* 18 SNSRFS —— Srlilr — — 9 2 7 5 28 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. ie Mannheimer Sei Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eimelpreis 10 Ñ. lung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe N Donnerstag, 2. September 1957 148. Jahrgang— Nr. 403 Furchtbarer Taifun verwüſtet Hongkong Anüberſehbarer Gachſchaden Ganze Straßenzüge ein Trümmerfeld— Die Verbindungen unterbrochen (Sunkmeldung der NM3.) + London, 2. September. Nach hier eingelaufenen Meldungen wurde Hongkong am Donnerstag früh von einem heftigen Taifun heimgeſucht, der unüberſehbaren Schaden aurichtete und ganze Straßenzüge in Trümmerfelder verwandelte. Die Straßen ſind nach allen Richtungen blockiert. In dem im Weſten von Hongkong gelegenen chine⸗ ſiſchen Stadtteil Weſt Point iſt ein Großfeuer aus⸗ gebrochen. Die Verluſte der Schiffahrt können zur Zeit noch nicht überſehen werden, doch befürchtet man, daß viele Fahrzeuge untergegangen ſind. Der Hafen war zur Zeit des Sturmes mit Schiffen angefüllt, von denen mehrere ſchwer be⸗ ſchädigt wurden. Der japaniſche Dampfer„Aſama Maru“ wurde in der Junk⸗Bay auf Grund ge⸗ trieben. Weitere Schiffe wurden an verſchiedenen Stellen durch die Gewalt des Sturmes und des Wellenganges an Land geſchleudert. Alle Geſchäfte, die am Meeresufer liegen, ſtehen unter Waſſer. Die Stadt iſt vollkommen von der Außenwelt abgeſchnitten. Sowohl der Kabel⸗ wie der drahtloſe Dienſt ſind unterbrochen. Man glaubt, daß auch zahlreiche Menſchen ums Leben gekommen ſind, jedoch liegen vorläufig noch keine Einzelheiten vor. Dazu wütet noch eine Cholera⸗ Eyidemie dub. Waſhington, 2. September. Wegen der Choleraepidemie in Hongkong hat das Bundesgeſundheitsamt angeordnet, daß alle aus dem Fernen Oſten kommenden Schiffe Honolulu an⸗ laufen müſſen, wenn Choleraverdacht an Bord be⸗ ſteht. Ferner hat das Bundesgeſundheitsamt dem amerikaniſchen Quarantänechef in Manila, Smith, Befehl erteilt, ſich ſofort nach Hongkong zu begeben. Nach einem Bericht Dr. Mallorys, eines Beauf⸗ tragten des amerikaniſchen Bundesgeſundheitsamtes in Hongkong, ſtehen dort 822 Cholerafälle unter Beobachtung. 427 Perſonen ſind bereits der Krankheit erlegen. In Anweſenheit von Staatsſekretär Funk, Gau⸗ leiter Koch ſowie zahlreichen Vertretern von Par⸗ tei, Staat und Wehrmacht begingen am Sonntag in Elbing die Schichau⸗Werke, die große Eiſen⸗ ſchmiede und Schiffahrtswerft des deutſchen Oſtens, das Feſt ihres hundertjährigen Beſtehens. Der ungariſche Reichsverweſer in Seefeld. Der ungariſche Reichsverweſer, Admiral Horthy, iſt zu einem kurzen privaten Aufenthalt in Seefeld in Tirol eingetroffen. Reuer gefährlicher Zwiſchenfall im Mittelmeer: Engliſcher Jerſtörer von-Boot angegriffen Ernſte Stimmung in England ⸗Das Kabinett für heute einberufen- Verſchärſte Anorönungen an die Mittelmeerflotte dub Lon don, 1. September. Der britiſche Zerſtörer„Havoc“ iſt, wie von der Admiralität beſtätigt wird, im Laufe der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch von einem unbekannten Unterſeeboot auf der Höhe von Valencia angegrif⸗ ſen worden. Das Schiff wurde aber nicht getroffen. Der Flottillenführer„Hardy“ und der Zerſtörer „Hyperion“ ſind zuſammen mit dem Zerſtörer„Ha⸗ voc“ aus Gibraltar ausgelaufen, um die Suche nach dem Unterſeeboot aufzunehmen. Irgendeine Spur von dem U⸗Boot konnte bis jetzt allerdings nicht gefunden werden. Der Zerſtörer„Havoc“ iſt damit bereits zum zweitenmal das Ziel eines Augriffs geworden. Im Februar d. J. wurde er von Flugzeugen bombar⸗ diert, als er ſich auf dem Weg von Gibraltar nach Malta befand. „Eine ſehr ernſte Angelegenheit“ (Funkmeldung der NM3.) + Lon don, 2. September. Der Torpedoangriff eines unbekannten U⸗ Bootes gegen den engliſchen Zerſtörer„Havock“ wird in London als außerordentlich eruſte Angelegenheit beurteilt. Außen⸗ miniſter Eden hatte bereits am Mittwochabend eine längere telephoniſche Beſprechung mit dem in Schottland weilenden Miniſterpräſidenten Chamberlain ſowie mit Sachverſtändigen des Außenminiſteriums und der Admiralität. In den ſpäten Abendſtunden wurde beſchloſſen, für den heutigen Donnerstag eine Miniſterbeſprechung einzuberufen, um über den Angriff auf die „Havock“ im beſonderen und über die Bedrohung der Schiffahrt im Mittelmeer im allgemeinen zu beraten. Die Suche mehrerer engliſcher Kriegsſchiffe nach dem U⸗Boot wird ununterbrochen fortgeſetzt. News Chronicle“ meldet, daß ſie das U⸗Boot im Falle der Entdeckung ſofort verſenken wür⸗ den, wenn es ſich weigern ſollte, an die Oberfläche zu kommen und ſeine Nationalität mitzuteilen. Die Blätter erinnern daran, daß die engliſche Mittel⸗ meerflotte am 17. Auguſt angewieſen worden iſt, auf jedes angreifende U⸗Boot oder Flugzeug einen Gegenangriff zu eröffnen. Dieſe Anweiſung werde möglicherweiſe noch verſchärft werden. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning Poſt“ meint, daß in der beutigen Sitzung der Mi⸗ niſter die Möglichkeit einer Verſtärkung der eng⸗ liſchen Mittelmeerflotte erwogen werde. gierung ſei entſchloſſen, alles zu tun, um dieſer neuen Form von Piraterei ein Ende zu machen. „Daily Expreß“ äußerſt die Ueberzeugung, daß der Angriff auf den engliſchen Zerſtörer durch ein ſowjetſpaniſches U⸗Boot durchgeführt worden ſei. Das Blatt hält es für wahrſcheinlich daß das von Frank⸗ reich vorgeſchlagene Abkommen für eine Flottenzu⸗ Die Re⸗ ſammenarbeit zwiſchen allen Mittelmeermächten von England nicht angenommen werde. London begün⸗ ſtige vielmehr eine gemeinſame Erklärung der Mit⸗ telmeermächte, die eine energiſche Warnung an an⸗ greifende U⸗Boote und Flugzeuge enthalten würde. Vorausſichtlich werde ein Flottengeleitſyſtem im Mittelmeer eingerichtet werden. Entrüſtung in der Londoner Preſſe (Funkmeldung der NM3Z.) + London, 2. Sept. In ihren Kommentaren zu dem Torpedoangriff auf den engliſchen Zerſtörer„Havock“ fordern die engliſchen Blätter energiſche Maßnahmen zur Feſt⸗ ſtellung und Beſtrafung der U⸗Boote, die für die neuerlichen Angriffe im Mittelmeer verantwortlich ſeien. „Daily Telegraph“ ſchreibt, daß die wachſende Welle der Entrüſtung in Frankreich durch den neuen Angriff weiter anſchwellen werde. Jede neutrale Macht ſollte in gleicher Weiſe dafür ſorgen, daß den Angriffen, die das Mittelmeer für Schiffe aller Art unſicher machten, Einhalt geboten werde. Vergebliches Anklopfen: cpaulche Stupven landen vor Schanobal Das Rothermere⸗Blatt„Daily Mail“ erklärt, daß derartige Zwiſchenfälle wie der Angriff auf den engliſchen Zerſtörer weder von England noch von irgend einer anderen Seemacht weiter ge⸗ duldet werden könnten. Die engliſche Regierung müſſe alles tun, um die Zugehörigkeit des an⸗ greiſenden U⸗Bootes feſtzuſtellen. Das Mittel⸗ meerproblem müßte mit größter Energie in An⸗ griff genommen werden. Die Linkspreſſe, die noch vor einigen Monaten in Krämpfe fiel, als Deutſchland nach dem Angriff auf die„Leipzig“ ein kollektives Vorgehen der inter⸗ eſſierten Seemächte forderte, erklärt heute in hef⸗ ligſter Tonart, daß nur durch eine Kollektiv⸗ aktion aller Staaten die Sicherheit im Mittelmeer aufrechterhalten werden könne. So ſchreibt das Labour⸗Organ„Daily Herald“, es handele ſich um eine kollektive Drohung, die eine kollektive Gegen⸗ handlung erfordere. Die Sicherheit der Handels⸗ linien im Mittelmeer ſei„unteilbar“. England ſollte daher einen Plan in dieſem Sinne vorſchlagen und auch Deutſchland und Italien zur Mitarbeit ein⸗ laden.„News Chronicle“ erneuert in dieſem Zu⸗ ſammenhang die Forderung, daß die Nichteinmiſchung überhaupt aufgegeben werden ſolle. Will Paris die Nichteinmiſchung aufgeben? Das„Fournal des Debats“ warnt die Regierung— Was ſagt England dazu⸗ unb. Paris, 1. Sept. Die Montagsunterredung des franzöſiſchen Ge⸗ ſchäftsträgers mit Außenminiſter Eden, veranlaßt das„Journal des Debats“ zu einer heftigen Kritik an der angeblichen Abſicht der franzöſiſchen Regie⸗ rung, die geſamte Frage der Nichteinmiſchung noch einmal zu überprüfen und gegebenenfalls die franzö⸗ ſiſch⸗ſpaniſche Grenze zu öffnen. Es beſtehe keine Veranlaſſung, an der Richtigkeit der Informationen Fayan lehnt Nichtangrifſspaft ni China ab Die Fapaner landen für ihre Großoſſenſive neue Truppen vor Schanghai Tokio, 2. September. Der chineſiſche Botſchafter in Tokio, Hauſchihying, ſuchte am Mittwoch den japaniſchen Außenminiſter Hirota auf, um ihm Aufklärungen über den chineſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Nichtangriffspakt zu geben. Der chineſiſche Botſchafter betonte den deſenſiven Charak⸗ ter des Abkommens, das den zahlreichen in Europa abgeſchloſſenen Nichtangriffspakten entſpreche. Falls Japan die Abſicht habe, mit China einen ähnlichen Pakt abzuſchließen, ſo würde die chineſiſche Regierung ein ſolches Anerbieten annehmen. Außenminiſter Hirota iſt auf den chineſiſchen Vor⸗ ſchlag nicht eingegangen. 19 Neue Truppen kommen dub Schanghai, 1. September. Wie von chineſiſcher Seite berichtet wird, ſind die japaniſchen Marinetruppen im Jangtſepu⸗Bezirk durch Truppen der japaniſchen Armee abgelöſt wor⸗ den. Die Erſatztruppen ſind in drei großen Trans⸗ porten gelandet worden. Die abgelöſten Truppen werden zur Verſtärkung an der Hongkew⸗Front wie⸗ der eingeſetzt. Auf der Reede von Wuſung trafen weitere acht Transportſchiffe mit Trup⸗ pen aus Japan ein. Das Feuer der japaniſchen Artillerie auf Kiangwan hat wieder in ſtärkerem Maße eingeſetzt. Ebenſo wird eine ſehr lebhafte Tätigkeit der japa⸗ niſchen Fliegerſtaffeln an den Fronten von Schang⸗ hai und über den ſtrategiſch wichtigen Straßen ge⸗ meldet. So liegt die Straße zwiſchen Schanghai und Nanking unter dauerndem Feuer. Nach Berichten von Augenzeugen ſollen auf ihr über 80 zer⸗ ſtörte und verlaſſene Autos ſtehen. Von einem Vertreter der japaniſchen Armce wurde am Mittwoch das erſte Mal offiziell davon Mitteilung gemacht, daß japaniſche Truppen in der internationalen Niederlaſſung in Schanghaigelandet ſin d. Ueber die Zahl der Truppen wurde nichts Näheres angegeben. Der ja⸗ paniſche Vertreter erklärte, daß es ſich um Truppen handele, die Paoſchan genommen hütten und jetzt in Ruhe gekommen ſeien. der engliſchen Preſſe zu zweiſeln, wonach man fran⸗ zöſiſcherſeits an eine Aufgabe der Nichteinmiſchungs⸗ politik denke, denn die Pariſer Regierung habe be⸗ reits den 21. Auguſt verſtreichen laſſen, ohne irgend⸗ eine Maßnahme zu treffen, um das Geſetz zu ver⸗ längern, das die Ueberſchreitung der ſpaniſch⸗fran⸗ zöſiſchen Grenze durch Freiwillige mit Gefängnis be⸗ ſtraft. Es ſcheine auch, als ob das Kabinett Chau⸗ temps ſeinen ſozialdemokratiſchen Mitgliedern und den kommuniſtiſchen Hetzern über die franzöſiſche Po⸗ litik Genugtuung geben und ſich von der Nichtein⸗ miſchungspolitik zurückziehen wolle. Es habe aber den Anſchein, als ob Eden nicht geneigt ſei, Frank⸗ reich auf dieſem Wege zu folgen. Er habe dem fran⸗ zöſiſchen Geſchäftsträger zu verſtehen gegeben, daß der beabſichtigte Proteſt Frankreichs bei dem Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß keinerlei Erfolg haben und ledͤiglich neue Auseinanderſetzungen herbeiführen würde. Außerdem, ſo ſchreibt das„Journal des De⸗ bats“ weiter, wäre es vielleicht auch einmal an der Zeit, gegen die ſtändige Einmiſchung der Sowjets in Valencia zu proteſtieren. Man könne zum min⸗ deſten wünſchen, daß die engliſche Abweiſung die franzöſiſche Regierung zum Nachdenken veranlaſſe. Es ſei aber nichtsdeſtoweniger bedauerlich, daß man wieder einmal auf den Einfluß Englands rechnen müſſe, um die franzöſiſchen Volksfrontler zu hindern, Frankreich zum Vorteil der Revolution in den ſpa⸗ niſchen Krieg zu ſtürzen. London verſagt ſich Paris? + Rom, 1. September. Unter der Ueberſchrift„Eine mißlungene Ini⸗ tiative— London macht den Quai'Orſay auf die Realitäten aufmerkſam“ verzeichnet der„Meſſagero“ in einem Bericht aus London mit ſichtlicher Befrie⸗ digung das negative Ergebnis eines Schrittes, den der franzöſiſche Geſchäftsträger beim Foreign Office unternommen habe. Wie der Londoner Bericht betont, habe ein im Zuſammenhang mit dem Telegrammwechſel Franco Muſſolini unternommener Vorſtoß im Foreign —— ——— 2. Seite/ Nummer 403 Keue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 2. September 1987 Office eine durchaus ableynen de Auf⸗ nahme gefunden. Der franzöſiſche Botſchafter hätte auch keinen unpaſſenderen Augenblick wählen kön⸗ nen, um ſo mehr als ſein Schritt den Zweck gehabt habe, die Aufmerkſamkeit von der flagranten Ver⸗ letzung der Nichteinmiſchung durch die franzöſiſche Regierung abzulenken, die ihrerſeits das Ausreiſe⸗ verbot der Freiwilligen nicht erneuert habe. Mexiko unterſtützt weiter Rotſpanien dnb. Mexiko, 2. September. In Mexiko wurde Mittwoch vormittag die dies⸗ jährige Sitzung des Bundeskongreſſes in Anweſen⸗ heit der Mitglieder des Diplomatiſchen Korps und hoher Vertreter der Regierung eröffnet. Bundes⸗ präſident Cardenas erſtattete den Jahresbericht, der auf die Fortſchritte, die im letzten Jahr erzielt wur⸗ den, eingeht. Zu den Ereigniſſen in Spanien heißt es, daß Mexiko den Spanienbolſchewiſten auch weiterhin ſeine Unterſtützung gewähren wolle. Mexiko verkaufte im Berichtsjahr Waffen an Rotſpanien im Werte von 8,2 Millionen Peſos. 70 Flüchtlingsſchiſſe in Frankreich — Paris, 81. Auguſt(U..) Die zuſtändigen franzöſiſchen Amtsſtellen traten heute in Beratungen über 70 ſpaniſche Schiffe aller Gattungen ein, die in franzöſiſchen Häfen eingetrof⸗ ſen ſind mit Flüchtlingen aus Santander an Bord. Es handelt ſich zumeiſt um Fahrzeuge der Viscaya⸗ Fiſcherflotte. Die Flüchtlingsſchiffe haben meiſtens die Häfen La Pallice und La Rochelle angelaufen. Viele der Schiffe haben bewaffnete Leute an Bord. 2800 weitere Flüchtlinge haben geſtern Cerbere erreicht, und ſie erwarten Anweiſungen vom ſpani⸗ ſchen Konſulat. Starke Abteilungen der Mobilgarde bilden einen Kordon längs der Straße nach der Grenze. 20 baskiſche Flieger, die in Santander wegen Deſertion zum Tode verurteilt worden waren, be⸗ richteten vor franzöſiſchen Beamten über ihre Er⸗ fahrungen und über ihre Flucht. Sie würden bei ihrer Ankunft in Katalonien die Hinrichtung zu er⸗ warten haben. Die franzöſiſchen Behörden gaben ihnen die Erlaubnis, in Bayonne zu bleiben. Nachſpiel zum Wawel-Konflikt Die Kurie desavoniert den Krakauer Erzbiſchof — Warſchau, 1. September.(u..) Durch die Veröffentlichung eines intereſſanten Briefwechſels zwiſchen dem päpſtlichen Nuntius in Warſchau Monſignore Corteſi und dem polniſchen Außenminiſter Beck wird der Konflikt zwiſchen der polniſchen Regierung und Erzbiſchof Sapieha von Krakau abgeſchloſſen. Wie erinnerlich entſtand zwiſchen dem Erzbiſchof und der polniſchen Regierung dadurch ein ernſter Konflikt, daß Sapieha aus eigener Machtvollkommen⸗ heit die ſterblichen Ueberreſte Marſchall Pilſudſkis aus der Königsgruft im Wawel nach der Grüft un⸗ ter dem Turm der ſilbernen Glocken überführen ließ. In dem Brief des päpſtlichen Nuntius in Warſchau, der heute veröffentlicht wurde, erklärt Monſignore Corteſi im Namen des Heiligen Stuh⸗ les, daß man in Rom volles Verſtändnis für die Erregung des polniſchen Vol⸗ kes habe. Ferner wird in Corteſis Schreiben an⸗ erkannt, daß das Verfügungsrecht über die Königs⸗ gruft im Wawel allein dem polniſchen Staatspräſidenten zuſtehe. In politiſchen Kreiſen erblickt man in dieſer An⸗ erkennung der uneingeſchränkten Oberhoheit des Staats über die Grabſtätte im Wawel eine Desavouierung des Krakauer Kirchenfürſten durch den Heiligen Stuhl. Dieſer Eindruck wird verſtärkt durch einen ebenfalls heute veröffentlichten Brief des Außenminiſters Beck an Corteſi, in dem Beck von dem Schreiben des päpſtlichen Nuntius„mit Genugtuung und Dank“ Kenntnis nimmt. Der Siegeslauf der Franco-Armee geht weiter: Die Nationalen rücken in Aſturien ein Anter dem Fubel der Bevölkerung wurden die erſten aſturiſchen Oriſchaſten von den nationalen Truppen beſetzt (Funkmeldung der NM3.) + Salamanca, 2. Sept. Der nationale Heeresbericht vom 1. September lautet wie folgt: Santander⸗Front: Unſere Truppen haben ihren glänzenden Siegeszug fortgeſetzt und alle Schwierigkeiten des Geländes dank ihres vorzüg⸗ lichen Kampfgeiſtes und dank der Geſchicklichkeit ihrer Operationen überwunden. Eine unſerer Abteilungen beſetzte elf Dörfer und erreichte die durch das Lie⸗ bana⸗Tal nach Potes führende Straße. Die Zahl der Gefangenen iſt ſehr hoch. Unter ihnen befindet ſich der Chef oͤer bolſchewiſtiſchen Banden von Potes, ſechs„Offiziere“ und 416 Milizſoldaten. Andere bolſchewiſtiſche Abteilungen ſind eingeſchloſſen worden und müſſen ſich ergeben. Der Gegner hat in aller Eile die Flucht ergriffen und keine Zeit gehabt, die Brücken und Straßen zu ſprengen. Unſere Truppen haben in dieſem Abſchnitt die Verbindung mit der von Tudanca im Südweſten von Valle de Cabuer⸗ niga vorrückenden Abteilung hergeſtellt und die feindlichen Stellungen von Munerodero beſetzt ſowie 283 Geſangene in einem Eiſenbahntunnel in der Nähe dieſer Stellung gemacht. Dieſe Abteilung ſetzt ihren Vormarſch in weſtlicher Richtung fort. Auch die übrigen Abteilungen haben alle militäriſchen Ziele erreicht. Aſturien⸗ und Leon⸗Front: Leichtes Infanterie⸗ feuer. Aragon: Die feinoͤlichen Angriffe haben in den Abſchnitten Villamayor, Zuera und Belchite ganz er⸗ heblich nachgelaſſen. Sie wurden alle leicht zurück⸗ geſchlagen. Unſere Abteilungen haben den Vormarſch auf die militäriſchen Ziele fortgeſetzt. Südarmee: Cordoba: Beim Morgengrauen griff der Gegner verſchiedene Stellungen bei Penarroya an, wurde aber zurückgewieſen. Unſere Truppen er⸗ beuteten vier Panzerwagen, die von der Artillerie außer Kampf geſetzt worden waren. Auch im Ab⸗ ſchnitt Eſpiel ſchlugen wir einen feindlichen Angriff ab. Der Gegner flutete in wilder Flucht zurück. Grangda: Infanteriefeuer an einzelnen Abſchnit⸗ ten. Im Abſchnitt Lanjarron beſetzten unſere Trup⸗ pen die Stellung Canavate. Nachtrag zum Heeresbericht: In letzter Stunde liefen noch folgende Nachrichten von der Front ein: Der Reichsjugendführer ſpricht in Stuttgart: Auslandsdeutſche Fugend gehort dem Führer „Die deutſche Jugend in der Welt wird einmütig zum Führer ſtehen!“ dib. Stuttgart, 2. September. In einer Kundgebung in der überfüllten Stadt⸗ halle ſprach am Mittwochabend in Anweſenheit zahl⸗ reicher führender Männer aus Staat und Partei Reichsjugendführer Baldur von Schirach zu der reichsdeutſchen Jugend aus dem Ausland, den Aus⸗ landsdeutſchen, den Angehörigen des HJ⸗Standorts Groß⸗Stuttgart und der Stuttgarter Elternſchaft. Rund 15 000 Volksgenoſſen waren anweſend. Gauleiter Bohle begrüßte und verſicherte dem Reichsjugendführer, daß die auslandsdeutſche Jugend genau ſo wie die Ingend im Reich nichts anderes ſei als die Ingend Adolf Hitlers. Während früher ein großer Teil der auslandsdeut⸗ ſchen Jugend dem Deutſchen Reich verloren gegan⸗ gen ſei, gehöre dieſe Jugend heute zu Deutſchland. Reichsjugenoführer Baldur von Schirach be⸗ tonte in Er Pe daß ſich die reichsdeutſche Ju⸗ gend mit der auslandsdeutſchen Jugend untrenn⸗ e le Pbr bſe und Schweſtern der großen Familie der deutſchen Ju⸗ genoͤbewegung und ihr könnt gewiß ſein, daß der kleinſte Pimpf bei uns an euch denkt. Wenn ihr wie⸗ der hinausgeht, nehmt das Bewußtſein mit, daß uns nichts voneinander trennen kann.“ Mit der Verwirklichung des Gemeinſchaftsgedan⸗ kens habe ſich die nationalſozialiſtiſche Jugendbewe⸗ gung zu dem chriſtlichen Grundſatz:„Liebe deinen Nächſten wie dich ſelbſt“ ͤͤurch die Tat bekannt. Die auslanosdeutſchen Jugendlichen hätten wäh⸗ rend ihres Aufenthaltes in Deutſchland genügend Gelegenheit, ſich davon zu überzeugen, daß die deutſche Jugend von einer gewaltigen religiöſen Bewegung ergriffen ſei. 8 Man kann es mir, ſo betonte der Reichsjugend⸗ führer, nicht verdenken, wenn ich gewiſſenloſen Hetzern und Menſchen, die nicht in erſter Linie Deutſchland dienen wollen, den Erziehungsanſpruch auf die deutſche Jugend verweigere, auf die Jugend, öie Brüder die in unſerer Gemeinſchaft wieder in einem höheren Sinne treu geworden iſt. Der Reichsjugenoͤführer erklärte weiter, wer künftig in der HJ führen wolle, müſſe ein halbes Jahr im Ausland zugebracht haben. So werde in ſpäterer Zeit niemand mehr in Deutſch⸗ land an führender Stelle ſtehen, der kein Verſtändnis beſitze für den Kampf, den das Auslandsdeutſchtum zu führen habe. Wer dieſen Kampf kenne, ſei nie länger bereit zu einem inneren Zwiſt, mit dem man nur dem äußeren Feind Vorſchub leiſte. Gauleiter Bohle dankte dem Reichsjugendführer für ſeine mit minutenlangem Beifall aufgenommene Rede und verſicherte ihm, daß die deutſche Jugend draußen in der Welt ſtets einmütig zum Führer ſtehen werde. Himmler über die Ordensprozeſſe dinb. Stuttgart, 1. Sept. Am Mittwochnachmittag ſprach in der Liederhalle der Reichsführer SS und Chef der Deutſchen Poli⸗ zei, Himmler, zu den auslandsdeutſchen Volks⸗ Der Reichsführer ſprach in ſeiner mit genoſſen. ſtärkſtem Intereſſe und großer Spannung aufgenom⸗ menen Rede über die ungeheuren Gefahren, die je⸗ dem Volk durch jene verbrecheriſchen Elemente dro⸗ hen, die die ſittliche Grundlage des Staates zer⸗ ſtören. Beſonders eindringlich befaßte er ſich mit den Laſtererſcheinungen, die in letzter Zeit Gegen⸗ ſtand großer Prozeſſe gegen Ordensgeiſt⸗ liche waren und die gezeigt hätten, wie notwendig ſes war, daß der Staat mit eiſerner Fauſt durchgriff. Ohne Anſehen der Perſon und des Standes würde mit unerbittlicher Schärfe durchgegriffen, Deutſch⸗ land von Elementen und von einem Laſter befreit, die bei einem im Grunde ſo ſauberen, anſtändigen und geſunden Volk keinen Platz hätten. Das beſondere Augenmerk bei der Bekämpfung der verſchiedenen Laſtererſcheinungen gelt dabei dem Schutz unſerer heranwachſenden Jugend. Bahnhof umherzuſtehen. Unſere Truppen beſetzten die Hafenſtadt San Vicente de la Barquera an der Santander⸗Front und Ungnera auf der Grenze der Provinz Aſtu⸗ rien. Dann überſchritten ſie den Grenzfluß Deva und ſetzten ihren Vormarſch in Aſturien fort. Sie eroberten hier Villanneva, Pimiango und Colombres, alles Ortſchaften in der Provinz Aſturien. Im Hinterland wurden die über 2000 Meter hohen Stellungen im Labra⸗Bergmaſſiv ſowie Puente Tobar, ferner Collado Mayor, Piedrasluengas und der Gebirgspaß Calobas beſetzt. Unſere Truppen haben beſonders mit den Schwie⸗ rigkeiten des Geländes zu kämpfen gehabt und ſind teilweiſe auf leichten feindlichen Widerſtand geſtoßen. Außer den im Heeresbericht bereits genannten Ge⸗ fangenen wurden vier Bataillone gefangen genom⸗ men, die ſich nur noch aus 1919 Mann zuſam⸗ menſetzten. Unſere Truppen werden in allen Ortſchaften von der Bevölkerung mit großer Begeiſterung empfangen. In einzelnen Orten waren die Ein⸗ gänge von den Bewohnern feſtlich geſchmückt worden. Anglaubliche tſchechiſche Zollſchikanen Armen ſudetendeutſchen Kindern Geſchenke abgenommen + Böhmiſch⸗Leipa, 1. September. 814 ſudetendeutſche erholungsbedürftige Kinder aus Nordböhmen, die auf Grund einer Einladung des Wohlfahrtsdienſtes Noroͤſchleswig acht Wochen in Tingleff(Dänemark) koſtenlos zur Erholung ge⸗ weilt hatten, ſind wieder in ihre Heimat zurück⸗ gekehrt. Beim Grenzübertritt in Ebersbach wur⸗ den den Kindern von den tſchechiſchen Grenzorganen unglaubliche Schwierigkeiten bereitet. Die Kinder wurden genau durchſucht. Verſchiedene Sachen, die ſie von ihren däniſchen Gaſtgebern zum Teil für ſich als Andenken, zum Teil für ihre armen Eltern und Geſchwiſter mitgebracht hatten, wurden für zollpflichtig erklärt und be⸗ ſchlagnahmt. Da der verlangte Zoll von den mittelloſen Kleinen nicht aufzubringen war, ordneten die tſchechiſchen Finanzbeamten an, daß die Geſchenke im Keſſel einer Lokomotive ver⸗ brannt werden. Infolge dieſer Unterſuchung waren die ühermüdeten Kinder gezwungen, über 2/ Stunden hilfslos im Die reichsdeutſchen Or⸗ gane, die Zeugen dieſes Verhaltens der Grenz⸗ beamten waren, halfen nach der Unterſuchung den Kindern dann beim Einpacken. DBBB—————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes- Sport: Willi Müller Südweſtdeutſche Umſchau. Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und eeſchäftliche Mitteilungen Jakob Faud ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Nerleger; Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1987: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 2 900 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückvorte SS—————————— ⏑ ᷓ——————————————————————————— ———————————————————— Pariſer Kunſtausſtellungen (Von unſerem Mitarbeiter in Paris.) — Paris, Ende Auguſt. I. Gleich nach den„Meiſterwerken der franzöſiſchen Kunſt“ muß die von der Zeitung„Beaux⸗Arts“ or⸗ ganiſierte El⸗Greco⸗Ausſtellung genannt werden. Zunächſt konnte man glauben, dort vom bol⸗ ſchewiſtiſchen Spanien verſchleuderte Bilder wieder⸗ zufinden. Dem iſt aber nicht ſo: es hängt kein Bild aus ſpaniſchem Beſitz dort, denn die ſpaniſchen El Grecos kennen wir, ſoweit ſie je zugänglich waren, aus„beſſeren Zeiten“ alle von Ort und Stelle her. Daß die Ausſtellung trotzdem ein geſchloſſenes und ſogar beſonders großartiges Bild des einmaligen Meiſters vermittelt, iſt der Großherzigkeit König Carol II. von Rumänien zu danken, der zum erſten Male ſeine Greco⸗Sammlung lund zwar nur nach Frankreich) auslieh. Darunter befindet ſich der „Heilige Sebaſtian“, die„Heilige Familie“, die„Ver⸗ lobung der Jungfrau“ und die„Anbetung der Hir⸗ ten“. Aus London kam der eindrucksvolle Kopf „Johannes des Täufers“, aus Amerika die„Verkün⸗ digung“ und aus Straßburg die ergreifende„Mater Doloroſa“. Insgeſamt konnten 49 Bilder zu⸗ ſammengetragen werden, die, überzeugend wie wohl noch kaum eine frühere El⸗Greco⸗Ausſtellung, das gewaltige, zeitloſe, aufrüttelnde Schaffen des gro⸗ ßen Meiſters verkünden, der es verſtand, ſeine Fröm⸗ migkeit und ſeinen tiefen Glauben durch ſeine Ge⸗ mälde ins Ueberſinnliche zu projizieren. Die Ausſtellung altchineſiſcher Kunſt in der Orangerie enthält einzelne Schauſtücke aus der Zeit von 500 v. Chr. bis ins 19. Jahrhundert. Aber das, was gezeigt wird, genügt keinesfalls, um auch nur annähernd etwas Allgemeingültiges über die chineſiſche Kunſt auszuſagen. Das hindert nicht, daß manche Vaſen, Zeichnungen und Skulpturen erleſene Stücke ſind, die ſehen zu dürfen jeder dank⸗ bar begrüßt. 4* In die Gegenwart führt uns die Ausſtellung der„Unabhängigen“ im Petit⸗Palais. Da gärt und kocht es noch manchmal und es fehlt ſogar nicht an völlig hoffnungsloſen Machwerken, die mit den ſchönen Künſten nichts mehr zu tun haben, ob⸗ wohl die ausſtellenden Künſtler das ſechſte Lebens⸗ jahrzehnt meiſt ſchon weit überſchritten haben. Aber es finden ſich auch Arbeiten, die mit Recht den An⸗ ſpruch erheben dürfen, im Rahmen der beſten euro⸗ päiſchen Werke unſerer Zeit genannt zu werden. Dazu gehören vor allem die Bildhauer Deſpiau und Maillol. Beide ſind völlig verſchieden von⸗ einander, aber beide ſind ſehr franzöſiſch und haben das eine gemeinſam: daß ſie neben dem hand⸗ werklichen Können um das Geheimnis aller großen Kunſt, den Genius wiſſen. Und ſo bleiben ſie nicht im Gefälligen, um nicht auch zu ſagen im Zufälli⸗ gen ſtecken, ihre Arbeiten haben keinen Schmuck⸗ charakter, ſondern ſind verpflichtende Leiſtungen gegenüber dem Abendland, ſind Bekenntnis und Re⸗ ligion. Deſpiau löſt ſeine Aufgabe in individueller Weiſe und erreicht ſein Beſtes in Porträtbüſten, Seine Plaſtiken ſind innerlich aufgelockert, um aber doch das Prinzip des Statiſchen zu wahren, ſo daß ſie nie verſpielt oder unruhig ſind. Dagegen iſt Maillol ganz Klaſſiker. Er ſchöpft mit vollen Hän⸗ den aus dem Mittelmeerkulturkreis, verbindet Grie⸗ chiſches mit Lateiniſchem, und ringt der Ueberfülle der Natur gebannte Form ab. In ſeinen Klein⸗ plaſtiken in Terrakotta reicht er an die geiſtig⸗ſinn⸗ liche Ausgewogenheit der Tanagra⸗Figuren heran. Es iſt bezeichnend, daß man Maillol in der Aus⸗ ſtellung der Unabhängigen den meiſten Platz einge⸗ räumt hat, danach Despiau und daß die Maler ſich alle, was den Platz angeht, beſchränken müſſen. Un⸗ ter ihnen finden wir viele, die in der Berliner Aus⸗ ſtellung franzöſiſcher Kunſt vor wenigen Wochen vertreten waren und dabei eingehend gewürdigt wurden: ſo Utrillo, Vlaminck, Vuillard, Segonzac, Matiſſe, Bonnard, Rouault, Dufy und Frieſz. Je⸗ denfalls bietet die Ausſtellung in ihrer Geſamtheit einen geiſtvollen Querſchnitt durch das Schaffen die⸗ ſer„Unabhängigen“ von 1900 die von einigen jun⸗ gen Malern heute ſchon als„alte Schule“ abgetan werden. * Die van Gogh⸗Ausſtellung im ſtäbtiſchen (nicht ſtaatlichen) Teil des neuen Muſeums am Quai de Tokio darf nicht übergangen werden. Rund 40 Bilder des großen Holländers, der ſeine Hauptſchaf⸗ fensperiode im Süden Frankreichs verbrachte, wur⸗ den dort vereinigt. Aber nicht nur einfach ausge⸗ ſtellt. Zunächſt wurden ſie faſt alle, wie van Gogh das einmal verlangt hatte, in gleiche weiße Rahmen getan. Auf einige Wände wurden Ausſprüche des Malers geſchrieben, die ſich auf das Werk beziehen. Fotografiſche Vergrößerungen aus verſchiedenen Bildern van Gogh ſollen die Entwicklung ſeiner Technik zeigen. An Hand von Stichen Delacroix' und Dorés will man die Anlehnung van Goghs an Vorbilder beweiſen. Schließlich fehlt auch nicht ſein Stammbaum mit vielen Photos ſeiner Vorfahren. Zunächſt mag eine ſolche Aufmachung überraſchen. Dann aber muß man ſich doch gegen dieſe Methode wenden, die für ein wiſſenſchaftliches Werk ausgezeichnet iſt. Denn die Bilder van Goghs ſprechen hinreichend, und in welch packender Sprache dazu, für ſich. Sie haben keine Er⸗ läuterung nötig. Jedes Wort dazu iſt überflüſſig und ſtört oͤeshalb. Es wäre nicht auszudenken, wollte man künftig alle Ausſtellungen ſo belehrend aufziehen wie ͤͤieſe. Die Methode ermüdet nämlich, nimmt dazu der Wand, die nun einmal jedes Bild braucht, die Ruhe und wird ſomit geradezu ein Angriff auf das Werk ſelbſt. Wenn nun aber auch dieſe van⸗Gogh⸗ Ausſtellung einen tiefen Eindruck hinterläßt, ſo iſt oͤas kein Verdienſt der Ausſteller, ſondern des gro⸗ ßen nordiſchen Meiſters, der ſich mit ͤem Süden aus⸗ einanderſetzte und in ſeinen Farben alles das dazu ſagt, was ein Philoſoph heute nur immer dazu zu ſagen wüßte. Denn van Gogh, der ſchon am 20. Juli 1890 freiwillig aus dem Leben ſchied, hat ſeiner Zeit vorausgelebt er: er gehört zu uns. Dr. Hauns⸗Erich Haack. Die deutſchen Künſtler in Paris eingetroffen. Aus Berlin ſind im Sonderzug der Stab des Ge⸗ neralintendanten, das Orcheſter, die Chöre und So⸗ liſten der Berliner Staatsoper in Paris eingetroffen. Der Generalintendant der preußi⸗ ſchen Staatstheater, Staatsrat Tietjen, und ſeine Begleiter wurden am Bahnhof von zahlreichen kunſtbegeiſterten Franzoſen und Mitgliedern der deutſchen Kolonie empfangen, unter denen man be⸗ ſonders den Reichskommiſſar für die Internationale Ausſtellung in Paris, Ruppel, bemerkte. Von zahlreichen Autobuſſen wurden die ca, 280 Mitglieder des Enſembles der Berliner Staatsoper in die Ho⸗ Hermann-Burie-Aussiellung im Kunsſverein Am Sonntag, dem 5. September, halb 12 Uhr, eröffnet der Kunstverein eine Ausstellung von Werken des bekannten Dichters Hermann Burte, der unter seinem Malernamen Hermann Strübe-Burte seit Jahren bedeutende Bilder ge- schaffen hat und leider als Maler viel zu wenig bekannt ist. Möge die reichhaltige, vom Künst⸗ ler selbst zusammengestellte Ausstellung das Bild des Künstlers als Dichtermaler vertiefen und erweitern. Um allen Volksgenossen den Besuch der Ausstellung zu ermöglichen, wurde der Eintritt auf 20 Pfg. herabgesetzt. Her- mann Burte wird zur Eröffnung an⸗ wesendsein und einleitend zur Ausstellung sprechen. tels gebracht. Die Proben zu den Opernvorſtel⸗ lungen, die die Berliner Staatsoper im Verlauf der deutſchen Kulturwoche in Paris zur Aufführung bringen wird, werden bereits am Dienstagvormit⸗ tag beginnen. O Neues Wahrzeichen der Buchſtadt Leipzig. Die Beſucher der diesjährigen Leipziger Herbſt⸗ meſſe konnten u. a. ein neues Bauwerk bewun⸗ dern, das für die Buchſtadt Leipzig charakteriſtiſch iſt. Es handelt ſich um das Deutſche Buchgewerbe⸗ muſeum, das jetzt im Rohbau fertiggeſtellt iſt. Der ſtattliche Neubau erhebt ſich unmittelbar neben den Gebäuden des Börſenvereins der Deutſchen Buchhändler, der Buchdruckerlehranſtalt mit der Meiſterſchule für das graphiſche Gewerbe und der Handwerkerſchule. In Gemeinſchaft mit der bis zum Gutenbergjahr 1940 noch zu errichtenden„Reichs⸗ ſchule für Buchhändler“ wird es einen Platz ſäumen, man vorausſichtlich„Gutenbergplatz“ nennen wird. Umberto Giordano, der bekonnte italieniſche Komponiſt, begeht in dieſen Tagen ſeinen 70. Geburtstag. Seit dem Tode Puccinis und Reſpighis gehört er zu den repräſen⸗ tativen Komponiſten Italiens. Sein größter Erfolg war die Revolutionsoper„Anöré Chénier“(1896), die auch in Deutſchland viel Geitis“ worden iſt und eine Lieblings⸗ rolle Benfamino Giglis enthält. Neue Maunhetmer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 403 Mannheim, 2. September. Wieder daheim Während der Zug ziſchend in die weiten Bahn⸗ hofshallen einrollt erinnert man ſich als friſchgeſtärkt ankommender Urlauber unwillkürlich des Augen⸗ blicks, da fiebernd vor Aufregung und ungeſtümen Freiheitsdranges die Stunde der Abfahrt in wohl⸗ verdiente Urlaubstage geſchlagen. Nun ſind auch dieſe beglückenden Stunden der Vergangenheit anheimgefallen und mit erſtaunlicher Behäbigkeit klettert man aus dem Wagen— über⸗ holt an Leib und Seele—: Die ſchönen Ruhetage haben ſichtbare Früchte getragen. Mit Gemeſſenheit und aller Ruhe wickelt ſich das Ankunftsmanöver ab Ganz kraß drängt ſich der gewaltige Unterſchied auf zwiſchen dem Gewoge der Großſtadt und dem ach ſo trauten, ſtillen Fleckchen Erde, das mit Kuh⸗ glockengeläut, Hühnergegacker, wunſchloſem Abend⸗ frieden fürſorglich die Fittiche des Geborgenſeins über uns gebreitet hatte. Mit gewiſſer Abgeklärtheit lugt man vorbei⸗ drängenden, abgekämpften Nachfahren für Abend⸗ frieden, Ackerſchollen, Hahnenſchrei und Butterſem⸗ meln nach.. die es nicht mehr erwarten können, als Nachzügler in Urlaub zu fahren... und ſchon hat man mit Kind und Kegel, Mann und Maus die Sperre paſſiert.. ſtatt des grünen, romantiſchen Volksgenoſſe, auch du nimmſt teil am Reichs⸗ parteitag 1937, indem du die Plakette trägſt! Pferdeleiterwägelchens des Ochſenwirts von Dings⸗ da ſtehen hier draußen vor dem Mannemer Haupt⸗ bahnhof Autodroſchken, benzinduftend, ſachlich anit Kilometerzähler. Straßenbahnen leuchten uns mit ihren Glühbirnen an; der laute Abendverkehr der lieben Vaterſtadt... wie fremd im erſten Augen⸗ blick... wie lähmendl Jetzt iſt man wieder da; die beaquemen Seppel⸗ hoſen liegen irgendwo im Koffer. Unbarmherzig zuſammengerollt, gepreßt auf einigen Tannen⸗ hutzeln! Gänſehaut bekommt man ja ſchon beim Anblick dieſer„affektierten“ Großſtädter, mit ihren kühlen, zugeknöpften feinen Garderoben— und doch, wie ſchnell ſtellt man ſich um... wieder einmal wie ſelbſtverſtändlich drückt man ſelbſt wieder unter dem Zwang der Verhältniſſe den Hebel des Tagtäg⸗ lichen auf große Fahrt. Bekannte Geſichter tauchen auf, reden freundlich von„gutem Ausſehen“,„braungebrannt wie ein In⸗ dianer ſind Sie aber mal..“ und ſo Und erſt am Stammtiſch—— man hat nicht um⸗ ſonſt dem Jägerlatein des liſtigen Förſters mit Stau⸗ nen gelauſcht; nunmehr werden Tiſchgenoſſen und gute Kollegen„eingeſeift“, daß es nur ſo eine Art iſt. Nach einigen Glas„Hieſigem“ ſtellt man mit Be⸗ friedigung feſt, daß es ſich am Platze doch ganz gut leben läßt, findet die geſelligen Stammtiſchkäuze gar nicht ſo ohne und findet wieder heim. Schnell gewöhnt man ſich an den vertrauten Trott; iſt froh, den bedenklich mitgenommenen „Nervusrerum“ ausmauern zu können und die Börſe in Erholung zu ſchicken Und am nächſten Morgen packt einem der Rappel⸗ wecker mit unbarmherzig⸗rohem Griff; erſtaunt blin⸗ zelt man das Untier an— halb ſechs Uhr..42 Man iſt wieder im Alltag—— wieder Soe —— Sonntagsberkauf aus Anlaß der Ober⸗ rheiniſchen Induſtrie-Ausſtellung In Erwartung eines lebhaften Fremdenverkehrs insbeſondere an den Sonntagen während der Dauer der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung am., 12. und 19. September hat das Polizeipräſidium dem Erſuchen der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel ſtatt⸗ gegeben, daß die Lebens⸗ und Genußmittel⸗ geſchäfte in der Zeit von 11 bis 18 Uhr offen⸗ halten dürfen. Dieſe Genehmigung kommt nur für die Geſchäfte der Schwetzingerſtadt und Innenſtadt in Frage, mit der Maßgabe, daß An⸗ geſtellte nicht beſchäftigt werden dürfen. Die letzte Sieolungsfahrt Da die Omnibuſſe, die ſonſt alltäglich zum Be⸗ ſuch der Mannheimer Kleinſiedlungen und auf die Blumenau fuhren, während der„Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung“ zu Stadtrundfahrten uſw. eingeſetzt werden, iſt eine Fortführung dieſer ſo be⸗ liebten Nachmittagsfahrten unmöglich. Aus dieſem Grunde wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die letzte diesjährige„Siedlungsfahrt“ am Freitag, dem 3. September, durchgeführt wird. Es iſt ratſam, ſich beim Verkehrs⸗Verein die Teilnahme im voraus zu ſichern. 5 Landwehr 40er-Treſfen in Mannheim Zu dem am 11. und 12. September ſtattfindenden Landwehr⸗aber⸗Treſſen ſind aus Baden, Württem⸗ berg, Heſſen, dem Rheinland, Hamburg, Kiel uſw. die Anmeldungen ſehr zahlreich eingegangen. Wenn Kameraden u. a. ſchreiben:„Noch nie im Leben habe ich mich mehr auf einen Tag gefreut als auf dieſen, wo ich nach 20 Jahren meine alten Kriegs⸗ kameraden wiederſehen darf“, ſo kann die Be⸗ geiſterung zu dieſer Wiederſehensfeier nicht ſtärker zum Ausdruck gebracht werden. Die Vorbereitungen ſind ſo getroffen, daß die Mannheimer Tage den Kameraden ein Erlebnis ſein und unauslöſchlich in Erinnerung bleiben werden. Da gleichzeitig die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung in Mannheim ſtattfindet, iſt Gelegenheit, auch dieſe zu beſuchen. Kameraden, die noch keine Anmeldung abgegeben haben, wollen dies umgehend an Kamerad Adolf Kempf, Mannheim, Streuberſtraße 38, nachholen. u* Die Betriebsführer und Betriebsobmänner werden daran erinnert, daß heute abend in der Har⸗ monie eine Filmfeierſtunde der DAð ſtattfindet. Bom Ernährungswerk der NS Geine Koheit, das edle Vorſtentier Von NSB⸗Schweinen, ſtästiſchen Maſtanlagen und künſtigen Hausfrauenyflichten „Des war friher e Lumpezwick“, erläutert der wak⸗ kere Schweinehirt, der in Begleitung eines echten Wach⸗ und Schließ⸗Schweinehundes reinſter Prome⸗ nadenmiſchung ſeine Gäſte am Holzgatter der alten Fabrik in Käfertal⸗Süd willkommen heißt. Und dann kommt auch ſchon Meiſter Kieſer herbei, der nach öwanzigjähriger Tätigkeit in einer norddeutſchen Schweine⸗Großmäſterei dieſes Frühjahr zu ernſter Facharbeit beim Ernährungshilfswerk der NSW in ſeine Vaterſtadt zurückkehrte. Er führt uns an den Haupttrakt der ehemaligen„Lumpen⸗ zwick“, und ſchon ſchlägt einem der liebliche Duft von zweihundert wohlgenährten Borſtentieren entgegen, die hier in einem rieſengroßen, hellen und blitzſau⸗ bern Raum nach allen Regeln ſachkundiger Futter⸗ kunſt untergebracht ſind. Das meiſte, was da grun⸗ zend und ſchnurchelnd auf ſauberer Einſchütte von Sägemehl oder Stroh herumliegt, gehört zum Stamme des weitverbreiteten veredelten Land⸗ ſchweins. Aber auch eine Gruppe beſonders ap⸗ petitlich ausſehender oſtpreußiſcher Edel⸗ ſchweine iſt vorhanden. Die muß zwar ſorgfäl⸗ tiger gepflegt werden, wird dafür aber auch ſchneller fett, was ja ſchließlich der Hauptlebenszweck dieſer wackern Tiere iſt. Wenn ſie als Dreieinhalbmonatige von der Reichs⸗ führung des EHW eingewieſen werden, heißen ſie Läuferſchweine und wiegen gerade ihre 80 bis 100 Pfund. Haben ſie aber erſt mal ein paar Wochen lang ihr gutes Abfall⸗Maſtfutter gefreſſen, das ledig⸗ lich durch einen Zuſatz von 10 v. H. Kraftſubſtanz an Gerſtenſchrot, Fiſchmehl und Kalk aufgebeſſert werden muß, ſo nehmen ſie täglich ihre 600—800 Gramm zu und ſind in vier bis fünf Mongten ſoweit, daß die Ne ſie auf dem allein zuſtändigen Mannheimer Viehmarkt als rundliche Dreizentnerware abſetzen kann, damit ſie zur Krönung ihres kurzen Maſt⸗ ſchweinelebens nicht nur der zuſätzlichen Fettbeſchaffung im Sinne des Vierjahresplanes dienen, neue Mittel für das große Hilfswerk„Mutter und Kind“ ſchaffen, ſondern auch noch marktregu⸗ lierend in das Wirtſchaftsleben eingreifen. In der Tat: wenn man ſo durch die ſorgſam mit Chlorkalk beſtreuten Gänge zwiſchen den vergitterten Boxen luſtwandelt, und draußen im Sonnenſchein einen guten großen Miſthaufen gleichfalls ſeiner weiteren Verwertung in der Landwirtſchaft ent⸗ gegenharren ſieht, dann kommt einem dieſe Schäweine⸗ wirtſchaft ganz einfach, ganz ſelbſtverſtändlich vor. Und dabei iſt es doch eine ungeheure organi⸗ ſatoriſche Leiſtung, die hier wahrhaftig aus dem Nichts derartige Werte zu ſchaffen vermag. Vor noch nicht einem Jahr kam damals jener von manchem zunächſt vielleicht ungläubig belächelte Auf⸗ ruf, der das EHW ins Leben rief, um Küchen⸗ abfälle in Schweinebraten zu verwandeln und damit den ewigen Kreislauf vom Verbrauch zum Wiederaufbau in bewußter Planung dem großen Ziel der deutſchen Nahrungsfreiheit dienſtbar gu machen. Zehn Monate ſind es alſo her. Und im Frühjahr wurde hier bei uns in der nun bald über⸗ holten„Lumpezwick“ mit der praktiſchen Arbeit be⸗ gonnen, ſo daß bereits im Juni die erſten NS⸗ Schweine auf dem Markt erſchienen. In der letzt⸗ W9 Woche ſind wieder 26 Stück verkauft orden. Aus den zweihundert Mannheimer„Verſuchs⸗ karnickeln“ aber werden bis zum nächſten Jahr ſchon zehn⸗ oder zwölfmal ſoviel geworden ſein, und wenn man den verhältnismäßig raſchen Schicht⸗ wechſel von Maſt zu Maſt noch mit in Rechnung ſtellt, ſo können vom Januar 1938 ab durchſchnittlich —6000 Schweine jährlich von unſerem Groß⸗ ſtadt⸗Großbauern der NSV angeliefert werden Wie die das machen wollen? Wieder hört es ſich ganz einfach an. Die Stadt Mannheim, die ja an ſolcher tatkräftigen Unterſtützung der örtlichen Ernährungswirtſchaft mit das größte Intereſſe haben muß, baut nämlich der NSWdienot⸗ wendigen Stallungen dazu. Und zwar wird die nach modernſten Erfahrungen des ſogenannten Ruhlsdorfer Syſtems errichtete Anlage mit Raum für 750 Schweine, eigenem Futterhaus und Wohnhaus für den Schweinemäſter im Gebiet des großen Gerſtenfeldes bei der Kläranlage auf der Frieſenheimer Inſel ſchon am 1. Oktober bezugsfertig ſein, und die ganze Einwohnerſchaft aus der alten Lumpenfabrik in Käfertal⸗Süd nebſt einer entſpre⸗ chenden Anzahl neuer Inſaſſen aufnehmen. Mit be⸗ ſonderen Sortierräumen, einer großen Abdämpf⸗ Oben: So ſehen die vorſchrifts⸗ mäßigen Sammeleimer für futter⸗ würdige Küchenabfälle aus. Unten: Und ſolche Prachtexem⸗ plare werden mit dieſen oft mißachteten Reſten großgezogen. (2 Photos: M. Schubert) anlage, einem Keſſelraum, eigenen Waſch⸗ und An⸗ kleideräumen für das Perſonal, ja, ſogar einer Gleisanlage und einem Silo für größeren Anfall von Kartoffelreſten, wird dieſe ſtädtiſche Schweine⸗ mäſterei ebenſo wie die weiter geplanten Bauten im Rheinauer, Neckarauer und Wallſtadter Revier zu den modernſten derartigen Einrichtungen in ganz Deutſchland zählen. Wo aber NS⸗Volkswohlfahrt und Stadt mit ſo großer Einſatzbereitſchaft am Werke ſind, muß man ſchließlich oͤoch wohl auch nach den Gegenleiſtungen fragen, die jeder einzelne Volksgenoſſe oder doch wenigſtens jeder einzelne Haushalt zum Ausgleich ſolcher nahrhaften Fürſorge zu leiſten hat. Es iſt, wie die Erfahrung in der Ortsgruppe Erlenhof und einer Reihe von Zellen der Ortsgruppe Hu m⸗ boldt lehrt, wahrlich wenig genug, was da ver⸗ langt wird. Für die bisher vorhandenen Schweine braucht man täglich rund gwanzig Zentner gut ſortierter Speiſereſte, die ohne jede Mühe im Zuſammenwirken zwiſchen Hausfrau, Hauseigentümer und den durch Armbinden gekenn⸗ zeichneten Sammlern des EchW in den erwähnten beiden Ortsgruppen aufgebracht werden. Sind aber erſt einmal alle 2500 Schweine am Plas, ſo wird man bei reſtloſer Erfaſſung von Groß⸗Mannheim ebenſo mühelos täglich die nötigen 400 Zentner Speiſereſte zuſammenbringen, wenn jeder nur richtig mittnt und das nötige Verantwortungsgefühl für ſeinen hübſchen brannen oder ſchwarzen Sammeleimer aus reinlichem deutſchem Kunſtſtoff hat. Ausgegeben werden die Eimer, wenn's erſt ſo⸗ weit iſt, von der Ne, und den Anſchaffungspreis dafür erlegt jeweils der Hauseigentümer. Die Hausfrau aber wird an Hand des bekannten net⸗ ten Pappſchweines dann hübſch ſäuberlich alles Freßbare in einem paſſenden Behältnis aufheben und täglich in den ordentlich ſauber gehaltenen Sam⸗ meleimer der Hausgemeinſchaft tragen, damit die bis dahin gleichfalls vorhandenen neuen Spezial⸗ Kippwagen, die eigens von der Stadt beſchafft werden, den braven Rüſſeltieren genug„Mittel zum Speck“ anfahren können. Wohlgemerkt: Zahnpaſta⸗ den Vororten tuben und alte Lorbeerblätter, Vatis letzter Gummi⸗ kragen und ausgebrauchte Staubwedel gehören nicht dazu. Auch Bananenſchalen ſind keineswegs ſo nahrhaft, als daß ſie ſich auf dem Weg durch das Schwein in reines Schmalz umſetzen ließen. Doch nur keine Bange: wir werden's ſchon alle bald ge⸗ lernt haben, was da für Schweine erlaubt, und was verboten iſt. Und jede einzelne Hausfrau wird beim Herausleſen ihrer brauchbaren Küchenabfälle gern ein wenig zärtlich an die guten prallen Hintervier⸗ tel unſerer künftigen Stadtſchweine denken, die bei fachmänniſcher Pflege, unter tierärzt⸗ licher Aufſicht und wohlbehütet vor allem Uebel zur Vorſtufe des Schinkens, zu ſchmackhaften Braten und tüchtigen Würſten heranreifen, auf daß wir aus eigener Kraft immer ſatt zu eſſen 88 Dabei bietet Nives· Zahnpaste allesvwas tma erwarten kanrf ooße Reinigungs- kratt, Schonung des Zahnschmekes u. einen engenehmin. schen Seschmeck Mannheims Schulen ſind gerüſtet Ueberholungsarbeiten überall— Die Seckenheimer HJ hat ein Heim bekommen 1 Die großen Ferien ſind nun bald vorüber. Am Freitagmorgen werden wir wieder Mädel und Jun⸗ gen zur Schule eilen ſehen— mit friſcher Kraft geht es wieder an die Schularbeiten. Während unſere Jugend aber in Ferien war, in Lagern und auf Fahrt, war es nicht ſtill in all den vielen Schulen Mannheims. Das ganze Jahr über lebt die Ju⸗ gend einen großen Teil in den Klaſſenzimmern, den Turnſälen und Schulhöfen. Jugend iſt ausgelaſſen und zu manchem Schabernack geneigt, bei dem auf Fenſterſcheiben und Schulbänke wenig geachtet wird. Wenn nun die großen Ferien angebrochen ſind, dann erſcheinen die Handwerker, um auszuflicken, und zu ergänzen, was das Jahr hindurch zu Schaden kam. Die Schulbänke müſſen in Schuß gebracht wer⸗ den, mancher eingekerbte Namenszug hat ihnen ſchwer zugeſetzt. Darüber hinaus mußten die verſchiedenen hygieniſchen Anlagen, die elektriſchen Leitungen überprüft werden. Auch einige größere Arbeiten ſind vor allem in ü worden. Die Turnhalle der Gewerbeſchule bekam ein neues Glasdach. Die Sandhofer Volksſchule am Marktplatz wurde außen neu angeſtrichen und macht nun in ihrer hellen Farbe einen freundlichen Eindruck, was man vorher nicht von ihr behaupten konnte. Die größte Arbeit verurſachen natürlich die alten Schulen. Vor allem diejenigen, die noch keine Betondecken haben. Alte Holzböden wurden in erſter Linie durch neue Eichenholzböden erſetzt und die Räume mit einem Anſtrich verſehen, ſo in der-Schule und der K⸗5⸗Schule. In Feu⸗ Hindenburg-Spende! geine Haus⸗ und Straßenſammlungen! Aber alle Banken, Sparkaſſen und Poſtanſtalten und die„Neue Mannheimer Zeitung“(Schalter⸗ halle) nehmen Beiträge entgegen!.4 ————————————————————— denheim und Neckarau war es beſonders not⸗ wendig, die Schulhöfe, wie übrigens auch in anderen Schulen, zu teeren und herzurichten. Der Schmutz der Straße ſoll nicht in die Klaſſenzimmer kommen, der Holz⸗ und Linoleumboden würde zu ſtark leiden. Den größten Gewinn der diesjährigen Arbeiten haben aber die Seckenheimer davongetragen. Die Schule brauchte einen neuen Turnſaal. So kaufte man den eines früheren Turnvereins und hat ihn vollkommen überholt. Der neue Turnſaal iſt ungefähr 14 auf 22 Meter groß, alſo ausreichend für die Seckenheimer Schuljugend. Auch die Hitler⸗ jugend hatte davon einen Gewinn. Noch immer be⸗ ſitzt ſie viel zu wenig Heime, in denen ſie ihre Heim⸗ abende abhalten kann. Da man die Bühne des Turnſaales doch nicht voll ausnutzen konnte, ſo hat man ſie in zwei Geſchoſſe unterteilt und ſo für die HJ und öͤen BDM ſchöne Räume geſchaf⸗ fen. Dort können ſie nun ſingen und ausgelaſſen ſein ohne eine Menſchenſeele zu ſtören. Im Vorder⸗ haus wurden Umkleideräume und eine Wohnung für den Hausmeiſter ausgebaut. g. Sandhofer Neuigkeiten Die Tabakernte erreicht nun mit dem Brechen des Hauptgutes ihren Höhepunkt. Ununterbrochen werden Tag für Tag die geernteten grünen Tabak⸗ blätter von den Pflanzern eingeſahren und die Wei⸗ terbehandlung der grünen Ware in Scheuern und Tabakſchuppen beginnt. Das 1810 erbaute alte Rathaus iſt zur Zeit von einem hohen Gerüſt eingefriedet. Dringende Dacharbeiten werden in Angriff genommen. Einen Sängerausflug unternahm der Männer⸗ geſangverein 1878 mit Autobuſſen nach Baden⸗Baden und Pforzheim. Sein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der Firma Zellſtoffabrik Waldhof konnte der kaufmänniſche An⸗ geſtellte Wilhelm Krämer begehen. Dem Jubi⸗ 55* zahlreiche Beweiſe der Wertſchätzung zuteil. u* Abfahrt der Polizei. Wie wir bereits mitteil⸗ ten, hat eine Hundertſchaft der Mannheimer Polizei die Ehre, auf den Reichsparteitag zu kommen. Am Mittwochnachmittag 2 Uhr ſah man ſie nun auf vier Polizei⸗Transportwagen aus dem alten Landesge⸗ fängnis in Q 6 herausfahren. Sie nahmen ihren Weg direkt nach Nürnberg und werden dort heute, Donnerstag nachmittag, eintreffen. * Fahrſcheinhefte im alten Format können noch bis zum 30. November abgefahren werden. Wie ſchon im Juni aus Bekanntmachungen zu entnehmen war, ſollten alle Fahrſcheinheſte im jetzigen kleinen For⸗ mat am 1. Oktober für das Straßenbahn⸗Netz Mann⸗ heim und Ludwigshafen ihre Gültigkeit verlieren. Dieſer Zeitpunkt iſt bis zum 30. November hinaus⸗ geſchoben, ſo daß jedem Inhaber von Fahrſchein⸗ heſten genügend Gelegenheit zur Abfahrt dieſer Heſte gegeben iſt. Erſatz des Preiſes für unbenützte oder nur teilweiſe abgefahrene Hefte wird nicht geleiſtet. 4. Seite/ Nummer 403 ——————e———— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 2. September 1937 Mannheimer Fußball am Wochenende — 2. 5 5 Jubiläums-Auſtakt im Stadion Wer dieſer Tage die Straßen der Stadt durchſchritt, dem fielen die rieſigen Plakate auf, die das Jubiläums⸗ turnier unſeres vielfachen Meiſters SV Walbhof nach außen in ſeiner ganzen Bedeutung verkörperten. Vf.B Leipzia. VfB Stuttgart. BfR Mannheim, ſowie den Jubilar ſelbſt kann man zuſammen als ein Quartett anſprechen, das nach den erledigten Beſuchen der derzeitigen berühmteſten deutſchen Mannſchaften: Schalke 04 und 1. F. C. Nürnberg, als wirklich würdiger Mittelpunkt der Wochenendveranſtaltungen im Fußball für den geſamten Südweſten bezeichnet werden kann. Die Leipziger, noch im Glanze des vorjährigen Pokalſieger⸗ titels, wie ihrer guten Pariſer Vertrekung im Weltturnier, die Stuttgarter als Gruppenſieger und ſenſationell auf⸗ gemachter Bezwinger des„Club“, der Altmeiſter VfR Mannheim mit ſeinem verheißungsvollen Start ins neue Spieljahr, dann Walohof mit einem Jahrzehnt an Meiſter⸗ erfolgen im Rücken— fürwahr, das ſollte zünden, zumal — 5 zweitägigen Ausdehnung des Turniers mit Doppel⸗ Es iſt müßig über den Ausgang dieſer großangelegten Sache ſich den Kopf zerbrechen zu wollen. Eine Haupt⸗ ſpannung— im Angeſicht der nahenden Pflichtrunden— beruht jedenfalls in der gegenſeitigen Abwägung der Ge⸗ ſamtleiſtung unſerer beiden heimiſchen Meiſter, die ja im Turnier ſelbſt nicht miteinander in Berührung kommen. Feſt dürfte ſtehen, daß beide ihr Beſtes ein⸗ ſetzen werden, um der Veranſtaltung nicht nur ſportlich befeuerten Auftrieb zu geben, ſondern dem reichen Kranz an Erfolgen, den dieſe Hauptſäulen des rheiniſchen Fuß⸗ ball gemeinſam für das Anſehen ſpeziell ihrer Vaterſtadt errangen, einen neuen, und das von der heimiſchen Fuß⸗ ballgemeinde gemeinſam zu begehenden Jubiläumsjahr verſchönenden Erfolg, anzurethen. 701 Ueber den Jubilar ſelbſt viele Worte zu machen, dürfte ſich exübrigen. Im ganzen Reich kennt man ſeit langem den Namen des erfolgreichen Vereins und die Mannheimer ſelbſt waren ja Augenzeuge und Miterlebende des Rin⸗ ens, das ſich über anderthalb Jahrzehnte mit kurzen uterbrechungen als eine Kette von Großerfolgen abrollte. der gefürchtete Gegner der ihrem Zenith zuſtreben⸗ den Fußballhochburg Nürnberg—Fürth, drachten die ſpä⸗ teren Jahre den Vorrang in der Rhein⸗Saar⸗Meiſterſchaft und ſchließlich folgte die Aufrichtung und Mitverteidigu Mannheims als Hochburg im badiſchen Cußbollaau, Ja die internationale Sportwelt aber drang der Name Wald⸗ hofs durch die großartige Geſamtleiſtung von Siffling. Alle dieſe Taten aber bauten mit an der Zuverſicht und dem Stolz, die die geſamte rheiniſche Sportgemeinde ihrem hervorragenden Vertreter entgegenbringt. Jubiläen wer⸗ den ja viele gefeiert— aber entſcheidend bleibt der Inhalt, die Leiſtung ſolcher Dezenien. Der kommende Samstagabend wird im Friedrichspark mit dem Feſtbankett die interne Feier des Jubilars unter Mitwirkung erſter künſtleriſcher Kräfte bringen. Bei der Popularität dieſes Jubiläums, ſo⸗ wie der Gediegenheit, mit der der S Waldhof geſellſchaft⸗ liche Feierſtunden zu formen weiß, iſt ein genuß⸗ und er⸗ lebnisreicher Abend zu erwarten. Dem tapferen Träger des rheiniſchen Fußballs ſeien auch an dieſer Stelle die beſten Wünſche für eine ebenſo erfolgreiche Zukunft aus⸗ geſprochen. Am Samstag und Sonntag werden im Stadion folgende Spiele ausgetragen: Samstag: VfB Leipzig— SV Waloͤhof(16 Uhr); VfB Stuttgart— ViR Mannheim(17.30 Uhr). Sonntag: VſB Leipzig— BfR Mannheim(14.30 Uhr);: ViB Stuttgart— S Waldhof(16 Uhr). Wertvolle Ehrenpreiſe für das Waldhof⸗Jubiläum Das 30järige Vereinsjubliäum des Sportvereins Mann⸗ heim⸗Waloͤhof, das mit dem Jugend⸗ und Hanoballturnier ſo vielverſprechend ſtartete, wird am kommenden Samstag und Sonntag mit dem großen nationalen Fußballturnier im Mannheimer Stadion ſeinen Abſchluß finden. Der Be⸗ deutung der Veranſtaltung entſprechend wurden von allen Seiten ſehr wertvolle Ehrenpreiſe geſtiftet, wie ſie wohl ſo bald eine Sportveranſtaltung nicht wieder ſehen wirb. So ſtellten Ehrenpreiſe zur Verfügung: Der Oberbürger⸗ meiſter der Hauptſtadt Mannheim; der Verkehrs⸗ verein Mannheim; der Verlag des„Hakenkreuzbanner“; die Motorenwerke Monnheim; Daimler⸗Benz AG, Werk Mannheim; Bopp u. Reuther, Mannheim⸗Waldhof; Eich⸗ baum⸗Werger⸗Brauereien und das Fachamt Hanöball Ber⸗ lin.— In der Württembergiſchen Metallwaren⸗Fabrik, Niederlage Mannheim, 07, 6, ſind dieſe Jubiläumspreiſe ausgeſtellt. Die Spiele der Bezirksklaſſe Terminliſte Abt. 1 Vorrunde 1937/8 5. September: ddesheim— Käſertal(Schiedsrichter Gund⸗Plankſtodt); Viernheim— 08 Seckenheim(Schieds⸗ richter K. Gao⸗Plankſtadt); Alvesheim— Neulußheim (Schiedsrichter Pfeifer⸗Pforzheim); Friedrichsfeld— Feu⸗ denheim(Schiedsrichter Zeller⸗Karlsruhe); 00 Weinheim — 07 Mannheim(Schiedsrichter Kupfernagel⸗Wieskoch). 12. September: Käfertal— 07 Mannheim; Hedͤdesheim — Friedrichsfeld; 98 Seckenheim— 08 Mannheim; Neuluß⸗ heim— Phönir Mannheim; Feudenheim— Ilvesheim; 00 Weinheim— Viernheim. 19. September: 07 Mannheim— Viernheim; Ilvesheim — Heddesheim; Hockenheim— 8 Seckenheim; Friedrichs⸗ feld— Käfertal: 8 Mannheim— 00 Weinheim; Phönix Mannheim— Feudenheim. „26. September: Feudenheim— 07 Mannbeim; 00 Wein⸗ heim— Hockenheim; Käfertal— os Mannheim; Viern⸗ heim-—PhöniMannheim; 98 Seckenheim ldesheiyn Neulußheim— Friedrichsfeld. 3 33 3. Oktober: 95 Seckenheim— 07 Mannheim; Hedͤdes⸗ geim— Phönir Mannheim; Hockenheim— Neukußheim; Käfertal— 09 Weinheim; Viernheim— Friedrichsfeld; Feudenheim— 08 Mannheim. 10. Oktober: Neulußheim— 09 Weinheim; 8 Mannheim —Heddesheim; Hockenheim— Feudenheim; Phönix Mann⸗ heim— Käfertal; Ilvesheim— Viernheim; Friedrichs⸗ feld— 98 Seckenheim. 17. Oktober: Ilvesheim— 07 Mannheim; — Viernheim; Friedrichsfeld— Hockenheim; — Käfertal; 09 Weinheim— 98 Seckenheim. 24. Oktober: 07 Mannheim— Hockenheim; Viernheim Feudenheim; 08 Mannheim— Phönix Mannheim; Ilves⸗ heim— Friedrichsfeld; 98 Seckenheim— Neulußheim; 09 Weinheim— Heddesheim. 31. Oktober: 07 Mannheim— Phönix Mannheim; 98 Seckenheim— Heddesheim; Hockenheim— Ilvesheim; Käfertal— Viernheim; Friedrichsfeld— 08 Mannheim; Feudenheim— Neulußheim. 7. Nopember: 08 Mannheim— 07 Mannheim; Neuluß⸗ heim— Heoͤdesheim; Viernheim— Hockenheim; Käfertal — Feudenheim; Phönix Mannheim— 98 Seckenheim; 09 Weinheim— Ilvesheim. 14. November: 09 Weinheim— Friedrichsfeld; Heodes⸗ heim— Feudenheim; Phönix Mannheim— Hockenheim; 98 Seckenheim— Käfertal; Viernheim— Neulußheim, Ilvesheim— 08 Mannheim. 21. November: Hockenheim— 09 Mannheim; Fried⸗ richsfeld— Phönix Mannheim; Käfertal— Alvesheim; Neulußheim— 07 Mannheim: Feudenheim— Weinheim. 28. November: 08 Mannheim— Neulußheim; Hedoͤes⸗ heim— Hockenheim: Feudenheim— 98 Seckenheim; 07 Mannheim— Friedrichsfeldb; Phönix Mannheim— 00 Weinheim. Der erſtgenannte Verein iſt Platzverein. Die Spiele beginnen bis auf weiteres: 1. Mannſchaften 15 Uhr; 2. Mannſchaften 19.15 Uhr ohne Wartezeit. * Terminliſte Abt. II Vorrunde 1937/8 3. September: Schwetzingen— Sandhauſen(16 Uhr), Schiedsrichter Volk⸗Pforzheim. 12. September: Wiesloch— Eberbach; Mergentheim— Plankſtodt Kirchheim— Schwetzingen; Sandhauſen— Eppelheim; Walldürn— 05 Heidelberg. 19. September: Plankſtabt— Union Heidelberg; Sand⸗ hauſen— Kirchheim; Walldürn— Wiesloch; Schwetzingen — Eberbach. 26. September: Wiesloch— Schwetzingen; Plankſtadt — Eppelheim; Kirchheim— 05 Heidelberg; Eberbach— Walldürn. 3. Oktober: Schwetzingen— Union Heidelberg; Eppel⸗ heim— Wiesloch; 05 Heidelberg— Plankſtadt; Walldürn — Mergentheim. 4 —10. Oktober: Union Heidelberg— Wiesloch; Plankſtadt — Kirchheim; Mergentheim— Schwetzingen; Eberbach— Eppelheim; Sondhauſen— 05 Heidelberg. 17. Oktober: Wiesloch— Mergentheim, Plankſtadt— Schwetzingen; Kirchheim— Union Heidelberg; 05 Heidel⸗ berg— Eppelheim; Walldürn— Sandhauſen. 24. Oktober: Eberbach— Union Heidelberg; Sandhauſen — Wiesloch: Walldürn— Mergentheim— 05 eidelberg; Eppelheim— Kirchheim. 3 9„ 2 31. Pklober; nion Heidelberg— Walldürn; Wiesloch— Kirchheim; Plankſtadt— Sandhauſen; Schwetzingen— Eppelheim; 05 Heidelberg— Eberbach. 7. Nopember: Sandhauſen— Union Heidelberg; Wies⸗ loch— Plankſtadt; Kirchheim— Wolldürn; Schwetzingen— 05 Heidelberg; Eberbach— Mergentheim. 8 14. November: Sanöhauſen— Mergentheim; Kirchheim — Eberbach; 05 Heidelberg— Union Heidelberg: Eppelheim — Walldürn. A. November: Wiesloch— 05 Heidelberg; Mergentheim — Kirchheim Union Heidelberg— Eppelheim: Wolldürn — Schwetzingen; Eberbach— Plankſtadt. 28. November: Eppelheim— Mergentheim. Spielbeginn: 1. Mannſchaften 15 Uhr, 2. Mannſchaften 13.15 Uhr ohne Wartezeit. Die Spiele in Mergentheim beginnen um 14.30 Uhr. Meiſterſchaften im Freiſtileingen Die in drei Abſchnitten zur Durchführung kommenden Meiſterſchaften der deutſchen Amateurringer im freien Stil werden am Wochenende mit den vom Freitag bis zum ddesheim eulußheim Sonntag dauernden Titelkämpfen der Bewerber im Ban⸗ tam⸗ und im Leichtgewicht eröffnet. In der leichteſten Gewichtsklaſſe haben ſich 12 Teilnehmer, dorunter der Titelverteidiger Jatob endel— 3 eingetragen. Im Leichtgewicht greifen 11 Ringer in die Kämpfe ein. Hier verteidigt Heinrich Nettesheim(Köln) ſeinen vor⸗ Sieg. Nachſtehend die genaue Teilnehmer⸗ 82 Bantamgewicht: Brendel(Nürnberg), Fiſcher, Maier (beide Thaleiſchweiler/ Pfalz), Sommer(Markneukirchen), Brenne, Leidendecker(beide Witten), Schmiots(Köln), Möchel(Köln⸗Mülheim) Sn(Halle), Uhrig 8 beim), Rieß(Thalheimſ, Pöhlmann(Braunſchweig). Leichtgewicht: Nettesheim(Köln), Weikart(Hördej, Löh⸗ rer(Köln), Heuſch(Agchen), Kück(Bremen), Hering, Ehrl (beide München), Schulze, Argendorf(beide Hannover), Bauer(Bremen), Satzinger(Braunſchweig). Die weiteren Kämpfe werden für die Feder⸗ und Weltergewichtskloſſe vom 17. bis 19. September in Karls⸗ fruhg, elen, Halhichmerz unde wergewicht vom Im 24. 08 20. September in R. 2 Flen * arzwälder ei dem Hockenheimer Rennen Zum Motorradrennen kommen Schwarzwälder aus dem Kinzigtal, und zwar gleich 2 große Autobuſſe voll Menſchen aus der Wolfacher Gegend, die ein Hockenheimer Bürger in eifrigſter Werbearbeit dafür begeiſtern konnte, ſich ein⸗ mal eine Veranſtaltung von dem Ausmaß eines Hocken⸗ heimer Rennens anzuſehen und ſie auch mitzuerleben. Unter dieſen Reiſenden befinden ſich Männer und Frauen im Alter von 16 bis 70 Jahre. Auch dieſe Alten ließen es ſich nicht nehmen, ſich einmal eine ſolche Sache anzuſehen, von der ſie ſchon ſo oft geleſen und gehört hatten. Jetzt kommen ſie herunter zu uns ins Unterland. Wir wer⸗ den ſie gaſtfreundlich aufnehmen und insbeſondere werden es die Mäodchen und Frauen ſein, die, ſchmuck mit ihrer ſchönen Schwarzwalotracht, ſich beſonderen Intereſſes bei SS—— ſuchs Sgigeti im Halbſchwergewicht. Aſchaffenburg, Mannheim, Mainz, Würzburg, uns erfreuen Jubiläums⸗Jugend⸗Endſpiel von 07 Am Sonntag, dem 5. September, vorm. 10 Uhr, findet das Jubiläums⸗Jugend⸗Entſcheidungsſpiel auf dem 07⸗Platz zwiſchen Phönix Mannheim und Vfs Neckarau ſtatt. Vorm..45 Uhr beſtreitet eine gemiſchte Jugend⸗ mannſchaft von 07 gegen die 1. Jugenoͤmannſchaft von Poſt⸗ Sportverein Mannheim das Vorſpiel. Die Siegerehrung wird nach Beendigung des Spieles auf dem Platze vor⸗ genommen. * Haus Kern⸗Eppelheim wurde zum Kreiswart für Tiſchtennis im Rfe, Bezirk Mannheim⸗Heidelberg, ernannt. * Handball TSG 1861— SB Waldhof II. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Egner⸗Käfertal und nicht von Bertram geleitet. Nibelungenfechten in Worms am 28./29. Auguſt 1937 Zum 4. Male wurde im Rahmen der Nibelungen⸗ kampfſpiele auch das Mannſchaftsfechten im Florett um den non der Stadt Worms geſtifteten, wundervollen Wan⸗ derpreis durchgeführt. In der Begrüßungsanſprache führte der Kreisſportführer aus, daß er ſtolz ſei, ſoviele Mann⸗ ſchaften hier zu ſehen, die voll freudiger Verantwortung und Hingabe um den Preis der Stadt kämpfen wollen. Gelinge es heute dem Verteidiger, dem Fechtelub„Her⸗ mania“ Frankfurt zum 3. Male zu ſiegen. dann könne er verſprechen, daß die Stadt Worms einen neuen Preis zur Verfügung ſtelle. Zu den Vorrunden traten an: Hermania Frankfurt, Turnverein 1846 Mannheim, Turnverein Cannſtatt, Fecht⸗ elub Viernheim, Fechtelub Wiesbaden, Turngemeinde Worms. Der Turnverein Weinheim hatte leider nur drei Mann zur Stelle und der TVeKaiſerslautern mußte infolge eines Lehrganges abſagen. Die Vorrunde beendeten die Vereine von Frankfurt, Worms, Mannheim und Wiesbaden ſiegreich. Für die am Sonntagnachmittag angeſetzten Endrundenkämpfe traten die Mannſchaften mit folgenden Leuten an: Frankfurt: Eiſen⸗ ecker, Jewarowſki, Roſenbauer. Becker. Körbitz; Mann⸗ heim: Bayer. Iſſelhard, Höfler, Becker, Merkle; Wies⸗ baden: Cron, Adam, Klöckner, Wettengel: Worms: Muth, Zaiß. Dr. Jung, Ganß. Die Gefechte wurden ebenſo wie ritterlich und trotzdem hartnäckig durch⸗ geführt. Im erſten Durchgang gewinnt: Wiesbaden gegen Worms 13:8 Siege; Frankfurt gegen Mannheim 13:3 Siege. zweiten Durchang: Wiesbaden gegen Mann⸗ heim 14.2 Siege; Frankfurt gegen Worms 14:2 Siege. Die Spannung war aufs höchſte geſtiegen.) Iſt Wies⸗ baden ſtark genug, um Frankfurt den erſten Preis zu nehmen und wird Mannheim, das zum erſten Mal dabei iſt, den 3. Platz vor dem öreimailgen Endrundenteilneh⸗ mer Worms belegen? Die größere Erfahrung und der beſſere Mannſchafts⸗ durchſchnitt entſchied den Kampf mit 9i8 Siegen für Frank⸗ furt, das ſomit den Wanderpreis endgültig entführte. Den 9. Platz exrangen ſich die Mannheimer nach ſeinem Kampf mit 10:6 Siegen vor Worms. 9 9—— Die deutſchen Boxer kämpfen unentſchieden Angarns Amateurboxer erzielen durch ein Fehlurteil im Schwergewicht:8 Von Trieſt aus, wo Deutſchlands Amateurboxſtaffel einen einwandfreien 10:6⸗Sieg über die kampfſtarke Staffel der Italiener errungen hatte, ging es nach Budapeſt. Hier war am Mittwochabend Ungarns techniſch famoſe Mann⸗ ſchaft der Gegner unſerer Ländermannſchaft. Vor ſaſt 4000 Zuſchauern ſchafſten die Ungarn unter nicht abreißenden Anfenerungsrufen ihrer Landsleute, die mit ihrem Schlacht⸗ ruf die deutſchen Boxer etwas in Verwirrung brachten, eine rieſige Ueberraſchung; gelang es ihnen doch, unſere Olympiaſieger Kaiſer(Gladbeck) und Runge(Wuppertal) zu ſchlagen und im Geſamtergebnis ein Unentſchieden von 8ꝛ8 zu erzwingen. Vergeſſen wollen wir dabei nicht, daß es zwei nicht unanfechtbare Fehlurteile gab, die unſeren Sieg verhinderten. Wie ſie kämpften Nach dem Aufmarſch und den Begrüßungsanſprachen begannen die Kämpfe im Ring mit der Fliegengewichts⸗ Begegnung zwiſchen unſerem Olympiaſieger Willi Kai⸗ ſer(Glaoͤbeck) und Ungarns Eurropameiſter Enekes II. Durch den elegant boxenden Magyaren ſiel es beſonders klar auſ, daß Kaiſers Stärke weniger im techniſch feinen Boxen als im Kampfgeiſt liegt. Des Weſtdeutſchen Kampf⸗ ſtärke aber hat ſich ſeit den Olympiſchen Spielen etwas vermindert. Wie in Trieſt mußte Kaiſer auch in Budapeſt ſich dem beſſeren Boxer beugen und Enekes einen knappen Punktſieg überlaſſen. Wenig verſtändlich war die Niederlage des deutſchen Meiſters Wilke(Hannover) im Bantamgewicht durch den Ungarn Bondi. Der Niederſachſe war der größere Tech⸗ niker, ſchlug genau und ſicher, ließ in der Schlußrunde aber etwas nach. Die Breslauer Kampfmaſchine Min er bewies, daß ſie in der durch Krankheit bedingten Ruhepauſe nichts ein⸗ gebüßt hat. Mit wuchtigen Haken trommelte er auf den Ungarn Kubinyi ein und ſiegte hoch nach Punkten. Den zweiten deutſchen Sieg errang unſer Europameiſter Nürnberg(Dresden) im Leichtgewicht über den ungari⸗ ſchen Nachwuchsmann Papp. In allen drei Runden war er klar überlegen. Sein Sieg ſtand nie in Frage, wenn er auch nicht ſeinen beſten Tag hatte. Auch Europameiſter Michel Murach(Schalke) kam über den heute im Weltergewicht ſtartenden Olympiaſieger Harangi zu einem ſicheren Punkterfolg. Unaufhörlth trommelten die wuchtigen Körperhaken des ſtarken Weſt⸗ deutſchen auf den ſchnellen, beherzten Magyaren nieder, Erich Campe(Berlin) hatte als routinierter Boxer und genan ſchlagender Kämpfer mit dem ungariſchen Er⸗ ſatzmann Jakits nicht viel Mühe. Von der erſten Runde an hatte er ſtändig kbare Vorteile.:4 führte Deutſchland und Ungarns Niederlage ſchien unvermeiolich. In ganz großartiger Form befand ſich der alte Ring⸗ Durch gute Bein⸗ arbeit wich er den ſchweren Brocken des Leipzigers Pietſch aus und kam durch eine gute zweite Runde zum knappen Punktſieg. Nur ein kraſſes Fehlurteil verhalf den Ungarn dann doch noch zu einem Unentſchieden. Runge(Wuppertal) Ru hatte Nagy ſchon ſchwer geſchlagen, Ex konnte nicht mehr verlieren,, trotz einer fhrncheren Unde. th überlegen erwärtete alles einen klaren Punktſieg Runges und doch yupde Nagy zum Punktſieger erklärt. Das war wirklich ſchlecht möglich. Kanu-Kurzſtreckenregatta in Gemünden am Main Unter ſtarker Beteiligung dar Vereine aus 8 rankfurt, Offenbach, Heilbronn, Hanau, Darmſtadt und Gemünden veranſtaltete die Turn⸗ und Sportvereinigung Gemünden ihre diesjährige Kurzſtreckenregatta auf dem Main. Die Regatto wurde wiederum zu einem großen Erfolg für die teilnehmenden Mannheimer Vereine. Von 24 Rennen wurden allein 14 für Mannheim gewon⸗ nen. Die Mannheimer Kanugeſellſchaft errang 8, der Kanu⸗Club Mannheim 4 und die Padoelbootgeſellſchaft Mannheim 2 Siege. Kleine Syort-Nachrichten Das Endergebnis: 1. Fechtelub Hermania Frankfurt 8 Mannſchaftsſiege; 2. Fechtelub Wiesbaden 2 Mannſchaftsſiege; 3. Turnverein 1846 Mannheim 1 Mannſchaftsſieg; 4. Turngemeinde Worms 0 Mannſchaftsſiege. Raoballkämpfe in Offenburg Wer vertritt Süddeutſchland in Berlin? Am kommenden Sonntag finden in Offenburg die Aus⸗ ſcheidungskämpfe zur deutſchen Zweier⸗Radballmeiſterſchaft der Gruppe Süd ſtatt. Beteiligt ſind die beſten Vertreter der Gaue Südweſt, Baden, Württemberg und Bayern, an ihrer Spitze das ehemalige Weltmeiſterpaor Schreiber⸗ Blerſch vom RV Wanderluſt Frankfurt. Die beiden beſten Mannſchaften ſind berechtigt, am 31. Oktober an den Endſpielen in Berlin teilzunehmen. In Offenburg treten an: Gau Südweſt: RV Wanderluſt Frankfurt 1(Schreiber⸗ Blerſch), RV Wanderluſt Frankfurt 2(Kruppa⸗Möſer), RV Wanderluſt Fronkfurt 3(Hartmann⸗Braun). Gan Baden: RV Wanderluſt Konſtanz(Büchel⸗Madelle), RV Concordia Offenburg(Stäbler⸗Uhl), R Rheinluſt Kehl(Gebr. Hellenbrand). 0 Gau Württemberg: RV Wanderer⸗Weſtend Stuttgart 1 (Ellwanger⸗Römer), RV Wanderer⸗Weſtend Stuttgart 2 (Römer⸗Schmidt). Gan Bayern: RB Schramberg(Gebr. Echtle), Poſt⸗SV Augsburg(Dietz⸗Schwinger). Mülheim⸗Duisburg(1. September) Haudels⸗Preis, 2300 4, 1200 Meter. 1. G. u. W. Eich⸗ holz Thammo(J. v.§. Vlugt), 2. Einſchlag. 3. Feſtland. Ferner: Hanſemann, Forſtgraf. Toto: 49, Pl. 2, 22:10. — EW. 308:10. Preis vom Möll'ſchen Aak, 2200, 1000 Meter. 1. Dr. K. Gräfenkömpers Grasſittich(W. Kaſſebaum), 2. Parti⸗ ſane, 3. Gabler. Ferner: Feuereifer, Storm Flower, Coeu⸗ raß. Toto: 53, Pl. 17, 12, 12:10.— EW. 301:10. Schiffahrts⸗Preis, 2000“, 2000 Meter. 1. F. Schrecks Stowa(K. Werner), 2. Lare, 3. Morgenluſt. Ferner: Praſſer, Preisträger, Denar, Fechter. Toto; 72, Pl. 20, 21, 19::10.— EW. 590:10. Tribünen⸗Preis, 3000 /, 1200 Meter. 1. F. H. Lampes Kameraoͤſchaftler(§. Kaſſebaum), 2. Florian, 3. Panthec. Ferner: Janiculus, Hohlweg, Hofoper. Toto: 24, Pl. 13, 12, 15:10. EW. 50:10. Gewerbe⸗Jagdrennen, 2400, 3000 Meter. 1. Frl. B. Bauers Reizjäger(K. Broda), 2. Stahlhelm, 3. Titine. Ferner: Fahrewohl, Mardonius. Toto: 24, Pl. 14, 14:10. W. 48:10. Bergbau⸗Preis, 2200 /, 2800 Meter. 1. F. Landlers Kukutuz(J. Pinter), 2. Limperich, 3. Sintflut. Ferner: Augur, Ballonpoſt, Flüſterton. Toto: 22, Pl. 14, 15, 21:10. W. 78:10 Induſtrie⸗Preis, 1800“, 1600 Meter. 1. Frau E. Rübs Winnetou(K. Mertens), 2. 3. Campo Santo. Ferner: Aſti, Silveſter, Fohre, Wernigerode, Orchilles. Toto: 23, Pl. 15, 17, 32:10.— EW. 132:10. Die Ergebniſſe: Einerkajak für Altersklaſſe:. Kanu⸗Chub Mann⸗ heim, Ludwig Sonns; 2. Turn⸗ und Sportvereinigung, Robh. Zweier⸗Faltboot für Jugend, 16—18 Jahre: Mannheimer Kanugeſellſchaft, Noller⸗Hauck; 2. Paodelgeſellſchaft Mannheim, Schollmaier⸗Diſchinger; 3. Waſſerſportklub Heidelberg, Lenz⸗Fillauer. Einer⸗Falt⸗ boot für Damen, Anfänger: 1. Kanu⸗Club Mann⸗ heim, Gretel Marach; 2. Schikhub Aſchaffenburg, Gold⸗ hammer; 3. Verein f. Waſſerſport Mainz, Janecek. Zweier⸗Kanadier, für Anfänger: 1. Paddelgeſell⸗ ſchaft Mannheim, Rieger⸗Schönbrod; 2. Kanu⸗Club Offenbach, Stöcker⸗Engſtröm; Zweier⸗Kajak für Jugend, 16—18 Jahre. 1. Kanu⸗Club Mannheim, Bruck⸗ bräu⸗Schmutz; 2. Kanu⸗Geſellſchaft Hanau, Gimpel⸗Fröb; 3. Kanu⸗Geſellſchaft Hanau, Hedderich⸗Schmidt. Einer⸗ Kajak Senioren, 1000 Meter. 1. Mannheimer Ka⸗ nutgeſellſchaft, Plitt; 2. Paddelbootgeſellſchaft Mannheim, Stumpf; 3. Frankfurter Kanuverein, Israel. Einer⸗Kajak Jugend, 16—18 Jahre: 1. Mannheimer⸗ Kanugeſollſchaft, Noller; 2. Paodelgedellſchaft Mannheim, Nolff; 3. Mannheimer Kanugeſellſchaft, Karle⸗ Einer⸗Faltboot, Jugend 16—18 Jahre. 2. Abteilung: 1. Mannheimer Kanugeſellſchaft, Noller, 2. Turn⸗ und Sportgemeinde Darmſtadt, Chriſtmann, 3. Ka⸗ nu⸗Club Mannheim, Schmutz. 3. bteil ung: 1. Mannheimer Kanugeſellſchaft, Hauck, 2. Turn⸗ und Sportgemeinde Darmſtadt, Fries, 3. Waſſerſportelub Heidelberg, Lenz. Zweier Faltboot, Aufänger 1000 Meter. 1. Kanu⸗Club Mannheim, Mechler⸗Sonns, 2. Mannheimer Kanugeſellſchaft, Mohr⸗Ball, 3. Paddelgeſell⸗ ſchaft Mannheim, Barnitzke⸗Stumpf. S Ser nioren: 1. Mannheimer Kanuge ſellſchaft, Plitt, 2. Paddelgeſellſchaft Mannheim, Stumpf, 3. Kanu⸗ Club Heilbronn⸗Böckingen, Schellenberger. Anfänger: 1. Paddelgeſellſchaft Mamnheim, Stumpf⸗Barnitzke, 2. Verein für Waſſerſport Mainz, Gh⸗ el⸗Schneider, 3. Mannheimer Kanugeſellſchaft Mohr⸗Ball. weier⸗Kajak, Senioren: 1. Mannheimſer Kawu⸗ geſellſchaft, Plitt⸗Lorenz, 2. Poſtſportverein Frank⸗ furt, Kiſſel⸗Becker, 3. Paddelgeſellſchaft Mannheim, Ochs⸗ Klinger. Zweier⸗Kajak, Jugend 16—18 Jahre.(Nachmel⸗ dungen). 1. Mannheimer Kanngeſelbſchaft, 2. Turn⸗ und Sportgemeinde Darmſtadt, 3. Paddelgeſell⸗ ſchaft Mannheim. Die Mitte⸗Handballelf für den Gaukampf gegen Nord⸗ mark(19. September in Deſſau) wurde wie folgt aufge⸗ ſtellt: Lüdicke(Deſſau); Knackmuß— Ruck(beide Magde⸗ burg); Krauſe(Magdeburg)— Hammerich(Weißenfels)— Peplinſki(Magdeburg); Keller— Böttcher(beide Magde⸗ burg)— Laqua— Klingler— Stahr(alle Weißenfels). Weetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort. Fraukfurt a. M. vom 2. Seytember: Der vom Atlantik vorgeſtoßene Sturmwirbel befindetſich in, raſcher Verflachung; ſo daß eine ſtärkere Einfluß⸗ nahme auf unſer Wetter nicht zu erwarten iſt. Der Witterungscharakter bleibt überwiegend freundlich, doch ſind vereinzelte teilweiſe ge⸗ wittrige Schauer nicht ausgeſchloſſen. Vorausſage für Freitag, 3. Seytember Morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt heiter bis wolkig und Neigung zu vereinzelten, teilweiſe gewittrigen Schauern, Mittagstemperaturen über 20 Grad, meiſt ſüdweſtliche bis weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 1. September + 27,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 2. September 16,5 Grad; iheute früh halb 8 Uhr + 17,8 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 20 Grad Waſſer⸗ und 18,5 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Anſere Zehn⸗Tage⸗Vorherſage Witterungsvorausſage für die Zeit vom 2. bis 11. September 1937, herausgegeben von der Forſchungs⸗ ſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſagen des Reichswetterdienſtes in Bad Homburg am 1. abends: In den nächſten 3 bis 5 Tagen iſt leicht un⸗ beſtändiges Wetter zu erwarten. Das Witte⸗ rungsgepräge wird zwar überwiegend freundlich ſein, doch wird es zeitweiſe leichte bis mittlere Regenfälle geben. Es iſt möglich, daß um das Wochenende oder zu Beginn der nächſten Woche die Unbeſtändigkeit des Wetters ſich verſtärkt und die Bewölkung und Niederſchläge vorübergehend zu⸗ nehmen. Die Temperaturen werden im Weſten be⸗ reits in den nächſten Tagen, im Oſten des Reiches etwas ſpäter zurückgehen. In der nächſten Woche kann jedoch im allge⸗ meinen wieder mit vorwiegend heiterem und warmem Wetter gerechnet werden, das aber zeitweiſe oͤurch gewittrige Störungen unter⸗ brochen wird. Meiſtenorts wird es etwa an der Hälfte aller Tage des zehntägigen Zeitraumes zu Regenfällen kommen, doch werden dieſe häufig nur unbedeutend ſein. In Süddeutſchland wird die Geſamtſonnen⸗ ſcheindauer 60 Stunden überſchreiten. Sondervorherſage für Nürnberg und Umgebung für die Zeit des Reichsparteitages vom 6. bis 13. September: Anfänglich etwas unbeſtändig, leichte bis mittlere Regenfälle, dann überwiegend freundlich, oft heiter und warm, doch muß mit zeitweiligen gewittrigen Störungen gerechnet werden. In den Morgenſtunden häufig neblig. In der erſten Hälfte der nächſten Woche einige kühle Nächte(Tieftemperaturen um 5 Grad), Stürmiſche Winde ſind nicht zu befürchten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗ Pegelſ 29. 30. 31.] 1. 2.[Rhein-Vegel.at 12333 Rheinfelden.72..6/.72..72..68l Kaub. 218230206 2. Breiſach. 700 760 865 Köln. 18175 1741.65 Keoll. 2. 55 28702. We Maras. 449 6404 0 Mannheim 6,40 3,84 3,28 3,258,23 Mannheim.20 34ů 3,143414 —— 96 Donnerstag, 2. September 1937 HBeilage der Neuen Mannheimer Zeitung 148. Jahrgang/ Nr. 403 9 Praktisdi und Feuerfestes Porzellan Von der badebraunen Aufſaufform zum weihblauen Tafelgeschirr ... lieſt man irgendwo in einem klugen Buch über die Entwicklung des Porzellans als Werkſtoff nach, ſo wird zum Beweis für ſeine ſchier unbegrenzte Ver⸗ wendbarkeit immer wieder die völlige Dichtigkeit und Härte des Scherbens geprieſen, der mit Ausnahme von Flußſäure ſelbſt gegen noch ſo ätzende chemiſche Mittel,— geſchweige denn gegen Geruch oder Ge⸗ ſchmack von Speiſen widerſtandsfähig iſt. Dieſe ſeit rund zwei Jahrhunderten immer klarer erkannten Grundtatſachen haben ſchon lange dazu geführt, neben dem kulturgeſchichtlich bemerkenswerten Zier⸗ porzellan und dem Porzellantiſch⸗ geſchirr als dritte, nicht minder wichtige Gruppe das techniſche Porzellan entſtehen zu laſſen, das vor allem für die geſamte Elektrowirtſchaft im⸗ mer unentbehrlicher geworden iſt und gerade heute⸗ mehr denn je als typiſch deutſches Erzeugnis im Rahmen des Vierjahresplanes große Zukunftsauf⸗ gaben hat. War nun aber einmal erkannt, daß man nicht nur kochend heiße Suppe in einer ſchön geformten und reizvoll bemalten Rokoko⸗Terrine auf den Tiſch bringen, daß man ohne Gefahr des Zerſpringens ſein „Schälchen Heeßen“ ſchlürfen kann und dann gar Ab⸗ dampfſchalen, Tiegel, Mörſer, Apotheker⸗ wie Labo⸗ ratoriumsgeräte aller Art aus der vielſeitigen Kaolinerde herzuſtellen vermochte, ſo konnte es bis zum feuerfeſten Porzellan⸗Kochgeſchirr nur ein klei⸗ ner Schritt ſein. Er wurde vom Standpunkt der Abſatzmöglichkeit, die ja lesten Endes den guten Willen und die Einſicht unſerer Hausfrauen zur Vor⸗ ausſetzung hat, nicht unweſentlich durch die Summe aller jener Erfahrungen unterſtützt, die der ſpeiſen⸗ bereitende Menſch ſeit Urzeiten mit ſeinem Irden⸗ geſchirr gemacht hatte. Denn Irdengeſchirr, die gute alte Hafnerware, die man auf den Meſſen und Märk⸗ ten einkaufte, um ſie nach tüchtigem Gebrauch ſpäter vom wandernden Keſſelflicker mit einem ſchützenden Drahtnetz verſehen zu laſſen,— ſie iſt ſozuſagen der Inbegriff alles Kochgeſchirrs überhaupt und war längſt vorher auf der Welt, ehe es Eiſenpfannen und blinkende Kupferkeſſel oöer gar das poeſieloſe In⸗ duſtrieprodukt Email gegeben hat oder das Alumi⸗ nium ſeines Siegeszug in die Küche antrat. Was aber der brave„Ratzifalli⸗Mauſifalli“ un⸗ ſerer Kindertage mühſelig mit Drahtbändern ſichern mußte, und was ſelbſt bei vorſichtiger Inanſpruch⸗ nahme bald Riſſe in der Glaſur oder ſogar durch⸗ gehende Sprünge zeigte, iſt heute durch Beſſeres überholt. Zwar die gute alte Gugelhupf⸗ oder Napfkuchenform und der ſüddeutſche Pfitzauf werden gewiß ein ewiges Leben haben, weil ſie in ihrer Art mit dem Backwerk zuſammen ſelbſt ein Stück Brauchtum geworden ſind. Doch für den prak⸗ tiſchen Gebrauch im Haushalt triumphiert heute das Porzellan⸗Kochgeſchirr auf der ganzen Linie. Mehr noch als das: aus dem erſten feuer⸗ feſten Porzellantopf, in dem der Franzoſe ſchon vor dem Kriege unter dem Namen„pot au keu“ eine bei allen Feinſchmeckern berühmte, langſam gekochte Fleiſchbrühe bereitete, und aus den gemütlichen backbraunen Auflaufformen, die ihren Ur⸗ ſprung in der Paſtetenbäckerei haben, iſt inzwiſchen ſchon wieder etwas Neues entſtanden, um deſſen Einführung im Haushalt man ſich nicht dringend genug annehmen kann. Wir meinen das feuerfeſte, tafelfertige Porzellankochgeſchirr,— jene anmutig be⸗ muſterten blauweißen Schüſſeln, Näpfe, Spiegeleier⸗ pfannen, Schmortiegel, die in geſchmackvoll aufgelok⸗ kerter Unterglaſurmalerei eine Abwandlung des gu⸗ ten alten Zwiebelmuſters bringen und, abgeſehen von ihrer geriffelten oder leicht reliefierten Außen⸗ ſeite, wirklich gar nichts Ofenmäßiges mehr an ſich haben. In vorbildlicher Weiſe zeigt ſich hier, wie ſelbſt beim einfachen Gebrauchsgegenſtand der künſt⸗ leriſche Gedanke veredelnd und im beſten Sinne ſchmückend wirken kann, wenn er ſich ohne Vorbe⸗ halte und unnötige Zutaten anzupaſſen vermag. So iſt bei dieſem weißglaſierten feuerfeſten Tafelporzel⸗ lan durch das ſchlichte blaue Dekor etwas ganz Neues, Selbſtändiges und— in ſeiner Art Vollkom⸗ menes entſtanden, das die treuherzige Sachlichkeit des alten, dem Steingut nachgebildeten„Backbraun“ weit überflügelt und damit die Tradition der keramiſchen Paſtetenform überhaupt auch werkmänniſch erſtaunlich gut ausweitet. Die Hausfrau aber muß bei allen Erwägungen über die Anſchaffung neuen Gerätes neben ihrer eigenen Bequemlichkeit immer noch das große Ganze im Auge behalten. Und da iſt es nicht nur wichtig, daß ſie ſelbſt durch Vermeidung des läſtigen Umſchüt⸗ tens vom Kochtopf in das Tiſchgeſchirr beim Zuberei⸗ ten, Auftragen und ſpäter beim Spülen manchen Handgriff ſpart, ſondern zugleich mit dem vermin⸗ derten Arbeitsaufwand iſt auch der Ver⸗ brauch an Heizmaterial, an Heißwaſſer um ſoviel ge⸗ ringer, daß der Statiſtiker hier gewiß recht ſtattliche Zahlen der Einſparung und des Kampfes gegen Materialvergeudung herausrechnen würde, wenn man ihm dieſe Aufgabe ſtellte. Daneben bedeutet es endlich— wie bei ſo vielen anderen Dingen— eine nicht unweſentliche Rohſtofferſparnis, wenn auch im Reiche der Küchengeräte das Metall mehr und mehr durch Porzellan erſetzt werden könnte, um damit für ſolche Zwecke frei zu ſein, wo man nichts anderes an ſeiner Statt gebrauchen kann. Kommt aber aus dem Verbraucherkreiſe das alt⸗ bekannte Schlachtgeſchrei von der geringeren Haltbar⸗ keit, ſo wird jeder Fachmann erwidern, daß unſer heutiges deutſches Hartporzellan zwar noch nicht als unzerbrechlich angeſprochen werden darf, doch immerhin ſchon einen ganz tüchtigen Stoß vertragen kann, ehe es in Trümmer geht. Bedacht werden muß ferner, daß gerade in Verbindung mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln ein weithin ſichtbarer Porzellanſplitter ſehr viel ungefährlicher iſt als etwa Glas, und daß unſere Großmütter ſchon den Email⸗ topf als Hort aller Blinddarmentzündungen fürch⸗ teten(was übrigens zum guten Teil frommer Aber⸗ glaube iſt). Natürlich empfiehlt es ſich nicht, eine Porzellanbratpfanne mit lautem Knall auf den Stein⸗ fußboden fallen zu laſſen, und für die große Gas⸗ flamme ſoll man immer eine Asbeſtunterlage bereithalten. Hat man ſich aber dieſe Grundregeln des Umgangs mit Kochporzellan erſt einmal zu eigen gemacht, ſo überwiegen ſeine Annehmlichkeiten in jeder Hinſicht. Denn auch der Zwang zu vorſich⸗ tiger Behandlung hat ſeine guten Seiten: er macht die Hausfrau ſanftmütig und freundlich, was wieder⸗ um nicht nur dem hübſchen Geſchirr, ſondern ebenſo der ganzen Familie zugute kommt M. S. Weißblaues Kochporzellan für den Tischgebrauch Foto: Hedda Reidt) Ich lerne eindosen Die Bohnenernte iſt dieſes Jahr wirklich aus⸗ gezeichnet! Zuerſt haben wir vor Begeiſterung Boh⸗ nen gegeſſen, bis wir ſelbſt bald grün waren. Doch nun muß gründlich für den Winter geſorgt werden. Aber wie? Einmachegläſer beſitze ich nicht, ſolange wir keinen eigenen Garten hatten, habe ich ans Ein⸗ kochen nie gedacht. Und jetzt?— Halt mal, ich habe doch neulich beim Gemüſemann geſehen, wie eine junge Frau Doſen ſchließen ließ, richtige Konſer⸗ vendoſen, die ſie gefüllt von zu Hauſe mitbrachte. Das werde ich auch verſuchen. Her mit dem Korb Bohnen! Fäden abziehen, ab—ziehen, ab—ziehen, dann die eine Hälfte ſchnippeln, die andere brechen. Nun bloß drei Minuten in geſalzenem Waſſer kochen laſſen, denn dieſes Waſſer wird doch nicht weiter⸗ verwendet— wenigſtens beim Einmachen. Ich habe die Bohnen mit dem Schaumlöffel herausgenommen, fülle ſie in die Büchſen und laſſe kaltes Leitungs⸗ waſſer darüberlaufen, bis zwei Zentimeter unter dem Rand. Jetzt können die Doſen geſchloſſen wer⸗ den, und bald iſt alle Arbeit getan. In einem gro⸗ ßen, mit Waſſer gefüllten Topf, koche ich die Doſen noch anderthalb bis zwei Stunden. Doch beim Auf⸗ ſtellen des Topfes paſſe ich gut auf. Er ſoll ja nicht feſt auf der Platte des Gasherdes aufſtehen. Immer muß noch ein Zwiſchenraum zwiſchen Topfboden und Gasherd bleiben. Dort kann die Wärme ſchön an dem Topf vorbei und nach oben ſtreichen, und ich brauche viel weniger Gas. So— die zwei Stunden ſind um. Raſch noch Schilder auf die Büchſen, hübſch ordentlich... Großartig ſieht das aus, Kauf⸗ mannsladen könnte man ſpielen, im nächſten Jahr mach ich's wieder ſol Das wußten Sie noch nicht? Bürſten, deren Borſten abgenutzt ſind, können noch Verwen⸗ dung finden, wenn man ſie mit Tuch oder Filz be⸗ nagelt und zum Bohnern gebraucht. Alte Zahnbürſten nimmt man zum Auftragen von Schuhkreme, zum Reinigen der Nähmaſchine, der Schreibmaſchine oder des Fahrrades. * Auch das elektriſche Bügeleiſen macht mitunter Schwierigkeiten. Nach dem Erkalten ſetzt ſich häufig Roſt an. Darum ſoll man nach jedem Bügeltag das heiße Eiſen unmittelbar nach dem Ge⸗ brauch mit einem Kerzenreſtchen tüchtig einreiben. Die leichte Paraffinſchicht, die ſich dadurch bildet, macht die Roſtbildung unmöglich. Bevor man das Bügeleiſen wieder in Aktion treten läßt, hat man es mit einem reinen Lappen abzuwiſchen. *. Das Brennen von neuen Schuhſohlen verhindert man, wenn man einige Tropfen Sprit auf die Innenſeite gießt und gut verreibt. 4 Um goldene Halsketten zu reinigen, bereitet man aus warmem Waſſer und geſchabter weißer Kernſeife eine Lauge, die man in ein mög⸗ lichſt hohes Gefäß oder in eine weithalſige Flaſche gießt. Da hinein kommt die Kette, die man mit dem Gefäß einige Minuten ſchüttelt. Man nimmt ſie als⸗ dann wieder heraus und ſpült ſie in reinem Waſſer gut ab. Jetzt wird die Kette in Waſſer gelegt, in dem etwas Kalkpulver angerührt wurde; man ſchüttelt nochmals recht kräftig und ſpült wieder mit klarem Waſſer nach. Das Trocknen geſchieht zwiſchen feinen erwärmten Sägeſpänen. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannbeim. ———..—ñ—————ꝙP—P— BꝑB VB ¶V ̃nꝰBB ꝰͥ[—ͤ———dꝗ——dꝗ—dÄ—dXz——ꝗÄ—ꝗö——u——— Der ElSte Liebesbtief /von EVS Patzig Bald nach Neujahr mußte das Kind— das erſte — kommen. Bei den Vorbereitungen zum Weih⸗ nachtsfeſt hatte Maria ſchon nicht mehr mithelfen können, wie ſie gern wollte. Schwerfällig bewegte ſie ſich durch das Haus und über den Hof, mit vorſich⸗ tigen Schritten, um hier und da nach dem Rechten zu ſehen, und auf ihrem hager gewordenen Geſicht ſtand manchmal ein verlorenes Lächeln, wenn ſie die ſpielenden Kinder des Nachbarn ſchreien hörte, die vor dem Tor einen Schneemann bauten. Dann ſtellten ſich von Zeit zu Zeit Beſchwerden und ein unerträgliches Angſtgefühl ein. Die junge Frau preßte in ſolchen Momenten wohl ſchweigend die Hand aufs Herz und wiſchte, wenn es vorüber war, den kalten Schweiß von der Stirn. Karl brauchte nichts davon zu merken, er hatte andere Sorgen genug. Und nun noch das Kind! Sie wußte nicht einmal, ob er ſich darauf freute. Sie wußte nur, daß ſie ſelbſt es mit tieſem Glücksgefühl er⸗ ſehnte. Nie war ein überflüſſiges Wort zwiſchen ihnen gefallen. Es gab nicht viel zu reden in dieſem engen, kargen Leben, das begrenzt war durch den ewig wiederkehrenden Wechſel der Jahreszeiten, die ihr geordnetes Maß an Arbeit mit ſich brachten. Sie waren ſchweigſam und dumpf wie die Erde, von der ſie lebten, aber manchmal blühte mitten in ſolch nützlichem Ernſt ein Schimmer von Lachen auf. Das war ihnen genug, um von der Liebe zu wiſſen, durch die ihre ſtumme Gemeinſchaft einen Sinn erhielt. Doch eines Tages hatte der Bauer ſie um die 8 mit weißem Geſicht, vor Schmerzen ge⸗ krümmt, auf dem Küchenſtuhl ſitzend gefunden und ſeinen raſchen Entſchluß in einem ſpärlichen, faſt unwilligen Brummen geäußert: er wolle ſie ſofort ins Kreiskrankenhaus bringen, Niederkunft erwartete. Hier zu ie de nicht die richtige Pflege. Ungläubig ſtarrte ſie ihn an:„Aber das Geld?“—„Ach was, Geld. Er wurde ungeduldig und verbarg ſeine auſſteigende damit ſie dort ihre Hauſe hätte ſie doch Angſt hinter einer energiſch abſchließenden Hand⸗ bewegung. Der Schlitten holperte den Hohlweg entlang zur nächſten Bahnſtation. Sei es nun, daß der mitfah⸗ rende Knecht ſie ſtörte oder ſei es, daß ſie ſich nichts zu ſagen wußten, das der Erwähnung wert war— ſie rumpelten ſchweigſam durch den früh dunkelnden Nachmittag. Einmal ſagte Karl:„Es wird Schnee geben“, und ſah dann wieder mit zugekniffenen Lip⸗ pen über die Leine weg geradeaus. Maria hüllte ſich zitternd und traurig feſter in ihren Mantel, deſ⸗ ſen aufgeſchlagener Pelzkragen faſt das halbe Ge⸗ ſicht verdeckte. Vorſichtig half ihr der Bauer in den Zug und ſtieg mit ſteifen Beinen hinterdrein, den ſchwarzen Holzkoffer vor ſich herſchiebend. In beiden klopfte eine tiefinnere Erregung und ſie grübelten der Frage nach, was werden ſoll. Dann döſten ſie in dem ſanf⸗ ten Geſchaukel der Fahrt vor ſich hin, um doppelt erſchreckt hochzuſpringen, als der Zug in der Kreis⸗ ſtadt hielt. Sie ſtanden vor dem Portal des Krankenhauſes. Die ſpäte Stunde und die Größe des Gebäudes machte ſie befangen.„Ich habe ſolche Angſt, Karl“, flüſterte die Frau.„Wird ſchon alles gut gehen“, tröſtete er, und ſie ſah ihn dankbar an. Ein hohes, helles Zimmer nahm Maria auf, die wie in einem Nebel ihren Mann verſchwinden ſah, der ſich hier, zwiſchen dem Arzt und den Schweſtern, überflüſſig fühlte und verſprochen hatte, morgen früh wieder⸗ zukommen, bevor er nach Hauſe fuhr. Er quartierte ſich in dem Gaſthof ein, in dem die Leute ſeines Dorfes auszuſpannen pflegten, wenn ſie zum Markt fuhren. Bevor er einſchlief, ſpürte er eine Ahnung in ſich hochkriechen wie eine ſchlei⸗ mige Schnecke, immer näher, Zoll um Zoll zum Her⸗ zen hin, eine Ahnung, daß etwas Neues in ſein Leben einbrach, etwas Gefährliches, noch nicht zu Beſchreibendes. Er konnte lange keine Ruhe finden. Vielleicht mochte es auch an der ungewohnten Um⸗ gebung liegen, an dͤem feuchtkalten Bett oder an dem Laternenſchein, der von der Straße ins Zimmer drang und ihn beläſtigte Doch dann hörte er nur noch den Wind, der mit monotonem Heulen um das Haus pfiff, und dieſes Sauſen und Wehen da draußen war faſt ein Troſt. Am andern Morgen kam er viel zu früh ins Krankenhaus und mußte warten. Die ſpiegelglatten Korridore, die weißen Hallen mit ihren Inſtrumen⸗ ten und Apparaten, die hinter vaſch und lautlos ge⸗ öffneten Türen aufblitzten, der Geruch von Lyſol und Aether— das alles verwirrte ihn unſagbar. Dann wurde er in ein Zimmer gerufen und ſtand, den Hut in der Hand hin und her drehend, vor einem jungen Arzt, deſſen wiſſenſchaftliche Redewendungen er nicht begriff. Mit einem ermunternden Klopfen auf die Schulter wurde er entlaſſen und tappte grü⸗ belnd ein paar Treppen hoch zu Maria, die ihm matt, doch mit tapferem Lächeln die Hand zum Ab⸗ ſchied gab.„Mach's gut, Maria, und komm bald wieder heim.“ Er zögerte noch ein wenig. Sein Geſicht war grau, ſtumpf und unraſiert.„Karl“, ſagte die Frau leiſe. Es war eigentlich nur ein fragender Seufzer, auf den es keine Antwort gab. Der Mann nickte noch einmal und ſchob ſich zur Tür, den breiten Rücken ein wenig gebeugt. Dann war er verſchwunden. Als er ſchon wieder auf der Straße ſtand, ſiel ihm ein, daß er etwas Obſt hätte mitnehmen ſollen, oder eine Tafel Schokolade. Er war zornig über ſeine Vergeßlichkeit und wollte es das nächſtemal gutmachen. Auf ſeinem Hof arbeitete Karl wie immer, aber die Tage wollten nicht zu Ende gehen und die Nächte waren ohne Schlaf. Er mußte an Maria denken in dem fremden, feindlichen großen Haus, und er fühlte, wie grenzenlos einſam und gefährdet ſie war. Nicht nur, daß er die dumpfe Angſt nicht bannen konnte, nicht nur, daß ihm Maria fehlte— er ahnte, daß ſie gerade jetzt ein gutes Wort brauchte, und daß er ihr ſagen mußte, was er all die Jahre über vergeſſen oder nicht gekonnt hatte: daß er ſie liebt. Da holt er Pa⸗ pier und Feder, um ihr zu ſchreiben. Er zerreißt ein Blatt nach dem anderen— und ſchließlich hat dieſer ſchwere, unbeholfene Mann doch einen Brief zuſtande⸗ gebracht, den erſten Liebesbrief. Als er vom Briefkaſten zurückkam und die ſtille Dorfſtraße herunterging, rief jemand ſeinen Namen. Es war der Sohn des Gaſtwirts, der ihm noch im Vaufen zuſchrie, daß ſoeben das Krankenhaus ange⸗ ruſen hätte. Karl ſolle ſofort hinkommen: ein ge⸗ funder Sohn war geboren, aber Maria ſchwebt in höchſter Lebensgefahr.— Wie Karl die Stadt er⸗ reicht hatte, wußte er ſpäter ſelbſt nicht mehr. Er erinnerte ſich nur noch, daß die Peitſche auf dem keuchenden Gaul zerbrach, und daß irgendwo ein langſam anfahrender Zug pfiff, in den er wohl hineingeſprungen ſein mußte. „Ein Sohn— endlich— Herrgott, ich freu mich ſo — aber Maria, nur nicht ſterben laſſen, nicht ſter⸗ ben...“ wie ein ſinnlos ſauſendes Rieſenrad kreiſte dieſes Gebet in ſeinem leeren Kopf. Er rannte zum Krankenhaus, die Stufen hoch, den Korridor ent⸗ lang, ſah nebelhaft Geſichter vor ſich aufauchen, hörte Schritte, Flüſtern, Worte, die er nicht verſtand. Dann war er in Marias Zimmer, allein. Vor ſeinen Augen verſchwamm alles: da war das Kind, zu dem er ſich im Vorbeigehen wie betäubt niederbeugte, da war das Bett, in dem die ſtille Geſtalt der Mutter re⸗ gungslos lag. Er ſetzte ſich daneben, ſtreichelte im⸗ merfort ihre weißgewordene Hand— aber die Frau erkannte ihn nicht mehr.— So ſaß Karl die ganze Nacht. Ein mattes Licht brannte und ab und zu raſchelte die ſteife Schürze de Schweſter, wenn der Säugling zu ſchreien begann. In dem müden Mann verſickerten all die Worte, die er Maria noch ſagen wollte und es blieb nur das hilfloſe Gebet: „Nicht ſterben laſſen— es darf nicht ſein...“ Aber als der Morgen graute, war es doch ge⸗ ſchehen. Eine ferne, fremde Stimme murmelte„tot“. — Karl ſaß noch immer unbeweglich auf ſeinem Stuhl, als die Schweſter hereintrat und einen Brief für Maria brachte— ſeinen Brief, der nun wie ein grauſamer Hohn auf dem Tiſche lag. Zu ſpät. Nun erhebt ſich der Mann, geht ein wenig ſteif oͤurch das Zimmer, nimmt den Brief und zerreißt ihn in tau⸗ ſend Fetzen, die in hellem Gerieſel auf das Bett des Kindes flattern. Das Neugebor-ne bewegt ſich ein wenig und ſchlägt die Augen auf. Da ſpürt der Va⸗ ter bei allem Schmerz eine warme tiefe Rührung in ſich aufſteigen über dieſes hilfloſe Weſen. Und weiß ietzt, daß Maria ihm einen Troſt hinterlaſſen hat und einen Erben für all die Liebe, die ſie nicht mehr erreichte: ſeinen Sohn. —— 1 . 63 9 6. Seite/ Nummer 403 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 2. September 1937 Veumiocſitæs — Ein Korporal des engliſchen Armee⸗Ambulanz⸗ korps hat vor einiger Zeit ſich an den Bürgermeiſter von Köln mit der Bitte gewandt, für ihn ein net⸗ tes deutſches Mädchen ausfindig zu machen, das be⸗ reit ſei, ihn zu heiraten.„Ich habe zwei Jahre in Deutſchland bei der britiſchen Rheinarmee Dienſt ge⸗ tan und bin voll des Lobes und der Bewunderung für die deutſchen Mädchen und Hausfrauen“, ſchrieb er in ſeinem Brief.„Das Mäochen, das ich mir wünſche, muß blond, etwa 20 Jahre alt und ein Sportmädel ſein.“ Korporal Crawley iſt 20 Jahre alt. In einer Unterredung erklärte der heiratsluſtige engliſche Soldat:„Es iſt leicht genug, in Southamp⸗ ton ein Girl zu finden, aber dieſe Sorte Mädchen paßt mir nun einmal nicht. Meiner Meinung nach ſind die deutſchen Mädchen viel geeigneter, den Mann zu verſorgen und nach ihrem Haushalt zu ſehen als die engliſchen. Seit vielen Jahren habe ich Feundinnen in England, verheiratete und unver⸗ heiratete. Sie alle ſcheinen nichts anderes als Ver⸗ gnügen zu ſuchen. In Deutſchland ſehen die Frauen nach ihrer Küche, ihren Kindern und ihrem Mann. Das iſt gerade das, was ich mir wünſche. Ich möchte ein häusliches Leben führen, und das könnte mir eine Frau geben. Aber es beſteht keine große Hoffnung, dieſe Art Frau in England zu finden.“ * — Die griechiſche Sage erzählt von Orpheus, der burch Geſang und Saitenſpiel die wilden Tiere zu beſänftigen vermochte. Dieſe ſind auch heute noch für die Macht der Muſik, für den Zauber der Töne nicht unempfänglich. Dies erfuhr dieſer Tage der frühere Bürgermeiſter der kleinen ſüdafrikaniſchen Stadt Benoni, Mr. Greybe. Denn der Muſik verdankt er es, daß er und ſeine beiden Söhne nicht von zwei großen Löwen zerriſſen wurden. Wie aus Johannes⸗ burg gemeldet wird, befand ſich Mr. Greybe mit ſei⸗ nen Söhnen auf einem Spaziergang längs eines Fluſſes. Plötzlich tauchten zwei Löwen aus dem Dickicht auf. Es gelang den Bedrohten, ſich auf einen in den Fluß hineinreichenden Felſenvorſprung zu retten. Aber die Löwen blieben am Ufer ſtehen und machten Miene, den Mann und ſeine Knaben anzu⸗ Ida Wüſt uſaren heraus“, ber heute in Mannheim anläuft. in dem Film Ig chen pergangen ſein dürfte ſpringen. Die Lage wurde immer verzweifelter, als plötzlich ein Eingeborener auf der Eiſenbahnbrücke erſchien, die ganz in der Nähe über den Fluß führt. Der Eingeborene blies auf einer Mundharmonika. Sein Spiel lenkte die Aufmerbſamkeit der Löwen ein wenig ab. Nun rief Mr. Greybe dem Eingeborenen zu, er möge kräftiger blaſen. Der Eingeborene folgte dem Geheiß, blies mit aller Lungenkraft und lockte damit die Löwen von ihrem Poſten fort. Nicht eher hörte er mit ſeinem Spiele auf, bis die Löwen, offen⸗ bar erſchrocken, das Weite ſuchten 1* — Durch die Aufmerkſamkeit der Beamten von Scotland Yard und die Nerpoſität eines Verbre⸗ chers iſt es gelungen, den größten Poſtraub aller Zei⸗ ten, ein ungewöhnlich ſorgfältig geplantes Verbre⸗ chen, im letzten Angenblick zu vereiteln. Die Ver⸗ brecherbande hatte in Erfahrung gebracht, daß ein engliſches Poſtſchiff eine ſehr wertvolle Fracht nach Indien zu befördern hatte. Durch Mittelsmänner ſuchte nun die Bande die Bekanntſchaft der auf dem Poſtſchiff beſchäftigten Beamten. Selbſtverſtändlich ahnten dieſe nicht, was man mit ihnen vorhatte. Lediglich einem Beamten, den ſie in gewiegter Men⸗ ſchenkenntnis als leichtſinnig genug anſahen, gaben ſich die Verbrecher zu erkennen. Sie hatten ſich nicht getäuſcht. Der ungetreue Beamte war gegen eine entſprechende„Geſchäftsbeteiligung“ durchaus bereit, den Diebſtahl der Poſtſäcke nach beſten Kräften mög⸗ lich zu machen. Er erhielt den Auftrag, eine genaue Liſte über die in dem Poſtſchiff lagernden Poſtſäcke anzufertigen und anzugeben, mit welchen Marken und Siegeln ſie verſehen waren. Nachdem dieſe Auf⸗ ſtellung pünktlich geliefert war, gingen die Bandi⸗ ten daran, Poſtſackatrappen herzuſtellen, die mit ge⸗ nauen Nachahmungen der amtlichen Siegel und Marken verſehen wurden. Mit dieſen Poſtſackattrap⸗ pen hat es ſeine beſondere Bewandtnis. Sie ſollten in Port Said auf das Poſtſchiff gebracht und dort in aller Stille gegen die echten Poſtſäcke ausgetauſcht werden. Für dieſen Zweck war auch ſchon ein klei⸗ ner Dampfer von den Poſträubern gechartert wor⸗ den. Hätte man den Austauſch ſchon in England vor⸗ genommen, wäre der Diebſtahl nach aller Voraus⸗ ſicht alsbald entdeckt worden. Geſchah der Raub aber erſt in Port Said, dann durften die Verbrecher da⸗ mit rechnen, daß der Diebſtahl erſt in Indien zutage kam und bis dahin wäre Zeit genug zur Flucht ge⸗ weſen. Man ſieht, dͤie Gauner hatten keine Unkoſten geſcheut. Aber der Zufall wollte es, daß ſich der un⸗ getreue Poſtbeamte ausgerechnet gegenüber einem Geheimdetektiv durch gar zu vertrauensſelige Andeu⸗ tungen verdächtig machte. Scotland Yard wurde ſo⸗ fort alarmiert und knapp eine Stunde ſpäter ſaß der Beamte hinter Schloß und Riegel. In ein ſtrenges Verhör genommen, legte er auch alsbald ein umfaſ⸗ ſendes Geſtändnis ab. Man konnte mehrere Mit⸗ glieder der Poſträuberbande nunmehr ebenfalls ding⸗ feſt machen, nach dem Anführer der Bande iſt die Fahndung aber noch im Gange. Er iſt vorſichtig ge⸗ nug geweſen, ſich einer ganzen Anzahl von Mittels⸗ männern zu bedienen und ſelbſt im Hintergrund zu bleiben. Die Polizei nimmt an, daß es ſich bei ihm um einen der geriſſenſten Gangſter handelt und hat wenig Hoffnung, ſeiner habhaft zu werden. Das ge⸗ platzte Geſchäit,war für ähn aber ſo koſtſpielig, daß. ihm für die nächſte Zeit die Luſt zu ähnlichen Strei⸗ — Das gewiſſenloſe Verhalten eines raffinierten Heiratsſchwindlers, der eines ſeiner Opfer allein im Verlaufe eines Jahres um annähernd 4000 Mk. be⸗ trog und die Frau bis an die Grenze des Selbſt⸗ mordes trieb, enthüllte ſich in einer Verhandlung im Berliner Schöffengericht. Mit Recht ſtellte das Ge⸗ richt einen beſonders verwerflichen Betrug feſt und erkannte gegen den Angeklagten, einen bisher noch unbeſcholtenen 48 Jahre alten Edwin Kögler, auf zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Außerdem wurde der Angeklagte, der ſich bisher auf freiem Fuße befand, ſofort nach der Urteilsverkün⸗ dung verhaftet und ins Unterſuchungsgefängnis ab⸗ geführt. Kögler, der von ſeiner Frau getrennt lebte, hatte eine gutbezahlte Stellung. Um ein Leben in Saus und Braus führen zu können, ſetzte er ſich nach u Gllxlorq Mit gefälſchten Schecks dib. Wien, 1. September. Der Staatsanwalt hat nunmehr die Anklage gegen den jüdiſchen Schriftſteller Heinrich Edu ard Jacob erhoben. Jacob gehörte einem internationalen Betrügerkonſortium an, das um⸗ fangreiche Schwindeleien mit gefälſch⸗ ten Schecks in Oeſterreich ausführte. Mit Jacob werden ſeine Mutter und ſeine Schweſter, Alice Lampel, ſowie der Buchſachverſtändige Dr. Kaftan und die Bankiers Friedrich und Kende, alle dͤrei Oſtjuden, angeklagt werden. Der Prozeß dürfte Ende Oktober oder Anfang November ſtattfinden. Kinderlähmung in Auſtralien und Kanada dib. London, 1. September. Wie aus Toronto berichtet wird, ſind die Be⸗ hörden des kanadiſchen Staates Ontario über das Umſichgreifender Kinderlähmung außer⸗ ordentlich beunruhigt. In Toronto ſelbſt ſind gegen⸗ wärtig über 276 Perſonen an Kinderlähmung er⸗ krankt. 29 Perſonen ſind ſeit Juni an Kinderläh⸗ mung geſtorben. In der ganzen Provinz werden 727 Fälle verzeichnet. Auch aus Ottawa werden 66 Kinderlähmungsfälle gemeldet. Die Behörden haben Maßnahmen getroffen, um ein weiteres Umſichgrei⸗ ſen der Krankheit zu verhindern. In Auſtralien iſt gleichfalls eine Epidemie von Kin⸗ derlähmung ausgebrochen. Mehrere Schulen werden vorübergehend geſchloſſen. Gegen den Be⸗ ſchluß, ſie wieder zu öffnen, haben die Eltern Ein⸗ ſpruch erhoben. Neubaueinſturz in Budapeſt dub. Budapeſt, 1. September. Am Mittwochabend ſtürzte in Bu dapeſt ein im Bau befindliches dreiſtöckiges Gebäude ein. Sechs Arbeiter trugen dabei lebensge⸗ fährliche Verletzungen davon, drei Arbei⸗ ter werden noch vermißt. Zur Bergung der unter den Trümmern verſchütteten Arbeiter hat die Bau⸗ polizei unverzüglich umfangreiche Aufräumungs⸗ arbeiten eingeleitet. Zuſammenſtoß in der Luft dnb. Rom, 1. September. Ein Aufklärungsflugzeug ſtieß über dem Flug⸗ platz in Verona in nur 100 Meter Höhe mit ſeinem Fahrgeſtell an die Tragfläche des Apparats des Staf⸗ felführers. Der Pilot ſtürzte ab und kam ums Leben, während der Staffelführer trotz der Beſchädigungen an Tragfläche und Steuer eine Not⸗ landung vornehmen konnte und nur geringere Ver⸗ letzungen erlitt. der Art gewiegter Heiratsſchwindler mit vermögen⸗ den Frauen in Verbindung, die er ſkrupellos aus⸗ zubeuten verſuchte. Einer von ihnen, der er nach kurzer Bekanntſchaft die Ehe verſprach, gab er ſich als gutſituierter Rennſtallbeſitzer aus, der ſein Vermögen gerade erſt in wertvollen Rennpferden angelegt haben wollte. Das ahnungsloſe und leichtgläubige Opfer half ihm zunächſt mit kleineren Beträgen aus einer„augenblicklichen Verlegenheit“ aus. Bald aber wurden die Geldforderungen des abgefeimten Bur⸗ ſchen derart unverſchämt, daß die Frau im Verlaufe eines Jahres ihre geſamten Erſparniſſe einbüßte. Als der Gauner ſah, daß weitere Beträge nicht zu holen waren, erkalteten auch ſeine Gefühle zuſehends und er ließ ſich bei der Betrogenen nicht mehr ſehen. Um Hoffnungen und Geld betrogen, unternahm das unglückliche Opfer ſchließlich einen Selbſtmordverſuch und nur durch das rechtzeitige Eingreifen der Feuer⸗ wehr konnte die Frau, die ſich mit Leuchtgas vergif⸗ ten wollte, wieder ins Leben zurückgerufen werden. Nachdem alle ihre Bemühungen, wieder zu ihrem Gelde zu kommen, fehlgeſchlagen waren, und ſie aus⸗ nahmslos auf Wohlfahrtsunterſtützungen angewie⸗ ſen war, erſtattete ſie endlich gegen den Betrüger Strafanzeige, der— wie ſich herausſtellte— inzwiſchen bereits Beziehungen zu anderen vermögenden Frauen angeknüpft hatte 2 — In Burgdorf bei Braunſchweig, ſo ſchreibt man dem„Frkft. Gen.⸗Anz.“, gibt es einen zahmen Storch, den Hans. Er iſt ein Clown unter den Störchen. Seitdem er von ſeinen Rabeneltern eines Tages aus dem Neſt geworfen wurde, wobei er an einer Dach⸗ rinne hängen blieb und ſolange hilflos ausharren mußte, bis der Sattlermeiſter des Dorfes eine Lei⸗ ter holte und Klein⸗Adebar aus ſeiner mißlichen Lage befreien konnte, findet er keinen Geſchmack mehr an den Reiſigneſtern der Türme und Dächer; ſeine Hei⸗ mat iſt der Hof ſeines Lebensretters geworden, wo er die Geſellſchaft mit den Hühnern und Gänſen teilt. Hans begleitet die Kinder auf die Spielplätze, klappert auf Wunſch, kehrt ab und zu beim Dorfkrug ein, wo es immer etwas zu ſchnabulieren gibt, und einmal hat er ſich ſogar den Spaß erlaubt, einem feſtlichen Hochzeitszug vorauszumarſchieren, der ſich vom Standesamt zur Kirche bewegte. Und gibt es Kindstaufe im Dorf, hat Hans ſeinen großen Tag. Denn dann iſt es ſelbſtverſtändlich, daß der glückliche Vater dem weißgefiederten Glücksbringer die beſten Sachen zuſchiebt, die beim Taufſchmaus übrig blei⸗ ben. Auch einen Verkehrsunfall hatte er ſchon. Bei ſeinen ausgedehnten Spaziergängen wurde er ayf der Lanoͤſtraße von einem Auto geſtreift und brach ſich ein Bein, das wochenlang im Gipsverband blei⸗ ben mußte. Geduldig harrte Freund Adebar auf ſei⸗ nem Krankenlager aus, umſorgt von der kinderrei⸗ chen Familie des Beſitzers, der er der Talisman des häuslichen Glückes iſt. * — Die Erfindung der modernen Queckſilberlam⸗ pen, die heute auch in England die Fabriken, Werk⸗ ſtätten und Hauptverkehrsſtraßen erhellen, haben einen lebhaften Proteſt der— Frauen hervorgerufen. Man behauptet nämlich nicht mit Unrecht, daß dieſe an ſich überaus vorteilhaften Tageslichtlampen, die beſonders in der Induſtrie die Nachtarbeit erleichtern, häßlich machen. Eine Frau mag ihr Geſicht noch ſo ſchön herrichten, unter dem Licht der Queckſilberlampe ſieht ſie alt und häßlich aus, und die roſenfarbigſten Wangen bekommen eine kränklich⸗grüne Farbe, Man⸗ ches Girl mag durch dieſes Licht ſeine Chaneen ver⸗ loren haben, wenn es ſich auch noch ſo ſorgfältig ſeine Lippen bemalte, die Straßen mit dem neuartigen Licht ſind ihrer heimlichen Romantik entkleidet wor⸗ den. Nun aber haben die Fachleute, an deren Ohr die Klagen der Weiblichkeit nicht vergebens drangen, ein Mittel gefunden, um den Queckſilberlampen ihre unangenehme Eigenſchaft zu nehmen. Es handelt ſich um einen Puder— aber nicht um einen Pubder, den ſich die Frau aufs Geſicht legt, ſondern um einen, mit dͤͤenen man die Lampen beſtäubt. Der Puder wird aus einem beſonderen Mineral⸗Salz gewonnen, und man beſtreicht mit ihm die Glaskugeln der Lampen. Auf dieſe Weiſe werden die unſichtbaren ultraviolet⸗ ten Strahlen in ſichtbare roſig ſchimmernde Strahlen verwandelt, die nicht nur den Eindruck des Tageslich⸗ tes noch mehr als bisher hervorrufen, ſondern auch das menſchliche Geſicht angenehm und in natürlichen Farben erſcheinen laſſen. Roman vos Jenny Sattler-Köntg Das Mädchen Elin wird geküßt 3³ Ohne ein Wort miteinander zu ſprechen, gingen Elin Hallermann und Manfred Corvin eilig dahin. Gerade, als ſie auf den Hochuferpfad hinaustraten, der ſchnurgerade bis zur Hohen Mühle führte, fragte Manfred endlich einmal etwas:„Wird man bei Ihnen nicht zanken, Fräulein Hallermann, wenn Sie ſo ſpät nach Haus kommen?“ „Ach nein!“ erwiderte Elin ſorglos.„Bei mir iſt's ziemlich gleich, wann ich heimkomme. Auf mich wartet keiner! Vater iſt fortgefahren zu einer aus⸗ wärtigen Sitzung, wahrſcheinlich kommt er erſt mor⸗ gen zurück; und Fräulein Kunze, na, die ſagt nichts.“ Zwiſchen den Wieſen ſtiegen die Nebel. Man konnte richtig mit den Augen verfolgen, wie ſie höher und höher trieben! Langſam entſchwand dem ſuchen⸗ den Blick des Pfades ſchmale Spur, die Füße tra⸗ ten ins Unbekannte, der Schall der Schritte ertrank im Dunſt. Drüben ſtand die Hohe Mühle einſam auf ihrer Baſtion. Ihr rieſiges Rad ragte geſpenſtiſch in den Abend hinein. Den Fluß dahinter konnte man ſchon nicht mehr ſehen. Nur das Läuten der Fähre war zu hören, ihr Rauſchen beim Hinüber⸗ und Herüberfah⸗ ren und das Knirſchen, mit dem ſie auf die Steine des Uſers aufſetzte. Drüben auf dem jenſeitigen Ufer ratterte hin und wieder einmal ein Autobus. Verſchwommen drang ſein Hupen durch den weichen Abend bis zu Man⸗ fred und Elin hin. Das war der Autobus, der nach Floridshof fuhr, es war aber zugleich auch der Au⸗ tobus, der nach Weidenau fuhr, nach demſelben Wei⸗ denau, wo Herr Ponfiek jetzt auf ſeinen Ingenieur wartete. Aber der Ingenieur Manfred Corvin hatte in dieſem Augenblick Herrn Ponfiek, Weidenau und ſein Verſprechen, noch heute abend dort hinauszu⸗ kommen, ganz und gar vergeſſen. Der Ingenieur Manfred Corvin dachte jetzt nur an eines, daran nämlich, daß Elin Hallermann neben ihm ſchritt. Und wenn er auch wußte, daß Elin Peter und nicht ihm lichen Sorgen, die man jetzt bei Tag und bei Nacht gehörte, und wenn er auch wußte, daß wenn Elin nicht Peter gehören würde, ſie darum doch aus vie⸗ len, vielen Gründen auch noch nicht ſein werden würde— ſo war dieſe leichtſinnige, kleine Elin in ihrem grünen Kleide dennoch und trotz allem, was ſie angerichtet hatte, das— Glück, das an ihm vor⸗ beiging, das Glück, das er einmal in den Armen gehalten und geküßt hatte, das Glück, von dem er nicht einmal wußte, ob es auch nur ahnte, daß es einmal von ihm geküßt worden war. Gerade wollte das Fährboot abſtoßen, als die beiden unten ankamen. Sie konnten gerade noch hineinſpringen. Außer ihnen ſelbſt brachte es nur noch einen einzigen Fahrgaſt hinüber, einen Rad⸗ fahrer, der, auf ſein Fahrzeug gelehnt, ſchweigſam ins Waſſer ſchaute. Auf dem anderen Ufer wartete ein junges Paar ſchon aufs Einſteigen. Sie ſchienen ſehr glücklich miteinander zu ſein, die beiden Men⸗ ſchen. Das Lachen der Frau flog Manfred und Elin wie ein zwitſchernder kleiner Vogel entgegen! Aber dann war der Floridshofer Autobus gerade fortgefahren! Eine halbe Stunde dauerte es, bis der nächſte kam. Mit Hilfe eines Streichhölzchens ſtu⸗ dierte Manfred das aus dem an einem Baume hän⸗ genden Fahrplan heraus. „So gehen wir eben wieder zum Waſſer hinunter und warten wir dort!“ ſchlug ſie vor, ihm voran⸗ gehend zu einem hölzernen Bänklein unter den alten Bäumen, dicht an der Fähr⸗Halteſtelle unten. Manfred legte Elin vorſichtig den Mantel um die Schultern, damit ſie ſich nicht erkältete. Sie ließ es ruhig geſchehen; ſie duldete es auch, daß er ihr ihn noch ein zweites und ein drittes Mal herumgab, weil er auf der anderen Seite immer wieder herunter⸗ rutſchte. Sie fühlte ſich ſo herrlich geborgen hier neben Manfred Corvin! Es war ſo ſtill! Nur der Fluß plätſcherte leiſe, und drüben raſſelte eine Kette, die der Fährmann um einen Pfahl ſchlang!— Man ſollte immer ſo ſitzen können neben Manfred Cor⸗ vin, wortlos und wunſchlos, und ohne dieſe fürchter⸗ nicht mehr los wurde: die um Heinrich Friedrichs „Imperator“, der noch immer in tauſend Stücke zer⸗ legt dort drüben in der Werkſtatt des Herrn Albitz lag, die um Peter, dem man ſagen mußte, warum man ihm eigentlich den Wagen geliehen hatte, die um den Kuß, der nichts mehr gelten durfte.— Für Manfred war es Wonne und Qual zugleich, ſo neben Elin zu ſitzen— und auch noch gerade an dieſem Strome, der ihm doch damals Elin gewiſſer⸗ maßen in die Arme gelegt hatte. Wenn er doch ge⸗ wußt hätte, ob ſie überhaupt darum wußte, daß ſie damals— geküßt worden war. So furchtbar quä⸗ lend laſtete die Ungewißheit in dieſer halben Stunde am Fluſſe auf ihm, daß er ſekundenlang nahe daran war, Elin über den ganzen Sachverhalt aufzuklären. Nur die Rückſicht auf Peter hielt ihn davon ab, ob⸗ wohl ja Peter gar keine Rückſicht verdiente. „Finden Sie eigentlich, daß— mein Bruder und ich—, daß wir uns ſehr ähnlich ſind?“ fragte er end⸗ lich— ihr damit, ohne es zu wiſſen, diesmal dieſelbe Frage vorlegend, die auch ſchon Peter einmal an ſie, und die ſie ſelbſt einmal an Jſe gerichtet hatte. „Nein, eigentlich nicht!“ erwiderte Elin nach einem kurzen, bedeutungsvollen Schweigen. „Manche Leute finden es nämlich! In der Stirn und beſonders in der Gegend um die Augen herum ſollen wir beide uns außerordentlich ähnlich ſein!“ Elin ſchickte von der Seite her einen vorſichtig prüfenden Blick zu ihm eanpor, aber noch in der glei⸗ chen Sekunde, da er ihn auffangen wollte, da er ihre Augen mit ſeinen Augen zwingen wollte, etwas zu verraten, was ihre Lippen vielleicht nicht ſagen konn⸗ ten, da ſenkt ſie ihn ſchon wieder, übergoſſen von einem jähen, verwirrten Erröten! Sie konnte wirk⸗ lich nicht ſagen, ob die beiden Brüder ſich gleichen in den flammend blauen Augen, in den dunklen, zu⸗ ſammengewachſenen Brauen! Peters Augen— die Augen, die ſie damals anblickten bei jenem einzigen Kuß, die waren für ſie mit der Zeit ganz und gar zu Manfreds Augen geworden! Mit heftigem Schrek⸗ ken wurde ſie ſich gerade jetzt, während ſie mit ihm auf dem Bänklein am Fluſſe ſaß, über dieſe ſonder⸗ bare und aufrühreriſche Wandlung ihrer Empfin⸗ dungen klar! Deshalb mußte man ja auch Peter all das ſagen, was man ſich ihm zu ſagen vorgenom⸗ men hatte. Daß man ſich täuſchen konnte, daß Liebe auf den erſten Blick eben doch trügen konnte, daß man ihr untreu werden mußte, um einem Gefühl zu folgen, das ſtärker noch war als dieſer eine Au⸗ genblick. „Da iſt ja der Bus!“ rief ſie erlöſt und ſprang auf.„Jetzt müſſen wir aber rennen, damit ich ihn ja nicht verpaſſe!“ Wie gehetzt lief ſie davon, Manfred hatte Mühe, nachzukommen. Er konnte ihr gerade noch den Mantel hineinreichen und ihr die Hand geben, dann fuhr der Wagen auch ſchon wieder anl! Manfred ſah ihm ſtumm nach. Ueber dem breiten Fenſter der Rückwand des Autobuſſes baumelte langſam ein Schild hin und her:„Neuhof— Wei⸗ denau“ ſtand darauf. Ganz gut hätte Manfred Cor⸗ vin mit dieſem Autobus noch nach Weidenau hin⸗ ausfahren können, aber dieſer Gedanke kam ihm überhaupt nicht! Er hatte ganz andere Dinge im Kopf augenblicklich als dieſen Ponfiek mit ſeiner Chromnickelſtahl⸗Form! Langſam, mit hängendem Kopf, ging er zur Fähre zurück, um ſich wiederum auf der kleinen Bank un⸗ ter den hohen Bäumen niederzulaſſen. Ein leiſer Wind hatte ſich inzwiſchen erhoben. Sachte rauſchte es in den Baumkronen!— Mochte man ſich ihr Er⸗ röten deuten, wie man wollte,— im Grunde war man nicht einen Schritt weiter als zuvor! Auf der einen Waagſchale lagen: Elins gedankenloſe Dumm⸗ heit mit dem Rennwagen, ihre Tändelei mit Män⸗ nern, ihre Liebelei oder gar ihr heimliches Verlöb⸗ nis mit Peter, ihre— wie es Manfred ſchien— Un⸗ verfrorenheit, jhre Oberflächlichkeit... Auf der an⸗ deren lag nur dieſer eine einzige Kuß mit ihr! Konnte es einen Zweifel darüber geben, welche Schale dͤie ſchwerere war? 2* Holpernd und ſchwankend, mit klirrenden Fenſter⸗ ſcheiben, klappernden Türen und ſtoßenden Achſen, ratterte der Autobus auf der ſchlecht gepflaſterten Landſtraße dahin. Die einen Fahrgäſte hüpften ſtumm, die anderen ſchimpfend auf den grasgrünen Sitzen auf und nieder. Elin ſpürte im Grunde gar nichts von all der Unbequemlichkeit! Während ihre Hände ſich feſt an das Geſtänge des Platzes vor ihr klammerten, hingen ihre Augen am jenſeitigen Ufer des Fluſſes, auf dem ſie vorhin mit Manfred Cor⸗ vin gegangen war. Glänzend zog der Str dahin, der Hochuferpfad war nur als ein dunkler Strich gegen den tiefgrauen Horizont zu ſehen, von dem ab und zu einmal eine unſichtbare Hand den dichten Dunſtſchleier hinwegzog, um vom nachtblauen Abend⸗ himmel eine Hand voll blinkender Sterne hernieder⸗ ſchauen zu laſſen. Jetzt machte die Straße eine kleine Biegung; für einen Augenblick war der Strom ver⸗ ſchwunden, der Bülowſche Park mit ſeinen uralten Bäumen ſchob ſich davor; nun kam der Winterhafen — und nun der große Bogen, der von hinten her nach Floridshof hineinführte. Fortſetzung folat) 91 —— —— Donnerstag, 2. September 1937 7. Seite /Nummer 403 — iſche Bulgariſche Güſte im Vadener Land Eine Handwerkeraborönung in Karlsruhe— Auch Bruchſal und Heidelberg wurde ein Beſuch abgeſtattet *Karlsruhe, 2. Sept. Am Dienstagabend traf unter Führung des Maler⸗ meiſters Welitſchkoff⸗Sofia, Mitglied des Zentral⸗ komitees des Verbandes bulgariſcher Handwerker, eine 50 Mann ſtarke Handwerkerabord⸗ nung in Karlsruhe ein. Die ausländiſchen Gäſte kamen aus Freiburg, wo ihnen durch Gauhand⸗ werkswalter Meyer im„Bären“ der erſte Gruß auf babiſchem Boden entboten worden war. Die Hand⸗ werkergruppe erwidert einen Beſuch deutſcher Hand⸗ werker in Bulgarien und unternimmt eine Rund⸗ fahrt in Omnibuſſen durch Deutſchland. Montag ſahen ſie München und Friedrichshafen, Dienstag früh die Zeppelinwerft, wo ſie der Chefkonſtrukteur Dr. Dürr perſönlich willkommen hieß. Sie ſetzten dann im Laufe des Tages die Fahrt fort über Meersburg und den ſüodlichen Schwarzwald nach Freiburg und von dort nach einem herzlichen Empfang weiter durch den Schwarzwald nach Karls⸗ ruhe. Ihr Reiſebegleiter, Dr. Alexander Do ritſch, Direktor der Handwerkerſchule in Sofia, äußerte ſich über das bisher Geſehene und Erlebte außerordent⸗ lich erfreut und befriedigt. Seine bulgariſchen Ka⸗ meraden ſeien voll des Lobes über die Schönheit der deutſchen Landſchaft, über den hohen Stand der deut⸗ ſchen Technik und überraſcht und gerührt von der Herzlichkeit der deutſchen Gaſtfreundſchaft. Da ſehr viele der Herren deutſch ſprechen, erleben ſie dieſe Reiſe im neuen Deutſchland noch tiefer und ein⸗ drucksvoller.„Wir ſind,“ ſo ſagte er wörtlich,„tief gerührt hauptſächlich durch die Herzlichkeit der Gaſt⸗ freundſchaft und die Liebe, die wie Liebe unter Brü⸗ dern iſt. Wir fühlen uns nicht nur wie zu Hauſe, ſondern noch beſſer. Wir können das unſeren deut⸗ ſchen Kameraden nur danken, indem wir ihnen ver⸗ ſprechen: ein offenes und treues Herz.“ Von Karlsruhe geht die Fahrt über Bruchſal weiter nach Heidelberg. * In der romantiſchen Neckarſtadt * Heidelberg, 2. Sept. Geſtern nachmittag trafen hier, von Karlsruhe kommend, die etwa 50 bulgari⸗ ſchen Handwerker, die ſich auf einer achttägigen Deutſchlandreiſe befinden, ein. Nach dem gemein⸗ ſamen Mittageſſen machten ſie eine Rundfahrt durch die Stadt, beſichtigten das Schloß und nahmen dann noch den Nachmittagskaffee auf der Molken⸗ kur ein. Die Gäſte waren begeiſtert von Baden, von Heidelberg und von der bisherigen Deutſchland⸗ veiſe überhaupt. Sie wollen in Deutſchland vor allem die Einrichtungen des Handwerks und ſeine techniſchen, ſozialen und hygieniſchen Seiten kennen lernen. Gauhandwerksmeiſter Meyer und DAc⸗ Kreishandwerksleiter Lininger wünſchten ihnen am Schluß des Heidelberger Beſuches eine gute Weiterreiſe. Handwerkspräſident Stoyan ow dankte für den freundlichen Empfang mit der Ver⸗ ſicherung, auch in Zukunft für gutes Ein ernehmen zwiſchen Bulgariens und Deutſchlands Handwer⸗ kern ſorgen zu wollen. Nach 7 Uhr abends wurde die Fahrt auf der Reichsautobahn nach Frankfurt fortgeſetzt. Aus Baden Gefängnisſtrafe für Rabeneltern Menſchenunwürdige Behandlung der geiſtesgeſtörten Tochter *Karlsruhe, 2. Sept. Wegen Mißhandlung nach § 228 b verurteilte das Schöffengericht die Ehe⸗ leute Rudolf Malſch aus Hagsfeld zu je einem Monat Gefängnis. Der Angeklagte hatte unter Mit⸗ wirkung ſeiner Ehefrau ſeine 31jährige geiſtes⸗ geſtörte Tochter aus erſter Ehe von Oktober 1936. bis Februar d. J. in einem Bretterverſchlag im Hausgang ſei⸗ nes Hauſes in Hagsfeld eingeſperrt, die Kranke ohne ausreichende Decken der Kälte des Winters ausgeſetzt, ſie nicht genügend verpflegt, ſo daß ſie vor Hunger brüllte, und ihr nicht die Möglichkeit gegeben, ſich zu waſchen, ſo daß ſie in völlig verwahrloſtem Zuſtand— ſie wog noch 37/ Kilo— angetroffen wurde, als ſie in einer Anſtalt untergebracht und der menſchenunwürdigen Behandlung entzogen wurde. Branoſtifter wandert ins Zuchthaus * Konſtanz, 2. Sept. In einer der erſten März⸗ Nächte brannte auf der Inſel Reichenau das An⸗ weſen der Witwe Deggelmann vollſtändig nieder. Unter dringendem Verdacht der Brandſtiftung war der 26jährige ledige Johann Hermann Ochs, ein haltloſer Menſch, verhaftet worden. Die Verhand⸗ lung vor dem Schwurgericht Konſtanz erbrachte den Beweis der Täterſchaft. Ochs hatte aus purem Uebermut am Schopf des genannten Anweſens mit einem Streichholz einen Strohbüſchel angezündet. Der Angeklagte gab das gemeine Verbrechen in vollem Umfang zu und wurde zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. In Anbetracht ſeiner niedrigen Handlungsweiſe wurden ihm die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Da der Angeklagte infolge verminderter Zurechnungsfähigkeit eine Gefahr für die Oeffentlich⸗ keit darſtellt, ſah ſich das Gericht gezwungen, gegen Ochs nach Verbüßung der Strafe die Unterbringung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt anzuordͤnen. Vom Starkſtrom getötet * Hofſtetten(bei Wolfach), 1. Sept. Bei Ver⸗ ſuchsfahrten mit einer Drahtſeilwinde bei dem Hof⸗ gut des Landwirts Hermann Kern im Zinken Al⸗ tersbach ſollte das 120 Meter lange Drahtſeil wieder aufgewickelt werden. Hierbei kam das Drahtſeil bei einem plötzlichen Spannen mit der Starkſtromleitung in Berührung. Drei Perſonen wurden vom elektriſchen Strom getroffen und ſtürzten zu Boden. Der Fuhrhalter Otto Maurer von Hauſach war Uach wenigen Augenblicken tot, der Lanoͤwirt Her⸗ mann Kern wurde ſchwer und eine weitere Perſon leichter verletzt. 55 Stadt Staufen: 600 Fahre alt * Staufen, 2. Sept. Die durch die Feſttage be⸗ kannte Stadt Staufen im Breisgau, am Juße des mit Reben bewachſenen und mit einer Schloßruine gekrönten Schloßberges gelegen, begeht anläßlich der erſten urkundlichen Erwähnung als Stadͤt im Jahre 1337 im Oktober dieſes Jahres eine 600⸗Jahr⸗Feier. Die Veranſtaltungen, die für den 28. und 24. Ok⸗ tober vorgeſehen ſind, finden ihren Höhepunkt in einer Heimatausſtellung im hiſtoriſchen Rathausſaal, einem großen Heimatabend und einem hiſtoriſchen Feſtzug mit anſchließendem Volksfeſt. Zu der 600⸗ Jahr⸗Feier, die ein Feſt des ganzen Breisgaues und des Markgräflerlandes werden ſoll, kommen auch viele Staufener aus aller Welt. Die Vorbereitun⸗ gen für eine würdige Ausgeſtaltung der Veranſtal⸗ tungen haben begonnen, ein Aufruf von Bürgermei⸗ ſter Pg. Wildenſtein fordert alle Einwohner zur tatkräftigen Mitarbeit auf. * Pforzheim, 2. Sept. Der Kraftfahrer Adolf Flidſch aus Brötzingen hat vor wenigen Tagen zum oͤritten Male einem Menſchen das Leben ge⸗ rettet. L. Doſſenheim, 2. Sept. An den Folgen einer zehrenden Krankheit iſt im Alter von 58 Jahren Gutspächter Karl Platz vom Schwabenheimer Hof, der ſich allgemeiner Wertſchätzung erfreute, in der Heidelberger Klinik geſtorben. Dürkheims neues Kurhotel vor der Vollendung Einweihung in 14 Tagen au. Bad Dürkheim, 2. Sept. Das neuerrichtete Kurpark⸗Hotel gegenüber dem Kurhauſe iſt nunmehr ſoweit fertiggeſtellt, daß es in 14 Tagen bereitz ſei⸗ ner Beſtimmung übergeben werden kann. Dieſes neue Kurpark⸗Hotel, das mit einem Geſamtkoſten⸗ aufwand von 800 000 Mk. erſtellt wurde, ſoll nun am 10. September ſeine offizielle Weihe er⸗ halten. Es wurde hier eine neuzeitliche Kurgaſt⸗ ſtätte geſchaffen, die vorbildlich iſt. Auch hinſichtlich oͤer ganzen Raumgeſtaltung wurde großzügig ver⸗ fahren. Das neue Kurgaſthaus bietet Unterkunft für 110 Perſonen. Auch mit künſtleriſchen Arbeiten iſt das neue Kurpark⸗Hotel reich ausgeſtattet. 12⁰ Bilder ſind als Wandſchmuck ausgewählt worden. Die Schaffung des neuen Kurhotels kann inſofer⸗ als zwingende Notwendigkeit betrachtet werden, weil mit wachſendem Beſuch ſich immer ſtärker eine Raum⸗ not bemerkbar machte. Der Aufſchwung des ganzen Kurbetriebes iſt in erſter Linie auf den Ausbau des Arſenſolbades zurückzuführen, das als eines der mo⸗ dernſten ſeiner Art bezeichnet werden kann. Da die begonnenen Trauben⸗ und Feigenkuren auch über den Sommer hinaus Kurgäſte in verſtärktem Maße in das ſchöne Bad an der Hardt locken, ſo iſt die In⸗ betriebnahme des neuen Kurpark⸗Hotels von großem Wert. * Bad Dürkheim, 30. Auguſt. Valentin Ernſt, der Wächter der Limburg, der am letzten Freitag goldene Hochzeit feiern konnte, iſt in der Nacht auf Samstag plötzlich geſtorben. Er ſtand im 74. Lebens⸗ jahre. * Bergzabern, 2. Sept. Ein großer Reblaus⸗ herd iſt in dem Weinberg des Landwirtes Diehl⸗ mann von Niederotterbach in der Gewann Eulen⸗ grund der Gemarkunt Dierbach feſtgeſtellt worden. Was gibt es Neues in Viernheim? U Viernheim, 1. September. Der Polizeiwochenbericht meldet folgende Anzei⸗ gen: Eine wegen Verſtoß gegen die Meldeordnung — Nichtanmeldung vom Umzug innerhalb des Or⸗ tes—, zwei wegen Vergehens gegen das Nahrungs⸗ mittelgeſetz, und zwax eine Milchfälſchung(Waſſerzu⸗ ſatz), ſowie eine wegen Herſtellung und in Verkehr⸗ bringung von verdorbenen Wurſtwaren und vier⸗ zehn Anzeigen wegen Vergehens gegen die Straßen⸗ und Verkehrsordnung. Im Alter von 67 Jahren ſtarb nach ſchwerer Krankheit der weit über die Grenzen ſeiner Heimat bekannte und geſchätzte Maurermeiſter Philipp Lahres 1. Der Verſtorbene gehörte lange Jahre dem Auſſichtsrat des Viernheimer Kreditvereins an. Bei ſeiner unermüdlichen Arbeit fand er auch im öffentlichen Leben eine reiche Betätigung. In ſeiner Organiſation galt er als tüchtiger Fachmann, auf deſſen Rat man größten Wert legte. Heſſens größte Landgemeinde hatte nach einer Statiſtik, die auf der letzten Volkszählung aufgebaut iſt, am 1. Auguſt 12 581 Einwohner. Das bedeutet einen Zugang von über 100 Einwohnern in den letzten Monaten. Die Eheleute Karl Hoock und Magdalena geb. Lammer, wohnhaft in der Friedrichſtraße, feierten das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Plano-u. Ffgellabrik Scrarfd Hauk Erstklassige Fabrikate C 4, 4 8003 Mit Humor durch ein Fahrhundert! dt. Mainz, 1. Sept. Der Mainzer Karne⸗ valverein feiert in der Faſtnachtskampagne 1938 ſein hundertjähriges Beſtehen, das beſon⸗ ders zünftig begangen werden ſoll. Aus dieſem An⸗ laß war eine vorbereitende Sitzung, in der die näch⸗ ſten Maßnahmen, die ein ſo großes Jubiläumsfeſt mit ſich bringt, beratſchlagt wurden. Glanzpunkt ſoll der Zubiläumszug am Roſenmontag ſein, dem man vorläufig den Leitſpruch„Mit Humor durch ein Jahrhundert“ gegeben hat. « Bingerbrück, 1. Sept. Eine bekannte Perſönlich⸗ keit des deutſchen Weinbaues, Weingutsbeſitzer Joſef Amling in Bingerbrück, iſt im Alter von 67 Jahren nach kurzem Leiden geſtorben. Amling hat ſich große Verdienſte um den heimiſchen Wein ⸗ bau erworben. * Alzey, 1. Sept. Im Anweſen des Dakob Schloſſer an der Hanſenmühle war Feuer aus⸗ gebrochen, gleichzeitig ſtand auch ein Holzhäuschen in Flammen, 50 Meter entfernt in einem Park. Das Feuer fand in trockenen Rebwellen reiche Nahrung, dehnte ſich ſchnell aus und ſprang auf das Dach eines Gebäudes über, in dem ſich die Schlafräume der Kinder von Schloſſer befinden. Die Feuerwehr konnte die beiden Brände löſchen, ehe größerer Schaden entſtanden war. Es handelt ſich um Brand⸗ ſtiftung. Der Beſitzer Schloſſer wurde ver⸗ haftet. ——— Blick auf Weinheim I Weinheim, 1. September. Der Obſt⸗ und Weinbauverein des Be⸗ zirks Weinheim unternahm in ſieben Omni⸗ buſſen einen Ausflug in den Taunus. Nach einer Beſichtigung des Frankfurter Weltflughafens wurde die Fahrt durch die landſchaftlich reizvolle Gegend⸗ In Hofheim wurde von Bad Soden fortgeſetzt. der Verein von Kreisobſtbauinſpektor Horn herz⸗ lich empfangen. Er gab jedem Omnibus einen fach⸗ kundigen Begleiter mit zur Reiſe durch die reichen Obſtbaumbeſtände des Taunuskreiſes. Nach einer Beſichtigung des Frankfurter Zoologiſchen Gartens ging es in das Weinbaugebiet bei Hochheim. Hier hatten ſich im Gaſthaus„Zur Krone“ zur Be⸗ grüßung der Gäſte eingefunden die Herren Landrat Dr. Janke vom Main⸗Taunuskreis, Bürgermeiſter Hirſchmann⸗Hochheim ſowie eine große Anzahl Obſt⸗ und Weinbauern. Vereinsführer Bitzel ſprach den Dank der Fahrtteilnehmer an die Gaſtgeber aus, nachdem er von Landrat Dr. Janke die Zuſage eines Gegenbeſuches der Berufskollegen vom Kreis Main⸗Taunus in Weinheim erhalten hatte. * In einer Bezirksführertagung des Kreisverbandes Weinheim des Deut⸗ ſchen Reichskriegerbundes, zu der ſämtliche Kameraden aus dem Bezirk erſchienen waren, teilte Kreisführer Karl Zinkgräf mit, daß es die letzte Führertagung ſei, der der bisherige Aojutant und Verwaltungsführer des Kreiſes, Major g. D. Wil⸗ helm Schmidt, anwohne, da er ſeinen Wohnſitz nach Ludwigshafen am Bodenſee verlege. Kreis⸗ führer Zinkgräf dankte ſeinem engſten Mitarbeiter für die große, uneigennützige Arbeit, die der Schei⸗ dende 3 Jahre lang dem Kreisverband und damit allen im Kreisverband zuſammengeſchloſſenen alten Frontkämpfern geleiſtet hat. Er hob das gute kameradſchaftliche Verhältnis mit allen Kamerad⸗ ſchaftsführern des Kreiſes hervor und bedauerte auf⸗ richtig den Weggang des verdienten Kameraden. * Die Sperre der Hauptſtraße für den Durch⸗ “gangsverkehr von der Friedrichſchule bis zum Petersplatz iſt aufgehoben. Die Straßenarbeiten vom Haus der Ortsgruppe der NSDAP bis zum Peters⸗ platz ſind beendet. Das Katzenkopfpflaſter iſt ver⸗ ſchwunden. Der große Straßenzug vom Müll bis zum Petersplatz iſt nunmehr mit einer feſten Teer⸗ oͤecke überzogen.— Die Schuhmacherinnungen von Mannheim⸗Heidelberg unternahmen einen Ausflug nach Weinheim. Nach einem Rundgang durch den Exotenwald unter fachkundiger Führung fand im Saale„Zur Burg Windeck“ ein Beiſammenſein mit Weinheimer Berufskameraden ſtatt 1* In der Zeit vom.—17. September treffen aus Berlin Kö F⸗Urlauber ein, die zum Teil in unſerer Zweiburgenſtadt und in der näheren Um⸗ gebung untergebracht werden. Wie bei den Weſt⸗ falen, ſo wird auch den Berlinern eine reichhaltige Unterhaltungsfolge geboten. Es ſind Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung geplant. Auch Fußwanderungen und Stadtbeſichtigungen werden nicht fehlen. Unſer Exotenwald dürfte beſonders die Aufmerkſamkeit der Berliner wecken. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit ſeierten Lederarbeiter Peter Weber mit ſeiner Ehefrau Roſina geb. Hopp, wohnhaft in der Karl⸗Kuwang⸗ Straße(Dietrich⸗Eckard⸗Siedlung), Lokomotivführer Philipp Kiſtenmacher und ſeine Ehefrau Käthe, geb. Wiech und die Eheleute Andreas Ehret und Frau Katharina, geb. Gg.— Ihren 80. Geburts⸗ tag beging Frau Vierling Wwe., ſeinen 70. Geburtstag Peter Schott in der Paul⸗Straße. 7 0 5.-11 X N N ——————— ——— ——— Donnerstag, 2. September 1937 Die hiesse der Neuschöpiungen (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Leipzig, den 1. September. Das äußere Bild der Meſſe war am Dienstag ganz ähnlich wie am erſten Meſſetage: die vom Meßamt ſehr vernünftigerweiſe durchgeführte Einſchränkung des Ver⸗ kaufs von Tageskarten hielt den auf ſrüheren Meſſen er⸗ heblich ſtörenden Strom der„Sehleute“ zurück, und ſo konnte man in den meiſten Ständen die Ausſteller in eia⸗ gehenden Verhandlungen mit ernſthaften Kaufintereſſenten beobachten. Man ſieht für eine Herbſtmeſſe auffällig viel Ausländer, deren Zahl nach den Feſtſtellungen des Meß⸗ amtes den Höchſtſtand ſeit dem Jahre 1933 erreicht hat. Ueberraſchend zahlreich ſind Einkäufer aus Süboſteuropa anweſend, die aus manchen Ländern doppelt ſo zahlreich wie im Vorjahr zur Meſſe gekommen ſind. Unſere Haupt⸗ kundenländer Belgien, Holland, Italien, Großbritannien, Frankreich, die Schweiz ſowie die ſkandinaviſchen Länder ſtellen etwa ebenſoviel Einkäufer wie im vorigen Jahr. Auch die ſüdamerikaniſchen Länder und die Vereinigten Staaten ſind ziemlich zahlreich vertreten. Zwei Geſichtspunkte erwieſen ſich im bisherigen Ge⸗ fchäftsverlauf als beſonders weſentlich für dieſe Herbſt⸗ meſſe: zunächſt iſt im Gegenſatz zu den letzten Jahren eine deutliche Bevorzugung der Qnalitätserzeugniſſe feſtzuſtel⸗ len, wobei nicht der Preis die entſcheidende Rolle ſpielt, ſondern die Art der Ware maßgeblich iſt. Die gute Ware iſt ausgeſprochen geſucht, und ſogar in den Erzeugniſſen der Luxusinduſtrie kamen bereits recht erhebliche Umſätze zuſtande. Der zweite Faktor von beſonderer Bedeutung iſt die für jede Branche, ja ſaſt für jeden Ausſteller von Fall zu Fall verſchieden beantwortete Frage, wie die Herſteller die ſich aus der Verwendung der neuen deutſchen Roh⸗ und Werkſtoffe ergebenden fabrikatoriſchen und ſonſtigen Pro⸗ bleme gelöſt haben. Bei ganz neuartigen Erzeugniſſen werden vielfach zunächſt Probeaufträge erteilt, denen dann bei Bewährung des betreſfenden Artikels die umfang⸗ reicheren Nachbeſtellungen folgen werden. Anders giegen die Dinge bei denjenigen Branchen, die ſchon ſeit längerer Zeit über hinreichende Erfahrungen verfügen. So wurden die großenteils nun ſchon bekannten Zellwolleerzeugniſſe auf der Textilmeſſe ausgezeichnet gekauft; viel Intereſſe fand die ſchon auf der letzten Frühjahrsmeſſe gezeigte Viſtra⸗E⸗T⸗Faſer, die bekanntlich waſſerabweiſend iſt und diesmal in ausgezeichnet wirkenden Fertigwaren angeboten wird. Die ſoeben bekannt gewordene Preisſenkung für Zellwolle hat ſich zweifellos ſehr belebend auf das Meſſe⸗ geſchäft ausgewirkt. Die alte Meſſebranche Glas, Por⸗ zellan und Steingut verzeichnet einen ziemlich lebhaften Auftrags⸗Eingang. Noch nicht ſehr erheblich ſind vorläufig die Umſätze in den Branchen Spielwaren, Muſikinſtrumente und auf der Papierwarenmeſſe— bier werden erſt die nächſten Meſſetage über den Geſchäftsverlauf entſcheiden. Das Geſchäft in Stahlwaren war dagegen bereits durchaus befriedigend. Das Geſchäft mit dem Ausland kam am Dienstag lang⸗ ſam in Gang; größere Abſchlüſſe waren vor allem in den Branchen Textilwaren— hier war ſtarkes Intereſſe des Aus⸗ zandes für die neuen deutſchen Stoffe feſtzuſtellen—, Haus⸗ haltartikeln und Qualitätserzeugniſſen des Kunſtgewerbes ſowie der Glaswaren⸗ und Spielzeuginduſtrie feſtzuſtellen. Im übrigen iſt das Intereſſe der ausländiſchen Einkäufer auch ganz allgemein erfreulich rege, wird aber erſt in den beiden nüchſten Tagen zu den endgültigen Aufträgen führen, da zahlreiche eingehende Vorbeſprechungen über Deviſen⸗ und Zollfragen, Kontingentierungsbeſtimmungen uſw. not⸗ wendig ſind. Im ganzen entſprach der Verlauf des Meſſe⸗ Montags durchaus den Erwartungen. 23 Dr. H. Woltereck. 2 Der hiesse Miiſwoch Am Mittwoch erfuhr das Geſchäft an der Leipziger Muſtermeſſe eine ſichtliche Belebung. Mit den Meſſeſonder⸗ zügen waren viele Beſucher eingetroffen, ſo daß der Ver⸗ kehr in allen Meſſehäuſern lebhaſt war. der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 40 3 Die Nachfrage der Auslandskundſchaft iſt ſehr rege. Der Einzelhandel disponiert für Weihnachten. Vom Ausland traten am Mittwoch ebenfalls Einkäufer hervor, wenngleich ſich die Mehrzahl der fremdländiſchen Beſucher auf die Ein⸗ holung von Offerten beſchränkte. Der Höhepunkt der Leipziger Muſtermeſſe iſt jedenfalls überſchritten. Man erwartet aber für Donnerstag noch guten Beſuch aus Mitteldeutſchland. * Thüringiſche Elektrizitäts⸗ und Gas⸗Werke A6, Apolda. Nach reichlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen werden wieder 774 v. H. Dividende für 1936/37 vorgeſchlo⸗ gen. Die weitere Entwicklung des Geſchäfts wird von der Verwaltung günſtig beurteilt. * Kraftwerk Thüringen AG, Giſpersleben. Die zum Intereſſenkreis der Elektrizitäts⸗Ach vorm. Schuckert u. Co., Nürnberg, gehörende Geſellſchaft ſchlägt eine erhöhte Dividende von 9(8) v. H. für das Geſchäftsjahr 1936/37 vor. Hiervon iſt 1 v. H. in den Anleiheſtock abzuführen. Die Vorſchläge des Vorſtandes, die Strompreiſe für einen großen Teil der Kleinabnehmer herabzuſetzen und außer⸗ dem eine Ruhegehaltsordnung füx die Gefolgſchaft einzu⸗ führen, fanden die Zuſtimmung des AR. * Gewerkſchaft Elbe.— Wieder 5 p. H. Dividende. Die Gewerkenverſammlung der Gewerkſchaft Elbe, der Koks⸗ verkaufsgeſellſchaft, der Werksgeſellſchaft von Deſſauer Gas, der Großgaſerei Mitteldeutſchland, hat beſchloſſen, für das vergangene Geſchäftsjahr auf das 1 Mill./ betragende Kuxenkapital wieder eine Ausſchüttung von 5 v. H. vor⸗ zunehmen. Der Koksabſatz der Gewerkſchaft war im Zu⸗ ſammenhang mit dem ſteigenden Gasabſatz der Großgaſerei Mitteldeutſchland weiter geſtiegen. * Der Hafenverkehr in Worms. Der Verkehr in den Hafenanlagen ſtellte ſich im 1. Halbjahr 1937 auf 245 631 Tonnen. Das Jahr 1936 hatte insgeſamt 467 000 To. ge⸗ bracht. Auf die Zufuhren entfielen im 1. Halbjahr 1937 213 477 To., auf die Abfuhren 34 319 To. Gegenüber dem beſonders verkehrsreichen Juni hatte der Juli etwas ſchwä⸗ chere Verkehrsziffern, der Auguſt dagegen wieder ſteigende Verkehrsziffern gebracht. * Das Heutſche Gold: Beruſtein. Im Gegenſatz zu den nopddeutſchen Gauen, in denen Bernſtein in ſeiner viel⸗ fachen Verarbeitung ſchon ſeit langen Jahren„Heimat⸗ recht beſitzt, iſt in Süddeutſchland dieſer Werkſtoff, der ſeiner Aehnlichkeit mit dem Edelmetall wegen auch„das deutſche Gold“ genannt wird, verhältnismäßig wenig be⸗ kannt. Um den Bernſtein nun auch im Süden des Reiches bekannt zu machen, um ſeine vielſeitige Verwendung auf⸗ zuzeigen und um ihm auch bei den Volksgenoſſen in Süd⸗ deutſchland Eingang zu verſchaffen, wird die Staatliche Bernſtein⸗Manufaktur Königsberg im Laufe des Winters in Süd⸗ und Süoweſtdeutſchland Ausſtellungen veran⸗ ſtalten, die eine reiche Fülle beſonders ſchöner Stücke und koſtbarer Kunſtwerke aus Beynſtein zeigen werden. Die erſte Ausſtellung dieſer Art wurde am 1. September in Freiburg i. Br. eröffnet. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche 15 23. bis 28. Auguſt im Vergleich zur Vorwoche wie olgt: Wochendurchſchnitt Monats 238.—288 168.—21.8. Durchſchnitt Aktienkurſe(Index 1924/1926 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 125,23 125.11 125,20 Verarbeitende Induſtrie.. 108.69 108.36 107.00 Handel und Verkehr 8 119.57 119,55 117,95 11581 115,54—4,50 8 4½0/ Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 99.82 99.88 99.42 Pfdbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.18 99,19 99.00 Kommunalobligationn. 9878 98.78 98.40 Anleihen der Länder u. Gemeinden 98.75 98,83 98,59 Düchgg 99.40 99,03 Anduge 1 80 192082 102.6³ nduſtrieobligationen„„102. 9 4% Bemeinbe⸗Umſchukiingsä. 4945) 94•0 94.83 „Schweizeriſche Nationalbank. Nach dem Ausweis vom 31. Auguſt hat der Goldbeſtand um 3,8 65,6) Mill. auf 2544(2547,8) Mill. ſfr. abgenommen. Deviſen haben ſich im Zuſammemhang mit der Auflegung ausländiſcher Anleihen um 8,9 auf 203,1(212) Mill. vermindert. Die Beonſpruchung der Bank im Diskont⸗ und Lombardge⸗ ſchöft hat keine Aenderung von Bedeutung erfahren. Es werden ausgewieſen: Inlandswechſel mit 7(unv..) Wech⸗ ſel der Darlehenskaſſe mit 14,3(unv.) und Lombarovor⸗ ſchüſſe mit 27,6(unv.) Mill. ſfr.. Der Notenumlauf weiſt bei einer Zunahme um 57,7(9,9) auf 1411(1353,3) Mill. die am Monatsende übliche Zunahme auf. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten haben ſich entſprechend der Aus⸗ weitung des Notenumlaufs und des Abgangs an Gold und Deviſen um 68,5(45,4) auf 1358,3(1426,8) Mill. ffr. vermindert. Am 31. Auguſt waren Notenumlauf und täg⸗ lich fällige Verbindlichkeiten zu 91,86(91,64) v. H. durch Gold gedeckt. * Engliſche Kohlenpreiserhöhung. Die Bergwerksbeſitzer von Wales teilten mit, daß die Kohlenpreiſe in Wales am 1. September um 2 Schilling je Tonne erhöht werden. Dieſe Preisſteigerung wird mit der Erhöhung der Stahl⸗ preiſe erklärt. * Der Eiſenbedarf für die engliſchen Rüſtungen. Wie die„Morning Poſt“ berichtet, werden von der Erzeugung von einer Million To. Stahl in Großbritannien zwiſchen 200⸗ und 250 000 Tonnen, alſo 20 bis 25 v.., monatlich für die engliſche Aufrüſtung verwandt. * Steigende Bleierzeugung. Die Welterzeugung von Rohblei belief ſich im Juli d. J.(ohne Spanien) auf 155 800 Tonnen gegen 147 200 To. im Juni und 127 000 To. im Juli des Vorjahrs. Die USA⸗Rohbleierzeugung betrug für die gleichen Monate 42 500 gegen 37 300 und 36 900 To. * Batas Pläue in Niederländiſch⸗Indien. Nach einer Meldung aus Batavia hat die Firma Bata jetzt beim dor⸗ tigen Wirtſchaftsminiſterium die Genehmigung zur Errich⸗ tung der ſeit Längerer Zeit geplanten Gummiſchuhfabrik beantragt. Nähere Angaben darüber, wo der Betrieb an⸗ geſiedelt werden und welchen Umfang die Erzeugung erhal⸗ ten ſoll, fehlen einſtweilen noch. Die Maſchineneinrichtung ſoll bereits in der Tſchechoflowakei beſtellt ſein, und vier Sachverſtändige aus Zlin befinden ſich auf der Reiſe nach Batavia.— Zugleich wird mitgeteilt, daß der Probebetrieb zur Erzeugung von Lederſchuhwerk, den Bata in der Hafen⸗ ſtadt Tandjong⸗Priok eingerichtet hatte, in den letzten Wo⸗ chen ſtark ausgebaut worden iſt und wöchentlich tauſend baar nach Singapore ausſührt. Waren und Märkte Vom Weinmarki Guie QOualiſät des 1957er Weines Die im Auguſt eingeſetzten und die inzwiſchen weiter niedergegangenen Regenmengen waren der Ausreife der Trauben ſehr zuſtatten gekommen. In allen Weinberglagen trifft man bereits ſchwarze Burgunder⸗ und Portugieſer⸗ trauben; es konnten verſchiedentlich ſchon Trauben ge⸗ ſchnitten werden, um als Eßtrauben auf den Markt gebracht zu werden. Die weißen Trauben hellen ſich zuſehends. An der Rotfärbung des Holzes iſt bei Portugieſerteben die vorgeſchrittene Reife der Trauben deutlich erkennbar; beim Holz der Weinberge, die weiße Trauben bringen, iſt die Holzreife noch nicht ſo weit vorgeſchritten wie bei Portugieſer⸗ oder auch Burgunderreben. Die Ausreife der Trauben iſt diesmal ungewöhnlich früh, etwa 14 Tage früher als in normalen Jahrgängen. Man verſpricht ſich daher eine gute Qualität des 1937ers, wenn die Witte⸗ rungsverhältniſſe einigermaßen weiterhin günſtig bleiben, wir noch 4 Wochen bis zur allgemeinen Weinleſe haben. Die mit Beginn des diesjährigen Frühjahrs hoch⸗ geſponnten Erwartungen auf einen mengenmäßigen Aus⸗ fall der diesjährigen Weinernte ſind leider nicht überall in Erfüllung gegangen. Während die Rebenblüte infolge tropenmäßiger Witterung einen raſchen und günſtigen Ver⸗ lauf nahm, ſtellte ſich plötzlich der Heuwurm ein, und zwar in einem Ausmaß, wie dies kaum in einem Jahre zuvor der Foll war. Nur wenige Tage hatten genügt, und der Schädling hatte ſein Zerſtörungswerk vollführt. Die dann wohl ſofort angewandten Bekämpfungsmaßnahmen erwie⸗ ſen ſich teilweiſe als verſpätet. Das mengenmäßige Herbſtergebnis wird diesmal ſehr unterſchiedlich ſein. Teilweiſe gibt es mehr, anderwärts weniger, je nachdem, wie man die Heuwurmbekämpfung rechtzeitig ooͤer weniger rechtzeitig erfaßt hatte. Wer dann noch bei der Sauerwurmbekämpfung rückſtändig geblieben war, der hat mit vielen, durch dieſen Schädling angeſtochenen Beeren zu rechnen, während in den, Weinbergen, die auch in dieſem Falle rechtzeitig behandelt wurden, ſozuſagen faſt kein angeſtochenes Beerchen anzutreffen iſt. Wäre der Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei Frankfurt, 1. September Gegenüber der leichten Geſchäftsbelebung im Mittags⸗ verkehr zeigte die Abendbörſe mangels größerer Aufträge ein ſehr ruhiges Bild. Bei freundlicher Tendenz wor die Geſamthaltung etwa behauptet. Einige Nachfrage erhielt ſich für JG Farben, während Montanpapiere ruhiger logen. Die vorläufig genannten Kurſe wieſen nur ganz geringe Abweichungen auf. Am Rentenmarkt nannte man Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,70 und Reichsaltbeſitzanleihe mit 127,75.— Im Freiverkehr verblieb einiges Intereſſe für Vereinigte Pinſel, Nürnberg, mit 74,50—75,50. Obwohl die Geſchäftsſtille auch im weiteren Verlauf anhielt, blieb die Haltung widerſtandsſähig. Auf gegenüber dem Berliner Schluß leicht ermäßigter Baſis beſtand all⸗ gemein Nachfrage. Die Mehrzahl der Kurſe war jedoch nominell. Auch Renten lagen bis zum Schluß ſehr ſtill, 4Kproz. Krupp wurden v. H. höher mit 99,50 geſucht, Farben⸗ Bonds lagen“ v. H. höher mit 192,50. Sauerwurm nicht ſo intenſiv bekämpft worden, wie es vielfach tatſächlich geſchehen iſt, ſo wäre eine große Miß⸗ ernte zu verzeichnen. Zuſammenfaſſend kann man mit einem mengenmäßig etwas zurückbleibenden Herbſtergebnis gegenüber dem Vorfahr rechnen. * Schweinemarkt Kandel. Angefahren waren 134 Trieb⸗ und 197 Milchſchweine. Triebſchweine koſteten zwiſchen 30 und 55, Milchſchweine zwiſchen 20 und 35/ das Paar. Lebhafter Handel, geringer Ueberſtand. Rotterdamer Getreidekurſe vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 7,57½; Nov. 7,55; Jan. 7,55 B: März 7,50 B.— Mais(in Hfl. pec Laſt Sept. 106,75; Nov. 103,50; Jan. 103,75; März ELiverpooler Baumwollkurſe vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß) Sept.(37) 520; Okt. 520; Nop. 521; Dez. 523; Jon.(38) 525; Febr. 527; März 530, April 532; Mai 534; Juni 536; Juli 539; Auguſt 541; Loko 544; Tagesimport 14 100; Tendenz ſtetig. Leinölnotierungen vom 1. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 131/10; Leinſaat Klk. per Auguſt⸗Sept. 15/6; Bombay Auguſt⸗Sept. 15967 Leinſaatöl loko 29,9; Sept. W,9; Okt.⸗Dez. 289; Baumwollöl ägypt. 25,6; Baumwoll⸗St. per Auguſt 6766.— Neuyork: Terp. 35,75. Savannah: Terp. 30,75. Geld- und Devisenmarkt Paris, ſ. Kepiember Gchlus amſlidb. London 13282 J Spanien Kopenhagen 593.75 l Wiez 511.— euyort 25.751“J falien 140.75 Follan! 14.75½ J Zarlin 1074.0 belgien 450.62[ Schweiz 614.— J Stoccholm 686,25 J Werscher 505.— London, 1. September GCehlus amtlich) Veuyork 496.42 Lopenhaxey] 22,40— Moskau Manhat 7⁴¹ Monkeal 496.62 uhein 19,397/8l Fumäxie 188— ſolrhan⸗ 1⁰0 Amsterdem 900.50 f aelo 19.904/81 Honstanfin. 618.— fostraſien 125,.— paris 18279 iissaben 110,18 Athen 546,50 Meriko 18.— Prüstel 29.49/ fefsingtors 225,18 f ien„31 Honterices 28.— lelien.)7 Prag 142.75 Warscha 25.20 Vaipsräi 128.0 erlin 12.38¾ J Budapes 25,—— Suenos Ares] 16.— uenos chweiz 2162— Peira! 216.— fſio e Jan. 412.— auf lon dor 16,40 panien 7⁵,50— LFoſi 400.— Honckang 1/262 H Jdatrikxs 100,1 Melalle Hamburger Meiallnofierungen vom 1. Sepiember Rupfer banes- u. Sraits-inz brief held Griet 1. Celd fuezahliſ Brief ſiaſd 1 alf Zanuur 72.757 75/.. 84 0346.00. J fütenrobnn. 29.75.29.75 kebmar 727572.75... B46,0346.00.. Feinsiiber(kk. 5. Au). 41,30S8.30 Mär— 2 4 Feingoid(WM. p. gr.. 284/2.79 r. 9-platin(Ahfalle) l 8. Cirapr.(I. p. gr.).. 3,70 3,50 luni—ͤ—*. Techn, reines Pietin — N etailor,(M. v. t....79 5,— Snb7575/5 840,0840 00 77cI150 Ulober.797./5 46./346, 0.. Auüümon fe ulus dunes.(S 16.).. 7150 uoemb. /2.75½7275/. B48.0846.00 uedlbe,( per klaiche) 15,2519,25 Dezemb, /2,/1/275Hs. BA6.0l846,0l Woliramer: dines.(in.) 4 105.0 Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der heutigen Börſe lebhafter, ins⸗ beſondere für talwärts. Frachten und Schlepplöhne blie⸗ ben unverändert. Genenalstxeck dex Otcncle 1940 wird ein schlechtes Storchenjahr sein! Königsberg, Anfang September. Wo blieb denn heuer Freund Adebar? In man⸗ chen Orten des weiten oſtpreußiſchen Landes, der„europäiſchen Storchenmetropole“, ſchauen die Kleinen vergeblich nach dem gravitätiſch dahinſchreitenden, rotgeſtiefelten Glück⸗ und„Kin⸗ derbringer“ aus; leer iſt ſein Neſt auf Baum, Turm und Dach, und wenn ſonſt munter ſein Ge⸗ klapper in den Abendfrieden drang, in dieſem Jahre wartet man umſonſt auf ſein„Gebet“. Nun, ſagen wir es frei heraus, nachdem es ja die Forſcher der Vogelwarte Roſſitten ſchon beſtätigt haben: Freund Adebar ſtreikt, jawohl, er ſtreikt. Nicht nur, daß von den rund 16 000 Brutſtör⸗ chen, die in den ausgedehnten, ſeenreichen und von Sümpfen unterbrochenen Ebenen Oſtpreußens ihre ſtändige Heimat haben, ein Drittel erſt vier Wochen ſpäter als ſonſt aus dem ſonnigen Süden zurückge⸗ kehrt ſind und ſich dann einfach geweigert haben, ihren Elternpflichten nachzukommen, das heißt, ihre vier bis fünf ins Neſt gelegten Eier auszubrüten — Das wäre vielleicht noch zu verſchmerzen— ſchlim⸗ mer iſt, daß 5500 Brutſtörche in dieſem Jahre überhaupt die Reiſe nach Deutſch⸗ land aufgegeben haben. Das hat ſich nicht nur unter den Fröſchen, Schlan⸗ gen, Eidechſen, Schnecken, Regenwürmern und Feld⸗ mäuſen herumgeſprochen, die über die geſchwächte Macht ihres erbittertſten Feindes voll eitler Freude ſind, ſondern hat vor allem den Wiſſenſchaftlern viel Kopfzerbrechen verurſacht, die gegenwärtig mit der Feſtſtellung beſchäftigt ſind, wieviel Störche des Jahrganges 1934 ihre Geburtsneſter wieder ein⸗ genommen haben. So kann man jetzt beſonders im Kreiſe Inſterburg die merkwürdige Beobachtung machen, daß Männer auf Motorrädern von Dorf zu Dorf fahren, auf die Dächer der Häuſer und auf die Wipfel der Bäume klettern, um ein Storchenneſt nach dem andern genaueſtens nach ſeinen Bewoh⸗ nern zu durchſuchen Ein Storch iſt bekanntlich erſt nach drei Jahren fortpflanzungsfähig, ſo daß es wichtig iſt zu wiſſen, wieviel von den im Jahre 1934 zur Welt gekommenen 33 000 Störchen ſich in Oſt⸗ preußen noch herumtummeln. Die bisherigen Er⸗ gebniſſe der Storchenzählung ſind betrüblich. 10 v. H. der verſpätet zurückgekehrten Jungſtörche haben ihr Brutgeſchäft verrichtet, was einen ganz erheblichen Geburtenrückgang in der Familie Adebar ergibt, der ſich natürlich erſt im Jahre 1940 auswirken wird. Und wo befinden ſich die 5000 gänzlich ausgeblie⸗ benen Brutſtörche? Man nimmt an, daß es der größte Teil von ihnen vorgezogen hat, in Nordafrika und Transjordanien zu bleiben, wo es heuer durch ausnahmsweiſe ergiebige Regenfälle üppig gedeckte Tiſche gab. Sie ließen ruhig Februar und März ins Land gehen, ohne an eine Abreiſe nach Deutſchland zu denken, und als ein Teil von ihnen in letzter Stunde ſich doch noch ſeiner Pflichten erinnerte und nach Oſtpreußen zurückkehrte, trafen ſie hier ſo ſpät ein, daß den ſäumigen Störchen die Luſt verging, ſich nun auch noch um Nachwuchs zu kümmern. In Oſtpreußen, dem wahrhaften Storchenparadies, wo man die hochſtelzigen Vögel oft zu Hunderten über Wieſen und Felder ſpazieren ſieht, iſt man über die Untreue dieſer Tiere nicht wenig betrübt. Ein Troſt, daß dieſes Land immer noch die meiſten Störche Deutſchlands aufweiſt; Mecklenburg verfügt nur mehr über den zehnten Teil des oſtpreußiſchen Beſtandes, während die übrigen Teile des Reiches immer ſtorchenärmer werden. So hatte das Rhein⸗ land im vorigen Jahr nur noch zehn Brutſtörche, die heuer ausgeblieben ſind. —eee Der lügenhafte Geſchichtsſchreiber Die abgeblaſene Jahrtauſendſeier von Jägerndorf Prag, 1. September. n letzter Minute hat die ſudetendeutſche Stodt 5 orf, die heute innerhalb der tſchecho⸗ flowakiſchen Grenzen liegt und Krnoy heißt, ihre für dieſen Sommer vorgeſehene 1000 jährige 35 3 25 dem ſich herausgeſtellt hot, daß dieſe Feier er in— 350 Jahren fällig iſt. Die Schuld daran trägt einer der größten Scharlatane des 16. Jahrhunderts, der berüchtigte Geſchichtsfälſcher Abraham Joſeph Hoſemann. Wie iſt es möglich, daß ſich eine ehrſame Stadt⸗ verwaltung hinſichtlich ihres Jubiläums um 350 Jahre irren kann? Die Schuld daran und an zahl⸗ reichen ähnlichen Geſchichtsfälſchungen trägt ein Mann, der ſich, in den Mantel der Gelehrſamkeit gehüllt, im 16. Jahrhundert einen Spaß daraus machte, die Welt nach Strich und Faden zu belü⸗ gen. Dieſer Mann hieß Abraham Joſeph Hoſe⸗ mann und war der Sohn eines ſchleſiſchen Schuh⸗ machermeiſters; man ſagt nicht zu viel, wenn man ihn als einen ernſthaften Konkurrenten des Barons Münchhauſen bezeichnet, nur daß ſich Hoſemann dar⸗ 6 6 Adele Sandrock auf der Totenbahre Die Künſtlerin ſtarb, wie berichtet, im Alter von 74 Jahren in Berlin.(Weltbild, Zander⸗M.) Die Braut des Königs Der junge ägyptiſche König Faruk hat ſich mit der ſchönen 16jährigen Tochter Farida eines hohen Richters des gemiſchten Gerichtshofes, der außerdem eine hohe offizielle Stellung bei Hofe bekleidet, verlobt. Hier ſieht man die junge Braut mit ihrer Mutter, die Hofdame bei der ägyptiſchen Königin iſt. (Atlantik Zander⸗M.) EPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPPöP——————CC—C— C—C———— auf ſpezialiſiert hatte, Geſchichte zu lügen. Das heißt, er fälſchte die Geſchichte, wie es ihm gerade einfiel, er ſchrieb gegen hohe Honorare Stadt⸗ chroniken, die von A bis Z erſchwindelt waren, und erhielt dafür noch den Titel eines„Kaiſerlichen Hof⸗ hiſtorikus“. Hoſemann entwich der ſtrengen väterlichen Hand in der Schuſterwerkſtatt zu Lauban und zog nach Wien, um„Hiſtorie zu ſtudieren“. Sein Auftreten war ſo überzeugend, daß niemand an ſeinen Kennt⸗ niſſen zweifelte, ja, ſogar der Kaiſer ſelbſt ließ ſich von ihm belügen und einen„Habsburgiſchen Stamm⸗ baum“ von ihm verſertigen, der oͤas Kaiſerhaus bis auf das vierte Jahrhundert vor Chriſtus zurück⸗ führte Dieſer Stammbaum, der an frecher Lügen⸗ haftigkeit nicht mehr zu übertreffen war— kamen in ihm doch Namen von Königen vor, die es nie⸗ mals gegeben hat!— begründete den Ruhm des „Hiſtorikus“ Hoſemann. So wanoͤte ſich nun eine ganze Reihe von Städten an ihn, die bei dem„ge⸗ lehrten Herrn“ Geſchichtschroniken beſtellten. Hoſemann nahm die Aufträge an und log darauf los. Und da er genau wußte, wie man ſich die Gunſt der Mächtigen verſchafft, machte er die Städte weit älter, als ſie waren. Er ließ in ihnen berühmte Män⸗ ner geboren ſein, die entweder nie in ihrem Leben die Stadt betreten hatten oder die es— überhaupt nicht gab. Hoſemanns Phantaſie trieb die üppig⸗ ſten Blüten; in ſeinen Chroniken kamen Kaiſer und Könige, Dichter und Sänger vor, die nie gelebt haben, er ließ Schlachten ſtattfinden, von denen kein Hiſtoriker je berichtet hat, er ließ die Bürger von Städten, mit deren Geſchichtsſchreibung er beauftragt war, Heldentaten vollbringen, von denen ſie nicht ein⸗ mal geträumt haben. Aber— man glaubte ihm. Mit feierlichem Stolz wurden ſeine erlogenen hiſtoriſchen Dokumente in den Staoͤtarchiven untergebracht. Erſt nach Jahrhunderten hat man dieſe Schwindelberichte entlarvt, manche der von Hoſemann vollbrachten Ge⸗ ſchichtsfälſchungen aber exiſtieren heute noch, wie die in letzter Minute abgeblaſene Tauſendjahrfeier oͤer Stadt Jägerndorf beweiſt. * HANDEIS.- uο WIRTSCHAFTS-ZTUNG — 2— Donnerstag, 2. September 1937 Neue Mannheimer Ze itung(Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 403 Aus partetamtlichen Bekanntmachungan entnommen Anordnung der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die Teilnehmerkarten für den Reichsparteitag ſowie 53 Gefolgſchaft 78(Humboldt). Am 5. 9. ſteht die Ge⸗ folgſchaft um.30 Uhr in tadelloſem Sommerdienſtanzug auf dem Neckarmarktplatz an. Führer einſchließlich Stell⸗ Abteilung: Volksbildungswerk Lehrwanderung zur Reißinſel. Die nächſte naturkund⸗ liche Lehrwanderung findet am Sonntag, 5.., ſtatt und ſührt durch die Reißinſel. Die Teilnehmer treffen ſich um 8 Uhr am„Rheinkaffee“. Fahrräder können dort abgeſtellt S Rheinfahrten:.25 Uhr Worms und zu⸗ 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. lugpla — 20.30 Uhr Das Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Tee; große Eröffnungsprogramm. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Ständige Darbietungen Waldparkreſtaurant. die Karten für die Einzelveranſtaltungen ſind eingetroffen vertreter treten feldmarſchmäßig an. Dienſtende gegen 8 und müſſen ſofort kei der Kreiskaſſenverwalbung abgeholt 13 Uhr, für Führer um 18 Uhr. werden. Karten zu 10 Pfg. zu Beginn der Fübrung oder täd loßmuſeum: Geöffnet 10—13 und 15—17 Uhr, eeiskaſen ag. bei den Geſchäftsſtellen der NS0„Kraft durch Freude“. S fi Ortsgruppen der NSDAP BDM Sonderveranſtaltung am Sonntag, 5. September, 15.90 8 deutſcher Männer.— Goldſchmiedekunſt— Gruppenführerinnen unbedingt ſofort Gruppenfächer r. N ittags⸗Konzert des ilharmoniſchen O ſters iebesringe. Strohmarkt. 2.., 20.30 Uhr, Dienſtſtunde für alle Wpankük 8 Karl—— i—3* Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von Sonderſchau: Aus der Mannheimer Politiſchen Leiter und Pol. ⸗Leiter⸗Anwärter. NS⸗Frauenſchaft Friedrichspark. 3.., 20 Uhr, Wiederbeginn der Näh⸗ abende in B 4. Gleichzeitig Chorprobe und Neuanmeldun⸗ gen hierzu. Friedrichspark. 2.., 16 bis 18 Uhr, können die Hefte „Volks⸗ und Hauswirtſchaft“ bei Fr. Elbel, B 5, 14, ab⸗ geholt werden. eeren. 5/171 Oſtſtabt. Die vorgeſehene Fahrt am.—5. 9. wird wegen Erkrankung der Fahrtführerin auf 18.—19. September verlegt. DAxð Jungbuſch. Infolge der am 2. 9. ſtattfindenden Film⸗ Feierſtunde fällt die für dieſen Tag angeſetzte Verſamm⸗ lung aus. Die Verſammlung findet am 9.., 20 Uhr, im tigt zum Beſuch der Ausſtellung ab 13 Uhr und des Kon⸗ zertes ab 15.30 Uhr. DSageokaleuclen Donnerstag, 2. September 15 bis 17 Uhr. Theaterwelt. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Lichtſpiele: „Der Mann, der Sherlock Holmes war“. „Huſaren heraus“. Palaſt und Gloria: — Capitol:„Goldfieber“.— Scala: Univerſum: Alhambra: in Dauerstellung z. Bedienen u. f. ſel. 262 01. zu vermieten.— Zuſchriften unter D F 181 an die Schöne ſonnige Küchenbekrütz., z. Anzufragen nach an berufst. Hru. leichte Hausarb. 5 IIm⸗ 10. b. Tn.18 U 74¹ at 9. von großem Induſtriewerk am Platze gesucht* Rollmöpse ſtelle dieſes Blattes., Monung Dene—.— Menen 85 8 Schaſer 6 e, alle ihlinaſtr. gesucht Adreſſe in der Ad h 91 5 Piano besonders grog Haardtſtraße 55 9—— 3 Tr. Frübl aafr 34. 4. —— 1(Pr. 30), gut———5 14 Stücke 12 Pie.———— ——— mit Zeugnisabſchriſten, Lebens⸗ Suche brav ebrl. Kl Eiiel, Serhee r-Lmmer- 0 Uung Zarſtodt). Mieke 5 unt. 1 166 an öte Se f been ochen Beding.—9 Käſerlaler ketie ne Nbeinlanchaus, Stock, mit einger. 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Kilttarmusix Reinhold Reinold, der Kölner Stimmungskanone, den 5 Hotters und anderen Ueberraschungen. MHontasabend: Ein iröhlicher Kehraus mit Wilhelm Strienz, Berlin, Käthe Oietrich und Franz Koblitz, Mannheim und dem Saar- Hausfraueni has Loben wiro chönell 66 Im Saale der 99 Harmenie Mannheim, D 2, 6 bonnerstag. 2. September 1937 ſwoelne, nachm. freitag. 3. zeptember 1937 24 Uhr und 9 K 9 77—85 r S1 Kabeljau„, 600 6.. 24; iabeljan-Fitet 30 wird praktiſch die Rüciie vonkioreen mit ihrer bedeutsamen Neuerung vorgeführt. Beſſere, delikatere und doch billigere Nahrungsbereitung. Herrliche Geſchmacksſteige⸗ rung, auffallend gute Nährwerterhaltung, viel weniger Küchenarbeit. V¹8 Vorblükfende Senkung der Haushattungskosten. Gelobt von Geſunden, wertvoll für Kranke, wich⸗ tig für Diätküchen, Arzte, Sanatorien. Nehmen Sie bitte die Gelegenheit wahr und 5 Braikeringe Stick——0 Kronsardinen 126 615 Bücklinge 500 926 Lachsheringe 00 gr..45 glig. Limburger 20%. 128 6.—14 Ustpr. Tilstter o. 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