Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 P̃. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe N dnb London, 1 Septewber. Anzeichen, die man als eine„Wandlung in der franzöſiſchen Spanienpolitik“ beobachten zu können glaubt, finden in der engliſchen Preſſe wachſende Beachtung.„Daily Telegraph“ meldet aus Paris, daß dos franzöſiſche Kabinett in ſeiner geſtrigen Sit⸗ zung die Möglichkeit der Reviſion ſeiner Stellung⸗ nahme zum ſpaniſchen Konflikt erwogen habe. Es ſei keineswegs unmöglich, daß die Pariſer Regierung es für angebracht halten werde, mitzuteilen, daß ſie ſich zur Wiederaufnahme der vollen Handlungsfrei⸗ heit berechtigt halte. Frankreich ſei mit der ganzen Entwicklung der Nichteinmiſchung unzufrieden, wünſche aber anderer⸗ ſeits nicht, die Fühlungnahme mit der engliſchen Regierung zu verlieren. Aus dieſem Grunde habe das franzöſiſche Kabinett in ſeiner geſtrigen Sit⸗ zung keinen Beſchluß gefaßt. Es habe ſich aber über folgende zwei Möglichkeiten unterhalten: 1. Die Oeffnung der franzöſiſchen Grenze für Freiwillige und möglicherweiſe auch für Munition. 2. Ein ſofortiger Appell an den Nichtein⸗ miſchungsausſchuß, von dem Telegrammaus⸗ tauſch zwiſchen Franco und Muſſolini Kenntuis zu nehmen. Beide Möglichkeiten ſeien bereits mit der bri⸗ tiſchen Regierung beſprochen worden. Der franzöſiſche Geſchäftsträger in London habe die An⸗ ſichten der franzöſiſchen Regierung Außenminiſter Eden am vergangenen Freitag mitgeteilt und habe am Montag und Dienstag weitere Beſprechungen mit Eden gehabt. Dieſe Beſprechungen würden fortgeſetzt und würden einem in nächſter Woche abzuhaltenden Miniſterrat in Paris mitgeteilt werden. In politi⸗ ſchen Kreiſen beſtehe der Eindruck, daß die Kammer, wenn ſie zur Zeit tagen würde, die Verordnung über das Freiwilligenverbot nicht weiter verlängert hätte. Unter den gegenwärtigen Umſtänden werde die Grenzkontrolle aber weiterhin dͤurchgeführt werden. Jedoch ſei die franzöſiſche Regierung zu dem Schluß gekommen, daß, nachoͤem die Verordnung abgelaufen ſei, Freiwillige, die die Grenze nach Spanien über⸗ ſchreiten würden, nicht mehr beſtraft werden könnten. „Todesſtoß füe den engliſchen Plan⸗ dnb. London, 1. Sept. Der diplomatiſche Korreſpondent des Oppoſitions⸗ blattes„Daily Herald“ will angeblich Einzelheiten Mittwoch, 1. September 1957 Wendung der franzöſiſchen Spanienpolitik? Paris will wieder volle Freiheit! Gerüchte aus Paris-Oeffnung der Grenze für Freiwillige und Munition? über den Bericht des Londoner Nichteinmiſchungs⸗ amtes an den Nichteinmiſchungsausſchuß in der Frage der Spanienkontrolle erfahren haben. Die Hauptvorſchläge gingen dahin, daß das Syſtem der Flottenpatrouille beſeitigt und die Landkontrolle an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze fortgeſetzt werden ſollte. Der Vorſchlag, die Küſtenpatrouille abzu⸗ ſchafſen, werde mit techniſchen Erwägungen begrün⸗ det; es werde erklärt, daß die Patrouille keine we⸗ ſentlichen Vorteile gebracht habe, und daß das Syſtem der Ueberwachung durch die Ueberwachungs⸗ beamten ohne Flottenpatrouille genau ſo gut funk⸗ tionieren würde. Der Vorſchlag des engliſchen Pla⸗ nes, Beobachter in den ſpaniſchen Häfen einzuſetzen, werde als unklug, koſtſpielig und unnötig verurteilt. Um die Frage der Schiffahrt nichteuro⸗ päiſcher Länder nach Spanien zu behandeln, würden Verhandͤlungen mit den betreffenden Staaten vor⸗ geſchlagen. Ferner werde angeregt, den Luſtver⸗ kehr nach Spanien auf gewiſſe Flugzeuge und ge⸗ wiſſe Strecken, die dann beobachtet werden könnten, zu beſchränken. Der Korreſpondent meint, daß dies dem engliſchen Plan den Todesſtoß verſetze. Der Bericht werde zur Zeit von den im Hauptausſchuß des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes vertretenen Regierungen er⸗ wogen. Es ſei aber kaum vorſtellbar, daß er ein⸗ ſtimmig angenommen werde. Die Chineſen 148. Jahrgang— Nr. 402 —— USA⸗Dampfer„Preſident goober Der amerikaniſche Dampfer„Preſident Hoover“, der bei Wuſung von Bombenflugzeugen angegriffen wurde, wobei mehrere Paſſagiere getötet oder verwundet wurden. (Weltbild, Zander⸗M.) 1 Schwere Kämpfe vor Schanghai: leiſten erbitterten Widerſtand Beide Seiten ſchaffen Verſtärkungen heran— Heſtige Nahkämpfe um das Fort Wuſung— Die gefährdete Schiffahrt dnb Schanghai, 1. September. Die am Dienstagmorgen im Raum von Wuſung mit beiderſeitigem Einſatz von Artillerie und Bom⸗ bern eingeleiteten ſchweren Kämpfe erfaßten am Dienstagnachmittag bei Ausdehnung nach Weſten auch das Gebiet der Anlagen der Univerſität Tungchi. Wie der japaniſche Militärattaché mitteilte, gin⸗ gen die japaniſchen Truppen vom Dorf Wuſung nach Norden vor und eroberten Paoſchon. Der Vorſtoß nach Weſten brachte jedoch noch keinen weſent⸗ Rafionale Offenſive am Ebro Die Bolſchewiſten nach harinäckigen Kämpfen aus ihren Stellungen geworfen — An der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze, 1. September.(U..) General Francos Truppen haben geſtern nördlich und ſüdlich von Saragoſſa zu einem energiſchen Angriff gegen die Valencia⸗Truppen ausgeholt, die in der jüngſten Zeit einigen Terrain⸗ gewinn im Ebrotal hatten buchen können, da die Nationaliſten ihre Hauptaufmerkſamkeit auf die Santanderfront richteten. Dieſer Gegenangriff der Nationaliſten ſoll allen Verſuchen der Valencia⸗Mi⸗ lizen, weiter vorzudringen, ein Ende machen. Der Infanterieangriff der Francotruppen ſetzte nach einem wirkſamen Bombardement durch Geſchütze und Flugzeuge ein. Im Schutze eines wahren Stahl⸗ gewitters gingen die nationaliſtiſchen Einheiten in nördlicher Richtung gegen das Dorf Zuera und in ſüdlicher Richtung gegen Belſchite vor, wo ſich die nationaliſtiſche Beſatzung in arger Bedrängnis be⸗ findet, da die Valenciatruppen die Garniſon abzu⸗ ſchneiden drohen. Die Kämpfe waren offenbar ſehr erbittert und das nationaliſtiſche Kommunigé meldet, daß die Truppen auf„hartnäckigen Widerſtand geſtoßen“ ſind. Doch heißt es weiter, daß die nationaliſtiſche Flugwaffe die militäriſch beſetzten Höhen des Gegners ſo wirkſam bombardiert habe, daß die Valencia⸗ Milizen überall ihre Stellungen räumen mußten, ſobald die Fremdenlegionäre zum Sturmangriff vorgingen. Die Meldungen beſagen weiter, daß es den Truppen General Francos gelungen iſt, ſtra⸗ tegiſch wichtige Höhen im Zuera⸗Kampfabſchnitt durch einen kombinierten Tank⸗ und Infanterie⸗ angriff zu erobern. Die Valencia⸗Truppen ſeien— was die Valencia⸗Kommuniqués nicht einräumen — überall geſchlagen und zum Rückzug gezwungen worden. Die nationaliſtiſchen Oberbeſehlshaber fordern die bedrängte Garniſon Belſchites zum äußerſten Aus⸗ halten auf, da ſie in Belſchite eine ſtrategiſch äußerſt wertvolle Kopfſtellung für die im Fluß befindliche Offenſive der Nationaliſten erblicken, die ſie mur ſehr ungern aufgeben würden. Was ſteht in den lichen Erfolg. Auf chineſiſcher Seite ſollen gegen die von Wuſung aus läugs dem Ufer des Jangtſe vordringenden japaniſchen Truppen zwei neue chineſiſche Diviſionen in den Kampf geworfen worden ſein. Das Ziel der japaniſchen Truppen ſei der Entſatz der bei Lotien hart bedrängten japani⸗ ſchen Truppen. Die Beſetzung von Wuſung — Schanghai, 1. Sept.(U..) Zum erſtenmal haben heute auch die chineſiſchen Kommandoſtellen die Einnahme Wuſungs durch die japaniſchen Truppen zugegeben. Sie erklären, daß ſich die bisherigen chineſiſchen Verteidiger Wuſungs in Richtung auf Lotien und Kiangwan, alſo gleich⸗ zeitig nach Weſten und Süden zurückziehen, um den an beiden Orten ſtehenden japaniſchen Abteilungen die Fühlungnahme mit den jetzt in Wuſung ſtehen⸗ den japaniſchen Landungstruppen unmöglich zu machen. Bei Lotien ſei eine japaniſche Abteilung nach heftigem Kampf zum Rückzug unter Zurück⸗ laſſung von hundert Gefallenen gezwungen worden. Von japaniſcher Seite wird der Eroberung Wu⸗ ſungs außerordentlich große Bedeutung zugeſchrieben, da nunmehr die Landung weiterer ja⸗ paniſcher Truppen weitaus leichter bewerſſtelligt werden könne als bisher. Die Einnahme des Bahn⸗ hofs und der nicht mehr als reguläre Befeſtigungs⸗ Geheimklaufeln? Hinter den Kuliſſen des Richtangriffspaktes-Ruſſiſche Militärmiſſion nach China? dub. Warſchan, 1. September. Einer der erſten Punkte der Geheimklauſeln des ſowjetiſch⸗chineſiſchen Paktes ſoll, wie die Warſchauer Preſſeagentur ATE zu wiſſen glaubt, angeblich die Entſendung einer ſow⸗ jetiſchen Militärmiſſion nach China enthalten, mit dem Kommandanten zweiter Klaſſe Arnold Ewerming an der Spitze. Zu der Abordnung gehören, ſo behanptet das Büro ferner weitere Spezialiſten der Roten Armee wie Oberſt Kijri Janſon, Oberſt Nikolaj Ria⸗ binytſch, Major Kotſchubiej, Major Sorin und Hauptmann Lundberg. Wie die Warſchauer Preſſeagentur dann noch zu melden weiß, ſpricht man davon, daß der berüchtigte Kominternhäuptling Dimitroff in die Mongolei und nach China fliege. Er hätte die Aufgabe, durch Beſtechungen einen kommuniſtiſchen Umſturz in den von den Japanern beſetzten Gebieten zu ſchüren. Die diesbezüglichen Anweiſungen, ſo heißt es dann noch in der Meldung, hetzten zu Anſchlägen und Terrorakten auf hervorragende Vertreter amerika⸗ niſcher, engliſcher, franzöſiſcher ooͤer deutſcher Natio⸗ nalität im Sinne des einſtigen Boxeraufſtandes, um Interventionen der fremden Mächte zum Schaden Japans zu provozieren. Wie aus Hſingking gemeldet wird, iſt man im Außenminiſterium der Regierung von Manoͤſchukuo der Anſicht, daß die Geheimklauſeln des chineſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Nichtangriffspaktes unter anderem die Anerkennung gewiſſer Anſprüche, Ziele und Pri⸗ vilegien Sowjetrußlands in der chineſiſch⸗mongoli⸗ ſchen Provinz Sinkiang durch die chineſiſche Zentral⸗ regierung ausſpreche. In Sinkiang ſind, wie berichtet wird, ſchon ſeit einigen Jahren von ſowjetruſſiſchen Ingenieuren Eiſenbahnbauten und andere öffentliche Anlagen errichtet worden. werke anzuſprechenden, aber noch immer günſtige Verteidigungsbedingungen bietenden Forts von Wu⸗ ſung ſei in einem heißen Handgemenge erzwungen worden, das über eine Stunde dauerte. Die Be⸗ ſetzung ſei vormittags elf Uhr beendet geweſen. Unter dem Schutz intenſiver Beſchießung der chineſiſchen Stellungen durch die japaniſche Schiffsartillerie und mehrerer Luftbombardements ſeien die Landungsab⸗ teilungen zum Angriff vorgegangen und hätten die in der Nähe der Landungsſtelle verſchanzt liegenden chineſiſchen Streitkräfte nach ſchwerem Kampf über⸗ wältigt und völlig vernichtet. Inzwiſchen ſeien die gelandeten Abteilungen ſchon von Wuſung aus wei⸗ ter landeinwärts vorgekückt. Es handele ſich hierbei aber noch keineswegs um die geplante große japani⸗ ſche Offenſive ſelbſt, ſondern nur um eine kleine Vor⸗ bereitungsaktion. Britiſche Schiffe unter Schrapnellfener (Funkmeldͤung der N M3.) London, 1. September. Die beiden engliſchen Kriegsſchiffe„Danſe“ und „Falmouth“ wurden in der Nähe von Schanghai mehrmals von Schrapnellfeuer getroffen, ohne daß nennenswerter Schaden angerichtet wurde. Ebenſo wurde der britiſche Handelsdampfer„Shengking“ von Schrapnells getroffen, als er bei Wuſung vorbei⸗ fuhr. In keinem der Fälle ſind Verwundete zu be⸗ klagen. Fapaniſche Offenſive im Norden — Tientſin, 31. Auguſt.(U..) An den nordchineſiſchen Fronten iſt eine große japaniſche Offenſive im Gange. Die japaniſchen Er⸗ oberer Kalgans haben ſich dieſen Meldungen zufolge mit den Truppen, die vor einigen Tagen Huailai an der Bahnlinie Peiping—Kalgan beſetzt haben, vereinigt und beherrſchen nunmehr mit dieſen zu⸗ ſammen das ganze Gebiet zwiſchen dem Nankau⸗Paß und Kalgan. Weiter öſtlich verläuft die Grenze des von den Japanern beherrſchten Territoriums über Pinghſan und dann längs der Linie Lianghſiang Tſinpu, ſechs Kilometer ſüdlich von Tſchengkuan⸗ tuan. Die Fapaner räumen Tſingtan — Tſingtan, 1. Sept.(U..) Tſingtau wird in den nächſten Tagen von den Ja⸗ panern geräumt werden. Sämtliche in Tſingtau be⸗ findlichen Japaner einſchließlich der Konſularbeam⸗ ten und der Landungsabteilung der japaniſchen Kriegsſchiffe haben die Anweiſung erhalten, bis gum —— 2. Seite/ Nummer 402 Mittwoch, 1. September 1987 vierten September acht Uhr morgens die Stadt zu verlaſſen. Auch die vor Tſingtau liegenden japani⸗ ſchen Kriegsſchiffe, mit Ausnahme eines Zerſtörers, werden aus Tſingtau ausfahren, und die großen ja⸗ paniſchen Vermögenswerte in Tſingtau, die auf etwa 800 Millionen Yen geſchätzt werden, verbleiben dann völlig unter der Obhut der chineſiſchen Behörden. Dieſe haben die Konſulate der fremden Mächte davon in Kenntnis geſetzt, daß es in Zukunft Ausländern verboten iſt, in oͤas Innere der Provinzen Schantung und Hopei zu reiſen. Englanòds Peſſimismus (Eigenmeldung der NM3) — Nanking, 31. Auguſt. Auf Weiſung des britiſchen Botſchafters werden alle engliſchen Staatsangehörigen aufgefordert, China zu verlaſſen. Der Grund zu dieſer Maßnahme liegt in der Unmöglichkeit der Konſulate, bei Ausdeh⸗ nung der Kampfzone für Leben und Eigentum der britiſchen Staatsangehörigen eintreten zu können. Die„Morning Poſt“ fügt dieſer Meldung hinzu, der Schritt des britiſchen Botſchafters laſſe den außer⸗ ordentlichen Ernſt der Lage erkennen, der ſich noch weiter verſchärfen werde. Die Anterbindung des chineſiſchen Handels — Tokio, 31. Auguſt. Noch vor Zuſammentritt des Reichstags ſind neue entſcheidende Entſchlüſſe in Tokio gefaßt worden. Die japaniſche Sperre über die geſamte chineſiſche Schiffahrt iſt nicht nur für die chineſiſchen Gewäſſer verhängt, ſondern über alle chineſiſchen Schiffe auf den Weltmeeren. Das bedeutet eine unvorſtellbare Ausdehnung der Kampfzone. Die Sperre ſoll den geſamten chineſiſchen Handel zum Erliegen bringen. Fapan warnt die Neutralen — Schanghai, 1. September. Am Dienstag ſoll nach einer Meldung des Spre⸗ chers der japaniſchen Botſchaft ein franzöſiſches Han⸗ delsſchiff dͤurch das Gebiet der Jangtſe⸗Mündung ge⸗ fahren ſein, wo japaniſche Kriegsſchiffe und Truppen⸗ transporte liegen. Der Sprecher warnte vor den Ge⸗ fahren, die neutralen Schiffen in ſolchen Gebieten er⸗ wachſen könnten, und ſprach die Hoffnung aus, daß dieſe Schiffe künftig nicht mehr Gefahrenzonen an⸗ ſteuern. Der Sprecher betonte noch einmal, dͤaß die japa⸗ niſche Küſtenblockade ſich nicht gegen die neu⸗ trale Schiffahrt richte. Allerdings ſeien auch ſchon mehrere neutrale Schiffe angehalten worden; japaniſche Marinekommandos ſeien an Bord gegan⸗ gen, aber nur, um ſich davon zu überzeugen, daß man tatſächlich ein neutrales und nicht etwa ein getarntes Schiff vor ſich habe. Die Japaner haben neue Beſtimmungen über die Zulaſſung von Ausländern in die Schanghaier Stadt⸗ teile Hongkiu und Jangtſepu erlaſſen, die nach An⸗ ſicht des japaniſchen Sprechers den Ausländern wenigſtens teilweiſe den Zutritt zu dieſen bisher für ſie verbotenen Stadtgebieten ermöglichen. Sie ſind aber ſo kompliziert, daß noch immer allergrößte⸗ Schwierigkeiten beſtehen, nach Hongkiu und Tſchapei, wo bedeutende Lagerhäuſer und Handelsniederlaſſun⸗ gen von Ausländern liegen, hineinzugelangen. Vorkehrungen gegen Cholera in changhai + London, 1. September. Wie aus Schanghai gemeldet wird, wurden in der franzöſiſchen Niederlaſſung fünf Cholerafälle feſtgeſtellt. Man führt die Erkrankungen auf die ſchlechten geſundheitlichen Bedingungen zurück, unter denen die chineſiſchen Flüchtlinge leben. Die Be⸗ hörden der internationalen Niederlaſſung haben energiſche Maßnahmen getroffen, um eine Ausbrei⸗ tung der Seuche zu verhindern. Alle in der inter⸗ nationalen Niederlaſſung ſtationierten britiſchen Truppen ſind geimpft worden. Neue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe — Berlin, 1. September. Eine wichtige Neuerung in der geſundheitlichen Betreuung der deutſchen Jugend hat der Reichs⸗ iugendführer verfügt. Künftighin wird alljährlich in der erſten Woche des Aprils der Geſundheitsappell der deutſchen Jugend ſtattfinden. Der Chef des Geſundheitsamtes der Reichsjugend⸗ führung, Bannführer Hördemann, teilt dazu in dem amtlichen Organ des Jugendführers„Das junge Deutſchland“ mit, daß alle Jungen und Mäbel zu dieſem Appell autreten und von den Aerzten und Aerztinnen der HJ und von den Aerzten des Amtes für Volksgeſundheit ärztlich auf ihren Geſundheits⸗ und Leiſtungszuſtand und ihre Tauglichkeit über⸗ prüft werden. Das Ergebnis des Appells wird im Amt für Geſund⸗ heitsführung der Reichsjugendführung ausgewertet. Alle Jugendlichen, die beim Geſundheitsappell ſich als krank oder anfällig erweiſen und die Beſchwer⸗ den beim Dienſt haben, werden einer genauen Nach⸗ unterſuchung zugeführt und wird eine laufende ärzt⸗ liche Ueberwachung angeordnet. Es werden alle die Jugendlichen ebenfalls ausgewählt, die volkspflege⸗ riſcher Maßnahmen bebürftig ſind. Eine Zuſammen⸗ arbeit mit den übrigen zuſtändigen Stellen iſt vor⸗ geſehen. Das bisherige Gegeneinander und Neben⸗ einander der Auswahl der Jugendlichen für volks⸗ pflegeriſche Maßnahmen durch eine große Anzahl von Stellen wird nun durch eine planvolle Einheitlichkeit abgelöſt. Auch die Aerzteſchaft braucht dann nur noch mit einer Stelle zu verhandeln. Günter Kaufmann bemerkt in einem Kommentar, daß dieſe Ankündigung über einen Ausbau der Ge⸗ ſundheitsführung der Jugend vor allem auch im deutſchen Elternhaus ein freudiges Echo finden werde. Die Jugendͤführung übernehme es, die ge⸗ ſundheitliche Betreuung der ihr anvertrauten Ju⸗ aus zu veranlaſſen. Bezug auf den Reichsauftrag vom 1. Dezember 1936 an die HJ. und ſagt ſchließlich u.., es werde nach der neuen Initiative kein Unterſchied mehr in der geſundheitlichen Sorge des Reiches für ſeine Ju⸗ gend vorhanden ſein, während bisher die über 14⸗ jährige Schuljugend weiter unter der Obhut der (Funkmeldung der NM3.) + Venedig, 1. September. Die beiden engliſchen Kreuzer„London“ und „Suſſex“ des 1. britiſchen Mittelmeergeſchwaders ſind zu einemmehrtägigen Beſuch in Venedig eingetroffen und haben im Großen Hafenbecken ge⸗ genüber dem Markusplatz neben den hier bereits ſeit einigen Tagen liegenden italieniſchen Kreuzern „Fiume“ und„Gorizia“ Anker geworfen. Von dem engliſchen Admiralsſchiff„London“ wurden 21 Salutſchüſſe abgegeben, die das italie⸗ niſche Torpedoboot„Intrepido“ erwiderte. Wäh⸗ rend des Aufenthaltes der engliſchen Schiffe iſt eine Reihe von Beſuchen und Gegenbeſuchen zwiſchen den Offizieren der Schiffe und den italie⸗ niſchen offiziellen Stellen vorgeſehen. gendlichen über den eigentlichen Dienſtbetrieb hin⸗ Der Kommentar nimmt noch Anordnung der Reichsjugendjührung: Fedes Fahr Geſundheitsappell der Jugend Alle Fungen u. Mädels ſollen in der erſten Aprilwoche ärztlich unterſucht werden Schulärzte ſtand und ſich um die doch ſchweren kör⸗ perlichen Anforderungen ausgeſetzte Jungarbeiter⸗ ſchaft und die Lehrlinge niemand ärztlich beſorgte. Konfeſſionelle Fugenolager und Freizeiten dnb. Berlin, 1. Sept. In Ergänzung der Verfügung der Reichsjugend⸗ führung beſtimmt öͤer Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei im Reichsinnenminiſterium im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichskirchenminiſter und dem Jugendführer, daß konfeſſionelle Jugendlager und Freizeiten nur von den Landeskirchen im Benehmen mit dem zuſtändigen Landesjugenoͤpfarrer veranſtal⸗ tet werden dürfen. Sie müſſen ſich im Hinblick auf den ſeelſorgeriſchen Charakter oͤieſer Lager in rein religiöſem Rahmen halten und insbeſondere den allgemeinen Beſtimmungen über die Betätigung konfeſſioneller Jugendverbände genügen. Die Ver⸗ anſtaltungen ſind ſpäteſtens vier Wochen vor Beginn bei der für den Wohnfitz des Veranſtalters zuſtändi⸗ gen Staatspolizeiſtelle anzumelden. Koͤß auch für die Auslanosdeutſchen dnb Stuttgart, 1. September Die Hauptveranſtaltung des Dienstag im Rah⸗ men der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen war eine Großkundgebung in der überfüllten Stadthalle, in deren Mittelpunkt eine Rede des Reichsorgani⸗ ſationsleiters Dr. Ley ſtand. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ging einlei⸗ tend auf die gewaltige innere Wandlung ein, die das ganze deutſche Volk ergriffen habe und die man nicht verſtandesmäßig, ſondern nur mit dem Herzen und mit dem Gemüt ergründen könne. Man könne wahrhaft von einer Wiedergeburt des einzelnen deutſchen Menſchen wie des gan⸗ zen deutſchen Volkes ſprechen. Jeder Deutſche trage heute das Gefühl in ſich, daß es eine Luſt ſei, im Deutſchland Adolf Hitlers zu leben. Der Sieg des Nationalſozialismus habe dem deut⸗ ſchen Volk zugleich den Sieg des lebensbejahenden Geiſtes gebracht. Der Reichsorganiſationsleiter ging dann auf die gewaltigen Fortſchritte ein, die die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ gerade im letzten Jahr wieder auf allen Gebieten zu verzeichnen habe. Es werde alles verſucht werden, um auch das Auslandsdeutſchtum in den Genuß der Einrich⸗ tungen und Veranſtaltungen der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ zu bringen. Es ſei hierbei u. a. an den Austauſchverkehr durch die Kö⸗Schiffe gedacht, damit auch die Volksgenoſ⸗ ſen in fernen Ländern, die aus Mangel an Mit⸗ teln keine Gelegenheit haben, nach Deuiſchland zu kommen, wieder einmal ihr Vaterlaud ſehen können. * Das größte Freilichtkino Deutſchlands in Nürn⸗ berg. Am Valzner⸗Weiher iſt für das diesjährige Volksfeſt„Kraft durch Freude“ auf dem Reichspar⸗ teitag in Nürnberg as größte Freilichtkino Deutſch⸗ lands errichtet worden. Die Bildfläche hat eine Größe von 120 Quadratmetern. Täglich werden hier den vielen Beſuchern der Koͤc⸗Stadt die neueſten Filme der Deutſchen Arbeitsfront gezeigt werden. Die polnijchen Schul⸗Sthikanen in Oſtoberſchleſien Anterdrückung deutſcher Privatſchulen Rigoroſe Anwendung des Schulgeſetzes gegen deutſche Erziehungsberechtigte dub. Kattowitz, 1. September. Die Auswirkungen des Geſetzes gegen das deutſche Privatvolksſchulweſens in Oſtoberſchleſien machen ſich bereits jetzt bemerkbar. Das Geſetz war am Montag vom Schleſiſchen Seim angenommen worden. Von 250 deutſchen Erziehungsberechtigten in Tar⸗ nowitz war ein Antrag auf Errichtung einer Privat⸗ volksſchule, die man in den Räumen des deutſchen Eine Freundſchaftsgeſte von London nach Rom: —Engliſcher Kreuzerbeſuch in Venedig ESowietrußland ſucht die Annäherung London-Rom nach Kräften zu ſtören Moskau ſucht London ſcharf zu machen! (Funkmeldung der NM3.) + Moskau, 1. Sept. Die Sowjetpreſſe veröffentlicht heute unzufriedene Kommentare zur Politik Englands. Die.„Isweſtija“ malt anſchaulich Gefahren, die England angeblich ſeitens Italiens drohen, das zwar Liebenswürdigkei⸗ ten mit London austauſche, aber dabei nur ſeine in⸗ ternationale Lage befeſtige und immer neue Poſitio⸗ nen einnehme. Man iſt beſorgt in Moskau, daß Ita⸗ lien danach trachte, den britiſchen„Konkurrenten“ gar noch in der Welt auszuſchalten und macht in der „Prawda“ den Leiter der engliſchen Außenpolitik für die Ereigniſſe im Fernen Oſten verantwortlich. Die im Zwiſchenſall mit dem engliſchen Botſchafter zu⸗ tage getretene„Atmoſphäre von Gewalttätigkeit und Geſetzloſigkeit“ wird von den Sowjets bitter beklagt. Privatgymnaſiums in Tarnowitz unterbringen wollte, geſtellt worden. Für dieſe neue Schule waren 353 deutſche Kinder angemeldet. Zu ihrem großen Leidweſen mußten jetzt die deut⸗ ſchen Eltern erfahren, daß die Schulabteilung des Woiwodͤſchaftsamtes die Errichtung der Schule abge⸗ lehnt hat mit der merkwürdig anmutenden Begrün⸗ dug, daß„die Räume des deutſchen Gymnaſiums für die Unterbringung der Volksſchule ungeeignet“ ſeien. Danzig verteidigt ſeine Schulpolitik — Danzig, 1. September. Der Senat der Freien Stadt Danzig hat in einer an die diplomatiſche Vertretung der Republik Polen gerichteten Note die bisherige Entwicklung der von polniſcher Seite jüngſt angeſchnittenen Echulfrage dargelegt und die Danziger Auffaſſung begründet. Es wird in der Note zunächſt betont, daß es nicht Schuld der Danziger Regierung ſei, wenn die Er⸗ ledigung der ſtrittigen Fälle im Verhandlungswege unmöglich gemacht worden ſei; denn die eigens hier⸗ für angeſetzten Verhandlungen, die wegen der Dring⸗ lichkeit noch vor der Vertagung der für das Schul⸗ und Minderheitengebiet gebildeten Delegationen ſtattfinden ſollten, kamen durch das Verhalten Polens wicht zuſtande. Die Danziger Regie⸗ rung legt nochmals dar, daß es ſich bei den ſtrittigen Fällen um Kinder handelt, die bei Zugrundelegung der Vorſchriften des Abkommens vom 18. September 1933 nicht einer Schule mit polniſcher Unterrichts⸗ ſprche angehören können und daß die Freie Stadt wie jeder Staat die Pflicht habe, die Staatsangehöri⸗ gen in ihrer Nationalität zu ſchützen und vor frem⸗ den Einwirkungen zu bewahren. Zum Schluß wird erneut die Bereitwilligkeit der Danziger Regierung zum Ausdruck gebracht, in Verhandlungen über die Angelegenheit einzutreten, —————.ßXmã— ᷓ ́—— MMB—————————————P————————————’» ꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰ———ꝗi!ñ:—————————————————2 Neue deutſche Filmerfolge in Venedig „Zu nouen Afern“ in Araufführung Auch ein neuer deutſcher Kulturfilm findet ſtärkſte Anerkennung Venedig, 1. September. Auf der Internationalen Filmkunſtſchau kam der deutſche Ufa⸗Film„Zuneuen Ufern“ mit ſtar⸗ kem Erfolg zur Uraufführung. Die Filmhand⸗ lung, die in die erſte Hälfte des 19. Jahrhunderts zu⸗ rückführt, als England ſein Weltreich bis in die ſernſten Erdtetle ausdehnte, enthält manche ſpannen⸗ den Momente und intereſſante Szenen. Einzigartig iſt das Milieu des Frauengefängniſſes von Para⸗ matta in Auſtralien, wo ſich die Handlung haupt⸗ ſächlich abſpielt. Zarah Leander ſpielt ihre Rolle als verbannte Frau mit großem Einfühlungsvermö⸗ gen und hat ſehr ſtarke, mitreißende Augenblicke. Die Darſtellung ihres Gegenſpielers Willy Birgel lei⸗ det etwas unter der charakterlich wenig ſympathiſch gezeichneten Rolle. Für die geſchickt geführte Regie zeichnet Detlef Sierk. 0 Mit äußerſt lebhaftem Beifall wurde der Ufa⸗ Kulturfilm„Myſterium des Lebens, be⸗ lohnt, der mit großer Klarheit und Anſchaulichkeit die Entwicklung des tieriſchen Weſens von der Keimzelle an auf der Leinwand lebendig darſtellt. Mit dieſem Fülm wurde ein Meiſterwerk geſchaſfen, deſſen hoher wiſſenſchaftlicher und volksbildender Wert voll aner⸗ kannt wurde, wie der auch bei offener Szene aus⸗ brechende Beifall der Zuſchauer bewies. Das deutſche Kulturfilmſchaffen hat damit die Reihe der Erfolge auf der Venediger Filmkunſtſchau durch einen weite⸗ ren Triumph bereichert. Eine Schauergeſchichte übelſter Art, die nur einer ſcharf zu verurteilenden Spekulation auf die Senſa⸗ tionslüſternheit des amerikaniſchen Publikums ihre Entſtehung verdanken kann, wurde mit dem Warner Brothers⸗Film„Marked Women“(Gezeichnete Frauen) vorgeführt. Brutalität iſt das Hauptmotiv dieſes Films, in dem Mord und Totſchlag, Mißhand⸗ lungen und andere Verbrechen den weiten Rahmen für eine höchſt zweifelhafte Handlung abgeben. Es iſt außerordentlich bedauerlich, daß die amerikaniſche Filmproduktion in dieſem Jahre ſaſt ausſchließlich Filme nach Venedig geſandt hat, in denen das Ver⸗ brechertum in allen ſeinen Spielarten tonangebend iſt. Man muß ſich fragen, was derartige Machwerke mit ſo übler Tendenz auf der Internationalen Filmkunſt⸗ ſchau zu ſuchen haben. Zum Tode Abele Sanorocks Beileidskundgebung Dr. Goebbels' Reichsminiſter Dr. Goebbels richtete an die Schweſter der verſtorbenen Schauſpielerin Adele Sandrock ſolgendes Beileidstelegramm:„Fräulein Wilhelmine Sandrock, Berlin⸗Charlottenburg. Zum Tode Ihrer Schweſter ſpreche ich Ihnen meine herz⸗ lichſte und wärmſte Teilnahme aus. Mit Ihnen trau⸗ ern Millionen Deutſche um den Verluſt dieſer großen Darſtellerin, deren reife Kunſt viele Jahrzehnte hin⸗ durch die Menſchen beglückte und erfreute.“ 2 Allgemeine Anteilnahme in Oeſterreich + Wien, 31. Auguſt. Der Tod der auch in Oeſterreich überaus be⸗ liebten Schauſpielerin Adele Sandrock hat all⸗ gemeine Anteilnahme erweckt. Die Blätter bringen ausführliche Nachrufe, in denen ſie an das Wirken der Künſtlerin am Wiener Burgtheater erinnern. Aus dem Nationaltheater. In Verdis Oper „Ein Maskenball“, die am Samstag unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Cremer und in Neu⸗ inſzenierung von Becker⸗Huert im National⸗ theater erſcheint, ſind beſchäftigt: Die Damen Roſe Huſzka(Ameélia), Irene Ziegler und Guſſa Heiken und die Herren Lutz⸗Walter Miller(Richard), Theo Lienhard(René), Könker, Peter Schäfer, Heinrich Hölzlin und Kempf. Die Bühnenbilder entwarf Friedrich Kalbfuß, die techniſche Einrichtung beſorgt Otto Junker. Elmendorff dirigiert den„Triſtan“ in Paris. Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff, der wäh⸗ rend des Sommers bei den Wagnerfeſtſpielen in Vichy„Die Meiſterſinger von Nürnberg“,„Triſtan und Iſolde“ und mehrere Konzerte dirigierte, weilt jetzt in Paris, um auf der Deutſchen Kultur⸗ woche eine Aufführung von„Triſtan und Iſolde“ zu leiten. Was wird mit der Filmmuſik? Es hat den Anſchein, als wenn die Filmmuſik nach manchen erfreulichen Anſätzen in ihrer Entwicklung ſtehen geblieben iſt. Nicht zuletzt aus dem einfachen Grunde, weil alles wirklich„Neue“ dutzendfach nach⸗ geahmt und damit um ſo ſchneller totgehetzt wurde. Denken wir an die ſtets ſerienweiſe auftretenden „Muſiker⸗Filme“, in denen die Geſtalten von Schu⸗ bert, Chopin uſw. auf die Leinwand gezerrt wur⸗ den— oder an die„Sänger“(lies: Tenor⸗)Filme, die trotz aller Bemühungen um eine abwechſlungs⸗ reiche Handlung doch zuletzt irgendwie auf der Opernbühne landeten und in der filmiſchen Darſtel⸗ lung einer Opernſzene ein künſtleriſches Moment ſchufen, das ganz und gar nicht mit den Eigenheiten der Filmaufgaben in Einklang zu bringen war. Schon erheben ſich Fragen, ob es in der Filmmuſik überhaupt noch neue Wege gibt. Ein bekannter Filmmuſikfachmann, Fritz Wenneis, geht hierauf im„Filmkurier“ ein und kommt zu dem Ergebnis, daß eine Neubelebung der Filmmuſik überhaupt nur noch vom filmoͤramaturgiſchen Standpunkt aus zu löſen iſt. Das heißt: Erſt mit neuartigen Auf⸗ gaben der Filmhandlung, des Drehbuches wächſt die Entwicklungsmöglichkeit der Filmkompoſition.„Was neu ſein muß, iſt die Stellung der Muſik in der Filmdramaturgie und der muſikaliſche Einfall.“ Weſentlich günſtiger ſieht Wenneis die Lage der Kul⸗ turfilm⸗Kompoſition, denn hier findet der Tonſetzer genügend Anregungen und Reflexe im Stofflichen. Jörg Magers neues elektroakuſtiſches Labo⸗ ratorium. Die Stadtverwaltung von Bamberg hat dem Erfinder Förg Mager von Eichſtätt, der auf dem Gebiete der Elektroakuſtik bereits 41 Pa⸗ tente erworben hat, einen geeigneten Raum zur Ver⸗ fügung geſtellt, in dem Mager nunmehr ſein Labora⸗ torium aufſchlagen wird. Jörg Mager, der unter ſchwerſten perſönlichen Opfern ſeinen Ideen nach⸗ ging, wurde zunächſt vom telegraphiſch⸗techniſchen Reichsamt Berlin unterſtützt und gefördert, das ihm zur Durchführung ſeiner Forſchungsarbeiten erſt⸗ malig einen beſcheidenen Arbeitsraum zur Ver⸗ fügung ſtellte. Nach der Gründung der„Studien⸗ geſellſchaft für elektroakuſtiſche Muſikforſchung“ wies man dem Erfinder das Prinz⸗Emil⸗Schlößchen in Darmſtadt zu. Die Erfindungen Magers, an Ewiger Troſt Von E. G. Kolbenheyer Ueber all deinem Leid Schwingt ein funkelnder Lichtertanz. Um eines Herzens blutenden Dornenkranz Weben ſtille Geſtirne Vergeſſenheit, Wirken und weben aus ewigem Glanz. In die ſterntiefe Nacht Leg' dein zitterndes Herz zur Ruh. Steter Wandel deckt alle Wunden zu, Löſcht die Flamme, löſt ihre Todesmacht. Glaub', deine Väter, ſie litten wie du. Aus dem„Lyriſchen Brewier“(Langen/ Müller, Verlag, München.) EESSS——————————————— denen Perſönlichkeiten wie Richard Strauß, Max von Schillings und Oskar von Miller regſten Anteil nah⸗ men, wirken ſich nicht nur in der Muſikerzeugung aus, wie z. B. in der reſtlos geglückten Löſung des Parſifal⸗Glockenſpiels bei den Bayreuther Feſtſpielen oder in der Aetherwellen⸗Orgelmuſik zu den Frank⸗ furter Goethe⸗Feſtſpielen, ſondern ſie greifen auch in das Reich der Technik ein, wo ſie jetzt bei der Ma⸗ terialprüfung ausgezeichnete Dienſte leiſteten. Fer⸗ ner hat Mager in Ergänzung zum Seismograph das Seismophon erfunden, mit deſſen Hilfe Stabilitäts⸗ ſchwankungen genaueſtens regiſtriert werden können. Kleine Theater- und Muſikchronik Eliſabeth Brunner, die Mannheimer Soprani⸗ ſtin, wirkte während der diesjährigen Sommerſaiſon als Soliſtin in einer größeren Anzahl von Orcheſterkonzerten namhafter Badeplähe mit und brachte Werke von Wagner, Götz, Weber, Puceini, Mascagni und Richard Strauß mit ſtarkem Erfolg zu Gehör. * „Die Heirat“, eine Oper von Muſſorgſky, iſt in einer Bearbeitung N. Tſcherepnins vom Städtiſchen Opern⸗ haus in Eſſen zur Uraufführung angenommen worden. * Hans Schwarz, der Dichter des„Rebell in Eng⸗ land“ und des„Prinz von Preußen“, wird mit ſeiner neuen Komödie„Die Flucht ins Geſtändnis“ am 11. September im Alten Theater Leipzig urauf⸗ geführt. Mittwoch, 1. September 1937 3. Seite/ Nummer 402 Die Stadiseite Mannheim, 1. September. Straßenbäume in der Stadt Die Menſchen, die durch die Straßen ſchreiten, und jene, die in ihren Häuſern wohnen, freuen ſich über die Bäume, die Schatten ſpenden im Sonnen⸗ brand und mit ihrem Blattgrün das Auge laben. Habt ihr aber die Bäume einmal näher betrachtet? Im Frühling und Frühſommer mag es angehen, dann iſt das Laub noch friſch und zart, aber wenn in den heißen Tagen der Staub aufwirbelt, wenn Re⸗ gengüſſe niederrauſchen, dann werden die Blätter bald ſtumpf und grau. Seht ſie euch einmal an, wie traurig ſie an ihren Zweigen ſitzen, wie unanſehnlich ſie geworden ſind im Laufe des Sommers. Wie gut dagegen haben es die Bäume des Waldes, deren Grün zwar ſatter und tieſer geworden iſt, die aber nicht heimgeſucht werden vom ätzenden Staub der Straße. Selbſt ͤͤann, wenn der Herbſt in das Land kommt, iſt die Pracht ihrer Farben leuchtend und rein. Es iſt etwas Trauriges um die Straßenbäume, die ihr Leben inmitten der grauen Häuſer zubringen müſſen und nur in den kurzen Frühlingstagen ſi ihrer Schönheit freuen dürfen. Wenn der Lärm des Tages verebbt und ſeine lau⸗ ten Stimmen ſchweigen, wenn das Rennen und Ha⸗ ſten der Menſchheit in den Straßen aufgehört hat, dann ſpürt man es manchmal, wie ein Zittern durch das Blattwerk geht, eine Sehnſucht in den Bäumen wach wird nach den Geſchwiſtern des Waldes, die, nicht eingeengt und eingezwängt, ſich entfalten dürfen. Sie möchten hinausziehen und ſich zu ihnen geſellen, aber über ihrem Wurzelwerk ruhen hart und grau⸗ ſam die ſchweren Steine des Fahrdammes und des Bürgerſteiges. Es gibt kein Entrinnen. So fügen ſie ſich in ihr Schickſal und haben nur den Troſt, daß ſie den Menſchen inmitten des Häuſermeeres ein wenig Freude ſchenken können. Der Menſch aber ſoll ſie als gute Kameraden betrachten und beſonders an heißen Tagen ihnen Waſſer geben und die Baum⸗ ſcheiben lockern, dͤamit friſche Luſt zu den Wurzeln dringen kann. Sachſchaden und ein gebrochenes Kniegelenk Polizeibericht vom 1. September Vier Verkehrsunfälle: Geſtern vormittag fuhr auf der Inſelſtraße ein Perſonenkraftwagen gegen ein Kleinkraftrad. Der Kraftradfahrer kam beim Zuſammenſtoß zu Fall und zog ſich einen Bruch des linken Kniegelenkes ſowie er⸗ hebliche Schnittwunden und Hautabſchürfungen zu. Die Schuldfrage bedarf noch der letzten Klärung.— Bei drei weiteren Verkehrsunfällen iſt zum Teil erheblicher Schaſchaden entſtanden. Vertehrsüberwachung: Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden geſtern 18 Perſonen gebührenzflichtig verwarnt und vier Kraftfahrzeughalter bekamen rote Vorſahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge rerſchiedene techniſche Mängel auſwieſen. ** Hohes Alter. In einer für ihr Alter benei⸗ denswerten Rüſtigkeit begeht heute Frau Eliſe Eß, Windmühlſtraße 23, ihren 96. Geburtstag. Im ver⸗ gangenen Jahr haben wir in einem ausführlichen Bericht vom Leben dieſer wohl älteſten Mannhei⸗ merin erzählt, die ſchon 46 Jahre Witwe iſt und ſieben Kinder zu tüchtigen Menſchen erzogen hat. Der tapferen Frau gilt unſer Gruß und herzlicher Wunſch zum heutigen Geburtstag. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mannheim bekommt ein neues Denkmal Das Ehrenmal der Kolonial⸗Krieger Einweihung vorausſichtlich am 26. Seytember ⸗Bis auf die Aufſtellung alles fertig Wie jede in Ernſt und Not zuſammengeſchweißte Gemeinſchaft von Soldaten von dem Wunſch beſeelt iſt, ihve Gefallenen durch ein weithin leuchtendes, aber auch mahnendes Erinnerungszeichen zu ehren, ſo hegten auch ſchon ſeit langer Zeit die Mannhei⸗ mer Kolonialkrieger den Wunſch, ihren im erbarmungsloſen Kampf in den Kolonien gefallenen Schutztruppenkameraden ein Ehrenmal zu errichten. Davüber hinaus ſollte dieſes Denkmal aber auch werben für den Kolonialgedanken und ſeine Bedeu⸗ zeichnete im Namen der Stadt eine namhafte Summe. Die Sammlung brachte in nur wenigen Monaten, von Mai bis September, die notwendige Summe. Ende September 1936 konnte man ſich daher ſchon an den Bildhauer Jeruſalem von Safft wenden und ihn mit der Anfertigung von Plänen beauftragen. Das in unſerem Bild gezeigte Modell wurde von der Stadtgemeinde, den Kolonialkriegern Das Mannheimer Kolonialkrieger-Ehrenmal Eine Schöpfung des Mannheimer Bildhauers Jerusalem von Safft tung für Deutſchland immer von neuem in Erinne⸗ rung bringen. Nun ſoll dieſer Wunſch in wenigen Wochen in Er⸗ füllung gehen. Mit beſonderem Eifer hatte ſich im April letzten Jahres Oberſekretär Diehl, der ſelbſt 6 Jahre in China und Deutſch⸗Südweſt auf deut⸗ ſchem Vorpoſten ſtand und den Herero⸗Aufſtand mit⸗ machte, für die Errichtung eines Denkmals eingeſetzt. So wurde damals der Beſchluß gefaßt, ernſtlich an oͤieſes Vorhaben heranzugehen und man bildete einen Denkmalsausſchuß von neun ehemali⸗ gen Kolonialkriegern, in den auch Landͤgerichtspräſi⸗ dent Dr. Hannemann, der drei Jahre lang in Deutſch⸗ Südweſtafrika Bezirksrichter und Bezirkshaupt⸗ mann war und ein rühriges Mitglied der Mann⸗ heimer Kolonial⸗Ortsgruppe iſt, gewählt wurde. Im Mai des vergangenen Jahres trat dieſer Ausſchuß mit einem Rundſchreiben an die Mannheimer Indu⸗ ſtrie, an Handel und Gewerbe, kurz an alle Kolonial⸗ freunde, heran und bat um Unterſtützung ſeines Vor⸗ habens. Ueberraſchend war der Erfolg, groß war die Zahl der Einzeichnungen in die Sammelliſten. Von jeglicher Seite fanden unſere Kolonialkrieger Unter⸗ ſtützung und auch Oberbürgermeiſter Renninger ieeeeeeeeee. Es hat ſich wirklich gelohnt Sorgſame Pflege der Obſtbäume Beſichtigung und Vortrag im Bezirksgartenbauverein(Fachſchaſt Obſtbau) Mannheim-Neckarau Im Rahmen einer Beſichtigung der Obſtanlagen und der diesiſhrigen Erträgniſſe fand ein Rund⸗ gang der Mitglieder der Obſtbauvereine Neckarau, Käfertal und Friedrichsfeld ſowie einer Anzahl Obſt⸗ baufreunde aus Feudenheim in Gemarkung Aufeld, 3. Gewann, ſtatt, wo der Verein Neckarau eine Schäd⸗ lingsbekämpfung nach den Vorſchriften der Obſtbau⸗ inſpektion unter Leitung des Obſtbauoberinſpektors Martin, Ladenburg, durchgeführt hat. Mit dieſer Schau war ein Vortrag des Obſtbauinſpektors Schmitt aus Ladenburg verbunden. Für die Obſtbaumbeſitzer ſei es von großer Wich⸗ tigkeit, die Ergebniſſe über die durchgeführte Schäd⸗ lingsbekämpfung heute an Ort und Stelle in Augen⸗ ſchein zu nehmen und den Wert oder Nichtwert einer Bekämpfung feſtſtellen zu können. In ſeinen ein⸗ leitenden Worten betonte Inſpektor Schmitt die Notwendigkeit der Schädlingsbekämpfung durch eine gute Bodenbereitung, Entfernung allen Unxats, fau⸗ ler Fruchtreſte und kranker Baumteile, Blätter und Inſektenneſter durch Verbrennen, Anlegen von Baumringen und Baumſcheiben bis zu zwei Meter Durchmeſſer, gute Düngung mit Stallmiſt und Kunſtdünger. Spritzungen allein führen nicht zum Ziel, ſie ſind aber ein wichtiges Glied in der großen Kette der Kampfmittel. Nach der Säuberung der Bäume erfolgt zunächſt die Winterſpritzung mit einer Karbolineumlöſung von 8 v. H. als genügend. Es kommt hierbei hauptſächlich auch darauf an, daß alle Baumteile von der Spritzung getroffen wer⸗ den, Grund und Boden wurden in den Jahren 1907—1909 angelegt; die Bäume ſind jetzt durch⸗ ſchnittlich 30 Jahre alt. Es hat ſich herausgeſtellt, daß der Boden an manchen Stellen für Anpflan⸗ zung von Apfelbäumen geeigneter iſt als für Stein⸗ obſt. Auf der Gemarkung Aufeld ſtehen ungefähr 10 000 Obſtbäume. Schwierig, aber äußerſt wichtig iſt die Vernichtung von Baumſchorf, der durch ſein Zerſtörungswerk dem deutſchen Obſtbau einen jährlichen Schaden von 60—70 Millionen Mark zufügt. Eine zweite Spritzung vor der Baumblüte und eine dritte nach der Blüte, wenn die Blütenblätter abgefallen ſind, gilt dem gefährlichen Apfelblütenſtecher und den Obſtmaden. Die vierte Spritzung ſoll An⸗ fang Auguſt durchgeführt werden für die Spät⸗ ſorten gegen Lagerſchorf. Bei der 2. und 3. Spritzung nimmt man 2 v. H. Kupferlöſung und Arſen, letz⸗ teres für die bereits unterwegs befindlichen Schäd⸗ linge. Es kann auch Schwefelkalkbrühe verwendet werden, die ſich billiger ſtellt als das Kupfermittel. Vergeſſen darf man nicht, daß bei den Spritzungen auch das Wetter ſtets eine entſcheidende Rolle ſpielt, genau wie bei der Blüte ſelbſt. Bei Steinobſt⸗ ſpritze man nur mit Schwefelkalkbrühe nicht mit Karbolineum. Im Schlußwort ſtellte der Redner angeſichts der vorliegenden Obſternte die guten Erfolge der Bekämpfung feſt und gab dann Erläuterungen über Süßmoſt⸗ bereitung. Der nun folgende Rundgang durch die in präch⸗ tigem Behang daſtehende Obſtanlage beſtätigte das geſprochene Wort. Wir ſahen herrliche Früchte, wie Goldrenetten von Bentheim, Alexander, Boskop⸗ äpfel, auch ſchöne Birnen und Zwetſchen. Intereſſant waren bei letzteren die augenfälligen Schäden am Blattwerk. klärungen des Herrn Schmitt ſehr befriedigt. Bezirksvorſtand Wagl ſprach dem Referenten den herzlichſten Dank für ſeine verſtändnisvollen Ausführungen aus und gab noch bekannt, daß im Oktober ein Obſtmarkt und eine Obſt bauaus⸗ ſtellung in Neckerau geplant ſei. M. Die Verſammelten waren von den Er⸗ (Photo: Schultz⸗Mannheim) und dem Denkmalsausſchuß ausgeſucht. Ende Mai dieſes Jahres konnte daher der Künſtler ſchon mit ſeiner Atelierarbeit beginnen. Das Denkmal wurde aus Kirchheimer Muſchelkalk und die Figur und Beſchriftung aus Bronze hergeſtellt. Die untere Sockelſtufe iſt fünf auf fünf Meter. Drei niedere Stufen führen zum Hauptſockel, der eine Höhe von 1,6 Meter und eine Grundfläche von 1,2 auf 1,2 Me⸗ ter beſitzt. Dieſe Standfuge iſt insgeſamt 23 Meter hoch. Auf ihr ſteht die Figur einer ſterbenden Antilope. Die Antilope iſt von einem Pfeil durchbohrt und bäumt ſich mit letzter Kraft im Todeskampf. Sie ſtellt Kampf und Schickſal unſerer Kolonien dar. Auf dͤer Vorderſeite des Hauptſockels wird die ſchlichte, aber beſtimmte Mahnung„Dennoch deutſche Kolonien“ angebracht, auf der Rückſeite wird man den eindringlichen Spruch aus der Feder von Land⸗ gerichtspräſident Dr. Hannemann leſen können: „Den Gefallenen zur Ehrung, den Le⸗ benden zur Mahnung und der Zukunft zur Erfüllung!“ Anfangs beabſichtigte man, das Denkmal auf dem Goetheplatz bei den Tennisplätzen zu erſtellen. Ver⸗ kehrstechniſche Gründe machten es aber notwendig, einen anderen Platz auszuwählen, und ſo wies die Stadt dem Denkmal den Horſt⸗ Weſſel⸗Platz zu. Da es dort genau in der Mitte, mit der Vorderſeite der Auguſta⸗Anlage zu, kommen ſoll, ſo müſſen leider einige Platanen entfernt werden. Bis jetzt iſt allerdings von oͤem Denkmal dort noch michts zu ſehen. Aber die Vorbereitungen ſind ſchon alle ge⸗ troffen. Die Bauſteine ſind fertig. Die Antilope iſt ſchon gegoſſen und auch die Buchſtaben für die Be⸗ ſchriftung. Es fehlt nur noch die letzte Genehmigung durch den Denkmalsausſchuß in Karlsruhe, an der, wie man uns ſagt, nicht zu zweifeln iſt. Dann wird man gleich an die Erſtellung des Denkmals gehen können damit die Einweihung am 26. September er⸗ folgen kann. Dieſe Einweihung wird natürlich einen beſonders feierlichen Rahmen erhalten und wird, auch dem Sinne des Denkmals entſprechend, mit einer großen Kolonialkundgebung verbunden werden. Die Einweihungsfeierlichkeiten liegen bereits feſt. Am Samstag, dem 25. Septem⸗ ber, bildet im Friedͤrichspark ein großer Kamerad⸗ ſchaftsabend der Kolonialkrieger des Bezirkes Ba⸗ den, Württemberg, Saarpfalz und Heſſen den Auf⸗ takt. Auch oͤͤie Marinekameradſchaften, oͤer Soldaten⸗ bund und der Kyffhäuſerbund natürlich, ſollen daran teilnehmen. Die Einweihung des Denkmals findet dann am Sonntagmorgen ſtatt. Da General Ritter von Epp leider krank war und ſich zu dieſer Zeit auf einer längeren Erholungsreiſe befinden wird, ſo wird die Einweihung durch ſeinen Stabsleiter Oberſtleutnant von Boemcken vorgenommen werden. g. uk Wiederſehensfeier der ehem. 111er in Raſtatt. Aus Anlaß des 85. Gründungstages des Regiments und der Weihe des Ehrenmals findet am 9. und 10. Oktober in dͤer alten Garniſonſtadt Raſtatt eine große Wieoͤerſehensfeier ſtatt. Hierzu ſind alle Ka⸗ meraden, die im Krieg und Frieden beim Regiment gedient haben, ſowie Angehörige gefallener Kame⸗ raden herzlich eingeladen. Anmeldungen können bei Kameraoͤſchaftsführer A. Hohmann, Mannheim, Windeckſtraße 115, eingereicht werden oder beim Mo⸗ natsappell am 11. September in der Landkutſche. Züchtigungsrecht des Lehrherrn mit der Volksanſchauung unvereinbar Unter dem Leitwort„Ein Zopf, der weg muß“ ſetzt ſich die amtliche Korreſpondenz der DAc mit dem Züchtigungsrecht gegenüber dem Lehrling aus⸗ einander. Es ſei ein weitverbreiteter Irrtum vieler gewerblicher Meiſter, zu glauben, es ſei ihnen gemäß § 1274a der Reichsgewerbeordnung ein unbe⸗ ſchränktes Züchtigungsrecht gegenüber ihren Lehrlingen gegeben. Zwar ſei geſetzlich beſtimmt, daß der Lehrling der „väterlichen Zucht“ ſeines Lehrherrn unterworſen iſt. Ebenſo wie der natürliche Vater es tue, dürfe auch der Lehrherr nur in außergewöhnlichen Fällen zu dem Mittel körperlicher Züchtigung greifen. Das väterliche Züchtigungsrecht des Lehr⸗ herrn, das 1896 in die Gewerbeordnung aufgenommen wurde und den damaligen Verhältniſſen entſprach, ſei mit der heutigen Volksanſchauung, in⸗ ſonderheit anit dem Beſtreben, den Jugendlichen zur Perſönlichkeit zu erziehen, unvereinbar. Die körperliche Züchtigung des Lehrlings erſcheine auch im Hinblick auf die heutige Jugenderziehung völlig entbehrlich. Wenn auch auf Grund des§ 17a das Züchtigungsrecht des gewerblichen Meiſters heute noch beſtehe, ſo ſei doch jedem Lehrherrn dringend zu raten, hiervon entweder überhaupt keinen oder nur in weiſer Beſchränkung Gebrauch zu machen. Das Züchtigungsrecht nach§ 127a ſtehe im übrigen, was oft verkannt werde, ausſichließlich dem Lehrherrn zu. Es könne unter keinen Umſtänden geduldet werden, daß andere mit der zeit⸗ weiligen Ausbildung des Lehrlings beauftragte Per⸗ ſonen von dem Züchtigungsrecht Gebrauch machen. Die Stellungnahme meint, daß der Lehrherr bei etwas Verantwortungsbewußtſein und erzieheriſchem Geſchick auch anders als mit Schlägen, ſo durch ernſt⸗ liche Verwarnungen, ſeine Erziehungsaufgabe er⸗ füllen könne. Erfreulicherweiſe habe auch ſchon ein großer Teil der gewerblichen Meiſter dies erkannt und mache von dem veralteten Züchtigungsrecht, das hoffentlich recht bald aus unſerer Lehrlings⸗ erziehung verſchwinden werde, keinen Gebrauch mehr. Die Lehrherren aber, die trotz des Umbruchs der Jugenderziehung von ihrer Uebung, bei jedem noch ſo geringen Anlaß den Lehrling zu ſchlagen, nicht abgehen wollten, müßten die Folgen ſich ſelbſt zu⸗ ſchreiben. Abgeſehen davon, daß bereits die Hand⸗ werkskammer gegen ſie einſchreiten und ihnen gegebenenfalls die weitere Lehrlingshaltung verbie⸗ ten kann, werde der Reichstreuhänder der Arbeit bei Ueberſchreitungen des Züchtigungs⸗ rechts in Zukunft unnachſichtlich das ſoziale Ehrengerichtsverfahren einleiten und eine beſonders ſtrenge Beſtvafung erwirken. Seit geſtern auf der Leinwand: „Liebe macht blind“ Franzöſiſche Komödie im Gloria⸗ und Palaſttheater Mit Witz, Eſprit und Scharm bis zum Rande geladen iſt dieſe ſehr pariſeriſche Komödie, in der ein wundervolles Filmſtar⸗Dreigeſpann: Danielle Darrieux, Albert Préjean und Lucien Baroux Triumphe feiern kann. Aller Anfang iſt ein Sprung ins Waſſer, und zwar ins eiskalte Seinewaſſer, ausgeführt von einer jungen Sekretärin, die in ihren Chef verſchoſſen iſt und nicht ahnt, daß dieſer ſie nur auf Knall und Fall entlaſſen hat, um ihr anſchließend einen Hei⸗ ratsantrag zu machen. Daß ſie dabei von einem anderen weſentlich originelleren jungen Mann ge⸗ rettet und in eine hochfeudale Villa mitgeſchleppt wird, allwo gerade eine buntgemixte Geſellſchaft zu ausgelaſſener Féte verſammelt iſt, ſtellt die zweite Etappe dieſes Filmes dar, der an heiterſter Situa⸗ tionskomik überreich iſt. Die Liköre, die man der Selbſtmordkandidatin einflößt, um ſie vor einer Erkältung zu bewahren, erregen in ihr die drolligſten Einfälle, was nicht nur die wider Willen um ſie heftig bemühte Diener⸗ ſchaft, ſondern auch die Geſellſchaft unten in der Halle, die durchaus nicht aus 100prozentig„feinen“ Leuten beſteht, beſtätigen kann. Die tollſten Streiche werden von dieſem Mädel, das 24 Stunden früher noch eine ſehr zahme kleine Sekretärin war, ausge⸗ führt. Ihre gefährliche Mondſcheinpromenade auf einer Dachkante, ihr Kampf mit dem Kleiderſchrank und die anſchließende Bataille, die ſich ſämtliche Feſtteilnehmer liefern, gehören zu den Höhepunkten der wahrhaft komiſchen Angelegenheit. Doch halt: Nicht zu vergeſſen der vergebliche Verſuch des Kam⸗ merdieners, die Widerſpenſtige zu zähmen, was mit ſeinem eigenen k. o. endet. Daß zum Schluß die Kleine plötzlich ihr Herz an den Lebensretter und nicht an ihren vorher ach ſo geliebten Chef ver⸗ liert, iſt eine allerliebſte kleine Ueberraſchung des obligatoriſchen happy ends. Die obengenannten Stars der franzöſiſchen Film⸗ produktion, Danielle Darrieux als Wildfang tollſter Potenz, jedoch mit jenem Schuß Anmut, der der Franzöſin eigen iſt, Albert Préjean, der Mann„unter den Dächern von Paris“ in der Rolle des exzentriſchen Millionärs, der ein gutes Herz und keinerlei Sorgen beſitzt und ſchließlich ganz groß und köſtlich Lucian Baroux in der Figur eines er⸗ fahrenen Kammerdieners von vielen humorigen Gra⸗ den, ſorgen für den nötigen Spaß des Publikums, das ſichtlich amüſiert den Geſchehniſſen auf der Lein⸗ wand gefolgt war. Im Beiprogramm: Netter Kul⸗ turfilm vom romantiſchen Speſſart. C. W. Fennel. un Seinen 70. Geburtstag beging der langjährige frühere Inhaber der Weinſtube„Roſenſtock“ Heinrich Kohlmeier, Richard⸗Wagner⸗Straße 49. Herr Kohlmeier iſt ſchon ſeit vielen Jahrzehnten ein treuer Bezieher der„Neuen Mannheimer Zeitung“. Als einem der älteſten Mitglieder der Liedertafel brachten ihm ſeine Freunde ein Ständchen als Aus⸗ druck ihrer herzlichen Wünſche, denen auch wir uns noch nachträglich anſchließen. 1 Wir er wen Hl „BFT—TTlTU———— 4. Seite/ Nummer 402 Aus Baden Ausländer beſuchen Karlsruhe * Karlsruhe, 1. Sept. In dieſen Tagen ſtatten mehrere ausländiſche Reiſegruppen der Gau⸗ und Grenzlandhauptſtadt Karlsruhe einen Beſuch ab. Eine Gruppe von etwa 35 engliſchen Profeſſoren und Schülern iſt am Sonntag eingetrofſen. Im Anſchluß an den milchwirtſchaftlichen Weltkongreß werden die Ta⸗ gungsteilnehmer in verſchiedenen Gruppen Deutſch⸗ land beſuchen. Die Reiſe dreier Gruppen führt über Karlsruhe, und zwar werden am Dienstag B, am Mittwoch eine Gruppe von etwa 20 Teilnehmern (Italiener, Norweger, Schweizer und Deutſche) und am Donnerstag 11 Wiener in Karlsruhe eintref⸗ ſen. Alle Gruppen beſichtigen die Milchzentrale; ſie werden von der Stadt, dem Verkehrsverein und dem BPA betreut. Eine weitere Reiſegeſellſchaft von 52 auslands⸗ deutſchen Bulgaren weilte vom 31. Auguſt bis 1. September in Karlsruhe. Vom 2. bis 4. September hält der Reichsverband der techniſchen Ueber⸗ wachungsvereine in Karlsruhe ſeine diesjährige Ta⸗ gung ab; die Vorträge und Beſichtigungen des Ta⸗ gungsprogramms werden mit der Techniſchen Hoch⸗ ſchule zuſammen durchgeführt. Das Verlehrsunheil lauert * Gutach, 1. Sept. Auf der Lanoſtraße nach Hornberg wurde ein Kraftrad von einem Kraftwagen erfaßt und völlig zertrümmert. Hierbei wurde der Soziausfahrer, Fabrikarbeiter Jakob Wehrle, Va⸗ ter von drei Kindern, auf die Straße geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er in der Chirurgiſchen Klinik in Freiburg ſtarb. In Eberbach entdeckt: Glasſchmelzerei aus dem frühen Mittelalter ah Eberbach, 1. Sept. Beim Anlegen von Ent⸗ wäſſerungsgräben ſtieß ein Landwirt aus Haag bei Eberbach auf große Steinplatten, unter denen ſich Scherben und ein Geſäß befanden. Er maß zwar dem Fund keine Bedeutung bei, wurde aber durch ſeine Tochter auf die Wichtigkeit des Fundes aufmerkſam gemacht. Unter Hinzuziehung Fachkundiger gelang es ͤann, die Funde zu ſichten. Die Anlage ſtammt aus dem frühen Mittelalter, und zwar dürfte es ſich um Reſte einer in der Nähe gelegenen Glas⸗ ſchmelzerei handeln. Hedͤdesheim, 30. Auguſt. Wie bereits berichtet, ſind die Kleinſiedlungsarbeiten nunmehr in Angriff genommen. Die vorhandenen 12 Siedlun⸗ gen am Leutershäuſer Weg ſollen bekanntlich auf 36 erhöht werden. Auch dieſe Siedlung wird, wie die erſte, hauptſächlich durch Eigenarbeit erſtellt. Zwei Doppelhäuſer ſind bereits in Angriff genom⸗ men Dieſer Tage erſchien die geſamte Gemeinde⸗ verwaltung mit Bürgermeiſter Pg. Linſin an der Spitze an der Bauſtelle, um mitzuhelfen, die Erd⸗ maſſen aus den Kellern zu ſchaffen. Ebenſo ſtellten ſich die DAc⸗Walter unter ihrem Ortsamtswalter Pg. Baumann in den Dienſt der guten Sache. Es iſt hoch anzuerkennen, daß die Siedler, wenn ſie abends nach ihrer Tagesarbeit in Fabriken oder an⸗ deren Betrieben heimkehren, nach kurzer Ruhepauſe mit dem Spaten an der Bauſtelle erſcheinen, um mit⸗ zuarbeiten an dieſem Gemeinſchaftswerk, das vor⸗ ausſichtlich noch in dieſem Jahre unter Dach und Fach gebracht wird. 22 Ee Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Die Schüſſe in der Ludwigshafener Bruchwieſenſtraße: Blutiges Drama ſindet gerichtliches Nachſpiel Die Verbrechen eines Ehemanns Wegen zweifachen verſuchten Totſchlags und räuberiſcher Erpreſſung vor den Frankenthaler Geſchworenen zu 7 Fahren 10 Monaten Zuchthaus verurteilt * Frankenthal, 1. September. Zerrüttete Familienverhältniſſe waren der Hintergrund eines blutigen Dramas, das ſich in den Mittagsſtunden des 27. April d. J. in der Bruchwieſenſtraße in Ludwigshafen ab⸗ ſpielte und einen jungen Menſchen auf die An⸗ klagebank brachte, der ſich bisher ſtraffrei geführt hat. Unter der ſchweren Anklage, zwei Verbrechen des verſuchten Totſchlags, eine Bedrohung, räuberiſche Erpreſſung und ein Verge⸗ hen gegen das Schußwaffengeſetz began⸗ gen zu haben, ſtand in der letzten Hauptverhandlung der vierten ordentlichen Tagung des Schwurgerichts Frankenthal der verheiratete Hermann Chriſtoph Dambach aus Ludwigshafen a. Rh. vor den Schran⸗ ken des Gerichts. Der Angeklagte befindet ſich ſeit 30. April 1937 in Unterſuchungshaft. Dambach hatte am Mittag des 27, April gegen ſeine von ihm getrennt lebende Ehe⸗ frau und den ihr zu Hilſe eilenden Bäcker⸗ geſellen Karl Grünewald mehrere Schüſſe aus einer Piſtole abgegeben und beide le⸗ bensgefährlich verletzt. Dabei bedrohte er die Ehefrau Barbara Ochs, die der mit ihr verwandten Ehefrau Dambach zu Hilfe eilen wollte, mit Totſchießen. Als er den Tatort in der Bruchwieſenſtraße flucht⸗ artig verlaſſen hatte, begab er ſich in die Wohnung ſeiner Schwägerin und erlangte von dieſer durch räuberiſche Erpreſſung die Herausgabe einer weite⸗ ren Piſtole, mit der er ſeinem Leben ein Ende be⸗ reiten wollte. Durch dieſe Handlungen hatte er ſich außerdem gegen das Schußwaffengeſetz vergangen, weil er keinen Waffenſchein beſaß. Bei ſeiner Vernehmung gab der Angeklagte an, daß er die Hilfsſchule beſuchte und in ſeiner Jugend unter verſchiedenen Krankheiten zu leiden hatte. Am 5. Dezember 1936 ging er mit ſeiner heutigen Ehe⸗ ſrau Maria geb. Kimmel, von der er in letzter Zeit allerdings getrennt lebte, die Ehe ein. Die Frau brachte ein voreheliches Kind mit; das Verhältnis geſtaltete ſich nicht zufriedenſtellend. Seit dem 22. März glaubte der Angeklagte berechtigte Zweifel in die Treue ſeiner Frau ſetzen zu müſſen, da ſie ihm Beziehungen zu einem gewiſſen W. ſchrift⸗ lich zugegeben hatte. Beide gingen darauf zu ihren Eltern zurück und die Ehefrau reichte Unterhalts⸗ klage ein, die am 27. April(dem Tage der Tat) erſt⸗ mals verhandelt wurde. Als nach dieſem Termin ſeine Frau die Gerichtsſtätte verließ, ſoll ſie zu dem Angeklagten nach deſſen Angaben ihn kränkende Be⸗ merkungen gemacht haben, und er will ſich erſt dar⸗ aufhin(woher, blieb unaufgeklärt) die Piſtole be⸗ ſchafft haben. In der Beweisaufnahme, die ſich durch die Einvernahme von 30 Zeugen ſehr umfangreich geſtaltete, gab Dambach an, daß er nicht mehr wiſſe, daß er auf ſeine Frau 4 Schüſſe und auf Grünewald 3 Schüſſe abgegeben habe. Er log bei dieſen Angaben offenſichtlich.— Die als Zeugin auf⸗ gerufene Ehefrau machte von ihrem Zeugnisverwei⸗ gerungsrecht Gebrauch, ebenſo die Verwandten des Angeklagten. Durch die Ausſagen ſeines Bruders wurde jedoch feſtgeſtellt, daß dieſer mit ſeinem Vater ſchon in der Frühe des Tattages den Angeklagten ſuchte, weil ſie befürchteten, daß er ſeine Frau töten würde, weil er keinen Unterhalt habe bezahlen wol⸗ len. Vom Sachverſtändigen wurden die Schußver⸗ letzungen oͤer Frau Dambach und des Zeugen Gvüne⸗ wald als lebensgefährlich bezeichnet. Die damals Verletzten ſind inzwiſchen wieder⸗ hergeſtellt; allerdings iſt Grünewald noch 30 Prozent erwerbsunfähig. 55 Vom Spiel in den Tod: Ljähriger Knabe von Candmaſſen verſchüütlet! Tragiſches Anglück im Wald bei Speyer OL. Speyer a. Rh., 1. September. Am Dienstagnachmittag ſpielten zwei elfjährige Knaben im Walde auf einem Sandberg hinter der Waldesluſt. Sie hatten ſich dort am Tage zuvor etwa zwei Meter tiefe Löcher gegraben, die etwa zwei Meter voneinander entſernt waren. Geſtern ſtellten ſie nun eine unterirdiſche Verbin⸗ dung der beiden Löcher her. Der eine der Knaben, Karl Bonniger, wollte dieſen Verbindungsgang verbreitern. Dabei ſtürzten die Sandmaſſen ein und der Junge wurde unter einer Sandſchicht von etwa einem Meter Dicke verſchüttet. Der andere Knabe verſuchte ſeinem Kameraden zu helfen. Als ihm dies nicht gelang, rief er um Hilfe. Eine Frau, die in der Nähe Hutzeln ſuchte, eilte zur —nnmr. Ausklang in Kaiſerslautern Das Hilfswerk des Guſtav-Adolf-Vereins für die evangeliſche Diaſpora OL. Kaiſerslautern, 31. Auguſt. Auf der Reichstagung der Guſtav⸗Adolf⸗Stiftung in Kaiſerslautern überbrachte Oberkirchenrat D. Stichter⸗Speyer im Namen des pfälziſchen Guſtav⸗Adolf⸗Vereins eine Feſtgabe von 30 000 Mark. Die Guſtav⸗Adolf⸗Frauenvereine übergaben eine Spende von 31.000 Mark, die dem evangeliſchen Waiſenhaus in Pinkafeld im Burgenlande zugute kommen ſoll. Das Diaſpora⸗Kinderheim in Hermann⸗ ſtadt(Siebenbürgen) erhielt die diesjährige Kinder⸗ gabe, die von Pfarrer Bruhns⸗Leipzig überreicht wurde. Die ſog. große Liebesgabe, die allährlich auf den Reichstagungen verteilt wird, wurde für evan⸗ geliſche Volksſchulen in Böhmen und Mähren be⸗ ſtimmt. Auch die evangeliſchen höheren Schulen in Wien und Graz und das deutſche evangeliſche Schul⸗ weſen in Braſilien wurden durch namhafte Gaben unterſtüst. Wie Generalſekretär D. Geißler bei der Erſtattung des Jahresberichtes mitteilte, wurden vom Guſtay⸗Adolf⸗Verein im vergangenen Jahre rund 1,3 Millionen Mark für die evan⸗ geliſche Diaſpora aufgebracht. Von den insgeſamt 1280 Gemeinden, denen der Guſtav⸗Adolf⸗Verein ſeine Hilfe gewährte, lagen je 130 in Oeſterreich und im ſudetendeutſchen Gebiet, 97 in Siebenbürgen, 88 in Polen, 44 im Baltikum, 39 in Jugoſlawien und 26 in Südamerika. Ueber die Pfälzer im Ausland und ihre evange⸗ liſche Kirche hielt Univerſitätsprofeſſor Dr. Koch⸗ Königsberg einen Vortrag, der ein ganz neues Licht auf die Wanderbewegung der Pfälzer vor 200 Jahren warf. Der Redner ſchilderte die Urſachen der Wan⸗ derung, die im Laufe von zwei Jahrhunderten min⸗ deſtens 100 000 Pfälzer in die Fremde führte nach Nordamerika, in die Karpathen, in das Tal der Wolga, an die Ufer des Schwarzen Meeres, in die Batſchka. Trotz ſchwerſter äußerer Bedrückung hätten die Pfälger inmitten einer fremdvölkiſchen Umgebung ihre Stammeseigenart xein bewahrt und ein boden⸗ ſtändiges eigenes Kirchenweſen entwickelt. Religion und Volkstum ſeien in ihrem Leben aufs engſte mit⸗ einander verbunden. Zum Abſchluß der Reichstagung fanden in den beiden größten Kirchen Kaiſerslauterns Feſtgot⸗ tesdienſte ſtatt, bei denen der Biſchof der evangeliſch⸗lutheriſchen Kirche Rußlands, D. Malmgren, der erſt vor einigen Monaten in die deutſche Heimat zurückgekehrt iſt, die Predigt hielt. Die Schilderung, die der ehrwürdige Märtyrerbiſchof vom Leiden der deutſchen Glaubensgenoſſen in Sow⸗ fetrußland gab, machte auf die große Gemeinde tief⸗ ſten Eindruck. Von den 200 Prieſtern, die nach dem Kriege in der Arbeit ſtanden, ſind nur noch zwei übrig geblieben. Von den 57 jungen Pfarrern, die Biſchof Malmgren nach der ruſſiſchen Revolution ordinierte, ebenfalls nur zwei, ſo daß auf einem Ge⸗ biet, welches ein Sechſtel der bewohnten Erde aus⸗ macht, nur noch vier deutſche Geiſtliche unter Leiden und Verfolgung ihren Dienſt in den Gemeinden tun können.„Rußland, ſo erklärte Malmgren,„iſt ein Land ohne Gott, ein Land des ſchweigen⸗ den Todes, in dem die Kinder nichts mehr von Jeſus Chriſtus wiſſen. Aber wir leben in der feſten Glaubenszuverſicht, dͤaß der Herr ſeine Kinder nicht verläßt.“ Waldesluſt und rief einige Männer herbei, die den Knaben ausgruben. Inzwiſchen war auch die Sani⸗ tätskolonne alarmiert worden, die den Jungen zum Krankenhaus brachte. Auf dem Wege dahin ſtarb er. Eine Frau wirſt ſich unter den Zug Gräßlicher Selbſtmord auf den Schienen * Rheinfelden, 1. Sept. Eine Frau warf ſich vor den Frühzug der Rheintalſtrecke und wurde überfahren. Die Leiche iſt bis zur Unkenntlich⸗ keit zerſtückelt. Der Lokomotivführer hatte trotz dich⸗ ten Nebels den Vorfall bemerkt, konnte die Maſchine aber auf die kurze Strecke nicht mehr zum Halten bringen. Die Fran, die verheiratet iſt und Kinder hinterläßt, iſt in Rheinfelden wohnhaft. Das Motiv zur Tat iſt noch nicht geklärt, doch ſpielen wirtſchaft⸗ liche Momente keine Rolle. Einen Korb geſtreiſt gegen Baum gefahren 6 Zwei Motorradfahrer verunglückt * Speyer, 1. Sept. Morgens gegen.20 Uhr ver⸗ unglückten auf der Wormſer Lanoͤſt raße zwei Mo⸗ torradfahrer aus Kaiſerslautern beim Ueber⸗ holen eines Pferdefuhrwerkes und zweier Radfahre⸗ rinnen. Der Motorradfahrer ſtreifte dabei den Korb der einen Radfahrerin, verlor die Herrſchaft über ſeine Maſchine und fuhr auf der linken Straßenſeite an einen Baum. Er und ſein Mitfahrer trugen ſchwere Verletzungen davon und mußten von der Sanitätskolonne in das ſtädtiſche Stiftskrankenhaus gebracht werden. Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. Der rote Hahn! Schuppenbrand in Grethen *k Bad Dürkheim, 1. Sept. Im Stadtteil Gre⸗ then brach im Schuppen von Franz Seib ein Feuer aus, das raſch bekämpft wurde, ſo daß die Erntevorräte nicht völlig verbrannten. Immerhin iſt der Schaden beträchtlich, da der Schuppen zudem wegen Baufälligkeit abgeriſſen werden muß. Die Unterſuchung der Brandurſache oͤurch die Polizei Bad Dürkheim nimmt ihren Fortgang. -ü- Freiburg, 90. Auguſt. Die Städtiſche Liegen⸗ ſchaftsverwaltung Freiburg unterhält im Vorort Günterstal eine Kaninchenfarm, auf der 300 weiße Angorakaninchen in ſauberen Ställen gehegt und betreut werden. Jedes der Tiere liefert alljähr⸗ lich 300 bis 350 Gramm Wolle, die von der wollver⸗ arbeitenden Induſtrie gerne abgenommen wird. Die Schur der Kaninchen wird dreimal in Jahre vor⸗ genommen. Da das Kilo Wolle je nach Güte und Sorte 20—35 Mk. im Preiſe ſteht, iſt die Zucht der Angorakaninchen eine durchaus lohnende. Mittwoch, 1. September 1937 Dem Angeklagten konnte durch die Zeugen die vorgefaßte Tötungsabſicht nachgewieſen werden. Ueberraſchend war die eidliche Ausſage des Zeugen ., der erklärte, mit der Frau Dambach niemals in näheren Beziehungen geſtanden zu haben. Es ergab ſich weiter, daß der Angeklagte auf ſeine Eheſrau noch ſeuerte, als ſie ſchon auf dem Boden lag. Dambach wurde auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht. Der Sachverſtändige bezeichnete ihn als einen ſchwa⸗ chen Pſychopathen, der an der Grenze der bedingten Zuvechnungsfähigkeit ſtehe. Er wiſſe jedoch ganz ge⸗ nau, was er getan habe; willens⸗ und charaktermäßig ſei er ein minderwertiger Menſch. Der Anklagevertreter betonte, daß es ausſchließlich glücklichen Umſtänden zu verdanken ſei, wenn die zwei Menſchen nicht ge⸗ tötet wurden. Er beantragte eine Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von 7 Jahren 10 Monaten und Aberkennung der Ehrenrechte auf oͤrei Jahre. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht ſolgendes Urteil: Der Angeklagte Dambach wird wegen eines Ver⸗ brechens des verſuchten Totſchlags und weiter eines Verbrechens des verſuchten Totſchlags unter den er⸗ ſchwerenden Umſtänden des§ 214 RStGB, ferner wegen eines Vergehens der Bedͤrohung, des Dieb⸗ ſtahls und gegen das Schußwaffengeſetz zu einer Ge⸗ ſamtzuchthausſtrafe von 7 Jahren 10 Monaten, abzüglich 3 Monaten Unterſuchungs⸗ haft, verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wer⸗ den ihm auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt. Zum Schluß erklärte der Angeklagte auf die Frage des Vorſitzenden, ob er dͤas Urteil annehme: „Vorerſt nicht“.— Bei der Strafzumeſſung wurde die Frage nach dem§ 51, Abſ. 2, bejaht und dieſe Tatſache ſtrafmildernd berüchſichtigt. In eine SS-Kolonne gefahren Tod eines SS⸗Mannes findet ſeine Sühne * Mainz, 1. September. Die Strafkammer Mainz verhandelte am Montag Bickerle jun. aus Mainz, der am Abend des 20. Auguſt bei Alzey in eine marſchierende SS⸗Kolonne gefahren war, wobei dͤer 17jährige Karl Steinmüller den Tod fand. Das Gericht verurteilte Bickerle nach einem Lokaltermin an der Unfallſtelle wegen fahr⸗ läſſiger Tötung und Fahrerflucht zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis und zu den Koſten des Verfahrens. Die Unterſuchungshaft wurde dem Angeklagten voll angerechnet. Schnellgefaßter Einbrecher * Ludwigshafen, 1. Sept. Der Einbrecher, der nachts in eine Wohnung in der Induſtrieſtraße beim Hindenburgpark eindrang und einen Anzug entwendete, konnte feſtgenommen werden. 60000 Beſucher in Heilbronn Die Weinbaulehrſchau bis 1. Oktober verlängert * Heilbronn, 30. Auguſt. Die gewaltige Zahl oon 60 000 Beſuchern, die während der vergangenen Woche zur 1. Reichstagung des deutſchen Weinbaus nach Heilbronn gekommen waren, beweiſt den glänzenden Erfolg dieſer Tagung. Um den Winzern noch weiterhin Gelegenheit zu geben, die hervorragende Weinbaulehrſchau zu beſichtigen, wird dieſe Ausſtellung bis 1. Oktober verlängert. Die Induſtrieſchau iſt am Sonntag geſchloſſen worden. Bei der feierlichen Schlußtagung am Sonn⸗ tagmorgen dankte Dr. Heuckmann⸗Berlin im Namen der Vorbereitungsſtelle für Kundgebungen dͤes Reichsnährſtandes der Heilbronnes Staoͤtverwal⸗ tung für die geleiſtete Mitarbeit. Oberbürgermeiſter Gültig dankte den Männern vom Reichsnährſtand für ihre hervorragende Organiſationsarbeit. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Wein⸗ bauwirtſchaft, Diehl, wies darauf hin, daß das Ergebnis der Reichstagung alle Erwartungen weit übertroffen habe. dt. Edenkoben, 31. Aug. Der große Schaden der Unwetterkataſtrophe, die vor Wochen die pfälziſchen Weinbaugemarkungen Edenkoben, Edesheim, Weyher, Rhodt und Burrweiler heimgeſucht hat, zeigen ſich jetzt, da man vor der Ernte ſteht, in ihrer ganzen Auswirkung. Kaum ein Zehntel einer Normalernte gibt es in vielen Gemarkungsteilen der genannten Orte. Alles andere hat der Hagel vernichtet. Der Schaden iſt ſtrichweiſe. In einer Reihe von Wein⸗ orten verlohnt es ſich überhaupt nicht, eine Leſe vor⸗ zunehmen. Beſonders groß iſt der Schaden an den Jungwingerten, vor allem im Rebenveredlungsver⸗ ſuchsfeld in Rhodt. * Kuſel, 90. Aug. Bei Diedelkopf ereignete ſich im Anſchluß an die dortige Kirchweih ein tödlicher Kraftradunfall. Am Ortsausgang wurde der 20⸗ jährige Maurer Willi Müller aus Bledesbach von dem Kraftradfahrer Ludwig König angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport ins hieſige Ev. Krankenhaus geſtorben iſt. Auch König wurde verletzt, au. Königsbach, 30. Auguſt. Auf tragiſche Weiſe kam der erſt 20 Jahre alte Arbeiter Ludwig Holz im hieſigen Steinbruch ums Leben. Holz ſtürzte bei der Ausübung ſeiner Arbeit infolge Fehltritts plötz⸗ lich in die Tiefe. Er trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe balb darauf ſtarb. in Alzey gegen den 8 2 S282 289—S2e2.68 v95605 »0SS. 328009 66 SS Mittwoch, 1. September 1937 „ 5. Seite/ Nummer 402 Die deutſche Schuljugend im Schwimmwettkampf Schulen kämpfen um den Hans⸗Schemm-Preis Die beutſchen Schulen ehren das Gedächtnis Hans Schemms, des großen Erziehers, durch die 910 Durchführung des Hans⸗Schemm⸗Schwimmens. Im Jahre 1937 wird es zum 4. Male von September bis Oktober veranſtaltet. Das weſentliche Merkmal dieſes größten Schulſchwimmens der Welt iſt die Beteiligung aller Volks⸗, Mittel⸗ und Höheren Schulen des Reiches. Damit wird das Hans⸗Schemm⸗Schwimmen zu einer Schwimmprobe der deutſchen Schuljugend, wie ſie umfaſſender und wirk⸗ ſamer nicht werden kann. Der Sieger des Vorjahres war der Gau Hamburg, der mit 338 Punkten vor dem Gau Kurmark, der zweimal hintereinander die Siegestrophäe gewann und 380 Punkte erreichte. An dͤritter Stelle ſteht mit 320 Punkten der Gau Mecklenburg⸗Lübeck. Auf das Ergebnis 1937 darf man beſonbers geſpannt ſein, do die einzelnen Gaue mit den Leibeserziehern an der Spitze noch einſatzfreudiger als bisher um den Sieg kämpfen werden. Jeder deutſche Junge ein Lebensretter Die Leiſtungsprüfung beſteht aus einem 15⸗Minuten⸗ Schwimmen beliebig(Bedingung für das Freiſchwimmer⸗ zeugnis), einem Kopſſprung mit anſchließendem Tieftauchen und Herausholen einer Grundprobe und ſchließlich einem Schnellſchwimmen über 25 Meter für die Jüngſten(Jahr⸗ gang 1925 bis 1023) in höchſtens 30 Sek. und über 50 Meter für die beiden nächſten Jahreskloſſen(1923—1921, 1921 und älter), in höchſtens 60 Sekunden. Die Ausſchreibung läßt erkennen, daß der Gedanke der Breitenarbeit maßgebend iſt, um die deutſche Jugend zu ſicheren Schwimmern heron⸗ zubilden; es kommt darauf an, daß die Jungen ſich ſelbſt oder im Notfalle auch andere Volksgenoſſen aus Waſſer⸗ geſohr retten können. Leiſtungstüchtige Schüler und Schülerinnen an die Front Die Durchführung des Schwimmkampfes wird von allen Schulen mit Schwimmgelegenheit in den einzelnen Gauen bzw. Kreiſen des NS⸗Lehrerbundes vorgenommen. Nach Möglichkeit ſollen mehrere Schulen gemeinſam ihre Schwimmprüfung abhalten und darüber hinaus den lei⸗ ſtungstüchtigſten Schülern und Schülerinnen Gelegenheit zum Wettkampf bieten. Damit wird gleichzeitig die An⸗ regung zur Veranſtaltung von Schulſchwimmfeſten gegeben, ein Vorſchlag, der bei der Schwimmfreudigkeit unſerer Jugend auf fruchtbaren Boden ſollen ſollte und der an der Auſwärtsentwicklung unſerer machtvoll vorankommen⸗ den deutſchen Schwimmbewegung mithelfen wird. Der Siegeslorbeer Der Sieger in dem großen Leiſtungskampf der deutſchen Schuljugend wird nicht die ſchwimmſtärkſte Schule, ſondern der ſchwimmtüchtigſte Gau ſein. Nach den Berechnungs⸗ grundlagen wird der Gau als Preisträger hervorgehen, in dem der höchſte Prozentſatz aller Schüler die einzelnen Bedingungen in den drei Altersklaſſen erfüllt hat. Die Auszeichnung beſteht in einem wertvollen vom NS⸗Lehrer⸗ bund Hans Schemm zum Gedächtnis geſtifteten Wonder⸗ preis. Der NS⸗Lehrerbund hat außerdem ſeine Gau⸗ und Kreiswaltungen aufgefordert, noch einen Preis für die beſte Schule bzw. für die beſte Klaſſe ihres Bereiches zu ſtiften. Jußball in Südheſſen Nur noch 14 Tage trennen uns von den Verbands⸗ ſpielen, aber noch immer machen die Vereine keine An⸗ ſtalten, auf den Plan zu treten. Am rührigſten iſt Olympia Lampertheim, die auch am letten Sonntag ein Privatſpiel austrug. Zum fälligen Rückſpiel ſollte der FB Weinheim antreten. Aber die Gäſte begingen eine große Unſportlichkeit, in dem ſie eine bunt zuſammengewürfelte Mannſchaft ſchickten, in welcher nicht ein einziger Spieler der erſten Elf zu finden war. Dabei war Lampertheim damals mit ſeiner kompletten erſten Garnitur in Weinheim.,„5„ Die diesmalige Begegnung verlor ſomit von vornherein an Zug, Im Spiel trat eine haushohe Ueberlegenheit vont Lantpertheim zutage. Bis zur Pauſe waren ſchon 4 Tore erzielt. Auch in der Endhälfte drückten die Platz⸗ herren und ſchoſſen nochmals 4 Tore. Der 8ꝛ0⸗Sieg von Lampertheim drückt aber noch lange nicht die Ueberlegen⸗ heit aus, denn bei mehr Aufmerkſamkeit müßte das Re⸗ ſultat zweiſtellig ſein. Fernfahrt Plattenſee⸗Bodenſee Zahlreiche Reichsdentſche in der Meldeliſte Die Automobil⸗Klubs von Oeſterreich und Ungarn führen die im Vorjahr ins Leben gerufene prüfung Bodenſee—Plattenſee bei ihrer erſten Wieder⸗ holung am 9. September in umgekehrter Richtung, von Balatonföldar nach Bregenz, durch. Für die Beliebtheit der Vevanſtaltung ſpricht es, daß insgeſamt 78 Meldun⸗ — von denen ein Viertel auf Reichsdeutſche entfällt. Auf die Wagenklaſſen entfallen 41 Nennungen, mit 18 die meiſten aus Deutſchland, 14 aus Oeſterreich, 8 aus Ungarn und eine aus der Tſchechoſlowakei. Die Nach⸗ wuchsfahrer Brendel, Hartmann und Kraus von Mer⸗ cedes⸗Benz bilden die deutſche Nationalmannſchaft; fer⸗ ner ſtarten u..: Frau v. Pleſſen⸗München, Graf Sandi⸗ zell, Graf v. d. Mühle⸗Eckert, Prinz zu Schaumburg⸗Lippe (alle BMW), Röhricht⸗Hannover, v. Wangenheim⸗Hanno⸗ ver, Häberle⸗Hannover, Frau Meinecke⸗Hannover, Glöck⸗ ler⸗Hannover(alle Hanomag), P. v. Guilleaume⸗Berlin, Graf Orſſich, Sauerwein⸗Mainz(alle 8 Bei den 37 Krafträdern überwiegen BMW und Zün⸗ dapp. Die beiden Reichsdeutſchen Hecker⸗Nürnberg und v. Krohn⸗Berlin(beide Zündapp) ſtehen im Kampf gegen 29 Oeſterreicher und ſechs Ungarn. Varzi wieder in der Auto⸗Union Die Auto⸗Union hat den in dieſem Jahr aus ihrem Rennſtall ausgeſchiedenen Achille Varzi jetzt wieder ver⸗ pilichtet und wird ihn neben Roſemeyer, Stuck und Müller am 12. September im Großen Preis von Ita⸗ lien einſetzen. Die Krankheit Faaiolis macht ſeinen Start unmöglich. Varzi benutzt die Zeit bis zum Ren⸗ nen, um ſich mit dem ihm noch fremden Auto⸗Union⸗ Modell auf dem Nürburgring vertraut zu machen. Deutſche Fauſtballkönige in Erfurt Zu den Sommerſpielmeiſterſchaften am 4. und 5. September Kameradſchaft ſtützt den Thron— Maßnehmen und heben Nennt jemand den Namen des Turnvereins Hamburg⸗ Rothenburgsort, ſo erinnert ſich jeder Fauſtballanhänger an die Kunſt des Hamburger Leinenſpielers Lück. Ellen⸗ lang iſt die Erfolgsliſte der Hamburger, aber ohne Lück iſt ſie nicht denkbar. Lück iſt Hamburgs Fauſtballkönig. Wenn ihm ſein Nebenmann Wilck den Ball zuſpielt, dann iſt es gefährlich für den Gegner. Die 5 Gegenſpieler wiſſen nicht, was ſie machen ſollen: Bleiben ſie zurückgezogen ſtehen, läßt Lück den Ball vielleicht nur von der Leine abrollen— gehen ſie vor, ſo ſchlägt Lück den Ball an ihnen vorbei ins Hinter⸗ feld, das frei gemacht worden iſt. Lück wird auch in Er⸗ furt, wo er ſich mit ſeiner Mannſchaft um den Titel des Reichsſiegers der Männerklaſſe 11(Spieler über 32 Jahre) bewirbt, ſein Zepter ſchwingen. Findet er in Erfurt am 5. 0. trockenen Boden vor, ſo erreicht er mit ſeiner Fünf, was er ſich vorgenommen hat. In der Männerklaſſe 1 ſind weitere Fauſtballkönige zu finden. Im Gegenſatz zu Lück, der nicht übermäßig groß iſt, haben ſie alle die Ge⸗ ſtalt eines Rieſen. Dieſe langen Kerle ſtehen alle vorn an der Leine. Dort, wo die Gefahr am größten iſt, wo der ſchlechte Spieler Fehler auf Fehler macht. iſt ihr Reich. Hier zaubern ſie. Sie nehmen Maß und ſetzen den Ball mit einem Schmetterſchlage in die Lücke zwiſchen dem Vorder⸗ und Hinterſpieler, für beide unerreichbar. Den nächſten Ball aber„heben“ ſie über die Leine. Er ſpringt kaum vom Boden hoch und die Vorderſpieler des Gegners laufen und ſpringen vergebens, um den Verluſtpunkt zu verhindern. Stumpfegger von der Turngemeinde Lands⸗ hut, der Meiſter von 1935, beherrſchte mit ſeiner Größe von 1,90 Meter und ſeinem Gewicht von 85 Kilogramm jede Mannſchaft und trieb ſie in die Abwehrſtellung. Im Win⸗ ter 1935/36 brach er ſich jedoch beim Schilaufen in ſeiner bayeriſchen Heimat ein Bein und kam nicht in Form. Die Gaumeiſterſchaft und die Deutſche Meiſterſchaft gingen da⸗ mit verloren. Wie der Stern Stumpfeggers ſchien auch der von Borchers vom Männerturnverein Braunſchweig er⸗ loſchen zu ſein, nachdem ſeine Mannſchaft 1934 die Deutſche Meiſterſchaft geholt hatte, dann aber 1035 ſogar die Gau⸗ meiſterſchaft verlor. Borchers hatte 1934 bei einer Größe von 1,88 Meter ein Kampfgewicht von 71,5 Kilo. In der Zwiſchenzeit iſt er nun um 1 Zentimeter gewachſen und hat über 5 Kg. zugenommen. Mit zunehmender Schwere Heiß war der Radländerkamyf in Berlin! Ein Bild von dem Raoländerkampf Deutſchland— Frankreich ouf der Olympia⸗Radrennbahn Berlin den Deutſchland gewann. Weltmeiſter Lohmann(vorn) gefolgt von Laquehaye(Nr. 1) und Adolf Schön(Nr. 5) im Rennen. Der„Weltmeiſterſchaftskampf“ in Amerika Unſerer kurzen Meldung über den Weltmeiſter⸗ ſchaftskampf Louis— Farr tragen wir heute einen ausführlichen Bericht nach. Hankee⸗Stadion(Long Island), K. Auguſt. Das feuchtwarme, regendrohende Wetter, das den ganzen Tag über geherrſcht hatte, und die allgemeine Erwartung, daß Joe Louis einen haushohen Sieg über ſeinen Gegner erzwingen werde, ließ die Größe der Zuſchauermenge bei dem geſtrigen als Weltmeiſterſchaftsmatch aufgezogenen Kampf zwiſchen Louis und dem engliſchen Schwergewichts⸗ meiſter Tommy Farr weit hinter den urſprünglichen Hoff⸗ nungen der Kampſveranſtalter zurückbleiben. Nur etwa 30 000 Menſchen fanden ſich nach und nach, großenteils erſt nach Beginn der Vorkämpfe ein, denen ſie nur wenig In⸗ tereſſe entgegenbrachten. Die Organiſation ſchien auch nicht reibungslos zu funktionieren, denn offenbar infolge von falſchen Anweiſungen erſchien Farr ſchon in der erſten Runde des letzten Vorkampfes am Ring und mußte als wenig beachteter Zuſchauer dort Platz nehmen. Er tat das aber mit der ruhigſten Miene von der Welt, ohne ſich offen⸗ bar ſonderlich aufzuregen. Als dann beide Kämpfer, der ſchlanke, aber ſehr ſtark wirkende Neger und der in einen Kamelhaarbademantel gehüllte, etwas ſchwerere Waliſer, den Ring betraten, er⸗ hob ſich nur geringer Beifall. Der Ringrichter Artur Do⸗ novan gab den beiden Boxern mitten im Scheinwerferlicht, das über dem Zentrum höhlenartig wirkenden Arena er⸗ ſtrahlte, kurz Anweiſungen. Dann folgte die Vorſtellung zahlreicher Meiſter und Ex⸗Meiſter des Boxſport. Brad⸗ dok erhielt herzlichen Beifall, aber noch begeiſterter wurde Max Schmeling begrüßt, als er mit ruhigem Lächenm zuerſt Farr, dann Louis die Hand ſchüttelte. Bei dieſem letzteren Händedruck ſchwoll der Beifall zum Orkan an. Schließlich wurde der Ring freigegeben. Die erſte Runde zeigte anfangs ein vorſichtiges gegen⸗ ſeitiges Abtaſten der beiden Boxer. Farr, der eleganter kömpfte, tänzelte um Louis herum, landete einen nicht ſehr erſt gemeinten linken Gergden, ging dann aber ſo⸗ jort mit dem Neger in Clinch. Mit einem kurzen Linken beantwortete er einen rechten Joes und traf Hann noch mehrere Male mit Linken und Rechten im das Geſicht des „braunen Bombers“. Louis wurde hierdurch zul Vorſicht gemahnt, Farr dagegen ging weiter zum Angriff vor, und obwohl er einen rechten Haken verfehlte, gelang es ihm, oͤen Neger gegen die Seile zu drängen. Hier 4 mußte er einen harten Linken ins Geſicht nehmen, und Louis konnte dann auch drei weitere Gexade am Kopf des Geg⸗ ners anbringen, der ſeinerſeits mit beiden Fäuſten gegen den Körper des Weltmeiſters konterte. Gegen Schluß der exſten Runde brachte dann Farr noch einen Linken und einen Rechten am Kopf von Louis an und holte damit einen leichten Vorteil für die erſte Runde hexaus. Zu Beginn der zweiten Runde hielten ſich die beiden Boxer zunächſt in ziemlich weiter Entfernung voneinander und boxten aus der Diſtanz, Farr traf wieder zuerſt das Geſicht des Negers, doch antwortete dieſer mit zwei leich⸗ ten Linken auf die Naſe des Woliſers. Genau mit der gleichen Münze antwortete aber Farr ſo nachdrücklich, daß ſich Louis' Naſe ſtark rötete. Immer deutlicher zeigte es ſich, wie ſehr ſich die Linke des engliſchen Meiſters ver⸗ beſſert hat und wie ſehr ſie den Neger irritierte. Noch zweimal konnte Farr im Geſicht des Negers londen, ohne eine Erwiderung zu erhalten, ſo daß er auch noch mit Linken und Rechten gegen den Körper nachfolgend und den Beltmeiſter wieder in die Seile treiben konnte. Meh⸗ rere Male wirkte es ſogar ſo, als ſei Louis den langen haorgenau ſitzenden Geraden Farrs völlig hilflos ausgeſetzt. Auch die zweite Runde ſchien damit Farr einwandfrei zu gehören. Mit einem Linken gegen die Naſe des Negers eröffnete der Englände: die dritte Runde. Joe machte ein etmas verblüfſtes Geſicht und ließ Farr noch einmal hart aus Kinn trefſen. Dann aber erwachte der Neger aus ſeiner bisherigen Zurückhaltung, ging auf Farr los und ſetzte ihm mit ſchweren Rechten und Linken gegen den Kopf ſo zu, daß ſich der engliſche Meiſter ſchließlich in die neutrale Ecke gedrängt ſah. Dort mußte er eine Linke gegen den Magen und eine Rechte gegen das Herz nehmen, dann ver⸗ ſehlte Louis zwei weitere Linke, ließ aber einen leichten Treffer im Geſicht folgen, der eine anfangs noch unbeden⸗ tend ſcheinende Wunde unterhalb von Farrs rechtem Auge öffnete. Seine augenblickliche Ueberlegenheit ausnützend, ſchoß der Neger dann unaufhörlich linke Gerade gegen dieſe Stelle und die andere Seite von Farrs Geſicht, das ſchließ⸗ lich unterhalb beider Augen blutete. Ein wenig taumelnd kehrte Farr in ſeine Ecke zurück. Runde an Louis. Trotz der blutenden Wunden trieb Farr ſeinen Gegner gleich zu Beginn der vierten Runde wieder mit Linken und rechten Körperſchlägen in die Ecke. Louis antwortete mit linken Geraden, die erneut dem Geſicht Farrs galten, konnte den Gegner ober nicht daran hinoͤern, vorwärts⸗ ſtürmend ſeine Rechte om Kopf des Negers zu landen. — ſich Louis noch mehrere Male mit ſeiner Linken an Farrs Geſicht verſucht hatte, kam es zu einem Schlag⸗ austauſch der beiderſeitigen Linken, aus dem heraus Farr plötzlich mit einem rechten Schwinger gegen das Geſicht des Negers hervorkam und dieſen damit erneut in die Seile trieb. Aber wieder geriet der Engländer damit nur in einen haxten Rechten des Negers, der nur knapp ſein Kinn verfehlte und ihn für den Reſt der Runde zu vorſichtiger Defenſive veranlaßte. Runde ausgeglichen. arr eröffnete die fünſte Runde mit einem hochangeſetz⸗ ten Rechten, doch verſielen beide Boxer dann gleich wieder in den Austauſch ihrer linken Geraden, ohne viel anzu⸗ richten. Farr blutete zunächſt nicht mehr. Vor Louis zu⸗ rückweichend, landete er zweimal im Geſicht des Negers, mußte aber dann ſelbſt deſſen Linke ins Geſicht nehmen, wo ſich nun die Wunde unter dem rechten Auge wieder öffnete. Daraufhin ließ Louis ſeine mörderiſche Rechte gegen den rechten Kiefer Farrs ſchmettern und brachte den Engländer domit ſichtlich in Gefahr. Dieſer mußte gleich noch einen rechten Haken ins Geſicht einſtecken und blutete nun auch aus einer Wunde unter dem linken Auge. Dann kam er aber doch wieder auf, verſetzte Louis einen harten Linken gegen den Kiefer und ließ zwei gerade Linke folgen. Louis antwortete mit einem linken Haken gegen Farrs Geſicht und zwang den unterhalb beider Augen ſtark blu⸗ tenden Gegner gegen Schluß der Runde erneut zum Rück⸗ zug. Runde an Louis. Mit Abtouſch leichter linker Schläge begann die ſechſte Runde, wobei es dem Engländer anſangs gelang, eine ganze Serie von linken Haken an Geſicht, Kopf und Magen des Gegners zu landen, ohne daß dieſer wirkſom zu erwidern wußte. Doch folgte dann eine allerdings weni⸗ ger überzeugend wirkende Serie Louis'ſcher Linker. Farr ontwortete mit einem linken Haken und einem kräftigen rechten Geroden gegen dos Geſicht des Gegners, der ſich er⸗ neut zur Vorſicht veranlaßt ſah. Der Engländer kam wei⸗ ter auf, ging zum Angriff vor und trieb Joe mit linken und rechten Schwingern gegen das Kinn und mit mächtigen ſichle 4 den Körper in die Seile. Runde offen⸗ ich an Farr. Zu Beginn der ſiebenten Runde gelongen Farr einige ausgezeichnete Linke gegen Körper und Kinn von Louis, der aber ſofort mit einem rechten Schwinger gegen das Geſicht des Gegners antwortete, ihn mit einem ſchweren Rechten zum zwang und nach einem weiteren Rechten gegen den Kiefer noch drei kurzgeſtochene Linke (Preſſephoto, Zander⸗M.) — wurden ihm die Schläge leichter. Die hinzugekommenen Pfunde gaben ſeinen Schlägen eine größere Wucht. Gerade in dieſem Jahre iſt er ſchon ſeit dem Frühjahr, als er auf der Waage ſeine Gewichtszunahme feſtgeſtellt hatte, in hervorragender Form. Fragt man ihn aber, wie es komme, daß ſeine Mannſchaft ſo gut ſpiele und von Sieg zu Sieg eile, ſo weiſt er auf ſeine Kameraden Eppers, Müller, Rockmann und Meyer und ſagt, daß ihr Können, das ſie in jedem Treffen treu und kameradſchaftlich ein⸗ ſetzen, auch die Grundlage für ſein Können ſei. Der Mannſchaftsführer von Licht⸗Luftbad Frankfurt hat ebenfalls viel Kameradſchaft und Opferſinn gezeigt. Theo Manns hat immer wieder eine gute Mannſchaft heraus⸗ gebracht. Zwei Spieler treten in Erfurt an, die beſonders wegen ihrer Angabekunſt gefährlich ſind. der.90 Meter lange Schweinfurter Mittelſpieler Korn und„Fauſtballdoktor“ Wiering aus Hamburg. Deutſche Erfolge im ZItalien⸗ Runoflug Die zum zweiten internationalen Italien⸗Rundflug ent⸗ ſandte deutſche Vertretung hat ſich trotz der für ſie nicht günſtigen Ausſchreibungsbedingungen ausgezeichnet geſchla⸗ gen. In NSc§K⸗Scharführer Eberhard Schmidt ſtellte Deutſchland den Sieger des zweitägigen Langſtrecken⸗ und Dauerflugwettbewerbs. Im Etappenflug kam Obertrupp⸗ führer Schätzel auf den ſiebten Platz, dicht gefongt von Oberſt Fiſcher als Achter, während im Geſamtergebnis drei Deutſche unter den erſten Zehn zu finden ſind. Der Schlußtag ſtellte mit der kürzeſten Etappe Venedig— Pescara—Rom(435 Km.) im Vergleich zu den beiden ſchweren erſten, rund 800 und 700 Km. langen Strecken keine übergroßen Anforderungen mehr, ſo daß die Zahl der Ausfälle gering war. Oberſt Fiſcher, der Führer der deut⸗ ſchen Vertretung, der als Schnellſter im erſten Wettbewerb wie am Freitag ſo auch am Sonntag zuerſt geſtartet war, traf unter lebhaftem Beifall in Rom als Erſter ein, dicht gefolgt von Hptm. v. Kornatzky und der dritten der ſchner⸗ len Meſſerſchmidt⸗Maſchinen mit Gruppenführer von Mo⸗ litor und Obertruppführer Schätzel vom NScK. Dann kam der Italiener Parodi an, der als einziger mit vier Paſſagieren einen ſo klaren Vorſprung in der Punktwer⸗ tung herausgeholt hatte, daß ſein Geſamtſieg nicht in Frage ſtand. Die Ergebniſſe: 3. Eiappe(Venedig—Pescara—Rom ⸗ 435 Kmſ: 1. Pa⸗ rodi(Italien) 861,8.; 2. Fürſt Kinſky(Oeſterreich) 609 Punkte; 3. de Vittembeſchi(Italien) 513,1.; truppführer Schätzel(Deutſchland) 494,0 Punkte; 8. Oberſt Fiſcher(Deutſchland) 1136,7.;... 8. Otrupf. Schätzel (Deutſchland) 468.; 12. Scharf. Schmidt(Deutſchland) 466,2 P. Geſamt: 1. Parodi(Italien) 1701.; 2. Scharf, Schmidt (Deutſchland) 1314,9.; 3. Fürſt Kinſky(Oeſterreich) 1245 Punkte; 4. Polma(Tſchechoſlowakei) 1204,6.; 5. Oberſt Fiſcher(Deutſchland) 1436,7.;... 8. Otruff. Schätzes (Deutſchland) 1100.;... 16. Hptm. v Kornatzky(Deutſch⸗ land) 1004,1.; 844,3 P. 24. Hptm. Henning(Deutſchland) 836,6.; ... 35. Hptm. v. Benda(Deutſchland) 722,1 Punkte/ 45. Major v. Buſche(Deutſchland) 609,4 P. ONS gewinnt den Belgien⸗Pokal Die wertvolle Trophäe der ſchweren Langſtreckenfahrt Lüttich— Rom Lüttich, der„Belgien⸗Pokal“, wurde zum erſten Male der Oberſten Nationalen Sportbehörde für die 5 deutſche Kraftfahrt(ONS) zugeſprochen. Durch die erſte drei Plätze von Haberle⸗Hlöckler(Hanomag), P. v. Guille⸗ aume⸗Frau Bahr(Adler⸗Imperia) und Hanſtein⸗Bund . 7. Ober⸗ ... 22, Scharf. Haſenmeyer(Deutſchland) 18 (Hanomag) wurde der internationale Wanderpreis don; Deutſchland gewonnen. Mit 460, 480 und 680 Strafpunk⸗ ten wieſen dieſe deutſchen Fahrer über 500 Strafpunkte weniger auf als die nächſtplacierten. in Farrs Geſicht anbrachte. Trotz des immer ſtärker wer⸗ denden Blutens aus der Augenwunde ging der Engländer aber ſofort mit einem ſchweren Rechten gegen das Kinn des Negers vor, der ſich wieder einmal gegen die Seile geworſen ſah, jedoch nur, um mit beiden Fäuſten auf Farr loezugehen. Blut ſtrömte von den Augen bes Engländers, der ſich aber nur um ſo wilder auf den Neger ſtürzte. In dem nun folgenden wilddramatiſchen Kampf nahmen und gaben die beiden Boxer, ohne mit der Miene zu zucken, Rechte und Linke ins Geſicht, zum Wohlgefallen der Zehn⸗ tauſende, die dieſer Schlocht begeiſterten Beifall tobten. Runde an Louis. Während in den bisherigen Runden faſt jedesmol Fare den Angriff eröffnet hatte, ſprang zu Beginn der achten Runde Louis, der offenbar die Zeit für einen entſcheiden⸗ den Sieg gekommen glaubte, ſofort den Gegner an und ſtieß ihm ſeine Linke ſo ſchmetternd ins Geſicht, daß ſofort wieder das Blut aus beiden Wunden Farrs hergusſpritzte. Zwei rechte Treffer gegen den Magen und zwei linke Haken gegen den Kopf des Engländers folgten. Farr, dem das Blut von den Augen zu dem offenſtehenden, keuchenden Mund floß, gelang es trotzdem, einen rechten Körpertrefſer und mehrere linke und rechte Geſichtshaken anzubringen. Dann verſetzte er dem Negex noch einen harten rechten Schwinger gegen den rechten Kiefer und brachte dieſen da⸗ mit zum Schwellen. Als der Gong ertönte, hatte Forr den Weltmeiſter in bedenklicher Situation gegen die Seile gedrängt. Runde onſcheinend an Farr. Die Ueberlegenheit des Engländers machte ſich auch in der neunten Runde bemerkbar, in die Louis mit dick ge⸗ ſchwollener rechter Wange hereinkam, ſich ſofort vor den gut gezielten linken Körperſchlägen des engliſchen Meiſters wieder zurückziehend. Louis gelang ein linker Trefſer in Farrs Geſicht, dann aber mußte er von dieſem wieder einen ſcharfen Rechten gegen die rechte Geſichtshälfte hin⸗ nehmen. Die immer wieder vorſtoßenden linken Geraden des Negers machten das Geſicht Farrs immer mehr zu einer einzigen Blutmaſſe, ohne daß doch die Kampſkraft des Eng⸗ länders dadurch geſchwächt wurde. Im Gegenteil, immer wieder trieb Farr den Neger mit kurz geſchoſſenen Rechten zum Rückzug und brachte nun mit zwei linken Geraden auch Joes rechtes Auge zum Schwellen. Runde für Farr. Zu Anfang der zehnten Runde befand ſich Farr es wieder im Angriff. Er landete einen harten Körpertreffer und ging dann mit beiden Fäuſten gegen Louis' Kopf los. Der Neger wurde ſichtlich langſamer und war anſcheinend ſtark beeindruckt von Farrs mächtigem Kampftempo. Mit beiden Fäuſten arbeitend, trieb der Engländer den Welt⸗ meiſter in die Seile. Dort ſuchte Louis durch Wühlen eine Oeffnung in der Verteidigung des Gegners zu finden, um ſeine ſchmetternde Rechte anzubringen, aber jedesmal, wenn der Neger zum Schlag anſetzte, wich Farr geſchickt aus. Mit einem linken Haken gegen den Magen und einer harten rechten Geraden gegen die Stirn, dem er einen harten Kinn⸗ treffer folgen ieß, bewies der Engländer ſeinerſeits ſeine noch immer anhaltende Ueberlegenheit, Runde an Farr. Die unerhörte Wucht, mit der der Kampf in den letzten Runden geführt worden war, machte ſich in der elften Runde in einem Abflauen des Tempos bei beiden Boxern bemerkbar. Sie begnügten ſich mit relativ harmloſen, oft zu kurz gezielten Körper⸗ und Geſichtsſchlägen. Farr hatte die Führung, zwang ſchließlich Louis erneut in die Ecke und ſchmetterte dort den Neger plötzlich einen überaus har⸗ ten rechten Schwinger an den Kiefer. Beifall brandete auf, als Louis erſchrocken zurückzuckte und dann, ohne erwidern zu können, noch zweimal harte Gerade ins Geſicht nehmen mußte. Am Schluß der Runde war der ſehr erſchöpfte Ne⸗ ger geradezu hilflos unter dem Hagel von Farrs Schlägen. Runde hoch an Farr.— Um ſeinen Vorteil auszunutzen, ſprang Farr zu Be⸗ ginn der zwölften Runde ſofort wieder den Gegner an, umkreiſte ihn und ſchmetterte ihm ſeine Linke in das vor lauter Schwellungen geradezu tätowiert wirkende Geſicht. Doch war Louis wieder etwas zu Kräften gekommen und konnte erwidern. Einen Rechten des Negers fing Farr durch Ducken ab, aber dann mußte er zwei Linke in das ſofort wieder blutende Geſicht nehmen. Er antwortete mit einer Anzahl von Linken in das Geſicht des Weltmeiſters, der aber nun ſeinerſeits wieder einmal ſeine ſchmetternde Rechte anbrachte, damit Farr ſichtlich erſchütterte und ſeine Naſe zu einer blutüberſtrömten unkenntlichen Maſſe machte. Eine ſchwere Rechte des Engländers gegen den Kopf des Negers ließ die Runde ausgeglichen enden. Aus anfänglichem Diſtangkampf ſtieß Farr, noch unmer der Angreifer, in der dreizehnten Runde ͤrei Gerade gegen Louts' Geſicht, konnte ihnen aber in ſeiner Uebermüdung nicht genügende Wucht geben. Da auch Louis völlig er⸗ ſchöpft war, begnügten ſich beide Boxer bald wieder mit harmloſem Diſtanzboxen, ohne ein einziges Mal zu landen. Louis brachte dann Farrs Naſe mit ſeiner Linken zum Bluten, worauf der Engländer drei Gerade gegen das Ge⸗ ſicht des Negers ſtieß, und ihn mit einem Rechten gegen das Kinn gegen die Seile örängte. Aber noch einmal zeigte ſich die Stärke des Weltmeiſters im Angriff aus der Enge heraus. Mit beiden Fäuſten losſchlagend, zwang er Farr zum Rückzug. Ohne merkwürdigerweiſe von ſeiner mör⸗ deriſchen Rechten Gebrauch zu machen, ſetzte der Weltmeiſter dem Walliſer noch mit ſeiner Linken derart zu, daß Farr ſchließlich, ſchwer am Kinn getroffen, ins Taumeln geriet und die Runde einwanofrei Louis überlaſſen mußte. Doch kam der Engländer ſoweit gekräftigt in die vier⸗ zehnte Runde zurück, daß er nach vorſichtigem Abtaſten ſo⸗ gleich wieder eine mächtige Rechte am rechten Auge des Ne⸗ gers anbringen konnte. Das Auge war völlig verſchwollen und ſtark gerötet, was Louis aber nicht daran hinderte, einen harten Rechten an Farrs Kiefer und bald darauf drei änke Gerade an Farrs Geſicht zu landen. Farr ant⸗ wortete mit wilden rechten Schwingern, kam dann noch⸗ mals mit der Rechten zu Louis' Kinn durch, mußte aber oͤrei Gerade des Negers ins Geſicht und einen rechten Schwinger an den Kopf nehmen. Die Runde endete bei beiderſeitiger ſtirker Ermüdung zugunſten von Louis. Die Schlußrunde ſah aber nicht Louis, ſondern den trotz unverkennbaxer Gliedermüdigkeit noch immer kampfberei⸗ ten Farr im Angriff. Mit beiden Fäuſten ging er gegen den Neger aa, landete mehrere Treffer und nahm dafür die Linke zes Gegners am Kinn, ohne daß ihm das viel aus⸗ machte, denn Lonis fehlte es jetzt ebenſo wie Farr an der Genauigkeit des Schlags. Ein harter gegen den Körper veranlaßte den Neger wieder einmal zum Rückzug, aus dem er aber wiederum dͤͤrei Linke ins Geſicht des Gegners losſchoß, um dann die Vergeltung von deſſen beiden Fäuſten ins Geſicht zu nehmen. Farr, deſſen Naſe erneut blutete, örängte weiter zum Angriff, und nach⸗ dem er einen haxten Linken Uppereut hatte nehmen müſſen, traf er den Weltmeiſter gegen Schluß der Runde mit wil⸗ dͤen rechten Schwingern ſo ſchwer in die Rippen und ins Geſicht, oͤaß die Runde und damit der Kampf mit dem Bei⸗ fallstoſen der Menge für Farr ſchloß. Immer wieder brachen die Maſſen in den Ruf„Farr! Farr!“ aus, und als dann die Richter trotzdem den Punktſieg von Louis verkün⸗ deten, ſetzte allgemeines Gejohle und Pfeifen ein. * Die Meinung Schmelings 9 Schmeling äußerte ſich nach dem Boxkampſ Louis— 00 ſolgendermaßen:„Ich bin ſicher, daß ich Louis dos chſte Mal erledigen werde. Er iſt nicht mehr der gleiche, en ich im Juni vorigen Fahres beſiegt habe. Er iſt leicht erſchreckt, und wenn Forr nur mit der rechten Hand — Ichlagen künnen, würde er Lonis ſicher hingelegt 8. rechter Schwinger Mittwoch, 1. September 1937 Inmiiien des Anleihe-Weges Ueber zwei Drittel bereits gezeichnet Saat und Ernte der deutſchen Reichsanleihen rücken näher zuſammen als die entſprechenden Vorgänge in der Natur; hier, im Bereich der zum Leben erweckten Zahlen, genügen dem Kreislauf wenige Wochen. Das Sparkapital, vorſichtig beobachtet und zu einem Teil für die Zwecke des Reiches abgeſchöpft, ſammelt ſich wieder an, der Saaten⸗ ſtand dieſes Neuwuchſes wird geprüft, an erfahrungsgemäß gültigen Merkmalen wie der Summe der Solawechſel ge⸗ meſſen und abgeſchwächt. Das Ergebnis beſtimmt den Zeit⸗ punkt der neuen Konſolidierungsanleihe, jeweils wenige Monate nach der vorhergehenden. Die Bedingungen wer⸗ den bekannt gegeben, wieder ſieht man beſtätigt, daß ſie einer ſchon ſicheren Ueberlieferung folgen; auch die Be⸗ meſſung der Summe bleibt in der gewohnten Größenord⸗ nung. Hundert Millionen, auch d43 eine erprobte Regel, ſind feſt begeben, der größere Reſt, diesmal 600 ſtatt 500 Millionen, wird zur Zeichnung aufgelegt. Etwa 14 Tage, wie immer, ſind für die Zeichnung angeſetzt; und dann pflegt ſich herauszuſtellen, daß dieſe vergleichsweiſe kurze Friſt ſchon reichlich bemeſſen iſt. Einige Tage nach dem Zeichnungsbeginn erweiſt die Zwiſchenbilanz, daß bereits ein erheblich größerer Teil der vorhergeſehenen Enoͤſumme gezeichnet iſt, als dem Zeitanteil entſpricht. Noch einige Tage, und die Zeichnung dieſer Geſamtſumme iſt geſichert; und noch vor Ablauf der geſetzten Friſt ergibt ſich, gegebe⸗ nenfalls, für die Lenker der Reichsfinanzen der Anlaß, dem Gedanken einer„Aufſtockung“ näher zu treten Heute hält das deutſche Sparkapital knapp vor der Mitte des Zeichnungsweges, der bekanntlich am 9. September ſein Ende findet. Am 17. Auguſt wurde die neue Kon⸗ ſolidierungsanleihe nebſt ihren Eintelbeſtimmungen be⸗ kannt gegeben. Am 25. öffneten ſich die Schalter für die Zeichnung. Und in dieſem Augenblick ſind, über den feſt begebenen Betrag von 100 Millionen hinaus, ſchon mehr als zwei Drittel, wohl auch ſchon drei Viertel der vor⸗ geſehenen Summen gezeichnet. die Anleihe„aufgeſtockt“, und zwar um volle 200 Millio⸗ nen. Das geſchah im laufenden Jahr ſchon zum zweiten Male; denn auch im März wurde die damals um 100 Mil⸗ lionen niedriger angeſetzte Zeichnungsſumme um 200 Mil⸗ lionen vor Schluß der Zeichnung erhöht. 500 Millionen, einſchließlich des feſt begebenen Betrages, waren im Fe⸗ brwar/ März vorgeſehen, 600 im Mai; die zweimalige Auf⸗ ſtockung vergrößerte die Endöſumme um volle 400 Millio⸗ nen, ſo daß dieſe beiden in der erſten Jahreshälfte auf⸗ gelegten Konſoliöierungsanleihen nicht weniger als 15) Milliarden/ einbrachten. Die Erfahrungen des Jahres 1937 haben denn auch, von einer Ankeihe zur anderen, zu einer Erhöhung der Grund⸗ ſumme geführt, und zwar mit der Gleichmäßigkeit, die ebenfalls ſchon zu den Ueberlieferungen auf dieſem Gebiete der Reichsfinanzen gehört. Jeweils 100 Millionen mehr wurden aufgelegt, im Spätwinter für die freie Zeichnung 400 Millionen, im Mat 500, und jetzt 600 Millionen. Die letzte Erhöhung ergab ſich ſchon daraus, daß man die bei⸗ den Male vorher einem Anlagebedürfnis, das ſich noch größer zeigte, als vorſichtshalber angenommen worden war, durch die„Aufſtockung“ hatte Rechnung tragen müſſen: denn im Durchſchnitt dieſer beiden Ankeihen des erſten Halbjahres waren ſtatt der vorgeſehenen 450 Millionen 650 Millionen gezeichnet worde. Die Summe von 600 Mil⸗ lionen, zur freien Zeichnung aufgelegt, war ſomit vorſichtig bemeſſen, ſie bleibt hinter dem tatſächlichen Durchſchnitts⸗ ergebnis der beiden Vorgängerinnen immer noch um 50 Millionen, hinter dem der Mai⸗Anleihe ſogar um 100 Mil⸗ lionen zurück. In dieſem Augenblick, in der Mitte des Weges, iſt aber ſchon mehr gezeichnet, als man im Vor⸗ frühling urſprünglich hatte haben wollen. Natürlich aber bedeuten die Schlußfolgerungen, die aus wachſenden Ergebniſſen gezogen werden konnten noch nicht, daß nun unbedingt jede neue Reichsanleihe höher be⸗ meſſen werden müßte, als die jeweils vorige, oder gar, daß regelmäßig jede auf nachträglichen Zuwachs zugeſchnitten würde. Ein ſo vereinfachtes Schema kommt ſchon darum nicht in Betracht, weil ja noch ein anderer, beweglicher und ausgleichender Poſten in der Rechnung ſteckt: die Zeit⸗ beſtimmung. Wenn zu erwarten iſt, daß mehr An lage ſuchendes Kapital frei wiro, als das letzte Mal, oder daß es zur neuen Aufſammlung bis zur gleichen Höhe weniger Zeit braucht, als, ſagen wir, oͤrei oder vier Monate, ſo ſteht es der Hand am finanzpolitiſchen Schalthebel ja frei, den Zeitpunkt der neuen Anleihe entſprechend früher an⸗ zuſetzen. Es wäre ja an ſich möglich, in größeren Zeit⸗ abſtänden höher bemeſſene Anleihen aufzulegen, und nie⸗ mand wird bezweifeln, daß die 1/ Milliarden, die im erſten Halbjahr 1937 einkamen, ſtatt in zwei Raten auch auf einmal zu erhalten geweſen wären; ſogar die weit mehr als zwei Milliarden, die einſchließlich der jetzigen Anleihe ollein im laufenden Jahr bisher gezeichnet ſind oder werden. 0 Indeſſen iſt zeicht einzuſehen, warum, unter den beſon⸗ deren deutſchen Verhältniſſen, eine ſolche Zuſammenballung unzweckmäßiger ſein würde als die tatſächlich geübte Ver⸗ teilung. Doppelte oder öreiſache Summen, bei entſprechend größeren Zeitabſtänden, vermindern naturgemäß die Be⸗ rechenbarkeit vergrößern die Spanne der Ungewißheit, er⸗ ſchweren die Beobachtung des Marktes und die Bemeſſung deſſen, was an Kreditbedürfniſſen der Privatwirtſchaft je⸗ weils zu berückſichtigen iſt. Wüchſen überdies die Anleihe⸗ erträge um jeweils Hunderte von Millionen, ſo könnte eine mißgünſtige ausländiſche Kritik Erinnerungen aus der Kriegszeit hervorholen und etwa behaupten, die raſche Zu⸗ nahme der Summen entſpreche einem ſinkenden Wert der Zahlungsmittel, oder: es ſei immer„Hasſelbe“ Geld, das, nur jedesmal zerknitterter, im Kreislauf wieder zurück⸗ kehre, oder auch: das Reich nehme ohne Rückſicht auf künf⸗ tige Laſten, was es bekommen könne, vermehre ſeine Schulden ins Uferloſe. Allein ſchon die vorſichtige Be⸗ meſſung und Einteilung der Anleihen genügen, jede der⸗ artige Verdächtigung zu widerlegen. Natürlich iſt der Ein⸗ gang von Zeichnungsſummen, deren Kapitalgrundlagen durch Erfüllung öffentlicher Aufgaben großenteils erſt ge⸗ ſchaffen, durch frühere Kreditmaßnahmen vorfinanziert ſind, in gewiſſer Weiſe ein Kreislauf. Aber dieſe Art von Kreis⸗ lauf eignet jeder aufſteigenden Wirtſchaft: Das Kapital, das ſich immer von neuem anſammelt, iſt ebenſo echt, wie die gegenſtändlichen Werte, die es bat ſchaffen helfen. Und nicht der Wille, ins Ungewiſſe hinein auf Borg zu leben, ſondern gerade der Wille zur Feſtigung und zur Sparſam⸗ keit, hat dem gegenwärtig gültigen Syſtem von Konſoli⸗ dierungsanleihen die Form gegeben. Ein zwiefacher Rah⸗ men ſetzt ihm Grenzen: der Betrag noch verbleibender oder auch noch aufzunehmender kurzfriſtiger Kreditmittel muß, eben durch die Konſolidierungsanleihen, bis ſchließlich zum Nullpunkt, vermindert werden. Zweitens wird die Enoͤſumme der gefeſtigten, alſo künftig aller Anleihen, die Größenſtufe keinesfalls überſchreiten dürfen, über die hinaus die Zinslaſt zu ſchwer, die unbedingte Sicherheit der Anleihen gefährdet wäre. Eben jetzt hat Reichsbank⸗ direktor Bleſſing ja feſtgeſtellt, daß die Schulden des Rei⸗ ches weder in dem Maße zugenommen haben wie etwa die der Vereinigten Staaten, noch auch an abſoluter wie an verhältnismäßiger Summe an die öffentlichen Schulden Englands oder Frankreichs heranreichen, * Zeitzer Eiſengießerei und Maſchinenbau⸗AG, Zeitz. Der Aufſichtsrat beſchloß, der HV eine Dividende von § v. H. für 1936/7 vorzuſchlagen, nachdem für 1935/96 bereits eine Dividendenerhöhung von 5 v. H. auf 6 v. H. ——— 8——3 24— 9 4 reibungen einſchließlich Vortvag 1 1 9 (8B 25. September). 8 Vor drei Monaten hat man, angeſichts eines ähnlich günſtigen Zwiſchenergebniſſes, HANDRLS- Gο WIRTSCHAFTS-ZRITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Akiien fesier Vereinzeli lebhaſies Geschäfi/ Renien zuversichilich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: etwas feſter Frankfurt, 1. Sept. Die Börſe lag auf den meiſten Gebieten etwas feſter, auch das Geſchäft konnte ſich leicht beleben, da einige Kundenaufträge zur Ausführung kamen, zu größeren Ab⸗ ſchlüſſen kam es indeſſen nicht. Am Aktienmarkt ergaben ſich unter Führung von Montanwerten vorwiegend Erhö⸗ hungen von—1 v. H. Stärker erhöht waren Mannes⸗ mann mit 12576(124), Höſch befeſtigten ſich auf 128/5 nach 128, auch Rheinſtahl lagen ½ v. H. höher mit 169,25, Klöckner und Ver. Stahl blieben mit 190 bäw. 121 be⸗ hauptet, ſchwöcher auf Abgaben waren Ilſe Genuß mit 138,25(139,75). Von chemiſchen Werten ſtiegen Rütger⸗ werke auf 153(151), Farbeninduſtrie auf 167,25(166,75). Elektrowerte lagen ſtill, AE 56 v.., Geſfürel 74 v. H. höher. Maſchinen⸗ und Motorenaktien zogen bis 74 v. H. an, Mönus aber 129//(190). Sonſt kamen noch Weſt⸗ deutſche Kaufhof mit 6096(60), andererſeits Julius Ber⸗ ger mit 142,75(143,5) und Reichsbank mit 213,5(213,75) zur Notiz.— Der Rentenmarktt lag ebenfalls freundlich, debhaſter waren Kommunal⸗Umſchuldung mit 94/6(94.55), Reichsaltbeſitz zogen um 5 Pfg. auf 127,75 an. Im Verlaufe blieb die Haltung feſt, die Kurſe erfuhren aber nur geringe Abweichungen. Das Geſchäft war in einzelnen Werten ziemlich lebhaft, im ganzen blieb es aber noch ſehr ruhig. Ver. Stahl ſchwankten zwiſchen 121—122, Höſch zwiſchen 128—129. JG Farben zwiſchen 166,75 bis 167,50. Von ſpäter notierten Werten erhöhten ſich Bemberg auf 15676(155,50) und Zellſtoff Waldhof auf 10296(161), ſonſt betrugen die Beſſerungen bis 7/ v. H. Nieoriger lagen Scheideanſtalt mit 267(268) und Hapag mit 84(84,75). Von Renten gingen Kommunal⸗Umſchuldung bei leb⸗ haften Umſätzen bis auf 94,65. Goldpfandbriefe, Kommu⸗ nol⸗Obligatiogen und die meiſten Stadtanleihen lagen unverändert. Etwas niedriger 4proz. Heidelberger 979 (97,50). Liquidotionspfandbrieſe ſchwankten bis 4 v. H. Der Freiverkehr war z. T. lebhaft. Vereinigte Pinſel Nürnberg 74,50(72), Schuh Berneis 77—78, Elſ. Baden Wolle 83,50. Großalmerode Thon 116,50—118,50, Adlerwerke Kleyer ſehr ſtill bei 117,75. Berliner Börſe: Aktien überwiegend ſeſter * Berlin, 1. September. Das Geſchäft an der Mittwoch⸗Börſe war zunächſt etwas lebhafter als an den Vortagen, was offenbar darauf zu⸗ rückzuführen iſt, daß zum Monatswechſel die Limiten erneut und vielleicht hier und da dem tatſächlichen Kursſtande beſſer angepaßt worden ſind. Gleichzeitig ergaben ſich am Aktien⸗ markt für die Mehrzahl der Werte Kurserhöhungen. Von Montanaktien konnten Mansfeld gegenüber letzter Kaſſa⸗ Notiz um 254 v. H. anziehen. Beachtlich feſter waren auch Mannesmann, die ſich zum erſten Kurs um 76 v. H. höher ſtellten und alsbald um ein weiteres ½ v. H. anziehen konnten. In kleinerem Ausmaß waren Klöckner, Höſch, Verein. Stahlwerke und Rheinſtahl gebeſſert. Abgeſchwächt waren nur Laurahütte(minus 76 v..). Von Braun⸗ kohlenwerten erzielten Deutſche Erdöl und Eintracht kleine Kursgewinne, dagegen waren Ilſe Genußſcheine 1 und Rheinbraun 7 v. H. niedriger. Kaliaktien hatten nur ſehr kleines Geſchäft. Bei Wintershall ergab ſich ein Kurs⸗ gewinn von 74 v. H. Chemiſche Werte Lagen bis auf Golo⸗ ſchmidt, die um v. H. zurückgingen, feſter. So zogen Farben um 74—7, Kokswerke um 7 und Rütgerswerke um 1½ v. H. an. Von Gummi⸗ und Linoleumwerten erzielten lediglich Eonti Gummi einen Anfangskurs(plus ½ v..). Elektro⸗ Aktien waren bei kleinem Geſchäft uneinheitlich. Geffürel büßten und Elektr. Lichtkraft 4 v. H. ein, wogegen Lahmeyer und AéE höher notiert wurden. Bei letzteren betrug die Erhöhung 74 v. H. Ebenfalls uneinheitlich lagen Verſorgungswerte. Hier ſtellten ſich Elektr. Liefe⸗ rungen und Schleſ, Elektrizität und Gas ſowie Waſſer Gelſenkirchen 74— v. H. niedriger, während Charlotte Waſſer 74, Deſſ. Gas 7, HEW ͤ 7“ und RWE N v. H. höher angeſchrieben wurden. Von Draht⸗ und Kabelwerten ſind nur Felten mit minus 1 v. H. zu erwähnen. Von Auto⸗ aktien kamen BMW 76 und Daimler⸗Benz, die zunächſt geſtrichen waren, 7% v. H. höher an. Am Markt der Maſchinenaktien befeſtigten ſich Demag um, Rheinmetall Bocſig um 76 und Berliner Maſchinen, dieſe gegen letzten Kaſſakurs um 7 v. H. Vorübergehend abgeſchwächt waren Deutſche Waffen. Bauwerte gingen um v. H. zurück. Von Textilaktien lagen Bemberg recht feſt, die zum erſten Kurs 1 v. H. gewinnen konnten. Von Zellſtoffaktien ſtellten ſich Aſchaffenburg 74, Waldhof 74 v. H. höher, da⸗ gegen Feldmühle 4 v. H. niedriger. Sonſt ſind noch zu erwähnen Hotelbetrieb plus, Gebr. Junghans plus 06 ſowie Hapag und Reichsbank je minus“ v. H. Am Rentenmarkt war die Altbeſitzanleihe um 0,05 auf 127,80 und die Kommunale Umſchuldungsanleihe um 0,10 auf 94,65 erholt. Im weiteren Verlauf waren die Kurſe ganz überwie⸗ gend gut behauptet, oder auch leicht erhöht. Gegenüber der Anfongsnotiz ſtellten ſich Hoeſch, Rheinmetall und Weſtdeutſche Kaufhof 76, ferner Mannesmann, Hotelbe⸗ trieb und Mansfeld ½ v. H. höher. Die Altbeſitzanleihe bröckelte wieder auf 127,75 ab. 1938 Am Kaſſarentenmarkt blieb das Geſchäft ſehr ruhig, die Kurſe erfuhren überwiegend keine Veränderung, Stacdt⸗ anleihen ſtellten ſich teilweiſe bis v. H. niedriger, aus⸗ genommen 26er Berliner und Wer Dresdener, die 6 v. H. höher waren. Hamburger Altbeſitz 0 um und Oſt⸗ preußiſche Provinzanleihe um v. H. an. Von Indu⸗ ſtrieobligationen gingen Chemiſche Werke Eſſener Stein⸗ kohlen, Mittelſtahl und Mont Cenis um 1 und Konkordia Bergbau um v. H. zurück. m morgigen Donnerstag werden die 4,5igen Deut⸗ ſchen Reichs⸗Schatzanweiſungen von 1937, 2. Folge, erſt⸗ malig notiert. Am Kaſſamarkt der Induſtrieaktien überwogen im Ein⸗ klang mit der Geſamttendenz die Kurserhöhungen. So ſtellten ſich Weſtfäliſche Draht Hamm gegenüber der letzten Notiz vom 16. 8. um 8 v.., Deutſche Tafelglas um 5, Dresden⸗Leipziger Schnellpreſſen um 474 und Glauziger Zucker ſowie Dteatid Magneſia. die beiden Letztgenannten gegen letzte Notiz, um 4 v. H. höher. Abgeſchwächt waren dagegen Vereinigte Altenburger und Stralſunder— 5, Kemp— 4, Buſch Optiſche— 3/4 und Mühle Rüningen — 3 v. H. Von den per Kaſſe gehandelten Bankaktien ſtellten ſich Comerzbank, Adea—, Deutſche Ueber⸗ ſeebank—„ und von Hyypothekenbankaktien Bayeriſche Hypotheken + 76, Deutſche und Hamburger Hypotheken je +, Hypotheken + 1, dagegen Weſtdeutſche Bodenkredit— v. H. Von Steuergutſcheinen blieben die Zer, 35er, S7er und g8er Fälligkeiten unverändert. Die 36er ſtellten ſich 4 v. H. höher auf 111 G. Reichsſchulöͤbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er 99,87 G 100,62 B; 1940er 99,87 G 100,62 B; 1941er 99,62 G 100,37 B; 1949er 99,37 G 100,12 B; 194ger 98,87 G 99,87 B; 1944er 98,87 G 99,62 B; 1947er und 1948er 98,75 G 99,5 B. Wiederaufbauanleihe 1944/45er und 1946/48er 80 G 80,75 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,275 G 95,025 B. 8 Der Schluß blieb ſehr ruhig. Die im Verlauf erzielten Kursbeſſerungen konnten nicht überall behauptet werden. So ſtellten ſich gegenüber den im Verlauf erreichten Kur⸗ ſen Rheinmetall 4, Deutſche Waffen und Daimler je ½, Hoeſch 76, Klöckner und Vereinigte Stahl 4 v. H. nied⸗ riger. Andererſeits konnten Farben um 7 v. H. auf 16756 und Demag um& v. H. anziehen. An der Nachbörſe hörte man einen Kurs von 167¼ für Farben. Geld- und Devisenmarkf *Berlin 1. Sept. Am Geldmarkt fand die endgültige Ueberwindung des Ultimo in einer leichten Entſpannung Ausoòͤruck. Die Umſätze blieben allerdings nach wie vor gering. Der Satz für Blanko⸗Tagesgeld erfuhr eine Er⸗ mößigung um ́ auf 3 bis 3/“ v. H. Der Privatdiskont wurde bei 276 v. H. belaſſen. An den internationalen Deviſenmärkten waren der Dollar, der Gulden und der Schweizer Franken im Ver⸗ gleich zum Pfund wieder etwas erholt, während der fran⸗ zöſiſche Franc mit 132,82 unverändert blieb. Der Dollar ſtellte ſich gegen Pfunde 5 4,9647 gegen 4,9695, der Gul⸗ den auf 9,00¾ gegen 9,01½⸗6 und der Schweizer Franken auf 21,6276 gegen 21,65. Später blieben die Notierungen faſt völlig unverändert. Der Dollar konnte ſich gegen⸗ über oͤem Pfund weiter eine Kleinigkeit befeſtigen. Giskontsatz: Beichshank 4, Comvard 5, rtwat 3 v. fl. ich 1 Dis⸗[31. Auguſt J. September Amtlichin Rm. kont] Geid Brief Geld. Brief Aegypten lägypt. Pfd. 12.675 12705 12665 12 625 Argentinien 1P.⸗Peſo.7511.755.250 0,754 Belgien.. 100Belga 2 42.000 42.080 41.960 42.040 Braſilien. 1 Milreis.160.162.159/ 0,161 Bulgarien. 100Leva 6 3047 3053.047 3053 Dänemark 100Kronen5 55,2555.37 552¹ 5533 Danzig. 100Gulden 4 47.— 47.10 47.— 47.10 England... 1Pfd.2 12.375 12.485 12.3⁵ 30⁵ Eſtland. 100eſtn. Kr. 4½ 67.9368.07 67.9368.07 Finnland100finn Mk. 4.475.485.470 38.480 Frankreich.. 100Fr. 4.3160.884.3111 9379 Griechenland 100 Dr.3 2353(.357 2353.357 Holland 100Gulden2 18732 137.60 137.32 137.60 Iran(Teheran) ſpahla.. 15.37 15,41 15.3• 15.39 Island. 100 isl. Kr. 5¼] 5531 25.43 85.2755.39 Italien.. 100 Lire 4½[13.09. 13.11.09.1811 Japan.. 19en 329 0771 07 9724 0228 Jugoſlavien100Dinar5 5,694 5,706 5 5,706 Kanada 1 kan. Dollar 2491.495.492.496 Lettland.. 100 Latts 6 49.— 49,10 49,.— 49.10 Litauen.. 100Litas] 5½ 41 94 42.02 44.9442.02 Norwegen 100Kronen4 62.2062.32 62.15 62.27 Oeſterreich 100Schill. 3¼[ 48.9549.05 49.95 49.05 Polen... 100Zloty 5 47.— 47.10 47.— 47.10 Portugal 100 Eskudo 4 11.230 11.250 11.230 11.250 Rumänien. 100Lei] 4½** 250 Schweden. 100Kr.] 274[63.8163.93 63.76 63.88 Schweiz 100Franken] 1½ 57.1557.27 57.17 27.29 Spanien. 100Peſeten 5 16.9817.02 16.98 17.02 Tſchechoſlowakeiioog 3.6660 8 684.666 1684 Türkei.. Itürk. PfdDb. 5½.9780 1,982.9/8.982 Ungarn„ 100Pengö 4 23*3*2 28 Uruguay. 1Goldpeſoo⸗.4590/.461 1459/ 1461 Ver. Staaten 1 Dollar 1 1281.491“.495.492].496 5 Frankfurt, 1. September. Tagesgeld unverändert 8 v. H. FPPPPPCCCPGPGPPPPGPPPTTPTPTP0T0TGT0T0ThTPGThT''——TTTTTTTTTbTTTTT Raſiſizierung des Iniernaſionalen Zuckerabkommens durch Deuischland Berlin, 1. Sept. Das in London am 6. Mai 1937 unterzeichnete internationale Abkommen über Zucker⸗ erzeugung und Zuckerabſatz iſt vom Führer und Reichs⸗ kanzler nunmehr beſtätigt worden. Die deutſche Rati⸗ fikationsurkunde iſt in Ausführung des Artikels 47 des Abkommens am 31. Auguſt bei der engliſchen Regierung niedergelegt worden. Der Wortlaut des Abkommens wird im Reichsgeſetzblatt Teil II veröffentlicht werden. ** Auch die engliſche Regierung hat das internationale Abkommen zur Regelung der Produktion und des Verkaufs von Zucker, das am 6. Mai in London unterzeichnet wor⸗ den war, ratifiziert. Auſtralien, die dominikaniſche Repu⸗ blik und Peru haben das Abkommen ebenfalls ratifiziert. Die Regierungen von Haiti und Ungarn haben ihre Abſicht bekanntgegeben, das Abkommen zu ratifizieren, ſobald die verfaſſungsmäßigen Formalitäten erledigt ſeien. Handwerksiagung „Expori verpflichiei“ in Leipzig Auf der Tagung der ausfuhrtreibenden Handwerker in Leipzig während der Meſſe ſproch der beauftragte Reichs⸗ handwerksmeiſter Lohmann über grundſätzliche Fragen und Aufgaben des Exports von Handwerkserzeugniſſen. Es ſind immer zwei Dinge geweſen, die dem deutſchen Hand⸗ werker den Auslandsmarkt eroberten: die beſonders ſchön und eigenartig geſtalteten Arbeiten und die Präziſions⸗ erzeugniſſe. Mit ihnen hat ſeit dem Mittelalter ein bald größerer und bald geringerer Handel nach dem Ausland hin ſtattgefunden, und ſeit der bewußten Förderung des Exports von ſeiten des Reichsſtandes des deutſchen Hand⸗ werks unter denſelben Geſichtspunkten iſt wieder ein ſteti⸗ ges Anſteigen der Ausfuhrziffern zu erkennen. Der Aus⸗ bau dieſer„planmäßigen Ausfuhr“ führte zur Gründung der Ausfuhrſtelle des deutſchen Handwerks Gmbc und der Exportförderungsſtellen an den wichtigſten Handelsplätzen Deutſchlands. Die Ausfuhrſtelle iſt als ſelbſtändiges Unternehmen in der Lage, die geſamten Geſchäfte für den Handwerker zu tätigen und ihm ſo alle Schwierigkeiten abzunehmen. Mit Hilfe ihrer Exportmuſterſchauen und ihrer zahlreichen Auslandsvertreter gewinnt ſie ihm immer neue Abſatzmöglichkeiten. Deshalb iſt es nun Pflicht für jeden leiſtungsfähigen Handwerksbetrieb. mit Eifer die Herſtellung von ausfuhr⸗ fähigen Waren zu betreiben, die wirklich allen Anforde⸗ rungen an Qualität und Schönheit entſprechen und bei jeder neuen Lieferung die Gediegenheit der erſten Ar⸗ eiten wieder aufweiſen— eine Forderung, die bei hand⸗ 1 werklicher Arbeitsweiſe mit ihren beſonderen Vorzügen noch mehr Aufmerkſamkeit erfordert als bei der Maſſen⸗ herſtellung. Denn es iſt das Ziel der handwerklichen Aus⸗ fuhr, daß der Begriff„Deutſche Handwerksarbeit“ überall im Ausland zu einem ſelbſtverſtändlichen Wertbegriff werden ſoll. Zur Zeit, da die Steigerung unſerer Ausfuhr zu unſeren notwendigſten Aufgaben gehört, iſt die Ver⸗ pflichtung jeden Meiſters beſonders ſtark, ſich an der Aus⸗ fuhr zu beteiligen und ſeine Arbeiten für Ausfuhrzwecke mit größter Sorgfalt zu bedenken und durchzuführen. Neben ihrer wirtſchaftlichen Wichtigkeit iſt die Ausfuhr von Handwerksarbeiten ein nicht zu überſehender Weg zur Werbung für deutſches Kulturgut und deutſche Eigenart im Auslande. Auch unter dieſem Geſichtspunkt iſt es von Bedeutung, daß gute Exportartikel geſchaffen werden und daß vorhandene gute Arbeiten zur Ausfuhr gelangen. * Bedeutende Ausfuhrzunahme in Verbrennungsmo⸗ toren. Der Auslandsverſand in den verſchiedenſten Ver⸗ brennungsmotoren hat ſich in dieſem Jahre weiter ſehr bedeutend geſteigert, ſo daß die Ergebniſſe des Jahres 1935 teilweiſe weit über 100 v. H. überſchritten wurden. Die deutſchen Motorenwerke berichten faſt ausnahmslos, daß auch in der allerletzten Zeit der rege Anfragen⸗ und Auftragseingang aus dem Ausland anhielt, weshalb in den nächſten Monaten und wahrſcheinlich auch auf wei⸗ tere Sicht ebenfalls mit einer günſtigen Entwicklung der Exportkurve zu rechnen iſt. Größtenteils ſind die Mo⸗ torenherſteller auf längere Zeit hinaus voll beſchäftigt, ſo daß entſprechende Lieferzeiten gefordert werden müſſen. Die Geſamtausfuhr in feſtſtehenden Motoren belief ſich von Januar bis einſchließlich Juli 1937 auf 26 321 Stück im Werte von 24,9 Mill./ gegenüber 13935 Stück im Werte von 20/0 Mill./ in der gleichen Zeit des, Vorjah⸗ res und 9512 Stück im Werte von 16,1 Mill. in der entſprechenden Vergleichszeit des Jahres 1035. * Tabakſtener. An Zigarettentabak ſind im Juli 40 043 Doppelzentner in die Herſtellungsbetriebe verbracht wor⸗ den gegen 38 860 Dz. im Vormonat. Der Steuerwert be⸗ trägt für den Berichtsmonat insgeſamt 62,07 Mill. gegen 61,23 Mill./ im Juli dieſes Jahres. Hergeſtellt wurden im Juli 729,5 Millionen Zigarren Mill. und 3,677 Milliarden Zigaretten im Werte von 98,42 Mill. J. Waren und Märkte 4 Berliner Getreidegroßmarkt vom 1. September. Das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr ſetzte nur zögernd ein und bewegte ſich auch im Marktverlaufe in verhältnis⸗ mäßig ruhigen Bahnen. Die Zufuhren der Landwirtſchaft ſind in Anbetracht der Außenarbeiten, die durch die Wit⸗ terungsverhältniſſe begünſtigt werden, weiterhin nur mäßig, genügen aber, um den laufenden Bedarf zu befrie⸗ im Werte von 15,34 Abend-Ausgabe Nr. 402 Guie Handelsverirãge durch leistungsiähige Banken Die neuen, vor kurzem abgeſchloſſenen deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaſtsvereinbarungen enthalten als eine der wichtigſten Klauſeln ein neues Zah⸗ lungsabkommen. Der bisherige Verrechnungsver⸗ kehr, reich an Schwierigkeiten und Hinderniſſen für alle Beteiligten, verſchwindet— dafür tritt der De⸗ viſenverkehr in ſeinen herkömmlichen Formen wie⸗ der in ſeine Rechte. Der Kaufmann, der mit Frank⸗ reich Geſchäfte machen will, unterſteht alſo nach wie vor den Vorſchriften und Beſtimmungen, die von den Deviſen⸗ und Ueberwachungsſtellen erlaſſen worden ſind, aber oͤie Zahlungsabwicklung im enge⸗ ren Sinne des Wortes vollzieht ſich bankmäßig⸗ deviſenförmig. Damit hat ſich im weſentlichen der deutſch⸗fran⸗ zöſiſche Geſchäftsverkehr den Zahlungsformen ange⸗ paßt, die zur beiderſeitigen Zufriedenheit im Han⸗ delsverkehr mit England und Belgien ſeit längerem beſtehen. Man nimmt an, daß dieſe neue, freiere Regelung von günſtigem Einfluß auf die deutſch⸗franzöſiſchen Warenumſätze ſein wird, denn im Zeichen des Ver⸗ rechnungsverkehrs iſt manches Geſchäft, das an und für ſich ſpruchreif geweſen iſt dennoch unausgeführt geblieben, weil zumindeſt einer der beiden Part⸗ ner das Clearing⸗Verfahren ſcheute. Nach der neuen Regelung werden alſo als Träger der Zahlungsabwicklung zur Hauptſache wieder die Banken in Frage kommen, während das Office Franco⸗Allemand mit den einzelnen Geſchäften nichts mehr zu tun hat. Es iſt anzunehmen, daß ſich vor Abſchluß der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsab⸗ kommen die beiderſeitigen Verhandlungsführer die Frage vorgelegt haben, ob denn auch eine leiſtungs⸗ fähige Organiſation da ſei, die man nach Aufheben der Verrechnungsverträge mit der Zahlungsabwick⸗ lung betrauen könne. Die abgeſchloſſenen Verträge beſagen nun, daß dieſe Frage nach dem Vorhanden⸗ ſein einer leiſtungsfähigen zwiſchenſtaatlichen Zah⸗ lungsorganiſation eindeutig bejaht worden iſt. Man kann daher ſagen, daß der Abſchluß des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsvertrages durch die kluge Politik der deutſchen Banken erleichtert worden iſt, die auch in den Jahren der völligen Erſtarrung des zwiſchenſtaatlichen Zahlungsverkehrs die Pflege ihrer Auslandsbeziehungen niemals aufgegeben ha⸗ ben. Wer auch nur eine annäherungsweiſe Vorſtel⸗ lung von den Vorausſetzungen der Zahlungsabwick⸗ lung von Land zu Land hat, der iſt ſich auch klar dar⸗ über, daß eine ſolche Zahlungsorganiſation nicht ein⸗ fach improviſiert werden kann. Vielmehr ſetzt ihre reibungsloſe Abwicklung nicht nur eine ausreichende Kenntnis der techniſchen Handhabung voraus, ſon⸗ dern gerade hier bekommt oͤͤas Wort„Kredit“ wieder ſeinen vornehmſten und urſprünglichſten Sinn, näm⸗ lich den eines auf begründetem Vertrauen aufgebau⸗ ten Anſehens. Wenn ſich alſo die franzöſiſchen Induſtriellen und Kaufleute bereitwillig mit einer deviſen⸗ und bank⸗ mäßigen Form der Zahlungsabwicklung einverſtan⸗ den erklärt haben, ſo nicht zum wenigſten deshalb, weil der Ruf der deutſchen Banken dafür bürgt, daß die neuen Geſchäfte reibungslos durchgeführt werden können. Je unentwickelter nämlich die Kreditorga⸗ niſation eines Landes iſt, deſto weniger iſt es mög⸗ lich, mit ihm im zwiſchenſtaatlichen Zahlungsverkehr elaſtiſche Formen zu wählen. Es zeigt ſich alſo auch an dieſem Beiſpiel wieder zweierlei: Erſtens die Allverbundenheit der einzel⸗ nen Zweige einer Volkswirtſchaft untereinander. Von der erwarteten Belebung der deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Wirtſchaftsbeziehungen werden zwar in erſter Linie die entſprechenden Ein⸗ und Ausfuhrfirmen in Handel und Gewerbe Anregungen erhalten, aber es iſt dies nur möglich, weil ein in jeder Hinſicht lei⸗ ſtungsfähiges und akkreditiertes Bankgewerbe im Hintergrund ſteht und prompt das ihm gegebene Stichwort aufnimmt. Zweitens aber zeigt ſich auch, wie ſehr das Anſehen des Bankgewerbes eines Lan⸗ des ein nicht ſorgfältig genug zu pflegendes Aktivum in weltwirtſchaftlicher Hinſicht iſt. Es gehört zu den ſtärkere Einſchaltung der einzelnen Volkswirtſchaf⸗ ten in den ſich langſam belebenden Welthandel. EEPPPPCCCCTPTGT0TTP0TPTPTPTTPPTTTTT—TT digen. Roggen wird überwiegend nur zur ſpäteren Lie⸗ ferung begehrt, wöhrend Weizen allgemein zu kaufen ge⸗ ſucht bleibt. Von Induſtriegetreide wird Hafer verſchie⸗ dentlich umgeſetzt, Gerſten liegen ſtill. Braugerſten finden in feinſten Sorten laufend Aufnahme. Futtergetreide ſteht am Markt kaum zum Verkauf. In Mehlen trat keine Aenderung der Geſamtlage ein. Magdeburger Zuckernotierungen vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Sept. 4,55 B 4,40 G; Okt., Nov., Dez. je 4,50 B 4,40 G; Jan.(38) 4,65 B 4,50 G; Febr. 4,70 B 4,55 G; März 4,75 B 4,60 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Sept. 32,57—,629 Tendenz ruhig; Wetter heiter. 2 Bremer Baumwolle vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß) loko 11,64. Hamburger Schmalznotierung vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Unverändert. 2Berliner Metallnotierungen vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 78,50. Feinſilber je Kilo 37,30—41,30 l. * Die Lage am Kartoffelmarkt. Entſprechend der Jah⸗ reszeit wurden in der Berichtswoche faſt ausſchließlich mittelfrühe Sorten von überwiegend guter Qualität an den Markt gebracht. Die Belieferung iſt der guten Ernte entſprechend reichlich, ſo daß nun faſt alle Gebiete ihren Eigenbedarf aus eigener Ernte decken können. Im Ver⸗ gleich zur Vorwoche iſt der Speiſekartoffelbedarf geſtie⸗ Ge doch überwiegen noch die Anlieferungen. In der aarpfalz blieben die Anlieferungen mittelfrüher Sorten reichlüch. Beſchaffenheit und Aufmachung waren ſehr zu⸗ friedenſtellend, zumal ſich Ernte und Verladung bei trocke⸗ ner Witterung vollzogen haben. Im Vordergrund ſtehen runde gelbe Sorten, die in bedeubenden Mengen nach dem Rheinland und Weſtfalen verſandt wurden. Dagegen wa⸗ ren die angrenzenden ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Verbrau⸗ chergebiete mit Rückſicht auf die verſtärkt einſetzende Eigen⸗ ernte nur beſchränkt aufnahmefähig. Die Futterkartoffel⸗ umſätze waren ohne Bedeutung. Die Verſorgung der badiſchen Mörkte war recht reichlich, zumal die Urlaubs⸗ zeit ein Nachlaſſen des Bedarfs in den Städten zur Folge hatte. Südbaden griff in erſter Linie auf den Eigenanfall zurück, während Mittel⸗ und Norobaden zuſätzliche Liefe⸗ rungen aus ber Saarpfalz erhielten. Futterkartoffeln wurden nur in geringen Mengen abgeſetzt. Abſchlüſſe in Pflanz⸗ und Fabrikkartoſfeln ſind nicht erfolgt. In Württemberg gingen die Käufe über die Deckung des un⸗ mittelbaren Bedarfes kaum hinaus. Vielfach werden die Verbraucher direkt von den Erzeugern beliefert. Am Fut⸗ ter⸗ und Fabrikkartoffelmarkt hat eine ins Gewicht fallende Umſatztätigkeit noch nicht eingeſetzt. Die Ernteausſichten, beſonders in den Gebieten mit ſchweren waſſerhaltigen Böden, gelten als außerordentlich günſtig. ſtillen, aber unerläßlichen Vorausſetzungen für eine — 28e 2 —— u rrSnr23 re e e Rrrr zu marſchieren. Das hat den Vorteil, daß die Ar⸗ laubnis, nordweſtlicher— nach Allenſtein⸗Oſterode— Mittwoch, 1. September 1937 Bamlonow, Neue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Tatsachenbericht von General l. Koskoft der lannerberm verlr Die Tragödie des Gegenspielers Hin denburgs Das nötige Vertrauen ſeines Vorgeſetzten beſitzt er nicht. Sich einverſtanden mit ſeinen Forderun⸗ gen zu erklären— nein, das kann er als verantwor⸗ tungsbewußter Soldat nicht. Das beſte wäre es, den Befehl über die Armee einem anderen zu überlaſſen. Dieſer Gedanke be⸗ ſchäftigt ihn in den letzten Tagen öfter die Truppe wirkt. Aber er hat dieſe Kriſe überwunden. Er weiß noch aus der Erfahrung des Ruſſiſch⸗Japaniſchen Krieges, wie demoraliſierend eine Führerflucht auf Hat damals das eigenmächtige Verlaſſen ſeines Poſtens durch General Grippenberg die Diſziplin nicht aufs ſchwerſte getroffen? Samsanows Wille isi gebrochen Der erfahrene Soldat findet eine ſolche Löſung zu Samſonows eigener Wille iſt gebrochen. behilflich ſein. Artamonow ließ ſo ſchnell alle Ver⸗ bindungen wegnehmen, daß Krymow außerſtande war, die Wahrheit über die Vorgänge im erſten Korps Samſonow mitzuteilen. Die ſchlechte Verbindung mit den marſchierenden Truppen und die Notwendigkeit, möglichſt nahe bei der Truppe zu ſein, der er ſo ſchwierige Aufgaben geſtellt hatte, zwingen Samſonow, ſein Hauptquar⸗ tier auf deutſchen Boden zu verlegen. Am Mittag des 26. Auguſt wird die Geſamtlage nochmals durchgeprüft. Vom erſten Korps iſt ein Offizier gekommen, der über den Aufmarſch ſtarker + 5 86SSECIINNEUNDZPERATUEEN 22992922 ZTEHUTSISEIEENSBERZ1232 egoiſtiſch. Er beſchließt, den Kelch bis zur Neige zu Der klare Verſtand verſagt feinölicher Kräf ſt ˖ fte gegen das erſte Korps berichtet. Lo 50 ello Rm eeren.——— 2 3 Die Nacht zum 26. Auguſt vergeht für Samſonow Samſonows Gedanke iſt auch diesmal richtig. Er sprels L Dopp 51 Es bleibt ihm alſo nichts anderes übrig, als in ſchweren Zweifeln. Soll er doch nicht auf eigene[äußert die Abſicht, den Marſch der Zentralgruppe blind zu gehorchen und in dem Sinne zu wir⸗ ken, wie es ihm Shilinſki vorgeſchrieben hat. Klar und deutlich hat ihm Shilinſki ſeine Aufgabe vor⸗ gezeichnet. Sein Nachbar, Rennenkampf, hat die deutſche Armee geſchlagen, und ſeine, Samſonows, Pflicht iſt es, dem geſchlagenen Feinde den Rückzug zur Weichſel zu ſperren. Alles gut und richtig, wenn die Vorausſetzungen ſtimmten. Aber da ſind beunruhigende Mitteilungen ſeines eigenen Nachrichtendienſtes. Deuten ſie nicht auf etwas anderes? Gerade heute iſt er ſo gut, wie es ſelten im Kriege der Fall ſein kann, orientiert. Er hat nicht nur Kenntnis von den Anſammlungen gro⸗ ßer feindlicher Kräfte in der Gegend von Gilgenburg, alſo links von der Marſchrichtung der Armee, ſon⸗ der auch von dem Nahen des Feindes rechts von dieſer Richtung auf Raſtenburg. Darf jetzt die Armee ohne weiteres den befohlenen Marſch nach Norden fortſetzen? Und weiter in die Sackgaſſe vorſtoßen? Freilich hat ihm Shilinſki die Erlaubnis gegeben, den Marſch in Richtung Allenſtein—Oſterode ab⸗ zudrehen, alſo ſtatt ſcharf auf Norden nach Nordweſt mee nicht in ſo gefährlicher Weiſe dem Feinde die linke Flanke und den Rücken bietet. Aber hat Shilinſki nicht deswegen dieſe Aende⸗ rung geſtattet, weil er, Samſonow, darauf zu ſehr hingedrängt hat? Wird durch dieſe Aenderung das große Ziel nicht gefährdet? Denn über Rennenkampfs tatſächliche Lage weiß Samſonow nur das, was ihm Shilinſki mitteilt. Daß von der Verfolgung der„geſchlagenen“ Deutſchen jetzt keine Rede ſein kann, weiß er gar nicht. Lange berät Samſonow am Abend des 25 Auguſt Hiurdage mittſkinem Stabschef und anderen General⸗ —5 Dann kommt er zu dem Entſchluß: Die eeee e in der Richtung auf.. Allenſtein. Es iſt damit den 600 Forderungen Shilinſkis Rechnung getragen, und die Armee ſetzt den Marſch in der gefährlichen Nordrichtung fort. Das Ergebnis der dauernden Demütigung durch Shilinſki iſt das, daß Samſonow ſogar auf die Er⸗ zu marſchieren, was günſtiger iſt, verzichtet. Fauſt den weiteren Vormarſch der Zentralgruppe anhalten? Wird das erſte, in der Gegend von Usdau zur Sicherung der linken Flanke der Zentralgruppe zurückgeſtaffelte Korps imſtande ſein, ſeine Aufgabe zu erfüllen? Die Truppe ſelbſt macht ehm keine Sorgen. Es ſind die zuverläſſigſten Regimenter, die Samſonow unter ſeinem Befehl hat. deur, General Artamonow, beſitzt Aber der Korpskomman⸗ ſein Vertrauen nicht. Artamonow genießt auch keinen Ruf in der Armee. Seine Karriere verdankt er hauptſächlich ſeinen Maßnahmen zur Ausrottung des revolutio⸗ nären Geiſtes in der Truppe. Er verſteht es, ſich bei ſeinen Vorgeſetzten in ein ſehr günſtiges Licht zu ſetzen und bei jeder Gelegenheit ſeine Perſon in den Vordergrund zu ſchieben. Auch jetzt ſind ſeine Be⸗ richte immer ſo zuſammengefaßt, daß Prahlerei und ein unbegründeter Optimismus ſich ſofort heraus⸗ fühlen laſſen. Der erſte, der Samſonow an dieſem Tage be⸗ grüßt, iſt der Oberſt Krymow, der ihm zu beſonderen Aufträgen zugeteilt iſt. Er iſt ein bekannter Gene⸗ ralſtäbler. Man ſchätzt ihn noch aus dem Ruſſiſch⸗ Japaniſchen Kriege als einen ſehr tüchtigen und energiſchen Offizier. Samſonow iſt immer froh, wenn er ihn ſieht. Krymow flößt ihm auch die nötige Energie und Zu⸗ verſicht ein. „Wiſſen Sie was“, ſagt ihm Samſonow,„ich be⸗ abſichtige, Sie noch heute zu Artamonom zu ſchicken.“ „Iſt da etwas Schlimmes paſſiert?“ „Bis jetzt noch nicht. Aber Sie kennen doch die⸗ ſen Mann. Ich habe zu ihm kein Vertrauen, er inter⸗ eſſiert ſich zu viel für ſeine eigene Perſönlichkeit.“ Krymow ſtammt aus derſelben Garniſon wie Ge⸗ neral Artamonow und kennt ihn beſſer als Samſo⸗ nom ſelbſt. „Zu Befehl, komme ich?“ „Sie ſollen bei Artamonow meine Augen ſein. Mehr als anderswo muß ich dort ſofort klar über Exzellenz. Welchen Auftrag be⸗ den weiteren Verlauf des Kampfes orientiert ſein. Ueberraſchungen beim erſten Korps können die linke Flanke und den Rücken der Zentralgruppe auf das ſchwerſte gefährden.“ Krymow begibt ſich auf ſeinen Poſten. Als aber die Ueberraſchungen am nächſten Tage kommen, da kann auch er ſeinem Armeeführer nicht anzuhalten. Damit würde er dem Wunſche der bei⸗ den Kommandierenden Generale der Zentralgruppe, Martos und Klujew, entgegenkommen. hilfen überreden ihn aber, den geſtern abend erteil⸗ ten Befehl vorläufig nicht zu ändern. Der Chef des Generalſtabes, General Poſtowſki, iſt entſchieden gegen eine ſolche Aenderung. „Exzellenz, in einigen Stunden ſind wir in Nei⸗ denburg, und dort werden wir das weitere Verhal⸗ ten des Feindes beſſer beurteilen können.“ Samsanow fähri nach Obgleich Samſonow ſelbſt ſowie ſein General⸗ ſtab von Shilinſki nur ſehr oberflächlich über die Lage der Rennenkampf⸗Armee orientiert ſind, hat man noch immer den Eindruck, daß die erſte Armee ſiegreich mit voller Energie den geſchlagenen Feind verfolgt. Der tatkräftige Oberſt Wjalow träumt ſchon von dem baldigen Zuſammentreffen der Ar⸗ meen Samſonows und Rennenkampfs auf dem Schlachtfelde und von der Umzingelung des Fein⸗ des vor Königsberg. Niemand in der Samſonow⸗Armee hat die ge⸗ ringſte Ahnung davon, wie die Dinge bei Rennen⸗ kampf in Wirklichkeit liegen. Da der Name Rennen⸗ kampfs in den Telegrammen von Shilinſki ſtändig mit dem Begriff„Verfolgung“ verbunden iſt, kommt es niemandem in den Kopf, daß die erſte Armee ſchon ſeit einigen Tagen vor der dünnen deutſchen Reiterkette zum Stehen gekommen iſt. Weder Samſonow noch ſein Stab wiſſen, daß ge⸗ rade in dem Augenblick, der ſie den Entſchluß faſſen läßt, nach Neidenburg aufzubrechen, der beſorgte Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch zu Shilinſfi ge⸗ kommen iſt, um hier an Ort und Stelle über das „Rätſel Rennenkampf“ zu feseh Gryßfür⸗, ſten war das Verhalten dieſes Armeeführers unver⸗ ſtändlich. Shilinſki hat die Worte gefunden, ihn zu beruhigen. Am 26. Auguſt um 4 Uhr nachmittags fährt der Wagen Samſonows über die Grenzet Der Gene⸗ ral betritt deutſchen Boden, um ihn nie wieder lebendig zu verlaſſen. Noch eine Stunde, und das Auto kommt in die Straßen von Neidenburg. Hoch oben ſteht die male⸗ riſche Burg. Sie hat anſcheinend nicht unter Feuer Seine Ge⸗ Eeeeeeeeee Oberſt Wjalow unterſtützt ſeinen Chef: „Ja, wir dürfen dann hoffen, etwas Näheres über Rennenkampf zu hören. Ich habe den Stab Shilinſkis gebeten, uns über den weiteren Vormarſch der erſten Armee ausführlicher zu orientieren. Aber wir können dieſe Nachrichten nicht vor dem Abend haben. Es iſt daher ratſam, ohne jetzt etwas zu ändern, ſich ſofort nach Neidenburg zu begeben.“ Neidenburo gelitten. Dagegen liegen viele Häuſer der Stadt in Trümmern; noch zahlreichere zeigen deutliche Spu⸗ ren des Artilleriekampfes. Vor ein paar Tagen war die Stadt von den Truppen des Generals Martos heftig beſchoſſen wor⸗ den. Die Patrouillen des XV. Korps waren hier auf Widerſtand geſtoßen, und Martos hatte, um Verluſte zu vermeiden, befohlen, die Staöt unter Artillerie⸗ feuer zu nehmen. Vielſach waren auch heftige Brände entſtanden. Dieſe Spuren des Krieges in dem netten, ſo fried⸗ lich ausſehenden Städtchen zu ſehen und den ängſt⸗ lichen Geſichtern der Frauen und Kinder zu begeg⸗ nen, bereitet Samſonow viel Leid. Aber dennoch fühlt er ſich hier unvergleichlich beſſer als vor einigen Stunden auf ruſſiſchem Boden. Je näher er der Ge⸗ fahr kommt, in die er die Truppen durch ſeine ge⸗ wagten Operationen bringt, deſto ſtiller wird in Samſonow die Stimme des Gewiſſens, die ihn ſo lange gequält hat. Auf dem kleinen Markt wird Samſonow von dem Stadtkommandanten, Oberſt Dowatur, freudigſt be⸗ grüßt. Seitdem General Martos die Stadt verlaſſen hat, iſt die Lage ſehr unſicher. Dowatur lebt in ſtän⸗ diger Gefahr, mit allem, was ihm unterſtellt iſt, von den Deutſchen überraſcht zu werden. Vor dem kleinen alten Rathaus liegt, von den dicht belaubten Bäumen verdeckt, das Hotel Neurei⸗ ter. Der Beſitzer, Franz Hennig, hat wohl nie einen ſolchen Andrang von Gäſten erlebt wie in den letz⸗ ten fünf Tagen. Dieſe Gäſte ſind für ihn gerade ſo unangenehm wie unerwartet. (Fortſetzung ſolgt) ———————,——————r—.ZB——————————————————————————————————————————————————————ç— Caſſelz.Berdb.. Al. 15 I. 3l1. 1. 31¹. +.—90 5 3l.— 3l1. 1. 31.. 3 4½ Pr. Ud.⸗Pfb e—P e 4½ R adiſche M 0. Hroßtk 146.„Oſgdenw. Hartſtein] 128.0 128,0 Iürttemb. Etertr.] 108.0 108.0 1 Frankfuri nemen aSomeVerb.Anf 9 oldbuo,-Ftandbriete 4% h.7 90)5 9925 anilBe Bel. 78.- Brit, 2550 280 Ubenr- Saref 2 V. Hypothekenbanken 0 Bad. AG.f. Rhei Oberheſſ.Pr.⸗Anl.] 186.7 136,7 R 19..99,50 99,50 4½ do. R 35,30,390 99.75, 99 75 Bayr. Motorenw. 158.5459.2 8 E* Waldhof. 161.0 1620.Rhein⸗ Deutsche Stadtenlelhen do kR 2288500. 4½ aorvodener. 5½ Po, Oig. Pfbr. 101.8 161.50Bemberg,§. P. 455.0 178,5 ſafenmügle.. 128.01280 Pa—.—— iestverzinsl. Werie, de,.KomümM. Bürzb.-VII 101.0 040% 11 Julius Herger. 145, 14 Katd u. Ken 98— 98.— f E Pi.Rei98b. Bor. 1276 10 Eehurg 99.59 85/% Württ⸗Bohn. 4½ Bayr. Sandw⸗ om. Ri-IIif 99.—80,— Brauer. Kleinlein] Pid.0 110.0, Sanauer, Hofbe... P. Preßh.“ SprttD..Sank-Aletien eichsb. Vorz leihen 2½ Sertiaen 6097.7597/75 5 Kn. 99.50 99,500 bant K 32 1012 1012 5 Bronce Schlenk. 84.—. Hanfwerte Füſſen(.., ghein.Braunkohl. 2327280) Vadiſche Bank. 128.9 4289 DOtsch. Staatsanleihen 4. Seeeee 904—1 10¹— 3%gto, Bk. Lig. Gpfbr. S 1 Brown. Boveri... 130 0ſ Harpener 173,0 1785ʃ15 Einel 0 RER 189,1180 Vorslcherung 1 31. 1. 4½ Darmſtadt 26 98. 88., Landes- und Provinz- 99,75 99,25] und 110. A... 101.60 101,5 Hartmann& Br. 149,0144.0 DD⸗B 1240012 1987 5 5 4/ resden 28, 88.20.8) banken, kom. Gi— Ss dun 4½% Württ 6 Kandes 1700 170 Pf Henningerxrauer 134.(134.(uedon„orz.“ 155912.92 3 1*.0DVad. Afſekuranz⸗ 5 Pt..⸗Anl. 271015 101,54½ Gh. 20098.87 9887 banken, kom. Girover 1 ovv. dĩ 99.75,99,75], Gyfbr. 1,.(1000 rlſtabi 120 1420[Seſſen⸗Raſt, Gas 622%0 ſbeinmetall. 160.2 1745 Pe 18⁰ 9 80.-., Mhmm %ne n e e 008 c30Jel, p. Pig. Uff Eibtod Jil.: J100.0,bem. ber 1629 1540 Polsmann. Pb. 1545 1580ſ foeber. G468:: M145 1160 90b.-Banf 120 120,——*·623 on„ 2*—— 1*•* 0 4**— 95 10 f. 940 99— 94— 85 a00 15 980 942 8 83— 0 101. 101.5 Schuldverschreibung. Kös u, 585 26.0 2570 Paabans—.‚— 4133.01370 F10 250.00 250.0 4 5 ⸗Bank 3 23 8—18.— 8 98. 9 0 8 einze 3 5 180.f 6 75 4 e os ens ct. 0 s00e Saten 80 10 Dirswerter 4890 So Here, Sern 2880,450 SereSa— 1060, 075 1* 1 E———»*——9* 58˙* 33 Saden N. 90,62 99.57) 476*.%Sdskom. Bi. 6 900 ſeſi u. 1 99,79 1365 6 SindnerBrau 260 Kolb u. Schlle 00 13¹.5 Schwer i 189 9 ½ Bayern 0 do. oz, ſehggſeg pf Kcree 108.00 108.0 chüle Sellind C10 146,5/116,5 e r. St.⸗An 52(5 Ulm 26-C 100,5 100,54½ do. 0 88.50% bo. Kon 4½ Thüringen 20 992 992 Mander 88,1340 40 85 9950 850% Uegee, mg in6 23—.— 0 12051520 Sane, Bel. Amtlich nicht notierte Werte 6½ do. 27-Bl99. 4½ do. R 12 90.— 99.—[ Bank A 7.„ 01. 6Jc Farben RM⸗ Eitlinger Spil... ſech, Glektrizität 116,2 116,2 Stuttgart. Hofbr. 108,0] 106.0 Umtausch-Obligationen 4½ Dt.R. bahn 350 100.80 100,6 Pfandbriefe u. Schuld- 0 100 99.75 9975 eee Eporimag 180,00 160.0 Köwenbr. Münch..188.0Südd. Zucker. 206,00).——;;;;..—hß—:!!:— 4on 100 Pf esche un Kange, 65 2, K 109 40090% 475 8 r e faber— 9 0 Loſbe be Welhihie 2500 Er0ſJeuas Bernben.. 4l0 Kelliden kisetiſce Gletr-Werte— poſt 94. ditanstalten der Là“/0 Kli- ecka 99.251 99, 8—„ —4—0.—— 1004 400.4 173 n 2h e ee 57 6 2⁰ 85* Naan 166,3/ 167.0 E 95,—95,— herein, dt.Oelfab. 140.0 1410 9 0 60—— Ki 4 184 800 20 Sre Arl51 25100 E55 on Gope 1045 101s industrie-Aktien Kaneh, He) 100 Ra Jad 104cſ tg. i 085 2. 1934. 108.6108.6 u. 28. 1, 2 ld do. Glanzſtoff 4½% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von——— 1852 100.2 . 09 50 9050 12154 B15 g en Eee, Gebriber. 787/7807 0 155 700 Nenns..0J., zde. Seiene 189 1 944% 185 1890 38.1886— 114.94416 4½ do. Ka 0 50 189.)189% Friedrichshütte.„Motoren Davmſt⸗ 1180118— e 148.448914½% 1050 1855 9002 55. 1987„115 115,5/, Schuldv.—435 98,50 98,50 regh, Boder Koren Kee 165.00165,0— do. 7— 140.5 149.2 99700—* rwohnungsbau 19580 6839.25 97 1938— 17, e 1 Sig. Gold VIl, Agef de 0 beſcet e 14350 146.9 Legereggeer.— Hae tahlwerke——— imuͤoi 180 Ullbeſig Dt Reich 12// L250 Kl.21 101.5 101.51 K E Bu.-F 1027 Siku-Ju. Uo,.) 101,6 101,60, do. Zellſtoff. 150,0Urigner ⸗Kabſed 52,75 52.75lllorbweſtd. Kraft[.. I.[Volthom, Se e* 104* 1851/ 69062 27 8 93— Berlin 8 Oſtpreuß, Altbeſ.] 184,1 184,3/ Landschaften 4½% Rhein. Hypök. Anhalt. Koblenw.] 12.0 125,2 Pidier⸗Werke..109.),Hoeſch. Köln Bgwſ 127.2 128,5 fatronzellſtoff. 188,5 186,3 Stettin. Portl.⸗J. 128.2 127.0 Dt. GolobiscBk.] 409. 199 Deuische Renorod,Miie 18,1 1844 6 0 de. Liauld. J05 Ausl-Raeh 8218800 Dortt. 27 792 1900 e 1187)8 Rart 16 1950 5 0 1 49085 n 1420 5 e rov„— N 4„Br., 7„ le.**—„„ iesterzinsl. Werte e, Me, 4 e 6550 S8.4 B15 e Son Aa aen 1570,75 Pge. Knenbe 210.0 Ssereh n 5 0 K05/erze- Kcnete 18, Sietbeager Aiak. J0.) 40. Seeabuan Sun 00 8 Anieihen: Sebkalen Altbe!. 134..1342 5½ do.—— 102.2 102.5/% Rh⸗Weſtfödr.——— 1270/ 127,50Düren. Metallw. 205,0 204, Hubertus Braun... do. Steinautfb.J 148,0 1480 Gebr. Sto werf 138.00 182.)]Meining. Hyp. Bk. 120,5 127 0 cspoſt, 4½ A 6612—— e r- Pol ageena 50 L8s Lerrbeee, 5 fie ofen. 2065 2065,0 Kelchsen. 29% Reich, Länder, Reichsp Aachen v. 20 genrent.“ Bahe i. Sief. Gel.... Dyckerh. E Widm.. Lfen Danabrük. hür. Glektr...... Rh. Hop-Bt. Mhm.“ I8..5 Schutzgebiete 4% Pelinch 380 8—3 99.75 enußſch. 130.) 130.5 upfei 5. Rentenbriefe, 3 1. 4% Bochum 25 8 Stadtschaften*— K 99.75 99. Elektr.⸗We. 0 Dynam. A. Nobel 88.—— Ind.Unt, 8 önig Praunk. 118.5—— 1630 1040 Rh Weſt. Boder. 140.0 1987 4* 3714. 4 mann Elekt.„0ſpintracht Braunk. 198.5 198,7 3 3[Tucher, Brauerei 103, Sächſiſche Sank. 109.1/ 109. 2 eene J 035 a Je, cle ir, a r— 63. 1600460— 8135 beobſen,... 6625 6,5 u e e 40 ene 1140 4 3 4*—899990 rr erun 0 e⸗ 4405, 1640 F. 85— 0 4% Sisbhg 8. Gie. Sbd. K 999 9590 r. ecſcaso] de. Sthe 29 ig teaich n n 88 580 h. Ehele, 158 0 85 50 Sahn 2. aon,den Prong.. Tice S Bebenrebtil. 1202 5 9 100—3030 7% 25 2 4% 9 K 60 6350/ 40 H u0 n 2 Bn onie. 4080 67 Sehnnennb, Sol. 9 E85 Ke e 1165 110 fruene e, epiergete. 28 % Heung Ant, 105 Suee—** el htt,Gandez,„Kürnderg 119.01100. 154 5 27800 P60 Sben. G 3 4½ Preußen 1826 109,2 109,24½ Kaſſel 20. 1 W. 50b.⸗ök. 35 47 90.62 Brauh er 0,0Erlang,⸗Baumw. 154,5 Wane 188001387 flasebergeporte, 2 90 128 hem. Ch arl. 5bo0. E50. Aktien 4% do. 1986 4½ Leipzig 28..93,50 ypothek.-Bank. Werte Braunk. u. Bri 2150, Eſchweil. Bergw... Klöckner⸗Werke„7IHasquin Farbwk. 53,.2573.25 bo. dt.—— 29.9J470, 25 4% Pee. 05 e e te 16 Wfebtl f. 6 9950 09 50Ge.A 10 0 a, r E5h Sre. L. Söerr 1550 U62 S e 2 0be- Ss een, eerkehre, 7 e e e e 1er/ E5 e, B e 0 ktö e 9 eon Sh B00 K8 S 4½ Braunſchw.29 59,20 90,20 4½ Pforzbeim 26. 5½ Berl. Lig. 8 101. 101.5 ute⸗Spinn 1 180 5. Dt. Reichb. 7B4 12/ 1/ 4½ Heſſen. 1029 100.2 100.24½ do. 27— 2 4 5 uſch, Opt... 141.0Felten& Guill.. 140.00 139,60 Kraftwerk Thür. 180,0 4 Elektrizitat 181.5 181,5[Uhanderer⸗Werke. 181,5 0 3 8 8 Lae 1 999957 ee e Tacd. Wafferw. 1185 110⁰—— A 755 5 130 0 Kronſcrzber—4432 180 65 8. 297838 beroit Gat. 118 1182 aaer 935072 — 1D.Centrbkr. k2l 99.7599.75 aſſerw.. eln, gügerf 21418, 0—5 0 4——— ½0. 1576 SSuihler en 1050 1⁰⁵⁰ e 0e eae Se.. 880— 985 s Aecd Se 662 375 7 762 5*3 541835 183 m. Glash. 0 082 107 abRnt Bi.1 98. 857 Ftandbr, und Schule—3505 0 51 9085)89250 0 Sroßte Ahein, 1650 1020 F 99 5 15̃0 00 lh. e 0/ e ee Saee 1 45 Se eree 710 öttentl. Krecit-Anstalt 5% 60 P 8½%0e Pelenc 60 4029 1822 0 e 48 1 2 Cle0. ua.180 fne ee 600 fh. argeswete.) 2810.525 Ieg 9n 1/ Versicherungs-Alctien Anget Atiweſg 27 4½ Urſchwezt. En 5 16 0 35 99.50 99,50 40 8 106•5 977 Contt 3 100.0 190. Boldſchmüß, Kh....48.0—— 3 achſenwerk I bee F 168.0 169,0Aach. u. M. Feuer] 1082, 4081 See 0 709010 7 6 0 9 1 eB. för öt. 10 6 H0cer K,Bt.. 103 108 2/irer⸗Vemm 30 4882—— 1. ee 1420 51 1— 19 0 40 Wr2f Warg 110. age 8 2772,5 Thi Altbeſttz 968*+⁊** emagg* 8„0 Salzdetfur„ + 5 55 8— 980. 4½ Hann. Seg 65 ene Biusberechnnng Diſch AtiantTel 12,1 laerpe Se 10.2 104./, Saroint Gcel. 119,00„ 9050—.— 27⁰ Sah.190811,50 413 4 e.10] 98,50 99,50. 6e Bok. 81100,0 100,0 11 690— 8 4 220 1282ʃ Draht 1255 1500 art f0 1558 181.2 15•0 Falere, ri eeee 5 08 50 0005/ö Sühw. 0. de. Se age Baſh. 5 1880/ Schl Baw. Peutz, 150 P870/Sai-Akctien errtehe rpito.. TcBrt tr 0 900 4, Bodenke. 75,e Siem. 4 Halske 18501800 do. Kabelwerke.. Harburg KR WnS 155 140,7 505 W* 1555 155, fug. Dt. Cr.- 99.75 90.62J Kagdebg. Heue inn- Pacte gwegper,, 98 68 e Alnen 15. Se, Jr s Seaben J5e T552 Racte keHilte5, ie, See Se,. Sa Bar E400 eizc r. 8 39 4½Kaſſ. Edkr. 4,60 99,)5 entrod, 55 industrio-A Schachtbau,Hedwigshütte.148/00 Rech ag. Sorau 119.5 1196 118 4 0 1053 7—95 Brauind„440.0 Penbg08 9—%/iüteld ök.50 9 75 97.87 0. Mauld 730757 strie-Aktien do. Spiegelgl. 146.0147.0 Helbenau. Paf.“.., Perear Wolbw.—5 9 85 d. reinak, 106.2406•5 4½ Brandenbg.50 98.87 4½0bſchlPrbk.. 3105 905 10.28 101,/ 101,7 Hkargulat, Rabr. 229.7228,) do. Steinzeug.,.,Hemmoor Porti. 2¹⁰•5 Miaauge 156.50 1 5—9 96.25 95,50 Bereinsbs 110.5110,2 Kolonlal-Werte 4½annover 18B 4½ Rheinpr. K 9 90.874½ Pr. Hyp.⸗Ok. 995 6 129.) 1290] do. Tafelglas 185,0 199,0Heſſ.u. Herkul Br.... Miag 51. 151. 180ſe en 8 2˙5092 Rerl. Handelsgeſ. 185. 485.5 Dtſch.⸗Oſtafrika. 140,5 140.9 4½ Pommern 30 80 4½ Weſtf. Sbte7n 1 98,75, 88.75],.5. Pf. 20 914/ 99.50, 99,50A 130, 130,7] do. Tel. u. Kab. 150.]Hildebrand Mühl 93.... Mimoſa 159,0 162,5 Se 181, B40 Com.- u. Privatb.] 118,50 118.6 Kamerun Ei 90.— 88,12 4½ Sachſen K. 18 98,75 0 Pf. A. 2641 99.— 89.—4¼ Pr. R Aſen,Poril Jem., do. Ton.Stzg. 1470 148 Hindrichs⸗Auff.„170.0 174.7 Stahiſ, Siemens& 5 2175 28.20Pt. Bant u. Disc. 124124,—— 9— 4½.-Polft.14 08.50.50 109„en, 20 98750 Sgünee ben, 158 152 dc, Ciaſan, 1092 240 Sscr 880 Meereen 5 9 i0 Sterete e 124.0 1225 Dt. Centraib.⸗Kr. 1212 121.00Otavi⸗Minen.— 3850 „ J4½ t,Rom, 28ʃ26 99,50l 99,62 4½ do, Kom.k 200 96,50 98 50 Amperwerle.. 129,) do. Eiſenhand.“ 158,21585 Gochtief k⸗G.... 180JMälheim, Bergw. LS180.0 MagneſicoJ.. 1782Pbt. Eff.⸗ u..-Br 8775 87)5 Schantung⸗5. Ac 486,0] 1,0 8. Seite“ Nummer 402 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9 Mittwoch, 1. September 1987 Die Erntehilfe des Arbeitsdienſtes in Baden * Karlsruhe, 30. Aug. In dieſem Jahre mußte der Gau des Arbeitsdienſtes in umfaſſendem Maße in die Erntenothilfe eingreifen, weil infolge der gün⸗ ſtigen Witterung die Ernte im ganzen Lande ſozu⸗ ſagen auf einen Schlag einſetzte. Bei der Körner⸗ fruchternte ſtellte der Arbeitsdienſt gegen 7000 Ar⸗ beitsmänner. Die Zuſammenarbeit erfolgte im eng⸗ ſten Einvernehmen in der Landesbauernſchaft und war ſo geregelt, daß ſie zur vollſten Zufriedenheit der badiſchen Landwirte ſich abwickelte. Wie ſchon früher berichtet worden iſt, erfolgt die Unterbrin⸗ gung der zur Erntenothilfe eingeſetzten Arbeits⸗ dienſtmänner in den einzelnen Dörfern truppweiſe. Da es notwendig iſt, auch bei der Hackfruchternte den Arbeitsdienſt einzuſetzen, mußte der Entlaſ⸗ ſungszeitpunkt der Arbeitsmänner, der auf den 24. September gefallen wäre, um einen Mo⸗ nat verlängert werden. Erziehung zur Verkehrsdiſziplin -ü- Freiburg, 30. Auguſt. Seit Mitte Juli beſteht für Freiburg eine ortspolizeiliche Vorſchrift, der⸗ zufolge Radfahrern, die ſich grobe Verſtöße gegen die Verkehrsregelung zuſchulden kommen laſſen, das Fahrrad auf acht Tage entzogen werden kann. Die Anordnung iſt keine„papierene“. Bereits in den erſten vier Wochen wurden von Polizeiſtreifen über 100 Fahrräder beſchlagnahmt. Nach Ablauf der achttägigen Friſt erhalten die Eigentümer das Fahr⸗ zeug mit einer gründlichen Verwarnung und Beleh⸗ rung über die Reichsſtraßenverkehrsordnung wieder zurück. 3 Weinheim, 1 Sept. Am Samstagabend ſtürzte der 7 Jahre alte Schüler Fritz Meier aus Un⸗ vorſichtigkeit aus dem Fenſter der Römerſtraße 16, im zweiten Stock, gelegenen elterlichen Wohnung, Abend ſprang in der Bergſtraße, bei der Mainſtraße, ſtiftung. ohne ſchwer verletzt zu werden.— Am gleichen ein frei umherlaufender Hund in das Kraftrad des Schloſſers Joſef Baumert aus Schriesheim. Baumert ſowie ſein Soziusfahrer Jakob Weidner aus Schriesheim, ſtürzten vom Rad und wurden derart verletzt, daß ſie ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußten. Der Hund wurde ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er an Ort und Stelle getötet werden mußte. Der Verkehrsunfall ſollte jedem Hunde⸗ beſitzer eine Warnung ſein, die Tiere nicht frei um⸗ herlaufen zu laſſen. Gewiß, die Tiere ſollen Be⸗ wegung haben; ſie gehören aber dabei beaufſichtigt. Aber ſelbſt, wenn ſie unter Aufſicht ſich bewegen kön⸗ nen, gehören ſie nicht in verkehrsreiche Straßen. Abgeſehen von dem Verluſt des Hundes, iſt der Be⸗ ſitzer noch für den Schaden haftbar und hat noch Stvafe zu gewärtigen.— Dieſer Tage fiel im Fried⸗ hof ein Grabſtein um. Eine Frau, die das Grab verſchönerte, wurde am Kopf verletzt. Am Sonntagvormittag ſtieß in der Bergſtraße bei der Dapolintankſtelle der Kraftradfahrer Fritz Kriech⸗ baum aus Worms mit dem Perſonenkraftwagen des Juſtizrats i. R. Jakoby von hier zuſammen. Kriechbaum erlitt einen Beinbruch, Knie⸗ und Kopfverletzungen. Hauptlehrer Frank von hier, der auf dem Gehweg lief, wurde zu Boden gewor⸗ fen; auch er trug Kopf⸗ und Beinverletzungen davon. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. * Bruchſal, 30. Aug. Der 13jährige Sohn des Händlers Keilberth(nicht Keilbach), der am Samstag in ein Kraftrad gelaufen war, iſt nicht(wie zuerſt gemeldet) tödlich verunglückt, worauf anſchei⸗ nend aus ſeiner tiefen Bewußtloſigkeit geſchloſſen worden war. Die Verletzungen ſind glücklicherweiſe nicht ſehr erheblich. * Speyer a. Rh., 1. Sept. In der Rheinhäuſer⸗ ſtraße geriet am Dienstagabend gegen 21 Uhr eine im Freien aufgeſtellte Dreſchmaſchine in Brand. Sie wurde vollſtändig vernichtet. Man vermutet Brand⸗ Zur Taufe des neuen Weines auf dem Pfälziſchen Großes Kopfzerbrechen hat eingeſetzt: Wie ſoll der„Neue“ heißen? Weinleſefeſt * Neuſtadt an der Wehnſtraße, 1. Sept. Das Pfälziſche Weinleſefeſt in Neuſtadt an der Weinſtraße iſt auf den 9. und 10. Oktober 1937 feſt⸗ geſetzt. Damit hat ein großes Kopfzerbrechen einge⸗ ſetzt, denn im Mittelpunkt dieſes fröhlichen Volks⸗ feſtes ſteht neben der Wahl der deutſchen Weinkönigin die Taufe des neuen Weines. Im vergangenen Jahre erhielt er den Namen„Pfälzer Rekrut“. Wie ſoll er in dieſem Jahre heißen? Wer weiß einen paſ⸗ ſenden Namen? Vorſchläge ſind einzureichen an die Stadtverwaltung Neuſtadt an der Weinſtraße. Noropfälziſches Weinfeſt * Rockenhauſen, 30. Aug. Rockenhauſen ſtand am Samstag und Sonntag im Zeichen des 2. Nord⸗ pfälziſchen Weinwerbefeſtes. Das Feſt fand ſeine Einleitung am Samstagabend durch ein Standkonzert auf dem Marktplatz, dem ſich ein frohes Treiben in der Turnhalle anſchloß. Die Halle war in ein großes Weindorf verwandelt, das bis zum letz⸗ ten Platz beſetzt war. An allen Ecken und Enden waren die Verkaufsſtände der Winzer und Weinbau treibenden Gemeinden der Nordͤpfalz aufgebaut. Die geſchmackvolle Aufmachung der einzelnen Weinſtände ſowie die anſprechende Ausſchmückung der Halle ga⸗ ben dem ganzen einen feſtfröhlichen Charakter. Für die Hebung der Stimmung ſorgten Weinreigen und Tänze. Durch die Anweſenheit des Gauteiters Bürckel wurde die Wichtigkeit des Nordͤpfälziſchen unterſtrichen. Am gleichen Tag wurde ein Segelflugzeug des Rockenhauſener natio⸗ nalſozialiſtiſchen Fliegerkorps auf den Namen Don⸗ nersberg getauft. —— Mpt. Gimmeldingen an der Weinſtraße, 30. Auguſt. Die Eigenart des Weindorfes Gimmeldingen beſteht 1 in ſeiner geſchloſſenen Bauweiſe auf einer Boden⸗ welle, wodurch ſich das alte Ortsbild wirkungsvoll von dem weiten Grün des Rebgeländes abhebt. Nun war in letzter Zeit(wie auch in anderen Orten der Weinſtraße) die Mode aufgekommen, weit außerhalb des Dorfes, mitten im Rebland, neue Häuſer zu er⸗ bauen. Dadurch müßte mit der Zeit das geſchloſſene Geſamtbild des Ortes aufgehoben werden. Deshalb wurde jetzt vom Bürgermeiſteramt Gimmeldingen eine Beſtimmung getroffen, die die Erſtellung von Neubauten nur im organiſchen Anſchluß an das alte Dorf zuläßt. Ein neuer Ausblick wird in der Mitte des Dorfes geſchaffen durch den Abriß eines Wirtſchaftsgebäudes neben dem Gaſthaus Becker. Man hat jetzt vom Kirchplatz aus einen freien Blick auf die Maxburg und zugleich hat das Gimmeldinger Ortsbild nach Süden zu durch ein beſſeres Hervortreten der alten Kirche gewonnen. * Ungſtein, 28. Aug. Auf eigenartige Weiſe kam der 45 Jahre alte Georg Kiefer aus Arzheim ums Leben. Kiefer hatte ſich in der Nacht auf Freitag in einer Sandͤgrube bei Ungſtein zum Uebernachten hin⸗ gelegt und war von plötzlich herabrollenden Sand⸗ maſſen derartig verſchüttet worden, daß er ſich nicht mehr befreien konnte. Der Unſall iſt um ſo bedauer⸗ licher, als der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben Ge⸗ kommene in den nächſten Tagen in Leiſtadt eine Ar⸗ beitsſtelle antreten ſollte. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes- Sport: Willi Müller Südweſtdeutſche Umſchau. Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Se Drucker und Verleger: Neue——— Zeitung r. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schri in Berlin 5 Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1987: Mrtnganflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 2 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Soe unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückpotig 7 billig abzugeben Vermietungen Malt— heute ins gemütliche Malzstüb'l, J 4a, 1Maf Herbst-U. Winter- Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, 4 —— Kinderwagen 8 Offene Stellen Mut bert. Sien Aibil. SEichendorffftr. 66 Eiumachtönke — 565 — Sge- We mchrauct—e. AIlesebeue Verrichennogn- Geselächatb-S epur nie Jubarner acenc JHorCreiw, tl E t rfolgreicher f Id 01 ündin), 2., — u 5I kühehee Chaisclongues Ia Stammbaum, unn B.. 22.-curse Keſwere Möbel-Klinger wenig gefahrene 6. 4 Rehmann Platz-Uerireier— (evtl. mit eeee ee die gewillt ſind, ihre Beziehungen und ihren Einfluß auch f. das Neugeſchäft in der Lebensverſicherung einzuſetzen. Wir bieten Fachleuten—— Gehalt, Speſen und Proviſion.— Gefl. gebote unter D B 177 an die Geſchätsſelle————. 22.— dieſes Blattes erbeten. S327[Neu-Woll⸗ Matratzen. 30.⸗ edereinl.⸗ Ehrfich., feiig. U. Zuverläss. „Alleinmädchen die in guten Häuſern waren und ſecien Stances 1 1—0 111, 7 an ſelbſtändig. Arbeiten gewöhnt,———— perfekt im Kochen u. allen Haus⸗ arbeiten, in modernen 2⸗Perſon.⸗ Vertretung. Haushalt zum 1. Oktober geſucht. Nuster franko. Waſch⸗ und Putzfrau vorhanden. Rud. Klöckner, Lohn nach Vereinbarg. Mädchen,—— * langjähr. Zeugniſſe beſitzen, wol⸗ len ſich ſofort melden unt. C Q 166 obenerchent Srzielen Leute Tages- S 2, 6 und G 4, 7 87³2² ſoſa— verſtellbar.. 22.- Couch 38.-⸗ 50.- 60.- Polſterſt.„ 12.- atratzen. 55.- Kap.-Matr. 70.— Häumannäc. Möbellager e Wegen Umzugs ſehr gut erhalt. komplettes fPeiseriamer dunkel, Eich. m. ſchwerem Aus⸗ ziehtiſch uſw., ſowie ein gebr. f faäluun ohne Matratze, Kirſchbaum. Bie⸗ S 0deermeier m. Fri⸗ — ſiertoilette uſw., an d. Geſchäftsſt. d. Bl. B757 achen geaen Zu Verkaufen Besseres Personal eee ee 20 jeber Art ſinden pflichtig, zu Ehe⸗ bis 3 Uhr 45664 e 4 20 Leibnizſtr Nr. 6. erfragen i er 0 8. dieſer Zeitung! Geſch. 4 S74 prachtvolle 1 Treppe, links. in 3⸗Perſonen⸗ Mobktik— W w. Stellengesuche—* gute Marken, 20 K uter zuſu. a Verk Ta gesmädchen led. Preise Werkſtätte 8 4, 15 — 9 in der ung Ek Kondilor In grögter Auswahl 35680 Geichäftsſt. dieſ. i e Blattes- 6747 9 Jahre alt. ſucht in Weg. Platzmang. geſchäftsgew. in Handarbeit als Teilh. in Hand⸗ arbeits⸗Geſch. m. ar. Ausbaumög⸗ lichk. geſucht. Einlage einige tauſend Mark. Ang. u. P V 44 Sept. od. Ludwigshafen oder Um⸗ gebung Stelle zum 15. 1. Okt. in einer klein. Konditorei u. Café. Angeb. u. Geſchäftsſt. d*5600 Verkäufe Möbel aller Art in bequem. Monatsraten u. für Defachgeichöft bill. zu verkauf.: 2 nußbaum lack. heltskehen. Roſt 4Stüble 0950 1 Nähmaſchine 1 Grammophon mit 90 Platten. 2 Spiegel. Stephanſenufor 6 12. Treppen. arengo-Iuiug Plisimarkenrammlerl Verk. folgende Marken: Jnbiläumsmarke Stadt Mannheim Stadtbrieſverk., Werte 2 u. 3 Pf. ſow. große Jub.⸗ Marke 1797-1897. Ang. u. C R 167 Iäatung! Achtung! sügen Nuuuug Keltert täglich Karte Haunbein. blobkeerei Gartenlelästr. 41 Tel. 529 28 8649 Reparaturen ietzt billigſt Schüritz. M 6. 16 S898 vernichtet 100%ig und anderes an die Geſchſt. *5674 Wäsche privat z. Waſch. Ang. u. Q D 52 an d. Geſchäfts⸗ C X 173 a. --Zimmer-Wohng. ſonnig u. ſchön, Heizg. u.— zum 1. Okt. 5 verm.— Zuſchr. u. .Geſchſt. Eäkwirkscalt Realrecht. in guter Lage, zum 1. Oktober 37 zu verpa Zuſchr. u. Q E 53 a. *5679 chte n.— d. Geſchäftsſt. 20 Wemeten: Uststadt LHn.-Aaus 7 Zimm., Küche, einger. Badezim. ar. Balkons, Heizg.,.⸗Waſſ. Julius WOlff Makler, ſowie*5681 1 Schubechrännchen zu kauf. geſucht. Preisangeb. u. Q F 54 a. Geſch. Gebr. 25696 Treibriemen zu kauf. geſucht. Ang. u. J 57 an die Geſchſt. Gebrauchte 15693 Mähmaschine zu kauf. geſucht. Ang. u. Q H 56 an die Geſchſt. ſtelle.—•5 Prinz⸗Wilhelm⸗ 7 Straße 12. Käufgesuche Fernſpr. 421 12. 2 S84 Weißes Aelt. eingeführt. Hiola-Käaaerbekt 2z1wgarren⸗ 70 X 140 groß. Geschäft mit Warenüber⸗ nahme erforderl. etwa 1000 Mark u. ſchöne 2⸗Zim.⸗ Wohn. m. Zub., 2. 1. 10. zu ver⸗ mieten. Adreſſe in d. Geſchäſts⸗ ſtelle.*5685 Schöne -Zimmer- Wohnung gum 15. 10. zu verm. Zu erfr. 67⁵ in der Geſchſt. „Moderne an d. Geſchäfts⸗ jedermann erſchwingl. Anzahlg.7 5 Ungeziefer ſtelle.—5058 Preiew⸗ Qualitätsware, frachtfrei J. Arzt mit geſtr. Hoſe, Nein Ausschwefeln — ab Fabrik. Katalog oder Ver⸗ ſehr aut erhalt., Mein übler dernoh Köchin treterbeſuch unverbindl. durch N3.-8 Butz2485 Ubill. au verkauf. Keine Mailunasien M. Weiß, Ebingen/ Württb. 39, FE 1. 84 3. Stock. Mein Auspulvern für balte und Hindenburgſtraße 55. S18 Gnt erhaltenes—5684—— Mon- arme Kü. ſow. ſꝛessionierter I1 99 ukrr-, Jamel- U. S. en.. Kef. guser 3 m. Haiel-Kausdiener Alhandel Jnad bill. zu verkauf. N. Auler 9. ſofort geſucht. alte u. neue Ware, aute Exiſtenz, Hahenmarkenra Käfertal⸗Süd Mannhelm Ang. u. C T 160 an Fachmann weg. Wegzugs. än perkauft Sio7 Herxbeimer Str. Langerötlerstr. 50 an d. Geſchäfts⸗ verkauſen, Preis--000, zurch P4 18.—, 2. Nr. 2. Part. ks. el 820 3 ſtelle. 6755 Petru. Immob., H 1, 16. Si] Hauſer, I. 2, 8. 6608 ataati. geprüfſt, Gut erhaltenes Geſchäftsſtelle d. cufgesuche Franz. Billara Zzu kaufen gesucht. Angebote unter G 8 168 an die Blattes erbeten. Iu-Aolnl mit Zubehör⸗ 1. Tr., per ſofortſl od. ſpät. preisw. Zu Verſmieten. Näheres 6761 Lameysir. 9 parterre. Schöne, ſonnige -Zim.-Wohng 2 Balkone, Bade⸗ zimmer u. ſonſt. Zubehör, in beſt. ruh. Lage, zum 1. 10. billig zu verm. Außerdem Mänsard.-Wahnung 1 oder 2 Zimm. mit Küche. 5688 Epyſtein, Beethovenſtr. 8. Oststadt: Fr. Lage! 67⁶ --.-Wohng. mit ee Warmwaſſerber., 3. 1. 10. aat vm. —5 Uhr Danlesagung sprechen und ihr Mitgefühl bekundet haben, storbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 31. August 1987. E Vom Grabe unserer teuren Entschlafenen zurückgekehrt, wir allen, die uns in schwerer Stunde ihre Teil- unseren innigsten Dank aus. Besonderen Dank den Niederbronner Schwestern für ihre liebevollen Besuche und ihre aufopfernde Pflege, der Hochw. Geistlichkeit von den Pfarreien U. L. Frau und Neckarau für ihre tröstlichen Worte am Krankenbett und am Grabe, Sowie den Herren Dr. Achtnich und Dr. Traumann für ihre aufmerksame Behandlung. Dank allen für die reichen Blumen· und Kranaspenden sowie all denen, die unserer lieben Ver- Im Namen der Hinterbliebenen: Daul Kellenbenz 10.1 Oſtſtadt! Rheinauſtraße 6, Beamter ſucht 5. Klaſſe 49. Preußiſch⸗Süddeutſche Sehr ſchöne Laden. B7e inf. Verſ. ſchöne Qs. Preuß.) Klaſſen· Lotterie IZin-Wäc-äag. Sne tennice J- bis-Zun.-“ Dr.—— 1. Teerde gac,-Ziner- Michmng 7 mr d eingericht. Ba d. 2 92 82 nne*3 zwar je einer Manſ., Kachel⸗ Wobnung auf ſof. od. ſpät.“ bie Loſe 155 RNummer in den beiden ofenbeizung, fol.] Manſorbe,— in gutem Haufe Abteilungen 1 und 11 bidgen, Prels v. Wtherirste gebieke Rechr reis v. 2 Mars 100.— Ktabt⸗Oſt bevorz. 21. Siehungstag 91. Auguſt 195⁷ ant verm. Zeit karſtadt). 4— 8 190 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen Ludwig 44.—, vm. 1 an e G 0000 RM. ae e Rernſe 27157. Geſchäftsſtelle d. 8 Cewinne 10 2000 W55 888ʃ891 185881 288482 , FS Tel. Nr. 270 bi. 19.6 l. TIn-Mchng e 100 00 65088 U. 5 70— 1 1000 NM. 153¹1⁰¹ Fhne, crIl. Il. Il-Müg.“ 41fe e 0 8 -Zimmer⸗ mit Abſchlug of 181807 473455 25707 2838, 3487 324870 288801 291487 3248 ———————— Jederzeitige U Abitur und alle Institut Schwarz Sexta bis Prima. Alle Schulgattungen. Aufgaben-Ueberwachung. Gewissenhaſte Vorbereitung für — Staatliche mterri mschulu anderen Fernsprecher mi Reiſ d.——— ch ttlere Reiſe an der— 3. September. Umschulung zu diesem Termin. PrspPkrel. Nr. 23921. [Direktion: Dr. G. Sessler und Dr. E. Heckm ün n. Mannheim 826 Lnnchsatlen liefert schnell und preiswert Druckerei Dr. Haas R 1.—6 Ahitur, ſoslüoluPensiöndtSenll0 Mannheim A 1. 9 lam Schloß] Tel. 21742 Vorbereitung zu allen Schulprüſungen bis Staafliche mittlere Reiſe an der Anstalt. Aufgabenüberwachung. Umschulung. Deutsche Prsiehung. Schüler und Schüler⸗ innen. Abendkurse j. Abitur). Prosp. frei. Direkt.: Prof. H. Metzger Brwachsene(oll Reiſe 5 eck, Mühldorferſtr. 12 bis Dr. Erich Lew. luise Schall-Eberis NMolistrase 9. part.— Tel. 436 09 Binsel- und Gruppenunterrieht: Hlavier— Bloekflöte— Handharmonika EIAkn.-Aünum ree beſter Wohnlage, 3 Treppen, Zuruck ˖ j ree nkft Eulef. u 7, — benentece, rocs, Fkaöb.2-kü ll! 12 5 u 7 Muinenhaus am Waldpark Zuruck K 1, 9 Säler Muulet al. 280 31 -Tmmer- Wohnung mit Bad zum 1. Oktober au vermieten. 2 Bäckerei. 5666 Sonnige 5089 -un.-Wohng. mit Manſarde, ohne Bad, zum 1. Okt. zu ver⸗ mieten. Näheres Schimperſtr. 18, 2 Treppen links. 3 Amerr Und Küche ſonnige Lage, Seitenbau, agum 1. Okkt. zu———— in freiſtehend. Oſtſtadtvilla, mit fl. Waſſer, Zentralh., Bad u. Tel., Wäſche⸗ bebandl., eptl. m. v. Penſ. an Dame od. Hrn. ſofort zu verm. but möbl. Zim. in gutem Haus, ſofort zu verm. L 12. 6. 2 Trepp. 45663 Glundstücksverkauf In zentraler Lage, ca. 4000 am, auch aufteilbar, zu verkaufen. Geeignet für Geſchäfts⸗ u. Woh⸗ Angeb. u. C V ee Reißz — 6394 d. Geſchäftsſt. 0 Bl. Zahnerzt Qu 7, 16— fernspt. 272 09 Turuck ab 2. Jepl. 68³8* -, 2 2- und ſ Sor 166.——— Einfamil.-Haus⸗ fg I-. 9 99 olfnnn Achiung dun Hur, 10 lalie, ſind 5 Zi., Küche, Bad und 2 Zi. u. Küche. Garten vorhand. Preis 18 000 Mk. An⸗ fragen u. V Nr. 171 a. d. Ge⸗ Blattes 67⁵0 Neulan d betreten Sie, wenn Sie sich auie GeioDarauf Amtl.Bekanntmachungen *5691— F nnes Au0 Erich Feller Zigarren Spezial⸗ und Verſandgeſchäft, Inhaber iſt Erich Feller. mann, Mannheim. Geſchäftslokal: aben a 16, unter den Ar⸗ Mannheim. Kauf⸗ mit einer kaben Gut möbliert. in Amtsgericht FG. 36. Manubeim Taner meere An-[Fortbildung e beginnt wie * 955 tſam Freitag, dem 3. September 190, 02. 10/11. 2 Tr. zur ſtundenplanmäßigen Zeit. 4670 Wenden. St. 42 Stadtſchulamt. Mietgesuche Sewinnauszug Mohnung K. H. 10. zu ver⸗ mieten. Näheres Qu 4, 19. Laden. L 6. 14 b. Appel. Gr., leeres, ſehr ſchönes*5682 Balkonzinnner au Dermieten. find Hmt mit el. Licht. zu ſofort zu verm. Qu 7. 17, 1 Tr. B 67⁵8 1- Us-Zn- Wohnung 30 Mk., mit Abſchluß, 45671 zu miet. ucht. Pünktl. Zahler. u. G. K 49 „ 4% wöchentlich od. 1. 10. geſucht. Mann in ſicher, Stellung. Angeb. unt. P W 45 an die Geſch. 5660 B b, 8, U Zim u. Küche an alleinſt. ordtl. Frau au verm. Näh. b. Körner. von—9 Uhr. S887 Behördenange⸗ 4 ſucht zum 0. in der Oſtſtadt gut möbl, Zimmer mit Zentralheiz., fließ. Waſſer u. Badbenützung.— Angeb. u. P 2 48 an d. 5 Ang la. ö. Geſchäftsſt,ſſene. 2 48889 220208 842971 88403 978705 382885 358216 362 887 8684503 — 100 Gewinne zu 600 RM. 9181 15869 R 12 721 2195— 35 98876 70005 56360 8912⁰ 109032 104209 1 114081 1274700 2330 147185 1540586 161471 183187 186630 186353 298724 206787 216285 226811 232445 234888 2 241559 241880 249158 288417 273342 88919 247120—48893 348735 353451 3757 4 592915 395066 396458 Sn oec veuegen Sucheneragsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 88 8 394472 15 Gewi 161677 208 55584 128117 183800 217357 261817 884 350368 373772 0 S 130 8 2000 RMM. 14476 121743 148602 165823 168688 172358 182574 188155 436692 143424 323513 335111 388735 50 Gewinne zu 1000 N 20518 24596 28617 96387 130213 150469 177350 220099 43988 252320 263168 280228 283302 287118 824111 338860 338587 348548 4 3802090 872472 373205 373530 362025 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne 1000000, 2 zu ſe 500000, 2 zu je 100000,*— 1 50000, 6 zu je 30000, 8 zu je 30000, 84 zu je 18000 62 zu ſe 5000, 104 zu ſe 3000, 238 zu ſe 2000, 896 au je 1000, 1328 zu je 500, 64512 zu je 150 Ram. 2804 zu ſe „**