Entwicklung im Fernen Oſten geöffnet. Es werde zugegeben, daß Japan Schwierigkeiten und Beſchwerden habe, aber ſelbſt heute blieben immer noch Mittel für die friedliche Regelung von Streitig⸗ keiten vorhanden. Der Angriff auf Schanghai habe den letzten Schatten eines Zweifels über die Ent⸗ ſchloſſenheit Japans beſeitigt. Die engliſche Regierung werde ihre Bemühun⸗ gen fortſetzen, den Fernen Oſten vor einem langen und koſtſpieligen Krieg zu retten und ſie werde ſich trotz des engliſch⸗japaniſchen Zwiſchen⸗ falls nicht von ihrer Vermittlertätigkeit abbrin⸗ gen laſſen. Die konſervative„Morning Poſt“ ſchreibt, Japan ſei groß genug, um ſich eine ſtarte und edle Geſte der Entſchuldigung zu leiſten. Wenn dieſe Geſte verweigert werde, müßten die Beziehungen zwiſchen den beiden Mächten, die ſich bei einer Zu⸗ ſammenarbeit ſo viel geben könnten, enifremdet und verbittert werden. Die liberale„News Chroniele“ meint, es ſei ſicher, daß die engliſche Note keine Drohung und keine Andeutung von Repreſſalien enthalte. Das Labour⸗Blatt„Daily Herald“ ſagt, die engliſche Note fordere eine Entſchuldigung, die nur Formſache ſein werde. Die iſchen Forderungen würden aber den Verlauf der Ereigniſſe im Fernen Oſten nicht beeinfluſſen. Heute ſei auch der Völker⸗ bund„nicht mehr in der“, den Frieden zu er⸗ zwingen. Auslandsdeutſchen der Wunſch lebendig wurde, malen! enn es ſo eine Selbſtverſtändlichkeit war, daß das gewaltige Geſchehen in Deutſchland, die Neuge⸗ ſtaltung unſeres innenpolitiſchen Lebens, nicht ohne Rückwirkung auf die jenſeits unſerer Grenzen leben⸗ den Reichsdeutſchen bleiben konnte, iſt es kaum be⸗ greiflich, wie man in gewiſſen Teilen des Auslandes Anſtoß dͤaran hat nehmen können, öaß auch unter den an der Neugeſtaltung der Dinge im Reich innerlich An⸗ teil zu nehmen und dieſer Anteilnahme durch einen Zuſammenſchluß mit anderen gleichgeſinnten Volks⸗ genoſſen Ausdruck zu geben. Es iſt, wenn auch nur in einzelnen Ländern, dazu gekommen, daß man den dort lebenden Reichsangehörigen jede Be⸗ kundung ihrer nationalſozialiſtiſchen Geſinnung hat verbieten und daß man ſie daran hat verhindern wollen, ſich auf der Grundlage ihrer gemeinſamen politiſchen Ueberzeugung als Vereinigungen zu konſtituieren. Ein ſolches Vorgehen läßt ſich nur aus einer völligen Verkennung der Abſichten und Ziele erklären, die von den örtlichen Organiſationen der Deutſchen im Auslande ſelbſt, wie auch von den für ihre Betreuung zuſtändigen heimiſchen Stellen verfolgt werden. Wir wiſſen ſelbſtverſtändlich und ſind die Letzten, daran deuteln zu wollen, daß das Gaſtrecht, das fremden Staatsangehörigen in einem Lande gewährt wird, ſie verpflichtet, ſich jeder Einmiſchung in die inneren Verhältniſſe des Gaſtlandes auf das ſtrikteſte zu enthalten und die dort geltenden allgemeinen Geſetze zu beobachten. Geſchieht das aber, ſo kann ihnen nicht verſagt wer⸗ den, ſich auf der Grundlage und zum Zwecke der Bekundung gemeinſamer nationaler Einſtellung zu Gemeinſchaften zuſammenzuſchließen und mit den heimiſchen Organiſationen in Verbindung zu treten. Die Einſetzung eines Chefs der Auslands⸗ organiſation im Auswärtigen Amt, die der Führer zu Beginn dieſes Jahres verorduet hat, iſt nicht nur ein ſichtbares Zeichen für die Ein⸗ heit von Partei und Staat, ſondern auch eine Gewähr dafür, daß die von den verantwort⸗ lichen innerdentſchen Stellen für die Pflege des Auslandsdeutſchtums aufgeſtellten Grundſätze und Richtlinien ſich in den von mir ſoeben an⸗ gegebenen Grenzen halten und von den auslandsdeutſchen Organiſationen ſelbſt genau reſpektiert werden müſſen. Ich hoffe des⸗ halb auf das beſtimmteſte, daß die Schwierig⸗ keiten, die in dieſer Beziehung hier und da im Auslande entſtanden ſind, nun bald für immer verſchwinden. So wenig wie wir daran denken, uns über die allgemein anerkannten Regeln des Fremdenrechts hinwegzuſetzen, ebenſowenig werden wir zulaſſen, daß Auslandsdeutſche wegen ihrer nationalſozialiſtiſchen Einſtellung von fremden Regierungen unter eine Art von Ausnahmerecht ge⸗ ſtellt werden. Wenn Sie, meine lieben Auslandsdeutſchen, jetzt in das Land Ihres Aufenthaltes zurückkehren, wer⸗ den Sie, des bin ich ſicher, die in Deutſchland und vor allem hier in Stuttgart empfangenen Eindrücke ſowohl den anderen Volksgenoſſen dort draußen als auch den Ihnen zugänglichen Ausländern übermit⸗ teln. Seien Sie dort draußen Zeugen für das große Geſchehen in Deutſchland, für den Neuaufbau des Reiches, für ſeine Wieder⸗ erſtarkung und zugleich für ſeinen unverbrüchlichen Friedenswillen. Bleiben Sie ſich immer der Ehre bewußt, Mitglied der deutſchen Volksgemeinſchaft, und jeder einzelne von Ihnen ihr Repräſen⸗ tant in der Fremde zu ſein. Seien Sie einig unter ſich, und erweiſen Sie Ihrem Gaſtland dieſelbe Ach⸗ tung, die wir ſelbſt überall für Deutſchland fordern. Dann werden Sie wichtige und wertvolle Mit⸗ arbeit leiſten an dem Werk unſeres Führers Adolf Hitler und an unſerem geliebten deutſchen Vater⸗ Der Stellvertreter des Führers weiht 78 Jahnen In ſeiner Rede beſchäftigt ſich der Stellvertreter des Führers nach herzlichen Begrüßungsworten an unſere auslandsdeutſchen Volksgenoſſen beſonders mit den Aufgaben der Auslandͤsorgani⸗ ſation der NS DA P, über die er das folgende ausführte: Rudolf Heß ſyricht: Unter der Führung der Auslandsorganiſation wird auch das Auslandsdeutſchtum immer mehr von nationalſozialiſtiſchem Geiſt erfüllt. Die Auslands⸗ organiſation der NSDAP hat die noch lange nach der Machtübernahme in ſich zerſplitterten, in Klaſſen⸗ gegenſätzen auseinanderklaffenden Deutſchen draußen zuſammengeführt und ſie verbunden mit dem Reich Adolf Hitlers. Die Betreuung des Auslandsdeutſch⸗ tums im nationalſozialiſtiſchen Geiſt enthält eine Unzahl von Deutſchen der Nation, die ſonſt als Kul⸗ turdünger in anderen Nationen aufgingen. Von Zeit zu Zeit erfreut ſich die Auslandsorgani⸗ ſation der NSDalP der beſonders liebevollen Aufmerkſamékeit fremder Politiker. Nämlich der Politiker, die es gerade einmal wieder für zweckmäßig halten, wegen irgendwelcher politiſcher Geſchäfte das Schreckgeſpenſt der„deutſchen Gefahr“ an die Wand der inter⸗ nationalen Oeffentlichkeit zu malen. Und wie ſie Unſer jüngſter Gau der NeDalP wird zu einer finſteren, geheimnisvollen Organiſation.— Ihr, meine Parteigenoſſen draußen, werdet zu Spin⸗ nen eines gelatigen Spionagenetzes. Es iſt geradezu gruſelig, zu hören, wie Ihr das Gift tödlicher Lehren in fremde Völker tragt und große Weltreiche von innen beoͤroht. Und es iſt erſchütternd, zu hören, wie Ihr Armen Euch dauernd in den Zentralen der NSDAp— morgens, mittags und abends— melden müßt, um Rechenſchaft abzulegen, ich möchte faſt ſagen, ob Ihr gut oder ſchlecht geträumt habt vom Nationalſozialismus. Ganz zu ſchweigen von all den andern geheimnisvollen Dingen, von denen wir ſelbſt auch nichts wiſſen, die aber dieſe Politiker wiſ⸗ ſen, ohne ſie bisher preisgegeben zu haben. Doch das wird alles noch kommen, verlaßt Euch drauf! Im Ernſt: Scheint es auch lächerlich, ſo hat es doch Methode. Durch die ewig wiederhol⸗ ten Lügen— die ſchließlich dann auch ein ehr⸗ lich um den Frieden beſorgter Mann nach⸗ ſpricht— ſoll immer von neuem das Gift des Mißtrauens zwiſchen die Nationen und uns geträufelt werden. Die Drahtzieher wollen um den Preis jeder Lüge verhindern, daß das Vertrauen zum neuen Deutſchland auch weiterhin wächſt, wie es zu ihrem Leidweſen in den letzten Jahren gewachſen iſt, Sie wollen den Völkern einreden— die guten Kom⸗ muniſten und die harmloſen Juden— ja, die wollen Völkerverbrüderung, Freunoͤſchaft der Nationen, Freiheit der ſchaffenden Menſchen und Frieden auf Erden! Aber die verfluchten Nazis, die haben ſich geſchworen, mit ihrer geheimnisvollen Organiſation einen neuen Krieg zu führen, die wollen die Völker aufeinanderhetzen und Mord und Brand über die Erde tragen. Natürlich wollen die Drahtzieher nichts anderes, als von denen ablenken, die wirklich den Frieden der Völker bedͤrohen. Denn wir ſind es ja nicht, die Handelsvertretungen zu Zentralen der Zerſetzung der Gaſtvölker machen. Wir ſchmuggeln nicht Hetz⸗ artikel in fremden Sprachen in andere Länder. Wir organiſieren nicht die Unterwelt anderer Staaten zu Stoßtrupps des Bürgerkriegs. Mit reinem Gewiſſen können wir die Erklärung abgeben: Wir wollen den Nationalſozialismus nicht auderen Völkern als Gift einträufeln] Wir wollen ihn ebenſowenig anberen Völkern aufzwingen. Wir wollen ihn nicht einmal an andere Völker verſchenken. Im Gegenteil: Wir ſind eiferſüchtig darauf bedacht, den Nationalſozialismus für uns zu behalten. Und glaubt man wirklich, daß wir ſo dumm ſind, daß, wenn wir ſchon eine Spionageorganiſation aufziehen wollten, wir dann unſere ſo ſichtbaren Stützpunkte, Ortsgruppen und Landesgruppen draußen dazu be⸗ nützen würden? Wollten wir wirklich einen gehei⸗ men Nachrichtendienſt in anderen Ländern uns ſchaf⸗ fen, dann würden wir klugerweiſe uns Beſtehendes zum Vorbild nehmen, zum Beiſpiel den ſo ausge⸗ zeichnet arbeitenden weltumſpannenden Geheimdienſt eines Landes, in dem unſere AO beſonders oft dunk⸗ ler Abſichten verdächtigt wird. Die wirklichen Aufgaben der Gruppen unſerer Auslands⸗Organiſation haben ſich dieſer Tage erſt an einem Beiſpiel gezeigt: In Schanghai fuhren die Angehörigen des dortigen NScc unter Todes⸗ vexachtung in die unter Granatfeuer liegenden Stadt⸗ teile und retteten Leben und Gut vieler unſerer Landsleute. Das Einſtehen füreinander, die Hilfe in ͤer Not— wie ſie auch in den Winter⸗ hilfsaktionen oͤraußen zum Ausdruck kommt— das ſind die Ergebniſſe des Organiſierens innerhalb der Auslandsdeutſchen. Was wir durch die Auslands⸗Organiſation weiter tun, iſt nichts anderes, alg* iede bandere Nation auch int: nämlich die F „ſammengehörigkeit zwiſchen der Heimut⸗unhers bdraußen betonen und ſtärken. 78 Wir machen das organiſatoriſch vielleicht gründlicher als andere— wir ſind nunmal Deutſche. Aber das Ziel iſt nichts anderes, als die Einheit der Söhne und Töchter unſeres Reiches, diesſeits und jenſeits der Grenze. Wenn andere auch noch ſo gewaltige Zeitungsartikel ſchreiben und noch ſo gewaltige Re⸗ den halten. Die nationalſozialiſtiſchen Deutſchen ſind ihren Gaſtländern gegenüber loyal, ebenſo wie ſie loyale Bürgerihrereigenen Heimat ſind. Dann nahm Rudolf Heß die feierliche Weihe von 78 Fahnen der Ortsgruppen und Landesgruppen der Auslandsorganiſation der NoSDaAp vor. In ſeinem Schlußwort rief er ͤen Auslandsdeut⸗ ſchen und Seefahrern zu: Wenn Ihr wieder zurückkehrt in die fremden Lande und auf Eure Schiffe, dann ſagt denen drau⸗ ßen— die Heimatgedenktaller Deutſchen in der Welt. Die Heimat nimmt Anteil an ihrem Schickſal, nimmt Anteil an ihrem Leid, an ihrer Not, —.wo immer ſie als Deutſche ſtehen. Nehmt die Ge⸗ wißheit mit hinaus: die Heimat nergißt Euch draußen nicht, denn Ihr ſeid ein Teil von uns! Sagt draußen, daß Ihr das Land Eurer Väter geſehen, und daß es größer und ſtolzer iſt, als Ihr es erträumtet. Geht hinaus und berichtet: Deutſchland lebt und wird leben, weil ein Adolf Hitler lebt und weil ein Gott im Himmel lebt, der mit Deutſchland iſt. Das„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß die Anſprache des Stellvertreters des Führers. „Die größte bisherige Kundgebung des Auslands⸗ deutſchtums hatte damit ihr Ende erreicht. 5 Auslanosſtimmen zu Stuttgart dub, London, 30. Auguſt. Die Londoner Morgenzeitungen bringen zum Teil ausführliche Berichte über die Eröffnung der Tagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart, wobei die Reden des Stellvertreters des F üh⸗ rers, des Reichsaußenminiſters von Neurath und des Leiters der Auslandsorganiſation Gauleiter Boh le beſondere Beachtung finden. 8 Anb. Paris 30. Auguſt. ie riſer Blätter bringen am Mont r mehr oder weniger längere Aus züge 5 Reden des Gauleiters Bohle des Reichs⸗ außenminiſters v. Neurath und des Stellvertre⸗ ters des Führers Rudolf Heß auf der Tagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr, Alois Winbauer *8*(in Urlaub) i. V. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bo de-Lokaler Teil: Dr 3N-Sport: i. V. C. W. ſiennel Sübweſtbeutſche Umſchau;„Richard Schönfelder- Eericht: i. V. S— Bilderdienſt: C. W,—Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich iu Mannheim Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E.§. Schaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 ti au et abe A u. Ausg er —— der Ausgabe Au, Ausgabe E über 20500 Zur Zeit Preisliſte Rr. B gültig Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporte e L Rr S * 9 0 der Montag, 30. Auguſt 1937 3. Seite/ Nummer 398 Die Stadtseite Maunheim, 30. Auguſt. Swei Alleen Beide laufen in gleicher Richtung. Laufen von Friedrichsbrücke bis zur Adolf⸗Hitler⸗Brücke. Laufen auf beiden Seiten des Neckars, worin ihre jugendliche Schönheit ſich ſpiegelt. Schon früher haben hier Bäume geſtanden. Hü⸗ ben und drüben. Jenſeits des Fluſſes ſtanden Pap⸗ peln, eine neben der andren, gerade ausgerichtet wie zur Parade. Hochragend und ſtark und ewig glitzernd die ewig unruhigen Blätter. Lange ſtanden ſie am Wege der an der Bleiche vorüberführte, wo die Mannheimer Hausfrauen ihre Wäſche dem Winde und der Sonne ausſetzten. Oft ſtanden die Bäume auch im Waſſer, wenn der Neckar ins Steigen kam und ſeine Fluten ſich her⸗ überwälzten. Ging man an ihnen vorüber, dann ſchien es, als ob ſie hier immer ſtehen bleiben würden. Eines Tages aber ſchlug der Blitz hinein. Eine Pappel fiel, andere folgten ſpäter. Was ſchließlich noch ſtehen blieb, unterlag der Axt, als man das Gelände auffüllte, um einen Damm zu bauen. Dann wurden Platanen gepflanzt. Die waren aus andrem Holz und von andrer Geſtalt. Das waren keine Pyramiden mehr, das wurden Schirme. Von Menſchenhand nachgeholfen. Das knorrige Ge⸗ zweig ſpann ſich über den breiten Weg, reicht ſich bereits die Hände und dichtes Blattwerk verwehrt auch den glühendſten Sonnenſtrahlen den Durchbruch. Auf dem ſtadtſeitigen Damm pflanzte man andre Bäume. Linden, die in der Blüte ſo herrlich duf⸗ ten, mit kugeligen Häuptern. Stehen drüben die Bäume einander ſich gegenüber, ſo ſtehen ſie hier zu⸗ einander verſetzt, um das Wachstum nicht zu be⸗ hindern. Noch einige Jahre und auch hier werden im Sommer die Strahlen den Boden nicht mehr berühren. Zwanzig Jahre ſpäter! Wie mögen da die Bäume hüben und drüben ausſehen? Sie werden ſchön und ſtark und groß ſein und das Angeſicht der bei⸗ den Dämme nicht wenig verändern. Und mit Wohlgefallen wird man einſt darunter wandeln! ne Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabet Bericht von einer Köͤð-Reiſe: Inſel Poel/ Mannheim, Ende Auguſt. Das waren nun 14 wunderſchöne Tage! Das Wetter wurde immer beſſer, die Gemütlichkeit immer größer, die Hautfarbe immer brauner, der Muskel⸗ kater von Sport und Burgenbau ließ ſchnell nach, und hatte ſich jemand eine Blaſe angelaufen, einen Hautriß angeſtoßen, ſo war's wunderbar, wie ſchnell es wieder heilte..., und damit war der Urlaub 'rum, und eine Menge Poſtkarten lagen ſogar noch da, die man unbedingt im letzten Augenblick noch losſchicken mußte. Und wer trotzdem keine bekom⸗ men hat, der kann ſie zu Hauſe abholen, 10 Stück hab' ich noch mitgebracht. Um aber von vorne anzufangen, ſo gab es alſo nach den erſten Fahrten und Ausflügen auch einen Kameradſchaftsabend für ſämtliche Koͤß⸗ Leute auf Inſel Poel im Kurhaus, wo eine ausge⸗ zeichnete Kapelle ſpielte, und außerdem eine kleine Truppe von witz⸗ und ſangeskräftigen Kleinkünſtlern uns die Zeit verkürzte. Aus den Anſprachen und auch aus dem Programm für die ganze Oſtſeefahrt entnahm man bemerkenswertes Verſtänoͤnis für die Luſt am Tanzen. wenn auch mit gleicher Eindring⸗ lichkeit auf den Wert guten Ausſchlafens und Schutz vor Sonnenbrand hingewieſen wurde. Dieſer Sonnenbrand kam nämlich alsbald bei erſtaunlich vielen auf, die nicht aus Mannheim waren, und die nicht im Beſitze eines ſo nahen und billigen Strandbades, keine Zeit zu Vorbräunung daheim gefunden hatten. Ein Gutgebräunter in den erſten Tagen auf der Inſel Poel konnte ohne wei⸗ teres als Mannheimer angeſprochen werden. Doch half man alſo den Leidenden mit dem roten Buckel durch Puder und gute Ratſchläge(die Kdð⸗ Sportlehrerin entwickelte da ſcharfen Blick und Au⸗ torität), ſo daß ſie rechtzeitig in den Schatten kamen, und nach zwei Tagen waren ſie wieder mobil; denn auch hier bewährte ſich heilkräftige Seeluft. Am erſten Samstag gings mit vollbeſetztem Dampfer hinüber nach Wismar, das wie Lübeck und Roſtock den Titel Seeſtadt trägt, und das mit mehr Recht als die beiden Kolleginnen an der Trave und der Warne. Ortswart Dett⸗ mann empfing und gab hiſtoriſchen Ueberblick, er⸗ Hier iſt ein Exempel ſtatuiert worden: 4 Fahre Gefängnis für betrunkenen Kraftfahrer Ein Kind mit ſeiner Begleiterin totgefahren und die Flucht ergriſſen Die Große Strafkammer des Landgerichts Wies⸗ baden hat nach einem Lokaltermin in dem bekannten Weinſtädtchen Nederwalluf am Rhein einen Kraft⸗ fahrer unter Aufrechterhaltung des erlaſſenen Haft⸗ wegen fahrläſſiger Tötung zu einer Gefäng⸗ nisſtraſe von 4 Jahren verurteilt und damit ein ſtrenges Exempel ſtatuiert. Es iſt die höch ſt e Freiheitsſtrafe, die bisher gegen einen Kraft⸗ fahrer wegen der Folgen eines Unfalls verhängt wurde. Und doch wird ſie auch von jedem einſichtigen Kraftfahrer als gerecht empfunden werden, wenn er den Tatbeſtand erfährt: Es iſt der 21. Juli und der Verurteilte hat eine ausgeſprochene Trink⸗ und Zech⸗ fahrt mit ſeinen Gefährten hinter ſich. Die ſofortige Unterſuchung nach dem ſchweren Unfall ergibt, daß 2,8 v. H. Alkoholgehalt im Blute vorhanden ſind, woraus auf die genoſſene Alkoholmenge geſchloſſen werden kann. Die ſinnloſe Trunkenheit hindert ihn nicht, ſich an das Steuer ſeines Wagens zu ſetzen, um die Heimfahrt anzutreten. In Niederwalluf verfehlt er auf der neuen, breiten Umgehungsſtraße eine Kurve, gerät auf den Bürgerſteig und reißt dort ein Kinderſräulein mit einem Kinderwagen um, den er 18 Meter weit ſchleift. Beide, Kindund Kin der⸗ fräulein, ſind auf der Stelle tot. Der Kraftfahrer ergreift die Flucht, wird je⸗ doch eingeholt und verhaftet. Seine Geſährten haben im Wagen unter der Einwirkung des Alkohols ge⸗ ſchlafen und von dem furchtbaren Drama nichts ge⸗ merkt. Schon 14 Tage ſpäter hat er ſich vor ſeinen Richtern zu verantworten, und dieſe fällen das Ur⸗ teil, das allen Kraftfahrern zur eindringlichen War⸗ nung dienen ſoll. Der Anteil des Alkohols an den ſchweren Ver⸗ kehrsunfällen iſt bekannt. Trotzdem ſind alle War⸗ nungen bisher erfolglos geblieben. Aus dem Ge⸗ richtsurteil ſollten alle diejenigen lernen, die den Ernſt der Warnungen noch nicht begreifen konnten, Wer ein Kraftfahrzeug lenkt, muß wiſſen, daß ihm ein gefährliches Inſtrument unterſteht und daß er nicht nur für ſich und die Inſaſſen des Fahrzeuges, ſondern auch für andere Straßenbenutzer die Verant⸗ wortung zu tragen hat. Wer Verantwortung trägt, muß wiſſen, daß er dazu einen klaren Kopf, zwei helle Augen und zwei ſichere Hände braucht. Er muß daher auch die Willens⸗ kraft beſitzen, ſich von dem gefährlichen Alkoholgenuß ſo weit freizuhalten, daß ſeine körperliche und gei⸗ ſtige Reaktionsfähigkeit nicht in ſträflicher Weiſe herabgemindert wird. Das iſt der erzieheriſche Sinn dieſes Urteils, denn die Sicherheit des Lebens un⸗ ſerer Volksgenoſſen ſteht turmhoch über der Genuß⸗ freudigkeit des einzelnen, Das muß und wird auch jeder vernünftige Kraftfahrer begreifen, und des⸗ halb wird dieſes ſtrenge Exempel, das verdient, in der Oeffentlichkeit bekannt zu werden, auch nicht ohne Wirkung bleiben. W. F. Mannheimer zurück von der Oſtſee zählte von Klaus Störtebeker und Wallen⸗ ſtieiin und Guſtav Adolf, zeigte uns die St.⸗ Georgen⸗ und die Marien⸗Kirche, und da in der letzteren gerade eine Hochzeit war, ſo blieben wir mit eifriger Zuſtimmung der vielen Damen gleich drin und ſangen tüchtig mit. Gewaltig iſt die Höhe der Schiffe, kaum vorſtellbar für uns Männer aus dem Süden, eine majeſtätiſche Kraft des Glaubens reckt ſich da aus den Dächern der Stadt heraus, aber auch die alten Bürgerhäuſer mit Blendſaſſade oder Prunkgiebel ſind nicht ohne in ihrem Willen zur zackig⸗gotiſchen Höhe. Es gab noch allerhand zu ſehen: Ein Grabmal der Fürſtin Sofie von Mecklen⸗ burg, das von Peter Viſcher ſein ſoll, eine Ahnen⸗ halle, die erſte im Reiche, und die ſicher eifrig be⸗ ſucht wird, denn genealogiſche Kenntniſſe verſtehen ſich bei allen Mecklenburgern von ſelber. Das Hei⸗ matmuſeum iſt gerade zum größten Teil in die „Alte Schule“ übergeführt worden, ein Schulgebäude aus dem 14. Jahrhundert. Sympathiſch berührte es den Waſſerturm⸗Mannheimer, auf zentralem Markt⸗ platze das Waſſer in der barocken„Waſſerkunſt“ be⸗ heimatet zu finden. Das lebenswichtige Element war den Wismarern noch weit teurer als uns; in Peſt⸗ zeiten haben ſie's pfundweiſe gekauft und erſt ſeit etwa 1860 haben ſie überhaupt eine richtige Waſſer⸗ leitung. Nachdem dies und anderes beſichtigt, wurden wir zur Kaffeeſtunde entlaſſen und man konnte ſich den intimeren Reizen der Stadt hingeben. An Wis⸗ marer Spezialgebäck merkten wir uns Ko⸗ penhagener Streifen, lang wie ein Arm, und ſehr nahrhaft. Die Spickaale ſind kürzer aber noch nahrhafter, und nur mit Kümmel in größeren Biſ⸗ ſen zu vertragen. Herrlich, aber nur kurze Zeit lagerfähig, ſonſt hätten wir einen halben Zentner davon mitgebracht. Einige ſprachen ſchon wieder dem Porter zu, aber dafür kamen ſie auch nicht mehr rechtzeitig zum Schiff. Das war Wismar, aber damit nicht alle, ging es am Montag nach Lübeck und Hamburg. Hundert Mann zogen in aller Frühe los, beſichtigten Tore, Kirchen, Türme, Kunſthallen und Reeper⸗ bahn, tanzten und tranken und kamen doch alle in der Nacht wieder mit zurück, eine Meiſterleiſtung der Reiſeführung. Dann aber mußte mit Kraſt an den Burgenbau herangegangen werden: denn ein ganzes Schau⸗ ſenſter voll Preiſe reizte. Den erſten, zweiten und oͤritten will man gar nicht, aber vielleicht doch den fünften oder ſechſten Wir ahmten die zwei Poeler⸗Baſtionen die ſeit dem 17. Jahrhundert verfallen daliegen(und von den Poelern Anno 34 zu einem Stücklein freigelegt wurden, oberflächlich nach, ſchaufelten den höchſten Turm zurecht, und dann machte alles ſchlapp wegen Sonnenbrand, Muskelkater, Kavalierspflichten uſw.; und das ewige Waſſertragen, das zu ſolchem Bur⸗ genbau gehört, iſt ja auch langweilig. Alles rieſelte wieder zuſammen; am Tage vor der Prämiierung aber wurde geſchaufelt und gebaut wie beſeſſen, letzte Hand morgens um 8— acht— Uhr angelegt, und ſo kriegten wir den vierten Preis. Der erſte Preis ging an ein gartenarchitektoniſches Meiſterwerk, eine Sonnenuhranlage(aus Gladbech), der zweite an die Mannheimer Schokinag, und auch am vierten war alſo Mannheim maßgebend beteiligt, wenn auch Karlsruher es waren, die die letzte Energie aufbrachten. 12 ſchöne geſchmackvolle Preiſe an Gläſern, Schalen, Kaffeeſervice, Sektflaſchen uſw. wurden vergeben, und zwei Kinderburgenpreiſe obendrein. Am Tage der Burgenprämiierung gab es außer⸗ dem Beſuch einer Kompanie Infanterie, die Biwak bezog und zum Manöverball entlaſſen wurde, ein Feuerwerk von erſter Qualität mit allem, was dazugehört an Bomben, Feuerrädern, Raketen und Köͤct in grüner Leuchtſchrift, Militärkonzert auf den Wällen mit Bier und Wein und Eis⸗am⸗Stiel leiner Achtung, Hausfrauen! Gebt das irgendwie entbehrliche alte Schuhwerk dem Händler mit der grünen Armbinde. Es wird zu einem wichtigen Exportartitel verarbeitet und ihr helft dadurch mit, Deviſen zu beſchaffen. eeeeee neuen Hamburger Eisdelikateſſe), Mondſchein. Damit war nun der offizielle Teil erleöigt; zwei letzte Sonnentage am Strand bewirkten, letzte Fein⸗ bräunung, viel mitgebrachte Pfälzerweine vereinig⸗ ten ſich mit gewonnenem Sekt zu ſchmackhaften Ana⸗ nasbowlen, ſchneller Tanz klärte den Kopf. In Wis⸗ mar traf man die Badener aus Travemünde, Dier⸗ hagen, Graal uſw., es gab lange gegenſeitige Be⸗ ſchreibungen von vorzüglichen Frühſtücken mit Ei und ſoo gutem Kaffee, Preiſen von Strandkörben und Güte der Tanzmuſiken; frohe Ausgelaſſenheit auf dem Wismarer Bahnhof, wo die Muſik ſpielte— und wer ſchlafen konnte, der brauchte erſt in Mann⸗ heim, Samstag vorm. 10.24, wieder r. T. Gäſte aus Rodenbach beim M. G. B. Lindenhoſ Kameradſchaftliche Stunden— Ehrenabend im „Rheinpark“— Ihr Urteil:„Mannheim iſt ſchön!“ Die Lindenhöfler bereiteten den Sangesbrü⸗ dern aus Rodenbach bei Neuwied(Rheinland) am Samstagabend einen herzlichen Empfang. Wenn ſie auch mit Verſpätung eingetroffen ſind, ſo war das freundſchaftliche Band doch ſofort zwiſchen den Rodenbachern und dem MG„Lindenhof“ hergeſtellt. Erinnerungen aus verklungenen Tagen der letzten Sängerreiſe ins Rheinland wurden ausgetauſcht und friſch geſungen klangen die Lieder zum abendlichen Himmel, nachdem der Vereinsführer Philipp Fal⸗ ter ſeine Gäſte herzlichſt begrüßt hatte. Die Quar⸗ tiergeber machten es ihren Gäſten ſo angenehm wie möglich. Der Kameradſchaftsabed im„Rheinpark“ wurde zu einem vollen Erfolg. Viele Lindenhöfler folgten der Einladung des MGV„Lindenhof“, der zu Ehren ſeiner Rodenbacher Gäſte einen Kamerad⸗ ſchaſtsabend angeſagt hatte. Die Rodenbacher, wie die Lindenhöfler Sängerkameraden umrahmten den Unterhaltungsabend mit ihren friſchen, frohen Volks⸗ weiſen, dirigiert von Dr. Riehl(Mannheim) und Hard(Rodenbach). Vereinsführer Falter ge⸗ und viel, viel um die gleiche Stunde des vorigen Jahres. Vereins⸗ führer Voß(Rodenbach) dankte für die Begrüßung, für den herzlichen Empfang und überreichte dem gaſt⸗ gebenden Verein ein großes Bild von dem lieblichen Rodenbach. Vereinsführer Falter überraſchte die Rodenbacher Sänger mit einer Uraufführung des Sängerwahlſpruches, der auf ihrer Fahne geſchrieben ſteht:„Einig im Lied, treu im Gemüt“, vertont von Muſiklehrer Dr. Riehl. Die Sänger des MG„Lindenhof“ legten mit der Ur⸗ aufführung dieſes Wahlſpruches, beſtimmt für den M„Rodenbach“, alle Ehre ein und fanden ſtür⸗ miſchen Beifall N Der zweite Teil des Abends ſtand im Zeichen der Frl. Riedle würzte den Abend mit Mundartvor⸗ trägen. Eine beſondere Freude war es, das Quin⸗ tett der„Sängerrunde“(Leitung Dr. Riehl) zu hören. Am Sonntagvormittag wurden die Gäſte von einem Mitglied des Verkehrsvereins durch unſere Stadt gefahren. Immer wieder hörten wir den Aus⸗ ruf der Bewunderung über dieſe ſchöne Stadt. Auch ein Abſtecher nach Heidelberg wurde gemacht. Nachmittags galt es im Vereinslokal den letzten Umtrunk zu tun und ſich mit herzlichen Ab⸗ ſchieds⸗ und Dankesworten zu trennen. Mannheim wird nach dem Ausſpruch des Vereinsführers Voß bei den Rodenbachern in ſchönſter Erinnerung blei⸗ ben. Mit Tücherſchwenken und frohem Liederſingen wurde die Rückfahrt in die Heimat angetreten. 10 000 Badeluſtige wurden geſtern im Mann⸗ heimer Stranöbad gezählt. 9000 Fahrräder und 200 Kraftfahrzeuge waren untergeſtellt. Zu ernſten Un⸗ fällen kam es erfreulicherweiſe nicht. Hans Knudsen: „Wiltf eber“ J, Bemertungen au eine-. boliup Daserudb— Es iſt gar keine Frage, daß man ſehr wohl einem Dichter der Gegenwart und ſeinem Werk mit wiſſen⸗ ſchaftlichen Methoden begegnen kann; und es iſt gut, wenn auch die Erwerbung eines akademiſchen Grades mit einer Erörterung aus der Gegenwarts⸗Dichtung vor ſich geht; ſofern nur der Stoff ſich als wiſſen⸗ ſchaftlich ergiebig erweiſt. Denn nichts wäre pein⸗ licher, als wenn die Doktor⸗Arbeit(deren Wertung gewiß nicht nach der Zahl der„Anmerkungen“ oder dem Umfang eines„Literaturverzeichniſſes“ vorge⸗ nommen werden ſoll!) nicht über ein erweitertes Feuilleton hinausginge. Wenn Arthur Sack mit einer Arbeit:„Burtes„Wiltfeber“, der heimatloſe deutſche„Zwiſchenmenſch“ um die Wende des 19. Jahrhunderts“ in Münſter promoviert, ſo hat er ein dankbares, übrigens nicht ſchwieriges und einer wiſſenſchaftlichen Beleuchtung durchaus zugängliches Thema. Es ſollen offenbar gar nicht alle Probleme erörtert werden, die ſich in Burtes„Wiltfeber“ an⸗ bieten(und noch zu löſen bleiben), ſondern lediglich die Gegebenheit des„Zwiſchen“, die Stellung Wilt⸗ ſebers als eines„Zwiſchenmenſchen“. Indem dieſe Frage im ausſchließlichen Vordergrund ſteht, wird die Titelgebung Burtes, mit der Wiltfeber als„der ewige Deutſche“ bezeichnet wird, abgelehnt:„Wilt⸗ jeber iſt nicht der ewige Deutſche, es iſt ein Deutſcher des Jahres 1911.“ Dieſe Auffaſſung gründet ſich auf dem großen „Zwiſchen“: in dieſer Betrachtung wird betont, daß es das geſchichtliche und ewige deutſche Schickſal ſei, vor der entſcheidenden Frage zu ſtehen, ob ger⸗ maniſcher Norden oder Mittelmeerraum? Der Dichter fühle im Süden,„daß der nordiſche Deutſche auf ſeinem Völkerwanderungsweg des Geiſtes zuweit nach Süden abgedrängt iſt. Er ruft ihm ein Halt entgegen und zeigt ihm wieder das andere Endziel und den Ausgangspunkt ſeiner Wanderung: den Norden.“ Unter dem Geſichtspunkt der Raſſe wepden dann auch die beiden Frauen voneinander geſchieden; das liegt bei Burte klar auf der Hand. Madlee, die Bäuerin, iſt der dinariſche Menſch, Urſu la, die Herrin, hat alle Merkmale der nordiſchen Raſſe, Nun wird gezeigt, daß die Entſcheidung, die Wiltſeber treffen will und ſoll, gar keine Entſcheidung iſt, weil Urſula im Entſcheidungsaugenblick gar nicht mehr Pallas war, ſondern zur Aphro wurde, wie es Madlee iſt.„Zwiſchen paternaler Geiſtigkeit und chtoniſcher Natur“ nimmt er als Sinnlicher die Geiſtige; er entſcheidet ſich jedenfalls für das Weib. Auch die beiden Männer, zwiſchen denen Wiltfeber ſchwankt, ſind der Raſſe nach geſchieden. Der alte Wittiber iſt der Dinarier, der ihm die Unergie⸗ bigkeit des Grübelns und Bohrens klar macht und in der Dichterei Flucht vor dem Leben ſieht:„Ein Bauernhof, das iſt eine Welt; dieſe meiſtere, ſo kommſt du dem Geheimnis des Seins, Werdens und Vergehens näher als mit dem reinen Denken.“ Gegenſätzlich: der Freiherr von Suſenhart. Er iſt kinderlos, und damit dokumentiert er ſich als Glied der nordiſchen Raſſe, deren Schickſal es iſt,„daß ihre Erbtüchtigkeit, ihre Geburtenziffer eben durch ihre Geiſtigkeit erſchreckend ſank.“ Wiltfeber ſteht auch hier im„Zwiſchen“! Wenn Wiltfeber der deutſche Typus von 1911(und nicht der„ewige Deutſche“) iſt, ſo iſt er„Indivi⸗ dualiſt“, aber nicht aus eigenem Willen heraus, ſon⸗ dern aus Zwang,„da die raſſiſche Gemeinſchaft nicht beſteht, zu der er gehört.“ Nicht Wiltfeber hat ſich von der Gemeinſchaft gelöſt, ſondern dieſe hat ſich ſelbſt aufgelöſt, ſo daß Wiltfeber ein Einſamer ge⸗ worden iſt oder hat werden müſſen. Aus der„Ver⸗ ſchiebung von der Gemeinſchaft zur Geſellſchaft“ wird hier Wiltfebers Paſſivität gedeutet, das Fehlen von Kampf und Wagnis, wird er als in einer Zwiſchen⸗ 1 ſtellung„zwiſchen Held und Spießbürger“ ſtehend be⸗ zeichnet, der„wohl anders denkt(als die Geſellſchaft), aber nicht anders handelt.“ Die an den Roman ſich anſchließende Behand⸗ lungs⸗Einteilung:„Ich“,„Weib“,„Volk“,„Gott“ er⸗ gibt für die Fragen Volk und Gott keine neuen Ge⸗ ſichtspunkte, die Dinge liegen bei Burte in der ſehe⸗ riſchen, ſcharfen Ablehnung des Marxismus, in der klaren Scheidung zwiſchen Volk und Maſſe, zwiſchen National und International und vielen anderen poli⸗ tiſchen Problemen deutlich und offenbar; und wenn auch die Burteſche Forderung nach der klaren Faſſung einer Lehre und einem feſtgeformten Gottesdienſt be⸗ tont wird: die neue Lehre Burtes vom„Reinen Kriſt“ kann auch hier nicht weiter geklärt werden. „Bleibt noch die Erörterung über die Kunſt in Burtes Roman. Wiltfeber kämpft gegen die Techniſierung, gegen die Kunſtgewerbler, die zu ver⸗ jagen ſind, damit der Handwerker lin ſeiner frü⸗ heren Einheit von Künſtler und Ausführender, Meiſter und Werkſtatt⸗Arbeiter) gedeihe, gegen die Verbeamtung in der Kunſt, gegen ihre geſchäftliche Verfilzung. Darf man aber daraus, wie es hier ge⸗ ſchieht, den Schluß ziehen:„Wiltfeber vertritt den Vart pour Lart-Standpunkt“?! Im geſamten Schaf⸗ fen des Dichters iſt ſchlechterdings nichts, gar nichts, was nach Part pour Lart ſchmeckt, und ſeine Bekennt⸗ niſſe in Lyrik, in Proſa ſprechen in allem und immer ſo völlig anders über Kunſt und Künſtler, daß es eine ganz mißzuverſtehende Formulierung iſt, in Wilt⸗ feber einen Lart pour'art-Vertreter ſehen zu wollen, vielleicht nur, weil er die Kunſt frei halten will von Funktionen der Tendenz oder Parteiprogrammatik, wenn er ſagt:„Echte Kunſt beginnt jenſeits des Zweckes!“, wobei er gleich hinzufügt, ſie iſt„Lebens⸗ ausdruck“. Zum Ausgangspunkt dieſer kurzen Hinweiſe zu⸗ rückkehrend, wird man gewiß nicht beſtreiten wollen, daß Burte um 1910 einen Uebergangsmenſchen in der Wende⸗, Uebergangs⸗, Zwiſchen⸗Situation gezeigt hat, der wohl ſah, aber nicht helfen und ändern konnte. Vielleicht aber war es 1910 ſchon ungeheuerlich und ſeheriſch geradezu, daß eben jemand wirklich ſoh und ſagtel Mehr konnte der Dichter nicht geben und tun. So ſehr das geſamte Rund⸗Herum für Wiltfeber nach Uebergang, ja, nach Untergang riecht, ſo ſehr trägt er ſelbſt in ſich all das, was wir im Kern deutſch nennen, daß in einem ſo prophetiſchen Buche zu Jahrhundertbeginn der Dichter ſeinen Wiltfeber auf Grund der Heimatſucher⸗Situation doch wohl den „ewigen Deutſchen“ nennen durfte.—— Die Goethepreis⸗Verleihung an Kolbenheyer Der feſtliche Akt in Frankfurt Am Tage und zur Stunde der Geburt Goethes verſammelten ſich am Samstag im Goethehaus zu Frankfurt a. M. die Mitglieder des Verwaltungs⸗ rates des Frankfurter Goethe⸗Preiſes, um den Preis dem diesjährigen Preisträger Dr. Dr. e. h. Kolbenheyer zu übergeben. Der Vertreter des Oberbürgermeiſters, Stadtrat Dr. Keller, wies in ſeiner Anſprache darauf hin, daß die Stadt den von ihr zur Förderung bedeuten⸗ der Geſtalter der Gegenwart geſtifteten Goethe⸗Preis nunmehr zum 11. Male verleihe. Die einſtimmige Wahl des Kuratoriums der Stiftung ſei auf Guido Kolbenheyer gefallen, in Würdigung ſeiner vielſei⸗ tigen Leiſtungen auf dem Gebiet der Dichtung. Dr. Keller überreichte darauf dem Preisträger die Urkunde. in der es heißt:„Die Ehrung gilt dem großen Dichter und Geſtalter, dem Meiſter gleicher⸗ maßen des geiſtesgeſchichtlichen Entwicklungsromans wie des Schauſpiels, der aus der Unbeirrbarkeit ſei⸗ nes Weſens ſtets für die Reinheit und die Wieder⸗ geburt deutſcher Art gewirkt hat.“ Der Dichter dankte in bewegten Worten für die Ehrung, die für ihn auch höchſte Verantwortung be⸗ deute, der er ſich immer bewußt bleiben wolle. Im Anſchluß wurde den Auslandsdeutſchen Dr. Janſen und Dr. Khun die Goethe⸗Plakette ver⸗ liehen. dachte der kameradſchaftlichen Stunden in Rodenbach Unterhaltung. Frl. Huiſſel und Herr Harm ſangen. 4. Seite/ Nummer 398 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Montag, 30. Auguſt 1937 Am Samstag und Sonntag in Pforzheim: Fubelfeier des Badiſchen Sängerbundes Weiheſtunde im Städtiſchen Saalbau mit Ehrungen Erhebende Treuekundgebung auf dem Marktwlatz bld. Pforzheim, 29. Auguſt. Das vom Badiſchen Sängerbund ſtets ſorgſam be⸗ hütete und erfolgreich gepflegte edle Gut des deutſchen Volkstums und vaterländiſchen Wollens, ſtand im Mittelpunkt der feſtlichen Tage in der reichbeflaggten Goloͤſtadt Pforzheim anläßlich der 75⸗Jahrfeier des Badiſchen Sängerbundes. Das Feſt wurde eingeleitet ͤͤurch eine würdige Gedenkſtunde am Samstagnachmittag auf dem Ehrenfriedhofe, wo der ſtellvertretende Sängergauführer Dr. J. Münch⸗ Bruchſal in warm empfundenen Worten der verſtor⸗ benen badiſchen Sänger gedachte mit dem beſonderen Hinweis auf die in dieſem Friedhof liegenden San⸗ gesbrüder und Tonſchöpfer. Dr. Münch legte im Ver⸗ lauf der von Männerchören umrahmten ſchlichten Feier einen Kranz am Ehrenmal nieder, während die zahlreichen Sängergräber mit Schwarzwald⸗ ſträußen geſchmückt wurden. In einer Arbeitstagung der Kreisführer und Kreischorleiter ſprach der Gau⸗ referent der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Pg. Schöpflin, über die Zuſammenarbeit von Köcß und Sängergau Baden. Es ſollen überall Vereinsringe der Koͤcß gebildet werden zur Erfüllung beſonderer kultureller Aufgaben, wie die Mitwirkung bei nationalen Feiertagen, bei Auf⸗ führung großer Chorwerke und Volksliederſingen. Die Inſpizienten des Sängergaues, Geſangs⸗ pädagoge Profeſſor Johannes Willy und Gauchor⸗ leiter Hugo Rahner, machten vor den Kreis⸗ chorleitern Ausführungen über die einheitliche ge⸗ ſangstechniſche Schulung der Sängerſchaft. Im überfüllten Städtiſchen Saalbau, der ein feſt⸗ liches Kleid zeigte, fand am Samstagabend ein Feſtkonzert ſtatt, das von etwa 1200 Sängern der Vereinigten Pforzheimer Männergeſangvereine beſtritten wurde. Nach dem Geſamtchor„An das Vaterland“ von Con⸗ radin Kreutzer wurde in vier Gruppen geſungen. Man feierte das Gedächtnis der Helden, ſang zum Lobe der Muſik und brachte unſere ſchönen deutſchen Volkslieder zum Vortrag. Die Sängerſchaft Pforz⸗ heim hatte unter ihren Chorleitern dieſe Folge von Chören ſehr eingehend und liebevoll vorbereitet. Die Wiedergabe war durchaus ſorgſam gerundet und erntete den herzlichen Beifall der dankbaren Zu⸗ hörerſchaft. Den Schlußteil des Konzertes bildeten Geſänge, die das Bekenntnis zu Führer, Volk und Vaterland wirkungsvoll zum Ausdruck brachten. Bei einem gemütlichen Beiſammenſein überbrachte der württembergiſche Innenminiſter Dr. Schmid, Mitglied des Führerrates des Deutſchen Sänger⸗ bundes, die Grüße und Glückwünſche des Führers des Deutſchen Sängerbundes, Oberbürgermeiſter Albert Meiſter⸗Herne, ebenſo die Glückwünſche des Sängergaues Schwaben. Er warf einen Rück⸗ blick auf die Geſchichte des deutſchen Männergeſan⸗ ges und hob hervor, daß die Sänger, Turner und Schützen auch in der Zeit der Kleinſtaaterei und völ⸗ kiſchen Zerriſſenheit in ihrer nationalen Haltung vorbiloͤlich waren und ein einiges deutſches Vater⸗ land erſtrebten. Wiederum im Städtiſchen Saalbau folgte am Sonntagvormittag die Weiheſtunde zur 75-Fahrfeier des Badiſchen Sängerbundes Auch diesmal war der große Raum dicht beſetzt. Nach⸗ dem Sängergauführer Schmitt die vom See bis an des Maines Strand in hellen Scharen gekomme⸗ nen Sangesbrüder begrüßt hatte und der Deutſche Sängerſpruch verklungen war, hallte der Geſamt⸗ chor„O Schutzgeiſt alles Schönen“ machtvoll durch cen Saal. Alsdann ergriff der ſtellvertretende Sänger⸗ gauführer Dr. Joſef Münch⸗Bruchſal das Wort zur Weiherede. Er ſchilderte in kernigen Darlegungen die Anfangs⸗ gründe und ſiegreiche Fortentwicklung des deutſchen Männergeſanges, warf einen Rückblick auf die Grün⸗ dung und Entwicklung des Badiſchen Sängerbundes, hob hervor, daß die Männergeſangvereine ſchon in damaliger Zeit die Herolde und Befürworter der deutſchen Einigung waren. Es folgte das vierte che Geſangsfeſt 1855 in Baden⸗Baden, das fünfte 1860 in Freiburg und das ſechſte 1862 in Karlsruhe. Dem Badiſchen Sängerbund gehören heute 1433 Ver⸗ eine mit rund 50 000 Mitgliedern an. Dazu kommen rund 87 000 unterſtützende Mitglieder, womit Baden an der Spitze aller 24 Sängergaue ſteht. Die Vereine verteilen ſich auf 1026 Orte, ſo daß bei einer Geſamtzahl von 1543 Gemeinden im Lande in mehr als zwei Drittel ſich mindeſtens ein Geſang⸗ verein befindet. Der Männergeſang iſt zu einer Volksſache geworden. Gleich glücklich hat ſich auch die innere Entwicklung des Badiſchen Sänger⸗ bundes vollzogen. Der Redner unterſtrich, welch reicher kul⸗ tureller Wert dem deutſchen Sangesweſen innewohnt und in welch ungeahntem Maße es den nationalen Belangen des deutſchen Volkes gerecht wurde. Dr. Münch feierte das köſtliche Gut des deutſchen Volksliedes und erinnerte daran, welch unvergeßliche Stunden es waren, als die deutſchen Männergeſangvereine beim 12. Deutſchen Sänger⸗ bundesfeſt in Breslau aus dem Munde des Führers höchſte Anerkennung und Würdigung gefunden haben. Es ſei zu hoffen, daß ſich auch unſere Ju⸗ gend wieder begeiſtern wird für die Ideale des Deutſchen Sängerbundes. Unſere Lieder, ſo erklärte der Redner zum Schluß, ſollen allen gehören, über⸗ all ſoll das Lied erklingen. Wir wollen geloben, ſingend zu kämpfen, und kämpfend zu ſingen für unſeren Führer, für das Wohl und Glück unſeres herrlichen Volkes und für das ewige Leben unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes. Stürmiſcher, minutenlanger Beiſall folgte der Rede des ſtellvertretenden Sängergauführers. Gleichſam zur Bekräftigung des Gelöbniſſes erklan⸗ gen die machtvollen Akkorde des Chores„Flamme empor“ von Wilhelm Nagel. Sängergauführer Schmitt nahm nunmehr die Ehrung der Männer vor, die ſich große Ver⸗ dienſte um das deutſche Lied und den deutſchen Männergeſang erworben haben. Es erhielten die„Conradin⸗Kreutzer⸗Münze“, die höchſte Auszeichnung, die der Badiſche Sängerbund zu vergeben hat: Der Bundesführer Albert Mei⸗ ſter, Bundesſchatzmeiſter Dr. Hermann, der Lei⸗ ter der Abteilung Chorweſen und Volksmuſik in der Reichsmuſilkkammer, Prof. Dr. Fritz Stein, der frühere Bundesobmann Dr. Metzger⸗Freiburg, der ſtellvertretende Sängergauführer Dr. Münch und der Sängergauchorleiter, Studienrat Rahner. Die Gründungsvereine des Badiſchen Sängerbundes ehrte der Sängergauführer durch den Aufruf ihrer Namen. Er gab ſchließlich den Entſchluß des Führerrates be⸗ kannt, daß künftighin alle Sangesbrüder, die 40 Jahre hindurch in aktiver Betätigung zum deutſchen Lied ge⸗ ſtanden haben, die goldene Ehrennadel des Badiſchen Sängerbundes erhalten ſollen. Der geſchäftliche Teil der Tagung vollzog ſich glatt und raſch. Der vom Sängergauführer Schmitt er⸗ ſtattete Geſchäftsbericht wie auch der Kaſſenbericht des Sängergauſchatzmeiſters Horn fanden einmütige Genehmigung, worauf der Sängergauführer in gro⸗ hen Zügen die Aufgaben für die Zukunft umriß. Treue-Kundgebung Um die Mittagsſtunde zogen die Sänger, voran das Bundesbanner und zahlreiche Fahnen, in ge⸗ ſchloſſenem Zuge unter den ſchneidigen Marſch⸗ klängen der Stadͤt⸗ und Feuerwehr⸗Kapelle zum Marktplatz, um dort in einer erhebenden Kundgebung das Treuebekenntnis zu Führer, Volk und Vaterland zu erneuern. Eine große Men⸗ ſchenmenge umſäumte den Platz, der im goldenen Sonnenſchein ein prächtiges Bild bot. Nach dem Faufarenruf und dem Geſangschor„Mahnung“ von Hans Heinrichs ſprach vom Rathaus⸗Balkon aus zunächſt Oberbürgermeiſter Külz, der u. a. aus⸗ führte: Der Führer wendet ſich alle Tage an alle Kräfte im Volk, am Gelingen ſeines Werkes mit⸗ zuhelfen und der Gemeinſchaft das Beſte zu geben. Vor allem wendet er ſich auch an die Sänger, die durch ihn in Breslau die Marſchrichtung er⸗ halten haben. Daraus ergibt ſich die heilige Ver⸗ pflichtung, daß jeder an ſeiner Stelle immer ſein Handeln ausrichtet zum Guten Deutſchlands und zur Stärkung der Lebenskraft des deutſchen Volkes, getragen vom unerſchütterlichen Glauben an die ewige deutſche Nation. Es folgte der Gemeinſchafts⸗ geſang„Der Gott, der Eiſen wachſen ließ..“ Nun nahm Sängergauführer Schmitt das Wort, um mit Stolz zu bekennen, daß der Badiſche Säugerbund in all den 75 Jahren nicht einen Schritt von dem klar vorgeſchrie⸗ benen Weg der unbedingten Treue zu un⸗ ſerem heiligen Vaterland abgewichen iſt. Nochmals lenkte er den Blick auf Breslau und das große Erlebnis der Führerrede.„Sänger ſind Sie, und damit Sprecher des deutſchen Volkstums.“ Die⸗ ſes Wort des Führers, ſo ſagte der Sänger⸗Gau⸗ führer, heißt für uns, in der vorderſten Linie zu ſtehen in der Pflege unſeres Volkstums. Als Schwur und Bekenntnis zugleich ſtimmte der Ge⸗ ſamichor ein in das Lied„Nun ſchwinge dich auf mein Jubelſang“. Letzter Redner war der Hoheitsträger des Krei⸗ ſes Pforzheim, Kreisleiter Knab. Er beglück⸗ wünſchte den Badiſchen Sängerbund zu ſeinem 75⸗ jährigen Beſtehen und bezeichnete es als die größte Aufgabe des Bundes, das deutſche Lied in das deutſche Volk hineinzutra⸗ gen. Unſer Dank gebühre in dieſer Feierſtunde dem Manne, der die Vorausſetzungen zu dieſer Einigung ſchuf. Nun hallte ein ſtürmiſch⸗freudiges „Sieg Heill“ auf den Fühver über den weiten Platz und zum Schluß der Kundgebung wurden die bei⸗ den Nationallieder geſungen. Der Sonntagnachmittag brachte die Rund⸗ funkübertragung der Chöre des Feſt⸗ konzertes am Samstag und anſchließend ein offenes Liederſingen in der Vorhalle des ſtädtiſchen Saalbaues, das einen gelungenen Verlauf nahm. Mit einem großen Konzert im Stadtgarten bei Feſtbeleuchtung und Feuerwerk fand das Feſt einen ſchönen und harmo⸗ ſchen Abſchluß. Am Montag fand eine Dreitälerfahrt ſtatt, die die Sänger mit den Schönheiten der Pforz⸗ heimer Umgebung bekannt machte. Die nächſte Gautagung des Badiſchen Sängerbun⸗ des findet 1938 in Wiesloch ſtatt in Verbindung mit der Feier des 100jährigen Beſtehens des dor⸗ tigen Männergeſangvereins„Liederkranz“. Langgeſuchte Einbrecher gefaßt * Pforzheim, 30. Aug. In Göbrichen wurde in einem Gaſthaus ein nächtlicher Einbruchsdiebſtahl verübt, bei dem die Diebe mit großer Unverfroren⸗ heit zu Werke gingen. Sie ſtiegen durch ein offenes Fenſter ein, ſtahlen für über 80 Mk. Zigaretten und nahmen die durch Klingelanlage geſicherte Kaſſe ſamt 100 Mk. Bargeldinhalt mit. In einer Feloſcheune vor dem Dorf entleerten ſie die Kaſſe und ließen ſie dort zurück. Im Nebenzimmer der Wirtſchaft hatten ſie zuvor noch einen Krug Bier getrunken. Noch während der Tatbeſtandsaufnahme erhielten die Be⸗ hörden Meldung von der Verhaftung der Täter, die ſich nach Württemberg gewandt hatten und in Maulbronn gefaßt wurden. Es handelt ſich um zwei etwa 30 Jahre alte Burſchen aus Pirma⸗ ſens, die mit einem Motorrad unterwegs waren. Es konnten ihnen mehrere Einbrüche im Enz⸗ und unteren Neckartal nachgewieſen werden. Das erbeu⸗ tete Diebesgut hatten ſie ſtets als Poſtpaket unauf⸗ fällig an einen anderen Ort geſchickt, um es ſpäter dort abzuholen und zu verkaufen. Insbeſondere ſuchten ſie Wirtſchaften heim und ſtahlen Eßwaren, Rauchmaterial und Kleidungsſtücke. Mit ihrer Ver⸗ haftung dürften die vielen Einbrüche im Kreis Vai⸗ hingen(Enz) ihre Aufklärung finden, * Schramberg, 30. Aug. Die Eheleute Paul Lan⸗ denberger, Ehrenbürger der Stadt Schramberg, und Frau Frieda geb. Junghans, konnten am Frei⸗ tag das ſeltene Feſt der eiſernen Hochzeit feiern. Das Jubelpaar ſteht im Alter von 89 und 86 Jahren und erfreut ſich noch bemerkenswerter Rüſtigkeit. Paul Landenberger hat die heute mit der Gebrüder Junghans AG vereinigte Hamburg⸗ Amerikaniſche Uhrenfabrik gegründet und zu hohem Anſehen gebracht. ——.......———..'..'...————————Z————————— ⏑—— Opfer des Verkehrs * Heidelberg, 30. Auguſt. In der vergan⸗ genen Nacht fuhr auf der Reichsautobahnſtrecke Maunheim—Heibelberg ein Kraftradfahrer auf einen haltenden Fernlaſtzug auf. Der Kraftradfahrer wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er auf der Stelle tot war. Seine Perſonalien ſind noch nicht bekaunt. * Bruchſal, 29. Auguſt. Am Samstagnachmittag ereigneten ſich hier zwei tödliche Verkehrs⸗ unfälle. Ein mit Gipsdielen beladener Laſt⸗ kraftwagen wollte in der engen Stadtgrabenſtraße am Lager abladen und ließ wegen der Enge der Straße vorher die eine Ausladerampe herunter. Beim Einfahren kam das fünfjährige Kind der Fa⸗ milie Kimpfel aus der Haustür geſprungen. Im gleichen Augenblick rutſchte ein Stapel Gipsdielen herab, von dem das Kind an Kopf und Hals ſo ſchwer verletzt wurde, daß es auf der Stelle tot war.— In der Rheinſtraße wurde ein Sohn des Händlers Keilbach von einem durchfahrenden Perſonenkraftwagen überfahren und auf der Stelle getötet. * Heidelberg, 29. Aug. Die diesjährigen Reichs⸗ feſtſpiele hatten mit 43 100 Geſamtbeſuchern und einer Durchſchnittszahl von 1267 für jede Vorſtel⸗ lung ein günſtiges Ergebnis, wenn man berückſich⸗ tigt, daß die Spielzeit drei Wochen kürzer als die vorige geweſen iſt. Der„Götz“ wurde neunmal, „Romeo und Julia“ 14mal,„Pantalon“ ſechsmal aufgeführt. 5 ed⸗ Großſachſen, 90. Aug. Beim Aufſtellen der Dreſchmaſchine zog ſich der Beſitzer Hölzel aus Schriesheim an ſeinem ohnehin kranken Bein eine ſchwere Verletzung zu. -ü- Amoltern(Kaiſerſtuhl), 30. Auguſt. Der Füh⸗ rer und Reichskanzler hat bei dem neunten Kind des Zimmermanns Auguſt Vetter in Amoltern die Ehrenpatenſchaft übernommen. Gleichzeitig hat ſe erfreuten Eltern ein Geldgeſchenk überweiſen laſſen. Stuttgart im herrlichſten Feſtſchmuck: Zur Tagung der Auslandsdeutſchen Prachtwolle Feſtbeleuchtung und Einweihung der„Schwabenhalle“ Z. Stuttgart, 30. Auguſt. Tauſende von Auslandsdeutſchen ſind am Sams⸗ tag in der Hauptſtadt des Schwabenlandes mit ſchwä⸗ biſch⸗herzlicher Gaſtfreunoſchaftlichkeit aufgenom⸗ men worden. Im Laufe des Nachmittags kamen drei Sonderzüge aus Mailand, Berlin und Hamburg an. Die Auslandsdeutſchen, die in Mailand zu gemein⸗ ſamer Fahrt nach Stuttgart ſich zuſammengefunden hatten, begleitet von dem Landesgruppenleiter Ita⸗ lien, Gttel, wurden auf dem Bahnhof von Gaulei⸗ ter Bohle willkommen geheißen. Die Deutſchen aus den nordiſchen und öſtlichen Staaten Europas, die über Berlin kamen, begrüßte Stabsamtsleiter Ruberg. Kinder überreichten Blumen und die überall dienſtbereiten Hitlerjungen verſorgten das Gepäck. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, kam am Spätnachmittag vom Flugplatz Böblingen nach Stuttgart. Durch die Straßen der Innenſtadt, die wie noch nie mit Fahnen, Girlanden, Kränzen, Ehrenpforten uſw. geſchmückt ſind, war um dieſe Zeit ſchon faſt kein Durchkommen mehr. Unter die Ein⸗ heimiſchen mengten ſich bereits die ſich ſofort heimiſch fühlenden Deutſchen aus aller Welt. Man ſah darun⸗ ter immer wieder auch Auslandsdeutſche in ihren ſchönen Trachten. Omnibuskarawanen, die ſich durch die froh⸗ geſtimmte Menge zwängten, kamen in großer Zahl aus Wien, aus Belgien, aus Holland, aus Frankreich uſw. Beſonders ſchön geſchmückt ſind die Königsſtraße, wo an unzähligen Fahnenmaſten die deutſchen Farben und die Fahnen der Länder, aus denen die Aus⸗ landsdeutſchen kamen, wehen, der Schloßplatz, das Neue Schloß mit rieſigen ſcharlachroten und orange⸗ farbenen Tüchern, unterbrochen von in Gold gehal⸗ tenen Hoheitszeichen, entworfen und ausgeführt vom Amt Schönheit der Arbeit der NSG„Kraft durch Freude“. Die zum Deutſchen Ausland⸗Inſtitut und zum Ehrenmal der deutſchen Leiſtung führende Adolf⸗ Hitler⸗Straße gleicht einer Via triumphalis. Hier hängen weiße Fahnen, die Wappen aller württember⸗ giſchen Kreisſtädte und der größeren ſchwäbiſchen Städte. Von hier aus führt der Weg durch die nicht weniger reich ausgeſchmückte Altſtadt. Ihren Höhepunkt erreichte die Feſtſtimmung, als abends von den Türmen der Kirchen die Glocken das Feſt einläuteten und die Feſtbeleuchtung auf⸗ flammte. Alle größeren Gebäude der inneren Stadt waren angeſtrahlt, über die Straßen und durch die Parks ſchlangen ſich Lichtſchnüre. Die Springbrun⸗ nen waren in farbenprächtiges Licht getaucht, bunte Windlichter auf den Raſen und um die Seen vor den Theatern und in den Anlagen. Ein Bild, wie es Stuttgart zuvor noch nie geſehen hatte. In meter⸗ hohen Buchſtaben leuchtete es vom Hindenburgbau: „Wir grüßen die Auslandsdeutſchen!“ In den Abend⸗ ſtunden zog ein ungeheuerer Menſchenſtrom durch die Feſtſtraßen, ſo daß der Verkehr nur noch not⸗ dürftig aufrechterhalten werden konnte. Am Nachmittag war auch die große, 20 000 Sitzplätze umfaſſende Feſthalle— in der am Donnerstag Generaloberſt Göring zu den Auslandsdentſchen ſprechen wird— mit einer Werkfeier ihrer Beſtimmung über⸗ geben worden. Oberbürgermeiſter Dr. Strölin gab ihr den Na⸗ men„Schwabenhalle“. 160 Meter lang iſt die in Holzkonſtruktion in acht Wochen erbaute Halle, 65 Meter breit und 20 Meter hoch. Abends war im Halbmondſaal Begrüßung der zahlreichen Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe. Im Feſtſaal der Liederhalle hatte um die gleiche Stunde eine Begrüßung für die auslands⸗ deutſchen Frauen ſtattgefunden, wo die Gau⸗ frauenſchaftsleiterin der AO., Pan. Behr und die Gaufrauenſchaftsleiterin Württemberg, Pan. Haindl ſprachen. Wer kennt die Tote? Leiche aus dem Rhein geborgen h. Ludwigshafen, 30. Auguſt. Am Sonntag wurde laut Polizeibericht aus dem Rhein in der Nähe der Pegeluhr eine bis jetzt noch unbekannte weibliche Leiche geborgen. Beſchrei⸗ bung: 50 bis 60 Jahre alt, 1,50—1,60 Meter groß, ſchmächtig, kleines rundes Geſicht, dunkelbraune Haare, ſchwarzes Trikotkleid mit Samtaufſchlägen an den Aermeln, ſchwarze hohe Schuhe(ſogenannte Kragenſchuhe), graublaue Wollſtrümpfe und darüber ſchwarze Florſtrümpfe, beige handgeſtrickte Woll⸗ unterhoſe, ärmelloſen handgeſtrickten Woll⸗Pullover mit blauen und roten Querſtreifen. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Polizeidirektion— Strom⸗ polizei. Folgenſchwerer Zuſammenſtoß h. Ludwigshaſen, 29. Auguſt. An der Kreuzung der Ludwig⸗ und Wredeſtraße ſtießen am Samstag eine Radfahrerin und ein Straßenbahnwagen der Linie 3 zuſammen. Die Radfahrerin, die einen Schädelbruch erlitt, wurde bewußtlos in das Krankenhaus gebracht. Das Fahrrad wurde ſchwer beſchädigt. 0 ⸗a⸗ Sulzbach, 30. Auguſt. Der Turnverein konnte am Sonntag auf ſein 50jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. Für dieſen Tag war ein aus⸗ erleſenes Programm zuſammengeſtellt worden. Der hieſige Geſangverein und der Kraftſportverein wirk⸗ ten ebenfalls mit. D Heppenheim, 90. Auguſt. Kreisamtlich verpflich⸗ tet wurden Johann Georg Hofmann in Lauten⸗ Weſchnitz als Feuerwehrkommandant, Jokob Arnold als Hilfsfeldſchütze in Fahrenbach, Alois als Ehrenfeldſchütze von Klein⸗Breiten⸗ ach. aead⸗ Birkenau, 90. Aug. Zuſammen mit der Frei⸗ willigen Feuerwehr hielt der Sanitätshalbzug eine Geländeübung ab. Neben Sanitätern waren auch Samariterinnen beteiligt. Bezirkskolonnen⸗ führer Dr. Simmet und Kreiskolonnenführer Kaiſer⸗ Heppenheim wohnten der Uebung bei, die in allen Teilen gut klappte und eine zufriedene Kritik fand. Die Folgen einer zerrütteten Ehe Nachſpiel einer Meſſerſtecherei vor dem Schwurgericht * Zweibrücken 30. Auguſt. Das Schwurgericht in Zweibrücken begann mit der Verhandlung gegen den 1897 geb. Michael Sunkel von Pirmaſens, der unter der Anklage ſtand, vorſätzlich, jedoch ohne Ueberlegung, ſeine Ehe⸗ frau zu töten verſucht zu haben. Sunkel lebte mit ſeiner Frau anfänglich in glücklicher Ehe. Als dieſe jedoch mit zwei Männern ehebrecheriſche Beziehungen aufnahm, war es natürlich mit dem Frieden vorbei. Die Streitigkeiten häuften ſich und Sunkel mißhan⸗ delte ſeine Fräu oft wegen ihres ſchlechten Lebens⸗ wandels. Am 22. April d. J. kam es wieder zu ſchwe⸗ ren Auseinanderſetzungen, weil Sunkel annahm— er hatte in der Handtaſche ſeiner Frau zwei Eintritts⸗ karten zu einem Wanderzirkus gefunden— ſie hätte einen ihrer Liebhaber mit in den Zirkus genommen. Die Auseinanderſetzung wurde immer erhitzter und ſchließlich drang Sunkel mit einem offenen Taſchen⸗ meſſer auf ſeine Frau ein und verſetzte ihr einen Stich in die linke Wange, und da ſie abzuwehren ver⸗ ſuchte, noch einen zweiten Stich in die rechte Kinn⸗ ſeite, der beinahe die Halsſchlagader getroffen hätte. In der Vernehmung erklärte Sunkel, daß er an dem fraglichen Tage aus Wut und Verzweiflung ſo außer ſich geweſen ſei, daß er ſeinen Rachegelüſten freien Lauf laſſen mußte. Seine als Zeugin vernom⸗ mene Frau verſuchte ihren Mann zu decken und nahm die Schuld über den Ausgang ihrer Ehe auf ſich, indem ſie ihre ehebrecheriſchen Beziehungen als Grund dafür angab. Sie erklärte, Sunkel habe ihr gedroht, er werde ihr das Geſicht zerſchneiden, um ſie zu kennzeichnen. Andere Zeugen jedoch bekundeten, daß ſie mehrmals die Drohungen Sunkels vernom⸗ men hätten, ſeiner Frau den Hals abzuſchneiden. Nach der Beweisaufnahme ſcheint an der Schuld des Angeklagten kein Zweifel zu ſein. Der Anklagever⸗ treter hielt ihn daher des Verbrechens des verſuchten Totſchlags ſür überführt. Jedoch wurden dem An⸗ geblagten weitgehend mildernde Umſtände zugebilligt, ſo daß er mit zehn Monaten Gefängnis da⸗ vonkam und auch von einer ſofortigen Verhaftung Abſtand genommen wurde. 0 24. 35 Montag, 30. August 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 398 Die Leipziger Herbsimesse Der ersie Tag— Schlagarſiger Einsaß der Nachirage Die Leipziger Herbſtmeſſe, die am geſtrigen Sonntgg eröffnet wurde und bis zum 2. September dauert, weiſt zwei charakteriſtiſche Merkmale auf: ſoweit der Inlands⸗ bedarf in Frage kommt, iſt das die erſte Meſſe, die voll⸗ ſtändig auf die Lurch die e geregelte Preisbaſis abgeſtellt iſt. Weit bedeutſamer aber iſt das neue Geſicht der Leipziger Meſſe, das ſie durch die deut⸗ ſchen Werk⸗ und Rohſtoffe bekommen hat. Sömtliche Fa⸗ brikationszweige haben ſich dieſer Grundmaterialien wei⸗ teſtgehend bedient, und auch der Verarbeitungsinduſtrie iſt es gelungen, ſie für ihre Erzeugung zu übernehmen. Der Begriff der„Neuheiten“, der ſoweit er Form und Tönung betraf und in den früheren Jahren immer aus⸗ ſchlaggebend war, trifft auf der jetzigen Leipziger Muſter⸗ aneſſe in den Hintergrund. Denn wichtiger iſt die Tatſache der Materialbeſchaffenheit und der Qualität. Beides wird in Verbindung mit den deutſchen Werkſtoffen auf der Meſſe ſehr gut unter Beweis geſtellt. Der Beſuch am Meſſeſonntag entſprach den Erwar⸗ tungen. Es waren aber faſt in erſter Linie geſchäftliche Intereſſenten, die ſich einfanden. Selbſtverſtändlich iſt der Sonntag noch viel zu Orientierungszwecken benutzt wor⸗ den. Das gilt namentlich von den ausländiſchen Beſu⸗ chern, von oͤenen viele aus Oeſterreich, Ungarn, Frank⸗ reich und Norwegen erſchienen waren. Die deutſche Ein⸗ käuferſchaft zeigte ſehr große Nachfrage und ſucht ihren Bedarf für die Herbſt⸗ und Wintermonate zu decken. Teilweiſe wurde auch ſchon für das Frühjahr diſponiert. Viel beachtet werden auch die Länderſchauen, nament⸗ lich die Ausſtellung der Niederlande, und die Spezialous⸗ ſtellungen. Beſondere Anſtrengungen hat die Spielwaven⸗ induſtrie gemacht, die viel Winterſpiele zeigt, ferner die Muſikinſtrumenteninduſtrie. Sehenswert iſt die Textil⸗ und Bekleidungsmeſſe, die im Zeichen von Zellwolle und Kunſtſeide ſteht. Auch die Lederwareninduſtrie zeigt viel Kombinationsmöglichkeiten für die neuen Lederartikel. Sehr reichhaltig iſt das Meſſe⸗ angebot in Kunſt⸗ und Galanteriewaren ſowie in Sport⸗ ——— bei denen gleichfalls neue Werkſtoſfe verwendet werden. Wirtſchaftlichkeit und Zweckmäßigkeit ſind die beiden Faktoren, die die außerordentlich angewachſene Baumeſſe beherrſchen. Nach dieſer Richtung hin findet das„Haus aus deutſchen Werkſtoffen“ te Beachtung. Präsideni Pieizsch vor der in- und ausländischen Presse Uber die Bilanz— Außenhandels- 0 DHD Leipzig, 29. Auguſt. Anläßlich des Empfanges der inländiſchen und ausländiſchen Preſſe auf der Leipziger Meſſe ſprach der Leiter der Reichswirtſchaftskammer, Präſident Albert Pietzſch, über die„Bilanz der deutſchen Außenhandelspolitik“. Er führte u. a. aus, daß der deutſchen Außenhandelspolitik der letzten ͤͤrei Jahre, alſo ſeit Einführung des Neuen Planes, der ge⸗ wünſchte Erfolg nicht verſagt geblieben ſei, ſo daß die ſchwerſten Sorgen hinſichtlich der Ernährung und der Rohſtoffbeſchaffung in abſehbarer Zeit behoben ſein dürften. Darüber hinaus laſſe die deutſche Außenhandels⸗ politik in klarer und unbeirrbarer Haltung den Wunſch erkennen, ſich nicht vom Weltmarkt auszu⸗ ſchließen, ſondern den Güteraustauſch nach Kräften zu erweitern, allerdings mit der Maßgabe, daß über Art und Dringlichkeit der einzuführenden Güter de Bezieher nicht ſelbſt zu beſtimmen habe Loucräſibent Pietzſch wies in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß die deutſche Ausfuhr ſich ſeit 1934 erhöht habe und für das laufende Jahr eine wei⸗ tere ſehr erhebliche Steigerung— in der Größen⸗ ordnung von einer Milliarde Mark— ausweiſen dürfte. Demgegenüber mußte die Einfuhr— dem Grundſatz, nicht mehr zu kaufen als Zahlungsmittel zur Verfügung ſtehen, entſprechend— zunächſt ein⸗ geſchränkt werden. Nach den bisherigen Ergebniſſen werde ſie aber 1937 das Vorjahr wieder ganz erheb⸗ lich überſchreiten. Allerbings hätten ſich unſere Ein⸗ ſuhrwaren weſentlich verteuert, ſo daß ſchätzungs⸗ weiſe zwei Drittel der wertmäßigen Mehreinfuhr auf Preiserhöhungen und nur ein Drittel auf die meugenmäßige Einfuhrſteigerung zurückzuführen ſei. Immerhin reiche dieſes Drittel zuſammen mit der heimiſchen Mehrerzengung aus, um auch in dieſem Jahr den mit fortſchreitender Wirtſchaftsbelebung nicht unerheblich geſtie⸗ genen Bedarf an Nahrungsmitteln und Roh⸗ ſtoffen zu decken. Wenn die deutſche Einfuhr im Rahmen des nur irgend Möglichen der geſteigerten Ausfuhr folge, ſo ſtelle dies die außenhandelsfreundliche Einſtellung Deutſchlands nachdrücklich unter Beweis. Bei ſeiner Einfuhr habe Deutſchland in beſonderem Maße jene Länder berückſichtigt, die ihrerſeits in verſtärktem Ausmaße deutſche Waren bezogen hätten. Auf dieſe Weiſe konnte eine ganze Reihe von Ländern ihren Anteil am deutſchen Außenhandel verdoppeln, ja in einigen Fällen ſogar verdreifachen. Anknüpfend an die Debatten auf der diesjährigen Tagung der Internationalen Handelskammer er⸗ gänzte Präſident Pietzſch den gebrachten zahlen⸗ mäßigen Querſchnitt durch eine Schilderung des ideenmäßigen Hintergrundes, vor dem das heutige weltwirtſchaftliche Geſchehen ſich abſpielt. Es ſtän⸗ den ſich grundſätzlich zwei verſchiedene Anſchauungen über die beſtmögliche Regelung der weltwirtſchaft⸗ lichen Beziehungen gegenüber: Die einen klammer⸗ ten ſich an das, was früher— vor dem Weltkrieg— Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: unregelmäßig Frankfurt, 30. Auguſt. Die Börſe hatte auch zu Beginn der neuen Woche äußerſt ruhiges Geſchäft, da die Unternehmungsluſt gering und auch der Ultimo noch von Einfluß blieb. Am Aktien⸗ markt war die Kursgeſtaltung uneinheitlich, die Verän⸗ derungen hatten aber im allgemeinen nur kleines Aus⸗ maß und hielten ſich die Waage. Montanaktien bröckelten meiſt etwos ab. Buderus auf 1304—190(131/4), Klöckner auf 188/(139), Mannesmann auf 124/(12456), während Ver. Stahl gefragt wurden und/ auf 120 30 gewannen. Lebhafteres Intereſſe verblieb in Maſchinenwerten, beſon⸗ ders geſucht wurden Mönus mit ca. 128—130(127), Von chemiſchen Werten gaben J6 Farben v.., Metall⸗ geſellſchaft v. H. nach, Rütgerswerke zogen 76 v. H. an, Zellſtoffaktien lagen ſchwächer beſonders Waldhof mit 160/%(168). Im einzelnen exöffneten u. a. Reichsbank mit 214(21374), Südd. Zucker mit 206(205½) AEG mit 130% (18156), Deutſche Linoleum mit 170%(171½ und Hapag mit 85/(8574). Lebhafteres Geſchäft hatten wieder ein⸗ zelne Werte im Freiverkehr, Dingler Maſchinen 94, Schuh Berneis 77, Großalmerode Thon 114½—115, Beck& Henkel 82—83, Wayß u. Freytog 150.— Der Rentenmarkt lag ſtill, aber freundlicher, Reichsaltbeſitz gewannen“& auf 12775 und Reichsbahn⸗VA 4 auf 12774. Die Kursentwicklung war auch im Verlaufe uneinheit⸗ lich und das Geſchäft blieb unverändert klein. Leichte Er⸗ höhungen hatten Ver. Stahl mit 121 nach 12054, Klöckner mit 189 nach 138/% und Rheinmetall mit 160,50 nach 160, während Farbeninduſtrie auf 16674 nach 167 und ACEG auf 130 nach 13075 abbröckelten, auch Mannesmann waren zu 124 nach 124,25 eher angeboten. Die ſpäter notierten Werte lagen auch unregelmäßig, wobei Rheinſtahl mit 158/%(1597/½6) und Bekula mit 169(168) ſtärker verändert waren. Mönus Maſchinen notierten nur zu Einheitskurs 120(127), Faber u. Schleicher 1104(108). Im Freiverkehr ſtiegen Großalmerode Thon bis auf 117 nach 115 und Wayß u. 9 0 auf 151 nach 150, on variablen Reuten bröckelten ſpäte Schuldbücher auf 99(99/%4) ab, Kommunal⸗Umſchuldung unverändert 94.55. Pfanbbriefe und Stadtanleihen lagen bei ſehr ruhigem Geſchüft völlig unverändert. Auch Staatspapiere wichen nur ganz geringfügig ab. Berliner Börſe: Spezialwerte feſter * Berlin, 30. Auguſt. Die Montag⸗Börſe eröffnete wiederum in freundlicher Grunöſtimmung. Wenn auch die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich war, ſo überwogen doch unter Führung von Maſchinen⸗, Metall⸗, Bau⸗ und Zellſtoffwerten die Kurs⸗ eihöhungen. Am Montanmarkt konnten ſich Verein. Stahl⸗ werke um“ und Max⸗Hütte um 7 v. H. gegen letzte Kaſſa⸗Notiz erhöhen. Andererſeits waren Höſch, Mannes⸗ mann, Rheinſtahl und Stolberger Zink eine Kleinigkeit abgeſchwächt. Stärker rückgängig waren bei kleiner Zu⸗ fallsorder Buderus(minus 151 v..). Braunkohlenwerte hatten ſehr ruhiges Geſchäft. Zu erwähnen ſind nur Deutſche Eroöl minus und Ilſe Genußſcheine minus v. 5. Von Kali⸗Aktien wurden Weſteregeln 4 und Aſchersleben 1 v. H. höher angeſchrieben, während Win⸗ tershall um 0 v. H. heruntergingen. Am Markt der chemi⸗ ſchen Werte erzielten nur Chem. v. Heyden einen Kurs⸗ gewinn(plus 76), während Farben, Kokswerke und Rüt⸗ gerswerke um 74 und 76 v. H. ſchwächer lagen. Von Gummi⸗ und Linoleumwerten notierten Conti Gummi v. H. höher, dagegen Deutſche Linoleum gegen letzten Kaſſa⸗Kurs v. H. niebriger. Am Elektromarkt ergaben ſich zumeiſt kleine Abſchwächungen mit Ausnahme von Lahmeyer, die v. H. gewinnen konnten. Sehr ruhig lagen Verſor⸗ gungswerte, von denen nur HEW mit minus 76 und an⸗ ödererſeits Waſſer Gelſenkirchen mit plus 276 v. H. beſon⸗ ders erwähnenswert ſind. Von Kabel⸗ und Draht⸗Aktien ſtellten ſich Felten 7 v. H. niedriger und Vogel Draht gegen letzte Notiz 7 v. H. höher. Autowerte Lagen unein⸗ heitlich. Um je v. H. lagen BMod höher und Daimler niedriger. Von Maſchinenwerten waren namentlich Oren⸗ ſtein und Schubert und Salzer mit plus 7 v. H. nennens⸗ wert befeſtigt. In gleichem Ausmaß zogen Bauwerte an. Von Zellſtoffaktien wurden Waldhof und Aſchaffenburger 74 und Feldmühle 76 v. H. höher angeſchrieben. Sonſt ſind noch zu erwähnen: Bemberg(minus 70), Dortmunder Union(plus 74), Gebr. Junghans(minus 57), Eiſenbahn⸗ verkehr(plus 74), Reichsbank(plus 7 v..).— Am Ren⸗ tenmarkt zog die Altbeſitzanleihe um 76 v. H. auf 128 und die Kommunale Umſchuldungsanleihe um 0,05 auf 94,55 an. Im weiteren Verlauf wurde die Tendenz ſchwächer. Bis auf wenige Ausnahmen gingen die Kurſe bei einer grö⸗ ßeren Zahl von Werten unter die Anſangsnotierungen zu⸗ rück. Stärker abgeſchwächt waren Feidmühle, die 1 v. H. einbüßten. Sonſt ſtellten ſich Klöckner, Holzmann, ACEch und Norolloyd je 77, Demag, Deſſauer Gas und Aſchaffen⸗ burger je 4 v. H. niedriger. Farben bröckelten um 6 v. vergeſſen dabei die Erfahrungen des Weltkrieges, der Nachkriegszeit, der Weltwirtſchaftskriſe. Die an⸗ deren glaubten, eben aus dieſen Erfahrungen gelernt zu haben und befürworteten entſprechend eine plan⸗ voll gelenkte Wirtſchaft. Es ſei kein Zufall, daß zu der erſten Gruppe im weſentlichen die rohſtoffreichen Länder gehörten, die Sieger im Weltkrieg, und zu der zweiten diejenigen Völker, die ſich ihren Anteil an den Rohſtoffen der Erde, ihren Platz auf der Erde ſelbſt erſt mühſam erringen müßten. Deutſchland ſei überzeugt, mit ſeiner Anſchauung auf dem richtigen Wege zu ſein und halte eine Neuordnung der Handelsbeziehungen der Welt auf der Grundlage des Lenkungs⸗ gebankens für unumgänglich, eine Neuordnung, die ihm und einer Reihe anderer in ähnlicher Lage befindliche Länder ſchickſalhaft auf⸗ gezwungen wurde, die aber ſchließlich oͤurch Verrin⸗ Freundlicher Wochenbeginn Akilen- und Renienmärkie siill H. ab. Andererſeits waren Rheinmetall um 76, Geffürel um 1 und Deutſche Waffen um 27 v. H. höher. Die Alt⸗ beſitzanleihe ging gleichfalls um 0,20 auf 127,80 zurück. Am Kaſſarentenmarkt hielt ſich oͤas Geſchäft bei kaum veränderten Kurſen in ſehr engem Rahmen. Zu erwähnen ſind 4proz. 34er Reichsanleihe plus 76, Vounganleihe minus , Hamburger Neubeſitz pius 0,20 und Pommerſche Pro⸗ vinzanleihe von 35, die nach drei Monaten wieder notiert wurde und ſich um v. H. niedriger ſtellte Bei den In⸗ duſtrieobligationen überwogen die Kurserhöhungen. So waren u. a. Baſalt Gold, Gelſen⸗Benzin, HEW, Höſch⸗ Köln⸗Neueſſen und Ludwig Loewe 74, Klöckner 76 ſowie Chemiſche Werke Eſſener Steinkohle und Farben 7/ v. H. höher. Andererſeits lagen Krupp⸗Treibſtoff 74 v. H. nied⸗ riger. Am Kaſſamarkt der Induſtrieaktien lagen Hutſchenreuther 5% v. H höher repartiert. Ferner wurden Kemp ſowie Berliner Kindl Stommprioritäten, dieſe gegen letzte Notiz ö, Ammendorfer Papier 4 und Seiſert u. Co. 3/1 v. H. höher notiert. Nennenswert abgeſchwächt waren nur Zucker Klein⸗ Wanzleben(8 v. H. gegen letzte Notitz) ſowie Berthold Meſſing und Deutſche Babcoe(— 2/ y..). Von den per Koſſe gehandelten Bankaktien logen Adea 36, Deutſch⸗ Ueberſeebank ebenſoviel, Berliner Handelsgeſellſchaft 4 und DD⸗Bank und Vereinsbank Hambuxg je 76 v. H. höher. Abgeſchwächt waren Commerzbank(— K v..) und Deutſch⸗ Aſiatiſche(— 17). Von Hypothekenbankoktien wurden Bayeriſche Hypotheken, Deutſche Hypotheken und Rheiniſche Hypotheken je K, ferner Weſtdeutſche Bodenkredit v. H höher notiert. Niedriger lagen Meininger(—“ v..). Von Steuergutſcheinen wurden die Fälligkeiten 1034/7 geſtrichen. Die 1638er ſtellten ſich 76 v. H. höber auf 117,25 Geld. Reichsſchulöbuchforderungen, Ausgabe 1: 1998er 90,7 G 100,62 B; 1089e 100,1? G 87 B; 1940er 99,75 G 100,5 B. 1941er 62 G 100,87 B; 1048er 25 G 100 B; 1943er 98,87 G 99,62 B; 1945er bis 1948er je 98,62 G 99,37 B. Ausgabe 2: 1939er 100,12 G 100,87 B; 1048er 98,5 G 99,25 B. 1044/ 5er und 1946/8er je 79,87 6 Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,175 G 94,925 B. Der Schluß war im allgemeinen behauptet, ſoweit letzte Notierungen noch zuſtande kamen. Schwächer lagen nur Rheinmetall, die um 1/½ v. H. zurückgingen. Farben ſchloſſen mit 167. Die Altbeſitzanleihe war wieder leicht auf 127,90 erholt. An der Nachbörſe wurden Kurſe nicht mehr genannt. Geid- und Devisenmarki * Berlin, 30. Auguſt. Am Geldmarkt war die Lage im Grunde unverändert. An Wechſeln kam etwas Material heraus, doch kann von einer fühlbaren Verſteifung keine Rede fein. Blanko⸗Tagesgeld erforderte unverändert 376 15 396 v. H. Der Privatdiskont wurde bei 276 v. H. elaſſen. An den internationalen Deviſenmärkten ſetzte ſich die Abſchwächung des Pfundes weiter fort, doch waren die Veränderungen nur ſehr geringfügig. Der franzöſiſche Franken war gegenüber dem Pfund etwos erholt. Be⸗ merkenswert feſter war nur der Schweizer Franken, der auf 21,614 nach vorher 21,63 anzog. hisvontsatz: felchsbank 4, Combard 8, Privat 3 v. H. Dis⸗ 2 Nn uſt 50. Auguſt Amtlicteen An, fkont] Geld Brlef J Geld Brief Aegypten lägypt. PfDp. 0112700 12660 12.890 Argentinien A. Peſo. 0 5 Helgien 2 41940 42050 2000 42080 Braſilien. 1 Milreis 0462].154 0,162 0,164 Bulgarien. 100Levaſ 8 3047 3883 3040/ 3053 Dänemark 100Kronen 5 5,28 1 5549 5 Danzig. 100Gulden 7 47.—.9 47.—*—T⁰ England... 1Pfd. 12.09. 12.3600 12.390 Eſtland. 100eſtn. Kr. 4% 6793. 68.07 67.98.6807 Finnland100finn Mk. 4.½475 3,485.470.480 4—9 4.311].329.306.324 riechenland 100Br.8 288 2887 2353.857 Holland 100Gulden. 2 18/28 13/54 137,28 18/58 ran(Teheran) ſpahlaͤi 8²⁰ 340 15. 3⁰ sland„ 100'sl.Kr.] 5¼% 55 55.4¹—.255537 Italien.. 100 Lire] 4 18.0913,¼11 13.09.18 11 Japan... I19en]3, 92289725 972²2.224 ugoſlavienioocdinar5.594( 8¼00 394 3½700 anada 1 kan. Hollar 20.494.492.496 Lettland.. 100 Latts6 49.— 49.10 40,.— 49.10 Litauen„. 100Litas] 5¼ 9442.02 41.91 41.99 Norwegen 100Kronen 4 47 62.22„1262.24 88 9* 8* 95* 155 olen 0 2 6228 Portugal 100 Gn 4 11.2400 11,250 J 11.225 11.245 Rumänien.. 1008ei[ 4¼—*2— Schweden.. 100Kr. 2 63.79 99 63.7363.85 Schweiz 100FFranken 1½ 57. 57. 57,15 5727 ——— 600 305 35 8 echoſlowakeiioon fl—2 10 05 205 1. 2000 1862 ingarn en*. 47 Uruguay. 1Goldpeſo 1,459] 1471 1469/.471 Ver⸗ Biacien 1 olarl 1KT 2401 2 1 24 24655 * Frankfurt, 90. Auguſt. Tagesgelb ging auf 9(270) v. H. PPPPPPPP———TT'TPT'öTbTVTböT'TPT.TbT—Tk—'bTbb——'—''.'.'uubu'uvuvuÄ——Äu————uÄÄÄuÄÄÄÄÄÄÄ———————————ꝛꝛÄZ22Z2Z2Z2Z2Z2ZZZZZ——ꝓꝓ—————————————— U Weinbeimer Bezirksſyarkaſſe. Die Geſchäftsentwick⸗ lung im abgelaufenen Jahr war erfreulich. Der Umſatz belief ſich auf rund 94,40 Mill.„ auf einer Seite des Hauptouches, die Bilanzſumme ſtieg von 15,85 auf 16.03 Mill.. Der Einlageüberſchuß betrügt insgeſamt 201 172 Mark, der Geſamteinlagebeſtand zum 31. Dezember 1986 rund 13,65 Mill. 4. Als neuer Sparzweig wurde gegen Ende des Jahres das Schulſparen aufgenommen. 2903 Schulkinder ſind insgeſamt erfaßt. Schließlich wurden noch an Oſtern an die ABC⸗Schützen 960 Geſchenkurkunden im Geſamtwert von 2880/ ausgegeben. Nach Vornahme vertretbarer Abſchreibungen wird ein Reingewinn von 136 687/ ausgewieſen. * Stuttgarter Export⸗Muſterſchan. Im feſtlich ge⸗ ſchmückten Stadtgartenſaal fand die feierliche Eröſfnung der Stuttgarter Export⸗Muſterſchau ſtott. Nach herzlichen Begrüßungsworten an die beiden uleiter kam Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Strölin auf die Bedeutung der Export⸗ Muſterſchau zu ſprechen, die in engſter Zuſammenarbeit zwiſchen der Stabtverwaltung und dem Außenhandelsamt der Auslandsorganiſation entſtanden iſt. Württemberg ſei, ſo betonte der Oberbürgermeiſter, dasjenige deutſche Leiter des Außenhandelsamtes der Auslandsdeutſchen, Es, Biſſe, gab dem Wunſche Ausdruck, daß die Stuttgarter xport⸗Muſterſchau eine ſtändige Einrichtung werden mmöge. Ein Gang durch die Ausſtellung vermittelt einen Ahſaſlenden Ueberblick über das geſamte Exportſchaffen der württembergiſchen Induſtrie. Sie iſt beſonders auch geeignet, den vielen auslandsdeutſchen Beſuchern der Schau neue wertvolle Anregungen zur Förderung der deutſchen Exportmöglichkeiten zu geben. * Braudſchäden bei den deutſchen öffentlich⸗rechtlichen Verſicherungs⸗Anſtalten. Die deutſchen öffentlich⸗rechtlichen Feuerverſicherungsanſtalten verzeichnen im Juli eine Ge⸗ famtſchadenfſumme von 5 309 253/ gegenüber 4925 864 4 im Juni und 4651 834/ im Juli 1936. Von dieſer Summe entfallen auf Gebäudeſchäden 4467 874 /, auf Mobilar⸗ ſchäden 641379„4. Die Geſamtſchadenſumme des Juli verteilt ſich auf 6491 Brandſchadenfälle, denen 7671 im Juni und 6776 im Juli 1936 gegenüberſtehen. * Der Tag des deutſchen Tabakhandels. In ber Zeit vom 15.—19. September findet in Bremen der„Tag des deutſchen Tabakhandels“ ſtatt. Die Tagung beginnt am 15. September mit einer Mitgliederverſammlung des Orts⸗ bezirks Bremen der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Fach⸗ gruppe Tabak. Für den 16. September ſind Beirats⸗ ſitzungen der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel. Fachgruppe Tabak und ihrer Gliederungen ſowie eine Vorſtandsſitzun des Reichsverbandes der Tabakwarengroßhändler(R. T. G. vorgeſehen. * Badiſche Uhrenfabrik AG i.., Furtwangen. Nach den jetzt veröffentlichten Abſchlüſſen 1994/35, 35/86 und 86/37(80. Juni) ergibt ſich für 1936/37 an Verpflichtungen nach dem Vergleich aus dem Liquidationserlös 221290 zu befriedigen. Ausbezahlt ſind 55 920 I4. Es verbleibt nur eine Quotenbefriedigung von 3 v.., nachdem bisher für eine öproz. Quote Rückſtellungen erſolgt waren. * Sandt⸗Raab AG, Schuhmaſchinen und Werkzeugfabrik Pirmaſens. Die GV vom 5. Auguſt hat die Herabſetzung des Grundkapitals in erleichteter Form um 225 000„ be⸗ ſchloſſen. Die Herabſetzung 1 durchgeführt. Das Grund⸗ kapital beträgt jetzt 2 000 und iſt eingeteilt in 0 auf den Inhaber lautende Aktien über je 500 /. * Maſchinenbauanſtalt Venuleth u. Elleuberger AG, Darmſtadt. Eine ocV genehmigte die Zuſammenlegung der 96000„ Stammaktien im Verhältnis:1 und der 68 000 lediglich mit dreiſachem Stimmrecht ausgeſtatte⸗ ten Vorzugsaktien im Verhältnis:1 unter Umwandlung in Stammaktien. Anſchließend wurde das AK unter Aus⸗ ſchluß des Bezugsrechts zunächſt auf 100 000 4 wieder ge⸗ bracht mit der Beſtimmung, das AK bis auf insgeſamt 150 600/ weiter zu erhöhen. Die neuen Aktien ſind zum Kurſe von 100 v. H. von privater Seite feſt übernommen, die ab 1. Oktober 1937 auch in den Vorſtand eintreten wird. In der letzten HV wurde bereits eine AR⸗Ver⸗ tretung von dem neuen Großaktionär übernommen. Der Buchgewinn aus der Kapitalherabſetzung dient der Beſei⸗ gung des Verluſtvortroges, der abzüglich 14000/ Rein⸗ gewinn im letzten Geſ noch anit 127 000„ be⸗ 0 Der vorliegende Afteeinung bei öer Firma ei gut. * Hotel Naſſan[Naſſauer Hof AG, Wiesbaden. Die Geſellſchaft berichtet für 1936, daß die ſchon in den Vor⸗ jahren zu verzeichnende Geſchäftsbelebung angehalten hat und eine weitere Erhöhung der Betriebseinnahmen zu⸗ ließ. Aber auch dieſe erhöhten Betriebseinnahmen reichten noch nicht aus, um die Zinſen und vor allem die großen Abſchreibungen, die beſonders auf kurzlebige Wirtſchafts⸗ güter erforderlich wurden, zu decken, ſo daß das Geſchäfts⸗ jahr 1936 mit einem Betriebsverluſt abſchließt. Der da⸗ durch weiterhin erhöhte Verluſtvortrag veranlaßte die Verwaltung, an die Aktionäre und Großgläubiger mit Sanierungsvorſchlägen heranzutreten, denen nunmehr die HWV ihre Zuſtimmung erteilt hat. Danach wird das An der Gefellſchaft durch Einziehung von nom. 1215 000 4 Aktien, die von ſeiten der Aktionäre unentgeltlich zur Ver⸗ fügung geſtellt wurden, von 2 700 000„ auf 1 485 000 4 herabgeſetzt und anſchließend auf 2000 000& wieder er⸗ höht. Dabei verzichten die Großgläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen und übernehmen die durch die Kapi⸗ talerhöhung zu ſchaffenden jungen Aktien. Der unter Berückſichtigung der Sanierung aufgeſtellte Abſchluß weiſt einen Gewinn von 100 327/ aus, der der geſetzlichen — entſprechend dem Rückſtellungskonto zugeführt wird. Waren und Mörkte * Vermahlungsquoten für September. Nach einer Be⸗ kanntmachung der Wo der Roggen⸗ und Weizen⸗Mühlen wird die Verarbeitungsquote für den September für die Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als ins⸗ geſamt 500 To. Roggen und Weizen haben, auf 7 v. H. des Roggengrundkontingents und 9 v. H. des kontingents feſtgeſetzt. Den Mühlen, die ein Grundkon⸗ tingent bis einſchl. insgeſamt 500 To. Roggen und Weizen haben, werden für die drei Monate September, Oktober und November 27 v. H. des Roggengrundkontingents und 60 v. H. des Weizengrundkontingents zur Vermahlung freigegeben. Für Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als 500 To.— und Weizen insgeſamt haben und denen auf Antrag bewilligt wor⸗ den ſind, werden für die örei Monate September, Srtobe⸗ und November 20 v. H. des Roggengrundkontingents und — 8 des Weizengrundkontingents zur Vermahlung frei⸗ gegeben. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 30. Auguſt. Am erſten Geſchäftstage der neuen Woche war der Berliner Getreide⸗ verkehr auf einen ziemlich ruhigen Ton geſtimmt. Die Anlieferungen wieſen gegenüber der Vorwoche eher noch eine Verringerung auf. Auch für ſpätere Lieferung zeigte die Landwirtſchaft nur wenig Abgabeneigung. Der lau⸗ fende Brotgetreidebedorf konnte jedoch weiterhin befriebigt werden. Futtergetreide ſtand dagegen wiederum ſo gut wie gar nicht zum Verkauf. Auch für Induſtriegerſten boten ſich nur geringere Einkaufsmöglichkeiten. Braugerſten fanden, ſoweit W eee Poſten zur Verfügung geſtellt wurden, einige Beochtung. Für Induſtriehafer erwies ſich die Stimmung ebenfalls als etwas freundlicher. Am Mehl⸗ markte beſtand rege Koufneigung für Weizenmehl. Roggen⸗ mehl trat dagegen nach wie vor etwas in den Hintergrund. Magdeburger Zuckernotierungen vom 30. Augn (Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mel per Auguſt 32,45—,50; Tendenz ruhig; Wetter ſchön. Hamburger Schmalznotierung vom 30. Auguſt.(Eig. Dr.) Unverändert. * Der Londoner Goldpreis betrug am 28. Auguſt für war oder wenigſtens zu ſein ſchien, nämlich die für J gerung oder gar Beſeitigung der Kriſengefahren der[Land, dos verhöltnismäßig einen ſehr großen Anteil an eine Unze Feingold 190 ſh 11 5 80,6434, für ein das Einzelindividuum völlig freie Wirtſchaft. Sie ganzen Welt zum Segen gereichen werde. der Leutſchen Fertigwarenausfuhr aufzuweiſen habe. Der! Gramm Feingolo bemnac88611 Pence 2,78505„. 28. 30. 28. 30. P. 28, 30.. 0. 0 28. 30. 28. 80 25. — ½ Rh. Hyp.⸗r, adi 290,0 400, 145,0J 448.5 Hbemw. Sartſtein 127.00 1270urttemb.Glektr.] 106, 1 Frankfurt venen aem. Verb. n.-Bf Goldhxp, Etandbriete%huf.24 69.75 99 725 Hegt F. Belc. 729 72240Seb Bie 6öfb. 6— e Oberheſſ. Pr.⸗Ant t. V. Hypothekenbanken orh Bob. AG. f. Rhein⸗ Deulsche— 1125,1.126.) 0 8 eee Kde. 1075 255/ S. 60 505 Kür- 0 M A 1250 12500L4t. Wolnbef 1520 1807 Sf. tadtanlelh 9 ayrvo o. Giq. Pfbr/ 355,—2„ 0 nerzürel erte f ee, P ei m m7, e. Sant-Aclen ie. er 18 50 4½8.⸗Baden 20 97.75 5 01 21 101248%8 3 9 9450 84.—Sanfwerle 128. Otsch. Staatsanleihen N. 00 50 00,80— 4 4 5 1410 14⁰—— 22„ 7*3 kerten9.———— 1189 1199 Versicherungen 4% 0, en, bencss- und Frorins-] en 8 c. 7/Pe erechg 2700 Luc Sereinge r 0 188/ e. Pert, 159 159 SS 150 1550 Prd. Aſerrean,, 188 0 1016 101.,5 160 4 950 55 banken, kom. Giroverb. bi G75 005 A, o Ge Mi2 Mis— 8 2 4 19 Geantfnrter Panf 100 60 Manehein t. 25 93 4½% Bab..⸗Abbk, F ede, Cebto 4ä n B. 4580 P866/fio der orck. 110 11128„Banf 121.5121, Eü von 35 f. 41.„„, 4½ Fanan 26 88.2 89 Man R9975, 99,759% 5e. Nig. Pff mag. 1542 154.2 Roeder,% 110.5II1.5de. Hop- Trawapot 9% d. 6. 928% 98085 1.0 8 8— 104. 10. Scnuldverschrelbung. Eegeiten 2860 580/Pcans. Satener 992892— 9 430 43.an 98.—939/7% Kaeldd-· Golbſcom. 0 27J 1050J 1050 Dürkwerk⸗ J139.00180. uc Co. 185225 op. Bant 158.2 4 Dt..⸗Anl. 92582% 82 96. 1 2„99,7599,75] K. 4.50 Dürkw„J30.0 189,0 ERS 148.0 448,0Schrifig⸗ R Bank 1,%ee 8 82%*— S e: ee e ee Se 4½ Heſſen 20 K. 8,5 08.75 95 kenr Föe pe de. 1 1900 02 Gener utek, J0a0 Wa0/fen 0 00 P Senee⸗ 10,K. 4% Lötnden 20 80 8925 8588% E. 850 92 4% Se ee, en len aeee inen fiſh. 18 Kaen 6 e, E Amntitch nicht notterte werte 2„ 75 98,50 R Grünw. 0 —.——.——99—.—.25 4 de K 00 Sant K 7. A60 In.50 Farben m/ 1216 1819 enger Syüüt. 1. 120 0, Glettehitbr 116,2 116.(Stuttgärt. Poftr, 16770, 1070 Umtausch-Obligationen 4½ Dt. R. bahn 35 190.6 7095 eeee 09 817 70 40 Al.. 24 18Ll2/ Grvorknas.. 1500 150—— 3 25— S 205 4½ do. v. 56 R. 1 98.62 98, Verschreibungen% do, ohne Zinsberechnung 1050ʃ1 119.9416. 555 fälligſ 30. A : 1802 8 8 der Länder T440e o281 8895 199 5 05 700 0 0 100s 10asSegarstung211.9025 90.25 1 9 182 1680—— P e 4 4 1e Städtiſche Elekir.⸗Werke .— 7 eſſ. Lbsbk.. Farbe* 4 nkraftwerk 0 85 dt. 95 6 6„„„„„„ Dt, Rom. S. Kbl.10 184.3 1.101,8 101,5/ Unduetrie-Akcti(Setter) f 90„Großkraft Mannhelim u. Pfalzwerke 1941 101.5 1070 10. Sanb 5 0080/50% e 14 1200145—— bt,——8 90 812 75.50 hee 143401480 1650070 de. Sofene 1489 180 77 Kakr, Kat, 0 f01e8⸗ 950 98 16: 4 8% de. Ke. Landschaften 9% ur, 00,8000 50,U G. 197 888650 Ren 12⁰ f00 be. Firrbne 1200 148.54½0 15 1080 18% 8880 184 115 5 98,500 9850 Pftprhend 49 S 2— 155.0155.005 7000 140 905 Abeeſue 1500. ee de Uübet Dret 1% Löl Are ee ee de ef Seife. 18080 9 515 e e 6. Seite Nummer 308 —ĩp———— g⁵ĩ̃òcN————————— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 30. Auguſt 1937 8 7 +2 ——— BfR gewann im Walohof⸗Hanoballturnier BiR und TS8 61 Ludwigshafen erreichten die Schlußrunde— 286 61 Ludwigshafen beſiegt TB Sampertheim 13: 11:6) Der Ludwigshafener erſten Handballmannſchaft wird in dieſer Woche etwas viel zugemutet. Mit dem am Sonntag ſtattfindenden Entſcheidungsſpiel um den Ehrenpreis des Reichsfachamtsleiters beſtreiten die Linksrheiner das fünfte Spiel innerhalb acht Tagen. Den Lampertheimern hatte man trotz ihres Sieges über die Reichsbahn keine Chancen eingeräumt, da die Reichs⸗ bahnelf tatſächlich die ſchwerſte Partie in dieſem Turnier geliefert hatte. Aber man wurde wieder einmal angenehm enttäuſcht. Die junge Elf aus Lampertheim legte ſich mäch⸗ tig ins Zeug und zeigte gar keinen Reſpekt vor ihrem gro⸗ ßen Gegner. Als ſie dann noch merkte, daß auch der große Gegner nur mit Waſſer kocht, wurde ſie zuſehends aktiver und heizte den Pfälzern, die wohl merkten, daß es mit dem vorgehabten Spaziergang nichts wird. mächtig ein. Als Egner⸗Käfertal zur Halbzeit pfiff, hieß es:6 für den Be⸗ zirksligiſten. Das war ein äußerſt knappes Ergebnis für den Gauligiſten. Als dann nach der Pauſe die Lampertheimer:6, dann 7ꝛ7 und wieder 8ꝛ8 erreichen konnten, mußte man wirklich um den Sieg der 61er bangen. Aber gerade in den entſchei⸗ denden Minuten ließen die Heſſen die notwendige Geſchloſ⸗ ſenheit in der Mannſchaft vermiſſen, während ſich beim Geg⸗ ner nun doch das größere Stehvermögen durchſetzte. So landeten denn die favoviſierten Linksrheiner doch noch einen Sieg, der aber mit 11:13 ſehr mager und knapp aus⸗ VfR— Poſt⸗Sp. V. 11:5(:4) Auch dieſes Spiel enttäuſchte etwas. Die Poſt war nicht in allerbeſter Aufſtellung angetreten, während die Raſen⸗ ſpieler mit der derzeitig beſten Mannſchaft zur Stelle waren. Wie in der vorhergehenden Begegnung hatte man auch für dieſes Treffen dem zweitklaſſigen Klub nicht die geringſten Chancen eingeräumt und war geneigt, dem Gauligiſten einen überzeugenden Sieg zututrauen. Aber auch diesmal wurde man enttäuſcht. Die Poſtelf legte ſich auch diesmal tüchtig in die Riemen. Brandmeier hatte die Raſenſpieler in Front gebracht, aber Albert kann ausgleichen. Wieder ſchafft Brandmeier die Führung, die Glück auch erhöhen kann, aber die Poſtler holen die beiden Treffer auf und ſchaffen erneut den Ausgleich. Das kam unerwartet, aber die ſchnelle aufmerkſame Hintermannſchaft machte dem VfR⸗ Sturm ſehr zu ſchaffen und dann war auch der Schlußmann der Poſtler wieder in beſter Verfaſſung. Alle tapfere Ge⸗ genwehr half aber doch nichts. Beim Wechſel hatte VfR eine :4⸗Führung errungen. Die zweite Hälfte dieſes Spieles wurde dann empfind⸗ lich durch Regen geſtört, der aber den Raſenſpielern mehr zuſagte als dem Gegner. Das Zuſammenſpie“ bei den Rot⸗ weißen wurde nun beſſer und durch Glück, Kemeter und Fiſcher kam die Poſt 11:4 in Nachteil, bis endlich den Un⸗ terlegenen noch ein Treffer gelang, den Mäntele unbedingt hätte verhindern müſſen. Dem Haupttag des Jubiläumsturniers der Sportvereins war auch am Sonntag beſtes Wetter beſchieden. Als die Jugendlithen des Poſtſportvereins und des Jubilars nach einem ſchönen Spiel. das die Poſtler mit 10:4 gewannen, das Spielfeld verließen, waren über 1000 Zuſchauer an⸗ mit der Fahne anführte. Dr. Sturm begrüßte die Mann⸗ ſchaften beim Einmarſch, den der Internationale Müller mit der Fahne anfühürte. Dr. Sturm begrüßte die Mann⸗ ſchaften und überreichte ihnen Urkunden zum Gedenken an dieſen Tag. Darmſtadt überxeichte durch den Kreisfachamts⸗ leiter Bittershofen einen Wimpel. Den Reigen der Spiele eröffneten die Frauen. VſR Mannheim— Ludwigshafen:1(:1) Das Spiel leitete etwas ſehr großzügig Schmitt⸗MTG. Zunächſt war dieſes Spiel etwas laſch. Der VfR⸗Sturm ſpielte mäßig. Die Kombinierten waren ſehr eifrig und zeigten zu Beginn auch das flüſſigere Spiel. Tore blieben aber aus, da die Deckung des VfR auf der Höhe war. Mit 3ꝛ0 ging dieſe Hälfte an VfR durch 3 Treffer von Kehl. Die zweite Halbzeit ſah bei VfR eine beſſere Stürmer⸗ leiſtung. Bauer ſtellt bald auf:1, nachdem Weskott die zu früh Geſtartete erſtmals geſchlagen hatte. Dieſes Tor ſollte der Ehrentreffer für die Kombinierten bleiben, da Winter ſich nicht mehr ſchlagen läßt. Die Gegenſeite kommt durch Egger und Förſter noch zu zwei Toren und damit zu einem verdienten:1⸗Sieg. Zwei Kartons war die Gegen⸗ leiſtung des Jubilars für das Gaſtſpiel der beiden Frauen⸗ mannſchaften. Walohof ſchlägt Darmſtadt Darmſtadts Stadtelf geſchlagen Bis ſich der Sportverein Waldhof im neuen blauweißen Dreß und die Darmſtädter dem guten Schiedsrichter Buff⸗ Weinheim zum Kampf ſtellten, werden doch gegen 2000 Zu⸗ ſchauer angekommen ſein, darunter viele offitzielle Vertre⸗ ter; ſelbſt Ludwigshafens Ortsgruppenführer Meſſerſchmidt hatte ſich eingeſunden. Vor der Tribüne erregten die beiden Preiſe des Turniers, die von Reichsfachamtsleiter Brigade⸗ führer Hermann und der Firma Bopp u. Reuther geſtiftet wurden, berechtigtes Aufſehen. Obwohl Darmſtadt nicht in ſtärkſter Aufſtellung aekom⸗ men war— Keimig und Stahl ſpielten in der Gauelf in Heilbronn gegen Württemberg, boten ſie doch eine präch⸗ tige Leiſtung. Turm in der Schlacht und ruhender Pol war der internationale Mittelläufer Daſcher. Er hatte mit Spengler ſeine liebe Not, konnte dieſen wohl am Tor⸗ wurf, dafür aber nicht am Aufbau hindern. Der Spielverlauf: Rutſchmann ung Herzog ſchaffen ſchnell eine:0⸗Führung. Spalt und Vogel gleichen aus. Das Spiel nimmt Gehalt an. Spemaler. Heiſeck Herzog können nacheinander zu Erſolgen kommen.:2 ſteht die Portie. Vogel und Merz verringern auf:4, aber Lang 2 einem weiteren Tor bis aum Halbzeitpfiff auf 9ꝛ4. In der zweiten Hälfte ſtellen die Waldͤhöfer das Spiel auf 14:4. Darmſtadt ſchöpft Atem und iſt auf einmal wie⸗ der da. Aus 14:4 wir 14:9. Waldhofs Deckung hat nach⸗ gelaſſen. Die Halbſtürmer helfen nicht mit, das gibt den Heſſen leichtes Uebergewicht. Auf ein Freiwurftor der Darmſtädter antwortet Spengler mit einem erfolgreichen Alleingang, 1510. Spengler und Heiſeck geſtalten durch zwei weitere ſchöne Erfolge den Sieg mit 1710 wieder eindrucksvoller. BfR wird Turnierſieger Mit Spannung ſah man dem Schlußſpiel des Jubi⸗ läums und um den Pokal entgegen. Beide Mannſchaften kamen in beſter Aufſtellung. Unter der Leitung von Schuhmacher, Käfertal, nahm das Spiel vom Anpfiff weg die Zuſchauer gefangen. Brandmeier bringt die blau ſpielenden Raſenſpieler in Führung, die Weber raſch aus⸗ gleichen kann. Es fällt jetzt ſchon auf, daß die Halbſtür⸗ mer des VfR zu wenig decken und vor allem den Aufbau des Gegners kaum ſtören. Aber auch ſchon jetzt wird deut⸗ lich, daß die Pfälzer Deckung wankt und dieſer Umſtand bedingte auch die Niederlage der Linksrheiner. Steiner ſorgt für die erſte Führung von DSG 6t, die Glück aus⸗ gleicht. Härtners erneute Führung remiſiert Brenk. Die nun folgende zweimalige Führung der Raſenſpieler, durch Kemeter und Glück erzwungen, können die Pfälzer aber poſtwendend durch Steiner ausgleichen. Die letz⸗ ten Minuten bringen dann allerdings dem Bſg zwei Tore durch Kemeter und Glück, die den Endſieg auch ſicherſtellen, wie ſich nach der Pauſe zeigte. Die zweite Hälfte bringt ſcharfen Endkampf um den Sieg. Die Pfälzer legen ſich mächtig ins Zeug, äber ſie haben mit den Würfen Pech. Nach etwa 10 Minuten Spiel⸗ zeit muß Steiner leider verletzt ausſcheiden. Zwiſchenfall hin wivd das Spiel vorübergehend unnötig hart, doch beruhigen ſich die Gemüter bald wieder. Fiſcher erhöht auf:5, ſchon glaubt man an einen hohen Sieg der Mannheimer, da bringen zwei Erfolge von Weber und Böhmerl dieſen wieder ins Wanken. Da aber die Raſen⸗ ſpieler doch die größeren Kraftreſerven aufzuweiſen haben, können ſie den Vorſprung nicht nur halten, ſondern durch Erfolge von Glück und Brandmeier, denen die(ler nur noch einen durch Weber entgegenſetzen können, auf 13:8 erhöhen und werden damit verdienter Turnierſieger. Freudeſtrahlend nehmen die Raſenſpieler aus den Händen des Waldhofvereinsführers den Ehren⸗ preis des Reichsfachamtsleiters entgegen. Dem tapferen Unterlegenen wird eine ſchöne Vaſe, von Bopp und Reuther geſtiftet, überreicht. Nachtrag zu den badiſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften 100 Meter⸗Kraul(Meiſterſchaft, Frauen): 1. Worbertz (Nikar Heidelberg):18,2; 2. Gauß(Karlsruhe 99):22,2. 100 Meter⸗Kraul(Meiſterſchaft. Männer): 1. Schöns⸗ ges(1. Bad. S Pforzheim):06,9; 2. Roth(Nikar Hei⸗ delberg):07,3. Auf dieſen Amerikaner-Siege in Straßburg Beim internationalen Sportſeſt— Ben Fohnſon lief wieder die 100 m in 10,2 Sekunden Die badiſchen Leichtathleten auf zweiten Plätzen Wie ſchon in Baſel, ſo trafen auch am Sonntag wieder in Straßburg beim Internationalen Sportfeſt die Ameri⸗ kaner auf Franzoſen, Deutſche und Schweizer. Die Leiſtun⸗ gen waren wieder ganz hervorragend, doch dürften die Zei⸗ ten in den kurzen Strecken wegen des ſtarken Rückenwin⸗ des eine Anerkennung als Weltrekorde nicht finden. Der amerikaniſche Neger Ben Johnſon durchlief die 100 Me⸗ ter zum zweiten Male in Europa in 10,2 Sek. und über die 110 Meter Hürden erzielte ſein Landsmann Kriskpatrick die fabelhafte Zeit von 13,8 Sek. Im Sprinter⸗Dreikampf hielten ſich die deutſchen Läufer ganz ausgezeichnet. Hornberger belegte über 100 Pard in 9,6 und über 100 Me⸗ ter jedesmal den zweiten Platz(10,4), der auch in der Ge⸗ ſamtwertung für ihn herausſprang. Neckermann und der Schweizer Hänni teilten ſich vor Scheuring den dritten Rang. Zweite Plätze eroberten ſich noch Sutter Freiburg) im Stabhochſprung und Kullmann(Karlsruhe) im Speer⸗ werfen. Ueber 800 Meter ſchlug der Franzoſe Goix den Amerikaner Robinſon, hinter dem Schmidt(Durlach) als Dritter einkam. Die Ergebniſſe: Sprinter⸗Dreikampf: 100 Nard: 1. Ben Johnſon(USA) 9,4; 2. Hornberger(Franbfurt) 9,6; 3. Hänni(Schweiz) 9,6; 4. Neckermann; 5. Scheuring. 100 Meter: 1. Johnſon 10,2; 2. Hornberger 10,4; 3. Neckermann 10,4; 4. Hänni 10,5; 5. Scheuring. 200 Meter: 1. Johnſon 20,9; 2. Necker⸗ mann 21,6; 3. Hornberger 2,8; 4. Hänni 2,8; 5. Scheu⸗ ring. Geſamt: 1. Ben Johnſon 16 Punkte; 2. Hornberger 12.; 3. Neckermann und Hänni je 9.; 5. Scheuring. 400 Meter: 1. Belcher(USA) 482. 800 Meter: 1. Goix (Frankreich):52,8; 2. Robinſon(1SA):52,87 3. Schmidt (Durlach). 110 Meter Hürden: 1. Kirkpatrick(USA) 13,8; 2. Patterſon(USA) 14,2. 400 Meter Hürden: 1. Patterſon (uSA) 53,2. Kugel: 1. Allee(uSA) 15,71 Meter; 2. Ward⸗ ner(Luxemburg) 14,75(Landesrekord). Diskus: 1. Car⸗ penter(USA) 54,67 Meter; 2. Noel(Schweiz) 48,53 Meter. Speer: 1. Peoples(US A) 62,71 Meter; 2. Kullmann(Karls⸗ ruhe) 59,98 Meter. Stabhoch: 1. Varoff(USA) 4,00 Meter; 2. Sutter(Freiburg) 3,70 Meter, Internationales Frauenſportfeſt in München Doppelerfolg von Walaſiewicz.— Steuer vor Valla Das Münchener Dante⸗Stadion erlebte nach dem kürz⸗ lich abgehaltenen Länderkampf der Mönner am Sonntag bei prächtigem Wetter ein internationales Frauenſport⸗ feſt, zu dem die Vertreterinnen aus Italien, Polen, Un⸗ garn, Frankreich und Deutſchland antraten. Das Stadion prangte im Flaggenſchmuck der beteiligten Nationen und ibar von etwa 3000 Zuſchauern ſehr gut beſucht. Leider konnte Frl. Krauß infolge Verletzung am 100⸗ Meter⸗Lauf nicht teilnehmen, doch dafür war mit Stella Walaſiewicz(Polen) ein überragender Erſatz zur Stelle. Die Polin beherrſchte ſowohl im Vorlauf als auch in der Entſcheidung ihre Gegnerinnen und ſiegte ünauge⸗ fochten in 12,0 Sek. vor Winkels(Köln). Die zweite Ent⸗ ſcheidung fiel im Diskuswerfen, wo die Polin Weiß mit recht ſchwierigen Verhältniſſe. 41,02 Meter ſicher gewann, ohne jedoch zu überzeugen. Die Polin Walaſiewicz beteiligte ſich mit Erfolg am Weit⸗ ſprung. Nachdem ihr beſte Leiſtung im Borkampf mit 5,52 Meter von Hagg(Jahn München) annähernd erreicht worden war, vollbrachte ſie in der Entſcheidung mit nur einem Sprung die vorzügliche Weite von.80 Meter und hatte damit den Sieg ſicher. Einen feinen Soeg er⸗ rang Anni Steuer über 80 Meter Hürden, wobei ſie die Olympia⸗Siegerin Valla(Italien) hinter ſich ließ. Im Hochſprung kamen Cſak(Ungarn) und Dora Ratjen(Bre⸗ men) je auf.60 Meter, da die Deutſche aber mehr Ver⸗ ſuche benötigte, fiel der Sieg an die Ungarin. Im Speer⸗ werfen ſiegte Wienerin Bauma mit 42,59 Meter, während ſich Frl. Schröder(Ludwigshafen⸗Mundenheim) im Kugel⸗ ſtoßen mit 13,04 Meter den erſten Platz ſicherte. Rudolf Lochner Kunſtflugmeiſter Die ſeinerzeit abgebrochene deutſche Kunſtflug⸗ meiſterſchaft wurde am Sonntag in Dortmund zu Ende gebracht. Auch der Führer des NS§K, General⸗ leutnant Chriſtianſen, und Autorennfahrer Bernd Roſe⸗ meyer waren zugegen. Sieger im Endkampf wurde der Ludwigshafener Rudolf Lochner auf Bücker 133 0(Jungmeiſter) mit 567,5 Punkten. Loch⸗ ner zeigte das ſchwierigſte Programm aller ſechs Endkampf⸗ teilnehmer und erhielt die höchſte Punktzahl. Die Ergebniſſe: 1. R. Lochner 567,5.; 2. Uoff. Falderbaum 563.; 3. Freidrich 532,5.; 4. Trenkle 494 P.(alle Bücker 139 C, Jungmeiſter); 5. Kalkſtein 485 P.(Klemm Kl. 35); 6. Bock 370 Punkte(FW 44). Italien-Rundflug beendet Deutſchlands Flieger im Vordertreffen Auf dem römiſchen Flugplatz Littorio herrſchte am Sonntag Hochbetrieb. Rund 50 Flugzeuge erreichten bis in die Mittagsſtunden das Ziel des Drei⸗Etappen⸗Fluges von Italien. 80 Maſchinen waren vor acht Tagen in den Kampf gezogen, rund 40 v. H. ſcheiterten an den hohen Anforderungen und der ſchweren Formel; denn ſchon ein verhältnismäßig kleines Mißgeſchick führte zu hohem Punktverluſt. Die komplizzierte Formel hatte auch zur Folge, daß die Ergebniſſe erſt nach vielſtündigem Rechnen zur Verfügung ſtehen werden. Immerhin kann man jetzt ſchon ſagen, daß die deutſchen Maſchinen mit ihren hervor⸗ ragend geſchulten Piloten ausgezeichnet abſchnitten. Zum Geſamtſieg reichte es zwar nicht, denn dieſen erkämpfte ſich der Ftaliener Taron i mit der engliſchen Percival; vor⸗ ausſichtlich belegte aber Eberhard Schmidt mit einer Klemm den zweiten Platz. Verſchiedene ſeiner deutſchen Kame⸗ raden werden noch unter den erſten Zehn zu finden ſein, obwohl die Ausſchreibungsbedingungen ihren Maſchinen nicht ſonderlich günſtig waren. Die Meſſerſchmidt erwies ſich abermals als äußerſt ſchnell. Oberſt Fiſcher traf, wie ſchon am Freitag, wiederum als erſter in Rom ein. Aber auch die Piloten der übrigen deutſchen Maſchinen bewieſen ihre Sicherheit und Anpaſſungsfähigkeit an die zum Teil Hervorragend waren auch die Klemm⸗Maſchinen, doch hatten Haſenmeier und Kai⸗ del Pech.*e Tauſende bei der Frankfurter Herbſt-Regatta Der Mannheimer Karl Schäſer ſiegte im Alt-Herren-Einer Mit der Frankfurter Herbſtregatta, die ſich aus Altherrenwettrudern, Jugend⸗ und Schülerrudern und den eigentlichen Herbſtwettfahrten zuſammenſetzt, endet die Regattazeit in Frankfurt am Main. Der erſte Teil der Trilogie ſpielte ſich heute bei gutem Wetter, ziemlich glattem Waſſer und einem leichten Hauch aus Oſten, der als Schiebewind wirkte, ab. Zahlreich hatten ſich die Alten Herren eingefunden. Sehr ſtark war das rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſche Gebiet vertreten. Schon das erſte Einer⸗Rennen fies in ſicherer Ruderführung dem Altmann Schröter vom Kölner Klub für Waſſerſport zu. In den mehrruderigen Booten, die nach Altersjahrgängen von 32, 36, 38 und 42 Lebensjahren gegliedert waren, kam es zu ſchönen Kämpfen. Die ſchönſte Leiſtung bot die Ruderriege Eſſen im Gig⸗Achter für 32jährige mit einer Mannſchaft, die nach Stil und Form Bock⸗Mannheim-Doppelſieger an der Hohenſyburg 60000 auf Weſtfalens. kleinem Nürburgring“- Swei weitere Mannheimer Fahrer erfolgreich ⸗Pietſch ſchnellſter Wagenfahrer Weſtfalens„kleiner Nürburgring“, der 5,380 Kilometer Lange Dreieckskurs zu Füßen der Hohenſyburg, war am letzten Auguſt⸗Sonntag das Ziel der weſtdeutſchen Motorſportfreunde. 60 000 waren nicht nur gekommen, um die beſten Motorrad⸗ und Sportwagenfahrer im Kampf, ſondern auch unſeren erfolgreichen Rennfahrer Bernd Roſe⸗ meyer mit ſeinem Auto⸗Union⸗Grand⸗Prix⸗Modell ſowie den tüchtigen Nachwuchsfahrer von Mercedes⸗Benz, Hans Hugo Hartmann, in einigen ſchnellen Runden zu ſehen, ſo ſchnell, wie es eben die ſcharfkurvige Strecke zuließ. In den Rennen der Lizenzfahrer kamen leider Mellmann und Hentze mit ihren NSat nicht an den Start, ſo daß für den wackeren Privatfahrer Bock(Mann⸗ heim) der Weg zum Siege in der Halbliterklaſſe, in der er mit einem Mittel von 118,2 Km.⸗Std. der abſolut ſchnellſte Motorradfahrer überhaupt war, frei war. Der Mannheimer holte ſich zudem noch in der Seitenwagen⸗ klaſſe bis 1000 eem den Sieg. Schnellſter Wagenfahrer war der Schwarzwälder Pietſch, der im Rennen der 2000⸗cem⸗ Kompreſſor⸗Sportwagen in der ſechſten Runde mit 124,0 Kilometer⸗Std. die ſchnellſte Rundenzeit und mit 119,8 Km.⸗ Stunden auch mit ſeinem Alfa Romeo ſiegreich war. Motorräder: Ausweisfahrer: bis 125 cem: 1. Mohr(Schweinſurt) auf Sachs 22:92,1 74,6 Km.⸗Std.— Bis 250 cem: 1. Brech⸗ mann(Paderborn) auf DaW 26:44,5 96,8 Km.⸗Std.— Bis 350 cem: 1. Nurkert(Brackwede) auf Imperia⸗Rudge 2446,2 104,2 Km.⸗Std.— Bis 500 cem: 1. Meckler(Mann⸗ heim) auf Norton 29:06,2— 114,7 Km.⸗Std.— Seitenwagen bis 600 cem: 1. Kalle(Ergſte) auf BMW 28:28,2= 90,7 Km.⸗ Stunden.— Seitenwagen bis 1000 cem: 1. Kotthaus(Wup⸗ pertal) auf Zündapp 29:50,1 ◻ 87,1 Km.⸗Sto. Lizenzſahrer: bis 250 cem: 1. Karbſtein(Düſſeldorf) auf Rudge(82:48,1 98,4 Km.⸗Std.; 2. Böſe(Gotha) auf DxW 95:28,23 3. Schlotterbach(Düſſeldorf) auf AWD 34:2,3 leine Runde zurück).— Bis 950 cem: 1. Meier(Mannheim) auf Norton 28:58,1 111,5 Km.⸗Std.; 2. Wolff(Mettlach) auf Velocette 29:08; 3. Mazaneo(Düſſeldorf) auf AJS 29:19,3.— Bis 500 cem: 1. Bock(Mannheim) auf Norton 2719/1= 118,2 Km.⸗Std.; 2. Demandt(Deuz⸗Siegen) auf Rudge 28:15,4; 3. Brockpähler(Dortmund) auf BMW 28:51,3.— Seitenwagen bis 600 cem: 1. Römer(Vohwinkel) auf Norton 36:19,4= 88,0 Km.⸗Stö.; 2. Fülling(Wupper⸗ tal) 2 Runden zurück; 3. Schweppe(Dortmund) auf BMW 5 Runden zurück.— Seitenwagen bis 1000 cem: 1. Bock (Mannheim) 30:40,0= 104,7 Km.⸗Stö.; 2. Brinkmann (Münſter) auf BMW 3247,3; 3. Hörſter(Wuppertal) auf Ardie⸗Japp 33:01,3. Wagen: Lizenzfahrer: Sportwagen bis 1100 cem o. Kompr.: 1. Verheyen(Düſſeldorf) auf MG, 27:18,0 ⸗ 94,5 Stdkm.; 2. Grätz(Köln), auf Neander, 27:29,3; 8. Spindler(Königs⸗ winterf, auf Le Mans⸗Singer, 28:27,1.— Bis 1500 cem: 1. Krings(Aachen), auf BMW, 25:86,1 100,8 Stoͤkm.; 2. Löbering(Frankfurt a..), auf Hanomag, 27:06,4; 3. Hille⸗ gaart(Altona) auf Aſton 27:00,2. Bis 2000 cem: 1. Bru⸗ des(Breslau), auf BMW, 22:22,0= 115 Stökm.; 2. Richter (München), auf BMW, 22:57,2; 3. Röſe(Düſſeldorf), auf BMW, 22:58,1.— Ueber 2000 cem: 1. Petzold(Honnover) auf Ford, 23:17,4 110,8 Stökm.; 2. Lütkemaß(Rheda), auf La Salle, 25:22,1, eine Runde zurück.— Bis 2000 cem m. Kompr.: 1. Pietſch(Neuſtaöt i..), auf Alfa Romeo, 21:32,3 — 119,8 Stoͤkm.; 2. v. Walther und Croneck(Kapatſchütz), auf BMW, 28:04,1; 3. Röttger(Hagen), auf Wanderer, 25:07,1.— Rennwagen bis 1500 cem: 1. Berg(Altona) auf Maſerati, 27:44,0= 116,4 Stoͤkm.; 2. Gollin(Erfurt), auf Maſerati, 29:24,8. Deutſche Vorer ſiegen in Trieſt! Vielverſprechender Auftakt— Staliens Mannſchaft zum vierten Mal beſiegt Das reichhaltige Programm unſerer Nationalboyſtaffel wurde am Samstag mit einem eindrucksvollen Siege über Italiens Vertreter eingeleitet. Mit 10:6 Punkten gewannen unſere Amateure den Länderkampf, und leicht hätte der Sieg ſogar noch deutlicher ausfallen können, kam doch Murach im Weltergewicht lediglich durch ein Fehlurteil um den verdienten Erfolg. Ueber 10 000 Zuſchauer füllten den Burghof des Kaſtells von San Giuſto in Trieſt. Erwartungsgemäß gingen die beiden einleiten⸗ den Kämpfe im Fliegen⸗ und Bantamgewicht verloren, doch ſchon Miner im Federgewichtstreffen holte die erſten Punkte für Deutſchland. Der Leichtgewichtler Nürnberg holte für Deutſchland im vierten Treffen den Gleichſtand. Trotz leichter, aber unverkennbarer Vorteile gaben die Punktrichter im Weltergewichtskampf dem italieniſchen Er⸗ ſatzmann Pittori den Punktſieg über Murach, ſo daß Ita⸗ lien wieder die Führung errungen hatte. Italiens Staffel wurde im fünften Länderkampf gegen Deutſchland zum viertenmal beſiegt. Die drei letzten Siege hatten die Stimmung ſehr zugun⸗ ſten unſerer Boxer eingenommen, ſo daß der Beifall ſtark und ehrlich war. Der Glaobecker Kaiſer enttäuſchte im erſten Treffen gegen den Italiener Zucca keineswegs, war auch in der letzten Runde überlegen, doch reichte dies nicht aus, um den Punktvorſprung des gut vorbereiteten FItalieners auf⸗ zuholen. Einen hervorragenden Kampf zeigte auch der Hannoveraner Wilke im Bantamgewicht gegen den Olym⸗ piaſieger Sergo. Wilke gab eigentlich nur die erſte Runde klar ab, war dann aber immer mit oabei, doch landeten die Schläge des Italieners genauer, ſo daß ſein knapper Punktvorſprung zum Sieg reichte. Der Federgewichtler Cortoneſi(Italien), der bei den Europameiſterſchaften noch Heeſe nach Punkten ſchlagen konnte, mußte ſich denn Bres⸗ lauer Miner doch beugen, der mit ſeinen Schlagſerien rich⸗ tige Zermürbungsarbeit leiſtete. Europameiſter Nürn⸗ berg(Dresden) bekam ſeinen Punktſieg über Rea nicht leicht gemacht. Seine Haken und Schwinger waren zu weit hergeholt und gaben dem Ztaliener immer Zeit zur Deckung. Erſt die Schlußrunde verſchaffte unſerem Mei⸗ ſter leichte Vorteile. Faſt unverſtändlich war aber dann das Urteil im Weltergewicht. Murach ESchalke) brachte alle öͤrei Runden an ſich, trommelte unaufhörlich auf ſei⸗ nen Gegner ein, aber Pittori wurde zum Punktſieger er⸗ klärt. Richtigen Reſpekt bekam dann aber der Staliener Bonadio vor dem Hamburger Baumgarten, der ſeine vor⸗ zügliche Linke geſchickt einzuſetzen verſtand. Auch der Leip⸗ ziger Pietſch vermochte Muſinas Erſatzmann, Scherl, im⸗ mer wieder zu erſchüttern und auch Runge(Elberfeld) kam zu einem ſicheren Siege, obwohl er nicht gerade ſeine beſte Form zeigte. :50,67 gleich vortrefflich war und den beiden Frankfurter Groß⸗ mannſchaften Germania und Ruderverein im Ziel ein ent⸗ ſchiedenes Rennen bot. Auch die Wſp. Krupp zeigte ſehr gute Leiſtung, während Wedau noch mehr Zuſammenarbeit bieten müßte. Von den Frankfurter Mannſchaften war die Germania am erfolgreichſten, indem ſie vier Rennen ſicher heimfuhr und ſich als die am beſten durchgebildete Geſell⸗ ſchaft erwies. In dem Actherrenrennen für 32jährige über⸗ raſchte Meiſter Karl Leux, der nun auch zu den Alten Herren hinübergewandert iſt, durch einen ſicheren Sieg, der bei etwas ſtrenger durchgeführtem Training ſich in größere Schnelligkeit umſetzen laſſen dürfte. Er konnte aber den erfahrenen Georg Lerch von der Wormſer RG ſicher halten. Was der Sonntag brachte Die Herbſtregatta vollzog ſich in drei Halb unter rieſiger Beteiligung der Zuſchauer. Die ſportlichen Leiſtungen trugen faſt alle das Gepräge der Reife. te Jugendwettbewerbe laſſen auf einen guten Nachwu ſchließen. Die Altherren fanden in den aus Eſſen, Köln, Hamburg, Ruhrort und Ulm herbeigekommenen Mann⸗ ſchaften ſtarke und wohlausgebildete Gegner. Im Altherren⸗Einer konnte Karl Schäfer, Mann⸗ heim, Baben, die Früchte vieljähriger Arbeit in einer Glanzleiſtung ſchöner Körper⸗ und Waſſer⸗ arbeit ernten. und ſeinem Siegeskrauz das Blatt Frankfurt einflechten. Ulm bot eine gute Leiſtung ſeiner alten Herren. Im Mainpokal, dem klaſſigen Rennen der Mainmeiſterſchaft, das als Zuchtrennen gedacht iſt, und den Uebergang zur Hochklaſſe bilden ſoll, viel dͤiesmal an Karl Münzert vom Framkfurter Ruderverein, der es in hartem Kampfe gegen Schubert vom Mainzer Ruderverein ſiegreich behauptete. Sonſtiger Nachwuchs von Skullern zeigte gute Anfänge. Schöne Jungmannſchaften brachte der Mainzer Ruderver⸗ ein heraus. Der Doppelzweier von der Bergh⸗Wann war ausgezeichnet zuſammengeſpielt und konnte ſeine ermü⸗ deten Gegner von Köln 77 weit hinter ſich laſſen. Da⸗ gegen eröffnet Schröter vom Kölner Club für Waſſerſport ſiegreich in ſchönem Vierbootrennen Das Frauenrudern, das von Freiheit Mühlheim ſicher gewonnen wurde, ließ 5 Durchbildung aller vier Bewerber erkennen. Die Achterrennen zeigten alle geſchloſſene Felder. Der Ju⸗ gend⸗Gig⸗Achter ſah alle vier Teilnehmer faſt gleichzeitig durch das Ziel gehen. Die Ergebniſſe: Jungmann⸗Vierer(Frauen): 1. RV Freiheit Mühlheim :28,6; 2. McC:24; 3. Frankfurter RV :41,6. Herbſt⸗Jungmann⸗Vierer: 1. WSn Krupp Eſſen 2. Frankfurter R Boruſſia:52,6 Minuten. — Mainpokal⸗Einer: 1. Münzert(vom Frank⸗ furter RV):17,2; 2. Schubert(Mainzer RG):17,3; 3. Wagner(RSp Teutonia Frankfurt):26. Senior⸗Vierer: 1. RG Worms:54,8; 2. RC Naſſovia Höchſt:02,4. Herbſt⸗ Jungmann⸗Einer: 1. Rennen: 1. Klotz(Hanauer RC Haſſia:19,6; 2. Hermes(RC Witten):23; 3. Schäfer (Mainzer RV):38,5. 2. Rennen: 1. Würbach(Mainzer RN):28,8; 2. Wetzel(Frankfurter RG Oberrad):92,7; 8. Bonn(Mainz⸗Kaſteller RG 80):53,2. Jungmaun⸗ Vierer: 1. Mainzer RV.51,4; 2. RV Nürnberg:52,6; 3. RC Aſchaffenburg:57. Doppelzweier: 1. V. d. Bergh (Mainzer R):41,6; 2. Meuſer⸗Schneider(Kölner RV) :57,1. Jungmann⸗Einer: 1. RSpV Teutonia Frankfurt (Wagnerf:22; 2. Hanauer RC Haſſia(Klotz):27,7. Herbſt⸗Jungmann⸗Achter: 1. Frankfurter RV:-15,8; 2. Wſp Krupp Eſſen:21,9. Junior⸗Vierer: 1. Frankfurter Roh Fechenheim:57; 2. Rſp Teutonia Frankſurt:57,9; 8. Mainz⸗Kaſteller RG 98:12,4. Senior⸗Einer: 1. Sauer (Frankfurter RV):07,2; 2. Scheuermann(RC Aſchoffen⸗ burg):14,5; 3. Möller(Hanau):18. Oſthafen⸗Achter: 1. Frankfurter R Oberrad:01,2; 2. Frankfurter R Fechenheim:06,9; 3. Frankfurter RV Amicitia:23,4. * 6 den Engländern klar auf den zweiten Platz verwieſen. Die ter⸗Hildebrandt 65, 6½1,:6, 6·8 über die Fran⸗ „Spielleiter Kupfernagel(Wiesloch), der einen aus⸗ Montag, 30. Auguſt 1937 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Zum Abſchluß der Akademiſchen Weltſpiele: Deutſchland erfolgreichſte Nation Neue Weltbeſtleiſtungen in der Leichtathletie Als letzter Einzelwettbewerb kam bei den leichtathleti⸗ ſchen Uebungen der Hochſprung gur Entſcheidung. Der Kölner Guſtav Weinkötz wurde mit der neuen Stu⸗ denten⸗Weltrekordleiſtung von 1,95 Meter Meiſter vor dem Tſchechoſlowaken Galanda mit 1,90 und dem Berliner Au⸗ guſtin mit 1,85 Meter. Bei den Staffelwettbewerben hol⸗ ten ſich unſere Studentinnen in den 4 mal 100 Metern in der Beſetzung Hünemörder, Weſtphal, Göppner und Dempe in 49,8 Sek. den Titel vor England und Frankreich. Un⸗ ſere Männer wurden dagegen über 4 mal 100 Meter von letzte Staffel über 4 mal 400 Meter ſah die Engländer in :14 Min. in neuer Studenten⸗Weltrekordzeit vor Frank⸗ reich und Deutſchland in Front. Ergebniſſe: Hochſprung: 1. Weinkötz(Deutſchland) 1,95 Meter; 2. Galanda(Tſchechoſlowakei) 1,00; 3. Auguſtin (Deutſchland) 1,85. 4 mal 100 Meter: 1. England 41,8 Sek.; 2. Deutſchland 42,4; 3. Frankreich 42,5. 4 mal 400 Meter: 1. England:14 Min.; 2. Frankreich:16,6; 6. Deutſch⸗ land:22. Studentinnen: 4 mal 100 Meter: 1. Deutſch⸗ land 40,8 Sek.; 2. England 50; 8. Frankreich 53,9. Nichter⸗Hildebrand ſiegen im Doppel Mit den beiden Endſpielen im Männereingel und Männerdoppel wurde am Sonntag auch das Studenten⸗ Tennisturnier beendet. Im Männereinzel ſiegte erwar⸗ tungsgemäß der Franzoſe Deſtremean mit:4, 614, 436, 612 über den Tſchechoſlowaken Cejnar. Im auſchlie⸗ ßenden Männer⸗Doppel gewannen die Deutſchen Rich⸗ zoſen Tronein⸗Abdeſſelam. Die deutſchen Handballer geſchlagen Die Hoffnungen auf einen Endſieg unſerer Hanoͤballer, die ſich vorher ſo glänzend geſchlagen hatten, erfüllten ſich nicht ganz. Die Oeſterreicher kamen im Enoͤſpiel zu einem knappen aber verdienten Erfolg von 918(525) Toven. Jußball Ein Jußballpionier ſteigt auf SpBag 98 Seckenheim— Tode 78 Ziegelhauſen 10:1 Lange genug mußte ſich die wackere Elf der SpVg 98 Seckenheim gedulden, bis ſie nun endlich zu Anſang des Spieljahres 1937/8 ihren Aufſtieg von der Kreiskloſſe zur Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt erringen konnte. Seckenheims Fußballgemeinde ließ es ſich natürlich nicht nehmen, in beachtlicher Kopfſtärke dem Wiederauſſtieg der H8er anzuwohnen. Das Spiel ſelbſt war von Anfang bis Ende begreif⸗ licherweiſe ſehr kampfhetont, dennoch lief bie Partie jeder⸗ zeit im Rahmen des Erlaubten. Dafür ſorgte nicht zuletzt gezeichneten Tag hatte. Ziegelhauſen kämpfte mit ſtärkſtem Widerſtand und nur ein Torerfolg von Fuchs war für die erſte Halbzeit die einzige Beute der Seckenheimer, deren Angriff erſt im zweiten Teil des Spieles in Fahrt kom⸗ men ſollte. Dies erſt, nachdem der alte Waldhofkämpe Walz, der bekonntlich die Seckenheimer Elf betreut, namentlich dem Angriff beſondere der erteilte. Als dann erſt der Ball flach am Boden geführt wurde und auch ſonſt manche Spieloktion techniſch und taktiſch geſchickter angepockt wurde, da war es um Ziegelhauſen gor bald eſchehen. Die Leute aus der eng Ecke— ſo ſehr 90 ſich auch— 19—5 nötige Bin⸗ anund⸗ die Folge war, daß die Seckenheſmer zu weite⸗ G W Toren kamen, an denen ſo enich be geſamte Angriff Anteil hatte. Ueber die Seckenheimer Elf läßt ſich ſagen, daß ſie in ollen Reihen recht gut beſetzt iſt und daß ſie auch in der Bezirksklaſſe wieder der alte, routinierte Gegner ſein wird, als den man die Mannſchaft kennt. Wenn da und dort auch noch nicht der letzte Schliff ſitzt, ſo wird Uebungs⸗ leiter Walz der Elf das Erforderliche ſchon noch beibrin⸗ gen können. Ziegelhauſen war im geſamten betrachtet ein tapferer Gegner, wenn gleich auch die Reife für die Bezirksklaſſe noch fehlt. Gute Leiſtungen boten der Torwart, trotz der hohen Niederlage, ferner gefielen der Mittelläufer und auch der Sturmführer ließ eine gute Veranlagung er⸗ kennen. Der Aufſtieg der Seckenheimer(denen wir übrigens unſere Glückwünſche übermitteln D. Red.) bringt nun wie⸗ der einen alten Pionier in die Bezirkskloſſe Unterbaden⸗ Beſt, der es verſtanden hat, einen dornenvollen Weg des Abſtiegs zu meiſtern, und wir wollen deshalb geſpannt ſein, mit welchen Erfolgen ſich die Mannſchaft in der höheren Klaſſe einführen wird. Kön ſiegt in München Bajuwaren München— Karlsruher F:4 Das Spiel fand auf dem 1860er⸗Platz ſtatt und wurde von beiden Mannſchaften energiſch durchge⸗ führt. Schiedsrichter Dörbecker⸗Stuttgart ließ das Spiel viel zu ſehr gehen und unterband auch die grbbſten Faul ſeitens Bajuwavens nicht. In der 6, Minute wurde an Damminger ein Faul begangen und der fällige Elfmeter wurbe durch Bolz 2 zum er⸗ ſten Tor verwandelt. In der Mitte der erſten Halbzeit ſchoß Bolz 1 einen ſcharfen Strafſtoß zum aweiten Tor für KeV. Kurz vor Schluß der erſten Halbgeit war ein Ge⸗ dränge vor dem Kö⸗Tor, das gum einzigen Tor für die Bajuwaren führte. In der sweiten Halbzeit war der Ke faſt durch⸗ weg überlegen und es war ihm möglich, durch Rapp noch zwei weitere Tore vorzulegen. Zuſchauer 3000. Darr(Gotha) gewinnt die 400 Meter Hürden Am Schlußtag wehten im Stadion Colombes die Fah⸗ nen auf Halbmaſt. Zum Gedenken des auf ſo tragiſche Art ums Leben gekommenen Sportfechters Monal wurbe zwi⸗ ſchen den Entſcheidungen eine Trauerminute eingelegt und bei der Siegerehrung ſand die ſportliche Leiſtung des toten Kameraden noch eine beſondere Auszeichnung. Mo⸗ nal wurde noch die höchſte franzöſiſche Sport⸗ ehrung zuteil. Er erhielt die Große Goldene Mebdaille, die an das Trikot des im ſportlichen Wettſtreit Gefallenen geheftet wurde. Die letzten Entſcheidungen wunden gleich mit einem deutſchen Sieg eingeleitet. Im 400⸗Meter⸗Hürbenlauf hielt ſich Darr(Gotha) hinter dem Braſilianer Guimares im⸗ mer an zweiter Stelle, ging dann aber an dem Südameri⸗ kaner vorbei, als dieſer an der ſiebten Hürde ſtrauchelte. In 54.6 Sek. ging Daar als Sieger durchs Ziel, während Nottbrock nur um Bruſtbreite von dem Braſilianer auf den dͤritten Platz verwieſen wurde, Deutſchland erfolgreichſte Nation Nach dem letzten Wettbewerb marſchierten die Fahnen⸗ träger der an den 7. Akademiſchen Weltſpielen teilneh⸗ menden Nationen vor dex Tribüne im Stadion Colom⸗ bes auf. Der Sportleiter der franzöſiſchen Hochſchu len Chappert brachte zum Ausdruck, daß die Weltſpiele hof⸗ fentlich dazu beigetragen hätten, die Jugend der verſchie⸗ denen Nationen einander näher zu bringen. Darauf er⸗ klärte der Kabinettschef des Sportminiſters, Bontemps, die 7. Akademiſchen Weltſpiele für beendet, Die Fahnen wurden eingezogen, ſieben Böllerſchüſſe wurden abgefeuert und unter lebhaftem Beifall der Zuſchauer marſchierten bie Fahnenträger aus dem Stadion, Mit ganz außerordentlichem Erſolg beteiligte ſich die deutſche Streitmacht an den Weltſpielen. Deutſchland er⸗ wies ſich als die weitaus ſtärkſte Nation vor Frankreich, Ungarn und England. Eine offigtelle Länderwertung, wie ſie Deutſchland vorgeſchlagen hatte, findet jeboch nicht ſtatt, im Reich Jürth ſiegt in Zuffenhaufen B Zuffenhauſen— Sppg. Fürth 0ꝛ8 Die Spielvereinigung Fürth kam im Tſchammer⸗Pokal⸗ ſpiel in Zuffenhauſen zu einem klaren, aber dem Spielver⸗ lauf nach nicht entſprechenden Sieg. In der erſten Spiel⸗ hälfte war Zuffenhauſen nicht beſonders auf der Höhe, die Fürther dagegen recht gut. Doch Popp und Leupolb legten die Fürther bis Halbzeit zwei Tore vor, Nach Seitenwechſel verlief der Kampf völlig umgekehrt. Zuffenhauſens Mannſchaft hat ſich nun ſehr gut geſunden und bedrängte das Fürther Tor ſtark, Der Sturm aber von Zuffenhauſen zeigte zu wenig Durchſchlagskraft; nach den ſpieleriſchen Leiſtungen hätte Zuffenhauſen den Aus⸗ gleich herausholen müſſen. Die Fürther ſtellten kurz vor Schluß das Endergebnis auf:0. Die Zuffenhauſener konn⸗ ten einen von Fürth verſchuldeten Elſmeter nicht verwer⸗ ten, Wenz vermochte dieſe klarſte Chanee Zuffenhauſens zunichte zu machen. Das Ergebnis entſpricht nicht dem Verlauf des Spieles. Die junge Fürther Mannſchaft iſt noch nicht ſo eingeſpielt, wie man erwartet hatte, Zuffenhaufen zeigte nach der Päuſe ein tadelloſes Spiel; die Ueberlegenheit hätte zu Toxen führen müſſen, wenn der Stürm dem Khünen ent⸗ lprechend Leiſtungen im Schuß gezeigt hätte. Fffezheimer Nachleſe Die reſtlichen Rennen Baden⸗Baden, 30. Auguſt. Unter den ſiegloſen Pferden, die während des Meetings kein Rennen gewannen, war im Troſt⸗Rennen die Erlen⸗ höferin Galleria Brera für einen Erfolg fällig. Die Drei⸗ lährige arbeitete ſich in der Geraden nach einiger Auffor⸗ derung an die Spitze und blieb leicht ſiegreich, Der zum Schluß angreiſende Gratianus konnte nur den zweiten Platz beſetzen vor Milo, der das Rennen bis Eingangs der Geraden geführt hatte. Ricardotto war auf halbem Wege geſchlagen. Allein auf weiter Flur war im Alten Badener Jagörennen der Halbbluter Ahn⸗ herr. Das das Meeting beſchließende 5600 Meter führende Hindernisrennen nahm einen leider in jeder Hinſicht un⸗ befriebigenden Verlauf, da einerſeits für das mit 9650 4, die in ſechs Werte zergliedert waren, ausgeſtattete Rennen nur vier Pferde am Start erſchienen, und andererſeits von dieſen nur der Sieger Ahnherr glatt über die Bahn kam. Am Mühlbach machten die in Front liegenden Pferde Feld⸗ poſt und Kriegsflamme links um und blieben ſtehen. Sie wurden mehrmals gewendet, wollten aber über die Oos nicht ſpringen, ſo daß deren Reiter es vorzogen, das Ren⸗ nen aufzugeben. Von den beiden anderen Teilnehmern hatte der Halbblüter Ahnherr in den Feldern die Spitze exlangt und kam mit größerem Vorſprung vor Mahadöh wieder auf das Innere der Bahn. Der Wallach hatte mit mehreren den Kapellenberg erreicht und wurde vor dem letzten Sprung von Mahadöh überbolt. Dieſer kam nach dem Hindernis vor Müsdigkeit zu Fall. Ahnherr war 28. 30. 28. 30. Endſtand: 1. und Weltmeiſter; Iinale in Wiesbaden Beim internationalen Tennisturnier In der unteren Hälſte des Männereinzels beim Wies⸗ badener Tennisturnier trat Dettmer gegen den Rheinländer Gulez au und kam durch einen 673,:1⸗Sieg ebenfalls in die Schlußrunde, wo er auf den Tſchechoſlowaken Male⸗ cek trifft. Gulez kam im erſten Satz ſchnell zu einer:0⸗ Führung und wurde dabdurch vielleicht allzu ſiegesſicher. Aber Detimer kam dann beſſer in Schlag und machte fechs Spiele hintereinonder, um den Satz mit 613 an ſich zu bringen. Noch leichter holte er ſich dann den zweiten Satz mit 671 durch ſeine hervorragende Netzarbeit gegen den ermübeten Gulcz. Die Ergebniſſe: Männereinzel(Vorſchlußrunde): Dettmer— Gulez 628, :1. Gemiſchtes Doppel: Krous⸗Dr. Buß Reimann⸗ ukel:4,:2, Vorſchlußrunde: Sperling⸗Kuhlmann— ritſch⸗y. d. Heide 673,:1. Das Turnier wurde am Sonntag nach dreitägiger Dauer abgeſchloſſen. Edgar Detemer(Berlin) und Hilde Sperling(Dänemark) ſicherten ſich die Siege in den beiden Einzel. Dettmer traf bei den Männern in der Schlußrunde mit dem Tſchechoſlowaken Malecek zu⸗ ſammen, der in drei glotten Sätzen:6, 116, 126 einging. Weitaus intexeſſanter war das Schlußſpiel der Frauen zwiſchen Hilde Sperling und Gräfin de la Baldene. Die größere Sicherheit der Deutſch⸗Dänin gob den Ausſchlag zum:2,:3⸗Siege. Frau Sperling war überhaupt die exfolgreichſte Teil⸗ nehmerin des Turniers. Zuſammen mit ihrer Endſpiel⸗ partnerin im Einzel, Gräfin de la Valdene, holte ſie ſich mit :2,:2 auch das Frauenboppel gegen die deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Kombinotion Enger⸗Kraus. Auch das„Mixed“ war zHilde“ nicht zu nehmen. In der Schlußrunde ſie an der Seite Kuhlmanns:1,:1 über Enger⸗Dr. Henke, In der Endrunde des Männerdoppels ſoh es zunächſt nach einem Siege der Frankfurter Dr. Henke⸗Dohnal über die Berliner F. Henkel⸗Dettmer aus. Nach dem Verluſt der beiden erſten Sätze mit:6,:6, drehten dieſe aber auf und gewannen den Kampf mit:b, 426, 624, 678,:4. Sum ſechſten Male Scherens Richter Dritter in der Flieger⸗Weltmeiſterſchaft Die Weltmeiſterſchaften der Radfahrer in Kopenhagen wurden am Sonntag mit den Kämpfen der Berufsflieger zum Abſchluß gebracht. Der Belgier Joſeph Scher ens, der ſeit 1092 den Titel hält, konnte zum ſechſten Male in ununterbrochener Reihenfolge Weltmeiſter werden und voll⸗ brachte damit eine in ber Geſchichte des Raoſports einzig daſtehende Leiſtung. Sein Endlaufgegner war der vorjäh⸗ rige Amateur⸗Weltmeiſter van Vliet(Holland), der jedoch glatt geſchlagen wurde. Von den Deutſchen blieb Merkens im Viertelfinale gegen Gérardin unterlegen. Beim Antritt verriß er unglücklicherweiſe ſeine Maſchine etwas und gab ſo dem Franzoſen Gelegenheit, innen durchzugehen. Rich⸗ ter ſchaltete den Dänen Falck⸗Hanſen leicht aus, kam dann aber in der Vorentſcheidung mit Scherens zuſammen und wurde von dem Belgier mit doppelter Hanobreite geſchla⸗ gen. Im Kampf um den dritten Platz blieb Richter nach drei Läufen gegen Gérardin erfolgreich. Mit dem dritten Platz von Richter wurde Deutſchland erfolgreichſte Nation im Kampf um den Rom⸗Pokal. Mit je einem erſten und zweiten Platz ſowie zwei öritten Plätzen erxeichte Deutſch⸗ land 11 Punkte, Belgien folgt mit 10 Punkten, Holland mit 9, Frankreich mit 6, Italien mit 5 und Dänemark mit 3 P. Die Ergebniſſe: Beruſsflieger: Viertel⸗Finals: 1. Lauf: 1. Scherens; 2. Michard. 2. Lauf: 1. Gérardin; 2. Merkens 1 Längen. 9. Lauf: 1. Richter; 2. Falck⸗Hanſen 2 Längen, 4. Lauf: 1. van Bliet; 2. Chaillot. Vorentſcheidungen: 1. Lauf: 1. Scherens; 2. Richter(oop⸗ pelte Hanobreite). 2. Lauſ: 1. van Vliet; 2. Gérardin. Um den dritten Platz: 1. Lauf: 1. Richter; 2. Gérardin (1 Länge). 2, Lauf; 1. Gérardin; 2. Richter(4 Länge). 9. Lauf: 1. Richter; 2. Gerardin(ʃ4 Lg.). Um den erſten Platz: 1. Lauf: 1. Scherens; 2. van Bliet (dopp. Handbreite). 2. Lauf: 1. Scherens; 2. van Bliet, 2 Längen), 5 Scherens(Belgien); 2. van Bliet(Holland); 3. Richter(Deutſchland? 4. Gérardin (Frankreich), nun allein auf weiter Flur und konnte unangefochten als Sieger das Ziel paſſieren, Mahadöh wurde wieder ein⸗ gefangen und für das zweite Geld nachgeritten, das dem Beſitzer 1500 einbrachte. Der Stall Eilenriede exreichte oͤurch dieſen mit viel Glück errungenen Sieg die Spitze der erfolgreichſten Halbblutrennſtälle. Ahnherr, der des öfteren in Vollblutrennen erfolgreich hervortrat, iſt mit der heuti⸗ gen Gewinnſumme das gewinnreichſte Halbblutpferd. Die reſtlichen Ergebniſſe: 6. Troſt⸗Rennen. 3200 /, Entfernung 1400 Meter. Am Start 6 Pferde. 1. Geſtüt Erlenhofs(Frankfurt) Galleria Reale(O. Schmidt); 2. Gratianus(Göbl); 3. Milo(8. Narr), Ferner liefen: Gleißner, Ricardotto, Greco. Rich⸗ terſpruch: 16——1 Lg. Zeit:.27. Toto Sieg: 20710; Platz: 18, 18. EW. 4810. 7. Altes Badener Jagdrennen Ehrenpreis und 9650 l. Entfernung 5600 Meter, Am Start 4 Pferde. 1. Stall Eilenriedes(Verden) Ahnherr(Ohlt. Haſſe); 2. Mahadöh (St. v. Mitzlaff) gef. und nachgeritten. Ferner liefen: Felöpoſt angeh., Kriegsflamme angeh. Richterſpruch: Weite Zeit: 8,02. Toto Sieg: 18:10; Platz: 12, 14:10. EW: 4410. Der Staliener Paſubio bleibt in Deutſchland Das Geſtüt Razza del Soldo hat ſich von dem dreijähri⸗ gen Paſubio, nach dem Siege im Heidelberg⸗Ausgleich, ge⸗ trennt. Der ſamoſe Hengſt, der als einziges jüngeres Pferd im Feld das 2800⸗Meter⸗Rennen vom Start bis ins Ziel gewann, wurde von einem Patron des Kölner Trai⸗ ners K. Keller erworben, und wird künftig auf deutſchen Bahnen ausgenutzt. b. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 30. Auguſt. Die Umge⸗ ſtaltung der Großwetterlage macht nur langſamen Fortſchritt. Mit der Zufuhr kalter Luftmaſſen hat ſich der engliſche Teil des europäiſchen Hochdruck⸗ gebietes ſogar noch einmal verſtärkt, ſo daß nen⸗ nenswerte Störungen des Schönwetter⸗ charakters vorerſt noch unwahrſchein⸗ lich ſind. Beſonders in den Morgenſtunden wird es jedoch zu Nebel⸗ oder Hochnebelbildung kommen. Vorausſage für Dienstag, 31. Auguſt Morgens vielfach Nebel oder Hochnebel, ſonſt meiſt heiter und trocken, Temperaturen wenig geändert, Winde aus vorwiegend nördlichen Richtungen. Höchſttemperatur in Mannheim am 29. Auguſt + 26,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 30. Auguſt + 14,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 15,6 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 19 Grad Waſſer⸗ und + 18 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Abein⸗ Negel] B. 7. 28. 29. 30. Ryeinfelden.852.84 2,67 U Kaubb Breiſach.. I, 8⁰ 560 Röln 8 50 20 NeSereel 3,84 M—.65 Mannbeiin 3,61/3,54 Mannheim 3⁴⁰.0 331/3.25 Gewinnauszug 5. Klaſſe 49. Preußiſch-Süddeutſche (275.————— Ohne Sewähr Nachdruck verboten Auf ezogene Nummer ſind zwei gleich ——— je einer auf die Loſe 11 r Nummer in den beiden teilungen L und II 28. Auguſt 1937 Rhein-Begel 27. 28. 29. 30. ..22 2,282.232 18 1830.494/1.90018• ENr-. 19. Ziehungstag Dn der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 19095 8 zu 5000 RM. 95589 106577 383218 2910 82630 9 4694 64550 104021 20 G 2000 RM. 27986 57569 132592 230705—4734 2281278 3½0492 841207 388783 56 Gewinne zu 1000 RM. 3545 23371 76. 57328 68801, 78991 79487 124916 182787 184725 173209 182174 200955 293889 215434 237641 251489 261413 262485 278190 281959 281257 358649 361680 377316 88 Gewinne zu RM. 2958 4478 7452 28993 88021, 42590 52560 62262 71585 82254 87218 104284 110870 121426 131672 132398 138560 143898 150. 153351 155884 1576891 64247 183095 194967 198364 202885 213290 muün 388779 329741 52654 357490 80 1888 0, 895897 397405 9 3. 8—9 4 190 Gewinne zu 300 RR. 1747 49 18847 18364 28288 35953 2500 44808 48770 67914 71752 28165 84348 90448 18 361 59318 651 6384 77317 79918 0 90840 1045 5535 1260 6919 6 138273 138470 14 144 9 180588 16242 9 9281 220862 229706 24154⁵5 286489 259990 264996 258826 291282 2916 295497 310383 1409 337140 3464 368³ 03 377075 009 39744⁵ In der heutigen Nächinlttagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 189752 6 Gewinne 3 5000 RM. 880 314467 397756 2 Gewinne zu 3000 NW, 12 Hewinn 2000 RM. 5 848630 33046 3908* 223153 285364 298311 33429 47761 51076 52 Gewinne zu 1000, RM. 74115, 85669 1 14492 1248/1 201167 63637 4112 46 251868 275478 384 9577 8287 8422 7818 365757 —830 50⁰ Nb 8996 92585 49986 2 88812 02761 106187 ſ08871 131567 1 98 15 168981 176872 84 1 201667 2022 205229 20847 1 74 9639 21 8783 223698 268087 277 771¹ 8 2897 259800 285874 9 830571 364292 371651 7884 397798 Im Gewinnrade verblleben: 2 Gewinne zu „ 2 zu ſe 500000, 2 zu ſe 100000, 2 zu je 50000, 6 zu ſe 30000, 10 zu je 20000, 36 zu ſe 10000, 76 1 ſe 5000, 144 7 je 3000, 326 zu ſe 2000, 1126 zu ſe 1000, 169 e 500, 3440 zu ſe 300, 81136 zu ſe 150 RM. erli 2. J0. SRS 56 155 2 0. 05 15— B n. Altbeſ. 134,1 134.2 dschaft 4½ Rhein. Hypbk. Anhalt.Koblenw.] 125,0 Werke. 40). 0Soe in Bgw 127,50 127 5/Ratronzell 1189, OStetkin. Portl.⸗g.] 127.8„SDt. Goldbisc.⸗Br.].. 1007 Deutsche—— 59 15 95 R Nau 6575 185 A 21150 ellſt. 151,0. 1600 5 r Was 22*, 2.— 2— 32 ock& Fie.—95 3005 Dt, Ppoth.⸗Baui 12.7 1250 5 beinprov.Altbe. 164.14Schl. Landſch. 12%, do. Siqutb.] 101,) 101.)] Augsb.-.Htaſch.J.9 50 3% Phit, Helzmann KR5 Riederl. Kohle 189,..SiöhrKam 242.00447/5 ſee⸗Bani 142,/ 128 Lestwerzinsl. Werte.-Sol. Altbe„ 9—.42%bo. Kom. f-4 99,—99.— gachm. ASadewigſ 128.) 0,„ Bark,, 2 olbetelb—2 87 Rordd,— B t0ber 19 9 10410.0Dresdner Bank 105,0 1050 en⸗ Beltialen Altbel 181l% f 1021 f0%. Weſtisdt. Keige Wefginz 142 1„ 255,0 Puberkusrauni b0. Sieingutfh Sa Pioei 20 5 e r 689 3585 Anleihen:%½ de.“ Abtüd 102 10,3 8 12 10, 4„J00,8 8875 Baff S51, ie Bergbau, 3 Herrſ 1160 118% Sübd. Suder, 0 ecee 780 Reich, Länder, Reichspoſt, 4½ Aachen v. 2988,12 88.12 en Bayr. El. Sief. 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November 1934 wird die Reichsſtraße Nr. 291 zwiſchen Oftersheim und Walldorf anläßlich des Hockenheimer Mo⸗ torradrennens 1937 auf der Renn⸗ ſtrecke bei Hockenheim für den all⸗ gemeinen Verkehr geſperrt: 1. am Freitag. den 3. 9. 1937 von 547—ig Uhr: 2. am Samstag, den 4. 9. 1937, von Uhr; 3. am Sonntag, den 5. 9. 1937, während des Rennens von 8 bis 18 Uhr. 6 Während der Sperrzeiten er⸗ folgt die Umleitung des Verkehrs von Schwetzingen nach Walldorf und umgekehrt über die Ortſchaf⸗ Friedrichspl. 8 unter den Aleden 8102 ten Neulußheim—Reilingen. Die Kreuzungsſtellen ſind durch aufgeſtellte Poſten und Richtungs⸗ tafeln kenntlich gemacht. Mannheim, den 27. Auguſt 1937. Bezirksamt— Abt. V/61.— Bezirkspolizeiliche Anordnung 8—5 Am Sonntag, 5. 9. 1937, iſt bis nach Beendigung des Motorrad⸗ rennens auf den Gemarkungen Hockenheim, St. Ilgen, Sand⸗ hauſen, Oftersheim und Schwet⸗ zingen das Betreten des längs der Rennbahn hinziehenden, durch eine Spanndrahtabſperrung kennt⸗ lich gemachten Geländeſtreifens ohne Zutrittskarte der Renn⸗ leitung oder ſonſtigen Berech⸗ tigungsnachweis verboten. 8 2. Zuwiderhandelnde werden ge⸗ mäߧ 59 des PStrGB.* Geld oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. 69 Nannbeim. Heidelberg, den 27. Auauſt 1937. Bezirksamt Mannheim gez. Veſenbeckh. Bezirksamt Heidelberg Dr. Frilz Iux Facharat für Hautleiden Tel. 22227 36 0 1, 3 MöToaEa0 Anzahlung Ebi. 50.- Rest in 12 Monatsraten Sotort lieferbar oppierl 2,8 8630 SOffene Stell en uurer Läuleaue zeichneriſch gewandt, zum 1. 10. oder ſpäter gesuchi. Schriftl. Angebote m. Zeugnisabſchr., Lichtbild—— Gehaltsanſpr. erbeten an Holzſtraze Nr. 4/8. U. A. 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